orm. im. Dru n b h. Angegen, ne ae mals alles Amlsblatt der Bür Erſſcheinungswe iſe: Täglich, Bezugspreis: Ins Haus Nummer 265 Rümpfe in den Auf ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. ö gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer B 2 germeiſterei Viernheim einſchließlich Botenlohn 10 Ryfg' Donners lag iernheimer iu Verkündigungsblatt der den 12. November NS D AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für Umm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. FTernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. 12. Jahraana envierkeln von Madrid Nalionale Jorlſchrille im Nordweſten— Beide Parteien ziehen Verſtärkungen heran Umfaſſender Angriff auf Madrid Paris, 12. Nov. Der Schwerpunkt der Kämpfe um die Außen viertel von Mad⸗ rid liegt nach den hier vorliegenden Meldungen gegenwärtig in der Gegend des Nord ba hen⸗ hofes. Am frühen Nachmittag des Mittwoch traf die Meldung ein, daß eine aus Fremden⸗ legionären und afrikaniſchen Truppen beſtehende fliegende Kolonne des Generals Franco nach chweren Kämpfen die Umgebung des Nordbahn⸗ hofes einſchließlich der nordöſtlich davon gelege⸗ nen Univerſität beſetzt habe. In der Mel⸗ dung iſt nicht erwähnt, ob auch die Monta⸗ nakaſerne, die auf einem Hügel zwiſchen dem Nordbahnhof und der einen Kilometer ent⸗ fernten Univerſität liegt und eine beherrſchende Stellung einnimmt, bereits im Beſitz der natio⸗ nalen Truppen iſt. Die Eroberung der Montanakaſerne würde von entſcheidender Wichtigkeit ſein. Die Meldung fügt indeſſen hinzu, die roten Milizen ſeien von der nationalen Artillerie unter heftiges Feuer genommen worden, lei⸗ ſten aber immer noch erbitterten Widerſtand. Gleichzeitig wird hinzugefügt, daß die marxi⸗ ſtiſche Artillerie mehr und mehr unter Mu⸗ nitionsmangel leidet. Im Kampf um Madrid führt General Franco jetzt die angekündigte Verſtärkung her⸗ an. Wie der„Intranſigeant“ meldet, befinden ſich darunter bereits Teile der erſt in den letz⸗ ten Tagen aus Marokko angekommenen Frem— denlegionäre in Stärke von mehreren tauſend Mann. Ferner ſeien aus Nordſpanien Abtei⸗ lungen der Karliſten und ſpaniſchen Fa⸗ ſchiſten eingetroffen. Vor einigen Tagen war erſt gemeldet worden, daß Franco 50 000 Mann ſeiner ſpaniſchen Reſerven für Madrid beſtimmt habe. Auch die Volksfrontmilizen ſchei⸗ nen in ihrem verzweifelten Kampf noch in letz- ter Stunde ausländiſche„Freiwillige“ als Kanonenfutter nach Madrid zu werfen. Wenig⸗ ſtens berichtet Radio-Agentur über das Ein⸗ treffen von aus Barcelona kommenden Verſtär— kungen, unter denen ſich Polen, Franzoſen und Sopwjetruſſen befinden. Als Folge der Beſchießung durch die natio⸗ nale Artillerie ſind in Madrid neuerdings eine Anzahl Brände ausgebrochen, deren die Feuerwehr unter Aufgebot aller Kräfte Herr zu werden ſucht. So ſtehen der Palaſt des Mili⸗ tärgouverneurs und der Palaſt des Staatsrates in Flammen. Dagegen wird eine Meldung über den Brand des ehemaligen königlichen Schloſſes von der Radio⸗Agentur als unzutref⸗ fend bezeichnet. Eine aus Liſſabon eingetroffene Meldung beſagt, daß die nationalen Truppen auch in den nördlich von Madrid gelegenen Vorort Cuatro Caminos ein edrungen ſeien. Falls dieſe bisher noch nicht beſtätigte Meldung zutrifft, hätten die nationalen Truppen ein weit nach Norden ausholendes Umfa ſſungsmanö⸗ ver unternommen, das den weiteren Gang der Operationen unter Umſtänden nachhaltig be⸗ einfluſſen könnte. Anerkennung des römiſchen Imperiums in Wien Trinkſpriſche von großer poliliſcher Tragweile Wien, 11. Nov. Bei einem Bankett, das Bundeskanzler Dr. Schu chnigg heute abend den Vertretern der Nompaktſtaaten gab, wur⸗ den bedeutſam⸗ Trinkſprüche von großer politiſcher Tragweite gewechſelt. In den Anſprachen des öſterreichi⸗ ſchen und ungariſchen Vertreters wurde die Anerkennung des römif ch en I m⸗ veriums ausgeſprochen. Der ungariſche Außenminiſter Kan ya er⸗ klärte, daß der ungariſche Reichsverweſer von Horthy bei ſeinem bevorſtehenden Beſuch in Rom dem König von Italien die Anerkennung Ungarns als Kaiſer von Aethiopien perſönlich zur Kenntnis bringen werde. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg erhob ſein Glas auf den König von Italien und Kaiſer von Aethiopien, wodurch er ebenfalls die Anerkennung des Königs von Italien als Kaiſer von Aethiopien zum Aus⸗ druck brachte. Konferenz der Rämer⸗-Prolokoll- Slaalen Amtliche Mitteilung über den Beginn der Wiener Beſprechungen. Wien, 12. Nov. Ueber den Beginn der Wiener Beſprechungen wurde am Mittwoch abend folgende amtliche Mitteilung ausgegeben: „Die Beratungen der Wiener Konferenz der Nömer Protokoll⸗Staaten haben heute nach⸗ mittag zwiſchen Bundeskanzler Dr. Schuſch ⸗ nig, Staatsſetretär für Aeußeres Dr. Schmidt und den Außenminiſtern Italiens und Ungarns, Graf Ciano und von Kana. begonnen. Die Beſprechungen werden morgen(Donnerstag) am Ballhausplatz ſort⸗ geſetzt.“ Der Führer bei Reichsminiſter Kerrl Berlin, 11. Nov. Der Führer u. Reichs⸗ kanzler ſtattete am Mittwoch dem von ſeiner Krankheit wiederhergeſtellten Reichsminiſter Kerrl einen Beſuch ab. Er beglück⸗ wünſchte ihn zu ſeiner Geſundung und be⸗ ſprach mit ihm die laufenden Reſſorts. Fragen ſeines Deutſchlandhalle, bei die Jubiläumslagung des Reichsfrauenbundes Als Auftakt zur Feier des 70jährigen Beſte hens des Frauenbundes vom veranſtaltete der Reichsfrauenbund eine große Kundgebung in der der 15 000 Rot⸗Kreuz⸗Frauen frauenführerin Frau Scholtz⸗Klink das Wort ergriff. Jeſtlundgebung des Rolen Kreuzes Reichsinnenminiſter Dr. Jrick ſpricht in der Deulſchlandhalle Berlin, 11. Nov. Das 70jährige Beſtehen des ehemaligen Vaterländiſchen Frauenver⸗ eins vom Roten Kreuz wurde im Rahmen der Reichsarbeitstagung des Reichsfrauenbundes am Mittwochabend mit einer Feſtkundgebung in der Deutſchlandhalle feierlich begangen. Un⸗ ter den 15000 Schweſtern aus dem ganzen Rei⸗ che und den weiblichen Hilfskräften des Roten Kreuzes, die zum großen Teil in ihrer wei⸗ ßen Tracht gekommen waren, ſah man viele Ehrengäſte, unter ihnen den Reichsminiſter des Innern Dr. Frick, Vertreter des Reichs⸗ kriegsminiſteriums. des Aus(värtigen Amtes, den Reichsärzteführer Dr. Wagner, Ver⸗ treter der NS.⸗Volkswohlfahrt, als Vertreter der Partei den ſtellvertretenden Gauleiter von Groß⸗Berlin. Staatsrat Görlitzer, Gene⸗ ralſtabsarzt Profeſſor Dr. Waldmann. den Präſidenten des Reichsgeſundheitsamtes Dr. Reiter, Miniſterialdirektor Dr. Gütt, Vertreter des Reichsverſicherungsamtes, des Caritas⸗Verbandes, der Inneren Miſſion und vieler anderen Behörden und Organiſationen. Der Präſident des Deutſchen Roten Kreuzes und Reichskommiſſax der Freiwilligen Kran⸗ kenpflege, NSgK⸗Obergruppenführer Herzog von Sachſen⸗Koburg und Gotha begrüßte die Gäſte. Es ſei ihm, ſo ſagte er, als Treuhänder des Reiches für die Vorbereitung und Durch⸗ führung der Samariterarbeit im national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland eine beſondere Freu⸗ de, dem Reichsfrauenbund die Glückwün⸗ ſche zu dieſem Feſttag ausſprechen und auch die vielen Schweſtern begrüßen zu können, die in den Jahren des großen Krieges in ſtiller Pflichterfüllung ihren ſchweren Dienſt an Freund und Feind verſehen hätten. Weiter ſagte er in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der Vereinigung der Deutſchen Frontkämpfer⸗ verbände namens der alten Frontſoldaten den Roten Kreuz feſtlich geſchmückten waren und die Reichs⸗ (Scherl Bilderdienſt, K.) erſchienen ———— 1 Schweſtern des Krieges Dank für ihre Leiſtun⸗ gen an der Front. Er teilte dann mit, daß er dem Schirmherrn des Deutſchen Roten Kreuzes, dem Führer, Mitteilung von dieſer Tagung gemacht habe und daß der Führer darauf folgendes Ant⸗ worttelegramm geſandt hat: „Den im Reichsfrauenbund des Deut⸗ ſchen Roten Kreuzes vereinigten Volks⸗ genoſſinnen danke ich für das mir über⸗ mittelte Treuegedenken. Ich erwidere Ihre Grüße in dankbarer Erinnerung an die ſeit 70 Jahren in Kriegs- und Friedenszeiten von deutſchen Frauen unter dem Zeichen des Roten Kreuzes geleiſtete wertvolle Volksarbeit und mit den beſten Wünſchen für Ihr weiteres Wirken. a (gez.): Adolf Hitler.“ Die Verleſung dieſes Antworttelegramms des Führers wurde mit lebhafteſten Beifalls⸗ kundgebungen aufgenommen. Weiter gab der Präſident Begrüßungstele⸗ gramme der internationalen Organe des Ro⸗ ten Kreuzes bekannt. Reichsminiſter Dr. Frick ſprichl Zum Gedenken an 70 Jahre der Arbeit un⸗ ter dem Zeichen des Deutſchen Roten Kreuzes haben ſich heute Tauſende Deutſcher Frauen aus allen Teilen des Reiches hier verſammelt. Ihnen allen entbiete ich zugleich im Namen der Reichsregierung, Gruß und Dank. Ein Werk, das ſich durch die Zeitſpanne eines drei⸗ viertel Jahrhunderts hindurch ſelbſt treu ge⸗ blieben iſt, wurde um dieſer Treue willen im Reiche Adolf Hitlers neu verankert und hat nun allen Anlaß, ſeiner Tradition zu geden⸗ ken. einer Tradition, die immer wieder in ſich ſelbſt wirkend neu zu geſtalten iſt! Als vor 70 Jahren die geſchichtliche Ent⸗ ſcheiduna über die Führung Deutſchlands zu ſeiner politiſchen Einheit gefallen war, auf der geiſtigen Grundlage. die der große Preußen⸗ könig ein Jahrhundert früher vorbereitet hat⸗ te, rief die Königin Auguſte den Vaterlän⸗ diſchen Frauenverein ins Leben, in dem ſich alle die Frauen feſt und dauernd zuſammen⸗ ſchließen ſollten, die ſich ſoeben erſt für die Zeit des Krieges in freiwilliger Hilfsbereit⸗ ſchaft zuſammengefunden hatten. Mütter des Volkes. Seit Jahrhunderten haben deutſche Frauen ihre Männer, ihre Väter und Söhne immer wieder in den Krieg ziehen ſehen, mit Sorge und Angſt im Herzen, und trotzdem mutig weil es um Volk und Vaterland ging. Sie haben nicht immer im Winkel geſeſſen, ſon⸗ dern gehandelt, wo Männer fehlten, und ſie haben die Kranken und Wunden gepflegt. So haben auch durch vier Jahre des Weltkrieges deutſche Frauen faſt Uebermenſchliches geleiſtet. Heute gedenken wir in Ehrfurcht der Frauen, vom Königsthron bis zur beſchei⸗ denſten Hütte, die das Wort des Roten Kreu⸗ zes unter den deutſchen Frauen zum Siege ge⸗ führt haben. Sie haben eine tüchtige organi⸗ ſatoriſche Arbeit geleiſtet, aber nuch mehr, ſie haben ihr Beſtes, die ganze Kraft ihres Ge⸗ fühls, zum Einſatz gebracht, ſie haben gewirkt als die Mütter des Volkes bis zum Letzten, auch bis zum Einſatz ihres Lebens. Eine lange Reihe nicht allein der Schweſtern, auch der Frauen und Mädchen im Kriegsgebiet und in der Heimat, die unter dem Zeichen des Roten Kreuzes ihr Leben hingaben, mahnt uns, ihrer in ſtolzer und ehrfürchtiger Ver⸗ bundenheit zu gedenken. Sie werden nie ver⸗ geſſen ſein. Das Rote Kreuz im Dritten Reich Das iſt nun ſeit vier Jahren anders ge⸗ worden durch den Mann, der mit unbeugfamer Energie und unbeirrbarem Willen dem deut⸗ ſchen Volk den Sinn ſeines Lebens wiedergab, unſeren Führer Adolf Hitler! Auch im Werk des Roten Kreuzes ſehen wir den Widerhall des gewaltigen Umſchwungs, den ſeine Füh⸗ rung dem Daſein der Nation gegeben hat, 1 1 1 1 ſehen wir die Bedeutung der erſten vier Jayre nationalſozialiſtiſcher Regierung. Es war deshalb ſelbſtverſtändlich, und ich Freue mich, das wiederum bekennen zu können, daß das deutſche Rote Kreuz, ſeine Frauen ſo gut wie ſeine Männer, getreu ſeiner Tradition, dem Volke zu helfen, ſich ganz hineingeſtellt haben in Ziel und Streben des Dritten Reiches, dem zu dienen ſie ſich mit vollem Einſatz ver⸗ pflichtet haben. Den ſtärkſten Aufſchwung für das Rote Kreuz bedeutet aber eine der größten Taten Adolf Hitlers, die Erklärung der Wehr⸗ hoheit des deutſchen Volkes, verbunden mit der Erklärung des Friedens als der Grundlage des deutſchen Wiederaufbaues. Da⸗ mit iſt das deutſche Rote Kreuz wieder ſei⸗ ner urſprünglichen Verpflich⸗ tung gemäß dem Genfer Abkommen zugeführt worden, nämlich der Verpflichtung zur Mitwir⸗ kung im amtlichen Sanitätsdienſt der Wehr⸗ macht im Kriege. Es hat damit die Grundlage zurückgewonnen, die ihm eigentümlich iſt, und in der niemand es beeinträchtigen will. Ich weiß, mit welcher Energie, ohne davon viel Aufhebens zu machen, das deutſche Rote Kreuz daran gegangen iſt, dieſe Verpflichtung zu er⸗ füllen. Es darf darin der Förderung durch Staat und Partei gewiß ſein. Der Führer hat ſeinen Willen dahin kund⸗ getan, daß das deutſche Rote Kreuz ein Be⸗ ſtandteil des nationalſozialiſti⸗ ſchen Staates und Träger völker⸗ rechtlicher Aufgaben bleiben ſoll. Der Stellvertreter des Führers hat deutlich zum Ausdruck gebracht, daß die Beteiligung von Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen an der Rotkreuz⸗Arbeit wünſchenswert und notwendig iſt, und daß Eingriffe in ſeine Organiſation oder Beſchränkung ſeiner Tätigkeit nicht er⸗ folgen dürfen. Vorausſetzung der Rotkreuz⸗Arbeit: Treue zum Führer! An der Spitze des Reichsfrauenbundes ſteht die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz Klink, die vor zweieinhalb Jahren zu der Laſt ihres verantwortungsvollen Amtes der Führung in der NS.