N 12 das 46. 0 ſten igen ber ind. ud: 0. gen 5 * Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Er cheinungswe je: e gzugs preis: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen B Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. auschließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 272 Jamslag e iernheimer Volkszeilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Mernheim L den 21. November Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. JC bbb 12. Jahraana der Jührer auf Burg Vogelſang Höhepunkt und Abſchluß der Gauamtsleiterlagung in der Eifel der Jührer bei den Gauamlsleitern Burg Vogelſang, 21. Nov. Nach einer beiſpielloſen Triumphfahrt durch das Eifelland traf der Führer am Freitag vormittag auf der Ordensburg Vogelſang ein, wo ihm die 800 verſammelten Gauamtsleiter einen jubelnden Empfang bereiteten. Nach der Beſichtigung der Ordensburg hieß Dr. Ley den Führer im gro⸗ ßen Vortragsſaal herzlich willkommen.: Nach den einleitenden Worten des Reichs⸗ organiſationsleiters Dr. Ley ſprach dann der Führer zu den Gauamtleitern. Er behan⸗ delte. wie NS meldet, in ſeiner Rede grundſätzliche Ideen unſere Tage und gab von der Schwelle des dritten Jahr⸗ tauſends deutſcher Geſchichte, in das der Na⸗ tionalſozialismus das deutſche Volk heute führt, einen Abriß der deutſchen Ge⸗ ſchichte der letzten beiden Jahrtauſende. Die Worte des Führers wurden immer wieder von dem jubelnden Beifall ſeiner al⸗ ten Mitkämpfer unterbrochen. Die allgemeine Begeiſterung löſte ſich am Schluß der andert⸗ halbſtündigen Rede in den ſpontan angeſtimm⸗ ten Liedern der Nation. Der Führer verweilte noch längere Zeit im Kreis der Gauamtsleiter, der An⸗ ehörigen des laufenden Jahegangs der Or⸗ 1 917 Vogelſang und ſeiner Gauleiter, die ebenſo wie einige Reichsleiter an der Schluß⸗ veranſtaltung teilnahmen. Der Führer trug ſich dann in das Goldene Buch der Ordensburg Vogelſang ein und be⸗ gab ſich nach dieſem erſten geſchichtlichen Be⸗ ſuch der großen Schulungsburg der NS DAP. im Weſten von Vogelſang im Kraftwagen zum Bahnhof Gemünd. Die Zahl der Menſchen, die ſich in dem klei⸗ nen Städtchen zuſammengefunden hatte, um den Führer zu ſehen und zu grüßen, hatte ſich inzwiſchen noch erheblich vergrößert. Hunderte von Omnibuſſen und Autos, dazu noch eine Reihe von Sonverzügen hatten viele Tauſende aus dem weſtlichen Grenzland herangeführt, die noch nie den Führer ge⸗ ſehen hatten. An der 5 Kilometer langen Straße von Vogelſang bis Gemünd ſtauten ſich ebenfalls viele Tauſende, die trotz der ſchneidenden Kälte ausgehalten hatten. Im armen Eifelgebiet hat ſich wie nirgends der Satz verwirklicht, daß des Volkes ärmſter Sohn auch ſein getreueſter war. Die Eifel war ſchon eine Hochburg des Na⸗ tionalſozialismus, als in den großen Städten Millionen noch nichts von ihm wiſſen wollten. Durch ſeinen Beſuch dankte nun der Führer den Männern und Frauen der Eifel für ihre jahrelange hingebungs volle und opferbereite Treue, und die Bevölke⸗ rung des Eifellands bekräftigte dieſe ihre Treue aufs Neue durch die begeiſterte und überaus herzliche Aufnahme, die ſie dem Führer auf ſeiner ganzen Fahrt be⸗ reitete. Telegramm des Generals Franco an den Führer Berlin, 20. Nov. Aus Anlaß der Aner⸗ kennung der ſpaniſchen Regierung des Gene⸗ rals Franco durch die Reichsregierung hat zwiſchen General Franco und dem Führer und Reichskanzler ein in herzlichen Worten gehaltener Telegrammwechſel ſtattgefunden. Der öchiffsverkehr in den lürkiſche Meerenge i „Fſtanbul, 20. Nov. In wachſendem Maß läßt ſich an dem Schiffahrtsverkehr in den tür⸗ kiſchen Meerengen feſtſtellen, in welchem Aus⸗ maß die Roten in Spanien von Sowjetruß⸗ land unterſtützt werden. Der Weg durchs Mit⸗ telmeer und durchs Schwarze Meer iſt die kürzeſte Verbindung für die Kampfmit⸗ telverſoraung der ſpaniſchen Bolſchewiſten durch Moskau. Seit Wochen durchfahren täg⸗ lich ſchwerbeladene Sowſetdampfer, darunter auch zahlreiche Tankſchiffe, die Meerengen in weſtlicher Richtung und kehren leer zu⸗ rück. Die Ausweiſe der türkiſchen Seebehörden und die Meldungen der türkiſchen Kontroll⸗ ſtationen in Canakkale und in Büyükdere laſ⸗ ſen erkennen, daß die meiſten dieſer Sowjet⸗ dampfer nach Alicante. Valencia und Barce⸗ lona reiſen und leer von dort zurückkommen. Auffallend iſt das Anwachſen des Schiffs⸗ verkehrs unter der Flagge der ſpaniſchen Mar⸗ riſten nach den Häfen der UdSSR im Schwar⸗ zen Meer. Vor Beginn der bewaffneten Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen dem Bolſchewis⸗ mus u. den Nationalen in Spanien kam durch⸗ ſchnittlich ein einziger ſpaniſcher Dampfer im Monat nach Iſtanbul. In den letzten Tagen treffen täglich ein bis zwei leere Dampfer unter der Flagge Rot⸗Gelb⸗ Violett. den„offiziellen“ Farben der Marxi⸗ ſten Spaniens. auf der Fahrt nach dem Schwarzen Meer im Hafen von Iſtanbul ein. In der gleichen Anzahl durchziehen die Meer⸗ engen ſchwerbeladene Dampfer der Bolſchewi⸗ ſten, die nach den Beſtimmunashäfen Ali⸗ cante Barcelona und Valencia lau⸗ fen. Sie führen nicht nur Lebensmittel, ſon⸗ dern auch Munition und Waffen, die ſie in Odeſſa und Noworosſijſk übernommen haben Bewaffnung der ſpaniſchen bolſchewiſtiſchen Schiffe durch Sowjietrußland London 20. Nov Nach einer Reutermel— dung aus Tanger werden alle ſpaniſchen Handelsſchiffe, die ſich in den Händen der ſpaniſchen Bolſchewiſten befinden, zur Zeit bewaffnet, um die Schiffahrt kontrollieren und die ſpaniſche und marokkaniſche Küſte beſchießen zu können. Die Bolſchewiſten hoffen, die bei⸗ den Kreuzer„Jaime J“ und„Almirante Cer⸗ vantes“ in der nächſten Woche wieder aktions⸗ fähig zu haben. Ihre Bewaffnung und die an⸗ 7 70 Schiffe ſoll ſowietruſſiſchen Urſprungs ein. Die Ausſprache Wien-Berlin Berlvolle Ergebniſſe— Ausbau der handels beziehungen Derlin, 20. Nov. Der öſterreichiſche Staats⸗ ſekretär für die auswärtigen Angelegenheiten Dr. Guido Schmidt hat während ſeines Aufent⸗ halts als Gaſt der deutſchen Reichsregierung in Berlin mit dem Reichsaußenminiſter Frhr. v. Neurath mehrfache politiſche Aus⸗ ſprachen geyflogen, bei denen alle aktuellen Probleme erörtert wurden. Es war dies nach dem Abſchluß des Abkom⸗ mens vom 11. Juli ds. Is. die erſte Gele⸗ genheit zu einer allgemeinen poli⸗ tiſchen Unterredung, wobei insbeſon⸗ dere diejenigen Fragen politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher und kultureller Natur eingehend behandelt wurden, die die beiden Staaten gemeinſam angehen. Die Ausſprache bewegte ſich in freundſchaft⸗ lichem Geiſt und ergab in allen behandelten Fragen eine erfreuliche Uebereinſtim⸗ mung der Auffaſſungen. Es wurde vereinbart, daß der Ausbau der Handelsbeziehungen zwiſchen dem Deutſchen Reich und Oeſterreich alsbald in Angriff ge⸗ nommen werden ſoll, um den Umfang des gegenſeitigen Handelsverkehrs be⸗ trächtlich zu erweitern, ſchließlich daß die dies⸗ bezüglichen Verhandlungen am 7. Dezember ds. Is. in Wien beginnen werden. Ebenſo wurde die Frage der Finanzierung des Winter⸗ ſportverkehrs nach Oeſterreich von Mitte Dezember 1936 ab bereits jetzt in zufriedenſtel⸗ lender Weiſe bereinigt. Ferner wurden alle anderen Möglichkeiten der Fortentwicklung der zwiſchen⸗ ſtaatlichen Beziehungen gründlich durchgeſprochen und hierbei feſtgeſtellt, daß ſich bei Wahrung der Grundſätze des Abkommens vom 11. Juli ds. Is. auf weitem Gebiet die ee erſprießlicher Zuſammenarbeit er⸗ gibt. Beide Regierungen ſind darüber einig, daß der mit dem Abkommen beſchrittene Weg in Anbetracht und im Dienſt des gemeinsamen Die Jehler des Neerengenablommens „Giornale d' Jlalia“ über die rolen Trausporke durch die Dardanellen Rom, 20. Nov. Wie das halbamtliche „Giornale d'Italia“ mitteilt, haben die Häupt⸗ linge der ſpaniſchen Bolſchewiſten am 13. No⸗ vember die Blockade ausgeſprochen. Dieſe Erklärung, die Italien zu einer beſchleunigten Anerkennung der Regierung des Generals Franco veranlaßt habe, ſei aber gegenſtands⸗ los. da, wie auch die engliſche Regierung be— reits vor einigen Monaten erklärt habe, eine ſolche Maßnahme nur von jemanden getroffen werden könne, der über die nötigen Mit⸗ tel zur tatſächlichen Durchführung verfüge. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten könnten aber nicht einen einzigen ſpaniſchen Hafen blockieren. Die Blockadeerklärung ſei gußerdem eine Anmaßung. Sie ſoll allen nicht⸗ kommuniſtiſchen Schiffen den freien Zugang verſperren, den ſowjetruſſiſchen Schiffen dagegen mit ihren großen Waffenladungen für den roten Terror den Weg vollkommen freigeben. Gegenüber dem klaren Programm einer europäiſchen Revolution mit bolſchewiſtiſchen Zielen, müſſe man, ſo heißt es in dem halb⸗ amtlichen Blatt ſchließlich, ganz klar und ohne Umſchweiſe ausſprechen, daß Italien nicht zulaſſen werde, daß im Mittelmeer und auf ſpaniſchem Boden eine neue Zen⸗ trale der roten Revolution, eine neue Baſis für militäriſche und politiſche Ope⸗ rationen des Kommunismus errichtet werde. Wenn andere Großmächte ſeinerzeit in Mon- treux den ſowjetruſſiſchen Kriegsſchiffen und ihren Waffen und Sprengſtoffen im Dienſt der Weltrevolution den Weg ins Mittel meer haben öffnen wollen, ſo ſei Italien als Mittelmeermacht und mit ihm andere Natio⸗ nen entſchloſſen, zu verhindern. daß dieſer ſchwere Fehler zum Ausgangs- punkt noch ſchlimmerer Störungen der europäiſchen Ordnung werde. Die nordjapaniſche Dammbruch kalaſtrophe Ueber 1200 Menſchen noch vermißt Tokio, 20. Nov. Das furchtbare Unglück, das das nordjapaniſche Grubengebiet von Oſaruza wa betroffen hat, hält ganz Japan in Atem. Aus einer Meldung des Oberpräſi⸗ denten der Provinz Akita ging hervor, daß bisher 113 Todesopfer und 45 Verletzte geborgen werden konnten. Ueber 1200 Me n⸗ ſſchen werden noch vermißt. Die mit fieberhaftem Eifer durchgeführten Rettungs⸗ arbeiten, zu denen auch Truppen eingeſetzt wurden, werden noch mehrere Tage dauern, da 80 Geländeverhältniſſe beſonders ſchwierig nd. Das Unglück wurde, wie bereits gemeldet, durch den Bruch eines 200 Meter langen und 50 Meter hohen Staudammes verurſacht. Dieſer Staudamm konnte dem ge⸗ waltigen Druck der angeſammelten giftigen Abwäſſer und der ſchlammigen Rückſtände der Erdgruben nicht ſtandhalten. Die Schlamm⸗ maſſen und das Waſſer ſtürzten zu Tal und überſchwemmten auf ihrem Wege fünf Berg⸗ arbeiterſiedlungen, wobei alles Leben im Schlamm erſtickte. 1 Dr. Ichmidk beim Führer Der Führer empfing den öſterreichiſchen Staatsſekretär zu einer zweiſtündigen Aus⸗ ſprache über politiſche Fragen. (Heinrich Hoffmann, K.) Volkstums den Intereſſen der beiden deutſchen Staaten förderlich iſt und einen wichtigen Bei⸗ trag zur Erhaltung des Friedens zu leiſten ver⸗ e glaalsſefrelür achmidt bei Generaloberſt Göring Berlin, 20. Nov Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring empfing am Freitag den öſter⸗ reichiſchen Staatsſekretär Dr. Schmidt zu einer längeren Beſprechung und gab anſchließend zu Ehren des Gaſtes ein Frühſtück, an dem neben den Mitgliedern der öſterreichiſchen Delegation der Geſandte Dr. Ing. Tauſchitz mit den Herren der Berliner öſterreichiſchen Geſandt⸗ ſchaft teilnahmen. Im Anſchluß an das Frühſtück beſichtigte Staatsſekretär Dr. Schmidt mit den Herren ſei⸗ ner Begleitung unter Führung des Staatsſekre⸗ tärs General der Flieger Milch zuerſt die An⸗ lagen und Einrichtungen der Luftkriegs⸗ akademie und der Lufttechniſchen Akademie in Gatow, dann den Flughafen und den Flie⸗ gerhorſt des Jagdgeſchwaders„Richthofen“ in Döberitz. Nach Rückkehr Staatsſekretärs Schmidt nach Berlin führte Generaloberſt Gö⸗ ring ſeinen Gaſt perſönlich durch das Luftfahrt⸗ miniſterium und das Haus der Flieger. A-Bool„u 18“ geſunken Acht Mann vermißt Berlin, 21. Nov. Am Freitag vormittag iſt das U⸗Boot„u 18“ von der Unterſeeboor⸗ flottille, Weddigen“ während einer Tor⸗ pedoſchleßübung in der Lübecker Bucht in⸗ felge eines Zuaſammenſtoßes ge⸗ ſunken. Von der 20 Mann ſtarken Beſatzung konnten zwolf Mann gerettet werden. Für die Geretteten beſteht keine Lebensgefahr. Vermſyt werden acht Mann. Mit ihrer Ret⸗ tung iſt leider nicht zu rechnen. Für die Ber⸗ gung des Vootes und der Vermißten ſind alle geeigneten Maßnahmen eingeleitet. Die Namen der Vermißten ſind: Oberleutnant(Ing.) Baſtian g Obermaſchiniſt Ezyga n, Maſchiniſtenmaat Wenfeck. Stabsmatroſe Vorrath, Stabsmatroſe Schru m m, Stabsheizer Ehrig, Stabsgetreiter Abels, Torpedobootsmechanikergaſt Pani 61. 8 2 888 ————ññ——¾ * ͤUꝛ—ę—öũůß ᷑——ñ ꝗ—-2ꝛ x — 1 85 5 3 een r RSR ..——.