1 1 Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Mernheim Erſcheinungswe iſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 261 S Iams lag L —— ternheimer zeilu Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 7. November Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Texttell für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. 12. Jahrgang Slraßenkämpfe in Madrider Vororlen Nalionale Truppen ſtürmen gegen die äußeren Verleidigungslinen der Fladl der Sturmangriff auf Madrid Die erſlen rolen Linien durchbrochen London, 7. Nov. Der Sturmangriff auf Madrid hat nach einem Bericht der Spätnachmittagsausgabe des„Evening Stan⸗ dard“ am Freitagnachmittag begonnen. In⸗ fanterie, unterſtützt von Hunderten von Pan- zerwagen und Tanks, ſetzten mit einem Maſ⸗ ſenangriff gegen die vorderen Verteidigungs⸗ linien der Stadt ein, nachdem die Hauptſtadt unter ſtarkes Artilleriefeuer genommen worden wär. Zum erſten Male fielen dabei auch Gra⸗ naten in das Zentrum der Stadt. Bei dem Maſſenangriff der nationalen Trup⸗ pen wurden die erſten roten Linien durchbro⸗ chen und alle Hinderniſſe, insbeſondere Draht⸗ verhaue, genommen. In einem Bericht des„Telegraph“ wird der Anſturm auf Madrid beſtätigt. Dieſem Bericht zufolge haben ſich die Vortrupps des Generals Varela der erſten Häuſer in den ſüdlichen Außenbezirken von Madrid bemächtigt. Nach den letzten Berichten aus Liſſabon iſt es in dieſen Außenvierteln zu heftigen Stra⸗ ßenkämpfen gekommen, die noch andauern. Die anrückenden nationalen Truppen wur⸗ den, dem Bericht des„Telegraph“ zufolge, von der Bevölkerung mit heller Begeiſterung emp⸗ fangen. An vielen Fenſtern wurden ſofort weiße Flaggen gezeigt. Der„Evening Standard“ veröffentlicht gleichzeitig eine Meldung aus Madrid, wo⸗ nach die roten Machthaber der Hauptſtadt be⸗ haupten, daß die Angriffe der nationalen Streitkräfte bei Carabanſchel mit ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen worden ſeien. Es iſt nicht ganz klar, ob dieſe Meldung ſich nicht etwa auf frühere Kämpfe bezieht. Salamanca, 6. Nov.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Die nationalen Trup⸗ pen haben am Freitag um 13 Uhr in ihrem weiteren Vormarſch auf Madrid die Vororte Retamares und Villaverde genom⸗ men. Eine Abteilung iſt von Carabanchel Alto aus in die Vorſtadt Carabanchel Balo eingedrungen. Damit iſt die Vorhut der Nationaliſten bis auf 5 Kilometer an die Stadtmitte herangerückt. Sie befindet ſich be⸗ reits im eigentlichen Weichbild Ma ⸗ drids. Der Vormarſch hat gleichzeitig auf der Straße Toledo— Madrid und auf der Straße Aranjuez— Madrid ſtattgefunden. Während des Vormarſches wurden drei ſowjetruſſiſche Jagdflugzeuge von nationalen Fliegern abge⸗ ſchoſſen. Zahlreiche Häuſer in Madrid zeigen weiße Fahnen. Die Roten Milizen ziehen ſich fluchtartig zurück. Der Auswandererſtrom hat die Straße Madrid Valencia völlig ver⸗ ſtopft. Bei den roten Horden iſt von irgend⸗ welcher Diſziplin oder Gehorſam gegenüber ihren militäriſchen Führern keine Rede mehr. Unter der Bevölkerung der befreiten Gebiete und bei den ſiegreichen nationalen Truppen herrſcht ungeheuere Begeiſterung. Role Maſſenflucht ans Madrid Salamanca, 6. Nov. Der Sender Bur⸗ gos teilt mit, daß auf der Landſtraße Madrid⸗ Valencia große Mengen von Perſonen- und Laſtkraftwagen mit flüchtenden Marxiſten feſt⸗ geſtellt worden ſeien. Der rote Staatspräſident Azana habe von der katalaniſchen„Regierung“ zum Schutze ſeiner Perſon Wachen erhalten, von denen er Tag und Nacht umgeben ſei. Die kommuniſtiſche Madrider Zeitung „Mundo Obrero“ veröffentlicht einen Artikel, in dem der Sowjetunion für die bisherigen Waffen⸗ und Munitionslieferungen der beſon⸗ dere Dank des roten Spanien ausgeſprochen und der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß dieſe Lieferungen in verſtärktem Maße fortge⸗ ſetzt werden. Vie der Jlughafen von Gelafe erobert wurde Wieder zahlreiches ſowjelruſſiſches Kriegsmalerial erbeulel Toledo, 6. Nov. Die auf der Straße To⸗ ledo— Madrid vorrückenden nationalen Trup⸗ pen legten am Donnerstag einen Ruhetag ein, um die Front auszurichten und den Anſchluß an die Vormarſchkolonnen auf ihrem rechten und linken Flügel zu ſichern. Von Madrid aus wurden kein Gegenſtoß unternommen. Nur ein behelfsmäßig gepanzerter Eiſenbahnzug fuhr gegen die Sandſackbarrikaden der natio⸗ nalen Truppen am Ausgang von Getafe vor, wurde jedoch durch kurzes Artilleriefeuer zu ſchleunigem Rückzug gezwungen. Oberſtleutnant Tel la, der die nationalen Truppen in dieſem Frontabſchnitt führt, be⸗ ſtätigte dem Berichterſtatter des DNB., daß am Donnerstag vormittag nationale Jagdflie⸗ 55 bei Getafe ſechs Jagdflugzeuge und einen otez⸗Bomber der Roten abgeſchoſſen haben. Er berichtete weiter, daß ſeine Abteilungen bei der Einnahme des Flugplatzes und des Ortes Getafe auf heftigen Widerſtand geſtoßen ſeien. Die roten Horden hatten ſich in hervorragend ausgebauten Schützengräben. feſtgeſetzt, die offenbar unter Leitung ſowfetruſſiſcher Spezia⸗ liſten nach modernſten Grundſätzen angelegt waren Teilweiſe hatten die in Mannshöhe ausgehobenen Gräben bis 5 Meter tiefe Unter⸗ ſtände Der Bau dieſer Stellung muß wochen— lange Arbeit erfordert haben. Die roten Befehlshaber hatten den Angrei⸗ fern 5000 Mann ſtarke Artillerie und Tanks entgegengeſtellt. Ihr Widerſtand wurde jedoch durch 600 Legionäre und ein Bataillon Marok⸗ kaner unter Einſatz von Tanks der Nationalen gebrochen. Nachdem die Schützengräben über⸗ rannt waren, kam es in Getafe zu heftigen Straßenkämpfen. Auch zwei Panzer⸗ züge der Roten griffen— allerdings gleichfalls vergeblich— in die Kämpfe ein. Die roten Horden haben bei dem Gefecht ſchwere Verluſte erlitten. darunter etwa 700 Tote. Bei ihrem Rückzug mußten die Roten große Mengen Kriegs material in den Händen der Sieger zurücklaſſen, ſo Ge⸗ ſchütze. Gewehre. Munition und Kleidungs⸗ ſtücke, von denen die meiſten ganz neu herge⸗ ſtellt waren. Unter dem Material wurden wie⸗ der große Mengen gefunden, die aus auslän⸗ diſchen, vor allem ſowjetruſſiſchen Lieferungen ſtammen: Granathülſen für Tankgeſchütze ſow⸗ jetruſſiſcher Herkunft, mit Aufſchriften in ruſſi⸗ ſcher Sprache, ſowjetruſſiſche Uniformmützen und Infanteriegewehre, weiter franzöſiſche Maſchinengewehrmunition und ein franzöſi⸗ ſches Maſchinengewehr und auch tſchechiſche Ge— wehrmunition. Der Flugplatz Getafe iſt von den Roten vor ſeiner Einnahme durch die nationalen Truppen mit zahlreichen Dynamitſprengungen unbrauch⸗ bar gemacht worden. Im Ort Getafe ſelbſt wurden die Kirchen wie üblich geſchändet. Sämtliche Mönche des dortigen Kloſters und viele rechtsſtehende Einwohner des Ortes ſind von dem kommuniſtiſchen Geſindel erſchoſſen worden Der Sonderberichterſtatter des DNB. ſtand am Kilometerſtein 11 vor Madrid. Zu Füßen der Höhen bei Getafe breitet ſich die ſpaniſche Hauptſtadt aus. In einer Entfernung von 5 Km. liegen die erſten Vorſtadthäuſer. Mit dem Fernglas kann man die Fenſter der Hoch⸗ häuſer im Zentrum von Madrid zählen. Die Stimmung der nationalen Truppen iſt nach wie vor ausgezeichnet. Am liebſten würden die Soldaten in ihrer Begeiſterung ſofort bis nach Madrid vorſtürmen. Die Jeier des 9. Novembers Ein Aufruf Dr. Goebbels Berlin, 7. Nov. Reichspropagandaleiter Dr. Goebbels gibt, dem„Völkiſchen Beobachter“ zufolge, bekannt: Alljährlich am 9. November gedenkt die na⸗ tionalſozialiſtiſche Bewegung und mit ihr die ganze Nation in ſtolzer Trauer ihrer Toten. Ueberall im Reich ziehen an den Gräbern unſerer ermordeten Kameraden die Ehren⸗ wachen der nationalſozialiſtiſchen Formationen auf. In der Hauptſtadt der Bewegung ſchart der Führer ſeine älteſten Mitkämpfer um ſich. Zu ihnen ſpricht er am Vorabend des 9. November in dem gleichen Saal, von dem die ſchickſal⸗ haften Ereigniſſe des Jahres 1923 ihren Aus⸗ gang nahmen. Mit ihnen tritt er jedes Jahr von neuem den hiſtoriſchen Marſch zur Feldherrnhalle an. Zu derſelben Minute, da am 9. November 1923 die erſten 16 Blutzeugen der national⸗ ſozialiſtiſchen Idee in den Salven eines heim⸗ tückiſchen Verrats zuſammenbrachen, donnern nun jedes Jahr 16 Schuß Salut an der Feld⸗ herrnhalle auf, als Zeichen des Aufzugs der 16 Gefallenen am 9. November 1923 zur Ewi⸗ gen Wache auf dem Königlichen Platz. So wird jedes Jahr von neuem der To⸗ tengedenktag der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zu einem Feiertag des Siegs und der Auſerſtehung für das ganze deutſche Volk. Und deshalb hiſſen wir auch am 9. November die Fahnen des neuen Reichs an allen öffentlichen Gebäuden, Arbeits- ſtätten und Wohnhäuſern als Sieges⸗ banner der deutſchen Revolution. Erregle Ausſprache im Pariſer Senat Die Enkgleiſungen des Ankerſtaals⸗ ſekrelärs Blancho Paris, 6. Nov. Der Senat iſt am Frei⸗ tag in die Ausſprache der Interpellation Du⸗ mesnil eingetreten, die auf die Begleit⸗ umſtände der kürzlichen Beſichtigungsreiſe des Unterſtaatsſekretärs für Kriegsmarine Blan⸗ cho in die franzöſiſchen Kriegshäfen und Arſe⸗ nale Bezug nimmt. Im Oktober, ſo führte Senator Dumes⸗ nil aus, habe Unterſtaatsſekretär Blancho eine Beſichtigungsreiſe durch die franzöſiſchen Häfen unternommen. Blancho habe ſeinem Beſuch den Charakter einer parteipolitiſchen Propaganda gegeben: In den Bahnhöfen ſei er mit dem Geſang der Internationale und mit erhobenen Fäuſten begrüßt worden: er habe ferner geduldet, daß er auch in den Arſe⸗ nalen mit dem Geſang der Internationale empfangen wurde und dies in Anweſenheit der Marineoffiziere. Inzwiſchen ſeien ſieben Mann der Beſatzung vom U⸗Boot„Kaiman“ vor ein Kriegsgericht geladen worden, weil ſie in betrunkenem Zuſtand die Internationale geſungen haben.„Und Sie, Herr Unterſtaats⸗ ſekretär?“ ſo fragt Senator Dumesnil. Der auf der Regierungsbank ſitzende Miniſter⸗ präſident Blum konnte bei dieſer rethoriſchen Frage ſein Lachen nicht verbeißen. Dies nahm der rechtsſtehende Senator Lemery zum Anlaß, um dem Miniſter⸗ präſidenten zuzurufen:„Sie haben nicht das Recht, zu lachen; es iſt eine Schan⸗ de!!“ Senator Graf de Leuſſe rief ebenfalls laut aus:„Ein Elſäſſer, der ſol⸗ chem Schauſpiel beiwohnt, kann nur ſa; gen, daß Sie(der Miniſterpräſident) ent⸗ ehrt ſind!“ Nach den Ausführungen des Senators Du⸗ mesnil beſtieg Marineminiſter Gasnier⸗Du⸗ pare die Tribüne und erklärte, daß ein Mi⸗ niſter das Recht habe, ſeine Reiſen ſo zu or⸗ ganiſieren, wie er es für richtig halte. Zu dem von dem Senator Dumesnil gerügten Ab⸗ ſingen der Internationale erklärte der Ma⸗ rineminiſter, daß in dieſem Liede nicht nur der Haß, ſondern auch die Hoffnung der Ar⸗ beiterſchaft zum Ausdruck kämen: die Form ſei vielleicht tadelnswert, nicht jedoch die Ab⸗ ſicht(J). Die Ausſprache fand ihren Abſchluß mit der Annahme einer Entſchließung, in der der Se⸗ nat ſein Bedauern über dieſen Zwiſchenfall zum Ausdruck bringt. Die Regierung hatte gegen dieſen Akt der Mißbilligung des Senats nicht die Ver⸗ trauensfrage geſtellt. Die briliſche Geſandlſchaftswache in Addis Abeba wird zurückgezogen Rom, 6. Nov. Der engliſche Botſchafter hat am Freitag abend nach einer amtlichen Mittei⸗ lung der Agenzia Stefani dem italieni⸗ ſchen Außenminiſter den Beſchluß ſeiner Regie⸗ rung mitgeteilt, die zum Schutz der engliſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba ſtehende Abtei⸗ tung indiſcher Truppen zurückzuziehen und die italieniſchen Behörden zu erſuchen, den Schutz der Beamten der Geſandtſchaft zu über⸗ nehmen. Vom italieniſchen Außenminiſter Graf Ciano wurden entſprechende Zuſicherungen gegeben, worauf der engliſche Botſchafter erklärte, daß der Beſchluß ſchnell zur Durchführung gebracht werden ſolle. Graf Ciano hat daraufhin zum Ausdruck gebracht, daß ſeine Regierung den Beſchluß zu ſchätzen wiſſe. 30 empfängt man die Befreier Wenn die nationalen Truppen in die vom roten Joch befreiten Landſtriche Spaniens einrücken, werden ſie jubelnd empfangen, und überall bietet ſich das gleiche feſtliche Bild wie hier in dem geſchmückten kleinen Ort. (Preſſephoto, K.) -e e e PFF e n e e e eee A . .— ee E —— ä— e W 5 n 2 2 ae, eee 2 leer reer ert eser ers Ee Sees FT S 8 . n e 8 e ee, i e xx Politiſche Rundſchau Wieder ſtehen wir vor einem großen natio⸗ nalen Gedenktag: dem 9. November, an dem im Jahre 1923 vor der Feldherrnhalle in München junge deutſche Menſchen ihren Glau⸗ ben an Deutſchland mit ihrem Blute bezahlten. Es war jener Tag, an dem ſich die Getreuen um Adolf Hitler ſcharten und mit ihrem Marſch zur Feldherrnhalle das Signal zur Er⸗ hebung des nationalen Deutſchlands geben wollten. Unſagbar traurig iſt jene Zeit gewe⸗ ſen, in der die Sieger der Meuterei vom 9. November 1918 die Regierungsgewalt in der Hand hatten Sehnſucht und Verzweiflung waren das Kennzeichen jener Zeit: Sehnſucht nach dem Mann, der einmal kommen müſſe, um Deutſchland aus ſeiner Not zu befreien, Verzweiflung vieler, die den Glauben an das Wiedererwachen Deutſchlands verloren hatten. Und unter Verrat und Erbärmlichkeit ging auch dieſer Vorſtoß vom 9. November 1923 im Blute der Glaubenden und Begeiſterten unter, und die Entwicklung ſchien jenen rechtgeben zu wollen, die den Glauben verloren hatten. Nun aber wiſſen wir, daß auch der 9. No⸗ vember 1923 einen Grundſtein zu dem großen Werk der Wiedererneuerung Deutſchlands ge⸗ legt hat und daß die Opfer dieſes Tages nicht vergebens gebracht worden ſind. Der Führer hat ſich wiederholt darüber geäußert, warum das ſo ſein mußte und wie es dann zu der ge⸗ waltigen Bewegung kam, die mit ihrem glän⸗ zenden Siege und mit der Errichtung des neuen Deutſchlands kam.„Und ihr habt doch geſiegt!“ ſteht darum mit Recht über den Grä⸗ bern der Gefallenen der Bewegung. Heute ge⸗ denkt ihrer ganz Deutſchland mit Dankbarkeit und Liebe. Es dankt ihnen, daß ſie den Glau⸗ ben an Deutſchland bewahrten und daß ſie ihrem Wahlſpruch treu blieben: Deutſchland muß leben, auch wenn wir ſterben müſſen. Am kommenden Montag wird das ganze deutſche Volk an dieſen teuren Gräbern ſtehen und die Gefallenen ehren. K Und danach folgt dann ein anderer Gedenk⸗ tag, der Tag des Waffenſtillſtandes am 11. November 1918. Da richten ſich die Blicke der Deutſchen auf jenen Tag der deut⸗ ſchen Not, mit dem ein gewaltiges, heroiſches Ringen gegen eine Welt von Feinden abſchloß und mit dem das große Trauerſpiel von Ver⸗ ſailles der inneren und äußeren Schmach und Not begann Solches Rückerinnern ſchließt eine Fülle von Bildern bitteren Erlebniſſes ein. Aber der Schmerz iſt vernarbt. Wir ſind durch eine ſchwere Schule gegangen und ſind durch ſie zur Volksgemeinſchaft gekommen. Der Schützengrabengeiſt hat eine neue Epoche ge— boren. Ein Volk iſt zur Kameradſchaft gewor⸗ den und ſteht in Reih und Glied, in Arbeit und Pflicht, im Dienſt für die Volksgemein⸗ ſchaft, Schulter an Schulter auch gegen die Ge⸗ fahren von außen. Mühſam iſt der Kampf gegen die äußere und innere Not geweſen. Aber wiederum gibt uns der Tag Anlaß, dem Führer zu danken, der in vier Jahren die Blätter der Schmach aus der deutſchen Geſchichte getilgt hat. Er hat die Ketten von Verſailles zerriſſen und die Not beendet, die uns hier am Rhein vom Vater⸗ land trennte. Er hat den Bruderkampf im In⸗ nern beendet und die Kräfte der Nation frei⸗ gemacht zu fruchtbringender Arbeit. Es iſt alles anders geworden. Wir gehen mit vollem Vertrauen an unſere Arbeit und haben die Zuverſicht, daß auch andere Hemmungen fal⸗ len werden, die die Völker errichten, weil ſie den Blick noch nicht gewonnen haben für die Erkenntnis, daß ſie alle leiden, wenn ein Teil leidet, und daß ſie auch an dem Gedeihen Deutſchlands intereſſiert ſind, wenn es ihnen wohlergehen ſoll. Großes iſt erreicht in einer Welt, die unter den ungeheuerſten Gärungen zuckt und von den Fluchwellen des Bolſchewismus auf⸗ gepeitſcht wird. Deutſchland iſt eine Großmacht geworden. Die Verſtändigung mit Ita⸗ lien hat einen mitteleuropäiſchen Abwehr⸗ block gezeitigt, von dem wir glauben, daß er die Grundlage zur Verſtändigung mit vielen Völkern bilden wird. Das alles ſind bedeut⸗ ſame Anzeichen des Aufſtiegs. Die Kräfte re⸗ gen ſich, und der Vierjahresplan ſtellt ein neues, ſchönes Ziel vor uns hin, deſſen Er⸗ reichung uns mit neuen Hoffnungen und Er⸗ gebniſſen ſegnen wine, Man wird einigermaßen verwundert ſein, daß der engliſche Außenminiſter Eden es nicht für wahr haben will, daß Weſteuropa einen weſentlichen Anteil an den wirtſchaftlichen Schwierigkeiten hatte, die Deutſchland bereitet wurden. Nun, die Tatſache iſt nicht zu beſtreiten, daß England in der Nachkriegspolitik die franzöſiſche Politik in weitgehendem Maße unterſtützt hat und daß die franzöſiſche Politik die Auflöſung des Deutſchen Reiches zum Ziel hatte, wozu dann auch die Mehrung der wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten des Reiches gehörte. Dabei ſtellen wir durchaus in Rechnung, daß ein ohn⸗ mächtiges und innerlich zerſpal⸗ tetes deutſches Volk für England eben nicht bündnisfähig war und daß Eng⸗ land ſelber dieſen Notſtand empfand und ſich an die franzöſiſche Politik gebunden ſah. Heute iſt das anders. Heute iſt Deutſchland wieder eine Großmacht geworden, und nichts wird Deutſchland hindern können, ſeine Freiheit und Selbſtändigkeit zu bewahren und ſich auch von den Feſſeln freizumachen, die es wirt⸗ ſchaftlich beeinträchtigen. 1 Deutſchland iſt bündnisfähig geworden. Das hat die Geſchichte der letzten Jahre bewieſen, und unvergeſſen ſind die Kundgebungen im engliſchen Oberhaus, in denen dieſer Wandel auf dem Kontinent begrüßt wurde. Das eng⸗ liſche Volk würdigt es weithin, daß ein ſtar⸗ kes Deutſchland auf der Wacht ſteht und die wilden Wogen des Bolſchewismus bändigt. Man mag ſich wundern daß davon in der Rede Edens nichts zu hören geweſen iſt, daß er die bolſchewiſtiſche Gefahr, die Europa auf den Nägeln brennt, nicht erwähnt hat und daß er um die ſpaniſche Frage einen lunſtvollen Bogen geſchlagen hat. Das iſt eben engliſche Politit, die nicht Kontinentalpolitik, ſondern Weltpolitik iſt, und wir müſſen es den Eng⸗ ECC R des Treuhänders letzte Jahrt Ein Kranz des Führers für Franz J. Schwarz Frankfurt a. M., 6. Nov. Am Frei⸗ tag nachmittag wurde der uns ſo jäh entriſſene Treuhänder der Arbeit SS⸗Standar⸗ tenführer Franz J. Schwarz zu Grabe getragen, zum letzten Male geehrt von Staat und Bewegung, von ſeiner Formation, der Schutzſtaffel der NSDAP., zum letzten Male ſtumm in tiefer Trauer gegrüßt von der Be⸗ völkerung, deren gerechter Sachwalter er war. Unter den Klängen des Horſt Weſſel-Liedes ſenkte ſich die Standarte ſeiner Formation vor der SS⸗Unterkunft in der Bockenheimer Land⸗ ſtraße vor ihrem toten unvergeßlichen Führer, um dann dem zwiſchen zwei Ehrenſtürmen der Schutzſtaffeln, der II/ SS Germania in Arolſen und der 2. SS⸗Standarte Frankfurt a. M., eingereihten Sarge auf der letzten Fahrt vor- anzuwehen. Dumpf erklangen die Trauermär⸗ ſche der Muſikzüge, als ſich der Zug in Bewe⸗ gung ſetzte. Dem Trauerehrengeleit voran ſchritten Gauleiter Reichsſtatthalter Spren⸗ ger, Hauptamtsleiter Claus Selzner, die SS⸗Obergruppenführer Erbprinz zu Waldeck⸗ Pyrmont und Fritz Weitzel, SA⸗ Gruppenführer Becker le, der ſtellvertr. Gauleiter Staatsrat Reiner und Landesob⸗ mann Becker. Es folgten die übrigen Füh⸗ rer der SS-Formationen, ſämtliche SS⸗Füh⸗ rer aus dem Oberabſchnit⸗ ſowie die politiſchen Führer des Gaues. Der Weg, den der Trauerzug von der SS⸗ Unterkunft in der Bockenheimer Landſtraße bis zur Stätte der Trauerfeier im Hauptfriedhof nahm, war umſäumt durch ein Spalier der Formationen der Partei, der DAF. und der Werkſcharen. Aus allen Stadtteilen Frankfurts waren Tauſende von Volksgenoſſen an die Durchgangsſtraßen geeilt, um in tiefer Ergrif⸗ fenheit Abſchied zu nehmen von einem Manne, der nur im Dienſte der Volksgemeinſchaft ge⸗ lebt und ſchließlich im Dienſte der Arbeit auch geſtorben iſt. „Auf dem Hauptfriedhof hatten ſich inzwiſchen die Angehörigen und Freunde, da⸗ runter auch Trauergäſte aus dem Ausland, verſammelt. Zwiſchen umflorten Fahnen der Bewegung wurde der Sarg zur Stätte der letz⸗ ten Ehrung getragen und zwiſchen zwei hohen lodernden Pylonen aufgebahrt, umrahmt von den Standarten und Fahnen der Formationen. Ein SS⸗Mann trat vor und widmete dem ver⸗ ſtorbenen Kameraden und echten Menſchen hehre Worte der Treue:„Ein Kämpfer fiel, ein Kämpfer in der erſten Reihe...“ Franz Jo⸗ ſef Schwarz iſt für immer in die Heldenliſte der Toten der Bewegung unſeres Gaues ein⸗ gegangen! Ergreifend war der Aufruf eines jeden einzelnen Kämpfers, der für die Bewe⸗ gung ſein Leben gab, und feierlich erſcholl das „Hier!“, zuletzt das von Franz J. Schwarz. Tiefbewegt ſprach der Gauleiter den Angehörigen das Beileid aus und überbrachte den letzten Gruß des Führers, für den Franz Joſef Schwarz gekämpft und geſtritten habe, und in deſſen Dienſte er aus unſerer Mitte ge⸗ riſſen wurde. Dieſer Mann gehörte, wie jeder gute Nationalſozialiſt, dem ganzen Volke. Die Vorſehung habe ihn auserkoren, für das deut⸗ ſche Volk zu arbeiten. Der Gauleiter würdigte den kämpferiſchen Einſatz des Toten als Sol⸗ dat, Freikorpskämpfer und als Nationalſozialiſt. Stets habe er ſelbſtlos und reſtlos praktiſch unſere Ideale vorgelebt. Vorbildliches habe Schwarz geleiſtet im Aufbau der SS in Frank⸗ furt a. M. und in Heſſen⸗Naſſau, bei der er ſtets mit an erſter Stelle ſtand. Wiederum Vor⸗ bildliches wurde von ihm geleiſtet, als er zum Treuhänder der Arbeit berufen war. Ausge⸗ ſtattet zu Lebzeiten mit den höchſten Tugenden eines Kämpfers, ſtehe er nun heute in Walhall unter den Beſten und Edelſten der Deutſchen. Wo künftig Nationalſozialiſten ſich verſammeln, werde Schwarz mitten unter ihnen ſein und ſie im Kampfe anfeuern. Er werde bleiben ein leuchtendes Vorbild der SS, ein leuchtendes Vorbild für alle ſchaffenden Menſchen. „Parteigenoſſe Schwarz! Tritt nun Deine letzte Fahrt an! Du bleibſt immer bei uns!“ Nach dieſen Worten legte der Gauleiter einen großen Lorbeerkranz des Führers und der Kranz des Gaues am Sarge nieder. Für die Reichsregierung ſprach Staatsſekre⸗ tär im Reichsarbeitsminiſterium Dr. Krohn. Getragen und erfüllt von der Idee der Volks⸗ gemeinſchaft, zählte der Treuhänder Schwarz zu den beſten Beamten des Reiches. Ein auf⸗ rechter Sinn, Lebensklugheit, reiche Kenntnis und Unparteilichkeit machten ihn zu einem ech⸗ ten Treuhänder. Wer je die Kameradſchaft die⸗ ſes Mannes verſpüren konnte, der verließ ſich immer auf ſie. Im Dienſte des Vaterlandes verzehrte er ſich, und im Dienſte des Vaterlan⸗ des ging er mitten in ſeiner Arbeit von uns. Ueber das Grab hinaus werde ihm die Liebe und Treue derer, für die er ſorgte, und die Liebe und Treue des Reiches erhalten bleiben. Auch Staatsſekretär Dr. Krohn legte für die Reichsregierung einen großen Blumenkranz nieder. Und nun folgten Kranzſpenden in un⸗ überſehbarer Zahl, Zeugnis ablegend von der hohen Wertſchätzung, die dieſer aufrechte Mann in allen Kreiſen genoſſen hat. n langſamem Zuge trug nunmehr die Schutzſtaffel den Sarg zur letzten Ruheſtätte. Hier nahm SS⸗Obergruppenführer Prinz zu Waldeck⸗ Pyrmont für die geſamte SS Abſchied von dem Kameraden Schwarz. Als Angehöriger des Schwarzen Korps ſetzte er ſeine volle Kraft für Führer und Volk ein. „Möge jeder von uns, ſobald er gerufen wird, mit demſelben Geiſte zur Standarte Horſt Weſ⸗ ſels einkehren können, mit dem Du, Kamerad Schwarz, nunmehr eingezogen biſt. Wir SS⸗ Männer werden Dich niemals vergeſſen, denn Deine Ehre war Treue!“ Unter den Klängen des Schutzſtaffel⸗Liedes ſenkte ſich der Sarg langſam ins Grab, und eine Ehrenſalve galt dem Soldaten, Kämpfer und Nationalſozialiſten Franz J. Schwarz. Generaldireklor Dr. Dorpmüller in Paris Die völkerverbindende Bedeutung des Verkehrs Paris, 7. Nov. Vom 5. bis 7. November weilt der Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn, Dr. Dorpmüllex, in Paris, um an der Jahrestagung des geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes des Internationalen Eiſenbahnerver⸗ bandes, deſſen ſtellvertretender Vorſitzender er iſt, teilzunehmen. f 5 Anläßlich ſeines Aufenthalts in Paris hat der Generaldirektor der Deutſchen Reichsbahn, Dr. Dorpmüller, im Beiſein des deutſchen Bot⸗ ſchafters Graf Welczek und ſeiner Mitarbei⸗ ter, ferner des Landesgruppenleiters Frankreich der NSDAP. Schleier, der Vertreter meh⸗ rerer franzöſiſcher Miniſterien und der Stadt⸗ behörden ſowie des Vorſtandes der Reichsbahn⸗ zentrale für deutſchen Reiſeverkehr, Direktor Winter, dem Leiter des Pariſer Büros der Reichsbahnzentrale, Streibel, neue Verwal⸗ tungs⸗ und Arbeitsräume übergeben. Bei der Eröffnungsfeier ſah man außer Vertretern der franzöſiſchen Eiſenbahn⸗ und Verkehrsunter⸗ nehmungen auch die zur Zeit in Paris weilen den Mitglieder des Vorſtandes der Deutſch⸗ Franzöſiſchen Geſellſchaft Berlin und des Co⸗ mités France⸗Allemagne. Generaldirektor Dr. Dorpmüller un⸗ terſtrich den gemeinſamen Charakter der gro⸗ ßen Familie der Eiſenbahner und Verkehrs⸗ leute, die im Gegenſatz zu der Tendenz der Erhöhung der Zollſchranken die Verbindung der Menſchen zueinander erleichtern wolle. Der franzöſiſche Generalkommiſſar für Fremenverkehrswerbung, Roland Marcel, ging in ſeiner Antwort auf den Begriff der großen Familie der Eiſenbahner und Verkehrs⸗ leute ein, hob aber hervor, daß der Fremden⸗ verkehr ſich nicht in Form einer Einbahnſtraße abſpielen dürfe, ſondern reſtlos auf Gegenſei⸗ tigkeit beruhen müſſe. Im Namen der Vertreter der ausländiſchen Verkehrsgeſellſchaften in Paris dankte der Eng⸗ länder Nobge⸗Hann und erklärte, daß ſich die einzelnen Eiſenbahngeſellſchaften unter⸗ einander keine Konkurrenz machten. Das Pa⸗ riſer Büro der Reichsbahnzentrale beſteht ſeit dem Jahre 1926 und hat Stützpunkte in den franzöſiſchen Großſtädten. Dank ſeiner Arbeit hat ſich der franzöſiſch⸗deutſche Reiſeverkehr von Jahr zu Jahr geſteigert. kleine poliliſche Nachrichten 85 London, 6. Nov. Im Foreign Office iſt am Freitag mittag das Protokoll über die ſogenannte Humaniſierung der U-Bootskriegs⸗ führung(Teil LV des Londoner Flottenver⸗ trages) von den Vertretern Englands, Frank⸗ reichs, Amerikas, Italiens, Japans und der britiſchen Dominions unterzeichnet worden. Die Unterzeichnung vollzog ſich ohne jede beſon⸗ dere Feierlichkeit. ländern überlaſſen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen und dafür zu bezahlen. Wenn aber Eden erklärt, daß England ſich an keiner Einkreiſung Deutſch⸗ lands beteiligen werde, ſo liegt doch darin die Anerkennung, daß auch England kei⸗ nen Grund mehr wüßte, einer Politik der kol⸗ lektiven Sicherheit das Wort zu reden, wenn es nicht mit der Tatſache rechnen könnte, daß in Mitteleuropa ein Bürge des Frie⸗ dens vorhanden iſt. Ohne ihn hätte die Rede Edens wohl anders eingeſtellt geweſen ſein müſſen. * Während der engliſche Außenminiſter der Völkerbundspolitik das Wort redete und an eine Reform des Völkerbundes einige Hoff⸗ nungen knüpfte, hat Muſſolini der Illu⸗ ſionspolitik des Völkerbundes mit ſcharfen Worten die Maske abgeriſſen. Mit den Phraſen der kollektiven Sicherheit, der kollekti⸗ ven Abrüſtung und des unteilbaren Friedens, der ein unteilbarer Krieg ſei, hat er gründ⸗ lich aufgeräumt. Gleichzeitig hat er den Engländern die Freundeshand hingeſtreckt, aber keinen Zweifel darüber gelaſſen, daß Italien ſein Lebensrecht im Mittelmeer in je⸗ der Weiſe verteidigen werde. Schließlich hat er ſich zur Einheitsfront gegen die bolſchewi⸗ ſtiſche Zerſetzung bekannt. Im Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtand der Hinweis auf die politiſche Zuſammenarbeit mit dem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland Hatte Muſſolini die Notwendigkeit der Verſtändigung aufgrund eines Weſtpaktes ſtark betont, ſo unterſtrich Eden dieſe Notwen⸗ digkeit mit der Bemerkung, daß der Gedanken⸗ austauſch der Mächte die Verſchiedenartigkeit der Anſichten ergeben habe, die aber nicht un⸗ überwindlich ſei. In kurzer Zeit werde man in der Lage ſein, genau abzuſchätzen, welcher Art die Erſolgsausſichten der Konſerenz ſein würden. Es iſt ja bekannt, daß Frankreich immer noch Schwierigkeiten macht, wobei es ſtark unter dem Druck der Moskauer Politik ſteht, die Frankreich in den ſchäirfſten Gegen⸗ ſatz zu Deutſchland hineintreiben und es zum Vorſpann für ſeine Spanienpolitik gebrauchen möchte. Hier ergeben ſich auch der engliſchen Politik große Aufgaben. Jedenfalls iſt die Bereitſchaft Deutſchlands zu jeder friedlichen Vereinbarung, die mit ſeiner Ehre und Frei⸗ heit im Einklang ſteht, aller Welt bekannt. Die Bereitſchaft Deutſchlands zu einem Nicht⸗ angriffspakt mit den Weſtmächten iſt wieder⸗ holt vom Führer ausgeſprochen worden. Wir glauben, daß die Entwickelung der europäi- ſchen Verhältniſſe die Völker geneigt machen wird, auf dieſen feſten Boden zu treten, der in Mitteleuropa gelegt iſt.