⸗Frauenſchaft zugleich das Amt der Führung im Reichsfrauenbund des deutſchen Roten Kreuzes übernommen hat. Der Führer hat nach dem Heimgang des Generalfeldmarſchalls von Hindenburg die Schirmherrſchaft über das deutſche Rote Kreuz übernommen und damit zum Ausdruck gebracht, daß er ſich auf die Treue und Gefolgſchaft des deutſchen Roten Kreuzes verläßt. Dieſe Anerkennung und dieſes Vertrauen darf ſich nicht in dem Bewußtſein einer ge⸗ ſicherten Grundlage für die Arbeit erſchöpfen. Sie bedeutete für das deutſche Rote Kreuz zu⸗ gleich die Uebernahme einer Verantwor⸗ tung und die Verpflichtung, in der unerſchütterlichen Treue der Frauen und Män⸗ ner vom Roten Kreuz zu dem Führer die ent⸗ ſcheidende Vorausſetzung der Rotkreuz⸗Arbeit im Dritten Reich zu erkennen. Allen Kreiſen des deutſchen Volkes, die guten Willens ſind, ſteht der Weg offen, im deutſchen Roten Kreuz mitzuſchaffen und mit⸗ zuwirken in dem Umfang und in dem Rahmen, den die Satzungen den Aufgaben des Roten Kreuzes gezogen hat. Pflichterfüllung iſt für Sie Ehrendienſt am Volk! Dieſer Dienſt aber iſt um ſo ſchöner und reiner, je größer der Wille zur aufrichtigen Kameradſchaft und wahrhafter Volksgemeinſchaft, zur ſtillen und ſelbſtloſen Tat iſt! Während Reichsminiſter Dr. Frick der Frauen und Mädchen gedachte, die während des Krieges ihr Leben für das Vaterland hin⸗ gaben, ſpielte die Muſik das„Lied vom treuen Kameraden“. Die Ausführungen des Miniſters wurden mit ſtärkſtem Beifall aufgenommen Der Stellvertretende Berliner Gauleiter Staatsrat Görlitzer begrüßte die Frauen und Mädchen vom Roten Kreuz im Auftrag des Berliner Gauleiters, Reichsminiſter Dr. Goebbels. Die Reichsfrauenführerin ſchloß mit dem be⸗ geiſtert aufgenommenen Bekenntnis zum Füh⸗ rer:„Daß wir bei unſerem Führer ſtehen und unter ihm arbeiten dürfen, das iſt wohl das ſchönſte Geburtstagsgeſchenk für uns alle. Da⸗ rum freuen wir uns ſo unbändig und darum ſind wir ſo dankbar. Wir wollen alles tun, was er Tag für Tag tut: Wir wollen uns verzehren im Dienſt am Volk!“ Begeiſtert ſtimmten die Frauen in das Sieg Heil auf Adolf Hitler ein. Der Geſang der nationalen Lieder ſchloß die feierliche Jubi⸗ eee des Deutſchen Frauenver⸗ eins a 5 — Die allſpaniſche Flagge in Frankfurt a. M. u. Mainz gehißl Frankfurt a. M., 11. Nov. Vom Kon⸗ ſulat in Frankfurt und vom Vizekonſulat in Mainz iſt zum Einmarſch der nationalen Trup⸗ pen in Madrid in feierlicher Weiſe die altſpaniſche Flagge wieder gehißt worden. Es war eine ernſte Feierſtunde im Konſu⸗ latsgebäude in der Beethovenſtraße. Die ſpa⸗ niſche Kolonie war von nah und fern herbei⸗ geeilt, um den großen Augenblick, in dem wie der die ruhmvolle altſpaniſche Bicolor gehißt wurde, beizuwohnen. Konſul Urban o Feydoe de Setemeher übernahm wieder die Amtsgeſchäfte, die er während der roten Terrorherrſchaft in Madrid niedergelegt hatte. An der Frankfurter Feier nahm auch der Main⸗ zer Vizekonſul Jocuin Bech de Careta, die Fa⸗ fanga Eſpanola(die National⸗Syndikaliſtiſche Vereinigung); mit dem Ortsgruppenführer Francisco Monreal und der Präſident der Spaniſchen Handelskammer, Antonio Paſtor teil. Die Flaggenhiſſung wurde von dem Kon⸗ ſul durch eine Anſprache gefeiert, die in begei⸗ ſterte„Viva Eſpana!“„Arriba Eſpana!“ und Vivatrufe auf General Franco ausklang. In die Freude, die altſpaniſche„Roja y Gualta“ wieder wehen zu ſehen, miſcht ſich aber auch im Frankfurter Konſulatsgebiet die tiefe Trauer um die Opfer des roten Terrors. Arbeilseinſatz im Vierfahresplan In einem ſo umfaſſenden Programm wie dem Vierjahresplan müſſen wir den Arbeits⸗ einſatz beſonders beachten. Hermann Göring ſelbſt ſagte es in ſeiner Sportpalaſtrede, wie⸗ viel vom Einſatz des deutſchen Arbeiters ab⸗ hinge. Heute, da der Facharbeitermangel in allen Sparten der Induſtrie ein ernſthaftes Problem darſtellt, heißt es mehr als je für tüchtigen Nachwuchs zu ſorgen und das vorhan⸗ dene Heer der Arbeiter ſo zweckmäßig wie nur irgend möglich anzuſetzen. Darum iſt auch der Miniſterialdirektor Mangfeldt eigens vom Miniſterpräſidenten mit der Führung des Arbeitseinſatzes im Vier⸗ jahresplan beauftragt worden, um einen der bekannteſten Fachleute des Reichsarbeits⸗ miniſteriums als Mitarbeiter einzuſetzen. Mit den bisherigen Maßnahmen und den Macht⸗ mitteln der Reichsanſtalt für Arbeitsloſenfür⸗ ſorge kommt man bei der Bewältigung ſo großer Probleme nicht mehr durch. Es muß für eine Entlaſtung der ſog Kriſen ge⸗ biete geſorgt werden und eine Ueberfüllung anderer Gebiete, die faſt völlig frei von Er⸗ werbsloſen ſind, vermieden werden. Bereits früher wurde vom Reichsrechnungshof eine Zentralſtelle gefordert, die zur Vermeidung von Ueberſchneidungen in finanzieller Hinſicht eben⸗ ſo wie beim arbeitsmäßigen Einſatz eine Len⸗ kung aller öffentlichen Bauten nach beſtimm⸗ ten Geſichtspunkten forderte. Der Miniſter⸗ präſident ſelbſt hatte in ſeiner Rede bereits be⸗ ſtimmte Wertungen aufgeſtellt, nach denen in Zukunft die Notwendigkeit öffentlicher Bauvor⸗ haben uſw. entſchieden werden ſollte. Die Reihenfolge lautete: Rüſtungen, Vier⸗ jahresplanbauten und Si edlungs⸗ bauten. Jetzt, da die Zuſtändigkeitsfragen durch die Beauftragung des Miniſters reſtlos geklärt ſind, werden ſich alle verwaltungstech⸗ niſchen Fragen eines zentralen Arbeitseinſatzes viel leichter klären laſſen als vorher. * Nun hat der Beauftragte für den Vierjah⸗ resplan des Führers, Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring, eine Reihe wichtiger Anordnungen erlaſſen, die ausſchließlich die Fachgruppe„Arbeitseinſatz“ betreffen. Es wird dabei mit Bewußtſein nicht der Weg der Geſetzgebung oder der Verordnung, ſondern die loſere Form der Anordnung beſchritten, um den Entwicklungen, die ſich auf dieſem Ge⸗ biete ergeben haben, eine elaſtiſche Handha⸗ bung geben zu können. Gleichzeitig iſt im Reichsgeſetzblatt mitgeteilt worden, daß gegen jede Sabotage des Vierjahresplans und der ihm dienenden Vorſchriften ſtrenge Strafen vorgeſehen ſind. Damit iſt auch nach dieſer Richtung jede Vorſorge getroffen. Die ſorgſame Behandlung aller ſozialpoliti⸗ ſchen Fragen in Deutſchland, ſetzt die Arbeits⸗ behörden in die Lage, den Stand der Arbeits⸗ loſigkeit in fachlicher und regionaler Beziehung genau zu überwachen. Das erfreulichſte Ergeb⸗ nis des Aufbauwerkes des Führers iſt die Rückführung der Arbeitsloſenziffer von rund 7 Millionen auf knapp eine Million innerhalb dieſer vier Jahre geweſen. Heute wiſſen wir aber, daß auf verſchiedenen Gebieten, vor allem in der Metallinduſtrie und im Baugewerbe, ein empfindlicher Facharbeitermangel beſteht, der ſeine Urſache in der verfloſſenen Kriſenzeit hat. Infolge des Stilliegens vieler Betriebe hat die Lehrlingsausbil⸗ dung erheblich gelitten. Die Ausſichtsloſigkeit, als Facharbeiter Brot zu finden, bot auch kei⸗ nen Anreiz für die Jugend, ſich um eine Lehr⸗ ſtelle zu bemühen. Dazu iſt der Arbeitsdienſt und die zweijährige Dienſtzeit getreten, die einen Teil der ausgebildeten Kräfte vorüber⸗ gehend den Werkſtätten entzieht, wobei die Techniſierung der Truppe zahlreichen jungen ſtellten Männern Gelegenheit gibt, über das dienſt⸗ pflichtige Alter hinaus die Verbindung zwi⸗ ſchen Soldatentum und beruflichem Können zu beweiſen. Im Rahmen des Vierjahresplanes und zur Durchführung ſeiner Aufgaben wird nun eine Löſung des Problems auf lange Sicht erſtrebt. Die Lücken in der Gefolgſchaft, die ſich aus dem Fehlen des Nachwuchſes er⸗ geben, ſollen ausgefüllt werden. Zunächſt wer⸗ den die Betriebe der Metall- und Bauinduſtrie verpflichtet, die Zahlen ihrer Gefolgſchaften anzugeben, mit der gleichzeitigen Mitteilung der von ihnen eingeſtellten Lehrlinge.(In an⸗ deren Gewerben, z. B. bei Bäckern und Flei⸗ ſchern, beſteht kein Mangel an Nachwuchs.) Wird nun ſeſtgeſtellt, daß die Zahlen der Fach⸗ arbeiter zu denen der Lehrlinge im Mißver⸗ hältnis ſtehen, ſo wird auf dem Verhandlungs⸗ wege eine Vereinbarung erſtrebt, wonach der betreffende Unternehmer entweder die ent⸗ ſprechende Lehrlings zahl einſtellt oder aber— wenn das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich iſt—, dafür einen Zuſchuß zahlt, der einem anderen Unternehmen zugute kommt. das die entſprechende Verpflichtung mitüber⸗ nimmt. Eine geordnete Betriebslehre wird als durchaus notwendia erkannt, da auf dem Wege der Umſchulung von Arbeitskräften nur Teil⸗ erfolge möglich ſind. Auch ein regionaler Aus⸗ gleich zwiſchen Gebieten, die ein Ueberangebot an Lehrlingen aufzuweiſen haben, und ande⸗ ren, die hauptſfächlicher Sitz der Eiſenindu⸗ ſtrie ſind, wird ins Auge gefaßt. * In derſelben Richtung der Stärkung unſe⸗ rer Facharbeiterſchaft bewegt ſich die Anord⸗ nung, daß durch Anmeldung feſtzuſtellen iſt, ob Metall⸗ oder Bauarbeiter in anderen Berufsgruppen beſchäftigt ſind. Unter Umſtän⸗ den ſoll auch hier verſucht werden, ſolche Volks⸗ genoſſen wieder dem erlernten Berufe zuzu⸗ führen, der ihnen wahrſcheinlich auch eine grö⸗ ßere Befriedigung bietet. Von einer chemati⸗ ſchen Regelung wird auch hier abgeſehen. In noch höherem Maße wird das Ziel begrüßt werden, die arbeitsloſen älteren Ange⸗ (über 40 Jahre), wieder in eine Stellung zu bringen. Ihre Zahl wird noch 70—80 000 betragen. Es wird— wiederum durch Anmeldung— feſtgeſtellt werden, wieviel Angeſtellte ein Unternehmen beſchäftigt und wieviel davon ältere Angeſtellte ſind. Die größeren Betriebe haben eine ſoziale Pflicht auch gegenüber ſtellungsloſen älteren An⸗ geſtellten zu erfüllen. Die Durchführung von privatwirtſchaft⸗ lichen oder öffentlichen Aufträgen der Me⸗ tallwirtſchaft, ſofern ſie eine ſtaatspoli⸗ tiſche Bedeutung haben, wird ſichergeſtellt. Die Einſtellung einer größeren Zahl von Arbeitern bedarf aber der Anzeige. Ihre Genehmigung hängt davon ab, daß die in Betracht kommen⸗ den Aufträge von ſtaats⸗ und wirtſchaftspoli⸗ tiſcher Bedeutung ſind. Damit ſoll das Weg⸗ engagieren von Arbeitern, das auch zu einer Steigerung der Löhne und Koſten und zu ſo⸗ zialer Mißſtimmung führt, verhindert werden. Alus dem gleichen Grunde iſt es verboten, Facharbeiter durch Kennwerte(Chiffren) in den Zeitungen zu ſuchen. In derſelben Richtung bewegt ſich die An⸗ zeigepflicht für alle größeren Bau vo r⸗ haben, gleichgültig, ob privater oder öffent⸗ licher Natur. Ueber Baupläne und Bauſtoffbe⸗ darf müſſen die Behörden einen genauen Ueber⸗ blick erhalten, der auch den Preiskommiſſar in⸗ tereſſieren wird. Auch dem Baugewerbe ſollen keine Feſſeln angelegt werden, aber eine Len⸗ 1255 des Marktes und der Bauſaiſon ſtatt⸗ inden. Die Wühlarbeil der Kommuniſten Rommuniſtiſche Propagandazenkrale in Budapeſt aufgedeckt— Jahl⸗ reiche jüdiſche Drahlzieher verhaftet Budapeſt, 11. Nov. Nach wochenlangen mühevollen Nachforſchungen iſt es der poli⸗ tiſchen Polizei nunmehr gelungen, in Buda⸗ peſt ein weitverzweigtes kommuni⸗ ſtiſches Propagandanetz aufzudecken und unſchädlich zu machen. Bereits in den letz⸗ ten Tagen wurden 25 kommuniſtiſche Agenten verhaftet. Am Mittwoch gelang der Polizei ein weiterer Schlag durch die Feſtnahme von neun führenden Kommuniſten. Unter den Verhafteten befindet ſich der Anfüh⸗ rer des großangelegten kommuniſtiſchen Kom⸗ plotts in Ungarn, der Jude Reingold, ſo⸗ wie eine 16jährige jüdiſche Schülerin, die der e Kampforganiſation„Somer“ an⸗ gehört. Nach den polizeilichen 9 9— wird bei der kommuniſtiſchen Zerſetzungsarbeit in Ungarn auf Anweiſung der Moskauer Zen⸗ trale eine völlig neue Taktik verfolgt. Dieſe neue Taktik der Moskauer Drahtzieher ſieht die Auflöſung ſämtlicher kommuniſtiſchen Organiſationen vor. An Stelle der Flugzettel⸗ propaganda tritt die Bildung kommuniſtiſcher Zellen und die Propaganda von Mund zu Mund. Die Aufdeckung des neuen kommuni⸗ ſtiſchen Organiſationsnetzes ſtieß daher au auf außerordentliche Schwierigkeiten. Da Verhör der verhafteten kommuniſtiſchen Rä⸗ delsführer ergab, daß man nach der neuen Methode an den Univerſitäten, Hoch⸗ ſchulen und Mittelſchulen kommuni⸗ ſtiſche Zellen gebildet hatte, die in einer ſtreng getarnten Form arbeiteten Eine beſondere Rolle ſpielte hierbei die verhaftete 16jährige jüdiſche Schülerin, die einen kommuniſtiſchen Schulungskurs abſolviert hatte und eine außerordentlich rege Propagandatätigkeit in den Mittelſchulen entfaltete. Die vor einigen Monaten aufgedeckte kommuniſtiſche Propa⸗ ganda in den Mittelſchulen, die zur Verhaf⸗ tung von kommuniſtiſchen jüdiſchen Schülern und Schülerinnen führte, war auf ihren Ein⸗ fluß zurückzuführen. Das Ziel der kommuniſtiſchen Tätigkeit war in erſter Linie die Zerſetzung der ſozialdemo⸗ kratiſchen W Die in der letz⸗ ten Zeit verhafteten 28 kommuniſtiſchen Agen⸗ ten waren zum größten Teil jüdiſche Intellek⸗ tuelle. Sie hatten die Aufgabe, in die Leitun⸗ 2 der verſchiedenſten Organiſationen und zerbände einzudringen und 17 kommuni⸗ ſtiſch zu verſeuchen. Es wurde feſtgeſtellt, daß der Rädelsführer, der Jude Reingold, weit⸗ ehende finanzielle Mittel von der„Roten ilfe“ erhalten hatte. Bei ihm wurde ein in allen Einzelheiten ausgearbeiteter Aktions⸗ plan vorgefunden, wodurch die Aufdeckung des kommuniſtiſchen Komplotts möglich wurde. Die Rache der Kommune Rote Strolche überfallen die Geſandtſchaften von Salvador und Guatemala in Mexiko. Mexiko, 11. Nov. In den frühen Mor⸗ genſtunden des Mittwoch ereignete ſich in Me⸗ xiko ein Zwiſchenfall, der mit der Anerken- nung der Burgos⸗Regierung durch Salvador und Guatemala in Zuſammenhang ſteht. Eine kommuniſtiſche Horde überfiel die Ge⸗ ſandtſchaft von Salvador, die ſie in Brand zu ſtecken verſuchte. Es wurde erheblicher Schaden angerichtet. Fünf Banditen, darunter vier Salvadoraner und ein Kubaner, konnten von der Polizei verhaftet werden. Der Chef des Protokolls und der mexikaniſche Außen- miniſter ſprachen dem Geſandten das Bedau⸗ ern ihrer Regierungen über das Attentat aus. Gleichzeitig wurde ein ähnlicher Anſchlag auf die Geſandtſchaft von Guatemala ver⸗ ſucht, wobei jedoch nur geringer Schaden an⸗ gerichtet wurde. Die Früchte der polniſchen preſſe „Der Danziger Vorpoſten“ verlangt weitgehende Genugtuung Danzig, 11. Nov. Zu den Vorfällen am Dienstagabend in der Sporthalle in Danzig anläßlich des polniſchen Nationalſeiertags chreibt der nationalſozialiſtiſche„Danziger orpoſten“!: „Das Vorgehen der vier Polen zeigt mit aller Deutlichkeit, welche Früchte die Hetze der polniſchen Preſſe und ihre unverantwortliche Berichterſtattung Über Dan⸗ zig unter den wenigen Polen im Freiſtaat trägt, welche Verwirrung der Gemüter die pol⸗ niſche Agitation der letzten Zeit in dieſen Krei⸗ ſen angerichtet hat. Die wenigen Polen, die es im rein deutſchen Freiſtaat gibt, glauben wahrſcheinlich, jetzt der deutſchen Bevölkerung alles bieten zu können. Sie ſtreben eine völlig ungerechtfertigte Erweiterung ihrer Rechte an und miß⸗ brauchen gleichzeitig auf das unverſchäm⸗ teſte das Gaſtrecht, das ihnen hier im Freiſtaat gewährt wird. Das Vorgehen, das ſich die vier Polen geſtern abend in der Sporthalle zuſchulden kommen ließen, bedeutet einen Schlag ins Geſicht der deutſchen Bevölkerung Danzigs. Wir fordern daher, daß die Schuldigen ſo ſtreng beſtraft werden, wie es die Schwere ihres Vergehens erfordert. Darüber hinaus aber iſt es ange⸗ zeigt, auch dafür zu ſorgen, daß denjenigen Kräften das Handwerk gelegt wird, die durch ihre Agitation den Boden für ſolche Vergehen vorbereiten, wie ſie ſich die Polen am geſtrigen 7 5 in der Sporthalle zuſchulden kommen ießen. So alſo ſtehen die Dinge: Während die polniſche Preſſe völlig ungerechtfertigte An⸗ griffe gegen Danzig richtet, während ſie unbe⸗ gründete Forderungen erhebt und die Welt mit Falſchmeldungen über eine angebliche Terrori⸗ ſierung der polniſchen Minderheit in Danzig überſchüttet, geſtattek ſich die angeblich ſo un⸗ menſchlich verfolgte polniſche Minderheit in Danzig Uebergriffe, die an die Ehre des deut⸗ ſchen Freiſtaates und ſeiner deutſchen Bevölke⸗ rung rühren. Wir verlangen, daß Danzig für dieſes Vergehen der Polen von polniſcher Seite in jeder Form Genugtuung gegeben wird.