— 5 3———— —̃ ͤeU— e e 3. S e. ———— Bolitiſche Rundſchau Nachdem Deutſchland und Italien— Oeſter⸗ teich und Ungarn werden folgen— die ſpa⸗ anerkannt haben, iſt Lage eine bedeut⸗ n Sie haben ſich wi⸗ der die Anarchie auf die Seite der Regierung geſtellt, die für Ordnung und Sicherheit und den Mos⸗ ka! Damit haben ſie der Rede friedlichen Entwicklung Europas einen 8 durch die Anerkennung ſeines neu errichteten Staats⸗ zweier Großmächte moraliſch geſtärkt worden iſt, wird nunmehr wahrſchein⸗ Blockade vorzunehmen. daß ſich daraus ge⸗ wiſſe Konflikte mit den Mächten ergeben, die in Barcelona angebliche„Handelsintereſſen“ zu vertreten haben; aber dieſe Mächte ſollten be⸗ denken, daß gerade der Hafen von Barcelona bisher am ſchändlichſten von gewiſſer Seite für alſo für Verſtöße ge⸗ gen den Nichteinmiſchungsvertrag, mißbraucht niſche Nationalreglerung in der geſamteuropäiſchen ſame Klärung erfolgt. für die Befreiung Spaniens von kauer Zerſtörern kämpft. Dienſt geleiſtet. General Franco, der weſens vonſeiten lich dazu übergehen können, die der ſpaniſchen O ſt k ũ ſt e Es iſt nicht ausgeſchloſſen, Zwecke der Einmiſchung, worden iſt. Das ſcheint auch England einzuſehen. Je⸗ den Eindruck, daß Außen⸗ gründlich iſt. Man berichtet, daß er vorgeſtern im vor Entrüſtung gerötetem Ge⸗ der Arbeiterpartei zu geantwortet und da⸗ rauf hingewieſen habe, daß„andere Regierun⸗ tragen als diejeni⸗ gen Deutſchlands und Italiens. Er hätte noch einer Schuld und Italiens nicht eine Spur im entdeckt worden iſt, daß aber das Treiben Sowjetrußlands in Spa⸗ nien ein Weltſkandal erſten Ranges iſt. Dieſe wäre ſehr am Platze geweſen; aber wir nehmen an, daß auch die Staatsmänner die Moskauer Heuchelei endlich worden iſt ſie denfalls hat man miniſter Eden ſatt Unterhaus mit ſicht auf die Verſtöße Gunſten Sowjetrußlands des Verſteckſpiels gen eine größere Schuld“ hinzufügen Deutſchlands Nichteinmiſchungsausſchuß können, daß von Deutlichkeit der Sprache ſatt kriegen werden. Erkannt ſchon lange. Nun iſt ja noch von den ſen“ in Barcelona die Rede. wichtigſte nicht viel den! gefühlt, was England größere Dinge wird und daß Fall beſchieden Stühle zu ſetzen. * Wir begreifen ſehr wohl, daß das natio⸗ Anerkennung des Staatsweſens durch zwei nale Spanien über die neu begründeten f europäiſche Großmächte hoch beglückt iſt. Man lieſt von den Freudenkundgebungen n Spanien und von den Ehrungen, die den Vertretern Deutſchlands und Italiens zuteil geworden ſind. Sie wiſfen, daß ihr Kampf ge⸗ tragen wird von den Sympathien zweier Völ⸗ ker, die den Bolſchewismus als den Erzfeind der Welt erkannt haben und die den Kampf gegen die Zerſetzung des europäiſchen Kultur⸗ lebens durch den Bolſchewismus auf ihre Fahne geſchrieben haben. Das deutſche Volk hat mit lebhafter Anteilnahme das entſetzliche Leiden Spaniens unter dem Mordterror ver⸗ folgt und die Leiſtungen der nationalen Spa⸗ nier in dieſem ſchweren Kampf bewundert. Wir ſind der Ueberzeugung, daß die nationale Be⸗ geiſterung die ſpaniſchen Freiheitskämpfer da⸗ zu befähigen wird, auch den letzten ſchweren Abſchnitt dieſer Auseinanderſetzung erfolgreich zu bewältigen, auch wenn die angekündigten franzöſiſchen und ſowjetruſſiſchen Truppen⸗ und Materialtransporte das von den Bolſche⸗ wiſten beherrſchte Katalonien noch erreichen ſollten. Noch wird erbittert um die Hauptſtadt Ma⸗ drid gekämpft. Eine Schwierigkeit liegt darin, daß die ſpaniſchen Bolſchewiſten ohne jede Rückſicht auf die Zivilbevölkerung jedes Haus und jede Straße zu Feſtungen ausgebaut ha⸗ ben. Es muß damit gerechnet werden, daß die⸗ ſer Kampf um Madrid ſchwere Schäden und unwiderbringliche Verluſte in der ſpaniſchen Hauptſtadt verurſachen wird. Umſo mehr iſt es anzuerkennen, daß General Franco der Zi⸗ vilbevölkerung beſtimmte Bezirke angegeben bat. die er verſchonen will. und daß er ihr auf jeden Fall einige Straßen für den Abzug aus Madrid freigelaſſen hat. Was freilich die Vol⸗ ſchewiken nicht kümmern wird, die Zivilbevöl⸗ kerung zu opfern, bis ſie ſich ſelber im rich⸗ tigen Augenblick in Sicherheit gebracht haben werden. 4 In Frankreich nehmen die politiſchen Wirren und die ſozialen Kämpfe weiter zu. Der franzöſiſche Innenminiſter Salengro, der in den letzten Wochen im Mittelpunkt ſehr unliebſamer Erörterungen geſtanden hatte, iſt freiwillig aus dem Leben geſchieden. Er hat ſich in ſeiner Wohnung in Lille mit Gas ver⸗ giftet. Dieſer Selbſtmord ſcheint der Linken die Gelegenheit zu einem neuen politiſchen Feldzug geben zu ſollen, doch kann nichts dar⸗ über hinwegtäuſchen, daß der Ansfall in der Kabinettsliſte Blums die inneren Gegenſätze in Frankreich wieder einmal ſchonungslos aufzeigt. Schon die erſten Rempeleien in den Wandelgängen der Kammer und die erſten Straßentumulte zwingen zu der Vermutung, daß jene Gegenſätze jetzt noch zu viel ſchärfe⸗ ren Auseinanderſetzungen in Frankreich füh⸗ ren werden als am 3. November. wo es im Parlament gerade um den höchſt peinlichen Fall Salengro eine wüſte Prügelei gab. Salengro hätte nicht nur ſeinem Kabinetts⸗ chef und Freund Blum, ſondern auch ſich ſel⸗ ber einen Dienſt erwieſen, wenn er ſeine kürz⸗ lich geäußerten Rücktrittsabſichten wahr gemacht und ſich endlich einmal ernſtlich gegen die Anklage der Fahnenflucht im Kriege ver teidigt hätte. Die erneute ſchwere Belaſtung für das ſchon ſo ſtark angekränkelte Anſehen der Regierung Blum liegt auf der Hand. Wie derum entſteht die Frage, wie lange dieſe Re⸗ gierung. die ſich auch außenpolitiſch durch die „Handelsintereſ⸗ Als ob das die Frage Europas wärel Als ob da auf dem Spiel ſtün⸗ Frankreich hat ſchon in London vor⸗ im Fall Barcelona zu tunz gedenke. Es hat lebhafte Sorge, daß aus der engliſch⸗italieniſchen Verſtändigung etwas es Frankreich auch in dieſem ſein wird, ſich zwiſchen zwei Hamburg, 20. Nov. gebung der opferverſorgung Auf der Großkund⸗ Nationalſozialiſtiſchen Kriegs⸗ ſpruch im Anſchluß an die des franzöſiſchen Kriegsopferführers Pichot der Reichskriegsopferführer Ober⸗ lindober. Er führte u. a. aus: Wir ſuchen nicht das Trennende zwiſchen unſeren Völtern, ſondern das Ge⸗ meinſame, und wir haben uns gefunden in der Erinnerung an 4 Jahre Krieg, in denen wir Fryntſoldaten nuf beiden Seiten unſere Pflicht getan haben. Wir Frontkämpfer haben den Willen zum Frieden der Ehre und der Gerechtigkeit! Es ſei wunderbar, ſo fuhr der Reichskriegs⸗ opferführer fort, daß gerade die Männer, die ſich im Weltkriege gegenübergeſtanden hätten, die erſten ſeien, die ſich anſchickten, ein dau⸗ erndes Band zwiſchen den Völkern zu fiechten. Oberlindober erinnerte ſodann an des Wort des deutſchen Reichskriegsminiſters, wonach Europa zu klein geworden ſei für einen Krieg und ſchloß unter ſtärkſter Zuſtim⸗ mung: Aber Eurnpa iſt groß genug für eine Fami⸗ lie der Völker, die fich in dieſer ihrer Heimat zuſummenſindet! Wir Frontſoldaten des gro⸗ ßen Krieges aber wollen in unſere immer noch harten Hände das Banner der Verſtändigung und des guten Willens nehmen! Das Sieg⸗Heil auf den Führer Adolf Hit⸗ ler und die Lieder der Nation bildeten ein erneutes Bekenntnis zum Frieden der Ehre und der Gerechtigkeit. Unter den Beifallsrufen der Tauſende. verließen der Reichskriegs⸗ opfcrführer und Präſident Pichot mit ſeiner Bealeitung den Kundgebungs raum. Ein kameradſchaftliches Beiſammenſein ver⸗ einigte im weiteren Verlauf des Abends die leitenden Männer und die Mitglieder der NSAK OV. mit ihren franzöſiſchen Freunden in angeregtem Gedankenaustauſch im Dienſte einer weiteren und engeren Zuſammenarbeit er Kriegsopferverbände und ihrer Völker. Machtvolle Bekundung des deulſch⸗ franzöſiſchen Verſländigungs willens Hamburg. 20. Nov Eine am Freitagabend vom Bezirk Hamburg der Nationalſozialiſti⸗ ſchen Kriegsopferverſorgung veranſtaltete Groß⸗ kundgebung gewann beſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des Präſidenten der Union fédérale des Aſſociations francaiſes d' Anciens Combattants et de Victimes de la Guerre, Pro⸗ feſſor Henry Pichot, und des Reichskriegs⸗ opferführers Oberlindober. Die großen, mit den Fahnen beider Nationen und friſchem Grün geſchmückten Sagebielſchen Säle waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Reichskriegsopferführer Oberlindober und Präfident Pichot. in deſſen Begleitung ſich auch der frühere franzöſiſche Penſionsminiſter Beſſe Deulſch⸗-franzöſiſcher Friedenswille „Vir ſuchen nicht das Trennende zwiſchen unſeren Völkern, ſondern das Gemeinſame“ Schwerkriegsbeſchädigten, die in den vorderſten Reihen Nach einer E und der national Henry Pichot, den und gen, das zu einer ſen Dieſe Beifall). Unſere rufs und bezeichnete Friedens. wiſſen, ſo unlösbar Wille und die Pflicht des befand, begrüßten gemeinſam die Kriegsblin⸗ 88 Ro m, 20. Nov. Der deutſche Preſſebeſuch in Rom fand am Freitagvormittag ſeinen Höhepunkt und Abſchluß mit einer eindrucks⸗ vollen feierlichen Stunde, in der der Duce in Begleitung des Propagandamini⸗ ſters Alfieri und des Leiters der Jugend⸗ organiſation Ballila, Staatsſekretär Ricci, die Hauptſchriftleiter der nationalſozialiſtiſchen Preſſe im Forum Muſſolini empfing und ihnen das junge Italien zeigte. N Zur Begrüßung des Duce und des Reichs⸗ preſſechefs Dr. Dietrich waren in dem mit Marmorwerken reich geſchmückten Haupt⸗ ſtadion die Kadetetn der Akademie für Leibes⸗ übungen angetreten. Nach der Vorſtellung der Teilnehmer der nationalſozialiſtiſchen Preſſe⸗ abordnuna durch den Reichspreſſechef und nach Vorführung der Kadetten übernahm Muſſo⸗ lini ſelbſt die Führung während der andert⸗ halbſtündigen Beſichtigung der Akademie, de⸗ ren Anlagen wie kaum ein zweites Bauwerk den machtvollen Bauwillen des faſchiſtiſchen Italiens und ſeine ſchöpferiſche Geſtaltungs⸗ kraft zum unmitelbaren Erlebnis werden laſ⸗ ſen. Ueberall wurden der Duce und 3 deut⸗ ſchen Gäſte von den Kadetten, von allila⸗ Gruppen. von den an den Neubauten beſchäf⸗ tigten Arbeitern und einer ſchauluſtigen Menge mit lautem Jubel begrüßt. Als zum Schluß der Feſtſ a al beſucht wur⸗ de, da trat Muſſolini, der ein leidenſchaftlicher Florettfechter iſt, gegen einige Spieler und Brüderſchaft mit Moskau und durch ihre Hal⸗ tung im Fall Spanien ſo ſtark komprimittiert hat, noch auf den Miniſterſeſſeln bleiben wird. Wie es vorauszuſehen war, hat die Streik⸗ bewegung in Frankreich zugenommen, und die Fabrikbeſetzungen ſind wieder an der Tages⸗ ordnung. Die Regierung hatte zwar gelobt, gegen die Werkbeſetzungen alle geeigneten Mit⸗ tel anzuwenden, aber zur Durchführung ſol⸗ cher geeigneter Maßnahmen iſt es bisher nicht gekommen. Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels hat einem belgiſchen Preſſevertreter gegenüber bedeutungsvolle Erklärungen über das Ver⸗ hältnis zwiſchen Deutſchland und Belgien abgegeben. Er hat zunächſt der Ueberzeugung Ausdruck verliehen, daß eine Hauptaufgabe der internationalen europäiſchen Politit heute darin beſtehe, Europa gegen die Gefahr des Moskauer Bolſchewismus zu ſchüt⸗ zen. Hinſichtlich der deutſch⸗belgif then Bezie⸗ hungen betonte Dr. Goebbels, daß es darauf ankomme, die noch vorhandenen Reibungs⸗ punkte zwiſchen den beiden Ländern zu beſei⸗ tigen. Ex habe nicht die Abſicht, von einer Rückgabe Eupen⸗Malmedys an ſchule zu einer begeiſterten Huldigung für Muſſolini und ſeine nationalſozialiſtiſchen Gäſte wurde. Der Duce hatte Ehrung freundſchaftlich und dem Reichs digte ſich zu den Mitgliedern der ihren Eindrücken. Er nahm von ihnen in der berzlichſten Form Abſchied, nachdem Reichs⸗ preſſechef Dr. Dietrich dieſe wundervolle Stunde als bezeichnet, dankt und ſi chiedet hatte, ſtiſche Journaliſt ſehe in dem Führer des Fa⸗ ſchismus den Staatsmann. großer Journaliſt geblieben kung verabſ Nach der Miniſter Alfieri und ten die und Neapel nachmittag auf dem geben, um Deutſchland r ˙Ü1.wù wm—Ä2kä— Deutſchland wenn man ſich wie die Bewohner dieſer Grenzmark in ihrer freien kulturellen Entwicklung geſchützt wer⸗ den könnten. richterſtatters, ob auf lehnte Dr. Goebbels rundweg ab. Deutſchland habe nicht die ſchem Wege des Kongos zu bemächtigen, und wenn es die Macht dazu hätte, würde es dieſe 1 nicht gebrauchen. litiſchen Ziele nur reichen. Dieſe Erklärung gilt auch für die anderen Nachbarn Deutſchlands. Führer unzähligemale ausgeſprochen worden, und die Völker dürften es nun Deutſchland für den Frieden und für das Wohlergehen und die O: pas kämpft. wird von Deutſchland iſt vorurteilslos europäiſch, und darum iſt es auch berufen, die Völker aufzufordern, ſich in der Abwehr der unheimlichen die auf Zerſtörung und Krieg hingehen, zu vereinigen. den eingehenden Ueb ſorgung der K zu bekunden. getötet hat, iſt nich ſen, in dem Deutſche treten mußten. nehmer wollen, wir glauben, daß wiſſen, was Krie, res Geſicht iſt, wiſſen ebenſo genau Kriegsbrand der Frieden reich iſt die iſchen Frieden. Henry Pichot Ueberſicht über die Arbeit der f ſiſchen Frontkämpfer⸗ opferverbände der. Als Krönung des Werkes der Verbände daß dieſe Notgemeinſchaft Haltung beſtimmt. geſät. Das gegenſeitige Verſtehen, Geiſter öffnen und Friedenswillens vorbereiten, gierungen erlauben wird, ohne Hintergedanken die ſchwierigſten Fragen in Angriff men. Pichot erinnerte an den ſch wur von Douaumont, den die Front⸗ kämpfer aller Nationen vor vier leiſtet haben und ſchloß unter dem Beifall der Maſſen: „Wir Frontkämpfer waren Pflichten des Friedens. Aus der Erbitterung des Kampfes bleibt die gegenſeitige Achtung übrig. Machen wir dieſe gegenſeitige Achtung nutzbar für die Arbeit am Frieden zwiſchen Deutſchland und Frankreich.“ der Reichspreſſechef bei Muſſolini Eine Jeierſlunde im Hauplſladion dann zu einem Fechtmeiſter an. rung klangen aus dem Kadetten, der beim Abſchied vor der Fecht⸗ t nationalſozialiſtiſchen Preſſevertreter in denen ihnen zur ſellſchaftswagen die Platz genommen hatten. Wort, um in deutſcher Sprache eine deutſch⸗franzöſiſchen Zuſammenarbeit Ihr habt den Krieg mitgemacht, erklärte er einleitend, und ich habe den Krieg mitgemacht. Wir haben gegeneinander geführt. Ihr ſeid harte Soldaten geweſ wir, Eure Gegner, ſind harte Soldaten gewe⸗ Krie r Krieg, der zehn Millionen Männe t der erſte Krieg gewe Vaterländer brauchen Frieden, und iſchen Deutſchland und Frank⸗ rundbedingung für den europä⸗ (Erneute lebhafte Zuſtimmung.) gab dann eine aufſchlußreiche ranzö⸗ und Kriegs⸗ zur Sicherung des Be⸗ der Lebensgrundlage ihrer Mitglie⸗ der Redner die Verteidigung des Die franzöſiſchen Kriegsteilnehmer ſagte er, daß die Völker Europas miteinander verbunden ſind und ihre gegenſeitige rieg hat Ruinen der gute Gerechtigkeit müſſen die Atmoſphäre des die es den Re⸗ Der K der Geiſt der u neh⸗ Friedens Monaten ge⸗ gleich in der Krieges, wir bleiben gleich vor den Kampf mit ſeinem perſönlichen Helle Freude und Bewunde⸗ ſtürmiſchen Beifall der ſich während der ganzen eingehend mit preſſechef unterhalten und erkun⸗ m Schluß in deutſcher Sprache bei Preſſeabordnung nach den Höhepunkt der Italienreiſe für die perſönliche Führung ge⸗ ch von Muſſolini mit der Bemer⸗ der nationalſoziali⸗ der als ſolcher ein ſei. und dem Abſchied von Staatsſekretär Ricci tra⸗ Abfahrt Verfügung geſtellten Ge⸗ Weiterreiſe nach Littoria wo ſie ſich am Samstag⸗ Seewege nach Genua be⸗ von dort die Heimreiſe nach anzutreten. an, von zu ſprechen; aber es wäre nützlich, darüber verſtändigen könnte, Die Frage des belgiſchen Be⸗ Deutſchland Abſichten belgiſchen Kongo habe, Möglichkeit, ſich auf machtpolitt⸗ Deutſchland wolle ſeine po⸗ auf friedlichem Wege er⸗ Sie iſt von dem wiſſen, daß die Freiheit, una Euro⸗ Was dieſem Ziel widerſpricht, abgelehnt. Deutſchland Ziele Moskaus, hrung der Toten des Weltkrieges ſozialiſtiſchen Revolution nahm mit lebhaftem Beifall empfan⸗ erblick zu geben über die Ver⸗ , Kriegsopfer in Frankreich und um den Willen der franzöſiſchen Frontkämpfe en und und Franzoſen gegenüber⸗ Wir franzöſiſchen Kriegsteil⸗ daß er der letzte ſei, und dies auch Euer Wunſch und Euer Wille iſt.