—8. Beſuch Becks in London Abreiſe am Sonnabend mittag Warſchau, 6. Nov. Wie amtlich bekannt gegeben wird wird ſich der polniſche Außen⸗ miniſter Beckmit Frau Beck am Sonn⸗ abend um 13 Uhr mit dem Nordexpreß auf Einladung der engliſchen Regierung zu einem offiziellen Beſuch nach London begeben, um den Beſuch zu erwidern, den der jetzige Außen⸗ miniſter Eden im Jahre 1935 in Warſchau ge⸗ macht hatte. Miniſter Beck wird auf der Reiſe von dem Kabinettsdirektor im Außenminiſte⸗ rium Graf Lubienſki, dem Chef der Weſt⸗ abteilung des Außenminiſteriums Graf Po⸗ tocki und ſeinem perſönlichen Sekretär Siedlecki begleitet. Miniſter Beck, der am Sonntag mittag in London eintrifft, wird am Dienstag vom eng⸗ liſchen König empfangen werden. Am Don⸗ nerstag nachmittag verläßt Miniſter Beck Lon⸗ don und fährt direkt nach Warſchau zurück. * Der kommende Beſuch des Außenminiſters Beck findet in London ſtarke Beachtung. In unterrichteten Kreiſen rechnet man damit, daß ſich die Unterhaltungen, die Oberſt Beck mit dem engliſchen Außenminiſter Eden haben wird, in der Hauptſache auf drei Punkte er⸗ ſtrecken: 1. Das polniſche Intereſſe an den Weſtpaktverhandlungen, 2. die Danziger Frage, für die Eden Berichterſtatter in Genf iſt. 3. wirtſchaftliche Fragen, wozu auch die Frage der Einwanderung polniſcher Juden nach Pa⸗ läſtina zu rechnen iſt. Für die Verhandlungen zwiſchen der engliſchen und der polniſchen Re⸗ gierung ſind zunächſt drei Tage vorgeſehen, nämlich der Montag Dienstag und Mittwoch vormittag. Bildung einer Lufkinfankerie in Frankreich Einſatz mit Hilfe von Fallſchirmen Paris, 6. Nov. Im Rahmen des Neuauf⸗ baues der franzöſiſchen Luftſtreitmacht iſt— wie halbamtlich mitgeteilt wird— auch die Schaffung einer Luftinfanterie vorge⸗ ſehen. Ihre Einheiten werden aus leichten Füſilierabteilungen beſtehen, die im Kriegs⸗ falle hinter feindlichen Linien eingeſetzt wer⸗ den ſollen. Die beiden Gruppen dieſer Luft⸗ infanterie werden in Reims und in Algier ſtationiert werden. Jede dieſer Gruppen wird aus einer Kompanie Füſiliere und einem Transportgeſchwader beſtehen. Dieſe Truppen ſollen mit Hilfe von Fallſchirmen oder durch unmittelbare Landung hinter den gegneriſchen Linien eingeſetzt werden. Im Einvernehmen mit dem Miniſter für Landesverteidigung und dem Kriegsmarine⸗ miniſter wird der Luftfahrtminiſter die Luft⸗ ſtreitmacht auch durch beſondere Flugabtelluſß gen, die nicht näher gekennzeichnet werden, er⸗ gänzen. kommuniſtenverhaffungen in Rumänien Aushebung mehrerer kommuniſtiſcher Zellen. Ss Bukareſt, 6. Nov. Den rumäniſchen Behörden iſt es gelungen, aufſehenerregende Beziehungen aufzudecken, die zwiſchen einem politiſch tätigen rumäniſchen Rechtsan⸗ walt und der kommuniſtiſchen Partei Frankreichs anſcheinend bereits ſeit län⸗ gerer Zeit beſtehen. Der Rechtsanwalt Radu Olteanu, Mitglied der nationalzaraniſti⸗ ſchen Partei(Radikale Bauernpartei) wurde am Freitag nach Abſchluß einer in Kron⸗ ſtadt(Siebenbürgen) vorgenommenen Haus⸗ ſuchung verhaftet. In ſeiner Wohnung wurden zahlreiche Akten gefunden, die den vol⸗ len Beweis für ſeine Beziehungen zu den franzöſiſchen Kommuniſten erbracht zu haben ſcheinen. Gleichzeitig wird gemeldet, daß in Jaſſy, in Kiſchinew und Czernowitz kommu⸗ niſtiſche Zellen aufgedeckt worden ſind. In jeder dieſe Städte wurden etwa 40—50 Per⸗ ſonen in Haft genommen. Die Mehrzahl der Verhafteten ſind Juden. K Das arabiſche Komitee boykolliert die Paläſtinakommiſſſon 8s London, 7. Nov. Das Hohe arabiſche Komitee beſchloß am Freitagabend, die eng⸗ liſche Paläſtinakommiſſion zu boykottieren. Gleichzeitig wurde ein Aufruf an die Araber erlaſſen. Dieſe werden aufgefordert, die Kommiſſion in ihrer Arbeit nicht zu unterſtützen, da die Regierung abgelehnt habe, die jüdiſche Ein⸗ wanderung abzuſtoppen. Der Beſchluß des arabiſchen Komitees iſt eine Folge der Unterhauserklärung des eng⸗ liſchen Kolonialminiſters vom Donnerstag, in der lediglich von einer Herabſetzung der Ein⸗ wanderungsziffern geſprochen wurde. Der Miniſter ſagte dabei, die Regierung glaube, eine vorübergehende Einſtellung der Ein⸗ wanderung wäre nicht gerechtfertigt, ſolange die Königliche Kommiſſion ihre Erhebungen anſtelle.* Flreik in der Jukeinduftrie von Dundee London, 6. November. In der Juteindu⸗ ſtrie des Bezirkes Dundee haben die Gewerk⸗ ſchaften geſtern abend einen allgemeinen Streik beſchloſſen. Die Gewerkſchaften ver⸗ ſuchen durch den Streik eine Lohnerhöhung von 10 v. H. zu erzwingen, die bisher von den Arbeitgebern mit dem Bemerken abge⸗ lehnt worden iſt, daß die Wirtſchaftslage eine ſolche Lohnerhöhung nicht rechtfertige. handelt ſich um ungefähr 20000 Arbeiter, die in den Streik treten werden. J ö belannt ußen⸗ a Lonn⸗ deß uf i ehen en, um Außer- ca ge⸗ er dei iminiſte⸗ r Neſt⸗ af Po⸗ idle fung N hen Re: geſehen, littwoch 1 1 Neuauf⸗ tt— uch die dorge⸗ leichten Kriegs, t wer. Luft- Agiet 1 wird einem Ttuppen t durch eriſchen 77 leine Wo VI el, kr; Zellen. nischen egende einem zan⸗ Partei it län Nabu runiſti⸗ wurde ton Haus⸗ nung N bol⸗ den haben iy, mu- 78 Per⸗ U f hiſche eng⸗ tieren. label 1iſſon 00 die Ein- i it eig, 75 n En laub, Gil glouge ungen well eilen bel ung bol lbge⸗ eil „dee Die Feierlichkeiten des 8.-9. 1b. Das offizielle Programm München 6. Nov. Das offizielle Programm für die Begehung des 8. und 9 November in — Hauptſtadt der Bewegung liegt nunmehr r. Danach beginnen die Feierlichkeiten am Sonntag, den 8. November, um 19 Uhr mit dem Treffen der allen Kämpfer im Bürgerbräukeller, wo der Führer zu ſeinen alten Kämpfern an dieſer hiſtoriſchen Stätte ſprechen wird. Es ſpielen der Muſikzug u. der pielmannszug der Standarte Adolf Hitler. Die Teilnehmer dieſer Verſammlung find: die alten Kämpfer, die Hinterbliebenen der 16 Ge⸗ jallenen, die Gäſte des Führers die Reichs⸗ leiter und Gauleiter, die Obergruppenführe und Gruppenführer, SA., SS., NSckek., die Obergebietsführer und Gebietsführer, die auptdienſtleiter der Reichsleitung und die rbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienſtes. Um 23 Uhr erfolgt dann der Einmarſch der Standarten durch das Siegestor zur Feld⸗ herrnhalle. An ihm beteiligen ſich: der Muſikzug der SS- Standarte Deut ſchland, der den Aufmarſch eröffnet. Ihm folgen zwei Ehrenſtürme der SSS.⸗Standarte Deutſchland, hinter denen die Blutfahne getragen wird. an die ſich die Stan⸗ barten der SA., SS., und des NS. reihen. Anſchließend tragen alte Kämpfer die 16 Kränze, die der Führer den erſten Blutopfern der Bewegung widmet. Ebrenſtürme der SA. des NSstk., der Poli⸗ tiſchen Leiter, des Reichsarbeitsdienſtes und der SS. beſchließen den mitternächtlichen Zug, der ſeinen Weg durch die Ludwigſtraße zum Odeonplatz nimmt. An deſſen beiden Seiten nehmen die Stan⸗ darten Aufſtellung Kampfgenoſſen von 1923 legen unter den Klängen des Präſentiermar⸗ ſches die 16 Kränze des Führers an den in der Feldherrnhalle aufgeſtellten Flammen⸗Pylo⸗ nen nieder. deren jeder den Namen eines der Ermordeten trägt. Nunmehr bezieht Hitler⸗ Jugend die Ehrenwache. Die Ehrenſtürme der SA. des NS, der Politiſchen Leiter. des Reichsarbeitsdienſtes und der SS. ziehen am Mahnmal vorbei. Dem Montag, den 9. November, gibt ſein Gepräge der Marſch des 9. November. Um 10.30 Uhr erfolgt die Aufſtellung des Zuges am Bürgerbräukeller. Als erſter nimmt Julius Streicher Auf⸗ ſtellung, hinter dem die Blutfahne getragen 174 Es reihen ſich an: die Führergruppe, die en Kämpfer, die Reichsleiter, Gauleiter. Obergruppenführer und Gruppenführer, die 518 7 55 N Sc., Obergebietsführer und Ge⸗ 17 ihrer, Hauptdienſtleiter der Reichslei⸗ tung, Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes. Dahinter ſtellen ſich auf: zwei Stürme SA, ein Sturm NSeick. eine Abteilung Polt⸗ tiſche Leiter, eine Abteilung Reichsarbeits⸗ dienſt und ein Sturm SS. Für die alten Kämpfer iſt als Marſchanzug Uniformmantel und Mütze ohne Rang⸗ und Dienſtabzeichen vorgeſehen. Um 12.10 Uhr beginnt dann der Marſch des Zuges durch die Straßen des 9. November 1923. Er nimmt ſeinen Weg durch die Roſenhei⸗ merſtraße über die Ludwigsbrücke durch die Zweibrückenſtraße, über den Iſartorplatz durchs Tal, über den Marienplatz durch die Weinſtraße. Theatinerſtraße, Peruſaſtraße und Reſidenzſtraße zur Feldherrnhalle. Dort, wo der Zug um 12.50 Uhr eintrifft, findet das Gedenken am Mahnmal ſtatt. 16 Salutſchüſſe künden an, daß vor 13 Jahren 16 Männer ihr Leben für Deutſchland geopfert haben. Nach dieſem Weiheakt zum Gedächtnis und zur Ehrung der erſten Blutzeugen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung erfolgt der Marſch von der Feldherrnhalle zur Ewigen Wache Auf dem Königlichen Platz ſind um 13.10 Ucr angetreten zum Appell vor den Token der Bewegung Marſchblöcke der SA. des N Sg., der Politi⸗ ſchen Leiter, des Reichsarbeitsdienſtes und der Hitler⸗Jugend, die Rekruten der SS⸗ Standarte Adolf Hitler und SS-⸗Standarte Deutſchland. Nach dem Eintreffen des Zuges des 9. No⸗ vember nehmen die alten Kämpfer vor der Ewigen Wache Aufſtellung. Adolf Hitler ſteht bei den Helden der Bewe⸗ 9 gung. Danach ruft der Sprecher der Partei, Adolf a aner, zum Appell, die Wachparade zieht auf, worauf der Sprecher der Partei den Appell beendet. Ein Jahr Soldalenbund Bereits 250 000 Mitglieder in 3000 Kamerad⸗ ſchaften Berlin, 6. Nov. Vor einem Jahr, am 7. November 1935. wurde mit Einverſtändais des Führers auf Befehl des Reichskriegsmi⸗ niſters der Soldatenbund gegründet, der als Gegenſtück zum Reichskriegerbund, der die Soldaten der alten Armee umfaßt, die große Kameradſchaftsorganiſation des neuen deutſchen Heeres darſtellt. Jeder Sol⸗ dat, der ſeit dem 1. Januar 1921 im Heer ge⸗ dient oder geübt hat, oder künftig in Ehren — aus dem Wehrdienſt ausscheidet, kann Mit⸗ glied des Soldatenbundes werden. Bundes⸗ führer iſt General der Infanterie a. D. Seu t⸗ ter von Lötzen, ſtellvertretender Bundes⸗ führer Gauleiter Oberpräſident Schwede⸗ Koburg, der Präſident des Reichstreuebundes ehemaliger Berufsſoldaten. der in den neuen Soldatenbund eingegliedert worden iſt. Selbſtverſtändlich iſt die junge Organiſa⸗ tion des Soldatenbundes noch im Aufbau be⸗ Neuller. Immerhin zählt er aber, wie das dz. meldet, am Jahrestage ſeiner Gründung ſchon rund 250 000 Mitglieder, und die täg⸗ lichen Neuzugänge belaufen ſich auf 600 bis 700. Für jeden Bezirk eines Generalkommman⸗ dos iſt eine Bundesgruppe vorgeſehen, der die einzelnen Kameradſchaften unterſtehen. Neben der Soldatenkameradſchaft, in der ſich Solda⸗ ten aller Waffengattungen innerhalb eines be⸗ ſtimmten Bezirks zuſammenfinden, werden, wo es zahlenmäßig möglich iſt, Truppen⸗ u. Waf⸗ fenkameradſchaften gebildet, in denen ſich je⸗ weils die ehemaligen Angehörigen beſtimmter Truppenteile oder Waffengattungen vereini⸗ gen. Di: Bildung der örtlichen Kamerad⸗ ſchaften. die künftig überall in Deutſchland bis in die kleinſte Gemeinde zu finden ſein wer⸗ den, iſt im nollen Gange. Nenordnung der ſozialen Fürſorge für die deulſchen Fchauſnſoſer Eine Anordnung des Reichsminiſters Dr. Goebbels Berlin, 6. Nov. Der Präſident der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels, hat gemäß ſeiner Ankündigung aus Anlaß der Errichtung der Stiftung„Künſtler⸗ dank“ in Höhe von 2 Millionen Reichsmark nunmehr angeordnet, daß ſofort eine grund⸗ legende Neuordnung der ſozialen Fürſorge für die deutſchen Schauſpieler, insbeſondere kin⸗ ſichtlich einer ausreichenden Alters- Raſſenpolilir iſt verſorgung. in Angriff genommen wer⸗ den ſoll. Mit der Durchführung dieſer Aufga⸗ ben ha! Reich miniſler Pr. Soebbels den Schauſpieldneltor Ludwig Körner be⸗ auftrag! der zu dieſern Zweck in die Reichs⸗ theaterkammer entſandt wird und dort die Bearbeitung aller ſozialen Angelegenheiten übernimmt. Prüſidenk Rooſevelt wieder in Vaſhinglon Erklärung vor der Preſſe Waſhington, 6. Nov. Präſident Rooſe⸗ velt kehrte Freitag früh nach Waſhington zu⸗ rück, begrüßt vom geſamten Kabinett und einer nach Hunderttauſenden zählenden Menſchenmenge, die die Straßen vom Bahnhof bis zum Weißen Haus umſäumte und ihrem„guten Nachbar“ ein brauſendes Willkommen zurief. Rooſevelt dankte in kurzer Anſprache für die Begrüßung und begab ſich dann in ſeine Kanzlei, wo ihn dringende Re⸗ gierungsgeſchäfte alsbald völlig in Anſpruch nahmen. Später hielt der Präſident ſeiner erſte Preſſekonferenz nach dem Wahlſieg ab. Er teilte mit, daß er vielleicht an der Konfe⸗ renz in Buenos Aires teilnehmen werde. Das hänge aber vor der Erledigung anderer Auf⸗ gaben ab, womit er offenbar u. a. den See⸗ mannsſtreik meinte. Sollte Rooſevelt nach Buenos Aires reiſen, ſo wird er mit dem Kreuzer„Indianopolis“ eine Rekordſchnell⸗ fahrt machen, da er Amerika früheſtens am 18. November verlaſſen könnte. Intereſſant iſt Rooſevelts eigene Vor⸗ ausſage über ſeine Wahlsausſichten, die er am Freitag preisgab. Im Januar 1936 be⸗ rechnete er für die Demokraten insgeſamt 325 und für die Republikaner 206 Wahlmänner⸗ ſtimmen, Anfang Juni für die Demokraten 315, für die Republikaner 216. Anfang Auguſt zählte er für ſich 340, für Landon 191 und ſchließlich am 1. November 360 bzw. 171 Wahlmännerſtimmen. Befragt, warum er ſo vorſichtig kalkuliert habe, antwortete Rooſe⸗ velt lächelnd, das entſpreche ſeiner konſerva⸗ tiven Natur. Jriedenspolilik Reichsärzleführer Dr. Vagner vor dem Führerkorns unſeres Ganes Frankfurt a. M. 5. Nov.„Wie ſchon einmal zu Beginn dieſes Jahres habe ich die geſamte Führerſchicht des Gaues Heſſen⸗Naſſau zuſammengerufen. damit ſie ſich gegenſeitig näher kennen lernt und ſo der notwendige Ausgleich bei auftretenden Schwierigkeiten ſachlicher Art herbeigeführt wird!“ Dieſe Worte des Gauleiters ſtehen am Anfang eines Abends, an dem im Frankfurter Pal⸗ mengarten alle maßgebenden Perſönlichkeiten des Rhein⸗Main⸗Gebietes um das politiſche Oberhaupt des Gaues verſammelt ſind. Nach dem Begrüßungswort des Gauleiters ſpricht der Referent des Abends. Reichsärzte⸗ führer Dr. Wagner, über das Thema: Raſ⸗ ſenpolitik und Geſundheitsführung im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat. Wir Deutſche vergeſſen ja viel zu ſchnell, als daß uns heute noch le⸗ bendig wäre. wie die Zuſtände vor der Macht⸗ übernahme waren. Die Begriffe Raſſenpolitik und Geſundheitsführung gab es überhaupt noch nicht Was früher gewollt wurde, kann durch ein Schlagwort der damaligen Zeit tref⸗ fend gekennzeichnet werden: es iſt alles gleich. was Menſchenantlitz trägt. Ueber dem Wohle des einzelnen Individuums wurde aber das Volk vergeſſen. Demgegenüber mißt der na⸗ tionalſozialiſtiſche Staat dem Problem der Raſſenpolitik höchſte Bedeutung zu, die leider draußen im Ausland auch heute noch wenig oder falſch verſtanden wird. Reichsärzteführer Dr. Wagner zeigte den Verfall der Völker durch den zahlenmäßigen Rückgang, eine falſche Ausleſe und die Ver⸗ miſchung mit fremdem Blut. Er ſtellt dem ge⸗ genüber die Maßnahmen der nationalſozia⸗ liſtiſchen Regierung und die erreichten Erfolge. Es wird behauptet, daß unſer Raſſenſtand⸗ punkt eine Ueberhebung, daß er imperialiſtiſch ſei. Die Anſchauuung iſt falſch: wir ſagen nicht, daß die übrigen Raſſen der Welt ſchlech⸗ ter, ſondern daß ſie anders ſind. Wir wiſſen aber, daß eine Raſſevermiſchung zur Baſtardierung führen muß. Dabei iſt die Raſſenpolitik des Nationalſozialismus gleich⸗ Nite Friedenspolitik; bereits heute iſt im Ausland ein Wandel im Verſtändnis derRaſ⸗ ſer enge feſtzuſtellen: bei den meiſten Kultur⸗ völkern beginnt das Raſſenbewuf ein zu er⸗ wachen, das zur gegenſeitigen Anerkennung des arteigenen Rechts zwingt. Bei den zu⸗ künftigen Aufgaben der nationatſozial'ſtiſchen VBevölkerungspolitik maß es in erſter Linie ge⸗ lingen, eine innere Umformung der kinder⸗ feindlichen Haltung herbeiführen. Dabei wird es Sache des Staates ein, die Laſten aas⸗ zugleichen, während der Partei die noch böhere Aufgabe der Valksführung zu⸗ fill. Vie politiſche Tat der na onalſozia⸗ liſtiſchen Raſſenpolitik und Geſundheitsführun! iſt notwendig, um dem deutſchen Volk für alle Zeiten die Ehre, Wehrkraft und Freiheit zu ſichern. Noch einmal ſpricht der Gaſtgeber, Gnuleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, zu den Erſchienenen: Die Führerſchaft des Gaues Heſ⸗ ſen⸗Naſſau wird in den zur Diskuſſion geſtell⸗ ten Fragen jederzeit vorbildlich vorangehen. Wenn alle in der Raſſenfrage Disziplin wah⸗ ren, iſt jede weitere geſetzliche Regelung nicht vonnöten. Wir ſind der deutſchen Aerzteſchaft dankbar, daß ſie mithilft, unſer Volk wieder arbeits⸗ und geſundheitsfreudig werden zu laſ⸗ ſen.„Denn nur mit einem lachenden Volk kann man eine alte Welt ſtürzen. und das deutſche Volk mit ſeinem Führer Adolf Hitler wird ſie ſtürzen!“ Die lezten Worte des Gau⸗ leiters gelten dem Manne, der vor einigen Tagen auf ſo tragiſche Weiſe plötzlich aus dem Kreis herausgeriſſen wurde: dem Treuhänder der Arbeit, SS.⸗Standartenführer Franz Joſ. Schwarz. Ein Leben für Deulſchland 35.-Hberführer Arauner in der Reichs bauernſladk beigeſetzl Goslar, 6. Nov. In der Reichsbauernſtadt Goslar fand am Freitag nachmittag die feierliche Trauerfeier und Beiſetzung des im Dienſte bei dem Thüringer Flugzeugunfall töd⸗ lich verunglückten Reichshauptamtsleiters SS.⸗ Oberführers Arauner ſtatt. In der 800 Jahre alten Kloſter Neuwerk⸗ Kirche waren die Familienmitglieder, die alten Kampfgenoſſen und Mitarbeiter, der Deutſche Reichsbauernrat, die Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht verſammelt, um von die⸗ ſem vorbildlichen Nationalſozialiſten Abſchied zu nehmen. Die Ehrenwache am Sarge bilde⸗ ten die alten Mitkämpfer aus dem Reichs⸗ bauernrat, unter ihnen der Reichsobmann des Reichsnährſtands Wilhelm Meinberg, die Staatsſekretäre Backe und Willikens und * Verwaltungsamtsführer Freiherr von anne. Vor dem Sarge ruhten neben einer unend⸗ lichen Blumenfülle der Kranz R. Walter Dar⸗ 1683, des Stellvertreters des Führers Ru⸗ dolf des und des Reichsminiſters Dr. Goebbels.. Landesſuperintendent Detering hielt nach Beethovens Eroica die Trauerrede. Unter tärkſter Teilnahme der Goslarer Bevölkerung ſewegte ſich der Trauerzug dann unter Voran⸗ tritt eines SS.⸗Muſikzuges und zweier unter Gewehr angetretener Ehrenſtürme der SS. * ee eee ee eee Führerſchule Braunſchweig zu dem am Fuße der Harzberge gelegenen Waldfriedhof. Am Grabe ſprach für den durch ſeine Unfall⸗ verletzung verhinderten Reichsleiter Reichs⸗ bauernführer R. Walther Darré Stabsamts⸗ führer Dr. Reiſchle als Stellvertreter des Reichsleiters Dr. Reiſchle zeichnete ein ein⸗ dringliches Bild der Perſönlichkeit Richard Arauners, der als vorbildlicher Nationalſozia⸗ liſt dem Reichsbauernführer engſter Mitarbei⸗ ter und treuer Freund geworden ſei. Für den Reichsführer Ss ſprach anſchlie⸗ ßend der Chef des SS.⸗Hauptamtes, Gruppen⸗ führer Haißmeyer. Der Weg dieſes vor⸗ bildlichen Streiters Adolf Hitlers habe ihn auch in die Schutzſtaffel geführt. Treue und Gehorſam und Tapferkeit habe er dem Führer gelobt und in tiefſter Pflichterfüllung bis zu ſeinem tragiſchen Ende gehalten. Als Sprecher des Deutſchen Reichsbauern⸗ rates gab Miniſterpräſident a. D. Granzow ein Bild des Schaffens Arauners im Reichs⸗ bauernrat. Kommandos ertönten, die Ehrenſtürme prä⸗ ſentierten das Gewehr, und unter dumpfem Trommelwirbel rollte die Ehrenſalve über das Grab. Einen eindrucksvollen Abſchluß dieſer Stunde bildete unter den Klängen des Baden⸗ weiler Marſches die Trauerparade der Schutz⸗ ſtaffeln. 8 Verherrlichung des jüdiſchen Mörders auch von der Schweizer Preſſe abgelehnt Ss Ber n. 6. Nov. Der bevorſtehende Mord⸗ prozeß gegen den Juden David Frankfur⸗ ter hat bekanntlich die jüdiſche Preſſe in aller Welt zu Sympathieerklärungen für den Mör⸗ der und zu Verherrlichungen ſeiner Tat ver⸗ anlaßt. Vor allem hat das Organ der jüdiſchen Weltliga zur Abwehr des Antiſe⸗ mitismus, die ſich hinter den Mörder und ſeine Tat ſtellt, ſogar die Perſon des Führers im Zuſammenhang mit der Mordtat in der widerlichſten Weiſe angegriffen. a Dieſer unverfrorene Verſuch jüdiſcher Kreiſe, die Gerichtsverhandlung in Chur zu einem Forum für alljüdiſche Propaganda zu machen, iſt ſogar dem in dieſer Beziehung ſonſt ſehr duldſamen Schweizer auf die Nerven gefallen. Der liberale„Berner Bund“ bringt in einem ſoeben erſchienenen Artikel„Vor neuen Judengeſetzen in Deutſchland“ nach Hinweiſen auf die letzte Sportpalaſtrede von Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels Beiſpiele von der jüdi⸗ ſchen Entlaſtungsoffenſive für den Mörder David Frankfurter und erklärt es bei der deut⸗ ſchen Einſtellung zur Judenfrage für begreif⸗ lich, wenn deutſcherſeits auf derartige Hetze in entſprechender Form geantwortet würde. Es wird auf die möglichen Wirkungen eines ſol⸗ chen„Exzeſſes eines unverantwortlichen Lite⸗ ratentums“ hingewieſen. U. a. habe ſich auch der Emigrant Ludwig Cohn durch ſein Buch für den Mörder eingeſetzt. Andererſeits nimmt der Artikel darauf Bezug, daß ſogar der Groß⸗ rabbiner von Paris ſich gegen die Verherr⸗ lichung des Mörders durch jüdiſche Kreiſe ge⸗ wandt habe. Dieſe Veröffentlichung des Schweizer Blattes darf als Zeichen dafür ge⸗ wertet werden, daß die Schweiz kein Intereſſe daran hat, ſich im Zuſammenhang mit dem Mordprozeß Frankfurter von jüdiſcher Seite gegen Deutſchland mißbrauchen zu laſſen. Das Geheimnis der ſomjelruſſiſchen Flugzeugkonſtruklion Paris, 6. Nov. Seit Tagen hatte die Pariſer Preſſe in großer Aufmachung die be⸗ vorſtehende Ankunft des ſowjetruſſi⸗ ſchen Großflugzeugs„A NT 25“ an⸗ gekündigt und dabei darauf hingewieſen, daß es ſich um das Flugzeug handele, das den Streckenweltrekord von 10 000 Kilometer ge⸗ brochen habe. Der Apparat war für die In⸗ ternationale Luftfahrtausſtellung in Paris beſtimmt. Der„Jour“ benützt die inzwiſchen erfolgte Ankunft des ſowjetruſſiſchen Großflugzeuges, um ſich gegen die von einigen Blättern be⸗ triebene marktſchreieriſche Reklame zu wenden, wobei das Blatt von einer Ent⸗ ſtellung der Wahrheit ſpricht und die angebliche Aufſtellung eines neuen Strecken- weltrekords durch die Sowjetruſſen als Bluff bezeichnet. Die wahren Inhaber des Strecken⸗ weltrekordes, den die franzöſiſchen Flieger Codos und Roſſi mit ihrem Flug New⸗ vork—Bapak aufgeſtellt hatten, würden ſicher⸗ lich ſehr erſtaunt ſein. zu hören, daß ihr Re⸗ kord angeblich überboten worden ſei. Die Be⸗ ſatzung des ſowjetruſſiſchen Apparates habe zwar im letzten Frühjahr einen Rekordverſuch mit einem Flug über das Nördliche Eismeer unternommen, ſie habe ihn aber bereits nach 8774 Kilometer aufgeben müſſen. Außer⸗ dem zeige der„ANT 25“ verblüffende Aehn⸗ lichkeit mit dem Dewoitine-Flugzeug, mit dem Doret und ſeine beiden Kameraden Brix und Mesmin in Sowjetrußland verunglückten. Es habe nicht feſtgeſtellt werden können, ſo ſchreibt das Blatt, ob Dewoitine ſeine Lizenz an Sowjetrußland verkauft habe, aber es ſtehe wohl feſt, daß der franzöſiſche Apparat die Grundlage für die„glorreiche ſowjetruſſiſche Erfindung“ darſtelle. Die panamerilaniſche Friedens⸗ konferenz 5s Waſhington, 6. Okt. Bei ſeiner Ab⸗ fahrt von Hydepark nach Waſhington teilte Rooſevelt der ihm zum Abſchied zujubeln⸗ den Menge mit, er kehre nach Waſhington zurück und wolle verſuchen, den Haushalt auszugleichen, um dadurch den erſten Teil ſei⸗ nes Wahlverſprechens hinſichtlich des New Deals zu verwirklichen. Am 17. November werde er nach dem Süden abreiſen und erſt kurz vor Weihnachten zurückkehren. Damit darf angenommen werden, daß Rooſevelt nach Buenos Aires fahren werde. um dort am 1. Dezember die panamerikaniſche Friedens⸗ konferenz zu eröffnen. zchweres Eiſenbahnunglück bei Varſchau Fünf Tote und zahlreiche Schwerverletzte. §s Warſchau, 6. November. In der Nä⸗ he von Waxſchau ereignete ſich am Freitag früh ein ſchweres Eiſenbahnunglück, bei dem nach den bisherigen Meldungen fünf Per⸗ ſonen getötet, etwa 40—50 Perſonen ſchwer und viele leicht verletzt worden ſind. In der Nähe der Station Szezenſliwiee wartete der Schnellzuo aus Komoreow, um den Schnellzug Radom⸗Warſchau vorüberzulaſſen. Plötzlich erfolgte ein furchtbarer Auf⸗ prall. Der aus zwei Wagen beſtehende elek⸗ triſche Vorortszug Grodziſk⸗Warſchau war im Nebel auf die letzten Wagen des haltenden Schnellzuges aufgefahren. Der letzte Wagen des Schnellzuges wurde in die Höhe gehoben und umgeworfen, der nächſte vollſtändig zer⸗ trümmert. Auch die beiden folgenden Wagen wurden zerſtört. Unter den Reiſenden befin⸗ den ſich viele Schüler und Studenten, ſowie zahlreiche Angeſtellte und Beamte, die ins Büro fuhren. Polizei, Militär und ein Ret⸗ tungszug mit Aerzten und Krankenſchweſtern waren bald zur Stelle. Nach den erſten Au⸗ genzeugenberichten iſt leider zu befürchten, daß ein großer Teil der Schwerverletzten kaum mit dem Leben davonkommen wird. — —— dee m eee 5 .