— 4 1 1.——— 7 1 Vol Amtsblatt der Bür e zugspreis: Ins Haus gebracht Nummer 243 germeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 R. ausſchließlich Beſtellgeld. einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rpfg. Samsfag den 17. Oklober 1936 Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 12. Jahraana das nalionale Frankreich gegen Leon Blum 300 Zeitungen verbreilen einen Aufruf verheerenden Einfl das Manifeſt gegen die„Volksfront“ Paris, 16. Okt. Ein Angriff großen Stils gegen die ſogen. Volksfrontregierung iſt von der national eingeſtellten franzöſiſchen Preſſe eingeleitet worden. 300 Zeitungen und Zeitſchriften haben am Freitag gemeinſa m einen Aufruf an das Land veröffent⸗ licht, in dem mit der viermonatigen Regie⸗ rungstätigkeit des Kabinetts Leon Blum in ſchärfſter Weiſe abgerechnet wird. Die Leſer dieſer Zeitungen werden aufgefordert, für die größtmögliche Verbreitung dieſes geſchichtlichen Dokuments zu ſorgen, das den verheerenden Einfluß des Kommunismus rückſichtslos brand⸗ markt. Der Aufruf beginnt mit der Feſtſtellung, daß die Wähler bei den letzten Parlamentswahlen in keiner Weiſe eine rote Mehrheit ans Ruder hätten bringen wollen. Die Volksfrontregie⸗ rung, die ſich am 6. Juni dem Parlament vor⸗ 27 habe, ſo in Wirklichkeit eine ſogia- iſtiſſche Regierung in Gefangen⸗ chaft der Kommuniſten. iche Flugſchrift der Kommuniſten ſtelle aus⸗ drücklich feſt⸗ daß„Volksfrontregierung“ eine Regierung bedeute, die der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs alle nur denkbaren Agita⸗ tions⸗ und Organiſationsmöglichkeiten gebe. Wie die Tatſachen beweiſen, ſei tatſächlich die Regierungsgewalt in die Hände geheimer Mächte geglitten, die die Sowjetiſierung Frank⸗ reichs vorbereiten. Die Streiks ſeien der Be⸗ weis dafür, daß die Regierung Blum völli 9 die Gewalt über die Maſſen ver⸗ Loren habe. Der Geist des Aufſtands mache ſich in den Fabriken, Werkſtätten und Büros bemerkbar. Die Volksfrontregierung ſei eine Regierung ohne jede Autorität, ohne Mut und ein Spielball der Ereigniſſe. Der Aufruf führt im einzelnen die Folgen der Sozialgeſetzgebung auf, ſpricht von der ge⸗ opferten Landwirtſchaft, die dem kommuniſtiſch angehauchten Getreidemarkt auf Gnade und Eine amt⸗ Ungnade ausgeliefert ſei, von dem Fin an 8 ⸗ wahnſinn, dem Wortbruch der Regierung bezüglich der Franc⸗Abwertun g und ſchließlich von der Unfähigkeit der Re⸗ gierung auf außenpolitiſchem Ge⸗ biet. Die auswärtige, linksgerichtete Poli⸗ tik habe einen Keil zwiſchen Frankreich und Italien getrieben und laſſe Frankreich der „deutſchen Gefahr“ gegenüber allein. Das Experiment Blum ſei verurteilt, denn die Volksfrontregierung habe den Frieden im Innern, den allgemeinen Wohlſtand, die Er⸗ haltung des Franc, die diplomatiſche Entſpan⸗ nung in Europa verſprochen. Und was habe ſie zuſtande gebracht? Die Vernichtung der nationalen Wirtſchaft, die Spaltung Frank⸗ reichs in zwei nationale Lager, ein Anwachſen des kommuniſtiſchen Geſchwürs, Lebensteue⸗ rung, Sturz des Franc und verſtärkte Kriegs⸗ gefahr. „Franzoſen“, ſchließt der Aufruf,„nichts wird beſſer, ſolange Leute am Ruder ſind, die für die Sowjetiſierung des Landes offen oder verſteckt eintreten. Das Experiment Blum muß eines Tages ein elendiges oder tragiſches Ende nehmen. Auf dieſe Gelegenheit wartet nur die kommuniſtiſche Partei, um den Gene⸗ ralſtreik zu verkünden und ihre Diktatur zu errichten mit den Schrecken und Scheußlichkei⸗ ten im Gefolge wie einſt in Sowjetrußland, in Ungarn, in Italien und heute in Spanien, wo die Volksfrontwählen zwangsläufig eine blutige Kataſtrophe heraufbeſchworen haben. Für uns iſt die Gefahr die gleiche. Franzo⸗ ſen ohne Unterſchied eurer Meinung, ſchart euch zum Schutze der franzöſiſchen Ziviliſation zu. ſammen und tretet hinter die Männer und Gruppen, die dem perfideſten und gefährlich— ſten Feind der Ziviliſation, dem Kommunismus, den Kampf bis aufs Meſſer geſchworen haben!“ Senderuf des Reichsorganiſafionsleiters zur Jammelaktion Berlin, 16. Oktober. Zur Sammelaktion der DAF. für das WH W. 1936/37 gab Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley am Freitag fol⸗ genden Senderuf über den Deutſchlandſender an alle Schaffenden: Männer und Frauen der Arbeit! Der Führer ſpricht: Wer die Not am eige⸗ nen Leib kennen gelernt hat, nur der allein kann ein wahrer Sozialiſt ſein. Die große deutſche Not hat uns deutſche Menſchen zu⸗ ſammengeſchweißt und hat uns zu einer gro⸗ ßen Schickſalsgemeinſchaft gemacht. Unſer Sozialismus iſt kein Mitleid, wir geben nicht zum WH W., um uns damit den Himmel zu verdienen. Unſere Gabe im neuen Deutſchland iſt ein immer wiederkehrendes Dankopfer an den gütigen Gott, daß er uns den Führer geſandt hat, um uns von der Not und dem Elend und der Unehrenhaftigkeit und der Schmach und der Schande zu befreien. Wir danken dem Himmel deshalb dafür im- mer wieder, daß er uns dieſen Mann ſandte. Und Ihr, Männer und Frauen der Arbeit, werdet am 17. und 18. Oktober es durch die Tat beweiſen, daß Ihr den Ruf des Führers zum Winterhilfswerk dieſes Jahres in Eure Herzen aufgenommen habt. „Schaffende Deutſche ſammeln und geben“, das ſei die Parole für den 17. und 18. Oktober dieſes Jahres. krnſle Wendung in Bombay organiſierte Unruhen— 30 Tote, 300 Verwundete London, 16. Okt. Die Unruhen in Bombay nahmen am Donnerstag eine ſehr ernſte Wendung Im Laufe des Tages wurden 16 Perſonen getötet und 160 verwundet. Die Ge⸗ ſamverluſtziffer ſeit dem Ausbruch der Kämpfe beläuft ſich damit auf 30 Tote und über 300 Verwundeie. Nach einer Reutermeldung han⸗ delt es ſich um organiſierte Unruhen. Am Frei⸗ tag kämpften die Mohammedaner und Hindus nicht nur gegeneinander, ſondern gingen ver⸗ ſchiedentlich auch gegen die Polizei vor, die 12 mal an den verſchiedenſten Stellen auf die Menge feuerte. 30 Perſonen wurden verhaftet. Die Kämpfer benutzten Meſſer, Knüppel, Fla⸗ ſchen und Steine als Waffen. Von den Verletz⸗ ten wurden viele mit ſchweren Stichwunden in die Krankenhäuſer eingeliefert. Am Freitag nachmittag plünderte die Menge mehrere Läden. an das Land, in dem ſie die Ohnmacht Blums und den uß des Kommunismus brandmarlen das Verdienst des Nafionalſozialismus deſlerreichiſcher Biſchof würdigt den Rampf des Nafionalſozialismus gegen den Kommunismus Wien. 16. Okt. Eine Wiener Preſſekorre⸗ ſpondenz„Eichingers Zeitungsdienſt“ ver⸗ öffentlicht einen Aufſatz des als Rektor der Nationalſtiftung Anima in Rom amtierenden öſterreichiſchen Biſchoßs Dr. Alois Hudal. Mehrere Wiener Blätter bringen auszugsweiſe dieſen Artikel, in dem es u. a. heißt: „Der Bolſchewis mus iſt nicht eine zu⸗ fällig vorübergehende Parteirichtung, ſondern eine Seelenhaltung, in der ein ſtark nihiliſtiſcher Zug des von allen religiöſen Bindungen losgelöſten dekadenten Judentums eine bedeutende Rolle ſpielt. Der Gegen⸗ kampf kann deshalb auch niemals rein organi⸗ ſatoriſch gewonnen werden, weil er eine welt⸗ anſchauliche Kriſe iſt, ſondern muß auf geiſti⸗ ger. weltanſchaulicher Grundlage geführt wer⸗ den. Wer mit Aufmerkſamkeit die geiſtige Entwicklung Rußlands der letzten Jahrzehnte beobachtete, wird überdies bald ſehen, daß die letzten Urſachen bolſche⸗ miſtiſcher Weltzerſetzung nicht bloß in Rußland zu ſuchen ſind, ſondern daß wir es vielmehr mit einem Einbruch weſtlicher europäiſcher Deka⸗ denz in der ruſſiſchen Seele zu tun haben, die durch ungeſunde ſoziale, religiöſe und ſtaatspolitiſche Verhältniſſe für eine ſolche Kriſe bereits vorbe⸗ reitet war. Niemand leugnet, daß in Rußland innerpolitiſche Umwandlungen ſich vollziehen im Sinne eines Erwachens der früheren großen nationalen Veraan⸗ genheit des Reiches. Allein dieſer Vor⸗ nana iſt ſolange eine Täuſchung Europas nder eine Unmöglichkeit, als Millionen Menſchen von einer Hand voll fremder Re⸗ liginnshaſſer beherrſcht und in ihrer kul⸗ turellen Freiheit niedergetrampelt werden. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß es noch nicht ſo lange her iſt. daß Rußland, zum Teil mit defälſchten Päſſen, ſeine beſten Aaitatoren nach Deutſchland geſandt hatte. In Berlin arbei⸗ te Joffe, in Halle Sin owje w, in Mün⸗ chen und im nordiſchen Induſtriegebiet Ra⸗ dek um das revolutionſerte Deutſchland zum wertvollſten Vorgelände der gegen Weſten vor⸗ zutragenden Weltrevolution zu machen. Daß Deutſchland bis jetzt nicht die revo⸗ lutionäre Vorhut Rußlands für Europa geworden iſt, wird das geſchichtliche Ver⸗ Kunſtſchäte liegen in Schult und Uſche Der ganze maßloſe Haß der roten Machthaber in Sowjetrußland entlädt ſich gegen die Kirche. Die nach Tauſenden zählenden ſchen Türmen zu den koſtbarſten Bauten der Welt Kathedrale in Batum, die unſer Bild zeigt. Gotteshäuſer Rußlands, die mit ihren charakteriſti⸗ liegen in Trümmer, wie die gehörten, (Nibelungen⸗Verlag, K.) dienſt des Nationalſozialismus bleiben, deſſen erſte Vorkämpfer für die Welt⸗ anſchauung Moskaus niemals etwas übrig hatten. Die Loſung des Nürnberger Parteitages war für Anhänger und Gegner der Bewegung, wie immer ſich der einzelne zum Programm ſtellen mag. mehr als der Aufſchrei einer Nation ge⸗ gen die militäriſche Umklammerungs⸗ und Iſolierungspolitik der letzten Jahre es war eine europäiſche Tat, die Rückgewin⸗ nung des Volkes auf die von Gott ſelbſt gegebenen Werte: Volkstum, Boden, Hei⸗ mat und Vaterland, in denen eine gewal⸗ tige Dynamik gegen den Einbruch fremder Welten gelegen iſt. Die nationalſoziali⸗ ſtiſche Partei hat auf ihre Fahnen den Kampf gegen den Bolſchewismus geſchrieben.“ Der Biſchof kennzeichnet dann einen der Unterſchiede zwiſchen Nationalſozialismus und Bolſchewismus, indem er ausführt:„Während der Bolſchewismus weſentlich antireli⸗ ai ös iſt. ia die zur Religion erhobene Bruta⸗ lität darſtellt und den Begriff der Familie un⸗ terſchätzt will der Nationalſozialfsmus auf religiöſem Boden bleiben, auch wenn der Be⸗ ariff der Reliaion nicht ganz im Sinne der Ueberlieferung genommen wird, ſondern ſämtliche geiſtigen und religiöſen Inhalte mehr nach politiſchen Geſichtspunkten geordnet wer⸗ den. Die Sendung des deutſchen Volkes in Europa iſt gerade in der Gegenwart für die⸗ ſen ganzen Kontinent entſcheidend, und dieſe Aufgabe kann nur erfüllt werden. wenn jene beiden Staaten, die jahrhundertelang in onaſtor geſchichtlicher Entwicklung verbunden waren, ganz eines Herzens ſind, auch in der Bekämpfung jener Elemente, die heute Europas Führerſtellung bedrohen. Ge⸗ waltia ſteht die Zukunft des deutſchen Volkes vor unſerem Auge, die keine Macht der Welt in ihrem Gange hemmen wird, wenn die Bin⸗ dung von Chriſtentum und Germanentum er⸗ halten bleibt und nicht nur zur Spaltung des deutſchen Volkes in zwei Konfeſſionen noch eine dritte Spaltung erſtehen wird die für im⸗ mer die deutſche Einheit vernichten müßte. Wir lehnen deshalb mit aller Entſchieden⸗ heit die Auffaſſung jener vereinzelten Kreiſe in Oeſterreich ab, die glauben, daß Katholizismus u. Bolſchewismus eher zu einer Normaliſierung kommen könnten als Vatikan und Reich, oder daß Rußland ein geeigneter Vertragspartner für Oeſterreich iſt, das ſeiner räumlichen Ent⸗ fernung wegen eine unmittelbare weltanſchau⸗ liche Einflußnahme nicht ſo akut erſcheinen laſſe. Trotz aller Bemühungen der kommuni⸗ ſtiſchen Kreiſe. katholiſche Idealiſten oder Uto⸗ piſten durch Verſprechungen an ſich zu ziehen, gibt es hier kein Kompromiß und keine Ver⸗ ſtändigunasmöglichkeit, ſondern nur einen ſtar⸗ ken heiligen Haß und Kampf bis zur Ver⸗ nichtung.“ Der Biſchof ſchließt u. a.:„Für die Deut⸗ ſchen muß wieder jene große Linie mit eiſer⸗ ner Feſtigkeit geſchaffen werden, die Roſenberg. der gegenwärtige weltanſchauliche Leiter der Betvegung, in ſeinem Werk„Verbrechen oder Freimaurerei“, das vor der Machtübernahme erſchien, in kluger Weiſe vorgezeichnet hat und das kein Katholik oder chriſtusgläubiger Pro⸗ teſtant beſſer ausſprechen oder wünſchen könnte. Deutſche Kraft muß in den nächſten Jahren notwendig mehr auf ſozialem Gebiet tätig ſein, aber was unbedingt auch eine innere Er⸗ neuerung fordert, um damit die Sehnſucht ver⸗ gangener Zeiten vollenden zu eßanen Eine kraftvolle Nationalkultur, erwachſen as einem kraftvollen Chriſtentum. 9 8 8 5 9 S 8.. 5 e 5 Vege zum Jiel Löhne und Preiſe ſind die beiden Aungel⸗ punkte des wirtſchaftlichen Lebens geworden. nachdem es dem nationalſozialiſtiſchen Staat gelungen iſt, die Arbeitsloſenzahl bis auf eine Million herunter zudrücken. Noch im Laufe des Oktober werden die Arbeitsämter eine genaue Sichtung der verbliebenen Ar⸗ beitsloſen vornehmen, um zu prüfen, wie und unter welchen Vorausetzungen auch der Groß⸗ teil dieſer Volksgenoſſen einen zweckmäßigen Einſatz in den Arbeitsprozeß erfahren kön⸗ nen. Es iſt klar, daß ein Volk, das ſich vor die gewaltigen Ziele des vom Führer gezeich⸗ neten Planes geſtellt ſieht. beſtrebt ſein muß, auch die letzte arbeitsfähige Kraft nutzbar zu machen. Es ſind Wege der Umſchulung oder der Verpflanzung zu ſuchen, um einen Aus⸗ gleich dafür zu finden, daß in einigen Beru⸗ fen oder in manchen Gegenden ein Mangel an Arbeitskräften eingetreten iſt, während an an⸗ derer Stelle noch Arbeitsloſe vorhanden ſind. Dem gleichen Ziele der Vorbereitung des Vierjahresplanes gilt die Reichsſchu⸗ lunaswoche der Deutſchen Arbeitsfront, die am 19. Oktober beginnt und auf der Reichs ſchulungsburg Lobeda ſtattfindet. Sie ſoll der Auftakt für die großzügige Winter⸗ arbeit geiſtiger Schulung ſein, die von der DAF. im ganzen Reich durchgeführt wird. * Steht auf der einen Seite das Gebot der Steigerung der Erzeugung, ſo geht damit Hand in Hand der Feldzug der zweckmäßigen Verwendung aller vom deutſchen Boden er⸗ zeugten Güter. Darüber hat in einer großen Rede der Stellvertreter des Führers Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß in Hof, mitten im oberfränkiſchen Notſtandsgebiet, mit aller Deutlichkeit geſprochen. Sein eindringliches Mahnwort richtete ſich vor allem an die Haus⸗ frauen, durch deren Hände der größte Teil des deutſchen Lohn⸗ und Gehaltseinkommens geht. Der Ruf:„Kampf dem Verderb“, würde zweck⸗ los verhallen, wenn er nicht die Frauen und Mütter auf breiteſter Front mobiliſierte. Die Ziffer von 1.5 Milliarden Reichsmark die all⸗ jährlich dadurch verloren geht, daß Lebensmit⸗ tel und andere Gegenſtände täglichen Gebrauchs nicht richtig behandelt werden, zeigt, daß von jedem Einzelnen noch vieles getan werden kann, um Verſchie⸗ bungen in den Koſten der Lebenshaltung zu vermeiden. Damit iſt auch die Sicherheit für die Erhaltung unſeres Sparkapitals in ſeinem vollen Werte gegeben. Wichtig und richtung⸗ gebend iſt der Satz des Redners:„Der Natio⸗ nalſozialismus wird dafür ſorgen, daß der gleichbleibende Durchſchnittsbedarf gedeckt wer⸗ den kann zu gleichbleibenden Durchſchnitts⸗ preiſen“. 4 Die Deutſche Reichspoſt hat nach ihrem neueſten Bericht über das Rechnungs⸗ jahr 1935/36 ein erfreuliches Ergebnis zu ver⸗ zeichnen. In den beiden vorangegangenen Jahren betrug der Fehlbetrag 22 bzw. 26 Mil⸗ lionen RM., diesmal iſt ein Reingewinn von 43 Mill. RM. erzielt worden. An dieſem Beiſpiel wird am deutlichſten, in welcher Weiſe die Steigerung des Verkehrs der Ge⸗ ſamtwirtſchaft wie auch den öffentlichen Finan⸗ zen zugute kommt. Dabei konnte die Reichs⸗ poſt im ſtarken Umfange an der Arbeitsbeſchaf⸗ fung mitwirken. Es iſt wiederholt die Frage aufgeworfen worden, ob es richtiger wäre, den einzelnen Arbeiter auf Monatslohn zu ſtellen und ihre Auszahlung alle 10 Tage in Teilbeträgen zu bewirken um dann am Monatsende die Abrechnung zu geben. In einigen Berliner Großbetrieben iſt dieſer Verſuch gemacht wor⸗ den von dem man ſich auch eine ſozialpolitiſche Wirkung verſprach, weil damit der Handarbei⸗ ter eine ähnliche Auszahlung erhielte, wie der Angeſtellte oder Beamte. Die Ergebniſſe ſol⸗ cher Verſuche haben aber doch gezeigt, daß da⸗ für die Zeit noch nicht gekommen iſt. Eine Vermehrung der Kaufkraft, ſo heißt es in den Berichten, ſei nicht eingetreten. Die Lohn⸗ empfänger ſind an den alten Modus gewöhnt und haben ſich bei der Verteilung von Einkäu⸗ fen und Anſchaffungen darauf eingerichtet. Da⸗ gegen wird vorgeſchlagen, neben dem als Lohnzahlungstag ſtark eingebürgerten Frei⸗ tag auch den Donnerstag zu verwenden. Man kann ſich denken, daß damit auch dem Einzel⸗ handel gedient würde. dem die Häufung des Geſchäftsverkehrs auf das Wochenende nicht immer erwünſcht ſein wird. * Die Regelung der ſchulpolitiſchen und ſchultechniſchen Fragen im Sinne einer einheitlichen Geſtaltuna durch das ganze Reichsgebiet macht Fortſchritte. Wenn man ſich der ſchweren Kämpfe erinnert die in frü⸗ heren Zeiten gerade um ſolche Probleme ent⸗ l„annten kann man den fetzigen Fortſchritt voll verſtehen So iſt die Beſeitigung der Pri⸗ vatſchulen, die wohl in der Praxis überall im Gange iſt. in Württembera durch beſon⸗ deres Landesgeſetz geregelt worden. Bis zum Jahre 1940 muß der Abbau vollendet ſein. In Bayern wurde der Abbau der klöſterlichen Lehrkräfte. ſoweit ſie im Volksſchuldienſt ſte⸗ hen. durch Geſetz verkündet Durch den Ab⸗ bau der klöſterſichen Lehrkräfte iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich nicht das gerinaſte gegen die religiöſe Erziehung geylant, ſondern lediglich das ſtaat⸗ lich« Pecht der Hoheit über die Schule ver⸗ wirflicht. Ende offober Urteil im Berliner Baunnalncganroꝛeß Berlin. 16. Okt Im Prozeß um das Ein⸗ ſturzunglück in der Hermann Göring⸗Straße wurde am Freitag nach 92 Sitzungstagen die Hauptverhandlung im weſentlichen abgeſchloſ, ſen. Die Angeklagten verzichteten ſämtlich auf das letzte Wort Der Vorſitzende vertagte dar⸗ auf die Verhandlung auf Freitag den 23. ds Monats.— Das Urteil iſt in den letzten Ta— gen des Oktober zu erwarten. „Ein Volk lebt im Buch“ Preſſeempfang zur„Woche des deulſchen Buches 1936“ DNB. Berlin, 16. Oktober. Zum dritten Male widmet das nationalſozialiſtiſche Deutſchland eine Woche des Jahres dem deutſchen Schrifttum. Am 24. Oktober wird Reichsminiſter Dr. Goebbels in Weimar die „Woche des deutſchen Buches 1936“ eröffnen, die die Verbundenheit zwiſchen Buch und Volk dartun und aufs neue bekräftigen ſoll. Wie in den vergangenen Jahren ging auch diesmal der Woche des deutſchen Buches ein Preſſeempfang voraus, auf dem die große kulmrelle Aufgabe und die Durchführung der Buch⸗Woche dargelegt wurden. Der Geſchäftsführer der Reichsarbeitsge⸗ meinſchaft für deutſche Buchwerbung, Rein⸗ hart, konnte im Auftrage des Präſidenten der Reichsſchrifttumskammer weit über 100 Schriftleiter deutſcher und ausländiſcher Zei⸗ tungen, Vertreter aller Dienſtſtellen der Par⸗ tei, des Staates und der Organiſationen be⸗ grüßen. Er nannte die Woche des deutſchen Buches einen Höhepunkt der ſich über das ganze Jahr erſtreckenden Arbeit der öffentlichen Buchwer⸗ bung, bei der es darum geht, jeden einzelnen Volksgenoſſen für das deutſche Schrifttum zu gewinnen. Der ganze Einſatz der öffentli⸗ chen Buchwerbung wäre ohne Sinn, wenn er nicht zum Ziele hätte, die Volksgenoſſen für das Buch zu gewinnen, die noch kein Ver⸗ hältnis zum Schrifttum hätten. Dieſer Kampf um die Unwiſſenden und Gleichgültigen werde in dieſem Jahre wieder beſonders kräftig ge⸗ führt. Dank der Mitarbeit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, der Hitler⸗Jugend. der NS.⸗ Frauenſchaft, der NS.⸗Beamtenſchaft, des Reichsnährſtandes und der Wehrmacht ſowie der Mitarbeit aller übrigen Organiſationen in Staat, Partei und Wirtſchaft werde es ge⸗ lingen, 11 Millionen Auswahlverzeichniſſe deutſchen Schrifttums im ganzen Volk zu ver⸗ breiten und damit dem Unkundigen eine erſte Möglichkeit zu geben, ſich in der Viel zahl der Bucherſcheinungen zurecht zu finden und ge⸗ rade ſein e Bücher kennen zu lernen. Veran⸗ ſtaltungen in den einzelnen Orten des Reiches, die große Eröffnungskundgebung in Weimar, das Wirken der Preſſe, des Rundfunks, des Films und die direkte Werbung in den Orga⸗ niſationen werden dafür ſorgen, daß es kaum einen Volksgenoſſen geben werde, der nicht auf das ſtärkſte gefaßt und zum deutſchen — und zum deutſchen Schrifttum hingeführt wird. Dann ſprach der Vizepräſident der Reichs⸗ ſchrifttumskammer und Leiter der Abteilung 8 des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda Miniſterialrat Dr. Wis⸗ mann. Der Redner kennzeichnete die Zeit, in der die Pflege des Schrifttums eine Sache der„literariſchen Tees“— zu einem nicht unweſentlichen Teil ein jüdiſcher Zeitvertreib — war. denn der Geiſt, der in dieſen Salons gezüchtet wurde, iſt als eine der entſcheiden⸗ den Urſachen für die Trennung zwiſchen Schrifttum und Volk und für die Herausbil⸗ dung der Literatentyps anzuſehen, in deſſen ſelbſtſüchtiger und gemeinſchaftsfremder Hal⸗ tung der Verfall ſeinen tiefſten Entwicklungs⸗ punkt erreichte. Da jene Zeit einer eigenen Sicht ermangelte, wurde das Buch hier nicht zum Segen ſon⸗ dern zum Verhängnis, denn nun geriet ſie zu allem, was ſuchender Menſchengeiſt zu fragen und wiſſen⸗ begehrt, in ein äußerliches, mit⸗ telbares. vollkommen unſchöpferiſches— in ein literariſches Verhältnis. Statt zu vermit⸗ teln, zu einen und zuſammenzufügen, trat das Buch trennend zwiſchen den Menſchen u. die Welt, zwiſchen das Volk und ſeine Ge⸗ ſchichte, zwiſchen den Einzelnen und die Ge⸗ meinſchaft. N Auch hier hat erſt die nationalſozialiſtiſche Revolution Wandel geſchaffen. Aus dem„Tag des Buches“ von einſt, deſſen wenige Stunden vorüber waren noch ehe die meiſten Menſchen an das Buch auch nur gedacht hatten, wurde die„Woche des Buches“. Aus der Zerſplitte⸗ rung der Kräfte entſtand im nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland eine große, über das Reich ſich erſtreckende Arbeitsgemeinſchaft. Vieles aber, was wir neu unternommen haben, wäre nicht möglich geweſen ohne den eiſernen Grund⸗ ſatz der vollkommnen Löſung der Buchwerbung von wirtſchaftlichen Zielſetzungen. Wir waren von Anfang an der feſten Ueberzeugung, daß nur eine Buchwerbung, die ſich ausſchließlich nach kulturellen Zielen ausrichtet, auch wirtſchaftlich zum Erfolg führen könne. Der Mehrabſatz von 15 bis 20 v. H. im Vorjahr hat uns recht gegeben. Das oberſte Ziel der nationalſozialiſtiſchen Buchwerbung iſt und wird der Brückenſchlag zwiſchen dem Buch als eines der köſtlichſten Kulturgüter der Nation und den breiten Maſ⸗ ſen des Volkes ſein, die dieſes Gutes bisher nicht teilhaftig werden konnten. Und wir ſind entſchloſſen, alles zu tun, un hier unſer letztes Ziel zu erreichen. Hier wird die Werbung für das Buch zur wirkſamſten Propaganda für die Volksgemeinſchaft. Neu in der diesjährigen Buchwoche iſt die Ausſtellung, die in mehr als 70 Städten mit dem gleichen Buchbeſtand ſtattfindet und als eine Art von Leiſtungsſchau einen Querſchnitt durch das verlegeriſche und ſchriftſtelleriſche Schaffen des Jahres bieten ſoll und die von dieſem Jahr ab regelmäßig in der gleichen Form veranſtaltet wird. Unſere Parole aber lautet wie im vergangenen Jahr und in kom⸗ mender Zeit: Mit dem Buch ins Volk! Veilere Milleilungen erbelen Der belgiſche Bolſchafler beim Generalſekrefär des Quai d' rsa DNB Paris, 16. Okt. Der belgiſche Bot⸗ ſchafter in Paris hatte am Freitag mittag eine längere Ausſprache mit dem Generalſekretär des Quai d' Orſay über die belgiſche Neutra⸗ litätserklärung. „Paris Soir“ will die Haltung Belgiens. Frankreichs und Englands folgender⸗ maßen darſtellen: Die belgiſche Regierung habe noch keinen Beſchluß gefaßt und erwarte, daß die Oeffentlichkeit nicht von vornherein über Handlungen urteile, die nicht vollzogen ſeien. In einigen Tagen werde ſie den intereſſierten Mächten bekanntgeben, wie ſie die Erklärung des Königs mit den beſtehenden Ver⸗ pflichtungen in Einklang zu brin⸗ gen gedenke. Schon jetzt nehme ſie an, daß dieſe Erklärung mit dem Locarnovertrag und auch mit den belgiſchen Völkerbundspflichten vereinbar ſei. Die Regierung glaube., daß alles in allem der Ausdruck„Neutralität“ nicht angebracht ſei, um die künftige Politik Belgiens zu kennzeichnen, die belgiſche Einſtel⸗ lung würde ſich beſſer durch die engliſche For⸗ mel„no entanglement“ wiedergeben laſſen. Unter dieſen Umſtänden könnten die beiden hauptſächlich intereſſierten Länder Frankreich und England nichts anderes tun als abwarten. Die Forderung nach genauer Aufklärung ſei erſt dann möglich wenn die belgiſche Regierung eine genaue Mitteilung verſandt habe. Erſt wenn die zum Ausdruck gebrachte Doktrin in die Tat umgeſetzt werde, würden England und Frankreich die Möglichkeit haben, ein begrün⸗ detes Urteil zu fällen. * London, 16. Okt. Wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, hat Außenminiſter Eden den belgiſchen Botſchafter Cartier de Marchienne um weitere Erläuterungen zu gewiſſen Punkten der„Neutralitätsrede“ König Leopolds von Belgien gebeten. Erft wenn dieſe zuſätzlichen Erläuterungen in Lon⸗ don eingegangen ſeien, werde England in der Lage ſein, der belgiſchen Regierung ſeine An⸗ ſicht zu der neuen belgiſchen Stellungnahme hinſichtlich der weſteuropäiſchen Sicherheit mit⸗ zuteilen. Inzwiſchen wird von amtlicher engliſcher Seite zugegeben, daß die Rede des belgiſchen Königs größte Ueberraſchung in London her⸗ vorgerufen habe. In London habe man keine Ahnung davon gehabt, daß Belgien ſeine Politik in dieſer Weiſe verkün⸗ den werde. Dieſe amtliche Auslaſſung ſteht in klarem Widerſpruch zu den bisherigen Preſſekommen⸗ taren, in denen geſagt wurde, daß die britiſche Regierung ſchon ſeit 4— 75 Zeit auf einen der⸗ fe. n Kurswechſel Belgiens gefaßt geweſen ei. SSSSFSPFPFVPPFPFPPFPFPFFFPFFPFCPCCC C Das Fronlmiliz-Geſeh Automatiſche Uebernahme aller Wehrverbands⸗ mitglieder in die Frontmiliz. Wien. 16 Okt. Ein heute erſchienenes Bundesgeſetzblatt veröffentlicht den Wortlaut des am Mittwoch beſchloſſenen Frontmiliz⸗ geſetzes. Aus ihm wird über die bereits amt⸗ lich mitgeteilten Tatſachen hinaus bekannt. daß alle Wehrverbandsmitglieder, die am Tage der Gründung der Vaterländiſchen Front. dem 1. Mai 1933, bereits Mitglieder eines Wehr⸗ verbandes waren, automatiſch in die Front⸗ miliz übergehen. Hinſichtlich der anderen werden Einzel⸗ beſtimmungen noch erlaſſen werden. Die Ueberführung der ehemaligen Wehrverbands⸗ mitglieder in die Frotmiliz ſoll am 1. Januar 1937 vollzogen ſein Zur Aufbietung der Frontmiliz im Falle ernſter Gefahr kann der Bundeskanzler eine Beſchlußfaſſung bei nach⸗ träglicher Genehmigung der Bundesregierung vornehmen. 