Volls Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſchein ungswe iſe: Täglich, Bezugspreis: Nummer 263 2 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg G Dienstag —.— iernheimer zeilung Vorkündigungsblatt der NS AN. Viernheim L den 10. November Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Texttell für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. TTTTTTTTTTTTTVTTTTT+TP1P1+T+1+1+T1TT11!11l1llllllTlllͥã̃² A 12. Jahraang der Jührer in der Ewigen Wache Erhebende Gedenkſtunden in München— Adolf Hiller ehrt die erſtlen Märtyrer der Bewegung der Erinnerungsmarſch der Führer mil den Trägern des Blukordens an der Jeldherrnhalle und der Ewigen Wache 88 München, 9. Nov. Vor dem zur ewigen Erinnerungsſtätte des deutſchen Volkes ge— wordenen Bürgerbräukeller verſammelten ſich am Vormittag die alten Kämpfer Adolf Hit⸗ lers, die ſchon vor 13 Jahren an ſeiner Seite geſchritten, zu dem zur heiligen Ueberlieferung gewordenen Zug durch die Straßen des 9. November, der dem Gedenken der Blutzeugen geweiht iſt. Im ſchlichten Braunhemd mit dem Blut⸗ orden an der Bruſt ſind die Männer des 9. November“ vor dem Bürgerbräukeller verſam⸗ melt. Kurz nach 12 Uhr erſcheint, lebhaft begrüßt, Hermann Göring. Wenige Minuten nach 12 Uhr trifft, be⸗ gleitet von ſeinem getreuen Ulrich Graf, der Führer Adolf Hitler ein, und unmit⸗ telbar darauf gibt Hermann Göring den Marſchbeſehl. Der hiſtoriſche Zug ſetzt ſich in Bewegung. Wiederum ſchreitet ihr Julius Streicher voran. Es folgt die von Oberſturmbannfüh⸗ rer Ratsherr Grimminger getragene Blut- fahne. In der Führergruppe des 9. Nov. 1923 ſchreiten mit dem Führer u. a. Ulrich Graf, Hermann Göring, Himmler, Hühn⸗ lein, Dr. Weber und Frick. In der zwei⸗ ten Reihe folgen Dr. Frank, Alfred Ro⸗ ſenberg, Amann, Buch, Fiehler, Ro⸗ bert Wagner und andere alte Mitkämpfer des Führers. In der nächſten Reihe ſieht man u. a. den Stellvertreter des Führers Rudolf Heß, Hermann Eſſer, Bouhler, Chri⸗ ſtian Weber und Maurice. Die übrigen Teilnehmer des denkwürdigen Marſches vom 9. Nov. 1923 ſchließen ſich in Achterreihen an. Es folgen die Reichs lei⸗ ter, Gauleiter und ſtellvertretenden Gaulei⸗ ter, die Obergruppenführer und Gruppenfüh⸗ rex der SA., der SS., des NS, die Ober⸗ ebietsführer und Gebietsführer der HJ., die Fauptdtenftletter und Hauptamtsleiter der Reichsleitung, die Arbeitsgauführer des Reichsarbeitsdienſtes. Dumpf dröhnt der Trommelwirbel. Der erſte Name wird verkündet, als der Führer den erſten Pylon erreicht: Es iſt der Name Dietrich Eckarts, des prophetiſchen und ſeheriſchen Freiheitsdich⸗ ters. Ein Name folgt dem anderen, jeder eine aufrüttelnde Mahnung zur Pflichterfüllung, zur Hingabe, zur Opferbereitſchaft. An der Feldherrnhalle Um 12 Uhr 50 ſchwenkt der Zug in die Reſi⸗ denzſtraße ein. Vor den Augen der Erſten liegt die Feldherrnhalle. Mehrere Pylonen gemahnen hier daran, daß die Reihe der Blut⸗ zeugen des Nationalſozialismus auch heute noch nicht geſchloſſen iſt, daß auch das Jahr 1936 wieder neue Opfer gefordert hat: denn zwiſchen den Namen Norkus und Horſt Weſſel leuchten von fünf Pylonen die Namen Wil⸗ helm Guſtloff, Bernhard Schlothan, Günther Deskowſki, Ernſt Ludwig und Paul Freſſonke, die erſt in dieſem Jahre ihre Treue zu Adolf Hitler mit dem Opfer ihres Lebens bezahlten Die Klänge des Horſt⸗Weſſel⸗Liedes brechen ab. Der Zug iſt am Mahnmal angelangt. Der Führer ſteht wieder an jenem Platz, wo in dieſer Stunde vor 13 Jahren 16 National⸗ ſozialiſten für ein neues Deutſchland ſich ge⸗ opfert haben. 16 Salutſchüſſe krachen zum Himmel. Nach der letzten Salve tritt der Führer aus der Reihe, geht vor zum Mahnmal und legt ernſt und zutiefſt ergriffen einen rieſigen Lor⸗ beerkranz an der Stätte des Opſers nieder Ein ſtummes Gedenken weiht der Führer ſei nen Helden und hebt den Arm zum Gruß während die Blutfahne ſich ſenkt und die Weiſe vom guten Kameraden über den Platz klingt. Langſam ſchreitet der Führer wieder zur Straßenmitte zurück, und jetzt geht gemeſ⸗ ſenen Schrittes Generalfeldmarſchall von Blomberg, der den Zug an der Reſidenz erwartet hat, vor das Mahnmal und legt gleichfalls einen mächtigen Lorbeerkranz als ſtummen Gruß an die Toten nieder. Dann hebt er den Marſchallſtab zum Gruß und ver⸗ läßt ernſt und ſchweigend den Platz. In der Straßenmitte begrüßt ihn mit einem warmen Händedruck der Führer. Dann reiht ſich der Generalfeldmarſchall mit dem Führer in das erſte Glied des Zuges. Das Deutſchlandlied ſchallt über die heilige Stätte und überflutet 7 790 und einem Bekenntnis gleich den Platz. der Appell auf dem Königsplatz „Nachdem die Namen der Toten und die 16 Salven verhallt ſind, künden die zunächſt lei⸗ ſen, dann aber immer ſieghafter und freudiger werdenden Klänge des Deutſchlandliedes aus den Lautſprechern das Nahen des Zuges vom 9. November. Im gleichmäßigen Takt hallt der Schritt der beiden SA.⸗Kompanien an der Spitze des Zuges über den weiten Platz. Dann grüßen die Tauſende die Standarten und Feldzeichen der Bewegung, grüßen die Blutfahne, grüßen den Führer und ſeine Getreuen, die nun auf der freigehaltenen Bahn durch die Front der Formationen mitten über den Königsplatz auf die Propyläen zu marſchieren. Dieſe Straße des Führers iſt umſäumt von den Standarten, hinter denen die Formationen Front zur Mitte gemacht haben. Die Kranzträger neh⸗ men vor den Ehrentempeln an den Plätzen Aufſtellung, auf denen vor einem Jahr zur gleichen Stunde die Särge ſtanden. Nachdem die Aufſtellung vor der Ewigen Wache beendet iſt, künden Feinfaren den Be⸗ ginn der Totenehrung. Der Führer ehrt die erſten Märtyrer Die Standarten, Fahnen und Formationen nehmen zur Ewigen Wache Front. Gefolgt von der Blutfahne und ſeiner Marſchgruppe ſchreitet der Führer nun von den Propyläen wieder auf der Siegesſtraße des Königlichen Platzes zur Ewigen Wache. Während d. Muſik⸗ zug der Leibſtandarte AdolfHitler den Trauer⸗ marſch ſpielt, ſenken ſich die Fahnen ehrfurcht⸗ voll vor den Toten. Dann ruft der Sprecher der Partei(Gauleiter Wagner)„Zum Appell“. Unter feierlicher Stille ruft er die Namen der 16 erſten Märtyrer, der Helden vom 9. Nov. 1923 auf und bei jedem Namen antworten die Männer auf dem Königsplatz im Namen der geſamten Partei mit einem weithin ſchallenden Hier“, Der Spielmannszug der Leibſtandarte „ Adolf Hitler erweiſt jedem Toten durch die Vergatterung die militäriſche Ehrenbezeugung und die Kranzträger nehmen in den Ehren⸗ tempeln an den Sarkophagen der Aufgerufe⸗ nen Aufſtellung Der feierliche Höhepunkt des Erinnerungs⸗ tages iſt gekommen. Umgeben von wenigen Getreuen weilt der Führer in der„Ewigen Wache“ bei ſeinen Kameraden, die ihm bis in den Tod treu waren. Während mit dem Kommando„Ewige Wache raus“ der dumpfe Trommelwirbel ertönt, legt der Führer an jedem Sarg der Ewigen Wache einen Kranz nieder. Jedem von ihnen weiht er eine ſtille Minute des Gedenkens und der Erinnerung, der Dankbarkeit und des Gelöb⸗ niſſes. Bis ins Tiefſte ergriffen, verfolgen die Tauſende auf dem Platz dieſen Augenblick, der wieder die ſchönſte Erfüllung des Opfers derer vom 9. November bedeutet. Nachdem der Führer die Ehrentempel ver⸗ laſſen hat, marſchiert unter dröhnendem Trommelwirbel die Wachparade der SS.⸗ Standarte Deutſchland über den Königsplatz zur Ewigen Wache. Nach der Meldung gibt der Führer den Befehl, daß die Wache auf⸗ zieht. Während die Augen der Tauſende auf dieſes prachtvolle Schauſpiel ſehen, beziehen die Männer der SS.⸗Standarte Deutſchland die Ewige Wache an den Ehrentempeln. Un⸗ ter ſchmetternder Marſchmuſik marſchiert ſo⸗ 99 die SS.⸗Standarte an dem Führer vor⸗ ei. Der Sprecher der Partei verkündet den Sinn dieſer Feierſtunde: „Der Appell der Ewigen Wache iſt beendet. Die Nationalſozialiſten, die Rotmord und Reaktion am 9. November 1923 vor 13 Jah⸗ ren erſchoſſen haben, ſtehen im 4. Jahre des Dritten Reichs, im Jahre der Ehre 1936 wie⸗ der auf. Sie beziehen am Königlichen Platz zu München die Ewige Wache.“ Aus dem Munde des Sprechers ertönt das Kommando„Die Fahne hoch“, und während der Muſikzug der Leibſtandarte zum Abſchluß des Appells das Horſt⸗Weſſel⸗Lied intoniert, werden die bisher auf Halbmaſt geſetzten Fah⸗ nen an den Maſten vor der Ewigen Wache hochgezogen. Ergriffen hören die Tauſende in dieſer Stunde das Lied des Freiheitskämp⸗ fers Horſt Weſſel. Gefolgt von ſeinen Getreuen verläßt der Führer, ehrfurchtsvoll begrüßt von der Menge, die feierliche Stätte. der feierliche Ausklang Den würdigen Ausklang der Feiern zum 9. November bildete am Montag um Mitter⸗ nacht die Vereidigung der Rekr u⸗ ten der SS ⸗Verfügungstruppe in Anweſenheit des Führers vor der Feldherrn⸗ halle. Der Schein von vielen hundert Fackeln und das lodernde Feuer in den Opferſchalen gaben der Weiheſtunde auf dem Odeonplatz den ſtimmungsvollen Rahmen. In 50 Mann ſtarken Reihen füllten die Rekruten der Leibſtandarte „Adolf Hitler“, der SS⸗Standarte„Deutſch⸗ land“, der SS-Standarte„Germania“, der Führerſchulen, der Totenkopfverbände und der übrigen Einheiten der SS⸗Verfügungstruppe den weiten Platz. Zu beiden Seiten waren Ehrenſtürme der Leibſtandarte und der Stan⸗ darte„Deutſchland“ angetreten. Vor den Lö⸗ wen der Feldherrnhalle hatte hinter der Blut⸗ fahne und den Feldzeichen„Adolf Hitler“, „Deutſchland“ und„Germania“ das geſamte hohe Führerkorps der Schutzſtaffeln der NSDAP. Aufſtellung genommen. Mit dem Glockenſchlag 412 Uhr verlöſchte die Straßenbeleuchtung, ſodaß der Platz jetzt nur noch von dem flackernden Schein der Fackeln erhellt wurde. Unbeweglich ſtanden die Männer der SS im Stahlhelm auf dem Platz. In der Feldherrnhalle war mit dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß das ge⸗ ſamte Führerkorps der NSDAP. verſammelt. Der Kommandeur der Leibſtandarte, SS⸗ Obergruppenführer Sepp Dietrich meldete dem Reichsführer SS Himmler die zur Ver⸗ der Marſch des 9. November Rechts vom Führer Generalfeldmarſchall v. Blome z, links: Hermann Göring.(Weltbild, K.) 2 eidigung angetretenen Führer und Männer der Schutzſtaffeln. Wenige Minuten ſpäter präſen⸗ tierten die SS⸗Formationen auf Befehl des Reichsführers, und der Präſentiermarſch, ge⸗ ſpielt vom Muſikzug der Leibſtandarte, erklang. Vom Reſidenzhof her betrat der Führer, gefolgt von ſeine ſtändigen Begleitung, den Odeonsplatz und nahm die Meldung des Reichsführers entgegen. Mit einem weithin hallenden„Heil S S.⸗Männer“ grüßte der Führer die Formationen der Schutzſtaffeln, und wie aus einem Munde erklang die Ant⸗ wort zurück:„Heil mein Führer“. Der Führer und Reichsführer Himmler ſchritten nun die Stufen zur Feldherrnhalle hinauf. Der Schwur der Treue Auf Befehl des Reichsführers nahm dann die Vereidigung ihren Anfang. Die Re⸗ kruten ſtanden nun entblößten Hauptes auf dem Platz. Leiſe erklang die Weiſe des Nie⸗ derländiſchen Dankgebets„Wir treten zu Be⸗ ten“, und ihr mächtig brauſender Schlußakkord „Herr mach uns frei“ fiel zuſammen mit dem ehernen Klang der Glocken, die die Stunde der Mitternacht verkündeten. Die Rekruten erho⸗ ben die rechte Hand zum Schwur und ſprachen dem Reichsführer SS. das Treuegelöbnis nach: „Ich ſchwöre Dir, Adolf Hitler, als Führer und Kanzler des Deutſchen Reiches Treue und Tapferkeit. Ich gelobe Dir und den von Dir beſtimmten Vorgeſetzten Gehorſam bis in den Tod. So wahr mir Gott helfe!“ Der Führer ſpricht Nach der feierlichen Eidesleiſtung gab der Führer in einer Anſprache der Bedeutung der Stunde und des geleiſteten Eides an der heiligen Stätte der Bewegung Ausdruck. Als den tiefſten Sinn des Gelöbniſſes gab er den jungen SS.⸗Männern, die ſoeben feierlich in die ſchwarze Garde der Treue aufgenommen worden waren, die Worte mit auf den Weg: „Wir allein ſind nichts, unſer Volk iſt alles. Wir ſind vergänglich, aber Deutſchland muß leben!“ Nach dem Heilruf des Führers auf Deutſch⸗ land ſangen die SS.⸗Männer das Staffellied „Wenn alle untreu werden“ als Gelöbnis, im Sinne der Worte des Führers ihre Pflicht zu tun. Der Führer ſchritt nun durch die Reihen der Neuvereidigten. Er ging von Mann zu Mann und ſah jedem einzelnen ins Auge. Unter den Klängen des Präſentiermarſches verließ der Führer dann die Stätte der nächt⸗ lichen Feierſtunde. Die SS. ⸗ Männer formierten ſich zum Marſch durch die Hauptſtadt der Bewegung, der ſie an der Ewigen Wache vorbei zum Königlichen Platz führte. C JJ. 5 ———————— dees uses gers 3 8 6 1 15 1 2 25 e n e e eee 8 ee P — 3 E l i das neue Flrafrecht Das neue Strafgeſetzbuch iſt in ſeinem Ent⸗ wurf, der im Schoß der amtlichen Strafrechts⸗ kommiſſion beraten wurde, abgeſchloſſen. Liegt uns auch nicht der Wortlaut des Geſetzentwur⸗ fes vor, ſo doch in einem ſtattlichen Vand die „Grundſätzlichen Gedanken zum Geleit“, die Reichs fuſtizminiſter Dr. Gürtner, Staats⸗ ſekretär Dr. Freisler, Miniſterialrat Erohne und der Vertreter der Partei im Ausſchuß, Rechtsanwalt Graf von der Go Utz verfaßt haben.(R. v. Deckers Verlag). Die amtliche Strafrechtskommiſſion hielt über 100 Sitzungen ab, ungerechnet der vielen Be⸗ ratungen die Unter⸗Ausſchüſſe, um das ihr vom Führer im Jahre 19383 aufgetragene Werk der Erneuerung des deutſchen Strafrechts vorzubereiten. So iſt ihr das gelungen, was den parlamentariſchen Körper⸗ ſchaften in Jahrzehnten nicht gelingen konnte, nämlich die Herſtellung eines aus einem ein⸗ zigen Guß geſtalteten Entwurfs. Das war in erſter Linie deshalb möglich, weil dieſe Arbeiten unter dem Zeichen der Weltanſchauung des Nationalſozialismus ſtanden und von hier aus ihre Ausrichtung fanden, nicht aber bon den Sonderwünſchen politiſcher Parteigruppen be⸗ einflußt oder ausgehandelt zu werden brauchten. Der leitende Gedanke, der den Ent⸗ wurf durchzieht, iſt der Vorrang der Volksge⸗ meinſchaft vor den Intereſſen des Einzelnen, die Sicherung des Ganzen vor Rechtsbrechern, die Erhaltung der Ehre und der Subſtanz der Nation und ihrer Wirtſchaft. Die national⸗- ſozialiſtiſchen Begriffe von Raſſe und Erbgut, von Volkswohl und Wehrkraft, Ehre und Frei⸗ heit, Ehe und Familie, Arbeitskraft und Sitt⸗ lichkeit mußten hier ihren geſetzgeberiſchen Nie⸗ derſchlag finden. Das geſunde Empfinden des Volkes iſt zur Richtſchnur der Entſcheidungen erhoben, die Perſönlichkeit des Richters erhält ein großes Feld der Auswirkung, die Frei⸗ heit lſeiner Entſchließungen iſt größer als vorher Die Perſon und das Leben des Angeſchuldigten iſt ebenſo in den Kreis der Strafbemeſſung geſtellt, wie ſeine ſoziale Lage Trotzdem wird ſich das neue Strafrecht freihalten von jeder ſchwächlichen Auslegung. Die Unterſcheidung zwiſchen Mord und Totſchlag ſieht der Entwurf nicht mehr in der Ueberlegung bei der Ausführung der Tat, ſondern in den Motiven. Das Strafmaß iſt die Todesſtrafe, in beſonderen Ausnahmefäl⸗ len lebenslängliches Zuchthaus. Vor dem Kriege wurden in Deutſchland jährlich 65 bis 75 Todesurteile gefällt, davon etwa drei Vier⸗ tel vollſtreckt. In den Jahren 1931 und 32 ſind 84 bezw. 79 Todesurteile geſprochen, aber nur eines davon(gegen den Maſſenmörder Kürten) vollſtreckt worden. In den Jahren 1933 bis 1935 wurden 55 bis 65 Todesurteile gefällt, von denen etwa drei Viertel vollzogen wurden. Es zeigt ſich, daß die Gerichte wieder den Mut aufbringen, die volle Schwere des Ge⸗ ſetzes walten zu laſſen. l Einen beſonderen Schutz erfährt das Kind. Das Strafrecht wird dieſen koſtbarſten Beſitz mit allen Mitteln ſchützen. Wie Profeſſor Kohl⸗ rauſch ausgeführt hat, erſtreckt ſich dieſer Wille auf die verſchiedenſten Delikte, von der Abtrei⸗ bung bis zum Mädchenhandel. Mit Stolz nennt ſich das neue Strafrecht ein ſozialiſtiſches Recht. Die Arbeitskraft des Einzelnen ſteht ebenſo unter ſeinem Schutz wie die Wirtſchaftskraft. Streik und Ausſperrung ſind rechtswidrige Angriffe gegen die Nation, Induſtrieſpionage wird ſchwer beſtraft. Auch in der Bemeſſung der Geldſtrafen wird der ſoziale Geſichts⸗ punkt zur Geltung kommen. Wenn jetzt z. B. wegen desſelben Deliktes— der arme Mann zu 3 RM., der Reiche zu 100 RM. verurteilt wird, ſo ſieht es aus, als habe der Letztere ein größeres Unrecht begangen. In Zukunft ſoll an die Stelle der ziffernmäßig feſtgeſtell⸗ ten Geldſtrafe die Tagesbuße treten, das heißt, es ſoll die Summe bemeſſen werden nach der Höhe des täglichen Einkommens der Verurteilten. Jemand wird zu einer beſtimm⸗ ten Zahl von Tagesbußen verurteilt. Kann die Zahlung nicht erfolgen, auch