21—— — r 9 A 812 r dent Generaloberſt Göring die Vol kS Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, Bezugspreis: durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 248 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Ins Haus 80 monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, NM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC ͤ ͤ w ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AP. Aernheim Freilga S L den 23. Mlober 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Texttell für Imm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. 12. Jahraang Die Berliner Besprechungen des Grafen Ciano Nach der Ausſprache mit dem Reichsaußenminiſter Juſammenkunfl mit Geueraloberſt Göring Unaufhallſamer Vormarſch auf Madrid Graf Ciano in Berlin Graf Ciano bei Miniſterpräſident Generaloberſt Göring Berlin, 22. Okt. Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring und Frau Göring gaben am Donnerstag zu Ehren des italieni⸗ ſchen Außenminiſters Graf Ciano ein Frühſtück, an dem das italieniſche Votſchafter⸗ paar ſowie die Begleitung des Außenminiſters und die Mitglieder der italieniſchen Votſchaft teilnahmen. Von deutſcher Seite waren u. a. mit ihren Damen anweſend: Reichs außenminiſter Frei⸗ herr von Neurath, Staatsſekretär Kör⸗ ner, Staatsſekretär General der Flieger Milch, Oberpräſident Prinz Philipp von Seſſen, der ſtellvertretende Staatsſe⸗ kretär des Auswärtigen Amtes Miniſterrial⸗ direktor Dr. Dieckhoff, von der deutſchen Luftwaffe Generalleutnant Keſſelring ſowie die Generäle Chriſtianſen und Volkmann. Nach einer längeren Beſprechung mit Außen⸗ miniſter Graf Ciano führte Miniſterpräſi⸗ italieniſchen Gäſte perſönlich durch das neue Luftfahrtmi⸗ niſterium. Exz. Ciano dankte Miniſterpräſi⸗ dent Generaloberſt Göring am Schluß der Be⸗ ſichtigung herzlich für die ihm in ſo umfaſſen⸗ der Weiſe neu vermittelten Eindrücke. „Enlläuſchungen“ „Tevere“ gegen falſche Auffaſſungen über die italieniſche Politik Rom, 22. Okt. Unter der Ueberſchrift„Ent⸗ täuſchungen“ wendet ſich„Tevere“ energiſch gegen franzöſiſche und engliſche Blätter, die in ihren Kommentaren zur Deutſchlandreiſe Graf Cianos Italien Pendelpolitik vorwerfen. Das Blatt erklärt, dieſe Auffaſ⸗ ſung ſei ein verhängnisvoller Irrtum, der ſchwerſte Folgen haben könnte. Italien habe in ſeiner Politik ſeit vielen Jahren Selbſtän⸗ digkeit und Feſtigkeit bewieſen und habe ohne jede Schwankung ſowohl ſeine friedlichen wie ſeine kriegeriſchen Ziele verwirklicht. Wer immer noch auf dem alten Gemeinplatz herumreite, Italien wechſle von einer Einfluß⸗ ſphäre in die andere hinüber, der überſehe die Realität„Italien“. In Wirklichkeit ſtehe Ita⸗ lien an hervorragender Stelle Europas und be⸗ ſtimme allein durch die Tatſache ſeiner Exiſtenz eine neue Gleichgewichtsbildung. Wenn jemand glaube, Italien ſei ſtets ge⸗ zwungen, ſeine eigenen Pläne denen der ande⸗ ren anzupaſſen, dann weigere er ſich offenbar aus geiſtiger Trägheit, die jenſeits der Alpen erwachten jungen Kräfte zu prüfen. Eine ſol⸗ che Einſtellung ſei vielleicht geſtern noch erklär⸗ lich geweſen, heute ſei ſie jedoch völlig wider⸗ ſinnig. Das neue Italien habe in kühner und entſchloſſener Iſolierung die alten Gleichge⸗ wichtsſyſteme und die geographiſche Karte auf⸗ gehoben und damit tiefgehende internationale Reviſionen nötig gemacht. Tſchechoſlowalei und Jowjelrußland Außenminiſter Krofta will dem belgiſchen Beiſpiel nicht folgen Prag. 22. Otk. In den Ausſchüſſen der bei⸗ den Kammern erſtattete der Miniſter des Aeußeren, Dr. Krofta, einen ausführlichen Bericht über die außenpolitiſche Lage. In ſeinen Ausführungen beſchäftigte ſich der Miniſter zunächſt mit dem Verlangen nach einer Reform des Völkerbundes und verheimlichte nicht, daß die letzten Ereigniſſe vielen Freunden des Völkerbundes eine ziem⸗ liche Enttäuſchung gebracht hätten. Man dür⸗ fe aber deshalb über die Genfer Inſtitution nicht den Stab brechen ſondern müſſe in Zu⸗ kunft beſſere Wege ſuchen. Zur Frage des Ar⸗ tikels 19 des Paktes erklärte Dr. Krofta: „Wir können nicht zulaſſen, daß ſich die Völ⸗ lerbundsverſammlung auf Grund des Artikels 19 das Recht anmaßt, auch nur durch theoreti⸗ ſche Erörterungen die Unverſehrtheit unſerer Staaten anzutaſten. Wir können ebenſo nicht als richtig anerkennen, daß die Völkerbundsverſammlung ſich zur Aufgabe ſetzt, die Un zufriedenen zu⸗ frieden zu ſtellen. Wir befürchten im Gegenteil, daß durch eine demoſtrative Aus⸗ ſprache über die vermeintlichen Ungerechtigkei⸗ ten dem Frieden nicht gedient würde.“ Ein weiterer Teil der Ausführungen des Miniſters war den Verhandlungen um einen neuen Weſtpakt und der Aenderung der belgiſchen Politik gewidmet. Wenn der Miniſter in ſeiner letzten Erklärung ge⸗ ſagt habe, daß die Weſtpaktverhandlungen über den vorbereitenden Anſichtenaustauſch nicht hinausgekommen ſeien, ſo habe ſich ſett der Zeit nichts geändert, im Gegenteil, eine neue Unſicher heit ſei hinzugetre⸗ ten, die durch die Erklärung des belaiſchen Königs über die Richtlinien der belgiſchen Politik entſtanden ſei. Der Miniſter legte dann dar, warum die Tſchechoſlowakei dem 99080 Belgiens nicht folgen könne und wer⸗ e: „Unſere geographiſche Lage iſt ganz anders als die Belgiens. Wir haben weder die Sicher- heit, noch irgend eine beſondere Hoffnung, daß irgend ein europäiſcher Staat ſich unſer ernſt⸗ lich gegen irgend einen Angreifer militäriſch annehmen würde, wenn wir uns ſeine Hilfe nicht im vornhinein durch unſere Gegenver⸗ pflichtung ſicherſtellen. Daher müſſen wir nicht nur auf unſeren bisherigen Bündnis⸗ verträgen beharren, ſondern mMüſſen da⸗ rüber hinaus deren Feſtigung und Er⸗ weiterung anſtreben.“ Nach einer Darlegung des Verhältniſſes zur Kleinen Entente aing Dr. Krofta zu dem am 11. Juli 1936 ab⸗ geſchloſſenen deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommen über. das— wie er ſagte— die Intereſſen ganz Mitteleuropas berühre. Der Außenminiſter erklärte dazu u. a. daß der Vertrag weniaſtens für eine Zeit in Mittel⸗ europa eine gewiſſe Beunruhigung bringen könne. Dieſe Beruhigung ſei für die Tſchecho⸗ ſlowakei ein Gewinn. Der Miniſter wies in dieſem Zuſammenhang das Beſtehen angeb⸗ licher Angriffsabſichten auf die Tſchechoſlowa⸗ kei oder auf einen der mit ihr befreundeten Staaten zurück, ebenſo die Gerüchte, die von einer Blockbildung in Europa ſprächen. Im Gegenteil könne die Hoffnung ausgeſprochen werden. daß die zwiſchen Deutſchland und Ita⸗ lien eingetretene Annäherung den Aufbau der Wirtſchaftsoraaniſation Mitteleuropas erleich— tern könne Die Tſchechoſlowakei. die niemals ernſte Konflikte weder mit Deutſchland, noch mit Italien, noch mit Oeſterreich gehabt habe, werde jeden ernſten und aufrichtigen Verſuch nach wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit in Mit⸗ teleuropa mit Befriedigung begrüßen, ſoweit ſie im Einklang mit der geſamten politiſchen Linie aller ihrer Verbündeten und unter deren Beteiligung erfolgen würde. Am Schluß ſeiner Darlegungen kam der Mi⸗ niſter auf die in der tſchechoſlowakiſchen Preſſe und von einigen tſchechoſlowakiſchen Politi⸗ kern verkündete Notwendigkeit der Aenderung der Hauptgrundlage der tſchechoflowakiſchen Außenpolitik zu ſprechen. Er, Krofta, habe nichts gefunden, was ihn überzeugt habe daß die bisherige tſchechoſlowakiſche Außenpolitik nicht richtig ſei, und daß ihre grundlegenden Richtlinien geändert werden müßten. Es ſei klar, daß der tſchechoſlowakiſchen Außenpolitik nicht entgangen ſei, daß der praktiſche Wert ihrer hauptſächlichen Bündnisverträge mit Frankreich und der Kleinen Entente durch die fortſchreitende Aufrüſtung Deutſchlands ziem⸗ lich geſunken wäre, wenn ſie nicht durch ge⸗ nauere Beſtimmung der wechſelſeitigen Ver⸗ pflichtungen oder durch Verträge über gegen⸗ ſeitige Hilfeleiſtung mit anderen Staaten ge— börig ergänzt erden wären. Burgos, 22. Okt. In den Vormittagsſtun⸗ den des Donnerstags haben die nationalen Truppen die Ortſchaft Na vas del Mar⸗ ques am Südhang der Sierra de Guadar⸗ rama in der Nähe von El Escorial einge⸗ nommen. Ueber die Einnahme von Naval Carnero wird bekannt, daß die roten Truppen keinen großen Widerſtand leiſteten, ihre vor⸗ züglich befeſtigten Stellungen beim Vorrücken der nationalen Truppen ſofort aufgaben und mit den Laſtwagen und Automobilen in Rich⸗ tung auf Madrid flüchteten. Von den nationa⸗ len Truppen wurden 200 Gefangene gemacht. Die Verluſte der Roten an Menſchen und Ma⸗ terial konnte wegen der nächtlichen Dunkelheit noch nicht feſtgeſtellt werden. Wie nachträglich bekannt wird, wurde auch ein Feſſelballon der Roten abgeſchoſſen und fiel in die Linie der nationalen Truppen. Der Pilot konnte gefan⸗ gen genommen werden. Rote Beſtie.— Furchtbares Martyrium eines Biſchofs in Barcelona Die aus Barcelona einlaufenden Meldungen berichten immer wieder über neue furcht⸗ bare Greueltaten der marxiſtiſchen Hor⸗ den, die die katalaniſche Hauptſtadt terroriſieren. Beſonders erſchütternd ſind die ſoeben be⸗ kannt gewordenen Einzelheiten der Er mor⸗ dung eines katalaniſchen Biſchofs. Nachdem der Biſchof längere Zeit von den Ro⸗ ten gefangengehalten und grauſamen Folterun⸗ gen unterzogen worden war, wurde er eines Tages auf einem öffentlichen Platz in Anweſen⸗ heit einer großen Menſchenmenge unter rohen Scherzen wie ein Sklave meiſtbietend verſteigert. Nach dieſer als„Volksbeluſti⸗ ſtigung“ aufgezogenen Feme ſtürzte ſich der rote Mob auf den Prieſter und prügelte ihn in furchtbarer Weiſe zu Tode. Der ſchwer⸗ verletzte Biſchof, der kaum mehr Lebenszeichen von ſich gab, wurde ſchließlich von den roten Beſtien in nichtwiederzugebender Weiſe abge⸗ ſchlachtet. Nach einer Meldung der„Liberté“ aus Sala⸗ manca ſoll ein anſcheinend ſowjetruſ⸗ ſiſcher Dampfer verſuchen, in Santander Waffen und Munition für die rote Miliz zu landen. Die Nationaliſten haben darauf einen Kreuzer angewieſen, jedes in den ſpaniſchen Hoheitsgewäſſern befindliche ſowjetruſſiſche Schiff anzuhalten und zu verſenken, wenn ſich Waffen und Munition an Bord befinden ſoll⸗ ten. Die Burgos⸗Regierung werde dieſen Be⸗ ſchluß unverzüglich allen fremden Regierungen zur Kenntnis bringen. Azanas Familie bereils in Frankreich Paris, 22. Okt.„Matin“ will in Zuſam⸗ menhang mit der Reiſe der Gattin des roten ſpaniſchen Präſidenten Azana nach Paris wiſſen, daß bereits vor einigen Tagen mehrere Mitglieder der Familie Azanas in Marſeille eingetroffen ſeien. Ueberſiedlung Azanas nach Barcelona beſtätigt Burgos, 22. Okt. Die Veberſiedlung des ſpaniſchen Staatspräſidenten Azana nach Barcelona wird von Madrid nunmehr amtlich beſtätigt. Nach dreitägigem Aufenthalt in der katalaniſchen Hauptſtadt erteilte Azana Ma⸗ drid den Befehl, ſofort die Leibwache nach Barcelona zu ſenden. Dieſe Maßnahme wird dahin ausgelegt, daß Azana beabſichtige, einen längeren, wenn gar ſtändigen Aufenthalt in Barcelona zu nehmen. Roler Führer mit 36 Millionen Peſeken durchgebrannt St. Jean de Luz, 22. Okt. Der Radio⸗ ſender Teneriffa meldet, daß der Führer der roten Milizen und Cortes⸗Abgeordnete Gon⸗ zales Penia mit dem Kriegsſchatz von 36 Millionen Peſeten, der aus der Beraubung der Banken von Gijon und Aviles ſtammt, aus Oviedo verſchwunden ſei. die Madrider Anarchiſten ſuchen nach Geiſeln Neue Frauenverhaftungen Burgos, 22. Okt. Die Hausſuchungen und Verhaftungen in Madrid, die in den letzten Tagen durchgeführt wurden, richten ſich beſon⸗ ders gegen Frauen und Mädchen. In dem rei⸗ chen Madrider Stadtviertel Salamanca ſollen im Laufe des Mittwoch über tauſend Frauen verhaftet worden ſein, die in dem Verdacht ſtehen ſollen, mit nationalge⸗ ſinnten Einwohnern verwandt oder bekannt zu ſein. Die verhafteten Frauen ſind in zu Not⸗ gefängniſſen eingerichteten Klöſtern unterge- bracht worden. Ihre Ehemänner, Väter und Söhne können ſie von der Straße aus ſehen, ohne jedoch eine Möglichkeit zu haben, ſich mit ihnen in Verbindung zu ſetzen. Graf Ciano ſprach zur Berliner 93 Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano beſuchte in Begleitung des Reichsjugendführers Baldur v. Schirach den Kameradſchaftsabend des Gebietes Berlin der Hitlerjugend im Sport⸗ palaſt. Während der Anſprache des Grafen Ciano. (Weltbild, K) 9 8 h der Juſammenſchluß der Fronklämpferverbände Damit eine einheitliche Vertretung der deut⸗ ſchen Frontkämpfer außerhalb der Reichsgren⸗ zen künftig möglich iſt, wurde die„Vereinigung der deutſchen Frontkämpferverbände“ gegründet. In ihr ſind zuſammengeſchloſſen der Reichs⸗ kriegerbund Kyffhäuſer“, der NS⸗Ma⸗ rinebund, die NS⸗Kriegsopferver⸗ ſorgung, der Reichsbund Deutſcher Offiztere u. a. m. Die Führung hat General der Infanterie und NSaK⸗Obergruppenführer Herzog von Coburg übernommen. Er hat den SS⸗Hauptſtuemführer H. G. Stahmer als ſeinen Stabsleiter und Vertreter benannt. Stahmer iſt dadurch bekannt geworden, daß er in leitender. an dem Beſuch der deut⸗ ſchen Frontkämpfer in England im vorigen Jahre teilnahm, der bekanntlich wegen des un⸗ vermuteten Ablebens des Königs Georg vor⸗ zeitig unterbrochen werden mußte. Die Führer der deutſchen Frontkämpferverbände ſind in den Präſidialrat der neuen Vereinigung beru⸗ fen worden. * Ein Schriftleiter der NS⸗Korreſpondenz hatte Gelegenheit, den Obergruppenführer Herzog von Coburg, der nach der Be⸗ ſtätigung durch den fführer die Leitung der neugebildeten bn der Deutſchen Frontkämpferverbände“ übernommen hat, über den Zweck dieſer Vereinigung zu befragen. Der Herzog von Coburg wies dabei darauf hin, daß dieſe äußere Zuſammenfaſſung der großen Frontkämpferverbände z u dem Zweck der einheitlichen deutſchen ern für den Empfang oder die Entſen dung von Frontkämpferdelegationen geſchaffen worden ſei.. l 1 „Der Zweck der Ffrontkämpferreiſen ins Ausland, die wir heute mit einer Fahrt nach England fortſetzen, gilt einer Annäherung der Gegner von einſt zum Zweck einer auf ese. ſeitiger Achtung beruhenden wirklichen Befrie⸗ dung der Völker. Die Reiſe der deutſchen Frontkämpferdelegation nach England, die un⸗ ter anderem aus dem Reichskriegsopferführer Oberlindober, SS⸗Oberführer Reinhardt und Major Wild beſteht, iſt eine Fortſetzung des ſeinerzeit durch den Tod des Königs Georg jäh unterbrochenen Beſuches der deutſchen Front⸗ kämpfer, und gerade nach dem jetzigen Zuſam⸗ menſchluß der deutſchen Frontkämpferverbände dürfte ihr eine beſondere Bedeutung zuzumeſ⸗ ſen ſein.“ 5 8 Der Herzog von Coburg wies darauf hin, daß die Reſſe an ſich unter günſtigen Vorzeichen ſtände, zumal der engliſche König, der Protek⸗ tor der Britiſchen Legion, ſeinerzeit als Front⸗ kämpfer die erſte Anregung zu einem Beſuch engliſcher Frontkämpfer in Deutſchland gab. „Wir werden den Engländern erklären, daß das deutſche Volk auch auf Grund der tradi⸗ tionellen Verbundenheit beider Länder in enger Freundſchaft mit ihnen leben will. Der Füh⸗ rer ſelbſt hat einmal die Ueberzeugung ausge⸗ ſprochen, daß nur Männer, die wirklich vier Jahre ung im Felde geſtanden haben, im be⸗ ſonderen Maße zu Frieden und Verſtändigung beitragen können, weil gerade ſie die Schrecken des Krieges kennen.“ Der Herzog von Coburg betonte weiter, daß das öftere Zuſammentreffen von Frontkämpfer⸗ verbänden verſchiedener europäiſcher Länder zur Pflege einer guten Kameradſchaft und Freund⸗ ſchaft auch ein Brückenſchlagen über Grenzen hinweg ſei, und daß die Beſuche an ſich ſchon eine praktiſche Liquidierung der Kriegsſchuld⸗ lüge darſtellten. „Es wäre dringend zu hoffen, daß die jetzige Reiſe der deutſchen Frontkämpferdelegation nach London, Birmingham, Mancheſter und Vork, wobei unter anderem Empfänge von Ge⸗ neralmajor Sir Frederik Maurice und Major Fetherſton Godley, dem Vorſttzenden der Bri⸗ tiſchen Legion, ſowie bei General Hamilton, dem Präſidenten der Britiſchen Legion in Schottland vorgeſehen ſind, neben einem gegen⸗ ſettigen Gedankenaustauſch auch dem Zweck einer engeren Zuſam menarbeit zwi⸗ ſchen den europäiſchen Frontkämp⸗ ferverbänden dienen möge.