(Stürmiſcher Beifall) Weil wir g bedeutet und wie ſein wah⸗ verabſcheuen wir ihn. Aber wir „daß ein neuer europäiſcher 5 den Zuſammenbruch einer zivili⸗ ſatoriſchen Arbeit von 15 Jahrhunderten bedeu⸗ ten würde. Dieſe beide b n Gründe machen aus uns friedenswillige Mä nner,(Langanhaltender Sir Thomas Ben non der deul⸗ ſchen Gaſtfreunoſchaft begeiſierk 88 London, 21. Nov. Der Dirigent des Londoner Philharmoniſchen Orcheſters, Sir Thomas Beecham, ſchilderte auf der Dutchreiſe durch Frankfurt am Main dem Reuler⸗Korreſpondenten die Eindrücke, die er bei ſeiner Konzertreiſe durch Deutſchland emp⸗ fangen hat. Er ſagte u. a.:„Die außerordent⸗ liche Kundgebung der Freundſchaft und die bei⸗ nage unglaubliche Gaſtfreundſchaft haben einen n tiefen Eindruck auf uns alle gemacht. Das deutſche Konzertpublikum in ſeiner herzlichen demonſtratiwen Art iſt wundervoll.“ Reichsverweſer horthy beſuchl den König von Nalien Budapeſt, 20. Nop. Reichsverweſer Abmi⸗ ral v. Horthy wird mit ſeiner Gemahlin am Montagabend zum Beſuch des Königs [[von Italien im Sonderzug nach Rom ab⸗ fahren. Er wird begleitet von Miniſterpräſt⸗ dent Daranyi. Außenminiſter v. Kanya und dem Kabinettschef des Außenminiſters Graf Oſaky, In Rom iſt der Reichsverweſer Gaſt des Königs von Italien. Von maßgebender Seite wird erklärt, daß der Beſuch in Rom aus⸗ ſchließlich Höflichteitscharakter trägt. Außen⸗ miniſter v. Kanva cwird bei dieſer Gelegenheit dem itglieniſchen Außenminiſter Graf Ciano ſeinen Beſuch bei der ungariſchen Regierung erwidern. Für die Zeit der Abweſenheit des Mini⸗ ſterpräſtdenten und des Außenminiſters iſt der Honvedminiſter General Röder zum ſtellver⸗ tretenden Miniſterpräſidenten und der Innen⸗ miniſter v. Kozma zum ſtellvertr. Außenmini⸗ ſter ernannt worden. Parlamentsſitzungen fin⸗ den während des Rom⸗Beſuchs des Reichsver⸗ weſers nicht ſtatt. die Ueberreichung der Bayreulher Liſzl-Büſte in Bndapeſt Budapeſt, 20. Nov. In der Budapeſter Königlichen Oper fand heute unter Teilnahme des deutſchen Geſandeen von Mackenſen und des in Vertretung der ungariſchen Regie⸗ rung erſchienenen Staatsſekretärs im Kultus⸗ miniſter ium Tasnady⸗Nagy eine Feier ſtatt, in der der Oberbürgermeiſter von Bay⸗ reuth, Pg. Schlumprecht, der Budapeſter Oper die von der Stadt Bayreuth geſtiftete bronzene Liſzt⸗Büſte überreichte. Dr. Schlumprecht betonte in ſeiner Anſpra⸗ che, daß die kürzliche Bayreuther Liſzt⸗Feſt⸗ woche die Verkörperung der kulturellen Zu⸗ ſammenarbeit des deutſchen und des ungari⸗ ſchen Volkes ſei.— Staatsſekretär im Kultus⸗ miniſterium Tasnady⸗Nagy ſprach im Namen der Regierung dem berbürgermeiſter Dr. Schlumprecht und der Stadt Bayreuth den wärmſten Dank für das großmütige Geſchenk aus und betonte, daß die ganze ungariſche Muſikwelt der Stadt Bayreuth für die opfer⸗ bereite und großzügige Gaſtfreundſchaft dank⸗ bar ſei, die auf deutſchem Boden der Buda⸗ peſter Oper gewährt wurde.—* Nalien bleibt im Nichleinmiſchungs⸗ ausſchuß Rom, 20. Nov Wie in unterrichteten Krei⸗ ſen verlautet, hat die italieniſche Regierung micht die Abſicht, bei dem gegenwärtigen Stand der ſpaniſchen Frage und angeſichts der Hal⸗ tung des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſich von dem Ausſchuß zurückzuziehen. Es wird betont. daß die vorſichtigen Erklärungen Edens über die Anerkennung der Regierung Francos durch Deutſchland und Italien in Rom guten Eindruck gemacht haben. In dieſem Zuſam⸗ menhang wird bemerkt, die engliſch⸗italieniſchen Beſprechungen nahmen einen normalen Ver⸗ lauf. Eine völlige Klärung der Beziehungen zwiſchen den beiden Ländern ſei nicht mehr ausgeſchloſſen. Beginn des Schauprozeſſes in Nowo-sibirſt Moskau, 20. Nov. In Nowo⸗Sibirſk be⸗ gann am Donnerstag vor dem Militärkolle⸗ gium des Oberſten Gerichtshofes der Sowjet⸗ union der angekündigte Prozeß gegen die „gegen revolutionäre trotzkiſtiſche Schädlingsgruppe“, des weſtſibiriſchen Gaues, die eine Reihe von„Schädlings⸗ und Diverſionsakte“ im Bergwerk Kemerowo im Kufnezt⸗Becken organiſiert haben ſoll. Unter den neun Angeklagten befindet ſich bekanntlich auch der deutſche Staatsangehörige Ingenieur Stickling. Auſtraliſche Fronklämpfer fordern allgemeine Dienſtpflicht London, 20. Nov. Von der Jahrestagung der auſtraliſchen Frontkämpfer in Adelaide wurde am Freitag eine Entſchließung ange ⸗ nommen, die ſich für die Einführung einer allgemeinen Dienſtpflicht ausſpricht. die deulſch-öſlerr. Beſprechungen Fortſetzung der Beſprechungen zwiſchen dem Reichsauſſenminiſter und Staats- ſekretär Dr. Schmidt. 88 Berlin, 20. Nov. Nachdem bereits am Donnerstag nach Austauſch der erſten Begrü⸗ zung eine längere Ausſprache zwiſchen dem Reichsminiſter des Auswärtigen Frhr. von Neurath und Staatsſekretär Dr. Schmid: über die beide Länder intereſſierenden poli⸗ tiſchen Fragen ſtattgefunden hatte, iſt dieſe 1 worden. Unterhaltung am Freitag im Laufe des Vor- mittags wieder aufgenommen und fortgeſetzt 5 n 0 die hel Ab lie beſ hel ele Gef ten 1 0 5 i— enigz Jom gb. fetprif. Nanya nin Uniſerz Jas des er Seite n us, Außen, genheit Ciano ſchen Mun i der delbet⸗ Inner, enmini⸗ en fin, ichsbet⸗ Ahe dapetet lnahme enen Regie ultus⸗ reiet Bap⸗ peſtet iſtete iuſprn edel 1 Zu⸗ Agri; Ullus⸗ amen Or. den cent niche opfer dank. Bube; 4 5. lei⸗ tung nd bal; huſſes bild ens tos tet ſan⸗ ſchen Vet gen eht 15 de . 11 der Valer des Kinos wird 70 Jahre Oskar Meeſter, der Altmeiſter der deulſchen Kinolechnil Der Altmeiſter der Filmtechnik, Os⸗ kar Meeſter, feiert am 21. November ſeinen 70. Geburtstag. Wer Meeſter ſeiern will, muß die deutſche Kinotechnik feiern. Der Mann iſt 70 Jahre alt, das Lichtbildweſen in ſeiner bewegten Form vierzig. Was der Film als Unterhal⸗ tung und Kulturträger iſt, braucht uns Heuti⸗ gen nicht geſagt zu werden; was aber der Film und das Kino zur Zeit der Jahrhundertwende war, das läßt ſich nur an Beiſpielen aus der Erinnerung mitteilen. Meeſter iſt der Vater des Filmviertels in der ſüdlichen Friedrichſtraße in Berlin. Er hat die erſten„Tonfilme“ vor 25 Jahren ſchon herausgebracht(wir haben Tonfilm mit voller Abſicht in Anführungsſtrichen geſetzt), er Aue als erſter von der Freilichtaufnahme ins Ate⸗ lier über, er war Techniker, Regiſſeur, Kino⸗ beſitzer und Kaufmann in einer Perſon. * Von den erſten Filmen mit Spielhandlung bis zu den tönenden war auch für Meeſter ein Weg mit viel Arbeit, Mißerfolgen zeitweiſen glänzenden Erfolgen, von Ablehnung und An⸗ erkennung Muſik wurde von Anfang an als unerläßliche Beigabe zur Filmvorführung an⸗ geſehen. Kein Wunder alſo, daß ſich ein ſo ingenieuſer Kopf wie Meeſter mit der Ton⸗ erzeugung durch einen„echten Ediſonphono⸗ graphen“, wie ſie vor 40 Jahren verwandt wurden, nicht zufrieden geben wollte. Es war eine zu merkwürdige, freilich auch amüſante Sache, ſo eine Filmvorführung um 1896. Der „Kinematograph“ ſtand gewöhnlich auf einem Rummelplatz. Feſte Lichtſpieltheater kannte man noch nicht. Vorführungen einer mehr oder weniger geſchulten Tänzerin eröffneten die Vorſtellungen, als Hauptanreißermittel diente eine mit blanken Meſſingbändern ver⸗ zierte Dampflokomobile vor der Bude, die den elektriſchen Strom erzeugte. Kleine Scheinwer⸗ fer beleuchteten die Tänzerin in den bunteſten Farben und ſchließlich führte ſie den berühm⸗ ten„Serpentinentanz“ auf, der ſich in der Sprache der Rummelplatzbeſucher regelmäßig mehr boshaft als mißverſtanden in einen Ter⸗ pentintanz verwandelte. Dann aber kam die Hauptnummer des Pro⸗ gramms: Die Vorführung lebender Photogra⸗ phien! Zuerſt hörte man den Apparat ſchnur⸗ ren und knarren, die Leinewand blieb ſchwarz und der Raum dunkel, dann ſchien es auf der hellgewordenen Leinewand zu regnen— heute wiſſen wir, daß dieſe Erſcheinung vom zer⸗ kratzten Film herrührt— und dann kam das Bild. Ein Mann betrat ein Sprungbrett, holte tief Luft, ſprang ab, ſauſte ins Waſſer, das ſchlug über ihm zuſammen und— der Film war alle! Länge 18 Meter! Es gab dann noch zwei, drei ſolcher Filme, und ſchließlich bedankte ſich der Beſitzer des Theaters lebender Photographien für den Be⸗ ſuch und bat, falls es den geehrten Gäſten ge⸗ fallen habe, ſein„Inſtitut“ weiter zu emp⸗ fehlen. Und für dieſe, uns heute unbegreiflich er⸗ ſcheinenden Vorführungen und Filme ſoll nun der 70jährige Meeſter Lorbeer und Anerken- nung finden? Den Filmmimen von damals hat die Nachwelt keine Kränze geflochten, aber dem Techniker und Unternehmer, der unbeirrt dem Spielfilm zum Siege verhalf, darf die An⸗ erkennung nicht verſagt werden zu einer Zeit, in der die Welt ohne den Film in jedweder Geſtalt nicht mehr denkbar iſt. Meeſter iſt im Beſitze von annähernd 100 Na⸗ tenten, die ſich alle auf die Aufnahme⸗ und Vorführgeräte und den Film ſelbſt beziehen. Selbſt wenn nicht alle Gedanken zu dieſen Pa⸗ tenten aus dem Kopf des Meiſters ſtammen. bleibt genug übrig, um eine Lebensarbeit zu füllen. And wer etwa verwundert und er⸗ ſtaunt vernommen hat, daß ſchon vor reichlich 25 Jahren Meeſter die erſten Tonfilme zeigte, der ſtützt ſich nur auf die Tatſache, daß der Tonfilm in ſeiner heutigen Geſtalt und tech⸗ niſchen Vollkommenheit erſt rund 8 Jahre alt iſt Was Meeſter zu ſeiner Zeit zeigte, war eine Verbindung von Film und Schallplatte, die großes techniſches Ge⸗ ſchick verriet Und auch hier ſoll wieder eine Erinnerung an die erſten„Biophone“ einge⸗ ſchaltet ſein. Selbſtverſtändlich war der Filmſtreifen die Hauptſache im Kino. Aber daneben gab es noch zwei Mitwirkende, ohne die ein richtiger„Kin⸗ topp“ undenkbar war: Den Klavierſpie⸗ ler, deſſen muſikaliſche Produktionen in grö⸗ zeren Kinos durch einen Geiger und einen Har⸗ moniumſpieler verſtärkt wurden und der Er⸗ klärer. Der„Aklära“ machte den Film erſt verſtändlich. Wenn der Bildſtreifen ohne den redenden Mann vor der Leinewand unverſtänd⸗ lich blieb lag es allerdings weniger an der Auffaſſungsgabe des Publikums, als an der Film, handlung“. Meeſter wollte beide beſeiti⸗ gen, denn er ſah ein, daß der Film unter die⸗ ſer Beigabe leiden mußte und nicht zur Weiter⸗ entwicklung kommen konnte. Er ſchuf die erſten Tonfilme Zwiſchen dem Bildſtreifen und einem Grammophon wurde eine elektriſche Verbindung hergeſtellt, ſodaß der gleichmäßige(ſynchrone) Ablauf beider einiger— maßen gewährleiſtet war. Wer allerdings ganz genau hinſah konnte oft feſtſtellen. daß der Dar ſteller den Mund ſchon geſchloſſen hatte, obſcho die Sprache aus dem Trichter weiter herve kam. Mit der Begleitmuſik war es ähnlich. C raſſierte wohl auch daß der Film riß. da Grammophon aber weiterſpielte. Aber es waren unzweifelhafte Erfolge, die Meeſter auf ſein techniſches Konto ſchreiben durfte. Bis zum Jahre 1913 waren 500 Licht⸗ ſpiel heater mit Meeſters Tonfilmeinrichtungen verſehen. Das Apollotheater in Berlin, die Stätte der Triumphe des kürzlich als Siebzig⸗ jährigen gefeierten Paul Linke, zeigte damals viele ſolcher Tonfilme und übertrug ganze Ove⸗ rettenakte* Mer wußte vor 25 Jahren etwas von Lautſprechern und Verſtär⸗ kerröhren? Wenn ein Grammophon bei der Größe des Kinos nicht ausreichte, wurde meh⸗ rexe gekoppelt Im Avollotheater liefen fünf Platten zu gleicher Zeit, und zwei Meter lange Trichter waren in den Zuhörerraum geleitet. Daß ſie alle wenigſtens einigermaßen gleich⸗ mäßig ſpielten und redeten, das hatte Meeſter erreicht. Und heute? Der Jubilar kann auf eine Ent⸗ wicklung des lebenden Bildes zurückblicken. die er maßgebend beeinflußt hat. Er hat neben ſei⸗ nen rein techniſchen Arbeiten gezeigt, daß nur eine innige Verbindung von Technik, ſchauſpie⸗ leriſcher und ſchauſtelleriſcher Leiſtung imſtande iſt, den Film zu der Bedeutung zu bringen, den er heute im Kulturleben der Völker einnimmt. Meeſter kann ein zweifaches Jubiläum feiern: Das ſeines Eintritts ins bibliſche Alter und das des vierzigjährigen Filmes und der berufs⸗ mäßigen Kinematographie. 5 4 Anberechligle polniſche Bergellungsmaßnahme Berlin, 20. Nov. Wie aus Poſen berichtet wurde, hat die polniſche Regierung dem deutſchen Privatgymnaſium in Poſen und Grau⸗ denz die Oeffentlichkeitsrechte entzogen. Ganz offenbar ſoll es ſich dabei um eine Vergeltungs⸗ maßnahme handeln im Zuſammenhang mit einer Maßnahme der deutſchen Unterrichtsbe⸗ hörde innerhalb des polniſchen Gymnaſiums in Beuthen. In Beuthen handelte es ſich aber darum, beſtimmungswidrige Anordnungen, die die polniſche Schulleitung eigenmächtig getrof⸗ jen hatte, wieder aufzuheben. Dort haue man nämlich ohne Genehmigung der Behörde einen realgymnaſialen Zug dem erlaubten und weiter beſtehenden gymnaſialen Unterrichtsbetriebe an⸗ zugliedern verſucht. Lediglich dieſer Uebergriff iſt rückgängig gemacht worden. Demgegenüber muß die von der polniſchen Behörde für ihr Vorgehen gegen die deutſchen Privatgymnaſien gegebene Begründung, daß dieſe bei der Auf⸗ nahme neuer Schüler die beſtehenden Prüfungs⸗ vorſchriften nicht ſcharf genug beachtet hätten. allzuſehr als nachträgliche Konſtruktion erſchei⸗ nen. Jabrikdienſt in der Bayriſchen Oſtmark [Aus dem Jabrikeinſatz des nak.