ß er dun l die l den bier mit Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. 4 Erſcheinungswe iſe: Täglich, Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC ³·¹—m.. Nummer 260 Freitag — 9 iernheimer Weilun 2 2 88 Verkündigungsblatt der für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. JCFTFFCC!U!!!!!U!U!UUU!U.!U!U!!.w.w(((.w.·..· J y yo den 6. November 0 NS AN. Bernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 12. Jahraang Edens Ankwork an Muſſolini zwei„Freundſchaftsbedingungen“ für Deulſchland— der Weg durch das mitlelmeer Eden über Englands Miltelmeerpolilik Englands Polifik in Europa Die Rede Edens im Unkerhaus London, 5. Nov. Vor vollbeſetzten Bän⸗ ken gab Außenminiſter Gden am Donnerstag⸗ nachmittag die mit großer Spannung erwartete Erklärung zur außenpolitiſchen Lage ab Eden erklärte u. a., er werde in freimütiger Sprache die britiſchen Anſichten zur internatio⸗ nalen Lage und zu der Politik dartun, die Eng⸗ land einzuſchlagen beabſichtige. Nach der Feſt⸗ ſtellung, daß er ſich nicht mit der Vergangen⸗ heit befaſſen wolle, betonte Eden, es ſei nicht immer leicht, auf dieſer friedlichen Inſel Schritt zu halten mit den ruheloſen Bewegungen und dynamiſchen Ereigniſſen in anderen Ländern, aber England müſſe ſich über ſeine Politik eine Ueberſicht verſchaffen. Der erſte dieſer Grundſätze beziehe ſich auf den Völkerbund In einigen Kreiſen ſei es Mode geworden, den Völkerbund zu verhöhnen, aber es ſei die Hoffnung und die Abſicht der Regie⸗ Fung, zu beweiſen, daß dieſes Hohnge⸗ Jächter unberechtigt ſei. Der Völter⸗ bund ſei heute nicht das Inſtrument, das alle gern in ihm ſehen möchten, abe man würde in einem Narrenparadies leben, wollte man be⸗ haupten, daß dies auf eine lauwarme Haltung der britiſchen Regierung zurückzuführen ſei. Hierauf wandte ſich Eden der Reform des Völkerbundes u. Die von ihm im Einvernehmen mit der egierung der Völkerbundsverſammlung unter⸗ breiteten Reformvorſchläge berührten nicht die grundſätzliche Struktur des Völkerbundes, ſon⸗ dern zielten nur auf Verbeſſerungen ab. Es ſei Sache des jetzt vom Völkerbund eingeſetzten Ausſchuſſes, der im nächſten Monat zuſammen⸗ treten werde, die neuen Geſichts⸗ punkte der künftigen Völker⸗ bundspolitik zu beraten. Die britiſche Regierung glaube, daß ihre Vorſchläge ein be⸗ trächtliches Maß der Zuſtimmung gefunden hätten und daß ſie dazu beitragen würden, die Autorität des Völkerbundes wiederherzuſtellen. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede beſchäftigte ſich Eden mit den Ausſichten der Fünfmächlekonferenz. Er erinnerte an die im Juli in London zwiſchen Belgien, Frankreich und England geführten Verhandlungen und erwähnte die Schritte, die zu der gegenwärtigen Lage geführt hätten. Nunmehr ſeien die Anſichten aller fünf Mächte bekannt. Die britiſche Regierung habe ſie ge⸗ brüft und verglichen und ſei erſt geſtern wieder mit den anderen vier Regierungen in dieſer Angelegenheit in Verbindung getreten. Der Gedankenaustauſch habe gewiſſe wich⸗ tige Verſchieden heiten der An⸗ ſichten zu Tage treten laſſen. Keine dieſer Anſichten habe an ſich überraſcht, und ſo be— trächtlich auch dieſe Verſchiedenheiten in den Anſichten ſeien, ſo ſeien ſie nicht notwendiger⸗ weiſe unüberwindlich. Innerhalb einer ſehr kurzen Zeit würde man in der Lage ſein, ge⸗ nau abzuſchätzen, welcher Art die Erfolgsaus⸗ ſichten der Konferenz ſeien. Der Außenminiſter wandte ſich dann den Beziehungen Englands zu den europäiſchen Slaalen Er begann mit Frankreich und erklärte, daß die engliſchen Beziehungen zur franzöſiſchen Regierung ſowohl eng als auch herzlich ſeien. Vielleicht ſei es natürlich, daß in der aufgeſtörten Welt von heute die zwei großen Demokratien Weſteuropas ſich zu- benmenſchlſſen. Es ſei beſtimmt natürlich, aß ſie unter ſolchen Verhältniſſen viele ge⸗ meinſame politiſche Berührungspunkte fänden. Aber dieſe Freundſchaft ſchließe niemand aus. Was er von Frankreich geſagt habe, gelte in gleicher Weiſe für Belgien. England habe eine Verſicherung erhalten, daß Belgien an ſeinen beſtehenden Verpflichtungen feſthält.— Was Deutſchland angehe, ſo ſei in jenem Lande wiederholt der Wunſch nach einer engeren engliſch⸗deutſchen Freundſchaft ausgedrückt worden. Dieſer Wunſch werde in England aufrichtig erwidert. (Sehr ſtarker Beifall.) Es gebe jedoch zwei Be⸗ dingungen, die England unvermeidlich an jede Freundſchaft knüpfe, die England irgendeinem anderen Lande anbieten könne, gleichgültig, ob es Deutſchland oder irgendjemand anders ſei. Eine derartige Freundſchaft könne nicht ausſchließlich ſein und könne ſich nicht gegen irgendjemand anders richten.(Beifall.) Wenn er von Deutſchland ſpreche, ſo müſſe er ſich zu einer dort neuerdings feſtſtellbaren Neigung äußern, die darin beſtehe, England die Schuld für Deutſchlands wirtſchaftliche Schwie⸗ rigkeiten zu geben. Das ſei eine Lehre, die England nicht einen Tag lang annehmen könne, noch ſtehe ſie mit den Tatſachen in Einklang. Es ſei ihm unmöglich, dem Unterhaus in Ein⸗ zelheiten auseinanderzuſetzen, was England ſeit dem Ende des Krieges zu tun verſucht habe, um mit Deutſchland auf wirtſchaftlichem und finanziellem Gebiet zuſammenzuarbeiten. Es ſei eine Tatſache, daß England allein ſeit dem Kriege an Deutſchland auf die eine oder andere Art faſt den gleichen Betrag ausgeliehen habe, den es in Geſtalt von Reparationen von Deutſchland erhalten habe. Viel wichtiger als der wirtſchaftliche Geſichtspunkt der Frage ſei aher die Hauptfrage, der man gegenüberſtehe, nämlich, die Möglichkeit, das Welthandelsvolumen zu vermehren, das gleichzeitig zu einer Vermehrung der deutſchen Ausfuhren wie der Ausfuhren aller anderen Staaten führen würde. In dieſem Zuſammenhang wolle er auch eine Bemerkung zu dem kürzlichen Wäh⸗ rungsabkommen der drei Mächte machen. Andere Nationen einſchließlich Deutſchland ſeien ausdrücklich zur Mitarbeit eingeladen worden und England würde ſich nur ſehr freuen, wenn Deutſchland ſich imſtande ſähe, ſeine Rolle in dieſem Programm zu ſpielen. Es könne keine Rede davon ſein, daß England ſich an irgendeiner Einkrei⸗ ſung Deutſchlands beteilige. Landesgruppenleiler Nellelbeck wird beigeſehl In Batavia(Java) fand kürzlich unter Beteiligung der geſamten die Beiſetzung des Landesgruppenleiters Nettelbeck ſtatt. der NSDAP. vorſtand. diſch⸗Indien der Auslandsorganiſation Anſchließend wandte ſich Eden Italien zu. Es ſei notwendig, ſich daran zu erinnern, daß die Verſchlechterung der engliſch⸗talieni⸗ ſchen Beziehungen auf das Bemühen Eng⸗ lands zurückzuführen ſei, ſeine Verpflich⸗ tungen gemäß der Völkerbunds⸗ ſatzung zu erfüllen. Es ſei niemals ein engliſch-italieniſcher Streitfall geweſen. Solange das nicht in Italien als wahr er⸗ kannt werde, würden die beiderſeitigen Be⸗ ziehungen unter dieſem Mißverſtändnis leiden. In ſeiner Rede in Mailand am 1. Novem⸗ ber habe Muſſolini gewiſſe Bemerkungen über die Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern gemacht. Dieſe Bemerkungen hätten ſich in der Hauptſache auf die kßünftigen Beziehungen der beiden Länder im Mittelmeer bezogen. Eden zitierte hierauf die Stelle der Muſſolini-Rede, in der es hieß, daß das Mit⸗ telmeer nur ein Weg für Großbri⸗ tannien ſei. Hierzu ſtellte Eden feſt, daß die Annahme, daß das Mittelmeer für Eng⸗ land mehr eine Annehmlichkeit als ein lebens wichtiges Intereſſe ſei, nicht in vollem Umfang den britiſchen Intereſſen gerecht werde. Das Mittelmeer ſei für England nicht eine Wegkürzung, ſondern eine Hauptverkehrsader. Die britiſche Regierung wende ſich nicht gegen die Worte Muſſolinis, daß das Mit⸗ telmeer für Italien von lebenswichtiger Bedeutung ſei, aber ſie betone, daß die Freiheit der Verkehrswege in dieſen Gewäſſern auch von lebens wichti⸗ gem Intereſſe in des Wortes wahrſter Be⸗ deutung für das Britiſche Reich ſei. Zwei⸗ tens nehme die britiſche Regierung Kennt⸗ nis von der begrüßenswerten Verſiche⸗ rung Muſſolinis, daß Italien nicht die A bſicht habe, diefen Seeweg zu bedrohen. Das gleiche treffe auch für England zu. England habe nicht den Wunſch, irgendwelche italieniſchen Inter⸗ eſſen im Mittelmeer zu bedrohen oder an⸗ zugreifen. Angeſichts dieſer Sachlage ſollte es nach engliſcher Anſicht den beiden Län⸗ dern möglich ſein, auch weiterhin dieſe le⸗ benswichtigen Intereſſen im Mittelmeer nicht nur ohne einen Konflikt aufrechtzuer⸗ halten, ſondern ſogar zum gegenſeitigen Nutzen. Hierauf umriß Miniſter Eden die Außenpolikik der Regierung Er erklärte, daß die dem Unterhaus ſoeben geſchilderte internationale Lage ernſt genug ſei, aber er ſelbſt glaube nicht an die Unver⸗ meidbarkeit einer Kataſtrophe. Er glaube an England und glaube auch daran, daß der künftige Frieden Europas ſehr weſentlich von der Rolle abhänge, die England ſpiele Faſt jede Nation in der Welt und jede Na⸗ tion in Europa rüſte ſtetig, rückſichtslos und fieberhaft auf. Unterſchiede beſtänden nur in dem Grad der Aufrüſtung, aber alle rüſteten. Er wolle zwei Vorſchläge machen. Der eine gehe dahin, die Welt auf den Frie⸗ denspfad zurückzuführen durch Duldſamkeit, Einhaltung einer internationalen Ordnung und Achtung und Unterſtützung einer derarti⸗ gen Ordnung. Der zweite Vorſchlag laute, daß England wiederaufrüſten müſſe. Bei der heutigen Weltlage ſei die Stärke der britiſchen Rü⸗ ſtungen von entſcheidender Bedeutung für die Erhaltung des Friedens. Es ſei faſt ein Gemeinplatz zu ſagen, daß, je ſtärker England heute ſei, umſo größer die Ge⸗ wißheit des Friedens ſei. Abſchließend ſtellte Eden drei Hauptpunkte des britiſchen Programms auf: 1. Stärkung der Autorität des Völkerbundes. In dieſer Hinſicht wer⸗ de die britiſche Regierung alles tun, denn es beſtehe kein Grund, wegen eines Fehlſchlages die Bemühung aufzugeben. 2. Herbeiführung einer europäiſchen Regelung. 3. Aufrüſtung Englands. Für dieſe Politik erbitte die Regierung die Unterſtützung des Unterhauſes und einer eini⸗ gen Nation(Beifall). Die Ausſprache im Unlerhaus Die Schuld der ſowjetruſſiſchen Politik Winſton Churchill(Konſervativ) erklärte, er könne der Rede Edens im weſentlichen zu⸗ ſtimmen. Jedoch ſei er in einigen Punkten anderer Anſicht. Die Gefahr für England ſei größer, wenn es die kollektive Sicherheit fal⸗ deutſchen Kolo! der der Landesgruppe Niederlän⸗ (Weltbild, K.) len laſſe, als wenn es verſuche, aus dem Völ⸗ kerbund eine Wirklichkeit zu machen. Man müſſe im Völkerbund die größte Anzahl gut bewaffneter Völker zuſam⸗ menfaſſen, die entſchloſſen ſeien, gegen jeden Angreifer, woher er auch immer kommen möge, vorzu⸗ gehen. England müſſe bei einer ſolchen Po⸗ litik eine entſcheidende Rolle übernehmen. Winſton Churchill wies in der Unterhaus⸗ ausſprache weiter darauf hin, daß Eden den Sowjetſtaat in ſeiner Rede nicht erwähnt habe. Er, Churchill, ſtimme der Auffaſſung zu, daß England und Frankreich ſich nicht in einen nationalſozialiſtiſchen Feldzug“ gegen den Kommunismus hineinziehen laſſen ſollten. Eng. land werde ſelbſt in der Lage ſein, mit ſeinen Kommuniſten fertig zu werden. Churchill be⸗ zeichnete dann die gegenwärtige Politik Sow⸗ jetrußlands als unerhörten W̃ ahn⸗ ſinn. Wenn die ſowjetruſſiſche Propaganda nicht geweſen wäre, die Spanien ſechs Monate lang vor dem Ausbruch des Bürgerkrieges durchwühlt habe, dann wäre es riemals zu den gegenwärtigen ſchrecklichen Ereigniſſen in Spa⸗ nien gekommen.(Beifall auf den Regierungs⸗ bänken.) Es beſtehe überhaupt kein Zweifel da⸗ rüber, daß der Entſchluß zur Herbeifüh⸗ rung revolutionärer Zuſtände in Spanien auf die Handlungen Sowjetrußlands zu⸗ 3 rückzuführen ſei. Für die freien Nationen Weſteuropas würde es völlig unmöglich ſein, an dem Schickſal Sow⸗ jetrußlands Anteil zu nehmen, wenn es weiter⸗ hin in dieſer„Verkleidung“ auftrete Es wäre ein Verbrechen, franzöſiſche oder britiſche Sol⸗ daten aufzufordern, einem ſolchen Rußland zu Hilfe zu eilen, ja— es wäre ein Akt der größ⸗ ten Dummheit. Das„andere“ Rußland, das in Frieden gelaſſen werden wolle, ſei zurzeit nicht vorhanden. err r/ e e eee e n e eee s D n — 9———— e 7 4 7 ö a 0 Veltpoliliſche Ueberſicht Von einem Berliner Mitarbeiter. Das beherrſchende Ereignis in der inter⸗ nationalen Politik iſt unzweifelhaft die Wie⸗ der wahl Rooſevelts mit einer ſo er⸗ drückenden Mehrheit. Alle großen amerikani⸗ ſchen Präſidenten entwickelten eigentlich erſt nach ihrer Wiederwahl ihre höchſte Energie, weil die erſte Wahlperiode bereits unter dem Druck der zweiten ſteht. Die nächſten vier Jahre wird Roſevelt, der nichts mehr an politiſchen Lorbeeren über das Erreichte hin⸗ aus zu erhoffen hat, reſtlos nutzen. Die Welt darf viel von ihm erwarten, nicht nur die USA. Zur gleichen Zeit faſt bt der engliſche König in ſeiner erſten Thronrede einen wir⸗ kungsvollen Auftakt ſeines entſchloſſenen Willens, neue Wege zu gehen. Eine ungewöhn⸗ lich lange und inhaltsreiche Thronrede, die freilich auf die wichtigſten europäiſchen Fra⸗ gen nicht eingeht. Durch eine Reihe einſchnei⸗ dender Begrenzungen des höfiſchen Zeremo⸗ niells, durch einen innigen Kontakt mit den Volksmaſſen, hat der junge König bewieſen, daß er eine eigenwillige, unabhängige, politi⸗ ſche Perſönlichkeit, das wichtigſte Band des Empire, zu bleiben gedenkt. Neben der großen Krönung in London, die vermutlich durch die Zuſammenkunft alles üübrenden Politiker des Empires auch politiſch Kan großer Wichtigkeit werden wird, bedeutet die bereits jetzt aus⸗ geſprochene Abſicht, ſich in Indien zum Kaiſer krönen zu laſſen, gleichfalls eine politiſche Demonſtration. * Sie iſt ein Wink hin zur iſlamitiſchen Welt, denn England iſt immer noch 1 5 auch der größte iſlamitiſche Staat der Welt. Kaum hat es aber einen Dauerfrieden mit Aegypten abgeſchloſſen, die Unruhen in Indien beendet— wenn auch nicht ohne Auspeitſchungen und brutalſte Maßnahmen— in Paläſtina durchgegriffen, als auch ſchon wieder der Militärputſch in Bagdad in Ab⸗ weſenheit des englandfreundlichen Oberbefehls⸗ habers der Irak⸗Truppen London in ſchwerſte Verlegenheit verſetzt. Der bis jetzt ſiegreiche kurdiſche Führer der Armee liebt die Englän⸗ der nicht ſehr. Aber wozu hat London für die Herausdrängung der Italiener aus den Oel⸗ feldern von Moſſul Sorge getragen, die Er⸗ ſchließung der Oelquellen an der arabiſchen Küſte in Angriff genommen, wenn es eine Be⸗ drohung ſeiner Machtbaſis im Irak hinneh⸗ men wollte. Die engliſche Diplomatie arbeitet langſam, aber auf weite Sicht. Die neuen Her⸗ ren in Bagdad werden dies vermutlich ſehr raſch zu ſpüren bekommen, wenn ſie einen antiengliſchen Kurs beſchreiten ſollten. 