Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugs preis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Bolenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. FFF 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich, Zummer 247 3 Donnerslag 8908 n ternheimer eilung Vorkündigungsblatt der NS AN. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Texttell für 1mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. TTTVVVUVVCCCVCCCCTTTCTTVVCVCVCVCVCVCVCVCVCVͤVVVV den 22. Oklober 1936 12. Jahraang deulſche Jurückweiſung der Fowjellügen Nachweis, daß Sowjekrußland das Vaffenausfuhrverbot in flagranker Weiſe verletzt hat Die deulſche Antworl Noke an den Nichleinmiſchungsausſchuß in London Berlin, 21. Okt. Die deutſche Regierung hat am Mittwoch durch ihren Geſchäftsträger in London dem Vorſitzenden des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes eine Note überreichen laſſen, in der ſie zu den kürzlich von der Madrider Regierung und der Sowietregierung erhobe⸗ nen Anſchuldigungen wegen angeblicher Ver⸗ ſtöße Deutſchlands gegen das Waffenembargo Stellung nimmt. In der deutſchen Note werden dieſe Anſchul⸗ digungen als völlig haltlos gekenn⸗ zeichnet und mit größter Entſchie⸗ denheit zurückgewieſen. Zugleich hat die deutſche Regierung auf Grund des ihr vor⸗ liegenden umfangreichen Materials dem Aus⸗ ſchuß eine lange Reihe von Fällen mitgeteilt, in denen von ſowietruſſiſcher Seite das Waffenembargo in flagranter Weiſe verletzt worden iſt. Skellungswechſel der kleinen Enkenle London, 21. Okt. Die Tatſache eines ge⸗ heimnisvollen Beſuches des rumäniſchen Mi⸗ niſterpräſidenten Tatareſcu in Belgrad, wo Tatareſcu ſich für eine größere Zurückhal⸗ tung der Sowjetunion gegenüber eingeſetzt haben ſoll, gibt Reuter Anlaß zu der Vermu⸗ tung, daß nach Belgien nunmehr auch die Kleine Entente aus dem Bündnisſyſtem Frankreichs auszubrechen drohe. Auch in dieſem Falle ſei es die Furcht vor der Sowjet⸗ union, die dieſen politiſchen Stellungswech— ſel bewirkt habe. Eine Reutermeldung aus Bukareſt betont dazu, daß die ſtrategiſche Eiſenbahnlinie, die man zur Verbeſſerung der militäriſchen Zu⸗ ſammenarbeit der drei Mächte der Kleinen En- tente zu bauen beabſichtige. nicht mehr. wie früher geplant, an das ſowjetruſſi⸗ ſche Eiſenbahnnetz angeſchloſſen werden ſolle. Vormarſch der Nalionaliſten auf Madrid Naval Carnero genommen! 88 Burgos, 22. Okt. Aus dem Hauptauar⸗ tier Valladolid trifft die Nachricht ein, daß die Truppen des Generals Mola am Mittwoch nachmittag den roten Stützvunkt Naval Car⸗ nero eingenommen haben, der vom Madrider Stadtzentrum nur 30 Kilometer ent⸗ fernt liegt. Die Roten ergriffen die Flucht und hinterließen eine große Anzahl Waf⸗ ſen und Munition. Im Laufe der Ge⸗ fechtshandlung. über die einſtweilen noch nä⸗ here Nachrichten fehlen, wurden zwei rote Jagdflugzeuge und eine Potez Maſchine abge⸗ ſchoſſen. Die Einnahme von Naval Carnero iſt von größter Bedeutung, da nun die Auto⸗ ſtraße nach Madrid für die nationaliſtiſchen Truppen frei geworden iſt. Die rote„Regie⸗ rung“ hatte auf den Widerſtand ihrer in Na⸗ val Carnero zuſammengezogenen Streitkräfte ihre letzte Hoffnung geſetzt. Gleichzeitig wurde der Ort Villamanta in der Nähe von Naval Carnero von den Mola Truppen beſetzt. Panikftimmung in Madrid Burgos, 21. Okt. Madrid erwartet von einem Tag zum anderen den Angriff der na⸗ tionalen Truppen. Der Ausſchuß, dem die Lei⸗ tung der Verteidigungsarbeiten anvertraut iſt, hat ſeine letzte Hoffnung auf die rote Stellung bei Naval Carnero, etwa 30 km ſüdweſt⸗ lich von Madrid, geſetzt, die überaus ſtark be⸗ feſtiat worden iſt und die den Anſturm der Nationaliſten aufhalten ſoll Die Einnahme dieſer Stellung würde bedeuten, daß die na⸗ tionalen Truppen ungehindert bis zu den Toren von Madrid vormarſchieren könnten. Der rote General Aſencio hat neuerlich zum Ausdruck gebracht. daß die Ver⸗ teidigung Madrids durch die roten Milizen unmöglich ſein werde, da dieſe völlig un⸗ diſzipliniert ſeien und von nieman⸗ den mehr Befehle annehmen wollten. Die Be⸗ unruhigung bei den Roten iſt umſo größer ge⸗ worden, als bekannt wurde daß in Illes⸗ cas große nationale Truppen zuſammenzieh⸗ ungen ſtattfinden, und ununterbrochen Trans⸗ porte von Waffen und Kriegsmaterial eintref— fen. woraus auf eine baldige Offenſive gegen die Hauptſtadt geſchloſſen wird. Erfolgreicher Fliegerangriff auf Madrid Munitionsfabrik zerſtört Burgos, 21. Okt. Nationaliſtiſche Flieger haben am Dienstag Madrid neuerlich er⸗ folgreich mit Bomben belegt, ohne bei ihrem Angriff von roten Flugzeugen ge⸗ ſtört zu werden. Durch das Luftbombardement geriet in den Außenbezirken der Hauptſtadt eine Munitionsfabrik in Brand, wobei ſich zahlreiche heftige Exploſionen ereig⸗ neten. 126 Perſonen wurden getö⸗ tet. In Madrid nehmen die Verhaftungen von rechtsſtehenden Perſonen ihren Fortgang. Wahllos wurden ganze Familien, Frauen und Kinder, darunter auch zahlreiche Ausländer, von den Marxiſten feſtgenommen. Die Zahl der verhafteten Geiſeln ſoll bereits 8000 be⸗ tragen. Largo Caballero von der Bevölkerung ausgepfiffen. Dem Sender Sevilla zufolge, haben Flücht⸗ linge aus Madrid erklärt, daß in der roten Hauptſtadt ein ungeheures Durcheinander herr⸗ ſche. Frauen und Kinder durchzogen die Stra⸗ ßen der Stadt mit den Rufen:„Wir wollen kein Blutvergießen mehr. Wir fordern die Uebergabe der Stadt.“ Der rote„Miniſterprä⸗ ſident“ Largo Caballero habe vom Balkon aus eine Erklärung abgeben wollen, ſei aber von der auf der Straße ſtehenden Menge ausge⸗ pfiffen worden. Viele Milizſoldaten hätten die Waffen niedergelegt. Zwiſchen Largo Ca⸗ ballero und Prieto ſollen große Meinungsver⸗ ſchiedenheiten herrſchen über die Verteidigung der Stadt. Es ſei zu lebhaften Auseinander- ſetzungen zwiſchen Beiden gekommen, von denen die Madrider Bevölkerung Kenntnis er⸗ halten habe. der ilalieniſche Beſuch in Berlin Graf Ciano beim Reichsaußenminiſter Berlin, 21. Okt. Das Ehrenmal Unter den Linden war am Mittwoch nachmittag Schauplatz einer feierlichen Ehrung der gefal⸗ lenen Helden des Weltkrieges durch den ita⸗ lieniſchen Außenminiſter Graf Ciano, der dort in Gegenwart der übrigen italieniſchen Gäſte, führender Perſönlichkeiten des Staates und der Partei, ſowie einer nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge einen großen Lor⸗ beerkranz niederlegte. Um 16 Uhr begab ſich S. Exzellenz der Kö⸗ niglich italieniſche Miniſter des Aeußern, Graf Eiano di Cortellazzo, in Begleitung S. Exz. des Königlich italieniſchen Botſchafters Atto⸗ lico nach dem Ehrenmal, vor dem je eine Kompagnie des Reichsheeres und der Luft⸗ waffe mit Muſik angetreten war, um dem ita⸗ lieniſchen Miniſter die Ehrenbezeugung zu er⸗ weiſen. Bei ſeiner Ankunft wurde Graf Ciano von dem Kommandierenden General des III. Armeekorks, General der Infanterie von Witzleben, dem Kommandierenden Gene⸗ ral im Luftkreis II., General der Flieger Kaupiſch und dem Kommandanten von 2 1 Generalleutnant Schaumburg, be⸗ grüßt. Unmittelbar darauf ſchritten Graf Ciano und der Königlich italieniſche Botſchafter in Begleitung der drei Generäle die Front der Ehrenkompagnien ab. Im Anſchluß hieran be⸗ gab ſich der italieniſche Außenminiſter mit den übrigen italieniſchen Gäſten zur Kranz⸗ niederlegung in das Ehrenmal, wo ein 4 Doppelpoſten Aufſtellung genommen atte. Während das Muſikkorps des Wachregi⸗ ments unter Leitung des Stabsmuſikmeiſters Ahlers das Lied vom guten Kameraden anſtimmte, betrat Graf Ciano mit ſeiner Be⸗ gleitung das Innere des Ehrenmals und legte nach einer Minute ſtillen Gedenkens an die deutſchen Gefallenen des großen Weltkrieges einen großen Lorbeerkranz nieder, deſſen in den italieniſchen Landesfarben gehaltene Schleifen in italieniſcher Sprache die Inſchrift — 1 Der Miniſter für Aeußere Angelegen⸗ heiten. „der Duce hal mich beauftragt. Abendkafel beim Reichsaußenminiſter Berlin, 21. Okt. Zu Ehren des Königlich⸗ Italieniſchen Außenminiſters Grafen Gale as⸗ zo Ciano di Cortellazzo veranſtalteten der Reichsminiſter und Freifrau von Neurath am Mittwoch eine Abendtafel im Hauſe des Reichspräſidenten. Während des Eſſens begrüßte der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen den Gaſt der Reichs⸗ regierung mit folgenden Worten: „Ew. Exzellenz! Es iſt mir eine große Ehre und Freu⸗ de, Sie im Namen des Führers und Reichs⸗ kanzlers ſowie im Namen der Reichsregierung auf das herzlichſte in Deutſchland willkommen heißen zu können. Wir begrüßen Sie als Vertreter der be⸗ freundeten italieniſchen Nation und als den Abgeſandten Ihres großen Regierungschefs, S. Exz. des Herrn Miniſterpräſidenten Muſſo⸗ Fin t Nach Ihrer Rückkehr aus einem Feldzug, in dem Sie Ihrem Lande als tapferer Soldat dienten, haben Sie kürzlich das verantwor⸗ tungsvolle Amt des Miniſters der auswärti⸗ * e e Ciano ehrt die Tolen des Wellkrieges Am Tage ſeiner Ankunft legte der italieniſche Außenminiſter am Ehrenmal i in n Graf Ciano der deutſche Botſchafter in Rom, v. Haſſel. Unter den Linden nieder Links vo f(Beltbild, K. einen Kranz gen Angelegenheiten übernommen. Wir wiſſen es voll zu würdigen, daß Sie, einer Einladung der Reichsregierung folgend, uns Ihren erſten offiziellen Auslandsbeſuch abſtatten. Ihre Anweſenheit bietet uns Gelegenheit zu einem offenen und freundſchaft⸗ lichen Mein ungsaustauſch über die Fragen, die unſere beiden Völker bewegen. Ihre perſönliche Fühlungnahme mit den führenden Männern des Dritten Reichs wird ſicherlich dazu beitragen, die zwiſchen unſeren Völkern beſtehenden freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen weiter auszubauen. Dadurch dienen wir zugleich dem hohen Ziel der internatio- nalen Verſtändigung, die unſeren beiden Län⸗ dern gleichermaßen am Herzen liegt. Ich er⸗ hebe mein Glas und trinke auf das Wohl Ihres erhabenen Souveräns, ſeines hervorra⸗ genden Regierungschefs ſowie auf das Gedei⸗ hen der im Faſchismus zuſammengefaßten großen italieniſchen Nation.“ Der italieniſche Außenminiſter antwortete darauf: „Herr Miniſter! Ich danke Ihnen herzlich für den Willkom⸗ mensgruß, den Sie mir im Namen des Füh⸗ rers und Reichskanzlers und der deutſchen Re⸗ giernug überbracht haben. Ihre freundſchaftlichen Ausführungen haben den aufrichtigſten Widerhall in meinem Herzen gefunden, ich lege Wert darauf, Ihnen zu erwidern, daß ich wirklich glücklich bin, nach Berlin gekommen zu ſein und perſönliche Fühlung zu den leitenden Per⸗ ſönlichkeiten des Dritten Reiches aufgenom⸗ men zu haben, insbeſondere auch Ihnen, Herr Miniſter, der Sie als Vertreter des Reiches in Rom dem ſiegreichen Aufſtieg des italieni⸗⸗ ſchen Faſchismus beigewohnt haben. Die Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern ſind ſo, wie ſie zwiſchen zwei großen Nationen beſtehen und beſtehen ſollen, die auf der hohen Ueberlieferung ihrer jahrhunderte⸗ alten Geſchichte das ſtarke Bewußtſein für die ihnen übertragenen Aufgaben der Ziviliſation haben. Der gründliche Gedankenaus⸗ tauſch, zu dem mein Beſuch geführt hat, wird, wie Sie mit Recht hervorgehoben ha⸗ ben, dazu beitragen, dieſe Beziehungen zu ver⸗ ſtärken im Intereſſe unſerer beiden Länder undo der gemeinſamen Beſtrebungen, die ſie auf das Werl des allgemeinen Friedens und des europäiſchen Wiederaufbaus zu richten beab⸗ ſichtigen Der Duce hat mich beauftragt, bei meiner Reiſe nach Deu'ſchland dem Führer, der Reichsregierung und dem deutſchen Volke den Gruß des faſchiſteſchen Italiens zu überbrin⸗ gen. Ich erhebe mein Glas und trinke auf das Wohl Ihres großen Führers und Reichs⸗ kanzlers und auf das Gedeihen des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland.“ Deulſchland und Italien Die Weltlage hat es ſo gefügt, daß die Be⸗ ziehungen zwiſchen Deutſchland und Italien ſich immer freundlicher geſtalteten. Seit wir uns davor gehütet haben, uns die Schlinge des Sanktionskrieges um den Hals werfen zu laſſen und die Geſchäfte Litwinow⸗Finkelſteins in Genf zu fördern, ſind die Gefühle der Ita⸗ liener für Deutſchland außerordentlich warm geworden, und die deutſchen Beſucher ſind drü⸗ ben ſtets mit großer Liebenswürdigkeit emp⸗ fangen worden. Aber freilich, mit Gefühlen wird keine Politik gemacht, wenn ſie auch eine gewiſſe Rolle ſpielen. Es ſind die Welt⸗ probleme, die den Völkern auf den Nägeln brennen und die dazu führen, daß ſie von de⸗ nen gemeinſam erörtert werden die ſich auf 1 gemeinſamen Linie der Abwehr befin⸗ en. Denn das Weltproblem, das im Vorder⸗ grund ſteht, iſt das Beſtreben Sowietruß⸗ lands, die Welt zu einer Kolonie Mos⸗ kaus zu machen, die Staaten in den bolſche⸗ wiſtiſchen Abgrund zu ſtürzen und ihre Kultu⸗ ren zu vernichten. Was man früher als Ziele des alten Rußlands kannte: die flawiſche Welt ganz Oſteuropas unter die Oberhoheit des Zaren zu ſtellen und mit geſammelter Macht an die Eroberung des Mittelmeeres zu gehen, das hat heute unter der Führung des Bolſche⸗ wismus eine ganz andere Bedeutung. Denn heute ſind es die Fremdenlegionäre Moskaus, die nicht nur im Oſten, ſondern auch im We⸗ ſten Europas die Aufgabe übernommen ha⸗ ben, die Herrſchaft über den Trümmern und den Leichen der Völker dem Ver⸗ wahrloſten zu überweiſen, dem, die in ſeinem eigenen Lande den Gipfel der Kulturloſigkeit und des hölliſchen Fluches erreicht hat. Das Ziel iſt die Unterjochung Oſteuropas und die Zertrümmerung Weſteuropas mit den Mit⸗ teln, wie ſie in Spanien und überall, wo ſich der Bolſchewismus betätigt, erkennbar ge⸗ worden ſind. Hier ergibt ſich dann ganz deutlich die Auf⸗ gabe Mitteleuropas, ſein eigenes Leben zu verteidigen. Denn geſchähe das nicht, was ſollte dann aus Europa werden? Der dreißigjährige Krieg, der ſich auf deutſchem Boden abſpielte und Deutſchland grauenhaft verſtümmelte, würde dann nur ein Kinderſpiel gegen das ſein, was ſich ereignete, wenn ſich die Horden des Oſtens über es ergöſſen. Dann wäre der „Untergang des Abendlandes“, der zum er⸗ ſtenmal in der Geſchichte beim Einbruch der Hunnen ein geflügeltes Wort wurde, eine er⸗ ſchütternd grauſige Tatſache. * Der italieniſche Außenminiſter Graf Ci⸗ ano, der Vertraute und Schwiegerſohn Muſ⸗ ſolinis, hat nun ſchon eine Unterredung mit dem Reichsaußenminiſter gehabt, und eine Un⸗ terredung mit der Führer wird folgen. Es iſt ganz kar, daß der Beſuch aus dem zwingen⸗ den Gebot der Weltlage herausgewachſen iſt, ein gemeinſame mitteleuropäiſche Politik zu betreiben, und das europä⸗ iſche Gleichgewicht herzuſtellen, das bedenklich aus den Fugen geraten iſt. Wäre Deutſchland noch ein ohnmächtiger Staat, ge⸗ fangen in den Feſſeln von Verſailles, ſo hätte es keinen Zweck, die Hoffnung zu hegen, daß ein ſolches Gleichgewicht hergeſtellt werden könnte. Nun aber iſt Deutſchland eine Groß⸗ macht geworden, in ſeiner Einigkeit ſo ſtark, daß ſich andere Staaten an es anlehnen kön- nen. Es iſt heute die Möglichkeit gegeben, von Mitteleuropa her die Sammlung der Völker zu betreiben, denn nur wer ſtark iſt kann hof⸗ fen, daß andere Völker ſich an ihn anlehnen und zu ihm Vertrauen gewinnen. Wäre Adolf Hitler nicht gekommen, ſo hätte der europäiſche Widerſtand keine Kraft, und auch die bedroh⸗ ten Oſtſtaaten wären der Gefahr ſchutzlos ausgeliefert. Nun aber iſt die Lage eine andere, und darum iſt ſie nicht hoffnungslos, ſo ernſt ſie auch ausſehen mag. Deutſchland und Italien haben ein ge⸗ meinſames Programm der euro⸗ päiſchen Ordnung. Sie wünſchen beide, daß die allgemeinen europäiſchen Fragen, wie z. B. die Frage des Weſtpaktes, im Zu⸗ ſammenhang mit andern Mächten geregelt werden. Beide Staaten ſind zu einer derar⸗ tigen Zuſammenarbeit durchaus bereit; hat der Führer doch oft genug von der Notwendig⸗ keit geſprochen, daß ſich die europäiſchen Völker als eine Familie betrachten müſſen, die ihre Streitfragen im Frieden ſchlichtet. Aber auch darüber beſteht kein Zweifel, daß viele Staa⸗ ten unfähig ſind, dieſe Gemeinſamkeit der europäiſchen Intereſſen zu erkennen, und daß bei Sowjetrußland ſogar ein böſer Wille herrſcht, der darauf ausgeht, Europa nicht zum Frieden kommen zu laſſen. 