-ſoz. deulſchen Zindenlenbundes) Von Silde Schön Wiſſen Sie vielleicht was ein„Porzellan⸗ koller“ iſt? Das iſt eine Krankheit, die ſich darin äußerſt, daß die Betreffende bei jeder Kaffeegeſellſchaft im Hauſe oder Gaſthaus die Taſſen oder Teller herumdreht. um nach dem Firmenſtempel zu ſehen. Das Ergebnis iſt ein enttäuſchtes oder ſtrahlendes Geſicht. Dieſe Krankheit hat auch mich erfaßt, und wie ich dazu gekommen bin, will ich hier kurz erzählen: Im Sinne des Führers hat der nationalſo⸗ zialiſtiſche deutſche Studentenbund die Auf⸗ gabe übernommen, beſtimmte Notſtandsgebiete durch freiwilligen ſtudentiſchen Einſatz in den Semeſterferien zu betreuen. So ſtand uns die Wahl offen zwiſchen Landdienſt in der Grenzmark oder Fabrikdienſt in der Bayriſchen Oſtmark. Mit 22 Kameradinnen meldete ich mich zum Fabrikdienſt. Voller Erwartung folgten wir unſerer Ein⸗ berufung nach Selb. Von dem dortigen Ver⸗ treter der Arbeitsfront empfangen, zogen wir in das Lager, in dem wir alle zuſammen woh⸗ nen ſollten. Am nächſten Morgen wurden wir in kleineren Gruppen in die dortigen Porzel⸗ lanfabriken verteilt. Die einen kamen zu Ro⸗ ſenthal, die anderen zu Hutſchenreuther, ande⸗ re zu Heinrich oder Krautheim. Wir, die Rä⸗ der mit genommen hatten, wurden der Por⸗ zellanfabrik Schönwald in dem 6 Kilometer entfernten Orte gleichen Namens zugeteilt. Drei Wochen lang durften wir eine Arbei⸗ terin vertreten, die ſich während dieſer Zeit gründlich erholen ſollte; ihren Lohn erhielt ſie weiter. Die Arbeiter dort haben nämlich nur 7 Tage Urlaub im Jahr. Der Direktor empfing uns und führte uns an unfer Arbeitsplätze. Ich kam ins Brenn⸗ haus zur Ausräumkolonne(dort heißt es: „Wer Vater und Mutter nicht ehrt, kommt ins Brennhaus!“). Dieſe Kolonne beſtand aus ſechs Männern und zwei Frauen. Eine dieſer Frau⸗ en, eine 55jährige, faſt taube Arbeiterin, durfte ich vertreten. Die Frau war ganz aus dem Häuschen vor Freude als ſie es hörte, hängte mir ihre große Preßtuchſchürze um. in der ich bald verſank, und dann ging es gleich im vol⸗ len Tempo der Akkordarbeit los. Zwei Män⸗ ner holten die großen Chamottekapſelſtöße, in denen das Porzellan gebrannt wird. aus dem Ofen heraus. Der Mann. der mit mir arbei⸗ tete, klopfte die einzelnen Kapſeln auf. Ich mußte nun mit der einen Hand den Teller oder was es gerade war aus der Kapſel herausnehmen, mit der anderen ein Stück Pa⸗ pier aufraffen und auf den Teller legen. Das mußte aber fix gehen! Das Porzellan wurde dann in Holzkäſten geräumt und kam von uns in die Schleiferei und Malerei. Das ſollte meine Beſchäft gung für 3 Wochen ſein und zwar 9 Stunden täglich! Wir gingen natürlich mit großem Eifer, un⸗ ter Anſpannung aller Kräfte daran, denn die Arbeiter betrachteten uns und unſere Arbeit zunächſt etwas mißtrauiſch. Als ſie aber merk⸗ ten, daß es uns ernſt war, und wir uns nicht gar zu dumm anſtellten, kamen wir bald in ein echt freundſchaftliches Verhältnis, das zuletzt ſo eng wurde, wie wir es nie zu hoffen gewagt hatten. 8 Trotz der Schwierigkeit im Verſtehen der dor⸗ tigen Mundart(in den erſten Tagen verſtand ich kein Wort, was manchmal ganz gut war) gab es während der Arbeit manches Späßchen, und viele Fragen der Arbeitskameraden über meine Heimat. Bald wurde ich von den Leuten zum Kaffee eingeladen oder machte mit ihnen nach Fabrik⸗ ſchluß noch einen Spaziergang in die herrliche Umgebung, ſuchte mit ihnen„Schwammerl“ oder„Schwarzbeeren“ und freute mich dabei über ihre geſunden Anſichten Die 3 Wochen waren nur allzu ſchnell vor⸗ bei, und zum Schluß veranſtalteten wir mit den 2 Betrieben unſerer Fabrik einen ganz herrlichen, vergnügten Kameradſchaftsabend mit Volkstänzen und gemeinſamen Liedern, ſodaß die Stimmung bald vorzüglich war. Am Nach⸗ mittag überraſchte uns das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“ mit einem Beſuch und einer„Ehren⸗ runde“, während der es eine Beſtellung an die Firma Heinrich abwarf, worauf die dort arbei- tenden Studentinnen natürlich beſonders ſtolz waren! Zum letzten Mal gingen wir durch„unſere“ Fabrik, und der Abſchied wurde nicht nur uns, ſondern auch den Arbeitskameraden wirklich ſchwer. Dieſe 3 Wochen waren ein Erlebnis, das wir nie vergeſſen werden. Sie gaben uns einen tiefen Einblick in das Leben der Fabrik⸗ arbeiter und in das Herz prächtiger Me! hen. Zum Andenken an unſere Fabrikzeit durften wir uns ein paar nette Sachen ausſuchen, auf die wir beſonders ſtolz ſind, weil ſie den uns liebgewordenen Stempel tragen. Zum Dank für ihre Hilfsbereitſchaft ſchickte ich meinen Freunden von dort von zu Hauſe ein Kiſtchen mit ſelbſtgebackenem Kuchen und ein paar Flaſchen Rheinwein, den ſie ja dort nicht kennen, was ſie fröhlich zuſammen ver⸗ zehren ſollten. Daraufhin bekam ich umgehend einen rührenden Dankesbrief,, in dem unter anderem ſtand: „Die 3 Wochen, wo wir miteinander gear⸗ beitet haben, werde ich nie vergeſſen. Unſere Ausleerkolonne ſieht jetzt auch ſchon ein, daß es ſchöner iſt, wenn mehr Kameradſchaft ge⸗ pflegt wird. Wir haben uns jetzt zuſammenge⸗ ſchloſſen und wollen öfter ſo einen Abend ma⸗ chen, wie wir ihn mit Ihrem Geſchenk gemacht haben, damit doch die anderen ſehen, wie ſchön es iſt, wenn alles einig iſt.“ Könnte ich mir eine ſchönere Belohnung für meine Arbeit wünſchen, als dieſen Brief?— Und nun wiſſen Sie, wie ich zu meinem Por⸗ zellankoller gekommen bin! deulſche Jeilungsmänner in Nom Auf Einladung der italieniſchen Regierung iſt der Reichspreſſechef der NSDAP., Dr Dietrich, in Begleitung von 17 Vertretern der NS.⸗Preſſe zu mehrtägigem Beſuch in Rom ingetroffen. Unſer Bild zeigt den Vorbeimarſch der römiſchen Balilla nach der Feierſtunde am Capitol, die anläßlich der. einer Gedenktafel gegen den Sanktionskrieg abge⸗ ſe halten wurde. In der Mitte Reichspre chef Dr. Dietrich. (Heinrich Hoffmann, K.) r—— 125 Jahre Krupp Am 20. November 1811. als Deutſchland noch in ſeiner ausfuhrorientierten Landwirt⸗ ſchaft ſeinen mächtigſten wirtſchaftlichen Sektor erblickte, während England bereits eine eben⸗ ſo kräftig wie ſchlau unterbaute induſtrielle Kommandohöhe einnahm, begründete Fried⸗ rich Krupp mit zwei weiteren Geſellſchaf⸗ tern, die ſich aber im Laufe der Zeit als un⸗ tauglich erwieſen und wieder ausgebootet wur⸗ den,„zur Verfertigung des Gußſtahles und aller daraus reſultierenden Fabricate“ die Gußſtahlfabrik und Firma Krupp. 5 Ein kühnes Unterfangen, in die„gewerbliche Suprematie“ Englands eine Breſche zu ſchla⸗ gen, und dies mit einem lächerlichen Schmelz⸗ tiegel von der Größe einer Fauſt! Zunächſt kam die vom großen Korſen gegen den Wirt⸗ ſchaftsimperialismus des mancheſterlichen In⸗ ſelreiches verhängte Kontinentalſperre dem zungen Unternehmen als„Erziehungszoll“ ſehr zuſtatten, aber nach deren Aufhebung im Jahre 1815 brandete die engliſche Exportwelle aber⸗ mals über den Kontinent und machte die hoch⸗ geſpannten Hoffnungen des wagemutigen In⸗ duſtriepioniers raſch zunichte. Erſt Alfred Krupp, dem kühnen Kauf⸗ mann, Erfinder und Induſtriellen in Perſo⸗ nalunion, war es im wechſelvollſten Schickſal und harten Kämpfen gegen die Kurzſichtigkeit der ſtaatlichen Stellen vorbehalten. im Jahre 1827 mit ſieben tüchtigen Arbeitern. deren Na⸗ men er noch am Vorabend ſeines Hinſcheidens aufgezeichnet hatte, durch die befruchtende Tat der Beſeitigung der Binnenmauten unterſtützt, nach Ueberwindung des„tollen Jahres“ 1848 und der kritiſchen Zeitſpanne 1866/67, des wei⸗ teren nach der vorſichtigen Betriebsführung in den ſtürmiſchen Gründerjahren nach dem ſieg⸗ reichen Kriege 1870/1, ſein Unternehmen zum Weltruhm zu führen. Kruppſche Geſchütze ſpra⸗ ſten bei Königgrätz und Sedan eine neutliche Sprache. Lange hatte es gedauert, bis ſich die verantwortlichen Kreiſe von ihrer Zuverläſſig⸗ keit hatten überzeugen laſſen; denn hier lieb⸗ äugelte man zunächſt mit Armſtrong. Wenn Alfred Krupp auch in den bitterſten Jahren ſeinen Werksangehörigen noch Arbeit und Brot gab, wenn er kategoriſch erklärte, daß es in ſeinem Werke nicht auf Gewinn an⸗ komme, da„keine Aktionäre auf Dividende warten“, wenn er im Jahre 1887 noch auf ſei⸗ nem Totenlager mit zitternder Hand Eigen⸗ heime für ſeine Werksangehörigen entwarf, ſo lag dies alles in dem kühnen Bogenwurfe ſei⸗ ner Pläne, die nur eine innere Geſetzlichkeit kannten: das Gemeinwohl. Eine induſtrielle Führerperſönlichkeit vom Scheitel bis zur Soh⸗ le, konnte ſich Alfred Krupp nie mit der Ano⸗ nymität des Effektenkapitalismus befreunden, er trug die ganze Verantwortung und wollte dafür auch Herr in ſeinem eigenen Hauſe ſein. Kein Wunder, daß er vor ſeinem Todestage am 14. Juli 1887 mit Stolz auf ſein Werk zu⸗ rückblicken konnte, das von ſieben Mann auf 20 000 Arbeiter angeſtiegen war. Bei ſeinem Sohne Friedrich Alfred(18541902) ruhte es in treuen Händen und wurde durch die Errichtung des Panzerwerkes, den Ankauf des Gruſonwerkes und der Germaniawerft, endlich durch die Schaffung des Hüttenwerkes Rheinhauſen weſentlich erweitert. 40 000 Ar⸗ beiter ſtanden am Todestage Friedrich Alfreds in den weiten Hallen der Weltfirma. Am 1. Juli 1903, ein Jahr nach dem Todes⸗ tage F. A. Krupps, erfuhr das Unternehmen ——5 Amwandlung in eine AG., jedoch in der eiſe, das die geſchichtlich erworbene Führung der Familie Krupp gewahrt blieb. Und wei⸗ ter ging der Kampf um Stahl und Eiſen in Deutſchlands Waffenſchmiede nach der Ver⸗ mählung Bertha Krupps, der Allein⸗ erbin, mit von Bohlen und Halbach (der nach der Einwilligung des Kaiſers fortan den Ehrennamen Krupp führen ſollte), durch die Wirren des großen Krieges, die Jahre des deutſchen Zuſammenbruches und Golgathas, bis auf den Tag, da Adolf Hitler den Sieg der Weöbeit verkündete. Heute ſteht— ſchreibt der„Völk. Beobach⸗ ter“— ein Hunderttauſend⸗Mann⸗Heer an den gewaltigen Stätten Kruppſchen Anterneh⸗ mungsgeiſtes, von den Schloten unſerer wieder⸗ erſtandenen Waffenſchmiede wehen wieder die ſchwarzen Fahnen der Arbeit.... der Geiſt eines Alfred Krupp hat wieder eine blutvolle Auferſtehung gefeiert. Sein Wille war ſtär⸗ ker noch als Kruppſcher Stahl, ſein Werk iſt Deutſchlands Stolz. Eſſen verleiht Ehrenbürgerrecht an Herrn und Frau Krupp von Bohlen und Halbach Eſſen, 20. Nov. Die Eſſener Ratsherren beſchloſſen Freitag in einer außerordentlichen Sitzung aus Anlaß des 125jäheigen Beſtehens dex Kruppwerke die Verleihung des Ehren- bürgerrechtes an Herrn und Frau Krupp von Bohlen und Halbach. Ueber 645 000 Eheſtands darlehen ausgezahlt „Berlin, 20. Nov. Nach einem Bericht des Statiſtiſchen Reichsamtes im neuen Heft von „Wirtſchaft und Statiſtik“ wurden im dritten Vierteljahr 1936 im Deutſchen Reich 43 378 sheſtandsdarlehen ausgezahlt und für 47014 ebendgeborene Kinder Erlaſſe von Darlehen ewährt. Damit iſt die Zahl der feit Auguſt 933 ausgezahlten Eheſtandsdarlehen nun ehr auf 645 527 geſtiegen. In dieſen it Eheſtands darlehen geſchloſfenen Ehen burden bisher 437 459 Kinder lebend geboren. Froſt und zchneefälle in Ichleſien B§ Breslau, 20. Nov. In Schleſien iſt der Winter eingezogen. Wie der r dienſt meldet, lagen die Temperaturen am Freitag früh durchweg bei 0 Grad und etwas darunter. Beſonders im Flachland traten ver⸗ breitete Schneefälle auf Die Schneedecke hat bereits eine durchſchnittliche Höhe von fünf Zentimeter, ſtellenweiſe ſogar bis 10 Ztm. —— — ͥ————ẽ—— 8 — . ———ů——— 77 Ein Hochſlapler Graf Toulouje⸗Loutrec, der größte Abenteur Sch Schanghai, im November. In einem Obdachloſenheim de Heilsarmee im Elendsviertel Schang hais ſtarb in dieſen Tagen Gra Nikolaus von Toulouſe⸗Loutrec, ein aur Jahrhundert Geſchichte machte und beinahe König Mann, der im vorigen von Bulgarien geworden wäre. Mit dem Hinſcheiden Graf Toulouſe⸗Loutrecs ſchließt die bewegte Laufbahn eines der größ⸗ ten Abenteurer der neuen Zeit. Der Graf er⸗ blickte im Jahre 1855 als vine in Moskau das Licht der Welt. Es iſt ſchwer, mutet phantaſtiſcher an als das andere. Touloufe⸗Loutrec kämpfte in wurde um Haaresbreite König der Bulgaren, wurde zweimal nach Sibirien verbannt und unternahm mehrere waghalſige Fluchtverſuche. Er verhande' te wegen einer Anleihe von 20 Millionen Goldkronen mit einer Wiener Groß⸗ ban?! und wurde wegen Betrügereien und Tät⸗ lichkeiten ſowohl in Frankreich, wie auch in Kanada und Amerika zi Gefängr e isſtrafen ver⸗ urteilt. Ein Königreich für— eine Anleihe Der Werdegang dieſes großen Vagabunden und modernen Landsknechts beſitzt große Aehn⸗ lichkeit mit dem des Filmhelden Trader Horn Nikolaus Savines Abenteuer begannen mit den Tage, da er einen Degen ſchwingen konnte 22jöhrig trat er in General Skobeleffs Heer ein und nahm an der Belagerung der türki⸗ ſchen Feſtung Plewna teil. Wegen ſeiner her⸗ vorragenden Tapferkeit wurde er nach der Er⸗ oberung der Feſtung vom General perſönlich zum Offizier befördert. Damit tat Nikolaus Savine den erſten großen Sprung ins Leben. Nach Beendigung des ruſſiſch⸗türkiſchen Krieges verblieb er in Bulgarien, legte ſich den franzöſiſchen Grafentitel bei und lebte, wie es ſich für einen Grandſeigneur geziemt. Er machte ſich an führende Bulgaren heran und verſprach, dem Lande mit Hilfe ſeiner einfluß⸗ reichen Freunde eine große Anleihe zu be⸗ ſchaffen, deren der durch die Wirren des Krie⸗ ges geſchwächte Staat ſo dringend bedurfte. Die Sofloter Notabeln waren darüber ſo begeiſtert, daß ſie ihn nach Zuſtandekommen der 20 Mil⸗ lionen⸗Anleihe mit der Königswürde