36 N. 72 05 102 E 2. 5 0. 22 54 164 N. —— — N —— 5 Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungswe iſe: Täglich, Nummer 249 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Samstag S ternheimer Volk. Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim den 24. Oklober 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe für imm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. FbCCCCCb0bCb0bbC0b00bbGbPGbbTTPPPPPVPPWTTVTTTTTVTVTTVTT——1———— und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil 12. Jahraang Ciano beim Führer in Berchtesgaden Befriedigende Ergebniſſe der Berliner Beſprechungen zwischen Miniſtern und Sachbearbeilern Vor dem Ueberwachungsausſchuß Die Reiſe des Grafen Ciano Abreiſe von Berlin— heule beim Jührer Berlin, 23. Okt. Am Freitagmittag gaben Reichsminiſter Dr. Goebbels und Frau Goebbels zu Ehren des Königl. italieniſchen Außenminiſters Grafen Ciando di Cortel⸗ lazzo in den Geſellſchaftsräumen des Reichs⸗ propagandaminiſteriums ein Frühſtück. Nach dem Frühſtück hatten Außenminiſter Graf Ciano und Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels Gelegenheit zu einer längeren angereg⸗ ten Unterhaltung. Graf Cianos Abſchied von Berlin Graf Ciano nach Berchtesgaden abgereiſt Herzlicher Abſchied auf dem Anhalter Bahnhof Berlin, 23. Okt. Der Königlich Italieniſche Miniſter des Aeußern, Graf Ciano di Cor⸗ tellazzo, verließ am Freitag abend die Reichs⸗ baupiftadt; um dem Führer und Reichskanzler in Berchtesgaden den bereits angekündigten Be⸗ ſuch abzuſtatten. In ſeiner Begleitung befinden ſich der Geſandte Buti, Graf Vitetti und Grazzi, der ſtellvertretende Protokollchef Graf Cittadini der Vizekabinettschef Commendatore Anfuſo, ſowie die Vizekonſuln Marquis Lanze d'Ajeta, Marquis Sanfelice di Monteforte und Cav. Bellia. Im Sonderzug, der kurz nach 20 Uhr den An⸗ halter Bahnhof verließ, begleiteten Reichsmini⸗ ſter des Aeußern Freiherr von Neurath, der Chef des Protokolls Geſandte von Bülow⸗ Schwante, der deutſche Botſchafter in Rom von Haſſell und der Staatsſekretär der Reichskanz⸗ lei Lammers die italieniſchen Gäſte Von italie⸗ niſcher Seite begleiten den italieniſchen Außen⸗ miniſter der Königlich Italieniſche Botſchafter Attolico und Botſchaftsrat Graf Magiſtrati. Auf dem Bahnſteig hatten ſich zum Abſchied eingefunden der ſtellvertretende Stagtsſekretär Dieckhoff. zahlreiche Herren des Auswärti⸗ gen Amtes ſowie faſt ſämtliche Mitalieder der italieniſchen Botſchaft und zahlreiche Mitglieder der italieniſchen Kolonie. * Wir brauchen nicht zu betonen, daß ſich die Verſtändigung Deutſchlands und Italiens nicht feindſelig gegen irgend eine andere Macht richtet, daß keinerlei neue Blockbildung beab⸗ ſichtigt iſt, daß auch keine bündnismäßi⸗ gen Vereinbarungen in Ausſicht ge⸗ nommen ſind, ſchon weil wir nach den bitteren Erfahrungen des vergangenen Jahrzehntes von Verträgen nicht allzu viel halten. Das ganze deutſche Volk hat an dem Beſuch des hervorragenden italieniſchen Staatsmannes, Graf Ciano, den lebhateſten Anteil genommen. Graf Ciano iſt während ſeines Aufenthalts in Berlin überall, wo er ſich zeigte, von der Oef⸗ fentlichkeit herzlichſt begrüßt worden. Er wird ſich davon überzeugt haben, daß das deutſche Volk zu einer ehrlichen Zuſammenarbeit auf allen Gebieten bereit iſt. In der italieniſchen Oeffentlichkeit wird be⸗ tont, daß beſonders auch die Unterhaltungen Italiens Außenminiſter im Flieger horſt Gatom Außenminiſter Graf Ciano beſichtigt die Luft⸗ kriegsſchule in Gatow. Von rechts: General der Flieger von Stülpnagel, General der Flieger Milch, Graf Ciano und Oberſt Schulz, der Kom⸗ mandeur der Luftkriegsſchule. (Scherl Bilderdienſt, K.) zwiſchen dem Grafen Ciano und dem preußi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Generaloberſt Gö⸗ ring von großer Wichtigkeit geweſen ſeien. In dieſen Beſprechungen ſei feſtgeſtellt wor⸗ den, daß eine Verſtändigung in großen Linien über wirtſchaftliche Zuſammenar⸗ beit der Nationen nicht auszuſchließen ſei und daß die Zuſammenarbeit dazu dienen ſoll, die Schwierigkeiten beſſer zu meiſtern, die den rohſtoffarmen Wirtſchaften in der heutigen Zeit auferlegt ſind. Der Beſuch des Grafen Ci⸗ ano beim Führer und Reichskanzler in Berch⸗ tesgaden iſt gerade auch von der italieniſchen Oeffentlichkeit mit großer Spannung erwartet worden. Potugal bricht Beziehungen zu Madrid ab Die amtliche portugieſiſche 88 Liſſabon, 24. Okt. Verlaut⸗ Regierung gibt folgende barung bekannt: „Der Miniſter des Auswärtigen richtete ge⸗ ſtern eine diplomatiſche Note an Don Claudio Albornoz, den ſpaniſchen Botſchafter in Liſſa⸗ hon, in der er ihm mitteilte, daß die portugie⸗ ſche Regierung ſich gezwungen ſieht, infolge der in dieſer Note dargelegten Gründe die diploma⸗ tiſchen Beziehungen zur Madrider Regierung abzubrechen. Am Morgen war an den portu⸗ gieſiſchen Geſchäftsträger in Alicante drahtlich der Befehl gegeben worden, ſich ſofort an Bord eines dort ankernden portugieſiſchen Kriegs⸗ ſchiffes zu begeben und nach Liſſabon zurückzu⸗ kehren. Die Regierung behält ſich das Recht vor, die Note im Wortlaut zu veröffentlichen. in der die Gründe für den Abbruch der Beziehungen aufgeführt werden ſobald ſie es für angebracht hält.“ Der Vormarſch auf Madrid Amtlich noch nicht beſtätigten, jedoch aus ver⸗ läßlicher Quelle ſtammenden Nachrichten zu⸗ folge ſeien die nationaliſtiſchen Truppen auf der vor Naval Carnero nach Madrid führen⸗ den Straße bereits etwa 14 km vorgegangen und hätten die Ortſchaft Moſtoles. 14 km von der Hauptſtadt entfernt, eingenommen. Eine andere nationaliſtiſche Heeresgruppe ſoll von Illescas gleichfalls gegen Madrid weiter vor⸗ gedrungen ſein. Die Vorhut befinde ſich be⸗ reits vor der Ortſchaft Getafe, 13 km vor Ma⸗ drid, wo der große rote Militärflughafen liegt. Nationaliſtiſche Flieger unterſtützten die militäriſchen Operationen und bombardierten im 3 des Donnerstag lebhaft den Flug⸗ hafen. Auch von Singuenza aus ſeien die na⸗ tionaliſtiſchen Truppen in ſüdweſtlicher Rich⸗ tung weiter vorgegangen und hätten die Ort⸗ ſchaft Jadraque an der Straße nach Guadala⸗ jara und Madrid beſetzt. Die Hauptſtadt ſelbſt wurde am Donners⸗ tag erneut von drei nationaliſtiſche Flug⸗ zeuggeſchwadern mit Bomben belegt, die be⸗ deutende Schäden am Nordbahnhof und an den Befeſtigungen äußeren Stadtviertel verurſachten. der deulſchlands Ankwork befriedigt- Jowelrußland fordert die Vaffen⸗ lieferung an die ſpaniſche„Regierung“ London, 24. Okt. Ueber die Sitzung des Internationalen Ueberwachungsausſchuſſes am Freitag wurde kurz vor Mitternacht folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: Lord Plymouth appellierte an den Ausſchuß, ſeine ſchwierige Auſgabe durch eine in un⸗ parteiiſchem Geiſt geführte Prüfung aller ihm unterbreiteten Informationen zu erfüllen. Die britiſche Regierung habe die in ihrem Beſitz befindlichen Informationen ſorgfäl⸗ tia ſtudiert, um feſtzuſtellen, bis zu wel⸗ chem Grade dieſe Informationen Beiweis⸗ material dafür enthalten, daß ernſte Verlet⸗ zungen des Abkommens vorgekommen ſeien. Als Ergebnis habe ſie Einzelheiten hinſichtlich gewiſſer Zwiſchenfälle den intereſſierten Regie⸗ rungen vorgelegt, von denen ſie hoffe, daß ſie dem Ausſchuß mit Informationen zur Hand gehen werden. Der Vorſitzende verlas hierauf einen Brief des Vertreters der Sowjetunion. Der portugieſiſche Vertreter wider⸗ leate mit äußerſtem Nachdruck die in dieſem Brief gegen ſein Land erhobenen Beſchul⸗ digungen, die jeder Grundlage entbehren, was ſich herausſtellen werde, ſobald die Antwort ſeiner Regierung eingetroffen ſei. Der Ausſchuß einigte ſich darauf, daß der Brief des ſowjetruſſiſchen Vertreters dem Unterausſchuß überwieſen werden ſolle und daß der Vertreter Sowjetrußlands von dieſem Unterausſchuß erſucht werden ſolle, gewiſſe Geſichtspunkte ſeiner Erklärung zu erläutern. Dem Ausſchuß lag die Antwort der deutſchen Regierung auf die in denjenigen Dokumenten erhobenen Fragen vor, die ſich auf gewiſſe, angebliche Brüche des Abkommens beziehen u. die dem Ausſchuß von dem Vertreter der britiſchen Re⸗ aierung unterbreitet worden waren, die ſie ihrerſeits von der ſpaniſchen Regierung erhal⸗ ten hatte. Im Verlauf der Ausſprache gab der Vor⸗ ſitzende der Anſicht Ausdruck, daß die deut⸗ ſche Antwort mit Ausnahme von zwei Punk⸗ ten in denen er die deutſche Regierung um weitere Erklärungen bitte, in be⸗ friedigender Weiſe die erhobenen Be · ſchuldigungen behandelt. Der deutſche Vertre⸗ ter verwies auf die Antwort der deutſchen Re gierung, derzufolge alle aufgeworfenen Punk⸗ te behandelt worden ſeien. Er fügte jedoch hin⸗ Ju daß er bereit ſei, die erbetenen zuſätzlichen nformationen zu beſchaffen. Der ſowjetruſſiſche Vertreter wies auf den in ſeinem Brief vom 12. Oktober enthaltenen Vorſchlag hin, die portugieſiſchen Häfen einer engliſch⸗franzöſiſchen Kontrolle zu unterſtellen. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden trat der Ausſchuß der Auffaſſung bei, daß ein derarti⸗ ger Vorſchlag nicht erwogen werden könne, ſolange nicht die Antwort der portugieſiſchen Regierung eingegangen ſei. Der portugieſiſche Vertreter erklärte weiter, daß er einer Erörterung dieſer Angelegenheit nicht zuſtimmen könne. Auf einen vom franzöſiſchen Botſchafter un⸗ terſtützten Vorſchlag des Vorſitzenden hin bil⸗ ligte der Ausſchuß hierauf, daß der Unteraus⸗ ſchuß zu einer Sitzung am Samstagvor⸗ mittag eingeladen werde, damit die Ar⸗ beitsmethoden des Ausſchuſſes überprüft und erwogen werden könne, ob das Nichtein⸗ miſchungsabkommen wirkſamer gemacht wer⸗ den könne, und wenn ja, in welcher Weiſe. Der Ausſchuß war damit einverſtanden, daß im Hinblick auf die Tatſache, daß die Antwort der italieniſchen Regierung auf die gegen ſie erhobenen Beſchuldigungen erſt am Vormittag in Umlauf geſetzt worden ſei, die Prüfung dieſer Antwort in der nächſten Sitzung ſtatt⸗ finden ſoll. Es herrſchte Uebereinſtimmung, daß die nächſte Sitzung des Hauptausſchuſſes am Mitt⸗ woch, den 28. Oktober, um 8 Uhr nachmittags, ſtattfinden ſoll. Am Samstagvormittag tagt alſo lediglich der Unterausſchuß. Ein Schreiben im Moskauer lil Wie sowielrußland die ſpaniſch en Vorgänge auf den Kopf fiellt London, 23. Okt Das Schreiben des ſow⸗ jetruſſiſchen Botſchafters Maiſky an den Vor⸗ ſitzenden des Ueberwachungsausſchuſſes, Lord Plymouth, das den tatſächlichen Gegebenheiten in der ſpaniſchen Angelegenheit geradezu Hohn ſpricht, hat folgenden Wortlaut: „Durch den gemeinſam mit anderen Staaten erfolgten Beitritt Sowjietrußlands zum Nicht⸗ einmiſchungsabkommen glaubte die Sowjetre⸗ gierung, erwarten zu können, daß das Abkom⸗ men von ſeinen Teilnehmern erfüllt werden und daß infolgedeſſen die Dauer des Bürger⸗ krieges in Spanien verkürzt und die Zahl der Opfer vermindert werden würde. Die ſeither verſtrichene Zeit hat jedoch gezeigt, daß das Ab⸗ kommen von einer Reihe ſeiner Teilnehmer ſyſtematiſch verletzt wird, und daß die Waffenlieferungen an die„Rebellen“ unge⸗ ſtraft fortgeſetzt werden. Einer der Teilnehmer des Abkommens, Portugal, iſt der Haupt⸗ ſtützbunkt für Lieferungen an die„Rebellen, geworden, während die„geſetzliche Regierung“ Spaniens praktiſch boykottiert und der Erleich⸗ terungen beraubt wird, außerhalb Spaniens zur Verteidigung des ſpaniſchen Volkes Waf⸗ fen zu kaufen. Daher iſt infolge der Verletzun⸗ gen des Abkommens für die„Rebellen“ eine bevorzugte Lage geſchaffen worden, die nicht im Sinne des Abkommens lag. Als Ergebnis die⸗ ſer anormalen Lage wird der Bürgerkrieg in Spanien verlängert und die Zahl ſeiner Opfer vermehrt Die Bemühungen des Vertre⸗ ters der Sowietregierung, der Praxis der Ab⸗ kommensverletzungen ein Ende zu bereiten, ha⸗ ben im Ausſchuß keine Unterſtützung gefunden. Der letzte Vorſchlag des Sowjetvertreters hin⸗ ſichtlich einer Kontrolle der Häfen Portugals. das ein Hauptſtützvunkt für die Lieferungen der„Rebellen“ iſt, hat ebenfalls keine Unter⸗ ſtützung gefunden und iſt nicht einmal auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung geſetzt wor⸗ den. Infolgedeſſen hat ſich das Abkommen als ein leerer zerriſſener Fetzen Papier erwieſen. Es hat praktiſch zu beſtehen auſge⸗ hört. Da die Sowietregierung nicht in der Lage von Perſonen zu bleiben wünſcht, die wiſſent⸗ lich einer ungerechten Sache beiſtehen, ſieht ſie nur einen Ausweg aus der geſchaffenen Lage, nämlich der ſpaniſchen Regie ⸗ rung die Möglichkeit des Waffen⸗ kaufſes außerhalb Spaniens zu ge ⸗ währen, ein Recht, deſſen ſich die Regierun⸗ gen der ganzen Welt erfreuen, und den Teil⸗ nehmern des Abkommens das Recht zuzuge⸗ ſtehen, Waffen an Spanien zu verkaufen oder nicht zu verkaufen. Auf jeden Fall iſt die Sowjetregierung nicht gewillt, noch länger die Verantwortung für die offenſichtlich ungerechte Lage in Bezug auf die„legale“ ſpaniſche Regierung und das ſpa⸗ niſche Volk zu fragen. Sie iſt daher jetzt ge⸗ zwungen, zu erklären, daß ſie in Uebereinſtim⸗ mung mit ihrer Erklärung vom 7. Okt. ſich durch das Nichteinmiſchungsabkommen in keinem grö⸗ ßeren Ausmaße für gebunden erachtet, als die übrigen Teilnehmern des Abkommens.“ Dieſes Schreiben wurde in der Sitzung des Ueberwachungsausſchuſſes auf Wunſch des ſow⸗ jetruſſiſchen Botſchafters Maiſky den übrigen * des Ausſchuſſes zur Kenntnis ge⸗ geben. —:; ——— 3 e e * N * eee ee FFP S 3 . ———ᷣ—— — m— C ĩ˙ KTK Fjetrußland zu beſtätigen, daß Die deulſche Anlwork auf den Moskauer Vorſloß Die deutſche Antwortnote, die dem ſogenannten Nichteinmiſchungsausſchuß in Lon⸗ don überreicht wurde, iſt die erſte Antwort auf in der Nichtein⸗ miſchungsfrage und nach der ſcharfen Zurück⸗ weiſung der gegen Italien gerichteten Anſchul⸗ zweite Ohr⸗ fee für die Ueberheblichkeit, mit der Mos⸗ Moskaus dritten Vorſt oß digungen durch Grandi die kau die Tatſachen zur Vertuſchung ſeiner ſtän⸗ digen eigenen Einmiſchung in Spanien auf den Kopf zu ſtellen wagte. Die Rundfrage an Deutſchland, Italien und Portugal ging zurück auf eine Eingabe der Sowietregierung vom 7. Oktober, in der be⸗ hauptet wurde, die Staaten hätten den ſpani⸗ ſchen Nationaliſten unerlaubte Hilfe zukom⸗ men laſſen. Dieſer Schritt Moskaus wurde be⸗ kanntlich mit einer Austrittsdrohung beglei⸗ tet. Eine zweite Beſchwerde gegen Portugal wurde zwar nicht unmittelbar abgelehnt, aber die Beſchlußfaſſung vertagt; inzwiſchen iſt ſie aber abgewieſen worden. Die deutſche Note hat die Behauptungen der Bolſchewiken aufs ſchärfſte zurückgewieſen. Es konnte Deutſch⸗ land nicht ſchwer fallen, aus dem reichlich verfügbaren Material eine lückenlose Liſte der verbrecheriſchen ſowietruſſi⸗ ſchen Eingriffe in Spanien ihrem Dokument beizufügen. Die ganze Welt iſt Zeuge geweſen, wie Sowjetrußland zum Auf⸗ ruhr in Spanien geſchürt hat, wie es zu Mord und Brand unabläſſig aufgefordert hat, wie ſeine beſten Bluthunde auf Spanien los elaſ⸗ ſen worden ſind. Moskau vom Ni tein⸗ miſchungspakt reden hören, war die übelſte Gehirnverdrehung, die der Welt je zugemutet wurde. Daß ſie es ſich gefallen ließ, gehört zu den Unbegreiflichkeiten der Gegenwartsdiplo⸗ matie, die in bedenklicher Weiſe den Kopf in den Sand zu ſtecken liebt. Erſt kürzlich wurde das Bild eines ſowjet⸗ ruſſiſchen Dampfers in Barcelona in der aus⸗ ländiſchen Preſſe verbreitet, der Lebensmittel aus Sowjetrußland brachte. Sehr bezeichnend, wenn man bedenkt, wie ſehr die ruſſiſche Be⸗ völkerung ſelber an dem Wichtigſten Mangel leidet und aus dem Hungerſterben gar nicht herauskommt. Kriegslieferungen ſind in Maſſen von Sowjetrußland getätigt wor⸗ den. Sowietruſſiſche Flugzeuge ſind an der roten Front täglich feſtgeſtellt worden. Sowjetruſſiſche Legionäre und Offiziere ſind aus aller Welt in Barcelona geſammelt wor⸗ den. Dieſe Tatſachen ſind weltbekannt. Des⸗ halb blieb nur noch übrig, den Moskauern die Maske vom Geſicht zu reißen. Und die deutſche Note hat das vermutlich ſehr gründlich getan. * Allerdings, das kann man den Moskauern nachfühlen: ſehr wohl wird ihnen nicht gewe⸗ ſen ſein, daß Deutſchland ſich ſo ener ⸗ giſch für den Schutz und den Ab⸗ transport ſeiner Landeskinder einſetzte und ſeine Machtmittel in den ſpaniſchen Gewäſſern gegen die Roten ſehr be⸗ merkbar ee And noch weniger dürf⸗ ten den Moskauer Herren die ſchönen Erfolge deu deutſchen Schutztätigkeit und der wieder⸗ holte warme Dank jener Staaten ge⸗ fallen haben, von denen die Reichsregierung um den Schutz ihrer Staatsangehörigen gebe⸗ ten worden war. Das iſt keine Nichtein⸗ miſchung, ſondern das berechtigte Vorgehen eines Staates, der ſich ſeiner Pflicht den eige⸗ nen Volksgenoſſen gegenüber bewußt iſt und nun auch die Macht beſitzt, ſeinem Recht Gel⸗ tung zu verſchaffen. Jedenfalls, Deutſchland hat in hervorragen⸗ dem Maße ſeine Ehre und Würde gegenüber den roten Mördern gewahrt. Darum konnte es in ſeiner Note auch ſo wirkungsvoll das ganze Heuchelſpiel Moskaus entlarven und ihm die Maske vom Geſicht reißen. Es liegt nun beim Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß, das gleiche zu tun und dieſem Sow⸗ ſein Spiel durchſchaut wird und daß ſich Europa von ihm nicht betrügen läßt. Jedenfalls iſt es vollkommen klargeſtellt: Sowjetrußland hat ſich nicht einen Augenblick an die Vereinba⸗ rungen der Nichteinmiſchung gehalten, und es bleibt dem Nichteinmiſchungsausſchuß keine andere Wahl, als dieſe Tatſache feſtzu⸗ ſtellen und ihm zu beſtätigen, daß es eine Politik verfolgt, die nichts anderes als die 8 des europäiſchen Friedens be⸗ zweckt. Nach den dreimal ausgeſprochenen Moskauer Drohungen dürfte Sowjetrußland nunmehr, nachdem ſeine Forderungen beim Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß in London unerfüllt geblieben kind. zum offenen KampfeinſatzZ für die ſpaniſchen Roten übergehen Dadurch ändert ſich, genau beſehen, an der bis- berigen Praxis nichts Es iſt völlig einerlei, ob die ruſſiſche Anterſtützung für den ſpaniſchen Bolſchewismus offen oder halb geheim erfolgt. Die einzige Frage, die dabei noch intereſſiert, wäre die, ob die Mächte, die im Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuß die abſichtlich ſo ſtark betonte führende Rolle ſpielen, aus dem ſowjetruſſiſchen Vorgehen nun endlich einmal die ſelbſtverſtänd⸗ lichen Folgerungen ziehen werden. Da aber gerade die eine dieſer führenden Mächte, Frankreich, durch die unehrliche Politik ſeiner Regierung ſowohl nach der Madrider als nach der Moskauer Seite aufs ſtärkſte belaſtet iſt. dürften dieſe Mächte trotz ihres bedenklichen Aufwandes an Zweckentrüſtung alles beim alten laſſen.* Die Entſcheidungen, die geſtern in London im Nichteinmiſchungsausſchuß und in Moskau gefallen ſind, liegen bei der Abfaſſung dieſer Zeilen noch nicht vor. Wir ſehen nur, wie ſtark die Belaſtung des europäiſchen Friedens iſt. indem gewiſſe europäiſche Staaten es füt richtig gehalten haben, ſich in ein intimes Verhältnis zu Sowjetrußland zu VBierjah Berlin, 23. Okt. Im erſten Erlaß über die Durchführung des Vierjahresplanes be⸗ ſtimmt Miniſterpräſident Generaloberſt Gö⸗ ring folgendes: Der Führer und Reichskanzler hat mir die Durchführung des von ihm auf dem Parteitag der Ehre verkündeten neuen Vierjahresplanes übertragen. Ich werde den Auftrag allen et⸗ waigen Hemmniſſen und Schwierigkeiten zum Trotz ausführen. So wie ich dem Führer und Reichskanzler für das Gelingen des Planes im ganzen verantwortlich bin, tragen mir gegenüber die Perſonen, die ich zur Mit⸗ arbeit berufe, für das ihnen unterſtehende Arbeitsgebiet die Verantwortung. Nur bei ernſter Pflichterfüllung und bereitwilliger Zu⸗ ſammenarbeit aller Beteiligten kann das ge⸗ ſteckte Ziel erreicht werden. Die Bearbeitung der mir geſtellten Aufgabe erfolgt unter weiteſtmöglicher Heranziehung der zuſtändigen Dienſtſtellen, deren Verant⸗ wortung uneingeſchränkt fortbeſteht. Neue Aemter werden nur ſoweit als unbedingt not⸗ wendig eingerichtet. Alle am Vierjahresplan beteiligten Perſonen und Organiſationen in Partei und Staat unterſtehen meinen Weiſun⸗ gen. Meine Befugniſſe werde ich unter der Amts⸗ bezeichnung Miniſterpräſident Generaloberſt Göring Beauftragter für den Vierjahresplan ausüben. Im zweiten Abſatz des Erlaſſes beſtimmt Göring, daß er für die zu treffenden Entſcheidungen ſich der Mit⸗ wirkung der in einem Miniſterrat zuſam⸗ mengeſchloſſenen beteil. Fachminiſter bedienen wird. Dieſem Miniſterrat werden der Staats⸗ ſekretär und Chef der Reichskanzlei Dr. La m⸗ mers und Dr. Keppler als Generalſach⸗ verſtändiger für den Aufbau der deutſchen Noh⸗ und Werkſtoffe angehören. An dieſen Beratungen nehmen weiter teil: der Vertreter des Miniſterpräſidenten in allen laufenden Geſchäften, Staatsſekretär Kör⸗ ner, und die Leiter der Geſchäftsgruppen des Vierjahresplanes. Im dritten Abſchnitt des Erlaſſes wird die Organiſation ge⸗ regelt, mit welcher Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring die Aufgaben bewältigen wird, die ihm durch die Vollmacht des Führers übertragen ſind. Die Beſtimmungen hierüber im einzelnen lauten: J. In allen den Vierjahresplan betreffenden laufenden Geſchäften werde ich durch den Staatsſekretär Körner vertreten. 3 Perſönlicher Referent des Staatsſekretärs iſt Miniſterialrat Marotzke. II. Die Geſchäfte werden in folgende Gruppen Organiſakoriſcher Aufbau des Erſter Erlaß Görings über die Durchführung des Bierſahresplaus resplans 2. Rohſtoffverteilung. 3. Arbeitseinſatz. 4. Landwirtſchaftliche Erzeugung, ſoweit ſie mit dem Vierjahresplan im Zuſammen⸗ hang ſteht, 5. Preisbildung. 6. Deviſenangelegenheiten. „Die Preſſeangelegenheiten werden für ſämt⸗ liche Geſchäftsgruppen einheitlich durch den Miniſterſaldirigenten Dr. Gritzbach als Leiter meiner Preſſeſtelle bearbeitet. III. Die Geſchäfte der Gruppe„Erzeugung deut⸗ ſcher induſtrieller Roh⸗ und Werkſtoffe“ bear⸗ beitet: la) das Amt für deutſche Roh- und Werkſtoffe: Ihm liegt ob: a 1. die Steigerung der Produktion deut⸗ ſcher induſtrieller Rohſtoffe; 2 die Planuna und Durchführung der Fabrikation deutſcher Werkſtoffe mit Ausnah⸗ me der zu b) genannten: bei der Auswahl der Standorte der Fabri⸗ kation iſt auch die Reichsſtelle für Raumord⸗ nung zu beteiligen: 3. die Förderung der für die Aufgaben nötigen ben: 4. die Mineralwirtſchaft einſchließlich der Beſchaffung außerhalb des Vierjahresplanes gefertigter Stoffe; Amtschef iſt der Oberſtleutnant des Gene⸗ ralſtabes Lö b. Die finanziellen Fragen des Aufbaupro⸗ gramms ſind in Verbindung mit dem Reichs⸗ finanzminiſterium und dem Reichswirtſchafts⸗ miniſterium zu bearbeiten. 1b. Dr. ing. Keppler. Ihm obliegt: die Planung und Durchführung der Fabri⸗ kation induſtrieller Fette. Weiter hat Miniſterpräſident Generaloberſt Göring Dr. Keppler, deſſen bisherige Voll⸗ machten in den umfaſſenderen Auftrag des Miniſterpräſidenten übergegangen ſind, zu ſeinem perſönlichen Berater für die Fragen des Aufbaues der deutſchen Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe berufen und ihm als beſonders wichtigen Auftrag die Sonderaufgabe geſtellt, die geo⸗ phyſikaliſche Erforſchung des deutſchen Bodens 12 zu organiſieren und aufs Tatkräftigſte zu ördern. Die finanziellen Fragen des Aufbaupro, gramms ſind ebenfalls in Verbindung mit dem Reichsfininanzminiſterium und dem Reichs⸗ wirtſchaftsminiſterium zu bearbeiten. 2. Die Rohſtoffverteilung bearbeitet Mini⸗ ſtervräſident Köhler, Baden, als Beauftragter für die Rohſtoffverteilung in Verbindung mit dem Reichswirtſchaftsminiſterium und der Reichsdeviſenſtelle.(unter Beibehaltung ſeiner Aufgaben im Lande Baden). genannten Forſchungsaufga⸗ eingeteilt: 1. Erzeugung deutſcher Roh⸗ und Werkſtoffe, „Gefahr für das „Jalurday London, 23. Okt. Unter der Ueberſchrift „Eine neue rote Drohung“ veröffentlicht die bekannte engliſche Wochenzeitung„Satur⸗ day Review“ eine ſicharfe Kritik des engl. ⸗ ſowjetruſſiſchen Flot⸗ tenvertragsentwurfs. Das Blatt geht dabei von einer Erklärung Woro⸗ ſchilows aus, oer nach Beendigung der ſow⸗ jettruſſiſchen Flottenmanöver in der Oſtſee ge⸗ äußert hatte. daß Sowjetrußland nach erfolg⸗ ter Aufrüſtung zu Lande und in der Luft nun⸗ mehr ſeine Aufmerkſamkeit der Flotte zuwende und die ſtärkſte Unterſeeboots⸗ flotte der Welt bauen werde. „Saturday Review“ iſt nunmehr in der La⸗ ge, auf Grund von Mitteilungen von vertrau⸗ enswürdiger Seite Einzelheiten des Moskauer Bauprogramms mitzuteilen, aus denen ein⸗ wandfrei hervorgeht, daß die von Woroſchilow angekündigten Pläne durchaus keine leere rohungen darſtellen. Danach ſieht das ſowjetruſſiſche Flottenbauprogramm einen Geſamtbeſtand von 147 U⸗Booten vor, von denen 127 entweder bereits fertig oder im Bau ſind bzw. in Kürze auf Kiel gelegt wer⸗ den. Es verbleiben demnach 20 Boote, die erſt in ſpäterer Zukunft gebaut werden ſollen. Von den bereits fertiggeſtellten Fahrzeugen find 40 bis 50 für den Fernen Oſten vorgeſehen. Das Verhältnis der für Hochſee⸗ 8 beſtimmten U⸗Boote zu den kleineren vpen iſt, der„Saturday Review“ zufolge, er⸗ tonen, ſind ſo lange zum Scheitern verurteilt, als einzelne Mächte ſich in bindende Abma⸗ chungen mit der Sowietunion einlaſſen. Es dürfte inzwiſchen Klarheit darüber geſchaffen worden ſein, daß ein gemeinſames A b⸗ kommen zwiſchen Deutſchland und der Sowjetunion über allgemeine euro⸗ päiſche Fragen nicht in Betracht kommt. Die deutſch⸗italieniſche Verſtändigung, die in dieſen Tagen durch den Beſuch des italieniſchen Außenminiſters in Berlin weiter gefördert wor⸗ den iſt, wird dazu dienen, auch in dieſer Hin⸗ ſicht eine klare Lage in Europa herzuſtellen. Inzwiſchen werden die Mächte zweifellos ſtark durch die Erfolge der ſpaniſchen Nationa⸗ liſten beeindruckt worden ſein. England hat wiederholt ſeine Sorge um etwaige Auswirkun⸗ begeben Alle Verſuche, demgegenüber die Ge⸗ meinſamkeit der europäiſchen Intereſſen zu be⸗ gen eines nationalſpaniſchen Einfluſſes auf die weſtliche Mittelmeerhälfte im Sinne eines Zu⸗ gegen den engliſch⸗-ſowjelruſſiſchen Flolfenverkragsentwurf Miniſterpräſident Köhler iſt mir für die ſach⸗ gemäße Verteilung der Rohſtoffe auf die ver⸗ briliſche Reich Review“ heblich größer als in irgendeiner andern Ma⸗ rine, wobei die japaniſche Flotte vielleicht eine Ausnahme bilde. Selbſt Frankreich, deſſen U⸗ Bootflotte ſogar von britiſchen Flottenſach⸗ verſtändigen als eine Bedrohung angeſehen werde, beſitze wenig mehr als 100 Einheiten. Kein vernünftiger Menſch, ſo ſchreibt die Zeitſchrift, könne behaupten, daß dieſes ge⸗ waltige U⸗Bootprogramm der Sowietunion keine Gefahr für das britiſche Reich bedeute, und dennoch habe die briti⸗ ſche Regierung in dem neuen Meerengen⸗ vertrag Sowjetrußland das ausſchließliche Recht zugeſtanden, gegebenenfalls U⸗ Boote durch die Dardanellen vom Schwarzen Meer nach dem Mittelmeer und umgekehrt zu ſenden. Scharfe Kritik übt die Zeitſchrift ferner da⸗ ran, daß in dem engliſch⸗ſowjetruſſiſchen Flote tenvertragsentwurf Moskau die Beſtückung von mindeſtens zwei Schlachtſchiffen mit 16zölligen Geſchützen zugeſtanden worden ſei, während England entſprechend dem mit den Vereinigten Staaten und Frankreich ab⸗ geſchloſſenen Flottenvertrag ſeine Beſtückung für alle neuen Großkampfſchiffe auf 14 Zoll be⸗ grenzen müſſe. Aehnlich lägen die Dinge bei den kleineren Kreuzern, die Sowjetrußland mit 7,lzölligen Geſchützen ausſtatten dürfe, während England ſich verpflichtet habe, das Kaliber von 6,1 Zoll nicht zu überſchreiten. ſammengehens mit Italien merken laſſen. Frankreich hat ähnliches im Hinblick auf et⸗ waige Truppentransporte aus ſeinen nordafri⸗ kaniſchen Kolonien nach dem Mutterland ge⸗ äußert. Was aber für Europa entſcheidend ſein muß, das iſt die Aufgabe. den bolſchewiſtiſchen Greueln in Spanien ein Ende gemacht zu ſehen und den Plan Sowijetrußlands zu vereiteln. Europa in ein Chaos zu verwandeln. Es mehren ſich die Meldungen von heftigen Gegenſätzen in Moskau und von verſchiedenen Auffaſſungen Litwinow⸗Finkelſteins, Woroſchi⸗ lows und Dimitroffs Nachrichten aus dem Oſten beſagen, daß Sowjetrußland im Hinblick auf ſeine innerpolitiſchen Kriſen zu größerer außenpolitiſcher Aktion gedrängt werde. Ein Grund mehr für Europa, ſich einer ſolchen Zer⸗ 0 d 5 ſe gen Munitionsdiebſtahl auf die gekommen. Etwa 60 Kiſten mit Maſchinenge⸗ wehrmunition ſind ſpurlos verſchwun⸗ ter überreichte Office die giſche Natz Note vom 18. September. Die bel⸗ giſche trächtlicher Aufmerkſamkeit, da von der belgi⸗ erklärte er weiter, werde lorenen Poſitionen, die man nur preisgegeben habe, um Blutvergießen zu vermeiden, würden bald wieder zurück erobert ſein(!). ſpaniſchen Nationaliſten iſt neue Radiobotſchaft Stalins Caballero aufzufangen. ergibt ſich, daß die Hilfeleiſtung Sowjetruß⸗ lands für die ſpaniſchen Marxiſten die Nie⸗ derwerfung ſchiedenen Bedürfniſſe unter Berückſichtigung ihrer Dringlichkeit und für eine entſprechende Arbeit der Ueberwachungsſtellen verantwort⸗ lich: er bearbeitet in meinem Auftrage und im Zuſammenwirken mit den zuſtändigen Reſſorts bezw. mit den Stellen, die ich mit der Durch⸗ führung beſonderer Geſchäfte zur Beſchaffung ausländiſcher Rohſtoffe einrichte, auch die mit der Einfuhr ausländiſcher Rohſtoffe zuſammen⸗ hängenden Fragen. 