“ Trotzkis Geheimarchiv in Paris Ein geheimnisvoller Einbruch Paris, 11. Novy. In einer Privatwohnung in der Rue Michelet in Paris wurde am ver⸗ gangenen Samstag ein geheimnisvoller Einbruch verübt. Der oder die Diebe ent⸗ wendeten etwa 80 Kilo„Papier“, ließen jedoch Geld und andere Wertgegenſtände unberührt. Es handelt ſich bei den geſtohlenen Papieren um einen Teil der Geheimdokumente Trotzkis, die er in dieſem Hauſe aufhe⸗ wahrte. Bei dieſer Gelegenheit erfährt die franzjöſiſche Oeffentlichkeit zum erſtenmal, daß Trotzki in Paris einen Teil ſeines Geheim⸗ archivs untergebracht hatte. Der holländiſche Profeſſor für Sozialwiſſenſchaft, Poſthu⸗ mus, war mit der Sichtung dieſer Papiere be⸗ ſchäftigt. Er hatte die Abſicht, Anfang nächſten Jahres dieſe Archive der Oeffentlichkeit zu⸗ gänglich zu machen Nun iſt ein Teil von ihnen, die noch nicht geſichtet waren, geſtohlen worden. Es ſtellt ſich nunmehr heraus, daß der in Paris unter dem Namen Sedow wohnende Sohn Trotzkis die Dokumente dem hol⸗ ländiſchen Wiſſenſchaftler übergeben hat, um ſie vor Diebſtahl zu ſichern. Sedow hat den Pari⸗ ſer Blättern erklärt, für ihn beſtehe kein Zwei⸗ fel, daß die Dokumente von Agenten der ſowjetruſſiſchen Gpu. geſtohlen worden ſeien. Ob die Dokumente für die Diehe wertvoll ſind, ſoll noch nicht ganz beſtimmt feſt⸗ zuſtellen ſein; es ſoll ſich aber in der Haupt⸗ ſache um Zeitungsausſchnitte, daneben aber auch um einen Brief Trotzkis handeln. In den Kreiſen der Pariſer Anhänger Trotzkis vermu⸗ tet man, daß Moskau ſich die Dokumente ver⸗ ſchaffen wollte, um darauf den neuen Rie⸗ ſenproze ß, der in einigen Wochen beginnen ſoll, aufzubauen. England— Polen Eine amtliche Verlautbarung über die engliſch-polniſchen Beſprechungen London, 11. Nov. Das Foreign Office veröffentlichte Mittwoch abend üher den Beſuch des polniſchen Außenminiſters Beck folgende amtliche Verlautbarung: „Während der letzten drei Tage hatte der polniſche Außenminiſter ſowohl mit dem Staatsſekretär für Auswärtige Angelegenheiten als auch mit anderen Mitgliedern der britiſchen Regierung eine Reihe von Beſprechungen über die allgemeine Lage in Europa und über Fra⸗ gen, die Polen und England unmittel⸗ bar angehen. Die Miniſter Beck und Eden freuten ſich, eine Uebereinſtimmung der Anſichten und Wünſche ihrer beiden Regierungen in Angele⸗ genheiten, die von gemeinſamem Intereſſe für die beiden Länder ſind, feſtſtellen zu können. Sie halten es für höchſt wünſchenswert, daß der Verſuch, die Regelung der europäiſchen Probleme zu fördern, weiter verfolgt werden ſollte. Ferner wurde Gelegenheit genommen, gewiſſe Punkte in Verbindung mit dem vorge⸗ ſchlagenen Weſtpakt zu erwägen, an denen Polen ein Intereſſe hat. Es wurde anerkannt, daß die Mittel gefunden werden müßten, da⸗ mit Polens legitime Intereſſen in dieſer Ange⸗ legenheit geachtet werden. Die Miniſter Beck und Eden ſind der Meinung, daß die interna⸗ tionale Zuſammenarbeit am beſten in ner⸗ halb des Rahmens des Völker⸗ bundes aufrechterhalten werden kann, und daß für die Hoffnungen einer euxopäiſchen Be⸗ friedung nichts verhängnisvoller ſein würde, als die anſcheinende oder wirkliche Teilung 1 Europas in entgegengeſetzte Lager.“ , bet 5 Eh bs mti heit ctet 1 eu ful bitte Aal cable IL nie! line : de li U Ahe na dan 7 ö et 4 t Int Pelle ung⸗ Uäller. neth feugni undi Dies U* Derott Es alte,! bes t italie vitd, Sint LI. finn E Heſſi lenhan en la deite in höt 3 act um niz, unberſhin, lier in 5 däle gen e kommen s deict da it fordern N 9 eng betnaft ts ergehen i 1 es afge⸗ „derjenigen td, die durch he Vergehen am geſtrigen lden lommen Nibtend die ſtfertigte An⸗ tend ſie unbe⸗ die Velt nit liche Teri b in Danzig cblich Jo un iderheit in he des deut; ſchen Bevölle. i Danzig für Alnischer Seite ben wird.“ II iruch vohnung de am ber⸗ allet 0 1 flichkeit, ſu⸗ il bon ibnen, blen worden. enen Nie cen egen über die ungen ſreimn Oft 8 den Heſu folgende inen, 14 00 * der deulſche handel mil Abeſſinien ſich an der Erſchließung zu beleiligen Nalieniſche Einladung, Frankfurt a. M., 10. Nov. Aus Anlaß der Generalverſammlung der Deutſch⸗Italieniſchen Handels⸗ kammer zu Frankfurt a M. fand im Ein⸗ vernehmen mit der Reichsgruppe Handel ein kameradſchaftlicher Beſuch hervorragen⸗ der Vertreter des italieniſchen Handels ſtatt. Bei dieſer Gelegenheit hielt der Prä⸗ ſident der italieniſchen Handelskonförderation und Vorſitzende des Erſten italieniſchen Han⸗ delsausſchuſſes für Abeſſinien. Abg. Mario Rachel i, einen Vortrag über die wirtſchaft⸗ liche Auswertung des faſchiſtiſchen Imperiums. Präſident Racheli führte etwa folgendes aus: Vom wirtſchaftlichen Geſichtspunkt aus ge⸗ ſehen beſitzt Aethiopien alle Boden⸗ ſchätze und bietet alle Schwierigkeiten eines ungeheuren Landes, in dem ſich die mannigfal⸗ tigſten klimatiſchen, phyſikaliſchen und geolo⸗ giſchen Verhältniſſe wiederholen. Gebirgsket⸗ ten, welche die Höhe der Alpen überſchreiten: unbegrenzte Ebenen wie jene Oſteuropas: fri⸗ ſches und gemäßigtes Klima wie das der Schweiz, trockenes und tropiſches Klima wie das für Wüſtenzonen typiſche; geologiſche For⸗ mationen, die Gold. Platin, flüſſige Heiz materialien, Kali, Kupfer und andere wertvolle Mineralien bergen: waſſer⸗ und humusreiche Flächen, die für alle Kulturen geeignet ſind, von der Baumwolle bis zum Kaffee, von dem ölhaltigen Samen bis zum Getreide, von tropiſchem Obſt bis zu den man⸗ nigfaltigſten Faſernpflanzen: ferner un⸗ endliche Weideflächen, auf welchen etwa 20 Millionen Stück Vieh in Freiheit leben, ſo⸗ wie beſonders in den bewaldeten Gegenden eine üppige Fauna, die bedeutende Men⸗ gen wertvoller Pelzwaren liefern kann. Der zu Ihnen ſpricht, hatte den Vorzug, per⸗ ſönlich den Vorſitz der erſten italieniſchen Han⸗ delsmiſſion im Imperium zu führen, und hat daher die Möglichkeit gehabt, Erhebungen zu machen, die zum Teil auch die deutſchen Pro⸗ duzenten und Kaufleute intereſſieren können. Die erſte Feſtſtellung allgemeiner Natur, die er hat machen können, iſt dieſe: In Aethiopien hat das faſchiſtiſche Italien 7 alles neu zu ſchaſſen. Wie Straßen nud bewohnbare Häuſer fehlen, ſrfehlen ausreichende Bewäſſerungsanlagen, öffentliche Einrichtungen für den Waren⸗ und Perſonentransport, fehlt ſogar jegliches Wäh⸗ rungsſyſtem, da die übergroße Mehrheit der Be— völkerung noch nach der uralten Tauſch⸗ methode arbeitet, indem ſie ihre Er⸗ zeugniſſe gegen Salz, Baumwollſtoffe, primitive landwirtſchaftliche Geräte uſw. eintauſcht. Dieſer Gegenſatz zwiſchen den unermeßlichen potentiellen Schätzen des äthiopiſchen Landes und ſeines gegenwärtigen Zuſtands abſoluter Desorganiſation ſchreckt Italien nicht. Es wird die Zeit kommen, in welcher das alte, der weiten und ruhigen Fläche des Tana⸗ ſees benachbarte Gondar die Hauptſtadt der italieniſchen Baumwollerzeugung ſein wird, in welcher Maſſaua und Aſſah die Stapelplätze für dieſe Produktion und alle Wa⸗ ren ſein werden, die für die weiten Gebiete be⸗ ſtimmt ſind, die ſich vom Roten Meer bis zum Sudan und zum Kenia erſtrecken; in welcher Deſſié, ein rühriges Zentrum für den Bin⸗ nenhandel, Harrar die Hauptſtadt der reich⸗ ſten landwirtſchaftlichen Erzeugung und die weite Zone des Gimma die Zone des Bergbaus im höchſten Grade ſein werden. Die ſaſchiſliſche Wirkſchaftspolilik Das faſchiſtiſche Italien begeht nicht den Feh⸗ ler, das äthiopiſche Land als ein„refugium peccatorum“ für Abenteurer und Bankrotteure oder als ein fernes Glücksland anzuſehen. Das faſchiſtiſche Italien will in allererſter Linie, daß Aethiopien ſich ſelbſt genüge, und beabſichtigt, es mit dieſem Ziel einzu⸗ richten und auszuwerten. Selbſtverſtändlich muß Aethiopien, um in jeder Hinſicht ſich ſelbſt zu genügen, derart orga— niſiert werden, daß die Verſorgung mit Lebens⸗ mitteln, die Häuſer, die Straßen, die öffent⸗ lichen Einrichtungen, die für die dringendſten Bedürfniſſe des einheimiſchen Lebens unent⸗ behrlichen Induſtrien, eine geſunde und gerechte Zivilverwaltung und ſchließlich eine dem Zweck entſprechende militäriſche Beſatzung nicht fehlen dürfen. Es iſt klar, daß zur Verwirklichung des ſyſtematiſchen, durchdachten und abgeſtuften Planes wirtſchaftlicher, ziviler und militäriſcher Ausſtattung des Imperiums das faſchiſtiſche Italien dafür Sorge tragen wird, die Pro⸗ duktionstätigkeit derart zu lenken, daß einige wichtige Bodenkulturen, einige wich⸗ tige Induſtrien und einige wichtige Verkehrs⸗ möglichkeiten dem Mutterland geſtatten, über die Rohſtoffe zu verfügen, deren es beſon⸗ ders bedarf und für die es bis heute dem Aus⸗ land tributpflichtig iſt, ſowie bedeutende Ströme der Ausfuhr äthiopi⸗ ſcher Waren nach dem Ausland zu leiten zum Ausgleich der Koſten der Einfuhr von Maſchinen, Chemikalien, Apparaten und Fertigfabrikaten aller Art, für die das Imperium ein immer größerer Käufer ſein wird entſprechend der allmählichen Ausweitung ſeiner Produktion. Es ſcheint mir von größtem ideellen und praktiſchen Intereſſe, unter uns zu ſprechen von den zukünftigen größeren Austauſch⸗ möglichkeiten zwiſchen Deutſchland und Italien in Auswirkung der Eroberung und der begonnenen Auswertung des Imperiums. Baumwolle, Kaffe, Oelſämereien, Felle, Pelz⸗ werk, Rohmineralien und Metalle ſind gute Austauſchmünzen, mit denen eines Tage die Käufe von Maſchinen, techniſchen Apparaten, Werkzeugen, Chemikalien und Fertigfabrikaten aller Art werden vermehrt werden können. Das faſchiſtiſche Italien, ſtark durch die bis jetzt gemachten Erfahrungen und überhaupt die der Sanktions⸗ und Kriegszeit, neigt zur Au- tarkie. Es will jedoch nicht 100proz. Autar⸗ kie, aber Autonomie, die es ermöglicht, ſich ſelbſt zu genügen im Hinblick auf einige grund- legende Bedürfniſſe und die gleichzeitig Italien nicht hindert, ſich aktiv an der internationalen Zuſammenarbeit auf dem Gebiet des Handels⸗ verkehrs zu beteiligen. Es genügt nicht, zu produzieren, um zu verkaufen. Um zu verkaufen, bedarf es ihrer zwei, denn 1... es muß ein Käufer gefunden werden. Und um den Käufer zu finden, muß man ihm Waren anbieten, die der Käufer tatſächlich nötig hat, und dieſe Waren müſſen der Güte entſprechen, die er wünſcht, und müſſen zu einem zuſagenden Preis angeboten werden, das heißt zum mindeſten nicht teurer als zu dem Preis, den andere Produzenten und andere Verkäufer von ihm fordern können. Die deulſche koloniale Leiſtung Sie wiſſen, welches die Schwierigkeiten kolo⸗ nialer wirtſchaftlicher Auswertung ſind, aber ſie kennen auch die unermeßlichen Vorteile, die ſich daraus ziehen laſſen, zum Nutzen der kolo⸗ niſierten Gebiete, der koloniſierenden Länder und der Menſchheit. Sie brauchen ſich nur der wunderbaren Leiſtungen zu erinnern, die Deutſch⸗ land in Togo, Kamerun, in Südweſt⸗ und Oſtafrika, auf den entfernten Marſchallinſeln und den Karolinen, in Neu⸗Guinea, im Bis⸗ marck⸗Archipel, auf der Inſel Samoa und in Kiautſchau vollbracht hat. Faſt 5000 Kilometer Eiſenbahnnetz, über Gebiete gezogen, die zu jener Zeit als die undurchdringlichſten für die weiße Raſſe an⸗ geſehen wurden; die Bildung eines mächtigen landwirtſchaftlichen, induſtriellen und kommer⸗ ziellen militäriſch uneinnehmbaren Blocks im Zentrum Afrikas; die Schaffung einer gewal⸗ tigen Handelsflotte und ausgezeichneter Seeſtützpunkte für die Austauſchbezie⸗ hungen und den Schutz der afrikaniſchen Be⸗ ſitzungen Deutſchlands gehören nicht nur der Welt epiſcher Erinnerungen an, ſondern auch der Welt nützlicher Lehren für jeden, der ſich anſchickt zu initiativer kolonialer Auswertung in großem Stil. Die Ereigniſſe des erſten Viertels unſeres Jahrhunderts haben das Ziviliſations⸗ und Koloniſationswerk des deutſchen Vol⸗ kes in den afrikaniſchen Kolonien und im Fernen Oſten unterbrochen. Die Zeit, die ein gerechter Richter iſt, wird darauf ant⸗ worten, wann, wo und wie ein ſolches Werk wieder aufgenommen werden kann im Intereſſe der menſchlichen Kultur. Das Programm der Erſchließung Abeſſiniens Die Entwicklung des Imperiums von Aethiopien wird in großen Zügen folgende ſein: die italieniſche Wirtſchaftsinitiative muß ——ñ—— ͤ 8— 8 Zum Unlergang der„Iſis“ (Preſſephoto, K.) 1 der Unlergang der„Jſis“ Der einzige Ueberlebende der 40 Mann Bord genommen. Der Schiffsjunge Fritz tungsboot hilflos auf der aufgewühlten See. ſtarken Beſatzung wird von der„Weſternland“ an Roethke trieb in einem völlig zerſchlagenen Ret⸗ (Weltbild, K.) In Sicherheit Der Kapitän des deutſchen Dampfers„We⸗ ſterland“, Kahlbetzer, mit dem letzten Ueber⸗ lebenden der„Iſis“ im Lazarett des Damp⸗ fers.