8 So iſt die Lage ganz klar. Wir wollen uns in die inneren Angelegenheiten keines Volkes miſchen, aber wir ſehen gerade in dieſem ſow⸗ jetruſſiſchen Beſtreben, die Völker zu bolſche⸗ wiſieren und ſie in chaotiſche Zuſtände zu ſtür⸗ zen, die ſchwerſte Gefahr. Die wir uns der autoritären Regierung des Nationalſozialis⸗ mus erfreuen und unter ihr zum inneren Frieden und zur Ordnung gekommen ſind wir wollen nicht mit denen tauſchen, die in Unruhe und Anaſt leben und ſich auf der ſchiefen Ebe⸗ ne zum Abarund befinden. Wir wollen mit allen denen, die gleich uns zu Hütern des in⸗ neren Friedens und der Ordnung beſtellt ſind, gemeinſam zuſammenarbeiten und Wege ge⸗ hen, die Eurova vor dem Schlimmſten bewah⸗ den. Das Schlimmſte aber wäre, wenn die Blindheit in Europa dahin führte, daß es ſich ſelber das Grab ſchaufelt, zu dem es die Fluch⸗ wellen aus dem Oſten hintreiben wollen. * Sowohl Deutſchland wie Italien ſind daran intereſſiert daß die europäiſche Ordnung nicht durch den Geiſt des bolſchewiſtiſchen Aufruhrs erſchüttert wird. Gerade in den letzten Mona⸗ ten haben wir die verhängnisvollen Folgen dieſer bolſchewiſtiſchen Unterwühlungspolitik an den arauſigen Vorgängen in Spanien und an den Gärungen in den alten Demokratien des Weſtens beobachten können. Das national⸗ Graf Ciano bei der 9) Berlin. 21. Okt. Der große Kamerad⸗ ſchaftsabend des Gebietes Berlin der Hitler⸗ Jugend, der am Mittwoch in dem von 20 000 Hitler⸗Jungen, BdM⸗ und Jungvolkangehöri⸗ gen bis auf den letzten Platz beſetzten Sport⸗ palaſt ſtattfand, erhielt eine beſondere Bedeu⸗ tung durch die Teilnahme des italie⸗ niſchen Außenminiſters Grafen Ciano, der ſeinen Berliner Beſuch dazu be⸗ nutzte, um der engen Verbundenheit der Ju⸗ gend beider Nationen erneut Ausdruck zu geben. Hatte ſchon vor dem Sportpalaſt eine nach Tauſenden zählende Menge den italieniſchen Staatsmann, der wieder die Uniform eines Ge⸗ nerals der Miliz trug, und den Reichsjugend⸗ führer herzlich begrüßt, ſo ſcholl beiden beim Betreten des Saales ein wahrer Sturm der Begeiſterung entgegen Als weitere Ehrengäſte erſchienen der italieniſche Botſchafter, Ex z. Attolico, ſowie Vertreter des Fascio und ſeiner Jugendgruppen, der Reichsleitung der NSDAP. und der Wehrmacht. Der Saal war mit Fahnen und Blattgrün ſchlicht ausgeſchmückt worden. Die an der Stirn⸗ ſeite angebrachten Bannfahnen flankierten die deutſche und die italieniſche Flagge. Auf einem Spruchband längs des Ranges las man den Ausſpruch des italieniſchen Regierungschefs „Die Jugend kennt nur eine Löſung:„Nichts iſt unmöglich!“ Nach dem Fahneneinmarſch und der Begrü⸗ zungsanſprache des Obergebietsführers Ax⸗ mann betrat Exzellenz Graf Ciano das Rednerpult. In einer kurzen Anſprache, die vom Führer des Berliner Fascio, Dellamorte, überſetzt wurde, ſagte der Miniſter dem Reichsjugend⸗ führer ſeinen Dank für die Einladung zu dieſer Kundgebung, mit der man ihm eine beſondere Freude bereitet habe Er grüßte dann die Ka⸗ meraden der deutſchen Jugend, denen er ſeine Bewunderung für ihre ſtolze Haltung aus⸗ ſprach. Dieſe eindrucksvolle Verſammlung rufe ihm ähnliche Veranſtaltungen der faſchiſtiſchen Jugend zu Ehren Muſſolinis ins Gedächtnis. Nur wenn die Jugend bereit ſei, dem Leben mit dem Verantwortungsbewußtſein des Staatsbürgers und dem Herzen des Soldaten die Stirn zu bieten, könnten die Nationen auf eine machtvolle Zukunft rechnen. Für Deutſchland ſei eine ſolche Zukunft in der ieee Adolf Hitler ge⸗ ſichert. Der italieniſche Königsmarſch und die Gio⸗ vinezza leiteten über zu einer Rede des Reichsjugendführers Baldur von ſchirach „Es iſt für mich und uns alle eine große Freude, Sie, Graf Ciano, hier mitten in der Jugend der Reichshauptſtadt begrüßen zu dür⸗ fen. Wir begrüßen in Ihnen nicht nur den Staatsmann und einen der vertrauteſten Mit⸗ arbeiter Muſſolinis, nicht nur eine der her⸗ vorragendſten Perſönlichkeiten in der europäi⸗ ſchen Politik, ſondern vor allem auch den Ver⸗ treter eines Landes, das genau ſo wie wir neue Methoden der Jugenderziehung begrün⸗ det hat und zum Segen der jungen Generation Tag für Tag verwirklicht. Die Welt mag dieſen Erziehungsmethoden mit einer gewiſſen Kritik begegnen— eines ſteht feſt: Deutſchland und Italien haben durch ihr Syſtem der Jugenderziehung die junge Generation ihrer Länder ſtolzer, freier und glücklicher gemacht.“ Der Reichsjugendführer erinnerte dann an die erſte Begegnung der beiden Jugendorga⸗ niſationen im Jahre 1939 und an den kürz⸗ lichen Beſuch der HJ.⸗Abordnung in Italien, der Gelegenheit gegeben habe, eine weſens⸗ verwandte Organiſation und eine Gemeinſchaft der Jugend kennen zu lernen, die wie die deutſche zum Bewußtſein einer höheren Sendung erzogen werde, und die mit tiefer Hingabe an die ewigen Ziele ihres Volkstumes erfüllt ſei. So wie dieſe Be⸗ gegnungen ſollten auch in künftigen Jahren viele Fahrten deutſcher und italieniſcher Ju⸗ gendführer ſtattfinden, damit ſich die Freund⸗ ſchaft zwiſchen der Hitler-Jugend und der Ba⸗ lilla weiter feſtige. „Es freut mich“, ſo fuhr der Reichsjugend⸗ führer fort,„der deutſchen Oeffentlichkeit in dieſem Zuſammenhang zum erſtenmal Mittei⸗ lung machen zu dürfen von einem Plan, den ich in Italien mit dem Führer der faſchiſtiſchen Jugend beſprochen habe, und der die Zuſtim⸗ mung beider Staatschefs gefunden hat: Es wird ſowohl in Rom wie in Berlin ein Inſtitut für deutſch⸗italieni⸗ ſche Jugend führung errichtet, das die Jugendführer des anderen Landes aufnehmen wird, um ſie mit den kulturel⸗ len, wirtſchaftlichen und politiſchen Ver⸗ hältniſſen und Errungenſchaften näher be⸗ kannt zu machen. Es ſoll damit aber kei⸗ neswegs eine gegenſeitige Kopie der Ju⸗ gendorganiſationen bezweckt werden. In einer Zeit, in der in vielen Ländern das Chaos des Bolſchewismus ausgebrochen iſt, iſt es notwendig, zu erkennen, daß Deutſchland und Italien Zellen der Ordnung ſind, an denen ganz Europa geſunden muß. Es iſt die Euch vom Schickſal auferlegte Aufgabe, meine Kameradinnen und Kameraden, dafür zu ſorgen, daß die Zelle der Ordnung, die Deutſchland heißt, immer ſtärker wird, und daß ein Damm in Deutſchland errichtet wird, an dem ſich die Wellen des Bolſchewismus bre⸗ chen ſollen. Wenn der Bolſchewismus meint, Deutſch⸗ land und Italien hätten nur in der Gegen⸗ wart ihre ſtarke Stunde und es könnte vielleicht ſpäter einmal der Augenblick kom⸗ men, da dieſe Länder, ſchwach geworden, die Möglichkeit zum Angriff böten, ſo wird die Jugend dafür ſorgen, daß nicht nur die Gegenwart gegen den Bolſchewismus kämpft, ſondern daß auch in kommen⸗ den Jahrzehnten und Jahrhun⸗ derten immer wieder eine Generation da iſt, die ihr Land gegen die bolſchewiſti⸗ ſche Gefahr verteidigt. Wir bitten Sie, Graf Ciano, dem Führer der italieniſchen Jugend und S. Exzellenz. dem Haupt der faſchiſtiſchen Regierung, mitzutei⸗ len, daß hier in Deutſchland eine Jugend auf⸗ wächſt, deren Herzen in heißer Freundſchaft zur italieniſchen Jugend ſchlagen. Die Jugend Deutſchlands wird in der hiſtoriſchen Ausein⸗ anderſetzung mit der bolſchewiſtiſchen Welt feſt ihre Pflicht erfüllen!“ Die Jugend bekräftigte ihr Bekenntnis zu dieſer Pflicht mit dem vom Reichsjugendführer ausgebrachten Sieg⸗Heil auf den Führer. Die 3 Nationalhymnen beſchloſſen die Feier⸗ unde. Belgiſches Kabinett und Rexbewegung Vor einer Rundfunkerllärung des Miniſterpräſidenlen Brüſſel, 22. Okt. Das Kabinett trat am Mittwochabend zu einer Sitzung zuſammen, die bis in die ſpäte Nacht dauerte. Gegenſtand der Beſprechung war in der Hauptſache die innenpolitiſche Lage, die ſich in den letz⸗ ten Tagen erheblich zugeſpitzt hat. Nach Schluß der Sitzung wurde lediglich mitgeteilt, daß der Miniſterpräſident van Zeeland heute im Rundfunk eine Erklärung abgeben werde. Allgemein fragt man ſich, ob die Regierung den großen von Degrelle angekündigten Maſ⸗ ſenaufmarſch ſeiner Anhänger nach Brüſſel am nächſten Sonntag ungehindert vor ſich gehen laſſen werde, oder ob das Kabinett be⸗ reits in der Nachtſitzung entſprechende gegen⸗ teilige Beſchlüſſe gefaßt habe. Degrelle hat geſtern noch in einer Zeitung mitgeteilt, daß die Verſammlung, zu der 200 000 Anhänger von Rex erſcheinen ſollen, auf alle Fälle ſtattfinden werde. In einem Aufſatz derſelben Zeitung wurde weiter erklärt, daß die Rex⸗Bewegung aus der Lega⸗ lität nicht heraustreten werde, wenn die Re⸗ gierung ſich ihr gegenüber gleichfalls legal ver⸗ halte. Die Marxiſten ſind aber entſchloſſen, auf jeden Fall dem Aufmarſch eine Gegen⸗ kundgebung ihrer Anhänger entgegenzuſetzen. Der marxiſtiſche Gewerkſchaftsbund hat in ſpä⸗ ter Nachtſtunde beſchloſſen, die Arbeiter aufzu⸗ fordern, am nächſten Sonntag auf die Straße zu nehen und die Kundgebung der Rexiſten unter allen Umſtänden zu verhindern. Es wur⸗ de ein Aktionsausſchuß eingeſetzt, der noch in der Nacht zum heutigen Donnerstag zuſam⸗ mengetreten iſt. Rexiſtenaufmarſch verbolen Brüſſel, 22. Ott. Das Kabinett hat in ſeiner Nachtſitzung beſchloſſen, die für Sonn ⸗ tag geplante Maſſenverſammlung der Anhän⸗ ger von Rex zu verbieten. — 2——————— ſozialiſtiſche Deutſchland treibt im beſten Sinn des Wortes europäiſche Politik, wenn es ſich als Vorkämpfer gegen die bolſchewiſti⸗ ſche Unterwelt fühlt. Die Zuſammenarbeit mit Italien kann je⸗ denfalls nach vielen Richtungen hin gute Früchte tragen. Wir haben ſchon auf den Weſtpakt hingewieſen. Wir denken auch an den Donauraum. Wir haben das kluge Wort Muſſolinis gehört, daß er nicht daran denke, ſtieren Blicks auf den Brenner zu ſchauen. Deutſchland iſt frei und unabhängig und im wahren Sinn des Wortes eine Groß⸗ macht. Seine Anziehungskraft iſt im Oſten ge⸗ wachſen, und die Zuſammenarbeit mit Italien wird dahin führen, daß auch Spannungen, die auf dem Balkan zwiſchen Italien und einigen Staaten beſtanden, überwunden werden kön⸗ nen. Wir können uns vorſtellen, daß Jugo⸗ ſlawien und Rumänien unter der Er⸗ ſtarkung Mitteleuropas zu einer neuen Ein⸗ ſtellung zu Italien gelangen. Ja, es iſt durch⸗ aus die Möglichkeit vorhanden, daß einmal auch die Tſchechoſlowakei erkennt, in welcher Gefahr ſie ſich befindet, wenn ſie wei⸗ ter dem Bolſchewismus die Tore öffnet. Es it von eier deutſch⸗italieniſchen Zuſarenden⸗ arbeit durchaus zu erwarten, daß ſie die euro⸗ päiſche Atmoſphäre verbeſſert. Freilich, das ſind zunächſt Hoffnungen. Im Sinne Sowjetrußlands und ſeiner Fremden⸗ legionäre liegt eine ſolche Entwicklung nicht. Dennoch darf erwartet werden, daß die Völker zur Beſinnung kommen werden, wenn ſie ihr ſchmerzliches Lehrgeld bezahlt haben. Die Sehnſucht nach Frieden, Ordnung und Sicher⸗ heit wird wachſen, und die Zeit wird kommen, wo die Völker für die Tatſachen zugänglich geworden ſind und dann keine Luſt mehr ha⸗ ben werden, auf Schlagworte zu hören, die ihren Sinn längſt verloren haben. Inzwiſchen wollen wir weiter an dem Reich Adolf Hitlers bauen, um es ſo ſtark und ſchön zu machen, daß die Völker es ſich zur Ehre rechnen. mit dieſem Deutſchland zuſammen an Werken des Friedens zu arbeiten. Wie haben die Völker Deutſchland behandelt, als es ſchwach am Bo⸗ den lag! Heute iſt es ſtark und würdig der Zu⸗ ſammenarbeit, ein Hort für alle, die den Frie⸗ den wollen. Die deutſch⸗italieniſche Zuſam⸗ menarbeit will der Stützung des europäiſchen Friedens dienen, und alles ſpricht dafür, daß 985 Wollen auch der Erfala beſchieden ſein ird.