2 . Volks — Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungswe iſe: Täglich, Nummer 254 5 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg. Jreitga S ternheimer zeilun Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 30. Olober 1936 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Texttell für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. ECC ͤ ²˙ AAA 12. Jahraang Jehnjahresfeier des Gaues Berlin Jeierliches Gedenken an den großen Kampf um Berlin Eden weist Moskau in die Schranken Ein Mann eroberle eine Wellſtadt 22 hermann Göring erhält das Berliner Ehrenzeichen Nach der Einleitung der großen Kundgebung im Sportpalaſt überreichte Dr. Goebbels Her⸗ mann Göring das Berliner Ehrenzeichen. das. in Gold gefertigt, 30 der beſten und treueſten Berliner Parteigenoſſen erhalten haben. (Scherl Bilderdienſt. K.) der Führer bei Dr. Goebbels Berlin, 29. Okt. Kurz nach 12 Uhr begab ſich der Führer in das Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda, um Dr. Goebbels ſeine Glückwünſche zum Gaujubiläum und zu ſeinem Geburtstag auszusprechen. Auf dem Wege von der Reichskanzlei zu der Dienſt⸗ ſtelle des Miniſters wurde er von den Tau⸗ ſenden, die auf dem Wilhelmplatz dem Stand⸗ konzert lauſchten, ſtürmiſch begrüßt. Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels empfing den Führer im Vorraum und leitete ihn in ſein Arbeits⸗ zimmer, um hier die Gratulation des Führers entgegenzunehmen. Dabei überreichte der Füh⸗ rer Dr. Goebbels ſein Bild in einem prächtigen ſilbernen Rahmen mit dem Hoheitszeichen und folgender Widmung: „Dem Manne, der Berlin für das neue Reich eroberte, meinem lieben Freunde Dr. Goebbels, in dankbarer Würdigung dieſes gewaltigen Kampfes und all der damit ver bundenen Opfer zum zehnjährigen Gedenktag und zur Geburtstagsfeier in herzlicher Freundſchaft und treuer Verbundenheit. Berlin, den 29. Oktober 1936. Adolf Hitler.“ Außerdem machte er ihm ein wunder⸗ volles Gemälde. ein Blu me n⸗ ſtilleben eines alten holländiſchen Meiſters. zum Geſchenk. 2 Begleitet von Dr. Goebbels und Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring begrüßte der Führer dann die 30 älteſten Mitkämpfer des Berliner Gauleiters, die im Weißen Saal Auf⸗ ſtellung genommen hatten. Der Führer drückte jedem von ihnen die Hand und dankte ihnen — ihre aufopferungsvolle und einſatzber eite itarbeit, die ſie dem Gauleiter zu jeder Stunde geleiſtet haben. Im großen Feſtſgal begrüßte der Führer Frau Dr. Goebbels und die ſtattliche Schar der Gratulanten. Während er ſich noch mit den Gäſten unterhielt, klangen von draußen die Sprechchöre der Tauſende herauf, die immer wieder den Führer und Dr. Goebbels zu ſehen wünſchten. Ihre Gratulationen kleideten ſie in launige Verschen, von denen „Zehn Jahre leiteſt Du den Gau, Komm' endlich raus mit Deiner Frau!“ ein vielbejubeltes Echo fand. Auch bei der Rückkehr in die Reichskanzlei brachte die Menge dem Führer begeiſterte Kundgebungen dar. Fackelzug für Dr. Goebbels Am Abend des Geburtstags von Gauleiter Dr. Goebbels ſammelten ſich die Formationen der Bewegung und aller Gliederungen im Tiergarten. Aus allen Teilen der Stadt mar⸗ ſchierten SA, SS, NSKK, HJ. Arbeitsfront und Politiſche Leiter zu ihren Aufmarſch⸗ plätzen. Es war ein geradezu muſtergültiger Auf⸗ marſch. Die Spitze, ein Muſikzug der SA, nahm am Brandenburger Tor Aufſtellung. In unab⸗ ſehbarem Zug ſtanden die Kolonnen in der Siegesallee und in den Zufahrtsſtraßen, am Kleinen und am Großen Stern. Die Berliner Bevölkerung war in Scharen hinausgeeilt. Immer wieder bejubelt marſchieren im Zug die Träger des Goldenen Ehrenzeichens, das heute Reichsminiſter Dr. Goebbels verlieh. Ihnen ſchließen ſich die Träger des Goldenen Ehrenzeichens der Partei aus allen Gliede⸗ rungen an Die Berliner SA wird angeführt von Obergruppenführer Jagow, und dann fol⸗ gen in 12er⸗Reihen NSKK. J. Politiſche Leiter, NSBO, SS, als Abſchluß zwei Kom⸗ pagnien der Leibſtandarte unter dem Kom⸗ mando von Obergruppenführer Sepp Dietrich. Der Abendwind entfacht die Fackeln zu voller Glut. Die Fahnen flattern, als es unter den Klängen alter Kampflieder durch das Brandenburger Tor geht. So marſchiert der lange Zug die breite Prachtſtraße Unter den Linden entlang zum Luſtgarten. Vertreter der Partei- und Staatsdienſt⸗ ſtellen gratulieren Berlin, 29. Okt. Nach Beendigung ſeiner Rede überreichte Staatsſekretär Funk als Ge⸗ ſchenk der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda ein Monumentalbild Lenbachs, das den großen Strategen des Krieges Moltke darſtellt, wobei er Dr. Goeb⸗ bels in herzlichen Worten als den„Strategen der Politik“ feierte. Danach ſprachen die anweſenden Vertreter der Partei und Staatsdienſtſtellen dem Gau- leiter ihre Glückwünſche zum Gaujubiläum und zum Geburtstag aus, wobei ſie ſinnvolle Ehrengaben überreichten. der Führer begrüßt die dreißig ülleſten Berliner Parkeigenoſſen Eine Erklärung im Unkerhaus: nicht irre London, 29. Okt. Nach mehr als drei⸗ monatiger Sommerpauſe trat das Unterhaus am Donnerstagnachmittag wieder zuſammen. Nach der Fragezeit gab zunächſt Außenmini⸗ ſter Eden eine Erklärung über Spanien ab. Das Unterhaus war bis auf den letzten Platz beſetzt. Angeſichts des ſtarken Intereſſes, das die ſpaniſchen Vorgänge in England fin⸗ den, waren die Diplomatenlogen ſtark beſucht; auch Mitglieder des Oberhauſes hatten ſich eingefunden. Nach einem geſchichtlichen Ueberblick über die Entſtehung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes wandte ſich Außenminiſter Eden zunächſt nach⸗ drücklichſt gegen das Gerücht, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung unter ſtarkem Druck gehandelt habe, als ſie beſchloß, die erſten Schritte zur Herbeiführung eines internationalen Nichteinmiſchungsabkommens zu tun. Das Ziel der britiſchen Regierung habe während der ganzen Zeit nicht darin beſtan⸗ den, der einen oder der anderen Seite zu hel⸗ fen. Sie habe vielmehr verhindern wol⸗ len, daß der Bürgerkrieg über die Grenzen Spaniens hinweggehe u. Europa in Mitleidenſchaft ziehe. Die Nicht⸗ einmiſchungspolitik ſei das beſte Mittel, den Frieden Europas zu wahren, und ſie habe ſich nicht, wie behauptet werde, ausſchließlich ge⸗ gen die Madrider Regierung ausgewirkt. Sowjetrußland habe über die Art Klage ge⸗ führt, in der das Nichteinmiſchungsabkommen gehandhabt wurde und habe Portugal der Vertragsverletzung beſchuldigt. Wörtlich erklärte hierzu der Miniſter:„Uns liegen nicht die geringſten Nachrichten vor, die geeignet wären, die ſowjetruſſiſchen Be⸗ ſchuldigungen zu ſtützen. Ebenſo iſt der Aus⸗ ſchuß nicht im Stande geweſen, auch nur eine einzige der von Sowjetrußland gegen die por⸗ tugieſiſche Regierung erhobenen Beſchwerden als berechtigt anzuerkennen. Es liegt kein aus erſter Hand ſtammendes Beweismaterial vor. daß die portugieſiſche Regierung dies Abkom⸗ men verletzt.“ Trotz aller Schwierigkeiten, ſo fuhr der Mi⸗ niſter fort, erfülle das Abkommen doch ſeinen Zweck. Der Ausſchuß verſuche, es zu verbeſ⸗ ſern. Wie aus der amtlichen Verlautbarung hervorgeht, habe die ihren Standpunkt franzöſiſche Regierung geſtern völlig klar zum Nachdem der Führer ſeinem Gauleiter zum Geburtstag und zum Jubiläum des Gaues Ber tin der NSDAP. gratuliert hatte, begrüßte er die dreißig ſten die das goldene Ehrenzeichen erhalten haben. Links Hermann Göring. älteſten Berliner Parteigenoſſer (Heinr. Hoffmann, K.) England läßt ſich in ſeiner Polilit machen Ausdruck gebracht. Dieſer Standpunkt ent⸗ ſpreche auch der britiſchen Stel⸗ lungnahme. Die britiſche Regierung könne der in der heutigen Frühpreſſe zum Ausdruck gekomme⸗ nen Haltung der Oppoſition nicht zuſtimmen. Keine einzige Regierung habe ſich von dem Abkommen zurückgezogen. Alle ſeien weiter⸗ hin Mitglieder des Ausſchuſſes— ſelbſt Sow⸗ jetrußland. Die Oppoſition habe die franzöſiſche und britiſche Regierung aufgefordert, das Werk zu zerſtören, an dem ſie arbeiten. Die britiſche Regierung habe nicht die Abſicht, ſich zu einem ſolchen Schritt herzugeben. Die Tat⸗ ſache, daß noch immer alle Völker dem Aus⸗ ſchuß angehörten, ſei ein Beweis dafür, daß trotz der Schwierigkeiten die bisherige Politik richtig ſei. Eden ging dann dazu über, den ſpaniſchen Bürgerkrieg vom Standpunkt der Menſchlichkeit aus zu behandeln. Er wies darauf hin, daß auf britiſchen Schiffen 6000 Perſonen das Land verlaſſen hätten, von denen 2000 bri⸗ tiſche Staatsangehörige geweſen ſeien. Der Miniſter drückte ſein tiefes Bedauern aus über die Antwort der Madrider„Regie⸗ rung“ auf den letzten britiſchen Schritt, der be⸗ kanntlich auf einen Austauſch der Geiſeln ab⸗ zielte. Anſchließend ſtellte Eden feſt, Großbritan⸗ nien werde in der ſpaniſchen Frage weiter in enger Fühlung mit der franzöſiſchen Regie⸗ rung bleiben. Er hoffe, daß beide Kabinette die Entſcheidungen gemeinſam treffen würden. Die letzten Schwierigkeiten, die ſich im Aus⸗ ſchuß ergeben hätten, beleuchteten die Ge⸗ fahren im Falle eines völligen Scheiterns des Nichteinmiſchungs⸗ abkommens. Jede andere Politik könnte nur darin beſtehen, die Ausfuhr von Waffen an beide Seiten zu geſtatten. Nach Anſicht der britiſchen Regierung bedeute ein ſolcher Weg Verwirrung, internationalen Zank und mög⸗ licherweiſe Krieg. „Die britiſche Regierung wird“. ſo ſchloß der Miniſter,„an der bisherigen Politik ſeſt⸗ halten. Sie iſt zugegebenermaßen ein Mittel, durch das wir hoffen, die Gefahren eines Krieges zu vermindern. Dieſe Politik der Nichteinmiſchung wird von der großen Maſſe des Volkes in England unterſtützt.“ „Elbe 1 geſunden Curhaven, 29. Okt. Das Wrack des ge⸗ ſunkenen Feuerſchiffes„Elbe 1“ iſt am Donnerstag nachmittag aufgefunden worden. Der Bergungsdampfer„Hermes“ ſtieß am Mittag mit ſeinem Suchanker auf Widerſt and. Die näheren Unterſuchungen ergaben dann, daß es ſich um das Wrack des Feuerſchiffes handelt. Es iſt alſo an ſeinem Liegeplatz geſunken, und zwar in dem durch die etwa 240 Meter lange Ankerkette gebildeten Kreis. Da das geſunkene Schiff auer gegen den Strom liegt und noch ſtarke Dünung herrſcht, konnte mit der Hebung noch nicht begonnen werden. Man hofft jedoch, daß bald Oſtwind eintritt, der die Arbeiten erleichtern dürfte. Der Dampfer„Washington“ der United States Lines, der um 14.30 Uhr die Liegeſtelle des verunglückten Feuerſchiffes paſſierte, be⸗ rettete den Toten der„Elbe 1“ eine eindrucks⸗ volle Ehrung. Bei geſtoppten Maſchinen trat die geſamte Beſatzung der„Waſhington“ auf Deck an. Die Flagge wehte auf halbmaſt. An der Anglücksſtelle wurde ein großes Kreuz aus friſchen Blumen den Fluten übergeben, zum Zeichen des Dankes für das heldenmütige Ausharren der Beſatzung des Feuerſchiffes. 3 2 — 3 3 — e r — n 2— — PTT. — . D C r 4 durch Kampf zum Sieg! Eben noch hörten wir die mächtige Stimm Hermann Görings, der die Nation vor ein große Aufgabe ſtellte, ſie entflammte, all Kräfte anzuſpannen, um dem neuen Vier jahresplan des zu bereiten. ſicht ſprach er, daß wir dieſen werden, wenn Sieg erringer biet, wir werden uns erarbeiten, was rigkeit kapitulieren. „Wir haben die Botſchaft gehört, die 2 5 n ſchon klingen andere Töne an unſer Ohr. Wir die in Berlin vor ſich mächtig an der nationalen Ehre packte. hören von der Feier, geht. Man feiert dort den Geburtstag Reichsminiſters Dr. Goebbels dieſem Geburtstag zuſammen die Erinnerung an die Uebernahme der Gaufüh⸗ rung durch Dr. Goebbels vor zehn Jahren. So wird dieſe Feier zu einer Feier des Berliner Gaues. Und da wird nun wieder die Erinnerung lebendig. Die furchtbare Not der Nachkriegszeit zieht wieder an unſerem Geiſte vorüber: die große Not des Vaterlan⸗ des, die Verſailles über uns verhängte, die entſetzlichen Wirren, die der 11. November mit der roten Revolte über uns brachte: die wirt⸗ ſchaftliche Not, die uns bald an den Rand des Abgrundes brachte. Wir gedenken des kommu⸗ niſtiſchen Aufruhrs im Induſtriegebiet und in Mitteldeutſchland. Wir erinnern uns an jene Zeit, in der viele nicht mehr den Mut hatten, an die Zukunft des Reiches zu glauben, als überall ſich der Separatismus breit machte, die Mainlinie ſich wie eine Scheidewand zwiſchen Nord und Süd legte, der Rhein das Schacher⸗ objekt der inneren und äußeren Feinde wurde. Und wir denken an die Ausplünderung des deutſchen Volkes in der Inflationszeit; wie das Ruhrgebiet vom äußeren Feinde beſetzt und der Vormarſch auf der Mainlinie angetreten wurde. Wie eine reife Frucht ſchien dieſes Deutſch⸗ land dem Komunismus in den Schoß zu fal⸗ len. Schon hatte Moskau ſeine Stoßtrupps ins Land geſandt, ſchon wurden ſeine Spreng⸗ kommandos in den deutſchen Wäldern einge- übt. In Berlin ſaß die Gottloſenzentrale und ſchürte Tag für Tag. Im Liebknechthaus arbei⸗ tete die Zentrale in enger Verbindung mit Moskau. Die langen Meſſer waren geſchliffen, und die verborgenen Waffenlager warteten auf den Tag des flammenden Signals. Wie lange iſt das her? * Es erſcheint uns wie ein dunkler, böſer Traum. Und doch haben wir das alles und noch viel Schlimmeres erlebt. Viele, die auf Adolf Hitler, als auf die letzte Rettung gehofft hatten, erlebten eine Enttäuſchung, als der Aufſtand in München zur Befreiungstat an der Feldherrnhalle im Blut erſtickte. Es ſchien alles vorbei zu ſein. Und da— begann der Führer die Eroberung des deutſchen Volkes. Da begann er, um das deutſche Herz zu werben, unabläſſig, eindringlich, bis