3. Den Arbeitseinſatz bearbeiten Minſſterigl⸗ direktor Dr. Mansfeld als Beauftragter für den Arbeitseinſatz in Verbindung mit dem Reichsarbeitsminiſterium. ſowie Präſident Dr. Sprup(beide unter Beibehaltung ihrer Auf⸗ gaben im Reichsarbeitsminiſterium bezw. in der Reichsanſtalt). 4. Die landwirtſchaftliche Erzeu⸗ gung, die mit dem Vierjahresplan im Zu⸗ ſammenhang ſteht, bearbeitet Staatsſekretär Backe(unter Beibebaltung ſeiner Aufgaben im Reichsernährungsminiſterium). 5. Die Preisbildung bearbeitet Oberpräſident und Gauleiter Joſef Wagner⸗Breslau nach Maßgabe des zu erlaſſenden Geſetzes(unter Beibehaltung ſeiner bisherigen Dienſtgeſchäfte). 6. Die Deviſenangelegenheiten leitet Miniſte⸗ rialrat Staatsrat Neumann. Er bearbeitet ferner die anfallenden Geſchäfte allgemeiner Art, ſorgt für die Aufrechterhaltung der Ver⸗ bindung zwiſchen den einzelnen Gruppen und gen mit. Ihm ſteht Miniſterialrat Gramſch zur Verfügung. 5 Der letzte Abſchnitt des Erlaſſes regelt die Zuſammenarbeit der einzelnen Geſchäftsgrup⸗ pen untereinander. * Mit dieſem Erlaß ſind die organiſato⸗ riſchen Vorbereitungen für die Durch⸗ führung des Vierjahresplanes abgeſchloſſen. Die Arbeit wird nun ungeſäumt aufgenommen werden. Ueber den Inhalt und das Aus⸗ maß der Sachaufgaben, die im Vier⸗ jahresplan zu löſen ſind, wird Miniſterpräſi⸗ dent Generaloberſt Göring in Kürze in einer öffentlichen Rede im Sportpalaſt, die über alle deutſchen Sender übertragen werden wird, Mit⸗ teilung machen. Franzöſiſch-engliſche Jonderaus⸗ ſprache London, 23. Okt. Der franzöſiſche Bot⸗ ſchafter in London ſuchte am Freitag Außen⸗ miniſter Eden auf. Er hatte mit ihm eine längere Unterredung, die ſich jedoch, wie an zuſtändiger Stelle ausdrücklich erklärt wird, nicht auf den Nichteinmi⸗ ſchungs aus ſchuß bezog, ſondern auf eine europäiſche Frage, in der Eng⸗ land und Frankreich gemeinſame Intereſſen hätten. Man glaubt hieraus ſchließen zu lön⸗ nen, daß ſich die Ausſprache auf die durch die belgiſche Schwenkun a und die letzten Weſtpaktnoten geſchaffen Lage bezogen 8 Geheimnisvollet„ diebstahl“ von, Munilio:n in einer franzöſiſchen Kaſerne Paris, 23. Okt. In der Kaſerne von For ⸗ bin bei Aix⸗en⸗Provenee iſt man einem ri— ſi⸗ pur den. Obwohl die Zivil- und die Militärbehör⸗ den ſtrengſtes Stillſchweigen bewahren, weiß man, daß die bisherigen Ermittlungen noch zu keinem Ergebnis geführt haben. So berichtet wenigſtens Havas, aber es dürfte wohl klar ſein, daß dieſe Munition den ſpaniſchen Roten zugedacht iſt. 8 Ueberreichung der belgischen Aukwork zur Weſtpallfrage London, 23. Okt. Der belgiſche Botſchaf⸗ Freitag morgen im Foreign elgiſche Antwortnote auf ote begegnet in engliſchen Kreiſen be ſchen Haltung die weitere Entwicktung der Fünfmächtebeſprechungen in hohem Maße abhängen dürfte. Ueber den In⸗ halt der Note wird an zuſtändiger Stelle wie auch über die übrigen Noten ſtrengſtes Still⸗ chweigen gewahrt. Das engliſche Nachrichtenbüro Preß Aſſocia⸗ tion will jedoch über den Inhalt wiſſen, daß die Aufnahme neuen weſteuropäiſchen Sicherheitspakt vorge⸗ ſchlagen werde und daß die vorläufigen Ver⸗ handlungen in London geführt werden ſollen. von Verhandlungen über einen Azana macht Anſprüche! Sevilla, 23. Okt. Azana, der„Präſident“ des roten Spaniens, verſuchte, ſich in Barce⸗ lona durch Anſprachen an die roten Maſſen Sympathien zu die aufmarſchierte erwerben. In einer Rede an rote Miliz behauptet er, aß der Fall der Hauptſtadt beſondere Bedeu⸗ tung habe und von der Madrider Regierung orgeſehen geweſen ſei. Das Proletariat, ſo ſiegen, und die ver⸗ neue Bolſchaft Stalins an Largo Caballero St. Jean de Luz, 22. Oktober. Den es gelungen, eine an Largo Aus dieſer Botſchaft des Faſchismus bezwecke. An die⸗ m Kampf, ſtörungspolitik auf das entſcheidenſte zu wider⸗ ſetzen. 8—8. genheit darſtelle, ch der leine innerſpaniſche Angele⸗ ſei die geſamte„fortſchrittli⸗ e“ Menſchheit intereſſiert. wirkt beim Erlaß von Geſetzen und Verordnun⸗ U luer in Ecler, fete deu Deſerte Fuddte erinner bahn i Pionier aal h nun no ſänhfer ben ober Tant gef Pitkun Krleget inet! cher, i floſſene Henker l peiher a deh eltz, den mußt Eine Ban bett At. 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Okto⸗ ber 1936 in Anweſenheit deutſcher und ausländiſcher Vertreter der Diplomatie und Wehrmacht durch den Bundesfüh⸗ rer Dr. Eulen vorgenommen werden. Bitolj, das einſtige Monaſtir, am Fuße des mächtigen Periſteri, am Rande der pelagoni⸗ ſchen Hochebene, liegt zu Füßen des kahlen Hügels, auf dem ſich der wuchtige Mauerring der Totenburg erhebt. Es iſt eine Stadt voller Türme und Minakxetten, deren Häuſer ſorglich eingebettet ſind in fruchttragende Gärten und rünende Felder. Großzügig hat Jugoſlawien —f deutſchen Baumeiſter des„Volksbundes für Kriegsgräberfürſorge“ vor einigen Jahren er⸗ laubt, zum Ruhme der deutſchen Helden ein Denkmal zu errichten, eine Grabſtätte, für die Vielen, die hier ihr Leben ließen. Man ſtellte ihrer Wahl jeden gewünſchten Platz zur Verfügung, und ſie wählten einen der felſigen Hügel in nächſter Nähe der Stadt, von dem aus man einen herrlichen Rundblick auf die weitere Ebene und die ſie abſchließende Bergkette genießt. Der Grund und Boden wurde auf ewige Zeit Deutſchland über⸗ laſſen. Während des Baues hat die Stadt Bitolj in jeder Weiſe die tatkräftigſte Unterſtützung gewährt. Als das Werk vollendet war und die granitne Ringmauer die Gebeine der 3000 deutſchen Helden um⸗ ſchloß, nahm die Stadt das Mal unter ihren Schutz und baute aus eigenen Mitteln eine Zaufahrtsſtraße. Rundherum iſt heiliger Boden. Vor mehr als 20 Jahren tobte das Kriegsgeſchehen über dieſe Berge. Unter unvorſtellbaren Strapazen, in Regen u. Schnee, Sturm und Kälte, haben damals un⸗ ſere deutſchen Brüder im Verein mit den Oeſterreichern und Ungarn hier um jeden Fußbreit Boden gekämpft. Faſt jede Straße erinnert noch heute an dieſe Zeit. Eine Klein⸗ bahn iſt noch in Benutzung, die die deutſchen Pioniere und Eiſenbahner hier im Kriege ge⸗ baut haben. An den Hängen der Berge erkennt man noch die Unterſtände, die die lebenden Kämpfer einſt bauten— viele unter ihnen ha⸗ den oben in der Totenburg ihre ewige Ruhe⸗ ſtatt gefunden. Von ſeltſam eindringlicher Wirkung iſt auch der Friedhof der deutſchen Krieger bei Pilep, die hier zu Hunderten unter einer Decke von Schwertlilien ruhen. Drüben aber, jenſeits der weiten, von der Cerna durch⸗ floſſenen fruchtbaren Ebene, liegt Bitolj, das Grabehrenmal der deutſchen Helden.. Aus grauen mächtigen Granitblöcken, die weither aus den Flußbetten und Steinbrüchen des Dales, vom Fuße des Periſteri geholt wer⸗ den mußten, erhebt ſich das Rund der Mauer. Eine Wand aus Felſen, wie für eine Feſtung ßeſtimmt— ſechs Meter hoch und drei Meter breit. Alle Fugen der Oberfläche, dort, wo die Mlöcke ſich ineinanderfügen, ſind mit Blei aus⸗ egoſſen, um das Eindringen von Waſſer und 8 nee zu verhindern. Immer gewaltiger wird der Eindruck des Ehrenmals, und plötzlich ragt vor dem Beſucher der Torbau auf. Auch er beſteht aus ſchweren, rohbehauenen Granitblöcken von derſelben Farbe wie die Mauer. Eine Bronzetür verſchließt den nied⸗ rigen Eingang; wenn ſich ihre Flügel öffnen, bert man überwältigt in einem hohen Raum, er die Ehrenhalle darſtellt. Seine Decke wird durch ſchmale Maueröffnungen erhellt und wird beherrſcht von einem Adler in Goldmoſaik, der die Schwingen wie im Fluge ausgebreitet hat. Gerade unter ihm ſteht der Sarkophag, gebildet aus einem rieſigen Granitblock, auf deſſen Sockel die Wappen der deutſchen Staaten ein- gemeißelt ſind. Den Boden decken Marmor⸗ platten von warmem Rot, das ſich von der arbe der Granitwände wirkungsvoll abhebt. urch drei rieſige Torbogen flutet das Licht herein, und jetzt liegt vor dem Beſucher die Weite des Gräberfeldes. Herb und ernſt iſt dieſer Eindruck, dunkelgrüner Wacholder über⸗ zieht die ganze Fläche, deren Ruhe durch nichts unterbrochen wird. Nur eine Bronzetafel, die in die ſteinerne Einfaſſung des Grabes der Dreitauſend eingelaſſen iſt, verkündet:„Hier ruhen deutſche Soldaten. 1914/7 1918.“ Man kann das ganze Gräberrund auf ſchmalem Pfad umſchreiten. Die Mauer verwehrt den Blick in die Außenwelt, nur die Kuppen der Berge blicken herüber und halten unter dem ſtrahlenden Himmel Mazedoniens treue Wacht. 0 Auf der Stelle, wo ſich jetzt die Totenburg erhebt, zog ſich vor 20 Jahren die deutſche 1 11 0 hin. Sie lief über die Kuppe des erges und wand ſich von Hügel zu ue Von weither aus dem ganzen Kampfgebiet hat man die Toten hier vor Jahren zuſammenge⸗ tragen und ſie gemeinſam gebettet; ſie alle, die vorher einſam und allein in der Weite des Schlachtfeldes gelegen hatten. Die meiſten der Särge konnten aus dem trockenen Lehm⸗ boden vollſtändig erhalten geborgen werden, ja die Uniformen der ſtillen Schläfer waren viel⸗ fach noch unverſehrt geblieben. Ein anderes Denkmal deutſchen Helden⸗ kampfes in Serbien erhebt ſich am Donauübergang bei Smederevo am Ufer der Donau. Wie die Totenburg bei Bitolfj iſt es Totenehrung und Kriegerdenkmal ugleich; es ſteht in unmittelbarer Nähe der Sladt Smederevo, wo der berühmte Donau⸗ übergang erfolgte. Die Truppen ſetzten damals 75 gefallenen Kameraden auf dem hügeligen ein⸗ und Obſtbaugelände bei, das ſich im An⸗ ſchluß an einen Gemeindefriedhof nach Weſten erſtreckte. Die terraſſenförmige Anlage iſt bei der weiteren Ausgeſtaltung durch den„Volks⸗ bund Deutſche Kriegsgräberfürſorge“ beibehal⸗ ten worden. Eine Gedächtniskapelle vermittelt den Eingang. In langſam anſteigenden Ter⸗ raſſen ſind die Kameradengräber zu Füßen der Kapelle gelagert. Lauer Lavendel in Büſchen deckt ſie und breite Hecken von Wildroſen ſäu⸗ men die Wege, die zur Kapelle hinaufführen. Unten aber rauſcht der Donauſtrom und kündet den ſtillen Schläfern von der deutſchen Heimat, von ſeinen Quellgebieten im Schwarzwald, in den Alpen und im Bayeriſchen Wald. — ̃¶ ͤÜ' N ˙¹öAm—A1 ö bee ,, Jur Voche des Deulſchen Buches Schönſte Erholung nach des Tages Arbeit iſt für mich das Buch; die Bücher ſind meine be⸗ ſten Freunde. Aber es genügt nicht allein das Leſen des zufällig in die Hand fallenden oder geliehenen Werkes. Reinſte Freude vermag erſt der Beſitz eines guten Buches auszulöſen, deſſen Wert darin liegt, daß es nicht einmal, ſondern wieder geleſen wird. Ich glaube. daß die Men⸗ ſchen innerlich reicher und glücklicher werden, wenn ſie dieſe Freude am Buch verſtehen lernen. Generalfeldmarſchall von Blomberg Reichskriegsminiſter. Die Lolenburg deulſcher helden in Bitolſ Hugoſlawien] erbaut vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge Der Fall Lord Nuffield Engliſche Blätter fordern einen Munitions⸗ miniſter London, 23. Okt. Der Streit zwiſchen dem Autofabrikanten Lord Nuffield und dem Luftfahrtminiſterium in der Frage der Liefe⸗ rung von Kriegsflugzeugen und Flugzeugmoto⸗ ren hat ſich allmählich zu einer Angelegenheit ausgewachſen, an der die ganze engliſche Oef⸗ fentlichkeit anteil nimmt. Die geſtrige Erklärung Lord Nuffields, in der er ſich über die Ablehnung ſeiner Angebote durch die Regierung beklagt und die Maßnah⸗ men zur Bildung eines Rüſtungstruſts angreift, wird von der geſamten Preſſe in großer und ſenſationeller Aufmachung wiedergegeben. Lord Nuffield habe ſich u. a. darüber entrüſtet. daß die Regierung ihn aufgefordert habe, eine neue Fabrik zur Herſtellung von Flug⸗ zeugmotoren auf Regierungskoſten zu bauen, nachdem er bereits fünf Millionen Pfund für eine eigene Anlage ausgegeben habe, die jetzt brach liege. Sein Angebot, 2000 Flug⸗ zeugmotoren für die britiſche Luftſtreitkraft herzuſtellen, ſei ebenfalls abgelehnt worden. Der britiſche Luftfahrtminiſter Lord S wi n⸗ ton teilte am Donnerstag mit, er werde ſo⸗ bald wie möglich eine ausführliche Erklärung — 05 dieſe Angelegenheit im Parlament abge⸗ en. Die Zeitungen fordern eine eingehende Un⸗ terſuchung der Streitigkeiten, um eine rei⸗ bungsloſe Zuſammenarbeit zwiſchen der Indu⸗ ſtrie und der Regierung in der Rüſtungsfrage zu ermöglichen. In dieſem Zuſammenhang wird erneut die Forderung nach Ernennung eines Munitionsminiſters geſtellt. Mehrere Blätter behaupten, die Mitteilun⸗ gen Lord Nuffields ſeien ein Beweis dafür, daß die Luftaufrüſtungsmaßnahmen der Regierung unbefriedigend ſeien. Das Oppoſitionsblatt „Daily Herald“ ſchreibt, auch andere Firmen drohen mit dem Austritt aus dem Rüſtungs⸗ truſt, wenn die Lage nicht geklärt würde. Scharfe Maßnahmen gegen Danziger Brolpreiswucherer Danzig, 24. Okt. Wie amtlich mitgeteilt wird, haben verſchiedene Brotfabriken und Bäckereibetriebe die letzte Brotpreisregelung dazu ausgenutzt, an die Bevölkerung Brot mit un verantwortlichen Untergewich⸗ ten zu liefern bezw. in einem Zuſtand abzuge⸗ ben, der einer Sabotierung der Anordnung der für die Brotverſorgung verantwortlichen Stel⸗ len gleichkommt. Dadurch iſt die Bevölkerung in erhebliche Unruhe verſetzt worden. Um dieſe Ausbeuter unſchädlich zu machen, hat der Brot- und Mehlverſorgungsverband ge- gen diejenigen Bäckereibetriebe, die gegen die Anordnungen des Brot- und Mehlverſor⸗ gungsverbandes verſtoßen haben, die Mehlbelie⸗ ferungsſperre verhängt. Außerdem ſind die ver⸗ antwortlichen Betriebsleiter in Schutzhaft ge⸗ nommen worden; es ſind dies die verantwort⸗ lichen Leiter der Germania-Brotfabrik ſowie der Danziger Mühlenbäckerei. Kleine poliliſche Nachrichten Juriſtiſche Fakultät der Prager deutſchen Univerſität geſchloſſen. Prag, 23. Oktober. Die vom Unterrichts⸗ »„liniſterium an den Rektor der Prager deut⸗ ſchen Univerſität, deren Dekane und die Hörer⸗ ſchaft gerichtete Drohung, die Juriſtiſche Fa⸗ kultät der Prager deutſchen Univerſität zu ſchließen, falls ſich die Kundgebungen gegen den jüdiſchen Hochſchullehrer Kelſen wieder⸗ holten, iſt ſchnell Wirklichkeit ge⸗ worden. Prof. Kelſen. fand bei dem Ver⸗ ſuch, ſeine Vorleſung aufzunehmen, wiederum einen leeren Hörſaal. Daraufhin erklärte der Dekan Prof. Dr. Foltin gegen Mittag, daß der Vorleſungsbetrieb an der Juriſtiſchen Fa⸗ kultät der Prager deutſchen Univerſität bis auf weiteres geſperrt bleiben wird. Der tſchechoſlowakiſche Unterrichtsminiſter droht den deutſchen Studenten Prag, 23. Okt. Die Kundgebung der deut⸗ ſchen Studenten gegen den jüdiſchen Profeſſor Dr. Hans Kelſen, der früher an der Univer⸗ ſität Köln las, haben das Unterrichtsmini⸗ ſterium veranlaßt, an den Rektor und den De⸗ kan der juriſtiſchen Fakultät der Prager Deut⸗ ſchen Univerſität, ſowie an ihre geſamte Hörer⸗ ſchaft eine„letzte Warnung“ zu richten. Darin wird angedroht, daß der Unterrichtsminiſter im Falle einer Wiederholung der„Unruhen“ die juriſtiſche Fakultät ſofort ſchließen werde. Gleichzeitig behalte ſich das Unterrichtsminiſte⸗ rium neue legislative Eingriffe vor, die dieſe „Unruhen“ ſteuern würden. Estorial vor dem Fall Das im 16. Jahrhundert von Philipp II. gebaute Königsſchloß von Escorial, Es iſt nur zu wünſchen, daß der 1 hier i vorübergeht. da die euten würde. dieſes Baues einen unerſetzlichen Verluſt be Stadt jener nordweſtlich von Madrid, deren Fall bevorſteht Es iſt ein architektoniſches Wunderwerk, an dem einſt Künſtler des geſamten ſpaniſchen Weltreiches und Italiens arbeiteten. Seine Bilder⸗ ſammlung iſt weltberühmt, und ſein Pantheon iſt ſeit Karl V. die Grabſtätte des Königshauſes. Beſchädigung (Atlantic, K.) Schluß mit der hehlileralur Ein Vorſchlag der deutſchen Verleger und Buchhändler an die Welt. Weimar, 23. Okt. Der Bund reichsdeutſcher Buchhändler als die Geſamtorganiſation des deutſchen Buchhandels und Verlages hat am Freitag zur„Woche des Deutſchen Buches“ in Weimar folgende bedeutungsvolle Ent⸗ ſchließung gefaßt: In der augenblicklichen Verwirrung der Welt verſuchen gewiſſenloſe Hetzer, Europa in eine Entwicklung hineinzutreiben, die unver⸗ meidlich zur Kataſtrophe und damit zu einer Gefährdung der abendländiſchen Kultur führen muß. Während die Verantwortungs- bewußten aller Nationen den Frieden erſtre⸗ ben, wird jede Kunſt der Lüge und Verdreh⸗ ung aufgewandt um die Völker Europas ge⸗ geneinander zu hetzen. In dieſer Schickſalsſtunde des Abendlandes gedenken die in der Goetheſtadt Weimar an⸗ läßlich der„Woche des Deutſchen Buches“ zu⸗ ſammengetretenen Vertreter aller deutſchen Verleger und Buchhändler der großen Verant⸗ wortung, die ſie als Mittler unvergänglichen Geiſtesgutes tragen. Sie verpflichten ſich, keine Bücher zu ver⸗ legen und zu vertreiben, die unter böswilliger Verzerrung der hiſtoriſchen Wahrheit das Staatsoberhaupt eines Landes oder ein Volk beleidigen, oder die Einrichtung und Ueber ⸗ lieferungen, die einem Volk heilig ſind, ver; üchtlich machen. In der Gewißheit, dem europäiſchen Frie⸗ den einen Dienſt zu erweiſen, erklären ſie ſich bereit, mit ausländiſchen Verlegern und Buch⸗ händlern, die vom gleichen Geiſte der Verant⸗ wortung getragen ſind, in einen Meinungs⸗ austauſch über eine internationale Vereinba⸗ rung zu treten. Wilhelm Baur, Leiter des Bundes reichsdeutſcher Buchhändler. Karl Baur Leiter der Fachſchaft Verlag H. L. Sippel, Leiter des deutſchen Sortimentsbuchhandels Felir Gartmann, Fachſchaftszwiſchenhandel g (Kommiſſionsgeſchäft). Gold, Pfund- und Dollarnolen verſteckl Jüdiſcher Händler wegen Steuerhinter⸗ ziehung verhaftet „ Danzig, 23. Okt. Der 41 Jahre alte jüdiſche Händler Georg Prinz aus Oliva bei Danzig wurde von Beamten der Fahndungs⸗ ſtelle des Steueramtes feſtgenommen. Seit langer Zeit ſtand er bereits im Verdacht der Steuerhinterziehung. Bei Prüfung ſeiner Ge⸗ ſchäftsbücher ſtellte man feſt, daß ſie falſch ge⸗ führt worden waren. Bei einer darauf erfolg⸗ ten Durchſuchung fand man an mehreren Stellen verſteckt für rund 50,000 Gulden Gold in ausländiſcher Währung, ſowie Pfund⸗ und Dollarnoten. Die Hausange⸗ ſtellte des Juden, die ſich während der Unter⸗ ſuchung mit einer Geldkaſſette auf und davon gemacht hatte, konnte auf dem Danziger Haupt⸗ bahnhof feſtgenommen werden. In der Kaſſette fand man für weitere 50,000 Gulden Gold und Banknoten in ausländiſcher Währung. In einem Schrank verſteckt fand man ferner einen Beutel, in dem ſich für 5000 Gulden in Silber befanden. Das Geld, das aus nicht verſteuerten Einnahmen herrührt, wurde beſchlagnahmt und ſichergeſtellt. Der Jude wurde wegen Verdunkelungsgefahr in Haft genommen. Er wird ſich wegen Steuerhinter⸗ ziehung zu verantworten haben. f Ichwere Ausſchreilungen in Mexiko Autobusſchaffner demonſtrieren Mexiko-Stadt, 23. Okt. Am Donners⸗ tag kam es vor dem Verkehrsminiſterium zu ſchweren Ausſchreitungen, als eine große An⸗ zahl Autobusſchaffner gegen die Genehmigung des Verkehrsminiſters zur Errichtung einer Konkurrenzlinie demonſtrierten. Dabei wurden zahlreiche Scheiben im Verkehrsminiſterium eingeworfen. Es ſollen auch mehrere Schüſſe gefallen ſein. Die Polizei konnte die Ruhe wiederherſtellen. Vorher haten die Demonſtranten in anderen Stadtteilen die Straßen durch quergeſtellte Autobuſſe geſperrt, die von der Polizei nach Räumung der Straßen von den Demonſtranten entfernt wurden. Schon vor mehreren Tagen hatten die Autobusſchaffner gegen dieſe Geneh⸗ migung erfolgreich demonſtriert, indem ſie durch Sperrung der Hauptſtraße den geſamten Verkehr lahmlegten. Damals hatte die Polizei nicht eingegriffen. Streik ſcholkiſcher Fiſchermädchen Heringe als Wurfgeſchoſſe London, 23. Okt. In PNarmouthy brach am Donnerstag ein wilder Streik von 2000 ſchottiſchen Fiſchermädchen aus. Sie verlangten eine Zulage von 2 Penny für jedes Faß Heringe. Die Mädchen, die das Reinigen und das Trocknen der Fiſche zu beſorgen haben, marſchierten mit dem Ruf:„Wir wollen einen Schilling für jedes Faß!“ durch die Stadt. Da⸗ bei bewarfen ſie alle Streikbrecherinnen mit Heringen. Da am Donnerstag große Herings- fänge in Yarmouth gelandet wurden, iſt der dortige Heringshandel durch den Streik ernſtlich bedroht. Ernennung des Legationsrates Dr. Röhrecke zum Miniſterialrat in der Reichskanzlei. Berlin, 22. Okt. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat den in der Reichskanzlei beſchäf⸗ tigten Legationsrat Dr. Röhrecke zum Mint⸗ ſterialrat ernannt. e 1 5 ———— 3 e — 5—— 3 „„——U— e A n e — — * . —— e Jowjelrußland baut eine mächfige A-Bool-Flolle Engliſche Befürchtungen über die ſowjet⸗ ruſſiſchen Flottenrüſtungen 8s London, 23. Okt. Der Flottenkorreſpon⸗ dent der„Morning Poſt“ meldet, bei gewiſſen Mächten hege man Befürchtungen wegen 8 ine Sowietflotte würde nicht nur der Welt Un⸗ neuen Londoner Flottenver⸗ ige Im engliſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Flottenvertrag hätten die Sowiet⸗ in dem nicht Hand und das Recht, ſieben Kreuzer mit einer über die Vertrags⸗ grenze von 6,1 Zoll hinausgehenden Beſtückung und zwei Schlachtſchiffen mit 15 Zollgeſchützen Hofen ſowjetruſſiſchen Flottenrüſtung. erſtärkung der eine allgemeine Beunruhigung in hervorrufen, ſondern wahrſcheinlich die wirkſamkeit des trages zur Folge haben. ruſſen gewiſſe Rechte verlangt, die urſprünglichen Dreimächteflottenvertrag vorgeſehen waren. So hätten ſie freie im Fernen Oſten gefordert zu bauen. Sowietrußland U⸗ Boot ⸗ Wladiwoſtok beſitze es aufgrund Angaben mindeſtens 50 U-Boote habe und kungen auf andere Flotten die ſowietruſſiſche Flotte werden. Varnung des Bürgermeiſters von Le havre Paris, 22. Okt. beſonders weiſe, die radikalſozialiſtiſche Partei beſitze. wenn ſie finanz außen⸗ und würde. teilen, für die Wiederherſtellung der Ord⸗ nung, die Einſtellung der Fabrikbeſetzungen und das Verbot von Umzuͤgen mit roter Fahne zu ſorgen und ihnen die Teilnahme an allen Kundgebungen verbieten, bei denen ſie mit dem Geſang der Internationale und mit roten Fahnen begrüßt werden könnten. neuer Kommuniſfenüberfall auf eine Moslen-Kündgebhnng 88 London, 23. Okt. Auf einer faſchiſti⸗ Stadtteil Hampſtead kam es zu einer Saalſchlacht. Mehrere Perſonen wurden verletzt. Als der Pro⸗ pagandaleiter der britiſchen faſchiſtiſchen Par⸗ tei die Juden charakteriſierte, brach ein Hand⸗ Männer und Frauen bearbeiteten ſich gegenſeitig mit Fäuſten, Stühle wurden als Waffen benutzt, zu Boden ge⸗ ſchen Kundgebung im Londoner gemenge unter den Zuhörern aus. und mehrere Zuhörer wurden worfen. Als die Faſchiſten abmarſchierten, kam es zu weiteren Unruhen, bis Poliziſten ein⸗ griffen, um die Ordnung wieder herzuſtellen. Vier Kommuniſten wurden verhaftet. Franzöſiſche Fronklämpfer und J0ziale Franzöſiſche Parlei gegen Kommunismus 88 Paris, 23. Okt. Zwiſchen dem Na⸗ tionalverband ehemaliger franzöſiſcher Front⸗ kämpfer, der von Jean Goy geführt wird, und der Sozialen franzöſiſchen Partei des Oberſten de la Roque iſt ein Abkommen getroffen worden, um in Zukunft gemeinſam egen die Gefahren des Marxismus und ommunismus zu kämpfen. Eine diesbezüg⸗ liche Verlautbarung liegt bereits vor. Sie erklärt, die einzige Gefahr, die die Unabhängigkeit Frankreichs bedrohe, ſei im ommunismus zu ſuchen. Ein Zuſammenarbei⸗ ten aller Gruppen und Parteien, die ſich dieſer Gefahren bewußt ſeien, ſei deshalb notwendig. In der Provinz ebenſo wie in Paris ſollen örtliche Abkommen getroffen werden mit dem Ziel, die Umtriebe Moskaus anzuprangern und die Schrittmacher des Bürgerkrieges in Frankreich zu entwaffnen. In beſtimmten Abſtänden oder bei beſon⸗ deren Vorkommniſſen werden zwiſchen Jean Goy und Oberſt de la Roque Zuſammenkünfte ſtattfinden, um genaue Richtlinien für die Heitere Bekämpfung der kommuniſtiſchen Ge⸗ fahr aufzuſtellen. Als Geiſeln verhaftet Ss Burgos, 23. Okt. General Queipo de Llano gab durch Rundfunk wieder eine Dar⸗ ſtellung der Geſamtlage, die er für die Natio⸗ naliſten als gut bezeichnete. Bemerkenswert ſei, daß der Marrxiſtenhäuptling Prieto jetzt behaupte, daß die Roten mit einer Ein⸗ nahme Madrid rechnen. Sodann berichtete General de Llano, daß in Madrid nunmehr ganze Familien ein⸗ ſchließlich der Kinder als Geiſeln feſtge⸗ ſetzt worden ſeien. Wahrſcheinlich würden ſie vor der Einnahme Madrids erſchoſſen werden. An der Front von Oviedo ſei es ver⸗ hältnismäßig ruhig. Nach der Niederlage ihrer Horden hätlen die marxiſtiſchen Rädelsführer ihr Heil in der Flucht geſucht. Nach dem Siege der Nationaliſten würden die Anführer der ſogenannten baskiſchen Regierung, die ſich als beſondere eifrige Katholiken gebärdeten, beſonders ſtark beſtraft werden, da ſie das Tun ihrer roten Verbündeten klar durchſchauen konnten. ferner geheime Bauten vorgenommen. In japaniſcher in der Oſtſee wahrſcheinlich die gleiche Anzahl. Damit ſei Sowjetrußland bereits auf dem Wege, die mächtigſte U⸗Boot⸗Flotte in der Welt zu ha⸗ ben. Dieſer Umſtand wird nach Anſicht des Korreſpondenten weitgehende Auswir⸗ haben, die durch bedroht Der radikalſozialiſtiſche Abgeordnete und Bürgermeiſter von Le Havre. Léon Meyer, erklärte in Biarritz pi ürfe nicht vergeſſen daß ſie das Vertrauen des Mit⸗ telſtandes und der Mehrheit der Arbeiterklaſſe Sie würde dieſes Vertrauen verraten, innenpolitiſch eine Politik fortſetze, die alle Tage immer be⸗ drohlicher werde und zum Ruin, zum Bürger⸗ krieg und zum Krieg mit dem Ausland führen Er, hoffe, der Parteitag werde den radikalſozialiſtiſchen Miniſtern die Weiſung er⸗ geſetzblatt erſcheint. Talg, Schmalz, Speck ſſeren Städte des Reichsgebietes lichen Grundſätzen feſtgefetzt. Die Preisüberwachungsſtellen im mit den Viehwirtſchaftsverbänden übertragen. Bisher wieſen die Preiſe für Rind⸗ Schweinefleiſch in den einzelnen liche Gründe vorlagen. Die ten bedingt Sie erſchwerten ſogar mäßige und gleichmäßige Verſorgung Teile des Reiches mit Fleiſch. Bei einer Re⸗ gelung der Fleiſchpreiſe nach einheitlichen Grundſätzen ließ es ſich leider nicht daß einer Senkung der Fleiſchpreiſe in einer großen Zahl von Gemeinden eine Erhöhung der Preiſe in einer kleine⸗ ren Zahl von Gemeinden gegenüberſteht. Nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Reichsamtes bewirken die neuen Preiſe im Reichsdurchſchnitt bei Schweinefleiſch eine Sen⸗ kung um 0.57 Rꝙfg. und beim Rindfleiſch eine Erhöhung von 0,11 RPfg. je 500 Gramm ge⸗ genüber den vom Statiſtiſchen Reichsamt am 22. Juli 1936 ermittelten Preiſen. Da Schweine⸗ fleiſch am Geſamtfleiſchverbrauch normaler⸗ weiſe mit 64 v. H. und Rindſleiſch nur mit 28 v. H. beteiligt iſt, bedeutet die Neuregelung im Reichsdurchſchnitt gegenüber den Julipreiſen 1936 eine geringe Preisſenkung. Soweit die Kleinhandelspreiſe erhöht werden, war dies bei der Lage des Fleiſchergewerbes und bei der Unmöglichkeit, ohne Störung der Fleiſchverſorgung in einzelnen Gebietsteilen ohne Rückſicht auf die Preisgeſtaltung im gan⸗ zen Reich etwa die Lebendviehpreiſe zu ſenken, unvermeidbar. Das in der vorliegenden Verordnung aufge⸗ ſtellte Preisgebäude muß alſo als Ganzes gewürdigt werden. Die neue Preisverordnung ſchafft die unentbehrliche Grundlage für eine einheitliche Preisüberwachung und die Voraus- ſetzung für einen glatten Ausgleich zwiſchen den Ueberſchuß⸗ und den Bedarfsgebieten. Im einzelnen enthält die Verordnung u. a. folgende wichtigen Beſtimmungen: Es werden im ganzen Reichsgebiet nach Maßgabe der von 58 Brüſſel, 23. Okt. Der Kriegs⸗ miniſter hat ſämtlichen Truppenteilen Be⸗ fehl erteilt, von Sonntagfrüh 9 Uhr bis Mon⸗ taa in den Kaſernen zu bleiben und ſich marſch⸗ bereit zu halten. Dieſe Maßnahme zeigt, wie ernſt die Regierung die Lage ſieht, die einer⸗ ſeits durch das Verbot der Rexverſammlung, andererſeits durch die Ankündigung Degrelles, daß die Verſammlung trotz des Verbots ſtatt⸗ finden werde, geſchaffen worden iſt. Ueber die Maßnahmen, die die Regierung vorbereitet um die Verſammlung unter allen Umſtänden zu verhindern, wird noch bekannt, daß die 62 Sonderzüge, die die Rex⸗ bewegung bei der Eiſenbahn angefordert hatte, auf Weiſung der Regierung nicht geneh⸗ migt worden ſind. Der Oberbürgermeiſter von Brüſſel hat die Maueranſchläge der Be⸗ wegung überkleben laſſen. Auch ſoll in der ganzen Provinz Brabant am nächſten Sonn- tag der Fahrzeugverkehr einſchneidenden Be⸗ ſchränkungen unterworfen und ſcharf kontrol⸗ liert werden. Auf ſämtlichen großen Zufahrr⸗ ſtraßen nach Brüſſel werden Abſperrungen vorgenommen werden. Gendarmerie zu Pferd und zu Fuß wird aufgeboten werden, um den Zuzug der Rexiſten zu verhindern. Von einer beſtimmten, bis jetzt noch nicht be⸗ kanntgegebenen Stunde an ſoll der ge⸗ ſamte Verkehr mit Fahrzeugen, ſowie eine beſtimmte Zahl von Kraftwagen, die Perſonen befördern können, in der geſamten Provinz Brabant verboten werden können. Der Führer der Rerbewegung, Léon De⸗ grelle hat heute in ſeinem Organ„Le Pays Röéel“ ſeinen Anhängern erneut die Weiſung gegeben. zu der Verſammlung am nächſten Sonntag kleinhandelshöchſipreiſe für und Wurſtwaren Schaffung von fünf bis ſechs Preisgebielen Berlin, 23. Okt. Der Reichsminiſter für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft hat am 22. Okto- ber 1936 eine Verordnung über Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe erlaſſen, die ſoeben im Reichs⸗ Durch dieſe Verordnung werden für Rin d⸗ und Schweinefleiſch, und Schinken Kleinhandelshöchſtpreiſe für die grö⸗ nach einheit⸗ Feſtſetzung der Kleinhandelshüchſtpreiſe außerhalb der grö⸗ ßeren Städte ſowie für Wurſtwaren, wird den Zuſammenhang und Städten außerordentlich hohe Unterſchiede auf, ohne daß hierfür ausreichende wirtſchaft⸗ Preisunterſchiede waren vielmehr weitgehend durch Zufälligkei⸗ die regel⸗ aller umgehen, ſchaft feſtgeſetzten Preiſe für Rinder geſehen. Verordnung ergebenden preiſe feſtzuſtellen bezw. feſtzuſetzen verbände zuſammen mit den überwachungsſtellen gleichzeitig angewieſen worden, von der Ermächtigung zur Feſtſetzung von Kleinhandelshöchſtpreiſen für Kalbfleiſch Gebrauch zu machen. Für die Feſtſetzung der Kleinhandelspreiſe für Kalbfleiſch ſind eben⸗ falls einheitliche Grundſätze für das Reichsge⸗ biet feſtgelegt worden. Kleinhandelshöchſtpreiſe für Hammelfleiſch werden demnächſt folgen. Hervorzuheben iſt ferner, daß die neue Ver⸗ ordnung bis auf wenige Ausnahmen alle Fleiſchſorten erfaßt; ſie iſt alſo erheblich umfaſſender als die bisherigen Vorſchriften für die Kleinhandelspreiſe von Fleiſch. So werden beiſpielsweiſe beim Schweinefleiſch auch die Preiſe für friſchen Schinken, Kotteletts, Koch⸗ ſchinken rohen Schinken Rollſchinken Schmalz, Speck uſw. feſtgeſetzt. Soweit Preiſe nicht ge⸗ bunden ſind, werden Preisüberwachungsſtellen keinesfalls eine ungerechtfertigte Steigerung der Preiſe zulaſſen. 