—8. Partei, Arbeilsfronk und Schule Der Brieſwechſel des Reichsoroo ons⸗ leiters Dr. Ley mit dem Reicherziehungsmi⸗ niſter Dr. Ruſt über beſtimmte Schulfragen brachte den Abſchluß von wichtigen Beſprech⸗ ungen für unſer Erziehungsweſen. Es iſt hervorgehoben worden, daß dabei zwiſchen beiden Inſtanzen eine völlige Uebereinſtim⸗ mung hergeſtellt wurde. Bekanntlich wird durch das Ergebnis dieſer Abmachungen die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei als Schulträger für die Aufbauſchule bie DAF. als Schulträger für die Berufs- und und Fachſchulen mit eingeſetzt. Neben dem Staate, der durch die„Länder“ in großem Umfange der Träger des höheren Schulweſens iſt, treten in dieſer Eigenſchaft die Gemein⸗ den am ſtärkſten hervor. Sie unterhalten nicht nur zahlreiche Mittelſchulen und höhere Lehr⸗ anſtalten, ſondern ſind in beſonderem Maße Träger der Berufs- und Fachſchulen geworden. Dieſe Art des Schulweſens wird allerdings auch von Handelskammern und ſonſtigen öf⸗ fentlich-rechtlichen Körperſchaften getragen, al⸗ ſo finanziert. Nach den erwähnten Vereinbarungen kann die Partei die Gründung und finanzielle Si⸗ cherung für Aufbauſchulen übernehmen, während ſich die DAF. der Fortbildung durch Berufs⸗ und Fachſchulen zuwenden kann. Die Vorausſetzung zur Ausübung dieſer Rechte werden dieſelben ſein wie bei den Gemeinden und ſonſtigen Trägern be⸗ ſtehender Schulen. Es iſt ſelbſtwerſtändlich, daß die NS DAP. oder die DA. bei der Aus⸗ wahl der Lehrperſonen entſcheidend mitreden, daß aber die Anſtellung Sache des Staates bleibt, deſſen Beamte dieſe Lehrer ſind. Eben⸗ ſo ſtehen dieſe von Partei und Arbeitsfront getragenen Schulen unter der Leitung und Aufſicht der ſtaatlichen Organe. Die Aufbauſchulen ſind ein noch jun⸗ ger Schultyp, ſie ſind 1920 entſtanden, als die Lehrerſeminare aufgelöſt wurden. Da die Schulgebäude zumeiſt die der alten Seminare ſind, iſt der Staat faſt in allen Fällen der Träger der Aufbauſchulen geblieben, ganz abgeſehen davon, daß die Kleinſtädte, wo ſich dieſe Lehranſtalten meiſt befinden, finanziell gar nicht in der Lage wären, die Geldmittel dafür aufzubringen. Die Aufpauſchule ſoll gerade der ländlichen Jugend den Weg zur Hochſchulreife vermitteln, ohne ſie der Großſtadt zuführen zu müſſen. Nach 7 oder 9 Jahren Volksſchule führen 6 Jahrgänge der Aufbauſchule zur Hochſchulreife. Es iſt klar, daß das Beſtreben des Nationalſozialismus, den bodenſtändigen Kräften den Aufſtieg zu ermöglichen und ſie gleichzeitig auf dem Lande feſtzuhalten, gerade bei dieſen Aufbauſchulen einſetzen muß. Künftig ſoll der der Aufbau⸗ ſchule vorangegangene Volksſchulbeſuch auf 6 Jahre herabgeſetzt werden. Die Deutſche Arbeitsfront hat na⸗ turgemäß das größte Intereſſe an der Heran⸗ bildung tüchtiger und charakterlich zuverläſſi⸗ ger berufstätiger Volksgenoſſen. Daraus er⸗ klärt ſich von ſelbſt, daß ſie unter denſelben Vorausſetzungen wie Gemeinden oder ge⸗ werbliche Körperſchaften zur Gründung von Berufs- und Fachſchulen ſchreiten kann. Das engl. Rabinelt lehnt den ſofor⸗ ligen Parlaments zuſammenkrift ab London, 21. Okt. Das engliſche Kabinett trat am Mittwoch vormittag unter dem Vorſitz Baldwins zuſammen, wobei vor allem Fragen außenpolitiſcher Natur im Zuſammen⸗ hang mit der Erklärung des belgiſchen Königs und der Entwicklung der Lage in Spanien behandelt worden ſein dürften. Außerdem hat das Kabinett über den Brief des Oppoſitionsführers Attlee geſprochen, in dem ein ſofortiger Zuſammentritt des Parla⸗ ments gefordert wurde, um die ſpaniſche Frage zu erörtern. Das Kabinett hat zwar die ſofortige Einberufung des Parlaments abge⸗ lehnt, dafür aber der Oppoſition zugeſtanden, daß 4 N des Parlaments am 29. Oktober die ſpaniſche Frage erörtert werden ſoll. eee e 955 Weiter hat das Kabinett die Frage eines Uniformverbots für politiſche Parteien, wie überhaupt Maßnahmen geprüft, die not⸗ wendig ſind. um die politiſche Atmoſphäre zu beruhigen. Eine Entſcheidung iſt noch nicht ge⸗ fallen. Die Frage des Uniformverbots war einem Unterausſchuß überwieſen worden, der bisher noch keinen endgültigen Vorſchlag hat machen können. Engliſche euftmanöver in Phaleron Athen, 21. Okt. 32 engliſche der Flugzeugträger„Glorius“ liſche Torpedobootszerſtörer Scarcher“, die ſämtlich dem in Phaleron vor Anker lie⸗ genden engliſchen Flottengeſchwader angehören, veranſtalteten am Dienstag den ganzen Tag andauernde Luftmanöver. Den Uebungen wohnten bei die U nterſtaatsſekretäre für Krieg, Marine und Luftfahrt, der Chef des Militärkabinetts des Königs, der franzöſiſche Berater des griechiſchen Luftfahrtminiſteriums und 100 Fliegevoffiziere. Lerroux für die ſpaniſchen Nalionaliſten Der frühere ſpaniſche Miniſterpräſident Lerrour veröffentlicht einen Brief, in dem er für die Sache der Nationaliſten entſchieden eintritt. Lerroux erklärt u. a., daß jeder q u⸗ te Spanier auf Seiten der Natio⸗ naliſten ſtehen müſſe. Heer und Staat ſeien in Spanien dasſelbe. Zur künftigen Regle⸗ rungsform in Spanien führte der frühere Mi⸗ niſterpräſident aus, daß es ſich keines wegs um eine reaktionäre Diktatur han⸗ deln werde. Die ſpaniſchen Nationaliſten vertreten eine ſoziale und konſervative Volks⸗ bewegung. Aus dem Schmelztiegel des Krieges werde ein reineres Spanien hervorgehen, das auf Autorität. Opfermiſton und Diſziplin auf⸗ gebqut ſei. Flugzeuge. und der eng⸗ Hal Be bereits ſchaft, 2 Vortr. pielſeit bereit wels dem d habt, Fm Verein filme lurſe. hauste amtes lunge ſung ls Teil keffendt Hat e ſie fi dtaut Hausft haben? „Gen el 8 Nord p ſie iſt bringen felt ſic band de Nurgel deuken haben at Auel Usſpraß Eneeger „50 et ac ber daß diefe wischen bergen.“ ſie det dent den. Geht aber die Erwartung nicht über den Vereinigungen des Frauentwverkes gehen dieſe ein weiß, unmittelbar von Ihrer vielſeitigen dazugeladen, da gab ſicher in engſter Zuſammenarbeit?“ „deulſchlands Jrauen zeigl, was ihr könnt!“ Hausfrauenleiſtung als Faktor der Volkswirt ſchaft.— Wie findet die Hausfrau heute Rat? Beſuch in der Abteilung„Volkswirtſchaft— Hauswirtſchaft“ der Reichsfrauenführung.— „Wir Frauen ſind ſtolz. vor große Aufgaben geſtellt zu ſein.“ In den ſchönen, würdigen Räumen des neuen Hauſes der Reichsfrauenführung in der Derflingerſtraße in Berlin ſitzt man mit der Mitarbeiterin der Abteilungsleiterin für „Hauswirtſchaft— Volkswirtſchaft“, die ſelbſt noch eine Beſprechung hat, zuſammen und ver⸗ ſucht, ſich ein Bild von dem verantwortungs⸗ vollen Arbeitsanteil zu machen, der in dieſen Zeiten höchſter volkswirtſchaftlicher Anſpan⸗ nung aller Kräfte unſeres Volkes auf das Kon⸗ to der deutſchen Hausfrauen kommt. „Das Vertrauen, das der Stellvertre⸗ ter des Führers der deutſchen Hausfrau ausſpricht, wenn er ſagt:„Die tüchtigen deut⸗ ſchen Hausfrauen wiſſen, was ſie zu tun ha⸗ ben, um im Dienſt dieſer großen deutſchen Fa⸗ milie: des deutſchen Volkes, zu wirken, wenn dieſes vorübergehend kleine Notſtände über⸗ winden müſſe“, hat gewiß größten Widerhall in den Herzen aller deutſchen Frauen gefun⸗ Rahmen diurchſchnittlichen hausfraulichen Könnens, beſonders der einfachen Frau hin⸗ aus?“ „Deshalb haben wir ja ſchon ganz plan⸗ mäßig Vorarbeit geleiſtet“, iſt die Antwort der jungen Mitarbeiterin. Mit den verſchiedenſten Mitteln verſuchen wir, den Frauen ihre oft gewiß nicht einfache Aufgabe des Wirtſchaftens und Haushaltens zu erleichtern. Da ſind einmal unſere Schmalfilme, die ſich bereits größter Beliebtheit bei der Frauen⸗ ſchaft, in Schulungskurſen und in öffentlichen Vorträgen erworben haben. Sie zeigen die vielſeitige Verwendung und ſchmackhafte Zu⸗ bereitung hochwertiger Lebensmittel, wie bei⸗ ſpielsweiſe des Seefiſches. Wir haben mit die⸗ ſem Fiſchfilm ſehr erfreuliche Erfolge ge⸗ habt, ebenſo mit dem Film über Getreide⸗ erzeugniſſe und über verbilligte Marmelade. Neben ihrer Verwendung in Vorträgen und Heimabenden der Frauenorga⸗ niſationen, wie NS. Frauenſchaft, Bd M., Frauenarbeitsdienſt und den angeſchloſſenen und Lehr⸗ Filme durch Haushaltungsſchulen 8 und in den kurſe, werden im Mutterdienſt hauswirtſchaftlichen Lehrkurſen des Frauen- amtes der Deutſchen Arbeitsfront als Schu⸗ lungsmaterial neben der praktiſchen Unterwei⸗ ſung verwendet.“ „An die organiſierten Frauen kommen Sie alſo leicht heran. Wie kann nun abe, eine ein⸗ elne Hausfrau, wenn ſie in akuten Schwierig⸗ 25 iſt, einmal ganz und gar nicht aus und Arbeit Nutzen haben und Rat bekommen?“ „Das iſt ſehr einfach. Unſere Abteilung Volkswirtſchaft/ Hauswirtſchaft iſt ja ein Teil der großen Organiſation, deren Kopf die Reichsfrauenführung iſt, und die ſich über ganz Deutſchland erſtreckt. Jeder Gau hat ſeine Gau⸗ abteilungsleiterin, überall iſt unſere Abteilung als Teil des deutſchen Frauenwerkes in der be⸗ treffenden Stadt vertreten. Hat eine Frau Schwierigkeiten, ſo braucht ſie ſich nur an die Geſchäftsſtelle des Frauenwerkes in ihrer Stadt oder ihrem ländlichen Bezirk zu wenden, wo ſie alle Ratſchläge bekommt, gleichgültig, ob ſie Mitglied bei uns iſt oder nicht. Selbſtver⸗ ſtändlich ſollte ſie Mitglied ſein, ſchon um der Arbeit willen, die hier für ſie, wie für alle an⸗ deren geleiſtet wird.“. „Sind dieſe Geſchäftsſtellen nun gleichzeitig auch die Sammelſtellen für die Wünſche und Anregungen, die Klagen und Beſchwerden der Hausfrauen, wo ſie ſolche auf dem Herzen haben?“ „Gewiß. Nehmen wir ein praktiſches Bei⸗ ſpiel: da iſt meinetwegen im Gau Weſtfalen Nord plötzlich keine Magermilch zu haben oder ſie iſt ſchlechter geworden. Klagen darüber dringen zu unſerer Gauabteilungsleiterin. Sie ſent ſich ſogleich mit dem Milchwirtſchaftsver⸗ band des Gaues in Verbindung und klärt den Mangel auf. Das iſt me iſtens gleichbe⸗ deutend mit ſeiner Abſtellung. Wir 8 auch kürzlich unſere geſamten Gauabtei⸗ ungsleiterinnen hier zuſammengerufen und die maßgebenden Männer der Milchwirtſchaft es eine ſehr ergiebige Ausſprache, unmittelbar aus der Praxis der Erzeuger und Verbraucher heraus.“ „So etwas iſt ungemein einleuchtend. Es iſt auch beruhigend für die Einzelhausfrauen, daß dieſe wichtigen Fragen in Zuſammenarbeit zwiſchen Erzeugern und Hausfrauen erörtert werden.“ „Dann wird es Sie noch mehr beruhigen, wenn Sie hören, daß unſere Abteilungslei⸗ terin, Frau Dr. Vorwerck, heute bereits als Sachbearbeiterin in ungefähr ſechs Hauptver⸗ einigungen der Ernährungswirtſchaft mitar⸗ beitet, ich nenne z. B. die. Sic und Weinbau, Kartoffelwirtſchaft, iſch. Hier haben alſo die Hausfrauen des Nei⸗ ches die Gewähr, daß nicht nur die Erzeu⸗ ger, ſondern gerade auch die Verbrauche⸗ rinnen ein. Wort mitzuſagen aben.“ „Auch mit dem Reichsnährſtand ſtehen Sie „Zwiſchen unſerer Abteilung und dem⸗ Reichsnährſtand, ebenſo dem Reichsernäh⸗ rungsminiſterium beſteht ein ſehr reger Aus⸗ tauſch. Beſonders eng arbeiten wir mit der Abteilung Werbung des Reichsnährſtandes zu⸗ ſammen, indem wir für deutſche Lebensmittel „Und wie vermitteln Sie nun, außer in Lehrkurſen und Filmen, den ganzen Reichtum Ihrer täglichen Erfahrungen den Hausfrauen im Reich?“ „Wir haben eine Zeitſchrift, hier ſehen Sie: Die deutſche Hauswirtſchaft. Sie iſt ab⸗ ſichtlich ganz billig gehalten, um auch der ein⸗ fachſten Frau den Bezug zu ermöglichen und bringt auf zwanzig Seiten monat⸗ lich die verſchiedenartigſten Anregungen und Unterweiſungen. Da behandeln wir die Ge⸗ müſe des Monats, das Einmachen, Küchenzet⸗ tel, richtige und falſche Hausarbeit, Reſtever⸗ wendung, Einkauf und die jeweils aktuellen volkswirtſchaftlichen Fragen. wie Kampf dem Verderb uſw Wir geben auch in dringlichen Fällen Flugblätter heraus, ebenſo einzelne Broſchüren über hauswirtſchaftliche Fra⸗ gen und beſondere Ernährungsgebiete.“ „Dann kann allerdings heute keine Hausfrau mehr ſagen, ſie wiſſe nicht, wohin ſie ſich wen⸗ den oder was ſie im Notfall machen ſolle.“ „Ja, aber ſchreiben Sie ja dazu, daß ſie ſich nicht alle gleich hierher nach Ber⸗ lin wenden ſollen“, ruft eine Stimme, und aus dem Nebenzimmer tritt Frau Dr. Vor- werck an unſern Tiſch. Sie hat die letzten Worte von mir mit angehört und erzählt nun lachend von der Flut von Zuſchriften, die bei ihr einlaufen, weil jede Frau glaubt, ſie müſſe München, 22. Okt. Die erſte große öffent⸗ liche Veranſtaltung im Rahmen der 3. Jah⸗ restagung der Akademie für deutſches Recht, war am Mittwoch abend die Eröffnung der Ausſtellung„Das Recht“ in der Aula der Akademie für bildende Künſte durch Reichsminiſter Dr. Frank. In einer Begrü⸗ ßungsanſprache kennzeichnete der Direktor der Akademie für deutſches Recht, Dr. Laſch, den Ausſtellungszweck dahin, daß ſie den erſten Verſuch darſtelle, einen Ueberblick über die Entwicklung des Rechts von den erſten feſtſtellbaren Ur⸗ kunden bis auf unſere Tage zu geben. Es handele ſich hier um eine Zuſammenſtel— lung von Rechtsdenkmälern aus allen Epochen der Vergangenheit, die auch den Schickſalsweg unſeres Volkes darſtellen. Der Höhepunkt der Ausſtellung ſei die nationalſozialiſtiſche Geſetz⸗ gebung. Dr. Laſch dankte allen, die ſich um die Ausſtellung verdient gemacht haben, beſonders den Direktoren der Bibliotheken Deutſchlands. Weitere Inhaltserklärungen zur Ausſtellung gab dann Profeſſor Dr. h. c. von Schwerin. Er hob hervor, daß noch nie im gleichen Raum eine ſolche Fülle von auserleſenen Gegenſtän— werben, ſelbſtverſtändlich nicht blindlings, ſon⸗ dern immer unter Schritthaltung mit dem Tempo der Erzeugung.“ ſich gleich immer an die Reichsführung wen⸗ den.„Für Einzelfragen und Wünſche ſind un⸗ ſere Gauſtellen zuerſt zuſtändig, meiſtens ſogar die Ortsgruppen des Frauenwerkes. die ſie dann nötigenfalls weiterleiten.“ „Was haben Sie, Frau Dr. Vorwerck, nun zu dem Appell des Stellvertreters des Führers noch zu ſagen?“ ach finde, daß wir ſtolz darauf ſein dürfen, vor ſo große Aufgaben geſtellt zu⸗ ſein. Wir werden ſie erfüllen, das ſteht außer Frage. Wenn jede Frau im Land davon überzeugt iſt, daß es von ihr ganz allein abhängt, ob wir den Erwartungen des Führers genügen werden, dann bin ich ohne Sorge. Uebrigens wollen wir uns doch einmal über⸗ legen. ob wir irgendeinen Grund haben, un⸗ ruhig zu ſein. In welchem Land außer in Deutſchland gibt es eine ſolche Preisſtabilität gerade der ausgeſprochenen Volksnahrungsmit⸗ tel? Haben wir nicht für Milch, Butter, Kar⸗ toffeln, Brot, Mehl, Eier, Hülſenfrüchte, Käſe, Marmelade, einfache Fleiſchſorten, Obſt ſeit dem Inkrafttreten der nationalſozialiſtiſchen Markt⸗ ordnung gleichbleibende, ſtabile Preiſe? Sie werden gleichbleiben, dafür ſorgt die Regie⸗ rung, ſorgt der Reichsnährſtand, ſorgen die Vereinigungen von Groß- und Einzelhandel. Daran denken wir eigentlich viel zu ſelten, aber wir ſollten es tun, ehe wir die Köpfe zuſammenſtecken und über gelegent⸗ liche Butter⸗ oder Fleiſchknappheit lamentie⸗ ren! Das habe ich zu der Rede von Rudolf Heß zu ſagen.“ Ein Händedruck, ein kurzer Abſchied von der Mitarbeiterin, um einen ſchönen Eindruck rei⸗ cher gehe ich heim. Durch ſolche Frauenarbeit geſtützt, konnte der Stellvertreter des Führers wahrlich unbeſorgt ausrufen:„Deutſche Frauen, Erdbeben in Jalien In Venedig und den benachbarten Gebieten des oberitalieniſchen ein ſchweres Erdbeben, bei dem zahlreiche Todesopfer zu beklagen ſind. Oben: Eingeſtürzte Häuſer in Cordignano. Unten: Die Bevölkerung flüchtete aus den Häuſern und fand in Zeltlagern Unterkunft, die das Militär aufgeſtellt hatte. Drilte Jahreslagung der Alademie für deulſches Recht Reichsminiſter Frank eröffnet die Ausſtellung„Das Recht“ in München den rechtsgeſchichtlicher Bedeutung ausgeſtellt geweſen ſeien. zeigt, was ihr könnt!