35 Wie zu erwarten war, hat die Autonomie⸗ gewährung an Spaniſch⸗Maxokko ſo⸗ fort zu ähnlichen Forderungen in Fran zö⸗ ſiſch⸗Marokko geführt. Durch Veröffent⸗ lichungen in der franzöſiſchen Preſſe merkte man auch im Ausland, wie eigentlich finanziell geſehen ſich die Eroberung durch Frankreich in Algerien und Marokko auswirkte. Und 6 Mil⸗ liarden Franken müſſen von der an ſich armen Bauernbevölkerung ehrlich verzinſt werden. Dazu die Laſten für Militärſtraßen, Kaſernen⸗ bauten, ein Heer pon Beamten uſw. Das be⸗ deutet praktiſch einen für dieſe langmütigen aber kriegeriſchen Orientalen äußerſt unlieb⸗ ſamen Zwang zur Arbeit, eine Vernichtung ihrer Ruhe, ganz abgeſehen von den ſchweren Eingriffen in ihre bis dahin gewohnte Frei⸗ heit. Es iſt noch gar nicht abzuſehen, wie ſich die ſelbſtbewußten Berber auf die Dauer mit dem ſpaniſchen Beiſpiel vor Augen damit ab⸗ finden werden. Vor allem dann, wenn jene ausgezeichneten marokkaniſchen Sturmtruppen einmal nach ihrer Heimat zurückgekehrt ſein werden, um dort zu erzählen, weſſen ſpaniſche und franzöſiſche Kommuniſten— weiße Men⸗ ſchen— im Bürgerkrieg fähig ſind. * Während Muſſolini in Mailand ſeine große außenpolitiſche Rede hielt, rückten die ſchnellen Diviſionen Grazianis ununterbrochen wei⸗ Etöſfnung der zubiläumsausſtellung der Neue Jührung in der Sludenkenſchaft Dr. Scheel zum Führer des 13 9.-Siudenkenbunds ernannt Berlin, 5. Nov. Die NSK. meldet: Der Studentenbundsführer, Pg. Derichswei⸗ ler, hat dem Stellvertreter des Führers die Erfüllung des am 1. Auguſt 1934 übernom⸗ menen Auftrags, den NSD.⸗Studentenbund zur Kampftruppe aller Nationalſozialiſten an der Hochſchule zu machen, gemeldet und dabei die Bitt ausgeſprochen, ihm mit einer neuen Aufgabe zu betrauen. Der Stellvertreter des Führers hat darauf⸗ hin den Pg. Derichsweiler für eine neue Auf⸗ gabe in ſeinen Stab berufen und Pg. SS. Oberſturmbannführer Dr. Gu ſt a v Abel Scheel, den früheren Gau⸗Studentenbunds⸗ führer ve Baden, entſprechend einem Vor⸗ ſchlag des Pg. Derichsweiler, zum NSD.⸗ Studentenbundsführer ernannt. * Der ſtellvertretende Reichsführer der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft, Waldemar Müller, hat an den Reichserziehungsminiſter Ruſt fol⸗ gendes Schreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Miniſter! Nach dem Rücktritt des Pg. Feickert als Führer der Reichsſchaft der Studierenden und Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft im vorigen Jahr haben Sie dieſe Aemter nicht neu⸗ beſetzt, ſondern in Erwartung der von Ihnen erſtrebten einheitlichen Führung des deutſchen Studententums mich beauftragt, vertretungs⸗ weiſe die Geſchäfte zu führen. Sie gaben mir den Auftrag, nach Möglichkeit dieſe einheitliche. Führung auf Seiten der Deutſchen Studenten⸗ ſchaft vorzubereiten, bis dahin aber unter allen Umſtänden ihre ſachliche Arbeit fortzuführen. Die Deutſche Studentenſchaft ſteht heute be⸗ reit, politiſche Haltung mit beruflicher Leiſtung zu vollem Einſatz zu verbinden. „Ich glaube daher, daß die Stunde gekommen iſt, in der ich Sie, Herr Miniſter, bitten kann, meinen vorbereitenden Auftrag als erledigt zu erklären. Zur Herbeiführung einer einheit⸗ lichen Führung des geſamten deutſchen Studen⸗ tentums ſchlage ich Ihnen vor, den früheren Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft, SS⸗Oberſturmbannführer Pg. Dr. Gu ſt a v Adolf Scheel, zum Führer der Reichsſchaft der Studierenden und Reichsführer der Deut⸗ ſchen Studentenſchaft zu ernennen.“ Reichsminiſter Ru ſt hat an Pg. Waldemar Müller mit folgendem Brief geantwortet: „Lieber Pg. Müller! Ihrer Bitte entſprechend entbinde von den Geſchäften eines ſtellvertretenden Reichsſchaftsführers und Reichsführers der Deutſchen Studentenſchaft, nachdem die Ihnen von mir geſtellte Aufgabe, die einheitl. Füh⸗ ich Sie rung des deutſchen Studententums auf Sei⸗ ten der Deutſchen Studentenſchaft vorzuberei⸗ ten, erfüllt iſt. Ich werde gemäß Ihrem Vor⸗ ſchlag den Pg. Dr. Scheel zum Führer der Reichsſchaft der Studierenden und Reichs⸗ führer der Deutſchen Studentenſchaft ernen⸗ nen, nachdem inzwiſchen der Stellvertreter des Führers Dr. Scheel auch zum Führer des Studentenbundes ernannt hat. Daß ich heute dieſem Ihrem Wunſch nach⸗ kommen kann, iſt mit Ihrer Arbeit zu verdan⸗ ken. Uneigennützig haben Sie, lieber Pg. Müller, unter ſchwierigen Umſtänden vertre⸗ tungsweiſe die Deutſche Studentenſchaft über⸗ nommen und es verſtanden, ſie zu ſachlicher Leiſtung und nationalſozialiſtiſcher Haltung gleicherweiſe zu führen. Für Ihre Arbeit ſage ich Ihnen daher meinen herzlichſten Dank. Heil Hitler! Ruſt, Reichserziehungsminiſter.“ Anſchließend hat Reichserziehungsminiſter Ruſt SS.⸗Oberſturmbannführer Dr. Scheel entſprechend zum Reichsführer der Deutſchen Studentenſchaft er⸗ nannt. Damit ſind der NSD⸗Studenten⸗ bund und die Deutſche Studentenſchaft, die organiſatoriſch erhalten bleiben, wieder unter einer Führung zuſammengefaßt und iſt die Einheit des geſamten deut⸗ ſchen Studententums gewährlei⸗ ſtet. Pg. Dr. Scheel, der die Amtsbezeich⸗ nung Reichs ſtudentenführer tragen wird, hat die große Aufgabe, das deutſche Studenten⸗ tum durch einheitlichen Einſatz zu umſo grö⸗ ßerer Leiſtung für Volk und Staat zu führen. In SS.⸗Oberſturmbannführer Pg. Dr. Gu⸗ ſtav Adolf Scheel wurde ein Mann als Reichsſtudentenführer berufen, der durch ſei⸗ nen langjährigen Kampf um die natlonal⸗ ſozialiſtiſche Hochſchule ſchon weithin bekannt iſt. Als Student trat er 1930 der SA. und dem NSD.⸗Studentenbund bei. 1931 wurde er Führer der Heidelberger Studentenſchaft. Unter ſeiner Führung wurde die Entfernung des berüchtigten Profeſſors Gumbel von der Hochſchule mit der Ernennung zum Ehren⸗ ſenator, die erſte und einzige Ehrung die⸗ ſer Art in Deutſchland. 1935 wurde Dr. Scheel vom Reichsführer SS. mit wichtigen Aufgaben betraut. Eine Vereinbarung zwiſchen dr. Ley und Dr. Schacht U Berlin, 5. Nov. Angeſichts der Dringlich⸗ keit und Bedeutung der unter dem Vierjahres⸗ plan erforderlichen Arbeiten ſind der Leiter der Arbeitsfront, Dr. Ley, und der Reichs⸗ FFC ter in Abeſſinien nach dem Süden und Weſten vor, um bald wichtige Karawanen⸗ punkte 250 Km. von Addis Abeba entfernt zu erreichen. Nicht ohne Widerſtand! Aber das. was ſich ihnen noch entgegenſtellt, iſt kein nen⸗ nenswerter Gegner. Es ſind die verzweifelten amhariſchen Unterführer, die um ihren Herr⸗ ſchaftsbereich kämpfen, auf der einen Seite ge⸗ gen die Italiener, auf der anderen gegen die von ihnen unterworfenen Galla⸗ und Neger⸗ ſtämme. Bis zur Regenzeit im Frühjahr, der ſogenannten kleinen Regenzeit, ſoll alles be⸗ endet ſein. Soeben hat übrigens Marſchall Badoglio in Rom ſein Buch über den abeſſini⸗ ſchen Feldzug veröffentlicht, das die außer⸗ ordentliche Kühnheit ſeiner Entſchlüſſe und ſeine meiſterhafte Strategie auf der eine Seite, auf der anderen die abſolut politiſche Bedingt⸗ heit ſeiner Entſchlüſſe durch die Anweiſungen Muſſolinis ſelbſt darlegt. * Die Beſuche der Balkanſtaatsoberhäupter und Miniſterpräſidenten untereinander nehmen ihren Fortgang. Zum erſten Mal in ſeinem Preußiſchen Akademie der Künſte Berlin, 5. Nov. Die von der Preußiſchen Akademie der Künſte aus Anlaß des 150jähri⸗ gen Beſtehens ihrer Ausſtellungen veranſtal⸗ tete zweite Jubiläumsausſtellung, die ebenſo wie die erſte unter der Schirmherrſchaft des preußiſchen Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring ſteht, wurde am Donnerstag mittag vor einer großen Zahl geladener Gäſte eröff⸗ net. Man ſah u. a. die Reichsminiſter Dr. Frick und Ruſt, Staatsminiſter Popitz, hlreiche Mitglieder des Diplomatiſchen Korps, Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den ſowie der Künſte und Wiſſenſchaften. Der ſtellvertretende Präſident der Akademie der Künſte Profeſſor Georg Schumann be⸗ grüßte die Gäſte und dankte vor allem dem Schirmberrn der Ausſtellung Reichsminiſter Göring, der leider am Erſcheinen verhindert war. Er gab dann in kurzen Zügen einen Ueberblick über den Ausbau der Ausſtellung, die von Schlüter über Schadow und Rauch in die lebendigen Kräfte der Gegenwart einmün⸗ dete. Dann ergriff Reichsminiſter Ruft das Wort: Die Generation, die das„l'art pour bart“ vernommen hat, kann den Zuſammen⸗ hang von völkiſcher Bindung und freien Künſt⸗ lertums nicht begreifen. Für die Periode, in der wir ſelber groß geworden ſind, war der Grundſatz der völligen Bindungsloſig⸗ keit allen künſtleriſchen Schaffens ſchlechthin in Geltung. Wir müſſen aber doch einmal prü⸗ fen, ob denn die Bindungen des Künſtlers nicht vielleicht zu gleicher Zeit ſeine größte Kraft darſtellen. Wir werden das umſo weni⸗ ger verneinen können wenn wir bei einem Rückblick auf das Kunſtſchaffen des Mittel⸗ alters ſehen, wie mit dem Ausgang des Mit⸗ telalters auch die Tradition abriß. Es folgte ein Abſchnitt, in dem wir keine Schule, wenn ich dieſen Ausdruck gebrauchen darf, mehr entdecken können. Ein großer Schöpfer ſteht beziehungslos neben den anderen. So werden wir vielleicht verſtehen, weshalb der große König in ſeinem letzten Lebensjahr, vor nunmehr 150 Jahren, dieſe Akademie geſchaffen hat. Bei ſeiner ſonſtigen Stellung zur deut⸗ ſchen Kunſt iſt man zunächſt erſtaunt. Aber wir können die Dinge nicht überſehen, die auch hier zuſammengehören: dieſer Mann ſieht die preußiſche Armee, ein preußiſches Beamtentum und ſchließlich auch eine künſtleriſche Tradition in dieſer Akademie. Es iſt kein Zufall, daß der Führer zuerſt an einer Stätte wo der Mythos unſerer Zeit be⸗ gann, auch ſeine Auffaſſung von einer neuen monumentalen Baukunſt ver⸗ wirklicht hat: am Königlichen Platz in Mün⸗ chen. Der Führer will nicht mit Doktrinen, ſondern mit großen Aufgaben den Anbruch einer neuen künſtleriſchen Geſtaltung herbei⸗ führen. Er will ſo gebaut ſehen, daß das Werk die neue Auffaſſung des Le⸗ bens findet die der Nationalſozialismus in ſich trägt. Dazu gilt es zunächſt, die Kräfte heranzubilden, von denen dann bei der Löſun⸗ der Aufgabe Gebrauch gemacht werden kan! Wir müſſen wieder handwerklich vorgehen. Es kann im Augenblick niemand verlangen, daß wir in der Lage ſind, etwa eine Leben verläßt der türkiſche Regierungs⸗ chef, um die Staaten des Balkanblocks zu be⸗ ſuchen, ſeine Heimat. Ueber den Ausgang des Geſprächs zwiſchen dem jugoſlawiſchen Miniſterpräſidenten und dem bulgariſchen Zaren hat man noch nichts Näheres gehört. Nach dem Beſuche König Karols in Prag iſt es auffallend raſch wieder ſtill geworden. Die Abberufung der Freunde Titulescus unter den Diplomaten Rumäniens deutet aber weiter auf einen vorſichtigen Kurswechſel hin, der durch die Wiederaufnahme einer ſtärkeren Fühlung⸗ nahme mit Warſchau gekennzeichnet wird. Außenminiſter Beck ſteht vor einer Reiſe von Warſchau nach London, auf das Polen immer beſondere Hoffnungen geſetzt hat. Kein Zweifel, daß Polen als Großmacht mit dem Anſpruch, die weſtliche Ziviliſation gegen den Bolſchewismus bereits einmal erfolgreich ver⸗ teidigt zu haben, ſich außerordentlich ſtark für die angekündigten Weſtpaktgeſpräche in⸗ tereſſiert und nicht wünſcht, wie früher, als es noch am Schlepptau Frankreichs lag, in ent⸗ ſcheidenden Fragen der abſeits geſtellt zu werden. neue Kunſt zu lehren. Neue Kunſt wird von Künſtlern geboren und nicht von Leh⸗ rern erfunden. Was wir aber können, das iſt, die Vorausſetzungen zu ſchaffen, in denen die Menſchen mit Stift und Meißel wieder lernen, zunächſt die Behandlung des Stoffes und der Form zu bewältigen. Was wir ferner tun können, iſt, das Unver⸗ gängliche und Ewige in der deutſchen Kunſt vor Augen zu ſtellen und aus dem Geſichtsfeld zu nehmen, was dieſes F des Ewigen und Unvergänglichen zu ſtören ver⸗ mag. Nicht der Zeitgeiſt iſt das Entſcheidende und nicht die Mode iſt das Lebendige, ſondern die Sitte. Und nicht das Gegenwärtige iſt das Leben⸗ dige, ſondern das Ewige und Unvergäng⸗ liche. Aus dieſer Erkenntnis heraus habe ich vor einigen Tagen den Entſchluß ge⸗ faßt, gewiſſe Erſcheinungen einer vergan⸗ genen Periode zunächſt einmal den Blicken zu entrücken, damit wir zu uns ſelber kommen. Hier ſoll kein Künſtler verſchont werden. Ich bin mir durchaus bewußt, daß bei allen derartigen Maßnahmen immer ſtarke Bedenken beſtehen und auch bei mir vorhanden ſind. Ich muß es aber von vornherein ablehnen, wenn man mir ſagen wollte, es beſtehe eine ungeheure Gefahr darin, daß vielleicht dieſer oder jener Künſtler dabei nicht zu ſeinem Recht komme. Was man uns nach 1918 in Ausſtellungen vor⸗ geſetzt hat, brauche ich hier nicht mehr zu charak⸗ teriſieren. Es wagte faſt bald kein Menſch mehr, den Mund aufzutun, weil man ſein ge⸗ ſundes Urteil einfach verloren hatte. Es war zu einem Höchſtmaß von Gefühlsverirrung ge⸗ kommen. Glauben Sie, es hätte ſich das Volk von Hellas gefallen laſſen, daß man ihm ſeine Götter und Heroen als Halbtiere hinſtellte? Hätte es der mittelalterliche chriſtlich⸗germani⸗ ſche Menſch ertragen, die Madonna mit dem Geſicht eines Halbtieres darzuſtellen? Ein preu⸗ europäiſchen Politik wirtſchaftsminiſter Dr. Schacht übereinge⸗ kommen, die Arbeiten für die Ausführung des Leipziger Abkommens beſchleunigt vorwärts zu treiben und in allen ihren Gliederungen gemeinſchaftlich alle Arbeiten zu födern, die zur Verwirklichung dieſes Planes führen kön⸗ die Landeshandwerksmeſſier bei Schacht Berlin, 5. Nov. Am 5. November des Jahres wurden die Landeshandwerksmeiſter vom Reichswirtſchaftsminiſter zu einer länge⸗ ren Ausſprache empfangen. Dr. Schacht wies auf die großen Aufgaben hin, die der Reichsgruppe Handwerk im Rah⸗ men des Vier fahresplanes geſtellt werden. Insbeſondere liegen dieſe Aufgaben auf dem Gebiet einer verſtärkten und verbeſſer⸗ ten Ausbildung des Nachwuchſes, für die alle Kräfte eingeſetzt werden müßten. Der Miniſter werde gerade der Facharbeiterfrage ſein ganz beſonderes Augenmerk zuwenden. Nach einer ſehr lebhaften Ausſprache, an der ſich die mei⸗ ſten Landeshandwerksmeiſter beteiligten, machte Dr. Schacht Ausführungen darüber, welche un⸗ 7 7 Bedeutung für die Geſamtwirtſchaft und das geſamte Volk in der Erhaltung eines geſunden Handwerks und in der Wahrung beſter handwerklicher Traditionen und Einrichtungen liege. g Zum Schluß ging der Miniſter auf die ſo⸗ eben mit dem Leiter der Deutſchen Arbeits⸗ front unterzeichnete Erklärung ein, die eine neue gemeinſchaftliche Arbeit der beiden großen Organiſationen, nämlich der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft und der Deutſchen Arbeitsfront, im Sinne der Leip⸗ ziger Vereinbarung verſpreche. Beide Organi⸗ ſationen hätten ihre eigenen Aufgaben, die aber wiederum ſo viele Berührungspunkte ent⸗ hielten, daß nur eine loyale Zuſammenarbeit für das gemeinſame Ziel, unter Anerkennung der beiderſeitigen beſonderen Funktionen zum Gelingen des großen Werkes, das der führer der deutſchen Wirtſchaft geſtellt habe, beitragen könne. Ein neuer Fernſehſender auf dem Brocken. Auf dem Brocken, 5. Nov. Auf dem 1142 m hohen Brocken, dem höchſten Berg des Har⸗ zes, der Mittel⸗ und Norddeutſchland in elner Runde von über 100 km überſchaut, entſteht zur Zeit neben Wetterwarte und