(Weltbild, K.) es in die Lage ſetzen, in erſter Linie ſich ſelbſt und dem Daſein von Hunderttauſenden von Italienern zu genügen, die dorthin gehen, um zu arbeiten; in zweiter Linie das Mutterland mit allen Rohſtoffen, deren es bedarf, zu ver⸗ ſorgen im Austauſch mit den Fertigfabrikaten, die es ihm liefern wird; in dritter Linie ſtarke Ausfuhrſtröme der Erzeugniſſe ſeiner Arbeit zu ſpeiſen im Austauſch mit den Produkten der Arbeit der Welt, die es wird kaufen müſſen für ſeine eigene Stärkung und ſeinen eigenen Wohlſtand. Alle Zweige und Spezialgebiete des Handels ſind bei dieſem Unternehmen beteiligt. Beginnend von dem Hotelgewerbe, das ſchon im Begriff iſt, den Bau komfortabler Gaſthäu⸗ ſer in den Hauptzentren von Italieniſch-Oſt⸗ afrika vorzubereiten, bis zu dem Großhandel, der ſchon angemeſſene Ausgangspunkte und geräumige Niederlagen zu ſchaffen beginnt in Maſſaua, in Asmara, in Adua, in Gondar. in Deſſié, in Aſſab, in Diredaua, in Harrar, in Mogadiscio und Addis Abeba, bis zu dem Einzelhandel, der ſeit Beginn der Ope⸗ rationen mit einem Geiſte, der manchmal den Gipfel des Heroismus berührte, überall hin die Truppen und Milizen des Imperiums be⸗ gleitet hat und begleitet, endlich bis zu den Handels vertretern und allen den Han⸗ delshilfsperſonen, die ſchon am Werke ſind, die geeignetſten Bedingungen für die Entfaltung des Aus!auſchhandels zu ſchaffen. Die Bekeiligung Deulſchlands Die ausgezeichneten allgemeinen Beziehun⸗ gen zwiſchen Italien und Deuſchland, die beſtehende Analogie zwiſchen ihren poli⸗ tiſchen. ſozialen und wirtſchaftlichen Einrich⸗ tungen, der gemeinſame Wunſch der Zuſam⸗ menarbeit bei dem Wiederaufbau einer end⸗ lich in der Arbeit wieder befriedeten Welt, das wechſelſeitige vollkommene Verſtändnis und die weitſchauende Raſchheit, mit der Adolf Hitler als Erſter die offizielle Anerkennung des italieniſchen Imperiums in Aethio⸗ pien hat ausſprechen wollen, ſind Elemente, die die lichtvollſten Wege öffnen für eine geſunde, freie, weitgehende Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen deutſchen Produzenten und italieniſchen Produzenten und vor allem deut⸗ ſchen Kaufleuten und italieniſchen Kaufleuten. All das wird möglich ſein und geſchehen. weil zu unſerem und Ihrem Glück im Leben Europas zwei Syſteme und zwei Män⸗ ner ihre Größe entfalten, mit deren Namen jetzt eine ganze Epoche— und eine der ſchick⸗ ſalsſchwerſten— der Geſchichte verbunden iſt: zwei Syſteme und zwei Männer, die der Welt zeigen, daß das Wort„unmöglich“ in dem Wörterſchatz der Menſchen, die guten Willens ſind, nicht exiſtiert. Vereinigen wir uns in dem Gedanken der Huldigung u. Verehrung vor dem Führer des unter dem Zeichen des Hakenkreuzes wie⸗ der aufblühenden Deutſchlands und vor dem Duce des unter dem Zeichen des Faſcio der Liktoren zum Imperium wieder erſtandenen Italien. Flugzeugabsturz in Varſchau Warſchau, 11. Nov. Nach einer erſt jetzt eingetroffenen Moskauer Meldung iſt während der großen Parade auf dem Roten Platz in Moskau anläßlich des 19. Jahrestages der bolſchewiſtiſchen Revolution ein Bomben flugzeug verunglückt. Beim Flug ſei ein Teil des Motores herausgebrochen. Er ſei auf dem Dimitroff-Platz mitten in die Menge geſtürzt, die dort der Parade zuſchaute. Drei Perſonen ſeien erſchlagen und acht ſchwer verletzt worden. ichwerer Flugzeugabſturz Italieniſches Bombenflugzeug abgeſtürzt Neun Tote „Rom, 11. Nov. Ein italieniſches Bomben⸗ flugzeug, das infolge Vereiſung manöve⸗ rierunfähig geworden war, ſtürzte am Dienstag am Monte Lepini bei dem Dorfe Roccagorga(Provinz Rom) ab. Durch den Abſturz fanden zwei Fliegerleutnants und zwei Soldaten den Tod, während ein wei⸗ terer Soldat verletzt Wirde. Der Flugzeugfüh⸗ rer, der im letzten Augenblick mit dem Fall⸗ ſchirm abgeſprungen war, blieb un ve letzt. Während der Hilfsmaßnahmen entzündete ſich der Brennſtoff des Flugzeuges, wodurch fünf Einwohner von Roccagorga ge⸗ tötet und zahlreiche weitere verletzt wurden. D F 2 eee PPTP r 2. Rundfunk- Programm Freitag, den 13. November 1936: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. 06.30 Konzert. 08.00 —09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40 Tiergeſchichte. 10.00 Der Mütter großer Opfergang. 10.30 10.50 Sendepauſe. 10.50 Spielturnen. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 —11.40 Sendepauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht — Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 12.55 Zeit⸗ zeichen. 13.00 Glückwünſche. 13.15 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſe, Progr.⸗Hinw. 15.15 Kin⸗ derliederſingen. 15.40 Luſtige Jungmädel⸗ ſtunde. 16.00 Konzert. 18.00 HF ſingt vor! 18.30 Schallplatten. 19.00 Schallplatten. 19.45 Sammeln! Kamerad... 20.00 Konzert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30 Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Tanzmuſik. Frankfurt 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetterbericht. 08.10 Gym⸗ naſtik. 08.30 Muſik. 09.45 Nachr., Sportſchau. 10.00 Der Mütter Opfergang. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau hör zu! 11.15 Programmanſage. 11.30 Landfunk. 11.45 So⸗ zialdienſt. 2.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr., Wetter. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Dichterſtimmen. 15.30 Ein Strerizug. 16.00 Konzert. 17.30 Ein Journaliſt 06.00 Choral. erzählt. 17.45 Eine Betrachtung. 18.00 Muſik. 19.00 Volksmuſik. 19.40 Tagesſpiegel. 19.55 Wetter. 200) Zeit, Nachr. 20.10 Eine Hörbild⸗ reihe. 21.00 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ ter, Sport. 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht? 22.30 Orcheſterkonzert. 23.20 Schall⸗ platten. 24.00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Choral. 06.05 Gymnaſtik. zert. 08.00 Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Bau⸗ ernfunk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik. 09.30 10.00 Sendepauſe. 10.00 Der Mütter großer Opfergang. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00—15.30 Sendepauſe. 15.30 Märchenhörſpiel. 16.00 Muſik. 17.30 Stimmungsbilder. 18.00 Schallplatten. 19.00 Wunder des Weltalls. 19.25 Erinnern Sie ſich? 19.45 Erzeugungsſchlacht. 20.00 Nachr. 20.10 Auweh— der 13te. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Worüber man in Ame⸗ rika ſpricht? 22.30 Konzert. 24.00 02.00 Nachtmuſik. Donnerstag, 12. November 1936: Deutſchlandſender Volksliederſingen. 10.45—11.15 . 11.15 Deutſcher Seewet— terbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter. 15.15 Frauenfunk. 15.45 Schallplatten. 16.00 Konzert. 17.50 Adolf Kirchl zum Gedächt⸗ 06.30 Kon⸗ 10.00 Sendepauſe. nis. 18.30 Plauderei. 18.45 Vom Sport. 19.90 Tanzmuſik. 19.45 Deutſchlandecho. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Schallplatten. 21.00 Kon⸗ zert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Nacht⸗ muſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Tanzmuſik. Frankfurt 10.00 Volksliederſingen. 10.30—11.15 Sende⸗ pauſe. 11.15 Programmanſage. 11.30 Land⸗ junk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk u. Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 16.00 Kon⸗ zert. 17.30 Aus neuem deutſchen Schaffen. 18.00 Konzert. 19.00 Muſik. 19.40 Zeitfunk. 19.55 Wetter. 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Berg⸗ auf— Bergab. 21.00 Konzert. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr. 22.30 Konzert. 23.00 Konzert. 24.00—02.00 Die Zauberflöte. Stuttgart 10.00 Volksliederſingen. 10.30—11.30 Sende⸗ pauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00—15.30 Sendepauſe. 15.30 Ein Regentag mit Kin⸗ dern. 16.00 Konzert. 17.45 Plauderei. 18.00 Konzert. 19.00 Konzert. 19.40 Echo aus Ba⸗ den. 20.00 Nachr. 20.10 Bergauf— Bergab. 21.00 Muſik. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30 Schallplatten. 23.00 Konzert. 24.00 —02.00 Die Zauberflöte. Aufllärnng der Mordlaf bei Aachen Geſtändnis des Täters Aachen, 11. Nov. Wie die Kriminalpolizei Aachen mitteilt, iſt die in der Nacht zum Mon⸗ tag in Füſſenich, Kreis Düren, verübte Blut⸗ tat, bei der die Witwe Eliſabeth Schmitt in ihrer Wohnung ermordet und der in ihrem Hauſe wohnende Invalide Fer⸗— dinand Strunk ſchwer verletzt wurden, nahe⸗ zu reſtlos aufgeklärt worden. Als Täten wurde der aus Eilendorf bei Aachen ſtammende 2bjährige Thönniſſen ermittelt und feſtaenommen. Thönniſſen hat nach hartnäckigem Leugnen ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. Nach ſeiner Darſtellung bat er ſich on Sonn⸗ tag, 8. ds. Mts., gegen 20 Uhr, unbemerkt in das Haus der 74jährigen Witwe Schmitz einge⸗ ſchlichen und gewartet. bis dieſe ſich zur Ruhe gelegt hatte. Sobald er ſicher war. daß die alte Frau eingeſchlafen war, hat er ſie durch Schläge mit dem Kolben eines alten Armee⸗ revolvers am Kopf ſchwer verletzt, ſie ſodann gefeſſelt und ſolange gewürgt, bis ſie kein Lebenszeichen mehr von ſich gab. Anſchließend hat er alle Räume und Behälter nach Bar⸗ geld durchſucht und aus einem Geldſchrank. den er mit dem vorgefundenen Schlüſſel öffnete, 85 Mark entwendet. Da er ſich mit dieſer Beute nicht beanügen wollte, beſchloß er. den im gleichen Hauſe wohnenden 84 Jahre alten In— validen Strunk ebenfalls zu überfallen. Auch ihn ſtreckte er durch Schläge mit dem Revolver⸗ kofben nieder. Ohne jedoch weitere Beute vor⸗ zufinden, hat er dann das Haus verlaſſen und ſich auf 5„ eee eee. — ͤ————. 5— Nalieniſche Wirtſchaftsführer im Rhein-Main-Gebiel Gauleiler Sprenger begrüßt die Gäſte „Darmſtadt, 11. Nov. Die titalieniſchen Wirtſchaftsführer, die zur Tagung der Deutſch⸗ Italieniſchen Handelskammer nach Frankfurt a, Main gekommen ſind, folgten heute einer Einladung des Gauleiters und Reichsſtatthal⸗ ters Sprenger nach Darmſtadt. Im Hotel„Traube“ begrüßte er zunächſt den italieniſchen Generalkonſul in Frankfurt a. M., Marcheſe Ferante di Ruffano, dem er ſeine Glückwünſche zum Geburtstag des Königs von Italien übermittelte. Das Rhein⸗ Main⸗Gebiet ſei ein Verkehrsſchnitt⸗ punkt der Handelsſtraßen Süd⸗ Nord und Oſt⸗Weſt. Zu allen Zeiten habe deshalb dieſes Gebiet eine außerordent⸗ liche Rolle im Wirtſchaftsleben geſpielt. Seit Generationen habe ſich in dieſem Gebiet eine Feininduſtrie entwickelt, und damit ſei es auf den Verkehr mit anderen Nationen angewie⸗ ſen, mit denen außerordentlich enge Bezieh⸗ ungen angeknüpft worden ſeien. Heute, wo Deutſchland arm an Rohſtoffen ſei, ſei die Lage ſo geworden, daß Deutſchland ſeine wirt⸗ ſchaftlichen Anſtrengungen verdreifachen müſſe. Wir ſeien deshalb jedem Volke dankbar, wenn es uns unterſtütze. Das italieniſche und das deutſche Volk ſeien aufeinander angewieſen. Durch Muſſolini habe Italien einen ungeheu⸗ ren Aufſchwung genommen. und eine ähnliche Entwicklung habe ſich in den letzten Jahren in Deutſchland ergeben. Es müſſe ein gegenſeiti⸗ ges Verſtehen zwiſchen beiden Ländern herr⸗ ſchen, damit beide gemeinſchaftlich ihren Auf⸗ bau vollenden könnten. Der Bolſchewismus werde entweder die Welt aufzehren, oder er werde ſelbſt zu Grunde ge— richtet werden; ein Drittes gäbe es nicht. Ita⸗ lien ſei ſeinen Weg gegangen gegen eine ganze Welt, es habe für ſein Volk eine Lebensgrund⸗ lage ſchaffen müſſen und habe ſie geſchafft. Auch Deutſchland müſſe einen ſolchen Weg ge⸗ hen, um ſein Volk ernähren zu können. Beide Staaten würden gegenſeitig von ihrem Ueber⸗ fluß abgeben. Dies ſei die einfachſte und na⸗ türlichſte Grundlage und er glaube, daß auch die übrigen Völker Europas dieſen Weg gehen müßten, um ſich zuſammen zu finden. Der Präſident der italieniſchen Handelskon⸗ förderation Dr. Racheli gab zunächſt ſeinem Bedauern Ausdruck, daß er nur wenige Tage im Rhein⸗Main⸗Gebiet verweilen könne. Er werde aber gern und für eine längere Zeit wiederkommen: außerdem werde er dafür Sorge tragen, daß die italieniſchen Studenten auch nach Frankfurt kämen. Die Faſchiſten ſeien keine Materialiſten; ſie glaubten mehr an den Geiſt. Es gäbe keine Rede Muſſolinis, in der er nicht an die geiſtigen Güter einer Nation appelliere. Der Bolſchewismus ſei ſchon jetzt pleite, ſogar in Rußland. Er negiere den Menſchen und werde überall pleite gehen. Man hätte jetzt ſchon ein Beiſpiel an Spanien, dem andere Länder ſolgen würden. Deutſchland und Ita⸗ lien hätten bis jetzt einen geraden Weg ihrer Völker gefunden, wenn auch jedes Volk einen Weg nach ſeiner Art gehen müſſe. Wenn Rom und Berlin ſich auf dem Gebiete des Geiſtigen verſtändigen und zuſammen mar⸗ ſchieren würden. ſo würden alle anderen Völ⸗ ker nach und nach mitmarſchieren müſſen. Empfang der italieniſchen Wirtſchaftsführer durch die Stadt Frankfurt a. M. Vor ihrer Fahrt nach Darmſtadt wurden die italieniſchen Gäſte im Kurfürſtenzimmer des Frankfurter Römers durch Oberbürgermeiſter Staatsrat Dr. Krebs im Namen der Stadt Frankfurt a. M. begrüßt. die neue Jorm der Lehrerbildung Reichserziehungsminiſter Aust eröffnet die Hochſchulen für Lehrer ⸗ bildung Trier, 11. Nov. Reichserziehungsminiſter Ruſt eröffnete am Mittwoch mit einer Rund⸗ funkanſprache von Trier aus die Hochſchulen für Lehrerbildung in Schneidemühl, Ol⸗ denburg in Oldenburg, Trier, Sa m⸗ burg, Saarbrücken. Würzburg, Bay⸗ reuth und Karlsruhe. In allen Hoch⸗ ſchulen für Lehrerbildung wurde die Rede in Gemeinſchaftsempfang gehört. Reichsminiſter Ruſt wies darauf hin, daß in dieſem Semeſter im Deutſchen Reich acht neue Hochſchulen für Lehrerbildung eröffnet werden. Damit ſind alle deutſchen Länder mit Aus⸗ nahme von zweien, in denen jedoch die Vor⸗ bereitungen im Jahre 1937 beendet ſein wer⸗ den, an die neue Form der deutſchen Lehrer⸗ bildung angeſchloſſen, die zunächſt in Preußen entwickelt wurde. Die Zerſplitterung, die die Lehrerbildung vor 1933 kennzeichnete, iſt damit überwunden. Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt der erſte, der aus eigener weltanſchaulicher Kraft ebt Früher genügte das Bekenntnis zur Staats⸗ form. die Anerkennung ſeiner Führung im we⸗ ſentlichen den ſtaatlichen Anſprüchen auf poli⸗ tiſche Geſinnungsbildung. Die Bildung der ſeeliſchen Kräfte, der ſittlichen, religiöſen und der Kräfte des Gemüts wurde entſcheidend den Kirchen überlaſſen und im Bereich der Schulen den Kirchen unterſtellt. Die völkiſche Weltanſchauung aber trägt in ſich ſelbſt tiefe ſeeliſche Kräfte. Der nationalſozialiſtiſche Staat vermag darum aus eigenem Auftrag Auf⸗ gaben zu erfüllen, zu denen der welt⸗ anſchauungsloſe Staat nicht fähig war. Das iſt von entſcheidender Wichtigkeit in einer Zeit, in der die Kirchen ſichtbar in weiten Bezirken der Welt die Macht über die Geiſter verloren haben. Für die deutſchen Schulen iſt damit eine bedeutende Erweiterung ihrer Aufgaben, ja eine völlig neue Verantwortlichkeit, entſtanden. Wir be⸗ kennen uns zur deutſchen Schule(langanhalten⸗ der Beifall) und gewinnen aus dieſem Er⸗ kennen und Bekennen jene Kraft des Glaubens und Willens, ohne die unſer Einſatz nicht zum Ziel führen kann. Reichsminiſter Ruſt ging dann zu der Frage der Schulgeſtaltung über und erklärte u. a.: Die Aufgaben für die nationalſozialiſtiſche Staatsführung ſind ganz klar. Beſeitigt werden muß die Zerſplitterung der Schulziele und der Schulformen. Der Aufſpaltung unſerer völkiſchen Einheit muß auch hier ein Ende gemacht werden. Was an beſonderen heimatlichen und religiöſen Kräften vorhanden iſt. wird niemand zer⸗ ſtören wollen. Die Entwicklung der indi⸗ viduellen Fähigkeiten des Kindes iſt nicht nur Dienſt am deutſchen Menſchen, ſondern Pflicht völkiſcher Selbſterhaltung. Aber die allge- meine völkiſche Weltſchau und das deutſche Geſchichtsbuch müſſen für die kommenden Ge⸗ ſchlechter einheitlich ſein. Aus dieſem Geſichts⸗ punkt iſt die Notwendigkeit einer Neugeſtal⸗ tung diktiert. Bei ihrer Verwirklichung konnte aber nicht voreilig gehandelt werden. Dieſe im Lebenszentrum einheitlichen und nur in Rich⸗ tung auf die Mannigfaltigkeit der Aufgaben verſchiedenartige Neugeſtaltung der deutſchen Schule erfordert auch die Neuſchaffung des Schulbuchs, vor allem des Geſchichtsbuchs. Der Schaffung dieſes Geſchichtsbuchs muß vor⸗ ausgehen eine feſte Aufgabenzuteilung an alle Sonderformen der deutſchen Schule. In einer Zeit, in der ein neues Deutſchland und eine neue Jugend entſteht, muß auch ein neuer Leh⸗ rer entſtehen, der nicht nur aus Büchern ſchöpft, ſondern aus der völkiſchen Wirklichkeit, der nicht nur das Vergangene neu lehrt. ſondern in der Gegenwart lebt, der nicht nur unterrichtet, ſondern führt. Die Geſtaltung der neuen Schule wird entſchieden mit der Formung des neuen deutſchen Lehrers!“ Der Miniſter richtete jungen Studenten, die ſpäter zur Univerſität weiterziehen wollen. die ernſte Mahnung, ſpäter in den beſonderen Aufgaben der höheren Schule dem deutſchen Volk zu dienen. nicht aber einer ziviliſierten Bildungsſchicht.„Ich weiß“, ſo ſchloß der Miniſter,„daß in Ihnen allen, Dozenten und Studenten, das Bewußtſein lebt, daß keine Aufgabe größer ſein kann, als die des deutſchen Volkslehrers für das kommende deutſche Geſchlecht.“ Mit ſtürmiſchem Beifall und Heilrufen dankten die Zuhörer dem Miniſter für ſeine grundſätzlichen Ausführungen. beſonders an die Jünf Diviſionen„für alle Iwecke“ Fir Jamuel Hoare über die brifiſche Vehrmacht im Feſtlandskrieg London, 11. Nov. Im Verlauf der Unter⸗ hausausſprache am Dienstag wollte der konſer⸗ vative Abgeordnete Amery wiſſen. wel ſch e Rolle die britiſche Wehrmacht in einem zukünftigen Krieg auf dem europäiſchen Feſtland ſpielen würde und ob eine Expeditionstruppe zu dieſem Zweck bereitgehalten werde. Der Marineminiſter Sir Samuel Hoare erwiderte, es ſei vorzuziehen, von einer „Truppe für alle Zwecke“ und nicht von einer Expeditionstruppe zu ſprechen, da die letztere von der Annahme ausgehen würde, daß ſich die Ereigniſſe in derſelben Weiſe wie 1914 abſpielen würden. Er lehne dieſe Annahme ab.(Sört, hört!) Dieſe Trunne für alle Zwecke“, die aus fünf Di⸗ viſionen beſtehen würde, müſſe bereit ſein, überall hinzugehen und jede Verantwortung zu übernehmen, die ihr auferlegt werden würde. Die Lage ſei beträchtlich von derieni⸗ gen im Jahre 1914 verſchieden. 1914 ſeien end⸗ gültige Verpflichtungen und ein tatſächlich zwiſchen dem franzöſiſchen und britiſchen Ge⸗ neralſtab vereinbarter Plan vorhanden ge⸗ weſen. Im gegenwärtigen Falle lägen keine ſolche Verpflichtungen vor. England müſſe die Lage beurteilen, wenn ſie entſtehe. Seine eigene Anſicht gehe dahin, daß es unklug wäre, poſitive oder negative Verpflichtungen zu übernehmen, wie und wo die„Truppe“ für alt Zwecke“ einzuſetzen ſei. Bekanntmachungen der A. S. O. A. B. Krels Heppenheim AP., Gan Heſſen⸗Naſſau. ae am Man, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. „ 30 381, Poftſcheckonto: 53 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Inkereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 1 Uhr. Nachmittags: Dienstag. EN 55 Freitag, von 1718 Uhe. Sonſt nur in Filfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. und Freitag NS.⸗Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. Ich erinnere an die Beſtellungen von „Die Reden Hitlers am Reichsparteitag“ und„Die Reden von Frau Scholtz⸗Klink“ und bitte umſofortige Meldung. Letzter Termin: Samstag, den 14. November 1936. Ebenſo erinnere ich an die Abrechnung der Loſe und bitte um ſofortige Einſen⸗ dung der Beträge an die Kaſſenwartin Frau Weiſt, Heppenheim. NSDAP., Ortsgruppe Mörlenbach. Betr.: Führerbeſprechung am 12. 11. Dieſelbe fällt aus, neuer Termin wird noch bekannt gegeben. Betr.: Mitgliederappell am 15. 11. Sonntag, den 15. November, findet in Weiher im Gaſthaus Schmitt, Mitgliederappell um 20.30 Uhr ſtatt. Der Appell iſt Pflichtabend für die Mit⸗ glieder der Partei und Gliederungen des ganzen Ortsgruppenbereiches. Vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. Entſchuldigungen werden nur im Krank⸗ heitsfalle angenommen. 7 Ruppert, Kreisleiter Ge 1 2 72* N NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreis Heppenheim. Amt Neiſen, Wandern Urlaub. Auch Deinen Winterurlaub mit„Kd.“ Im neuen November-Programmheft wurden nun⸗ — für den Winter 1936⸗37 Urlaubsfahrten be⸗ annt: UF. 1/87 vom 25. Dez. 1936 bis 3. Jan. 1937 Oberbayern Preis: 38.— RM. mit Skikurs 43.— NM. vom 13. Jan. bis 17. Januar 1937 Kniebis Preis 26.50 RM. mit Skikurs 29.— RM. vom 23. Jan. bis 30. Januar 1937 Nhöhn⸗Gersfeld Preis 18.50 RM. mit Skikurs 23.50 RM. vom 30. Jan. bis 5. Februar 1937 Kniebis Preis 33.50 M. mit Skikurs 38.50 RM. vom 13. Februar bis 20. Februar 1937 Pfronten⸗Allgäu Preis 30.50 RM. mit Skikurs 35.50 RM. vom 21. Febr. bis 28. Februar 1937 Kniebis Preis 36.50 RM. mit Skikurs 41.50 RM. vom 27. Februar bis 9. März 1937 Reit im Winkel. Preis 53.— RM. mit Skikurs 60.50 RM. vom 3. März bis 10. März 1937 Rhön⸗Gersfeld Preis 18.50 RM. mit Skikurs 23.50 RM. vom 14. März bis 22. März 1937 Wendelſteingebiet Preis 35.— RM. mit Skikurs 1 40.— RM. Die Teilnahme an den Skikurſen iſt den Teil⸗ nehmern freigeſtellt. Mit den Urlaubsfahrten werden gleichzeitig auch Ferienwanderungen durchgeführt. In dem Fahrtenplan bleibt kein Wunſch hinſicht⸗ lich der Fahrtziele, der Dauer und der über alle Wintermonate verteilten Termine offen. Ganz auf⸗ fallend billig ſind die Teilnehmergebühren. Nähere Einzelheiten im neuen November-Pro⸗ grammheft(Preis 10 Pfg.) Anmeldungen nehmen bereits jetzt alle Irts⸗ und Betriebswarte, ſowie die Kreisdienſtſtelle Heppen⸗ heim, der NScd.„Kraft durch Freude“, Lauden⸗ bachertor 6, entgegen. Gauamtsleitertagung auf Burg Bogelſang Berlin, 11. Nov. Nachdem im Frühjahr dieſes Jahres die Kreisleiter der NSDAP. auf Burg Kröſſinſee zu einer großen Tagung vereint waren, findet— laut NS.— nun⸗ mehr auf der Burg Vogelſang in der Eifel vom 11. bis 20. November eine große Tagung der Gauamtsleiter der NSA. ſtatt. Eine Reihe von führenden Perſönlichkeiten der Partei werden dieſer Tage auf Burg Vo⸗ gelſang ſprechen. Die Tagunz wird von ai ene Reichsleiter Dr. Ley geleitet. OF. 151/87 u. 2/87 OF. 152/37 u. 3/87 OF. 153/87 ß. 4„37 u. 5/7 uF. 6/7 ——— P A er J FT. S SFZ S FZ 82 IT „JFF In Aren ige Enſen⸗ aſenwartin an 12. II. in did 1g am 15. II. det in Wüihg ell un 200 füt die Nit. des geen ſhenen with in Kian. Naaslelle „5“ burden nun bsfahtten be⸗ „ J. I, 3.— N. 6. NM. Aua 1837 180 N. D NM. uud 1857 b 0 A. B50 Nm. ehr 16 45 350 N. 350 NM. Februar 1057 6 0 KN 5550 KM. Fümar 10“ 1 40 KM. din 3 1100 n. — 157 5 10. f 1 1 . 14 10 Nn. 1 da n. tac auß u. uch hint 1 übet alle 1 Gun af ren. wenn. hey I d gelle 1 f Jag rübiaht 1 T 12⁰ 1 —— . Hert Süßkind, der ſeinerzeit über einen größeren Geld⸗ betrag verfügte, erkannte ſeine große Chance. Er erfuhr vohl, daß Carſten ſeinen Prozeß gewinnen würde, drängte lein Geld Ihrem Onkel zu einem ganz niedrigen Zinsſatz ewiſſermaßen auf, mit der einzigen Bedingung, ihn ſpäter um Erben einzuſetzen. Herr Süßkind taxierte ganz richtig, daß ſich Ihr Onkel innerhalb kurzer Zeit von dem Verluſt erholen würde. Der Vertrag wurde abgeſchloſſen. Ein Exemplar habe ich hier vorliegen, das zweite befindet ſich im Beſitz des Herrn Süßkind. Herr Carſten hat das erhal⸗ ene Darlehen ſchon nach wenigen Monaten, als die Verſiche⸗ tung verurteilt worden war, zurückgezahlt und die Ange⸗ legenheit als erledigt betrachtet und inzwiſchen längſt ver⸗ geſſen, wenn nicht die Geldgier des Herrn Süßkind dieſem leine Ruhe gelaſſen hätte. Mit allerlei freundlichen Briefen derſuchte nun der Neffe, ſich bei Ihrem Onkel in dauernder Erinnerung zu halten, ohne daß jemals Herr Carſten irgend⸗ velche Antworten gab. Dieſes reizte den Herrn Bummels⸗ butteler Kaufmann noch mehr, ſo daß aus den einſtmals freundlichen Briefen ſehr grobe und unverſchämte Schrei⸗ ben wurden. Als letzten Angriff auf die Erlangung ſeines Rechtes verſuchte er, auf Grund ſeines Vertrages auf ge⸗ kichtlichem Wege ein vorläufig vollſtreckbares Urteil zu er⸗ langen, das ihm die Erbfolge ſicherte.— Sie können ſich dorſtellen, daß Herr Carſten über das Vorgehen ſeines Nef⸗ ſen ſehr erboſt iſt und ſich geſchworen hat, es dieſem ſauberen Herrn gründlichſt heimzuzahlen, da er von Anfang an nie⸗ mals die Abſicht gehabt hat, dieſen Herrn zu betrügen, wenn er ihn auch nicht in den ganzen Genuß ſeines Vermögens ſetzen wollte. Herr Carſten glaubt nun den Zeitpunkt für gekommen, ſeinem Herrn Neffen ein gehöriges Schnippchen zu ſchlagen. Zu dieſem Unternehmen ſind Sie, Herr Rei⸗ mer, als getreuer Helfer ausgeſucht, da Sie, ſoviel mir be⸗ kannt iſt, einmal das gnädige Fräulein Nichte. hier ſtockte der Notar einen Augenblick und rückte verlegen an ſeiner Brille,„heiraten wollen.“ „Das iſt meine feſte Abſicht, lieber Herr Doktor. Ich bin herzlich gern bereit, dem Wunſche des Herrn Carſten nach⸗ zukommen, und es wird mir perſönlich ein ganz beſonderes Vergnügen ſein, dazu beizutragen, dieſem Herrn Süßkind einen gehörigen Denkzettel zu verabfolgen.“ „Das freut mich zu hören. Herr Carſten hat auch auf Ihre Hilfe gerechnet.“ „Das verſtehe ich nun wieder nicht.“ „Sehr einfach, Herr Reimer. Wären Sie der Aufforde rung des Herrn Carſten, an Bord zu gehen, blindlings ge⸗ folgt, ſo hätten Sie damit bewieſen, daß Sie keinen eigenen Willen haben und dieſen auch nicht durchzuſetzen verſtehen. Herr Carſten liebt aber nur ſolche Männer, die eine— na⸗ türlich vernünftige und vor allen Dingen ſaubere— Idee nicht nur beginnen, ſondern auch reſtlos durchführen und die Verantwortung dafür voll und ganz auf ſich nehmen. Daß Sie das können, haben Sie damit bewieſen, daß Sie einen Erſatzmann für ſich an Bord ſchickten. Ich darf Ihnen vu bieſem Trick gratulieren.“ Nobert war bei dieſem Lob nicht ganz wohl zumute. „Woher wiſſen Sie denn das von dem Erſatzmann?“ Ich erhielt vor einer Stunde ein Telegramm vom „Rübezahl“, das mir dieſes mitteilte und die Anweiſung „ den verabredeten Auftrag der Teſtamentseröffnung tuszuführen. Das läßt ſich um ſo leichter durchführen, da ich das Ehepaar Süßkind in Hamburgs Nähe aufhält.“ Kittchen“, murmelte Tante Tine. „Sie haben die Abſicht, Ihnen hier einen Beſuch abzu⸗ tatten und den Nachlaß des Herrn Carſten anzutreten. Sie daben in Cuxhaven vom Tode Kapitän Carſtens— Ihres Onkels Namensvetters— erfahren und glauben nun, der Onkel ſei tot.