nicht trotz Ratengewährung, ſo kann der Verurteilte durch Ableiſtung in Form von Arbeit die Ge⸗ genleiſtung aufbringen., in Ausnahmefällen kann auch darauf verzichtet werden. Einen großen Raum nimmt die Wahrung des Ehrbegriffs ein. Bisher golten Ehr⸗ verletzungen nur einer Perſon, nicht einer Ge⸗ ſamtheit. In Zukunft wird aber die Beleidi⸗ gung der Nation oder der Kriegsteilnehmer zu den ſchwerſten Delikten dieſer Art gehören. Selbſtverſtändlich gilt das nicht für die Belei⸗ digungen neutraler Vereine. Die Herabſetzung der großen Männer unſerer Geſchichte wird ſtreng beſtraft, der wiſſenſchaftlichen Kritik aber ſind dabei keine Schranken geſetzt. Wie ſchon bekannt war, befaßt ſich der Ent⸗ wurf nicht mit dem Zweikampf. Wenn es Körperſchaften gibt(Wehrmacht, SA., SS.) die von ihren Mitgliedern verlangen, daß ſie für ihre Ehre mit der Waffe eintreten, ſo kann dieſe ſittliche Pflicht nicht ſtrafbar ſein. Es iſt aber anzunehmen, daß alle dieſe Be⸗ ſtimmungen in einer Reichsehrenor d⸗ nung zuſammengefaßt werden. Verfahren, Inhalt und Durchführung des Zweikampfes wird darin klargelegt. Findet ein Zweikampf außerhalb des darin feſtgelegten Perſonen⸗ kreiſes ſtatt, ſo unterliegt er der Beurteilung nach den geltenden Geſetzen, etwa als Körper⸗ verletzung oder Nötigung. a Das Geſetz wird unterſcheiden zwiſchen ech⸗ ter Ehrenkränkuna und formaler Be⸗ leidigung. Im erſtgenannten Falle wird der Staatsanwalt die Klage erheben, Privat⸗ klagen dieſer Art gibt es nicht mehr. Bei Ba⸗ gatellſachen,„Waſchküchengeſchichten“, wie Staatsſekretär Freisler ſie nannte, ſoll die Einrichtung des Friedensrichters zu⸗ ſtändig ſein, die im Verfahrungsrecht noch geſchaffen wird. Dadurch ſollen die Gerichte von Klatſchgeſchichten entlaſtet ſein. Das ſind einige Punkte aus dem großen Werk. das nun ſeinen Abſchluß findet. Es wird darüber noch mehr zu ſagen ſein. aber das Vorſtehende mag von dem wodernen Gei⸗ ſte zeugen, der das kommende Strafrecht durchweht. In den Händen eines volksverbun⸗ denen Richtertums wird es eine aute und ge⸗ rechte Waffe der Volksintereſſen ſein. Lordmayor-Bankelt in London Zegrüßungsworke Edens— Außenpoliliſche Rede Baldwins London, 10, Nov. Am Montag abend wurde wie alljährlich am 9. November in der Guildhalle das Bankett des neuen Lordmayors von London veranſtaltet, an dem ſich Miniſter⸗ präſident Baldwin als Hauptredner beteiligte, Auch Botſchafter von Ribbentrop befand ſich unter den geladenen Gäſten. Als erſter Redner brachte Außenminiſter Eden in überlieſerter Weiſe die Geſundheit der aus⸗ ländiſchen Botſchafter aus, indem er ihnen für ihre Bemühungen um die Aufrechterhaltung guter Beziehungen zwiſchen ihren Ländern und England dankte. Er ſprach dann von dem Ver⸗ luſt. den der Tod des früheren deutſchen Bot⸗ ſchafters von Hoeſch bedeutet habe, und hieß anſchließend den neuen deutſchen Botſchaf⸗ ter von Ribbentrop unter dem herz⸗ lichen Beifall der Tiſchgäſte in London will⸗ kommen Von dem ebenfalls anweſenden volniſchen Außenminiſter Beck ſagte Eden, daß er ſowohl ſeinem Lande als auch der Sache des Friedens große Dienſte erwieſen habe. Darauf erariff Miniſterpräſidenk Baldwin das Wort, der zunächſt über Finanz⸗ und Wirt⸗ ſchaftsfragen ſprach. Er erklärte, daß in Zu⸗ kunft eine Zuſammenarbeit mit anderen gro⸗ zen Ländern in der Frage der Kreditregelung zu erhoffen ſei. Die Wiederbelebung des in⸗ ternationalen Handels laſſe noch viel zu wün⸗ ſchen übrig. Baldwin ſagte dann weiter. daß er ſich an⸗ geſichts der kürzlichen außenpolitiſchen Erklä⸗ rung im Unterhaus nicht ſo ausführlich über die Außenpolitik äußern wollte, wie es ſonſt bei dieſer Gelegenheit üblich. Er wolle jedoch einige Worte über eine Angelegenheit ſagen, der die engliſche Regierung ihre beſondere Auf⸗ merkſamkeit widme, nämlich über die in Gang befindlichen Vorbereitungen für eine Konferenz zwiſchen den fünf Weſtmächten zur Aushandlung eines neuen Vertrages an⸗ ſtelle des früheren Locarnovertrages. Die eng⸗ lische Regierung boffe. daß dieſer Pakt der erſte Schritt zu einer europäiſchen Regelung ſein werde. Er ſei überzeugt, daß jeder der An⸗ weſenden den engliſchen Wunſch teile, daß der gegenwärtige Meinungsaustauſch zu brauch⸗ baren und erfolgreichen Ergebniſſen führen werde.(Beifall.) Die Beziehungen zu den Vereinigten Staaten von Amerika ſeien, wie von jeher, ausgezeichnet, und die britiſche Regierung rechne mit einem weiteren Abſchnitt freund⸗ licher Zuſammenarbeit mit der Regierung Rooſevelts. Die engliſche Regierung ſei über die Löſung der ägyptiſchen Frage ſehr befriedigt und hoffe, daß der Bündnisvertrag mit Aegypten ein ſtändiges Element der Ste⸗ tigkeit der internationalen Lage im öſtlichen Mittelmeer ſein werde. England begrüße Aegypten als ſeinen neuen Verbündeten. Hin⸗ ſichtlich der ſpaniſchen Frage erklärte Baldwin, die Regierung habe nichts unverſucht gelaſſen. durch ihre aktive Unterſtützung der Nichteinmiſchungspolitik eine Ausdehnung des Konflikts über die Grenzen Spaniens hinaus zu verhüten. England werde weiterhin eine führende Rolle bei den Bemühungen spielen. die beiden kämpfenden Parteien zur Vermei⸗ dung unnötiger Leiden der ſpaniſchen Zivil⸗ bevölkerung zu veranlaſſen. Zu dem polniſchen Außenminiſter Beck gewandt ſagte Baldwin, daß Polen ſtets die Sympathie der Engländer genoſſen habe. Polen beſitze die neueſte Marine im heutigen Europa, der England. als eine der älteſten Flottenmächte, ſeine Grüße entbiete. Polniſche Handelsſchiffe ſeien in allen Meeren zu finden. Das Sinnbild der Leiſtungen Polens zur See und im Handel ſei der Bau und die Entwicklung des großen Hafens von Gdingen geweſen. Auf dieſem Gebiet wie auf allen anderen rechne England mit der Ent⸗ wicklung einer engeren Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen den beiden Ländern. denen beiden die — 5 des Weltfriedens ernſtlich am Herzen iege. Baldwin erklärte, er wolle nur einige Worte über die Weltlage und die Stellung Englands im beſonderen ſagen. Nach dem Weltkriege habe es zunächſt nur eine Aufgabe gegeben. nämlich die Wunden des Krieges zu heilen, das Schick⸗ ſal der Bevölkerung Europas in materieller und geiſtiger Hinſicht zu verbeſſern, und der Armut, den Leiden ſowie der Verſchlechterung des Lebensſtandards in vielen Teilen Eng⸗ lands und Europas zu ſteuern. Dieſe Aufgabe ſei trotz aller Anſtrengungen noch nicht völlig gelöſt. Der Miniſterpräſident wandte ſich in dieſem Zuſammenhang gegen den, wie er ſich ausdrückte,„unverſtändlichen Wahnſinn“ der Aufrüſtung ganz Europas. die eine Ver⸗ beſſerung des Lebensſtandards der Völker ver⸗ zögere und einen Krieg wahrſcheinlich mache. Es gebe aber niemand im heutigen Europa, der nicht wiſſe, was ein Krieg auf die Dauer bedeute. Deshalb gebe es nur eine Pflicht für alle, nämlich ſich zuſammenzuſchließen und Europa zu retten. Mit Recht widme England jetzt ſeine Aufmerkſamkeit ſeiner eigenen Ver⸗ teidigung:„Ich bin bereit, unſere ganzen An⸗ ſtrengungen, ungeachtet der Koſten an Menſche⸗ und Geld, dem zu widmen, was notwendig iſt. Gleichzeitig bin ich mir aber des Wahnſinns von uns allen bewußt. Ich erkläre. daß die Verteidigung unſerer Nation in der gegenwär⸗ tigen Weltlage unvermeidlich iſt, und wir ſind entſchloſſen, in dieſer Hinſicht nichts unverſucht zu laſſen.“ Baldwin äußerte hierauf die Anſicht, daß zukünftige Kriege möglicherweiſe den Charak⸗ ter von„Religionskriegen“(2) haben könnten, wie man ſie im Mittelalter gekannt habe. Es gebe heute geiſtige Auffaſſungen, deren Vertreter ihre Weltanſchauung„bis zum Tode erzwingen“ möchten. Man ſitze hier nie⸗ mals zu Gericht über die Ereigniſſe in auslän⸗ diſchen Staaten, aber er ſei entſchloſſen, daß in England keine dieſer„Gewalten“ jeweils triumphieren ſollen. In England ſei kein Raum für irgendeine Form einer„organiſier⸗ ten Weltanſchauung“. England glaube, ohne über irgendjemand zu Gericht zu ſitzen, daß es einen Beitrag zu den heutigen Bedürfniſſen der Welt leiſte. Wenn dieſer Beitrag ver⸗ loren ginge, weil England ſeine Stellung in der Welt nicht aufrechterhalten könnte, dann wäre die Welt der Verlierer Jede große Na⸗ tion habe der Welt etwas zu geben. Englands Freiheit ſei die„Freiheit des Geiſtes“, und es müſſe bereit ſein, im Notfall bis zum äußerſten für dieſe Freiheit zu kämpfen. Ebenſo wie in England nicht die Abſicht beſtehe, ſich in die inneren Angelegenheiten irgendwelcher Länder einzumiſchen, ſo dulde England auch keine Ein⸗ miſchung irgendeines andern Landes in ſeine inneren Angelegenheiten. Engliſche Rüſtungspropaganda kondoner Lordmanor-Jug im Jeichen der Aufrüſtung London, 9. Nov. Der diesjährige Lord⸗ mavor⸗Umzug durch die Straßen der Londoner City ſtand ganz im Zeichen der engliſchen Auf⸗ rüſtung und der neuen Rekrutierungspropa⸗ ganda. Die Londoner Bevölkerung ſah einen militäriſchen Aufmarſch, wie man ihn wohl ſeit dem Waffenſtillſtand in der engliſchen Haupt⸗ ſtadt nicht mehr geſehen hat. Die von den Be⸗ hörden gewählte Bezeichnung des Umzuges lautete„London und die Vertei⸗ digung des britiſchen Reiches.“ Der Aufmarſch zeigte die Entwicklung der bri⸗ tiſchen Wehrmacht vom Jahre 1539 über die Zeit Cromwells, die napoleoniſchen Kriege. den Irenkrieg und den Weltkrieg bis zur Jetztzeit. Nach einer langen Folge hiſtoriſcher Truppen⸗ und Marineabteilungen ſah man eine Gruppe der in den Weltkrieg marſchierenden Rekruten des britiſchen Reichs, gefolgt von britiſchen Truppen in Frankreich und Flandern und in Gallipoli. Dieſe waren in ihren beſchmutzten und abgeriſſenen Kakhiuniformen beſonders realiſtiſch dargeſtellt. der Beſuch Graf Erſte Fühlungnahme mit den öſterreichiſchen Staats männern. Wien, 9. Nov. Die volitiſchen Beſprechun⸗ gen des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano mit Bundeskanzler Dr. Schuſch⸗ nigg und dem Staatsſekretär für Aeußeres. Dr. Schmidt, werden Montag nachmittag ih⸗ ren Anfang nehmen. Den Vormittag benutzte Graf CTiano zur Ehrenbezeugung für die Toten des Weltkrieges und zu den üblichen Höflich⸗ keitsbeſuchen. Die erſte Fühlungnahme mit den öſterreichiſchen Staatsmännern ergab ſich durch die Beſuche, die Graf Ciano dem Staats⸗ ſekretär für Aeußeres. Dr. Schmidt. Vundes⸗ kanzler Schuſchnigg und ſchließlich Bundesprä⸗ ſidenten Miklas abſtattete. Mit einem Früh⸗ ſtück in der italieniſchen Geſandtſchaft wurde der Vormittag abgeſchloſſen. Hinter einer Abordnung des britiſchen Front⸗ kämpferverbandes folgten zahlreiche Truppen⸗, Marine⸗ und Flieger⸗Abteilungen, die den jetzigen Stand der britiſchen Wehrmacht zeig⸗ ten. Zug um Zug marſchierten die Infanterie⸗, Tank⸗ und Flakformationen der Londoner Territorialregimenter auf. Schwere und leichte Tanks, vollbemannte Flakkanonen und Flug⸗ geſchütze raſſelten durch die Straßen der Lon⸗ doner City. Den Schluß des Zuges bildeten, wie üblich, die Vertreter der Londoner Gilden und Zünfte mit ihren bunten Koſtümen und ſchließlich die von ſechs Pferden gezogene Prunkkaroſſe des neuen Lordmayvors von London. Sir George Broadbridge, der anſchließend in dem „Law Courts“. dem Sitz der Londoner Ge⸗ richtsbarkeit, unter großer Feierlichkeit in ſein neues Amt eingeführt wurde. An der Spitze und am Schluß des Umzuges ritten Ulanen⸗ abteilungen. Cianos in Vien Unamono geißelt die Verbrechen der Rolen 858 Paris, 9. Nov. Der bekannte ſpaniſche Schriftſteller und Rektor der Univerſität in Salamanca, Miguele de Un amon o, richtete an die Univerſität Bologna ein Schreiben, in dem er die Grauſamkeiten und Verbrechen der roten Horden in Spanien vor der Weltöffent⸗ lichteit anprangert Er weiſt u. a. darauf hin. daß der von den Roten entfeſſelte Aufruhr die chriſtliche Ziviliſation des Abend⸗ landes zerſtören will. Unamono zählt die lange Reihe der Scheußlichkeiten auf, die von den roten Terroriſten begangen wurden. Zum Schluß betonte er, er halte es für nötig, dieſe Dinge im Ausland zur Kenntnis zu brin⸗ gen. Das Schreiben wurde allen bedeutenden Kulturinſtituten der Welt übermittelt. 2*—* Dr. Goebbels beſichligt die auli⸗ reg: 7 2* 24 bolſchezzitiſ ze Schau in 2. chen München 9. Nov. Am Montag fiäch⸗ mittag beſuchte Reichsminiſter und Reichspro⸗ pagandaleiter Dr. Goebbels mit zahlreichen Männern der Bewegung die große antibolſche⸗ wiſtiſche Schau im Bibliothekſaal des Deutſchen Muſeums. Der ſtellvertretende Gauleiter Otto Nippold und der Leiter der Ausſtellung Pg. Wüſter führten Dr Goebbels durch die Schau. die einen außerordentlich ſtarken Ein⸗ druck auf den Miniſter und ſeine Begleitung machte. Bei der Ankunft und beim Verlaſſen der Schau wurde der Miniſter von einer großen großen Menſchenmenge ſtürmiſch begrüßt.— Die Geſamtbeſucherzahl am Montag übertraf wieder alle Erwartungen, ſo daß die Ausſtel⸗ lung wiederum zeitweilig polizeilich geſperrt werden mußte. Zum erſten Male kamen auch geſchloſſene Formationen der SA. und des NSKK.— In den Abendſtunden beſuchte auch der Reichsarbeitsdienſtführer Staatsſekretär Hierl die Ausſtellung. der Führer bei Abl Schachleiler Roſenheim, 9. Nov. Am Sonntagnach⸗ mittag weilte der Führer und Reichskanzler am Krankeabett des ſchwererkrankten Abtes Dr. h. c. Albanus Schachleiter. Der Stellvertreter des Führers Rudolf Heß hatte den Schwerkranken bereits am vergangenen Donnerstag beſucht. Polniſche Nofe in Danzig überreicht Danzig, 9 Nov. Der diplomatiſche Ver⸗ treter Polens in Danzig, Miniſter Dr. Pape, hat am Samstag den Danziger Senats⸗Vize⸗ präſidenten Huth aufgeſucht, und ihm eine Note überreicht, in der gegen die Danziger Ver⸗ ordnung über die Zentraliſierung der Arbeitsvermittlung broteſtiert wird. Miniſter Papée brachte ferner zum Ausdruck, daß man polniſcherſeits die Angele⸗ genheit des Zwiſchenfalls in dem Dorf Schöne⸗ berg noch nicht als aufgeklärt und abge- ſchloſſen anſehe. Der Danziger Standpunkt zu beiden Ange⸗ legenheiten iſt völlig klar: Die Verordnung über die Arheitsvermittlung gründet ſich auf das unbezweifelbare Recht der Dan ziger Regierung, die Arbeitsvermittlung nach wirtſchaftlichen und ſozialpoli⸗ ſchen Gründen zu regeln, was in die⸗ ſem Falle durch Zuſammenfaſſung der geſamten Arheitspermittlung bei dem ſtaatlichen Arbeits⸗ amt erfolgt iſt, eine Regelung, die übrigens in einer Reihe anderer Staaten bereits ſeit län⸗ gerer Zeit beſteht. Auch der Fall Schön ⸗ berg iſt nach Danziger Auffaſſung eine kein Danziger Angelegenheit, nachdem ſich heraus⸗ geſtellt hat, daß es ſich ausſchließlich um Dilif⸗ ziger Staatsangehörige deutſcher Nationalität handelte. Die polniſche Zeitung„Gazeta Handlowa“ fordert einen polniſchen Direktionspoſten bei der Bank von Danzig Die in Warſchau erſcheinende Zeitung„Ga⸗ zetan Handlowa“ benutzte das Ausſcheiden eines Direktors der Bank von Danzig dazu, die Forderung aufzuſtellen, einen polniſchen Direktor einzuſetzen, was im Intereſſe der engen wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen Polen und Danzig und des Vertrauens der polniſchen Finanzkreiſe not⸗ wendig ſei Hierzu wird von maßgebender Seite folgen⸗ des erklärt:„Im Zuſammenhang mit dem Ausſcheiden des Herrn Dr. Fritz Meyer aus ſeiner Stellung als ſtellvertretendes Vor⸗ ſtandsmitglied der Bank von Danzig wird ſei⸗ tens einer Warſchauer Zeitung die Forderung erhoben, daß dieſe Stellung durch einen Direktor polniſcher Nationali⸗ tät neu beſetzt werden ſolle, mit der Begrün⸗ dung, daß Polen an dem Aktienkapital der Bank von Danzig mit einem erheblichen Betrage beteiligt ſei. Demgegenüber wird feſtgeſtellt, daß die auf den Namen polniſcher Aktionäre im Stammbuch der Bank eingetragenen Aktien nur 8. v. H. des geſamten Aktienkapi⸗ tals der Bank ausmachen, alſo nicht die Mehrheit des Aktienkapitals darſtelle. Dieſe Beteiligung von 28 v. H. iſt bei der Gründung der Bank von Danzig in dem Genfer Währungs⸗ übereinkommen von 1923 zwiſchen Danzig und Polen vereinbart worden.