ſich dieſes Herz ihm hingab und ihm den Sieg bereitete. Aber durch welche Kämpfe ging es! Wenn auf dem Nürnberger Reichsparteitag die lange Reihe der Namen verleſen wird, deren Träger für Hitler und Deutſchland das Leben gelaſſen haben,, dann werden wir immer aufs neue daran erinnert, daß es ein ſchwerer Kampf ge⸗ weſen iſt. Noch im Jahre 1932,— denken wir nur einmal vier Jahre zurück. Welch ein Kampf das ganze Jahr hindurch! Wie nahe war die Gefahr, daß aus Deutſchland ein Schlachtfeld des Bürgerkrieges würde! Wie drohend erhob ſich die Linke unter der Füh⸗ rung Moskaus, um die blutige Herrſchaft an⸗ zutreten! Welch ein Sturm und welch ein Ban⸗ gen war das damals im deutſchen Volke! Und Adolf Hitler iſt ſeinen weg mit unbeugſamer Feſtigkeit gegangen. Wenn viele wankten, er wankte nicht. Keine Drohung und keine Macht konnten ihn zurückſchrecken. Er warb und warb um das deutſche Herz. Er warb um die Klu⸗ gen und Verſtändigen, und er warb um die Törichten und Unverſtändigen, um die Ver⸗ führten und um die Betörten, er warb um alle Deutſchen ohne Ausnahme, und ſiehe, ſie ſtrömten ihm in Scharen zu. Wer denkt denn heute noch daran, daß noch im Frühjahr 1933 die Schüſſe knallten? Daß von den Dächern auf die SA geſchoſſen wurde? Daß Moskau es tatſächlich wagte, im letzten Augenblick, als es ſeine Sache wanken ſah, das flammende Signal zu geben? Wer denkt noch daran, wie es in Worms war, daß die tückiſchen Waffen verborgen waren und daß die blut⸗ roten Henkersknechte in aller Offenheit verkün⸗ digten, was ſie dieſer Stadt zugedacht hatten? Und wer denkt noch daran, daß in dieſer Zeit das Elend rieſengroß geworden war und die Verzweiflung die Menſchen in Stadt und Dorf packte? Daß die Bauern Schutzwehren bildeten und ſich Barrikaden bauten, um ihre Häuſer zu verteidigen? Vor vier Jahren ſoll das ge⸗ weſen ſein? Ja, vor vier Jahren! * Und nun erſt Berlin, die Stadt, in der ſich ein Deutſcher wie ein Ausländer vorkam, dem dort kein Bürgerrecht zukam. Da herrſchte Rotfront und ihr ganzer unvölkiſcher An⸗ hang. Da hatte ſich Moskau wie zuhauſe ein⸗ gerichtet. und ſeine Geiſtesgrößen beherrſchten die Kneipen und die Salons, die Theater u. die Kinos. Es war ganz ſchauerlich, wie es dort ausſah. Und heute vor zehn Jahren war es, daß der Führer den kleinen, aber geiſtesgewaltigen und wortmöch tigen, leidenſchaftlichen und mu⸗ Führers einen herrlichen Sieg Voller Vertrauen und Zuver⸗ enn wir dem Führer folgen und die Volksgemeinſchaft bewahren. Wir werden die Freiheit erringen auch auf wirtſchaftlichem Ge⸗ wir brauchen, und wir werden vor keiner Schwie⸗ des und mit . mer E E legen, ſtalten. ſchenkt. Euch ein Wunder, zweimal im werde. Rede derſetzung kaus, Ausgabe pre g. vor pie per Lecce geen and 24e Sama i mende. See len Been ufgabe rach, vor e der Deutſche ge 5 71. war, arbeitete Dr. Goebbels in Berlin mit Dan Fcbande ind aus dem Lebensbuch des Wort und Schrift, unverdroſſen, das neue Deutſchland wie eine Sonne durch Wweoltenſchleier brach ar. Vor zehn erlitt. über kleine Einſchränkungen hinwegkommen. In dieſen Wochen hat uns der deutſche Bo⸗ den in reicher Fülle den Kohl beſchert, ſchon in dem Speiſezettel unferer Mutter eine vorherrſchende Stellung einnahm und der auch heute wieder geeignet vielgeſtaltig zu machen und ſicherzuſtellen. Jetzt iſt es reichlich angebotenen Feldfrucht ten den Küchenzettel eine der wichtigſten, Vitaminquellen, Nutzt dieſen Ernteſegen aus, ſolange noch reichliche Vorräte vorhanden ſind und deckt mit dem, Landwirt für Euch Das Echo der „Ernſt, aber doch voll Berfrauen“ Amſterdam, 29. Okt. Miniſterpräſidenten resplan wird in Holland ſtark beachtet. „Telegraaf“ betont in ſeiner nahme, Göring habe offen, tos, zu Herzen gehend und ernſt, aber doch in eine beſſere Zukunft Vom Wirklichkeitsſinn getragen und ſei dieſe Rede geweſen. daß dieſe Worte die Zehntauſende im Saal und die Millionen an den Lautſprechern ſtark ergriffen gemacht, daß es der deutſchen Regierung mit der Durchführung des Vierjahresplanes und ihrer immer unabhängiger werdenden Wirt⸗ ſchaftspolitik bitter ernſt fei. „Deutſchland kapituliert nicht“ deute eine Marſchparole für das deutſche Volk und gleichzeitig eine Warn u ng an das Ausland, daß unter den gegebenen Um- ſtänden der deutſchen Regierung kein anderer Weg offen bleibe und daß ſie mit eiſerner Wil⸗ lenskraft den nun betretenen Der Eindruck in Polen Warſchau, 29. Oktober. Aus der geſtrigen des Miniſterpräſidenten Göring Sportpalaſt gibt die Warſchauer Preſſe Teil in langen Auszügen die weſentlichſten Ge⸗ dankengänge wieder. In den meiſten Blättern wird dabei die Wendung, daß Deutſchland die Kolonien und das Gold genommen ſeien, in den Ueberſchriften der beſonders hervorgehoben und vereinzelt ſogar Moskaus geweſen, eine ungeheure Auseinan⸗ in mutiges Bekennen vor den Legionen Mos⸗ und das hatte immer Blut und Mut gekoſtet. Aber die SA. hielt aus. ſchierte mit ihrem tapferen Doktor. Sie wich nicht zurück, wenn die rote Meute ſchoß ſchlug und ſchleuderte. Todesverachtung durch die Straßen des Wed⸗ dings, am Liebknechthaus vorbei, durch Neu⸗ kölln und wo immer die Gefahr am größten war. Hätte ſie den Mut verloren, wäre der Sieg errungen worden. blieb ſtark, und Dr. Goebbels ging ihr voran. Er ging in die Höhlen der Gegner hinein und. ſprach zu ihnen. Er ſprach anders, wie ſonſt geſprochen wurde. Er traf die Herzen und ap⸗ pellierte an den deutſchen Menſchen mit einer nie erlebten Leidenſchaft. Und während der Führer durch die deutſchen Lande jagte, Flugzeug und im Auto, von Kundgebung zu Jahren begann dieſer Kampf. Das iſt heute nun der Goebbels. Und wir ſtellen feſt: er hat tiges geleiſtet. Er h im bitterſten Kampf. Er hat dem Führer Ber⸗ lin erobert, das rote Berlin, Moskaus, das hier ſeine ſchwerſle Niederlage So haben wir Anlaß genug, das Jubiläum Dr. Goebbels und des Berliner Gaues freudi⸗ gen Herzens mitzufeiern. Wir denken daran, Ein Aufruf des Reichsnährſlandes „duft, was der deulſche Boden bielel!“ Berlin, 29. Okt. erläßt an die Hausfrauen folgenden Aufruf: 5„Denkt daran, daß mer die Speiſen auf die jahreszeitlich bedingt ſind, die deutſche eigene nationale Augenblick hervorbringt“. dem eindringlichen Appell Hermann Görings in ſeiner mitreißenden Sportpalaſtrede, wen⸗ Der Reichsnährſtand Aufruf d Ihr in erſter Linie im⸗ Euren Speiſezettel ſetzt, die Produktion im Dieſe Worte aus folgenden Auf gung, Handel lichen Gemein den. Der deu der beſonderen der iſt, unſere Ernährung unſere Verſorgung Zeit, ſich von dieſer wertvollſten und billigſten einem ſinnboll die der deutſche Boden uns was der deutſche Bauer und geerntet hat. an die Adreſſe Der Stellung⸗ ohne falſches Pha⸗ doch gemäßigt, Vertrauen geſprochen. menſchlich Es ſei denn auch kein kräftigen Ton voll der Rede hahen. Sie haben jedem deutlich] Morgenblättern gen Auszügen Göring habe] weiſe auf die Verlauf ſeiner Rede die Worte Spitze und übe mit großem J neral Göring Nachdruck ſeinen Zuhörern zugerufen; das be⸗] Göring habe e brauchte es ſich 1 ö leidenſchaftlichen eg fortſetzen Aufgabe. mitzuarbeiten, e gründe und die im zum das Bild einer und chaoꝛiſchen worden Meldungen nefühl geweſen. ——— gruppe Handel zum Vierjahresplan Berlin, 29. Okt. Der Leiter der Reichs⸗ gruppe Handel, Profeſſor Dr. Lüer, vollen Zuſammenarbeit. Noch nie ſind Erzer umfaſſender als bisher men mit der produzierenden Wirtſcha er die Feſtigkeit und Sicherheit d währleiſten. In dieſem Sinne rufe deutſchen Handel auf, von einer kam Die Rede des„Gazeta Polſka“ Göring über den Vierjah⸗ dergabe der R äußeren Kritikern hervor. Flarke Beachtung London, 29. Okt. rings im Sportpalaſt wird von den engliſchen heben die Ausführungen über den Vierjahres⸗ plan hervor.„Daily Telegraph“ ſtellt die Hin⸗ einen Teil der engliſchen Kolonien hätte, dann mangel zu beklagen. Die„Times“ Nation gerichtet, den Vierjahresplan zu überwachen, Plan enthüllt, aber vieles über ſeine Beweg⸗ als Endziel ein mächtiges und unab⸗ hängiges Deutſchland hingeſtellt. Die Wirkung ſeiner Rede habe ſich hauptſächlich auf „Morning Poſt“ ſei eine Miſchung Menſchenverſtand 28 Leilers der Reichs · ruf an den deutſchen Handel: „Der geſtern vom Miniſterpräſidenten Ge⸗ und Verbrauch zu einer ähn⸗ erläßt Methan der belgiſchen Landes ⸗ verleidigung Die neue Militärvorlage. Brüſſel, 29. Okt. den jetzt weitere Einzelheiten bekannt. der Auf aktiven Dienſtzeit. ſchuß ausgearbeitet wurden, 1 fanterie⸗ und die Radfahrerabtei⸗ ungen eine Dienſtzeit von 18 Monaten, für foberſt Göri eee die anderen Formationen eine ſolche den ſich an die deutſchen Hausfrauen, denen r„ Mistahe] von 12 Monaten vorgeſehen. Ferner ſoll das bei der Ueberbrückung von Verſorgungsſchwie⸗ Willens 1 unter dem Befehl höchſten Miliskontingent, das augenblicklich eine Soll⸗ rigkeiten die bedeutendſte Aufgabe zufällt. ſche fsarbeit Krafteinſatzes ſlirbende Semen ſtärke von 44 000 Mann bat. deſſen Iſtſtärke je⸗ Wenn jede Hausfrau mithilft, das zu verwen⸗ Volſsgenoſſen 1 1 doch infolge des alljährlichen Ausfalls niemals den, was der Tag bringt, werden wir auch wirtſchaft zur vorbehaltloſen und bektranens mehr als 41000 Mann betragen hat, in der eiſe erhöht werden, daß der alljährliche Aus⸗ 1 fall ausgeglichen wird. Schließlich ſollen alle ſchaftsleiſtung aufgerufen vor- 1 der aktiven und paſſiven Verteidigung tſche Kaufmann iſt zu geſtaltenden Verbrauch fetz zufallen wird. der Siegerſtaaten geſprochen. und gegenüber den inneren und Görings in England Die geſtrige Rede Gö⸗ ſehr ſtart beachtet und in lan⸗ wiedergegeben. Die Blätter Kolonialfrage rſchreibt ſeine Meldung:„Ge⸗ und das britiſche Weltreich“. rklärt, wenn Deutſchland nur an die nicht über einen Rohſtoff⸗ ſchreibt, Göring habe einen Appell an die ganze deutſche mit ihm an ſeiner neuen r habe nichts Neues über den erwarteten Opfer geſagt und feindſeligen, verſtändnisloſen Wel' geſtützt. meldet, die Rede Görings von humorvollem geſunden und fanatiſchem National- Rieſenverſammlungen, ein men. reicht, Sie mar⸗ und Sie marſchierte mit[ worden. Nie hat tion erlebt. Nie Ende ſteht das zur Volksgemein erkennt, daß ſie e nimmer Aber ſie Sehnſucht zur R im bis endlich und der Sieg errungen 1255 N eine es. Und weil wir Dr. wal⸗ at ſeinen Mann geſtanden die Zentrale * bens und die voll Dankbarkeit 11 Dr. Goebbels nach Berlin ſandte. um wie nahe wir der blutigen Revolution gewe⸗ bie Reich shanpiſadt für Adolf tler zu er⸗ 4 ſen ſind und welch ein grauſiges Schickſal un⸗ I die fü obern. Wie es geſchah— es wird ja heute in ſerm Deutſchland zugedacht geweſen war. Gott ſpiel wollen wir mancher Rede und in manchem Artikel darſ⸗ ber berichtet, und Dr. Goebbels hat es geſtern ſelber in einem Rückblick auf jene Zeit ge⸗ ſchildert, wie ausſichtslos das Metornehmen ſchien und welche Opfer es koſtete, es durch⸗ zuführen. Das war ein Vorſtoß in die rote⸗ ſtenHäuſerviertel, in die gefährlichſten Zentralen hat es gnädig von uns abgewendet und die Männer geſtärkt, die er dazu brauchen konnte Nicht mit blutigen Waffen iſt der Sieg errun⸗ gen worden, ſondern mit dem feſten Glauben an Deutſchland und an die neue Aufgabe des Deutſchen. Nicht mit Haß iſt gekämpet wor⸗ den, ſondern es war ein Werben wiſſen nun, durchführt und und vorgekämpft daß wir auch den um die und dieſes Vertra Deutſchen geweſen. Sie ſind gekommen, und das neue Deutſchland hat ſie alle aufgenom⸗ Es hat allen Gegnern die Hände die ehrlich an der neuen Aufgabe mit⸗ zuwirken bereit waren. zug geführt worden, beit und zur Mithilfe iſt für alle freigemacht um die Herzen geworben worden. rungen haben und daß in ihr allein deutſche Und in vier Jahren— was iſt in ihnen ge⸗ ſchehen? Davon hat Miniſterpräſident Göring vorgeſtern zu uns geſprochen. Der erſte Vier⸗ jahresplan des Führers, bracht? Die Verzweiflung Deutſchen ausgeriſſen worden, tiſch ſind wir wieder ein Volt n das gar nicht aufzuzählen, was in dieſen vier Jahren geſchehen ſſt, i den Kampf zu würdigen, den der F das deutſche Volk, den zerlin geführt hat. Wir beugen uns vor der Größe und der Glaubenskraft dieſer Män⸗ ner, die in dieſen zehn gerungen haben, und wir verſtehen es, da ſolch ein Kampf die volle land erforderte, den ganzen Einſatz des Le⸗ ganze Liebe. Das würdigen wir in vollem Maße an neuen Deutſchlands, Laſzt uns allezeit der Männer würdig ſein, r uns gekämpft haben. An ihrem Bei⸗ wie man einen Vierjahresplan vollendet: es iſt uns vorgelebt reich beenden weren. Der Mitkämpfer ſind uns Bürgen diefes Glaubens ge⸗ Es iſt kein Rachefeld⸗ ſondern der Weg zur Ar⸗ die Welt eine ſolche Revolu⸗ iſt anſtändiger und ehrlicher Und am Ergebnis, daß ein Volk ſich ſchaft zuſammenfindet und 8 geweſen iſt, um die wir ge⸗ uhe kommen konnte. was hat ex uns ge⸗ und die Not haben und innenpoli⸗ und außenpoli⸗ Großmacht geworden. Wir es nun wiſſen, verſtehen wir ührer um Dr. Goebbels um den Jahren um den Si Hingabe an Deutſch⸗ jedem Geburtstag des und wir tun es heute und Liebe. uns aufrichten. Denn wir worden. Wir glauben nun, neuen Vierjahresplan ſieg⸗ Führer und ſeine uens. N ſich Verantwortung bewußt, die er im Rahmen des zweiten Vierjahresplanes z übernehmen hat. 1 nen! Er wird alle Kräfte daran ſetzen, die wichti ge und ſchwierige Aufgabe zu Zuſam⸗ ft wird er Preiſe ge⸗ ich den an die Arbeit zu gehen!