“ Zum Abſchluß der Unterredung erklärte der Herzog von Coburg, daß die Frontkämpfer zu ihrem beſcheidenen Teil an dem Lebenswerk des bewährteſten der deutſchen Frontſoldaten, Adolf Hitler, mitwirken wollen. „Wir Frontkämpfer glauben an die Ver⸗ bundenheit des Geiſtes der Front über die Gräben hinweg und wiſſen, daß dieſer Frontgeiſt im Kampf um einen wahrhaften und würdigen Frieden der Welt die beſte Waffe darſtellt. Wir Frontkämpfer wollen gute Kameradſchaft und Freundſchaft pflegen und fördern in der Hoffnung, daß ſich dieſe enge Zuſammenarbeit künftigbin auf die politiſchen Beziehungen zwiſchen den Nationen auswirken möge. Die Aympiſche Flagge der Slahlkammer übergeben Berlin, 22. Okt. Die ſeidene Fahne mit den fünf Olympiſchen Ringen, die bereits mehrere Olympiſche Spiele erlebt hat und zu⸗ letzt in den ereignisreichen Tagen des Auguſt im Reichsſportſeld als Symbol des friedlichen Wettkampfs der Jugend der Welt über den Kämpfen wehte, wurde am Donnerstag in den Räumen des Staatskommiſſars der Hauptſtadt Berlin verſiegelt. Das ffahnentuch ruhte bis jetzt im Treſor der Berliner Stadtbank. Inzwiſchen iſt für den 3 m langen Zinkkaſten, in dem das ſomboliſche Tuch die lange Reiſe über den Ozean angetre⸗ ten hatte, ein neues Verſchlußſtück hergeſtellt, worden. Am Donnerstag wurde dann die Flagge in eine 10 Meter lange Reichsfah⸗ ne gehüllt. Den Fahnenbändern in den Far⸗ ben der Städte, in denen ſie zu Olympiſchen Spielen aufgezogen war, wurden noch die Farben der Reichshauptſtadt, rotweiß, hinzu⸗ gefügt. Das ſeidene Tuch ruht nun in ſeiner ſchützenden Umhüllung wieder in dem Treſor der Stadtbank, den es erſt verlaſſen wird, wenn im Jahr 1940 Tokio zur 12. Olympiade ruft. Gefährliche Spannungen in Belgien Die Machtprobe zwiſchen Rexiſten und Regierung Brüſſel, 22. Okt. Die innenpolitische Lage ſteht im Zeichen einer wachſen den Spannung zwiſchen der Regierung und der Rerbewegung. Die Erklärung Degrelles, die ür Sonntag angeſetzte Maſſenkundgebung in rüſſel troß des Regierungsverbots abzu⸗ alten, hat zu einer gefährlichen Zu⸗ pitzung der Lage geführt und man ſteht unter dem Eindruck einer bevorſtehenden Machtprobe. Die 1 hat ſich zunächſt darauf ver⸗ legt, die Vorbereitungen für die Verſammlung am Sonntag zu erſchweren. Die Aan Sonderzlige, mit denen die Rerleitung ihre Anhänger am Sonntag nach Brüſſel fuhren wollte, ſind von der Eiſenbahnverwaltung nicht genehmigt worden. Rex hat darauf⸗ hin Anweiſungen an ſeine Untergliederungen gegeben, den Transport mit anderen Mitteln e um den erſchwerten Umſtänden zum Trotz die Verſammlung doch noch mög⸗ lichſt eindrucksvoll zu geſtalten. Ob es Degrelle allerdings unter dieſen Umſtänden noch mög⸗ lich ſein wird, mit 250 000 Anhängern, wie dies urſprünglich geplant war, aufzumarſchie⸗ ren, erſcheint fraglich. Es hängt das von den vorläufig noch unbekannten, aber ſicherlich noch 16 erwartenden Maßnahmen der Regierung a Die Regkerung ſcheint übrigens doch 5 7 ganz ſicher zu ſein, daß es ihr gelingen wird, die Rer⸗Verſammlung vollſtändig zu unter⸗ binden, denn im Innenminiſterium ſind am Donnerstag in einer Beſprechung der zuſtän⸗ digen Reſſorts die Maßnahmen geprüft wor⸗ den, die für den Fall ergriffen werden ſollen, daß die Rex⸗Verſammlung doch ſtattfindet. Die Regierung wird vermutlich ihr Augenmerk hauptſächlich darauf richten, Zuſammen⸗ ſtüße der Reriſten mit ihren marriſtiſchen Gegnern zu verhin⸗ dern. Ein von der ſozialiſtiſchen Partei und dem ſozialiſtiſchen Gewerkſchaftsbund für näch⸗ fh Sonntag eigens gebildeter Aktionsaus⸗ chuß hat, ohne daß die Regierung übrigens hiergegen etwas unternommen hat,. mit einem Aufruf an die marxiſtiſch verhetzten Maſſen gewandt und ſie aufgefordert, ſich mit allen Mitteln dem Zuſtandekommen der Rex⸗ Verſammlung zu widerſetzen. In der belgiſchen Oeffentlichkeit wird die Haltung der egterung vielfach ſtarker Kritik unterzogen. Der weitaus größte Teil der Bevölkerung hat kein Verſtändnis dafür, daß die Regierung unter dem Druck der Marxiſten die in der belgiſchen Verfaſ⸗ ſung garantierte Verſammlungsfreiheit den Rexiſten gegenüber aufhebt, während den So⸗ zialiſten und Kommuniſten nicht die ge⸗ ringſten Hinderniſſe bei ihrer volks⸗ verhetzenden Verſammlungstätigkeit in den Weg gelegt werden. Der franzöſiſche Sleuerzahler klagt an Leon Blum und Auriol des Beirugs beſchuldigt Paris, 22. Okt. Der Verband der franzö⸗ ſiſchen Steuerzahler hat gegen Miniſterpräſi⸗ dent Blum und Finanzminiſter Auriol eine Zivilklage wegen betrügeriſcher Ausgabe von Wertpapieren einge⸗ reicht, nachdem die Staatsanwaltſchaft dem Antrage des Steuerzahlerverbandes auf Einlei⸗ tung eines Verfahrens von Amts wegen nicht ſlattgegeben hat. Die Klage ſtützt ſich darauf, daß die beiden Miniſter zur Rechenſchaft gezogen werden ſol⸗ len, weil ſie während der Auflegung der An⸗ leihe erklärten, es finde keine Abwertung ſtatt, während eine ſolche dann ſchließlich doch von ihnen vorgenommen worden iſt. Krach beim radikalſozialiſliſchen Parteitag in Biarritz Paris, 22. Okt. Die Nachmittagsſitzung des radikalſozialiſtiſchen Parteitages in Biar⸗ ritz iſt recht ſtürmiſch verlaufen, be⸗ ſonders bei Eröffnung der Sitzung während der Rede des Parteitagführers Daladier. Als Daladier den Sitzungsſaal betrat, wurde er von Hochrufen empfangen. Aus der Mitte der Verſammlung ertönte die Marſeillaiſe, die von der Mehrheit der Kongreßteilnehmer mitgeſungen wurde und ſogar in den Wandel⸗ gängen des Kongreſſes ihren Widerhall fand. Als Antwort hierauf grüßten einige Verſamm⸗ lungsteilnehmer mit dem kommuniſtiſchen Gruß, der vom rechtsſtehenden Flügel der Partei mit dem faſchiſtiſchen Gruß erwidert wurde. Zugleich wurden Rufe laut wie:„Es lebe de la Rocque!“ Der Lärm ſteigerte ſich derartig, daß Dala⸗ dier ſeine Rede unterbrach, um vergeblich für Ruhe und für Diſziplin zu mahnen. Das Ru⸗ fen von beiden Seiten wurde immer ſtärker. „Hie Frankreich!“—„Hie Volksfront!“ platz⸗ ten aufeinander, und immer wieder wurden die Rufe„Heil Volksfront!“ übertönt von dem Geſang der Marſeillaiſe, deren Refrain da⸗ rauf ſechsmal hintereinander geſungen wurde. Miniſter Daladier unterbrach darauf die Sitzung für einige Minuten. Die Atmoſphäre, in der der Parteitag eröffnet wurde, läßt darauf ſchließen, daß die Ausſprache über die von der Partei künftig zu befolgende Politik vielleicht nicht ſo ruhig verlaufen wird, wie die unentwegten Vertreter des Volksfrontge⸗ dankens in Wort und Schrift ſeit Tagen den gutgläubigen Maſſen vormachen wollen. „Haus des deulſchen Fremdenverkehrs“ München, 22. Okt Anläßlich der Fremden⸗ verkehrstagung in Baden⸗Baden ſprach auf Einladung des Hauptamtsleiters Dr. Dres⸗ ler der Präſident des Reichsfremdenverkehrs⸗ verbandes Stgatsminiſter a.D. HermannEſſer in der Preſſekonferenz der Reichspreſſeſtelle der NSDAP. in München über„Neue Aufgaben des deutſchen Fremdenverkehrs“. Seine Aus⸗ führungen haben wiederum erkennen laſſen, wie weitſchauend und vielſeitig heute in Deutſchland dank einheitlicher Führung die geſamten Fra⸗ gen des Fremdenverkehrs behandelt werden und welch große Pläne auch hier der Verwirk⸗ lichung harren. So hat der Führer dem Plan der alsbaldigen Errichtung eines repräſentativen, künſtleriſch ausgeſtalteten Hauſes des Deutſchen Fremdenverkehrs in Berlin Unter den Linden ſeine Zuſtimmung gegeben In dieſem großen Bau, ſollen alle zentralen Behörden und Stellen zuſammengefaßt werden, die für den Fremdenverkehr und die deutſche Werbung ar⸗ beiten, der Bau ſoll aber zugleich auch ein Mit⸗ telpunkt deutſcher Gaſtlichkeit und eine Viſiten⸗ karte des neuen deutſchen Bauſtils werden, der Auftakt zu den großen Bauten, die der Führer zur Verſchönerung der Reichshauptſtadt auszu⸗ führen beabſichtigt. Innerpolitiſch gibt der Fremdenverkehr die wichtige Möglichkeit, die deutſchen Volksgenoſſen in immer höherem Maße mit der deutſchen Heimat bekanntzuma⸗ chen und das Verſtändnis der deutſchen Stämme untereinander zu fördern. Außen politiſch hat er die wichtige Aufgabe, den über die Gren⸗ zen gehenden Reiſeſtrom des deutſchen Volkes, ſoweit er erträglich und wirtſchaftlich verant⸗ wortbar iſt, dahin zu leiten, wo die Bereitwil⸗ ligkeit zu erprießlichen Beziehungen mit Deutſchland vorhanden iſt, dieſen deutſchen Reiſeſtrom aber von Ländern fernzuhalten, die ſich notoriſch deutſchfeindlich betätigen. Präſident Eſſer betonte, daß der deutſche Fremdenverkehr in der Lage ſei, auch ſeinerſeits einen ſehr anſehnlichen Beitrag zum neuen Vierjahresplan des Führers zu leiſten ange⸗ ſicht? der großen in ihm mobiliſierten wirt⸗ ſchaftlichen Kraft. Mit dem Statiſtiſchen Reichs⸗ amt ſei eine Abmachung getroffen worden, eine Inventur des im deutſchen Frem⸗ denverkehrs inveſtierten Kapitals durchzuführen. Kein Land der Welt beſitze ja ſo große, zahlreiche und wertoolle Kur⸗ und Be ſdeein richtungen wie Deutſchland. An der Univerſität Breslau ſei inzwiſchen eine Reichsanſtalt für deutſches Bä⸗ derweſen errichtet worden mit der Aufgabe, eine genaue Inventur der deutſchen Bäderſchätze vorzunehmen und auf wiſſenſchaftlichem Ge⸗ biete darauf hinzuwirken, daß die Heilſchätze des deutſchen Bodens künftig in größerem Aus⸗ maß für die Volksgeſundheit nutzbar gemacht werden Ueber das ganze Reich ſei eine Reihe von Klimaforſchungsſtellen geſchaffen worden zu dem Zweck, die Heilbedingungen in den verſchiedenen Höhenlagen zu erforſchen. Weiterhin werde in München eine wiſſen⸗ ſchaftliche Forſchungsanſtalt für den geſamten Fremdenverkehr im Anſchluß an einen Lehrſtuhl an der Univerſität errichtet werden. Eine weitere Maßnahme ſei die Errichtung von Fremdenver⸗ kehrsſchulen für Leute, die wie Werbe⸗ leute, Fremdenführer, Hotelportiers, Oberkell⸗ ner in großen Hotels uſw. Exponenten des Fremdenverkehrs ſind. Noch in dieſem Jahr ſolle eine ſolche Fremdenverkehrsſchule in Kob⸗ lenz mit einem dreimonatigen Schulbetrieb er⸗ öffnet werden. Zu der in Heidelberg beſtehen⸗ den Hotelfachſchule ſollen zur Heranbil⸗ dung eines geeigneten Hotelperſonals ähnliche Fachſchulen auch in den anderen Gebieten des Reiches kommen. Zu den nun im Gang befindlichen Bemühun⸗ gen, eine neue deutſche Ferienord⸗ nung zu erhalten, die den wirtſchaftlichen Er⸗ forderniſſen des Reiſeverkehrs und auch der Förderung der Volksgeſundheit entſpricht, er⸗ klärte der Präſident: Wir müſſen in Zukunft eine Ferienordnung erhalten, die eine Verlän⸗ gerung der Hauptzeit des Reiſeverkehrs von Ende Mai bis Ende September ermöglicht— ſchon um das Perſonal der Fremdenverkehrs⸗ betriebe länger beſchäftigen zu können— dann aber noch eine Anſchlußreiſezeit bis Ende Okt. begünſtigt Zu den künftigen Aufgaben der Fremdenverkehrsführung rechnet Präſident Eſſer u. a. auch die Regelung der Privatzim⸗ mervermietung. Volle Gewähr, fuhr er fort, kann ſchon heute dafür gegeben werden, daß wir im deutſchen Fremdenverkehr auch im nächſten Jahr eine abſolute Stabilität der Preiſe ha⸗ ben werden und ebenſo dafür, daß in allen Kurorten die Ernährung ſo geſichert ſein wird, daß jede Vorausſetzung für den Fremdenver⸗ kehr in größtem Umfang gegeben iſt. Schließ⸗ lich nahm Präſident Eſſer Stellung gegen den Unfug der Rieſenſpeiſekarten, die dem Nah⸗ r geradezu Tür und Tor öffnet. Ehrung einer Hundertjährigen Berlin, 22. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat der Frau Marie Alberts in Kiel, Adolf⸗Straße 50, aus Anlaß der Vol⸗ lendung ihres 100. Lebensjahres ein Glück⸗ wunſchſchreiben und eine Ehrengabe zugehen r Ein Begrüßungslelegramm des Führers an Dr. Frank München, 22. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler ſandte an den Präſidenten der Akademie für Deutſches Recht, Reichsminiſter Dr. Frank, folgendes Telegramm: Ihnen und den mit Ihren deutſchen und ausländiſchen Gäſten in München verſam⸗ melten Mitgliedern der Akademie für a Recht danke ich für die mir tele⸗ graphiſch übermittelten Grüße. Ich er⸗ widere ſie herzlich mit den beſten Wünſchen für weitere erfolgreiche Arbeit der Aka⸗ demie.(gez.): Adolf Hitler.“ cheſtandsbarlehen auch in Leſlerreich Kataſtrophaler Geburtenrückgang in Oeſterreich Wien, 23. Okt. Die Bundensbeamtenkam⸗ mer hat in einer am Donnerstag abgehaltenen Sitzung beſchloſſen, zum Zwecke der Förde⸗ rung von Eheſchließungen aus ihren Mitteln einen Betrag von 100 000 Schilling zur Verfügung zu ſtellen. Aus dieſer Summe ſollen an öffentliche Angeſtellte un verzinsliche Darlehen gegeben werden deren Rückzahlung in einer Zeit von fünf Jahren erfolgen ſoll. Auch dle Arbeiter ſind in dieſe Begünſtigung eingeſchloſſen. Bei der Rückzahlung ſoll auf das Einkommen Bedacht genommen werden, ſodaß die Raten in der erſten Zeit geringer ſind und bei ſteigendem Einkommen zuneh⸗ men. Auch andere Verhältniſſe können bei der Rückzahlung berückſichtigt werden, in erſter Linie der Umſtand, daß die Ehe mit Kindern geſegnet iſt. Dieſe vorläufige Bewilligung des Betrages iſt aber nicht als einzige und end⸗ gültige Summe gedacht. Sie ſoll, wenn die Finanzlage der Bundesbeamtenkammer es ge⸗ ſtattet, jährlich wiederholt werden. Zur Begründung dieſer Maßnahme wird der kataſtrophale Geburtenrück⸗ gang in den letzten Jahren angeführt. In Wien ſind beiſpielsweiſe 34 v. H. der Ehen kinderlos. Nur 14 v. H. aller Ehen haben drei oder mehr Kinder. In Linz und Graz ſind 32 v. H. aller Ehen ohne Kinder. Nur 12 v. H. haben drei oder mehr Kinder. In Gemeinden über 10 000 Einwohner ſind im ganzen 28 v. Hundert aller Ehen kinderlos, 21 v. H. haben drei oder mehr Kinder. Maſſenverbannungen in der Sowiel⸗ union Warſchau, 22. Okt. In Zuſammenhang mit den in letzter Zeit erfolgten Verhaftun⸗ 115 angeblicher Trotzki⸗Anhänger iſt jetzt, wie ier bekannt wird, zahlreichen„verdächtigen Perſonen“ die Ueberſtedlung in das Innere der Sowjetunion befohlen worden. In Mos⸗ kau werden von dieſer Anordnung, die in ihrem Ergebnis einer Verbannung gleich⸗ kommt, 12 000, in Leningrad 20 000, in Char⸗ kow 11000 und in Kiew 22 000 Perſonen be⸗ troffen. In Moskau ſollen weiter 40 Aus⸗ länder, darunter 20 Frauen, verhaftet wor⸗ den ſein. Ein perſönlicher Freund Litwinows verhaftet London, 22. Okt. Der Pariſer Korreſpon⸗ dent der„Daily Mail“ berichtet, daß Tſchle⸗ now, ein perſönlicher Freund Litwinows und früherer Attaché der ſowjetruſſiſchen Bot⸗ aft in Paris, in Moskau verhaftet wor⸗ — 15 Der Grund dieſer Verhaftung ſei un⸗ ekannt. Porklugals Ankwork un den Aeberwachungs ausſchuß London, 22. Okt. Die Antwort Portu⸗ gals an den Internationalen Ueberwachungs⸗ ausſchuß wegen der Vorwürfe, die gegen Por⸗ tugal erhoben worden waren, iſt, wie nun⸗ mehr in London mitgeteilt wird, per Luftpoſt an den Ueberwachungsausſchuß abgegangen. Es ſei aber zweifelhaft, ob die portugieſiſche Note noch ſo rechtzeitig eintreffen werde, daß ſie der Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Freitag vorgelegt werden könne. der Vahlkampf in den Vereiniglen glaalen Rooſevelt ſtürmiſch begrüßt Newyork, 22. Okt. Auf ſeiner letzten grö⸗ ßeren Wahlreiſe wurde Präſident Roo ee belt geſtern in den Induſtriezentren der Bun⸗ desſtagten Rohde⸗Island und Maſſachuſetts von rieſigen Mengen ſtürmiſch begrüßt und gefeiert. Beide Staaten gelten als republikani⸗ ſche Hochburgen. Das Ged 39 8 war häufig ſo ſtark, daß der Automobilzug Rooſevelts kaum vorwärts⸗ kam. Die größte Kundgebung fand auf der hiſtoriſchen Gemeindewieſe in Boſton ſtatt. Rooſevelt ſprach hier vor etwa 175 000 Men⸗ ſchen. Nationalgarde mußte zur Unterſtützung der Polizei für die Aufrechterhaltung der Ord⸗ nung aufgeboten werden. In Fallriver durchbrach die Menſchen⸗ menge die Absperrung. Zahlreiche Perſonen wurden niedergetreten und verletzt. Ein Teil der Zuſchauertrihüne ſtürzte ein. Auch hierbei gab es mehrere Verletzte. der inkernaliongle Aeberwachungs⸗ dusſchuß einberufen 5sLondon, 22. Okt. Wie amtlich mitge⸗ teilt wird, iſt der internationale Ueber⸗ wachungsausſchuß für Freitag 16 Uhr enaliſcher Zeit einberufen worden. Die Sit⸗ zung findet wie üblich im Foreign office ſtatt. In engliſchen Regierungskreiſen wird der Er⸗ wartung Ausdruck gegeben, daß bis zu dem ge⸗ nannten Zeitpunkt die italieniſche und die por⸗ tugieſiſche Antwort vorliegen werden. du ert 4 but lolcchewit dee ihnen deid kiun wollen, d. jet Spun jüdiche Ageactet liner oje den u Ouicho bel late haut Nuß Auf Noten, da gungsttbe Ute beten he Ie Ang: ſlitung! bes Alcgf ber natit lente enkam⸗ altenen Fart, litteln 1 ing a ali ahlung N fol. fügen a auf vedden, ringer zuneh⸗ ei der erſter dern g des end- un die s ge⸗ wind tüc⸗ f. In Chen n drei ind 9 b. 9. einden 8 6. haben il. hang aftun⸗ t, nie tigen nete Los. A N leich, Char⸗ l be⸗ Als, wot⸗ aftet pon, hle⸗ nows Vot⸗ wor⸗ un⸗ 9 0 re Außenpoliliſcher Bilderbogen Das Donauproblem wieder aktuell Inzwiſchen iſt nach einigen beruhigenden Er⸗ klärungen des belgiſchen Außenminiſters und reger Unterredungen zwiſchen Brüſſel, London und Paris das Intereſſe von der belgiſchen Neutralitätserklärung auf den Beſuch des italieniſchen Außenminiſters in Berlin gelenkt worden. Dieſe Dinge ſtehen in einem unmittelbaren Zuſammenhang. Seit Tagen beſchäftigt ſich die geſamte Auslands⸗ preſſe in allen üblichen Kombinationen und Vermutungen mit dieſem bedeutſamen Schritt. Die Wichtigkeit dieſer Zuſammenkunft in Ber⸗ Iin wird noch durch die überraſchende Ankün⸗ digung des Beſuches des öſterreichiſchen Außen⸗ miniſters Dr. Guido Schmitt in Berlin un⸗ terſtrichen. Dürfen wir uns wundern, wenn durch dieſe Aktivität der ganze Donauraum bei⸗ nahe vor Erwartung platzt? Der rumäni⸗ ſche Miniſterpräſident iſt Hals über Kopf nach Belgrad gefahren. In Prag äußert die Agrarpartei mit einem Mal im Anſchluß an die belgiſche Erklärung die ernſthafteſten Bedenken gegen den Ausverkauf der tſchechoſlowakiſchen Außenpolitik an die Sowjets. In Budapeſt wartet. man geſpannt auf die Ergebniſſe von Berlin, die dieſes Land ſo ena berühren. Muſ⸗ olinis Wort, er würde nicht immer wie ver⸗ teinert nach dem Brenner ſtarren, gewinnt jetzt in den Augen der Donauraumvölker eine neue Bedeutung, da Italien und Deutſchland als die am unmittelbarſten daran intereſſierten Großmächte über eine gemeinſame Donauraum⸗ politik beraten. Nordische Außenpolitik Seit geraumer Zeit gehen Beſtrebungen im Oſtſeeraum, um auch Schweden in den baltiſchen Block mit einzubeziehen. Wenn auch Schweden durch ſeine Forderung an England, ihm den Bau von acht Panzerſchiffen zu be⸗ willigen im Rahmen des Flottenabkommens, ſeinen wiedererwachten Wehrwillen bewieſen hat, kam es bei dem Beſuch des ſchwediſchen Thronfolgers in Reval nicht zu dem erwarteten eſtniſch⸗ſchwediſchen Freundſchaftsabkommen. Es blieb vielmehr bei der Geſte. Der Traum einer Einheitsfront über Finnland, Schweden, den Baltenblock bis nach Warſchau und Bukareſt iſt immer noch nicht erfüllt worden. Vergeſſen wir nicht die durch die letzten Storthing-Wahlen in Norwegen wieder einmal unterſtrichene Tat⸗ ſache, daß in allen drei ſkandinaviſchen Län⸗ dern ſozialdemokratiſche Regierungen am Ru- der ſind, deren Außenpolitik ſich in weitgehen⸗ der Uebereinſtimmung befindet. Allerdings iſt es den Sozialdemokraten in Norwegen ſelbſt gegenüber der zerſplitterten Bürgerfront nicht gelungen, die abſolute Mehrheit im Parlament zu erringen. Die völlige Kopfloſigkeit in Madrid geht u. a. daraus hervor, daß einerſeits die bolſchewiſtiſchen Drahtzieher mit der Feigheit, die ihnen abſtammungsgemäß anhaftet. Ma⸗ drid räumen und ſich nach Barcelona flüchten wollen, das man zur Hauptſtadt eines„Sow⸗ jet⸗Spanien“ machen will; bisher hat ſich der jüdiſche Botſchafter Moskaus. Roſen berg, ungeachtet der Sinnloſigkeit der Verteidigung einer offenen Stadt, der Räumung mit Hän⸗ den und Füßen widerſetzt. Erſt der Fall von Oviedo belehrte ihn darüber, daß er ſeine koſt⸗ bare Haut nunmehr ſelbſt in Sicherheit bringen muß Auf der anderen Seite aber laſſen die Roten, da alle Geſtellungsbefehle nichts fruch⸗ ten. Horden wilder Flintenweiber durch die Stadt ziehen und alle Männer zum Kriegsdienſt aus den Wohnungen holen, die nicht ſchon zwangsweiſe den roten Milizen ein⸗ gereiht ſind. Gleichzeitig werden die Befeſti⸗ gungsarbeiten fortgeſetzt. Anterdeſſen dröhnt von Weſten und Süd⸗ weſten her der dumpfe Donner der Artillerie des Angreifers in die Stadt. die nach einer Er⸗ klärung des Generals Yague, des Verteidigers des Alcazar, binnen einer Woche in der Hand der nationalen Truppen ſein wird. Die arabiſche Frage Frankreich, das jetzt förmlich durch eine Flut von Reden überſchüttet wird, wo die Demon⸗ ſtrationen von rechts und links jene thypiſche Unruhe erzeugen, die immer letzten Endes auto⸗ matiſch zu einer Entſcheidung drängt, hörte mit Erſtaunen die Gewährung der Au- tonomie an Spaniſch⸗ Marokko durch den Chef der nationalen Regierung von Burgos. Spaniſch⸗Marokko unterſtand bis jetzt der Militärdiktatur. Die Bewilligung der Au⸗ tonomie an die Rifkabylen ſtellt die Belohnung für die treue Waffenhilfe der Marokkaner im ſpaniſchen Bürgerkrieg dar. An ſich gibt Spanien damit nur einen An⸗ ſpruch auf, der ungeheuer viel Blut und Geld gekoſtet hat und der rein um des Preſtiges willen gehalten wurde. Im Beſitze von Ceuta beherrſcht Spanien ohnehin, wenn es will, die Meerenge von Gibraltar. Für Franzöſiſch⸗Ma⸗ rokko aber bedeutet dieſe neue Autonomie ein höchſt ernſthaftes Problem. Frankreich hat ſo⸗ eben den arabiſchen Staaten Syriens ein gewiſſes Maß von Selbſtändigkeit zugeſtanden. Die ſelbſtbewußten Marokkaner werden jetzt nicht zögern, das gleiche für ſich zu verlangen. Die nationale Regierung von Burgos hat, wie wir ſehen, die franzöſiſchen Verſuche, die Rif⸗ kabylen zum Abfall zu bewegen, recht wirkungs⸗ voll pariert. 