“ Mosley genen das geplanle Aniformverbol London, 9. Nov. Der Führer der engli⸗ ſchen Faſchiſten, Mosley, ſprach am Sonn⸗ tag abend vor rund 2500 Anhängern in Man⸗ cheſter. Er wandte ſich dabei zunächſt dem be⸗ vorſtehenden Uniformverbot zu. Unter Anfüh⸗ rung zahlreichen Beweismaterials verwies er, immer wieder unterbrochen von der Zuſtim⸗ mung ſeiner Anhänger, darauf, daß die be⸗ ſtehenden Geſetze von Sozialiſten und Kommuniſten immer wieder in unverſchämteſter Weiſe gebrochen worden ſeien, ohne daß etwas gegen dieſe Ruhe⸗ ſtörer unternommen worden wäre. An die Re⸗ gierung richte er die Frage, warum ſie nicht erſt beſtehende Geſetze ausbaue, ehe ſie mit neuen Mitteln gegen die Faſchiſten vorgehe. Die Antwort darauf ſei, die Regierung greife ſchon zu marxiſtiſchen und kommuniſti⸗ ſchen Mitteln, um den Fortſchritt der Bewe⸗ gung aufzuhalten, die ſie am meiſten fürchte. Moslen brandmarkte dann eine der typiſchen Lügen, wie ſie in Umlauf geſetzt werden, um ihn und ſeine Bewegung zu behindern. Er ver⸗ wahrte ſich dagegen, daß man ſeine verſtorbene Frau als Jüdin bezeichne. Er betonte dabei, daß die Familie ſeiner Frau vor Beginn ſeines Kampfes gegen die Juden niemals as jüdiſch bezeichnet worden ſei. — „ r SS S 2 ſileler domntagnach Neihsurfler ten Abtes er. ets Rudolf deres an ionalität Handlowa“ onspoſten ö Nrüggr 8 der Jührer über die Bedeutung des 9. Novembers die große Anſprache des Führers beim Erinnerungskreſſen im Bürgerbr äuleller München, 9. Nob. Bei dem Erinnerungs⸗ treffen im Bürgerbräukeller am Sonntag abend hielt der Führer folgende Anſprache: Parteigenoſſen! Wieder treffen wir uns zur Erinnerung an unſeren erſten großen Revolutionsverſuch in dieſem Saal, der uns heute ſo klein vorkommt, und der damals für uns ſo groß war. Es gibt viele Tage in der Geſchichte unſerer Bewegung, die es verdienen, der Erinnerung erhalten zu werden. Aber es gibt kaum einen Tag dieſer Geſchichte, der es mehr verdient, für immer ein Feier⸗ tag der Bewegung zu fein, als dieſer Novembertag von damals. Ein Tag der Trauer, aber trotzdem einſt ein Tag der ößten Hoffnung, heute und für alle Zu⸗ ut ein Tag der teueren Erinnerung. Daß wir Nationalſozialiſten dem damaligen Staat unſere Todfeindſchaft angeſagt hatten, war die Urſache unſerer Entſtehung. Ich kann ganz ruhig geſtehen, daß ich von 1919 bis 1923 überhaupt an nichts an⸗ deres dachte als an einen Staatsſtreich. Toſender Beifall.) Ich war mir darüber im Klaren, daß das deutſche Schickſal nur durch tatkräftige Menſchen gewendet werden konnte, und ich wußte, daß wir ſolche Menſchen nur be⸗ kommen würden, wenn wir ſelbſt vorbildlich, beiſpielgebend voranmarſchierten. Es mußte ein Zeitalter der Tatkraft und Entſchloſſenheit wiederkommen! Aber wie konnte man Men⸗ ſchen der Tat anders finden als durch die Tat? So haben wir damals alſo gehandelt! Sachlich ſind wir dabei unterlegen. Mora⸗ liſch aber haben wir damals geſiegt. Das hat 12 auch ſofort gezeigt. Die Partei iſt nicht einer geworden, ſondern im Gegenteil: ſie iſt erſt nach dem 9. November 1923 unerhört gewachſen. Das deutſche Volk hat ſich ſeitdem mit Recht zu der Bewegung bekannt, die den Mut hatte, in der kritiſchen Stunde zu handeln. So haben wir damals die Tat verloren, aber letzten Endes das deutſche Volk ge⸗ wonnen. Die Partei, die die erſten 16 Toten verlor, hatte ſich das heilige Anrecht geſchaffen, dereinſt die deutſche Führung zu übernehmen. Aus den damaligen Spfern ging die lange Reihe der Märtyrer hervor, aus dieſer langen Reihe der Märtyrer, der Verwundeten und Verletzten ging hervor der große, fanatiſche Glaube an die Bewegung. Und daraus wird in der Zukunft hervorgehen ein unerhörter Opfer⸗ wille fer das Reich, das dieſe Bewegung nun geſchaffen hat. Wir feiern nicht umſonſt den Tod dieſer Sechzehn. Vielleicht werden manche ſagen:„Ja, es ſind doch im Felde zwei Millionen gefallen. Warum machſten Sie gerade von dieſen 16 ſo viel Aufhebens?!“ Weil die zwei Millionen fielen getreu einem Befehl, der ihnen gegeben wurde, und weil die 16 gefallen ſind getreu dem Befehl ihres eigenen Herzens und für eine neue Idee! Dieſe Männer ſind auch alle im Felde geweſen. Und ſie waren alle, wie jeder andere, ebenſo bereit geweſen, auch dort dieſes letzte Opfer zu bringen. Aber der Befehl, ſofort den Kampf in der Heimat wieder aufzunehmen für ein neues Reich, für ein neues Ideal, wurde ihnen weder von einem oberſten Kriegsherrn noch von einem ſonſtigen Vorgeſetzten gegeben, dieſen Befehl gab ihnen ihr eigenes Ge⸗ wiſſen. Das hat ſie zu mir geführt. Ich konnte niemanden zwingen. Ich konnte kei⸗ nem befehlen. Sie ſind aus der Stimme ihres eigenen Herzens heraus gekommen. Sie haben ihrem inneren Befehl gehorcht und dafür das ſchwere Opfer gebracht. Das war aber praktiſch die Geburt eines neuen Staates. Nach dem 9. November 1923 war es klar, daß der Staat mit Gewalt nicht mehr zu ſtür⸗ zen war. Man hatte es verſucht. Es war nicht gelungen. Jetzt konnte man der Bewe⸗ der eine neue Anweiſung geben, nämlich die er legalen Eroberung der Macht, um ſo die endgültige Revolution vorzubereiten. Wir erkannten, daß es nicht genügt, den alten Staat zu ſtürzen, ſondern daß der neue Staat zuvor praktiſch bereits auf⸗ gebaut ſein muß. Damals faßte ich daher, wenige Tage nach dem Zuſammenbruch, ſofort einen neuen Ent⸗ ſchluß: nun in aller Ruhe die Vorausſetzungen ſchaffen, die ein neuerliches Scheitern aus⸗ oben mußten. Sie haben ſpäter noch eine evolution erlebt, am 9. März 1933 hier in München und Tage vorher im Reich. Aber welch ein Unterſchied! Damals handelte es ſich nicht mehr darum, einen Staat durch einen Gewaltakt zu ſtürzen, ſondern der neue Staat war unterdes gebaut worden und hatte nur die letzten Reſte des alten Staates in weni⸗ gen Stunden zu beſeitigen. Da ſind wir nicht angetreten wie 1923. lauben Sie, wenn ich heute zurückdenke an 1923, dann wird mir nahezu Angſt vor meiner Verwegenheit von damals, mit einer Handvoll Leute einen ganzen Staat ſtürzen zu wollen. Ich muß heute dem Schickſal nur dankbar ſein, wenn es uns damals den Erfolg verſagt hat. Wie hätten wir den Staal demals aufbauen wollen? Wir beſaßen zu wenig Mitarbeiter. All die Menſchen, die* Tauſenden heute an meiner Seite ſtehen, waren Unbekannte. Wir alle waren nicht genſigend geſchult Ich hätte auf die bürgerliche Welt zurückgreifen müſſen. Das wäre ein ſchlimmer Wechſelbalg geworden, kein neuer Staat, ſondern nur eine neue Fir⸗ menbezeichnung. 1933 ſtand hinter mix die weitaus größte Organiſation, die Deutſchland je beſaß, eine Bewegung, die ſich aufbaute aus den kleinſten bis zur umfaſſenden Reichsorganiſation. Dieſer gewaltige Neuaufbau der Partei hat mit die wichtige Vorausſetzung geſchaffen, um die Macht im Staate ſicher zu übernehmen und zu erhalten. Und nur ſo war es uns möglich, — als wir uns zum zweitenmal an die Re⸗ volution wagten, ſie endlich auch gelungen iſt. Unſere gewaltige Propaganda, unſere ausge⸗ zeichnete Preſſe, unſere wunderbare Organiſa⸗ tion haben es ermöglicht, die Macht zu über⸗ nehmen und zu feſtigen. Es wird keinen mehr geben, der auch nur im Geringſten im Zweifel darüber iſt, daß die Bewegung ſie nun auch behalten wird für immer. (Stürmiſcher Beifall.) Aus dem Jahre 1923 hat ſich damit das ſpätere Wunder ergeben, daß wir eine Revolution herbeiführen konnten, ohne auch nur im Geringſten die innere Ordnung in Deutſchland zu ſtören oder das Leben unſeres Volkes in Gefahr zu bringen. Was Revolutio⸗ nen können, das ſehen Sie in dieſen Wochen und Tagen in einem anderen Lande. Ein gan⸗ zes Volk wird dort aufgewühlt, aber nicht nur geiſtig, ſondern leider auch materiell. Städte werden zugrunde gerichtet, Landſchaften ver⸗ wüſtet, unzählige Menſchen getötet. Wenn wir uns vorſtellen, wie geordnet und diſzipliniert die deutſche Revolution verlaufen iſt! Wir ha⸗ ben unſeren Staat erobert, ohne daß, glaube ich, eine Fenſterſcheibe zugrunde ging. Das war nur möglich dank der gründlichen Vorbereitung und dem Aufbau der Partei, dank der ſoliden Feſtigung ihrer inneren Organiſation, nur möglich infolge der im Laufe der Jahre ge⸗ wonnenen zahlloſen Mitarbeiter. So konnten wir ohne jeden Gewaltakt die Gewalt in Deutſchland übernehmen! Und das größte Wunder: Es iſt uns vielleicht dadurch auch allein gelungen, die ſchwerſte Klippe jeder Revolution ſolcher Art zu um⸗ ſegeln, nämlich das Problem der Einſtellung zu den beſtehenden ſogenannten„legalen Macht⸗ inſtrumenten“ des States. Es hat vielleicht früher Menſchen gegeben, die ſich ſagten:„Ja, wenn die Partei die Macht im Staate erobert hat, a was macht ſie mit der Wehrmacht und der Polizei?, kann ſie dieſe Inſtitutionen überhaupt in den neuen Staat hineinbringen? Ich habe immer die Ueberzeugung gehabt, daß eine neue Revo⸗ lution endgültig nur dann gelingen wird, wenn ſie es fertig bringt, dieſe Organiſationen in den neuen Staat nicht nur nicht aufzunehmen, ſondern auf Gedeih und Verderb mit dem neuen Staat zu verbinden. der Einbau der allen Armee ins neue Reich Das iſt allerdings eine ſchwerere Arbeit, als ſolche Inſtrumente einfach zu zerſtören. Es iſt viel ſchwerer, eine Revolution durchzuführen und dieſe Inſtitutionen ſogar noch geſtärkt in den Dienſt der neuen Idee zu ſtellen. Vielleicht iſt dies das Werk, auf das ich perſönlich am meiſten ſtolz bin und das mir einſt die Geſchichte ſicher am höchſten anrechnen wird, daß es mir gelang, die Armee nicht nur nicht zu zertrümmern, ſondern zum Kadre zu machen für die neue deutſche Volksarmee. (Brauſender Jubel.) Und darin liegt für uns alle eine tiefere innere Befriedigung: Als ich zum erſtenmal in dieſem Saal auftrat, war ich ſelbſt noch Soldat. Wir ſind aus der alten Armee gekommen. Wir haben alle dieſes Kleid getragen, und weil wir gerade an dieſem grauen Kleid ſo ſehr hingen, konnten wir auch die Re⸗ volution, die dieſes Kleid beſudelt hatte, nie⸗ mals verwinden! Als Soldaten haben wir dann dieſen Kampf begonnen, als Politiker haben wir dieſen Kampf vollendet! Denn das Wunderbare dieſes Kampfes iſt, daß wir nun die alte Armee dem deutſchen Volke aufs Neue ſchenken konnten. Und ſo, wie die alte Armee einſt für das alte Reich ſich ſchlug, wird die neue Armee für das neue Reich, wenn es je die Stunde fordern ſollte, kämpfen und ſich ſchlagen! Nur ein Unterſchied iſt vorhanden: Als die alte Armee ins Feld zog, war ſie gegen alle Waffen gewappnet, nur nicht gegen die Pro⸗ paganda der Zerſetzung. Heute trägt die Ar⸗ mee bei ſich den Talisman der politiſchen Im- muniſierung gegen jeden Verſuch, dieſe Armee zu zerſetzen. Das wird unſeren Gegnern nie mehr gelingen. Dieſe Armee iſt die nationalſo⸗ zialiſtiſche Armee des neuen Reiches, und in⸗ dem wir Jahr für Jahr einen Jahrgang nach dem anderen aus dem nationalſozialiſtiſchen Nachwuchs hineinſchicken in dieſe Armee, wird ſie immer mehr verbunden ſein mit unſerem heutigen Volk und ſeinem Geiſt. Wir werden ihr immer mehr die Stärke unſe⸗ rer Weltanſchauung geben. Dies iſt vielleicht das allergrößte Werk, das uns nach all dieſen lan⸗ gen Jahren gelungen iſt. Ich perſönlich emp⸗ finde darüber den größten Stolz. Ich glaube, daß es mir einſt die Nachwelt am meiſten anrechnen wird, daß ich Deutſchland nicht in eine 15jährige Zeit der Wehrloſigkeit brachte, ſondern daß es mir gelang, in knapp vier Jahren aus dem 100 000⸗-Mann⸗Heer wieder eine große deutſche nationalſozialiſtiſche Volks⸗ armee zu ſchaffen,(Stürmiſcher, lang⸗ anhaltender Beifall), daß in dieſer Ar⸗ mee alle diejenigen mitarbeiten und mit⸗ helfen, die vielleicht ſonſt unſere Feinde geworden wären. Als der Prozeß im Jahre 1924 zu Ende ging, habe ich es damals vorhergeſagt, daß eine Stunde kommen wird, da ſich beide Erſcheinun⸗ gen vereinen werden zu einer. Und die dama⸗ lige Prophezeiung iſt nun eingetreten! Kön⸗ nen wir daher nicht mit Recht ſagen: Die im Jahre 1923 gefallen ſind, ſind nicht umſonſt gefallen, ihr Opfertod hat ſich gelohnt. Ich glaube, wenn ſie auferſtehen würden, ſie würden ſelig ſein, wenn ſie ſähen, was nun entſtanden iſt! Aus dem Deutſchland der Ohnmacht und der Schwäche, der Hilfloſigkeit, der Verachtung iſt ein ſtarker, ſelbſtbewußter und in der Welt geachteter Staat geworden! Heute weiß die Welt, daß ſie ein Volk vor ſich hat, das ſeine Ehre verteidigt(Stürmiſcher Beifall) und das ſich nicht mehr wie ein Stamm von Negern behandeln läßt! a Schritt für Schritt mußten wir uns in die⸗ ſen vier Jahren die Achtung des Auslandes erkämpfen, ja, geradezu ertrotzen. Sicherlich gibt es man⸗ chen Schwächling, der ſagt: Ja, aber wir ſind heute nicht mehr ſo beliebt wie vor ſechs oder acht Jahren. Beliebt vielleicht nicht, aber ge⸗ achtet ſicherlich mehr!(Langanhaltender, ſtür⸗ miſcher Beifall.) Ich habe in den langen Kampfiahren zu Ihnen, meine Parteigenoſſen, niemals geſagt, daß ich um die Liebe des Auslandes ringen werde. Mir genügt die Liebe des eigenen deut⸗ ſchen Volkes. Vom Ausland möchte ich nur jenen Reſpekt, der jedem tapferen und aufrech⸗ ten Volk gezollt wird und gezollt werden muß. Ich bin überzeugt, daß, wenn die damaligen Toten jetzt aufſtehen könnten und das alles ſähen, ſie glücklich ſein würden, denn des⸗ halb ſind ſie ja zur Partei gekommen, dieſes Ziel hat ihnen vorgeſchwebt. Sie wußten, daß dieſes neue Deutſchland einmal kommen muß, deshalb ſind ſie marſchiert und dafür ſind ſie auch gefallen. Und ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß wir uns dieſer 16 Toten der Bewegung immer wieder erinnern. Es mag manchen ge⸗ ben, der ſagt: Sie machen förmliche Märtyrer aus ihnen! Ja, das will ich. Ich will aus dieſen Toten die 16 erſten Märtyrer der nationalſozia⸗ liſtiſchen Bewegung machen. 16 Menſchen, die gefallen ſind im Glauben an etwas ganz Neues, das zehn Jahre ſpäter erſt Wirklichkeit wurde, 16 Menſchen, die unter einer ganz neuen Fahne marſchierten, auf die ſie den Eid leiſteten und ihn mit ihrem Blut beſiegelten. Dieſe 16 haben das große Opfer gebracht und verdienen es, daß wir uns ihrer immer und immer wieder erinnern. Und ſo will ich denn, daß für alle Zeiten, über die Jahr⸗ hunderte und Jahrtauſende hinweg die natio⸗ nalſozialiſtiſche Partei und damit ganz Deutſch⸗ land an dieſem Tage dieſes Opfer immer feiern ſollen(ſtürmiſcher Beifall) und daß ſie ſich ſo immer wieder dieſer Männer erinnern. Deshalb ſind wir auch heute wieder zuſam⸗ men gekommen, 13 Jahre nach dieſem Tage. Gerade in dieſem Jahre aber haben wir ſehr viel Grund, die Erinnerung an die damalige Zeit wachzurufen. Denn heute kann ich Ihnen verſichern: Zum erſtenmal feiere ich dieſen Erinne⸗ rungstag ohne tiefe Sorge für unſer deut⸗ ſches Volk! (Lang anhaltender, begeiſterter Beifall). Gewiß, die Welt brennt um uns herum, der Bolſchewismus droht überall und verſucht, Staat um Staat zu zerſchlagen, er bemüht ſich überall einzudringen und die Völker unſicher zu machen, in ihrem inneren Gefüge zu läh⸗ men und zum Einſturz zu bringen. Gewiß, das iſt ſo, allein zum erſtenmal kann ich es nun offen ausſprechen: Er wird Deutſchland nicht mehr überrennen können! Dreieinhalb Jahre lang hat unſere deutſche Waffenſchmiede nun gearbeitet, Tag und Nacht gearbeitet, um unſer 110 aus dem Zuſtand der Wehrloſigkeit zu er⸗ öſen. der eherne Panzer um deulſchland Um Deutſchland herum hat ſich nunmehr ein eherner Panzer gelegt, und hinter die⸗ ſem Panzer ſteht nun das deutſche Volk, friedliebend wie je zuvor, aber auch ab⸗ wehrbereit wie je zuvor. Ich weiß, daß nun die Zeit gekommen iſt, in der wir ohne dieſe furchtbaren Aengſte in die Zukunft blicken können, nicht weil wir die Ge⸗ fahren unterſchätzen, ſondern nur weil wir un⸗ ſerer Kraft wieder bewußt geworden ſind Nicht weil ich etwa leichtfertig genug wäre, die Schwierigkeiten zu überſehen, ſondern weil ich weiß, wie ſtark wir ſind, um dieſer Schwierig⸗ keiten, wenn notwendig, auch Herr zu werden. Deutſchland iſt heute wieder zu einem kraft⸗ vollen, ſtarken und mächtigen Staat geworden. Und ſo können wir denn morgen vor die Grä⸗ ber unſerer Kameraden von damals hintreten, mit dieſer inneren Nahe, in ihrem Sinne das Rechte getan zu haben. Wir können ihnen nun wirklich ſagen: Ihr könnt uns nicht böſe ſein, wir haben das gehalten, was wir verſprochen hatten. Dafür ſind wir einſt ausgezogen, dafür haben wir gekämpft, dafür ſind wir angetreten zum zweitenmal, dafür ſeid Ihr gefallen, dafür ſind Euch ſo viele Hunderte nachgefolgt. Deutſchland iſt wieder aufgerichtet, es ſteht heute feſt und ſtark und vertritt heute wie⸗ der ſein Recht mit dem mannhaften Mut einer tapferen und großen Nation. Sie alle, die Sie damals ſchon den Weg zu mir gefunden hatten, Sie können das Gefühl einer tiefinneren Befriedigung beſitzen. Heute natürlich wenden ſich viele zur Partei. Sehr viele reden heute von„Kampf“. Damals war es ſchwerer Um ſo glücklicher diejenigen, die ſich ſagen können: Wir ſind damals ſchon dabei geweſen! Eine neue Generation wächſt nun nach. Ju⸗ gend kommt, Jahrgang um Jahrgang. Sie wird eingezogen in unſer Jungvolk, in die 5 J., in die Partei, in die SA., in die SS., in den Ar⸗ beitsdienſt, in das Heer, Jahrgang um Jahr⸗ gang. Wir werden langſam alt, aber wir haben die ſchönſte und ſtolzeſte Erinnerung, die es überhaupt für dieſes Leben geben kann: Uns hat die Vorſehung auserwählt, in der Zeit des tiefſten Zerfalls die neue Fahne der Nation zum Siege zu führen. Kann es für Menſchen etwas Schöneres und Stolzeres geben? Was wir ſonſt ſind, fällt dem gegenüber zurück. Ich bin heute Euer Kanzler, Ihr ſeid meinetwegen nur ein kleiner Blockwart oder einfache Par⸗ teigenoſſen. 