1 Der Vizekanzler hat ferner einen Erlaß an die Sicherheitsſtellen ergehen laſſen, in dem er darauf hinweiſt, daß bei der Auflöſung der 1 Wehrverbände jederzeit auf ihre außerordent⸗ lichen Verdienſte Bedacht zu nehmen ſei. DNB. Graz, 16 Okt. Geſtern abend trat die Staatspolizei in Graz zum erſten Male gegen öſterreichiſche Heimatſchützler in Aktion. Eine Gruppe von Heimatſchützlern verſammelte ſich auf dem Dollfuß⸗Ring und demonſtrierte in Sprechchören gegen ihre Auflöſung. Es wurden Pfuirufe auf Starhemberg laut, den ſie für die Auflöſung des Heimatſchutzes ver⸗ antwortlich machen. Die Polizei zerſtreute mit einem ſtarken Aufgebot die Demonſtranten und verhaftete zahlreiche Heimatſchätzler. Miniſterpräſidenk Daranyi dankt für die deutſche Anteilnahme an der ungariſchen Staatstrauer Budapeſt, 16. Okt. Der ungariſche Miniſterpräſident Daranni erklärte dem Bu⸗ dapeſter Vertreter des DB anläßlich der Uebernahme der Regierung u a. folgendes: „Die ungariſche Regierung wird auch fer⸗ nerhin auf dem bisherigen erprobten Weg, mit deſſen Erfolgen wir vollauf zufrieden ſein kön⸗ nen, in der Richtung der Verwirklichung un⸗ Dr. Baeran 7 In Berlin ſtarb ein Vorkämpfer für die Rechte des Sudeten⸗Deutſchtums und des vollsdeutſchen Gedankens im Reich. Dr. Aloys Baeran. Nachdem er am Kriege teilgenommen hatte, machte ihn ein erbitterter Kampf, den er gegen die Entrechtung des Sudeten⸗Deutſch⸗ tums ſeit 1918 führte, den Tſchechen ſo verhaßt, daß er wiederholt vom Pöbel mißhandelt und ſchließlich nach einer Anklage wegen Hochver⸗ rats unſchuldig zu vier Jahren ſchweren Ker⸗ kers verurteilt wurde. Grauſame Behandlung im Kerker machten den ehemals kraftſtrotzenden Mann völlig zum Krüppel. Faſt erblindet, ver⸗ ließ er nach Abbüßung ſeiner Strafe, umjubelt von der deutſchen Bevölkerung, den Kerker. Nach neuen Verfolgungen verließ er ſeine Hei⸗ mat und wirkte ſeitdem im Reich, wo ſein Name überall bekannt war. (Graphiſche Werkſtätten. K.) ſerer nationalen Ziele weiterſchreiten. Das ſicherſte Unterpfand dieſer ihrer Beſtrebungen erblickt die Regierung in jenem Syſtem der be⸗ währten Freundſchaften, die die Grundlage der ungariſchen Außenpolitik in der Vergangenheit gebildet haben und deren Aufrechterhaltung und weiterer Ausbau auch meine Regierung als ihre wichtigſte Aufgabe betrachtet. Dies bezieht ſich insbeſondere auf die Be⸗ ziehungen aufrichtiger Freundſchaft, die uns mit dem Deutſchen Reich verbindet. Hierbei benütze ich die Gelegenheit, um da Nr barſt hervorzuheben, daß die warme Ankefk⸗ nahme und die großartigen Ehrungen, die Deutſchland anläßlich des tragiſchen Todes un⸗ ſeres großen Staatsmannes, des Miniſterprüſi⸗ denten Gömbös, bekundet hat, insbeſondere die perſönliche Teilnahme Seiner Exzellenz des Führers und Reichskanzlers an den Münchener Trauerfeierlichkeiten und die Entſendung ſeines Vertreters, Seiner Exzellenz des preußiſchen Miniſterpräſidenten, zu der Budapeſter Trauer⸗ feier in Ungarn tiefen Eindruck hinterlaſſen und dankbaren Widerhall gefunden haben. Dies waren beredte Zeichen der freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zwiſchen den beiden Län⸗ dern, die gleich meinem Vorgänger auch mein Kabinett ſorgfältig zu pflegen wünſcht. Jchwere kommuniffiſche Unruhen in Manila Schanghai, 16. Okt. Nach den Berichten hier eingetroffener Schiffs reiſender iſt es am 3. Oktober in Manila zu ſchweren kommuniſtiſchen Unruhen gekommen. Die Kommuniſten legten gleichzeitig an 14 Stellen gut vorbereitete Brände an, die großen Schaden verurſachten. Ferner ſpreng⸗ ten ſie die Waſſerleitung, die Manila mit Waſſer verſorgt, ſo daß die Einwohner die nächſten Tage ihren Waſſerbedarf aus Brun⸗ nen ſchöpfen mußten. Die Reiſenden ſahen noch die rauchenden Trümmer zahlreicher nie⸗ dergebrannter Häuſer. In der Bevölkerung herrſchte ſtarke Beunruhigung. Ein großes Polizei⸗ und Militäraufgebot verhinderte schließlich weitere Ausſchreitungen. Die Unruhen waren als Symvathiekund⸗ gebungen für die ſpaniſchen Kommuniſten ge⸗ dacht. Ihre Anſtifter waren Miſchlinge von Spaniern und Eingeborenen. Mörderin hingerichlet 8d Halle(Saale), 16. Okt. Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Halle an der Saale teilt mit: Am 16. Oktober 1936 iſt in Halle die am 29. Auguſt 1905 geborene Anna Groſche aus Hergisdorf hingerichtet worden, die am 29. Januar 1936 vom Schwurgericht in Halle we⸗ gen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war.— Anna Groſche hat am 4. April 1935 in einem Wald bei Hergisdorf die Wirt⸗ ſchafterin Anna Bräuer aus eigenſüchtigen Beweggründen durch einen Mittäter ermorden laſſen, der vor ſeiner Verhaftung Selbſtmord begangen hat. Anarchiſtiſche hetzer erfordern Iwangsmaßnaßmen der franzöſi Regierung 88 Paris 17. Okt. Das Echo de Paris glaubt zu wiſſen, daß die Regierung eine in Paris gelegene beſtreikte und von ihren Ar⸗ beitern beſetzte Fabrik, die optiſche und Präzi⸗ ſionsinſtrumente herſtellt beſchlagnahmen wer⸗ de. Dieſe Fabrik ſei Alleinherſtellerin gewiſſer Inſtrumente. die für die Fortſetzung des Baues zweier Kriegsſchiffe notwendig ſind. Infolge des Streiks kann dieſer Kriegsſchiffbau nicht weitergehen. ließ Möer Al be Tuma bung N NIN lat N n ud Abſt kalte lien, herm zugeſt Val ze Pulbe füt die und dez * Aohz nommen den er deutsch derhaßt dt und Hochber⸗ ken ger wnlung enden bdet, her⸗ mirbelt Kerker ue Hei⸗ do ſeln tlen dt) die Le⸗ ſcheft, erhindtt. N f 3 Aue % M eg nue re sondere, lenz des ünchener g feines ußiſthen Ttnutt⸗ terlaſſen funden IL Berichten es an peten tommen, tig an in. die preng⸗ iu ut tt dit Brun; fſahen ber nie fern großes inderte jiekund⸗ ſten ge⸗ ige volt Ein neues deulſches Gold! Das Kunſtharz, ſeine Gewinnung und Verarbeitung— Aus Steinkohle macht die Chemie tauſend verſchiedene Gebrauchsgegenſtände. Wenn man ſagt, die vielen netten Gebrauchs⸗ artikel aus Kunſtharz ſtammen letzten Endes von der Steinkohle ab, ſo wird man beſtimmt einem ungläubigen Lächeln begegnen. Die ge⸗ genwärtige Zeit iſt zwar allerlei aus den Alchi⸗ miſtenküchen moderner Forſcher kommende Ueberraſchungen gewöhnt, man hört wohl ge- legentlich, daß mit dem Stickſtoff der Luft un⸗ ſere Felder gedüngt und aus Steinkohle ſogar Benzin gemacht wird, man wundert ſich ſogar, wie aus der hrennbaren Kohle und etwas Kalk Aukogummixreifen entſtehen können— daß je⸗ doch ſogar Radiogehäuſe und die bunten Kaf⸗ eetaſſen, die wir auf den ſonntäglichen Wan⸗ erfahrten mitnehmen, weil ſie faſt unzerbrech⸗ lich ſind, ihre Entſtehung einem Stoff verdan⸗ ken, der als Nebenprodukt bei der Herſtellung von Koks und Leuchtgas und bei der ander⸗ weitigen Verarbeitung von Steinkohle gewon⸗ nen ird, das bringt unſere Hochachtung vor den Chemikern noch einen Grad höher. Kunſtharz und Preßſtoffe daraus beginnen das Feld zu beherrſchen. Es iſt ein langer Weg natürlicher Entwicklung, den die Koble zurück⸗ legen mußte, ehe ſie in den Laboratorien re t⸗ los aufgearbeitet werden konnte. Oh dabei wirklich auch die letzten Reſte aufgeſchloſſen ſind, wer will es bei den ſtändigen Fortſchrit⸗ ten n Forſcherarbeit behaupten. Je⸗ denfalls findet ſich heute auch für die unſchein⸗ karſten Nebenprodukte eine Verwendung. So kannte man zwar ſeit langem die bei der Steinkohlenverbrennung entſtebenden Phenole, aber ſie hlieben ſelbſt in den Retorten der Che⸗ miker chemiſche Subſtanzen, die ihrer letzten Vergrbeitung noch harrten. Dabei ſchwebte den Forſchern immer wieder das natürliche Harz der Bäume vor, das als Bernſtein im Meere ewonnen wird und den Namen„Deutſches old“ trägt. Bäume. Holz, Kohle und Bern⸗ ſtein— der Entſtehungsgang ſchloß ſich zu einem Kreiſe als es gelang, die Phenole auf⸗ Marbeiten. Sollte es nicht möalich ſein, dieſes Edelharz Bernſtein künſtlich zu erzeugen, wo uns das natürliche Harz im deutſchen Golde ugänglich iſt, nachdem es Jahrtauſende im 8 geruht und erſt durch das Meer zu⸗ rückgegeben wurde? Die Kohle iſt 7 längſt nicht mehr der un⸗ angreifbare Stoff, der er noch vor gut hundert Jahren war. In viele chemiſche Einzelheiten zerlegt, dient ſie der Kulturmenſchheit in ebenſo bielen Formen. Und dann gelang eines Tages die Verbindung des Formaldehnds, das auch aus der Phenolreihe ſtammt, mit einem Holz⸗ kohlendeſtillat und weiter mit einer Ammoniak⸗ flüſſigkeit. Es entſtand das Kunſtharz, die Schweſter des Bernſteins. Deutſche und holländiſche Forſcher haben dieſen ganz neuen Stoff zerlegt und unterfucht. Nach dem Holländer Baekeland benannt, ent⸗ tand das Bakelit, das ſehr bald beſonders in er. Elektroinduſtrie Eingang und Verwendung And. Eines Tages erhielten nämlich die Ar⸗ beiter in den Fabriken einen neuen Werkſtoff zur Verarbeitung überwieſen, der ihnen bisher unbekannt war. Sie waren gewohnt, den Hart⸗ gummi zu verarbeiten und ſtaunten nun über das neue Material, das ſich aut und ſchnell ver⸗ arbeiten ließ. Selbſt von den Ingenieuren werden die wenigſten die Herkunft dieſer Plat⸗ ten und Stangen gekannt haben; daß der Werk⸗ ſtoff aber neu war, das gab ihm bald eine be⸗ ie Stellung im Produktionsprozeß. Und chließlich erfuhr dann auch die Oeffentlichkeit Näheres darüber. Es iſt ein merkwürdiger Entſtehungsprozeß, den das Kunſtharz, das inzwiſchen den Namen änderte, durchmacht. Aus Flüſſigkeiten und feſten Zuſatzſtoffen unter Verwendung von viel Hitze gewonnen, ſtellt es ſich als ein Pulver dar, das von Laien überhaupt nicht gedeutet werden kann. Dann aber kommt der wunder⸗ bare Umwandlungsvorgang: Auf einer der letzten Funkausſtellungen war eine gewaltig große Maſchine zu ſehen, die in einem ſtähler⸗ nen Maul eine ſtählerne aufklappbare Form trug. Vielleicht iſt der Vergleich mit einem Waffeleiſen erlaubt, wenn die Form auch an⸗ dere Konturen zeigte. In das Waffeleiſen tut man einen Mehlbrei, in die Maſchinenform ſchütteten die Arbeiter anſcheinend nur Mehl hinein— eben das pulverförmige Kunſtharz. Und dann ſenkte ſich der ſchwere Stempel nie⸗ der, und aus dem unſcheinbaren braunen Pul- ver wurde ein Gehäuſe für den Volksempfän⸗ ger. Hier konnte der Laie die Verarbeitung chemiſcher Subſtanzen zu Dingen erleben, die bisher faſt nur aus Holz gemacht wurden. Kunſtharz hat die merkwürdige Eigenſchaft, daß es zwar durch Hitze und ſtarken Druck feſt wird, dann aber nicht wieder verarbeitet wer⸗ den kann. Man kann zum Beiſpiel nicht ein⸗ mal gepreße Gegenſtände zu Pulver zermah⸗ len, um es dann wieder preſſen zu wollen. Die chemiſchen Eigenſchaften ändern ſich durch einmalige Hitze⸗ und Druckbehandlung voll⸗ kommen. Intexeſſant iſt die Herſtellung des Preßpul⸗ vers. Die erforderlichen Chemikalien werden in großen Keſſeln unter ſtändigem Rühren und genauer Kontrolle gekocht. Durch einen Abſtich fließt die dicke Maſſe auf Bleche; ſie er kaltet. wird zermahlen, mit Holzmehl. Texti⸗ lien. Aſbeſt, je nach der ferneren Beſtimmung vermengt, und ſchließlich werden Anilinfarben zugeſetzt. Unter bis. auf 100 Grad erhitzen Walzen formt ſich ein Halbfabrikat aus dieſem Pulver, das wiederum feſt iſt und abermals fein gemahlen werden muß, ehe am Ende das Pulver für die Preſſereien entſteht. Wie beim Spritzgußverfahren für jeden Ar⸗ tikel eine ſtählerne Form vorhanden ſein muß, wie der Konditor für ſeine Marzipanartikel Klappformen benutzt, ſo müſſen auch für die Herſtellung der Kunſtharz⸗Preßartikel Formen angefertiat werden, die genau den äußeren und inneren Konturen der herzuſteheden Dingen entſprechen. Es verſteht ſich daß dieſe Preßformen ein aroßes Anlagekapital erfor · dern, das ſich nur rentieren kann, wenn genü⸗ gende Auflagen gepreßt werden können. Die für den Gegenſtand erforderliche Menge Pul⸗ ver wird genau ermittelt; iſt die Form aus⸗ einandergeklappt. ſo erfolgt die Füllung, der ſofort die Preſſung folgt. Genau eine Minute lang rubt der Stempel in der auf 160 Grad erhitzten Form. Dann aber kann ſoſort den kertiggepreßte Gegenſtand herausgenommen werden. Er erfordert kaum noch eine Nach⸗ bearbeitung. 2 So ſtellt die einſchlägige Induſtrie heute die unterſchiedlichſten Gegenſtände für die verſchie⸗ denſten Zwecke aus Kunſtharz her. Die Halt, barleit dieſer Exzeugniſſe ißt durch Material- unterſuchungen bis ins Kleinſte feſtgelegt. ſo daß die Techniker bei ihren Entwürfen ein für alle Mal mit gegebenen Größen rechnen können. So iſt denn auch der Verwendungs zweck ſo außerordentlich verſchieden. Es ge⸗ lingt heute nicht nur Gebrauchsgegenſtände, wie Funkgeräte elektrotechniſche Bedarfsarti⸗ kel. iſolierende Handarſſſe und Knöpfe Roſet⸗ ten. Schnallen und Griſſe für die Autoindu⸗ ſtrie herzuſtellen, ſondern auch Küchengeräte. Raſierappargte, Fernſprecher und ſelbſt die wunderſchönſten Schmuckgegenſtände. Es gibt kaum noch ein Gebiet, für das das Kunſtharz nicht den Werkſtoff abgäbe. Es läßt ſich in ſe⸗ der gewünſchten Farbſchattierung liefern. er⸗ ſcheint bald waſſerklar, bald gemuſtert oder als Nachahmung anderer Stoffe. Selbſt in flüſſigem Zuſtande wird es als beſſer Leim verwendet und erſetzt bier den aus Kugchen bergeſtellten Tiſchlerleim. Da es gegen Feuer jaſt unempfindlich iſt, wird es neuerdings im Schiffsbau weitgehend verarbeitet. Ja, man ſtellt ſogar Lacke aus den Urſtoffen des Kunſt⸗ harzes her, die nicht ſeuergefährlich ſind. „Die deutſche Wirtſchaft hat im Kunſtharz einen Werkſtoff gefunden, der nicht nur zu lau⸗ ſenden Bedarfsartikeln verarbeitet(werden kann, ſondern der auch in weitgehendem Maße Deviſen erſparen hilft. weil er vollkommen aus deutſchen Rohſtoffen erzeuat wird. Z. T. das deulſche Volk geſchloſſen für Hiller Jolſchafler Ichurman über das neue Deulſchland New Pork. 16. Okt. Der von einem ein⸗ jährigen Europa⸗Aufenthalt nach Amerika zu⸗ rückgekehrte frühere amerikaniſche Botſchafter in Berlin Jacob Gould Schur man nahm in einer Preſſeunterredung ausführlich zur gegenwärtigen Lage in Deutſchland Stel⸗ lung. Er erklärte u. a., es ſei wirklich über⸗ raſchend, wie blühend Deutſchland wieder ſei Ueberall werde emſig gearbeitet, und die Be⸗ völkerung ſei ſehr zufrieden. Das deutſche Volk ſei für die Hitler⸗Regie⸗ rung, und es würde ein großer Fehler ſein. wenn man heute noch annehmen wollte, daß irgendein Teil des Landes oder der Armee ſich dem neuen Syſtem widerſetzt. Die kom⸗ ende Generation bis zu 30 Jahren ſei begei⸗ tert für Hitler, aber auch die ältere Genera⸗ tion ſei gleichfalls geſchloſſen für den Führer des neuen Deutſchland. Sie erkläre: Hitler hat uns ein Deutſchland gegeben, auf das wir ſtolz ſein können. Er hat die Ketten des Verfailler Vertrags gebro⸗ chen, die alte Armee wiederhergeſtellt und die deutſche Oberhoheit im Rheinland wieder auf⸗ gerichtet. Die Deutſchen betrachteten ihre Armee nicht ſo ſehr als ein Kampfinſtrument, als ein Er- ziehungsmittel für moraliſche und kör⸗ verliche Ertüchtigung. Auf die großen Erfolge Hitlers hinweiſend, erklärte der Botſchafter. daß der Führer dem deutſchen Volk vor allem die Hoffnung zurückgegeben hat Moskau iſt auf dem Rückzug Großkundgebung der Reichsbelrieb sgemeinſchaft Banken und Berſiche · kungen— Dr. key über den Berlin. 15. Okt. Die Reichsarbeitstagung der RBG. Banken und Verſicherungen wurde am Donnerstagabend mit einer Großkund⸗ gebung in der Deutſchlandhalle abgeſchloſſen. Im Mittelpunkt dieſer Kundgebung, die von mehr als 20 000 Berufsangehörigen, darunter 3000 aus dem Reich, ſowie von führenden Männern der Partei und der Wiriſchaft be⸗ ſucht war, ſtand eine Anſprache des Reichs organiſattons leiters Dr Ley. Der Leiter der Reichsgruppe Verſicherungen, Pg. Hilgard, wies einleitend auf die Auf⸗ gaben hin, die der neue Vterfahresplan des Führers auch der Verſicherungswirtſchaft ſtelle. Pa. Lencer, der Leiter der RBG. Banken und Verſicherungen ſtellte feſt, daß von der Reichsarbeitstagung ſtarke Impulſe für die zukünftige Arbeit ausgehen würden. Beim Vierjahresplan des Führers würden die Gefolgſchaften der Banken und Verſicherungs⸗ betriebe reſtlos ihre Pflicht tun. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley zeigte in ſeinen Ausführungen, welche ungeheuren Machtmittel der Liberalismus und der Mar⸗ der Kampf l. f Fe Rampf gegen den Bolſchewismus rismus einmal in Deutſchland beſeſſen haben. Ungewollt hätten unſere Gegner durch den Boptott und den Wirtſchaftskrieg der Juden⸗ heit der Geſamtheit der Welt bewirkt, daß Deutſchland ſich umſo feſter zuſammenſchloß. daß es eine Gemeinſchaft, eine uneinnehmbare Feſtung wurde. die niemals kapituliert. „Sorgen werden ewig fein“, erklärte Dr. Ley, aber entſcheidend iſt, ob die Menſchen den Willen und die Kraft haben, ihre Sor⸗ gen zu meiſtern. Dieſe Kraft haben wir, weil Deutſchland eine Feſtung geworden iſt. Wir danken es dem Führer, daß er die Pa⸗ role gusgab. Der Kampf geht weiter gegen den Bolſchewismus. Das Volt bat ſich for⸗ miert. Der Feind iſt der Jude, der Feind it der Bolſchewismus. Wir geben niemals nach. Wir ſind ſtolz auf unſer Deuſchland. Es iſt eine Freude. wieder ſchaffen zu dürfen. Wir haben die ungeheure Bedeutung der Welt⸗ parole des Führers im Kampf gegen den Bol⸗ ſchetvismus begriffen. Moskau hat ſeinen Kampf bereits verloren. In allen Völkern ſtehen mutige Männer auf, für die das Bei⸗ ſpiel Adolf Hitlers maßgebend iſt. Moskau iſt auf dem Rückzug.“ um Madrid e ee E Sf. TUDhοι f SELLE Um die ſpaniſche Hauptſtadt toben zur Zeit heftige Kämpfe. Im Gebiet zwiſchen San Martin und Naval⸗Carnera wurden die roten Milizen trotz verzweifelter Gegenwehr zurück⸗ getrieben. Naval⸗Carnera iſt das letzte befeſtigte Bollwerk 30 km von dein Madrider Flughafen, Getafe, entfernt iſt. vor der Hauptſtadt, das nur knapp (Graphiſche Werkſtätten, K.) Reichsminiſler Dr Goebbels eröffnel die„Woche des deulſchen Buches 1936“ Berlin, 16. Oktober. Zur Eröffnung der „Woche des deutſchen Buches 1936“ peranſtal⸗ tet die Reichsſchrifttumskammer am Sonntag, den 25. Oktober, 11 Uhr, in der Weimar⸗Halle zu Weimar eine Großkundgebung. Nach Anſprachen des Reichsſtatthalters Gau⸗ leiter Fritz Sauckel und des Präſidenten der Reichs ſchrifttumskammer, Staatsrat Hanns Joh ſt, wird Reichsminiſter Dr. Goebbels zum ganzen deutſchen Volk ſprechen. Die Kundgebung wird als Reichs ſen⸗ dung übertragen und in die im ganzen Reich von der Hitler⸗Jugend veranſtalteten Morgenfeiern übernommen. Neuregelung der Warlezeil zwiſchen Wehrdienst und Arbeilsloſen⸗ unlerflühung Berlin, 16. Okt. Im Deutſchen Reichs⸗ und preußiſchen Staatsanzeiger Nr. 242 vom 16. Oktober 1936 iſt eine neue Verordnung des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſi erung vom 14. Oktober 1936 veröffentlicht, die eine Neu⸗ regelung der Wartezeit zwiſchen Wehrdienſt und Arbeitsloſenunterſtützung enthält. Auf Grund der im Geſetz über Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung enthaltenen Er⸗ een hat der Präſident der Reichsanſtalt beſtimmt, daß Arbeitsloſe, die aus dem aktiven deutſchen Wehrdienſt entlaſſen ſind, eine Wartezeit bis zur n ee ee bur zurückzulegen haben, wenn ſie zwiſchen ihrer Entlaſſung und der Arbeitsloſenmeldun mehr als 13 zuſammenhängende Wochen al Arbeiter oder Angeſtellte beſchäftigt waren oder eine neue Anwartſchaft auf Arbeitsloſenunterſtützung erwor⸗ ben haben. Damit iſt die Wartezeit nach Entlaſſung aus dem aktiven Wehrdienſt ebenſo günſtig geregelt, wie es für die Angehörigen des Reichsarbeitsdienſtes durch die ſechſte Ver⸗ ordnung zur Durchführung und Ergänzung des Relchsarbeitsdienſtgeſetzes vom 24. März 1936 geſchehen iſt Die Neuregelung iſt bereits mit Wirkung vom 1. Oktober 1936 an in Kraft getreten. das Geſeß über die Auflöſung der öſterreichiſchen Wehrverbände Wien, 15. Okt. Das Bundesgeſetzblatt veröffentlicht heute den Text des am Samstag⸗ morgen beſchloſſenen Geſetzes über die Auf⸗ löſung der Wehrverbände, das in dem amtli⸗ chen Kommuniqus dieſes Tages nur im Kern, nicht aber im Wortlaut wiedergegeben war. Das Geſetz beſtimmt in 8 1. daß der Oeſter⸗ reichiſche Heimatſchutz, die Oſtmärkiſchen Sturmſcharen, die Wehrzüge der Chriſtlich⸗ Deutſchen Turnerſchaft, der Freiheitsbund und die Burgenländiſchen Landesſchützen ein⸗ ſchließlich aller ihrer Zweiavereine und die mit ihnen in Verbindung ſtehenden Gruppen und Formationen mit ſofortiger Wirkſamkeit auf⸗ gelöſt werden. § 2 verordnet, daß die aufgelöſten Wehrver⸗ bände in Liquidation treten. Zum Liquidator wird die Vaterländiſche Front beſtellt. Der Bundeskanzler beſtellt beim Generalſekretariat der Vaterländiſchen Front für jeden der auf⸗ gelöſten Verbände eine Liquidierungs⸗ ſtel le. Durch den Wortlaut des nunmehr veröffent- lichten Geſetzes iſt jeder Zweifel bezüglich der zivilen Organiſationen gewerk⸗ ſchaftlichen Gruppen, Frauen- ſchaften uſw. des Heimatſchutzes eindeutig beſeitiat: auch der Heimatſchutz hat zu be⸗ ſtehen aufgehört. Wie in der Umgebung des Majors Fey b⸗⸗ hauptet wird, bemüht ſich dieſer, die Zulaſſung eines Kulturvereins zu erlangen, der die Heimatſchutzidee in rein unpolitiſcher Weiſe weiterführen ſoll. 5 huſarenftückchen nalionaliſtiſcher Jiſcherboole Roter Handelsdampfer abgefangen St. Jean de Luz, 16. Okt. In der Nacht zum Freitag fingen 4 bewaffnete Fiſcherboote der Nationaliſten auf hoher See den roten ſpa⸗ niſchen Handelsdampfer„Galerna“ ab und brachten ihn in den Hafen von Paſajes ein. Das Schiff hatte 80 ſpaniſche Rot ardiſten, einen Fliegeroffizier franzöſiſcher Nationalität und mehrere Waffenhändler an Bord, die es von Bayonne nach Bilbao bringen follte Die Galerna“ machte mit einem Schweſterſchiff ſchon ſeit Monaten dieſen Dienſt. Sie war wie ſtets auch diesmal von zwei roten ſpaniſchen Torpedobooten begleitet. Infolge der Duntel⸗ heit und der Tatſache, daß alle drei roten Schiffe abgeblendet fuhren, hatten die Torpe⸗ doboote das Handelsſchiff verloren. Als ſie dann auf die Hilferufe der„Galerna“ hin ein⸗ greifen wollten, war es bereits zu ſpät. Das Handelsſchiff war bereits in der Hand der Na⸗ tionaliſten, deren Tat in Pajaſes mit unbe⸗ ſchreiblichem Jubel von der ganzen Bevölke- rung gefeiert wurde. In Bilbao trafen am Donnerstag 30 ſowjet⸗ ruſſiſche Flugzeugführer und mehrere Flug⸗ maſchinen ein Die Anweſenheit ſowjetruſſiſcher Staatsanghöriger im roten Bilbao wird nicht im geringſten verſchleiert. Man veröffentlicht im Gegenteil in den dortigen Zeitungen täglich eine umfangreiche Liſte ruſſiſcher Namen, um die Sowjetruſſen vom Eintreffen ſofort zu unterrichten. 1 8 4 4 1 8 2 e 1 5 5 muß ich es ablehnen, die Verantwortung für „Die Wehrmacht“ Eine Halbmonatsſchrift des Reichskriegs⸗ miniſteriums Berlin, 15. Okt. Anfang November 1936 erſcheint erſtmalig im Verlag„Die Wehrmacht“ GV., Berlin WZ, Kronenſtraße 37, die illu⸗ ſtrierte Halbmonatszeitſchrift„Die Wehrmacht“. Die Herausgabe erfolgt durch das Reichskriegs⸗ miniſterium. Die Zeitſchrift hat die Aufgabe, die Belange der Wehrmacht in volkstümlicher Weiſe durch Bild und Wort in der Oeffentlich⸗ keit zu vertreten. Sie wendet ſich an den Sol⸗ daten, der ſich über alle wichtigen Ereigniſſe innerhalb der Wehrmacht laufend unterrichten ſoll, ſie wendet ſich aber gleichzeitig an alle Deutſchen, um über die neue Wehrmacht, ihren Aufbau, ihre Organiſation. Bewaffnung und Ausbildung über das Leben des Soldaten in allen drei Wehrmachtteilen Aufklärung zu ge⸗ ben. Ihr Inhalt wird ſich ferner auf Ueber⸗ lieferungspflege, Berichterſtattung über fremde n und gute Soldatenerzählungen er⸗ recken. Die Herſtellung der Zeitſchrift einſchließlich Schriftleitung und Vertrieb liegt in Händen des Verlages„Die Wehrmacht“ G. m. b. H. Als Hauptſchriftleiter iſt Dr. Richard Jügler beſtimmt worden Der Preis der Zeitſchrift be⸗ trägt bei Monatsbezug 0.50 RM., das Einzel⸗ heft koſtet 0.25 RM. Beilegung des Prager Geſandlſchaflsſtreiles Prag, 16. Okt. Am Donnerstagnachmittag fand ſich im Gebäude der Prager ſpaniſchen Geſandtſchaft ein höherer Beamter der Polizei⸗ direktion ein und überreichte dem Geſchäftsträ⸗ ger Gaſpar Sanz Y Tovar ein Schrei⸗ ben des tſchechoſlowakiſchen Au⸗ ßenmini ſteriums, in dem er erſucht wird, die Geſandtſchaft dem von der Madrider Regierung nach Prag entſandten Jimenez de Aſua zu übergeben, den die tſche⸗ choſlowakiſche Regierung als einzigen Vertreter Spaniens anerkenne. Gaſpar Y Tovar entſprach dieſem Erſuchen und verließ noch in den Nachmittagsſtunden das Geſandtſchafts⸗ gebäude. Vorher hatte er eine Erklärung abgegeben, in der es u. a. hieß: Mit Rückſicht auf meine perſönliche Freund⸗ ſchaft zum tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Kroftg habe ich mich entſchloſſen, der in dem Schreiben enthaltenen Aufforderung zu entſprechen. Mit Rückſicht da⸗ rauf, daß die tſchechoſlowakiſche Regierung die Verantwortung für das Inventar der ſpani⸗ ſchen Geſandtſchaft nicht übernehmen wollte, etwaige Inventarverluſte bis zu dem Tag zu tragen, an dem ich in die Geſandtſchaft zurück⸗ kehren werde. Dieſer Tag iſt nahe. Ich werde dann als Vertreter der einzigen ſpaniſchen Re⸗ gierung zurückkehren, die von allen Mächten der Welt anerkannt ſein und die Gerechtigkeit, die Ordnung und den Frieden verkörpern wird. Ablehnung der ſomſelruſſiſchen Jumukung in England London, 15. Okt. Die Zumutung der Sow⸗ jetregierung, die britiſche Flotte ſolle gemein⸗ ſam mit der franzöſiſchen die portugieſiſchen Häfen blockieren, findet in England ſchärfſte Ablehnung Der zum Beaverbrock⸗Konzert ge⸗ hörende„Evening Standard“ richtet in dieſem Zuſammenhang an Stalin die Aufforderung, ſich Litwinows als Außenminiſter zu entledi⸗ gen. Litwinow⸗Finkelſtein verſuche immer wieder, unter den Natio⸗ nen Unheil zu ſtiften. Sein neueſter Trick ſei der„Vorſchlag“, Portugal durch die britiſche Flotte blockieren zu laſſen. Die einzige Fung einer ſolchen Blockade würden Streitig⸗ eiten zwiſchen den Großmächten ſein. Litwi⸗ now⸗Finkelſtein gebe vor, der„Mechaniker des Friedens“ zu ſein. Aber in Wirklichkeit ſchleu⸗ dere er Keulen in den empfindlichen Friedens⸗ mechanismus. Ungarns zukünflige Politik Miniſterpräſidenk Daranyi über das Programm der neuen Regierung Budapeſt, 16. Okt. Miniſterpräſident Da⸗ ranyi entwickelte am Donnerstag in einer ge⸗ ſchloſſenen Sitzung der Regierungspartei die weltanſchaulichen Richtlinien und das Arbeitsprogramm der neuen Re⸗ gierung. Der Miniſterpräſident begann ſeine Erklä⸗ rungen mit einem Nachruf auf den verſtorbe⸗ nen Miniſterpräſidenten Gömbös und führte dann u. a. aus: Die Politik der neuen Regierung werde fortſchrittlich⸗konſervativ ſein. Die Regierung wolle eine Aufbauarbeit leiſten, die einen Schutzwall gegen alle der ungariſchen Raſſe völlig fremden Kräfte. die den nationa⸗ len Organismus zerſtören und den nationalen Gedanken und die chriſtliche Weltauffaſſung verleugnen, ſchaffen. Dies könne nur eine auf den völkiſch⸗nationalen⸗chriſtlichen Moralgedan⸗ ken aufgebaute Politik erreichen. Die Regierung ſehe es als ihre erſte Auf⸗ gabe an, jetzt gleichzeitig mit der Regelung des geheimen Wahlrechts die Erweiterung der Machtbefugniſſe des Reichs ver⸗ weſers wie des Oberhauſes in Angriff zu nehmen. 