t u. b. d. Miniege, mn 0 15 U eee, N e 9 Vollis Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſſcheinungswe iſe: Täglich, durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 264 ö ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus 3 monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn: RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg⸗ eee eee e eee Fiiltwoch S ternheimer zeilu Verkündigungsblatt der NS D AN. Mernheim den 11. November Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. ... ² T7771 12. Jahraang Mitteleuropa und der Donauraum Beginn der Konferenz zwiſchen Nalien, Oeſterreich und Ungarn Die Wiener dreierkonferenz Um die Löſung der Donauraumfragen Wien., 11. Nov. Am Mittwoch beginnt in Wien die Konferenz der römiſchen Protokoll⸗ ſtaaten, alſo eine Konferenz zwiſchen Italien, Oeſterreich und Ungarn. Die Bedeutung die⸗ ſer Zuſammenkunft wird durch das Erſcheinen des italieniſchen Außenminiſters Graf Ciano und ſeines ungariſchen Kollegen Kanya er⸗ höht. Bei dieſer Zuſammenkunft handelt es ſich zwar rein äußerlich um eine der vielen Zu⸗ ſammenkünfte, die in der letzten Zeit im Do⸗ nauraum ſtattfanden. Einer dieſer letzten Be- ſuche war die Reiſe König Karols nach Prag. Aber in ihrer tatſächlichen und praktiſchen Be⸗ deutung reichen alle dieſe Zuſammenkünfte doch nicht an die Wiener Dreimächtekonferenz heran. Denn während die Vertreter der Klei⸗ nen Entente nur die eine Sorge hatten, deren Gefüge nicht endgültig aus dem Leim gehen zu laſſen. wird in Wien an der poſitiven neuen Ge⸗ ſtaltung der Verhältniſſe in Europa ge⸗ arbeitet. Deutſchland iſt zwar nicht auf der Konferenz vertreten. Der Vertrag vom 11. Juli zwiſchen Berlin und Wien und die Verſtändigung Deutſchland— Italien anläßlich des Beſuches des Grafen Ciano in Berlin ſind aber doch Momente von außergewöhnlicher Bedeutung. Die Vereinbarungen geben der Zuſammenkunft der Protokollmächte einen wirkungsvollen Hin⸗ tergrund. Hier zeigt ſich zum erſten Mal ganz klar und deutlich die Achſe jener Politik, die von Berlin nach Rom führt. Deutſchland wie Italien ſind an der Neu⸗ ordnung der Verhältniſſe im Südoſtraum ganz beſonders intereſſiert. Beide Staaten ſind wirt⸗ ſchaftlich den Donauſtaaten verbunden. Wäh⸗ rend für Italien im weſentlichen das römiſche Protokoll das Fundament der wirtſchaftlichen Beziehungen bildet, ſind es für Deutſchland die verſchiedenen wirtſchaftspolitiſchenubmachungen mit den einzelnen Donauländern, die zu einer Verſtärkung des gegenſeitigen Waren⸗ austauſches geführt haben. Gerade die Entwicklung in der jüngeren Vergangen⸗ heit hat gezeigt, daß Deutſchlands Wirtſchaft für den Donauraum eine große Rolle ſpielt, und daß ganz Europa von einem Ausgleich der In⸗ tereſſen zwiſchen Deutſchland und Italien und den Donauländern profitiert. Jede wirtſchaft⸗ liche Zuſammenarbeit kann aber nur dann Früchte tragen, wenn ſie von der politiſchen Seite her untermauert iſt Die Vereinbarungen Berlin mit Wien und Berlin mit Rom bieten die Gewähr dafür, daß das wirtſchaftliche Zuſammengehen aller in Frage kommenden Länder von Er⸗ folg gekrönt wird. Im Rahmen der Konferenz der römiſchen Protokollſtaaten wird man eine ganze Reihe von neu aufgetauchten Problemen zu löſen haben, die vermutlich durch die Liraabwertung entſtanden ſind. Aber das weſentliche an der Zuſammenkunft bleibt eben die Uebetein⸗ ſtimmung, die am 11. Juli zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich und vor kurzem zwiſchen den Regierungen in Berlin und Rom erzielt wor⸗ den iſt. Dieſe Beſprechungen geben der Wiener Konferenz Gehalt und Bedeutung und ſichern einen poſitiven Abſchluß, der in wirkungsvollem Gegenſatz zu allen ſonſtigen Miniſterzuſammen⸗ künften im Donauraum ſteht. Denn während wir bei der Kleinen Entente immer wieder erleben, daß man dort nur auf das Ver⸗ gangene ſchwört, ſtreben Deutſchland und Ita⸗ lien Löſungen an, die den Donauraum aus ſeiner Er ſtar rung heraus⸗ bringen und ein freies Spiel der Kräfte wieder ermöglichen ſollen. Die Beſprechungen Cianos in Vien Wien, 10. Nov. Ueber die Beſprechun⸗ gen des Außenminiſters Ciano mit den ver⸗ antwortlichen öſterreichiſchen Staatsmännern wurde am Dienstag abend folgende Ver— lautbarung ausgegeben: „Im Laufe des geſtrigen und heutigen Ta⸗ ges haben zwiſchen Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg ſowie Staatsſekretär für aus- wärtige Angelegenheiten Dr. Schmidt und dem italieniſchen Miniſter des Aeußern Graf Ciano, deſſen bisheriger Aufenthalt in Wien bekanntlich der Erwide⸗ rung der von Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg und dem Staatsſekretärx Dr. Schmidt dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini und der Römer Regierung gemachten Beſuch galt, wie⸗ derholt längere, in freundſchaftlichem Geiſt ge⸗ führte Unterredung über eine Reihe von Fra⸗ gen ſtattgefunden, die unmittelbar die Be⸗ ziehungen zwiſchen Oeſterreich und Italien ſo⸗ wie die ſoeben zu einem glücklichen Abſchluß ge⸗ langten Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen betrafen. Außerdem waren die Beſpre⸗ chungen der drei Staatsmänner auch der Vor⸗ bereitung der nach Eintreffen des ungariſchen Miniſters des Aeußern, von Kanya, morgen beginnenden Konferenz der Außenmi⸗ niſter der Römer⸗Protokollſtaaten gewidmet.“ Außenminiſter von Kanya in Wien Der ungariſche Außenminiſter v. Kanya iſt am Dienstag abend mit den Herren ſeiner Begleitung auf dem Wiener Oſtbahnhof ange- kommen. Herr von Kanya hat wie Graf Ciano im Hotel„Imperial“ Wohnung genommen. Rompaktbeſprechungen werden am Mittwoch nachmittag erfolgen. 0 ³ W ͤõ%ůa Heute auf der 3. Seite: gicherung des Arbeilseinſaßes zum Vierjahresplan Der Führer an den König von Jalien Berlin, 11. November. Der, Führer und Reichskanzler hat S. Majeſtät dem König und Kaiſer Viktor Emanuel ſeine aufrichtigen Glückwünſche zum Geburtstag te⸗ legraphiſch übermittelt. Salamanca, 10. November. Nachrichten Kaus Madrid beſagen, daß das nach der Flucht der roten„Regierung“ nach Valencia in Ma⸗ drid eingerichtete„Verteidigungskomitee“ es für ratſam gefunden hat, die Hauptſtadt zu verlaſſen und ſich nach dem 165 Ki⸗ meter ſüdöſtlich von Madrid gelegenen Cuenca in Sicherheit zu bringen. Von den roten Behörden befindet ſich jetzt nur noch der ſogenannte Flüchtlings⸗ ausſchuß in der Hauptſtadt, deſſen Geſchäfts⸗ räume Tag und Nacht von der Einwohner⸗ ſchaft belagert ſind, die hier anſtehen und auf ihre Flüchtlingsausweiſe warten, die ſie für den Auszug aus Madrid benötigen.— Im übrigen iſt auch Madrids unrühmlich bekann⸗ ter roter Bürgermeiſter Rico bei Nacht und Nebel aus der Stadt geflohen. Die auf vielen Wegen aus der Stadt gelan⸗ genden Meldungen, daß die Roten Vorberei⸗ tungen getroffen haben, die offiziellen Gebäude, das Poſt⸗ und Taelegraphenamt, die Bank von Spanien, die Miniſterien und das Königsſchloß im Augenblick des Einzu⸗ ges der nationalen Truppen in die Stadtmitte in die Luft zu ſprengen, verdichten ſich immer mehr.— Bei der Beſchießung hat die rote Artillerie, die im Madrider Stadtpark London, 10. Nov. Der volniſche Außen⸗ miniſter Beck empfing am Dienstag anläßlich ſeines Staatsbeſuches in London die Vertreter der engliſchen und der ausländiſchen Preſſe. Oberſt Beck führte u. a. aus, daß er es für beſonders glücklich halte, gerade in dieſem Augenblick die Möglichkeit gehabt zu haben, die internationalen Fragen mit den britiſchen Staatsmännern zu beſprechen. Er könne nicht leugnen, daß die Zeiten in der ganzen Welt ſehr ſchwierig ſeien. Unter ſolchen Um⸗ ſtänden könne man entweder gegenüber den Creigniſſen ſich paſſiv abfinden, was einer peſſimiſtiſchen Einſtellung entſpreche. Man könne aber auch eine optimiſtiſche Hal⸗ tung einnehmen und die Auffaſſung ver⸗ treten, daß die ſchwierigen Fragen ſich in ee eee Ws N 0 n Jer Appell an der Ewigen Vache Der Führer und die Spitzengruppe der Blutordenträger Im Hintergrund die Ehrentempel. Formationen auf dem Königsplatz. angetretenen durchſchreiten die (Scherl Bilderdienſt, K.) Madrid in der Jange Jrancos Auch der role„Verleidigungsausſchuß“ aus Madrid geflohen aufgeſtellt war, ſehr gelitten. Manche Geſchütze wurden von den nationalen Truppen voll⸗ kommen zuſammengeſchoſſen. Die Marxxiſten ſollen in den letzten Tagen beim Angriff der Nationalen auf die Stadt weit mehr als 2000 Tote zu verzeichnen haben. Nationale Flieger haben während der letzten Stunden die Stadt in geringer Höhe überflogen und Aufrufe an die Bevölkerung, die von den Fliegern ſichtlich beeindruckt iſt, abgeworfen. Guatemala erkennt die Franco⸗Regierung an Die Republik Guatemala hat mit dem heu⸗ tigen Tage die Franco-Regierung anerkannt. Auf der ſpaniſchen Botſchaft wurde die alte rot⸗gelb⸗rote ſpaniſche Nationalfahne gehißt. Wieder ſpaniſches Generalkonſulat in Hamburg Die ſpaniſche Botſchaft in Berlin hat den Generalkonſul Navarro angewieſen, ſeine Tätigkeit in Hamburg wieder aufzunehmen, die er nach dem Ausbruch des ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieges niedergelegt hatte. Aus dieſem Grunde wurde am Montag vor dem Konſulargebäude die nationale rot⸗ gelb ⸗ rote Flagge gehißt. Auch die Ham⸗ burger ſpaniſche Kolonie wohnte dem feierlichen Vorgang bei, der mit einem Hoch auf Spa⸗ nien und Deutſchland ſeinen Abſchluß fand. Oberſt Beck über ſeine Beſprechungen in London einem einzigen kühnen Akt der internatio⸗ nalen Politik löſen ließen. Seiner Anſicht nach liege die Wahrheit in der Mitte. Man müſſe beſtrebt ſein, die Anſtrengungen zu erneuern, um mit den Din⸗ gen in Fühlung zu bleiben, die in dieſen kri⸗ tiſchen Stunden der europäiſchen Geſchichte an alle herantreten, und man müſſe ſich davor hüten, ſich auf alle Beſchwerden den Vorwurf tatenloſe Ueberlegens machen zu laſſen. An⸗ dererſeits dürfe man nicht denken, daß durch das eine oder andere politiſche Manöver ſich die Schwierigkeiten der internationalen Lage löſen ließen. Das Kennzeichen der täglichen Anſtrengungen müſſe in dem richtigen Gleichgewicht zwiſchen Entſchloſſenheit und Mäßigung lie⸗ gen. Die Art und Weiſe, wie die britiſche Re⸗ gierung an die Löſung ſolcher komplizierten Fragen herangegangen ſei, werde in Polen ſehr geſchätzt. Die gleichen Traditionen, ſo er⸗ klärte der Miniſter, ſeien in Polen durch den Marſchall Pilſudſki geſchaffen und dem Lande als Vermächtnis überantwortet worden. Angeſichts deſſen begrüße er es ganz beſonders warm, daß er die Gelegenheit gefunden habe, ſeine Anſichten mit Außenminiſter Eden und den andern britiſchen Staatsmännern auszu⸗ tauſchen. Oberſt Beck teilte weiter mit, daß die pol⸗ niſch⸗tſchechoſlowakiſche Frage nicht berührt worden ſei. Dieſes Problem eigne ſich auch nicht für internationale Aus⸗ ſprachen. Auf die Frage, was für ein Zu⸗ ſammenhang zwiſchen den Weſtpaktfrage und dem deutſch⸗polniſchen Pakt be⸗ ſtünde, erklärte der polniſche Außenminiſter, daß er das deutſch⸗polniſche Abkommen als ein weſentliches Element der St a⸗ biliſierung des europäiſchen Frie⸗ dens anſehe. An den kommenden Weſtpakt⸗ verhandlungen ſei Polen intereſſiert. Polen wünſche aufrichtig, daß dieſe Verhandlungen zu einem vollen Erfolg führen werden. Er gab der Zuverſicht Ausdruck, daß die Weſtmächte bei dieſen Verhandlungen auf die Intereſſen Polens Rückſicht nehmen würden. Auf eine weitere Frage antwortete der polniſche Außen⸗ miniſter, daß die Beziehungen zwiſchen Po⸗ len und Angarn gut ſeien und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieſe guten Beziehungen die Grundlage für eine allgemeine Verſtän⸗⸗ digung im Donauraum abgeben würden. Abſchließend erklärte er, daß er von ſeinen Beſprechungen in London ſehr befriedigt ſei. Man dürfe jedoch von derartigen Be⸗ ſprechungen nicht allzuviel erwarten, da man ſich über die Größe der vorhandenen Schwie⸗ rigkeiten klar ſein müſſe. r 2 ä— 4 5 9 5. 3 .— —— eee eee eee 0 1 eee r — ů—ů 8 „Jeilalfer der Talkraft und Enkſchloſſenheil“ Das deutſche Volk hat den 9. feiert, an dem mit dem Blute gend jener andere 1918 ausgetilgt Münchener Rede wie er damals, in den nen Verzweiflung in Deutſchland, bar nach dem Kriege, Ueberzeugung in ſich nährte, daß ein Zei alter der Tatkraft und Entſchlo ſenheit wiederkommen ber hat die Bedeutung ausgelegt, daß wurde. 1 haben wir dann lein entſchloſſener Männer rechteten und ausgeplünderten und verzagte deutſchen Volk wieder eine große geeinte Na⸗ Der Führer hat es anſchaulich geſchah, und wir alle ha⸗ tion machte. geſchildert, wie das ben es erlebt, es ſſt Geſchichte geworden. Auch in Nürnberg hatte der Führer da⸗ rauf hingewieſen, daß er ſich bemüht habe, nichts wertvolles zu zerſchlagen. euch nicht zerſpaltet, iſt ſein Stolz, „Ich hab iſt ſein Ruhm, daß er aus erbitterten Anhän gern der Internationale Gefolgſchaft warb. Vor der ſich die deutſche Revolution hat die ſtarken und guten Ge ganzen Welt ha abgeſpielt. Hände und den ſtarken Willen. und ſie ha eine überaus vornehme Geſinnung den Unter⸗ legenen bewieſen und ſie bereitwillig aufge⸗ ſie ſich geneigt zeigten, den neuen Staat anzuerkennen und mit ihrem ihren fleißigen Händen an und einer Wohl kann der rt und ſich vor aller Welt berufen, daß die deutſche Revolu⸗ tion nichts zerſtört, ſondern das Werk einer aufgerichtet Stolz ſpricht der Führer nommen, wo immer guten Willen und dem Aufbau des neuen Reiches beſſeren Zukunft zu bauen. Führer ſtolz ſein auf ſein We e Volksgemeinſchaft at. Und mit welchem davon, daß es ihm gelungen ſei, die vorhande⸗ nen Mächte der ſtaatlichen Ordnung ohne je⸗ de Erſchütterung in das neue Syſtem einzu⸗ aliedern! Er ſieht darin eine der glücklichſten Fügungen des Schickſals und beanſprucht dies als ſeinen beſonderen Ruhmestitel von der Geſchichte. Er hat die geiſtigen Kräfte des al⸗ ten Frontſoldatentums in die neue Wehr⸗ macht hinübergeführt, die nun auch dort die lebendigen Kräfte des nationalſozialiſtiſchen Reiches bilden. Die Wehrmacht des nationalſo⸗ zialiſtiſchen Staates und das geeinte Volk ſind immer enger zuſammengewachſen. Die ſtärk⸗ ſten Kräfte unſerer großen Ueberlieferungen haben ſich immer enger mit den vorwärtsſtür⸗ menden Ideen des Nationalſozialismus ver⸗ bunden. Nein, nichts zerſtört hat der Führer, ſondern aufgebaut hat er, damit Deutſchland 25 ſei und das deutſche Volt in Freiheit ebe. * Freilich, ein Volk, das ſolange in Ohnmacht lag und der Willkür des Auslandes unter⸗ worfen war, wird nicht beſonders be⸗ liebt ſein können, wenn es die Skla⸗ venketten abwirft und ſich weigert, weiterhin der Tributſtlave der Anderen zu ſein. Aber der Führer hat ſelber erklärt, daß dieſes Volk ſich dafür auch die Achtung jener anderen Völker erworben hat, die das ohnmächtige und in ſich uneinige deutſche Volk nicht achten konnten. Mit dieſer Feſtſtellung zog er erneut eine klare Trennungslinie gegenüber jenen Regierungen der Syſtemzeit, die nicht nur bei außenpolitiſchen, ſondern auch bei innenpoli⸗ iſchen Maßnahmen erſt unterwürfig darauf warteten, ob man vielleicht in Paris oder ſonſtwo in der Welt die Stirne runzeln könn⸗ te. So hat auch der Begriff der Verſtändigung im Zeitalter der Tatkraft und Entſchloſſenheit einen völlig anderen Sinn bekommen als in jenen Jahren, wo die Erfüllungspolitik als die einzige Möglichkeit der Verſtändigung betrach⸗ tet wurde. Tatkraft und Entſchloſſenheit! Der Führer hat uns die allgemeine Wehrpflicht wie⸗ dergewonnen und uns ein ſtarkes Volks⸗ heer geſchaffen. Noch 1932 hätte das wohl kaum jemand für möglich gehalten. Es iſt viel⸗ leicht der eindringlichſte Beweis dafür, was nach dem Worte des Führers Tatkraft und Entſchloſſenheit durchzuſetzen vermögen: nie⸗ mand in der Welt, nicht einmal die ſtärkſten Militärmächte, haben es gewagt, den Auf⸗ und Ausbau der deutſchen Wehrmacht zu verhin⸗ dern, oder auch nur einzuſchränken. Wir wif⸗ ſen ja, wie nach der Wiederbeſetzung der Rheinlandgarniſonen in Frankreich mit dem Gedanken des Marſchierens geſpielt wurde, daß es aber die franzöſiſche Generalität ſelber war, die davon dringend abriet. So iſt durch Tatkraft und Entſchloſſenheit der Gang in die Freiheit gelungen. Man kann es dem Führer von Herzen nach⸗ fühlen, wenn er grade auf den Neubau der deutſchen Wehrmacht beſonders ſtolz iſt und wenn er dabei bekennt:„Zum erſtenmal feiere ich dieſen Erinnerungstag ohne tiefe Sorge für unſer deut⸗ ſches Volk!