5 Polens drilter Marſchall In einem Krakauer Juweliergeſchäft wird zur Zett der für General Rydz⸗Smigly vorgeſehene Marſchallſtab nach einem künſtle⸗ riſchen Entwurf angefertigt. Es bleibt, wie wir bereits hier mitteilen konnten, dabei, daß der General am 11. November, bei der Un⸗ abhängigkeitsfeier Polens zum Marſchall er⸗ nannt werden wird. Es iſt nicht allgemein bekannt, daß Rydz⸗Smigly nicht der zweite, ſondern der dritte Marſchall Polens ſein ſoll. Den erſten Marſchallſtab überreichte der pol⸗ niſche Staatspräſident ſeiner Zeit Joſef Pil⸗ üudſki, den zweiten dem verſtorbenen Marſchall Frankreichs, Foch. Ob mit dem gleichen Datum das autoritäre Regime in Polen in aller Form eingeführt wird, iſt nach den letzten Warſchauer Berich⸗ ten noch nicht endgültig entſchieden. Wieder Nachrichlen aus Abeſſinien Mit dem Ende der Regenzeit dringen auch wieder Nachrichten aus Abeſſinien zu uns. Mit dem Auszug des engliſchen Konſuls aus Gore verließ die Abeſſinier, ſoweit ſie noch nicht unter der Gewalt italieniſcher Truppen ſtanden, der Rückhalt, den ſie bis jetzt zu haben glaubten. Eine italieniſche Diviſion unternahm einen erfolgreichen Vorſtoß nach Sidamo. Bald werden wir ſicherlich auch von der Be— friedung der noch unbeſetzten Teilgebiete von Gore und Kaffa hören, die Gebirgslkandſchaften darſtellen, die erſt kurz vor dem Niedergang des amhariſchen Kaiſerreiches von den Amharas ſelbſt auf das grauſamſte unterworfen worden waren. Am Ende dieſer Trockenperiode dürfte ſich wohl kaum noch ein ernſthafter Widerſtand regen. Ehe allerdings ein ſo ungeheures gebir⸗ giges Gebiet reſtlos entwaffnet und geordnet ſein wird, dürfte noch einige Zeit vergehen. Immerhin ſind die Italiener auf weit ſtärke⸗ ren Widerſtand geſtoßen, als man erwarten durfte. Das hat ſich jetzt u. a. bei der Eroberung des 2500 Meter hohen Berges Dſcha⸗ baſire gezeigt, der erſt nach fünfſtündigen ſchweren Kämpfen genommen werden konnte. Daraus geht hervor, daß im weſtlichen Abeſſi⸗ nien noch ſo etwas wie geſchloſſene äthiopiſche Formationen beſtehen müſſen. Die Eroberung des genannten Berges gibt den Italienern zu⸗ nächſt den Weg in die Provinz Sidamo frei, deren Gebiet etwa 350 Km. ſüdlich von Addis Abeba beginnt. 21 3 7 „heiliger Krieg“ in China? In einer großen Nankinger Zeitung iſt jetzt ein Wort gefallen, das den Ernſt der Lage in China mit einem Schlage aufs grellſte beleuchtet. Das Blatt teilt mit, daß die öffentliche Meinung in China immer mehr für einen„heiligen Krieg“ gegen Japan ein⸗ trete. Nun mag dabei zu einem großen Teil der Wunſch der Vater des Gedankens ſein, zu⸗ mal das heutige China keinen in ſich ge⸗ ſchloſſen⸗: einheitlichen Machtſaktor bildet. Außerdem iſt den Chineſen der Begriff eines „heiligen Krieges“. wie er dem Ifſlam geläu⸗ fig iſt, in ſeiner bisherigen Geſchichte völlig fremd geweſen. Die Tatſache aber, daß dieſer Gedanke von chineſiſchen Blättern planmäßig ins Volk getragen und verbreitet wird, muß auch für Japan eine Warnung ſein, das nach wie vor eine„Autonomie“ der fünf nordchi⸗ neſiſchen Provinzen und eine militäriſche Durchdringung Chinas propagiert. ſekretärs Ricci die Balilla in Rom. Reichsführer 35 himmler bei der Balilla Der Reichsführer der SS., Himmler, beſichtigte in Begleitung des italieniſchen Unterſtaats⸗ (Preſſephoto, K.) Aus Welt und Leben 21 Arheiler in einem Sleinbruch getöſel Parts, 22. Okt. In einem Steinbruch der Gemeinde Cauvicourt bei Caen ſind durch die vorzeitige Exploſion einer Spreng⸗ mine 21 Arbeiter getötet und vier ſchwer ver⸗ letzt worden. Zu dem Exploſionsunglück in dem Steinbruch bei Caen wird weiter bekannt, daß es ſich um eine Kalkſteingrube handelt, deren Er⸗ zeugniſſe in Nordfrankreich zu einer Eiſen⸗ metallmiſchung verwendet werden. Gewöhnlich werden zur Sprengung Sprengpatro nen mit flüſſigem Sauerſtoff benutzt. Dieſe Sprengpatronen werden an den Sprengſtellen verteilt und durch eine Zündſchnur beſonderer Art miteinander verbunden. Meiſt verſtreichen zwiſchen dem Augenblick in dem die Zünd⸗ ſchnur angeſteckt wird, und der Exploſion 20 Minuten. Diesmal erfolgte die Exploſion aber früher, ſodaß die noch an den Sprengſtellen weilenden Arbeiter überraſcht wurden. Die Ver⸗ letzten wurden ins Hoſpital von Caen geſchafft. Eine gerichtliche Unterſuchung über den Vorfall iſt eingeleitet. Belgien und die Jünfmächle⸗ Beſprechungen London, 22. Okt. Der belgiſche Botſchaf⸗ ter Cartier de Marchienne traf am Donnerstagabend mit der Antwort ſeiner Re⸗ gierung auf die engliſche Note vom 18 Septem⸗ ber über die geplanten Fünfmächtebeſprechun⸗ gen in London ein. Die Antwortnote wird höchſtwahrſcheinlich am Freitag überreicht wer⸗ den. Sie wird, wie Reuter erfährt, ſich auch mit der kürzlichen Neutralitätserklä⸗ rung König Leopolds befaſſen und zum Ausdruck bringen, daß die Rede des Königs den Charakter eines Hinweiſes auf künftige Ver⸗ handlungen gehabt habe und nicht ein Abgehen Belgiens von irgendwelchen beſtehenden Ver⸗ pflichtungen darſtelle. Anfang Januar Hochzeit der holländiſchen Kronprinzeſſin. Den Haag, 22. Okt. Wie verlautet, wird die Hochzeit der Kronprinzeſſin Juliana und des Prinzen Bernhard von Lippe⸗ Bieſterfeld Anfang Januar ſtattfinden. Schon jetzt werden im ganzen Lande umfaſ⸗ ſende Vorbereitungen zu dieſer Feier getrof⸗ fen. Das Gemeinſchaftsgeſchenk der holländi⸗ ſchen Bevölkerung an das junge Paar wird aus einer großen Yacht beſtehen mit der auch weſteuropäiſche Gewäſſer befahren werden können. In faſt allen Städten des Landes ha⸗ ben ſich Ausſchüſſe gebildet, um die örtlichen Feiern des Hochzeitstages vorzubereiten. Die Abwendung des Balkans von Moskau zur Politik Rumäniens Paris, 22. Okt. Der„Matin“ ſtellt feſt, die Politit Rumäniens und Jugoſlawiens ſei im Augenblick beſonders deshalb intereſſant zu verfolgen, weil ſie eine klare Los lö⸗ ſung von Moskau bedeute. In demſel⸗ ben Augenblick, in dem Belgien eine Initiative ergriffen habe, deren Folgen ſehr weittragend ſein könnten, gäben die letzten Beſchlüſſe der rumäniſchen Regierung Anlaß zur Ueberlegung. Der Diplomatenſchub ſei in dieſer Beziehung bezeichnend, weil alle rumäniſchen Auslands- vertreter erſetzt worden ſeien, die einer Zu⸗ ſammenarbeit mit Moskau wohlwollend gegen⸗ überſtanden. Die Reiſe Tatarescus nach Belgrad gewinne noch an Bedeutung, wenn man berückſichtige, daß Jugoflawien ſich ſtets geweigert habe, Sowjetrußland anzuerkennen. Gewiſſe Kreiſe wollten in den letzten Ereigniſ⸗ ſen den Auftakt für einen politiſchen Druck ſehen, der in allernächſter Zeit von dieſen bei⸗ den Mitgliedern der Kleinen Entente auf die Tſchechoſlowakei ausgeübt werde und der zu bedeutſamen Entſchlüſſen in Mitteleuropa füh⸗ ren könnte. Schwere Bluttat.—1 Toter, 2 Schwerverletzte. Weimar, 23. Okt. In der Nähe des Land⸗ kreisortes Eichelborn gab am Donnerstag⸗ vormittag der in Marbach bei Erfurt woh⸗ nende Kurt Elfer auf den 50jährigen Han⸗ delsmann Hermann Geiſt aus Erfurt, der mit ſeinem Geſchirr unterwegs war, einen Schuß ab und verletzte ihn ſchwer. Dann rich⸗ tete Elfer die Waffe gegen ſeine Braut Eliſa⸗ beth Dan, die bei Geiſt angeſtellt war und mit auf dem Wagen ſaß. Das Mädchen wurde an die Bruſt getroffen. Schließlich jagte ſich Elfer ſelbſt eine Kugel in den Kopf. Die drei Schwerverletzten wurden in das Erfurter Krankenhaus eingeliefert, wo Geiſt ſeinen Ver⸗ letzungen erlag. Der Beweggrund zur Tat ſoll Eifenſucht ſein. Elfer war dem Geiſt'ſchen Wa⸗ gen auf ſeinem Fahrrad gefolgt. Teilweiſe Umbildung der bulgariſchen Regierung 22. Okt. Wie amtlich beſtätigt wird, haben Eiſenbahnminiſter Koſchuſcharoff und Unterrichtsminiſter Miſchaikoff am Don⸗ nerstag dem Miniſterpräſidenten ihr Rücktritts⸗ geſuch überreicht, das angenommen wurde. Die beiden zurückgetretenen Miniſter, die der volks⸗ ſozialen Bewegung Zankoffs angehören, haben ihren Schritt damit begründet, daß die Regie⸗ rung nicht in der Lage geweſen ſei, die von ihr Anfang Juli ds. Is. dem Volke verſprochenen Parlamentswahlen durchzuführen. „Matin“ Sofia, Keine Opnoſilion der Wiſſenſchaft zum Nafionaſſozialismus Dr. Groß antwortet böswilligen Auslands⸗ kritikern Berlin, 22. Okt Der Leiter des Raſſen⸗ politiſchen Amts der NSDAP. Dr. Dr. Walter Groß fertigt in„Ziel und Weg“ gehäſſige und böswillige Auslandskritiker ab. die aus dem Verlauf der Dresdener Ver⸗ ſammlung der deutſchen Naturforſcher und Aerzte den Schluß verſuchten, daß die Wiſſen⸗ ſchaft in Deutſchland in Oppoſition zum Natio⸗ nalſozialismus ſtehe.. Es ſei verſtändlich, daß der Grundton dieſer Auslandsberichte der einer merkbaren Enttäuſchung iſt, denn die Tagung babe weder die erhoffte Gelegenheit gegeben, die üblichen Tiraden über den Terror in Deutſch⸗ land, über die mangelnde Freiheit der Wiſſen⸗ ſchaft und des Geiſtes vom Stapel zu laſſen. noch habe ſie Stoff zu den der Emigrantenpreſſe ſo lieben Berichten über die angebliche Oppo⸗ ſition von Forſchern und Gelehrten gegen den Nationalſozialismus gegeben. Man habe mit Bienenfleiß nach einer Möglichkeit geſucht, dem verhaßten Deutſchland an irgendeiner Stelle etwas auszuwiſchen und habe geglaubt, dieſe Möglichkeit in der Eröffnungsrede des Ber⸗ liner Chirurgen Sauerbruch gefunden zu haben. Man unterſchlage das Bekenntnis Sauerbruchs im Namen der Naturwiſſen⸗ ſchaftler und Aerzte zum Führer; man vergeſſe zu bemerken, daß jedes kritiſche Wort, das an ſolcher Stelle heute in Deutſchland geſprochen werde, ein ſchlagender Beweis für die Freiheit geiſtigen Lebens in Deutſchland iſt und damit für die innere Größe und Sicherheit des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staats, der es nicht nötig hat. Reden zu zenſieren, ängſtlich Wendungen feſtzu⸗ legen Aus ſolcher ſelbſtverſtändlichen Haltung heraus gehe der Nationalſozialismus auch un⸗ bekümmert über kleine Abweichungen in der perſönlichen Meinung eines einzelnen hinweg. Aber, ſo wie die Welt der Wiſſenſchaft keine Unklarheiten vertrage, dürfe auch die politiſche Willensbildung des deutſchen Volks nicht durch eine Unklarheit geſtört werden. Deshalb wendet ſich Dr. Groß auch gegen Unklarheiten der Sauerbruchſchen Rede, die im Ausland mißbraucht wurden. So habe ſich Sauerbruch gegen den angeblichen Mißbrauch des Wortes„Weltanſchauung“ gewendet und erklärt, daß Weltanſchauung nur das Er⸗ gebnis eines langen arbeitsreichen Lebens ſein könne und daß deshalb insbeſondere die Jugend nicht Weltanſchauungen haben könne, ſondern arbeiten müſſe, um ſich dereinſt einmal eine zu erwerben. In dieſer Form widerſpreche der Satz den Grundlagen nationalſozialiſtiſcher Er⸗ ziehungsarbeit. Offenſichtlich habe er nicht ge⸗ meint, was politiſch und nationalſozialiſtiſch als Weltanſchauung gelte, ſondern eher jene perſönliche Reifung und Lebens⸗ erfahrung, die nicht zu erlernen und durch Reden zu vermitteln ſei. Es ſei müßig, aus Un⸗ klarheiten im Ausdruck eines Redners eine Oppoſition der Wiſſenſchaft zu konſtruieren. kiſzl-Gedenkreden in Bayreulh Bayreuth, 23. Okt. Am geſtrigen Don⸗ nerstag, dem 125. Geburtstag Franz Liſzts. der in die Mitte der Bayreuther Gedenkwoche fällt, ſchwieg die Muſik. An ihrer Stelle wür⸗ digten zwei hervorragende Kenner die Perſön⸗ lichkeit, das Werk und die überzeitliche Bedeu⸗ tung des Komponiſten in Gedenkreden. Der Präſident der Reichsmuſikkammer, Prof. Dr Peter Raabe, ſprach über das Leben und das muſikaliſche Werk Franz Liſzts, der ein Vorbild und ein Anſporn auch für die Ge⸗ genwart ſein könne. Liſzt ſei ſtets ein Kämpfer für die Reinheit der Kunſt und den Fortſchritt der Kultur geweſen. Prof. Raabe gab ein mit vielen Einzelheiten belegtes Bild von den Schaffensgrundſätzen und der ſittlichen Ueber⸗ zeugung Liſzts, wobei deſſen Bildungsſtreben, Opferſinn und Gerechtigkeitsgefühl beſonders hervortraten. Mit beredten Worten ſchilderte der Präſident der Reichsmuſikkammer die Freundſchaft mit Wagner, die— trotz verſchie⸗ denartiger Stellungnahme der beiden Kompo⸗ niſten zum Muſikdrama— im Glauben und Kampf Liſzts für den Begriff Bayreuth ihre Krönung gefunden habe. Es müſſe deshalb nicht als ein Zufall, ſondern als eine Fügung an⸗ geſehen werden, daß Liſzts Leben in Bayreuth zu Ende gegangen ſei. Sodann ergriff der Rektor der Muſikabtei⸗ lung des Ungariſchen Nationalmuſeums, Dr. Koloman von Iſoz⸗Budapeſt, das Wort Er ſprach von dem„leitenden Kunſtwillen und dem kunſtehrenden Geiſt der neuen Zeit“, der in der Muſikſtadt Bayreuth, im Brennpunkt des deut⸗ ſchen Muſiklebens— wo das Genie Richard Wagners die Welt zur Huldigung und zur An⸗ erkennung des Sieges ſeines Schaffens ge⸗ zwungen habe— das Zuſammenwirken zu Ehren Franz Liſzts ermöglicht habe. Dem die⸗ ſen Kulturwillen verkörpernden Dritten Reich und ſeinem Führer Adolf Hitler bringe er ſeine Huldigung dar. Dann gab Dr. von Iſoz eine wiſſenſchaftlich begründete Darſtellung Franz Liſzts als Schrift⸗ ſteller. Reiſe Becks nach London SS Warſchau, 22. Okt. Außenminiſter Beck wird in der erſten Hälfte des Novem⸗ bers London einen offiziellen Beſuch machen, der als Erwiderung des Warſchauer Beſuches des engliſchen Außenminiſters Eden im Früh⸗ jahr 1935 gilt. Wie verlautet, hat geſtern der Warſchauer engliſche Botſchafter dem Außen⸗ miniſter Beck die offizielle Einladung der bri⸗ tiſchen Regierung überbracht. Gegenbeſuch Dr. Dorpmüllers bei den Oeſter⸗ reichiſchen Bundesbahnen Wien, 22. Okt Der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft Dr. Dorp⸗ müller traf am Mittwoch in Begleitung der Reichsbahndirektoren Prang und Dr. Sommer in Salzburg ein, um den Oeſterreichiſchen Bun⸗ desbahnen, deren Vertreter bei der Hundert⸗ jahrfeier der Deutſchen Eiſenbahn in Berlin anweſend waren, einen Gegenbeſuch zu machen, München, 21. Okt. Am Mittwoch leiſtete der neuernannte Biſchof von Paſſau. Dr. Si⸗ mon Landersdorfer, dem Reichsſtatt⸗ halter in Bayern, General Ritter von Epp, den Treueid In einer bemerkenswerten Anſprache ſtellte er feſt, ſich bewußt zu ſein, daß er als katho⸗ liſcher Biſchof der Oſtmark nicht nur eine kirchlich⸗religiöſe, ſondern auch eine bedeutſame vaterländiſche Auf⸗ gabe übernehme, die durch die politiſche Lage eindeutig feſtgelegt ſei. Heute ſei der Volſchewismus der Feind eines geordneten, auf der Grundlage der im Christentum wurzelnden abendländiſchen Kultur ruhenden Staatsweſens, zugleich auch der grimmigſte Feind des Chriſten; tums. Dieſe Gefahr, die beider Exiſtenzen in gleicher Weiſe bedrohe, müßte genügen, ſie zur Abwehr des gemeinſamen Feindes zuſammenzuſchließen. Es ſei eine Hauptaufgabe der Kirche, an dem großen Werk mitzuarbeiten, das deutſche Volk wieder herauszuführen aus der moraliſchen Treueid des Biſchofs von Paſſau Verelendung, in die es der Ausgang des Welt⸗ krieges geſtürzt habe und ihm das unerſchütter⸗ liche Fundament des ſittlichen und moraliſchen Lebens, wie der Führer das Chriſtentum ſo trefflich genannt habe, zu erhalten. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp erklärte anſchließend, er habe der An⸗ ſprache des Biſchofsß mit Befriedigung entnommen, daß der Biſchof die Einreihung der Kirche in die gemeinſame Kampffront gegen den Staat und Kirche gleich bedrohenden Feind auch als vaterländiſche Pflicht bezeichnet habe. Er habe weiter mit Genugtuung der Rede ent⸗ nommen, daß das Verhältnis der Kirche zu dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland nicht als eine aus der Stunde der Gefahr geborenen Notgemeinſchaft betrachtet werde, ſondern daß es eine Hauptaufgabe der Kirche ſei, mitzuar⸗ beiten an dem Werk, Deutſchland einer glück⸗ lichen Zukunft zuzuführen. Damit ſei allen denen eine Antwort gegeben, die glauben ma⸗ chen wollten, daß Nationalſozialismus und Kirche unvereinbare Gegenſätze ſeien. Dann bat der Reichsſtatthalter den Biſchof, den vom Konkordat vorgeſchriebenen Treueid ab⸗ zulegen. Ireudige Genugluung in Italien über den Berliner Empfang des Grafen Ciano Rom, 21. Okt. Ueber die Ankunft des italieniſchen Außenminiſters in Berlin berich⸗ ten die römiſchen Mittagsblätter unter großen ganzſeitigen Schlagzeilen und geben eingehende Schilderungen von der aufrichtigen Begeiſte⸗ rung, mit der der„getreue Dolmetſch des Duce“ in der Hauptſtadt des Reiches begrüßt wurde. Die wartende Menge, ſo ſagt„Piccolo“, bot n ihrer Zuſammenſetzung den getreuen Aus⸗ druck der Gefühle, mit denen der Miniſter in Deutſchland erwartet wurde. Die Deutſchen grüßten mit aufrichtiger Sympathie den jungen faſchiſtiſchen Miniſter, deſſen Geſtalt ihnen durch ſeine kriegeriſchen Leiſtungen und ſeine enge Mitarbeit bei dem friedlichen Aufbau⸗ werk des Duce bereits ſo volkstümlich gewor⸗ den iſt, als Vertreter des neuen Italien. Die ſchlichten Worte, ſo fährt der Berichterſtatter fort, die man in der ungeduldig harrenden Menge hören konnte, waren der urſprüngliche echte Ausdruck der herzlichen Geſinnung, die in dieſen Menſchen lebendig iſt. Bei der Erwähnung des heutigen Tages⸗ programms verzeichnet der Berichterſtatter be⸗ ſonders das zu Ehren des italieniſchen Gaſtes am Sportpalaſt angebrachte Schild mit den Worten Muſſolinis:„Die Jugend kennt nur eine Loſung: Nichts iſt unmöglich!“ und die weitere Inſchrift:„Was uns verbindet, ſind nicht die Bande diplomatiſcher Formen, ſondern die Wirklichkeit des Lebens.“ 730000 geiſtige Arbeiter im Arbeilseinſatz Millionenaufwendungen auch für den Arbeiler der Firn Berlin, 22. Okt. Obgleich ſich ein exakter Begriff des„geiſtigen Arbeiters“ nicht ſo leicht herausbilden läßt, kann man doch aus der letz⸗ ten Berufszählung in Deutſchland entnehmen, daß die Zahl der hauptberuflichtäti⸗ gen geiſtigen Arbeiter bei uns rund 730 000 beträgt. Ueber den Arbeitseinſatz die⸗ ſes Teiles der Schaffenden berichtet der Präſi⸗ dent der Reichsanſtalt, Geheimer Regierungs⸗ rat Dr. Syrup, in der„Sozialen Praxis“. Er bezeichnet es als ſchwer, die Zahl der ar⸗ beitsloſen geiſtigen Arbeiter zu erfaſſen, da dieſe Arbeiter vielfach die Hilfe der Arbeits⸗ ämter für Arbeitsvermittlung nicht in Anſpruch nähmen. Trotzdem hatten ſich bei den Arbeits⸗ ämtern um Vermittlung von Arbeit bemüht im Juni 1933 insgeſamt 93 4886 geiſtige Arbeiter, 1934 noch 54 709, 1935 noch 39 115 und 1936 nur noch 28 590. Bei der größten Gruppe, den Ingenieuren, Technikern, techni⸗ ſchem und naturwiſſenſchaftlichem Perſonal hat ſich die Arbeitsſchlacht beſonders günſtig 71 155 wirkt; hier ging die Zahl der arbeitslos Ge⸗ meldeten von 55 608 im Jahre 1933 auf 7189 im Jahre 1936 zurück. Bei den Angehörigen der künſtleriſchen Berufe als der 1 Gruppe ſieht es viel ungünſtiger aus. So ging hier die Zahl der arbeitsloſen Muſiker von 23 889 im Jahre 1933 auf 14 547 im Jahre 1936 zurück, während der Rückgang bei den Schauſpielern in der gleichen Zeit von 8 472 auf 2011, bei den Sängern von 1891 auf 1392 erfolgte. Bei den arbeitslos Gemeldeten dieſer beiden Gruppen befinden ſich allerdings viele, die aus Gründen des Alters uſw. nur noch be⸗ dingt für den vollen Arbeitseinſatz in freien Berufen in Frage kommen. Angeſichts der Be⸗ deutung der Qualitätsarbeit für die deutſche Wirtſchaft habe die Reichsanſtalt auch den Ar⸗ beitseinſatz der geiſtigen Arbeiter gefördert. Von 1938 bis 1935 habe ſie z. B. dem Hilfs⸗ werk„Ingenieurdienſt“ rund 1,5 Millionen RM. zur Verfügung geſtellt, womit arbeits⸗ loſen Berufskameraden eine zuſätzliche, volks⸗ wirtſchaftlich wertvolle Arbeit verſchafft wurde. Annähernd 5000 Ingenieure wurden auf 1 Weiſe nutzbringend beſchäftigt. Weiter ſtellte die Reichsanſtalt der„Akademikerhilfe“, der Notgemeinſchaft der deutſchen Wiſſenſchaft, 1934 und 1935 800 000 RM. zur Verfügung. Damit wurden laufend während zweier Jahre durchſchnittlich 450 bis 500 arbeitsloſe Akade⸗ miker je drei Monate beſchäftigt. Die arbeits⸗ loſen Schauſpieler, Sänger und bildenden Künſtler wurden gleichfalls durch Unterſtützung der Wanderbühnen bezw. Gewährung von Dar⸗ lehen gefördert. Abſchließend ſtellt Präſident Syrup feſt, daß der Beruf des geiſtigen Arbei- ters beſonders kriſenempfindlich ſei. Daher ſei eine beſonders ſorgfältige Aus ⸗ wahl des Nachwuchſes notwendig. Berufsanwärter und Eltern ſollten ſich hüten, aus elterlichen Gründen den Beruf des geiſti⸗ gen Arbeiters höher zu werten als den des handwerklichen Facharbeiters. Neue Forderungen Flreikender in Lille §§S Paris, 22. Oktober. In einem der Streiks, die in letzter Zeit in Lille erneut ausgebrochen ſind, haben die Streikenden voll⸗ kommen neuartige Forderungen aufgeſtellt. Sie verlangen nicht nur ſofortige Einführung der 40⸗Stundenwoche, bezahlten Urlaub von 26 Tagen und 7=prozentige Lohnerhöhung, ſon⸗ dern darüber hinaus volle Bezahlung der Löhne während der ganzen Militärdienſtzeit, gleichgültig ob es ſich um eine Reſerviſten⸗ übung oder um den aktiven Militärdienſt handelt. Offenes Eingreifen Lowjelrußlands Ralalonien ſoll 3owjelſlaak werden— Enkhüllungen des„Malin“ 88 Paris, 22. Okt.„Moskau hat ſeinem Bürgerkriegsſpezialiſten Anatow Afſenko Voll— machten für Spanien erteilt!“ In Fettdruck bringt der„Matin“ dieſe Meldung unter An⸗ gaben der näheren Umſtände, die der Sowiet⸗ union jetzt zum offenen Eingreifen in den ſpaniſchen Bürgerkrieg Veranlaſſung gegeben zu haben ſcheinen. Der Londoner: Verichterſtatter des Blattes ſchreiht er habe aus verſchiedenen Quellen den Eindrud gewonnen, daß Moskau mit den ſpaniſchen Kommuniſten zuſammen aus Katalonien einen Sowjet⸗ ſtaat zu ſchaffen verſuche Die Aufgabe ſei dem eben genannten Afienko übertragen worden, der Gencralkonſul in Barcelona ſei. nackdem er vorher den Vot⸗ ſchafterpyen in Wartchau bekleidet hatte. Das ſowletruſſiſche Ceneral'onſulat in Barcelona bereite fieberhaft die Erruhtung eines ſtändi⸗ in Katalonien gen kommuniſtiſched Regimes vor. Jen Hinblick auf dieſe Tatſache ſei he⸗ zeichnend die plötzliche Abreiſe des Präſidenten za na nach Barcelona Nach außen hin handele es ſich bei dem Be⸗ ſchiuß um Fragen militäriſcher Art, in Wirk⸗ lichke't aber darum, mit der katalaniſchen Re⸗ gierung über die Verlegung der Madri⸗ der Regierungsſtellen nach Barcelona zu verhandeln. Dieſe Angelegenheit ſei nicht ganz einfach, weil die katalaniſchen Fuhrer auf ihre Unabhängigkeit eiferſüchtig bedacht ſeien. Wahrſcheinlich aber würde Afſenko ſich ins Mittel legen, um einen Plan zu erleichtern, der nur den Zielen Moskaus dienen könne. Die materielle Hilfe, die die Sowiets den ſpaniſchen Kommuniſten durch Landung von Schiffen und Lieferung von Kriegsmaterial in Katalonien zu gewähren gedächten, würden — ſo meine man— auf keine unüberwindlichen Hinderniſſe vom internationalen Geſichtspunkt aus ſtoßen, da das Abkommen von Montreux ſowietruſſi⸗ ſchen Fahrzeugen die Einfahrt ins Mittel⸗ meer durch die Dardanellen erlaube.(!) Der ilalieniſche Juflizminifter in München 88 München 22. Okt. Der italieniſche Juſtizminiſter Solmi traf am Donnerstag um 11.40 Uhr zur Teilnahme an der Jahres⸗ tagung der Akademie für deutſches Recht auf dem Münchener Hauptbahnhof ein. Er wurde vom Präſidenten der Akademie, Reichsminiſter Dr. Frank, am Bahnhof herzlich willkom⸗ men geheißen. Gefährliches Fpiel der engliſchen Ippoſilion London, 21. Okt. Die Oppoſition ſcheint ſich in der Unterſtützung der Politik Sowjiet⸗ rußlands noch überbieten zu wollen. Am Mittwoch wurde in einer Sitzung des Na⸗ tionalrats der Labour Party eine Ent- ſchließung gefaßt, in der zu einem mög⸗ lichſt baldigen Zeitpunkt eine Einberufung des internationalen Gewerkſchaftskongreſſes und der zweiten Internationale in Paris gefor⸗ dert wurde zum Zwecke der Erörterung der Lage in Spanien im Lichte der Verletzungen des Nichteinmiſchungsabkommens. Weiter wurde beſchloſſen, eine gemeinſame Sitzung der drei nationalen engliſchen Aus⸗ ſchüſſe einzuberufen, auf der die britiſchen Ab⸗ geordneten über das gemeinſame internatio⸗ nale Treffen berichten ſollen. „Preß Aſſociation glaubt daraus folgern zu dürfen, daß die Oppoſition und die ewerk⸗ ſchaften noch nicht endgültig entſchloſſen ſeien, ihre Nichteinmiſchungspolitik zu ändern, daß es aber nach der Beratung mit den Gewerk⸗ 1982855 und Marxiſten in Frankreich erfolgen önnte. Angarn für aufbauende Friedens polilil Miniſterpräſident Daranyi verkündet ſein Regierungsprogramm Budapeſt, 21. Okt. Der ungariſche Mi⸗ niſterpräſident Daranyi gab am Mittwoch im Reichstag eine programmatiſche Erklärung über die innen⸗ und außenpolitiſchen Richt⸗ linien ſeines Kabinetts bekannt, wobei er eingangs darauf hinwies, daß dieſe Richt⸗ linien durch die politiſchen Gevankengänge des verſtorbenen Miniſterpräſidenten Gömbös be⸗ ſtimmt ſeien. Der Miniſterpräſident ſtellte ſodann feſt, daß in Ungarn für den Kampf der Welt⸗ anſchauungen kein Platz vorhanden ſei, da eine Staatsführung in dieſem Lande nur auf nationaler chriſtlicher Grund⸗ lage möglich ſei. Der Miniſterpräſident wandte ſich dann außenpolitiſchen Fragen zu und betonte die Unveränderlichkeit der Grundſätze der ungari⸗ ſchen Außenpolitik, die auf eine au f⸗ bauende Friedenspolitik hinziele. Ungarn werde weiter die warmen Freund⸗ ſchaftsbande zu Italien und Oeſterreich, den Unterzeichnermächten der römiſchen Protokolle, entwickeln und ſelbſtverſtändlich auch ſeine größte Aufmerkſamkeit der Pflege des tradi⸗ tionellen guten Verhältniſſes zu Deutſchland widmen. Miniſterpräſident Daranvi betonte ſodann, daß die außenpolitiſchen Intereſſen Ungarns nur dann mit Erfolg gewahrt werden könnten, wenn im Innern des Landes Ruhe un d Ordnung herrſche. Der Miniſterpräſident wies ſchließlich noch auf die Notwendigkeit der Schaffung weiterer Abſatzgebiete hin und ſetzte ſich energiſch für den Schutz der agrari⸗ ſchen Intereſſen ein. Die Wehrmacht werde mit allen zur Verfügung ſtehenden Mitteln weiter ausgebaut werden. Den Gedanken einer Abwertung der ungariſchen Währung lehne die Regierung entſchieden ab. Namens der Partei der nationalen Einheit äußerte Peſthy ſein Vertrauen zum Mi⸗ niſterpräſidenten, zur Regierung und zu ihrem Programm. Der Präſident der Kleinland⸗ wirtepartei, Eckardt, erklärte, daß ſeine Partei die Bildung der neuen Regierung mit Beruhigung aufgenommen habe. Die Rerbewegung proleſtierk Die verbotene Verſammlung ſoll doch ſtattfinden. S8 Brüſſel, 22. Oktober. Zu dem Verbot, das der Miniſterrat in der Nacht zum Don⸗ nerstag über die für nächſten Sonntag ange⸗ kündigte Maſſenverſammlung der Rexbewe⸗ gung verhängt hat, veröffentlicht die Leitung der Rexbewegung eine Erklärung, worin es heißt: Rex ſei über dieſe Entſcheidung des Kabinetts erſtaunt. Die Entſchließung ſei durch nichts gerechtfertigt, denn bei der in Ausſicht genommenen Verſammlung handele es ſich um eine ſtreng private Veranſtaltung auf privatem Eigentum, zu der nur perſönli⸗ Verannimachmegen der N. S. D. A. P. Kreis Heppenheim NS B., Kreiswaltung. Ich ſetze die angekündigten Bezirlsa., ell. wie folgt feſt: 1. Weſchnitztal: Mittwoch, den 28. Okt., nachmittags 3 Uhr, Deutſches Haus Birkenau. 5 2. Neckartal: Samstag, den 31. Oktober. 3. Ueberwald: Mittwoch, den 4. Novbr. 4. Wimpfen: Samstag, den 7. Noobr 5. Heppenheim, Viernheim: Mittwoch den 11. November 1936. Die Art der Durchführung bleibt den Be⸗ zirken überlaſſen. Zeit und Lokal iſt min umgehend mitzuteilen. Am Sonntag, den 25. Oktober 1936, findet zu Birkenau im„Deutſchen Haus“ 8.30 Uhr beginnen, eine wichtige Beſpre⸗ chung aller Schulungsredner des NSL unter der Leitung des Kreisſchulungsleiters der NSDAP. ſtatt. Nachſtehende Pg. ha⸗ ben daran teilzunehmen: Dr. Müller, Kar! Lipp, Ludwig Schneider, Ludwig Roß, Kar Spengler, Val. Sieger, Wilh. Keil, Adolf Friſter. Ich erwarte vollzähliges Erſcheinen. Die Perſonalbogen ſind mir reſtlos ra⸗ ſcheſtens einzusenden. Ruppert, Kreisleite: 8 ASB DA. NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Heppenheim Amt: Deutſches Vollsbildungswerk Ant 17. Oktober 1936 wurde im ganzen Gau⸗ gebiet das Deutſche Volksbildungswerk mit wür⸗ digen Feierſtunden begonnen. Im Laufe der kommenden Wochen und Monate werden in allen Ortsgruppen des Kreiſes Hep⸗ penheim Veranſtaltungen im Rahmen des Deut⸗ ſchen Volksbildungswerkes durchgeführt. In der Woche vom 26. bis 31. Oktober 1936 finden folgende Veranſtaltungen ſtatt: am 29. Oktober 1936: in Fürth(Gaſthas zur Wage), Farenkopf am 31. Oktober 1936: in Heppenheim(Saalbau Kärchner). Thema: Bolſchewismus in Spanien. Der Redner, ein Spanienflüchtling, iſt ein aus⸗ gezeichneter Spanienkenner und hat an den furcht⸗ baren Ereigniſſen der letzten Monate unmittelbar Anteil gehabt. Wo er bis jetzt geſprochen hat, hat er nicht nur Begeiſterung hervorgerufen, ſondern den Hörern die Augen in einer Weiſe geöffnet, wie niemand erwartet hatte. Wir lernen durch dieſe Vorträge die blutrünſtige Madrider Regierung, die Mordzentrale Moskau und die Bedrohung der geſamten Welt durch den Bolſchewismus in er⸗ ſchreckender Deutlichkeit kennen. Der Redner, ein Lehrer an der deutſchen Schule in Madrid, hat ſich wie alle ſeine Berufskameraden in Madrid, Barcelona und anderen ſpaniſchen Städten, große Verdienſte um die Sicherung und Bergung unſerer Landsleute erworben. Wir wiſſen ſchon heute, daß ſich alle Volksge⸗ noſſen für derartige Vorträge intereſſieren. Keiner wird ohne tiefen Eindruck von dieſem Blick in das größte Unruhezentrum der Welt ſcheiden. Vetter, Kreisobuaul der DAF. ieee eee che ſchriftliche Einladungen ergangen ſeien. Infolgedeſſen unterwerfe ſich diektexbewegung dieſer ungeſetzlichen und unhaltbaren Ent⸗ ſcheidung nicht. Die Verſammlung werde ſtatt⸗ finden. Meuterei auf einem ſowjelruſſiſchen Kreuzer Warſchau, 21. Oktober. Wie hier aus ſicherer Quelle verlautet, ſind in der Sowjet⸗ union eine Reihe von Ukrainern er⸗ ſchoſſen worden, die vor nicht langer Zeit aus den oſtpolniſchen Gebieten dorthin geflo⸗ hen waren. Zumeiſt handelt es ſich um Kom⸗ muniſten, die ſich in Polen als Agitatoren Moskaus betätigt hatten. Wie hier bekannt wird, ſind weiter im Fer⸗ nen Oſten zahlreiche hohe ſowjetruſſiſche Wür⸗ denträger aus Armee, Partei und Verwaltung verhaftet worden. Unter ihnen befinden ſich ſämtliche Bezirksſekretäre der Partei, hohe Beamte der Amur-Eiſenbahn, die Direktoren mehrerer Schiffahrtslinien und eine Reihe von Anhängern des Marſchalls Blücher. Schließlich wird bekannt, daß die Beſatzung des Kreuzers„Gilak“ am Montag gemeu⸗ tert habe. Es ſei gelungen, die Meuterei nie⸗ derzuſchlagen und die Meuterer, an deren Spitze ein alter Kommuniſt namens Schymo⸗ najew ſtand, zu verhaften. Auch der Kapitän des Kreuzers, der mit den Meuterern unter einer Decke geſteckt haben ſoll, ſei feſtͤenom⸗ men worden. Das internationale Rote Kreuz in London hat aus Madrid die Nachricht erhalten, daß dort nach zuverläſſigen Schätzungen über 10 000 Perſonen(darunter 1500 Frauen). entweder als Geiſeln oder als Gefangene feſtgehalten würden. Amkriebe ausländiſcher Rommuniſten in Frankreich Eine Gemeinde wehrt ſich. Paris, 22. Okt Der Gemeinderat des rund 3500 Einwohner zählenden Ortes Longla⸗ ville bei Briey im Departement Meurthe⸗, et⸗Moſelle hat den Präfekten um die Erlaub⸗ nis gebeten, die Ortspolizei verſtärken zu dür⸗ fen, um der durch ausländiſche Kom⸗ muniſten betriebenen Agitation begegnen zu können. Der Bürgermeiſter brandmarkte in der Gemeinderatsſitzung die Umtriebe der Kommuniſten, in deren Reihen ſich nicht we⸗ niger als 1700 Ausländer befänden. Unauf⸗ hörlich würden vaterländiſch denkende Fran⸗ zoſen von dieſen Elementen provoziert. und man habe ſogar Kenntnis von Todesliſten. die die Kommuniſten über nationale Bürger aufgeſtellt hätten. Beſorgniſſe über den Lowjelpall Paris, 21. Oktober. Senator Armbruſter hat beim Miniſterpräſidenten eine paclamen⸗ tariſche Anfrage über den Sowjetpakt angemeldet. Er weiſt darauf hin, daß gewiſſe diplomatiſche Ereigniſſe die Befürchtung auf⸗ kommen ließen, ſowjetruſſiſchen Paktes ſeien und daß Frank⸗ reich ſeine beſten Freunde verliere. daß ſie die erſten Folgen des * 11 ͤ dJ 1 0 3 G. benz 2 fi! i dei 650 del ten fh lot Ant nich 45 20, l b. Ol 1 Haug Albober Wobt, Molt two 0 1 B00 ſt m t 1936 Haus eſpre N80 sleiterz 9. ha. 5 Kan 5, Katt Adolf been. 5 ta: wleilg N Hal t vit. Monat 5 gep⸗ i Deut . wendoy 1 in aus. fur ittelbat at, hal ſondern köffnet, durch erung, g der in er⸗ et, ein 5 hat ldd, ſeioll. gung Ent⸗ ſatt⸗ — Auf neuen Wegen vorwärls Im Jungvolk wächſt Deutſchlands Sporljugend i Am 1. Auguſt 1936, kurz vor den Olympiſchen Spielen, wurde zwiſchen dem Reichsſport⸗ führer und dem Reichsjugendführer ein Vertrag abgeſchloſſen der eine Forderung des Natio- nalſozialismus erfüllte die geſamte Deutſche lich zu erfaſſen und auch einer einheitlichen Sy der in der Geſchichte der neuen deutſchen Lei Jugend im Alter von 10—14 Jahren einheit⸗ ortausbildung zuzuführen. besübung einen Dieſer wichtigen Platz Vertrag, einnimmt, wurde in dieſen Tagen durch die zweiten Aus führungsbeſtimmungen und die darin enthal⸗ tenen klaren Anweiſungen über die Durchführung der damals geſtellten Forderungen Pläne der praktiſchen Verwirklichung nahe ge bracht. und Mit den zweiten Ausführungsbeſtim⸗ mungen werden einmal die Jugendabteilungen der Vereine und Verbände des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen für Jugend liche im Alter von 10—14 Jahren zum 1. De⸗ zember aufgelöſt. Leibeserziehung der Deutſchen Jugend dieſes DR L. werden ihre Erfahrungen im Deutſchen Deutſchen Jugend einſetzen. Durch die Einfü ſchen Jungvolk iſt eine weitgehende Förderung gewährleiſtet und die Forderungen des Nation a der Sinn Dem Jungvolk wurde für die Zukunft die Betreuung und einheitliche Alters übertragen. Jungvolk weitgehend zum Wohl der geſamten hrung des freiwilligen Sportdienſtes im Deut⸗ Die fachlichen Kräfte des der Leibesübungen in der Deutſchen Jugend lſozialismus erfüllt. des Verkrages zwiſchen Reichsſporlführer und Reichsjugendführer Die zweiten Ausführungsbeſtimmungen zum Vertrag vom 1. Auguſt 1936 zwiſchen dem Reichs ſportführer und dem Jugendführer des deutſchen Reiches über die einheitliche Erfaſ⸗ ſung der geſamten deutſchen Jugend im Alter von 10—14 Jahren bringen eine Erklärung über den tieferen Sinn und Geiſt der Durch⸗ führung dieſes für die geſamte deutſche Leibes⸗ übung entſcheidenden Vertrages. Der Sinn des Vertrages(zwiſchen Reichs⸗ jugendführer und Reichsſportführer vom 1. Auauſt) iſt neben der Abgrenzung der Auf⸗ gabengebiete und der engen Zuſammenarbeit zwiſchen dem DR. und dem Deutſchen Jung⸗ volk die Sicherung der organiſatoriſchen und erzieheriſchen Einheit im Deutſchen Jungvolt und die Gewinnung der Maſſe der deutſchen Jugend in viel größerem Ausmaße als bisher für die Leibesübungen, die ſportlichee Leiſtung und den ſportlichen Wettkampf. Der Reichs⸗ ſportführer hat es allen Vereinsführern im DL. zur Pflicht gemacht, ſich mit aller Kraft dieſer neuen Aufgabe zu widmen und alle auf⸗ tauchenden Fragen und Schwierigkeiten im 7e der Kameradſchaft und Freundſchaft zu regeln. Was bringen die Ausführungsbeſtimmungen zum Deutſchen Jugendabkommen? Die zweiten Ausführungsbeſtimmungen zum Vertrag des Reichsſportführers und des Reichsjugendführers vom 1. Auguſt 1936 über die einheitliche Ausbildung und Erziehung der deutſchen Jugend im Alter von 10—14 Jahren bringen für die praktiſche Durchführung fol⸗ gende Beſchlüſſe: 1. Alle noch nicht im Deutſchen Jungvolk ſte⸗ henden Jugendlichen des DL. im Alter von 10—14 Jahren werden bis ſpäteſtens 1. 