3 — 9 Vor Abberufung des Konſularlorps aus! Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſſcheinungswe ſſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. auschließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg' Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn D Nummer 267 Jamskag iernheimer zeilu Verkündigungsblatt der NS D AN. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für 1 0m Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. den 14. November 12. Jahraang arcelona Sowjetanarchie und Schutzloſigleit der Ausländer in Kalalonien Schwierige Lage in Barcelona Berlin, 13. Nov. Mit der Flucht der ro⸗ ten Regierung aus Madrid nach Barcelona und der Konzentration der Sowjietpropaganda und Materialausſchiffung in der katalaniſchen Hauptſtadt rückt das Problem Barcelo⸗ na heute mehr denn je in den Vordergrund. Die Roten verſuchen zuſammen mit den Sowiets eine leichtgläubige Welt von ihrem ſogenannten Recht auf eine ſelbſtändige Republik Katalo⸗ nien zu überzeugen. Die unmöglichſten Rechts⸗ konſtruktionen werden für dieſen Fall auf⸗ geſtellt. Gerade deswegen iſt es nicht nur für Deutſchland, ſondern für Europa wichtig, ſich jetzt ſchon mit dem wahren Zuſtand in Barce⸗ lona ſelbſt zu befaſſen Es iſt inzwiſchen einwandfrei von allen euro⸗ päiſchen Regierungen, die noch in Barcelona vertreten ſind, feſtgeſtellt worden, daß von einem Schutz der dort amtierenden Konſuln und ihres Perſonals und des in Katalonien vorhandenen Eigentums der Ausländer nicht mehr die Rede ſein kann. In Barcelona ſelbſt wurden 60—70 Woh⸗ nungen prominenter Deutſcher trotz aller Vorſtellungen und trotz aller nur erdenk⸗ lichen Zuſagen der„Regierung“ geplündert und ausgeraubt. Die gleiche Klage wird von den engliſchen, mehr noch ſogar von den italieniſchen und allen anderen Generalkonſulaten erhoben. Der italieniſche Generalkonſul iſt in mehr als zehn Fällen ſchweren perſönlichen Beſchimpfun⸗ gen und Angriffen ausgeſetzt geweſen. Zwar genießen die Vertreter der Großmächte immer noch einen gewiſſen Schutz durch die ſtändige Bereitſchaft der im Hafen von Barcelona lie⸗ genden Kriegsſchiffe ihrer Heimatländer, aber der Verkehr mit den Kriegsſchiffen geſtaltet ſich für alle Ausländer von Tag zu Tag ſchwieriger. Die Engländer haben ſchwere Proteſte da⸗ gegen einlegen müſſen, daß Beiboote ihrer Kriegsſchiffe, die den Verkehr mit dem Lande aufrecht erhielten, nicht nur mit Ge⸗ wehren, ſondern ſogar mit Maſchinengeweh⸗ ren beſchoſſen wurden. Nur durch ſofortigen Zickzackkurs und äußerſte Kraftentfaltung iſt es den Booten gelungen, zu entkommen. In Barcelona ſelbſt halten ſich nur noch ganz wenige Ausländer auf, die außerdem jeder⸗ zeit die Möglichkeit haben, Schutz auf auslän⸗ diſchen Kriegsſchiffen zu ſuchen, wenn es wirk⸗ lich zum Aeußerſten kommen ſollte. Die hei⸗ miſche Polizei hat nicht die geringſten Macht⸗ mittel mehr zur Verfügung. Niemand wagt außerdem bei einem Ueberfall oder einer Plün⸗ derung eine Anzeige zu erſtatten, weil die Po⸗ lizei nicht mehr in der Lage iſt, Privatperſo⸗ nen, ja nicht einmal ſich ſelbſt vor den Rache⸗ akten der verſchiedenen anarchiſtiſchen und kom⸗ muniſtiſchen Bandenorganiſationen zu ſchützen Unter dieſen Umſtänden wird die Lage der amtlichen Vertretungen aller auswärtigen Mächte in Barcelona ſelbſt immer bitterer. Sie ſehen ſich ſelbſt ohne jeden perſönlichen Schutz und ohne die Möglichkeit, ihre vor⸗ nehmſte Pflicht, für den Schutz der Perſonen und des Eigentums ihrer Volksgenoſſen zu ſor⸗ gen, auszuüben. Die Frage liegt nahe, wie lange angeſichts derartiger Umſtände und einer ausgeſprochenen Anarchie die Regierungen es noch verantworten können, in Barcelona diplo⸗ matiſche Vertretungen zu belaſſen, da unter Umſtänden nicht mehr die Verantwortung für ihr Leben und die Wahrung der Ehre und Würde der von ihnen vertretenen Flaggen ge⸗ tragen werden kann. So ſcheint angeſichts der Sowjet⸗Anarchie die Zurückziehung aller diplomatiſchen Vertretungen aus Barcelona nur noch eine Frage von Tagen zu ſein. Da⸗ mit würde aber auch vor aller Welt feierlich feſtgeſtellt werden, daß es eine legale Regie⸗ rung in Katalonien nicht gibt. Zuspitzung der jap.⸗chineſiſchen Beziehungen Tolio erwarlel Abbruch der Verhandlungen mil Nanking Tokio, 13. Nov. Nachdem die japaniſche Preſſe in der letzten Zeit bereits auf eine be⸗ vorſtehende Aenderung der japaniſchen China⸗ olitik hingewieſen hatte, meldet Domei am reitagnacht, daß in einer im Anſchluß an den Kabinettsrat zuſammengetretenen Konferenz von Vertretern des Auswärtigen Amtes, des Heeres und der Kriegsmarine einmütig die Ueberzeugung zum Ausdruck gekommen ſei, daß die gegenwärtig laufenden chineſiſch-japaniſchen Verhandlungen keinen Erfolg mehr ver⸗ ſprechen. In der Haltung Chinas mache ſich eine wachſende Verſteifung bemerkbar und die antijapaniſche Bewegung innerhalb dr Bevölkerung nehme ſtändig zu, was u. a. in den Streiks in verſchiedenen von Japanern ge⸗ leiteten Spinnereien und in Straßenkund⸗ gebungen zum Ausdruck komme. In Regierungskreiſen ſtehe man in Anbe⸗ tracht der Ablehnung des iapaniſchen Verhandlungsprogramms durch die Nan⸗ kingregierung auf dem Standpunkt, daß der ſofortige Abbruch der gegenwärtigen chineſiſch⸗zapaniſchen Verhandlungen un⸗ vermeidlich ſei. Politiſche Kreiſe wollten wiſſen, daß die Nankingregierung nach wie vor zu einer Ver⸗ ſtändigung und Zuſammenarbeit mit Ja⸗ pan bereit ſei. Doch müßten alle die Souve⸗ ränität Chinas berührenden Fragen fallenge⸗ laſſen werden und beide Länder als gleichbe⸗ rechtigte Partner in neuen Verhandlungen Maßnahmen zur Beſeitigung der japanfeind⸗ lichen Stimmung in China vereinbaren. Auf dieſe Weiſe müſſe eine Grundlage für eine künftige freundſchaftliche Zuſammenarbeit bei⸗ der Länder geſchaffen werden. Zu den Ausländerverhaflungen in Moskau Eine Anfrage im engliſchen Unterhaus London, 13. Nov. Die Ausländerverhaf⸗ tungen in Moskau erregen in England nach wie vor ſtarkes Aufſehe n. Eine gewiſſe Be⸗ unruhigung erweckt die Tatſache, daß die Po⸗ lizeiwache vor der britiſchen Botſchaft in Moskau verſtärkt worden iſt. Der konſervative Abgeordnete Sir Wil ⸗ liam Daviſon hat im Unterhaus eine Anfrage an den Außenminiſter Eden gerichtet, ob er eine Erklärung darüber abgeben könne, aus welchem Grunde die Sowjetregierung die Wache verſtärkt habe und warum ſämtliche Per⸗ ſonen, die in der Botſchaft vorzuſprechen wünſch⸗ ten, vorher von der Sowjetpolizei ver⸗ nommen würden. Ohrfeigen in der Pariſer Kammer Jaalſchlacht um den Fall Salengro Paris, 13. Nov. Gelegentlich der Aus⸗ ſprache über den Fall Salengro, die die Be⸗ ſchuldigungen der Rechten gegen den franzö⸗ ſiſchen Innenminiſter zum Gegenſtand hatte, nämlich, daß Innenminiſter Salengro wäh⸗ rend des Krieges fahnenflüchtig ge⸗ worden ſei. kam es am Freitag in der Kammer zu einer Saalſchlacht, wie man ſie bis⸗ her in den Annalen des franzöſiſchen Parla⸗ mentarismus wohl kaum beobachtet haben dürfte. Der rechtsſtehende Abgeordnete Becquart führte unter fortwährenden Unterbrechungen und Zwiſchenrufen von links und rechts in ſei⸗ ner„Anklagerede“ aus, daß die bisherigen Aus⸗ ſprachen und auch der Beſchluß des ſogenannten Ehrengerichts, dem General Gamelin vorſtand, keine Aufklärung des Falles ge⸗ bracht hätten. Er habe ſich mit allen Augen⸗ zeugen der damaligen Ereigniſſe in Verbindung geſetzt. Alle Antworten, die er erhalten konnte, liefen entweder darauf hinaus, daß Salen⸗ gro fahnenflüchtig geworden ſei oder aber, daß der Auskunftgeber ſich nicht genau des Falles erinnerten. Niemand aber habe die Unſchuld Salengros beteuert. Wenn aber Salengro unſchuldig ſei, müſſe er von jedem Verdacht reingewaſchen werden. Wenn man ihn zu Unrecht beſchuldigt habe, müßten die Verleumder beſtraft werden. Falls aber irgendein Vredacht gegen ihn be⸗ ſtehe, ſo liege es im Intereſſe der nationalen Würde, volle Klarheit zu ſchaffen. Der franzöſiſche Kriegsminiſter habe ſich ge⸗ weigert, die notwendige Aufklärung zu geben. Die Zeugenausſagen, die vorlägen, gingen aus⸗ ſchließlich darauf hinaus, daß Salengro ſchon vor dem Kriege auf der Liſte der Verdächtigen — Antimilitariſt und Revolutionär geſtanden abe. Am 17. Oktober 1915 habe er im Laufe des Nachmittags, während eines vollkommen ru⸗ higen Tages, die franzöſiſche Stellung verlaſſen und ſei ſeither ſpurlos ver⸗ ſchwunden geweſen. Er habe behauptet, den Leichnam eines am vorhergehenden Tage gefallenen Kameraden ſuchen zu wollen. Die Frage ſei aber, warum er dann in einem Brief an ſeinen Kriegspaten erklärt habe, er ſei während einer Schlacht gefangengenommen worden. Sofort nach der Gefangennahme Salengros habe eine heftige Beſchießung der franzöſiſchen Stellungen eingeſetzt. Der Redner erklärte, daß er ſich weigere, anzunehmen, daß der Innenminiſter den Verrat ſoweit ge⸗ trieben habe, ſeine eigenen Kameraden nieder⸗ zuſtatten. Zu ſeiner Vegrü' in Sevilla. Der Großweſir von Marokko in Sevilla Der Großweſir des Sultans von Marokko benutzte die in lung, um der Vertretung der nationalen ſpaniſchen Regi 2 hunng waren die Falangiſten Großweſir und ſein Gclolge im Sorhof des marolkangſchen 5 Sevilla ſtattfindende Ausſtel⸗ „rung einen Freundſchaftsbeſuch ab veten. Unſer Bild zeigt de Pavillons auf der Ausſtellun, (Preſſephoto, K.) gu —— metzeln zu laſſen. Ein Zeuge habe ausgeſagt, daß er, der Zeuge, häufig Verwundete und Tote zwiſchen den feindlichen Stellungen geſucht habe, niemals aber unter den Bedingungen,, wie der Innenminiſter Salengro. Die Haltung Salengros ſei alſo entweder die eines Hel⸗ den oder eines Deſerteurs. Seine Vorgeſetzten hätten ihn aber nie für eine Auszeichnung vorgeſchlagen, ſondern ihn im Gegenteil vor das Kriegsgericht zitiert. Salengro habe die Möglichkeit ge ⸗ habt, ſeine Ankläger wegen Verleumdung zu verfolgen. Er habe davon keinen Ge⸗ brauch gemacht. Die Ausführungen des Interpellanten wur⸗ den ſtändig von Zwiſchenrufen der Linken un⸗ terbrochen, ſo daß der Kammerpräſident ſich veranlaßt ſah, darauf aufmerkſam zu machen, daß die Ausſprache für das Anſehen Frankreichs nicht gerade ſehr glücklich ſei, und daß man ſie deshalb möglichſt raſch zu Ende führen möge. Zum Schluß gab der Interpellant ſeiner Ver⸗ wunderung darüber Ausdruck, daß von fünf Richtern ſich zwei für die Schuld Salengros ausgeſprochen hätten. Dies ſei ein dunkler Punkt, der unbedingt aufgeklärt werden müßte. Nachdem Becquard ſeine Ausführungen be⸗ endet hatte, betrat Miniſterpräſident Léon Blum die Rednertribüne, um ſeinen Innen⸗ miniſter zu verteidigen. Auf der Rechten ſetzte ſofort ein ſelten beobachteter Tumult ein. Zwei Kommuniſten ſprangen daraufhin über ihre Bank hinüber zu der Rechten, und in wenigen Sekunden kam es zu einer beiſpielloſen Saalſchlacht. Es hagelte von allen Seiten Ohrfeigen. Unter unbeſchreiblichem Lärm verſuchte Kammerprä⸗ ſident Herriot die beiden kämpfenden Parteien auseinander zu bringen. Leon Blum auf der Rednertribüne brauchte mehrere Minuten, um ſich überhaupt der Lage bewußt zu werden. Er verließ ſchließlich die Tribüne, als er von Her⸗ riot dazu aufgefordert wurde. Die Saaldiener räumten jetzt die Tribüne, und auch die Preſſe⸗ vertreter ſahen ſich gezwungen, ihre Tribüne zu verlaſſen. Erſt nach längeren Bemühungen ge⸗ lang es den Saaldienern, die Ruhe einiger⸗ maßen wieder herzuſtellen, nachdem Herriot in⸗ zwiſchen die Sitzung aufgehoben hatte. Blum verteidigt Salengro. Bei Wiederaufnahme der Sitzung richtete Kammerpräſident Herriot beruhigende Worte an die Abgeordneten. Unter vollkommener Ruhe des Hauſes betrat dann Miniſterpräſident Léon Blum die Rednertribüne, um die Verteidigungsrede für ſeinen Innenminiſter zu halten. Er verlas zunächſt einige Tagesberichte der Kompagnie⸗ und Bataillonsführer, bei denen Salengro als Radfahrer Dienſt tat, und erklärte anſchließend, daß Salengro nur ein ein⸗ ziges Mal vor ein Kriegsgericht geſtellt und mit drei gegen zwei Stimmen freigeſpro⸗ chen worden ſei. Wenn einige Blätter das Gegenteil behaupteten, ſo geſchehe das lediglich. um innere Zwietracht zu ſäen oder aber, um für ihr Blatt Propaganda zu machen Man habe der Regierung geantwortet, ſie möge die Verleumder verfolgen. Die Männer, die im öffentlichen Leben ſtänden, ſeien jedoch gegen derartige Lügen wehrlos. Er müſſe lei⸗ der erklären, daß ein Schwurgericht, wenn es einen Prozeß gegen ſolche Verleumder zu füh⸗ ren hätte, vielleicht angeſichts der Parteilichkeit der Geſchworenen das Urteil vergewal⸗ tigen würde oder aber im anderen Falle die öffentliche Meinung einen Freiſpru ch wiederum alls Parteilichkeit ableh⸗ nen würde.— Die neue Sitzung dauert an. Rundfunküberkragung des Fußball- Länderſpiels Deulſchland— Jalien Berlin, 13. Nov. Der Deutſche Rundfunk überträgt am kommenden Sonntag den ganzen Verlauf des Fußball-Länderſpiels Deutſchland — Italien. 3— ** — TP 9 e — — D 3 .— .——— —————— .... 5 * N 9——— S r 2 ä 14 —— 3 — 2 8 5—— 8— 8 * 3 —— Poliliſche Rundſchau „Wir nehmen die Herausforderung an!“ Scharf und beſtimmt klang die Stimme des italieniſchen Botſchafters Grandi in den Lon⸗ doner Nichteinmiſchungsausſchuß hinein. „Italien iſt in der Tat davon überzeugt, daß es nicht nur um die Zukunft Spaniens, ſon⸗ dern um die des geſamten ziviliſierten Euro⸗ pas geht, die heute auf dem Spiel ſteht.“ Und dann begann er das Heuchelſpiel der Sow⸗ jetunion rückſichtslos aufzudecken. Er legte Photographien vor, die klar bewieſen, in wel⸗ chem Umfang ſowjetruſſiſche Waffen und Kämpfer an der ſpaniſchen Front eingeſetzt worden ſind. Er ſchilderte was Sowjetruß⸗ land aus dieſem Spanien gemacht hat, hielt ihm die Morde und Zerſtörungen vor Augen und zog dann eine vernichtende Bilanz: „So endet unter Feuer und Blut der größte Verſuch, den das bolſchewi⸗ ſtiſche Rußland je gemacht hat, um ſeine Welt⸗ anſchauung mit Gewalt und Hungersnot über ſeine Grenzen hinauszutragen. Sowjetver⸗ treter haben dieſe Weltanſchauung als eine ſolche des Friedens bezeichnet. Die Tatſachen widerlegen das. Es iſt vielmehr eine Welt⸗ anſchauung, die auf Klaſſenhaß und Bürger⸗ krieg gegründet iſt, und es iſt eine Weltan⸗ ſchauung des Krieges. Wir aber nehmen die Herausforderung an unter unſerer alten und ſiegreichen Flagge.“ Drohend richtet ſich der Weltbolſchewismus gegen alle europäiſche Geſittung und Kultur. Seine Transportſchiffe durchfurchen das Mit⸗ telmeer und bringen Menſchen und Waffen nach Spanien, um in Katalonien einen Stütz⸗ punkt der bolſchewiſtiſchen Zerſetzungsmacht zu errichten. Ueberall in Europa ſpürt man dieſe Macht, die den Frieden von der Erde nehmen und die Menſchen in ein Blutbad ſtürzen will. Sehen es die Völker nicht? O, ſie ſehen es wohl, und ſie ſchauen mit Angſt und Sorge auf dieſes Wühlen. Sie hören die Stimme Deutſchlands, die Stimme Italiens, und wer noch eine Hoffnung hat, der weiß es, daß Europa die Widerſtandskräfte alle braucht, ſonſt iſt es verloren. K Nichts von der Weltgefahr des Bolſchewis⸗ mus findet ſich in der Rede Baldwins. Vielleicht iſt es Taktik, davon zu ſchweigen, denn ſeine Rede war voller Sorge. Er ſieht, daß die Weltlage voller Gefahren iſt, aber ſieht er richtig? Kann einer, der aufmerkſam und ehrlich in die Welt ſchaut, ſo wie Chur⸗ chill von der„deutſchen Gefahr“ ſprechen. während doch alle Welt weiß, daß Deutſchland ein Hort des Friedens und der Ordnung iſt. Kann man überſehen, was wirklich im Gange iſt? Ueberſehen, wie es in Frankreich kriſelt? Und wer es überſehen wollte, hat ihm nicht der Franzoſe Doriot, der ehemalige Kommu⸗ niſt, ein Licht aufgeſteckt? Hat er ihm nicht geſagt, was Sowjetrußland im Schilde führt und wie dankbar man Adolf Hitler ſein muß, daß er Warnrufe ausſtößt und die Völker Europas auf die Gefahr hinweiſt, die ihnen von dem Bolſchewismus droht? Ohne Zweifel, das alles wird gehört. Wer dennoch von Deutſchland als von einer Ge⸗ fahr ſpricht, der muß blind ſein, oder— er iſt ein großer Taktiker. Aber was kann Europa von dieſer Taktik gewinnen? Es braucht auf⸗ rechte Männer und feſte Hände, die zu führen verſtehen, die über die eigene Naſe hinauszu⸗ ſehen vermögen, die einmal wirklich europäiſch denken können. Die von kollektiver Sicherheit ſprechen, ſie hätten wahrlich die Verpflichtung, ſich zuerſt einmal für dieſes Europa verant⸗ wortlich zu fühlen und ſich dagegen zu wehren, daß Moskau ein ſo verwerfliches Spiel trei⸗ ben 5 und daß die Großmächte es nicht wagen, der Katze die Schelle anzuhängen. Es gibt keine Streitpunkte zwiſchen den an⸗ dern Völkern und Deutſchland, niemand wird von Deutſchland herausgefordert, allen iſt der Weg zu einer aufrichtigen Friedenspolitik ge⸗ ebnet. Taktik. Ja, Baldwin ſpricht von ſei⸗ nen großen Sorgen und von der Notwendig⸗ keit der Aufrüſtung. Er ſollte aber auch auf jene engliſchen Stimmen hören. die ein Ge⸗ fühl dafür haben, was Europa dem Reiche Adolf Hitlers zu danken hat, ein Gefühl auch dafür, daß alles, was für England und jede andere Macht gilt, vor allem auch für Deutſch⸗ land gilt. Seine Freiheit und ſeine Stärke ſind ſo unbedingte Vorausſetzungen für den europäiſchen Ausgleich, daß die Lage gar nicht auszudenken wäre, wenn heute noch ein Europa beſtünde. das in ſeiner Mitte ein ohnmächtiges Deutſchland beſäße. ** Und auch andere ſollten das einſehen. Wir haben uns einigermaßen gewundert über die Sprache der polniſchen Preſſe ge⸗ genüber Danzig. Wir wundern uns nicht. wenn ein nationalbewußtes Volk ſeine Be⸗ lange wahrnimmt und verteidigt, aber wir wundern uns über die Uebergriffe, die gegen das deutſche Danzig geſchehen konnten, ohne daß die Regierung in Warſchau da ein⸗ mal nach dem Rechten ſah und dieſe Preſſe in die Schranken wies. Das geht doch nicht, daß die deutſch⸗polniſche Preſſeabmachung einſeitig von den Deutſchen beachtet wird, während die Polen ſeit längerer Zeit ſich offenbar nicht mehr daran kehren wollen. Und wir wundern uns allerdings, daß ein polniſcher General mit dem ſchönen polniſchen Namen Henning⸗Michaelis im „Kurjer Poznanſki“ über die Kriegsmög⸗ lichkeiten in der Oſtſee ſchreibt und gegenüber den fieberhaften Rüſtungen Sowjet⸗ rußlands nur Deutſchland als den Feind ſieht. Wenn das ein General der polniſchen Armee in dem führenden Organ der National- demokraten in Poſen ſchreibt, dann muß man die polniſche Regierung fragen, ob ſie die Ge⸗ dankengänge dieſes Generals billigt. Falls nicht, dann kann es für die beiden beteiligten Staaten nur von Vorteil ſein, wenn Warſchau etwaigen Sabotageverſuchen gegen das deutſch— polniſche Abkommen offen und ſcharf entgegen⸗ Der Führer beim erſten Konzert der Londoner Philharmoniker Berlin, 13. Nov. Das erſte und einzige Konzert der Londoner Philharmoniker in der Berliner Philharmonie unter Englands größ⸗ tem Dirigenten, Sir Thomas Beecham, wurde zu einem künſtleriſchen und geſellſchaft⸗ lichen Ereignis allererſten Ranges. Der große Ruf, der Englands repräſentatipſtem Orcheſter und namentlich ſeinem Gründer und Leiter Sir Thomas Beecham vorausging, hatte die Mu⸗ ſikgemeinde der Reichshauptſtadt ſo rechtzeitig auf den Plan gebracht, daß das erſte der zehn Konzerte, die Sir Thomas Beecham mit ſeinen Künſtlern auf Einladung unſeres Londoner Botſchafters von Ribbentrop auf deutſchem Boden gibt, ſchon ſeit Tagen ausver⸗ kauft war. Dieſe ungewöhnliche Anteilnahme galt ſicherlich nicht nur dem großen Muſiker und ſeinem weltberühmten Orcheſter, ſondern in gleichem Maße dem warmherzigen Förderer deutſcher Muſik ein Eng⸗ land. Es iſt Sir Thomas Beechams Ver⸗ dienſt, wenn deutſche Muſik aus dem engliſchen Konzertleben nicht fortzudenken iſt, wenn deut⸗ ſche Tondichter, deutſche Muſiker und deutſche Künſtler immer wieder in England zu Wort kommen. So war denn dieſer Abend zugleich ein neuer Markſtein in den eng liſch⸗ deutſchen Kultur beziehungen, ein verheißungsvoller Auftakt für ihre Ausweitung und Vertiefung. Dieſe Bedeutung des Abends wurde unter⸗ ſtrichen durch die Teilnahme des Führers und Reichskanzlers, faſt der geſamten Reichsregier ung, zahlreicher Reichs⸗ und Gauleiter, vieler Perſöalich⸗ keiten aus dem Führerkorps der Be⸗ Danzig, 13. Nov. Der Zwiſchenfall in der Danziger Sporthalle in der Nacht zum 11. No⸗ vember anläßſich der Feier des polniſchen Nationalfeiertages, wo vier Perſonen, wie be⸗ richtet, die Symbole und Hoheitszeichen des Deutſchen Reiches und der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung zerriſſen und beſchmutzt hat⸗ ten, hat bereits am Freitag ſeine Sühne ge⸗ funden. Der Schnellrichter verurteilte wegen Sach⸗ beſchädigung in Tateinheit mit Vergehens aus§ 130. Abſ. 2, den Angeklagten Hei⸗ mowſki zu einer Gefängnisſtrafe von ſechs Monaten, den Angeklagten Ku⸗ Budapeſt, 13. Nov. Zu dem dreitägigen offiziellen Beſuch des italieniſchen Außenmini⸗ ſters Ciano bei der ungariſchen Regierung wird pon maßgebender Seite erklärt, daß dieſer Beſuch in erſter Linie einen Hö flichkeits⸗ charakter trage und eine Erwiderung der verſchiedenen 90 ungariſcher Staatsmän⸗ ner in Rom, insbeſondere dem des verſtorbenen Miniſterpräſidenten Gömbös darſtelle. Der Budapeſter Beſuch des italieniſchen Außenminiſters gelte ferner der Erörterung aller derjenigen Fragen, die unmittelbar It a⸗ lien und Ungarn berührten, da auf der Wiener Dreimächtekonferenz die alle drei Rom⸗ W intereſſierenden Fragen behandelt wurden. Moskau, 13. Nov. In Moskau wurde am Freitag eine Ausſtellung ſämtlicher im Sow⸗ jetbeſitz befindlicher Rembrandt⸗Ge⸗ mälde eröffnet, die eine überraſchende Tat⸗ ſache zutage brachte. Während noch der amt⸗ liche Inturiſt⸗Bädecker von 1928 allein in der Leningrader Eremitage 42 Rembrandt⸗ Bilder aufzählt, im Moskauer Muſeum der ſchönen Künſte drei weitere Rembrandt verzeichnet u. ſchließlich noch zwei Rembrandt⸗ Gemälde in Kiew erwähnt werden, werden auf der gegenwärtigen Rembrandt⸗Ausſtellung nur 29 Gemälde des Meiſters gezeigt, obwohl ausdrücklich, ſogar in der Preſſe, betont wurde, daß dies ſämtliche Rembrandts in Sowjetbe⸗ ſitz ſeien! Die Ausſtellung brachte alſo eine Salamanca, 13. Nopy. Am Freitag vormittag kam es im Luftraum über der Front von Madrid zu einem heftigen Ge⸗ fecht zwiſchen nationalen und roten Luft⸗ ſtreitkräften. Nach erbittertem Kampf gelang es den nationalen Fliegern, ein ſowjetruſ⸗ ſiſches ſchweres Bombenflug zeug und ſieben Jagdflugzeuge ſowjet⸗ eworden. Sowjetrußland drückt auf ſeine Nach⸗ arn mit aller Macht, und es ſucht mit ſeiner bekannten Zermürbungstaktik die Staaten zu zerbröckeln, die von ihm unmittelbar bedroht werden. Es wird die Konferenz der Dreier mächte in Wien zum Anlaß ge⸗ nommen, auf die Entente des Balkans einzu⸗ wirken und ſie gegen Mitteleuropa zu mobili⸗ ſieren. Pariſer Zeitungen veröffentlichen Te⸗ legramme aus Prag, die einen offenſichtlichen Einſchüchterungsverſuch darſtellen. Es wird mit einem ſolidariſchen Vorgehen der Entente⸗ mächte auf dem Balkan gedroht, falls Oeſter⸗ teich und Ungarn ſich die Gleichheit der Rechte auf dem Gebiete der Aufrüſtung aneignen wollten. Dieſes Recht aber iſt nicht erſchrek⸗ kend und bedrohend. Es ſoll vielmehr der Weg tritt, ganz gleich, ob ſie aus der Preſſe oder ſonſtwoher koꝛamen. Allerdings, der Druck im Oſten iſt ſtark zu einer Verſtändigung geebnet werden. weil Mitteleuropa ja gar nichts mehr wünſchen kann, als die Front des Widerſtands gegen den Sir Thomas Beecham in Berlin wegung, der Vertreter der Wehrmacht, aller Kun ſt⸗ und Kulturbehörden, zahlreicher Perſönlichkeiten aus Wiſſen⸗ ſchaft und Wirtſchaft, des Diplom a⸗ tiſchen Korps, an der Spitze der engli⸗ ſche Botſchafter Sir Eric Phipps mit ſei⸗ ner Gattin, ferner der Präſidenten aller der Vereinigungen, die ſich die Pflege künſtleri⸗ Der große Saal der Philharmonie und ſelbſt die nicht von den 80 engliſchen Muſikern ein⸗ genommenen Plätze des Podiums waren be⸗ ſetzt, als kurz vor 20 Uhr, von den Anweſenden mit erhobener Rechten begrüßt, der Führer und Reichskanzler mit Dr. Goebbels und ſeiner ſtändigen Begleitung erſchien und in der Regierungsloge Platz nahm, in der ihn ein Teil der anweſenden Reichsminiſter erwartete. Sir Thomas Beecham wurde. als er das Podium betrat, mit minutenlangem Hände⸗ klatſchen begrüßt, ein Empfang, der zugleich der Dank für ſeinen Einſatz für die deutſche Muſik in ſeiner Heimat England war. 0 Sir Thomas Beecham brachte im erſten Teil des Programms ausländiſche Muſik. und zwar die As⸗dur⸗Rhapſodie von Dvorak, die D⸗ dur⸗Symphonie von Haydn und den Römi⸗ ſchen Karneval von Berlioz. im zweiten Teil engliſche Muſik, und zwar eine von ihm ſelbſt vorgenommene Bearbeitung der Ballett⸗ Suite Händels„Götter gehen betteln“ und die Enigma⸗Variationen des größten engliſchen Komponiſten der neueren Zeit. El Elgar. Das Berliner Konzert beſtätigte den großen Ruf der Londoner Philharmoniker und ihres weltberühmten Dirigenten vollauf und brachte ihm einen ungewöhnlichen Erfolg. hohe Strafen für den Flaggenfrevel in Danzig rowſki zu einer Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Von den Angeklagten, die ſich beide zur pol⸗ niſchen Minderheit bekennen, war Heimowſfki geſtändig, während Kurowfki ſeine Tat beſtritt, aber in der Beweisaufnahme überführt wer⸗ den konnte. Der dritte Täter wurde außer Verfolgung geſetzt, da die Beweismittel nicht ausreichten, während der vierte Betei⸗ ligte noch nicht ermittelt werden konnte. Der Vorſitzende führte in der Urteilsbegrün⸗ dung u. a. aus, daß die Tat der Angeklagten auf die wochenlange Hetze polniſcher Zeitun⸗ gen zurückzuführen ſei. Die Angeklagten ſeien Opfer dieſer Verhetzung geworden. Der Beſuch Graf Cianos in Bndapeſt In unterrichteten Kreiſen wird ferner her⸗ vorgehoben, daß die Stellung zur Revi⸗ ſionsfrage und zur Kleinen Entente weniger Sache der Rom paktkonfe⸗ renz als der einzelnen Staaten der Romprotokolle ſei. Man nimmt daher an, daß ſowohl während des Beſuches des ita⸗ lieniſchen Außenminiſters Ciano als auch wäh⸗ rend des Römer Beſuches des Reichsverweſers Admiral v. Horthy in direkten Verhandlungen zwiſchen den italieniſchen und ungariſchen Staatsmännern alle die Probleme vertieft wer⸗ den, die unmittelbar im Vordergrunde des In⸗ tereſſes der beiden Länder ſtehen. Jowjelrußland verſchlenderk wervolle Kunſtſchätze für ihre Veranſtalter ſicherlich höchſt uner⸗ wünſchte Beſtätigung ſchon längſt aufgetauchter Gerüchte., wonach ſeit 1928 zahlreiche Kunſt⸗ ſchätze aus den großen Sammlungen des zari⸗ ſtiſchen Rußlands, darunter viele Rembrandts, von der Sowjetregierung heimlich an auslän⸗ diſche Privatſammler verkauft worden ſeien. Jedenfalls ſind, wie die Ausſtellung zeigt, von den 47 Rembrandts, die 1928 noch aufge⸗ führt wurden, nur noch 29 vorhanden! 