Berg⸗ gaſthof ein dritter Bau mit einer Höhe von etwa 52 m, gut doppelt ſo hoch wie ein groß⸗ ſtädtiſches Mietshaus; das wird die neue ernſehanlage Deutſchlands, ne⸗ ben Witzleben die zweite im Reich. Bekanntlich hat die Reichspoſt im Laufe der beiden letzten Jahre mit einer fahrbaren Fernſehanlage bereits auf dem Brok⸗ ken eingehende Reichweitenverſuche angeſtellt. Die Antennenhöhe iſt für die Fernſehtechnit deshalb von beſonderer Wichtigkeit, weil die ultrakurze Welle, deren ſich das N be⸗ dient, nicht über den Horizont der Antenne reicht, das heißt, daß die Welle nur ſo weit reicht, als ihre Antenne„ſieht“. Die Fernſeh⸗ antenne des Berliner Fernſenders wurde des⸗ halb in der äußerſten Spitze des Berliner Funkturms untergebracht; aus dem gleichen Grunde baut man jetzt den Fernſehſendeturm auf dem Brocken, mit dem man eine wirkſame Antennenhöhe von rund 1200 m und einen entſprechenden Horizont gewinnt. Im oberſten Stockwerk werden die eigent⸗ lichen Antennen untergebracht, denn auf dem Brocken ſind ſtarke Böen und halbmet⸗ terdicker Rauhreif keine Seltenheit. Unmittelbar unter den Antennen wird mit möglichſt kurzem Verbindungskabel der Sen⸗ werden. Die Sommermonate ſollen mit Sen⸗ ſes findet ein Poſtamt Unterkunft. Bis zum Frühjahr hofft man den Bau fer⸗ tiggeſtellt zu haben. Dann werden die Maſchi⸗ nen und Geräte hinaufgeſchafft und eingebaut werden. Die Somm ermonate ſollen mit Sen⸗ de⸗ und Reichweitenverſuchen aus⸗ gefüllt ſein, ſodaß man annehmen darf, im Herbſt 1927 den regelmäßigen Sendebetrieb aufnehmen zu können. ßiſches Regiment, das einſt den General Lu⸗ dendorff als ſeinen Kommandanten gekannt hat, hat es fertig gebracht, ſeinen Helden ein Denk- mal hinzuſtellen, an dem dieſe unſere Heiligen 7 5 10! Helden— als Halbtiere dargeſtellt erden. In der Schulreform, die demnächſt das Licht der Welt erblickt, habe ich zum Grundſatz gemacht, daß nicht eine große geſchichtliche Kon⸗ tinuität das Höchſtziel des Geſchichtsunterrichts iſt, ſondern die Größe und Bedeutung beſtimm⸗ ter Männer. Wir ſind nun keine Hiſtoriſten und Poſitiviſten. Wir wollen nur Kenntnis nehmen von dem, was erzieheriſch iſt und for⸗ men kann. Wir wollen, daß die beiden großen Dinge wieder zuſammenſtoßen: die Tradi⸗ tion einer wahrhaft großen deutſchen Kunſt mit dem, was jetzt aus einer neuen Zeit gebo⸗ ren werden ſoll, weil es nach vorn drängt. Was dazwiſchen liegt, war eine zum Teil freche Verweigerung der Tradition, war der Anſpruch des Einzelnen, tun und laſſen zu können in der Geſtaltung, was er wollte. Wer Bedeutendes überhaupt geſtalten will, der muß in das Leben ſeines Volkes grei⸗ fen und muß geſtalten, was ihm heilig iſt. Er iſt gebunden an Forderun⸗ gen ſeines Volkes, denn von ihnen hat er die Gegenſtände ſeiner künſtleri⸗ ſchen Geſtaltung erhalten. Das iſt der Sinn, mit dem wir dieſe Maßnahmen ein⸗ geleitet haben, die ſich demnächſt über Deutſchland erſtrecken werden. Der Rede des Miniſters folgte ein Rund⸗ gang durch die Ausſtellung. Sie gibt einen Ueberblick über die Leiſtungen und Stilwand⸗ lungen der Berliner Bildhauerſchule von An⸗ dreas Schlüter bis in unſere Zeit und läßt die ununterbrochene Tradition plaſtiſchen Schaffens in Berlin in beſonders ſchönen und bezeichnen⸗ den Werken der Hauptkünſtler bis zu dem heute ſchaffenden erkennen. J r U „ f engen e em 1142 des Har⸗ in einer entſeht Fetg⸗ he von i groß neue 3, ge⸗ aufe der haten 1 Brok ngeſtelt. chlechnſt 1 b. en be⸗ Wende d weit Jernſeh⸗ de des⸗ Berliner gleichen deturm firklame einen eigent⸗ 1 ln helrieh — Ein neues deulſches Slrafrecht Die amiliche Kommiſſion übergibt ihren Entwurf der Leffenklichkeil 88S Berlin, 5. Nov. Die amtliche Straf⸗ rechtskommiſſion, die ſich mit der Neugeſtal⸗ tung des deutſchen Strafrechtes zu beſchäftigen hatte, hat Ende vergangener Woche ihre Ar⸗ beit abgeſchloſſen, und ſich damit des Auftra⸗ es entledigt, den ſie im Frühjahr 1933 vom Führer empfangen hat. Aus dieſem Grunde hatten Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürt⸗ ner und Staatsſekretär Dr. Freisler zu einem Empfang der Preſſe eingeladen, in dem ſie einen Ueberblick über das kommende deut⸗ ſche Strafrecht gaben. Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner ab einleitend einen kurzen Rückblick über die rbeiten der amtlichen Strafrechtskommiſſion. Sie habe ſich nunmehr ihres vom Führer er⸗ haltenen Auftrages, das deutſche Strafrecht neu aufzubauen, in Uebereinſtimmung und im Einklang mit den neugewonnenen Rechtsauf⸗ faſſungen der Zeit entledigt. Die Arbeit der Kommiſſion, ſo führte der Miniſter weiter aus, habe etwas mehr als drei Jahre gedauert. Zu kurz für die einen, die eine längere Arbeits⸗ zeit erwarteten, zu lang für die Stürmiſchen, die die Vorſtellung hatten, nach einer Um⸗ wälzung könnte man in wenigen Augenblicken die Geſetze fertig auf den Tiſch legen. Die Arbeit der amtlichen Strafrechtskom⸗ miſſion habe für alle beteiligten zwei große Erlebniſſe gebracht: Einmal die klare Erkenntnis, daß ſich ein Volk ein Strafrecht, das lebenswahr und lebenstüchtig ſei, nur dann geben könne, wenn über die Grundfragen des Strafrechts, d. h. über die ſittliche Bewertung des Tuns und Laſſens der Volksgenoſſen, die Volksein⸗ heit beſtehe. Reichsminiſter Dr. Gürtner ge⸗ brauchte zur Erläuterung dafür das Beiſpiel, daß es nicht möglich ſei, ein Strafrecht zu ſchaffen, wenn etwa ein Teil des Volkes der Meinung ſei, daß die Abtreibung nichts ande⸗ res ſei als eine freie Verfügung über den eigenen Körper, während der andere Teil die Auffaſſung vertrete, daß die Abtreibung ein ſchweres Verbrechen gegen das Leben des Vol⸗ kes darſtelle. Die zweite Erkenntnis ſei die geweſen, daß es, wie von den Fundamenten bis zum fertigen Bau eines Hauſes auch von den Grundſätzen bis zur Formung des Geſetz⸗ befehls ein weiter und nicht müheloſer Weg ſei. Er und alle ſeine Mitarbeiter. insbeſon⸗ dere der Stellvertreter des Führers mit ſei⸗ nem Amt, hätten ſich nicht geſcheut, jede Mühe aufzuwenden, um das Werk erfolgreich zu ge⸗ ſtalten, „ Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner ſprach zum Schluß vor der Oeffentlichkeit allen ſeinen Mitarbeitern, insbeſondere Staatsſekretär Dr. Freisler und allen denen, die dazu beigetra⸗ gen hätten, daß nach kurzer Zeit dieſer neue Strafrechtsentwurf habe fertiggeſtellt werden können, ſeinen beſonderen Dank aus. In einer etwa 200 Seiten umfaſſenden Bro⸗ ſchüre„Das neue Strafrecht, Grundſätzliche Ge⸗ danken zum Geleit“, führen Reichsjuſtizmini⸗ ſter Dr. Gürtner, Staatsſekretär Dr. Freisler, Graf von der Goltz und der Miniſterialdirek⸗ tor im Reichsjuſtizminiſterium Dr. Wilhelm Crohne in den Entwurf zum neuen deutſchen Strafgeſetzbuch ein. Der Entwurf beginnt mit folgendem Vorſpruch: „Ueberzeugt, daß das deutſche Strafrecht von nationalſozialiſtiſcher Grundanſchauung durch⸗ drungen ſein muß, hat die Reichsregierung die⸗ ſes Geſetz beſchloſſen und übergibt es dem deut⸗ ſchen Volke. Das geſunde Empfinden des Vol⸗ kes für Recht und Anrecht beſtimmt Inhalt und Anwendung des Strafrechtes. Sühne für Anrecht, Schutz des Volkes, Feſtigung des Wil⸗ lens zur Gemeinſchaft ſind Sinn und Zweck des Strafrechts. Ehre und Treue. Raſſe und Erb⸗ gut, Wehrhaftigkeit und Arbeitskraft, Zucht und Ordnung zu wahren, iſt ſeine Aufgabe. Das Bekenntnis„Gemeinnutz geht vor Eigen⸗ nutz“ gibt ihm die Prägung. In dieſem Geiſt oll Recht geſprochen werden von berufenen Richtern, die als Wahrer der Gerechtigkeit dem deutſchen Volke dienen.“ Mord und Totſchlag Aus den Ausführungen von Miniſterialdi⸗ rektor Schäfer über das Kapitel„Mord und Totſchlag“ geht hervor, daß der Entwurf des neuen Strafrechts den Mörder als denje⸗ nigen bezeichnet, der aus Mordluſt zur Be⸗ friedigung des Beſchlußtriebes, aus Habgier oder aus anderen niedrigen Beweggründen, heimtückiſch, grauſam oder mit gemeingefähr⸗ lichen Mitteln, oder zu dem Zwecke eine an⸗ dere Straftat zu ermöglichen, einen Menſchen tötet. Die Strafe für den Mörder iſt die To⸗ desſtrafe. In beſonderen Ausnahmefällen kann auf lebenslanges Zuchthaus erkannt werden. lle übrigen Fälle der vorſätzlichen Tötung behandelt der Entwurf als Totſchlag und be⸗ droht ihn mit lebenslänglichem Zuchthaus oder Zuchthaus nicht unter 5 Jahren. Die Tötung auf Veranlaſſung iſt als be⸗ ſonders aus dem Totſchlagstatbeſtand heraus⸗ genommenes delikt behandelt. Selbſtmord⸗ verſuch und Beihilfe zum Selbſtmord ſind nicht mit Strafe bedroht, dagegen wird in Zukunft die Verleitung zum Selbſtmord, auch wenn es nur zum Selbſtmordverſuch gekommen iſt, ſtrafbar ſein. Ganz neu iſt, daß der zum Mord oder Totſchlag Feſtentſchloſſene auch noch bei bloßer Beſchaffung oder Bereitſtellung von Mordwerkzeugen wegen„Vorbereitung der Tötung“ ſtrafbar ſein ſoll und ebenſo der neue Tatbeſtand„der gewiſſenloſen Menſchenge— fährdung“, wonach ſtrafbar iſt, wer wiſſentlich und gewiſſenlos Menſchenleben gefährdet Aus der Tatſache heraus, daß der koſtbarſte Beſitz eines Volkes ſeine Kinder ſind. iſt der Die Uebergabe des neuen Flrafrechls an die hefſenllichleit Die amtliche Strafrechtskommiſſion, die ſich mit der Neugeſtaltung des deutſchen Straf⸗ rechts zu beſchäftigen hatte, hat in der vergan genen Woche ihre Arbeiten abgeſchloſſen und ſich damit des Auftrags erledigt, den ſie im Frühjahr 1933 vom Führer empfangen hat. Aus dieſem Grund hatten Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner und Staatsſekretär Dr. Freisler zu einem Preſſeempfang geladen, in dem ſie einen Ueberblick über das kommende deutſche Strafrecht gaben. Unſer Bild zeigt Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner bei ſeiner Rede auf dem Preſſeempfang, an dem neben ſämtlichen Mitgliedern der amtlichen Strafrechtskommiſſion Vertreter ſämtlicher Mi niſterien, der Behörden, der Wehrmacht und der Parteiſtellen, der Juſtizpreſſeſtellen und der Hauptſchriftleiter der Berliner Zeitungen, ſowie die Vertreter der auswärtigen Preſſe teilnahmen. „Schutz des Kindes“ im neuen Strafrecht feſtgelegt. Profeſſor Dr. Kohlrauſch erklärte hierzu, daß die öffent⸗ liche Verächtlichmachung von Ehe oder Mutter⸗ ſchaft, die öffentliche Aufforderung zur Be— ſchränkung der Kinderzahl in der Ehe beſtraft wird. Abtreibung und Kindausſetzung bleiben ſtrafbar. Die ſchweren Strafen wegen Kindes- mißhandlung wie auch gegen ſeeliſche Miß⸗ handlungen bleiben beſtehen. Beim erpreſſe⸗ riſchen Kindesraub bleibt es bei der abſoluten Todesſtrafe. Mit dem Schutz der „Arbeit und Wirtſchaft“ beſchäftigte ſich der Vortrag von Miniſterial⸗ rat Grau. Das neue Strafrecht wird die Ar⸗ beitskraft des Einzelnen und der Nation un⸗ ter ſeinen beſonderen Schutz nehmen. Aus⸗ gangspunkt des Schutzes wird eine Vorſchrift gegen die öffentlich begangenen hetzeriſchen An⸗ griffe auf den Willen des Volkes zur Arbeit ſein, wobei die Angriffe auf den Reichsar⸗ beitsdienſt als dem lebendigſten Ausdruck des völkiſchen Arbeitswillens beſonders hervorge— hoben werden ſollen. Streik und Ausſper⸗ rung werden beſtraft, und in einer Reihe von Sondervorſchriften wird der Arbeiter vor Verfemung, vor Verdrängung vom Arbeits⸗ platz durch Verleumdungen uſw. geſchützt. Ebenſo iſt das gewiſſenloſe Verſchleudern von Betriebsmitteln durch die Belegſchaftsführer unter Strafe geſtellt, wenn dadurch der Be⸗ trieb zum Erliegen und Arbeiter zur Entlaſ— ſung kommen ſollten. Die grundſätzliche Ausgeſtaltung des ar⸗ beitsrechtlichen Schutzes erſtreckt ſich auch auf den Verrat von Geheimniſſen an das Ausland. Beſtraft wird aber auch der, der eine bös⸗ willige Verknappung von Wa⸗ ren, die zum notwendigen Lebensbedarf des Volkes gehören, hervorruft. Ganz neue Gedanken bringt in den Straf⸗ rechtsentwurf das Kapitel, das die Strafen behandelt. Hierzu ſprach Prof. Graf⸗Neipach. Er wies darauf hin, daß die Strafe ſo zugemeſ⸗ ſen ſei, daß ſie dem gerechten Sühneverlangen des Volkes entſpricht. Hier trete der ſoziale Gedanke bei den neuen Strafbeſtimmungen hervor. Es ſei ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß bei der Strafe die Perſönlich⸗ keit des Täters, ſeine Stellung und Bewäh⸗ rung in der Volksgemeinſchaft zu würdigen ſind. Eine dem Betrag nach ſehr hohe Geld⸗ ſtrafe erwecke den Anſchein beſonders ſchwerer Schuld, ſie ſei bisher darum auch in den Fäl⸗ len nicht verhängt, in denen ſie nach den Ein⸗ kommensverhältniſſen trotz geringer Verſchul⸗ dung angemeſſen geweſen wäre. Künftighin ſollen die Geldſtrafen in erſter Reihe als Bruchteil oder Vielfachung von Ta⸗ gesbußen verhängt werden. Tagesbuße iſt das tägliche Einkommen des Schuldigen. So wird es vermieden, daß der Reiche viel zu milde, der Arme zu hart geſtraft wird. Für den Ar⸗ men wird die Erlegung der Geldſtrafe durch lange Zahlungsfriſten und Teilzahlungsmög⸗ lichkeit erleichtert. Kann er trotzdem den Be⸗ trag nicht aufbringen, ſo kann er ſeine Schuld durch freie Arbeit löſen, wobei eine Tages⸗ buße gleich einem Tag Arbeitszeit iſt. Wer aber nicht zahlen kann oder will, muß die Er⸗ ſatzſtrafe(Haft) abbüßen. In den Fällen, in denen es nicht möglich iſt, dem Arbeitswilli⸗ gen Arbeit zuzuweiſen, kann eine Erleichterung durch den Richter eintreten. Entſprechend den Worten des Führers und der nationalſozialiſtiſchen Staatsauffaſſung, daß wie es jetzt nicht mehr möglich iſt, ohne Ehre zu leben, auch ein Volk nicht ehrlos zu leben vermag, iſt dem „Schutz der Ehre“ im neuen Strafrecht ein breiter Raum einge⸗ räumt. Der Vertreter der NSDAP. in der amtlichen Strafrechtskommiſſion Rechtsanwalt Staatsrat Graf von der Goltz, der ſchon in den Fememordprozeſſen als Verteidiger (Weltbild. K.) eine große Rolle geſpielt hat, und Profeſſor Dahm ⸗Kiel behandelten dieſes Thema aus⸗ führlich. Graf von der Goltz führte die einzelnen ſtraf⸗ baren Punkte auf: Ehrabſchneidung, Verleum⸗ dung, Beſchimpfung unter vier Augen. Der Staatsanwalt wird in Zukunft wegen einer Beleidigung erſt nach Anhörung des Beleidig⸗ ten vorgehen. Sieht er kein kriminelles Un⸗ recht in der erfolgten Ehrenkränkung, ſo über⸗ gibt er die weitere Behandlung einem neu vorgeſehenem friedensrichterlichen Verfahren, das, nichtöffentlich, auch verſöhnt und gegebe⸗ nenfalls auf einen Schiedsſpruch hinausläuft und ſich ſomit in einer Inſtanz erledigt. Da⸗ mit wird das Gericht von Bagatellſachen be⸗ freit und frei für die Beurteilung ernſthafter Ehrverletzungen. Strafe tritt ein, wenn herabſetzende Be⸗ hauptungen aus dem Einzel- oder Familien⸗ leben öffentlich aufgeſtellt oder verbreitet wer⸗ den, die die Allgemeinheit nicht berühren, oder wenn ſie mit der Abſicht, jemanden zu ſchmä⸗ hen, der ſich im Leben bewährt hat, zurücklie⸗ gend hervorgeholt werden. Hier wird beſtraft, ob es auf Wahrheit oder Unwahrheit beruht oder wenn der Beleidiger aus Gründen wie Tod, Amneſtie nicht mehr verfolgt werden kann. Der Wahrheitsbeweis muß erhoben werden, wenn der Beleidiger zu gerichtlichen Zwecken— früher in„Wahrnehmung berech⸗ tigter Intereſſen“— gehandelt hat und an ſich deshalb freigeſprochen werden mußte. Bei ehrlicher Abbitte oder Ausſöhnung oder wenn ſich der Täter in verſtändlicher Erregung über das Benehmen des Anderen zu dieſer Beleidigung hat hinreißen laſſen, kann von Strafe abgeſehen bezw. dieſe gemildert werden. Zu den Teilen des Entwurfes des neuen Strafgeſetzbuches, die den weltanſchaulichen und politiſchen Wandel zum Ausdruck bringen, gehören die Abſchnitte über den „Ehrenſchutz der Gemeinſchaft“. Die Beſchimpfung und Verleumdung des deutſchen Volkes ſind unter ſchwere Strafe ge⸗ ſtellt. Das deutſche Volk iſt aber lebendig in ſeinen Gliedern und Gemeinſchaften, vor allem in ſeinem Führer. Darum ſoll der Abſchnitt über die Angriffe gegen das deutſche Volk mit einer ſchweren Strafdrohung gegen die Verunglimpfung des Führers beginnen, wo⸗ bei keinerlei Trennung und Entgegenſetzung von Reichskanzler und Parteiführer und Staatsmann und Privatmann eintreten ſoll. Jede Verunglimpfung bedeutet eine unmit⸗ telbare Verunglimpfung des deutſchen Vol⸗ kes. Ausführlich behandelt der Entwurf auch die Verunglimpfung von Partei, Reich, Wehr⸗ macht und Arbeitsdienſt, ohne damit erſchöp⸗ fend zu ſein. Weiter hat die Kommiſſion derjenigen ge⸗ dacht, die würdige Männer und Frauen der deutſchen Vergangenheit öffentlich beſchimpfen oder böswillig verächtlich machen. Wer Hindenburg, Schlageter oder Horſt Weſſel beſchimpft, kann in Zukunft mit Zucht⸗ haus beſtraft werden. Damit iſt nicht gewollt, einer ernſthaften Geſchichtsforſchung Schwte⸗ rigkeiten zu bereiten, ſoweit ſie etwa von land⸗ läufigen Abſichten abweicht. Darüber hinaus ſollen alle lebendigen Gemeinſchaften in ihrer Ehre geſchützt werden, die ihr Leben in der Volksgemeinſchaft und für ſie entfalten, auch der einzelne SA.