“ Der Führer und wir alle wiſſen es daß die größte Gefahr, die Brand⸗ ſeuche des Bolſchewismus, durch den ehernen Wall unſerer Wehrmacht für Deutſchland ge⸗ bannt iſt. Man verſuche einmal ſich vorzuſtel⸗ len, wieweit frühere Regierungen auf dem Wege der Verhandlungen, der Kuhhändel und der Unterwerfungen gekommen wären, wenn ſie angeſichts der Gefahr von Oſten her das kleine von Verſailles diktierte Heer auch nur hätten verdoppeln wollen. Die Weſtmächte ha⸗ ben trotz aller Unterwürfigkeit Deutſchlands nicht einen Fingerbreit von ihrem vermeint⸗ lichen„Recht“ abgelaſſen. ja ſie haben dem deutſchen Volke gewünſcht, daß es im Bolſche⸗ wismus verſinke. Nun hat die Geſchichte an⸗ November ge⸗ begeiſterter Ju⸗ ſchmachvolle 9. November In ſeiner großen hat der Führer geſchildert, Jahren der allgemei⸗ unmittel⸗ mit aller Kraft die müſſe. Und er ſel⸗ dieſes Satzes dahin neue Männer aufſtehen muß⸗ ten, die dem deutſchen Volk das Beiſpiel der Tatkraft und Entſchloſſenheit gaben. Und das erlebt, wie ein kleines Trüpp⸗ aus dieſem ent⸗ ſondern geeinigt“ Das daß er die gewaltigſte Revolu⸗ tion ohne Blutvergießen durchführte, und das ſich eine begeiſterte Sie 1 iſter geoffenbart, die in ihr die Führung hatten, die kraftvollen t⸗ ſ⸗ res, Campo gab es im ehe n lich die weißen Fahnen die für die endgültige von größter Wichtigkeit ſind. park einen blutigen Bajon Die Batterien der Roten befi Univerſitätsviertel Madrids. wie hier nach der ſchweren In ber den Manzana⸗ Machtergreifung Real Caſa de mals königlichen Tier⸗ ettkampf. nden ſich im Ich beobachtete, Beſchießung end⸗ als Zeichen der Erge⸗ bung gezeigt wurden. Die vorſtürmenden Ma⸗ Bolſchewiſten nien das Sen Morden det. gegentreten wollten. Letzler Kampf um die Hauykſiadt zchwere Bajonelllämpfe- Roles Maſſenflucht der nd. Madrid, im November. Der Kampf um die endgültige Einnahme von Madrid tobt mit unerhörter Heftigkeit. en ganzen Sonntag über gab es erbitterte Kämpfe um die Brücken ü! Irauenbakaillon vernichlel gen und Brennen und Zwiſchen Mitte Februar und Mitte Juni ſind 160 Kirchen völlig zerſtört, 251 Kir⸗ chen beſchädigt worden. 269 Menſchen wurden ermordet, 1287 verwun⸗ Das alles war aber nur Vorſpiel. Mitte Nach ſeiner Ermordung polniſche hetze gegen Danzig 88 Danzig, 10. Nov. Die Dako(Danziger Korreſpondenzbüro) meldet folgendes: Erſt jetzt gibt die polniſche Preſſe nähere Einzelheiten u der am Sonntag in Gdingen ſtattgefundenen roteſtverſammlung gegen Dan⸗ zig, nachdem, wie inzwiſchen bekannt geworden iſt, die Texte der Meldungen einer weitgehen⸗ den Zenſur unterzogen werden mußten, da die auf der Kundgebung gehaltenen Reden eine ſo unerhörte Entgleiſung darſtellen, wie ſie in der letzten Zeit auf polniſcher Seite kaum vorgekommen iſt. Nach der Pat⸗Meldung haben mehrere tauſend Einwohner Gdingens an der Juli wurde Calvo Sotelo ermordet, und J Proteſtverſammlung 8 2 3 zwar von einer uniformierten Polizeitruppe 2 ee dene die edle der„demokratiſchen“ Regierung. Sotelo war Gewaltakte an den Danziger Polen ver⸗ im Parlament der Führer derer geweſen, die[„ Gen 3 V 1 t der roten Schreckensberrſchaft tatkräftig ent⸗[urteilt Eine Abordnung der Verſammlung ha dieſe Entſchließung dem Regierungskommiſſar 1 1 zafi i i überreicht, der erklärte, daß er ſie war kein Zweifel mehr daran möglich, daß in Gdingen ü r. er. rokkaner machten hier Hunderte von Gefange⸗ 8— Witten 22 1 1 vorgeſetzte Behörde weiterleiten öri⸗ nicht gebrochen werden könnte. Am 1. Juli er⸗ 8 5 i der en aper eg e Jer ce klärten General Franco und andere militä⸗ 2 Wie weiter 25 8 1 752 7 übergelaufen. Wenig ſpäter wurde auch ein] rische Führer die nationale Erhedung gegen 1 0 Kundgebung betei⸗ großes Militärhoſpital in Carabanchel im die von Moskau und der Moskauer Filiale in 7705 nien 83 üchti 5 ee Sturm gewonnen. Die Kolonne Barron be- Paris genährte Bolſchewiſierung Spaniens. 1 8 den Pfarrer Wee 3 ſetzte den Stadtteil Uſeras und den Friedhof Zum Haß geſellte ſich nun die Furcht, und towſki 3* bete Nachſicht von Lorenzo. 449 erſt ne: 12 des der Polen gegenüber den Auswüchſen der Dane a 3 roten Terrors na oskauer Anweiſung:[de ber 5 5 . des Gere Fehr gend gon. Elles was verdächtig iſt. eine unabhängige iger Jwerges erſchöpft ſei und daß man die bardiert worden, die und das Univerſitätsvi roten Batterien befinde ſtändigem Maſchinenge t Gegend kann man te bachten, der ſtammt. Nach der Oſtküſte Sp etwa 6000 ſehen haben, daß ein In Caſa del Campo zu einem Nationaliſten bataillon. Das furchtbare Verluſte niens Hauptſtadt getro Automobilen haben ſich ihre Inſaſſen können die kaum erwarten. Telegraphenämter iſt ſchaft, um an der Madrid teilzunehmen. auch ſie die Lage für hof Bei den letzten Jahres hatte die ſo⸗ 4356000. Gleichwohl er der Volksfront im Parla demgemäß d 88 Berlin, 10. Okt. hat nach dem Bericht de Arbeitsvermittlung und rung eine Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen um rund 40,000 gebracht. ſtieg der Arbeitsloſigkeit und erheblich ſchwächer ei in dem er ſchon im Septen Oktober bereits rund Oktober 1936 wurden bei 1.076,000 Arbeitsloſe gezählt, Millionen weniger als des Vorjahres. im Vorfahre. An der beteiligt. beitseinſatz. Au In f werbe ergab ſich Baunebengewerbe vorwiegend Beſonders die Metall induſtrie blieb voll b ſowohl als auch im Bau und ſtark geworden iſt, zittern andere in tiefer Sorge vor der Gefahr, die ihnen vom Bolſche⸗ wismus her droht. * Leitſatz geweſen, der Adolf aß er es in aller hat uns der großzügige E Vierjahresplans bewieſen. politik beweiſt es, die ſtark folgt, was dem Wohl Deutſchlands und der europäiſchen Völker dient. ders geſprochen. und während Deutſchland frei weiß wohl, daß die europa Autos mit Roten, ſtadt in wilder Flucht verlaſfen, ſchweren Gefecht Die roten Machthaber erlaſſen verzweifelte Aufrufe an ihre Anhänger, denen aber doch zum Ausdruck k Wahlen vom Feb Sitze und die Mehrheit ihrer Gegn Als vorbildlich wird man dieſe. A mokratie alſo nicht gerade bezeich In London ſowohl als auch in Paris wurde ſie den eigenen Staatseinrichtungen als gleich⸗ wertig anerkannt und gegenüber den autoritä⸗ ren Staatsformen Deutſchlands und Italiens jedenfalls höher bewertet. Die Sympathien der Maßgebenden in Paris wie London gehörten er Regierung des roten Terrors. Im Anſchluß an die Wahlen begann in Spa⸗ 115,000 betrug. am gleichen Zeitpunkt Auf 1000 Einwohner entfie⸗ len nur mehr 16,3 Arbeitsloſe gegenüber 27,7 geringen Zunahme waren die unge⸗ lernten Arbeitskräfte allein mit Im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsge⸗ werbe brachten die Beendigung Reiſezeit und die Paufe vor der Winterſaiſon den jahreszeitlich üblichen Rückgang ch im Verkehrsgewerbe kamen vereinzelt jahreszeitliche Einſchränkungen vor. dem noch immer voll beſchäftigten Bauge⸗ am Stichtag eine Zunahme um rund 17,000 Arbeitsloſe, die in der Haupt⸗ ſache auf Freiſetzungen von Angehörigen der zurückzuführen iſt. konjunkturabhängigen wirkten die Auftriebskräfte unvermindert fort. und Maſch Tatkraft und Entſchloſſenheit! Zukunft bleiben wird, das Straße Segovia⸗Toledo in dem ſich die aber unter dieſer hellen Feuerſchein beo⸗ von den brennenden Gebäuden ertel. n, ſtehen wehrfeuer. In aniens rollt kam es heute nacht zwiſchen den und einem roten Frauen⸗ Frauenbataillon erlitten faſt völlig aufgerieben. Vor Madrid werden die letzt gen für die endgültige Einn hat und wurde ffen. Hunderte hier fnungslos anſehen. genannte hielt die ment der en geſtern die die Haupt⸗ da ſie einge⸗ weiterer Widerſtand auf die Dauer völlig zwecklos ſein wird. en Vorbereitun⸗ ahme von Spa⸗ verſammelt, und Einnahme der Stadt Das Perſonal der Poſt⸗ und bereits neu worden und kann jederzeit eingeſetzt werden. 5000 Faſchiſten und Carliſten ſtehen in Bereit⸗ großen Einzugsparade ernannt in inzwiſchen in ommt, daß ruar dieſes Volksfront Minderheit Cortes 270 er nur 140. rt von De⸗ nen können. Tauſenden und vielle wurden Männer, banden hatten ſie es beſonders wurden mit Aexten erf 70, 80 und Schickſal. ſchoſſen. übergoſſen unter der regierung gehorchte. Wer Spanien von d Autorität der Madrider Nihilismus Raſcher, möglich ſchien, nicht ſcheuer iſt Man hat den wollen. Sie zu ſichern. S daß ſie, die Befreier, führen dürften, ſondern dem Spiele ſtanden. Sie mußten auch beim ſchonen. Das legte ihrer gen auf, wovon die Vo ſcher Zerſtörung ſich frei fühlen durften. 1.076, 000 Arbeilsloſe Der Monat Oktober r Reichsanſtalt für Arbeitsloſenverſiche⸗ Der winterliche An⸗ ſetzte damit ſpäter n. als im Vorjahr, iber begann und im Ende den Arbeitsämtern d. h. über 97 rund 21,000 der Kur⸗ und im Ar⸗ In den Berufen inen⸗ eſchäftigt. Hier gewerbe hielt der Das iſt der Hitler beſeelt hat. ntwurf des neuen Und die Außen⸗ und unbeirrt ver⸗ Denn der Führer Facharbetterman Erfreulicherweiſe haben gewerbe und insbeſonde ſamt hat auch die Zahl anſtalt Unterſtützten um rückgegangen ſind. genüber rund 79,000 um 15 ſchen Wehrmacht, G der Marſchallſtab Moſcicki im Rahmen einzigem Ausländer war zöſiſchen Marſchall och ſtets 9 ſein ſeinen Weg, und die 3 ſie ihm vertrauen, daß für Europa ſieht und lands entſcheidet. iſche Völkerfamilie Sie müſſen ſich entſcheide Staatsordnung in Spanien z auch nur zu wünſchen, wir Schreckens befreien wollte, durfte den Stoß ins Herz Hauptſtadt näher gewerbe infolge günſtigerer größere Anzahl Arbeitskräft Mit der Zunahme der Ar Feier überreicht. Nach Mar Rydz⸗Smigly der zweite Po in der neuerſtandenen Rep ohne viel Federleſens erſchoſſen. zwiſchen 16 und 18 Jahren taten ſich bei Henkersarbeit beſonders hervor. Leichenſchändungen ſchreckten die ro nicht zurück. Auf Prieſter Klöſter wurden geplündert u Kinder von ſieben, ſechs, ja chlagen. mehr Jahre ereilte Kranke wurden in ihren Bett Wehrloſe Gefangene mit Pet und lebendig verbrannt. Autorität der„ gierung von Madrid, die torität des Sendboten der Moskauer Sowiet⸗ er Herrſchaft des roten mußte Regierung vernichten, des anarchiſchen N. als es noch vor we die methodiſch geführt, um ſich gegen kümmert nach rein militäriſchen vorzugehen hätten, wo nationale b Sie konnten Dynamit gegen den Escorial vorgehen, wie die Roten gegen den Alkazar vorgegangen waren. 5 Angriff auf Madrid dar⸗ auf bedacht ſein,, die nationalen Werte, die in der Hauptſtadt zuſammengeballt waren, me liche wie dingliche Werte Kriegfüh rkämpfer nur um der Zerſts re an Aydz-5miglu Warſchau, 10. Nov. Im Hof des alten Warſchauer Königsſchloſſes wurde am Dienstag Uhr dem Oberbefehlshaber der polni⸗ einer das alſo Re⸗ die nigen Tagen rungHem Befreiung der gerückt. 5 Eindruck, die Führer der natio⸗ nalen Erhebung wiſſen ſehr genau, Die Enkwicklung des Atbeitseinſages im Oklober gel unvermindert an. auch das Spinnſtoff das Bekleidungs⸗ Beſchäftigung eine e neu eingeſtellt. beitsloſen der von der Reichs⸗ rund 25,000 auf rund 601,000 zugenommen, während die arbeitsloſen anerkannten Wohlfahrtsunterſtützungsempfän⸗ ger weiter um rund 4000 auf rund 148,000 zu⸗ Die Zahl der Notſtands⸗ arbeiter betrug Ende Oktober rund insge⸗ 81,000 ge⸗ Ende September. eneral Rydz⸗Smiglyp, vom Staatspräſidenten militäriſchen ſchall Pilſudſki le, der dieſe Würde ublik bekleidet. Als iſt ſie noch dem fran⸗ verliehen worden. laſſen, friedlichen Aufbau Europas zu werben. Tatkraft und Entſchloſſenheit geht der Führer eichen mehren ſich, daß die Völker ihn zu verſtehen beginnen und daß es ihm tiefer Ernſt iſt, wenn er im Bolſchewismus die große Gefahr daß ihre Abwehr über Sein oder Nichtſein der Kultur n. für gedeihen kann, und er hat es dieſen Mit des Abend⸗ Das hören die Völker, und das Wort kann nicht mehr aus ihrem Denken verſchwinden. u unterſtützen oder von drei Jahren Alte Leute von gleiche en er⸗ roleum Alles das demokratiſchen“ blindlings der Au⸗ was ſie haben den Kampf von Anfang an 0 ſi Rückſchläge Sie ſind ſich auch bewußt geweſen, den Kampf nicht unbe⸗ iſchen Grundſätzen daß ſie ſchonen d Werte auf nicht mit nſch⸗ nach Möglichkeit zu mun⸗ bolſchewiſti⸗ rung willen an die deutſchen Behörden ausg. worden. Auf Grund des erlaſſenen Haftbefehls wurde er am 8. ds. Mts. als Unterſuchungs⸗ endgültige Regelung der Verhältniſſe zwiſchen sgerottet. Zu] Polen und Danzig fordern müſſe. 5 icht N Der Vertreter der polniſchen Sozial⸗ Frauen, Kinder und Greiſe demokraten, Ruſinek, ließ ſich in der Jugendliche übelſten Weiſe über die Danziger Fragen der aus. Selbſt vor und erklärte zum Schluß:„Entweder bleibt ten Mord⸗ anzig eine freie Stadt, oder ſie wird eine und Nonnen Seeſtadt Pommerellens! Angeſichts des Na⸗ abgeſehen. Kirchen und tionalfeiertags und der Feſtlichkeiten. die mit nd angezündet. der Ueberreichung des Marſchallſtabes an Ge⸗ neral Rydz⸗Smigly im Zuſammenhang ſtehen, können wir dem neuen Marſchall Polens Dan⸗ zig zum Geſchenk machen.“ Nach dem Abſingen des deutſch⸗feindlichen Rota⸗Liedes bewegten ſich die Verſammlungs⸗ teilnehmer im geſchloſſenen Zug nach dem Re⸗ gierungskommiſſariat. wobei ſie Transparente mit verſchiedenen Aufſchriften mit ſich führten. Intereſſant war folgendes Transparent: „Wir fordern, daß die Berliner Provo⸗ kateure aus Danzig hinausgeworfen werden!