olitiſchen übrigen 0 Nr. 22 du .d. neger, 2 l 2 hn⸗ ha: * ihnen Die eines e vol niht 5 lichen 15 eiter n den G alten llſau⸗ ache. 1 der 8.15 42 lung — — — 4*— 2— Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, Bezugspreis: Nummer 245 durchführung des Vierjt ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. iernheimer Zeil Verkündigungsblatt der NS d AN. Bernheim einſchließlich Botenlohn, Einzelnummer 10 Rypig. Dienslag S L den 20. Oklober 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für I mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Texttell für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. 12. Jehraang hresplans Göring vom Jührer mit der einheitlichen Lenkung aller Kräfte beauftragt Graf Ciano heule in Berlin Ein hochpoliliſcher Beſuch des jilalieniſchen Außenminiſters Die neue große Aufgabe Eine Verordnung des Führers— Die deulſche Vollswirlſchaft unker ſtraffer Leitung Berlin, 19. Okt. Der Führer und Reichskanzler hat Verordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes vom 18. Oktober 1936. Die Verwirklichung des von mir auf dem Parteitag der Ehre verkündeten neuen Vier⸗ jahresplanes erfordert eine einheitliche Lenkung aller Kräfte des deut⸗ ſchen Volkes und die ſtraffe Zuſammenfaſſung Partei und Staat. Die Durchführung des Vierjahresplanes übertrage ich dem Miniſterpräſiden⸗ ten Generaloberſt Göring. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring trifft die zur Erfüllung der ihm geſtellten Auf⸗ gabe erforderlichen Maßnahmen und hat ſomit die Befugnis zum Erlaß von Rechts ver⸗ ordnungen und allgemeinen Verwaltungs vorſchriften. tigt, alle Behörden, einſchließlich der oberſten Reichsbehörden, und alle Dienſtſtellen der Par⸗ tei, ihrer Gliederungen und der ihr angeſchloſſenen Verbände anzuhören und mit Weiſungen zu verſehen. Berchtesgaden, hermann Görings größe Anfgabe Die NS. ſchreibt: Als der Führer in Nürnberg die großen Ideen des Vierjahresplanes verkündete, als er die Grundſätze entwarf, die dem deutſchen Volke eine neue wirtſchaftliche Lebens⸗ baſis geben werden, da erklärte er:„Die Ausführung wird mit nationalſozialiſtiſcher Energie und Tatkraft erfolgen.“ Energie und Tatkraft, ſie waren das Ge⸗ heimnis des nationalſozialiſtiſchen Erfolges, ſie werden es auch künftig bleiben! Ebenſo wie damals, als der Führer ſeinen erſten Vierjahresplan verkündete, ſo folgt auch diesmal der großen Planung die zielbewußte Durchführung unmittelbar auf dem Fuße. Nach altem und bewährtem Grundſatz des Na⸗ tionalſozialismus iſt einem Manne die Auf— gabe und Verantwortung übergeben worden. Einem Manne freilich, der ſeine Entſchloſſen⸗ heit und Tatkraft nicht erſt unter Beweis zu ſtellen braucht. Generaloberſt Göring hat als Nationalſo⸗ zialiſt und alter Getreuer des Führers ſchon mauche große ſtaatsmänniſche Aufgabe ſowohl vor der Machtübernahme wie nachher mit der ganzen Kraft ſeiner Perſönlichkeit in Angriff genommen und gelöſt. Nunmehr iſt er vom Führer erneut in einer entſcheidenden Frage der deutſchen Zukunft an verantwortungsvoll⸗ ſter Stelle eingeſetzt worden. Denn es iſt eine große Aufgabe, die Hermann Göring übertragen wurde. Der nationalſozialiſtiſche Gedanke von der Arbeitsgemeinſchaft der Na⸗ tion, der in dem vergangenen Jahr in Deutſch⸗ land zum Leben erweckt worden iſt— jetzt wird er unter entſchloſſener Führung und unter zielbewußtem Einſatz der Kräfte in der ent⸗ ſcheidungsvollſten Frage der deutſchen Zukunft ſeine Bewährungsprobe abzulegen haben. Wir wiſſen es: Auch dieſes Ringen, das Ringen um den neuen Vierjahresplan wir d wieder ein Sieg werder. Ein Sieg vor allem aber auch deshalb, weil das deutſche Volk mit ſtarkem Vertrauen dem Führer und ſeinem Beauftragten Hermann Göring ein lebendiger Helfer ſein wird bei dem Werk, das wiederum dient dem Wohle und der Kraft der Nation. Und nicht umſonſt ſind die Nationalſoziali⸗ ſtiſche Partei und ihre Gliederungen in der Verfügung des Führers beſonders genannt und hervorgehoben: Sie, die politiſche Führerorga⸗ niſation der deutſchen Nation, wird in vorder⸗ ſter Front ſtehen beim Kampf für dieſes Werk, ſie wird ſtolz und freudig ihrem alten Vor⸗ kämpfer und Frontgenoſſen, dem Nationalſo⸗ zialiſten Hermann Göring, helfen, die ihm vom Führer übertragene nationalſozialiſtiſche Auf⸗ gabe zur Tat werden zu laſſen. Wieder iſt ein Ruf an Deutſchland ergangen und wieder wird unſer deutſches Volk zeigen, daß es ihn hört. Es wird mit Diſzip⸗ den 18. Oktober 1936. folgende Verordnung erlaſſen: aller einſchlägigen Zuſtändigkeiten in Er iſt berech⸗ Der Führer und Reichskanzler (gez.) Adolf Hitler. lin, mit Tat und Einſatz dem Führer für ſeine große Idee und ebenſo für ſeine energiſchen und zielbewußten Entſchlüſſe Dank ſagen. Norwegiſche Slorlingwahlen Oslo, 20. Okt. Die Wahlen zum norwegi⸗ ſchen Storting haben am Montag bei ſchön⸗ ſtem Herbſtwetter und bei einer hier un⸗ bekannten Wahlbeteiligung ſtatt⸗ gefunden. Nach den bis jetzt gegen Mitternacht vorliegenden Wahlergebniſſen, die aber nur mit allem Vorbehalt aufzunehmen ſind, kann angenommen werden, daß die marxiſtiſche Arbeiterpartei von den 150 Sitzen des Stor⸗ tings wahrſcheinlich 71 gegen bisher 69 Sitze erhalten wird, ſo daß ſie auch im neuen Par⸗ lament nicht die Mehrheit haben wird. Während die Stimmenzahl der Ar⸗ beiterpartei um 27 v. H. gegenüber der Wahl von 1933 geſtiegen iſt, hat die bürgerliche Rechte einen Zuwachs von 34 v. H. zu ver⸗ zeichnen. Die bürgerliche Linke und die Bau⸗ ernpartei haben anſcheinend ihren Beſitzſtand wenig verändert. Die nationale Sammlungs⸗ partei iſt gegenüber der Wahl von 1933 zu⸗ rückgegangen und wird auch im neuen Storting keinen Sitz erhalten. Alte Kämpfer Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley weilte anläßlich 0 Jahres DA Ortsgruppe Zwickau in der bekannten Induſtrieſtadt Sachſens. Hier ſind die alten Kämpfer in ihrer hiſtoriſchen Kleidung vor dem Reichsleiter angetreten. Die Ausſprache in Berlin Die Ankunft des italieniſchen Außenminiſters in Berlin Berlin, 19. Okt. Der italieniſche Außen⸗ miniſter Graf Ciano wird am Dienstag nachmittag als Gaſt der Reichsregierung zum Beſuch des Reichsaußenminiſters Frhrn. von Neurath in Berlin eintreffen. In Begleitung des italieniſchen Staatsman⸗ nes befinden ſich der Generaldirektor für die europäiſchen Angelegenheiten, Geſandter Bu⸗ ti, der Generaldirektor für die allgemeinen Angelegenheiten, Geſandter Graf Vitetti, der Generaldirektor für den Dienſt der aus⸗ ländiſchen Preſſe, Comm. Grazzi ſowie der perſönliche Referent des Außenminiſters, Comm. Anfuſo. Ganz allgemein ſpricht man in bpolitiſchen Kreiſen Roms von einer Aktivität der italieni⸗ ſchen Außenpolitik, die in den letzten Wochen und Monaten recht zurückhaltend war, anläß⸗ lich der Reiſe des Grafen Ciano nach Berlin. In dieſem Zuſammenhang intereſſiert, daß heute die lange erwartete italieniſche Note auf die engliſche Anfrage hinſichtlich der Weſtpakt⸗Konfe⸗ renz überreicht wurde. Der Inhalt des Schriftſtückes wird ſelbſtverſtändlich geheim ge⸗ halten; jedoch verlautet in gut unterrichteten Kreiſen, die Note betone ſtark, daß durch die belgiſche Erklärung eine voll⸗ kommen neue Lage geſchaffen ſei, die eine gründliche diplomatiſche Vorbereitung der Weſtpakt⸗Konferenz erfordere, an deren glück⸗ lichem Zuſtandekommen Italien mit allen Kräf⸗ ten weiterhin mitarbeiten wolle. Ein anderes Zeichen für den Willen Roms zur ſtarken außenpolitiſchen Aktivität ſpricht ſich in dem Gerücht aus, daß Muſſolini in den erſten Novembertagen in Mailand eine bedeut⸗ ſame außenpolitiſche Rede halten wolle, in der die Hauptgeſichtspunkte der derzeitigen italie⸗ niſchen Außenpolitik dargelegt werden ſollen. „Giornale d' Malia“ zur Reiſe Cianos nach Berlin Rom, 19. Okt. Zu der Reiſe des italieni⸗ ſchen Außenminiſters Graf Galeazzo Cia⸗ no nach Berlin veröffentlicht der Direktor des „Giornale d'Italia“ unter der Ueberſchrift „Die europäiſche Politik an einer bedeutſamen Wende— Eine politiſche Zuſammenkunft“ einen bemerkenswerten Aufſatz. Die Beſprechun⸗ gen des Grafen Ciano in Deutſchland, ſo heißt vor Dr. Len des 15. Jahrestages der NS DA.⸗ (Heinrich Hoffmann, K.) es dann, gingen von genau beſtimmten Poſ'i'tionen, von klar formulierten Vorſätzen aus und ſtreben konſtruktite Ziele zur Realiſierung einiger feſter Punkte in den Beziehungen der beiden Län⸗ der wie in den allgemeinen Beziehun⸗ gen Europas an. Sie hätten zur Grundlage die Verwandtſchaft der Regime, das Zuſammentreffen der Intereſſen der bei⸗ den Länder in vielen weſentlichen Problemen, die Parallelität vieler ihrer Poſitionen in Europa, die Feſtigkeit ihrer inneren nationa⸗ len Organe, die es ihnen erlaube, auch ihre politiſchen Ziele feſtzulegen und ſie vom Wech⸗ ſel der parlamentariſchen Jahreszeiten nicht beeinfluſſen zu laſſen. Die Begegnung bezwecke weder Block⸗ bildungen noch Einſchüchterungsverſu⸗ che, ſie wolle eine Bekräftigung des Friedens ſein, den Italien unter Auf⸗ bietung aller ſeiner produktiven Kräfte dem Imperium geben wolle und den Deutſchland für die Fortſetzung ſeines gi⸗ gantiſchen inneren Aufbauwerkes benötige. Beide Länder hätten die gleiche realiſtiſche Auffaſſung vom Frieden, der vom Grundſatz der internationalen Gerechtigkeit und des tat⸗ ſächlichen Gleichgewichts der Kräfte und der Intereſſen getragen werde. Dieſer Auffaſſun liege jedes doktrinäre und univerſaliſtiſche Ziel fern. Die ganze Politik Muſſolinis ſei immer von dieſem Realismus getragen geweſen. Auch das Völkerbundsproblem, ſoweit es die durch den Sanktions⸗ Artikel geſicherte kollektive Sicherheit betreffe, habe ſich, ſo führt das Blatt dann aus, erneut verſchärft. Die Stellung Deutſchlands und Italiens dem Völkerbund gegenüber weiſe heute ebenfalls eine innere Verwandt⸗ ſchaft auf. Deutſchland habe den Völkerbund endgültig verlaſſen, Italien habe ſeine Mit⸗ arbeit de facto, wenn auch noch nicht de jure, eingeſtellt. Das Fernbleiben beider Groß⸗ mächte gehe auf die gleiche Art von Gründen zurück, nämlich auf eine unausrottbare Verſtänd'nisloſigkeit des Genfer In⸗ ſtituts für die Lebensintereſſen beider Staa⸗ ten. Dieſe Verſtändnisloſigkeit beſtehe weiter und habe ſich ſogar noch verſchärft. Wei⸗ tere Elemente der europäiſchen Unordnung ſei⸗ en in den Ereigniſſen in Spanien und in dem lärmenden Auftret'en Sowjiet⸗ rußlands im Lodoner Nichteinmiſchungs⸗ komitee ſowie in der immer mehr um ſich grei⸗ fenden kommuniſtiſchen Zerſetzung und in dem Verſuch zu ſehen, den Klaſſen⸗ kampf, der in Italien, Deutſchland und ande⸗ ren Ländern zum Glück ihrer Völker ausgerot⸗ tet worden ſei, in die internationalen Be⸗ ziehungen hineinzutragen. Gegenüber dieſen Verſuchen wollen die ſtarken und geſunden Völ⸗ ker aktiven Widerſtand auf ihrer Vertei⸗ digungslinie leiſten. Es ſei nur natürlich, wenn dieſe Nationen bei der Abwicklung ihrer täglichen Aufgaben und Arbeiten zuſammen⸗ hielten. Das ſei auch zwiſchen Italien und Deutſchland der Fall. Dieſe geſunde Arbeit als nationales Recht und nationale Pflicht zelle zwiſchen ihnen natürliche Beziehungen für den Schutz dieſer Arbeft und für den Austauſch ihrer Erzengniſſe her. gowjelruſſiſche Waffen unlerwegs nach Madrid Auch die engliſchen Linksblätter können es nicht länger leugnen. 88 London, 19. Okt. Die Tatſache der ſowjetruſſiſchen Waffenlieferungen an die Ma⸗ drider Regierung wird jetzt auch von der eng⸗ liſchen Linkspreſſe nicht mehr verheimlicht. Das Blatt der arbeiterparteilichen Oppoſition, der„Daily Herald“, gibt jetzt einen Be⸗ richt aus Moskau wieder, wonach ſich ein nor⸗ wegiſches Schiff mit ſotvjetruſſiſchem Kriegs material z. Zt. auf dem Wege nach Spanien befindet. Beamte des außen⸗ politiſchen Kommiſſariats in Moskau ſeien nicht bereit geweſen, dieſe Berichte zu demen⸗ tieren. J. Europa vor der Enkſcheidung Der Führer hatte in ſeiner Erntedankrede auf dem Bückeberg die außenpolitiſche Lage in ſcharfen Strichen gezeichnet. f Er hatte auf die unruhige und drohende Welt ringsum hinge- wieſen, auf die Ausbrüche menſchlicher Leiden⸗ . l „Jeder ſchaften und menſchlichen Wahnſinns. von uns empfindet es: die Welt geht vielleicht tragiſchen Schickſalen ent* n. wir aber ſtehen mitten in dieſer Welt! Deutſchland kann ſich nicht aus ihr ent⸗ fernen. Das iſt uns allen klar: wenn heute Euxopa im Wahnſinn des Bolſchewismus ver⸗ ſinken würde, niemand könnte uns helfen, wir wären auf uns allein ängewieſen. Entweder wir werden dann die Not meiſtern, oder die Not muß uns überwältigen.“ Aus einer ſolchen Lage ergibt ſich die Not⸗ wendigkeit für die Nation, mehr noch als bis⸗ her aneinanderzurücken und Tuchfühlung mit einander aufzunehmen.„Denn: wir werden umſo ſtärker ſein, je enger wir zuſammen⸗ rücken. Ein Volk ſind wir, und niemand kann uns brechen! Ein Volk bleiben wir, und keine Welt kann uns jemals bezwingen. Und indem wir dieſe Kraft der Gemeinſchaft an uns ſelber alle erleben, wächſt auch die gh zur Behaup⸗ tung des Lebens auf allen Gebketen der menſch⸗ lichen Arbeit.“ So warb der Führer wieder um Glauben und Vertrauen, um den Willen zur Gemein⸗ ſchaft. Er kennzeichnete den Zuſtand der Welt in ihrer Unruhe und Gärung und verglich da⸗ mit Deutſchland in ſeinem wirtſchaftlichen, ſo⸗ zialen und politiſchen Frieden. Aber freilich: „Die heutige Welt erfordert es, daß wir auf der Hut ſind und uns feſt auf un⸗ ſeren Boden ſtellen. Wir wiſſen nicht, was um uns noch vorgeht, aber über Deutſchland hal⸗ ten wir den ſtarken Schild unferer Wehr und Waffen, getragen von unſerer Vernunft und unſerem Mut.“ Und der Führer wies auf die vor uns liegende Jahresarbeit hin, auf den Vierjahresplan, der zahlloſe gewaltige Roh⸗ ſtoffabriken entſtehen laſſen werde.„Und ich glaube, wir werden dann nach ein em Jahr in einer vielleicht noch un⸗ ruhiger gewordenen Welt! wie ein granitener Felſen der Ord⸗ nung, der Sicherheit und der Tätigkeit aus diefer roten Flut herausragen. Das iſt meine Ueberzeu⸗ gung: wenn um uns herum alles zu brennen anfinge, wenn überall der Wahnſinn ſich durch⸗ ſetzen ſollte, ſo wie er es in Spanien verſucht, in Deutſchland wird das niemals mehr gelingen. Hier ſteht die Front des deutſchen Volkes, Arbeiter, Bauern und Gei⸗ ſtesſchaffende, als eine große, nie zerſtörbare Gemeinſchaft.“ So ſprach der Führer. Er ſieht den bedroh⸗ 8 Zuſtand der Welt, und er gibt ſich keinen Flluſionen hin, daß dieſer Zuſtand ſich ſo bald ändern werde.„Die Welt geht vielleicht tra⸗ giſchen Schickſalen entgegen.“ Wie ein Toten⸗ gräber wühlt der Bolſchewismus am Grabe der Demokratien, und die Völker müſſen den Entſcheidungskampf führen, ob ſie im Chaos untergehen, oder ob ſie helfen wollen, daß eine Neuordnung Europas ihnen den Frieden bringt. Selbſt der franzöſiſche Miniſterprä⸗ ſident mußte in ſeiner Rede am letzten Sonntag feſtſtellen, daß die Völker über das Wirken des Kommunismus beunruhigt ſind und eine Sehnſucht nach autoritä⸗ rer Staatsführung immer ſtärker zu empfinden beginnen. Er will für ſich ſelber da⸗ raus keine Folgerungen ziehen, aber es muß ihn dünken, daß der Weg, den er führt, nur in ſchwerſte und bitterſte Auseinanderſetzungen führen kann. Die Völker ſind unruhig gewor⸗ den angeſichts der zerſetzenden und furchtbaren Arbeit des Totengräbers, und neue Fronten bilden ſich, zwiſchen denen ſich ein heftiger Kampf ankündigt. Reichsleiter Roſenberg nahm die Gele⸗ genheit wahr, vor den ausländiſchen Diplomaten und der Preſſe die weltbolſchewiſtiſche Zerſet⸗ zungsarbeit zu kennzeichnen. Er wies darauf hin, daß ſich in dem gegenwärtigen entſchei⸗ dungsvollen Kampfe nicht Proletariat und Bür- gertum, nicht Bolſchewismus und Faſchismus gegenüberſtünden, ſondern der Weltbol⸗ che wismus und Europa überhaupt. Dieſer will keinen Frieden, ſondern die Zer⸗ ſtörung der Staaten, die er noch nicht unker⸗ jocht hat. Darum haben die europäiſchen Na⸗ tionen alle Urſache, Friedenspakte anzuſtreben, aber zu verhindern, daß die profeſſionellen poli⸗ tiſchen Giftmiſcher dabei ſtören. 1 zeigte den Zuſtand der politiſchen, ſozialen un wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Sowjetrußland auf, den Zuſtand einer ungeheuerlichen Verwahrloſung, und er konnte mit Recht fragen, ob die Völker ausgerechnet dem Verwahrloſten die Führung über⸗ laſſen wollen. Er wies auf die kriegeriſchen Vorbereitungen Sowjetrußlands hin, auf die Tatſache, daß ein Pakt mit Sowjetrußland kei⸗ nen Beitrag zum kollektiven Frieden bedeute, und er ſtellte die Völker Europas ernſt und eindringlich vor die Entſcheidung, ob ſie ſich vom Weltbolſchewismus ins Verderben führen laſſen wollen. Europa hat ſeine Traditionen, ſein altes überliefertes Kulturgut, ſeine Geiſtesgüter und ſeine alten Stätten ehrwürdiger Kultur, Städte und Kirchen.