⸗Sturm, das Regiment, die Gemeinde, die Betriebsgemeinſchaft, die Fa⸗ milie, um nur wenige Beiſpiele zu nennen. Selbſtverſtändlich umfaßt der ſtrafrechtliche Schutz nicht etwa die„3. Internationale“ oder eine Einbrecherorganiſation und beliebige Ge⸗ ſelligkeitsvereine oder ſolche Weltanſchau⸗ ungen, die dem deutſchen Volk neutral gegen⸗ überſtehen und keine im Volkstum wurzelnde ſelbſtänd ige Ehre beſitzen. Staatsſekretärx Dr. Freißler ergänzte dieſe Ausführungen dahin, daß man erkennen könne, daß die Achtung der Ehre der Perſön⸗ lichkeit überall im Strafrecht richtunggebend geweſen ſei. Im Geſetzentwurf ſei ausdrück⸗ lich nichts über den Zweikampf enthalten. Die Urſache dafür ſei, daß unſer Strafrecht nur ein techniſches Strafrecht ſein könne. Der Staat wolle nach dem Ausſpruch des Reichs⸗ juſtizminiſters Dr. Gürtner keine Moral mit doppeltem Boden pflegen. Eine Reihe wichtig⸗ ſter Gemeinſchaften des Volkes verlangen, daß der Mann gegebenenfalls mit der Waffe für ſeine Ehre eintrete. Hierfür ſeien die Ehren⸗ ordnungen der Gliederung der Partei und der NSDAP. ſelbſt, ſowie der Wehrmacht, ein Beiſpiel. Die Vortragsreihe abſchließend nahm Reichsgerichtsrat Niethammer Stellung zum Problem Richter und Recht. Das kommende Strafrecht räume dem Rich⸗ ter eine große Freiheit ein. Im Verfahrens⸗ recht ſeien Beweisregeln beſeitigt, es gelte die freie Beweiswürdigung. Im ſachlichen Recht dringe die Befreiung des Rechts von äußeren Schranken vor. Der Richter müſſe auch nach ungeſchriebenem Recht beſtrafen. Das neue Strafrecht mache die Grenzen zwiſchen den einfachen und ſchweren Fällen beweglich und ſtelle dem Richter verſchiedene Strafarten und Strafgrößen zur Wahl. Es faßt die allgemei⸗ nen Grundſätze für die Strafbemeſſung ſo, daß der Richter eine Anleitung erhält, aber nicht eingeengt wird. Maiſti ſpiell den Unwiſſenden Er kennt nicht die industrielle Geographie owjekrußlands London, 5. Nov. Der Hauptausſchuß des Internationalen Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes, der am Mitt⸗ wochnachmittag ſeine Beratungen fortſetzte, tagte bis in die ſpäten Abendſtunden hinein. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß ſich der Ausſchuß fünf Stunden lang aus⸗ ſchließlich mit der Moskauer Antwort auf die deutſchen Beſchuldigungen über ſowjetruſſiſche Waffenlieferungen an die ſpa⸗ niſchen Marxiſten beſchäftigt habe. Der deutſche Vertreter, Botſchaftsrat Fürſt Bismarck, ſei den„Erklärungen“ des ruſſiſchen Vertre- ters zu den einzelnen Anklagepunkten mit gro⸗ ßer Zähigkeit entgegengetreten und der italie⸗ niſche Botſchafter Grandi habe ihn dabei nachdrücklich unterſtützt. Zu einer beſonders lebhaften Auseinander- ſetzung ſei es gekommen, als der ſowjetruſſi⸗ ſche Vertreter die Richtigkeit des 4. Punktes der deutſchen Enthüllungen beſtritten habe, daß nämlich am 18. September vier ſowjet⸗ ruſſiſche Gorki-Bomber auf dem Getafe-Flug⸗ platz bei Madrid ſtationiert geweſen ſeien. Die Sowjetregierung habe dazu erklärt, daß es Gorki⸗Bomber in Sowjetrußland nicht gebe. Fürſt Bismarck habe auf die Bemerkung erwit⸗ dert, daß die Bomber wahrſcheinlich aus der Flugzeugfabrik in Gorki ſtammten. Als der ſowjetruſſiſche Botſchafter Maiſki behauptet habe, es gebe keine Flugzeugfabrik in Gorki, habe der italieniſche Botſchafter Grandi mit den Worten eingegriffen, daß Maiſki anſchei⸗ nend die induſtrielle Geographie Sowjetruß⸗ lands nicht kenne. An der Hand eines enali⸗ ſchen ſtatiſtiſchen Werkes ſei es Grandi ge⸗ lungen, das tatſächliche Vorhanden⸗ ſein dieſer Fabrik zu beweiſen. Der Ausſchuß befaßte ſich auch mit gewiſſen Punkten in der ruſſiſchen Antwort auf die ita⸗ lieniſchen Anklagen. Botſchafter Grandi be⸗ ſtritt, wie verlautet, die ſowjetruſſiſchen Er⸗ klärungen auf das nachdrücklichſte. Der Aus⸗ ſchuß habe beſchloſſen, die Sowjetregierung um weitere Erklärungen zu verſchiedenen Punkten der deutſchen und der italieniſchen Enthüllun⸗ gen zu erſuchen. Hinſichtlich einiger anderer Punkte ſei der Ausſchuß zu der Entſcheidung gelangt, daß„nicht genügend Beweiſe gegen Sowjetrußland“(21) vorlägen. Inzwiſchen iſt dem Ausſchuß auch die ſowjetruſſiſche Ant⸗ wort auf die britiſchen Enthüllungen über⸗ geben worden. Der Hauptausſchuß befaßte ſich am Mitt⸗ woch mit dem Vorſchlag Lord Plymouths, Beobachtungsausſchüſſe nach den ſpaniſchen Einfuhrſtellen zu entſenden. Sämt⸗ liche Mitglieder des Hauptausſchuſſes wurden aufgefordert, die Anſichten ihrer Regierungen zu dieſem Plan einzuholen. Bei den Verhand⸗ lungen haben ſich einige Meinungsverſchieden⸗ heiten ergeben. Eine der ſtrittigen Fragen dreht ſich darum, ob die nach Spanien zu ent⸗ ſendenden Beobachter nur gewiſſe Fälle von Waffen⸗Lieferungen auf jeweilige beſondere Anweiſungen des Londoner Ausſchuſſes un⸗ terſuchen, oder ob ſie bevollmächtigt werden ſollten, auf eigene Initiative über alle verdäch⸗ tigen Fälle zu berichten. Spaniſches Gold nach Frankreich §§ Paris, 5. November. Ein ſpaniſches Flugzeug mußte am Mittwoch wegen ungün⸗ ſtiger Witterungsverhältniſſe in der Nähe von Orléans notlanden. Der Apparat hatte 1015 kg. Gold an Bord, das die Madri⸗ der Regierung für die Bank von Frankreich beſtimmt hat. 9 1 - — ö VVTTTTVTTTTTVT—TTTTTT—T—T—T—TTT r — 8 5 n r Rundfunk-Programm Samstag, 7. November Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, anſchl. Schallplatten. 62 Konzert. 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine 7 ſtunde für die Hausfrau. 10.00 Der einſame Marſch. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.00 Die, deutſch⸗bulgar. Wirtſchaftsverhandlungen. 11.15 Seewetterbericht. 11.40 Der Bauer ſpricht — der Bauer hört! 12.00 Konzert. 13.00 Glück⸗ wünſche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von zwei bis drei! 15.00 Wetter. 15.10 Ruf der Jugend. 15.15 Hier lacht der Pimpf! 15.30 Wir ſchaftswochen 15.45 Eigen Heim— eigen Land. 16.00 Schallplatten. 18.00 Volkslieder. 18.40 Sport der Woche. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer. 19.45 Was ſagt ihr dazu? 20.00 Kernſpruch. 20.10 Donnerwetter— tadellos! 22.00 Wetter. Anſchl. Deutſchlandecho. 22.30 Kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—00.55 Wir bitten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt 06.00 Choral, Gymnaſtit. 6.30 Konzert, 8.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 8.05 Wetter⸗ bericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Wir ſchevimmen. 10.00 Der einſame Marſch. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.15 Programmanſage. 11.30 Gau⸗ nachrichten. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Buntes Wochenende. 13.00 Zeit, Nachr. 14.10 Neue Schallplatten. 15.15 Volk und Wirtſchaft. 15.30 HJ.⸗Funk. 16.00 Froher Funk für Alt und Jung 18.00 Blasmuſik. 18.45 Schallplatten⸗ plauderei. 19.30 Wochenſchau. 19.55 Ruf der Jugend., 20.00 Zeit, Nachr. 20.10„Marjfellche“ im Land der Seen und Eichen. 22.00 Zeit uſw. Reichsſender Stuttgart. 6.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Bauernfunk. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.30 Eintopfgericht für Sonntag. 10.00 Der einſame Marſch. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Buntes Wochenende 13.00 Zeit. 14.00 Allerlei— von zwei bis drei! 15.00 Vom Alpenrand zur Waterkant, 15.30 Louis Trenker erzählt aus ſeinem Leben. 15.50 Ruf der Jugend. 16.00 Froher Funk für Alt und Jung. 18.00 Sie hören den Ton⸗ bericht der Woche. 18.30 Der Berner Jodler⸗ klub muſtziert. 19.00 Schallplatten. 20.00 Nach⸗ richten. 20.10 Marjellche im Land der Seen und Eichen. 22.00 Zeit, Nachr. 22.30 Schall⸗ blatten. 23.00 Wir bitten zum Tanz! 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. P ͤP Frau Guſtloff als Nebenklägerin Profeſſor Grimm ihr Vertreter Berlin, 5. Nov. In dem Mordprozeß ge⸗ gen den jüdiſchen Studenten David Fer ann k⸗ furter, der im Februar dieſes Jahres den Landesgruppenleiter der NSDAP. für die Schweiz. Wilhelm Guſtloff erſchoſſen hat, iſt die Witwe des Ermordeten entſprechend dem in Graubünden geltenden Recht dem Ver⸗ fahren als Zivilpartei(Nebenklägerin) bei⸗ getreten. Sie hat den Rechtsanwalt Profeſſor Dr. Grimm Eſſen, mit der Wahrung ihrer Intereſſen beauftragt. Profeſſor Grimm wird nunmeh. bei dem für die Verhandlung zu⸗ ſtändig Kantongericht in Chur in Grau⸗ bünden den Antrag auf ſeine Zulaſſung zu⸗ ſammen mit dem Schweizer Fürſprech(Rechts⸗ anwalt) Dr. Urſprung einreichen. Der Pro⸗ zeß wir“ vorausſichtlich Anfang Dezember zur Verhandlung kommen., Große handwerkslkagung unlker dr. Len Einheitliche Ausrichtung und gemeinſamer Einſatz des deutſchen Handwerks für den Vierjahresplan Berlin, 4. Nov. Seit Dienstag ſind in alle führenden Berlin zum erſten Male Männer des deutſchen Handwerks aus allen Gauen des Reiches zu einer Tagung zu⸗ ſammengekommen die am Donnerstag vor⸗ mittag mit einer großen Rede des Reichsleiters Dr. Ley im Schatzamt der Deutſchen Arbeits⸗ front ihren Abſchluß finden wird. Sowohl am Dienstag ale auch am Mitt⸗ woch fand ſich Gelegenheit, unter der Leitung von Dr. Ley gemeinſam mit Reichshandwerks⸗ meiſter Schmidt, ſeinen Landeshandwerks⸗ meiſtern, Hauptamtsleiter Dr. von Rente⸗ len und allen zuſtändigen Gauamtsleitern im Anſchluß an Darlegungen des Reichshand⸗ werksmeiſters Schmidt, des Landeshand⸗ werksmeiſters Magunia, und des Gau⸗ amtsleiters Acker mann ⸗ Koblenz einen re⸗ gen, fruchtbaren Meinungsaustauſch zu pflegen, in den Dr. Ley wiederholt richtungweiſend ein⸗ griff. Nach Durchführung verſchiedener Beſich⸗ tigungen am Dienstag beſuchten die Hand⸗ werksführer am Mittwoch auch das Amt für Verufserziehung und Berufsberatung und hör⸗ ten hier einen aufſchlußreichen Vortrag des Amtsleiters Prof. Dr. Arnold. Der Gau⸗ obmann der Deutſchen Arbeitsfront. Dr. Dr. Schmidt- Köln ſprach über das vorzügliche Zuſammenarbeiten der deutſchen Wirtſchaft und der Deutſchen Arbeitsfront und die ſegensrei⸗ chen Auswirkungen dieſer Zuſammenarbeit für das deutſche Handwerk. Eine Sondertagung unter dem Vorſitz Dr. Leys und ein mit großem Beifall aufgenommener Vortrag des von dem Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring eingeſetzten Kommiſſars für Rohſtoffragen, Miniſterpräſident Köhler⸗ Baden, beſchloſſen die Arbeiten am Mittwoch. Aufſehenerregende denkſchri rumäniſchen König Gegen Freimaurer, Judenlum und Bolſchewismus Bukareſt, 5. Nov. Der frühere Führer der aufgelöſten„Eiſernen Garde“, Orne⸗ liu Zelea Codreanu hat eine Denk⸗ ſchrift veröffentlicht, die ſich an den König perſönlich wendet und in ganz außerge⸗ wöhnlicher Offenheit und Schärfe die äußere und innere Politik Rumäniens behandelt. Codreanu erklärte darin, daß es um die Zukunft des Landes und der Jugend gehe. Die Zeit des Politikertums ſei vorbei, die Zeit der nationalen Jugend gekommen! Die Verantwortung ruhe auf den Schultern der jungen Generation, die aber verurteilt ſein ſolle, der Zerſtückelung Rumäniens beizuwoh⸗ nen, die das Land für die Siinden ſeiner infa⸗ men Außenpolitik zu erleiden hätte. Es wäre Feigheit, in dieſem entſcheidenden Augenblick nicht weithin vernehmbar die Stimme zu er⸗ heben. Der König müſſe von allen jenen, die die rumäniſche Außenpolitik machten, fordern, daß ſie mit ihrem Kopf für die Richtlinien ein⸗ ſtünden, die ſie angäben oder befolgten. „Der gleiche Mut und die gleiche Ritterlichkeit müſſe, was die königlichen Richtlinien in der Außenpolitik anbelange, auch vom König verlangt werden. Die Nation müſſe wiſſen, wer die Verantwortung trage und welcher Art die Sühne im Augenblick der Kataſtrophe ſein würde. Wenn die Jugend Rumäniens genötigt ſein ſollte, an der Seite der bolſchewiſtiſchen Mächte gegen die Verteidiger der chriſtlichen Weltzivi⸗ liſation für die Zerſtörer von Kirchen und Hel⸗ dengräbern in den Krieg zu ziehen, ſo würde ſie mit Piſtolen auf alle jene ſchießen, die ſie dahin gebracht hätten, und dann, um nicht die Ehrloſigkeit einer Deſertion zu begehen, Selbſtmord verüben. Niemals werde die Jugend Rumäniens im Zeichen des Teufels gegen Gott kämpfen. Es gebe keine Kleine Entente, es gebe keine Balkan⸗Entente; wer daran glaube, beweiſe, daß er noch nichts begrif. fen habe. Zwei Welten ſtünden einander ge⸗ genüber, unter deren Zuſammenprall im Au⸗ genblick eines Krieges alle politiſchen Kombina⸗ tionen wie Kartenhäuſer zerfallen würden. Die eine dieſer zwei Welten beſtehe aus den Staa⸗ ten der nationalen Revolution, die für das Kreuz und die vieltauſendjährige Ziviliſation der Menſchheit ſtritten, die andere ſei der Bolſchewismus und ſeine Anhängſel, die für die Vernichtung der Völker und der chriſtlichen Ziviliſation kämpften. Tituleſeu habe das große Verbrechen gegen ſein Land begangen. Auf Befehl der Freimau⸗ rerei und des Judentums habe ſich Ru⸗ mänien zur Teilnahme an den Sanktionen geradezu gedrängt. Italien habe dieſes Vorgehen als Verrat emp⸗ funden. Wundere ſich noch jemand über das, was gekommen ſei? Die Rede Muſſolinis ſei die ſchmerzliche Antwort auf die