“ Den Höhepunkt fand die ganze Kundgebung aber in dem Augenblick, als der Vorſitzende des Verbandes der Legionäre in Gdingen, Jablonowſki, auf Grund der letzten Ereig⸗ niſſe in Danzig forderte, daß man auf die Ge⸗ waltakte unberechenbarer nationalſozialiſtiſcher Elemente in Danzig mit NRepreſſalien ge⸗ genüber den Deutſchen in Pommerellen ant⸗ worten ſolle. Wir verlangen, ſo ſagte er, den deutſchen Beſitz an der Küſte aufzukaufen und die Wirtſchaftsbetriebe in Edingen zu poloni⸗ ſieren. Zum Schluß wurde eine Entſchließung angenommen, die in ihrem Wortlaut die For⸗ derungen der einzelnen Redner noch einmal zu⸗ ſammenfaßt:* Dazu ſchreibt die Dako folgendes: Hier liegt alſo der Haſe im Pfeffer. Die Dorfſtreitigkeiten unter den Deutſchen in Danzig ſollen alſo nicht nur für einen Angriff gegen Danzig herhalten, ſondern ſie, ſollen auch gegen das Deutſchtum in Pommerellen ausgeſchlachtet werden. Man kann nur ſagen, daß derartige Perfidien der Bürger eines Staates, der einen Großmacht⸗ anſpruch vertritt, nicht würdig ſind. — Kommuniftiſche glreikhetze Zwei Gruben von Streikenden gewaltſam beſetzt Brüſſel, 11. Nov. Im walloniſchen Berg⸗ baugebiet macht ſich ſeit einigen Tagen unter den Belegſchaften lebhafte Streikſtimmung bemerkbar, die durch ſtarke Propaganda der Kommuniſten und anderer linksradikaler Gruppen geſchürt wird. An verſchiedenen Stellen ſind bereits Teilſtreiks ausgebro⸗ en. Am Montag und Dienstag haben in den Orten Bouſſu und Elouges Streikende zwei Gruben gewaltſam beſetzt. Sie weigerten ſich, beim Schichtwechſel aus den Schächten herauszuſteigen. Ein Steiger, der von der Gru⸗ benleitung in die Grube geſchickt worden war, um auf die Gefahren eines ſolchen Beginnens aufmerkſam zu machen, wurde von den Strei⸗ kenden gefangen genommen und erſt nach meh⸗ reren Stunden wieder freigelaſſen. Die Grubenleitung lehnte unter Hinweis auf das Schickſal des Steigers einen Vorſchlag der Gewerkſchaft ab, beim Schichtwechſel eine Abordnung zu den Eingeſchloſſenen zu ſchicken. Im Laufe des Nachmittags ſind auf einem der beiden beſetzten Schächte 60 Streikende wieder emporgeſtiegen, nachdem ihnen angeblich von der Grubenleitung erklärt worden war, daß kein Strafverfahren gegen ſie eingeleitet wer⸗ den würde. Die Arbeit iſt jedoch nicht wieder aufgenommen worden. Den andern Schacht hal⸗ ten die Streikenden noch immer beſetzt. Inzwiſchen iſt Gendarmerie eingetroffen, um für die Aufrechterhaltung der Ordnung in der Umgebung der Grube zu ſorgen. Juwelendieb 8 jfſbauer Von den engliſchen Behörden ausgeliefert Frankfurt a. M., 10. Nov. Die Juſtiz⸗ preſſeſtelle Frankfurt a. M. teilt mit: Der Wiesbadener Juwelendieb Karl Schiff⸗ bauer iſt von den engliſchen Behörden auf Antrag des Oberſtaatsanwalts in Wiesbaden eliefert gefangener in das Gerichtsgefängnis Wiesbaden eingeliefert. —— 1 1 huunn g dg 1(du Mes: G, Abet te Eipze, ache egen denen 70 nt gen. 4 5 an Ge⸗ 0 Loleng dun⸗ Fender ammlungs: a0 dem Ne Ttunsparente ih fitter arent: er Provo, eworfen Kundgebung Vorſtzende aufen und u deen Win ut die Jot⸗ einmal zu⸗ deutſthtum den. Man waltſan hen Berz; igen unter innung ande der tetadilaler tichiedenen cusgebtt⸗ en it ben zlreileude gtigetlen Shäthten het Btu⸗ den wat, eginnens n Strei⸗ ach meh⸗ Hinweis Vorschlag ſel eilt 1 ſchiden. inem der e bieder ſich bon vat, daß itet ver⸗ t wiedel abt hal t. fen.. J 1 det b ſitſett Jutz . Der . 2 L en aul baden eſet 1 hungs⸗ baden Die durchführung des Vierjahresplanes ficherung des Arbeilseinſatzes zechs Anordnungen des Miniſterpräſidenken Göring Berlin, 10. Nov. Im Reichsanzeiger vom 9. November ſind ſechs Anordnungen des Be⸗ auftragten für den Vierjahresplan, Miniſter⸗ präſident Göring, abgedruckt, die die Durchfüh⸗ rung des Vierjahresplanes hinſichtlich der Sicherſtellung des Facharbeiter⸗ nachwuchſes, die Sicherſtellung des Be⸗ darfs an Metallarbeitern für ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſame Aufträge der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft, die Rück⸗ führung von Metall⸗ und Baufach. arbeitern in ihren Beruf, die Sicherſtel⸗ lung der Arbeitskräfte und des Bedarfs an Bauſtoffen für ſtaats⸗ und wirtſchaftspoli⸗ tiſch bedeutſame Bauvorhaben, die B eſchäf⸗ tigung älterer Angeſtellter und ſchließlich das Verbot von Kennwortanzeigen für die Anwerbung oder Vermittlung von Me⸗ tallarbeitern und Baufacharbeitern betreffen. Dies ſind die erſten Anordnungen für die Sicherſtellung des Arbeitsein⸗ ſatzes für die Durchführung des Vierjah⸗ resplanes. Während bei der Machtübernahme noch rund ſieben Millionen Arbeitsloſe ge⸗ zählt wurden, iſt dieſe Zahl dank der inzwiſchen geleiſteten Aufbauarbeit auf etwa 1 Million zurückgegangen. Hierdurch hat ſich auch das Bild des Arbeitseinſatzes grund⸗ legend gewandelt: Während alſo vor 1933 eine große Arbeitsloſigkeit vorhanden war, iſt heute bei wichtigen Arbeitergruppen, ſo im Baugewerbe, im Metall⸗ und Eiſengewerbe uſw. ein ausgeſprochener Facharbeiter mangel feſtzuſtellen. Dieſem Facharbeitermangel abzuhelfen derge⸗ ſtalt, daß die Aufgaben, die im Vierjfahres⸗ plan vorgeſehen ſind, auch wirklich durchgeführt werden können, dienen die oben erwähnten An- ordnungen des Miniſterpräſidenten Göring. Die Anordnungen ſelbſt enthalten keine Strafvorſchriften. Wer jedoch den Ge⸗ boten und Verboten, die in dieſen Anordnungen enthalten ſind, zuwiderhandelt, wird nach der im Reichsgeſetzblatt vom 6. November 1936 verkündeten„Zweiten Verordnung zur Durch⸗ führung des Vierjahresplanes vom 5. No⸗ vember 1936“ mit Gefängnis und Geldſtrafe, letztere in unbeſchränkter Höhe, oder mit einer dieſer Strafen beſtraft. Vor Vertretern der Preſſe ging der Präſi⸗ dent der Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitsloſenverſicherung, Syrup, auf die einzelnen Anordnungen ein. Er wies darauf hin, daß in den Kriſen⸗ jahren ſtarke Lücken in den Aufbau der Gefolg⸗ ſchaften geriſſen wurden, die zu einer Ver⸗ ringerung der Lehrlingsausbildung führten. Beſonders im Eiſen⸗ und Metallgewerbe und im Baugewerbe, machte ſich ein ſtarker Nach⸗ wuchsmangel bemerkbar.— Durch die erſte Anordnung des Miniſterpräſidenten wird nun den genannten Gewerben zur Pflicht gemacht, eine Zahl von Lehrlingen aus zu⸗ bilden, die im angemeſſenen Verhältnis zu der Zahl der von ihnen beſchäftigten Facharbei⸗ ter ſteht. Dabei ſollen diejenigen Betriebe, die aus irgend welchen Gründen Lehrlinge ſelbſt nicht ausbilden können, durch finanzielle Zuſchüſſe zur Lebrlingssausbildung bei anderen Unternehmungen herangezo⸗ gen werden. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Facharbeiter nur durch eine geordnete Betriebslehre herangezogen werden können— die Umſchulungs verfahren haben ſich bisher im allgemeinen als ziemlich problematiſch herausgeſtellt. Es hat ſich aber auch gezeigt, daß eine ganze Anzahl von fachlich ausgebildeten Metall⸗ und Bauarbeitern nicht in ihren Berufen, ſondern in irgendwelchen anderen Berufen beſchäftigt wird. Gerade die Knappheit an Facharbeitern aber zwingt uns, dieſe Kräfte wieder in ihren Berufen dem Volke nutzbar zu machen. Dazu dient die Anordnung über die Rückführung von Metall⸗ und Baufacharbeitern in ihren Be- ruf, die die Unternehmer verpflichtet, den Arbeitsämtern mitzuteilen, wieviel dieſer Fach⸗ kräfte bei ihnen berufsfremd beſchäftigt werden. Dadurch wird es jedem Facharbeiter möglich ſein, wieder in ſeinem erlernten Beruf tätig ſein zu können. Die Durchführung des neuen Vierjahres⸗ planes kann aber nur gelingen, wenn kei⸗ ne Arbeitskraft dem deutſchen Volke ungenutzt bleib't. Heute gibt es noch eine, wenn auch kleine Gruppe ſogenann⸗ ter älterer Angeſtellter(über 40 Jahre), die ſeit Jahren außer Stellung und ohne Erwerb ſind. Das Elend bei dieſen abſolut leiſtungs⸗ fähigen Angeſtellten, zumeiſt Familienvätern, iſt noch außerordentlich. Die Anordnung des Miniſterpräfidenten geht alſo dahin, dieſe Arbeitsloſen wieder in den Wirtſchaftsprozeß einzuglie⸗ dern. Die Unternehmer ſollen angehalten werden, einen beſtimmten Prozentſatz älterer Angeſtellter in ihre Gefolgſchaft aufzunehmen. Auch hier iſt damit zu rechnen, daß die Unter⸗ nehmer genügend ſtaatspolitiſches Gefühl haben, um für dieſe Volksgenoſſen zu ſorgen. Der Stichtag für die Anzeige an das Arbeitsamt iſt in den Januar kommen⸗ den Jahres gelegt worden, ſodaß bis zu die⸗ ſem Zeitpunkt noch manches bisher Verſäum⸗ te nachgeholt werden kann. Sollte aber der Appell an die Unternehmer nicht die richtige Wirkung haben, ſo könnten ſie ziemlich ener⸗ giſch an ihre Pflicht gegenüber der Allge⸗ meinheit aufmerkſam gemacht werden. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß dabei dem Unternehmer nicht Angeſtellte zugemutet werden, die für die Arbeit nicht tragbar ſind. Bei dem allgemeinen Aufſchwung der Wirtſchaft hat ſich herausgeſtellt. daß für ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſame Aufträge der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft nicht genügend Arbeiter zur Verfü⸗ gung ſtehen. Mit dieſem Problem beſchäftigt ſich die zweite Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes. Präſident Syrup wies in dieſem Zuſammenhang auf die Beſtimm⸗ ungen dieſer Anordnung hin und betonte zu⸗ gleich, daß durch das Verbot der Kenn⸗ wort⸗(Chiffre⸗ anzeigen der wilden Werbung für die genannten Facharbeitergrup⸗ pen geſteuert werden ſoll. Dadurch ſollte auch der Abwanderung aus anderen Ind u⸗ ſtrien Einhalt geboten werden. Die Zuſtimmung zur Gefolgſchaftsvermeh⸗ rung kann numehr nach der ſtaats⸗ und wirt⸗ ſchaftspolitiſchen Bedeutung der hierzu füh⸗ renden Aufträge erteilt werden. Wie alſo auf der einen Seite den ſtaats⸗ und wirtſchaftspo⸗ litiſch bedeutſamen Aufträgen der Eiſen- und Metallwirtſchaft der genügende Arbeiterſtand geſichert werden ſoll, ſo regelt endlich eine (vierte) Anordnung die Sicherſtellung auch des Bedarfes an Bauſtoffen für ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch bedeutſame Bauvorhaben. Hier tritt vom 1. Dezember 1936 eine Rege⸗ lung der privaten und öffentlichen Bauvor⸗ ben ein. Die Verordnung ſoll ermöglichen, ſich ein Bild über die kommenden Bauvorhaben zu machen, ſodaß ſie entſprea nd ihrer Wich⸗ tigkeit— bei Wertung aller in Frage kom⸗ menden ſtaatlichen, wirtſchaftlichen, kulturel⸗ len uſw. Faktoren—erſtellt werden können. Präſident Syrup ſchloß mit der Hoffnung, daß die ſtarke Appell an die Vernunft und das ſtaatspolitiſche Gefühl der Unternehmer nicht ungehört verhallen wird, und daß der Staat nur in den allerſeltenſten Fällen ge⸗ zwungen ſein wird, durch regelnden Zwang einzugreifen. Die Angehörigen der Ermordeten des 9. November werden vom Führer begrüßt. (Preſſe-Bild⸗ Zentrale, K.) Prozeß gegen den Mörder Guſtloffs Haupkverhandlung am 9. Dezember in Graubünden Chur, 10. Nov. Die Hauptverhandlung im Mordprozeß David Frankfurter vor dem Kantonsgericht Graubünden beginnt am 9. Dezember zu Chur im Saale des Großen Rates im Staatsgebäude. Sie dürfte etwa drei Tage dauern. Dieſe Meldung aus der Schweiz gibt nun endlich über den Verhandlungstermin gegen den Guſtloffmörder David Frankfurter Gewiß⸗ heit. Man rechnete bekanntlich ſchon im Sep⸗ tember mit einer Verhandlung, die dann aber wegen des Ablebens des zuſtändigen Schweizer Staatsanwalts verſchoben werden mußte. Die Anklage wird nunmehr der Amtskläger Friedrich Brügger vertreten. Als Prä⸗ ſident des Gerichts wird Dr. Ganzoni ge⸗ nannt. Eine weitere Verſchiebung des Ver⸗ handlungstermins trat dadurch ein, daß man annahm, das Gerichtsgebäude würde bei dem zu erwartenden Andrang nicht genügen. Es wurde daher gewartet, bis der Sitzungsſaal des Großrates zur Verhandlung frei wurde. Dieſe Maßnahme beweiſt das große In⸗ tereſſe, das man nicht nur in Deutſchland und der Schweiz, ſondern in der ganzen Welt dieſem Prozeß entgegenbringt. Es liegen dem ſchweizer Gericht bereits zahlreiche Anträge ausländiſcher Journaliſten auf Teilnahme an den Sitzungen vor. Wenn in der Meldung der Hoffnung Aus⸗ druck gegeben wird, daß der Prozeß nur we⸗ nige Tage in Anſpruch nehmen wird, ſo iſt dieſe Annahme angeſichts des klaren Tatbeſtan⸗ des der Ermordung berechtigt. Es erſcheint aber fraglich, ob in ſo kurzer Zeit auch die Frage der Hintergründe der Tat und der Hintermänner des Täters mit der Ausdrücklich⸗ keit erörtert werden kann, die ein Attentat von ſo hochpolitiſcher Bedeutung wie die Mordtat von Davos erfordert. Die von der deutſchen Preſſe und auch einigen ſchweizer Zeitungen in den letzten Tagen angeprangerten Verſuche des internationalen Judentums in aller Welt, dem Mörder hilfreich zur Seite zu ſtehen, und ſeine Verurteilung zu hintertreiben, laſſen erkennen, daß der Mörder nicht allein ſteht. Es wäre auch zu klären, ob er noch andere Mordtaten beabſichtigt hat. Vorausſetzung für eine ſchnelle Abwicklung des Prozeſſes dürfte ferner die Beſchrän⸗ kung der Verteidigungsmaßnah⸗ men für den Mörder auf das eigentliche Ver⸗ handlungsthema ſein. Zahlreiche jüdiſche Preſſe. äußerungen laſſen erkennen, daß man von jüdi⸗ ſcher Seite plant, die Verhandlungen zu poli⸗ tiſchen Angriffen gegen die deutſche Heimat des Ermordeten und die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung zu mißbrauchen. Man wird für dieſen Teil eingehende deutſche Erwiderungen umſo weniger zurückweiſen können, als ja nach der Mordtat von ſchweizeriſcher Seite die Auflö⸗ ſung der Landesgruppe Schweiz der NSDAP. aus Gründen verfügt wurde, wie ſie auch in dem Preſſefeldzug gegen Guſtloff eine Rolle ſpielten. Mit der Einreichung der Beweisanträge von deutſcher Seite iſt in den nächſten Tagen zu rechnen. Vorausſichtlich wird auch die Witwe des Ermordeten, Frau Hedwig Gu ſt⸗ Lo ff perſönlich über die Mordhetze gegen ihren Mann und die Ereigniſſe am Mordtage ver⸗ nommen werden. Madrids Königspalaſt in Flammen Das Madrider Königsſchloß, das ſich mit ſeinen Tauſenden von Fenſtern prachtvoll über dem Manzanares erhebt, iſt von den Roten in Brand geſteckt worden. (Preſſephoto, K.) Abl ſchachleilner ſchwer erkrankl Der ſchwer erkrankte Abt Dr. h. c. Albanus Schachleitner, an deſſen Krankenbett der Füh⸗ rer weilte. Der greiſe Prieſter, der erſt am 20. Januar d. J. ſeinen 75. Geburtstag bege⸗ hen konnte, war einer der erſten katholiſchen Geiſtlichen, die ſich offen zum Nationalſozia⸗ lismus bekannten und dafür kämpften. Wegen ſeiner deutſchen Geſinnung hatte Schachleitner im Jahre 1918 unter dem Druck der Tſchechen ſeine frühere Wirkungsſtätte, Kloſter Emmaus, verlaſſen