„Soll das alles vernichtet werden wie die Kirchen in Barcelona, wie der Alcazar von Toledo? Nein! Wir wollen die Leute in Moskau ſich einrichten laſſen wie ſie wollen, aber wir wollen ihre antieuropäiſche Lehre nicht. Wir wollen Schutz der Heilig⸗ tümer Europas!“ Schutz der Heiligtümer Europas! Dieſes Wort hat weithin ein Echo gefunden. Kardinal Innitzer kennzeichnet den Ernſt der Lage für die europäiſchen Völker. Der öſterreichiſche Biſchof Dr. ODudal würdigte den Kampf des * men, um den Bolſchewismus abzuwehren, der „Paris, 19. Okt. Wie Havas aus Toledo über den großen Erfolg der Nationaliſten be⸗ richtet, hatten ſich die roten Truppen bei Na⸗ val Carnero auf die Abwehr eines Angriffes der nationalen Truppen gefaßt gemacht und ihre dortige Front verſtärkt. Dabei ſcheinen ſie ihre Toledo⸗Front entblößt zu haben, was den durchſchlagenden Erfolg der nationalen Truppen in dieſem Abſchnitt mit erklärt. Der Befehlshaber der Roten Miliz, Olias del Rey hat aus Verzweiflung über die Flucht ſeiner Abteilungen Selbſtmord begangen. General Franco ſoll im übrigen die letzte Entſcheidung um Madrid beſonders ſorgfältig und ohne unnütze Eile vorbereiten, denn er wolle keine unnötigen Verluſte, da in Madrid nicht eine umzingelte Alcazar⸗Beſatzung be⸗ freit werden müſſe. Bei den für die nationalen Truppen erfolg⸗ reichen Kämpfen bei Illiscas wurde bereits nach kurzem Gefecht die Widerſtandskraft der nachts in Laſtwagen von Madrid nach Illis⸗ cas geworfenen Verſtärkungstruppen gebro⸗ chen. Ihre Verluſte erreichten binnen wenigen Stunden 200 Tote. Illiscas ſoll unter dem Bürgerkrieg wenig gelitten haben. Allerdings hatte ſich ein großer Teil der Einwohner auf das Land geflüchtet; beim Einzug der natio⸗ nalen Truppen betrug die Einwohnerzahl etwa 6000 gegen ſonſt 14000. Die Umgebung von Madrid zum Kriegsgebiet erklärt. Der Sender Tenerifa will aus gut unterrich⸗ teter Quelle erfahren haben, daß die baskiſchen Separatiſten Verhandlungen über die Ueber⸗ gabe von Bilbao eingeleitet haben, um der Gefahr zu entgehen, daß die Anarchiſten die Stadt völlig zerſtören. Die Straßenkämpfe zwiſchen Marxiſten und baskiſchen Separati⸗ ſten in Bilbao dauern an. Im Laufe des Sonntags wurde die Stadt erneut von natio⸗ nalen Fliegern mit Bomben belegt. wodurch an verſchiedenen Gebäuden beträchtlicher Scha⸗ den angerichtet wurde. Die„rote Regierung“ hat die Umgebung von Madrid einſchließlich der Stadt Illiscas, die ſich bekanntlich bereits in den Händen der nationalen Truppen befindet, zum Kriegs⸗ gebiet erklärt. Aſturiſche Bergarbeiter werden in Sowtjet⸗ rußland zum Bürgerkrieg„ausgebildet“. Die„Evening Standart“ veröffentlicht am Montag einen Bericht, der als ein Beweis herzlicher Empfang Bayreuth, 19. Okt. In Anweſenheit zahlreicher führender Perſönlichkeiten aus dem Reich ſowie aus Ungarn begannen am Mon⸗ tag in Bayreuth die er ſten Veranſtal⸗ tungen der Franz Liſzt⸗Gedenk⸗ woche. In der feſtlich geſchmückten Wagnerſtadt war bereits am Sonntagabend der Sonder- zug mit den ungariſchen Gäſten, die bereits an der Rei sgrenze in Paſſau von den deutſchen Gaſtgebern herzlich empfangen worden waren, eingetroffen. Die 235 Künſtler und Künſtlerinnen ſtanden unter der Führung des Direktors der Kgl. ungariſchen Oper in Budapeſt, Ladislaus von Markus. Außerdem trafen mehr als 25 Ehrengäſte aus Ungarn ein, an ihrer Spitze der Vertreter der ungariſchen Staatsregierung. Staatsſekretär Dr. Karl von Jalſoviczky, und der Vertreter des ungariſchen Kultusminiſteriums, Mini⸗ ſterialrat Dr. Aladar Haaſz. Weiterhin ſah man den Kgl. ungariſchen Geſandten in Ber⸗ lin, Exz. Döme von Stojay. Als Vertreter der öſterreichiſchen Regierun hatte ſich der öſterreichiſche Geſandte in erlin, Stephan Tauſchitz, eingefunden. An der Spitze der zahlreichen Ehrengäſte aus dem Reich erblickte man den Reichsjuſtiz⸗ miniſter Dr. Gürtner, den bayeriſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Ludwig Siebert, ſowie den thüringiſchen Miniſterpräſidenten Marſchler. Von der bayeriſchen Landesregierung war insbeſondere Staatsminiſter Adolf Wagner er⸗ ſchienen. Das Reichsaußenminiſterium war durch den deutſchen Geſandten in Budapeſt von Mackenſen vertreten. Groß war auch die Zahl der leitenden Perſönlichkeiten aus dem deutſchen Kulturleben. das alle Bayreuther Opernhaus im neuen Glanze Bayreuth, 19. Okt. Der bayeriſche Mini⸗ ſterpräſident Siebert weihte am Montagnach⸗ kik das wiederhergeſtellte alte Markgräf⸗ liche Theater im Rahmen einer Feierſtunde, der der Reichsjuſtizminiſter, der deutſche Ge⸗ ſandte in Budapeſt, von Mackenſen, als Ver⸗ treter des Reichsaußenminiſters, der öſter⸗ reichiſche Geſandte in Berlin, Tauſchitz, der baveriſche Innenminiſter, Gauleiter Adolf Wagner, Gauleiter Wächtler und Oberbürger⸗ meiſter Dr. Schlumprecht beiwohnten. In einer Anſprache ging Miniſterpräſident Siebert davon aus, daß die Triebkräfte der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung auf den berger Reichsparteitages eine europäiſche Tat. Der Erzbiſchof von Edinbourgh ſprach einen flammenden Proteſt egen die bolſchewiſtiſchen Teufeleien aus. Die Rechtskreiſe in Frankreich finden ſich zuſam⸗ Frankreich innenpolitiſch Chaos, außenpolitiſch in einen Weltkrieg ſtürzen wolle. So werden die Geiſter wach und erkennen die ungeheure Gefahr, die Euro- pa droht. Europa iſt zur Entſcheidung aufge⸗ in Bürgerkrieg und Nationalſozialismus gegen die rote Weltge⸗ fahr und nannte die Loſung des Nürn⸗ Heiligtümern gehört aber die ganze Gottesord⸗ Erfolge der Nafionaliſten vor Madrid daß die kommuniſtiſchen langer Im Jahr 1934 habe, dem Blatt zufolge die Drit⸗ kurz nach der Unterdrückung des Aufſtandes kommuniſtiſcher Bergarbeiter in Aſturien etwa 100 Rädelsfüh⸗ dafür gelten kann, Machenſchaften in Spanien von Hand vorbereitet worden ſind. te Internationale in Moskau rer dieſer Revolte nach Sowjetrußland zu Ausbildungszwecken eingeladen. ſollen im Sommer dieſes Jahres nach Spa⸗ nien zurückgekehrt ſein. Sie erhielten Befehl, an Bord der ſpaniſchen Kriegsſchiffe kommu⸗ niſtiſche Zellen zu bilden und die Offiziere zu überwachen. Bei Beginn der nationalen Erhe⸗ bung organiſterten dieſe Aſturier den bewaff⸗ neten Aufſtand, der mit der maſſenweiſen Er⸗ mordung der Offiziere begann. Als die Lage für die aſturiſchen Bergarbeiter, die Oviedo belagerten, kritiſch wurde, verließen die roten Rädelsführer ihre Schiffe, um ihren bedräng⸗ ten Geſinnungsgenoſſen an der Front zu Hil⸗ fe zu eilen. Die baskiſche Regierung verfügt Mobil- machung der Jahrgänge 1932 bis 1935. Nach einer Havasmeldung aus Madrid hat die Regierung des Baskenlandes die Mobil⸗ machung der Jahrgänge 1932—1935, ſowie die Militariſterung der für die Landesverteidi⸗ gung arbeitenden Fabriken und Induſtrien angeordnet. Iwei„Skaafsoberhüupler“ umarmlen ſich Azana bei Companys Paris, 20. Okt. Der Präſtident des roten Spanien, Azana, iſt am Montagabend in Bar⸗ celona eingetroffen, wo er eine Unterredung mit dem Präſidenten von Katalonien, Com⸗ panys, hatte. Der Madrider Arbeitsminiſter befand ſich bereits in Barcelona. Der Aufent⸗ halt Azanas in Barcelona ſcheint von länge⸗ rer Dauer zu ſein. In einer Mitteilung der kataloniſchen Gene⸗ ralida wird die„Umarmung“ der beiden Staatsoberhäupter“ als Beweis dafür hin⸗ geſtellt, daß die„beiden iberiſchen Völker“ in unverbrüchlicher Treue den Kampf„um die Franz Liſzi-Woche in Bayreuth Dank an d Volk ermöglicht habe, über die Sorgen des All⸗ tags hinweg dem höheren Sinn völkiſchen und nationalen Lebens zu dienen. der dann eine Feſtaufführung aus der Markgrafen⸗ zeit. Johann Adolf Haſſes Suvertüre zu„Pi⸗ ramo e kisbe“ leitete über zu Gruppen⸗ und Solotänzen und geſanglichen Darbietungen der Opernſängerin Elſe Schürhoff und der Kam⸗ merſängerin Hüni⸗Mihacſek von der Staats⸗ oper München. Mit Joſeph Haydns D⸗Dur⸗ Symphonie Nr. 101 klang die Weiheſtunde aus. des Oberbürgermeiſters der Stadt Bayreuth bei einem Empfang im neuen Schloß. nung des irdiſchen Lebens der Völker und der Staaten. ſittliche Autorität und Sitte, Erziehung und Weltbolſche wismus alle dieſe Gottesordnungen zu zerſtören ſucht, das kennzeichnet zur Genüge, wes Geiſtes Kind er iſt. muß man ihn erkennen. An dem. was er aus Rußland gemacht hat und noch macht, an dem, was er in Spanien vollbracht offenbar. Da gibt es kein Verſtecken und Tar⸗ nen mehr. rufen. Seine Heiligtümer ſind bedroht. Zu den wählen zwiſchen und der Zerſtörung. Freiheit“ fortzuſetzen gedenken. der ungariſchen Güſte unvergänglichen Werten unſeres Volkes, auf Boden und Raſſe, Blut und Charakter auf⸗ bauen. So erlebten wir mit ſtolzer Genugtuung daß die Baugeſinnung des Dritten Reiches nicht nur in gewaltigen Bauten ſich mit elemen⸗ tarer Wucht äußere, ſondern daß ſie mit glei⸗ cher Kraft wunderbare Bauzeugen unſerer Vergangenheit zu retten und zu erhalten ſich bemühe. Der Miniſterpräſident gab dann einen Rückblick auf die Geſchichte des Baues, wobei er darauf hinwies, daß die Wiederher⸗ ſtellung des Opernhauſes dem Führer zu dan⸗ ken ſei, der den Munſch ausgeſprochen habe, daß das Haus ſeiner Benutzung als Theater künftig enthoben und in erſter Linie als Bau⸗ und Kulturdenkmal erhalten werde. Es ſolle abgeſehen vielleicht von der einen oder anderen Theaterwoche beſonderer Art, in Zukunft nur für ganz offizielle feſtliche Veran⸗ ſtaltungen im Rahmen ſeines Stilcharak⸗ ters verwendet werden. Mit der Wiederinſtandſetzung des Overn⸗ hauſes werde ſo im Geiſte ſeiner Schöpfer eine der vornehmſten Verpflichtungen erfüllt, die ein deutſches Land im Dritten Reich überneh⸗ men könne. die Verpflichtung, die reichen geſchicht⸗ lichen Kulturwerte der einzelnen Gebiete zu erhalten und zu pflegen, ſie der Allgemeinheit zu erſchließen, nicht nur als Zeugen einer großen Vergangenheit, ſon⸗ dern auch als Wegweiſer für den Aufbau einer neuen großen deutſchen Kultur. Das ſei Arbeit an der Erfüllung des Wortes des Führers, daß die Geſchichte eines Vol⸗ kes und die Geſchichte einer Zeit in ihren Bauwerken fortlebt. Der Miniſterpräſident ſchloß mit einem en Führer der es dem deutſchen Nach dem Gruß an den Führer, dem Geſang deutſchen Hymnen erlebten die Teilnehmer Am Abend waren die Feſtteilnehmer Gäſte baveriſchen Miniſterpräſidenten und des gehören Ehe und Familie, gehören und Kirche, gehören Zucht Ordnung. Daß der An ſeinen Früchten hat, wird er Europa iſt gewarnt. Es hat zu den Mächten der Ordnung Dieſe Leute Slaafsſekrelär Milch über die ikalieniſche Luftwaffe Rom, 19. Okt. Staatsſekretär Milch ge⸗ währte einem Vertreter des„Giornale d'Italia“ eine Unterredung, in der er ſeine vorzüglichen Eindrücke von der italieniſchen Luftwaffe und ihren Flugplätzen ſchilderte. In den beiden letzten Jahren, ſo erklärte Staats⸗ ſekretär Milch, habe die italieniſche Luftfahrt große Fortſchritte gemacht Die hohe Geſchwin⸗ digkeit der Flugzeuge, ihre Transportmöglich⸗ keit, ihre leichte und vollkommene Manövrier⸗ fähigkeit, die Stärke ihrer Motoren und ihre geſteigerte Sicherheit hätten auf ihn den größ⸗ ten Eindruck gemacht. Den gleichen vorzüg⸗ lichen Eindruck mache die prächtige Diſziplin der Fliegeroffiziere und der Truppen. Auf dem Gebiet der wiſſenſchaftlichen und techniſchen Prüfungsanlagen ſei in der Flie⸗ gerſtadt Guidonia mit ihren hochmo⸗ dernen Einrichtungen vorzügliche Arbeit ge⸗ leiſtet worden. Zwiſchen der italieniſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft Ala Littoria und der Luft⸗ hanſa beſtehen ſeit Jahren freundſchaftlichſte Beziehungen. Neue Verkehrslinjen ſeien je⸗ doch, wie Staatsſekretär Milch auf die Frage des Vertreters des„Giornale d'Italia“ hinzu⸗ fügte, bei dem das ganze Jahr über beſtehen⸗ den engen Verkehrsnetz vorerſt nicht geplant, und alles bleibe bei den Abmachungen, die im vergangenen Juni mit Staatsſekretär Valle in erlin getroffen wurden. In der Luftwaffe arbeite Deutſchland mit der gleichen ſyſtematiſchen Anſtrengung und mit der gleichen konſtruktiven Begeiſterung wie Italien. Die gleichgerichteten Geſichtspunkte verbänden dabei die Luftfahrt beider Länder. Auch ſonſt habe er den ſtärkſten Eindruck von Italien erhalten, in dem er bereits zum fünf⸗ ten Mal von den italieniſchen Kameraden aufs Beſte aufgenommen worden ſei. Ende der deulſchlandreiſe der Brücken- und Slraßenbauer Hamburg, 19. Okt. Rund 100 Teilneh⸗ mer an der Internationalen Tagung der Brük⸗ ken⸗ und Straßenbauer trafen, von Bremen kommend, am Sonntag in Hamburg ein, wo ihnen im Rathaus ein feierlicher Empfang bereitet wurde. Im Auftrag des deutſchen Organiſationsaus⸗ ſchuſſes ſprach Baurat Sommerer, der her⸗ vorhob, wie großartige Eindrücke die Deutſch⸗ landreiſe ſämtlichen Teilnehmern vermittelt habe. Von München bis Hamburg ſeien nicht weniger als 1600 Klm. zurückgelegt worden, davon allein 500 Klm. auf Reichsautobahnen. Wo man hingekommen ſei, überall ſei man auf Zeugen großer geſchichtlicher Vergangenheit ge⸗ ſtoßen. Die größte Bewunderung aber habe die Bautätigkeit im Dritten Reich ge⸗ funden, die unter Adolf Hitler einen vorbild⸗ lichen Aufſchwung genommen habe. Für die ausländiſchen Gäſte dankte Profeſſot Weiß aus Riga der Stadt Hamburg für den herzlichen Empfang Die Deutſchlandreiſe werde, ſo ſagte er weiter, ſämtlichen Teilneh⸗ mern zeit ihres Lebens unvergeßlich bleiben. Obwohl die Rundreiſe nunmehr beendet ſei, könne er doch verſichern, daß nicht wenige der Teilnehmer an der Internationalen Tagung für Straßen⸗ und Brückenbau noch längere Zeit im Reichsgebiet verweilen würden. 300 neue Verhaftungen in Bombay „Polizei iſt Herr der Lage.“ London, 10. Okt. Bei den Unruhen in Bombay waren bis zum Sonntagabend etwa 50 Perſonen getötet und 490 verwun⸗ det worden. Drei Hindutempel und eine Reihe anderer Gebäude ſind völlig niedergebrannt. Im Laufe des Sonntags wurden rund 300 Unruheſtifter verhaftet. Sie ſind in einem Sondergefängnis in der Vorſtadt Worli unter⸗ gebracht worden, da die Stadtgefängniſſe be⸗ reits überfüllt ſind. Ueberführte Unruheſtifter ſollen auf Anweiſung des Polizeikommiſſars mit Auspeitſchen beſtraft werden. In einer am Sonntagabend in Bombay veröffentlichten Regierungserklärung heißt es, die Polizei ſei Herr der Lage. Der Gou⸗ verneur von Bombay, Lord Brabourne, beſichtigte im Sonntag das Unruhegebiet und hatte anſchließend eine fünf Stunden dauernde Beſprechung mit den Anführern der Hindus und der Mohammedaner. Es ſoll vereinbart worden ſei, alle Anſtrengungen zur Wieder⸗ herſtellung der Ordnung zu machen. Mosleys Propagandafeldzug bring Erfolge 88 London, 19. Okt. Der politiſche Korreſpondent der„Morning Poſt“ berichtet, daß die Partei Sir Oswald Mosleys im Londoner Eaſtend und beſonders in dem Stadtviertel Stepney große Erfolge zu ver⸗ zeichnen habe. In den Straßen ſehe man viele junge Leute, die das Faſchiſtenabzeichen trü⸗ gen. Unter der Arbeiterſchaft höre man zahl⸗ reiche Klagen über die Ausnutzungsmethoden der jüdiſchen Unternehmer. Kleine poliliſche Nachrichten Deutſch⸗polniſche Uebereinkunft über die Abwicklung von Aufwertungsrechtsverhältniſſen. Berlin, 19. Okt. Am 17. ds Mts. haben in Warſchau Bevollmächtigte der deutſchen und polniſchen Re ierung eine Uebereinkunft über die Abwicklung von Aufwertungs⸗ rechts verhältniſſen unterzeichnet. Die Uebereinkunft ermöglicht die Begleichung von Aufwertungsforderungen im Verrechnungswege. Gleichzeitig ſind einige Sondexvereinbarungen zwiſchen deutſchen und polniſchen öffentlich⸗ pechtlichen Kreditanſtalten zwecks end gültiger Abwicklung der zwiſchen ihnen beſtehenden Rechtsverhältniſſe unterzeichnet worden. * Amſterda m, 19. Okt. Die Niederländiſche Bank hat den Diskont um 75 v. H. von 3 auf 27% v. H. geſenkt. Die letzte Diskontſenkung erfolgte am 7. Juli 1936. en Ehe 0 Reise b handelt inden auf kit Aus di 1 der 0 laß fettige! chen, o Oder eif det. 