5 Aber alle ſind wir alte Kämpfer, die Män⸗ ner, die damals, als alles zu vergehen ſchien. an Deutſchland nicht zweifelten, ſondern die in der Zeit der großen Hoffnungsloſigkeit die größte Hoffnung ihres Leben gefunden haben. Eine Hoffnung, die uns nicht mehr verließ und unſer ganzes Leben erfüllt hat und heute er⸗ füllt und für den Reſt des Lebens erfüllen wird. Das iſt ſo wunderbar, daß wir wahrhaft glücklich ſein können, uns jedes Jahr wieder zu treffen Wir gehen ſicherlich einer ſchweren Zeit 0 entgegen. Um uns ſehen wir überall drohende Zeichen des Aufruhrs und der Verwüſtung. Uns wird heute Dietrich Eckarts Sturmlied ſo recht klar. Es iſt damals geſchrieben worden, aber geſehen für heute und für die Zukunft. Wenn wir aber in der Zeit der größten Hoff⸗ nungsloſigkeit im Innern unſeres Volkes die Hoffnung auf eine Wiederauferſtehung Deutſch⸗ lands nicht eine Sekunde verloren hatten, dann ſollen wir heute erſt recht nicht die Hoffnung verlieren, auf das ſiegreiche Beſtehen unſeres Reiches. Es mag kommen, was kommen will: Deutſch⸗ land wird feſtſtehen. es wird ſich nicht beugen, es wird ſich niemals mehr unterwerfen. Viel⸗ leicht kommt ſchneller, als wir alle denken, die Zeit, in der auch das übrige Europa in unſerem Deutſchland den ſtärkſten Hort einer wirklichen europäiſchen u. damit menſch⸗ lichen Kultur und Ziviliſation ſehen wird. Vielleicht kommt die Zeit ſchneller als wir denken, daß dieſes übrige Europa nicht mehr mit Grollen die Aufrichtung eines national⸗ ſozialiſtiſſtchen Deutſchen Reiches ſieht, ſon⸗ dern froh ſein wird, daß dieſer Damm gegen die bolſchewiſtiſche Flut gebaut wurde. Heute, nach anderhalb Jahrzehnten Kampf in Deutſchland, ſind wohl die meiſten, ja faſt alle unſere damaligen inneren Widerſacher be⸗ kehrt. Wer von unſeren bürgerlichen Wider⸗ ſachern von einſt wird ſich nicht, wenn er ehr⸗ lich iſt, im Innern ſagen:„Sie haben das er⸗ reicht, was wir letzten Endes auf anderen Wegen ja auch angeſtrebt hatten.“ Sie werden heute ſicherlich wohl zugeben: Es war ein Glück für Deutſchland, daß das ſo kam. Sie haben das erreicht, was auch wir erreichen wollten.“ Vielleicht wird es bald in Europa nicht anders ſein. Man wird ſagen:„Wir ha⸗ ben Sie bekämpft, aber im Grunde haben Sie doch das erreicht, was wir wohl glaubten er⸗ reichen zu können. Denn Sie allein haben Europa vor dem Untergang und dem Chaos bewahrt.“ Und ſo mancher Friedsapoſtel wird vielleicht noch bekennen:„Der Friede Europas wurde burch die Kraft bewahrt, die dieſer na⸗ tionalſozialiſtiſche Staat in letzter Stunde auf⸗ gerichtet hat.“ Für diejenigen, die mich kennen, wird es ſelbſwerſtändlich ſein, daß ich, ſo wie andert⸗ halb Jahrzehnte an euch, ſo heute an die Na⸗ tion die Aufforderung richte, ſich in blinder Gefolgſchaft unter die Führung zu ſtellen. Das hat die Partei einſt groß gemacht und das wird auch Deutſchland groß machen. Das hat die Partei ſtark gemacht und das kann auch Deutſchland nur ſtärken. Wenn das ganze deutſche Volk wie ein Mann zum heutigen Staat und zu ſeinem Regime ſteht, wird keine Macht der Welt dieſes Deutſchland zerbrechen können! Ich habe jahrelang in Deutſchland vor dem Bolſchewismus gewarnt und man hat mich verlacht. Ich ſchätze die Kommuniſten als das ein, was ſie ſind, als eine Macht, die ich im Innern überwinden konnte, weil ich unſer Volk im Innern in Ordnung brachte. Ich ſcheue den Kommunismus auch außer uns nicht, weil ich ihn kenne und weil ich das deutſche Volk für alle Fälle vorbereite. Denn: ſollte der Kommunismus jemals Luſt bekommen, mit uns von außen anzubinden, ſo wird es ihm genau ſo ergehen, wie es ihm im Innern Deutſchlands ergangen iſt!(Langan⸗ haltender Beifall.) Wenn jemals dieſe Macht verſuchen ſollte. Deutſchland zu überfallen, dann würde ihr genau dasſelbe zuſtoßen, was jenen Kommuniſten zugeſtoßen iſt, die einſt auch glaubten uns im Innern überfallen zu⸗ können. Wir haben hier die Straße frei⸗ gemacht, wir würden ſie auch im anderen Falle freimachen. Das iſt die ſelbſtverſtändliche Ueberzeugung, die wir alle beſitzen, und weil wir dieſe Ueberzeugung uns aneigneten, kön⸗ 5 wir auch ruhigen Mutes unſeren Weg ge⸗ en. So erinnern wir uns heute noch einmal die⸗ ſes Tages, an dem wir vor 13 Jahren zum erſtenmale als politiſcher Faktor in die Welt⸗ geſchichte eingetreten ſind, und wir erinnern uns dabei all der alten und treuen Kamera⸗ den, die wir damals verloren baben. Dann er⸗ innern wir uns aber auch unſerer alten Kampf⸗ parole, unſeres alten Kampfrufes, der uns ſeitdem nie verlaſſen hat und der uns heute und in alle Zukunft begleitet: Deutſchland Siegheil, Siegheil, Siegheil! (Die alten Kämpfer erheben ſich und jubeln dem Führer in minutenlangen Stürmen der Begeiſterung zu.) ö ee 8 e 8——— 135 13 13 9 .— — ͤ ³ VV 3 * — JT ˙TTT 3—* 3 — — N e e 7 5 1 1 2 1 1 1 Ralalonien unter dem Jowjelkommiſſar Der ſowjetruſſiſche„Generalkonsul“ NS Die Abſicht Moskaus. Katalonien als holſchewiſtiſches Zentrum am Weſt⸗Mittelmeer unter allen Umſtänden zu hal⸗ ten, iſt unverkennbar. Die propagandiſtiſche, materielle und militäriſche Leitung des Kamp⸗ jes gegen die Nationaliſten liegt ſeit langem in den Händen von Moskauer Agenten. In den letzten Tagen iſt die Maske gänzlich gefallen. Nach einer großen Anzahl von vorangehenden Preſſemeldungen, die ſowietiſche Waffenliefe⸗ zungen einwandfrei bewieſen, hat nun auch der Vorſitzende des Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes, Lord Plymouth, eine Reihe eklatanter Fälle ſowietiſcher Einmiſchung mit⸗ geteilt. Danach ſind eine große Menge Geſchütz e. Minenwerfer, Militärflugzeuge, Militärlaſtwagen und Tanks famt ſowiet⸗ ruſſiſchen Beſatzungen in ſpani⸗ ſchen Oſthäfen eingetroffen. Die ſowietiſchen Generalſtabsoffiziere, die die Kampfhandlungen leiten ſollen, ſind bekannt⸗ lich bereits im Lande. Aber auch die politiſche Entwicklung Kataloniens hat in den letzten Tagen einen Verlauf genommen, der an der maßgeblichen Beſtimmung des Regimes durch Moskau nicht den geringſten Zweifel mehr läßt: nach den letzten Verordnungen iſt die Sowjeti⸗ ſierung Kataloniens eine vollendete Tatſache. Der Mann, dem dieſe Entwicklung zu ver⸗ danken iſt, hält ſich ſchon ſeit einer Reihe von Wochen in Barcelona auf: es iſt der ſowietruſſiſche„Generalkonsul“ Wladimir Alexejewitſch Anatoff⸗Owſeienko. Wer ſeine Vergangenheit kennt, wußte vom erſten Tage ſeiner neuen Tätigkeit an, was Moskau in Katalonien plante. Anatoff⸗Owſe⸗ jenkos Miſſion iſt ohne Zweifel noch wichtiger als Moſes Roſenbergs Madrider Aufgabe. Nicht ohne Grund hat Moskau in Vorausſicht der Ereigniſſe in Barcelona eine noch bewähr⸗ tere Kraft, einen aus dem Kreiſe der ak⸗ tipſten alten Bolſchewiken eingeſetzt Anatonoff⸗Owſeienko iſt ebenſo militäriſcher wie propagandiſtiſcher Fachmann. Bezeichnend iſt ſein Partei⸗Pſeudonym„Schtik“, d. h. Ba⸗ jonett. Er iſt 52 Jahre alt. Seine militäriſche Ausbildung iſt umfaſſend: nach Abſolvierung der Militär⸗Ingenieuſchule und der Petersbur⸗ ger Offiziersſchule diente er jahrelang in der zariſtiſchen Armee. Sehr früh nimmt er an revolutionären Verſchwörungen teil. Mit 18 Jahren wird der Mitglied der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei, mit 21 Jahren beteiligt er ſich beim Ausbruch der Revolution von 1905 aktiv an einem Militäraufſtand in Polen. Hier wird er zum erſten Male verhaftet. Nach ſei⸗ ner Freilaſſung vertritt er im Petersbuger Parteikomitee die geheimen Militärgruppen. 1906 führt er ſeinen erſten großen Schlag gegen das Zarenregime: er leitet als Haupt⸗ rädelsführer den Militäraufſtand von Sewa⸗ ſtopol, wird nach dem Zuſammenbruch der Re⸗ volte verhaftet, zum Tode verurteilt und dann zu 20 Jahren Zuchthaus begnadigt. 5 Damit iſt ſeine militäriſche Laufbahn fürs erſte zu Ende Nach gelungener Flucht arbeitet er agitatoriſch in Finnland und Frankreich. Während des Weltkrieges begründet er die marxiſtiſchen Zeitungen„Golos“,„Naſche Slo⸗ wo“ und„Natſchalo“. 1917 kehrt er aus der Emigration zurück und beginnt nun ſeine militäriſch⸗politiſche Kar⸗ riere. Zwar verhaftet ihn die proviſoriſche Re⸗ gierung im Juli 1917 und ſetzt ihn zuſammen mit Trotzki feſt. Aber im Oktober nimmt er blutige Rache: als Leiter des Exekutiv⸗Ko⸗ mitees des nordruſſiſchen Bezirks und Mitglied des Revolutions⸗Komitees führt er den Pe⸗ tersburger Aufſtand an. Unter ſeinem Kom⸗ mando wird das Winterpalais erſtürmt: von 2 wird auch die Proviſoriſche Regierung ver⸗ aftet. In den folgenden Jahren begleitet er hervor⸗ ragende militäriſche Poſten im Sowjetregime. Er iſt Mitglied der Kommiſſion für Heeres⸗ und Narineweſen beim Rat der Volkskomiſ⸗ ſare. Im Bürgerkrieg leitete er die ukrainiſche Front und wird Kriegskommiſſar der Ukraine. Von 1922—1924 iſt er Chef der politiſchen Verwaltung des revolutionären Kriegsrates. Aber auch auf diplomatiſche Poſten wird er geſtellt; ſo geht er 1925 als Sowietgefandter nach Prag. 7 a Seine neue Miſſion in Barcelona iſt nach außen hin wiederum eine diplomatiſche: Mos⸗ kau hat ihn als harmloſen„Generalkonſul“ ein⸗ geſetzt. In Wirklichkeit iſt er der entſcheidende Mann Kgtaloniens. Die roten Gewerkſchaften, die marxiſtiſche Partei Kataloniens, die iberiſch⸗ anarchiſtiſche Vereinigung gehorchen ſeinen Be- fehlen. Alle ſowfetruſſiſchen Staatsangehörigen ſind ſelbſtverſtändlich ihm unterſtellt. Er übt im Namen Moskaus eine unumſchränkte Kom⸗ mandogewalt über Katalonien aus. Unter dieſen Umſtänden iſt damit zu rechnen, daß die Kämpfe um Katalonien außerordentlich blutig werden. Nach den Spiegelfechtereien der Sowjets in London, die mit den gegen andere Mächte er⸗ .. ͤ dc./(. Die erſte Unlerredung Becks mil Eden London, 9. Nov. Der polniſche Oberſt Beck hatte am Montag vormittag im Foreign Office eine Unterredung mit Außenminiſter Eden. In Begleitung Becks befanden ſich der Leiter der Weſtabteilung des polniſchen Außenminiſteriums Graf Potocki und der Ka⸗ binettschef Graf Lubienski. Anſchließend gab Außenminiſter Eden dem polnischen Gaſt im Carlton⸗Hotel ein Frühſtück. König Eduard 8. wird am Dienstag mittag zu Ehren des polniſchen Außenminiſters im Buckingham⸗Palaſt ein Eſſen veranſtalten, zu dem auch mehrere britiſche Induſtrielle ein⸗ geladen worden ſind Anlonoff-Owſejenko hobenen Beſchuldigungen nur die Gewinnung der eigenen Handlungsfreiheit bezweckten, iſt ihre Einmiſchung nunmehr flagranter denn je. Der Einſatz ſowjetruſſiſcher Waffen auf dem relativ kleinen Widerſtandsgebiet Kataloniens wird den bei den bisherigen Kämpfen gegen die Nationaliſten um ein Vielfaches ühertreffen. Er wird dank der Teilnahme zahlreicher ſow⸗ jetiſcher Generalſtabsoffiziere auch ſyſtemati⸗ ſcher und ſtrategiſch geſchickter ſein. Europa ſteht hier vor der ungeh euer⸗ lichen Tatſache, daß Moskau durch einen prominenten ſowjetruſſiſchen Politiker und Militärfachmann mit einem gewaltigen Stab von militäriſchen und ſonſtigen Mitarbeitern der gleichen Staatsangehörigkeit, mit einem Maſſeneinſatz von Bombern und Jagdflugzeu⸗ gen, Tanks, Kanonen und Maſchinengewehren und Minenwerfern, zugleich mit Abteilungen der Roten Armee, einen Teil eines fremden Landes uſurpiert und zur Sowjfetzentrale in Weſteuropa auszubauen verſucht. Die Sowjet⸗ regierung ſcheint es darauf anzulegen, immer deutlicher unter Beweis zu ſtellen, daß ſie ſich außerhalb der aufbauwilligen und friedlieben⸗ den Gemeinſchaft der europäiſchen Völker ſtellt. Die Kämpfe in und um Madrid Die Madrider Innenſtadt unter ſchwerem Arlilleriefeuer London, 9. Nov. Wie Reuter aus Madrid meldet, iſt die ſpaniſche Hauptſtadt ſeit Mon⸗ tag früh erneut einer heftigen Artille ri e⸗ beſchießung, die von Bombenfliegern un⸗ terſtützt wird, ausgeſetzt. Punkt acht Uhr explodierten in den Straßen der Stadt die erſten Bomben. Gleichzeitig gaben die Sirenen Fliegeralarm. Ununterbrochen dauerte das Krachen der Exploſionen an. Die Hauptziele der nationalen Artillerie ſind die Regie ⸗ Die ſpaniſche Bolſcha bungsgebäude und die Hauptſtraßen der Altſtadt. In der Umgebung des Auswärtigen Amtes und in der Altſtadt, die am 9 mit Bomben belegt worden waren, ſtiegen dichte Rauchwolken empor. Außer den Bombenflug⸗ zeugen der Nationaliſten überflogen am Mon⸗ tag vormittag auch Beobachtungsflugzeuge des Generals Franco die Stadt und warfen Flug⸗ blätter ab, in denen mitgeteilt wurde, daß die nationalen Truppen Dienstag in die Innenſtadt einmarſchieren würden. in Berlin hißt die nalionale Flagge Berlin, 9. Nov. Nachdem der bisherige Vertreter der ſpaniſchen Volksfront in Berlin, Rovira, am Samstag die Botſchaft fluchtar⸗ tig verlaſſen und die Schlüſſel zu dem Gebäude dem Kraftfahrer übergeben hatte, hat am Samstag der ehemalige ſpaniſche Botſchafter Agramonte y Cortij das Botſchaftsge⸗ bäude in Großadmiral Prinz Heinrich⸗ Straße namens der ſpaniſchen Nationalregie⸗ rung in Beſitz genommen. Am Montag mittag wurde auf dem Botſchaftsgebäude in Gegen⸗ wart von etwa 150 Angehörigen der ſpaniſchen Kolonie die rot⸗gold⸗ rote Flagge der ſpaniſchen Nationalregierung gehißt und die ebernahme der Amtsgeſchäfte durch Botſchafter Agramonte verkündet. Ein zchwerverbrecher als Zuſliz⸗ miniſler“ der roten ſpaniſchen„Regierung“ Salamanca, 9. Nov. Wie der Sender Burgos mitteilt, wurde bei der letzten Miniſter⸗ kriſe in Madrid der marxiſtiſche Gewerkſchafts⸗ verbrecher„Juan Carcia Oliver zum „Juſtizminiſter“ ernannt. Dieſer Vertreter der roten„Juſtiz“ iſt ein bereits mehrfach wegen verſchiedener Raubüberfälle vorbeſtrafter Ver⸗ brecher. Seine letzte Straftat war ein Raub⸗ überfall auf einen Kraftdroſchkenführer, den er mit zwei anderen Wegelagerern ausführte. Die drei Verbrecher plünderten den Fahrer vollkom⸗ men aus und ließen ihn dann gefeſſelt und ge⸗ knebelt am Wegrand liegen. Sie fuhren darauf mit ſeinem Wagen fort. Das ſtattli ch e Strafregiſter wie Bild dieſes„Juſtiz⸗ miniſters“ kann man auf jeder ſpaniſchen Po⸗ lizeidirektion im Verbrecheralb um finden Eine ſpaniſche Jowjelrepnblik iſt unkragbar Scharfe italieniſche Stellungnahme gegen die Pläne Moskaus No m, 9. Nov. In ſcharfer Form wendet ſich der„Tevere“ gegen den Plan der Grün⸗ dung einer ſpaniſchen Sowjetrepublik in den von den nationalen Truppen noch nicht be⸗ ſetzten Gebieten. Eine ſolche Republik im Schlepptau Sowietrußlands würde, ſo erklärt das römiſche Blatt, die ſofortige Gegenwir⸗ kung der Länder hervorrufen, in denen das nationale Gefühl noch nicht geſtorben ſei. Das offizielle Erſcheinen des Sowjetbanners auf einem bisher ſpaniſchen Gebiet würde genügen, um die Völker Furopas vor die eren ſte Frage der Sicher heit ihrer Länder zuſtellen. Ein ſolcher Vorgang hätte nichts mit RNe⸗ volution und ebenſowenig mit einer Evo⸗ lution des Regimes im Innern eines Landes zu tun. Es würde ſich ganz einfach um die Abtretung von Stützpunk⸗ ten für kriegeriſche Operationen an einen Staat handeln, der ſeinen Willen, die ganze Welt in einen Krieg zu verwickeln, nicht mehr verheimliche. Spanien wäre zu beklagen, Europa zu verteidigen. Es müſſe rechtzeitig erklärt werden, daß die Bildung eines Sowjetſtaates auf ſpaniſchem Boden nicht im Lichte der berüchtigten Grund⸗ ſätze Wilſons betrachtet werden könne. Man hätte es vielmehr, wie das Blatt nachdrück⸗ lich betont, mit einer ſkandalöſen Beſchlag⸗ nahme der höchſten geiſtigen und materiellen Güter einer Nation, mit einer brutalen Ver⸗ letzung der Grenzen und mit einer Zerſtörung des europäiſchen Gleichgewichts und damit mit einer untragbaren Belaſtung der diplomatiſchen und militäriſchen Lage in Weſteuropa zu tun. Lebhafte Gefechlsläligkeil im süden von Madrid 8 Villaverde, 9. Nov.