müſſen. Seine Predigten waren ſtets ein rückhaltloſes Bekenntnis zum deut⸗ ſchen Vaterland. (Graphiſche Werkſtätten, K.) Rein Mißbrauch mik dem Vork „Alkazar“! Berlin, 10. Nov. Der Reichsführer SS. und Chef ber deutſchen Polizei wendet ſich in einem an die Polizeibehörden gerichteten Erlaß gegen den Mißbrauch mit dem Wort„Alkazar“. Vergnügungsſtätten, insbeſondere Kabaretts und Nachtlokale, führ⸗ ten vereinzelt die Bezeichnung„Alkazar“. Nach dem heldiſchen Kampf des nationalen Spanien im Alkazar müßte die Fortführung dieſer Be⸗ zeichnung für derartige Betriebe in weiten Kreiſen der deutſchen Volksgenoſſen berech⸗ tigten Unwillen erregen. Der Runderlaß erinnert an die Aufforde⸗ rung des Reichs⸗ und preußiſchen Wirtſchafts⸗ miniſters an alle Vergnügungsſtätten, den Namen„Alkazar“ für die Folge abzulegen. Wo dieſe Bezeichnung trotzdem noch weiter ge⸗ führt würde, trete ein Zuſtand ein, der die öffentliche Ordnung zu bedrohen geeignet ſei. Der Reichsführer SS. erſucht daher die Poli⸗ zeibehörden, die Weiterführung der Bezeich⸗ nung„Alkazar“ für Vergnügungsſtätten aller Art erforderlichenfalls durch polizeiliche Zwangsmittel zu verhindern. Dieſer Runderlaß des Reichsführers SS. und Chefs der deutſchen Polizei entſpricht dem internationalen Takt, mit dem ehrliebende Völker ſtets aufeinander Rückſicht zu nehmen pflegen. Die Achtung vor den Symbolen und vor den heiligen Begriffen eines fremden Kulturvolkes muß auch im Alltagsleben ge⸗ wahrt werden. Tragiſches Schickſal des Kapiläns der„Iſis“ Ss Hamburg, 10. Nov. Das Motorſchiff „Iſis“ befand ſich mit ſeiner 40 Mann ſtarken Beſatzung auf der Fahrt von Hamburg nach New Vork. Kapitän Albert Hauſchild iſt ein alter erfahrener Seemann, der ſchon viele Schiffe geführt hat. Vor vier Jahren hat er in der Nähe der iriſchen Küſte einen etwa 10 000 großen griechiſchen Weizendampfer ge⸗ borgen, der ſich in Seenot befand und von der Beſatzung bereits verlaſſen worden war. Ka⸗ pitän Hauſchild hatte damals einen beträcht⸗ lichen Bergungslohn erhalten. Gewiſſenloſe Elemente wollten ſich in den Beſitz dieſer Sum⸗ me ſetzen. Als der Kapitän auf See war, überfielen die Verbrecher ſeine Frau in ihrer Wohnung in Altona⸗Blankeneſe und ermor⸗ deten ſie. Eine beſondere Tragik liegt darin, daß Ka⸗ pitän Hauſchild nach Rückkehr der„Iſis“, die er nur vertretungsweiſe führte, in den Ruhe⸗ ſtand treten wollte. Verkündung des ſchwäbiſchen Dichlerpreiſes 1936 Stuttgart, 10. Nor Im Rahmen einer feſtlichen Stunde im Kleinen Haus der Württembergiſchen Staatstheater gab der württembergiſche Miniſterpräſident Mer gen⸗ thaler die Preisträger des Schwäbiſchen Dichterpreiſes 1936 bekannt.— Es ſind Anna Schieber, die barmherzige Künderin deut⸗ ſcher Mütterlichkeit, Ludwig Finckh, der mu⸗ tige Kämpfer für deutſche Art und Heimat, und Auguſt Lämmle, der boden verbundene Kün⸗ der des ſchwäbiſchen Menſchen und Erhalter ſchwäbiſchen Brauchtums. Ganzes Stadtviertel nieder ⸗ gebrannt Paris, 10. Nov. Ein ganzes Viertel der franzöſiſchen 12,000 Einwohner zählenden Alpenſtadt Gap iſt in der vergangenen Nacht ein Raub der Flammen geworden. Der Brand, der in einer großen Tiſchlerei ausbrach, griff mit raſender Geſchwindigkeit um ſich und in wenigen Stunden ſtanden die umliegenden Häuſer in Flammen. In aller Eile ſuchten die Bewohner das Weite. Erſt am frühen Morgen gelang es den Feuerwehren, die weitere Ausdehnung des Brandes zu ver⸗ hindern. Perſonen ſind nicht zu Schaden ge⸗ kommen. Der Sachſchaden wird auf viele Mil⸗ lionen Franken geſchätzt. 9 e* n 24155 — — A 3 —— 9 . N r * PPP — P — eee eee eee eee, eee 2 re 3 . PTT Das Drama der„Jſis“ ericht des Kapilüns der„Weſternland“— der gerellele chiffsjunge erzählt 8s Norddeich, 10. Nov. Der Kapitän des Dampfers„Weſternland“ von der Red⸗Star⸗ Linie, der den letzten Ueberlebenden der„Iſis“ an Bord nehmen konnte, hat dem DNB. von Bord folgenden Bericht über den Untergang der„Iſis“ gegeben: Am Mittag des 8. Nov. befand ſich die„We⸗ ſternland“ auf der Fahrt zum Eingang des Kanals, auf 50,24 Grad Nord und 14.23 Grad Weſt. Schon zwei Tage lang tobte heftiger Sturm mit ſchweren Regen⸗ und Hagel⸗ böen. Die„Weſternland“ arbeitete ſchwer in einer hohen gewaltigen See. Der Kapitän hoffte, am Morgen des 9. Nov. den Kanal zu erreichen. Kurz nach 18 Uhr fing die„We⸗ ſternland“ einen SOS⸗Ruf des deutſchen Dampfers„Iſis“ auf, dem die Luke eingeſchlagen war.„Iſis“ gab ihre Poſition mit 49,34 Nord und 11.09 Grad Weſt an. Der Kapitän von„Weſtern⸗ land“ ließ ſofort Kurs auf den havarierten Dampfer nehmen. Er rechnete damit. ihn etwa um 21 Uhr zu erreichen. Durch Funkſprüche er⸗ fuhr er, daß auch die Dampfer„Queen Mary“, „Konſul Carfitzen“,„Miroor“,„Auſonia“ und „Seminole“ dem deutſchen Schiff zu Hilſe eil⸗ ten. Dieſe Dampfer konnten jedoch erſt ſehr viel ſpäter als die„Weſternland“ an der Un⸗ fallſtelle eintreffen. die„ZJueen Mary“ frühe⸗ ſtens gegen 4 Uhr morgens. Durch Funk blieb die„Weſternland“ in ſtändiger Verbindung mit den Havariſten. Zu beiden Seiten des Promenadendecks wurden an Wurfleinen be⸗ feſtigte Rettungsringe, Sturmleitern. Oel und Lampen klar gemacht. Vom Ausguckskorb und von Deck wurde eifrig Ausſchau gehalten. Die Schornſteinbeleuchtung war eingeſchaltet, da⸗ mit die Schiffbrüchigen den zu Hilfe eilenden Dampfer ausmachen konnten. In gewiſſen Ab⸗ ſtänden wurden Kanonenſchläge gelöſt und Ra⸗ keten abgeſchoſſen, um das Kommen der„We⸗ ſternland“ bemerkbar zu machen. Es mußte damit gerechnet werden, daß die„Iſis“ abge⸗ trieben war. Um 19 Uhr 25 traf die letzte Nachricht von dem havarierten Dampfer ein. Sie lautete:„Deck unter Waſſer. Geben Nach⸗ richt, wenn wir in die Boote gehen“. Der Kapitän der„Weſternland“ ließ immer wieder Raketen abſchießen. Am 21 Uhr 15 er⸗ reichte er die Unfallſtelle und ließ die Ma⸗ ſchine ſtoppen. Aber von dem Dampfer war nichts zu ſehen. Es blieb nichts anderes übrig, 5 beizudrehen und das Tageslicht abzuwar⸗ en. Während der ganzen Nacht wurde von der „Weſternland“ eifrig Ausguck gehalten. Nich-s konnte geſichte! werden. Bei Tagesanbruch kamen„Queen Mary“ und Mirror“ an Beide Da npfer halfen das Waſſer abſuchen. Endlich L um 8 Uhr 03— ſichtete!„Weſternland“ ein Boot. Sie manövrierte längsſeits und nahm den einzigen Inſaſſen, den Schiffs⸗ jungen Fritz Roethke, an Bord. Er war der einzige Ueberlebende von der „Iſis“. Da er ausſagte, daß andere Boote nicht abgekommen ſeien, auch das aufgefun⸗ dene war entzweigeſchlagen und ſchwamm nur noch auf den Luftkäſten, ſetzte„Weſternland“ ſeine Reiſe fort. Nachdem der Schiffsjunge Fritz Roethke ſich einigermaßen von ſeiner Erſchöpfung erholt hatte, erzählte er folgende Einzelheiten über die untergegangene„Iſis“: Auf dem Schiff war Luke 1 eingeſchlagen, und das Vorſchiff ſtand bis zum Deck unter Waſſer Der Kapitän glaubte, daß ſich das Schiff ſchwimmend halten könnte, ſolange das Schott 2 ſtandhielt. Um 18 Uhr war die ganze Beſatzung auf dem Bootsdeck verſammelt. Ge⸗ gen 20 Uhr ſchlug ein großer Brecher über das Schiff, der offenbar auch Schott 2 eingeſchla⸗ gen hat. Das Schiff hatte ſchwere Schlagſeite bis zum Bootsdeck. Daraufhin gab der Kapi⸗ tän den Befehl zum Ausſetzen eines Rettungs⸗ bootes. Kaum hatte ſich Fritz Roethke mit einigen Kameraden in das Boot begeben, da brach wieder eine ſchwere Sturzſee über das Schiff und zertrümmerte das Rettungs⸗ boot.„Die Sturzſee erfaßte auch mich“, ſo er⸗ zählte der Schiffsjunge. Als ich mich im Waſ⸗ ſer ſchwimmend wiederfand, ſah ich. wie das Heck des Schiffes ſteil in die Höhe ging. Langſam verſank der Dampfer. Etwa eine halbe Stunde lang hörte ich Hilfe⸗ rufe. Aber ſie wurden immer ſchwächer, und es wurden immer weniger. Ich ſah ein kiel⸗ oben treibendes Boot. Darauf ſchwamm ich zu und klammerte mich feſt. Auch einem anderen Kameraden war es gelungen, dies Boot zu er⸗ reichen. Ein neuer Brecher ſchlug das Boot um. Als ich wieder auftauchte, ſah ich, daß das Boot richtig ſchwamm, und kroch hinein. Von meinem Kameraden war nichts mehr zu ſehen. Mein Boot war voll Waſſer geſchlagen, und dauernd gingen die Brecher darüber hin⸗ weg. Aber ich klammerte mich mit allen Mit⸗ teln in dem Boot feſt. Endlich kam mir ein Dampfer in Sicht. Ich winkte einige Male mit der Hand. Das iſt meine letzte Erinerung. Erſt im Hoſpital der „Weſternland“ kam ich wieder zu mir“. Für die hinkerbliebenen de „Iſis“-Beſatung ss Berlin, 10. Nov. Die„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ hat ſofort nach Bekanntwerden des Untergangs des Mo⸗ torſchiffes„Iſis“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie In Zuſammenarbeit mit der Sachwaltung Seeſchiffahrt der DA F., Auslandsorganiſation, ſind die erforderlichen Betreuungsmaßnahmen bereits in die Wege geleitet. Nach einer Verfügung des Führers und Reichskanzlers wird gebeten, etwaige Spenden auf das Konto Nr. III b 49 der„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ bei der Reichskre⸗ ditgeſellſchaft Berlin zu überweiſen. Beileidslelegramm Gauleilers Bohle an die Hapag Berlin, 10. Nov. Sofort nach Bekannt⸗ werden des Unterganges des Motorſchiffes „Iſis“ der Hamburg⸗Amerika⸗Linie hat der Leiter der Auslandsorganiſation der NSd⸗ AP., Gauleiter Bohle, an den Vorſtand der Die Dresdner sänger bei Bolſchafter von Ribbenkroy Bierabend im Hotel„Viktoria“ London, 9. Nov. Botſchafter von Rib⸗ bentrop hatte am Sonnabend das geſamte Enſemble der Dresdner Staatsoper, deſſen Lei⸗ ſtungen die Beſucher der Convent Garden⸗Oper immer wieder zu begeiſterten Beifallsleiſtun⸗ gen hinreißt, zu einem Bierabend im Hotel „Viktoria“ eingeladen. Von Meiſter Strauß bis zum letzten Bühnenhilfsarbeiter hatten ſich alle Mitglieder des Enſembles eingefunden. Ebenſo waren die Mitglieder der Deutſchen Botſchaft anweſend. Nach Dankesworten von Dr. Rich. Strauß ergriff Botſchafter von Ribbentrop das Wort zu einer Begrüßungsrede, in der er der alten muſitaliſchen Beziehungen Deutſchlands und Englands gedachte. Als Beiſpiel dafür nannte er Händel, der in England ebenſo zu Hauſe war wie in Deutſchland. Er wies auch auf die Vorſtellungen der Convent Garden⸗ Oper, deren Erlös einſt Beethoven zugute kam in.* Wir wiſſen heute, ſo fuhr Botſchafter von Ribbentrop fort, daß das Wort von England als dem Lande ohne Muſik falſch iſt, und daß gerade die Muſik zwiſchen den beiden Völkern Brücken ſchlagen kann, die ſich über politiſche Meinungsverſchiedenheiten hinweg als dauer⸗ haft erweiſen werden. Auch der bevorſtehende Beſuch des Londoner Philharmoniſchen Orſte⸗ ſters unter Führung ſeines Meiſterdirigenten Sir Thomas Beetcham werde ein ſolcher kultureller Brückenſchlag ſein.— Unter großem Beifall unterſtrich dann der Botſchafter die kameradſchaftliche Zuſammenarbeit zwiſchen In der Pariſer Zeitung„Le Jour“ veröffentlicht ein franzöſiſcher See⸗ mann, der mit einem Sowjettrans⸗ vortdampfer nach Barcelona gelangte, ſenſationelle Enthüllungen über die Waffenhilfe der Moskauer Gewalt- haber. Wir geben eine Ueberſetzung des Berichtes, für den die franzöſi⸗ ſche Zeitung die Verantwortung trägt „Fünf Meilen vor Barcelona verlangt der Kapitän der„Zyrianine“— das iſt der Name unſeres Schiffes— durch Funkſpruch Befrei⸗ ung von den Formalitäten, die das internatio- nale Geſetz allen Schiffen ohne Unterſchied der Flagge auferlegt. Alſo wird der Hafenarzt nicht kommen und es wird auch keine Zollkon⸗ trolle kommen. Zwei Schlepper und eine lange Reihe von Booten nähert ſich uns. Sie ſind angefüllt mit Männern und Frauen, die alle 85 geballte Fauſt zum Gruß in die Luft rek⸗ en. Als wir den Blick in den Hafen frei bekom⸗ men, ſehen wir, daß alle dort liegenden Schif⸗ ſe und Fiſcherbarken rote Fahnen oder ſchwarze anarchiſtiſche Fahnen, ge⸗ hißt haben. Wir paſſieren die Uruguay“. An der Reeling ſtehen rote Milizen, das Gewehr in der Fauſt. Von meinem Platz aus kann ich auf dem Schiff etwa 30 Menſchen entdecken, die auf einen Haufen zuſammengedrängt ſtehen. Es ſind die Verurteilten, die man aus den unteren Decks heraufgeholt hat. Be. vor man ſie erſchteßt, will man ihnen das Schauſpiel des großen ſowjetruſſiſchen Schiffes bieten, das in den Hafen von Barcelona ein- fährt. 2 Schiffsſirenen begrüßen das Sowfetſchiff. Von der„Uruguay“ kommen erſte Willkom⸗ mensrufe zu uns herüber. In ſie miſcht ſich das Heulen der Schiffsſirenen. Wir winden uns durch ein Gewühl von Booten und Barken hindurch und laufen jeden Augenblick Gefahr, eines über den Haufen zu rennen. Ein Schlep⸗ per fährt vor uns, um uns den Weg zu öffnen. Plötzlich bleibt er ſtehen. Die Maſchine hal keinen Dampf mehr. Die Heizer haben einfach ihren Poſten verlaſſen und drängen ſich auf der Brücke, um uns zu ſehen. Von hinten nähert ſich uns ein Boot. Ein Mann klettert an Bord. Ich bedaure, daß ich von meinem Platz aus nicht beobachten kann, wie ſich die erſte Begrüßung zwiſchen dem ruſ⸗ ſiſchen Kommandanten unſeres Schifſes und als erſte Hilfe für die Hinterbliebenen der ver⸗ unglückten deutſchen Seeleute einen Betrag von 10,000 Mk. zur Verfügung geſtellt. dem Ankömmling vollzieht. Später habe ich Ribbentrop über den Brückenſchlag Hapag in Hamburg folgendes Telegramm ge⸗ richtet: 5 Die Nachricht von dem tragiſchen Geſchick, das 39 tapfere deutſche Seeleute in treuer Pflichterfüllung bis zum Letzten erlitten ha⸗ ben, hat mich tief betrübt. Zu dem furcht⸗ baren Verluſt, der alle angeht, ſpreche ich Ihnen ſowie den trauernden Hinterbliebenen meine herzlichſte Anteilnahme aus. Die Dienſtſtellen der Auslandsorganiſation haben halbſtock geflaggt. Beileid des Stellvertreters des Führers zum Untergang der„Iſis“ München, 10. Nov. Aus Anlaß des Unter⸗ gangs des deutſchen Dampfers„Iſis“ hat Rudolf Heß an das Amt Seefahrt der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP. Hamburg fol⸗ gendes Telegramm geſandt: „An dem tragiſchen Schickſal des bewährten Kapitäns Hauſchildt und der tapferen Be⸗ ſatzung der„Iſis“ nehme ich innigen Anteil. Den ſchwerbetroffenen Angehörigen der verun⸗ glückten Arbeitskameraden bitte ich mein tief⸗ empfundenes Mitgefühl zum Ausdruck zu bringen. gez. Rudolf Heß.