12. 1936 in das Deutſche Jungvolk über⸗ führt. Die Aufnahmeſperre für den Eintritt in das Deutſche Jungvolk wird mit dieſem Zeitraum für die Jugendlichen der Turn⸗ und Sportvereine aufgehoben. 2. Die Jugend⸗Abteilungen der Vereine und Verbände des DR. im Alter bis zu 14 Jah⸗ ren werden auf Anordnung des Reichsſport⸗ fübrers mit Wirkung vom 1. 12. 1936 aufae⸗ Jlöſt. Lehrgänge für Jugendliche unter 14 Jahren werden davon nicht berührt. lichen nach ihren Anlagen 3. Das Deutſche Jungvolk führt lt. Anord⸗ nung des Reichsjugendführers neben dem all⸗ gemeinen Jungvolkdienſt für die nun zu be⸗ treuende deutſche Jugend im Jungvolkalter einen freiwilligen Sportdienſt durch auf den⸗ jenigen Sportgebieten, die von den Jugend⸗ und Neigungen entſprechend ſelbſt gewählt werden können. Der freiwillige Sportdienſt gilt insbeſondere der leiſtungs⸗ und wettkampfmäßigen Förde; rung der Jugendlichen. 1 4. Der freiwillige Sportdienſt des Deutſchen Jungvolts iſt zuſätzlicher Jungvolk⸗ dienſt. Er findet in einer Dauer von unge⸗ fähr 14—2 Stunden wöchentlich und an zwei Sonntagen(Vor- oder Nachmittag) im Monat ſtatt. Dieſe Uebungsſtunden, die in erſter Linie die Gebiete Leichtathletit, Schwimmen, Hand⸗ ball Fußball und Turnen umfaſſen, dürfen ſich mit dem allgemeinen Jungvolkdienſt in den Leibesübungen(Luftgewehrſchießen, Gelände⸗ ſport, Fahrt, Marſch und Lager) nicht über⸗ ſchneiden. 5. Die Durchführung des freiwilligen Sport⸗ dienſtes liegt in den Händen des Deutſchen Jungvolks. Die Vereine des DR. ſtellen für die Durchführung ihre Geräte, Uebungsſtätten und die geeigneten Uebungs⸗ leiter zur Verfügung, um durch eine fach⸗ gemäße Unterrichtung den ſportlichen Nach⸗ wuchs von früheſter Jugend an ſicherzuſtellen 6. Die Uebungsleiter und Jugend warte, die im Sportdienſt des Deutſchen Jungvolks tätig ſind. müſſen im Laufe des nächſten Jahres Mitglieder der Hit ler⸗Jugend bzw. des Deutſchen Jungvolkes werden. 7. Die Einführung des freiwilligen Sport⸗ dienſtes im Deutſchen Jungvolk macht die Umorganiſation des Uebungs⸗ und Wett⸗ kampfbetriebes der Jugendlichen im Alter von 10—14 Jahren notwendig, die mit dem 1. 12. 1936 beginnt und am 15. 3. 1937 ſpäteſtens be⸗ endet iſt. 8. Durch die Ausführungsbeſtimmungen im Jugend⸗Abkommen zwiſchen dem Reichsſport⸗ führer und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches werden in gemeinſamer Arbeit in Zu⸗ kunft Hitler⸗Jugend und DR. Schulter an Schulter ſtehen, da die Erfahrungen der Ver⸗ eine auf ſportlichem Gebiete dem neuen Jung⸗ volldienſt zur Verfügung geſtellt werden. Die Grundſchulung der Jugendlichen von 10— 14 Jahren Die zweiten Ausführungsbeſtimmungen zum Jugend⸗Abkommen vom 1. Auguſt 1936 zwi⸗ ſchen dem Reichsſportführer und dem Jugend führer des Deutſchen Reiches übertragen für die Zukunft als eine Erfüllung der Forderung des Nationalſozialismus nach einheitlicher Erfaſſung der Deutſchen Jugend im Alter von 10—14 Jahren dem Deutſchen Jungvolk zwei große Aufgabengebiete: Einmal die Erfaſſung der geſamten Deut— ſchen Jugend im Jungvolkalter in der Grund⸗ ſchulung der Leibesübungen die zum allge⸗ meinen Junavolkdienſt gehört, und zum anderen die freiwillige Sportaus⸗ übung. Die Grundſchulung im Deutſchen Jungvol! in der Leibesübung ſetzt ſich aus folgenden Gebieten zuſammen, die nun in der Zukunft die geſamte Deutſche Jugend im Alter von 10—14 Jahren erfaßt: 1. Uebungen ohne Gerät(Körperſchule), 2. Uebungen mit Gerät(Medizinball⸗Uebungen und Kugelaymnaſtit), 3. Uebungen am Ge⸗ rät(Sproſſenwand), 4. Spiele ohne Gerät Scherzſpiele und Laufſpiele), 5. Spiele mit Gerät(Medizinballſpiele und Staffeln, Baum⸗ ſtammwerfen und allgemeine Ballſpiele), 6. Kampfſpiele(Handball, Fußball), 7. Bodentur⸗ nen(Rollen und Ueberſchläge). 8. Hindernis⸗ turnen les beſteht aus: a) Hindernisturnen an lebenden Hinderniſſen, aus b) Hindernistur⸗ nen mit Turngeräten und c) den Hindernis⸗ bahnen), 9. Boxen(nur Boxſchule, kein Kampf), 10. Freiringen Gerungen wird nur im Stand. Wer den Boden zuerſt mit dem Körper zwiſchen Knie und Ellbogen berührt wird als beſiegt er⸗ klärt), 11. Schwimmen, 12. Rettungsſchwim⸗ men(Befreiungs⸗ und Rettungsgriffe), 13 Leichtathletit(Lauf und Sprung und Wurf, ohne alle techniſchen Uebungen), 14. Wald⸗Ge⸗ lände⸗ und Hindernislauf und Mannſchafts⸗ Staffeln. Das Ziel dieſer Grundſchulunag liegt in der Erringung des Leiſtungsabzeichens der Hitler⸗Jugend oder des Deutſchen Jung⸗ volles. Boxen, Ringen und Stilaufen im Junavolk Ausdrücklich werden die Sportgebiete Boxen Ringen und Skilaufen aus dem freiwilli⸗ gen Sportdienſt herausgelöſt, da ſie ein weſentlicher Beſtandteil der Grundſchulung des Deutſchen Jungvolks bedeuten. Eine frühzeitige Spezialiſierung und wettkampfmäßige Betätigung auf dieſen Ge⸗ bieten iſt nach Auffaſſung des Reichsſportfüh⸗ rers und des Jugendführers des Deutſchen Reiches nicht erwünſcht. Aus dieſem Grunde ſtellt das Deutſche Jungvolk im Boxen, Rin- gen und Skilaufen keine freiwillige Sport⸗ dienſtgruppen auf, ſondern die zuſtändigen Vereine des DR. ſtellen für dieſe Sport⸗ gebiete Uebungsleiter und Geräte zur Ver⸗ fügung. Ebenfalls auch für die mehrtägigen Lehrgänge, die vorwiegend der Schulung von Sportwarten des Deutſchen Jungvolkes auf dieſen Sportgebieten dienen. Die Ausbildung im Boxen und Ringen geſchieht nach der Aus⸗ bildungsvorſchrift der Hitler-Jugend„HJ. im Dienſt“, die Ausbildung im Skilaufen nach der; Aus bildunas vorschrift des Fachamtes Ski⸗ auf. Dem Pimpf ſtehen alle Sportgebiete offen. Die nunmehr in der Organiſation des Deut⸗ ſchen Jungvolkes zuſammengeſchloſſene Jugend im Alter von 10—14 Jahren hat neben der allgemeinen Grundſchulung die Möglichkeit, in nach freier Wahl der einzelnen Jungen zuſam⸗ mengeſtellten freiwilligen Sportdienſtgruppen alle Sportgebiete des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen zu pflegen. Ausgenom⸗ men ſind dabei Boxen, Ringen und Skilaufen, die ebenfalls ein weſentlicher Beſtandteil der Grundſchuluna ſind. Der freiwilligen Wahl der Pimpfe bleibt es überlaſſen ſich über die Grundſchulung hinaus für Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Fußball, Turnen oder andere Sportarten zu entſcheiden. Der freiwillige Sportdienſt beim Deutſchen Jungvolk. Auf Grund des Abkommens zwiſchen dem Reichsſportführer und dem Jugendführer des Deutſchen Reiches wird die bisher in den Ver⸗ einen des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen zuſammengeſchloſſenen Jugend im Alter von 10—14 Fahren in die Organiſation des Deutſchen Jungvolks überführt. Das Deutſche Jungvolk ſeinerſeits richtet einen freitvilligen Sportdienſt ein, innerhalb deſſen ſich jeder Junge nach freier Wahl auf irgend einem Gebiet betätigen kann und der jeweils nach Lage der örtlichen Sportverhältniſſe durchgeführt wird. Die Sportdienſtſtunden werden dann im Einvernehmen zwiſchen dem Jungbannführer und dem Kreisjugendwart einheitlich für einen Junabannbereich feſt⸗ gelegt. Der freiwillige Sportdienſt iſt zuſätz⸗ licher Junavolldienſt und ſoll wöchentlich ein⸗ mal und an zwei Sonntagen im Monat mii einer Dauer von 1½ bis 2 Stunden durch geführt werden. i DR L. betreut den Sport der Pimpfe Mit dem Zuſammenſchluß der geſamten Deutſchen Jugend im Alter von 10—14 Jahren in der Organiſation des Deutſchen Jungvol⸗ les hat jeder Junge Gelegenheit. einen ſelbſtgewählten Sport zu treiben. Er meldet ſeinem Fähnleinfäh⸗ rer, für welches Sportgebiet er ſich beſonders intereſſiert und die Jungen mit gleichen Wün⸗ ſchen werden dann zuſammengefaßt und von einem Jugendleiter aus Vereinen des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen aus— gebildet. Natürlich muß dabei berückſichtigt werden, daß unter verſchiedenen Verhältniſſen auch örtlich unterſchiedliche Durchführungen offen bleiben. Die Fähnleinführer und die in dem Ortsbezirk zuſtändigen Sportvereine regeln in gemeinſamem Einvernehmen die Uebungszeiten, in denen die Vereine des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen ne⸗ ben ihren Jugendleitern auch die Sportplätze und Geräte zur Verfügung ſtellen. Jungen, die ſich eine Sportart gewählt haben verpflichten ſich damit, regelmäßig am Sportdienſt teilzu⸗ nehmen. Wie Jungvolk und Sportvereine zuſammen⸗ arbeiten Während die Deulſche Jugend im Alter von 10—14 Jahren nun geſchloſſen in der Organi⸗ ſation des Deutſchen Jungvolkes ſteht, bleibt den Vereinen im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen die ſportliche Pflege und Aus⸗ bildung dieſer Jungen überlaſſen. Die frei⸗ willigen Sporddienſtgruppen werden, wenn im Ortsbezirk tein Verein des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen vorhanden iſt, von Jungvolk ſelbſt betreut. Iſt an einem Ort nur ein Verein, einer beſtimmten Sportart vor⸗ handen, ſo wird deſſen Uebungsleiter für die Ausbildung der Jugend herangezogen, die ſich dieſen Sportzweig gewählt haben. Das ſchließt natürlich nicht aus, daß, wenn beiſpielsweiſe nur ein Fußballverein da iſt, die Jungen ſich auch Leichtathletik oder eine andere Sportart, ausſuchen können, in der ſie dann wieder von befähigten Führern des Jungvolkes unterwie⸗ ſen werden. Sind mehrere Vereine an einem Ort vereinigt, ſo bleibt es den Vereinen und den Fähnleinführern überlaſſen, die Betreu⸗ ung der Sportdienſtgruppen nach gegenſeitiger Verabredung feſtzulegen. In Großſtädten wird es ſich ergeben, daß im Bereich eines Fähnlein DRL.⸗Vereins verchiedene Sport⸗ zweige vertreten ſind. Hier übernimmt der zuſtändige Jungbannführer im Einvernehmen mit dem Kreisführer bzw. dem Kreisjugend⸗ wart des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ itbungen die Regelung des freiwilligen Sportdienſtes. Eine Löſung iſt auch ſo möglich, daß das dem einen Verein am naheliegendſte Fäbnlein die Jungen zum Sportdienſt zuſam⸗ menzieht, die ſich die Sportart dieſes Vereins gewählt haben. Wo ſich nur einzelne Pimpfe eines Fähnleins für eine Sportart melden, können dieſe natürlich aus mehreren Fähnlein zu einer Sportdienſtgruppe vereint werden. Wo Schwieriakeiten bei der Durchführung des freiwilligen Sportdienſtes auftreten, haben ſich der Junabannführer und der Kreisführer des DR. einzuſetzen und eine gerechte Löſung zu fördern. Im Geiſt der Kameradſchaft und Freundſchaft. Da die Deutſche Sportjugend im Alter von 10—14 Jahren nunmehr in die Organiſation des Deutſchen Jungvolkes überführt wird, er⸗ ſteht dem Jungvolk ſowohl wie dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen die Aufgabe, dieſe Jugend im Geiſt der Kame⸗ radſchaft und Freundſchaft ſport⸗ lich zu betreuen. Die Jungbannführer überwachen die Eingliederung der Jugend⸗ lichen aus der Sportbewegung und fördern die Aufſtellung der freiwilligen Sportdienſt⸗ gruppen in denen ſich jeder Pimpf nach eige⸗ ner Wahl betätigen kann, während die Jugend⸗ leiter der DR.⸗Vereine ſo wie die Vereine ſelbſt mit ihren ſportlichen Einrichtungen dem Jungvolk zur Verfügung ſtehen. Die Uebungs⸗ leiter der Vereine, die der Jugendorganiſation noch nicht angehören, können nach halbjähr⸗ licher Tätigkeit ihre Aufnahme in die Hitler⸗ Jugend beantragen. Der Wettkampfbetrieb der Jungen im Alter von 10—14 Jahren iſt ſei⸗ tens des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen mit Wirkung vom 1. Dezember 19363 abgebrochen und wird nach erfolgter Aufſtel⸗ lung der freiwilligen Sportdienſtgruppen im Einvernehmen mit dem Reichsſportführer ge⸗ regelt. Unſere Handball-VBorſchau Gauklaſſe TSV. Herrnsheim— Germania Pfungſtadt Pfalz Ludwigshafen— MSV. Darmſtadt VfR. Schwanheim— FSV. Frankfurt Ingobert St. Ingbert— Spv. 98 Darmſtadt Diesmal wieder vier intereſſante Paarungen, bei denen die Platzvereine im Vorteil ſind.— Unſere Herrnsheimer haben ihr zweites Heimſpiel gegen den Neuling Pfungſtadt, der an dritter Stelle ſteht und als äußerſt ge⸗ fährlich bekannt iſt. Das Kräfteverhältnis dürfte ſich allerdings etwas verſchoben haben, denn die Pfungſtädter haben vier gute Spieler verloren und ſind im Angriff erheblich ge⸗ ſchwächt, treten alſo unter den gleichen Ver⸗ hältniſſen an wie Herrnsheim, das zukünftig auf Kräger und Worms verzichten muß. Die Herrnsheimer wollen nun Kiſſel aus dem Tor in den Angriff nehmen und an ſeine Stelle den jungen Kronauer nehmen. Ob die Umſtellung glückt, wird das Spiel beweiſen, trotzdem Kronauer im Tor ſehr tüchtig iſt. Der Platzvorteil ſollte unſerem Altmeiſter einen kleinen Vorſprung ſichern. Das wichtigſte Spiel findet in Ludwigs⸗ hafen ſtatt, wo MSV. Darmſtadt verſu⸗ chen wrd, den Tabellenführer zu beſiegen u damit zum erſten Punktgewinn zu kommen. Wenn die Darmſtädter mit Krüger antreten können, wird das ohne weiteres möglich ſein. — VfR. Schwanheim hat in F S V. Frankfurt zwar ebenfalls einen guten Gegner, wird jedoch u. E. nach auch mit dieſem fertig.— St. Ingbert ſteht ohne Sieg da und wird alles verſuchen, um gegen die 98er zu beſtehen. Ob das gelingt, bezweifeln wir allerdings. Bezirksklaſſe Wormatia Worms— Tv. Wies Oppenheim Tgde. Pfeddersheim— Turnv. Birkenau Turnv. Lampertheim— Turnv. Piffligheim Turnv. Offſtein— Tunv. Leiſelheim Die Vorausſagen ſind bei dieſen Zuſam⸗ menſtellungen zum Teil recht ſchwer. Weitge⸗ hende Bedeutung hat das Vormittaasſpiel Wormatia Worms gegen Tv. Wies ⸗ Oppenheim, bei dem die Platzbeſitzer im Falle eines Sieges oben bleiben und die Gä⸗ ſte aus ihrer Spitzenſtellung verdrängen oder umgekehrt in die Mitte zurückfallen, während Wies⸗Oppenheim eine gefährliche Stelle glück⸗ lich umſchifft hätte. Die Wormſer haben den Platzvorteil, aber Wies⸗Oppenheim dürfte ſpielſtärker ſein. Was entſcheidet jetzt?— Der andere Tabellenführer Pfeddersheim darf zuhauſe den Tv. Birkenau empfan⸗ gen. Ebenfalls ein erſtklaſſiger Gegner, der die Platzbeſitzer aus ihrer Reſerve herauslocken wird. An einem Sieg des vorjährigen Mei⸗ ſters iſt jedoch nicht zu zweifeln.— Zwei gleich. wertige Gegner treffen in Lampertheim aufeinander. Pfiffligheim muß erſtmals auswärts beweiſen, ob es in der Lage iſt, auch auf fremdem Platz gut zu ſpielen. Der Aus⸗ gang iſt durchaus offen, denn die Lamperthei⸗ mer werden nicht in ſtärkſter Aufſtellung an⸗ treten können.— Tv. Offſtein wird zu⸗ hauſe mit dem Tv. Leiſelheim nach Kampf fertig werden. Es kommt allerdings darauf an, welche Leute die Platzbeſitzer zur Verfügung haben. Kreisklaſſe Turngem. Oſthofen— Turnv. Heppenheim Turnverein Hochheim— Turnverein Alsheim Der Tabellenführer dürfte auch in O ſtho⸗ fen bei ſeinen vorzüglichen Leiſtungen ſicher gewinnen, und die Hochheimer werden ſicher auch mit Als heim zuhauſe fertig. Das dritte Spiel kommt nicht zuſtande, weil en ſeine Mannſchaft zurückgezogen 3 MI TEILE MICH JpONIZELUTUNe Verantwortlich für die Hauptſchriftleitung Franz Krawutſchke, Worms, für den Anzeigenteil Otto Watzke, Worms. Durchſchnitts auflage der Montagsausgabe III. Vj. 1936 über 20 000. Verlag: Vereinigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms a. Rh. Druck: Wormſer Verlags- und Druchereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Fernſprecher der Schriftleitung Nr. 5141. Nummer Erſcheint ſeden Montag u. Freitag. Bezugspreis der Montags⸗ ausgabe bei Kreuzbandverſand RM. 1.20 monatl. einſchl. Porto. 81 Anzeigengrundpreis für 1 mm Höhe u. 22 mm Breite 9 Rypfg., im Texteil bei 67 mm Breite 40 Rpfg., nach Preisliſte Nr. 5. Worms a. Rh. Freikag, den 23. Oklober 1936 Anzeigen und Beilagen werden nur für die Montagsausgabe angenommen. Anzeigenannahmeſtelle Worms, Römerſtraße 56, Verlagsgeſchäftsſtelle Wollſtraße 2. P. S. K. Eshfn. 4674 der Vereinigten Zeitungsverlagsgeſellſchaft m b. H., Worms a. Rh 16 8 9 Zahrgang fe. Benrath am Sonnkag in Worms Die hohmann-Elf gegen Wormatia in der Tſchammer-Bokalrunde En Volk— En Reich— Ene dugend Die Arbeilsanweiſungen zum neuen verkrag zwiſchen Due. und 3.