“ Rede Görings pfluſtigen Rede Görings hebt in einer eigenen Wie⸗ ede Görings den ſtarken Opti⸗ mismus und den überaus energiſchen o zuſammengefaßt werden. daß eine ſtändige Deckung der Grenzen geſichert wird. Die Militärvorlage geht von der Annahme eines ohne vorherige Kriegserklä⸗ rung plötzlich erfolgenden Angriffes auf Bel⸗ 1 125 8 g; ien aus, deſſen Abwehr die Landesverteidigung Vorräte zuzu⸗ erfüllen, die ihm mit der Verpflichtun zur 9 6 g die in den gemüſearmen Wintermona⸗ volkswirtſchaftlich richtigen, genen und 1 r 14 Art 3 abwechſelungsreich ge⸗ billigen Gütervermittlung zwiſchen einer plan⸗ ür d 7* nich 8 Feſtſteli 508 Im Herbſt und Winter iſt der Kohl] voll auszurichtenden Gütererzeugung und] weiſt darauf hin, daß nach den Feſtſtellungen t des gemiſchten Militärausſchuſſes, deſſen Arbei⸗ ten bekanntlich die Hauptgrundlage für die neuen Militärgeſetze bilden, das Proulem der ſtändigen Grenzdeckung ſich infolge des lech⸗ niſchen Fortſchrittes, namentlich der Motorifie⸗ rung in den letzten Jahren in entſcheidender Weiſe verändert haben. Die Gefahr eines un⸗ erwarteten Einfalls ſtelle ſich heute unter einem ganz anderen militäriſchen und techniſchen Ge⸗ ſichtspunkt dar, als bei der Militärreſorm im Jahre 1928. Die Wirkſamkeit einer ſtändigen Grenzdeckung erfordere die Zuſammenfaſſung aller aktiven und paſſiven Verteidigungsmittel. Das wirkſamſte Mittel der paſſiven Vertei⸗ digung ſei die Durchführung von Zer⸗ ſtörungen. Deshalb ſei es notwendig, wäh⸗ rend des ganzen Jahres in den techniſchen Ein⸗ heiten ausreichend ausgebildete Mannſchaften ſtändig unter Waffen zu halten. it der neuen Militärvorlage ſoll das Ziel erreicht werden, Belgien vor den Kata⸗ ſtrophen zu ſchützen, die ein neuer Krieg, in den Belgien trotz ſeiner Unabhängigkeits⸗ politik verwickelt werden könnte, mit ſich brin⸗ gen würde. Hierzu wird es, wie in der Be⸗ gründung der Geſetzentwürfe hervorgehoben wird, für notwendig erachtet, die Landesvertei⸗ digung ſo zu geſtalten, daß jede Macht, die ver⸗ ſuchen würde, Belgien zu überfallen, ich von vornherein darüber klar iſt, daß die Verwirk⸗ lichung dieſer Abſicht mehr Nachteile und Ge⸗ fahren als Vorteile mit ſich bringen würde. Joſef Bagner Reichs⸗ kommiſſar für die Preisbildung Berlin, 29. Oktober. Der Führer und Reichskanzler hat auf Grund des Geſetzes des Vierjahresplanes— Beſtellung eines Reichskommiſſars für die Preisbildung vom 29. Oktober 1936— den Oberpräſidenten und Gauleiter der NSDAP., Preußiſchen Staats⸗ rat Joſef Wagner, zum Reichskommiſſar für die Preisbildung ernannt mit der Maß⸗ gabe, daß er ſein'e bisherigen Aemter behält. drei Verhaftungen im Marſeiller Munikionsdiebſtahl Paris, 29. Oktober. Im weiteren Verfolg des Munitionsdiebſtahls in der ſüdfranzöſiſch. Kaſerne Aix⸗en⸗Provence wurden drei Ver⸗ haftungen in Marſeille vorgenommen. Darunter befinden ſich z wei Spanier, ein Taxichauffeur und ein Architekt. beide aus Barcelona. Letzterer war erſt am Mittwoch im Flugzeug aus Spanien wieder in Marſeil⸗ le eingetroffen. Schließlich wurde noch der Nachtwächter der Großgaragen der Marſeiller Chauffeurgewerkſchaft verhaftet, der an dem Diebſtahl ebenfalls beteiligt geweſen ſein und den Laſtkraftwagen für den Munitionstrans⸗ port„beſorgt“ haben ſoll. Wie verlautet, ſollen die Patronen je Stück mit 1,75 Fr. bezahlt worden ſein. Die Unter⸗ ſuchung erſtreckt ſich nun auf die Beziehungen der beiden Spanier zu Anhängern der links⸗ extremiſtiſchen Parteien in Marſeille. Flojadonowilſch in Ankara Zweiſtündige Konferenz mit dem türkiſchen Staatspräſidenten. Ankara, 29. Okt. Der jugoſlawiſche Mini⸗ ſterpräſident und Außenminiſter Stojadi⸗ nowitſch traf am Mittwoch vormittag in Ankara ein. Er beſuchte den türkiſchen Mi⸗ niſterpräſidenten und den Außenminiſter une wurde ſodann vom Staatspräſidenten in Audienz empfangen. An die Audienz ſchloß ſich eine zweiſtündige Ausſprache mit dem Staatspräſidenten in Anweſenheit des türki⸗ ſchen Außenminiſters. Die gefamte türkis Preſſe betont anläßlich des Beſuchs die Feſtig⸗ keit der türkiſch⸗jugoflatviſchen Freundſchaft. das Ende des berſten Lopez 88. Paris, 29 Okt. Am Mittwoch ſpät abends verbreitete der Sender La Coruna eine Meldung. daß der Oberbefehlshaber der Roten in Madrid Oberſtleutnant Lopez getötet worden ſei. Die Roten führen den Tod Lopez auf unvorſichtiges Hantieren mit ſeinem Dienſt⸗ revolver zurück. Die Nationaliſten nehmen je⸗ doch an, daß Lopez von ſeinen eigenen Leuten, Anarchiſten und Kommuniſten, erſchoſſen —8. worden ſei. Ueber die Militärvor⸗ lage, die in der kommenden Woche in der Kam⸗ mer in öffentlicher Sitzung behandelt wird, 1 8 Kernſtück der Vorlage iſt die Neure gelung Grund der Vorſchläge, die im gemiſchten Militäraus⸗ iſt für die In⸗ 89 8 lin det, ſchen Ni beiden 0 die de! gs al, buebch 2. Ol eich Mir il ian, dal 0 Goebl Rehn Ian If Nn, lichte! Moenbe Saen at ib der Feen 8 n in Ahne af I Gau en ich dez Min ein. Nur den Glüt des Dolt Kanpfge Spandau len det Mugen fie Dan Chen; Miniter berant N Intet tung bpielte. führend 22 als geg Dienſtg cuſgeſte Wolf f . Anh aserklz, 05 auf Bel: dettebizung icht dez bel en is. Man eellunger eſſen hei: ür die tollem der es le Motori uchedender t eines un⸗ inet ien hricder Ges eſorm im r Mndigen nmenſaflung zungsnittel. ben Verte, 91 det endig wah, ichen Ei, lannſchaſten f das Ziel U Kata⸗ fuer Krieg däggigkeitz, ch brin⸗ der Be⸗ orgehoben desbettei⸗ b, die der⸗ i, ſch von e Letuirl⸗ e und Ge⸗ würde. Ing ihtet und Geſetzes g eines ung bom ten und Staats ommiſſat et Maß⸗ lemtet eller Verjolg amzöſich rei Ver⸗ nommen. iet en de aus Mittvoch Matſeil⸗ loch der arſeil an de. d Itück Unter⸗ ungen links⸗ 8s Berlin, 29. Okt. Der Gau Groß⸗Ber⸗ lin der NSDAP. und die Hauptſtadt des Deut⸗ ſchen Reiches begehen am Donnerstag und den beiden folgenden Tagen in würdigem Rahmen die zehnjährige Wiederkehr des Ta⸗ ges an dem der Führer den Pg. Dr. Joſef Goebbels als Gauleiter nach Berlin berief. Am 29. Oktober 1926 wurde damit die kampfreiche Geſchichte der NSDAP. in Berlin begründet. Wir im Gau Heſſen⸗Naſſau erinnern uns da⸗ ran, daß unſer Gau der erſte war, der Dr. S A.⸗Denkmal in der Reichskanzlei. Goebbels aus ſeiner Tätigkeit in Elberfeld als Redner anforderte. So ſprach Dr. Goebbels bereits zu den Dezemberwahlen im Jahre 1924 in Frankfurt a. M. in der Liederhalle. Seine nächſte Rede hielt er in Frankfurt a. M. im November 1927. Schon am Morgen herrſchte am Wilhelmplatz und den umliegenden Straßen reges Leben. Gegen 8 Uhr ſammelten ſich die erſten Berliner an, um dem Gauleiter ihre herzliche Anteil⸗ nahme an ſeinem Ehrentage und am Jubiläum des Gaues Groß⸗Berlin zu bekunden. Sie tru⸗ gen ſich in großen Scharen in die im Vorraum des Miniſteriums liegenden Gratulationsliſten ein. Man ſah ſchon unter den erſten Eintragun⸗ gen Glückwünſche aus der weſtdeutſchen Heimat des Doktors; man ſah Glückwünſche von alten Kampfgefährten, von alten Parteigenoſſen aus Spandau und Teltow, den erſten Außenbezir⸗ ken der Bewegung. Glückwünſche von Ange⸗ hörigen des BDM. und der J., die ſchon am frühen Morgen die Erſten ſein wollten. Den Reigen der Konzertdarbietungen, die zu Ehren des Geburtstages des Gauleiters Reichs⸗ miniſters Dr. Goebbels auf dem Wilhelmplatz veranſtaltet wurden, eröffnete der Mufikzug des Gebietes Berlin der 58. unter Bannführer Schumann, der zur Einlei⸗ tung das Geburtstagsſtändchen von Kühne ſpielte. Inzwiſchen vollzog ſich die Anfahrt der führenden Männer der Bewegung und ihrer Gliederungen. Brauſende Heilrufe erklangen. als gegen 10 Uhr Dr. Goebbels an ſeinem Dienſtgebäude vorfuhr und die Front der dort aufgeſtellten Ehrenkompanie der Leibſtandarte Adolf Hitler abſchritt. Göring und Stabschef Lutze gratulieren Nachdem ſchon am Vormittag die Reichslei⸗ ter Dr. Ley und Amann und mehrere Gau⸗ leiter Reichsminiſter Dr. Goebbels perſönlich, faſt alle übrigen Reichsleiter und Gauleiter telegraphiſch ihre Glückwünſche ausgeſprochen hatten, erſchien gegen 1 Uhr Miniſterpräſident Generaloberſt Göring perſönlich im Reichs⸗ miniſterium für Volksaufklärung und Propa⸗ anda, um ſeinem alten Kampfkameraden und auleiter Dr. Goebbels ſeiner herzlichen Glück⸗ wünſche zum Ausdruck zu bringen. Kurz da⸗ rauf kam Stabschef Lutze, um im Namen der geſamten SA. dem Reichspropagandaleiter und Gauleiter zu gratulieren. Miniſterpräſi⸗ den Göring, der längere Zeit unter den an⸗ weſenden Gäſten in den Feſträumen des Pro⸗ pagandaminiſteriums verweilte, war von Staatsſekretär Körner begleitet. 28 alten Berliner Parleigenoſſen das Goldene Erinnerungsabzeichen Als erſte offizielle Gratulanten empfing Gauleiter Dr. Goebbels am Donnerstagvor⸗ mittag in ſeinem Arbeitszimmer im Reichsmi⸗ niſterium für Propaganda und Volksaufklä⸗ rung 28 alte Parteigenoſſen, denen er im Ge⸗ denken an die gemeinſam erlebte zehnjährige eit des Kampfes in Berlin ein goldenes Er⸗ innerungsabzeichen überreichte. Nachdem Dr. Goebbels dem erſten Führer der SA, aus der Zeit vor 1923, den Pg. Hermann Göring, bereits am Mittwochabend im Sportpalaſt die⸗ ſes goldene Erinnerungszeichen übergeben hatte, wurden nun auch die übrigen alten Ber⸗ liner Parteigenoſſen damit ausgezeichnet. Wie die vielen alten Getreuen trug auch Gauleiter Dr. Goebbels das Goldene Ehrenab⸗ zeichen des Gaues Groß Berlin, das in künſt⸗ leriſch feiner und wertvoller Ausführung das von einem Eichenblatt umkränzte Hoheitsabzei⸗ chen darſtellt. Es waren Augenblicke der Beſinnung auf die gemeinſam erlebte zehnjährige Kampfzeit, die Jehn Jahre Kampf um Berlin Ein Rückblick auf das Ringen des Gaues Groß-Berlin der 18d Ap Dr. Goebbels für ſeine älteſten Mitſtreiter in dieſer Stunde noch einmal im Geiſte vorüber⸗ ziehen ließ. Dr. Goebbels gab dieſer Stim⸗ mung in einer Ausſprache Ausdruck und über⸗ reichte jedem einzelnen ſeiner alten Mitkämp⸗ fer, die hier in den ſchwarzen, braunen und erdbraunen Uniformen der nationalſozialiſti⸗ ſchen Gliederungen und des Arbeitsdienſtes angetreten waren und heute noch ſo wie da⸗ mals die alte Garde von Groß-Berlin verkör⸗ pern, das goldene Erinnerungszeichen und drückte jedem einzelnen von ihnen die Hand. Glückwünſche der Gauleilung und des Miniſteriums Berlin, 29. Okt. Im Anſchluß an die Auszeichnung der 30 alten Berliner Parteige⸗ noſſen nahm Gauleiter Dr. Goebbels die Glückwünſche der Gauleitung Groß-Berlin, des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, der Reichskulturkammer und der hohen Partei⸗ und Staatsſtellen zum Gau⸗ jubiläum und zu ſeinem Geburtstag entgegen. Die Vertreter dieſer Dienſtſtellen hatten ſich unter Führung des ſtellvertretenden Gauleiters Görlitzer und des Staatsſekretärs Funk im Feſtſaal des Reichsminiſteriums für Volks⸗ aufklärung und Propaganda verſammelt. Als der Gauleiter, gefolgt von den 30 alten Par⸗ teigenoſſen und dem Goldenen Erinnerungs⸗ zeichen des Gaues Groß-Berlin, den Saal be⸗ trat, entboten ihm die Gratulanten den Deutſchen Gruß. Der ſtellvertretende Gauleiter Staatsrat Görlitzer begrüßte Dr. Goebbels mit einer Anſprache, in der er ſchilderte, wie Dr. Gohebbels das rote Berlin eroberte und wie er immer an der Spitze marſchierte.„Ich ſpreche im Namen aller, wenn ich Ihnen Dank ſage für alle Laſt Sorge und Arbeit, für alle übermenſchliche Mühe und Plage, die Sie auf ſich nahmen,— immer zuerſt auf ſich nahmen— um die rote Hauptſtadt des Reiches dem Führer zu er⸗ obern. Und nicht zuletzt danken wir Ihnen, daß Sie uns auch in Ihrem hohen Reichsamt blie⸗ ben, was Sie vorher waren: der treuſorgende Gauleiter und der alte gute Kamerad und Vorkämpfer, eben unſer Doktor! Wir danken Ihnen für zehn Jahre ſchwerſten Kampfes in Berlin— ſchwer und inhaltsreich, wie ſonſt wohl 50 Jahre— und treten mit Ihnen an den Marſch in das zweite Jahrzehnt— komme, was kommen mag!“ Gauleiter Dr. Goebbels über die Jahre des Kampfes Sichtlich ergriffen von dem erneuten Treue⸗ bekenntnis ſeines alten Gaues, ergriff darauf Gauleiter Dr. Goebbels das Wort. Er verlas einen Brief, den einer der alten 30 Partei⸗ genoſſen, die er ſoeben mit dem goldenen Ehrenzeichen ausgezeichnet hatte, ihm dabei übergab. Der Brief ſtammt aus dem Auguſt des Jahres 1926 und lautet wie folgt: „Sehr geehrter Herr Hitler! In der am 30. 8. 1926 von Pg. Kretzſchmann einberufe⸗ nen Verſammlung der alten National⸗ ſozialiſten Berlins wurde der einſtimmige Beſchluß gefaßt, Sie um ſchnellſte Klärung der Gauleiterfrage von Groß⸗Berlin zu er⸗ ſuchen und Pg. Dr. Goebbels zur Klärung der Lage hierher zu bitten.