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Im Laufe der Nacht zum Sonntag traf die vierte Vormarſch⸗ kolonne der Nationaliſten entlang der Straße Aranjuez— Madrid im Weichbild der Haupt⸗ ſtadt ein und nahm mit den Angriffslinien der übrigen drei Kolonnen Fühlung. Damit iſt nunmehr auch die rechte Flanke geſichert. Vorbereitungen für den Großangriff auf Malaga Paris, 9. Nov. Der nationale ſpaniſche Kreuzer„Almirante Cervera“ iſt am Montag aus Ceuta kommend mit 1000 marrokaniſchen Soldaten und 40 Feldgeſchützen an Bord in Algeckras eingetroffen. Die dortigen Militär⸗ behörden haben ſämtliche Autobuſſe und Laſt⸗ kraftwagen beſchlagnahmt, um die Truppen und das Material ſo ſchnell wie möglich an die Front von Eſtepona zu ſchicken. Man rechnet mit einem bevorſtehenden großangelegten Angriff auf Malaga. der Wellerer-Prozeß In der Montags⸗-Sitzung des Wetterer⸗ Prozeſſes hatten die Verteidiger das Wort. Rechtsanwalt Dr. Mößmer⸗ München ging davon aus, daß die Worte des Staats⸗ anwalts einer gewiſſen Korrektur bedürften. Nur ſoweit ſei auf die Perſönlichkeit Wette⸗ rers eingegangen worden. als man darin Stützpunkte für die Anklage fand. Was er 8 habe, ſtelle objektiv zwar einen aroben zerſtoß gegen die Rechtsordnung dar, die Frage bleibe nur, wieweit man den Angeklag⸗ ten dafür verantwortlich machen könne. Eine ſcharfe Grenze zwiſchen Pfycho⸗ pathie und Geiſteskrankheit ſei nach den Gut⸗ achten der Sachverſtändigen nicht gezogen wor⸗ den; es liege beim Gericht, feſtzuſtellen, ob der Angeklagte die Fähigkeit beſaß, das Uner⸗ laubte ſeiner Tat einzuſehen. Die Störung ſeiner Geiſtestätigkeit ſei von den Sachverſtän⸗ digen nicht beſtritten worden. Wetterer ſei dem größten Selbſtbetrug zum Opfer gefallen, den man ſich vorſtellen könne. Man dürfe dem Angeklagten keinen Vorwurf daraus machen., daß er krebsverdächtige Perſonen be⸗ handeln zu dürfen glaubte, dasſelbe ſei von den inkurablen Fällen zu ſagen. Wenn Wet⸗ terer wirklich verbrecheriſch veranlagt geweſen wäre, dann hätte er vorſichtiger gehandelt Es ſei keine Empfehlung für einen Arzt, wenn in ſeiner Klinik ſo viele Kranke ſterben. Wo komme aber die Wiſſenſchaft hin, wenn ſie keine wagenden Verſuche unternehme. Außer⸗ ordentlich große Erfolge hätten dem Ange⸗ klagten Grund gegeben, nicht mit der Möglich⸗ keit der Unheilbarkeit zu rechnen. Um die Moulagen und deren Armierung ſcheine ſich Wetterer wenig bekümmert zu haben. Die falſchen Angaben und die Kaſſiber ſeien nur gemacht worden. um ſeine Frau zu entlaſten. Wetterer ſei alſo nicht unter dem Geſichtspunkt des Betrugs zu verurteilen. Es ſei weiter ſchwer, einem Arzt den Vorwurf des Wuchers zu machen. Rein objektiv geſehen beſtünde zwiſchen der Leiſtung und der Gegenleiſtung Wetterers ein Mißverhältnis. Subjektiv habe er ſich bei ſeiner Ueberheblichkeit als der be⸗ deutendſte Arzt gehalten und ſei dabei weit über das Ziel hinausgeſchoſſen. Das Gericht habe ein Urteil zu verkünden, das den Inter⸗ eſſen der Gemeinſchaft gerecht werde, ohne dem Angeklagten ungerecht zu werden. Rechtsanwalt Dr. Mößmer ſtellte dann den Antrag, Wetterer nach§ 51 Abſ. 1freizu⸗ ſprechen Wenn gegen ihn das Verbot der Berufsausübung ausgeſprochen werde, dann ſei ſeine Verbringung in die Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalt nicht notwendig, da er ſich nur in Aus⸗ übung ſeines Berufes dieſe Dinge habe zu⸗ ſchulden kommen laſſen. Fürſorglich ſtelle er den Antrag, eine Strafe auszuſprechen. die durch die Unterſuchungshaft verbuͤßt iſt. Rechtsanwalt Dr. Leonhard⸗ Heidelberg ging in ſeinem Plädoyer von der Vorausſet⸗ zung aus, daß ſich Wetterer objektiv ſchul⸗ dig gemacht hat, ſubjekt iv jedoch nicht. Das Urteil wird am Donnerstag mittag verkündet werden. ——e— Bekannmmachungen der A. S. H. A. B. Krels Heppenheim E„ Gan en⸗Naſſau. ene— Main, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. 1.—— 30 381, Poſtſches konto: 53 003 chriftverlehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von l Uhr. Nach m ag s: Dienstag, Seng 4 Freitag, von 17—18 Uher. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag NS.-Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. g Die NS.⸗Frauenſchaft, Ortsgruppe Heppenheim ladet die NS.⸗Frauenſchaften des Kreiſes zu dem zm 14., 15. und 16. ds. Mts. im Hotel„Halber Mond“, Heppenheim, ſtattfindenden Bazar zu Gun⸗ ten des WH W. herzlich ein. NSeLB., Kreis Heppenheim. 8 Arbeitsgemeinſchaft Mädchen erziehung, techn. Gruppe. Am Mittwoch, den 11. Nov., 14 Uhr, tagt unſere Arbeitsgemeinſchaft in Mörlenbach, Gaſthaus „Schützenhof“. Wolle und Stricknadeln mitbringen. NSLB., Bezirk Heppenheim. Unſer Kameradſchaftsabend findet am Donnerstag, den 12. ds. Mts., abends pünktlich 8 Uhr beginnend, im Gaſthaus „goldner Anker“ ſtatt. ASB DAs. Verwaltungsſtelle 24. Die Kaſſenwalter werden nochmals auf⸗ gefordert unverzüglich die Mitgliedsbücher der zum Arbeits dienſt und zur Wehrmacht eingerückten DAF.⸗Kameraden einzuziehen und an die Verwaltungsſtelle einzuſenden. Die Angehörigen der ehem. Deutſchen Angeſtelltenſchaft ſind letztmals aufzufor⸗ dern ihre alten Mitgliedsunterlagen, ſoweit dies noch nicht geſchehen, zur Umſchreibung abzuliefern. Ferner ſind alle Mitglieder darauf hinzu. weiſen, daß in Zukunft bei Antragſtellung neben den bisherigen Unterlagen cige Lohn⸗ beſcheinigung vorzulegen iſt. Vetter, Kreisobmann der DA. . Rundfunk⸗Brogramm Mittwoch, den 11. November 1936 Deutſchlandſender 6.00 Uhr: Glockenſpiel. 6.30: Konzert. 9.40: Kl. Turnſtunde. 10.00: Deutſche Dichtung und Muſik. 10 30: Fröhlicher Kindergarten. 11.00: Dt. Seewetterbericht. 11.15: Rede des Reichs⸗ erziehungsminiſters Ruſt. Anſchließ.: Wetter. 12.00: Konzert. 13.45: Nachrichten. 14.00: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 15.00: Wetter⸗ u. Bör⸗ ſenberichte. 15.15: Bunte Muſik. 15.40: Kleine Lieder im Volkston. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Galante Lieder. 18.40: Sportfunk 19: Gu⸗ ten Abend, lieber Hörer! 19.45: Deutſchland⸗ echo. 20.10: Aber es bleibet ihr Lied über das Grab.. 20.45: Stunde der jungen Nation. 21.15: O wie liegt ſo weit.. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.30: Werkskonzert. 10:„Langemarck“. 11: Hausfrau, hör' zu! 11.18: Rede des Reichserziehungsminiſters Ruſt. 12: Konzert. 14.10: Die ſchöne Stimme XXV. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Was brachten die Zeitſchriften des Monats? 15.25: Spannung und Entſpannung im Roman. 15.45: Bismarck und Moltke. 16: Lieder und Hausmuſik 16.30: Unterbaltungsmuſik, 17.30: Zu Haus und unterwegs. 18: Anſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 19.45: Der Zeitfunk bringt den Ta⸗ gesſpiegel. 20: Stunde der jungen Nation. 20.45: O. wie liegt ſo weit... 22.30: Nacht⸗ muſik. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 67 Choral. 6.30: Konzert 8.30; Muſikaliſche Frühſtückspauſe 9.30: Unſere Kinder tragen wieder warme Unterwäſche. 10: Von der Wan⸗ derung deutſcher Soldaten im großen Kriege. 11.15: Rede des Reichserziehungsminiſters Rust. 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 15.30: Das Urbild des Lederſtrumpf 16: Muſik am Nachmittag. 17.40: Volksfeſt bei den Pbäaken. 18. Unſer ſingendes, Hingendes Frankfurt 19: Unſere Heimat. 19.45: Ernſtes und Heiteres 20.45: Stunde der jungen Na⸗ tion, 20.45: Gericht im Dom. 22.18: Dr. med. Gerhard Venzmer ſpricht über„Triebſtoffe des Lebens“ 22.30: Tanz⸗ und Unterhaltungsmuſik. ent i. ö, eiziehung r ug wat ach Fes 10 mibringen findet an s, abends N Gasthaus aufzujot⸗ gen, ſoweit Iſchrelbung auf hinzu agſtellung lte Lohn⸗ du Dag. tglontzert Ruf. l NJ. Jö: achten die E „ Visa 1 i 66. Haus 15 inne gt den 10 Natiol. 5 J06. —— ——— c DIE BUNTE SE — Gang durch eine hölle Im herzen Berlins erzählt eine Ausſtellung von der Bowſelwirklichleil Von unſerem Berliner Sonderberichterſtatter. Dieſer Tage wurde in Berlin eine Aus⸗ ſtellung„Der Bolſchewismus“ mit Doku⸗ menten und Bildern aus den Archiven der Anti⸗Komintern eröffnet. Aus dem raſenden Tempel des Verkehrs im Zentrum Berlins tritt man in dem Hauſe an der Leipziger⸗, Ecke Friedrichſtraße, in helle Räume.„Der Bolſchetwismus“ heißt die Aus⸗ ſtellung, die hier ſoeben eröffnet worden iſt. Erſtaunlich groß dünkt die Zahl der Bilder, die eng aneinanderhängen und in eindringlicher Form ein Spiegelbild der Weltgefahr des Kommunismus zeigen. Blutrot leuchten die Fahnen mit dem Ham⸗ mer und der Sichel, mit den Aufſchriften und den Sprüchen in ruſſiſcher und in deutſcher Sprache. Sowjetſterne blicken von den Wänden. Wie ein Alpdruck legt ſich das Gefühl eines ungeheuren Bedrücktſeins auf den Beſucher. Unwillkürlich drängt ſich der Gedanke in den Vordergrund: Was wäre aus Deutſchland ge⸗ worden, wenn nicht das Hakenkreuz den Sieg über dieſe Symbole des Haſſes und des Klaſ⸗ ſenkampfes, der Gegenſätze und der Feindſelig⸗ keiten davon getragen hätte. * „Kampf gegen Gott und Religion“ ſteht in brennend leuchtenden Lettern an der Quer⸗ wand der Halle 1. Zertrümmert ſind die Kir⸗ chen, die auf den Großphotos ein trauriges Bild der Zuſtände Rußlands geben. Aermlich gekleidete Menſchen ſitzen auf den letzten Steinplätzen und ſtarren in das Durcheinan⸗ ander der Mauerreſte oder Holzſplitter, die als ſtumme Zeugen Anklage vor der Welt erheben. Andere Kirchen tragen in der merkwürdig kan⸗ tigen Schrift der Ruſſen rote Aufſchriften. Ar⸗ beiterklubs ſind hier untergebracht. An langen Tiſchen ſitzen die Männer und Frauen im Ge⸗ ſpräch. Allerletzte Ueberbleibſel von Chriſtus bildern ſind noch hier und da an den leeren, weiten Wänden der Kirche zu unterſcheiden. Auch die Kinder werden von früheſter Jugend an durch verhetzte Agitatoren zu politiſcher Propaganda mißbraucht. Die kleinen Kommu⸗ niſten müſſen ihre Kameraden, die an den chriſtlichen Feiertagen etwa in die Kirche ge⸗ hen, der Schulleitung melden. Die Namen der Kirchgänger werden am ſchwarzen Brett an⸗ geprangert. 1 Erſchütternd iſt der Vergleich zwiſchen den deutſchen Waren und den Waren des„Arbei⸗ terparadieſes“ Rußland. In einem großen Schaukaſten liegen Aktenmappen, Kinderklei⸗ der, Lebensmittel. Wäſcheſtücke und eine Aus⸗ wahl von all den vielen anderen Dingen, die um täglichen Leben notwendig ſind. Neben den ren ſtehen die Preiſe. Bei den deutſchen feinen und adretten Kinderkleidchen liegt ein Schild mit der Preisziffer 3,85 RMk. Der Ruſſe muß für ein Kinderkleid— viel derber, grober und roher— mehr als das Fünffache bezahlen. 34 Rubel iſt der Preis, 17 RMk. Ge⸗ nau die gleiche Differenz in Preis und Qua⸗ lität offenbart ſich bei den anderen Waren. Das Wort„Zwangsarbeit“ hat nicht nur in Rußland einen Klang, der das Blut in den Adern erſtarren läßt. Die ganze Welt weiß heute, was es bedeutet, in ruſſiſcher Verban⸗ nung— in Arbeitslagern der U. d. S. S. R — Mumoꝝ Rübe geht in ein Reſtaurant. Rübe ißt drei Schnitzel. Rübe trinkt vier Bier. Dann zahlt Rübe. Es macht drei Mark zwanzig aus. Und Rübe zahlt drei Mark zwanzig. Der Kellner ſagt höflich: „Sie vergaßen den Kellner zu zahlen! Herr!“ Rübe ſchaut groß auf: „Wieſo? Ich habe doch keinen gegeſſen?“ 8 . J.— Faumstun. — 0 1.. O 5 gol, Herr Meier:— pfabelhaft— hupp— allet — ſchon dunkel in der Wohnung— nununu— dupp— nu muß ick nur noch gaganz leiſe iins Schlafzimmer ſchleichen.. verſchmachten zu müſſen. Jegliche techniſche Hilfsmittel fehlen den Männern und Frauen, die hier Tag für Tag wie die Sklaven ſchuften. Der kleinſte Handgriff muß ebenſo wie die allerſchwierige Arbeit durch menſchliche Kraft bemerkſtelligt werden. Gramvoll ſchauen die abgehärmten Geſichter der Arbeiter aus den Bildrahmen auf die Beſucher, die erſchauernd und gebannt vor dieſem Bilde größten Elends ſtehen. Briefe ſolcher armer, gehetzter Men⸗ ſchen hängen daneben. Es fehlt an Verpflegung und die Krankenfürſorge iſt ſo ſchlecht, daß täglich Hunderte dem Tode zum Opfer fallen. Auf einem anderen Bilde ſieht man einen Lei⸗ terwagen bis obenhin mit unbekleideten Lei⸗ chen Geſtorbener zum Friedhof fahren. * Es klingt wie ein Hohn, wenn der Beſucher die Worte Stalins„das Leben iſt ſchöner ge⸗ worden“ lieſt. Alles, was ſich dem Auge rings⸗ um darbietet, iſt ein wildes Durcheinander von Blut und Mord, von Betrug und Terror, von Elend und Hunger. Und dann dieſe Worte des Sowjetführers? Die zielbewußte Arbeit der Internationale wird klar, wenn man wei⸗ ter wandert und in die Hallen kommt, die die Zerſetzungsarbeit und den Aufruhr und den Mord in allen Teilen des Erdballes aufweiſt. * In allen Sprachen der Welt ſchreien große Zeitungsüberſchriften Reklameworte der In⸗ ternationale. Alle Schriftzeichen, vom Chineſi⸗ ſchen bis zum Arabiſchen, vom Griechiſchen bis zum Hebräiſchen belügen urteilssloſe und verhetzte Arbeitermaſſen mit den Phraſen Moskaus. Es iſt beängſtigend, wenn man vor den Läſten ſtehen bleibt, die die Reklameſchrif⸗ ten Rußlands aufgenommen haben. Unerhört aufpurſchende Pakrate ziehen Blicke auf ſich. Waffen ſtehen an den Wänden. Maſchinen⸗ gewehre und Piſtolen, Gewehre und Handgra⸗ naten ſollen zur Niederkämpfung des Faſchis 47 eingeſetzt werden. Blutigſter Terror über all! * Wenn man wieder hinaustritt in den ſin⸗ kenden Abend, durch den die erſten Lampen aus der Leipziger Straße funkeln, dann holt man erſt einmal einen tiefen Zug friſcher Luft. Man fährt ſich mit der Hand über die Stirn, um die Bilder, die in der Schau auf den Be⸗ ſucher einſtrömten, zu vertreiben. Wie ein Gang durch das Reich der Hölle mutet der Gang durch die Ausſtellung über den Bolſche⸗ mismus an. Sonderbare Grabſtein⸗Inſchriften Die Menſchen früherer Jahrhunderte pfleg⸗ ten mit ihren Toten ein enges und freundnach⸗ barliches Verhältnis; da konnten ſie es ſich leiſten, ihnen Grabſprüche zu geben, die, frei von falſcher Feierlichkeit, in mitunter launigen Verſen von Leben, Stand und Charakter eines Verblichenen kündeten. Einige dieſer Sprüche hat ein unbekannter Herausgeber des 18. Jahr⸗ hunderts„auf ſeinen Reiſen durch Teutſchland geſammelt“; ein anderer Sammler hat„ſinn⸗ reiche Grabſchriften zu erlauchter Gemüths⸗ Ergötzung und erfreulichem Zeitvertreib an Licht gegeben“. Ein Fuhrmann im Speſſart wurde von ſeinem eigenen Fuhrwerk überfahren. Man dichtete ihm folgenden Nachruf: Der Weg zur Ewigkeit Iſt wahrlich gar nicht weit. Um drei Uhr fuhr er fort.