1 Zu der auswärtigen Politik erklärte der Mi⸗ niſterpräſident, daß auf dieſem Gebiet kei⸗ nerlei Aenderung eintreten werde. Die Wege, auf denen es gelungen ſet, aus der bis⸗ herigen Iſolierung herauszukommen und ver⸗ läßliche aufrichtige Freunde zu erwerben, wür⸗ den weiter verfolgt werden. In der inneren Politik halte es die Regierung für ihre erſte Pflicht, Ordnung, Ruhe und Sicherheit im Land mit allen Mitteln aufrechtzuerhalten. Die volle Strenge des Geſetzes werde diejenigen treffen, die gegen die Grundbedingungen des ſtaatlichen Daſeins verſtoßen. In den internationalen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen ſehe die Regierung ausſichtsreiche Anzeichen zur Wiederherſtellung des normalen Zuſtands. Die bisherige Devi⸗ ſen⸗ und Kreditpolitik der Regierung werde weiter aufrechterhalten bleiben. Von einer Ab⸗ wertung der Währung ſei nach wie vor nicht die Rede. Die Entwicklung der Wehrmacht werde weiter im Rahmen des Staatshaushalts erfolgen, wobei der praktiſche Ausbau des Luft⸗ und Gasſchutzes als beſonders wichtige Auf— gabe gelte. „Ein harter Schlag für das franzöſiſche Bündnisſyſtem“ Nalieniſche Preſſeberichle über den e der belgischen Beſchlüſſe in Paris Rom, 15. Okt. Nach den einſchneidenden Beſchlüſſen der belgiſchen Regierung richten ſich, wie die Pariſer Berichte der römiſchen Abendpreſſe übereinſtimmend ausführen, die Augen der franzöſiſchen Regierung zunächſt auf die Haltung, die England einzuneh⸗ men gedenkt. In den halbamtlichen Pariſer Kreiſen verſtehe man jedoch, wie„Giornale d'Italia“ in ſeinem Bericht aus Paris ſagt, nur allzudeutlich, daß England da⸗ zu neige, die neue Lage unter einem ziemlich anderen Geſichtspunkt zu betrachten, als Frankreich. Nach dem Pariſer Bericht der„Tribuna“ beſtehe kein Zweifel, daß die Neuorientierung Belgiens im ſtärkſten Gegenſatz zu der ganzen franzöſiſchen Politik der Nachkriegszeit ſtehe und dem Syſtem der franzöſiſchen Bündniſſe und Freundſchaften einen harten Schlag ver⸗ ſetze. Die eigentliche Reaktion Frankreichs werde erſt eintreten. wenn man die Haltung der engliſchen Regierung kenne. Man glaube allerdings in Paris bereits Grund zu der An; nahme zu haben, daß England die Beſchlüſſe Belgiens nicht nur vollkommen gut heiße, ſon⸗ dern ſie ſogar maßgebend beeinflußt habe. Unterdeſſen zeige man in Paris offe⸗ ne Verſtimmung und einen immer lebhafteren Peſſimismus bei der Beurteilung der europäiſchen Lage. Wenn man jetzt in der Pariſer Linkspreſſe Laval für die neueſte Entwicklung verantwortlich machen wolle, ſo werde dabei vollkommen außer acht gelaſſen, daß gerade die Kriegsgefahren, die im vergangenen Winter infolge der Völker⸗ bundspolitik und des Grundſatzes der Kollektivſicherheit über Europa ſtan⸗ den, der eigentliche Grund ſeien, der zu den jetzigen Beſchlüſſen Belgiens geführt habe. Andererſeits werde in Paris zugegeben, daß das Weſpenneſt, in das die franzöſiſche Poli⸗ tik mit ihren allzu komplizierten Bindungen geraten ſei, ſchließlich zu einer ernſten Gefahr für Belgien werden mußte, aus der ſich dieſes Land jetzt zu retten verſuche. Starke Beachtung finde ſchließlich auch der Hinweis des Königs von Belgien auf die in⸗ nere Zwietracht in einigen Staa⸗ ten. In der Tat ſcheine zwiſchen der gegen- wärtigen Politik der franzöſiſchen Volksfront und den Neutralitätsbeſchlüſſen der belgiſchen Regierung ein innerer Zuſammenhang zu be- ſtehen. Niemand könne, ſo werde in dieſem Zuſammenhang auch in Paris zugegeben, be⸗ ſtreiten, daß die gegenwärtige europäiſche Lage und insbeſondere die Haltung der franzöſiſchen Volksfront und der kommuniſtiſchen Partei in Frankreich den entſcheidenden Anlaß für die Beſchlüſſe der belgiſchen Regierung gebildet haben. Die kommuniſtiſche Partei in Frank⸗ reich entfalte allzu deutlich eine Aktion, die internationale Verwicklungen heraufbeſchwören wolle, wie das ge⸗ rade auch die Vorgänge vom letzten Sonntag wieder gezeigt hätten. „Belgien will eine Inſel des Friedens bleiben“ Die Rede, in der der belgiſche König die neue Richtung der belgiſchen Außen⸗ und Mi⸗ litärpolitik für die Zukunft eindeutig feſtge⸗ legt hat, hat auf die belgiſche Oeffentlichkeit einen tiefen Eindruck gemacht. Es lie⸗ gen aber bis jetzt nur wenige Preſſekommen- tare vor. Mit größter Entrüſtung wendet ſich die ſonſt ſehr franzoſenfreundliche„Nation Belge“ in einem kurzen Kommentar gegen die unſachliche Stellungnahme der Pariſer Preſſe, der das Blatt entgegenhält, daß das„unheilvolle“ franzöſiſch- ſowjetruſſiſche Abkommen den Ver⸗ teidigern des franzöſiſch- belgiſchen Bündniſſes ihre Aufgabe beſonders ſchwer gemacht habe. Die belgiſche öffentliche Meinung, die nicht einen Augenblick daran gedacht habe, auf die Verteidigung des belgiſchen Gebietes zu ver⸗ zichten, habe ſich entſetzt bei dem Gedanken, daß Belgien in einem Krieg verwickelt wer⸗ den könne um der ſchönen Augen der Sowjets willen Das ſeien die Befürch⸗ tungen geweſen, denen die Rede des Königs entſpreche. 3 Das größte Börſenblatt„Echo de la Bourſe ſagt u. a., im Ausland ſchreibe man der Rede eine gewaltige Bedeutung zu. Das ſei wichtig, aber in erſter Linie ſei die Rede für Belgien von ungeheurer Tragwei⸗ te. Das Ausland wiſſe nunmehr, daß Bel⸗ gien eine Inſel des Friedens und der Ruhe bleiben wolle. Belgien wolle den Frieden. Es wolle nicht mehr in die Preſtigeauseinander⸗ ſetzungen der Großmächte verwickelt werden. Die Wellreiſe der drei New Vorker Journaliſten Newyork, 16. Okt. Das Weltwettrennen der drei Newyorker Journaliſten, die am 30. September mit dem„Hindenburg! Newyork verlaſſen hatten, nähert ſich ſeinem Ende. kins von„New York World Telegramm“ iſt unter ſteter Benutzung von Flug⸗ zeugen in Manila bereits mit 5000 Meilen Vorſprung eingetroffen. Nach zweitägigem Auf⸗ enthalt erreichte er mit dem durch einen Tai⸗ fun zurückgehaltenen Flugzeug„Hawaiclipper“ die Pazifikinſel Wakisland. Mit einem Vor⸗ ſprung von 31,60 Meilen flog er bald darauf nach der Midway⸗Inſel. Er hofft, San Fran⸗ cisco am Sonntagnachmittag und Newyork am Montagmittag zu erreichen. Leo Kieran und Miß Dorothy Cillallen ſind in Manila mit einem Damp⸗ fer aus Hongkong eingetroffen. Sie wollten von dort mit dem Flugzeug„Chinaylipper“ weiterfliegen. Das Flugzeug iſt jedoch wegen des Taifuns noch nicht in Manila eingetroffen. Kleine poliliſche Nachrichlen Vor neuen Verhaftungen in Moskau Paris, 15. Okt. Eine franzöſiſche Nach⸗ richtenagentur meldet aus Moskau, daß neue Verhaftungen in allen möglichen Kreiſen bevor⸗ ſtünden. Die„Prawda“ betone, dieſe Säu⸗ berungsaktion ſei notwendig gewor⸗ den, weil viele Trotzki-Anhänger ſich in die Verwaltungsorgane eingeſchli⸗ chen hätten. Verteidiger von Plewna geſtorben Ankara, 15. Okt. Marſchall Kiazim, der während des ruſſiſch-türkiſchen Krieges im Jahre 1877 zuſammen mit Asman Paſcha die Feſtung Plewna heldenmütig verteidigte, iſt am Mittwoch in Stambul geſtorben. Kiazim war einer der erſten Schüler der türkiſchen Kadettenanſtalt und iſt ſeit 40 Jahren Mar⸗ ſchall. Er iſt 97 Jahre alt geworden. Reichsminiſter Dr. Goebbels in Hamburg Hamburg, 15. Okt. Am Donnerstag um 14.20 Uhr traf auf dem Flugplatz Fulsbüttel, von Berlin kommend, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels in Begleitung von Miniſterialrat Hanke ein, um mit Reichsſtatthalter Gauleiter Kauf⸗ mann allgemeine politiſche Beſprechungen zu führen. Bei ſeiner Ankunft wurde der Mini⸗ ſter vom Gauleiter und vom Landesſtellenleiter Pg. Schmidt begrüßt. Im Laute des Nachmit⸗ tags beſichtigte Dr. Goebbels die Dienſtſtelle der Gaupropagandaleitung des Gaues Ham⸗ burg und die Landesſtelle ſeines Miniſteriums. Er ſprach ſeine Anerkennung über den Ausbau und die Arbeit der beiden Stellen aus. 13 Tote und 140 Verwundete in Bombay London, 15. Okt. Die Lage in Bombay wird nach einer am Donnerstag um 21 Uhr in London eingegangenen Meldung als ge⸗ ſpannt bezeichnet. Die Zahl der Toten iſt inzwiſchen auf 13 und die der Verletzten auf 140 geſtiegen. Bei Einbruch der Nacht nahmen die Ausſchreitungen neue und gefährliche For⸗ men an. Beſonders in den dunklen Seiten⸗ ſtraßen Bombays kam es fortgeſetzt zu neuen . Bisher ſind 50 Verhaftungen erfolgt. In den Jelsgrollen der Urwell Ein Forſcherleben unler der Erde „Eine Höhle iſt nicht nur ein Ort des Schreckens, düſter und häßlich, eine Kluft, nicht nur eine finſtere gefahrdro⸗ hende Fratze der Natur... wo fände man mehr Sammlung und Geheimnis als unter den Marmorwölbungen dieſer Naturtempel, deren gewaltige Ausmaße uns verwirren (Z. T.) In Südweſtfrankreich, an den Ufern der Garonne, ſtand die Wiege dieſes jungen Franzoſen mit Namen Norbert Caſteret, der die Höhlenforſchung zu ſeiner Lebensaufgabe machen ſollte. Die Landſchaft. in der er heranwuchs, war dieſem Ziele günſtig. Die Fluten der Garonne beſpülen ein Steilufer voll unbekannter Höhlen, in denen Nachteulen und Uhus hauſten. Hier fing er an herum⸗ zuklettern in den Tiefen der Grotten und an⸗ geregt durch Jules Vernes„Reiſe ins Erd⸗ innere“ eine Art kindlicher Höhlenforſchung zu treiben. Norbert Caſteret erzählt auch, wie er auf dieſe Weiſe zum Studium der Vorgeſchichte kam und ſich ſpäter mit der Geologie und der Kunde von den unterirdiſchen Gewäſſern be⸗ ſchäftigte. Dann kam der Krieg Als 18jähriger zog er mit Hunderttauſenden in die Schützengrä⸗ ben. Auch hier wieder Höhlen, muß er feſtſtel⸗ len:„In der Enge der unterirdiſchen Unter⸗ ſtände ertappte ich mich bisweilen bei dem Ge⸗ danken an unſere älteſten Vorfahren, die über weite Höhlen verfügten.“ Für die Tätigkeit, die Caſteret ſpäter ausüben wollte, war der Krieg eine harte, aber gute Schule geweſen. Sein Körper hatte ſich geſtählt und an das Le⸗ ben auf dem Urboden der Mutter Erde vor⸗ züglich gewöhnt. So kehrte er nach jahrelanger Abweſenheit in ſeine Pyrenäenheimat zurück und war ſofort wieder dem Zauber des Un⸗ Dokumente der Eiszeilmenſchen terirdiſchen verfallen. Allein wagte er ſich in die Gefahren der ihm zugänglichen, noch unbekannten Höhlen, hörte unter dunklen, glitzernden Wölbungen die geheimnisvolle tau⸗ ſendfache Muſik der tropfenden Waſſer als ein⸗ ziges Geräuſch in dieſer grenzenloſen Stille. Die Wundergrotte von Monteſpan Ganz oben auf dem Felſen ragten ſeit Hun⸗ derten von Jahren die Trümmer der Burg in den blauen ſüdlichen Himmel, die einſt dem Geſchlecht der Herren von Monteſpan gehörte. Unten rauſchte die Garonne und auf halber Berghöhe entſtrömte einem Felsſpalt brauſen⸗ des Waſſer. Nur im Sommer, ſo ſagten die Dorfbewohner, kann man ſtets im Waſſer wa⸗ tend gegen 60 Meter in die Höhle eindringen. Norbert Caſteret erzählt in ſeinen Aufzeich⸗ nungen,(„Zehn Jahre unter der Erde“, Ver⸗ lag F. A. Brockhaus, Leipzig) daß er die Höhle. als er ſie zum erſten Mal beſuchte, tatſächlich ſo vorfand. Er entkleidete ſich und ſchritt hin⸗ ein in den Waſſerlauf, deſſen Grund aus Sand und Lehm beſtand. Die Decke wurde niedriger, das Waſſer tiefer, bis die Wölbung gänzlich im Waſſer verſchwand. Er tat jetzt etwas, was nur wenige an ſeiner Stelle gewagt hätten, ſtellte die Kerze, die er bei ſich trug, auf einen Felsvorſprung, ſog die Lungen mit Luft voll u. tauchte unter in der ſchwarzen eiſigen Tiefe, um unter Waſſer den Durchgang zu finden. Er taſtete ſich vorwärts, tauchte mit dem Kopf plötzlich empor und merkte, daß er ſich in einem größeren Raum befand. Am nächſten Tage wiederholte er den Ver⸗ ſuch aufs neue, diesmal beſſer ausgerüſtet, mit mehreren Erſatzkerzen und Streichhölzern in einer Gummikappe. Wieder kam er zu der überfluteten Deckenwölbung, tauchte unter und kam am anderen Ende heraus, wo das Waſſer ihm bis zum Munde reichte. Aus ſeiner Gummikappe nahm er Kerze und Streichholz und machte mit größter Vorſicht Licht. Soweit der Schein zeigte, verlief die Deckenwölbung in geringer Höhe knapp über dem Waſſerſpiegel. Er ging weiter und kam durch das tiefe eiskalte Waſſer in einen weiten Saal, wo ſich die Decke 10—12 Meter hoch wölbte und das Waſſer ſich halb unter großen von der Decke geſtürzten Blöcken verlor. Aber wieder kam ein enger, ganz mit Waſſer gefüllter Höhlenſchlauch, der nur durch Tauchen bewältigt werden konnte. Er war länger als der erſte. Als Caſteret end⸗ lich auftauchen konnte, fand er ſich in einem Saal, der noch weit größer war als der erſte, erfüllt von einem Gewirr rieſiger Felsblöcke. Die Glieder des Höhlengängers waren durch das lange Verweilen in dem eiſigen Waſſer völlig erſtarrt, und es bedurfte längerer Frei⸗ übungen, um das Blut wieder in Bewegung zu bringen. Nach dieſem Saal kam ein langer, eintöniger Gang der ſich zeviſchen Kalkſteinſäulen hin⸗ durchwand. Bald watete der Fuß im Waſſer, bald glitt er über Lehmbänke hin, Stunden währte dieſer Weg, bis ſich plötzlich ſtromauf⸗ wärts wieder Tageslicht zeigte. Ein unter⸗ irdiſcher Fluß durchſtrömte Berg und Höhle von Monteſpan, trat an der einen Seite hin⸗ ein in das Erdinnere und verließ es an der anderen Seite. Caſteret hatte mit dem Waſſer die ganze Höhle durchwandert. Am hellen Tag und bei glühender Sonne hatte er ſie be⸗ treten, jetzt verließ er ſie von Froſt erſtarrt bei Nacht. Fünf Stunden hatte er gebraucht, um drei Kilometer im Erdſchoß zurückzulegen. Das größte Wunder hier aber blieb Caſteret für ſpätere Forſchungen vorbehalten. Aus zahlreichen Bildwerken aus Ton, die z. B. Bären und Löwen darſtellen, Reliefs von Pfer- den und Felszeichnungen ging klar und eindeu⸗ tig hervor, daß dieſe Höhlen, wie auch viele andere, von Urmenſchen bewohnt geweſen wa⸗ ren.„Ich war verblüfft und bis in den Grund meines Weſens aufgewühlt— erzählt Caſteret— als ich jene, trotz ſo vieler Jahr⸗ tauſende, unveränderte Geſtalt eines Bären aus Ton erblickte, die ſpäter von hervorragen⸗ den Gelehrten aller Länder als das älteſte Bildwerk der Welt anerkannt wurde. Ueberall tauchten Tierbilder auf, geheimnisvolle Wahr⸗ zeichen, das ganze aufregende, wunderſame * der wilden vorgeſchichtlichen Zei⸗ en.“ Neben zahlreichen Bärenſpuren in der Höhle fanden ſich die Eindrücke der nackten Füße der Urmenſchen. In einer Art Niſche an einer ſenkrechten Felswand waren noch die Spuren der Finger in Ton ſichtbar, die ſie geſchaffen hatten, alles mit einer Haut von Sinter über⸗ zogen und hart geworden. Erſchüttert ſchreibt Caſteret nieder:„Nie werde ich die Verblüf⸗ fung und die Fülle der Gedanken vergeſſen, in die ich bei der Entdeckung und Betrachtung die⸗ ſer aufregenden Spuren verſank, die ich nach zwanzig Jahrtauſenden der Einſamkeit unbe⸗ rührt wiederfand.“ Zehn Jahre nach der Entdeckung der Höhle von Monteſpan gelang Caſteret im April 1932 die Entdeckung der Grotte von Labaſtide, die ebenfalls ein ganzes Bergmaſſiv in den Pyre⸗ näen durchbohrt und von einem unterirdiſchen Waſſerlauf durchzogen wird. Die bildlichen Darſtellungen, vorgeſchichtlicher Felszeichnun⸗ gen waren hier außerordentlich reichhaltig, ſo⸗ daß Caſteret von einem„vorgeſchichtlichen Kunſtſalon“ ſpricht,„eine retroſpektive Kunſt⸗ ausſtellung, die zweifellos die feſſelndſte, und aufregendſte und älteſte ihrer Art war.“ Die Wand und ein Teil der Decke eines Saales war mit einem Durcheinander von Zeichnungen al⸗ ler Größen bedeckt, einige mit zweifingerbrei⸗ ten Strichen tief eingegraben, andere fein und netzartig, nur bei auffallendem Licht erkennbar. Hier fand ſich auch die ſehr ſeltene Darſtellung eines Menſchenkopfes. Der Forſcher ſah in dieſer Grotte ein vorgeſchichtliches Heiligtum, in der ſich vor Tauſenden von Jabren im unter⸗ irdiſchen Dunkel dieſelben Zeremonien aßge⸗ ſpielt haben mögen, die ſich ba* den Naturvölkern finden.. N PP Nr. 42 Sonntag, den 18. Oktober 1936 Die Enkſcheidung Erzählung von Hubert Südekum Anten am Hang des Wohlenberges, wo die Landſtraße in ſcharfer Serpentine die Höhe hinanklimmt, ſtand die Wegſchänke „Zur guten Raſt“. Mutter Stolte ſaß mit ihrer Tochter allein in der Gaſtſtube, nähte und langweilte ſich und wartete auf die Feierabendſtunde, die aus dem nahen Dorf die erſten Gäſte brächte. Mitunter ſah ſie auf, blickte durchs Fenſter die ſteile Straßenwindung hinan, ſchüttelte ſich und ſetzte ihre Arbeit fort. „Ich möchte bloß, Hein Roloff käme rüber. Sollt' mich wirklich freuen, wenn er käme.“ Lisbeth ſagte nichts darauf und beugte ſich nur tiefer über die Nadel. „Ich ſage, Hein Roloff ſollte nur kom⸗ men, da könnte man doch noch ein bischen klöhnen.“ Mutter Stolte beobachtete ihre Tochter noch eine Zeitlang prüfend.„Na“, ſagte ſie dann wohlwollend,„ich habe ja nichts von euch beiden geſagt, brauchſt nicht bang zu ſein.“ Und nach einem zu⸗ friedenen Schmunzeln:„Mein Gott, das iſt doch genau wie damals, als ich Karl Stolte kennenlernte, grad ſo wie damals, als ich deinen Vater fand, Lisbeth. Man wird rein noch mal jung mit euch.“ Sie holte umſtändlich ihre Brille her⸗ Anchor, nahm den Schürzenzipfel und begann zu reiben. Dann hielt ſie die Gläſer gleich⸗ gültig gegen das Fenſterlicht und ſah dabei heimlich auf ihre Tochter. Ganz gefiel ihr die Sache mit Hein Roloff nicht. Lisbeth wurde ſtumm und einſilbig, wenn die Mutter von ihm ſprach. Es war noch ein anderer da, der um das Mädchen warb, Gorch Voges, der Jungbauer, und Mutter Stolte hatte oft das Gefühl, die Tochter könnte ſich nicht recht entſcheiden. Aber Mutter Stolte hatte entſchieden und wußte, daß Hein Roloff eine beſſere Partie war. „Iſt auch ſo'n beſonnener Menſch, unſer Kaufmann Roloff“, begann ſie wieder, und dann, als hätte ſie das Falſche geſagt, fügte ſie raſch hinzu:„Und ſchmuck iſt er doch auch!“ Da lachte Lisbeth Stolte laut heraus: „Großer Gott, Mutter, was du alles ſtehſt; ich bin rein eiferſüchtigl“ „Ja, ja, Kind, vom Lachen kann man nicht leben! So ein Mann wie Hein Roloff e, 15 einmal!“ Sbeth ſah vor ſich hin und flocht nach⸗ denklich die Fäden ineinander. Mutter Stolte nickte befriedigt und ſchlürfte aus der Stube. Als ſie gegangen war, lehnte ſich die Tochter zurück und ſah ſtarr durch das Fenſter in den ſinkenden Abend hinaus. Später, als es dämmrig geworden war, kamen Gäſte, Bauern und Schnitter aus dem Dorf. Bald ſtellte ſich auch Hein Roloff ein. Er ſetzte ſich zu einigen Nach⸗ barsleuten, und Lisbeth ſah ihn freundlich an. Nach kurzer Zeit ſtand er aber wieder auf, ſtellte ſich hinter den Schenktiſch zu Mutter Stolte, die wieder hereingekommen war, und half ihr. Dort war er Lisbeth näher. Er reichte ihr die Gläſer zu und freute ſich, bei ihr zu ſein; denn er hatte das Mädchen gern und hoffte wohl, mit ihr einmal Hochzeit machen zu können. Anterdeſſen fuhr auf der Straße ein hochbeladener Heuwagen vorbei. Er ge⸗ hörte einem fremden Händler, der das Futter im Dorf gekauft hatte und jetzt auf der Heimfahrt war. Junge, ſchwere Pferde zogen das Fuder. Aber ſie ſchienen durch die ſchaukelnde Laterne, die der Fuhrmann ſchon angezündet hatte, verängſtigt zu ſein und mußten ſich mächtig ins Geſchirr legen, als es den Berg hinaufging. „Na“, ſagte Guſtav Blume, der dem Ge⸗ fährt durch das unverhängte Fenſter nach⸗ ſah,„wenn der man gut raufkommt!“ Da wurden auch die anderen Gäſte auf⸗ merkſam und drängten ans Fenſter. Und richtig: bis zur zweiten Biegung ging es in wütender Fahrt rauf, dann ſtoppten die Pferde, wurden ſcheu und ſchienen kaum die ſchwere Fuhre halten zu können. 105 Abendſonne und Feierſtunde, Und von dem Sohn endlich gute Kunde. Aber es brauchen nicht alle zu wiſſen, Daß man hat lange drauf warten müſſen. Photo Rosemarie Clausen M Nur wie die Hand in die Schürze gekniffen, Zeigt, daß das Mutterherz iſt ergriffen. Sonſt, gleich wie die Haube ſtrenge Faltung, Bewahrt die Bäuerin ſtraffe Haltung. . Als Lisbeth Stolte das ſah, fühlte ſie einen Augenblick, als müßte ſie ſelbſt mit zupacken. Dann blickte ſie über ihre Gäſte, die laut aufeinander einſprachen, und ſuchte Hein Roloff:„Hilf doch den Leuten, ein!“ 1 55 ſtand ſtumm da, und nur ſeine Lippen bewegten ſich. Das Mädchen wollte drängen. Da ſchob ſich plötzlich eine Ge⸗ ſtalt aus dem Hintergrund vor ſie hin. Es war Gorch Voges, der Jungbauer. Und der lachte ſie luſtig aus ſeinem braunen, landgeſunden Geſicht an:„Wo gibt's denn was zu helfen, Lisbeth?“ Das Mädchen fuhr auf wie aus einem Traum. Da war Gorch Voges ſchon draußen und lief mit einigen anderen Jungen die Serpentine hinan. Hein Roloff aber drehte ſich langſam um und ſchüttelte den Kopf. „Bin kein Bauer, Lisbeth, verſtehe nichts von Pferden und vom Fahren!“ Mutter Stolte ſtand neben ihm mit ge⸗ falteten Händen und ſah ihre Tochter hart an. Dann wurden die Gäſte, die ſich am Fenſter drängten, unruhig. Man ſah, wie ſich die Pferde oben bäumten. Geſpenſtiſch, wie große, düſtere Schatten ſtanden Tiere und Wagen in dem Zwielicht des ſinken⸗ den Abends, durch das die heftig ſchau⸗ kelnde Laterne wie ein Irrlicht blinkte. Laute Rufe klangen den Hang herab. Nun drängten die ſchwere Fuhre die auf⸗ ſäſſigen Pferde rückwärts. Links der Straße türzte der Berg ſteil ab. Wenn der Wagen 969„„„„„%ö—ö— zwiſchen den Chauſſeebäumen hindurchglitt, mußte ein unabſehbares Unglück geſchehen. Doch nun war Gorch Voges bei dem Ge⸗ fährt angelangt, auch die andern jetzt. Sie ſprangen in die Speichen, riſſen die Pferde herum und verſuchten, den Wagen zu bremſen. Da wurde es jäh ſtill in der Wirtsſtube. Die Fuhre rollte nicht mehr zurück; aber ſie lag ſchief an der Kante der Straße, ein Rad ſchien einen Baum gefaßt zu haben und mußte zertrümmert ſein. Wenn dabei nur keinem etwas paſſiert war! Eine ſeltſame Angſt packte Lisbeth Stolte plötzlich, eine zitternde Aufregung um die Helfer da oben. Sie lief aus der Stube und ſtürmte den Hang hinauf, von wirren Gefühlen getrieben. Als ſie keuchend bis auf zwei Dutzend Schritte der Unglücksſtätte nahekommen war, kam ihr Jörn Tewes verſtört ent⸗ gegen.„Geh nach Haus, Lisbeth, komm, wir müſſen den Doktor rufen!“ ſtieß er hervor. Aber Lisbeth Stolte ſchüttelte trotzig den Kopf und packte ihn am Arm.„Was iſt, Jörn? Sag es!“ Jörn Tewes beugte ſich an ihr Ohr. „Achſe und Runge ſind gebrochen, und da⸗ bei hat's ihn erwiſcht.“ „Wen, Jörn, wen?“ „Sieh ſelbſt, ich muß laufen, daß der Doktor kommt.“ Lisbeth Stolte ſtand einen Augenblick wie betäubt. Dann haſtete ſie weiter, Als ſie an der Anheilſtätte ankam, bet⸗ teten die Männer dort gerade eine ſchwere Laſt auf den Raſen. Es war Gorch Voges, der Jungbauer. Dem war die zuſammen⸗ brechende Heufuhre mit ſplitternden Hölzern auf Bruſt und Beine geſchlagen. Er hatte ſchwere Wunden erlitten und würde nun wohl wochenlang das Bett hüten müſſen. Lisbeth Stolte ſtarrte wie entgeiſtert auf den Beſinnungsloſen. Ihr war mit einem Mal, als wollte der Berg berſten, um ſie zu verſchlingen. Ein weher Stich fuhr ihr durch die Bruſt. Ganz wach wurde ſie dann ganz klar. Sie wußte plötzlich, wen ſie lieb hatte, wen ſie allein lieb hatte auf der ganzen Welt. Dann aber ſchrie ſie gellend auf und warf ſich ſchmerzvoll über den Ohnmächtigen. Die Männer ringsum ſchwiegen, halfen und wunderten ſich. Sie hatten ja nicht gewußt, daß Gorch Voges eine Liebſte hatte, und ſie waren noch voll des Staunens, als der Verletzte längſt in der Wegſchänke gebettet war und Lisbeth Stolte dem Doktor tapfer half, die Wunden zu ver⸗ binden. Nach einer langen Weile wachte Gorch Voges auf. Da ſaß Lisbeth an ſeiner Seite und hielt ſeine zerſchundene Hand in der ihren. Ein helles Leuchten huſchte über ſeine Züge, und er ſah das Mädchen glücklich an. Mutter Stolte ſtand im Hintergrund. Ihre Augen waren feucht und flogen hin und her zwiſchen dem Verletzten und Hein Roloff, der an der Tür lehnte. Es war ganz ſtill in der Stube. Plötzlich aber wandte ſich Hein Roloff um. Schweigend ſchob er ſich aus der Tür, und bald darauf verklangen ſeine Schritte draußen in der Dunkelheit des Abends. Da ſah Mutter Stolte ihre Tochter an und nickte leiſe. Es war ihr Ja zu der Entſcheidung, die das Schickſal herbeigeführt hatte. Der Heideläufer Der Wind friſchte zeitweilig auf. Mit jedem Schritt, den ich tiefer in das Un⸗ gewiſſe wagte, wurde der Himmel dunkler. Wenn ich bis zum Eintritt der Dunkelheit in die Nähe menſchlicher Behauſungen kommen wollte, mußte ich mich beeilen! Lange Wegſtunden hindurch hörte weiter nichts als die ſtöhnende Klage des Windes. Mühſam ſchleppte ich mich vor⸗ wärts. Der Regen peitſchte mein Aue Geheimniſſe hütend und triefend von Näſſe lag der Wald zu beiden Seiten. Wie ſehr ich mich auch bemühte, die danken verſtrickten ſich immer mehr. ch hätte doch daheim bleiben ſollen, am Fenſter ſitzend mit einem guten Buch, dem Regen nachlauſchend, der gegen die Scheiben klopfte. Aber ſo iſt es, der Menſch iſt nie zu⸗ frieden! i An einer Wegkreuzung ſah ich ihn plötz⸗ lich, um den ich dieſe einſame Wanderung gewagt hatte. Im verwetterten Loden⸗ mantel, das Gewehr über die Schulter ge⸗ zogen, ſtapfte er durch das filzige Kraut, Eine verhaltene Schwermut lag über der ganzen Geſtalt, als käme er aus einer fernen, ſchon jahreweit entſunkenen Welt. „Halloh,“ rief ich, aber der Sturm ver⸗ lug mir die Stimme. Bald war er nur als Schatten erkennbar. Ich wußte, daß er es war! Jahrelang hing über meinem Schreibtiſch ſein Bild, auf dem Bücherbrett ſtanden ſeine wunder⸗ vollen Erzählungen und Tier eſchichten. Wieviel Schönes verdankte ich ihm, wofür ich ihm Dank ſagen wollte.