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Die Welt, in der wir leben, iſt voller Rätſel und Geheimniſſe. Das Licht, das wir mit un⸗ ſeren Augen wahrnehmen, ſtellt nur einen klei⸗ nen Ausſchnitt im gewaltigen Reich der Strah⸗ len dar, im ſchier unendlichen Meer der elektro⸗ magnetiſchen Wellen, die ſich uns im Radio, in der Wärme, in der kosmiſchen Strahlung und ſo weiter offenbaren. Wir empfinden als ſicht⸗ bares Licht jene Wellen, deren Länge ungefähr zwiſchen dem 400. und 700. Millionſtel eines Millimeters liegt. Von der letzten Grenze an erſtreckt ſich der Bereich der unſichtbaren infra⸗ roten Strahlen. Sie waren ſchon um das Jahr 1800 von dem Aſtronomen Herſchel entdeckt worden, aber erſt in der jüngſten Zeit iſt es ge⸗ lungen, ſie der Photographie dienſtbar zu ma⸗ chen. Möglich wurde dieſe Erfindung durch die Entdeckung von neuen Farbſtoffen, durch deren Beimiſchung die Bromſilberſchicht der Photo⸗ platten und Rollfilme auch für die infraroten Strahlen empfindlich wurde. So vermag nun das Auge der Kamera Dinge zu erfaſſen, die wir mit unſerem Sehvermögen und den bisher üblichen Behelfen nicht wahrnehmen konnten. Die Photographie des Unſichtbaren iſt Tatſache geworden. Die Erdkrümmung wird photographiert Die erſten Verſuche wurden bei Landſchafts⸗ aufnahmen gemacht. Schon hier ſtellte es ſich heraus, daß die Infrarot⸗ Photographie gera⸗ dezu großartige Möglichkeiten in ſich birgt. Die unſichtbaren Strahlen werden durch Staub und Waſſerpartikelchen in der Luft weit weniger zerſtreut und abgelenkt als das ſichtbare Licht. Mit ihrer Hilfe können wir weitentfernte Ge⸗ genſtände feſthalten, wir können Landſchaften, die in Dunſt und Nebel gehüllt ſind, mit wun⸗ derbarer Schärfe auf die Platte bekommen. So konnte man zu der phantaſtiſch anmutenden Leiſtung kommen, die dem amerikaniſchen Flie⸗ geroffizier Stephens geglückt iſt. Er konnte aus einer Höhe von 7000 Metern den Hori⸗ zont in einem Umkreis von 330 Meilen, alſo faſt 530 Kilometer, photographieren. Auf die⸗ ſer Aufnahme vermochte man ſogar die Erd⸗ krümmung zu meſſen und damit einen photo- graphiſchen Beweis für die Kugelform unſeres Planeten zu erbringen. Nebel— keine Gefahr mehr Der Fähigkeit der infraroten Strahlen, auch dichte Nebelwände zu durchdringen, haben wir die Erfindung der ſogenannten Nebelkamera zu nerdunken. Sie wird es in Zukunft jedem Schiff ermöglichen, bei völlig unſichtigem Wet⸗ tewiſo ſicher zu manvörieren, als ginge die Reiſe bei ſchönſtem Sonnenſchein vor ſich. Es handelt ſich hier um eine Kamera, die in Ab⸗ ſtänden von etwa 30 Sekunden Aufnahmen auf einem Infarotfilm großen Formats macht. Das Fixierbad befindet ſich gleich im Apparat, und der Filmſtreifen paſſiert es automatiſch, ſo daß man ſchon nach dreißig Sekunden das fertige Bild erhält. Auf dieſem kann man nun ſehen, ob ein Hindernis— etwa ein Fahrzeug oder ein Eisberg— ſich auf der Strecke befin⸗ det. Dieſe Erfindung hat ſich bereits praktiſch bewährt. Kunſtfälſcher werden entlarvt Eine große Rolle dürfte der Infrarot⸗Pho⸗ tographie in der Kriminaliſtik beſchieden ſein. Sie entlarvt unbarmherzig Fälſchungen von Bildern und Dokumenten. Jede Uebermalung mit modernen Farben wird ſofort ſichtbar, da ſie die infraroten Strahlen durchläßt, im Ge⸗ enſatz zu den Farben, die von den alten Mei⸗ 11 verwendet wurden. Erſtaunlich iſt die irkung, die man mit Hilfe der infraroten Strahlen bei der Entzifferung alter, unleſer⸗ licher Papyri erzielt. Schrift und Papyrus ha⸗ ben, wenn ſie ungünſtig verwahrt wurden, im Laufe der Jahrhunderte eine tiefbraune Färbung angenommen und ſind voneinander kaum zu unterſcheiden. Auf der Photographie kommt aber der Text mit größter Klarheit heraus, da die infraroten Strahlen von der Farbe abſorbiert, vom Hintergrund aber re⸗ flektiert werden. So bekommt man die unleſer⸗ liche Schrift ſchwarz auf weiß zu ſehen. In der Medizin laſſen ſich alle Blutgefäße unter der Haut photographieren. 2 Noch ein Wunder können wir mit Hilfe der infraroten Strahlen vollbringen. Wir ſind imſtande, einen Brief Seite für Seite zu pho⸗ tographieren, ohne ihn aus dem Amſchlag zu nehmen und entfalten zu müſſen. Das infra⸗ rote Auge durchdringt die ſchützende Hülle und entſchleiert uns alle Geheimniſſe. die der Schreiber dem Papier anvertraut hat. 6 Rudolf Stratz geſtorben Bernau am Chiemſee, 19. Okt. Der Schriftſteller Rudolf Stratz iſt im Alter von 71 Jahren auf ſeinem Gut Lambelhof am Chiemſee nach zweitägiger Krankheit ge⸗ ſtorben. Unglück an einem Bahnübergang Vier Tote 5 Dirſchau, 19. Okt. Ein Durchgangs⸗ 1 am Samstag in Lunau bei Dirſchau auf einem Bahnübergang in einen Leiter⸗ wagen. Auf dem Wagen, der mit Umzugsgut beladen war, ſaß eine Frau mit ihren drei Kindern. Ihre Leichen wurden fürchterlich zerſtückelt ſiebzig Meter von dem Bahn⸗ übergang entfernt aufgefunden. Das Unglück iſt nach der amtlichen Mitteilung auf die Un⸗ zuverläſſigkeit des Schrankenwärters zurück⸗ zuführen. Als er ſah, was er angerichtet hatte, floh er. Erſt nach einigen Stunden konnte er verhaftet werden. Der Leiterwagen gehörte einem Stellmacher aus dem Kreiſe Stargard, der in ein Dorf in der Nähe von Dirſchau überſiedeln wollte. Ein deulſcher held in der Schlacht von Jena Es ſind jetzt 130 Jahre ſeit der für Preußen ſo verhängnisvollen Schlacht von Jena ver⸗ floſſen, Es iſt viel zu wenig bekannt, daß auch dort Preußen in, bedrohteſter Lage großen Hel⸗ denmut bewieſen hat. Ein Zeichen dankbaren Gedenkens für ſolche Toten wurde jetzt auf der Höhe von Vierzehnheiligen für den Kommandeur des kgl. preuß. Infanterie Regiments von Grawert Nr. 47. Major Fried⸗ rich Wilhelm Magnus von Eberhardt in Gegenwart der Nachfahren dieſes tapferen Offiziers und von Vertretern der neuen Wehrmacht feierlich enthüllt. Der Sohn dieſes Majors diente als 15jähr. Fähnrich im Stabe des Fürſten von Hohenlohe und traf ſeinen Vater in der Schlacht. Ein kur⸗ zer Händedruck, einige kernige Worte und dann gings weiter in den Kampf. Noch ein zweites Mal ſah er ihn mit einer Kopfwunde, aber noch zu Pferde und ſein Regiments unabläſſig an⸗ feuernd. Es war den Preußen gelungen, lang⸗ ſam bis zum Dorf Vierzehnheiligen vorzurücken und Teile der Diviſion Grawert ſetzten ſich in einem Teile des Ortes feſt, deſſen Beſitz für die Franzoſen ſehr wichtig war. Aber den verſtärk⸗ ten Angriffen des Feindes konnten die preußi⸗ ſchen Regimenter, deren Reihen ſich ſchon be⸗ denklich gelichtet hatten, auf die Dauer nicht widerſtehen. Vergeblich ſprengt Fürſt von Ho⸗ henlohe mit ſeinem Stab vor mit der Fahne des Regiments in der Hand. Auch die Nachbar- regimenter beginnen zu wanken. Major von Eberhardt ritt, aus mehreren Wunden blu⸗ tend, vor ſeinem Regiment ungeachtet des hef⸗ tigſten Feuers der Gegner, ſein Pferd wurde zuſammengeſchoſſen. Er führte die Truppen zu Fuß weiter, bis ein anderes Pferd zur Stelle war. Bald darauf ſahen ihn ſeine Soldaten herabſtürzen. Seine letzten Worte waren: „Kinder, euer Kommandeur fällt! Haltet euch ſo wie er bis zum letzten Blutstropfen, dann ſeid ihr brave Soldaten!“ Das Regiment konnte auch bald darauf wieder zum Stehen gebracht werden, aber die Schlacht vermochte es nicht mehr zu retten. An der Stelle, wo dieſer tapfere Truppen⸗ führer den Heldentod ſtarb, erhebt ſich jetzt der Gedenkſtein, ein mächtiger Muſchelkalkblock mit einer ſchlichten Inſchrift. General der In⸗ fanterie Exz. von Eberhardt, Ar meeführer im Weltkrieg, gedachte in ſoldatiſchen Worten ſeines Vorfahren bei der Enthüllung des Ehrenmals. Auch ein Generalleutnant von Eberhardt nahm an der Feier teil, und der Geiſtliche aus Weimar, der die Weiherede hielt. war ebenfalls ein Nachkomme des tapferen Offiziers von 1806. Die Ilurmverheerungen an der deulſchen Küſte Die Sturmflut an der ſchleswig⸗-holſteiniſchen Veſtküſte Kiel, 19. Okt. Bei der Sturmflut, die am Sonntag die ſchleswig⸗holſteiniſche Weſtküſte heimſuchte, ſtieg der Waſſerſtand bis auf 3½ Meter über den gewöhnlichen Hochwaſſerſtand. Der Wind, der ſchon am Samstag die Stärke 7 aus Weſten erreicht hatte, ſtieg am Sonntag in den Böen bis auf Stärke 11. Das Waſſer überflutete die Vor⸗ Menſchen und Vieh für die Nacht geräumt wurde. „Die opferbereite Mitwirkung der Arbeits⸗ dienſtmänner verdient beſondere Anerkennung und hat ſich für die an der Küſte immer plötz⸗ lich auftretenden Gefahren als wertvolle Not- hilfe erwieſen. Die zuſtändigen Behörden wer⸗ den nun prüfen, wie die bei dieſer Sturmflut in reichem Maße geſammelten Erfahrungen nutzbar gemacht werden können. Kiel, 19. Okt. Der außergewöhnlich ſchwere Nordweſt der geſtern in ganz Norddeutſchland Sturmflut an den deulſchen Küſten Der ſtarke Nordweſtſturm, der über der Nordſee tobt, hat gewaltige Waſſermaſſen in die Elbe hineingedrückt, ſo daß die Straßen in der Nähe ſind. Nur mit Booten kann der Verkehr aufrechterhalten werden. ländereien, und der Wellenauslauf erreichte an vielen Stellen die Deichkrone. In dem Gebiet von der däniſchen Grenze bis Schobüll bei Hu⸗ ſum entſtanden am Feſtland und auf den In⸗ ſeln trotz des ſtarken Wellenangriffes an Dei⸗ chen und Uferſchutzwerken nur verhältnismäßig kleine Schäden. Größere Schäoen zeig⸗ ten nur die Strandmauern bei Wüttdün auf Amrum, der Nordſtrander Damm, die Weſtſeite der Inſel Nordſtrand und der Deich des Dockkoogen bei Huſum. Bei dem Nord⸗ ſtrander Damm gingen die Spritzer über die gepflaſterte Straße hinweg. An der Nord⸗ böſchung entſtanden durch den ſtarken Wellen- gang zahlreiche Einbrüche in die obere Böſchung, die bis an das Pflaſter reichten, das teilweiſe unterſpült wurde. Das die Straße begrenzende Geländer iſt dabei teil⸗ weiſe verſackt. Bei dem weſtlichen Deich auf der Inſel Nordſtrand iſt durch die über den Deich ſpritzenden Waſſermengen auf einer Länge von rund 230 Metern die Innenböſchung zum Rutſchen gebracht worden. Die vordere Böſchung des Dockkoogdeiches hat in der Nähe der vorſpringenden weſtlichen Spitze zahlreiche Anfreſſungen erhalten. Für die Ederabdämmung bedeutet dieſe Flut die erſte ernſte Probe, die gut überſtanden iſt. Die Stauwirkung der Eiderabdämmung hielt ſich in den durch Be⸗ rechnung und Modellverſuche vorausbeſtimm⸗ ten Grenzen. Bedrohlich war die Lage nur eine Zeitlang in Friedrichsſtadt, wo die Deich⸗ verſtärkung an der Stelle einer Bahngleisüber⸗ führung noch nicht fertiggeſtellt war. 5 Die Deiche der landſchaftlichen Deichverbände Norder⸗ und Süder⸗Dithmarſchen ſowie die neuen Dämme nach Helmſand und vor der Friedrichskoogſpitze haben kaum gelitten. Eine Ausnahme liegt am Deich des Neufelder Koo⸗ ges vor, deſſen äußere Böſchung derartig be⸗ ſchädigt war, daß vorſorglich der Koog von Hafens überflutet (Weltbild, K.) des Hamburger tobte, und orkanmäßige Stärke erreichte, hatte an der ſchleswig⸗holſteiniſchen Weſtküſte eine ſo ſchwere Sturmflut zur Folge, wie ſie ſeit Jahrzehnten nicht erreicht wurde. Der Waſſer⸗ ſtand erreichte Höhen, die das Ausmaß der höchſten bekannten Sturmflut übertrafen. Die ſchwere Sturmflut hat naturgemäß e r⸗ heblichen Schaden an den Hochwaſſer⸗ ſchutzbauwerken an der Weſtküſte Schleswig⸗ Holſteins angerichtet. Alte und neue Bauten ſind gleichermaßen in Mitleidenſchaft gezogen worden. Die Schäden am Deich des Neu⸗ felder Kooas. in der Gegend von Büſum, und am Nordſtrander Damm, ſowie auf der Inſel Sylt, ſind groß, jedoch haben die Dei⸗ che und Bauwerke dem Blanken Hans ſtand⸗ gehalten. An den neuen Kögen ſind größere Schäden nicht entſtanden insbeſondere hat die Eider⸗Abdämmung bei Nordfeld die⸗ ſem erſten mächtigen Anprall hervorragend Stand gehalten. Selbſt in den noch im Aus⸗ bau befindlichen Deichen unterhalb der Ab⸗ dämmung ſind keine Gefahrenpunkte entſtan⸗ den. Einzelheiten liegen noch nicht vor. Stralſund ohne Waſſer Stralſund, 19. Okt. Der Sturm in der Oſtſee hat in Stralſund ebenfalls ſchweren Schaden angerichtet. Nicht nur das Bollwerk iſt gebrochen, auch Licht⸗ und Fernſprechleitun⸗ gen wurden zerſtört. Der Fährbetrieb nach Rügen mußte eingeſtellt werden. Die Kraft⸗ wagen verſuchten daher über den Rügendamm zu gelangen. Da aber die Fahrbahn noch nicht betriebsfähig iſt, blieben ſie zum Teil bis an die Achſen im Lehm ſtecken. Das Signalboot am Rügendamm wurde vollgeſchlagen und ging unter. Am Montag früh brach das Hauptrohr der ſtädti⸗ ſchen Waſſerleitung. Die Urſache iſt wahrſcheinlich auf Unterſpülung zurückzufüh⸗ ren. Das ausſtrömende Waſſer überſchwemmte die angrenzenden Straßen. Die ganze Stadt iſt ſeitdem ohne Waſſer. Städtiſche Straßen⸗ ſprengwagen fahren durch die Straſten und geben Waſſer in zugeteilten Mengen an die Bevölkerung ab. Der Sturm an der Nordſee abgeflaul Hamburg, 19. Okt. Der Weſtſturm über der Nordſee iſt am Montag ſtark abgeflaut. Am Vormittag wurden von den Nordſeeſtatio⸗ nen weſtliche Winde in Stärke von 3 bis 6 ge⸗ meldet. Die See iſt jedoch noch tief aufge⸗ wühlt, ſo daß vorläufig nur die größeren Schiffe ihre Fahrt in See angetreten haben, während die kleineren Fahrzeuge nach wie vor in der Elbmündung ankern, um ruhigere See abzuwarten. Die Aufräumungsarbeiten im Neufelder Koog Hamburg, 19. Okt. Die e arbeiten im Neufelder Koog, an denen ſi Männer aus allen Formationen der Bewegung beteiligten, ſchreiten rüſtig vorwärts. Am Montag mittag wurden wiederum alle Feuerwehren aus der Umgebung zur Ablöſung gerufen. Das Waſſer iſt vollkommen abgelau⸗ fen, ſo daß ein ſchnelles Arbeiten möglich iſt. Der Deich am Adolf⸗Hitler⸗Koog hat die Sturmflut glänzend beſtanden. Er zeigt keinerlei Schaden. Die Aufräumungsarbeiten ſtehen unter Leitung des Bezirksbauernführers von Süderdithmarſchen. Franzöſiſche Zammlung gegen den Bolſchewismus §§ Paris, 19. Okt. Der Nationale Front⸗ kämpferverband UNC, der 900 000 Mitglieder in allen Bevölkerungsſchichten hat, erläßt einen Aufruf zu einer„franzöſiſchen Sammelbewe⸗ gung“, den die Rechtspreſſe veröffentlicht. Außerdem iſt der Vorſitzende des Verbandes UNC, Jean Goh, beauftragt worden, mit den führenden Männern der Organiſationen und Parteien die gegen eine Sowjetdiktatur kämp⸗ fen, Fühlung aufzunehmen. Alle ſollen er⸗ faßt werden, angefangen von der Volks⸗ partei Doriots über die radikalſozialiſtiſchen Parteigruppen bis zu den nationalen Par⸗ teien. Der moloriſierle Theſpiskarren Radio, Kino und Theater in Addis Abeba. Addis Abeba, im Okt. 1936. (3. T.) Im großen Saal des neuen Ghebbi, des ehemaligen Kaiſerpalaſtes in Addis Abeba, iſt eine Wand mit einer rieſenhaften Trikolore bedeckt. In dieſem Saale, der nach den frü⸗ heren abeſſiniſchen Begriffen von Ziviliſation und Kultur mit überladenem Pomp ausgeſtat⸗ tet war, pflegte der Negus mit ſeiner Familie und ſeiner engeren Umgebung den Filmvorfüh⸗ rungen beizuwohnen, die allwöchentlich ſtatt⸗ ſanden. Dies war der einzige Kunſtgenuß, den die Hauptſtadt Addis Abeba einem ſehr beſchränk⸗ ten Kreis bot. Wohl gab es in Addis Abeba auch ein öffentliches Kino, das aber den euro⸗ päiſchen Beſuchern vorbehalten war. Sein Be⸗ ſitzer aber mußte beim Eintreffen eines neuen Films dieſen erſt„bei Hofe“ vorführen. Von ſeinem Urteil hing es dann ab, ob der Bild⸗ ſtreifen öffentlich gezeigt werden durfte oder nicht. Der Negus hatte eine Vorliebe für Filme, die das komplizierte Leben in den zivi⸗ liſierten Staaten darſtellten: das war Diplo⸗ matie, denn er wollte ſeinen Untertanen zei⸗ gen, wie unſäglich ſchwer es die Menſchen der Kulturſtaaten hatten, und wie einfach und rei⸗ bungslos ſich das Leben in Aethiopien ab⸗ wickelte. Kriegeriſche Filme waren in Ghebbi ebenfalls gern geſehen, verboten aber waren alle Tonfilme, denn der Klerus hatte ſich mit aller Schärfe gegen die„diaboliſche Wieder⸗ gabe“ der menſchlichen Stimme ausgeſprochen. Obwohl ſie kaum Unheil angerichtet hätten, denn nur ganz wenige der Eingeborenen ver⸗ ſtanden eine europäiſche Sprache. Heute iſt es dagegen anders. Ein Schau⸗ ſpiel, das man in Addis Abeba täglich erleben kann, iſt der Lautſprecherwagen, den das Preſſeamt der Kolonie durch die Straßen ſchickt. Ein junger Eingeborener aus Schoa ſitzt neben dem Lenker und fordert durch das Megaphon die herbeiſtrömenden Mengen zum Zuhören auf. Er beherrſcht auch italieniſch, iſt alſo in der Lage, die Tagesnachrichten zu ver⸗ dolmetſchen. Dieſe geſprochene Zeitung erfreut ſich bei der Bevölkerung der Hauptſtadt größ⸗ ten Intereſſes. Seit einigen Wochen hat Abeſſinien auch den berühmten Theſpiskarren, es iſt dies ein hoher, in eine Bühne zu verwandelnder Laſt⸗ wagen mit Kuliſſen und all dem Zubehör eines kleinen Theaters. Dieſer Karren iſt in erſter Linie für die italieniſchen Soldaten und Ar⸗ beiter beſtimmt, denen in Addis Abeba jede Zerſtreuung fehlt. Hier werden mit Vorliebe Einakter aufgeführt, meiſt heiteren Inhalts. Der Theſpiskarren beſitzt auch ſein eigenes Or⸗ cheſter, das alle populären Weiſen beherrſcht. Das Preſſeamt, das ſich ſpeziell mit der He⸗ bung der äthiopiſchen Kunſt befaßt, hat auch ein Eingeborenenorcheſter gegründet, das aus ſechs Mann beſteht. Dieſe Muſikan⸗ ten, die früher nie zum Spielen kamen, ſondern meiſt die Fäuſte gegeneinander ballten, weil keiner ſich auf den anderen verlaſſen konnte, ſind im Begriff, die Eingeborenen für die Mu⸗ ſik zu begeiſtern. Aber auch der Theſpiskarren erfreut ſich größter Beliebtheit beim abeſſini⸗ ſchen Publikum. Obwohl nur die wenigſten italieniſch verſtehen, verfolgen ſie geſpannt die Darbietungen dieſes Theaters im Freien. Auch das unlängſt eröffnete Freilichtkino findet gro⸗ zen Zuſpruch. Die meiſten der Zuſchauer kön⸗ nen ſich den Film und alles, was damit zuſam⸗ menhängt, kaum erklären. Sie ſind baß vor Erſtaunen. Sie wußten nur vom Hörenſagen, daß im früheren Kaiſerpalaſt auf der Lein⸗ wand irgendetwas vor ſich ginge, was es aber in Wirklichkeit war, blieb ihnen ſtets ein Buch mit ſieben Siegeln. 