“ den deutſchen und den engliſchen Bühnenarbei⸗ tern. Immer, fuhr er fort, wenn ein Englän⸗ der und ein Deutſcher von Mann zu Mann miteinander ſprächen, bilde ſich ſchnell ein ka⸗ meradſchaftliches Verhältnis heraus. Der Bot⸗ ſchafter ſchloß mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer, der Deutſchland wieder zu einer gro⸗ ßen und geachteten Nation gemacht habe. Nach Botſchafter von Ribbentrop ergriff der Generalintendant der Sächſiſchen Staatstheater, Miniſterialrat Gottſchalk, das Wort und brachte ein Hoch auf den Botſchafter und Frau von Ribbentrop aus. Der Abend verlief in froher und angeregter Stimmung. Vie der Friede geſichert werden kann Lord Londonderry vor der Britiſh Legion über Verſtändigungspolitik 88 London, 10. Nov. Der frühere eng⸗ liſche Luftfahrtminiſter Lord Londonder⸗ 1 y, der ſich mehrfach bereits für eine Verſtän⸗ digung zwiſchen England, Frankreich, Deutſch⸗ land und Italien eingeſetzt hat, ſprach ſich in einer Rede vor der Britiſh Legion in Durham erneut in dieſem Sinne aus. Er erklärte, der Friede ſei geſichert, wenn es zu einer Verſtändigung zwiſchen dieſen vier Großmäch⸗ ten komme. Wörtlich führte Lord Londonderry aus:„Wenn dieſe Verſtändigung herbeigeführt werden könnte— und ich glaube, daß dies möglich iſt—, dann wäre unſere Aufgabe er⸗ füllt. Ich gehöre zu denen, die in England den Friedensbringer ſehen, und ich bin der Anſicht, daß unſere ganze Geſchichte und all unſere Tradition uns den Weg zeigen, den Jowieldiviſion ſchon im Millelmeer? Erſlaunlicher Augenzeugenberichl eines franzöſiſchen Zeemanns aus Bartelona erfahren, daß er den Kommandanten bitten wir einſchlagen ſollten.“ wollte, das ganze Perſonal der„Zyrianine“ auf der Brücke antreten zu laſſen, damit das Volk von Barcelona einen richtigen Eindruck von der ſowjetruſſiſchen Macht bekomme. Der Kommandant, der offenbar mehr Sorge hatte, das Schiff zunächſt ſicher an ſeinen Landeplatz zu bringen, lehnte ab. Die Flieger bleiben unter Deck. Die Befehle, die in Odeſſa mitgegeben wur⸗ den, ſind ſtreng. Die Flieger und Kanoniere bleiben zuſammen mit ihren Offizieren bei ihren Waffen im Innern des Schiffes. Man fürchtet die Anſteckung durch die offene Anar⸗ chie. An Deck ſind nur etwa 30 Matroſen, ſo⸗ viel wie gerade notwendig ſind, um das Schiff zu manövrieren, mehr nicht. Am Hafenkai iſt die Menſchenmenge ſo dicht, daß es den Anſchein hat, als müßte die ge⸗ ringſte Bewegung, ein Drängen von hinten, Hunderte von ihnen ins Meer ſtürzen. Die roten Milizen ſtoßen die Menſchen mit den Gewehrkolben zurück. Endlich kommt Verſtär⸗ kung: ſowjetruſſiſche Soldaten in katalaniſcher Tracht. Sie ſtürzen ſich rückſichtslos auf die Menge und machen den Kai frei. Wir legen an. Schon vom Schiff aus über⸗ blickt man die Stadt. Hier und da ſteigen Rauchwolken in die Luft. Wettrennen nach Lebensmitteln. In dem allgemeinen Lärm unterſcheidet man ſchließlich Geſang: die Internationale auf ſpaniſch. Dann ein Augenblick Stille Man wartet offenbar darauf, daß die Mann⸗ ſchaft der„Zyrianine“ in den Geſang ein⸗ ſtimmt. Aber an Bord unſeres Schiffes blei⸗ ben die Lippen geſchloſſen. In aller Eile wer⸗ den die Luken aufgeriſſen, wird das Hebe⸗ geſchirr fertig gemacht und nun werden Kiſten aus dem Schiffsbauch heraufbefördert und auf dem Kai niedergeſetzt. Lebensmittel. Die aus⸗ ländiſchen Beobachter können morgen berich⸗ ten, daß die Sowjetunion„einen einzigartigen Beweis der Menſchlichkeit“ geliefert hat, in⸗ dem ſie Barcelona mit Lebensmitteln verſorg⸗ te. Laſtwagen befördern dieſe Kiſten nach den Lebensmittelmagazinen der Stadt. Es geht das Gerücht um, daß dieſe Lebensmittel gra⸗ tis verteilt werden ſollen. Alſo heftet ſich die Menge an die Laſtwagen. Jeder rennt, was er kann, um nicht zu ſpät zu kommen. Die Mägen ſind leer. Munitionstransporte im Dunkel der Nacht. Aber dann bricht die Nacht herein. Die Ha⸗ ainnt das Ausladen der Waffen und der Mu⸗ nition. Starke Milizabteilungen riegeln die Straßen ab. Die nach dem Waſſer zu liegen⸗ den Häuſer ſind längſt von ihren Einwohnern geräumt worden. Das Mittel, um das zu er⸗ reichen, war ſehr einfach. Es brauchte ſich nur ein Menſch am Fenſter irgendwo zu zeigen, und ſchon hatte er eine Kugel im Kopf. Barce⸗ lona lebt unter der Herrſchaft des Terrors. Das Entladen geht in haſtiger Eile vor ſich Wieder ſind Laſtkraftwagen zur Stelle. Sobald fünf von ihnen beladen ſind, fahren ſie unter Begleitung eines ſowjetruſſiſchen Offiziers und eines roten Milizſoldaten ab. Zu meinem großen Erſtaunen werde ich da⸗ zu befohlen, einen dieſer Transporte zu kom⸗ mandieren. Ich fahre alſo mit. Jeder Laſt⸗ wagen trägt drei Geſchütze und ſchleppt noch einen Anhänger, der mit Granaten beladen iſt, mit. Die ſowjetruſſiſche Bedienungsmann⸗ ſchaft verläßt ihr Material nicht einen einzigen Augenblick. Die Polizei hat inzwiſchen die Straßen leer gemacht. Keine Laterne brennt. Nur die Scheinwerfer der Laſtwagen geben Licht. Vor einer ungeheuren Kaſerne halten wir. Im Hof ſtehen bereits eine Menge Kanonen auf⸗ gereiht. Ein weiterer Platz iſt für die Tanks reſerviert. Der Sowjetoffizier beſtimmt. Ich gehe, um Meldung zu erſtatten. Ein höherer ſowijetruſſiſcher Offizier empfängt mich. Sein Name iſt Fregattenkapitän Schmi⸗ litoff. Sein Auftrag? Er verbirgt mir nichts, zumal ich ja von jetzt an unter ſeinem Befehl ſtehe. Er teilt ſich mit dem Hafenkapi⸗ tän in die gewaltige Machtfülle, die das in⸗ ternationale Geſetz dieſer Befehlsſtelle gibt. Er teilt ſich mit ihm darein, das heißt, er wird handeln, der Spanier wird reden. Von jetzt an wird der ganze Verkehr, der durch den Ha⸗ fen von Barcelona geht, von ihm kontrolliert. Alle Schiffe, gleichviel, unter welcher Flagge ſie fahren, werden ihm unterſtellt ſein. Er kann, wenn er das will, ſie in Quarantäne legen, an Bord ſolcher Schiffe, die ihm uner⸗ wünſcht ſind, Zwiſchenfälle hervorrufen und dadurch den Konſuln der betreffenden Länder die Hände binden. Seit dem W. Oktober iſt ganz Europa in Barcelona der Diktatur des Fregattenkapitäns Schmilikoff, eines Offiziers der ſowjetruſſiſchen Kriegsflotte, unterworfen. Ich erfahre, daß ich nicht länger zum Stabe der„Zyrianine“ gehören ewerde. Ich ſoll einen beſonderen Auftrag erfüllen. Viele Franzofen und Belgier ſpielen auf eigene Fauſt Krieg in Katalonien. Beinahe 200, ſagt man, ſind in den Horden der roten Milizen untergetaucht. Ich ſoll ſie herausſuchen und ſammeln, aus ihnen, die über alle möglichen Formationen verteilt ſind, eine geſchloſſene Truppe bilden, ein Freikorps, das mit dem ſowjetruſſiſchen Freikorps Schulter an Schulter kämpfen ſoll. Von den katalaniſchen Streitkräften ſagt man, daß ſie nicht wiſſen, was ſie wollen und daß ihre Eiferſüchteleien die Provinz zerſpalten. So niſtet ſich an der Flanke Spaniens, am Rande der weſtlichen Kultur, ein marxiſtiſches Krebsgeſchwür ein. Mein Auftrag wird mir vom ſowjetruſſiſchen Generalſtab erteilt, der es durchaus nicht für notwendig hielt, darüber erſt die katalaniſchen Behörden zu hören. Aber ſobald ich den Be⸗ fehl erhalten hatte, hatte ich nur noch einen Gedanken: Fliehen, koſte es, was es wolle! Sowjetmaſchinengewehre ſperren die Kaſernentore. Ich beſuche die Kaſerne. Alle Kanonen und alle Tanks, die die„Zyrianine“ hergebracht hat, ſind im Hofe bereits aufgeſtellt. Die Flug⸗ zeuge ſind noch an Bord. Der hereinbrechende Tag hat das Ausladegeſchäft unterbrochen. In dem gewaltigen Gebäudekomplex der Kaſerne liegen viel mehr Truppen, als ich ge⸗ dacht habe. Vor uns ſind bereits ſieben ſow⸗ ietruſſiſche Schiffe in Barcelona angekommen, ganz im Geheimen, ohne viel Aufſehen zu er⸗ regen. Die drei Tore der Kaſernen werden von Sowjetruſſen, die ein Maſchinengewehr vor ſich aufgeſtellt haben, bewacht. Seit mehr als einem Monat ſchon gibt es Streitigkeiten zwiſchen den Katalanen und dem ſowjetruſſi⸗ ſchen Generalſtab. Am 11. Oktober haben Mi⸗ lizſoldaten in Uniform einen ſowjetruſſiſchen Leutnant niedergeſchlagen. Man ſtirbt raſch in Barcelona! 45 000 Menſchen erſchoſſen! In dem Hofe der Kaſerne, in dem jetzt die Geſchütze und die Tanks aufgefahren ſind, wurden bis heute 1300 Menſchen ermordet. Es ſcheint, daß die Hauptſtadt von Katalonien den Ehrgeiz hat, Madrid in dieſem Kampf zwi ⸗ ſchen den Gewehren und den entblößten Kör⸗ pern noch zu übertrumpfen. Im Ganzen ſind in der Stadt, nach einer Auskunft, die ein franzöſiſcher Arzt gab, 45 000 Menſchen er⸗ ſchoſſen worden. Als er mir das erzählte, kam er gerade von einer ſterbenden Frau, die man ihm in der Nacht ins Haus gebracht hatte. Sie war ſeit ſieben Monaten in anderen Umſtän⸗ den. Ihrem Mann, einem Syndikaliſten war es gelungen, ſich vor ſeinen Verfolgern recht⸗ zeitig in Sicherheit zu bringen. Sie ſelbſt hatte der Bande nicht mehr entfliehen können und man hatte ihr wie einem Tier den Bauch aufgeſchlitzt. Rieſentransporte ſchon im Mittelmeer! Dieſer franzöſiſche Arzt erzählte mir, daß die Bevölkerung von Barcelona ſich gegenſei⸗ tig den Hals abſchneide und daß bald alles zu Ende ſein werde. Er wußte ja nicht, daß in Odeſſa ein Schiffstransport zuſammengeſtellt wird, der um den 10. November herum in Barcelong eintreffen ſoll und der eine ganze ſowjetruſſiſche Diviſion, mit 250 Kanonen und 100 Tanks auf ſpaniſchen Boden bringen wird, ein Schiffstransport, der ſtark genug bewaff⸗ net ſein wird, um alle etwaigen Hinderniſſe niederzukämpfen, und den zwei Unterſeeboote begleiten werden. Abänderungsantrag der Labour= Party zur Dankadreſſe vom Unterhaus abgelehnt. London, 10. November. Der Abänder⸗ ungsantrag der Labour⸗Party zur Dankadreſſe an den engliſchen König wurde am Montag⸗ abend im Unterhaus mit 369 gegen 125 Stim⸗ fenkais ſind leer und verlaſſen, und jetzt be⸗ men abgelehnt. lien. Ein aabſüng Schmi⸗ gt mit er ſeinem dafenkapi⸗ r das in⸗ gibt. Ex zer wird Lon jeh b den Ha, toliett r Flagge ein. Er larantäne n nner⸗ len und 0 Länder tober it datut des Offiziers erworjen. im Stbe ſoll einen franzoſen —— Mußeſtunden 0- 5 N* Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Käppen Carsfens vorlefzter Wille (8. Fortſetzung.) Da kam Tante Tine hereingetrippelt. „Na, meine lütte Jette.“ Sie ſelbſt war einen ganzen Kopf kleiner, aber ſie kannte das Mädel ſchon, als ſie, ein verwaiſtes Seemannskind eines im Sturm umgekommenen Steuermanns und Freundes Phi Hipp Carſtens, unter ihrer Obhut die erſten Schritte machte. Und den Koſenamen, den ihr Carſten gab, gebrauchte ſie, wenn ihr gutmütiges Herz zu tröſten verſuchte. Auch Tante Tine war einſt eines Seemannes Frau ge⸗ weſen, den gleichfalls das gierige Meer in die Tiefe ge; riſſen und nie wieder herausgegeben hatte. Der bittere Kampf um das Daſein hatte eine rauhe Schale um ihr von Natur aus ſehr mütterlich veranlagtes Weſen gelegt. Die beiden ſtillen Bewohner dieſes Hauſes, Grete und Carſten, waren die einzigen, die durch dieſe ſcheinbare Hülle ihr wahres Herz erkannten. Jettekind, lot man god ſien, he kümmt wedder torück Vier Monate, und he is wedder bi di.“ Sie ſtreichelte zärtlich ihre Wange. „Dann is er aber een richtiger Mann und keen ſo Slatter⸗ darm, wie die meiſten von dieſen halbwüchſigen Bengels“ ſetzte ſie reſolut hinzu. „Tantchen, du verkennſt ihn. Er iſt ein lieber Junge. Und daß er heiter und ſorglos iſt, kann man ihm doch nicht verübeln. Ein richtiger Mann muß lachen können!“ „Dat ſtimmt, mien lütt Deern. Haſt ganz recht. Ein ver⸗ gnügter Jung is er, mir ſcheint, een bißchen to vergnügt Obers wat nützt dat, wenn er noch keen Mann is.“ „Du biſt ſehr gut, Tantchen“, lachte das Mädel.„Bei dil beginnt wohl erſt der Mann mit Vierzig?“ „Nee, ganz ſo ſchlimm is dat nich. Obers to See muß ei gefahren ſein. Braun wie ſo'n Neger, grot wie ſo'n Boom und ſtark wie ſo n Pferd muß er torückkommen, ſonſt is dat nix.“ „lber den Geſchmack läßt ſich ſtreiten, Tante Tine. Außer⸗ dem können ja nicht alle Männer zur See fahren.“ „Dat ſind jo dann of all'ns keene.“ »Und wenn er nicht wiederkommt, Tantchen.. 7 Tante Tine blickte das Mädel an und ſah dann traurig zu Boden. Erinnerungen wurden wach. „Nicht traurig ſein, Tantchen“, bat Grete und umfaßte di⸗ kleine, leicht ſchluchzende Frau zärtlich. Minutenlanges Schweigen. „Und er muß doch to See fahren, ſonſt is dat ut mit din und ihm.“ Reſolut ſchneuzend löſte ſie ſich aus der Umarmung und wiſchte heimlich die Tränen. „Er iſt ja auch ſchon weg.“ Ihre ſtille, jäh aufgekeimte Hoffnung mußte ſie wieder be⸗ graben. „Dat is ok ſein Glück, er hätte mir ſonſt nich wieder in dat Huus kommen dürfen.“ Tante Tine vertrat energiſch die Hausfrau. „Er iſt aber doch ſchon wieder da!“ klang eine wohl bekannte Stimme von der Tür her. Die beiden Frauen blickten erſtaunt auf den Sprecher. Tante Tine war ſprachlos. Gretchens Herz machte einen Freudenſprung. Auffauchzend lief ſie ihm entgegen, umſchlang ſeinen Hals und drückte einen langen, langen Kuß auf den ſchon ſo ent⸗ behrten Mund.„Nobert!“ Ihr Geſicht ſtrahlte reinſte Freude. Bei Tante Tine war es das Gegenteil. „Jawohl, ich bin es. Der kleine ſüße Nobert. Freut ihr euch? Er trat auf Tante Tine zu, ergriff ihre Hand und ſchüt⸗ telte ſie, als wäre er von einer langjährigen Weltreiſe zurückgekehrt. In Wirklichkeit waren es fünf Minuten Schiffs⸗ planke. Das kleine Frauchen ſtöhnte unter der rohen Gewalt. Endlich ließ er ſie los. Bis ſich Tante Tine zu einer Attacke geſammelt hatte, be⸗ trachteten ſich innig zwei glückliche Augenpaare. „Wo kommen Sie denn her? Ich denk, Sie ſind all längſt in Amerika?“ unterbrach ſie mit rauher Stimme das junge Glück. „Ich habe leider etwas vergeſſen gehabt und dadurch nun den Anſchluß verpaßt“, gab Nobert leutſelig zur Antwort. „Sooo?!— Was denn?“ „Mich von Ihnen zu verabſchieden.“ Tante Tine ſchnappte vor Entrüſtung nach Luft. Grete kicherte verſtohlen. „Und nu?“ Tante Tine ſtand ſo vieler Unverfrorenheit Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg ———— faſt ratlos gegenüber.. 5 „Nun werde ich bis zur Rückkehr unſeres geliebten Onkels ſeine Stelle vertreten und Sie beide unter meine Obhut neh; men.“ „Sie haben woll'n Sonnenſtich kriegt?— Wir brauchen hier keine Mannslüd zum Aufpaſſen. Erſt recht nich ſo n Flitterjochen, wie Sie eener ſind, merken Sie ſich dat.“ Tante Tine war in ihrem Fahrwaſſer. „Und nu möcht' ich Ihnen noch den einen gaooden Nat geben, machen Sie, dat Se aus meinem Horizont verſchwin den, ſonſt können Sie erleben, dat ich ungemütlich wär.“ „Aber meine liebe, gute Tante Tine, wer wird denn gleich ſo kratzbürſtig ſein. Sie ſchädigen ja Ihren guten Nuf.“ Das leuchtete ihr vorläufig nicht ein. „Wenn Sie meine kleine, liebe Schwiegermutter werden wollen, müſſen Sie ein bißchen netter mit mir umgehen.“ Es dauerte wieder ein Weilchen, bis Tante das verdaut hatte. „Ick werd! Ihnen mal wat ſagen, Sie Hein Bimm, ick habe keine Luſt, mich mit Ihnen hier aufzuregen. Machen Sie letzt, dat Sie rauskommen, und wenn Carſten zurückkommt, werden Sie ja Ihren Tanz erleben.“ „Bis dahin ſind wir über alle Berge, Tantchen.“ „Wat? Berge? Wat vor Berge? „Übern Harz.“ „Icᷣ mit Ihnen, Sie ham ja ein' in de Luk. Robert lachte aus vollem Halſe. Grete hörte ſich amüſiert den kleinen Zweikampf an und war auf deſſen Ausgang geſpannt. „Nein, mein liebes Tantchen, du ſollſt ſo lange hübſch das Häuschen hüten, bis wir als glückliches Paar wieder in Blankeneſe angelangt ſind.