——— Im Heidkrug ſaß ich dann. Als die Wirtin mein ernſtes Geſicht bemerkte, lachte ſie hell heraus.„Nanu, was iſt ihnen denn über den Weg gelaufen?“ Ich habe den Heideläufer geſehen!“ Sie blickte garnicht erſtaunt, aber als ich dann den Grog an die Lippen ſetzte, ſpürte ich ſo etwas wie eine nahende Ohnmacht. — Das iſt ſein Rezept,“ ſagte ſie ſchmun⸗ zelnd,„ein Teil Rum, zwei Teile Waſſer und dafür Steinhäger!“ Es wurde ein ſtiller, ſchweigſa meg Abend. Bert Brennecke Die Slandarte Die Schlachten bei Jena und Auerſtädt waren verloren. Oſtwärts wälzt ſich der Troß des geſchlagenen preußiſchen Heeres. Teile der zerſprengten Truppen irren durch die Wälder, ſuchen Anſchluß an das ab⸗ ziehende Gros, verlieren ſich im bergigen Gelände. Auf einer Anhöhe, nur wenig fern von dem blutgetränkten Schlachtfelde, hält der Oberſt von Saldern, der Kommandeur eines brandenburgiſchen Huſarenregi⸗ ments. Zerfetzt hängt ihm der Dolman von den Schultern, Schweiß trieft von ſei⸗ nem Geſicht, ſeine Züge ſind hart und zwingend. Von ſeinem unruhigen Gaul herab ſpäht er nach allen Seiten, und wenn er einzelne flüchtende Reiter ſieht, herrſcht er ſie an:„Hierher! Wollt ihr heran!“ Neben dem Kommandeur, deſſen unbe⸗ decktes, ergrautes Haar wirrſträhnig vom kantigen Schädel flattert, hält ein junger Kornett, mit trotzigen, finſteren Augen, dem Alten wie aus dem Geſicht geſchnit⸗ ten: ſein einziger Sohn, Träger der Stan⸗ darte des Regiments. Der rechte Arm, dem ein franzöſiſcher Kürafier an Elle und Speiche die Sehnen zerhieb, iſt mit durch⸗ bluteten Fetzen umwickelt und hängt an einer Schnur ſchlaff vor der verſtaubten Bruſt. Die gerettete Standarte ſteckt mit dem Schaftende in der aufgeſchlitzten Ueber⸗ „b. Ein Huſar iſt dabei, ihm ihr oberes Ende mit einem Riemen an der Schulter feſtzubinden. So behält er die linke Hand frei, um den Wallach zügeln zu können. Plötzlich wendet ſich der Kommandeur dem Sohne zu. Als er ſieht, wie der die Standarte jetzt trägt, ruft er beſtürzt: „Nein, Junge, ſo nicht! Du biſt verwun⸗ det und kampfunfähig. Die Standarte iſt das Heiligtum des Regiments. Du haſt ſie tapfer verteidigt. Aber nun kannſt du das nicht mehr. Gib ſie ab, Wachtmeiſter Breuer ſoll ſie tragen“. Erſchrocken hebt der Kornett den Kopf: „Ich habe geſchworen, die Standarte zu wahren, bis in den Tod, Vater. Noch aber lebe ich!“ „Aber du kannſt keine Waffe mehr füh⸗ ren. In deiner Hand iſt ſie ganz ohne Schutz. Laß dich bedeuten, Junge!“ Der Kornett ſtarrt den Oberſt an. Nein, er will nicht, er kann nicht. Er weiß: Es iſt nicht der Kommandeur, der das von ihm verlangt; es iſt der Vater. Die Sorge um den verwundeten Sohn ſteht bittend hinter dieſen Worten. Aber gilt das? Jetzt, im Angeſicht des Feindes? „Ich trage die Standarte und kein ande⸗ rer!“ ſchreit erregt der Junge.„Mit mei⸗ nem Leben kann ich ſie noch immer ſchützen“. Oberſt von Saldern verſteht den Sohn. So war er Blut von ſeinem Blut. So war er Soldat, Offizier, Preuße. Aber ihm werden die Augen feucht. Er bittet noch einmal. Er will, daß ſich der Junge mie dem lahmen Arm zum Feldſcher begebe. Er will ihn retten. Es iſt ſein Einziger! Dies Häuflein von Huſaren hier hält auf ver⸗ lorenem Poſten. Doch der Soldat muß hart ſein, muß in ſich den Vater beſiegen. Auch der Sohn iſt Soldat. Ihm kann er nicht befehlen, was er als Vater wünſcht. Das bringt er nicht übers Herz. Das träfe die Ehre des jungen Kornetts. Verſtört ſieht er beiſeite. Der alte Wacht⸗ meiſter iſt noch da mit kaum zwei Dutzend Huſaren. Das ſcheint der Reſt vom Regi⸗ ment zu ſein. Nun denn Da hallt plötzlich von der Straße dump⸗ fes Pferdegetrappel. Rufe ertönen. Und nun preſcht eine Schar von welſchen Reitern im Galopp die Höhe hinan. „Drauf!“ brüllt der Oberſt von Saldern. „Steht für die Standarte!“ Am Hang prallen ſie zuſammen. Waffen klirren, Piſtolen krachen. Hin und her wälzt ſich der Knäuel. Verwundete, Ster⸗ bende, Tote bedecken den Hang. Reiterloſe Pferde jagen davon. Schreie gellen. Vorbei Oben aber hält noch das zuſammen⸗ geſchmolzene Häuflein der Huſaren, die flatternde Standarte über ſich, und weicht nicht vom verlorenen Poſten. Wieder fegen Feinde heran, Küraſſiere ſind's, eine ganze Eskadron. Die Huſaren werden überrannt. Ein erbittertes letztes Handgemenge. Pferde überſchlagen ſich, es praſſelt und klirrt und kracht. Die Standarte, die Standarte! Die letzten Huſaren ſind ſeitwärts aus⸗ gebrochen und flüchten durchs Tal. Dem Oberſt iſt dieſer Weg verſperrt. Er reißt ſeinen Gaul herum, greift noch eben den Wallach ſeines Sohnes beim Zaum, ſetzt die Sporen ein und preſcht jenſeits den Hang hinab. Er gewinnt freies Feld. Aber die Küraſſiere verfolgen ihn. Es wird eine furchtbare Jagd, ein Ritt um Leben und Ehre. Talauf, talab, über Höhen und Triften. Endlich dunkelt weit hinten ge⸗ radeaus Tannenwald auf. Der Oberſt wendet ſich im Sattel:„Vier, ſechs, zehn, zwölf.. Junge, wenn die Pferde durchhalten, ſchaffen wir's!“ Bald darauf aber:„Verdammt, ſie holen auf! Gib die Sporen, Junge! Daß der Teufel—!“ Eine letzte Kraftanſtrengung, die Tiere dampfen. „Wir ſchaffen's nicht, die Gäule ſind aus⸗ gepumpt, es geht zu Ende... Einer von uns muß aber durch!“ „Ja, Vater, du!“ „Ich?— Red' nicht ſo dumm! Wenn's der Weg am Walde zuläßt, werfe ich mich rum und fahre zwiſchen ſie, du aber jagſt weiter!“ „Nein, ich bleibe, wo du bleibſt, Vater!“ „Du trägſt die Standarte, Junge, du mußt ſie retten!“ Sie ſtreiten ſicz Der Alte mahnt, bittet, fleht. Nichts! Der Junge will nicht. So fährt der Oberſt ſchließlich auf. Befiehlt: „Kreuzdonner, Kornett von Saldern— Ihr tragt die Standarte, mit einem letzten Gruß von mir bringt Ihr ſie unſerm König! Verſtanden?“ Da heben ſich beide jäh im Sattel und ſtarren auf einen langen, breiten Dorn⸗ wall, der vor einem Waſſergraben auf⸗ wächſt.„Potz Tod und Teufel, Jung', was ia 5225 Soll das für uns beide das Ende ein?“ Wie ſie näher heran ſind, entdecken ſie zur Linken einen ſchmalen Durchlaß, hinter dem eine Brücke iſt. Der Alte ſpäht vor, Gefährliche Unterhaltung/ Es war ganz ſtill im Zimmer. Heinz Holten ſaß mit der Abendzeitung am Kamin, behaglich zurückgelehnt in ſeinen Seſſel. Ellen ſaß am Tiſch mit einem Buch. Das Lampenlicht ſchimmerte auf ihrem blonden Haar und ihrem ſehr weißen gebeugten Nacken. Wie ſchön ſie iſt, dachte er. Und wie unglaublich gemütlich iſt es bei uns. Lang⸗ ſam, etwas faul nach dem Abendeſſen, zündete er ſich eine Zigarre an und rauchte mit andächtigem Behagen. „Hör' mal, Liebling,“ ſagte Ellen, den Kopf wendend. „Was gibt es, Kind?“. Sie verließ ihren Platz und ſetzte ſich in den Klubſeſſel am Kamin. „Ich weiß etwas ſehr Hübſches.“ „Was denn?“ Mühſam ſchob ſie den ſchweren Seſſel twas näher heran. ö „Karl und Lore Ritter haben es kürz⸗ lich auch getan. Es heißt: ſeinen Charakter analyſieren.“ „Wie macht man das?“ fragte Heinz verwundert. 5 2 „Ganz einfach. Jeder zählt ſeine eigenen Tugenden und Fehler auf, und der andere darf dann ſeine Einwände machen.“ „Fang' dann nur an,“ ſagte Heinz und ließ die Zeitung beiſeite. 5 „Nein, der Mann muß ſtets beginnen. Weil ihr bewußter lebt als wir. Das be⸗ hauptet ihr zum mindeſtens immer.“ „Aſo ſchön,“ gab Heinz nach.„Laß mich ſehen. Ich fange mit meinen Tugenden an. Ich bin großzügig, zum mindeſten be⸗ hauptet das jeder. Ich bin ehrlich, ſoweit man das als Geſchäftsmann ſein kann. Und übrigens bin ich es überhaupt. Dann bin ich gutmütig und mitleidig. Ferner bin ich muſikaliſch.“ „Das iſt keine Tugend,“ warf Ellen ein, „das iſt eine Gabe.“ „Alſo dann nicht. Ja, weiter habe ich, glaube ich, keine Vorzüge. A ja, ich bin ein treuer Eheman.“ 11 5 „Das gehört natürlich zur Ehrlichkeit!“ „Ja, darin haſt du recht, dann weiß ich keine Tugenden mehr. Nun meine Fehler. Ich bin unordentlich. Ueberall laſſe ich etwas herumliegen. Ich ſitze gelegentlich mal ein bißchen lange im Klub, aber doch nicht öfter als einmal in der Woche. Dann bin ich zuweilen etwas jähzornig und ſchreie das Hausmädchen an, manchmal auch dich. Aber das meine ich natürlich nicht böſe, und darum iſt das eigentlich auch keine Untugend. Andere Fehler weiß ich nicht.“ 5 „Deine Charakteriſtik iſt ziemlich genau,“ begann Ellen wichtig.„Aber ich habe doch einiges daran auszuſetzen. Erſtens haſt du bei deinen Tugenden ver⸗ geſſen, daß du ſehr fleißig biſt.“ a „Das iſt wahr,“ fühlte Heinz ge⸗ ſchmeichelt. f „Großzügig und freigebig biſt du,“ fuhr Ellen fort,„das iſt wahr, aber die Groß⸗ wendet ſich und ſchreit, den breiten Säbel ſchwingend:„So, ihr welſchen Kerle, nun heran!“ Und ſeinem Sohne ruft er zu: „Vor und durch! Gott mit dir!“ Ein letzter Blickwechſel, dann verſchwin⸗ det der Kornett mit der Standarte durch die Lücke. Der Kommandeur aber reißt ſein Pferd herum, verſperrt den Durchlaß und erwartet die Feinde. A Die Küraſſiere fegen heran. Schüſſe krachen, Säbel klirren Und dann fällt ein junger Kapitän den Alten an. Bedächtig pariert der Oberſt die Hiebe. Zeit will er gewinnen. Nun iſt der Hufſchlag hinter ihm verhallt, der Junge gerettet. Da rich⸗ tet ſich der Alte hoch im Sattel auf. Eine kurze Finte, der Pallaſch des Feindes klatſcht in die Hecke, ein Blitz, und der furchtbare Hieb wirft den jungen Kapitän mit geſpaltenem Schädel hinterdrein. Stumpf ſinkt der Alte nun im Sattel—— ſammen. Er iſt ſo müde, ſo grenzenlos müde. Da dröhnt der ungeheure Schlag von zehn, zwölf Piſtolenſchüſſen gegen ihn. Wie Stiche geht's ihm durch die Bruſt. Langſam rulſch der Oberſt vom Pferde. Der Kornett von Saldern aber iſt weit. Er trägt die gerettete Standarte durchs Land. Er wird ſie ſeinem König bringen und von einem treuen Kommandeur be⸗ richten. So geschah es 1806.— Schlacht verloren, viel verloren, Fahne gerettet, alles geret⸗ tet!— Acht Jahre ſpäter war Preußen wieder frei vom Feinde, und als die Sie⸗ ger in Paris einzogen, war auch der junge Saldern dabei, als Rittmeiſter, und vor dem Huſarenregiment ſtand hoch und ſtolz die alte, ewige Standarte. H. 8. Aus dem Leben erzählt von Walter Fischer 7— artet bei dir manchmal in Ver chwendung aus.“ „Aber erlaube mal..“ „Für Schuhe und Kleidung gibſt du viel mehr aus, als nötig iſt.“ „Was dieſe Art Verſchwendung an⸗ betrifft,“ meinte Heinz unzufrieden, „darfſt du...“ „Gleich komme ich in die 8 ſchnitt Ellen ſchnell ſeine Einwände ab.„Dann kannſt du ſagen, was du willſt. Jetzt fahre ich fort. Ich bin noch nicht fertig mit deiner Großzügigkeit. Die äußert ſich auch mal ein bißchen protzenhaft.“ „Hör' mal, haſt du noch mehr von dieſen angenehmen Eröffnungen?“ rief Heinz ärgerlich. Gerade in dieſem Punkte war er ſehr empfindlich. „Jawohl, ich ſehe es ſo,“ lugt Ellen unbeirrt.„Wir dürfen doch alles ſagen. Natürlich biſt du ein vornehmer Herr aber wirklich, hier und da neigſt du doch ein wenig zum Protzen. Du kannſt es mir glauben. Und dann deine Sucht, bunte Krawatten und helle Anzüge zu tragen, darin liegt doch etwas unvornehmes.“ Heinz griff nach ſeiner Krawatte, ſie war ſehr bunt.„And dieſe haſt du mir geſchenkt!“ rief er en „Ja, weil ich wußte, daß du ſte ſchön finden würdeſt. Sonſt hätte ich ſie nie ausgeſucht. Jetzt hab' ich, glaube ich, alles. Ach ja, du biſt ein wenig ſpießbürgerlich. Das hatte ich noch vergeſſen.“ In dieſem Punkte war Heinz noch viel empfindlicher. „Du biſt närriſch!“ rief er böſe.„Wie 975 du darauf, daß ich ſpießbürgerlich in?“ „Nun, das geht aus deinem ganzen Auftreten hervor. Neulich, als wir im Theater waren, wollteſt du nicht haben, daß ich ſo laut in die Hände klatſchte, weil es dir von den Leuten peinlich war!“ „Weil es nichts als Wichtigtuerei war!“ „Ja, das nennſt du dann ſo. Und dann das Kleid, das du ſo ſchlimm fandſt, als wir zu der Geſellſchaft von Karl und Lore wollten.“ „Das war kein Kleid!“ warf er ein, „das war ein winziger Lappen. Du hat⸗ teſt es in deiner Handtaſche als du damit nach Hauſe kamſt. Das beſtand ja nur aus Ausſchnitt!“ „Das macht nichts. Es war gar nicht ſchlimm. Sie fanden es alle entzückend.“ „Beſonders die Männer!“ lachte Heinz höhniſch. „Du biſt geſchmacklos,“ ſagte ſie ſcharf. „Du weißt ſehr gut, daß ich darauf nichts gebe. Und daß du nun böfſe wirſt, iſt ge⸗ rade ein Beweis deiner Spießbürgerlich⸗ keit. Du biſt auch überempfindlich und kleingeiſtig. Ja, ja, das zeigt ſich hier. So kommen alle deine Mängel an den Tag. Was für ein reizendes Spiel iſt das doch!“ „Biſt du fertig?“ fragte Heinz mit grimmiger Ruhe, begierig auf ſeine Revanche. „Mit dir ja. Erſt meine Vorzüge.“ Lächeln wartet Heinz ab. „Zunächſt bin ich ſanft und lieb. Das ſagſt du ſelbſt immer.“—„Na, immer...“ verſuchte Jan zu mäßigen.—„Jawohl, Jetzt iſt die Reihe an mir. Mit ſarkaſtiſchem immer. um mindeſten, wenn du nicht böſe biſt.)“—„Ich bin nicht böſe!“— „Gut, dann brauchſt du auch nicht ſo zu ſchreien. Weiter: ich bin gutmütig, fein⸗ fi und aufrichtig. Und ich bin nicht eiferſüchtig.“ „Ja, wenn man die negativen Eigen⸗ ſchaften aufführt, wird man nie fertig,“ warf Heinz kritikſüchtig ein.„Dann kannſt du ebenſo gut behaupten: ich bin kein Dieb, kein Mörder, kein Falſchmünzer, kein Brandſtifter und ſo weiter!“ „Warte gefälligſt einen Augenblick mit deinen Beanſtandungen,“ erſuchte Ellen 33„Du bringſt mich ganz aus dem onzept. Ich habe Geſchmack.“ Das iſt keine Tugend, ebenſowenig wie meine Muſikalität.“ „Das iſt etwas ganz anderes.“ i „Im Gegenteil, das iſt genau dasſelbe. Der Geſchmack hat doch nichts mit dem Charakter zu tun.“ „Ich wüßte nicht, wieſo nicht?“ „Dann weißt du überhaupt nicht, was Charakter iſt. Kind, du ſprichſt über Dinge, von denen du nicht das Geringſte verſtehſt!“ „Das ſagſt du, weil du noch wütend biſt über die Spießbürgerlichkeit. Wie kin⸗ diſch iſt das von dir! Und doch biſt du es!“ „Ich dachte, daß du von dir ſprechen wollteſt,“ höhnte Heinz.„Zähl“ deine 3 nur auf! Oder haſt du vielleicht eine?“ „Natürlich habe ich welche,“ erwiderte Ellen mit— Ruhe.„Und ich fürchte mich auch n c für ſie einzuſtehen. Ich bin manchmal etwas unentſchloſſen, aber das kommt hauptſächlich daher, daß ich ängſtlich bin, andere durch dieſe oder jene Handlung zu verletzen. Ferner bin ich ein bißchen eitel. Das will ich gern zugeben. Dann bin ich ab und zu mit meinem Ur⸗ teil etwas zu voreilig. Andere Fehler habe ich nicht, ſoviel ich weiß.“ „Sehr vollſtändig kann ich deine Ana⸗ lyſe nicht finden,“ ſpottete Heinz. „Verrate mir nur, was daran fehlt,“ entgegnete Ellen ſcharf. Sie ſetzte ſich be⸗ reit, um zu hören. „Zunächſt biſt du eiferſüchtig. Du ſtreiteſt es zwar ab, aber die Beweiſe liegen auf der Hand.“ Ellen federte aus ihrem Seſſel empor. „Das iſt nicht wahr!“ rief ſie mit beben⸗ der Stimme.„Nenne mir nur einen Be⸗ 88 wenn du kannſt, daß ich eiferſüchtig n!“ „Aber liebes Kind, erinnerſt du dich denn nicht mehr an die Szene, die du mir machteſt, als deine Kuſine bei uns über⸗ nachtete?“ „Das geſchah, weil du ſo unglaublich mit ihr geflirtet hatteſt! Das hätte keine einzige Frau hingenommen, die nur ein bischen Selbſtachtung hat. Außerdem fand ich es abſtoßend, wie du mit ihr umgingeſt. Das Kind kommt ja gerade von der Schule!“ „Jängſt du ſchon wieder mit dieſen Redensarten an!“ rief Heinz jetzt wirklich wütend.„Ich gebe dir die Verſicherung, daß das„Kind“ es hinter den Ohren hat!“ „O, jetzt kommen natürlich wieder die Gehäſſigkeiten gegen meine Familie. Wie ſchrecklich kindiſch benimmſt du dich!“ „Ach, Kind, du kannſt die Wahrheit nicht hören, das iſt alles!“ „Du, gewiß! Warum gerietſt du denn in dit als ich ſagte, daß du ſpießbürgerlich t 60 „Jetzt habe ich genug davon!“ ſchrie Heinz aufſpringend. Denkſt du vielleicht.“ Der Zwiſt nahm heftigere Formen an. Als der Streit ſeinen Höhepunkt erreicht hatte, und Heinz, raſend vor Wut, gerade im Begriff ſtand, eine kleine Tiſchuhr in den Spiegel zu werfen, erſchien ein Beſucher. Es war Erich Baumgart. Heinz machte einen verzweifelten Ver⸗ ſuch, die Situation zu retten. „Wie findeſt du dieſe Uhr?“ fragte er mit blödem Grinſen. Aber Erich ging nicht darauf ein. Gottes willen.“ f geht hier vor?“ Heinz ſtellte die Uhr weg. Ellen lag met dem Kopf auf dem Tiſch und ſchluchzte. „Was iſt denn nur los?“ wiederholte Erich. „Wir unterhielten uns über Charaktes, analyſe,“ ſchluchzte Ellen. „Aber wie könnt ihr auch ſo unver⸗ nünftig ſein!“ ſagte Erich mißbilligend. „Das läuft doch immer ſchlecht aus!“ Ellen hob ihr verweintes Geſicht zu ihm auf.„Und du ſagteſt doch, daß es ſo hübſch wäre— damals bei Karl und Lore—“ „Ja, damals war ich dabei. Wenn ein Dritter zugegen iſt, dann ſchadet es nicht. Der Dritte iſt dann Blitzableiter. Aber Karl und Lore haben es ſpäter noch ein⸗ mal getan, als ſie allein waren.“ „And...“, fragte Heinz. „Sie ſind im Begriff, ſich ſcheiden zu laſſen,“ antwortete Erich wüſter. „Am gte er erſchreckt,„was elbe 1 den baz lber inge Nl . n esl rechen deint leigt ert luce 0 abet U ih jene 0 ein geben. N Ut. gehlet Ma, hlt“ 0 be⸗ da cweiſe por. ahn He⸗ ag 10 u mit über blich leine t ein and in in etlith ſchtie 1. 0. gt tade in ein Vet⸗ t et An wa nn . hollt leb ſpet⸗ end. ih 1 en icht. bet ein⸗ 1 Kriminalroman von Hans Hlrtnammer (27. Fortſetzung) Maeferald lachte.„Er wollte uns beweiſen, daß wir ſeine hervorragenden Fähigkeiten nicht genügend zu würdigen verſtehen. Auf Sie iſt er beſonders ſchlecht zu prechen.— Heute vormittag kam er zu mir und faſelte avon, daß es nur an der Dummheit gewiſſer Be⸗ amten liege, wenn der Mann im 1 immer noch nicht gefunden* Ich ſollte ihn evollmächtigen, den U in die Hand zu nehmen, dann würde er den Mann Havelock noch heute zur Stelle ſchaffen.“ „Und Sie haben—— r dc habe ihn natürlich an ſeinen Schreibtiſch zurück eſchickt und in aller Freundſchaft darauf hingewieſen aß er in ſeinem eigenen Reſſort ausreichende Be. tätigungsmöglichkeit habe.— Aber— wie Sie ſehen war die Mahnung erfolglos. Eigentlich gönne ich's ihm daß er nun in der Tinte ſitzt!“ Friend rieb 9 die Hände.„Es wird mir einen be⸗ ſonderen Spaß ereiten, ihn herauszuholen!“ rief en vergnügt und verabſchiedete ſich von Macferald. **. Es dauerte eine Zeit, bis es ihm gelang, einige Tech. niker und einen Schweißapparat zur Verfügung zu be⸗ 8 Schließlich war auch ein Dienſtwagen zur elle. In raſender Fahrt ging es durch die Straßen der Stadt auf Leſſon Town zu. Dieſer 5—.— Redſtone! dachte Friend. Es geſchah dem Kritiſterer ganz recht, wenn er ſich ein wenig das Fell anſengte. Friend wurde bereits ungeduldig erwartet. Er ſprang aus dem Auto, zwei Mann nahmen den Schweißapparat auf die Schultern, und dann folgte die kleine Kolonne dem ſchmalen Pfad, der zum Felſenloch führte. Der Abſtieg ins Tal und der Weg durch den Fels⸗ 115 verlief ohne Störung. Dann ſtand man vor der alltür. „N trat vor und unterſuchte ſie.„Solide Arbeit!“ 8 te ex ſeſt und rief die Leute mit dem Schweißapparat eran. Wenige Augenblicke ſpäter ziſchte das blaue Licht der Stichflamme auf und fraß ſich in das Eiſen. Für Friends Ungeduld dauerte es eine Ewigkeit, bis endlich ein Stück der Tür durch eſchmolzen war und eine genügend große Oeffnung ſreigab, daß man— 57 auch mit einiger Anſtrengung— hindurchkriegen onnte. Dann ſtanden die Beamten in der rieſigen, dämme⸗ rigen Halle, deren gigantiſche Architektonik ihnen laute Ausrufe des Erſtaunens entlockte. Doch die Halle war leer, kein Menſch war zu ſehen. Friend trat bis zur Felsplatte vor und entdeckte dort, daß von der Platte eine Strickleiter in den Abgrund 0 7 Sogleich wurden einige Leute beauftragt, in er angedeuteten Richtung weiterzuforſchen. riend erriet, daß dieſe gewaltige Höhle der Hafen des geheimnisvollen Flugzeuges war, deſſen man nie hatte habhaft werden können. Gro artig, wie Golgin ſich all dies eingerichtet und ſeinen Zwecken nutzbar ge⸗ macht hatte. Die Beamten begannen mit der Durchſuchung der — die von mehreren Seiten in die Höhle mün⸗ eten. Eine halbe Stunde ſpäter kam ein Bote von draußen und überbrachte Joe Friend eine Meldung. „Das iſt der trefflichſte Spaß, den ich je erlebte!“ lachte Friend und teilte ſeinen Leuten mit, daß die Arbeit e ſet. Seine Augen glänzten vor Schaden⸗ freude. 20. In der Tat, nicht nur Friend, ſondern ganz London hatte ſeinen Spaß an Miſter Redſtones Blamage. Die Abendpreſſe brachte ſpaltenlange Berichte, und am anderen Tag hatten ſich ſchon die Witzblätter des dank⸗ baren Stoffes bemächtigt. Wieder war der Mann im Havelock in aller Mund, und als zwei Tage ſpäter die für ſeine Ergreifung aus⸗ geſetzten tauſend Pfund ausgezahlt werden konnten, da ab es keine Zeitung, die nicht noch einmal auf die letzte ache mit Miſter Redſtone hingewieſen hätte. Ziehen wir doch ehrlich die Bilanz! ſchrieb zum Bet⸗ ſpiel„Evening Standard“ Sollen wir die erbrecher aufzählen, die durch ihn gerichtet wurden? Sollen wir die Namen von all denen nennen, die durch ihn zu ihrem verlorenen Recht gelangten? Er war ein ungewöhn⸗ licher, ein großer Menſch, und er war ein Mann von Humor. Wer erinnert ſich nicht ſeines letzten Streiches, der nichts anderes war, als eine herrliche Geſte, ein köſtlicher Schnörkel, ein Schlußpunkt von dezwingender Heiterkeit?— Aber eigentlich war es Battt, deſſen pfiffigem Hirn dieſer Schnörkel entfloſſen war. Batti war an jenem Tag in heiterſter Laune. Er ſteckte in ſeinem Monteur⸗Anzug, kroch unter dem lug⸗ zeug herum und unterſuchte mit großer Sorgfalt die einzelnen Teile des Motors. er Black, der als einziger in der Halle zurück⸗ geblieben war, lehnte am Rumpf des Apparates und rauchte eine Pfeiſe. Seine Miene war bedrückt, und allerlei trübe Gedanken zogen ihm durch den Kopf. Es woute ihm nicht einleuchten, daß nun alles zu Ende war. Für dich iſt das etwas anderes, Batti!“ ſinnierte er.„Du fliegſt heim zu deiner Frau, ein neues Leben liegt vor dir. Aber— was ſoll aus mir werden? zych habe niemand. Was ſoll ich anfangen mit dem Geld?“ „Ach geh, hör auf, ſolch dummes Geſchwätz! Wenn man Geld hat, ſteht einem doch das Leben offen. Wie wäre es, wenn du heiraten würdeſt?“ Jack wollte antworten, da ertönte eine Alarmglocke. „Verdammt!“ rief er erſchrocken.„Es iſt jemand unterwegs zum Lager!“ Auch Bob wurde unruhig.„Vielleicht die Polnpen. Wie wäre es, wenn du nachſehen würdeſt? Laß dich 3 nicht erwiſchen! Ich mach inzwiſchen die Maſchine ertig!“ Jack Black machte ſich ſogleich auf den Weg. Als er die Halle verlaſſen hatte, ergriff den Italiener eine be⸗ fagttlichg 77 Das fehlte gerade, daß man ihn im etzten Augenblick noch klappte! Mit großer Eile be⸗ endete er die Arbeiten am Motor. Dann ſtieg er in den Führerſitz und ließ die Maſchine anlaufen. Mit ſcharfen Ohren lauſchte er auf das Ge⸗ räuſch der Zündkerzen. Es war alles in Ordnung. „Ich glaube, wir werden heute noch gute Kameraden!“ ſagte er lachend, während er ſeine Hände über die blanken Zylinder gleiten ließ. Er begab ſich nach dem Benzinlager und holte die vollen Glaskörbe an das Flugzeug, deſſen Tanks er bis zum Ueberlaufen füllte. Zwei weitere Körbe verſtaute er unter dem Führerſitz. Noch einmal warf Batti einen prüfenden Blick über alle Teile der Maſchine, unter⸗ ſuchte die Tragflächen und die Steuerung und begann dann, den ſchmierigen Arbeitsmantel mit dem Leder⸗ dreß zu vertauſchen. Nachdem er noch hinreichend Proviant im Flugzeug untergebracht und ſeine Piſtole mit Munition gefüllt hatte, atmete er befriedigt auf. Eine Weile lauſchte er auf das Singen des Motors. Er liebte ſie, die Melodie dieſes Liedes. Seit vielen Jahren war ſie immer um ihn geweſen und hatte ihn ei manchem Abenteuer begleitet. Plötzlich hörte er eilig ſich nähernde Schritte und drehte ſich um, während er gleichzeitig die Piſtole aus der Taſche riß. Es war Jack. Er kam keuchend herbeigelaufen und zeigte ſeine gefeſſelten Hände. „Schnell, Batti, mach mir das verdammte Zeug weg! Die Polizei iſt uns auf den Ferſen. Sie haben mich erwiſcht und mich e die ſie zu führen. Zum Glück konnte ich mit dem Fuß die innere Falltür löſen. Sie werden einige Zeit brauchen, bis ſie das Hindernis be⸗ ſeitigt haben. Der eine von den Kerlen, der mich am Kragen hatte, ſchlüpfte noch mit herein, bevor die Tur herunterknallte, aber er war im Augenblick ſo verblüfft, daß ich ihm vor den Bauch treten konnte. Auf die Art vergaß er, mich über den Haufen zu ſchießen. Der Uniform nach muß es ein Inſpektor oder ſo etwas ge⸗ weſen 4 Batti hatte die Feſſeln gelöſt.„Ich würde dich gern mitnehmen, aber ich fürchte, daß mir die Maſchine bei der ſchweren Belaſtung nicht durchhält.“ „Davon iſt keine Rede! Ich kann mich mtt Hilfe der Strickleiter in Sicherheit bringen. Sieh lieber zu, daß du endlich weiterkommſt!“ Batti wollte ſich eben in den Führerſttz ſchwingen, da ftel ihm ein großartiger Plan ein. Komm ſchuell!“ riet er und zog Fack Black. Eingang der Halle.„Wo iſt der Kerl, wir nehmen ihn gefangen.“ Er wollte dem Chef noch eine kleine Freude machen. Ein kleines Spaßchen, an dem London noch etwas zu lachen haben ſollte. Sie fanden Inſpektor Redſtone in uſammen⸗ gekrümmter Stellung am Boden ſitzend. Jacks Fußtritt ſchien er noch nicht ganz verdaut zu haben. Jedenfalls ſetzte er ſich kaum ernſtlich zur Wehr, als ihn die beiden In ihre Mitte nahmen. „Was willſt du denn eigentlich mit ihm?“ fragte Jack verwundert, als ſie am Flugzeug angelangt waren. Denn Batti war weggeeilt und hatte ein großes Paket geholt, das er in den Führerſitz warf. Der Italiener lächelte verſchmitzt gab aber keine Ant⸗ wort. Er zog die Piſtole und hieli ſie dem Beamten vor das Geſicht.