belohnen wollten. Der indiskrete Feldbarbier In jenen Tagen wor Bulgarien bekanntlich noch unter türkiſcher Oberhoheit. Zur An⸗ nahme des Königstitels bedurfte Graf Toulouſe⸗Loutrec des Einverſtändniſſes des Großherrn von Goldenen Horn. Alſo machte ſich der Thronprätendeyt auf nach Stambul, um den Sultan zu beſuchen. Mit wahrhaft könig⸗ lichem Prunk vollzog ſich die Fahrt nach dem Bosporus. Die Sofioter Monarchiſten hatten dem Grafen eigens einen Sonderzug zur Ver⸗ fügung geſtelli. die Wagen trugen bereits die königliche Krone. Sultan Abdul Hamid hätte ſeine Bitte höchſtwahrſcheinlich erfüllt. Die Verhandlungen waren bereits vor dem Abſchluß, als in letzter Minute etwas dazwiſchen kam, das Nikolaus“ Königspläne zu Waſſer werden ließ. In Stam⸗ bul wurde Graf Toulouſe⸗Loutrec von einem ehemaligen ruſſiſchen Feldbarbier geſehen. Die⸗ ſee Mann, der den ruſſiſchen Leutnant Savine während des Krieges zu raſieren pflegte, er⸗ kannte im Thronanwärter ſeinen früheren Kunden. Vor Freude eilte er auf ihn zu, als Graf Toulouſe⸗Loutrec alias Savine in der Sultanskaroſſe durch Stambuls Straßen fuhr. Es gab einen Auflauf, und wie ſich denken läßt, wurde die wahre Identität des Grafen enthüllt. Obgleich er proteſtierte und die An⸗ gaben des Feldbarbiers für wilde Phantaſien eines Iriſinnigen bezeichnete, wurde er von Ahdul Hamid nicht mehr empfangen. Mit dem Königstraum war es für immer aus. Flucht⸗ artig verließ der Graf die türkiſche Hauptſtadt und begab ſich nach Rußland. Hier ſuchte er Anſchluß an extreme politiſche Kreiſe. Da er aus ſeiner ſozialrevolutionären Geſinnung kein eee eee eee eee eee Franzöſiſche Blätter über Edens Abkehr von den Fowjels sd Paris 20. Nov. Die Erklärungen Edens im Unterhaus, daß„gewiſſe Regierun⸗ gen viel mehr zu tadeln ſeien als Deutſchland und Italien“, werden von der franzöſiſchen Preſſe am Freitagmorgen ſtark beſprochen. Dieſe unmißverſtändlichen Worte an Sowjet⸗ rußland, heißt es, ſtellten bereits eine Vorant⸗ wort auf die Beweisführung Moskaus dar, für die es am Montag im Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß noch genauere Antwort bekommen werde. Die Preſſe weiſt ferner darauf hin, daß der Völkerbund unter den gegenwärtigen Umſtän⸗ den ſehr große Umſicht beweiſen müſſe. Außen⸗ miniſter Eden ſei entſchloſſen, eine vollſtändige Zurückhaltung zu üben und unter keinen Um- ſtänden ſeine Haltung zu ändern. Stark bemerkt wird, daß die deutſche Geſte, die eine neuerliche Warnung an Moskau ſei, deutlich verſtanden worden ſei. Die Stimmung in England ſei ſich der erhöhten Gefahren für den Frieden in Europa voll bewußt. Worte, wie die des engliſchen Staatsmannes Winſton Churchill der Deutſchland aufgefordert habe, in die große Familie der verſöhnten Vörter zurückzukehren, die noch unvollſtändig wäre, dieſe Worſe im Munde eines Mannes, der ſich mit Nachdruck gegen die deutſche Aufrüſtung ausgeſprochen habe, ſeien ein Beweis für die Klugheit die geradezu aus dem Gefühl der Gefahr heraus geboren werde. a „Echo de Paris“ ſchreibt: Die Sowjets und Nikolaus Sa⸗ hie auf gedrängtem Raume eine Schilderung des Lebenswegs dieſes ungewöhn⸗ lichen Mannes zu geben, denn ein Abenteuer Graf zwei Kriegen., als Thronanwärkler er der Neuzeit, ſtarb im Heilsarmeeaſyl von an ghai f Flucht aus Sibirien Lager. Dampfer und gelangte nach Vancouver luſtliſte. Indeſſen gelang es ihm, ſich noch Amerika zurückgeſchickt. fallend hübſche darauf fand die Hochzeit ſtatt. Sonntag, den 22. November Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8: Der Bauer ſpricht, der Bauer hört. 10: Totenſonntag. Morgenfeier des Reichsarbeitsdienſtes. 10.45: Chriſtoph Willibald Gluck.„Iphigenie in Aulis“. 11: Worte vom Tode. Gedichte von Artur Max Luckdorff. 11.30: Bach⸗Kantate. 12: Konzert. 14: Kinderfunkſpiel: Till Eulenſpiegel. 14.30: Kantate. 1. Brahms: Begräbnisgeſang. 2. Brahms: Ave Maria. 3. Sileſius: Totentanz (Memento mori). 15: Ratſchläge zur Sippen⸗ forſchung. 15.15: Bauernballade. 16:. und ihre Kunſt legt weiter!(Schumann, Weber, Lortzing, Sullivan, Mozart, Schillings.) 17.15: Für die Auslandsdeutſchen. Der Fähr⸗ mann an der Weichſel. Ein Spiel von Deutſchen in Polen. 18: Klang in der Dämmerung. 19: Muſterien u. Totentanzlieder. 19.40: Deutſch⸗ landecho. 20: Richard Wagner. 21.15: Das Elly⸗Ney⸗Trio ſpielt. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23— 24: Nachtmuſik. Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.05: Gymnaſtik. 8.45: Orgelchoräle. 9: Gvangeliſche Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe zur Zeit. 10: Kantate vom gläubigen Leben. 10.30): Chorgeſang. 11.10: Edwin Erich Dwinger lieſt aus ſeinem neueſten Werk. 11.30: Bach⸗Kantate. 12 Konzert. 14: Kinderfunk 14.45: Die Verdunfahrt deutſcher Frontſoldaten. 15: Deutſche Scholle. Hörfolge. 16: Kanzert. 18: Slaug. Eine nordiſche Sage. 18.30: Kleiſt. Hörſpiel. 19.50: Sport⸗ bericht. 20: Konzert. 20.30: Das Schwanen lied. 22.15: Sportſpiegel des Sonntags 22.30: Nachtmuſik. 24— 2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Hafenkonzert. 8.05: Gymnaſtik. 8.25: Bauer, hör zu! 9: Evangeliſche Morgenfeſer. 9.30: Feſtkantate zu einer Werkfeier. 10: Kantate vom gläubigen Leben. 11: Schallplat⸗ ten⸗Konzert. 12: Konzert. 13.50: Zehn Minu: ten Erzeugungsſchlacht. 14: Kinderfunk. 14.45: Aus Laden und Werkſtatt. 15: Kleine Stücke für Violine und Klavier. 15.30: Chorgeſang 16: Sonntagnachmittag. 18: Klang in der Dämmerung. 19: Szenen aus„Lohengrin“. 19.30: Turnen und Sport haben das Wort. 20: Requiem von Brund Stürmer. 21.15: Der Tag ging regenſchwer und ſturmpewegt. Lieder und Worte vom Sterben. 22.30: Nachtmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Montag, den 23. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.80: Konzert. 10: Grundſchulfunk. Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Umbau im Kuh⸗ ſtall. 12: Konzert. 13.45: Neueſte Nachrich⸗ ten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.15: Eine kleine Tanzmuſik. 15.45: Von neuen Bü⸗ chern:„Was iſt ein Hausbuch?“ 16: Muſik am Nachmittag. 18: Junge Dichtung und Muſik. Werkgedichte. 18.20: Benjamin Gigli ſingt. 18.45: Geſpräche über die finniſche Frau. 19: Bitte, Platz nehmen über Flug⸗ ſteig I. 19.45: Deutſchland baut auf. 20: Kern⸗ ſpruch. 20.10: 4. Philharmoniſches Konzert 21.10: Der blaue Montag. 22.30: Eine kleine Nachtmuſit. 23—24: Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle! M. S.„Waterkaut“ geht uuf große Fahrt. Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik zur Frühſtückspauſe. 10: Wie aus dem Holzwurm der Klopfkäfer Totenuhr wurde. 11: Hausfrau hör zu! 11.30: Landfunk. Bei den heſſen⸗ naſſauiſchen Siedlern im deutſchen Oſten. 11.45: Sozialdienſt. 12: Schloßkonzert. 14.10 Aus unſerer tönenden Wunſchmappe. 15: Volk und Wirtſchaft. Wert und Unwert einer Börſe. 15.15: Kinderfunk. Jetzt baſteln wir wieder. 15.45: Unterhaltungs Konzert. 16.45: Erzäh⸗ die Regierung Cot mögen aus den Erklärun⸗ gen Edens eine Lehre ziehen. Hehl machte und überdies in ein Komplott ge⸗ regen den Zaren Alexander 2. verwickelt wurde, ⸗ſchickte man ihn in die ſibiriſche Verbannung. Hier hielt es ihn freilich nicht lange. In einer ſtockfinſteren Winternacht entfloh er dem Sechs volle Monate brauchte er, um nach Wladiwoſtok zu gelangen. Hier nahm er als Seemann Heuer auf einem eg 5 on r aus begab er ſich nach den Vereinigten Staaten. Er war gerettet, wußte er doch, daß Amerika politiſche Verbrecher nicht auslieferte. Hier lebte er jahrelang das Leben eines biede⸗ ren Bürgers und wurde nach einiger Zeit ſogar ametikaniſcher Staatsangehöriger. Kurz darauf brach der ſpaniſch⸗amerikaniſche Krieg aus. Da er fließend ſpaniſch ſprach, wurde er bald Offizier im Stabe des kubaniſchen Generals Gomez. In der denkwürdigen Schlacht von Santiago traf ihn eine Kugel. Schwer verwundet blieb er auf dem Kampfplatz zurück. Man hielt ihn für tot, und ſein Name erſchien auch in der Ver⸗ aufzu⸗ raffen und die kubaniſchen Linien zu erreichen egen ſeines tapferen Verhaltens wurde er erneut uusgezeichnet und dann zur Erholung Als er wiederhergeſtellt war, machte er eine Reiſe um di⸗ Welt und hielt überall Vorträge über ſeine abenteuerlichen Erlebniſſe. Eine auf⸗ Franzöſin aus angeſehener Pa⸗ tiſer Familie verliebte ſich in ihn, und bald Rundfunk-Programm Eine Kette von Vergehen Man ſollte olauben, daß damit ſein ruhe⸗ loſes Lebensſchifflein endlich den ſicheren Port erreicht hätte. Aber es kam wieder einmal an; ders. Das Abenteurerblut war ſo ſtark in ihm, daß es ihn nicht lange zuhauſe hielt. Die Ehe wurde bald wegen Verſchuldens des Grafen geſchieden, und er ſelbſt wurde in eine große Schwindelaffäre verwickelt, die die ins Unter⸗ ſuchungsgefängnis brachte Mit Hilfe von ſelbſtangefertigten Nochſchlüſſeln gelang es ihm, aus der Santé zu entwiſchen. Einem Wärter, der ſich ihm entgegenſtellte, ſtreute er Pfeffer n die Augen. Se: matsgefühle trieben ihn nach Moskau zurück wo er von der zariſtiſchen Ge⸗ heimpolizei erkannt und abermals nach Sibi⸗ zien verſcheickt wurde. Doch auch diesmal ließ er ſich nicht verblüffen. Während eines eiſigen Blizzards entfloh er der Strafanſtalt. Wieder führte ihn ſein Weg nach Kanada. In Montreal gründete er eine Druckerei und fälſchte Vanknoten Er wurde gefaßt und er⸗ hielt 7 Jahre Zwangsanbeit. Im Gefängnis verſtand er es meiſterhaft, ſich bei den Wärtern beldebt zu machen und wurde daher ſchon nach 3 Jahren wieder ſtrafentlaſſen. Sein nächſtes Jiel war England, wo er ebenfalls bald mit den Geſetzen in Konflikt geriet. Ein neuer Fluchtverſuch obwohl geſchickt inſzeniert, miß⸗ glückte. Erſt als gebrochener Greis kam er wieder frei. Er beſaß keinerlei Aktionskraft mehr. Am Alter ven 70 Jahren biste er ſich nach Schangha! ein. um dort Fuß zu faſſen Mit welchem Eifer er ſich au., mühte, durch ehrliche Arbeit ſein Brot zu verdienen, es wollte ihm nichts mehr gelingen. So kam er ſchließlich in jenes Heim der Schanghaier Heilsarmee, wo endlich der Tod ſeinem an Abenteuern ſo reichen Leben ein Ende ſetzte und wo der ehemalige Nikolaus Savine nun als Graf von Toulouſe⸗Lcutrec begraben wurde. frohe Kindertage. 18: Zur Unterhaltung. 19: Aus den Geheimniſſen eines Schallarchivs. 19.30: Das Mikrophon unterwegs. 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.10: Fröh⸗ licher Tanz. 22.30: Muſik zur„Guten Nacht“. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. zert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Froher Klang gur Arbeitspauſe. 9.30: Mütter, bören eure Kinder Rundfunk? 10: Wie aus dem Holz⸗ wurm der Klopfkäfer„Totenuhr“ wurde. 11.15: Für dich, Bauer. 12: Schloßkonzert. 14: Muſikaliſche Kurzweil. 16: Muſik am Nachmittag. 17.30: Sudetendeutſche Dichter. 18: Zur Unterhaltung. 19: Kleine Geſchichten am große Muſit. 19.45: Echo aus Baden. Quichotte wird Soldat. Hörſpiel. 22.30: Mu- 20.10:„Wie es euch gefällt!“ 21:„Don ik zur guten Nacht. 242: Nachtmuſik. 6.30: Kon⸗ Dienstag, den 24. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.80: Konzert. 10: Aus aller Welt. Im Reiche der 1000jähr. Stefanskrone. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 13.45: Neueſte Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Frauen am Werk. Bei den Puppenmacherinnen im Thüringer Wald. 15.45: Zigeuner, ſpielt auf! 16: Muſik am Nachmittag. 18. Lieder der Völker. Finniſche Lieder. 18.20: Politiſche Zeitungsſchau. 18.40: Das deutſche Frauen⸗ werk. Aufbau und Gliederung. 19: Guten Abend, lieber Hörer! 19.45: Deutſchlandecho. 19.55: Die Ahnentafel. 20: Kernſpruch. 20.10: Als der Großvater die Großmutter nahm 22: Sport, Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 6: Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkkonzert. 9.30: Heitere Muſik am Morgen. 10: Schul⸗ funk. 11.30: Landfunk. Das Buch auf dem Lande. 11.45: Sozialdienſt. 12: Konzert. 14.10: Nach Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Mufica zu Gaſt! 15: Volk und Wirtſchaft: Neue Werkſtoffe und Material⸗ ſchutz! 15.15: Die deutſche Frau. Frauen meiſtern ihr Schickſal. 16: Unterhaltungsmuſik. 17.30: Ueber den Alltag! Sendboten aus fer⸗ nen Himmelsräumen. 18: Blasmuſik. 19: Singt mit— HF. ſingt vor. 19.30: Kampf dem Verderb. 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.10:„Die Alpenhütte“, romantiſche Oper. 21.15: Alemanniſche Hei⸗ mat. 22.30: Unterhaltungs⸗ und Volksmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen, jeden Morgen. 10: Im Reich der 1000 jähr. Stephanskrone. 10.80: Franzöſiſch für die Oberſtufe. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Kon⸗ zert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Von Blumen und Tieren. 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 17.45: Deutſche entdecken Gold in Südafrika. 50jähr. Beſtehen der Stadt Johan⸗ nesburg. 18: Dreimal täglich. Ein heiteres Spiel mit Schallplatten. 19:„Der ſchwarze Hahn zu Baſel“. 19.30: Aus alten Lauten⸗ büchern. 19.45: Die Jugend iſt bereit. Eine Unterredung über die Mitarbeit der deutſchen— Jugend am Winterhilfswerk. 20.10: Ach ſo Bunte Stunde mit Plim und Plam. 21:„In Baden⸗Baden trafen ein..“ Hörbilder aus f Baden-Baden vor 70 Jahren. 21.45 Die Ka pelle Adalbert Lutter ſpielt. 22.20: Politiſche ler unſerer Zeit. 17: Hausmuſik. 17.30: Das Heimathaus. Herbſtlicher Rückblick in Zeitungsſchau. 22.40: Muſik an badiſcher k Fürſtenhöfen. 23.30 Tanzmuſik. 