18 Bilder ſind demnach verſchwunden. Die heim⸗ liche Veräußerung derartiger unermeßlich wertvoller nationaler und im Staatsbeſitz be⸗ findlicher Kunſtſchätze nach dem Ausland fein in der Geſchichte jedenfalls erſtmalig ein. Luftkampf über Madrid Acht ſowjetruſſiſche Flugzeuge abgeſchoſſen ruſſiſcher Herkunft abzuſchießen. Die nationa⸗ len Luftſtreitkräfte haben, ohne Verluſte zu er⸗ leiden, ihre Ausgangsbaſis wieder erreicht. Auf die Einwohnerſchaft der ſpaniſchen Haupt⸗ ſtadt und die rote Miliz, die Zeugen dieſes auf⸗ regenden Luftkampfes waren, hat der überwäl⸗ tigende. der nationalen Flieger nachhalti⸗ gen Eindruck gemacht.. N CCC AAA Bolſchewismus zu erweitern. Da iſt jeder Staat willkommen. der dazu mithilft. Aus Barcelona kommt die Meldung, daß der ruſſiſche Oberbefehlshaber in Katalonien, Av⸗ ſenko, nunmehr den Giftgaskrieg vorbe⸗ reite. Aus Sebaſtopol, dem großen Kriegs⸗ hafen am Schwarzen Meer, ſind bereits Damp⸗ fer mit ſofort verwendungsfähigen Gasbom⸗ ben abgggſengen Der Giftgaskrieg iſt zwar durch völkerrechtliche Abreden verboten, aber was kümmert Sowjetrußland das! Was ſagt denn der Völkerbund dazu? Er iſt wieder merkwürdig ſtumm. Iſt er ſo intenſiv mit der Friedensorganiſation in Europa beſchäf⸗ tigt, daß er nicht ſieht, was ſein erlauchtes Mitglied Sowjetrußland in Spanien treibt? Oder ſchläft er? Man ſollte ihn auſwecken. Er hätte allerhand Arbeit, wenn er ſich nach Betätigung ſehnt.—8. ſcher, kultureller und wirtſchaftlicher Be⸗ ziehungen zum britiſchen Imperium zum Ziele geſetzt haben. der Konkrollplan des internationalen Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes London, 13. Nov. Bekanntlich hat der internationale Ueberwachungsausſchuß in ſeiner letzten Sitzung einen Plan bewilligt, der im Intereſſe einer wirkſameren Durchführung des Nichteinmiſchungspaktes die Organiſierung einer Kontrolle an den ſpaniſchen Einfuhr⸗ en vorſieht. In der hierüber ausgegebenen erlautbarung hieß es, daß lediglich noch zwei Fragen einer Aufklärung durch Sach⸗ verſtändige bedürften. Wie nunmehr verlautet, bezieht ſich die eine dieſer beiden Fragen auf die Möglichkeit einer Ausdehnung der Kontrolle auf die ſpaniſchen Lufthäfen. Zur Prüfung dieſer Angelegenheit traten am Freitag vor⸗ mittag im Foreign Office die Luftfahrt⸗ attaches derjenigen Länder zuſammen, die Mit⸗ glieder des Unterausſchuſſes ſind. Die zweite noch ungeregelte Frage bezieht ſich auf die Bezahlung der Mitglieder der ge⸗ planten Kontrollausſchüſſe. Der Geſamtplan iſt inzwiſchen bis auf die beiden noch ungeklärten Fragen den beteiligten Regierungen zur endgültigen Genehmigung unterbreitet worden. Im Falle der Zu⸗ ſtimmung wird der Kontrollplan den Streit⸗ parteien des ſpaniſchen Bürgerkrieges zur An⸗ nahme übermittelt werden. Aus dem Inhalt des Kontrollplanes wird ergänzend bekannt, daß der Beſchluß des Ueber⸗ wachungsausſchuſſes über die Zuſammenſetzung der„unparteiiſchen Kontrollausſchüſſe“ ein⸗ mütig gefaßt werden muß. Die Kontrollaus⸗ ſchüſſe ſollen auf ſpaniſchem Boden an den⸗ jenigen Einfuhrſtellen eingeſetzt werden, wo der Verdacht einer Umgehung des Waffenein⸗ fuhrverbotes beſteht. Beſtimmend für das Vor⸗ gehen der Kontrollausſchüſſe werden ſowohl die eigene Initiative als auch etwaige von London aus erteilte Anweiſungen hinſichtlich beſtimmter Fälle ſein. Die Mitglieder der Kontrollausſchnſſe ſollen, wie verlautet, nicht die diplomatiſche Miſſion zugeſprochen erhal⸗ ten, da dies nach hieſiger Auffaſſung mit einer Anerkennung der Regierung des Generals Franco gleichbedeutend ſein würde. Abordnung der Linksparleien bei Blum Ergebnisloſe Beſprechung Paris, 14. Nov. Die Unterredung einer Abordnung der Linksparteien der Kammer mit Miniſterpräſident Leon Blum über die franzöſiſche Außenpolitik, insbeſondere über die ſpaniſche Frage, iſt ergebnislos ver⸗ laufe n. Das geht auch aus einer Mitteilung hervor, die die Linksgruppen im Anſchluß an dieſe Unterredung ausgegeben haben. In ihr wird u. a. geſagt, daß ſovohl die Regiexun als auch die verſchiedenen Gruppen ihren bishes rige Haltung nicht geändert hätten, aber ent⸗ ſchloſſen ſeien, gemeinſam die Weiterentwick⸗ lung ſorgfältig zu beobachten. Wie berlalltet, hat Blum, der im Grunde genommen, nicht anderes als ſein Außenminiſter vor dem aus⸗ wärtigen Senatsausſchuß die Einhaltung der Neutralität betonen mußte, der Abordnung ver⸗ ſichert, daß der Londoner Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß bereits merkliche Fortſchritte hinſichtlich der Schaffung einer wirkſamen Kontrolle zu verzeichnen habe. Die belgiſche Regierung hält an der Dienſtzeit⸗ verlängerung feſt Br ü ſſel, 14. Nov. Der Kammerausſchuß, der ſich mit der Vorbereitung der Militärvor⸗ lage für die Beratungen der Vollverſammlung beſchäftigt, behandelte am Freitag die Frage der Verlängerung der Dienſtzeit. Kriegsminiſter Denis erklärte ebenſo wie Miniſterpräſident van Zeeland die von den Sozialiſten eingebrachten Gegenvorſchläge ge⸗ gen die 18⸗monatige Dienſtzeit aus techniſchen Gründen für unannehmbar. Die Regierung hält demnach an ihrem ur⸗ ſprünglichen Geſetzentwurf, die Dien ſtzeit beider Infanterie auf 18 Monate zu erhöhen, feſt. Es hat nicht den An⸗ ſchein, als ob die Sozialiſten als die ſtärkſte Re⸗ gierungspartei aus der Ablehnung ihrer Vor⸗ ſchläge politiſche Folgerungen ziehen werden. züdafrika wehrt ſich gegen jüdiſche Einwanderung Verbot von Namensänderungen jüdiſcher Einwanderer gefordert Pretoria, 13. Nov. In der Preſſe der Buren wird die Erörterung über die jüdiſche Einwanderung fortgeſetzt. Zum erſten Male erfolgt dabei eine A u f⸗ rollung der Judenfrage auf breiteſter Grundlage. Während des nächſten Sitzungsabſchnittes des Parlaments dürfte die Frage der jüdiſchen Einwanderung Gegenſtand heftiger Debatten ſein. Die Oppoſition hat bereits einen An⸗ trag auf Unterbindung des jüdiſchen Zuzugs angekündigt, der beſtimmt eingebracht werde, wenn die Regierung nicht vorher eingreife. Die Oppoſition fordert ferner ein Geſetz, nach dem die Juden keine Aenderung ihres Namens vor⸗ nehmen dürfen. Sie ſollen gezwungen wer⸗ den, denjenigen Namen zu behalten, den ſie in ihrem Geburtslande geführt haben. Maſſenherſiellung von Gasmasken in England London, 12. Nov. Der Unterſtaatsſekre⸗ tär im Innenminiſterium, Llond, teilte im Un⸗ terhaus mit, daß zurzeit große Mengen von Gasmasken⸗ Zubehörteilen hergeſtellt und auf Lager gelegt würden. Eine große Zahl Gasmaslen werde im März näch⸗ ſten Jahres fertig ſein. Die Regierung rechne damit, daß in Bälde zwei Millionen Gasmas⸗ ken monatlich in einer heſtimmten Fabrik her⸗ geſtellt werden. Im Notfall würden ſie dem allgemeinen Publikum frei zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. —— .. M————j—ꝙ§—%*᷑ĩöñF.———r——r—ñ ——çꝙ— unn wit dundſät Kilichen debensn un der imme Iuatibe J iel Een Unt 50 ihnen det Umft bracht w ledet St bott, wo erforderl. che Leben wirtſchft Auswerti Agen dreſſen Wochfra lauf un ſelbeziehun kinander. Sanz an. it die ei dier nit! eigenen Vo tr genau st dad und kigene Eri die von de und faut ſier ſiud nen ſeinet den Unit einen fein. Daz zen alz 5 de daz 9 ban zen J. münſtiger erung z alſprucht dez ganzen uunzglch 2 2 2 2 ä 2 eerals 1 der Reichskommiſſar für die Preis⸗ bildung über ſein Aufgabengebiet Große Rede des Gauleilers Joſef Vagner in Weimar Weimar, 13. November. Der Reichskom⸗ miſſar für die Preisbildung, Gauleiter 855. Wagner, hielt auf dem 1. Deutſchen Fach⸗ kongreß für das Prüfungs⸗ und Treuhandwe⸗ ſen, der in Weimar vom 13. bis 15. November ſtattfindet, am Freitag eine Rede über ſein Aufgabengebiet. Er führte u. a. aus: Ihrer freundlichen Einladung folgend, be⸗ nutze ich dieſe Gelegenheit gern, um Ausführ⸗ ungen weſentlicher Art über das Gebiet zu machen, das mir als Sonderaufgabe im Rah⸗ men des Vierjahresplanes auf Vorſchlag des Preußiſchen Miniſterpräſidenten und Beauf⸗ tragten für die Durchführung des Vierjahres⸗ planes, Generaloberſt Göring, durch den Füh⸗ rer übertragen worden iſt. Keine Vergewaltigung der Wirtſchaft. Eines ſteht für mich eindeutig feſt: unter allen Umſtänden will ich in die Problematik der Aufgahe ſo tief wie irgend denkbar ein⸗ dringen und, wie ſchwierig ſich auch im ein⸗ zelnen gewiſſe Löſungen ſtellen mögen, mit der Sache fertig werden. Dabei denke ich nicht einen einzigen Augenblick an eine ſinnloſe Vergewaltigung der Wirtſchaft, die ja letzten Endes ihren tiefſten Grund nur in der Ver⸗ kennung jener Kräfte und Wechſelwirkungen haben könnte, die im Ablauf wirtſchaftlichen Geſchehens entſcheidend Berückſichtigung fin⸗ den müſſen. Nationalſozialiſtiſche Aufſaſſung vom wirtſchaftlichen Leben baut auf denſelben Grundſätzen auf, auf denen die Geſtaltung des völkiſchen und ſtaatlichen Werkes ſteht. Lebensnahe Vernunft beſtimmt die Beurtei⸗ lung der Vorgänge, Wechſelwirkungen und . Perſönlichkeit, wirkliche nitiative, echtes Kaufmannstum und Reſun⸗ des Streben ſind die Faktoren, die unter al⸗ len Umſtänden Anerkennung finden und dort, wo ihnen die Wirkſamkeit aus der Ungunſt der Umſtände verſagt iſt, zum Durchbruch ge⸗ bracht werden ſollen. Die Begrenzung findet jeder Strebende und auch jede Perſönlichkeit dort, wo Geſamtintereſſen eine Beſchränkung erforderlich machen und das volkswirtſchaftli⸗ che Leben als Ganzes die Unterordnung der wirtſchaftlichen Handlung und ihrer letzten Auswertung bedingen. Das Weſen des Preiſes. Allgemein gilt auch heute noch in weiteſten Kreiſen der Wirtſchaft die Theſe, Angebot und Nachfrage beſtimmen den wirtſchaftlichen Ab⸗ lauf und Preis. Ausdrücklich möchte ich feſt⸗ halten, daß es ſich hier um eine Theſe han⸗ delt, die dem freihänderiſchen und liberal⸗ wirtſchaftlichen Denken eindeutig zu Grunde liegt. Der Satz: Angebot und Nachfrage be⸗ ſtimmen den Preis, tritt im weltwirt⸗ chaftlichen Ablauf in nahezu vollem Um⸗ ang auf. Der Grund hierzu iſt ein abſolut klarex und einſichtiger. Weltwirtſchaft iſt ja in Wirklichkeit nichts anderes als die Wech⸗ ſelbeziehung der vielen Volkswirtſchaften zu⸗ einander. Ganz anders ſind aber die Grundlagen, die für die eigene Volks wirtſchaft zutreffen. Hier tritt der einzelne der Geſamtheit ſeines eigenen Volkes gegenüber. Dieſem Volk gehört er genau ſo an, wie diejenigen, denen er han⸗ delnd und forſchend gegenüberſteht. Seine eigene Exiſtenz baut auf den Grundlagen auf, die von der Geſamtheit Volk getragen werden und ſtaatsüberbindend verankert und organi⸗ ſiert ſind. Von einem ſchrankenloſen Anerken- nen ſeiner individuellen Forderungen, die aus den Umſtänden ihm perſönlich als möglich er⸗ ſcheinen kann ohne weiteres nicht die Rede ſein. Das hieße individuelles Recht höher ſet⸗ zen als das Recht der Geſamtheit. damit wür⸗ de das Leben des Einzelnen dem Leben des ganzen Volkes übergeordnet werden. Kein ver⸗ nünftiger Menſch wird einer ſolchen Formu⸗ lierung zuſtimmen können. Der Einzelne be⸗ anſprucht alle Einrichtungen und allen Schutz des ganzen Volkes und Staates, ex kann alſo unmöglich für ſich auf gewiſſen Gebieten Rech⸗ te verlangen, die eine Umkehrung der wirkli⸗ chen Situation darſtellen. Kein Platz für Wirtſchaftsegoismus. In der Volkswirtſchaft kann alſo nicht unter allen Umſtänden der Theſe: Angebot und Nachfrage beſtimmen den Preis Geltung ein⸗ geräumt werden. Die eigentliche Theſe muß lauten: Alle wirtſchaftlichen Vorgänge in der Volkswirtſchaft haben, gleichgültig wie um⸗ fangreich das Warenvorkommen und der Be⸗ darf ſind, einer wirtſchaftlich. Geſamtordnung zu dienen, die Grundlage der Lebensmöglich— keit und Sicherheit des ganzen Volkes iſt. Die Preislage in ihrer Geſamtheit muß ſo gehal⸗ ten ſein, daß ſie ſozial nicht ſehr ſtarken Schich⸗ ten die Möglichkeit gibt, einen Lebensſtandard aufrecht zu erhalten, der ihnen die phyſiſche und ſeeliſche Kraft ſichert, jeden Geſamt⸗Da⸗ ſeins⸗Kampf der Nation erfolgreich mit durch⸗ ſtehen zu können. Es iſt einfach eine Unmöglichkeit für den Staat, der auf den Theſen der völkiſchen Ge⸗ meinſchaft aufbaut und das Lebensintereſſe der Geſamtheit als höheres Recht erklärt, wirtſchaftlichen Egoismen freien Lauf zu laſ⸗ ſen und damit den eigenen Beſtand unter Um⸗ ſtänden zu gefährden. Notwendigkeit ſtaatlichen Eingreifens. Es ſteht aber feſt und die Erfahrungen ha⸗ ben es bisher bewieſen, daß die Wirtſchaft, auf ſich ſelbſt geſtellt, zumeiſt nicht die innere Kraft und Diſziplin aufbringt, die erforderlich wären, um ernſtliche Schäden, die aus dem Mißbrauch augenblicklicher Schwierigkeiten verurſacht werden können, zu verhindern. Der Trieb zum Gewinn iſt meiſt ſtärker, als die ſittliche Pflicht zum Ganzen. Immer wieder erweiſt ſich die zwingende Notwendigkeit einer mehr oder weniger ſtarken Einflußnahme durch verantwortliche Stellen des Staates, die je nach Lage, ſtärker oder weniger ſtark, ak⸗ tiv in die Lenkung und Geſtaltung des wirtſchaftlichen Ablaufs ein⸗ greifen müſſen. Taulparade in Varſchau 22 D Der Staat iſt nicht nur die organiſatoriſche und politiſche Form des Lebens eines Volkes, der zugleich die geſetzlichen, verwaltungsmäßi⸗ gen und techniſchen Grundlagen für das Zu⸗ ſammenleben der Millionen abgibt, ſondern obendrein umfaſſendes Inſtrument des Ab⸗ laufs aller Lebensvorgänge der Nation. Trä⸗ ger und Führer des Staates ſind verpflichtet, den Beſtand der Nation auf allen Gebieten zu gewährleiſten. Die Wirtſchaft iſt demnach nichts anderes, als die große Funktion aller Arbeitsleiſtungen, die in ih⸗ rem geſamten Ablauf die Werte ſchaffen und verwerten ſoll, die der Sicherung des täglichen Lebens ebenſo zu dienen haben, wie der gro⸗ ßen Entwicklungsmöglichkeit, die dem Geſamt⸗ leben—Volk— beſtimmt iſt. Die Wirtſchaft eine Einheit. Demzufolge kann man die Wirtſchaft nicht in ihren verſchiedenen großen Sondergebieten von einander trennen oder gar gegen einander ſtellen. Wie immer das Teilgebiet im wirt⸗ ſchaftlichen Leben geartet ſein mag, es muß mit dem geſamten Wirtſchaftsverlauf in Ein⸗ klang ſtehen. die Wirtſchaft ſelbſt aber hat ſich den Notwendigkeiten des völkiſchen Lebens unterzu⸗ ordnen Auch dann kann ihr Beſchränkung in der Handlungsmöglichkeit des einzelnen oder ganzer Kreiſe auferleat werden. Kein vernünftiger Menſch wird unnötig Maßnah⸗ men einer Einſchränkung ergreiſen, wenn günſtige Momente die freiere Entfaltung be⸗ fürworten Ob es ſich um unſere Landwirt⸗ ſchaft als gewaltiger Teilſektor der Wirtſchaft oder um die Induſtrie in ihrer Vielfältigkeit bezw um Handel und Gewerbe dreht, über al⸗ len Teilen ſteht die Geſetzmäßigkeit des Gan⸗ zen Die Tätigkeit des Reichskommiſſars. Meine Beauſtragung als Reichskommiſſar für die Preisbildung kann unter gar keinen Umſtänden als eine Notmaßnahme gedeutet werden, vielmehr bringt die nationalſoziali⸗ ſtiſche Staatsführung hiermit ihren Willen zum Ausdruck, ganz entſchieden zugunſten der breiteſten Oeiſentlichkeit dort einzugreifen, wo Unvernunft und Gewinnſucht ſowie Verant⸗ wortungsloſigkeit Einzelner oder gewiſſer Kreiſe Schaden für Nation und Staat herauf⸗ beſchwören könnten. Ob mir aus meiner Tätigkeit Freunde oder Gegner erſtehen, kümmert mich keinen einzi⸗ gen Augenblick. Ich fühle mich nicht berufen, Anläßlich des polniſchen Nationalfeiertages und der Ernennung des Marſchall Rydz⸗ Smigly fand in Warſchau eine Parade ſtatt. (Preſſephoto, K.) mein Amt nach Grundſätzen zu führen, die von der Beifallsfreude der Menſchen abhängig ſind, vielmehr will ich mit meiner Arbeit einen kraftvollen Beitrag zur Durchführung einer großen Aufgabe liefern, die der Führer geſetzt und die nach Ablauf der vorgeſehenen Zeit unter allen Umſtänden der ganzen Na⸗ tion den unbedingten Erfolg bringen muß. Meine Tätigkeit iſt in doppelter Weiſe be⸗ ſtimmt. Zunächſt hat ſie den Menſchen in Rech⸗ nung zu ſtellen, der ſowohl unmittelbar in der Wirtſchaft tätig iſt, als von ihr im Ergeb⸗ nis vielfach berührt wird und zum zweiten muß ſie ſich mit der Materie an und für ſich in der geſamten Breite und Tiefe befaſſen, um nicht von falſchen Vorausſetzungen bei Ent⸗ ſchlüſſen und Handlungen auszugehen. Einſchaltung der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Das Inrechnungſtellen des Menſchen nö⸗ tigt mich, einmal mit den natürlichen in ihm ſchlummernden Trieben zu rechnen bei allen wirtſchaftlichen Vorgängen und Maßnahmen, zum anderen muß ich mich der Kraft bedienen, die in Deutſchland die ideelle, geiſtige und willensmäßige Führung des Menſchen als immerwährende Aufgabe geſetzt erhalten hat, der nationalſozialiſtiſchen Partei und ihrer Gliederungen. Sie iſt es, die in unermüdlicher Erziehungsarbeit dem deutſchen Menſchen im⸗ mer wieder die höheren Geſetze der Geſamt⸗ heit nahe bringt und den Einzelnen an ſeine Pflicht gegenüber dem Volke erinnert. Die Einwirkungs⸗ und Erziehungsarbeit der Partei iſt nicht nur eine politiſche, ſie iſt zugleich eine wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche, denn ſie beſtimmt entſcheidend die geiſtige und ſeeliſche Einſtellung des Einzelnen zu den täg⸗ lichen Vorgängen des Lebens. Der Partei u. ſämtlichen Gliederungen, einſchließlich der Deutſchen Arbeitsfront, obliegt demzufolge im Kampf um die Durchführung des Vierjahres⸗ planes ein weſentliches Gebiet. Je ſtärker ſie die Geſamthaltung und Anſchauung der Na⸗ tion in dieſen Fragen geſtaltet und damit eine öffentliche Moral des wirtſchaftlichen und ſo⸗ zialpolitiſchen Handelns entſtehen läßt, umſo nachhaltiger iſt dieſe Wirkung in die Praxis des Wirtſchaftens jeglicher Art. Die ſittlichen Kräfte der deutſchen Wirtſchaft. Für die Geſtaltung des Preisbildes im öf⸗ fentlichen Leben ſpielen dieſe ſittlichen Kräfte der Wirtſchaft eine ganz bedeutungsvolle Rolle. Ich werde unermüdlich in dieſer Rich⸗ tung tätig ſein, um durch das Gewicht der Oeffentlichkeit den Elementen entgegenzuwir⸗ ken, die an und für ſich geneigt wären, aus⸗ zubrechen und perſönlichem Egoismus auf Koſten der Ordnung und Sicherheit des Gan⸗ zen zu frönen. In dieſer Hinſicht muß die deutſche Wirt⸗ ſchaft in ihrer Gänze entſcheidend mitwirken. Ich halte es nicht für richtig, Einzelvorkomm⸗ niſſe, die durch das Ausbrechen von einzelnen Bauern oder einzelnen Wirtſchaftlern bekannt werden, den entſprechenden Ständen und Or⸗ ganiſationen insgemein einfach zur Laſt zu le⸗ gen. Perſönlich glaube ich ſowohl an die An⸗ ſtändigkeit und Ehrlichkeit des Wollens im deutſchen Bauerntum, wie an die Bereitwillig⸗ keit, wirklich Deutſchland zu dienen in unſerer geſamten gewerblichen Wirtſchaft. Die Aufga⸗ be der Organiſation muß dahin abgeſtellt werden, einen Ehrenkodex für dieſe vier Jahre zu ſchaffen, der jeden Einzelnen zum Einhalten notwendiger Richtlinien und Maß⸗ nahmen verpflichtet und denjenigen, der ſich dem entziehen will, einfach unmöglich macht und unter Umſtänden ſein Ausmerzen durch ſtaatliche Macht ermöglicht. Das Ziel des Vierjahresplanes. Das Programm des Vierjahresplanes mit allen getroffenen Maßnahmen iſt einzig und allein aus dem Gedanken geboren, die politi⸗ ſche Freiheit des ganzen Volkes wirtſchaftlich derartig zu untermauern, daß von einer tat⸗ ſächlichen Geſamt⸗Freiheit Deutſchlands in je⸗ der Situation geſprochen werden kann. Ich geſtehe. daß ich an der Stelle, wo mich das Vertrauen des Führers hinberufen hat, unter dem Beauftragten für die Durchführung des Vierjahresplanes entſchloſſen bin, gegen jeden undiſziplinierten Ausbruch einzuſchrei⸗ ten und, falls es ſich aus den Geſamtumſtän⸗ den als notwendig erweiſt, letzte Konſequen⸗ Indien entihront ſeine Göller 60 Millionen Hindus wollen Chriſten werden! Eine Bewegung, wie ſie in der Ge⸗ ſchichte in dieſem Ausmaß ohne Bei⸗ ſpiel daſteht, iſt in Indien entſtanden. Millionen Hindus wollen zum Chriſtentum übertre⸗ ten. Die engliſchen Kirchenbehörden ha⸗ ben das Mutterland um geiſtliche Un⸗ terſtützung gebeten, weil ſie dieſem überraſchenden Anſturm der Eingebore⸗ nen, die ſeit Wochen auf die chriſtliche 2 warten, nicht mehr gewachſen ind. Ein neues Wunder vollzieht ſich im Wunder⸗ and Indien. Vielleicht iſt es das größte Wun⸗ der, das ſich jemals in dem aſiatiſchen Mär⸗ chenland vollzogen hat. Es kündet den Beginn einer neuen Zeit auf einem Kontinent, der Jahrhunderte lang eiferſüchtig auf dem Kaſten⸗ geiſt und auf den uralten religiöſen Riten be— harrte. Ueber Nacht wuchs dieſe Bewegung aus dem Boden— überraſchend für alle jene, die Indien nur oberflächlich kennen und in Eng⸗ jands größter Kolonie noch immer das Land der Fakire und der Magier ſehen. Der Hin ⸗ duismus, die verbreitetſte Entwicklungsform der brahmaniſchen Religion, die feſter verwur⸗ zelt ſchien, als irgendetwas anderes, ſteht vor dem völligen Zerfall. In wenigen Monaten hat ſich eine religiöſe Revo,⸗ tion allergrößten Ausmaßes vollzogen, wie ſie die Geſchichte noch niemals erlebt hat. Die engliſchen Kirchenbehörden, die ihre Bi⸗ ſchöfe in allen indiſchen Provinzen haben, rech⸗ nen mit der Möglichkeit, daß im Laufe der nächſten Jahre 60 Millionen Hindus zum Chriſtentum übertreten werden. Schon jetzt, innerhalb weniger Monate, beträgt die Zahl der Hindus, die ungeduldig der chriſtlichen Taufe harren, mehr als 5 Millionen. Allein in der Provinz Travancore haben ſich, wie der Erzbiſchof von Canterbury ſoeben offiziell der engliſchen Regierung mitgeteilt hat, mehr als 850 000 Eingeborene gemeldet, die ſich vom Hinduismus losſagen wollen, um Chriſten zu werden. Und der Biſchof der indiſchen Pro⸗ vinz Dornakal meldet in einem an die engli⸗— ſchen Kirchenbehörden gerichteten Hilferuf, daß in ſeiner Provinz ſchätzungsweiſe 1 Million Hindus zum chriſtlichen Glauben übertreten wollen, ohne daß die Möglichkeit beſtünde, auch nur den kleinſten Teil der Eingeborenen ſofort in der chriſtlichen Kirche aufzunehmen, da die ſo überraſchend aus dem Boden gewachſene Aufgabe organiſatoriſch einfach nicht zu bewäl⸗ tigen ſei. Der verlaſſene Wiſchnu⸗Tempel Wie iſt es zu erklären, daß Schiwa und Wiſchnu, die mächtigen grauſamen Götter Indiens, von Jeſus Chriſtus entthront werden konnten— in einem Kampf, der unblutiger ver⸗ lief, als je ein Religionskrieg zuvor? Gewiß haben es die chriſtlichen Miſſionare nicht an Aufklärung und Propaganda fehlen laſſen, aber das konnte nie und nimmer den Anlaß zu einer Millionenbewegung bilden. Der Hindu⸗ ismus iſt an ſeinem eigenen Doktrin zugrunde gegangen— dem Kaſtengerſt. Die indi⸗ ſche Bevölkerung hat die geiſtigen Entwicklun⸗ gen auf der Welt nicht überſehen. Sie hat er⸗ kannt, daß der Kaſtengeiſt ein Unding iſt, daß er zu ſozialen Mißſtänden führt, daß er jeder kulturellen Entwicklung eines Volkes mit ſeinen ſtarren Grundſätzen einen Riegel vorſchiebt, daß Indien ſo lange ein Land der Analphabeten bleiben wird, ſolange Wiſchnu und Schiwa ihr Szepter ſchwingen über den Sekten und Kaſten des Hinduismus. Die ſoziale Not, herbeigeführt durch die furchtbaren Gegenſätze zwiſchen bitterſter Ar⸗ mut und märchenhaftem Reichtum, die gerade⸗ zu in Indien am greifbarſten zutage treten, hat den letzten Anſtoß dazu gegeben, daß die Tempel Wiſchnus leer und verlaſſen ſtehen, daß nur noch wenige dem Schiwa geheiligten Stier Nandin im Tempel zu Tan⸗ jor Opfer bringen, daß die Badeandachten am Ganges bei Benares Teilnehmerzahlen aufwei⸗ ſen, die kaum ein Zehntel von den Ziffern des Vorjahres darſtellen. Die Studenten beten nicht mehr zu Ganeſcha, dem Gott der Klugheit und Gelehrſamkeit, der mit einem Elefantenkopf dargeſtellt wird, und die Bräute flehen nicht mehr zu Kama, dem Liebesgott. Es iſt, als hätte ein unſichtbarer Diktator das Zeichen zu dieſem unfaßbaren Anſturm auf das chriſtliche Taufbecken gegeben. Das Schickſal der Hinduwitwen Es iſt begreiflich, wenn England dieſe Bewe⸗ zung mit einem naſſen und einem trockenen Auge betrachtet. Auf der einen Seite bietet ſich hier dem britiſchen Weltreich eine kulturelle Miſſion, die einzigartig daſteht. Auf der an⸗ deren Seite war es gerade der Kaſtengeiſt des Hinduismus, der Großbritannien die Verwal⸗ tung des indiſchen Rieſenreiches leicht machte und kaum einen geeinten nationalen Wider⸗ ſtand aus dem Volke heraus aufkommen ließ. Selbſtverſtändlich zögert man nicht, die Bewe⸗ gung Indiens zum Chriſtentum, die ſich in allererster Linie in den niederen Kaſten des Hinduismus breitmacht, zu unterſtützen. Man iſt jedoch auch vorſichtig genug, die notwendigen politiſchen Schlüſſe aus dieſer Erſcheinung zu ziehen. Tauſende Hindu⸗ Witwen, deren Los erbärmlicher war, als das einer Bettlerin, at⸗ men auf. Sie ſind die erſten, die ſich freudigen Herzens zu Jeſus Chriſtus bekennen. Denn nachdem England die Hindu-Sitte, daß die Witwe zuſammen mit ihrem toten Gatten ver⸗ brannt wird, verboten hat, waren ſie nichts als läſtige Mägde im Haus ihrer Schwieger⸗ eltern. Aber auch die Kinderehe, deren Abſchaffung nicht einmal im indiſchen Parla⸗ ment zu erreichen war, wird mit dem Abflauen des Hinduismus ein Ende nehmen. Eine dem Sklavenhandel gleichende Sitte, die ein ſechs⸗ jähriges Mädchen zum unumſchränkten Eigen⸗ tum des Mannes macht, ohne daß dem unſeli⸗ gen Geſchöpf am Tage ihrer Verheiratung eine Möglichkeit des Widerſpruchs bleibt, wird von ſelbſt verſchwinden, wenn das Chriſtentum, bis heute nur die drittgrößte Religion in Indien, die Oberhand gewinnt. Vor allem aber werden die„Untouchables“, die Unberührbare n,. die unter der niedrigſten Kaſte des Hinduis⸗ mus ſtehen und das Leben von Geächteten führen, ſich unter dem Balken des Chriſtus⸗ kreuzes aus ihrem geiſtigen und ſorſolen Elend befreien können . e —-— * eee eee * ————————— ——— 8 — r — ** n N D ee r W ö 1 1 1 1 2 .. zen gegen jedermann zu ziehen, dem der eige⸗ ne Geldbeutel höher ſteht als die deutſche Freiheit. Bei jeder Frageſtellung, die im Laufe der Zeit im Zuſammenhang mit meiner Arbeit an mich herangetragen wird, kann es nicht heißen, iſt dieſer oder jener Sektor der Wirt⸗ chaft im Augenblick beſonders gut und weni⸗ ger gut