— Um vier Uhr war er dort. Der Schulmeiſter und Organiſt von Winter⸗ thur erhielt folgenden Grabſpruch: Hier ruht nach langer Arbeit ſanft genug, Der Orgel, Schüler, Weib und Kinder ſchlug. In einem uralten bayeriſchen Städtchen ſteht unter einem kunſtvollen Relief, einen zerbroche⸗ nen und einen ganzen Krug darſtellend: Was Du jetzt biſt, das bin ich auch geweſen, Was ich jetzt bin, das wirſt auch Du einſt ſein; Ein wenig Staub in Deines Schöpfers Hand. Die Satire erſtreckt ſich auch auf Grab⸗ inſchriften für Dorfſchulmeiſter. In einem Dorfe findet ſich folgende Inſchrift auf dem Grabſtein eines Schulmeiſters: Hier liegt Schulmeiſter N. im grünen Gras, Der ſo gern Blutwurſt und Sauerkraut aß. Er lehrte die Knaben ABC, Gott ſei ihm gnädig, er kommt nit mehr! Nachſtehende Grabinſchrift wurde einem Manne geſetzt, der des Lebens höchſten Genuß im guten Eſſen und Trinken ſah: Hier liegt Hans Bodenſtein im grünen Gras, der gern weſtfäliſchen Schinken aß. Und trank gern guten rheiniſchen Wein: Gott wolle ſeiner Seele gnädig ſein. Auf dem Epitaph des im Jahre 1645 zu ü verſtorbenen Hans Gugger iſt zu eſen: Dein Kreuz und Tod, Herr Jeſu Chriſt, Mein Troſt, Urſtänd und Leben iſt. Hier ſind unſer zwanzig Kind begraben, Womit uns Gott im Eh'ſtand tat begaben. Nun hat er ſie uns entriſſen, ſo daß wir ſie ſchmerzlich vermiſſen und wir uns nunmehr ſehnen, daß er uns nach dieſem Tod das ewige Reich wolle gönnen. der Mann, der Lohengrin beſchuhl Märchenwelten in einer deutſchen Schuhmacherwerkſtatt— Götter und Dämonen wird Maß genommen— Todesſtrafe für das Tragen von Sandalen Man braucht nicht immer erſt hinter die Kuliſſen oder in die Garderoben bekannter Schauſpieler zu gehen, um einen Einblick in jene Welt des Scheins zu gewinnen, deren Ro⸗ mantik auch den nüchtern denkenden Menſchen des 20. Jahrhunderts noch gefangen nimmt. Es genügt hierzu manchmal ſchon der Beſuch in einem Ausſtattungsatelier oder bei einem Theaterſchuhmacher, von denen es einzelne zu großem Ruf brachten. In Deutſchland zählt zu ihnen ſeit Jahrzehnten Otto Schulze, der in einem Rückgebäude an der Wilhelmſtraße zu Berlin ſeine Werkſtatt hat. Am Eingang fin⸗ det man ein kleines Schild„Hiſtor iſch es Schuhwerk“, das in ſeiner Unauffälligkeit nichts von dem verrät, was Otto Schulze für die geſamte Künſtler⸗ und Artiſtenwelt bedeu⸗ tet. Man erhält davon erſt einen Begriff, wenn man den kleinen Empfangsraum betritt, deen Wände vom Boden bis zur Decke mit Bildern berühmter Film⸗ und Bühnendarſtel⸗ ler aus dem letzten halben Jahrhundert förm⸗ lich gepflaſtert ſind. Sie tragen die ſchmeichel⸗ hafteſten Widmungen wie„Dem netten Schulze“,„Meinem Leibſchuſter in Gnaden zu⸗ gedacht“,„Dem unvergeßlichen Meiſter in Dankbarkeit zugeeignet“ oder„Dem klugen Mann, der mich als Lohengrin beſchuhte“. Der ſchlichte Empfangsraum ſtellt auf dieſe Weiſe eine wahre Fundgrube für Autogrammjäger dar. Schuhwerk für Rieſen und Liliputaner Hinter der Tür zur Werkſtatt aber klopft und hämmert es ohne Unterlaß. Meiſter Schulze, heute ſchon ein Greis von ſiebzig Jah⸗ ren, und deſſen Schwiegerſohn ſind dort, unter⸗ ſtützt durch einen Geſellen, tagaus, tagein da⸗ mit beſchäftigt, die merkwürdigſten Schuhe der Welt anzufertigen. Eine Muſterauswahl davon ſteht jederzeit zur Anſicht zur Verfügung, Da findet man ganze Stellagen voll von mittel⸗ alterlichen Reiterſtiefeln aus„butterweichem“ Leder. Rokoko⸗, Biedermeier⸗ und Dürerſchuhe Stiefel aus rotem und ſchneeweißem Saffian Landsknechtsſchuhe, chineſiſche Pantoffeln und griechiſche Sandalen, ſowie vergoldete und ver— ſilberte Halbſchuhe mit bis zu 20 Zentimeter hohen Abſätzen. Dazu kommen noch, bunt durcheinandergewürfelt, perlenbeſetzte byzanti⸗ niſche Schuhe, aſſyriſche Kämpferſtiefel und ſo⸗ genannte Wallenſteinſtiefel, die gute Kamerad⸗ ſchaft mit einfachen Bauern-, Ballett⸗ und Seil⸗ tänzerſchuhen, gewöhnlichen Reitſtiefeln, Holz⸗ pantinen und noch vielen anderen Schuhen hal- ten. Die ſchönſten Füße der ganzen Welt, die ſich Millionen ertanzten und erſchritten, hat Meiſter Schulze zum Maßnehmen ſchon in ſei⸗ nen Händen gehalten. Und viele davon ſind überhaupt erſt in ſeinen Schuhen berühmt ge⸗ worden. Sogar Rieſen und Liliputaner pflegen ihr Schuhwerk regelmäßig von Meiſter Schulze zu beziehen. Unter dieſen Umſtänden iſt es kein Wunder, daß in der kleinen Werkſtatt Schuhe von der Größe eines Kinderfußes für Erwachſene bis zu 55 Zentimetern Länge keine Seltenheit ſind. So verſchieden wie die Wün⸗ ſche der Kundſchaft ſind auch die Stiefelpreiſe Meiſter Schulzes. Man kann bei ihm ſchon Maßſchuhe für zehn Mark haben, doch gibt es auch welche aus beſonders koſtbarem Material, die nicht unter hundert Mark anzufertigen ſind. Das Kugellager im Abſatz Viele dieſer Schuhe müſſen ihre Träger buch⸗ ſtäblich ernähren. Wer denkt z. B. daran, daß blitzſchnelle Wendungen auf der Varieteebühne bei artiſtiſchen Darbietungen vor allem den Kugellagern zu verdanken ſind, die der Thea⸗ terſchuhmacher unauffällig in die Abſätze von Spezialſchuhen eingebaut hat? Seiltänzer⸗ ſchuhe wiederum dürfen nur Sohlen aus Hirſch⸗ leder haben, da man damit nicht ſo leicht aus⸗ rutſcht. So iſt oft im wahrſten Sinne des Wortes das Leben des Beſtellers in die Hand Meiſter Schulzes gegeben. Auch unförmie „berlatſchte“ Clowuſchuhe mit aufſtrebenden Kappen und herausſtehenden Nägeln zählen zu den Spezialitäten des berühmten Kunſtſchuh machers. Es iſt auch nicht einerlei, ob jemand Jockeyſtiefel für den Zirkus oder zu Renn zwecken beſtellt. Letztere dürfen nicht ſchwere als hundert Gramm ſein, da ein Mehr an Ge wicht unter Umſtänden durch den bedauerns werten Jockey vom eigenen Körper abtrainiert — g— Mary Wigman Die weltberühmte deutſche Tänzerin begeht am 13. November ihren 50. Geburtstag. (Scherl Bilderdienſt, K.) werden müßte. Man kann derartige Jockey⸗ ſtiefel wie ein Taſchentuch zuſammengedrückt in die Hoſentaſche ſtecken. Beſonders ſchwierig iſt die Herſtellung von Komikerſtiefeln. Man muß in dieſem Schuhwerk ſich nach Belieben vor- und rückwärts, ſowie nach allen Seiten biegen können, ja ſogar im Stehen— den Fußboden mit der Naſe berühren können. Der Schuhmacher als Kulturhiſtoriker Ab und zu werden dem rührigen Theater⸗ ſchuhmacher beachtenswerte Maſſenaufträge er⸗ teilt. So mußte Schulze einmal im Jahre 1912 gleich tauſend Sandalen auf einmal für eine Aufführung des„Oedipus“ liefern, wozu ſpä⸗ ter noch weitere 1600 Paar dieſer antiken Fuß⸗ bekleidung für„Mirakel“ kamen. Dreißig Ge⸗ ſellen klopften und hämmerten damals Tag und Nacht ununterbrochen in der kleinen Werkſtatt... Dagegen mußte der Meiſter ein⸗ mal einen Auftrag auf gleichfalls tauſend San⸗ dalen für einen ägyptiſchen Film ablehnen, da er hiermit einen ſchweren geſchichtlichen Feh⸗ ler begangen hätte. Den Sklaven war nämlich damals das Tragen von Sandalen bei Todes⸗ ſtrafe verboten. Ein Theaterſchuhmacher muß ſomit nicht nur ein tüchtiger Handwerker, ſon⸗ dern dazu auch noch ein gewiegter Kulturhiſto⸗ riker ſein, der im Altertum, Mittelalter und in der Neuzeit hinreichend Beſcheid weiß. Jahrtauſende griffbereit neben dem Schuſterſchemel. Meiſter Schulze ſchöpft ſein tiefſinniges Fachwiſſen um die verſchiedenen geſchichtlichen Stilarten ſowohl aus handwerklicher Ueber⸗ lieferung, als auch aus anerkannten kultur⸗ hiſtoriſchen Werken, von denen er eines mit zahlreichen bunten Abbildungen aus Jahrtau⸗ ſenden ſtets griffbereit neben dem Schuſter⸗ ſchemel liegen hat. Der berühmte Kunſtſchuh⸗ macher, der aus allen Erdteilen fortlaufend Spezialaufträge erhält, iſt ſomit Kopf⸗ und Handarbeiter zu gleich. Ständig arbeitet er an Schuhen für neue Filme und Theaterſtücke, die dann auf der Leinwand oder Bühne vor Mil⸗ lionen in aller Welt erſcheinen. Sie ſind hand⸗ werkliches Unterpfand für die Elaſtizität und Beweglichkeit der berühmteſten Schauſpieler und Artiſten. Wie Emil Jannings, Hein⸗ rich George und Hilde Hildebrandt zählen auch die„Drei Rivells“ und die Tänze⸗ rinnen und Akrobatinnen Galina Zacarina und Kathee Zamit mit vielen anderen welt⸗ bekannten Künſtlern zu Meiſter Schulzes ſtän⸗ digen Kunden. Auch für Feſtaufführungen auf den Nürnberger Parteitagen und im„Deut⸗ ſchen Operhaus“ in Berlin hat er das Schuh⸗ werk geliefert. Ein Mann, der Götter, Helden, Hexen und Dämonen ebenſo gerne beſchuht, wie Meiſter des Rollſchuhs, des Trapezes oder der Ma⸗ nege. Der Tradition treu Der witzige König Friedrich Wilhelm IV. ging an einem frühen Morgen in bürgerlicher Kleidung in der Nähe von Sansſouci ſpazieren und be⸗ merkte dabei eine Frau, die heftig auf den vor ihren Milchwagen geſpannten Eſel losſchlug. Der König trat näher heran und fragte, warum ſie das Tier prügle. Mit weinerlicher Stimme erklärte ihm die Frau, daß ſie große Eile habe und daß der ſtörriſche Eſel nicht mehr von der Stelle gehen wolle.„Wenn ich nicht zur rechten Zeit in Pots⸗ dam bin“, jammerte ſie,„verliere ich alle meine Kunden. Ich kenne die Tücken meines Eſels. Wenn ihn jemand vorne bei den Ohren faßte, während ich hinten prügle, dann ginge er ſchon vorwärts.“ Der Monarch ſcheute ſich nicht, der Frau zu hel⸗ ſen, packte vielmehr das Grautier herzhaft bei den Ohren, indes die Frau hinten mit dem Stock nach⸗ 9 Alsbald ſetzte ſich der bockige Vierbeiner in Trab. Zu Hauſe erzählte der König ſeiner Gemahlin dieſes Erlebnis. Die Königin entrüſtete ſich etwas darüber und meinte:„Als Kronprinz, lieber Fritz, konnteſt du das tun, aber als König——.“ Da unterbrach ſie Friedrich Wilhelm lachend.„Liebes Kind, auch mein Vater hat als König manchem Eſel weitergeholfen!“ D 3 ee r eee 55 * 2 3 — eee n — 5 F eee * . .— 2 8 r 1 men N FP N 2 r S 1 1 Muße eee ſtunde .. Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ä——— R— .((—— Käppen Carsfens vorlefzter Wille (14. Fortſetzung) Ihre langen Geſichter machten ihm einen Heidenſpaß. Wenn er Zeit gehabt hätte, würde er die beiden noch gehörig auf⸗ gezogen haben. Leider aber hatte er große Eile. Der Alte mußte jeden Augenblick an Bord kommen. „Nun macht mal nicht ſolche dämlichen Geſichter, ſondern hört mal gut zu. Du willſt alſo den Kleinen nach Amerika rũberſchmuggeln, nicht wahr?“ Der Gelbe wurde vor Schreck noch gelber. „Nein, das ſein meine Schwager, der will ſich verabſchie⸗ den von mir“, log er auf blauen Dunſt. „Wenn du Fettwanſt hier anfängſt zu flunkern, ziehe ich dir das Fell über die Ohren.“ „Willſt du auskneifen oder nicht?“ wandte er ſich an den total verdatterten Paul. „Ich— ich habe keine Schuld— Herr Polizeikommiſſar. Der Oorge hat...“ ſtotterte er mit weinerlicher Stimme. „Rede kein Blech, mein Junge, ich bin kein Kriminal⸗ kommiſſar. Du brauchſt keine Angſt zu haben. Ich will dir nur helfen.“ Paul traute dem Frieden nicht. Robert redete ihm aber noch weiter gut zu, bis er ſeine Schandtat zugab. „Na alſo, warum denn nicht gleich ſo.— Hör mal zu, du gelber Hanswurſt. Ich gebe dir hier fünfzig Mark. So- bald der Dampfer Blankeneſe paſſiert hat, meldeſt du dem Kapitän, daß der neue Schiffsjunge ſpurlos verſchwunden iſt, verſtanden? Und dieſen Krümel da verſteckſt du. ſo daß ihn keiner findet.“ „Sie ſein wohl das neue Schiffsjunge?“ „Jawohl. ich beiße Robert Reimer. Merk' dir den Na⸗ nen. Ich habe keine Luſt, mit euch hier herumzugondeln und verde gleich wieder verſchwinden.“ „Lobert Leimer— Lobert Leimer“, verſuchte der Schlitz. nugige, ſich den Namen einzuprägen. Das Rü wollte immer och nicht ſo recht gelingen. „Nrrrobert, Nrrrobert, du Eſel.“ Der Gelbe feixte. Er ließ den Geldſchein in der Leinenhoſe verſchwinden. „Ich verlaſſe mich auf dich. Wenn es nicht klappt, Freund⸗ hen, reiße ich dir deine langen ſchwarzen Pferdehaare ein⸗ zeln aus.“. Er verabſchiedete ſich von beiden mit einem Händedruck und verſchwand unter der Begleitung des Chineſen wieder dom Dampfer, ohne bemerkt zu werden, dann ging er in Richtung der Stadt davon. ** * Wenige Minuten ſpäter kam Kapitän Carſten an Bord. Der Erſte Offizier erſtattete Meldung, daß der Dampfer zur Abfahrt bereit ſei. „Iſt der neue Schiffsjunge an Bord?“ wollte Carſten viſſen. „Jawohl, im Mannſchaftsraum.“ Geſehen hatte ihn der Erſte Offizier auch noch nicht. Er satte die Meldung nur vom Wachmann erhalten. Eine Stunde ſpäter ſchnaufte qualmend der„Rübezahl“ elbabwärts. Querab von Blankeneſe verringerte er ſeine Fahrt. Auf dem Dampferſteg ſtanden zwei Frauen und winkten Abſchiedsgrüße herüber. 1 Zwei blaue Augen ſuchten vergebens einen jungen Mann. ** * Es muß geſagt werden, daß es Dr. Neumann ſehr ſchwer fiel, ernſt zu bleiben, als am nächſten Morgen das würdige Ehepaar auftauchte. Schon die äußere Erſcheinung des Paares— Friedrich mit ſeinen: neumodiſchen Zylinder, und Frau Suſi, die Frau von Format— zwang ihn beinahe zum Lachen. Aber er riß ſich zuſammen und ſetzte eine würdige Miene auf. Frau Suſi zerquetſchte zunächſt ein paar Tränen, und dann begann der Rechtsanwalt zu ſprechen. „Herr Carſten hat doch ein Teſtament hinterlaſſen!“ Wie aus der Piſtole geſchoſſen fuhr das Ehepaar aus den Klubſeſſeln. „Ein Teſtament!“ „Ja. Es wird morgen eröffnet, und ich lade Sie und Ihre Frau hiermit ein, der Teſtamentseröffnung beizu⸗ wohnen.“ „Ich bin ſein einziger Verwandter!“ ſagte Süßkind, und der Schweiß ſtand ihm auf der Stirn. „Ja, ich weiß. Ihr Onkel lebte in ſeinem Hauſe in Blan⸗ keneſe. Ein junges Mädchen beſorgte ihm den Haushalt, und dann iſt noch Frau Tine da, die auch mit hilft. Der einzige Verwandte ſind Sie!“ Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg „Sagen Sie, Herr Doktor.. Sie... Sie kennen doch das Teſtament?“ „Allerdings, aber Sie wiſſen... ich darf nichts ſagen. Als Teſtamentsvollſtrecker muß ich ſchweigen!“ „Ja, ja, aber... eine Andeutung können Sie uns doch machen Habe ich was zu erwarten?“ „Beſtimmt!“ „Viel?“ „Es kann ſehr viel ſein.“ „Hunderttauſend Mark?“ Drängender wurde die Stimme. Ein feines Lächeln ging über die Züge des Rechtsanwalts. Ja.. vielleicht noch mehr, ich darf nichts ſagen!“ Das genügte beiden, um ihnen den Himmel roſenrot zu malen. Sie hatten mit einem Male keine Zeit mehr. Sie derſprachen, pünktlich zur Teſtamentseröffnung da zu ſein und zogen ſich ſehr raſch zurück. Mit einem Lachen ſah ihnen der Rechtsanwalt nach. * 0 0 Der„Rübezahl“ hatte Blankeneſe ſchon lange hinter ſich zelaſſen. Aber der Gelbe war feig. Er getraute ſich nicht, ſeinen Auftrag auszuführen. Er hatte den Paul in ein ſicheres Verſteck bugſiert. In einem leeren Kohlenbunker in der Nachbarſchaft des tumpelnden Kettenkaſtens, wo die Natten ein häusliches und zuskömmliches Daſein führten, mußte ſich der arme Paul nit ein paar alten Wolldecken, einer muffigen Matratze und einem Kanten Schwarzbrot häuslich einrichten. Licht und Luft hatten wenig Ahnlichkeit mit einem Kurort. Aber da⸗ für war das Verſteck ſicher, nach Anſicht des Chineſen. Der„Olle“ tobte, weil niemand wußte, wo der von ihm herkommandierte Schiffsjunge geblieben war. Der Chineſe tat, als wüßte er von nichts. Das war nach ſeiner Meinung das Geſcheiteſte. Carſten brachte die ganze Beſatzung in Aufregung. Der ſchuldige Offizier erhielt einen Rüffel, der ſich gewaſchen hatte. Mit hochrotem Kopf und den Bauch voller Zorn machte ſich dieſer höchſtperſönlich auf die Suche nach dem Verſchol⸗ lenen. Feuerſchiff Elbe II war bereits paſſiert, als der Schlitz⸗ äugige verſuchte, ſeinem Schützling eine Mahlzeit in Form einer Schüſſel mit dem an Bord üblichen Laubskaus und ſauren Heringen zu ſervieren. Gerade als er, das Tablett in der einen Hand kunſtgerecht bei dem aufkommenden Seegang balancierend, mit der ande⸗ ren Hand das Schloß zum Verſteck öffnen wollte, brachte ihn eine unverhofft überkommende Dünung aus ſeiner ſenk⸗ rechten Lage, ſo daß ein Bismarckhering an Deck fiel. Der Gelbe wollte durch Zurücktreten ſein oſtaſiatiſches Gleich⸗ gewicht wiederherſtellen, trat dabei aber auf den Hering. Der Dampfer ſauſte im gleichen Augenblick in das Wellen⸗ tal. Der Hering folgte der Abwärtsbewegung, und der dicke Chineſe ſetzte ſich dröhnend auf ſein gepolſtertes Rücken⸗ ende. Die Schüſſel mit dem Seemannsfrühſtück flog in hohem Bogen durch den Gang und knallte auf die Eiſen⸗ platten nieder. Ausgerechnet ſchlich der„Erſte“ zur ſelben Zeit in un⸗ mittelbarer Nähe durch das Schiff. Seine Wut war bis zur Weißglut geſteigert, denn das rollende Schifſ hatte ihm in den niedrigen Gängen ſchon zwei niedliche Beulen einge⸗ bracht. Im Nu ſtand er neben dem zu einer Buddhaſtatue erſtarr⸗ ten Miſſetäter und erkannte ſogleich die Situation. „Du gelber Halunke!“ Wutſchnaubend packte der muskulöſe Offizier den total Verdatterten im Genick, riß ihn empor und knallte mit ſei⸗ nen ausgewachſenen Händchen dem Sohn des Himmels ein paar niedliche Ohrfeigen an den bezopften Schädel. Dem Gelben verging Hören und Sehen. Aus dem finſteren Verſteck ließ ſich ein würgendes Stöh⸗ nen vernehmen. Pauls Magen revoltierte. Der Erſte öffnete die Tür, nahm den wie Sülze zittern⸗ den Jungen in den anderen Arm und zerrte beide Übeltäter über ſämtliche Treppen an die friſche Luft und vor des Geſtrengen Angeſicht. „Herr Kapitän, hier ſind die beiden Spitzbuben. Der Bengel hat im Bunker neben der Kettenlaſt geſeſſen, und dieſer Strolch brachte ihm gerade eine geſegnete Mahlzeit.“ Wie zwei lebloſe Hampelmänner hingen die beiden an den ausgeſtreckten Armen des Genugtuung erheiſchenden Offiziers. Ihre Geſichter waren jämmerlich. „Rin in den Bach!