5 Der Verordnung liegen eingehende Verhand— lungen mit allen zuſtändigen Stellen zugrunde. Für die Innehaltung der ſich nach der vorlie⸗ genden Verordnung ergebenden Preiſe wird Sorge getragen werden. Insbeſondere wird dafür geſorat werden, daß in den Gebietsteilen, in denen die geltenden Kleinhandelshöchſtpreiſe geſenkt werden, dieſe Preisſekung auch tatſäch⸗ lich durchgeführt wird. Für Preisgebiete, in denen im Rahmen der nach einheitlichen Grund ſätzen durchgeführten Preisbindung eine Preis⸗ erhöhung vorgeſehen iſt. haben die Preisüber⸗ wachungsſtellen im Zuſammenwirken mit den Viehwirtſchaftsverbänden das Recht. die vorge⸗ ſehenen Kleinbandelshöchſtpreiſe um bis zu Jcharfe Maßnahmen der belgiſchen Regierung zur Berhinderung des Rexau marſches Rex trotzt dem Regierungsverbot. trotz des Regierungsverbotes in Maſſen zu erſcheinen. §§ Paris, 23. Okt. Die Führer der kata⸗ laniſchen und kommuniſtiſchen Gewerkſchaften, der marxiſtiſchen Partei Kataloniens und der iberiſch⸗anarchiſtiſchen Vereinigung haben am Donnerstag ein Aktionsprogramm auf⸗ geſtellt, das ſofort verwirklicht werden ſoll, und die Sowietiſierung von Katalo⸗ nien, die ja faktiſch ſchon längſt beſteht, nun auch ganz offen zum Programm erhebt Das Programm beginnt mit der Feſtſtellung, daß die Beſchlüſſe der katalaniſchen Generalidad geachtet und durchgeführt werden ſollen, ver⸗ mutlich weil bisher die einzelnen Funktionäre geſchrieben haben, was ihnen paßte. die Fowjeliſierung Kalaloniens Das Aktionsprogramm der roten Front. ſchädigungsloſe Enteignung. fünf vom Hundert zu ſenken. In ſeiner Erklärung heißt es, das von der Re⸗ gierung ausgeſprochene Verbot ſei reine Dik, tatur. Die Regierung ſei dabei, unter Mit: wirkung der Regierungsparteien alle verfaſ⸗ ſungsmäßigen Freiheiten zu vernichten. Gegen dieſe rote Diktatur, die das Land zu vernich⸗ ten drohe, müſſe ein gewaltiges nationales Aufbäumen entſtehen. Degrelle gibt ſodann ſeinen Anhängern fol gende Weiſungen: Da die Sonderzüge verboten ſind, benutzen die Teilnehmer an der Kundgebung die ge⸗ wöhnlichen Züge. Bereits am Sonntag tref⸗ fen ſie in Maſſen in Brüſſel ein, wo für ihre Unterbringung geſorgt wird. Alle Patrioten finden ſich am Sonntagmorgen in Brüſſel ein. um anläßlich des Jahrestages der Yeer⸗ Schlacht den Helden der Yer bei ihrem Aus, marſch zuzujubeln. Alle erſcheinen zu der Rexverſammlung am Nachmittag, für die noch 557 8 Anweiſungen ſpäter ausgegeben wer⸗ en. Der Aufruf Degrelles ſchließt mit den Wor⸗ ten: Mut und Vertrauen fordert der Kampf für unſere nationale Freiheit! In der Nacht zum Freitag kam es in der Umgebung der Börſe wo ſich das Haus der Rexrbewegung befindet, zu einem Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Marxiſten und politiſchen Geg⸗ nern. Die Polizei, die umfangreiche Abſper⸗ rungen vorgenommen hatte, nahm etwa 40 Verhaftungen vor. Von den Verhafteten wur⸗ den die meiſten wieder auf freien Fuß geſetzt. Degrelle hatte ſeine Anhänger zu einem„Ge⸗ meinſchaftsempfang“ der Rundfunkrede van Zeelands eingeladen. Die Zufahrtſtraßen zum Rerhaus waren ſo ſtark von Polizei und be⸗ rittener Gendarmerie abgeriegelt. daß die Ver⸗ ſammlung nicht ſtattfinden konnte. Ein weiterer Programmpunkt ſieht die Ent⸗ eignung aller Erzeugungsmöglichkeiten der Provinz vor und erklärt ausdrücklich, daß die bisherigen Beſitzer der betreffenden Betriebe nicht entſchädigt werden ſollen. Der Beſitz und alles, was für die Führung des Krieges notwendig iſt, ſoll ebenfalls„kollek⸗ tiviert“ werden. Davon wird die ſogenannte Klein induſtrie ausgenommen. Aufſchluß⸗ reich iſt aber, daß auch hier ein Hintertürchen offenbleibt. Wenn der Betrieb nämlich ver⸗ dächtig iſt, umſtürzleriſch zu ſein, gegen die roten Machthaber eingeſtellt, ſo erfolgt die ent⸗ gleich der Hauptvereinigung der deutſchen ee un Schweine ſowie Rinder⸗ und Schweinehälften bei den Rindfleiſchpreiſen fünf und bei den Schweinefleiſchpreiſen ſechs Preisgebiete vor⸗ Die Preisüberwachungsſtellen werden angewieſen, im Zuſammenwirken mit den Vieh⸗ wirtſchaftsverbänden die ſich auf Grund der Kleinhandelshöchſt⸗ und be⸗ kanntzumachen. Insbeſondere gilt dies auch für Wurſtſorten, die für die Forternährung von be⸗ ſonderer Bedeutung ſind. Soweit die Fleiſcher⸗ eien und Fleiſchwarenfabriken die preisgebun⸗ denen Wurſtſorten nicht in einem ausreichenden Umfang herſtellen, können die Viehwirtſchafts⸗ Preisüber⸗ wachungsſtellen den Umfang der Herſtellung be⸗ ſtimmen. Die Preisüberwachungsſtellen werden ferner ermächtigt, Kleinhandelshöchſtpreiſe für Kalb⸗ und Hammelfleiſch feſtzufetzen. Durch beſonderen Runderlaß ſind die Preis⸗ Bekanntmachungen der A. S. O. A. B. Kreis Heppenheim AP., Gau Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraß⸗ Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. NS LB., Kreis Heppenheim Betr.: Soz. Schuljugendarbeit, hier Vj.⸗ Bericht für die Zeit vom 1. Juli bis 30. September 1936. Die Berichte zu obigem Betreff waren am 1. Oktober fällig. Die Säumigen wol⸗ len ſofort die noch ausſtehenden Berichte an den Kreisſachbearbeiter einſenden. Betr.: Soz. Schuljugendarbeit; hier Son⸗ derbericht. Bis zum 26. Oktober iſt über den Er⸗ ſolg und die Auswirkung der Werbung für die Kinder⸗Landverſchickung ausführlich zu berichten. Genaue Angaben über das Ges ſamtaufkommen von Spenden und Frei⸗ plätzen iſt notwendig. Fehlbericht erfor⸗ derlich. Werbung bringt Kunden! Todes- Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekann- ten die traurige Nachricht, daſz unser lieber Bruder, Schwager und Onkel ger Mob Hader. gestern abend plötzlich infolge eines Herzschlages, im Alter von 60 Jahren in die Ewigkeit abberufen wurde. Viernheim, den 24 Okt. 1936 Dle trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachm. 4 Uhr vom Trauerhause Wein- heimer Straße 76 aus statt. Cc ßenhandel ſoll einer Kontrolle der Regierung unterſtehen. Genoſſenſchaften ſollen ſich der Kollektivierung anpaſſen und die Banken ver⸗ ſtaatlicht werden. Für die„ſiegreiche Beendigung des Krieges“, ſo heißt es in dem Programm weiter, ſei die Schaffung eines einzigen Oberkom⸗ mandos notwendig, außerdem die Einfüh⸗ rung der Wehrpflicht, die Aufſtellung eines großen Volksheeres und verſtärkte Diſziplin. Auch ſoll eine große Kriegsinduſtrie geſchaffen werden. Die Unterzeichner des Programms erklären ſich ſchließlich in liebenswürdiger Weiſe zur Zuſammenarbeit mit der„ſpaniſchen Regie⸗ rung“ auf politiſchem, wirtſchaftlichem und mi⸗ litäriſchem Gebiet bereit. Sie deuten aber ſichtlich einen gewiſſen Vorbehalt an, indem ſie die Bereitſchaft zur Zuſammenarbeit mit Ma⸗ drid von der Formulierung abhängig machen, wenn in dieſer Regierung die gleichen Organi⸗ 8 vertreten ſind, die von ihnen vertreten werden. Ichwere schiffsunfälle in den japaniſchen Gewäſſern §SS Tok io, 23. Okt.(Oſtaſiendienſt des DNB.) An der Südſpitze von Karafto(Sa⸗ chalin) ſtrandete der 1000 Tonnen große Dampfer„Aiſhu Maru“. Das zu ſeiner Hilfe ausgeſandte Rettungsſchiff„Jura“ ſank im Taifun, wobei die Beſatzung in Stärke von 35 Mann ertrank. Die„Aiſhu Maru“ wird ebenfalls vermißt. Vor der Weſtküſte von Hokaido ſtrandete im Taifun ein 10000 Tonnen großer Kohlen⸗ dampfer. Das Schiff befindet ſich in höchſter Der geſamte Au⸗ Gefahr. 5 Ales t N Mie: ern Kiblit Ile Stimt Gedar migt Vie und! 903 bat U 1150 dall mul vill Etle eine Stu Vol ein an die Hit Ils Ceiſt 4 1 aus! 15 I uche Weite gelblich Potel Glo gelung jefes das b. güfge U dielſ wutd der Blei Jen N. f. Jul ff deren igen Vol 0 Bentz den. r Con⸗ den Er⸗ bung fir ählch 0 ds Ges 0 Freie t fur. ſegierunn ib u n bet⸗ tieges., e die rkon⸗ Einfüb/ J eiſes ſigziolin. eſchaffen erklären iſe zur Regie⸗ und mi uu 7 machen Organ erttete⸗ Nr. 43 Sonntag, den 25. Oktober Mex Barthel Dergahrhunderteatrun. Goethe ſagt einmal, daß nichts Kluges oder Dummes geſagt oder gedacht werden kann, das nicht in der Vergangenheit ge⸗ ſagt oder gedacht worden iſt. Darauf ant⸗ wortet Franz Liszt:„Wenn auch anzu⸗ nehmen iſt, Alles ſei bereits geſagt, ſo dar man doch keineswegs folgern, daß 9 Alles gehört und verſtanden ſei.. Daher iſt Alles wieder von Neuem zu ſagen Wie viele ſtill angehäufte Schätze ſchlum⸗ mern vollkommen unberührt in unſeren Bibliotheken, dieſen Leichenkammern des Wiſſens!“ Schiller erklärt:„Körper und Stimme leiht die Schrift dem ſtummen Gedanken, durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt.“ Vielfältig wie die Ausſprüche der Dichter und Denker über die Welt des Buches iſt das Buch ſelbſt: eine runde, bunte, wunder⸗ bar ſtrahlende Welt, in der ſich die Geiſter ſammeln und ſcheiden. Das Buch iſt an und für ſich ſtumm, es muß geleſen werden, dann aber klingt es auf, dem einen eine rauſchende Symphonie, dem anderen ein wildes Waſſer, das ihn zum Meere tiefer Erkenntniſſe führt. Dieſem iſt das Buch eine Stunde der Einkehr, und jenem eine Stunde des Abenteuers. Die Wut der Polarſtürme ſchläft in jenem Buch, und in einem anderen das tropiſche Wunder afri⸗ kaniſcher Arwälder. Der Inder glaubt an die Seelenwanderung. Iſt eine Reihe guter Bücher etwas anderes als der Himmel von uns geſchiedener Seelen, die das Reich des Geiſtes bevölkern und uns nahe ſind, wenn . i rufen? a Mittelalter verſuchten die Alchimiſten, aus den Grundſtoffen das Gold zu machen und in Tiegeln und Retorten, in Flammen und Beſchwörungen zu geſtalten. Gold ſuchten ſie und daneben den Stein der Weiſen. Ihre Bemühungen waren ver⸗ ebliche. Rubinglas wurde erfunden und orzellan. Unter den Grundſtoffen der Goldſucher war auch das Blei. Es iſt nicht gelungen, aus Blei Gold zu machen, aber jenes weiche, bläulich glänzende Metall, das bei 326 Grad ſchmilzt, das heute in giftigen Farben, in Akkus, in Schrot und Geſchoſſen, in der Heilkunde und Technik vielfältige Verwendung findet, dieſes Blei wurde bald koſtbarer als Gold und ſtrahlen⸗ der als der Stein der Weiſen. Aus dieſem Blei wurden die Lettern gegoſſen, und dieſe gaben den Dichtern und Denkern die grauen mattglänzenden Geſchoſſe zur Hand, mit denen durch die Schrift die entſcheidenden Schlachten der Neuzeit geſchlagen wurden. Leſen und Schreiben waren nun nicht mehr Geheimwiſſenſchaften, gelehrtes Vorrecht für Auserwählte, ſie wurden Allgemeingut, erleuchteten den Unwiſſenden, öffneten ihnen Herzen und Hirne. Aus dem neuen Weltbild, das ſich aus den gedruckten b Schriften und Büchern ergab, wuchſen dem Einzelnen Maſt und Segel, mit denen er die Flotte ſeiner Erkenntniſſe und Sehnſucht ausrüſten konnte, um vorzuſtoßen in bisher unbekannte und verſchloſſene Räume. Unendlich weit wie der Sternenhimmel ſpannt ſich der Horizont der Bücher, an dem die großen Erleuchtungen eines Volkes lodern. Nehmt die klaſſiſchen Bücher eines Volkes zur Hand, überprüft ſie und ihr prüft Herz und Hirn eines ganzen Volkes. Viele Völker bauten aus ihren Dichtungen ein klingendes Sternengewölbe, aus dieſer ülle und aus der des eigenen Weſens iſt eutſchland im Lied und Gedicht, im Spruch und im Buch der Großſiegelbewahrer der Weltliteratur geworden. In vergangenen Jahrhunderten träumten und dichteten wir, zerſchlugen uns in Bruderkämpfen, das Reich zerfiel und wurde Schlachtplatz Europas, während die anderen Länder ſich feſtigten und die Welt unter ſich aufteilten. Das Reich der Deutſchen war nicht von 2 dieſer Welt, es war ein Traumland, ein Herzland, das rings die andern Völker mit heißem Blute verſorgte und in ſeinen Dich⸗ tern und Philoſophen einer unmenſchlichen Zeit Menſchlichkeit verkündete. Wir hören noch die ſützen Lieder der Minneſänger, die Lieder der fahrenden Ritter und Scholaren, die Landsknechte ſingen, die großen Trom⸗ 2 9 4 f 5 . 1 . i meln ſchlagen im harten Rhythmus. Dort fließen die Tränen eines verzweifelten Weltſchmerzes und daneben das Blut auf⸗ ſtändiſcher Bauern. In kriſtallner Klar⸗ heit wölbt ſich die klaſſiſche Dichtung, da⸗ neben blühen die Berghänge der Romantik voll blauer Blumen. Hier und da klirren die Sturmlieder verlorener Haufen zu uns, und trotz Blut und Lärm erheben ſich die Dome wunderbarſter Dichtung. Viele Gewichte wurden in den vergange⸗ nen Jahrhunderten von den Dichtern und Denkern geſtellt, oft fielen ſie ins Boden⸗ loſe, trotz der ruhmvollen Vergangenheit war das Reich ſchwach und innerlich zer⸗ riſſen. Das Maſchinenzeitalter ſpaltete im vorigen Jahrhundert das Volk noch mehr in Klaſſen und Stände auf. Endlich kam auf den Schlachtfeldern die militäriſche Eini⸗ gung. Das Reich war im Feuer zuſammen⸗ geſchmiedet, aber man hatte vergeſſen, den Arbeiter mit in den Staat hineinzunehmen, ,,. der ſich dann in eignen Verbänden und Organiſationen ſein Vaterland ſuchte. Erſt jetzt iſt es möglich geworden, nach⸗ dem die Nation geeinigt iſt, die Fülle deut⸗ ſcher Geiſtigkeit als ungeheure Kraftquelle einzuſetzen und die Seele des Einzelnen und des ganzen Volkes damit zu ſpeiſen. Die Umwertung aller Werte iſt im vollen Gange. Wir erinnern uns des alten Wortes:„Wiſſen iſt Macht! Bildung macht frei!“ Aber iſt nun Wiſſen überhaupt Macht? Wenn dieſer Satz ſtimmt, und er ſtimmt nicht, müßten doch die Stuben⸗ gelehrten die mächtigſten Leute in Deutſch⸗ land geweſen ſein. Oft waren ſie ein Kinderſpott, der Profeſſor wurde eine viel⸗ belachte Witzblattfigur! Nur das Wiſſen, das man anwendet und das zum Wohl der Gemeinſchaft die Dinge verändert oder ge⸗ ſtaltet, nur dieſes Wiſſen iſt Macht. Bildung macht frei? Wir kannten viele gebildete Leute, die mehr ihrem Standes⸗ e 5 N 5, A,. l,, . Zelchnung Kieſlich M dünkel verhaftet waren als man Arbeiter ſeinem Klaſſenſtolz. Bildung macht nur frei in dem Sinne, als ſie Ein⸗ blick gibt in das Gefüge der Geſellſchaft, und ſie iſt nur dann eine Auszeichnung, wenn ſie zur Einordnung in die Volks⸗ gemeinſchaft führt. Kunſt, und auch die Dichtkunſt, iſt keine mathematiſche Gleichung und kein Goldenet Schnitt. Kunſt und. e⸗ hören immer zuſammen. Viele Kunſtwerke, die wir kennen, ſind aus beſtimmten Auf⸗ 2 entſtanden. Wir denken an unſere großen deutſchen Maler, wir denken an Bach, Mozart und Beethoven. Der große Künſtler iſt eben der Beauftragte ſeine Volkes, von ihm bekommt er den Anru dem Volke gibt er ſein Werk. Der Dichter und das Volk: ſie gehören zuſammen! Beide ſchaffen ja nicht für ſich, ſie ſchafſen für die Gemeinſchaft, die ſhrer bedarf wie Brot und Schönheit. 8 2 3 * ————— . 2 —ů— D2V2—— den A. Schwarz: Zigarren wachſen in der dermark Die Tage des kleinen Oderſtädtchens Schwedt, da hier prunkvolles höfiſches Leben herrſchte und aus den Fenſtern des Schloſſes der Glanz vieler Kerzen ſchim⸗ merte, die Tage, da der„tolle Markgraf“ vierelang durch die Straßen preſchte, ſeine Bürger ärgerte und auch gelegentlich den Hrückſtock auf ihnen tanzen ließ— dieſe Tage ſind längſt vorüber. Zweihundert Jahre liegen zwiſchen der damaligen Reſi⸗ denzſtadt und dem heutigen Schwedt. Manches mag noch an damals erinnern, das breit ausladende Schloß, einzelne Bür⸗ gerhäuſer auf der Schloßfreiheit, das frühere Kirchlein der Refugiés. Aber all dies iſt eben nur Erinnerung, iſt ſchöne Kuliſſe vor einer Stätte märkiſcher Arbeit. Eines nämlich, was ſchon zu Zeiten des Mark⸗ grafen begonnen wurde, lebt noch, iſt zum wirtſchaftlichen Rückgrat der Stadt ge⸗ worden: der Tabakbau, deſſen Zentrum in der Uckermark Schwedt iſt. * Der Monteur Müller, der ſich nach Feier⸗ abend ſeinen Stumpen oder ſeine 15⸗Pfen⸗ nig⸗Zigarre anſteckt und genießeriſch den Rauch durch die Naſe ſtößt, mag manchmal, beim Duft des edlen Krautes, träumen von jernen Zonen, in denen der Tabak wächſt. Er wird an Havanna denken, an Braſilien vielleicht, und es mag ſein, daß er ſchwer enttäuſcht iſt, wenn man ihm ſagt, daß das wenigſte an ſeiner Zigarre aus fremdem Land ſtammt, daß der Inhalt unter dem Deckblatt deutſcher Tabak iſt, aus Bayern oder aus Württemberg, aus Heſſen oder gar aus der Uckermark. Und er würde möglicherweiſe ſtaunen, wenn er hört, daß der deutſche Tabak dank unermüdlicher Arbeit auf dem beſten Wege iſt, vielen fremdländiſchen Sorten ebenbürtig zu ſein, daß ſein Anbau nicht etwa Marotte einiger Leute iſt, ſondern von größter volkswirt⸗ ſchaftlicher Bedeutung. Wer Tabakfelder ſehen will, kann es in der Uckermark haben, in den Dörfern und Städtchen, die hier vom Tabakbau leben, in Bellin, Güſtebieſe, Blumenhagen, Gatow, Schwedt und wie ſie ſonſt alle heißen. Sommers werden die Beſucher an Feldern vorbeifahren, auf denen in Reih und Glied die Tabakpflanzen ſtehen und jetzt zur Herbſtzeit werden ſie die Früchte der Arbeit des Tabakbauern in den Dörfern erblicken, wo auf Gerüſten Blätterbündel zum Trock⸗ nen im Winde leiſe ſchwingen. Die Speicherſtraße von Schwedt Schwedt iſt natürlich als Zentrum des Tabakbaues am intereſſanteſten. Wie ſehr dieſe Stadt ihr Wohlergehen auf dem Tabak aufbaut, das ermißt man erſt, wenn man einmal durch die Speicherſtraßen des Oderfleckens geht. Da reiht ſich ein Speicher neben den anderen, ſteinerne und hölzerne, und überall ſieht man die braunen Tabak⸗ bündel hängen. Durch kleine Durchläſſe, durch die Luken geht der Strom der friſchen Luft, die die Feuchtigkeit aus den Blättern treibt. Drinnen iſt es dämmerig und ein Wald von Blättern wölbt ſich über den Beſucher. Bündel an Bündel iſt aufgereiht, bis in den Dachfirſt hinein. Manche von den Speichern haben ihre hundert oder mehr Jahre auf dem Buckel, mancher aber auch iſt in der letzten Zeit, wo nun der Tabakbau der Uckermark nach langem Still⸗ ſtand wieder in Schwung kommt, neu hin⸗ zugekommen. Seit 250 Jahren bauen ſie hier das exotiſche Kraut an, ſeit den Tagen, da der Große Kurfürſt den Hugenotten, für die in Frankreich kein Raum mehr war, Auf⸗ nahme gewährte. Sie brachten manches wertvolle Wiſſen mit in die neue Heimat, ſie brachten auch das Wiſſen um den Tabak⸗ bau, den ſie vorher in der Dauphinse be⸗ trieben hatten, mit. Sie fanden in der Uckermark den Sandboden, auf dem die Tabakpflanze gedeiht, und nach anfäng⸗ lichen Mißerfolgen konnten ſte ſich auch durchſetzen. Aus den erſten paar Morgen wurden nach und nach 35 000 Hektar, und die Ernte in den Jahren vor dem Welt⸗ krieg hatte öfters einen Wert von beinahe 5 Millionen Mark. Später in der Nach⸗ kriegszeit hatten auch die Tabakbauern zu leiden, der Abſatz wurde immer geringer, immer ſchlechter wurde der Erlös, und viele pflanzten nicht mehr. In den Speichern gähnte Leere. Erſt die letzten Jahre haben hier wieder Wandel geſchaffen. Tabak⸗ erzeugung im eigenen Land erwies ſich als volkswirtſchaftlich notwendig, die Nachfrage wurde größer, und ſo vergrößerte ſich auch die bebaute Fläche. 1200 Morgen ſind es, die jetzt in Schwedt wieder bepflanzt werden, ungefähr 5000 Morgen im Gebiet der Uckermark mit einem jährlichen Ernte⸗ ertrag von 40 000 bis 50 000 Zentnern. Und die Speicher ſind wieder gefüllt, die Vergärereien werden wieder zu tun haben. Pflanzerarbeit, Pflanzerſorgen „O ja, man muß ſchon etwas davon ver⸗ ſtehen, man muß ſogar ſehr viel von der „Ich will ein Boelcke werden“— dieſes Wort, das ſpäter in zahlloſen jungen Herzen gebrannt hat, iſt zum erſten Male am 2. November 1916 bei der Totenfeier für Oswald Boelcke von Oberſtleutnant Thomſen geſprochen worden:„... An der Front iſt keiner unter unſern jungen Fliegern, in dem nicht die heiße Sehnſucht glüht, ich will ein Boelcke werden!“ Vor zwanzig Jahren, am 28. Oktober 1916, ſtürzte Boelcke, unbeſiegt im Luft⸗ kampf gegen die Engländer bei Cambrai ab. Im dienſtlichen Bericht ſtand:„.. Im Verlaufe des Kurvenkampfes folgte Hauptmann Boelcke ſeinem Gegner dicht auf und ſtreifte dabei einn anderes deutſches Flugzeug, das ſich ebenfalls hinter dem Vickers zu ſetzen ſuchte.“ DerdDiviſionspfarrer ſagte damals:„Kein Feind darf ſich rühmen, ihn bezwungen zu haben. Anbeſiegt iſt er geblieben bis in den Tod. Nun iſt er nicht nur einmal groß geweſen, nun bleibt er es für immer. Nichts kann jetzt noch das ſtrah⸗ lende Bild trüben, das wir Deutſchen alle von ihm im Pane tragen. Jedes Kind ennt ihn, nennt ihn, liebt ihn, den deutſchen Volks⸗ helden.“ Man muß ſich die Ent⸗ wicklung des deutſchen Flug⸗ weſens im Kriege klar⸗ machen, um wirklich ganz u verſtehen, was Boelcke für dieſe Waffe bedeutet Anfangs hielt man den Flieger mit dem ihn be⸗ gleitenden Beobachter nur zur Fernaufklärung für ge⸗ eignet. Als die Fronten aneinanderrückten und er⸗ ſtarrten, übernahm das lugzeug die Aufklärungs⸗ arbeit der Kavallerie und beſtimmte nach Möglichkeit die Richtung des Artillerie⸗ feuers. Man führte nur Piſtolen und Karabiner mit ſich. Von einem eigent⸗ lichen Luftkampf konnte keine Rede ſein. Nur zum Abwerfen von Bomben wurden die Flieger verwendet— und mehr als ein Flieger hat geſagt, dieſer Abwurf aus ſicherer Höhe auf einen relativ wehrloſen Gegner(denn daß die Flugabwehrgeſchütze damals etwas trafen, war ſelten) ſei ihm ſtets„contre coeur“ gegangen. Nur der Kampf Mann gegen Mann gäbe Selbſt⸗ gefühl und innere Genugtuung. l Die Franzoſen begannen 1914 bereits Maſchinengewehre mitzunehmen, in Deutſch⸗ land baute man ſie erſt 1915 ein. Doch auch mit ihnen war es noch kein richtiger Pflanzerarbeit verſtehen, wenn man Erfolg haben will“, erklärt uns ein alteingeſeſſener Tabakbauer. Die Arbeit des Pflanzers währt von März bis September und iſt beſtimmt nicht leicht. Sie beginnt mit dem Aufziehen der Setzlinge, die in Miſtbeetkäſten gezogen werden, bis ſie nach 6 bis 9 Wochen in das freie Feld ausgepflanzt werden können. Dann heißt es vom erſten Tage an auf die jungen Pflanzen aufzupaſſen, die ein⸗ egangenen durch neue zu erſetzen, dann beißt es, auf das Unkraut zu achten, es zu entfernen, dann müſſen die Pflanzen ge⸗ hackt und gehäufelt werden. Noch mancher⸗ lei iſt zu tun, ehe auf den grünen Tabak⸗ blättern ſich gelbe glaſige Stellen finden und ſo ſichtbar wird, daß die Zeit der Ernte herangekommen iſt. Langſam reift die Pflanze von unten nach oben. Zuerſt wer⸗ den die unteren reifen Blätter, die Sand⸗ blätter geerntet, dann die ſogenannten Grumpen, die am Stamm ſchon vertrock⸗ neten Blätter, und ſchließlich ganz zuletzt im Oktober das Hauptgut. Aber noch immer nicht genug der Arbeit. Der Tabak muß getrocknet werden, und zwar ſehr ſorgſam, wenn er nicht faulig und unbrauchbar werden ſoll. Frauen und Mädchen ſitzen dann nach der Ernte und reihen Blatt auf Blatt auf eine Schnur von einem Meter Länge, laſſen unermüdlich eine breite Nadel durch die Rippenköpfe gehen. Die aufgefädelten Blätter kommen nun in die Tabakſpeicher, trocknen langſam aus, müſſen aber immer wieder nachgeſehen werden, und erſt, wenn ſie wirklich„tot“ ſind, kann der Abband, das Zuſammen⸗ legen in kleine kaſtenförmige Blocks er⸗ folgen. Alſo nun endlich iſt der Tabak ver⸗ brauchsreif— meint der Laie. Sein Irr⸗ tum wird ihm klar, wenn er einmal in eine Kampf, denn ein Frontalangriff war nicht möglich. Man konnte nur ſeitwärts oder nach hinten ſchießen. Auch war man zu zweien, und das Letzte holt aus ſeiner Maſchine nur derjenige heraus, der nicht für einen Zweiten die Verantwortung trägt. Dann kam Fokkers Erfindung, die es ermöglichte, durch den Propellerkreis hindurch nach vorn zu ſchießen, und nun konnte derſelbe Mann das Flugzeug führen und zugleich kämpfen. Hiermit war der richtige Typ für das zum Luftkampf geeignete Flugzeug ge⸗ ſchaffen. Wie der Jäger das Wild be⸗ ſchleicht und ſtellt, konnte der Flieger jetzt Photo Löhrich M Die Ehrengruft Oswald Boelckes auf dem Dessauer Friedhof ſeinen Feind einkreiſen. Wie der Raub⸗ vogel konnte er hoch aus dem Aether auf den Einbrecher in ſein Gebiet ſtoßen und ihn verfolgen, bis er ihn in den Fängen hatte. Die Bedeutung dieſer Luftkampfmöglich⸗ keiten erkannt und die Grundlagen des Jagdfliegens einzeln und in Staffelver⸗ bänden geſchaffen zu haben, iſt Boelckes unſtreitbares Verdienſt. Er war es, der die Einſitzer⸗Jagdſtaffeln an der Somme einrichtete. Unter den zahlreichen be⸗ kannten und ungenannten Helden iſt Immelmann der erſte geweſen, Richthofen der Vergärungsanlagen geht, wo der Tabak fermentiert, veredelt wird, ehe er in den Jaden den u gehen kann. In großen ufen, den ſogenannten Banſen, iſt der Tabak— 70 bis 100 Zentner— überein⸗ ander geſchichtet. Der Gärprozeß, bei dem ſich im Innern des Haufens eine Wärme bis zu 65 Grad entwickelt, hat begonnen, und während ſeiner ganzen Dauer, zwei bis drei Wochen, muß der Tabak genau be⸗ obachtet werden, muß die Banſe umgeſetzt werden, damit auch das nach außen liegende Gut ausreichend fermentiert wird. Erſt ein Jahr nach der Ernte iſt der Tabak wirklich genußfertig und kann jetzt in die fir Schn gehen, wo er für Zigarren und ür Schnittabak Verwendung findet. Auf einem Quadratmeter 17 Zigarren Es hat einmal einer berechnen wollen, „wieviel Zigarren auf einem Quadrat⸗ meter Landes wachſen“. Ganz richtig iſt die Frageſtellung natürlich nicht, wenn man den Ertrag eines Quadratmeter Tabaklandes auf Zigarren umrechnen will. Ganz richtig deshalb nicht, weil ja keine igarre nur aus Uckermärker oder deut⸗ chem Tabak beſteht, ſondern vermiſcht iſt mit ausländiſchem. Aber trotzdzm iſt dieſe Rechnung intereſſant. Bei einem an⸗ genommenen Ertrag von zehn Zentnern Tabak auf den Morgen würden nach Ent⸗ fernung der nicht verwendbaren Rippen und bei Berechnung des Fermentations⸗ ſchwundes fünf Zentner übrigbleiben. Ein Zentner ergibt ungefähr 8500 Zigarren auf einen Morgen, und das Ergebnis lautet ſchließlich, daß auf einen Quadrat⸗ meter 17 Zigarren entfallen. Parole: Qualitätsſteigerung Der Tabakanbau in Deutſchland und auch in der Uckermark iſt zu Nutz und Frommen „ „Ich will ein Boelecke werden Jum jwanjzigſten Todestag von Oswald Boelcke am 28. Oktober hat die meiſten gejagt, aber Boelcke iſt es geweſen, der ſie alle beſeelte. Als man im erſten Erſchrecken nach Immelmanns Sturz Boelcke ſchonen wollte und ihm das Fliegen verbot— heimlich holte er ſchnell noch ſeinen 19. herunter— ſchickte man ihn ſicherheitshalber auf Dienſtreiſe nach dem Balkan. Man„legte ihn an die Leine“, wie ihm Wilhelm II. ſcherzend bei der Abſchiedsfeier ſagte. Als er dann nach zwei Monaten zurückkam, raunte es durch alle Schützengräben, „Boelcke iſt wieder da, Boelcke räumt auf.