“ Gauleiter Dr. Goebbels fuhr dann fort: Dieſer Brief wurde zwei Mogate, bevor ich nach hier kommen durfte, an den Führer ge⸗ ſandt. Ich fand dann Verhältniſſe vor, die wert waren, daß ſie geklärt wurden. Viele Hunderte hatten damals ſchon in Berlin für die Wiederaufrichtung des deutſchen Volkes in der jungen Bewegung gekämpft. Aber die⸗ ſem Kampf fehlten der einheitliche Zug, das Programm und das klar umriſſene Ziel. Sie ſtellten ſich damals mir zur Verfügung. Als wir den Kampf damals um die 4 Millionen⸗-Stadt aufnahmen, konnten wir in keiner Beziehung auch nur die geringſte Chan⸗ ce für uns aufweiſen. Wir mußten uns im Gegenteil ſagen, wenn wir ganz nüchtern die Dinge gegeneinander abwägen, daß dieſes Beginnen ein ganz fruchtloſes, um nicht zu ſagen wahnſinniges ſei. Uns ſtand gegenüber die Großmacht Preſſe, der Rundfunk, das Geld. die überwiegende Mehrheit der Par⸗ teien, die Gewerkſchaften, die Demokratie, die Intellektuelien. Auf unſerer Seite aber ſtand nichts weiter, als eine Handvoll Iden liſten Ich glaube, auch ich hätte dieſes Wagnis nicht unternommen, wenn ich ganz allein geweſen wäre. Daß ich es auf mich genommen habe, iſt nur der Tatſache zu verdanken, daß ſich 10 Jahre Kampf um Berlin Hätte man dieſen Weg eingeſchlagen, ſo hätte man die Eroberung der Stadt mit Hundert⸗ tauſenden von Toten bezahlen müſſen. Was das heißt, eine Hauptſtadt mit Ka⸗ nonen zu nehmen, das ſehen wir in Spanien. Wir haben uns vielmehr geſagt: Auch die Menſchen, die in Berlin wohnen, haben Ver⸗ ſtand und Idealismus. Man müſſe ſie nur bei der richtigen Seite zu faſſen verſtehen. Und das allerdings haben wir getan. Gauleiter Dr. Goebbels führte ſeinen alten Kameraden noch einmal die Zeit des Kamp⸗ fes vor Augen, da ſie verleumdet und ange⸗ griffen wurden von einer jüdiſchen Aſphalt⸗ preſſe, da die Polizei Schikanen über Schika⸗ nen über ſie verhängte, und ſie ſich mit ihrer letzten Energie durchbeißen mußten. Wir ſind geraden Weges und unbeirrt unſe⸗ re Bahn weitergegangen und haben Stück um Stück in dieſer Hochburg des Marxismus den roten Widerſtand gebrochen. Wenn wir in die⸗ ſer Zeit ausgehalten haben, trotz Terror und Verbot, ſo nur deshalb, weil wir die feſte Ueberzeugung hatten, es muß gelingen, weil wir es wollen! Ich habe es in dieſen 10 Jahren immer abgelehnt, eine gemeinſame Geburtstagsfeier zu begehen, in dieſem Jahre wollte ich mich jedoch dem nicht entziehen. Doch muß nicht ich gefeiert werden, ſondern Sie alle ſollen ge⸗ feiert werden. Es ſoll die Arbeit gefeiert wer⸗ den, an die wir die beſten Jahre unſeres Lebens hingegeben haben, für die wir Gefah⸗ ren und Todesangſt auf uns genommen ha⸗ Ein Bild aus der Zeit des Uniformverbotes: SA. und SS ohne Uniform marſchierten ein⸗ heitlich in weißen Hemden mit dem dunklen Schlips und warben für Adolf Sitler. vom erſten Tage an. da ich nach Berlin kam. ein paar hundert Menſchen mir zur Verfü⸗ gung ſtellten, die bereit waren, mit mir durch Dick und Dünn zu gehen. Wer zu uns kam, mußte ſich von vorn⸗ herein darüber klar ſein, daß in un⸗ ſeren Reihen nur Opfer und Sorgen, Ge⸗ fahr und Schikanen ihn erwarteten. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat da⸗ mals dieſen Kampf auf ſich genommen, und es iſt ihr damals nichts erſpart geblieben. Wenn wir damals trotzdem durchhielten, ſo aus der Ueberzeugung heraus, daß, wenn wir die Fahne ſinken ließen, niemand mehr Deutſchland von dem Chaos des Bolſchewis⸗ mus retten könnte. Es gab damals auch Men⸗ ſchen, die den Standpunkt vertraten, es habe keinen Zweck, in Berlin zu kämpfen, Berlin müſſe zerniert und von außen eingenommen werden. Wir haben uns dagegen gewehrt. Trauerfeier für Maikowsky. Photo: Bildarchiv der W. Z. (Scherl Bilderdienſt, K.) ben, deretwegen viele unſere Mütter Frauen geweint und ſich geſorgt haben. Dieſe zehn Jahre haben wir nicht um⸗ ſonſt gelebt! Während die übrige Welt in Genuß und Irrtum verſank, haben wir für ein Ideal gekämpft und dieſes Ideal zu einem herrlichen Sieg geführt. Was wir in unſeren kühnſten Träumen nicht zu hoffen gewagt haben, iſt Wirklichkeit ge⸗ worden. Eine rotSta dt iſt wieder deutſch ge⸗ worden! Mit Recht iſt Berlin heute wieder die Hauptſtadt unſeres Reiches! In dieſem Sinne grüße ich Sie, meine Kameraden, und danke Ihnen aus ganzem Herzen, die Sie mir in dieſen Jahren geholfen haben, für die Sorge und den Idealismus, für die Liebe und die Kameradſchaft. Sie haben mir dieſe zehn Jahre, ſo ſchwer ſie auch ſein mochten, zu den ſchönſten meines Lebens gemacht. Dafür möchte ich Ihnen allen danken und möchte Sie aufs Neue verpflichten auf unſer gemein⸗ ſames Ideal, auf unſere Bewegung und un⸗ ſeren Führer, der mich damals mit dieſer gro⸗ ßen Aufgabe betraute.“ Gauleiter Dr. Goebbels ſchloß ſeine Anſpra⸗ che mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer, in das die Verſammelten mit dem in⸗ neren Gelöbnis einſtimmten, auch weiter wie in den vergangenen 10 Jahren ihre Pflicht im Dienſte der Bewegung zu erfüllen. Vorbeimarſch vor Dr. Goebbels im Luflgarlen Berlin, 29. Okt. Schon in der achten Abendſtunde ſammeln ſich Tauſende im Luſt⸗ garten, der traditionellen Kampfſtätte der Partei, um dem Vorbeimarſch der Parteiforma⸗ tionen der Berliner Bewegung an ihrem Gau⸗ leiter beizuwohnen. Kopf an Kopf ſtehen ſie wie früher. Unwillkürlich ſchweifen die Gedan⸗ ken in die Kampfjabre zurück. Zwiſchen den vielen Lampenreihen der„Linden“ wälzt ſich die Flammenſchlange der brennenden Fackeln heran. Punkt 21 Uhr erreicht die Spitze des Fackelzugs die Schloßbrücke; kurz darauf ſchwenkt die Kapelle der SA⸗Gruppe Berlin⸗ Brandenburg dem Podium gegenüber ein. Grüßend hebt der Gauleiter Dr. Goebbels die Hand. Ueber 1000 Fahnen grüßt der Gauleiter: manches Fahnentuch iſt in den Kämpfen eines Jahrzehnts zerſchliſſen und fahl geworden. Jubel brauſt auf, als die Träger des Gol⸗ denen Ehrenzeichens erſcheinen. Obergruppen⸗ fübrer Daluege führt ſie. Er meldet dem Gauleiter die 750 alten Marſchierer, an ihrer und FT e. 3 N 5 3 ee 8 ä 11 4 1 1 1 ——— A — —— — ——— —— . S ——— — . 2 . 95 10 715 N —. TTT 3 e S 2 . S 8 8 r . r r ä —— —— CC. ²⁵· a a * Bühnenkünſtler zuweiſen. Spitze die 28 Träger des Goldenen Erinne⸗ kungszeichens. Dann hallt der Lustgarten vom Gleichſchritt der Kolonnen wider Mit blitzen⸗ den Augen ziehen ſie mit brennenden Fackeln in den Fäuſten am Gauleiter vorüber. Faſt zwei Stunden lang ſteht Dr. Goebbels mit erhobener Rechten und nimmt den Vorbeimarſch der Ber⸗ liner Formationen ab die mit dieſer Ehrung dem Eroberer Berlins ihren Dank abſtatten wollen. Gauleiter Dr. Goebbels fährt dann in ſeine Wohnung zurück, begleitet von brauſenden Heilrufen. „Den Schluß dieſes Vorbeimarſches an partei⸗ hiſtoriſcher Stätte bildeten wie immer die Schutzſtaffeln. Als letzte Einheit marſchierten zwei Kompagnien der Leibſtan⸗ darte„Adolf Hitler“ an Gauleiter Dr. Goebbels vorbei. Nach Beendigung des Fackelzuges aber wandten ſich die Tauſende aus dem Luſtgarten noch einmal Dr. Goebbels, dem ſie während des Vorbeimarſches ſchon wie⸗ derholt durch ihre Zurufe im Sprechchor„Wir gratulieren“ ihre Verbundenheit zum Ausdruck gebracht hatten. der Ausklang des Tages: Den feierlichen Ausklang des denkwürdigen Tages, der vom frühen Morgen ab dem all⸗ verehrten Gauleiter, dem Mann ſelbſt, aber auch ſeinem Werk gewidmet war, bildete zu mitternächtlicher Stunde der S A.⸗Ruf, der Dr. Goebhels vor ſeiner Wohnung in der Hermann⸗Göring⸗Straße als letzte Geburts⸗ tagsehrung dargebracht wurde. Kaum hatten die letzten Fackelträger auf ihrem Weg zum Luſtgarten das Brandenbur⸗ ger Tor durchſchritten, da ſtrömten ſchon die Schauluſtigen von der Charlottenburger Chauſſee und von den„Linden“ her in dichten Scharen herüber zum Schauplatz dieſer ab⸗ ſchließenden Feier. Viele Tauſende drängten ſich hinter den Abſperrungen. Mit klingendem Spiel zogen die 250 Muſi⸗ ker und die 50 Spielleute der Brigaden 29 und 30 und zwei Ehrenſtürme der SA. von je 150 Mann für den geſanglichen Teil des SA.⸗ Rufs auf dem breiten Fahrdamm zwiſchen dem Tiergarten und der Wohnung des Mini⸗ ſters auf, rings umgeben von Sturmfahnen flankierte Standarten. Beim Fockelſchein ein maleriſches Bild. Die Muſik ſetzte ein mit dem Kreuzritter⸗Fanfarenmarſch. Ein altes Kampf⸗ lied, dann klingt Ernſt Moritz Arndts Frei⸗ heitsgeſang auf„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ“ Die Ehrenſtürme ſingen unter gedämpf⸗ ter Muſikbegleitung alte, liebe Kampflieder, die in die aufrüttelnden Klänge des Lieds „Deutſchland erwache!“ ausklingen. Trommel⸗ wirbel leitet über zum Lied vom guten Kame⸗ raden. Die Standarten und Fahnen ſenken ſich, die Arme heben ſich zum Gruß. Wer hätte nicht in dieſen ergreifenden Augenblicken des Opfertodes der 40 Männer des Gaues gedacht, derer, die im Geiſt mitmarſchieren, die unter uns ſind und unter uns bleiben! Der Parademarſch der„langen Kerls“ ſchließt ſich an. Wieder ein kurzer Trommelwirbel— das Lied der Deutſchen, das Lied Horſt Weſſels. „Durch Groß-Berlin marſchieren wir“, ſchließt der SA.⸗Ruf. Leiſer und leiſer wird das Lied. Die Menge ſingt noch ein Weilchen mit, dann aber will ſie noch einmal den Er⸗ oberer Berlins ſehen. Bald tritt auch Dr. Goebbels noch einmal ans Fenſter, und Heil⸗ rufe grüßen ihn laut in ſtiller Nacht. Empfang der Spißen des deulſchen Kulkurlebens bei Reichsminiſter Dr. Goebbels Berlin, 29. Okt. Um 11.30 Uhr empfing Reichsminiſter Dr. Goebbels die Spitzen des deutſchen Kulturlebens im Thronſaal des Propagandaminiſteriums. Der Vizepräſident der Reichstheaterkammer, Gene⸗ ralintendant Klöpfer ſprach dem Reichs⸗ miniſter den Dank der Schauſpieler mit fol⸗ genden Worten aus: „Hochverehrter, lieber Herr Reichsminiſter! An dieſem Tage, der für das deutſche Kul⸗ turleben und die deutſche Theaterwelt ein Feiertag iſt, 11 ich die Ehre, Ihnen im Na⸗ men der deutſchen Schauſpielerſchaft die aller⸗ herzlichſten Glückwünſche auszuſprechen. Wir Schauspieler ſind von tiefem Dank er⸗ füllt, daß Sie neben Ihrer raſtloſen Tätigkeit im Dienſte des Vaterlandes noch die hohe Auf⸗ gabe erfüllen, dem deutſchen Bühnenſchaffenden den Weg zu weiſen und dieſen Weg ſchirmen und ſchützen. „Wir wiſſen uns eins mit der geſamten deut⸗ 5 en Schauſpielerſchaft, wenn wir heute, am 9. Oktober, aus den Mitteln der Genoſſen⸗ ſchaft einer Dr. Joſeph⸗Goebbels⸗Stiftung einen Vermögenswert im Betrage von 200 000 RM. zugunſten alter, nicht mehr berufsfähiger N Die Ausführungs⸗ beſtimmungen über die Verwendung der Stif⸗ tung ſind dem Herrn Reichsminiſter anheim⸗ geſtellt. Ich bitte Sie, Herr Reichsminiſter, dieſem Beſchluß Ihre Zuſtimmung zu erteilen und dieſe Stiftung, die aus dankbaren und treuen Herzen kommt, als Geburtstagsgabe der deut⸗ ſchen Schauſpieler entgegenzunehmen.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach in einer launigen Anſprache den Künſtlern ſeinen Dank aus für die Anregung und Entſpannung, die ſie dem ganzen ſchaffenden Volk im Verlaufe der Jahre gewährt haben. Er gab ſeinemWunſche Ausdruck, daß auch die Kunſt einer großen Zu⸗ kunft und Blüte entgegengehen möge, ent⸗ ſprechend der politiſchen Blüte, die der Führer unſerem Reich geſchenkt habe. Immer habe— ſo ſagte der Miniſter— die Sorge für die alternden, nicht mehr arbeitsfähigen Künſtler ihn beſchäftigt. Er habe ſich entſchloſſen, dieſer Sorge durch eine entſcheidende Tat Ausdruck zu geben. Dr. Goebbels übergab mit dieſen Wor⸗ ten dem Generalintendanten Klöpfer eine Ur⸗ kunde über die Errichtung einer Spende„Künſt⸗ lerdank“, ar, die zwei Millionen Mk. für die deutſchen Künſtler zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Zu Treuhändern für die Durchführung der Spende beſtelle ich: 1. Für die Bühnenkünſtler: den Vize⸗ präſidenten der Reichstheaterkammer und Ge⸗ neralintendanten Eugen Klöpfer, der ſei⸗ nen Auftrag unter Heranziehung des General⸗ intendanten Wilhelm Rode und des Staats⸗ ſchauſpielers Lothar Müthel erledigen ſoll; 2. für die Filmſchaffenden: den Re⸗ giſſeur und Präſtdialrat der Reichsfilmkammer Karl Froelich, der unter Heranziehung der Schauſpieler Theodor Loos und Rudolf Klein⸗Rogge tätig ſein ſoll: 3. für die Muſikſchaffenden: den Prä⸗ ſidenten der Reichsmuſikkammer Profeſſor Dr. Peter Raabe, der unter a ugs von Profeſſor Bruno Kittel und Hugo Raſch arbeiten ſoll; 4. für die bildenden Künſtler: den Vizepräſidenten der Reichskammer der bilden⸗ den Künſte Profeſſor Ziegler⸗ München, der ſeinen Auftrag unter Heranziehung des Architekten Profeſſor Gall und des Reichs⸗ beauftragten für die künſtleriſche Formgebung Hanns Schweitzer ausführen ſoll. Zum ehrenamtlichen Geſchäftsführer der Spende„Künſtlerdank“ beſtelle ich den Miniſte⸗ rialrat im Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda Dr. Ott. Generalintendant Klöpfer nahm die Ur⸗ kunde mit tief bewegten Worten des Dankes der geſamten Künſtlerſchaft in Empfang. Im Anſchluß daran übergab Generalinten⸗ dant Rohde vom Deutſchen Opernhaus dem Miniſter eine Spende von 10 000 Mk., die das Deutſche Opernhaus für das Winterhilfs⸗ werk aufgebracht hat. der zweile Mainzer Giftmord⸗Prozeß Mainz. 29. Okt. Am dritten Ver⸗ handlungstag im Prozeß gegen Frau Rocker wurde die Beweisaufnahme mit der Zeugenvernehmung der Hilfsaufſeherin Eſch fortgeſetzt. die in der Gefängnisabteilung bei Frau Vogler ihren Dienſt verſah und im we⸗ ſentlichen dieſelben Zeugenausſagen machte, wie ſie bereits im Vogler⸗Prozeß niedergelegt wurden. In ihrer höchſten Verzweiflun wandte ſich Frau Vogler an die Zeugin Ef und beauftragte ſie. Briefe für ſie zu beför⸗ dern. Frau Vogler ſei äußerſt befriedigt ge⸗ weſen, zu hören, daß die jetzige Angeklagte, Frau Rocker, damals noch ni vernommen worden war. Die Rocker wiſſe verſchiedenes von ihr, worüber ſie unbedingt ſchweigen müſſe. Sie könne durch die Rocker jedes Pul⸗ ver, auch das ſtärkſte bekommen, und zwar von den„Onkel Ehrhard“. Als die Zeugin der Frau Voglei, um noch mehr aus ihr heraus- zubekommen. erklärte, daß Frau Rocker doch ſchon vernuwmen worden ſei und alles ge⸗ ſtanden habe, erklärte die Frau Vogler er⸗ regt:„Wenn di Rocker ſpricht, kommt ſie ins Zuchthaus!