24—2: Nacht⸗ Bedeutung von Maßnahmen 55 Bekanntmachungen ber A. S. D. AB. Krels Heppenheim Ktrisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Ubr. NSOB., Kreis Heppenheim. Am 25. November 1936, findet ir „Halben Mond“ zu Heppenheim um 14.3 Ahr beginnend, eine Kreistagung ſtatt. In Einvernehmen mit dem Kreisſchulamt gebe ich bekannt, daß im Anſchluß an unſer Kreistagung eine Tagung ſämtlicher Volk ſchullehrkräfte geplant iſt, die amtlichen Ch rakter hat. 4968 Anſere Winterarbeit im NS. auf allen Gebieten(Arbeitsgemeinſchaften, Fachſcha ten uſw.) muß mit aller Kraft einſetze Ich fordere alle Kreisſachbearbeiter, Fa ſchaftsleiter, Arbeitsleiter uſw. auf, mir fort einen genauen Plan ihrer Winterarbei einzuſchicken. Ah, 1 ——— Amt für Beamte, Kreis Heppen d, en. Am Sonntag, den 22. November 1936 nachmittags 3 Uhr, findet in Heppenheim im Parkhotel„Halber Mond“ eine feierlich Gemeinſchaftstagung aller Beamten des Kreiſes Heppenheim ſtatt. Die Ehefrauen der Berufskameraden werden hierzu beſon ders herzlich eingeladen. Ebenſo die M glieder des NS.⸗Lehrerbundes des Kreif 5 Heppenheim. Den Mittelpunkt der Tagung bildet die Rede des Gauſchulungsleitert zu Amt für Beamte und des Kresslattera AS BDO DA Kreisfugendwaltung. Am Sonntag, den 22. ds. Mts., 9, Ahr, findet in Birkenau, im Gaſthaus Zum Birkenauer Tal“, eine Beſprechung ſämtlicher Ortsjugendwalter des Kreiſes über die Dur führung des 4. Neichsberufswettkampfes ſtatt. Ich erwarte von allen Ortsjugendwaltern, daß ſie an dieſer wichtigen Beſprechung teilnehmen. 5 Vetter, Kreisobmann det Daß. FFF Eden über die Blockade Bartelonas Eine Erklärung der ſpaniſchen National regierung §§s London, 20. Nov. Bei Eröffnung der Unterhausſitzung am Freitag wiederholte der Führer der Oppoſition, Mafor Attle e, die bereits geſtellte Frage, ob der Außenminiſter irgend eine Mitteilung über die beabſichtigte Blockade und mögliche Beſchießung von Barce⸗ lona aus Burgos erhalten habe und welche Schritte die britiſche Regierung zu tun gedenke. Außenminiſter Eden erklärte, hinſichtlich einer Blockade keine Mitteilung erhalten zu haben. Am 17. November ſei der britiſchen Regierung jedoch von den Behörden in Burgos eine Nachricht über eine mögliche Beſchießung Barcelonas zugegangen. Nach Verleſung dieſer Erklärung ſtellte Eden weiter feſt, daß der britiſche Botſchafter in Hendaye angewieſen worden ſei, mit den Be⸗ hörden in Burgos Fühlung zu nehmen und ſie um eine Sicherheitsgarantie für beſtimmte An⸗ kerplätze in Barcelona zu erſuchen, wie das bereits bei anderen Häfen geſchehen ſei. Fer⸗ ner habe der britiſche Botſchafter Anweiſung erhalten, darum zu erſuchen, daß vor dem Be⸗ ginn der Operationen ein angemeſſener Zeit⸗ raum zum Abtransport der in Barcelona anſäſſigen britiſchen Staatsangehörigen zuge⸗ ſtanden werde. Der britiſche Generalkonſul in Barcelona und die britiſchen Maxrinebehörden im Mittelmeer ſeien über die Angelegenheit unterrichtet worden. Major Attlee verſtieg ſich hierauf zu der demagogiſchen Frage, ob das nicht an See⸗ räuberei grenze, was er mit dem alten Schlag⸗ wort, daß die„Rebellen“ keine international anerkannten Rechte hätten, zu begründen ſuchte. Eden antwortete, daß das Unterhaus ſorgfäl⸗ tig unterſcheiden müſſe, zwiſchen der Rechtslage der britiſchen Schiffe auf hoher See und der Lage von Schiffen in einem ausländiſchen Hafen der vielleicht Schauplatz militäriſcher Operationen werde. g Auf eine weitere Anfrage Attlees über die N außerhalb der Dreimeilenzone erklärte der Außenminiſter, daß die britiſche Regierung z. Zt. keiner der beiden 9 zarteien im ſpaniſchen Bürgerkrieg die Rechte einer kriegführenden Macht zuerkannt habe. der Völkerbund und Spanien Der Eindruck der Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung in Genf 88 Genf, 20. Nov. Die Anerkennung der paniſchen Nationalregierung durch Deutſchland und Italien hat hier nicht überraſcht und er⸗ ſcheint auch den int auch d ausgeſprochenen Vos ront⸗ reiſen im Völkerbundsfekretariat als da flei⸗ nere Uebel. Das„Journal de Geners“ fordert konzert. Einberufung des Völkerbundsrats. * Lol Vol hen K Nr. 47 Toten⸗ gedenktag Von Gotthard Brodt Welke Blätter raſcheln unter den Füßen ernſter Menſchen, die durch den trüben, feuchten Novembertag zu den Friedhöfen eilen, um die Gräber ihrer Lieben mit Kränzen und Blumen zu ſchmücken. Der — hängt grau und düſter über der rde und die feuchte, neblige Luft benimmt den Wanderern zu den Stätten des Todes den Atem. Die Natur drückt auf die Stimmung der Menſchen. Auch ich gehe. Laſſe mich treiben von der ſeltſamen Stimmung, die heute alle zu beherrſchen ſcheint. Denke, daß ich niemanden habe, dem ich hier Blumen aufs Grab legen tann. Irgendwo, weit weg von dieſer fremden Stadt, ruhen die, zu denen ich gehen möchte. Was ſoll ich tun, wohin meine Schritte lenken? Weit offen ſtehen die Tore des Fried⸗ la der alt iſt, und manches Grab hat einen Beſucher mehr. Alſo gehe ich zu den verlaſſenen, ein⸗ ſamen Gräbern. Auch ich bin einſam. Faſt am Ende des Friedhofs, bei den alten Bäumen, habe ich mein Ziel erreicht. Grabſteine verſinken hier in der Erde, und nur ſchwer iſt ihre Inſchrift zu entziffern. Manche mögen wohl ſchon ein gutes Jahr⸗ hundert hier ſtehen. Efeu rankt ſich über e und Gras wächſt auf den Hügeln, unter enen Menſchen ihren letzten Schlaf ſchlafen. Auf einen von dieſen lege ich Blumen; kein Kreuz, kein Grabſtein ziert ihn, obwohl er der jüngſte unter den alten Gräbern zu ſein ſcheint. Wer mag hier ausruhen von den Sorgen und Leiden dieſer Welt? Irgendwo, in einem alten Friedhofs⸗ regiſter, wird ſein Name mit den üblichen Daten aufgezeichnet ſtehen— aber ich will ihn nicht wiſſen. Mir genügt es, daß ich heute, an dem Tag, der dem Gedenken der Toten geweiht iſt, allein hier ſtehe. Allein!— Iſt es nicht ſeltſam?— Auch dieſer Menſch dort unten hat einmal im Kreiſe einer Familie gelebt, hat Ziele und Ideale gehabt und dafür gekämpft; auch dieſer war auf der Jagd nach dem Glück, und nun iſt es, als ſei das alles nie ge⸗ weſen; die Sorgen, die Mühen, die Kämpfe, der Aufwand der Kräfte und Nerven. Nie⸗ mand weiß mehr etwas davon. Die Welt geht weiter, wie ſie immer weitergehen wird. Selbſt der größte Schmerz vermag ſie nicht zu erſchüttern. Mächtige Völker und hohe Kulturen ſind geſtorben und ver⸗ gangen— was bedeutet da ein armſeliges Einzelſchickſal?— Die, die es trifft, ver⸗ mögen es nicht zu faſſen; ſie möchten ihre Mitmenſchen, die teilnahmslos wie alle Tage ihren Geſchäften nachgehen, ihren Kummer ins Geſicht ſchreien, und dann, wenn auch dieſe Getreuen des Toten eines Tages nicht mehr ſind und niemand mehr da iſt von denen, die der Schmerz einſt faſt zerbrach, dann kommt langſam das große Vergeſſen, das Verſinken ins Nichts. Leiſer, wehmütig ſtimmender Regen rieſelt langſam durch die trägen Nebel⸗ ſchleier. Die nahe Stadt verſchwindet in der Dämmerung. Nur vereinzelte Lichter leuchten aus den letzten Häuſern zu den fröſtelnden Menſchen, die den Friedhof ver⸗ laſſen, hinüber. Kann man ſie nicht als Symbole nehmen? Nur die Taten weniger Menſchen leuchten durch den Nebel der Zeit und können nie vergeſſen werden; die meiſten verſinken ins Nichts. Die Dunkelheit breitet ihre Fittiche aus; der Regen hat ſich verſtärkt und ich emp⸗ finde plötzlich, was Verlaine empfunden haben mag, als er ſchrieb: „In meinem Herzen weint's Wie's regnet auf die Stadt.“ Sonntag, den 22. November 1936 Zurbck zur Motter Erde Fhoto Löhrich M Bas Teben den Lebenden Von Franz Löſer Auf dem neu angelegten Friedhof einer rößeren Stadt begab es ſich, daß an einem ge und zur gleichen Stunde die erſten wei Begräbniſſe ſtattfanden. Durch die nordnung der Friedhofsverwaltung lagen die beiden Grabſtellen unmittelbar neben⸗ einander. In die eine wurde eine junge Frau verſenkt, die bei der Geburt eines Kindes ihr eigenes Leben laſſen mußte; das andere Grab hatte ein ebenfalls noch junger Ehemann eingenommen, der an den Folgen eines Autounfalls geſtorben war. Der Zufall wollte es überdies noch, daß die Hinterbliebenen dieſer Verſtorbenen im gleichen Haus, einer großen Mietskaſerne, wohnten. Der junge Witwer war über den Verluſt ſeiner Gattin derart troſtlos, daß er ſich völlig gehen ließ. Außerdem aber befand er ſich noch in einer recht ſchwierigen Lage, da das Kind lebte, er aber damit nichts an⸗ zufangen wußte. Beinahe haßte er das kleine Weſen, ſah in ihm den eigentlichen Urheber ſeines Mißgeſchics und konnte es deshalb nicht um ſich herum ertragen. Um nun in ſeinem aufſteigenden Groll nicht etwa eine Unbeſonnenheit zu begehen, gab er das Kind weit weg zu fremden Men⸗ ſchen in Pflege, erfüllte wohl ſeine Pflich⸗ ten, wollte aber keinerlei Nachrichten erhalten. Die Witwe des Opfers nach dem Auto⸗ unfall war ebenfalls noch nicht lange ver⸗ heiratet geweſen, und auch für ſie hatte nach dieſem Unglück das Leben jeden Inhalt verloren. Sie ſchloß ſich von allem Um⸗ gang mit den Menſchen aus und lebte nur im Gedenken an ihren verſtorbenen Gatten. Sie hatte keinerlei Intereſſen, wies alle Tröſtungen ihrer Verwandten zurück und ließ ſich gleichfalls völlig gehen. Auf alle gutgemeinten Ratſchläge hatte ſie ſtets nur die eine Antwort: „Was nützt es auch, wenn ich den nicht mehr habe, dem ich mein Leben weihen wollte?“ Es wäre denkbar, daß zwei Menſchen mit gleichem Leid, die in ihrer Häuslichkeit nur durch ein paar Mauern getrennt ſind, un⸗ willkürlich zuſammenfinden, um ſich gegen⸗ ſeitig zu ſtützen. Aber obgleich die beiden Verwitweten voneinander wußten, ſchon weil doch die Ruheſtätten ihrer Abgeſchiede⸗ nen nebeneinander lagen, mieden ſie ſich abſichtlich und wichen einander auch auf dem Friedhof immer aus. Sie gingen wie zwei fremde Menſchen aneinander vorbei und hätten ſich gegenſeitig doch gewiß aller⸗ lei zu ſagen gehabt. Nach einem halben Jahr hatte ſich die Erde auf den Gräbern genug geſetzt, ſo daß an die Herrichtung der Grabhügel gedacht werden konnte. Wieder fügte es der Zufall, daß die beiden Verwitweten ihre Aufträge dem gleichen Grabſteinſetzer erteilten, nur die Form des Steines und deſſen Inſchrif⸗ ten wählte jeder anders. Da der Toten⸗ gedenktag nicht mehr weit war, mußte die Arbeit raſch durchgeführt werden, damit die Gräber an dieſem Tage in Ordnung ſeien. Die mit der Durchführung dieſer Arbeiten betrauten Männer verwechſelten jedoch die Grabſtellen und ſetzten die Steins falſch. Zu allem Ueberfluß aber wußte man in der Friedhofverwaltung ſelbſt nicht mehr ganz genau die Nummern dieſer beiden Grabſtellen auseinanderzuhalten. Um Scherereien zu vermeiden, wurde kurzerhand erklärt, daß die Grabſteine richtig ſtünden, und den Hinterbliebenen redete man ein, daß ſie in ihrem erſten Schmerz wahrſcheinlich ſelbſt die Gräber et hätten. Die beiden Verwitweten gaben ſich mit dieſer Erklärung zwar zufrieden, aber ſie waren nicht überzeugt, daß es auch ſo ſei. Doch was ſollten ſie tun? Die Gräber öffnen laſſen, um den richtigen Toten feſt⸗ zuſtellen? Nein, dazu war ihnen deren Ruhe zu heilig. So einigten ſte ſich, die beiden Gräber von nun an gemeinſam zu betreuen. Durch dieſe Verwirrung an den letzten Ruheſtätten ihrer Lieben aber fanden die beiden Lebenden zueinander. Vorerſt waren es ja nur die gleichen Intereſſen an den Gräbern, allmählich aber halfen ſie ſich auch über ihr Leid hinweg und teilten ſich ihre größeren und kleineren Nöte mit. Eines Tages erkundigte ſich die junge Witwe nach dem Kind des Mannes. Er geſtand, weshalb er es weggegeben hatte. fügte aber ſogleich hinzu: „Ich weiß, wie unrecht ich damit dem armen Weſen tu. Vielleicht fände ich mich aber mit der Zeit hinein, könnte ich es, wenn ſchon nicht um mich, ſo doch wenig⸗ ſtens in meiner Nähe haben. Aber wo ſoll ich es hingeben?“ Da erwachte in der jungen Frau das Muttergefühl. Schon immer hatte ſie emp⸗ funden, daß ihr ein Kind über den Verluſt des Gatten leichter hinweggeholfen hätte. In der Pflege und Erziehung eines Kindes ſah ſie ihre höchſte Aufgabe. Daher hielt ſie es für einen göttlichen Fifa dg daß ſie mit dem Witwer über deſſen Kind zu ſprechen begonnen hatte. Und da bedurfte es nun auch keines langen Bedenkens mehr, das Kind zu verlangen: „Geben Sie es mir! Ich wüßte dann wenigſtens, für was ich noch lebe. Und vielleicht wäre auch Ihnen ſelbſt gedient, wenn Sie es öfters ſehen könnten.“ Keinen Augenblick bereute die junge Witwe ihren Entſchluß. Denn das kleine Weſen lohnte mit ſeinem Jauchzen alle Mühen. Es war beinahe, als wäre dieſes kleine Geſchöpf es ſich ſchon bewußt, daß ſein Werden ein anderes Leben bereits vernichtete und es nun berufen ſei, zwei weiteren Leben neuen Inhalt zu geben. Allmählich entwickelte ſich zwiſchen den beiden Verwitweten aus dieſer rein äußer⸗ lichen Bindung in natürlicher Folge auch eine immer ſtärker werdende innere Zu⸗ ſammengehörigkeit, ohne daß ſie aber dabei ihrer Verſtorbenen vergeſſen hätten. Sie betreuten nach wie vor gemeinſam deren letzte Ruheſtätten und wußten ſich über ſie unentwegt allerlei Rühmliches zu ſagen. Dann forderte aber das Leben ſein Recht, und die beiden Toten ſtellten ſich nicht als hindernde Geſpenſter dazwiſchen. Wieder war ein Totengedenktag, dies⸗ mal aber keiner mit jenem üblichen trüben Wetter, welches allein ſchon das Gemüt verdüſtert. Ein tiefblauer Himmel wölbte ſich über der Stadt, die Sonne ſtrahlte, als käme ſchon wieder der Frühling und nahte nicht erſt der Winter. Und frühlingshaft ſchimmerten auch die Geſichter der beiden Verwitweten, als ſie ſich gemeinſam auf den Friedhof begaben. Und als ſie tief in Gedanken verſunken an den Gräbern ihrer Verſtorbenen ſtanden, war ihnen, als hörten ſie deren Stimmen: „Ein ſeltſames Geſchick hat uns unter des Erde vereint, untrennbar und ſo, daß ihe nicht mehr zu unterſcheiden vermögt, weer zu euch gehörte. Dieſes gleiche Geſchick hat auch euch zuſammengeführt, auf daß ihr wiſſet, was des Lebens Rechte ſind!