Gehäſſigkeit und Intrigue, die die rumäniſche Außenpolitik als Werkzeug des Freimaurertums und des Judentums durch 14 Jahre gegen das faſchiſti⸗ ſche Italien angewandt habe. Es ſei die Pflicht der fungen Generation, mit den Fingern auf jene zu weiſen, die Rumänien auf dieſen Weg gebracht hätten, der es zum Tode führen müſſe. Auf die Innenpolitik übergehend, er⸗ hob Codreanu Anklagen gegen jene, die die Jugend Rumäniens aus Haß gegen den natio⸗ nalen Gedanken und das Chriſtentum auf Be- fehl des Freimaurertums und auf tägliches Be⸗ treiben der Judenpreſſe an ihrer Entwicklung hindern wollten. Zwiſchen der Außenpolitik und der Innenpolitik beſtehe demnach volle Gleichheit. Hier wie dort ſtünden ſich Freimau⸗ rertum und Judentum einerſeits und Nation und Chriſtentum andererſeits gegenüber. Die an den König gerichtete Denkſchrift Codreanus ſchließt mit einem Aufruf an die rumäniſche Jugend, ſich vom Freimaurertum, Judentum und Bolſchewismus freizumachen und ihren Weg in die Zukunft zu gehen. Das außenpolitiſche Programm Amerikas bleibt unverändert Staats ſekretär Hull über den Wahlausgang. Waſhington, 5. November. Staatsſe⸗ kretär Hull hat»eine Erklärung über die außenpolitiſche Bedeutung der Präſidenten⸗ wahl abgegeben. Der Wahlausgang, ſo heißt es darin, ſtelle eine überwältigende Guthei⸗ ßung der amerikaniſchen Bemühungen dar, die auf eine Förderung des Friedens und die Wahrung ſtrenger Neutralität der Vereinigten Staaten in Kriegszeiten gerichtet ſeien. Dieſes Programm der Außenpolitik der Regierung werde in der gleichen Weiſe wie bisher verfolgt werden. Hull führte aus, der Kernpunkt dieſer Politik ſei die Politik des guten Nachbarn, deren hervorſtechend⸗ ſtes Ziel die Förderung eines dauernden Friedens ſei. Dieſes hohe Ziel in Friedenszei⸗ ten und ſtrenge Neutralität in Kriegszeiten ſeien die Grundpfeiler der amerikaniſchen Außenpolitik. Im zweiten Teil ſeiner Erklärung beſchäftigte ſich Staatsſekretär Hull mit der amerikani⸗ ſchen Handelspolitik. Das Regierungspro⸗ gramm, ſo führte er aus, das den Abſchluß von Handelsverträgen auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit vorſehe, habe ſich infolge der Belebung des Welthandels in zu⸗ nehmendem Maße als eine ſichere Grundlage des Weltfriedens erwieſen.„Wir werden mit dieſem Handelsprogramm in der gleich ern⸗ ſten, beharrlichen, ſorgfältigen und vorſichti⸗ gen Weiſe vorwärtsgehen, in der wir bisher dieſes große Unternehmen zu fördern ſtrebten.“ In unterrichteten Kreiſen wird die Bezug⸗ nahme des Staatsſekretärs Hull auf die Neu⸗ tralität und auf die Handelsverträge auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit als eine mit⸗ telbare Ankündigung dafür angeſehen, daß die Regierung bemüht ſein werde, eine Ver⸗ längerung der dieſe Frage regelnden Ge⸗ ſetze vor deren Ablauf im nächſten Jahre im Kongreß durchzuſetzen. Außenminiſter Beck reiſt am Freitag nach London Warſcha u. 4. Nov. Wie verlautet, wird Außenminiſter Beck am Freitag ſeine angekün⸗ digte Reiſe noch London antreten. Beck wird drei Tage in London bleiben. Wie die pol⸗ niſche Preſſe meldet, wird der Außenminiſter an dem Feſteſſen teilnehmen, das anläßlich der feierlichen Einführung des Lordmavor in der Guildhall ſtattfindet. der Vellerer-Prozeß Das Gulachlen des pfuchiatriſchen Jachverſtändigen Heidelberg, 5. Nov. Zum Abſchluß der Beweisaufnahme im Wetterer⸗Prozeß wurde der pſychiatriſche Sachverſtändige gehört. Prof. Dr. Schneider, der Di⸗ rektor der Pſychiatriſchen Klinik Heidelberg, gab eine Schilderung Wetterers vom pſychia⸗ triſchen Standpunkt aus. Seinem Gutachten ſchickte Prof. Schneider eine Darlegung der verſchiedenen Arten von Geiſteskrankheit und ihrer Symptome voraus. Paralyſe und Schizophrenie ſeien von vornherein bei Wetterer ausgeſchloſſen. Außerdem würden keierlei Anzeichen für einen maniſchen Irr⸗ ſinn vorliegen. Der Gutachter ging dann zur Kennzeichnung der Perſönlichkeit des Ange⸗ klagten über. Aufmerkſamkeit. Beobachtungs⸗ gabe und Merkfähigkeit ſeien bei dem An⸗ geklagten ſehr groß, die Begabung durch⸗ ſchnittlich. Hervorſtechend ſeien ſeine Eigen⸗ willigteit, Schlagfertigkeit und Vitalität trotz ſeines hohen Alters. Es ergebe ſich, daß keine Geiſteskrankheit im eigentlichen Sinne, auch keine Geiſtesſchwäche bei Wetterer vorliege, doch ſei wiederum eine Abartigkeit einzelner Weſenszüge ſehr groß. Eine große Gemüts⸗ erſchütterung habe man bei ihm nie wahrneh⸗ men können, höchſtens eine kleine Reſignation. Erſtaunlich ſei vor allem ſeine haßfähige An⸗ griffsluſt, die Freude am verletzenden Wort. Darin liege auch das Hauptmerkmal einer biologiſchen Schwäche. Das Jagnorieren frem⸗— der Leiſtungen ſei keine Stärke. Mit dieſer Schwäche ſtehe auch Wetterers Unordentlich⸗ keit in ſeinen wiſſenſchaftlichen Arbeiten in Verbindung. Es liege darin ein Hinweis auf den Mangel an vorausfühlender Vorſicht. Den Willen zur Forſchung habe er gehabt, doch hät⸗ ten ihm die biologiſchen Vorausſetzungen da⸗ zu gefehlt. Niemals habe er Fehler bei ſich geſehen, nur immer andere verdächtigt. Damit hänge auch ſeine Geltungsſucht und ſeine Prioritätshaſcherei zuſammen. Er habe im⸗ mer das Beſtreben, untadelig dazuſtehen, mehr zu ſcheinen als zu ſein. Wetterer ertrage es nicht, neben jemanden zu ſtehen, der auch et⸗ was kann. Geltungsſucht und Eigenliebe ver⸗ fälſchen ſeine Beziehungen zu den Mitmen⸗ ſchen. Die Tragik in Wetterers Leben liege darin, daß er ſelbſt durch Eigenwille zum Schei⸗ tern an ſeiner Umgebung verurteilt ſei. In Wetterers Perſönlichkeit ſeien Züge feſtzuſtel⸗ len, die ihn in die Nähe deſſen bringen, was man einen pathologiſchen Lügner nennt. Verſchwommenheit und Dehnbarkeit des Ausdrucks ſeien bei ihm charakteriſtiſch. Es lägen jedoch keine Begriffsverwechſlungen vor, er kenne die Unterſchiede nicht. Ueber ein ſicherer Wiſſen verfüge er nicht, doch über eine erſtaunliche Wendigkeit: niemals ſei er um eine Ausrede verlegen geweſen. Das Gut⸗ achten, das 1930 ſchon von Prof. Gruhle⸗ Heidelberg über Wetterer abgegeben worden ſei, habe ſeine Richtigkeit. Es weiſe hin auf eine langſame Entwicklung der pathologiſchen Züge, die ſich in letzter Zeit ergänzt hätten. Das Ergebnis: Mediziniſch ſei eine Geiſtes⸗ krankheit bei Wetterer nicht nachzuweiſen, wohl aber eine Abartigkeit in ſeinen einzel⸗ nen Zügen. Seine Lügen ſeien ein Gemiſch von normaler und krankhafter Unwahrhaftig⸗ keit. Wegen ſeiner pſychiatriſchen Abwegig⸗ keit müſſe man den Angeklagten als vermin⸗ dert zurechnungsfähig bezeichnen. Außerdem ſeien die ärztlichen Vorausſetzungen für die Unterbringung in einer Heil- und Pflege⸗ anſtalt gegeben. ft an den 7 eee Belanmmachungen ber A. S. O. A. B. Krels Heppenheim Tagung der politlſchen Leiter.. Es wird auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß die Tagung der polit. Leiter in Weinheim am Sonntag vormittag um 9.30 Uhr, beginnt und daß im Intereſſe der Teilnehmer ſelbſt auf pünktliches Er⸗ ſcheinen geachtet wird. Kreis filmſtelle. Von der Gaufilmſtelle Heſſen⸗Naſſau wird der Groß⸗Tonfilm„Grüß mir die Lore noch einmal“ im Kreiſe Heppenheim an folgenden Terminen vor geführt: am 7. November in Neckarſteinach am 8. November in Hirſchhorn am 10. November in Nothenberg am 11. November in Hammel bach am 12. November in Waldmichelbach Seit Jahren klingt das Lore⸗Lied aus Millionen Kehlen. Kaum ein anderes Lied hat ſo ſchnell ſeinen Weg durch alle deutſchen Gaue genommen. Seine Poeſie zieht ſich durch den ganzen Film, der mit ſeinem ländlichen Stoff und ſeiner urwüchſigen Fröhlichkeit alle Beſucher in ſeinen Bann zieht. Bor⸗ verkauf der Eintrittskarten findet jeweils durch die Ortsgruppe der NSDAP. ſtatt. Ruppert, Kreisleiter ASB Daß. Verwaltungsſtelle 24. Die Kaſſenwalter werden nochmals auf⸗ gefordert unverzüglich die Mitgliedsbücher der zum Arbeitsdienſt und zur Wehrmacht eingerückten DAF.⸗Kameraden einzuziehen und an die Verwaltungsſtelle einzuſenden. Die Angehörigen der ehem. Deutſchen Angeſtelltenſchaft ſind letztmals aufzufor⸗ dern ihre alten Mitgliedsunterlagen, ſoweit dies noch nicht geſchehen, zur Umſchreibung abzuliefern. Ferner ſind alle Mitglieder darauf hinzu⸗ weiſen, daß in Zukunft bei Antragſtellung neben den bisherigen Unterlagen eine Lohn⸗ beſcheinigung vorzulegen iſt. Achtung, Mitglieder der DA.! KPW. Wir machen alle Mitglieder der DAF. darauf aufmerkſam, daß in Zu⸗ kunft bei Antragſtellung auf Unterſtützung eine Lohnbeſcheinigung vorzulegen iſt. Beiträge ſind unbedingt bei Vermeidung von Nachteilen nach dem Bruttoeinkommen zu bezahlen. Ueber einige in letzter Zeit eingetretenen Aenderungen in den Beitragszahlungen er⸗ teilen die Ortswaltungen Auskünfte. Fahrpreisvergünſtigung für Arbeiter. 27 Vetter, Kreisobmann der DA. Günſtige Ausſichlen für die hebung des Pracks„Elbe!“ 8 Kuxhaven, 5. Nov. Am Mittwoch nachmittag waren die Arbeiten an der Unfall⸗ ſtelle des Feuerſchiffes„Elbe!“ ſoweit gedie⸗ hen, daß vom Bergungsdampfer„Reiher“ aus die erſten Tauchverſuche unternommen werden konnten. Sie führten zur genauen Feſtſtel⸗ lung der Lage des untergegangenen Feuer⸗ ſchiffes.— Wann mit der Hebung des Wracks begonnen werden kann, ſteht im Augenblick noch nicht feſt, doch werden die Ausſichten, das Wrack zu bergen und einzuſchleppen, bei der Hebie g ruhigen Wetterlage als günſtig eurteilt. ichwere Luflfämpfe vor den Toren Madrids Acht rote Flugzeuge abgeſchoſſen Talavera de la Reina, 5. Nov. Am Donnerstag vormittag fanden im Luftraum zwiſchen Madrid, Getafe und Alcor⸗ con ſchwere Luftkämpfe ſtatt, in deren Ver⸗ lauf es den Nationaliſten gelang, ſieben rote Joceſurgszage rannöſiſcher und ſowjetruſſiſcher Herkunft, ſondſe ein rotes Bombenflugzeug Marke Potez abzuſchießen. Anhallende Preisſleigerung in Frankreich 88 Paris, 5. Nov. Wie die„Journs⸗ induſtrielle“ mitteilt, hat die Preisſteigerung, die in ganz Frankreich bereits vor der Abwer⸗ tung eingeſetzt hatte, ſeither aber verſtärkt an ⸗ dauert, auch in den letzten Oktoberwoche ange⸗ halten. Die Inlandserzeugniſſe ſind um wel⸗ tere 7.76 v. H., die eingeführten Auslandser⸗ zeugniſſe ſogar um 22,5 v. H. geſtiegen. Die 2 5 kt erdabäng beläuft ſich auf 11,88 5 94 f dati 1 polit, umitag dert 05 f, „ad ze 0. kimal! nnen ß etzleitg 5 auf⸗ Slice macht Miehen enden, eutſchen for, ſopei relbung zw. ung L n Hung uittvoch Unal⸗ ie 0 as gerden eͤſlſtel Zeuer⸗ Grad enblil n. das Am ſtaum leo? 1 Vel, 6 tote ſiſcher W510 a. Mu ßeſtunden D ——— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Käppen Carstens vorletzter Wille 11. Fortſetzung. „Weſſen Deern is denn dat?“ Der Graubärtige ſchob den Prünntje“ von Backbord nach Steuerbord, wobei er die entſtandene Flüſſigkeit in hohem Bogen über Bord ſpie. „Kapitän Carſtens Nichte“, gab Robert zurück. Er ließ leinen Augenblick das ſteuerloſe Fahrzeug aus den Augen, en das ſie ſchnell herankamen. „So, de lüttje Grete is dat.“ Wieder flog eine Ladung Saft haarſcharf an Roberts Naſe vorbei in die leichtbewegten Wellen. Noch wenige Minuten, und das Motorboot hatte die trei⸗ denden Niemen und dann den Flüchtling erreicht. Noberts anfängliche Beklommenheit über den mutmaß⸗ lichen Ausgang der unfreiwilligen Fahrt des Ausreißers war 5 dem Augenblick, wo er ihn erreichte, wieder reſtlos ver⸗ en. Er ſtellte ſich etwas großſpurig auf und rief dem blaſſen Mädchen zu:„Die Netter ſind da, ſchönſte aller Frauen! Doch erſt den Lohn, ehe die Freiheit winkt.“ Und weniger poetiſch fügte er hinzu:„Das iſt die Strafe, Sie ſchlechtes Menſchenkind. Jetzt verlange ich eine zehnfache Buße, und Opa... er deutete auf den Seefahrer,„bekommt aleich⸗ falls ſeinen Anteil. Eher reiche ich Ihnen nicht meine ret tende Hand.“ Grete hatte nun gleichfalls ſchnell den kleinen Schreck über. wunden. Sie ſah dem„Retter“ furchtlos und frech in die Augen, wobei die Mundwinkel ſpöttiſch zuckten. „Vater Burmeiſter ſoll nicht zu kurz kommen, aber Sie können noch lange warten.“ Mit zwei gewandten Bewegungen war ſie auf und in das Motorboot übergeſtiegen, faßte den alten Graubart an beiden Ohren, gab ihm einen kräftigen Kuß, der aber mehr in den Stoppeln hängenblieb, und fing mit ihm einen„lüttn Klöhnſnack“ an, ohne ſich noch weiter um Nobert zu küm⸗ mern, wenigſtens ſchien es ſo. Reſigniert über ſo viel Mißachtung ſeiner von ihm ſelbſt ſo hochgeſchätzten Perſon ließ er ſich am Ende des Bootes nieder und begnügte ſich damit, ein unverſtändliches Ge⸗ murmel und Gebrumme von ſich zu geben in der wenig aus⸗ ſichtsreichen Hoffnung, Eindruck damit zu erwecken. Vater Burmeiſter und Grete hatten ſich Wichtiges zu er⸗ zählen. Das Ergebnis dieſer Unterredung war für Robert über⸗ raſchend. Mit einem kurzen Gruß zu ihm gewandt, kletterte der alte Fahrensmann in das Ruderboot und juckelte Jang⸗ ſam der Anlegebrücke zu, während Grete den Motor anſprin⸗ gen ließ und das Boot in ſchneller Fahrt quer über den Strom einem Nebenarm des Fluſſes zuſteuerte, der durch ſaftige Weiden und herrliche, ſchwerbeladene Obſtwälder weit in das Land hineinführte. Tiefer Friede lag über dem Waſſer, in dem ſich Tauſende von farbigen Lichtpünktchen der nahen Weltſtadt ſpiegelten und in das der helle Mond ſein gleißendes Silber ergoß, als das Motorboot mit den beiden glücklichen Menſchen langſam dem heimatlichen Hafen zuſtrebte. Mit wirrem, leicht gerötetem Köpfchen empfing ſie vor dem Gartentor einen ſcheuen Abſchiedskuß und entſchwand lautlos ins Haus. Robert ſtieß beide Arme in die Luft, als wollte er den alten, gutmütigen Herrn am Himmel, der lächelnd ſeinem Glücke zugeſchaut hatte, umarmen. Noch ſtundenlang lief er den einſamen Strand entlang und konnte keine Ruhe finden. Er koſtete das Erlebte bis zur Neige aus. 5 4 Am gleichen Vormittag verließ die Firma Süßkind, bleich wie die Wachspuppen das Amtsgericht. Hundert Reichsmark Strafe hatte man ihnen aufgebrummt. Mit blutendem Herzen hatte Friedrich die ſo teuer erkaufte Freiheit bezahlen müſſen. Suſt Süßkind ſtelzte wie ein Leichnam auf Urlaub einher. Sie hatte, zu Friedrichs einziger Erleichterung, während der drei Tage Unterſuchungshaft keine zehn Worte geſpro⸗ chen. Dafür waren die Tränen literweiſe gefloſſen. Mit dem erſten Windſtoß, der ihr um die bleiche Naſe fuhr, erlangte ſie ihre alte Tugend wieder. Sie waren noch keine zwanzig Schritte vom Tempel der Gerechtigkeit ent⸗ fernt, als ein lang aufgeſpeicherter Hagel von Vorwürfen und Schmähungen ſich über das erſchrockene kahle Haupt Friedrichs ergoß, der jeden Verſuch der Gegenwehr oder Rechtfertigung im Keime erſtickte. Was Suſi Süßkind in den drei ſchmachvollen Tagen hinter den ſchwediſchen Gardinen geſchwiegen hatte, kam jetzt inner⸗ halb zehn Minuten zum Gaudium der Straßenpaſſanten laut und reichlich zum Durchbruch. Aber alles bat einmal ein Ende., auch der Redeſchwall Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg aus Frau Suſis Munde verſtummte, und ſie wurde, zu Fried richs Erleichterung, ſtumm, denn ſie ſpürte ein menſchliche. Rühren um die Magengegend. So ſagte ſie nach einem abgrundtiefen Seufzer:„Ich hab Hunger!