“ Denn ſie habe ihr kleine braune „Verkalkungstabletten“ gegeben, mit denen ſie — Frau Vogler— ihren Mann vergiftet abi. 5 boden Vorſitzende verſucht erneut, die An⸗ geklagte Rocker angeſichts dieſer Zeugenaus⸗ ſage zu einem Geſtändnis zu bewegen, jedoch vergebe 8. 212 nächſte Zeugin wird die bekannte Kran⸗ kenpflegerin Schneider aus Main; ver⸗ nommen. Jie anfänglich zögernd ihre d us ſage mach: und dann bittet, die Oeffentlichket: aus zuſchlicßen, da ſie verſchiedenes, was ſie im Vogler⸗Prozeß verſchwiegen, heute ſagen wolle Das Gceicht beſchließl daß die Jeugin außer halb des Gerichtsſaales zunächſt von einem Kriminalbeamten vernommen wird. Statt ihrer werden dann vier Gefängnis⸗ inſaſſen als Zeugen vernommen, die teils nacheinander, teils zuſammen in der Zelle mit Frau Vogler zuſammen waren. Die erſte Zeugin, die wegen eines Todesfalles aus der Haft beurlaubt werden ſollte, wurde von Frau Vogler beauftragt, einen Kuchen mit Gift ut backen und ſich an Verwandte von ihr in Frankfurt zu wenden. Auch ſollte ſie für Frau Vogler der jetzt angeklagten Frau Rocker einen Zettel iran oe— Die zweite Zeugin ſaat aus, Frau Vogler habe ihr gegenüber er⸗ klärt, die Angeklagte Rocker hätte ihr eines Tages die Karten geſchlagen, wobei die„Gelbe Blume“, das Giftzeichen, aufgetaucht ſei. Frau Rocker habe daraufhin geſagt, ihr Mann den durch Gift um die Ecke, und ſie würde mit dem Holzbauer glücklich werden. Die Rocker habe die Tabletten von dem„Onkel Ehrhard“ erhal⸗ ten. der Apotheker ſei.— Höchſt intereſſant iſt die Ausſage der dritten Gefängnisinſaſſin, die beobachten konnte, wie eines Tages rau Vogler mit dem Taſchentuch einen Selbſtmordverſuch verübte, indem ſie ſich derart am Hals würgte, daß ſie bereits blau im Geſicht war. Als die Zeugin damals der Vogler verſprach, ihr beim Selbſtmord behilflich zu ſein, habe ihr die Vog⸗ ler ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Sie gab zu, ihren Mann ſowohl als auch ihren Stiefſohn Georg, den Keim und den Seitz ver⸗ giftet zu haben. Die Rocker ſei allein daran Schuld, denn ſie habe im⸗ mer aus den Karten von dem Tod ihres Mannes geleſen und von dem zukünftigen Glück mit ihrem Liebhaber Der vierten Gefangenen gegenüber äußerte Frau Vogler, die Rocker habe eines Tages zu ihr geſagt:„Schaff' ihn doch um die Eck'!“ (Gemeint iſt der Mann der Vogler.) Der „Ontel Ehrhard“ erklärte Frau Vogler da⸗ mals im Gefängnis, ſei ein junger Mann mit Vornamen Heinz. Er habe ſchon ſeinen Doktor und ſei Apotheker. Frau Rocker wüßte ganz beſtimmt, wer dieſer Ehrhard ſei. Wie maßlos der Haß der Vogler ihrem Sohn ge— genüber war, zeigt die Tatſache, daß ſie, ob⸗ wohl ſchon im Gefängnis, ſich dieſer Gefange⸗ nen gegenüber äußerte:„Der Georg iſt ſchon halb blind, der muß noch ganz blind werden.“ Später habe Frau Vog⸗ ler die Mitgefangene beſtimmen wollen, ihre Ausſage zu widerrufen; es ſei nicht wahr, was ſie ihr erzählt habe. Der Vorſitzende verſucht erneut, Frau Rocker zu einem Geſtändnis zu bewegen. Auch jetzt beſtreitet die Angeklagte, irgendetwas von dem„Onkel Ehrhard“ zu wiſſen. Sie ruft Gott als Zeugen an u. ſchwört ſogar.„Meine Herren“ ſagt ſie,„verurteilen Sie mich, ich will nicht mehr leben. Meine Geſundheit, mein Glück und meine Ehre iſt hin. Wenn Frau Vogler das geſagt hat, kann ich nichts Der Vorſitzende hält ihr ihre eigenen Aus⸗ ſagen vor dem Unterſuchungsrichter vor und weiſt auf die Widerſprüche hin und auf die be⸗ laſtenden Ausſagen aus ihrem eigenen Munde. Die Angeklagte erklärt, ſie ſei ſo durcheinan⸗ der geweſen. Sie gibt zu, daß ſie die Vogler auf dem Glauben gelaſſen habe. es handele ſich bet den Tabletten um Gift, um die Vog⸗ ler loszuwerden. Urſprünglich hat die Ange⸗ klagte jedoch beſtritten, der Frau Vogler über⸗ haupt etwas gegeben zu haben. Auf Befragen des Staatsanwaltes erzählt die Angeklagte die Vorgänge während der Wallfabrt in den badiſchen Schwarzwald, die ſie mit Frau Vogler zuſammen unternommen hatte. Die Vogler ſei damals recht zerknirſcht und reumütig am Blutaltar gekniet. Kurz da⸗ nach jedoch habe die Vogler die Angeklagte Rocker im Zimmer eingeſperrt und habe mit dem Schulmeiſter des Ortes, der in der Kirche Geige geſpielt hatte, recht fröhliche und intime Stunden verlebt. Bei ihrer Rückkehr habe ſie geſagt:„Die anderen(die Pilger) ſind den Kreuzweg gegangen, und ich war mit ihm (dem Geiger) in der„Roſe“.“ Dann wird die Vernehmung der Zeugin Schneider fortgeſetzt, die Ausſagen über ihre Beziehungen zu Frau Vogler macht. Als⸗ dann ſpricht ſie von dem Geſtändnis der Vog⸗ ler, das ſie kurz nach der Hausſuchung in hel⸗ ler Verzweiflung der Zeugin gegenüber abge⸗ legt hat. Frau Vogler gab damals an, ſie habe ihrem Mann und dem Georg Rattengift aufs Butterbrot geſchmiert; auch dem Seitz habe ſie Gift gegeben. Von dieſem habe das Gift geſtammt, doch er ſei tot und könne nichts mehr erzählen. Anderntags jedoch habe die Vogler der Zeugin gegenüber ihre Ausſage widerrufen. Der Vorſitzende kommt auf das aus dem Voglexprozeß bereits bekannte„Tot⸗ beten“ zu ſprechen. Es iſt bezeichnend, mit welchen Ausreden heute die Zeugin Schneider ſich rechtfertigen will. Sie glbt an, auf das „Totbeten“ lediglich deshalb eingegangen zu ſein, weil ſie der Vogler nicht getraut habe und feſtſtellen wollte, was ſie eigentlich vor⸗ habe. Sie ſelbſt glaube nicht an das„Tot⸗ beten“. Intereſſant iſt die Tatſache, daß die Vogler nach der bei ihr vorgenommenen Hausſuchung den lebhaften Wunſch äußerte, daß die Schneider den Georg jetzt nicht mehr tot⸗, ſondern geſundbeten ſolle.— Die Zeugin Schneider bleibt unvereidigt, da ſie der Be⸗ 0 der Vogler und der Racker verdäch⸗ tig iſt. Als letzter Zeuge der heutigen Verhandlung wird der Unterſuchungsrichter, Landgerichtsrat Dr. Chriſt, vernommen, der die weſentlichen Momente der Unterſuchung erläuterte. Seiner Meinung nach beſteht die Möglichkeit, daß die Vogler fatſächlich den Ehrhard nicht kennt. Die Rocker dagegen müſſe unter allen Umſtänden wiſſen, wer es iſt. Man ſehe die Perſon des Ehrhard immer in der Ferne wie durch einen Nebel, der jedoch nicht zu durchſtoßen iſt. Die Fäden, die zu ihm hinführen, riſſen immer ob in dem Moment, wo ſie zur Frau Rocker bzw. zu dem Müller führen. Der Unterſuchungs⸗ richter nimmt an, daß es ſich bei dem„Onkel Ehrhard“ um den Chemiker Müller handele. Die Rocker habe zuerſt behauptet, nicht ge⸗ wußt zu haben, daß die Vogler ihren Mann vergiften wollte: ſpäter habe ſie das Gegen⸗ teil behauptet. Solche Widerſprüche konnte der Unterſuchungsrichter noch mehr nachwei⸗ ſen. Gegen Schluß der heutigen Verhandlung gab Frau Rocker ohne weiteres zu, daß ſte, wenn ſie gewußt hätte, daß ſie noch einmal verhaftet werden würde, nach England ge⸗ flüchtet ſei. Die Bemühungen des Vorſitzenden, den Schleier um die Perſon des Ehrhard zu lüf⸗ ten, mißlangen auch jetzt. Trotz alles guten Zuredens die Angeklagte möge in ihrem eige⸗ nen Intereſſe ein Geſtändnis ablegen, blieb ſie beim Leugnen. das Urleil im Bonner Giftmord⸗ prozeß Beide Angeklagte zum Tode verurteilt. Bonn, 29. Oktober. Das Schwurgericht fällte Donnerstag nachmittag das Urteil im Bonner Giftmordprozeß. Beide Angeklagte, Heinrich Brodeſſer und die Witwe Jo⸗ hannesberg, wurden wegen gemeinſchaft⸗ lichen Mordes an ihren Ehegatten zu m Tode verurteilt und zwar Broeſſer in 2 Fällen, Frau Johannesberg in einem Falle; außerdem wurden beiden Angeklagten die bürgerlichen Ehrenrechte aberkannt. Todesurteil im Wuppertaler Giftmordprozeß Wuppertal, 30. Okt. Im Wuppertaler Giftmordprozeß wurde am Donnerstag gegen Mitternacht das Urteil gefällt. Die beiden Angeklagten, die 36jährige Frau Antonie Meyer und der 35jährige Robert Marx, werden wegen gemeinſamen Mordes an dem Ehemann Meyer zum Tode verurteilt unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren- rechte auf Lebenszeit. Bekanntmachungen ber A. S. D. A. B. Kreis Heppenheim a Amt für Beamte— RB.— Kreis Heppenheim Ich erinnere die Kreisabſchnittswalter an die Abgabe der Berichte nach dem Rundſchreiben 17/6 vom 24. 8. 1936(RSG.„Kraft durch Freude“) Ich erſuche um friſtgerechle Einſendung der Durch⸗ ſchriften der Kaſſenbücher, ſowie der Markenbeſtel, lug und Empfangsbeſtätigung der letzten Sendung. Von einzelnen Kuelsabſchnſtten fehlen noch die Beſtellungen auf„Die Reden Hitlers auf dem Reichsparteitag der Ehre“ und Organiſationsbuch der NS DA. g Alle vorgenannten Berichte, Meldungen uſw., —4 bis ſpäteſtens 31. Oktober 1936 hier vor⸗ gen. NSOB., Kreis Heppenhelm. Betr.: Soz. Schuljugendar belt; hier Vi⸗ Bericht(1. 7. bis 30. 9. 1936) Es wird nochmals an die Erledigung obiger Berichte erinnert. Betr.: Soz. Schuljugendarbeit; hier Son⸗ der bericht. 1 Am 24. Oktober wurde zum Bericht in obigem Betreff aufgefordert. Bis heute iſt nur eine geringe Anzahl Berichte ein⸗ gegangen. Da die Sache eilt, wird gebeten, die Angelegenheit ſofort zu erledigen. Der Sonderbericht iſt getrennt vom Vi. Bericht einzureichen. 5 i NSOB., Kreis Heppenheim. Betr.: Flugzeugtaufe am 1. 11. 1936 i auf dem Flugplatz Griesheim bel Darmſtadt. Am Sonntag, den 1. November 1936 um 14 Uhr, führt die Ortsgruppe Darm⸗ ſtadt der Luftſport⸗Landesgruppe 11 auf dem Flugplatz Griesheim eine große Flug⸗ zeugtaufe durch, bei der Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger einige Ma⸗ ſchinen taufen wird. Daran anſchließend finden etwa 2⸗ſtündige fliegeriſche Veran⸗ ſtaltungen ſtatt. Da die Erzieherſchaft unſeres Gaues durch ihre fleſßige Arbeit beweiſt, daß ſie reges Intereſſe an dem fliegeriſchen Nachwuchs hat, erſuche ich Sie, ſofort in geeigneter Weiſe alle Mitglieder von der Veranſtal⸗ tung in Kenntnis zu ſetzen, um einen guten Beſuch zu gewährleiſten, da dieſer Tag vor allem einen Einblick in das wichtigſte Gebiet der Fliegerei gibt. Der Eintrittspreis beträgt für Erwachſene 40 Pfg. und für Kinder 20 Pfennig. Ruppert, Kretsleiter rr e Jlalieniſche Feiern Zum Jahrestag des Marſches auf Rom— Ro m, 28. Okt. In ganz Italien wurde — mit den für die Gelegenheit üblichen exanſtaltungen der Jahrestag des Marſches auf Rom feſtlich begangen. Seine beſondere Be⸗ deutung erhält der Tag in dieſem Jahre da⸗ durch daß er zum erſten Mal im neuen Impe⸗ rium gefeiert wird; er nimmt denn auch den Charakter einer nochmaligen abſchließen⸗ den Siegesfeier an. Unter den Veranſtaltungen iſt ein großer Aufmarſch der Fahnen und Standarten der Partei und ihrer Organiſationen aus ganz Italien hervorzu⸗ heben, ferner die Enthüllung der fünften Tafel an der Via del'Impero, die die Entwicklung des Imperiums in den vergangenen Jahr⸗ tauſenden und bis auf das Jahr 1936 aufzeigt. Neben den marmornen Weltkarten des ehe⸗ maligen römiſchen Kaiſerreichs iſt nun die neue Marmortafel mit der Karte Aethiopiens ein⸗ gemauert worden. Sie trägt die Ueberſchrift „Das Imperium des fasziſtiſchen Italiens“ und enthält auch das Dekret über die Einver⸗ leibung Aethiopiens und die Verkündung des Imperiums vom 9. Mai 1936. Schließlich wird heute mit der Niederreißung des Häuſer⸗ blocks vor St. Peter begonnen, durch die der neue. viel umſtrittene Zugang zu dem Dom geſchaffen werden ſoll. Noch einmal ſind heute die zum Tode verurteilten Häuſer und Woh⸗ nungen im Borgo feſtlich geſchmückt. Neuer Trans aflankikflug James Molliſons Zwiſchenlandung auf Neufundland. Newyork, 29. Okt. Am Mittwoch um 14.44 Uhr MeEz iſt der engliſche Transatlan⸗ tikflieger James Molliſon vom Newyor⸗ ker Floyd⸗Bennett⸗Flugplatz zu einem neuen Transatlantikflug mit dem Ziele London ge⸗ ſtartet. Vorgeſehen iſt eine Zwiſchenlandung in Harbour Grace auf Neufundland. Molli⸗ ſon, der einen Belanca⸗Eindecker mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 250 Meilen in der Stunde fliegt, hofft einen neuen Re⸗ kord von Newyork— London aufſtellen zu kön⸗ nen. Soeben wird bekannt, daß Molliſon in Harbour Grace auf Neufundland am Mitt⸗ woch 21.25 MEg gelandet iſt. Die Weiter⸗ führung des Fluges hängt von der Wetter⸗ lage ab. Dr—.]——.———ä— e————— äö———— RN r A N 2 E 2 W e r 1 . 0 eh dugn id 505 hiet 10 br 0 hlt Sol Deich N die heile niht eh l ghet, legen 1 1. 1036 fahem ba Aber 1888 pe Darn e 11 f ohe Jlig⸗ ter und ige Ma- ſclaßend e Mean ales durch e tiges Nachwuchs eignete etanſtal⸗ n Gee er Tag wichtige twachſene g. Ketzlelet 1 Non— lien wurde üblichen Maiſhes ondete Be⸗ Jahte da⸗ en Inpe⸗ 1 auch den hließen liter den atſch det und ihrer hervor/ ten Tall unn fen Jaht fegt. hes ehe⸗ die neue ns ein: berſchtift ens und Einvet⸗ dung des Sliehlih b Hält. 9 die der den don ſind heute und Loh Käppen Carsfens vorleſzfer Wille Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg G5. Fortſetzung) Georg war der erſte, der ſeine etwas robuſte Natur wieder m das richtige Gleis zwang. Er hob die Aktentaſche auf, bie ein anſehnliches Gewicht zeigte, und begann, mit kriti⸗ ſchem Blick die gebündelten Zwanzig⸗, Fünfzig⸗ und Hun⸗ ere auf dem Tiſche auszubreiten und zu ſor⸗ Neid und Ehrfurcht miſchten ſich in Georgs Ton. „Und dabei ſtöhnt er wie ein chineſiſcher Kuli.“ Damit hatte Paul gar nicht ſo unrecht. „Ick wäre ſchon zufrieden, wenn ick nur een ſo'n Pakel hätte.“ Er deutete dabei auf ein Bündel Hundertmark. ſcheine, das den anſehnlichen Wert von Zweitauſend Marl repräſentierte. Georg dachte angeſtrengt nach, wie er dieſen Wunſch ſei⸗ nes Lieblingsfreundes erfüllen könnte. „Kannſte haben“, ſagte er dann unvermittelt. Paul machte Stielaugen. „Der Gannove wollte ja dat Geld klauen. Wenn wir nur nicht gekommen wären, wäre er und dat Geld ſchon längſi weg. Nun iſt er aber weg und dat Geld iſt noch da.