———ͤ 3 e eee F e r — —— e * ee e I e ee re 2 8 8———ꝗ— 5 1 2 —————T—T—T—T— ĩ c c c——————————ĩi —— „ Kltiliſche Parlamenlsdebalte über den kſchechiſchen Slaatshaus hall 46 Milliarden Staalsſchulden bei 15 Millionen Einwohnern Prag, 5. Nov. Nach Beendigung der Ausſprache über die Außenpolitik iſt der Aus⸗ ſchuß des Abgeordnetenhauſes in die Beſpre⸗ chung des Staatsvor anſchlags eingetreten. Der langjährige Berichterſtatter, der tſchechiſche So⸗ zialdemokrat Remeſch, übte eine teilweiſe ſehr ernſte Kritik. Er wies auf eine übertrieben optimiſtiſche Beurteilung der Wirtſchaftsver⸗ hältniſſe, die in den Anſätzen der einzelnen Po⸗ ten des Voranſchlags zum Ausdruck kommt und ie außer acht läßt, daß es ſich zum überwiegen⸗ den Teil um die Auswirkung der ſtarken Be⸗ ſchäftigung der Rüſtungsinduſtrie der Tſchecho⸗ ſlowakei handelt, hin. Die den Stagtsbeamten verſprochene Beſſe⸗ rung ihrer Bezüge werde 150 Millionen be⸗ anſpruchen, für die im Voranſchlag noch keine Deckung vorgeſehen ſei. Die Steuerrück⸗ ſtände betragen zu Ende des vorigen Jahres rund viereinhalb Milliarden. Eine Staats⸗ ſchuld von 46 Milliarden verteile ſich auf rund 15 Millionen Einwohner. Sie ſteigt jährlich um zwei Milliarden und erfordert für das kommende Jahr einen Zinſendienſt von 1,8 Milliarden. Dieſer Zinſendienſt verſchlingt den fünften Teil des ganzen ordent⸗ lichen Voranſchlags. Die Wirtſchaft verträgt die gegenwärtige Steuerbelaſtung nicht mehr. Die 186 000 Staatsbeamten bedeuten zwar noch keine Ueberbelaſtung, ſie ſind aber mit 1650 Kronen im Monatsdurchſchnitt chlecht bezahlt. Die Belaſtung durch ie Penſionen iſt ungeheuer, mit 2,3 Milliar⸗ den überſchreitet ſie die geſamte Perſonalaus⸗ gabe des Staates um rund 300 Millionen. Sehr ernſt beurteilt der Berichterſtatter die chroniſchen Budgetüberſchreitungen. Im letzten Jahre waren es 2,2 Milliarden. Angeſichts deſſen ſei die Aufſtellung eines ſogenannten ausgeglichenen Voranſchlags ohne praktiſchen Wert. „Die Sudetendeutſchen haben keinen Grund, ſich zu beſſern“ Die anſchließende Ausſprache wandte ſich allgemein politiſchen Problemen zu. Der Abge⸗ ordnete der Sudetendeutſchen Partei, Dr. Roſche, verwies auf die bisherige Benachtei⸗ ligung des Sudetendeutſchtums im Voranſchlag und verlangte in Zukunft eine Aufteilung des Sachaufwandes der ſtaatlichen Verwaltung nach nationalen Gruppen, damit die dauernde Be⸗ nachteiligung des Sudentendeutſchtums ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt werden könne. Es könne über lang oder kurz der Augen⸗ blick kommen, wo die Beſeitigung des nationa⸗ len Problems für die Tſchechen dringlicher ſein werde als für das Sudetendeutſchtum. Es er⸗ 5 ſich die Frage, ob die Sudetendeutſchen erſt ohal ſein müſſen und ſich dann verſtändigen oder umgekehrt ſich erſt verſtändigen ſollen und dann loyal ſein. Der zweite Weg wäre der na⸗ türlichere. Die deutſche Bevölkerung könne es unter keinen Umſtänden recht machen. Sei ſie nicht loyal, wie es ſich die Gegenſeite gerade vorſtelle, ſo iſt ſie ſtaatsfeindlich. Iſt ſie aber loyal, ſo heuchelt ſie. Die tſchechiſche Seite habe ſich durch die Linie des geringſten Wider⸗ ſtandes täuſchen laſſen. Die Deutſchen haben keinen Grund, ſich zu beſſern, ſondern allen Grund, ihren Lebenskampf mit aller Energie zu führen. Wenn ſich das Verhältnis der Tſchechoflo⸗ wakei zu Deutſchland ändern ſollte, wird ſich die Lage des Sudetendeutſchtums auto⸗ matiſch mit ändern. Der Unterſchied zwiſchen Aktiviſten und Nega⸗ tiviſten in der deutſchen Politik ſei im Grunde nicht groß. Denn im entſcheidenden Augenblick werde es nur Deutſche geben, eine Bemerkung, die auf tſchechiſcher Seite Anlaß zu großer Entrüſtung gab. Ein tſchechiſcher Nationaliſt ant⸗ wortete auf die Feſtſtelung Roſches mit der Verſicherung, daß die Sudetendeutſchen weder einen rechtlichen noch einen moraliſchen An⸗ ſpruch auf Autonomie hätten. Die Deutſchen, als Koloniſatoren ins Land gerufen, können nicht verlangen, daß ſie auf Koſten des tſchechi⸗ ſchen Volkes zufrieden geſtellt werden. Wörtlich formulierte der tſchechiſche Redner das tſchechi⸗ ſche Bekenntnis zum Staat folgendermaßen: Wir ſind bereit, den Deutſchen alles zu geben, was mit dem hiſtoriſchen und moraliſchen Sinn unſeres Staates vereinbar iſt. Die Deutſchen müſſen aber anerkennen, daß die Tſchechoflo⸗ wakei unſer Staat iſt, den wir uns ſelbſt er⸗ kämpft haben. Das tſchechiſche Volt hat An⸗ er die erſte Nation in dieſem Staate zu ein. Todesurteil im Leobener Mordprozeß Wien, 6. Nov. Der aufſehenerregende Pro⸗ zeß gegen Karl Straſſer vor dem Kreisgericht Leoben endete mit dem Todesurteil gegen den Angeklagten. Straſſer hatte im September vorigen Jahres die Gattin eines rumäniſchen Oberſten im D-Zug Bukareſt— Paris ermordet. Rundfunk-Programm Sonntag, den 8. November 1936. Deutſchlandſender. 06.0 Hafenkonzert. 08.00 Der Bauer ſpricht — Der Bauer hört. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Man muß arbeiten, um etwas zu erreichen. 10.45 Konzert auf der Wurlitzer Orgel. 11.00 Herbſtfreude— Herbſtſchwermut. 11.15 Seewetterbericht 11.30 Konzert.(12.45): Glückwünſche.(12.55): Zeitzeichen. 14.00 Kin⸗ derfunkſpiel. 14.30 Alte und neue italieniſche Volkslieder. 15.00 Zehn Minuten Schach. 15.10 Sind Dir denn die Hoſenbändel länger als die Strümpfe.. 16.00 Heiter und bunt zur Nach⸗ mittagsſtund! 17.20 Für die Auslandsdeutſchen 18.00 Schöne Melodien. 19.40 Deutſches Sport⸗ echo. 20.00 Im Banne der Melodie. 22.00 Wet⸗ ter, Nachrichten. Sport. 22.20 Die Hauptſtadt der Bewegung am Vorabend des 9. November. 22.45 Seewetterbericht 23.00—01.00 Spät⸗ konzert. Reichsſender Frankfurt. 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Waſſerſtand, Wet⸗ ter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25—08.45 Sendepauſe. 08.45 Morgenmuſik. 09.00 Katholiſche Morgen⸗ feier. 09.45 Bekenntniſſe zur Zeit. 10.00 Ewiges Volk. 10.45 Chorgeſang 11.15 Edwin Erich Dwinger: And Gott ſchweigt? 11.30 Hans Schmolck: Albrecht Dürer. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Beim Dampf der Gulaſch⸗ kanone! 15.00 Deutſche Scholle 16.00 Konzert. 18.00 Volksliedſingen und Volksmuſik. 19.00 Der Sonntag klingt aus. 19 40 Bericht von den Deutſchen Waldlaufmeiſterſchaften in Freiburg. 20.00 2. Sonntagskonzert der Muſeums⸗HGeſell⸗ ſchaft. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter. Nachrichten aus dem Sendebezirk. 22.20 Die Hauptſtadt der Bewegung am Vorabend des 9. November 22.45— 24.00 Muſik zur Nacht. Reichsſender Stuttgart. 06.00 Hafenkonzert. 08 00 Zeit, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer. hör zu! 08.45 09.00 Sendepauſe. 09.00 Kath. Morgenfeier. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Ewiges Volk 10.45 Franz Liſzt. 11.30 Bach⸗Kantate. 12.00 Kon⸗ zert. 13.50 10 Minuten Erzeugungsſchlacht. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Aus Laden und Werk⸗ ſtatt. 15.00 Eine halbe Stunde Chopin⸗Klavier⸗ muſik. 15.30 Das deutſche Lied. 16.00 Sonntag⸗ nachmittag. 18.00 Kleine Abendmuſik. 18.30 Erſte und letzte Begegnung. 19.30 Turnen und Sport haben das Wort 20.00 Unterhaltungs⸗ Konzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Die Hauptſtadt der Bewegung am Vor⸗ abend des 9. November. 22.45—24.00 Muſik zur Nacht. Montag. den 9. November 19386. der neunke November Reichsſendungen. 06.30 Vom Deutſchlandſender: Weckruf— Morgenſpruch. Morgenkonzert 1. Beethoven: Coriolan⸗Ouvertüre, 2. Schu⸗ bert: h⸗moll⸗Sinfonie(Unvollendete), 9. J. S. Bach: Violinkonzert in E⸗dur, 4. R. Strauß: Tod und Verklärung, ſinfoniſche Dichtung. 08.00—08.30 Funkſtille 08.30 Vom Reichsſender Berlin: Marſchmuſik 09.30 410.00 Funkſtülle 10.00 Vom Reichsſender der Hitler-Jugend Es wachen die toten Soldaten 10.40—12.00 Funkſtille 12.00 Vom Reichsſender München: Der Schickſalsmarſch von 1923 Ein Bericht der Reichsſendeleitung vom Marſch des Führers und ſeiner Getreuen zur Feldherrnhalle ſowie ein Rückblick auf die Ueberſührung der Gefallenen in die Ehren⸗ tempel der Bewegung am Braunen Haus. 70 4 Reichsſender München: Nachrichten⸗ ienſt. Anſchl. bis 17.00: Funkſtille. 17.00 Vom Deutſchlandſender: Die Fahne beſiegt den Tod! 18.00 Vom Reichsſender Breslau: Das Antlitz der kämpfenden Mannſchaft Alte und neue Märſche und Lieder 20.00 Vom Reichsſender Leipzig: Bee hoven: Sinfonie Nr. 3(Eroica) 21.00 Nom Reichsſender Frankfurt: Feſtliche Muſik. 22.00 Vom Deutſchlandſender: Neueſte Nachrichten 22.15— 24.00 Vom Reichsſender München: Feierlicher Ausklang Leipzig: Feierſtunde Dienstag, den 10. November 1936. Deutſchlandſender. 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf. Wetter für die Landwirtſchaft. Anſchl.: Schallplatten. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00— 10.00 Sperrzeit. 10.00 Die Grenze brennt. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Die Arbeit im Roten Kreuz 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Anſchl.: Wet⸗ ter. 12.00 Konzert.(12.55): Zeitzeichen.(13.00): Glückwünſche 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei — von Zwei bis Drei! 1500 Wetter- und Bör⸗ ſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Frauen am Werk. 15.40 Juhu vom Berge. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Lieder der Völker. 18.20 Politiſche Zeitungsſchau. 18.40 Zeitfunk. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchland⸗ echo. 19.55 Die Ahnentafel. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Die Samariter von Solferino. 21.00 Ein Ständchen im Augarten zu Wien. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. Anſchl.: Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Deutſcher Seewetterbericht. 23.00—24.00 Die beſten deut⸗ ſchen Tanzkapellen ſpielen. Reichsſender Frankfurt. 06.00 Was Gott tut, das iſt wohl getan. Mor⸗ genſpruch. Gymnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wet⸗ ter. 08.10 Gymnaſtik 08.30 Werkkonzert. 09.30 Muſik am Morgen. 10.00 Heidelberg— Ver⸗ mächtnis und Aufgabe. 10.30—11.00 Sende⸗ pauſe 11.00 Nur Freiburg: Nachrichten. 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert.(13.00): Zeit, Nachrichten, Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter. 14.00 Zeit, Nach⸗ richten. Wetter. 14.10—„aber natürlich, mit dem größten Vergnügen!“ 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Die deutſche Frau. 16.00 Aus der Werkarbeit der Mainzer Muſikhochſchule. 17.00 Die Kapelle Hauck ſpielt auf. 17.30 Marſch nach Odojew. 17.50 Die Kunſt im Handwerk. 18.00 Unterhaltungs⸗Konzert. 19.00 H J.⸗Funk. 19.30 Kampf dem Verderb! 19.45 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirt⸗ ſchaft. Wirtſchaftsmeldungen, Programmände⸗ rungen. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10 Soliſten der kleinen Funkorcheſters ſpielen. 21.00 Unter⸗ haltungskonzert. 22.00 Zeit. Nachrichten. 22.15 Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter, und Sport. Nachrichten der DAF. 22.30 Unter⸗ haltungs⸗ und Volksmuſik. 24.00—02.00 Nacht⸗ muſik. Reichsſender Stuttgart. 06.00 Choral, Zeit, Wetter. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Waſ⸗ ſerſtand. 08.05 Wetter, Bauernfunk. 08.10 Gym⸗ naſtik. 08.30 Konzert. 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Heidelberg— Vermächtnis und Aufgabe. 10.30 Franzöſiſch für die Unterſtufe. 11.00 Ver⸗ kündung des Schwäb. Dichterpreiſes. 12.00 Kon⸗ zert.(13.00): Zeit, Wetter, Nachrichten. 13.15 Die ſchöne Stimme. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00—15.15 Sendepause, 15.15 Von Blumen und Tieren. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 17.40 Schillers Flucht 18.00 Muſikaliſcher Feierabend. 19.00 Volksmuſik 19.45 Deutſch⸗ land baut auf! 20.00 Nachrichten. 2040 Soliſten des Kleinen Funkorcheſters ſpielen. 21.00 Un⸗ terhaltungskonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter und Sport. 22.20 Politiſche Zeitungs⸗ ſchau. 22.40 Abendkonzert. 24.00—02.00 Nacht⸗ muſik. Das Jowjelblulbad von Madrid Bis zum 20. Oktober 22 600 Menſchen abge ſchlachtet.— Alle Frauen Freiwild des vertierten Pöbels. nd. Vor Madrid im November. Bei ihrem weiteren planmäßigen Vorrücken auf Madrid eroberte die Abteilung des Oberſten Barron die Orte Villavicioſa und Moſtoles. Die roten Milizen ſetzten den Nati⸗ onaliſten nur geringen Widerſtand entgegen. Am Guadarramafluß ſprengten ſie eine Brük⸗ ke, um die ſiegreichen Angreifer aufzuhalten, die mit ihren letzten Erfolgen eine einheitli⸗ che Frontlinie aller Angriffskolonnen zwi⸗ ſchen Bruneta im Weſten und Pinto im Sü⸗ den der Hauptſtadt hergeſtellt haben. Das nächſte Ziel, auf das die Truppen bereits vordringen, iſt die Linie Alcorcon. Legane, Getafe. Geſtern nachmittag wurde ein roter Flankenangriff mit Einſatz von Tanks aus der Richtung Valdemoro-Seſena ſüdlich Ma⸗ drid blutig zurückgeſchlagen, dabei wurden wieder vier Kampfwagen ſowjet⸗ ruſſiſcher Herkunft durch Handgrana⸗ tenwürfe verwegener Marokkaner und das Feuer der Tankabwehrgeſchütze erledigt. Wei⸗ ter gelang es den Truppen Francos, die Ein⸗ kreiſung Madrids durch die Beſetzung der be⸗ herrſchenden Höhe Cerro de Los Angeles in unmittelbarer Nähe des Flugplatzes Getafe noch enger zu machen. Heute kam in Toledo ein ausländiſcher Diplomat an, dem es gelang, aus Madrid zu fliehen. Er berichtet, daß die Miliz in jeder Nacht die Häuſer von Ariſtokraten durchſucht. Alle Frauen zwiſchen 18 und 45 Jahren werden zu Schanzarbeiten herangezogen. Sie müſ⸗ ſen Sandſäcke u. ſchwere Zementfäſſer ſchlep⸗ pen. Frauen und Mädchen ſind der rohen Ge⸗ walt der roten Miliz ausgeliefert. Es iſt für anſtändige Frauen unmöglich, die Straße zu betreten da ſie ſofort in die Kaſernen ver- ſchleppt werden Die allgemeine Unſicherheit in Madrid iſt bereits ſo groß geworden, daß die noch in der Hauptſtadt verbliebenen wenigen Diplo ⸗ maten nur in Polzeibegleitung ausgehen können. Mindeſtens 150000 Geiſeln werden von den Roten feſtgehalten, dabei dauern die Erſchießungen der unglücklichen Opfer des bolſchewiſtiſchen Blutterrors un⸗ vermindert an, auch viele Frauen fallen dem Wüten der roten Horden Tag für Tag zum Opfer. Nach Ermittlungen, die der Botſchaf ter einer Großmacht angeſtellt hat, ſind allein in Madrid bis zum 20. Oktober mehr als 22600 Perſonen erſchoſſen worden. Der Schrecken aller Ausländer in Madrid iſt der Chef der roten Geheimpolizei der aus Deutſchland geflüchtete Jude„Dr.“ Ludwig Ortuſch⸗ Neumann. Der Sow⸗ jetbotſchafter Moſes Roſenberg iſt täglich bis 3 Uhr morgens im roten Kriegsminiſterium, um dort ſeine Anweiſungen an die roten „Machthaber“ zu geben. Der fremde Diplomat hat weiter nach ſeinen abſolut zuverläſſigen Ausſagen Vorbereitun⸗ gen beobachtet, Handgranaten, die nach dem Weltkriege von England gekauft worden ſind, mit Giftgas zu verſehen. Ferner ſah er bei den Roten vierzig franzöſiſche Flieger unter dem Kommando des Welt⸗ kriegskämpfers Cornillon de Molneuz, und acht engliſche Flieger in Unifor⸗ men der Royal Air Force mit aufge⸗ ſticktem Sowjetſtern, die einen Vertrag über 200 Pfund monatlich haben. In Barcelona ſah der Botſchafter bei der Grenzpolizei aus⸗ ſchließlich Sowjetruſſen, die kein Wort Spaniſch verſtanden. Schließlich ſtellt der Diplomat in ſeinem Bericht feſt, daß in Madrid nicht der„Mini⸗ ſterpräſident“ Caballero, ſondern der Außen⸗ miniſter“ del Vayo roter Diktator ſei, da er ſelbſt zwei Jahre in Moskau gelebt habe und deshalb bei den Sowjets Vertrauen genieße. die größte Jalſchmeldung aller Zeilen Amerika feierte den Waffenſtill ſtand 1918 vier Tage zu früh. Paris, 5. November. Angeſichts der 18. Wiederkehr des Waffen⸗ ſtillſtandstages vom 11. November 1918 nimmt ein Amerikaner Veranlaſſung, eine in⸗ zwiſchen gänzlich vergeſſene Epiſode wieder in Erinnerung zurückzurufen. Wer weiß heu⸗ te noch, daß in den Vereinigten Staaten der Waffenſtillſtand vier Tage zu früh gefeiert wurde, daß die Amerikaner bereits am 7. No⸗ vember 1918 die Feindſeligkeiten für beendet hielten, daß an dieſem Tage in allen 48 Staaten der Union die Arbeit niedergelegt wurde und das ganzeLand im Flaggenſchmuck prangte? Daß erſt am anderen Morgen die Yankees erfuhren, daß ſie Opfer einer Ente, vermutlich der größten Ente in der Geſchichte des Journalismus, geworden waren? Wohl niemand, und doch iſt es ſo geweſen. Man hö⸗ re alſo wie ſich dieſer Bluff ereignen konnte Ein gewiſſer Arthur Hornblow war 1918 in Breſt ſtationiert, dem Hafen, über den alle transatlantiſchen Kabelmeldungen gin⸗ gen, die vorher in Paris zenſuriert worden waren. In Breſt aber wurden ſie nochmals geprüft. Am 7. November morgens wurde Hornblow von Roy Howard, dem Präſiden⸗ ten der United Preß angerufen, der von Pa⸗ ris kam und am ſelben Tage nach Newyor! reiſen wollte. Dieſer Howard bat Hornblo) ein Interview mit Admiral Wilſon, den Befehshaber der amerikaniſchen Seeſtreitkräfte in den franzöſiſchen Gewäſſern, zu vermitteln, um etwas Zeitungsſtoff aus ihm herauszuho⸗ len. Hornblow und Howard trafen ſich und gingen zum Hauptquartier des Admirals. Unterwegs laſen ſie die neuen Meldungen der„Depeſche de Breſt“ und vernahmen, Deutſchland habe den Wunſch nach einem Waffenſtillſtand geäußert. Ferner lief das Gerücht, daß der Waffenſtillſtand bereits un⸗ terzeichnet ſei. Auch im Marinehauptquartier zu Breſt lief das Gerücht vom unterzeichneten Waffenſtill⸗ ſtand. Später kehrte Howard in Hornblows Büro zurück und erzählte von ſeinem Beſuche bei Admiral Wilſon. Dieſer habe ihm ein Telegramm des amerikaniſchen Militäratta⸗ chés Jackſon aus Paris vorgelegt, nach dem bereits um 11 Uhr früh der Waffenſtillſtand abgeſchloſſen worden wäre. Die Quelle dieſer Nachricht verlieh ihr jedenfalls eine gewiſſe Glaubwürdigkeit. Howard tat daraufhin, was jeder andere Journaliſt an ſeiner Stelle getan hätte: er erwirkte beim Admiral Wilſon die Erlaubnis, die Nachricht nach Amerika zu ka⸗ beln. Wie dies aber möglich war, ohne daß ſie einer nochmaligen Prüfung unterzogen wurde, erklärt eine wahrhaft kurioſe Verket tung von verſchiedenen Umſtänden. Die Kabel der United Preß liefen alle über as Pariſer Büro der Agentur, die ſie der zenſur unterbreitete. Um Zeit zu gewinnen, hatte ſich das Nachrichtenbüro die Speziallei⸗ tung der„Depeſche de Breſt“ zur Verfügung ſtellen laſſen, was langes Warten vor den Te⸗ legraphenſchaltern vermied. Die Zenſurſtelle in Breſt aber kannte bereits die Telegramme der United Preß, die ja vorher ſchon durch die Pariſer Zenſur gegangen waren. Sie verließ ſich alſo auf dieſe Stelle und prüfte die Ka⸗ bels nach Amerika nicht, wie ſie es hätte eigentlich tun müſſen. Howard ging alſo zur „Depeſche de Breſt“, um die Meldung nach Paris zu telegraphieren. Der Telegraphiſt des Blattets leitet die Nachricht auf einem Appa⸗ rat weiter, der dem in Paris verwendeten Morſeapparat aufs Haar ähnelt. Auch die Papierbänder ſind dieſelben, ob ſie nun in Breſt bedruckt werden oder in Paris ankom⸗ men. Howard hält den Bandſtreifen fiebernd in den Händen, er wird ungeduldig, kann nicht abwarten, bis die Pariſer Beſtätigung der Nachricht vorliegt, geht zur Zenfur in Breſt, die annimmt, das Telegramm käme aus Paris, und dieſe paſſieren läßt. Einige Augenblicke ſpäter wird Newyork aus ſeiner Gleichgültigkeit aufgeſchreckt. Die Nachricht vom Waffenſtillſtand an der Weſt⸗ front liegt ſchwarz auf weiß vor. Zur ſelben Stunde raſen die Rotationsmaſchinen, die geſamte Preſſe bringt trotz der vorgerückten Stunde lange Extraausgaben, die den Tau⸗ ſenden von Zeitungsjungen förmlich aus der Hand geriſſen werden. Ein einziger Freuden⸗ ſchrei widerhallt noch in derſelben Nacht in allen amerikaniſchen Städten:„Der Krieg iſt beendet!“ Am nächſten Tage iſt Amerika wieder er⸗ nüchtert: die Meldung vom Waffenſtillſtand war verfrüht. Admiral Wilſon, ein vollende⸗ ter Gentleman, übernimmt die alleinige Ver⸗ antwortung für die Ente. Eine Nachfrage ergibt, daß der Pariſer Marineattaché der USA. ſeine Depeſche nur auf Grund einer telefoniſchen Mitteilung des Kriegsminiſters aufgegeben hatte. Aber das ſeltſame war, daß am fraglichen Morgen das Telefonfräulein des Kriegsminiſteriums keine Verbindung zur amerikaniſchen Botſchaft hergeſtellt hatte. Der rätſelhafe Telefonanruf beim amerikani⸗ ſchen Marineattaché iſt ſtets ein Geheimnis geblieben. Hornblow glaubte damals, daß hier ein deutſcher Spion ſeine Hand im Spie⸗ le hatte. ö „Immerhin bleibt die merkwürdige Tatſache übrig, daß es dank der Oberflächlichkeit der Zenſurſtellen in Breſt und Paris möglich war, einen ganzen Erdteil glauben zu machen, daß der Krieg zu Ende war, um am folgen⸗ den Tage eingeſtehen zu müſſen, daß man ſich geirrt hatte. fen deut, un Non. 7.00): 05 Vet, it. 00 Ver Sende⸗ en. 11. 1 10 chrichten t. N0 f u 1d 600 Aus hochſchule . 1700 unt im . 10 00 10.45 . 105 andwirt⸗ Soliſten Unter, A. 24 tet, und Untet⸗ 0 Nacht, nab. 0 Waſ⸗ 0 Gym; depauſe. lufgabe. M Ver⸗ 40 Kon⸗ u. 19.4 on Zwei 17 Von 222 lischer deu Sclten 00 Un⸗ richten, eitungs⸗ 9 Nacht — en Te⸗ ſurſtelle gramme lch die berließ die Ka⸗ 3 hätte ilſo zul ig. na bitt des 1 Mpa⸗ tigung 1 e alls bor „ Die Veſt⸗ ſelben die ückten Frauen-Beilage zu„Viernheimer Volkszeitung“ Glocke ist Trump. ie Mode hat ihre Karten gemiſcht und die Glocke als Trumpf n ausgeſpielt. Und wir, ihre Partnerinnen im Spiel der Mode beeilen uns, mit gleichen Trümpfen zu bedienen. Wir laſſen unſere neuſten Kleider am Saum in ſchöner Glocken⸗ linie ausſchwingen, tragen Jacken und Kaſackſchöße, die über engem Rock in glockigem Abſtand die Silhouette gegen das Vorjahr völlig verändern, und freuen uns an der bewegten ſchwungvollen Linie, unſerm letzten Modeideal. Es gibt ſehr beſcheidene, kaum bemerkbare Glocken, und es gibt andere, die ſofort Blicke auf ſich ziehen und bei denen kein Zweifel beſteht, daß die Betreffende den neuſten Modeſchrei trägt. Das iſt vor allem der Fall, wenn von ſchmaler Taille aus ein Glockenſchoß in Dreiviertellänge ſeine Wellen um einen äußerſt N Dunkelgrüner Straßenanzug, an der Glockenſchoßjacke nach ruſ⸗ iſcher Art mit Perſianer beſetzt. ſtein⸗Schnittmuſter 8 1649 gunſtſeidentleid mit glol- ſeien, pufften Armeln. Ullſtei Schnittmuſter K 7319 Für leichte Wolle iſt dieſe leicht glockige Kleid form mit den Keulenärmeln hübſch. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 7317 knapp gehaltenen Rock ſchlägt. Einen Rock, der nur kleinſte Schritte erlaubt und häufig— ſicherheitshalber— ein Stückchen geſchlitzt iſt. Da wird man dann oft augen⸗ fällig daran erinnert, daß die ruſſiſche Koſakentracht der heutigen Kaſack⸗ mode als Anregung diente. Pelz⸗ ſtreifen aus Krimmer oder Perſianer Schwarzer Nachmittags⸗ mantel, ein wenig glockig geſchnitten. Schnittmuſter M 2557 Die neue, etwas glockig ge⸗ ſtellte Form des Kamelhaar⸗ mantels, der hier graugrün iſt. Ullſtein⸗Schnitt M 2550 Ullſtein⸗ laufen vom Hals bis zum Saum, der kleine Stehkragen iſt aus gleichem Pelz, und mit Vorliebe wird dazu ein Pelzkäppchen ſchräg auf den Lockenkranz der Friſur gedrückt. Für winterliche Straßen. anzüge iſt das eine jugendlich kleidſame Form. Mäntel machen nur bedingt von den Glockenſchnitten Gebrauch. Ein geſundes Mißtrauen, daß Glockenmäntel infolge ihrer Weite und der damit Hand in Hand gehenden Kürze nicht warm genug hält die Glockenform in erträglichen Grenzen. Beim flotten Laufmantel aus graugrünem kigem Rock und breit ge Kamelhaar entſpricht die Glockenweite nur eben dem Wunſch nach bequemerem Ausſchreiten. Und auch beim Nachmittagsmantel aus ſchwarzem rubbligem Boucle iſt die Weite nicht übertrieben. Aber Goldgemuſterte glockige Ka⸗ ſack und einfarbiger Rock als Nachmittagskleid. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 7256 ſie iſt da, und das genügt, um die Abkehr don der geraden Line zur glockig erweiterten feſtzuſtellen. Für Tageskleider, die— ganz weit, kurz und ſehr glockig— unſere heutigen jungen Mädchen nach dem Vorbild der Mode ihrer Mütter vor zwanzig Jahren kleiden wollen, iſt nicht ſoviel Meinung wie für die nur ſparſam von der Glocke Gebrauch machenden Kleider mit den zu Bahnen aufgeteilten Röcken. Keulenärmel, von Roß⸗ haar geſtützt, geben ausgleichende Breite oben zur unteren Aus⸗ breitung des Rockes.— Am ausgeprägteſten kommt die Glocken⸗ mode an den Kaſackſchößen der ſeidenen Nachmittagskleider zur Geltung. Das wippt und wogt und unterbricht den Fluß der Kontur in immer wieder anderer Weiſe. Oft iſt dabei der Schoß wie bei einem Frack oder einem Cut vorn abgerundet. M. CI. Aus Abſeitenſeide ein ſchwar⸗ zes Kaſackkleid mit lila Latz. Der Schoß iſt frackartig. Ullſtein⸗Schnitt K 7332 Wertvolle Pelzkleidung Ein guter Rat vorweg: Je edler und dem⸗ zufolge teurer dieFelle ſind, deſto unauffälliger muß die Form gearbeitet werden, denn ſelbſt⸗ verſtändlich koſtet ſpäteres und öfteres Umar⸗ beiten nicht nur den Beſitzer Geld, ſondern auch Material, und das iſt vorläufig, ehe un⸗ ſere Pelztierfarmen nicht ſehr produktiv ſind, knapp. Nun gibt es aber auch die ſogenannten Modepelze, die manchmal nicht mehr koſten als ein guter Wollſtoffmantel. Sie haben die gleiche Lebensdauer wie dieſer, wenn ſie ebenſo pfleglich behandelt werden. Die hierzu geeig⸗ neten Fellarten wechſeln ebenſo häufig wie die Wollſtoffmuſter, und man kann, wenn man ſich einen ſolchen Mantel anſchafft, darum auf modiſche Neuerungen ſehen. Zu der erſten Sorte zählen Seal-Biſam, Perſianer, Feh und Nerz. Wer ein bißchen auf⸗ merkſam die Pelzmäntel in den Schaufenſtern betrachtet, wird ſelbſt feſtſtellen können, daß die modiſchen Zugeſtändniſſe an Mänteln die⸗ ſer Art recht beſcheiden ſind. Im allgemeinen trägt man ſie jetzt nicht länger als 25 Zenti⸗ meter vom Erdoboden entfernt. leicht tailliert und mit nur wenig keuligen Aermeln. Die Kragen ſind nicht mehr ſo üppig und den Hut behindernd, denn man hat eingeſehen, daß lache oder nur wenig hochſtehende Formen dem ärmebedürfnis durchaus genügen. Dreiviertellange Paletots und kurze Jacken, von denen die letzten endgültig zur ſportlichen Ueberkleidung rechnen, arbeitet man aus allen, alſo auch aus billigeren Modefellen. Als Ma⸗ terial marſchieren wieder die Lämmer(Em⸗ bros, Bueno. Rio) an der Spitze, ausgeſpro⸗ chene Modefarben ſind blau und grau, neben den unverwüſtlichen, weil immer praktiſchen, braun und ſchwarz. Auch Fohlen und Kanin⸗ chen ſind begehrte Artikel Paletots und Jacken ſind wenig, aber geſchickt tailliert u. nach un⸗ ten weiter gearbeitet, in ſportlichem Geſchmack zuweilen mit breitem Leder.— auch Kunſt⸗ leder— neueſter Erfindung und Zellophan⸗ gürtel gehalten. Eingearbeitete Lederver⸗ zierungen, manchmal auch Revers aus farbi⸗ gem Leder, ſind das Neueſte. Flache Kragen ſind nicht mehr ausſchließlich glatt, ſondern wie bei Bluſen und Kleidern, gerafft, gewellt oder zu Krawatten gebunden Paletots haben den weitgeſchnittenen Rücken, und beſonders hübſche Modelle, die vorn offen getragen wer⸗ den, ſind mit gleicher oder farblich abſtechender Pelzweſte gearbeitet. Auch Capes aus Maul⸗ wurf oder Lamm gewinnen durch ſolche ange⸗ ſchnittene Weſte, für deren Schluß man einen Stehkragen oder eine weiche Krawatte gewählt hat. Kalbfelle und Fohlen erſcheinen diesmal auch in blond, zuweilen mit braunen Streifen⸗ effekten, und einige Modelle ſind mit Biber⸗ oder Otterkeragen ausgeſtattet. Kurzhaarige Pelze haben oft ſchulterver⸗ breitende, kunſtvoll eingeſetzte Aermel. Wie weich die Kürſchner die Felle jetzt bearbeiten können, beweiſen die neueſten Pelzmoden, näm⸗ lich Koſtüme aus Lamm mit knappem Röckchen, Reißverſchlußtaſchen und Jacken mit faltig an⸗ geordneten rückwärtigen Schößchen. Ganz neu unter den modiſchen Pelzerſcheinungen ſind auch die Pelzbaretts, leichter als die unſerer Urgroßmütter und mindeſtens ebenſo feſch, denn ihre Formen ſind genau ſo vielfältig wie unſere Hüte. CCC. Rampf dem Verderb Der Kampf dem Verderb. den wir ſühren, beſteht nicht allein in den Abwehr⸗ maßnahmen in der Erhaltung von angeſchaff⸗ ten Werten. Er darf auch nicht bei der Zube⸗ reitung der Speiſen in der Haltbarma⸗ chung von Nahrungmitteln vergeſ⸗ ſen werden. Von der Zubereitung hängt in hohen Grade die Schmackhaftigkeit u. auch die Erhaltung der Nährwerte ab. Eine Grundregel iſt dabei beiſpielsweiſe: Die Nahrungsmittel nach ſorgfältigem Waſchen ſofort aus dem Waſſer herauszunehmen; denn Waſſer laugt die beſten Beſtandteile der Lebensmittel und Nahrungsmittel aus. Insbeſondere gilt das für Fiſch, Fleiſch, Gemüſe, Obſt und Salat. Kartoffeln ſollen möglichſt mit der Schale gekocht oder gedämpft werden. Unter der Schale ſitzt nämlich das wichtige Eiweiß, das wir zum Aufbau des Körpers benötigen. Geſchälte Kartoffeln ſoll man im Kartoffel⸗ dämpfer oder im Sieb über kochendem Waſſer dämpfen. Fleiſch muß vorſichtig gewaſchen und dann mit einem ſauberen Tuch getrocknet werden. Mageres Fleiſch wird ſaftig, wenn man es vor dem Braten in Speckſcheiben einwickelt. Wenn Kochfleiſch als Hauptgericht verwendet wird, ſoll man es in kochendes Waſſer geben. Wird Brühe gewünſcht, muß das Fleiſch in kaltem Waſſer aufgeſetzt werden. Das alles ſind nur einige Beiſpiele, einige Winke, wie man ſorgſam und ſparſam zube⸗ reiten kann, was täglich auf den Tiſch kommt Aber ſie zeigen ſchon den Weg, der den Ver⸗ derb vermeidet. Ebenſo wie man ſorgſam zubereiten kann, kann man auch zweckmäßig alles Mögliche haltbar und dauerhaft machen und wirtſchaft⸗ lich die Reſte verwerten. Das Leitmotiv der tüchtigen Hausfrau iſt immer noch: Nur nichts umkommen laſſen! Die Aktion„Kampf dem Verderb“ hat aber nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine ethiſche Seite. Ueberall, wo die natür⸗ lichen Bande zwiſchen Grund und Boden ver— lorengegangen ſind, wird durch dieſen Kamp/ die Achtung und Ehrfurcht vor dem täglichen Brot neu geweckt. Das Deutſche Volk würde auch ſatt werden, ohne daß dieſer Kampf geführt wird, denn unſere Ernährungslage gibt keinen Anlaß zu irgendeiner Beunruhigung. Aber wir werden beſſer und billiger leben, wenn wir die⸗ ſen Kampf mit Erfolg führen. Wir werden unſere Unabhängigkeit vom Aus⸗ land auf allen Gebieten der Nahrungsmit⸗ telverſorgung erheblich ſteigern, wenn wir es unterlaſſen, Nahrungsmittel zu verſchwenden. Mancher mag denken, daß die kleinen Ein⸗ ſparungen, die wir im Haushalt oder im La⸗ den machen können, nichts zu bedeuten haben. Die Zahlen darüber werden aber auch dem Gleichgültigkeit die Augen öffnen. Der Ver⸗ derb und unvermeidbare Schwund beträgt bei⸗ ſpielsweiſe bei Kartoffeln auf dem Wege zum Verbraucher 185 Millionen Reichsmark im Jahr. Bei Gemüſe erreicht er 79 Millionen, bei Obſt 136 Millionen, bei Fleiſch 110 Milli⸗ onen, bei Milch und Milcherzeugniſſen 57 Millionen, bei Eiern 24 Millionen. Beim Verbraucher erreicht der Verderb Warenmen⸗ gen im Werte von 750 Millionen Reichsmark im Jahr. Bei privaten Küchen wird mit einem Verderb von 5 bis 8 v. H. gerechnet. Das alles zuſammen ſind die Gründe, die das ganze Deutſche Volk jetzt zum Kampf ge⸗ gen den Verderb von Nahrungsmitteln veran⸗ laßt haben, jener Ergänzung der Erzeugungs⸗ ſchlacht unſeres Reichsnährſtands. Allerlei aus Feifenreſten Seifenreſte finden ſich im Haushalt ſchnell zuſammen. Es wäre töricht, ſie einfach weg⸗ zuwerfen. Mit ihnen kann noch ſehr viel er⸗ reicht werden, wenn wir alle die kleinen Reſt⸗ chen— gleich, ob es ſich um Küchenſeife, Toi⸗ letten⸗, Soda⸗ oder Gallſeife handelt— in einer Holzkiſte ſorgfältig ſammeln. Iſt eine entſprechende Menge beiſammen, werden die Seifenreſte ganz klein geſchnitzelt und in große Flaſchen gefüllt. Warmes Waſſer wird nun eingefüllt und die Flaſche des öfteren geſchüt⸗ telt, bis ſich die Schnitzelchen völlig aufgelöſt haben. Es iſt natürlich darauf zu achten, daß die Waſſermenge in einem richtigen Verhältnis zur Seifenmenge ſteht. Nach der erfolgten Sei⸗ fenguflöſung ſetzt man ihr einige Tropfen wohlriechendes Parfüm zu und richtig iſt die flüſſige Toilettenſeife. Auf dieſe Art erhält man eine billige und tadelloſe Seife, die zur Haarpflege, oder auch zur Körperpflege ver⸗ wendet werden kann. Gertrud Re inſch S anekerek ee —— —— N e u — 9 rn r 2 „FFF ãõã Add A 0 * — — eee e ee * Dr neg. — — — N ö 1 ä Liebe und Ehe Die Liebe hat nicht nur Rechte, ſie hat duch immer recht. Ein Streit zwiſchen wahren Freunden, wahren Liebenden, bedeutet gar nichts. Gefährlich ſind nur die Streitigkeiten zwiſchen Menſchen, die einander nicht ganz verſtehen. Die meiſten Menſchen brauchen mehr Liebe, als ſie verdienen. 