3 8 — ä——————— n * — r ä 8 . S ——— PPP —. . Die Jeilung gehörl in den Ankerricht Eine Forderung der Jugend. Berlin. 20. Okt. Der deutſche Schüler, der nicht nur beſtimmte Mengen von Wiſſen und Fertigkeiten erwerben, ſondern politiſch den⸗ kendes und handelndes Glied des deutſchen Volkes werden ſoll. muß auch lernen, die Zeitung zu leſen. Daraus ergibt ſich für die Schule geradezu die Verpflichtung, ſich ebenfalls des Mittels der Zeitung zu bedienen und den Schüler zum Zeitungsleſer zu erzie⸗ hen. Von der deutſchen Jugend wird dieſe Forderung nachdrücklich erhoben. Im Preſſedienſt des Rei chsjugendfüh⸗ rers wird dazu ausgeführt, daß die Zeitung zuerſt in den Geſchichtsunterricht gehöre, denn ſie vermittle die Kenntnis des Zeitgeſchehens, ... ˙· cr Zei 35„deulſchland“ finden noch Muſterungen für den freiwilligen Eintritt in die SS.⸗Verfügungstruppe zum 1. November ſtatt. Bewerber können ſich hier⸗ zu noch ſchriftlich bei SS.„Deutſchland“, Ab⸗ teilung Ib, München 13, Ingolſtädterſtr. 193, unter Einſendung eines Lebenslaufes mit Lichtbild melden. eee eee e ieee für das es kein Geſchichtsbuch geben könne. Immer bleibe im jungen Menſchen eine Ab⸗ neigung gegen das Lehrbuch, das ausdrücklich für ihn“ geſchaffen wurde. Von der Zeitung wiſſe er daß ſie ihm genau wie allen anderen Menſchen vorliege. Auch der Wirtſchafts⸗ teil der Zeitungen, ferner die Fragen des Rechts, der Volksgeſundheit, der Siedlung und des kulturellen Le⸗ bens ſeien Dinge, in die man in der Schule durch die Zeitung eingeführt werden könne. Dabei werde ſich immer eine günſtige Arbeits⸗ teilung zwiſchen Geſchichts⸗ und Deutſch⸗Unter⸗ richt finden laſſen. Natürlich könne die Zeitung immer nur Eintagsarbeit ſein. Aber ſie ſei notwendig als verbindendes Element zwiſchen dem Lehrſtoff und dem Geſchehen unſerer Tage. „Um den Lehrſioff in Gegenwartsnähe zu rücken, ſeien auch fremdſprachliche zZei⸗ zung en geeigne. Es ſei vielmal leichter für den Schüler. den Geiſt der franzöſiſchen Spra⸗ che aus eine nen seitlichen Reiſebeſchreibung, aus einem Bericht über die Geſchehniſſe in Spanien zu begreifen, als aus der weniger reizvollen Ueberſetzung irgend eines Leſeſtücks. Die Zeitung gehöre in das Geſamtgeſchehen des Unterrichts. 8 Der Chef der deutſchen Polizei, Reichs⸗ führer SS Himmler, in Rom Rom, 19. Okt. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Him mler, traf am Montag kurz nach 12 Ühr in Rom ein. Zu ſeiner Begrüßung waren der Staatsſekre⸗ tär im Miniſterium des Innern. Buffa⸗ rini⸗Guidi, der Chef der italieniſchen Polizei, Senator Bocchini, der Präfekt von Rom und der deutſche Botſchafter von Haſ⸗ ſell auf dem Flughafen Littorio zugegen. Urkeile, die das Volk verſteht Das Volksempfinden in der Rechtsſprechung Berlin, 19 Okt. Ueber die neuen Auf⸗ 8 des Richters in der Rechtsſprechung, eren Erfüllung durch die Erziehung des Rechtswahrernachwuchſes erreicht werden ſoll, veröffentlicht Staatsſekretär Dr Freisler in der„Deutſchen Juſtiz“ eine 3 Dr. Freisler betont, daß damit, daß der Na⸗ tionalſozialismus volkserzieheriſch, die Vor⸗ ausſetzung für die Befreiung des Rechtsden⸗ kens ſchuf und daß der Geſetzgeber die der Befreiung entgegenſtehenden Schranken weg⸗ räumte, das neue befreite Denken im Straf⸗ recht noch nicht Wirklichkeit ſei. Eine ſolche grundſätzliche Umſtellung könne nicht von heute auf morgen und auch nicht ohne Schwankun⸗ gen durchgeführt werden. Gewiß lägen be⸗ reits einige Urteile vor, in denen die Um⸗ ſtellung auf das neue Rechtsden⸗ ken mißglückt ſei und in denen die Rechtsſchöpfung unmittelbar aus dem geſun⸗ den Volksempfinden zu unrichtigem Ergebnis geführt habe. Deshalb ſei es aber durchaus nicht angebracht. zur Vorſicht im neuen Rechts⸗ denken zu mahnen. Die wenigen nicht befrie⸗ digten Einzelfälle ſeien nicht das Entſchei⸗ dende, ſondern es ſei notwendig, an den Mut zu appellieren, den neuen Weg friſch und kraftvoll zu beſchreiten. Bei der rechtlichen Würdigung einer Tat dürfe der Richter und Staatsanwalt nicht zunächſt auf das Geſetz ſchauen, ſondern er müſſe auf die Stimme des Volksgewiſſens. auf das ge⸗ ſunde Volksempfinden hören. Erſt wenn er nach vollſtändiger Aufklärung des Sachver⸗ halts und nach Meſſuna der Tat und des Täters am letzten Quell des Rechts. dem Volksgewiſſen, die Strafwürdigkeit und Straf⸗ barkeit feſtgeſtellt habe, müſſe er nunmehr ſein Augenmerk auf das Geſetz wenden. um feſtzu⸗ ſtellen, ob das Geſetz die Tat mit Strafe be⸗ droht. l Wenn die Beſtrafung aus dem geſetzlichen Strafbeſtand keine angemeſſene Sſühne bedeute, dann müſſe ſich der Richter entſchließen, die Strafbarkeit unmittelbar aus dem geſunden Volksempfinden heraus auszuſprechen. Auf dieſe Weiſe werde ein Urteil zuſtande kommen, das jeder Nichtberufsrichter mitfinden, ſelbſt begründen und als Volksgenoſſe mittragen könne, das infolgedeſſen das Volk auch ver⸗ ſtehen könne. Wir gelangten hier damit zu einer Rechtspflege. von der das Volk fühle daß ſie eine Aeußeruna ſeines eigenen Lebens ſei. Das aber ſei erforderlich, damit wir wie⸗ der zu einem Volksrecht kommen. Ein Volks⸗ recht ſei noch nicht da, wenn das geſchriebene Recht aus dem Volksgewiſſen emporwächſt. ſondern erſt dann, wenn dieſes Recht volk tümlich und natürlich angewendet wird. Drikle Reichstagung für deut Prof. Reinerih Ulm, 19. Okt. Unter ſtärkſter Anteilnahme der Forſcher und Freunde der deutſchen Vorge⸗ ſchichte, der Vertreter von Partei und Staat begann am Montag vormittag im feſtlich ge⸗ ſchmückten Saalbau die Tagungsarbeit des Bundes für deutſche Vorgeſchichte. Der Bun⸗ desführer P rof. Dr. Reinerth eröffnete die Tagung, mit einer kurzen Begrüßungsan⸗ ſprache. Miniſterpräſident und Kultusminiſter Mergent a ler überbrachte der Tagung die Grüße der württembergiſchen Landesregierung. In einer kurzen Anſprache gedachte der Bun⸗ desführer Prof. Dr. Reinerth der Männer, die, wie Gu ſtav Koſſinna, ſich mit der deutſchen Vorgeſchichtsforſchung unvergängliche Verdienſte erworben haben. Unter dem Beifall der Tagungsteilnehmer gab er bekannt, daß der Reichsbund den Guſtav Koſſinna⸗Preis 1985⸗ 1936 dem Erforſcher der germaniſchen Him⸗ melskunde Otto Siegfried Reuter für die beſte Leiſtung in der deutſchen Vorgeſchichts⸗ forſchung verliehen habe. Gleichzeitig wird den noch lebenden Mitkämpfern Koffinnas Adam Günt er⸗Koburg und Martin Schulze⸗ Neuruppin der Ehrenring des Reichsbundes verliehen. Nach dieſen Ehrungen hielt Prof. Dr. Rei⸗ nerth einen bedeutungsvollen Vortrag über die ſüddeutſche niſche Sendung. Er ſtellte an den An- fang ſeiner Ausführung den weltanſchaulichen Satz:„Alle Geſchichte iſt blutmäßiger Aus⸗ druck der Raſſe.“„Unſere ſüddeutſche Kultur iſt nicht“, ſo fuhr er fort,„wie oft dargeſtellt nordiſch⸗ger ma⸗ wird, das Produkt aus fremden, d. h. keltiſchen und römiſchen, Elementen. che Vorgeſchichle über die ſüddeulſche nordiſch⸗germ aniſche zendung Mit den Mitteln der Geſchichte und Urkun⸗ den haben wir allerdings keine Möglichkeit, dieſe irrige Auffaſſung zu widerlegen. Erſt die Heranziehung der Ur⸗ und Vorge⸗ ſchichte des ſüddeutſchen Landes gibt eine klare Sicht. Wir wiſſen heute, daß das ſüd⸗ deutſche Geſchehen nur verſtändlich wird in einer raſſiſchen Betrachtung. Süddeutſchland bekommt ſeine Kraft einzig und allein aus dem Norden. In drei großen Landnahmen 125 ben nordiſch⸗germaniſche Völker Süddeut ch⸗ land beſetzt. Die erſte Südwanderung nordi⸗ ſcher Scharen geſchah im dritten Jahr⸗ tauſend vor der Zeitwende. Es war ein Vorſtoß über Bayern, die Schweiz, nach Oberitalien, Oeſterreich bis hinunter nach Griechenland. Daraus erhellt die neue Sicht: län g ſt vor den Römern haben die Germanen das ſüddeutſche Land beſeſſen Der Limes wurde nicht von einer hochſtehenden römiſchen Kultur verteidigt, ſondern die Germanen nah⸗ men von ihrem eigenen Lande wieder Beſitz, als ſie in der Keltenzeit in unſer Land ein⸗ drangen. Die dritte Landnahme erfolgte in dem großartigen Aufgriff der Alemannen, die im dritten Jahrhundert nach der Zeitwende ihren alten Anſpruch auf unſeren Boden mit der endgültigen Beſitznahme ver⸗ ice und mit dem Limes ein Ende mach⸗ en. Den zweiten Vortrag der Arbeitstagung hielt der Stabsamtsführer Dr. Rei ſchle⸗ Berlin über„Die germaniſchen Grenzlagen des ſchwäbiſchen Bauerntums“. Germaniſche Grundlagen ſchwäbiſchen Bauerntums Vortrag des Slabsamlsführers des Reichsnährſtandes Dr. Reiſchle Alm, 19. Okt. Auf der dritten Reichstagung für Vorgeſchichte in ulm ſprach am Montag der Stabsamtsführer des Reichsnährſtands SS⸗ Brigadeführer Dr. Reiſchle über die germa⸗ 1 71 Grundlagen des ſchwäbiſchen Bauern⸗ ums. Bei den Urblutsſtämmen und der Urheimat beginnt die Geſchichte eines Volks, ſo führte Dr. Reiſchle aus. Das gilt auch für die Ge⸗ ſchichte des ſchwäbiſchen Stamms, die alſo nicht von ſeiner jetzigen Heimat, ſondern von ſeinem Arſprungsort aufzugehen hat. Die Geſchichte des ſchwäbiſchen Stamms, der ſich blutsmäßig auf das Elſaß, die Schweiz, Baden, Württemberg. Bayeriſch⸗Schwaben, Oe⸗ ſterreichiſch⸗ Schwaben und Hohenzollern er⸗ ſtreckt, iſt, wie die aller germaniſchen Stämme, bis in die jüngſte Gegenwart die Geſchichte bäuerlicher Menſchen Bei der bäuerlichen Her⸗ kunft dieſes Stamms muß daher die Geſchichts⸗ ſchreibung unſerer Zeit beginnen. Als Leitfaden für dieſe Betrachtung kann uns der Name des Stamms— die Schwaben — oder in älteſter Schreibweiſe Suafen, la⸗ teiniſch guevi, dienen. Er führt uns in die ausgehende Bronze⸗ bzw. Eiſenzeit zurück, in der der Stamm der Schwaben nachweisbar an der Oſtſee, dem„mare ſuevicum“, ſaß. Von der Küſte bis tief ins Land hinein im Gebiet der Oder und Elbe ſiedelte der ſueviſche Bauer. Seine Hofwirtſchaft war wohlgeordnet. Er baute bereits gezüchtete Getreideſorten, z. B. den auch uns noch bekannten Dinkel, züchtete hochwertiges Vieh, ähnlich den heutigen Sim⸗ mentalern; kurz, er war ſeßhaft und nicht etwa ein kulturloſer, herumſtreifender Nomade, wie intereſſierte Kreiſe ſo gern behaupten Die Schwaben hatten bereits damals, wie alle ger⸗ maniſchen Stämme, einen ſehr hochſtehenden reinen Glauben und eine hochentwickelte Kul⸗ tur. Dieſer feſte Suebenbund des Oſtſeekreiſes zer⸗ fällt dann anſcheinend während der Völker⸗ wanderung in mehrere Teile. Ihm entſtammen die Goten, Angeln. Burgunder, Langobarden, Quaden, Markoman⸗ nen, Bajuwaren, Thüringer und andere. Raumnot. Mangel an geeignetem Siedlungsland war es, was ſie auf die Wan⸗ derſchaft trieb. Der Wanderweg aller dieſer Stammteile geht an Harz vorbei durch die Thü⸗ ringer Täler zum oberen Main und von dort zum Neckar, zur Alb und dem Ries. Er iſt auch heute noch gekennzeichnet durch den ſogenann⸗ ten„ſchwäbiſchen Formenkreis“, deſſen Zeugen ſich allerorts noch nachweiſen laſſen. So hat ſich der Name— Schwaben— von uralter Zeit bis heute ſeinen guten Klang erhalten. Schwaben waren es, die die römiſche Mili⸗ tärmacht an der Rhein⸗Donau⸗Front zer⸗ ſchlagen haben, und genau wie die Weſt⸗ falen⸗Sachſen haben ſie der Verwelſchung ſtets erbitterten Widerſtand entgegengeſetzt. Die Schwaben brachten ihre eigene Kultur. ihr wohlgeordnetes Gemeinſchaftsleben mit. Aus ihren Sippenſiedlungen entſtanden im Laufe der Zeit die heutigen ſchwäbiſchen Bauerndörfer Alle Sippen waren untereinan⸗ der durch den gemeinſamen Rechtsverband ge⸗ bunden, ſo wie es in der alten Heimat ſeit jeher geweſen war. Ihrem Vaterglauben ſchu⸗ fen ſie in der neuen Heimat zahlreiche Ver⸗ ehrungsſtätten, auf denen allerdings heute meiſt chriſtliche Kirchen und Kapellen ſtehen. Das Wiſſen um dieſen alten Glauben aber hat ſich bis heute im ſchwäbiſchen Volk erhalten und kommt in zahlreichen Sagen und Bräuchen zum Ausdruck. Auch die Verteilung des neugewonnenen Siedlungslands ging nach dem Brauch der Ahnen vor ſich. Was nicht als Hofland, Acker und Wieſe dem einzelnen Bauer gegeben wurde, war Allmende, keinem zu eigen, aber allen zu Nutzen. In der Allmende verkörpert ſich ein⸗ drucksvoll eine Form des Gemeinſinnes, die den germaniſchen Menſchen eigen iſt und ſich bis heute erhalten hat. Der Bauernkrieg 1525 rüttelte auch an den Grundfeſten ſchwäbiſchen Bauerntums, das aber dank der ihm innewohnenden Lebenskraft auch die ſchwerſten Schickſalsſchläge überwinden konnte. Heute blickt der ſchwäbiſche Bauer wie alle deutſchen Bauern voll Vertrauen in die Zu⸗ kunft. Aufbauend auf den Rechtsgrundſätzen ſeiner Vorfahren, hat ihm das Reichserbhofge⸗ ſetz, der Reichsnährſtand und die landwirt⸗ ſchaftliche Marktordnung wieder Beſitz und Ar⸗ beitsertrag geſichert. Säend und erntend ſchrei⸗ tet der ſchwäbiſche Bauer über ſeine freie Scholle zum Wohl des ganzen Volks! Goldfieber in Südafrika Rekordförderungen in der ganzen Welt— Gold als Sachwerl neue Goldfelder in Transvaal— verſchwundene Golödgräberromantil Südafrika ſteht am Beginn einer neuen Goldgewinnungsperiode. Allein im vergange⸗ nen Jahr tvurden mehrere hundert neue Gold⸗ gewinnungsgeſellſchaften gegründet, die zwar nicht alle zu den größten zu rechnen ſind, von denen aber doch etwa 20 den ſchon beſtehenden ernſthaft Konkurrenz machen. Darüber hin⸗ aus haben faſt alle anderen Geſellſchaften ihre Betriebsmittel ergänzt und die Betriebe er⸗ weitert, ſodaß in nächſter Zeit mit einer Re⸗ kordgoldgewinnung zu rechnen ſein wird. Anlaß dazu bot das Anziehen des Goldprei⸗ ſes, nachdem die Vorausſagen der Sachverſtän⸗ digen fehlgeſchlagen ſind. Die bekannten Gold⸗ vorkommen ſchienen allmählich erſchöpft zu ſein, die Bedeutung der Goldinduſtrie ging bis zum Jahre 1929 ſtändig zurück. Das veran⸗ laßte den Vorſteher des ſtaatlichen Minen⸗ weſens in Südafrika zu der Schätzung, daß die Erzeugung dieſer Vorkommen im Jahre 1936 auf 8 Millionen Unzen und bis zum Jahre 1945 auf 4 Mill. Unzen geſunken ſein wird. Doch die Sachverſtändigen haben nicht Recht behalten: ſchon im vergangenen Jahr konnte das Hauptgewinnungsgebiet Südafrikas faſt 11 Mill. Unzen fördern. eine Ausbeute, die ge⸗ radezu als Rekord gewertet werden muß. Und nicht nur Südafrika war an dieſer Höchſtförde⸗ rung beteiligt, ſondern alle goldfördernden Länder auch.. 30 Mill. Unzen im Werte von rund einer Milliarde Dollar erreichte die Weltförderung im Jahre 1935, das heißt, in der Goldgewin⸗ nung aller Zeiten iſt nie in einem Jahre eine derartige Menge des edlen Metalles geför⸗ dert worden. An der Steigerung waren alle goldfördernden Länder beteiligt: Südafrika ſowohl als auch Sowjetrußland, die Vereinig⸗ ten Staaten, die ſogar die Gewinnungsmenge von Kanada übertrafen und ſelbſt Auſtralien. In Südafrika haben die Aenderungen und Verſchiebungen in der Weltwirtſchaft und der vor etwa 10 Jahren erfolgte Ausbruch der Weltwirtſchaftskriſe, die ein Anziehen der Goldpreiſe im Gefolge hatte, eine ſtarke Ver⸗ mehrung der Goldförderung herbeigeführt. Gute Zeiten brachen für die Goldgräbergeſell⸗ ſchaften an, denn die Löhne ſanken und mit ihnen die Geſtehungskoſten. Englands Abkehr vom Goldſtandard ſchaffte dazu noch eine ſtark ſteigende Nachfrage nach dem Edelmetall, weil die Welt ſich mit„Sachwerten“ eindecken wollte. Doch auch Amerika gab durch die Her⸗ aufſetzung des Goldpreiſes einen Aureiz für die Gewinnungsgeſellſchaften., die Förderung zu ſteigern. Die Rekordziffern des vergangenen Jahres bringen den Beweis für das eben Geſagte. War es bis 1929 dahin gekommen, daß von den großen Unternehmungen Südafrikas eine ganze Anzahl keine Dividende ausſchütten konnte, ſo reißt ſich jetzt alles danach, in „Goldaktien“ unterzukommen. Ein neues Goldgräberfieber hat um ſich gegriffen, das von den Unternehmern gehörig ausgenutzt wird. Die Sachverſtändigen, die noch vor eini⸗ gen Jahren die Erſchöpfung der Geſellſchaf⸗ ten in baldige Ausſicht ſtellten, weil die Gold⸗ vorkommen ziemlich abgebaut und neue nicht zu entdecken waren, müſſen nunmehr zugeben, daß die Hunderte von Quadratmeilen Lan⸗ des, die neu zur Goldgewinnung herangezo⸗ gen wurden, eine reiche Ausbeute verſprechen. So wurden auf dem Gelände der alten Wit⸗ watersrand Areas Geſellſchaft, einer Tochter⸗ geſellſchaft der großen Südafrikaniſchen Gold⸗ felder Kompagnie, neue Goldadern aufgefun⸗ den und in Transvaal haben allein 14 neue Unternehmungen den Betrieb auf den ihnen gehörigen Feldern aufgenommen. Das engliſche, dort unten arbeitende Kapi⸗ tal iſt von der großen lohnenden Ausbeute der neuenddeckten Goldvorkommen ſo überzeugt, daß, nach Meldungen aus London die Anlei⸗ hen zwanzig, ſogar vierzig Mal überzeichnet wurden. Man kann ſich danach ein Bild vom Wert der Goldgräberaktien machen, gleich⸗ zeitig aber auch von den Gewinnen die— er⸗ wartet werden. Ungeheure Kapitalien ſind neuerdings inveſtiert worden. Die 14 neuen Unternehmungen in Transvaal haben allein 110 Millionen Dollar in die Betriebe geſteckt und beabſichtigen, 15000 Weiße und 135 000 Farbige bei der Goldgewinnung zu beſchäfti⸗ gen. Eine Induſtrie in bisher nicht gekann⸗ tem Umfange entſteht in Südafrika; ſie muß natürlich ihre Auswirkungen über das geſamte Wirtſchaftsleben erſtrecken, wenn es auch ſelbſt⸗ verſtändlich mit der ſogenannten Goldgräber⸗ romantik vorbei iſt. Die Geſellſchaften werden nach klug erdachten Plänen geführt, und die Betvirtſchaftung der Goldfelder geſchieht in wirtſchaftlicher Hinſicht nicht anders als bei anderen Erwerbsunternehmen auch. Die Ar⸗ beiter und Angeſtellten ſind nicht mehr die Goldgräber früherer Zeiten, die Wettläufe um die Ergreifung der beſten Minenfelder ver⸗ anſtalten, ſondern ganz einfach Lobnarbeiter, die günſtigenfalls durch Prämien an der För⸗ derung intereſſiert werden. Vielleicht auch das noch nicht einmal! 