dran, ſondern einzig und allein kann es heißen, welche Bedeutung gewinnen beab⸗ ſichtigte Maßnahmen in ihrer Auswirkung für den ganzen Ablauf und für die Widerſtands⸗ kraft unſeres Volkes. Allen Ueberlegungen voran ſteht die Forderung, Sicherung der Na⸗ tion, in ihr des Staates und damit des natio⸗ W ee Befreiungs⸗ und Aufbau⸗ es. Preisbildung als organiſcher Vorgang. Die zweite Seite meiner Aufgabe iſt die den materiellen Vorgängen insgeſamt zugewand⸗ te. Sie iſt nicht vorzugsweiſe oder gar aus⸗ ſchließlich eine preisüberwachende: in Wirk⸗ lichkeit iſt ſie entſcheidend eine preisbildende. Wenn ſie auch in ihren erſten Anläufen zu⸗ nächſt einmal ſehr ſtark der formalen Seite, nämlich der überwachenden ſich zuwenden muß, um der Forderung des Führers gerecht zu werden, den Lebensſtandard unſerer breiten ſchaffenden Schichten im Preisbild als ſol⸗ chen und ſeine Beziehungen zum Einkommen zu garantieren, ſo wird ſie ſich umſo nach⸗ drücklicher um ſämtliche Faktoren kümmern, die zur Bildung der Preiſe geführt haben und forwährend aufs neue führen. Es wird ſich ſowohl um eine kontrollierende als auch um eine fördernde, ordnende, ſichernde, auf⸗ ſpürende und weiſe Tätigkeit drehen, die ſelbſtverſtändlich nur wirkſam ſein kann im Zuſammenſpiel mit allen Stellen, die ſowohl ſtaatlicherſeits im Bereiche der Wirtſchaft tätig ſein müſſen, als auch mit den Kräften, die in der Wirtſchaft ſelber vorhanden ſind. Die Tätigkeit der Preisbildung beſchränkt ſich nicht darauf, ein für allemal Ergebniſſe in ſämtlichen Sparten herbeizuführen, und dann für ewige Zeiten ein ſtarres unbewegliches Syſtem aufzubauen. Sie wird fortgeſetzt, die Hand am Pulſe des Lebens, allen Schwankungen, die aus den veränderten Amſtänden eintreten, aufmerkſame Beachtung ſchenken, um ſo den Umſtänden insgemein Rech⸗ nung zu tragen, die unter vernünftiger Be⸗ wertung als berechtigt ihre Berückſichtigung fordern können.. Das Preisbilden ſoll ein organiſcher Vorgang ſein: demnach muß fort⸗ während eine innige Fühlungnahme mit den Wechſelerſcheinungen im Wirtſchaftsleben ge⸗ währleiſtet bleiben. Es nützt letzten Endes einem Volk gar nichts, wenn die Produzenten einer Wirtſchaft die hundertprozentige Erfüllung ihrer perſönlichen Wünſche garantiert bekommen, indeß aus dieſem Preisbild eine ſo unerhörte Kluft ſich zum Einkommen der hreiten Maſſe auftut, daß dieſe lebensunfähig wird und damit die Preisbaſis der politiſch⸗völkiſchen, wirtſchaftlichen Pyra⸗ mide zerbricht, auf der ſie doch aufgebaut wer⸗ den muß. Die Wirtſchaft muß Leiſtungen vollbringen Die deutſche Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit, ob bäuerlich, gewerblich oder induſtriell, kann nicht beſtreiten, daß ihre Geſundung das ent⸗ ſcheidende Werk der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution und Staatsgründung und Führung iſt. Sie muß nun ihrerſeits in den nächſten vier Jahren den Beweis einer wirklichen Fähigkeit erbringen. Von Leiſtung nur dann ſprechen, wenn die bequeme Art des Mehr⸗Preiſes den Lohn präſentiert iſt nicht ſehr überzeugend. Man kann dann von Leiſtungen ſprechen, wenn in dieſer Hinſicht Schranken ſich auftun und nunmehr menſchlicher Geiſt und Wille, ſowie menſchliche Zähigkeit ſämtliche Möglichkeiten organiſatoriſcher, techniſcher und erfinderiſcher Art durchprüfen, um hier eine Leiſtung zu voll⸗ bringen, die tatſächlich ein Mehr ſowobl für den Leiſtenden wie für das geſamte Volkswirt⸗ ſchaftsleben ſchafft. delbos vor dem Außenausſchuß des Jenals Paris, 14. Nov. Der Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten hörte am Freitag vier Stunden lang Außenminiſter Delbos an Hand eines Fragebogens zur außenvpolitiſchen Lage. Delbos gab zunächſt Aufſchluß über den Meinungsaustauſch der fünf an einem Weſtpakt intereſſierten Mächte und erklärte dabei, die franzöſiſche Regierung halte daran feſt, daß der weſteuropäiſchen auch eine all ⸗ gemeine europäiſche Regelung fol⸗ gen müſſe. Zu den Vorgängen in Spanien teilte der Miniſter mit, daß der Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß bereits eine Reihe ge⸗ meinſamer Maßnahmen für die wirk⸗ ſame Kontrolle von Kriegsmateriallieferungen ausarbeite. Die franzöſiſche Regierung habe bisher das Nichteinmiſchungsabkommen ein⸗ gehalten und werde dies auch weiter tun. Zur mitteleurosäiſchen Frage führte der Au⸗ zenminiſter aus, daß Frankreich zu Polen und der Kleinen Entente freundſchaftliche Beziehun⸗ gen politiſcher und wirtſchaftlicher Art unter⸗ balte. die ſich vertieften. 155 Ausgiebig wurde über den franzöſiſch⸗ ſowietruſſiſchen Pakt geſprochen. Del⸗ bos trat„im Intereſſe des Friedens und der Achtung der Verträge(11) für ſeine Beibehal⸗ tung ein. 1 1 Zum Schluß wies der Außenminiſter auf die gemeinſame Haltung“ Englands und Frank⸗ reichs hin, die auch in der Unterhausrede Edens zum Ausdruck gekommen ſei. Er betonte wei⸗ ter, daß die franzöſiſche Regierung volles Ver⸗ trauen zur Aktion des Präſidenten Roo⸗ ſevelt und der amerikaniſchen Regierung babe, die ſich von den gleichen„demokratiſchen Gefühlen“ leiten ließen wie die ranzöſiſche Re⸗ publik und das engliſche Weltreich. Im übrigen verſicherte Delbos. daß es nach wie vor das Beſtreben der franzöſiſchen Regierung ſei. zu verhindern. daß irgendwelche„aus der Wüſte geborenen Kreuzzüge“ in einen allgemeinen Krieg ausarteten. Rundfunk⸗Programm Sonntag, 15. November 1936: Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Der Bauer ſpricht. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Morgenfeier. 10.45 Orgelkonzert. 11.00 Ge⸗ dichte. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Volks⸗ lieder. 12.00 Konzert. 14.00 Konzert. 16.00 Schallplatten. 17.30 Engelbert Kämpfer lieſt vor. 18.15 Schöne Melodien. 19.40 Sport⸗ echo. 20.00 Konzert. 22.00 Wetter, Nachr. 22.30 Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 00.55 Tanzmuſik. Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.2508.45 Sende⸗ pauſe. 08.45 Morgenmuſik. 09.00 Kath. Mor⸗ genfeier. 09.45 Vortrag. 10.00 Chorgeſang. 10.45 Umſchaltpauſe. 11.00 Langemarckfeier. 12.00 Konzert. 14.00 Konzert. 16.00 Sonntag⸗ nachmittag. 18.00 Abſchlußfeier. 18.30 Schall⸗ platten. 19.00 Lieder. 19.50 Sportbericht. 20.00 „Geſchichten aus dem Wiener Wald“. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter, Nachr. 22.15 Sport⸗ ſpiegel. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—02 00 Nacht⸗ muſik. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer, hör zu! 08.45—09.00 Sendepauſe. 09.00 Kath. Morgenfeier. 09.30 Orgelklänge. 10.00 Schallpl. 10.45 Schaltpauſe. 11.00 Langemarckfeier. 12.00 Hausmuſik. 13.00 Kl. Kapitel der Zeit. 13.15 Konzert. 13.50 Er⸗ zeugungsſchlacht. 14.00 Konzert. 16.00 Sonn⸗ tagnachmittag. 18.00 Bauernkapelle. 19.00 Tur⸗ nen und Sport.. 19.20 Vorſpruch. 19.30 Der fliegende Holländer. 22.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ ter, Sport. 22.30 Schallplatten. 23.00 Tanz⸗ muſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. Montag, den 16. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. Anſchl. Schall⸗ platten. 6.30: Konzert. 10: Grundſchulfunk. Alle Kinder ſingen mit. Luſtige Lieder aus einer Volksſchule in Spandau. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Maſchine hat Ruh. 12: Konzert. 13: Glückwünſche. 13.45: Neueſte Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.15: Kinderſpielzeug, das nichts koſtet. 15.40: Eins ins Andere! 16: Muſik am Nachmittag. 17—17.10: Der Auerhahn. Die Geſchichte einer Wette. 18: Bücherſtunde der Hitlerjugend. 18.20: Enrico Caruſo ſingt. 18.40: Schleſien ruft. 19: Guten Abend, lie⸗ ber Hörer! Für jede Stadt ein Lied. Eine mu⸗ ſikaliſche Landkarte. 20.10: Marjeliche im Land der Seen und Elche. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle. Frankfurt 6: Dank ſei Dir, Herr. Morgenſpruch. Gym⸗ naſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik zur Frühſtückspauſe. 10: Kinderlieder⸗ ſingen. 11: Hausfrau, hör zu! 11.80: Land⸗ funk. Wichtige Winterarbeiten in Haus und Hof. 11.45: Sozialdienſt. Wenn man eine Bürgſchaft übernimmt. 12: Schloßkonzert. 14.10: Seſam, öffne dich!(aus unſerem Wunſchkäſtchen.) 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Kinderfunk. Jetzt baſteln wir wieder. 15.45: Unterhaltungskonzert. 16.45: Süd⸗ weſtdeutſche Erzähler. 17: Klaviermuſik. 17.30: 1. Eine Viertelſtunde in der Seilſchwebebahn. 2. Im Hebelſtübli. 18: Fröhlicher Alltag. 19: Sie kamen vom Bauernhof. Guſtav Ruh⸗ land, ein vergeſſener deutſcher Bauerndenker. 20.10: Geplänkel vor Spichern. 22.30: Nacht⸗ muſik. 24—2: Heut' tanzen wir. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.30: Die Frau in der auslän⸗ diſchen Sippenkunde. 10: Ueber Stock und Stein. Hörbilder aus dem Leben der Pferde. 11.15: Für dich, Bauer! 12: Schloßkonzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.30: Badiſche Dichter. 16: Muſik am Nachmittag. 17.30: Kleine Stücke für Gitarre und Klavier. 18: Fröhlicher Alltag. 19.45: Echo aus Baden. 20.10: Sommer in Konſerven. 21.10:„Spiel um Konſtanz“, Ein Allegretto grazioſo aus Mozarts glücklichen Tagen. 22.30: Sechs Lie⸗ der von Ernſt H. Seyffardt. 22.45: Nachtmuſik. 24—2: Heut' tanzen wir. Dienstag, 17. November Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. Morgenruf, Wetter für die Landwirtſchaft, anſchließend Schallplatten, 06.30 Konzert, 07.00 Nachrichten, 08.00—09.00 Sendepauſe, 09.00—10,00 Sperrzeit, 10.00 Auf den Spuren des alten Olympia. 10 30 Fröhli⸗ cher Kindergarten, 11.00—11.15 Sendepauſe, 11.15 Dt. Seewetterbericht, 11.30—11.40 Sen⸗ depauſe, 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört, anſchl. Wetter, 12.00 Konzert, 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte, 13.00 Glückwünſche, 13.45 Neueſte Nachrichten, 14.00 Allerlei— Von Zwei bis Dreil, 15.00 Wetter⸗ und Börſenbericht, Programmhinweiſe, 15.15 Schallplatten, 15.30 Kinder muſizieren, 16.00 Muſik am Nachmittag, 16.50— 17.00 Woran wir oft vorübergehen, 18,00 Lieder der Völker, 18.20 Politiſche Zeitungsſchau, 18.40 Zwiſchen⸗ programm, 18.50 Wie ich 17000 RM. für das Winterhilfswerk ſammelte, 19,00 Guten Abend, lieber Hörer, 19.55 Die Ahnentafel, 20.00 Kernſpruch, 20.10 Muſik im deutſchen Heim, 21.00 Friſch geſtrichen!l. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport, 22.30 Eine kleine Nachtmu⸗ ſik, 22.45 Deutſcher Seewetterbericht, 23.00— 24.00 Wir bitten zum Tanz. Frankfurt. 06.00 Choral, 06.30 Konzert, 07.00 Nachricht., 08.00 Zeit, Waſſerſtand, 08.05 Wetter, 08.10 Gymnaſtik, 08.30 Werkkonzert, 09.30 Zum Tag der deutſchen Hausmuſik, 10,00 Alfred Wege⸗ ners letzte Fahrt. 10,30—11.00 Sendepauſe, 11.00 Freiburg: Nachrichten, 11.15 Programm⸗ anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, 11.30 Landfunk, 11.45 Zum Tag der deutſchen Haus⸗ muſik, 12.00 Konzert, 13,00 Zeit, Nachrichten, Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter, 14.00 Zeit, Nachrichten, Wetter der Reichswet⸗ terdienſtſtellen Frankfurt a. Mm. und Köln, 14.10 Nach Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt, ſeid Frau Muſica zu Gaſt!, 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Das deutſche Lied, 16.00 Unterhaltungskonzert, 17.00 Zum Tag der Hausmuſik, 17.30 Bei der Lampe trautem Schimmer, 17.50 Nebel, 18.00 Unterhaltungs⸗ konzert, 19,00 Heſſen⸗Naſſau unter ſich, 19.30 Kamp dem Verderb, 19.40 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel, 19.55 Wetter, Sonderwetter⸗ dienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Programmänderungen, 20.00 Zeit, Nachrichten, 20,10 Großes Orcheſterkonzert, 22.00 Zeit, Nachrichten, 22.15 Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter und Sport, Nachr. der DA F., 22.30 Berühmte Stimmen auf ſel⸗ tenen Schallplatten, 23.00 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik, 24.00—02.00 Nacht muſik. Stuttgart. 06.00 Choral, Zeit, Wetter, 06.05 Gymnaſtik, 06.30 Konzert, 07.00 Nachrichten, 08.00 Waſ⸗ ſerſtand, 08.05 Bauernfunk, 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Ohne Sorgen jeder Morgen, 09.30— 10,00 Sendepauſe, 10.00 Alfred Wegeners letzte Fahrt, 10.30 Engliſch für die Unterſtufe, 11.00 bis 1.30 Für dich. Bauer, 12.00 Konzert, 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei, 15.00—15.15 Sendepauſe, 15,15 Von Blumen und Tieren, 16.00 Muſik am Nachmittag, 17.40 Von einem Wiederſehen mit Ppern und dem Kemmel, 18.00 Märſche berühmter Komponiſten, 18.30 Unter der Zeit⸗ funklupe: Hausmuſik, 18.45 Hausmuſik, 19,45 Unſere Werkſchaften auf den Spuren der Volkskunſt, 20.00 Nachrichten, 20,10 Das Saxo⸗ fon. 20.45 Peter Iljitſch Tſchaikowſky, 22.00 Zeit. Nachrichten. Wetter und Sport, 22.20 Politiſche Zeitungsſchau, 22.40 Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik, 24.00—02.00 Nachtmuſik. Die Erfolge der Wiener Beſprechungen die römiſche Preſſe zum Ergebnis der Viener Dreier-Beſprechungen 58 Rom, 13. Nov. Die Ergebniſſe der Wie⸗ ner Zuſammenkunft werden von der römiſchen Preſſe auf Grund des amtlichen Berichts mit großer Befriedigung beſprochen. „Popolo di Roma“ geht in der abſchließen⸗ den Würdigung von der Feſtſtellung aus, daß die Vereinbarungen von Berlin und Wien zwei Erfolge ſeien, die der Methode für wei⸗ tere Verſtändigungsinitiativen als Beiſpiel zu dienen hätten. Von beſonderer Bedeutung ſei die Forderung nach Ungarns Gleichberechti⸗ gung. Der jetzige Zuſtand müſſe vollſtändig verſchwinden. Zu den großen politiſchen Auf⸗ bauwerten der Wiener Ergebniſſe gehören, ſo betont das Blatt weiter, die Beziehungen der drei Protokollſtaaten zu Deutſchland. Die Kreiſe, die ein Intereſſe daran haben, daß Italien wie verſteinert nach dem Brenner blicke, die Kreiſe, die aus dem deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Uebereinkommen eine diplomatiſche Niederlage Italiens machen und die Augen vor den tatſächlichen Ergebniſſen der Berliner Beſprechungen verſchließen wollen, rechneten umſonſt damit, daß die deutſch⸗italieniſche Wie⸗ derannäherung eine Kriſe durchmachen oder wenigſtens Hemmungen erfahren werde. Die Verſtändigung mit Berlin ſei ein ge⸗ meinſames Ziel der drei Staaten geworden. Den übrigen Donauſtaaten gegenüber könne man von einer Politik der offenen Tür für zweiſeitige wirtſchaftliche Abmachungen ſpre⸗ chen. Durch die neuen wirtſchaftlichen Verein⸗ barungen Italiens mit Oeſterreich und Ungarn werde der Weg zu weiteren Abmachungen nicht verſperrt. Der Wiener Sonderberichterſtatter des „Meſſagero“ verweilt beſonders bei der Frage der Gleichberechtigung Ungarns. Daß dieſe Forderung nicht nur eine platoniſche Kund⸗ gebung ſei, ergebe ſich deutlich aus dem Zuſatz des Berichts, daß die drei Regierungen für die Verwirklichung des Grundſatzes inter nationaler Gerechtigkeit zur Verfügung bleiben * Befriedigung in Vien über die Ergebniſſe der Dreierbeſprechungen §§ Wien, 13. Nov. Die Wiener Preſſe iſt von dem Ergebnis der Dreierbeſprechungen ſehr befriedigt. Die„Reichspoſt“ iſt der Anſicht, baß das Schwergewicht der römiſchen Protokolle auf wirtſchaftlichem Gebiet liege. Die Zuſam⸗ menarbeit der Rompaktſtaaten auf politiſchem Boden beſtehe im weſentlichen darin, alle ſtören⸗ den Einflüſſe von dem Werk des wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufbaues im Donaubecken fern⸗ zuhalten. Die Wiener Beſprechungen hätten vor allem ein wichtiges Ergebnis gehabt: die Zuſage öſterreichiſcher Beteiligung an der wirtſchaftlichen Aufſchließung Aethiopiens. Das Abkommen vom 11. Juli werde in Wien, Rom und Budapeſt in durchaus aleicher Weiſe als eine willkommene Ergänzung der römiſchen Protokolle empfun⸗ den. Es ſei dabei höchſt erfreulich, daß die drei Regierungen, die ſich zum wirtſchaftlichen Auf⸗ bauwerk im Donaubecken zuſammengeſchloſſen hätten, künftighin des Rückhalts einer poſi⸗ tiven Einſtellung des deutſchen Bekanntmachungen der A. S. O. A. P. Kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. NSL B., Kreis Heppenheim. Die Bezirkstagung im Ueberwald, fin⸗ det am Samstag, den 14. Nov., zu Waldmichelbach im Parteilokal ſtatt. Be⸗ ginn 3 Uhr. Ich erwarte vollzähliges Er⸗ ſcheinen. Nuppert, Kreisleiter 2 AS Bd DA. Kreiswaltung. Die Ortswaltungen der DAF. werden dringend an die Meldung betr. Kalender und Arbeitertum erinnert. Die Einhaltung des angegebenen Ter⸗ mins vom 15. 11. iſt unbedingt erforderlich. Verwaltungsſtelle 24. Die mit Nundſchreiben 31/36, vom 6. ds. oerlangten Kaſſenberichte, fehlen noch von folgen⸗ den Ortswaltungen: Ober⸗Laudenbach, Viernheim, Gorrheim, Bir⸗ kenau, Rimbach, Hammelbach Wahlen, Wald. Michelbach, Hirſchhorn, Rothenberg. Die Berichte ſind umgehend nach hier einzureichen, —— Amt für Berufserziehung und Betriebsführung. Die Lehrgänge: Buchführung für Anfänger fowie für Fortgeſchrittene, beginnen am Donners⸗ ta g, den 19. Nov., in der Volksſchule(Stadtſchule). Die Teilnehmer werden gebeten, ſich pünktlich um 5 Uhr abends einzufinden. Auch iſt die Teilnehmer⸗ gebühr für die beiden Kurſe mitzubringen. An⸗ meldungen für beide Kurſe werden noch entgegen⸗ genommen. Vetter, Kreis obmann der DAß. go, S. „ J e Kreis⸗Appell der KdF.⸗Amtswarte am Sonntag, den 15. November in Heygen eim Für Sonntag, den 15. November ſind alle Amtswarte der NSG.„Kraft durch Freude“ Kreis Heppenheim zu einer Ta⸗ gung nach Heppenheim einberufen. Alle Ortswarte und Betriebswarte haben daran teilzunehmen. Die Tagung wird klares Feld für die kommende Winterarbeit ſchaffen und den Antswarten eine weitere Stärkung für die Erfüllung der Aufgaben ihres Amtes geben. Beginn des Appells um 9.30 Uhr im„Boſenhof“ zu Heppenheim. Alle Ortsgruppenleiter und Ortsobmän⸗ ner des Kreiſes ſind eingeladen, als Gäſte teilzunehmen. Reiches zu ihren Bemühungen bewußt ſein dürfen. Die„Wiener N. N.“ bezeichnen das Ergeb- nis der Konferenz als eine poſitive kon⸗ ſtruktive Leiſtung. Die Tragweite der Mitarbeit an der wirtſchaftlichen Entſchließung Aethiopiens ſei nicht zu überſehen. Eine neue Epoche ſei zurückgelegt. Der Blick richte ſich nun auf das nächſte Ziel. Das„Neue Wiener Tagblatt“ hält es für keinen Zufall, daß jener Abſatz der Verlaut⸗ barung, der von dem Wiederaufbau des Donau⸗ beckens handelt, auch das Abkommen vom 11. Juli erwähne, ſtehe doch die öſterreichiſche Re⸗ gierung in wirtſchaftlichen Verhandlungen mit dem Deutſchen Reiche. Die römiſchen Proto⸗ kolle und das Abkommen vom 11. Juli ſeien die beiden Staatsverträge, die die Selbſtän⸗ digkeit Oeſterreichs feierlich gewährleiſten. Ne⸗ ben dieſen beiden zwiſchenſtaatlichen Verträgen ſtehe der Völkerbundspakt. Graf Ciano in Budaneſt Feierlicher Empfang SS Budapeſt, 13. Nov. Der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano traf Freitag mit⸗ tag mit ſeiner Gattin und ſeiner Begleitung im Sonderzug in Budapeſt ein. Auf dem mit ungariſchen und italieniſchen Flaggen ge⸗ ſchmückten Budapeſter Hauptbahnhof wurde Graf Ciano vom Miniſterpräſidenten, dem Außenminiſter und den Spitzen der Behörden feierlich empfangen. a ——————————— 2— S ————— SD 0 2 — 2 2 4 — Gaui wetden dalendet en Ter⸗ erlich b. ds. u folgen heim Bit gen, Volg, huhn, tung. ger ſowit inets⸗ Wöchulgg. lc um eülnehmer⸗ gen. An⸗ entgegen 1, Dag. it amn Aan et ſind t dutch * Ta⸗ Alle daran 5 feld jen Und ing fir Amtes U Uhr obmän⸗ Gale ienicch 0 mit⸗ leitung n mit n be vutdt delt hide alt A Nr. 46 Sonntag, den 15. November Im ſteinernen Mald Der Häuer Emil Balzer arbeitet vor Ort. Mit ruhigen, gleichmäßigen Schlägen treibt er die Spitzhacke in die Kohlenwand. Die Luft ſteht dick und glühend im engen Stollen. Ueberall Staub, ſchwarzer, fettiger Staub, der das Licht der Grubenlampen nur ſchwach durchſchimmern läßt. Weiter unten kratzt die Schaufel des Jungarbeiters, der die Schüttelrinne be⸗ dient. Dumpfes Raſſeln vom Querſchlag, wenn ein neuer Wagen vorgeſchoben wird. Krachend ſchlägt das Geſtein gegen die eiſernen Wandungen. Der alte Häuer hält einen Augenblick inne. Wiſcht ſich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn. Er will ſeinem Gefährten etwas zurufen, aber ſeine Kehle iſt trocken und wie ausgedörrt. Es wird nur ein heiſerer Schrei, der achtlos im Getöſe der Schüttelrinne verloren geht. Nein!— Nur jetzt nicht ſchlapp machen! — Seit einiger Zeit quält ihn dieſes hohle Summen in den Gliedern. Kein Wunder übrigens, wenn man vierzig Jahre lang hier unten geſchuftet hat! Sechzehnjährig war er, als er zum erſten⸗ mal in den Schacht einfuhr. Ganz deutlich beſinnt er ſich. Bei fünfhundert Meter Tiefe war ihm hundeelend geworden. Die älteren Kameraden machten faule Witze.— Wie ſtolz er war, als er den erſten Schicht⸗ John der Mutter auf den Tiſch zählte!—— nun ging es jahrein, jahraus, Tag um Tag,— und immer ferner verlor ſich die Hoffnung, einmal in einem andern Beruf Anterſchlupf zu finden. Alle glauben ſie daran!— Nicht mehr hinunter müſſen in den ſchwarzen, würgenden Schacht, der ihnen das Blut aus den Adern ſaugt und ihre beſten Kräfte verſchluckt. Prozentual nur ein winziger Bruchteil der Menſchheit, der dieſen dicken, fettigen Kohlenſtaub einatmen muß, und dennoch, welche Anſumme von Ausdauer, Kampf und ſtändiger Gefahr! Vierzig Jahre!— Ebenſoviele Millionen Jahre ſchläft in der Tiefe der ſteinerne Wald Wie der Wind in den Lutten ſauſt?— Es iſt derſelbe Wind, der oben die Baum⸗ wipfel bewegt. Schön zu denken, daß es Wälder gibt, von Licht und warmer Sonne durchflutet. Hier unten herrſcht das Grauen. Vierzig Jahre!— Vierzig Millionen Jahre! Anerträglich wäre die kalte Erdennacht, wenn es dieſe geſtorbenen Wälder nicht gäbe. Mithin muß es auch Menſchen geben, die ſchwitzend, ſchaufelnd und hackend die Kohle zu Tage fördern. Wovon ſollten ſonſt die Schornſteine rauchen? Vierzig Jahre!—— Der alte Häuer ſchreckt plötzlich auf. Ein leiſes Knirſchen in den Kappenhölzern, anders als ſonſt. Mit einem Satz iſt er an der Seite des Jungarbeiters. „Zurück“, ſchreit er ihm zu. Ohrenbetäubendes Krachen. Die Kohlen⸗ wand ſenkt ſich, ſtürzt, ſtürzt unaufhaltſam. Dann pechſchwarze Finſternis. Rutſchend, von den nachſtürzenden Koh⸗ lenmaſſen mehrfach gequetſcht, erreichen ſie die Sohle des Querſchlags. Gerettet!— Erſchöpft taumeln ſie in die Arme der aufgeſchreckten Kameraden. „Nichts paſſiert?“ Der Steiger kommt und nimmt den Tat⸗ beſtand zur Kenntnis.„Glück gehabt“, lacht er und reicht dem alten Häuer die Zwei⸗ Liter⸗Butte. Der reicht ſie dem Jungarbeiter weiter, der noch immer bleich und erſchöpft an der Geſteinswand lehnt.„Trink, mein Junge!“ Dabei leuchten ſeine Augen in einer mil⸗ den, beinahe väterlichen Glut.„Diesmal iſt es noch gut gegangen!— Ein paar Regt fügen aber die zählen hier nicht! Minuten ſpäter dröhnt wieder der Schüttelmotor. Die Schicht geht weiter. Dumpf im ſteinernen Walde klingt das Lied der Arbeit in ſchweren, pulſenden Akkorden.;. Novemberstbrme Fhoto U N Der Spion von Thiaucourt Kameraden vom Lichtſignaltrupp 125, die im Sommer 1918 5 der Station Thiaucourt lagen, erinnern ſich noch des gemeinen Mordes an dem Signaliſten Bauermeiſter, der auf dem Wege von Schloß Euvezin, wo ſich der Diviſionsſtab befand, aus dem Hinterhalt erſchoſſen wurde. Das Schloß Euvezin, von ſeinen Be⸗ wohnern bei Ausbruch des Krieges frei⸗ willig verlaſſen, beherbergte außer der kriegsmäßig bezogenen Einquartierung nur noch einen alten, halb erblindeten Ver⸗ walter. Die Feldgrauen nannten ihn „Vater Brochot“, was er ſich zumeiſt ſchmunzelnd gefallen ließ. Da er ſich auch ſonſt ziemlich willfährig zeigte und den An⸗ ordnungen der Heeresverwaltung keinerlei Schwierigkeiten bereitete, erfreute er ſich des beſten Leumundes und genoß dadurch manche Vergünſtigung. Die Lichtſignalſtation lag oberhalb des Schloſſes auf einer Anhöhe, die einen um⸗ faſſenden Rundblick geſtattete. Von hier aus wurden wichtige ſtrategiſche Meldun⸗ en, beſonders Anweiſungen für die rtilleriebeſchießung, mittels Lichtſignalen der nahen Front zugeleitet. In den letzten Tagen war es wiederholt vorgekommen, daß die Telephonleitung zwiſchen Diviſionsſtab und Signalſtation aus unerklärlichen Urſachen verſagte. Jedesmal wurden Beſchädigungen feſt⸗ geſtellt, die Zweifel aufkommen ließen, ob es ſich um rein zufällige, oder böswillige handelte. Um derartig unliebſame Unter⸗ brechungen, die verhängnisvolle Folgen für die kämpfende Truppe herbeiführen konn⸗ ten, wirkungslos zu machen, ordnete der Diviſtonsſtab an, daß außer der telephoni⸗ ſchen Benachrichtigung ſtändig ein Melde⸗ änger unterwegs ſein ſollte, der die ſchrift⸗ ich niedergelegten Befehle ſchnellſtens der Signalſtation zu übermitteln hatte.— Ob⸗ wohl ſtändi feindliche Aufklärungsflieger die Gegend heimſuchten, war es dem Gegner bisher nicht gelungen, dieſe wichtige Station, die ſich in Reichweite ſeiner ſchweren Artillerie befand, ausfindig zu machen. Wieder war„die Strippe“ geriſſen!— Der Gefreite Bauermeiſter erſtattete vor⸗ ſchriftsgemäß Meldung. Daraufhin wurden ihm die ſchriftlichen Befehle ausgehändigt. Mit einer ſtrammen Kehrtwendung verließ er das Dienſtzimmer.—„Leuchtturm⸗ wärter“, rief ihm der dienſttuende Unter⸗ offizier im Scherz nach. Zwei Stunden ſpäter, ganz atemlos vom raſchen Lauf, erſchien der Signaliſt Hilde⸗ brandt, um ſich nach dem Verbleib des Meldegängers zu erkundigen. Allgemeine Beſtürzung. Die Wache wurde alarmiert. Ein Feldgrauer ſagte aus, daß er am Ende des Schloßparks vor geraumer Zeit einen Schuß gehört hätte. Die Spur wurde ſofort aufgenommen. Nach längerem Suchen fand man im dichten Brombeer⸗ gebüſch den Leichnam des Vermißten. Der wußte befand ſich im Rücken; der Tod mußte ſchnell und ſchmerzlos eingetreten ſein. Die Anterſuchung ergab außerdem, daß die Mappe mit den Meldungen fehlte. Augenblicklich wurde es den verſammel⸗ ten Offizieren klar, daß hier eine ab⸗ gefeimte Schurkerei im Gange war. Noch während ſie beratſchlagten, bemerkte einer von ihnen zwei leuchtende Punkte, die ſich im Blau des Himmels verloren. „Brieftauben!“—— Im Fernſtecher ſahen ſie deutlich, wie die Tiere in Richtung der Front davonflogen. Jetzt war kein Zweifel mehr möglich!