“ Da fanden ſich die Hände der Lebenden und ein freudiges„Ja“ ſtrahlten ihre Augen einander zu. Jetzt wußten ſie, welchen Weg ſie zu gehen hatten und daß dies die einzig wahre Erkenntnis iſt, die da lautet: „Alles ehrende Gedenken den Toten, das Leben aber den Lebenden!!! N eee 1 255 1 8 ee eee 5 eee e eee,. 9 l 5 7 AAA F. r 3 3—.—————— D F—.— eee 8 55 orb 3 3————— r 1 9 5 3 —— 4 2 2 ECC 5 8 a — 7** 2„„————0—————˖ 3 8 2 5 5: 5 25 8——— 1————— r 1 2* n La 4 e ee eee 5.—— e 8.— 5— 5——— 2—— 5 8—.—— 8 TT—T—T—T—T—T—T——.———— 5 eee TCC N ee eee eee 33———— ä———— 7„„ e 5 W 9 8.* N 5 5 E n. ä 8* 8 a N N Die Bauern von fühlingen Nur eine Straße in der alten Biſchofs⸗ ſtadt Halberſtadt kündet noch den Namen des Dorfes Kühlingen, das in den Kriegsläuften verſunkener Jahr⸗ hunderte ſpurlos verging. Der Chroniſt ſchreibt das Jahr 1179. Ein früher Herbſt bleichte die Felder und Wieſen zwiſchen Hakel und Huywald. Mißernte und anhaltende Dürre hatten den Bauern des Bistums Halberſtadt kaum die Saatfrucht für das nächſte Früh⸗ jahr gegeben. Dazu lamen die dauernden Fehden zwiſchen Biſchof Ulrich und dem Herzog Heinrich von Braunſchweig, die mit wechſelndem Kriegsglück geführt wurden. Eine Zeitlang ſchien es, als wollte der Braunſchweiger Frieden geben. Als der Reichstag zu Goslar unter Kaiſer Bar⸗ baroſſa dann aber über den Abtrünnigen die Reichsacht verhängte, war es mit der Ruhe in den biſchöflichen Landen vorbei. Wieder waren es die Bauern, die den Groll des Löwenherzogs, der nunmehr endgültig ſeinen Thron verloren hatte, aus erſter Hand zu ſpüren bekamen. Er brand⸗ ſchatzte ſie nach Strich und Faden. Ueberall gab es Flüchtlinge auf den Landſtraßen. Gar mancher dabei, der für immer vergaß, daß er aus rechtſchaffenem Bauernblut ſtammte und ſelbſt zum Strauchritter wurde. Mittlerweile war es September gewor⸗ den. Am Tage vor Mariä Geburt brachte ein bettelnder Franziskanermönch die Kunde nach dem Dorfe Kühlingen, daß der Braunſchweiger vor Hornburg läge, aber ſchon zum Abzuge rüſtend, da er die mauerumwehrte Feſte nicht kleinkriegen konnte.— Die Bauern des kleinen Dorfes, durch trübe Erfahrungen vorſichtig gewor⸗ den, ſchlugen drei Kreuze und beratſchlag⸗ ten, wie ſie dem nahenden Unheil am beſten entgingen. Viel Zeit war nicht mehr zu verlieren!— Klaus Brümmer, einer der Dorfälteſten, übernahm es, die Frauen und Kinder nach der nahen Biſchofsſtadt zu geleiten. Dort waren ſie am eheſten geborgen vor aller Anbill. Nur die Männer blieben zurück. Beile und Aexte wurden in gebrauchs⸗ fähigen Zuſtand verſetzt. Auch damals galt ſchon das Sprichwort, daß dem Manne nur zu helfen war, der ſich ſelbſt zu helfen wußte!— Darüber vergingen einige Tage. Rings um Halberſtadt wurde es leben⸗ dig. Ritter und Reiſige, in den Fäuſten das trotzige Löwenbanner, rückten heran. Die Stadt mußte fallen um jeden Preis! — Es war die letzte Chance des kühnen Empörers, der die eiſengepanzerte Fauſt grimmig nach der Petersburg hinüber⸗ reckte.„Wartet nur, ihr Schwarzröcke und Leiſetreter, bald bin ich an der Reihe, euch ein Liedlein vorzupfeifen nach meiner Art, damit euch das Zähneklappern ankommt!“ Schwärme von Krähen, hungrig nach Traß äugend, verdunkelten den Himmel. Schon ſtiegen allerorts Rauchfahnen auf. „Die Stadt brennt an allen Ecken und Kanten!— Weh unſern Frauen und Kindern!“ Die Bauern ſchrien wild durcheinander: „Wir müſſen hin!— Wir müſſen ſie retten! — Auf nach der Stadt!“ Die beruhigenden Worte der älteren Männer fruchteten nichts Schon be⸗ waffneten ſie ſich.„Mir nach!“ ſchrie der Dorfſchmied, eine rieſige Keule ſchwingend, „der Welt Untergang iſt nahe;— ſo wollen wir wenigſtens ehrlich kämpfen und ſterben!“ Noch einmal verſuchte Andreas Vocke, ſich dem Haufen entgegenzuſtellen. „Nehmt Vernunft an!— Ihr rennt in euer Verderben; ſie werden ſich nicht an wehrloſen Frauen und Kindern ver⸗ greifen!“ 1 „Hört nicht auf ihn,“ rief der Dorf⸗ ſchmied.„Er iſt ein Narr und hat weder Frau noch Kind, ſonſt müßte er wiſſen, wie es uns zumute iſt!“— Rauhe, ungebärdige Bauernſtimmen zollten ihm Beifall.„Der Schmied ſoll uns führen!“ Andreas Vocke blieb allein zurück. Wenn ſie alle den Verſtand verloren, er jeden⸗ falls wollte hier im Dorfe ſeine Schuldig⸗ keit tun!— Er wollte ausharren!——— Atemlos betrachtete er das ſchauerliche Bild der Vernichtung. Der Feuerſchein wuchs unvermindert. Höher und höher fraßen ſich die Flammen. Jetzt brannten auch die beiden Domtürme. Ein hohles Sauſen erfüllte die Luft. Kaum wurde ſich der Bauer bewußt, daß es Nacht und wieder Morgen geworden war. Blutrot, noch immer von pektſchenden Felerttußen erhellt, ſank der Himmel in leigraue Dämmerung. Hinter den Klus⸗ bergen ſchoben ſich zaghaft die blauen Hügelketten des Harzwaldes hervor. Der Huy lag verborgen hinter einer Rauch⸗ wolke, die ihre Ausläufer bis weit über Noklum gezogen hatte. Und mit ihr zog die rachedurſtige Kriegs⸗ ſchar des Löwenherzogs, Halberſtadt in Schutt und Aſche zurücklaſſend. Jetzt erſt erſchauerte der Bauer unter der Einwirkung der Morgenkühle. Das Vieh wurde unruhig und zerrte an den Seilen. Mittag!— Noch immer war die Luft erfüllt mit ſtechendem Brandgeruch. Ueber die Mauerzinnen wälzten ſich dicke Rauch⸗ ſchwaden. Von der Petersburg, der höch⸗ ſten Erhebung der Stadt, war nichts mehr zu erkennen. Eine klaffende Lücke gähnte dort, wo noch geſtern die Domtürme wie ſpitze Pfeiler in den Himmel ragten. Von der Landſtraße, die nach Quedlin⸗ burg führte, klangen Stimmen auf. Vor⸗ ſichtig das Geſtrüpp auseinänderſchiebend, gewahrte der Bauer mehrere Kriegsknechte, die mit Spießen und breiten Schwertern bewaffnet waren. Jetzt hatten ſie das Dorf entdeckt. Er hörte ihre johlenden, beute⸗ lüſternen Stimmen. „Feige, hinterliſtige Hunde“, knirſchte der Bauer. Dann verdüſterte ſich ſein Blick. Gottvater, hab Erbarmen!— Rette unſer Dorf!“— Hilfeſuchend ſpähte er hinüber zur Landſtraße, aber ſie lag leer und ver⸗ laſſen unter der aufglühenden September⸗ ſonne. Der ſchrille, jammernde Schrei eines ab⸗ geſtochenen Schweines klang durch die Stille. Wie ſie grölten und wüteten, dieſe Handlanger des Teufels. Der Bauer vergrub das ite be im dürren Kraut. Nichts ſehen, nichts hören davon! Womit hatten ſie das verdient?— Sie werkten beſcheiden auf der Scholle ihrer Väter. Durch 1. und Umſicht hatten ſie es zu einigem Wohlſtand gebracht.— Wes⸗ Ib, weshalb mußten ſie ihr Dorf im Stich laſſen?— Nun lagen ſie vor den Toren der Stadt, erſchlagen, niedergemetzelt,— und ihr Dorf war dem Raub, der Plünderung preisgegeben! Die Gedanken des Bauern verwirrten ſich. Gut, mochten ſie ſaufen, freſſen, praſſen, wenn ſie nur das Dorf verſchonten! Ihm war es, als müßte er es hinaus⸗ ſchreien:„Nicht brennen! Genug der Flam⸗ men, genug des beizenden Qualms! Laßt uns das Haus, das Dach, unter dem wir wohnten und glücklich waren!“ Da ſchoſſen auch ſchon die erſten Flammen aus dem Gehöft des Bauern Mie e Becker. Gleich darauf brannte die Dorfſchmiede. Wie Zunder flammten die Strohdächer auf. Und nun wußte der Bauer Andreas Vocke, daß es keine Gnade gab, im Himmel nicht— und nicht auf Erden! Sein Antlitz erſtarrte zu Stein. Sich langſam erhebend, ergriff er das Beil, das neben ihm im Graſe lag. „Kühlingen, Fluch jeder Hand, die dich vertan!“ So ſchritt er langſam dem Dorfein⸗ gang zu. Zwei Kriegsknechte, vom Brand ge⸗ ſchwärzt und mit Beute ſchwer beladen, ſtellten ſich ihm entgegen. Unter dem erſten Hieb ſeines Beiles fielen ſie um wie räudige Hunde. Ein furchtbarer Schnitter, der Schrecken und Entſetzen auslöſte, ſchritt er die Dorf⸗ ſtraße weiter. Wer einen Weg kreuzte, war ein toter Mann, noch ehe er fallend den Erdboden berührte. Noch ein letzter Schlag. Der Bauer hieb das Beil in die Stalltlr ſeines brennen⸗ den Hauſes. Die einzige, vor Angſt brül⸗ lende Kuh am Halfter hinausziehend, ſprach er leiſe die Worte:„Herr, vergib uns, wie wir vergeben unſern Schuldigern!“ Spätabends erreichte er das Dorf Hars⸗ leben, das durch einen glücklichen Umſtand vor der Kriegsfurie verſchont geblieben war Der alte, betagte Pfarrer erſchrak nicht ſchlecht, als eine harte Fauſt gegen den hölzernen Fenſterladen ſchlug. Wer ſtört den Frieden eines Geſalbten?“ Eine Stimme, rauh und brüchig, ant⸗ wortete:„Einlaß begehr ich, ein Fried⸗ loſer, in die Gemeinſchaft eures Dorfes!“ „Wer biſt du?“ „Andreas Vocke, der letzte Bauer von Kühlingen!“ Bert Brennecke das mit der Kameradſchaft und dem Schnee, die beideſamt der Liebe wichen Erzählung von Günther Gehmert Angezählte Lichter durchdringen die tiefe Nacht. Hier eins, dort gleich mehrere, an jenem Hang vier. Hin und her, ab und an. Entfernt grüßen ſchwer und träge die Berge, deren Umriſſe in das Dunkel der Waldſtreifen und in den ſtockfinſteren Him⸗ mel hinüberwechſeln. Irgendwo läutet die Glocke einer Kapelle die Mitternachtsſtunde ins Tal. Lautes Stimmengewirr, taghelle Be⸗ leuchtung, ſehnſüchtige Tanzmelodien, die die elegant gekleideten Paare auf dem Parkett wie Schachfiguren ſich Schritt für Schritt bewegen laſſen. Dideldim taramtatam, dideldim tira⸗ lala lala Das alſo iſt der große Geſellſchaftsabend im Hotel zum„Goldenen Frieden“. Präch⸗ tig, prächtig, dacht ich's mir doch gleich, als ich hier ſo unverſehens hereinſchneite; jawohl hereinſchneite! Denn draußen hat ſtch indes das dichte Gewölk in eine einzige Flockenpracht aufgelöſt, die lautlos in der windſtillen Luft zu ſchweben ſcheint. Aber ſchweig nur. Es geht hier weder um die Flockenpracht, noch um meine eigene un⸗ ſcheinbare Perſon. Halt' nur die Augen auf! Guck einmal rüber; aber doch nicht ſo auffällig, Menſch, ja, da, an dem blumen⸗ geſchmückten Tiſch. Siehſt du die drei Männer und auch die junge Dame mit dem glitzern⸗ den Brillantſtreif im blonden Haar? Ganz recht. Eben ſtoßen ſie an. Kling— klong— kling— klang machen vier Gläſer. Worauf ſie wohl anſtoßen mögen? Ich weiß es nicht; und doch weiß ich es! Aber noch iſt es zu früh. Frage mich nicht aus, lieber Freund, du wirſt ja ſelbſt noch Zeuge eines ſtillen Geſchehens ſein. Das fage ich dir, ſo wahr ſich der Mond um die Erde dreht— vorausgeſetzt, daß die Sternen⸗ kundigen mit dieſer Weisheit das Rechte getroffen haben. Aber laß jetzt die Rederei, ſchau dir lieber einmal das Kleeblatt enauer an. Drei Sportsmänner ſagſt du? Oho, Freundchen, daß ich nicht lache; das fühlt ja ein Blinder in dunkler Nacht. Na, warte, ich werde dir mehr verraten. Es iſt die Favoritenmannſchaft, die übermorgen bei den großen Skiwettkämpfen an den Start gehen wird. So, du findeſt nichts dabei, ſo, ſo Geigen ſtimmen, zwei Saxophone quaken und quieken unverſchämt dazwiſchen. Dann beginnt ein Akkordeon das Spiel mit vollen Tönen. Jetzt tanzt auch die Blond⸗ haarige. Teufel noch eins, wenn das nicht irgendeine Diva oder ein reizendes Indu⸗ ſtrietöchterchen iſt! Aber, ſiehſt du, der große Breitſchultrige, mit dem ſie ſo dahin⸗ wiegt, ei was, das iſt ein Kerl! Seltſames Paar. Sie in 0 05 großer Robe, er ſchlicht und einfach in Ski luft. Geſund, ſauber und ſtrotzend vor Kraft. Hahaha, hihi! Entſchuldige, aber denke dir einmal aus, ich würde ſo mir nichts dir nichts den gepflegten Parkettboden mit ſolchen derben Skiſtiefeln aufkratzen. Junge, Junge, der Oberkellner dort mit dem Frack würde mich wahrlich höchſt eigenhändig in Stücke reißen. Wie ſie nur immer aufſchaut zu ihm. Als wenn es niemand anders gäbe hier in dem roßen glänzenden Saal. Aber laß nur, ſehen ſie nicht beide aus wie aus einem Guß? Sag' was du willſt, lieber* oder halt noch beſſer den Atem an: ſo zu tanzen, das iſt ein Erlebnis! Ein ſpiegelblankes Parkett, ein paar belangloſe Töne, die zu⸗ ſammenaddiert ein Schluchzen, Stöhnen, Wünſchen Hoffen, Erwarten, Verſprechen, Drohen oder Fragen ergeben— und zwei Menſchen, die ſich nur dem Augenblick geben, die Umwelt vergeſſen und ſich ſanft und behutſam tragen laſſen. Hierhin, dorthin. Dideldim taramtatam, dideldim tira⸗ la lalala Wie meinſt du? Doch nicht ſo laut! Ja, ich guck ja ſchon. Die beiden Kameraden drüben am Tiſch reden beſorgt aufeinander ein. Du, da bereitet ſich irgend etwas vor. Der Kleine hat faſt gar keine Stirn mehr vor lauter Sorgenfalten. Jetzt unterbricht er die Rede ſeines Gegenüber mit einem reſignierten Abwinken der rechten Hand. Haſt du das geſehen? Dabei ſtarren ſie von Zeit zu Zeit auf das tanzende Paar. Siehſt du, ſchon wieder. Junge, Junge, wenn hier nicht Schickſal geſpielt wird, dann nenn mich fortan Joſef Piependeckel! Aus. 891 72 Ein ag auf die Pauke, dann einen auf die Schelle. 15 Ganz aus. Bumm tſching. Nun ſitzen ſie wieder alle zuſammen. Aber böſe iſt eigentlich keiner. Vielleicht, daß unſere Diva und ihr Held vor eitel Glück und Freude ſtillverhalten ſtrahlen, dieweil die andern beiden betrübt, vielleicht ſogar etwas enttäuſcht, mal die beiden Glücklichen und mal ihre beiden Armband⸗ uhren anviſieren. Aber ſonſt Und noch ein Tanz, und noch einer, und wieder einer. Die älteren Herrſchaften, die bislang die Tiſche dicht am Tanzoval für ſich beſchlagnahmt hielten, ſind ſchon größtenteils aufgebrochen. Bengel, iſt das jetzt eine fidele Geſellſchaft! Sieh nur unſere beiden. Wie ſie ſich im tollen Wirbel umeinanderdrehen, wie er ſie mit ſeinem rechten Arm feſt und cr hält, wie er ſich letzt herabbeugt und ihr etwas ins Ohr flüſtert, daß ſie ſich errötend abkehrt und in lle hineinlacht. Wenn das kein junges Glück bedeutet! And wie ſie ſich ſoeben zutrinken. Menſch, iſt das die Möglichkeit! Doch halt, was iſt das? Sie ſtehen auf. Alle. Gehen zum Ausgang. Stehen im Freien unter den Sternen, die den dichten euſchnee als Himmelsgruß herabgeſandt zu haben ſcheinen. Stille. Droben ſtrahlt in vollendeter Schönheit der Orion. Fünf, ſechs, ſieben Handbreit davon ab der Große Bär. Dann klingt es tief und zitternd: „Laß gut ſein, Alrich, ſo müſſen wir eben allein kämpfen. Es wird uns nichts anderes übrigbleiben. Schade, es wäre unſer größter Sieg!