8 Nichtamtliche, aber aut fundierte Schätzun⸗ gen haben eine Steigerung der Goldgewin⸗ nung in den ſüdafrikaniſchen Randgebieten um 3800 000 Unzen jährlich vorausgeſagt. Das wäre über ein Drittel mehr, als die höchſte bis⸗ berige Förderung betrug und auch mehr. als die Gewinnung aller Geſellſchaften in den Ver⸗ einigten Staaten und Kanada zuſammen. Wie bei ſolchen beſtimmt zu erwartenden Rekordförderungen der Preis für das Edel⸗ metall gehalten werden ſoll, iſt gegenwärtig allerdings noch nicht zu ſagen. Drei Opfer der Berge Innsbruck, 19 Okt. Am Sonntag unter⸗ nahmen drei junge Leute aus Hall in Tirol die Durchkletterung der Südwand des Hundskopfes oberhalb Gnadenwald. Als die drei am Abend nicht zurückkehrten, wurde eine Rettungsmannſchaft ausgerüſtet, die alle drei tot am Fuße der Wand auffand. Zicherung für alle Parkeigenoſſen Berlin, 19. Okt. Das Geſetz zur Wieder⸗ herſtellung des Berufsbeamtentums enthält in den Paragraphen 5 und 6 auch Beſtim⸗ mungen, wonach aus Gründen der Verwal⸗ tungsvereinfachung oder aus anderen dienſt⸗ lichen Gründen Beamte in ein Amt minderen Ranges verſetzt oder penſioniert werden kön⸗ nen. Es handelt ſich hierbei lediglich um Maßnahmen im Intereſſe der Verwaltung, die keinen Strafcharakter tragen und mit de⸗ nen eine Diffamierung nicht verbunden iſt. Dennoch hat der Reichs⸗ und preußiſche In⸗ nenminiſter, wie das Hauptamt für Kommu⸗ nalpolitik der Reichsleitung der NSDAP. in der„NS.⸗Gemeinde“ mitteilt, angeordnet, daß die Paragraphen 5 und 6 des Berufsbeamten⸗ geſetzes grundſätzlich auf alte Par⸗ teigenoſſen nicht angewendet wer⸗ den ſollen. Dieſe Regelung wurde im Einver⸗ nehmen mit dem Stellvertreter des Führers getroffen. Sie dient für Parteigenoſſen, die bereits vor der Machtübernahme der Partei beigetreten ſind. Das Hauptamt für Kommu⸗ nalpolitik hat die Gau⸗ und Kreisamtsleiter für Kommunalpolitik und die Beauftragten der NSDAP. erſucht, darauf zu achten, daß innerhalb ihrer Wirkungsbereiche gegen dieſen Grundſatz nicht verſtoßen wird. das Journaliſtenwelkrennen um die Welt Ekins wieder in New Vork New Pork, 19. Okt. Am Montagnachmit⸗ tag kehrte als erſter der drei Journaliſten, die ſich auf einer Reiſe um die Welt befinden, der Zeitungsreporter Ekins von der„New Jork World Telegram“ nach 18 Tagen, 11 Stunden und 13 Minuten wieder in New Vork ein Seine beiden Wettbewerber ſitzen noch in Manila, von wo ſie erſt am Dienstag⸗ morgen abfliegen können. Ekins hat unter Benutzun fahrplan mäßigen Luftbeförde⸗ rungs mittel, darunter auch das Luftſchiff „Hindenburg“ insgeſamt 40 000 Kilometer zu⸗ rückgelegt. nur der r rer . Tess res 181 ———e—— benngezh. berpreten dle Al. r Tocher, chen Gold⸗ aufem. . ie den ihnen e gad. beute det überzengt die Anlei⸗ 8 lei⸗ betzeichn auch das hun- New len un M. Das chte bis⸗ naht. als den Ler⸗ nen. artenden 2 Gdel⸗ wärtig Beſtim⸗ Verwal⸗ achmit⸗ ſliſten, inden, Ne en 1 1 1 1 ſtzen tag del rde, W 61 l DIE E Die Vahrheit vom milkrokodil heilig, gefährlich, zu Anrecht verläſterl und uralt Schon die alten Aegypter haben ſich mit dem Bewohner ihres Hauptſtromes, dem Nilkrokodil, abgegeben. Es wurde ſogar mancherorts für heilig gehalten, und die Schriftſteller des Altertums er⸗ zählen, uns, wie die Prieſter rieſige Krokodile in Teichen pflegten, ſie zähmten, fütterten und dafür von den Gläubigen Opfergaben einſammelten. Mit den unzähligen Krokodilmumien, die man in den Höhlengräbern gefunden hat, ſcheint es da⸗ gegen eine etwas andere Bewandtnis zu haben. Es gab ſchließlich eine Grenze, wo man dem Ueberhandnehmen der Krokodile ſteuern mußte, wenn ſie auch als noch ſo heilig galten. Um aber die Gottheit zu verſöhnen, griff man zu einem frommen Betrug und balſamierte die Erſchlagenen ein, daß ihnen ein Weiterleben in der Ewigkeit ge⸗ ſichert ſei. Herodot hat ein ziemlich richtiges Bild des Nilkrokodils gegeben, von ihm bezogen auch die meiſten ſpäteren Schilderer ihre Weisheit, über das Mittelalter hinaus faſt bis in die Neuzeit hin⸗ ein. Daneben aber blühte eine ganz beſondere Krokodil⸗Schauerliteratur, deren Verfaſſer ſich meiſt dadurch auszeichneten, daß ſie nie ein lebendiges Krokodil geſehen hatten. Um ſo weniger wurde ihre Phantaſie durch irgendwelche Sachkenntnis in ihrem Flug gehemmt. Leider hat die Senſations⸗ gier die Menſchen immer lieber nach derartigen Machwerken greifen laſſen als nach den nüchtern⸗ fachlichen Berichten der Naturforſcher, die für und wider gerecht abwägen, und für die es weder hundertprozentige Scheuſäler noch ebenſolche Un⸗ ſchuldslämmer gibt. Ein ſcharfſinniges, kräftiges und gewandtes Raubtier, dem Menſchen an Kraft gewaltig über⸗ legen, wird immer ein gefährlicher Feind ſein. Dazu kommt noch, daß Krokodile alles andere als dumm ſind: das beweiſt ihr Verhalten in der Frei⸗ heit, das ſich ganz den Umſtänden anpaßt. Wo das Nilkrokodil verfolgt wird, wird es nach kurzer Zeit ſo geriſſen und vorſichtig, daß es kaum mehr möglich ift, einen Schuß anzubringen. Im Waſſer ſieht man gerade noch ſeine Naſenſpitze, und zum unent⸗ behrlichen Sonnenbad ſucht es ſich die heimlichſten Plätze aus. Und wenn es noch ſo erzfaul daliegt, es ſchläft immer nur mit einem Ohr und einem Auge, ein verdächtiges Geräuſch und pfeilſchnell gleiten die Schläfer hellwach in die ſichere Tiefe. Das Gehirn des Krokodils iſt zwar klein zur Kör⸗ permaſſe, aber für ein Reptil hoch entwickelt; es erinnert in manchen Zügen ſtark an ein Vogel⸗ gehirn.. 5 Nach langem, durſtigem Marſch nähert ſich eine 5 wandernde Maſſaihorde dem Seeufer. Die Rinder wittern das Waſſer und drängen brüllend voran, kaum ſind ſie noch im Schach zu halten. Wo der See mit einer flachen Bucht ins Land hineingreift, wird die Herde hingetrteben. Dort im niedrigen Waſſer iſt ſie ſicher vor den Angriffen der großen Krokodile, deren Schnauzen, wie durch einen Zau⸗ ber herbeigelockt, ſchon überall draußen auftauchen. Erſt ſchöpfen die Frauen ihre Kruge vou, dann . das Vieh ins Waſſer und trinkt in tiefen Zügen. Am Uferrand flammen die Lagerfeuer auf — gute Jagd, Waſſer und fette Weide, was will der Maſſai mehr! Der Duft des gebratenen Wild⸗ brets riecht zu köſtlich, ſo läßt man einmal die Herde ſein, die Tiere haben ſich ja fatt getrunken und äſen in nächſter Nähe das ſaftig aufſprießende Gras. Unbemerkt iſt eine Kuh durch den ſchmalen Schilfſaum ans Ufer vorgedrungen; ihr Durſt it noch nicht geſtillt, und ſchnaubend ſteckt ſie die Naſe in die Flut. Da öffnet ſich plötzlich das Waſſer, ein mächtiger Rachen taucht auf und klappt wie eine unerbittliche Falle über der Schnauze der Kuh zuſammen. Sie kann keinen Laut von ſich geben, von einer Rieſenkraft gezogen, bricht ſie zuſammen und verſchwindet in der Tiefe. Noch einmal kommt ſie hoch, doch ſchon greifen drei, vier Mäuler nach der Beute und reißen ſie wieder hinab— ein paar Blaſen gurgeln noch empor und langſam ver ſchwimmt ein trübroter Fleck in den Wellenkreiſen Wohl ſind die Wächter mit gellendem Geſchrei her⸗ beigeeilt, Speere ſind ins Waſſer gepfiffen— um⸗ ſonft, was die Krokodile einmal richtig gefaßt haben, iſt ihnen.— Am Krokodil vat alles zu ſeiner Lebensweiſe. Der fange, gleichförmige vrumpf, getrieben von dem muskelſtarken Ruderſchwanz, durchteilt mühe⸗ los das Waſſer, die kurzen Beine können angelegt werden, ſie helfen, wo nötig, auch mitrudern und ſteuern, dazu haben ſie Schwimmhäute zwiſchen den Zehen. Das Maul iſt eine einzige große Falle, geſpickt mit ſpitzen Kegelzähnen. Sind ſie abgenutzt, ſo werden ſie herausgeſchoben, denn in die Höhle des alten Zahns wächſt ſchon der nächſte hinein, der dann ſeine Arbeit übernimmt. Augen und Naſenlöcher liegen oben am Kopf und ſind noch er⸗ höht; ſo braucht das Krokodil bei Gefahr nur ein winziges Stückchen ſeines Körpers dem Feind zu zeigen, wenn es zum Atmen an die Oberfläche muß. Daß dies nicht allzu oft nötig iſt, dafür ſorgen wieder die großen Lungen. So vaubgierig und gewandt das Krokodil im Waſſer iſt, ſo unbehilflich und ſeig auf dem Land. Nur in der höchſten Bedrängnis ſetzt es ſich zur Wehr, reißt dumpf brüllend den Rachen auf und teilt Schwanzſchläge aus, die auch einen kräftigen Mann umlegen können. Auf der Flucht entwickelt es aber auch zu Land eine ungeahnte Schnelligkeit. Alle Jahre legt das Krokodil ſeine dreißig bis ſechzig Eier, die faſt wie Gänſeeier ausſehen und ſorgfältig in tiefen Gruben am Ufer verſcharrt werden. Die Mutter ſcheint wirklich eine Art Brut⸗ pflege auszuüben, ſie hält ſich wenigſtens viel in der Nähe des Neſtes auf und ſcharrt, was oft be⸗ ſtritten wurde, die Grube auf, wenn die Eier ge⸗ zeitigt ſind. Es iſt nämlich auffallend, daß die jungen Krokodile kurz vor dem Auskriechen ziem⸗ lich laute Töne von ſich geben, dadurch wird jeden⸗ kalls die Alte darauf auimerkſam gemacht, daß es Dies und jenes Wo wird das meiſte Brot gegeſſen? Nach zuverläſſigen Schätzungen iſt der Brot⸗ verbrauch bei den einzelnen Nationen außer⸗ ordentlich verſchieden. Rechnet man die Ge⸗ ſamtmenge in Brotlaibe um und legte dieſen wieder ein Gewicht von 1,25 Kilogramm— ſo⸗ viel beträgt der deutſche Brotlaib zugrunde, ſo iſt folgende Reihenfolge feſtzuſtellen: Auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet verzehrt der Schweizer 104 Brotlaibe, der Deutſche 126, der Amerikaner 132, der Engländer 136, der Oeſterreicher und Italiener 140 und der Bel⸗ gier 218 Laibe Brot im Jahr. Die Königskerze— wirklich eine Kerze Die ſchöne aufrechte Pflanze mit den gold⸗ gelben Blüten, die Königskerze, verdankt ihren ihren Namen nicht nur einem bildlichen Ver⸗ gleich. Es gab eine Zeit, wo ſie tatſächlich alls Kerze benutzt wurde. Man hüllte ſte in Wachs und zündete ſie dann an. Ihre wolli⸗ gen Blätter ſind als Lampendocht geeignet, und in manchen Gegenden gebraucht man ſie heute noch als Zunder. Man kann Zähne„züchten“ Es iſt jetzt gelungen, Zähne außerhalb des menſchlichen Körpers zu„züchten“. Das For⸗ ſchungsinſtitut der Univerſität in Cambridge hat die bisherigen Verſuchsergebniſſe auf dem Gebiete der Gewebekultur benützt und unter Verwendung von winzigen Teilchen von embrio⸗ nalen Rattenzähnen die Bildung weiteren Zahn⸗ gewebes bewerkſtelligt. Die ſo hergeſtellte Jahnſubſtanz ſoll ganz hervorragend leiſtungs⸗ 1 5 ſein. Aber was bisher noch nicht erreicht wurde, iſt die Bildung von Zahnſchmelz auf dieſem Wege. Konſerven, die ſich ſelbſt erwärmen In Amerika kommen jetzt Konſerven auf den Markt, die ſich von ſelbſt erwärmen. Die Büchſe ſteckt in einer größeren Blechdoſe, deren unterer Teil ungelöſchten Kalk und deren obe⸗ ter Waſſer enthält. Wünſcht man die Büchſe aufzuwärmen, dann braucht man nur die Wand zu durchſtoßen, ſo daß das Waſſer ſich mit dem 178 r 72 auf dieſe Weiſe chend beiz⸗ itze genügt durchaus, um eine ndhei Mahlzeit zu erhalten. — ä— Männer, von denen man spricht „der Kaufmann des Todes“ im Slerben Bir Bafil Jaharoff, der Vegebereiler des Weltkrieges, lebensgefährlich erkrankt- Vom leinen griechiſchen Agenten zum welkumſpannenden Rüfkungsindu flriellen Nach Pariſer Meldungen iſt der 87jährige Sir Baſil Zaharoff lebensge⸗ R erkrankt, ſodaß man mit ſeinem bleben rechnet. Stände Sir Baſil Zaharoff nicht bereits im 9. Jahrzehnt ſeines an Erfolgen überreichen Lebens, könnte man verſucht ſein, die Nachricht von ſeinem bevorſtehenden Ableben als ein Börſenmanöver anzuſehen. Denn oft genug hat er oder haben ſeine Gegenſpieler eine derartige Kunde lanciert. In den letzten 50 Jahren hat dieſer„geheimnisvolle Europäer“ mindeſtens zwei Dutzend Mal auf dem Totenbett gelegen. Nie war es wahr, und allmählich gewöhnte ſich die internationale Finanzwelt daran, nicht mehr auf ſolche Ankündigungen zu achten und Zaharoff eine gewiſſe Unſterblichkeit zuzu⸗ billigen. Auf dieſen Zuſtand der Lebenskraft iſt es dann vielleicht auch zurückzuführen, daß zur Abwechſlung vor zwei Jahren die Kunde von 5 7 geplanten Wiederverheiratung auf⸗ tauchte. Wer iſt dieſer geheimnisvolle Europäer? Sein äußeres Leben und eingeſchloſſen ſein Privatleben bergen freilich nichts geheimnis ⸗ volles, denn daraus hat Zaharoff, nie einen Hehl gemacht, daß er irgendwo in Klein⸗ aſien in einem gottverlaſſenen Neſt 1849 zur Welt gekommen iſt. Er entſtammt einer griechiſchen Kaufmannsfamilie und hat deren Händlertradition getreu ſich zunächſt mit klei⸗ nen dunklen Geſchäften in Konſtantinopel be⸗ faßt. Mit 20 Jahren gelang ihm die e r ſt e Schiebung. nämlich die Zuweiſung eines roßen Rüſtungsauftrages des türki⸗ ſchen Kriegsminiſteriums an einen Agenten der engliſchen Vickerswerke, wofür er eine halbe Million Pfund Sterling als Proviſion ein⸗ heimſte. Daraus kann man unſchwer ermeſſen, was den Vickerswerken das türkiſche Geſchäft wert war. Durch dieſe erſte Betätigung in Rüſtungsgeſchäften kam er in engere Verbin⸗ dung zu Vickers und damit zur Rüſtungs⸗ induſtrie überhaupt. Noch nicht 10 Jahre ſpäter ging er für Vickers nach Petersburg. Auf den Schlachtfeldern des Balkans 1878—79 legte er den Grundſtein zu ſeinem ſpäteten rieſigen Ver⸗ mögen, denn er belieferte alle, Ruſſen und Türken, Serben und Bulgaren, Griechen und Mazedonier. Sie fielen unter denſelben Grana⸗ ten, die Vickers für die jeweilige Artillerie ge⸗ liefert hatte, und natürlich die Geſchütze und Gewehre obendrein auch noch. a Von da ab entwickelte ſich Zaharoff allmäh⸗ lich zum unbeſtritten mächtigſten Mann der in⸗ ternationalen Rüſtungsinduſtrie. Nach außen trat er freilich kaum in Erſcheinung, umſo tat⸗ kräftiger wirkte er hinter den Kuliſſen. So⸗ lange der bekannte engliſche Rüſtun 8. induſtrielle Maxim noch lebte, mußte er ſich freilich die Herrſchaft mit ihm noch teilen. Aber nach deſſen Tode ſchwang er ſich zum eigent⸗ lichen Beherrſcher der engliſchen Rüſtungs⸗ induſtrie auf. Im erſten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts war Zaharoff bereits der unum⸗ ſtrittene ſtärkſte Gegenſpieler Krupps. Durch ſeinen Rüſtungskonzern ſicherte er ſich einen ſolchen Einfluß auf gewiſſe Bezirke der europäiſchen Politik, daß ſein Wort über Krieg und Frieden entſchied. Das Jahrzehnt des Weltkrieges ſah ihn im Zenith ſeiner Macht. Hinter den Kuliſſen der blutigen Arena ſpielte er ſein rückſichtsloſes Spiel, in dem mancher europäiſche Staatsmann, der ſich für die Ge⸗ ſchicke ſeines Landes verantwortlich anſah, zum blinden Werkzeug Zaharoffs wurde. So wurde Zaharoff zum Wegebereiter und eigentlichen Regiſſeur des Weltkrieges, an dem er als„Händler des Todes“ ungezählte Millionen verdiente. Auch in der Folge⸗ zeit nahm er in der Rüſtungs mou Welt einen einflußreichen Rang ein. Nur ein einziges