“ Was der junge Boelcke als Lehrmeiſter, Führer und Erzieher für die Jagdſtafſel, die ſeinen Namen trug, bedeutete, davon gibt Zeugnis ſein Schüler, Leutnant Böhme, der in ſeinen Feldfliegerbriefen an ſeine Freundin und ſpätere Braut ſchreibt:„... Sie bewundern in ihm doch nur den erfolgreichen Kriegshelden— denn von ſeiner ſeltenen Perſönlichkeit können Sie ja nichts wiſſen. Dieſer ſchlichte junge Menſch, weit entfernt, vom Ruhm ſich den Kopf verdrehen zu laſſen, hat eine Reife und Abgeklärtheit des Weſens, die geradezu erſtaunlich iſt, wenn man be⸗ denkt, daß er in ſeinem kurzen Leben vor dem Kriege doch eigentlich nichts Beſon⸗ deres erlebt hat. ch verſichere Ihnen: ich bewundere Boelcke nicht nur als meinen Meiſter, ſondern— ſo merkwürdig das klingen mag, da ich 37 und er erſt 25 Jahre alt iſt— ich verehre ihn als Menſchen und ich bin ſtolz darauf, daß zwiſchen uns ein freundſchaftliches Ver⸗ hältnis entſtanden iſt.“ Dies ſchreibt ein 37jähriger von einem zwölf Jahre jüngeren Kameraden. Das kurze Leben, das wie ein Stern jäh aus dem Dunkeln in ſtrahlende Höhe ſtieg, iſt in wenige Worte zuſammengefaßt: Geboren iſt Boelcke in Halle, ſeine Jugend vom vierten Jahr an verbrachte er in Deſſau, wo ſein Vater Profeſſor war. Ein Muſterſchüler iſt Oswald Boelcke nie ge⸗ weſen, aber ein Meiſter im Sport. Schon als Sekundaner wählte er bei freigeſtell⸗ tem Aufſatzthema für ſich die„Anfänge der Luftſchiffahrt“. Er wurde Soldat, und als er im Juli 1914 als Funkerleut⸗ nant ſeine Pilotenprüfung beſtand, war, dieſes nur für ſeine nächſten Angehörigen ein Ereignis. Zwei Jahre darauf 11195 1 N ein Begriff für Freund 1 eind. Als Leutnant ſchon mit dem Pour le Merite ausgezeichnet, war er mit 25 Jah⸗ ren der jüngſte Hauptmann der Armee. Als ein halbes Jahr ſpäter ein grau⸗ ſamer unbegreiflicher Zufall dieſem Leben ein Ende machte, glich ſeine Totenfeier der eines Fürſten. Aus Findlingen er⸗ richtet, ſteht in Deſſau für ihn eines der ſchönſten deutſchen Ehrendenkmäler, und die Flugzeuge der Junkerswerke ſingen 8 ihm täglich ihren gewaltigen Höhen⸗ ang 8 ename mungen mmmmmmmmuunmummmunmmnmnunmmnnmmmmmmnumunm der Tabakbauer in feſte Formen gebracht worden, der ihnen gerechten Preis für ihre Arbeit ſichert. Einſt war es ſo, daß jeder Pflanzer ſo viel Tabak anbauen konnte, wie er wollte, und daß ihm auch Ge⸗ legenheit gegeben war, freihändig zu verkaufen. Heute teilt man jedem ſeine Anbaufläche zu, hat man ein Liſtenſyſtem eingeführt, in dem jeder ſeine Ernte angibt. Die Liſten werden allen zugelaſſenen Tabakshändlern in ganz Deutſchland zuge⸗ ſchickt und dieſe machen ſchriftlich ihr An⸗ gebot für die verſchiedenen Partien. Die Verkaufstage ſelbſt bedeuten ein großes Er⸗ eignis für Schwedt, und der Kauf wird dann in den Wirtſchaften des Städtchens auch immer kräftig begoſſen. Auch den „wilden Tabakbauern“ hat man einen Riegel vorgeſchoben. Wer anfängt, Tabak zu pflanzen und noch nie vorher ſich mit dieſem Erwerb beſchäftigt hat, muß ſozu⸗ ſagen erſt ſein Geſellenſtück machen. Ein Viertelmorgen wird ihm zur Bepflanzung zugeſtanden, und auf dieſem Fleckchen Erde muß er beweiſen, ob er ſein Metier ver⸗ ſteht, ob er in der Lage iſt, anſtändigen Tabak zu liefern. Eine Maßnahme, die im Intereſſe der Qualitätserhaltung not⸗ wendig und einleuchtend iſt. Denn nicht nur um die Erhaltung der Qualität, ſondern um die Steigerung kämpfen die Tabakbauern der Uckermark, Deutſchlands. Sie werden dabei unterſtützt von den Forſchungsinſtituten in Münche⸗ berg und in Forchheim, deren Verſuche ſchon manches praktiſch Verwertbare er⸗ geben haben. Das Ziel, dem Gütegrad Bacher ausländiſchen Tabakſorte gleichzu⸗ komſſien, iſt ſchon ſtellenweiſe erreicht worden, und immer weiter wird, wo es noch nicht erreicht wird, auf dieſes Ziel hin⸗ gearbeitet, ö %%%ßCd)ũꝛ!. 7§325553—— tiefe bunt 1 U— lit lihte uhn hat dens, n hes vor on. hren: als iudig erſt — 0 Ver⸗ nem tern Hohe ſaßt. gend in Ein de con ſtell⸗ nge boat, leut; M/ en W t le dah⸗ mee. tau⸗ ben eier er⸗ der und gen . Traules Heim Erzählung einer wahren Begebenheit 1 Liebling, was ich n ſagen wollte“, die Stimme des jungen Ehemanns 83 erwartungsvolle Beſorgnis,„haft nun geheizt heute?“ 200% weißt Du—“ Frau Ellis Stimme war Unſchuld und Beleidigung gleicher⸗ maßen,„wir haben doch heut früh verab⸗ redet, ich ſollte nicht.“ „Du wollteſt nicht.“ Kurts Stimme und Stimmung waren einige Grad froſtiger ge⸗ N it nicht wahr. Du meintest, wi 5 n* nteſt, wir könnten es— 1 „Naja weil Du eben abſolut nicht wollteſt.“ „Quatſch.“ 1 Du nicht etwas liebenswürdiger „Haſt wohl wieder Angſt vorm Telefon⸗ fräulein, das zuhören könnte!“ Da legte Kurt den Hörer auf. Aber icht für lange, denn ein— wie es ihm chien empörunggeladenes Klingeln ihn ſofort, wieder ſein ſtereotypes — die Muſchel hineinzumurmeln. 30955 mal, was fällt Dir eigentlich ein, 5 . Kurtchen doch einen m richen Schreck vor längeren unerfreulichen Ver⸗ icklungen und beeilte ſich zu ſagen: Bab ö Were— wir wurden geſtört. „Wirklich?“ Das Staccato der weib⸗ lichen Stimme 5 Moll über. „Wenn ich's ſage. 0 W wann kommſt Du denn?“ — das weiß ich noch nicht“— kleine Pauſe—„das kann ſich heute etwas verzögern— ich hab noch eine Beſprechung, die ich abwarten muß.“ „Dann kann ich Dich alſo noch mal er⸗ reichen“— es klang ein wenig ängſtlich— „wenn es irgendwie nötig ſein ſollte?“ Kurtchens Stirn runzelte ſich.„Ich laube— es kann ſein, daß wir 1 der Be⸗ Bages etwas Warmes trinken gehen. 5 76 mal nicht auf mich mit dem Abend⸗ rot.“ rau Elli ſchwieg. Sie— nein, ſie wollte nicht wieder mit dem Zanken anfangen. A erkehn. Liebling“— Kurtchen Elli wiederholte es mechaniſch. Sie Nate noch einmal in die Hörmuſchel. eine menſchliche Stimme, nur ein Knacken der Technik war zu vernehmen. 4 Elli war wirklich keine Tantippe. ſie war von ſehr gutem Willen beſeelt. rum ſaß ſie jetzt lange nachdenklich auf rem Stühlchen neben dem Telefon. Das konnte doch nicht ſein, daß der Kurt eine Freundin hatte! Soo la waren ſie doch noch nicht verheiratet. Aber es war on der zweite Tag, an dem er nicht zum bendbrot kommen wollte. Sie betrachtete ſich von Kopf bis Fuß. And ich hab mich doch auch nicht vernach⸗ läſſigt! Ich bin doch kein unerfreulicher Anblick geworden. Sie ſah auf die hübſchen Schuh' und Strümpfe, ſie ſah auf die ge⸗ Bert Brennecke: “ ruft Sſilann Petrowitſch aus der Ecke des Schankraums,„ich brauche einen Menſchen, der mit mir nach Jelez fährt!“ Sſilann Petrowitſch kann es ſich leiſten, 2 kurz und befehleriſch in ſprechen. Er iſt r reichſte Fellhändler im ganzen Diſtrikt, —„ein kleiner Fürſt,“ ſagen die Bauern immer!— Regelmäßig um die Neufjahrs⸗ eit kommt er mit ſeinem Schlitten, der nee kann noch ſo 8 liegen,— und immer braucht er einen Menſchen, der mit ihm nach Jelez fährt——— Zwei Burſchen hat er auf dieſe Weiſe dem heimatlichen Dorfe 7— entführt. Im letzten Jahr war es der ſchmucke Loiko, ein Prachtkerl, immer luſtig und fidel;— eine Maſchka weint ſich noch heute die Augen um ihn rot.— Wenn man den Händler gt, was aus den Burſchen geworden iſt, uckt er die Schultern und antwortet kalt⸗ chnäuzig:„Was kümmern mich anderer Leute Kinder?“ Na, freſſen kann er ſie wohl nicht!— Sie ind ſicher verbummelt, oder haben in der Fremde eine reiche Helrat gemacht!— Paſchka Sobar, der Sohn des Armen⸗ häuslers, erhebt ſich ſchwerfällig und tritt an den Tiſch des Händlers.—„Wieviel?“ Herzlich Rubel!“ „Herzlich 1 für eine ſo weite Fahrt!“ Der Händler eßt Schnaps in ein leeres Glas.—„Sauf lieber— Für zwanzig Rubel bekomme ich jede Stunde einen ſol⸗ chen Nichtstuer wie du einer biſt!“ Paſchka Sobar, obwohl ſeine Finger das Schnapsglas längſt gierig umſchließen, zögert noch.—„Wo liegt denn das Kaff?“ - Glück allein pflegten Hände. In ihrem Köpfchen drin ſah es viel krauſer aus als um das Köpfchen rund herum, um das ſich ein glatter Pagenkopf legte. Sollte— ſollte es vielleicht dem Kurt zu kalt ſein? Ja, es war kalt. Wirklich, kalt das Zimmer und am kälteſten der Ofen. Wenn er wirklich deswegen, bevor er nach Hauſe kam, einen kleinen Umweg über ein warmes Kaffeehaus oder ſo nahm!? Nein, das mußte anders werden. Wahrhaftig, man konnte ſich 0 er⸗ kälten. Und Arztrechnung und— Wirts⸗ hausrechnu nd beſtimmt teurer als die paar Braunkohlenbriketts. Gedacht— getan: Frau Elli heizte in beiden Zimmern und im halben dazu. Mit Eifer und mit Erfolg, weil ſie ſo viel nette und liebe Gedanken dabei hatte: wie würde ſich der Kurt freuen! rau Elli tat die Arbeit. Sie lag dann auf ihrer Couch und wartete. Sie las in der Zeitung, hob abwechſelnd das linke und das rechte Bein, betrachtete die ſchlanken 8 und fühlte ſich ſchrecklich behaglich. arum? Weil es warm war! Sie mußte ſehr lange warten, heute Abend. Viel länger als geſtern. Die Uhr ſchlug zehn, die 7 ſchlug einhalb elf, und dann waren es el läge. Kurtchen war noch nicht da. 7 ber 45 Elli war N noch liche ufigeduldig. Wenn Gedanken wie 5 Spinnen angekrochen kamen— vie fac hat er doch eine Freundin!?— dann ſuch⸗ ten ihre grauen Augen liebevoll den Kachelofen, aus dem die Brikettglut ihr entgegenleuchtete. Und wirklich war es ſo, als ob die warmen Strahlen vom Ofen her die kleine Frau in tröſtende Wolken hüllten. Es war ſo ſchön, ſo mollig, daß auch alle böſen Gedanken zur Ruhe gehen mußten Als Kurtchen, der Gatte, der teure, heimkam— ſollen wir verraten, wann es war?— lag Elli friedlich ſchlummernd auf der Couch. Und ſah ſo ſüß aus, daß Kurtchen ſich an die Stirn klatſchte und ſich Eſel titulierte. Ob davon?— jedenfalls 51 Elli wachte auf, war gleich hellwach, log ihrem Kurt um den Hals und zerrte ihn an den warmen Ofen. Ueber das Geſicht des Ehe⸗ emahls ging ein. Lächeln. In⸗ 8 des leicht ſchlechten Gewiſſens hatte er nämlich noch gar nichts von der wohltuen⸗ den Veränderung im eignen Heim gemerkt. Vorſichtig faßte er nun mit der Hand auf die Ofenwand und vorſichtig ſtreichelte er dann mit derſelben Hand die Wange von rau Elli und ſagte daraufhin nicht ganz ogiſch:„Oh wie ſchön warm! Du haſt ge⸗ heizt! Du, das iſt lieb. Dann kommt man nochmal ſo gern“. „Nun kommſt Du aber auch immer und pünktlich nach Hauſe, nicht wahr?“ And— Kurtchen kam jetzt wirklich immer pünktlich. Ausnahmen beſtätigen nur die Regel 8. Dolfsfraß „Wenn wir jetzt losfahren, ſind wir morgen früh an Ort und Stelle“, entgegnet Sſilann Petrowitſch unwirſch.—„Sieh nach den Pferden, damit ſie ſich nicht über⸗ freſſen!“ Eingeſchüchtert gießt der Burſche den Sg inunter und torkelt mit ſtakſigen Schritten hinaus.— Zwanzig Rubel!— Wird die kleine Nonnka lachen, wenn er ihr das ſeidene Kopftuch mitbringt—— Vor dem Schuppen ſteht der Schlitten des Händlers. Er iſt hoch mit Fellbündeln be⸗ packt, hinten iſt eine längliche Kiſte be⸗ feſtigt, groß genug, daß ein erwachſener Menſch darin unterkriechen kann. Paſchka öffnet den Deckel. Stroh raſchelt, ſonſt iſt die Kiſte leer.— Der Burſche denkt nach.— Wozu braucht dieſer verfl. Händler eigentlich einen Menſchen?— Da⸗ mit ihm die Felle unterwegs nicht geſtohlen werden,— oder hat er Angſt um ſein Leben? Zwanzig Rubel!—— Eine Menge Geld für einen Burſchen, der nicht eine einzige Kopeke beſitzt!—— Paſchka Sobar zieht es vor, in den war⸗ men Stall zu treten. Schnuppernd wenden die Pferde ſich nach ihm um. Und während er ihnen die wolligen Mähnen krault, be⸗ ſchließt Paſchka, diesmal ſeine Dummheit zu Hauſe zu laſſen:— Irgend etwas macht ihn nachdenklich— und ſtutzig!—— Nach einer Weile kommt Sſilann Petro⸗ witſch. Er hat den Schafspelz bis über die Ohren geknöpft.—„Los, Dickwanſt,“ brüllt er den Burſchen an,„ſpann die Gäule ein!“ — Hinterher zeigt er auf die am Schlitten befeſtigte Kiſte:„Das iſt dein Platz,— ein warmer, behaglicher Platz für einen ſolchen Nichtstuer!“ Dabei lächelt er 92 2915 Paſchka Sobar ſteht dieſes kalte, gefühlsloſe Lächeln,— ſein Argwohn erhält neue Nahrung.— „Merkwürdige Kiſte“, ſagt er gedehnt, „ſieht aus wie ein Sarg!“ „Quatſch nicht!— Wirſt nicht verlangen, daß ich mit einem ungewaſchenen Burſchen den Kutſchbock teile!“ Die Pferde zerren ungeduldig an den Seilen. Kaum hat ſich Paſchka notdürftig in der Kiſte verſtaut, als der Schlitten mit einem heftigen Ruck losjagt. Dumpf klingt das Getrappel der Hufe, ſingend 8 die Kufen über den hartgefrorenen Schnee. Paſchka döſt vor ſich hin. Die Kufen gleiten, gleiten—— Bei einem ſcharfen Knall ſchreckt Paſchka auf. Verwundert hebt er den Kiſtendeckel. Der kurze Blick genügt vollkommen, um ſein Herz lauter und heftiger ſchlagen zu laſſen: — Wölfe find hinter dem Schlitten her, ein ganzes Rudel heulender, zähnefletſchen⸗ der Wölfe!— In Abſtänden, weil er ſonſt die Gewalt über die geängſtigten Pferde verliert, ſchießt der Händler in die hetzende Wolfsmeute. Ab und zu jault ein Tier getroffen auf, der Schlitten gewinnt wieder einen Vorſprung.— Die Pferde raſen, raſen—, getrieben von Furcht und Schrecken. Berge ſtürztlen. Axel Björnſen ſitzt am Ufer des Sees. Er ſtarrt auf die ſpiegelblanke Fläche des Waſſers. Er hebt den Blick zu den Ufern und zu den Bergen des Nordfjordes hin⸗ auf.— Ueber zwei Wochen iſt es her, daß die Felswand mit donnerndem Krachen in den Loen⸗See ſtürzte, daß ſich der See aufbäumte und in einer rieſigen Sturzflut über die Ufer raſte, daß ſein Heimatdorf Bödel und auch Nesdal vernichtet wurden. Man fand ſeinen Vater unter den Trüm⸗ mern des Hauſes... tot. Man fand ſeine Mutter landeinwärts im Sande einge⸗ ſpült... tot. Man fand ſeine Schweſter im eiſigen Waſſer des Fjord⸗Sees... tot. Man fand viele, die er kannte und zu denen er„du“ ſagte, man fand ſie irgend⸗ wo... tot. Axel Björnſen ſinnt: Wie erzählten immer die alten Leute im Dorf? Die Berge ſeien lebendig? Sie ſtänden am Ufer des Fjords und warteten auf die Zeit, in der ſie ſprechen dürfen? Da ſei einer, ein großer und mächtiger Geiſt, der in den ſchroffen Felſen wohne? Der ſtemme ſich nach Jahr und Tag gegen die ſteilen Wände und breche ſie hinab in die Tiefe, in den See? Axel Björnſen, der Bauernſohn, der auf eigener Hofſtatt Herr werden ſollte und der nun alles verloren hat, denkt an die letzten Tage zurück.— Die Bergungs⸗ arbeiten in den zerſtörten Dörfern waren beendet. Die Toten wurden zu Grabe ge⸗ tragen. Er, Axel Björnſen, hatte hier unten nichts mehr zu ſchaffen und ſtieg in die Berge hinauf. Er verbarg ſeine Trauer wie einer, der ſich ihrer ſchämt. Er ſpürte nur den grimmigen Willen in ſich, die Arbeit zu packen und nicht mehr zu denken. Er ſprach bei dem Bergbauer Oejeborg vor. Der willigte ein, und Axel begann zu ſchuften, wie die beiden Knechte des Bauern zuſammen. Da begegnete ihm Antje, die Tochter des alten Oejeborg. Antje blickte ihm in die Augen und ging. Sie kam aber wieder, wie zufällig, und kam immer und immer wieder dahin, wo er, Axel Björnſen, zu arbeiten hatte. Axel fühlte es: Antje war ihm gut. Nach ein paar Tagen merkte es der Alte. Der rief Axel Björnſen in das Vorderzimmer.„Du kannſt mir ein guter Knecht werden, Axel“, ſagte Henrik Oeje⸗ borg gewichtig.„Aber die Antje, die mußt du dir aus dem Sinn ſchlagen. Das Mädel weiß nicht, was es tut, wenn es dir nach⸗ ſchaut. Antje iſt noch ohne Ueberlegung; noch ein halbes Kind— aber— die Tochter eines Bauern mit Haus und Hof! Du verſtehſt mich, Axel, nicht wahr?“ Axel Björnſen hatte verſtanden. Er ging gleich hernach, ohne Abſchied zu nehmen. Er ſtieg langſam ins Tal hinab. Und nun ſitzt er einſam am Ufer des Sees. Er ſtarrt zu den Rabenfelſen hin⸗ auf, dahin, wo die Wand in die Tiefe ſtürzte und weiter hinauf, wo der Hof des Bergbauern im Walde liegt. Axel lacht plötzlich rauh und wild, wie er es noch nie getan hat.„Gut, daß ich es weiß, Bauer Oejeborg!“, ſtößt er hervor.„Ich hätte vielleicht doch gedacht, daß ich ihres⸗ und deinesgleichen ſei!“— Axel Björnſen iſt voller Bitternis. Holger Oemans kommt durch den Wald geſchritten. Er ſieht Axel Björnſen am Wieder nähert ſich die Wolfsmente.— Paſchka Sobar merkt plötzlich, wie ſich der Händler an den Stricken zu ſchaffen macht, mit denen die Kiſte am Schlitten befeſtigt iſt. Er hört den keuchenden Atem des Mannes—— Alſo das iſt es!— Furcht⸗ bare Erkenntnis eines Augenblicks, ſchwe⸗ bend zwiſchen Leben und Tod,— wenn die Kiſte fällt, den Wölfen zum raß vorge⸗ worfen, iſt er ein verlorener ann!—— In der nächſten Sekunde hat Paſchka mit ungeſtümer Gewalt den Deckel der Kiſte hochgeſchlagen.— Ein Sprung— und ſchon hält er den Händler gepackt, entwindet ihm die Piſtole, die Zügel,— ein auſthieb läßt den jählings Ueberraſchten hinterrücks in die leere Kiſte taumeln. Dafür meldet ſich jetzt eine neue Gefahr. Die Wölfe haben wieder aufgeholt.— Paſchka, die Pferde zu ſchnellerem Lauf an⸗ feuernd, zerrt die Fellbündel heraus, ver⸗ Fele links und rechts die teuren, koſtbaren elle—— Tatſächlich, die Liſt gelingt!— Heiß⸗ diele ſtürzen ſich die Wölfe darüber,— leiben zurück—— ſchla wiſcht ſich den Schweiß von der Stirne.„Iſt doch gut,“ denkt er,„daß ich meine Dummheit zu Hauſe gelaſſen habe!“ Schon melden friſche Schlittenſpuren die Nähe menſchlicher Anſtedlungen. Gerettet! Einige Wochen ſpäter verurteilte das Kreisgericht in Jelez den Fellhändler Sſi⸗ lann Petrowitſch wegen zweifachen Mordes und eines Mordverſuchs zu zehn Jahren Zuchthaus. Er legte ein umfaſſendes Ge⸗ ſtändnis ab, daß er die jungen, ahnungs⸗ loſen Burſchen nur deswegen in der Kiſte mitgenommen habe, um ſte bei entſtehender Gefahr den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen. Erzählung von Kurt Stein Er tritt heran and ſetzt Ufer des Sees. „Wo warſt du in ſich zu Axel ins Gras. den letzten Tagen?“ „Ich Wo ich war, fragſt du? Ich habe bei Oejeborg gearbeitet. Es dam aber etwas dazwiſchen; da bin ich ge⸗ gangen. Und jetzt ſtudiere ich da oben die Berge.— Bei Oejeborg iſt feſter Grund unter dem Haus. Da kommt nichts ins Rutſchen oder Stürzen. Schade, meinſt du nicht auch?!“ Holger ſchüttelt verwundert den Kopf. „Axel, was haſt du für wilde Gedanken!“ „Nicht wild genug, längſt nicht wild ge⸗ nug, Holger!“ Die beiden Männer blicken ſich für einen Augenblick an. Dann bricht Holger Oemans das Schweigen.„Du biſt nicht geſcheit, Axel!— Laß ab von den dummen Gedanken und von dem dummen Gerede, das taugt zu nichts. Komme lieber mit ins Dorf!“ „Ins Dorf? Nach Bödel? Wo meine Eltern und Schweſter begraben ſind?“ „Axel, wir haben alle an dem Unglück zu tragen. eberall iſt der Tod einge⸗ kehrt. Von Pgbergs und Ströms lebt keiner mehr.— Doch wir übrigen, denke ich, wir wollen zuſammen halten und von vorn beginnen!“ Axel Björnſen überlegt eine Weile. Er beſinnt ſich. Er blickt noch einmal zu den Bergen hinauf, ſieht endlich Holger Oemans an und nickt.„Wirſt wohl recht haben, Holger.— Ich gehe mit dir...“ Die Beiden kommen in das 1 Dorf. Da iſt ein Leben und Werken, daß fag Axel wegen ſeiner Einfalt ſchämt. Er agt es noch einmal:„Ich danke dir, Holger.“ Und Field ruft herüber:„Bei dir gibt es harte Arbeit, Axel!“ Olafſen ſagt:„Von Grund auf mußt du beginnen. 1 nickt.„Axel ſchafft es!“ er alte 75 aber, Axel Björnſens Nachbar, tritt zu dem jungen Burſchen her⸗ an.„Kennſt du Oejeborgs Antje?“ Axel nickt erſtaunt.„Ja, die kenne ich. Wieſo, was iſt mit ihr?“ „Sie war hier. Sie hat nach dir ge⸗ fragt.“ Da beginnt Axel Björnſen ein klein wenig zu lachen. Es iſt ſein gutmütiges und frohes Burſchenlachen. Er beginnt zu arbeiten, als habe er für zwei zu ſchaffen. Einen Tag ſpäter kommt. Oeje⸗ borg wieder. Sie tritt ſcheu an den jun⸗ gen Björnſen heran.„Ich habe dir was zu ſagen, Axel.“ Der nickt. Er geht mit dem Mädchen ein Stück aus dem Dorf hinaus. Dann bleibt er ſtehen. Er lacht über das ganze Geſicht und tut, als ſei er furchtbar dumm, „Schickt dich dein Vater?“ fragt er. Antje Oejeborg ſchüttelt den Kopf. „Nein, Axel, ich bin von ſelbſt gekommen. — Ich wollte dir ſagen, daß ich dir helfen will, daß ich...“ „Was, Antje, was?!“ „Daß ich bei dir bleiben will, wenn du mich magſt.“ xel Björnſen baut ſich ſein Haus wie⸗ der auf. Es wird ſogar ſtattlicher und ſchöner als das, in dem ſeine Eltern wohn⸗ ten. Die Bödeler aber, die Axel Björnſen arbeiten ſehen, die nicken dazu:„Antje Oejeborg wird es gut bei ihm haben“ Der beſagte Stein Am 28. Oktober 1757 wurde der Staatsmann Friedrich Karl reiherr vom und zum Stein in Naſſau ge⸗ boren. Er war der Neugeſtalter Preu⸗ 827 und führte unter anderem die 9 und die Städteord⸗ nung durch. an ſagte von ihm: z Des guten Grundſtein, des Böſen Eck⸗ ſtein, aller Deutſchen Edelſtein.“ „Eure Majeſtät haben ſehr unrecht!“ Zu der Zeit, da Napoleon faſt alle deutſchen Staaten unterworfen hatte, als ſich der Korſe auf den ruſſiſchen Feldzug vorbereitete, mußte Freiherr vom Stein nach Rußland fliehen. Napoleons Acht⸗ erklärung lautete: „Der, namens Stein, welcher Unruhe in Deutſchland zu erregen ſucht, iſt zum Feinde Frankreichs erklärt. Die Güter, welche der beſagte Stein, ſei es in Frank⸗ reich, ſei es in den Ländern des Rhein⸗ bundes, beſitzen ſollte, werden mit Be⸗ ſchlag belegt; der beſagte Stein wird überall, wo er durch unſere oder durch unſere verbündeten Truppen erreicht wer⸗ den kann, perſönlich zur Haft gebracht.“ Freiherr vom Stein befand ſich jedoch bereits jenſeits der Grenze. Er trat in die Dienſte des Zaren Alexander. Seine Aufgabe, die er ſich freiwillig immer und immer wieder ſtellte, war die, Napoleons Macht zu zerſtören und Preußen wieder aufzurichten. In den letzten Tagen ſeines Peters⸗ burger Aufenthaltes befand er ſich auf einem Familienfeſt am Hofe. Die Mutter des Zaren, eine geborene Prinzeſſin von Württemberg, äußerte im Verlauf des Geſprächs:„Wenn noch ein Mann des franzöſiſchen Heeres über den Rhein kommt, werde ich mich ſchämen, eine Deutſche zu ſein.“ Stein blickte die Sprecherin zornig an. „Eure Majeſtät haben ſehr unrecht, derart zu ſprechen. Sie ſollten ſich nicht der Deutſchen, ſondern Ihrer Vettern, der deutſchen Fürſten, ſchüämen. Denn wenn man es verſtanden hätte, das deutſche flls der Roſe die Dornen wuchſen Einſt, vor unzählig vielen Jahren, als die Erde noch ganz mit Urwald, Wieſen und Wüſten bedeckt war, und als es noch keine Häuſer gab, da wuchſen viel mehr und viel ſchönere Blumen als heute. Manche Blumen waren ſogar ſo ſchön, daß man ſie einfach nicht beſchreiben konnte. Zu dieſer Zeit gab es aber auch viel mehr Tiere als heute. Es gab gefährliche Raubtiere, Rieſentiere, die man Saurier nannte, und auch harmloſe Tiere. Dieſe Rieſentiere hatten alle einen gewaltigen Hunger. Wenn ſie ſich mittags zu Tiſch ſetzten, dann wurde ein kleiner Teich als Suppe ausgeſchlürft, drei große Bäume als Gemüſeſalat aufgefreſſen und zum Schluß eine Blumenwieſe als Grünkompott ab⸗ gegraſt. Und da dieſen Tieren die ſchönſten Blumen am beſten ſchmeckten, war es kein Wunder, daß es mit der Zeit die eine oder andere Blumenart nicht mehr gab. Zu dieſer Zeit wuchs ein wundervoller Roſenſtrauch. Er blühte ſeit einigen Wochen ganz herrlich, und ſeine roten Blütenköpfe waren ſchon von weitem zu ſehen, ſo prächtig leuchteten ſie in der Sonne. Die Rieſentiere hätten den Strauch auch ſchon längſt als beſonderen Leckerbiſſen aufgefreſſen, doch die Roſe ſtand auf einer kleinen Inſel inmitten eines großen und tiefen Sees, und die Tiere konnten nicht an ſie heran. Sie hatten auch ſchon verſucht, den See aus⸗ zutrinken, hatten es aber nie geſchafft. Ein großer Fluß der in den See mündete, brachte ſo viel Waſſer mit ſich, daß auch das gierigſte Trinken der Saurier zweck⸗ los war. 5 Eines Tages aber kam ein Rieſen⸗ giraffenſaurier durch den Arwald ge⸗ ſtampft. Dieſer Saurier war ſo groß und hatte einen ſo langen Hals, daß ſein Kopf über die Baumwipfel des Waldes hin⸗ ausragte. Ab und zu riß ſich dieſes große Tier einen Aſt aus einer Baumkrone her⸗ aus und verzehrte ihn. Der Rieſengiraffenſaurier kam alsbald an das Ufer des Sees. Er erblickte den blühenden Roſenſtrauch auf der Inſel. So⸗ fort lief ihm das Waſſer im Munde zu⸗ ſammen.„Warte einen kleinen Augen⸗ blick“, grunzte das Tier,„gleich bin ich drüben und freſſe dich.“. Die Roſe, die ſich bis dahin vor der Gefräßigkeit der Tiere in Sicherheit ge⸗ glaubt hatte, bekam einen mächtigen Schreck, denn der Rieſengiraffenſaurier ſtieg tatſächlich in den See hinein. Als er Volk zu brauchen, wäre kein Franzoſe über den Rhein gekommen!“ „Hinhören, was klügere Männer ſagen!“ Als Stein das 60. Lebensjahr über⸗ ſchritten hatte, wurde in Preußen die landſtändiſche Verfaſſung eingeführt. Der e ſelbſt, der dieſe Verfaſſung ſchon ängſt gefordert hatte, trat als Marſchall Mr unsere Augencl an die Spitze des Weſtfäliſchen Landtags. Eines Tages kam ein Abgeordneter, ein Gaſtwirt aus Unna, zu ihm. Stein fragte nach ſeinem Begehr. Der Gaſtwirt wollte ſich erkundigen, was er als Abgeordneter auf der Ver⸗ ſammlung zu tun habe. Der Freiherr war mit der Antwort ſchnell fertig.„Sie haben ſich ſtill hinzu⸗ — fund zuzuhören, was klügere Männer agen!