“ Carſten blinzefte dem Herkules zu und gab einen kurzen Befehl an die ſich inzwiſchen verſammelte und feixende Mannſchaft. Im Nu kam Leben in die Beſatzung. Während zwei Mann einen Ladebaum klarierten, ergriff ein Dritter ein langes Tau und band damit die beiden Miſſetäter, die der Hüne wieder an Deck geſtellt hatte, ſo fachmänniſch aneinan⸗ der, daß ſie, Rücken an Rücken ſtehend, ſich nicht mehr rüh⸗ ren konnten. Die kunſtgerecht in der Mitte zwiſchen ihnen angebrachte Schlaufe wurde an das vom Ladebaum herab⸗ hängende Drahtſeil gehakt. Inzwiſchen waren die anderen Matroſen eiligſt verſchwun⸗ den und trafen im Galopp Vorbereitungen für eine echte Seemannstaufe. Der Dampfer ſtoppte ab. Wie Eſpenlaub zitterten die beiden halb Gehenkten, als nach wenigen Minuten vom Heck her ein ohrenbetäubender Spektakel einſetzte, den ein ganzer Zug wüſt ausſehender Ge⸗ ſellen verurſachte. Neptun marſchierte mit ſeiner Garde. Voran ſchritt als König der Meere ein großer Kerl mil mächtigen Seeſtiefeln und einem bis an die Knie reichenden Bart aus Hanf. In der einen Hand trug er an Stelle des Dreizacks einen langen Schürhaken, und in der anderen Hand einen krummen Türkenſäbel, von dem, Blut markierend, die rote Farbe tropfte. Zu des Herrſchers beiden Seiten ſtelzten mit Würde die Henkersknechte, die ſich mit einem Teereimer und einem als Pinſel dienenden ausgefranſten Tauende bewaffnet hatten. Ihre Geſichter wie auch die der übrigen Gefolgſchaft, beſte⸗ hend aus dem Reſt der Matroſen und dem geſamten Heiz⸗ perſonal, waren in allen möglichen Farben fratzenhaft und furchterregend bemalt. Brüllend, johlend und mit allen nur erreichbaren Inſtru⸗ menten einen fürchterlichen Krach ſchlagend, hatte ſich der Troß im Halbkreis um die Opfer aufgeſtellt. ig e Neptun hob zum Zeichen, daß er ſprechen wollte, den blutigen Säbel. Dann redete er, während ringsherum alles voller An⸗ dacht lauſchte, mit ſalbungsvollem Tone den beiden Miſſe⸗ tätern ins Gewiſſen, ſprach viel von Ehrlichkeit und Man⸗ nesmut, von Treue und Gehorſamspflicht und drohte zum Abſchluß ſeiner Rede mit fürchterlichen Qualen, gegen die die Hölle das reinſte Geneſungsheim war, wenn es ſich die beiden noch einmal einfallen ließen, ohne ſeine Erlaub⸗ nis in ſein Reich einzudringen. Zum Zeichen dafür, daß ſie für dieſe Reiſe in die ehrliche Zunft der Seeräuber aufgenommen ſeien, empfingen ſie hiermit die von Neptuns Gnaden bewilligte Taufe. Ehe die beiden nun wußten, wie ihnen geſchah, klatſchte ihnen ein rieſiger, teertriefender Pinſel mehrere Male kreuz weiſe ins Geſicht. Dann wurden ſie wie von unſichtbarer Hand in die Luft und über Bord gehoben, wo ſie dann unter dem einen Meeresgeſang darſtellenden Gejohle und Gebrüll der gan. zen Schiffsbeſatzung dreimal hintereinander ins Meer ge⸗ taucht wurden, ſo daß den beiden Täuflingen Hören und Sehen verging. Pruſtend und ſpuckend landeten ſie dann wieder an Ded und mußten noch manchen derben Seemannsſcherz über ſich ergehen laſſen, ehe ſie ſich in den äußerſten Winkel zurück⸗ ziehen und von den Strapazen erholen konnten. Von dieſer Stunde an hatte der„Rübezahl“ zwei fleißige und aufmerkſame Arbeiter an Bord, die jedem ihrer Vor⸗ geſetzten den Wunſch von den Augen ablaſen. 7 Gretel weinte heimliche Tränen Ihr ganzes Denken war nur auf die eine große Frage ge⸗ richte: Wo war Robert? Warum hatte er ihr keinen Ab⸗ ſchiedsgruß zugewinkt, als der Dampfer dem fernen Lande zuſtrebte? Mehr als einmal ſchlich ſie ſich in den Garten und ſah verſtohlen zu dem Fenſter hinauf, hinter dem er ach nur ſo bitter kurze Zeit gewohnt hatte. Wo mochte er jetzt ſein? Sie ſtand am Fenſter des Wohnzimmers und blickte auf die Elbe, die tief unter ihr ruhig dahinfloß, geduldig koſt⸗ bare und ſchwere Laſten trug und Menſchen aller Herren Länder über ſich weggleiten ſah. Ob ſie auch ihn trug? Von ihr hinweg? Den Mann, dem ihr noch ſo junges und gutes Herz hingebend entgegenſchlug? Das Waſſer murmelt, aber es gibt keine Antwort. Sollte er.. Der Gedanke allein trieb ihr das Rot in die Augen. Dann mußte er ja... Sie ſah auf die Uhr. Fortſetzung folgt. * ftipende 15 zwe iter ein ö die den mmeinan. ehr rh n ihnen 12 chm me echle den, als ubenbet der Ge 0 N Nell m ichenden telle des en Hand en, die the dit em als hatten. t, beſte en Heiß aft und 1 lle, den let An Miſſe⸗ Man- te zum en die es ſich chlliche er ſt flalſchte e leu e A n einen er gam det 9e en und e ii 2 eißige Vor ige ge n gube w fh mt fe en! tte au g. han 01 . Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A Viernheim Dienſiſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 40 Dienſibeſehl der Killer⸗Zugend Morgen Mittwochabend um 7.50 Uhr, tre⸗ ten alle Einheiten der HJ., des BDM. ſowie die Jungen und Mädels über 12 Jahren des JB. und der JM. zur Einweihung unſeres neuen Heimes im Schillerſchulhof an. In Anbetracht des großen Ereigniſſes für uns kann ein Fehlen nicht in Frage kommen. * Achtung! Singſchar! Die Singſchar, zuſammengeſtellt aus HI., J., BDM. und BDM. treten heute Dienstagabend um 8 Uhr im Schulhof der Schillerſchule an. Der Standortführer. BDM, Gruppe Volkstänze Die Mädels, die bei den Volkstänzen mit⸗ machen, treffen ſich heute Dienstagabend 8.30 Uhr, im HJ.-Heim, Induſtrieſtr. Die Führerin. * NS Heute Dienstag, 10. November, abends 8.30 Uhr, findet im„Fürſt Alexander“ eine wichtige Dienſtbeſprechung ſtatt, wozu alle Zellen⸗ und Blockwalter zu erſcheinen haben. Wegen der Wichtigkeit iſt reſtloſes Erſcheinen erforderlich. Lokale Nachrichten Viernheim, den 10. November 1936 Anſer Tagesſpruch Alles erzieheriſche Leben iſt tot, wenn es nicht in Verbindung ſteht zu Volk und Gott. Hans Schemm. 2 atzen jammen Es gibt Leute, die lieben Katzen ſehr. Und es gibt Leute, die lieben ſie weniger. Aber den Kater liebt niemand. Und wenn Katzen reden könnten, würden ſie vermutlich eine große Proteſtkundgebung dagegen abhal⸗ ten, daß man den traurigen Zuſtand, der ſo oft auf frohe Stunden folgt, als Kater be⸗ ichnet und damit das ganze Katzengeſchlecht ſchmaht und beleidigt. Manche ſagen wohl zu einer beſonderen Abart dieſes Katers, es ſei ein Haarſpitzenkatarrh und behaupten dann, der„Kater“ ſei überhaupt nur eine falſche Schreibweiſe für den mediziniſchen Fachaus⸗ druck. Aber andere, vor allen Dingen ſolche, die gerade einen richtigen Rieſenkater erwiſcht haben, behaupten wieder, das ſei umgekehrt und wahrſcheinlich hätten die Mediziner ihren Ausdruck für ſo viele häßliche Krankheiten von Kater abgeleitet. Es gibt auch Kater, die von ihren unfreiwil⸗ ligen Beſitzern als ausgewachſene Königstiger bezeichnet werden. Wer ſo einen Kater ſchon gehabt hat, weiß Beſcheid, und die anderen Glücklicheren ſollen lieber nicht forſchen, wie es damit beſtellt iſt. Es iſt aber ein weit ver⸗ breiteter Irrtum, daß der Kater nur vom Alkohol erzeugt wird. Der richtige ſchwere Katzenjammer kann auch moraliſchen Ur⸗ ne ſein und quält dann zwar in anderen Erſcheinungsformen, aber nicht weniger ſchmerzlich. Und am ſchlimmſten iſt es, wenn beide Katerſorten ſich bei einem Opfer zuſam⸗ menfinden. Dieſen ſchwierigſten Fällen iſt meiſt nur mit ſaurem Eſſig und guten Vor⸗ ſätzen abzuhelfen. Wenn der ſogenannte moraliſche Katzen⸗ jammer allein auftritt, ohne daß Alkohol bei ſeinem Erſcheinen mit Pate ſtand, hat er die verſchiedenſten Urſachen. Die häufigſten ſind Unterlaſſungsſünden. Und die Schweſter des moraliſchen Katers iſt die zu ſpäte Reue. „Hätte ich doch das viele Geld nicht ausge⸗ geben! Hätte ich doch aufgepaßt! Hätte ich doch rechtzeitig daran gedacht, Tante Emilie zum Geburtstag zu ſchreiben!“ Dieſes„Hätte ich doch...“ in zehntauſend Abwandlungen iſt die Kralle des moraliſchen Katzenjammers, und die Urſache großen Aergers und ſchwerer Reue kann dabei und wird meiſt beſonders geringfügig ſein. Hätte ich doch... eine Kleinigkeit nicht verſäumt, dann wären nicht die großen unangenehmen Folgen eingetreten. Ein Fall von beſonderem Gewicht iſt ja in den letzten Wochen ausgiebig in den Zei⸗ tungen behandelt worden, der des vom Un⸗ glück verfolgten Herrn Haſe. Hätte er Zeitung geleſen! Ja, hätte er! Aber hat eben nicht und mußte büßen. Und Haſe hat viele Vettern, die zwar über ihn lächeln, erhaben lächeln, weil ſie natürlich ihre Zeitung halten. Nur, halten iſt noch nicht leſen, wenigſtens nicht regelmäßig und genau leſen. Man hat einmal wenig Zeit oder Luſt und dann tut es ein ſchneller Blick auf die großen Ueberſchriften und nach der Wettervorherſage. Und vielleicht ſteht dann gerade an dem Tage an einer an⸗ deren Stelle etwas, was wir unbedingt wiſ⸗ ſen mußten. Und wenn dann die Unkenntnis uns Aerger oder Verluſt bereitet wie dem guten Haſe, dann iſt der Aerger und der mo⸗ raliſche Kater da:„Hätte ich doch die Zeitung richtig geleſen!“ Mancher lernt es erſt durch Schaden, daß die Minuten niemals verloren ſind, die wir gründlicher Durchſicht unſerer Zeitung widmen. Tun wir es nicht, ſind nur * wir ſelber ſchuldig an den Folgen— wie an jedem Kater, der immer eine Strafe für eigene Unvernunft iſt! Kampf hem Verberb! Erfaſſung und Verwertung von Alt materialien Die Bevölkerung wird zur Mitarbeit an der verſtärkten Altſtoff⸗ und Altma⸗ terialienſammlung aufgerufen. Ein großer Teil der Altmaterialien wurde bisher aus Unachtſamkeit vernichtet. Durch unſere Mithilfe an den Sammlungen verſchaffen wir der deutſchen Induſtrie über den gewerbs⸗ mäßigen Handel dringend notwendige Roh⸗ ſtoffe zu billigen Preiſen, die teuren auslän⸗ diſchen Rohſtoffen meiſt gleichwertig ſind. Wir helfen die Preiſe für neue Gegenſtände des täglichen Bedarfs unſeres Haushalts verbil⸗ ligen; denn Altſtoffe, die wir im Haushalt und in unſeren Betrieben ſammeln, ſind bil⸗ liger als gegen Deviſen aus dem Ausland bezogene Rohſtoffe. Wir bereiten mit den Weg zur deutſchen Wirtſchaftsfreiheit! Wir leiſten Widerſtand dem Boykott ausländiſcher Roh⸗ ſtofflieferanten. Wir wehren fremde Willkür ab. Ohne Wehrwille keine Wehrwirtſchaft! Sie dient der Aufrüſtung unſerer deutſchen Wehrmacht! Wer will da ſeine Mitar⸗ beit verſagen! Man hat feſtgeſtellt, daß der größte Teil unſerer 17 Millionen Haus⸗ frauen noch immer Lumpen, Schuhe, Kno⸗ chen, Doſen und Tuben u. ſ. f. verbrennen oder achtlos weggeworfen und ſo iſt es wichtig, den Kampf gegen den Verderb bis zum äußerſten zu führen! Die Ortseinwohner rufen wir auch an die⸗ ſer Stelle zum Befolg der von der Behörde aufgerufenen Sammlungsaktion auf. In jeder Hofreite ſind zur Sammlung Behälter bereit zu ſtellen, in die alle diejenigen Gegenſtände zu werfen ſind, deren Einzelaufheben und Ab⸗ holen ſich nicht lohnt. Es ſind dies Staniol, Bindfäden, Tuben von Creme und Zahnpaſta, Doſen, Konſervenbüchſen, alte Flaſchen, Korke, Gummi, altes Papier, Silberpapier, Schuhe, Knochen, u. a. Die Sammler und Händler werden für die zeitweiſe Leerung dieſer Be⸗ hälter gegen Gewährung angemeſſener Ver⸗ gütung Sorge tragen. Durch dieſe Altmaterialienſammlungen kön⸗ nen enorme Werte geſchaffen werden, die uns die Erfüllung unſeres volkswirtſchaftlichen Zieles erreichen läßt. Darum:„Kampf dem Verderb.“ 1 Das Offenhalten der Geſchäfte an den Kirchweihtagen Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Auf Grund des§ 105 Abf. 2 der Gewerbe⸗ ordnung ſowie der Verordnung über die Sonn⸗ tagsruhe im Handelsgewerbe geſtatten wir hiermit den hieſigen Inhabern von Ladenge⸗ ſchäften, daß ſie anläßlich der diesjährigen Kirchweihtage am Sonntag, den 15. Novem⸗ ber und Sonntag, den 22. November 1936, in der Zeit von 13 bis 18 Uhr ihre Ver⸗ kaufsſtellen offen halten und Waren verkau⸗ fen dürfen. Polizeibericht. In der Berichtszeit ka⸗ men zur Anzeige: 2 Perſonen wegen Ruhe⸗ ſtörung, 2 wegen Uebertretung der gewerbe⸗ polizeilichen Vorſchriften, 1 wegen Nichtrei⸗ nigung der Ortsſtraßen, 5 Perſonen wegen Vergehen gegen die Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung. Ferner erfolgte 1 Diebſtahlsanzeige, 2 Anzeigen wegen Körperverletzung und 1 An⸗ zeige wegen Betrug bzw. Unterſchlagung. Die Beratungsſtunde der Mutter⸗ und Säuglingsfürſorge fällt am Donnerstagnach⸗ mittag aus. 5 —— And Ihr habt boch geſiegt! Die Feier bes 9. November in Viernheim Eine würdig⸗feierliche Stimmung erfüllte den weiten Saal des„Freiſchütz“ aus Anlaß der Gedenkſtunde für die vor 13 Jahren an der Feldherrnhalle zu München im Kampf für ein neues Deutſchland gemordeten erſten Blutzeugen der Bewegung und die über 400 toten Kameraden aus allen deutſchen Gauen, die ebenfalls ihr Leben hingaben, damit Deutſchland frei und ſtark werde. Auf der erhöhten Bühne umrahmt friſches Grün eine mit der Kampffahne des dritten Reiches be⸗ deckte Sargſtätte als Symbol und als Mahn⸗ mal für uns alle, die wir uns in ſtiller Ehr⸗ furcht und Dankbarkeit vor dieſen toten Hel⸗ den neigen, die das Letzte, ihr Leben, für uns hergaben. Ein fahler Lichtſchimmer fällt auf dieſe im Dunkel liegende Statt, während 4 SA.⸗Männer die Wache halten. Nach dem Einmarſch der Fahnen ſpricht der HJ.⸗Führer packende Verſe, worauf das Orcheſter mit ei⸗ nem tiefempfundenen Vortrag die Gedenk- ſtunde einleitet. In feierlicher Weiſe verlieſt SA.⸗Führer Pg. Jacobi die Namen der an der Feldherruhalle Gefallenen ſowie der Toten aus dem Gau Heſſen⸗Naſſau, während⸗ dem ſich die Fahnen zum ſtillen Gruß ſenken, die ergreifenden Weiſen„Ich hatt' einen Ka⸗ meraden“ erklingen, begleitet von dumpfem Trommelwirbel, der ſich bei jedem Namens⸗ aufruf verſtärkt. Ortsgruppenleiter Pg. Franzke hält nun zum Gedenken dieſes für das ganze deutſche Volk ſo bedeutungsvollen Tages eine würdevolle Anſprache, die aus⸗ klingt in unſerem ſteten Dank an die für Deutſchland gefallenen toten Kameraden und in dem feſten Glauben an unſeren Führer und unſer deutſches Vaterland. Der Gruß an den Führer, das Lied der Deutſchen und das Kampflied Horſt Weſſel's beenden dieſe ein⸗ drucksvolle Feierſtunde, während uns die Mahnung nie verhallt: .. marichier'n im Geiſt in unjern Neihen mit! Kreis⸗Apyell her Politijchen Leiter des Kreijes geypenheim in Weinheim In der herrlichen Zwei⸗Burgenſtadt an der Bergſtraße verſammelten ſich am letzten Sonntagvormittag die Politiſchen Leiter des Kreiſes Heppenheim im Saale des Gaſthauſes „Schwarzer Adler“, wobei nach Begrüßung und der erſten Strophe von„Volk an's Ge⸗ wehr“ die verſchiedenen Fachamtsleiter in kur⸗ zen Referaten die einzelnen Aufgabengebiete behandelten. Es ſprachen der Kreiswalter der DAß., Pg. Vetter über Organiſation und Ziele der DAF., KdF.⸗Kreiswalter Pg. Prieſter über die Tätigkeit der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ mit dem beſonderen Hinweis der Feier des 3. Jahrestages, der Amtsleiter der NSV., Pg. Rühl, über das Weſen der NS. Volkswohlfahrt in Verbin⸗ dung mit dem Winterhilfswerk, der Leiter des Amtes für Beamte, Pg. Schmeer, über die volkstümliche Ausrichtung der Be⸗ amten im RDB. und deſſen Neugliederung, Kreis⸗Preſſe⸗ und Propagandaleiter Pg. Falter über die weſentliche Bedeutung von Preſſe und Propaganda für die Bewegung, HJ. Bannführer Pg. Bohlinger über die Belange der HJ., die Winterarbeit, Gemein⸗ ſchaftsarbeit der HJ. mit Partei und Glie⸗ derungen, die Durchführung von Winter⸗ lagern und SS.⸗Sturmbannführer Pg. Oſt⸗ mann über Dienſt und Tätigkeit der SS. und deren Einſatzbereitſchaft für Deutſch⸗ land. Der Kreiskaſſenwalter Pg. Schwei⸗ gert behandelte ausführlich die kaſſentech⸗ niſchen Fragen ſowie geſchäftliche Angelegen⸗ heiten, wobei abſchließend Kreisleiter Pg. Ruppert das Wort ergriff und beſonders unterſtrich, daß er von jedem politiſchen Lei⸗ ter vollen Einſatz im alten Kampfgeiſt erwar⸗ tet, wie auch in der Durchführung des Vier⸗ Jahresplanes jeder ſeinen Mann ſtellen muß. Wir haben 14 Jahre lang gebraucht, bis wir zur Macht kamen und jetzt brauchen wir erſt recht wieder die gleichen Kämpfer im revolu⸗ tionären Geiſte für den Wiederaufbau des Vaterlandes. In dieſem Geiſte ſind wir dem Führer verpflichtet! Mit dem Gruß an den Führer und den deutſchen Liedern fand dieſe erſprießliche Ar⸗ beitstagung ihren Abſchluß. Der Kreismuſikzug brachte hierbei einige Märſche zum Vortrag. 0. rr Endlich ijt es jo weit! Viernheimer Bevölkerung! Noch vor wenigen Monaten war der Schul⸗ keller in der Schillerſchule noch etwas, das man alles nennen konnte, nur keinen Raum, in dem man ſich aufhalten kann. Nun wurde durch die tatvolle Unterſtützung der Partei ſowie der Gemeinde, aus dieſem finſter gäh⸗ nenden Loch ein Heim für die Jugend des Führers errichtet. Denn wir als die Staats⸗ jugend haben allein das Anrecht darauf, für die Erziehung der deutſchen Jugend, die ja durch das Verſchwinden der konfeſſionellen Bündchen und Grüppchen uns allein zufällt, auch die nötigen Heime zu beanſpruchen. Nun iſt dieſes unſer neues Heim durch monatelange Arbeit hindurch zu dem geworden, was wir alle wollen, zu einem Heim der Schönheit, und einem Heim der Kraft. Ein Heim der Schönheit durch die ſchöne Ausgeſtaltung, ein Heim der Kraft aber, weil wir uns hier ſtär⸗ ken können im Glauben an den Führer, der für uns Deutſchland iſt. Hier holen wir alle die Kraft, die wir brauchen auf dem Wege zum großen Ziele der Jugend. So iſt nun hier in Viernheim etwas ganz Großes geworden, das uns dazu dient, die Jugend nach dem Willen unſeres Führers zu erziehen. Morgen Mittwochabend wird das Heim in einer Feierſtunde der Jugend durch Bannfüh⸗ rer Bohlinger ſeiner Beſtimmung übergeben. Viernheimer Volksgenoſſen! Eltern unſerer Jugend, kommt alle am Mittwochabend um 8 Uhr in den Schillerſchulhof zur Feier⸗ tunde der Hitler⸗Jugend, in der unſer Bann⸗ he über die Ziele und den Zweck der Hit⸗ lerjugend ſprechen wird. Es iſt euch anſchließend Gelegenheit gebo⸗ ten, das Heim eurer Jugend zu beſichtigen. Zeigt eure Verbundenheit mit dem Ringen und Streben der Hitler⸗Jugend! 