— Jüdweſlt-Meiſterſchaftsſpiele brin⸗ gen als Haupiſchlager: Einkrachl gegen 35 B. Frankfurl-In den handball-Gauſpielen kreffen ſich u. a. 75. herrnsheim und Germania Pfungſtadl die Punklekämpfe in Jüddeulſchland Spielbetrieb in allen Gauen Intereſſante Großkämpfe Der letzte Oktoberſonntag bringt zwar wie⸗ der ein eingeſchränktes, dafür aber ſehr in⸗ tereſſantes Fußballprogramm. In einigen Gauen ſtehen Großereigniſſe erſten Ranges auf dem Programm, ſo die großen traditionellen Lokalkämpfe in Frankfurt a. M. und Nürn⸗ berg und in Heſſen das Zuſammentreffen zwi⸗ ſchen dem augenblicklichen Tabellenführer und dem Gaumeiſter. Eintracht— Fußballſportverein Im Gau Südweſt ſtehen nur drei Treffen auf der Karte. Kickers Offenbach kann egen Wormatia Worms wegen des Pokal⸗ ſpiels nicht antreten, und das Treffen Pirma⸗ ſens— Union Niederrad iſt wegen einer Gau⸗ veranſtaltung der NSDAP. abgeſetzt worden. Das Spiel des Tages iſt das Frankfurter Lo⸗ kalſpiel Eintracht— Fußballſport⸗ verein, das älteſte und traditionsreichſte Spiel der Mainſtadt, das dieſe beiden alten und früher ſo erfolgreichen Clubs wieder ein⸗ mal zuſammenführt. Dieſe Spiele haben immer, unbekümmert um den Tabellenſtand beider Mannſchaften, ihr Publikum gehabt und am Sonntag wird es auch auf dem Platz am Bornheimer Hang, wo die zurzeit heimatloſe Eintracht dieſes Spiel austrägt, Hochbetrieb geben. Die Riederwälder begeben ſich alſo frei⸗ willig in die„Höhle des Löwen“. Für dieſes Treffen eine Vorausſage zu geben, iſt wie bei faſt allen Spielen des Gaues 13 nahezu un⸗ möglich. Iſt es doch an der Tagesordnung, daß faſt laufend die Sieger des einen Sonntags am nächſten die klar Geſchlagenen ſind. Am letzten Sonntag mußten die Eintrachtler in Worms eine ſchwere Schlappe hinnehmen, während die Bornheimer zu Hauſe gegen Bo⸗ ruſſia Neunrkirchen nicht überzeugten. Zurzeit erſcheint es uns, daß der FSV. den ſtärkeren Angriff und Eintracht die ſtärkere Abwehr be⸗ ſitzen. Die größere Kampfkraft liegt aber nach den letzten Erfahrungen beim FSV., und dieſe dürfte vielleicht zuſammen mit dem glücklichen Umſtand, das Spiel auf gewohntem Gelände durchführen zu können, für einen Sieg der Bornheimer den Ausſchlag geben. Der F V. Saarbrücken wird ſich zu Hauſe mächtig anſtrengen, ſeine erſten Punkte zu gewinnen. Bei der augenblicklich ſehr guten Form der Boruſſen wird dieſes Vorhaben aber kaum lücken. Es ſei denn, daß der FVS. eine eiſtung bieten würde, die alles bisher Ge⸗ zeigte weit übertrifft. Dem SV. Wies ba⸗ den müßte man nach ſeinem klaren 711 über Pirmaſens für ſein Heimſpiel gegen Sport⸗ freunde Saarbrücken einen ſicheren Sieg zutrauen. Offene Spiele in Baden In Baden ſind die beiden führenden Mann- ſchaften ſpielfrei. Hier hat der Vf R. Mann⸗ heim Gelegenheit, durch einen Sieg beim Neuling in Raſtatt zu den führenden Pforz⸗ heimern aufzulaufen. Leicht wird aber ein ſolcher Sieg auch in Raſtatt nicht ſein. In Karlsruhe erwartet der K F V. den VSL. Neckarau und damit treffen die beiden Ta bellenletzten zuſammen. Da beide Vereine ſich mächtig anſtrengen müſſen, wieder nach„oben“ zu kommen, wird es einen heißen Kampf ge⸗ den, der u. U. dem KFV. beide Punkte ein⸗ bringen kann. Die Sppygg. Sandhofen hat den Vf B. Mühlburg zu Gaſt und hier ſprechen die Ausſichten zugunſten des gaſt⸗ gebenden Neulings. Im vierten Spiel des Tages hat der Freiburger FC. auf eige⸗ nem Platz einen ſchweren Strauß mit den Germanen aus Brötzingen zu be⸗ ſtehen, und trotz des Platzvorteils ſtehen hier die Ausſichten mehr auf den Seiten der Gäſte. Trotz aller Vorausſagen und Mutmaßungen hat aber keines dieſer Spiele einen wirklichen Favoriten. Vollbetrieb gegen Württemberg Der führende Vf B. Stuttgart hat die Eßlinger Sportfreunde zu Gaſt, und es müßte hier ſchon eine große Ueberraſchung geben, wenn der VfB. nicht auch nach dieſem Treffen noch zu den wenigen ſüddeutſchen Mannſchaften gehören würde, die noch keinen Punkt verloren haben. Die Stuttgarter Kickers, die zurzeit mit dem wieder aufge⸗ ſtiegenen Union aus Böckingen den zweiten Platz teilen, haben zu Hauſe gegen die Spvg. Cannſtatt zu ſpielen. Die Aufgabe iſt nicht gerade leicht, immerhin aber auch nicht unlösbar, und nach dem erwarteten Verluſt dreier Punkte an den letzten beiden Sonntagen werden die Kickers alles daranſetzen, wieder ſiegreich zu bleiben. Union Böckingen hat es dagegen in Stuttgart beim Sport⸗ club ſchon ſchwerer, wenn auch die aller⸗ dings allzuoft trügeriſche Papierform zugun⸗ ſten der Heilbronner ſpricht. Die Stutt⸗ garter Sportfreunde müßten zu Hauſe gegen den ſiegloſen Neuling Göppin⸗ gen gewinnen und haben ſo die Ausſicht, einen Punktverluſt von Kickers oder Union vorausgeſetzt einen Platz höher zu rücken. Der SSV. Ulm, der gut begann, wird zu Hauſe ſicher mit einer guten Leiſtung aufwar⸗ ten, und ſo geben wir dem FV. Zuffen⸗ hauſen trotz ſeines Sieges über die Kickers keine großen Ausſichten. „Club“ gegen„Kleeblatt“ In Bayern ſteht das alte und ewig neue Lokalſpiel Nürnberg— Fürth auf der Karte, ein Großereignis erſten Ranges. Die Fürther ſind zurzeit Tabellenführer, doch ſteht der„Club“, der noch keinen Punkt verlor, in dieſer Beziehung beſſer. Wir ſchätzen die VBorendfampf zum„Tſchammer-Pokal“ Ver kommt in die Vorſchlußrunde? Der Kampf um den„Tſchammer⸗Pokal“, den der Reichsſportführer Hans von Tſcham⸗ mer und Oſten im Vorjahre geſtiftet hat und den im erſten Jahre ſeiner Austragung der 1. F. C. Nürnberg gewann, iſt bis zu den „letzten Acht“ gediehen. In Worms, Mann⸗ heim, Peine und Bremen wird am Sonntag um den Eintritt in die Vorſchlußrunde ge⸗ kämpft. Jede der vier Paarungen iſt ein Großereignis für ſich, in jedem Spiele wird mit erbittertem Einſatz gekämpft werden, denn jede der noch im Rennen liegenden acht Mann⸗ ſchaften hat den Ehrgeiz. das Erbe des 1. F. C. Nürnberg anzutreten. Die 4. Schlußrunde bringt folgende vier Paarungen: in Worms: Wormatia Worms— VfL. Benrath in Mannheim: SV. Waldhof— FC. Schweinfurt in Bremen: Werder Bremen— F. C. Schalke 04 in Peine: VfB. Peine— VfB. Leipzig. * Wormatia Worms bat im Vf. Ben⸗ rath einen Gegner erhalten, der zunächſt ein⸗ mal den Kaſſenerfolg dieſes Treffens ſichern dürfte. Die Benrather, die es fertig brach⸗ ten, den„Club“ aus dem Rennen zu wer⸗ fen ſind ſicherlich auch von dem Ehrgeiz be⸗ ſeelt, voll und ganz der Nachfolger der Nürn⸗ berger in dieſem Wettbewerb zu werden. Ihr ausgezeichneter um den Nationalſpieler Karl Hohmann gruppierter Sturm wird die Wormſer Hintermannſchaft einſchließlich des ſehr guten Hüters Ebert vor ſchwere Aufgaben ſtellen. Auf der anderen Seite befinden ſich aber auch die Heſſen augenblicklich in einer ſehr guten Form, wie ihre Tabellenführung in der Südweſt⸗Gauliga und ihr klarer Sieg über Eintracht am letzten Sonntag beweiſen. Eckert und Fath boten am Sonntag trotz Verletzun— gen ſehr aute Leiſtungen, und wenn dieſe bei den Brecher in Fahrt kommen. dann iſt auch das Schickſal der Rheinländer ungewiß. Der äußere Eindruck ſpricht zugunſten der Nieder⸗ rheiner, doch wäre ein Sieg des Südweſt⸗Gau⸗ meiſters auch nicht gerade als Senſation zu werten. Badens Meiſter SV. Waldhof und der F C. Schweinfurt, beides Vereine, die in den Meiſterſchaftsſpielen ihrer Gaue bisher noch keinen Punkt verloren, ſtehen ſich in Mannbeim gegenüber. Daß beide Mannſchaf⸗ ten in dieſem ſchweren Wettbewerb unter den „letzten Acht“ ſtehen, beweiſt, was ſie können. Die Waldböfer weiſen in den letzten Wochen eine Reihe ſchöner Erfolge auf und die ſtark auf Kampf eingeſtellte Elf iſt auch in der Lage, dem letzten bayeriſchen Bewerber den Weg unter die„letzten Vier“ zu verlegen. Den⸗ noch wäre es falſch, die Schweinfurter im vor⸗ aus als Verlierer dieſes Treffens zu bezeich⸗ nen. Die Elf. deren Nationalſpieler Kitzinger bei den Spielen Glasgow und Dublin zu den beſten Spielern auf dem Platze gehörte, iſt ſehr ſtark und wird auch in der bayeriſchen Meiſter⸗ ſchaft ein Wort mitreden. Das Plus, das wir Waldhof zurechnen, wird nur durch den Vor⸗ teil, in der Heimatſtadt ſpielen zu dürfen, be⸗ gründet. Schalke 04, zweimal hintereinander deut⸗ ſcher Meiſter, iſt im Kampf um den dritten Meiſtertitel durchgefallen. Umſo mehr werden ſich die Knappen bemühen, den Pokal zu ge⸗ winnen und ſich dadurch für die entgangene deutſche Meiſterſchaft zu entſchädigen. Wer⸗ der Bremen iſt ein Gegner, der in der allgemeinen Beurteilung ſeines Könnens hin⸗ ter den Weſtdeutſchen ſteht. Ob der Vorteil, daß das Spiel in Bremen ausgetragen wird, ſo groß iſt, daß die Elf ſo ſtark über ſich hin⸗ auswächſt, um die„Knappen“ zu ſchlagen, iſt die Frage. Wir glauben es nicht und erwarten Schalke in der Vorſchluß runde. Der VfB. Peine gehört zu den in letzter Zeit ſtark nach vorn gekommenen Mannſchaften der niederſächſiſchen Gauliga und iſt auf eige⸗ nem Platz durchaus in der Lage, den Pf. Leipzig zu ſchlagen, zumal dieſer im Gegen⸗ ſatz zu den Norddeutſchen in den bisherigen Meiſterſchaftsſpielen des Gaues Sachſen w immer reſtlos gefiel. Nürnberger, die lediglich mit ihren Spielen im Rückſtand ſind, als etwas ſtärker ein. Die beſ⸗ ſeren Angriffsleiſtungen muß man ſchon von dem„Club“ erwarten und auch die ganz über⸗ ragende Abwehr der Nürnberger erſcheint uns etwas ſtärker als die der Fürther. Dieſe Mei⸗ nung erfährt auch durch den klaren 6:0-Sieg der Fürther über den Neuling Coburg keine Beeinträchtigung. Außer dieſem Treffen gibt es nur noch zwei Spiele in Bayern. Wacker München bisher recht unglücklich kämpfend. muß zum Neuling nach Coburg und damit ſtehen ſich die beiden Letzten der Tabelle gegen⸗ über. Wir halten die Münchener für etwas ſtärker und rechnen mit ihrem Siege, dem er⸗ ſten übrigens der neuen Spielreihe. Für das Heimſpiel der Münchener Löwen gegen den BC. Augsburg müßte man allgemein auf einen Münchener Sieg ſchwören, doch iſt dieſe Anſicht durch die Niederlage der 60er in Ingolſtadt ſehr ins Wanken gekommen und man wird beſſer gehen, dieſes Treffen als offen zu bezeichnen. In Heſſen alle Vereine im Kampf. Der Gau Heſſen hat in den letzten Wochen nie alle Mannſchaften im Kampfe geſehen. An den beiden letzten Sonntagen fielen wieder die Spiele der Hanauer wegen der Abſtellung Sonnreins nach Glasgow und Dublin aus. Nun iſt erſtmals wieder Vollbetrieb, und gleich ſteht ein überragendes Ereignis auf der Karte. Heſſen Bad Hersfeld, zurzeit an erſter Stelle, erwartet zu Hauſe den Gaumeiſter Ha⸗ nau 93. Die Hanauer die noch ungeſchlagen ſind, gehen keinen leichten Gang. Allerdings konnten die„Heſſen“ in ihren bisherigen Spie- len nicht gerade überzeugen und Hanau hat die bisherigen Hinderniſſe genommen. Ein Sieg der Hanauer liegt alſo ſehr im Bereich des Möglichen. Die Tabellenführung der Hersfel⸗ der wäre damit zu Ende, denn der zurzeit nur mit einem Punkt Rückſtand an zweiter Stelle ſtehende Spielverein Kaſſel wird dem Neuling Niederzwehren kaum die Ge⸗ legenheit geben, gerade in Kaſſel ſeinen erſten Sieg zu landen. Auch Germania Fulda hat die beſten Ausſichten, zu Hersfeld aufzu⸗ ſchließen, weil auch hier die Möglichkeit eines Punktgewinnes des Gaſtes— Kurheſſen Marburg— auf ſehr ſchwachen Füßen ſteht. Boruſſia Fulda, der Altmeiſter, hat bis⸗ her nicht zu überzeugen vermocht und geht auch nach Wachen buchen zum Neuling Kewa keinen leichten Gang. Immerhin halten wir die Fuldaer doch für reifer, ſie werden aber froh ſein, wenn ſie einen Punkt mit nach Hauſe nehmen. Unglücklich und ſeinem wirk⸗ lichen Können nicht entſprechend hat bisber der VfB. Friedberg gekämpft. Im SC. 03 Kaſſel erwartet er aber einen Gegner, der ihm auch auf eigenem Platze die Gelegenheit zum erſten Siege mindeſtens nicht ohne ernſt⸗ haften Widerſtand bietet. Spiele am Vonnlag Bezirksklaſſe Südheſſen Alemannia Worms— Normannia Pfiffligheim SV. Horchheim— Olympia Lampertheim VfR. Bürſtadt— FC. Egelsbach Olympia Lorſch— Sportverein Münſter Haſſia Dieburg— MSV. Darmſtadt Spv. 1898 Darmſtadt— Sportvgg. Arheilgen Fußball ⸗Kreisklaſſen Kreis Nibelungen Kreisklaſſe 1 TSG. Neuhauſen— Blauweiß Worms TSV. Weinsheim— TSV. Abenheim Tad. 1846 Worms— SV. Pfeddersheim VfR. Alsheim— TSV. Herrnsheim Sportverein Gimbsheim— Olympia Alzey VfR. Nierſtein— SV. Hochheim Kreisklaſſe 2 Gruppe Süd Monsheim— Dalsheim, Poſt Worms—Ep⸗ pelsheim, Gau-Odernheim—Hangenweisheim. Gruppe Weſt Wörrſtadt— Sprendlingen, Planig—Arms⸗ heim, Fürfeld— Flonheim. Kreis Starkenburg Kreisklaſſe 1, Gruppe 1 I. 8 1 FC. 07 Bensheim Turnv Mörlenbach— Groß ⸗ Rohrheim JV. Biblis— Vorwärts Bobſtadt Tv. Lampertheim—Starkenburgia Heppenheim Kreisklaſſe 1 Gruppe 2 SV. Mörfelden— SV. Groß⸗Gerau Tv. Stockſtadt— Chattia Wolfskehlen Viktoria Griesheim— TSG. Biebesheim Konkordia Gernsheim— Turnverein Trebur —— — N e 6⁰ bet Do ſch den immer, zu brin Leibesff zu einen Hebrech beſonde den edle Uebung, hohen K vieber l. und Hel luen. g late, f Auth dae fa aſeweiß in 10 e 0 urn un den Laden U Kriminalroman von Hans Hirthammer Schluß.) „Na alſo, dann iſt ja alles im klaren! Und— morgen meine Koffer packen. Es iſt weiter nicht werde i mehr zu tun,“ erklärte Friend. a, richtig!“ erinnerte Gh der —— was ſoll das heißen: Golgins „durch Wachtmeiſter P Ric tigkeit! ſpielte ein feines Lächeln. Maeferald verſtand.„Wir werden uns wohl no Feten bevor Sie London verlaſſen!“ ſagte er, als ſi riend verabſchiedet hatte. In ſeinem Büro fand Joe Friend einen Brief aus Deutſchland. In freudiger Erregung riß er ihn auf, enſterbrett und vertiefte ſich in den ns. Es ſchienen ſehr angenehme, ja beraus erfreuliche Nachrichten zu ſein, denn er machte ein Geſicht, als habe er das große Los gewonnen. Dann ſchloß er das Büro ab und verließ den Yard. Sein nächſter Weg war ins Miniſterium des Innern, 5 beim Miniſter in dringender Angelegenheit melden ließ. Er wurde vorgelaſſen. Und er mußte in der Tat etwas außerordentlich Wichtiges mit ihm zu beſprechen haben, denn es dauerte faſt eine Stunde, bis ſetzte auf das eee es Schreibe wo er ſt er wieder berauskam. Jetzt aber vermochte ihn nichts mehr Er nahm einen Wagen und verſprach „Das S. 80 ich extra!“ lachte Der 5 ge mühen wollen!“ e fand ſie auf der Bank unter den Roſen.„Ellen!“ rief er, und bevor ſie noch dazukam, ſich die Tränen aus den Augen zu wiſchen, hatte er ſie ſchon an ſich gezogen. Unter ſeinen Küſſen erlahmte ihre Abwehr. „Wiſſen Sie nicht mehr, was ich Ihnen geſtern—— verſuchte 117 ſprechen, aber weiter kam ſie nicht. Seine Lippen verſchloffen ibr den Mund. Es iſt der Geiſt, der ſich den Körper bau. 3 em Chauffeur ein reichliches Trinkgeld, wenn er ihn möglichſt—— ans Ziel brächte.„Und wenn ich ein Strafmandat be⸗ komme? erkundigte ſich der Chau N 5 en* eger Tommy nickte auf Friends drängende iß Ellen iſt vor einer Biertelſtunde nach ekommen. Wenn Sie ſich in den Garten be⸗ „Ich weiß ales, L wenigen Stunden ſpra er erzählte mir alles. Ellen!“ weinend ſank eſtnahme erfolgt. urch— er mußte 5. einem Notizzettel nachſehen— ie tt? Das kann doch Doch, Miſter Macferald, damit hat es ſeine voll itt iſt mir zu vorgekommen.“ „Aber woher konnte der Mann wiſſen——?“ „Einer, der ihm zu den tauſend Pfund verhelfen wollte, teilte es ihm mit.“ Die Lippen Friends um⸗ icht 15 als ein Vater war miniſters.“ Gutshof zu übernehmen. zubauen?“ ſchiffe in glühendrote ganze H meiner Heimat, unſerer liebten. die Täler und Hüge des Fleißes!“ lichkeit zurückrief. Da verließ ſſee alle Kra lickte ihn verzweifelt an.„Joe, glaubſt du, daß den Mann ſo 9 8 vergeſſen kann, der mir mehr „Um Miſter Wilcot brau siebes! Er wird ſehr milde und verſtändnisvolle Rich⸗ 1 0 das wirklich war?“ ſtammelte ſie ungläubig. 77 U g„abend zu entſchuldigen!“ lich,„Wir werden ſehr glück„Ach, das iſt aber ſchadel ⸗ horte er ſie antworten „Läßt es ſich gar nicht machen „Mit dem beſten Willen nicht, Mylady! Berufliche Pflichten, Sie a, ja!“ rief Friend fröh lich ſein, Ellen! Ich erhielt heute einen Brief von meiner Mutter. Ich hatte ihr meinen Beſuch angekün⸗ digt, und nun fragt ſie mich, könnte, für immer nach Hauſe e und den Mein Vater lebt nicht mehr, und Mutter iſt der vielen Arbeit nicht mehr gewachſen. Willſt du mir helfen, Liebſte, das Erbe der Väter zu erhalten, uns und— denen nach uns eine Heimat auf⸗ 1 0 2 155 3 4. 1 2 dich u 50 5 n auf der olle groß geworden. Wie g ich werde 2 5 ich ſein, an deiner Seite arbeiten zu dürfen.“ 1 was ſoll nun aus mir werden? Sie wiſſen Er ſetzte ſich neben ſie auf die Bank und legte den Arm um ihre Schultern. Im Weſten ſank die Sonne und tauchte die kleinen, lautlos dahinſegelnden Wolken⸗ Farben. Bald darauf ſchien der iehſ zu die Wolken Ellen Ee fiche nach z em das! „Sie u die Wolken, Ellen e ziehen na en, 1 4 eimat zu! Sleif be ggeie aus, Boten unſerer Se uſucht und Liebe.“ Ellen ſchmiegte ihre Wangen an die Hand des Ge⸗ „Wenige Tage noch, dann werden unſere Blicke über der Heimat ſchweifen. Du wirſt es lieben lernen, Ellen, dieſes Land des Segens und Sie ſaßen ſchweigend, mit ineinander verſchlungenen Händen, bis die hereinbrechende Nacht ſie in die Wirk⸗ —— 3 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Der Mann im Havelock Urheber- Rechtsschutz durch Verlag Oskar Meister Werdau(Sachsen e!“ lachte er übermittig.„Vor;. ich 9 Miſter Dileo un See und 15. Ellen mit glücklichen Augen zu, ch ch weiß, daß du mich lieb haſt, kt des Widerſtandes. Auf⸗ e an ſeine Schulter. räſtdent.„Sagen 1 21 91 nicht traurig ſein, Liebſte! Das Glück wartet au 4 ihm, ſich na chſt du dich nicht zu ſor en, me. ob ich mich nicht entſchließen mit Miſter Er zog liegen uns vor⸗ Und dann ſaß Je Friend an dem runden Tiſch im Eine wahre Geſchichte von Per Schwenzen So gte immer unſer guter Klaſſenlehrer, der Doktor Bomperlahn: Es iſt der Geiſt, der ſich den Körper baut. Ich wunderte mich dann immer, wieſo ein Geiſt, der es bis zum Doktor u bringen berufen war, ſich ſelbſt zu ſolcher eibesfülle verurteilt hatte! Und außerdem zu einem chroniſchen Fußleiden.. Das letztere Gebrechen ieh Bomperlahn ſozuſagen mit beſonderer Liebe. Es befreite ihn von allen den edlen und ſchweißtreibenden Tugenden und Uebungen der alten Griechen, die er uns vom hohen Katheder herab ſo beredt pries. Immer wieder ließ er in den Unterrichtsſtunden Achill und Hektor dreimal um die Mauern Trojas laufen. Und wenn er ſich in Feuer geredet hatte, folgte regelmäßig die Schlacht von Marathon. Wenn dann der unſelige Stifter dieſer klaſſiſchen Langſtrecke im Vortrag gerade käſeweiß an den Mauern der Heimatſtadt an⸗ kam, knöpfte Bomperlahn ſich hochatmend die Weſte auf, wiſchte ſich den Schweiß von der Stirn und ſagte:„Glücklich, wem Gott geſunde Glieder gab, in Wettſtreit und Gefahr zu alänzen!