“ Es ſchien, als habe Friedrich nur auf das Stichwort ge wartet, denn er ſchoß plötzlich los wie ein Geier, daß Frau Suſi ihm nur keuchend folgen konnte. 5 An der Straße lag eine einladende Gaſtwirtſchaft, di Friedrich mit magnetiſcher Gewalt anzog. Seine Laune verbeſſerte ſich ſichtlich, als er in dem be haglichen Raume mit den holzverkleideten Wänden Pla nahm. Suſi tat dasſelbe, ſie ſchnaufte nur mehr als de⸗ Gatte. Nach wenigen Augenblicken aßen und tranken ſie, als wem ſie eben einen erfolgreichen Hungerkurſus hinter ſich hätten Die Gäſte im Raume waren in der Hauptſache Seeleute Einheimiſche, nur wenig Fremde. Die Unterhaltung wurde in einem Platt geführt, ſo daf veder Friedrich noch ſeine Suſi auch nur ein Wort ver ſtehen konnten. Hätte man Chineſiſch geſprochen, wahrlich ſie würden auch nicht viel mehr begriffen haben. Immerhin horchte jetzt Friedrich auf. Denn von einem Käppen Carſten war plötzlich die Rede Und man erzählte— ſo viel reimte er ſich zuſammen— an ſcheinend, daß er geſtorben ſei. In Friedrichs Kopfe gingen die Gedanken im Renngalopp Wenn.. wenn tatſächlich der Onkel das Zeitliche geſegnet hatte..! Die Möglichkeiten, die ſich ihm dann eröffneten waren kaum auszudenken. Und ſo wagte er es, den alten Seemann, der einen fürch⸗ kerlichen Knaſter rauchte, daß Suſi wahre Huſtenanfälle bekam, zu fragen. „Sagen Sie, mein verehrter Herr, Sie ſagten eben, daß Käpper.. Carſten tot iſt?“ Der olle ehrliche Seemann drehte ſich langſam um und ſah den Frager prüfend an. „Ja!“ ſagte er dann und nickte. „Iſt das der Kapitän, der.. der immer den Rübezahl kommandiert hat?“ Wieder nickte der Seemann. Danr reichte er ihm ein Zeitungsblatt.„Er is all ſchon begraben!“ Friedrichs Augen glitten in maßloſer Aufregung über das Papier. Die Buchſtaben tanzten vor ihm wie die Wellen der Nordſee. Endlich aber hatte er ſich ſo weit beruhigt, daß er die Zeitung leſen konnte. Richtig! Käppen Carſten war tot! Hier ſtand der Nach ruf von der Reederei und von der Beſatzung des„Rübe⸗ zahl“. Freilich überſah er vollſtändig, daß da von einem Theo; phil Carſten und nicht von einem Philipp Carſten die Rede war. Ehe er etwas zu Suſi ſagte, fragte er mit bebender Stimme den alten Seemann noch einmal. N „Sagen Sie, mein verehrter Herr, haben Sie Käppen Carſte a gekannt? „Ja, den hab' ich kannt!“ „Hatte er eigentlich noch Angehörige?“ „Nee, der ſtand man ganz allein auf die Welt!“ Da war Friedrich beruhigt und teilte der atemlos lauſchen · den Suſi die weltbewegende Mitteilung mit. „Er iſt alſo geſtorben, der alte Herr. Ganz plötzlich am Schlaganfall! Und ich bin ſein einziger Verwandter. Der gat beſtimmt auch kein anderes Teſtament gemacht! Ja, ja Seebären machen keine Teſtamente, das habe ich mal in einem Buche geleſen.“ Suſis Herz ſchlug ſchneller vor Freude. Mit einem Schlage war aller Arger vergeſſen. Die Welt ſah wieder roſenrol aus. Sie ärgerte ſich auch nicht mehr über die bisherigen hohen Koſten der Reiſe und ſagte nur ſtolz:„Siehſt du, wie gut es war, daß wir ſofort gefahren ſind! Aber.. ob du dich nich“ mal bei dem Rechtsanwalt deines Onkels erkundi⸗ gen könnteſt? Du haſt mir doch erzählt, daß du ihn ſchon einmal beſucht haſt!“ „Ja! Aber... rausgeſchmiſſen hat mich der Kerl damals, als ich mich nach Onkels Finanzen erkundigt habe.“ „Wie heißt er denn?“ „Doktor Neumann!“ „Den rufſt du gleich an! Komm, wir gehen ſofort zur Poſt. Da ſprichſt du mit ihm, damit er weiß, daß du hier biſt!“ Friedrich war ſofort damit einverſtanden. ** * —— — —. 6 — 3 „Ein Ferngeſpräch aus Cuxhaven!“ meldete die Steno typiſtin.„Sie werden perſönlich verlangt, Herr Doktor!“ So geſchah es, daß Dr. Neumann, der Freund und Rechts. berater Käppen Carſtens in allen Vermögens⸗ und anderen Angelegenheiten, ahnungslos den Hörer ergriff und jetz von dem„Tode“ ſeines Mandanten erfahren ſollte. „Doktor Neumann!“ meldete er ſich. „Hier iſt Süßkind, Friedrich Süßkind aus Bummels⸗ bũttel!“ „Ja?“ Der Rechtsanwalt, der ein vorzügliches Perſonen⸗ zedächtnis hatte, war ſofort im Bilde. Alſo der Neffe Car- ſtens, dieſer ekelhafte Kerl, war am anderen Ende der Strippe. „Meir Onkel iſt doch geſtorben..“ „Wer iſt geſtorben?“ „Kapitän Carſten, mein Onkel! Sie müſſen es doch wiſſen als ſein Teſtamentsvollſtrecker!“ „Teſtamentsvollſtrecker, ich..“ Da fiel Dr. Neumann ſofort ein, daß Carſtens Nachfolger ja auch Carſten hieß und vor einigen Tagen an einem Schlaganfall geſtorben war Schon wollte er den erblüſternen Neffen aus allen Wol⸗ ken fallen laſſen, aber da beſann er ſich. Nein, der ſollte in dem Wahne bleiben, daß tatſächlich der Onkel das Zeit⸗ liche geſegnet hatte, er wollte ihm hier im Büro die Eröff⸗ nung machen, um ſich an ſeinem enttäuſchten Geſicht zu weiden. Und ſo ſagte er mit geſpielter überraſchung:„Käppen Carſten tot? Einen Augenblick, ich bin eben von der Reiſe zurückgekommen und weiß noch nichts! Ich will mit mei⸗ nem Bürovorſteher ſprechen!“ „Es ſteht doch in der heutigen Ausgabe der Zeitung! Den Nachruf von der Reederei.“ Ach, tatſächlich! Dann wird es ja wohl ſo ſein!“ „Und... und... ein Teſtament liegt ein Teſtamem bor?“ „Nein, davon iſt mir nichts bekannt. Wo ſind Sie denn?“ „In Cuxhaven!“ „Dann bitte ich Sie, mich doch morgen früh zu beſuchen! Ich habe jetzt noch auf dem Gericht zu tun, heute habe ich keine Zeit, aber morgen früh ſtehe ich Ihnen gern zur Ver⸗ fügung.“ Als er dann anhängte, da packte ihn unwiderſtehlich das Lachen, und der alte Bürovorſteher im angrenzenden Zum. mer ſchüttelte den Kopf, aber das herzliche Lachen des Chefs zauberte auch ein Schmunzeln auf ſeine vertrockneten Züge. 9 0 * „Siehſt du!“ ſagte Friedrich ſtolz zu Suſi, die kein Wor dazwiſchengeſprochen hatte— man bedenke—.„Alles ſtimmtl Es iſt kein Teſtament da! Ich bin der Erbe!“ „Wird viel zu erben geben!“ knurrte Suſi, aber ſie tal nur ſo, in Wirklichkeit ſollte ihre Zwiſchenfrage den Gatten veranlaſſen, etwas Näheres über das zu erwartende Erb. zu ſagen. f Und da packte Friedrich aus und ſagte ihr, daß er min. deſtens hundert Mille zu erwarten habe, ganz abgeſehen von den vorhandenen anderen Werten. Man kann ſich denken, daß er in Frau Suſi eine dankbare Zuhörerin fand, die keine Gelegenheit wahrnahm ihn zu unterbrechen und ihn mit einem Redefluß zu überſchwem⸗ men. Nein, ſie bekam heute zum erſten Male neben dem Gatten beinahe Minderwertigkeitsgefühle. In Friedrich erwachte das Bewußtſein eines gutſituierten Staatsbürgers. Mit gebührender Würde und einer gott ergebenen Ruhe bot er ſeiner Suſi den Arm, was ſeit un⸗ denklichen Zeiten nicht mehr vorgekommen war, und mar⸗ ſchierte mit ihr in direkter Richtung zum Bahnhof. Sein Gepäck hatte er bereits nach dort bringen laſſen. An der nächſten Ecke befand ſich ein Herrenhutgeſchäft. Int Schaufenſter präſentierte ſich als Spitzenleiſtung, als letzter Schrei, ein hellgrauer Zylinder neueſten Modells. Ohne Beſinnen trat er in den Laden. Er ließ ſich die Angſtröhre geben, die ſogar zufällig paßte, und zahlte mit erhabener Miene. Der geforderte Preis hätte Friedrich noch vor wenigen Minuten einem Ohnmachtsanfall nahegebracht, jetzt rührte er ihn nicht. Mit der neuen Zierde ſeiner Männlichkeit bekleidet, ver⸗ ſieß er ſtolz wie ein Torero das Geſchäft. Seinen alten, peckigeß it hatte er dort gelaſſen. Fortſetzung folgt. e K»— ͤAAS:...7§˙—·¹»5ͤ ¹wô 3 33 0 41 U — Bekannimachungen Ortsgruppe ber A. S. D. A. N Viernheim Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Die Fahnenabordnungen der SAR., P., DAF., NSKOV., NS. Bauernſchaft, R B., HJ. und Jungvolk, müſſen wegen Vorberei⸗ tung zum 9. November am Samstagabend 8 Uhr im„Freiſchütz“ erſcheinen. Abholen der Fahnen in der Parteidienſtſtelle pünktlich um 7.45 Uhr. * Betr.: Opferſchießen. Am kommenden Sonntag, vormittags ab 10 Uhr und nachmittags, findet auf den Schießſtänden am Sandhöfer Weg(Krieger⸗ kameradſchaft) das Opferſchießen für das Winterhilfswerk ſtatt. Ich erwarte dabei von allen Parteigenoſſen und den Mitgliedern der Gliederungen eine rege Beteiligung, wie ich auch die männliche Bevölkerung dazu aufrufe, ſich daran eben⸗ falls zahlreich zu beteiligen. * Betr.: Kreisappell der Pol. Leiter des Krei⸗ ſes Heppenheim am Sonntag, 8. November, morgens halb 10 Uhr, in Weinheim „Schwarzer Adler“. An dieſem Kreisappell haben alle Pol. Amts⸗, Zellen- und Blockleiter ſowie die Führer der Gliederungen vollzählig teilzu⸗ nehmen, ebenſo auch die neueingeſetzten Block- leiter der Partei. Entſchuldigungen gibt es nicht! Abfahrt 8.40 Uhr mit OEG.— Rad⸗ fahrer um 8.30 Uhr ab Denkmal. * Betr.: VDA.⸗Aufführung am Freitag, 6. November, abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“. Die Mitglieder der Partei, NS.⸗Forma⸗ tionen und Gliederungen werden zum Beſuch obiger Vo A.⸗Aufführung„Wolgadeutſche ru⸗ fen!“ nochmals beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie bei geſchloſſener Beteiligung den ermäßigten Eintrittspreis von 30 Pfg. zu bezahlen haben. Sammelpunkt iſt um 9¼8 Uhr vor dem„Freiſchütz“. Ich erwarte, daß alle Mitglieder von dieſem Sonderpreis durch vollzähligen Beſuch Gebrauch machen und da⸗ durch die hohen Beſtrebungen des VDA. un⸗ terſtützen. 5 f Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA An die werktätige Bevölkerung von Viernheim! In dem gewaltigen Aufbauwerk des neuen Deutſchland gab der Führer wieder den über — 6 Millionen Volksgenoſſen, die zuvor arbeits⸗ los am Wege ſtanden, neue Lebenshoffnung, Arbeit und Brot! Sie alle ſind heute wieder in geſicherter Arbeitsſtellung, ſie können wie⸗ der Frau und Kinder durch eigene Kraft er⸗ nähren, täglich ihrer Arbeit nachgehen und mit friſchem Mut in die Welt ſchauen. Zur Erholung der ſchaffenden Volksgenoſſen wurde uns die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude geſchaffen, jenes gewaltige Frei⸗ zeitwerk, das einzigartig in der ganzen Welt daſteht. Die KdF.⸗Gaudienſtſtelle hat in dieſem Jahre beſondere Winterprogramme aufgeſtellt und bringt hieraus eine erſte Vorſtellung am kommenden Sonntag, 8. November, abends 8.15 Uhr, im Saale des„Freiſchütz“ zur Auf⸗ führung. Der deutſche Arbeiter ſteht zu ſeinem Frei⸗ zeitwerk in geſchloſſener Front, und ſo er⸗ warte ich von der Viernheimer Arbeiter⸗ ſchaft, allen Mitgliedern der Deutſchen Ar⸗ beitsfront und Untergliederungen, den Hand⸗ werkern, den Gewerbetreibenden, den Beamten und Angeſtellten und beſonders den Viernhei⸗ mer Bauern, daß ſie dieſe erſte Veranſtaltung vollzählig beſuchen. Von den Parteigenoſſen wird ebenfalls eine zahlreiche Beteiligung erwartet. * Betr.: Umſchreibung der alten DA. Mit⸗ gliedsbücher(Deutſche Angeſtelltenſchaft) Ehemalige Mitglieder der DA., die noch nicht ihre alten Mitgliedsunterlagen(Ver⸗ bandsbücher etc.) zur Umſchreibung eingereicht haben, holen dies ſofort nach. Mit den Unterlagen iſt gleichzeitig die Um⸗ ſchreibegebühr von RM.—.50 in der DAF. Geſchäftsſtelle(Adolf Hitlerſtraße 32) abzu⸗ geben. * Betr.: Alte DAF. Beitragsmarken. Diejenigen Mitglieder, die noch mit Bei⸗ trägen für die Monate vor dem Oktober 1936 rückſtändig ſind, melden ſich ſofort in der Geſchäftsſtelle der DAF. Der Betrag für die rückſtändigen Marken iſt zuzüglich 10 Pro⸗ zent Verwaltungsgebühren gleichzeitig mit ab⸗ zugeben. Friſt bis ſpäteſtens 15. Nov. 1936. ee Betr.: Unterſtützungsanträge. Bei Stellung eines Unterſtützungsantrages iſt eine Lohnbeſcheinigung vorzulegen. Entſprechendes Formular in der Ge⸗ ſchäftsſtelle der DAF. erhältlich. * Arbeitsdank⸗Jungmannſchaft Heute Freitag, 6. November, findet unſer Rüſtabend in der„Traube“ ſtatt. Wegen Bekanntgabe des Aufmarſches in Mainz iſt Erſcheinen Pflicht. Mögelin. * Hitler⸗Zugend Zu der heute Freitagabend ſtattfindenden Veranſtaltung des VDA. mache ich darauf aufmerkſam, daß Mitglieder der HJ. und des BDM. zu dieſer Veranſtaltung für den ermäßigten Preis von 20 Pfg. teilnehmen können. Ich erwarte eine rege Beteiligung der Ig. und Ign., um dieſe Arbeit des VDA. zu unterſtützen. Wir treten um 8 Uhr in Uni⸗ form am„Freiſchütz“ an. Der Standortführer. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. November 1936 Anſer Tagesſpruch Ihr Bauern: Deutſchland hat vor Jahren alles für euch getan, ſeid dankbar, tut heute alles für Deutſchland! Hermann Göring. Sichtbare Gemeinſchaft Der Eintopfſonntag iſt zu einem feſten Begriff für jeden deutſchen Volksgenoſſen geworden. Das Eintopfeſſen iſt der ſichtbare Ausdruck der Gemeinſchaft aller Schaffenden mit den Betreuten des Winterhilfswerkes. Einmal im Monat nehmen alle Volksgenoſſen bewußt ein einfaches Eſſen ein, um damit ihre Opferbereitſchaft ſichtbar zu zeigen. Viele ſagen, warum denn Eintopfeſſen? Wir geben ja ſowieſo unſere Spende, und das iſt doch viel mehr wert und was nützt es denn, wenn auch wir den Eintopf eſſen. Und wie grundfalſch iſt dieſe Meinung. Wer das ſagt, hat den wirklichen und tiefen Sinn des Eintopfſonntages nicht verſtanden oder will ihn nicht verſtehen. Gerade, wenn jeder Volksgenoſſe ſtatt ſeines ſonſtigen Mit⸗ tageſſens bewußt eine einfache Mahlzeit ein⸗ nimmt, zeigt er am deutlichſten, daß er auch eine innere Verbindung mit ſeinen in Not be⸗ findlichen Volksgenoſſen hat, und daß er gerne auf etwas verzichtet, was er ſich ſonſt ſeinem Verdienſte nach leiſten könnte. Wer die Bedeutung des Eintopfeſſens nicht erkennt, hat auch gleichzeitig das große Hilfs⸗ werk, mit ſeinen großen Aufgaben, nicht nur in materieller, ſondern auch in ideeller Be⸗ deutung nicht verſtanden. Wenn nun am kommenden Sonntag die Eintopfſammler um eure Spende bitten, ſo opfert reichlich, denn nur durch euer Opfer, nicht aber durch eine Spende, reiht ihr euch ein in die Reihen der wahren Kämpfer für einen nationalen Sozialismus der Tat. „Wolgabeutjche rujen“ Die heute abend ſtattfindende Aufführung empfehlen wir nochmals dringend allen Volks⸗ genoſſen. Die letzten Aufführungen in Ober⸗ Ingelheim und Kreuznach haben außerordent⸗ liche Begeiſterung erweckt. So ſchreibt der Referent aus Ober⸗Ingelheim:„Das ganze unheimliche Entſetzen des Untieres Bolſche⸗ wismus laſtet über dem Spiel. Die Treue und Standhaftigkeit der Wolgadeutſchen er⸗ ſchüttert einen in der tiefſten Seele“. Kein Volksgenoſſe darf heute abend fehlen. HJ. und BDM. zahlen nur 20 Pfg. Zehn WS W⸗Gebote jür Drückeberger Beginne deine Vorträge immer mit dem Satze:„Wenn das der Führer wüßte...“ 1. Opfere grundſätzlich nichts, ſpende nur, wenn du überhaupt nicht mehr ausweichen kannſt. „Erzähle all deinen Bekannten und Ver⸗ wannten von deinem großen Opfer, das du für das Winterhilfswerk gebracht haſt. Je größer dein angeblich geſpendeter Betrag, um ſo mehr Achtung wirſt du bei deinen Zuhörern erwerben. 