“ „Sie meinen wohl Sie und de lütte Deern?“ „Ganz recht, meine lütte Deern und ich, auf einer kleinen Hochzeitsreiſe.“ „Nu wird dat aber gemütlich.“ „Na endlich. Freut mich, Tantchen, daß du es einſiehſt was für ein netter Kerl ich doch bin.“ „Du ſcheinſt an chroniſcher überheblichkeit zu leiden“ miſchte ſich Grete lachend ein. „Was kein Wunder iſt, wenn man ſo ein reizendes Mãd chen beſitzt.— Was meinſt du, Tantchen?“ „Seit wann ſagen Sie denn Du zu mir?“ Sie wußte vor Ratloſigkeit nicht mehr recht, was ſie noch ſagen ſollte. „Seit ich mit dieſem goldigen Engel verlobt bin und du alſo berechtigte Ausſicht haſt, die Stelle meiner Schwieger. mutter einzunehmen.“ „Sof! Sieh mal eener an. Seit wann is denn dat eigent⸗ lich? Sie wunderte ſich nun ſchon über nichts mehr. Robert ſah auf die Uhr. „Seit genau zwölf Stunden! Das muß übrigens gefeien werden.“ Und ſchon hatte er das Mädel beim Kopfe genommen und ihr einen herzhaften Kuß gegeben. Tante Tine proteſtierte energiſch gegen die Verletzung der Hausordnung. „Möcht'ſt auch a Buſſerl haben?“ Das kam ihr bayriſch vor, daher verſtand ſie es nicht. Doch ehe ſie ſich wehren konnte, hatte Robert die kleine Frau hochgehoben und ihr gleichfalls einen lauten Schmatz aufge⸗ drückt, wobei die Naſe ihr Anteil mit erhielt. „Sie ſind woll blödſinnig geworden?“ polterte ſie grob los, als ſie wieder mit beiden Beinen auf dem ſicheren Fuß⸗ boden ſtand und mit ihrer Schürze gründlich die mißhandel · ten Stellen gereinigt hatte. „Ick bin eine anſtändige Frau und brauch mir dat nich zu gefallen zu laſſen. Wenn Sie ſich noch einmal an mir ver⸗ greifen, ruf' ick ein“ Sipo!“ Grete wollte gerade vermittelnd einſchreiten, als die Hous⸗ tür ſchellte. 70 4 0 „Rechtsanwalt Doktor Neumann!“ ſtellte ſich der An⸗ kömmling vor.„Entſchuldigen Sie bitte, meine Herrſchaften Venn ich Sie einen Augendlick ſtören muß. Ich komme in Auftrag des Herrn Kapitän Carſten und habe Ihnen einig wichtige Mitteilungen zu machen.“ „Bitte, wollen Sie nicht erſt Platz nehmen?“ fordert⸗ Grete den Beſucher auf. Dann ſahen alle drei ſich verwundert an. „Ich danke vielmals.“ Er verbeugte ſich vor dem hd ſchen Mädel etwas linkiſch. Seine waſſerblauen Augen, dit durch eine große Hornbrille ſahen, ruhten dabei halb ſchüch tern, halb bewundernd auf dem Mädel, und ſein noch ju; gendliches Geſicht bekam einen Anflug von Nöte wie ban einem Primaner, der den erſten Walzer riskiert. Er ſetzte ſich auf den dargebotenen Stubl. kramte in ſei 8 ner großen, gelben Aktentaſche herum, holte einige Blätter hervor, rückte verlegen ſeine Brille zurecht und begann mit leiſer Stimme zu ſprechen, wobei er es vermied, den Blicken des Mädels zu begegnen. Geſpannt warteten die drei auf die Dinge, die ſich da ent wickeln würden. Keiner hatte eine Ahnung, warum Carſten plötzlich durch einen Rechtsanwalt mit ihnen verkehrte. „Herr Philipp Carſten, Ihr Onkel, mein gnädiges Fräu⸗ lein, hat mich vor ſeiner Reiſe zu ſeinem Teſtamentsvoll ſtrecker eingeſetzt und mich beauftragt, die Eröffnung des mir ausgehändigten Teſtamentes am dritten Tage nach ſei⸗ ner Ausreiſe vorzunehmen.“ Auf allen Geſichtern malte ſich grenzenloſes Erſtaunen „Um Gottes willen, Herr Doktor.“ Grete trat erregt zu dem Rechtsanwalt hin.„Was hat das zu bedeuten? Il meinem Onkel etwas zugeſtoßen?“ „Seien Sie ganz ohne Sorge, mein gnädiges Fräulein. Ihr Onkel wird beſtimmt ſo vergnügt und munter wieder zurückkehren, wie er heute Hamburg verlaſſen hat.“ Er ſah dabei kurz zu dem neben ihm ſtehenden Mädel auf, und ſein Geſicht wurde wieder rot. „Na, ich danke beſtens.“ Robert kratzte ſich mit komiſcher Zerknirſchung den Kopf.„Auf mich iſt er heute beſtimmi alles andere als vergnügt geſtimmt.“ Der Notar lächelte verſtändnisvoll. Er war über alles gut unterrichtet.„Das geht wieder vorüber“, meinte er mii einem Verſuch des Wohlwollens. „Weswegen ſoll denn nun aber eine Teſtamentseröffnung ſtattfinden?“ wollte Grete wiſſen. „Aus einem ganz beſonderen Grunde, mein Fräulein. Laſſen Sie mich bitte kurz erklären.— Ihr Onkel hat ſich im Laufe ſeiner jahrelangen Tätigkeit als Schiffsführer ein ganz anſehnliches Sümmchen erſpart. Ich darf Ihnen ſchon ietzt verraten, daß die Summe fünf Nullen trägt. „Wie bitte?— Sagen Sie das doch noch einmal.“ Robert zog die Naſe kraus und horchte geſpannt. Dr. Neumann wiederholte. „Na, dann gute Nacht, Marie.“ „Was haſt du denn, Nobert?“ „Mir geht jetzt endlich ein Talglicht auf, warum ich vier Monate lang Moſes auf einem alten Frachter ſpielen ſollte. Damit ich langſam aber ſicher unter dem Einfluß deines lie⸗ ben Onkels von meiner Wahnidee, ſeine vermögende Nichte heiraten zu wollen, gründlich geheilt werde.“ Faſt reſigniert hatte er die letzten Worte geſprochen und ſtierte nun, Trübſal blaſend, auf das Teppichmuſter. „Ich glaube, Herr Reimer, Sie irren ſich.“ Mit einer eigenartigen Betonung hatte dies der Notar ge⸗ ſagt. Robert horchte unwillkürlich auf und blickte den Spre⸗ cher unſicher an. „Was meinen Sie damit, Herr Doktor?“ „Darüber darf ich leider keine Aufklärung geden, lieber Herr Reimer. Es iſt nach dem Willen des Herrn Kapitän vielmehr Ihre Angelegenheit, den richtigen Weg zu finden, und zwar auf Grund des Teſtamentes.“ „Entſchuldigen Sie bitte, Herr Doktor. Aber ich ſollte ja gar nichts von dieſer Teſtamentseröffnung wiſſen, ſondern ſtatt deſſen auf einem Dampfer Planken ſcheuern und Kar⸗ toffeln ſchälen.“ „Sie irren ſich, beſter Herr. Herr Carſten war feſt davon überzeugt, daß Sie ſich von dieſer Reiſe— na ſagen wir— drücken, und ich glaube, urteilen zu dürfen, daß Sie ſich mit ber Befolgung der Anordnung keinen Stein ins Brett ge⸗ etzt hãtten.“ a Daraus ſoll einer noch klug werden.“ Robert ſah verſtändnislos von einem zum anderen. Auch die beiden Frauen taten das gleiche. Beſonders Tante Tine, die dem„Nadiumfritzen“, wie ſie ihn immer noch nannte, zern eine anſtändige Duſche gegönnt hätte, konnte ſich über die geheimnisvolle Wendung nicht genug wundern. „Was iſt denn nun das Ende vom Liede, Herr Doktor?“ fragte Nobert von neuem, der ſich bemühte, Klarheit zu ſchaffen. „Ihre Intelligenz zu zeigen.“ „Schon faul.“ „Das ſtimmt“, echote Tante Tine, was ihr von Grete einen ſchmollenden Blick eintrug. „Machen Sie ſich nicht dümmer, Herr Reimer, als Sie ind. Urteilen Sie erſt, wenn Sie den Sachverhalt kennen.“ „Darauf bin ich immer noch geſpannt. Legen Sie alſo bitte los.“ Der Rechtsanwalt begann: „Als einziger leiblicher Verwandter und ſomit alleiniger Erbe, wenn kein Teſtament vorhanden iſt, lebt ein gewiſſer Derr Friedrich Süßtind in Bummelsbüttel.“ Fortsetzung ſolgt. r—————— e eee N 9 3 S ————— e — 3 * 27 2 2 3 K e . — 2— 79 — — — e FFF 7 N mmm eee eee ä— Land Ophyr unſerer Zeit Fünfzig Jahre afrikaniſches Goldparadies— Die Funde in Witwatersrand Aus Wellblechhütten werden Hochhäuſer Als ſich vor nunmehr 50 Jahren, im No⸗ vember 1886, eine verhältnismäßig kleine Schar Männer auf einem Stück öden Wüſtengebietes verſammelte und das erſte afrikaniſche Witwatersrandfield offiziell als in Betrieb genommen erklärte, dachten wohl auch die hoffnungsvollſten unter den Teilnehmern, die ſich vor der glühenden Sonnenhitze des Tages unter das Zeltdach des Regierungskommiſſars geflüchtet hat⸗ ten, nicht an einen wachſenden Ruhm ihrer Entdeckung. Und wohl nicht einer unter ihnen ahnte, daß ſich nach einem halben Jahrhundert, nicht weit von jenem Son⸗ nenzelt entfernt, eine Großſtadt aufgebaut haben würde, die unter dem Namen Johan⸗ N in die Geſchichte der Welt eingehen ollte. Aber das Unvorhergeſehene geſchah. Ob— zwar noch Goldfelder im allgemeinen nicht langlebig ſind— die berühmteſten goldhal⸗ tigen Gebiete in Kalifornien und Auſtra⸗ lien und Colorado waren nach wenigen Jahrzehnten völlig erſchöpft— iſt in der Witwatersrand⸗Mine bis jetzt noch kein Nachlaſſen beobachtet worden, und an jedem Tag, in der Minute, jetzt augenblicklich, wer⸗ den Rieſenwerte aus dem Schoß der Erde 7 75— Gold, Gold und immer wieder old! Der große Fund der Brüder Struben Es war an einem Septembertag des Jahres 1884, an dem die beiden Brüder Struben ein reiches goldhaltiges Quarz⸗ lager einige Meilen ſüdweſtlich vom heu⸗ tigen Johannesburg entdeckten. Wenige Wochen ſpäter beſaßen ſie eine Geſteinszer⸗ kleinerungsanlage, die aus England be⸗ ſtellt und 400 Kilometer über Wüſtenland von Ochſengeſpannen gezogen worden war. Am 22. Februar 1886 wurde das erſte Gold auf einer Bank in der Stadt Pretoria ein⸗ gezahlt— 61 Goldunzen. Inzwiſchen aber hatte ſich die Nachricht von weiteren Fun⸗ den verbreitet. Der Zufall hilft Es, war nur wenige Wochen vor dieſer erſten Einzahlung, als ein engliſcher Aben⸗ teurer, ein gewiſſer George Walker, aus Lancaſhire, bettelarm auf der Wanderſchaft, beim Lagermachen unter freiem Himmel plötzlich auf zutage liegendes goldhaltiges Geſtein ſtieß— die Hauptadern der heu⸗ tigen Goldminen! Wenige Tage ſpäter wußte ganz Kim⸗ berley davon. Hier hatten ſich alle ehe⸗ maligen Diamantenſucher vereinigt, nach⸗ dem die de Beer-⸗Geſellſchaft die geſamte Diamanteninduſtrie übernommen hatte. Die Reiſe von Kimberley nach dem Randgebiet ging 300 engliſche Meilen über Land und wurde in elenden Maultier⸗ oder Ochſen⸗ geſpannen zurückgelegt, nichtsdeſtoweniger aber waren bereits zwei Stunden ſpäter alle Gefährte„gebucht“ und die Sitzplätze in den Fuhrwerken mit phantaſtiſchen Sum⸗ men bezahlt. Einer der erſten Neuankömmlinge war ein anderer Engländer, Sir Joſeph Robin⸗ ſon, der gleich nach ſeiner Ankunft Län⸗ dereien für 26 000 Pfund— eine halbe Mil⸗ lion Mark damals— aufkaufte und ein Syndikat gründete. Sechs Jahre ſpäter wurde ſein Eigentum für vier Millionen Pfund oder achtzig Millionen Mark ver⸗ kauft. Gleich zu Beginn ſtellte ſich heraus, daß die Goldproſpecters bedeutende Summen Geldes brauchen würden, um die Förde⸗ rung des gelben Metalls nutzbringend zu erwirken. Auf dieſe Weiſe kamen die Diamantenhändler von Anfang an in den Vordergrund und ſtellten ſich einfach auf die Goldförderung um, während einzelne Per⸗ ſonen, die mit Maultier und Goldſieb ihr Geld zu machen hofften, keine Chance er⸗ hielten. Das Paradies der reichen Leute hatte keinen Platz für Tramps. Johannesburg entſteht. Nur ſo iſt es auch zu erklären, daß Jo⸗ hannesburg entſtand und aufblühte, anſtatt wie ſeine amerikaniſchen und auſtraliſchen Kollegen wieder zu zerfallen, und daß in der vergangenen Zeit 293 Millionen Unzen ge⸗ fördert werden konnten— 10 000 Tonnen Gold oder mehr als ein Viertel alles Gol⸗ des, das ſeit der Entdeckung Amerikas zu⸗ tage gebracht worden war. Jene Entdeckung an einem unbedeutenden Septembertage des Jahres 1884 war im rechten Augenblick geſchehen— die auſtra⸗ liſchen und amerikaniſchen Minen hatten zu verſagen begonnen, eine Depreſſion hatte an verſchiedenen Stellen der Erde bereits eingeſetzt und— wir wollen den Zuſam⸗ menhängen an dieſer Stelle nicht weiter nachgehen—, Tatſache war, daß die In⸗ duſtrien der Erde ſich zu beleben begannen, als plötzlich wieder Gold auf den Märkten erſchien, und daß der Wohlſtand der Na⸗ tionen ſich hob. Als Großbritannien im Jahre 1931 in ſeiner Währung vom Goldſtandard abging und dieſer Schritt von vielen anderen Län⸗ Das Laͤcheln des Röschens im Rokoko— Laßt Blumen ſprechen!— Faſt bis zum Ueberdruß iſt dieſer ſinnige Satz in unſer aller ſprachliches Gut eingedrungen und hat ſeinen ſchönen, uralten Zauber beinahe ver⸗ loren. Aber da es ja nur auf uns ſelbſt an⸗ kommt, ob wir Worte wie„Sonne“ und „Mond“ oder„Sterne“ gedankenlos oder gedankenvoll denken und ausſprechen, ſo wollen wir es auch einmal mit eben jenem faſt abgenutzten Satze noch einmal verſuchen. Seit mythiſchen Zeiten hat der liebende Jüngling ſeiner Geliebten durch Blumen ein zartes Zeichen ſeiner Neigung gegeben: „durch die Blume ſprechen“ iſt geradezu ein Ausdruck geworden für eine unaufdringliche und taktvolle Art ermahnender Belehrung. Aber nicht nur vom Ich zum Du vermag die Blume zu reden, durch ihren ſchweigend-be⸗ redten Mund ſpricht auch der Geiſt der Jahrhunderte. Vielleicht und wohl ſicherlich iſt es dem einen oder anderen ſchon aufgefallen, wie beſtimmte kulturelle Zeiträume ganz be⸗ ſtimmte Blumen deutlich bevorzugen. Iſt dies nur Zufall? Oder iſt nicht vielleicht in dieſem oft ſehr ſeltſamen Wechſel etwas ent⸗ halten, was in der geſamten geiſtigen und lebendigen Haltung eines beſtimmten Ab⸗ ſchnitts einen Grund hat, der auch in an⸗ deren Aeußerungen des gleichen Geiſtes, ja ſogar etwa in— der Baukunſt, überraſchend ſich wiederfindet? Hierfür ſogleich ein be⸗ ſtimmtes Beiſpiel! Im Deutſchen Muſeum in Berlin hängt das Gemälde eines unbe⸗ kannten deutſchen Meiſters, der am mitt⸗ leren Rhein etwa um die Mitte des 15. Jahrhunderts tätig war. Es ſtellt die Got⸗ tesmutter mit ihrem Kinde dar, und ihre Linke hält, vom ſtaunenden Kinde lebhaft begehrt, eine langſtenglige weiß blühende Lilie. Und durchſchreiten wir weiter die Räume dieſer ſchönen Sammlung— und die gleiche Beobachtung kann man in jeder ähnlichen Galerie, die mittelalterliche Kunſt birgt, leicht wiederholen—, ſo ſehen wir, wenn wir jetzt ein wenig genauer darauf zu ach⸗ ten beginnen, daß es in der Tat„die Lilie“ iſt, die in jenen früheren Jahrhunderten vorherrſcht. Sie blüht in der Hand einer Kölner Madonna um 1350, ſie iſt das ſinn⸗ bildliche Zeichen des Engels der Verkündi⸗ gung auf dem Genter Altare der Brüder Eyck, ſie ſteht beinahe ſchon ſtillebenhaft in zinnernen und gläſernen Gefäßen auf Bil⸗ dern von Mehling und Roger van der Wey⸗ den, von Petrus Chriſtus und Hugo van der Goes, den großen Meiſtern Altnieder⸗ lands. Und betrachten wir jetzt all dieſe Lilien ein wenig genauer, ſo finden wir in ihnen jenes feierlich Hochſtrebende, hoheitsvoll Aufſteigende, mit hellen Kelchen huldvoll ſich Neigende, wie es in Stein die Kathedralen Blumen im Wechſel der Jahrhunderte Ole„gotiſche“ Lilie— Barocke Fülle der Tulpen Photo: Scherl. Bilderdienſt(M). Die Witwatersmine in Johannesburg Anſere Zeit bevorzugt die Blattpflanzen und Dome der Gotik verkörpern in ihren Portalen, ihren Giebeln, ihren himmel⸗ wärts ragenden Türmen, ihrer lanzengleich empordrängenden Fülle der zahlloſen ſpitzen Säulchen, die eine Kreuzblume— man darf faſt ſagen—„lilienhaft“ krönt. Zwiſchen dieſen Fialen, wie man dieſe Säulchen be⸗ nennt, und den Lilien der Gemälde beſteht kein unmittelbarer Zuſammenhang in dem Sinne, als ob nun der Steinmetz eine Lilie ſich zum Vorbild genommen und ſie gleich⸗ ſam„kopiert“ habe, aber aus Fiale wie Li⸗ lie ſtrömt unverkennbar der gleiche Wille zum Aufſtrebenden, Weihevollen, ſpricht de⸗ mütig und hoheitsvoll, würdig und fromm der Geiſt der Gotik. Und jetzt ergreifen wir kühn einen Strauß des Barocks. Zunächſt erblickt unſer ſpähen⸗ des Auge— es iſt unweſentlich, hier einen beſtimmten Meiſter der nun zahllos wer⸗ denden Stillebenbilder zu nennen— nur eine verſchwenderiſche Fülle der Buntheit. Das Weiß oder allenfalls zarte Blau der Lilie wich einer faſt verwirrenden Menge von Farben; in immer wieder neuen Tönen, beinahe wie die Palette ſelbſt, ſpiegelt ſich die Freude am üppig Quellenden, Schwel⸗ lenden, ja die einzelne Blume ſcheint zu⸗ rückzutreten vor dem lauten und überlauten Orcheſter des Straußes. Aber wenn unſer Blick jetzt geduldig und mit Bedacht inmit⸗ ten dieſes Straußes von Blume zu Blume wandert, ſo ſehen wir neben den goldgelben Narziſſen, den violetten Primeln, dem ſchwerroten Mohn, dem Ultramarin des Ritterſporns und der Winden einen neuen Bewohner der Vaſen, der Gärten, der Bil⸗ der— die Tulpe. Und man braucht dieſen Namen nur auszuſprechen, und Holland er⸗ ſcheint, das Holland und Vlamland der Rembrandt und Rubens, das Holland des Barocks, das die Liebe zur Tulpe bis zur ſinnloſen Leidenſchaft treibt. Tulpe— dieſe fleiſchigen, in immer neuen Tönungen erſchimmernden Blätter der glühenden Blüte, ihre Pracht, ihre Ueppig⸗ keit— die Tulpe iſt die barocke Blume ſchlechthin. Und wie nicht mehr die Lilie das Gemälde beherrſcht, ſo iſt der Kirchen und Schlöſſer Wahrzeichen nicht mehr der über⸗ ſchlanke und ſpitze Turm, ſondern— die Kuppel. Die Kuppel, die den geſamten Bau machtvoll zuſammenfaßt, den Raum über⸗ ſchwebt und doch zwiſchen Himmel und Erde eine geduldige Mittlerin iſt. Sie iſt es in Michelangelos Peterskirche in Rom, in Londons St.