5 Im Silberkranz. Am 11. November be⸗ gehen die Eheleute Georg Umhauer und Frau Anna Maria geb. Lammer, Tivoli 5, bei beſter Geſundheit das Feſt der Achtung! Pfiundjpende! Wir weiſen die Bevölkerung darauf hin, daß am morgigen Mittwoch, den 11. November 1936, die Pfundſamm⸗ lung durch das Jungvolk durchgeführt wird. Wir bitten die Bevölkerung, ihre Pfund⸗ ſpenden an dieſem Tage bereitzuhalten. ſilbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar unſere beſten Glückwünſche! Möge es ihm beſchie⸗ den ſein, auch noch die goldene Hochzeit feiern zu können. Weibliche Beamte und Volksge⸗ meinſchaft. Ein erfreuliches Zeichen ech⸗ ter Volksverbundenheit kann der Reichsbund der Deutſchen Beamten, Kreis Heppenheim, melden. Einem Aufruf, für das Winterhilfs⸗ werk Kleidungsſtücke und Wäſche zu ſpenden, ſind die 20 Beamtinnen des Kreiſes gern und freudig nachgekommen. Sie haben dem Win⸗ terhilfswerk Strümpfe, Hemden und Kleider im Werte von über RM. 50.—, die ſie in ihrer Freizeit ſelbſt gearbeitet haben, zur Verfügung geſtellt, die ſie an bedürftige Volks⸗ genoſſen im Kreiſe Heppenheim weitergibt. Vom Wetter. Der mit dem Kern über den Britiſchen Inſeln liegende Tiefdruckwir⸗ bel hat ſeinen Einfluß auf die Witterung Mitteleuropas noch verſtärken können.— Mit dem Eindringen kälterer Luftmaſſen, die von der Rückſeite des Wirbels von Weſten her nach Deutſchland vorſtießen, erreichten die Winde am Sonntag zeitweiſe beſonders in den heftigen Regenböen Sturmſtärke acht. Auch am Montag zeigten die Winde eine ganz be⸗ trächtliche Stärke. Da der Wirbel ſeine Lage kaum verändert hat, wird die Witterung ihr ſehr unruhiges und veränderliches Gepräge zunächſt noch beibehalten. Auch wird mit langſam fortſchreitender Abkühlung zu rech⸗ nen ſein.— Dienstag: Wechſelhaftes Wetter, mit einzelnen meiſt ſchauerartigen Niederſchlä- gen, bei kräftigen und zeitweiſe böigen weſt⸗ lichen Winden etwas friſcher.— Mittwoch: Bei lebhaften weſtlichen Winden Fortdauer der veränderlichen Witterung. Weiter fortſchrei⸗ tende Abkühlung. Dirt. 5 ee J.!!! ͤ D rr eee vember 1936) der Zeitſchrift„Neues Volk“, Deutſchen Arbeitsfront, und dann wird in ten Bildern gezeigt. An die ruhmreiche deut⸗ „Erkki vom großen Saima“. Die Jungmäbel heljen auch in diejem Jahr! NSG. Vor einigen Wochen, da rannten die Pimpfe unſeres Gaues treppauf, trepp⸗ ab und halfen dem Winterhilfswerk; in ein in den kalten Winter hineinmarſchieren.— 60 000 Jungmädel ſtehen am 14. November bereit! Mütter und Hausfrauen ſorgt, daß ſie tüchtig zu ſchaffen und zu ſchleppen haben! Aecht ſjt, was dem Volke dient, ſetzt Reichsleiter Buch, der Oberſte Partei⸗ richter der NSDAP., im neueſten Heft(No⸗ Blätter des Raſſenpolitiſchen Amtes der NSDAP., auseinander. Ein wunderhübſch bebilderter Aufſatz befaßt ſich mit der Pleſſen⸗ burg, der neuen Reichsſchulungsburg der Beiſpielen und Gegenbeiſpielen gezeigt, wie die deutſche Kunſt in der Zeit der roten Herr⸗ ſchaft bis zur Scheußlichkeit und Widerſinnig⸗ keit entartet war. Auch die neue Zeit kommt zu Wort. Reine Raſſe— ſchöne Raſſe— wird in ausgeſuch⸗ ſche Vergangenheit knüpft eine Darſtellung der deutſchen Wappengießerkunſt an. Das Kind in ſeinem Weſen führen zwei Bilderſeiten vor: Alles in allem bietet auch dieſes Heft im reinen Textteil wiederum viel Belehrendes und Aufklärendes, das ſonſt kaum in der deutſchen Preſſe zu finden iſt. Das ausgezeichnete Novemberheft der par⸗ teiamtlichen Zeitſchrift iſt durch den Verlag „Neues Volk“, Berlin SW; 19, Lindenſtr. 44, werden. Ein großer Teil der Altmaterialien wurde bisher aus Unachtſamkeit vernichtet. Die ſeither notwendig geweſene Einfuhr gro⸗ ßer Mengen von Altmaterialien aller Art kann für die Folge ganz oder teilweiſe unter⸗ bleiben, wenn alle Volksgenoſſen ihre Pflicht tun. Ich erſuche daher die Ortseinwohner, in jeder Hofreite einen Behälter bereitzuſtellen, in welchen diejenigen Gegenſtände zu werfen ſind, deren Einzelaufheben und Abholen ſich nicht lohnt. Es ſind dies Staniolkapſeln, Bind⸗ fäden, Tuben von Creme und Zahnpaſta, nene ö R B* 5 oder durch die Buchhandlungen ſowie durch die Poſt zu beziehen. Der Halbjahresbezug koſtet RM. 1.62 einſchl. Zuſtellgeld, das Ein⸗ zelheft RM.—. 25. Aus Stadt und Land Nationalen Spartag 1934 ſtellt. Immer wieder Unfälle durch Gärgaſe Spießheim(Rheinh.) Das Betreten von Weinkellern während der Gärzeit iſt be⸗ kanntlich mit großer Gefahr verbunden. Dieſe Erfahrung mußte auch ein landwirtſchaftli⸗ cher Arbeiter aus Spießheim machen, der vom Weinholen im Keller nicht mehr zurück⸗ kam. Nach geraumer Zeit fand man ihn be⸗ wußtlos zwiſchen den Fäſſern. Er wurde ins Freie geſchafft, wo er erſt nach längerer Zeit von ſeiner Betäubung erwachte. 900 Jahre Mainzer Dom Mainz. Am 11. November 1036 weihte Biſchof Bardo von Mainz nach jahrzehnte⸗, ja jahrhundertelanger Bauzeit den Mainzer Dom. 900 Jahre deutſcher Geſchichte ſind um ſeine Mauern gebrandet. Sechsmal ſchlu⸗ gen die Flammen aus ihm zum Himmel, Stürme und Unwetter bedrohten ihn. Der alte Mainzer Kaiſerdom ſah die Kaiſer und Könige des Deutſchen Reiches. Er iſt ein künſtleri⸗ ſches Denkmal, wie es in Deutſchland wenige gibt. Unter ſeiner Kuppel ſtanden Kaiſer Heinrich II., Kaiſer Konrad II., Rudolf von Schwaben und Friedrich II. wurde in ihm ge⸗ ſalbt. Dieſer mächtige Ausdruck der deut⸗ ſchen Seele zeigt alle Bauſtile in ſeltener Har⸗ monie: den romaniſchen Kernbau des Domes, die Gotik in den Seitenſchiffen, Renaiſſance⸗ ſowie Barock⸗ und Rokokoſtil im Weſtchor. Große Meiſterwerke berühmter Künſtler ent⸗ hält der Dom, die zum Teil dem Meiſter Hans Backoffen zugeſprochen werden. Dieſes gewaltige Bauwerk iſt eine Fundgrube für alle. Hier verſpüren wir einen Hauch alter Kaiſer⸗ herrlichkeit und wir bekommen einen Begriff M., Börſe II, zu ſenden. 1 Neue Rechenbücher für das dritte und vierte Schuljahr. Der Reichser⸗ ziehungsminiſter hat die Einführung neuer Rechenbücher für das dritte und vierte Schul⸗ jahr in der Volksſchule zu Oſtern 1938 ge⸗ nehmigt. Der Stoff für das dritte Schul⸗ jahr erfaßt das Rechnen im Zahlenraum von 1 bis 1000. Im vierten Schuljahr wird der Zahlenraum erweitert, und auch die römi⸗ ſchen Ziffern kommen hinzu. Die gebräuch⸗ lichen Maße, Münzen, Gewichte und Sorten müſſen die Kinder am Ende des vierten Schul⸗ jahres ſicher beherrſchen. In den einzelnen Landſchaftsgebieten ſoll nach Möglichkeit das gleiche Rechenbuch benutzt werden. Die Re⸗ chenbücher für die oberen vier Jahrgänge der Volksſchule bleiben jedoch weiter im Gebrauch. Fliegen iſt ſicherer! Die Deutſche Lufthanſa AG. und die Deutſch⸗Ruſſiſche Luftverkehrs⸗Geſellſchaft haben eine Unfall⸗ ſtatiſtik des deutſchen Fluglinienverkehrs im Kalenderjahr 1935 aufgeſtellt, die in den „Nachrichten für Luftfahrer“ veröffentlicht wird. Danach ereigneten ſich im Laufe des Be⸗ richtsjahres insgeſamt 5 Unfälle mit Perſo⸗ nenſchäden, von denen drei allein auf Wit⸗ terungseinflüſſe zurückzuführen ſind. Bei 15 996622 geflogenen Kilometern und 200 875 beförderten Fluggäſten wurden ledig⸗ lich 22 Perſonen getötet, davon 10 Flug⸗ dargebrachte Ständchen ſagen wir unſeren herzlichſten Danb Johann Adler 11. und Frau gäſte. Auf einen Unfall mit Perſonenſchäden entfielen nach der Statiſtik 3 199 324 geflo⸗ gene Kilometer und 41075 beförderte Flug⸗ gäſte, ein Beweis für die Sicherheit auf den deutſchen Fluglinien. Zum Vergleich ſei an die amtlichen Zahlen aus dem Reichsverkehrs⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. Lalluaumunammunuuamnummmmunmmmnmmummenmmmmmmmmaunnamnummmp Zur Kirchweih iſt es von altersher Brauch, daß Neuanſchaf⸗ fungen jeglicher Art ſeitens des Publikums getätigt werden. Kleider, Schuhe, Wäſche, Anzüge, und viele andere Gebrauchsartikel ſind längſt notwendig geworden. Aber auch in Le⸗ bensmitteln geht der Bedarf an dieſen Tagen über das gewohnte Maß hinaus.— Am 15. 16. und 17. November feiern wir Viern⸗ heimer unſere Kirchweihe. Es iſt dies Anlaß genug, die Käuferſchaft zu Neuanſchaffungen ſeitens der Geſchäftsinhaber zu bewegen. Auf⸗ merkſamer als ſonſt wird jetzt der Anzeigenteil der Zeitung vom Publikum verfolgt. Deshalb liegt es im eigenſten Intereſſe des Geſchäfts⸗ mannes, jetzt ſchon ſeine Waren auf dem Wege durch die Zeitung anzubieten. Nur wer ſich in Erinnerung bringt und durch Anzeigen dem Publikum die Einkaufsvorteile darlegt, wird beachtet. Wer es unterläßt, wird vergeſſen und geht des Kirchweihgeſchäftes verluſtig. Da⸗ rum, Geſchäftsleute, bringt Euch dem Pub⸗ likum in empfehlende Erinnerung.— An⸗ zeigen in unſerer Zeitung haben ſtets beſten Erfolg, weil dieſelbe in jedem Haushalt ge⸗ leſen wird.— Darum: jollte jeder injerieren! Hlladunaunnaunmnannmnanntanmmünunuumunnnmnannmnnuumannunamnanmnnn Qualitätswaren zu billigen Preisen.— Bleylekleidung Gardinen Nobel Steiert Wäsche und Aussteuer Weinheimerstrasse 62 Einige faſt neue] Zur Kirchweih⸗ Bäckerei Wagen- 8 5 Selle die bekannte Qualität. Vorbeſtellung 26 m lang billigſerwünſcht zu verkaufen. Molkereiprodukte 7— Adolf Hitlerſtraße 88 5 1 Bekanntmachung darcheni J dddadanüdggeüdddgadgdaaaagagaggagaana —— Betr.: Erfaſſung und Verwertung von Alt⸗ Fur die uns anläßlich unserer Federn 4 materialien. s I ibernen Hochzeit in Jo zahlreichem n gamast 4 Im Intereſſe der Erſparnis an Rohſtoffenſ[ Maße zuteil gewordenen Glück⸗ Tücher müſſen künftig anfallende Altmaterialien mög- wünſche und überreichten Geſchende Holter lichſt reſtlos der Wiederverwertung zugeführt ſowie auch der Sängereinheit für das Hanun 505* 3 von der Größe und der Kraft deutſcher Kunſt,] miniſterium erinnert, nach denen der Stra⸗ ne* re Ma nnheim.(Eine Pfändung mit Hin- die deutſche Meiſter der Kirche liehen. ßenverkehr allein im Zeitraum einer Woche ö 5 dae ſie wieder Kleinkinder⸗ e e Als an einem der letzten Tage Im Steinbruch erſchlagen über en Tote und meiſt an 4000 Verletzte 7 wäſche und ⸗kleidung, damit die Kleinſten e e ee be er We 8 Als 905 32jährige Bernhard erfordert.* 3 nicht zu frieren brauchen, wenn es draußen] Waldh 9. U. erſcher aus Hoppſtädten morgens im Hart⸗ 80 kalt und Nag iſt. Die Jungmidel ee der„Wohnungsinhaber ſowohl dem ſteinbruch bei Heimbach mit der Arbeit begin⸗ Mannheimer Schlachtviehmarkt 3 freuen ſich ſchon lange auf dieſe Sammlung. Gerichtsvollzieher, 0 du dem zum Schutze[nen wollte, löſten ſich plötzlich ſchwere Ge⸗ Auftrieb: 100 Ochſen, 105 Bullen, 200 5 Tiefvergraben in Schränken und Truhen, ee anweſenden zolizeibeamten heftig⸗ ſteinsmaſſen und ſtürzten auf Merſcher nie⸗[ Kühe, 162 Färſen, 8 Freſſer, 689 Kälber, 4 da liegt beſtimmt noch manches Kinderjäck⸗] ſten Widerſtand und bebroher die„Beamten der. Der Mann wurde verſchüttet und ſo[71 Schafe, 2658 Schweine, 13 Ziegen. Preiſe: 0 chen und mancher warme Bubenſchal und J mit einem Handbeil. 200 herbeigerufene Not- ſchwer verletzt, daß er nach wenigen Minuten[ Ochſen: 42—45, 38—41; Bullen 40—43, 7 duftet lieblich nach Mottenpulver. Motten⸗ ruf brachte en Widerſpenſtigen nach dem Be⸗] ſtarb. Kühe, 40—43, 34— 39, 28—33, 20— 25; 1 pulver iſt gut, aber beſſer iſt, wenn all dieſe] zirksgefängnis.—— Färſen 41—44, 38—40, Kälber 58—65, 43 25 ſchönen warmen Sachen, aus denen der Bub Der Nationale Spartag 1936 Wichtig für ſeben bis 55, 30—40; Schweine a) 57, bl) 56, 7 und das Mädel lang herausgewachſen ſind, ein voller Erfolg für die öffentlichen Spar⸗ Lebensmitteleinzelhänbler 52) 55, c) 53, d) 51. Marktverlauf: Groß⸗ 56 einmal aus Truhen und Schränken ausge⸗ kaſſen in Heſſen⸗Naſſau Wee f vieh und Schweine zugeteilt, Kälber ſchlep⸗ f. g packt, an die friſche Luft gehängt und dann Frankfurt a. M. Der vierte Nationale NSG. Eine Reihe von e pend. f 3 den ſammelnden Jungmädeln am 14. No- Spartag am 30. Oktober 1936 geſtaltete ſich händlern hat trotz der perſönlichen Auffor⸗ Mannheimer Pferdemarkt b. vember in die Körbe gelegt werden. Denn die für die öffentlichen Sparkaſſen in Heſſen⸗[ derung und der Bekanntgabe in der Fachzei⸗ Auftrieb: 46 Arbeitspferde, 25 Schlacht⸗ 3 warmen Sachen und Kleider ſind doch nun] Naſſau wiederum zu einem vollen Erfolge.] tung die Einzelliſten über die Höhe der Fett⸗Y pferde; Preiſe: Arbeitspferde 750—1500 1 einmal zum Wärmen da, und mancher Bub An dieſem Tage wurden rund 15600 Einzah-] bezüge im Jahre 1935 noch nicht abgeliefert. Schlachtpferde 45—105.— Marktverlauf: 1 und manches Mädel kann ſie zum Winter gut lungen im Geſamtbetrage von rund 1,25 Mill.] Als letzter Tag für die Ablieferung wird der ittel. b 5 8. 5 9 0 9. 5 f mittel. 1 gebrauchen. Darum geht wieder an alle Haus-] RM. geleiſtet. Der Erfolg des Nationalen[ 12. 11. 1936 feſtgeſetzt. 1 frauen und Mütter der Ruf:„Schaut einmal Spartages— der ausſchließlich werbenden Da der Erhebung große Bedeutung zu-] Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen nach, was ihr noch findet, macht die Schränke Zwecken dient— kommt beſonders klar in der[kommt, werden die Lebensmitteleinzelhändler[[Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen 1 einmal ganz weit auf, dann werden die Jung- Zahl der neu errichteten Sparkaſſenbücher[in ihrem eigenen Intereſſe aufgefordert, den J Teil 8 e 1 Verlag: Ver⸗ 0 . mädel froh und ſtolz hochbeladen durch die] zum Ausdruck, die ſich am 30. Ottober 1936 Termin einzuhalten und die Listen an die geſga ele gene N. le Blenden, en 5 Straßen ziehen und viele unſerer Kleinſten auf 1600 Stück gegen 1200 Stück am gleichen] Fachgruppe Nahrungs- und Genußmittel der[ Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H. werden warm verpackt— in Euren Gaben— Tage des Vorjahres bzw. 1100 Stück am J Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Frankfurt a.] Worms. Dä. X. 106 über 1700.. Bt. it Anzeigen- 1 Wichsdoſen, Konſervenbüchſen, alte Flaſchen, Von wem, ſagt die Adler. VBismarckſtr. 12 Korte, Gummi, altes Papier, Silberpapier, Geſchäftsſt. d. Bl. ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine zu be⸗ reiſ. z. Verkauf. Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. Der Bauer Gentschow hatte neulich wieder einen Wurf Milchschweme zu verkaufen. Da es beson- ders schöne Tiere waren— Gentschow war als n Dichrüben Züchter weit und breit bekannt—, kamen schon Käje vor dem Markt viele Kauflustige und boten für den ee Wurteinen schönen Preis. Gentschow wies die Leu- alte Lederſchuhe, Knochen ete. Die Samm⸗ achtung! Wo kauft man gut und eutend herabgeſeßzt. ler und Händler werden für die zeitweiſe Trio e lig. Hellrich Leerung dieſer Behälter evtl. gegen Gewäh⸗ rung angemeſſener Vergütungen Sorge tragen. Die in größeren Mengen geſammelten Alt⸗ materialien an Alteiſen, Lumpen, Wolle, Alt⸗ Moltkeſtr. 9 beſetzt in Geige, Klavier und P 1 1 1 2 f. i en u ſauren zentnerweiſe). e de Leun dag dle der de eee. 4 1 ansslraße ö eee eee 1 1 8 e e e e ee— port Läufer⸗und Einlegſchweine f e Preis im Marktbericht seiner Zeitung gelesen habe. 5 1 Viernheim, den 9. November 1936 noch jrei! l EB 1 21 4*— 588 ante. Ein paar dase witer ertuhr er aus N Der Bürgermeiſter N 5 in jede Famllie die Niesſtraße bwirbabgeholt Auf dohem Heimatbintt dis KHöhs der richtigen Freiss. 1 0 a te 1-Wunſch auch Geld) Hätte er den Wurf gleich verkauft, wäre er 11 Sandͤblattverwiegung N. e Hlernneimerbolkszellung Erweitere Volta e um einige 10 Mark zu kurz gekommen. Aber: . Mittwoch, den 11. November 1936 von vorm.— ae Deinen Faünaget 4 1 8 Uhr an werden die Sandblätter der Gruppen 2 1 Er hatte Zeitung gelesen 1, 2, 3 und 10, 11, 12 verwogen. 1— 3 Baupl Atze Kundenkreis kan un. b 3 8 8 n f wiegt vormittags, Reſt nachmittags. Auszah⸗ ö A 9 und vr im Bilde gewesen! lung der loſen und gebüſchelten Grumpen: Reppelsheck Flur III Nr. 324, 660 qm] durch Anzeigen. Jon wem, ſagt die 0 Flur Ill Nr. 329, 653 qm. m der Flur IX Nr. 162, 551 qm Viernheimer Rechtsbeiſtand J. Engel.] Voltszeitung Dienstag, den 10. November 1936, nachm. Daſelbſt 2 Uhr in der Milchzentrale. Weygarten zu verkaufen. Geſchäftsſt. ds. Bl. teln erfolg! ffggpppngpugupgpn meg Hofmann