8 Wohl jedem, der nur liebt, was er darf, und nur haßt, was er ſoll. Die uns geſpendete Liebe, die wir nicht als Segen und Glück empfinden, empfinden wir als Laſt. Die Gewohnheit iſt langlebiger als die Liebe und überwindet manchmal ſogar die Verachtung. Wer auf meine Liebe nicht fündigt, glaubt nicht an ſie. Die allerſtillſte Liebe iſt die Liebe zum Guten. Die Frau, die ihren Mann nicht beein⸗ fluſſen kann, iſt ein Gänschen, die Frau, die ihn nicht beeinfluſſen will— eine Heilige. Die Menſchen, die wir am meiſten ver⸗ wöhnen, ſind nicht immer die, die wir am meiſten lieben. Manche Ehen ſind ein Zuſtand, in dem zwei Leute es weder mit, noch ohne ein⸗ ander durch längere Zeit aushalten können. Es gibt eine Menge kleiner Unarten und Rückſichtsloſigkeiten, die an und für ſich nichts bedeuten, aber furchtbar ſind als Kennzeichen der Beſchaffenheit einer Seele. Treue üben iſt Tugend, Treue erfahren iſt Glück. Soweit die Erde Himmel ſein kann, ſo⸗ weit iſt ſie es in einer glücklichen Ehe. Marie von Ebner-Eschenbach Der Schlußzſtrich Ja, wer das könnte, Schluß u Jef mit einer Sache, an der man gelitten hat, um die viele Worte gemacht wurden, die trübe Stunden und Herzenspein brachte! Man glaubte vergeſſen zu haben, da ließ die geringſte Veranlaſſung die Wunde friſch bluten. Wieder fängt man an ſich zu quälen, Vorwürfe zu machen und ruht nicht eher, bis der andere es nicht mehr aushält. Er⸗ neut bekommt er zu fühlen, was er uns angetan. Er hatte es lange vergeſſen, für ihn war es nur eine Unbedachtſamkeit oder eine kleine leichtſinnige Laune geweſen, vielleicht auch eine wirkliche Kränkung, aber ſie wurde verziehen, und er hat es eglaubt. Er kann nicht verſtehen, warum ſte immer wieder hervorgezerrt wird, und eines Tages wird es ihm einfach zu dumm, er fürchtet ſich vor zu Hauſe und geht weiter. Wohin— iſt dann unſchwer zu erraten. Dorthin, wo keine Vorwürfe ge⸗ macht werden und wo ihn keine traurigen Augen anſehen. »Sagen Sie mir bitte ganz ehrlich „Sie müſſen mir ganz ehrlich ſagen, wann ich gehen ſoll oder ob ich Sie ſtöre!“ Wem wäre es noch nicht vorgekommen, daß ein aufdringlicher Gaſt, denn ein anderer würde doch von ſelbſt gehen, wenn er bemerkt, daß er nicht erwünſcht iſt, dieſe Frage geſtellt hätte? Trotzdem wir ihn ſonſtwohin wünſchten, haben wir ihn mit der liebenswürdigſten Miene zum weiteren Bleiben aufgefordert. Das iſt falſch. Wenn es uns auch ſchwer fällt, unhöflich ſein zu müſſen, in dieſen. Fall iſt es angebracht. Ein Dickhäuter muß anders bewertet werden als ein ſenſibler Menſch. Er wird darüber keinesfalls be⸗ leidigt ſein, ſondern bei der nächſten paſſenden oder unpaſſenden Gelegenheit wieder erſcheinen. Alſo, nur friſch gewagt! Sonſt werden Sie ihn nie los. Wir und die Mode Jede ausgeprägt modiſche Silhouette er⸗ fordert von den Frauen, daß ſie ſie mit den Geſetzen der eigenen Erſcheinung in Ein⸗ klang bringen. So ſollte es ſein, doch wie oft er⸗ lebt man das traurige Schauſpiel, daß Frauen auf Koſten der Kleidſamkeit jede Mode blind mitmachen. Wenn ſie nur ein⸗ ſehen könnten, wie töricht das iſt und wie ſehr ſie ſich ſelber ſchaden. Zur Zeit iſt der hohe Hutkopf modern— wie von unſicht⸗ baren Geiſterhänden getrieben, machen alle eee eee, ee e e ee e ce Frauen dieſen Vorſchlag mit. Kein Blick in den Spiegel ſcheint ihnen warnend zuzu⸗ rufen: dein Kopf iſt viel zu dick dafür, oder: du verbreiterſt dein Geſicht künſt⸗ lich. Du ee auf dein perſönliches Gepräge. Nein: es iſt Mode und da heißt es zu gehorchen. Torheit, meine Lieben. Reine Torheit, für die es Gott ſei Dank noch eine Hilfe 70 Ueben Sie einmal ſcharfe Kritik an ch ſelbſt und ihren Kleidern und Hüten. Wo ſie etwas entdecken, was nicht zu ihnen paßt, da ſeien Sie erbarmungslos, auch wenn ſie den Gegenſtand eben erſt aus den 1—0 5 der Schneiderin empfangen haben. ernen Sie endlich, Mode nur als Weg⸗ weiſer zu betrachten. Die Richtung gibt ſte an, aber den Weg müſſen wir allein finden, wenn wir ans erſtrebte Ziel kommen wollen: innere und äußere Har⸗ monie auszuſtrahlen. Das Torfmullbelt Das„Durchliegen“ der Säuglinge iſt gerade in der kühlen Jahreszeit beſonders ſtörend und entwicklungshemmend. Wir erinnern darum wieder einmal an das er⸗ probte Torfmullbett in der modernen Geſtalt. Es iſt entweder ein feſter Kaſten, der mit Torfmull gefüllt wird, darüber einen feſten Ueberzug bekommt und ſo in das eigentliche Bettchen hineingeſetzt wird, oder eine Matratze, die mit dem gleichen Material gefüllt iſt. Beide Arten haben in der Mitte des Ueberzugs ein viereckiges oder ovales Loch, damit der Harn abfließen kann, ohne mit dem Stoff in Berührung zu kommen. Obendrauf kommt das ſogenannte Spanntuch, welches mit Bändern an den Bettpfoſten ſtramm befeſtigt wird. Durch dieſe Art der Lagerung iſt das Kind immer trocken, da Torf die Eigenſchaft hat, Näſſe aufzuſaugen und gleichzeitig üblen Geruch zu verhindern. Es wird alſo in einem Haus, in dem ein Torfmullbettchen iſt, nie mehr unangenehm riechen! Auch das Wund⸗ liegen des Kleinen wird faſt mit Sicher⸗ heit ausgeſchaltet. Ein weiterer Vorzug iſt das Einſparen von Wäſche. Das Kind wird täglich ungefähr achtmal mit einer friſchen, leichten Windel bekleidet und zwei⸗ mal täglich wird das Spanntuch ausge⸗ 250 werden. Nach jedem Harnlaſſen es Kindes wird das feuchte Stück Torf herausgenommen und durch ein friſches er⸗ ſetzt. Man muß ſich daran gewöhnen, einen Vorrat im Hauſe zu haben, da gebrauchter Torf nicht wieder verwendet werden darf. Er bleibt friſch, wenn man ihn kühl lagert und immer ſoviel anwärmt, wie man un⸗ 0 an einem Tage verbrauchen wird. rhöhte Geſundheit, Strampelfreiheit, Weichheit, Geruchloſigkeit und Wäſcheein⸗ ſparung ſind die Vorzüge. Sicherlich genug, um die ſcheinbare Unbequemlichkeit, die der Anfänger im Auswechſeln des Torfs ſieht, zu überwinden. Briefkaſten Frage: Wie erlange ich wieder volles und dichtes Haar, leide an folgedeſſen kahle Stellen. waren bisher erfolglos. Antwort: Da alle ſogenannten Haar⸗ wuchsmittel bei Ihnen ohne Erfolg blieben, iſt anzunehmen, daß eine krankhafte Ver⸗ änderung Ihrer Blutzuſammenſetzung be⸗ ſteht und ich rate Ihnen dringend, einen Arzt aufzuſuchen. Frage: Was tut man gegen Miteſſer und Pickel? Antwort: Sauberkeit, friſche Luft, leichte reizloſe Koſt ſind Vorbedingung. Sehr guten Erfolg hat oft eine ſogenannte Hefepillenkur. Sie bekommen dieſe Pillen mit genauer Gebrauchsanweiſung in Apo⸗ theken und Drogerien. Frage: Wo erhalte ich radiumhaltige Schlammerde, die häufig zur Geſichtspflege empfohlen wird? Antwort: Dieſe Schlammerde iſt ein ziemlich neues Präparat und ſicherlich noch an manchen Stellen nicht eingeführt. Bitten Sie Ihren Drogiſten oder Apotheker, ſich an irgendeine ihm bekannte Drogerie in Berlin zu wenden, dort wird man ihm be⸗ ſtimmt Auskunft geben. Ich darf Ihnen leider keine Adreſſen angeben. arausfall, in⸗ Alle Mittel wechſelt. Unterlagen und Kopfkiſſen be⸗ Frage: Obwohl ich Dauerwellen habe nötigt man nicht mehr. Selbſtverſtändlich und meine Tolle 1255 Nacht 75 einwickle, muß Babywäſche immer ſofort kalt aus⸗ hängt ſie immer herunter. Kann ich das geſpült und darauf in Seifenlauge aus⸗ abänd, laflianhnnntnnngrengt nbi patnamettuenmon m ung inmenmumnnnnaunmennumnbnmnnannnnunm min mnnunnnnn 1 nach vorn, 1 einfachen, Neue Seen dreifachen Schals Vormittags, nachmittags, abends, Überall sieht man Schals und bunte Krawatten wehen. Man läfft sie hinter sich herfliegen, wirft sie nach hinten, kreuzt sie wieder PFPEPAPCCCCCCCT——TTT—TT———— Archiv Aufwärts-Verlag M Knoten, ganz wie es der Laune und dem Ge- schmack der Trägerin entspricht. Man trügt sie auch zu zweit und zu viert zusammenge- bunden, wählt sie aber besonders gern in ziem- lich auffallenden Farben. Wahrscheinlich wollen die Frauen, solange es noch möglich ist, Licht und Faxbenfreudigkeit mit in die kältere Jah- reszeit hinübernehmen. 1 Königsblauer Schal, der mit weif abgefüt- tert ist und um den Hals mit einer weiſten Kra- watte zusammengebun- den wird. Die blauen Teile sind von einem weiſlen gehäkelten Spitzchen umrandet. 2 Die hellgrüne Taft- krawatte wird durch einen schwarzen Ring ezogen. Die grünen nitialen heben sich von einer schwarzen Filz- Applikation ab. J Blau- rotes Halstuch, das mit weilen Perlen bestickt und umrandet ist. 4 Sehr originell ist der breitgestreifte Crepe- schal, der mit schwar- zen Buchstaben bedruckt ist. Braunes Futter. 5 Das grofle weiſle Halstuch ist mit einer Windrose bedruckt, die in drei verschiedenen Farben— gelb, rosa, braun— leuchtet. 6 Grüner Crepeschal, oz panp uesqguddegg noa uso ferp uf 1p nen Blumenblättern ausläuft. 7 Der schwarze Crepe-Schal zeigt ein weiffes Schiffmuster, ist rot gefüttert und hat einen Rand von roten Fransen. Antwort! Befeuchren Sie dle einzel⸗ nen Haarſträhnen vor dem Wickeln mit reinem Zitronenſaft. Sie werden erſtaunt ſein, wie gut die Locken hinterher halten. be Mtlo . Die geölte Tür quietſcht Die Tür quietſcht und man iſt ganz rat⸗ los, da das Oelen, von dem man ſich Hilfe verſprach, nichts bewirkt hatte. Man dachte nicht daran, daß die Scharniere und Ringe ſo feſt aufeinander liegen, daß das Oel nicht eindringen konnte. Durch ein unterge⸗ 8 Beil hebt man die Tür ein weni n den Angeln und eine zweite Perſon ölt dann die quietſchenden Teile. Es hilft augenblicklich. Die praktiſche Plätte Wenn es ſich irgendwie einrichten läßt, ſollte man die Plätteinrichtung„feſtſtehend“ anbringen, damit man nicht immer mit dem Aufſtellen Zeit verlieren muß, wenn ein paar Striche zu bügeln ſind. Am prak⸗ tiſchſten iſt ein leichtes elektriſches Bügel⸗ eiſen, das ſich bei einem beſtimmten Hitze⸗ grad ſelbſttätig ausſchaltet, ſo daß Schutz gegen Feuer vorhanden iſt. Ein ganz modernes Plätteiſen hat ſeitwärts einen Schlitz, in den die Knöpfe des Plättgutes hineingleiten. Mit ihm kann man mühelos die Stellen rundherum glatt N Auch die Plättbretter find oft zu breit und un⸗ handlich, da ſie das Plätten von Kleidern erſchweren. Wo das der Fall iſt, muß der Tiſchler Abhilfe ſchaffen. Gummimäntel zu trocknen Gummimäntel dürfen niemals am Ofen getrocknet werden, da der Gummi dann platzt. Flecke läßt man am beſten beim Fachmann entfernen, falls man ſich heran⸗ traut, vermeide man heißes Waſſer, Benzin und vor allen Dingen Seife. Erlaubt iſt nur ſchwach lauwarmes Waſſer. Alte Pinſel verwendbar machen Schlecht gewordene Pinſel kann man wieder verwendbar machen, wenn man ſie in Oel ſteckt und hernach über ein heißes Eiſen ſtreicht, und zwar ſo, daß die Haare von jeder Seite das Eiſen berühren. Dann taucht man den Pinſel ſofort in kaltes Waſſer und er iſt wieder in gutem ge⸗ brauchsfähigem Zuſtand. Mäuſefang Immer wieder erlebt man, daß die Mäuſe den Speckhappen fortgeſchleppt haben, ohne ſich fangen zu laſſen. Um das zu vermeiden, macht man den Köder mit einer Reißzwecke oder einem kleinen Nagel auf dem Boden der Falle feſt. eee Kohlrouladen auf Feinſchmeckerart Recht große gleichmäßige Kohlblätter werden kochend überbrüht, damit ſie geſchmeidig wer⸗ den, und eingeſalzen beiſeite geſtellt. Man be⸗ reitet inzwiſchen eine pikante Farce, zu der man nach Belieben Kalb⸗ oder Rindfleiſch ver⸗ wendet, und vermiſcht ſie mit einem Drittel geſchabtem geräuchertem Speck und reichlich 1 riebener Zwiebel. Mit Pfeffer und Salz wird ſie gut abgeſchmeckt. Mit dieſer Maſſe füllt man die Kohlblätter, rollt ſie zuſammen und umbindet ſie mit gebrühtem weißen Garn. In einem Schmortopf brät man ſie mit brauner Butter und Speck an und läßt ſie, nachdem man etwas Brühe daran gegeben hat, eine Stunde weich dämpfen. Jetzt kommen friſche Tomaten oder etwas Tomatenpüree daran und das Ganze bleibt noch ungefähr eine halbe Stunde auf dem elt Die Rouladen werden von den Fäden befreit und in der 19 6 Soße ſerviert. Man ißt Salzkartoffeln dazu. Iriſh Stew Ein Kilogramm Hammelrippchen werden mit kleingeſchnittenem Wurzelwerk und Weiß⸗ 5 aufgeſetzt, mit Waſſer ganz knapp Übder⸗ oſſen und ungefähr zwei Stunden gekocht. ann kommen in Scheiben 3 rohe Kartoffeln daran und müſſen ſo lange dämpfen, bis ſie weich ſind. Das Gericht wird mit Salz, Pfeffer und Kümmel gewürzt. Man läßt am beſten ein kleines Kümmelbeutelchen mitkochen, damit die Körnchen nicht ſtören. Spritzkuchen, ein beliebtes Gebäck bei unerwartetem Beſuch, ſtellt man ſchmackhaft folgendermaßen her: 100 Gramm Butter bringt man mit einem Fünftel Liter Waſſer zum Kochen. Vom Feuer genommen rührt man 200 Gramm Weizen⸗ mehl hinzu, ſtellt die Maſſe wieder aufs Feuer und rührt ſo lange, bis ſie ſich als dicker Kloß vom Topf löſt. Hierunter miſcht man ein Maire Ei und läßt die 45 erkalten. Dann wird ſie mit vier ganzen Eiern, einem ge⸗ häuften Löffel f a ein wenig Vanillen⸗ —.— einer Priſe Salz und einem Teelöffel ackpulver gut gemiſcht und zu einem glatten Teig gerührt. Dieſen gibt man in einen Spritzbeutel und ſpritzt auf ein in heißes Fett getränktes Blatt er Kränze, die man langſam in heißes Ba fett legt und darin goldbraun bäckt. Sie werden mit dem Schaumlöffel auf ein Sieb zum Abtropfen gelegt. Dann bepinſelt man ſie auf einer Seite — 45 A 3 je 13 Geſchmack, anille oder Zitrone beifügt. an 1 6 heiß den Gäſten. 5 1 N— 0 ut, Hilft achte inge nicht ite, nig itt hlt lit, end“ mit denn 1 igel, he. cht an nen ilez 1 lu un. dern der en ann ein all zin tit nan ſie ßes ate un ltes 17 56 15 fat en el be⸗ det er ful t 0 llt 1150 J. fer em 1 he b. I Zu ſtehn in frommer Eltern Pflege, Welch ſchöner Segen für ein Kind! Ihm ſind gebahnt die rechten Wege, Die vielen ſchwer zu finden ſind. Ludwig Uhland Ueber den Schreck Auf der Straße pfeift dein Freund nach dir. Du rennſt die Treppen hinunter und kriegſt plötzlich einen mächtigen Schreck. Dein Freund hat ſich nämlich im Hausflur hinter die Ecke geſtellt und ſpringt gerade in dem Augenblick vor, in dem du vorbei⸗ ſtürmen willſt. Du gehſt über den Damm. Kurz hinter dir ertönt plötzlich das Hupen eines Autos. Du fährſt vor Schreck zuſammen. Es gibt tauſenderlei Gelegenheiten, bei denen du erſchrickſt; alle dieſe Momente ſind aber trotz ihrer Verſchiedenheit in einer Vorausſetzung und in einer Folge gleich. Die immer wiederkehrende Vorausſetzung zum Erſchrecken iſt die, daß irgend etwas vollkommen unerwartet und plötzlich ge⸗ ſchieht. Die Folge des Erſchreckens iſt in allen Fällen das mehr oder weniger ſtarke Ausſetzen des folgerichtigen Denkens und Handelns. Meiſtens ſind es nur Reflex⸗ bewegungen, die gut, aber auch böſe aus⸗ laufen können. fr unsere. en Du biſt eben der Sachlage nicht ge⸗ wachſen. Du biſt nicht fähig, ſofort etwas Richtiges gegen das ſo unerwartet und plötzlich Geſchehende zu unternehmen. Ein großer Teil von Verkehrsunfällen entſteht erſt dadurch, daß ein Beteiligter, meiſt der am meiſten Gefährdete, vor Schreck gerade das Verkehrte tut. Was ſollen wir aber, ſo werdet ihr fragen, gegen das Erſchrecken unternehmen? Wir können doch nichts dafür, wenn wir vor Schreck zuſammenfahren und dann überhaupt nichts oder das Verkehrte tun? Hier hilft nur Selbſterziehung, die gerade bei uns Jungen und Mädels die beſten Erfolge erzielen kann. Wir müſſen uns von der Vorausſetzung zum Schreck, davon, daß etwas unerwartet und plötzlich ge⸗ ſchieht, ſo gut wie möglich zu befreien ver⸗ ſuchen. Wir müſſen dahin arbeiten, daß wir bereits im nächſten Augenblick wiſſen, was wir zu tun haben, und daß wir es auch ſofort ausführen. Dieſe Selbſterziehungsmaßnahme können wir auf zweierlei Art an uns vornehmen. Einmal ſo, daß wir uns ab und zu eine unerwartete und plötzliche Gefahr denken und ſofort feſtſtellen: Das mache ich! Zum anderen aber wollen wir uns nach einer wirklich gefährlichen Situation, bei der wir uns ſchreckhaft, tollpatſchig und kopflos angeſtellt haben, ſofort darüber klar werden: Das habe ich falſch gemacht! Das hätte ich ſofort erkennen ſollen! Das hätte ich unbedingt tun müſſen! Wir dürfen nun aber nicht etwa immer eine Gefahr ahnen oder vorausſehen wollen, ſondern wir müſſen es nur dahin bringen, daß wir geiſtesgegenwärtig wer⸗ den durch Selbſterziehung und Difziplin. And dann müſſen wir vor allem immer die Augen und Ohren offenhalten; denn damit iſt ſchon viel geholfen! Vor 50, 100 und mehr Jahren Am 8. November vor 163 Jahren ſtarb der berühmte Küraſſiergeneral Friedrichs des Großen, der Reiterführer. Wilhelm Freiherr v. Seydlitz, in Ohlau. * Der preußiſche General Gerhard Johann David von Scharnhorſt wurde Mitte November vor 181 Jahren zu Bordenau in Hannover geboren. Er war der Schöpfer des neuen preußiſchen Heeres in der Zeit der Wiedergeburt vor den Befreiungs⸗ kriegen und leitete als Chef des General⸗ ſtabs die Umbildung des geſamten Heer⸗ weſens auf Grund der allgemeinen Wehr⸗ pflicht, die 1814 geſetzlich eingeführt wurde. Die Adolf-Hitler- Jugendherberge in Berchtesgaden Photo Kling M Der Rollmops wird„erfunden“ Popapu kämpft mit Auf der Inſel Karſiko regierte einſtmals der große König Lauramus. Er war furcht⸗ bar reich und mächtig, beſaß ein Heer von 20 000 der auserleſenſten und tapferſten Ritter und war mit der wunderſchönen Königin Leiramis vermählt. Er war aber duch ein Feinſchmecker und Schlemmer, und wenn er ſeine Ritter zum Mahle lud, ging es hoch her in dem Marmorſchloß am Meer. Es war ein wunderſchöner Sommer⸗ morgen, als der Oberkoch Koſtegut ſeine zwanzig Unterköche nach langer, harter und anſtrengender Arbeit entließ. Den ganzen ergangenen Tag und auch die Nacht hin⸗ 7455 hatten ſie alle mächtig zu tun gehabt, Jin 0 dem halben hering bekam und daß in den fernen Bergen ein Steinrutſch zu Tale ging. Der König und ſeine Mannen jedoch ſchnarchten unbeküm⸗ mert und ungeſtört weiter, und Popapu war beleidigt.„Ihr Menſchen meint nur immer, wir Zwerge ſeien zu nichts nütze. Aber paſſe einmal auf, Koſtegut, ich werd' ſchon zeigen, daß ich's ſchaffe.“ Koſtegut mußte nur um ſo mehr lachen. Seine ganze Müdigkeit war plötzlich ver⸗ flogen. Er ſtemmte beide Arme in die Hüften und ſagte:„Na, da bin ich ja reichlich neugierig! Gut, Popapu, du ſollſt deinen Willen haben.“ „Tu doch nicht ſo gnädig“, erwiderte der Zwerg,„hebe mich lieber auf den Küchen⸗ tiſch hinauf.“ Der Koch erfüllte dieſen Wunſch. Popapu ſtand als⸗ bald auf der großen Platte des Tiſches mitten unter den Ueberreſten, Krümeln und Abfällen, und er wußte gar nicht, wo er anfangen ſollte. Doch dann beſann er ſich. Er begann mit dem Zuſammen⸗ leſen der Zwiebelſtückchen. Er packte ſie alle auf einen halben Hering, der ebenfalls von dem geſtrigen Mahle übriggeblieben war und der noch immer auf dem Tiſche lag. Nachdem er mit den Zwiebelſtückchen fertig war, denn König Lauramus hatte ſeinen 40. Ge⸗ burtstag gefeiert. Jetzt aber lag der König mit ſeinen Mannen betrunken am Boden des großen Saales, und der Ober⸗ koch in der Küche wiſchte ſich aufatmend den Schweiß von der Stirn und ſchimpfte. Da öffnete ſich die Tür. Herein kam Popapu, der Zwerg und Spaßmacher des Königs. Er war mächtig klein und reichte Koſtegut nicht einmal bis an die Knie⸗ ſcheibe. Popapu hielt ſich die Ohren zu, hen ein gar greuliches Geſicht und machte einen Spaß.„Na, du fetter, feiſter Ober⸗ roch, du ſchimpfſt ja nicht ſchlecht! Iſt dir einer von den nicht weich gekochten Rieſen⸗ knödeln auf den Fuß gefallen?“ Koſtegut mußte mächtig lachen.„Nein, nein, kleiner Popapu, das nicht! Aber ſchau dich mal um, wie es hier ausſieht! Bei einer derartigen Unordnung, da muß man ja die gute Laune verlieren, nicht wahr?“ Schnickeſchnacker großer ulkte Popapu weiter.„Warum ſchnacker großer Wirrwarr?“ „Wir mußten doch den ganzen vergange⸗ nen Tag und die ganze vergangene Nacht ununterbrochen kochen und hatten keine Zeit, für Ordnung und Sauberkeit zu ſorgen. Jetzt aber ſind meine Köche ſchlafen gegangen, und auch ich bin reichlich müde.“ „Soll Popapu den ſchnickeſchnacken Wirr⸗ warr in Ordnung bringen?“ fragte der Zwerg. Der Oberkoch mußte darüber dermaßen lachen, daß das weite ruhige Meer Wellen Wirrwarr“, neuem. Er überlegte aber⸗ mals, Hering mit Gurkenſtückchen ein zweites Mal zuſammen und rannte ihm dann mutig ſeine kleine Holzlanze mitten durch den ſchnicke⸗ B 1. letzt wirſt du hübſch zuſammenbleiben! Jetzt werde ich dich doch zum Tiſchrand und von dort in den Aſcheneimer befördern.“ und ſo laut, daß der König und alle ſeine Mannen davon erwachten und in die Küche ſammelte er die Gurkenſtück⸗ chen auf. Als er aber auch das beendet hatte, da war der halbe Hering vollkommen be⸗ deckt. Nun wollte der Zwerg den halben Hering vom Tiſch herunterziehen. Doch der Hering rückte und rührte ſich nicht vom n Popapu überlegte, bis ihm endlich ein beſſerer Gedanke kam. Er rollte den halben Hering zuſammen, ſo daß die Gurken⸗ und Zwiebelſtückchen nach kamen und nicht hinausfallen konnten, und rollte den Hering vom Fleck fort und immer weiter auf den Rand des Tiſches zu. Der halbe Hering aber ließ ſich das nicht ſo ohne weiteres gefallen. glatt, und ehe es ſich Popapu verſah, rutſchte alles wieder ausein⸗ ander. leck, und innen zu liegen Er war ziemlich Das verdroß den Zwerg von rollte den halben Zwiebel⸗ und auch. „So, mein Freund, Wie geſagt, ſo getan. Popapu rollte den Kochbuch eintragen, und Popapu wurde halben Hering bis an den Rand des Tiſches die goldene Erfinderplakette um den Hals und gab ihm 12 einen tüchtigen Stoß, daß gehängt. er heidi.. doch anſtatt in den Aſcheneimer in den Eſſigbottich kippte, der gerade an dieſer Stelle auf dem ußboden ſtand. Der Oberkoch lachte bereits Tränen ſeine Lanze wieder zurück. Koſtegut mußte das bis dahin unbekannte Rollmopsrezept in ſein großes in Schweinsleder gebundenes biſſen für ſeine königliche Tafel, und wenn er inzwiſchen nicht geſtorben wäre, dann würde der Beherrſcher der Inſel Karſiko noch heute ſchmeckenden Rollmops eſſen. Kurt Stein 7 kamen.„Was iſt denn hier los?“, fragte Lauramus. Koſtegut konnte vor Lachen keine Ant⸗ wort geben. Popapu aber tat wichtig. ch habe den halben Hering mit meiner Lanze erſtochen, und nun..“ „g und nun iſt ihm ſein Feind mitſamt der Lanze in den Eſſigbottich gefallen, und die Lanze iſt fort“, ergänzte der Koch, der — endlich von ſeinem Lachkrampf erholt hatte. Der König tat ungehalten über die Störung, und als Popapu bat, man möge ihm doch ſeine Zwergenwaffe zurückgeben, verbot es der König ſtreng.„Die ſoll er ſich ſelber holen“, befahl Lauramus. ehe er die Küche verließ. Draußen aber mußte er mächtig lachen. Popapu begann alſo, den Eſſig mit einem Fingerhut aus dem Steinkrug herauszu⸗ ſchöpfen. Er brauchte volle drei Tage dazu. Dann endlich konnte er an den halben Hering und an ſeine Lanze heran, ohne befürchten zu müſſen, in dem Eſſig zu er⸗ trinken. Das Holz ſeiner Lanze war aber durch die Flüſſigkeit gequollen und ſaß ganz feſt. Alles Zerren und Ziehen des Zwerges war vollkommen nutzlos. Da begann Popapu von neuem zu jammern und klagte Koſtegut ſein Leid. „Du mußt den halben Hering ſo nach und nach aufeſſen“, gab ihm der Oberkoch lachend zur Antwort,„dann wirſt du deine Lanze ſchon frei bekommen.“ Popapu fand dieſen Rat nicht ſchlecht und biß in das Fleiſch des Herings hinein. Kaum aber hatte er es getan, als er ganz laut„Aaah“ zu rufen begann und ſchleu⸗ nigſt weiteraß. Der Koch kam natürlich ſofort herbei und koſtete auch, und der König wurde gerufen und koſtete ebenfalls, und als dann König Lauramus, der große Herrſcher auf der Inſel Karſiko, den erſten Rollmops verzehrt hatte, bekam Popapu Telchnungen: Kießlieh M Lauramus aber hatte einen neuen Lecker⸗ jeden Tag einen köſtlich Er ſchuf kurz vor den Befreiungskriegen das Krümperſyſtem(18071813), d. h.: „krumme“, halb ausgebildete Mannſchaften wurden monatlich entlaſſen und durch neue Anwärter erſetzt. Dadurch konnte Scharn⸗ horſt die durch Napoleon zugelaſſene geringe Truppenzahl beträchtlich erhöhen. Im Jahre 1813 ſchuf er die freiwilligen Jägerkorps und die Landwehr. Er ſtarb an einer bei Großgörſchen erhaltenen Wunde am 28. Juni 1813 in Prag. *. Das Lied„Ich hatt' einen Kameraden“, das wir alle kennen, iſt von dem ſchwäbi⸗ ſchen Dichter Ludwig Uhland verfaßt, der am 13. November vor 74 Jahren in Tübingen ſtarb. Von ſeinen Balladen und Romanzen nennen wir:„Das Schloß am Meer“,„Der Wirtin Töchterlein“, „Bertran de Born“,„Siegfrieds Schwert“, „Klein Roland“,„Taillefer“,„Graf Eber⸗ hard der Rauſchebart“ und„Des Sängers Fluch“. Neben vielen dramatiſchen Ent⸗ würfen ſchrieb er das Drama„Ernſt, Herzog von Schwaben“. *. Mitte November vor 111 Jahren ſtarb der Schriftſteller Jean Paul in Bayreuth. Sein eigentlicher Name war Friedrich Rich⸗ ter. Er ſchrieb romantiſche, gedankenreiche, humoriſtiſche Romane. Bekannt ſind: „Flegeljahre“,„Schulmeiſterlein Wuz“, „Titan“,„Heſperus“ und„Siebenkäs“. *. Die Romane„Konrad Pilater“,„Die Erlhöferin“ und„Die Glücksfiſcher“ ſind von dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Schrift⸗ ſteller Jakob Schaffner, der Mitte Novem⸗ ber vor 61 Jahren in Baſel geboren wurde. * Friedrich von Schiller wurde am 10. November 1759(alſo vor 177 Jahren, in Marbach geboren. Körner ſagte über die letzten Jahre dieſes großen deutſchen Dichters:„Nachdem Schiller einmal durch den„Wallenſtein“ die Meiſterſchaft er⸗ rungen hatte, folgten ſeine übrigen drama⸗ tiſchen Werke ſchnell aufeinander, obgleich ſeine Tätigkeit oft durch körperliche Leiden unterbrochen wurde.