“ Der einzige Schüler, der Bomperlahn Schmerzen machte, war Heinz Keilchen. Der hatte nie eine Ahnung, in welchem Jahre ſich überhaupt irgendwas ereignet hatte, er befand ſich in den Pearfeiubenden Glauben, Hektor ſei ein Grieche geweſen und Hannibal ein Römer. Auf die Frage, was in der Arena des Kaiſers Nero vorgegangen ſei, erwiderte er: Sechstagerennen(0 Nein, Keilchens Beziehungen zum heroiſchen Zeitalter der Antike blieben die denkbar ſchlechteſten, dafür aber war er der Beſte in der Turnhalle, auf dem Waſſer und Raſen. Keilchen wirkte als die treibende Kraft unſer Ruderriege. Er war keineswegs ungeiſtig, weil er den Spuren der Antike nicht mit der anbefohlenen Leidenſchaft folgte— nur warf ſich die Phantaſie dieſes geſunden Jungen auf alles Gegenwärtige ſtatt auf Vergangenes. Wir waren, unter Bomperlahns unver⸗ droſſener Führung, bis Obertertia aufgerückt. Keilchen und ich unterhielten uns oft über unſeren Klaſſenlehrer, den wir im Grunde unſerer Seele ganz gut leiden mochten. „Siehſt du“, ſagte Keilchen,„Bomperlahn ſeine Füße, pah, damit liefe ich nun gerade. Der Menſch muß nur wollen. Bomperlahn wäre ganz unglücklich, wenn ihm jemand ſtarke Füße unter der Bedingung geben würde, nach Marathon, ja nur dreimal um die ſtädtiſchen Anlagen zu laufen!“ Einmal geſchah ein Wunder. Bomperlahn fragte Keilchen nach einer Seeſchlacht, bei der Admiral Nelſon perſönlich mitgewirkt hätte. Alle erwarteten, daß Keilchen Salamis an⸗ geben würde, Bomperlahn mußte die 4, wie⸗ der ſtreichen, die er immer ſchon vor Keilchens Antwort in ſein Notizbuch bohrte, Keilchen ſagte:„Trafalgar!“ Als Bomperlahn wieder Luft ſchnappen konnte, ſtammelte er:„Wünſch dir was!“ Keilchen, wohl noch unter dem Einfluß des Admiral Nelſon ſtehend, ſagte:„Sie ſollen mal unſer Kielſchwein ſein.“ Und das geſchah nun auch. . kam in unſer Bootshaus. Er lobte die Einrichtungen, klopfte mit dem Siegelring gegen die Bootswände, ſchrie „Ahoi!“, legte ſich ins Boot nieder und packte ſeine Schinkenſtulle aus. 5 Wir machten eine„Kaffeefahrt“ nach Mül⸗ lers Mühle. Wieder auf dem Gelände des Bootshauſes angekommen, ſagte Keilchen zu mir:„Paß auf, hier wird er ſich nicht ſo wohl füblen wie am Stammtiſch.“ Er bolte Kugel und Diskus und bot ſie Doktor Bomperlahn an. Der lächelte und ſagte:„Das iſt, ach leider, nicht mein Gebiet. Wohl euch, die ihr geſund und ſtark den Spielen obliegt...“ Keilchen aber, der ſich auf dem Raſen um ein paar Kopf erwachſener vorkam als auf der Schulbank, lachte den bequemen Schönredner einfach kräftia aus. Da ſab ich Bomperlabn zum erſten Male wirklich böſe. Er überfiel den guten Jungen mit einem Schock Sprich⸗ wörter, die alle eine tadelnde Anmerkung zum Fall enthielten, nahm ſeinen ſteifen Hut und ing. e Dann kam der Krieg. Bomperlahn kam in die Etappe. Zum Schluß rückte auch die da⸗ malige Tertia ins Feld. Keilchen wurde ſchwer verwundet, das rechte Bein mußte amputiert werden. Alle, die ihn kannten, waren tief er⸗ ſchüttert. Nach einem Jahr aber, als man ſich ungewiß in den neuen Frieden hineinlebte, war auch wieder im Bootshaus verſammelt, was der Krieg verſchont hatte. Allen voran Heinz Keilchen. Er hatte ſich glänzend erholt. Er ging ſehr geſchickt mit ſeiner Protheſe. Er hatte ſich ein Damenfahrrad beſorgt, das eine Pedal loſe herabhängend, das andere feſtſtehend gemacht. So konnte er radfahren! Er ruderte, hüpfte und ſchwamm mit zäher Energie und echter Leidenſchaft. Seine Leiſtungen waren — abſolut gewertet— nicht die früheren, ſtan⸗ den aber immer noch beträchtlich über dem Durchſchnitt. Ja, er ruderte noch ſo gut, daß er als Erſatzmann ein Rennen mitfuhr. Bomperlahns Füße waren mit der Zeit als k. v. erklärt worden, und er hatte Gelegenheit gehabt, mit der Welt Fühlung zu nehmen. Wenn es ihm auch nicht egeben war,„in Wettſtreit und Gefahr zu glänzen“, ſo hatte er doch entdeckt, daß ſeine Füße nicht ſo viel Schwäche zeigten, wie ſeine damalige Welt⸗ anſchauung es gebieteriſch von ihm gefordert hatte. Mir aber— und darum erinnere ich mich an alle Einzelheiten ſo genau— mir war die Entwicklung dieſer beiden Menſchen das erſte konkrete Beiſpiel der einſtigen Katheder⸗ weisheit:„Es iſt der Geiſt, der ſich den Körper baut.“ Viele, viele Wanderfahrten im Doppel⸗ kuller haben wir noch zuſammen gemacht. Der unbeugſame Wille in Heinz' ſtählernem Körper, jung, kraftvoll und aktiv zu bleiben, teilte ſich wie eine zündende Energie uns anderen mit. Der Doktor Bomperlahn nahm ein für alle⸗ mal ſeine geſunden Hände aus der Taſche der Betrachtung und ſchmin mit Kugel und Dis⸗ e ſte den Tee in mit Butter beſtrich. Später rief das Mädchen nach Tommy und befahl den Weinflaſchen im Keller umzuſehen. „Wir müſſen doch unſere Verlobung feiern, Miſter Joe! Nicht wahr?“ 1 175— iſt von e t ab wieder mein Name!“ ſtellte richtig. Dabei Caſtle ein. Er hatte vb „Komm, Ellen, ich Sie gingen in Wilcots Arbeitszimmer hinüber, und ter finden. Die ganze Oeffentlichkeit ſteht auf ſeiner 1 ließ ſich mit Aſham Caſtle verbinden. Seite. Und wenn es wirklich zu einer Verurteilung Stim kommen ſollte, dann— nun mehr darf ich nicht ſagen. Aber ich habe eine erfreuliche Zuſage des Innen⸗ * 2 dieß icht J f ſich warten.„Hallo, Miſt arry ließ n ange au warten. allo, ei * 2 es 8 9205 ele 10, peiſt Hartfield! ech a, e r re eid, er Hartfie habe 1 berufli e Gläſer goß und die Brotſchnitten 17 die Einladung nach Afham ig darauf vergeſſen. muß raſch mal telephonteren!“ ch darauf vernahm er Lady Moores erſtaunte „Guten Abend, Mylady! Hier iſt Friend. Ich muß Sſe zu meinem oßen Bedauern bitten, mich heute wiſſen ja!— nun würde ich gern artfield noch ein paar Worte ſprechen e Güte haben, Mylady?⸗ ch zu tun!“ te Geliebte an ſich und küßte ſte raſ Ach ſo! Nun, im Vertrauen: Ihr Urlaub iſt auf unbeſtimmte Zeit verlängert. Nur— Sie müſſen in London bleiben!“. — unangenehm! Ich meine— wegen der ho Iſt es ſchon zum Klappen gekommen?— Da 7 es alſo h aſtle, vermute ich. Stimmt, Miſter Friend! Und wiſſen Ste, inſofern iſt es ganz gut, daß Sie 29 7 mit bei uns ſind. Sie würden als der einzige Hageſto etwas bemitleidenswerte Rolle ſpielen.“ „Ja, da haben Sie recht!“ lächelte Friend und legte den Hörer auf. eute abend zwei glückliche Paare in Aſham 8 unter zwei Brautpaaren eine — Ende.— kus und ähnlichen Gegenſtänden ganz anſtän⸗ dige Löcher in die Luft. Er wurde 00 Jahre jünger und— wie das nicht anders zu er⸗ warten war— um zehn Jahre weiſer.„Heinz“, ſagte er,„ich will dir was ſagen: Die einzigen Leute, von denen man lernen kann, ſind die eigenen Schüler...“ Unpolikfiſche Politik Der Antrag. Nach Beendigung des Krieges zwiſchen Eng⸗ land und Nordamerika ſtellte ein amerikaniſches Kongreßmitglied den ntrag, das Truppen⸗ kontingent dürfe die Zahl von dreitauſend Mann nicht überſchreiten. 1 Da erhob ſich George Waſhington und erklärte:„Ich ſtelle den Sueben daß keine in unſer Land einbrechende feindliche Armee ſtärker ſein darf als zweitauſend Mann!“ Allgemeines Gelächter darauf. Der Antrag wurde ſofort zurückgezogen. * Der Marineminiſter. Als der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Svehla mit dem Parteiführer Hlinka über deſſen Eintritt in die Regierung verhandelte, war man bereits in allem einig, nur galt es noch feſtzu⸗ legen, welches Reſſort Hlinka eigentlich über⸗ nehmen ſollte. „Meinetwegen“, ſagte er,„das Marinemini⸗ ſterium“. „Aber wir haben doch gar kein Meer und auch gar keine Marine!“ entgegnete eld gaz „Gewiß—“ meinte Hlinka,„aber Geld haben wir doch auch keines, und haben doch ein Finanz⸗ miniſterium“. 1 Der Kuß. Als der Abgeordnete Smolka neuerlich zum Präſidenten des alten öſterreichiſchen Parlaments gewählt wurde, gab ihm ein polniſcher Graf 9 Klubkollege ein Bankett und hielt folgende ede: „Johann Wolfgang von Goethe wurde von den Muſen auf die Stirne en die Sängerin Patti hat die Muſe auf den Mund geküßt— wohin haben die Muſen unſeren Freund Smolka 7 0 daß er neuerdings auf dem Präſidenten⸗ ſeſſe Platz nehmen kann?!“— W. J. Unſere HJ. Zum gemeinſamen Eſſen angekreken H. erstürmt Viernheim! e. 1. 2 2 3 8 8 1— 8 N: rer 15 Nachſtehend bringen wir einige Bilder zu dem am letzten Sonntag ſtattgefundenen Geländeſpiel, das mit der Eroberung von Viernzeim durch die Park„rol das für alle Beteiligten der Hitler-Jugend und des Deutſchen Jungvolks ein herrliches Erleben war. zieht ins Gelände Aus Stadt und Land Vorſicht auf naſſer Fahrbahn! Mannheim. Von ſechs Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich vorgeſtern ereigneten, ſind drei auf unvorſichtiges Fahren auf der naſſen Fahrbahn zurückzuführen. Glücklicherweiſe wurden bei dieſen Zuſammenſtößen nur zwei Perſonen unbedeutend verletzt, dagegen iſt der an neun Fahrzeugen entſtandene Sachſchaden beträchtlich. 150000 Liter Patenwein für Mannheim Nach dem nunmehr vorliegenden Ergebnis der diesjährigen Patenwein-Woche, wurden in Mannheim rund 150000 Liter Patenwein umgeſetzt, das iſt rund einhalb Liter pro Kopf der Bevölkerung. Hauptlieferant war die Ge⸗ meinde Biſchoffingen am Kaiſerſtuhl, während die benachbarte Gemeinde Oberrottweil mit etwa 34 000 Liter beteiligt war. Im Gerichtsſaal nicht die Zunge herausſtrecken Darmſtadt. Vom Bezirksſchöffengericht wurde ein Angeklagter aus Unter-Moſſau we⸗ gen ſchwerer Urkundenfälſchung zu drei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Er hatte eine Quittung gefälſcht. Seine miterſchienene Frau ſtreckte im Gerichtsſaal dem Geſchädigten Gläubiger ihres Mannes die Zunge heraus. Für dieſe Unbeherrſchtheit wurde ihr eine Haftſtrafe von drei Tagen zudiktiert. Schulſchluß wegen Diphtherie in Birkenau Birkenau. Ein aus Löhrbach zugezo⸗ gener junger Mann hat ſich erhängt. Er hin⸗ terläßt eine Frau mit zwei kleinen Kindern. Ein Nervenleiden dürfte den erſt Fünfund⸗ zwanzigjährigen zu dieſer Tat veranlaßt ha⸗ ben.— Wegen Milchwäſſerung wurde ein früherer Melker vom Amtsgericht Fürth zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Damit haben ſonſtige Verdächtigungen ihr Ende ge⸗ funden.— Die Herbſtferien waren am Diens⸗ tag zu Ende. Da aber wieder ein neuer Fall von Diphtherie vorgekommen iſt, bleibt auf Anordnung des Staatlichen Geſundheitsamtes die Schule bis auf weiteres geſchloſſen. Auto ſtürzt ſieben Meter tief Die Lenkerin blieb unverletzt Hirſchhorn. Auf der Straße zwiſchen Hirſchhorn und Neckarhauſen ſtürzte in der Nacht von Montag auf Dienstag, beim ſoge⸗ nannten Fiſcherhäuſel, ein Perſonenwagen, der von einer Aerztin aus Gundelsheim am Neckar geſteuert wurde, über die ſieben Meter hohe Böſchung auf die Neckarwieſen, wo er ſchwer beſchädigt liegen blieb. Das Unglück ereignete ſich gegen 12 Uhr nachts. Die Dame wollte, von Heidelberg kommend, einem entgegenkom⸗ menden Wagen ausweichen. Dabei geriet der Wagen zu weit nach rechts. Auf dem Wieſen⸗ grund drehte ſich der Wagen auf dem Kühler herum und kam wieder auf die Räder zu ſtehen. Der Wagen wurde ſpäter geborgen, und nach Hirſchhorn geſchleppt, dabei wurde feſtgeſtellt, daß einige Sachen abhanden ge⸗ kommen waren. Die Weſchnitzquelle wird gefaßt Hammelbach i. O. Das faſt 500 Meter hoch gelegene Hammelbach i. O. iſt bekannt⸗ lich die Waſſerſcheide; die nördlich entſprin⸗ den Waſſer fließen in den Rhein und den Main. Die Ulfenbach, die ſüdlich entſpringt, endeke und 8 Flaggenhiſſung auf dem Rathausplatz Aufnahmen N Foto⸗Blaſcht. Köchinnen und Dienerfnnen der HJ. fließt ſchon in den Neckar. Es war nun früher ein Streit, ob die Weſchnitz ſelbſt bei Hammel⸗ bach entſpringe oder bei Weſchnitz, dem nord⸗ weſtlich davon gelegenen und nach der Weſch⸗ nitz benanntem Dorf. Es iſt jedoch feſtgeſtellt worden, daß Hammelbach die Urſprungsquelle der Weſchnitz iſt. Man iſt daher in Hammel⸗ bach zu dem Projekt gekommen, die Weſchnitz⸗ quelle in einer landſchaftlich und architek⸗ toniſch noch näher zu findenden Löſung ſicht⸗ bar zu faſſen. Das Projekt iſt jedoch noch von den Möglichkeiten ſeiner Finanzierung ab⸗ hängig. Möglicherweiſe kommt eine Form in Frage, wie ſie Beerfelden für die Faſſung der Mümlingquelle gefunden hat. Hochzeitsreiſe mit dem Luftſchiff Frankfurt. An Bord des Luftſchiffes „Hindenburg“, das am Mittwoch vom Flug⸗ und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main aus ſeine erſte Süd⸗Amerikareiſe im Rahmen des wö⸗ chentlichen Ueberſeedienſtes der deutſchen Zep⸗ peline angetreten hat, hat ſich erſtmalig auch ein junges Paar befunden, das den„Hinden⸗ burg“ zur Hochzeitsreiſe benutzt, um drüben in Südamerika die Flitterwochen weit ab vom Schuß zu verleben. Achtjähriger vom Laſtzug totge⸗ fahren Rheindürkheim. Auf der vom Laſt⸗ wagenverkehr ſtark belebten Mainzer Land⸗ ſtraße ſpielten dieſer Tage einige Kinder. Ein Fernlaſtzug, der in raſcher Fahrt die Ort⸗ ſchaft durchfuhr, erfaßte dabei den achtjährigen Walter Specht, der direkt in das Fahrzeug hineinlief, ſodaß der Fahrer auf keinen Fall mehr ausbiegen konnte. Die Räder des ſchwe⸗ ren Fahrzeuges gingen dem Jungen über den Leib. Er war auf der Stelle tot. Karlsruhe.(Fertigſtellung der neuen Rheinbrücken). In dem Bauplan der Deut⸗ ſchen Reichseiſenbahn wird mitgekeilt, daß die neuen Rheinbrücken bei Maxau und Speyer im nächſten Jahre fertiggeſtellt werden. Die Reichsautobahn bei Durlach Durlach. Umfangreiche Vorarbeiten für die Weiterführung der Reichsautobahn von Bruchſal über Karlsruhe nach Pforzheim ſind jetzt auch in der Dornwaldſiedlung und im „Brüchle“ bei Durlach aufgenommen worden. Schon ſeit Wochen ſtehen die erſten Schuppen für Material und im Laufe der letzten Tage ſind weitere Holzhäuſer ſowie ein großer Schuppen für ſechs Schmalſpurlokomotiven erſtellt worden. Eine große Zahl von Arbeits⸗ kräften wird benötigt, die ſich in Kürze, da die Arbeit ununterbrochen fortgeführt werden, um ein Vielfaches vermehren dürfte. Kraftfahrer! Kein Kraftfahrzeug ohne Verbandskaſten! Bei Verkehrsunfällen nehmen verunglückte Volksgenoſſen oft dadurch noch mehr Schaden an ihrer Geſundheit, daß kein Kraftfahrer Verbandszeug bei ſich hat und daß ſelbſt für die erſte Hilfe auf den Arzt oder den Sanitäter gewartet werden muß. Wenn ſchon ein Verkehrsunfall verurſacht iſt, muß alles geſchehen, die Folgen eines der⸗ artigen Unfalles nach Möglichkeit zu mildern. Jeder Kraftfahrer ſollte deshalb in ſeinem Kraftwagen ſtändig ein Verbandskäſtchen mit dem notwendigen Material und der Kraftrad⸗ fahrer mindeſtens zwei ſterile Schnellver⸗ bandskäſtchen bei ſich führen. Um aber das Verbandsmaterial erfolgreich anwenden zu können, muß ſich jeder Kraftfahrer auch die für die erſte Hilfeleiſtung bei Unfällen not⸗ wendigen Kenntniſſe aneignen. Es iſt zu er⸗ warten, ſo bemerkt die Polizeidirektion Mün⸗ chen in ihrer Veröffentlichung, daß dieſer An⸗ regung alle anſtändigen Kraftfahrer Folge leiſten. Morgen Samstag kommen die Pimpfe zu Dir und holen die Vrotjpenbe ab! gemung! gentunng ſorgen Samslag kröflaung der neuen Gloria-Lientsniele 10 ſrgung 90 el Heut inner 1 57 el J er N l hilfen eine diesſt N den fiche u mitliche lng bit . 2 8 8 — * = 2 lichet a mit ein felſpend hinter licht z 22 9 „Ilge 9 Eit pi „Spot fal 5 1 PWW 9 — Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A. 1 Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Zur Beerdigung des verſtorbenen Mitglie⸗ des der NS.⸗Frauenſchaft, Frau Winkler, bitte ich die Pgg. um zahlreiche Teilnahme. Die Beerdigung findet Samstagmittag um 3 Uhr vom Trauerhauſe, am Marktplatz, ſtatt. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NSR. Am Samstag, 24. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet im Saal des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ eine Verſammlung ſtatt. Es ſpricht der neue Bez.⸗Leiter Kamerad Vaß⸗ Mainz über das Thema:„Die Neuerungen im Ver⸗ ſorgungsweſen“. Ich erwarte von den Kameraden und Ka⸗ meradenfrauen ein reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Der Obmann. * DAc⸗Walter und Warte Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, im Neben⸗ zimmer des„Rebſtock“ Appell ſämtlicher DA F.⸗Walter und ⸗Warte Ich erwarte pünktliches Erſcheinen. Der Ortswalter. NS⸗Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichsmütterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veralſtaltet der Reichs mütterdienft im Heim der NS.-Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsfrauenſchaftsleiterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. * NS Wegen Neueintcilung der Zellen und Blocks werden die Beiträge zur NSV. für den Monat Oktober erſt am kommenden Samstag und Sonntag kaſſiert und bitten wir unſere Mit⸗ glieder, die Beiträge bereitzuhalten, damit keine weitere Verzögerung entſteht. Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Eine kleine Stelle, die du ganz ausfüllſt, iſt ein Ehrenplatz; die größte, der du nicht genügſt, ein Pranger. O. v. Leixner. Deuljche Bauern! Naturalienſpende für das Winterhilfswerk Auch in dieſem Jahre ruft das Winter⸗ hilfswerk jeden deutſchen Bauern auf, durch eine Spende an Naturalien zum Erfolg des diesjährigen Winterhilfswerks beizutragen. Das deutſche Volk erwartet vom deutſchen Bauern, daß jeder entſprechend ſeiner Anbau⸗ fläche und ſeiner Ernte bei dieſem Anlaß ein wirkliches Opfer bringt. Die Naturalienſamm⸗ lung wird von den Ortsgruppenbeauftragten des WHW. zuſammen mit dem zuſtändigen Ortsbauernführer durchgeführt. Die örtlichen Mitarbeiter der caritativen Verbände werden ebenfalls zur Hilfe herangezogen. Wie im Vorjahre haben auch in dieſem Winter die caritativen Verbände auf eine eigene Lebens⸗ mittelſammlung für ihre Heime verzichtet. Es wird alſo nicht von den verſchiedenſten Stellen geſammelt! Dieſe Tatſache wird ſich auf die Höhe der Spende auswirken. Ein Teil der ge⸗ ſammelten Spenden wird an die Heime und Anſtalten der genannten Verbände abgeliefert. Da die Kartoffelernte in dieſem Jahre reich⸗ licher ausgefallen iſt als im Vorjahre, wird mit einer bedeutenden Erhöhung der Kartof⸗ felſpende gerechnet. Der deutſche Bauer wird hinter den übrigen deutſchen Volksgenoſſen nicht zurückſtehen! e „Jugend der Welt“ Ein Film von den olympiſchen Winter⸗ ſpielen 1936 „Sport und Soldaten“ Ein Film vom Sport der Wehrmacht Central⸗Film⸗Palaſt— 28. und 29. Oktober 1936. PPP ASKd. Viernheim Mitgliederverſammlung im „Freiſchütz“ Am Samstagabend um halb 9 Uhr, ſpricht im„Freiſchütz“ der neue Bezirksob⸗ mann Kamerad Baß⸗Mainz. Neue Richtlinien im Verſorgungsweſen werden be⸗ kanntgegeben. Viele neue Beſtimmungen ſind erlaſſen worden, die für jeden von Wichtigkeit ſind. Seither ruhende Anträge können wieder aufgenommen werden und manche Härten wer⸗ den beſeitigt. Deshalb alle, bis auf den letzten Mann, erſcheint in der Verſammlung. Alle Säumigen müſſen herbeigeholt, neue Mit⸗ glieder geworben werden. Die ganze Ver⸗ ſammlung ein Bekenntnis zur na- tionalſozialiſtiſchen Idee, zum großen ſozialen Aufbauwerk un⸗ ſeres Führers! Wir laden dazu auch alle ſonſtigen Intereſſenten ſowie die Mitglieder der Partei und der Gliederungen herzl. ein. WW%/37 A, Betr.: Brot⸗ und Lebensmittel- Aus gabe Am Montag, 26. Oktober 1936, findet in unſerer Dienſtſtelle eine Brot⸗ und Lebens⸗ mittel⸗Ausgabe in nachſtehender Reihenfolge tatt: f Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe A— B Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D- Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe HJ Nachm. von 2— 3 Uhr: Buchſtabe KM Nachm. von 3— 4 Uhr: Buchſtabe NR Nachm. von 4— 5 Uhr: Buchſtabe S Nachm. von 5— 6 Uhr: Buchſtabe W—3 Die Reihenfolge muß genau eingehalten werden; Ausnahmen werden keine gemacht. Handtaſchen oder Körbe ſind mitzubringen. Heil Hitler! Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 36/37 Ortsgruppe Viernheim e Achtung! Pg. Pfarrer Münchmeyer ſpricht Sonntag, 20 Uhr, in Mannheim! Wir weiſen auf die Kundgebung beſonders alle Freunde dieſes alten Mitkämpfers um das neue Deutſchland hin. Kartenbeſtellung durch die Kreisleitung Mannheim. Achtung! NSW. Mitglieder! Auch an dieſer Stelle verweiſen wir auf die Be⸗ kanntmachung der NSV. und bitten um gefl. Beachtung. D AF.⸗Walter! Im Nebenzimmer des Rebſtock heute Freitagabend, 8.30 Uhr, pünktlich, Appell ſämtlicher DA. Walter und Warte. Der Ortswalter bittet um vollzähliges Erſcheinen. Dee eee Veröunkelungsübung in Viernheim Der Verkehr auj der Straße und bie Verdunkelung! Soweit die öffentliche Verwaltung für die Abdichtung von Straßenlichtquellen verant⸗ wortlich it, ſei eine Erörterung hier unter⸗ laſſen. Die Kraftfahrzeuge, Fuhrwerke und Radfahrer fahren bei der Verdunkelung mit völlig abgeblendetem Licht. Das gilt auch für das Rücklicht. Das Fahren erfolgt auf eigene Gefahr, iſt alſo langſam durchzuführen. Scheinwerfer der Fahrzeuge ſind mit Schei⸗ ben aus Blech, Holz oder Pappe zu verdun⸗ keln. Ein wagrechter, 5—8 em langer, 1,5 em breiter Ausſchnitt unterhalb des Brennpunktes des Scheinwerfers läßt genügend Licht durch. Die Sicht von oben bleibt dennoch behindert und andere Verkehrsmittel erſehen das Heran⸗ nahen eines anderen Fahrzeuges. Bei Rad⸗ fahrlampen empfiehlt ſich dunkler Stoffüber⸗ zug. Der geſamte Verkehr für die Zeit der Ver⸗ dunkelungsübung wird von der Polizei uber⸗ wacht und geregelt. Die Kontrolle der Häuſer und Straßenzüge nimmt die Führung des Reichsluftſchutzbundes mit Unterſtützung der SS. und SA. vor. Es entſpricht nicht dem Ernſt der Uebung, daß ſich Radfahrer oder ſonſtige Fahrer wäh⸗ rend der völligen Verdunkelung gegenſeiti mittels Blendlaternen(el. Taſchenlenhen anblitzen. Auch das Eckenſtehen und Paſſanten⸗ erſchrecken iſt verboten, für die Betreffenden ſogar dummalächerlich. Wir haben eine Ernſtfall⸗Uebung, daher iſt auf der Straße nur der Verkehr, der zur Auf⸗ rechterhaltung eines geordneten Lebens not⸗ wendig iſt. Zu ſchauen und zu ſtaunen gibt es bei einer Verdunkelungsübung nichts. Es wird mit Ernſt und Ueberzeugung von allen Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen in den Heim⸗ ſtätten ruhig weiter gearbeitet, gegeſſen u. a. m. bei gewohntem Licht. Nur nach außen darf kein Lichtſchein treffen. Alarm! A Lujljchutz⸗ Blockwarte! Montag, 26. Oktober 1936, abends pünktlich 8 Uhr, Pflicht⸗Dienſt im „Ratskeller“. Zweck: Aufgabenzuteilung betr. Verdunkelung des Ortes. Keiner darf fehlen! Nur Schichtarbeit oder Arbeitsunfähigkeit(Krankheit) entſchuldigt und muß durch Angehörige rechtzeitig bei der Luft⸗ ſchutzführung ſchriftlich gemeldet werden. Da auch die Formationen der Partei, die Feuerwehr, die Sanitätskolonne, aktiv bei der Vorbereitung und Ueberwachung der Verdun⸗ kelung mitarbeiten, müſſen die Luftſchutz⸗ Blockwarte an erſter Stelle Beiſpiel geben. Der Gemeindegruppenführer: Lammer h Keine kallen Läden Angeſtellte in Läden dürfen nicht unter der Kälte leiden. Bei weniger als 6 Grad Wärme müſſen die Ladentüren und die Schaufenſter während der Geſchäftszeit geſchloſſen werden. Nur wenn der Verkehr es erfordert, darf die Tür geſchloſſen werden. Im Laden muß min⸗ deſtens ein Wärmeſtand von 16 Grad vor⸗ handen ſein. Andernfalls muß den Angeſtell⸗ ten ein mindeſtens 18 Grad warmer Aufent⸗ haltsraum zum Aufwärmen zur Verfügung ſtehen. Beſonders wichtig iſt der Kälteſchutz an den Außenwänden, Decken und Fußböden der Verkaufsſtellen, durch den zugleich Brenn⸗ ſtoffe geſpart werden. Es ſind, wie die„Bau⸗ welt“ ausführt, heute zahlreiche ausgeprobte Dämmſtoffe auf dem Markt, mit denen man auch nachträglich die Wände auf der Innen⸗ ſeite verkleiden kann und durch die der Wärme⸗ verluſt beträchtlich vermindert wird. Es gibt zunächſt Bauplatten, die auf die Wände und Decken aufgebracht und dann verputzt werden, daneben Platten, die nur geſtrichen oder mit Tapete beklebt werden. Endlich beſteht die Möglichkeit, die Wände und Decken mit däm⸗ menden Matten zu bekleiden und dann Asbeſt⸗ zementplatten als Innenabſchluß aufzubrin⸗ en. Bei den Fußböden helfen ſchon in vielen Fällen Lattenroſte und Matten. Der Wärme⸗ ſchutz wird erheblich geſteigert, wenn unter die eigentliche Fußbodenſchicht auch noch eine Dämmplatte verlegt wird. Es gibt auch wärmedämmende Fußbodenbeläge, die für ſol⸗ che Zwecke beſonders geeignet ſind. Auch die Abdichtung der Fenſter und Außentüren(mit federnden Metallbandſtreifen uſw.) verringert die Wärmeverluſte, weil weniger kalte Luft eindringen kann. Viernheimer Tonfilmſchau Freitag bis Montag im Central⸗Film⸗Palaſt Ein bezauberndes Filmwerk auf ſeinem Siegeszug um die Welt Es geſchah in einer Nacht“ Das iſt der Titel des dreifach preisgekrön⸗ ten, erfolgreichen Columbia⸗Films, der nach einem beiſpielloſen Triumphzug nun auch in Viernheim erſcheint. Die Preſſe bezeichnete ihn als„den beſten Film mit dem beſten Buch, der beſten Regie und den beſten dar⸗ ſtelleriſchen Leiſtungen des Jahres“. Die Hauptrollen ſpielen die auch in Deutſchland ehr populären Schauſpieler Claudette Colbert, owie Clark Gable. Der Film, der in deutſcher Sprache läuft, iſt das Tagesgeſpräch aller Großſtädte der Welt— ein Luſtſpiel mit einer Laune ohnegleichen. Die romantiſche Flucht einer temperamentvollen Dollarprinzeſſin, ihre nächtlichen Irrfahrten, ihr Zuſammentreffen mit einem ſtellungsloſen, doch optimiſtiſchen Reporter und die Streiche und Abenteuer des ungleichen raſch verliebten Pärchens, nach dem ganz Newyork fahndet, bildet den Inhalt die⸗ ſes heiteren Films. Er iſt eine reine Freude, ein Genuß, der die Begeiſterung der ganzen Welt begreiflich erſcheinen läßt! Hier wird mit Charme und Witz die heitere Geſchichte einer großen Liebe erzählt, wie es im Film wohl noch nie erlebt wurde. Ein Film, der helles Entzücken auslöſt! Der erfolgreiche, dreifach preisgekrönte Weltſchlager! Man würde um einen hohen Genuß kommen, würde man dieſen Film Deutſchland vorenthalten. Er bringt jedem etwas und hat jedem etwas zu ſagen Kommen Sie nicht mit einem Vorurteil, weil es ſich um einen amerikaniſchen Spitzen⸗ film in deutſcher Sprache handelt. Sie werden überraſcht ſein und ſich 5 glänzend unterhalten wie nie zuvor. Denn dieſer Film iſt ein Luſt⸗ ſpiel voller Laune und frecher Grazie— eine köſtliche Erholung für jeden! Die Preſſe der ganzen Welt bezeichnet ihn als den Triumph echten Humors. Alſo, es lohnt ſich! Sie werden beſtimmt Ihre helle Ferude haben. Mehr wollen wir Ihnen nicht verraten. Wir erwarten Sie! Len 10 machen's 8 verkehrt! Oder, un es ganzllar aus⸗ zudrücken: von 10 Menſchen, die ahnpflege treiben, putzen ichs wohl morgens die Zähne, ader abends vor dem chla⸗ fen ehen verſaumen ſie diesen 85 Dienſt an ihrer Ge⸗ ſundheit. Dabei iſt die gründliche einigung der Zähne mit einer verläßlichen Qualltäts⸗Jahnpaſte wie Chlorodont am Abend wichtiger als in der Frühe, weil ſonſt die Speiſereſte im Laufe der Nacht in Gärung übergehen und dadurch Zahnfäule(Karles) hervorrufen. Darum lieber 2 Minuten ſpäter zu Bett, als einen Abend ohne Chlorodont! Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IX 1936 über 1700. 8. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 5 7 Ortsbauernſchaft Wir beteiligen uns vollzählig bei der Beisetzung unseres Be- rufsgenossen der uns stets in allem ein Vorbild FFF... Nachricht, Jodes- 1 Anzeige Verwandten, Freunden und Bekannten die traurige dass es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meine liebe Frau, unsere treubesorgte Mutter, Schwieger- mutter, Großmutter, Schwägerin und Tante flisch- marinaden Neue Fettheringe 10 Stück 48 Neue große Voll- herin nge 10 Stück. 75 Marinierte Heringe Stück. 11 Westphals dualntatsmar maden Aalgad A dad schönen Worten sprechen die Hausfrauen über die Vor. züge von KINESSA-Bohner. wachs. Es trügt sich leicht auf, gibt mühelos herrlichen. lange haltbaren Spiegel- glanz, der sogar wiederholt naß wischbar ist. Zu 4 bis 6 Parkett- od. Linoleumbõden reicht eine Pfunddose Frau Katharina Winkler geb. Butsch am Mittwoch abend, plötzlich und unerwartet, von 66 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 23. Oktober 1936. In tiefer Trauer: Dle Hinterbllebenen. Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Adolf Hitlerstraße 57, aus statt. echt bäuerlicher Pflichterfüllung war. Zusammenkunft 3,15 Uhr am „Fürst Alexander“. im Alter Der Ortsbauernführer Einige Zentner F ochrüben zu verkaufen. Frbllh. Fuerwenr biernneim Wir erfüllen die traurige Pflicht, unseren Mitgliedern mitzuteilen, daß unser langi. pass. Mitglied Kamerad Adam Wilhelm Blaeß verstorben ist. Wir werden sein Andenken stets in Ehren halten. Hürstadter Hr. 3 Die Beerdigung findet heute um 3.30. Uhr statt und versammelt sich die Wehr 5 Zwei ½ Stunde vorher am Lokal. Musik und N Einleg- Spielleute sind zur Stelle. Jeder der einiger- 5 maß en sich frei machen kann soll erscheinen. Schweine Anzug: 1. Garnitur, Helm. 2 zu verkaufen. Das Kommando—[Friedrichſtr. 66 — e ee ee e — Kaute — 77* 2 . für Wäſche und Haus ist VT N zu kaufen geſucht. — Alexander⸗ al.-S.-HriegsdplerverSorgung Unser guter Kamerad Ab. Wilhelm Blaeß 0 wurde zur großen Armee abbe- rufen. Wir werden ihm ein ehren- des Andenken bewahren. An der Beerdigung heute Mittwoch 3½ Uhr nehmen sämtliche Kameraden und Kameradenfrauen teil. Treffpunkt 3.15 Uhr im Hofe der Schillerschule. gibt kräftige Waſehlauge n d a Erjolg injerieren! 0 us Zeitung 22 e, 5 Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Wiederholung der Anzeigen Freiw. Feuerwehr Viernheim Betr.: Spielmannszug. Am Freitag, den 23. Okt. 1936 findet im Keller der Schillerſchule 20.15 a Uhr eine wichtige Muſikprobe ſtatt. — Das Erſcheinen jedes einzelnen iſt ee f Pflicht. Der Stabführer NS- Ftauenſcalt Sesnben Vereins 5 Anzeiger Den Mitgliedern die traurige Nachricht, daß unser treues Mitglied Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Der Schießſtand iſt ab Samstag 3 Uhr nachmittags 28 Frau Katharina Winkler geöffnet. Es iſt Gelegenheit zum Opferſchießen. Ab unerwartet aus unserer Mitte gerissen wurde. Sonntag nachmittag 2 Uhr Opferſchießen bis 5 Uhr Wir werden der Heimgegangenen in Sonntag morgen 8 Uhr Abfahrt ſämtlicher Nadel Treue gedenken. träger nach Schießſtand Lampertheim— Heide. Nadel An der Beerdigung beteiligt sich die träger können 10 Schuß wiederholen. Sammelpunkt: NS.-Frauenschaft vollzählig. Zusammen- Lampertheimerweg Bahnübergang. kunft an der NSV.-Geschäftsstelle. Der Kameradſchaftsführer: Klee. Die Leiterin Turnverein von 1893. Heute Freitag abend 8 30 Uhr, Spielerverſammlung für Fuß⸗ und Handballer. Erſcheinen iſt Pflicht! Der Obmann: Seelinger 100 Mark auf einen Streich: „Nach ſchweren Schickſalsſchlägen auf mich ſelbſt ge⸗ ſtellt, war mir unbekannt, daß ich als alleinſtehende Frau bis zu einer beſtimmten Einkommens⸗Grenze keine Hauszinsſteuer zu zahlen brauchte. Als mich jemand darauf aufmerkſam machte, hatte ich dieſe Steuer bereits längere Zeit gezahlt. In einem Zeitungs⸗Artikel las ich nun, daß in ſolchen Fällen— um Härten zu vermeiden— bereits gezahlte Beträge verrechnet werden könnten. Mein Haus wirt, dem ich den Artikel vorlegte, war zwar noch nicht überzeugt, aber die zuſtändige Behörde ordnete an, daß mir die inzwiſchen gezahlten 100 Mark, die für mich ein kleines Vermögen bedeute⸗ ten, vom Hauswirt wieder gutgeſchrieben wurden.“ * Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Sie warnt, berät und hilft, unterhält und belehrt. Sie ist billig und pünktlich— kurz: unentbehrlich für jeden Filetheringe in Tomaten⸗ ſoße, Netto⸗Gew 265 g. 39 Sahne-Filetheringe 265 g. 39 KINEFISA Bierſchnitten 265 g 39 8 O HN E RWACH S 0* 5 1 Nelas“ 8. df 27 em! Menzer. Pier. Prost Bismarckheringe gisch Ltr.⸗Doſe 4. 72 1 573 Bratheringe Ltr.⸗D. ⸗65 e ardinen— 30% Rabatt Sto res am Stück Tum N B. Alle Scha cht gewürze billigſt Tischdecken aue in großer Auswahl zu bill. Preiſen Robert Stelert Manufaktur- und Modewaren I. Erfler Lebensmittel Gewürzmühle Lampertheimerſtr 1 Tel. 1 Weinheimerstrasse 62 Wäsche und Aussteuer Me Jauck sachen Scud Me Nepadsentanten man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 Ma lat gewcnnen? Gewinnauszug 1. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Loterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich— Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 2. Ziehungstag 21. Oktober 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 170730 2 Gewinne zu 10000 RM. 68280 8 Gewinne zu 2000 RM. 106941 319122 323649 357680 8 Gewinne zu 1000 AM. 381158 151214 272845 356087 83390 173280 257788 262269 815172 334994 3726 14 Gewinne 7 800 RM. 50 Gewinne zu 500 RM. 16689 25426 32309 60271 62259 62935 96160 112776 113272 114292 119084 120844 131870 138843 141492 3 194796 197084 239116 281935 289096 319311 331234 835 138 178 Gewinne zu 200 RM. 1883 9416 11008 12656 19292 25028 27713 30473 38939 36147 40774 42285 50115 50820 52983 80845 83877 64480 68732 69317 75824 77005 78296 80995 82915 88565 88875 91835 108977 119744 122551 127018 140756 147686 149053 158129 162788 179202 182594 188767 188837 189096 201657 207022 213452 218938 225815 229509 230810 233456 237619 240073 243480 248408 289159 250683 250677 251312 252443 256462 280203 260354 263483 288998 272487 272811 279161 282531 287373 290116 291764 293523 298140 302337 302816 308328 310562 315307 332631 344327 350740 360557 368291 371857 384268 389251 393740 397552 397748 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 100 RM. gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 3 2 Gewinne zu 3000 RM. 392033 8 Gewinne zu 2000 RM. 131225 347325 386766 8 Gewinne zu 1000 RM. 66442 256913 302661 349221 18 Gewinne zu 800 AM. 35526 43424 50634 224643 256937 299604 3097 357035 395395 48 Gewinne zu 500 RM. 2356 2410 8345 17444 31753 34142 72831 72838 87080 139153 165421 167642 189474 171865 176336 185351 200268 202813 237478 244064 288181 314143 323629 385496 184 Gewinne zu 200 RM. 454 7013 8807 12141 16558 16684 27431 32288 37557 43526 48024 50828 52729 54589 54755 61331 65978 73507 75879 77463 79104 81526 86824 89955 88833 96753 99153 108603 110844 114559 118433 118694 119321. 122354 124916 132889 138108 139009 141401 142785 154796 159261 160634 166316 166504 187555 171682 171755 173189 176141 178251 184494 186482 187362 189253 189523 190169 195503 198313 200037 204147 209817 216635 218159 228242 228828 228927 243057 243584 245004 245312 245336 250489 271629 274737 282221 295382 296029 302152 303268 313233 313308 319261 329128 329797 341284 350988 389863 390424 393908 394757 394840 Die Ziehung der 2. Klaſſe der 48. Preußiſch⸗Süddeutſchen(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 16. und 17. November 1936 ſtatt. mit dem Mupedr glänzt ſefir raſch⸗ und ſchütt das Led ——— Das bezaubernde Filmwerk auf ſeinem Triumpfzu, durch die Welt ab heute in Viernheim—— 6 im Cefipa.— Din dreifach preisgekrönter Weltſchlager.— Ein verliebtes Abenteuer zwiſchen 8 geschah IN einer Nacht a Nacht und Morgen 77 — ——————————————ů ů————————ůů ů ů——— Citadin A fuld, niet 2 nini 1 f dertin feindſel kichtet, ſchtigt gen? nommer Erfahtu von Ve banze d lervorrg Gtuf Ci druf Ci dalin i entlichke 0 daro⸗ Lat z zu tler 0 N der in dieſ tiſchen abzubr, gieſiſche der def eines d ſchiffez 1 e 9 de Not 10 2 ker llt 1 9 1 an 10