“ s genügt nicht Bücher zu leſen, man muß ſie auch beſitzen. Dieſe Forde⸗ rung iſt keinesfalls phantaſtiſch, Meiſterwerke der Weltliteratur in denn wir Deutſchen vertreiben die Ausgaben, die ſich jeder Volksgenoſſe anſchaffen kann. Wer erklärt, er könne ſich keine Bücher leiſten, handelt töricht und unaufrichtig, da er um den Preis einiger Zigaretten und eines Glaſes Bier die unermeßlichſten geiſtigen Schätze der Erde ſich aneignen könnte. Baldur von Schirach Wir haben Freude Ich war ſchon von jeher ein Bücher⸗ freund. Wenn mich meine Eltern oder Verwandten fragten:„Was wünſchſt du dir zum Geburtstag?“ oder:„Was willſt du zu Weihnachten haben?“, ſo gab ich faſt immer dieſelbe Antwort:„Ein gutes Buch.“— Ich erinnere mich auch an die letzten Jahre meiner Schulzeit: Mein Taſchengeld war knapp, es reichte gerade für die Dinge, die ich nötig für den Schul⸗ unterricht brauchte. Gerade zu dieſer Zeit ſtand ich oft vor dem Schaufenſter eines Buchladens und hatte doch kein Geld, hin⸗ einzugehen, um mir wenigſtens einen meiner vielen Wünſche zu erfüllen. Da kam ich auf einen guten Gedanken. Ich wollte Nachhilfeſtunden geben. Für das an gulen Büchern!. damit verdiente Geld konnte ich mir Bücher kaufen. Ueber ein Jahr ſaß ich dann Nachmittag für Nachmittag mit jüngeren Schülern zu⸗ ſammen und rechnete mit ihnen, paukte ihnen Vokabeln ein, unterrichtete ſie in Grammatik. Es fiel mir mitunter nicht leicht. Aber der Gedanke, mit meinem Verdienſt Bücher zu kaufen, ſpornte mich immer von neuem an. And als dann meine Schulzeit beendet war und damit auch der Verdienſt durch Nachhilfeſtunden fortfiel, hatte ich eine kleine Bibliothek zuſammen. Meine Bücher ſind mir treue Freunde geworden, und ich bin ſtolz auf ſie. Noch heute bereiten ſie mir viele frohe Stunden. an der tiefſten Stelle war, reichte ſein Kopf noch immer aus dem Waſſer heraus. Da wußte die Roſe, daß es mit ihrer Herrlichkeit ein Ende haben würde. Sie begann zu klagen und rief die Blumenfee herbei. Die erſchien auch ſofort und fragte: „Was haſt du, liebe Roſe, was bedrückt dich, daß du ſo jammerſt?“ „Er will mich freſſen“, ſchluchzte der Roſenſtrauch. „Wer will dich freſſen?“ Die Roſe zeigte auf den See, und nun ſah die Blumenfee, wie der Rieſengiraffen⸗ ſaurier immer weiter ans Ufer ſtieg.„Du wirſt die Roſenſtaude hübſch in Frieden laſſen und nicht freſſen, haſt du verſtan⸗ den!“, rief ſie dem Antier zornig ent⸗ gegen. Der Rieſengiraffenſaurier jedoch ließ ſich nicht einſchüchtern.„Ich werde die Roſe doch freſſen“, entgegnete er höhniſch. Da ſprach die Fee einen Spruch: „D“ und„o“ und„r“ und„n“ geben einen Dorn. R“ und„o“ und„.“ und„e“— Jetzt befiehlt die Blumenfee, Daß den Roſen weit und breit Dornen wachſen an dem Kleid, An dem Stengel auf und ab, An den Rippen, Blatt um Blatt. Im ſelben Augenblick wuchſen dem Roſenſtrauch auf der Inſel und auch allen anderen Roſenſtauden auf der Erde die ſpitzen Dornen. Der Rieſengiraffenſaurier aber lachte und ſagte:„Biſt du aber ein⸗ fältig! Meinſt du etwa, ich habe vor dem Kitzeln der Dornen Angſt? Mach lieber daß du fortkommſt, ſonſt trete ich dich breit!“ Er wollte es auch tun, der böſe Saurier. Er trat tatſächlich zu. Doch da war auf einmal die Fee verſchwunden und ſtatt ihrer ragte ein großer ſpitzer Dorn aus der Erde heraus. Der Rieſengiraffen⸗ ſaurier ſah den ſpitzen Stachel, konnte aber nicht mehr beiſeite treten und ſpießte ſich den Dorn ganz tief in ſeinen plumpen Fuß hinein. Der Saurier brüllte fürchter⸗ lich vor Schmerzen und konnte nicht mehr fort, denn der Dorn ſaß ganz feſt in der Fuß. und ebenſo feſt in ſeinem großen uß. Kurze Zeit ſpäter war die Blumenfee wieder da.„Willſt du den Roſenſtrauch immer noch freſſen?“ fragte ſie. Der Rieſengiraffenſaurier ſchüttelte den Kopf.„Nein, gewiß nicht, liebe Blumen⸗ fee!“, beteuerte er. Doch nun ziehe mir den Stachel aus dem Fuß. Ich kann es vor Schmerzen nicht mehr aushalten.“ Die Blumenfee zog ihm alsbald den Dorn aus dem ſchon mächtig angeſchwol⸗ lenen Fuß heraus und verſchwand. Der Rieſengiraffenſaurier aber ſetzte ſich auf einen Hügel am Ufer der Inſel und kühlte ſein verletztes Bein im Waſſer. Nach drei Tagen war die Wunde geheilt. Der Rie⸗ ſengiraffenſaurier konnte wieder auf⸗ treten und watete zum jenſeitigen Ufer zurück und ließ ſich in dieſer Gegend nie mehr blicken. Der Roſe aber wuchſen ſeitdem die ſpitzen Dornen, und wenn die anderen roſenfreſſenden Tiere nicht auch eines Tages wie die Saurier ausſterben ſollten, wird die hübſche Roſe ihre Dornen auf immer behalten. Vor 30, 100 und mehr Jahren Wißt ihr, wer den Beinamen„Der große Schweiger“ erhielt? Es war Graf Helmuth von Moltke, der vor 136 Jahren in Parchim geboren wurde. Moltke war der Organiſator des türkiſchen Heeres und arbeitete die Feldzugspläne zu den Kriegen 1864, 1866 und 1870/71 aus. Sein Grund⸗ ſatz war:„Getrennt marſchieren, vereint ſchlagen.“ Im täglichen Leben war er ſelbſtlos und zurückhaltend und zeichnete ſich durch ſeine vorbildliche Pflichttreu⸗ aus. EI Der Feldmarſchall Auguſt Graf Neid⸗ hardt von Gneiſenau wurde im Oktober vor 176 Jahren in Schildau geboren. Im Jahre 1807 verteidigte er Kolberg. Er war Blüchers Generalſtabschef. Wißt ihr, wer uns die Sagen von Rübe⸗ zahl geſchrieben hat? Es war der deutſche Märchendichter Johann Karl Auguſt Muſäus, der Ende Oktober vor 149 Jahren in Weimar ſtarb. Rätſelhafte namen Erſt leſen, dann raten— zuletzt nachſehen, ob es ſtimmt! In einem D⸗Zug⸗Abteil hatte ſich eine luſtige, aber auch ſeltſame Reiſegeſellſchaft zuſammengefunden. Vier Frauen und vier Männer ſaßen ſich gegenüber und trieben allerhand Kurzweil. Mit der Zeit aber wußte man nicht mehr recht, was man anfangen ſollte, und es wurde recht langweilig. Da zog einer der Herren eine Viſitenkarte aus der Taſche, lächelte und ſagte:„Meine Damen und Herren, zwiſchen meinem Vor⸗ und Zunamen einerſeits und meinem Beruf anderer⸗ ſeits beſteht ein ſonderbarer Zuſammen⸗ hang. Wenn Sie nämlich die Buchſtaben meines Vor⸗ und Nachnamens richtig ord⸗ nen, finden Sie meinen Beruf.“ Kaum hatte er ausgeſprochen, riefen eine eee„Welch ein ſonder⸗ ares Zuſammentreffen, bei uns iſt das genau ſo!“ So nahmen denn die vier Damen und die übrigen drei Herren ebenfalls ihre Beſuchskarten aus der Taſche. Ein eifri⸗ ges Raten begann. Während man ſich aber den Kopf zer⸗ brach, trat ein Herr in das Abteil, ver⸗ ſtaute ſeinen Koffer in das Gepäcknetz und riet, da er dazu aufgefordert wurde, eifrig mit. Als man dann endlich die einzelnen Berufe herausgefunden hatte, fragte man den neuen Reiſegefährten, ob er ſeiner⸗ ſeits auch eine ſo ſonderbare Ueberein⸗ N zwiſchen ſeinem Namen und einem Beruf aufzuweiſen habe. Dieſer verneinte und lachte:„Das nicht“, ſagte er,„aber wenn Sie die Anfangsbuch⸗ ſtaben aller Ihrer Vornamen richtig ord⸗ nen, dann finden Sie meinen Beruf, und dann werden Sie es auch nicht verſäumen, mich zu weiterer Kurzweil aufzufordern.“ Wir wollen einmal ſehen, ob wir die Berufe der Reiſenden erraten. Die Viſitenkarten der vier Frauen und der vier Männer finden wir abgebildet: Trine Kärrdingen Hilde Raubin Irene Schind Susi Feer Otto Gerrbelt Robert Förse Udo Retaker Martin Korelda Welche Berufe haben die acht Reiſe⸗ gefährten, und wodurch wird der neunte Gaſt die Langeweile der übrigen ver⸗ treiben? Die Reiſegeſellſchaft entpuppt ſich! Trine Kärrdingen iſt Kindergärtnerin — Hilde Raubin iſt Bildhauerin— Irene Schind iſt Schneiderin— Suſi Feer iſt Friſeuſe. Otto Gerrbelt iſt ein Globe⸗ trotter— Robert Förſe iſt Oberförſter— Udo Retaker iſt Dekorateur— Martin Korelda iſt Konteradmiral. Der hinzu⸗ gekommene Herr aber wird als Humoriſt für weiteren Zeitvertreib ſorgen. N . —— e e 2 U der Auf Jahren le war s ud legen fund. deteint 1 bar et ö eichnete cttel ö 9 ed, ober Im a 0 2 2 5 enn auch nicht auch nur mit einem ö jede Theaterauf⸗ Weſtenlatz und einge⸗ 18 führung und jede Platz. ſchlungenem S chal et ane kategorie nach einem be⸗ ſprechen ſie allen For; 5 ſonders feſtlichen Kleid derungen, die man 2 0 verlangt, werden die ein elegantes Kleid ſtellt, 95 meiſten Frauen doch an und bleiben dabei von ihrem Theaterabend mit vielſeitiger Tragbackeit. 2 8 c ö 5 R Aufmerkſamkeit Toilette Das Neueſte 4 115 machen. Sich hübſch an⸗ ſind die ſeitlichen blan⸗ zuziehen iſt ihnen bei ken Streifen am langen 7 i stück; hegen, dieſer Gelegenheit Be⸗ Rock, ein Gegenſtückzum dürfnis Galon an der ſchwar b ei 3 g 75 f ſerer 5 Bei den Premieren 5 Frackhoſe unſerer i erren. und der richtunggebenden 5. 5 und Theater ſieht man viel a 3 ausgeſchnittene t geit ſchöne Kleider. Neben Ba leider 1 vas den Geſchehniſſen auf man im 11 Zum 1 5 Adeſte 1 0 der Bühne intereſſiert Wünbeſten 105 ö man 3 ͤcelte uns, was im Zuſchauer⸗ Jack 80 r 4 W 5 etten raum gezeigt wird. gibt da img 555 une Manche Anregung für jacken, Samtjacken und beter, unſere eigene Garderobe auch neuartige 2 a i 5 ab imen⸗ nehmen wir an ſo einem jacken, die glockig laben Tag mit nach Hauſe ſtehen und aus Lamee 975 gearbeiter ſind. Das lange Tagesend⸗. 0 tiefen kleid mit langen Armeln Wer unter den Leſe⸗ nder⸗„N rinnen ſchwärmt für ſiber⸗ hat ſich in den letzten 2 W das Jahren eine treue Ge Stuartkragen? Vie neue i 0 Mode denkt an Sie und meinde erobert. Es iſt 5 a 2 und 3 1 ↄſe s.* chel* ihte feſtlich, ohne aufzufal⸗ Die geſchickte Anordnung Das Abendkleid aus ſchwarzer bringt dieſe ſchmeic deln 100 zm eines doppelſeitigen Seiden⸗ Seide wickelt ſich oben um Zolehnung! de Umrahmung ſchön⸗ eifti⸗ len, und gerade das wün⸗ ſtoffes in der Farbe der die Figur und fällt an der 1„„ ſchen wir uns oft. So Parmaveilchen macht jede Seite zu einem Waſſerſall aus. friſierter Köpfe in ihrem zer.; a fremde Garnitur überflüſſig. Am Gürtel üppiger Blumen, Winterprogramm aufs N ein Kleid braucht nicht AUllttein Schnitt K 7277 ſchmuck. Ullſtein⸗SchnittK 7278 n Fer ſchwarz zu ſein, obgleich neue. Doch nimmt ſie 5 i ei 7b iesmal nicht Spitze ſon⸗ 11 ö bunkin ſchwarzes Kleid große 8 0 W inen Vorteile hat, weil es einem nicht leicht über wird. Aber die wundervollen ale F 8 mm neuen Töne von Lila, Grün und Blau bezaubern unwiderſtehlich durch ihre. 5 Nänder 65 5 15 4 598 5 5 1 0 1 25 9 ich dem fe en he 6 e Mer; 5 hFurbe. Warum auf ſie verzichten, wo ihre Kleidſamkeit über jeden Zweifel Seidenkleld auf 9 1 0e 8 ö* 2* 2* ahb 10 RN a* en⸗ 80 f erhaben iſt? Zwar nicht alle neuen Farben, aber die eine oder andere unter Stoffabſeite. Ullſten 1 5 50 8 J leer ihnen ſteht wohl jeder Frau. Durch ſeine kleine wel⸗ 605 ech b re ſagte Wie man elegante Theaterkleider ohne fremde Garnitur machen kann, arnit N halblangen Klei huch⸗ lehren uns die Abſeitenſtoffe. Durch geſchicktes Kombinieren ihrer ſtumpfen 5 a 3 use Wanlen⸗ 1 . it i. j 6. 1 8 Ausgeſchnittene Kleid alten durch eine aus Abſeitenſtoff ſehr neu Denn die halblangen rd. mit ihrer blanken Seite laſſen ſich vortreffliche Erfolge erzielen. Hierbei iſt die e N 2 r Ullſtein⸗ Schnitt K 7286 eee e und ö moderne Betonung der Bruſt in ihrer heute wieder gern betätigten Anleh⸗ ſo daß man ſie auch im Theater tragen kann. Beider eva en 1 nung an die Moden der Empirezeit und des Directoire leicht anwendbar Unſteim⸗Schnittmuſter M 2544 lich in der Überzahl das 1.. in für die heuti 9 i gu Iz Aer e 85 17 Einem ſchwarzen Kleid ließe ſich durch üppigen Blumenſchmuck am Gürtel ee e Theaterparkett. Für die e Menge der een 1 ein Nach Die eine ſehr feſtliche Note geben. Schwarze Seiden kommen in gewickelten Mach⸗ m. ſeitlichenRockſtreifen. Ullſtein⸗Schnitt mittagskleid 50 bei allen ſolch 0 en getragene Anzug. Man wählt det arten mit weichem Waſſerfall am Rock zu unerhörter Wirkung. Ein anderer Ein Kragen in Stuart⸗Form aus weißer eine hübſche Form von weicher Machart und trägt nur durch eine große ſſe⸗ Modevorſchlag für Schwarz ſind die abendlichen Jackenkleider. Sie ge ⸗ hören zu den beliebteſten Abendanzügen. Mit einer Bluſe darunter oder Plauener Schnurſpitze gibt dem halblangen ſchwarzen Seidenkleid ein feſtliches Ausſehen. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7283 Anſteckblume in der Kleidfarbe dem Verlangen nach etwas geſchmück⸗ terem Ausſehen Rechnung. M. Cl. Kleider für Thealer und kleine Geſellſchaften Wer mit ſeiner freien Zeit etwas Rechtes anzufangen weiß, iſt beſtimmt ein glücklicher Menſch! Der Anregungen, die man da empfängt, gibt es viele, ſo daß man für nach⸗ haltigen Eindruck ganz nach Belieben ſorgen kann. Zu den jetzt im Spätherbſt mit ſeinen täglich länger werdenden Abenden begehrten Unterhaltungen zählen Theaterbeſuche oder zwangloſe Geſellſchaften im eignen oder befreundeten Hauſe. Selbſtverſtänd⸗ lich will jede Frau dazu gut und möglichſt vor- teilhaft angezogen ſein, denn man muß auch in ſeiner Erſcheinung feſtlich wirken, wenn man fröhliche Stunden gewinnen will. Ein famoſes Kleiderrezept, auch für den ſchmaleren Geldbeutel, iſt eine lange Bluſe. Den ſchwarzen Rock dazu hat wohl faſt jede Frau vortätig, und wenn nicht, dann eignen ſich zu ihm ältere Seidenkleider, die man notfalls ſchwarz färben läßt und mit we⸗ nig Arbeitsaufwand umarbeitet. Je ſchlichter ſolch ein Rock geſchnitten wird, deſto beſſer ſieht Für die langen Bluſen, auch Kaſaks Ausſchnitt angebracht oder eine moderne, große Nadel ſind dazu beſſer zu gebrauchen als leuch⸗ tende Kragen oder ſchimmernde Knöpfe. Sehr feſtlich ſieht eine lange Kaſak aus kunſtſeide⸗ nem oder ſeidenem Chiffon aus. Dieſer Stoff läßt ſich am Oberteil drapieren und wickeln, ſo daß eine geſchickte Schneiderin dazu gar keinen Schnitt braucht, ſondern die Form am Körper ausprobiert und abſteckt. Das Theater⸗ und Geſellſchafts⸗ kleid iſt bodenlang und niemals ärmel⸗ los. Jede Stoffart, abgeſehen von dicker Wolle, eignet ſich dazu. In ungenähte Fältchen gezogene, nicht ſehr große Ausſchnitte, oben ge⸗ reihte, gepuffte oder gefältete Aermel und eine gute Aufteilung der Vorder⸗ und Rückenbahn ſind daran wichtig. Manche Kunſtſeiden und Seiden wirken ſchräg genommen beſſer als ge⸗ rade, ſo daß man den günſtigſten Fall aus⸗ probieren muß. Bei gut durchdachten Formen der oben beſchriebenen Art kommt man ohne Gürtel aus, wenn man die Taille in der vor⸗ deren oder rückwärtigen Mitte oder an den Seiten durch ſtrahlenförmige bezw. Gruppen⸗ abnäher betont. Bevorzugt man aber Gürtel, dann kann man zwiſchen goldenen, ſamtenen, ſolchen aus dem Kleidſtoff mit wenig Straß⸗ Die Tunika Wer hätte geglaubt, als man ſie zum erſten Male ſchüchtern auftauchen ſah, daß die Tu⸗ nika einen ſo erfolgreichen Siegeszug antreten würde? Frau Mode liebt nun ein⸗ mal die Abwechſlung und iſt der vielen gera⸗ den, engen, oft geſchlitzten Röcke müde. Es ge⸗ fällt ihr, die ſtreng ſportliche Note fallen zu laſſen und graziös und weiblich zu erſcheinen. Die Frauen ſind damit einverſtanden, das be⸗ weiſt, mit welcher Freude ſie die neue ge⸗ ſchweifte Linie aufnehmen. Hin und wieder ſieht man ſogar ſchon ganze Kleider, die einen weiten, glockig geſchnittenen Rock haben, aber vorerſt feſſelt noch die Tunika unſere Aufmerk⸗ ſamkeit. Ihr Schnitt iſt für den Vormittag und die Straße noch zurückhaltend und wenig ge⸗ ſchweift. Pelzbeſatz oder Knöpfe ſind der be⸗ liebte Schmuck. Als Material verwendet man gern glänzende Seiden und ſchöne Spitzen. Die Aermel ſind füllig und verbreitern die Schul⸗ tern. Sie tragen, ebenſo wie die Glocke der Tunika, dazu bei, die Taille recht dünn erſchei⸗ nen zu laſſen. Der ſchmale gerade Rock tritt wenig in den Vordergrund, nur ſeine Länge iſt von Bedeutung. Am Abend reicht er bis feil iſt und dann auch deshalb, weil jedes ein⸗ zelne Stück in ökonomiſcher Weiſe ausgenützt werden kann, ſich ſtets wie neu präſentiert u. in einer faſt geheimnisvollen Art nach länge⸗ rer Verwendung zeitlos elegant wirkt. Gerade die neue Saiſon hat die Schöpfer der Strick- und Wirkwolle zu beſonderen An⸗ ſtrengungen veranlaßt. Die neuen Formen, die zum großen Teil aus der Empire⸗ und Directoirezeit übernommen ſind, haben ſich als ungemein kleidſam erwieſen und ſich ſpeziell für Kleider und Koſtüme ſehr ſchnell eingelebt. So kommt es, daß wir uns den Kaſack gar nicht aus dem modiſchen Bilde wegdenken können; er iſt bisweilen über knie⸗ lang(zu engen Röcken), manchmal etwas kür⸗ zer und dann glockig geſchnitten, in zahlrei⸗ chen Fällen auch frackartig geformt. Eigenar⸗ tig und hübſch wirken geſtreifte und karierte Kaſacks zu einfarbigen Röcken. Intereſſant iſt auch, daß die Taille im allgemeinen etvas hö⸗ her gerückt wird, die Röcke etwas kürzer und glockiger ausfallen. Was nun die neuen Farben anbelangt, ſo wird Grün in verſchiedenen Nuancen, Maha⸗ gonirot, Malagarot und Ochſenblut, Blau in verſchiedenen Tönungen und insbeſondere Lila bevorzugt. Schwarz bleibt weiter beliebt und er aus. 11 f. 1 85 25 5 7 1 ausputz oder eingeſäumt mit Lackband, Treſſe zum Knöchel oder läßt nur eben den Schuh 1 F n genannt, ſtehen allerlei preiswerte und hübſche oder Samt, wählen. Breite Gürtel eignen ſich frei. Die Kleider für geſellige Naſtmittage wird mit Jadegrün, Kornblumenblau und Gewebe zur Verfügung. Am begehrteſten ſind Spitzen, und zwar ſolche aus Wolle, Kunſtſeide nur für Schlanke, aber ſie werden ja auch nicht unbedingt gefordert, weil ſchmalere ebenſo und feſtliche Abende ſind anmutig und frau⸗ lich zugleich, ſo wie es die neue Lnie der Mode Roſa kombiniert. le und mit Tüll oder Baumwolle gemiſchte. Klei⸗ gi g f er⸗ nere Blumen⸗ und Phantaſiemuſter 1 59 hübſch ſind. vorſchreibt. jetzt modern, und am beſten wird ein Spitzen⸗ 3 e den ente dane ade. dawn Reinigung des Vogelbauers fällt. Oben abſtehende lange oder halblange 9 Hänschens Behauſung muß von Zeit zu a Aermel, enge Taille. abſtehender Schoß(not⸗ Jorm und Jarbe der neuen ſten Mode gemacht haben. Das Verſöhnliche geiß 355 gründlicden eint 1 1 falls mit Roßhaarborte geſteift) und kleiner daran liegt aber in der Tatſache, daß die ſperden. Zu dieſem Zwecke wird das Draht⸗ le oder mittlerer Ausſchnitt. wenn es beſonderz Strickmode Strick und Jerſeywaren eben nicht nur mo⸗ bauer zunächſt mit warmem Sodawaſſer aus⸗ it. kleidſam iſt. auch eine hochgeſchloſſene Art, er⸗ 1215 1 dern, ſondern auch im höchſten Sinne praktiſch gewaſchen und gut abgetrocknet. Dann wird 1 85 geben ſchöne Formen In kunſtſeidenen Stoffen Wenn wir einen kurzen Ueberblick über die ſind, da ihre Verwendungsmöglichkeit im aus Schlemmkreide und Sälmiakgeiſt ein dün⸗ 8 9 ſind wieder die nicht übermäßig glänzenden neueſten Modelle der Strick- und Jerſeymode Beruf, Sport, als Trotteurs⸗ und Beſuchsklei⸗ ner Brei hergeſtellt und das Bauer hiermit 3 Arabeskenmuſter auf mittem Grund in ſchwarz. zu geben haben, ſo iſt es wohl ſelbſtverſtänd⸗ dung faſt unbegrenzt erſcheint. Die moderne eingerieben. Mit einem weichen Tuch wird 4 N lila, pflaumenblau und fuchſiarot erſchienen. lich, daß die letzten Ideen, Firmen und, Far⸗ Frau, die ſich dieſem Material einmal zuge⸗ nachpoliert— und Hänschens Wohnung er⸗ 1. die beſonders nett ausſehen. wenn man ſie ben der internationalen Herbſt⸗ und Winter⸗ wendet hat, wird den Modewechſel unbeſorgt ſtrahlt in neuem Glanz, was ſchließlich die ſt ohne andersfarbene Garnierung verarbeitet. mode auch dieſen Erzeugniſſen ihren Stempel mitzumachen imſtanden ſein, zunächſt aus dem Kreide bewirkte. All die häßlichen Flecken ſind Eine Anſteckblume, günſtig am Gürtel oder am aufdrückt und ſie zu„Schöpfungen der neue⸗ —. 2 Grunde, weil die Maſchenware wirklich wohl⸗ —— mit Hilfe des Salmiaks verſchwunden. 3 FF A »Sie iſt ſo anders. Eine Frau ſpricht nicht von ſich. Sie iſt * an allem intereſſiert, nimmt teil am ben und Erleben der andern, aber über ſich, ihren Mann, ihre ſeeliſchen Empfin⸗ dungen, ſchweigt ſie. Sofort bildet ſich um ſie eine geheimnisvolle Legende: warum iſt ſie anders als wir, hat ſie etwas zu ver⸗ bergen, iſt ſie falſch? Niemand weiß es, und, o Wunder, dieſe ſeltſame Frau, die über ſich ſchweigen kann, wird Mittel⸗ punkt eines ganzen Kreiſes. Wenn die 3 beiſammen find, iſt ſie das uptthema, das alle beſchäftigt. Niemand von ihnen merkt, daß ſich hier ein Fall abrollt, an dem ſie lernen können, wie wertvoll ein Menſch wird, der nicht ego⸗ zentriſch um die eigene Sonne kreiſt. Das eigene Ich behandeln die banalſten Ge⸗ ſchöpfe mit Leidenſchaft, und keiner iſt daran intereſſiert als ſie felbſt. Es iſt alſo kein Wunder, daß jeder Menſch, der ſich im Zügel halten kann mit ſeiner Perſon, einen viel ſichereren Erfolg hat, als der an⸗ dere, der ſeine geheimſten Seelenregungen, ſeinen Speiſezettel und ſeinen Kummer, orn oder Aerger auf der Zunge führt. erade wir Frauen können in dieſer Be⸗ ziehung wohl einen guten Nat gebrauchen, und ihn in unſer Leben hinein nehmen. Sind wir doch faſt alle ſo mitteilſam veranlagt, daß wenigſtens die beſte Freundin alles er⸗ fahren muß. Dieſe„Allerbeſte“ hat wieder eine zweitheſte Freundin, der ſie unſer Ge⸗ heimnis oder Geſtändnis erzählt, denn ſie würde es für Falſchheit halten, etwas in ſich zu verſenken, ſolange jeman Anſpruch auf ihr Vertrauen hat. Auf dieſe Art wird den ganzen lieben Bekannten in kurzer Zeit unſer Privatleben nahegebracht, ſie kennen unſere Empfindungen, unſere Schwächen— — Reiz, den der Menſch naturgemäß um ſeine Person bildet, wird zerſtört. Lohnt es ſich noch, zu ſuchen, zu forſchen, verſtehen zu lernen, wenn man ſchon alles weiß? Lebensregeln Etwas vom Schweigen und Nur ſehr gute Freunde können es nigen tt en, miteinander zu ſchweigen! Zwiſchen remden und flüchtigen Bekannten iſt es mmer ein Zeichen von Unhöflichkeit und mangelndem e Auch wenn man nicht ſehr begabt dafür iſt, Konver⸗ ſation zu machen, ſollte man ſich. bemühen, peinliche Pauſen zu vermeiden. Vielleicht iſt der andere genau ſo ſchwer⸗ fällig, und gar zu oft iſt die Folge, daß Menſchen, die ſich ſehr ſympathiſch ſind, nicht näher zuſammen kommen, weil jeder vom andern glaubt, in der Schweigſamkeit eine Abwehr ſuchen zu müſſen. .. Reden Durch Leiſeſprechen zwingt man ſeinen rtner zu einem angeſtrengten Zuhören, das jedes angenehme Mitſchwingen aus⸗ löſcht, da ſeine Aufmerkſamkeit ſich ganz auf die Worte konzentrieren muß. Dabei geht das Beſte:„der Inhalt des Geſproche⸗ nen“, verloren. Genau ſo falſch iſt zu lautes Sprechen, oder mit den Händen ſehr lebhafte Be⸗ wegungen als Begleitung des Geſprochenen u machen. Es gibt Menſchen, die ihrem Gegenüber bei jeder 8 einen Knopf abdrehen oder ihnen zur Bekräfti⸗ gung ihrer Worte auf die Schulter oder uf die Knie ſchlagen. Wer dieſe Untugen⸗ ben beſitzt, ſollte ſie ſich ſchleunigſt ab⸗ gewöhnen. Hausmuſik Bevor es Radio gab, wurden die Kinder in jedem beſſeren Haus gezwun⸗ gen, Klavierunterricht zu nehmen. Es war gleichgültig, ob es ſich um Begabte oder Unbegabte handelt, es war eben Sitte, gehörte gewiſſermaßen zum guten Ton und man machte keine Ausnahme. Die Kleinen quälten ſich oft ſchrecklich damit ab und brachten es trotzdem niemals über ein übles Dilettantenſpiel hinaus Dieſe Auf⸗ faſſung, einen Menſchen der Muſik zuzu⸗ führen, war entſchieden falſch, und alle Welt war froh, als mit dem Radio ein neuer Begriff von Hausmuſik zur Wirk⸗ lichkeit wurde. Aber wie immer fällt man leicht ins Extrem. Es iſt genau ſo falſch, Kinder überhaupt nicht mehr zur Aus⸗ übung von Muſik zu erziehen wie Un⸗ begabte mit ihr zu belaſten. Jeder Menſch, der ein Inſtrument beherrſcht, weiß, daß es nichts Erlöſenderes gibt, daß man durch nichts ſchneller zu ſich zurückfindet, als durch gute Muſik, die man ſelbſt ausübt. Es iſt etwas vollkommen anderes, als Muſik zu hören. Man ſoll allerdings Kinder, bevor ſie mit dem Unterricht beginnen, auf ihre Eignung prüfen, und Unbegabte aus⸗ ſcheiden laſſen. Sehr oft liegt ein mufi⸗ kaliſches Gefühl nicht an der Oberfläche und läßt ſich durch geeignete Vorbildung wecken. Mos ſich dann neben dem Ge⸗ fühl für Mufik auch Talent, iſt es un⸗ — 4 richtig, es zu pflegen und auszu⸗ ilden. Eine Frau darf niemals körperliche Ausdünſtungen um ſich verbreiten, darum iſt allergrößte Sauberkeit Vorbedingung ihrer Pflege. Man bekommt in jeder Drogerie geeignete Mittel, die Tranſpira⸗ tion verhüten, außerdem find alle gefähr⸗ deten Stellen morgens und abends lau⸗ warm mit Waſſer und Seife zu waſchen. Alle zwei bis drei Monate leiſtet ei- Dampfbad der Schönheit und der Geſund heit gute Dienſte. Man hüte ſich aber vor Uebertreibungen, ſie ſtrengen das Herz an, und man erreicht dann bei weitem nicht die Wirkung, als wenn man ſich an die vorgeſchriebenen Zeiten hält Eingewachſene Fußnägel läßt man am beſten vom Fachmann bearbeiten. Ueber⸗ haupt iſt es gut, wenn man ſeine Füße nicht nur pflegt, ſondern ſie alle paar Wochen einmal gründlich nachſehen läßt. (Das ſchaltet aber die tägliche Fußpflege nicht aus.) * Eukalyptusöl leiſtet uns ſowohl in der Schönheits⸗ wie in der Geſundheitspflege wertvolle Dienſte, es hat eine belebende und anregende Wirkung auf die Haut. Es ſollte aber niemals unverdünnt zur Ver⸗ wendung kommen, da es dann bei zarter Haut zu Reizungen kommen bann. Will man es als Faltenglätter anwenden, ſo kauft man beim Drogiſten ein Fläſchchen reines Paraffinöl und läßt ein paar Tropfen Eukalyptusöl darunter miſchen. in ein Glas Waſſer legt, ißt ſie, und trinkt das Weichwaſſer hinterher. Vor dem Schlafengehen ißt man zwei bis drei Aepfel und trinkt hinterher ein Glas Waſſer. Der 8 iſt ſicher. Wegen der Verbindung von Obſt und Waſſer bitte keine Angſt, es wird von den meiſten aus⸗ ezeichnet vertragen. Nur wenn eine be⸗ ae Darmſchwäche oder Störung vor⸗ liegt, befrage man erſt den Arzt. . Modiſche Ratſchläge Auch der Pelzmantel hat in dieſem Jahr eine graziöſe Form und hat alle Schwere des terials verloren. Er ſchmiegt ſich eng an die ſchlanke Taille der Trägerin, seh einen dekorativen hohen Kragen und ehr breite Revers, die jede Figur jugend⸗ lich erſcheinen laſſen, da ſie zu große Fülle wie zu große Magerkeit verdecken. *. Elegante glockige Nachmittagskleider ben als Belebung vielfach Sammet⸗ änder in Abſtänden von 15 Zentimetern um den Rock herum laufen. * Dunkelbrauner Taft bildet das Ma⸗ terial eines entzückenden Abendkleides, das uns an 229 1 Zeiten erinnert. Der Rock iſt überreichlich mit Volants ſarniert, die rückwärts bis zur Taille an⸗ 5 Man trägt dazu braune ſehr zarte Handſchuhe und die wieder modern ge⸗ wordenen Goldkäferſchuhe. ö Die Feder wallt am Abend teilweiſe ſo weit vom Hut, daß man ſie ſich als kleid⸗ ſame Boa um den Hals legt. * Der breite Gürtel aus Goldleder und ähnlichem Material bildet die Belebung eines modernen Abendenſembles, aus Nock und Bluſe beſtehend. *. Die hohe Taille iſt an Nachmittagsklei⸗ dern beſonders hübſch und kleidſam. Reizend iſt eine Zuſammenſtellung von mattem Krepp in Pflaumenblau und Biſchofslila. Der hüftenge Rock fällt knöchellang glockig aus, die Taille wird mmm unmmmmmmmnnmnmmmmmnmfmmmmmnmnmmͤmnummmmmmnmnmnnm Der neueſte Schmuck: die Wollblume Reizend ſind die neuen gehäkelten Woll⸗ blumen, die als Garnierung auf den Hüten, der Halsumrahmung, an Bluſen und Kleidern dienen. Manchmal werden ſie zu dritt 2 ein Band montiert und 0 kleidſamer Rahmen um den Hals ge⸗ egt. Als Farbenzuſammenſtellungen ſind be⸗ ſonders beliebt: dreierlei abgetönte Blau, zwei kleidſame roſa Töne, rot mit weiß, tango und gelb. Arent Aufwörts-Verleg M Die Blume Jeg ſich aus vier Blättern uſammen, von denen das kleinſte in der itte liegt. Aus Angorawolle wird ein kleiner Kelch gemacht, den man ins Zen⸗ trum ſetzt. eee ür Kompreſſen rechnet man auf 1 Liter ſſer einen halben Teelöffel. * Für eine regelmäßige Verdauung zu ſorgen,. immer das wichtigſte und erſte in der Schönheits⸗ und Geſundheits⸗ pflege geweſen. Kann doch ein Menſch, der in dieſer Beziehung nicht in Ordnung iſt, niemals ganz friſch ſein, da ſich in ſeinem Körper Schlacken anſammeln, das Blut verdickt und mit Giften angefüllt wird. Bei vielen Frauen iſt es ſo⸗ ar ſoweit gekommen, daß ſie gewohn⸗ heitsmäßig täglich irgend welche Pillen oder Tees einnehmen müſſen. Man wird begreifen, daß das auf die Dauer eine Ueberanſtrengung des Darmes iſt, die ſich nicht gut auswirken kann. Es gibt ein ganz natürliches Mittel, zu dem ge⸗ wünſchten Erfolg zu kommen: 5 Morgens vor dem Frühſtück nimmt man ſechs Backpflaumen, die man abends zuvor gekreuzt, ein Gürtelende durch das andere gezogen und vorn mit einer Schleife auf dem Rock geſchloſſen. Die Aermel ſind gepufft, leicht gezogen und ziemlich kurz. * Großgemuſterte Wollſpitze bildet das Material eines nachmittäglichen Kaſack⸗ kleides, bei dem die hohe Taille durch einen goldenen Lederaürtel ſtark hervor⸗ gehoben wird. Die Induſtrie iſt aufrichtig bemüht, den Hausfrauen das Leben zu erleichtern und ſchafft aus dieſem Grunde ſtändig Ver⸗ beſſerungen und Neuerfindungen, die Zeit, Mühe und Arbeit erſparen. Neu iſt augenblicklich eine Bürſte aus Gummi⸗ platten, die durch Reibung Elektrizität er⸗ den Rum dazu. 1098. und damit den Staub aus Polſter⸗ möbeln und Kleidungsſtücken ſaugt, ohne die Gegenſtände anzugreifen Weiter gibt es einen Aſchenentferner, der ungefähr ſo ausſieht wie ein kleiner Staubſauger. Die Oeffnung wird in den Ofen hineingeſetzt und die Aſche ohne jede Staubentwicklung von dem Eimer eingeſchluckt, an dem der Sauger befeſtigt iſt. Ferner gibt es einen neuen ſehr praktiſchen Büchſenöffner, der auch die kleinſte Büchſe mühelos öffnet. Und wer hätte noch keinen Aerger gehabt, wenn der Sardinenbüchſenöffner abbrach, und man unbedingt den Inhalt verletzen mußte? Eine beſonders hübſche Toilettentiſch⸗ Garnitur kann man mit etwas Geſchicklichkeit ſelber anfertigen. Alle Gegenſtände, Fla⸗ kons, Doſen, die Rückwand des viereckigen Stehſpiegels, Nadelſchalen uſw. bekommen eine Umhüllung oder Bekleidung von kleingemuſtertem Kretonne oder Ching. Unter das Tiſchtuch legt man vor dem Decken des Eßtiſches eine Unterlage aus Filz oder Friesſtoff. Man vermeidet da⸗ — das Klappern der Teller und Be⸗ ecks. Einen ganz beſonders guten Kaffee be⸗ kommt man, wenn man ſtatt des Leitungs⸗ waſſers deſtilliertes Selterwaſſer nimmt. Gewöhnliches Waſſer enthält faſt immer reichlich Kalk und verhindert dadurch die reſtloſe Ausnützung des Kaffeepulvers. Teppiche und Läufer, die in der Farbe 8 haben, kann man auffriſchen, in⸗ em man ſie mit einer ſchwachen Kochſalz⸗ löſung ausbürſtet. Linoleum bleibt geſchmeidig und bricht nicht, wenn man es von Zeit zu Zeit mit einer Miſchung von Eſſig und Oel einreibt. Die Miſchung muß zu gleichen Teilen er⸗ folgen. e N Speiſezettel für den Sonntag Peterſilienſuppe Hammelzungen au gratin mit Gemüſen Madeiraſpeiſe Peterſilienſuppe. Man dünſtet etwas Mehl in Butter weiß und füllt ſehr kräftige Fleiſch⸗ brühe auf, quirlt beides zuſammen recht klar, und läßt eine halbe Stunde kochen. Auf einen Liter Flüſſigkeit tut man zwei Hände gut verleſene und gewaſchene Peterſikie daran, ſalzt, und zieht die Suppe mit zwei Eidottern ab. Zum Schluß gibt man ein Stück friſche. Butter hinein. Hammelzungen au gratin. Man rechnet aufg die Perſon eine Hammelzunge, kocht ſie in Waſſer mit Salz, Zwiebeln und Wurzelwerk weich, enthäutet ſie, ſchneidet ſie der Länge nach in zwei Hälften und beſtreicht ſie dick mit folgender Fleiſchfarce: Man ſchabt 85 15 Teilen Kalbfleiſch, mageres chweinefleiſch und 8 fetten Speck, ſalzt, pfeffert und gibt etwas geriebene Zwie⸗ el daran und vermiſcht alles mit etwas ein⸗ eweichtem Weißbrot.