“ „Iſt das möglich? Alle drei Zuhörer waren aufgeſprungen und ſtarrten den Notar an. ch habe ſie dabei gelaſſen, und im Auftrage Ihres Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ s vOrlefzfer Wille ſtern zur Eröffnung des Teſta⸗ den Sie mal.“ Grete trat er⸗ ran.„Ich halte das für einen e ſich da geleiſtet haben.“ halten, mein Fräulein. Es ge⸗ inſch Ihres Herrn Onkels.“ derr Doktor.“ Grete ſah zum erſöhnend die Hand, die dieſer rückte. ein, ich verſtehe Ihren kleinen Tante Tine fühlte ſich veranlaßt, auch mal ein Wörtchen kreinzureden. „Ich bitte Sie nun, meine Herrſchaften, ſich übermorgen tachmittag in meinem Büro einzufinden, wo verfügungs⸗ jemäß um zwei Uhr die Eröffnung des Teſtaments ſtattzu⸗ inden hat.“ „Vielleicht im Trauerkoſtüm? Gehrock und Zylinder?“ „Wenn ich bitten darf, Herr Reimer, ſo wahren Sie den Schein, um die Familie Süßkind nicht mißtrauiſch zu nachen.“ „Soll mir eine beſondere Freude ſein.“ „Ich auch?“ Tante Tine machte große Augen. „Jawohl, Frau Meyer, Sie auch.“ Tante Tine wurde rot vor Aufregung. „Ich möchte mir noch die Bemerkung erlauben, daß das Teſtament kein Scheinteſtament iſt, wie Sie vielleicht anzu⸗ nehmen, geneigt ſind, ſondern daß es rechtskräftige Wirkung hat.“ Damit; verabſchiedete ſich der Rechtsanwalt und ließ die brei„trauernden Hinterbliebenen“ allein. „Was ſagt ihr nun?“ Grete ergriff als erſte das Wort. „Vorläufig noch gar nichts, mein liebes Kind.“ Robert fündete ſich ſeelenruhig eine Zigarette an und paffte ſie in das Zimmer. „Du mußt dir aber doch irgend etwas dabei denken kön, nen.“ Leicht erregt trat das Mädel auf ihn zu. „Was ich ſo bei mir denke, iſt für mich nicht gerade erfreu⸗ lich. Denn wenn dein Onkel ein ſo ſtattliches Vermögen be ſitzen ſollte, dann wirſt du beſtimmt nicht leer ausgehen, auch wenn du nicht ſeine leibliche Verwandte biſt. Und das wirkt wiederum nicht gerade beſänftigend auf mein Gemüt.“ „Vorläufig iſt das von dir alles Illuſion. Außerdem värſt du wohl der erſte Menſch, der Geld verachtet.“ „Ich bin weder der erſte, noch verachte ich es, ſondern zabe ſogar herzlich gern recht viel davon. Doch muß es nach Möglichkeit auf einem anderen Wege zu mir kommen, als zusgerechnet über meine Frau. Denn in dieſem Falle iſt es nit der Eintracht der Ehe meiſtens nicht weit her.“ „Du ſcheinſt ſchon recht trübe Erfahrungen gemacht zu haben“, lachte Grete. „Ich ziehe es vor, meine Kenntniſſe aus den Erfahrungen inderer zu ſammeln.“ „Sehr intelligent, mein Herr. Aber du wirſt auch dann, penn ich arm wie eine Kirchenmaus mit dir in den Stand der geheiligten Ehe trete, nicht allzu viel zu ſagen haben, ſonndern immer hübſch artig bei deiner lieben kleinen Fran in der Stube ſitzen und recht lieb zu ihr ſein.“ Mit lachenden Augen ſah ſie ihn an. „Und vielleicht auch Kinder ſchaukeln und Märchen er jählen?“ „Das komm“ auf dein Talent an“, entgegnete ſie errötend. „Nu hört ſich doch eener dieſe dummen Göhren an. Snacken von Kinnerkriegen und ſind ſelbſt noch grün achter den Ohren. Werdet lieber ſelbſt erſt mal anſtändige Men⸗ ſchen, ehe Ihr an ſo'n dummes Zeug denkt.“ Neſigniert über die in Unordnung geratene Weltgeſchichte derließ Tante Tine brummend das Zimmer. Ein herzliches Lachen aus zwei jungen Kehlen folgte ihr und ſtimmte ſie gegen ihren eigenen Willen verſöhnlich. E Hamburger Hauptbahnhof. „Taxe!— Neuerwall bitte.“ Die Firma Süßkind nahm aächzend Platz. Das Auto ſauſte los. „Wo fahren wir denn fetzt hin, Friedrich?“ „Zu Schulze& Meyer, Geld holen.“ „Von deinem Lieferanten?— Hat der denn auch bei dir Schulden?“ „Nee, umgekehrt.“ „Na, und was willſt du da?“ „Mir einen Scheck auszahlen laſſenl⸗ „Von wem denn?“ „Na von Schulze& Meyer, oder ſoll ich wegen der paar lumpigen hundert Mark, die wir noch bis übermorgen brau⸗ chen, extra nach Hauſe zur Bank fahren?“ „Brauchſt du denn ſo viel?“ Ein mitleidiger Blick traf Suſi. Das Auto hielt. Das letzte Fünfmarkſtück wanderte in die Hand des Taxichauffers. Eine Mark zwanzig für die Fahrt, drei Mark achtzig Trinkgeld. Millionäre und ſolche, die es werden wollen, müſſen groß⸗ zügig ſein. Ein Lehrling öffnete mit tiefen „Jawohl, der Chef iſt anweſend.“ Chef Schulze witterte einen fetten Auftrag, machte aber auch kein enttäuſchtes Geſicht, als Friedrich ſtatt deſſen bat, einen Scheck in Bargeld umzuſetzen. Er kannte die Firma Süßkind und war ſofort dazu bereit. Dienſt am Kunden. Verbeugungen. * * „Taxi!— Zu Peek& Cloppenburg.“ Zu Fuß wären es knapp fünf Minuten geweſen. Aber nobel geht die Welt zugrunde. Das Auto flitzte um die Ecken. Suſi bekam vor Angſt Wadenkrämpfe, als der Wagen haarſcharf vor einer Stra⸗ zenbahn die Schienen kreuzte. „Guten Tag, die Herrſchaften. Was ſteht zu Dienſten?“ Gleich drei Verkäufer begrüßten ſie devot. „Einen Cut mit geſtreifter Hoſe.“ „Bitte ſehr, im erſten Stock.“ Die dritte Hoſe paßte. Beim Cut erſt der elfte. Ein guter Bauch paßt ſelten rin. Zwei Verkäufer ſchwitzten. „Herr Doktor ſehen einfach fabelhaft aus“, meinte der eine. Friedrich meinte es auch. Ein heller Sommerulſter, ganz auf Seide, vervollſtändigte die neue, erſte Garnitur. Das Spiegelbild zeigte nun einen ſeridſen Herrn mit Ge⸗ neraldirektorallüren und grauem Zylinder. „Wo darf ich die Sachen hinſchicken, Herr Doktor?“ „Behalte ich gleich an.“ „Und die alten?“ Der Herr„Doktor“ wurde gnädig.„Machen Sie damn was Sie wollen!“ Zwei ganze Hunderter blieben an der Kaſſe hängen. Drei Häuſer weiter war ein Schuhgeſchäft. „Bitte ein paar Lackſchuhe mit Wildledereinſatz.“ „Damen oder Herrenſchuhe, bitte?“ Zwei eheliche Blicke kreuzten ſich.„Für beide.“ Süßkinds„großer Onkel“ beſah ſich bei dieſer Gelegenheit neugierig die ſchöne Welt. Vor„Madam“ türmten ſich die Kartons. An jedem Fu operierte eine Verkäuferin. Zwei Ladenmädchen ſchleppter unermüdlich neue Auflagen heran. Frau Suſi ſtöhnte in allen Tonarten. „Franzöſiſche Stiebel und pommerſche Beene“, brummm Friedrich gelangweilt. Er hatte die guten Wildledernen und Lackbekappten bereits an und ſtolzierte wie ein Storch im Salat durch den Laden. Nach einſtündiger„Probezeit“ paßte endlich Größe dre undvierzig. „Bitte achtundvierzig Mark fünfundſiebzig Pfennig.“ Der dritte Hunderter war zur Hälfte alle. Drei Verkäuferinnen klagten heimlich über heftige Rücken, ſchmerzen. ** 0 An der nächſten Ecke kag ein Damenmodenſalon. Ausgerechnet!— Aber prima⸗primiſſimal Die Lorgnette trat intenſiv in Tätigkeit. „Das grüne Complet iſt wundervoll, Friedrich.“ Frau Suſi flötete vor Entzücken. Die Puppe, die das beſagte Kleid trug, warf faſt gar kei⸗ nen Schatten, ſo dünn war ſie. „Ob es mir paßt?“ „Vielleicht zwei davon.“ Wenn Blicke töten könnten.— Armer Friedrich. Und ſchon war ſie im Laden, gefolgt von ihrem Adjutant. Von grün über beige, braun, blau landete ſie beim fünf⸗ unddreißigſten Kleide auf mattlila mit Crepe Georgette. „Gnädige Frau ſehen reizend darin aus. Wie Fünfund⸗ zwanzig.“ Das wirkte. Dabei krachten die Nähte bedenklich. Die ſchlanke Linie mußte aber unter allen Umſtänden ge⸗ wahrt werden. Fortſetzung folgt. N * 53 n 1 * 1. 43 1 C 4 1 g 1 1 1 * . 5. 1 8 5 9 4 3 . N 2 3 8 4 . 14 . 5 103 14 1 1 15 5 3 *— N e rege Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. D A. Viernheim Dienſtſtund en: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 4“ Zuſammenkunft der Führer der NS.⸗ Gliederungen und For- mationen ſowie aller Vereins- vorſitzenden oder Stellvertreter Ich lade zu einer wichtigen Beſprechung die vorgen. Führer bzw. Vorſitzenden am Don⸗ nerstagabend 8 Uhr in die Parteidienſtſtelle ein und erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA Betr.: Vertrauens ratſchulung Am Freitag, 13. November, findet im Gaſthaus„Zum Freiſchütz“ die Schu⸗ lung der Vertrauensräte ſtatt. Die Be⸗ triebsobleute und die Betriebs- walter haben ebenfalls an dieſer Schulung teilzunehmen. Auch iſt es erwünſcht, daß recht viele DAF. Walter die Schulungsabende beſuchen. Beginn: pünttlich um 8 Uhr abends.— Redner: Pg. Heilmann. 5* D A F.⸗Walter⸗ Appell Ich weiſe ſchon heute darauf hin, daß am 24. November 1936 ein Appell für alle D A F.⸗Walter angeſetzt iſt. Mögelin, Ortswalter. * NS⸗Frauenſchaft Heute Donnerstag fällt der Heimabend aus. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. November 1936 Anſer Tagesſpruch Leichter gewinnt man zwölf neue Feinde, als daß es uns gelingt, einen alten zu beſei⸗ tigen. Richelieu. Ben Aepchuck Morgens kommt Frau Müller bleich und übernächtig an den Kaffeetiſch. Sie ſtarrt düſter vor ſich hin und antwortet auf die fröh⸗ lichen Morgengrüße ihrer Familie nur mit einem ſchweren Seufzer.„Was haſt du denn bloß?“ fragen Mann und Kinder erſtaunt. Und endlich kann Frau Müller nun ihrem Herzen Luft machen.„Ich habe ſo gräßlich geträumt“, ſagt ſie,„ich bin noch wie zer⸗ ſchlagen davon. Stellt euch vor, ich habe ge⸗ träumt, ich müßte nachträglich alle Lebens⸗ mittel, die im letzten Jahr in unſerem Haus⸗ halt umgekommen ſind, aufeſſenn. Es war raſend, ſage ich euch...“—„Aber wie kommſt du denn bloß darauf?“ Mutter nickt traurig mit dem Kopf.„Na, denkt Ihr etwa, ich hätte dieſe ganzen letzten Aufrufe zum Kampf gegen den Verderb nicht geleſen? Da iſt mir erſt klar geworden, wie viel auch bei uns ſo im täglichen Leben um⸗ kommt. Nun habe ich alſo geträumt, ich käme in unſeren Keller, um mal nach dem Rechten zu ſehen. Und da erſtarrte mir das Blut vor Entſetzen. Denn in dem Keller lagen lauter verdorbene Lebensmittel und es herrſchte eine geradezu erſtickende Luft. In einer Ecke ein rieſiger Haufen verfaulter Kartoffeln. Das waren die, die im vergangenen Winter um⸗ kamen, weil wir uns wochenlang nicht drum gekümmert hatten und eine faule Kartoffel immer die andere angeſteckt hat. Und dann Berge von fauligen, verwelkten Kohlblättern, ſowie anderen Gemüſe⸗Abfällen, die eben⸗ falls nur ſchlecht geworden waren, weil ich ſie zu lange habe liegen laſſen. An der Wand, wo doch unſer Regal mit den Einkoch⸗Gläſern ſteht, waren Dutzende von Gläſern, deren In⸗ halt ſämtlich ſchlecht und verſchimmelt war. Bei allen waren die Deckel loſe, und dadurch der Inhalt verdorben...“ Frau Müller hält erſchöpft inne.„Aber Mutter“, meint die Tochter,„das iſt doch alles ſtark übertrieben“. In jedem Haushalt ko; mal was um— es ſind doch immer nur»eleinigkeiten!“—„Natürlich ſind es im Augenblick Kleinigkeiten“, ſagt Frau Müller erregt,„aber durch dieſen Traum habe ich erſt geſehen, wie dieſe Kleinigkeiten anwachſen. Denn das war das Schlimmſte: oben auf dem Regal mit den Gläſern ſaß ein kleiner Teufel und grinſte frech und ſagte, das wären alle die verdorbenen Vorräte des letz⸗ ten Jahres, und ich müßte ſie nun zur Strafe nachträglich aufeſſen! Und dann hielt er mir einen Korb hin, in dem lauter ſteinharte und verſchimmelte Brotkanten lagen— die mußte ich aufeſſen! Immerfort habe ich im Traum darauf herumgekaut— bis ich ſchließlich beim Aufwachen merkte, daß es mein Bettzipfel war! Kinder— der Traum hat mich belehrt! Bei mir kommt nichts mehr um!“ * Achtung! Vereinsvorſitzende und Führer der Gliederungen! Wir verweiſen auf die amtliche Bekannt- machung des Ortsgruppenleiters zu einer wichtigen Beſprechung Donnerstagabend 8 Uhr in der Parteidienſtſtelle. Im Verhinderungs⸗ ee iſt ein Vertreter zu entſenden. Sport bei Kraft durch Freube Die Gymnaſtikſtunde fällt heute abend be⸗ ſonderer Umſtände wegen aus. Die NS⸗Kriegsopferverſorgung verliert einen tüchtigen Sachwalter Aus Frankfurt kommt die Trauerkunde, daß der Bezirksobmann der NS.⸗Kriegsopferver⸗ ſorgung, Matthias Wagner, nach viermo⸗ natigem Krankenlager im Hirnverletzten⸗Heim geſtorben iſt. Mit Matthias Wagner verliert die NS OV. einen tüchtigen Sachwalter und den beſten Kameraden. Kamerad Wagner zählt zu den älteſten Parteigenoſſen des Gauge⸗ biets, er war Träger des goldenen Abzeichens. Die Todesnachricht wird allen, die ihn kann⸗ ten, ſehr nahe gehen. Ihm war kein Weg zu weit, keine Arbeit zu viel, wenn es galt, einem bedrängten Frontſoldaten oder den Hin⸗ terbliebenen zu helfen. Alle Kameraden, die der Verſtorbene betreute, werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Gerichtliche Entſcheidung und Polizei- verfügung. Das Reichsgericht hat ent⸗ ſchieden: Wird eine gerichtliche Entſehei⸗ dung rechtskräftig, die den Täter wegen fahr⸗ läſſiger Körperverletzung in Tateinheit mit einer verkehrspolizeilichen Uebertretung ver⸗ urteilt, ſo tritt eine polizeiliche Strafverfü⸗ gung außer Kraft, die vorher wegen Ueber⸗ tretung ergangen und rechtskräftig geworden war. Hauswirtſchaftliche Vermittlung. Die nicht gewerbsmäßigen Vermittlungsein⸗ richtungen für Hausgehilfinnen müſſen auf Grund des Geſetzes uͤber Arbeitsvermittlung vom 5. 11. 1935 ihre bisherige Vermittlungs⸗ tätigkeit ſpäteſtens am 31. 12. 1936 ein⸗ ſtellen. Von dieſem Zeitpunkt an ſind nun⸗ mehr auch für die Vermittlung von Hausge⸗ hilfinnen ausſchließlich die Arbeitsämter zu⸗ ſtändig. Muſiker. Wir verweiſen die Muſiker(Ne⸗ benberufler) an dieſer Stelle auf das heutige Inſerat. Eine Ausſtellung vor oder nach der feſtgeſetzten Zeit kann nicht berückſichtigt wer⸗ den. Kellerbrand. Geſtern vormittag 11 Uhr entſtand in dem Keller eines Anweſens der Schulſtraße ein leichter Kellerbrand. Heraus⸗ fallende Aſche von der Feuerungsanlage der Zentralheizung hat in der Nähe liegendes Holz zur Entzündung gebracht. Glücklicher⸗ weiſe entſtand kein größerer Schaden. Noch rechtzeitig wurde der Brand entdeckt und zum Erſticken gebracht. Unbeſtändiges Wetter. Die vom At⸗ lantik ausgehende Wirbeltätigkeit ſetzt ſich nicht nur fort, ſondern erfährt zunächſt ſogar eine Verſtärkung. Die am Mittwoch einge⸗ tretene leichte Beſſerung bleibt daher nur ganz vorübergehend und wird bereits am heutigen Donnerstag wieder regneriſcher Wit⸗ terung Platz machen. Auch weiterhin bleibt das Wetter ſehr unbeſtändig.