— Jetz gehen wir und der Zaſter ooch.“ Diesmal verſtand Paul ſofort. „Menſch, Orje, dat is'ne Idee“, dabei gab er ſeinem Freunde mutig einen Schlag auf die Schulter, worüber e ſelbſt im nächſten Augenblick erſchrak. Bei anderer Ge⸗ legenheit hätte er mit einer kräftigen Gegenleiſtung zu rech⸗ nen gehabt. Heute ſchien aber Georg von dieſer gutgemein⸗ ten Zärtlichkeit keine ſonderliche Notiz zu nehmen, ſondern ſah ſich nachdenklich im Raume um. Ehe Paul nun begriff, was geſchah, flog ihm die Mütze im eleganten Bogen vom Kopfe. Georgs kräftige Hände grif⸗ fen dann an ſeinen Kragen. Mit einem Ruck war dieſer vom Halſe ab und mitten durch. Beide Enden flatterten durch die Luft. Paul ſchlotterte mit den Knien und war keines Wortes fähig. Er hielt ſeinen Freund für rettungslos irrſinnig ge⸗ worden. Ruck— Zuck— Nitſch— Ratſch. Zwei große Fetzen aus Pauls nicht gerade neuem Jackett flogen zu den übrigen Beweisſtücken. Eine weitere kräftige Bewegung Georgs, und Pauls Jacke hatte nur noch einen Armel. Jetzt wurde es dem Jungen aber doch zu bunt. „Menſch, Orge, ick gloobe, du biſt dußlig.“ „Quatſch nich, Krauſe.“ „Wat ſoll denn dat hier vorſtellen?“ wollte Paul wiſſen. „Raubmord.“ Paul ahnte Schreckliches. „An mir?“ „Ja.“ Paul wollte zur Tür hinaus. „Hierbleiben!“ herrſchte ihn Georg an.„Zieh deine Jacke nis!“ Paul gehorchte. Das zerfetzte Kleidungsſtück flog mitten auf den Fuß⸗ boden, ein Stuhl legte ſich quer darüber. Ein kurzes Knacken, und der Stuhl hatte nur noch drei Beine. Der Tiſch, der die Mitte des Raumes ausfüllte, wanderte unter Georgs Druck in eine Ecke, die ganze Ladung Papier aus dem Geldſchrank flog über ihn hinweg. Das gutgefüllte Tintenfaß knallte dazwiſchen und goß ſeinen blauſchwarzen Inhalt über Staatsanleihen und ſonſtige Klei⸗ nigkeiten. Die Schwarzwälder Uhr mit dem heiſeren Kuckuck, ein Erb⸗ ſtück der Süßkindſchen Ahnengalerie, fand nach jahrhunderte⸗ langem Daſein ein krachendes Ende inmitten des hervor⸗ gezauberten Trümmerhaufens. Was ſich ſonſt noch an Utenſilien im Raume befand, er⸗ hielt durch einige Handgriffe ein völlig verwahrloſtes Aus⸗ ehen. Dem armen Paul wurde immer elender. „So.“ Georg betrachtete kritiſch ſein Werk.„Wenn fetzt die Polente kommt, merkt ſie jleich, dat hier een mächtiger Kampf ſtattgefunden hat und dat Erjebnis der Unterſuchung heeßt dann, dat een Einbrecher bei Süßkinds injebrochen hat, den Jeldſchrank beraubt und den Lehrling, der ihn dabei überraſchte, entführt hat.“ Pauls Geſicht hellte ſich zuſehends auf, und am Schluß der Rede ſeines treuen Freundes brach er in ein begeiſtertes Indianergeheul aus, ſo daß Georg ihm raſch den Mund zuhalten mußte, da ſonſt ganz Bummelsbüttel von dem Freudengeplärr wach geworden wäre. „Hal: die Klappe du Idiot. Wenn det eener hört, ſind wir erledigt.“ Pan während Georg eiligſt das Süßkindſche Bar⸗ Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung vermögen in zwei gleiche Teile zerlegte, wovon er einen Teil ſeinem Freunde zuſchob. Paul ſtopfte ſich, nachdem er ſich eine andere alte Jacke, die er gewöhnlich hinter dem Ladentiſch trug, übergezogen hatte, ſämtliche nur verfügbaren Taſchen voll Geld, wobei er es nicht unterlaſſen konnte, hinter Georgs Rücken noch einige Rollen Silbergeld mit verſchwinden zu laſſen. Georg tat das gleiche, aber in noch größerem Maßſtabe. Nachdem ſie ſich ſo für die nächſten Tage mit dem nötigen Kleingeld verſehen hatten, löſchten ſie gewiſſenhaft alle Spuren ihres Vorhandenſeins und das Licht und ſchlichen ſich unter größter Vorſicht aus dem Hauſe. Paul ſchloß die Tür wieder ſorgſam ab. Der Schlüſſel verſchwand dann an⸗ ſchließend gluckſend in einem Kanaliſationsrohr auf Nimmer⸗ wiederſehen. 3 4 * Am Nande des Städtchens kauerten ſie ſich in einer zer⸗ fallenen Laube nieder und beratſchlagten über das Wohin. Nach einer halben Stunde, als ſich nichts Verdächtiges rührte, kamen ſie aus ihrem Verſteck hervor. „Jetzt gehſte hierum“, nahm Georg das Wort und be⸗ ſchrieb mit ſeinem Arm die Richtung.„In einer halben Stunde treffen wir uns links vom Güterſchuppen am Bahnhof.“ „Aba heute fährt doch gar keen Zug mehr.“ „Weef ick, Schafskopp. Aber uff dem eenen toten Gleis ſteht eene Pumpdraiſine, mit der der olle Bahnmeeſter immer ſeine Strecke abfährt. Die nehmen wir und ſauſen damit ab, Vaſtehſte?“ „Wohin denn?“ „Nach Berlin, wohin denn ſonſt, du Duſſel.“ „Wat? Mit det Ding janz nach Berlin.— Menſch, du biſt ja plemplem.“ „Quatſch, morjen mehr, hau jetzt ab.“ Vorſichtig ſpähend ſchlichen ſich die beiden, jeder nach einer anderen Richtung, durch die menſchenleeren Gaſſen dem ver⸗ abredeten Ziele zu. 4 4 Zur feſtgeſetzten Zeit hatte Georg die bezeichnete Stelle am Güterſchuppen erreicht. Er wunderte ſich, daß die Pump⸗ draiſine fahrbereit auf dem einzigen Hauptgleiſe ſtand. Es hatte den Anſchein, als warte ſie auf jemand. Da ſich aber nichts Verdächtiges rührte und auch die Fen⸗ ſter der Stationsvorſteherwohnung, die im erſten Stock des kleinen Bahnhofsgebäudes lag, dunkel waren, legte Georg ſich auf die Lauer und wartete ungeduldig auf ſeinen Buſen⸗ freund Paul. Wenige Minuten ſpäter ließ ſich Paul durch einen bekann⸗ ten Pfiff vernehmen. „Ick dachte ſchon, du hätteſt die Hoſe voll und wärſt aus⸗ lekratzt“, flüſterte Georg, als ſie ſich zum Wagen ſchlichen. „Da kennſte mir aber ſchlecht.“ Paul warf ſich in die Bruſt und fühlte ſich zu ſeiner eigenen Verwunderung ſehr ſicher und unbeſchwert. „Na, dann man ruff uff die Karre und los.“ Beide kletterten auf das Gefährt, das lediglich aus den vier leichtgebauten Rädern und einer Holzplattform be⸗ ſtand, die an jedem Ende eine einfache Bank trug. In der Mitte war die Antriebsvorrichtung, die nach Art der Pump⸗ ſpritzen bei den freiwilligen Dorffeuerwehren gebaut war und durch wechſelſeitiges Herunterdrücken der Querhölzer den Wagen in Bewegung ſetzte. Noch einmal vergewiſſerten ſie ſich, daß kein Lauſcher in der Nähe weilte. Dann ſetzten ſie den Wagen, der faſt ge⸗ räuſchlos arbeitete, langſam in Bewegung. Anfangs ganz gemächlich, dann ſchneller werdend, fuhren ſie in die ſtockfinſtere Nacht hinein. Wenige Minuten ſpäter hatten ſie den letzten ſpärlichen Lichtſchein der ſchlafenden Stadt hinter ſich gelaſſen. Schweigend ſtanden ſich die beiden Jungens gegenüber Nur das gleichmäßige Auf und Ab ihrer Arme, verbunder mit dem monotonen Geräuſch des Pumpwerkes und dem leiſen Surren der Räder, die leichthin über die Stahlbänden glitten, verrieten ihre nächtliche Fahrt. Nach etwas mehr als fünf Minuten hatte der Wagen eine Geſchwindigkeit von dreißig Stundenkilometern erreicht. Die gutgeölten Räder rollten ſummend durch ſchlafende Dörfer Wieſen, Weiden und kleine Waldungen. „Dat Jeſicht von meinem Ollen möchte ick mal ſehen, wen der von Hamburg zurückkommt und die Beſcherung ſieht“ unterbrach als erſter Paul die Stille. „Halt die Klappe und paſſe lieber uff, dat uns keene ſieht“, war die barſche Antwort. Schweigend arbeiteten ſie weiter. N Der Wagen verringerte langſam ſein Tempo; es ging bergan. vermehrter Kraft auf den Hebel. Paul tat das gleiche. Sein Atem ging ſchon raſcher, und ſein Herz klopfte hörbar. Schweiß trat ihm auf die Stirn Noch dreißig Pumpbewegungen, dann hatte der Wagen die leichte Anhöhe erreicht, die ſich auf der anderen Seite zu einem lang ausgeſtreckten und in dieſer Gegend ungewöhnlich tiefen Tal ausdehnte. Erleichtert machten die beiden Ausreißer einen Augen⸗ blick Raſt und ließen das Gefährt langſam den beginnenden Abhang hinunterrollen. Gerade wollte Paul, der mit dem Geſicht zur Fahrtrich⸗ tung ſaß. das Geſpräch von neuem beginnen, als er in grö⸗ ßerer Entfernung einen Lichtſchein gewahrte, der direkl neben den Schienen auftauchte und von einer Laterne her⸗ rühren mochte. Der Schein beſchrieb einen Bogen und erloſch wieder. „Du, Orge! Haſte geſehen? Da vorne hat eener geblin⸗ kert.“ Erregt wies er in die Richtung, wobei es ihm abwech⸗ ſelnd kalt und heiß über den Rücken lief. a „Wo?“ Blitzſchnell drehte ſich Georg um. „Da vorne, janz jeradeaus.“ Da, wieder kam der Lichtſchein, diesmal ſchon etwas näher, beſchrieb den gleichen Bogen und erloſch wieder. Der Wagen rollte, von Minute zu Minute ſchneller wer⸗ dend, den Berg hinab. b Georg der nun auch das eigenartige Zeichen bemerkt hatte, ſagte erſt einmal gar nichts, ſondern ſtarrte angeſerengt in die Dunkelbeit binaus. Zum dritten Male kam der Lichtſchein hervor, jetzt nur noch wenige hundert Meter entfernt. Georg ſprang auf. „Los, Paul, da will eener wat von uns. Wir müſſen mit eener Affengeſchwindigkeit an dem vorbei, ſonſt krallt er uns.“ Mit aller Kraft drückten beide gleichzeitig auf die Hebel des Pumpwerkes, ſo daß der Wagen einen förmlichen Sprung machte und mit erhöhter Geſchwindigkeit durch die Nacht ſauſte. 0 „Gib ihm Saures!“ brüllte Georg und arbeitete wie ein Wilder mit dem Querholz rauf und runter, als hinge ſein Leben davon ab. Beide Jungen keuchten, der immer ſtärker werdende Fahrt⸗ wind riß in ihren Haaren und trocknete die Schweißbäche, noch ehe ſie zur Erde fielen. Auf— ab— auf— ab— ſchneller— auf— ab — auf— ab immer ſchneller— auf— ab— o, ab. ſchneller, ſchneller, immer ſchneller. Knarrend arbeitete das Antriebswerk in raſchem Gang, mahlend fuhren die Randreifen über die Schienenbänder. RNamtam— ramtam— ramtam. Der ſingende Ton des Räderwerks verriet, daß der Wagen jetzt eine Geſchwindig⸗ keit hatte, wie er ſie noch nie zuvor gehabt haben mochte. Ein hoher Wald nahm ſie auf. Knallend hallten die Schienenſtöße im vielfachen Echo zurück. Keuchend arbeiteten die Lungen. Abermals erſchien der Lichtſchein, diesmal nur noch wenige Meter entfernt. Er blieb in der Luft hängen, blitzte nach Art der Morſelampen mehrere Male aufgeregt hinterein⸗ ander auf und endete in einem langanhaltenden Lichtſtraß Mit Schnellzugsgeſchwindigkeit raſte der Wagen dieſer Stelle zu. Dicht neben dem Geleiſe ſtand ein Mann, der, als die beiden ihn paſſierten, aufgeregt mit den Armen herum⸗ fuchtelte, etwas ſchrie, was in dem Getöſe unterging und dann, als der Wagen weiterraſte, fluchend hinterherrannte. Die beiden. Jungens hatten nicht gewagt, aufzuſehen, ſon⸗ bern arbeiteten an dem Pumpwerk, als ob ihnen der Teu⸗ fel im Nacken ſäße. Sekunden ſpäter war von dem Verfolger nichts mehr zu ſehen. Er hatte die Erfolgloſigkeit eingeſehen und das Ren⸗ nen aufgegeben. Erſchöpft ließen ſie ſich auf die Bänke fallen und wiſchten ſich mit ihrem Jackenärmel den Schweiß von der Stirn. „Uff!“ Georg nahm als erſter das Wort.„Jetzt jeht bei mir een Licht off.“ Er berlinerte in jeder Lebenslage. Sein Freund Paul war ein guter Schüler. „Weeßte, wat der von uns wollte?“ Er zeigte dabei nach rückwärts in die Dunkelheit, wo noch vor wenigen Augen⸗ blicken der Ort der Aufregung lag. „Keene Ahnung.“ Paul war immer ahnungslos. „Der hat uff ſeinen Komplizen gewartet, uff den Herrn Einbrecher, der doch mit dieſer Karre auspicken wollte.— Wat der jetzt wohl flucht.“ Es war nicht ganz erſichtlich, wer da wohl ſo fluchen ſollte; dem Erlebten nach konnten es beide zugleich ſein. Fortſezung folgt. S——— — —— JJ... ůũ—). K ͤôw] T1. p ̃Ü—œ-!L[ßbß«ͤ 5..T—T—T—T—T—T—T—T— 1 5 2 3 3— 8 ä ä 8 SSF 3 * 81 5 2 9 3 1 . ne 7———— einiges von ſeinen„beruflichen“ Erlebniſſen Bekannimachungen Drisgruppe Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20 NS. Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichs mütterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veranſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS.⸗Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. der N. S. d A. 1 Niernheim 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fern ſprecher: 4“, Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsfrauenſchaftsleiterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. Oktober 1936 Anſer Tagesſpruch Um große Erfolge zu erzielen, muß etwas gewagt werden! * 30. Oktober Nationaler Spartag Feiertag unſerer Sparkaſſen. O nein, ſo iſt das nicht etwa gemeint, daß unſere Spar⸗ kaſſen für einen Tag ihre Pforten ſchließen und feiern. Für unſere Sparkaſſen iſt der nationale Spartag am 30. Oktober Tag höch⸗ ſter Betriebſamkeit. Wir hoffen es wenigſtens. Im geſamten Reichsgebiet wird an dieſem Tage für den Gedanken des Sparens gewor⸗ ben, und der Erfolg dieſer Werbung ſollte ſein, daß an dieſem Tage eine Menge neuer Sparkaſſenbücher ausgeſtellt und die Konten der alten Bücher um einen und wenn auch noch ſo kleinen Betrag erhöht werden. Nicht, daß dann das Sparen aufhören ſoll. Iſt der Anfang erſt gemacht, dann bekommt man Luſt zum Sparen, und wer in Urlaubs⸗, Fe⸗ rien⸗ und Feſtzeiten auf ſeine Spargroſchen zurückgreifen konnte, der hört nimmer auf damit. Sparen bringt Segen für den ein⸗ zelnen, Sparen bringt Segen für das geſamte Volk. Aus unſeren Sparkaſſen fließt das Geld wieder hinaus ins Leben, wirkt mit ſeinem ſegenbringenden Umlauf wirtſchaft⸗ lichen Aufſtieg, ſchafft wiederum Arbeit, Ver⸗ dienſt, Brot. Es iſt eine Freude zu hören, daß der geſunde Stand der Spareinlagen unſerer Sparkaſſen gerade auf der Fülle der kleinen Konten beruht, die Woche um Woche um kleinſte Einlagen ſteigen. Wer ſein Geld„in den Strumpf“ ſteckt, verliert nicht nur Zin⸗ ſen, ſondern verſündigt ſich auch an unſerer Wirtſchaft. Gehortetes Geld iſt Wirtſchafts⸗ tod; fließendes Geld beflügelt die Wirtſchaft. Freilich zum Sparen gehört Geld, aber mehr noch Selbſtzucht, Wille, Grundſatz. Das zei⸗ gen gerade die Konten unſerer„kleinen Sparer“. Beginne auch Du! Vom Aulen Kreuz Sonntagabend. Wir ſitzen in einer gemüt⸗ lichen, heute voll beſetzten Gaſtſtätte. Ein Losverkäufer betritt den Raum. Er tritt an jeden Tiſch heran und bietet Rote⸗Kreuz⸗Loſe an. Das herrſchende Stimmengewirr macht es meiſt unmöglich, zu verſtehen, was man ihm erwidert, aber man kann es aus den Mienen der Gäſte einigermaßen entnehmen, wie das Angebot aufgenommen wird. Es iſt beſchä⸗ mend, zu beobachten, wie wenig Loſe gekauft werden, noch beſchämender aber iſt die Wahr⸗ nehmung, wie unfreundlich, zuweilen faſt feindſelig, die Ablehnung zum Ausdruck kommt. Ich ließ mir von dem Losverkäufer erzählen. Was er mitteilte, beſtätigte die mir längſt bekannte bedauerliche Tatſache, daß die Unwiſſenheit bezüglich der zahlreichen wich⸗ tigen Aufgaben des Roten Kreuzes im Frieden und im Kriege ſehr weit verbreitet iſt, und daß es daher am Verſtändnis dafür fehlt, daß dieſe Aufgaben nur erfüllt werden können mit Unterſtützung durch alle Volks⸗ genoſſen und Volksgenoſſinnen, ſei es durch praktiſche Mitarbeit, ſei es durch Erwerbung der Mitgliedſchaft mit Zahlung von Jahres⸗ beiträgen, durch Erwerb von R.