Mal ließ ſich Zaharoff von ande⸗ ren Beweggründen leiten, als von reinen Geldintereſſen. Der geborene Grieche wollte ſeinem Volke die Herrſchaft über Konſtantino⸗ pel und Klein⸗Aſien verſchaffen. Deshalb ver⸗ leitete er Lloyd George zur Entfachung des griechiſch⸗türkiſchen Krieges, der allerdings mit einer furchtbaren Niederlage der Griechen en⸗ dete und auch Zaharoff nach unendlich viel Er⸗ folgen eine perſönliche Schlappe verſetzte. Wie groß eigentlich ſein Vermögen itt, weiß niemand. Es kann ebenſogut 100 Millio⸗ nen betragen, wie eine Milliarde. Natürlich ließ er ſein Geld arbeiten. wo immer es ihm ausſichtsreich erſchien. Er beherrſchte Werf⸗ ten und Schiffahrtslinien, Erzbergwerke und Oelfelder, nicht zu vergeſſen auch Banken, und ſogar an der Spielbank von Monte Carlo war er beteiligt. Als im Sommer 1934 im Unter⸗ ſuchungsausſchuß des amerikaniſchen Senates die Enthüllungen über die Schiebungen der Rüſtungs induſtrie erfolgten, ſtand Zaharoff plötzlich im Scheinwerferlicht der Weltpreſſe, die die verderbenbringende Tätigkeit dieſes Mannes grell beleuchtete. Er hat ſich nichts daraus gemacht, wie er überhaupt ſein ganzes Leben hindurch alle Angriffe und Vorwürfe mit einem kühlen Lächeln abtat. Aeußere Ehrungen blieben ihm natürlich nicht verſagt. Er erhielt das Großkreuz der franzöſiſchen Ehrenlegion und vom engliſchen König den Bath⸗Orden und den Adelstitel. In einem Pariſer Vorort ließ er ſich ein herrliches Schloß bauen. Im ſpäteren Alter verheira⸗ tete er ſich mit der ſpaniſchen Herzogin von Villa Franca. Von feinen beiden Töchtern wurde die ältere die Gemahlin eines bour⸗ boniſchen Prinzen, die jüngere verheiratete ſich mit einem engliſchen Induſtriemagnaten. Zaharoff war ein bem Geld beſeſſener hem⸗ mungsloſer Menſch, in deſſen Leben die Worte„Moral“ und„Menchlichkeit“ keine Gelrung beſaßen. Schieb ung, Verrat und In⸗ trige begünſtigten den Erfolg ſeiner Geſchäfte, an denen das Blut und die Tränen von Mil⸗ lionen haften. Gedenkt man Zaharoffs, iſt der Kampf gegen die verderbenbringende inter⸗ 9 Rüſtungsinduſtrie durchaus gerecht⸗ ertigt. — 8 Manche Bäume haben die Neigung, in ſelt⸗ ſamer Geſtalt zu wachſen, wie dieſe Rotbuche, die aus zwei Stämmen beſteht. Es ſieht faſt aus, als ſtolziere ſie durch die Landſchaft. Wie dieſe ſeltſame Wuchsform zuſtande gekommen iſt, läßt ſich ſchwer ſagen. Wahrſcheinlich ſind nicht zwei Stämme zuſammengewachſen, ſon⸗ dern als der Baum noch jung war, kann ein dickerer Aſt in die Erde gewachſen ſein. Die Anſichten über derartige Abnormitäten in der Natur gehen jedoch auseinander.(Brandt, K.) p ä————————p—— Zett iſt einzugreifen. Weitere Beodachtungen und Verſuche haben ergeben, daß die Eier, die in nor⸗ maler Tiefe liegen, nicht ſchlüpfen, wenn nicht die Sandſchicht entfernt wird, die Jungen erſticken in der Schale. Nur aus ganz oberflächlich liegenden Eiern konnten ſie ſich herausſchaffen. Die Neugeborenen ſind etwa fünfundzwanzig Zentimeter lang und wachſen in der erſten Zeit ſehr raſch. Nachher verlangſamt ſich die Größen⸗ zunahme immer mehr, ohne aber eigentlich je ganz zum Stillſtand zu kommen. Wie alt Krokodile überhaupt werden können, iſt unbekannt; man iſt lediglich auf Schätzungen angewieſen. Daß Tiere von fünf bis ſechs Metern unter Umſtänden ein Jahrhundert auf dem Buckel haben können, ſtimmt ſicherlich. In einem eigenartigen Freundſchaftsverhältnis ſcheint beſonders ein kleiner, regenpfeiferartiger Vogel zum Nilkrokodil zu ſtehen, der darum auch den Namen Krokodilswächter führt. Wenn ſich die Panzerechſen ſonnen, ſo treibt er ſich ſorglos um ſie herum, rennt über ſie weg, lieſt von ihrem Panzer allerlei Kleingetier ab und wagt es ſogar, die weitaufgeſperrten Rachen zu unterſuchen, ob nicht zwiſchen den Zähnen ein paar Fleiſchfetzen von der letzten Mahlzeit bängen geblieben ſind oder ein Blutegel ſich irgendwo feſtgeſogen hat. Die alten Schriftſteller wußten ſo fabelhafte Dinge von dem Krokodilswächter zu erzählen, daß man lange die ganze Geſchichte überhaupt als Schwin⸗ del bezeichnete. Bis neuere Beobachtungen er⸗ wieſen haben, daß der Kern der Sache doch auf Wahrheit beruht. Inwieweit man allerdings von einer Freundſchaft reden kann, iſt doch recht zweiſel⸗ haft; jedenfalls aber lebt der kleine Vogel oft in enger Gemeinſchaft mit den rieſigen Echſen und zieht ſeinen Nutzen daraus. Hch. Schütz. So muß man's machen Aus dem einſtmals„Wilden Weſten“ der Vereinigten Staaten werden bekanntlich die tollſten Geſchichten 1 die ſich dort früher zugetragen haben ſollen. So wird auch von einem Redakteur einer kleinen Zeitung in irgendeinem Winkel des Weſtens berichtet, daß er um die Jahrhundertwende einmal folgendes aufregende Erlebnis hatte: Um die erſte Nummer der neugegründeten Zeitung bei den Leſern gut einzuführen, rich⸗ tete der Redakteur einen ſcharfen Angriff gegen eine Spielhölle, die ſchon viel Verderben an⸗ gerichtet hatte. Die erſte Folge diefes Artikels war ein Brief, in dem der Artikelſchreiber eine Tracht Prügel angedroht bekam, wenn die An⸗ elke et die Spielhölle nicht unterblieben. er Redakteur antwortete darauf, daß die nächſte Nummer der Zeitung neue Enthüllungen bringen werde. Kaum war dieſer zweite Artikel veröffent⸗ licht, als die Türe des Redaktionszimmers auf⸗ geriſſen wurde und ein nicht gerade ſehr ver⸗ trauenerweckendes Individuum mit einem Knüttel bewaffnet, nach dem Redakteur fragte. „Er iſt ausgegangen“, antwortete der Ge⸗ ſuchte,„wird aber bald wiederkommen. Viel⸗ leicht ſetzen Sie ſich inzwiſchen auf dieſen Stuhl und leſen in den Zeitungen.“ Der ſchreckliche Beſuch ſetzte ſich und wartete, indes der Redakteur ruhig aus dem Zimmer ging. Auf der Treppe begegnete er wieder einem verdächtigen Mann, der gleichfalls einen Prügel trug und mit Donnerſtimme ebenfalls nach dem Redakteur fragte. „„Er iſt oben im Zimmer; gehen Sie nur hinauf, Sie werden ihn mit Zeitungsleſen be⸗ ſchäftigt finden.“ 1 Der Knüttelmann ſtürzte die Treppe hinauf, riß die Türe auf und fiel ohne weiteres über den dort Sitzenden her. Ein wütender Kampf entſpann ſich, in deſſen Verlauf die beiden ſchließlich die Treppe hinabkugelten, wo ſis gleich von dem durch den Redakteur alarmiem ten Sheriff in, Empfang genommen wurden, der ihnen ein Plätzchen zum Ausruhen von den gewaltigen Anſtrengungen des Kampfes ver⸗ mittelte. 5 1 1 1 1 5 5 1 * 11 70 I 1 N 1 1 3 8 ßeſtunden —— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung S——— Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hlrthammer (29. Fortſetzung) „Jedenfalls,“ unterbrach Lady Moore ſeine ausſichts⸗ loſen Bemühungen,„wird es alſo in der Ordnung ſein, daß ich Sie als meinen Vetter betrachte!“ „Ganz in der Ordnung, Mylady, 8 in der Ord⸗ N beeilte ſich der Lord freudeſtrahlend zu ver⸗ ichern. „Es iſt mir angenehm!“ lächelte Lady Moore.„Ich werde mich nicht mehr ſo einſam fühlen.“ „Oh, Mylady, verfügen Sie über mich! Verfügen Sie vollkommen über mich! Es wäre mir eine Ehre und eine Auszeichnung, wenn Sie mir geſtatteten, Ihr Be⸗ ſchützer zu ſein!“ „Es iſt zu reizend von Ihnen, lieber Vetter! Ich habe Luſt, Ihren Vorſchlag anzunehmen. Aber— werden Sie dieſer ſchweren Aufgabe gewachſen ſein?“ Lady Moore erhob ſich. Der junge Mann beteuerte, daß ſeine Kuſine mit ihm zufrieden ſein werde, bekräftigte dieſe Beteuerung mit einem leidenſchaftlichen Handkuß und bat Lady Moore, ſie in die Geſellſchaft einführen zu dürfen. Die Lady war nicht abgeneigt und verabſchiedete Lord Cuſtomer den Jüngeren mit einem wohlwollenden Lächeln.— Als ſie allein war, kehrte ſie mit wiegenden Schritten in ihr Schlafkabinett zurück, ſtellte ſich vor den Spiegel und lachte ſich an. „Ich glaube, daß du dich in dieſen jungen Mann verlieben könnteſt!“ ſagte ſie plötzlich und drohte dem 55 5 jungen Mädchen im Spiegel mit dem Zeige⸗ inger. Lord Cuſtomer der Aeltere fand an dieſem Abend, daß mit ſeinem Sohn irgend etwas nicht in Ordnung war. Er ſchloß dies aus drei bemerkenswerten Tat⸗ ſachen: Der junge Mann kam eine Stunde früher heim als gewöhnlich. Der junge Mann pfiff, wagte in ſeines Vaters Gegenwart zu pfeifen. Der junge Mann rauchte, wagte zu rauchen. Mit einem Wort: Der junge Mann benahm ſich außergewöhnlich. Alſo mußte etwas Außer⸗ gewöhnliches mit ihm geſchehen ſein. Als Lord Cuſto⸗ mer der Aeltere an dieſem Punkt ſeiner Ueberlegungen . war, ſagte er laut und vernehmlich:„Char⸗ e* Charles Cuſtomer drehte ſich um.„Laß nur, Pa, ich bin verliebt!“ „Du biſt—?“ Der Vater hielt es für angemeſſen, dieſe unerwartete Nachricht als bedeutungsvoll zu be⸗ N und bat ſeinen Sohn, ſich ihm gegenüber zu etzen. „Zunächſt— wer iſt die Dame?— Lege bitte deine Zigarette weg, Charles!“ „Lady Moore-Aſham!— Ich glaube, ſie iſt ſogar mit uns verwandt!“ Lord Cuſtomer der Aeltere. war überraſcht— und das bedeutete ſehr viel bei ihm.„Die Aſhams ſind allerdings mit uns verwandt,“ erklärte er würdevoll. Er machte eine kleine Pauſe.„Hm—“ ſuchte er nach Worten,„glaubſt du, daß Lady Aſham— wie ſoll ich ſagen— in der Lage ſein wird, der Welt und unſerem Geſchlecht— neue Cuſtomers zu ſchenken?“ „Ich— denke ſchon!“ erwiderte Cuſtomer der Jüngere im vollen Bewußtſein der ungeheuren Ver⸗ antwortung, die er damit auf ſich lud. „Dann iſt es gut! Uebermittle Lady Aſham die Aus⸗ drücke meiner Hochachtung und die Einladung, morgen mit uns zu ſpeiſen.“ Charles wollte beſtürzt erwidern, daß die Angelegen⸗ heit noch nicht ſo weit gediehen ſei, daß er noch gar nicht wiſſe, ob er ſich überhaupt Hoffnungen machen dürfe; aber Lord Cuſtomer wünſchte nicht länger ge⸗ ſtört zu werden. Für ihn war die Sache erledigt— und gut erledigt.— Charles Cuſtomer beſchloß, die Angelegenheit mit Lady Moore alsbald in ein klares Licht zu bringen. Klares Licht— das hieß in dieſem Fall die junge Dame fragen, ob ſie Lady Cuſtomer werden wollte. Doch als der Lord am nächſten Vormittag ſich auf dem Weg zum Imperial⸗Hotel befand, wurden ſeine Schritte immer langſamer, je näher er dem Ziel kam. Mit Herzklopfen ließ er ſich bei Lady Moore melden. Vale hatte ſich eben das Frühſtück in der Erkerniſche ſervieren laſſen. Lachenden Auges ſah ſie dem Treiben auf der Straße zu. Wie die Welt mit einemmal ſchön geworden war! Faſt ſchien es ihr ein böſer Traum, daß ſie vor kurzem noch in der düſteren Hinterſtube jenes kleinen Gaſthofes ge⸗ ſeſſen hatte. „Ah, mein lieber Vetter!“ rief ſie dem Eintretenden entgegen.„Sie kommen gerade recht, um mir ein wenig Geſellſchaft zu leiſten!“ Lord Cuſtomer lächelte geſchmeichelt und zögerte nicht, ſich ſeiner Kuſine gegenüber zu ſetzen. Gerade als er aber ſeinen ganzen Mut zuſammennahm, um ſein Be⸗ kenntnis vorzubringen, klopfte es an der Tür, die Zofe meldete einen neuen Beſucher. Als Lady Moore die Karte ſah, erbleichte ſie. Bevor ſie jedoch das Mädchen davon unterrichten konnte, daß 5785 Mann abzuweiſen ſei, hatte ſich bereits die Tür ge⸗ öffnet. Vale ſprang baſtia auf und eilte dem Eintretenden raſch entgegen.„Was wonen Ste?“ rief ſte mit ge⸗ dämpfter Stimme. Doch als ſie William Golgin genauer anſah, erſchrak e. Das war nicht mehr der Chef, das war ein alter, kranker und verzweifelter Menſch. In einer Aufwallung von Mitleid faßte ſie nach ſeiner Hand.„Miſter Golgin, was iſt mit Ihnen? Sind Sie krank?“ Der Angeſprochene lächelte traurig, ſah ſich flüchtig im Zimmer um und ließ endlich ſeinen Blick auf dem Geſicht des jungen Mädchens haften. „Ich wollte nur nach Ihnen ſehen, Vale! Ich fand Sie nicht mehr in jenem Gaſthof und wollte wiſſen, was aus Ihnen geworden iſt.— Ich freue mich ſehr, Sie glücklich zu finden!“ Vale errötete und ſah verſtohlen nach dem jungen Mann, der die Szene von ſeinem Platz aus mit ver⸗ ſtändnisloſer Neugierde verfolgt hatte. Die Lady zögerte einen Augenblick.„Wollen Sie mit mir eine Taſſe Tee trinken, Miſter Golgin?“ Sie ging mit ihm zum Erker und machte ihn mit Lord Cuſtomer bekannt. Dabei beobachtete ſie den Lord, um zu ſehen, welche Wirkung der Name Golgin auf ihn aus⸗ üben würde. Lord Cuſtomer rang nach Haltung, als er hörte, daß der Mann im Havelock vor ihm ſtand. „Ah, Lord Cuſtomer!“ ſagte Golgin müde.„Welche Erinnerungen!— Grüßen Sie mir Ihren Vater, Mylord! Wir haben manche alte Handſchrift zuſammen aufgeſtöbert.“ Als Golgin die Taſſe in die Hand nahm, bemerkte Vale, daß ſeine Hände heftig zitterten. „Ihr Erbe iſt geſichert, Vale! Das Teſtament iſt ar erkannt. Ich freue mich ſo ſehr, es Ihnen ſagen zu können. Ich freue mich ſo ſehr, daß nun wieder Sonne und Leben in Aſham Caſtle einkehren werden!“ Plötzlich wandte er* flehender Gebärde an das Mädchen.„Ich wollte Sie noch einmal ſehen und Sie bitten: Vergeſſen Sie das Böſe und glauben Sie an das Gute, das ich imſtande war, zu tun. Ich wollte ein Hel⸗ fer ſein, aber ich bin nur ein armer Narr geweſen. Ich wollte die Liebe und bin nur immer— auf Haß ge⸗ ſtoßen. Heute— kam die Liebe zu mir— und ſte hat mich— erweckt und— getötet! Ja, Vale— getötet!“ Golgin erhob ſich und ſah durch das Fenſter in das ſtrahlende Licht des Tages. „Der Mann im Havelock iſt tot!“ ſagte er mit heiſerer Stimme. Dann ging er müden, ſchwankenden Schrittes der Tür zu. Nach einer Weile ſah ihn Vale drunten die Straße überqueren und im Strom der Menſchen verſchwinden. Da wußte ſie, daß er die Wahrheit geſprochen hatte. Lord Cuſtomer ſtellte eine vorſichtige Frage und Lady Moore zögerte nicht, ihm mitzuteilen, welche Be⸗ ziehungen ſie mit Golgin verknüpft hatten. Der junge Mann ſah ein, daß es im Augenblick nicht angebracht ſei, von der Angelegenheit zu ſprechen, die ihn hergeführt hatte, und ſo ſagte er freimütig: „Ich habe meinem Vater von Ihnen erzählt, und da wir doch Verwandte ſind, möchte er Sie gerne kennen⸗ lernen. Er wird ſich ſehr freuen, Sie heute bei Tiſch be⸗ grüßen zu dürfen. Werden Sie kommen?“ Vale war mit Freuden bereit, die Einladung anzu⸗ nehmen. „Ich erwarte Sie unten in der Halle!“ ſagte Lord Cuſtomer, als er ſich erhob.„Wir ſpeiſen um drei Uhr. Mein Vater hält ſehr auf Pünktlichkeit.“— Lord Cuſtomer der Aeltere 3 ſeine Verwandte mit ſolcher Feierlichkeit, daß Lady Moore aus dem Er⸗ ſtaunen nicht herauskam. Doch die Bombe kam erſt zum Platzen, als der Nach⸗ tiſch aufgetragen wurde. Schon während der Mahlzeit hatte Vale mit Be⸗ fremden feſtgeſtellt, daß ſie von dem Alten unabläſſig beobachtet wurde. Ab und zu hatte er zufrieden ge⸗ ſchmunzelt und ihr aufmunternde Blicke zugeworfen. Lord Cuſtomer der Jüngere ſaß wie auf Kohlen und atmete erlöſt auf, als das Mahl zu Ende ging, ohne daß etwas paſſiert war. Wenn nur der Nachtiſch noch ohne Zwiſchenfall verlief, dann gab es leicht eine Gelegen⸗ heit, die Kuſine unter irgendeinem Vorwand der ge⸗ fährlichen Nähe des Alten zu entführen. „Nun, Mylady, ich darf wohl hoffen, daß es Ihnen in unſerem Haus gefällt!“ begann endlich der alte Lord Cuſtomer, während er ſich über den Pudding hermachte. Vale beeilte ſich, eine zuſtimmende Antwort zu geben. „Das freut mich zu hören! Mein Sohn hat mir be⸗ reits erzählt, welche Abſichten——“ „Denk dir nur, Pa!“ fiel ihm der junge Cuſtomer verzweifelt ins Wort.„Ich las heute, daß die Labour Party einen Antrag wegen Neuregelung des Abſtim⸗ mungsverfahrens einbrachte!“ Fürs erſte war die Gefahr beſeitigt, denn Cuſtomer der Aeltere hatte eine große Schwäche für dieſes Thema. Er war ein ehemaliges Parlamentsmitglied. „Verzeihen Sie, Mylady, wir langweilen Sie— aber es iſt immerhin gut, wenn Sie ſich daran gewöhnen, politiſche Geſpräche anzuhören. Die diplomatiſche Lauf⸗ bahn——“ „Wiſſen Sie.“ wart Charles ein,„Pa möchte am liteb⸗ Urheber-Rechtsschutꝰ durch Verlag Oskar Mester Werdau(Sachsen ſten, daß ſich alle Menſchen für Politik intereſſieren! Uebrigens— wenn du geſtatteſt, zeige ich jetzt Lady Moore die Bibliothek. Sie wird ich ſehr für deine Handſchriftenſammlung intereſſieren! „Sehr ſchön, mein Sohn!“ lachte der Alte und rieb ſich vergnügt die Hände.„Zeige Lady Moore alles, was ie zu ſehen wünſcht! Als zukünftige Herrin dieſes Hauſes——“ Somit war die Bombe geplatzt. Zunächſt war die Wirkung eine lähmende. Cuſtomer der Jüngere ſank in einen Seſſel zurück und ſah in völliger Verwirrung nach der Zimmerdecke. Vale vergaß, den Puddinglöffel in den Mund zu tecken und ſtarrte mit großen Augen auf Cuſtomer den Aelteren, der ſich immer noch al ie rieb. 5 4 war aber doch die erſte, welche die Sprache wieder⸗ and. „Wie— was ſoll das heißen, Mylord?“ rief ſte faſſungslos. „Aber, Pa, ich habe mit Lady Moore noch darüber geſprochen!