—— In nächſter Umgebung mußte ſich das Verräterneſt be⸗ finden. Der Ernſt der Sachlage gebot äußerſte UAmſicht, damit die Verbrecher, ſo⸗ fern es mehrere waren, nicht vorzeitig ge⸗ warnt wurden. So innen N 7 Als ſie ſich dem Schloſſe näherten, empfing ſie„Vater Brochot“ mit lächelnden Mienen. Beim Anblick des toten Soldaten, den mehrere Kameraden auf einer Bahre trugen, geriet er in maßloſe Beſtürzung. Einem Wink zufolge nahmen ihn zwei e„unter Gewehr“ in ihre Mitte. ieder lächelte er, aber diesmal war es ein böſes, heimtückiſches Lächeln, das ſeinen wahren Charakter enthüllte. Sofort ins Verhör genommen, ſpielte er anfangs noch den Unſchuldigen und ver⸗ legte ſich auf Ausreden. Er ſei immer zein Freund der Deutſchen“ geweſen. Die Durchſuchung der oberen Schloßräume er⸗ brachte den unumſtößlichen Beweis, daß „Vater Brochot“ geheime Verbindungen mit Frankreich unterhielt. In einer Kaminecke auf dem Dachboden wurde ein Brieftaubenſchlag vorgefunden. Eine Anzahl Ringe mit geſchickt angefertig⸗ ten Hülſen lagen dabei. Der Sachver⸗ ſtändige erklärte, daß es ſich um eigens für Spionagezwecke hergeſtellte Ringe handelte. Aber noch fehlte der letzte Beweis, fehlte die Mordwaffe. Und wie war es über⸗ haupt möglich, daß ein halbblinder Menſch mit dieſer Waffe umgehen konnte?— Nochmals wurde der Tatort beſichtigt. Das Anwahrſcheinliche erhielt ene ſchnelle Löſung. Genau an der Stelle, wo der Parkweg endete und in einer Krüm⸗ mung dem Berghang folgte, war in 88 höhe, dicht mit Zweigen bedeckt, die Jagd⸗ flinte befeſtigt. Eine über den Weg ge⸗ ſpannte Schnur löſte den Abzug ſelbſttätig aus. Auf dieſe raffinierte Weiſe erreichte Je Geſchoß mit tödlicher Sicherheit ſein iel. Pierre Brochot leugnete nicht mehr. Als die erſten Granaten die Station Thiau⸗ court erreichten, glomm es in ſeinen er⸗ loſchenen Augen auf, unbändiger Haß und die Genugtuung, ſeinem Vaterlande auf dieſe verbrecheriſche Art gedient zu haben. Noch in derſelben Nacht erhängte er ſich. Bert Brennecha N —— 5* 3 A — e eee ä 55 rr ö . —— —— ̃— 5 * — 888 9 8 R der„Jernſeher“/ In dem großen Erdgeſchoßzimmer eines etwas abſeits gelegenen Landhauſes ſaß ein Mann in mittleren Jahren mit ver⸗ geiſtigten Zügen vor dem lodernden Kamin⸗ feuer, deſſen gelbe und rote Flammen, als ſeien es lebendige Weſen, in das Halb⸗ dunkel hineinzüngelten. Er ſaß unbeweglich, wie eingeſchlafen. Ab und zu warf eine ferne Autohupe einen Laut aus der Welt da draußen herein. Sonſt rührte ſich nichts. Oder doch? War da im Nebenzimmer nicht ſoeben ein ſchlürfender Schritt? Der Einſame am Kamin wandte den Kopf zur Tür. Er war einer jener Männer, die im Leben ſtets auf alles gefaßt und deshalb nicht leicht in Schrecken zu verſetzen ſind. Da ſah er, wie die Türklinke leiſe nieder⸗ gedrückt und die Tür ſelbſt wie von Geiſter⸗ hand nach innen geſchoben wurde. Und dann erſchien in der Oeffnung der blitzende Lauf eines Revolvers und dahinter die robuſte Geſtalt eines Mannes mit pocken⸗ narbigem Geſicht und Augen, die kälter blickten als das gefährlich lauernde Loch des Revolverlaufs. Der Mann am Kamin ſprang nicht etwa, wie faſt jeder andere an ſeiner Stelle getan haben würde, aufgeregt auf, ſondern knipſte bloß das Licht an. „Sie wünſchen?“ fragte er dann kurz, da der Einbrecher— wohl erſtaunt über das unerwartete Phlegma des Hausbeſitzers— einen Augenblick zögernd ſtehen blieb. „Haben wohl vergeſſen zu klingeln?“ Der Mann mit dem Schießeiſen räuſperte ſich, faſt wie ein ſchlecht beſchlagener Examenskandidat, und ſagte ſtotternd: „Allet Jeld, w⸗wat Se haben!“ „Hm. Nicht übel. Darüber ließe ſich reden— wenn Ihnen der Preis dafür nicht zu hoch iſt.“ „Wat heißt hier Preis?“ „Nun, ich kenne den Tarif nicht ſo genau. Aber ich ſchätze: ſechs Jahre Hohe Schule“, wie man in Ihren Kreiſen ſagt.“ Der Eindringling fletſchte die raubtier⸗ haften Zähne:„Erſt müſſen ſie mir doch kriegen, wenn ſie mir haben wollen. And wenn ſchon: mir können ſe alle..! Alſo los! Wo iſt der Zaſter?“ „Ich ſehe“, ſagte der Mann am Kamin mit unerſchütterlicher Ruhe,„Sie ſind ein feiner Logiker, wiſſen Ihren Goethe zu zitieren und haben damit gleichzeitig ſogar eine Weltanſchauung. Drum will ich Sie, zu Ihrem Beſten, über den Fall hier auf⸗ klären. Sie ſind gehandicapt— wenn Sie hier losknallen. Die Lage iſt nämlich ernſter als Sie denken.“ „Menſch, du mir uffklären, mir!“ ſchrie der Gannove grob und beleidigt.„Wenn du ſo lang wärſt, wie du dumm biſt, dann könnſte aus die Dachrinne ſaufen. Ick bin uffjeklärter als wie du. Dir tret ick awer jetz in'in Bauch!“ „Gerade das iſt das einzige, was Sie nicht dürfen. Aber ich akzeptiere meinet⸗ wegen das Du. Alſo die Sache iſt kurz die: Ich bin ſeit Jahren mit dem Kriminalkom⸗ miſſar Grotberg befreundet...“ „Kenn ick ooch. Man dalli!“ „Gemeinſame techniſche Neigungen führ⸗ ten uns zuſammen. Wir arbeiten ſeit längerer Zeit an der Erfindung eines drahtloſen Fernſeh⸗ und Fernſprechgerätes, und wir können wohl ſagen, daß uns die Sache jetzt gelungen iſt. Soeben war ich mitten in Verſuchen mit Kommiſſar Grot⸗ berg begriffen. Du ſiehſt, hier ſteht mein Dir ſpiellen Deleklive/ Wir waren in der Oberklaſſe. Unſer Klaſſenlehrer mußte ſich den ganzen Tag um die Quäkerſpeiſung bekümmern, die es damals überall in den Schulen gab. Kein Wunder, daß wir mancherlei Unfug trieben. Wir wünſchten ein Abenteuer zu erleben. So begannen wir mit unſeren Erkundungs⸗ fahrten nach den übrigen Räumen unſeres Schulgebäudes. Popi war unſer Anführer. Er war ein hochaufgeſchoſſener Burſche mit wehender Sturmlocke und ſommerſproſſigem Geſicht. Popi erzählte uns geheimnisvoll, daß auf dem Dache des Schulgebäudes Dachdecker arbeiteten und die Bodentür aus dieſem Grunde offen ſtand. Unſere Augen leuch⸗ teten begeiſtert auf. Wir witterten eine ordentliche Sache. Vorſichtig ſchlichen wir uns zur offenſtehenden Bodentür hinein. Die Stimmen und das Poltern der Dach⸗ decker drang aus dem Bodenfenſter an unſer Ohr. Auf leiſen Sohlen krochen wir daran vorbei und in den hinteren Teil des Bodens, den unzählige Rohre und Schächte durchzogen. Leitern lehnten gegen alle Wände. Ueberall gab es Gelegenheiten, ſich Groteske von Heinrich Riedel Apparat.“(Er wies auf ein Gehäuſe auf dem Tiſch, das einem normalen Funk⸗ empfänger ähnlich ſah.) „Janz jewöhnliche Wimmerkiſte“, knurrte der Pockennarbige wegwerfend. „Ich habe hier“, fuhr der Mann im Lederſeſſel unbeirrt fort,„nur den Sprech⸗ apparat. Aber Grotberg hat auch das Fernſehgerät. Er ſitzt gerade in der Stadt ebenfalls davor und— du magſt es glauben oder nicht— er hat jede Bewegung von dir geſehen und jedes Wort gehört. Die Polizei braucht alſo bloß zuzugreifen.“ Der Räuber riß ſeinen breiten Mund auf und lachte, daß es dröhnte.„Menſch“, ran er dann mitleidig,„zieh Leine! Mit o nem Kaleika kannſte mir nich uffen Arm nehmen. Schluß! Jeld raus!!“ Gleichzeitig trat er, den Revolver drohend erhoben, auf den Mann am Kamin zu. „Halt!“ tönte da eine fremde, unmittel⸗ bar im Raum ſchwebende ſcharfe Stimme. Der Verbrecher ſchrak zuſammen und duckte ſich inſtinktiv, wie unter einem Peit⸗ ſchenhieb. Was war das? Er ſah ſich um. Nein, in oder hinter dieſen Möbeln konnte unmöglich ein Menſch verſteckt ſein. „Das war Herr Grotberg“, ſagte ſein Gegenüber.„Er ſieht und hört alles hier. Frag ihn doch ſelbſt, wenn du's nicht glaubſt!“ 5 „Hallo!“ rief der Einbrecher, irrſinniger⸗ weiſe in der Haltung eines, der vor einem Telephonapparat ſteht.„Iſt dort Kom⸗ miſſar Irotberg?“ „Ja“, antwortete die Stimme von vorhin. „Sehen Sie mir?“ 8 5 „Kennen Sie mir? Wa?“ „Ganz genau, Pockenemil. Ich werde Sie gar vielleicht ſehr bald am Kanthaken haben, wenn Sie Ihren Revolver nicht ſchleunigſt in die Taſche ſtecken und ver⸗ ſchwinden.“ Pockenemil— dieſen Spitznamen hatte er tatſächlich, und ſein Inhaber war in der Kriminalgeſchichte der letzten zehn Jahre nicht ganz unbekannt— war zunächſt faſſungslos.„Schiiiebung!!.. Menſch, nit meeglich!“ brüllte er dann.„Herr Kom⸗ miſſar, nicht mööglich!“ verbeſſerte er ſich gleich darauf. „Doch, es iſt ſogar möglich, daß wir Sie noch im Hauſe erwiſchen und nicht erſt morgen. Der Ueberfallwagen iſt ſchon vor drei Minuten abgefahren. Gefilmt werden Sie eben gerade auch ſchon.“ Der Mann am Kamin war jetzt gemäch⸗ lich aufgeſtanden und hatte ſich eine Ziga⸗ rette angezündet.„Steckſter aach a an?“ fragte er den verdattert daſtehenden Ein⸗ dringling, indem er ihm das Etui hinhielt, in ſeinem urgemütlichen Heimatdialekt. Er war ein geborener Frankforder. Aber Pockenemil ſah ihn bloß mit einem Blick namenloſer Wut und Blamiertheit an, ſprang dann mit einem Satz zum Fenſter, riß es auf und turnte mit den Worten „Das iſt ja hier beſch..., Menſch!“ wie der Blitz hinaus. Der Zurückgebliebene ſchloß es behutſam und ſetzte ſich wieder nachdenklich ans Feuer, deſſen Funken wie Katzenzungen glühten. Es war wieder ſo ſtill wie vor fünf Minuten.„Alles in allem“, murmelte der Mann vor ſich hin,„war das doch die N Vorſtellung, die ich je gegeben abe.“ Es war der berühmte Venter. Bauchredner Ein Abenteuer von Georg W. Pijet zu verſtecken. Das war eine Welt. Das hatten wir uns alle nicht träumen laſſen. Eines Vormittags verſetzte uns Popi einen heftigen Stoß. Seine Hand deutete auf das Dach der Turnhalle nieder, aus derem äußerſten Dachfenſter eine lange Schornſteinleiter bis zum Dache des an⸗ ſtoßenden Häuſerblocks hinaufführte. Wir jauchzten alle auf vor Vergnügen. Aben⸗ teuerluſt brannte aus unſeren Augen. Am liebſten wären wir ſogleich losgeſtürmt und hätten die Leiter um die Wette er⸗ klommen. Da liefen wir bei Popi ſchön an. Ob wir verrückt wären und denn nicht wüßten, daß die Turnhalle unmittel⸗ bar an die Straße angrenze und unſer Aufſtieg alſo von unten beobachtet werden könne.„So was können wir nur am Nachmittag und dann in Verkleidung unternehmen!“ Nachdem wir alles Notwendige für unſer Unternehmen beſprochen hatten, kehrten wir herzklopfend in unſer Klaſſenzimmer zurück und verſteckten die Köpfe brav hin⸗ ter den Schulheften. Um drei Uhr nachmittags verſammelten wir uns in der Nähe des Schultores. Popi betrat als erſter den Schulhof und ver⸗ ſchwand in der Turnhalle. Ich war der nächſte. Gleich darauf folgten die anderen. Als wir unſere Jacken mit dem bunten Unterfutter nach oben gekehrt hatten, ſteckte Popi vorſichtig ſeinen Kopf aus der Dach⸗ luke und ſchwang ſich waghalſig zum Dach hinaus. Im ſelben Augenblick erklangen aus der Turnhalle dröhnende Schritte zu uns herauf. Entſetzt ſtarrten wir auf die geſchloſſene Bodenluke, der ſich die Tritte näherten. Waren wir ſchon entdeckt? Un⸗ ſere Herzen ſchlugen bis in den Mund hinauf. Auf einmal verliefen ſich die Tritte wieder in der Richtung auf die Tür zu. Ein Schlüſſelbund klapperte, und im Tür⸗ ſchloß drehte ſich ein Schlüſſel um. Wir waren gefangen! Eingeſchloſſen! Bebend vor Angſt ſtürzten wir an die Luke und blickten zu Popi hinauf, der ſich ein paar Meter über uns luſtig an den Eiſenſproſſen emporhantelte. Der Wind ſchlug ihm ſeine Haare um die Backen. Als er ſich auf unſeren Anruf hin umdrehte und uns zu⸗ winkte, ihm zu folgen, ereignete ſich etwas Schreckliches. Auf dem Schulhofe ſtand der Schuldiener und ſchrie unverſtändliche Wortfetzen zu Popi hinauf. Kurz darauf hörten wir wieder unter uns die Tür ſchließen. So ſchnell ich konnte, zwängte ich mich nun zur Dachluke hinaus und kletterte mit zit⸗ ternden Händen hinter Popi her. Im Hofe ſah ich den Schuldiener ſtehen. Er fuchtelte aufgeregt mit den Armen durch die Luft. Am meinen Kopf blies der Wind. Kalt und klamm wurden mir die Hände an den eiſernen Kletterhaken. Ich zitterte vor Aufregung und Angſt. „Der kommt hinterher...!“ hörte ich die angſterfüllten Stimmen der mir fol⸗ genden Kameraden flüſtern. Ich begann ſchneller zu klettern. Der Abgrund unter meinen Füßen benahm mir allen Atem. Krampfhaft umklammerte ich die Sproſſen. Popi war jetzt oben angekommen. Ich hörte, wie er einen leichten Schrei aus⸗ ſtieß und mir zurief:„Wir müſſen zurück...! Geht nicht weiter, hier..!“ In ein paar Augenblicken ſtand ich unter ihm. „Wir können doch nicht zurück!“ ſchrie ich ihm zu.„Kommt doch einer hinterher!“ Ich blicke hoch. Vom Ende der Feuerleiter bis zum oberen Dachrand waren es wohl noch zwei Meter. Ich malte mir alle Schrecken aus, die uns unten erwarteten, wenn wir dem Schuldiener in die Hände fielen. Popi erklomm die Leiter bis zu ihrer oberſten Stufe und ſchwang ſich mit einem kurzen Ruck gegen ein am Dache be⸗ feſtigtes Eiſengeländer. Während unter mir die beiden heftig an meinen Beinen riſſen, ſtemmte ich nun Popi unter ver⸗ zweifelten Anſtrengungen über die klirren⸗ den Ziegel hinweg auf das uns rettende Dach. Raſch ſprang er auf die Füße und zog mich zu ſich hinauf. Mit vereinten Kräften wurden auch die anderen hinauf⸗ befördert. Nun begannen wir unſeren Marſch über die geteerte Fläche des Daches. Wie gähnende Abgründe an abſchüſſigen Felſenwänden klafften um uns die Hofſchächte. Schwindel erfaßte uns bei jedem Blick, den wir in die Tiefe warfen.„Da iſt er!“ ſchrie einer neben mir auf. Eben ſchob ſich der Kopf des Verfolgers über die Brüſtung des Eiſengitters. Wir rannten. Keiner von uns ſprach ein Wort. Wir verwünſchten das Abenteuer und warfen uns gegenſeitig die Verantwortung dafür vor. Popi begann an allen Dachluken zu rütteln, aber ſie waren verſchloſſen. Wir hatten den Häuſerblock ſchon halb umkreiſt. Vor uns lag der große Schulhof. Hier gab es kein Entrinnen. Immer näher kamen wir dem grauſigen Abgrund, aber auch der Abſtand zwiſchen dem Verfolger und uns wurde kürzer. Fünf Dachluken lagen noch vor uns. Mit vereinten Kräften verſuchten wir, ſie aufzureißen. Verſchloſſen! ir ſtürmten zur nächſten. Wieder vergeblich! Popi war ſchon zur nächſten Dachluke vor⸗ ausgelaufen und hob ſie von der einen Seite leicht in die Luft. Aufſchreiend ſtürzten wir auf ſie zu, riſſen gewaltſam den Deckel hoch und ſprangen blindlings in den dunklen Bodenraum hinab. Eine Frau ſtob aufkreiſchend zur Seite. Ohne aufzu⸗ blicken rannten wir an ihr und den ſchimpfend aus ihren Wohnungen fahren⸗ den Hausbewohnern vorbei auf die Straße. Atemlos erreichten wir den nahen Park, wo wir unſere Kleider wendeten. Keiner ſagte etwas. Wir fühlten unſere zittern⸗ den Herzen hämmern. Am nächſten Tag ſprach die ganze Schule von unſerem Streich. In bunten, wilden Bildern ſchilderten ihn die Kinder, und die Lehrer blickten ernſt zu der ſchwindelnden Höhe hinauf. Dann waren wir an der Reihe, Farbe zu bekennen. Der Lehrer redete eindringlich auf uns ein. Wir wurden rot und konnten dem Lehrer nicht mehr in die Augen blicken. Da ſtand Popi auf und 905 die Tat zu. Auch wir anderen er⸗ oben uns. ne Da oben iſt das Schulzimmer noch, in dem ich meine letzte heiße Kinderttäne auf mein Entlaſſungszeugnis fallen ließ. Die Sonne ſpiegelt in ſeinen Scheiben und wirft eine Goldflut in meine Augen zurück. Detektive haben wir nie wieder geſpielt. „die zerbrochene Baſe“/, e u, Unter den vielen ſeltſamen Menſchen, die früher im Hauſe des Malers van Maeren verkehrten, war Lung⸗Chi ſicher der merk⸗ würdigſte. Die Gäſte um ihn herum kamen und gingen, grüßten und lachten, während der Chineſe lange, lange Zeit regungslos vor einem Gemälde ſtand, vor einem Kupferſtich oder einem prächtigen Gobelin. Alle dieſe mit Liebe, Fleiß und feinem Kunſtverſtändnis zuſammengetragenen Stücke konnten keinen dankbareren Be⸗ ſchauer finden als Lung⸗Chi. Wann und wo auch immer er Schönheit feine ſtets war er empfangsbereit; in einen dunklen, lebendigen Augen ſpiegelte ſich ſeine große Sehnſucht wider. Er war vor allem, ebenſo wie der Haus⸗ herr, ein leidenſchaftlicher Sammler ſeltener und kostbarer Vaſen. Das verband ſie. Lung⸗Chi, ſonſt ſtill, höflich, beſcheiden, wurde heftig und erregt, wenn von Vaſen die Rede war. Oberflächliche Urteile konnten ihn zur Raſerei bringen, er ge⸗ ſtattete den Laien nicht, ſich eine Kritik an⸗ umaßen. Ohne Zweifel fühlte er ſich per⸗ ſönlich angegriffen. 8 Im Eßzimmer des Malers ſtand ſolch ein Prachtſtück, eine wundervolle, hauchfeine Arbeit. Als Lung⸗Chi ſie ſah, verſchlug es ihm faſt den Atem. Länger als er je vor einem Kunſtwerk geſtanden hatte, blieb er ſtehen. Manche belächelten ihn. Der ein⸗ zige Menſch, der in jener halben Stunde ahnte, was in des Chineſen Seele vorging, war der Maler van Maeren. Als Lung⸗Chi aus ſeinem tiefen Traume erwachte, hob ein langer Atemzug ſeine Bruſt. Noch immer verſonnen lächelnd, ſchritt er an den plaudernden Menſchen vorbei. Er begriff nicht, was es nur immer zu reden gab. Van Maeren ſah ihn kommen; er wußte, was der Chineſe wollte. Er empfand faſt Mitleid mit dem Sohn des fernen Oſtens. Lung⸗Chi brachte ſeine Bitte vor. Er bot hohe Summen; doch insgeheim begriff er wohl, daß ſein Beginnen ausſichtslos war. Van Maeren ſchüttelte verneinend den Kopf. Man möge ihn doch verſtehen, auch er könne ſich von der Vaſe nicht tren⸗ nen. Traurig ging Lung⸗Chi heim. Aber er kam wieder, er mußte ja wiederkommen! Tag um Tag wuchs ſein Begehren. Bis in ſeine unruhigen Träume verfolgte ihn der herrliche Wurf aus eines großen Meiſters Hand. Lung⸗Chi war verliebt— verliebt in die blauſchimmernde, zarte Vaſe. Seine Leidenſchaft war ohnegleichen. Was er ſonſt an ſchönen Dingen beſaß, was er noch vor kurzem geſchätzt und begehrt hatte— das alles ſtand im Schatten ſeiner großen Liebe. Eines Tages, als er wieder am, traf er den Maler nicht an. Frau van Maeren bat ihn, trotzdem zu bleiben. Ihr Gatte würde in einer Viertelſtunde da ſein. Sie führte ihn ins Eßzimmer und ent⸗ ſchuldigte ſich für ein paar Minuten. Lung⸗Chi lächelte glücklich. Vorſichtig, mit zärtlicher Gebärde, nahm er die Vaſe zwiſchen ſeine zerbrechlichen Finger. Zitter⸗ ten ſeine Hände? gitterten ſie ſo, daß ihnen die Vaſe entglitt? Ein leiſes Klirren— Scherben, Scherben. Erſchrocken eilte Frau van Maeren her⸗ bei; ſie wurde blaß, ſehr blaß. Lung⸗Chi rührte ſich nicht. Sein Blick hing am Boden, der Kopf war geſenkt. Dann kam der Maler. Es war ſchrecklich. Der Chineſe ſtand noch immer unbeweg⸗ lich da. Van Maeren ſtieß einen Wehlaut aus, ganz leiſe nur, aber voll tiefen Schmerzes. Als der Maler das Zimmer verließ, ging Lung⸗Chi ihm nach, langſam, demütig, Schritt für Schritt. Sie verſchwanden im Garten. Beim Abendeſſen ſah man ſich wieder— ohne den Chineſen. Der Diener kam mit einem Tablett herein. Da rauf lag ein Bündel Banknoten; ſie ſtammten von Lung⸗Chi. Unter dem Arm hatte der Diener des Malers Vaſe. Van Maeren ſprang mit einem Satz auf: „Mann, wie kommen Sie zu der Vaſe?“ Er überſchrie ſich faſt. Der Diener lächelte verſchmitzt:„Die hab' ich dem Chineſen, während er mit Ihnen im Garten war, aus ſeiner Akten⸗ taſche genommen. Sie gehört ihm doch gar nicht!“ „Der Maler ſtürmte in die Küche; er fand eine Handvoll Scherben— Scherben, die nichts mit ſeiner Vaſe zu tun hatten. in de liufer atheit U fi 91 Bis hn en te Ke. has let det an t ö fit 10 ase 1 N 5 — Frauenarbeitsdienſt am Werk: die Mädels aus der „Bulterakademie“ Gräbendurchfurchtes Wieſen⸗ und Acker⸗ land, ſo weit das Auge zu ſchauen vermag, das iſt das Havelländiſche Luch. An den langen Herbſtabenden ſteigt dichter Nebel aus den Gründen, treiben windzerfetzte Wolken vor dem Sturm, peitſcht der Regen die aufgeweichten Wege. Ihnen zur Seite ſtehen Erlen, dickköpfig, mit wildgeſpreizten Aeſten. Sie ſtehen wie Unholde. Sie ſcheinen zu grinſen. Voller Schaudern haſtet der Fremdling. Und doch iſt nichts Unheimliches in jener Landſchaft, nichts, was den Einheimiſchen zu ſchrecken vermag. Im Gegenteil: Das Havelländiſche Luch iſt ein charakteriſtiſches Stück deutſchen Bodens, das von harter, ernſter und verbiſſener Aufbauarbeit er⸗ ählt. Faſt 100 Siedler ſind hier als Erb⸗ belbauern eingeſetzt. Mitten in dieſem Wieſen⸗ und Ackerland ſteht ein Fachwerkbau, der Königshorſt⸗ Nordhof. Vor kurzer Zeit war er noch ver⸗ wahrloſt und zerfallen; heute iſt er aus⸗ gebaut, ausgebeſſert und mit freundlichen Farben übertüncht. Die„Butterakademie“ ann ſich wieder ſehen laſſen. Friedrich der Große war es, der dieſes Haus errichten ließ. Hier ſollten die Bauerntöchter das Buttern und Käſen lernen, und wer es von den Bauerntöchtern gut machte, bekam von ihm zum Abſchied aus der Butterakademie eine anſehnliche Mitgift an blinkenden Talern zugeteilt. Das Tagespenſum der Arbeitsdienſtmädels Dieſer hiſtoriſche Fachwerkbau hat wieder Bedeutung erhalten. Der deutſche Frauen⸗ arbeitsdienſt iſt in das Haus eingezogen. Mädels im Alter von 17 bis 25 Jahren er⸗ zählen über ihr Arbeitspenſum:„Morgens um halb ſechs ſind wir alle aus den Betten heraus. Zu Hauſe hatten wir das nie fertig gebracht, und daß wir es einmal ſchaffen würden, ſo zeitig aufzuſtehen, das hätten wir nie für möglich gehalten.— Dann be⸗ inn: unſer Tagesplan. Nach der Viertel⸗ tunde Frühſport und nach einem erfriſchen⸗ den Bad werden die Betten gebaut. Dann — es Frühſtück und anſchließend daran eginnt die Arbeit bei den Siedlern. Meiſtens arbeiten wir ſieben Stunden am Tag. Doch wenn Not am Mann iſt, dann ſchaffen wir eben, bis das Tagespenſum beim Siedler erledigt iſt. Nach dem Mittag⸗ eſſen wird eine Stunde geſchlafen. An⸗ e daran beginnt der theoretiſche nterricht. Weltanſchauung, Kranken- und Säuglingspflege und ſchließlich Hauswirt⸗ ſchaft, das ſind die Themen, die uns am Nachmittag beſchäftigen. Nach dem Abend⸗ brot ſind wir ein paar Stunden fröhlich, plaudern, ſingen, üben Volkstänze oder baſteln, und ſpäteſtens um halb zehn kommt der Sandmann zu uns; oft jedoch ſchon viel früher. Die feierlichſten Augenblicke des Tages aber ſind morgens das Aufziehen und abends das Einholen der Fahne.“ Erziehung und Dienſt am deutſchen Volk Vor allem ſind es zwei Aufgaben, die den Mädels geſtellt werden Einmal ſollen ſie in dem Erlebnis„Gemeinſchaftslager und Gemeinſchaftsarbeit“ zu nationalſozialiſti⸗ ſchen Frauen erzogen werden Dadurch. daß die Abiturientin neben der Ver⸗ käuferin und dieſe neben der Fabrik⸗ arbeiterin arbeitet, ſei es in der Waſchküche, wo ſich die Mädels ihre eigene Wäſche Jus end neuen De Erziehung im nationalſozialiſtiſchen Geiſt zur Volks gemeinſchaft und Kameradſchaft und zu einer hohen ſittlichen Arbeitsauffaſſung iſt für die weibliche Jugend nicht weniger notwendig als für die männliche. Arbeits dienſtpflicht nur für die männliche Jugend wäre auf die Dauer ebenſo unſinnig wie etwa eine allgemeine Schulpflicht nur für die Knaben. Der Arbeits dienſt der beiden Geſchlechter iſt ſeinem Sinn und Sweck nach etwas Einheitliches, Ganzes. Der Arbeits dienſt der weiblichen Jugend iſt daher nicht etwa eine reine Frauenangelegenheit, ſondern eine Volks- und Staatsangelegenheit. Ronſtantin Hierl waſchen, oder ſei es bei anderen Arbeiten, wird die Standeskluft aus vergangener Zeit überbrückt und vollkommen verwiſcht. Es ſind nicht mehr Arbeiterinnen und Abiturientinnen, die das Arbeitsdienſt⸗ lager verlaſſen, ſondern deutſche Frauen. Die zweite große Aufgabe iſt die Arbeit im Dienſt am deutſchen Volk. Hier im Havelländiſchen Luch ſind faſt 100 Siedler mit je 80 Morgen Land eingeſetzt. Sie und ihre Frauen allein können die Arbeit nicht ſchaffen. Der Frauenarbeitsdienſt hilft. Im Frühling, Sommer und Herbſt gehen die Mädels aus der„Butterakademie“ auf die Aecker und Felder, und im Winter helfen ſie den Siedlerfrauen im Haushalt. And wenn einmal nichts zu tun iſt, zum Beiſpiel im Winter?“ Die Mädels lachen:„Zu tun iſt immer, darauf können Sie ſich verlaſſen. Und ſollte es wirklich einmal in den Wintermonaten an Arbeit fehlen, weiß die NS.⸗Volkswohl⸗ fahrt neue.“ Ju-Jitſu— eine gefährliche Falle für jeden Angreifer Das Jiu⸗Jitſu war urſprünglich eine waffenloſe Selbſtverteidigungsmethode der Japaner, die heute als ſportlicher Wett⸗ kampf mit genau vorgeſchriebenen Regeln in faſt alle Länder der Welt Eingang ge⸗ funden hat. Ins Deutſche überſetzt bedeutet es ſo viel wie„ſanfte Kunſt“. Es er⸗ möglicht durch Gelenkverrenkungen, durch Hebelgriffe, durch Stoßen und Schlagen an empfindliche Körperſtellen eine ſchnelle Ueberrumpelung des Gegners. Man muß natürlich zwiſchen Sport und Selbſtverteidigung unterſcheiden. So wie Jiu⸗Jitſu als Sport vollkommen ungefähr⸗ lich iſt(ausgenommen ſind natürlich Un⸗ fälle, wie ſie in jeder anderen Sportart ebenfalls vorkommen können), ſo iſt es als Selbſtverteidigungsmittel eine äußerſt ge⸗ fährliche Waffe. Sie iſt um ſo gefährlicher, weil ſie unſichtbar iſt. Im Ernſtfalle (nehmen wir an, es handelt ſich um die Ab⸗ wehr eines Raubüberfalles) geht der r* greifer in die Falle, in die beſtimmte Arm⸗ haltung des anderen, hineingegangen. Der eigene Schwung ſeines Angriffes, verſtärkt durch eine unbedeutende, aber ſchnelle und ruckartige Armbewegung des Angegriffenen, ſchmettert den Raubmörder zu Boden. Ein Außenſtehender hat bei all dem nur den Angriff und keine Verteidigung erkennen können. Und doch iſt der Angreifer in dieſem Fall zum Opfer geworden; er liegt mit aufgeſchlagenem Hinterkopf und mit ausgekugeltem rechten Oberarm vollkom⸗ men kampfunfähig am Boden. Das Jiu⸗Jitſu verlangt vor allem Geiſtesgegenwart. Der Angegriffene muß jeder gefährlichen Situation ſofort ge⸗ wachſen ſein. Dieſe Geiſtesgegenwart iſt den wenigſten Menſchen von Natur aus ge⸗ geben, kann aber einmal durch Selbſt⸗ erziehung hervorgerufen und geſteigert werden, wird zum anderen durch das Ueben der Abwehrgriffe zur Selbſtverſtändlichkeit. Das ſofortige Erfaſſen jeder unerwarteten Situation in allen ihren einzelnen Ge⸗ fahren iſt alſo Vorbedingung. Dann kommt natürlich ein unermüdliches Ueben der unzähligen Jiu⸗Jitſu⸗Griffe hin⸗ zu. Jeder einzelne noch ſo ſchöne Griff iſt vollkommen wertlos, wenn er dem Kämp⸗ fer nicht in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Der Kämpfer muß den Griff ſo gut be⸗ herrſchen, daß ſeine Tätigkeit wie das Laufen einer Maſchine iſt, das die kleinſte Unrichtigkeit an der Ausübung ausſchließt. Endlich ſei geſagt, daß das Jiu⸗Jitſu im Grunde genommen keine Angriffs-, ſondern eine Abwehr⸗ und Verteidigungswaffe iſt. So wird beim Erlernen dieſes Sportes zu allererſt das Vorwärts⸗ und Rückwärts⸗ fallen geübt, bis es jeder kann. Ein guter Jiu⸗Jitſu⸗Kämpfer kann von einem An⸗ greifer bis zu vier oder gar fünf Metern durch die Luft geſchleudert werden, und wird ſich beim Fallen(es iſt ein Rollen des Körpers) doch keinen Schaden tun. Aus alledem ergibt ſich: Das Jiu⸗Jitſu als Sport und auch als Verteidigungswaffe iſt nicht abhängig von körperlicher Kraft; es verlangt vielmehr die Konzentration aller geiſtigen Kräfte. Das zeigt ſich ſchon Photo: Reichsbildstelle der HJ.