“ Feſtlandes ereignete ſich (Preſſephoto, K.) Dann ſprach Reichsminiſter Dr. Frank: Zwei Gedanken müſſen uns in dieſem Raum bewe— gen. Der erſte Gedanke iſt der, daß das Recht keine Angelegenheit eines vom Volksganzen und vom Schickſal abgeſplitterten Sonderbe⸗ rufs oder Sonderſtandes iſt. Das Recht iſt viel⸗ mehr aus dem Volke für das Volk zu ſchaffen und zu bewahren. Der zweite Gedanke iſt der, daß die Geſchichte des Rechts un⸗ trennbar iſt von der Geſamtge⸗ ſchichte des Volkes und daher auch für uns. Wir haben als Nationalſozialiſten, als Soldaten des Führers Geſchichte gemacht. Dieſe nationalſozialiſtiſche Geſchichte formt in eher⸗ nen Geſetzeswerken ihre unſterblichen Doku⸗ mente für ihre ſchöpferiſche Leiſtung, das Leben nach deutſcher Art ſichergeſtellt zu haben. Dieſe Ausſtellung ſei daher für uns, die wir an einem kühnen Uebergang ſtehen, die Rückſchau in 2 Jahrtauſende deutſchen Ringens. Alle die Urkunden und Werke, die hier ſo friedlich in Schränken nebeneinander liegen, ſind die Do⸗ kumente des Ringens unſeres Volkes um Er⸗ löſung und Freiheit. Wir ſchauen in zwei Jahr⸗ tauſende, und wir haben nur eine Bitte an den Allmächtigen, daß unſere Werke in Ehren und in Größe beſtehen mögen vor allen Ge⸗ ſchlechtern, die nach uns kommen. Reichskanzler hat die durch das in Breslau am 12. Mai 1936 wegen Mordes 522 ee ant zu lebenslanger Zuchthausſtrafe begna digt, da ſie ſich 1— Eröffnung der Jahreshaupl⸗ verſammlung der deulſchen Geſell⸗ ſchaft für Arbeilsſchut Bedeutungsvolle Ausführungen des Reichs⸗ ärzteführers NSa Frankfurt a. M., 19. Okt. Staat und Partei haben einander zu ergän⸗ zen. Während dieſer Maßnahmen trifft, um dem deutſchen Leben die Form zu geben, die der Willensmeinung des Nationalſozialismus entſpricht, widmet ſich die Partei der menſchenführenden Aufgabe, d. h. ſie ſetzt ihre ganze Kraft darein, im deutſchen Menſchen, das Gefühl für die Zweckmäßigkeit und Notwendigkeit gewiſſer Neuordnungen zu wecken, damit er hernach aus ſeinem freien Willen all das befolgt, was die Staatsführung ihm zur Pflicht und Aufgabe ſowohl in ſeinem Intereſſe, als auch im Intereſſe der Geſamt⸗ heit macht. Dieſe Ausführungen müſſen vorausgeſchickt werden, wenn man die außerordentliche Be⸗ deutung der diesjährigen Tagung der Geſell⸗ ſchaft für Arbeitsſchutz, die am Sonntag in Frankfurt a. M. eröffnet wurde, be⸗ greiflich machen will. * Im Feſtſaal des Ausſtellungsgeländes am Hohenzollernplatz hatten ſich die Mitglieder der Geſellſchaft, zahlreiche Vertreter der Par⸗ tei, Vertreter des Staates und der Induſtrie, der DAF. uſw. verſammelt, als Prof Selck, der Vorſitzende, die Jahrestagung eröffnete und u. a. den Reichsärzteführer Pg. Dr. Wagner auf das herzlichſte begrüßte. Im Auftrage des Reichs⸗ und Preuß. Arbeits⸗ miniſteriums ſprach ſodann Staatsſekretär Dr. Krohn, der am Schluſſe ſeiner Ausführun⸗ gen herausſtellte, daß der nationalſozialiſtiſche Staat erſt dem Arbeitsſchutzgedanken den rech⸗ ten Auftrieb und die richtige Wegrichtung ge⸗ geben habe. Reichsärzteführer Dr. Wagner ſprach dann über die Bedeutung des Arbeits⸗ ſchutzes im Rahmen der nationalſozialiſtiſchen Geſundheitspolitik, die ihre Steuerung vom Hauptamt für Volksgeſundheit aus erhält. Er wies darauf hin, daß die richtige Lenkung des Arbeitsſchutzes eine Förderung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit im Sinne des 1 Vierjahresplanes Adolf Hitlers dar⸗ ſtelle. Die Wahl des Themas der diesjährigen Ver⸗ ſammlung:„Arbeit und Ernährung“, zeige, daß der Nationalſozialismus auch im Bezirke des Arbeitsſchutzes ſich führend durch⸗ geſetzt und gegenüber dem rein mechaniſchen Denken, einer rein negativen Betätigung in Verboten und Sicherungsmaßnahmen an der Maſchine, den Menſchen und die Sorge um ſeine Widerſtandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüſſen, in den Vordergrund gerückt habe. Im Rahmen dieſer Neuorientierung werde die deutſche Aerzteſchaft, zuſammengefaßt und geleitet nach den Richtlinien des Hauptamtes für Volksgeſundheit der NSDAP., freudigen Herzens ihre Pflicht tun. Sie wolle, durch rich⸗ tige und rechtzeitige Betreuung der ſchaffenden Volksgenoſſen allen Leiſtungsminderungen, allem Abſinken ihrer naturgegebenen Kräfte vorbeugen, ihren richtigen Arbeitseinſatz lei⸗ ten und ſo vom gegebenen Platz aus die Ver⸗ minderung der Betriebsunfälle und Berufskrankheiten in der Zu⸗ kunft garantieren. Dr. Wagner erklärte zum Schluß, nachdem er die Verteilung der Aufgaben auf Bewegung und Staat, wie eingangs beleuchtet, beſprochen hatte, daß die nationalſozialiſtiſche Ausrichtung des Arbeitsſchutzge⸗ dankens, und damit ſeine vollwertige Aus⸗ wirkung im Daſein der ſchaffenden deutſchen Menſchen, jetzt gegeben ſei, denn dieſe Jahres⸗ tagung ſtände im Zeichen der intimſten Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der Geſellſchaft und der Deutſchen Arbeitsfront. Im Auftrage des Reichsleiters der DAF. Pg. Dr. Ley, ſprach dann Hauptamtsleiter Pg. Claus Selzner, Er unterſtrich ebenfalls, daß die Deutſche Geſellſchaft für Arbeitsſchutz, in Zuſammenarbeit mit der DAF. nunmehr ſich maßgeblich beteiligen könne an der Ent⸗ wicklung der neuen Form der deutſchen Be⸗ triebs⸗ und Sozialordnung. Im Auftrage der NSW ſprach, für den am Erſcheinen verhinderten Pg. Hilgenfeldt, Pg. Dr. Walter, und ſtellte die rege Mitarbeit der NSV. an den Aufgaben der Geſellſchaft in Ausſicht. „Nachdem Profeſſor Selck die Kundgebung für geſchloſſen erklärt hatte, wurde ein Rund⸗ gang durch die neueröffnete ſtändige Ausſtel⸗ lung für Arbeitsſchutz angetreten. * Wenn man auf dieſen erſten Tag der Ta⸗ gung in Frankfurt zurückblickt, dann kann man feſtſtellen, daß das hervorſtechendſte Moment die rege Anteilnahme dreier maß⸗ gebender Gliederungen, bezw. Aem⸗ ter der Beweguna war, und wiederum hier im Vordergrunde die tätige Mitarbeit des Haupt⸗ amtes für Volksgeſundheit, deſſen Leiter der Partei und der DAF. für die geſamte Ausrich⸗ tung unſerer Geſundheitspolitik verantwortlich iſt und damit das Aufgabengebiet der Geſell⸗ ſchaft für Arbeitsſchutz nicht nur maßgeblich beeinflußt, ſondern ſozuſagen überhaupt erſt die Voragusſetzungen ſchafft— durch die ge⸗ ſundheitliche Betreuung und aufklärende Beein⸗ fluſſung der Schaffenden— von denen aus eine Neuausrichtung auch hier möglich iſt. r. Begnadigung durch den Führer und Reichskanzler §§ Berlin, 21. Okt. Der Führer und Schwurgericht 63jährige Anna Ra⸗ bei ihrer geiſtigen Minderver⸗ g 5 g En. anlagung und ſeeliſchen Stum f Hierauf erklärte der Reichsminiſter die Aus⸗ Schwere ihrer Stlafiat nicht voll— 5— ſtellung für eröffnet. weſen iſt. D — 2 3— — — 33 2 — N 2 55 —.— r * eee eee r währt. Verſorgungsanwärter, die infolge ei⸗ nes körperlichen Gebrechens oder wegen Schwäche ihrer körperlichen oder geiſtigen Kraft und gilt der Führer in der Adolf-Hiller-Jugendherberge ieee ee eee eee ee Berbeſſerung der Vehrmachlverſorgung Der Führer und Reichskanzler hat eine Ver⸗ ordnung zum Wehrmachtsverſorgungsgeſetz er⸗ laſſen, durch die die Verſorgung der Berufsſoldaten im neuen Reich erheblich verbeſſert wird. Die bisherige Re⸗ gelung wurde weder den militäriſchen Not⸗ wendiakeiten gerecht, noch ſicherte ſie wirtſchaft⸗ lich und ſozial ausreichend die Exiſtenz der erſorgungsanwärter. Die Verordnung gilt für Anteroffiziere und Mannſchaften. die nach dem 31. Auguſt 1936 nach 12jähriger oder längerer Dienſtzeit aus dem aktiven Wehrdienſt entlaſſen werden und den Zinildienſtſchein beſitzen. Sie haben die Wahl zwiſchen den Uebergangsgebührniſſen nach dem bisherigen Recht oder den Ueber⸗ eng dezügen nach dieſer Verordnung. Die Aebergangsbezüge werden den Ver⸗ ſorgungsanwärtern nach der Entlaſſung zu⸗ nächſt für drei Monate gewährt, darüber hin⸗ aus aber bis zur planmäßigen Anſtellung, wenn ſie nachweiſen, daß ſie bei mindeſtens fünf Vormerkungsſtellen für Beamtenſtellen vorgemerkt ſind. Der Verſorgungsanwärter erhält alſo künftig während der ganzen Ueber⸗ angszeit bis zur planvollen Anſtellung feſte ezüge, die je nach der Länge der Dienſtzeit ſteigen. Ihre Höhe richtet ſich weiter nach dem Ergebnis der Ausbildung an einer Wehr⸗ machtsfachſchule. Zu den Uebergangsbezügen werden Kinder- und örtliche Sonderzuſchläge nach den Vorſchriften für Reichsbeamte ge⸗ Kräfte zur Erfüllung der Amtspflichten eines Beamten dauernd unfähig ſind, haben An⸗ ſpruch auf ein lebenslängliches Ruhegehalt. Die Verordnung enthält weiter Vorſchriften, wonach eine planmäßige Anſtellung nicht ohne zwingenden Grund verzögert werden darf. Das Recht auf Uebergangsbezüge erliſcht, wenn der Verſorgungsanwärter ohne zwin⸗ gende Gründe eine Einberufung in Stellun⸗ den ablehnt oder ſolche wieder aufgibt, ferner ei unwürdigem Verhalten, das nach den Grundſätzen des Beamtenrechts zum Verluſt des Gehalts führen würde. Bezieht ein Ver⸗ ſorgungsanwärter ein Arbeitseinkommen aus der freien Wirtſchaft, ſo werden die Ueber⸗ gangsbezüge um die Hälfte gekürzt. Das gilt jedoch nur, wenn das Arbeitseinkommen 50 RM. monatlich überſteigt. Die Verordnung tritt mit Wirkung vom 1 September 1936 in ausſchließlich für Angehörige Berlin, 21. Okt. Die Regen⸗ und Froſt⸗ periode des Herbſtes und des Winters bringen für den Mann vom Bau einen oft bedeutenden Lohnausfall mit ſich. In beſonders ungünſtig eintretenden Schlechtwetterperioden iſt es ſogar ſo, daß die Gefolgſchafts mitglieder nicht einmal das lebensnotwendige für ſich und ihre Fami⸗ lie verdienen können. Hier durch eine umfaſ⸗ ſende Schlechtwetterregelung für Abhilfe zu ſorgen und den Gefolgſchaftsmit⸗ gliedern eine Mindeſtlohnſumme zu gewährleiſten, iſt ſeit langem das Bemühen und die ſozialiſtiſche Forderung der Reichsbe⸗ triebsgemeinſchaft„Bau“ in der Deutſchen Arbeitsfront. Durch Erlaß einer Tarifordnung des vom Reichsarbeitsminiſter beauftragten Sondertreuhänders Regierungsrat Schmelter, iſt dieſe ſozialiſtiſche Forderung der Deutſchen Arbeitsfront, wie die Deutſche Arbeitskorre⸗ ſpondenz mitteilt, jetzt erfüllt worden. Die Tarifordnung, die nach Veröffentlichung im Reichsarbeitsblatt in der Lohnwoche, in die der 1. November fällt, in Kraft tritt, ſieht vor, daß im Winterhalbjahr 1936/7 allen Bauarbeitern, die bei Tiefbauten der Reichs⸗ autobahnen, der Wehrmacht, Luftwaffe und der Marinebauvorhaben beſchäftig ſind, ein Min⸗ deſtentgelt von 32 Stunden wöchent⸗ lich garantiert wird. Die bei den Reichs⸗ Tobſüchliger erſchießk 6 Perſonen Paris, 21. Okt. In dem Bergdorf Lar⸗ diers bei Forcalauier in der Provence hat ein 18 jähriger Holzhacker in einem Anfall von Tobſucht eine ganze Fami⸗ lie von fünf Perſonen und einen Hirten mit einem Jagdgewehr er⸗ ſchoſſen. Der Holzhacker Jean Ughetto erſchien vor der Hütte des 51jährigen Holzhauers Emile Ughetto, der zwar den gleichen Namen führt, aber mit dem Mörder keinerlei ver⸗ wandtſchaftliche Beziehungen hat, und ſtreckte dieſen durch einen tödlichen Schuß nieder. Dann erſchoß er auch noch die 42jährige Ehefrau, zwei Töchter und einen Sohn ſeines erſten Opfers. Der Mörder flüchtete nach dieſem grauenhaften Maſſenmord, und als er auf ſei⸗ nem Wege einen Hirten traf, erſchoß er auch dieſen. Seitdem iſt er nicht mehr geſehen wor⸗ den. Der Vater des Mörders Ughetto iſt vor einigen Jahren in eine Irrenanſtalt eingelie⸗ fert worden. hinrichlung eines Negers als Volksfeſt New Pork, 21. Okt. Die Hinrichtung des Ovensboro(Kentucky), der wegen Vergewalti⸗ 22jährigen Negers Rainey Bethea in gung einer 70 Jahre alten Frau zum Tode verurteilt worden war, geſtaltete ſich nach einem Bericht der Aſſociated Preß zu einem wahren Volksfeſt. Von nah und fern, zu Fuß und im Kraft⸗ wagen, auf alten Pferdewagen und zu Hunder⸗ ten auf Güterzügen waren mehr als 10 000 Menſchen nach Ovensboro gekommen, um Zeugen der Hinrichtung zu werden. Wenigſtens die Hälfte der Schauluſtigen waren Frauen, Mädchen und kleine Kinder— erſtere in vielen Fällen mit ihren Jüngſten auf den Armen. Ungeduldig verlangten ſie ſchon lange vor der Hinrichtungsſtunde nach dem Neger, der um 5.20 hr morgens, mit Handſchellen gefeſ⸗ ſelt, nach der Richtſtätte gebracht wurde, wo er ſein letztes Gebet ſprach, bevor ihm der Strang der Wehrmacht. um den Hals gelegt wurde. Jicherung des Verdienſtes Eine ichlechtweller⸗-Regelung für die Bauarbeiler autobahnen bisher beſtehende Regelung iſt alſo bedeutend erweitert worden. In Erweiterung der im Winterhalbjahr von der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung getroffenen Schlecht⸗ wetterregelung ſind in der Neuregelung auch ſämtliche Pendelarbeiter einbegriffen. Soweit durch ſtarke Witterungseinflüſſe Arbeitsausfälle in einem hohen Maße zu be⸗ klagen ſind, und die Betriebsführungen ſehr hohe Lohnſummen leiſten müſſen, ohne daß da⸗ für eine Arbeit geleiſtet wurde, ſoll durch Ane von Vor⸗ und Nach⸗ Arbeit ein Ausgleich geſchaffen werden, der außer durch die Beſtimmungen der Tarif⸗ ordnung von den einzelnen Reichsreſſorts durch innerdienſtliche Anweiſung zu regeln iſt, für deren Durchführung die örtlichen Betriebs⸗ führer verantwortlich ſind. Wo durch betrieb⸗ liche Mehrſchichtarbeit oder perſönliche Gründe des Gefolgſchaftsmitglieds— allzu weiter Anmarſchweg und damit verbundene zu ſtarke Kürzung der Erholungs⸗ und Ruhezeiten— eine Vor⸗ und Nacharbeit nicht möglich iſt, wird davon Abſtand genommen werden. Grundprinzip der neuen Schlechtwetterregel⸗ ung iſt: kein Geſchenk, jedoch Aufrechterhaltung Bunte Tageschronit des Arbeitsplatzes und Sicherſtellung einer lebensnotwendigen Verdienſtſumme. Um 5.28 Uhr drückte der frühere Poliziſt Arthur Haſh auf den Knopf, worauf ſich das Fallbrett unter den Füßen des Verurteilten ſenkte und der Neger in die Tiefe ſtürzte. Frau Florence Thompſon, die das Amt des Sheriffs in County inne hat, hatte zwar die Vorarbeiten für die Hinrichtung geleiſtet, ſich aber nicht dazu verſtehen können, den Neger ſelbſt in den Tod zu ſenden. Das Herz des Hingerichteten ſetzte erſt 16% Minuten nach ſeinem Fall in die Tiefe aus, aber noch ehe er von den Aerzten, um 4.44 Uhr früh, für tot erklärt worden war, riß ihm die Menge die Henkersmaske vom Geſicht, um ſich Fetzen von ihr als„Erinnerung“ mit nach Hauſe zu nehmen. Verurleilung öſterreichiſcher Nalionalſozialiſten Wien, 21. Okt. Vor dem Landesgericht in Graz fand am Mittwoch der erſte auf Grund des im Juli ds. Is. beſchloſſenen Staatsſchutz⸗ geſetzes anberaumte Prozeß ſtatt. Angeklagt waren zehn Nationalſozialiſten unter der Be⸗ ſchuldigung, im Auguſt 1936 im Annagraben in Steiermark an einem geheimen SA.