“ ſtotterte Cuſtomer der „Noch nicht geſprochen?— Hm, das iſt gut! Ihr habt euch noch gar nicht geeinigt?— Und ich habe be⸗ reits den Tag der Hochzeit feſtgeſetzt.— Ich nehme an, Mylady, daß Sie einverſtanden ſind, wenn wir für die Trauung den 27. März beſtimmen. Es iſt mein Ge⸗ burtstag!“ Vale ſprang auf.„Das iſt ja ein Komplott! Eine Verſchwörung!— Es ſällt mir gar nicht ein, mit dieſem Unfug einverſtanden zu ſein!“ „Ein Unfug, Mylady?— Ich ſehe, mein Sohn 0 noch ſehr unbeholfen in dieſen Dingen. Ich werde wohl die Sache ſelbſt in die Hand nehmen müſſen.“ Lord Cuſtomer der Aeltere nahm die Sache in die Hand, und ſchließlich kam eine Einigung zuſtande. Vale hatte in früheren Tagen manchmal von Ver⸗ lobungen geträumt, aber ſie hätte nie gedacht, daß es einmal ſo ſchnell gehen wür! ar nicht üngere. . 2. Harry Hartfield erhielt tatſächlich Urlaub Er hatte es bis zum letzten Augenblick ſelbſt nicht geglaubt. Aber als er kurz vor zehn Uhr Friends Büro betrat, drückte er dem Beamten dankbae die Hand. „Was bleibt mir anderes übrig!“ brummte Joe Friend.„Ihre zukünftige Braut ſoll doch nicht ſchon am erſten Tag die Meinung berom men, daß ſie von Ihnen vernachläſſigt wird! Und ihr die Wahrheit ſagen — nein, das geht doch auch nicht!“ Sie verließen das Haus, aber es dauerte faſt eine Viertelſtunde, bis der ockergelbe Wagen von Lord Cuſto⸗ mer am Portal vorfuhr. Joe Friend war nicht wenig überraſcht, als er Vales Verlobten kennenlernte. Die junge Dame ſchien ſich ja 1 wenigen Tagen vielverſprechend entwickelt zu aben. Vale war bereits durch eine ſchwärmeriſche Schilde⸗ eung Beſſies, die ihr tags zuvor beim Wiedersehen im Hotel mit einem Freudeuſchrei um den Hals gefallen war und ſich dabei gar nicht vor dem erſtaunten Lord Cuſtomer genierte, auf Hartfields Anweſenheit vor⸗ bereitet und unterzog den jungen Mann einer neu⸗ gierigen Prüfung. Sie ſiel nicht ungünſtig aus. 3— 9 3 begrüßte ſie mit em warmen Händedruck.„Ich bin Ihnen ſo ſehr zu Dank verpflichtet, Miſter Friend!“ 7 n Friend machte ein unſchuldig erſtauntes Geſicht, aber Vale ließ ſich nicht verblüffen.„Lord Cuſtomer hat mir illes erzählt. Er arbeitet mit Miſter Clearn im Büro!“ Friend blickte vorwurfsvoll auf Charles Cuſtomer. „Pfui, Mylord, Sie plaudern Amtsgeheimniſſe aus?“ Lord Cuſtomer ſenkte zerknirſcht die Augen und tutete zur Ablenkung ein paarmal mit der Alarmſirene. Dann ging es ans Platznehmen. Hartfield durfte ſich du ſeiner Freude neben Beſſie Moore ſetzen, während fies Friend ſich an der Seite Lord Cuſtomers nieder⸗ leg. Eine prächtige Auguſtſount tand am Himmel, deſſen leuchtendes Blau, mſt den weißen Flecken kleiner Wol. ken beſät, blühend und klingend über der Erde hing. Während der Fahrt ſchilderte Beſſie ihrem Begleiter in bewegten Tönen, welch ſchrecklich einſames Leben ſie bisher hatte führen müſſen. Aber jedesmal, wenn ſie merkte, daß Hartfield anfing, gerührt zu werden, lachte ſtie hell und luſtig auf, und dann war es immer, als hätten ſilberne Glocken geklungen. Endlich wurden hinter den Bäumen des weiten Parkes die Türme von Aſham Caſtle ſichtbar. Drohend Weid e 111 ef Ni 8 Himmel. „Das iſt ja fabelhaft!“ rie i eſſie.„Ein ri Geſpenſterſchloß!“ 0 129921 Das Auto hielt. Miß Beſſie ſprang als erſte aus dem Wagen und begann die Faſſade des Schloſſes zu muſtern. Ich glaube, es läßt ſich etwas Vernünftiges aus Aſham Caſtle machen. Aber die Geſchichte 55 viel Geld kolten.“ Fortſetzung folgt. 4 leder. ef ü nicht gere, Ih. ie be. e an, ir die Ge. Eine ieſem n iſt wohl n dit ger aß eg aber 1 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 10, Feruſprecher: 4⁵ Betr.: Filmvorführung am 28. Ok⸗ tober 1936. Die an die Führer der Gliederungen und Formationen ausgegebenen Karten gelten nur für die geſchloſſene Aufführung am 28. Ok⸗ tober. Es gelangen zur Aufführung: 1. Jugend der Welt— Film der Winter⸗ [Dympiade 1936— 2. Sport und Soldaten 3. Wochenendzauber. Es wird erwartet, daß alle lieder der Gliederungen ſich fen und vollzählig erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * gg. und Mit⸗ arten beſchaf⸗ NSKOV. Am Samstag, 24. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet im Saal des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ eine Verſammlung ſtatt. Es ſpricht der neue Bez.⸗Leiter Kamerad Baß ⸗Mainz über das Thema:„Die Neuerungen im Ver⸗ ſorgungsweſen“. Ich erwarte von den Kameraden und Ka⸗ meradenfrauen ein reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Der Obmann. DA Abtlg. Arbeitsdank Die für Freitag, den 23. ds. Mts. feſtge⸗ ſetzte Zuſammenkunft wird wegen Erſcheinen des Bezirksobmannes auf Mittwoch, den 21. Oktober, vorverlegt. Zahlreiches Erſcheinen wird erwartet. Berufsſchulungskurſe der D A F. Die DAF. hält in dem kommenden Winter wieder unten angeführte Berufsſchulungs⸗ kurſe ab, die ſich andererorts großer Wert⸗ ſchätzung erfreuen und auch in unſerer großen Gemeinde regen Zuſpruch erwarten laſſen. In früherer Zeitungsnotiz wurde e ganz beſonders auf die Wichtigkeit dieſer Kurſe hingewieſen, zu deren Anmeldung in der Dienſtſtelle der DA. dete a, a ebe wird. Verlange jeder Proſpekte für die„Win⸗ terſchulungskurſe für Berufsertüchtigung“ in der gen. Dienſtſtelle(bei Nikolaus Brechtel, Adolf Hitlerſtraße). Es ſollte niemand verſäumen, eine ſo gün⸗ ſtige Gelegenheit, ſich in ſeinem Berufe 5 zubilden, auszunützen, zumal die Teilneh⸗ mergebühr für die Kurſe ſehr niedrig ge⸗ halten iſt. Es werden 6 Kurſe durchgeführt: AM Kaufmänniſche Kurſe: 1. Buchführungskurs 2. Einheitskurzſchrift für Anfänger 3. Einheitskurzſchrift für e (abgehalten von Handelslehrern B) Handwerkerkurſe: 1. Maler und Weißbinder 2. Bau 3. Metall (abgehalten von Fachkräften). Alles nähere iſt aus den e zu er⸗ ſehen. Mögelin, Ortswalter. Betr.: Lokale Nachrichten Viernheim, den 20. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Die Schule des Lebens kennt keine Ferien. Brebeck. * 25 9 U tot eine Ełex Es gibt immer Leute, die im Konzertſaal eine Karte für den 14. Platz in der 6. Reihe haben und im letzten Augenblick vor Beginn erſcheinen, ſodaß alle, die bereits auf ihren Plätzen ſitzen, wieder aufſtehen müſſen. In Theatervorſtellungen, im Kino, immer begeg⸗ nen uns dieſe Zeitgenoſſen, die nicht pünktlich ſein können. Es ſind die gleichen Leute, die zum Schluß die völlig überflüſſige Schlacht vor der Kleiderausgabe veranſtalten, als wenn ihr Leben davon abhinge, die Straße eine Minute früher zu erreichen. Zu ihrer Gruppe gehören auch die Menſchen, die unbedingt vor jedem anderen in das Bahnabteil hinein und ebenſo wieder unter allen Umſtänden als erſte ausſteigen müſſen. i P Juden und Bolſchewiſten unter- ſtützen ſich gegenſeitig— ſie kaufen voneinander und handeln mit⸗ einander— beide ſind Hetzer und Verräter an der Menſchheit— ſie gehören nicht zu uns. — n Wo Menſchen zuſammenkommen, erſt recht wo man anſtehen muß, um etwas zu bekommen oder abgefertigt zu werden, ſind dieſe ewig eiligen und aufgeregten Mitbürger, die alles um ſich herum wie Feinde betrachten und be⸗ handeln, eine Quelle von Aerger, Unruhe und Streit. Sie haben ſelber nichts davon, denn ſie ſelber ärgern ſich am meiſten. Sie leben in der dauernden Angſt, zu ſpät zu kommen, et⸗ was zu verſäumen, um ihr Recht betrogen zu werden, ſie kommen nie zur Freude, weil ihnen noch die Haſt und Aufregung von eben in den Gliedern ſteckt und weil ſie ſchon voller Schrecken an die Hetze und den Krach denken, der ihnen nachher wieder bevorſteht. Die letzten Minuten eines jeden Theaterſtückes gehen an ihnen unverſtanden, ungehört vorüber, weil die Sorge um die Garderobe ſie bereits ganz in Anſpruch nimmt. Sie ſind zu bedauern— aber die auch, die unter ihren Fehlern zu leiden haben. Sie ſind unhöflich, denn höflich ſein beißt nieman⸗ dem anderen vermeidbare Unannehmlichkeiten zu bereiten. Dazu gehört, daß man ſich ſelbſt beherrſchen kann und nicht grundlos erregt iſt und daß man weiß, was man will und ſich danach einrichtet. Und damit man das weiß, muß man ſich rechtzeitig unterrichten. Wenn das Konzert des berühmten Dirigenten mit dem bekannten Orcheſter um 8 117 beginnen oll und Saaleinlaß um 7.30 Uhr iſt, muß ich der Beſucher ſo einrichten, daß er ſpä⸗ teſtens um 7.50 Uhr da iſt; er muß alſo wiſ⸗ ſen, wie er zu dem Konzertſaal kommt und welche Zeit er dazu braucht. Wenn er ſich nicht rechtzeitig darum kümmert und dann dadurch zu ſpät kommt und anderen läſtig fällt, iſt es ſchon der Beginn der Unhöflichkeit geweſen, 90l er ſich nicht genügend unterrich⸗ tet hat. Unſer ewig aufgeregter Konzertbeſucher iſt aber nur eine Abart der überaus unhöflichen Menſchen, die ſelber nicht wahrhaben wollen, welche Plage 0 für die Mitmenſchen ſind. Es gibt ſo viele Dinge, deren volle Wirkung, deren erhebende und beglückende Kraft gerade davon abhängt, daß keiner ſich aus ließt. Und es iſt 1 des überwältigenden Maßes ehrenamtlicher Arbeit nicht möglich, jeden ein⸗ zelnen zu jeder Sache einzuladen und aufzu⸗ klären. Er muß ſich ſelber unterrichten, wenn er nicht unhöflich 1 75 die ganze Gemein⸗ ſchaft, gegen ſein Volk ſein will. Und er kann ſich ausgezeichnet unterrichten. Die Hausfrau kann ſich nicht ausreden, ſie habe nichts vom Eintopfſonntag dewaßt, und der sherr nicht, daß ihm keiner geſagt habe, daß und warum geflaggt werden ſoll. Es hat recht⸗ zeitig in der Zeitung geſtanden und es ſteht jedesmal recht zeitig in der Zeitung. Und ge⸗ nau ſo ſteht alles andere, was man wiſſen muß, rechtzeitig darin. Wer ſo unhöflich iſt, keine Zeitung zu leſen, hat dadurch keine Ent⸗ ſchuldigung. Er braucht ſich dann nicht zu wundern, wenn einmal die Saaltore vor feiner Naſe geſchloſſen werden wie bei dem Unhöf⸗ lichen, der glaubt, immer zu ſpät kommen zu dürfen. Denn dieſer kann immerhin einmal eine Entſchuldigung gehabt haben, eine Ver⸗ kehrsſtörung oder ähnliches Hindernis. Aber einen glaubhaften und überzeugenden Grund dafür, keine Zeitung geleſen zu haben, kann keiner vorbringen. Denn keine Zeitung zu le⸗ 85 iſt einfach eine Unhöflichkeit gegen die 4 olksgemeinſchaft. Todesfall. Ein ſchmerzlicher Verluſt traf die Familie Nikolaus Neff, Moltke⸗ ſtraße 100(Tivoli) durch den unerwarteten Tod ihrer Tochter und Schweſter Eliſa⸗ beth, die im Alter von 9 Jahren an den Folgen eines erlittenen Unfalles im Städt. Krankenhaus Mannheim ſtarb. Herzliche Teil⸗ nahme wendet ſich den tiefbetrübten Ange⸗ hörigen zu. 70er. Am heutigen Dienstag, den 20. Oktober, begeht Valentin Froſchauer, Annaſtraße und morgen Mittwoch, den 21. Oktober, Philipp Frank, Molitorſtraße, den 70. Geburtstag. Beide Altersjubilare erfreuen ſich noch befer Geſundheit, die ihnen ihre Angehörigen und Freunde noch viele Jahre wünſchen. Wir gratulieren! Sänger⸗Einheit. Die Sänger wollen das heutige Inſerat im Vereinsanzeiger be⸗ achten. Die 10 000⸗Grenze unterichritten Der günſtige Stand der Arbeitslage im Arbeitsamtsbezirk Mannheim im Auguſt konnte nicht nur gehalten, ſondern durch eine weitere Abnahme der Arbeitsloſenzahl um 254 noch verbeſſert werden, ſodaß Ende Sep⸗ tember 1936 noch 9 910 Arbeitsloſe gemeldet waren. Damit iſt erſtmalig die 10 000. Grenze unterſchritten. Vergleichen wir damit den Stand am 1. 4. bzw. 30. 9. 1933, wo noch rund 40000 Ar⸗ beitsloſe gemeldet waren, ſo ergibt ſich hier eindeutig die Richtigkeit und der ungeheure Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Wirtſchafts⸗ esch und hier insbeſondere deren Arbeits⸗ be Haffungmafnahmen Drei Viertel der bei Beginn der nationalſozialiſtiſchen Staatsfüh⸗ rung gemeldeten Arbeitsloſen konnten bis Ende September 1936 in Arbeit gebracht wer⸗ den, was an dieſer Stelle beſonders geſagt werden muß. An der in Anbetracht der vorgeſchrittenen Jahreszeit beſonders bemerkenswerten gün⸗ ſtigen Entwicklung der Arbeitslage im Sep⸗ tember 8 faſt alle Berufsgruppen Anteil. Die Metallinduſtrie war durch die anhal⸗ tende gute Beſchäftigungslage weiter aufnah⸗ mefähig; die Gummi⸗ und Papierwaren⸗ und die durch die beginnende Weihnachts ſaiſon gut beſchäftigten Mühlen⸗, Schokoladen⸗ und Süß⸗ waren⸗Induſtrieen, haben weſentlich zur Ent⸗ laſtung beigetragen. Auch das Baugewerbe konnte durch das Anhalten der an und für ſich günſtigen Witterung die Zahl der Beſchäf⸗ tigten nicht nur halten, ſondern noch weiter erhöhen. Erfreulicherweiſe iſt auch das Klein⸗ a und das Handwerk durch Neueinſtel⸗ ungen beſonders hervorgetreten. Das Hand⸗ werk verfügt über einen beſſeren Auftragsbe⸗ ſtand wie in den vergangenen Jahren und auch für die Wintermonate iſt eine ſtetige Beſchäf⸗ tigungslage zu erwarten. Bei den konjunktur⸗ abhängigen und Saiſonberufen ſtieg die Ein⸗ ſatzmöglichkeit vor allem im Bekleidungsge⸗ werbe. Durch die Erntearbeiten bedingt, zeigte ſich in der Landwirtſchaft ebenfalls ein erhöh⸗ ter Bedarf an Arbeitskräften, der in einzelnen Fällen nicht reſtlos gedeckt werden konnte. Die Arbeitseinſar möglichkeit für männliche kaufmänniſche Angeſtellte war auch weiterhin beſchränkt, dagegen wurden weibliche kauf⸗ männiſche Angeſtellte und hier wiederum Ste⸗ p in erhöhtem Maße angefordert. Nach Verkäuferinnen beſtand auf Grund der begonnenen Saiſon bereits im September er⸗ höhte Nachfrage. Bei den techn. Angeſtellten waren es in der Hauptſache Bautechniker, Architekten uſw., die geſucht wurden. So dringend der Hinweis an die Betriebs⸗ führer iſt, ſich bei Neueinſtellungen der an jahrelangen Erfahrungen und praktiſchem Kön⸗ nen reichen älteren Angeſtellten zu bedienen, ſo dringend iſt auch der Appell vor Beginn des Winters, kein Gefolgſchaftsmitglied während der Wintermonate zu entlaſſen. Wenn im Monat November auch ein gerin⸗ ges Anſteigen der Arbeitsloſenzahl erwartet wird, bedingt durch die Entlaſſungen in den einzelnen Außenberufen, was an und für ſich ein ganz natürlicher, ſich immer wiederholen⸗ der de iſt, ſo wird dadurch das günſtige Bild der allgemeinen Beſchäftigungslage in keiner Weiſe geſchmälert. Die enge Zuſammenarbeit des Arbeitsamts mit Induſtrie und Handel und das gemeinſame Beſtreben, alles zu tun, um den Willen des Führers durchzuführen, läßt erwarten, daß auch über die Wintermonate in den konjunktur⸗ abhängigen Berufen die Beſchäftigtenzahl min⸗ deſtens gehalten wird und darüber hinaus wei⸗ tere Einſtellungen erfolgen. ..—· Zeugen gejucht! Das Schulkind Eliſabeth Neff, Toch⸗ ter von Nikolaus Neff, Moltkeſtraße 100 (Tivoli), iſt an den Folgen eines erlittenen Unfalles, den es ſich auf der Treppe des Friſeur⸗Geſchäftes Stein, Adolf Hitlerſtraße, zuzog, im Städtiſchen Krankenhaus Mannheim verſtorben. Das Kind war am 13. Oktober, nachmittags zwiſchen 16.30 und 17.00 Uhr, um Haarſchneiden in obigem Geſchäft und 0 beim Verlaſſen desſelben von einem jungen ann, der mit dem Kinde zugleich das Ge⸗ chäft in Eile verließ, die Treppe hinabge⸗ toßen worden ſein, ſodaß es zu Fall kam und ſich ſchwer verletzte. Im Geſchäft ſelbſt wurde der Vorfall weder von der Bedienung noch von den anweſenden Herren wahrgenommen. Zur Feſtſtellung des Unfalles wolle ſich frag⸗ licher junger Mann oder andere Zeugen um⸗ gehend bei der Polizei(Kriminalabteilung, Saarſtraße) melden. Gymnaftik für Frauen und Mäbchen bei Kraft durch Freube Um Frl. Gentſch als Sportlehrerin behal⸗ ten zu können, muß die allwöchentliche Gym⸗ naſtikſtunde auf Dienstag verlegt werden. Alſo: heute abend 8 Uhr wie bisher in alter Treue im„Freiſchütz!“ * Das Wetter. In den deutſchen Küſtenge⸗ bieten herrſchten ſchwere Stürme, die ſich aber auch im Binnenland bemerkbar machten. Ein neuer Wirbel iſt bis Süd⸗England vorge⸗ ſtoßen und nahm bereits ſeinen Einfluß auf unſer Wetter auf. Auch für die Folge bleibt die Witterung ſehr unbeſtändig.— Dienstag: Nach verbreiteten Regenfällen hauptſäch⸗ lich in der Nacht zum Dienstag— wieder wechſelhafte Bewölkung mit einzelnen Schau⸗ ern bei kräftigen weſtlichen und nordweſtlichen Winden. Zunächſt milder, dann neue Abküh⸗ lung. Mittwoch: Bei Luftzufuhr aus Weſt bis Nortweſt Fortdauer der unbeſtändigen und zu Niederſchlägen geneigten Witterung. Vereibigung ber Aekruten Am Donnerstag, den 22. Oktober, vormit⸗ tags 10.30 Uhr, findet in Darmſtadt auf dem Exerzierplatz an der Feſthalle die Vereidigung der Rekruten des Standortes Darmſtadt ſtatt, wozu Behörden und Bevölkerung herzlich ein⸗ geladen ſind. * 45000 AA. brachte bie ernte Neichs⸗ lraßenſammlung in Frankjurt/ Main Das Ergebnis der erſten Reichsſtraßen⸗ ſammlung im diesjährigen Winterhilfswerk, die von der Deutſchen Arbeitsfront durch⸗ eführt wurde, iſt in der Gauhauptſtadt Frankfurt a. M. beſonders erfreulich. Am Sonnabend und Sonntag wurden nach dem — vorläufigen Geſamtergebnis etwa 45 000.