„Nun klettern Sie raſch da hinein! Wir werden einen kleinen Spazierſlug unternehmen.“ Zwar erſchrak der Oberinſpektor ſehr, tat, wenn auch zögernd, was ihm befohlen war. Battt trat auf Jack zu und drückte ihm die Hände. Leb wohl, Jack 8 werde dich nicht vergeſſen! Viel⸗ eicht beſuchſt du mich einmal in Perreghia!“ Der Italiener ſtieg in den Führerſitz und ließ den Motor dröhnen. Das Flugzeug ſetzte ſich in S Maße Ein letztes Winken mik der Hand— und die Maſchine rollte mit ſteigender Geſchwindigkeit dem Ausgang zu. Einige Augenblicke ſpäter war ſie Jacks Augen ent⸗ ſchwunden. Jact war allein in der rieſigen Halle. Die plötzliche Stille wirkte unbeimlich. Eben war die Luft noch erfüllt Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Urheber · Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdav(Sachsen geweſen vom Geknatter des Motors, nun aver ſchien alles Leben ausgeſtorben. Er ſtand noch eine Weile zögernd da, als falle es ihm ſchwer, ſich von der Stätte zu trennen, die ſo viele Er⸗ innerungen für ihn barg. Schließlich ſchritt er langſam der Plattform zu und begann auf der Strickleiter in die Tiefe zu ſteigen. Drunten gab es einen verſteckten Weg durch die zerklüftete Wildnis, der dem Lauf eines Baches folgte und irgendwo in der Nähe eines kleinen Dorfes auf die Straße nach Devonſhire mündete.— Die ungewöhnlich ſchwere Belaſtung wäre Batti beim Start faſt verhängnisvoll geworden. Als die Räder über den Rand der Felsplatte wegrollten, ſackte die Maſchine ab und das hintere Ende des Flugzeuges wurde über den Felſen geſchleift. Es war tatſächlich ein außergewöhnliches Glück, daß die Steuerung nicht beſchädigt wurde. Batti ſchraubte ſich in beträchtliche Höhe und nahm den Kurs nach der Stadt. a „Was haben Sie mit mir vor?“ fragte Redſtone, der mit zitternden Knien neben ihm ſaß. Batti zeigte ein freundliches Lächeln.„Nix verſtehen Engliſch!“ ſagte er unſchuldig. Redſtone ergab ſich verzweifelt in ſein Schickſal. Er wagte es nicht, über den Rand des Flugzeuges zu ſchauen, aus Angſt, ein Schwindel könnke ihn erfaſſen. Es war ſein erſter Flug. Der Apparat war über der Stadt angelangt, und Batti machte ſich mit dem Paket zu ſchaffen, was aller⸗ dings einige Mühe erforderte, da er nur eine Hand ge⸗ brauchen konnte. Der Oberinſpektor folgte ſeinen Bewegungen mit ſteigender Angſt. Irgendeine Entſcheidung ſchien ſich vorzubereiten. us dem Paket kam eine Anzahl von Riemen zum Vorſchein. „Binden Sie feſt, Signor!“ ſagte Battt mit einer ere klärenden Handbewegung. Der Oberinſpektor erbleichte. Ein Fallſchirm! Mit einem übermenſchlichen Aufwand von Willens⸗ kraft ſchüttelte er den Kopf. Auf ſeinem Geſicht malte lich helle Verzweiflung.„Das nicht! Ich bitte Sie, ver⸗ angen Sie das nicht von mir!“ Entſetzliche Erinnerungen tauchten in ſeinem Geiſte auf, von Zeitungsberichten, in denen von mißglückten Fallſchirmabſprüngen die Rede war. Zerſchmetterte Glieder, bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leichen, fürchterliche Dinge, oh! Batti hatte nicht das geringſte Verſtändnis für die ſeeliſchen und leiblichen Nöte A* Begleiters. Sein Geſicht war von harmloſer Einfalt. „Nix Englliſch, Signor!— Aber vielleicht Sie ver⸗ ſtehen das?“ Er griff in ſeine Seitentaſche und hielt Ge die Mündung der Piſtole vor's eſicht. „Machen raſch! Sonſt ich ſchießen kaputt und werfen hinunter!“ Dieſe Drohung wirkte! Redſtone verfiel in einen Zuſtand völliger Apathie. Die Todesangſt hatte ſeinen Willen gelähmt. Mit zitternden Händen begann er die Haltertemen des Fallſchirms um ſeinen Körper zu ſchnallen. Da er ſich in dem Wirrwarr ſchlecht zurechtfand, war es eine lang⸗ wierige Arbeit. Immer wieder ſah ſich Batti veranlaßt, mit belehrenden Handbewegungen einzugreifen. Endlich war alles in Ordnung. Der Italiener ſtreifte mit der freien Hand die Umhüllung von der zuſammen⸗ efalteten Seide und hob das ſchwere Stoffbündel zum Rand des Führerſitzes empor. „Abſpringen!“ kommandierte er und lächelte dem Oberinſpektor aufmunternd zu. Redſtone erhob ſich zitternd. Als er jedoch ſtber den Rand des Flugzeuges in den Abgrund ſah, fuhr er ſchaudernd zurück und klammerte ſich mit beiden Händen an Batti. „Erbarmen Sie ſichl“ ſchrie er mit klappernden zähnen.„Landen Sie und ſetzen Sie mich ab! Ich ver⸗ ürge Ihnen mein Wort, daß Sie von der Polizei un⸗ behelligt bleiben!“ „Maledetto diavolo!“ Batti wurde zornig.„Sie ſein ekelhaftes Feigling! Abſpringen oder ich ſchieß kaputt!“ „Ich biete Ihnen hundert Pfund— zweihundert N winſelte Redſtone und krallte ſich an Battis rm. Das Flugzeug begann zu ſchwanken. „Loslaſſen!“ brüllte der Italiener.„Sonſt ſind wir beide verloren!“ Redſtone fuhr zurück und duckte ſich in eine Ecke, wo er ſich am Sitz feſthielt. Batti riß ſein Taſchentuch heraus und band das Steuer feſt. Er hatte keine Luſt, an dieſer Komödie noch länger mitzuwirken. Redſtone ſah den Italiener mit griffbereiten Händen eranrücken und ſchrie gellend auf, während er die ugen feſt zupreßte, um nichts zu ſehen. Der Italiener lachte ſpöttiſch auf, riß ein Blatt Papier aus ſeinem Notitzbuch und kritzelte raſch einige Worte darauf. Dann ſteckte er das Papier in Redſtones Taſche. Fortſetzung folgt. 7 lunvend neuen —ů— Erlebt und aufgeſchrieben:. „Ick habe im Singen ne Eins!“ „Augen.. geradeaus!“ Die neun Jungenſchaften ſtehen in Reih' und Glied. Die Jungenſchafts⸗ führer ſind zufrieden, und auch der Stammführer hat nichts mehr auszu⸗ ſetzen. Das Antreten hat geklappt. Der Sturmführer erteilt einen neuen Befehl:„Wer im Singen eine Zwei hat.. Hände hoch!“ Hier und da flitzen die Hände nach oben. „Rrrausgetreten und der Größe nach in drei Reihen antreten... Marſch, Marſch!!“ Die Jungen ſpringen durcheinander, ſuchen ſich ihren Platz, ſtehen dann in drei genau ausgerichteten Reihen vor ih⸗ rem Stammführer. Der will einen neuen Befehl erteilen. Im ſelben Augenblick gibt es bei den zurückgebliebenen Pimpfen der letzten Jungen⸗ ſchaft einen Hei⸗ denſpektakel. Alle reden auf den kleinſten Pimpf ein, als habe er Schreckliches ver⸗ brochen. Alles ſchnattert durch⸗ einander. „Pieper will ſich drücken!“ „Nun mach' aber, daß du rü⸗ berkommſt!“ „Na wird's bald, Pieper!“ „Wir können dich hier nicht ge⸗ brauchen!“ Der Stammführer geht nach hinten. Er erblickt den kleinen Pimpf und iſt er⸗ ſtaunt.„Du kannſt doch ſingen wie'ne Lerche, Pieper! Du biſt doch unſer Be⸗ ſter! Warum haſt du dich nicht gemeldet? Warum biſt du nicht herausgetreten, he?“ Der kleine Pimpf ſteht ſtramm. Er tut ganz unſchuldig.„Ick habe im Singen ne Eins und keine Zwei,“ gibt er zur Antwort, worauf ſelbſt der Stammführer das Lachen nicht unterdrücken kann. „Jwecklos!“ Die Sänger ſind abmarſchiert. Die übrigen Pimpfe machen Ringkampf. Zwei Jungenſchaften ſtehen ſich gegenüber. Es gilt, die andere Partei zu überwältigen. Hat ein Junge ſeinen„Feind“ ſo auf den Rücken gezwungen, daß beide Schultern den Boden berühren, iſt er Sieger und darf einem bedrängten Kameraden ſeiner eigenen Partei zu Hilfe eilen. Das Kampfzeichen iſt gegeben. Die Bengels gehen ran wie Blücher. Sie ſpringen aufeinander zu. Sie packen ſich, ſie fliegen zu Boden, und auf der Erde geht es weiter. Die eine Partei iſt der anderen ſehr überlegen. Nur noch ein Flachskopf iſt da, der aber iſt nicht zu überwältigen. Vier Jungen von dem„Feinde“ verſuchen es auf alle mögliche Art, den Flachsköpfi⸗ gen auf die Schultern zu zwingen. Sie verſuchen es immer und immer wieder. Sie verſuche es vergebens. Der Flachs⸗ kopf iſt nicht unterzukriegen. Er kommt ſogar wieder auf die Beine. Wie die Kletten hängen die anderen an ihm. Endlich entſcheidet der Jungenſchafts⸗ führer den Kampf:„Zwecklos!“ „Etwas abſeits, unbemerkt von den übrigen Jungen, kämpfen zwei Pimpfe noch immer mit bewunderungswürdiger Ausdauer. Der eine Junge hat den an⸗ deren ſchon mehrmals auf den Rücken ge⸗ zwungen; der Kampf hätte ſchon längſt beendet ſein müſſen. Doch der Beſiegte iſt von zäher Art. Er denkt gar nicht daran, ſich zu ergeben. Er ſchummelt. Er fängt immer wieder von vorne an. Abermals iſt er bezwungen. Er liegt lang auf dem Rücken; mit beiden Schul⸗ tern auf der Erde. Der Sieger aber ſpringt plötzlich auf, rennt flink zum Jungenſchaftsführer, eich Wenn Menſchen ein richtiges Ziel ins Auge faſſen und es dann tapfer und unentwegt verfolgen und jede ihnen vom Himmel geſchickte Prüfung mit ſtarkem Herzen beſtehen, dann wird ihnen am Ende eines Tages die allmach ige Vorſehung doch noch die Früchte ihres opfervollen Ningens geben. Denn Gott hat noch keinen auf dieſer Welt verlaſſen, der Adolf Hitler ſich nicht ſelbſt verlaſſen hat. dreht ſich um, zeigt auf ſeinen hartnäcki⸗ gen, ſchon wieder auf den Beinen ſtehen⸗ den Widerſacher und ruft:„Er hat ſich ejal rumjedreht, und jetzt ſagt er, er is' nich' tot!“ K. Stein Bor 50, 100 und mehr Jahren Kennt ihr die Erzählung„Michael Kohl⸗ haas?“ Sie iſt von Heinrich von Kleiſt, der im Oktober vor 159 Jahren in Frank⸗ furt an der Oder geboren wurde. Be⸗ rühmt wurde Heinrich von Kleiſt durch ſeine Dramen:„Phenteſilea“,„Käthchen von Heilbronn“,„Prinz von Homburg“, „Hermannsſchlacht“,„Der zerbrochene Krug“ und„Amphitryon“. Auch ſeine Gedichte, in denen ſein leidenſchaftlicher Haß gegen Napoleon zum Ausdruck kommt, haben ihn bekannt gemacht. Das„Kriegs⸗ lied der Deutſchen“ müßtet ihr alle kennen. Zottelbär und Panthertier Hat der Pfeil bezwungen; Nur für Geld, im Drahtſpalier, Zeigt man noch die Jungen. Reineke, der Fuchs, der ſitzt Lichtſcheu in der Erden. Und verzehrt, was er ſtipitzt. Ohne fett zu werden. Schlangen ſieht man garnicht mehr, Ottern und dergleichen, And der Drachen Greuelheer, Mit geſchwollnen Bäuchen. Auf den Wolf, ſoviel ich weiß, Iſt ein Preis geſetzet; Wo er immer hungerheiß Naht, wird er gehetzet. Aar und Geier niſten nur Auf der Felſen Rücken, Wo kein Sterblicher die Spur In den Sand mag drücken. Nur der Franzmann zeigt ſich noch In dem Deutſchen Reiche; Brüder, nehmt die Keule doch, Daß er gleichfalls weiche. *. Das Buch„Gullivers Reiſen“ habt ihr beſtimmt ſchon geleſen. Es wurde von dem engliſchen Satiriker Jonathan Swift geſchrieben, der vor 141 Jahren in Dublin ſtarb. * Mitte Oktober vor 103 Jahren wurde der ſchwediſche Chemiker Alfred Nobel in Stockholm geboren. Er war Sprengſtoff⸗ techniker, erfand das Dynamit und war der Stifter des weltbekannten Nobel⸗ preiſes. Der Preis iſt eine Auszeichnung für hervorragende Leiſtungen auf den Ge⸗ bieten der Phyſik, Chemie, Medizin, Lite⸗ ratur und Friedensbewegung. Die erſten Preiſe wurden im Jahre 1901 verteilt. Der Ruſſe Tolſtoi lehnte bisher als ein⸗ zig: die Annahme des Nobelpreiſes ab. . Der Pianiſt, Orcheſter⸗, Klavier⸗ und Liederkomponiſt Franz Liſzt wurde im Oktober vor 125 Jahren in Raiding im Burgenland geboren. Berühmt wurde er durch ſeine Sinfoniſchen Dichtungen. Er war der Schwiegervater und Förderer Richard Wagners. * Vor 135 Jahren wurde der Komponiſt Albert Lortzing in Berlin geboren. Er dichtete und komponierte Spielopern. Wir nennen„Zar und Zimmermann“,„Wild⸗ ſchütz“,„Undine“ und„Der Waffen⸗ ſchmied“. *. Der öſterreichiſche Dichter. Adalbert Stifter wurde vor 131 Jahren in Oper⸗ plan geboren. Zu ſeinen bekannteſten Dichtungen zählen:„Bunte Steine“, „Nachſommer“,„Witiko“ und ſeine „Studien“, von denen wir„Der Hoch⸗ wald“ und„Die Narrenburg“ empfehlen. * Der bekannte Maler Wilhelm Leibl wurde im Oktober vor 92 Jahren in Köln geboren. Leibl war Realiſt. Weder der Grashalm noch die Maſerung im Holz, weder das Webmuſter in Stoffen noch die Falten der Haut waren ihm zu unwichtig, als daß ex ſie nicht mit meiſterlicher Pin⸗ ſelführung in ſeinen Gemälden wieder⸗ gegeben hätte. Er war der Maler bay⸗ riſcher Volks⸗ und Bauernſzenen. Wir wollen uns ſeine Gemälde„Die Dorfpoli⸗ tiker“ und„Der Jäger“ bei Gelegenheit anſehen. ** Ihr kennt doch ſicherlich alle die Walzer „An der ſchönen blauen Donau“,„Wein, Weib, Geſang“,„Geſchichten aus dem Wiener Wald“ und„Frühlingsſtimmen“. Ihr Komponiſt war Johann Strauß, der Ende Oktober vor 111 Jahren in Wien geboren wurde. Von ſeinen Operetten nennen wir:„Die Fledermaus“,„Das Spitzentuch der Königin“,„Eine Nacht in Venedig“ und„Der Zigeunerbaron“. Wir dürfen ihn nicht mit ſeinem Vater ver⸗ wechſeln, der den Radetzkymarſch, den Ga⸗ brielen⸗ und Bajaderen⸗Walzer kom⸗ ponierte. * Im Oktober vor 288 Jahren wurde der Dreißigjährige Krieg durch den Weſt⸗ fäliſchen Frieden zu Münſter und Osna⸗ brück beendet. Die Trommel gerührt Photos(2) Reichsbildstelle der H. M Kichtung Lonue. Daß die Sonne durchſchnittlich 150 Mil⸗ lionen Kilometer von der Erde entfernt iſt, werdet ihr wohl wiſſen. Habt ihr euch aber ſchon einmal Gedanken darüber ge⸗ macht, was für eine rieſige Strecke das iſt? Ich glaube, das könnt ihr euch garnicht richtig vorſtellen. Ihr ſeid aber ſicher ſchon einmal mit einem Kohmeldug gefahren und habt feſt⸗ ſtellen können, daß der Schnellzug etwa 60 Kilometer in der Stunde zurücklegt. Nun wollen wir einmal annehmen, daß wir uns hier auf der Erde in einen Schnellzug ſetzen und zur Sonne fahren. Wieviel Zeit würden wir für die Reiſe brauchen? Wir müſſen zu rechnen beginnen. Der Tag hat 24 Stunden. Multiplizieren wir nun die 60 Kilometer, die der Zug in einer Stunde zurücklegt, mit 24, ſo erhalten wir die Strecke, die der Zug an einem Tag durchfährt, das ſind 1440, rund 1500 Kilometer. Wenn wir nun die Kilometerzahl der Strecke Erde⸗Sonne(150 000 1 durch die Kilometerzahl dividieren, die der Zug an einem Tag zurücklegt, ſo erhalten wir die Zahl der Tage, die der Zug bis zur Sonne braucht. Unſere Rechnung lautet: 150 000 000 durch 1500 gleich 100 000; der Zug braucht 100 000 Tage bis zur Sonne. Das Ergebnis in Tagen rechnen wir nun noch ſchnell in Jahre um; wir müſſen 100 000 durch 365 teilen und erhalten als Endergebnis 274. Wenn wir heute, im Jahre 1936, einen Schnellzug beſteigen könnten, der uns in Richtung Sonne fährt, würden weder wir noch unſere Kinder und Kindeskinder die Sonne lebend erreichen, denn der Zug könnte erſt nach 274 Jahren, alſo im Jahre 2210, auf der Sonne ankommen. Reiten Koſaken auf Kamelen? Zenſur im Jahre 1813 In den Jahren 1811, 1812 und 1813, als faſt ganz Europa durch Napoleon un⸗ terworfen war, herrſchte in allen Städten Preußens eine ſtrenge Zenſur. Unter dieſer hatten beſonders auch Heinrich von Kleiſt, Theodor Körner, Friedrich Ludwig Jahn und viele andere ſehr zu leiden. Ihre Werke wurden nicht aufgeführt, ihre Freiheitsgedichte verboten. Kam es doch einmal dazu, daß man ein Zeitgemäßes Schauſpiel in den Spielplan eines The⸗ aters aufnahm, ſo wurde es durch die Ueberarbeitung der Zenſoren derart ver⸗ ſtümmelt, daß es allen Wert und Sinn verloren hatte. Das Wort„Freiheit“ durfte überhaupt nicht geſchrieben werden. Wie ſcharf und zugleich lächerlich dieſe Zenſur war, beweiſt ein kleiner Zwiſchen⸗ fall aus den letzten Monaten des Jahres 1813. Napoleon war aus Rußland ge⸗ flohen. Die Völkerſchlacht bei Leipzig hatte ſeiner Herrſchaft auch in Preußen und in anderen deutſchen Staaten ein Ende geſetzt; die Verbündeten verfolgten ihn bereits jenſeits des Rheines. Zu dieſer Zeit ſchrieb eine preußiſche Zeitung in einer Meldung:„Die Koſaken reiten auf kleinen, unanſehnlichen Pferden.“ Der Zenſor, der dieſe Zeitung vor der Herausgabe an die Oeffentlichkeit in die Hände bekam, fand dieſen Satz höchſt un⸗ angebracht und gefährlich. Schließlich waren die Koſaken die Verbündeten Preußens. Er nahm alſo kurz entſchloſ⸗ ſen ſeinen Federhalter und ſtrich die bei⸗ den Wörter„kleinen“ und„unanſehn⸗ lichen“ fort. Die Korrekturbogen der Zeitung wurde dem Herausgeber zurückgebracht. Der lachte, als er die Veränderungen ſah: „Gut“, meinte er,„ſoll die Welt erfahren, daß die Koſaken weder auf Eſeln, noch auf Kamelen, ſondern auf Pferden reiten!“ Es ſtand alsbald gedruckt:„Koſaken reiten auf Pferden.“ „ 1 1 1 750 5 1 unune, ö 4 1 0 Nl in 5 5 ö 1 1 0 Moden für jedermann g as iſt 1 arrich a ü R en 9 Wos oft ſehen wir neue Moden und denken dabei: nein, für 9 l ni dich iſt das nichts. Du willſt keine Extravaganzen, du haſt auch 4 t fef keine Gelegenheit, dich in großer Toilette zu zeigen. Was du brauchſt, 1 fest 2. 9 l. N eta muß einfach und ſolide ſein und trotzdem eine hübſche modiſche Note 90 cle. haben.— Uns intereſſieren nette Wollkleider, die man den ganzen 1 „ daz Tag tragen kann. Es gibt eine Sorte dieſer Kleider ohne fremde 15 hn 1 Garnitur, ganz ſchlicht und unauffällig, in denen man immer ſehr gut 9 5 5 angezogen iſt. Ihr einziger Schmuck ſind Falten, Steppereien und eine 1 flotte Linienführung des Schnittes. Vielleicht noch ein paar Knöpfe 5 und, wenn es hoch kommt, ein Ledergürtel. Mehr iſt nicht nötig. Der 1 der g a n er l 3 en vir modiſche Wert dieſer Kleider liegt in der Sto qualität, in den weichen, 0 2 9 N 2 1 einer miegſamen Wollgeweben des diesjährigen Winters. Sie zeigen 1 f 9 9 4 n pit warme, ſanfte Farben, Schieferblau und Heide rün, die beide grau 0 7 9 9 0 50 ſchimmern, oder ſie ſind in ſatten Schattierungen von Rot gehalten, 9 f in Scharlach und Bordeaux, in braunem R t, in den ſehr neuen lila 1 Tönungen von Aubergine bis Parma. Neben den einfarbigen N l der 8 ö 5 1 N butt Kleidern ſtehen diskrete Schottenkaros und die feinen ſchwarz⸗weißen 1 r gu epitakleider zur Wahl. Die Farben ſpielen eine große Rolle. Mehr 3 0 p n wir als die Machart gibt oft die Farbe den Ausſchlag für die Bewertung is zt unſeres Geſchmacks. Deshalb iſt es ratſam, Kleid und Mantel auf⸗ * einander abzuſtimmen. Die sportlichen Herbſtmäntel beſtehen häufig 55 4 aus Sport⸗Tweed, der mit bunten No pen durchſetzt iſt. Man greift anne. 5 N 2 5 5 5 9 18 nie fehl, wenn man ſein Kleid in einer dieſer Noppenfarben wählt. nüſſen Am Nachmittag bevorzugen viele von uns ſchwarze und dunkel⸗ en als blaue Kleider mit einem hellen Aufputz. Will man das Kleid au 0 unter Tags tragen, dann gibt es kaum etwas Beſſeres in der heutigen einen 1187 665 Mode als die Kleider mit einer hellen Weſte. Ihr etwas ſtrengerer 1 f. Bon 4— j 8 Stil beſchränkt ihren Anwendungskreis nicht auf den Nachmittag 190 5 ein sportlicher Laufmantel aus Noppen⸗ allein. Sie fallen auch in einer auf Arbeit eingeſtellten Umgebung . 5 3 kweed. Ullſtein⸗Schnitte M 2510 und M 2502 keineswegs durch Überputztheit auf und ſind andererſeits doch fein Nhre a G und elegant genug, um hernach bei einer abendlichen kleinen Veran⸗ 3 2 e Wolſtof. ſtaltung, im Theater, bei einem Konzert, einem Treffen, jeder Kritil Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7214 ſtandhalten zu können. Dazu wäre dann ein ſchwarzer Velours. b Mantel mit großem Pelzkragen angebracht. Im Gegenſatz zu den Unſer Wollkleid kann noch ſo ſchlicht ſein, wenn; 5 5 1—4 e e e i 50 ſportlichen Laufmänteln darf der ſchwarze Nachmittagsmantel von 0 einer Taſſe Kaffee darin zu Hauſe oder als lieber ſchneideriſcher Phantaſie zeugen. Etwa durch neue Armel mit Uu! Gaſt ſehr wohl. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7247 bauſchiger Weite oberhalb des Handgelenks und durch große Phan⸗ d taſieknöpfe. Und es iſt nichts dagegen zu ſagen, daß dieſe großen N—— Knöpfe in neuer Art quer unter dem. Kragen ſitzen. Das unter⸗ 1813 ichnung: Friedrich ſtreicht die vertikale Abſchlußlinie des Kragens.— Die Mode kennt n* 7— . gwei Stoſſe, zwe Macharten. Schwarze Seide 2210 viele Rezepte, uns zu gutem Ausſehen zu verhelfen. Es kommt 1 8 e nur darauf an, das für einen ſelbſt Richtige herauszufinden. M. CI. c von ſchluß. Ullſtein⸗Schnitte K 7221 und K 7230 Abwig leiden. a 8 5 0 1 1 f g 3 5 darauf zu achten, daß die modiſchen Kleinig⸗ beſonders ſchlichten Kleid den kleinen Stehkra⸗ Feuchtigkeitsgehalt der Luft behindert den na⸗ 5 0 Neue Garnierungen lin Vollſtoff keiten, wie Hut oder Hutgarnierung, Hand⸗ gen und einen Gürtel daraus arbeiten. Nur fürlichen Stoffwechſel des menſchlichen Kör⸗ ies kleidern ſchuhe und Handtaſche mit den Bandgarnie⸗ zu viel an einem einzelnen Kleid muß man pers. Die ſchädliche Wirkung der Zimmerluft naß rungsfarben übereinſtimmen oder ſympathiſie⸗ vermeiden. Wenn man beiſpielsweiſe den An⸗ wird aber noch größer, wenn die Ofenheizung Ae denn wir etwas an der Herbſt⸗ und Winter⸗ ren. Zu rotem Wollſtoff paßt königsblaues ſatz der Keulenärmel mit Bändern in zwei nicht einwandfrei funktioniert, wenn alſo das 0 die mode zu bemängeln haben, dann ſind es die Band, zu braun oder grau rot⸗blau, zu blau Farben überſteppt, dem Rock linksſeitig, von beim Verbrennen des Heizmaterials entſtehen⸗ t ber vielen dunklen Farben in der Tageskleidung. rot⸗grün, zu grün hellblau⸗dunkelbraun, zu halber Bluſenhöhe bis unten, und auch den de Kohlenoxyd durch undichte Kacheln oder Sinn Rot, blau, grün, braun, ſchwarz— eine ganze braun oder dunkelbeige braun⸗rot, und bei Aermeln vom Handgelenk bis halb zum Ell⸗ Ofentüren in die Zimmerluft gelangen kann. 1155 Skala winterlicher Reſignation. Wer ein war⸗ einem ſchwarzen Kleid brauchen wir vollends bogen einen ſolchen Streifen aufarbeitet, dann Das Heizen hat oft aber auch den Nachteil, 1 mes, praktiſches Kleid für den Beruf braucht, nicht zu überlegen, denn dazu laſſen ſich alle wird man dieſe Bandmode zur eigenen und zur daß es der Zimmerluft zuviel Feuchtigkeit ent⸗ . möchte natürlich das Neueſte haben, und da Töne verwenden.„Man kann damit alle Kan⸗ Freude der Beſchauer beſtens ausgewertet zieht, ſie alſo zu trocken macht. Trockene Luft diele werden ihm dieſe Farben vorgelegt, deren ten, auch den Nockſaum beranden, kann Taſchen⸗ haben. nkk. wirkt auch nachteilig, beſonders auf die At⸗ ſchen⸗ Stoffe zwar verſprechen, kleidſam zu ſein, um einſchnitte damit verzieren und ſogar zu einem mungsorgane, ſie erzeugt Katarrhe; außerdem ahres 8 ſich jedoch 3 um aufhel⸗ 4 Leim Aufenthalt in Räumen mit zu 0 1 Fc 3* 2 1 5 r n machen muß. ckener L 8 B 5 10— 155 Fort. daß 4 n f j 11 kk Hauſes, der Schuld daran hat, wenn zu we⸗ Augen. Diese D eußen dazu vorgeſchlagen werden, dann iſt man ſchon Wir haben ſo wenig e ehr nig Verkehr gepflegt wird. Viele Männer, herbeigeführt, daß die trockene Zimmerluft die 1 ein ganz winterlich geſtimmt. 2 N Wie kommt es, daß manche Menſchen einen die beruflich ſehr angeſtrengt tätig ſind und in Feuchtigkeit aus den Augen und der Luftröhre n D N 6—2 e die Gründe. ſo großen Bekanntenkreis haben. andere wieder ihrem Beruf auch genügend geiſtige Anregung ausſauat. 2 22 10 i die Mode Meſtiscaſtiis 8 18 ihre Tage in größter Zurückgezogenheit ver⸗ empfangen, haben gar nicht das Bedürfnis, in is ist alſo dringend erforderlich, daß wir der 1. 118 17— duſtrie 5 0 leich„ 5 bringen? Wie knüpft man überhaupt Beziehun⸗ ihrer Freizeit mit anderen Menſchen zuſam⸗ Lüftung im Winter vollſte Aufmerkſamkeit ice 8 ichſt— e In 3 glei 3* gen zu andern an? Die letzte Frage iſt am men zu ſein.„Ich will ausruhen und aus⸗ ſchenken. Es wäre richtig, wenn man für eine alen 5 Jab 8 die 8 1* ſtri 1 eſch 5 leichteſten beantwortet: man braucht nur ein- ſpannen,“ ſagt der Mann und vergißt dabei, ſchwächere, dafür aber andauernde Lufterneu⸗ lichen e unt Rage Seide 25 uſtſeide 80 und mal Umſchau zu halten im eigenen Verwand⸗ daß er Pflichten gegenüber ſeiner Frau hat drung ſorgt. zum Beispiel dadurch, daß man nen 79 7500 öl 8 5 ten⸗ und Bekanntenkreis. Wie man dieſe Be⸗ und ſchon ihr zuliebe Beziehungen zu andern das Oberlicht des Fenſters immer einen Spalt ei hne Ban tle e„Semdblufen wur ſie kanntſchaft macht, iſt eigentlich gar nicht ſo Menschen suchen und aufrecht erhalten muß. Luft seis nag der Dar Ofen aus erwärmte 1 det Mob ohne Bandſchleife Wandel 875 neneſte wichtig, vielmehr kommt es darauf an, daß Eine Frau, die tagsüber mit der Erledigung Fuft ſtets nach der Decke ſteigt und die vom 1 die ic egztregung will nun Wandel ſchaffen. Far⸗ man einen einmal angebahnten Verkehr auch ihrer häuslichen Arbeit, der Erziehung ihrer Fenſter aus eindringende kühle Luft am Bo⸗ 0 bige Bandgarnierungen paſſen auf einmal zu 8 1 d Kinder beſchäftigt ist 7 cht den Verk. it den entlanggleitet, ſo entſteht im Zimmer eine 1 jedem einfarbigen Wollſtoffkleid. Allerd be⸗ aufrecht erhält. Und da ſteckt meiſtens der inder beſchäftigt iſt, brau en Verkehr mit ee eee„N ee e g ehlic a in 551 Anſtechſchleiſfen aus Haken! Man lernt ſich kennen, man iſt zu ein andern Menſchen als notwendige Anregung 1 Duca un erden, e en— 1 K N 2 22 2 1 2** 4 0 5 Wo— 2 deten einer längſt vergangenen Backfiſchmode. ander liebenswürdig, gefällig, man zeigt ſich und Erholung. gendwelchen Gründen dieſe Dauerventilation filo, Die Wollſtofkleider zeichnen ſich diesmal von der beſten Seite, man lädt einander ein. nicht vornehmen kann oder will, muß man e bei⸗ durch gut durchdachte Aufteilungen aus: Paſ⸗ Ja und dann entdeckt man. daß die andern mindeſtens jede Stunde, beſſer noch öfter, durch ſehn⸗ ſen, ſchräge und verſetzt geſchnittene Teile, ge⸗ auch kleine Charakterſchwächen und Schatten⸗ Geſ Ji 1 das für kürzere Zeit geöffnete Fenſter einen ö reihte Aermel, gerade Achſelteile, Schößchen leiten haben. Man fängt an, zu krötiſieren, unde immer uf Luftwechſel herbeiführen. und auch nur durch Aufteilungen entſtandene findet den andern(nie ſich ſelbſt) nicht takt⸗ In den Wintermonaten verbringen wir Um dieſe Luft nicht zu trocken werden 1 vulde Andeutungen davon, längere Kaſackſchnitte bei voll oder klug genug. Man iſt enttäuſcht. Die naturgemäß den größten Teil des Tages im laſſen muß man in jedem Zimmer auf N. det iteili f f Freundſchaft kühlt ab, der Verkehr ſchläft ein, eizten Zimmer, f ich Auf⸗ Heizkörper eine flache Ton ſchamer auß den Des zweiteiligen Kleidern. Weſten mit knappvem 5 ö b 5 geheizten Zimmer, das bedeutet zugleich Auf Heizkörper eine flache Tonſchale mit Waſſer jah. Schoß. Wenn man nun ſtatt mit Bieſen dieſe und wieder iſt man allein! 