⸗K.⸗Loſen und durch Unterſtützung der R.-K.⸗Straßenſamm⸗ lungen. Unſer Führer Adolf Hitler hat einmal ge⸗ ſagt, daß er die vorbildliche Organiſation, die unerſchrockene Hilfsbereitſchaft der Sanitäts⸗ männer und die wohltuende Pflege der Schwe⸗ ſtern des Roten Kreuzes während des Krieges ſelbſt kennen gelernt hat; daher ſein Ruf: „Rotkreuzarbeit iſt ſelbſtloſer Dienſt an Volk und Vaterland. Ich rufe alle Deutſchen auf, dieſe Arbeit zu fördern.“ Und an die deutſchen Frauen wendet ſich die Reichsfrauenführerin, Frau Gertrud⸗ Scholtz⸗Klink mit den Worten:„Wir Frauen dienen in verſchiedenen Gliederungen und Ver⸗ bänden immer nur der einen gemeinſamen Sache: dem Wohle unſeres Volkes. Dem deutſchen Roten Kreuz bei ſeinem wichtigen Amt in ſolchem Dienſt zu helfen, iſt unſere Pflicht.“ Möchten doch alle Volksgenoſſinnen, die dem Roten Kreuz noch ferneſtehen, dem Rufe des Führers und der Mahnung der Reichs⸗ frauenführerin zur Pflichterfüllung dadurch folgen, daß ſie ſich dieſer Organiſation an⸗ ſchließen. Laub. Welkes Herbſtlaub. Noch bewun⸗ dern wir die Farben des Herbſtes. Aber die Kronen ſind ſchon recht, recht licht, ja zum Teil ſchon kahl geworden. Der Herbſtſturm hat ſchon aufgeräumt, hat ſchon handfeſte Arbeit geleiſtet, und nun liegen die Haufen am Boden. Weiß jeder etwas anderes damit anzufangen. Zuerſt der Wind. Der läßt es tanzen, dreht's in ſeinen Wirbeln hoch in die Luft, wirft's in eine Ccke, türmt es auf, bläſts auseinander in den Bergen des Laubes, und je mehr es raſchelt und rauſcht, umſo ſchöner iſt das Spiel. Dann der Regen. Der ſchwemmt es tüchtig ein, will nichts wiſſen von dem trok⸗ kenen Raſcheln und dem luſtigen Tanzen. Der Gärtner ſammelt es in Säcken, türmt es zu Haufen in ſeinem Garten und weiß, daß ein⸗ mal Kompoſterde draus wird, die ſeinem Gar⸗ tenboden gut tun wird. Den Straßenkehrer ärgert's mächtig, wenn der Wind das zuſam⸗ mengekehrte Laub wieder entführt, wenn er's von der Schaufel bläſt. Wielange, und nie⸗ mand ſieht es mehr. Der Baum, der ſeine Säfte aus der Erde ſog, als er ſeine Krone formte, gibt dem Erdboden ſeinen Teil zu⸗ rück. Der Kreislauf der Kräfte ſchließt ſich, und im herbſtlichen Vergehen wird ſchon der neue Lenz geboren. 5 Das Wetter. Morgens zeitweiſe dunſtig, ſonſt zunächſt wieder Verſchlechterung und vielerorts auch Regen, dann wieder zeitweiſe aufheiternd. Nachts friſch, tagsüber bei auf⸗ friſchenden ſüdlichen bis weſtlichen Winden wieder milder. Samstag: Noch immer unbe⸗ ſtändiges, aber kein durch veg unfreundliches Wetter. fiameradſchaft überwindet die not Aufrufdes tus eis der A., des eicſisfuſirers 34 umd des NMorpsfuſirers NIN. zur 2. Reiche ſtraßenſammlung am JI. Ohtober u. l. novembe *——— ä——— Stets, wenn unſer führer jum ſiampf rief, waren es die männer der 3fl., 5 und des neff, die dem befehl gehorchend ihre Perſon rückſichtslos einſenten, um ju ſieg an. Jum vierten male gilt es, gegen fiunger und gälte auſju; marſchieren und durch fiameradſchaſt die not überwinden ju helfen. überall werden dieſe männer als ämpfer für das Winterhilfswerk des deutſchen volkes in der Front des tatſofialismus ſtehen und der Welt das größte friedenswerk des Dritten neiches knünden. Bringt innen kure berbundenheit durch freudige opfer- ö bereitſchaſt zum flusdruck. der Stabschef der 88.: C, 44 Der forpsführer: und die Jungen, die waten Die AS⸗Brieje ins Voll ele Wer ſein naliond. zaliſtiſches Gedanken⸗ gut erweitern und vertiefen will, wer ſich über irgend eine Frage nationalſozialiſtiſcher Weltanſchauung von wirklich führenden Män⸗ nern des neuen Deutſchlands Klarheit ver⸗ ſchaffen will, wer ſich über politiſche Tages⸗ fragen einwandfrei orientieren will, der leſe die„NS.⸗Briefe“, die Schulungsblätter der NSDAP. im Gau Heſſen⸗Naſſau. Sie ſind heute mit das beſte, was jedem Partei- und Volksgenoſſen für nur geringen Preis auf dem Gebiete der Erziehung und Schulung zur na⸗ tionalſozialiſtiſchen Weltanſchauung geboten wird. Werdet Bezieher der„NS. Briefe“! * Das Tabakgut wurde hier in den letzten Tagen abgehängt. Früher als in den Vorjah⸗ ren hat es ſeine Dachreife erlangt. Farbe und Qualität hatten ſich infolge des günſtigen Wetters ſehr gut entwickelt, ſodaß unſere ta⸗ bakbauenden Landwirte auch entſprechend gute Preiſe erwarten dürfen, was allgemein zu wünſchen iſt. Mahnung an die Grundſtücks⸗ beſitzer und inhaber. Da überhän⸗ gende Aeſte und Sträucher ein Verkehrshin⸗ dernis bilden und durch ſie Beſchädigungen hervorgerufen werden können, ergeht an die Beſitzer oder Pächter von Grundſtücken die dringende Mahnung, die Hinderniſſe zu be⸗ ſeitigen; für vorkommende Schäden ſind ſie haftpflichtig. Wanberpreis und Sportichießen in Lampertheim Am Sonntag fand auf dem Schießſtand Heide des Schützenvereins Lampertheim ein Wanderpreis⸗ und Sportſchießen für Berg⸗ ſtraße-Süd und Tromm ſtatt, zu dem zahl⸗ reiche Teilnehmer erſchienen waren. Es wur⸗ den ganz beachtliche Leiſtungen erzielt. Es ſchoſſen Mannſchaften zu je fünf Schützen a fünf Schuß in drei Anſchlagsarten.— 1. wurde Schützenluſt Mannheim⸗Käfertal mit 681 Ringen; 2. Schützenverein Lampertheim mit 649 Ringen; Kriegerkameradſchaft 1875 Viernheim mit 649 Ringen; Schützen⸗ verein Weinheim mit 641 Ringen. Beim 2. Wanderpreis, geſtiftet vom Schützenverein Lampertheim, erzielte Bürſtadt 697 Ringe, Heppenheim 655 Ringe und Viernheim 618 Ringe.— Ferner fand noch ein Wander⸗ preisſchießen der Formationen ſtatt, bei dem Pol. Leitung Viernheim mit 388 Ringen erſter wurde. Beim Sportpreisſchießen betei⸗ ligten ſich Einzelſchützen aus dem ganzen Ried. Von Viernheim erhielten folgende Schützen Preiſe: Albus, Otto mit 31 Ringen und Gallei, Joh. mit 30 Ringen. Juden und Bolſchewiſten unter⸗ ſtützen ſich gegenſeitig— ſie kaufen voneinander und handeln mit⸗ einander— beide ſind Hetzer und Verräter an der Menſchheit— ſie gehören nicht zu uns. der Reichsführer 55: lem. Worte in bie Zeit Es wird mit eine Aufgabe der Zukunft ſein, zwiſchen Gefühl und Verſtand wieder eine Einheit herzuſtellen, das heißt, jenes unverdorbene Geſchlecht zu erziehen, das mit klarem Verſtande die ewige Geſetzlichkeit der Entwiklung erkennt und damit bewußt wie⸗ der zurückfindet zum primitiven Inſtinkt. Adolf Hitler. Der Kampf um die Seele des deutſchen Volkes iſt mit in erſter Linie auch ein Kampf für die alte deutſche Auffaſſung vom Weſen und Wert der Arbeit. Alfred Roſenberg. CCC ſterläden. Recht üble Folgen kann das unvorſichtige Oeffnen der Fenſterläden bei Parterrewohnungen haben, weil leicht die Fußgänger getroffen werden können. Auch nach dem Oeffnen ſind die Läden zu befeſtigen, da⸗ mit das Auf- und Zuſchlagen der Läden ver⸗ mieden wird. Unangenehm machte ſich der Sturm in den letzten Tagen in verſchiedenen Straßen bemerkbar, denn mangelhaft einge⸗ hakte Läden wurden ſtändig auf- und zuge⸗ ſchlagen. Verſchiedentlich war auch das Klir⸗ ren von Scheiben zu hören. Abgeſehen davon, daß die Wohnungsinhaber für entſtehende Schäden haftbar ſind, wirkt es ſich zur Nacht⸗ zeit äußerſt unangenehm aus, wenn die An⸗ wohner durch ſtändiges Anſchlagen der Läden aus der Ruhe geſtört werden. Die Verant⸗ wortlichen können dieſerhalb wegen Ruheſtö⸗ rung zur Rechenſchaft gezogen werden. Fanfarenruf für große HJ.⸗Sendun⸗ gen. Viele Rundfunkhörer werden ſeit einiger Zeit zum Beginn der„Stunden der jungen Nation“ jedesmal einen klangvollen Fanfaren⸗ ruf vernommen haben, dem ſich die Anſage eines Pimpfen zur„Stunde der jungen Na⸗ tion“ anſchloß. Dieſer Fanfarenruf wird neben den„Stunden der jungen Nation“ in Zu⸗ kunft allen wichtigen HJ. Sendungen voran⸗ geſtellt werden. Ihm liegt die Melodie der erſten Zeile des Liedes„Ein junges Volk ſteht auf“, zu Grunde. Goltesbienſtoroͤnung ber kath. Gemeinde Viernheim Die Generalkommunion der Jünglingsſo⸗ dalität iſt erſt am Sonntag, den 8. November und nicht an Allerheiligen. Dagegen iſt am Sonntag, den 1. November Generalkommunion der Jungfrauenkongrega⸗ tion. Steuer terminkalender jür Monat November 1936 Späteſtens am: 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. Oktober, ſowie Abgabe der Beſchei⸗ nigung über die Geſamtſumme der im Monat Oktober einbehaltenen Beträge. Keine Schonfriſt. 10.: Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für Mo⸗ nat Oktober. Keine Schonfriſt. 10.: Vermögensſteuer⸗Vorauszahlung der 3. Rate, für Landwirte der Halbjahresbe⸗ trag lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 11.: Fälligkeit der verbürgten Holz⸗ und Pachtgelder 1936. Keine Schonfriſt. 15.: 3. Rate Kirchenſteuer(Kultusſteuer) It. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 15.: Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 20.: Lohnſteuer für die Zeit vom 1. bis 15. November, ſofern der Abzug den Betrag fa 200 RM. überſteigt. Keine Schon⸗ friſt. Pünktlich ſollen Sie Ihre„Volkszeitung bekommen, denn der Austräger iſt immer bemüht, Sie zufrieden ſtellen zu können; pünktlich iſt er aber auch beim Kaſſieren, denn er will mit ſeiner Abrechnung nicht der letzte ſein. Helfen Sie mit durch die Einlöſung d. Quittung bei der erſten Vorzeigung. Vorſicht beim Oeffnen der Fen⸗ — 8— Eine feht Ale Bor⸗ Mo⸗ zbe⸗ tit. Un lt. 2 „ ie Der außergewöhnliche Hans Albers Großſilm der Afa. Achtung! Ein Filmwerk das jeder geſehen haben muß ee een eee r Cr SAVOW HOTEL 21 Verderb und Schwund bei Kartoffeln Unter den Zahlen, die im„Kampf dem „Kampf dem Verderb“ über Schwunderſchei⸗ nungen durch ihre erſchreckende Höhe in ſtei⸗ gendem Maße die Aufmerkſamkeit der Haus⸗ frauen, aber auch der zahlenden Hausherren auf dieſe unnötigen und un verantwortlichen Verluſte lenken, fällt beſonders der hohe Prozentſatz der verderbenden Kartoffeln auf. Von den etwa 40 Millionen tt deutſcher Kar⸗ toffelernte gehen durch Verderb und Schwund nicht weniger als 4,1 Millionen verloren, das iſt der 10. Teil der Geſamtmenge und etwa die ganze Erzeugung Pommerns, eines der beſten deutſchen Kartoffelgebiete. In Geld⸗ wert umgerechnet iſt der Verluſt prozentual noch höher, denn von 622 Millionen Reichs⸗ mark, welche die Geſamterzeugung ausmacht, gehen 185 Millionen Reichsmark, alſo faſt 30 v. H. verloren. Ein Beweis dafür, daß beſonders die qualitativ hochwertigen Kartof⸗ feln, alſo Speiſekartoffeln, von Schwund und Verderb betroffen werden. Die Haupturſache dafür dürfte in der unſachgemäßen Aufbewah⸗ rung der Kartoffeln in den meiſten Haushal⸗ tungen zu ſuchen ſein. Allgemeingültige Re⸗ zepte laſſen ſich ſchwer aufſtellen, da in den einzelnen Haushaltungen die Möglichkeiten, die Winterkartoffeln unterzubringen, ſehr verſchieden ſind. Der Hausfrau in der Stadt, die Kartoffeln jeweils in Mengen von 3—4 Zentnern kauft, muß ein aus Latten gefertig⸗ ter Verſchlag empfohlen werden, welcher der Luft Zutritt geſtattet. Dadurch, daß Kartoffeln durch eine entſprechende Oeffnung immer un⸗ ten weggenommen werden und der ganze Vor⸗ rat täglich nachrutſcht, wird eine weitere Durchlüftung erreicht. Ein ſolcher Verſchlag iſt auf dem Lande auch da am Platze, wo der Wintervorrat in einer größeren Entfernung vom Hauſe aufbewahrt wird und die Haus⸗ frau, um den täglichen weiten Weg zu ſparen, jeweils einige Zentner ſich ins Haus ſchaffen läßt. Ueberall da, wo der geſamte Vorrat einer mittleren oder größeren Familie im Kel⸗ ler des Hauſes lagert, und nicht in einem ſol⸗ chen Verſchlag untergebracht werden kann, ſollen die Kartoffeln nicht höher als 80 em liegen. Von ausſchlaggebender Bedeutung iſt die Kellertemperatur, ſie ſoll im allgemeinen bei 2—3 Grad C liegen und auf keinen Fall unter 1 Grad C ſinken oder über 8 Grad ſtei⸗ benz Solange es die Außentemperatur er⸗ aubt, iſt der Keller ſtändig zu lüften. Die Nachbarſchaft von Heizkeſſeln bewirkt meiſt im ganzen Kellergeſchoß eine zu hohe Tempe⸗ ratur. Von Zeit zu Zeit müſſen die Kartoffeln ausgeleſen werden, andererſeits iſt es ſchäd⸗ lich, namentlich bei ſehr kalten Kellern, allzu oft den Kartoffelvorrat umzuwühlen. Eine einfache Kartoffelfallkiſte, die ſich für den Haushalt ſehr bewährt hat und leicht ſelbſt angefertigt werden kann. Aufnahme Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau JBC. Aus Stabt und Land Lampertheim. Vermißt wird ſeit dem 23. Oktober der 51 Jahre alte Arbeiter Joh. Moos aus Neuſchloß. Er wollte ſich an dieſem Tage in das Krankenhaus nach Worms bege⸗ ben, iſt dort aber nicht eingetroffen. Der Ver⸗ mißte iſt etwa 1.64 m. ſchlank, hat dun⸗ kelblondes Haar, blaſſe Geſichtsfarbe, bart⸗ los, im Unterkiefer fehlen ſämtliche Zähne, Narbe von einer Magenoperation, Tätowie⸗ rungen auf der Bruſt(Frauenbild) und beiden Armen. Kleidung, blau-grau karrierte Wind⸗ jacke mit gronem Kragen, grauer'Pullover, grüner Schal, graue Klappmütze, helle Hoſe, ſchwarze Schnürſchuhe, graue Wollſocken, weiße Unterhoſe und weißes Hemd mit gel⸗ ben Streifen. Zweckdienliche Mitteilungen er⸗ bittet das Polizeiamt. „Millionenerben“ in Heppenheim.