— Die Farce wird auf en Hammelzungen mit einem in heißes Waſſer en ge Meſſer glatt geſtrichen, mit Speckplatten bedeckt und das Ganze im nicht dr heißen Ofen überbacken. eliebige verſchiedene Gemüſe. Madeiraſpeiſe. Man rührt drei Eidotter mit einer halben Flaſche Madeira, 350 Gramm feinem* der abgeriebenen Schale und dem Saft einer Zitrone recht klar. Vorher hat man eine halbe 1 Vanille klein⸗ geſchnitten und in weni aſſer ausgekocht und durch ein Sieb gegoſſen. Dieſe Flüſſig⸗ keit gibt man zu der Maſſe, gibt alles 7 Feuer und ſchlägt mit dem Schneeſchläger bis zum Kochen. Dann gibt man 50 Gramm auf⸗ N elatine daran und rührt den in altes Waſſer geſetzten Brei, bis er anfängt u ſtocken, und miſcht das ſehr ſteifgeſchlagene weiß darunter. Die Speiſe wird möglichſt kalt ſerviert. Dazu gibt man Creme als Nachtiſch Ruſſiſche oder Sultancrem« Man braucht dazu 50 Gramm Zitronat in feine Würfel geſchnitten und 75 ramm ge⸗ reinigte, getrocknete Sultaninen, außerdem einen halben Liter Milch, eine halbe Stanas Vanille, eine Priſe Salz, ſechs Eigelb und Schnee, 125 Gramm Zucker, einen Eßlöffel Guſtin oder Mondamin und neun Blatt Gelatine. Milch, Salz und Vanille läßt man zuſammen aufkochen und abkühlen. 517. und Eigelb rührt man ungefähr eine halbe Stunde 5. Schaum,— das Stärkemehl und die anillemil azu und rührt die Maſſe im heißen Waſſerbade dicklich und klar. Auch die vorbereitete Gelatine wird darin aufgelöſt. —— die Speiſe an, ſteif zu werden, wird der ierſchnee darunter gemiſcht ſowie das Zitronat und die Sultaninen. Als Verzierung kann man rotes Gelee verwenden. Herzhaft ſchmeckt eine Punſch⸗Creme. Wir nehmen Ker u einen halben Liter Waſſer, 200 Gramm Zucker, zehn Blatt weiße Gela⸗ tine, den Saft von anderthalb Zitronen, vier Eßlöffel Rum und Eierſchnee von drei Eiern. Waſſer und N werden aufgekocht, die vor⸗ bereitete Gelatine wird in— 2 Flüſſigkeit . Nach dem Abkühlen geben wir dann en Zitronenſaft durch ein feines Sieb ſowie d Wenn die Maſſe anfängt, ſteif zu werden, wird die Schlagſahne darunter jemiſcht. Als Verzierung verwendet man votes Gelee. KN c eit la en let on e. t. et ie be J t 1 ü 2 Mußeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —— Käppen Carsfens vorletzter Wille I. „Du Lauſebengel!“ N Kraftvoll wie dieſe Worte landete faſt gleichzeitig eine knallende Ohrfeige an dem ſemmelblonden Schopf des Stif⸗ tes Paul, der gerade zwei Finger der rechten Hand zum wiederholten Male in die bräunlich-ſüße Maſſe des Sirup⸗ eimers ſenken wollte, um ſie hochbeladen in den unerſätt⸗ lichen Mund zu ſchieben. Durch dieſes unverhoffte und unwillkommene Eingreifen ſeines hohen Chefs fand dieſe angenehme Beſchäftigung ein jähes Ende. Unter dem Drucke der Maulſchelle verlor der naſchſüchtige Lehrling ſein mitteleuropäiſches Gleichgewicht, geriet ins Wanken und riß im Fallen neben dem Sirupeimer eine unmittelbar hinter ihm ſtehende friſch geöffnete Fünfpfund⸗ doſe ff. Bismarckheringe in Mayonnaiſe mit in die Tiefe. Der ſchmackhafte Inhalt beider Behälter ergoß ſich über den vor Schreck halb ohnmächtigen Miſſetäter. Für jeden unbeteiligten Zuſchauer wäre der Anblick dieſes total verkleiſterten Sünders der Anlaß zu einem zwerchfell⸗ erſchütternden Gelächter geweſen. Nicht aber für den Ur⸗ heber dieſes Unheils, den Inhaber der Firma Süßkind& Co., Manufaktur, Kolonial- und Hausſtandswaren, erſtes und älteſtes Geſchäft in Bummelsbüttel. In Gottlieb Friedrich Süßkind löſte dieſe Beſcherung nicht gerade eine freudige Erregung aus, und ſein im allgemeinen nicht auf ſchnelle Denkungsweiſe trainiertes Gehirn bemühte ſich krampfhaft, den entſtandenen Schaden zu berechnen und einen Weg zu finden, die Feuer⸗ oder Krankenverſicherung an der Wiedergutmachung zu beteiligen. Seine mühſame Kalkulation erfuhr jedoch eine jähe Unter brechung. Haſtig wurde nämlich die Scheibentür, die die Wohn⸗ und Kontorräume vom Laden trennte, aufgeriſſen, und einen Augenblick ſpäter füllte Friedrich Süßkinds beſſere Ehehälfte den Türrahmen zwar nicht in ganzer Höhe, dafür aber in voller Breite reſtlos aus. „Friedrich! Was haſt du wieder zerſchlagen?“ Drohend und erregt kamen dieſe Worte aus Frau Suſis üppiger Bruſt. Die Arme wie zwei Henkel eines dickbäuchi⸗ gen Waſſerkruges in die weitausladenden Hüften geſtemmt, trat ſie näher und muſterte mit dem kritiſchen Blick eines wütenden Feldwebels ihren verdatterten Ehemann. Friedrich ſah ſeine holde Gattin verlegen an und ſtotterte, als habe er ſelber aus dem Sirupeimer genaſcht:„Der Paul, dieſer Bengel,— hat— hat.“ Noch ehe er den Satz beenden konnte, war Sufi mit einer für ihren Körperumfang erſtaunlichen Geſchwindigkeit auf den noch immer in ſeiner Soße liegenden Paul zugeſtürzt. „Dir werde ich das Naſchen austreiben, elender Bengel!“ fauchte ſie und unterſtrich die Wirkung ihrer Worte durch ein paar beſonders kräftige Hiebe auf Pauls Ohren, ſo daß Sirup und Mayonnaiſe durch den Laden ſpritzten und neu⸗ artige Verzierungen an allen Gegenſtänden des täglichen Be⸗ darfes bildeten, die hier an Decken und Wänden herum⸗ hingen. Eingeſchüchtert durch dieſes tatkräftige Strafgericht ſeiner gutſituierten Ehehälfte beeilte ſich Friedrich die am Boden umherliegenden Heringe mit ſeinem Schnupftuch vorſichtig abzuwiſchen und fein ſäuberlich wieder in die Doſe zu ver⸗ packen. Dieſes Idyll wurde burch die altmodiſche Ladenbimmel unterbrochen, die unter dem Drucke des ſchwerfällig herein⸗ ſtampfenden Briefträgers auffſchrillte. Ein Brief und eine Karte flogen auf den Ladentiſch. Wäh⸗ rend der Brief hart an der Kante liegenblieb, rutſchte die Karte weiter und fiel in das hinter der Theke ſtehende Faß la Schmierſeife, das Pfund zu fünfunddreißig Pfennig. Das Erſcheinen des Briefträgers befreite Paul aus ſeiner mißlichen Lage. Frau Suſi ließ von ihrem Opfer ab, das ſchleunigſt aus dem Laden flüchtete, um an der Regentonne im Hof mittels Sand und Bürſte die Spuren ſeiner Nieder⸗ lage zu entfernen. Neugierig griff Frau Süßkind nach dem Brief, um ihn enttäuſcht wieder auf den Tiſch zurückzuwerfen. Er enthielt nur eine geſchäftliche Mitteilung. „Der olle Geizkragen hat wieder nicht geſchrieben“, fauchte ſie unvermittelt ihren Mann an.„Mit deiner noblen Ver⸗ wandtſchaft kannſt du dich begraben laſſen.“ „Aber Suſichen“, ſuchte Friedrich zu beſchwichtigen und kam aus ſeiner knienden Beſchäftigung angehumpelt.„Ich habe dir doch ſchon oft erklärt, daß alte Seebären mit Tinte und Feder nicht ſo gut umzugehen verſtehen. Das will bei Onkel Philipp ſeine Zeit haben.— Was heute nicht iſt, kann morgen noch werden.“ An dieſe Troſtworte glaubte Friedrich ſelbſt nicht mehr, Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg denn der letzte Brief don Onkel Philipp war nun fäſt ſchon viele Jahre alt. Seitdem herrſchte tiefer Friede; allerdings nur von ſeiten des Seemannes Philipp Carſten, während die Firma Süßkind ſich ſeit Monaten alle erdenkliche Mühe gab, mit dem faſt in Vergeſſenheit geratenen lieben Onkel wieder in engere Verbindung zu kon ü Den Stein des Anſtoßes hierzu bildete hauptſächlich Frau Suſi, weniger aus mütterlicher Liebe zu dem alten Herrn, als zu dem nicht ganz uneigennützigen Zweck, dem faſt ſiebzig Jahre zählenden Kapitän einen gemütlichen Lebensabend zu bereiten. Der Lohn für dieſe edle Tat durfte dann— nach Suſis Berechnung— in Form eines wohlverbrieften Te⸗ ſtaments wohl kaum ausbleiben. f Das nun ſchon monatelange vergebliche Warten auf ein erſehntes Lebens ⸗ und Liebeszeichen des Erbonkels drohte Frau Suſi erneut aus ihrer gewohnten Selbſtbeherrſchung zu bringen. i Friedrich, der einen verſtärkten Ausbruch der ungnädigen Laune ſeiner gnädigen Gattin fürchtete, blickte angſtvoll im Labem umher, als ſuche er einen Blitzableiter für das dro⸗ hende eheliche Gewitter. Dabei fiel ſein Blick wie zufällig in das Faß mit Schmier⸗ ſeife. Er gewahrte inmitten der grünlichen Maſſe ein helles Stück Papier. RNaſch griff er hinein und zog eine an ihn adreſſierte Poſtkarte heraus. 7 Verwundert über dieſen eigenartigen Briefkaſten wiſchte er mit ſeinem Jackettzipfel die Seifenſpuren ab. Große, ſteile Buchſtaben wurden ſichtbar, die ein Freudengeheul bei Friedrich auslöſten. „Suſichen! Eine Nachricht von Onkel Philipp!“ Frau Suſi zweifelte zwar am Verſtand ihres Ehemannes, trat aber doch neugierig näher und las das dicht vor ihre Naſe gehaltene Wort, das faſt die ganze Fläche der Poſtkarte ausfüllte. b „Herkommen“, lautete die lakoniſche Nachricht aus Blan⸗ keneſe am ſchönen Elbeſtrand, wo Onkel Philipp in einem kleinen Häuschen ſeinen Lebensabend beſchloß und ſich von der chriſtlichen Seefahrt ausruhte. Beſagter Onkel war der Letzte ſeines Stammes und nach Ausſage einer diskret befragten Auskunftei die runde Summe von einhunderttauſend Mark wert. Dieſe beiden einſchätz⸗ baren Tatſachen wurden zu Anziehungspolen der grenzen⸗ loſen Liebe, die von ſeinen in ſchiefer Linie zu ihm liegenden Verwandten ausgeſtrahlt wurde. Da nun die ganze reſtliche Verwandtſchaft aus der Familie Süßkind ohne Anhang beſtand, war von dieſer Seite aus die Hoffnung nicht ganz unberechtigt, den einmal ſelig werden ⸗ den Onkel tief betrauern und zugleich lächelnd beerben zu können. Aus taktiſchen Gründen wurde es daher höchſte Zeit, ſich durch perſönliche Fühlungnahme in das Gedächtnis des lieben alten Herrn zurückzurufen. Die Firma hielt daher eine Neiſe nach Blankeneſe für un⸗ bedingt notwendig. Da man jedoch nicht ungelegen kom⸗ men wollte und gleichzeitig als Großkaufleute auch auf Eti kette halten mußte, hatte man ſich ſchon vor Monaten in aller Form ſchriftlich angeſagt und der Höflichkeit halber um eine ſchriftliche Beſtätigung der Empfangsbereitſchaft gebeten. Dieſe ſo lange erſehnte Nachricht war nun endlich da und wuchs zu einem großen Ereignis, das die Firma Süßkind mit einem wahren Freudentaumel begrüßte. Alle Mißſtimmung verflog beim Anblick dieſer Glücks⸗ botſchaft, die die knorrige Unterſchrift vom geliebten Erb⸗ onkel trug. Was ſeit Jahren nicht mehr vorgekommen war, geſchah: Suſi gab ihrem Göttergatten einen zärtlichen Kuß auf die ſchlecht raſierte Wange. Das war aber auch das höchſte ihrer Gefühle. Schon im nächſten Augenblick ſtand ſie als praktiſche Hausfrau wieder auf dem Boden der realen Tatſachen und dachte an das Zweckmäßigſte und Nächſtliegende, was zu beginnen ſei. „Los, Friedrich, pack“ die Koffer!“ befahl ſie mit energi⸗ ſchem Tone. „Aber Suſichen, wo willſt du denn hin?“ „Haſt du aber eine lange Leitung!“ Suſi wurde ſchon wieder wütend.„Wohin denn ſonſt, als nach Blankenneſe zu Onkel Philipp?“ „Heute noch?“ wagte Friedrich zu zweifeln. „Selbſtverſtändlich! Je eher, um ſo beſſer!“ „Aber es fährt doch vor morgen früh kein Zug mehr.“ „Ganz egal. Wir nehmen ein Auto“, ſchnitt Suſi kate⸗ zoriſch jede weitere Einwendung ab.„Paul!“ rief ſie dann laut in den hinteren Lagerraum. Der Stift trat verdächtig ſchnell ein. „Hör mal zu, Paul“, begann Suſi nach kurzer Atempauſe. „Wir reiſen noch heute nach Hamburg.“ „Weeß ick ſchon“, lautete die vorſchnelle Antwort. Suſi hatte nicht darauf geachtet. Sie war zu ſehr mit der Organiſation ſhres Reiſeplanes beſchäftigt. Vor allen Din⸗ zen durften die Bummelsbütteler aus gewiſſen Gründen tichts erfahren. Alſo mußte man ſpurlos verſchwinden. „Du kannſt“, begann ſie nach einigem Nachdenken,„ſo⸗ lange zu deiner Tante nach Pappelhauſen fahren, bis wir viederkommen. Fahrgeld gibt dir mein Mann. Morgen nittag reiſt du ab. Vorher aber räumſt du den Laden und das Kontor tipptopptadellos auf, verſtanden?— Vergiß tuch nicht, ſämtliche Türen gut abzuſchließen, die Katzen tauszujagen und dem Kanarienvogel Waſſer zu geben. Die Schlüſſel behältſt du bei dir.“ „Jawoll, Frau Süßkind, mack ick.“ Im Bewußtſein ſeiner wichtigen Perſönlichkeit und der erhaltenen Verantwortung ſchob er beide Hände in di Hoſentaſchen und ſah mit Stolz auf ſein von ihm behütete! Königreich. „Und wat ſoll ick ſagen, wenn jemand nach Ihnen fragt!“ „Dann ſagſt du, wir ſind zu einer Beerdigung nach Mun chen gefahren und kommen erſt in einer Woche wieder.“ „Nach München?— Liegt dat denn boch an der Elbe?“ Nur durch ſchnelle Flucht konnte er ſich aus dem Bereich ppn Suſis ſchwungvoller Hand retten. 4* * ——d Eine Stunde nach Mitternacht verließ die Firma Süß kind auf Schleichwegen das in tiefe Dunkelheit gehüllte Städt⸗ chen. Voran Suſi, gefolgt von Friedrich und als Nachhut Paul pirſchten ſie ſich, rieſige Koffer und Hutſchachteln ſchlep⸗ pend, durch enge Gäßchen und winkelige Straßen bis hinaus ins Grüne, ängſtlich bemüht, jedes unnötige Geräuſch zu ver ⸗ meiden. Am Rande der einzigen durch das Städtchen führenden 5 Chauſſee kauerten ſie ſich nieder. Paul wurde unter noch⸗ maliger Erteilung diverſer Ratſchläge nach Hauſe geſchickt. während die Firma auf das Milchauto, das ſie beim Mor⸗ gengrauen zur nächſten D⸗Zugſtation bringen ſollte, wartete. Die wackeren Bummelsbütteler aber laſen am anderen Morgen mit erſtaunten Augen das von Paul mit zahl⸗ reichen Fehlern geſchriebene Plakat, das einer verehrlichten Kundſchaft die betrübliche Nachricht verkündete, daß das Kaufhaus wegen Todesfalles für die Dauer einer Woche ge⸗ ſchloſſen bleibe. * — 3—— —— „Hier iſt der Reichsſender Damdurg mit ſeinen Neben⸗ ſendern.— Meine Damen und Herren! Wir beginnen mit der Übertragung unſeres Nachmittagskonzertes aus dem Cafe Wallhof in Hamburg. Sie hören zuerſt ein Charakter⸗ ſtück von Noack: Heinzelmännchens Wachtparade.“ Kurze Pauſe. Stimmengewirr, dann ſetzte das Orcheſter ein, deſſen Klangfülle in naturgetreuer Wiedergabe aus dem Lautſprecher klang. „Na, mein lieber Herr Kapitän, was ſagen Sie nun dazu? a Mit einer Handbewegung wies Robert Reimer auf den neueſten Kofferapparat, das epochemachende Gerät der Ra⸗ dio⸗Elektro⸗Union, Berlin. Kapitän a. D. Philipp Carſten nickte beifällig mit dem Kopfe und brummte etwas zwiſchen dem grauen Bart her ⸗ vor, was aber völlig in den Tönen der Muſik unterging. „Wenn draußen nun ſo ſchön die Sonne ſcheint“, nahm Robert nach einer kurzen Pauſe das Wort wieder auf,„dann klemmen Sie ſich einfach den Apparat unter den Arm, ſtol⸗ zieren hinaus in Ihren wundervollen Garten und laſſen ſich in Ihrer gemütlichen kleinen Laube zwiſchen Roſen und Vergißmeinnicht mit Ihrem Fräulein Tochter am Kaffee; tiſch nieder.“ Er machte eine kleine Atempaufe und nahm dann, ohne eine Einladung abzuwarten, den Apparat am Griff und ſchritt durch die Hintertür in den Garten hinaus, der wie ein kleines Paradies von manneshohen Hecken umgeben hinter dem Hauſe lag. In der gepflegten Laube, der man es anſah, daß ſie der Stolz des Beſitzers war, ließ Robert ſich ungeniert nieder, ſtellte den Apparat neben ſich auf, aus dem gerade die Stimme des Anſagers die Ouvertüre zu„Orpheus in der Unterwelt“ verkündete, und forderte Carſten mit einer ein⸗ labenden Handbewegung auf, gleichfalls an dem bereits ge⸗ deckten Kaffeetiſch Platz zu nehmen. Philipp Carſten ſchaute verdutzt auf den jungen Mann, der ſich mit lächelnder Dreiſtigkeit als Hausherr aufſpielte. Fortſetzung folgt. ———— 8 1 n 1 5 9 9 13 Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. D. A. 5 Viernheim Dienſtſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 NSK OV. Am Samstag, 24. Oktober, abends 8.30 Uhr, findet im Saal des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ eine Verſammlung ſtatt. Es ſpricht der neue Bez.⸗Leiter Kamerad Baß ⸗Mainz über das Thema:„Die Neuerungen im Ver⸗ ſorgungsweſen“. Ich erwarte von den Kameraden und Ka⸗ meradenfrauen ein reſtloſes und pünktliches Erſcheinen. Der Obmann. NSV Wegen Neur. etlung der Zellen und Blocks werden die Beiträge zur NSV. für den Monat Oktober erſt heute Samstag und morgen Sonntag kaſſiert und bitten wir unſere Mit⸗ glieder, die Beiträge bereitzuhalten, damit keine weitere Verzögerung entſteht. Kaufe Vorräte nur in Ueberſchußzeiten, wenn du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Verderb ſchützen kannſt! Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Die Untreue hat unſer Volk einſt geſchlagen, die Treue wird es einſt wieder erlöſen. Adolf Hitler. Die Erziehung bes Volles zu nationaljozialiſtiſchem Denken und Handeln muß uns ſiets er⸗ füllen! Vor den Parteigenoſſen und Parteianwär⸗ tern, den neu verpflichteten Blockleitern ſprach am letzten Montag der Schulungsobmann Pg. Baldauf über den„Weltfeind Nr. 1— Bolſchewismus und Judentum“, der ſich in ſeiner ganzen Verworfenheit jetzt in dem na⸗ tionalen Spanien zeigt und all denen die Augen öffnen müßte, die noch heute glauben, von beſtimmten Stellen aus auf das deutſche Volk Einfluß nehmen zu ſollen. Wenn heute die Jugend des Führers in einem völkiſchen Geiſt und in einem neuen Glauben an das Werden und kraftvolle Beſtehen des deutſchen Volkes erzogen wird, wenn wir heute unſere Jugend in einer geſchloſſenen Front marſchie⸗ ren ſehen, ſo wollen wir all dieſe Hellſeher an die Zeit erinnern, wo ſie ſelbſt von„ihrer“ Jugend ſprachen, unterteilt in Konfeſſionen, Berufe und Stände und die ſie niemals auf den einfachen Begriff brachten, der heißt: Deutſchland und Vaterland! Wie ſteht dagegen die Jugend in Spanien, in Frankreich und wie all dieſe demokratiſierten Länder hei⸗ ßen, da: ohne Vaterland, aufgepeitſcht und verhetzt, in Straßenkämpfen verroht, in Klaſ⸗ ſen geſpalten, ohne inneren Halt. Und wer iſt der Vater deſſen, der überall Uneinigkeit, Zwietracht und Haß ſät: der Jude! Unſere erſte Pflicht muß es ſein, jeden einzelnen Volksgenoſſen zu erziehen, daß er weiß, wenn er vom Juden kauft, mit ihm handelt und Geſchäfte macht, ſich nur immer ſelbſt ſehädigt. eee Die Verdunkelung bes Ortes ijt am Mittwoch, 4. November 1936, abends zwijchen 8 und 9 Ahr. J TTT Es muß auch darin bei uns nunmehr eine Wendung eintreten und wir werden dazu übergehen, wenn hier die Judenknechte immer noch weiter ihr undeutſches Verhalten an den Tag legen, zum Juden laufen, den Juden in ihrem Haus dulden, daß wir dieſe Volks⸗ verräter öffentlich anprangern! Wir ſind ver⸗ pflichtet, auf die Stimmen der großen Mehr⸗ heit unſerer deutſchen Volksgenoſſen mehr Rückſicht zu nehmen, die ſtets ihren Unwillen über dieſe Judenknechte zum Ausdruck bringen. Das deutſche Volk— und damit die hieſige Bevölkerung— verlangt von uns Rechen⸗ ſchaft— die wir jetzt auftragsgemäß gewillt ſind zu geben, indem wir die Namen bekannt geben werden. Weltbolſchewismus und Judentum— vor ihnen die ganze Menſchheit aufzuklären und zu bewahren, muß eines jeden Deutſchen hei⸗ ligſte Pflicht ſein!. Ortsgruppenleiter Franzke unterſtrich nochmals beſonders die aufklärenden Worte des Redners und gab noch bekannt, daß wir auch hier in Viernheim den Eintopfſonntag im Dezember in gemeinſamer Weiſe öffentlich feiern werden, indem die ganze Einwohner⸗ ſchaft eingeladen wird, ſich daran zu beteiligen. Von den getroffenen Maßnahmen hierzu wird die Bevölkerung frühzeitig unterrichtet. Nach Bekanntgabe verſchiedener Mitteilungen ſchloß Pg. Franzke mit dem Gruß an den Füh⸗ rer und dem Kampflied der Bewegung dieſen erſten Schulungsabend nach dem Reichspartei⸗ tag 1936. VH W196 /57 . Betr.: Brot⸗ und Lebensmittel- a Ausgabe i Am Montag, 26. Oktober 1936, findet in unſerer Dienſtſtelle eine Brot⸗ und Lebens⸗ mittel⸗Ausgabe in nachſtehender ethenfolge tatt: i Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe AB Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe H— Nachm. von 2— 3 Uhr: Buchſtabe KM Nachm. von 3— 4 Uhr: Buchſtabe NR Nachm. von 4— 5 Uhr: Buchſtabe SV Nachm. von 5— 6 Uhr: Buchſtabe W—3 Die Reihenfolge muß genau eingehalten werden; Ausnahmen werden keine gemacht. Handtaſchen oder Körbe ſind mitzubringen. Heil Hitler! Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 36/37 Ortsgruppe Viernheim „Jugend der Welt“ im Spiegel der Preje Der Angriff vom 4. 7.: „Der Kampf für Fahne und Feuer“ „... alle, die den Film geſchaffen haben, haben ihren Teil getan, daß die olympiſchen Feuer niemals erlöſchen werden.“ Berliner Lokalanzeiger vom 5. 7.: „Der Film von der Idee des Kampfes“ „.... die Kamera hat Bilder eingefangen, die bisweilen ein ſtärkeres, engeres Miter⸗ leben ermöglichen, als die Zuſchauer bei den Winterſpielen es vermochten.“ B. Z. am Mittag v. 4. 7.: „Ein herrlicher Film von der Winterolympiade“ „.... Die Olympiade⸗Kämpfer von Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen werden die Darſteller des Filmes. Ein Film ohne Filmſchauſpieler, der doch an Spannung jeden Albers⸗Film in den Schatten ſtellt.“ Berliner Tageblatt v. 4. 7.; „Der Film iſt ein hinreißendes Dokument“ „... Bewegung, Schnelligkeit, graziöſe Gebärden, Licht und Dunkel, Spannung, alle Schreckſekunden einer dröhnenden Bobbahn, eines harten Eishockeyſpiels: der Film fängt ein, hält feſt!“ „Jugend der Welt“ im Central⸗ Film⸗Palaſt am Mittwoch und Donnerstag, den 28. und 29. Okt.! * Winterhilfswerk. Die vom Winter⸗ hilfswerk betreuten Perſonen wollen die in der heutigen Ausgabe angegebenen Zeiten betr. Brot⸗ und Lebensmittelausgabe, beachten. Achtung! NSV.⸗Mitglieder! Auch an dieſer Stelle verweiſen wir auf die Be⸗ kanntmachung der NSV. und bitten um gefl. Beachtung. f Gemeinderatsſitzung. Am Monta g. den 26. Oktober 1936, abends halb 9 Uhr, findet im Sitzungsſaale des Rathauſes eine Sitzung der Gemeinderäte mit folgender Ta⸗ gesordnung ſtatt: 1. Durchführung von Notſtandsarbeiten im Wohnſiedlungsgebiet; 2. Verſchiedenes. Sängereinheit. Die Singſtunde findet heute abend in der„Vorſtadt“ ſtatt. Gefährliches Laub. Der Laubfall bringt für die Kraftfahrer erhöhte Gefahren, umſo mehr, als das durch den Regen naſſe Laub beſonders ſchlüpfrig iſt. Die Wagen kommen, beſonders bei größeren Geſchwindig⸗ keiten, leicht ins Schleudern. Die Straßenrei⸗ nigung iſt um die Beſeitigung der welken Blät⸗ ter ſehr beſorgt, aber wenn der Wind in ſol⸗ chen Maſſen das Laub herunterfegt, wie in den letzten Tagen, dauert es ja nur einige Zeit, bis die Straßen geſäubert ſind. Leihjätze für die Verbunkelungsübung in Viernheim am Mittwoch, 4. November 1936, abenös zwijchen 8 und 9 Uhr. 1. Wiſſe, daß die Verdunkelungsübung keine Spielerei, ſondern eine Ernſtfall⸗ Sache iſt. Stelle Dich alſo mit ganzer Perſon im Hauſe, im Familienkreis auf die Erfüllung der gegebenen Vorſchriften und Richtlinien ein. 2. Verdunkelt wird, um den Ort, die Hä u⸗ ſer und den Verkehr reſtlos der Sicht von oben(Flieger) zu entziehen. Alſo im Hauſe wird weitergearbeitet, weiter Licht gebrannt uſw. Nur nach außen darf kein Lichtſchein dringen. 3. Schon jetzt nehme man Verdunkelungs⸗ material, das auch für alle Zukunft ver⸗ wandt werden kann.(Auf die bereits er⸗ folgte Preſſeaufklärung wird verwieſen.) 4. Blende die Fenſter ſo ab, daß durch die Scheiben kein Licht dringt, jedoch jeder⸗ zeit geöffnet werden können. Rolläden oder allgemeine Fenſterläden zu; dichte Vorhänge, Karton, dunkles Papier feſt angeheftet ſind gleichwertig, — Luftſchupblenden mit Ziehvorrichtung 5. Die Türen müſſen lichtdicht ſchließen. Scheiben in Türrahmen ſind abzublen⸗ den. Beim Verlaſſen des Hauſes(oder Kommen) darf beim Oeffnen kein Licht nach außen dringen. Entweder wird für dieſe Zeitſpanne das Licht ausgeſchaltet, gelöſcht, oder die Errichtung einer Licht⸗ 9 iſt notwendig. berlichter ſind ebenſo zu verdun⸗ keln. Fuch Fenſter nach dem Hof zu ſind den gleichen Bedingungen wie die Straßenfenſter unterworfen. Ein Luftbeobachter ſieht das Ganze und fährt nicht auf Straßen. 7. Auch die Nebengelände(Ställe uſw) ſind, falls ein Dauerverkehr abends iſt, abzudunkeln. Hoflichter werden ge⸗ löſcht. Treppenhäuſer ſind abzublenden, weil die Beleuchtung der Treppen bei⸗ behalten werden muß(Unfallgefahren). 8. Im Haus hat mindeſtens ein Licht zu brennen. Den Luftſchutzblockwar⸗ ten iſt der Zutritt zum Haus zu ge⸗ ſtatten. N. 9. Bleibe von der Straße weg. Es gibt nichts zu ſehen. Verkehrsfahrzeuge(Rad⸗ fahrer und Auto) haben abgeblendet zu fahren. Befolge die Anordnungen der Polizei und Hilfspolizei. 