3. Vergiß vor allem nicht, das Abzeichen einer letztjährigen Sammlung anzu⸗ ſtecken; die Sammler erkennen daraus, daß du Traditionsgefühl beſitzeſt und wagen es nicht, dir ein neues Sammel- abzeichen anzubieten. 1 4. Sammelzeichen werden dir grundſätzlich nur aufgehängt, ⸗gezwungen, oder ⸗ge⸗ drängt. Es iſt direkt eine Plage, wie man von Sammlerſchwärmen an⸗ gefallen wird, und in dieſer Zwangslage zum Geldbeutel greifen muß. „Habe grundſätzlich nur großes Geld bei dir, denn wechſeln können die Samm⸗ ler nicht, und es ſieht taktlos aus, wenn man ein Fünfmark⸗Stück in die WHW.⸗Opferbüchſe wirft. 6. Die Spenden werden natürlich un⸗ gerecht verteilt, nur die bekommen Unterſtützung vom WHW., die es nicht nötig haben, während die wirklich Armen nahezu am Verhungern ſind. 7. Wenn du die Sache in die Hand nehmen würdeſt, dann wäre alles anders, dann würde echter nationalſozialiſtiſcher Geiſt herrſchen, und deine Bekannten und Ver⸗ O wandten würden beim Verteilen der Spenden nicht vergeſſen werden! a 8. Kleider- od. Lebensmittelſammlungen ſind nur dazu da, dich zu verärgern, die Leute ſollen ſich doch ſel bſt helfen, dir hat auch niemand geholfen. Es wird halt immer noch die Faulheit unterſtützt. Ja, früher war das ganz anders! 9. Wenn dir etwas nicht gefällt, dann ſchreibe ſofort an die zuſtändige Stelle des WH W., beſchimpfe die Leute auf die übelſte Art und Weiſe, ſetze ihre Leiſtun⸗ gen herab, es geſchieht dir ja doch nichts, denn du haſt abſichtlich vergeſſen, deinen Namen unter den Brief zu ſetzen. 10. Verweiſe immer auf das Vorbild des Führers und beginne deine belehrenden Vorträge mit dem Satze:„Wenn der Führer wüßte...“, oder:„das will der Führer beſtimmt nicht..“. Und dann kannſt du ſtundenlang deine alten Parteigrundſätze, denen du vor der Machtergreifung ſchon und heute noch huldigſt, zu Gehör bringen. Handle nach dieſen zehn Geboten, und du wirſt dir nicht nur die Liebe und Achtung deiner Mitmenſchen erringen, ſondern ſie wer⸗ den dich in erſter Linie als einen jener ſchmutzigen Zei tgenoſſen halten, die es nach all den gewaltigen Leiſtungen in den wenigen Jahren nach der Machtergreifung noch nicht für nötig gefunden haben, ehrlich zu be⸗ kennen, daß wirklich eine neue Zeit für unſer Volk gekommen iſt, und daß die erfolgreiche Durchführung des Winterhilfs⸗ werkes nur der Opferbereitſchaft aller Volks⸗ genoſſen ohne Standesunterſchied möglich iſt. F Viernheim lag ganz im Dunkeln! Bei der am Mittwochabend um 8 Uhr durch⸗ geführten erſten Verdunkelungsübung hat alles wie am Schnürchen geklappt. Dies konnte auch bei der Schlußbeſprechung Polizeikom⸗ miſſar Pg. Bullmann und R B.⸗Grup⸗ penleiter Lammer an die verſammelten Helfer der NS.-Formationen, Polizei, Feuer⸗ wehr, Luftſchutz und Sanitätsmannſchaften be⸗ ſonders als Dank an alle Mitwirkenden zum Ausdruck bringen. f Pünktlich um 20 Uhr auf das bekanntge⸗ gebene Zeichen erlöſchten im ganzen Ort die Straßenlichter, nur an den verkehrsreichen Stellen gaben verdunkelte Laternen das Wege⸗ zeichen, während auch in allen Häuſern und Gaſtſtätten die für die Verdunkelung bekannt⸗ gegebenen Vorſchriften ſofort befolgt wurden. Nur hie und da ſah man noch einen ſchwachen Lichtſchein und wo die durchfahrende Kontroll⸗ kolonne noch etwas grelles bemerkte, wurde dies nach einem kleinen Hinweis ſofort abge⸗ ſtellt. Im großen und ganzen war aber wirk⸗ lich nichts zu beanſtanden, ſelbſt die Kon⸗ trolle vom hohen Kirchturm herab ergab von oben, daß überall die Verdunkelung gut durch⸗ geführt worden war. Dieſer erſten und gelungenen Uebung wird ab und zu eine weitere folgen, wobei die Be⸗ völkerung lediglich darauf hingewieſen werden wird, daß in nächſter Zeit unverhofft eine ſolche Verdunkelung wieder vorgenommen wird, worauf die Bevölkerung auf das ge⸗ gebene Zeichen hin ſofort die Abblendung vor⸗ nehmen muß. Deshalb ſei zum Schluß abſchließend fol⸗ gendes geſagt: daß durch eine Verdunkelungs⸗ übung der Betrieb jeglicher Art, ob in Ver⸗ kehr, Haus, Hof oder wirtſchaftlichen Be⸗ trieben in keiner Weiſe geſtört werden darf. Es wird in jedem Falle gut ſein, daß bei einer ſolchen Uebung jeder Hausbeſitzer und Be⸗ wohner ſich ſein Haus bzw. Wohnung von außen nochmals anſieht, um auch den letzten Spalt hinter den geſchloſſenen Fenſtern und Türen noch zu beobachten, durch den immer noch Licht nach außen dringt, denn viele ſol⸗ cher kleinen Lichter geben doch einen Licht⸗ ſchein ab. Dies zur Berückſichtigung bei der nächſten Uebung. f Die pünktliche und zahlreiche Beteiligung aus den Reihen von SA., SAR., NSKK., SS., RL B., Feuerwehr und Sanitätskolonne beweiſt der ganzen Bevölkerung, welch hilfs⸗ bereites Pflichtbewußtſein ſie alle erfüllt, um der großen Aufgabe gerecht zu werden, die dem ganzen Volke zur Erfüllung ſeiner gro⸗ ieee ßen Friedensliebe durch unſeren Führer Adolf Hitler geſtellt wurde. Wenn der Führer vom ganzen Volke im Zeichen des inneren und äußeren Friedens verlangt, daß jeder einzelne im Luftſchutz geſchult iſt, ſo verlangt er von keinem zu viel, denn wir kennen noch zu gut die Schrecken des großen Völkermordens aus den Jahren 1914/18, die Adolf Hitler in vorderſter Front ſelbſt miterlebt hat und wes⸗ halb er von jedem Volksgenoſſen und jeder Volksgenoſſin nur das fordert, was er für die Sicherheit des ganzen Volkes für unbedingt notwendig anſieht. Im Vertrauen auf den Führer und mit dem Gruß an ihn fand die erſte Verdunke⸗ lungsübung in Viernheim ihren Abſchluß. . Unſer Wetter iſt auch weiterhin von flachen Tiefdruckſtörungen beſtimmt, die ſich vom Atlantik herüber das Feſtland lagern und bei dem hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft⸗ maſſen zu anhaltender Eintrübung und zeit⸗ weilig auch Niederſchlägen Anlaß geben. Eine ſolche, diesmal etwas kräftige Störung, machte ſich bereits wieder am Donnerstag in Wetter⸗ verſchlechterung bemerkbar. Sie führte die Witterung aber damit gleichzeitig einem et⸗ was lebhafteren Charakter entgegen, ſo daß ſpäterhin bei weiterhin vorherrſchender Un⸗ beſtändigkeit zeitweilig auch mit Aufheiterun⸗ gen gerechnet werden darf.— Freitag: Viel⸗ fach dunſtiges und meiſt bewölktes Wetter, zeitweiſe auch Niederſchläge bei meiſt weſt⸗ lichen Winden. Temperaturen wenig verän⸗ dert.— Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt weiterhin unbeſtändig und zeitweiſe zu Nieder⸗ ſchlägen geeignet. Temperaturen der Jahres⸗ zeit entſprechend. Denkſt Du daran, daß der 8. November der 2. Eintopfſonn⸗ tag des WHW. 1936-37 iſt? Der Eintopfſonntag des WH W. — das Symbol nationaler Geſchloſſenheit, iſt anderen Ländern zum Vorbild geworden. Denke daran am 8. November! Y ˖¶ ↄꝓꝙꝓ YTD Irren ist menschlisch Cern wählte EC ͥͤ ³·¹¹ TT mir ein Bekann⸗ l ter ganz ſtolz daß er ſeine Zähne jeden Morgen mit Chlorodont pflege Als ich ihn fragte, ob er dieſen löblichen Dienſt an ſeiner Geſundheit auch jeden Abend verrichte, meinte er, dae wäre des Guten wohl doch zu viel. Er war ganz er ſtaunt, als ich ihm klar machte, wie wichtig gerade die abendliche Zahnpflege mit Chlorodont ſei, um der Nerleßens der gefährlichen Speiſereſte in der Nacht zu egegnen. Hoffentlich handelt er jetzt auch danach. g- Heute Abend: Wolgadeutsche rufen! ö 5 0 * — r ſind eule halt * Ja, 151 nn kale die tul⸗ dach ſen, ben, des lden der will Und bol 16 und eil⸗ Kraft burch Freude 1 Die Schaßfenden gebenken ber Tolen oom 9. November 1923 NSG. Am 9. November jährt ſich wieder der Tag, an dem die erſte nationalſozialiſti⸗ ſche Erhebung in München das Signal gab zum Kampf in Deutſchland. Am 9. November jährt ſich der Tag, an dem die Bewegung ihre erſten Toten verlor. Das Opfer der Gefal⸗ lenen der Feldherrnhalle iſt nicht umſonſt ge⸗ weſen. Aus ihrem Sterben hat die Nation die Kraft gewonnen, die Zeit des Niederganges zu überwinden und zu kämpfen für einen neuen Aufſtieg unſeres Volkes. Der deutſche Arbeiter weiß das Opfer die⸗ ſer Helden der Bewegung zu würdigen. Er weiß, daß ſie es waren, die durch ihr Sterben das Fundament legten zum dritten Reich. Am 9. November 1936 wird deshalb das geſamte, ſchaffende Deutſchland der Toten von der Feldherrnhalle gedenken. In allen Be⸗ trieben werden ſich Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft zu einem Betriebsappell vereinigen. Im Mittelpunkt dieſes Betriebes ſteht das Gedenken an die Toten der Bewegung und die Würdigung des Werkes unſeres Führers. Die Schlußworte des Führers auf dem Hitler⸗ Prozeß 1924 werden dabei verleſen; Worte, die prophetiſch den Kampf um den Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung aufgezeieh⸗ net haben. So werden die Schaffenden unſeres Volkes ihren Dank abſtatten an die Männer, die ein neues und freies Reich ſchufen. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ hat zu Ehren dieſes Tages ihr Mo⸗ natsheft dem 9. November gewidmet. In ihm ſind die Richtlinien für die Betriebsappelle enthalten. Das Schlußwort des Führers beim Prozeß 1924 leitet das Heft ein. * Viernheimer herhören! Sonntag abend im Freijchütz: Das erſte Gaſtjpiel ber „Kraft durch Freude ⸗Gaudienjiſlelle Das Winterprogramm der NSG.„Kraft durch Freude“ zeigt in ſeiner ganzen Zuſam⸗ menſetzung, daß es darauf abgeſtellt iſt, allen ſchaffenden Volksgenoſſen Wertvolles zu bie⸗ ten. Neben Konzerten, Theateraufführungen uſw. wird ſelbſtverſtändlich die Freude und der Humor nicht vergeſſen. Schon die erſten Gaſtſpielreiſen ſtehen unter dieſem Motto. Am 1. November 1936 begann ſo das weit⸗ geſpannte Programm der NSG.„Kraft durch Freude“ für dieſen Winter abzurollen. Aus den zahlreichen Darbietungen nehmen wir heute nur einmal die Gaſtſpielreiſe vom 1.—30. November 1936 mit„Tu ba⸗Ria⸗ Avanti“, Bruno Chriſtoph als An⸗ ſager und die Milton⸗Siſters mit ihren prächtigen Tanznummern heraus. Es gibt wohl kaum eine muſikaliſche Num⸗ mer im Varitee, die einen derartigen Erfolg aufgewieſen hat wie„Tuba⸗Ria⸗Avanti“. Da iſt die kleine 11jährige Ria, noch ein Kind, aber ihre Leiſtungen übertreffen weit alles, was bisher in dieſer Art gezeigt wurde. Sie ſteppt, tanzt, ſpielt Klavier, Geige und Ak⸗ kordeon, ſie trägt vor und alles mit einer! Virtuoſität, die kaum zu übertreffen iſt. Auch die beiden Avantis ſind Meiſter in ihrem Fach. Sie verſtehen es, mit ihrer Muſik und ihrem Humor die Beſucher zu unterhalten. Bruno Chriſtoph iſt in unſerem Gau kein Unbekannter mehr. Er wird auch dieſes Mal wieder durch ſeine Anſage und vor allem durch ſeine Zauberkunſtſtücke die Zuſchauer für ſich erobern. Und dann die Milton⸗Siſters, ein Tanzpaar, das an allen großen Varietee⸗Büh⸗ nen mit großem Erfolg gearbeitet hat. Dieſes Gaſtſpiel, das in Form eines großen heiteren Abends durchgeführt wird, bietet das Beſte an heiterer Unterhaltung und Humor und wird den Beſuchern ſicherlich einige frohe Stunden bringen. * Viehzählung am 3. Dezember. Die allgemeine Viehzählung am 3. Dezember ds. Js. wird ſich auch auf Ermittlung der Käl⸗ bergeburten während der Monate September⸗ November und auf die in dieſen drei Monaten vorgenommenen nicht beſchaupflichtigen Hausſchlachtungen erſtrecken. Dieſe Erhebun⸗ gen dienen volkswirtſchaftlich ſtatiſtiſchen Zwecken. Ihr Wert iſt umſo größer, je ein⸗ wandfreier ſie vorgenommen werden. Des⸗ halb ergeht an alle Tierhalter die dringende Bitte, die von ihnen geforderten Angaben aufs gewiſſenhafteſte und genaueſte zu machen; fe leiſten damit der Allgemeinheit und ſich ſelbſt einen wertvollen Dienſt. K Jetzt jchon? Wir denken ein bißchen an Weihnachten! Es iſt ganz merkwürdig: erſt ſchüchtern und dann immer häufiger taucht in unſerem Blick⸗ feld das Wörtchen„Weihnachten“ auf. Viel⸗ leicht leſen wir es zum erſten Mal in einer geſchäftlichen Ankündigung. Irgendwo ſteht es: Denken Sie an Weihnachten! Und entſetzt fragen wir:„Jetzt ſchon??“ Wenn man ſich dann überlegt, daß bis zum Feſt noch rund ſieben Wochen übrig bleiben, ſcheint der Ge⸗ danke an Weihnachten auf einmal gar nicht mehr ſo abwegig. Keine Frage, daß wir unmöglich ſchon jetzt mit ausgeſprochenen Feſtesvorbereitungen be⸗ ginnen können. Nur ein bißchen daran denken wollen wir, uns ein wenig freuen und— ganz nebenbei— allerlei geheimnisvolle Pläne ſchmieden. Niemand zum Beiſpiel wird leugnen können, daß umfangreiche Weihnachts⸗ handarbeiten jetzt in Angriff genommen wer⸗ den müſſen. Manche Frau hat da vielleicht ſchon frühzeitig beſtimmte Pläne fertig ge⸗ bt. Für die anderen aber heißt es, gerade in dieſen Wochen, die noch fern vom Feſt, ein wenig die Augen und Ohren offenzuhalten, damit wir ſpater mit unſeren Weihnachts⸗ gaben nicht in Verlegenheit geraten. Denn in dieſen Spätherbſtwochen fliegen manchmal die erſten Weihnachtswünſche auf unſichtbaren Flügeln durchs Haus— man muß nur wach⸗ ſam ſein, dann fängt man ſie und kann ſie vormerken In vielen Familien iſt es Sitte, daß in der letzten Zeit vor dem Feſt Wunſchzettel ge⸗ ſchrieben werden. Und die Erwachſenen fragen einander vielleicht ganz offen:„Was wünſchſt du dir zu Weihnachten?“ Seien wir einmal offen— kann da von einer„Ueberraſchung“ noch die Rede ſein? Wenn ich zwei Wochen vor Weihnachten ſelbſt geſagt habe, was ich mir wünſche— ſoll ich mich da noch wundern, den betreffenden Gegenſtand am Heiligen Abend unter dem Baum zu finden? Aber es gibt einen anderen Weg, der viel ſchöner und viel zarter iſt, eine andere Art zu ſchenken, die unſeren Lieben ein wahres Zeichen un⸗ ſerer immer wachen Liebe und Fürſorge ſein wird. Man muß nur mit den Augen der Liebe ſehen und mit den Ohren der Liebe hören Vielleicht fällt es der Frau auf, daß der Pullover ihres Mannes an den Ellenbogen bereits durchgeſtoßen iſt, und dieſe Tatſache gibt ihr Veranlaſſung, ſchon jetzt einen neuen zu ſtricken. Oder ſie beobachtet ihren Mann bei ſeinen kleinen und großen Liebhabereien. Vielleicht hat er das Briefmarkenalbum vor oder den Photoapparat und die bereits ge⸗ machten Aufnahmen.„Ja, wenn ich noch ein vernünftiges Photoalbum hätte“, meint er, „dann könnte ich die reſtlichen Bilder einkle⸗ ben...“ Oder er ſitzt an ſeinem Schreib⸗ tiſch und man hört ihn leiſe grollend über das Tintenfaß ſchimpfen, in dem die Tinte ſo raſch aus trocknet... Solche kleinen, oft un⸗ ausgeſprochenen Wünſche bleiben gleichſam in der Luft hängen. Nur die Frau ſpitzt die Oh⸗ ren und lächelt. Sie weiß, daß bald eine Gelegenheit kommt, den Gatten zu über⸗ raſchen. Nicht anders iſt es mit den Kindern.„Ach, Mutter“, ſagt gelegentlich der Junge,„weißt, der Fredy hat zum Geburtstag einen Fußball bekommen— hinreißend, ſage ich dir!