(Max) Auf dem Heimabend lesen die Jungen abwechselnd aus einem Buch vor ahnungsloſe Angreifer in eine Falle, in der er ſich ſelbſt durch ſeinen eigenen Angriff kampfunfähig macht. Ein Beiſpiel ſoll die Art der Griffe näher erklären: Ein Raubmörder will ſein„Opfer“ durch einen Meſſerſtich verwunden oder töten. Er ſtößt mit der meſſerbewaffneten rechten Hand von vorn und oben zu. Der An⸗ gegriffene, der ſich als Jiu⸗Jitſu⸗Kämpfer durch keine noch ſo erſchreckende Situation verblüffen läßt, macht eine kurze ſchnelle Armbewegung, die der Raubmörder nur als Reflexbewegung auf den Schreck oder als ſchwache Abwehrbewegung deuten kann. Im ſelben Augenblick jedoch iſt der An⸗ in den einzelnen Griffen, die alle die Auf⸗ gabe haben, leicht verwundbare und emp⸗ findliche Körperſtellen des Gegners zu „fangen“. Die blitzartige Arm⸗, Bein⸗ und Körperarbeit des Angegriffenen, die als ſolche kaum zu erkennen iſt, ſondern faſt immer als Schreckbewegung oder als für den Angreifer harmloſe Abwehrbewegung gewertet werden muß, erfaßt für jede An⸗ griffsmöglichkeit die zutreffende ſchwache Körperſtelle des Gegners. Dieſer iſt den Gelenk, Zangen⸗, Wurf⸗ und anderen Griffen nicht gewachſen. Er iſt ihnen wehrlos preisgegeben. Denn wenn er ſich zu wehren verſucht, verſchärft eich er nur die Heftigkeit des angewandten Ab⸗ wehrgriffes zu ſeinem eigenen Schaden. Seine Kraft kann ihm auch nichts nützen, weil zum Beiſpiel ſein Armgelenk genau ſo empfindlich und verwundbar iſt wie das eines ſchwachen Menſchen, weil ihn, um ein anderes Beiſpiel anzuführen, ein gut ſitzen⸗ der Handkantenſchlag an die Halsſchlagader genau ſo ſchnell zu Boden wirft, wie einen ſehr empfindlichen Menſchen. Aber auch die Notwendigkeit der Geiſtesgegenwart be⸗ weiſt, daß es ſich bei dieſem Sport oder dieſer Selbſtverteidigung nicht um die An⸗ wendung körperlicher ſondern geiſtiger Kräfte handelt. Daß dieſe von den Japanern aus⸗ geklügelte und heute in allen Staaten der Welt anerkannte Kampfmethode auf dem Gebiete des Sportes, der Verteidigung und Sicherheit des Menſchen einen großen prak⸗ tiſchen Wert hat, zeigt ſich in der Anwen⸗ dung des Jiu⸗Jitſus im täglichen Leben. Mehr oder weniger müſſen Polizeibeamte, Bankbeamte, Geldbriefträger und An⸗ gehörige anderer ſolcher Berufe, die Geiſtes⸗ gegenwart und ſchnelle Verteidigung im Augenblick der Gefahr als Vorausſetzung verlangen, mit dieſem eigenartigen Sport vertraut ſein. Die unſichtbare Jiu⸗Jitſu⸗Waffe verhilft ihrem Träger durch Geiſtesgegenwart, Schnelligkeit des Handelns und durch meiſterliches Beherrſchen der Griffe in allen Fällen dazu, jeder Situation ge⸗ wachſen zu ſein und jeden Verteidigungs⸗ kampf als Sieger zu beenden. Kurt Stein Karlchen preſcht mil. Es iſt von zwei kleinen Pimpfen die Rede. Sie ſtehen an einer Straßenbahn⸗ halteſtelle und warten. Sie treten un⸗ geduldig von einem Fuß auf den anderen. Sie müſſen zum Dienſt, ſie haben ſich ver⸗ ſpätet, ſie müſſen ſich beeilen. Wenn ſie nicht pünktlich ſind, haben ſie einen tüchtigen Anſchnauzer einzuſtecken, das wiſſen ſie. „Au Backe“, ſagt Fritz und zeigt auf eine Uhr,„es iſt ſchon zehn vor drei!“ „Können wir gerade noch ſchaffen“, ant⸗ wortet Karl. Die Straßenbahn iſt in Sicht. Es ſcheint noch einmal alles zu klappen. Karl fragt ſeinen Kameraden:„Haſte'n Iroſchen für die Teilſtrecke parat?“, und Fritz faßt in die Taſche. Er beginnt zu ſuchen. Er kramt alle ſeine Taſchen durch. Er muß feſtſtellen, daß er das Geld vergeſſen hat. Jetzt beginnt Karl zu ſuchen. Außer ſeinem Groſchen hat er aber kein Geld mit. Was nun? Karl kann es mit der Straßenbahn noch ſchaffen. Doch Fritz „Menſch, Junge, wir preſchen beide los und machen abwechſelnd'n Schrittmacher, haſte verſtanden, Fritz! Dann ſchaffen wir's vielleicht auch zu Fuß. Schaffen wir's aber nicht, kriegen wir beide in Ding je⸗ pfeffert, und das iſt nicht ſo ſchlimm. Denn jeteilter Schmerz is halber Schmerz!“ Es iſt nur ein kleines Erlebnis in einer großen Stadt. Es iſt aber doch wert, daß man es aufſchreibt, denn es erzählt von Kameradſchaft, von einer Kameradſchaft, wie ſie ſein ſoll. Vor 50, 100 und mehr Jahren Mitte November vor 306 Jahren ſtarb der Aſtronom und Mathematiker Johannes Kepler in Regensburg. Er ſtellte über die Bewegung der Planeten drei Geſetze auf, die nach ihm die„drei Keplerſchen Geſetze“ erhielten. Dieſe drei Geſetze erfaſſen Halb⸗ achſe, Umlaufszeit und Bahnbewegung der Planetenbahnen, die angenähert erte ähnliche Ellipſen ſind. Damals waren nur die Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter und Saturn bekannt. Uranus wurde 1781, Neptun 1846 und Pluto erſt 1930 entdeckt. Johannes Kepler erfand auch das aſtronomiſche Fernrohr. E Der November bringt noch einen zweiten „aſtronomiſchen Gedenktag“. Vor 198 Jah⸗ ren wurde der Aſtronom Friedrich Wilhelm Herſchel in Hannover geboren. Herſchel war es, der im Jahre 1781 den Planeten Uranus, die Uranusmonde, zwei Saturn⸗ monde und die Newegung des Sonnen⸗ ſyſtems entdeckte. Seine aſtronomiſchen Beobachtungsinſtrumente hatte er ſich alle ſelbſt angefertigt. a Am 18. November vor 164 Jahren wurde Prinz Louis Ferdinand von Preußen in Berlin geboren. Er war ein Neffe Fried⸗ richs des Großen. Er fiel in der Schlacht bei Saalfeld am 10. Oktober 1806 als Führer eines preußiſchen Beobachtungs⸗ korps, das von napoleoniſchen Truppen ge⸗ ſchlagen wurde. Es wird wenig bekannt ſein, daß Prinz Louis Ferdinand mehrere Kammermuſikkompoſitionen verfaßt hat. N r n— 8 2 2 F CCC — 5 e eee err —————T——————— ee —'f „ü 000 0T0T0bPbPbPbTb b e — ———— . ö 4 ö 950 7 5 * N 5 Mu ße tunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung“ Käppen Carsfens vorlefzfer Wille 18. Fortſetzung Mit unnachahmlicher Zärtlichkeit ergriff er den Hörer und zugleich das roſige Händchen, führte es an ſeinen Mund, und— Suſi halte dich feſt— drückte einen zärtlichen Kuß darauf. Die Kleine drohte ſchelmiſch, ſchien aber ſonſt ganz und gar damit einverſtanden. Friedrich wurde noch mutiger und ſtürmiſch zugleich. Er ſchwamm in Seligkeit. Durch das Übergewicht auf der einen Seite der Zelle wurde der unter dem Fußboden liegende automatiſche Lichtſchalter hochgehoben. Das Licht erloſch. Küſſe, die im Dunkeln rauſchen. f Lange, ſelige Minuten vergingen in zärtlicher Liebe und Hingebung. Noch nie fühlte ſich Friedrich ſo glücklich und leichtbeſchwingt. Seinethalben könnte die Welt jetzt unter⸗ gehen oder ſeine Suſi verſteinern. Dieſe hatte endlich ihren Artikel durchgeleſen und begann ſich über das lange Telefongeſpräch ihres Göttergatten zu wundern.„Du haſt ja keine Ahnung...“ Eine Sekunde zu ſpät. Hinter der Scheibe der wieder erleuchteten Telefonzelle ſah ſie das kugelrunde Köpfchen mit dem Hörer am Ohr. Mehr aber auch nicht. „Welche Nummer bitte?“ Das Grübchen in der roſigen Wange zuckte ſchelmiſch. Das kleine Hütchen war ein bißchen verſchoben. Eine blonde Welle lugte keck hervor. „Welche Nummer?— Ach ſo, ich weiß ſchon.“ Doch es dauerte noch ziemlich lange, bis er wußte, wor⸗ liber er nachdenken wollte. Vorläufig hielt er den Hörer am Ohr und betrachtete mit verlhmommenen Augen das lieb⸗ liche Etwas neben ſich. Endlich beſann er ſich.„471 110.“ Ein roſig lackierter Nagel drehte hurtig die Schewe. Vier, ſieben, eins, eins, eins, null. Dann griff das himmliſche Geſchöpf zu der Handtaſche ſchob mit kurzer, kecker Bewegung das Hütchen zurecht, ſtrei chelte zärtlich Friedrichs rundliche Wange und verſchwank mit einem„Gute Nacht, Dickerchen“ durch die Tür auf Nim merwiederſehen. Ehe Friedrich das Warum und Wieſo begreifen konnte war ſie ſpurlos verſchwunden. Aus der Traum. „Hier Haraldt.“ „Wieſo?“ Seine Augen ſuchten durch die Scheibe ſein Elfenkind, win er ſie getauft hatte. Sie entdeckten aber nur ein bekannte; Seſicht, und das gehörte Frau Suſi. Friedrich wurde ganz plümerant zumute. „Hier Haraldt! Wer iſt dort, bitte?“ Die meckrige Stimme ſchreckte ihn auf. „Jawohl, Herr— Herr.“ Er wußte von nichts. „Haraldt, bitte!“ „Sehr angenehm, Herr Urwald. Mein Name iſt— äh— Direktor Trautenſtein vom— äh— Atlantik⸗Konzern.“ „Bin ſehr erfreut, Herr Direktor.“ Die Stimme wurd uvorkommend. „Sie haben eine Villa zu verkaufen?“ „Jawohl, Herr Direktor.“ Süßkind wuchs in eigener Erhabenheit. „Iſt ſie auch ſo hübſch wie..“ fragte er und dachte dabe m ſein Elfenkind. Herr Haraldt verſicherte mit ergebenen Worten, daß ſein Billa beſtimmt den Vergleich mit der mutmaßlichen weib ichen Schönheit aufnehmen könnte. „Wann kann ich das Schloß beſichtigen?“ „Mir iſt Ihr Beſuch zu jeder Stunde angenehm.“ „Na ſchön, dann komme ich morgen vormittag um el Uhr.“ „Gewiß, Herr Direktor, ſoll mir eine Ehre ſein.“ Di Stimme am anderen Ende floß über vor Liebenswürdigkeit Ich wohne in Groß⸗Flottbeck, Beethovenallee zweiund zwanzig.“ Friedrich lallte dann noch einige unzuſammenhängend⸗ kätze in den Apparat, die ſein Partner zum Glück nicht mehr örte, und verließ dann, mit ſich und der Welt zufrieden zie Zelle. Suſi machte Stielaugen durch die Stielbrills. Erſt war aus der Telefonzelle eine junge, hellblonde Dame geſchlüpft, die das Lokal eiligſt verlaſſen hatte, und nun tra ihr Friedrich mit verklärtem Geſicht hervor und ſah ſich ſuchend im Lokal um. „Won ſuchſt du denn?“ Ihr Blick war eiſig. 2 eee Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg „Ich?“ Friedrichs Geſicht glänzte vor Unſchuld. Er hatte Übung darin, der Schwerenöter. „Vielleicht eine junge Dame?“ Der erſte Pfeil war ab⸗ geſchoſſen. „Welche Dame? Ich kenne überhaupt keine Dame.— Ich ſuche den Ober.“ „Sooo?!— Was wollte ſie denn von dir in der Fern⸗ ſprechzelle? „Wo?— Ach du meinſt die Telefonzelle?“ „Jawohl, mein Lieber, die meine ich.“ Sie ſetzte ſich wie ein Strafrichter in Poſitur. „Die hat mir erklärt, wie man hier telefoniert, weißt du Hier gibt es nämlich kein Amt mehr, hier muß man..“ „Alſo doch eine Dame!“ Ihr Blick erſtarrte, und der Mund verzog ſich zu einem Halbkreis nach unten. Die feiſten Wangen traten dabei noch mehr hervor. Sie ſah aus wie eine Bulldogge, die eine Maus hypnotiſieren will. „Was du immer redeſt“, wehrte Friedrich ärgerlich ab. Wenn Männer ertappt werden, markieren ſie den Belei⸗ digten und werden wütend.— Ihr gutes Recht. „Das war ja gar keine Dame, das war ein..“ Beinahe hätte er in ſeinem Duſel Elfenkind geſagt.„.. das war ein Fräulein vom Amt.“ „Sooo!“— Noch gedehnter. Ihr Buſen tobte auf und nieder.„Daher wohl auch der rote Stempel in deinem Ge⸗ ſicht.“ Friedrich ſtutzte.„Wieſo?“— Wenn er im Augenblid nichts Geſcheiteres wußte, fragte er immer„Wieſo?“ Das gab Zeit zum Nachdenken. Sein Taſchentuch fuhr über die bezeichnete Stelle. Die Stempelfarbe war tatſächlich nicht echt. „Herr Ober!— Zahlen!“ Nur ſchnell raus hier, ſonſi gibt's noch einen Mordsradau, dachte Friedrich. Wenn es bei Suſi wogte, war ſie auf Achtzig, und dann kochte es gleich über. Er kannte das. Flucht war die einzige Rettung. Der Kellner kam und rechnete:„Zwei Gedecke zu 2,60 macht 7,20, zwei Biere und fünf Grog 4,20, eine Zigarre 80, eine Obſtſchale 2,90, zuſammen 17,90 plus zehn Prozent macht 21,80 Mark, bitte ſehr!“ Friedrich freute ſich diebiſch, daß der Ober nur eine Obſt⸗ ſchale angerechnet hatte.— Schon wieder drei Mark geſpart. Er griff in die Rocktaſche.„Nanu... 2“ Seine kleinen Wurſtfinger krabbelten in den Jackettaſchen herum „Wo iſt denn..“ Er ſuchte fieberhaft. Linke Bruſttaſche— nichts. Rechte Bruſttaſche— auch nichts. Sein knallrotes Geſicht wurde noch dunkler. Der Kellner ſtand wie eine Statue, das Geſicht wie aus Marmor. Suſi hielt den Mund offen und ſah verſtändnislos zu Das einzige, was ſie bei komplizierten Situationen zu machen verſtand. „Na, zum Donnerwetter, ich habe doch mal eine Brief. taſche gehabt.“ Seine Hände ſtolperten durch ſämtliche Taſchen, ſogar in den Weſtentaſchen ſuchte er ſie. Für 2,80 Mark Kleingeld, das war alles, was er an baren Münzen zutage förderte. Ermattet fiel er auf ſeinen Seſſel zurück und ſchwitzte Blut und Waſſer.— Wo, zum Kuckuck, iſt denn nur die Brief⸗ kdaſche mit dem Hundertmarkſchein geblieben?— Er über⸗ legte krampfhaft. Sein Geſicht legte ſich dabei in Falten wie ein Bratapfel im Ofenrohr. „Haſt du ſie vielleicht geſehen, Suſi?“ „Nein, hier im Lokal noch nicht wieder“, hauchte dieſe blaß und zitternd.„Alſo doch die Dame.“ Friedrich fuhr herum.„Wieſo?“ Eine böſe Ahnung ſtieg m ihm auf. Sollte etwa das Elfenkind...? Unmöglich. Sie war doch ſo lieb zu ihm und hatte ſich ſo angeſchmiegt. Quatſch— Aber wo in aller Welt mochte die Brieftaſche jonſt noch hingekommen ſein? Der Ober neigte ſich diskret herab und flüſterte eiſig: Haben der Herr überhaupt eine Brieftaſche gehabt?“ Was nun geſchah, war Meuterei. Friedrich war über dieſe unverhohlene Verdächtigung der⸗ art empört, daß er in Anwendung der Gewohnheit des Züch⸗ tigungsrechtes gegen ſeinen Lehrling Paul mit der voll fleiſchigen Rechten ausholte und dem dienſtbaren Geiſt eine knallende Ohrfeige verabfolgte. Grog macht Mut. Der Kellner war, zu Tode erſchrocken, unſanft nach hinten übergekippt und ſetzte ſich auf Madame Süßkinds weichen Schoß. Sämtliche Gäſte des Lokals ſprangen von ihren Stühlen auf und bildeten im Nu einen geſchloſſenen Halbkreis um den unglücklichen Friedrich nebſt Anhang. Die Muſik riß jaulend ab. Der Stehgeiger raufte ſich vor Verzweiflung die Haare, daß ſeine ſelbſtkomponierte Symphonie ſo ver⸗ hunzt wurde. f Wie aus dem Erdboden geſchoſſen ſtanden bald darauf der Geſchäftsführer und zwei Polizeibeamte dicht vor Friedrich. Der Ober ſaß noch immer wie entgeiſtert auf dem weichen Polſter, deſſen Eigentümerin krampfhaft ſchluchzte. „Stehen Sie auf!“ herrſchte ihn der Chef an. Langſam wurde Suſi von der ſüßen Laſt befreit. Einer der Beamten legte ſeine Hand auf Friedrichs Schul⸗ ter und forderte ihn auf, ohne Aufſehen zu erregen mitzu⸗ kommen. Auch die vierte Nacht der Reiſe verlebte das Ehepaar auf Staatskoſten, denn auch das Scheckbuch war ihm mit abhan⸗ den gekommen. 8 9. In Bummelsbüttel herrſchte Aufruhr. Erſt war die Firma Süßkind bei Nacht und Nebel aus⸗ gekniffen, ohne daß auch nur eine Seele davon vorher etwas gewußt hatte. Das ärgerte die lieben Mitbürger am meiſten. Den Inhalt der von Paul geſchmierten Bekanntmachung glaubte niemand. Und mit Recht, denn kein Menſch hatte jemals etwas davon gehört, daß Süßkinds einen Onkel in München hatten. Ein Kleinſtädter kennt die Familienange⸗ legenheiten ſeines lieben Nächſten beſſer als der Betreffende ſelbſt Daher war das alſo unmöglich. Tage- und nächtelang zerbrachen ſich die Honoratioren den Kopf über das Warum und Wohin der geheimnisvollen Flucht. Aber man wagte noch nicht, in das Innere des Kaufhauſes, wie es die Bummelsbütteler mit berechtigtem Stolz nannten, einzudringen, um der Sache auf den Grund zu kommen. Die verſchloſſenen Fenſterläden boten nicht die geringſte Gelegenheit, einen Einblick in das Innere zu tun. Schutzmann Krauſe umkreiſte unzählige Male am Tage das Süßkindſche Anweſen wie die Katze das Mauſeloch, doch das Ergebnis war gleich Null. In der nächſten Nacht war dann plötzlich der Sohn des Bäckermeiſters Lindemann ſpurlos verſchwunden, und nie⸗ mand wußte, wohin. Man fand dann am ſpäten Nachmittag des nächſten Tages die vollkommen verbogene Pumpdraiſine etliche Kilometer vom Städtchen entfernt neben dem Geleiſe der Kleinbahn liegen. Niemand konnte aber ſagen, wie das Gefährt dort⸗ hin gekommen war und wer damit verunglückt ſein konnte. Man fand nicht den geringſten Anhalt. Die Polizei des Ortes kam zu dem Schluß, daß der Sohn von Lindemann mit dieſem Gefährt geflüchtet und verun⸗ glückt ſei. Aber über das Warum und wo er dann geblieben ſein mochte, herrſchte Schweigen. Schutzmann Krauſe hatte ein endloſes Betätigungsfeld ge⸗ funden. Schon viermal war er die Bahnſtrecke auf und ab gelaufen, hatte ſorgfältig jeden Strauch beiſeitegebogen, war unter jede Grabenbrücke gekrochen, hatte teilweiſe auf den ſnier die Strecke abgerutſcht, hatte geſchwitzt und geflucht iber nichts gefunden. Die beiden Knechte des Bauern Grashuber ſtaunten nicht venig, als ſie die verunglückte Draiſine und nachher beim Aufladen des Heues unzählige Silbermünzen darin fanden. Der Fund wurde geteilt und verſchwiegen. Es gab in Bummelsbüttel nun Leute— wie es eben in eder gutbürgerlichen Kleinſtadt Sitte iſt— die viel mehr wußten als die Beteiligten ſelbſt. Die einen behaupteten, daß die Firma Süßkind pleite und bie Inhaber nach Amerika geflüchtet ſeien. Andere wieder wußten aus ganz zuverläſſiger Quelle zu berichten— wo die Quelle lag, wußte ſelbſtverſtändlich nie⸗ mand— daß Frau Süßkind mit ihrem Liebhaber, dem Bäckerlehrling Lindemann, geflüchtet ſei und ihren Ehegatten unter den fürchterlichſten Drohungen eingeſchloſſen habe. Was ſonſt noch an Senſationsnachrichten durch die allzeit bereiten und nie ermüdenden lebendigen Zeitungen weib⸗ licher Abſtammung herumgetragen und verbreitet wurde, ließ ſich beim beſten Willen nicht auf eine Elefantenhaut tenographieren. Kein Wunder, daß die drei Vertreter der hohen Obrigkeit iter Führung des Schutzmanns Krauſe tage- und nächte⸗ ang kein Auge zumachten und den krummen Säbel aus Ur⸗ ſroßvaters Zeiten nicht vom Leibe bekamen. Der Herr Bürgermeiſter— im Hauptberuf Wirt vom „Schwarzen Walfiſch“— ſchnaufte wie ein Dampfroß aus Peter Roſeggers Jungenzeit, wenn er zum wiederholten Male zwiſchen Rathaus und dem„Schwarzen Walfiſch“ zin⸗ und herraſte, ſoweit man bei Gichtknoten und Aſthma tebſt Herzverfettung von„Raſen“ noch reden kann. Fortſetzung folgt. —.. ꝛ̃ p R—————— ͤ—w!⁰—ũàk——7ůꝛ2———— P 9* tiſunng o pet. uf der iedtic. peichen — Schl. mitzu⸗ ar auf abhan. aus- elwas eiſten. mung hatte kel in ange⸗ fenbe laren ollen e des igtem Hrund t die un. age dach des ſie⸗ ages netet bahn hott⸗ inte. zahn Run⸗ ieben b ge⸗ dab wat den cht ſich hein hen it eib⸗ dbe aul el ſte⸗ ll 15 ten ch 710 eee eee eee — Schbnes Nachmittagskleid aus ſtumpfer ſchwarzer Ab⸗ ſeiten⸗Seide mit garnier; tem Bauſchärmel. Ullſtein⸗ Schnittmuſter K 7224 Graues Wollkleid. Die Nähte ſind ſchräg geführt und durch eckige Knöpfe betont. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7231 Kleid in Prinzeßform aus braunem Wollſtoff mit einer ſchottiſchen Seiden⸗ garnitur. Ullſtein⸗Schnitt⸗ muſter K 7239 Ein weicher großer Schul⸗ terkragen gibt dem ſitzend gezeigten Kleid die frau⸗ liche Note. Ullſtein Schnitt · muſter K 7236 . Frauen-Beilage zu„Viernheimer Volk Wenn man nicht mehr jung ausſehen? bezwingt, der zweiſeitig Sid die Jahre der Schlankheit erſt einmal vorüber, dann kann man nicht mehr wahllos alles mit⸗ machen, was die Mode in ihrem Wunſch nach Abwechſlung jedes Halb. jahr Neues bietet. Es heißt jetzt, mit kluger Vorſicht ſolche Stoffe und Macharten wählen, die für die eigene Figur vorteilhaft ſind und ſie nicht etwa noch ſtärker erſcheinen laſſen, als die Natur dies ſchon mehr als uns lieb iſt, beſorgte. Hand aufs Herz— wer möchte nicht gern ein bißchen ſchlanker Alſo, was macht man da? Nun jede gute Schneiderin wird Ihnen zunächſt den Rat geben: Keine grellen Farben, ſondern möglichſt dunkle Töne. Keine auftragenden querlaufenden Beſätze, ſondern längsgeführte Nähte. Keine übergroße Weite, aber auch keine all⸗ zu pralle Engigkeit. Kurz, alles, was dazu dient, die reifere Geſtalt in einer für ſie günſtigen Weiſe zu bekleiden. Das heißt nun aber beileibe nicht, auf das Moderne zu verzichten. Kein Ge⸗ danke! Man findet immer Möglich⸗ keiten, neue modiſche Ideen am Kleid der älteren und ſtärkeren Frau anzubringen, obgleich man die auf⸗ gezeigten Richtlinien nicht außer acht läßt. Sich mit Sorgfalt der Mode gemäß zu kleiden, iſt kein Vorrecht der Jugend. Man iſt verſucht zu ſagen: Im Gegenteil! Denn wenn Jugend allein durch ihre Friſche ſchon Herzen muß die Charme durch eine gepflegte Erſchei⸗ nung unterſtützen. Lieblingsfarbe der Frau in den beſten Jahren bleibt für den Nach⸗ mittag und den Abend Schwarz. Da ſchwerfallende und ſtumpfe Stoffe für ſie am kleidſamſten ſind, nimmt man mit Vorliebe die matte Seite Frau ihren Gürtelloſes ſchwarzes Kleid. Der ſaltige Jabotkragen gibt ein weißes Weſtchen frei. gewebten Abſeiten⸗ Ullſtein⸗Schnitt K 7212 ſtoffe. Dazu einen kleinen Garnitur⸗ effekt in Weiß, Roſa oder dem jetzt wieder„ganz neuen“ Lila. Ein Veil⸗ chenſtrauß, ein lila Gürtel belebt. Für den fraulichen Nachmittagsmantel mit großem Pelzkragen iſt Schwarz ebenfalls die beſte Farbe. Wer dem Gedanken, ſchon wieder Schwarz tragen zu ſollen, jedoch ablehnend gegenüberſteht, findet Über das dunkelblaue Prinzeß⸗ kleid greift nur teilweiſe ein Gürtel. Ullſtein⸗Sch Blau und Braun gedämpfte Schat⸗ tierungen. Lila als ganzes Kleid war früher die Farbe der alten Damen, heute aber mehr den Jungen zu⸗ gedacht. Was nicht hindert, daß eine Schlankgebliebene mit ihrem Silber⸗ haar bezaubernd in Lila ausſehen kann. S zeitung“ und schlank ist 8 Der ſchwarze Mantel mit großem Fuchskragen. Auch ohne Gürtel tragbar. Ullſtein⸗Schnitt M 2506 Weite Bauſchärmel. ittmuſter K 7238 in Von der neuen Parole der kürzeren Röcke hört die reifere Frau ungern. Mehr als höchſtens fingerbreit möchte iſt man ihr auch nicht raten nachzugeben. Ein längerer Rock ſtreckt die Figur und nimmt nichts von der fraulichen Würde, auf die in vorgeſchrittenen Jahren berech tigter Wert gelegt wird. M. Cl. Denn am Abend die Tanzmuſik ſpielt Dann wollen natürlich alle Mädchen recht feſtlich und hübſch ausſehen. Vielleicht wird ſich ſogar eine Tanzkurſuskarte unter dem Weihnachtsbaum befinden. und die Aeber⸗ raſchung und Freude wird noch vollkommener ſein, wenn die nötige Kleiderausſtattung gleich daneben liegt. Für Jungmädchen⸗Tanzkleider ſind die deut⸗ ſchen Stoffe alle gut geeignet, und es gibt da⸗ runter wirklich billige Gewebe, ſo daß nie⸗ mand wie ein Aſchenbrödel beiſeite zu ſtehen braucht. Am begehrteſten werden die zartfarbe⸗ nen duftigen Kunſtſeiden, Chiffons genannt, ſein, die trotz der bedeutenden Stoffülle keinen überladenen Eindruck machen. Außer roſa und hellblau, den bewährten Backfiſchfarben, wer⸗ den hellgrün, lachs⸗ und goldfarben, hellila und farbig geſtreifte, karierte und blumenge⸗ muſterte Stoffe vorgeſchlagen. Kunſtſeiden⸗ taft, Kreppſatin, Spitzen, Georgette und an⸗ dere Schleierſtoffe ſtehen ebenſo in enger Wahl wie Seidenſamt, der immer als Vorteil für ſich hat, daß dan ihn— als Tanzkleid ausge⸗ 550— wieder zu etwas Schönem verwenden ann. Wenn auch alle dieſe Stoffe gleichmäßig vorzüglich ſind, ſo beſteht doch ein gewiſſer Un⸗ terſchedungszwang, und zwar in der Verar- beitung. Jener will duftig und weitausladend, andere wieder in ſchlichter, figurenbetonter Linie berückſichtigt ſein. Alle ſchleierſtoffarti⸗ gen Gewebe beanſpruchen Stoffreichtum, wenn ſie nicht wie ein kindlicher Hänger wirken ſol⸗ len. Die Röcke dazu kann man ſo weit ſchnei⸗ den, daß ſie ſich bis zum Hüftenanſatz eng oder, wenn der Stoff nicht ſo ausgiebig vor⸗ handen iſt, weit pliſſieren laſſen. Die Bluſe dazu muß in der Taille knapp ſitzen, während Aermel, kleiner Ausſchnitt und eventuelle Achſelteile umfangreich und eingereiht richtig ſind. Nimmt man zur Bluſenpaſſe mit einge⸗ arbeiteten, unten in Falten gelegten kurzen Aermeln einen goldpünktchenbeſtreuten Stoff gleicher Farbe und Charakters, dann hat man einen ganz neuen Eindruck vom gleichen Schnitt. Aermelloſe Tanzkleider werden immer mit Volantverzierung an Ausſchnitt. Aermeln, Rockſaum oder Rockteilen gut ausſehen, und zwar beſonders dann, wenn ſie aus leicht ge⸗ ſtreiften und doch weichen Stoffen, wie etwa Taft, beſtehen. Zu weichen, hochglänzenden Stoffen ſind gereihte und Smockſtickereiverzie⸗ rungen äußerſt wirkungsvoll. Man hüte ſi aber vor einem Zuviel und begnüge ſich mit ſolchem Ausputz an der Bluſen⸗ oder Hüft⸗ paſſe oder am engen Abſchluß der oben ſehr abſtehenden halblangen Aermel. Streifen und Karos wollen ganz durch ſich wirken und brauchen eine ſchlichte Linie, die nur den Stoff zur Geltung bringt. Da Strei⸗ fen aber in einer Richtung liegend langwei⸗ lig ſein könnten, nimmt man Einzelteile ſchräg oder quer. Zu ſolchem Stoff iſt ein größerer Halsausſchnitt hübſch, der mit einem den Schulteranſatz bedeckendem Matroſenkragen aus gleichem Material zu umranden wäre. Karier⸗ ter Taft läßt ſich zum Rock ſchräg nehmen. Gürtelloſe Formen ſind ebenſo geſchätzt wie ſolche mit Samt⸗ und Ledergürteln in jeder Breite. Auch Chiffonſchärpen, ein⸗ und mehr⸗ farbig ſind modern. mkk. .