— Aber nur durch Holzamers Feſtſpiel In wenigen Tagen wird die Heppenheimer Spielſchar bereits mit dem Proben des neuen Stückes für die Bergſträßer Sommerfeſtſpiele beginnen. Es iſt ein Odenwälder Dorfſchwank, betitelt„Die Millione“, der wiederum den heimiſchen Dichter Hans Holzamer zum Ver⸗ faſſer hat. In ihm werden die Erwartungen vieler Familien auf eine„amerikaniſche Erb⸗ ſchaft“ humorvoll dargeſtellt und die Unklug⸗ heit und Leichtgläubigkeit der Leute verſpottet. EEC c. 2 e Die naturrechten Figuren und die drolligen Situationen verraten wieder den Kenner der Odenwälder Bevölkerung und den erfahrenen Komödiendichter. Brennendes Motorrad ohne Fahrer Es ſtürzt in das löſchende Waſſer Lorſch. Einem von Heppenheim kommen⸗ den Motorradfahrer mit Soziusfahrer geriet am Dienstag kurz vor der Landgrabenbrücke infolge einer Benzinexploſion das Motorrad in Brand. Beide Fahrer konnten ſich durch recht⸗ zeitiges Abſpringen retten, während das her⸗ renlos gewordene brennende Fahrzeug über die Böſchung hinweg in den Landgraben ſauſte, deſſen Waſſer den Brand löſchte. Dadurch wurde größerer Schaden verhütet. Hirſchhorn.(Schwere Unwetter). In den letzten Tagen und Nächten gingen ſchwere Unwetter mit Sturm und wolkenbruchartigem Regen hier nieder. Die beiden Bäche wie auch der Neckar ſind ſtark im Steigen begriffen, doch beſteht bis jetzt noch keine Hochwaſſer⸗ gefahr. Sich ſelbſt in der Scheuer ver⸗ brannt Pforzheim. Mittwoch vormittag brannte die Scheune des Landwirts Emil Roth, der ſeinen Hof in der Nähe Pforzheims hat, bis auf den Grund nieder. Roth hatte einen hef⸗ tigen Wortwechſel mit ſeiner Frau, von wel⸗ cher er 48 längerer Zeit geſchieden iſt. Nach dieſem Streit brachte er zuerſt ſein Vieh in Sicherheit, trieb es aus den Ställen und band es an Bäume. Danach ſetzte er ſeine Scheuer in Brand und erhängte ſich ſelbſt inmitten der Flammen. Das Gutsgebäude konnte durch die herbeieilende Feuerwehr gerettet werden. Mit Hilfe des Arbeitsdienſtes wurde die verkohlte Leiche des Selbſtmörders aus der Aſche gezo⸗ gen. Roth hinterläßt eine größere Anzahl von Kindern. Spargelder als Speſen verbraucht Drei Feſtnahmen in Offenbach Offenbach. Im Jahre 1935 hatte ſich, wie der Polizeibericht meldet, eine Eigenheim⸗ Pu ehemaliger Kriegsgefangener gebildet. ie Baugelder mußten von den einzelnen Mitgliedern an eine auswärtige Bauſparkaſſe eingezahlt werden. Der Vorſitzende der Eigen⸗ genheimgruppe hat es jedoch verſtanden, meh⸗ rere Mitglieder zu veranlaſſen, an ihn per⸗ ſönlich die Baugelder zu bezahlen. Dieſe Bau⸗ gelder ſind ihrem Zweck entſprechend nicht zur Verwendung gekommen und angeblich von dem Vorſitzenden reſtlos für Speſen verbraucht worden. Um die Mitglieder in Sicherheit zu wiegen, iſt eine Urkunde angefertigt worden, durch die beſtätigt wurde, daß die fehlenden Gelder bei der Bauſparkaſſe eingezahlt wor⸗ den ſeien. Die Urkunde iſt falſch. Der Voͤr⸗ ſitzende und zwei Mitglieder der Eigenheim⸗ gruppe aus Offenbach wurden auf Grund ihrer Verfehlungen feſtgenommen. Sie kamen in Unterſuchungshaft. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Der Spitzenfilm der Ufa! Der Hans Albers ⸗Großfilm: Savou⸗Hotel 217 ab heute im Central⸗Film⸗Palaſt Mit Hans Albers, Brigitte Horney, Käthe Dorſch, Guſti Huber, Renee Deltgen, Alexander Engel, Aribert Wäſcher, Paul Weſtermeier, Hans Leibelt, Jak. Tiedtke u. a. Hans Albers an der Spitze einer erleſenen Beſetzung beſter Namen, als Darſteller der Hauptfigur des von dem Dichter Gerhard Menzel künſtleriſch und lebensecht geſtalteten Geſchehens und unter der Spielleitung des be⸗ kannt erfolgreichen Guſtav Uciky— das allein ſchon ſind Feſtſtellungen, die einen ungewöhn⸗ lich großen Ufa⸗Film erwarten laſſen dürften! Hans Albers, deſſen einzigartige Kunſt der Darſtellung mit dem Ufa⸗Film„Flüchtlinge“ PPP Kameradſchaft überwindet jede Not! Opfert am 31. Oktober und 1. November! SA., SS. und NSKK. ſammeln für das WH W.! Nametadſchafr Ubec windel die Ho! 2. Ueichs ſradenſammlung 25 JI. Okt. u. l. Mou. Der alle begeiſtert und überall die allergrößetn Erfolge hat.— Ab heute Freitag bis Montag im Contral-Füm-Patast wohl am ſtärkſten in Erinnerung iſt, ſiegt wieder im Zeichen der Ufa in einem neuen, großartigen Film, der ſich, als menſchliche Ko⸗ mödie und menſchliche Tragödie zugleich, zu einem unauslöſchlichen Erlebnis formt—: „Savoy⸗Hotel 217“. Ein dramatiſch wuch⸗ tiges, von blutvollem Leben erfülltes Geſche⸗ hen! Ein unerhört eindrucksvolles Gemälde packender, menſchlicher Schickſale! Ein mit⸗ reißendes Schauſpiel, in dem alle Regungen und Schwingungen der menſchlichen Seele le⸗ bendig werden, in dem reine, opferbereite Liebe, hemmungsloſe Leidenſchaft, brennender Haß und blinde Eiferſucht gegeneinanderſtehen. Nicht allein der dramatiſche Höhepunkt des Films und ſeine Auswirkungen— ein rätſel⸗ hafter Mord und die Fahndung nach dem nicht weniger rätſelhaften Täter— ſondern jede Steigerung der ſich entwickelnden Hand⸗ lung, jedes Bild, jede Szene dieſes Films wird Erleben voller erregender Spannung! Man möge die mehr beſuchen, da am Sonntag mit übervollem Hauſe zu rechnen iſt.— Achtung! Film⸗ freunde! Die Gloria⸗Lichtſpiele werden eröff⸗ net und zwar morgen Samstag! Zeige durch zweckmäßige Reſtverwertung, daß du eine gute Hausfrau biſt! Du ſparſt damit an Haushaltsgeld! Was bringt der Aundjunk? Samstag, 31. Oktober: 6.00 Choral, Zeit, Wetter; 6.05 Gym⸗ naſtik; 6.30 Konzert; 7.00 Nachrichten; 8.00 Waſſerſtand; 8.05 Wetter, Bauernfunk; 8.10 Gymnaſtik; 8.30 Froher Klang; 9.30 Sende⸗ pauſe; 10.00 Pimpfe geſtalten ein Buch; 11.00 Sendepauſe; 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Buntes Wochenende; 13.00 Zeit, Wet⸗ ter, Preſſe; 13.15 Buntes Wochenende(Fort⸗ ſetzung); 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei; 15.00 Selbſtgewoben, ſelbſtgemacht, iſt die ſchönſte Bauerntracht; 15.30 Ein auslands⸗ deutſches Mädel beſucht Stuttgarter Kamera⸗ dinnen; 15.50 Ruf der Jugend; 16.00 Froher Funk für Alt und Jung; 18.00 Ton⸗ bericht der Woche; 18.30„Die Bedeutung des dichteriſchen Buches im Leben der Nation“; 18.45 Schallplatten⸗Wünſche; 20.00 Nach⸗ richten; 20.10 Das luſtige Funkbilderbuch; 22.00 Zeit, Preſſe, Wetter, Sport; 22.30 um frohen Wochenende; 0.00 Konzert. froh 8 Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 72 Kälber, 26 Schafe, 46 Schweine, 13 Ziegen, 400 Ferkel und 282 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 9 bis 15, über ſechs Wochen 15— 19, Läufer 19 bis 28 RM. Markwwerlauf: lebhaft. gumor Das junge Paar hatte ſich verzankt. Es ver⸗ ſuchte einzulenken und ſchnitt die verſchieden⸗ ſten Themen an— keine Antwort. Um ganz neutral zu bleiben, meinte er endlich:„Du, heute las ich in der Zeitung.. „In der Zeitung?“ fuhr ſie beleidigt hoch, „Zeitung leſe ich ſelbſt“. * In einem Wachsfigurenkabinett ſaß, ſo zum Spaß, eine Wachsfigur, als harmloſer Beſucher angezogen, auf einem Sofa. Leider Werktags⸗Vorſtellungen wurde die Täuſchung immer ſogleich bemerkt. Da ging der Beſitzer her und gab der in ſich gekehrt ſitzenden Puppe jeden Tag die neueſte Zeitung in die wächſernen Hände. Der Erfolg war durchſchlagend. * Ein Lehrer hat folgendes Aufſatzthema ge⸗ ſtellt: „Was wird auch im Jahre 2000 für die Menſchen, genau ſo wie heute, einfach unent⸗ behrlich ſein?“ Der kürzeſte Aufſatz, der zugleich die beſte Zenſur erhielt, lautete:„Die Zeitung“. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bern hard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. IX. 1936 über 1700 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ vreisliſte„rt 6 aültia ant 5 guter, bester u. allerbester Qualitat in allen Preislagen, Farben u. Geweben, jedem Geschmack entsprechend, finden Sie bei uns! MANNHEIM- AN OE GLANMN NEM NEBEN OE HAU PYIoST * Bekanntmachungen Betr.: Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ und Waſſergelder. Ich mache die Konſumenten wiederholt auf die pauctliche Zahlung der Licht⸗ und Waſſer⸗ gelder aufmerkſam. Bei Zahlungsverzögerung erfolgt unnachſichtlich Einſtellung der Belie⸗ ferung. Der Wiederanſchluß koſtet 1.50 RM. und wird in keinem Falle erlaſſen. Ich habe Anweiſung erteilt, mit den ſchärfſten Maß⸗ nahmen vorzugehen, um endlich einmal der beſonders in unſerer Gemeinde eingeriſſenen Unſitte der Zahlungsſäumigkeit entgegenzu⸗ treten. Viernheim, den 28. Oktober 1936 Betr.: Schuttabladeplatz. Mit Rückſicht auf erneute Uebertretungen mache ich nochmals ausdrücklich darauf auf⸗ merkſam, daß Schutt aller Art nur im alten Kiesloch über der Autobahn und in den Let⸗ tenlöchern bei der Ziegelhütte abgeladen wer⸗ den darf. Zuwiderhandlungen gegen dieſe An⸗ ordnung werden beſtraft. Viernheim, den 27. Oktober 1936 Der Bürgermeiſter Kuth. Kirhenbaſt Viernheim Die Pächter der Kirchen⸗ und Pfarräcker 5 werden hierdurch aufgefordert, ihren Pacht jür 1936 zu begleichen. An die Zahlung des Kirchennotgelbes wird erinnert. Hofmann Turnverein von 1893. Abtlg. Handball: Heute Freitag abend 8 30 Uhr Spielerverſammlung. Die wichtige Tagesordnung er⸗ fordert vollzähliges Erſcheinen Sonntagnachmittag Pflichtſpiel gegen MTG. Zur Kirchweihe iſt es von altersher Brauch, daß Neuanſchaf⸗ fungen jeglicher Art ſeitens des Publikums getätigt werden. Kleider, Schuhe, Wäſche, Anzüge, und viele andere Gebrauchsartikel ſind längſt notwendig geworden. Aber auch in Le⸗ bensmitteln geht der Bedarf an dieſen Tagen über das gewohnte Maß hinaus.— Am 15. 16. und 17. November feiern wir Viern⸗ heimer unſere Kirchweihe. Es iſt dies Anlaß genug, die Käuferſchaft zu Neuanſchaffungen ſeitens der Geſchäftsinhaber zu bewegen. Auf⸗ merkſamer als ſonſt wird jetzt der Anzeigenteil der Zeitung vom Publikum verfolgt. Deshalb liegt es im eigenſten Intereſſe des Geſchäfts⸗ mannes, jetzt ſchon ſeine Waren auf dem Wege durch die Zeitung anzubieten. Nur wer ſich in Erinnerung bringt und durch Anzeigen dem Publikum die Einkaufsvorteile darlegt, wird beachtet. Wer es unterläßt, wird vergeſſen und geht des Kirchweihgeſchäftes verluſtig. Da⸗ rum, Geſchäftsleute, bringt Euch dem Pub⸗ likum in empfehlende Erinnerung.— An⸗ zeigen in unſerer Zeitung haben ſtets beſten Erfolg, weil dieſelbe in jedem Haushalt ge⸗ leſen wird.— Darum: jollte jeder injerieren . d Ur Plan unsere frrunde um Hallonalen sparlag“ Aulwaris durch eigene Hralt! Viernheimer Krebitverein:e, Viernheim Amiliche 5 Den Tag verſtehen⸗ die Zukunft erkennen: Zeitung lesen! 30. Ontober 1936 Holzboden plõtzlichi fast wie neu aussieht, in Farbe und Hochglanz strahlt. Das kann man mühelos und billig er- reichen. wenn man ihn mit KINESSA-Holzbalsam ein- wachst. Farben: eichengelb. mahagoni oder nußbraun). Auch Ihłre Böden brauchen HOLZ BALSAM —— S 9, 25. D e 7 8 *. die pelzgarnierten are a Olroskf 15 Spare e bei der I Henrsssparnasg8 U Urich Zweigstelle Viernheim . N— ArtonatERH SpaR TAE acher zu verpachten Geſchäftsſt. ds. Bl zu haben bei Peter Sander Pandurengaſſe 2 Einieg⸗ jchweme zu verkaufen Waldſtr. 23 Gelbe Speise- Hartoflein zu verkaufen Friedrichſtr. 18 am Heddesheimer⸗ weg, nähe des Dor⸗ fes, 40 Ar ſofort (ganz oder geteilt) Von wem, ſagt die eldnraul e een ente Emm nienter, rlora-Orogerie Sportlicher 19⁵⁵ eee bene ane, e Damenmanlel Eleganter 205⁰. Damenmant. Frauenmantel 35 moderne Stoffe banlelsiofte nder mäntel Nobert Ducks in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Mernnelmerbolkszonung Zu haben bei: Apotheke H. Weitzel; Rathaus-Drogerie Georg Spiegel; Flora-Drogerie Emil Richter und wWo Plakate sichtbar Bitte beachten! Es wird dringend und höfl. gebeten, alle Anzeigen, die an einem beſtimmten Tage in unſerer weitverbreiteten und vielgeleſenen Heimatzeitung Aufnahme finden ſollen jchon am Tage vorher aufzugeben.— Schluß der Anzeigenan⸗ nahme für Kleinanzeigen vorm. 7 Ahr ,,éô,,,,,,,,,. J amen, an ND Zeitungsanzeigen„argen Erfolg, weil der Leſer den Anzeigenteil ebenſo aufmerkſam lieſt wie den redaktionellen Teil. Er kauft und aborniert die Zeitung vielfach auch wegen der Anzeigen. ds nit dem Plopeter glänzt ſefir rache und ſchüͤtzt das Zed 0 1 111 dur l. cue U . aum Gauleite! tende G. Fühte lung di den alte men wur ettönte, holle fit altes un Mule in dug, er dun der In Fil ken di L nachder ſah di und al teten der? hier in gen. Goebbe dele: Erst na e ernen Vurt er Unter ſühtten füble w. ſammlut den Zug den N n feben, Daulſch fund w Aude Ideen de A wöltg nur 9 Tat! 1 Auge nur! ſozial war, mug