— Donnerstag: Zu⸗ nächſt wieder bedeckt und regneriſch, dann mehr wechſelnde Bewölkung mit einzelnen Schauern bei ſüdlichen, dann auffriſchenden und nach Weſt drehenden Winden zunehmend milder.— Freitag: Unbeſtändiges, mildes und zu Niederſchlägen geneigtes Wetter. Wieder Feſttagsrückfahrkarten. Die Reichsbahn wird zu Weihnachten und Neu⸗ jahr wieder Feſttagsrückfahrkarten mit einem Drittel Fahrpreisermäßigung ausgeben. Die Karten gelten von Dienstag, den 22. Dezem⸗ ber, 0 Uhr, bis Montag, den 4. Januar. Die Geltungsdauer der Arbeiterrückfahrkarten wird —. Die Kirchweihe wird aufgebaut Wieder erſteht in dieſen Tagen auf dem Marktplatz, unſerer Adolf Hitlerſtraße, die bunte Budenſtraße der Viernheimer Kirch⸗ weihe. Viele Hände ſind mit ihrem Aufbau beſchäftigt. Schon ragen da und dort Gerüſte in den grauverhangenen ſtürmiſchen Novem⸗ bertag, indes immer noch von Zugmaſchinen gezogene Wagen durch die Straßen des Ortes dem Marktplatz zurollen, wo die Schauſteller⸗ Wohn- und Packwagen auf der Bismarck⸗ und anderen Nebenſtraßen Platz finden. Wen man von den Begleitmannſchaften der Wagen ſieht, ſchaut ernſt und nüchtern drein, und nichts an ihren Mienen läßt darauf ſchließen, daß ſie Buden aufbauen wollen, die bunte Geheimniſſe verbergen. Staunenswert iſt es, wie glatt und ſchnell der Aufbau der einzelnen Buden⸗Fahrgeſchäfte vor ſich geht. Fleißige Hände tragen aus Packwagen das fertige, wohlgeordnete Mate⸗ rial zuſammen, damit wieder andere es zu⸗ ſammenfügen. So ein Blick in einen Trans⸗ portwagen iſt verführeriſch. Was kommt da nicht alles heraus! Während man ſo nach⸗ denkt und die ſtämmigen Arbeiter betrachtet, wächſt das Karuſſell ſchon in die Höhe. Für die Kinder ſind die Tage bis zum Be⸗ ginn der Kirchweihe mit die ſchönſte Zeit. Neugierig ſchauen ſie dem Kommen der Wa⸗ gen zu, verſuchen in ihre Geheimniſſe Ein⸗ blick zu erhalten und erleben den ganzen Aufbau der Budenſtraße freudig mit. Wie oft haben ſie dieſes Schauſpiel ſchon geſehen. Aber immer wieder iſt es ihnen neu, immer wieder gibt es etwas Beſonderes zu begut⸗ achten und zu ſehen. Das iſt der magiſche Zauber, den die Kirchweihe auf jeden aus⸗ übt, auf groß und klein, auch auf alt und jung! Und zudem iſt jetzt die beſte Gelegenheit, die ſich am Sonntag präſentierende Kirchweihe ſozuſagen von Geburt aus kennen zu lernen. Wenn der Kirchweihrummel erſt einmal ſei⸗ nen Anfang genommen hat, iſt die Zeit des beſchaulichen Verweilens vorbei. Dann herrſcht hier ein Lärm und ein Leben, ein Schieben und Drängen, wie es eben zu einer richtigen Kirchweih gehört. Veleuchtungspyflicht der Fahrzeugführer Eine große Anzahl der Verkehrsunfälle ſind auf fehlende, mangelhafte oder falſche Be⸗ leuchtung der Fahrzeuge zurückzuführen. Mit dem Eintritt der Dunkelheit iſt vielfach die Feſtſtellung zu machen, daß ohne Licht ge⸗ fahren wird. Die Fahrzeugführer bedenken dabei nicht, daß ſie die Verantwortlichen ſind, wenn ein Unfall geſchieht. An Ausflüchten ſind ſie dann nie verlegen. Ein pflichtgemäßer Fahrzeugführer führt ſtets ſeine Lampe mit, denn es kann auch ein unvorhergeſehener Fall eintreten. Die Beleuchtungspflicht beſteht ja auch bei ſtarkem Nebel. Vielfach ſind die Fahr⸗ zeuge auch falſch beleuchtet. Es genügt z. B. nicht, daß der Radfahrer eine Taſchenlampe in der Hand hält oder ſie anknöpft. Nicht die Perſon, ſondern das Fahrzeug iſt zu beleuch⸗ ten. Die Laterne muß ihren Lichtkegel auf die Fahrbahn werfen, ſie darf auch nicht blen⸗ den. Die Rückſtrahler ſind vorſchriftsmäßig anzubringen und in gutem Zuſtand zu erhal- in der gleichen Weiſe verlängert. J ten. Handwagen, die nicht mehr als 1 Meter breit ſind, müſſen mit einem Rückſtrahler verſehen ſein. Es müſſen alſo auch die klein⸗ ſten Handwagen einen ſolchen führen. Hand⸗ wagen von größerer Breite als 1 Meter, müſſen hinten einen Rückſtrahler oder eine rote Lampe, und nach vorne ihre ſeitliche Be⸗ grenzung durch zwei Laternen anzeigen. Not⸗ lichter in Papiertüten genügen nicht. Noch keine Hausſchlachtungen Wohin ſind die Anträge zu richten? Auf Grund einer Anordnung der Haupt⸗ vereinigung der Deutſchen Viehwirtſchaft vom 18. 9. 1936 ſind Hausſchlachtungen von Schweinen genehmigungspflichtig. Die Geneh⸗ migung wird auf Antrag von der für den Käufer zuſtändigen Kreisbauernſchaft er⸗ teilt. Eine Genehmigung iſt nicht erforderlich, a) wenn derjenige, der die Hausſchlachtung vornehmen will, das zur Hausſchlach⸗ tung vorgeſehene Schwein mindeſtens drei Monate ſelbſt gehalten und gefüttert hat, b) wenn die Hausſchlachtung auf Grund eines Deputats oder Altenteilsvertrages erfolgt. Vor dem 15. November 1936 wird eine Genehmigung zur Hausſchlach⸗ tung nicht erteilt. Die Genehmigung wird erteilt, wenn der Antragſteller im Win⸗ ter 1935⸗36 in demſelben Umfange Haus⸗ ſchlachtungen vorgenommen hat. Auch dann, wenn der Antragſteller im Winter 1935⸗36 durch zwingende Umſtände keine Schlacht⸗ ſchweine für den eigenen Verbrauch geſchlach⸗ tet hat, jedoch in den vorhergegangenen Jah⸗ ren regelmäßig Hausſchlachtungen in demſel⸗ ben Umfange vornahm, wird der Antrag ge⸗ nehmigt. Der Antragſteller hat einen Nach⸗ weis über ſeine früheren Schlachtungen dem zuſtändigen Ortsbauernführer vorzulegen. Der Ortsbauernführer ſtellt ihm eine Beſcheini⸗ ue aus. Dieſe Beſcheinigung wird dem ntrag auf Genehmigung zur Hausſchlachtung beigefügt. Ebenfalls muß der Antrag Name und Wohnort des Verkäufers des Schweines enthalten. Antragſteller innerhalb der Kreiſe Heppenheim, Bensheim und Erbach müſſen ſich zwecks Genehmigung einer Hausſchlach⸗ tung ſchriftlich an die Kreisbauernſchaft Star⸗ kenburg⸗Süd in Heppenheim a. d. B., Kaiſer⸗ ſtraße 11, wenden. Den Anträgen ſind RM. 0.15 für Porto und Formulare in Briefmar⸗ ken beizufügen. 9 Für Anträge auf Genehmigung einer Haus⸗ ſchlachtung von Gaſtwirten und Kolonialwa⸗ rengeſchäften iſt die Metzger⸗Innung des be⸗ treffenden Kreiſes zuſtändig. i Bringen Sie das Gemiſch von Mehl und Backpulver nlemale Nixekt mit Flũſig· keit in Berührung, da ſonſt ein Teil der Triebkraft verloren geht. Beim Rühr⸗ teig z. B. mengt man das Mehl ⸗„Backin“⸗Gemiſch immer in Teilmengen unter die Maſſe, ehe 5 113 Müch zugefügt wird 0— und rührt oͤteſe gut unter, ehe von ner m mehl und„Backin“ zugegeben wird. Der erfolg: Glänzende Wirkung des altbewährten dr. Oetker- Backpulver„Backin„I e —— e , 0 i Noni dußſcha 3 af den i ihrtt 1 Zuſanme da ein wafiglch fung i lch det mud Ian here Mein wil f nene, Haupele ethelie Ah bie! de ken N * richt auen, kö 1 Hen f bd Oaunpetden ſch de wat beſen die el pen einge luer ge ſch un abe küngeernteten been up c Aten aste h bett und E „„. erte 7 1. e geute vor 3 Jahren legte bie Kitler⸗Jugenb und nun an bie Arbeit! n Arbeitskalender für die Bekämpfung der Schädlinge unſerer land⸗ ö eee ee 8 f zwei noch ſchulpflichtige Jungen. Sie ſchli⸗ Mutter froh iſt, wenn ſie ihren kleinen Kin⸗ chen ſich bab in Gaſpietſchaften ein, 110 aus 1 ö dern zu, dem 5* ein Stückchen] denſelben größere Beuten an Wurſt uſw. zu 4 Wurſt geben kann! Wer gönnt nun von machen. Einem Gaſtwirt ſtahlen ſie einen 5 euch allen, die ihr am Schlachten ſeid, nicht großen Schwartenmagen. Die ſo gemachte •˙•oL»» dem Kind eine, armen Volksgenoſſen aueh] Beute wurde dann auf dem Friedhof verzehrt. ö N ein Stückchen Wurſt— der ſoll es getroſt Hier glaubten ſich die jungen Diebe wenig⸗ g ſagen, denn von dem wird angenommen, daß er ſtens am ſicherſten. Als ſie darnach noch aus ö ſelbſt noch nicht 30 hat. Gewiß, ſchon hört einer anderen Wirtſchaft auch friſche Leber⸗ a man es ſagen, wie im vorigen Jahr, als der würſte klauen wollten, ſind die Diebe der , Herr Spießer dem betreffenden Ned. Mit- Polizei ins Garn geraten. Beide Jungen wur⸗ 0 arbeiter ſagte, daß ſie nichts in Doſen ein⸗ den feſtgenommen und legten darnach auch ein 5 5 machen und wie er mit dem gleichen Trick Geſtändnis ab f auch dieſes Mal wieder heranſchleicht— nur Warnung r einem Schwindler 80 0 1 25 mit dem Unterſchied, daß er ſich dann am Frankfurt. Seit Ende Oktober tritt ein ö . i E Stammtiſch ob ſeiner Klugheit brüſtete: denn Betrüger in Frankfurt a. M. und Umgebung 5. n a 6 ſie hatten doch in Doſen eingemacht, aber in auf, der in der Hauptſache bei Pfarrern, Gaſt⸗ . Anleitung für die Durchführung der Mäuſe⸗ mangel angelockt, ſehr leicht vernichtet werden.] braucht doch jede Doſe, weil er eine ganz allein] wirten und anderen Perſonen derſpricht und „ vertilgung ſind unentgeldlich durch die Ver⸗][ Auch der Gemüſebau bringt wichtige[zum Frühſtück flßt! Wir ſind Sozialiſten im kleinere Beträge erſchwindelt. Er ſpiegelt vor, „ trauensleute, die Bezirksſtellen und die Pflichten. Werden jetzt die Kohlfelder ge⸗ Dienſte der Volksgemeinſchaft, das iſt die daß er bei einer Straßenbaufirma in Lim⸗ 5 5 Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Gießen zu räumt, ſo ſind alle Kohlſtrünke ſorgfältig zu wahre Nächſtenliebe, ſie wächſt aus der Liebe burg bzw. in Diez an der Lahn beſchäftigt ſei . erhalten. entfernen, tief zu vergraben oder zu verbren⸗⸗ zu ſeinem Volk heraus, zu jedem Volksge⸗ und ſeinen Wochenlohn aus gewiſſen Grün⸗ 5 5 Auch die Ratten, die ſich mit dem Beginn] nen, wenn Kohlhernie, Kohlgallenrüßler, noſſen, zu jedem Kind, die alle Glieder ſind den nicht erhalten habe. Da aber ſeine Frau 10 8 der kalten Witterung in die Ställe und Spei⸗ Kohltriebrüßler oder Koehlfliege aufgetreten Junſerer großen völkiſchen Gemeinſchaft. plötzlich niedergekommen wäre, müſſe er un⸗ 3 . cher zurückziehen und dort großen Schaden] ſind. Zur Kohlherniebekämpfung ſind außer⸗ Alle für Alle— deshalb vergeßt nicht, bedingt nach Limburg fahren und benötige 12 e anrichten, können jetzt wirkſam bekämpft wer⸗ dem Kreuzblütler wie Hederich, Ackerſenf und[wenn ihr ſchlachtet, eine NSV.⸗Büchſe dem zu dieſem Zwecke das Fahrgeld. Der 11 5 den. 0 Hiertentäſchel zu vernichten. Winterhilfswerk abzuliefern. Täter erhielt in den meiſten Fällen 4 bis 6 1 n Zeigen ſich in der jungen Getreide⸗ N— Mark ausgehändigt, und verſprach, dieſe Be⸗ 1 er aat Fehlſtellen durch Welken, Gelb⸗ oder träge in den nächſten Tagen zurückzubringen 15 i 3 der Getreidepflänzchen und läßt Kohl auf vielerlei Art Aus Stabt und Land was er jedoch in 1 Halle tat Mit döß⸗ 1 8. n ſich die Urſache nicht ergründen, ſo werden am 8 ruckt immer näher, 5 f f ter Wahrſcheinlichkeit handelt es ſich hierbei 73 0 5 beſten die erkrankten Pflanzen mit Erdballen oft ſind die Felder frühmorgens ſchon mit Mannheim.(Wieder 9 Verkehrsunfälle] um den Arbeiter Friedrich Schmitt, geb. am 0 1 an die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Gie⸗] weißem Reif bedeckt. Um dieſe Jahreszeit gibt lan einem Tag). Im Laufe des Dienstag er⸗ 9, 8. 1906 in Lich, der eine Anzahl gleichar⸗ 433 9 ßen eingeſandt. N 5 beſonders viel Kohl auf dem Markt. Ganze eigneten ſich hier insgeſamt 9 Verkehrsunfälle. tiger Betrügereien bei Pfarrern in Oberheſſen 45 1 Unſere ganz beſondere Aufmerkſamkeit ſollte Herge von ſchönem glattem Weißkraut aud J Zu Schaden kamen ſechs Perſonen, von de⸗ begangen hat. 5 K ſich nun aber 1 die Einwinterung der eee nee doc*.— 3 a Heidelberg. Das Schöffengericht Hei⸗ g 2 14 le ausfra 7 1 t we er*„ l 5 5 2* 9. *. Wurzelfrüchte, eee 0 immer der Lage des Marktes en muß,. 2 1 delberg verurteilte 3 ſeiner heutigen Sitzung 13 l ſtes und Gemüſes richten. Bei der wechſeln⸗ heißt es in dieſen Wochen: wie kann ich mit mußten mehrere abgeſchleppt werden. Bemer⸗ den 23jährigen Ernſt Leutz aus Walldorf bei l den Witterung der Uebergangszeit zum Win⸗ allen Kräften dafür ſorgen, daß kein Verluſt] kenswert iſt daß 5 der e auf Wiesloch wegen Untreue in Tateinheit mit . ter erfordert beſonders die Regelung der Tem⸗ entſteht, und daß mir doch niemand nachſagen Nichleachlung 25 Vorfahrterechtes be Unterſchlagung in zwei Fällen zu einem Jahr f peratur und der Luftfeuchtigkeit N kann„immer Kohl und immer Kohl— kannſt zuführen ſind.— Verkehrskontrolle. 34 einem Monat Gefängnis und 300 RM. Geld⸗ ben zucht jetzt ſchon Verluſte durch Frost du denn nicht etwas anderes kochen?“ Kraft⸗ und Radfahrer wurden am Dienstag ſtrafe. Seit Oktober 1904 war der Ange⸗ 5 oder Fäulnis eintreten. 1 Einmal gibts Krautwickel, Krautsalat bei einer vorgenommenen Verkehrskontrolle J klagte als Huh pale 5 Unterſtützungs⸗ 1 Auch im Obſtbau gilt es nun, wichtige ſchmeckt auch ſehr erfriſchend und manchmal gebührenpflichtig verwarnt und 12 Kraftfahr⸗ fragen bei der DAF. in iesloch angeſtellt. . duufgaben du erfüllen, um den Kampf gegen] eine kleine Rohkoſtplatte aus verſchiedenen zeuge, die verſchiedene Mängel aufwieſen, be-] hr enantlich verſah er nebenbei das Amt des den Verderb erfolgreich zu führen. Das An⸗ Kehlarten kann nichts ſchaden. Mit Fiſch am] anſtandet. Bee. 4 im Juli — bringen der i iſt kein Allheilmittel, Mittwoch und Freitag, mit Hammelfleiſch am Heppenheim. Der Steuerpraktikant ieſes 1—* ab* e Verfehlun⸗ JJ ̃..... N aun e Tit der Fehſt 55 Me N en wasch Oktober 1936 zum Steuerinſpektor ernannt. enn In* Gaisbergſtraße g ſpanner nicht gerade ſehr ſtark auf, iſt es beſ⸗ ſich nur, daß ſie eines Tages hören kann: die] Ladenburg.