⸗Pauls⸗Kathedrale, in Pots⸗ dam, in Wien, in der Frauenkirche zu Dres⸗ den. Und wagen wir jetzt einen kleinen Ver⸗ ſuch und halten eine Tulpe mit der Oeff⸗ nung nach unten neben eine Abbildung einer ſolchen Kuppel des Barocks, ſo erweiſt ſich eine überraſchende Verwandtſchaft: die Tulpe iſt nahezu das Modell einer Kuppel, dern nachgeahmt wurde, begann eine neue Blütezeit für die Witwatersrand⸗-Geſell⸗ ſchaft, denn der Goldpreis ſtieg automatiſch, während man mit neuen Erfindungen die Produktionskoſten erſt vor kurzer Zeit be⸗ deutend hatte ſenken können. Und die Zukunft? Selbſt für die weiterliegende Zukunft ſcheint es nicht ſchlecht um das„ſüdafrika⸗ niſche goldene Paradies“ beſtellt zu ſein, denn mit dem fortwährenden und langſam⸗ ſicheren Anſteigen des Goldpreiſes verlohnt es ſich für die Goldproduzenten jetzt auch, ſogar die ſogenannten goldarmen Geſteine zerkleinern und prüfen zu laſſen, Geſteine, die pro Tonne nicht mehr als 30 Unzen Gold zu enthalten pflegen. Auch alte inzwiſchen aufgegebene Gold⸗ minen ſind durch dieſe Preisſteigerung wie⸗ der in Betrieb genommen worden, und augenblicklich herrſcht zu einer Zeit, in der mit einer großen imperialen Ausſtellung in Johannesburg das fünfzigjährige Jubi⸗ läum des„Rand Goldfield“ gefeiert wird, emſigere Geſchäftigkeit in den Straßen und Büros und in den Goldbergwerken als in den vergangenen fünfzig Jahren. In den Safes der großen Geſchäftshäuſer aber liegen bereits die Pläne, die benutzt werden ſollen, wenn durch plötzliche Ueber⸗ produktion, eventuell durch die Eröffnung einer neuen Mine in einem der fünf Erd⸗ teile, die Preiſe geſenkt werden ſollten. In einem ſolchen Fall wird man durch Pro⸗ duktionseinſchränkung, ähnlich wie vor einigen Jahren auf dem Diamantenmarkt, den augenblicklich hohen Goldpreis künſtlich erhalten. ——.—.—.ꝗAb das Barock ſpricht zu uns— durch die(um⸗ gekehrte) Blume. Man hat einmal vom Barock geſagt, es kannte nur das Lachen, aber nicht das Lä⸗ cheln. Um ſo beſſer verſtand es das Rokoko. Es hat vom Barock viel übernommen, ver⸗ zierlicht, verniedlicht. Es hat aus dem La⸗ chen das Lächeln gemacht, aus der Roſe— das Röschen. Ein Bild ſagt alles. Antoine Pesne hat es gemalt, ſein Gegenſtand: die berühmte Barberina, die große Tänzerin. Es iſt ſchwer, eine Stelle zu nennen, an der an Kleid und Haar— kein Röschen iſt. Das Gewand iſt mit ihnen wie überſät. Und die⸗ ſes Bild iſt nur eines unter Hunderten, ja unter Tauſenden. Das Rokoko ohne Roſe— das iſt undenkbar. Die Maler ſchmücken da⸗ mit ihre Gemälde, die Weber ihre Gobelins, die Schneider ihre Stoffe. Schon einmal hatte die Roſe im Gang der Jahrhunderte ihre bedeutſame Rolle ge⸗ ſpielt. Sie war in den Zeiten der Gotik die buntere Schweſter der Lilie, im Roſenhag ſaß Maria, die Fenſterroſe war die ſtrah⸗ Slate Schweſter der gotiſchen lilienhaften ale. Wie im organiſchen Aufbau der Natur, ſo gibt es auch im Aufbau der Geſchichte keine blindwaltenden Zufälle. Als im ſpäten Mit⸗ telalter die andachtsvolle Blüte der Roſe fich zum Röschen verniedlicht, finden wir am Hofe Burgunds faſt ſchon rokokohaft an⸗ mutende Schäferſpiele. Und wenn wir in den Tagen der deutſchen Romantik, beſon⸗ ders auf den Bildern der ſogenannten Na⸗ zarener, wiederum der Lilie begegnen, ſo wiſſen wir zugleich von einer neuerwachten Frömmigkeit. Die Jahrhunderte ſprechen wirklich durch den ſcheinbar ſo ſchweigſamen Mund der Blumen. Oder iſt es nur ein Zu⸗ fall, daß unſere eigene Zeit eine ſo beſon⸗ dere Vorliebe für die Blattpflanze hat, daß man Kakteen ſammelt, daß man den Gum⸗ mibaum pflegt? Dies aber waren auch die„Blumen“ der alten deutſchen Romantik. Auf den Bil⸗ dern etwa Runges iſt dem Blatt eine weit größere Fläche eingeräumt als der Blume und Blüte. Das Biedermeier ſchätzte und ſuchte das Schlichte und Einfache, die glat⸗ ten Möbel, die glatten Wände, und etwa die Bauten Schinkels haben etwas von einer großartigen Strenge und Nüchtern⸗ heit. Das heutige gute Bauen iſt jedenfalls dem Bauen der Schinkel⸗Zeit weit verwand⸗ ter als der verlogenen Pracht der Renaiſ⸗ ſancepaläſte der Gründerjahre. Und der die⸗ ſen entſprechende„Makartſtrauß“ iſt uns heute ein genau ſo großer Greuel, wie er es den Runge und Friedrich geweſen wäre. Freilich hat die Zwiſchenzeit zwiſchen Ro⸗ mantik und Gegenwart uns nicht nur dieſen beſchert, ſo bezeichnend ſein Erſcheinen auch war. Eine ſo charakteriſtiſche Vorliebe für eine beſtimmte Blume, wie andere Zeitab⸗ ſchnitte ſie hatten, hat dieſer Zwiſchenzeit überhaupt gefehlt. Wie ſie in den Stilen der Baukunſt dauernd ſchwankte, ſo hat ſie auch wahllos alles gemalt und wieder gemalt, was da nur blühte und bunt war. hene Neell⸗ atiſc, u die it be⸗ kunft frika⸗ fein, gſam⸗ lohnt 0 eine feine, Inzen Gold⸗ wie⸗ und der ag in Jubi⸗ wird, und l in luſet Mutzt eber⸗ nung Eid⸗ . In Pro⸗ bor larkt, ſtlich ſum⸗ t, es N ⸗ lolo, ber⸗ La⸗ 22 ine die 1 der Das die⸗ , 0 2 da⸗ ins, ang ge⸗ die ſhag ah⸗ iſten t. fo eine Mit⸗ Roſe wit an t in ſon⸗ Na⸗ ſo ten chen men Zu⸗ on⸗ daß im⸗ Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. d. A. 1 Biernheim Dienſtſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Zuſammenkunft der Führer der NS.⸗ Gliederungen und For⸗ mationen ſowie aller Vereins- vorſitzenden oder Stellvertreter Ich lade zu einer wichtigen Beſprechung die vorgen. Führer bzw. Vorſitzenden am Don⸗ nerstagabend 8 Uhr in die Parteidienſtſtelle ein und erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Dienſtbeſehl ber Kitler⸗Jugend Heute Mittwochabend um 7.50 Uhr, tre⸗ ten alle Einheiten der HJ., des BDM. ſowie die Jungen und Mädels über 12 Jahren des JV. und der JM. zur Einweihung unſeres neuen Heimes im Schillerſchulhof an. In Anbetracht des großen Ereigniſſes für uns kann ein Fehlen nicht in Frage kommen. Der Standortführer. Lokale Nachrichten Anſer Tagesſpruch Viernheim, den 11. November 1936 Du mußt im Dienſte deines Volkes deine Pflicht erfüllen! Du kannſt dich nicht loslöſen von den Aufgaben und Laſten, die die Ge⸗ meinſchaft dir auferlegt. N Adolf Hitler. Martinstag Wenn im rauhen Herbſtwind feuchte Nebel über Flur und Heide huſchen, dann treibt der Landmann das Vieh von der Weide heim in die Stallungen. Um Martini(11. November) iſt auch im allgemeinen die Winterſaat be⸗ ſtellt, das bäuerliche Wirtſchaftsjahr ſchließt mit dem Martinstag ab. An dieſem Tage beginnt auf dem Lande das Lichtanzünden und die Arbeit bei Licht; die Bäuerin ſtellt die Spinnräder in der Stube auf. Am Martins⸗ tag wechſelte früher vielerorts das Geſinde. Der Martinitaler, ein Doppeltaler in der Zeit der Großeltern, galt als Anzahlung und Verpflichtung. Der Martinstag war damals Zinstag. Mancher Hahn und manche Gans wurde der Gutsherrſchaft, der Kirche oder dem Kloſter als Steuer entrichtet. Da die Gänſe nicht mehr auf die Weide getrieben werden können, ſpart der Bauer das Futter und verwertet die Gans als Zinsabgabe und Geldeinnahme, zumal ſie um dieſe Zeit ſchmackhaft iſt. Wohl in allen germaniſchen Ländern wird am Martinstag als Feſtgericht ein Gänſebraten verzehrt. Es iſt ein ſehr al⸗ ter Brauch. In dieſer Zeit wurden einſt Wodan zu Ehren Herbſtfeſte gefeiert, und die Kirche konnte in kluger Umgeſtaltung das Andenken eines ihrer Heiligen an dieſem Tage ehren; denn am 11. November wurde Bi⸗ f Martin von Tours um das Jahr 400 feierlich beigeſetzt. Mit der Gans kam St. Martin dadurch in Beziehung, daß er, um ſich der Wahl zum Biſchof zu entziehen, unter eine Gänſeherde verſteckte. Sein Begräbnis⸗ tag wurde zum Martinsfeſt erhoben, womit ſich mancherlei Bräuche aus vorchriſtlicher Zeit verbanden, vor allem die Martinsfeuer, die in der Eifel und nordwärts davon am Rhein bis nach Holland hinein flammen, wobei früher vielfach Körbe mit Obſt und Nüſſen verbrannt wurden, eine Erinnerung an die heidniſchen Opferfeuer beim germaniſchen Erntedankfeſt.— Zum Martinsſchmaus ge⸗ hört der Martinstrunk. In den deutſchen Weingauen fällt die Zeit des erſten Gänſe⸗ bratens mit der erſten Probe des„Heurigen“ zuſammen; alſo wird die Martinsgans mit dem erſten Wein hinabgeſpült, und die ſchwä⸗ biſchen Weingärtner trinken den„Märtes⸗ wein“, um im nächſten Jahre eine gute Wein⸗ ernte zu erzielen. Eine gute Flaſche zum erſten Gänſebraten läßt man ſich auch ſonſt und heute noch in Dorf und Stadt gefallen, nota⸗ bene, wenn man kann. Felöbereinigung und Kulturarbeiten Beratung der Grundbeſitzer in einer Verſammlung am 21. November im„Freiſchütz“ Nach einer getroffenen Anordnung ſollen auf den im Rahmen der Feldbereinigung zu⸗ geteilten Aeckern Kulturarbeiten nach be⸗ ſtimmten Richtlinien durchgeführt werden. Zur Beratung der Grundbeſitzer wird am 21. November 1936 im Gaſthaus zum „Freiſchütz“ eine Verſammlung ſtattfin⸗ den. Die in Betracht kommenden Ortseinwoh⸗ ner ſeien hierauf ſchon jetzt mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß der Beſuch der Ver⸗ ſammlung Pflicht iſt. Bei Nichterſcheinen hat ſich jeder die nachteiligen Folgen ſelbſt zuzu⸗ ſchreiben. Die Mitglieder des Obſt⸗ und Gar⸗ tenbauvereins und diejenigen Ortseinwohner, welche es werden wollen, ſind zu dieſer Ver⸗ ſammlung und einer ſich daran anſchließen⸗ den Sonderbeſprechung beſonders eingeladen. Einweihung bes§.⸗Heimes Zu der heute abend, 8.15 Uhr, ſtattfinden⸗ den Einweihung des HJ.⸗Heimes in der Schillerſchule geht hiermit auch an alle Glie⸗ derungen der 9 behörden der Ruf, ſich hierbei zu beteiligen. * Achtung! Vereinsvorſitzende und Führer der Glieberungen! Wir verweiſen auf die amtliche Bekannt⸗ machung des Ortsgruppenleiters zu einer wichtigen Beſprechung Donnerstagabend 8 Uhr in der Parteidienſtſtelle. Im Verhinderungs⸗ falle iſt ein Vertreter zu entſenden. die NS⸗Kulturgemeinbe wirbt um Dich! Theater, Konzert, Vortragsweſen, Kultur⸗ film und Bildende Kunſt ſind Gebiete, auf denen die NS.⸗Kulturgemeinde mit eigenen Veranſtaltungen vor die Oeffentlichkeit tritt und denen ſie ihre ganze Sorgfalt zuwendet. Viele hunderttauſend Volksgenoſſen bekennen ſich heute freudig zur NS.⸗Kulturgemeinde in Anerkennung ihrer hervorragenden Leiſtun⸗ gen. Darum: Deutſcher Mann! Deutſche Frau! Es iſt eine Ehrenpflicht, mitzuhelfen am kulturellen Aufbau Deutſchlands und Träger deutſchen Kulturgedankens zu wer⸗ den. Wir rufen Dichl Werde Mitglied! * Ein Teujfelskerl“ Da am Montag, 9. November, keine Film⸗ vorführung ſein durfte, kommt auf vielſeitigen Wunſch der große Guſtav⸗Fröhlich⸗Film„En Teufelskerl“ heute Mittwoch nochmals zur Aufführung. Alle die Filmfreunde, die am Montag dieſen Film beſuchen wollten, werden auf dieſe heutige Mittwoch⸗Vorſtellung hinge⸗ wieſen. Ein Beſuch lohnt ſich. Der weiteſte Weg wird nicht bereut. Auf heute Mittwoch zum„Teufelskerl!“ * Schädlings bekämpfung im Obſtbau. Wir verweiſen auf die diesbezügliche wichtige Be⸗ kanntmachung an anderer Stelle. Der Reinerlös aus dem Handball⸗ Winterhilfsſpiel am vergangenen Sonntag, betrug RM. 40.35 und wurde dieſer Betra der NS. überwieſen. Somit haben u Viernheims Handballer ihre Pflicht gegen⸗ über der ſich noch in Not befindlichen Volks⸗ genoſſen erfüllt und damit einen Bauſtein zum Gelingen dieſes großen Werkes der tat⸗ kräftigen Nächſtenliebe beigetragen. Einzig und allein darin mögen die Spieler und alle die, die ſich in irgendeiner Weiſe uneigennützig in den Dienſt der guten Sache ſtellten, ihren Dank erblicken. Sängertreue⸗Harmonie. Die Sänger wollen Vereinsanzeiger beachten. Lafjet bie reichliche Kohlernte nicht verberben! Die Kohlernte iſt in dieſem Jahre bekannt⸗ lich ſehr gut ausgefallen. Der Preis iſt in⸗ folgedeſſen niedrig. Die Hausfrauen werden nochmals darauf aufmerkſam gemacht, in die⸗ ſen Wochen, ſolange der Herbſtkohl noch auf dem Markt iſt, möglichſt viele Kohlgerichte zu kochen, damit die reichen Mengen dieſes geſunden Nahrungsmittels nicht verderben, ſondern für die Ernährung nutzbar gemacht werden! Dieſer Appell richtet ſich aber nicht nur an die Hausfrauen, ſondern ergeht ebenſo an alle Gaſtſtätten und Betriebskantinen. Auch ſie erfüllen mit der Ausnutzung der Kohl⸗ ernte die nationale Forderung des Vierjahres⸗ planes. artei ſowie alle Verwaltungs⸗ Die Deutjche Arbeitsfront meldet: Im Kreis Heppenheim wurden vonſeiten der Deutſchen Arbeitsfront im Laufe des Monats Oktober insgeſamt RM. 2 708.75 ausgezahlt. Dieſer Betrag verteilt ſich auf die einzelnen Unterſtützungsarten wie folgt: Kranken- und Erwerbsloſenunterſtützung RM. 754,60, Invalidenunterſtützung RM. 1674.15, Notfall-, Heirats⸗ und Sterbegeld⸗ unterſtützung RM. 280.