“ In den Jahren 1799 bis 1804 ſchuf Schiller den„Wallenſtein“,„Maria Stuart“,„Die Jungfrau von Orleans“, 19055 Braut von Meſſina“ und„Wilhelm ell“. Das Schauſpiel„Wilhelm Tell“, das er ein Jahr vor ſeinem Tode beendete, ſchickte er an den damaligen Kurfürſten Erzkanzler mit folgendem Gedicht als Geleit: Wenn rohe Kräfte feindlich ſich entzweien, Und blinde Wut die Kriegesflamme ſchürt; Wenn ſich im Kampfe tobender Parteien Die Stimme der Gerechtigkeit verliert; Wenn alle Laſter ſchamlos ſich befreien Wenn freche Willkür an das Heil'ge rührt, Den Anker löſt, an dem die Staaten hängen: — Das iſt kein Stoff zu freudigen Geſängen. „ Doch wenn ein Volk, das fromm die Herden weidet, Sich ſelbſt genug, nicht fremden Guts begehrt, en Zwang abwirft, den es unwürdig leidet, Doch ſelbſt im Zorn die Menſchlichkeit noch ehrt, + Im Glücke ſelbſt, im Siege ſich beſcheidet: — Das iſt unſterblich und des Liedes wert, And ſolch ein Bild darf ich dir freudig zeigen, Du kennſt's, denn alles Große iſt dein eigen. . P 6 C. ¶ywdVddddPfß0ß0ßcf/ff/// ²ĩð 0 C e n e — 2 re — — —————— Muße tunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung — ͤ—o—Ä—ͤ— ———( See———— Käppen Carsfens vorletzter Wille (12. Fortſetzung) Fra Susis Achtung vor ihrem Herrn und Gebieter ſtieg olötzlick an wie ein Thermometer bei einer Hitzewelle. Zu⸗ Reich ſpürte ſie eine innere Regung, die ſie veranlaßte, den Arm ihres Auserwählten noch liebevoller zu umfaſſen, was aber heute von dieſem gelaſſen hingenommen wurde. Den ſichtbaren Gegenbeweis ihrer plötzlich wiedererwach⸗ ten Liebe forderte Suſi vor dem nächſten Damenhutgeſchäft. Das beſte Exemplar des letzten Modeſchreies mußte her⸗ halten. Der Preis war auch danach. Friedrich ſchielte in die Brieftaſche, deren Inhalt rapid abnahm. Für die Fahrt nach Hamburg langte es gerade noch. Natürlich zweiter Klaſſe. Standesgemäß. Er hatte ia noch das Scheckbuch einſtecken und konnte über die fünf⸗ zehntauſend Mark, die auf der Bank lagen, verfügen. Als die beiden in die Bahnhofſtraße einbogen, kam ihnen ein junger Geck mit weiten Hoſen, langer Zigarettenſpitze und ſchlenkerndem Spazierſtock entgegen, dem ein Gepäck⸗ träger ſchwitzend folgte. Bein Anblick der beiden blieb der fidele Jüngling ſo plötzlich ſtehen, daß ihm der nachfolgende Koffer unſanft in die Kniekehlen fuhr. „Friedrich!“ Ein Aufſchrei aus Suſis Mündchen. Der gleichzeitige heftige Ruck an Friedrichs Arm bewirkte eine erſchrockene Wendung des Kopfes, ſo daß der neue Oraue einen förmlichen Sprung auf dem aalglatten Haupt ſeines Trägers machte. Nur das ſchnelle Zupacken ſeines Beſitzers konnte ihn vor dem Sturz in die Goſſe retten. „Was haſt du denn, Suſi?“ Er folgte der Richtung ihres erſtaunten Blickes und ge⸗ wahrte nun auch das Schönheitsideal aller Backfiſche, das ſich durch das Brummen des Dienſtmannes ſchnell wieder ſeiner geſtörten Männlichkeit bewußt wurde. Er ſetzte ſeinen unterbrochenen Weg fort und ſchritt, mit unnachahmlichen Geſte grüßend, hoheitsvoll an der Firma Süßkind vorüber. Die„Bummelsbütteler Großkaufmannſchaft“ war für Se. kunden ſprachlos. „War das nicht der Sohn vom Bäcker Lindemann?“ „Ich glaube, liebe Suſi, deine Augen ſahen richtig.“ Friedrich ſprach nur noch ſehr gewählt. „Wie kommt dann aber der Bengel ausgerechnet auch hierher?— Haben Lindemanns vielleicht auch geerbt?“ Das wäre nach ihrer Anſicht die größte Gemeinheit des Schickſals. Zum Glück für Georg fuhr der Hamburger Eilzug in we nigen Minuten. ** * Eben wollte Dr. Neumann das Büro verlaſſen, um nack Blankeneſe zu fahren. Das Auto ſtand ſchon wartend von dem Hauſe. Bequemer wäre es ja geweſen, mit dem Kapi tän zu telefonieren, aber Carſten haßte ſo'n Düwelszeugs und ſo war er per Draht nicht zi erreichen. Doch da meldete ihm der Bürovorſteher, daß ihn Käpper Carſten zu ſprechen wünſche. Wie gerufen kam er. Sehr herzlich war die Begrüßung der beiden Männer, und der Rechtsanwalt drückte ſeinen Gaſt in den bequemen Klub⸗ ſeſſel. „Wie geht's Ihnen, lieber Doktor Neumann?“ fragte Käppen Carſten in ſeiner herzlichen Weiſe. „Danke, ausgezeichnet! Aber ich finde, Sie ſehen für einen toten Mann ſehr geſund aus?“ Käppen Carſten horchte auf. „Als wie ich, ein toter Mann? Nä, Doktor, das war ich nicht! Das war doch mein Nachfolger auf dem„Rübezahl“, der geſtorben iſt.“ „Ich weiß! Aber... Ihr lieber Neffe, dieſer Friedrich Süßkind, der glaubt, daß Sie das Zeitliche geſegnet haben!“ „Wat?“ „Ja! Der hat mich eben angerufen und will ſich morgen früh als glückſtrahlender Erbe vorſtellen!“ Einen Augenblick ſah Käppen Carſten verdutzt auf den Sprecher, aber dann lachte er, daß ihm die Tränen kamen. „Nä nä“, ſagte er kopfſchüttelnd.„Dat iſt großartig! Und da war er man wohl ſehr enttäuſcht, daß es nicht ſo iſt!“ „Ich habe ihm den Star noch nicht geſtochen! Das ent⸗ täuſchte Geſicht will ich morgen ſelber ſehen.“ „Das haben Sie man ſehr gut gemacht, Doktor! Da möcht' ich auch dabei ſein, aber ich muß morgen in See! Ich muß den ollen Kaſten, den„Rübezahl“, noch mal nach Rio brin⸗ en!“ bes, Sie wollen auf dem alten Seelenverkäufer noch einmal eine Fahrt riskieren?“ Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg „Tſchä, ich muß wohl! Der Herr Kommerzienrat hat mich ſelber gebeten. Mit dem„Nübezahl“, da iſt es man nicht ſo eicht! Ich bin ja neugierig, ob ich noch mal hin und zurück omm'!“ „Schade, daß Sie morgen nicht dabei ſein können!“ Der alte Käppen ſah plötzlich nachdenklich vor ſich hin, dann ging ein Schmunzeln über ſein Geſicht. „Doktor“, ſagte er luſtig,„verſtehn Sie man einen Spaß?“ „Sehne, wenn es ſein muß!“ „Alſo, dann hören Sie man gut zu. Ich bin heut zu Ihnen gekommen, weil ich mein Teſtament machen will. Jawoll! Und es ſoll gleich eröffnet werden. Nicht erſt, wenn ich wirklich tot bin. Und es ſoll auch kein Scherz nicht ſein, ſondern... ein richtiges Teſtament, mit dem ich über mein Vermögen verfügen will.“ „Aber Käppen, das hat doch noch Zeit!“ „Tſchä, das ſoll wohl ſo ſein! Aber ich denk', man kann auch mal ſeine Freude an ſo einem Vererben haben. Nicht wahr! Ich hab' das Haus, ich hab' hunderttauſend Mark auf der Bank.. das will ich vermachen. Ich bleib“ dann aatürlich in dem Haus wohnen, und daß ſie mich gut be⸗ handeln werden... na, Doktor, die Deern kenn' Sie doch! Und ich hab' für mich dann noch die Rente von hundert⸗ fünfzig Mark im Monat von der Kaſſe, und die langen für mich. Und dann habe ich ja auch noch ein paar Wertpapiere. Iſt ſchon alles gut ſo!“ „Sie wollen alſo bei Lebzeiten über Ihr Erbe verfügen! Sehr ſchön, aber.. wenn Sie nun noch einmal Luſt krie⸗ zen ſollten, ſich eine Frau zu nehmen? Sie ſind ein rüſtiger Mann Da lachte der Käppen, daß der ganze Körper in Bewe⸗ zung kam. „Ich auf meine alten Tage ſoll noch heiraten? Da haben Sie aber einen ſchönen Witz gemacht. Nä, nä, Doktor, alles ommt in Frage, aber das nicht!“ „Alſo gut! Sie wollen Ihr Teſtament machen!“ „Ja: Aber... wenn der Süßkind, der Slingel, kommt, dann müſſen Sie ihm ſagen... als wenn ich dod wäre!“ „Gemacht, Herr Carſten!“ „Sie könn' ihm ja dann ſpäter Beſcheid ſagen, damit die Komödie ein Ende hat.“ „Wird gemacht! Ich nehme an, daß Herr Süßkind ziem⸗ ich ſpärlich in Ihrem Teſtament bedacht werden ſoll!“ „Ja, das heißt... kommt drauf an! Ich geb' ihm die Anwartſchaft auf eine halbe Million!“ 6. Auf dem Heimwege blieb Carſten ſinnend vor den Aus- agen eines Goldwarengeſchäftes ſtehen. Nach kurzem Zö⸗ jern trat er in den Laden. Einen Ring aus dem Fenſter, ein Meiſterſtück der Gold⸗ chmiedekunſt, betrachtete er lange und nachdenklich. Der ge⸗ zannte Preis war hoch, höher noch, als er geglaubt hatte. Endlich entſchloß er ſich und zahlte. Stolz und froh zugleich, den lang gehegten Kauf glück⸗ ich hinter ſich zu haben, ſchritt er rüſtig, ein kleines Lied⸗ hen ſummend, den Kopf nach alter Seemannsart im Takt ſeicht hin und her wiegend, ſeinem Hauſe zu. Flickſchuſter Hinrich und Frau, an deren Laden er vorbei⸗ lam, machten ordentliche Stielaugen, als ſie den alten See⸗ nann ſo vergnügt vorbeiſchaukeln ſahen. „Ick gleuw, Guſchi, uns oll'n Käppen hett ſick hüt ſo n üttn inſchenkt.“ „Meenſt du dat, Hinrich?“ „Jo klor, worüm ſchall he bock nich. Sien lüttn Deern det jo hüt Geburtstag.“, 8 * In der Küche herrſchte Hochbetrieb. Tante Tine rührte gleichzeitig in fünf verſchiedenen Töp⸗ ſen umher, ſchabte dabei Gemüſe, rollte nebenher Fleiſch. klößchen und ſtocherte außerdem noch in dem Topf mit bro delnden Schmalzkuchen umher. Dabei fand ſie noch Zeit, alle Naſe lang ihren kleinen Kopf durch das Küchenfenſter zu ſtecken und einen Blick auf die Straße zu werfen. „Jette!— Jettekind! He kümmt!“ rief ſie durch das Haus, als ſie endlich den gerade um die Ecke biegenden Kapitän er⸗ blickte. Wie zwei Wieſel rannten nun die beiden weiblichen Weſen durch die Räume, ſchleppten dampfende Schüſſeln und Teller mit aromatiſch duftendem Inhalt und andere kulinariſche Genüſſe in das blumengeſchmückte Zimmer, wo ein feſtlich gedeckter Tiſch auf ſeine Gäſte wartete. Carſten ſtapfte ins Haus. Sorgfältig hängte er ſeine Mütze auf, bürſtete noch einmal ſein faſt weiß gewordenes Haar und rückte die zur Feier des Tages neu gekaufte Kra⸗ watte zurecht, ehe er nach oben ſtieg. Die beiden Frauen erwarteten ihn weißbeſchürzt. Mit ausgebreiteten Armen trat Carſten auf das Mädel zu, die ein wenig verlegen am Fenſter ſtand. „Meine lüttje Deern, ich gratulier dir ook von ganzem Herzen.“ Faſt zärtlich nahm er ihr Geſicht zwiſchen ſeine Bärentatzen und drückte einen herzlichen Kuß auf die Stirn. Dann ſuchte er mit rührender Umſtändlichkeit aus ſeinem großen Taſchentuch ein kleines rotes Sammetkäſtchen hervor. „Hier, meine Jette, nimm dat von deinem alten Onkel, bewahre ihm ein godes Andenken, wenn er nich mehr iſt, und denk' daran, dat er dich bannig lieb hat.“ Sein! Worte zitterten unter der tiefen, inneren Erregung. Faſt ſchwerfällig trat er ans Fenſter und trompetete aus⸗ giebig in ſein Taſchentuch, wobei er ſich verſtohlen die Augen wiſchte. Grete ſtand noch immer mit dem Kleinod in der Hand, kei⸗ nes Worte mächtig. Selten hatte ihr Carſten ein Geſchenk gemacht. Es war nicht ſeine Art. Niemals aber eines von erheblichem Wert. Obgleich ſie das Käſtchen noch nicht geöffnet hatte, ahnte ſie den Inhalt und den Wert desſelben. 0 Mit tränenverſchleiertem Blick warf ſie ſich ihrem alten Onkel um den Hals, nachdem ſie faſt ſchüchtern einen Blick auf die Koſtbarkeit geworfen hatte, und ſtammelte unzuſam⸗ menhängende Worte des Dankes. Tante Tine hatte ſich noch kleiner gemacht. Sie ſaß in einer Ecke und zog ihren Schürzenzipfel unaufhörlich an die Augen. Ein leiſes Schluchzen verriet ihre Rührung und ihr zutes Herz. Lange währte die Stille. Endlich faßte ſich das Mädel wieder. Noch einmal um⸗ ſchlang ſie mit beiden Armen den Hals des Mannes, der ihr jum zweiten Vater geworden war, und drückte einen langen Kuß auf ſeine Lippen. 4 nom „Hoppla, langſam, ich will auch noch etwas abhaben!“ Robert ſland grinſend im Türrahmen. Im rechten Arm wug er einen mächtigen Blumentopf, während die Linke zorſichtig ein großes Paket durch die Tür balancierte. „Wat is hier denn los?“ krähte eine zweite Stimme, die zus dem Hintergrunde zu kommen ſchien. Nobert lachte hell auf. „Meine Herren, Sie wünſchen?“ Ganz Dame, hakte Grete hren Onkel leicht unter und erwartete mit dem Blick einer zoheitsvollen, ſiebenmal gekrönten Königin die Huldigungen. Und Robert begann im Tone ehrfürchtiger Unterwürfig⸗ keit, ober vit lehnen Augen · a „Wenn die Herrſchaften die Dreiſtigkeit eines unwürdigen Untertanen verzeihen wollen, der es wagt, vor das könig⸗ liche Auge dero Gnaden zu treten, ſo nehme ich mir die Frei⸗ heit, alles Glück und allen Segen zum heiligen Wiegenfeß zu wünſchen.“ Tiefe Verbeugung. Der Blumentopf ſtand faſt kopf. Aus dem unheimlichen Paket in der anderen Hand kamen unarti⸗ kulierte Laute. „Seien Sie verſichert, holdes Geburtstagskind, daß mich, trotz meines leeren Magens, der unter Einwirkung der ge⸗ deckten Köſtlichkeiten zu revoltieren beginnt, nur der einzige Wunſch hergetrieben hat...“ „Oller Quatſchkopp!“ wurde er unterbrochen, die Stimme kam aus der Papierverſchalung. Die drei Zuhörer reckten die Hälſe. Robert machte wieder eine Verbeugung, noch tiefer. Seine Linke ſtieß das ſprechende Paket ermahnend auf den Fuß⸗ boden. N „Alter Duſſel.“ Der gute ſteife Hut, von Opa Bohnſack ausgeliehen, Mo⸗ bell Anno ſiebzig, und viel zu klein, rutſchte ihm dabei auf die Naſe, denn er hatte ihn in Ermangelung einer freien Hand auf dem Kopfe behalten müſſen. Wie ein ſtörriſcher Eſel verſuchte er, ihn zurückzubugſieren, was dieſer aber be⸗ harrlich verweigerte. Mit Gretes markierter Würde war es aus. Sie lachte laut auf, und die übrigen ſtimmten mit ein. Robert ließ ſich nicht aus der Ruhe bringen. Wie eine Kuh ſtapfte er ins Zimmer und blieb, da er die Richtung verfehlte, vor Tante Tine ſtehen. „Schönſte aller Frauen!“ Tante Tine bekam einen roten Kopf und ſah verlegen auf Onkel Philipp. Grete biß ſich vor Vergnügen in ihren Finger. Käppen Carſten machte ein ſehr vergnügtes Geſicht. „Königin der Nacht, nehmen Sie zum Zeichen meiner tief⸗ ſten Dunkelheit— Verzeihung— Dankbarkeit dieſe Blume und tragen Sie dieſe zum Zeichen, daß auch Sie ein wenig Sympathie für mich haben, heute an ihrem Herzen.“ Fortſetzung folgt. Ng* Made gungen N feine Stim. einem hewor. Onkel, 1 fh egung. e aus⸗ Augen b, ke. 1 Wert. ahſte allen 1 Blid uſam⸗ aß in m die d ihr um er iht ungen 0 Arm Linke e, die ret einet igen. fig digen bönig⸗ Frei enſeß Aus nat. nich r ge⸗ ig, ¹ eine 1 auf reien ſchet t be⸗ fault eine tung ie e fg —* Nr. 45 Oie imma vo eint Draußen klirrte die Gartentür. Lang⸗ ſame, ein wenig müde Schritte kamen den Kiesweg herauf. Die Menſchen auf der Veranda hielten unwillkürlich im Geſpräch inne und ſahen hinaus. Erſtaunte Blicke flogen zu der Hausfrau hinüber, halblaute Ausrufe, Fragen. Sie nickte lächelnd:„Ja, es iſt mir gelungen. Anſer neuer Mit⸗ bürger wird heute abend bei uns ſein. Er machte mir als Nachbar vor ein paar Tagen ſeinen Beſuch und verſprach mir dabei, heute zu mir zu kommen. Er hat mir gut gefallen, er iſt freundlich und zu⸗ rückhaltend. Niemand wird es ihm an⸗ merken, daß er früher einmal einer der ge⸗ feiertſten Sänger war.“ Irgendeine Stimme fragte nach ſeinem Namen. Die Hausfrau hob ein wenig die Schultern:„Seinen Künſtle! nen weiß ich nicht, und von uns kann ihn wohl keiner mehr gehört haben. Sein Ruhm ſtammt aus der Zeit unſerer Eltern. Ich habe nur ſo nebenbei erfahren, daß er ein Aber großer Sänger geweſen ſein ſoll. ber bitte, keiner ſoll davon ſprechen. Ich hatte bei ſeinem Beſuch nicht den Eindruck, als wenn es ihn freuen würde.“ Dann ſtand ſie auf und ging ihrem letzten Gaſt entgegen. And als er ſich vor den anderen verneigte, ſahen einige von ihnen ein Paar traurige, ernſte Augen. Die Stunden des Abends bauten ſich harmoniſch aneinander. Der Fremde war der Mittelpunkt, ohne daß er es ſein wollte. Er ſprach mit beherrſchter, halblauter Stimme mit irgendeinem aus der Runde; Namen fremder Länder und Städte tauchten flüchtig in ſeinen Erzählungen auf, und bisweilen nur unterſtrich er irgend etwas mit einer kleinen, aber eindrucks⸗ vollen Gebärde. Als er merkte, daß ihm alle zuhörten, daß alle Geſpräche rings all⸗ mählich verſtummt waren, hielt er wie er⸗ ſchrocken inne und ſah ſich um——— Später ging einer an den Apparat und ſchaltete das Radio ein. Ein paar der jüngſten Gäſte ſtanden auf, ſie erwarteten wohl irgendeine Tanzmelodie. Aber aus dem Apparat kamen ſonderbar gedrückte, faſt mühſelige Töne, in denen man erſt nach und nach eine einſt vielgeſungene ältere Opernarie unterſchied.„Abſtellen“, rief einer aus dem Kreiſe,„das klingt ja furcht⸗ bar.“ Aber ein anderer ging zu dem kleinen Tiſch, auf dem das Programm lag, und blätterte darin.„Nein“, meinte er,„das iſt gerade intereſſant. Ein Vergleich alter und neueſter Schallplatten, um den Fort⸗ ſchritt dieſes Induſtriezweiges zu zeigen. Es werden bekannte Stücke erſt auf einer ganz neuen Platte und dann auf einer ganz alten geſpielt. Wollen wir das nicht hören?“ Man ſtimmte ringsum zu. Keiner merkte es, daß der fremde Gaſt ſich in einen dunk⸗ leren Winkel zurückzog. Nur die aufmerk⸗ ſamen Augen der Hausfrau gingen ihm nachdenklich nach. Platte um Platte wurde abgeſpielt. Jetzt erklang die tiefe, wundervoll weiche und doch ſtarke Stimme eines neuerdings viel⸗ enannten Sängers der jungen Generation. Sie ſang eine bekannte Opernarie. Ganz ſtill ſaßen ſie alle und lauſchten. Aus der dunklen Ecke ſchimmerte weiß das Geſicht des alten Sängers. Und mit dieſem Geſicht ging nun eine ſonderbare Verwandlung vor. Das Alter fiel ab, die Züge glätteten ſich, die traurigen Augen begannen zu ſtrahlen, der Mund bewegte ſich, als ſinge er insgeheim mit. Jahrzehnte waren von Sonntag, den 8. November Gemeinsamer Mittagsschmaus Photo Hoffmann M dieſem Geſicht abgefallen, wie eine Maske. Keiner ſah es, nur eine——— Und weiter ſang die Stimme aus dem Apparat. Die Augen in der verborgenen Ecke leuchteten, Bilder jagten ſich hinter der Stirn, Erinnerungen tauchten auf: Opernhäuſer waren wieder da, ſtrahlend erleuchtet, gefüllt bis auf den letzten Platz mit beifalltobenden Menſchen; Kränze, Blumen, Muſik wie ein Meer... aus dem jubelnd eine Stimme emporſtieg, ſeine Stimme, ſeine berühmte, herrliche, koſtbare Stimme. Und dieſe Arie, die da irgendwo jetzt ein fremder Menſch ſang,— ſein ſchönſter Beſitz war ſie geweſen, die herr⸗ lichſte Gabe, die er all den Menſchen ge⸗ bracht, die ihm zujauchzten. Ganz weit war er in der Vergangenheit. Er hörte es nicht, daß die Platte abgeſpielt war, daß nun die andere— die alte— kam, daß die faſt unerträglich wirkte neben der ſtrahlen⸗ den, eben erſt verklungenen Stimme. Nur ganz langſam kam er in die Gegenwart zurück. Und da hörte er—— hörte ſeine eigene Stimme, ſeine herrliche Stimme von einſt, eingefangen von einem unvollkom⸗ menen Inſtrument und dadurch nun zu einem Zerrbild geworden. Ganz klein, ganz zuſammengeduckt ſaß er in ſeiner Ecke: das hier, das ſollte ſeine Arie, ſollte ſeine Stimme ſein? Seine Stimme, die er da⸗ mals durch Krankheit verlor, ſo daß er nun nicht aufſtehen und jenem ſchrecklichen, unzulänglichen Apparat Lügen ſtrafen konnte. Unerträglich ſchienen ihm die Minuten und unendlich lang. Die Frau ſah ihn noch immer an. Und plötzlich war da ein Abend aus ihrer frühen Jugend, ihr erſter Opernabend: Licht, Muſik, und einer auf der Bühne, der ſang, ſo ſang, daß das ganze Haus ſtille wurde Inmem II . Und dann nicht wieder aufhören wollte, ihn zu rufen.„Sein letztes Auftreten“, hatte eine Stimme damals irgendwo ge⸗ ſagt. Da wußte ſie auf einmal, wer ihr Gaſt war; und wollte auf und das Radio ausſchalten. Aber es war zu ſpät. Schon wurden unter ihren Gäſten zwei Namen genannt: ein neuer und—— ein alter. Sie ſah, wie das weiße Geſicht zuckte, ſah, wie der alte Sänger aufſtand und langſam, ein wenig gebeugt, zwiſchen ihnen allen hindurch zur Tür ging. Sie wollte eine Bewegung machen, ihn zurückzuhalten. Aber als ſie ſeine Augen ſah, ließ ſie es. An der Tür wandte er ſich noch einmal um mit einer kleinen, etwas altmodiſchen Ver⸗ beugung—— Seit dieſer Stunde ging der alte Sänger nie mehr zu anderen Menſchen. Zuweilen ſah man ihn noch in ſeinem Garten, ganz allein. Er ging dann ein wenig gebückt, als trage er eine allzu ſchwere Laſt. Nie⸗ mand wußte, wer er war. Nur eine—— aber ſie ſchwieg Ilse H. Riem Dex J legebaing Eine wahre Geſchichte erzählt von Carl Georg Schrage Draußen tobte das Wetter. Jedesmal, wenn die Hüttentür geöffnet wurde, fegte der Sturm über den 97 und drohte die Lampe zu verlöſchen und fuhr den Hütten⸗ leuten durch den Haarſchopf. Blitz zuckte auf Blitz, krachend rollte der Donner, daß es ſchien, als ob brüllend die Bergrieſen zerbarſten. In atemloſer Stille ſaßen ſi alle um den ſchmalen Tiſch. Das Feuer im Herd hatte der Regen gelöſcht. Wieder bewegte ſich die Klinke der Tür. Geſpannt hingen aller Blicke an dieſer. Wer war der neue Ankömmling, wer wagte ſich durch das Wetter den ſteilen Weg zur Hütte empor. Eine ſchmale Hand umgriff die Klinke, gleichſam als wollte ſie dieſe von innen faſſen, damit der Sturm die Pforte nicht zuſchlage. Deutlich ſahen ſie alle auf dem Mittelfinger der Hand einen Siegelring mit einem roten Stein. Ein furchtbarer Blitz zuckte nieder, ſo ſchwefelgelb, daß keiner zu atmen wagte. Ein Donnerſchlag ließ den ganzen Berg erzittern. Aller Augen ſahen den Stein des Ringes blutrot ſchimmern, dann ſchlug die Türe zu. Die Hand war fort, niemand trat ein. Keiner wagte ſich zu rühren, mit verhaltenem Atem wartete alles auf den Körper, der zu der Hand gehörte, die an der Tür zu ſehen war. Endlich brach einer das Schweigen: „Wir müſſen ihn hereinholen, ſicher liegt er erſchlagen vor der Hütte.“ Drei Mann ſtanden auf, ſchwerfällig gehen ſie auf die Tür zu. Der Beherzigſte öffnet. Die drei verſchwinden in der Nacht. Die Minuten werden zu Ewigkeiten. End⸗ lich betreten die drei wieder den Hütten⸗ raum— aſchfahl.„Wo habt ihr ihn?“— Die drei ſchweigen. Endlich ſagt einer: „Keiner draußen.“ Immer drückender wird die Stimmung in der Hütte; noch immer toben die Ele⸗ mente. Jeder fühlt, daß der andere eine Frage auf den Lippen hat, die er nicht auszuſprechen wagt. Keiner öffnet den Mund. Die Pauſen zwiſchen den Blitzen werden länger. Einer fragt jetzt:„War es ein Zeichen, ihr habt ſie doch alle geſehen, die Hand, den Ring, die geöffnete Tür, den roten Stein?“ Achſelzucken. beginnt: „War noch ein Knabe, bei meinen Eltern wohnte ein junger Arzt, der ſich bemühte, die Praxis des verſtorbenen Kollegen fort⸗ zuführen. Es ging ihm herzlich ſchlecht. Er lebte mehr als Gaſt wie als Penſionär bei uns. Oben im Giebel hatte er ſein Stüb⸗ chen, meiſt aber ſaß er bei uns unten im Wohnzimmer. Er war ein luſtiger Kerl der das Leben liebte und ſich wenig Sorgen machte. Später ſollte er von einem ent⸗ fernten Verwandten, der ihn damals ſehr kurz hielt, ein beträchtliches Vermögen erben. Wertvolles beſaß er nicht, nur einen prachtvollen Siegelring, den er über alles ſchätzte. An einem heißen Sommertage klagte e über Schmerzen. Vier Stunden darauf bat er meinen Vater, anzuſpannen und ihn nach der Kreisſtadt zu fahren, er hatte er⸗ kannt, daß es der Blinddarm war. Als er in den Wagen ſtieg, wollte meine Mutter ihn in warme Decken hüllen. Er lehnte es mit ſeinem hellen Lachen ab.„Noch iſt es nicht ſo weit, ich komme beſtimmt wieder“, ſagte er zu ihr. Zwei Wochen waren vergangen. Die Blinddarmentzündung war durch die Ope⸗ ration behoben. Wer von uns in die Stadt kam, beſuchte ihn und freute ſich über ſeine gute Stimmung. Meine Mutter erwartete ihre Nichte. Sie hatte für den kurzen Beſuch das Zimmer des Penſionärs inſtand geſetzt. Als wir vom Abendeſſen aufſtanden, ging meine Mutter noch einmal nach oben, um die Fenſter zu ſchließen. Was dann kam, ich vergeſſe es nicht: „Vater!“ gellte ein Schrei durch das Haus. Der Gerufene eilte die Treppe hinan und trug eine Ohnmächtige ins Wohnzimmer. Als die Mutter wieder zu ſich kam, berichtete ſie, daß ſich beim Oeffnen der Türe eine eiskalte Hand auf die ihre gelegt hatte und daß ſie an dieſer Hand den Ring des jungen Arztes geſehen habe. Am Morgen erreichte uns die Nachricht, daß der Doktor juſt um die gleiche Stunde geſtorben war.“ Das Gewitter hatte ausgetobt. Fahl ſchimmerte der kommende Morgen zum Hüttenfenſter herein. Wir traten den Heimweg an. Nach einer knappen Weg⸗ ſtunde ſtießen wir auf einen Toten. Starr blickten wir uns an. Der Mittelfinger ſeiner Hand trug einen Siegelring mit rotem Stein. Lange Pauſe. Bis einer . D e 55 2 — v rec Die Großſtadt tankt Von Hermann Ulbrich⸗Hannibal Seit die Indianer in die ewigen Jagd⸗ gründe eingegangen ſind, hat ſich das Erd⸗ öl, das ſie auf ihren Kriegspfaden aus ſtehenden Gewäſſern und Quellen ſchöpften, damit es ihre Medizinmänner zu Heil⸗ zwecken verwendeten, zu einer der Kohle ähnlichen Weltmacht entwickelt und als Urſtoff für die Betriebsſtoffe Bedeutung erlangt, durch die ſich unſere Kraftfahr⸗ zeuge bewegen und unſere Kraftmaſchinen drehen. einen ſo großen Aufſchwung genommen hat, wurde es nicht nur notwendig, in jedem Dorf und an den verkehrsreichen Straßen Tankſtellen zu errichten, ſondern noch wichtiger, in den großen Häfen rieſige Ueberſee⸗Tankanlagen, ja faſt richtige Tankſtädte zu ſchaffen und Tankdampfer zu erbauen, damit auch die erdölarmen Länder den öligen Segen der Erde ge⸗ nießen können. Der große Bedarf, den die deutſche In⸗ duſtrie an den verſchiedenen Produkten aus dem Erdöl hat, führte dazu, daß Deutſch⸗ land der Welt im Transportweſen des Erdöls neue Wege wies und die heute in ſtarkem Aufblühen begriffene Tankſchiff⸗ fahrt einleitete. Es war einer der Gründer der Deutſch⸗Amerikaniſchen Petroleum⸗ geſellſchaft, der in den achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts auf den Gedanken kam, einen Segler mit großen Tank⸗ behältern auszurüſten, um dadurch der teuren Faßverladung des Petroleums zu entgehen. Doch er mußte dieſes Segelſchiff, das den Namen„Andromeda“ führte, längere Zeit nutzlos im Hafen von Geeſte⸗ münde liegen laſſen, weil ſich keine Be⸗ ſatzung für dieſes eigenartige 12 158 finden wollte. Bald darauf, im Jahre 1885, ließ die Deutſch⸗Amerikaniſche Petroleum⸗ geſellſchaft dann aber den erſten Tank⸗ dampfer der Welt„Glückauf“ erbauen, und konnte durch dieſe neue Transportart flüſſiger Stoffe den Petroleumpreis um die Hälfte herabſetzen. Das gab Veranlaſſung, daß in den ſpäteren Jahrzehnten mit dem immer ſtärkeren Siegeslauf des Auto⸗ mobils in allen Ländern die Reedereien ihre Aufmerkſamkeit auf die Tankſchiffahrt lenkten und Tankdampfer erbauen ließen. Und während die Geſamttonnage an Tank⸗ ſchiffen vor 20 Jahren erſt drei Prozent der Welttonnage betrug, iſt ſie heute ſchon über zehn Prozent angewachſen. Es iſt intereſſant, einmal in einer Hafen⸗ ſtadt nach den gewöhnlich weit außerhalb liegenden Tankanlagen zu gehen, um kennenzulernen, wie die großen Tanks, die ihren Inhalt laufend mittels Tankleichter und Tankwagen an das Innere des Landes abgeben, ſelber geſpeiſt werden. Ein großer Tankdampfer von 20 000 Tonnen liegt dort vor mir am Kai. Er unterſcheidet ſich weſentlich von einem anderen Dampfer; ſein langer Rumpf trägt nicht die hohen Aufbauten, welche die Paſſagierdampfer beſitzen. Er erſcheint dadurch viel kleiner als ein gewöhnlicher Dampfer gleicher Größe. Außerdem beſitzt er keine Lade⸗ bäume und keine Luken. Nähert man ſich ihm, ſo bemerkt man, daß er auf der Waſſerfläche von einem ſchwimmenden Tankbojengürtel umgeben iſt. Dieſe Ein⸗ engung trennt ſeinen Liegeplatz von dem allgemeinen Hafenbecken und ſoll ver⸗ hindern, daß im Falle eines Unglücks das Feuer mit dem ausfließenden Oel ſich, wie es ſchon verſchiedentlich in einigen Häfen der Erde geſchehen iſt, über das ganze Hafenbecken ausbreitet und andere Schiffe in Mitleidenſchaft zieht. Das Tanken der Großſtadt verkörpert wei Begriffe: Vorſicht und Tempo. Auf ſie iſt jeder eingeſtellt, vom Kapitän des Dampfers bis zum jüngſten Arbeiter der Tankanlage. Nach der Einholung der polizeilichen und zollamtlichen Erlaubnis betrete ich den Dampfer. Der ſcharfe Blick eines Schiffahrtspoliziſten durchdringt mich. Meine Streichhölzer habe ich ſchon am Eingang der Tankanlage abgeben müſſen, um damit kein Feuer und keine Exploſion verurſachen zu können, ebenſo wie jede! andere, der die Tankankage betritt ode auf ihr arbeitet. Das weiß der Poliziſt zwar zu ſeiner Beruhigung, aber dennoch liegt er wie ein Luchs auf der Lauer und paßt auf, ob nicht doch jemand von der Leidenſchaft des Rauchens ſo befallen iſt, daß er es in dieſer gefährlichen Umgebung nicht unterlaſſen kann, eine Zigarette und ein unerlaubtes Streichholz hervorzuholen. Ein brennendes Streichholz durch eine der geöffneten Ventilklappen in den Tank, und im ſelben Moment würde das Waſſerbecken einem Flammenmeer gleichen, auf dem nur noch Stücke des Tankdampfers zu ſehen wären. Zur Erhöhung der Sicherheit muß der Dampfer, während er an der Tank⸗ anlage liegt, ſeinen Dampf ausgehen laſſen und darf nicht einmal auf dem Kochherd eine Flamme unterhalten. Die Beſatzung ſelber muß währens ihrer Freizeit an Land gehen. Und ſeit der Kraftwagenverkehr „Ich liebe in der Geſchichte wie in der Geſellſchaft die Anekdote, ſagte einmal ein geiſtvoller Mann. Ein Dutzend treffender kleiner Geſchichten, vom rechten Munde erzählt oder niedergeſchrieben, gibt mir den lebendigſten Begriff von einer Per⸗ ſönlichkeit, deren Charakter, Lebensweiſe, Vorzüge und Schwächen ich kennen zu ler⸗ nen begehre. Die Maſſe der wißbegierigen Menſchen hat ſich ſeit den Tagen des He⸗ rodots und Plutarchs wenig geändert. Nicht bloß im Gebiet der Geſchichte ſiegt immer wieder die gute Anekdote über die trockene Wiſſenſchaft.