8 ie enthalt in ſchlechterer Luft. Wie wenig zu⸗ aufſtellen. Das verdunſtende Waſſer reguliert 10 85 e 45 e und.. 5 das W 79 828 e 155 dann den Feuchtigkeitsgehalt der Luft. In U ö ieſe Nähte dann mi malen ändern in en K g a 0„l, beſonders erwähnt zu werden. Die ſchlechte, dieſes Waſſer gebe man ſtets ein paa f 00 einer oder zwei Farben überſteppt, dann wird oft iſt es die Bequemlichkeit weiter nichts ſauerſtoffarm gewordene Zimmerluft ermüdet, eines guten Zimmerparfüms, f das* 4 85 i man von dem jugendlich⸗kleidſamen Eindruck als Bequemlichkeit, die uns daran hindert, erzeugt Kopfſchmerzen, Uebelkeit und derglei⸗ Luft beſonders erfriſchend und belebend So ſalen dieſer Idee überraſcht ſein. Bedenken, daß man⸗ Beziehungen zu andern Menſchen ernſthaft zzu chen. Menſchen, die ſich viel im Zimmer auf⸗ kann man vieles beitragen, um auch in den che gegenſätzlichen Farben zu auffallend ſein ſuchen und auch aufrecht zu erhalten. Und hier halten, ſogenannte Stubenhocker, haben ſtets kalten Monaten im Zimmer geſunde Luft zu könnten, braucht man nicht zu haben, nur iſt iſt es in den meiſten Fällen der Herr des eine blaſſe, welke Geſichtshaut. Ein zu großer erzielen. N Siunſpruch Man ſchweigt zweimal in der Liebe. 1 aus Furcht, das zweitemal aus auen. Zuerſt im ſtummen Vorfrühling des rzens, wo die Blicke noch zu laute Worte nd und wo jede Seele in ihrem dunklen be für die andere reift. Das andere Mal im Nachſommer des ns, wo zwei vertrauende Menſchen weigen, erinnernd und genießend auf erreichten ſtillen Höhe nebeneinander en, wie man im Fr Aigß auf einem en Berg die Sonne über die glänzende aufgehen ſieht, aber das Morgen⸗ ſchrei der Vögel, die darin und darüber „ nicht ſieht. Jean Paul Gepflegte Geſelligkeit Unſer Streben 855 dahin, als cht unſerer Arbeit und zähen Aufbauwillens wieder ein kulturell blühendes zu werden und Freude und 6. an der Kunſt, der Schönheit, — 25 und an der allgemeinen enshaltung zu empfinden. Um dieſes iel zu erreichen, müſſen wir an der in⸗ und äußeren Entwicklung des enen 800 arbeiten. Es verlohnt ft er wohl, einen Blick in die Vergan⸗ Pit zu werfen, die uns Vorbild ſein In der Renaiſſance waren es die en Italiens, die mit Geiſt, Verſtand, nem Gefühl, Takt und Schönheitsſinn alle bedeutenden Geiſter der Zeit um ſich ammelten. Bildung und* igkeit ver⸗ chmolzen dur 4 zu einem feſten Begriff. wurde bei jedem Zuſammenſein irgen ein Thema, ein Buch, ein Bild, ein Gedicht in den Mittelpunkt der Unterhaltung Rasen und 1 mußte die eigene, glichſt Masche te Meinung darüber ab⸗ eben. an legte den größten Wert arauf, daß alle zur Geltung kommen. Nie durfte eine Perſon die Unterhaltung an ſich reißen. Verſuchte das trotzdem jemand, ſo wurde er auf das ſchärfſte kritiſtert und mußte es ſich gefallen laſſen, daß man ihn ausſchied. Geſeligleit iſt eine Blüte der Kultur, darum mußten ihre Geſetze bis ins Kleinſte erfüllt werden: Gegenſeitige, ge⸗ meinſame Intereſſen und Anſchauungen wurden aus der Enge ihres Seins genom⸗ men und durch ſprühendes Temperament, durch geſteigertes Lebensempfinden zur Geltung gebracht. Daß das nur möglich iſt unter Innehaltung der vornehmſten Grund⸗ ſätze, erſcheint faſt ſelbſtverſtändlich. Sonſt wird aus dem äſtethiſchen Genuß eine Un⸗ terhaltung von literariſchen Schwärmern, Eigenbrödlern und Stammtiſchhelden. ei uns in Deutſchland wurden die ge⸗ ſelligen Veranſtaltungen in dieſem Sinne erſt weſentlich ſpäter eingeführt. Auch hier ſind es die Frauen, die durch ihren Geiſt und ihren Takt in der Lage waren, eine Reihe bedeutender Menſchen um ſich zu ſcharen. In ihren Salons wurden unſere 1 Dichter und Denker miteinander be⸗ unt, ſie lernten voneinander und erfriſch⸗ ten ſich an dem Wechſelſpiel ihrer Gedan⸗ kengänge. nd wo finden wir heute einen Salon? Sicher gibt es noch einige wenige, die den meiſten Menſchen jedoch verſch offen ſind. Wir müſſen wieder anfangen, unſer Haus u einem Mittelpunkt wertbeſtändiger Menschen zu machen. Wir ſollten an jedem Freund und Bekannten, der unſer Gaſt ſein ſoll, die Prüfung vor⸗ nehmen, was an ſeeliſchen, menſchlichen und geiſtigen Werten bleibt, wenn man ihn ſei⸗ ner Stellung entkleidet, und die Macht der Gewohnheit ausgeſchaltet wird. Lockt ſein Charakter dann noch und bleiben Werte be⸗ ſtehen, ſo iſt er geeignet, an der ſchönen Aufgabe„Gepflegte Geſelligkeit“ mit⸗ zuhelfen. Erlebe deine Stadt Tag für Tag, Jahr für Jahr leben wir in der gleichen Stadt, in den gleichen Stra⸗ — und Plätzen. Man ſollte glauben, die ange Gemeinſchaft müßte zwangsläufig zu einem Kennen, Lieben und 1 der Umgebung führen— weit gefehlt. Wenn die Frage an uns herantritt:„Kennſt du deine Stadt?“, ſo müßten wir faſt alle eine beſchämend verneinende Antwort geben. Es iſt ſo einfach, eine Stadt zu ehen und damtt zu erleben, und doch ſo chwer, weil wir nicht geneigt find, den kleinen Anlauf in nehmen, der in Wahrheit ein Schritt in die ſeeliſche Frei⸗ heit Überhaupt iſt. Man muß ſich nur ein⸗ mal vorſtellen, wie man dieſen Platz oder jene Straße malen würde, könnte man malen. Man muß ſich hin und wieder einen kleinen Ruck geben, um aus den Bindungen als Mitbürger, Einwohner, kurz, als Sie⸗ ſiger herauszutreten. In ſolchen Augenblicken fangt das veränderte Vewußtſein und ſomit as intenſtve Sehen und feinere Er⸗ kennen von ſelbſt an. Und man hat dann eine Reiſe getan als freier, unbeſchwerter 1 mitten hinein in die eigene eima Das Auf und Ab der heimiſchen Straßen iſt nur den wenigſten bekannt— ſie dienen dazu, Beſorgungen zu machen, Verabredungen einzuhalten, zur Arbeit und wieder nach Hauſe zu 88 Darum weiß man nichts vom Rhythmus ihrer Faſſaden, nichts von ihren Pro⸗ portionen— kurz: man kennt ſie zwar vom Ausſehen, aber man weiß ar nicht, wie ſie ausſchauen. Man er⸗ 15 nur einmal in einer großen Ge⸗ E ſeinen Blick zu den oberen tockwerken und ſchon befindet man ſich in einer völlig unbekannten Stadt. Nicht um die Schönheit allein geht es, auch um die Wirklichkeit. Oder: in einer Straße, etwa in einem N durch die man oft Ae er iſt, lehne man ſich einmal Sit eine Gartenmauer, um auszuruhen. Es iſt nicht mehr dieſelbe Straße, es iſt nicht mehr die gleichgültig und korrekt durch⸗ ſchrittene, ſondern eine neue, ſchöne, wohl⸗ tuende r häßliche Straße. Es iſt auf alle Fälle die wirkliche Straße, weil wir uns plötzlich irgendwie zu ihr verhal⸗ ten; weil die neutraliſierende Gleichgültig⸗ keit unſeres gewohnten Hindurchſchreitens, weil dieſe Korrektheit, die zwiſchen Wirk⸗ lichkeit und Vorſtellung ſtand, plötzlich wegfällt. Photo Schenk M Die Winter- mode bringt för des junge Madchen mollige Kleidchen und Blu- sen, die worm sHzen, höbsch aus- sehen und schlenk mochen. Oben: Dos beige- braun getönte Wollkleid mit den abgesteppten Schleifen als Ver- schluß Wirk in sel- ner schlichten Ein- fachheit sehr aport. Unten: Trronen- farbene Wollbluse mit abgesteppter Brustleſste und Knöpfen in Blumen form. Verlobung»juriſtiſch geſehen Die wichtigſte Rechtswirkung der Verlob⸗ ten iſt die Verpflichtung der Verlobten zur Eheſchließung. Dieſe Verpflichtung führt jedoch nicht ſo weit, daß den Verlobten ein klagbarer Anſpruch auf Eingehung der Ehe zuſteht. Die Verlobung hat vielmehr nur eine Reihe von anderweitigen Rechtswir⸗ kungen, die in erſter Linie bei der Auf⸗ löſung des Verlöbniſſes in Frage kommen. Der Rücktritt vom Verlöbnis ohne wich⸗ tigen Grund verpflichtet den von der Ver⸗ lobung Zurückgetretenen zum Schadenerſatz. Dabei iſt jeder Schaden zu erſetzen, den der andere Verlobte dadurch erlitten hat, daß er in Erwartung der Ehe Aufwendungen gemacht hat oder Verbindlichkeiten einge⸗ gangen iſt. Dieſe Beſtimmung wird in er⸗ ſter Linie für die Braut zutreffen: hat ſie 1 Hinblick auf die beabſichtigte Ehe ihre Stellung aufgegeben, oder hat ſie ſchon An⸗ ſchaffungen für die Ausſteuer gemacht, ſo haben ſowohl ſie ſelbſt, als auch ihre Eltern, die an dieſen Aufwendungen beteiligt waren, einen Erſatzanſpruch gegenüber dem Verlobten. Veranlaßt der Mann durch 1 Verſchulden die Braut zum Rück⸗ tritt von der Verlobung, kann ſie auch in dieſem Falle die Schadenerſatzanſprüche gel⸗ tend machen. Die gepflegte Irau Auf unſeren Toilettentiſch— mag er noch ſo beſcheiden ausgeſtattet ſein, ge⸗ hören unbedingt eine fetthaltige Creme für die Nacht, eine fettarme für den Tag und ein gutes, reinigendes ſpirituöſes Kampferwaſſer. Vor dem Schlafengehen, wird das Geſicht mit der fetthaltigen Creme tüchtig eingerie⸗ ben und ſpäter mit einem weichen Tuch oder hygi⸗ eniſch einwand⸗ freiem Abſchmink⸗ papier vom Staub und Schmutz des Tages durch ſanf⸗ tes Abreiben be⸗ freit. Anſchließend überfettet man das Geſicht noch einmal— je nach der Beſchaffenheit der Haut— mit der fettreichen oder fettarmen Creme. Nach dem Auf⸗ ſtehen wird die Creme mit einer Kampferwaſchung entfernt und die eigentliche Maſ⸗ ſageckceme— es kann eine einfache Feltcreme oder ein Hautöl ſein— gleichmäßig ſein aufgetragen und ver⸗ ſtrichen. Dann folgt die Maſſage. Die Fingerſpitzen gleiten mit leichtem, gleich⸗ mäßigem, nie mit hartem preſſenden Druck über das Geſicht. Die Haut unter den Augen iſt beſonders empfindlich und ver⸗ langt eine überaus—— Behandlung. Man ſtreicht ſie in einiger 9 vom unteren Lid halbrund zu den Schl fen hin. Der Druck der Fingerſpitzen ſoll gleichmäßig, intenſiv, aber nie verletzend oder zerrend ſein. Von der Naſenwurzel aufwärts, wird die Maſſage energiſch nach beiden Seiten der Stirn hin geführt. An ſchließend von der Mitte der Stirn nach beiden Schläfen. Das Kinn bearbeitet man kräftig mit dem Daumen, indem man die Hände an die Backenknochen ſtützt und die Daumen wieder in runder Bewegung zu den Ohren führt. Ein Klopfen der Haut mit den Fingerſpitzen oder ein eigenhän⸗ diges„Ohrfeigen“ mit einem kleinen Guümmilöffel bewirkt eine ſtarke und ge⸗ ſunde Durchblutung der Haut, zugleich eine Straffung und Feſtigung der Muskeln. Andere Hilfsmittel zur Verſchönerung der Haut ſtellen die verſchiedenen Bäder und Kompreſſen dar, die jede Frau an⸗ wenden ſollte, die müde und abgeſpannt von der Tagesarbeit am Abend noch eine eſellſchaftliche Veranſtaltung zu beſuchen bat und vorteilhaft ausſehen möchte. Wechſelbäder von heiß zu kalt in ſchnel⸗ ler 0 e bewirken Wunder. Ein in kal⸗ tes afſer getränktes Tuch, ein in heißes Waſſer getauchtes Tuch werden wech⸗ ſelnd auf das Geſicht gelegt. Schon nach kurzer Zeit pulſiert das Blut raſcher, und der ganze Menſch fühlt ſich angenehm er⸗ friſcht. Heiße Kamillenumſchläge auf das Geſicht gelegt, dienen demſelben Zweck,— ebenſo das ſogenannte„Dampfen. Hier⸗ zu bindet man zuerſt das Haar zurück, da⸗ mit es nicht ſtört und hält dann das Geſicht einige Minuten über einem Topf kochenden Waſſers.(Vorſicht, daß man ſich nicht ver⸗ brüht!) Kopf und Topf werden mit einem Tuch zugedeckt. Geſichtspflege ſollte von jeder Frau ſchon im frühen Alter begonnen und regel⸗ mäßig eingehalten werden. Das Bewußt⸗ ſein,„gut auszuſehen“, iſt wohl wert, daß man ihm täglich einige Minuten opfert. Lichtflecke werden zunächſt mit dem Meſſer vorſichtig abgenommen, der Stoff wird zwiſchen Löſchpapier gelegt und mit einem heißen Eiſen geplättet. Bei dieſem Vorgang iſt der Stoff immer wieder zwi⸗ ſchen eine friſche Stelle des Löſchpapiers zu legen. Falls Ränder zurückbleiben, ent⸗ fernt man ſie mit Benzin oder Alkohol. Rotweinflecke werden ſofort mit kaltem Waſſer ausgewaſchen, dann mit heißem Eſſig oder Zitronenſaft beträufelt, der einige Stunden einziehen muß. Aeltere Flecke werden mit Waſſerſtoff⸗Superoxyd und etwas Salmiak betupft und ſofort mit reichlich Seuſſen nachgeſpült. Vorſicht bei bunten Stoffen, damit die Farbe nicht ausläuft! Brandflecke werden mit kaltem Waſſer, dem man etwas Boran zuſetzt, aus⸗ gerieben und ſogleich trocken geplättet. Stärkere Flecke müſſen mit einer leichten Chlorlöſung betupft und et kaltem Waſſer nachgewaſchen werden. Bei geſtärk⸗ ten Stoffen muß die Stärke vor der Chlor⸗ behandlung ausgewaſchen werden. Sei⸗ dene Stoffe werden mit einer Miſchung aus Waſſer und Doppeltkohlenſaurem⸗ Natron bedeckt, die ſo lange darauf liegen bleibt, bis er trocken iſt. Dann wird der Brei abgeſchüttelt. * e 2 Pikante Abendgerichte, die leicht her⸗ zuſtellen ſind 0 Aus einem Suppenwürfel, Tomatenpüree und einem Stich Butter macht man eine pikante Soße. Man drückt aus friſcher Bratwurſt Fleiſchklöße hinein, läßt ſie ein paar Minuten durchziehen und gibt dieſes Gericht zu Brat⸗ kartaffeln und friſchem Salat. * Ragout von Kalbsbraten. Man ſchneidet die Reſte eines Kalbsbratens in zierliche Würfel und bereitet eine Soße aus Butter, Mehl, Brühe oder Waſſer, Kapern, ein wenig Mus⸗ kat und Sardellenbutter. Dann legt man das Fleiſch 1 und läßt es eine halbe Stunde durchziehen. Kurz vor dem Anrichten quirlt man die Soße mit einem Eidotter und etwas Zitronenſaft ab. Zu dieſem Gericht paßt ein duftiger, friſch gekochter Reis, der kranzförmig angerichtet und mit dem Ragout gefüllt wird. * Dicke Scheiben Bierwurſt werden in hell⸗ brauner Butter ſchnell F Sie krümmen ſich dabei zu kleinen Neſtern, die man mit Rühr⸗ oder Setzei, auch wohl mit einem reſt⸗ lichen Gemüſe, oder Fleiſchhaſchee, ausfüllt. 30 einem Salatblatt angerichtet, mit friſcher Peterſilie beſtreut, hat man ein nettes, wohl⸗ ſchmedendes Gericht. 2— he fal gi ſei gal fir de 90 SS 28 22 E S ine el. . gez ac) and er; 5 da⸗ I den er: en tau gel. t= af t. nit alt, ete t bei icht em U8˙ let. ten ten ich lol 504 ung en gen Bekannmachungen Ortsgruppe n N P der A. S. D. A. P. Niernheim Dienſtſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: H J.⸗Kundgebung Sonntag⸗ mittag 5 Uhr vor dem Rat⸗ haus. Ich erwarte von allen Mitgliedern der Par⸗ tei, der Formationen und Gliederungen, daß ſie am Sonntag 17 Uhr an der HJ. Kundge⸗ bung auf dem Rathausplatz vollzählig er⸗ cheinen. Gleichzeitig erwarte ich eine große Teilnahme der hieſigen Einwohnerſchaft als Zeichen der Verbundenheit mit der Jugend des Führers. „Betr.: Schulungsabend für alle Pgg. uſw. Am Montag, 19. Oktober, abends ½9 Uhr, findet der monatliche Schulungsabend im „Freiſchütz“ ſtatt. Es haben hierbei zu erſchei⸗ nen: alle Parteigenoſſen und Pgn., alle neu eingeſetzten Blockleiter und Parteianwärter, Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter in Uni⸗ form. Erſcheinen iſt Pflicht. Franzke, Ortsgruppenleiter. Auſtuf Dienſtbefehll Morgen Sonntag, 18. Oktober, haben an⸗ zutreten: HJ. morgens um 9.15 Uhr in der Schiller⸗ ule; pech(über 12 Jahren) morgens um 9.15 Uhr in der Schillerſchule; Jungvolk(unter 12 Jahren) nachmittags um 4.20 Uhr am Marktplatz; BIM. nachmittags um 4.20 Uhr im alten Schulhof; BDM. nachmittags um 4.20 Uhr an der Ecke Adolf Hitler⸗ und Saarſtraße. Ich mache darauf aufmerkſam, daß alles zu erſcheinen hat. Der Standortführer. * DA Betr.: Ausgabe der WHW.⸗-Plaket— ten. Alle, welche am letzten Appell der DAß. zum Austragen der Plaketten ver pflichtet worden ſind, wollen dieſelba, am Samstagnachmittag um 4 Uh in der Dienſtſtelle der Deutſchen Arbeitsfront, Adolf Hitlerſtraße Nikl. Brechtel) abholen. Ich bitte um lichkeit. f D AF.— Abtlg. Arbeitsdank Am 7. und 8. November findet das Gau⸗ treffen des Arbeitsdankes in Mainz ſtatt. Sämtliche ehemalige Arbeitsdienſtmänner und Maiden wollen ſich daran zahlreich beteiligen, Meldung zwecks Beteiligung iſt bis ſpäteſtens 20. ds. Mts., auf der Dienſtſtelle der DAF. zu machen.. Zuſammenkunft findet am Freitag, den 23. ds. Mts. in der„Traube“ ſtatt. Der Ortswalter: Mögelin. Der Ortsarbeitsdankwalter: Häfele 4 NSV Diejenigen Geſchäftsinhaber, bei welchen eine Sammelbüchſe zugunſten des Winterhilfs⸗ werkes aufgeſtellt worden iſt, werden gebeten, dieſelben morgen Sonntagvormit⸗ tag zwiſchen 10 und 12 uhr, auf der Dienſtſtelle der NSV., Bismarckſtraße 24, ab⸗ zugeben. Lokale Nachrichten Viernheim, den 17. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Es war das Wunder des Glaubens, das Deutſchland gerettet hat. . Adolf Hitler. Aujruj an lie Bevölkerung von Viernheim! Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Der Tag der Hitlerjugend morgen Sonntag ſoll Euch zeigen, daß die Jugend des Führers in Viernheim nun mit all dem was ſie kann und weiß an den Tag tritt, um dadurch er⸗ neut zu bekennen, daß ſie nur ein Ziel kennt, das Deutſchland heißt. Wir haben nun als die einzige Jugendbe⸗ wegung in Deutſchland die große Aufgabe, die geſamte Jugend nach dem Willen unſeres Führers zu erziehen und auszurichten. Noch vor wenigen Jahren zeigte das Bild der deutſchen Jugend, wie zerſplittert und zer⸗ riſſen Deutſchland war. Mit dem Tag der Machtübernahme trat auch die Jugend Adolf Hitlers mit der Forderung an alle Grüpp⸗ chen und Klübchen der damaligen Jugend eran, richtunggebend zu ſein fur die ge⸗ amte Erziehung der 1 Jugend. Der Führer ſtellte damals der Jugend, der er ſeinen Namen gegeben hatte, die große Auf⸗ gabe, die geſamte deutſche Jugend unter die ae Fahnen der nationalſozialiſtiſchen ewegung zu formen. Wir haben dieſe Aufgabe reſtlos erfüllt! Heute ſteht die geſamte deutſche Jugend unter den Fahnen der Hitler-Jugend! Kommt Alle zur HJ. Kundgebung an das Rathaus— ſeid Zuſchauer beim Geländeſpiel der blauen und roten„Truppen“ der HJ. und des Jungvolks! * Temperaturumſchwung. In den letz⸗ ten Tagen iſt ein merklicher Temperaturanſtieg eingetreten. In der Frühe des Freitag wurden 12 Grad Wärme feſtgeſtellt. Das froſtige kalte Wetter wurde durch eine laue, faſt warme Temperatur abgelöſt. Es iſt aber wohl kaum anzunehmen, daß dieſes Wetter längere Zeit anhält.— Am Samstag: Wechſelnd bewölkt, beſonders in nördlichen Bezirken einzelne Schauer, bei weſtlichen Winden ziemlich mild. Am Sonntag: Stellenweiſe Frühnebelbildung, tagsüber wechſelhafte Bewölkung, noch nicht ganz beſtändig. 70. Geburtstag. Morgen Sonntag, 18. Oktober, feiert Herr Johann Martin 11., Seegarienſtraße, in geiſtiger und körperlicher Friſche im Kreiſe von Kindern und Enkeln, ſeinen 70. Geburtstag. Herzliche Glück⸗ wünſche! a 8 8 3 Sanbblaltverkauf In einer geſtrigen Verkaufsſitzung wurde das Sandblatt abgeſetzt. Von den hieſigen Ver⸗ käufern wurden folgende Preiſe erzielt: Grup⸗ pen 1, 2 und 3: RM. 95.—; Käufer: Hor⸗ nung. Gruppen 4, 5 und 6: RM. 94.35; Käufer: Brinkmann. Gruppen 7, 8 und 9: RM. 93.50; Käufer: Grimm. Gruppen 10, 11 und 12: RM. 95.25; Käufer: Hornung. Gruppen 13, 14, 15 und 16: RM. 93.85; Käufer: Brinkmann.— Hüttenfeld ver⸗ kaufte zu 105.— RM. Lorſch: Gruppen 1 und 2: 110.—, Gruppe 3 und 4: 110.90, Gruppen 5 und 6: 108.80 RM. Groß⸗ hauſen: 110.10 RM. Die erzielten Preiſe ſind als gut anzu⸗ ſprechen. Die Bemühungen der Tabakbauern, nur Qualitätsware auf den Markt zu bringen, dürften auch anerkannt worden ſein. Sammelbüchſen. Auch an dieſer Stelle werden die Geſchäftsinhaber darauf hingewie⸗ ſen, daß die aufgeſtellten Sammelbüchſen mor⸗ gen Sonntag, zwiſchen 10 und 12 Uhr, auf der NSV.⸗Dienſtſtelle, Bismarckſtraße 24, abzuliefern ſind. eee v Verbunkelungsübung in Viernheim Zweck ber Verdunkelung bes Ories Die Verdunkelungsmaßnahmen haben den Zweck, Ortſchaften, Arbeitsſtätten, Wohnge⸗ bäude, Verkehrsanlagen, kurz beleuchtete Ein⸗ richtungen jeder Art der Sicht durch Luftfahr⸗ zeuge bei Nacht zu entziehen, einen gezielten Bombenanwurf zu erſchweren. Der Zweck wird nur erfüllt, wenn alle Lichtquellen eines Ortes, alſo nicht nur die Straßenbeleuchung, dem Luftbeobachter ent⸗ zogen ſind. Man beachte, daß nicht geſagt iſt, alle Lichtquellen ſind zu löſchen. Wo wollte man hinkommen, wenn nicht ſchon in Zeiten des Friedens, den unſer Führer und das lze Volk auf Tauer will, auch fur den alf -cuſtfall nicht vorgeſorgt würde? Selbſt die kleinſte Lichtquelle oder deren Ausſtrahlung iſt in der Nacht dem Flug⸗ Wird der Winter ſtreng? Niemand kann's vorausſagen und jeder möchte es doch ſo gern wiſſen. Jahrelange Beobachtung hat dazu geführt, daß man den Satz aufſtellte, daß auf einen mäßig warmen Sommer höchſt⸗ wahrſcheinlich auch ein milder Winter folgt. Was wiſſen wir überhaupt von ſtrengen Wintern? 1928 war der letzte, es fröſtelt einen heute noch, wenn man daran denkt, wie der Hauch an der Wange und am Bart gefror. 1916 iſt als harter Kriegswinter noch in aller Erinnerung und nur die Alten wiſſen vom Polarwinter des Jahres 1892 zu erzählen. Ein paar ſtrenge Tage hat wohl jeder Winter, und daran wird es auch dem kommenden Winter nicht fehlen, und ſo wollen wir es ja gar nicht haben, daß zu Weihnachten auf den Feldern das Unkraut blüht wie in den beiden Jahren, die hinter uns liegen. Eins iſt gewiß: Ueber die Kohlenvorräte wird es ſo und ſo gehen, und wenn wir daran denken, daß wir nun wieder den gemeinſamen Kampf gegen Winterhunger und Winternot aufgenommen haben, ſo möchten wir es doch wünſchen, daß der kommende Winter ein mildes Regiment führen möge. Schnee ſoll's natürlich auch eben. g Opferſchießen. Auf die wichtige Mit⸗ teilung der Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft 1875 im Vereinsanzeiger wird hinge⸗ wieſen. n Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Geſchaflliches Eigenheim⸗Intereſſenten! Wollen Sie ewig in Miete wohnen, oder auch einmal glücklicher„Eigenheim⸗ beſitzer“ werden? Für das gleiche Geld, das Sie normaler Weiſe an Miete zahlen, kön⸗ nen Sie ein Eigenheim beſitzen. Ueber 17000 deutſche Familien haben ſchon ihr Ziel erreicht. Beſuchen Sie heute Sams⸗ tag oder morgen Sonntag die große„Eigen⸗ heim⸗Modellſchau“ im„Ratskeller“, veran⸗ ſtaltet von der älteſten und größten Bauſpar⸗ kaſſe Deutſchlands, der G. d. F. Wüſtenrot⸗ Ludwigsburg. 5 Aillionen Schaffende jammeln jür das WSW. Die Deutſche Arbeitsfront eröffnet die Straßen⸗ Sammlungen! Am Sonntag hat das Winterhilfswerk 1935⸗36 des deutſchen Volkes aktiv mit dem „Eintopf“ eingeſetzt. Und jetzt geht der Kampf gegen Hunger und Kälte Schlag auf Schlag weiter. Als erſte Organiſation hat diesmal die DAF. die Ehre, die erſte Reichsſtraßenſamm⸗ lung durchzuführen, die unter dem Zeichen der Solidarität aller Schaffenden ſteht für alle diejenigen, die der Hilfe bedürfen. WHW IO 7/37 Reichsstraßensammlung- Mit allen zur Verfügung ſtehenden Kräf⸗ ten wird ſich die Deutſche Arbeitsfront bei der kommenden Sammelaktion für das Win⸗ terhilfswerk einſetzen. Ein Heer von zwei Mil⸗ lionen Schaffenden zeigt am Sonntag, daß unſere Gemeinſchaft keine leere Phraſe iſt, ſondern daß die in dieſer Millionenorganiſa⸗ tion vereinigten Deutſchen den Sozialismus kennen und zu einem Weſensbeſtandteil ihrer ſelbſt gemacht haben. Für dieſen erſten Groß⸗ kampftag wurde die Parole ausgegeben: „Schaffende ſammeln und gebenl“ und damit ſoll die Schickſalsverbundenheit mit all denen zum Ausdruck gebracht werden, die das Glück der Arbeit oder des geſichterten Verdienſtes noch entbehren müſſen. Die Deut⸗ ſche Arbeitsfront wird es als Ehrenſache be⸗ trachten, nicht nur ein leuchtendes Vorbild der Opferbereitſchaft zu geben, ſondern darüber hinaus von dem Ehrgeiz beſeelt ſein, den ge⸗ waltigen Erfolg beim Abſchluß des Winter⸗ hilfswerkes 193536 noch zu übertreffen. An alle Volksgenoſſen ergeht der Mahn⸗ ruf, die Pflicht des Gebens zu einer Ange⸗ legenheit des Herzens zu machen. Der Sozia⸗ lismus iſt kein Lippenbekenntnis, er gehört zum tatbereiten Menſchen. Wir werden ein Beiſpiel echten Zuſammenhaltens, wahrer Ge⸗ meinſchaft und opferbereiter Kameradſchaft geben in unſerem Appell: zeug ein Richtpunkt. Und wenn dann bei 2000 Häuſern„nur“ rund 200 Bewohner nicht ordnungsgemäß abblenden, verdunkeln, dann ſind die Maßnahmen der anderen 1800 Hauseigentümer lächerlich. Es muß alſo ſchon jetzt auf die Solidarität aller Bewohner und Familien verwieſen werden. Eine Verdunkelung iſt erſt dann erreicht, wenn nicht nur die Fenſter nach der Straßen⸗ ſeite abgeblendet ſind, ſondern auch die Ober⸗ lichter und Hoffenſter eine Blende erhalten. Flugzeuge fahren nicht auf den Straßen, ſon⸗ dern erblicken von beſtimmter Höhe das Ganze, ſo auch die Höfe, Ställe u. a. m. Der Zweck der Verdunkelung iſt, ſchlagartig auf ein beſtimmtes Zeichen hin alles gegen Fliegerſicht abzudunkeln. Aufforberung Durch V.., Pleſſrartikel und Hand⸗ zettelverteilung wurde dem Viernheimer Bauer und Landwirt genügend Aufklärung zuteil über die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Flachsanbaues ſowie über Anbau, Pflege und Ernte dieſer für uns ſo lebenswichtigen Ge⸗ ſpinſtfaſerpflanze. Leider mußte ich die Wahrnehmung machen, daß manche der hieſigen Flachsanbauer ſich der Tragweite ihrer nationalen Verpflichtun⸗ gen nicht hinreichend oder überhaupt nicht be⸗ wußt ſind. Es kann nicht Einzelaufgabe und Sorge des Ortsbauernführers ſein, jedem Flachspflanzer für die richtige Einbringung ſeiner Ernte ver⸗ antwortlich zu ſein. Die Verantwortlichkeit hierfür kann nur im nationalen Gewiſſen und bäuerlichen Ehrgeiz jedes Einzelnen liegen. Jeder iſt ſich ſelbſt ausſchließlich und allein gegenüber unſerer Volksgemeinſchaft verant⸗ wortlich, daß ſein Flachs nicht ver- dirbt. Ich erwarte deshalb dringend von den be⸗ treffenden Landwirten, daß ſämtlicher, no auf dem Felde ſtehender Flachs Amal eingebracht wird, um entſprechende Maßnah⸗ men durch die Kreisbauernſchaft zu vermeiden. Die Abnahmeſtelle ſowie die Zeit der Ab⸗ nahme durch die Kreisbauernſchaft wird von mir noch bekannt gegeben. 45 „Kampf dem Verderb“ iſt die Parole von Staat und Partei— Kampf aber auch dem Ungeiſt einer nicht ganz einwandfreien weltanſchaulichen Geſinnungl! Der Ortsbauernführer: Blaeß. eee eee eee Deutſcher Voltsgenoffel Heute und morgen findet die erſte Reichs⸗ ſtraßenſammlung für das Winterhilfswerk ſtatt. Die Deutſche Arbeitsfront wird unter Einſatz aller Kräfte getreu dem Befehl des Führers ſich zur Verfügung ſtellen. Durch die Unterſtützung aller 55 der Erfolg dieſer erſten Reichsſtraßenſammlung ein großer werden! Endlich! Haſe iſt im Bilde Dito ſeine Frau, die Hilde! Kaum war er auf freiem Fuße, eilt' er heim. Nun tut er Buße. Endlich weiß er, was ihm fehlte, warum ihn das Unglück quälte und nun wird er auch geſcheiter. Recht ſo, Haſe! Nur ſo weiter! Seine Weisheit lautet nämlich: „Ach, was war ich früher dämlich, Jetzt erſt weiß ich's ganz genau— Schaflende lammeln und geben!