⸗Appell, verbunden mit einer Exerzier⸗ und Gelände⸗ übung, teilgenommen zu haben. Das Gericht folgte aber nicht dem Antrag des Staatsan⸗ walts. ſondern fällte lediglich ein Urteil auf Grund des Geſetzes wegen verbotener Partei⸗ tätigkeit. Es wurden Arreſtſtrafen in der Dauer von 14 Tagen bis drei Monaten verhängt. eile, Roubaix und Tourtoing ohne Kohlen Ss Paris, 21. Okt. Die Anordnung des Präfekten des Norddepartements in Lille, die Verſorgung der Fabriken in Lille, Roubaur und Tourcoing trotz des Bergarbeiterſtreiks ſicherzuſtellen, hat nicht den gewünſchten Erfolg gehabt. Infolge der Drohungen der Streiken⸗ den weigerten ſich die Laſtwagenführer auszufahren. Mehrere Werke mußten bereits aus Kohlenmangel ihre Betriebe ſchließen. Während ſich in Lille eine Einigung zwiſchen Kaſtwagenführern und Streikenden anzubah⸗ Farben⸗ photographie— jetzt auch für den Amateur Denkt daran, daß die Pimpfe am 24. Mlober kommen, um für be⸗ dürftige Volksgenoſſen Brol zu ſammeln EEEPC e nen ſcheint, hat ſich in Roubair und Tourcoing die Lage zwiſchen beiden Gruppen zugeſpitzt. Delbos über die franzöſiſch⸗ tuſſiſchen Beiſtands pflichten Paris, 22. Okt. Im Kammerausſchuß für auswärtige Angelegenheiten fragte ein Ab⸗ eordneter den Außenminiſter Delbos, ob der ae- ſowietruſſiſche Pakt auch dann zur nwendung komme, falls ein Verzicht der Sowietunion auf die Neutralität und ein offenes Eingreifen Moskaus zu Gunſten der „Regierungen“ von Madrid oder Barcelona einen Konflikt zwiſchen Sowjetrußland und einer Feſtlandmacht auslöſen würde. Außenminiſter Delbos erwiderte. wie die 8 Agentur Havas berichtet, der ranzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſche Pakt habe ausdrück⸗ lich vorgeſehen, daß er nur zur Anwen⸗ dung kommen ſolle, falls ein Angriff auf das eigene Gebiet der einen oder der andern Vertragspartei ſtattfinden würde. Dieſe Möglichteit dürfte im Hinblick auf Spa⸗ nien wohl kaum in Erwägung zu ziehen abe Jede der vertragſchließenden Parteien habe volle Freiheit in der Beurtetlung erhalten, ob ein Angriff vorliege oder nicht. Der etwaige Beiſtand würde alſo nicht au⸗ to matiſch in Frage kommen, was bei der Ratifizierung des Paktes durch das Parla⸗ ment dargelegt und anerkannt worden ſei. Mehrere Ausſchußmitglieder haben, wie die halbamtliche Agentur weiter berichtet, ſich be⸗ ſorgt wegen der Folgen geäußert, die ein Miß⸗ erfolg der Madrider„Regierung“ mit ſich bringen könne. Sie haben angedeutet, daß vielleicht Katalonien ſich an die franzöſiſche Regierung um Beiſtand wenden könnte.— Außenminiſter Delbos erwiderte, er werde nichts ohne vorherige Verſtän⸗ digung mit England und den Mächtes, die dem Nichteinmiſchungspakt beigetreten ſeien, unternehmen. Jubiläums baum in Paläſfina gefällt d Jeruſalem. 21. Okt. Der im vorigen Jahre vom König von England auf dem Schloßpark von Windſor für Paläſtina geſtif⸗ tete und in Gegenwart des britiſchen Kommiſ⸗ ſars durch die Vertreter der jüdiſchen Organi⸗ ſationen in feierlicher Form geſetzte Königs⸗ jubiläumsbaum wurde am Dienstag durch un⸗ bekannte Täter gefällt. Der Baum, der in dem ſogenannten Jubiläumswald bei Je⸗ ruſalem ſtand, war während der Unruhen in Paläſtina beſonders ſorafältig bewacht worden. Kleine poliliſche Nachrichten Frau Azana in Frankreich eingetroffen Paris, 22. Okt. Die Frau des Präſiden⸗ ten des roten Spanien, Aza na, iſt im Flug⸗ zeug, von Alicante kommend, in Toulouſe ein⸗ getroffen. Nach kurzem Aufenthalt hat Frau Azana den Weiterflug nach Paris fortgeſetzt. Der ſowjetruſſiſche Votſchafter bei Delbos. Paris, 21. Okt. Außenminiſter Delbos hatte am Dienstag nachmittag eine Unter⸗ redung mit dem ſowjetruſſiſchen Botſchafter in Paris, Potemkin. Franzöſiſche Kommuniſtenzeitung in Oeſterreich verboten. Wien, 21. Okt. Das Bundeskanzleramt hat die Verbreitung des franzöſiſchen Kommu⸗ niſtenorgans„Humanité“ in Oeſterreich für ein Jahr verboten. Neues Verfahren löſt alte Aufgabe— Weſentlich einfacher und billiger als alle ſeitherigen Arbeitsweiſen— Zunächſt nur für Schmalfilm Wenn von Neuerungen und Fortſchrit⸗ ten auf dem Gebiet der Farbenphotographie die Rede iſt, pflegt man von vornherein ge⸗ wiſſe Einſchränkungen zu machen; denn das letzte Ziel dieſer Technik, das farbige Pa⸗ pier, das man in beliebiger Stückzahl von einem Negativ durch bloßes Kopieren ge⸗ winnen kann, iſt bislang unerreichbar— wenigſtens für den Amateur, der es ſich ſelber oder von ſeinem Photohändler her⸗ ſtellen laſſen will. Dieſe Einſchränkung gilt vorläufig auch für das in dieſen Tagen be⸗ kannt gewordene neue deutſche Farbenphoto⸗ graphie⸗Verfahren. Es beſchränkt ſich in ſeiner gegenwärtigen Form erſt auf den Schmalfilm und das durch Projektieren wie⸗ derzugebende Kleinbild 24 mal 36 Milli⸗ meter. Trotzdem bedeutet es praktiſch einen ſo erheblichen Fortſchritt für den Amateur, daß man ſich von ihm eine allgemeinere Einführung der Farbenphotographie in brei⸗ teren Volkskreiſen verſprechen darf. Der Amateur kann nämlich nach dieſem erfahren Schmalfilme und Kleinbilder in den natürlichen Farben aufnehmen, ohne noch irgendwelche Veränderungen an ſeiner Kamera vornehmen zu müſſen. Man muß lediglich einen beſonderen Film einlegen, kann dann ſeine Aufnahmen machen und ſendet ſchließlich den Filmſtreifen ſeinem Photohändler ein, der ihn an die zentrale Entwicklungsanſtalt der Agfa weiterleitet und völlig vorführfertig zurückerhält. Gegen⸗ über den bisherigen Llnſenraſter⸗Verfa ren hat man den Vorteil, daß man keinerlei Farbenfilter vor die Kameraoptik zu 1 braucht, alſo auch nicht die beträchtlichen Verlängerungsfaktoren für die Belichtungs⸗ zeit hat; das Filmmaterial weiſt vielmehr die Empfindlichkeit normalen Umkehrfilms auf. Der vorführfertige Farbenfilmſtreifen kann mit dem bloßen Auge in ſeinen Far⸗ ben betrachtet werden, man kommt für ſeine Profektion mit ganz erheblich geringeren Helligkeiten aus. Das Verfahren iſt aber nicht nur einfach, ſondern auch verhältnis⸗ mäßig billig. Das neue Verfahren, das rein deutſchen Urſprungs iſt und aus dem Zentrallaborato⸗ rium der Agfa in Wolfen bei Bitterfeld ſtammt, kennzeichnet ſich durch zwei Dinge: einmal durch die ſogenannte ſubtraktive Farbmiſchung und zweitens durch die Bil⸗ dung der Farben auf rein chemiſchem Weg erſt bei der Entwicklung. Zum erſten Punkt wäre zu ſagen, daß man aus den drei Grundfarben blau, rot, grün alle Miſchfar⸗ ben durch Zuſammenſetzung gewinnen kann. Alle drei Farben zuſammen ergeben(zum Beiſpiel, wenn die Farbpunkte ſo dicht bei⸗ einander liegen, daß das Auge ſie nicht mehr getrennt wahrnehmen kann) weiß, herrſcht die eine oder andere vor, ſo entſtehen ent⸗ ſprechende Miſchfarben. Man erkennt ſchon allein daraus, daß die„Farbe“ weiß aus drei anderen relativ dunklen Farben zuſam⸗ mengeſetzt werden muß, daß dieſes Verfah⸗ ren für die Wiedergabe durch Projektion ziemlich hohe Lichtſtärken erfordert. In der Tat rechnet man für die Projektion ſolcher Ergänzungsfarbe zu weiß) beeindruckt; die und Kleinbild Linſenraſter⸗Kleinbilder oder ⸗Schmalfilme mit einem ſieben mal ſo großen Lichtbedarf wie für gewöhnliche Schwarz⸗weiß⸗Filme. Das wird grundſätzlich anders, wenn man die Miſchfarben nicht durch Addition, ſon⸗ dern durch Subtraktion gewinnt, das heißt, wenn man die Farbpunkte nicht neben⸗, ſon⸗ dern übereinander anbringt. Eine weiße Lichtquelle, vor die man eine gelbe und eine blaue Scheibe bringt, erſcheint grün, bringt man noch eine rote Scheibe vor ſie, ſo wird alles Licht verſchluckt, das Feld erſcheint ſchwarz; bringt man gar keine Scheibe vor, ſo hat man weißes Licht. Auf dieſe Weiſe, die dem Dreifarbendruck zugrunde liegt, laſ⸗ ſen ſich alſo ebenfalls alle Miſchfarben ge⸗ winnen, mit dem Vorteil jedoch, daß das weiße Licht nicht mehr durch 1 zung erzeugt zu werden braucht, ſondern ge⸗ wiſſermaßen den Ausgangspunkt bildet, von dem alle anderen Farben dadurch gewonnen werden, daß man ihm einen Teil ſeiner Strahlen entzieht. Man kommt dann natur⸗ gemäß mit ſehr viel geringerer Lichtſtärke für die Projektion aus. Wie nun der Dreifarbendruck drei Teil⸗ bilder erfordert, ein rotes, ein gelbes und ein blaues, die übereinander gedruckt wer⸗ den, ſo beſteht auch der neue Farbenfilm der Agfa aus drei übereinandergegoſſenen Schichten, von denen die eine das gelbe, die zweite das rote, die dritte das blaue Teil⸗ bild liefert. Jede Schicht wird nun nur von einer beſtimmten Farbe(und zwar von ihrer erſte Schicht iſt alſo blau⸗, die zweite grün⸗, die dritte rotempfindlich. Photographiert man nun zum Beiſpiel einen grünen Gegen⸗ ſtand, ſo wird lediglich die zweite, grün⸗ empfindliche Schicht geſchwärzt, die beiden anderen bleiben unbeeindruckt, ſind alſo nach dem Entwickeln mit unverändertem Brom⸗ ſilber bedeckt. Bei dem nun folgenden pho⸗ tographiſchen Amkehrprozeß werden dann die Farben entwickelt. Hierin beſteht nämlich die zweite Beſon⸗ derheit des neuen Verfahrens: jede Schicht des Films enthält eine beſtimmte farbloſe chemiſche Subſtanz, die im Umkehrentwickler an denjenigen Stellen, an denen Silber ab⸗ geſchieden wird, einen beſtimmten Farbſtoff entſtehen läßt. In der erſten Schicht ent⸗ ſteht hierbei ein gelber, in der zweiten ein roter, in der dritten ein blauer Farbſtoff. Um nun auf obiges Beiſpiel zurückzukom⸗ men: wir 1 5 geſehen, daß nach der Ent⸗ wicklung die mittlere, grünempfindliche Schicht geſchwärzt war. In der nun folgen⸗ den Umkehrentwicklung werden auch die bei⸗ den anderen Schichten geſchwärzt, gleichzeitig aber entſteht in der erſten der gelbe und in der dritten der blaue Farbſtoff Nimmt man nun das ſchwarze Silber in allen drei Schich⸗ ten weg ſo wird die mittlere Schicht völ⸗ lig farblos, die obere iſt gelb. die untere blau, in der Durchſicht ſieht alſo der Film an der von den grünen Lichtſtrahlen des photographierten Gegenſtandes getroffene Stelle wieder grün aus. Weißes Licht ſchwärzt alle Schichten gleichmäßig, läßt alſo in der farbigen Umkehrentwicklung gar keine Farben entſtehen, ſchwarz läßt die Schichten unbelichtet, es entſtehen alle Farben, ſie verſchlucken in der Durchſicht das Licht, ſo daß der Film an dieſer Stelle ſchwarz aus⸗ Leht. N origen dem geſtif⸗ ommij⸗ hani lönigs⸗ ech un, 1, det „ J. + den. U en aden, Alus ſe ein Fran ehl. 0s. bos lntet⸗ Haftet etteich 2 Mu ———— ———ů——̃———. ßeſtunden * Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Der Mann im Havelock Kriminalroman von Hans Hlirtnammer (31. Fortſetzung) Der Bruder Pitts aber, der als Sergeant bei der Polizei gedient hatte, war nach dem gelungenen Be⸗ Eee der drei Helfer des Mannes im Have⸗ ck verhaftet worden, bevor er in den Beſttz der be⸗ trächtlichen Summe gelangt war, die ihm der Mann im Havelock für ſeine Tat zugeſichert hatte und die er der armen Familie ſeines Bruders zum größten Teil zukommen laſſen wollte. „Jetzt ſaß er im Unterſuchungsgefängnis und das Dilziplinarverfahren lief gegen ihn.— Oliver Pitt hatte gerade den Reſt ſeiner Suppe aus⸗ gelöffelt, da kam ein Brief, Der Wachtmeiſter ſchüttelte verwundert den Kopf, wiſchte ſich am Tiſchtuch die Finger ab und öffnete den Umſchlag, begleitet von den neugierigen Augen ſeiner 1 Der Inhalt ſchien ungeheuerlich zu ſein denn Pitt ſchnellte ſo heftig in die Höhe, daß der Stuhl umkippte. Die Kinder begannen vor Angſt zu ſchreien. -Was— haſt du denn, Oliver?“ ſtotterte die Frau erſchreckt. War wieder ein neues Unglück herein⸗ gebrochen? „Mein Gott!“ ſtöhnte der Wachtmeiſter.„Denk bin— Er hielt ihr mit zitternden Händen den Brief in. Dorothy las mit ſtockendem Atem: „Lieber 1 Pitt! Auf die Ergreifung des Mannes im Havelock ſind, wie Sie wiſſen, tauſend Pfund geſetzt. Sie können ſich dieſen Betrag verdienen. Begeben Sie ſich ſofort nach Hillgate, Park Lane 23, und verhaften Sie ch Wileot! Er iſt der Mann im Havelock. Laſſen Sie ſich nicht beirren, meine Information iſt zuverläſſig! Sehen Sie in dieſem 1 0 den bisher unbeglichenen r Lohn für die kühne Tat Ihres Bruders und fürchten Sie nichts!“ Pitt hatte bereits ſeinen Uniformrock angezogen. Er wurde abwechſelnd rot und blaß vor Erregung. Dorothy lief zur Kommode, holte eine Geldͤbörſe aus dem unterſten Schubfach und gab ſie ihm.„Hier, Oliver, nimm ein Auto, damit dir kein anderer zuvorkommt. Und ſei vorſichtig, denk an deine Kinder! Wenn ſich der Verbrecher zur Wehr ſetzt, wenn er dich erſchießt— viel⸗ 1 277 iſt es doch beſſer, du nimmſt dir ein paar Mann m 1 Oliver Pitt warf ſich in die Bruſt:„Ich werde ihn ganz allein verhaften. Der Präſident ſoll ſehen, was ich für ein Kerl bin. Heute abend wird mein Name mit geſperrten Lettern in allen Zeitungen ſtehen. Ich werde zum Inſpektor befördert werden. Ach, Dorot y!“ Eine Weile ſpäter klingelte er an dem im Brief an⸗ 8 Haus. Sein Herz ſchlug heftig, der entſicherte rowning zitterte in ſeiner Hand. Tommy öffnete, aber er ließ ſich durch das wehrhafte und drohende Ausſehen des Beſuchers nicht im gering⸗ ſten einſchüchtern. „Kommen Ste nur!“ ſagte er ernſt.„Miſter Wilcot erwartet Sie bereits.“ „Erwartet mich?“ ſtotterte Pitt völlig faſſungslos und ließ den Browning ſinken.„Aber das iſt doch nicht möglich! Es muß ein Irrtum ſein!“ enig ſpäter ſtand er, von Tommy geführt, in Wil⸗ cots Arbeitszimmer. John Wilcot ſaß am Schretbtiſch. Als der Beamte eintrat, hob er müde den Kopf.„Sie brauchen keinen Nervenſchock zu bekommen, lieber Pitt. Ich bin Ihrem Bruder Dank ſchuldig. Es wird ihn in ſeinem Unglück tröſten Verhaltens, nämlich: Ihnen zu helfen, auf andere Weiſe erreicht iſt.“ „Ste ſind der Mann im Havelock?“ ſtammelte der Poltziſt verſtört.„Sie opfern ſich für mich?“ Wlleot ſtand auf. Er mußte ſich an der Tiſchplatte feſthalten, um nicht zu ſchwanken.„Ich hoffe, Sie haben ein Auto mitgebracht! Nun, dann kommer Sie! Bringen Sie mich zum Pard!“ Aber Pitt rührte ſich nicht vom Fleck.„Nein, Miſter Wileot, das möchte ich nicht gern. Ich weiß, mein Bruder hatte immer eine große Verehrung für Sie. — Sie ſollten ſich in Sicherheit bringen, Miſter Wileot!“ Dieſer lächelte 170 112„Ich habe kein Verlangen mehr nach Sicherheit, lieber Freund! Ich habe nur noch das Verlangen, zu ruhen, für immer zu ruhen. Mir iſt es ſchließlich gleich, ob ich mich bei Ihnen oder bei einem anderen Beamten melde. Aber für Sie— nehme ich an— dürfte es ein Unterſchied ſein.“ In dieſem Augenblick klingelte es draußen zum zweitenmal und gleich darauf hörte man eilig ſich nähernde Schritte. Joe Friend ſtürmte ins Zimmer und hinter ihm tauchten drei Poliziſten mit ſchußbereiter Piſtole auf. Wilcot hob bedauernd die Schultern.„Sie hätten ſich ein bißchen 25 beeilen ſollen, Miſter Friend. Nun iſt Ihnen Ihr Kollege zuvorgekommen. Er wollte mich eben abiühren!!—ͤů— warf ſie nachläſſig auf den Tiſ wenn er hört, daß nunmehr der Zweck ſeines uc d Friend riß die Augen auf.„Sie ſind alſo wirk⸗ er—— 30ch bin der Mann im Havelock!- ſagte Wilcot mit . Stimme.„Aber ſtellen Sie ſich doch nicht ſo an! Sie wußten es bereits, als Sie mir den Dolch zeigten. Und als Sie mich wegen der Narbe fragten. merkte ich. daß Sie ſich eingehender mit meiner Perſon befaßten als mir lieb ſein ſollte.