— neue Schoßformen an Koſfümen Das Schößchen war in dieſem Herbſt das erſte Zeichen modiſcher Veränderung und es iſt auch das formenreichſte geworden. Bei keiner anderen Idee gelangt der Geſtaltungswille der Mode zu ſolch wechſelndem Ausdruck. Aller⸗ dings wäre es in dieſem Maße auch nirgends möglich, denn vieles Neue iſt in ſeiner Form feſtgelegt, geht es über dieſe Grenzen hinaus, ſo iſt es eben ſchon als etwas anderes anzu⸗ ſehen. Das Schößchen dagegen kann auftauchen wie es will— ſeine Länge kann ſo unterſchied⸗ lich ſein wie ſeine Weite und dieſe wiederum kann ihren Urſprung in allen Techniken haben, die dazu beſtimmt ſind, dieſe Eigenſchaft zu geben— wir nennen es immer noch Schößchen. Eine ergötzliche Fülle modiſcher Einfälle iſt es, die ſich uns da in launiger, bewegter, aber auch einfacher Art vorſtellt und dem Teil zwi⸗ ſchen Taille und Rockſaum beſondere Abwechs⸗ lung gibt. Aber das ganze hat nicht nur die Bedeutung eines reizvollen Formenſpiels, es iſt noch nicht einmal ſo abwegig und nur zum Anſchauen ſchön, wie wir es vielleicht allzu vor⸗ ſichtig und anfangs denken mögen— denn es erſcheint meiſtenteils auch in recht kleidſamen Formen. Und ausnahmsweiſe hat einmal eine vollſchlanke Frau die gleichen Vorteile wie eine ſchlanke(was man ſelten auch bei einer an⸗ deren Form ſagen kann). Dieſe durch die Weite und die geteilte Linienführung, jene durch die verhüllende Form und durch die Mög⸗ lichkeit, mittels langherabfallender Seitenſchöße oder ähnlichen Formen eine geſtreckte Wirkung zu erzielen, dabei durch das Glatte, Faltenlaſe den geteilten Umriß möglichſt gar nicht ſo zum Ausdruck kommen zu laſſen. Tunika und Caſak machten den Anfang und durch ihren Erfolg läßt ſich die Mode zu im⸗ mer mehr Formen verleiten. Manche dieſer neuen Schößchen verraten ſogar, daß ſie ſich Ideen und Anregungen aus vergangenen Zei⸗ ten geholt hat. Das iſt beſonders auffällig bei den Koſtümen, die uns an die Direktoirezeit erinnern. Hier zeigen uns die faſt durchweg zweireihig geknöpften Jacken teilweiſe den glockigen Schoß, einen beiderfeitigen oder einen nur im Rücken herabfallenden, auch Formen, die wie ein Frack oder in ſchwalbenſchwanzar⸗ tigem Stil geſchnitten ſind. Solche Anzüge ſind die typiſchen Modekoſtüme. Und als Ergänzung hahen ſie ſich hübſche Füchen ausgeſucht: Zy- linder und Dreiſpitz, die hohen Kopfformen mit Kokarden und buntem Ripsbandſchmuck oder mit einem leichten wetzenden Schleierchen um—⸗ ſchlungen. Aber auch einfache kleine Schößchen tauchen immer noch auf, ſie ſind beſcheidener, gewiß, aber auch viel jugendlicher. Ihre Rückenlinie iſt ſchwingend und bewegt durch viele Fältchen oder Glocken. Um ihre Kurven noch etwas zu Abſtehendes zu geben, ſind dieſen betonen, ihnen etwas ſie oft mit Pelzrollen eingefaßt. Zu Formen trägt man noch gern den Keulenärmel, während man ſonſt ſchon wieder oft den glatt und einfach eingeſetzten Aermel ſieht. All das Neue, eben Aufgezählte, ſetzt ſich auch bei den Abendkoſtümen durch und beein⸗ flußt die Hüllen der großen Abendkleider. Im übrigen iſt das Schößchen nicht allein das Vor⸗ recht der Koſtüme und Jacken, ſelbſtverſtändlich ſind es auch die Kleider, die damit ausgeſtattet werden. Am Vormittag, Nachmittag und Abend, von der beſcheidenſten bis zur anſpruchsvollen Frau. Flrumpfſorgen Ein Kapitel für ſich ſind unſere Strümpfe, beſonders die ſeidenen. Bei manchen Frauen halten ſie Monate, bei anderen wieder nur Wochen. Das ganze Geheimnis ihrer langen Haltbarkeit liegt darin: Strümpfe nie länger als höchſtens drei Tage tragen, ſie ſtets abends vor der Wäſche in kaltem Waſſer einzuwei⸗ chen, ſo daß das Ausdrücken am nächſten Tage ohne Reiben erfolgen kann.— jedes kleinſte Loch iſt ſorgfältig zu ſtopfen. Von Wichtigkeit iſt aber auch das ſachgemäße Anziehen; fährt man in den ganzen Strumpf auf einmal hinein, reißt ſicher ein Fußnagel das ganze Gewebe entzwei und es entſteht eine der ge⸗ fürchteten Laufmaſchen. Alſo rolle man den Strumpf vom Rand bis zur Ferſe hinunter zuſammen, bekleide erſt den Fuß und ziehe ihn dann langſam über Knöchel, Wade und Knie in die Höhe. Beim Waſchen ſind folgende Vorſchriften zu beachten: lauwarmes Waſſer, ſchwach mit Eſſig angeſetzt, zarte Seifenflok⸗ ken, in denen man den Strumpf ausdrückt, kein Wringen und ein Trocknen am beſten draußen, aber ebenſowenig in der Sonne wie am heißen Ofen. And das Stopfen! Keine viel beſchäftigte Hausfrau macht ſich die Mühe, regelrechte Kunſtſtopfereien auszuführen, doch muß ſie nicht mit der Nadel einfach kreuz und quer herumfahren. Achtſamkeit verwende man darauf, daß genügend weit über die zerſtörte Stelle hinaus geſtopft wird und daß das Garn weder zu dünn noch zu dick, weder zu dunkel noch zu hell iſt. ——- 0T——T0—T—T———— 1 5 2 2 2 ——— . —: —— . 2 — 2 3338 T — ä——— r „„ —— PP e TP 55 eee ee . EEC N 8——— Eine Frau muß wiſſen.. . daß ſie nie eine andere Frau häßlich, lächerlich oder gar böſe finden ſoll, die„er“ nett findet. .. daß er Tränen im Alltag nicht leiden kann. .. daß ſie ſich innerlich und äußerlich reiz⸗ voll erhalten muß, auch wenn ihre Träume im Augenblick nicht darum kreiſen, begehrt zu werden. . daß er ſeine eigenen Schlüſſe daraus zieht, wenn ſie über ihre Freundinnen klatſcht. ... daß alles, was zwiſchen ihm und ihr vorgeht und beſprochen wird, Geheimnis ſein ſollte. 1„daß ſie lernen muß, ſeinen Beruf und ſeine Liebe zu ihm zu verſtehen. daß ſie mit der größten Entſchiedenheit Dinge zurückweiſen muß, die ihr weibliches und ſittliches Empfinden beleidigen. In ihrer Hand liegt es, ſeine Seele zu geſtalten. 7 daß ſie nicht erlauben darf, unehr⸗ erbietig oder unhöflich von ihm behandelt zu werden. Die Länge der Ehe iſt keine Entſchuldigung dafür. ... daß ſie ihm verzeihen ſoll, wenn er ihr wehtat und bereut, und daß ſie nie mehr davon ſprechen darf. Jordertk Vertrauen im Großen Zwiſchen zwei Menſchen, die ſich lieben, ſollte uneingeſchränktes Vertrauen herrſchen. Dieſer Zufand wäre ideal. Aber er iſt nicht durchführbar, da in uns Stimmungen, Schwingungen und Hemmungen vorhanden ſind, die auch das zarteſte Betaſten von außen nicht vertragen können. Iſt es denn wirklich ſo wichtig, daß jeder kleine Vorgang den Weg zu uns findet? Iſt es nicht unendlich viel mehr, in den großen Dingen des Lebens ein Vertrauens⸗ verhältnis zueinander zu haben? Ein gelegentliches Ausweichen auf eine Frage, die Erfahrung, daß uns etwas ver⸗ ſchwiegen wurde, ſind kein Vertrauensbruch und dürfen nicht mit einer Szene beant⸗ wortet werden. Wenn wir uns ſelbſt ehrlich prüfen, müſſen wir eingeſtehen, daß wir keine Aus⸗ nahme bilden. Auch bei uns gibt es An⸗ gelegenheiten, die nicht geſagt werden. Es iſt menſchlich⸗natürlich, daß man, wenn man liebt, den Geliebten mit Dingen verſchonen möchte, die die eigene Perſon nicht im beſten Licht zeigen, von denen man weiß, daß ſie Verſtimmung hervorrufen, oder deren man ſich ein wenig ſchämt. Es gibt die ver⸗ ſchiedenſten Erklärungen dafür, und nur wer ohne Fehl iſt, werfe den erſten Stein auf uns. Wir ſollen wiſſen, daß es kein völliges Verſchmelzen gibt. Darum wollen wir nicht zuviel verlangen und uns und andern Kummer erſparen. Koſtbares Leben Macht euch das Leben koſtbar, auf daß es euch nicht zwiſchen den Fingern zerrinnt und ihr die Schwelle des Alters über⸗ ſchreitet und ihr haltet nichts in den Hän⸗ den. Macht euch das Leben koſtbar, damit ihr eindringt in das Geheimnis dieſes ein⸗ zigen, einmaligen Geſchenks. Macht es euch koſtbar und treibt Frucht, damit ihr weiterbefruchtend, ſamenſtreuend und leben⸗ erweckend werdet. Glaubt nicht, daß unſer Erdendaſein nur dafür auserſehen ſei, eine Uebergangsſtation zu bilden und daß wir alles, was in uns lebt in unbekannten Tiefen, fortſchieben dürften mit den Ge⸗ danken: das Ziel des Daſeins iſt der Tod. Nein. Hier ſollen wir leben als Glied einer Kette, deren Ende vielleicht einmal hinaufreicht bis in die lichten Höhen des Himmelreichs oder hinunter bis in den feurigen Höllenſchlund. Wir ſelbſt dürfen zwiſchen beiden wählen und es ſo geſtalten, daß noch auf unſeren Nachkommen ein Leuchten darüber verklärend ruht. Wenn wir doch glauben könnten, daß das Wunder des Lebens immer und zu jeder Stunde unter uns iſt, bereit, ſich von uns faſſen zu laſſen. Wenn wir doch frei würden von dem Irrwahn, daß früher oder ſpäter die Zeiten ab⸗ gerundet und gut waren oder würden, ſie ſind immer gut, wenn wir aus unſerer Hie heraus leben und ſie recht verſtehen. ie werde ich das Staunen verlieren, wenn die Menſchen ſich beklagen, daß überall Stumpfſinn herrſche, daß das Leben un⸗ tragbar ſei. Sie ahnen nicht, daß ſie ſelbſt dieſen lebloſen Schatten geworden ſind, die mit ihrem ſeeliſchen Modergeruch die Luft verpeſten, weil ſie nach Vorteil und äußeren Gütern jagen, in dem Glauben, ſie erjagten das Glück. Armſeliger Trugſchluß. Wir können niemals Glück oder nur einen glücklichen Gedanken haben über das, was wir äußerlich erringen. Vielleicht kommt für Augenblicke eine kleine befriedigte Eitelkeit in uns auf, aber nur zu ſchnell müſſen wir ſpüren, wie leer das alles iſt und daß wir uns nur erfüllen können, wenn wir zum rechten Leben in völliger Un⸗ mittelbarkeit uns nach den Geſetzen unſeres Seins bilden und geſtalten und immer und immer und jeden Augenblick eingedenk ſind, daß wir etwas unendlich Koſtbares in den Händen halten, das nicht 2 iſt, wenn wir es ver⸗ ieren. Dann werden wir das Leben„er⸗ leben“ in all ſeiner Tiefe und Schönheit, in Wind und Blumen, in Sonne und Nacht, in Heimat und Wald, in Nahrung und Körper, in Menſchen und Tieren, in Arbeit und Freude, in Leid und Trauer, in Geborenwerden und in Sterbenmüſſen. Jamiliengeſchichte Familiengeſchichte iſt für die junge Ehe ein ſtarker Halt, denn ſie zwingt zu einem Lebenswandel in einer gewiſſen Bahn. Die Grenzen brauchen nicht kleinlich abgeſteckt zu ſein, nur die Grundidee, das Aufrecht⸗ erhalten von Sitte und innerem Anſtand, die Pflege und Entwicklung der geiſtigen und körperlichen Anlagen, die Liebe zur Heimat, zu den Familienmitgliedern und zu unſeren Ahnen ſind wichtig. Ein junger Ehemann, ſo erzogen, wird ein ganz anderes Gefühl des Stolzes auf ſeine amilie haben und ſich mehr bemühen, ihr eine Schande zu machen, wie ein Menſch, dem alle dieſe Dinge fremd ſind und bei dem die Familie mit den Großeltern auf⸗ hört. Die gleichen Rechte wird ein Mann ſeiner Frau einräumen und ihre Familie ehren und achten. Es wird noch viel zu oft ange⸗ nommen, um Familiengeſchichte zu be⸗ treiben, müſſe ein Adel oder ſonſt irgend⸗ eine Ausnahmeſtellung der Vorfahren da ſein. Warum? Gibt es nicht menſchlichen Adel in allen Berufen? Iſt es nicht genau ſo ehrenwert, wenn der Urahne ein Hand⸗ werker oder Bauer war, der in ſeinem Stand das Beſte geleiſtet hat und der außerdem ein Mann war, der Herz und Verſtand auf dem rechten Fleck hatte? Wie — —————— Neuer Brautschmuck Auch junge Bräute ſieben Ab- wechslung, und man kann die Modistinnen nur beglückwön- schen, daß sie sich immer Wie- der ee Neues ausdenken, um den bräutſichen Kopfputz zu verändern und den Schleier quf neuartige Weise aufzu- stecken. 1. Der bröutſiche Kopfputz besteht aus silbernen, matelas- sierten lamèstreifen, die öber der Stirn in eine Spitze aus- laufen und mit zarter Myrten- ranke abgeschlossen werden. 2. Kopfputz, der ganz aus M nenbfoten bestehfl. ſöll⸗ schleier. 3. Originelle Aureole aus Seiden- Organdy mit Weißer Sa- tin Kordel. Ein Volant liegt über der Stirn. Kurzer Organdy- Schleier. Myrten- Abschluß. 4. Kopfputz aus weiſzem gestepptem Satin mit. feinen Perlen. Myrten- Abschluß. oft kommt man bei der Nachforſchung auf die wunderlichſten Dinge! Wieviel Familien laufen in einer Bahn zuſammen, wieviel Blutsverbindung beſteht, von der wir keine Ahnung hatten! Die Geburtsorte der Eltern ſind faſt immer bekannt(bei Waiſen gibt das Waiſengericht Auskunft), eine briefliche Anfrage bei dem zuſtändigen Kirchenamt genügt, um Namen und Ge⸗ burtsorte der Großeltern feſtzuſtellen. So kann man eine ganze Weile rückwärts gehen, bis dann eines Tages Schluß gemacht werden muß, da die Kirchenbücher nicht mehr vorhanden ſind, oder aus irgend⸗ welchen Gründen keine Eintragungen ge⸗ macht worden ſind. Dann helfen die Raſſe⸗ und Familienforſchungsinſtitute weiter, die mit dem Militärarchiv und den Zunft⸗ und Bauernaufzeichnungen zuſammenarbeiten. Briefkaſten Frage: Wie kann ich mein Haar ſach⸗ gemäß pflegen? Ich wohne auf dem Lande, wo es keinen Friſeur gibt. Antwort: Einmal wöchentlich muß das Haar gewaſchen werden, möglichſt mit Seife oder Shampoon ohne Sodabei⸗ miſchung. Soda macht das Haar zu ſpröde, da es die Talgdrüſen austrocknet. Zum Spülwaſſer gibt man einen Eßlöffel Eſſig. Er löſt die Seifenteilchen auf und macht das Haar lockig und weich. Man trocknet mit angewärmten Frottétüchern. Natur⸗ wellen legt man in halbfeuchtem Zuſtand in die gewünſchte Form und bindet einen Schleier herum, bis ſie trocken ſind. Iſt das Haar glatt, läßt man es zweckmäßig alle paar Monate in der Stadt vom Friſeur dauerwellen und pflegt es dann wie oben. Die Friſur hält dann beſſer.— Fetuge Kopfhaut reibe man am beſten abends vor dem Waſchen mit einem alkoholhaltigen Kopfwaſſer gründlich ein und maſſiere die Kopfhaut. Iſt das Haar ſpröde, reibt man ſtatt mit Alkohol die Kopfhaut mit Olivenöl ein und läßt es eine Nacht drauf. Stets ſollte es die Pflicht jeder Frau ſein, einen gepflegten Kopf zu haben, der Geſamteindruck eines Menſchen kann davon abhängen. Vor Staub, Brat⸗ und Küchengerüchen ſchütze man ſich durch Umbinden eines Tuches oder durch ein Kochmützchen. Frage: Ich habe immer Aerger mit meinen Schuhen und denen meiner Familie, ſie verlieren ſchnell die Form und machen uns gar keine Freude.* Antwort: Lackſchuhe werden drei Tage vor dem Anziehen mit Rizinusöl ein⸗ gerieben. Sie werfen dann keine Gehfalten. Das Quietſchen der Schuhe läßt nach, wenn man die Sohlen innen und außen mit Rizinusöl einreibt und ſie dann einige Stunden in ein flaches Gefäß, das knapp ein Zentimeter mit ſtarkem Salzwaſſer ge⸗ füllt iſt, ſtellt. Sohlen halten länger, wenn man ſie vor dem Tra⸗ gen mit Rizinus⸗ öl einreibt. Schuhe müſſen ſofort nach dem Ausziehen auf Leiſten geſpannt werden. Sie be⸗ halten nur die Form, ſo lange noch die Körper⸗ wärme darin iſt. Man ſollte Schuhe nie direkt auf den Boden ſtellen, ſondern dafür ſorgen, daß von allen Seiten Luft heran kann. Wildlederſchuhe werden wie neu, wenn man die harten Stellen mit feinem Sand⸗ papier abreibt und loſe mit dem Puderkiſſen dar⸗ über fährt. Der vorhandeneüleber⸗ ſchuß wird abge⸗ blaſen. Eingetrocknete Schuhereme wird wieder friſch, wenn man ihr ein paar Tropfen Milch zu⸗ ſetzt und ſie lang⸗ ſam damit erhitzt. Schuhbänder, öllschleier. von denen die Metallſpitze ver⸗ Archiv Aufwärts-Verlag M 8 lorenging, werden wieder gebrauchsfähig, wenn man die Spitzen in Klebſtoff taucht. Abgeſtoßene Stellen an braunen Schuhen färbt man mit unverdünnter Zuckerfarbe auf; bei ſchwarzen Schuhen werden ſie mit Tuſche unſichtbar gemacht. Freuden und Sorgen um den Hochzeitstag Es trennen uns zwar noch zwei Wochen von dem großen Tag, aber die Mutter beſchäftigt ſich ſchon ſehr lebhaft damit. Möchte ſie doch eine ſchöne und würdige Feier veranſtalten, bei der auch das Feſtmahl nicht fehlen darf. Es ſchadet nicht, wenn ſie rechtzeitig einen Ueberſchlag macht, was man dazu braucht und für wie⸗ viel Gäſte ſie ſorgen kann. Wir geben heute ein paar Anhaltspunkte, nach denen man berechnet, was nötig iſt. Kräftige Fleiſchbrühe erfordert ein halbes Pfund Rindfleiſch pro Perſon und auf je drei Perſonen ein Liter Suppe. Ein Portweinglas Einlage reicht für ein Liter Suppe. Braten, der den einzigen Gang bildet, erfordert ein halbes Pfund Fleiſch pro Perſon. Bei anderen Gängen rechnet man 150 bis 200 Gramm. Eine große Rinderzunge reicht für ſechs bis acht Perſonen. Ein Rehrücken reicht für zehn Perſonen. Ein Haſe bildet das Hauptgericht für vier bis fünf Perſonen. a Drei Tauben reichen für zwei Perſonen. Ein junges Huhn reicht für eine Perſon. Ein großes Huhn mit dicklicher Soße reicht für vier Perſonen. Eine Gans von zehn Pfund reicht für ſechs Perſonen. 1 An einem Faſan werden drei Perſonen att. 2 Man rechnet drei Viertel Pfund Fiſch auf die Perſon. Ein Pfund Gemüſe reicht für drei Per⸗ ſonen. Spargel bildet eine Ausnahme. Man nimmt ein Pfund auf die Perſon. Süße Speiſe, Gelees und Cremes er⸗ fordern ein Viertel Liter, und Gefrorenes ein Achtel Liter pro Perſon. 4 b Nut 8 f 4 A e Naſſe Pelzmäntel trocknen Naſſe Pelzmäntel dürfen nicht am Ofen getrocknet werden. Man hänge ſie auf einen Bügel in normale Zimmertemperatur. Sind ſie trocken, werden ſie von beiden Seiten kräftig geſchüttelt. f Herbſtlaub friſchhalten Herbſtlaub bleibt friſch, wenn man ſofort nach dem Pflücken die Feuchtigkeit heraus⸗ bügelt. Hygiene am Telephon Das Fernſprechrohr muß täglich mit einer Lyſoformlöſung ausgewiſcht werden, wenn es den Bedürfniſſen der Hygiene ent⸗ ſprechen ſoll. . 3 e Hochzeitsgerichte für den Abend Nach dem reichhaltigen Feſtmahl, das ge⸗ wöhnlich gegen 4 Uhr nachmittags ſtattfindet, reicht man abends gern pikante Gerichte. Zum Sülzen von Fleiſchgerichten verwendet man am beſten eine gut ausgekochte Fleiſch⸗ oder 9 es genügt aber auch eine kräftige urzelbrühe, die mit Fleiſchbrüh⸗ würfeln abgeſchmeckt wird. Man muß gut fas. und genug Eſſig oder Zitronenſaft zu⸗ ügen. ur Bereitung von Sülze(Aſpik, Gelee) für die folgenden Gelatineſpeiſen verwendet man entfettete Fleiſchbrühe, die man mit Wurzel⸗ werk, Zwiebeln und den entſprechenden Ge⸗ würzen verkocht, ſowie Gemüſewaſſer oder Fiſchbrühe. Die Brühe wird durch ein Haar⸗ ſieb gegoſſen, mit Weineſſig, Zitronenſaft oder Weißwein abgeſchmeckt und auf die gewünſchte Menge eingekocht. Brühe läßt ſich leichter ent⸗ fetten, wenn man ſie durchgeſiebt über Nacht kühl ſtellt und am nächſten Tage das ge⸗ ronnene Fett mit dem Schaumlöffel von der Oberfläche abhebt. Iſt die Brühe nicht kräftig genug im Geſchmack, ſo kann man ſie mit Fleiſchbrühwürfeln verbeſſern. Hierauf wird weiße Blattgelatine, die vorher etwa zehn Minuten in kaltem Waſſer eingeweicht und nach Aufquellen gut abgetropft worden iſt, in der heißen, aber nicht mehr kochenden Brühe verrührt, bis ſie ſich vollſtändig aufgelöſt hat. Dieſe Sülzbrühe wird abgekühlt über die in einer Stürzform oder in einer Schüſſel an⸗ gerichteten Speiſe gegoſſen. Zum Stürzen wird die Speiſeform vor Ge⸗ brauch kalt ausgeſpült und mit wenig Sülz⸗ brühe ausgegoſſen. Wenn die erſte Schicht erſtarrt iſt, gibt man die Einlage darauf und füllt dann den Reſt der Sülzbrühe darüber. Auf ein halbes Liter Flüſſigkeit bei Klar⸗ ſülzen fünf Blatt Gelatine. . Huhn in Sülze „Ein Suppenhuhn wird von den Knochen ge⸗ löſt. Man ſchneidet es in gefällige Stücke und richtet es mit Möhren⸗ und Eiſcheiben an. Aus der Brühe bereitet man die Sülz⸗ l Rehkoteletten Dicke Koteletten werden in Wurzelbrühe nicht zu weich gekocht. Die Brühe verwendet man zur Sülze, die Koteletten werden mit Himbeergelee garniert. 118 feine d! ſude heim all! 50, ö Gel gert die de den ad dad in 4 N 4 inge imm ſtiett Matt lud freund halte Nahen Aibe funden fix und essa Woh Noba n fe n at fag wei die haft und 1g det lag bie, ute man bez je ein det, pro fan 0 en. ler 1 1 ide für en 0 2 an el⸗ des en en 50 en 0 9¹ et In u Vekannimachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden: Jeden Donnerstag 20— 21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtr. 19, Fernſprecher: 45 Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. November 1936 Anſer Tagesſpruch Ein Volk ſind wir— und niemand kann uns brechen! Ein Volk bleiben wir— und keine Welt kann uns jemals bezwingen! Adolf Hitler. Kirchweibjeſi Das Viernheimer Kirchweihfeſt hat von je⸗ her einen guten Namen gehabt. Denn nicht nur bei unſeren Altvorderen, die den Sonn⸗ tag nach Martini zum Kirchweihfeſt beſtimm⸗ ten, und zu Großvaters Zeiten, wo man die Feſtlichkeiten im ganzen Jahr an den fünf Fingern aufzählen konnte, ſondern auch heute iſt die Kirchweih immer noch ein Ereignis, von jung und alt freudig erwartet, von den Gaſtwirten und den Beſitzern der Schaubu⸗ den nicht minder als von denen, für die all die Vorbereitungen in Küche und Keller ge⸗ troffen werden und für die all die Herrlich⸗ keiten aufgebaut ſind. Wenn es bald dem Jahresende zugeht, ſehn⸗ lichſt erwartet, feiern wir als letzte Gemeinde der Umgegend das Kirchweihfeſt, gern beſucht aus der nahen Großſtadt, von Verwandten und Bekannten aus der Umgebung. Sie alle finden angenehme Stunden in den Viern⸗ heimer Gaſtſtätten, im Familienkreiſe. Nach all den üblichen Vorbereitungen iſt ſie nun da, die„Kerwe“ mit ihrem Frohſinn und den Genüſſen, die ſie mit ſich bringt. Alles iſt gerüſtet! Unſere Viernheimer Gaſtſtätten, die dem ſtärkſten Beſuch gewachſen ſind, wer⸗ den alles aufbieten, um ihre Beſucher zu⸗ frieden zu ſtellen! Es ſei all unſeren Leſern das Studium der Kirchweih⸗Anzeigen im heutigen Anzeigenteil angelegentlichſt emp⸗ fohlen! Es iſt reichlich Gelegenheit geboten, das Tanzbein zu ſchwingen, aber auch in den übrigen Lokalitäten herrſcht frohe Kerwe⸗ ſtimmung. Unfere Kirchweihtage müſſen ge⸗ feierk werden und bei Wein, Bier, Tanz und Muſik muß überall Fröhlichkeit aufkommen. Und dann auf dem Marktplatz, unſerer freundlichen, jetzt gefahrlos begehbaren, aſ⸗ phaltierten Adolf Hitlerſtraße ſind ſeit Tagen Wagen auf Wagen eingetroffen, ein emſiges Treiben hat eingeſetzt, ſchon geſtern abend ſtanden zum Großteil die Vergnügun Sſtätten fix und fertig. Für groß und klein gibt In⸗ tereſſantes und Unterhaltendes. Und für die Anwohner der Adolf Hitlerſtraße und der Nebenſtraßen gilt's wieder zu zeigen, daß man kein Kopfhänger und Miesmacher iſt, ſondern den andern gern ein Vergnügen gönnt— wenn er auch den eigenen Ohren weh tut; der Lärm natürlich, der inanbetracht der zahl⸗ reichen Vergnügungsſtätten beſonders nerven⸗ kräftigend ſein wird.(Er kann das letztemal hier oben ſein! D. B.) Und jetzt wünſchen wir unſeren Ga ſt⸗ wirten, den Leuten auf dem Markt- platz, und uns ſelbſt vor allen Dingen: Gut Wetter! * Wie das Handwerkszeug, ſo die Arbeit!l Jeder Handwerker weiß dies, und es iſt ſein Stolz, gutes Werkzeug zu beſitzen. In gewiſſem Sinne iſt auch das Licht ein Handwerkszeug. So wenig aber einem Tiſch⸗ ler für ſeine Arbeiten die Baumſäge nützt, oder dem Graveur ein Vorſchlaghammer, ſo wenig iſt auch ein und dieſelbe Beleuchtungs⸗ ſtärke für alle Handwerke oder gewerblichen Berufe richtig. Die künſtliche Beleuchtung der Arbeitsplätze muß vielmehr der zu leiſtenden Arbeit angepaßt ſein, und ſie darf hinter gu⸗ ter Beleuchtung durch Tageslicht nicht zu⸗ rückſtehen. Um gute Arbeit zu leiſten, muß alſo auch das Hilfsmittel„Licht“ gut ſein, das ſetzt bei künſtlicher Beleuchtung die Ver⸗ wendung einer genügend ſtarken Glühlampe in zweckmäßigem Leuchtgerät voraus.„Gutes Licht— gute Arbeit“ heißt die Erkenntnis, die ſich jeder zu eigen machen muß, der nicht rückſtändig ſein will. Blendungsfreie, reich⸗ liche Beleuchtung des Arbeitsraumes und Ar⸗ beitsplatzes ſchont die Augen, erhöht die Lei⸗ ber A. S. d. A. 7 Viernheim WH W136% 7 Betr.: Kartoffelverſorgung Um die Verteilung der Kartoffeln vorneh⸗ men zu können, wollen ſich die Hilfsbedürf⸗ tigen, die nicht in der Lage waren, ihren Bedarf ſelbſt zu verdienen, am Dienstag, den 17. ds. Mts., vormittags von 9—12 Uhr, auf unſerer Dienſtſtelle mel⸗ den. Spätere Anmeldungen können nicht be⸗ rückſichtigt werden. CCC ²˙. NeS⸗Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichsmükterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veranſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS.-Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsftauenſchaſtsleſterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. Aach prüfung aller Kraftjahrzeug⸗ brände jeit 1. Januar 1932 Zur Ermittlung der betriebsſicheren Lage des Kraftſtoffbehälters an Kraftfahrzeugen be⸗ darf es der Feſtſtellung, ob und inwiefern Kraftfahrzeugbrände durch die Lage des Tanks beeinflußt worden ſind. Da die ſeit 1. Ok⸗ tober 1935 eingeführte Reichsunfallſtatiſtik darüber noch keine Rückſchlüſſe ermöglicht, wünſcht der Reichsverkehrsminiſter entſpre⸗ chende Erhebungen für die Vergangenheit nach⸗ träglich durchzuführen. Der Miniſter erſucht daher in einem Erlaß an die oberſten Landes⸗ behörden, zu veranlaſſen, daß die Landräte, Bezirksämter uſw. und Polizeiverwaltungen der Stadtkreiſe über die ſeit dem 1. Ja⸗ nuar 1932 vorgekommenen Kraftfahrzeug⸗ brände auf Grund der Polizei⸗ und Gerichts⸗ akten, insbeſondere der erſtatteten Sachver⸗ ſtändigenberichte, unter Umſtänden auf Grund nachträglicher Erörterungen Feſtſtellungen an Hand eines beſonderen Fragebogens über Zeit, Ort, Urſache des Brandes, Art des Kraftfahrzeuges, Lage des Motors, Lage des Tanks, Einfluß des Tanks auf den Brand uſw. treffen. Die Erhebung dient lediglich internen behördlichen Zwecken. Todesfall. In Raſtatt verſtarb im Alter von 63 Jahren die von hier gebürtige Katharina Bergmann. Patenwein bis 31. Dezember. Auf verſchiedene Anfragen wird mitgeteilt, daß wegen der Verwendung des Patenwein⸗Fla⸗ ſchenſchildes nach dem„Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1936“ folgendes be⸗ ſtimmt wurde: Die Gaſtſtätten und Ladenge⸗ ſchäfte ſind berechtigt, bis zum 31. Dezember 1936 die vorhandenen Beſtände noch mit der Kennzeichnung„Patenwein“ auszuverkaufen. Die Weiterlieferung von Weinen mit der Kennzeichnung„Patenwein“ durch die zuge⸗ laſſenen Weinverteiler iſt jedoch mit Ablauf des„Feſtes der deutſchen Traube und das Weines 1936“ ausdrücklich unterſagt. Die Holzaxt klingt. Nach Beendigung der landwirtſchaftlichen Arbeiten beginnt all⸗ jährlich in den Wäldern der Holzeinſchlag. Man wird in dieſem Jahre ſtärker auf eine Ausleſe des geſchlagenen Holzes achten, das mehr als früher den Verwendungszwecken zu⸗ geführt werden ſoll, für die es ſich am beſten eignet. Der begonnene Holzeinſchlag iſt auch für den Arbeitseinſatz von beſonderer Wich⸗ tigkeit, denn er gibt nicht nur den ſtändigen Waldarbeitern Verdienſt, ſondern auch einer großen Zahl von Holzfällern und Holzſetzern. Mehr Apfelbäume pflanzen! Wäh⸗ rend in dieſem Jahre Gartenbauerzeugniſſe ſtung, verhindert Verluſt an Werkſtoff und ſchützt vor Unfällen; ſie iſt alſo hygieniſch und wirtſchaftlich zugleich.— So, wie es der Stolz des Handwerkers iſt, gutes Werk⸗ zeug zu beſitzen, ſollte es auch der Stolz jedes Beltiebsführers ſein, gut zu beleuchten, denn dicht und Leiſtung ſind unzertrennlich. zum Teil ſehr reichlich an den Markt kommen, macht ſich bei Aepfeln eine gewiſſe Knappheit bemerkbar. Der deutſche Obſtanbau iſt in den letzten Jahren ganz erheblich verſtärkt worden. Immerhin lehrt die jetzige Knappheit Die von der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in dieſem Jahr in Angriff genommene Dorfverſchönerungsaktion hat in allen Gauen und bei der geſamten Bevölke⸗ rung einen ungeheuer ſtarken Widerhall ge⸗ funden. Urſprünglich ſollten nur 12 Muſter⸗ dörfer im ganzen Reich für das Jahr 1936 geſchaffen werden. Aus dieſen 12 ſind indeſſen 100 geworden. Von dieſen 100 iſt ein großer Teil jetzt ſchon ſo weit, daß die erſte Etappe, nämlich die äußere Verſchönerung des Dorfes, als erreicht gelten darf. In vorbildlicher Ge⸗ meinſchaftsleiſtung aller Dorfgenoſſen und Zuſammenarbeit aller Dienſtſtellen der Par⸗ tei und ihrer Gliederungen und Verbände, des Staates, des Reichsnährſtandes, ſowie priva⸗ ter Organiſationen wurde in dieſer kurzen Zeit wirklich Großes erreicht. Vieles Unſchöne wurde beſeitigt, Straßen und Plätze in Ord⸗ nung gebracht, Häuſer Stallungen und Scheunen, ſowie Toreinfahrten und Zäune ausgebeſſert und neu geſtrichen, an Fachwerk⸗ bauten übertünchtes Fachwerk wieder freige⸗ legt, wirkungsvoll geſtrichen und imprägniert, Sport⸗ und Schwimmplätze angelegt, ja ſogar die Friedhöfe, die Ruheſtätte unſerer Ahnen, wurden ſchön und würdig geſtaltet. Allzu aufdringliche Reklameſchilder und Plakatreſte wurden entfernt und dafür geſorgt, daß die auch auf dem Dorfe notwendige Reklame in richtige Bahnen gelenkt und die hierfür not⸗ wendigen Flächen in beſſerer Form als frü⸗ her, ſo wie es vom Werberat der deutſchen Wirtſchaft in ſeiner 9. Verordnung gefordert wird, zur Verfügung geſtellt worden ſind. Auch ein Bauernhof kann ordentlich auf⸗ geräumt ſein. Ganz beſonderer Wert wurde auf die Ausgeſtaltung der Vorgärten gelegt und faſt überall haben die bis dahin kahlen Häuſerfronten farbenprächtigen Blumen⸗ ſchmuck vor jedem Fenſter erhalten. Es iſt Das Wetter. Der inzwiſchen über die Nordſee vorgeſtoßene Wirbel füllt ſich raſch auf. Wir kommen dabei mehr und mehr in den Bereich der von ſeiner Rückſeite her nach⸗ dringenden kühleren Luft, ſo daß zwar noch keine volle Beſtändigkeit, aber zunehmende Beſſerung und Beruhigung erwartet werden kann.