“!] Zeitungleſen— das macht ſchlau! —————— n 2— Wer wagt es noch zu zweijeln? Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger eröffnet den Winter- feldzug im Gau Heſſen-Naſſau: Abrechnung mit den Dunkelmännern! NSG. Seligenſtadt im Kreis Offenbach war, wie der ganze Kreis, früher ein Sorgen⸗ kind des Gaues. Hier hatten fremde Mächte mehr als ſonſtwo die Oberhand und verſuchten die Volksgenoſſen vom Führer wegzutreiben. Dieſer Verſuch iſt aber reſtlos mißlungen. Schon im Frühjahr löſte der Gauleiter ein gegebenes Verſprechen ein und war bereits vor einem halben Jahr nach Seligenſtadt gekom⸗ men; die damalige Ausſprache ergab bereits das eindeutige Bekenntnis für Adolf Hitler. Inzwiſchen iſt ein halbes Jahr vergangen und dieſes Bekenntnis wurde auch in Taten realiſiert. Darum war in Seligenſtadt die erſte Kundgebung des kommenden Winterfeld⸗ zuges, in der der Gauleiter grundlegend mit allen Zweiflern abrechnete und jedem ein⸗ zelnen Volksgenoſſen die Aufgabe zuwies, aus ſich heraus den zu belehren, der belehrt wer⸗ den muß. Wer die bisher zurückgelegte Weg⸗ ſtrecke auf dem Marſch unſeres Volkes in eine beſſere Zukunft betrachtet, der findet kein Wenn und Aber. Die Mobiliſation der deut⸗ ſchen Arbeitskraft als einziges Kapital unſeres Volkes, aber auch der Garant unſeres Auf⸗ baues, war die erſte Tat einer Vielzahl, die heute in mächtigen Dokumenten für die Ewig⸗ keit ſpricht. Wir haben die umfangreichſten, ſchönſten und zweckmäßigſten Autoſtraßen der Welt. Welcher Tropf wagt es noch zu be⸗ eifeln, daß dies alles allein der Tat des Fühlers zu verdanken iſt? Aber nicht nur Straßen werden gebaut, ſondern aus Sumpf und Moor entſtand neues Ackerland, ja ganze eee, Dörfer. Die Städte unſeres Volkes zeigen Bauten, die teils fertig, teils im Entſtehen begriffen ſind, und deren arteigene Schönheit noch in Jahrhunderten von der aufbauenden Kraft und dem eiſernen Willen Adolf Hitlers Zeugnis ablegen werden. Hand in Hand mit dem wirtſchaftlichen Aufbau erfolgte die Reor⸗ ganiſation des Staates, der bei uns kein kalt⸗ ſchnäuziger Fiskus mehr ſein ſoll, ſondern der ſeine elementarſte Aufgabe in der Betreuung des Volkes zu ſehen hat. Dabei dürfen wir mit Stolz behaupten, daß Heſſen als erſtes und einziges Land in Deutſchland die einfach- ſte Form der Verwaltung gefunden hat: hier führt ein einziger Mann die Geſchäfte der Regierung, der ſich immer und immer wieder das Vertrauen des Volkes täglich neu erwirbt. Und trotz allem ſchleichen Leute im Land umher, die der Meinung ſind, daß die Religion in Gefahr ſei. Dabei hat ſich doch wirklich herumgeſprochen, daß ohne Adolf Hitler, ohne den Nationalſozialismus viele der betreffenden Herren im wahrſten Sinne des Wortes heute mundtot wären. Wir laſſen uns von niemanden mehr in der Durchführung der einmal für notwendig erkannten Aufgaben ſtören und werden, wenn es nicht anders geht, auch zuzupacken wiſſen. Das Schönſte aber iſt, daß unſer Volk von dieſen falſchen Prophe⸗ ten gar nichts mehr wiſſen will, weil es ſich von niemandem auseinanderreden läßt. Ihre Zeit iſt vorbei, denn ſie haben nur Worte, während des Führers Werbung um das Herz des Volkes Tat iſt. Getreibebeizung verhindert Ernteausjälle Getreidebeizung verhindert Ernteaus fälle! Saat und Ernte folgen ſich einander nach ewigen Geſetzen. Für den Bauer gibt es kein Verweilen. Kaum hat er begonnen, den Ernte⸗ ſegen eines Jahres heimzubringen, muß er auch ſchon mit der Vorbereitung der nächſten Saat beginnen. Schon rechtzeitig hat der Bauer ſeinen Beſtellungsplan für das nächſte Jahr feſtgelegt, ſodaß er jetzt nur an die Beſtellung auf den einzelnen Schlägen“ zu denken hat. Richtige Bodenbearbeitung und ausreichende richtig zuſammengeſtellte Ernährung der Pflanzen ſind die wichtigſten Vorausſetzungen für eine gute Ernte. Aber nur leiſtungsfähiges Saatgut iſt in der Lage, dieſe Vorausſetzungen voll auszunützen. Der frühere große Sorten⸗ wirrwarr iſt beſeitigt und nur noch wenige Sorten, die ihren Anbau und ihre Eignung für die betreffende Gegend in mehrjährigen Anbauverſuchen unter Beweis geſtellt haben, ſind anerkannt, ſodaß die Sortenwahl nicht allzu ſchwer fallen dürfte. Und wenn man nun glaubt, alles getan zu haben, den Boden aufs Beſte vorbereitet, rich⸗ tig und gut gedüngt, anerkanntes hochwertiges Saatgut verwandt zu haben, ſo können noch auftretende Krankheiten und Schäd⸗ linge den zu erhoffenden Erfolg ſtark be⸗ einfluſſen. Sie in ihrer Wirkung einzudäm⸗ men, muß auch mit eine unſerer notwendig⸗ ſten Aufgaben ſein. Dank der Fortſchritte im Pflanzenſchutz iſt es uns heute möglich, leicht und auf billigem Wege durch Beizung des Saatgutes ihrer Herr zu werden. Wenn man in dieſem Jahre wieder mit offenen Augen durch die Felder ging, konnte man mit Leichtigkeit die Bauern und Land⸗ wirte feſtſtellen, denen die geringe Ausgabe für das Beizen zu hoch war und die infolge deſſen 5,10 bis 20 Prozent ihres Ertrages verlieren mußten. Eine Saatbeizung richtig und den Anweiſungen entſprechend ausgeführt, iſt für jeden Bauer von wirtſchaftlichem Vor⸗ teil. Durch Beizen können nur ſolche Pflanzen⸗ krankheiten bekämpft werden, deren Erreger äußerlich am Samen anhaften. Und ſolche Krankheiten kommen bei allen Getreide⸗ arten vor. Es ſind dies bei Getreide vornehm⸗ lich: der Steinbrand des Weizens, der Hart⸗ brand und die Streifenkrankheit bei Gerſte, Fuſarium oder Schneehimmel bei Roggen und Flugbrand bei Hafer, nicht aber der Flug⸗ brand des Weizens und der Flugbrand der Gerſte. Leider wird von vielen Bauern und Land- wirten dieſe Tatſache nicht beachtet; denn ſonſt dürften nicht immer wieder die Klagen kom⸗ men, daß trotz Beizung mit chemiſchen Mit⸗ teln Ernteausfälle durch Flugbrand bei Wei⸗ zen und Gerſte entſtanden ſeien. Bei den Flug⸗ brandarten des Weizens und der Gerſte han⸗ delt es ſich um Krankheitserreger, die im Keimling des Korns ihren Sitz haben, ſodaß die chemiſchen Mittel nicht zu ihnen gelangen können. Hiergegen hilft nur die Heißwaſſer⸗ beize, eine Maßnahme, die nicht leicht durch⸗ führbar iſt. Hier bleibt bei einem ſtärkeren Auftreten nichts anderes übrig als das Saat⸗ gut zu wechſeln. Alle übrigen vorher genannten Krankheiten ſind durch Beizen mit chemiſchen Mitteln zu bekämpfen, ganz einerlei, ob dabei die Naß⸗ beize, Kurznaßbeize oder Trockenbeize ihre Anwendung findet. Die Trockenbeize hat vor den anderen den Vorzug, daß eine Behandlung des Saatgutes mit Waſſer nicht notwendig iſt, das Saatgut alſo immer fertig zur Ver⸗ fügung ſteht. Man kann auch hierbei nicht mehr mit der Ausrede kommen, zur Ausſaat keine Zeit mehr für das Beizen zu haben, da ja das Getreide ſchon etliche Tage vor Saat gebeizt werden kann und ſaatfertig daſteht. Wenn man alſo jetzt an die Herbſtbeſtellung herangeht, ſo darf auf keinen Fall die Beizung des Roggenſaatgutes gegen den Schneeſchim⸗ mel oder das Fuſarium, des Weizenſaatgutes gegen Steinbrand und des Wintergerſtenſaat⸗ gutes gegen Streifenkrankheit unterlaſſen wer⸗ den. Welches Beizmittel im Einzelfall an⸗ gewandt wird, iſt einerlei, wenn nur ein Mittel verwandt wird, das von der Biologi⸗ ſchen Reichsanſtalt als gegen eine dieſer Krank⸗ heit wirkſam anerkannt iſt. Auch iſt hiervon die vorgeſchriebene Menge zu verwenden, da ſonſt die Wirkung ausbleibt oder wenigſtens beein⸗ flußt wird. Millionenwerte gehen uns noch jährlich ver⸗ loren, weil mancher Bauer und Landwirt die Notwendigkeit und die Wirkſamkeit der Beize nicht einſehen will. Die Saatgutbeizung iſt doch letztenendes nichts anderes als eine Ver⸗ ſicherung dafür, daß ſich alle für die Beſtel⸗ lung, Beſchaffung von Saatgut und Düngung gemachten Ausgaben auch wirklich lohnen und verzinſen, wobei je Erntezentner höchſtens 3 bis 4 Pfg. Koſten entſtehen. Völlig unverſtändlich in heutiger Zeit iſt es aber, wenn in ſolchen Gegenden noch von vielen nicht gebeizt wird, wo den Bauern und Landwirte Beizapparate in jeder Gemeinde ko⸗ ſtenlos zur Verfügung ſtehen. Der einſichtige und rechnende Bauer wird beizen, weil er beizen muß, wenn er nicht Mindererträge ha⸗ ben und Geld verlieren will. Es handelt ſich dabei nicht nur um Verluſte in ſeiner eigenen Wirtſchaft, ſondern vor allem auch um eine Verminderung des Nationalvermögens. Des⸗ halb darf für die Zukunft kein Korn ungebeizt zur Ausſaat gelangen, denn wir brauchen jedes Korn. Nur wenn wir alles daran ſetzen, Ver⸗ luſte an Volksvermögen und wertvollen Nah⸗ rungsgütern zu verhindern, werden wir den endgültigen Sieg im Ringen um Deutſchlands Nahrungsfreiheit davontragen. Der„Kampf dem Verderb“ iſt ein Teilabſchnitt in dieſem gewaltigen Ringen. Steht das ganze Volk hierin einmütig zuſammen, ſo bedeutet das einen ungeheuren Vorteil für die geſamte Nation. Aus Stadt und Land Bürſtadt.(Waſſerrohrbruch im Kartof⸗ felkeller). Schaden durch Waſſerrohrbruch ent⸗ ſtand in einem Hauſe in der Peterſtraße, wo die ganze Kartoffelernte, ſowie das Einge⸗ machte im Keller zum größten Teil verloren ſein dürfte. Der Rohrbruch konnte noch am gleichen Tag behoben werden, aber für 150 Mark Lebensmittel dürften verdorben ſein. Schwarzbrennerei im Kreis Alsfeld.— Die Steuer⸗ hinterzieher flohen nach Luxem- burg Der Oberſtaatsanwalt am Landgericht der Provinz Oberheſſen veröffentlicht eine Ladung in der Strafſache gegen den am 26. Juni 1912 in Frankfurt a. M.⸗Höchſt geborenen A. W. Laufer, zur Zeit in Luxemburg, und dem am 3. Januar 1904 im Kreis Bochum geborenen, jetzt ebenfalls in Luxemburg wei⸗ lenden Peter Burg. Es handelt ſich bei Lau⸗ fer und Burg um eine Anklage wegen Verge⸗ hen gegen das Branntweinmonopolgeſetz, Zuk⸗ kerſteuerhinterziehung und Beihilfe dazu. Die ſtrafbaren Handlungen ſind im Jahre 1933 in der Rahnsmühle bei Ober⸗Ohmen, in Bil⸗ lertshauſen, Heimertshauſen und Umgegend, ſämtlich im Kreis Alsfeld, begangen worden und haben in dem unerlaubten Einrichten und Betrieb von Branntwein-Brenngeräten, Nicht⸗ ablieferung von Branntwein, Hinterziehungen von Zuckerſteuer uſw. beſtanden. Die Haupt⸗ verhandlung wird am 25. November 1936 vor dem Bezirksſchöffengericht in Gießen ſtatt⸗ finden. Mädchen wirft ſich vor die Lokomotive Frankfurt. In der Nähe des Bahnhofs Frankfurt a. M. Weſt, warf ſich am Mitt⸗ wochmorgen ein junges Mädchen vor die Loko⸗ motive eines einfahrenden Zuges. Das Mäd⸗ chen, deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden konnten, wurde überfahren und auf der Stelle getötet. Das Wahrzeichen der Odenwälder Elfenbeinſchnitzer König. Die Odenwälder Elfenbeinſchnitzer ſind ein in Deutſchland ſelten vertretener Er⸗ werbszweig. Die Künſtler der Elfenbeinſchnit⸗ zerei halten daher auch eng zuſammen. Soeben wurde in König an einem Neubau als Wahr⸗ zeichen der Elfenbeinſchnitzerei ein vollſtändi⸗ ger Elefantenſchädel mit prächtigen Stoßzäh⸗ nen eingemauert. Kartoffeln müjen richtig lagern Im Kampf gegen den Verderb kann die richtige Einlagerung der Kartoffeln im Haus⸗ halt von großer Bedeutung ſein. Bei der Auf⸗ bewahrung von Kartoffeln entſtehen Verluſte, hauptſächlich durch Fäulnis, Atmung und Triebbildung. Dieſe Verluſte können, wie die Erfahrung lehrt, auf ein Mindeſtmaß be⸗ ſchränkt werden, wenn es gelingt, die Auf⸗ bewahrung luftig, trocken und kühl zu geſtalten. Die günſtigſte Aufbewahrungstem⸗ peratur liegt bei 2—4 Grad Celſius. Die Grenztemperatur nach unten beträgt minus 1 Grad, nach oben ſollte die Temperatur mög⸗ lichſt nicht über 8 Grad Celſius hinausgehen. Allgemein erfolgt die Aufbewahrung von Kar⸗ toffeln bei uns im Keller. Ein Keller hat den Vorzug, daß die Kartoffeln jederzeit kontrol⸗ liert und nötigenfalls beſonders bei Fäulnis verleſen werden können. Leider ſind aber die vorhandenen Keller meiſt ſchlecht lüftbar und viel zu warm. Dazu kommt, daß ſie oft viel zu klein ſind, ſodaß die Kartoffeln zu hoch aufgeſchüttet werden müſſen. Die Folge iſt, daß ſie ſtark atmen, früh austreiben und ſich ſelbſt vergiften. Wie kann dem abgeholfen werden? Zunächſt merke man ſich, daß die Fenſter ſolange als möglich offen gehalzen werden ſollen. Dadurch können wir die Tem⸗ peratur im Keller längere Zeit herabdrücken. Allerdings iſt es dann notwendig, eine Kon⸗ trolle mit Hilfe eines Thermometers durch⸗ zuführen. Tritt anhaltend ſtärkerer Froſt ein, ſo iſt es wichtig, eine Schutzvorrichtung in Form einer dem Fenſter angepaßten Stroh⸗ matte anzufertigen, damit mit dieſer die Fen⸗ ſteröffnung verſchloſſen werden kann. Stroh, eines der beſten Iſoliermittel, hat den Vor⸗ zug, daß ſtändig ein leichter Luftzug möglich iſt. Wenn ſpäter die Temperatur wieder ſteigt, dann wird die Strohmatte entfernt und die Temperatur wird, entſprechend der Außen⸗ temperatur, ſich von ſelbſt regulieren. Das unerwünſchte Auskeimen der Kartoffeln wird verhindert, wenn es gelingt, die Temperatur möglichſt lange auf 2— 3 Grad zu halten. Bei Zutritt von Licht geht die Keimung viel langſamer vor ſich wie im dunklen oder halb⸗ dunklen Keller. Die Kartoffeln ſollen nicht über 80 Zentimeter hoch aufgeſchichtet werden. Iſt der Raum ſo beſchränkt, daß dieſe For⸗ derung undurchführbar erſcheint, ſo verwende man Kiſten oder Lattengeſtelle, in denen der Druck nicht ſo groß und ein Auslüften gewähr⸗ leiſtet iſt. Zuſammenfaſſend kann geſagt wer⸗ edn, die Kartoffelaufbewahrung iſt dort am günſtigſten, wo es gelingt, die Knollen mög⸗ lichſt lange kühl, trocken und luftig aufzube⸗ wahren. Vorgeſchichtlicher Fund in Groß-Rohrheim Groß-Rohrheim. Im Zuge von Ar⸗ beiten der Feldbereinigung, wurde ein Skelett freigelegt, in deſſen Grab ſich auch vier Ur⸗ nen aus vorgeſchichtlicher Zeit befanden. Be⸗ ſonders wertvoll ſind ſeltene blaue Glasperlen eines Halsſchmuckes, die etwa aus der Zeit 2000 v. Chr. ſtammen dürften. Die Funde wurden zur Aufklärung an das Heſſiſche Lan⸗ desmuſeum überwieſen. Aus dem fahrenden Zug geſtürzt Niederlahnſtein. Ein junger Mann, der ſich auf der Fahrt nach Koblenz befand, ſtürzte plötzlich auf der Hohenrheiner Eiſen⸗ bahnbrücke aus bisher noch nicht geklärter Urſache aus dem fahrenden Zuge. Ein Fahr⸗ gaſt, der den Vorgang beobachtete, zog die Notbremſe, ſodaß der Zug ſofort zum Halten gebracht wurde. Der Verunglückte ſchlug mit dem Kopf gegen einen Brückenpfeiler und blieb bewußtlos liegen. Ein Streckenwärter veran⸗ laßte die Ueberführung in das hieſige Kran⸗ kenhaus. Die Deichſel drang in den Unter⸗ leib Kaſſel. Ein ſchwerer Unfall ereignete ſich in der Nähe des Bahnhofs Unetrſtadt, wo ein 12jähriger Junge mit einem Stoßkarren gegen ein Pferdefuhrwerk rannte. Die Deichſel drang ihm in den Unterleib und verletzte ihn derart ſchwer, daß er in bedenklichem Zuſtand in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Landau. Ein eigenartiges Vorkommnis wird uns aus Berghauſen berichtet. Auf die Drähte eines dortigen Weinberges war ein Starkſtromdraht der Ueberlandleitung gefal⸗ len. Er war geriſſen und übertrug ſeine 2000⸗ Volt⸗Spannung nun auf die Drähte einer Wingertzeile. Die Folge war, daß alle daran befeſtigten Reben verbrannten. Ein Ueberwa⸗ chungsbeamter der Pfalzwerke griff alsbald ein und verhütete größeren Schaden. Kaufe ſtets die Nahrungsmittel, die Jahres⸗ zeit und deutſcher Boden dir gut und preis⸗ wert bieten! Ja, ſa, bie Zeitung.. Allerlei Luſtiges. Elſe, die Jungverheiratete, mußte zu ihrer Mutter reiſen. Ohne Argwohn fuhr ſie los — und nach einer Woche ſchrieb ihr Mann, er langweile ſich gar nicht, denn ſeit ein paar Tagen käme eine liebe Freundin ins Haus. Elſe fuhr mit Tränen und Selbſtmordab⸗ ſichten zurück. Die Wohnung war leer. Als ihr Mann aus dem Büro kam, fragte ſie ſchluchzend nach der„lieben Freundin“. Da lachte der Mann furchtbar und wies auf den Tiſch zur— neuabonnierten Zeitung! * „Es fragt ſich nur, ob die Lebensgeiſter ſtark genug ſind“, erläuterte der Chefarzt den Aſſiſtenten— da erwachte der Operierte aus langer Narkoſe. „Eine Zeitung“, hauchte er. „Gerettet“, konſtatierte der Chef. * „Und als der Walfiſch den Jonas dann an Land ſpie, ging Jonas hin und.. na, Kinder?“ fragte der Lehrer. Schweigen. „Na, denkt mal nach— was tut ein Mann, der drei Tage von der Welt abgeſchnitten war? ... Nun, Fritz?“ „Er kaufte ſich eine Zeitung!“ 1 „Das können Sie nicht ohne weiteres be⸗ haupten“, meint der Hausherr zu Frau Wille, „Ihre neuen Mietnachbarn ſind doch ganz ordentliche Leute!“ Ach!“ triumphierte Frau Wille,„die ha⸗ 79 U ben ja nicht mal eine Zeitung!? . 2 5—— — —BWB. ge ha- l ſich Igenen lne Des heizt „ Vr Jah- ir den . ben Bands and besen alk t das Klante 1 Nr⸗ Selett * lr⸗ . Ve⸗ perlen 1 det Funde e dan⸗ ützt Hann, ed, Eiſer⸗ llürter dcht⸗ ig die Hillen ig nit o blieb vernn⸗ ftrul⸗ iter⸗ le ſich o kin 1 rung Nen d in nis 1 die r ein gefal⸗ 9000⸗ einer daran erna bald . ahres⸗ pre ihrer ſe los n, er pat Haus. dab⸗ Als e ſie j ies „ 1 ing! geiſer t den E als Ueber das Reſultat vom letzten Sonntag noch viel zu ſchreiben iſt überflüſſig. Es iſt eundeutig und beweiſt deutlich den Klaſſenun⸗ terſchied. Die Neckarauer ſpielten aufopfernd und unter Einſatz ihrer letzten Reſerven, aber der ſpieleriſchen Ueberlegenheit, der beſſeren Technik und Ballbehandlung mußten ſie unter⸗ liegen. Freilich, da es ſich um einen Neuling handelte, hätte das Endergebnis eigentlich zweiſtellig werden müſſen. Bei etwas weniger Schußpech, beſonders in der erſten Spielhälfte, wäre das auch geglückt. In Betracht zu ziehen ſind auch die nicht gegebenen oder nicht einge⸗ ſchobenen Tore, die durch ras bewußte Ab⸗ ſeitsſtellen der Kurpfalz⸗Verteidigung verhin⸗ dert wurden. Es war doch allzu offenſichtlich, wie beide Verteidiger bei jedem Angriff der grünen Sturmreihe nach vorn liefen, anſtatt zur Tordeckung nach hinten. Der Schiedsrich⸗ ter, deſſen Leitung manche Mängel aufzuwei⸗ ſen hatte, hätte hier allen Grund gehabt, gegen dieſe unfairen Mätzchen energiſch einzuſchrei⸗ ten.— Unſere einheimiſche Mannſchaft konnte zum erſten Male wieder in allen Teilen ge⸗ fallen. Ausgeſprochen ſchwache Stellen waren nicht vorhanden, wenn auch einige Kleinig⸗ keiten zu wünſchen übrig blieben. Freude machte insbeſondere die tadelloſe Arbeit des ſo lange vermißten rechten Flügels, der nun wohl endlich wieder ſeine alte Gefährlichkeit beweiſen wird. Hinſichtlich der Mannſchaftsaufſtellung iſt unſere Sportvereinigung allerdings auch weiterhin vom Pech verfolgt. Wenn das Wort ſtimmt, daß Unglück in der Vorrunde Glück bedeutet in der Schlußrunde, muß der Fuß⸗ ballſegen in den Rückrundeſpielen ſchon recht reichlich kommen. Denn zu dem Ungeſchick, daß die Mannſchaft auf ihren Mittelläufer Weiß, der im kommenden Jahre das graue Ehren⸗ kleid tragen wird, verzichten muß, hat 0 ein weiteres geſellt. Die früheren Mannſchafts⸗ angehörigen,„Sportler“, denen es zu ſchwer fiel, ihrem Verein auch in ſchwerer Zeit die Treue zu halten und abwanderten, bekamen einen neuen Kameraden. Ein weiterer Nach⸗ wuchsſpieler hat ſeine Abmeldung abgegeben und will ſein Glück anderwärts verſuchen. Aber nichtsdeſtoweniger wird die Amicitia mit aller Zähigkeit und mit ungebrochenem Kampfgeiſt dem einmal geſteckten Ziel allen Schwierigkeiten zum Trotz zuſtreben. Der morgige Sonntag wird in Neulußheim eine harte Begegnung bringen. Ein Sieg un⸗ ſerer Männſchaft, der immerhin im Bereich der Möglichkeit liegt, wenn die Leiſtungen Die Turner-⸗Fandballer erneut Morgen iſt es nun die TG. Ziegelhauſen, die zum fälligen Pflichtſpiel unſere Turner⸗ Handballer empfängt. Genau wie in all den ſeitherigen Spielen wird Vienrheim auch hier keinen leichten Stand haben. Im Gegenteil— das Gelände des Gegners iſt mit eines der ge⸗ fährlichſten— und deshalb wird auch der Kampf einer der härteſten und intereſſanteſten werden. Daran iſt heute nicht mehr zu zwei⸗ feln. Das große Können des Gaſtgebers wird ſein Uebriges dazu tun und unſeren Turnern erneut eine ſchwere Aufgabe zur Löſung vor⸗ legen. Ziegelhauſen hat die Friedrichsfelder Turner mit einer 16:5⸗Niederlage wieder ab⸗ geſchickt und hat auch am letzten Sonntag durch einen 8:4 Sieg auf dem MTG.-Platz wiederum die gute derzeitige Form bewieſen. Und die Viernheimer haben bis jetzt noch keine Erfolge, die ſie dieſen großartigen Lei⸗ ſtungen ihres morgigen Gegners entgegen⸗ ſetzen könnten. Wir können aber trotzdem auf keinen Fall ſagen, daß unſere Turner in die⸗ ſem Jahre etwa in einer ſchlechten Verfaſſung wären. Im Gegenteil: ſie warteten ſchon des öfteren mit ganz prächtigen Leiſtungen auf und nur der Umſtand, daß man von fünf Spielen nicht weniger als vier auswärts gegen überaus ſpielſtarke Mannſchaften austragen mußte, is es zuzuſchreiben, daß das vorge⸗ führte Können nicht von dem gewünſchten Er⸗ folg begleitet geweſen iſt. Aber nur Geduld! Noch iſt es nicht zu ſpät! Noch beſteht Hoff⸗ nung, denn die weiteren Spiele der Vorrunde laufen ſämtlich in Viernheim vom Stapel und auch in der Nachrunde hat man die ſtärk⸗ ſten Gegner auf heimiſchem Gelände. Und auf Grund deſſen ſind die Ausſichten auf einen guten Tabellenplatz wirklich nicht als die ſchlechteſten zu bezeichnen. Man muß eben abwarten...! Wie oben ſchon erwähnt, tritt Viernheim alſo morgen in Ziegelhauſen an und iſt hier über den Ausgang des Treffens heute noch nichts vorauszuſagen. Allerdings kann der Gaſtgeber mit größerem Vertrauen in den Kampf gehen, denn der eigene Platz und die heimiſche Umgebung werden beſtimmt deſſen Spiel nicht unbeeinflußt laſſen. Unſere Turner können dieſen nun einmal gegebenen Vorteilen Sportvereinigung Amicitia“ Viernheim Aückblick- Vorschau gleich denen vom letzten Sonntag ſind, würde ſchon eine gewiſſe Differenzierung unter den Spitzenkandidaten bringen. Die äußerſt harten Neulußheimer, die ja alte Bekannte ſind, wer⸗ den alles daranſetzen, den Anſchluß an die Tabellenführung nicht zu verpaſſen. Da mit⸗ hin alle Vorausſetzungen gegeben ſind, die auf ein ſpannendes Treffen ſchließen laſſen, wer⸗ den auch die Viernheimer Fußballfreunde ihre Mannſchaft recht zahlreich begleiten. * Großes Hand balltrejjen! Am Sonntag beginnt die Handballrunde und gleich haben wir in dieſem Jahre das Glück, das erſte Spiel hier auf unſerem Platz zu haben. Unſere Fußballer ſpielen aus⸗ wärts und gehen nach Neulußheim. Es wird für ſie ganz beſtimmt kein leichter Gang ſein. Sie müſſen ſich ſehr anſtrengen, damit ſie die beiden Punkte mit nach Hauſe bringen. Die Handballer dagegen ſpielen hier auf dem Waldſportplatz und das erſte Spiel wird wohl auch einen Ueberblick geben können, wie wir in dieſem Jahre abſchneiden werden. Im letz⸗ ten Jahre hatten wir das Glück, zweiter in der Tabelle zu werden, da wir im letzten entſchei⸗ denden Spiel gegen Reichsbahn Mannheim auf unſerem Platze verloren hatten. In dieſem Jahre werden wir aber alles dranſetzen, damit es zur höchſten Ehre reicht, die Meiſterſchaft zu machen. Selbſtverſtändlich muß, wenn wir das erreichen wollen, ein jeder Spieler bei der Sache ſein und ſein Aeußerſtes hergeben. Da⸗ für wird ihnen der Lohn dann auch nicht aus⸗ bleiben. Es gibt ein ſehr ſchönes und intereſ⸗ ſantes Spiel, da TV. Neckarhauſen immerhin auch ein guter Gegner war. Das Spiel beginnt um 3 Uhr nachmittags und alle Sportanhän⸗ ger werden ſich auf dem Sportplatz einfindin⸗ den, um Zeuge zu ſein, wie ſich die Handball⸗ mannſchaft ſchlägt und um auch das Halbzeit⸗ ergebnis der 1. Fußballmannſchaft zu hören, das auf dem Waldſportplatz bekanntgegeben wird. Die Mannſchaft tritt in folgender Auf⸗ ſtellung an: Lang, Babylon; Sax Hans; Krämer, Eppel, Bugert; Martin, Weller 1, Pfenning, Weller 2, Sax Peter. Erſatz: Wein⸗ lein, Haas, Thomas. Um 16 Uhr ſpielt un⸗ ſere Handballjugend gegen die gleiche des TV. Viernheims auf dem Platze des Turn⸗ vereins. Die Mannſchaftsaufſtellung iſt im Schaukaſten zu erſehen. Wir hoffen, daß ſich die Jugend bei dieſem Spiel recht anſtrengt, nur eines gegenüberſtellen: nämlich ein eiſer⸗ ner Siegeswille, der gepaart iſt mit Eifer und damit ſie gegen ihren Ortsrivalen ehrenvoll abſchneiden wird. vor einer jchweren Aujgabe! Ausdauer. Iſt dies in der Mannſchaft vor⸗ handen, kämpft ſie weiterhin uneigennützig und ſelbſtlos, dann iſt in der Frage des Sie⸗ ges noch nicht das letzte Wort geſprochen. An Viernheims Handballanhänger ergeht die Bitte um zahlreiche Begleitung der Mannſchaft. In den ſeitherigen Spielen war nur wenig oder gar keine Gelegenheit zur Mitfahrt. Morgen ſind nun noch einige Plätze im Auto frei und wolle man hiervon regen Gebrauch machen. * Der Cairn⸗Terrier eine der ſeltenſten Hunderaſſen der Welt Gelegentlich der großen Internationalen Hundeausſtellung in Mannheim am 17.— 18. Oktober in der Rhein⸗Neckarhalle ſind neben vielen ausländiſchen Raſſen auch die engliſchen Raſſen ſehr ſtark vertreten, ſo u. a. die Schottiſchen-, Airedale-, Welſh⸗, Sealy⸗ ham⸗ und weißen Hochland⸗Terrier, am ſtärk⸗ ſten natürlich die drahthaarigen Foxterrier, auch die engliſche Bulldogge und der Bedling⸗ ton⸗Terrier, der ſich ſeit einigen Jahren in Deutſchland eingebürgert hat, ſind auf der Ausſtellung zu ſehen. Die letzten Meldungen aber, die bei der Ausſtellungsleitung eintrafen, waren eine Koppel Cairn⸗Terrier, die aus Zyrowa in Oberſchleſien kommen und die ganz reizend im Weſen und Ausdruck ſind. Sie werden eigens in einem beſonders großen Sammel⸗ raum untergebracht, damit die Tiere leicht beſichtigt werden können. * Apfeleſſen iſt geſund. Von allen Obſt⸗ arten iſt wohl der Genuß der Aepfel am vor⸗ teilhafteſten für die Geſundheit. Der Apfel enthält mehr Phosphorſäure in leichtverdau⸗ licher Verbindung als irgend ein anderes pflanzliches Erzeugnis. Sein Genuß wirkt vor⸗ teilhaft auf das Gehirn, regt die Leber an, bewirkt einen ruhigen Schlaf— daher iſt ſein Genuß unmitetlbar vor dem Schlafengehen be— ſonders zu empfehlen. Er beſeitigt die Ge⸗ rüche der Mundhöhle, bindet die überſchüſſige Säure des Magens, fördert die Ausſcheidung der Niere und ſchützt ſchließlich auch vor Verdauungsbeſchwerden. Katholiſche Gemeinde Viernheim: 20. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: ie 7½7 Uhr: 1. hl. Meſſe 7½8 Uhr: 2. hl. Meſſe 7½10 Uhr: Hochamt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für frauen 2 Uhr: Roſenkranzandacht darauf Verſammlung des Müttervereins 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abllg. der Jungfrauen-Kongregation Marienkirche: 8 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 10 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Monte. 6.40 Uhr, 1., 7.10 Uhr 2. S.A. für Nikolaus Adler 10. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Tubach, Lehrer Philipp Schröder und Ehefrau Maria Anna Butſch und Angehörige Dienstag: 5 Uhr Eröffnung des Großen Gebetes; 5 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Franz Weidner und Familie Math. Babylon. 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Nikolaus Adler 10. 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Ad. Hoock, Ehefrau Sabina geb. Bugert, Tochter Eliſ. und Sabina geehel. Schalk, Schwiegerſohn Georg Babylon und Angehörige Mittwoch: 6.40 Uhr 1., 7.10 Uhr 2. S.⸗A. für Ludwig Lammer Donnerstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Ludwig Lammer 7.10 Segensmeſſe für Johanna Herbert, Vater Peter Herbert und Angehörige Freitag 6.40 Uhr beſt. Amt für Michael Lahres 2., beſt. von den Schulkameraden 7.10 Uhr beſt. Amt für Adam Bähr, El⸗ tern und Angehörige Samstag: 6.40 Uhr beſt. Amt für Georg Sommer, Ehefrau Eliſabeth geb. Breick. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Phil. Babylon und Familie Phil. Buſalt. 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für verſt. Jof. Krug, Schwiegereltern, Großeltern und An⸗ gehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Donnerstag und Freitag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Am Freitag iſt in der Marienkirche eine hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag und Montag findet die öffentl. Anbetung ſtatt nach den einzelnen Nachbarſchaften. Die Gottesdienſtordnung iſt folgende: 5 Uhr: 1. hl. Meſſe 7½ 7 Uhr: 2. hl. Meſſe ½8 Uhr: 3. hl. Meſſe ½9 Uhr: Hochamt, darauf Prozeſſion Die 8⸗Uhr⸗Meſſe in der Marienkirche fällt aus. Nach der Prozeſſion iſt Kindermeſſe in der Marienkirche. Am nächſten Sonntag iſt Generalkommu⸗ nion aller kathol. Männer; ebenſo für das 5. Schuljahr der Schüler der H. H. Lehrer Reinhard, Müller, Mandel, Frl. Eckert und Kohl, ſowie aller Kinder des 7. und 8. Schul⸗ jahres, die bei den letzten angeſetzten gemein⸗ ſamen Kommunionen gefehlt haben. Die Mäd⸗ chen beichten Freitag halb 6 Uhr, die Knaben Samstag um 2 Uhr. Am nächſten Sonntag, dem Feſte Chriſti des Königs, findet für alle Kinder unſerer Pfarrei in der Marienkirche um 2 Uhr nachmittags eine Feſtandacht mit einem Opfergang der Kinder ſtatt. Das kleine Opfer der Kinder iſt für die Weltmiſſion beſtimmt. Am Chriſt⸗Königsfeſt abends findet eine Chriſt⸗Königsfeier ſtatt für die ganze Pfarrei. Zur Einübung der Gebetstexte möge die 2. Abteilung der Jungfrauen am Montagabend um 8 Uhr in das Sälchen der Kirche kommen. Die 1. Abteilung der Jungfrauen möge ſich am Dienstagabend bei den Engl. Frl. zu dem⸗ ſelben Zweck einfinden. Am Donnerstagabend mögen alle Jungfrauen zur Probe in die Kirche kommen und zwar um 8 Uhr.— Die Jünglinge haben am Dienstagabend um 8 Uhr Verſammlung und Probe im Sälchen der Kirche, zu der alle zu erſcheinen haben. Am Freitagabend iſt in der Kirche Probe für alle Jünglinge und Jungfrauen und zwar um 8 Uhr. ö die Jung⸗ Nur noch wenige Tage trennen uns von der erſten Reichsſtraßenſammlung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront für das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes! Am 17. und 18. Oktober 1936 iſt die geſamte deutſche Ar⸗ beiterſchaft der Stirn und der Fauſt einſatz⸗ bereit für den Kampf gegen Hunger und Kälte! Gottesbienſt⸗Oroͤnungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 18. Oktober 1936 Nachm. ½2 Uhr: Gottesdienſt Anſchließend: Kindergottesdienſt Montag, den 19. Oktober: Kirchenchor Dienstag, den 20. Oktober: Frauenabend Freitag, den 23. Oktober: Mädchenkreis. CCC. Hiller⸗Jugend am Werk Wir erſtürmen Viernheim Das große Geländeſpiel der HJ. am Sonntag Ganz Viernheim wird am morgigen Sonn⸗ tag im Zeichen der Aktion„Hitlerjugend am Werk“ ſtehen. Die„Erſtürmung von Viern⸗ heim“, das große Geländeſpiel, wird den Auf⸗ takt zu dem Tag der HJ. bilden. Blau, die eine Partei, wird Viernheim und alle lebens⸗ wichtgien Punkte beſetzt halten, während Rot verſuchen wird, Viernheim unter allen Um⸗ ſtänden zu erſtürmen. Ueber 300 Hitlerjungen und Pimpfe werden ab 9.30 Uhr ihre Stel⸗ lungen einnehmen und der Kampf um Viern⸗ heim wird entbrennen. Wird es den angreifen⸗ den Truppen gelingen, die Verteidiger Viern⸗ teidiger die Angriffe erfolgreich abſchlagen? Darüber werden die Zuſchauer fortlaufend dur chgenaue Kriegsberichte unterrichtet. Ge⸗ gen 14.30 Uhr werden die Kämpfe abgeſchloſ⸗ ſen ſein. Auch der Nachmittag wird im Zeichen der Hitlerjugend ſtehen. Eine große Kundgebung ſämtlicher HJ.-Formationen am Rathausplatz beginnt um 17 Uhr, anſchließend findet ein Vorbeimarſch der HJ. ſtatt, womit der Tag der HJ. ſein Ende finden wird. Viernheimer, erſcheint in Maſſen zu dem Tag der Hitler⸗Jugend am morgigen Sonn⸗ tag! Offene Lehrerſtellen in Heſſen. Er⸗ ledigt ſind: Die Lehrerſtelle für einen evange⸗ liſchen Lehrer an der Volksſchule in Wahlen, Kreis Heppenheim; Dienſtwohnung iſt vor⸗ handen; eine Lehrerſtelle für einen evangeli⸗ ſchen Lehrer an der Volksſchule in Bibelnheim, Kreis Oppenheim; geräumige Dienſtwohnung iſt vorhanden; die Lehrerſtelle für einen evan⸗ geliſchen Lehrer an der Volksſchule in Nieder⸗ Beſſingen, Kreis Gießen, Dienſtwohnung iſt vorhanden, mit der Stelle war ſeither Orga⸗ niſtendienſt verbunden; eine Lehrerſtelle für einen kahtoliſchen Lehrer an der Volksſchule in Opperthofen, Kreis Friedberg; Dienſtwoh⸗ nung iſt vorhanden und frei.— Bewerber müſſen ſeit mindeſtens acht Jahren die Prü⸗ fung abgelegt und eine Anwärterdienſtzeit von mindeſtens fünf Jahren zurückgelegt haben. NN imm, Kameradichaft durch Sozialismus ber Tat! NN NN N d imm, Viernheimer Jonſtimſchau Samstag, Santag und Montag! Ein Großfilm nach dem berühm⸗ ten Bühnenwerk von Bernh. Shaw: Mit Jenny Jugo und Guſtav Gründgens in der Hauptrolle! Den erſten deutſchen, künſtleriſch vollen⸗ deten Dialogfilm„Pygmalion“ zeigt man dieſe Woche, alſo ab heute Freitag, im Central⸗ Film⸗Palaſt. Ueberall mit dem größten Er⸗ folg geſtartet, wird er auch dem Viernheimer Publikum zur Freude gereichen. Alles wird lachen und ſich beſtens amüſieren. Pygmalion — der Sieg des Mutterwitzes über die Ge⸗ lehrſamkeit; der Sieg einer jungen Frau über einen grillenhaften Junggeſellen! Eine zauber⸗ haft ſchöne, müſante Filmkomödie nach dem bekannteſten Werk des meiſtgeſpielten Bühnen⸗ dichters unſerer Zeit: Bernard Shaw. Die Komödie der amüſanten Verwandlung eines kleinen Blumenmädchens in eine Dame von Rang und Würden. Wie ein Feuerwerk ſprüht der Witz der Dialoge, wie ein Quellbach ſpru⸗ delt die Handlung zum Tale des glücklichen Endes. Pygmalion— heitere Handlung, hei⸗ teres Spiel, heiteres Wort und heiteres Ende. Pygmalion— ein Meiſterwerk des Meiſters Bernard Chaw. Ein witziges Spiel um den witzigſten Stoff des großen, geiſtreichen Eng⸗ länders. Der zündende Witz dieſes heiteren Spieles, die fröhliche Geſtaltung der amüſan⸗ ten Figuren ergeben am Ende endloſes Lachen. Dazu gutes Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗ Woche. Ein Beſuch kann dieſe Woche beſonders empfohlen werden. Werktags Anfang 8.15 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen.— Sonntags zwei Vorſtellungen: 1. Vorſtellung 7 Uhr, 2. Vorſtellung ab 9.15 Uhr. heims zu überrumpeln, oder werden die Ver⸗ 0 „hnmallon? ... 2 3 2 2 1— Re —* 2— 1 ——— . 2— 3 2 14 15 1 2. 1 79 9 n Was it los am Sonntag, den 18. Oktober 19362 Bevölkerung Viernheims! Es iſt Tradition geworden, daß wir, als die Jugend des Führers, von Zeit zu Zeit der Oeffentlichkeit zeigen, was in unſeren Kräften ſteht und was wir zu leiſten vermögen. Wenn am Sonntag die braunen und ſchwarzen Kolonnen der Hitlerjugend Viernheims Mauern ſtürmen, dann denkt daran, daß ſich dieſe Jungen ſo zeigen, wie ſie denken und handeln. Blau gegen Rot, ſo heißt die Parole der Hitlerjugend am Sonntag, Blau wird verſuchen, Rot aus Viernheim zu verdrängen und Rot wird Viernheim unter allen Um⸗ ſtänden verteidigen! Väter und Mütter, bekundet durch Eure Teilnahme an den Veranſtaltungen Euer Intereſſe an dem Ringen und Streben der Hitler⸗Jugendl Erſcheint in Maſſen zur Kundgebung am Sonntagnachmittag 5 Uhr am Rathaus! Heil Hitler! Programm Der Standortführer. für Sonntag, den 18. Oktober 1936- Tag ber gitler⸗Jugenb Antreten der HJ. und des Jungvolks über 12 Jahren— Schillerſchulhof 7.00 Uhr: Wecken durch den Spielmannszug 9.15 Uhr: 9.40 Uhr: Flaggenparade am Rathaus 10.00 Uhr: Abrücken der„Truppen“ ins Gelände 11.00 Uhr: Beginn der Geländeſpiele an den verſchiedenen Fronten 14.30 Uhr: Abſchluß des Geländeſpiels 14.50 Uhr: 15.30 Uhr: 16.20 Uhr: Mittageſſen(wird von der HJ. geſtellt) Spiele der HJ. und des Jungvolks(Schulhöfe) Antreten des BDM. und des BDM. an den ihnen zugewieſenen Plätzen, ſowie Jungvolk unter 12 Jahren 16.40 Uhr: Aufſtellung der Einheiten zum Sternmarſch an das Rathaus Der Abmarſch wird durch die Feuerſirene bekanntgegeben. 17.00 Uhr: 17.50 Uhr: 18.00 Uhr: Flaggenabnahme. Kundgebung am Rathaus Vorbeimarſch der HJ. und des Jungvolk am Rathaus In der Zeit von 11.00 Uhr bis 14.30 Uhr: laufende Nachricht über den Stand der verſchiedenen„Truppen“. Achtung! Jungvolkl Die Igg., die am Geländeſpiel teilnehmen, müſſen Eß⸗ geſchirr, Löffel, Trinkbecher und Brotverpflegung mitnehmen. Heil Hitler! Der Standortführer: Rech. Aal. Soz.-Kriegsopferverjorgung Die für morgen Sonntag im„Freiſchütz“ angeſetzte Verſammlung fällt wegen der HJ.⸗ Großkundgebung aus. Die Verſammlung fin⸗ det am kommenden Samstag, den 24. Okto⸗ ber, ſtatt.(Näheres folgt). 50⸗Jährige(Jahrgang 1886/8 7). Morgen Sonntag, nachmittags 4 Uhr, Ver⸗ ſammlung im„Löwen“. Kameraden und Ka⸗ meradinnen, auch alle auswärts geborenen und hier anſäſſigen, die das Jubelfeſt mitfeiern wollen, ſind herzlichſt eingeladen. Mögen ſich alle vollzählig beteiligen und zu den das Feſt vorbereitenden Verſammlungen kommen, dann wird die gemeinſame 50⸗Jahrfeier der 1886⸗ 87er einen Bauſtein zur Pflege der Gemein⸗ ſchaft beitragen und die Verbundenheit ſtär⸗ ken, die im 290 5 Staate gepflegt und auch notwendig iſt. Fünfzig Jahre ſind ein Lebens⸗ abſchnitt, an deſſen Grenze man Rückſchau zu halten pflegt, und dieſe hält man mit Kame⸗ raden und Freundinnen gleichen Alters, die gemeinſam die Schulbank gedrückt haben. Die Millionen auf dem Allillhafen Werfen Sie Geld in den Mülleimer? Nein, das tue ich nicht, ich bin ein ſparſamer Menſch, werden Sie ſagen. Und doch werfen Sie Geld in den Mülleimer. Und zwar genau 4 Pfg. jeden Tag. Vier Pfennig ſind an ſich nicht ſehr viel, aber im Jahr ſind es doch immerhin annähernd 15 Mark. Und umge⸗ rechnet auf alle deutſchen Haushaltungen er⸗ gibt ſich die rieſige Summe von 1,5 Milliar⸗ den RM.! Anderthalb Milliarden Reichsmark auf dem Müllhaufen! Und zwar werden ſie natürlich nicht in Form von barem Geld ſo verſchwendet, ſondern in Form von verdor⸗ benen Lebensmitteln. Das ſind Zahlen, die uns zu denken geben müſſen. Zwar werden wir das Verderben von Lebensmitteln nie ganz verhindern können, vor allem im Sommer nicht. Aber herabdrücken können wir die Mil⸗ lionen und Abermillionen, die alljährlich dem deutſchen Volk an wertvollen Lebensmitteln durch Achtloſigkeit vom Munde genommen werden. Hier heißt es vor allem einmal: richtig einkaufen! Nur friſche Waren einkaufen, ſelbſt⸗ verſtändlich iſt bei ſolchen Lebensmitteln der Abfall und die Möglichkeit des Verderbens geringer. Und dann ſoll man auch möglichſt Qualitätserzeugniſſe kaufen, denn wenn die Hausfrau auf den Einkauf von Qualitätser⸗ zeugniſſen ſieht, dann wird ſich auch der Er⸗ zeuger auf Qualitätsgüter einſtellen. Was man aber um ſo ein koſtbares Haushaltungs⸗ geld eingekauft hat, das ſoll nicht wieder im Haushalt durch Sorgloſigkeit und unſachge⸗ mäße Aufbewahrung verloren gehen. Richtiges Kochen, ſorgſame.— und zweckmä⸗ ßige Haltbarmachung können den größten Teil der eingekauften Lebensmittel ihrer wirklichen Beſtimmung zuführen: verzehrt zu werden! Wer nur allein einmal darauf achtet, das Ge⸗ müſe ſo ſorgfältig zu putzen, daß möglichſt wenig Abfälle entſtehen, der wird ſtaunen, wieviel mehr er von einem Salatkopf auf den Tiſch bringen kann als früher. Auch in der Verwendung von Waſſer wird beim Zuberei⸗ ten der Speiſen noch viel geſündigt. Waſſer laugt die beſten Beſtandteile der Nahrungs⸗ mittel aus. Fiſch, Gemüſe, Fleiſch, Salate oder Obſt ſollen gründlich, aber ſchnell ge⸗ waſchen und nicht gewäſſert werden. Wer auf dieſe Dinge achtet, die nur ſchein⸗ bar Kleinigkeiten, in Wahrheit aber für unſere Ernährung von höchſter Wichtigkeit ſind, der wird eines Tages keine vier Pfennige mehr täglich auf den Müllhaufen werfen. 400 25 2e. 2 22 22 2.4 Herde ſiitgiſtu der, is lib, len. i le- 3 7 1 lun li, Co hart man immer wieder Zeitumgsleser urteilen 5 12 9 Bekanntmachung Betr.: Notſtandsarbeiten der Gemeinde Viern⸗ heim; hier: Neuanlage von Straßen zur Erſchließung von Baugelände. Die Gemeinde beabſichtigt größere Not⸗ ſtandsarbeiten durchzuführen. Durch Anlage neuer Straßen(Erdarbeiten) ſoll neues Bau⸗ elände erſchloſſen werden. Die notwendigen rbeiten werden hiermit öffentlich ausge⸗ ſchrieben. Angebotsvordrucke ſind gegen eine Gebühr von 2.— RM. auf dem Gemeinde⸗Baubüro erhältlich. Für Zuſendung durch die Poſt iſt das Porto beizufügen. Termin zur Abgabe der Angebote: 22. Ok⸗ tober 1936, vorm. 11 Uhr, Rathaus— Zim⸗ mer 5. Freie Wahl unter den Bewerbern bleibt vor⸗ behalten. Viernheim, den 10. Oktober 1936 Der Bürgermeiſter ieee eee eee Helft im Kampf gegen Hunger und Kältel r Der Arbeiter der Stirn und der Fauſt, er iſt ſich heute bewußt, daß er den weſent⸗ lichſten Beſtandteil des deutſchen Volkes darſtellt. Er iſt organiſiert in der großen Front aller Schaffenden und dieſe Front der Arbeit wird am 17. und 18, Oktober ſich für den Kampf gegen Hunger und Kälte einſetzen. Eine ehemals zerriſſene und un⸗ einige Arbeiterſchaft wird im Glauben an die Zukunft dieſes Volkes ſich am 17. und 18. Oktober zur Verfügung ſtellen! Auamanmaanmdamunnmnmimmnmnmmmunmnmmmmnmannmmmnmnm Wer föglicnkelen, Reklame zu treiben heute nicht aus⸗ nüßt, der ſchädigt ſich ſelbſt. Wer aber wirbt, wer mit den ihm zu Gebote ſtehenden Mitteln, die Auf⸗ merkſamkeit auf ſein Können ſeine Abſichten, ſeine Erzeugniſſe und Waren lenkt, der hilft ſich ſelbſt und dient dem Wiederaufbau. Darum inſerieren Sie ſtändig in der Mernneimer 4 Uolkszellung Sie wollen doch reſtlos das Pub⸗ likum erfaſſen. Aacanldundunnnaanauuamnuntaumnmmuanmunnmaunnamumammnmnmnmmuunumnmuf — 1 3 e. 5 Wer Zeitung liest, paßt in die Welt, er weiß Bescheid urd kann sich helfen! 2 7 9 —„FFF den 5 Jkämpft für deut i inſchaft! 0 ampſt morgen fur deutiche Volksgemeinſchaft! Nu, 0 ganz biernhel L e köigen. 5 Silent bel der 5 Ratnausplatzl ban T ⁰ ˙ ü daun N es nur geht, es auf den Tiſch zu bringen ri a 5 13 igen. eger, und Soldatenkamerabſchaft 1875050 ⸗Jährige(Jahrgang 1886/87 5. der Jeberweiße i die Erntezeit des Kohls zu benützen, ſi reich⸗—— 10 Herbſtgelündeübung der 85 115 die 2 7 5 050 e e 15 Was iſt„Federweißer?“ Nachdem die von lich damit einzudecken und vor allem, ſo oft* N 192 Opferſchleßen aus. 4 Uhr findet im Gaſthaus Zum Lbwen“ 4 er Schießſtan eibt geſchloſſen. l. 5 70 5 1 8 2 20 1 n 95 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchenn Um 3.30 Uhr findet 25 a bſttaherabſcaftsappen eine Verſammlung ſtatt, zu der alle Ka⸗ 0 ſte und Traubenmähle zerriſſen und unter] Felt ene Matei Worm für den übrigen im Gaſthaus„Zum Schüßenhof“ ſtatt. Eh ſiehen meraden und Kameradinnen erwartet wer⸗ Mug, den Kelter gepreßt ſind, heißt die dadurch ge⸗] Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver- wichtige Punkte zur Beſprechung, deshalb fehle nie⸗ den. Wegen Teilnahme verſchiedener Ka⸗ wonnene Flüſſigkeit„Most“. Er iſt von dunk⸗ einigte Seltungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms.] mand. Der Kameradſchaftsführer: Klee. meraden aus der Umgegend erſuche ich J ler Farbe, iſt dickflüſſig und klebt vor Süße. Sender Nee a— 177 Sportvereinigung Amieitia 0p e. V. höfl. um vollzähliges Erſcheinen. Auch die 9 1 und- Ne 1* Worms. Dal. X. 1936 über 1700 8. Steiſtünzeigen⸗ en Seel ne e erwachsenen Söhne und Töchter ſind herzl. i onigſüße Getränk, der als„Neuer tsliſte Nr. 6 gültig.- a J ame ö eit aue. Ne Küutt preisliſte Nr. 6 gültig— lußheim. Beginn; 3 Uhr. Abfahrt punkt eingeladen. Alle auswärts geborenen, hier g ink nicht Er iſt für ihn ein zwei— 1 Uhr per Auto am Denkmal Wein⸗ anſäſſigen Kameraden und Kameradinnen, U ein Wein enner nicht. Er iſt für ihn ein zwei⸗ beimerſtraße. Es können noch Intereſſen welche die Jubelfeier mitbegehen wollen, tes 8 5 0 eee trotz⸗ 7 ten mitfahren. 1* 10 Sonne] ſind herzl. eingeladen. Der Vorſitzende. 1 dem ich mich nicht zu dem ſchönen und zärt⸗ tagvormiitag im Pflug. Das Vorſpiel ut, er lichen elch t bekenne, ich trinke ihn 1 beſtreitet die„Jungliga“ Beginn 115 a. 1 ihn gern!)] männergeſangverein 1846 Uhr. Abfahrt: 11.19 mi 1 22 III ehe, Kaum ift der Mio von der Keller in die Faſ⸗ e abe 4 Ahe Suna. n g. ng geglgl: ebene deen es IADakpanzer- Nullz er gebracht, ſo fängt er an zu rumoren, zu Sänger, die in Zukunft gewillt ſind, die 1 Mannheim⸗Waldhof auf dem Wald⸗ asg auſen und brauſen, was dem Ungetümen den n fn! a 9— W Beginn: 9 Uhr vorm. a dc 80 8 0 3 a 7 abend einfinden, dam eſta e des aktiven tlg. ball: 1. ſchaft dsſpiel f. i deen Namen„ Sauſer“ mancherorts auch„Bitzler Chorkörpers aufgeſtellt werden kann, die für die Folge] Tr. N n eech Am Samstag abend 9 Uhr findet im Gaſt⸗ daube eingebracht hat. Er beginnt zu gären. Das iſt] beſtimmien Zweden dienen wird. Ter Borſiher] J Uhr. Das Halbzettergebnis der 1. Jußb.⸗Wſchſt haus„Zum Ratskeller“ eine dub die Zeit, von der ein ichter ſagt:„Was mir Sünger⸗ Einheit wird auf dem Platz bekanntgegeben. Der Vorſtand file die größte Freude gewährt?— Wenn im een Mannſchaftsauſſtellungen im Schaukasten. Tabauoflanzer- Versammlung d m. Keller der Neue rumort und gärt! Nun iſt interhalbjahr aber pünktlich und vollzählig. Turnverein von 1893 a . ein Gang in den Keller lebensgefährlich und Zöller, Vorſ. Fußball 1. und 2 Mannſchaft Verbandsſpiel geg.] ſtatt.— Referent: Landesverbands⸗ 1 hat ſchon manchem Unvorſichtigen den Tod Geſangverein Sängerbund ⸗Flora. Tepe Shualbeg an Mannschaft 12.15 hr Geſchäftsführer Dr. Schmidt. . gebracht. Man muß ſich daher vor dem Be⸗ Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Da neue Chöre** i aß e Zu dieſer Verſammlung haben alle Tabak⸗ len treten dieſer„Unterwelt“ über die Luftver⸗] im Angriff genommen werden, iſt es pflicht eines jeden nem Wetter per Nad Sammelplaß am Anker Bel pflanzer zu erſchei nen.. h hältniſſe durch eine brennende Kerze vergewiſ⸗ Sängers zu erſcheinen. Der Vorſtand ſchlechtem Wetter mit der OEG. 2. Mannſchaft 10.48 Der Fachſchaftsführer. nn ſern; erliſcht dieſe, ſo iſt Gefahr vorhanden. Geſangverein Sängertreue Harmonie. Uhr, 1. Mannſchaft und Jugend 12,43 Uhr. Nach und nach wird der Moſt heller und ſieht Heute Abend 8.30 Uhr Singſtunde. Vollzähliges Er Handball: Morgen Sonntag Verbandsſpiele der * ilchig, trüb, ist ſcheinen wird erwartet. 1. und 2. Mannſchaft in Ziegelhauſen. Gemeinſame 0 f 8d Ton 0l8 9 0 en fuß hat alle dcn de Würze 4 5 Morgen, Sonntag abend treffen ſich alle aktiven, 1 1 8.30 Uhr 1 ab Drehſcheibe g 1 ug, 7 Wk 3 aſſwwen und Ehrenmitglieder ſowie Freunde des] A⸗Jugend in Viernheim gegen Neckarhauſen, Beginn amstag nachmittag von 5—6 Uhr Aus⸗ . tigen Geſchmacks. Er iſt allmählich„feder⸗ Beeins mit ihren Angehörtgen im Lokal„Zum 1.45 Uhr. B⸗Jugend 4.10 Uhr gegen Amieitia Viern⸗ 8 0 Einen 550 Aasgleig teig e tr weiß“ und ſchmeckt den Nichtkennern weniger Schützenhof“ zu einem gemütlichen Beiſammenſein.! heim. Intereſſenten können ſich noch an der Fahrt 5 9 9 ge. 5 da er ſchon„hinübergegangen“ iſt. Aber 8 Zahlreiches Erſcheinen erwartet der Vorſtand. nach Ziegelhauſen beteiligen. Der Rechner. „ ſeres Herrgotts Buben! Fur ſie iſt das ſo was! a 1 Ab Tuberfdssige Haarnnege b unheilvoll auf Kopf, Ne e 1 2 2 3 1857 Wenn Sie für Ihr Haar etwas 5(Beine),. nur bei übermäßigem 3 ö es 1 r n ni 1 1 1 1765 Gründliches tun wollen 80 1 Genuß. 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Wer denkt daran, wenn die Wagen vollbepackt mit Weiß⸗ und Rotkohl, dem grünen Wirſing, an ſich vorüberfahren ſieht? Welcher Hausfrau wird es bewußt, was dieſe weißen, roten und grünen Köpfe im Leben des deutſchen Menſchen bedeuten? Wir würden ſie mit an⸗ deren Augen betrachten. Geben ſie uns doch nicht allein wohlſchmecknde Gemüſe für jung—— erlejchtert die Wohl, vereiafacht die Bestellung! und alt, ſondern ſie bewahren uns durch Empfehle Sie Wählen doheim in Muße nach unserem ihren häufigen Genuß vor mancher Krankheit. Röderherde zFrãdikot“-Kotolog. Wir zeigen die Wore in Wirſing und Rotkohl zaubern auf die Wangen Resselöfen 2 deutschen Defoſca· Hòusern, liefern rasch unſerer Kleinen das zarte Rot, das Zeichen der N eit. Das aus dieſem Weißkohl hergeſtellte erkraut reinigt Magen, Darm und Niere, verleiht uns Spannkraft, Friſche und einen gereinigten Körper. Sauerkraut täg⸗ für die Frau: Nur gesundes Haar verträgt häufiges Ondulieren. 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Zu einer Besprechung wollen sich alle Kame- raden heute Abend 8.30 Uhr im Rosengarten (Kamerad Schneider) einfinden. Wir beteiligen uns vollzählig an der Beerdigung und findet Zusammenkunft Sonntag nachmittag 1,30 Uhr bei Kamerad Herbert im Schützanhof statt. Mehrere Schulkameraden + Todes-Anzeige Hiermit geben wir allen Verwandten, Freunden und Bekannten die tieftraurige Nachricht, daß mein lieber, guter Mann und herzensguter Vater, unser teurer Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Herr Ludwig Lammer 1. 9* lötzlich, unerwartet, infol i i ü 1 5 ge eines tragischen Unglücksfalles Ehe Sle etwas kaufen re vormittag 11.45 Uhr im Städtischen Krankenhaus Gardinen in schönen modernen Mustern Große Auswahl in Damen-, Herren- und Rinder- Strümpfen in Ma cco, feiner Seide und Wolle Unterhalte in Warmer Unterwäsche, sowie in Strick- u. Fulloverwolle ein gut sortiertes Lager. 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Obtober 1936. ð v Immer 7 2 7 5 Acht Schulbeginn! 8 9 Central-Flm-Palast 0 1 Danksagung 00 ung U eg un! ladchen 7 Weſſerſtraße 9 Für die Beweise herzlicher Anteilnahme Bis zur Fertigſtellung der Arbeiten anf geſucht züngeres 4 Achtung!( Doupendig nen beim Heimgange unseres lieben Onkels, Herrn der Goetheſchule wird der geſamte Unterricht inter 17 Jahrenn J noch Samstag, Sonntag und monig e in die Schillerſchule verlegt. Am Montag beginnt der Unterricht für die Schillerſchule morgens um 8 Uhr und für die Goetheſchule nachmittags um 1 Uhr. Die übrige Unterrichtserteilung wird den Kindern in der Schule bekannt gegeben. i Der Schulvorſtand: Gillig. älteres für alle Haushaltarbeiten) Von wem, ſagt die Geſchäftsſt ds. Bl. Acker Nachtweide, 44 Ar u verpachten.— äheres Lorſcherſtr. 41 — Nur 2 Tage! 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Famille Georg Herbert 2. „um beusschen Hasser Sonntag— TAN Z Mittageſſen: Sauerbraten, Kartoffelköße, Kompott.— Abends: Schlachtplatten nach Hausfrauenart. Rippchen mit Kraut. Kalbsnierenbraien Gem. Salat. Rumſteak nit Zwiebeln und allerlei andere kalte und 75 worme Speiſen nach der Karte. Das große Reſtaurationsbrot eine Klaſſe für ſich. Das gule Oklobertesl-Bler-Prima tbelne Es ladet ein Familie Felir Weſchmann. ſchloſſene 2 Zimmer u. Küche und Zubehör in guter Lage, Elektr. [Licht, Gas uſw. an ruhige Familie zu vermieten. Schriftl. Angebote unter Nr. 70 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Zu verpachien: Acker in der Schwarzlache 46 ar Fl. IX Nr. 231 ganz oder geteilt Intereſſent. wollen ſich meld. im Verl Guterhaltenes, weißes Hinderbeu zu verkaufen Horſt Weſſelſtraße 9 Nikolaus Adler 10. sowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestãtte sagen wir innigsten Dank. Besonderen Dank der Hochw. Geist- lichkeit für den trostreichen Beistand, den Barmherzigen Schwestern für die treusorgende Pflege, den Stiftern von hl. Seelenmessen und für die Kranz- und Blumenspenden. Viernheim, den 17. Oktober 1936 Dle trauernden Hlnterbllebenen. fuler- har toflein ſowie prima gelbe Speise- Har tofleln ur r Schillerſtraße 16 Auf Allerheiligen empfehle verzierte und unverzierte Krän e Muſterkränze z. An⸗ 5 ſicht ausgeſtellſt. Da⸗ ſelbſt blühende Penſes u. Aſtern Beſtellungen bitte rechtzeitig zu tätigen fran Winkler S l schreit Mar und stürzt rum Herd, wo seine Nau ihm Nafſee bocht. „Das Feuer aus“ Mit zitternden Händen greift er ins Ofenrohr, verbrennt sich, schreit und bringt schliefllich eine kleine Blech- schachtel zum Vorschein. Während des Urlaubes hatte er darin die ganzen Ersparnisse, 960 Mark, auf bewahrt. Im Ofenrohr sollten sie vor Dieben sicher sein. Das waren sie, doch Max vergaß sie wieder rauszunehmen. Jetzt hält er eine Schachtel voll verkohlten Papiers in der Hand und schon will er sie wütend wieder in den Ofen wer- fen, da fallt ihm ein Artikel aus der Zeitung ein:„Beschädigte oder verkohlte Geldscheine können der Reichsbank eingesandt werden, die mit Hilfe komplizierter Apparate die Echtheit der Scheine feststellt und den Gegenwert ersetzt“. Nach langem Uberlegen tat das Max und bekam 920 Mark zurück. Bei zwei Zwanzigmark- Scheinen ließ sich nichts mehr feststellen. Wieder einmal sieht man hier: Wer Zeitung lieſt, weiß ſich zu helfen!