“ Auch uns Heutigen reizt es, der Weſens⸗ art großer und bedeutender Menſchen nach⸗ zuſpüren. Ihre Perſönlichkeit nicht nur als hellen ſtrahlenden Sonnenkegel zu ſehen, ſondern die Halblichter und Schat⸗ ten zu entdecken, die dem Bilde erſt den Ein guter starker Kaffee beschwingt die Phantasie des Dichters Zauber des Menſchlichen verleihen und aus den unerreichbar fernen Geiſtes⸗ oder Kunſtheroen Geſchöpfe machen, denen nach⸗ zueifern noch eine Möglichkeit beſteht. Vom wundervollen Duft des Kaffees angeregt, von der Schmackhaftigkeit des braunen Trankes begeiſtert, durch ſeine Eigenſchaft, die Empfänglichkeit für Sin⸗ neseindrücke zu erhöhen, die Phantaſie ſpielen zu laſſen und ihren ungehemmten Sechzig Bohnen zählte Beethoven eigenhändig in die Tasse dddadddddddcdadaddadadadaadddaddaddaddaddaddadadaddadaddaddaadadadadddaddddaddaddaadaodeddaddadddaadaddadaddadednommbaumemdommdedmmmbmmn Aber ſie geht auch gern von Bord; denn es iſt ihr ja nur ſehr ſelten und immer nur für ganz kurze Zeit vergönnt, den Fuß von den ſchaukelnden Planken auf feſtes Land zu ſetzen, denn die Beladung und Ent⸗ löſchung geht immer mit geradezu hexen⸗ artiger Geſchwindigkeit vor ſich. Ein Tank⸗ dampfer bleibt ſelten länger als 24 bis 30 Stunden in einem Hafen. Ja, der Steuermann erzählt mir, daß ihre Be⸗ ladung mit 16000 Tonnen Rohöl auf einer der mittelamerikaniſchen Inſeln ſogar ein⸗ mal in acht Stunden vorgenommen wurde. Nach der Beladung kommt eine drei⸗ bis vierwöchige oder noch längere Reiſe, und dann während der Entlöſchung auch nur die Gelegenheit, für einige Stunden Mut⸗ ter Erde zu betreten. Dieſe kurzen Hafen⸗ aufenthalte der Tankdampfer haben es mit ſich gebracht, daß ſich auf ihnen das Bord⸗ leben gemütlicher abſpielt als auf anderen Schiffen. Die Kajüten machen den Ein⸗ druck recht freundlicher, heimiſcher Stätten Kapitän und Steuermann ſitzen in gemüt⸗ licher Plauderei in ihrer Kajüte, und wäh⸗ rend die Großſtadt tankt,„tanken“ ſie auch. Es bleibt mir daher nichts übrig, als ihnen Lauf zu unterſtützen, ſteigen wohl Er⸗ cheinungen aus ſeinem leichten Dunſt, die chon einmal durch ihre Liebe zur guten —.— Kaffee zum klaſſiſchen Geſprächsſtoff wurden. Als der Große Friedrich in den Jahren ſeiner eiſernen Sparſamkeitsmaßnahmen die Einführung von Kaffee verboten hatte, obwohl er ſelber nur zu gerne dem Genuß hingegeben war, entdeckte er an einem Baum ein Pamphlet, daß ſich gegen ſeine Kaffee⸗Verbote richtete und ihn als Knech⸗ ter des preußiſchen Volkes darſtellte. Er las es und das Lächeln des Beſſerwiſſen den, Ueberlegenen, das ſo oft um die meſſerſcharfen Mundfalten lief, erhellte ſein Geſicht:„Tiefer hängen“, war die trockene Antwort,„tiefer hängen“, damit es jeder leſen kann. Die kleine graue Maler⸗Exzellenz Men⸗ zel hatte die Gewohnheit, jeden Mittag, nachdem ſie das einſame Mahl zu ſich ge⸗ nommen hatte, ins Café Joſty am Pots⸗ damer Platz zu gehen, das man damals noch als das„Auge der Welt“ bezeich⸗ nete. Hier beſtellte er ſich beim Kellner, der den Befehl hatte, ihn niemals 1 wecken, eine Taſſe Kaffee. Schon nach weftigen Sekunden, wenn Menzel irgend⸗ wo weilte, entdeckte ſein Spürauge einen maleriſchen Vorwurf und faſt ungewollt glitt der Stift über das Papier. Lange dampfte neben ihm W „ der heiße Trunk, Exzellenz war blind und taub gegen alles Störende. War ſein Werk dann beendet, nickte der große Kopf vornüber und der Schlaf befiel ihn. Faſt eine Stunde dauerte dieſes erſchöpfte Aus⸗ löſchen, dann ſchreckte er empor, trank einen Schluck von dem in der Zwiſchenzeit eis⸗ kalt gewordenen Getränk und täglich wie⸗ derholte ſich nun das Schauſpiel, daß der Kellner ſich die tollſten Flüche über die Mißwirtſchaft mitanhören mußte.(Er kannte ſeine Exzellenz und nahm ihm ſeine Eigenart nicht übel.) Beethoven war ein begeiſterter Anhän⸗ ger eines guten Kaffees. Seine Liebe zu ihm ging ſoweit, daß er niemanden ge⸗ ſtattete, den Trank für ihn zu bereiten. Er hatte ſeine eigene Methode: ſechzig Bohnen auf jede Taſſe, ſelbſt gezählt, ſelbſt gemahlen, ſelbſt gebrüht, waren notwendig für ihn, um die Funktionen des Geiſtes und ſeiner muſikaliſchen Welt ſoweit in abſolute Gewalt zu bekommen, daß er ſich „ohne eine Stimmung von außen“ abzu⸗ warten, zur ſchöpferiſchen Arbeit nieder⸗ laſſen konnte. * Jean Paul, ebenfalls ein Verehrer des belebenden Gebräus, ſtand niemals früher auf, ehe er einige Taſſen ganz ſtarken ſchweren Kaffee getrunken hatte. Auch er behauptete, nach ihrem Genuß beſſer den⸗ ken zu können, eine lebhaftere Phantaſie zu beſitzen und müheloſer die ſchwierigſten geiſtigen Probleme zu beherrſchen und der Welt verſtändlich machen zu können. bei dem Leeren einer Flaſche Korn behilf⸗ lich zu ſein. Beim Klingen der Gläſer er⸗ zählen ſie von ihren Freuden und Leiden. Sie tragen ihr Schickſal, das von Vorſicht und Tempo gezeichnet iſt, mit dem Humor echter Hamburger Jungen.„Wir dürfen keine Schuhe haben“, ſo ſagt lachend der Kapitän,„an deren Sohlen blanke Nägel zu ſehen ſind, damit beim Gehen auf dem Eiſendeck keine Funken entſtehen, und wir dürfen noch nicht einmal“, ſo fährt er voller Humor fort,„kräftig um uns hauen, daß die Funken ſprühen.“ Die Gefährlichkeit läßt die Entlöſchung eines Dampfers faſt zu einer geheimnis⸗ vollen Angelegenheit werden. Ehe ſich das Pumpenwerk des Dampfers, das von Land aus mit Dampf geſpeiſt wird, in Gang ſetzt, wird den einzelnen Tanks des Dampfers eine Flaſche voll von der ſilberklaren Flüſſigkeit zur Probe entnommen. Dabei habe ich Gelegenheit durch eine Ventil⸗ klappe in einen zwölf Meter tiefen Tank hinabzuſehen, der bis oben hin mit Benzin gefüllt iſt. Benzingas ſteigt mir in die aſe.„Das iſt nicht ſo ſchlimm wie Benzol⸗ gas“, ſagt lächelnd ein Matroſe zu mir, 22 feld In Frankreich war wohl Honoré de Balzac der begeiſterteſte Liebhaber der braunen Bohnen. Stundenlang marſchierte er durch Paris und ſuchte nach den ge⸗ eigneten Sorten, die ihm allein würdig ſchienen, verwendet zu werden. Sein »Jetzt geh' er und koche mir einen anständigen Kaffeele Kaffee war weltberühmt und ſein Aus⸗ ſpruch: eine gute Taſſe Kaffee iſt ſchon ein paar müde Beine wert, iſt nicht nur auf 115 anzuwenden, ſondern auch auf ſeine Freunde, die den weiteſten Weg nicht ſcheuten, um bei ihm im Lichte ſeines be⸗ gnadeten Geiſtes, belebt von der anregen⸗ den Wirkung des Getränkes, heitere und vertiefende Stunden zu verbringen. e .́. Auch die kleine Bismarck⸗Anekdote darf nicht vergeſſen werden. Bekanntlich braut man in Frankreich einen recht ſchlechten Kaffee, der ſich durch eine Un⸗ menge Zuſatz unangenehm auszeichnet. Dieſer Tatſache eingedenk, Staatsmann auf einer Reiſe den Gaſtwirt: „Hat er Kaffeezuſatz im Hauſe?“ Dienſt⸗ befliſſen verneigte ſich der Gefragte:„Zu Befehl Exzellenz“.„Dann bring er mir alles, was er davon beſitzt!“ Alſo geſchah es und nun kam die lakoniſche Antwort: „Jetzt geh' er und koche mir einen anſtän⸗ digen Kaffee“. Ch. K. Teſchnungen Kieslſeh M Nietzsche war dem Genuf des Kaffees nicht hold „beim Einatmen von Benzolgas kann man auf der Stelle ohnmächtig werden.“ Wenn dann die Rohrverbindung zwiſchen dem Dampfer und den einzelnen Tanks der Tankanlage hergeſtellt iſt, wird die Ladun von 16 000 Tonnen durch einige zwölf Zoll dicke Schläuche aus dem rieſigen Leib des Dampfers gepumpt, innerhalb dieſer kurzen Zeit wandert aus einem einzigen Dampfer in einige der Tanks einer Hafenſtadt dieſe Millionen und Abermillionen Litermenge Benzin, die einige tauſend Autos rund um den Aequator treiben kann. Maſchinelle Gigantik, aufopfernder Mut, Lebensverzicht liegen um den Erdöltrans⸗ port zwiſchen den Ländern und Weltteilen, von denen die Autofahrer nichts hören und nichts ſehen, wenn ſie in ihren Wagen an den Tankſtellen vorfahren, um ſich mit neuem Betriebsſtoff zu verſorgen. Frei⸗ lich, der Seemann auf dem Tankdampfer erwartet von dem Autofahrer nicht Dank; ſein Opfer iſt ihm nichts als lachende Pflichterfüllung. Aber denken wir daran, daß es vor einem halben Jahrhundert noch nicht möglich war, für das erſte Tankſchiff eine Beſatzung zu finden. r fragte der 8 —— ——— — e Bekannfmachungen Ortsgruppe ber N. S d A Viernheim Dienſtſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 An die gejamte Viernheimer Bevölkerung bie Aliiglieber der Partei, Gliederungen und Formationen! Im 4. Jahre des nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland ehrt das ganze deutſche Volk wieder ſeine großen Toten des blu⸗ tigen 9. November 1923, ſeine gemordeten Helden um Deutſchlands Auferſtehung! Ohne ihr vergoſſenes Blut, ihr dahin gegebenes Leben wäre unſer deutſches Vaterland in Not und Elend unterge⸗ gangen, wären wir alle nicht mehr! Ihnen gedenken wir in tiefer Ehr⸗ furcht und treuer Dankbarkeit in einer eruſten Gedenkſtunde am Montagabend 8.30 Ahr im Saale des„Freiſchütz⸗. Ich lade hierzu die Einwohnerſchaft, insbeſondere die Parteigenoſſen und Mitglieder der NS. ⸗Gliederungen be⸗ ſonders ein. Die Feierſtunde beginnt pünktlich um 8.30 Ahr. Die Türen werden zu dieſem Zeitpunkt geſchloſſen und iſt ein ſpäterer Einlaß nicht möglich. Es beſteht hierbei Nauchverbot. Franzke, Ortsgr. Leiter * Die Fahnenabordnungen der SA R., PL., DAß., NSKOV., NS.⸗Bauernſchaft, R B., HJ. und Jungvolk, müſſen wegen Vorberei⸗ tung zum 9. November am Samstagabend 8 Uhr im„Freiſchütz“ erſcheinen. Abholen der Fahnen in der Parteidienſtſtelle pünktlich um 7.45 Uhr. . Betr.: Opferſchießen. Am kommenden Sonntag, vormittags ab 10. Uhr und nachmittags, findet auf den Schießſtänden am Sandhöfer Weg(Krieger⸗ kameradſchaft) das Opferſchießen für das Winterhilfswerk ſtatt. Ich erwarte dabei von allen Parteigenoſſen und den Mitgliedern der Gliederungen eine rege Beteiligung, wie ich auch die männliche Bevölkerung dazu aufrufe, ſich daran eben⸗ falls zahlreich zu beteiligen. * Betr.: Kreisappell der Pol. Leiter des Krei⸗ ſes Heppenheim am Sonntag, 8. November, morgens halb 10 Uhr, in Weinheim „Schwarzer Adler“. An dieſem Kreisappell haben alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter ſowie die Führer der Gliederungen vollzählig teilzu⸗ nehmen, ebenſo auch die neueingeſetzten Block⸗ leiter der Partei. Entſchuldigungen gibt es nicht! Abfahrt 8.40 Uhr mit OEG.— Rad⸗ fahrer um 8.30 Uhr ab Denkmal. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NS Morgen Sonntag, den 8. November 1936, vormittags 10.45 Uhr, findet auf dem Sport⸗ feld im Stadion ein Handball⸗Winterhilfs⸗ ſpiel zwiſchen den Mannſchaften Turnverein und Amicitia(komb.), und Stadtmannſchaft Mannheim(Vfgt., Poſt, 5 MTG., Reichsbahn u. To. Käfertal komb.) tatt. In Anbetracht des guten Zweckes, dem der Reinerlös dieſes Spieles zufließt, bitten wir um recht zahlreichen Beſuch dieſer Veranſtal⸗ tung. *. NS. Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichsmütterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veranſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS.⸗Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsfrauenſchaftsleiterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. Lokale Nachrichten Viernheim, den 7. November 1936 Anſer Tagesſpruch Niemals darf in Deutſchland— was immer auch wo anders geſchehen kann und wird— dieſe innere Ordnung— die Vorausſetzung unſeres Lebens— eine Störung erfahren! Adolf Hitler. . och 2800 Un Micht wanten, Als man ank(at Eine Frage im Vertrauen, verehrter Zeit⸗ enoſſe: Sind Sie mit Ihrem Leib zufrieden? Können Sie Treppen klettern, ohne den Atem zu verlieren? Können Sie manchmal, wenn es darauf ankommt, ein paar hundert Schritte im Trab laufen, ohne ulkig zu wirken? Wür⸗ den Sie, wenn Sie aus irgendeinem unpaſſen⸗ den Grunde ins Waſſer fallen, ſich allein retten können? Dazu muß man nicht nur ſchwimmen, ſondern unter Umſtänden einen kräftigen Klimmzug machen können, um ſich aufs Trockene zu befördern. Sie ſtehen näm⸗ lich im Verdacht, daß Sie es genau ſo übel treiben wie andere, Sie haben immer den Körper als eine ganz unerwünſchte, aber nicht gerade weſentliche Zutat des Erdendaſeins aufgefaßt. Bei allen möglichen Gelegenheiten haben Sie ihn abgenutzt, beim Arbeiten, beim Vergnügen, ja ſogar beim Eſſen und Trinken, wenn ſie vorgaben, dem Leib zu nützen. Da haben Sie ihm manchmal mehr geſchadet als genützt. Sie haben ſich geſagt, es gibt ja Aerzte. Aber Sie ſollen gewiß nicht krank wer⸗ den, ſondern vorbeugend Selbſthilfe üben. Es iſt leichter als Sie denken. Sie ſollen ſich nicht kaſteien und keine umſtändliche Kur durchmachen. Kommen Sie erſt einmal zu irgendeinem KdF.⸗Sportkurſus und gucken Sie ganz unverbindlich und zorſichtig zu. Sie werden ſehen, da geht es luſtig her, da lachen Sie in einem fort und merken gar nicht, wenn Sie ſich anſtrengen und damit kräftigen. Sie dürfen nur nicht Bedenken und Angſt haben. Jawohl, Angſt. Alle Leute, die lange nichts für ihren Körper getan haben, haben Angſt vor der Lächerlichkeit, ſie haben das dumme Gefühl, daß ſie beim fröhlichen Tum⸗ meln ſteif wie Ziegenböcke oder vollrund wie Rollmöpſe wirken werden. Aber nur keine Bange! So haben alle einmal angefangen! Und man lernt beim KdF.⸗Sport im Nu die ſchwierige Kunſt, über ſich ſelbſt zu lachen. Alle anderen Ausreden ſind auch nur dieſelbe Angſt. Keine Zeit? Wer ſich dazu keine Zeit ſchaffen kann, iſt ſelbſt ſchuld, wenn Freude und Geſundheit bei ihm nicht zu Hauſe ſind. Krankheit? Oho, die müßten Sie erſt einmal den Aerzten in den koſtenloſen ſportärztlichen KdfF.⸗Beratungen beweiſen. Niemand iſt ſo krank, daß er ſich nicht durch den Sport geſund machen kann. * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Aufruf an alle Ackerbautreibenbel Zum dies ährigen Winterhilfswerk wollen auch wir Landwirte unſere Pflicht tun, wenn am kommenden Sonntag unſere Jungbauern wegen der Kartoffelſpende vorſprechen. Wenn dieſelben an Euch herantreten mit der Spendeliſte für Naturalien, dann gebt, was Ihr geben könnt, tut zum mindeſten aber Eure Pflicht. Zerſtreut Eure Bedenken und begrabt Eure fadenſcheinigen Ausflüchte, denkt dagegen an den Führer, dem wir mithelfen wollen, auf daß ſein großes ſoziales Werk gelinge. Wenn unſere Spenden verteilt werden, werde ich als landwirtſchaftlicher dafür ſorgen, daß nur Würdige ihrer teilhaftig werden. Ortsgruppenfachberater Ich werde mit einem Ausſchuß von ortskundigen und vertrauenswerten Landwirten die Zuteilungsliſte überprüfen und nach beſtem Gewiſſen der Amtsleitung der NSV. die Unwürdigen benennen; freilich— jedem Menſchen recht zu tun, iſt eine Kunſt, die niemand kann! Es ſoll auch in dieſem Winter kein unverſchuldet in Not geratener Volks enoſſe hungern und frieren. Das ſei auch unſere Parole; doch nur die Tat ſoll ſprechen! Heil Hitler! WH W937 . Betr.: Brennſtoffgutſcheine Am Dienstag, den 10. November 1936, findet in unſerer Dienſtſtelle eine Ausgabe von Brennſtoffgutſcheinen in nachſtehender Reihenfolge ſtatt: Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe A Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D- Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe H—J Nachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe KM Nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe N—St Nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe T—3 Die Reihenfolge muß eingehalten werden, um einen Andrang zu vermeiden. Bei der Ausgabe ſind die Stempelkarten, Kranken⸗ ſcheine uſw. vorzulegen. Heil Hitler! Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/öð x7 Ortsgruppe Viernheim CCC „Tuba⸗Ria⸗Avanti“ im Freijchütz Am Sonntag, 8. November, veranſtaltet die NSG.„Kraft durch Freude“ im„Freiſchütz“ einen heiteren Abend. An dieſem heiteren Abend werden„Tuba⸗Ria⸗Avanti“, Bruno Chriſtoph und die Milton⸗Siſters auftreten. Das Programm verſpricht einige genußreiche und fröhliche Stunden. Die Veranſtaltung be⸗ ginnt abends um 8.15 Uhr im Saal„Zum Freiſchütz“.— Eintrittspreis 50 Pfg. Die werktätige Bevölkerung von Viern⸗ heim, insbeſondere die Mitglieder von Partei und NS.⸗Gliederungen wollen dazu mit ih⸗ ren Familien recht zahlreich erſcheinen, denn: Kraft durch Freude iſt für dich, deut⸗ ſcher Arbeiter, deutſcher Bauer, für alle Werktätigen der Stirn und der Fauſt— es iſt 8 großes Erholungswerk! Erſcheint daher Alle! Opferſchießen. Auf dem Schießand der Kriegerkameradſchaft 1875 wird morgen Sonntag das Opferſchießen für das Winter⸗ hilfswerk fortgeſetzt. Auf Anordnung des Ortsgruppenleiters der NSDAP. ſchießen morgen ſämtliche Formationen und Gliede⸗ rungen. Recht 1 wird man ſich auf den Schießſtänden einfinden, um Kamerad⸗ ſchaft der Tat zu üben. Jeder muß ſtolz ſein, die Nadel des WHW.⸗Opferſchießens zu be⸗ ſitzen. Es wird beſonders Ehrenſache jedes alten Soldaten ſein, ſich zum Schießen einzu⸗ finden, das einen vollen Erfolg bringen muß. Geſchoſſen wird von 9— 12 Uhr und von 1—4 Uhr. Der alte Soldatengeiſt muß in jedem Kamerad beim Leſen dieſer Zeilen von ſich aus wach werden und alle Kameraden zum diesjährigen Opferſchießen aufmuntern. Die 50jährigen(Jahrgang 1886⸗87) werden ſich morgen Sonntagnachmittag 4 Uhr im Gaſthaus„Zum Walfiſch⸗ zuſammenfin⸗ den. Die Feſtvorbereitungen werden durchge⸗ ſprochen und ſollten alle Kameraden und Ka⸗ meradinnen erſcheinen. Um halb 3 Uhr wollen Söhne und Töchter der 50er, die bei Spiel und Geſang mitwirken, erſcheinen. Sportvereinigung Amieitia 09. Wie aus dem Vereinsanzeiger der Amicitia erſichtlich, findet am Sonntagabend ab 8 Uhr in der Sporthalle ein gemütliches Beiſammenſein al⸗ ler Mitglieder der Sportvereinigung 09 aus Anlaß der neuen Wirtſchaftsübernahme ſtatt, worauf auch wir aufmerkſam machen. Blaeß, Ortsbauernführer Wolgabeutjche rufen! Der VDA., Ortsgruppe Viernheim, veran⸗ ſtaltete am Freitagabend im„Freiſchütz“ ei⸗ nen Unterhaltungsabend mit der Aufführung des Zeitdramas:„Wolgadeutſche ru⸗ fen!“ Die Veranſtaltung hatte ſich eines guten Beſuches zu erfreuen, insbeſondere wa⸗ ren es die Formationen und die Angehörigen der Gliederungen der Partei, die dem Rufe zum Beſuch des Abends Folge leiſteten. Wohl keiner der anweſenden Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die den Freiſchützſaal füll⸗ ten, dürfte den Beſuch des Abends bereut haben. In vier erſchütternden Aufzügen ſchil⸗ derte uns Bernd Glöckner die Not der Aus⸗ landsdeutſchen an der Wolga. Die Spiellei⸗ tung hatte Dr. Heinz Selzer. Aufführende waren: Erlenhofbauer, Wolgadeutſcher durch Hermann Beck, Eliſabeth, ſeine Tochter,(Han⸗ na Stähniſch), Lehrer Seiler(Erick Laubert), Trautner, ein Nachbar(Erick Laubert), Pe⸗ trowitſch, Leber der Kommiſſar der GPU.(Dir. Heinz Selzer). Das flüſſige ergreifende Spiel der Darſteller führte uns auf den Erlenbauerhof an der Wolga, auf Heim und Scholle unſexrer auslandsdeutſchen Brüder und Schweſtern, deren Ahnen ſich dort vor Jahrhunderten nie⸗ derließen. Wer tiefer geht und ſich das Schick⸗ al der betrogenen Auswanderer in die unwirt⸗ ſcaflichen Gebiete vor Augen führt, dem wird es klar, warum ſich deutſches Volkstum zu erhalten verſtanden hat. Dem Sowjetagenten muß es ein Dorn im Auge ſein, wenn in ſei⸗ nem Rajon Elemente ſind, die anders denken. Ein Frontſoldat kann ſich hineindenken in dieſe Inſeln des Deutſchtums, die allen Einflü ſen ſtandgehalten haben. Es iſt ein Jammer, daß es ſolange gedauert hat, dieſe Verbindung mit unſeren Blutsverwandten herzuſtellen. Deutſch ſein heißt:„Jeden Tag bereit ſein für das Vaterland einzutreten!“ Wir im Heimatland aller Deutſchen müſſen uns ein Beiſpiel nehmen an den Brüdern und Schwe⸗ ſtern, die einſam und verlaſſen draußen ſtehen und kämpfen, kämpfen für die Erhaltung deut⸗ ſcher Art und Sitte. Einzutreten mit Blut und Leben für das große Ziel, das zeigen uns die Auswanderer am Strande der Wolga.— Es iſt nicht alles gleich„was Menſchenantlitz trägt“; dafür ſchuf der Lenker des Geſchehens die Völker, die Raſſen. Der Deutſche, der aus ärmſten Verhältniſſen geboren, ſein Vaterland überall vertritt, der iſt ein Pionier. Dieſe Theſe klar hervorgekehrt zu haben, iſt das Verdienſt der Theatergruppe„Wolgadeutſche rufen“. Der Vorſitzende der hieſigen Ortsgruppe des VDA., Rektor Beller, richtete zum Schluß der Aufführung zu beherzigende Worte an die Anweſenden. Immer ſollen wir die Rufe unſerer auslandsdeutſchen Brüder und Schweſtern hören:„Helft uns, Brüder in Not!“ und unſere Mithilfe und Opfer für ſie nicht verſagen. Mit einem Treuegelöb⸗ nis auf unſeren Führer Adolf Hitler und dem Abſingen der deutſchen Lieder ſchloß die Ver⸗ anſtaltung. Worte in bie Zeit Unſer Ziel wird immer ſein, das Volk in 2 gen. Peter, Geheimagent(Hans ſeiner Lebenshaltung glücklich zu machen. Wir kennen daher keine andere Politik als die des friedlichen Aufbaues. Jeder deutſche Reichsbürger ſoll ſich deſſen bewußt werden, daß er nicht nur Staatsbür⸗ ger, ſondern auch Volksgenoſſe iſt, der Ver⸗ pflichtungen dem geſamten deutſchen Volkstum gegenäber auf ſich zu nehmen hat. Dr. Wilhelm Frick. 353 * - e ee Kraft durch Freude In Heppenheim im Kurfürſtenjaale: Flugmobellbau⸗Ausftellung ber Volksjchulen des Kreijes geppenheim Am Mittwochnachmittag fand die Eröff⸗ nung der Ausſtellung ſtatt, zu der die Erzie⸗ herſchaft des Kreiſes Heppenheim eingeladen worden war und zu der Miniſterialrat Rings⸗ hauſen ſich eingefunden hatte. Nach einem Lied der Erbacher Schulkinder ſprach Kreis⸗ ſchulrat Pg. Siebert zum Beginn der Er⸗ öffnung der Ausſtellung. Er gedachte in einer Minute ſtillen Gedenkens des tödlich verun⸗ glückten Treuhänders der Arbeit des Gaues Heſſen⸗Naſſau, Pg. Schwarz, und führte dann weiter aus:„Seitdem der Gedanke der Luft⸗ fahrt den Volksſchulen des Kreiſes Heppen⸗ heim nähergebracht worden iſt, haben verſchie⸗ dene Schulen damit begonnen, Modelle zu bauen. Nachdem nun leider zwei angeſetzte Flugtage verregnet waren, haben wir uns entſchloſſen, der breiten Oeffentlichkeit und der Erzieherſchaft im Rahmen einer Flugmodell⸗ Ausſtellung zu zeigen, was in ein-, zwei⸗, drei⸗ und mehrklaſſigen Schulen in dieſer Hinſicht geleiſtet wird. Mit viel Mühe und Kraftanſtrengung wurde die Ausſtellung ins Leben gerufen, aber auch mit beſonders viel Freude. Die Krönung all dieſer Arbeit und auch dieſer Ausſtellung, iſt dieſe kleine Feier⸗ ſtunde“. Der Redner gab ſeiner Freude darü⸗ ber Ausdruck, unter den Erſchienenen auch Herrn Miniſterialrat Ringshauſen ſowie Herrn Major Böhme von der Luftgaureſerve begrüßen zu können und hieß auch Herrn Kreisdirektor Nanz, die Vertreter der Partei und der Formationen, die Erzieherſchaft und die Vertreter der Preſſe recht herzlich will— kommen und erklärte hierauf, daß Voraus⸗ ſetzung und Grundlage für alle dieſe Arbeit eine große Freude am Schaffen geweſen ſei. Der Redner ſchloß dann:„Es iſt gerade in den letzten vier Wochen fieberhaft gearbeitet wor⸗ den. Deshalb gilt nun mein beſonderer Dank all den Jungen aus meinem Kreiſe und den Erziehern dafür, daß ſie durch ihre Arbeit den Gedanken der Fliegerei erweckt haben und dadurch die Ausſtellung ermöglichten“. Nach einem Lied, vorgetragen durch eine Klaſſe der Volksſchule Heppenheim, ergriff Miniſterialrat Ringshauſen das Wort und überbrachte zuerſt die Grüße unſeres Reichsſtatthalters. Hierauf führte er u. a. folgendes aus:„Wenn wir uns heute dieſe Ausſtellung beſchauen können, ſo iſt das ein Ereignis und ein Kennzeichen der heutigen Zeit. Wir denken dann unwillkürlich an ver⸗ gangene Jahrhunderte zurück, in denen die Menſchheit von dem Traum beſeelt war, flie⸗ gen zu können. Heute iſt dieſer Traum Wirk⸗ lichkeit geworden.— Früher ließ es ſich der Menſch bieten, Objekt, Sklave der Maſchine zu werden und ſtellte ſeine Kraft, ſein Blut, unter das tote Leben der Maſchine. Wir wiſ⸗ ſen ganz genau, daß der Weltkrieg nichts an⸗ deres war, als die große Entſcheidungsſchlacht zwiſchen Technik und Leben. Scheinbar blieb die Technik in dieſer Schlacht Sieger— aber man hatte ſich verrechnet. Denn ſtärker als alle Maſchinen und alle Mechanik ſind die Geſetze des Blutes, die Geſetze des Lebens. Lang haben dieſe ewigen Geſetze geſchlafen, bis der Erwecker kam und ſie zu neuem Leben aufrief.— So ſtehen wir heute in dieſer Aus⸗ ſtellung vor einer wunderbaren Leiſtung. In 117 52 Kampj bem unnötigen Lärm! Daß mit der Zunahme des Verkehrs auch der Lärm größer wird, iſt nicht zu vermeiden. Wohl aber zu vermeiden iſt der unnötige Lärm. Hier kommen in allererſter Linie die Motorradfahrer in Betracht, die häufig aus Prahlſucht und Wichtigtuerei ſich anſchicken, möglichſt viel Motor⸗ und Hupenlärm zu verurſachen. Da ihnen die Maſchine nicht genügend Lärm verurſacht, werden die einge⸗ bauten Schalldämpfer entweder entfernt oder abgeändert. Vor der Abfahrt wird die Ma⸗ ſchine längere Zeit unter ohrenbetäubendem Geräuſch laufen laſſen. Unter ſtarkem Ge⸗ knatter wird dann durch die Straßen geraſt, und beim Abholen des Soziusfahrers die Hupe ſolange in Bewegung geſetzt, bis dieſer erſcheint. In der Zeit des Wartens wird der Motor nicht abgeſtellt, denn die Anwohner⸗ ſchaft muß doch ihren Teil davon abbekommen. — Solche üble Einſtellungen ſind aber auch bei manchen Kraftwagenführern feſtzuſtellen. Das Ganze iſt eine grobe Ungehörigkeit und ſchärfſtens zu verurteilen.— Eine weitere Are der Vergangenheit kannte man ſolch ein Wir⸗ ken nicht. Man kannte weder den Geiſt noch die Tat, weil das Urſprünglichſte im Men⸗ ſchen nicht erweckt wurde, der freudige Wille. Der Menſch muß frei ſein in ſeinem inneren Wirken und Streben, der Menſch, das Volk, muß leben. Wohl hat die Technik geſiegt, der Lebenswille unſeres Volkes iſt geblieben. Wahr iſt das Wort:„Wir toten Flieger blei⸗ ben Sieger“.— Dieſe Ausſtellung iſt ein beredtes Beiſpiel und ein Beweis dafur, welche Werke, welche Kräfte aus dem Kleinſten un⸗ ſeres Volkes herauszuholen ſind. Wenn man vermag, aus dem Kleinſten ſchon das heraus⸗ zuholen, was wir vor uns ſehen, was können wir da erſt aus der Geſamtheit des Volkes herausholen? Wenn wir dieſe Kräfte mit Hilfe unſerer Erzieherſchaft weiterentwickeln, dann werden wir einſt beſtimmen, wo der An- gelpunkt der Welt liegt! Ich habe alle Ur⸗ ſache, meiner großen Freude Ausdruck zu ver⸗ leihen. Ich bin Pg. Siebert und allen Lehr- kräften herzlich dankbar dafür, daß ſie ſich in den Dienſt dieſer bedeutungsvollen Arbeit geſtellt haben. Denn ſie alle helfen mit, eine deutſche Jugend zu erziehen, die uns die Hoffnung und die Gewißheit gibt, daß ſie hinter ihren Vätern nicht zurückſteht, daß ſie ihrer eigenen Art treu bleibt, treu bleibt ihrem Volkstum. Geſegnet iſt ein Volk, das ſolch eine Jugend ſein eigen nennen kann. Dieſe Jugend ſteht im Morgenrot eines gro⸗ ßen Geſchehens und mit ihr werden wir beſ—⸗ ſeren Zeiten entgegenſtreben, die zum Siege führen, zum Segen für Heimat und Vater⸗ land. Mit dieſem Wunſche eröffne ich dieſe Ausſtellung“. Kreisſchulrat Siebert grüßte nach den Worten des Miniſterialrats Ringshauſen den Führer mit einem dreifachen„Sieg-Heil“ und gab dann den Anweſenden einen Ueberblick über die Ausſtellung. Dieſe Ausſtellung geht weit über den Rahmen einer reinen Flug⸗ modellbau-Ausſtellung hinaus. Mehrere Flug⸗ zeugfabriken haben bereitwilligſt Modelle, Bilder, Pläne uſw. zur Verfügung geſtellt. Die geſamte Ausſtellung bildet eine wunder⸗ bare Harmonie mit dem hiſtoriſchen Kurfür⸗ ſtenſaal und bindet ſo Altes und Neues eng zuſammen. Ueberragt wird die Ausſtellung von einem Transparent eines Darmſtädter Künſtlers mit der Inſchrift: Wir toten Flieger blieben Sieger. Durch uns allein Volk, fliegſt du wieder, und du wirſt Sieger durch dich allein. An den Wänden befinden ſich verſchiedene Spruchblätter, die die Staatl. Kunſtſchule Mainz herſtellte. Eine eindrucksvolle Ehren⸗ tafel, mit den Namen der bekannteſten Pio⸗ niere der Fliegerei, die für die große Idee ſich opferten, gaben dem Raum eine ernſte Note. Beſuche jeder die Ausſtellung und über⸗ zeuge ſich ſelbſt von der Leiſtung der neuen deutſchen Jugend des Kreiſes Heppenheim, die unter der mitreißenden Tatkraft ihres Kxeis⸗ ſchulrates Siebert ſo überaus Schönes und Großes vollbracht hat. . Lärmquelle bilden manche Radfahrer, in der Hauptſache jugendliche, indem ſie die Rad⸗ glocken, hauptſächlich Radlaufglocken, ſtändig in Bewegung ſetzen können. Je mehr Lärm ſie verurſachen können, deſto lieber ſcheint es ihnen zu ſein. Die Fußgänger könnten viel dazu beitragen, indem ſie ſich auf der Straße ſo verhalten, daß Warnungszeichen nicht nötig fallen.