— Samstag: Veränderlich mit häufigen Aufheiterungen und nur noch vereinzelt auf⸗ tretende Schauer, bei abflauenden weſtlichen bis nördlichen Winden Abkühlung.— Sonn⸗ tag: Zunächſt weitere Beſſerung und Ab⸗ kühlung, dann wieder etwas unbeſtändiger. Generalverſammlung. Die Gemein⸗ nützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H., Viernheim, ladet auf Donnerstag, 26. No⸗ vember, abends 8 Uhr, im goldenen Stern zur diesjährigen Hauptverſammlung ein.(Siehe Anzeige). Bunter Abend im„Schützenhof. Wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, findet am Kirchweih⸗Dienstag im Schützenhof ein bunter Abend ſtatt. Da der Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie Mitwirkender iſt, ſo verſpricht derſelbe ein Bombenerfolg zu wer⸗ den. Die alterprobten Spieler dieſes Vereins, welche wohl niemandem mehr unbekannt ſind, werden wieder ihr Beſtes geben, um alle Er⸗ ſchienenen zufrieden zu ſtellen. Einen fröhli⸗ chen Ausklang der Kirchweih kann ſich jedes ſichern, wenn es ſich die ulkigen Sachen des unbezahlbaren Gg. Pfenning und ſeiner be⸗ gabten Mitſpieler anſieht. Beachte daher jeder⸗ mann die Anzeige in heutiger Nummer. Die Zahlungsart der Renten. Von unterrichteter Seite wird mitgeteilt, daß die einmal gewählte Zahlungsart für Militär⸗ renten, Ruhegelder und Hinterbliebenenbezüge (bar, Poſtſcheck- oder Bankkonto) im Laufe eines Rechnungsjahres nur in zwingenden und begründeten Ausnahmefällen geändert werden darf; auch können Inhaber eines Bank⸗ uſw. Kontos ihre Verſorgungsbezüge nicht be⸗ liebig bald auf dieſes, bald auf jenes Konto überweiſen laſſen. Wünſcht ein Empfänger eine andere Zahlungsart, ſo kann im allgemeinen nur zu Beginn eines Rechnungsjahres einem ſolchen Antrage ſtattgegeben werden. Es emp⸗ fiehlt ſich deshalb, etwaige Anträge auf Aen⸗ derung der Zahlungsart baldigſt, ſpäteſtens aber bis zum 15. Januar 1937 beim zu⸗ ſtändigen Verſorgungsamt ſchriftlich anzu⸗ Evang. ⸗kirchliche Perſonalnachrichten. Ernannt wurden: der Pfarramtskandidat H. Hopp aus Walldorf(Heſſen) zum Pfarrver⸗ walter der Pfarrei Wahlen, Dekanat Alsfeld; der Pfarramtskandidat Kurt Hoſe aus Frank⸗ furt zum Pfarraſſiſtenten der Pfarraſſiſten⸗ tenſtelle Eberſtadt, Dekanat Darmſtadt; der Pfarramtskandidat Karl Müller aus Lengfeld i. O. zum Pfarrvikar in Büdingen; der Pfarr⸗ amtskandidat Heinz Simon aus Zotzenbach an Aepfeln, daß gerade die Neupflanzung von Aepfelbäumen ſchneller voranzutreiben iſt. Ein gepflegtes Anwesen! Die Dorfverſchönerungsaktion der NSG.„Kraft durch Freude“ eine wahre Freude, heute durch dieſe Dörfer zu gehen, ganz beſonders dann, wenn man ihren früheren Zuſtand gekannt hat. Daß die⸗ ſer ſo hoffnungsvoll begonnene Anfang ſyſte⸗ matiſch weiter entwickelt wird und nicht mehr abreißt, ſoll unſere Aufgabe ſein. Noch in dieſem Herbſt beginnt bereits in jedem Kreis die Auswahl eines für das nächſte Jahr zu entwickelnden Muſterdorfes, aus denen dann nächſtes Jahr das beſte den Ehrennahmen eines Gau⸗Muſterdorfes für das Jahr 1937 erhalten ſoll. Und vielleicht iſt es ſchon im darauffolgenden Jahre möglich, dieſe Ak⸗ tion über die geſamten 47 000 deutſchen Dör⸗ fer auszudehnen, wie in dieſem Jahre in der Bayriſchen Oſtmark wegen ſeiner beſonderen Verhältniſſe ſchon begonnen wurde, ſämtliche Dörfer zu verſchönern. Nicht nur rein äußerlich ſollen dieſe Mu⸗ ſterdörfer muſtergültig werden. Sie ſollen in jeder anderen Hinſicht ebenfalls beiſpielhaft ſein. Es muß ſoweit kommen, daß ein äußer⸗ lich ſchönes Bild nichts Gemachtes, einmalig Geſchaffenes iſt, ſondern der äußerlich ſicht⸗ bare Ausdruck des Kultur⸗ und Charakter⸗ lebens der darin wohnenden Menſchen. Außen und innen, in Hof und Stall und Wirtſchaft, genau ſo wie auf dem Gebiete der Feierabend⸗ geſtaltung, des Sportes und der Leibesübun⸗ gen ſollen deutſche Muſterdörfer geſchaffen werden, und von hier aus ſoll dann der Ge⸗ danke in alle anderen deutſchen Dörfer ge⸗ tragen werden. Ein froher Wettſtreit wird alljährlich in den Gauen und Kreiſen um das beſte deutſche Dorf durchgeführt werden, ſo lange, bis die Menſchen darin ſich wirklich wohl fühlen können, ſtolz werden auf ihr Dorf, bis das deutſche Dorf das ſchönſte der Welt wird und damit Deutſchland, nach dem Wun⸗ ſche des Führers ſchöner geworden iſt. ling⸗Grumbach, Dekanat Erbach. Der Pfarr⸗ aſſiſtent der Pfarraſſiſtentenſtelle der Luther⸗ kirche zu Offenbach, Karl Heinz Becker, iſt aus dieſer Stelle entlaſſen worden. Baumwärter Zur Leiſtungsſteigerung im heimiſchen Obſt⸗ bau werden von Jahr zu Jahr immer höhere Anforderungen an die Obſtbaumbeſitzer ge⸗ ſtellt. Um allen Anforderungen gerecht werden zu können, iſt beſonders die Mitwirkung des geſamten Baumpflegeperſonals erwünſcht. Dieſe beſonders geſchulten Leute ſollen den Obſtbaumbeſitzern überall mit Rat und Tat zur Seite ſtehen. In einzelnen Landesteilen ſind Baumwärter und Baumpfleger gegen eine gewiſſe Ver⸗ gütung zu derartigen Dienſtleiſtungen ver⸗ pflichtet. Auch bei uns dürfte angeſtrebt werden, daß jede Gemeinde einen eigenen Baumwart anſtellt und dieſem, der Baumzahl entſpre⸗ chend— für den erſten Anfang— eine be⸗ ſtimmte Summe garantiert, damit wenig⸗ ſtens die weſentlichſten Arbeiten von Fachar⸗ beitern ausgeführt werden. Da ja überall der Polizeiverordnung ent⸗ ſprechend, die Schädlingsbekämpfungsmaß⸗ nahmen durchgeführt werden müſſen, wird man auf die Dauer doch nirgends ohne Baum⸗ wart im Hauptberuf fertig werden, denn be⸗ ſonders zur Durchführung des Spritzverfah⸗ rens ſind zuverlſſäige Kräfte notwendig. Kimmelsjeuerwerk Schon ſeit langer Zeit iſt bekannt, daß im November viele Sternſchuppen zu fallen pfle⸗ gen, deren Bahnen am Himmelsgewölbe vom Sternbild des großen Löwen auszugehen ſchei⸗ nen, weshalb man den Schwarm die„Leoni⸗ den“ nennt. Wir wiſſen, daß dieſe Erſcheinun⸗ gen hervorgerufen werden durch kleine Eiſen⸗ und Steinkörper, die— ehemals einem Ko⸗ meten angehörend— in langgeſtreckter ellip⸗ tiſcher Bahn um unſere Sonne ziehen. Dieſer Strom wird nun Mitte November von unſerer Erde durchkreuzt. Geraten die kleinen Kometenteilchen in unſere Atmoſphäre und durcheilen dieſe mit Geſchwindigkeiten von 50 bis 80 Kilometern in der Sekunde, ſo wird durch dieſe raſche Begegnung die Luft vor dem Körperchen ſtark zuſammengepreßt und dadurch ſtark erhitzt und dieſes ſelbſt zu heller Glut entfacht, ſodaß es als Stern⸗ ſchnuppe aufleuchtend uns ſichtbar wird und in den meiſten Fällen völlig verbrennt, ehe es die Erdoberfläche erreicht. Nur größere „Meteore“ gelangen als Meteorſteine oder zeiſen zur Erdoberfläche herab und werden dann gelegentlich gefunden und geben uns ſo Kunde von der Zuſammenſetzung ferner Wel⸗ ten— eine chemiſche Zuſammenſetzung, die der i. O. zum Pfarraſſiſtenten der Pfarraſſiſten⸗ tenſtelle Höchſt i. O. mit dem Sitz in Müm⸗ Erde in vielem entſpricht und ſo die Einheit des geſamten Weltalls beweiſt. 3 e FF 3 d * ——— —— r 3—————— — ä Aus Stadt und Land „Herr Haſe bezahlt Steuern“ Aber mit längſt verfallenem Geld“ „Dieſer Tage kam ein in Niederhorbach an⸗ ſäſſiger Landwirt zum dortigen Gemeindeein⸗ nehmer, um ſeine fälligen Steuern zu be⸗ zahlen und legte dazu einen Hundert⸗Mark⸗ Schein auf den Tiſch. Leider aber hatte dieſer Geldſchein keine Gültigkeit, da ſeine Art längſt aus dem Verkehr gezogen wurde, wie es ſei⸗ nerzeit ja auch durch die Zeitung bekanntge⸗ geben wurde. Da der Betreffende aber keine Zeitung las, hatte er es natürlich nicht erfah⸗ ren können. Der Verluſt trifft ihn hart, iſt aber auf ſein eigenes Verſchulden zurückzu⸗ führen. Eine gräßliche Bluttat Pforzheim. In der württembergiſchen Gemeinde Oelbronn hat der 57 Jahre alte Gottlob Arnold, ein fleißiger und geachteter Mann, im Schlafzimmer ſeinem noch im Bette liegenden fünfjährigen Enkelkind mit dem Ra⸗ ſiermeſſer den Hals abgeſchnitten und ſich dann ſelbſt auf die gleiche Weiſe das Leben genommen. Die offenbar im Zuſtand ſeeliſcher Verwirrung verübte Tat geſchah, während Frau Arnold im Stalle beſchäftigt war. Beim Spatzenſchießen erſchoſſen Verirrte Kugel tötet die Schweſter In einer Familie in Meckenheim ereignete ſich ein tragiſcher Unglücksfall, dem ein blü⸗ hendes Menſchenleben zum Opfer fiel. Der 17jährige Sohn ſchoß im Garten auf Spatzen und benutzte hierzu einen Flobert. Seine gleichfalls im Garten anweſende Schweſter wurde dabei plötzlich von einer verirrten Ku⸗ gel getroffen. Der Schuß hatte das Mädchen ſo unglücklich getroffen, daß es kurze Zeit ſpäter an den Folgen der Verletzungen ſtarb. Kleine Urſachen Donaueſchingen. Der 47 Jahre alte Landwirt Hugo Gut aus Neudingen hatte ſich vor einigen Tagen eine unbedeutende Ver⸗ letzung an der Hand zugezogen, ohne ihr große Beachtung zu ſchenken. Jetzt hat ſich eine Blutvergiftung eingeſtellt, welcher der Ver⸗ letzte erlag. Motorradfahrer ſchwer verunglückt Hauenſtein. Der Vermeſſungsange⸗ ſtellte Schoppe von Annweiler wurde am Mittwochnachmittag beim Einbiegen ſeines Motorrades in die Straße nach Hauenſtein von einem nachfolgenden Perſonenkraftwagen aus Karlsruhe angefahren und zu Boden ge⸗ ſchleudert. Er erlitt ſchwere Verletzungen und mußte ſofort in das Krankenhaus überge⸗ führt werden. Das Auto prallte gegen einen Abweisſtein und wurde ſtark beſchädigt. Die Inſaſſen wurden nicht verletzt. Die Schuld⸗ frage iſt noch nicht geklärt. Mit dem Kopf ins Schaufenſter Haßloch(Pfalz). Daß die meiſten Ver⸗ kehrsunfälle auf die Unvorſichtigkeit und den Leichtſinn von Radfahrern zurückzuführen ſind, beweiſt erneut folgender Vorfall: Hier ſah eine Radfahrerin während der Fahrt nach rückwärts in ein Schaufenſter. Im gleichen Augenblick kam aus einer Toreinfahrt ein Fuhrwerk, deſſen Lenker die Frau noch warnen wollte. Die Radfahrerin bog aber, um nicht gegen das Fuhrwerk zu rennen, ſcharf links aus und geriet mit dem Vorderrad in den Dorfbach. Gleichzeitig ſtürzte ſie und ſchlug mit dem Kopf in ein Schaufenſter, das zer⸗ trümmert wurde. Die Unvorſichtige, die ſich ſelbſt und andere in große Gefahr brachte, erlitt Schnittwunden am Hals und mußte in ärztliche Behandlung verbracht werden. Ein Hirſch greift den Förſter an In der Not am Geweih feſtgeklammert In dem Kronberger Wald bei Falkenſtein iſt ein mehrere Hektar großes Wildgatter an⸗ gelegt und mit zahlreichen Hirſchen beſetzt. Als am Mittwochvormittag ein Förſter das Gatter betrat, wurde er von einem kapitalen ungariſchen Hirſch angegangen. Das Tier ſchleuderte den Förſter in die Luft und griff ihn ſofort wieder an. Der Förſter beſaß die Geiſtesgegenwart, ſich an dem Geweih feſt⸗ zuklammern, wurde aber von dem wütenden Tier an einen Baum gedrückt. Nur dem Um⸗ ſtand, daß ein mutiger Waldarbeiter dem Hirſch mit einer Beilhacke zuleibe ging, hat der Förſter ſein Leben zu verdanken. Die er⸗ ſten Hiebe beachtete das Tier kaum, erft als der Waldarbeiter das Eiſen in den Hals ſchlug, ſchüttelte es den Förſter vom Ge⸗ weih ab und lief davon. Dem Förſter ſind mehrere Rippen eingedrückt worden, ſodaß er in ein Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Hederich⸗Samen auf Nachbarsäcker Auf die Aecker der Bauern Martin Kirch⸗ hoff und Hermann Becker in Schandelah wa⸗ ren im Mai etwa dreiviertel Zentner Hederich⸗ Samen ausgeſät worden. Jetzt iſt es gelun⸗ gen, die Täter, die ſich dieſen verwerflichen „Streich“ geleiſtet hatten, zu ermitteln. Bei den Schandelaher Bauern hatte das Ausſäen des Hederich⸗Samens ſeinerzeit große Ent⸗ rüſtung verurſacht. Die Tat iſt umſo ver⸗ werflicher, wenn man bedenkt, wie ſchwer der Bauer gegen die Vernichtung des Hederichs, des furchtbarſten Unkrauts, zu kämpfen hat. Die Täter wurden verhaftet. Wenn man in der Kirche ſchläft In Sipshauſen bei Peine ereignete ſich folgende niedliche Geſchichte: Ein Mann ſchlief während der Predigt in der Kirche ein. Zu ſeinem Unglück ging aber jemand mit dem Klingelbeutel herum, und als dieſer ihm vor die Naſe gehalten wurde, damit er ſein Scherf⸗ lein hineintue, da ſtieß ihn ſein Nachbar ſanft an. Der Schlafende erwachte, ſah den Klin⸗ gelbeutel und ſagte:„Nee, dat is meine Mütz nicht!“ N Maſte knicken wie Streichhölzer Aber dem Autofahrer geſchieht nichts Gau⸗-Algesheim. In der Dunkelheit verunglückte ein Autobeſitzer am Ortseingang Das Burofräulein in ber Nauhnacht Ein Märchen um die Windeck Es war einmal—— an einem früh⸗ dunklen Herbſtabend, die Wolken hingen tief und ſchickten hin und wieder kalte Regen⸗ ſchauer auf die traurige Erde. Grobe, feuchte Sturmfetzen trieben den Sommer aus dem Lande, jagten die Freude von den Bergen. Die Menſchen fröſtelten, krochen in ihre Häuſer und ſagten unfreundliche, liebloſe Worte zu⸗ einander. Da nahm der Friedel ſein Schweſterchen, das Gretelein, bei der Hand und ſtieg mit ihm die Windungen des Bergwegs hinauf zur Burgruine, zur alten Windeck.— Dieſe ſtür⸗ miſchen, unruhvollen Abende, meinte der arge Träumer, ſeien gerade die richtigen, an denen ſich die Burgleute zuweilen guten Menſchen zeigten. Ungläubig hatte das Schweſterlein ihn wohl angezweifelt, doch die bange Neugierde ſiegte, und ängſtlich die Hand des Bruders feſthaltend, ſtiefelte ſie hinter ihm drein. Dro⸗ ben pfiff und ſchnob der Sturm noch ſtärker als vordem um das alte Gemäuer, ſchüttelte halbkahle Bäume, die gequält ihr Leid in die Nacht ſtöhnten.— Keine Menſchenſeele im Rund! Wer fand wohl auch zu ſolcher Un⸗ freude den Weg hierher? Zitternd, aneinandergeſchmiegt ſuchten die Zwei den Schutz der dicken zerfallenen Burg⸗ mauer. Unverwandt ſtarrte der Friedel nach dem ſpitzbogigen Fenſter drüben und achtete nicht ſeines Schweſterleins, das frierend und ein bißchen enttäuſcht umheräugte.„Ach, der dumme Friedel, was der allwegs erzählte, war gewiß immer nur geträumt.“ Erzählt von Geofried „Gretelein, ſiehſt Du? Dort?“, flüſterte der Friedel plötzlich, packte feſter ſein Schwe⸗ ſterlein. „Was denn?“, wiſperte ſie. „Drüben, das Burgfräulein im Fenſter!“ „Ich ſehe gar nichts“, verwundert ſich das Gretelein. „Ei, ſchau nur richtig, dann wirſt Du ſie auch ſehen!“ Und weil das Gretelein ſich recht anſtrengte und ſich faſt die Aeuglein ausguckte, konnte es auf einmal das Fräulein im Fenſter auch erſpähen. „Sei fein ſtill! Erſchreck' ſie nicht, Du ſiehſt doch, wie ſie weint!“ „Sie weint!“ verwundert ſich wiederum das Gretelein. „Ja! Schau nur!“ Die beiden Händchen zuckten ineinander, wie Kohlen glühten des Friedels Augen. Oh, es tat gewiß weh in dieſer Nacht ſo bitterlich zu weinen. Da faßte er ſich ein Herz und fragte gar behutſam und ſorglich: „Warum weinſt Du denn?“ Da erſt gewahrte das Burgfräulein die bei⸗ den kleinen Menſchenkinder, die mitſammen aus ihrer Trümmerecke herüberlugten. Und gar nicht ſonderlich erſchreckt war es, ſo treu⸗ herzig hatte der Friedel gefragt, und ſo her⸗ zensgut ſchaute das Gretelein zu ihm auf. Ob ihm wohl die beiden Menſchlein helfen könn⸗ 1% „Weil ich ihn nicht liebhaben darf!“ ſchluchzte das Burgfräulein, das ſchon bei ih⸗ mit ſeinem Perſonenwagen. Vermutlich kam der Wagen ins Schleudern, rannte ein im Straßengraben ſtehendes Verkehrsſchild um und brach wenige Meter weiter einen Tele⸗ graphenmaſt wie ein Streichholz glatt am Boden ab, überſchlug ſich und blieb total zer⸗ trümmert am Unfallorte liegen. Der Wagen mußte von einer Ingelheimer Reparaturwerk⸗ ſtätte abgeſchleppt werden. Und der Wagen⸗ lenker? Ihm wurde bei dem Unfall kein Här⸗ chen gekrümmt. Weinbrand bleibt Weinbrand Durch die Preſſe ging kürzlich die Mit⸗ teilung, daß durch die Anordnung des Reichs- innenminiſters die Bezeichnung„Weinbrand“ in den Ausführungsbeſtimmungen zum Wein⸗ geſetz durch„Weindeſtillat“ erſetzt ſei. Dieſe Aenderung bezieht ſich aber nur auf den Ar⸗ tikel 10 der Ausführungsbeſtimmungen, wo bislang von Wein zur Herſtellung von Wein⸗ brand die Rede war und wo es jetzt heißt: „Wein zur Herſtellung von Weindeſtillat“. Es handelt ſich hierbei nur um eine durch die vorhergehende Aenderung der Weinzoll⸗ ordnung notwendig gewordene Textberichti⸗ gung, die für den Verkehr mit Weinbrand und ſeine Bezeichnung keinerlei Bedeutung hat. Alle ſonſtigen Beſtimmungen des Wein⸗ geſetzes über die Herſtellung und Bezeichnung von Weinbrand ſind völlig unverändert ge— blieben. * Kein Kohlkopf darf umkommen! Es iſt eine Seltenheit, daß der Kohl ſo gut gedieh und eine faſt hundertprozentiſche Ernte lieferte wie in dieſem Jahre. Jeder iſt mit Dank erfüllt wegen dieſes reichen Ernteſegens, der für die Volksernährung wäh⸗ rend langer Wintermonate einen ſicheren Nah⸗ rungsvorrat bildet. Darum darf kein Winter⸗ kohlkopf ungeerntet auf dem Felde verkommen! YYY/ ꝙꝗꝓꝗꝙ/ↄę ͤ Die Kameradſchaft des Volkes ſchützt deutſches Leben vor Not und Untergang! // // nen auf dem Mauerbrocken ſaß, derweilen immer noch der Sturm die Bäume zauſte. „Weil ſie ihn nicht liebhaben darf?“ ver⸗ wundert ſich das Gretelein von neuem,„ich kann doch lieben wen ich will!“ Ratlos guckte der Friedel von einem zum andern. Das war gewiß eine große Frage für ſein kleines Bubenherz. Was da wohl fur eine Mär dahinterſteckte? Eine wunderſchöne Geſchichte mußte das ſein. „Bitte, bitte, erzähl' uns Deine Geſchichte“, bettelte ſchon der Friedel und das Fräulein erzählte unter Weinen die alte ewig⸗neue Ge⸗ ſchichte, die tauſendfach erzählt wird auf die⸗ ſer grauſamen Erde, die Geſchichte von ihrem kleinen wehen Herzen und ſeiner großen, gro⸗ ßen Liebe. Sie erzählte die Mär von dem dunklen Mann, den ihr Herr Vater, der Ritter, vom letzten Beutezug mitgebracht, deſ⸗ ſen Heimat ſich weit im Süden unter blauem Himmel dehnte, dem tief die Sehnſucht in den ſchwarzen Augen brannte und deſſen Zupf⸗ geige gar wunderſame Lieder und Weiſen zu ſingen wußte. Sie erzählte, wie er ihr ſo lieb in die Augen geſchaut, daß ihr das Herz⸗ lein ſchier zerſprungen, und wie ſie ihm ſo gut ſei wie er ihr. „Und weiter“, drängte jetzt mit heißem Köpfchen das Gretelein. Da kam der Burgfrau ſtreng Gebot, ſeine Augen zu meiden, ihre Ohren zu verſchließen vor ſeinen Liedern und Klagen, zu wehren ihrem kleinen Herzen. „Warum nur, warum?“ trotzte da Gretelein. Weil dort im fremden Land die andre auf ihn warte. Viel weinend ſagt's das Burg⸗ fräulein. Gar tief bekümmert ſchaute der Friedel zum das Wo ein direkter Abſatz während der Ernkezeit nicht möglich iſt, beſteht die Pflicht für jeden einzelnen, der Kohl baut, ihn ordnungsgemäß zur Ueberwinterung zu bringen. Die Art der Einlagerung richtet ſich nach den vorhandenen Mengen und Räumlichkeiten; ſie wird ent⸗ weder im Keller, Schuppen und leerſtehenden Miſtbeetkäſten oder in Erdmieten im Freien erfolgen. Die Lagerung in geſchloſſenen Räu⸗ men iſt dem Einmieten im Freien vorzuziehen, da beſſere Ueberwachung und Pflege möglich iſt. Bei Platzmangel können ſie auch mit dem Strunk ausgeriſſen, oben an der Decke der Scheune oder des Schuppens an Balken bzw. Querſtangen einzeln aufgehängt werden. Dieſes Verfahren bietet eine ſehr gute Durch⸗ lüftung und verhindert die Bildung von Fäul⸗ nisneſtern, da jeder Kopf von Luft umſpült wird. * Ja, ja, bie Zeitung Ein Schotte hat für ſich und ſeine Frau eine Zeitung abonniert. Als die Frau einmal verreiſen mußte, las er die Zeitung jemals zweimal Bimmel hat ſich bis jetzt täglich ſeine Zei⸗ tung gekauft. „Abonnier' ſie doch endlich, drängt ſeine Frau,„das iſt doch viel einfacher“! Bimmel leuchtet das ein, er abonniert die Zeitung. Am ſelben Tage dieſes bedeutſamen Ereigniſſes muß er zum Arzt. „Was ſind Sie eigentlich?“ frägt der den neuen Patienten. Antwortet Bimmel ſtrahlend:„Abonnent!“ „Jaja, alles vergeht“, ſeufzte der Mann, „die Frauen werden älter und ſelber wird man's auch.“ „Na,“ meint ſeine Gattin,„die Zeitung, die du eben geleſen haſt, wird noch viel älter.“ „Ja, aber— dafür iſt ſie auch jeden Tag vollkommen neu!“ Wenn du einen Bekannten haſt, der nicht regelmäßig die Zeitung lieſt, dann denke da⸗ ran, daß gütige Nachſicht eine ſchöne menſeh⸗ liche Eigenſchaft iſt— rede mit ihm nur vom Eſſen, Trinken und vom Wetter. „Wir ſind weiter in die Felswildnis ein⸗ gedrungen, als jemand zuvor, dieſer Boden wurde noch nie von einem Menſchen betreten!“ „Noch nie von einem Menſchen betreten!“ murmelte der Reiſende,— und hob eine am Boden liegende Zeitung auf. 0 Voll von Jugendträumen betrat der Rei⸗ ſende das Indianerlager. Es war alles ſehr echt, nur der Häuptling enttäuſchte ihn et⸗ was— die„Wilde Donnerwolke“ vertiefte ſich gleich nach der Begrüßung wieder in die Zeitung. Um vier Uhr früh war der Jagdgaſt zu dem Hochſitz gewandert. Er kehrte mit leeren Hän⸗ den zurück. „Saxendi?“ fragte erſtaunt der Förſter, „is denn der Bock net kumma?“ „Keine Ahnung“, geſtand verlegen der Mann,„ich hatte— tja, ich hatte nämlich — eine Zeitung dabei!“ Burgfräulein hin. Ja, hier war gewißlich ſchwerer zu raten, als bei ſeines Schweſter⸗ chens großen Bekümmerniſſen.— So be⸗ trübt war er über ſeine kleine Kraft, die hier nicht helfen konnte, daß er der blitzenden Au⸗ gen ſeines Schweſterchens nicht achtete, der Augen, die zornig zu ſprühen ſchienen ob des harten Spruchs der Burgfrau. Auf ſprang das Gretelein, hin zur Maid; riefs trotzig: „Und doch ſollſt Du ihn lieben! Deinem Herzen ſollſt Du folgen, wenn auch die ganze Welt und ihre graue Armut Dich hindern möchten! Wenn Du ihn wirklich liebſt, iſt's nimmer Sünde! Oh, nimmermehr, denn nur zur Höhe wird Euch die Liebe führen und Du wirſt ihm den trüben Herbſt zum Frühling wandeln!“ Staunend und ſprachlos ſtarrte der Friedel auf ſein Schweſterlein, das furchtlos im Burg⸗ hof ſtand— bis plötzlich der Mond, den zu⸗ vor niemand bemerkt, hell aufleuchtete und alle Schatten verjagte. Weggewiſcht waren die Wolken, verſchwunden Betrübnis und Trau⸗ rigkeit, und zerſtoben in alle Welt war der Sturm. Behutſam weckte der große Träumer das Schweſterlein in ſeinem Arm, das eben noch ſo tapfer geredet.— Frühling war's geworden auf dem Berg⸗ fried. Die jähe, ſchroffe Herbſtnacht ward un⸗ verſehens zur freudeſchwingenden Lenznacht verkehrt, darin tauſend frohe Blümlein ſchwelgten. Und droben auf der letzten ſtehengebliebe⸗ nen Turmſpitze ſaß eine kleine Nachtigall und jubilierte lauter Freude aus ihrem kleinen, großen Herzen. Das war gewiß die Antwort des Burgfräuleins. 2 .—— Gäſte den z geabal Ne bei M umz at S del L Der 9 Sk.“ Nbei⸗ belegt, ſcuß a der Ber ant au Veprün Sperre iſt, we en n Ui he lige ab luflich lite n N 0 Apart * gelt ſchan al Ubeilt aber n einem G kan ſich we der unt dann au ſpruch h n uc men en ze da 1 g un⸗ a ein 5 fell, lt Es ſcheint ja, als ob die Pechſträhne, die bislang mit unerbittlicher Hartnäckigkeit un⸗ ſerer Sportvereinigung anklebte, ſich endlich löſen wollte. Wenn auch im letzten Spiel noch nicht alles ſo klappte, wie man es wün⸗ ſchen möchte, ein Steigen der Leiſtungskurve unſerer Viernheimer Mannſchaft läßt ſich doch erkennen. Von morgen an wird nun überdies der alte Kämpe Heinrich Schmitt wieder mit⸗ wirken. Auch die neuerliche Beteiligung des bisher verletzt geweſenen Standard⸗Verteidi⸗ gers Faltermann wird nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. Eine Tatſache, die von allen Viernheimer Fußballfreunden freudig be⸗ grüßt wird. Da auch die übrigen Mannſchafts⸗ glieder jetzt ausnahmslos den Wert regel⸗ mäßiger Trainingsarbeit erkannt haben und die Leiſtungen dementſprechend ſich verbeſ⸗ ſern, tönnen wir Viernheimer dem morgigen Treffen gegen Heddesheim in Ruhe entgegen- ſehen. Der Tag iſt nicht mehr fern, an dem das alte Mannſchaftsniveau wieder erreicht wird. Die unabläſſigen Anſtrengungen der Vereins- und Sportleitung, der Spielerſchar und Mitarbeiter werden dieſes Ziel immer näher rücken trotz aller Widerſtände und An⸗ griffe. Der echte Viernheimer Kern wird ſich durchſetzen allen Quertreibern zum Trotz.— Jeder aufrechte Sportsmann wird ſich da⸗ rüber freuen. Für morgen bringt die Terminliſte im Be⸗ zirk Unterbaden⸗Weſt wieder eine Reihe ſpan⸗ nender Treffen. In Ilvesheim werden die Mannheimer Phönixleute keinen leichten Stand haben. Der Tabellenführer wird ſich kaum mit einem Punktverluſt zufrieden geben. Ob die Mannheimer Verteidigung ſtets dem durchſchlagskräftigen Sturm ihres Gegners ge⸗ wachſen iſt?— Sehr hart wird das Treffen Käfertal— Neulußheim. Eine Niederlage der Gäſte in Käfertal würde manche Hoffnung auf den zweiten Platz neu beleben.— Bei der gewaltigen Formverbeſſerung der Lindenhöfer eee Eine billige Entjcheidung Keine O. bei Verweigerung einer nur zu einem unter⸗ tariflichen Lohn angebotenen Arbeit NSG. Ein Facharbeiter mit 10jähriger Berufserfahrung wurde einem Unternehmer als Schloſſer vermittelt. Dieſer hat aber nur den Lohn der unterſten Lohnklaſſe angeboten. Der Arbeiter hat darauf die Annahme der Ste.? verweigert und wurde hierfür vom Arbei.: mit einer 12wöchentlichen Sperre belegt, d.. rach Einſpruch vom Spruchaus⸗ ſchuß auf 13 Wochen herabgeſetzt wurde. In der Berufung hat aber das Oberverſicherungs⸗ amt auch dieſe Sperrfriſt aufgehoben mit der Begründung, daß die Verhängung einer Sperre nach§ 90, 1 AVA. nur zuläſſig iſt, wenn ſich ein Verſicherter ohne berechtig⸗ ten Grund weigert, eine Arbeit anzunehmen, Ein berechtigter Grund zur Weigerung liege aber vor, wenn für die Arbeit nicht der tarifliche Lohn gewährt wird. Der Arbeiter hätte nach dem Tarif für die Metallinduſtrie den Lohn des qualifizierten ſelbſtändigen Reparaturſchloſſers beanſpruchen können, da er gelernter ſelbſtändiger Schloſſer iſt und ſchon als ſelbſtändiger Reparaturſchloſſer ge⸗ arbeitet hat. Der Lohn dieſer Gruppe war ihm aber nicht angeboten. Er hätte vielmehr zu einem untertariflichen Lohn arbeiten ſollen. Es konnte ihm auch nicht zugemutet werden, ſich wenigſtens für den Anfang mit dem Lohn der unterſten Gruppe zufrieden zu geben und dann auf arbeitsgerichtlichem Wege ſeinen An⸗ der Arbe.. cnunterſtützung Sportvereinigung„ Amieitia“ 09 Viernheim -Vorjchau dürfte Friedrichsfeld auf dem 08-Platz kaum zu einem Punktgewinn kommen.