—. Wichtiger faſt noch als dieſe rein materiel⸗ len Unterſtützungen ſind die 1 Einrich⸗ tungen der DAF., wie„Kraft durch Freude“, Rechtsberatung, Berufserziehung uſw. Die wöchentlichen Sprechſtunden der Rechtsberater haben nicht ſelten Maſſenbeſuch aufzuweiſen von ſolchen Volksgenoſſen, die ſich in irgendwelchen arbeits⸗ und ſozialrechtlichen Angelegenheiten Rat und Auskunft holen wol⸗ len. Auch im Laufe des letzten Monats konnten wieder einige Fälle zum Nutzen beider Teile bereinigt werden. Das Amt für Berufserziehung und Be⸗ rufsführung hat bereits mit mehreren Kurſen eingeſetzt, die den teilnehmenden Volksgenoſ⸗ ſen und hier wieder beſonders den Jungar⸗ beitern das vermitteln ſollen, wozu ſich 5 am täglichen Arbeitsplatz nicht immer Mög⸗ lichkeiten bieten. Weitere Kurſe für Anfänger und Fortgeſchrittene aus allen Berufen wur⸗ den ſoweit vorbereitet, daß mit der Schulung in den nächſten Tagen begonnen werden kann. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ iſt zur Zeit mit der Vorbereitung für die im Laufe des Winters durchzuführenden Veranſtaltungen beſchäftigt. Die Propaganda⸗ arbeit erſtreckte ſich ferner auf die diesjäh⸗ rigen Winterurlaubsreiſen, die in die ſchön⸗ ſten Gegenden unſeres Vaterlandes führen und denen eine ſtarke Beteiligung zu wün⸗ ſchen iſt. KPW. Cum uncl egen Sturmwind fegt wieder über das Land, raſt über das Meer und bringt Schiffe in Not. Er heult durch die Gaſſen wie eine Herde böſer Buben und er zerrt und reißt an allem, was ſich ſeinem wilden Toben hemmend in den Weg ſtellt. Die Fenſterläden cheppern, in den Telefondrähten ſingt der Sturmwind ſein ſchaurig Lied und die Baumkronen wirft er mit derben Griffen hin und her, aus denen er nun auch das letzte welke Blatt geholt hat. Die Straßenkehrer haben die ſchlimmſte Ar⸗ beit des Laubfegens hinter ſich und was heute noch dann und wann aus dem Geäſt herunter⸗ rieſelt, das etwas länger ein paar zähhaftende Blätter behalten hat, das macht nur einen Bruchteil aus von dem, was die erſten Herbſt⸗ ſtürme herabfegten, die noch in die Fülle greifen konnten. Von Stunde zu Stunde verändert der Him⸗ mel ſein Ausſehen. Bald zeigt ſich ein blank⸗ geputzter Himmelsdom in tiefer, ſatter Bläue, dann wieder iſt das reine Blau betupft mit dicken weißen Wolken, die wie Wattebauſche federleicht dahinziehen. Dann aber ſteigt weit hinten im Weſten eine graue Wolkenmauer auf, die raſch heranſtürmt und die Sonne, deren Strahlen noch wohlige Wärme ſpenden, verdeckt. Regenſpritzer klatſchen auf den grau⸗ en Aſphalt, trommeln an die Fenſterſcheiben, die die Hausfrau geſtern gerade auf das Kirchweihfeſt friſch geputzt 1 0 Und dann hört ebenſo raſch, wie er gekommen war, der Spuk wieder auf. Sie Sonne lacht wieder und in den Regenpfützen, die ſich da und dort gebildet haben, nehmen die frechen Ener noch raſch ein Bad. Es iſt ganz wie im April. Ueber den Dächern flattert bleigrauer Rauch aus den Schornſteinen. Es ſcheint, als ob er gar nicht ſchnell genug davonjagen könn⸗ te. Der Sturm hetzt ihn und zerreißt ihn in ein Nichts. Und in der Luft kämpfen die Kolkraben mit Gewalt gegen die Sturmböen und erweiſen ſich dabei als behende Segler. Der Sturm macht's allen ſchwer, den Men⸗ ſchen und den Tieren. Die Radfahrer, die über Land müſſen, wiſſen davon ein Lied zu ſingen, wenn der Sturm einen Frontalangriff unternimmt. Da geht's mitunter raſcher, wenn man läuft und ſein Stahlroß ſchiebt. Die Jahreszeiten liegen ſich in den Haaren. Der Herbſt ſoll gehen, der Winter will dran. Wer Sieger bleibt, früher oder ſpäter, das wiſſen wir. Aber wir wiſſen auch, daß nach dem Winter wieder der Frühling heraufſteigt und uns mit der Fülle ſeiner Herrlichkeiten in verſchwenderiſchem Maße beſchenkt. Wenn erſt einmal Kirchweih und dann Weihnachten war, iſt's nicht mehr weit Sende unde e e ee eee l Die Zeitung für ben Bauern unentbehrlich Der Reichs bauernführer zur Herbſtwerbung für die deutſche Preſſe Der Reichsbauernführer veröffentlicht zur Herbſtwerbung für die deutſche Preſſe folgen⸗ des Geleitwort: „Der Nationalſozialismus hat das deut⸗ ſche Landvolk vor Aufgaben geſtellt, die nur gelöſt werden können, wenn ſich der einzelne Angehörige des Landvolkes nicht vom Leben des Geſamtvolkes abſchließt. Mittler zwiſchen Volk und Staatsführung, zwiſchen Führer und Gefolgſchaftsmann iſt die Zeitung, die damit zum treueſten Freund und unentbehr⸗ lichen Ratgeber des deutſchen Bauern, Landwirts und Landarbeiters wird. Für je⸗ den Deutſchen ſollte daher das tägliche Zei⸗ tungleſen ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein. R. Walther Darree, Reichsbauernführer Reichsminiſter und Reichsleiter der NSDAP“ Alldduduunaaunnnaaunannauunuumminnnanammumnusnunmamnuamuumnuuumanmdauummun Die NS.-Kulturgemeinde bietet ihren Mitgliedern: Theater, Konzerte, Vorträge, Kulturfilme uſw. Werde Mitglied! dunadundannnnnuddadnuundanmnunnunmnnuunnmmnunmmnm umu Ehrentafel des Alters Landwirt Nikolaus Grab, Bürſtädter⸗ ſtraße 34, begeht am heutigen Mittwoch, den 11. November, in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit ſeinen 70. Geburtstag. Kinder und Enkel bringen dem Geburtstagskind heute ihre Glückwünſche dar und wünſchen ihm noch viele Jahre beſter Geſundheit. Auch unſere beſten Wünſche! Georbnete Buchführung und Krebitaujnahme Berufsſtändiſche Vertretungen des Hand⸗ werks, Einzelhandels uſw. weiſen immer wie⸗ der darauf hin, daß eine geordnete Buchfüh⸗ rung auch für den mittelſtändiſchen Gewerbe⸗ treibenden unerläßlich iſt. In jeder Hinſicht zufriedenſtellende Buchungsunterlagen ſind Vorausſetzung für die richtige Errechnung des Geſchäftsergebniſſes eines Betriebes. Nur wenn der wirtſchaftliche Erfolg und der Ge⸗ ſchäftsablauf während des Jahres klar erweis⸗ lich werden, iſt eine gerechte Steuerbemeſſung gewährleiſtet. Nicht minder wichtig iſt eine allen berechtigten Anforderungen entſprechen⸗ de Buchführung ſchließlich, wenn eine Kredit⸗ aufnahme erforderlich iſt. Jeder Betrieb kommt wohl einmal in eine ſolche Lage; dies kann der Fall ſein, wenn jahreszeitliche Schwan⸗ kungen in der Verſorgung überbrückt werden müſſen, wenn eine Erweiterung des Lagers geplant iſt oder gar ein Betriebsausbau durch Schaffung neuer Arbeitsplätze und Aufſtel⸗ lung neuer Maſchinen in Betracht kommt. In all dieſen Fällen muß der Kreditgeber, etwa eine Sparkaſſe, die Möglichkeit haben, ſich an Hand erſchöpfender Unterlagen über den Stand des betreffenden mittelſtändiſchen Un⸗ ternehmens zu unterrichten. Wer eine geord⸗ nete Buchführung auf Anfordern vorweiſen kann, darf damit rechnen, daß ſein Kreditan⸗ trag ſchnell und in ihn befriedigender Weiſe Erledigung findet. Im Hinblick auf die mög⸗ licherweiſe einmal eintretende Notwendigkeit einer Kreditinanſpruchnahme ſi: d deshalb Ein⸗ richtung und laufende Fortführung einer ord⸗ nungsgemäßen Buchführung unerläßlich. Auch ein kleiner Betrieb muß darüber hinaus na⸗ türlich beſtrebt ſein, durch Rücklagenbildung DTetwa durch Anſammlung auf einem Spar⸗ kaſſenbuch oder Spargirokonto— für künf⸗ tige Anforderungen vorzuſorgen. — 996—ʒàœ&Ä8a—— e e . 8 . 3 rr— 2— N er ä ee * — b 0 Aus Stabt und Land Mannheim.(Zwei Autodiebe feſtge⸗ nommen). Durch die Aufmerkſamkeit eines Polizeibeamten konnten in der Nacht zum Dienstag zwei junge Burſchen von hier, die in einer Autogarage einen Perſonenkraft⸗ wagen entwendet hatten und damit Fahrten ausführten, feſtgenommen werden. Beide wur⸗ den in das Bezirksgefängnis eingeliefert.— (Beweiſe der ſchlechten Verkehrsdiſziplin). In der vergangenen Woche wurden hier an zwei verſchiedenen Abenden größere Beleuchtungs⸗ kontrollen durchgeführt. Wie mangelhaft ge⸗ rade hinſichtlich der Beleuchtung der Kraft⸗ fahrzeuge und Fahrräder die Vorſchriften der Reichsſtraßenverkehrsordnung befolgt wer⸗ den, beweiſt die große Zahl der Beanſtan⸗ dungen, die ſich bei dieſen Kontrollen ergaben. 580 Radfahrer und 95 Kraftfahrzeugfahrer mußten gebührenpflichtig verwarnt werden und zwar hatten 538 Radfahrer ihre Fahr⸗ räder und 79 Kraftfahrer ihre Fahrzeuge nach eingetretener Dunkelheit nicht beleuchtet.— (Mehr Verkehrsunfälle). 36 Verkehrsunfälle haben ſich in der vergangenen Woche gegen⸗ über 31 der Vorwoche hier ereignet. Hierbei wurden 14 Perſonen verletzt, 27 Kraftfahr⸗ zeuge, 10 Fahrräder und 3 Straßenbahnwa⸗ gen beſchädigt. Drei der Verkehrsunfälle ſind auf Trunkenheit der Fahrer zurückzuführen. Vorſicht bei Wärmeflaſchen! Rumpenheim a. M. Mit dem Ein⸗ tritt der kalten Jahreszeit treten wieder die gentung 1 Aut vielseitigen wunscn bringen wir en TOHen Gustau-Frönllen-FIIn Wärmeflaſchen in Aktion. Dabei ereignen ſich aber leider immer wieder ſchwere Unfälle durch unſachgemäße Behandlung. So mußte eine junge Frau in Rumpenheim mit erheb⸗ lichen Brandwunden im Geſicht und an den Armen in ein Krankenhaus gebracht werden, weil ſie eine mit Waſſer gefüllte Wärmflaſche bei geſchloſſenem Verſchluß in den Bratofen geſtellt hatte. Als die junge Frau gerade vor dem Ofen beſchäftigt war, ſprengte der Dampf⸗ druck die Wärmflaſche und das kochende Waſ⸗ ſer ergoß ſich über die bedauernswerte Frau. Wenn man ſchon mit Waſſer gefüllte Wärm⸗ flaſchen auf den Ofen ſtellt, dann ſollte das immer bei offenem Verſchluß geſchehen. Fränkiſch⸗Crum bach. Ein ſeltſamer Unglücksfall ereignete ſich auf dem hieſigen Gottesacker. Dort war eine Frau mit dem Herrichten des Familiengrabes für den Win⸗ ter beſchäftigt, als plötzlich nebenan ein Grabſtein umſtürzte, wobei die Frau mit einem Bein unter den ſchweren Stein geriet. Auf ihre Hilferufe eilte der Friedhofswärter herbei und ſorgte für den Abtransport der Verletzten, die einen Beinbruch davongetragen hatte. Auto vollbringt ein Kunſt⸗ ſt ückchen Ein nicht alltäglicher Unfall ſtieß einem Karlsbader Kaufmann zu, der ſich zuſammen mit Bekannten auf einer Fahrt vom Brenner nach Innsbruck befand. Der Fahrer legte ein ziemlich raſches Tempo vor, da man noch vor Einbruch der Dunkelheit nach dem Beſtim⸗ mungsort gelangen wollte. Schon bei Gries iſt dann jedoch das Unglück paſſiert. Der Wagen kam infolge der verſchneiten Straßen⸗ decke ins Rutſchen und ſtürzte über die Stra⸗ ßenböſchung. Dabei hat ſich das Auto zwei⸗ mal überſchlagen, kam dann aber wunderbarer Weiſe doch wieder auf die Räder zu ſtehen. Auch den Inſaſſen des Autos iſt bei dieſem Saltomortale auf der verſchneiten Brenner⸗ ſtraße nichts geſchehen. Sie find alle mit dem Schrecken davon gekommen. Heucheleien im Beichtſtuhl Zuchthaus für eine Verbrecherin Ver der Großen Strafkammer Trier hatte ſich die 40jährige Frau Millen, die bereits 16 Vorſtrafen wegen Diebſtahl und Betrug aufzuweiſen hat, erneut wegen Betrugs in drei Fällen und wegen Diebſtahls zu verant⸗ worten, So hatte ſie u. a. im Beichtſtuhl einem Geiſtlichen vorgeheuchelt, daß ihre Mut⸗ ter ſchwer erkrankt ſei und ſie kein Geld zum Kauf von Stärkungsmitteln habe. Ihre Mut⸗ ter iſt jedoch in Wirklichkeit ſchon ſeit einigen Jahren tot. Der Betrügerin ging es auch nur darum, in den Beſitz von Geld zu kommen. In einem Falle erſchwindelte ſie von einem Geiſtlichen Geld unter dem Vorwand, ſie müſſe ihren verunglückten Ehemann beſuchen. Einen neuen Gasherd, auf den ſie nur einige Mark angezahlt hatte, brachte ſie ſofort ins Pfandhaus. Das Gericht konnte bei dieſer ge⸗ meingefährlichen Verbrecherin keine Milde mehr walten laſſen und verurteilte ſie zu drei Jahren Zuchthaus. Auf welche Stelle des Brieſumſchlags jollen wir die Freimarken aufkleben? Die Freimarken dürfen ſich nicht an be⸗ liebiger Stelle des Briefumſchlages befinden, wie dies die Verſender nach vielfachen Wahr⸗ nehmungen anzunehmen ſcheinen, ſondern ſind entſprechend der ausdrücklichen Vorſchrift der Poſtordnung in der oberen rechten Ecke der Aufſchriftſeite aufzukleben. Dieſe Stelle iſt dafür am geeignetſten. Denn auf ihr wird der Aufgabeſtempel abgedruckt, der gleichzeitig die Freimarken entwerten ſoll. Befinden ſich die Marken an anderer Stelle, ſo ſind mehrere Stempelabdrucke erforderlich; wo zur Be⸗ ſchleunigung des Stempelgeſchäfts Maſchinen laufen, müſſen ſolche Sendungen beſonders noch mit der Hand geſtempelt werden. Die Poſt bittet daher, die Marke ſtets auf die vorgeſchriebene Stelle des Briefumſchlags— obere rechte Ecke der Aufſchriftſeite— zu kleben und die Gebühr aus möglichſt wenig Freimarken zuſammenzuſetzen. Das erleichtert der Poſt die Arbeit und fördert die pünkt⸗ liche Abſendung der Briefe. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H. Worms. DA. X. 1936 über 1700. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 4 fe MIHw och nocnmals Im Cenirab- Fam. palast Ein Teufelsker! zur Aufführung. Einer ſagt's dem andern. Anfangs 15 Uhr ab 9 Uhr nochmals alles Amtliche Bekanntmachung Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau Die auf Grund der Polizeiverordnung obigen Betreffs des Kreisamts Heppenheim vom 2. März 1936 eingeſetzte Kommiſſion hat bei einem Rundgang feſtgeſtellt, daß die Beſitzer von Obſtbäumen dieſen bis jetzt nicht die notwendige Sorgfalt zugewendet haben. Nachſtehend bringe ich die zunächſt in Frage kommenden Beſtimmungen der vorgenannten Polizeiverordnung nochmals zur öffentlichen Kenntnis und füge an, daß die im Herbſt in Betracht kommenden Maßnahmen in dieſem Jahre bis 1. Dezember durchzuführen ſind. Die zur Beſeitigung vorgeſehenen Obſtbäume werden den Beſitzern durch die Feldſchützen beſonders bezeichnet. Etwaige Beſchwerden ſind binnen 14 Tagen hierher mitzuteilen. Inſoweit den Anordnungen bis 1. Dezem⸗ ber ds. Js. nicht entſprochen wurde, erfolgt Durchführung auf Koſten der Baumbeſitzer durch die Gemeinde. Viernheim, den 9. November 1936 Der Bürgermeiſter 81 Zur Bekämpfung von allen pflanzlichen und tieriſchen Schädlingen des Obſtbaues ſind rechtzeitig alle erforderlichen Maßnahmen durchzuführen, insbeſondere ſind in der Zeit vom Herbſt bis Frühjahr alle Obſtbäume ab⸗ zukratzen, zu bürſten und zu reinigen, die Baumkrone ſachgemäß zu lichten und von allen dürren Aeſten zu befreien. Alle dürren und abgängigen Obſtbäume ſind zu beſeitigen und aus den Obſtanlagen zu entfernen. Die ordnungsmäßig gereinigten Obſtbäume ſind einem planmäßigen Spritzverfahren zu un⸗ terwerfen. 8 6 Die Ortspolizeibehörde hat die Baumbe⸗ ſitzer oder Nutzungsberechtigten oder deren Vertreter alsdann unverzüglich aufzufordern, die von der Kommiſſion für notwendig erach⸗ teten Maßnahmen vorzunehmen. Die Beſei⸗ tigung der toten und abgängigen Bäume hat bis ſpäteſtens 15. Dezember und die Durch⸗ führung der übrigen im§ 1 im einzelnen auf⸗ geführten Maßnahmen mit Ausnahme des Spritzens bis ſpäteſtens 15. Februar zu er⸗ folgen. Für alle übrigen Maßnahmen bleibt die Friſtſetzung der Ortspolizeibehörde vor— behalten. S—————— Die eine Hälfte des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälfte des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen Friſchen weißen Sd reinigt mühelos ſchuell u. ſauber Stein⸗ u. 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