— Nicht zu unterſchätzen iſt der Lärm, den eiſenbereifte und ungefederte Wagen ver⸗ urſachen. Geräuſchvolle Ladungen ſind meiſt nicht entſprechend unterlegt.— Auch die Altwarenhändler und fahrenden Händler ſoll⸗ ten ſich beſſer verhalten. Es iſt nicht nötig, daß ſie ſtändig ſich durch Schreien und Läuten ankündigen. Wenn jeder an ſeiner Stelle, ſei es als Fahrzeugführer, fliegender Händler, oder als Rundfunkhörer, dazu beiträgt, daß jeglicher unnötige Lärm vermieden wird, ſo wird man⸗ che Unannehmlichkeit erſpart; die Nerven der Volksgenoſſen werden nicht frühzeitig ver⸗ braucht. Aber auch die nächtlichen Ruheſtörun⸗ gen durch Johlen und Schreien ſollten unter⸗ bleiben. eee eee 4 e ruft alle jchaffenden Volksgenojen zur 1. Veranſtaltung: Sonntag, 8. Nov., abends 8 Ahr im„Freiſchütz“. Eintritt 50 Pig. Ein herrliches Künſtlerprogramm erwariet Euch! Keiner darf jehlen! Deuijche Jugend an deujchen Helbengräbern Der Mythos von den Taten und Opfern der Armee in Feldgrau, der auf die deutſche Jugend eine beſtimmende Kraft ausſtrömt und ſie in ihrer geiſtigen und ſeeliſchen Haltung ſowie in ihrem Wirken auf das tiefſte beein⸗ flußt, hat in vielerlei Form Geſtalt gewon⸗ nen: in Erzählungen der Frontſoldaten, in Kunſtwerken des Wortes, der Farbe und der Form, in Denkmälern, die die Dankbarkeit ſetzte. Eines fehlt jedoch dabei für ſie, die nicht mit dabei war: das Erlebnis des Rau⸗ mes, in dem das gewaltige Geſchehen Wirk⸗ lichkeit war. Es war einem dieſer Jungen vergönnt, mit glühendem Herzen und offenen Sinnen an einer vom Volksbund Deutſche„Kriegsgräber⸗ fürſorge“ veranſtalteten Fahrt entlang der ehemaligen Weſtfront teilzunehmen. Im Ok⸗ toberheft der Zeitſchrift„Kriegsgräberfür⸗ ſorge“ ſchildert dieſer deutſche Jüngling das gewaltige Erlebnis, das ihm dieſe Fahrt be— reitet hat, die vom Aermelkanal bis zu den Alpen ging. Dieſer Wall der Gräber und Kriegsgräberſtätten iſt der ſtärkſte Künder des Mythos vom feldgrauen Heer, ſtärker als jedes Wort und jedes Lied, eindringlicher als jedes Bild, klarer als jede Plaſtik. Und jede deutſche Kriegsgräberſtätte iſt ein Stein in dieſem Wall. Das goheitszeichen kommt auf das Zweimarkſtück Der Reichsfinanzminiſter hat eine Be⸗ kanntmachung über die Ausprägung neuer Reichsſilbermünzen im Nennbetrage von zwei Reichsmark erlaſſen. Es werden dies die erſten deutſchen Zweimarkſtücke ſein, auf de⸗ nen das Hoheitszeichen des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Staates erſcheint, und zwar iſt die Anbringung auf der Wertſeite der Münze vor⸗ geſehen. Bisher gibt es nur Fünfmarkſtücke mit dem Hoheitszeichen. Im übrigen haben die neuen Münzen ein Miſchungsverhältnis von 625 Teilen Silber und 375 Teilen Kup⸗ fer. Bei der Prägung werden aus einem Kilo⸗ gramm Feinſilber 200 Stücke ausgeprägt. Danach hat das Stück ein Gewicht von 8 gr.; der Durchmeſſer beträgt 25 mm. Die Schau⸗ ſeite der Münze trägt in der Mitte den Kopf des verewigten Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg. Die Zuſammenſetzung der Münze be⸗ deutet keine Aenderung. * Beſtrafung wegen Verletzung der Impfpflicht. Ueber Rechtſprechung gehen die Auffaſſungen darüber auseinander, ob Er⸗ ziehungsberechtigte, die beſtraft worden ſind, weil ſie trotz amtlicher Aufforderung ihre Kinder ohne geſetzlichen Grund der Impfung entzogen haben, in gleichem Kalenderjahr noch einmal ſtrafrechtlich verfolgt werden können, wenn ſie einer erneuten Aufforderung nicht Folge leiſten. Ueberwiegend wird jetzt der Standpunkt vertreten, daß jede Nichtbefolgung der amtlichen Aufforderung die Strafbarkeit begründet und daß mithin auch wiederholter Ungehorſam innerhalb derſelben Impfperiode erneut zur Beſtrafung führt. Der Reichsju⸗ ſtizminiſter hat ſich im Einvernehmen mit dem Reichsinnenminiſter dieſer Auffaſſung ange⸗ ſchloſſen und die Strafverfolgungsbehörden zur Herbeiführung einer einheitlichen Recht⸗ E ß Der Eintopfſonntag des WH W. — das Symbol nationaler Geſchloſſenheit, iſt anderen Ländern zum Vorbild geworden. Denke daran am 8. November! oc. . 4. Seit 10 Jahren arbeitet der Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge nun an der Ausgeſtaltung dieſer Stätten, nicht nur im Weſten, ſondern überall, wo deutſche Soldaten ihr Leben für den Beſtand und die Wiederge⸗ burt des Vaterlandes opferten. Sie ſind— und das erlebte dieſer junge Deutſche in ſei⸗ ner ganzen erſchütternden Größe— das Fun⸗ dament, auf dem der Bau des neuen Reiches ſich erhebt. Er ſah Langemarck, er ſah den Rieſenſarkophag mit 22 000 unbekannten Deutſchen bei Arras, ſah das Feld der 60 000 Kreuze bei Maiſon Blanche; im Kreide⸗ bogen der Champagne ſah er die deutſchen Kriegsgräberſtätten und wiederum in der To⸗ deslandſchaft von Verdun und zum Schluß auf den Höhen der Vogeſen. Er ſah und ſchildert es, wie überall der Volksbund am Werk iſt und Stätten der Weihe und Male des heldiſchen Geiſtes erſtehen läßt, ſah aber auch, wie viele Kriegsgräberſtätten der end⸗ gültigen Ausgeſtaltung noch harren, damit auch ſie zu Zeugen werden deutſcher Größe und deutſcher Dankbarkeit. So kündet er nun in der Heimat von ſeinem Erlebnis und für die ganze deutſche Jugend ſchließt er ſeinen Bericht mit folgenden Worten:„Nie werden wir die Lehre von Langemarck vergeſſen: wenn das Schickſal ruft, zu ſterben für unſer Volk, ein Lied zu ſeiner Ehre auf den Lippen“. eee eee ſprechung erſucht, dieſe Auslegung zu vertre⸗ ten und gegen abweichende gerichtliche Ent⸗ ſcheidungen die zuläſſigen Rechtsmittel ein⸗ zulegen. Unzeitgemäße Zinsſätze im Grund⸗ buch. Die Eintragungen des Zinsſatzes von Hypotheken- und Grundſchulden im Grund⸗ buch entſprechen in zahlreichen Fällen nicht mehr der durch Geſetz beſtimmten wahren Rechtslage oder den Vereinbarungen der Be⸗ teiligten. Der Reichsjuſtizminiſter bezeichnet es deshalb als erwünſcht, daß die einer frü⸗ heren Zeit angehörigen hohen Zinsſätze aus dem Grundbuch verſchwinden. Eine geeignete Gelegenheit hierfür werde vielfach die gegen⸗ wärtig durchzuführende Umſchreibung der Grundbücher bieten. Das Grundbuchamt könne hierbei bei den Beteiligten anregen, den An⸗ trag auf Berichtigung des Grundbuches hin⸗ ſichtlich des Zinsſatzes zu ſtellen. Dieſe An⸗ regung werde umſo eher befolgt werden, als die Eintragung in den meiſten Fällen gebüh⸗ renfrei ſei. die Maujer les Geflügels Die Mauſer der Hühner iſt eine kritiſche Zeit. Wer in dieſer Zeit ſeine Tiere vernach⸗ läſſigt, der fügt ſich ſelbſt den größten Scha⸗ den zu. Oft hört man noch, die Tiere legen ja nicht, dann brauchen ſie auch wenig Futter. Das iſt aber eine ganz falſche Sparſamkeit. Je ſchneller die Mauſer beendet iſt, deſto beſ⸗ ſer iſt es für das Huhn und den Eierertrag für den kommenden Winter. Die Mauſerzeit beträgt ungefähr 60 bis 100 Tage. Es gibt auch Hühner, die noch länger mauſern. Im allgemeinen kann eine früh beginnende Mau⸗ ſer nur erwünſcht ſein, denn früh mauſernde Hühner beginnen vor dem Winter mit Legen und ſetzen mit dem Legen nicht aus, wenn ſie zweckentſprechend gepflegt und gefüttert wer⸗ den. Bei manchen Tieren merkt man den Fe⸗ derwechſel faſt gar nicht, ſie verlieren die Fe⸗ dern allmählich, ſodaß unter den alten gleich wieder die neuen erſcheinen. Andere wiederum verlieren über Nacht auf einmal das ganze Federkleid. Dem Waſſergeflügel, Gänſen und Enten merkt man den Federwechſel nicht ſo an wie den Hühnern. Da die mauſernden Tiere mehr oder weni⸗ ger ohne Federkleid herumlaufen, hat man ſie in erſter Linie vor den ſchädlichen Wit⸗ terungseinflüſſen zu ſchützen. Das Huhn braucht zum Aufbau des neuen Federkleides blutbildende Stoffe. Daher verabreiche man in dieſer Zeit Fiſchmehl, Knochenſchrot, ge⸗ trocknete Garneelen. Das Körnerfutter harke man im Scharraum unter. Ferner verabreicht man eiweißhaltiges Grünzeug, wie jungen Klee, Luzerne und Brenneſſel. Grünzeug ge⸗ trocknet dem Weichfutter beigemischt, iſt ſehr vorteilhaft. In das Weichfutter gebe man ab und zu kleine Gaben Schwefelblüte. Sorg⸗ ſame Pflege, nahrhaftes, reichliches Futter, peinliche Sauberkeit des Stalles, zugfreie Aufenthaltsräume begünſtigen den ſchnellen und normalen Verlauf der Mauſer. Wer dieſe Ratſchläge befolgt, wird den Hühnern über die kritiſche Zeit der Mauſer ſchnell hinweghelfen und wird vor Verluſten bewahrt bleiben. ac; ca⸗ 1 r. 2 * Man ſchreibt ſo viel in den Sportblättern und in den Sportteilen der großen Tages⸗ zeitungen von der Disziplinloſigkeit in der Bezirksklaſſe, ſpricht von dem mangelnden ſportlichen Anſtand der Spieler, kündigt im⸗ mer neue Strafmaßnahmen an.— Es ſtimmt ſchon: die Geſetze des ſportlichen Anſtandes müſſen in der zweiten Klaſſe ſehr weitherzig gehandhabt werden. Das müſſen erade die aus der Gauliga abgeſtiegenen ereine mit doppeltem Erſtaunen feſtſtellen, vergeht doch kein Sonntag, an dem nicht Spie⸗ ler Platzverweiſe wegen unſportlichen Beneh⸗ mens hinnehmen müſſen. Sogar mehrere Hin⸗ ausſtellungen in 1 Spiel ſind an der Tages⸗ ordnung und einmal ſoll es gar vorgekommen ein, daß vier Leute das Ende des Spiels, in dem ſie vorher als„Helden“ glänzten, auf den Zuſchauerplätzen erwarten mußten. Derlei Vorkommniſſe ſind gewiß bedenklich und ſehr zu rügen, zumal dadurch der Teil der Zuſchauer, den man gemeinhin zu den „wildgewordenen Vereinsfanatikern“ zählt, gänzlich in die Wolle gerät. Das Endergebnis iſt dann meiſt eine mörderiſche Schlacht, in der Regenſchirme(gottlob, daß die Spiele auch bei Regen ſtattfinden und heuer der Re⸗ gen der ſtandhafteſte Begleiter unſerer Mann⸗ ſchaften iſt) und Spazierſtöcke(ſofern man ſie zum„ſpazierengehen“ mitgenommen hat), als Haupt⸗Angriffs⸗ und Verteidigungswaffen fungieren.(Es ſollen übrigens in Zukunft be⸗ onders handliche Geräte dieſer Art der Ein⸗ fache halber gleich an den Sportplatzein⸗ gängen verkauft werden). Die hohe Behörde hat dann alle Hände voll zu tun, beide Augen zuzudrücken, damit die Platzſperren nur nicht ſo hageln und die hübſche ſonntägliche Ein⸗ nahme allzu ſchmal würde. Freilich, es iſt leicht und einfach die manch⸗ mal recht humorvollen und zuweilen komiſchen „Kriegspfade“ der übereifrigen Fußballan⸗ hänger zu beobachten und ſich darüber zu amüſieren, ihre Komik ans Tageslicht zu zie⸗ hen, das heißt, in die Zeitung zu bringen. Wer hat aber— Spaß beiſeite!— ſchon einmal den Verſuch gemacht, der Urſache dieſer„Peſt in der Bezirksklaſſe“ nachzugehen, das Uebel an der Wurzel anzupacken? Es iſt doch längſt kein Geheimnis mehr, daß mit der Löſung der Schiedsrichterfrage auch dieſe Uebelſtände bei⸗ eite wären.— Unſere Spieler ſind nicht alle 5 deſparat, daß ſie nicht einer einſichtigen und zweckmäßigen Erziehung zugänglich wä⸗ ren.(Freilich, es gibt auch Gegenden in Deutſchland, da fruchtet alle Erziehung nicht, aber das kann doch nicht als Norm betrachtet werden). Wenn aber der Pfeifenmann ſelbſt alles tut, um die Leute bis zum Aeußerſten gegeneinander aufzubringen, wundert man ſich geradezu, daß noch alles ſo glimpflich ab⸗ eht, nicht noch mehr die Nerven verlieren. Fhlentſcheidungen, wie ſo ein ſchwerwiegen⸗ der Elfmeter in einer verlängerten Spielmi⸗ nute, wie es der letzte Sonntag brachte, kön⸗ nen den ganzen Fußballſport in Mißkredit bringen. Nerven wie Drahtſeile köanen da zerreißen.— Die groben Schiedsrichtermängel machen unſerer grünen Mannſchaft in dieſer Spielſerie wahrhaftig zu ſchaffen. Der morgige Sonntag bringt nach zwei verlorenen Spielen auf fremden Plätzen das erſte Heimſpiel, das aller Vorausſicht nach endlich wieder unſerer einheimiſchen Mann⸗ ſchaft einen Sieg bringen wird, obwohl Käfer⸗ tal durchaus nicht unterſchätzt werden darf. — Phönix Mannheim wird— wenn auch auf eigenem Platze— immerhin gegen Fried⸗ richsfeld einen ſchweren Stand haben.— Auf dem 08⸗Platz könnte man gegen Heddesheim am eheſten auf eine Punkteteilung tippen.— In Feudenheim wird Kurpfalz kaum zu einem Sieg kommen— während die Gewinnchancen Neulußheim— Hockenheim geteilt ſind.— Edingen wird auch zuhauſe dem Tabellen⸗ führer den Sieg nicht ſtreitig machen können. Für die Viernheimer Sportfreunde heißt morgen die Parole wieder: Alle auf den Waldſportplatz! E Jupball⸗Großkampf auf dem Sportjeld im Stadion! Am morgigen Sonntag empfangen die Fuß⸗ baller des Turnvereins den FV. Ladenburg zum fälligen Verbandsſpiel. Ladenburg konnte am vergangenen Sonntag in Wallſtadt den dortigen JV. 4:2 ſchlagen und wird auch mor⸗ gen im Stadion nicht unterliegen wollen. Es iſt daher beſtimmt mit einem äußerſt ſpannen⸗ den Kampf zu rechnen. Für unſere Turner aber kann die Parole in dieſem Spiel nur „Sieg“ heißen. Sie werden beſtimmt ſiegreich bleiben, wenn jeder Spieler ſich ſeiner Pflicht bewußt und ſich voll und ganz einſetzt Schon bei den vergangenen Spielen konnten wir feſt⸗ u, das unſere Fußballer wohl techniſch Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim Aliclblick Vorjchau feiner und auch dem Auge gefälliger ſpielten, aber deswegen unterlagen, weil ſie nicht mit der nötigen Härte kämpften, die faſt allen dieſen Mannſchaften eigen iſt. Nur Technik und Härte erringen Erfolge. Danach ſollten morgen unſere Fußballer handeln und wir können ſicher ſein, daß der Sieg auf unſerer Seite iſt. An alle Viernheimer Sportanhän⸗ ger geht der Ruf: Auf zum Stadion am Lor⸗ ſcherweg! Beſonders alle Mitglieder ſind zu dieſem Spiel eingeladen. Beginn: 2.30 Uhr. Gejlügelzuchtoerein Viernheim Die 4. Kreisgeflügelausſtellung wurde in der Ausſtellungsperiode 1936 unſerem Ver⸗ ein übertragen. Allen, die über eine Kreisaus⸗ ſtellung nicht im Bilde ſind, ſoll hier zur Aufklärung geſagt werden, daß bei dieſer Aus⸗ ſtellung, die am 10. Januar 1937 im großen Karpfenſaale ihre Abwicklung findet, ſämtliche Raſſegeflügelzüchter des Kreiſes Heppenheim, ſoweit ſie ausſtellungsfähige Tiere haben, ſich einſtellen werden, um im friedlichen Wettbe⸗ werb um die höchſten Bewertungen und Preiſe zu ringen. Wir werden hier vertreten ſehen in der Hauptſache Hühner aller Raſſen, von den ſchweren Orpington bis zum kleinen Zwerg, weiter Gänſe, Tauben und Zierge⸗ flügel. Alle Beſucher, ganz beſonders die hie⸗ ſige Ortsbauernſchaft weiſen wir heute ſchon auf das Vielſeitige der Ausſtellung hin. Daß bei dieſer Ausſtellung nur das Beſte vom Beſten den Richtern zur Begutachtung und den Beſuchern zur Anſicht gezeigt wird, braucht nicht extra betont zu werden, hier iſt Schönheit mit Leiſtung verbunden. Es wird auch Ge⸗ legenheit geboten ſein, gute Tiere zu erwer⸗ ben, oder ſich eine Raſſe vorzumerken, aus der man in der nächſten Brutperiode ſeine Bruteier bezieht. Nur durch Raſſe, verbunden mit Leiſtung, können wir zu dem Ziele kom⸗ Aus Stadt und Land Eine Schafherde vom Zug über⸗ fahren— 80 Tiere getötet Frankfurt a. M. Auf den Wieſen und Feldern längs der Bahnſtrecke zwiſchen Frank⸗ furt— Rödelheim und Weißkirchen weidet ſeit einiger Zeit eine große Schafherde. In der Nacht zum Mittwoch brachen nun die Tiere aus ihrem Pferch aus und gerieten auf den Bahnkörper. Hier wurden ſie von dem gegen 6 Uhr nach Frankfuxt a. M. fahrenden Perſonenzug überfahren. Etwa 80 Schafe wurden getötet. Der Lokomotivführer hat die Herde anſcheinend infolge der noch herrſchen- den Dunkelheit nicht bemerkt. * Lampertheim. Ein eigenartiger Ver⸗ kehrsunfall wurde der Polizei gemeldet. Ein hieſiger Arbeiter wurde morgens bei Dunkel⸗ heit von einem anderen Radfahrer rechts über⸗ holt und dabei an der Lenkſtange geſtreift, ſo⸗ daß beide Radfahrer ſtürzten. Als der erſtere ſeine Lenkſtange und Fahrradlampe in Ord⸗ nung bringen wollte, bemerkte er eine Blu- tung an der rechten Hand, weshalb er ſich wieder auf den Heimweg machte. Unterwegs bemerkte er erſt, daß das vordere Glied des Zeigefingers fehlte, das ihm bei dem Unfall glatt abgeſchnitten war. Beim Tagesanbruch fand er auch die abgebrochene Fingerſpitze. Der bis jetzt noch unbekannte zweite Radfah⸗ rer wird zwecks Aufklärung des Unfalles ge⸗ beten, ſich beim Polizeiamt in Lampertheim zu melden.— Der vor einigen Tagen als vermißt gemeldete 31jährige Johann Moos aus Neuſchloß iſt inzwiſchen wieder zu ſeiner Familie zurückgekehrt, nachdem er ſich in einem Darmſtädter Krankenhauſe aufgehalten hatte. Nierſtein. Am Dienstag nachmittag hul⸗ digte eine Anzahl Nierſteiner Buben dem bei der Jugend ſo beliebten Soldatenſpielen, nach⸗ dem ſie vorher in der Nähe des Ortes eine Höhle zum Unterſchlupf gegraben hatten. Zwei Jungens, der 6jährige Sohn des Winzers Frz. Schneider und der 13jährige Sohn des Eiſenbahners Ludwig Naab, begaben ſich in die Höhle, als plötzlich die lehmigen Maſſen einſtürzten und die beiden Knaben begruben. Auf die Hilferufe der Spielkameraden eilten in der Nähe weilende Perſonen herbei und machten ſich ſofort an das Rettungswerk. Lei⸗ der konnte der ſechsjährige Junge nur noch als Leiche hervorgeholt werden, während der ältere Junge noch Lebenszeichen von ſich gab. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche hatten bei ihm Erfolg. Sonntagsrückjahrkarten zur Wormjer Allerheiligen⸗Meſe Während der diesjährigen Allerheiligenmeſſe werden Sonntagsrückfahrkarten von den im Umkreis von 35 km liegenden Bahnhöfen der Reichsbahndirektionsbezirken Ludwigshafen (Rhein) und Mainz mit nachſtehender Gel⸗ tungsdauer ausgegeben: a) am 11. 11. von 0 Uhr das Ausgabeta⸗ ges bis 3 Uhr des folgenden Tages(Be⸗ endigung der Rückfahrt) b) zur Hinfahrt vom 14. 11. 12 Uhr bis zum 15. 11. 24 Uhr zur Rückfahrt vom 14. 11. bis zum 16. 11., 24 Uhr(Be⸗ endigung der Rückfahrt). men, das uns der Führer in ſeinem Vierjah⸗ resplan vorzeichnet und das iſt größte Pro⸗ duktion auf allen Gebieten, damit wir in Deutſchland immer mehr unabhängig von der Einfuhr werden. Wer heute noch Hühner hält und ihnen das für die Volksernährung ſo notwendige Futter füttert, ohne daß dieſelben die entſprechende Zahl Eier dafür ablegen, hilft nicht mit am Aufbau Deutſchlands. Die Vorarbeiten zur 4. Kreisgeflügelſchau ſind von der Ausſtellungsleitung bereits in Angriff genommen. Vor uns liegt aber noch viel, viel Arbeit bis zur Ausſtellung und um dieſelbe ſo zu geſtalten, wie es von uns ver⸗ langt wird, muß jedes Mitglied den ihm an⸗ gewieſenen Poſten ganz ausfüllen, jeder auf ſeinem Platze! Wenn in den wenigen Wochen die uns noch von der Ausſtellung trennen, die Ausſtellungsleitung die Mitglieder zu einer Beſprechung ruft, hat jeder zu erſchei⸗ nen; in dieſer Zeit müſſen eben einmal andere Intereſſen zurückgeſtellt werden. Ueberlaßt nicht die ganze Arbeit den paar Mitgliedern, die ſich ſowieſo ſchon das ganze Jahr für die Intereſſen des Vereins einſetzen, zeigt hier kameradſchaftlichen Geiſt und helft mit bei⸗ zutragen zum guten Gelingen. So noͤrt mam immer toieder Zeitungsleser urteilen Leit bie Fanjare die jchöͤne gJ⸗Zeitung 5 hunter Kilfswerf des, Manor 0 Die Gemeinſchaft wird erſt dann zu einer Kampfgemeinſchaft, wenn ſie auf ihr Ziel marſchiert. Deshalb müſſen wir verlangen, daß jeder, der in Deutſchland Arbeit und Brot haben will, an dem Aufbau dieſes Deutſchland teilnehmen muß. Dr. Robert Ley. D Das erſte Gaſijpiel von Kö. Das Winterprogramm der NSG.„Kraft durch Freude“ zeigt in ſeiner ganzen Zuſam⸗ menſetzung, daß es darauf abgeſtellt iſt, allen ſchaffenden Volksgenoſſen Wertvolles zu bie⸗ ten. Neben Konzerten, Theateraufführungen uſw. wird ſelbſtverſtändlich die Freude und der Humor nicht vergeſſen. Schon die erſten Gaſtſpielreiſen ſtehen unter dieſem Motto. Am 1. November 1936 begann ſo das weit⸗ geſpannte Programm der NSG.„Kraft durch Freude“ für dieſen Winter abzurollen. Aus den zahlreichen Darbietungen nehmen wir heute nur einmal die Gaſtſpielreiſe vom 1.30. November 1936 mit„Tuba⸗Ria⸗ Avanti“, Bruno Chriſtoph als An⸗ ſager und die Milton-Siſters mit ihren prächtigen Tanzunummern heraus. Es gibt wohl kaum eine muſikaliſche Num⸗ mer im Varitee, die einen derartigen Erfolg aufgewieſen hat wie„Tuba⸗Ria⸗Avanti“. Da iſt die kleine 11jqährige Ria, noch ein Kind, aber ihre Leiſtungen übertreffen weit alles, was bisher in dieſer Art gezeigt wurde. Sie ſteppt, tanzt, ſpielt Klavier, Geige und Ak⸗ kordeon, ſie trägt vor und alles mit einer Virtuoſität, die kaum zu übertreffen iſt. Auch die beiden Avantis ſind Meiſter in ihrem Fach. Sie verſtehen es, mit ihrer Muſik und ihrem Humor die Beſucher zu unterhalten. Bruno Chriſtoph iſt in unſerem Gau kein Unbekannter mehr. Er wird auch dieſes Mal wieder durch ſeine Anſage und vor allem durch ſeine Zauberkunſtſtücke die Zuſchauer für ſich erobern. Und dann die Milton-Siſters, ein Tanzpaar, das an allen großen Varietee-Büh⸗ nen mit großem Erfolg gearbeitet hat. Dieſes Gaſtſpiel, das in Form eines großen heiteren Abends durchgeführt wird, bietet das Beſte an heiterer Unterhaltung und Humor und wird den Beſuchern ſicherlich einige frohe Stunden bringen. Die Me,erprüfungskurſe im Kreis Heppenheim. Die Vorbereitungskurſe für die Meiſterprüfung beginnen im Kreis Heppen⸗ heim am 11. bzw. 14. November. Es werden zwei Kurſe durchgeführt, einer in Heppen⸗ heim und einer in Mörlenbach. Die Durch⸗ führung der Kurſe erfolgt diesmal anders als in früheren Jahren, denn während früher der Kursleiter ſowohl den kaufmänniſchen wie auch den allgemein theorethiſchen Teil behandelte, erfolgt in dieſem Jahre eine Neuregelung auf⸗ grund einer Vereinbarung zwiſchen dem Lan⸗ deshandwerksmeiſter und dem Gauwalter der DAß. Der allgemein theoretiſche Teil, um⸗ faſſend die Gebiete Volk und Staat, Welt⸗ anſchauliches, Handwerksgeſchichte, Ehrenge⸗ richtsbarkeit, Meiſterweſen, handwerkliche Rechtsfragen, Sozialverſicherung und Steuer⸗ weſen, wird zufolge dieſer Vereinbarung von den Kreisſchulungswaltern der DAF. erteilt. Gaſtwirte helfen ſparen.— Rieſen⸗ ſpeiſekarten verſchwinden! Im Rahmen einer Zuſammenkunft nach dem Beſuch der Aus- ſtellung„Kampf den 1½ Milliarden Mark“ machte der Leiter der Unterabteilung Gaſt⸗ ſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe in der Wirtſchaftskammer Rheinland, Hotelier Wurm, die Mitteilung, daß die Reichswerbe⸗ aktion und ihre Ausſtellung beſonders für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbe eine Fülle von Anregungen brächte, die nun jeder in die Tat umſetzen müßte. Damit auch des Gaſtwirt und Hotelier ſeinen Teil dazu bei⸗ trage, die Erhaltungsſchlacht und den Vier⸗ jahresplan des Führers wirkſam zu fördern. Er gab den Berufskameraden die Anregung, Reſte und Abfälle getrennt zu ſammeln, um ſie einer Wiederverwertung zuzuführen. Die Rieſenſpeiſekarte, die 200 und mehr Gerichte aufzähle, müſſe verſchwinden, eine geringere Anzahl von Gerichten führe auch zu einer Verringerung der Abfälle und ſei eine wirk⸗ ſame Vorausſetzung für das Gaſtſtätten- und Beherbergungsgewerbe, ſich mit Erfolg in die große Aktion„Kampf dem Verderb“ einzu⸗ ſchalten. Verhütet Brände! Leichtfertig ſind manche Hausfrauen und Kangeſtellte. Sie ent⸗ leeren ihre heiße Aſche in Kiſten oder Papp⸗ ſchachteln, da ihnen feuerſichere Gefäße, wie Mülleimer und dergl. nicht zur Verfügung ſtehen. Sie rechnen jedoch nicht damit, daß die fragwürdigen Behälter in Brand geraten können. Da dieſe vielfach noch an feuerfangen⸗ den Stellen untergebracht ſind, ſo iſt ſtets mit Bränden zu rechnen. Klein iſt die Urſache, groß die Wirkung. Dieſe Fahrläſſigkeit zieht außer dem Schaden noch Beſtrafung nach ſich. Wir richten deshalb an alle den Appell, mitzuhelfen, damit Brände verhütet werden. 3 8 4 5 1 1 —— Sportjreunde Viernheims! Viernheim im Dunkel! Eine zweite Uebung noch im November Die Kreisführung des Reichsluftſchutzbun⸗ des, Sitz Bensheim, nimmt zu der Verdun⸗ kelungsübung am 4. November Stellung: Der Ort Viernheim hat als erſter im Gebiet Heppenheim⸗Bensheim die Geſamt⸗ Verdunkelung durchgeführt. Dank der Vorbe⸗ reitungsarbeit der örtlichen Führung des Reichsluftſchutzbundes, unter Kameraden Lammer, und dem perſönlichen ſowie dienſt⸗ lichen Einſatz des Polizeileiters Pg. Bull⸗ mann, war die erſte Uebung in der Ziel⸗ ſetzung gut durchgeführt. Die Hilfskräfte der Polizei(SS.