— Neckarau hat ebenfalls auf eigenem Platze gegen Edin⸗ gen die größeren Chancen.— Ueber den Aus⸗ gang des Spieles Hockenheim— Feudenheim läßt ſich ſchwer etwas ſagen, doch dürfte Hockenheim ſeinen Platzvorteil zu wahren wiſſen. Die Begegnung Viernheim— Heddesheim wird das Kirchweih-Ereignis der Viernheimer Sportswelt ſein! 1 Anjere Turner in Schriesheim Am morgigen Sonntag werden unſere Fuß⸗ baller in Schriesheim gegen den dortigen FV. zum fälligen Verbandsſpiel antreten. Schries⸗ heim iſt auf eigenem Gelände ſehr ſchwer zu ſchlagen, was wir auch zur Genüge aus früheren Spielen wiſſen. Beſonders iſt es der kurze Platz und die Härte der Mannſchaft, die allen Vereinen ſehr zu ſchaffen macht. Trotzdem glauben wir, daß unſere Mann⸗ ſchaft auch morgen ihren Sieg vom vergan⸗ genen Sonntag wiederholen kann, wenn ſie mit demſelben Siegeseifer und Elan kämpft, wie dies am Sonntag der Fall war. Beſonders der Sturm möge das Schießen nicht vergeſſen, denn nur Tore entſcheiden und bringen Er⸗ folge. Ein Sieg, der immerhin leicht möglich iſt, würde eine außerordentliche Verbeſſerung des Tabellenſtandes zur Folge haben. Zu dieſem Spiel mögen auch die Viern⸗ heimer Sportfreunde ihre Mannſchaft recht zahlreich begleiten. Spielbeginn 2.30 Uhr, vorher 2. Mannſchaft. Die 1. Handballmannſchaft des Turnver⸗ eins iſt morgen ſpielfrei. Die 2. Elf fährt vormittags nach Mannheim, um im Stadion gegen den Poſtſportverein das fällige Pflicht⸗ ſpiel auszutragen. Beginn und Abfahrt ſiehe Vereinsanzeiger.— In Viernheim ſpielt ebenfalls vormittags um 9.45 Uhr unſere B⸗ ſpruch durchzuſetzen. Leichter, geräuschloser Gang schnellstes Nähen saubere Arbeit sind dle votzüge der welche sle eis ein NHeisterwerk deutscher Technik auszelchnen Martin Decker fl. m. h H, Mannheim, M 2, 12 n jede Famille dle Mernnelmerbolsszenung Jugend gegen Poſt Mannheim. Kauft nicht bei Juden! Die Juden ſind unſer Unglück! Wer beim Juden kauft, iſt ein Volksverräter! PPP Vierngeimer Tonjlümjchau Wie alle Jahre, ſo bietet Herr Fieger auch dieſes Jahr wieder das Beſte vom Beſten der Tonfilmkunſt, uns Viernheimern über Kirch⸗ weihe. Alles was man ſagen muß: Herr Fieger gibt fich große Mühe, uns Viernhei⸗ mern ſtets mit guten Filmen angenehme Un⸗ terhaltungen zu bieten. So iſt der Kirchweih⸗ ſpielplan der folgende Heute Samstag im Central ⸗Film⸗ Pala ſt:„Knox und die luſtigen Vagabun⸗ den“. Kirchweih⸗Sonntag, Montag und Dienstag: Die ſchönſte Film-Operette des Jahres:„Der Vogelhändler“. Kirchweih⸗ Sonntag und⸗Montag ab 11.00 Uhr: Große Nacht⸗Vorſtellung mit dem Spitzenfilmwerk „Liebe“. Ueberall mit dieſem Filmwerk bei Nachtvorſtellungen ausverkaufte Häuſer! Alſo nicht verſäumen!— Im Gloria: Kirch⸗ weih⸗Samstag Erſtaufführung des Spitzen⸗ filmwerks„Liebe“. Eine Sehenswürdigkeit erſten Ranges! Kirchweih⸗Sonntag, Montag und ⸗Dienstag: Der große Militärfilm: „Herbſtmanöver“ mit Einquartierung in Viernheim. Wie Sie ſehen, ſind beide Film⸗ bühnen gerüſtet. Große Film⸗Ereigniſſe und Sehenswürdigkeiten ſtehen uns bevor. Wer beſucht da nicht über Kirchweihe unſere bei⸗ den Filmtheaters! Die ſchönſten und beſten Kirchweih⸗Abendunterhaltungen bieten die Gloria⸗Lichtſpiele und der Central⸗Film⸗Pa⸗ e eee eee eee eee . f Tatholiſche Gemeinde Viernheim: 24. Sonntag nach Pfingſten Apoſtelkirche: N e ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Heſemt mit Predigt 2 Uhr: Veſper Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene 11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht far die Kinder Monta. ½8 Uhr: geſt. hl. Meſſe für Andreas Winkler 1. und Joh. Winkler 10. 8 Uhr: Requiem für alle Verſtorbenen der Pfarrei Dienstag: 7 Uhr 1., ½8 Uhr 2. S. A. für Kath. Mandel geb. Pauli Mittwoch: ½8 Uhr 3. S.⸗A. für Kath. Mandel geb. Pauli ½9 Uhr Requiem für alle gefallenen Krie⸗ ger von Viernheim; unter dem Requiem Kollekte für die Friedenskirche in Frank⸗ furt, gebaut zum Gedächtnis der im Völker⸗ krieg gefallenen deutſchen Soldaten Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Sabina Schalk geb. Hoock, beſt. von den Schulkameradinnen 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Auguſt Werle, beiderſeitige Großeltern: Adam Werle und Ehefrau Cäcilia geb. Adler und Philipp Bergmann 4. und Ehefrau Anna Maria geb. Barth und Angehörige Freitag. 7.05 Uhr beſt. Amt für Sabina Lamberth, geb. Adler, Tochter Margaretha, deren Vater und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Johann Hoock 4. und Adam Kirchner, Sohn gef. Krieger Johann. 7.35 Uhr beſt. Amt für Adam Winkenbach, Ehefrau Marg. geb. Lahres, Schwiegerſohn Johann Seib, Tochter Marg. geehel. Krug Sam tag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Marg. Schmitt geb. Merkel, deren Mutter Eliſe Merkel geb. Diehl und Michael Klee, Ehefrau Eliſ. geb. Martin, Kinder und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für alle gef. Krieger Viernheims von 1870, 1914— 1918 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Haas 10., beide Ehefrauen und Familie Sebaſtian Herter, Schwiegertochter Eliſabeth und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Alle Almoſen, die im November in die in der Kirche angebrachten Opferbüchſen gelegt werden, ſind für die Frauenfriedens⸗Kirche in Frankfurt beſtimmt. Am nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommunion für das 5. Schuljahr, die Schü⸗ ler der H. H. Lehrer Reinhard, Mandel, Müller, Frl. Eckert und Kohl. Die Mädchen beichten Freitag um halb 6 Uhr, die Knaben am Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte iſt heute für den Martinus⸗ Verein. Am Mittwoch um 8 Uhr iſt Verſammlung der älteren Abteilung der Jünglingsſodali⸗ tät, wozu alle erſcheinen wollen. Kochkurſus bei den Engl. Frl. Am 30. November beginnt bei den Engliſchen Fräulein ein Abendkochkurs. Anmel⸗ dungen dazu werden bald erbeten an die Oberin. Ferner wird das am 1. Dezember begin⸗ laſt. Ein Beſuch— und Sie kommen immer wieder. Wegen Verlegung des Geschäftes bleiben unsere bisherigen Verkaufsräume in M 7, 18/190 am Montag den 16. November und Dienstag, den 17. November geschlossen. de Fröffnung unseres neuen Geschäftseuses in Iurmhaus, M 7, 3 erfolgt nach dem Bufl- und Bettag am Donnerstag, den 19. November 19386 Das Kaufhaus für Wäsche und Bekleidung nende Winterſemeſter der Nähſchule unſerer weibl. Jugend empfohlen. Zauck sachen in einfacher bis feinster Ausführung bei dillig- ster Berechnung liefert die Buchdruckerei der Goltes bien Jroͤnungen Ebangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 15. November 1936 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Hebraerbrief 13, Vers 7 und 8 Lieder: 183, 270, 184, 295). Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 16. November: Kirchenchor Dienstag, den 17. November: Frauenabend Mittwoch, 18. November Buß- und Bettag Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Anſchließend: Feier des heiligen Abendmahles. Freitag, den 20. November: Mädchenkreis. Die Erhaltung der Zimmerpflanzen Die Erhaltung der Zimmerpflanzen macht mancher Hausfrau im Winter einige Sorge, beſonders, wenn es ſich um edlere Gewächſe, wie Palmen, Zimmertannen, Kamelien uſw. handelt. Man laſſe die Ueberwinterungspflan⸗ zen nicht ganz unbeachtet, ſäubere ſie bisweilen vom Staub, von welken Blättern und fau⸗ lenden Beſtandteilen, bringe ſie an ſchönen Tagen ans Fenſter in die Sonne und begieße ſie je nach Feuchtigkeitsbedürfnis. Nur hüte man ſich vor zu reichlicher Bewäſſerung. Dieſe iſt in den häufigſten Fällen die Urſache des Eingehens der Ueberwinterungspflanzen. Zur Zeit üppiger Vegetation brauchen die Ge⸗ wächſe zwar mehr Waſſer, doch in der Still- ſtandsperiode wenig. Es gibt Kaktusarten, die nur einmal während des ganzen Winters be⸗ feuchtet werden dürfen, allerdings auch ſolche, die eine wöchentliche geringe Bewäſſerung ver⸗ tragen. Man muß ſie ſchon einigermaßen ken⸗ nen und beobachten, um zu wiſſen, was ihnen gut tut. Zu reichliches Begießen führt oft zu einem ſogenannten Verſauern der Erde, das Wurzel- und Stockfäulnis zur Folge hat. Auch ſetzt ſich an ſehr feuchten Blumentöpfen leicht Schimmel an. Pflanzen, die im Winter gar kein Wachstum zeigen(Palmen, Zimmertan⸗ nen), dürfen nur bei nahezu vollſtändiger Trockenheit des Erdballens aufs neue begoſ⸗ ſen werden, während man Gewächſe, die auch im Winter wachſen(Kamelien, Fuchſien), ent⸗ ſprechend reichlicher bewäſſern kann. * Kein Geld in gewöhnliche Brieje einlegen! Die einzig richtige Art, Geld mit der Poſt zu verſchicken, iſt die mit Poſtanweiſung, Zahl⸗ karte oder Geldbrief. Wer einen größeren Zahlungsverkehr unterhält, dem kann nur dringend die Einrichtung eines Poſtſcheckkontos empfohlen werden. Er hat dann nur nötig, eine koſtenloſe Ueberweiſung oder einen Scheck auszuſchreiben und den gelben Scheckbrief mit 5 Rpf. frankiert in den nächſten Briefkaſten zu werfen. Dieſe einfachen und ſicheren Geld- verſendungsarten werden aber leider von ei⸗ nem großen Teil der Volksgenoſſen nicht be⸗ nutzt. Vor der Verſendung von Geld in ge⸗ wöhnlichen Briefen wird dringend gewarnt. Für in Verluſt geratene Einſchreibbriefe wer⸗ den höchſtens 40 RM. Erſatz geleiſtet, für beraubte Einſchreibbriefe beſteht dagegen kei⸗ nerlei Haftung. Bei Verluſt oder Beranbung gewöhnlicher Briefe haben Abſender und Emp⸗ fänger immer den Schaden zu tragen, weil die Poſt nicht haftet. Hauptſchriftleiter und verantwortlich ſur den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. X. 1936 über 1700 3. Zt. in Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig über Kirchweihe kaufen Sie in bekannter Quali- tat bei Mernnelmer bolkszellung udunhnnnannunanunanunamnnnman Ffm Homann an der Drehscheibe eee; Erweitere Zum goldenen Stern Deinen Kundenkreis durch Anzeigen. in der Viernheimer Zolkszeitung Ueber die Rirehwelntage KONZERT mit humoriſtiſchen Einlagen. Wir laden Nachbarn, Freunde u. Gönner ——ö; wĩ—ññ— e e 7 Slimungs: Murer Schrammel-Musik mit Prima Flaschenweine, das gute Brauhaus-Bier 0 n 18 f. Mn La f. bienZsias Ta NZ Es ladet ein Familie Felix Weſchmann Ohne Zweifel im 22 I 4 a 2 Kirchweihsonntag und-Montag 1 5 7 tb Rirchweih⸗Sonntag u. Montag eee 1 Tanz-Musik Jan 1 ür Unterhaltung Anz-xMIAsI 1 sorgt Wir empfehlen unſere gepflegten Muſikausführung: naturreinen Deine, unſere bebannt g Kapelle Strauß Weinheim das Schorschelchel aute Ruche, Jowole das beböõmmliche* Bekannt gute Küche.— Nur naturreine Rühnerbier f. Weine kommen z. Ausſchank-Welde⸗Bräu—.— Sum Tanz ſpielt das beliebte Weinheimer 1 Es ladet freundlichſt ein 16— E/ ꝙæꝙ 4 Wir laden über die Birchweih · Feiertage zu zahl⸗* Während der Kirchweihtage laden wir Bekannte 4 reichem Beſuche höflichlt ein ö bt und Gönner zu einem Besuche freundlichst ein. 4 Joſef lee und Frau ö über für Unterhaltung. vorzügliche speisen und 9 1 Während der Kirchweihtage 75 Getränke 181 ralchllen 980g— Nee 4 — 5 0 8 Kirchwelhdienstag: Rippchen m. Kraut 7* 1 7 0 Für 1a. Speiſen und Getränke 0 Zur Starkenburg“ iſt Sorge getragen. Eigene Schlachtung!— Gute Küche! dohann Lantz und Frau 0 Es ladet freundlichſt ein Familie Lammer mmm, eee, Aeber die Kirchweihtage — äꝶÏt⁰GHè X ꝰꝑæo.Inßꝛ 8 ä— Simmung und Humor 1 2 2 17 durch die in Viernheim beſtbekannte Sti 8= Zum Deutschen Ralser kapele Schäfer. Werne. annere 9 SEG. Bahnhof— Fernſprecher 10 7 Getränke— Eigene Hausſchlachtung 9 9 4 25 Es ladet freundlichſt ein irchwei mpfehle mei 1 litäten 4 Zur Aten e ee 4 eee, eee,, ö Familie Hans Bücklein. 5 7 5 und meine gute Küche von Ruf! 7 Kc 2 en, 2 Wild, Geflügel, rchweih-Sonntag, erm und- wre——. 8 ach geschlachtet und kalte Speisen 0 55 vergißt Du über Kirchweih Deine Wee 7 Ib. 0 8 2 W . Viernheimer D 25 komischen Vorträgen V 1 dt la. Getränke! 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Küche Es ladet freundlichſt ein Familie Michael Faltermann Zum Rosengarten Unſer Lokal bietet über die Kirchweih⸗ tage unſeren werten Gäſten, Verwandten, Freunden und Bekannten einen Jeinducnen gulentnal FE cc für prima speisen und Geiränze sst Sorge gelragen . 2 neuen Bahnhof steigt wie alljährlich wieder der bekannt große ecuad- Hummel Ueber die Kirchweihtage halten wir unsere Lokalitäten zum Besuche bestens empfohlen. Grobe Summungs⸗Aonzerte e mit Tanz 224 Wohl iſt jedem Rechnung 0 Für la. Speisen und Getränke sowie Unter- 9. g Höpelle: Hamm numorisusche Einlagen haltung ist Sorge getragen.— Kirchweih Eigene Schlachtung ö Wir laden hierzu freundlichst ein und heißen besonders die ente.. Ur- Nr e Mitglieder des Turnvereins herzlich willkommen. Zum Besuche laden freundlichst ein Mit deutſchem Gruß! e 5 6 * ukler un rau Emil Schneider und Frau Null. Sommer und Frau Statt Rarlen Fanny Kienle Theo Manoͤel geben ihre Verlobung Bekannt 2 2 Viernheim, Kirchweih 1936 0 Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen Jose Munscli Bina Munscii geb. Haas 2 A—˙—½1—:— — r Auldvermtelung Hechmang (behördlich zugelassen) Aulotanrien zu allen Gelegenheiten werden ausgeführt von doh. Heekmann Weinheimerſtr. 78 Fernſpr. 120 Fahrſchule— Meiſter des Kraftfahrzeughandwerks — Gafthaus z. Eichbaum 72 2 Ueber die Kirchweihe täglich 4 5 8 8 N 0 8 Konzert 4 88 2 Täglich neue Orchesterbesetzung 5 zu einem Besuche freundl. einzuladen. Familie Willi Wunderle „eee Zum„Waldschlößchen“ Zur Kirchweihe laden wir zu einem Beſuche freundl. ein Vorzugiicne uche donhegte We Ine ung wird reicnleh geboten 8 8. Unterhalt 22 Viernheim Forbach/ Bd- den 14. November 1936 orba g niekaun Wird immer be: ür die uns anläßlich unſerer Silberhochzeit in ſo reichem Maße zuteil gewordenen Glüchwünſche und überreichten Seſchenbe, insbeſondere dem Geſangverein Sängertreue⸗Har⸗ ute für das dargebrachte Ständ, Darum keine chen ſagen wir unſeren Unterbrechung in der herzlichſten Dan Seorg Umhauer u. Frau Tollungs- . ſiuflame Zum halben fond Aeber die Kirchweihtage empfehlen wir unſere Lokalitäten ſowie Kegelbahn werten Nachbarn, Freun⸗ den u. Gönnern einem geſchätzten Beſuch. Beſte Speiſen und Getränke Eigene Schlachtung Familie Beikert 9 e, N — NN „Has tnaus Zum Ochsen Kirchweih- Sonntag Montag u.»Dienstag Nürnberger Splelwarenfaus . Helmann. Mannheim, Bcke E 2.1˙3 Planken elle gr wenn die Aug ſeinittige(uc ubrſeti aner, . g dle Gee. 72 eg ante Al p iien Md bel gar niclit tees: Tl filfren Men gern und une alli. dle feueften Modelle bon BRAWO geht es nicht. groge Slimmungs konzerie Prima Speisen und Getränke Es ladet recht herzlich ein Familie Matth. Kempf 50 Lelerung wöchentncn rel Raus Alleinherſtel ler: Brehm Lampertheim Wilhelmſtr. 39 TbbPfssene Srümple Oefen Derek Haltepunk —— = Ueber die Kir chweihtag e halten Wir unsere Lokalität en den werten Gästen bestens empfohlen. Für Stim mung ist Sorge getragen! Zum Ausschank kommt das bekömm- liche Kühner-Bräu sowie ff. Weine Vorzugucne Speisen Elgene Schlachlung Es ladet zum Besuche freundlichst ein Vamilie Fritz Herrmann n Zur Klrchweine eingetroffen: + * Marlin's Spielwarengeschäft zur Kirchweih wieder eingetroffen Zum Besuche ladet freundlichst ein Der Unternenmer 7 „Zum lannhauser“ Ueber die Kirchweihtage * e cmungs-Ronzerle 2222 mit humor. Einlagen Es ladet zum Besuche herzlich ein Familie Enger 5 SS belebte sowie als Neuheit Die Fahrt zur Olympiade Das schönste Vergnügen für Groß und Klein Der Clou jeden Meßplatzes Es ladet freundlichst ein der Unternehmer — N 2 dcr.. , . S DN FE Am Kir chweihdienstag im Saale ZUM schurzENHOr bunter Abend Ua. itwirkung d. Gesangvereins Sängerireug. Harmonie wozu alle Mitglieder, Freunde und Gönner des Vereins freund- lichst eingeladen sind. Eintritt 30 Pfg. Anfang punkt 8 Uhr. 2 Auch in clcesem alas vergessen Sie nicht zur Kirchweihe die Zuckerstangen Kerwebollen diverse Markenschokoladen und sonstige Süßigkeiten bei der altbekannten. Conduorel MIt n e 5 m tzuncume J der Elferrat. 1 d e, , n I 2 Rarnevasspesehschalt Cad. Hiornneim Kerwedienstag, 8.11 Uhr Eeblgunos sun dadaaudadunneunnunm in gam nanannennnnnnmnmnem im„Anker“ Um zahlreichen Besuch bittet SD ,,,, Wir ja gar echt gewunt- Kleine Anzeigen CCCCVCVCVVVVVVVVTVVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVDTbTbDbDbb 40 pid. an, je nach Gre 7 achtung Halti i 2 werden bei mir zu jedem Schuh trag 7 in groger auswahl bel H r für 70 Pig. angefugt Kut Herde uf zum 7 0 alle Strümpfe angeſtrickt und aufge⸗ N a. Winnendach e EU 2 En 2 Wei i 5 53[Luiſe Weidner, Handarbeiten 4 einheimerſt ra ße Viernheim, Adolf Hitlerſtraße 41 5 a 9——— eee eehte Baupenafenscnaft Nef Michel bilelnntztekge Baugengfenscna 0— e. G. m. b. 9. J Am e ee e e Slimmungs konzerte 1 . in meinen Lokalitäten N f 108 52 ü 2 Unter Hinweis auf die Beſtimmungen des 8 27 der mit hum. Vorträgen erſtkl Komiker Kommen! Sehen! Staunen! 088 Satzung berufe ich hiermit die diesjährige Hauptver⸗ Auf mein ſchönes Nebenzimmer mache ich meine werten 7 ſammlung unſerer Genoſſenſchaft auf Donnerstag, Beſucher beſonders aufmerkſam.— Es ladet freundlichſt ein nahen 2 Nobember 1 0 ee 3 in das Frau Bugert Die Kapelle 7 Gaſthaus„Zum Stern“ dahier mit fo gender Tages or du ung SPSS 1. Bericht des Vorſtandes und Aufſichtsrats. 2 Bericht über die geſetzlichen Reviſionen in 1935 u. 1936 3 Genehmigung des Jahresabſchluſſes, Beſchlußfaſſung über die Bildung der geſetzlichen Rücklagen und den Hilfsrücklagen und Entlaſtung des Vorſtandes. 4. Genehmigung der Geſchäftsanweiſungen für den Vor⸗ ſtand und den Aufſichtsrat. 5. Jeſtſezung des Geſamtbetrages für Anleihen und Spargelder. 6. Wahl von 3 Mitgliedern des Aufſichtsrats. 7. Aenderung der Satzung. 8. Erledigung von Anträgen. Jedem Mitglied ſteht es frei, Einſicht in die Jahres⸗ rechnung zu nehmen, und bis 23. ds. Mts. ſchriftliche Anträge bei dem Unterzeichneten abzugeben. Viernheim, den 18. November 1936. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats: Alter Verems⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Sänger, denkt an die heute abend ſtattfindende Singſtunde! Der Vorſitzer. Sänger⸗Einheit Heute abend 8 30 Uhr Singſtunde Da die Arbeiten für das Frühjahrskonzert begonnen haben, bitte vollzählig. Zöller, Vorſ. Ja, das iſt ee eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die J Biernheimer Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. SPSS Volkszeitung, Heute Abend ½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Beſangverein Sängerbund Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde Es darf unbedingt kein Sänger fehlen. Der Vorſitzende. Jechttlub v. 1932 Kirchweih⸗Sonntag, den 15. ds. Mts., ge⸗ mütliches Beiſammenſein mit Tanz im „Ratskeller“ lt. Rundbrief Turnverein von 1893 Abtlg. Handball: Mor 9.45 Uhr, Pflichtſpiel der in Mannheim(Stadion). Schaukaſten. Abfah damit es alle Freunde u. Be kannte erfahren! gen Sonntag vormittag, 2. Mannſchaft gegen Poſt Mannſchaftsaufſtellung im rt 8.45 Uhr per Rad ab Freiſchütz. der B⸗Jugend Pflichtſpiel gegen Poſt Mannheim in Viernheim, vormittags 9.45 Uhr. Abtlg. Fußball: 1. und 2. Mannſchaft gegen ernneime?: 58 Schriesheim Abfahrt der 1 Wſchſt. 12.43 Volkszüllun Uhr ab Bahnhof OC. 2. Mſchft. 10.43 Uhr ab OEG. 1 1 25 portvereinigun! Amieitia 09 e. V. ſchon von— Spielbetrieb am Sonntag 15 11. 36. 1. Fußbaumannſchaft gegen Fortuna Heddesheim auf dem Waldſportplatz. Beginn 2.30 Uhr. Jungliga beſtreitet das Vorſpiel. Beginn 12.45 Uhr. Erſatz⸗ Liga: Pflichtſpiel gegen Fortuna Edingen in Edingen Beginn: 9 Uhr vorm. Ab⸗ fahrt: 7.18 Uhr mit OEG. Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung des Textes u. der Schrift. 1 3 rr Saftladen Zum grünen Laub CJeber die Kirohweihtage anzmusin Amer Kurchweibſeſt f Programme im Central- Film- Palast Täsehe dle Nur noch heute Samstag. I emdentuch Die gr. Kirchweihvorfreude iſt der Film-Schlager. gute Qualität, Schützenhof. Hirchweinsonntag u.- Montag gutbesetzte Tanz⸗Alufil 0.78, 0.68, 0.48 Crolse-Hnette welche Qua lustigen Vagabunden lieaten, Mt. Ia. Qualitat, 4.45, 3.80, 2.90 Fr. 1.15,1.08, 0.50 a Mit Leo Slezak, Haus Moſer, Abele ö Sandrock u. die beiden Pat 2 Patachon f ettuch- Bier i N i 5 Kanonen des Humors, 5 der beſten Komiker N* Kirchweihmon tag: Früh · 0 Bekannt gute u. spisgelglatte ſenzſſdche ee in. Spiel 1 köſt- NIN schoppen mit Rippchen Uu. Kraut A Fur prima Spelsen u Getränke icher Mu ſik und E agermelodien e;. 3 AN 7 N Kommen Sie zum Knox u. ſeinen Vagabunden. Blber-Bettüch. Die Tanzmusik wird ausgeführt von che und Sie Fuben eine Kiraweihſtimmung 1 200: 220 1 der Damenkapelle Lulel- Bensheim Ist bestens gesorgt 5* weiche Quali: 1 1 di arenen mum nen e res PS t 8e dete: a lebten raden, 2 Die brillanteſte Tonfilm-Operette ds. Is.. 5 f a — Es ladet freundlichst ein Stimmungskapelle Hanf E obogt, 5 2 7 22 9 Damenkapelle Lulei Gg. Herbert u. Frau Math. Träger WW. ö N irchwelmdlenstög. Grosser bünter Abend f 5 unter Mitwirkung der eee 16 8— Dr 2 I r K 2 N 0 2 2 2.10,1.35,1.25% d 2 1 4 4 Aeber die Kirchweihtage AG aus zum Aebnoag dun gag 0c e 5 2 Heumann 4 Gutbürgerliches Wein- u. Bierreſtaurant 4 5 E. Speiſen u. Getränke.— Eigene 10% a 8 9 Wir laden die titl Einwohnerſchaft über 9 1 geſorg I 2[Kirchweihe zu einem Beſuche frdl. ein 7 a 15 2 i Keller und Küche iſt gerüſtet 4 Familie Ne. et — zu zeitgemäßen Preiſen 4 1 4 Mas Familie Karl e 9 7 Ein übermütig luſtiger Film mit berauſchender er E TTT eee, 66 Muſik.— In den Hauptrollen: 5 den 51 Wolf Albach Netty, Maria Andergaſt un en een Lil Dagover und Georg Alexander 5 3 5 N er zum 9 f 225 In einem bunten Rahmen fröhlicher Menſchen und heiterer Handlung klingen und ſingen die zu verpachten. unſterblichen Melodien 90 Karl Hook, Ueber die Kirchweihtag e „Schenkt man ſich Roſen in Tirol“ W 0 2* 2 2 1 8 e 15 0 12* stimmungsvolle Unſere Großeltern liebten dieſes Lied und wir drammopnon ſondern werden es lieben durch dieſen Film. Dieſe 9 wehen Tonfilm⸗ Operette, eine Sehenswürdigkeit 1. ep 1. 85 Kirchweihsonntag und- W dee ben iht Ranges, ein Hochgenuß für alle, wird jeder errema rad*— Polen beſuchen. Dazu ſchönes Beiprogramm Hlelerschrank 6 ue, aum, bahn il 1 99 9 ede Werktags ab 81/4 U. Hanmasonine 2. 2 1 r ab 9 r Hauptfilm 1 N apelle:* mit Fußtritt 8 5. 4 2 Lan de Kirchweih Sonntag 2 2 zu verkaufen Verstärkte Kapelle Schwarz Weif Die vier Wills mit Verstärkung 1 Montag Ahr Kiesſtraße 8 5 Bekannt gute Küche! Bekannt gute Küche! Gute naturreine Weine ln du Tue große Nach börstelumen e Cengeste Weine!] ene Schlachtung 1 31 5 5 Wir laden Freunde und Bekannte zum Be- ö 2 1 mit dem gew ut gen Spitzen- Filmwerk ds. Is. kaufe ich gut u. zuche ergebenst ein um Besuche ladet ein 90 preiswert meine 2 8* 2 Das Drama ei. Familie P. Jochim Nik. Winkler u. Frau a7 6 0————— 8 18 E Duden 14710 in Archunnten hl: Tanz- Unterhaltung 8 n welches in der lebenswahren Fülle ſeiner dear nag.. 66 W bei ein Redne ſcheinung feſſelt und mit ſeiner menſchlich tief heren g berührenden Handlung erſchüttert. Verſäume Polz: Hunlt Während der Kirchweih⸗ ſhen don niemand dieſe Nachtvorſtellung In allen 1 0 Warzen 10 0 tage halten wir unſer 75 de in Großſtädten der größte Erfolg Lokal zum freundlichen Wo 7 Aufenthalt empfohlen. führte de ker uus tie Kirchweih- Sonntag und Montag lasse ich meine genung! Glorla-Llehtspiele 1a. Speiſen und Getränke—— Eigene Schlachtung 12 AN Z Kirchweih Samstag Erſtaufführung Es ladet freundlichſt ein Familie Edmund Wedel des gewaltigen und ſpannendſten Film ds. Js. s I IU Das Filmwerk der ſtarken Erstklassiges Tanzorchester LU Ae Ha lee fachg emäß und 1 E, Vorzügliche Weine, offen u. in Flaschen Dazu ein auserwähltes rogramm billig umarbei- 7 N; ealan Kirchweih Sonntag„Montag und ten und neuan. 5 7 7 Meine Seniahausmäkkre Fl. 1.10 Mk. 1. Dien a Der erſte große Militär⸗ Schlager fertigen? Bei 7 2 Zum anbendessen:- Kalbsnierenbraten mit Spaghetti Nuppen ſeit langer geit 5 1 6 2 7 Leberknödel mit Kraut unt v 1 Ul- In 4 0 Rippchen mit Kraut 8 0 Mannheim 7 b— 9 sowie anderes nach der Karte an 8 0 S 5 4—— 13 8— 9 Es ladet freundl. ein Familie icenael Hernert kun, 1 reg 7. lichſte ein. Gleichzeitig eri i 7 mmi EK 9 unseren Angſtelner Naturwein! NV. Kirchweihdienstag: Der große Schlager: f 0 1 Durch günſtige Wein⸗Einkäufe ſind wir le f e ber Liebling alier f i dſog ee er eblng aer Frauen 5 7 ſere Spezialität: diverſe Brötchen, Speck 7 Kommen! Sehen! Staunen 1 0 f burch 7 5 und Eier, ſowie prima Backwaren!— 4 10 0 7 Ueber Kirchweihe 7 5 7 N 4 Wir empfehlen während den Æ7 0 e — Ron zk AT 1 Jeder Tal. 7 Flotte Bedienung! Es ladet freundlichſt ein 0 Für 1a. Spelſen und Getränte malsmus 47 famille Snltzer-Hünner 7 iſt Sorge getragen. dient. ler Eee. TCCTTTTTTTTTTTbbb— Es ladet zum Beſuche freundlichſt ein Familie Peter Buſalt. s0llas· kranke wäre mir dankbar, falls er, Ein Film für Her, auge und Ohr. Schmeſige Al wie ſehr viele ſcei⸗ Melodien, ſpritziger! Humor, feſche Huſaren, rei- ner Leidensge⸗ zende Madchen, innige Lebe und treue Kame⸗fährten, ebenfalls radſchaft, tragen den Triumph davon. In den von ſeinen Hauptrollen: Leo Slezak, Hans Söhnker, Herta Schmerzen be⸗ Morell, Ida Wüſt u. Suſi Lanner. Außer⸗ freit würde. Mei⸗ dem ſchönes Saen u. neueſte ne Auskunft ko⸗ Afa⸗Woche. Wo gehen alle Viernheimer über ll ſtet und verpflich⸗ Kirchweih hin? Ich ee, e ee ins Cen⸗ tet zu nichts tral u. ins Gloria Wegen höherer Unkoſten Sonn⸗ tags 10 Pfg Aufſchlag. Kirchweih⸗Sonn⸗ 3 tan, Montag und Dienstag große. Halenſee 106d Zugend-Vorſtellungen im Cefipa] Pharm 3 8 Den Tag verſtehen- die Fukunft erkennen: Jei bung leſen!