(Eine ehrenvolle Berufung) brach infolge Ueberhitzung eines Räucher⸗ 5 ſer, nach gründlicher Reinigung der Obſt⸗ Frauen haben dafür geſorgt, daß nichts mehr J Schriftleiter Cornel Serr, der ſich als Heie ſchrankes Feuer aus. Dank des raſchen Da⸗ g bäume(Entfernen der dürren Aeſte, Frucht⸗Jumkommt! N matſchriftſteller einen Namen machte und ſich[ zwiſchentretens des Eigentümers und dem 5 mumien, Raupenneſter und Raupeneigelege, g als ideal geſinnter Freund ſeiner Vaterſtadt Eingreifen der Feuerwehr konnte der Brand 1 Blutlauskolonien, Miſtern und der alten Aeichsautobahnen⸗Atlas mancherlei Verdienſte erworben hat, wurde ſofort gelöſcht werden, ſodaß nur geringer g Borke) im Nachwinter die Spritzung der 1 Wie der N für 15 de F. 5 5 9 1 Gebäudeſchaden entſtand. Obſtbäume mit Obſtbaumcarbolineum vorzu- Straßenweſen der Ar eitsgemeinſchaft der In⸗ Heima hutz un enkmalspflege berufen.] Ferme— 1 f—— Das Kalle der Obſtbäume iſt keine] duſtrie⸗ 5 Handelskammern mitgeteilt hat,] Sein irken im Dienſte der Heimat wird da⸗. e beter é. Worm für der übten ö Schädlingsbekämpfung, ledi lich ein Froſt⸗ wird zu Beginn des neuen Jahres ein Reichs⸗ J mit auf eine breitere Grundlage geſtellt und Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ n ſchutz. Unter dem Raltanſtrich fühlen ſich] autobahnenatlas herauskommen, der den kommt der Allgemeinheit zugute; darüber Ses ede eier en Vicradein N 5 Schildläuſe z. B. ſehr wohl.— Iſt Wild⸗ Zweck verfolgt, den Kraftfahrern das jeweils] hinaus bedeutet die Berufung eine längſt ver⸗ N Verlags- 2 Drucereigeſeſcaft N . verbiß zu befürchten, müſſen jetzt die Ver⸗ fertiggeſtellte Netz der Reichsautobahnen be⸗ diente Anerkennung jahrzehntelanger, in der[ Worm! Da. K leg uber 1700 f. Alt dnte 8 ſchalungen der Obſtbäume in Ordnung ge-! kanntzugeben. Stille geleiſteter Arbeit. preisliſte Nr. 6 gültig. der Ackerkrume werden zahlreiche Bodenſchäd⸗ linge, wie Drahtwürmer, Engerlinge, raupen, Larven und Puppen der Getreideflie⸗ gen u. d. mehr vernichtet. Sie gehen durch die Bodenbearbeitung, ſelbſt durch Ertrocknen oder Erfrieren zugrunde. Weiter werden ſie aber auch von inſektenvertilgenden Vögeln vernich⸗ tet. Es wird jetzt ein ſehr ſtarkes Auftreten von Jeldmäuſen gemeldet. Im Hinblick auf den Fraßſchaden, den dieſe an der Winterung und auf dem Grünland anrichten, muß ſofort mit ihrer Vertilgung begonnen werden. Durch Zuſammenarbeit der Ortsbauernführer mit den Bezirksſtellen für Pflanzenſchutz muß un⸗ verzüglich gemeindeweiſe die Mäuſebe ämp⸗ fung in die Wege geleitet werden, wozu ſämt⸗ liche Beſitzer von Feld⸗, Garten⸗ und Wieſen⸗ grundſtücken, Wegrainen und Eiſenbahndäm⸗ men herangezogen werden müſſen. Genaue Erd⸗ lauskolonien, insbeſondere am Wurzelhals des Baumes mit Blutlausmitteln oder mit 15 beobentigem Obſtbaumcarbolineum vorzuge⸗ hen. Mit dem Eintritt kalter Witterung verdient der Schutz unſerer einheimiſchen Nutzvögel gerade im Obſtbau ganz beſon⸗ dere Beachtung. Wo Niſthöhlen fehlen, wer⸗ den dieſe am beſten jetzt ſchon im Winter an⸗ gebracht. Da ſie dann als Unterſchlupf be⸗ nutzt werden, gewöhnen ſich die Vögel an die neuen Niſtgelegenheiten. Beim Schneiden von Dornhecken ſollte man nie vergeſſen, durch Schneiden von Niſtquirlen unſeren Hecken⸗ brütern Niſtgelegenheiten zu verſchaffen. Durch die Einrichtung von katzen⸗ und ſpatzen⸗ ſicheren Dauerfutterplätzen gewöhnen wir die Nutzvögel an unſere Obſtanlagen. Wo der Sperling überhand nimmt, werden die Meiſen und andere Nützlinge verdrängt. Während des Froſtes kann der Sperling, durch Nahrungs⸗ ſchaft. heimer fliſſentlich, wenn da etwas paſſiert wä wer da die Schuld gehabt hätte uſw. Wir feierten gerade zur ſelben Stunde ein Kirchweihfeſt, als zur mitternächtlichen Stunde die Kunde an unſer Ohr drang: die HJ. hat draußen in den Doſen die Grenzpfähle um⸗ gelegt und auch der Grenzpfahl am Heddes⸗ Weg, wie ſolche zwiſchen Viernheim und Weinheim hielten ihrem Anſturm nicht ſtand! Aus ihrem Schlaf jäh aufgeſchreckte Bürgersleut' ſahen voller Bangen dieſes un⸗ 1 Vordrängen der neuen Jugend als ein gutes Zeichen an, denn wenn die Jugend ſchon ſolch ſchwere Koloſſe von Grenzpfählen umwirft: wen mag ſie denn da noch eines Tages umwerfen! Wohl meinten ſie dann ge⸗ ſchloſſenen Willen zur Einheit und Gemein⸗ heimer Hitler-Jugend mit der des ganzen * re und uſw., J rückblicken. Ln Gaues Heſſen-Naſſau als erſte in Deutſchland voran und vernichteten die Grenzpfähle deut⸗ cher Engſtirnigkeit, denn ſie wollten ein gro⸗ 05 und freies Vaterland, das nicht mehr eingeengt war in Gruppen und Grüppchen, in Landesteile von ſchwarz und rot⸗ſchwarz: ihr Vaterland mußte größer ſein! Und wo nun ein geſtürzter„Landesrieſe“ hinkam und was auch damit geſchah, die Tat unſerer Hitler⸗ Jugend vom 12. November 1933 war eine entſcheidende und befreiende und zeigte dem ganzen Volke, wohin die Jugend gehen will. Und wenn der Reichsjugendführer dieſer Tage dieſe herrliche Tat der Jugend beſonders würdigte, dann dürfen auch unſere HJ. ⸗Jun⸗ gens mit Stolz an dieſen Tag wieder zu⸗ Die Zeit des Schlachtens ijt ba! Gewiß, das ſage ich auch, was iſt das alles für Arbeit, bis man ſo ein Schweinchen groß⸗ gezogen hat und es hat ſo einige Zentner zwiſchen Rüſſel und Schwanz. Man hat dann ja auch, wenn dieſe Arbeit abgeſchloſſen iſt, ſeine Freude und ſeinen Genuß, daß ſcch die Arbeit gelohnt und Wurſt, Fleiſch und Schin⸗ ken vortrefflich munden. Es ſoll nun nicht hier geſchildert werden, wie das beſſer gemacht werden kann, nein— wie man auch dabei an die Not ſeiner Nächſten denken ſoll! Schon im vorigen Jahre wurden von der NS. die Blechbüchſen abgegeben, aber nur ganz ver⸗ einzelt, damit ſolche gefüllt wieder zur Lin⸗ derung der Not zurückgegeben werden ſollten: denn es gibt doch genug Familien, wo die Heddesheim. Angebliche Vertreter ei⸗ ner Mannheimer Fabrik kauften letzte Woche bei einem Heddesheimer Bauern 50 Zentner Kartoffeln. Es kam auch ein Laſtkraftwagen, um dieſelben abzuholen. Nach dem Aufladen ſchöpfte der Bauer Verdacht, da er ſein Geld erſt am nächſten Tage erhalten ſollte. Er wollte es noch am ſelben Tage haben und fuhr deshalb mit. Anſtatt nach Mannheim fuhren die Diebe nach V. Als ſich der Be⸗ trogene bei der Einfahrt in einen Hof wider⸗ ſetzte, wurde er bedroht. Er ergriff die Flucht, konnte jedoch noch ſo rechtzeitig die Polizei zur Stelle bringen, daß die Diebe gefaßt wer⸗ den konnten. Die Kartoffeln hatte man in⸗ zwiſchen in einer Feldſcheune verſteckt; ſie konnten ſichergeſtellt werden. Lampertheim.(Früh übt ſich....) Einen groben Lausbubenſtreich verübten hier 5 0 N g. f l 1 5 wirtſchaftlichen Kulturpflanzen in den Monaten November und Heute vor 3 Jahren, es war Wahltag. Der Jaber die Jugend rief ihnen zu:„Jugend 1 Dezember Führer rief das ganze Volk zuſammen zu kennt keine Gefahren, Jugend ud fert r 9 ; 10 0 123 5 5 g 1 einer großen Entſcheidung und das geeinte] Geborſtene Säulen alter und üͤberliefer er 1 ne An 1 7 0 3— die Fuse d 4 deutſche Volk gab Adolf Hiller ein millionen⸗ Hoheitsgrenzen lagen am Wegesrand! In ei⸗ 1 g„dem Reinigen des Baumes, Pinſeln der Blut⸗faches Ja e C na Akt ſtürmte e Biern⸗ der in Feel Durch das Stlrzen faches„Ja“. Es bekundete ſomit ſeinen ge⸗[ nem ſymboliſchen Akt ſtürmte unſere Vier Amtliche Bekanntmachung Betr.: Getränkeſteuer. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Ge⸗ tränkeſteuererklärung für Monat Oktober 1936. Viernheim, den 10. November 1936 Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau Die auf obigen Betreffs des Kreisamts Heppenheim vom 2. hat bei einem Rundgang feſtgeſtellt, daß die Beſitzer von Obſtbäumen dieſen bis jetzt nicht die notwendige Sorgfalt zugewendet haben. Nachſtehend bringe ich die zunächſt in Frage kommenden Beſtimmungen der vorgenannten Polizeiverordnung nochmals zur öffentlichen] Kenntnis und füge an, daß die im Herbſt in Betracht kommenden Maßnahmen in dieſem Jahre bis 1. Dezember durchzuführen ſind. Die zur Beſeitigung vorgeſehenen Obſtbäume werden den Beſitzern durch die Feldſchützen beſonders bezeichnet. ſind binnen 14 Tagen hierher mitzuteilen. Inſoweit den Anordnungen bis 1. Dezem⸗ ber ds. Is. nicht entſprochen wurde, erfolgt Durchführung auf Koſten der Baumbeſitzer durch die Gemeinde. Viernheim, den 9. November 1936 Der Bürgermeiſter 81 Zur Bekämpfung von allen pflanzlichen und tieriſchen Schädlingen des Obſtbaues ſind rechtzeitig alle erforderlichen Maßnahmen durchzuführen, insbeſondere ſind in der Zeit. vom Herbſt bis Frühjahr alle Obſtbäume ab⸗ zukratzen, zu bürſten und zu reinigen, die Baumkrone ſachgemäß zu lichten und von allen dürren Aeſten zu befreien. Alle dürren und abgängigen Obſtbäume ſind zu beſeitigen und aus den Obſtanlagen zu entfernen. Die ordnungsmäßig gereinigten Obſtbäume ſind einem planmäßigen Spritzverfahren zu un⸗ terwerfen. 8 6 Die Ortspolizeibehörde hat die Baumbe⸗ ſitzer oder Nutzungsberechtigten oder deren Vertreter alsdann unverzüglich aufzufordern, die von der Kommiſſion für notwendig erach⸗ teten Maßnahmen vorzunehmen. Die Beſei⸗ tigung der toten und abgängigen Bäume hat bis ſpäteſtens 15. Dezember und die Durch⸗ führung der übrigen im 8 1 im einzelnen auf⸗ geführten Maßnahmen mit Ausnahme des Spritzens bis ſpäteſtens 15. Februar zu er⸗ folgen. Für alle übrigen Maßnahmen bleibt die Friſtſetzung der Ortspolizeibehörde vor⸗ behalten. Zur Kirchwelh kannst Du sparen, kaufst Du von Iams 4 darts. Aeichsmußikerjchaft Nebenſtelle Viernheim Betr.: Ausſtellung der Tagesausweije Mache die Muſiker darauf aufmerkſam, daß die Tagesausweiſe nur noch Samstags in der Zeit von 2—5 Uhr ausgeſtellt werden. Konrad Wunder Nebenſtellenleiter, Goetheſtr. 13 Grund der Polizeiverordnung März 1936 eingeſetzte Kommiſſion Etwaige Beſchwerden 5 1 Ein preiswertes chen nebel en, aus erſten Mühlen ½ fg. 20, 22 u. 23 105 Backfertiges Kuchenmehl 7 kg. 45 335 Sultaninen 15 125 gr. 12 und 08 Haſelnußkerne 155 1 125 gr.. 28 Backpulver 3 Beutel 20% Vanillzucker 3 Beutel ⸗ 10% Backöle, Zitronen Friſche Hefe, Puderzucker Hanes ſtets friſch geröſtet und r gute Qualitäten 125 gr. 53, 60, 65 . 75 und. 80 95 . Und Ihre Verlobung oder Vermählung geben Sie hren Verwandten und Bekannten am besten und billigsten durch eine Anzeige in der „Viernheimer Volkszeitung“ bekannt. Da wird sie bestimmt von jedem gelesen. Rechtzeitige Aufgabe, bis Frei- tag nachmittag erbeten. Huch de Vergndgungs⸗ Anzeigen für unsere Kirchweihausgabe wollen die ver- verehrlichen Gastwirte bis zum Freitag abend aufgeben 7 Wellband⸗ Nudeln 1 2 kg. 383 ſnlenbet 5 neue Ce f* 7 Band- Nudeln ½ 1g.. 38 Makkaroni„„. 38 Eier Band-Nudeln 15 ½ kg. 2. 80,. 75,. 52,. 48 Eier⸗Makkaroni 5 / kg. 70,. 60,. 48 Suppeneinlagen 15 125 gr.. 20,. 12, 10 Weiß-, Rot- u. Südweine preiswert und in großer Auswahl 3¾ Raban dbedeche Machl. Zwanzsberfeigerung. Morgen Freitag, den 13. Nov. 1936, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, ſaddadcdaalnad Adauduntgundanlautaaaanannnuon Beispiel: Der Bauer K. hatte zuten Flachs geerntet und ihn nach N. ver- laden. Als er sich beim Kreisbauernführer da- nach erkundigte, sagt doch nach L., ich hab's extra in die Zeitung setzen lassen! Da waren nun 15 Mark für Lagern und Transport zum Fenster rausgeworfen, bloß weil die Zeitung über'n Sommer„ein- gespart! werden sollte! So kann es kommen, wenn man keine Zeitung Einrich⸗ Allddadanunamaunsanmndtustatstudttenunudaanulan Juuuanuumn Löbens mile on. Mehle 28 Sultaninen, Korinthen 75 5 RNoſinen 17 kg.. 39 4 acht sich, Süße Bari⸗Mandeln 15 125 gr. 35 wenn man am falschen Haſelnußkerne Ende spart. Hier ein 125 gr. 30 Friſche Eier Stück ⸗. 13,. 12 und. 11 J kg.„22 und 2. 20 Friſch gebr. Kaffee aus eigener Röſterei 125 gr. 90, 3. 80,. 70, 60 und 47 Gemüſenndeln der: Was soll der Flachs i e e . Maccaroni denn hier? Der muß ½ kg.. 48 und. 38 Eierſpaghetti/ kg. 48 Suppeneinlagen in großer Auswahl Tiſchweine in verſchied. 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Nompson lente au babs dont Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893 Heute abend von 7—8 Uhr Hallentraining für Hand⸗ baller, ab 8 Uhr für Fußballer. Morgen Freitag abend Spielerverſammlung. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Donnerstag 20 Uhr Training der oberen Fußballmannſchaft. Anſchließend Spielerverſammlung. Der Sportleiter. des Umſatzes kommt auf das Konto der Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälfte des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen 17 * 100 Mark auf einen Streich: „Nach ſchweren Schickſalsſchlägen auf mich ſelbſt ge⸗ ſtellt, war mir unbekannt, daß ich als alleinſtehende Frau bis zu einer beſtimmten Einkommens ⸗Grenze keine Hauszinsſteuer zu zahlen brauchte. Als mich jemand darauf aufmerkſam machte, hatte ich dieſe Steuer bereits langere Zeit gezahlt. In einem Zeitungs ⸗Artikel las ich nun, daß in ſolchen Fällen— um Harten zu vermeiden— bereits gezahlte Betrage verrechnet werden konnten. Mein Hauswirt, dem ich den Artikel vorlegte, war zwar noch nicht überzeugt, aber die zuſtändige Behoͤrde ordnete an, daß mir die inzwiſchen gezahlten 100 Mark, die für mich ein kleines Vermoͤgen bedeute⸗ ten, vom Haus wirt wieder gutgeſchrieben wurden.“ Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müssen. Sie warnt, berät und hilft, unterhält und belehrt. Sie ist billig und pünktlich— kurz: unentbehrlich für jeden — ö Mo ska .. wurde! zethaft rhinig, wulſhen! tig au det litaui iel wurde Leitung. Bei den wandfreie tet, Nacht uf nacht det Vorfil drüaliche De de Meachede i, um mann m Oö. lengſii und Uhrma keret Reich gönigha berhaftet 5 10 nl r Er lan lust A zun Tel und daß ſeils ent bor allen rung Mis 5