“ „Allerdings,“ ſtimmt 5 8 155 zu,„ich war meiner Sache ſo gut wie ſicher. Aber diefer verfluchte Finger. abdruck von Oberſt Dartford auf der Mordwaffe brachte mich wieder vollſtändig aus dem Konzept!“ John Wilcot lachte befriedigt auf.„Ich kann min denken, daß es eine harte Nuß für Sie war!“ Er ging langſam zum Schreibtiſch und öffnete eine Schublade „Bei meinem freundſchaftlichen Verkehr mit Dartford war es mir natürlich ein Leichtes, ſeine Fingerabdrücke u bekommen.“ Er zog zwei ſehr dünne aus feinem aterial hergeſtellte Dumm andſchuhe heraus und „Hierl Sehen Sie ſich mal die Dinger an! Ich habe Sie mir von einem Brüſ⸗ ſeler Spezialiſten anfertigen laſſen.“ Joe Friend 1 5 neugierig nach den Handſchuhen und prüfte ſie. An den Fingerkuppen entdeckte er fein⸗ ziſelierte Rillen, die auf das täuſchendſte der Haut eine! menſchlichen Fingers nachgebildet waren. „Hm!“ brummte Friend anerkennend.„Das iſt ein ganz neuer Trick, ich kannte ihn noch nicht.“ Meine eigene Erfindung!“ lächelte Wilcot. In Friends Züge kam plötzlich eine merkwürdige Er⸗ regung.„Und wie iſt das mit Ihrer Tochter? Mary Golgin hatte kein Kind!“ Wilcots Blicke glitten unſicher über die anweſenden Beamten.„Darüber möchte ich gerne mit Ihnen allein wrechen!“ faate r. Joe Friend wandte ſich ſofort an ſeine Begleiter:„Es iſt alles in Ordnung, Leute! Ihr könnt in den Yard zurückfahren! Sie, Pitt, bleiben natürlich. Aber viel⸗ leicht laſſen Sie mich eine kurze Zeit mit Miſter Wil⸗ ot allein! Keine Sorge, ich denke nicht daran, Sie um Ihre Belohnung zu bringen!“ Wilcot nickte dem Wachtmeiſter aufmunternd zu Tommy wird Ahnen eine kleine Erfriſchung vorſetzen Laſſen Sie ſich auch 7 rauchen 1 N Dann ſaßen ſich die beiden Männer gegenüber, und Wilcot begann zu erzählen: „Es war drüben in Mexiko, als ich hinter Sinclair Barnay her war. Eines Abends ritt ich nichtsahnend meines Weges dahin, da ſah ich plötzlich in der Ferne einen hellen Feuerſchein. Es ſtellte ſich heraus, daß eine kleine Hazienda von einigen Tramps überfallen worden war. Ich hatte ein paar tüchtige Burſchen mit, wir vertrieben die Kerle. Aber— wir waren zu ſpäl gekommen! Der Farmer war erſchoſſen, ſeine Frau chwer verwundet. Als der Morgen anbrach, ſtarb ſie n meinen Armen, nachdem ich ihr verſprochen hatte, mich ihres Kindes, eines zwölfjährigen Mädchens an⸗ zunehmen. Es gelang mir durch glücklichen Zufall, einen Liebhaber für das Grundſtück zu finden, Ellen nahm ich mit mir. Das kleine Vermögen habe ich ge⸗ wiſſenhaft verwaltet, Ellens Papiere ſind in Ordnung.“ Joe Friend ſaß eine Zeit in regungsloſem Schwei. zen.„Das iſt furchtbar!“ ſagte er endlich gepreßt. Wilcots Augen hafteten traurig und fragend auf ihm Nun werde ich für Ellen nicht mehr forgen können Hiſter Kriendl Ich— alaubte— Da brach es in gequälten und erſchütternden Worten mus Friend hervor:„Ich muß Ihnen alles agen Miſter Wilcot! Ich liebe Ellen, ſo tief und ehrlich wie man nur einen Menſchen lieben kann. Und ich laubte auch, daß meine Neigung erwidert würde. Lei⸗ er war es ein Irrtum. Miß Ellen wies mich ab, weil ich— ein Deutſcher bin!“ Weil Sie——?“ Wilcot ſchten von einer unerklär⸗ lichen Fe lig n ergriffen.„Weil Sie ein Deutſcher ſind!?“ rief er immer wieder. Plötzlich übermannte ihn die Erſchütterung.„Das ltebe, tapfere Mädel! Und Sie merkten nicht, daß es eine Ausrede war? Ich kann Ihnen den wahren Grund der Abweiſung ſagen, falls Sie inzwiſchen noch nicht elbſt darauf gekommen ſind. Ellen ahnte die Wahr⸗ eit. Zwar verriet ich ihr nie, daß ich ſener rätſelhafte ann im Havelock ſeti, aber ich wei jetzt, daß ſie in den letzten Tagen Verdacht ſchöpfte. Nun kann iche nen auch den Grund ſagen, der ſie zum„Quetſcher“ ffchrte. Sie mochte irgendein Telephongeſpräch belauſcht haben. jedenfaus hatte ſte erfahren, daß es dem Wucherer ans Leben gehen ſollte. Da fuhr ſie zu ihm, um ihn zu warnen. Aber ſie kam zu ſpät— und überraſchte Kean bei der Tat. Dieſer war es, der ſie in den Schacht dae er mochte den verſteckten Zugang offen gefunden aben. Joe Friend preßte die Hand an die Stirn.„Aber warum hat ſie dann——?“ „Warum ſie dann ihre Liebe verleugnete, wollen Sie fragen? Weil ſie in dem furchtbaren Herzenskontlik! Urheber- Rechtsschutz durch Veriag Oskar Meister Werdau(Sachsen keinen anderen Ausweg wußke. In ihrer Dankbarkeit gegen mich hätte ſie es nie fertiggebracht, mich zu ver⸗ raten. Ebenſo unmöglich aber wär es ihr, mit dieſem ſchrecklichen Geheimnis im Herzen ſich Ihnen zu eigen zu geben. Was hätten Sie von ihr denken müſſen, wenn Sie eines Tages die Wahrheit erfuhren?“ Joe Friend gebärdete* wie ein kleiner Junge. Er lief im Zimmer auf und ab, ſtreckte die Arme in die Luft, es fehlte nur noch, daß er einen Purzelbaum ſchlug. Dann trat er auf Wilcot zu. „Wo iſt Miß Ellen?— Nun werde ich keine Aus⸗ rede mebr gelten laſſen!“T Ich ſchickte ſte fort, um iyr— das zu erſparen. Ste 9 eine große Sorge von mir, Miſter Friend, ich danke Ihnen. Wie hätte ich ahnen können, daß Sie es wirklich ernſt mit ihr meinen. Da ich ſah, wie Ellen unter Ihren Beſuchen litt, bat ich Sie geſtern, das Kind in Ruhe zu laſſen. Ich habe nur noch die eine Bitte an Sie: Ellen glücklich zu machen.“ Fried ſchlug bewegt in die dargebotene Hand.„Weiß Gott, Miſter Wilcot, daran ſoll es nicht fehlen! Im übrigen haben Sie mir endgültig die Freude an meinem Beruf verdorben!“ „Nun,“ lächelte Wilcot,„Sie ſind es ja nicht, der mich an den Strick liefert. Und ich denke auch, Sie werden dem armen Teufel da draußen die tauſend fund von Herzen gönnen. 905 erkundigte mich über ſeine Ver⸗ hältniſſe: Er kann das Geld notwendig brauchen und 9 habe ich an ſeinem Bruder etwas gut zu machen. a „Ste ſind ein großartiger Menſch, Miſter Wilcot! Noch durch Ihre Verhaftung bringen Sie einem anderen Glück und Freude.“ „Schon recht!“ wehrte Wilcot ab.„Aber nun wollen wir den guten Pitt nicht länger auf die Folter ſpannen.“ Als Joe Friend eine Stunde ſpäter das Büro des Polizeipräſidenten betrat, war dieſer bereits von der Verhaftung unterrichtet. „Ich habe mich noch eingehend mit Oberſt e 8 Wahrſcheinlich wird er mein Nachfolger werden!“ Friend nickte zerſtreut.„und was hatte dieſe Pari⸗ ler Reiſe zu bedeuten?“ „Dartford war hinter dem gemeingefährlichen An⸗ führer ine aue ee her. Daraus erklärt ſich auch ſeine häufige Abweſenheit in der letzten Zeit. Als er den Mann in Lyon endlich faſſen wollte, wurde er ſelber verhaftet. Bis Paris hatte er falſche Papiere be⸗ nützt, damit der andere nicht vorzeitig Wind bekommen ſollte. Das weitere wiſſen Sie. Dartford entwich aus der Haft— und konnte den Anarchiſten in dem Augen⸗ blick faſſen, als er auf dem Lyoner Bahnhof den Zug nach Zürich beſtieg. Dann eilte er mit dem nächſten Flugzeug nach London zurück, um unſeren Irrtum auf⸗ zuklären.“ „Na fa!“ verteidigte ſich Friend.„Es war ein zu merkwürdiges Zuſammentreffen, daß er gerade im aller⸗ nent aich Augenblick ins Ausland reiſte— und noch möglichſt geheimnisvoll dazu.“ Dann erzählte er den Trick mit den Gummihand⸗ ſchuhen.„Ebenſo einfach wie genial!“ ſchloß er.„Und was nun noch den Dolch und die ſonſtigen Gegenſtände aus Dartfords Sammlung betrifft, die Sie als Golgins Eigentum 1 e ſo läßt ſich auch hier die denkbar einfachſte Erklärung finden: Oberſt Dartford, ein leiden⸗ ſchaftlicher Sammler, wird die Stücke für die Sammlung erworben haben.“ „Ganz richtig! Und jener Dolch iſt dem Oberſten einige Tage vor Barnays Ermordnung von Wileot ent⸗ wendet worden, um mittels dieſer Weffe das Symbol⸗ afte ſeiner grauſtgen Sühne bis ins letzte zu unter treichen. Vor wenigen Tagen hätten wir dieſe Be auptung mit einem mitleidigen Lächeln beantwortet eute wiſſen wir, daß ſie richtig iſt.“ „Und warum vermied es Dartford, mit Ihnen be. kannt zu werden?“ „Gott, irgendein lächerliches Mißverſtändnis! Er folgerte aus einigen Ungeſchicklichkeiten meiner Unter beamten, daß ich gegen ihn voreingenommen ſei und ihn von ſeinem Poſten verdrängen wolle. Als ich ihn 4 verriet, daß ich ihn zu meinem Nachfolger vor 1 werde, war er reſtlos von ſeinem Irrtum über, zeugt. Forkſeßung folgk. 1 N 1 c Bekanntmachungen Ortsgruppe ger N. S. O. A. P. Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Betr.: Filmvorführung am 28. Ok⸗ tober 1936. Die an die Führer der Gliederungen und Formationen ausgegebenen Karten gelten nur für die geſchloſſene Aufführung am 28. Ok⸗ tober. Es gelangen zur Aufführung: 1. Jugend der, Welt— Film der Winter⸗ [Oympiade 1936— 2. Sport und Soldaten 3. Wochenendzauber. Es wird erwartet, daß alle Pag. und Mit⸗ glieder der Gliederungen ſich Karten beſchaf⸗ fen und vollzählig erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. 4 NSK OV. Am Samstag, 24. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet im Saal des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ eine Verſammlung ſtatt. Es ſpricht der neue Bez.⸗Leiter Kamerad Baß ⸗Mainz über das Thema:„Die Neuerungen im Ver⸗ ſorgungsweſen“. Ich erwarte von den Kameraden und Ka⸗ meradenfrauen ein reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Der Obmann. * NS. Frauenſchaft Heute abend 8 Uhr Pflichtabend. Bitte Geld für Karten zum Film„Jugend der Welt“ mitzubringen. Die Leiterin. DA Betr.: Berufsſchulungskurſe der D AF. Die DAF. hält in dem kommenden Winter wieder unten angeführte Berufsſchulungs⸗ kurſe ab, die ſich andererorts großer Wert⸗ ſchätzung erfreuen und auch in unſerer großen Gemeinde regen Zuſpruch erwarten laſſen. In früherer Zeitungsnotiz wurde ſchon ganz beſonders auf die Wichtigkeit dieſer Kurſe hingewieſen, zu deren Anmeldung in der Dienſtſtelle der DAF. umgehend aufgefordert wird. Verlange jeder Proſpekte für die„Win⸗ terſchulungskurſe für Berufsertüchtigung“ in der gen. Dienſtſtelle(bei Nikolaus Brechtel, Adolf Hitlerſtraße). Es ſollte niemand verſäumen, eine ſo gün⸗ ſtige Gelegenheit, ſich in ſeinem Berufe fort⸗ zubilden, auszunützen, zumal die Teilneh- mergebühr für die Kurſe ſehr niedrig ge⸗ halten iſt. Es werden 6 Kurſe durchgeführt: A) Kaufmänniſche Kurſe: 1. Buchführungskurs 2. Einheitskurzſchrift für Anfänger 3. Einheitskurzſchrift für Fortgeſchrittene (abgehalten von Haudelsiehreen! B) Handwerkerkurſe: 1. Maler und Weißbinder 2. Bau 3. Metall (abgehalten von Fachkräften). Alles nähere iſt aus den Proſpekten zu er⸗ ſehen. Mögelin, Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Tu, was du kannſt und laß das and're dem, der's kann; zu jedem ganzen Mann gehört ein ganzer Mann! Ham tãgbicllen t „Frühmorgens ſind die Bäckerjungen unter⸗ wegs, um allen rechtzeitig die Brötchen zum Frühſtückstiſch zu bringen. So geht es tagaus und tagein und kein Menſch macht ſich irgend⸗ welche Gedanken über das tägliche Brot. Und wenn eines Morgens die Brötchen fehlen, dann herrſcht helle Aufregung, es iſt, als ob etwas Wichtiges geſchehen wäre. Man kann ſich kaum tröſten und verwünſcht den kleinen Bäckerjun⸗ gen in die entfernteſten Länder, und trifft er dann endlich ein, herrſcht gleich wieder eitel Freude und gleich iſt der Vorfall vergeſſen. Wißt ihr aber auch, wieviele Volksgenoſſen in Deutſchland morgens auf die Brötchen warten und warten können, weil ſie einfach nicht dazu in der Lage ſind, ſie zu kaufen. Manchen reicht es nicht einmal zum gewöhn⸗ lichen Brotlaib und jeder ehrlich denkende Volksgenoſſe wird ſich darüber im klaren ſein, daß es etwas Furchtbares ſein muß, ſeinen Kindern nicht einmal das nötige Brot zu ge⸗ ben. Dieſen Volksgenoſſen die Lage zu erleich⸗ tern, ihnen die Angſt und Sorge um das täg⸗ liche Brot abzunehmen, das iſt Sinn und Zweck der Brotſammlung des WHW. Darum fordern wir alle auf, auch in dieſem Jahre wieder durch wirkliche Opfer auch die Brotſammlung zu einem vollen Erfolg zu ge⸗ ſtalten. Es ſoll ſich keiner auf den anderen verlaſſen, jeder einzelne ſoll opfern, und ge⸗ rade auf ſein perſönliches Opfer kommt es an, denn nur durch die tatkräftige Hilfe aller wer⸗ den wir den Kampf gegen Hunger und Kälte ſiegreich zu Ende führen können. Landwirt Wilhelm Blaeß. Im 66. Lebensjahre ſtarb am Mittwochnachmittag Landwirt Ad. Wilhelm Blaeß, Holz⸗ ſtraße 40. Unerwartet mußte er von ſeiner Familie Abſchied nehmen, nachdem er von langer Krankheit etwas geneſen war. Sein treuherzig biederes Weſen und ſeine gemüt⸗ volle Art haben ihn zu einem guten Kameraden geſtempelt. Die Kriegerkameradſchaft 1875 erweiſt ihm beim letzten Gange die ihm ge⸗ bührende Ehre. Desgleichen werden auch die Kameraden und Kameradenfrauen der NS. KOV. den Verſtorbenen bei ſeinem letzten Gange begleiten. Schnitter Tod hält Ernte. Am Mitt⸗ wochabend wurde die Gattin des Peter Winkler 2., Adolf Hitlerſtraße 57, plötzli h und unerwartet abberufen. Die Verſtorben war ein mithelfendes Glied der NS.⸗Frauen⸗ ſchaft und verliert die hieſige Ortsgruppe eines ihrer älteſten und uneigennützigſten Mitglieder. Möge ſie ruhen in Frieden! Zwei Filme und ein Luſthpiel nächſte Woche im Ce⸗Ji⸗Pa Sein Name iſt Haſe— jetzt lieſt er Zeitung und geht ins Kino! Denn nächſte Woche am Mittwoch werden im Central-⸗Film⸗Palaſt drei herrliche Filme vorgeführt— für 10 Pfg. jeden Film, alſo zuſammen 30 Pfg.— da bleibt niemand zu Haus! Wer will die Win⸗ terolympiade in Garmiſch⸗Partenkirchen denn nicht ſehen! Dieſer Film bietet, was ein Film nur bieten kann, er vermittelt allen ein un⸗ auslöſchliches Erlebnis und läßt ſie in un⸗ vergleichlichen Bildern Augenzeugen werden der herrlichen Winter⸗Olympiade 19361 Da⸗ zu: Sport und Soldaten— ein Film von der körperlichen Erziehung zum Soldaten und das entzückende Luſtſpiel„Wochen⸗ end zauber!