10. Setze Deine Ehre darein, Dein Haus, Deine Wohnung wirklich luftſchutzbereit zu halten, ohne weitere Mahnungen, die Pflicht zu erfüllen. FF Wehrmacht und Preje Die gemeinſam von der Landesſtelle Heſſen⸗ Naſſau des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda und dem Gau⸗ preſſeamt am Freitagnachmittag im Bürger⸗ ſal des Frankfurter Rathauſes veranſtaltete Preſſekonferenz ſtand im Zeichen bemerkens⸗ werter Ausführungen über das Thema: „Wehrmacht und Preſſe“. Der Chef des Stabes des XII. Armeekorps, Oberſt Sixt von Armin ſchilderte zunächſt den Neuauf⸗ bau der Wehrmacht beſonders im Hinblick auf das Rhein⸗Maingebiet. Die Zuſammenarbeit zwiſchen Preſſe und Wehrmacht wurde in zahlreichen praktiſchen Beiſpielen den ver⸗ ſammelten Schriftleitern des Gaugebietes vor Augen geführt, die aus dem Referat manch wertvollen Hinweis für ihre Arbeit entneh⸗ men konnten. Im Schlußwort überbrachte Oberſt Sixt von Armin noch die Grüße des kommandierenden Generals des XII. Armee⸗ korps an die Preſſe des Gaues Heſſen⸗Naſſau, der ſich ebenfalls eine gute Zuſammenarbeit wünſcht. Herzlicher Beifall dankte dem Chef des Stabes für ſeine Worte. * Der Tod hält reiche Ernte. Wieder ſind zwei unſerer Einwohner aus dem Leben geſchieden. Nach einem Leben reich an Arbeit und Mühen, ſtarb geſtern vormittag nach kurzer Krankheit Frau Maria Winken⸗ bach Witwe geb. Hofmann, Heddes⸗ heimerſtraße. Die Verſtorbene erreichte ein Alter von 83 Jahren.— Geſtern Abend ſtarb Jakob Adler, Weinheimerſtraße 76. Ein Herzſchlag ſetzte dem im 60. Lebensjahre ſtehenden Manne ein jähes Ende. Die Beerdigung unſeres Mitbürgers Wilhelm Blaeß geſtaltete ſich zu einer Kundgebung, die bewies, welcher Beliebtheit ſich der Verſtorbene erfreute. Man kann ruhig ſagen, wie ſein Leben, ſo auch ſein Ende. Aus einem alten Bauerngeſchlecht ſtammend, war er eben ein echter und rechter Bauer. Seine fleißige Frau und ſeine vielen Kinder waren ihm treue Gehilfen. Seinen Beruf verſtand er durch und durch. Kein Wunder, daß auf ſein Wort man hörte. An ſeine Tür klopfte kein Armer umſonſt. Nach getaner Arbeit war er im Kreiſe ſeiner Volksgenoſſen kein Spiel⸗ verderber. Dies alles machte ihn zu einem an⸗ geſehenen, beliebten Mitbürger. Deshalb der große Trauerzug bei ſeinem letzten Gange. Beſonders ſtark war die Krieger⸗ und Sol⸗ datenkameradſchaft 1875 vertreten, deren Eh⸗ renmitglied er war. Obmann Seelinger der nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſor⸗ gung legte am Grabe einen Kranz mit herz⸗ lichen Worten nieder. Die Feuerwehrkapelle ſpielte am offenen Grabe das Lied vom guten Kameraden und drei Ehrenſalven peitſchen in den herbſtlichen Himmel. Das Andenken des Verſtorbenen wird ein geſegnetes ſein. * Dienſtnachrichten. Für den beurlaub⸗ ten Lehrer Alfred Lipp wurde Georg Schmitt aus Bensheim mit Beginn des Winterhalbjahres als Schulgehilfe ernannt. Den ärz. ſen Sonntagsd. uſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. NN N „Kampf dem Verderb!“ rettet koſtbares Volksvermögen und dient der Nahrungs⸗ Die AS⸗Brieſe ins Voll Die Schulung und Erziehung des geſamten deutſchen Volkes in der Weltanſchauung des Nationalſozialismus iſt nur und kann nur Sache unſerer Partei ſein. Es kann zwar jeder leſen, was er will. Wer aber als Na⸗ tionalſozialiſt angeſehen werden will, wirklich und wahrhaft, der muß neben allem, was er ſonſt leſen mag, unbedingt die„NS. Briefe“ halten. Die„NS. Briefe“ leiſten wichtige und wertvolle Arbeit, denn ſie führen ein in die Gedankenwelt und in die politiſche Wirklich⸗ keit des Nationalſozialismus. Sie behandeln grundſätzlich weltanſchauliche Ausführungen namhafter Führer der Partei. Auch wird in ihnen zu den Zeitgeſchehniſſen und neuen Ge⸗ ſetzen in erläuternder, leicht verſtändlicher Form Stellung genommen. Sie ſind damit von beſonders hohem Wert für die politiſche Schulung des geſamten Volkes. Darum zeige auch Du Dich als Mitkämpfer und Aktiviſt, werde Leſer der„NS. Briefe“ und beſtelle ſie noch heute bei Deinem zuſtändigen Block⸗ oder Zellenleiter Deiner Ortsgruppe! Werdet Bezieher der NS. Briefe! 10 R J Luflſchutz⸗ Blockwarte! Montag, 26. Oktober 1936, abends pünktlich 8 Uhr, Pflicht⸗Dienſt im „Ratskeller“. Zweck: Aufgabenzuteilung betr. Verdunkelung des Ortes. Keiner darf fehlen! Nur Schichtarbeit oder Arbeitsunfähigkeit(Krankheit) entſchuldigt und muß durch Angehörige rechtzeitig bei der Luft⸗ ſchutzführung ſchriftlich gemeldet werden. Da auch die Formationen der Partei, die Feuerwehr, die Sanitätskolonne, aktiv bei der Vorbereitung und Ueberwachung der Verdun⸗ kelung mitarbeiten, müſſen die Luftſchutz⸗ Blockwarte an erſter Stelle Beiſpiel geben. Der Gemeindegruppenführer: Lammer SN d d d i, Zwei Filme und ein Luſtipiel nächte Woche im Ce⸗Ji⸗Pa Sein Name iſt Haſe— jetzt lieſt er Zeitung und geht ins Kino! Denn nächſte Woche am Mittwoch werden im Central-Film⸗Palaſt drei herrliche Filme vorgeführt— für 10 Pfg. jeden Film, alſo zuſammen 30 Pfg.— da bleibt niemand zu Haus! Wer will die Win⸗ terolympiade in Garmiſch⸗Partenkirchen denn nicht ſehen! Dieſer Film bietet, was ein Film nur bieten kann, er vermittelt allen ein un⸗ auslöſchliches Erlebnis und läßt ſie in un⸗ vergleichlichen Bildern Augenzeugen werden der herrlichen Winter⸗Olympiade 19361 Da⸗ zu: Sport und Soldaten— ein Film von der körperlichen Erziehung zum Soldaten und das entzückende Luſtſpiel„Wochen⸗ , Dieſe Vorſtellung am Mitt⸗ woch, 28. Oktober, abends halb 9 Uhr, iſt eine einmalige Sonder⸗Aufführung für Par⸗ tei und Gliederungen zum Preiſe von 30 Pfg. Es beſorge ſich daher jeder frühzeitig Eintritts⸗ karten bei den Führern der Gliederungen ſowie den Blockleitern. Es wird dazu noch auf die amtl. Bekanntmachungen der NSDAP. hin⸗ freiheit! gewieſen. Alarm! D luft den aufg Luft 30 ß fall Sti keilſe viſe voll Mell. N alder 17 bei alli 8, 9 aach bibe Deut bezin Der alle gal 907 ber 17 Aust uff belpf duch 0 De Stad würd ſuche die d hin der f hing die e lende must licht ganz Haut fill. ſchrei nicht 15 f Det bet dich! Echt eder — ̃—— 5 iche daltit tische ige bist, ſelle a del W 1 * oder uf⸗ die der dun⸗ 2 zer N. 0 ung ant rei g. jin⸗ enn il 225 — r 8 0 Daus geht auch Dich an! Die Bereitſchaft zum Selbſtſchutz uftſchutz) iſt Pflicht jedes Volksgenoſſen und 275 Volksgenoſſin Die Gemeindegruppenführung des Reichs⸗ luftſchutzbundes nimmt aus allgemeinen Grün⸗ den und im Hinblick auf kommende Geſamt⸗ aufgaben zu der Frage der Unterweiſung in Luftſchutz⸗Fragen(Schulung) Stellung: Jeder Deutſche, männlich und weiblich, muß es als eine ſelbſtverſtändliche und auch nationale Pflicht halten, ſchon in Zeiten des Friedens im Luftſchutz bereit zu ſein. Be⸗ reitſein iſt alles! Nur Törichte und Alles⸗ wiſſer ſprechen in der Zeit des tiefen Friedens von der Unſinnigkeit der Luftſchutz-Maßnah⸗ men. Wie iſt es jedoch zu erklären, daß auch andere Länder ihr ganzes Volk im Selbſt⸗ ſchutz⸗Luftſchutz ſchulen. Wie kommt es, daß beiſpielsweiſe in Rußland ſogar die Frauen aktiven militäriſchen Dienſt tun? Wie kommt es, daß jetzt die Schweiz in verſtärktem Maße auch die Bevölkerung zum Luftſchutz aus⸗ bildet? Weil der Krieg der Zukunft, den wir als Deutſche und unſer Führer nie wollen und beginnen, kein Krieg der Soldaten allein iſt. Der Krieg der Zukunft wird, ſo hart es iſt, alle Menſchen und alle Sachwerte i m ganzen Land treffen bzw. zu treffen ſuchen. Der Reichsluftſchutzbund hat von General⸗ oberſt Görkag und auf Grund des Luft⸗ chutzgeſetzes von 1935 von rechtswegen die usbildung der geſamten Bevölkerung im Luftſchutz übertragen erhalten. Dieſer Auftrag verpflichtet alle Amtsträger im Luftſchutzbund auch im Volke ihre Pflicht zu tun. Niemand wird ſich der Schulungspflicht und der Mitarbeit im Luftſchutz entziehen können. Die Wichtigkeit des Luftſchutzes iſt von höchſten Partei- und Behördenſtellen wie⸗ derholt in Schrift und Wort betont worden. Die Gemeindegruppenführung bittet alle Männer und Frauen, Jungens und Mädels, die zwecks Schulung oder ſonſtiger Aufgaben eine Aufforderung durch die Polizei oder Luft⸗ ſchutzdienſtſtelle erhalten, dem Erſuchen ſo⸗ fort zu folgen. Gründe e e Art können allenfalls eine Zurückſtellung einer Perſon für einige Wochen erwirken. Eine Entbindung von der Luftſchutzpflicht iſt ausgeſchloſſen! Die Gemeindegruppenführung ſah ſich bislang nicht veranlaßt, die Hilfe des Geſetzes zu bean⸗ ſpruchen und erwartet, daß auch in Zukunft aus eigenem Antrieb und in voller Erkenntnis der Notwendigkeit der Luftſchutz⸗Schulung je⸗ der Volksgenoſſe(Genoſſin) ſich der nur fünf Abende dauernden Schulung 1. Es geht auch nicht an, daß durch polizei⸗ liche Aufforderung namentlich beſtimmte Per⸗ ſonen als Vertreter, beiſpielsweiſe des Haus⸗ wartes, die 14. oder 16-jährige Tochter oder Enkelin ſchicken. Die jungen weiblichen Kräfte werden im Ernſtfalle für den Meldedienſt und die Laienhilfe eingeſetzt. Nur die Mutter und Hausfrau iſt im Ernſtfalle die Haupt⸗ perſon des Hauſes. Nur ſie wird den Einſatz der Perſon für ihre Kinder wagen. Nur ſie iſt auch in der Lage, e Ju. überwin⸗ den und Urſachen eines evtl. Luftangriffes nicht zur Kataſtrophe werden zu laſſen. Daher bringt jede Mutter ſoviel Zeit auf, ſich einmal in Monatsfriſt wöchentlich zwei Abend⸗ ſtunden der Ausbildung im Luftſchutz zu wid⸗ men. Bei gutem Willen wird für dieſe Zeit der Mann oder eine Angehörige oder die Nach⸗ barin bereit ſein, die Kinder zu hüten. Im gröbſten Falle iſt auch die Hilfe der NS. Schweſtern oder der Frauenſchaft lune Die mit den notwendigen Feſtſtellungen be⸗ trauten Blockwarte erfüllen eine Luftſchutz⸗ pflicht, ſie machen Dienſt im Sinne des Luftſchutzgeſetzes. Kürzlich meinte einer wacker, den Blockwart zur Haustür hinauswerfen zu können, falls er es„wagen“ ſollte, ſeine Frau wegen dem Luftſchutzkram zu beläſtigen.— Die Amts⸗ träger ſind Männer des Volkes, genau ſo wertvoll, wie alle ſich finden. Es wird niemand beläſtigt. Nur ergeht im Rahmen der zeitlichen und organiſatoriſchen Zweckmäßigkeit an alle Volksgenoſſin⸗ nen vom 16. bis 60. Lebensjahr die Aufforderung, ſich ſchulen zu laſſen. Wer die Schulung ableiſtet, erhält einen Ausweis und die Beſtätigung, für welchen Zveck ihr Einſatz im Ernſtfalle gedacht iſt. Die nicht mehr gvehrpf flichtiſgen Männer (über 45 Jahre) erde als Hauswarte oder Blockführer dringend gebraucht. Nun kommt noch die Organiſation der Hausfeuerwehr, des Meldedienſtes und der ſonſtigen Bereitſchafts⸗ kräfte. Es iſt ſchon ſo, daß im Ernſtfalle ein gutes Drittel aller zu Hauſe Gebliebenen Selbſt⸗ ſchutzdienſt machen wird. Und wie froh und 5 leiſtet dann jeder an ſeiner Stelle die geſtellte Aufgabe und weiß die Größe der Gefahr rid zu ſchätzen, wenn der Volksge⸗ noſſe, die Volksgenoſſin, ſich, als es noch Zeit war, ſchulen ließ. Niemand, der Anſpruch auf nationale Ehre, Vaterpflicht oder Mutterſinn, Einſatz aller in Notzeiten, wirklichen Volksgemeinſchaftsgeiſt erhebt, wird ſich erſt durch geſetzliche Mittel zu einer 1 und gemeinnützigen Aufgabe zwingen laſſen. Reichsluftſchutz-Bund Die Gemeindegruppenführung. C Das altæ Jon Dein Weg führt dich durch ein kleines Städtchen der Heimat. Es hat keine Sehens⸗ würdigkeiten aufzuweiſen, ja, es bietet deinem ſuchenden Blick nicht einmal eine Beſonderheit, die dich aufmerkſam laſſen könnte. Immer⸗ hin— du freuſt dich an einem kleinen Giebel, der ſchief und doch maleriſch in der Straße hängt, an den kleinen Fenſtern, die zaghaft in die Sonne zu blinzeln ſcheinen, an den ſpie⸗ lenden Kindern, die den Fremden neugierig muſtern. Aber das alles befriedigt dich doch nicht. Irgendetwas erwarteſt du noch, etwas ganz Neues, etwas, das ungerufen aus der blauen Unbeſtimmtheit der gelöſten Stunde fällt. Doch da iſt das Erwartete ſchon. Du ſchreiteſt durch ein ſtilles Tor, das zunächſt nichts Beſonderes zu ſagen ſcheint. Eng iſt es, ſchwer drücken die alten Mauern nieder. Der Mörtel iſt abgefallen und dein Fuß geht über holpriges Pflaſter. Helle Sonne umflutet dich eben noch, aber plötzlich fällt der tiefe Schatten des alten Gemäuers kühl auf dich nieder. Eine alte Linde erhebt ſich auf der anderen Seite. Der Wind ſpielt in ihrer Krone, und um ihren Stamm treiben Kinder das luſtige Spiel des Ringelreihens. Das alles aber würde dich noch nicht ſtär⸗ ker berühren. Es kommt hinzu, daß dich plötz⸗ lich Bilder aus der Vergangenheit überfallen. Dieſes Tor iſt ein lebendiges Denkmal der Stadtgeſchichte. Nicht weniger lebendig als etwa die hochragende Kirche oder das Rathaus mit ſeiner ſpieleriſchen Außenfront. Durch dieſes 5 ſind die Kriegsknechte gezogen, als Land unter der Not einer von Schrecken ver⸗ wirrten Zeit wand. Durch dieſes Tor ſind napoleoniſche Reiter gezogen, aber auch die deutſchen Männer und Jünglinge, die ſich in heller Begeiſterung zur Befreiung des Vater⸗ landes dem Feinde entgegenſtellten, der ein hartes Joch über faſt ganz Curopa gelegt. Durch dieſes Tor ſind aber auch die Männer geſchritten, als ſie der große Krieg rief, um deutſche Heimat, Weib und Kind und Freiheit zu verteidigen. Ein Wagen, ſchwer beladen, drängt durch das Tor. Es iſt die letzte Frucht des Herb⸗ ſtes, die geborgen iſt. Unwillkürl ich faſſen die Gedanken auch dieſes Bild und zwingen es in den Rahmen deſſen, was Vergangenheit und Zukunft verbindet. Durch dieſes Tor haben ſie ja auch ihre Arbeitslaſt getragen, ihren Alltag mit den kleinen Freuden und den vielen Pflich⸗ ten, mit den großen Hoffnungen und den klei⸗ nen Enttäuſchungen. Und ſo iſt das Tor ſo recht ein Sinnbild für das Leben ſelbſt, durch dieſes Tor wird auch jeder einſt hinausge⸗ tragen werden, damit er ſich einſchließe in die Kette derer, die ihr Leben erfüllt haben. Sinn⸗ bild iſt es für ſo manches Tor, durch das wir ſchreiten, und von dem wir nicht wiſſen, was uns hinter ihm erwartet, für manches Tor auch, an das wir pochen und das ſich nicht öffnet, obwohl unſer heißer Wunſch danach verlangt. Obſtbü meme als Serlkeh. Jerniſſe Im Rahmen der Erzeugungsſchlacht der Zandwirtſchaft haben die deutſchen Obſtbaum⸗ kulturen große Bedeutung. Hier iſt noch eine große Aufgabe nicht nur bezüglich der Sor⸗ tierung, ſondern auch der Auswahl des geeig⸗ neten Landes zu erfüllen. Fernverkehrsſtraßen ſind für den Obſtanbau nicht geeignet. Es kann ſogar der Verkehr 0h die Bäume behindert werden. Wirtſchaftliche Geſtaltung des Laſt⸗ kraftwagenverkehrs zwingt zur vollen Aus⸗ nutzung 70 Vorſchriften über die Ladungs⸗ höhe der Laſtwagen. Wenn bei ordnungsmä⸗ ßiger Fahrweiſe durch einen Laſtkraftwagen die tief herabhängenden Zweige von Obſt⸗ bäumen an einer Fernverkehrsſtraße beſchädigt werden, dann darf hieraus dem Laſtwagen— fahrer kein Vorwurf gemacht werden. Es kann ihm nicht zugemutet werden, zur Vermeidung der Beſchäbigung der Obſtbäume vor dem Be- fahren der Strecke den Laſtzug umzuladen. Mit Recht hat deshalb das Oberlandesgericht Dresden einen wegen Beſchädigung der Obſt⸗ bäume angeklagten L Laſtwa ge nfahrer freigeſpro⸗ chen.(Juriſtiſche Wochenſchrift 19362245). Central⸗Film⸗Palaſt „Es geſchah in einer Nacht' Herzensbrecher Tlarb Gable Die Darole ſeines Lebens: Der Deutſche iſt im allgemeinen ſelbſt bei ſpontaner Begeiſterung kein Freund von Su⸗ perlativen, denn er haßt den Ueberſchwang. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Seit Mo⸗ naten hat man in Berlin ein künſtleriſches Tagesgeſpräch, und nun pflanzt es ſich im ganzen Reich fort. In der Konditorei, in Büros, im Autobus fragt man ſich:„Haben Sie ſchon das Luſtſpiel„Es geſchah in einer Nacht geſehen? Was ſagen Sie zu der Colbert? Finden Sie Clark Gable auch ſo be⸗ Foto: Columbia Clark Gable in dem dreimal preisgekronten ee „Es geschah in einer Nacht. zaubernd?“ Ja, gerade im Bus werden mit Vorliebe ſolche Unterhaltungen geführt, denn im Filmen lernen ſich doch Clark und Clau⸗ dette ebenfalls in einem Bus kennen. Da fängt doch die Liebesgeſchichte an. Und wenn eine elegante Frau am Kurfürſtendamm ausſteigt, dann träumt ſie vielleicht, daß das Abenteuer hinter ihr herſchreiten könne in Geſtalt eines — Clark Gable. Der kaliforniſche Filmheld iſt ſeit ein paar Jahren der vergötterte Her⸗ zensbrecher in Amerika. Auch in Deutſchland betrachtet das zarte Geſchlecht ihn mit wohl⸗ wollenden Augen. 1 iſt es das Ewig⸗Männliche, das ihn ſo unwiderſtehlich macht. Es iſt ſeine liebenswürdige Ritterlich⸗ keit und ſein entwaffnender Humor, ſein la⸗ chender Optimismus, die kerngeſunde, kraft⸗ volle Art, mit der er das Leben im Film an⸗ packt. Man fühlt, auch die Parole ſeines eigenen Lebens heißt:„Hilf dir ſelbſt!“ Und man hat recht damit. Gerade der große, lange Clark iſt einer von jenen Holly⸗Wood⸗Stars, die ſich ſehr mühſam ihren Weg zum Ruhm erkämpfen mußten. Wiſſen Sie, daß Gable ſich nach einigen Semeſtern Medizinſtudium als„Wander⸗ ſchmierenkomödiant“, Oelarbeiter, Landarbei⸗ ter, Büroangeſtellter, Zeitungsverkäufer, Te⸗ lefoniſt durchgeſchlagen hat? Daß zu ſeinen ſchönſten Erinnerungen die„Schmierenzeit“ gehört? Da ſoll ſich einmal eine luſtige Geſchichte zugetragen haben: Die Wanderbühne mit Clark als jugendlichem Liebhaber befand ſic wieder im ſchreckl ichſten Dalles. In einer Kneipe gab man eine Komödie, die wenig komiſch war. Deshalb ſpendete das Publikum nur ſchwa⸗ chen Beifall. Man beſchloß daher, ſie bloß noch einen Abend zu ſpielen. Es war ein Ge. 5 ſellſchaftsſtück und Clark darin ein junger Lord, Hauptdarſteller. Nun war es Pech, daß foto: Columbia Clark Gable und Claudette Colbert in dem dreimal preisgekrönten fümlus⸗ „Es geschah in einer Nacht. 1 a r 1 deutſchen und ausländiſchen Bilf dir ſelbſt“ dieſer Lord im Gelde ſchwamm und ſich Tag für Tag von ſeinem Diener John ein lukul⸗ liſches Mahl Ain ließ. Woher ein ſo teures Requiſit nehmen und nicht ſtehlen? Natürlich hatte Ul lark eine glänzende Idee: er ſetzte ſich in den halbdunklen Hintergrund der Bühne, und zwar ſo, daß die Zuſchauer nur ſeinen breiten Rücken bewundern konnten. Wieder einmal iſt das Theater mäßig be⸗ ſetzt. Es öffnet ſich der Vorhang zum zweiten Akt. Der reiche Lord ſitzt am Tiſch und harrt Foto: Columbia Claudette Colbert in dem dreimal preisgekrönten Filmlustspiel „Es geschah in einer Nacht...“ geduldig der Waſſerſuppe in ſilberner Schüſ⸗ ſel. Aber ſtatt des Dieners tritt ein hübſches — Mädchen auf die Bühne, die Wirtshaus⸗ tochter Mary! Lachend bringt ſie dem er⸗ ſtaunten Clark Gable auf einem Rieſentablett einen lieblich duftenden Braten und andere Köſtlichkeiten. Jetzt lacht auch der Lord, ruft ſeinen Diener herein und ſpeiſt mit ihm. Dann ſitzen die beiden und improviſieren, beſingen humorvoll-witzig das üppige Mahl unter dem Beifallsklatſchen des Publikums, Schüſſeln und Teller und Gläſer geleert! ſind. Das Stück wird ein großer Erfolg. Jeden Abend findet ſich eine neue Spenderin für die Lord⸗Mahlzeit unter den begeiſterten Theater⸗ gäſten. Glück bei den Frauen hat Clark Gable alſo ſchon damals gehabt... und der Film„Es geſchah in einer Nacht...“ beſtätigt das aufs neue. Ait Kö F.⸗Sonderzug zum Fuß ball⸗ Länberkampf Deutjchland⸗Ftalien am 15. November 1936 in Berlin! Zu dieſem Fußball-Länderkampf fahren wir einen Sonderzug nach Berlin. Hinfahrt am 14. November ab Frankfurt a. M.: 10.45 Uhr vormittags, Rückkehr am 16. November in Frankfurt a. M.: 9.39 Uhr vormittags. Der Preis, in welchem die Bahnfahrt, eine Uebernachtung mit Frühſtück ſowie ein guter Platz im Olympia⸗Stadion enthalten ſind, be⸗ trägt nur RM. 18.— Anmeldungen für dieſe Fahrt nehmen ſämt⸗ liche Ortswarte der NSG.„KdF.“ ſowie die Kreisdienſtſtellen Bensheim, Hochſtraße 2 und Heppenheim, Laudenbacher⸗„Tor 6, entgegen. Sammel-⸗Anmeldungen von Sport- und Turn⸗ vereinen erbitten wir an die Kreisdienſtſtellen. „Der Deuljche Nunbjunt Funk Poſt“ Illuſte. Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk-Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats⸗ bezug 85 Pfg. Das Titelbild dieſer älteſten Rundfunkpro⸗ grammzeitſchrift bringt die allerorts beliebte und gern gehörte Koloraturſängerin Erna 2 die ſich durch ihre unerhört virtuoſen Leiſtungen die Bewunderung der Rundfunk- hörer erworben hat. Die Zeitſchrift bringt auch diesmal die aktuellen, bebilderten Berichte des Tages und der Woche und iſt mit ihren Ein⸗ führungen in das laufende Programm der Sender wieder einmal vorbildlich. Der techniſche Teil bringt einiges über die Antenne, ihre Wichtigkeit zu gutem Empfang und einige neuere Antennengebilde vor allem die Einmaſtantenne in verſchiedenen Formen. Es folgt dann ein Bericht über den Sperrkreis als Mittel zur Steigerung der Trennſchärfe beim Einkreiſer in . Form Zuſatz⸗ und Vorſchaltgeräten. von bis alle 1 4 1 17 11 1 11 1 1 1 1 1. 1 1 1 1 1 1 1 0 ö 0 0 4 N 1 4 J ö 4 N in 10 0 1 N 4 1 94 1 e 9 9 ö 1 9 1 1* 10 1 7 14 1 3 l 2 2— . r Das Spiel in Neulußheim ing verdient verloren. Es iſt eine altbekannte Talſache, daß Neulußheim über eine äußerſt flinke und auch kampffreudige Mannſchaft verfügt, die zudem im Spiel gegen den alten Gauligaverein— wie ſämtliche Kampfgenoſſen der Bezirks⸗ klaſſe— auf höchſte Touren geſchaltet hatte. Beſonders ins Auge fielen die blitzſchnellen Aktionen des rechten Flügels, wie überhaupt der ganze Sturm, der im wahrſten Sinne des Wortes auch dem ausſichtsloſeſten Ball nach⸗ ſtürmte, an Schnelligkeit und Siegeswillen die Viernheimer Angriffsreihe— faſt ſchien ſie müde und energielos— bei weitem über⸗ traf. Bei einem Vergleich der beiden Läufe⸗ reien ziehen wiederum die Viernheimer den Kürzeren, da ſowohl die Zerſtörungsarbeit zu wünſchen übrig ließ, wie auch der Aufbau gar manche Mängel zeigte, die freilich bei einem Gauklaſſenfavoriten nicht beobachtet werden ſollten. Hier müſſen beſonders die Schwächen auf der ganzen linken Seite er⸗ wähnt werden. Einzig und allein die Viern⸗ heimer Tordeckung ſchneidet bei einer Gegen⸗ überſtellung mit der des Gegners vom letzten Sonntag beſſer ab. Krug zeigte Paraden und Glanzleiſtungen, die an ſeine beſten Tage erinnerten. Die Lehre, die aus dem* gezogen und die endlich und dringend beherzigt werden muß, iſt die, daß es jetzt allerhöchſte Zeit iſt, das pomadige und läſſige Spiel aufzugeben das nur durch kraftloſe Bravourſtückchen und Tricks zu Erfolgen kommen will. Nein, ge⸗ kämpft muß werden, mit letzter verbiſſener Zähigkeit und Krafthergabe, ſonſt wird der große Wurf in dieſem Jahre nimmermehr gelingen. Es ſteht im Belieben unſerer ein⸗ heimiſchen Fußballvertretung, es hängt an ihrem Willen zum Siege, an Schnelligkeit und Eifer, die Anſicht einer großen aus⸗ wärtigen Tageszeitung, die die Amicitiamann⸗ ſchaft ſchon gar nicht mehr ernſt nimmt, ihr alle Chancen abſpricht, zu berichtigen. Krafthergabe iſt natürlich nur dann mög⸗ lich, wenn Kraft vorhanden iſt. Schnelligkeit (auch dem ausſichtsloſeſten Ball zum Trotze) kann ich nur dann entwickeln, wenn meine Muskeln eine entſprechende Vorbereitung und Erziehung erfahren haben. Siege fallen nur dem zu, der die Energie zum Siege in die Tat umzuſetzen vermag. Kraft, Zähigkeit und zäher, unbeugſamer Wille— vor allem gegen ſich ſelbſt— werden nur im planvollen, regel⸗ mäßigen Training, in ſteter Uebung gewon⸗ nen. Wer nicht arbeitet, der kann auch nicht ernten! Das Fazit vom letzten Spielſonntag iſt der Großer Handball⸗Punktekampf im Stadion! Morgen vormittag, 10. 45 Uhr: TV. Viernheim— TV. Hohenſachſen Endlich daheim! Mal wieder ein Spiel auf eigenem Platze, in heimiſcher Umgebung! Was das heißt, das werden wohl beſonders die Turner⸗Handballer zu ſchätzen wiſſen. Denn es iſt wahrhaftig kein beſonderes Vergnügen, — wie dies in den letzten vier Wochen der Fall war— Sonntag für Sonntag ſeine „ſieben Sachen“ zu packen und„abzurollen“. Nach Mannheim, Friedrichsfeld, St. Leon und Ziegelhauſen ging die Fahrt, zu Geg⸗ nern, die nicht mit ſich ſpaſſen laſſen, die alle das„Verlangen nach der Meiſterſchaft“ in ſich tragen. Daß alle dieſe Mannſchaften auf eigenem Platze keine Punkteinbuße erleiden wollten, das braucht hier wahrlich keiner be⸗ ſonderen Erwähnung mehr. Und trotzdem ga⸗ ben unſere Turner jedesmal einen faſt gleich⸗ wertigen Gegner ab und mußten ſich meiſtens erſt in den Schlußminuten als geſchlagen be⸗ kennen. Doch nun iſt dies alles ja vorbei. Unſere Turner⸗Handballer haben ſich von all nee Niederlagen nicht ungünſtig beeinfluſſen laſſen, ſondern ſehen hoffnungsfroh den wei⸗ teren Spielen entgegen. Und nicht zuletzt ver⸗ half ihnen dazu die ihnen ſchon immer eigene enge Kameradſchaftlichkeit. Die jetzt folgen⸗ den Heimſpiele geben den Viernheimern Ge⸗ legenheit, das Verſäumte, wenn nicht ganz, ſo doch zum größten Teil wieder nachzuholen Sie werden, wenn ſie alle dieſe Spiele ſieg⸗ reich geſtalten, ihren derzeitigen Tabellen⸗ ſtand erheblich verbeſſern. Da ſehen wir nun morgen vormittag, 10.45 Uhr, den TV. Hohenſachſen auf dem Sport⸗ feld im Stadion. Schon im Laufe dieſer Woche wurde auf das bisherige Abſchneiden unſerer morgigen Gäſte hingewieſen und da⸗ bei auf die dieſer Mannſchaft eigene große Kampfkraft aufmerkſam gemacht. Auch heute ſei dies nochmals getan und kräftig unter⸗ ſtrichen. Die Hauptſtärke des Hohenſachſener Turnvereins liegt in der Hintermannſchaft ſowie im Innenſturm. Aber auch die anderen Mannſchaftsteile paſſen ſich vorzüglich an, ſo⸗ daß die Elf, wie oben ſchon erwähnt, einen gefährlichen Gegner abgibt. Unſere Turner tun deshalb gut daran, die Sache recht ernſt Sportvereinigung Amititia 09- Kücckblick⸗Vorſchau Ruf:„Bereitet Euch auf die harten Kämpfe zur Genüge vor durch regelmäßigen Trai⸗ ningsbeſuch!“ Nur harte, durchtrainierte Kämpfer ermöglichen eine geſchloſſene Mann⸗ ſchaftsleiſtung. Der kommende Spielſonntag bringt nun Feudenheim nach Viernheim, das nach ſeinem hervorragenden Spiel vom letzten Sonntag ſehr favoriſiert wird. Die grüne Mannſchaft in neuer Aufſtellung, mit ihrem alten Käm⸗ pen Jakob Kiß, der dem rechten Flügel wohl ſeine frühere 9 zupückbringt, wird zeigen, daß ihre Kampfkraft längſt nicht er⸗ lahmt iſt. Ilvesheim— um auch an unſere Mitſtrei⸗ ter zu denken— hat, obwohl auf eigenem Platz, gegen Friedrichsfeld noch nicht gewon⸗ nen.— Sehr offen iſt das Treffen auf dem Phönixplatz gegen Käfertal. Jedenfalls wer⸗ den die Käfertaler den Phönixleuten den Sieg nicht leicht machen.— Hockenheim wird auf dem 08⸗Platz immerhin ſeine Kraft zuſammen⸗ nehmen müſſen.—. kann in Neuluß⸗ heim kaum mit einem Punktgewinn rechnen. — In Edingen begegnen ſich die beiden An⸗ hänger der Glücksgöttin: Fortuna Edingen — Fortuna Heddesheim. Wer hat wohl das Glück? Für das Viernheimer Sportpublikum heißt auf jeden Fall die Parole am morgigen Sonn⸗ tag: Auf zum Waldſportplatzl! * T. gegen Neckarhaufen im Stabion! Morgen Sonntag empfängt die Fußball⸗ Abteilung des Turnvereins den SV. Nek⸗ karhauſen zum fälligen Verbandsſpiel. Da Neckarhauſen mit Viernheim punktgleich ſteht, dürfte ein intereſſanter Kampf zu erwarten ſein. Viernheim dürfte ſich dieſe Gelegenheit jedoch nicht entgehen laſſen, um ſich in der Tabelle vorzuſchieben, zumal die am letzten Sonntag gezeigten Leiſtungen zu dieſer Hoff⸗ nung berechtigen. Die erſte Mannſchaft möge ſich bewußt ſein, daß Punkteſpiele nur durch eine geſchloſ⸗ ſene Mannſchaftsleiſtung erfolgreich durchge⸗ führt werden können. Ein ſelbſtloſer Einſatz eines jeden Spielers muß daher bis zur letz⸗ ten Spielminute erwartet werden. Alle Fußballfreunde ſind herzlich einge⸗ laden. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch einmal an die Mitglieder des Turnvereins der Appell gerichtet, ſich einmal von den Leiſtungen der Fußballer zu überzeugen.