⸗Ange⸗ hörige) und die Blockleiter des Reichsluft⸗ ſchutzbundes mit Unterſtützung der SA., SAR und NS KK. haben bei der nun einmal not⸗ wendigen Kontrolle der Straßen und Häuſer, z. T. der Wohnungen, kaum wegen der Ab⸗ ſtellung von Mißſtänden eintreten brauchen. Die Vorarbeit der Preſſeaufklärung und der Hausbeſuche(mit Unterſtützung der Feuer⸗ wehr und Sanitätskolonne) hatte ſichtbaren Erfolg, d. h. nach außen war in ganz Viern⸗ heim faſt kein Lichtſchein zu ſehen. Erfreulich iſt es, ausſprechen zu können, daß bereits mehr als die Hälfte nicht nur nach außen abgeblendet hatten, ſondern auch im Innern der Räume die Beleuchtungskörper abſchirmten. Viele Bewohner haben es ver⸗ ſtanden, aus alltäglichen Gebrauchsſtoffen und Geweben die Innenbeleuchtung ſo abzuſchir⸗ men, daß auch beim Oeffnen der Türen kein Lichtſtrahl nach außen drang. Gerade in die⸗ ſem Punkt wurden noch Fehler gemacht, die das nächſte Mal nicht mehr ſein dürfen. Auch wurde die Anordnung, das Wohnzimmer bzw. den allgemeinen Aufenthaltsraum im In⸗ nern beleuchtet zu halten, gut befolgt. Der Reſt wird und wurde noch aufgeklärt. Die An⸗ weiſung der Innenbeleuchtung iſt nicht ſinn⸗ los, ſondern entſpringt der nüchternen Tat⸗ ſache, daß im Ernſtfalle eine Verdunkelung nicht um acht Uhr abends beginnt und zeit⸗ lich beſchränkt iſt, ſondern Dauer zuſtand bleibt. a Im einzelnen iſt hervorzuheben, daß die Bürgermeiſterei und das Polizeiamt das „Rathaus“ vorbildlich verdunkelt hatten. Auch der Straßendienſt konnte ein gutes Ergebnis der Feſtſtellungen in den Straßen und Häu⸗ ſern geben. Einzelne Hoffenſter, Fenſter von Lichtſchächten nach oben, müſſen künftig beſſer verdunkelt werden. Meiſtens lag es daran, daß die verantwortlichen Hauswarte nicht vorher den wirklichen Nutzen des verwendeten Ver⸗ dunkelungsmaterials ausprobierten. Auch geht es nicht an, den allgemeinen Aufenthaltsraum zwar gut abzudunkeln, aber aus irgend einem Anlaß im anderen Nebenraum das Licht ein⸗ zuſchalten, ſei es auch nur kurze Zeit, wenn deſſen Fenſter überhaupt nicht abgeblendet ſind. Die gegebenen Belehrungen der Amts⸗ träger werden hoffentlich beim nächſten Mal befolgt. Bei künftigen Uebungen bleibt die Vollverantwortlichkeit der Haus warte be⸗ ſtehen. Auf die polizeiliche Verpflichtung der Hauswarte ſei in dieſem Zuſammenhang ver⸗ wieſen. Der Hauswart hat ſich perſönlich von der richtigen Verdunkelung zu überzeugen; er muß ſchon bei den Vorbereitungen ſeinen Mann ſtellen. Das kann er aber nur, wenn er die Schulungen des Reichsluftſchutzbundes be⸗ ſucht, wenn er dauernd mitarbeitet. Das Gleiche gilt auch für die Blockwarte. Bei Aufruf des Luftſchutzes(Eintritt eines Ernſtfalles) tritt die„eingeſchränkte Beleuchtung“ in Kraft. Für das Haus iſt das mit der Aufgabe der Geſamtverdunke⸗ lung gleichzuſtellen. Künftige Uebungen wer⸗ den früher beginnen und auch in die Geſchäftszeit des Einzelhandels gelegt wer⸗ den. Der Verkauf und allgemeine Betrieb bleibt bis zur Geſamtverdunkelung dann auf⸗ recht erhalten. Noch in dieſem Monat wird eine zweite Uebung mit den übrigen Orten des Be⸗ reiches der Kreisführung des Reichsluftſchutz⸗ bundes durchgeführt. Bei dieſer Uebung werden„eingeſchränkte Beleuchtung“ und„Verdunkelung“ praktiſch erprobt. Alle verantwortlichen Haushaltungsvor⸗ ſtände und Hausbeſitzer tun gut, das Verdun⸗ kelungsmaterial zu beſchaffen bzw. bereit zu halten. Der Einzelhandel, die Ladengeſchöfte müſſen ſchon jetzt an den Einbau von ſoge⸗ nannten Lichtſchleuſen herangehen, wenn ſie bei der Uebung der„eingeſchränkten Beleuch⸗ tung“ ihren Verkaufsbetrieb nicht unterbre⸗ chen wollen. Eine dritte Uebung folgt dann als „Sofort⸗Uebung“ im Bereich des Ortes ſelbſt. Der Alarm wird dann nicht durch die Sirene oder die Behörde, ſondern lediglich durch die Block- und Hauswarte des Micheluftſcut⸗ bundes gegeben. Die verpflichteten Hauswarte wollen ſchon hieran erkennen, welch große Verantwortung dem Volksganzen gegenüber ſie tragen, und ſie werden mit Stolz und Pflichtbewußtſein die Arbeit erfüllen. Jeder Dienſt im Luftſchutz iſt Sache für die Nation, das ganze Volk, für die eigene Familie. Handball im Dienſte der Winterhilje! Viernheims Sporigemeinbe it Zeuge bes Hanbball⸗Stäbtejpiels Viernheim- Mannheim orgen vormittag, 10.45 Uhr, auf dem Sportfeld im Stadion! Eigentlich bedürfte es ja gar keines wei⸗ teren Hinweiſes mehr, denn ſowohl die Mann⸗ ſchaftszuſammenſtellungen: Turnverein u. Amicitia(komb.) gegen Stadtmannſchaft Mannheim (VfR., Poſt, MTG., Reichsbahn und NV. Käfertal komb.) wie auch der gute Zweck, der dieſem Treffen zugrunde liegt, müßten jeden Viernheimer zum Beſuch unbedingt verpflichten! Oder gibt es noch einen Sportfreund, der ſich dieſem einzig⸗ artigen ſportlichen Hochgenuß entziehen wollte? Sollte es doch noch Volksgenoſſen ge⸗ ben, die über all dies ſtillſchweigend hinweg⸗ gehen, und ihr Scherflein dem Winterhilfs⸗ werk verſagen wollten? Wenn ja, dann ſei dieſen die ganze Angelegenheit nochmals zur eingehenden Ueberlegung dringend empfohlen. Und wir glauben jetzt ſchon, daß ſie dann bis morgen vormittag ganz beſtimmt anderer Meinung ſein werden! Denn eine derartige Veranſtaltung kann doch unmöglich ihre Wir⸗ kung verfehlen! Sie muß doch auch den Letz⸗ ten erfaſſen und ihn zum Beſuch bewegen! Zwar haben wir Viernheimer ſchon eine ge⸗ wiſſe Ahnung von ſportlichen Großkämpfen, doch das morgige Spiel ſcheint alles auf die⸗ ſem Gebiete bis heute Dageweſene weit zu übertreffen! Es iſt wahrhaftig dazu angetan, die Feinheiten, die unſerem deutſchen Hand⸗ ballſport zugrunde liegen, jedem der An⸗ weſenden in eindringlicher Weiſe zu vermit⸗ teln. Urd dein ien mir einen weiteren Zweck dieſes morgigen Großkampfes! Viern⸗ heims Sportfreunde ſollen von der Zugkraft eines Handballſpiels überzeugt und für dieſe herrliche Sportart gewonnen werden! Sie ſol⸗ len nicht nur morgen Zeuge dieſes Treffens ſein, nein, auch in alle Zukunft ſollen ſie be⸗ geiſterte Freunde und Anhänger werden! So ſtellt die Begegnung auf dem Sportfeld im Stadion auch zugleich ein Werbeſpiel dar und ſchon heute glauben wir ſagen zu können, daß man auch hierin ſein Ziel erreichen wird. Doch neben all dieſem muß wohl der dieſem Treffen zugrunde liegende Hauptzweck An⸗ laß zu einem über alle Maßen guten Beſuch geben! Und dies iſt, daß der Reinerlös reſt⸗ los dem Winterhilfswerk zufließt. Unſeren ſich noch in Not befindlichen Volksgenoſſen ſoll alſo geholfen werden, und ſo iſt deshalb und gerade deshalb dem morgigen Spiel nur das Beſte zu wünſchen. Schon im letzten Jahre konnte der NS. ein für die hieſigen Verhältniſſe anſehnlicher Betrag überwieſen werden, doch in dieſem Jahre muß noch ein weit höheres Ergebnis gemeldet werden können. Helft aber alle mit, daß dies nicht nur leere Worte bleiben, ſondern zur Wirklichkeit wird! Zum Wohle unſerer notleidenden Brüdern und Schweſtern, aber auch nicht zuletzt zum Wohle unſeres hieſigen Handballſportes, der durch dieſe Veranſtaltung ſicherlich wieder einen nicht unbedeutenden Fortſchritt macht! Nachſtehend geben wir die aus dem hieſigen Turnverein und der Amicitia komb. Mann⸗ ſchaft bekannt: aan. 0540 Hun ball⸗Winterhiljsjpfel Katholſſche Gemeinde Viernheim: Dom. XXIII n. Pfingſten Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Verſammlung der Jünglings⸗ ſodalität 2 Uhr: Andacht 4 Uhr: Verſammlung der 2. der Jungfrauen⸗Kongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Monta, 6.40 Uhr beſt. Amt für den verunglückten Jakob Gutperle 7.10 Uhr beſt. E.-A. für Katharina Schloſ⸗ ſer geb. Knapp, Großeltern, Schwiegerel⸗ tern und Angehörige Dienstag: 6.40 Uhr 3. S.⸗A. für Anna Maria Win⸗ kenbach geb. Hofmann 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Adler 4. Mittwoch: 6.40 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Binnin⸗ ger, Brüder Franz, Jakob, Eltern und Schwiegereltern 7.10 Uhr beſt. E.⸗A. für Franz Laiſt 1., Chefrau Margareta geb. Helmling, Brüder Georg und Valentilthlſowie die in Lorſch verſtorbenen Schwiegereltern und Angeh. Donnerstag: 6.40 Uhr 2., 7.10 Uhr 3. S.⸗A. für Adam Ehrhardt 1. Freitag. 6.40 Uhr beſt. Amt für Kath. Rößling geb. Berg 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Mandel 5., Johann Jakob Butſch und Michael Winkenbach 7.10 Uhr beſt. Amt für Franz Roos, Söhne: gef. Krieger Franz und Lorenz San. te. g: 6.40 Uhr beſt. Amt für die in Frankfurt verſt. Eva Mengel geb. Mandel und ledig verſt. Tochter Lina Mandel 6.40 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Belz und Mich. Dieter 1. 7.10 Uhr beſt. Amt für Georg Knapp, Ehefrau Marg. geb. Kalt, Sohn Matthäus und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für das 6. Schuljahr der Schü⸗ ler der H. H. Lehrer: E. Lipp, Winkler, A. Lipp und Frl. Haas. Die Mädchen beichten Freitag um halb 6 Uhr, die Knaben Samstag um 2 Uhr. Am Mittwochabend um 8 Uhr Verſamm⸗ lung der Unteren Abteilung der Jünglings⸗ ſodalität, am Donnerstagabend um 8 Uhr Verſammlung des Jahrganges 1936 im Säl⸗ chen der Kirche. Ec Abtlg. Werle (Turnverein) Kempf Babylon (TV.)(Amicitia) einer Herbert Müller (Turnverein)(Amicitia) Beckenbach A. Schmitt Alter (Turnverein) Thomas 4 Pfennin (TV.)(Amicitia Ohne weitere Worte zu verlieren, können wir heute ſchon ſagen, daß dieſe unſere Viern⸗ heimer Vertretung ſicherlich die in ſie ge⸗ ſetzten Erwartungen erfüllt. Sie wird ſich der Mannheimer Stadtelf, die gleichfalls in gu⸗ ter Beſetzung erſcheint, vollauf würdig er⸗ weiſen. Es iſt aber aufgrund der überaus großen Spielſtärke beider Mannſchaften heute noch nicht möglich, der einen oder anderen Partei die beſſeren Siegesausſichten zu geben. Das beſſere Stehvermögen und nicht zuletzt die größere Ausdauer werden wahrſcheinlich den Kampf entſcheiden. Hoffen wir, daß ſich unſere Viernheimer Elf der Schwere ihrer morgigen Aufgabe bewußt iſt und mit einer hervorragenden Leiſtung unſerem Heimatort alle Ehre macht. Den hieſigen Sportfreunden rufen wir aber zum Schluß nochmals zu: Erſcheint morgen vormittag reſtlos auf dem Sportfeld im Stadion! Gebt euer Scherf⸗ lein zur Linderung der Not! Das Winter⸗ hilfsſpiel muß das Ziel aller Viernheimer werden! auf dem Sportfeld im Stadion! Tv. u. Amieitia komb.-Stadtmſchft. M'heim Goltesdienſt⸗Oroͤnungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 8. November Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Chriſtenlehre im Ge⸗ meindeſaal Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt in der Kirche Dienstag, den 10. November: Frauenabend im Pfarrhaus Kirchenchor im Gemeindeſaal Donnerstag, 12. November, Kirchenchor Freitag, 13. November, Mädchenkreis. FFF Unerlaubte eroung durch Zet⸗ telaushang. Der Werberat der deutſchen Wirtſchaft macht letztmalig darauf aufmerk⸗ ſam, daß Wirtſchaftswerbung durch Zettel⸗ aushang in Aushaͤngekäſten, in den Schaufen⸗ ſtern der Einzelhandelsgeſchäfte oder an ſon⸗ ſtigen Wandflächen auf Grund der in ſeiner 2. und 9. Bekanntmachung enthaltenen Be⸗ ſtimmungen unterſagt iſt. Nach den Beſtim⸗ mungen iſt Wirtſchaftswerbung durch Zettel⸗ aushang oder durch Papieranſchlag außer an der Stätte der eigenen Leiſtung nur an den eigens dafür beſtimmten Anſchlagſtellen— (Säulen und Tafeln) zugelaſſen. Stätte der eigenen Leiſtung iſt jede Stelle, an der die Ware, für die geworben werden ſoll, herge⸗ ſtellt, feilgeboten, verkauft, oder ſonſtwie ver⸗ trieben wird. Entgegen dieſen Beſtimmungen noch vorhandene Zettelaushänge oder An⸗ ſchlagbogen ſind unverzüglich zu entfernen. Die Polizeibehörden ſind angewieſen, bei et⸗ waigen Zuwiderhandlungen einzuſchreiten. Viernheimer Tonfilmſchau Anny Ondra und Hans Söhnker in ihrem neueſten und ſchönſten Filmwerk: 4 40 Iliiterwochen das große Erfolgsfilmwerk der Ufa dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt 91 Ein vorbildlich fröhlicher Unterhaltungs⸗ film mit Schwung, Schmiß und Tempo, der begeiſtert und mitreißt, iſt dieſer Ufa⸗Groß⸗ film. Eine ſpannende, hinreißende Handlung mit einem Raketenſeuer zundender Witze bringt den Beſchauer durch den für jeden aktuellen und humorvollen Juhalt in fröhlichſte Stim⸗ mung. Selten wird das oft abgewandelte Film⸗ thema der Ehe mit ſo viel Witz, Charm und Temperament behandelt wie hier. Man lacht buchstäblich Tränen! Noch nach Tagen lachen Sie in Erinnerung an die zündenden Witze und überwältigend komiſchen Situationen die⸗ ſes fröhlichen Films. Lachen iſt in dieſem spritzigen, im mitreißenden Tempo geſpielten Film der Liebe, des Uebermutes und eines doch ſtarken, inneren Erlebens oft die be⸗ freiende Löſung aus köſtlich„dramatiſchen“ Situationen. Kommen Sie! Lachen Sie mit! Ein Teufeisterl Mit Guſtcab Fröhlich zeigt man in den Gloria⸗Lichtſpielen Eine verteufelt luſtige Geſchichte! Unbän⸗ diges Lachen und ungetrübte Freude im ſchauerraum! Das Ganze ein ſauberes Luſt⸗ ſpiel, das herzhaft Lachen macht. Guſtav Fröhlich als Teufelskerl ganz und gar in ſeinem Fahrwaſſer... Lida Baarova, eine bildhübſche, liebenswürdige Partnerin! Wenn es überhaupt eines Beweiſes bedürfte, daß Guſtav Fröhlich ein feſcher Kerl, ein flotter Reiter und nunmehr auch ein kühner Flieger iſt, daß er im Wettlauf um die Her⸗ zen junger und hübſcher Frauen immer ſieg⸗ reich bleibt, kurz, daß er ein Tauſendſaſſa, ein Teufelskerl iſt, hier iſt er... das fröhliche, ungemein unterhaltende Werk... ein gro⸗ ßer Heiterkeitserfolg... Und dann iſt, faſt als Hauptperſon, Adele Sandrock zu nennen. Anders als ſonſt, gar nicht Mannweib, ſon⸗ dern lyriſch. Sie findet wie ſtets ein lachbe⸗ reites Publikum. Die Zuſchauer wurden über⸗ all in beſte Laune verſetzt. Sie freuten ſich an den humorerfüllten Szenen. Befreiendes La⸗ chen war wohl der beſte Beweis dafür, daß mit dem„Teufelskerl“ ein Film gedreht wurde, der mit zu den beſten, heiterſien und damit erfolgreichſten der letzten Zeit gezählt werden muß. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen bringt allen ſchöne und vergnügte Stunden ſowie eine große Freude. Wer ſich ſchon heute über⸗ zeugt, iſt beſſer daran als der, der ſich erſt morgen überzeugt! — dieitig hein n: n ge. t in get⸗ uche mer, Hettel⸗ Ulfſen⸗ n ſan⸗ einer He eſtm⸗ deuul⸗ der an N den 1— de her et die helge⸗ b ber⸗ 5 1 amen. de et⸗ en. 1 tet well: J bet 95446 1. „et Hroß⸗ dlung bringt lellen Süin⸗ 0 un⸗ und lacht achen Uize due⸗ eſem iellen Amtliche Bekanntmachung Betr.: Städte⸗Handballſpiel zugunſten der Winterhilfe Ich mache die Bevölkerung auf das mor⸗ gen Sonntag, den 8. November 1936, vor⸗ mittags 10.45 Uhr, auf dem Sportplatz des Turnvereins 1893 e. V. Viernheim zugunſten der Winterhilfe ſtattfindende Städte⸗Handball⸗ ſpiel Viernheim— Mannheim aufmerkſam. Mit Rückſicht auf den guten Zweck der Sache bitte ich um zahlreichen Be⸗ ſuch dieſer Veranſtaltung. Viernheim, den 7. November 1936 Der Bürgermeiſter Vereius⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Sänger, denkt an die heute abend ſtattfindende a Singſtunde! Sänger⸗Einheit Der Vorſitzer. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde im Lokal. Keiner 8 fehle! Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Abend ½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Geſangverein Sängerbund Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde Keiner] fehle. Der Vorſitzende. 50. Jährige(Jahrgang 1886/87) Sonntag, den 8. November 1936, nachmittags 4 egen] Uhr Verſammlung im„Schwarzen Walfiſch“. wichtiger Beratung iſt reſtloſe Teilnahme aller Kameraden und Kameradinnen dringend erforderlich, und lade ich herzlichſt ein. Söhne und Töchter, welche bei Spiel und Geſang mitwirken, erſcheinen bereits a um ½3 Uhr. Schießſtand der Krieger ⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Am Sonntag, den 8. November von 9—12 Uhr und von 1—4 Uhr Opferſchießen für das Winterhilfswerk 1936/37. Auf Anordnung des Ortsgruppenleiters der NS DA P. ſchießen an dieſem Tage fämtliche For⸗ mationen und Gliederungen. Auch iſt die geſamte Be⸗ völkerung hierzu eingeladen. Neichsbund der Kinderreichen Am Samstag, den 7. November, abends 8.30 Uhr findet im Saftladen unſere Herbſtverſammlung ſtatt. Alle Mitglieder ſind hierzu eingeladen Der Ortsgruppenwart Brieftauben⸗Verein Sonntag, den 8. November, nachm 2 Uhr, General⸗ verſammlung im Lokal Saftladen. Etwaige Anträge Jokönſſen vor der Verſammlung abgegeben werden. Le der Termin für Ringbeſtellung. Um vollzhliges Ci inen bittet der Vorſtand. Ki- nerzuchtverein 1916. Heute abend 8 Uhr bei Mitglied Lantz(zum Rhein⸗ Der Vorſitzende. gold) Monatsverſammlung. Es iſt Pflicht eines jeden Mitglieds in dieſer Verſammlung zu erſcheinen. Der Vorſtand. Karnevals-Geſellſchaft C. d. G. Samstag abend 8 Uhr im Lokal Mitglieder⸗Ver⸗ ſammlung. Vorſtände etwas früher. Wegen Wichtig⸗ keit der Tagesordnung vollzähliges Erſcheinen er⸗ wünſcht. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Morgen vorm 10.45 Uhr auf dem Sportfeld im Stadion: Handball⸗Winterhilfsſpiel(Tv. u Amicitia komb.— Stadtmannſchaft Mannheim). Vorſpiel: 25 To. A⸗Jugend— Poſtſportverein Mannheim A⸗Jugend Unſere geſamte Mitgliedſchaft iſt hierzu ebenſo herz⸗. lich wie dringend eingeladen. Abtlg. Fußball: Morgen nachm Pllichtſpiele gegen JV. Ladenburg auf dem Sportfeld im Stadion 1, Michſt 2.30 Uhr, 2. Wſchfl. 12.15 Uhr. Jugend in Seckenheim. Abfahrt punkt 9 Uhr per Rad ab Dreh⸗ ſcheibe. Die Leitung Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 8. 11. 36: 1. Fußball⸗Mſchft. gegen SC. Mhm. Käfertal auf dem Waldſportplatz. Beg. 2.30 Uhr.— Jungliga beſtreitet das Vor⸗ ſpiel. Beg. 12.45 Uhr. Erſatz⸗Liga: Pflichtſpiel gegen VfR. Mannheim auf dem Waldſportplatz. Beginn: Vorm. 9 Uhr.— Handball- Abtlg.: Winterhilfsſpiel Turnverein und Amicitia(komb.) gegen Stadtmannſchaft Mannheim im Stadion Lorſcherſtr. Beginn: Vorm. 10.45 Uhr. Wir erwarten, daß unſere Mitglieder und Sportfreunde ſich reſtlos dort einfinden, da es zu beweiſen gilt, daß auch die Sportan⸗ hänger zum Gelingen unſeres großen Win⸗ terhilfswerkes beitragen wollen.(Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten). Aus Anlaß der Wirtſchaftsübernahme un⸗ ſeres Spielers Mich. Krug in der Sport⸗ halle findet am Sonntag, den 8. 11. 1936, abends ab 8 Uhr, ein gemütliches Beiſammenſein ſtatt. Wir laden hier⸗ zu unſere Ehrenmitglieder und Mitglieder und Aktiven mit ihren Angehörigen recht herzlich ein und erwarten reſtloſe Beteili⸗ gung. Achtung Mitglieder! Morgen Sonn⸗ tag, den 8. 11. 36, ſind beim Eintritt in Wormser Alerbelugen- vom 8.-15. Nov. all U. Fesſplalz 3. An. PP. ĩ· c KT00T000T0T0T0T0TT0bbbT Dle gunstige Einkauts-Gelegenhelt! Die deschatte sind Sonntag. 8. November, von 13-76 unr gebhnet Samstag, den 7. Nov., 20 Uhr: Oberer Saal„12 Apostel“ Auntakt der Festwoche mit Tanz Sonntag, den 8. Nov. 14 Uhr: desellentanz auf dem Marktplatz. — 19 Uhr: Oberer Saal 12 Apostel Familienabend des Wonnegaues mit Tanz Mitwirkende beider Abende sin das Maroszyk-Ballet, die Wo d: Gustav dacohp. Deutschl. gr. Humorist, . rmser Narrhalla. Tanzmeister Paul Wieandt, und die Tanzkapelle Kliebe. Kartenvorverkauf im Verkehrsbüro. Preise 1.— und 1.50 Mk. An der Abe ndkasse 1.20 und 1.80 Mk. Wänrend d. messewoche weltere Sonder veranstaltungen bamenmant 2070 eee 3. moderne Stoffe Mantelsiolle 8h Hingermäntel Nobert 1 Woeinheime ratr. 62 5 nr weng lan! falls sehr gut erhalten 175.—, 200. 300.—, 350. sowie fabrik- neue Marken- klaviere billigst reichhalt. Lager Neher Wohnung zum 15. Dez. oder 1. Januar zu mieten geſucht die Geſchäftsſtelle ds. Bl. erbeten 2-3 Zimmer Faſt neuer Gefl. Offerten an Schneider dehrock- anzug mannheim die pelzgarnierten, 2 1.14 neuen Mäntel Stimmen⸗ Reparaturen Sportlicher 10⁵⁵ bamenmantel Eine gute Eleganter Milchziege ſowie einige Ztr Ohmet zu verkaufen Ferner Heringe 10 St 85 pfg Nik. Gallei, Moltkeſtraße 10 Bebrauchter 6 Röhren, billig zu verlaufen. (Größe 48) zu Bal. Wunderle U verkaufen. ldolf Hitlerſtr. 42 Hausfrauen! 1 Büfett 160 em. 1 Anrichte, 1 Tiſch, 1 Hocker, modern. Mo dell, etwas verlagert b. 100 abzugeben. H. Baumann Möbellager Mannheim U 1, 7 Breiteſtr. Genaue Adr. achten Sämtliche ins Fach schlagenden Innenarbeiten wie Tapezleren Unoleumiegen Wanusespannung, benorauonen finden sorgfältige Ausführung durch Fme— Sommer- lonne ging von Lutſen⸗ durch Seegarten⸗, bis Adolf Hitlerſtr. verloren. Abzugeben in der Geſchäftsſt. ds Bl. geſucht, in oder außer dem Hauſe. Zu erfragen in d. Geſchäftsſt. ds Bl Ein Golialh⸗ Dreirab⸗ Lieferwagen und ein Ardie⸗ Alotorrab 500 cem, zu ver⸗ kaufen. Beide Fahrz überholt. Lorſcherſtr. 43. Klarmann leiht surer 0 tile und ür Mannheim D7, 15 Heimatzeltung tyau ——— den Sportplatz zum Fußballſpiel die Mit⸗ gliedskarten vorzuzeigen, worauf wir beſonders aufmerkſam machen. Die Vereinsführung. SOeeseeeesesee eee ee eee e Iller Reichtum im Buch 1 flag verfinkt; du hältft Zwieſprache mit igenſten Welt Welch großes Exleben brin⸗ a ies die Stunden froher Einkehr, in denen du ue Freun de gewinfſt! Reich iſt, wel die Schätze deut ſchen Fühlens, Denkens Friedrichstrasse 10 ES rächt sich, wenn man am falschen Ende spart. Hier ein Beispiel: Der Bauer K. hatte guten Flachs geerntet und ihn nach N. ver- laden. Als er sich beim Kreisbauernführer da- nach erkundigte, sagt der: Was soll der Flachs denn hier? Der mug doch nach L., ich hab's extra in die Zeitung setzen lassen! Da waren nun 15 Mark für Lagern und Transport zum Fenster rausgeworfen, bloß weil die Zeitung über'n Sommer„ein- gespart! werden sollte So kann es kommen, Zeitung Moderne Familien- Drucksachen Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbild chen us W. liefert die Druckerei der Mernneimervolnszellung der lobt! Für den Klrchweihputz große Auswahl in Stahlſpänen, Scheuer⸗ tücher, Fenſterleder, Bürſten u. Schrub⸗ ber, Ofenbronce, Gardinenfarben, Wachs und Beize offen und in Doſen. Spezialitäten: Dompfaff Wachs und Beize Dompfaff Bodenreiniger Außerdem empfehle ich 1a. Möbelpolitur nach eigener Vorſchrift hergeſtellt. Laſſen Sie ſich bei mir fachmänniſch, gut und billig beraten. Georg Spiegel Rathaus-Drogerie ——— „A Deulschen Hasen“ am Ord.-Bannhol Sonntag Tanz Mittagessen— Abendessen Hasenbraten, Hasenragout, Rippchen mit Kraut und Verschiedenes mehr. Es ladet ein Familie Weſchmann. Fernsprecher 10 Denkſt Du daran, daß der 8. November der 2. Eintopfſonn⸗ tag des WHW. 1936⸗37 iſt? ilddddduuuumumatulndnndddauunamunnaumnnuummnunmumnummnmnmmmo Zur Kirchweihe iſt es von altersher Brauch, daß Neuanſchaf⸗ fungen jeglicher Art ſeitens des Publikums getätigt werden. Kleider, Schuhe, Wäſche, Anzüge, und viele andere Gebrauchsartikel ſind längſt notwendig geworden. Aber auch in Le⸗ bensmitteln geht der Bedarf an dieſen Tagen über das gewohnte Maß hinaus.— Am 15. 16. und 17. November feiern wir Viern⸗ heimer unſere Kirchweihe. Es iſt dies Anlaß genug, die Käuferſchaft zu Neuanſchaffungen ſeitens der Geſchäftsinhaber zu bewegen. Auf⸗ merkſamer als ſonſt wird jetzt der Anzeigenteil der Zeitung vom Publikum verfolgt. Deshalb liegt es im eigenſten Intereſſe des Geſchäfts⸗ mannes, jetzt ſchon ſeine Waren auf dem Wege durch die Zeitung anzubieten. Nur wer ſich in Erinnerung bringt und durch Anzeigen dem Publikum die Einkaufsvorteile darlegt, wird beachtet. Wer es unterläßt, wird vergeſſen und geht des Kirchweihgeſchäftes verluſtig. Da⸗ rum, Geſchäftsleute, bringt Euch dem Pub⸗ likum in empfehlende Erinnerung.— An⸗ zeigen in unſerer Zeitung haben ſtets beſten Erfolg, weil dieſelbe in jedem Haushalt ge⸗ leſen wird.— Darum: jollte feder injerieren! Aaldnddddnddanbaunanemminumanunmnanunnmmannnumnummmnmnmnmpnnnnnnnnnm HDauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. X. 1936 über 1700. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ vreisliſte Nr 6 gültig Man la il, Me luce; ge. sagte Frau Rothe ganz aufgeregt, als ihr Mann eines Nachmittags von der Arbeit kam. nun ist das viele schöne Geld, das wir in die Wohnung gesteckt haben, hin!“ Rothe war dem Weinen nahe, aber ihr Mann beruhigte sie schnell.„Was für ein Un- sinn,(c meinte er, als er das Schreiben gelesen hatte,„ohne Grund kündigen kann der Hauswirt in unserem Fall nicht! Ich weiß es genau, denn die Zeitung hat erst neulich wieder darauf hin- gewiesen, welche Wohnungen unter Mieterschutz stehen. Es gibt für den Hauswirt nur einen Weg: auf Auf hebung des Mietsverhältnisses beim Amtsgericht zu klagen!“— Herr Rothe schickte dem Hauswirt das Schreiben mit dem Vermerk zurück, daß er die Kündigung nicht Er hat die Zeitung geleſen anerkenne, da seine Wohnung unter Mieter- schutz stehe.— Er wohnt noch heute drin. und iſt im Bilde geweſen * — Frau 0 —— Fischer- Riegel Ihre Vermähluug beehren sich anzuzeigen Aaaguoe u. Mantel Fischer-Riegel Alo Mor] ecuEN Eine Fülle ſich faſt überſchlagender grotesker und komiſcher Situationen halten den Beſchauer bis zum Schluß in fröhlicher Aufregung gefangen! Ein Anny⸗Ondra⸗Temperamentfilm mit Witz, Laune, Muſik und Stimmung um das berühmte „Macht“ problem in einer jungen Ehe! Aus kaufen Sie billig bei Gere marin Kiesstraße tadellos georbeitel, ousgezeſchnet im Sitz niedrig im Preis nicht ohr, den trogencuchsSie. 9 Alles was Sie für N Sohns mell gewebt, moderne Streifen Mer. 6.78, 0.65, 0.52 Hanel! bedruckt, neue Ausmu- 5 0 preise! Ccoalletii Non Herbst und Winter geb. Egner Vergeſſen Sie nicht, zur ches Woll 0 8 1 6 Viernheim J. Notember 1936 Klrehwelne an warmen Sachen brauchen, finden Sie in L Mheim Feudenheim“ für„ eine schon sortierter Auswahl bei uns gut und, wie Zaleite hr. i immer, preis wert! ontasche: RR 19 75 A 3 N 0 8 m 8 . J Central-Fllm-Palast 8 Kindertaſch. v. 35 Pf an Memen fame Ar Ke kA Em Nantel engllucher 8 Samstag, Sonntag und Montag I] Verdbeutel v. 20 Pf. an bellgestreift, weſebe Ous- Ia Strapanier- Oushimten, N.* ꝗ—.— Das großartige und humorvolle Ufa-Filmwerk J. 8 lienten Mtr. 0.80, 0 65, 0. 45„ Stüek 2.50, 1.85, 1.25 mikragen, flolle spori-· zu kauf Beim Fachm. werd. liche Form, ganz ge- AN N ONDRA Sie imm. gut. u. bill. bedient. e e Jaedusrd- Decken fattert, fur nur HANS SCHNEER schöne Stretfen, wasch- utc Qualität ia schönen E Werle N eeht er. 0. W. 0.65, 6.52 fHlussern 10.90, 7.75, 6.28 Offenbach. Lederwarenvertr. Hamel Woll. Jaegnard Decken N neueste Karo, prima Qua- weiche Qualität, gute Des- MHtuten Mtr. 1.—, 0 85. 0.68 ding St. 14.35, 11.80, 10.50 in modernen Uni- Farben, l- Sehnlafdeehen 2 Stück 32.50, 27.75, 21.80 Karneſfhaar farbige Sehlafdeeken Ia Qua- sterung 1.25, 1.15, 0.90 Uenten St. 7 90, 6.50, 3.90 waschecht, f. warme aus- Wolldecken, krüftige kleider Mtr. 1. 10, 0. 90, 0.75 Qualit. 12.50, 10.35, 8.90 Weiline und Velen HA Wolle und Kamelhaar, tür e schöne Muster Mtr. 1.55, 1.30, 0.90 ea. 116 em breit, kraſti Qualit. Mtr. 1 40, 1.25, 6. Bettueh- Biber ca. 150 em breit, 82 Qualit. Mtr. 1.90, 1.55, 1.15 Biber-Bettüeher 200:230 em, weiche Quali- Stück 35. 0, 22.50, 19.50 Qualitätsware ck 31.50, 24.75, 22. 80 100:150 em, gute Quali- taten St. 4.35, 3.25, 2.95 Diber-Bettächer gebogt, 220:240 em, ind., Ia Spannung, Erregung und Heiterkeit kommt man Sacco⸗ Anzug täten St. 3.65, 2.75, 2.50 Qualit. St. 4.4 3.80, 2.95 bis zum Schluß nicht heraus! Dazu ſchönes mod. ſchwarz⸗weiße Streif. Beiprogramm mit neueſter Ufa-⸗Tonwoche RM. 35.⸗, 49, 59. ld hemmen die galten Tage! j ͤͥ ³ĩð:KA 1 Sport⸗Anzüge gorven Sie für Marne Unterwäsgbe! flotte Formen mit 2 Hoſen RM. 45, 55.⸗, 65. In Winter⸗-Alſter und Paletot finden Sie in allen Preislagen bei mir große Auswahl Karl Steiert Das führende Konfektions⸗ geſchäft Gloria-Lichispiele Am Samstag, Sonntag und Montag iſt ganz Viernheim beim Teufelskerl. Der Guſtl iſt aher wirklich pp x AAANHETM- AN EN LANE morgen Sonntag abends 8 Uhr „Frolschutz“ Ein relzender jugendl. K NMonſel mit oporiem 0 Fehschwell-Bezolr aus I guter ſrogberer Dla- gonolware fur nur RN 39.73 Ein ſtoſter jugendlicher Damenmaonſel aus gui. Velourquallisi m. edler Nutria · Biberreſſe- Kro · gengornlerung RN. 39. Es wird erreicht, was man ſich verſpricht— doch ohne B RAW O geht es nicht. Lieferung wöcneninen irel Haus Alle inherſteller: Brehm 2 1 8 2. 2 2 2 Lampertheim Wilhelmſtr. 39 werden ſich im Sturm die Her- zen der Zuschauer erobern a RHramt duren freude Ein amüſanter Film mit köſtlichen Einfällen und 0 8 herzerfriſchender Komik Hübſche Melodien um⸗ 7 Eintritt nur 50 Pfg.. J rahmen dieſen luſtigen Film, der eine wirklich 7 r en 82 N frohe Unterhaltung bietet Außerdem gutes Bei⸗ 9 9 I 0 it! ſter Ufa⸗Tonwoche. Ein Be⸗ 8 programm mit neueſter Ufa⸗Tonwo 7 Lino! Um 4 ſuch beider Theater kann beſtens empfohlen werden ö 7 f 8 Anfang in beiden Theatern Werktags 8.15, ab 0 aller Art für Zimmer und Soldaten J 9 Uhr noch alles zu ſehen; Sonntags ab präzis 9 In großer uswahl bel Tischbelag!— Läufer in J 7 Uhr ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung. Sonntag 7 Linoleum und Stragula 8 J nachmittag große Jugend⸗Vorſtellung 2 Dal Winkenbach Inlaid und Druchtenniche, *.— W eee Zanner. en U Us naten i 7 i f SEG W 5 5 bnalselengüedeche n Nürnberger Splelwarenfiaus empfiehlt in groß. Auswahl Christopn Jas Hemp! Sattler- und Tapeziermeister Adolf Hitlerstraße Galmnaus zum N Aduernol Morgen Sonntag Tanz H. Hofmans. Mannheim, Bcke E 2. 1-3 Planken Für das Hrchucielgeld empfehlen wir unſere Arbeiten in Pliſſee, Hohlſäume, Kanten, Einkurbeln von Spitzen und Einſätzen, Knopflöcher, Stoffknöpfe, Bieſen⸗, Smok⸗ und Stepp⸗- arbeiten, Stoffblumen bei ſofortiger Be⸗ dienung und billigſter Berechnung. Kleider- und Wäſchemonogramme. delchwilter Ane, Mannnelm, N d. 7 5 Fernſprecher 23210 Annahmeſtelle in Viernheim: Käthe Hoock, Mexlit Das große deutsche Spezialgeschäft neue C tür Damen- und Kinderkleidung NMANNHEIH. AH pARADEPLATZ Die Qualität iſt entscheidend Wählen Sle: Freiw. Feuerwehr B'heim Am Sonntag, den 8. Nov. 1936, vorm. 10 Uhr Friedrichſtraße 47 Uebung Unter rien mit Vorkerwe⸗ der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht⸗ in— Als Gruß ſtimmung Lachſalven, Humor Muſik: Vollſtändiges Berufsorcheſter Es ladet ein Die Kapelle. Der Wirt: Michael Froſchauer NB. Aus Küche und Keller prima Speiſen und Getränke. n jede Familie die mannſchaft auf dem Sportplatz am Lorſcher Weg 9 3385 1 5 1 ſchnell förd. Meth Muſikkapelle und Spielmannszug haben an⸗ Iss Scmlane utreten. 5. Unentſchuldigtes Fehlen wird zur Beſtrafung b gemeldet. ſchule für Muſit Mäßiges Honorar aus der Heimat ſenden Sie am beſten Ihren Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit verbreitete und überall gern Martin Decker Vorheriges Signal wird nicht gegeben. Das Kommando Näheres ö N 40 Mannheimerſtr. 444 zeitung“. geleſene„Viernheimer Volke J à m. b. H., Mannheim, I 2, 12 Aernnelmerbolkszelaung lehr. Irefzger. Mannneim, 9 5,