“ Dieſe Vorſtellung am Mitt⸗ woch, 28. Oktober, abends halb 9 Uhr, iſt eine einmalige Sonder⸗Aufführung für Par⸗ tei und Gliederungen zum Preiſe von 30 Pfg. Es beſorge ſich daher jeder frühzeitig Eintritts⸗ karten bei den Führern der Gliederungen ſowie den Blockleitern. Es wird dazu noch auf die amtl. Bekanntmachungen der NSDAP. hin⸗ gewieſen. * * Die Grumpenverwiegung wurde vorgeſtern und geſtern hier vorgenommen. An der Waage am Rathaus konnte man ein leb⸗ haftes Treiben feſtſtellen. Die Tabakbauern ſeien jedoch darauf hingewieſen, daß die Wa⸗ gen und Wägelchen nicht auf beiden Seiten der Bürſtädterſtraße ſtehen dürfen— die Seite gegen das Rathaus muß für den Verkehr frei⸗ bleiben— anſonſt ſich Zuwiderhandelnde mit den polizeilichen Verkehrsvorſchriften in Kon⸗ flikt bringen und eine Anzeige deswegen zu gewärtigen haben. Alſo aufgepaßt! * Wann iſt Viernheimer Kirch⸗ weihe? Um die vielerſeits aufgetauchten Zweifel über die Abhaltung der diesjährigen Viernheimer Kirchweihe zu beheben, ſei hier⸗ durch bekanntgemacht, daß die Hauptkirch⸗ weihe am Sonntag nach Martini, das iſt der 15. November und die Nachkirchweihe am 22. November ſtattfindet. Die Wirte und ſonſtige Intereſſenten ſeien hierauf beſonders auf⸗ merkſam gemacht. * Noch gut verlaufener Unfall. Vor⸗ geſtern abend wollte die Gehilfin in einem hieſigen Spezereigeſchäft in der Bismarck⸗ ſtraße den Rolladen am Schaufenſter herunter⸗ laſſen. Der Laden hatte ſich jedoch geſteckt und ſo verſuchte ſie von außen den Rolladen herab⸗ zuziehen. Zu dieſem Behufe war ſie auf die Schaufenſterbank geſtiegen. Infolge des Re⸗ gens war dieſelbe doch etwas glatt, ſodaß die 22jährige Gehilfin zu Fall kam und bewußt⸗ los auf der Straße liegen blieb. Die Verletzte wurde in das Haus gebracht und ſofort der Veröunkelungsübung in Viernheim Der Verkehr auj der Straße und bie Verdunkelung! Soweit die öffentliche Verwaltung für die Abdichtung von Straßenlichtquellen verant⸗ wortlich iſt, ſei eine Erörterung hier unter⸗ laſſen. Die Kraftfahrzeuge, Fuhrwerke und Radfahrer fahren bei der Verdunkelung mit völlig abgeblendetem Licht. Das gilt auch für das Rücklicht. Das Fahren erfolgt auf eigene Gefahr, iſt alſo langſam durchzuführen. Scheinwerfer der Fahrzeuge ſind mit Schei⸗ ben aus Blech, Holz oder Pappe zu verdun⸗ keln. Ein wagrechter, 5—8 em langer, 1,5 em breiter Ausſchnitt unterhalb des Brennpunktes des Scheinwerfers läßt genügend Licht durch. Die Sicht von oben bleibt dennoch behindert und andere Verkehrsmittel erſehen das Heran⸗ nahen eines anderen Fahrzeuges. Bei Rad⸗ fahrlampen empfiehlt ſich dunkler Stoffüber⸗ zug. Der geſamte Verkehr für die Zeit der Ver⸗ dunkelungsübung wird von der Polizei über⸗ wacht und geregelt. Die Kontrolle der Häuſer und Straßenzüge nimmt die Führung des Reichsluftſchutzbundes mit Unterſtützung der SS. und SA. vor. Es entſpricht nicht dem Ernſt der Uebung, daß ſich Radfahrer oder ſonſtige Fahrer wäh⸗ rend der völligen Verdunkelung gegenſeiti mittels Blendlaternen(el. e anblitzen. Auch das Eckenſtehen und Paſſanten⸗ erſchrecken iſt verboten, für die Betreffenden ſogar dumm⸗lächerlich. Wir haben eine Ernſtfall⸗Uebung, daher iſt auf der Straße nur der Verkehr, der zur Auf⸗ rechterhaltung eines geordneten Lebens not⸗ wendig iſt. Zu ſchauen und zu ſtaunen gibt es bei einer Verdunkelungsübung nichts. Es wird mit Ernſt und Ueberzeugung von allen Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen in den Heim⸗ ſtätten ruhig weiter gearbeitet, gegeſſen u. a. m. bei gewohntem Licht. Nur nach außen darf kein Lichtſchein treffen. Arzt gerufen. Beim Fall hatte ſich der Kinn⸗ haken ausgerenkt, was von dem Arzt wieder in Ordnung gebracht wurde. Da weiter keine Verletzungen äußerlich feſtzuſtellen waren, das Mädchen jedoch immer noch bewußtlos blieb, wurde die Sanitätskolonne alarmiert, die das Mädchen in das Mannheimer Krankenhaus brachte. Hier wurde eine Beule am Hinter⸗ kopf und Verſtauchungen im Rücken feſtge⸗ ſtellt. Das Mädchen kam erſt gegen Mitter⸗ nacht wieder zum Bewußtſein. Innerliche Ver⸗ letzungen wurden nicht feſtgeſtellt. Man kann ruhig ſagen, daß der Unfall glücklicherweiſe noch glimpflich abgelaufen iſt. Ein ehrenvolles Begräbnis. Die ge⸗ ſtern mittag ſtattgefundene Beerdigung des in 0 jungen Jahren aus dem Leben und dem frohen Kreiſe ihrer Kameradinnen geriſſenen Jungmädels Eliſabeth Neff geſtaltete ſich zu einem treuevollen Bekenntnis der in der Jugend des Führers geeinten jungen Na⸗ tion. Alle Scharen der Jungmädelgruppe Viernheim gaben ihrer jungen Mitkämpferin das letzte Geleit, wo ſie dann an ihrer Ruhe⸗ ſtätte zu ihrem ſteten Gedenken in Dankbarkeit für ihre dem Führer bewieſene Treue einen ſchönen Kranz niederlegten. Ein tragiſches Ge⸗ chick nahm ein junges Leben aus den Reihen ihrer Kameradinnen— ihr Name wird ſtets bei ihnen in Ehren ſein! Bürgermeiſter a. D. Hans Lamberths letzter Gang Geſtern nachmittag wurde die ſterbliche Hülle des nach langer Krankheit verſtorbenen Bürgermeiſters a. D. Hans Lamberth zur letzten Ruhe beſtattet. Recht zahlreich war das Trauergefolge, das ſeinem Mitbürger und früheren Bürgermeiſter die letzte Ehre erwies. Ebenſo haben die Mitglieder des Männergeſangvereins, der Sängereinheit und des Turnvereins v. 1893 ihr dahingeſchiedenes Ehrenmitglied bzw. Ehrenvorſitzenden bei ſeinem letzten Gange zahlreich begleitet. Zur Einſegnung war ein Schulkamerad und Ju⸗ gendfreund des Verſtorbenen, Pfarrer Kempf⸗ Eich, eigens erſchienen, der ihm auch am Grabe einen herzlichen Nachruf widmete. Mit erhebenden Trauerweiſen ehrten ſowohl die Sänger⸗Einheit vor dem Trauerhauſe, als auch der Männergeſangverein an der letzten Ruheſtätte ihr ſtets uneigennützig und ſelbſt⸗ los für das ſchöne deutſche Lied und damit für den Verein tätiges Ehrenmitglied. Letzte Blumengrüße ſollten als äußeres Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung der in all den langen Jahren der Mitgliedſchaft erworbenen Verdienſte gelten. Es legten Kränze nieder: Für den Männergeſangverein Jak. Weid⸗ ner, für die Sänger⸗Einheit G. A. Dölcher und für den Turnverein K. Hook. Sie alle fanden ehrende Grabworte, die die beſondere Wertſchätzung des Verſtorbenen als Freund und Förderer des deutſchen Liedes, bzw. des edlen deutſchen Turnens erkennen ließen, und verſprachen ihm ein ehrendes Andenken. Möge er in Frieden ruhen! Gloria-Lichhoiele in Biernheim Schon ſeit einigen Wochen konnten auf⸗ merkſame Straßenpaſſanten beobachten, daß an dem ehemaligen U. T.⸗Filmpalaſt in der Annaſtraße Renovierungsarbeiten vorgenom⸗ men werden. Der Umbau des Lichtſpielhauſes nähert ſich nun ſeinem Ende. Am Samstag dieſer Woche wird das Lichtſpieltheater, das eine vollſtändige Umgeſtaltung erfahren hat und deſſen Betrieb ſeit 1. Mai ruhte, unter dem Namen„Gloria-Lichtſpiele“ wieder er⸗ öffnet. Keine Mühe und keine Koſten wurden geſcheut, um aus dem ehedem für Tonfilme etwas ungeeigneten Theater eine herrliche Kulturſtätte zu ſchaffen, in welcher ſich alle Beſucher wohl fühlen werden. Schon das Aeußere des Baues, in frohe Farben gekleidet, bietet einen einladenden Eindruck. So iſt es auch innen. Der Empfangsraum wurde ver⸗ breitert und geſchmackvoll ausgeſtattet. Der Vorführungsraum wurde im Hofe angebracht, ſodaß der Beſucher bei Eintritt ſofort das Bild vor ſich hat. Das Innere des Theaters hat eine völlige Neugeſtaltung erfahren. Der im⸗ mer etwas dunkle Raum erhielt ein neues Kleid und erſtrahlt in einer lichten, freudigen Helle. Um den Ton zu verbeſſern, wurde eine Decke eingezogen, die in ihren fan abgetönten Farbenſchattierungen und ihren wundervollen Kugellampen dem Ganzen ein freundliches Dach gibt. Gleich beim Eingang des Saales iſt eine ſelten ſchöne Empore geſchaffen, die ſchöne Sperrſitzplätze darſtellt. Die Bühne, durch eine ſinnvolle Anordnung wuchtig in den Saal geſchoben, iſt feſtgemauert und die Leinwand durch einen Vorhang verdeckt. Schöne bequeme Sitzgelegenheit iſt den Be⸗ ſuchern geboten. Mit einem Wort: es wurde eine prächtige Kulturſtätte geſchaffen, die ſich würdig der des Central⸗Film⸗Palaſtes an⸗ reiht. Viernheim kann auf ſeine beiden Licht⸗ ſpieltheater„Central⸗-Film⸗Palaſt“ und„Glo⸗ ria-Lichtſpiele“ ſtolz ſein. * Nationaler Spartag am 30. Oktober Um die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Sparens allen Volksgenoſſen vor Augen zu führen, wird auch in dieſem Jahre am 30. Oktober ein nationaler Spartag veranſtaltet. Gemäß einer Anweiſung des Reichser⸗ ziehungsminiſters ſollen der Tag und ſein Sinn auch in der Schule in geeigneter Weiſe gewürdigt werden. Die Schulwerbung darf nur von dem Sparinſtitut betrieben werden, das Träger der Schulſparkaſſe iſt. U. a. dür⸗ fen an Schulkinder Werbefähnchen verteilt werden, deren Aufſchrift zum Sparen auf⸗ fordert. Regentage. Nach dem raſchen Abzug des mitteleuropäiſchen Tiefdruckwirbels, der ge⸗ ſtern noch zu verbreiteten Niederſchlägen An⸗ laß gab, macht ſich zunächſt das Zuſammen⸗ ſinken der nachſtoßenden Kaltluft mit Auf⸗ heiterung und ſpäterer nächtlicher Milde be⸗ merkbar. Inzwiſchen hat ein neuer, ins Nord⸗ ſeegebiet vorgeſtoßener Wirbel die Zufuhr feucht⸗milder Meeresluft auf das Feſtland aufgenommen. Sie kommt von der vorgelager⸗ ten Kaltluft zum Ausgleichen, ſodaß auch bei uns am Mittwoch verbreiteter Regen einſetzte. Auch anſchließend ſetzt ſich die Zufuhr feucht⸗ milder Meeresluft und mit ihr das recht un⸗ beſtändige Wetter fort. Doch wird der Wit⸗ terungscharakter nicht durchweg regneriſch ſein, und gelegentlich auch für kurze Zeit freund⸗ liches Wetter bringen.— Donnerstag: Nach verbreiteten Regenfällen wieder mehr verän⸗ derliche Bewölkung mit einzelnen Nieder⸗ ſchlägen, bei lebhaften weſtlichen Winden, mild.— Freitag: Bei Luftzufuhr aus Weſt Fortdauer der milden und zu Niederſchlägen geneigten Witterung. Zibeiteꝛ Rat Bei Rührteig: Rühren Sie Zutter, Jucker und Eier(mit Dr. Oetker's Vanillin-Zucker oder Backöl Zitrone bezw. Bittermandeldl) ſchau⸗ mig, ehe Sie die anderen Zutaten hinzufügen. Bel Biskuitteig: Schlagen Sie Eigelb, zucker und Waſſer mit dem Schnee beſen zu einer cremeartigen Maſſe und nehmen Sie ſtets dr. Oetker's Backpulver„Backin“ ——ñ—ñ—ñ——— 27 amen Altun in Vor a s une err S ſillg z ken, bis Nehral Gullen Verderb deſtnaß wird.! für 1 berlorer icht u. 6 nur 2 30 unsere! Neichsr Geld le Deulſc Die dem Gi ſchuftep ſic mit begnüge fir das J Jeber muß mitheljen! Der Einſatz aller Kräfte im„Kampf dem Verderb“ iſt nötig! NSG. Der Führer und der nationalſozia⸗ liſtiſche Staat haben in dreijähriger Aufbau⸗ arbeit unſer Vaterland wieder zu einem ſchaf⸗ — Deutſchland geſtaltet. 40 Millionen rwerbsfähige können ihre Arbeit wieder voll in den Dienſt am Volke ſtellen. Die deutſche Arbeit hat wieder den ehernen Klang. Sie dient heute in vollem Umfange dem Lebensziel der Nation, deſſen politiſche und wirtſchaft⸗ liche Grundlage der geſicherte Lebens⸗ und Arbeitsraum, die Wehr⸗ und Nahrungsfrei⸗ heit iſt. Das Denken deutſcher Menſchen iſt damit alſo auf die völkiſche Beſtimmung aus⸗ gerichtet und ihr Handeln wird durch den So⸗ zialismus beſtimmt. Deutſchland iſt eines der dichtbevölkertſten Länder der Erde. Auf einem qkm. keben 140 Menſchen. Um auf dieſem engen Lebensraum das für alle unbedingt not⸗ wendige Nahrungsgut zur vollen Geſunderhal⸗ tung bei voller Arbeitsleiſtung zu ſchaffen, wurde vom Reichsnährſtand zur Erzeugungs⸗ ſchlacht aufgerufen. Dieſe war der ſicherſte Garant für die Erhaltung des Friedens, denn erſt die Unabhängigkeit in der Nahrungsfrei⸗ heit führt zur Wehrfreiheit und damit zur politiſchen Freiheit. Der Weg zur Nahrungs⸗ freiheit aber kann nicht allein durch eine Mehrleiſtung erreicht werden, vielmehr müſ⸗ ſen die geſchaffenen Werte auf ihrem Wege vom Erzeuger zum Verbraucher vor Verlu⸗ ſten geſchützt werden. Wenn wir bedenken, daß für etwa 750 Millionen Reichsmark Lebens⸗ mittel jährlich auf dem Wege von der Erzeu⸗ gungsſtätte bis zum Verbrauch verloren gehen, daß davon etwa allein 195 Millionen Reichs⸗ mark auf Obſt und Gemüſe entfallen, ſo wird jeder die Forderung des Reichsnährſtandes verſtehen, der in einer großangelegten Auf⸗ klärungswelle ein„Kampf dem Verderb“ ange⸗ ſagt hat. „Der Kampf dem Verderb iſt Sache des ge⸗ 8 Volkes. Er hat da einzuſetzen, wo das ahrungsgut erzeugt, verarbeitet, verteilt und in Vorratskammern eingelagert wird. Jeder Wirtſchaftskreis hat die zwingende Pflicht, das uns ſo koſtbar und in ſchwerer Arbeit un⸗ erer Scholle abgerungene Nahrungsgut ſorg⸗ fell zu behandeln, zu pflegen und zu erhal⸗ ten, bis es der eigentlichen Beſtimmung, dem Verbrauch, zugeführt wird. Bei all dieſen Stellen muß darauf geſehen werden, daß der Verderb von Nahrungsgütern auf ein Min⸗ deſtmaß herabgedrückt bzw. ganz vermieden wird. Insgeſamt gehen in Deutſchland etwa für 1½ Milliarden Reichsmark Lebensmittel verloren. Dieſe Verluſte werden ſich wohl nicht vollſtändig beſeitigen laſſen, aber wenn es nur gelingt, den derzeitigen Verderb um 20—30 v. H. zu vermindern, ſo wird damit unſere Einfuhr um mehrere hundert Millionen Reichsmark entlaſtet. Für dieſes freiwerdende Geld können wir Güter einführen, die ſich in Deutſchland nicht herſtellen laſſen. Die Erhaltung der Lebensmittel wird auch dem Einzelnen Nutzen bringen. Unſere Wirt⸗ fn en zwingt die Lebensmittelverteiler, ſich mit einer beſcheidenen Handelsſpanne zu begnügen. 1 Mindeſthandelsſpanne wird für das einzelne Lebensmittelgeſchäft umſo 8 Aufnahme: Reichsnährſtand eher tragbar ſein, je mehr Aufmerkſamkeit man den Waren zuwendet. Ebenſo wird es jede Hausfrau an ihrem Wirtſchaftsgeld merken, wenn ſie mit größter Sorgfalt alle Reſte ver⸗ wertet und den Verderb verhindert. Entſchei⸗ dend hierbei iſt aber niemals der Eigennutz des Einzelnen, ſondern die Bedeutung dieſes Kampfes für das Volk und ſeine Wirtſchaft. Die Aktion darf nicht nur wirtſchaftlich betrachtet werden, man muß auch an ihre ethiſche Seite denken. Die Verſtädterung un⸗ ſeres Volkes hat vielfach die natürlichen Bin⸗ dungen zwiſchen Blut und Boden zerriſſen. Die Achtung und Ehrfurcht vor dem täglichen Brot iſt unſerem Volke vielfach verloren ge⸗ gangen. Gerade hier in dieſer Aktion können wir zeigen, ob wir die Grundgedanken des cationalſozialismuſſes begriffen haben, ob wir die Achtung vor dem täglichen Brot noch kennen. Vom 23. bis 31. Oktober findet in Köln eine Ausſtellung„Kampf um 1½ Milliarden“ ſtatt. Hier wird Sturm gelaufen gegen Ma⸗ terialvergeudung und Sachverluſte. Dieſe Ausſtellung müßte jeder Deutſche ſehen, da⸗ mit er weiß, um welche wichtigen und ſozialen Aufgaben es geht in dem„Kampf dem Ver⸗ derb!“ re Aus Stadt und Land Mannheim.(Gefahren der Straße für Kinder). Beim Ueberqueren der Schienenſtr. in Waldhof geriet am Dienstag ein ſieben Jahre alter Junge in die Fahrbahn eines Per⸗ ſonenkraftwagens, von dem er erfaßt und auf den Gehweg geſchleudert wurde. Der Junge erlitt einen Naſenbeinbruch und eine Stirn⸗ verletzung.—(Straßenbahnzug gegen Laſt⸗ kraftwagen). An der Halteſtelle Kobellſtraße ſtieß am Dienstag ein Straßenbahnzug gegen den zweiten Anhänger eines Laſtzuges, wobei der Straßenbahnwagen an der vorderen Platt⸗ form ſtark beſchädigt wurde. Die Urſache dürfte darauf zurückzuführen ſein, daß der Führer des Straßenbahnzuges letzteren auf den naſſen Schienen nicht rechtzeitig zum Stehen brachte.—(Zuſammenſtoß auf der Reichsautobahn). Durch Unvorſichtigkeit fuhr am Dienstag auf der Reichsautobahn bei km 69,5 ein Perſonenkraftwagen auf einen hal⸗ tenden anderen Perſouenkraftwagen auf und beſchädigte dieſen ſtark.