— Spielbeginn: zu nehmen und gleich zu Beginn auf Sieg zu 1. Mannſchaft 3 Uhr, 2. Mannſchaft 1 Uhr. ſpielen. Man muß tatſächlich auf der Hut ſein, wenn nicht dieſe Begegnung eine Ueber⸗ raſchung bringen ſoll. Denn Hohenſachſen blieb bisher— allerdings unter Einwirkung un⸗ günſtiger Umſtände— noch ohne Punktge⸗ winn und wird daher unbedingt einen Sieg landen wollen. Ob's gelingt? Ueber dieſe Frage zu entſcheiden, das liegt einzig und allein in der Hand unſerer Turner, die gleich⸗ falls alle Veranlaſſung haben, nach Punkt⸗ gewinn zu ſtreben. Wir ſehen alſo, daß un⸗ ter dieſen Umſtänden das morgige Spiel auf dem Sportfeld im Stadion zu einem richtig⸗ gehenden Großkampf geſtempelt wird. Wir ſehen mit Zuverſicht dieſem Treffen entgegen und erwarten Viernheim als ſicheren Sieger. Und nun noch ein Wort an die hieſigen Handballfreunde! Es iſt hinreichend bekannt und hier nicht mehr beſonders erwähnenswert, daß die Zuſchauerzahl nicht ohne Einwirkung auf die Geſamtleiſtung einer Mannſchaft bleibt. Recht herzlich werden daher Viern⸗ heims Sportfreunde zu dieſem Spiel unter gleichzeitigem Hinweis auf den vormittägli⸗ chen Beginn, eingeladen. Erſcheint alle und überzeugt euch von den Leiſtungen unſerer Turner⸗Elf! Die Parole muß lauten: Auf zum Stadion!— Die 2. M. des hie⸗ ſigen Turnvereins ſpielt vorher gegen den WV. Käfertal und wird ſo bis zum Beginn des Haupttreffens keine Langeweile auf⸗ kommen. * Sportvereinigung Amicitia— Handball Morgen Sonntag findet in Sandhofen ein Handballſpiel: Amicitia 1. Mannſchaft Viern⸗ heim gegen Sandhofen ſtatt. Das Spiel be⸗ ginnt um 15 Uhr. Die Amicitia⸗Mannſchaft fährt per Rad nach Sandhofen. Treffpunkt am Sandhöferweg(Dreſchhalle) um 13.30 Uhr. Die Mannſchaftsaufſtellung iſt im Schaukaſten zu erſehen. Hoffentlich wird es den elf Handballſpielern gelingen, die Punkte mit nach Hauſe zu bringen. Wenn jeder ſich für den idealen Handballſport einſetzt, dann wird es möglich, ſiegreich aus Sandhofen zu — ä * A Katholiſche Gemeinde Viernheim: 21. Sonntag nach Pfingſten 5 Uhr: Eröffnung des öffentl. Gro⸗ ßen Gebetes und hl. Meſſe ½7 Uhr: hl. Meſſe ½8 Uhr: hl. Meſſe ½9 Uhr: Hochamt; darauf Prozeſſion Bezüglich der Prozeſſion wird darauf aufmerkſam gemacht, daß das hieſige Polizeiamt nichts dagegen hat, wenn in den Straßen, durch welche die Prozeſſion geht, das Flaggen gänzlich unterbleibt und die Häuſer nur mit Wimpeln in der kirchl. Farbe, heiligen Figuren uſw. ge⸗ ſchmückt werden. Nach der Prozeſſion Kindermeſſe in der Marienkirche. Die 8=Uhr⸗Meſſe in der Marienkirche fällt an dieſem Sonntag aus. Nach der Prozeſſion beginnen die öffent⸗ lichen Betſtunden nach den Nachbarſchaf⸗ ten. 2 Uhr: Chriſt⸗Königs⸗Feier für alle Schulkinder in der Marienkirche mit Opfergang. Abends 38 Uhr: Chriſt⸗Königs⸗Kund⸗ gebung. Ein auswärtiger Herr wird pre⸗ digen; damit derſelbe noch am Abend wieder abreiſen kann, beginnt dieſe Feier pünktlich um ¼48 Uhr, wozu die ganze Gemeinde eingeladen iſt. Monta,, Die 1 Betſtunden beginnen um 5 Uhr. 5 Uhr: Geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Weidner 1., verſt. Krieger Jak. Kühlwein, Brüder Joſeph und Wilhelm Rückert. 6 Uhr: Geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Joh. Baptiſt Kempf und Familie Joh. Kempf. 7 Uhr: Geſt. hl. Meſſe für Familie Jak. Lammer und Matthäus Kamuff 8 Uhr: Geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Weinlein und Valentin Kirchner Unter jeder hl. Meſſe wird die hl. Kom⸗ munion ausgeteilt. Vie letzte Betſtunde iſt von 4— 5 Uhr, darauf Prozeſſion und da⸗ rauf Schluß des Großen Gebetes. Dienstag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Altbürgermeiſter Johannes Lamberth 7.10 Uhr beſt. Segensmeſſe für Johann Träger 1., Eltern Adam Träger und Che⸗ frau Eliſabeth geb. Gutperle, Schwieger⸗ eltern Jatob Mandel, Chefrau Sabina geb. Hanf und Angehörige Mittwoch: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Adam Wilhelm Blaeß 2. 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für das verſt. Schul⸗ kind Eliſabeth Neff Donnerstag: 6.40 Uhr 1. S.⸗A. für Eliſabeth Kath. Winkler geb. Butſch 7.10 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines Am⸗ tes für Eliſabeth Neff geb. Herbert, Söhne Georg und Joſeph, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Freitag. 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Alt⸗ bürgermeiſter Johannes Lamberth 6.40 geſt. hl. Meſſe für Familie Johann Hofmann 4. und Familie Franz Winkler 3. Samstag: 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Adam Wilhelm Blaeß 2. 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Wun⸗ derle, Anna Maria Knapp und Nikolaus Bugert 3. 7.10 Uhr Segensmeſſe anſtelle eines Am⸗ tes für Jakob Faltermann, Ehefrau Kath. geb. Sax, Kinder und Nik. Sax und An⸗ gehörige. Dabei Schluß des Roſenkranzgebetes. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für die Jünglingsſodalität.— Ebenſo für das 8. Schuljahr: Schüler der H. H. Lehrer Klee, Baldauf, Rektor Gillig und Frl. Hammel. Mädchen beichten Freitag um halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Am nächſten Sonntag wird das Feſt Aller⸗ heiligen gefeiert. Enteignung jür Sieblungsland Weitere Vereinfachung der Verordnung Durch eine Verordnung hat der Reichsar⸗ beitsminiſter das Enteignungsrecht für die Landbeſchaffung für die Kleinſiedlung auch auf andere Siedlungsvorhaben und für den Volkswohnungsbau ausgedehnt. Bisher be⸗ ſtanden drei verſchiedene Rechtsvorſchriften für die Landenteignung bei Siedlungen. Einzelne dieſer Vorſchriften ſahen auch noch die Mög⸗ lichkeit von Einſprüchen vor. Jetzt gilt das vereinfachte Verfahren der Kleinſiedlung. Da⸗ nach iſt die Enteignung nicht nur zuläſſig für das Land, das zur Errichtung der Siedlerſtelle gehen. Die B⸗Jugend ſpielt am Sonntag nicht. oder Volkswohnung, Gemeinſchaftsſiedlung ſelbſt benötigt wird, Piber auch für das Zu⸗ Gottesbienſl Orönungen e * Ebangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 25. Oktober Vormittags 9.30 Uhr: Gottesdienſt (Pfarrer Hartmann⸗Groß⸗Umſtadt); Anſchließend: Kindergottesdienſt Montag, abends 8 Uhr: Kirchenchor Dienstag, abends 8 Uhr: Frauenabend Freitag, abends 8 Uhr: Mädchenkreis FFT „Jugend der Welt“ Ein Film der dramatiſchen olympiſchen Winterkämpfe „Sport und Soldaten“ Ein Film alpiner Höchſtleiſtungen Central⸗Film⸗Palaſt— 28. und 29. Oktober 1936. CCC 0 0000bTbTbTbTbbbb ſatzland, das zur Erreichung des wirtſchaft⸗ lichen Zweckes der Siedlung notwendig iſt. Es können ſchließlich auch Flächen mitent⸗ eignet werden, die innerhalb der Geſamtſied⸗ lung für Straßen, Plätze, Sport⸗ und Erho⸗ lungsanlagen, für Schule, Rathaus, Apotheke ſowie Friedhof und dergleichen in Anſpruch genommen werden müſſen. Alle müßen heljen! In den BDM.-⸗Heimabenden wird tüchtig fürs WHW. A NSG. Wie im vergangenen Jahre, ſo wer⸗ den auch dieſes Mal zu Weihnachten wieder unzählig viele Pakete gepackt werden, damit alle Volksgenoſſen eine Weihnachtsfreude ha⸗ ben. Da heißt es fleißig ſein! Durch eine Ver⸗ einbarung zwiſchen der Gauamtsleitung der NS. und dem BDM. Obergau 13 ſtellt die NSV. dem BDM. Wolle und Stoffe und ſonſtiges Material zur Verfügung, das die Mädel dann in den wöchentlichen Heimabenden unter Anleitung der Werkreferentin oder der jeweiligen Führerin verarbeiten. So entſtehen im ganzen Obergau Heſſen⸗ Naſſau unzählige Strümpfe, Hemden, Kin⸗ derwäſche, Jäckchen, Mäntelchen, Spielzeug uſw. Die Jungmädel ſind hauptſächlich für die Spielſachen aus einfachſtem Material, Holzklörchen uſw. herangezogen und ſtricken und häkeln mit Begeiſterung Kindermützen und warme Schals. Der Erfolg wird ſich kurz vor Weihnachten zeigen.* Viernhei mer Tonfilmſchau Ein bezauberndes Filmwerk auf ſeinem Siegeszug um die Welt Es geſchah in einer Nacht? im Central⸗Film⸗Palaſt Das iſt der Titel des dreifach preisgekrön⸗ ten, erfolgreichen Columbia-Films, der nach einem beiſpielloſen Triumphzug nun auch in Viernheim erſcheint. Die Preſſe bezeichnete ihn als„den beſten Film mit dem beſten Buch, der beſten Regie und den beſten dar⸗ ſtelleriſchen Leiſtungen des Jahres“. Die Hauptrollen ſpielen die auch in Deutſchland ſehr populären Schauſpieler Claudette Colbert, ſowie Clark Gable. Der Film, der in deutſcher Sprache läuft, iſt das Tagesgeſpräch aller Großſtädte der Welt— ein Luſtſpiel mit einer Laune ohnegleichen. Die romantiſche Flucht einer temperamentvollen Dollarprinzeſſin, ihre nächtlichen Irrfahrten, ihr Zuſammentreffen mit einem ſtellungsloſen, doch optimiſtiſchen Reporter und die Streiche und Abenteuer des ungleichen raſch verliebten Pärchens, nach dem ganz Newyork fahndet, bildet den Inhalt die⸗ ſes heiteren Films. Er iſt eine reine Freude, ein Genuß, der die Begeiſterung der ganzen Welt begreiflich erſcheinen läßt! Hier wird mit Charme und Witz die heitere Geſchichte einer großen Liebe erzählt, wie es im Film wohl noch nie erlebt wurde. Ein Film, der helles Entzücken auslöſt! Der er olgreiche, dreifach preisgekrönte Weltſchlager! Man würde um einen hohen Genuß kommen, würde man dieſen Film Deutſchland vorenthalten.. Er bringt jedem etwas und hat jedem etwas zu ſagen Kommen Sie nicht mit einem Vorurteil, weil es ſich um einen amerikaniſchen Spitzen⸗ film in deutſcher Sprache handelt. Sie werden überraſcht ſein und ſich ſo glänzend unterhalten wie nie zuvor. Denn dieſer Film iſt ein Luſt⸗ ſpiel voller Laune und frecher Grazie— eine köſtliche Erholung für jeden! Die Preſſe der ganzen Welt bezeichnet ihn als den Triumph echten Humors. Alſo, es lohnt ſich! Sie werden beſtimmt Ihre helle Ferude haben. Mehr wollen wir Ihnen nicht verraten. Wir erwarten Sie! Werktags Anfang ab 8.15 Uhr, ab 9 Uhr nochmals alles zu ſehen. Sonntags ab 7 Uhr I., ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. —... r...—t—.—.————ę— Süng Hen Bot Geſar Heut Geſar Die treffe Uuge br Krit Der 5 on Son kräge tige An; Eport oheke yruch auf elt in⸗ ach Verbunkelungsübung in Vſernheim Ich bin Lujftjchutz⸗Gegner! Meine Meinung über die kommende Ver⸗ dunkelungs⸗Uebung Als Mann der„beſſeren Erfahrung“ und des Weitblicks werde ich mich den Teufel drum ſcheren, was eine Organiſation, angeb⸗ lich zum Zwecke des Luftſchutzes bekanntgibt. 1. Mein Haus iſt ſo klein, daß es gar nicht auffällt, wenn ein Licht nicht geblendet iſt. 2. Wir leben ja mitten im Frieden, und daher halte ich die ganze Verdunkelungsſache als große Spielerei. 3. Plagt man mich dennoch, dann ſetze ich mich noch bei Tag in die Straßenbahn und fahre außerhalb der„Gefahr⸗Zone“. 4. Falls ein„Flieger⸗Angriff“ kommt, oder die Uebung beginnen ſoll, gehe ich ins Kino oder lege mich ins Bett und ziehe die Decke über mich. Es iſt da nicht nur dun⸗ kel, ſondern auch ſchön mollig. 5. Im Ernſtfalle ſind wir ſowieſo verloren und die ganze Verdunkelungsübung war für die Katz. 6. Der ganze„Verdunkelungs⸗Rummel ſoll nur die Papiergeſchäfte heben. Aus Stadt und Land Sanoͤblatt- u. Hauptgutverkaujsſitzung in Schwetzingen Der Landesverband badiſcher Tabakpflan⸗ zerfachſchaften hielt am Freitag, 23. Okto⸗ ber, in Schwetzingen unter der Leitung von Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Meisner(Karls⸗ ruhe) bei ſehr guter Beteiligung des inländi⸗ ſchen Rohtabakhandels ſowie der Rauch⸗, Kau⸗ und Schnupftabakinduſtrie und der 95 zarrenherſtellung die zweite Verkaufsſitzung für Sandblatt und Hauptgut(loſe und gebü⸗ ö 7. Was brauche ich Luftſchutz;„Gas⸗ Waſſerſchutz iſt notwendiger“. 8. Man laſſe mich in Frieden, will nieman⸗ den etwas zuleide tun, alſo brauche ich nicht zu verdunkeln. Hierauf gibt der Gründer des Reichsluft⸗ ſchutzbundes die klaren Antworten: Generaloberſt Göring ſprach am 14. November 1935 u. a. aus: Der Luftſchutz iſt der zweite Teil der roßen Notwendigkeit einer deutſchen Luft⸗ ſichrung Es können nur törichte 1 ſein, die da glauben, den Luftſchutz über die Achſel anſehen zu können! Es können nur dumme Menſchen ſein, die die fh Aufgabe des Luftſchutzes nicht ver⸗ tehen! Es können letzten Endes nur feige Men⸗ chen ſein, die da glauben, der Luftſchutz ei dazu da, ſich feige drücken zu können! Jeder Kämpfer im Luftſchutz hat ſoviel Ehre und Verantwortung wie der Soldat an der Front. ... Das Luftſchutzgeſetz ſchafft die Luftſchutzpflicht! und ſchelt) der Tabakernte 1936 ab. Die angebo⸗ tenen Tabake konnten zu gerechten Preiſen abgeſetzt werden. Es wurden angeboten ca. 14045 Zentner nordbadiſches Sandblatt und rund 21 000 Ztr. Hauptgut aus der badiſchen Hardt. Der Abſatz des Sandblattes ging ſehr flott und zu feſten Pteiſen vonſtatten, wä rend der Abſatz des Hauptgutes etwas zögernd verlief, zumal die Zigarrenherſtellung nicht ſo eingriff, wie man erwartet hatte.— Die Schneidegutfabrikanten beteiligten ſich beim Hauptguteinkauf nur gering, dagegen hat die Verteilerſchaft anſcheinend im Auftrag flott 5 Den. erzielt bei Sand⸗ latt die Fachſchaft Ketſch mit 100,55 RM. je 50 Kilo. Das Sandblatt der Fachſchaft Seckenheim ging zum Preiſe von 83.90— 89.15 RM. ab. Wieblingen erzielte 82.50 bis 85.15, Edingen 81.15—81.40, Freuden⸗ berg a. M. 92.65— 93.45, Sandhofen 90.15 bis 96.75 und Heddesheim 82.50— 83.40 Reichsmark. Kein Mißbrauch der Bezeichnung „Patenwein“ Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft warnt vor einem Mißbrauch der Bezeichnung „Patenwein“. Nur diejenigen Gaſtſtätten und Firmen ſind befugt, Patenwein zu verteilen und auszuſchenken, die von den zuſtändigen Organiſationsausſchüſſen ausdrücklich dazu zugelaſſen ſind. Andere Weine dürfen nicht als Patenweine bezeichnet werden. Die Gaſtſtätten und Ladengeſchäfte ſind berechtigt, die vorhan⸗ denen Beſtände mit der Kennzeichnung„Pa⸗ tenwein“ bis zum 31. Dezember 1936 auszu⸗ verkaufen. Er hat ſich tot getrunken Ein Liter Branntwein in einem Zuge Die Vieleſſer und Vieltrinker haben ſchon oftmals die ungeheuerlichſten Wetten ausge⸗ tragen. In der kleinen Ortſchaft Szanteske in der Tſchechoſlowakei wettete ein 17jähriger Steinbrucharbeiter mit einem Arbeitskamera⸗ den, daß er in der Lage ſei, einen Liter Branntwein hintereinander 1 So⸗ fort nach der Lohnauszahlung kam die Wette zum Austrag. Beide gingen in ein Gaſthaus, wo der junge Arbeiter tatſächlich in einem Zuge den Branntwein austrank. Er gewann alſo die Wette, kaufte für das Geld Brannt⸗ wein für den Kameraden und trank auch von dieſem noch ein gutteil. Am nächſten Morgen wurde er tot aufgefunden; er war einer Al⸗ koholvergiftung erlegen. Im Korb gefangen Eppertshauſen. Auf eine humorvolle Art ging hier ein„Taubenliebhaber“ in die Falle. Als ein Taubenzüchter abends noch ein⸗ mal. ſeinen Zuchttauben ſehen wollte, fand er die Tür zum Taubenſchlag nur angelehnt, aber zunächſt war nichts zu merken. Plötzlich entdeckte er jedoch in einem Transportkorb eine Geſtalt. Kurz entſchloſſen klappte der Züch⸗ ter den Deckel zu, und der gefangene Dieb mußte nun dort warten, bis er von der Polizei erlöſt wurde. Es handelt ſich bei dem Dieb um einen 15jährigen Burſchen aus Urberach. Die Pferde durchgegangen Sulzheim(Rhh.) Auf der Fahrt in den Weinberg, wohin der Landwirt Johann Zim⸗ mermann mit einem Doppelgeſpann zwei Traubenbütten bringen wollte, rutſchte auf ſteilem Weg eine Bütte nach vorn und fiel auf die Pferde, ſodaß dieſe erſchraken und durchgingen. Die fallende Bütte hatte auch den Landwirt vom Wagen geſtoßen. Er konnte ſich noch einige Zeit lang an einem Pferd halten und mitſchleifen laſſen, wurde aber, als er ſich ſchließlich losließ, von dem Wagen überfahren. Die Räder gingen ihm über den Leib. Schwer verletzt wurde der 25jährige nach Mainz ins Krankenhaus gebracht. Entlaſſung wegen Verletzung der Unterhaltspflicht. Das Arbeitsgericht Frankfurt a. M. hat kürzlich eine Entſchei⸗ dung von grundſätzlicher Bedeutung getroffen: Der Kläger ſuchte ſich der Unterhaltspflicht für ſeine ſchuldlos geſchiedene Frau und ein Kind dadurch zu entziehen, daß er gerade noch ſoviel arbeitete, um bis an die Grenze des pfändungsfreien Wochenlohnes zu kommen. Die übrigen Arbeitsſtunden feierte er ab, in⸗ dem er, teils entſchuldigt, teils unentſchuldigt, der Arbeit fernblieb. Er wurde deshalb friſtlos entlaſſen. Seine Klage wurde abgewieſen, wo⸗ bei das Gericht die Berechtigung der friſtloſen Entlaſſung nicht nur auf das fortgeſetzte Fern⸗ bleiben von der Arbeit, ſondern auch auf die Verletzung wichtiger ſittlicher Rechtsgrund⸗ ſätze der deutſchen Volksgemeinſchaft ſtützte, weil der Kläger ſich geweigert hatte, für ſeine Ehefrau und ſein Kind zu arbeiten. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IX. 1936 über 1700 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Bekanntmachung Betr.: Stromunterbrechung. Wegen dringender Reparaturarbeiten wird vonſeiten des Kraftwerks Rheinau morgen Sonntag, den 25. ds. Mts., in der Zeit von nachmittags 12.30 Uhr bis 14.30 Uhr die Strombelieferung unterbrochen. Ich mache die Stromverbraucher hierauf aufmerkſam. Viernheim, den 22. Oktober 1936 Der Bü meiſter Vereins⸗Anzeiger Sänger ⸗Einheit Heute abend punkt 8.30 Uhr Singſtunde in der Vorſtadt. Keiner fehle! Zöller, Vorſ. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Abend ½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Die Singſtunde fällt heute abend aus. Die Sänger treffen ſich morgen Sonntagabend 8 Uhr mit ihren Angehörigen im Karpfen zwecks Einweihung der neu renovierten Lokalitäten. Der Vorſitzende Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Der Schießſtand iſt ab Samstag 3 Uhr nachmittags eöffnet. Es iſt Gelegenheit zum Opferſchießen. Ab Eountag nachmittag 2 Uhr Opferſchießen bis 5 Uhr. Sonntag morgen 8 Uhr Abfahrt ſämtlicher Nadel⸗ träger nach Schießſtand Lampertheim—Heide. Nadel⸗ träger können 10 Schuß wiederholsn. Sammelpunkt. Lampertheimerweg— Bahnübergang. Der Kameradſchaftsführer: Klee. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 25. Qktber 1936. Verbandsſpiel gegen X fun. Mhm.— Feudenheim auf dem Waldſportplatz. Beginn 3 Uhr. Das Vorſpiel beſtreitet die Jungliga Beginn 1.15 Uhr. Erſatzligamannſchaft: Verbandsſpiel gegen 08 Mannheim in 0 Mannheim. Beginn 9 Uhr Abfahrt: 7.18 Uhr mit OeEch Handballabteilung: 1. Mannſchaft Verbandsſpiel gegen Sandhofen in Sandhofen Beginn 3 Uhr. Abfahrt per Rad 1.30 Uhr Dreſchhalle am Sundhöferweg. Mannſchaftsauf⸗ ſtellungen im Schaukaſten Der Vorſtand. Turnverein von 1893. Abtlg. Handball: Morgen Sonntag vorm 10.45 Uhr auf dem Sportfeld im Stadion Pflichtſpiel gegen T Hohenſachſen Vorher 2 Mſchft. gegen Käfertal. Jugend A in Mannheim gegen VfR. Abfahrt 1.15 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Abtlg. Fußball: Morgen nachm. 3 Uhr in Viernheim: TB. 1. Mſchft.— 5. Neckarhauſen. 2. Mſchft 1 Uhr. Sportfreunde Viernheims ſind zu obigen Spielen herzlich eingeladen. Die Leitung. Tabaſjachjchan Am Montag, den 26. Oktober 1936 werden die letzten Grumpen verwogen. Es wiegen die Gruppen 1—4 nachmittags 1 Uhr beginnend. Tuperiassige Haarollege Jüngere, tüchtige Wenn Sie für Ihr Haar etwas Frau Gründliches tun wollen, sol als Putzfrau oder kaufen Sie sich bei erster Ge-“ Monatsfrau legenheit eine Flasche echtes 8 geſucht BI rken vas s e on wem ſagt die von Dr. Dralle. Schon beim Ein- Wc e reiben in die Kopfhaut spürt man 5 a die wohltuende Wirkung des Natur- Buterhalt. weißen produkts. Das Haar gesundet von Hinder- Grund auf und wächst kräftig nach. Den ganzen Tag über ist die Frisur in Ordnung. Und noch einen Rat für die Frau: Nur gesundes Haar Von wem, ſagt die verträgt häufiges Ondulieren. 5 Darum immer xunächst eine Vor. Geſchäftsſt ds. Bl. behandlung mit Birkenwasser. Gelb Verlangen Sie aber ausdrück- 5 7 lich Dralle, damit Sie auch das Speije⸗ für 10.— RM. zu verkaufen Auf Aller⸗ zu verkaufen heiligen ſchön gezierte Fichten⸗ kränze bei zu verkaufen. 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An einem ſtürmiſchen Abend= die Forſtersfrau iſt allein im Haus- klopft ein Fremder an die Tür und bittet um kſſen und Unterkunft für die Nacht. Die Förſtersfrau beſieht ſich den Mann genau. Dann führt ſie ihn in die Küche zum Abendbrot. Beim Eſſen ſitzt die Frau neben dem Wandersmann und freut ſich uber ſeinen Appetit. Einmal nur eilt ſie hinaus, um„nach dem rechten zu ſehen“, dann leiſtet ſie ihm wieder Geſellſchaft. Inzwiſchen hatte ſie folgendes Telefongeſprach geführt:„Hier Förſterei zur Heide. Sofort kom⸗ men. Der Mörder, deſſen Steckbrief geſtern in der Zeitung ſtand, iſt bei mir aufgetaucht! Nach einiger Zeit fährt ein Polizeiauto vor, gefeſſelt wird der langgeſuchte Mörder abgeführt. Die Förſtersfrau hatte ihn an ſeinem hinkenden Gang und dem fehlenden Finger der rechten Hand er⸗ kannt. zoo Mark Belohnung erhielt ſie für ihre Aufmerklamheit. Wer Zeitung lieſt, weiß ſtets Beſcheid! Jodes- 1 Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unsere liebe Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroß- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Marta Uunhelbach., heute vormittag/ 11 Uhr nach kurzer Krank- heit, versehen mit den hl. Sterbesakramenten, im gottbegnadeten Alter von 83 Jahren zu sich genommen. Viernheim, Groß-Umstadt, 24. Oktober 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Aufrichtigen Dank und ein herzliches Vergelts Gott allen denen, die meinem lieben, guten Lebenskameraden —— Herrn ljans Tamberth 4. Bürgermeister a. D. Herren- Kleidung, elegant, gediegen — ond preiswert g Saeeo-Anzüge esche! Die Beerdigung findet am Sonntag nachm. um 3 Uhr gute Paßform 37019 vom Trauerhause, Fleddesheimerstraß e, aus statt. 8 in irgend einer Form bei seinem Heimgang den letzten Liebes- uu mod. Nuſter n 2 öoſen dienst erwiesen U Auer Halse Das überaus zahlreiche, unübersehbare Trauergefolge, sowie 2 der elegante Mantel „ 59.2. 49., 39. Alſter der flotte Reiſemantel 65.— 52. a, 45. Harl Sſelert Das führende Konfektionsgeſchöft am Platze die vielen herrlichen Blumenspenden und die riesig vielen Beileids- bezeugungen, die mir aus allen Richtungen Deutschlands zuflogen, waren mir ein großer Trost in meinem so schweren Leid! Beson- ders war mir dies eine gewisse Genugtuung und half meinen Schmerz leichter tragen, daß mein lieber Mann von so hohen Stellen und den gebildetsten Kreisen, als ein 30 gerechter, gerader, be- liebter und hochgeschätzter Ehrenmann geschildert und verehrt wurde und dessen allzufrühes Ableben nur auf's allertiefste zu be- klagen sei. 18 Sein so oft getaner Ausspruch:„Für sich war er nichts, aber für andere alles“ wurde auch entsprechend gewürdigt. Nun sei seinem lb. Freund und Schulkollegen, dem sehr verehrten und hochwürdigen Herrn Pfarrer Kempf, der extra aus Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteilnahme an unserem so schweren Leide, das uns durch den Heimgang unserer lieben verstorbenen Tochter und Schwester Elisabeth etroffen hat, sagen wir innigsten Dank. Ganz besonderen ank ihrem Klassenlehrer Herrn Sutter und ihren Mit- schülern für die Abschiedsworte am Grabe und der Jens. mädelgruppe für die Kranzniederlegungen. Herzlichen Dank der Hochw. Geistlichkeit für den trostreichen Bei- stand, den Stiftern von hl. Seelenmessen und allen denen, die ihr das letzte Geleite gaben. Viernheim, den 24. Oktober 1936 Auf Allerheiligen empfehle verzierte und unverzierte In tie fer Trauer: Familie Nikolaus Neff 5. Kränze ne e. ſelbſt blühende Peuſes u. Aſtern Eich(Rheinhessen) herbeigeeilt ist, heißer Dank gesagt für den rührenden, wahrheitsüberzeugenden Nachruf, den er àus vollem 1 i ktia u lt 0 inc und Angehörige Beſtellungen bitte ae. zu 8 Herzen dem lb. Verstorbenen widmete. 4 t 5 5 4 Franz Winkler Friedrichlt 11 Ebenso vielen Dank für den erhebenden Gesang der Sänger- 1 Doo Einheit im Trauerhause und dem Männergesang verein für sein giuben 5 durch J e eee 2 rührendes Abschiedslied an der Ruhestätte, das unter der be- ande Erll Luftsch Utz Das dreimal preisgekrönte Filmwerk 2 währten Dirigentschaft seines verehrten Ehrenchefs, Herrn Rektor A le Springrollos in ſeinem Triumpfzua um die Welt 1 K 2 Für Wohnrz ee eee 4 Mayr, so gut zur Geltung kam. 5 ur Oohnraume, Astatten, riken un 5 5 8 2 5 11 I Verkehrsmittel sind Ferner innigen Dank für die wundervollen Kränze, gestiftet 4 in I durch ihre ab- vom Mannergesang verein, niedergelegt durch Herrn Jakob Weidner, lame Sor Ing 70 9 solute Licht⸗ der Sängereinheit, vertreten durch Herrn Dölcher, dem Turnverein, 47 undurchlässigkeit zur Verdunkelung un der durch seinen Vorstand Herrn Hook so freundl. Abschieds 74 1 entbehrlich.— Lassen Sie sich unver- worte widmen ließ, dem Vogelschutzverein Harmonie und endlich. bindlich bemusterte Angebote machen. auch Herrn Rechtsanwalt Alexander aus Mainz noch extra ganz 10 ul verbindlichsten Dank für den prachtvollen Kranz, den er als Freund. Hook. elnnelmer strasse 43 und Vorstand des hessisch. Landgemeindetages von Herrn Lehrer T* S d ee Nau am offenen Grab niederlegen ließ, da er leider dringend ver- Seen f hindert war, persönlich zu erscheinen. alen J 16 Auch den verehrten Herrn Sängern, die ihm so liebevoll das 116ů 5 In Ublse ef Alser d Ehrengeleite gaben, sei innigst gedankt. tots e 99 ö j 8 1 7 die luch am Ok B.-Bahnhot Fernsprecher 10 Nicht vergessen möchte ich auch noch den hochwürdigen 9 TAN Zz Herrn Kaplan Scholz, sowie die ehrwürdigen, barmherzigen fung des Sonntag 3 8 Schwestern, die meinem Ib. Mann während seiner so schweren bien 2 Zum ittag- u. Abendessen Krankheit hilfreich und tröôstend zur Seite standen. 2 die 17 7. 5 8 5 i. U — Lendenbraten, garniert, Schweinebraten 1 Verstummt ist nun sein sangesfroher Mund, sein edles Herz un Willen mit Salat und Kartoffel, Rippchen mit. schlägt nicht mehr, aber sein guter, vornehmer Charakter, sein u Sicethe Enn, Hisenbraten mit Nudeln. Außer. 2 sonniges, heiteres Wesen wird doch in Gedanken weiter bei uns ö 1 denn eee 1 19 5 4 leben und die vielen Wohltaten und das unaussprechlich Gute, J ub wt e g 4 das er so vielen Bedürftigen, während seiner 20jährigen Amtszeit iroblen; Es ladet ein 9 als Ortsoberhaupt angedeihen ließ, soll und wird ihn noch über er. nie n Familſe Weſchmann.. 9 8 sein Grab hinaus rühmend ehren und in dankbarer Erinnerung 1 %% Samstag, Sonntag u. Montag 4 wach bleiben. 8 Se 9 im Centrai-FIm-Palas 9 Dies wünscht und hofft seine tieftrauernde und ihn niever-„ . ti Salllauen 1 Ines Laub Gehrock Tarſteller Fandete Colbert, die dan. gessende Gattin 3 Morgen Sonntag ab 8 Uhr ehrod⸗ 4 0 8 8 Slebinng bes Fünns 4 5 Ader 5 l a r charmanteſte ng des Film. Ane 0 Luise Lamberth geb. Decker m anz Größe 46(neuwer⸗ 7 Hier wird mit Charme und Witz die heitere Ger mneeiigen tig) ebenſo ein 2 ſchichte einer großen Liebe erzählt, wie es im Film 7 5 2 boiitiben Es ladet freundlichſt ein J wohl noch nie erlebt wurde!... Es iſt ein köſt⸗ 7 Viernheim, 24. Oktober 1936 utelen, d Die Kapelle Hanf Spar-Heruchen licher Film, e ſprühenden— und 4 lüem geei a 5 k. eine wohltuende Harmonie von Handlung, Sprache, 5 eee eee ee Bid und Muſik in ſich birgt. Wir können dieſen 0 Wi bab — 1. f 2 Film jedem Lichtſpielbeſucher, auch dem verwöhn⸗ 2 N Morgen Sonntag findet im C 7, 18/19 part. 7 teſten, nur empfehlen. Dazu gutes Beipro⸗ 7 2 5 öttert, un Brauhaus aner? e de ae aerbe en b 5 ieſe? ral⸗ 1— 3 Fererals 5 2 Zimmer 9 Anfang: Werktags 9 Uhr, ab 9 857 2 0 empfehle schön gezierte deere f dne 1 1 5 Sonntag ab? Uhr Beginn der 1. Vorſtellung, a 3 enden 0 f ee und Küche 9 9.15 Uhr 2. Borſtelung Alle Filmfreunde u.⸗Freun⸗ 0 Wald- Dlumenkpänze Innenarbeiten wie N deen mit Abſchluß anf? dinnen ſind zum Beſuch herzl. eingeladen. 2 28 7. knviellen ORlober 55 ruf ge N oder 0 Sonntag mittag große SagenbBoceluns. zu billigen Preisen dee all Ae inzelperſon 7 8 Alg haben an vermieten eee eee, Külharina Abler ateumegen deural tanie Von wem, ſagt die 0 0 3 vorm. Samstag Neubaustr. 12 Wanabespannung, eHorallonen beiten den ſtatt, wozu wir Freunde, Bekannte Delchastet. d 86 finden sorgfaltige Ausführung durch Aaalung 9 ſowie unſere werten Gäſte freundl. 111 einladen. Wonnung Mexlit 1 1 e ö Familie Ehrhardt⸗Sommer Nr 7 4 2 Zimmer und 3 1 Zum„FelsChütz Küche per 1. 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