— RM. geſammelt. Damit hat die Deutſche Ar⸗ beitsfront bewieſen, daß ihr Einſatz den er⸗ warteten Erfolg gebracht hat. E Das Eigenheim bes Baujparers Zur Heimat gehört das Heim. Wer die kleine aber gut gewählte Schau geſehen hat, die die Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg in den letzten Tagen hier ver⸗ anſtaltet hatte, wird ſeine Freude daran ge⸗ habt haben und wird in 159 00 Freude vielleicht auch eine Hoffnung haben wachſen ſehen, an die er bisher nie recht geglaubt hatte, weil ſie ihm wohl abwegig, überſtiegen, romantiſch, und überhaupt ganz unmöglich erſchienen ſein mochte— die Hoffnung nämlich— einmal auch ſo ein kleines Haus ſein eigen nennen zu können, das ihm und ſeinen Lieben das Daſein erſt ſo recht froh und lebenswert ma⸗ chen würde, nicht allein mit ſeinen Räumen unter eigenem Dach, ſondern auch mit ſei⸗ nem Garten, ſeiner Sonne, ſeiner Luft, kurz 15 all dem, was zu einer rechten Heimat ge⸗ ört. Wer nun dieſe Hoffnung mit dem Verlaſſen der Ausſtellung nicht begraben und im Gang der Dinge verblaſſen und in Nichts zurück⸗ verſchwinden laſſen will, der hat ſich gewiß die Schrift ͥ„Durch Bauſparen zum Eigen⸗ eim, zum freien Eigentum“ mitgenommen. er das aber doch verſäumt haben ſollte, dem wird ſie auf Verlangen jederzeit gern und koſtenlos durch die Gemeinſchaft der Freunde Wüſtenrot in Ludwigsburg geliefert werden. Daß das eigene Heim nur durch Sparſamkeit erworben werden kann, wird wohl jedem Be⸗ ſucher der Ausſtellung klar geworden ben; daß dies aber gar nicht ſo ſchwer iſt, wird er aus dem kleinen Heftchen erſehen. Er gewinnt dann zweifellos die Ueberzeugung, daß der von der Gd. gezeigte Weg für jeden ſparwilligen Volksgenoſſen gangbar iſt und daß es für ihn nur darauf ankommt, dem Willen die Tat folgen zu laſſen. f Was der deutſche Bauſparer anſtrebt, iſt das Eigenheim, das ſchlicht und einfach nicht mehr darſtellen will als unſere eigene Art, alſo nichts Beſonderes ſondern etwas, das un⸗ 2 Volksgenoſſen allen eigen iſt, ein Stück r ſchönen, großen Heimat, die wir unſer Vaterland nennen. Beſonders darf in dieſem Zuſammenhang auf das nette Büchlein„Das Eigenheim des Bauſparers“ hingewieſen wer⸗ den, welches der Eigenheim⸗Verlag der Bau⸗ ſparkaſſe Gemeinſchaft der Freunde Wüſten⸗ rot, Ludwigsburg(Württ.,) zum Preiſe von RM. 1.80 herausgegeben hat. Dieſes Bü lein bietet eine große Auswahl von billigen und teueren Häuſern, je nach der Größe und Ausſtattung. Allein ſchon das Durchblättern und das Leſen der kurzen Notizen unter den Bildern iſt imſtande, uns einen recht guten Ueberblick über allerlei Möglichkeiten beim Hausbau zu vermitteln. Blättern wir nur recht oft in dieſem netten Heft, überall wer⸗ den wir ein Stück Vaterland, ein Stück Heimat finden. e r S Verbunkelungsübung in Viernheim Ait welchen Mitteln wird veröunkelt? Jede Einrichtung und jedes Material iſt ge⸗ eignet, das ein Durchdringen eines Lichtſtrah⸗ les nach außen unmöglich macht. Die Be⸗ wohner haben bis zur wirklichen Ernſtfall⸗ Uebung Zeit, um in den Abendſtunden ihr Material, das ſie benutzen wollen, zu er⸗ proben. Es ſei im Nachſtehenden kurz aufgeführt, welche Mittel bei bisherigen Uebungen ſich als zweckmäßig und brauchbar erwieſen haben. Vor allem wird doch von jedermann angeſtrebt, keine Koſten zu haben. Allenfalls ſind es einige Mark zur Anſchaffung einer Dauerein⸗ richtung zur Abblendung der Fenſter. Beſonders geignet ſind Rolläden und feſte Fenſterläden. Luftlöcher oder Zierbohrungen in den Läden können durch Kartonſtreifen ab⸗ gedeckt werden. Auch lichtundurchläſſige Vor⸗ hänge, Decken, Packpapiere tun den gleichen Dienſt, wenn an den Auflageenden keine Licht⸗ ſpalten bleiben. Es iſt empfehlenswert, nicht das geſamte Fenſter mit Pappe oder Papier abzublenden, ſondern jede einzelne Scheibe, mindeſtens je⸗ doch jeden Flügel getrennt, da dann jederzeit das Fenſter geöffnet werden kann. Was jetzt erprobt wird, ſoll ja nicht nur für die Uebung gelten, ſondern alles Material muß nachher ſeinen beſtimmten Platz zur Be⸗ wahrung für den Ernſtfall bekommen. Alſo keine behelfsmäßigen Vorrichtungen, ſondern Dauereinrichtungen ſchaffen! Die verpflichteten Hauswarte ſind ange⸗ halten, ihr beſonderes Augenmerk auf dieſen Umſtand zu lenken. Schaufenſterkäſten ſind ſo abzublenden, daß kein Licht des Innenraumes nach außen fällt. Schaufenſterbeleuchtungen werden zweckmäßig ausgeſchaltet. Das Verlaſſen eines beleuchteten Raumes (ſoll nur in ganz dringenden Fällen erfolgen) geſchieht in der Weiſe, daß zuerſt das Licht gelöſcht wird und dann die Türe geöffnet wird, der Raum wird verlaſſen, die Türe wieder geſchloſſen und die im Raum verbliebenen Per⸗ ſonen ſchalten dann wieder das Licht ein. Nur ſo fällt kein Lichtſtrahl ins Freie. eee ee ene Aus Stabt und Land Mannheim.(Ein Toter und 17 Ver⸗ letzte). Bei 31 Verkehrsunfällen, die ſich im Laufe der vergangenen Woche hier ereigneten, wurde eine Perſon getötet und 17 verletzt. Der an 28 Kraftfahrzeugen, einem Straßen⸗ bahnwagen und ſieben Fahrrädern entſtandene Sachſchaden iſt ganz beträchtlich. Zwei der Zuſammenſtöße ſind auf Trunkenheit der Fahrer und alle übrigen auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen.— (Betrunkener Kraftfahrer). Zur Anzeige ge⸗ langte der Führer eines Lieferwagens, der ſein Fahrzeug lenkte, obwohl er ſtark unter Alko⸗ holeinwirkung ſtand. Dem leichtſinnigen Fah⸗ rer wurde der Führerſchein abgenommen. Ein ſauberes Vertreter⸗Kleeblatt Heidelberg. Seie Ende 1935 war der 29 Jahre alte Georg Wildi aus Heidelberg als Bezirksvertreter bei einer Hildesheimer Firma tätig. Als Vorbeſtrafter war es für ihn natür⸗ lich, daß er als Untervertreter Leute aus⸗ ſuchte, die moraliſch mit ihm auf gleicher Stufe ſtanden, nämlich den 43jährigen Otto Albert und den ſchon zehnmal vorbeſtraften Hugo Stoll. Die Anklage warf den dreien vor, gemeinſam weit über 70 fingierte Beſtell⸗ ſcheine an den Frankfurter Generalvertreter eingeſandt zu haben. Der Staatsanwalt for⸗ derte exemplariſche Beſtrafung der Angeklagten und beantragte für jeden der drei Betrüger 18 Monate Gefängnis. Die Strafkammer ver⸗ Bekanntmachung Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Getränkeſteuer⸗Erklärung für Monat Sep⸗ tember 1936. Viernheim, den 19. Oktober 1936 Die Heeresſtandortverwaltung Mannheim L 8. 8, kauft z. Zt. laufend Heu und Roggen⸗ und Weizenſtroh. Das Heu muß gut, geſund und vollkommen trocken ſein, hauptſächlich aus Süßgräſern be⸗ ſtehen und darf keine verregnete, ſtrohige Farbe haben. Es wird nur 1. Schnitt Ernte 1936 angenommen. Das Stroh muß geſund und trocken ſein. Es darf keinen dumpfen Geruch haben und nicht mit Roſt⸗ oder Brandpilzen oder Meltau beſetzt ſein. In die Bündel darf kein kurzes zuſammengeſchlagenes Stroh oder Spreu ein⸗ gebunden ſein. Anfuhren täglich mit Ausnahme Samstags von 8—12 Uhr im Städt. Schlacht⸗ und Viehhof Mannheim. Bezahlt wird jeweils der Tagespreis bzw. Preis nach vorheriger Ver⸗ einbarung. Viernheim, den 16. Oktober 1936. urteilte Wildi und Albert wegen fortgeſetzten gemeinſamen Betrugs zu je acht Monaten, Stoll zu fünf Monaten Gefängnis. Süßer Schlaf und ſchreckliches Erwachen Brückenau. Auf nicht alltägliche Weiſe wurde eine Familie in Brückenau aus dem Schlaf geſchreckt. Plötzlich bohrten ſich von außen her Gerüſtſtangen durch die Wand des Schlafzimmers, ſchoben das Bett des Hausherrn beiſeite und ragten drei Meter weit in das Zimmer hinein. Der erſchreckte Hausherr konnte noch von Glück ſagen, daß ſich die Stangen noch rechtzeitig ſeitlich abge⸗ bogen hatten. Der Hergang dieſer nächtlichen Ruheſtörung war folgender: Ein aus Höch⸗ berg kommender Laſtzug geriet offenbar im Nebel von der Hauptſtraße ab und fuhr mit voller Wucht auf die vor dem fraglichen Hauſe liegenden Gerüſtſtangen, die ſich infolge des heftigen Anpralles durch die Wand bohrten. Das nur wenig beſchädigte Auto konnte ſeine Fahrt nachmittags wieder fortſetzen. Sportvereinigung„Amieitia“ Am letzten Sonntag hat die Sportgemeinde Viernheim im allgemeinen kein beſonderes Glück in ihren Punkteſpielen gehabt. Die Fuß⸗ baller beider Vereine haben Punkte verloren und auch die Handballer des TV. mußten wieder eine Niederlage hinnehmen. Das Handballſpiek der 1. Amicitia⸗Handballmann⸗ ſchaft mußte ausfallen, weil trotz des ſchönen Wetters die Mannſchaft von Neckarhauſen hier Männergeſangverein 1846 Wir geben unſeren Mitgliedern die traurige Nach⸗ richt, daß unſer langfähriges Ehrenmitglied, Ehren⸗ vorſitzender Herr Johann Lamberth, Bürgermeiſter a. D., in ein beſſeres Jenſeits abberufen wurde. Zur Erweiſung der letzten Ehre verſammeln ſich die Sänger am Mittwoch nachm. 3 30 Uhr im Lokal. Auch ſolche Sänger, die am Platze beſchäftigt ſind, wollen ſich zahlreich an der Beerdigung beteiligen. Der Vorſitzer. Sänger⸗Einheit Die Beerdigung unſeres Ehrenmitgliedes Joh ann Lamberth 4. findet morgen Mittwoch 4 Uhr ſtatt. Lamberth(z. Rebſtock). Reſtloſes Erſcheinen der hier am Platze Anweſenden iſt Ehrenpflicht. Der Vorſitzende Gebr. l d 8- Dicktüben Kleine neizoen n nn Anzeigen 6 Röhren Verkengert g billig zu verkaufen Friedrichstraße 101 der V. Wunderle Gefunden! Ein Uernnelmer gener Serren-⸗ bollszalun in beſter Lage zu mantel 3 65 ſchon von else-Zmmer 3 80 e an, je nach Größe zu verkaufen Näheres ſagt die Ohne Werbung des Textes und Der Bürgermeiſter Geſchäftsſt. ds. Bl. tein Erfolg! der Schrift. Die Sänger treffen ſich um 3.30 Uhr bei Mitglied]! hm Fa 9 Weinheimerſtr. 50 40 Pig 8„ nicht erſchienen iſt. Nur ein Spiel fand um 16 Uhr ſtatt und zwar ſpielte unſere Hand⸗ ball⸗B⸗Jugend gegen dieſelbe des TV. Viern⸗ heim auf dem TV.⸗Platz und gewann gegen dieſe wie ſie wollte. Es war eine beſondere Freude den Jungens zuzuſehen und hier konnte man tatſächlich von einer Spielkultur ſprechen. Die Angriffe, das Stellungsſpiel, die Ball⸗ behandlung und das Zuſpiel der Amicitia Jugend war manchesmal gerade beſtechend. Man ſah, daß die Kleinen mit Freude bei der Sache ſind und hoffen auch, daß ſie ſo zuſam⸗ menbleiben werden und von keinem anderen ſich irre machen laſſen. Man wird bei uns immer noch genau ſo Handball ſpielen, wie man es vielleicht im Turnverein zu tun pflegt. Wie ſchon oben erwähnt, waren die Kleinen vorgeſtern bei der Sache und vom Kleinſten angefangen war einer wie der andere in einer ſehr guten Verfaſſung. Der ganzen Mann⸗ ſchaft gebührt daher ein beſonderes Lob. Alſo wieder das Training fleißig beſuchen, denn es kommt Euch allen zugute. Hoffentlich wer⸗ den ſich bei den nächſten Jugendſpielen etwas mehr Zuſchauer einfinden. Es lohnt ſich wirk⸗ lich, die Handballjugend ſpielen zu ſehen. Billarowelljpiele Die Starkenburg führt nur noch mit 2 Pkt.! Der Meiſterſchaftskampf der 2. Abteilung geht ſeinem Ende entgegen und ein großer Endkampf wird dieſe Woche einſetzen, da der Tabellenführer in der letzten Woche eine 6:0⸗ Niederlage in der Sporthalle erlitten hat und iſt deshalb von verſchiedenen Mannſchaften ſtark bedrängt. Allerdings hat der Spitzen⸗ reiter nur noch Heimſpiele, was einen großen Vorteil bedeutet. Reſultate der letzten Woche: Freiſchütz— Haltepunkt 6:0, Ochſen— Rats⸗ keller 2:4; Neuer Bahnhof— Waldſchlöß⸗ chen 4:2; Sporthalle— Haltepunkt 6:0; Ratskeller— Freiſchütz 6:7; Haltepunkt— Ochſen 2:4; Sporthalle— Starkenburg 6:0; Kaiſerhof— Tannhäuſer 6:0.— Die Tabelle hat folgendes Ausſehen: Spiele Punkte Bälle Starkenburg 17 66 136 600 2. Ratskeller 17 64 165 900 Waldſchlößchen 17 60 157900 Neuer Bahnhof 16 58 113 150 . Sporthalle 54 144 200 „Kaiſerhof 48 126 900 . Freiſchütz 46 91 650 Haltepunkt 43 108 800 .Tannhäuſer 40 86 350 10. Ochſen 39 98 250 11. OCG. 14 38 86 850 Mittwoch: Starkenburg— Haltepunkt; Tannhäuſer— Neuer Bahnhof; Ochſen — Sporthalle; Kaiſerhof— Ratskeller; Donnerstag: Freiſchütz— Waldſchlöß⸗ chen Freitag: OCG.— Haltepunkt; Waldſchlöß⸗ chen— Sporthalle; Starkenburg— Tann⸗ häuſer; Neuer Bahnhof— Ochſen; Frei⸗ ſchütz— Kaiſerhof. die pelzgornierten, neuen Mäntel Sportlicher 105 Damenmantel Was bringt ber Aunbjunk? Mittwoch, 21. Oktober 1936: 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gym⸗ naſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Muſikaliſche Frühſtücks⸗ pauſe; 9.30 Sendepauſe; 10.00 Heinrich Lerſch; 10.30 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Konzert; 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.30„Die ſchöne Fahrtenzeit iſt nun vorbei, gezeigt hat ſie uns mancherlei“; 16.00 Muſik; 16.50„Wovon Baden ſpricht“; 17.45 „Kaffee und Siſal“; 18.00 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45„Scheik und Schirocko“; 20.00 Nachrichten; 20.15 Reichs⸗ ſendung: Stunde der jungen Nation; Das Werk iſt jung und ſteht auf neuem Grund; 20.45 Schubert⸗Zyklus; 22.00 Zeit, Wetter, Preſſe, Sport; 22.30 Das verliebte Orcheſter; 0.00 Nachtkonzert. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 8 Freſſer, 263 Ochſen, 111 Bul⸗ len, 184 Kühe, 182 Färſen, 372 Kälber, 66 Schafe, 2404 Schweine, 1 Ziege.— Preiſe: Ochſen 42—45, 38—41; Bullen 40—43, Kühe 40—43, 34—39, 28—33, 20—25; Färſen 41—44, 36—40; Kälber 65, 45 bis 55, 40;— Schweine 57, 56, 55, 53 und 51. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber lebhaft. Der heutige Mannheimer Großviehmarkt eröffnete mit 111 Bullen, 263 Ochſen, 8 Freſſern, 162 Rindern, 184 Kühen, zuſam⸗ men 748 Großtieren. Dieſer außerordentliche Auftrieb ſetzte ſich überwiegend aus Huſumer Ware zuſammen. Die Kommiſſion nahm im Rahmen der Kontingente die Zuteilung vor zu folgenden Höchſtpreiſen: Bullen 40—43, O ſen 42— 45, Rinder 41—44 ſowie Kühe 40—43. Der Kälbermarkt war infolge der Kontingentierung und der neu feſtgeſetzten Höchſtpreiſe mit nur 372 Tieren beſchickt, was einem Weniger von 255 Tieren gegen⸗ über der Vorwoche entſpricht. Der Verlauf ge⸗ ſtaltete ſich lebhaft zu dem feſtgeſetzten Höchſt⸗ preis von 65 Pfg. Am Schweinemarkt ſtan⸗ den 2404 Tiere für die Verteilung zur Ver⸗ fügung. Die Zuteilungen erfolgten im Rahmen der Kontingente zur amtlichen Höchſtnotiz von 57 Pfg. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 333 Stück, verkauft 244 Stück. Milchſchweine das Stück von 8 bis 15 Mk., Läufer das Stück von 16 bis 32 Mk.— Marktverlauf: gut. N und verantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. d. H., Worms. DA. IX 1936 über 1700 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Todes- anzeige Gott, der Allmächtige, hat unsere liebe Tochter, Schwester und Enkel Elisabeth am Sonntagnacht 11.45 Uhr unerwar- tet schnell, an den Folgen eines erlit- tenen Unfalles im Städtischen Krankenhaus Mannheim, wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von 9 Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. Um stilles Beileid bitten Viernheim, 19. Oktober 1936 In tiefer Trauer: Familie Nikolaus Neff 5. nebſt Angehörigen Die Beerdigung findet voraussichtlich am Mittwoch nachm. ½3 Uhr vom Trauerhause, Molktestraße(Tivoli) aus statt. been 20 Frauenmantel 39 moderne Stoffe antelstolſe n Hindermäntel Robert 1 Betl Ihr af Muniſe lazzo, d. Peichstt Verlin de Gta Graf menda Mate Sanft fia in ſche B Can In. begtüf dial Nai tdentli G7 Herm engste Auftra liche für di ud r wu, A 1 und um Infol menft Ausſy drei 2 vollmi werde, Man hat nur Ar ger, wenn man die amtlichen Bekanntmachungen nicht kennt. So wurde zum Beispiel 1934 im Siegkreis der Anbau von„Industrie“ Kartoffeln verboten, weil sie Krebsbefall zeigten. Der Kleinbauer S. im Bröltal wußte nichts davon, weil er keine Zeitung las, und baute weiter„Industrie“. Bei der Ernte entdeckte er den Krebsbefall und benachrichtigte die Polizei. Das wäre ganz in Ordnung gewesen, wenn der Anbau von Industrie- Kartoffeln niit ausdrücklich verboten gewesen wäre. In diesem Falle aber hatte der Bauer nicht nur den Ernteausfall zu tragen, sondern erhielt obendrein noch eine hohe Strafe. man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der „5 8 * 5 0 80 8 2— 5 Hans Beper, Adolf Hitlerſtraße 88 0 ſein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. 6 ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ deutend herabgeſetzt. Preiſ. z. Verkauf. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. NB. Verk. pro ½ Kilo zu 55 Pfg. 0 50 2 0 0 So zahlt man drauf, wenn man keine Zeitung liest in jedes Haus die fnedrich Martin— Bismarck 18 erer Sees e se eee eee sse Mernnelmerboltszellung