—(Fahrzeuge müſſen verkehrsſicher ſein). Bei einer vorgenommenen Verkehrskontrolle wurde ein Lieferkraftwagen, an dem die Fuß⸗ und Handbremſe unwirkſam war und die Steuerung einen toten Gang von 80 Grad hatte, beanſtandet und ſichergeſtellt. Das Fahrzeug war außerdem erheblich über⸗ laſtet. Luftſchiff„Hindenburg“ über Mannheim Einen Morgenbeſuch ſtattete uns am Mitt⸗ woch das Luftſchiff„Hindenburg“ ab, das kurz nach 9 Uhr im Norden aus dem Dunſt des ſonnigen Herbſtmorgens auftauchte und ſei⸗ nen Kurs in ſüdlicher Richtung quer über die Stadt nahm. Im Sonnenlicht bot der ſilber⸗ glänzende Leib des Luftſchiffes einen wunder⸗ vollen Anblick. Schwetzingen.(Streicher⸗Straße). Die Ratsherren haben einſtimmig beſchloſſen, die Waſſerturmſtraße in Julius-⸗Streicherſtraße umzubenennen. Die Urkunde über den Be⸗ ſchluß iſt Streicher anläßlich ſeines Aufent⸗ halts in Schwetzingen bereits überreicht wor⸗ den. 5 Die Freifahrten werden nachgeholt Frankfurt a. M. Die Zeppelin⸗Frei⸗ fahrten anläßlich des Flugtages werden zu einem ſpäteren Zeitpunkt durchgeführt. Die Gewinner werden gebeten, ſich beim Frank⸗ furter Verkehrsverein einzufinden und ſich dort die Freifahrt beſcheinigen zu laſſen. Lorſch. Lorſch's letzter Altveteran, Nik. Maſſoth, iſt im Alter von 94 Jahren ge⸗ ſtorben. Er hatte die Kriege von 1866 und 1870/71 mitgemacht. An ſeinem Grabe legte Ortsgruppenleiter, Beigeordneter Degen, im Namen der Gemeinde einen Kranz mit Wid⸗ mung nieder. Auch die Bäckerinnung gedachte ihres Altmeiſters durch Kranzniederlegung. Den Ehrenſalut ſchoſſen die Kriegerkameraden. Sechsköpfige Diebes bande feſtgenommen Worms. Den Beamten der Kriminalpo⸗ lizei Worms iſt es gelungen, eine ſechsköpfige Diebesbande zu ermitteln und feſtzunehmen. Die Bande hat in letzter Zeit in Rheinheſſen, im Odenwald und in der Pfalz fortgeſetzt roße Felddiebſtähle ausgeführt, wobei ſie das Diebesgut in Laſtkraftwagen fortſchafften. Lindenfels.(Brigade 50 übernommen). Die Brigade(Starkenburg) wurde am ver⸗ gangenen Sonntag durch den neuen Brigade⸗ führer übernommen. Um 2 Uhr fand die Be⸗ ſichtigung im Schulhof ſtatt. Anſchließend war der Vorbeimarſch an dem neuen Brigade⸗ führer. So helfen wir! Helfen macht Freude, und Helfen bringt Segen! Und wie einer dem anderen helfen muß, wenn es allen erträglich gehen ſoll, ſo müſſen alle durch ihr Wirken und Schaffen auch der Gemeinſchaft helfen. Jeder an ſeiner Stelle! Auch wir Geflügelzüchter reihen uns ein in die Erzeugungsſchlacht, indem wir neben das Zuchtziel„Schönheit und Leiſtung“ tellen. b Abermals iſt ein Kampfruf an das Volk ergangen:„Kampf dem Verderb!“ Haben wir Geflügelzüchter da nicht auch eine Aufgabe zu erfüllen? O ja, wir ſollen dies nicht nur in unſerem Haushalt tun, ſondern werben auch bei unſerem Nachbar: Unſer Freund, unſer Bekannter ſoll das Gleiche tun! Es darf nichts Genießbares verderben, denn die Abgänge aus der Küche ſind uns ein wertvolles Beifutter und oft auch geſundheiterhaltend für unſere Tiere— und doch: wieviele Haushaltungen laſſen ſolche Abfälle verachtet oder achtlos in den Ofen oder auf den Düngerhaufen wan⸗ dern! Es gibt der Abfälle ſo viele, die hier nicht aufgezählt werden können. Vorſtehendes Fupball⸗Kreisklajje In der Gruppe Oſt zu welcher auch der TV. Viernheim gehört, wurden am vergan⸗ genen Sonntag folgende Reſultate erzielt: Leutershauſen— Viernheim 1:0 Neckarhauſen— Seckenheim 12 Schriesheim— Ladenburg 4:3 Sämtliche Ergebniſſe ſind äußerſt knapp und zeugen von einer ziemlichen Gleichwertig⸗ keit aller Mannſchaften. Viel Glück hatte Seckenheim in Neckarhauſen, wo es mit Mühe und Not— bei einem Pauſenſtand von 00 — bis Schluß noch einen 2:1⸗Sieg erringen konnte. Dasſelbe Bild ergab ſich auch in Schriesheim, wo Ladenburg als noch einzige Mannſchaft ohne Punktgewinn zu Gaſt war. Reichlich von Pech verfolgt mußte Ladenburg, trotzdem es drei Tore erzielte, wiederum eine Niederlage hinnehmen und bleibt dadurch auch weiterhin punktlos.— Einen ſchweren Stand hatten unſere Turner in Leutershauſen, doch nicht etwa wegen der Spielſtärke des Gaſt⸗ gebers, als vielmehr wegen der außerordent⸗ lichen Härte desſelben. Bis zur Halbzeit ſtand das Spiel noch 0:0, nachdem Viernheim faſt vollſtändig das Kommando angab. Auch nach dem Wechſel behielten unſere Turner die Ober⸗ hand, mußten aber trotzdem im Anſchluß an einen der vereinzelten Durchbrüche des Gaſt⸗ gebers ein Tor hinnehmen, das ihnen beide Punkte koſtete; denn an ein Ausgleichs⸗ oder ar Siegestor war nicht zu denken, da Leuters⸗ 585 mit ſeiner robuſten Spielweiſe unſeren Turnern die Luſt am Spiel verdarb. Nachſtehend der Stand der Tabelle: In der Kurve tödlich verunglückt Michelſtadt i. O. Auf der Fahrt nach Eberbach rannte der Landwirt Peter Lehn in einer Kurve mit dem Motorrad gegen einen Laſtwagen. Lehn erlitt dabei ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß er bereits auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Die mitfahrende ausgehilfin des Landwirts trug bei dem 1 einen Beinbruch davon. Jüdiſche Weinhändler verhaftet Neuſtadt a. d. Deutſchen Weinſtr. Am Dienstag konnten durch die Gendarmerie zwei ſchon ſeit langem verdächtige Weinhändler in Haft genommen werden. Es handelt ſich dabei um den aus Haardt ſtammenden Paul Reich⸗ lein und um den aus früheren Prozeſſen be⸗ kannten Juden Bernhard Weil aus Neu⸗ ſtadt an der Deutſchen Weinſtraße. Die Ver⸗ haftung ſteht in Zuſammenhang mit der vor einigen Tagen erfolgten Feſtnahme des jüdi⸗ ſchen Weinvermittlers Emil Mayer aus Maikammer. Die Verhafteten haben ſich ſchwerer Verfälſchungen gegenüber der Wein⸗ marktregelung ſchuldig gemacht. Dem Geſpielen die Hand abgehackt Eppertshauſen. Hier hackte ein neun⸗ jähriger auf Beſuch bei ſeinen Großeltern weilender Junge ſeiner ſieben Jahre alten Baſe drei Finger der rechten Hand ab. Es muß immer wieder darauf hingewieſen werden, daß derartige Werkzeuge kein Kinderſpielzeug ſind. Hühner als Fulterverwerter Beitrag eines Hühnerzüchters zur Aktion„Kampf dem Verderbl“ ſchon müßte Anregung ſein, daß jeder, der über Platz und Zeit verfügt, ſich Hühner hält, um ſeine Abfälle nützlich zu verwerten. Auch auf dem kleinſten Raum läßt ſich ein Stämm⸗ chen Zwerghühner halten und ſchon drei davon verſorgen eine vierköpfige Familie das ganze Jahr mit friſchen Eiern, die Arbeit iſt ſo ge⸗ ring, daß ſie gar nicht ins Gewicht fällt. ſie kaum einen Schaden durch Scharren anſtel⸗ len, kann man dieſe ſogar im Gemüſe⸗ und Blumengarten herumſpazieren laſſen; dort ſu⸗ chen ſie eine Menge Ungeziefer, von den Erd⸗ flöhen bis zur Raupe. Wer aber keine Hühner halten kann, der ſollte angeregt werden, ſeine Küchenabfälle an einen Hühnerhalter oder Kleintierzüchter abzugeben, das iſt praktiſcher Kampf getzen Verderb und praktiſche Betätigung für die Erzeugungsſchlacht. Wer das nicht tut, ver⸗ geht ſich am Erfolg im Rahmen der Erzeu⸗ gungsſchlacht. Wir Geflügelzüchter begingen eine Dummheit, ließen wir auch nur das Geringſte umkommen; unfer Nutzen iſt zu⸗ gleich der Nutzen des Volkes. Unſere Parole ſei deshalb:„Kampf dem Verderb!“ FFF Am kommenden Sonntag empfängt nun Viernheim den SV. Necarhauſen. Man hat hier eine günſtige Gelegenheit, den Tabellen⸗ latz zu verbeſſern. Es ſei aber vorweg ge⸗ ſagh daß Neckarhauſen eine äußerſt ſpiel⸗ ſtarke Mannſchaft ins Feld ſtellt, die ſich auf keinen Fall etwa im Spazierengehen beſiegen läßt. Auch nicht auf dem Platze unſeres Turnvereins! Von Viernheim wird daher eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung erwar⸗ tet, denn nur ſie wird zum Siege und damit zu zwei wichtigen Punkten verhelfen. Großkampftag des Jungvolks am Mas dingt dle uncl ęunł Freitag, den 23. Oktober: 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gym⸗ naſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Konzert; 9.30 Sendepauſe; 10.00„Hammer und Pflug“; 10.30 Sende⸗ pauſe; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Kon⸗ zert; 13.00 Zeit, Wetter, Preſſe; 14.00 Allerlei vno Zwei bis Drei; 15.00 Sende⸗ pauſe; 16.00 Muſik; 18.00 Muſik zum Feier⸗ abend; 19.00„Wunder des Weltalls“; 19.20 Lieder im Volkston; 19.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht; 20.00 Nachrichten; 20.10 Luſtſpiele der Weltliteratur:„Der eingebildete Kranke“ 21.40 Kleine muſikaliſche Unterhaltung;— 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 Unterhaltungskonzert des Rundfunkorcheſters; 0.00 Nachtmuſik. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peter 8, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Sp. gew. un. verl. T. P. Leutershauſen 48 Seckenheim 4 2 9 Hemsbach„ Schriesheim 8 r Viernheim a Neckarhauſen 2 1, rie Wallſtadt 2 0 1 1 34 1 Ladenburg 3 0 0 3 4.13 0 Worms. Du. IX. 1936 über 1700. 3. t. iſt Anzei preisliſtie Nr. 6 gültig. 8. 3t. i Anzeigen 2.— 3 n 8 8. 70 2.— Krieger⸗ und Soldaten⸗ kameradſchaft 1875 Viernheim Unſer ihm die letzte Ehre,. langjähriges Vorſtandsmitglied Wilhelm Blaeß iſt zur großen Armee abberufen. ſeine treue Kameradſchaft und ſeinen ſon⸗ nigen Humor war er immer geliebt und gern geſehen bei ſeinen Kameraden. Andenken wird nicht erlöſchen Der Kameradſchaftsführer: Klee. Treffpunkt zur Beerdigung: 3 Uhr im Hofe der Schillerſchule. lieber Kamerad und Herr TODES-ANZElG Durch Sein Wir geben Kirche, in die ewige Heimat abberufen. Luftschutz Für Wohnräume, Gastätten, Fabriken und Verkehrsmittel sind Springroli0 undurchlässigkeit zur Verdunkelung un entbehrlich.— Lassen Sie sich unver- bindlich bemusterte Angebote machen. Hook. ueinneimer strasse 43 durch Springrollos durch ihre ab- Licht⸗ solute E Der allmächtige Gott hat gestern Nachmittag ganz un- erwartet meinen lieben Mann, unseren herzensguten Vater, Schwiegervater, Groß vater, Bruder, Schwager und Onkel Kern Huam dönmeim dlaeg im 66. Lebensjahre, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Viernheim, Chikago, den 22. Oktober 1936 Die tieftrauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Freitag nachmittag 3½ Uhr vom Trauerhause, Holzstraße 40, aus statt. Ohne Gewähr Gewinnauszug 1. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag Danksagung offen Schreibers Kaffee aus friſchen Röſtungen in eigener Groß-Röſterei. 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Haas, Fachſchaftsführer. ich 4 d och neulic da stan 5 Momem l c. Im nachste f e herunter.„Gut, gut“, x 1 dein 8 ier.„Ich sehe, chnurrte er iungsleiter.; 8 e der Abte chliches Wissen- Sie n a Die Zeitung öffnet dir die Augen, sie bringt viel Wissen, Erfaurung, Unterhaltung, sie ist pünktlich, billig und stets zur Hand. Man kann nicht ohne Zeitung leben! und Küch 75338 76311 780 131887 143663 144388 153466 155332 159527 179639 182307 184826 57 212684 218572 221360 239807 243014 244542 245 2 Zimmer 5 265818 288089 289780 290505 290528 298351 299904 302186 20. Oktober 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 5000 RN. 318600 2 Gewinne zu 3000 RM. 28524 2 Gewinne zu 2000 RM. 117980 14 Gewinne zu 1000 RR. 39865 102458 201452 216878 246804 286745 34062 26 Gewinne zu 800 RM. 33157 65537 128822 129226 169184 172904 206881 294243 305090 344883 347089 370073 389874 48 Gewinne zu 500 RM. 90 62826 66594 111881 113728 123769 131324 161886 186433 166,03 183620 185077 192256 238898 243868 278790 303321 8 363826 387367 367580 369402 u 5 7889 33278 48897 47898 48427 61304 52795 57728 35885 88929 88184 67592, 68801 71979 73290 75392 81289 82486 56312 99488 99788 102737 1074386 112548 116913 124058 124428 27504 134941 182517 189925 161184 161356 161463 172101 172758 73819 180808 183029 187094 187804 188139 188828 200475 204250 207523 207844 218011 226188 230881 234425 244971 248824 251244 251945 255883 258251 264148 266809 267080 271586 279503 283796 288522 3009 70 303298 393981 304198 308913 320338 324403 327663 29485 332778 341500 380585 370385 377658 381902 388339 386418 386433 388 103 388462 389250 394896 399186 2 Gewinne zu 100000 RM. 8182 2 Gewinne zu 10000 RM. 241994 4 Gewinne zu 5000 RM. 121549 386077 6 Gewinne zu 3000 RM. 200859 339457 340760 4 Gewinne zu 2000 RM. 268875 355166 20 Gewinne zu 1000 RM. 251517 254065 351139 369650 u 800 RM. 227346 250901 275653 314307 319502 RM. 20819 44309 Gewinne zu 500 2 134596 139192 145237 150330 163745 174357 179716 188277 192681 206886 209585 262074 265881 288518 298374 315797 322589 823757 N 8 4—* 1 u a 1902 39102 39337 53499 57655 58642 61348 64558 67357 70568 594 2284 2387 6875 8373 21983 23939 8055 20656 27587 90634 137370 225173 22994 138838 178838 212285 389345 50388 64135 74250 118425 21701 1173 11693 15787 15932 17688 35249 47 80308 88910 99083 109880 128950 131061 934 254711 263199 02889 305763 308808 316758 332736 345777 347573 358259 357919 361779 368218 386858 368968 373214 376878 381018 382790 382921 E 384269 393359 394285 mit Abſchluß an ruhige Leute oder Einzelperſon zu vermieten Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds Bl Weißer Kinder⸗ kaſten wagen u. 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Offerten unter ten— Offerten unter Nr.— Nr.——— ſo hat es keinen Zweck, auf unſere Geſchäfts⸗ ſtelle zu kommen, um zu fragen, von wem das Mädchen geſucht wird oder bei wem die zwei Zimmer zu vermieten ſind. g Die Geſchäftsſtelle der Zeitung darf bei Offerten⸗Anzeigen jeglicher Art: wie„Woh⸗ nung zu vermieten“,„Möbel zu verkaufen“ uſw., keine Auskunft geben. Wer ſich für dieſe oder jene Offertenanzeige intereſſiert, muß eine Offerte ſchreiben, in welcher er ſeine Wünſche kundgibt. Die ge⸗ ſchriebene Offerte kommt in einen Umſchlag, auf welchen man die Offerten nummer ſchreibt. Nehmen wir an: Nr. 269). Dieſen Umſchlag gibt man dann auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle ab, die die Offerten an den Auf⸗ geber der Anzeige weiterleitet. Von da ab hat die Zeitung nichts mehr mit der Sache zu tun. Wenn alſo auf eine abgegebene Offerte der Abſender keine Antwort erhält, ſo liegt das nicht an uns, ſondern nur am Aufgeber der Anzeige. Dies zur Aufklärung, weil fortwährend noch 2 Zimmer u. Küche Meinungsverſchiedenheiten vorkommen. — NWüNũ—— Etſch 3101 durch A lun gas bei N Bet! getalobe gaben a In A duft att fen in de teluhn Band Damen dert get, Nil 901 llelit telt Luftnaff pie d Lolkn. dach ei Mitter unt Gen bite pet terium. dent Gen; ſcctigung der Weise 0 U Prag, den fam Keußeren, Lericht il 2 In ſein min,, Miniſter aß die Aufgabe 6 t led en Gaerril ache i U dem 80 Er MN poi „el