“ Manchmal wandert Mutter auch mit ihren Kindern durch die großen Spielwarenausſtel⸗ lungen, die jetzt bald ihre Pforten öffnen wer⸗ den. Keine Frage, daß man den Kindern nicht alles ſchenken kann, was es da zu ſehen gibt. Aber das iſt ja gar nicht der Zweck dieſes Wunderreiches. Man muß nur aufpaſſen. Kinder ſind unberechenbar— manchmal be⸗ geiſtern ſie ſich gerade für irgendein kleines, unſcheinbares Spielzeug, das ihnen ganz herr⸗ lich erſcheint. Und warum ſollten wir dann nicht dem Chriſtkind ſagen, daß es für Willi oder Lotte gerade dieſes kleine Spielzeug mit⸗ bringt? Wir denken ein bißchen an Weihnachten. Und vielleicht, wenn wir uns irgend etwas in dieſen Wochen kaufen wollen, denken wir: das könnte ich mir eigentlich zu Weihnachten wünſchen. Und da wäre es möglich, auch ſelbſt einmal der lieben Familie ſo einen ſanften Hinweis zu geben— hoffen wir, daß ſie dann ebenfalls die Ohren offen hält. Aus Stadt und Land Mannheim.(Drei jugendliche Fahrrad⸗ diebe feſtgenommen). Auf friſcher Tat wurde am Mittwoch ein junger Burſche aus Stutt⸗ gart betroffen, der ein auf einer Straße auf⸗ geſtelltes Fahrrad entwendete. Dieſer Burſche hat außerdem ſeinem Lehrherrn in Stutt⸗ gart einen 10—5 Geldbetrag entwendet. Weiter wurden zwei in Käfertal wohnende Burſchen wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenom⸗ men. Alle drei Fahrradmarder wurden in das Bezirksgefängnis eingeliefert.—(Die täg⸗ lichen Unfälle). Vier Verkehrsunfälle haben ſich am Mittwoch durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften hier ereignet. Ein zwölf Jahre alter Schüler wurde hierbei ſo erheb⸗ lich verletzt, daß er nach einem Krankenhaus gebracht werden mußte. Beſchädigt wurden 5 Fahrzeuge, von denen eines abgeſchleppt wer⸗ den mußte.—(Verkehrskontrolle). 37 Kraft⸗ und Radfahrer wurden am Mittwoch bei einer vorgenommenen Verkehrskontrolle gebühren⸗ pflichtig verwarnt und 29 Kraftfahrzeuge, wel⸗ che verſchiedene techniſche Mängel aufwieſen, beanſtandet. Babenhauſen erhält Soldaten Truppeneinmarſch am kommenden Sonntag Babenhauſen. Nun iſt auch für Babenhauſen die Stunde gekommen, in der es die neue Wehrmacht begrüßen kann. Am kommenden Sonntag wird vormittags um 11 Uhr der Einmarſch unter Vorantritt eines Trompeterkorps vor ſich gehen. Auf dem Bis⸗ marckplatz findet ein feſtlicher Empfang ſtatt, dem ſich ein Vorbeimarſch in der Hindenburg⸗ ſtraße anſchließt. Nachmittags und abends wird die Bevölkerung mit ihren Soldaten bei Muſik und Tanz beiſammen ſein. Um 9 Uhr abends iſt großer Zapfenſtreich. Wie erinner⸗ lich, war Babenhauſen früher Garniſon der Heſſiſchen Dragoner und bis zum Ausbruch des Weltkriegs der Standort der Abteilung II des Feld⸗Artillerie-Regiments Nr. 61. Giftige Mayonnaiſe aus Entenei Siebenköpfige Familie erkrankt Im Sommer ſchon wurde vor dem Genuß roher Enteneier gewarnt. Nun hat ſich in Heilbronn ein Fall ereignet, der zeigt, wie rechtigt die Forderung iſt, Enteneier zu kenn⸗ zeichnen. Sie ſind nur genießbar, wenn ſie genügend gekocht werden. In Heilbronn wurde aus dem Enteneigelb Mayonnaiſe her⸗ geſtellt. Sieben Mitglieder einer Familie er⸗ krankten unter ſchweren Vergiftungserſchei⸗ nungen. Nur durch ſofortige ärztliche Hilfe ſind ſie außer Lebensgefahr gebracht worden. Ein ähnlicher Fall hat ſich vor einiger Zeit in einem Hotel zugetragen, wo von 66 Per⸗ ſonen, die von einer mit Enteneiern hergeſtell⸗ ten Annanas-⸗Speiſe gegeſſen hatten, ſechs ge⸗ ſtorben ſind. In dem Kampf gegen den Verderb darf das Roßhaar als wichtiger Rohſtoff für die Bür⸗ ſteninduſtrie nicht unberückſichtigt bleiben. Wir haben in Deutſchland vier Millionen Pferde. Dabei iſt es durchaus nicht gleichgültig, was der einzelne Pferdezüchter mit dem ausge⸗ kämmten oder abgeſtutzten Roßhaar macht. Wenn es beim einzelnen Pferd auch nur un⸗ ſcheinbare Mengen ſind, ſo lohnt es ſich trotz⸗ dem, ſie zu ſammeln. Viele Wenige geben ein Viel. Es iſt deshalb eine ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden Pferdebeſitzers, dafür zu ſorgen, daß die ausgekämmten Haare das ganze Jahr hindurch ſorgfältig geſammelt werden. Er hilft damit Deviſen ſparen und dient dadurch dem ganzen Volk. Wenn Mähnen und Schweifhaare gekürzt werden, ſollte dies jetzt erfolgen, zumal auch gerade zu dieſer Zeit die Bürſteninduſtrie die Haare am beſten verwerten kann. 5 Rückfahrkarten 14 Tage gültig. Zu Weihnachten und Neujahr wird die Reichs⸗ bahn auch in dieſem Jahre Feſttagsrückfahr⸗ karten mit einem Drittel Fahrpreisermäßi⸗ gung ausgeben. Die Karten werden diesmal von Dienstag, 22. Dezember, 0 Uhr, bis Montag, 4. Januar, 24 Uhr gültig ſein. Für eine Reiſe zum Jahreswechſel ſtehen daher volle 14 Tage zur Verfügung. Die Gültig keit der Arbeiterrückfahrkarten ſoll in der gleichen Weiſe verlängert werden. FETT kuft alle jchaßenden Volksgenoßſen zur 1. Verauſtaltung: Sonntag, 8. Nov., abends 8 Ahr im„Freischütz“. Eintrüt 50 Pig. Ein herrliches Künſtleryrogramm erwarlel Euch! Keiner barf jehlen! „Tuba⸗Ria⸗Avanti“ im Freischütz Am Sonntag, 8. November, veranſtaltet die NSG.„Kraft durch Freude“ im„Freiſchütz“ einen heiteren Abend. An dieſem heiteren Abend werden„Tuba⸗Ria⸗Avanti“, Bruno Chriſtoph und die Milton⸗Siſters auftreten. Das Programm verſpricht einige genußreiche und fröhliche Stunden. Die Veranſtaltung be⸗ ginnt abends um 8.15 Uhr im Saal„Zum Freiſchütz“.— Eintrittspreis 50 Pfg. Die werktätige Bevölkerung von Viern⸗ heim, insbeſondere die Mitglieder von Partei und NS. Gliederungen wollen dazu mit ih⸗ ren Familien recht zahlreich 1 denn: Kraft durch Freude iſt für dich, deut⸗ ſcher Arbeiter, deutſcher Bauer, für alle Werktätigen der Stirn und der Fauſt— es iſt euer 1 5 Erholungswerk! Erſcheint daher Alle! Viernheimer Tonfilmſchau Anny Ondra und Hans Söhnker in ihrem neueſten und ſchönſten Filmwerk: „Flilterwochen“ das große Erfolgsfilmwerk der Ufa dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt Ein vorbildlich fröhlicher Unterhaltungs⸗ film mit Schwung, Schmiß und Tempo, der begeiſtert und mitreißt, iſt dieſer Ufa⸗Groß⸗ film. Eine ſpannende, hinreißende Handlung mit einem Raketenfeuer zündender Witze bringt den Beſchauer durch den für jeden aktuellen und humorvollen Inhalt in fröhlichſte Stim⸗ mung. Selten wird das oft abgewandelte Film⸗ thema der Ehe mit ſo viel Witz, Charm und Temperament behandelt wie hier. Man lacht buchſtäblich Tränen! Noch nach Tagen lachen Sie in Erinnerung an die zündenden Witze und überwältigend komiſchen Situationen die⸗ ſes fröhlichen Films. Lachen iſt in dieſem ſpritzigen, im mitreißenden Tempo geſpielten Film der Liebe, des Uebermutes und eines doch ſtarken, inneren Erlebens oft die be⸗ freiende Löſung aus köſtlich„dramatiſchen“ Situationen. Kommen Sie! Lachen Sie mit! Ein Teujelskerl Mit Guſtav Fröhlich zeigt man in den Gloria⸗Lichtſpielen Eine verteufelt luſtige Geſhiche Unbän⸗ diges Lachen und ungetrübte Freude im Zu⸗ ſchauerraum! Das Ganze ein ſauberes Luſt⸗ ſpiel, das herzhaft Lachen macht. Guſtav Fröhlich als Teufelskerl ganz und gar in ſeinem Fahrwaſſer... Lida Baarova, eine bildhübſche, liebenswürdige Partnerin! Wenn es überhaupt eines Beweiſes bedürfte, daß Guſtav Fröhlich ein feſcher Kerl, ein flotter Reiter und nunmehr auch ein kühner Flieger iſt, daß er im Wettlauf um die Her⸗ zen junger und hübſcher Frauen immer ſieg⸗ reich bleibt, kurz, daß er ein Tauſendſaſſa, ein Teufelskerl iſt, hier iſt er... das fröhliche, ungemein unterhaltende Werk... ein gro⸗ ßer Heiterkeitserfolg... Und dann iſt, faſt als Hauptperſon, Adele Sandrock zu nennen. Anders als ſonſt, gar nicht Mannweib, ſon⸗ dern lyriſch. Sie findet wie ſtets ein lachbe⸗ reites Publikum. Die Zuſchauer wurden über⸗ all in beſte Laune verſetzt. Sie freuten ſich an den humorerfüllten Szenen. Befreiendes La⸗ chen war wohl der beſte Beweis dafür, daß mit dem„Teufelskerl“ ein Film gedreht wurde, der mit zu den beſten, heiterſten und damit erfolgreichſten der letzten Zeit gezählt werden muß. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen bringt allen ſchöne und vergnügte Stunden ſowie eine große Freude. Wer ſich ſchon heute über⸗ zeugt, iſt beſſer daran als der, der ſich erſt morgen überzeugt! Mannheimer Kleinviehmarkt Auftrieb: 48 Kälber, 67 Schafe, 48 Schweine, 8 Ziegen, 2 Zicklein, 500 Ferkel und 227 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 9—15, über ſechs Wochen 15—19, Läufer 19—28 RM.— Marktverlauf: Fer⸗ kel und Läufer lebhaft. Leit bie Fanfare die ſchöne Wellung Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Tell Bernhard Peter 8, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. 85 orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. X 1986 über 1700. 8. St. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. — Achtung! Anny Ondra und Hans Söhnker in ihrem ſchönſten und beſten Filmwerk. Aus Spannung, Eregung und Heiterkeit kommt man überhaupt nicht heraus 1 14 a heute Freltag im Central- Fiierwochen 3 59 alle dle größte Freude. Eln geschmackvoll umrahmtes Fenster uche mit lun Sr Gardlnen in allen Prülslagen verschönern im Helm die Gemütliehkelt Lassen Sie sich bei uns fachmännisch beraten Alf uirtes- SraasstF 19 LLL. Textil-, Mode⸗ und Kurzwaren Faſt neuer Gehrock- anzug (Größe 48) zu verkaufen. Schneider larmann Mannheim D7, 15 Klaniſierte bei Auguſt Hanf dickruben zu verkaufen Bauer Hansſtraße 17 Obe rhemden m. 2. Liegen 6.95 0 50 u Ersagtzmenschet en schônen Ferb. U. Velen Forben — Kotbehentorm Achtung! Was kommt ab morgen Samstag im Gloria? Hemdhose moderne Strickert mit 5-Knopt- Verschluß. Böstenhalter charmeuse 70 „ Stock. Sportgürtel Ates mit dreſſem Cut stseiden · Gummi und Guſtav Fröhlich in 5) KLEHIDER i. MAN TEIL. Jugendliches Kleid 9.5 Sus Flemengo wit hübscher dunter Gomletung in verschiedenen Farben rescher Velour- Mantel mit schonem pelzschel- Ken ganz auf 30 75 Kunstseide gefüttert 5* 2350 135 „Stode 42.44 195 Floftes Kleid dus Neyetsſble mit weitem Rrmel. N verorbeſtet in hübschen Fetben Flotter Winter- Mantel qus Horengo, mt N pelzkrogen, gonz gefüttert Stück 125 8 5 zwel par Strumpf alter Stuck—— 2 HERRENARTIK EI. sporthemden popelne. 3 Seibstbinder 8 10 ne 0 dedwuckt Stoch 9.95, f. 95, 95 und tertige Krowetten Stock 1.95, 05, N Nerrenhöte modeme leidsame Foimen KAUF STATTE MANNHEIM 6.90. 3.50. fl. 0 Robert Was che un d Qualitätswaren zu staunend billigen Preisen bei Manufaktur- und Modewaren Weinheimerstrasse 62 Bar chen Föllern Damast Tücher Stofert Aussteuer Beachten Sie bitte unsere Schaufenster! Freiw. Feuerwehr V'heim Am Sonntag, den 8. Nov. 1936, vorm. 10 Uhr Uebung der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht⸗ mannſchaft auf dem Sportplatz am Lorſcher Weg. Muſikkapelle und Spielmannszug haben an⸗ zutreten. Unentſchuldigtes Fehlen wird zur Beſtrafung gemeldet. Vorheriges Signal wird nicht gegeben. Das Kommando Vereins⸗Anzeiger 50⸗ Jährige(Jahrgang 1886/87) Sonntag, den 8. November 1936, nachmittags 4 Uhr Verſammlung im„Schwarzen Walfiſch“. Wegen wichtiger Beratung iſt reſtloſe Teilnahme aller Kameraden und Kameradinnen dringend erforderlich, und lade ich herzlichſt ein. Söhne und Töchter, welche bei Spiel und Geſang mitwirken, erſcheinen bereits um ½3 Uhr. Der Vorſitzende. Karnevals. Geſellſchaft C. d. G. Samstag abend 8 Uhr im Lokal Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung. Vorſtände etwas früher. Wegen Wichtig⸗ keit der Tagesordnung vollzähliges Erſcheinen er⸗ wünſcht. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Heute Freitag abend 8.30 Uhr Spielerverſammlung für Hand- und Fußballer. Vollzählig erſcheinen! Alle Handballer, die im Beſitze eines gelbſchwarz geſtreiften Trikots ſind, müſſen das unbedingt heute abend in ſauberem Zuſtand abgeben, da dieſelben am Sonntag für das Winterhilfsſpiel benötigt werden. Unsere Auswahl lat N Qualitäten— statten W. 2 unte h Zahlungs- erleichterung Amügs 32.“ 46.- fd. und höher Mäntel 28. 99. 48. und höher 6 Breitestraße Mannheim 81, Leupm-Cieine du. Seit, votzogl. Hautoflegemittel. seit übe ren bestens bewährt bei 20 Ja gerie autjucken-Flechte Ausschlag. Wundsein usw. Flora Drogerie E. Richter Georg Spiegel, Rathaus⸗Dro⸗ Adolf Hitlerſtraße 15 Eleganter die pelzgornierten, neuen Mäntel Sportlicher Menue“ bamenmant. Frauenmantel 35 moderne Stoffe fantelstonte Sh. ingermäntel Nobert 0 Leiden. 5 5 Ein Goliath⸗ Dreirad- Liejerwagen und ein Ardie⸗ Motorrad 500 cem, zu ver⸗ kaufen. Beide Fahrz überholt. Lorſcherſtr. 43. Ein weißer EMmall- faſt neu z. verkaufen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl Cin Promenade wagen(neu) ſowie gebrauchter Gasherd(2 Fl.) mit Tiſch zu verkaufen Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Y e früher Sie uns Ihren Anzeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, deſto bejjer wird der Satz Ihrer Anzeigen Zum Auslegen Ihrer Böden Stragula, 1.35 Druck Linoleum 29, Stückware per qm Jeppiche Läufer. Vorlagen in großer Auswahl Hook, aun umers rade 13 Hücliate Zeit, meine llerren moderne weite Form 32. 39. 48. 56. Ulster Paletot auf K.-Seide, tailllert 24. 32. 44. 32. Sport-Stutzer warm gefüttert 17. 25. 36. 45. Mannhelm N 1. 3, Breite Straße Sti chlꝛleicliag praktisch— kleldsam— preiswert Sweater-Hosen kräftige Stropezlerquelitst. Pullover-Anzüge des. starke, erprobte Qualitat 3.10 „ für 4 Johre 5.40 tur G Jehte 9.50 „ für 4 Johte Wolle, in prokt. Nelſetungen. Knabenpullover mit Krogen u. Knopfpotte keröftige Qualitat 2.78 3.25 4.75 „tür 4 Johte für 4 Jahre eee Mädchen- 8 Wolle, farbig sort. fur 0 Jehre.. ob Mädchen-Boleros in schönen Farben sort. für G Jahre.. ob Mädchen-Kleider r s gente hübsches Fatbsortiment, kleidseme Formen 3.55 4.95 9.10 Wollhaus Daut Mannheim Breite Straße F 1. 4 ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus geſtaltung Ihre Anzeigen ver wenden. Der Verlag mme, Hoc iu fin Lealetskerl aer... bitte vorher zu uns! WAICHE Garnitur, Hemd u. Schlüpfer Kunstseſde mit Flletspit te Unterkleid charmeuse hochgeschnitten mit Crepe- Sotin- NHotiy, in hatte man schon lange nicht mehr im„Goldenen Löwen“. Es war aber auch zu komisch: Da war das Zollamt vor einem halben Jahr dem Hochrain- Bauer drauf gekommen, daß er mehr Schnaps brannte als er durfte. Es hatte ihm dafür auch eins „aufgebrannt“, nämlich 120 Mark Strafe. Das war Pech, das konnte passieren. Dann war Mahnung auf Mahnung gekommen, der Hochrain-Bauer hatte sich gedreht und gewendet, aber vorgestern war ei auf der Post gewesen und hatte berappt. Und heute früh kommt ein Brief von der Behörde:„Ihre Strafe fällt unter die Amnestie. Bereits gezahlte Betrãge werden nicht zurückerstattet.“ Aber wenn der Hochrain-Bauer dachte, man würde ihn bemit- leiden— weit gefehlt! Ausgelacht wurde er oben- drein, und der Wirt holte eine acht Tage alte Zeitung herbei: da stand das von der Amnestie schwarz auf weiß! So kommt's, wenn man die Zeitung„einsparen“ will! Rechne sich's jeder selbst aus, wieviel Jahre er für diese 120 Mark hätte Zei- tung halten können man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie der Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 vonn Ihre öchuhe Fusch glänzen ſollen. 7 „