“ Damit 4 die beiden Kameraden zu ihren Brettern, die ſie 3 in den tiefen Schnee geſteckt hatten. Sie richten aus und ſchnallen an. Klapp, rick, zrr. Der, den ſie mit Ulrich anſprachen, ſteht unbeweglich. Die Augen hat er nieder⸗ geſchlagen. Die Finger ſuchen verzweifelt ineinander Halt. Da reicht ihm die Schöne ihr ſchmale zarte Hand. Er wendet ſich ihr zu. Ein Lächeln, ſüß und betörend, hingebend und bittend. Ulrich ſeufzt auf. 1 treten ſeine beiden Kameraden zu ihm. „Laß nur, Ulrich. Vielleicht hat alles 2 kommen müſſen. Lebewohl und alles Gute!“ Ruck! ſpringen ſie eine ganze Kehrtwen⸗ d dung herum. Ein letztes Händewinken. Dann ſpuren ſie nacheinander durch den Schnee. fegen weichen mmer bergan. Kalöff tſch, kalöff tſch machen ihre Bretter. Von droben ſchauen nach wie vor der Orion und der Große Bär herab, ebenfalls die Caſſiopeia. Un auch der Mond dreht ſich gewiß noch um die Erde 92 0 Die Nachtigall Friedrich der Große liebte die Sing⸗ vögel. Oft ſaß er im Park von Sansſouci und hörte ſich den Geſang der kleinen Sänger an. Eines Abends ging der König im Part ſpazieren. Da überraſchte er einen Hilfsgärtner, der eben eine chtigall im Netz gefangen hatte. Wütend fuhr er den Vogeldieb an:„Kerl, iſt Er des Deibels! Sofort laß Er den Vogel fliegen! Er will 1 4 und fängt mir meine Sing ⸗ vögel weg?“ „Majeſtät“, ſtotterte der junge Mann ängſtlich,„es war der erſte Vogel, den 5 * 5 habe. Ich habe in nächſter Zei Hochzeit und wollte meiner Braut eine Nachtigall ſchenken.“ „Soſo, Er will ſeiner Jungfer eine 1 9 tigall ſchenten? Nun, weiß Er au 5 warum die Nachtigall im Frühjahr ſingt? fragt Friedrich. „Nein, Majeſtät“, erwiderte der Gärtner. „So will ich es Ihm ſagen: Aus Liebes⸗ ſehnfucht ſingt ſie. Und e ein Ker fängt ſie mitten im Lied. Heiraten will Er? Kann Er, aber erſt Übers Jahr. Er ſoll ein Jahr lang auf Feſtung in Spandau über ſeine Schandtat nachdenken.“ Und der König brachte den Vogelfänger eigenhändi auf die Wache. Als das Jahr um war, fragte der König den 1 tigallen Gärtner:„Na, wird Er wieder Nach fangen?“ „Nein, Majeſtät, es ſoll nie wieder vor⸗ kommen.“ Gut, dann kann Er wieder ſeinen Poſten als Gärtner bei mir antreten. Und nun kann Er heiraten, ſeine Braut hat lange genug auf Ihn gewartet.“ Am Hochzeitstage erſchien plötzlich der König unter den Feſtteilnehmern, reichte der glücklichen Braut ein kleines Käſtchen, worin ſich eine Anſtecknachtigall aus Silber befand, und ſagte zu dem jungen Paare: Da hat Sie eine Nachtigall, und Er ma ſich nun von ſeiner Jungfer Nachtiga etwas vorſingen laſſen. And ich wünſche⸗ daß ſpäter ein blühender Kinderchor die Begleitung dazu macht.“ Nach dieſen Worten 7 der Köni wieder die hocherfreute Hochzeitsgeſellſcha Fr. Schaeffter annen. llleicht t eitel Nahen 00 beden Abend, et, und en, die al für con un ut ire einen er ich t ft und unge ſenſh rh eter eben heres iner det ls aht en 1 1 1 l r Seemannslos Von Hermann Ulbrich⸗Hannibal Wenige wiſſen, welche aufopfernden Minuten und Stunden bei dem Unter⸗ Jans eines Dampfers die dem Tod ins uge ſehende Mannſchaft noch zu erleben dag ehe ſie ihr Schiff verliert und viel⸗ eicht ein naſſes Grab findet. Nur ſelten 3 es, von einem kleinen ſinkenden Frachtdampfer die Menſchen zu retten, daß ſie Zeugnis von ihrem Verzweif⸗ lungskampf abgeben können. Im fol⸗ genden ſchildert der Verfaſſer den Unter⸗ gang eines Kieler Dampfers nach den Eintragungen des Schiffstagebuches. Die Schriftleitung. Der Nebel legte ſich über die engliſche Küſte wie ſo oft an den Nachmittagen der ſtürmiſchen Jahreszeit. Am Kai des großen engliſchen Heringsausfuhrhafens Great Varmouth luden die Hafenarbeiter die letzten Fäſſer Heringe in den Dampfer „Käte Grammerstorf“ ein. Aber wegen des Sturmes konnte das Schiff an dieſem Tage— es war ein Sonnabend — nicht mehr in See gehen. Am nächſten Morgen hatte der Wind etwas abgeflaut. Ehe es hell wurde, ver⸗ ließ der Dampfer ſchon den Hafen und er⸗ reichte gegen acht Uhr die offene See, um ſeinen Kurs quer über die Nordſee nach der Elbemündung zu nehmen. Auf dem Meere nahm der Sturm, der ſich mehr nach Weſten herumgedreht hatte, an Stärke zu. Er warf im Spiel mit den ungeheuren Wellen das Schiff von einer Seite zur anderen, ſo daß die Bunker⸗ ohlen lärmend gegen die Wände der Bunker ſchlugen und in der Küche das Ge⸗ ſchirr wild durcheinander klapperte. Stürmiſches Wetter waren die Seeleute gewohnt. Aber je mehr ſich der Dampfer vom Lande entfernte, um ſo ſchwerer wurde das Wetter, um ſo orkanartiger wuchs der Sturm an. Mit gewaltiger Kraft wühlte er die Wellen auf und warf ſie wuchtig gegen den ſchwerarbeitenden Dampfer. Gegen die Mittagszeit ſchlugen einige hohe Wellenbrecher die Backbordſeite des Dampfers voll und legten ihn ungefähr dreißig Grad auf die Seite. Der Kapitän ließ das Schiff beidrehen, damit ſich der Wind nicht länger von der Seite gegen das ſchwache Fahrzeug werfen konnte. Aber als das Waſſer abgelaufen war, blieb es noch mit zehn Grad Schlagſeite auf dem Meere liegen. Der Sturm wuchs von Stunde zu Stunde zu ſtärkerem Orkan an und überſchüttete den Dampfer fortwährend mit harten Brechern, ſo daß er nur ſchwer ſeinen Kurs halten konnte. Auch der Abend brachte kein Abflauen. Es gab eine ſchwere Nacht für die Be⸗ latzung. Die Schlagſeite nahm zu, ſo daß der Kapitän von der Backbordſeite Herings⸗ fäſſer über Bord werfen ließ, die von den aufgepeitſchten Wellen gierig verſchlungen wurden, damit ſich das Schiff wieder auf⸗ richten ſollte. Auch die Bunkerkohlen wur⸗ den aus dieſem Grunde nach der Steuer⸗ bordſeite getrimmt. Aber es war zwecklos. Die Schlagſeite nahm ſtändig zu Und als der Morgen graute, lag der Dampfer ſchon ſo ſehr auf der Seite, daß die Backbord⸗ reeling ſtändig unter Waſſer war. Das Waſſer drang durch das Luftrohr in die Ballaſttanks. Sie wurden durch ſtändiges Pumpen leer gehalten, denn man konnte das Rohr infolge der ſchweren Seen, die über das Schiff jagten und es immer unter Waſſer hielten, nicht zu⸗ ſtopfen. Die vereinigte Macht der Wellen und des Sturmes drückte in der Mann⸗ ſchaftslogis die Bullaugen ein. Und immer fegte der Sturm mit orkan⸗ artiger Macht über das aufgepeitſchte keer. Das Maſchinenperſonal verſuchte unter den größten Anſtrengungen Dampf zu halten, damit das Schiff nicht ſteuerlos werden ſollte. Doch das gelang nur unter den ſchwerſten Aufopferungen. Die Heizer hatten ſich vor den Keſſeln feſtgebunden, rafften mit den Händen die Kohlen auf und warfen ſie in die Feuerung, denn wegen des hohen Seeganges war es ihnen un⸗ möglich mit der Schaufel zu arbeiten. Stille Helden, die immer bis zum letzten Augenblick unter den verzweifeltſten An⸗ ſtrengungen arbeiten, und dann, wenn ſich ein Dampfer auf die Seite legt, oft ſchon im Maſchinenraum durch das eindringende Waſſer den Tod finden. Am Nachmittag hatte die Schlagſeite der „Käte Grammerstorf“ bis auf vierzig Grad zugenommen. Unaufhörlich ſpülten die Wellen über den ſchrägliegenden Dampfer. Es wurden Notſignale gegeben. Aber die in der Nähe befindlichen Fiſchdampfer konnten bei dem ſchweren Seegang nicht darauf achten und keine Hilfe bringen Auch ein ganz in der Nähe vorbeifahren⸗ der Hochſeefiſchdampfer achtete nicht auf Alte Grabſteinkunſt Spät im Jahre war ich einmal auf Rügen, zu einer Zeit, wo kein Ferien⸗ fahrer mehr die Inſel zur Erholung auf⸗ ſucht. Da war ich auf einem Teile der blattartig verzweigten Inſel im Nordoſten, auf Wittow, wo vielleicht gerade wie im Südoſten, auf Mönchgut noch ein gut Teil alten Volkstums erhalten iſt. Dort fand ich, als der Weg um den Totenſonn⸗ tag mich zu den Friedhöfen führte, ein landſchaftlich gebundenes und für den dortigen Bezirk eigentümliches Handwerk. Die meiſten Grabtafeln zeigten nämlich alle eine bis in die früheſten Jahre des achtzehnten Jahrhunderts zurückgehende gleiche Form und wieſen meiſt im oberen Teil eine markante Verzierung auf. Die als Dutzendware auf unſeren Friedhöfen zu findenden, teils klaſſiziſtiſchen, teils anderen, meiſt häßlichen Grab⸗ kreuze waren ſelten und fielen aus dem Rahmen. Beim FTorſchen nach den tieferen Grün⸗ den ließ ſich feſtſtellen, daß im Dorfe Wiek ein Tiſchlermeiſter wohnte, der heute noch die Steinmetzkunſt ausübt, ſo wie er es von ſeinen Vorfahren ererbt hatte. Meiſter Steinmetz deutete auch gerne die Wahr⸗ zeichen am Kopfe jener Grabtafeln. Korn⸗ ähren ließen den Landmann, der Anker den Seefahrer erkennen, und ein Propeller gab Kunde von einem im Kriege dort bei⸗ geſetzten Marineflieger, einem Sohn des Dorfes. Kein leichter Sandſtein war zu bearbeiten. Am häufigſten ſind Granit und Gneis, wie ſie die Findlinge der di⸗ lupialen Gletſchermoränen auf Rügen mit ſich brachten, oder aus Schweden einge⸗ führte Steine der Werkſtoff. Er iſt nicht leicht zu behandeln. Um ſo mehr muß 3 r man ſtaunen, wie ein zierlicher Schmetter⸗ ling unter dem Meißel des Meiſters im Granit entſteht als Wahrzeichen einer Natur und Schönheit liebenden Verbliche⸗ nen.— Es iſt auch zu beachten, welch Wiſ⸗ ſen um graphiſche Dinge ſelbſt dieſen in einem entfernten Winkel Deutſchlands lebenden Handwerks⸗ meiſter eigen iſt, ob⸗ gecich er nie in eine ehre zu einem Stein⸗ metzmeiſter ging. Ja, wie ſauber wurde jeder Buchſtabe zu⸗ vor auf den Stein gezeichnet, ehe er vom Meißel herausgear⸗ beitet wurde Auch die den Namen der Beſtatteten beigege⸗ benen Sprüche find eigen in ihrer Sin⸗ nesart und ſie durch⸗ weht ein herber Zug der meer⸗ und ſturm⸗ erprobten Seefahrer Hier nur eine kleine Probe dieſer ſchlich⸗ ten, innigen Verſe: Wir blühen auf und fallen ab Und ſteigen aus der Wieg' ins Grab. Alte Seemannsgräber auf dem Friedhof von Wiek auf Rügen au Photos(2 Weſtbilderdienst M Ein 60 Jahre alter Grabstein wird gesäubert Ein Blümchen ſchön und wunderbar 8 unſre Freude war. a kam ein Bot von Gott geſandt Und trug die Blum' ins beßre Land. Es modert der Staub, Der Geiſt ſchwebt im Lichte, Das Bild ruht im Herzen. Nicht mehr hienieden Heißt nicht geſchieden. Als ich heimwärts zog, wollte es mir uerſt nicht recht einleuchten, wie all dies eſehene, das ſo eindringlich auf das Ge⸗ müt des Menſchen zu wirken im Stande war, einem einfachen Tiſchlerkopf ent⸗ ſprungen war, ja von einem Manne ſtammte, der ein praktiſcher Steinmetz und zugleich tief innerlich veranlagter Menſch war. Es war ja klar: Die Steinmetzkunſt konnte ihren Mann nicht ernähren, aber altes, treu gepflegtes Brauchtum hatte ſich bis in unſere Zeit erhalten. Gewöhnlich iſt es ja ſo, daß wir bei dem Gedanken an alte Volksbräuche hiermit frohe Feſte vor Augen haben. Hier aber hat Brauch und Sitte den Menſchen bis zu ſeiner letzten Ruheſtatt begleitet. W. Stapf, E. idunnnnunmmnumnnnnnüunuulumu annuum die Notſignale und ſuchte eiligſt ſelber einen ſicheren Hafen zu erreichen. Augenblicke der großen Hoffnung und des ſchweren Enttäuſchens. Nach zwei Stunden hatte das Schiff ſchon fünfundvierzig Grad Schlagſeite. Sonntag Nachmittag. In den Häuſern an der Küſte gingen die Gedanken der einſamen Frauen zu ihren Männern auf dem ſtürmiſchen Meer. Immer voll Hoffnung. Rauſchend ſpülten die Wellen das wild⸗ gewordene Meereswaſſer in die Wohn⸗ kammern an der Backbordſeite. Den Heizern und Maſchiniſten war es jetzt unmöglich, die Maſchine weiter in Gang zu halten. Das Schiff war dem Meere preis⸗ gegeben. Es hatte ſeine Manövrierfähig⸗ keit verloren und konnte daher auch nicht mehr das in die Ballaſttanks eindringende Waſſer herauspumpen. Infolge der ſchrägen Lage des Schiffes drückten die Herings⸗ fäſſer im Laderaum gegen die Lukendeckel. Krachend gaben die Verſchlußbalken nach, die Perſennige brachen und mit jedem neuen Windſtoß rollten einige Heringsfäſſer in das Meer. Verloren lag der Dampfer auf dem ein⸗ ſamen Meer. Wie lange würde er ſich auf der Oberfläche halten können? Würde Hilfe kommen? Wer konnte es ſagen! Dunkle Ahnung der Beſatzung, Lebenshoffnung und doch Todesbereitſchaft Ringsum nichts als ein grauenvolles Meer, nichts als Wellenberge und Wellentäler, nichts als giſchtſpritzende Schaumkämme und grauſige Waſſertiefen. Die Hoffnung auf Leben und die Un⸗ gewißheit auf Rettung machte ſie alle ſtumm Jeder hoffte, aber was war die Hoffnung? Jeden Augenblick, jede Minute, ja faſt jede Sekunde konnte die Wucht der Wellen das Schiff ganz auf die Seite legen und es in die aufgepeitſchte Flut tauchen. Alle Hoffnung hing an den Notſignalen. In wenigen Augenblicken würde der Dampfer Käte Grammerstorf ſinken. Es gab kein anderes Los mehr für ihn. Der däniſche Dampfer Flora hatte die Notſignale wahrgenommen und eilte zu Hilfe. Infolge der ſchrägen Lage des Schiffes konnte die Beſatzung nur mühſam ein Rettungsboot zu Waſſer laſſen und darin bis zum Eintreffen des Dampfers Flora Schutz ſuchen. Und dann wurde Mann für Mann in aufopfernder Arbeit von dem Dampfer Flora übernommen. Gerettet! Und als ſie wieder ein ſicheres Deck unter den Füßen hatten, lag die Käte Grammerstorf ſchon faſt ganz auf der Seite. Die Luken waren bereits halb unter Waſſer. Die Wellen jagten gierig über das ganze Schiff, um ihren geraub⸗ ten Schatz in die Tiefe zu ziehen. Nichts war mehr zu retten. Und als der Dampfer Flora nach der Rettung der Mannſchaft ſeine Reiſe fort⸗ ſetzte, war die Käte Grammerstorf von der Meeresfläche verſchwunden. Geſunken, mit voller Ladung, mit viertauſend Fäſſern mit über drei Millionen Heringen und mit allem Hab und Gut der Beſaßung. Im ſchmierigen Arbeitsanzug nur das nackte Leben gerettet, und doch für jeden von ihnen alles gerettet. 937K.* Jeuerſchiff„Elbe J“ Tiefſchwarze Nacht.— Die Nordſee läuft Sturm. Dumpf rufen die Glocken von Turm zu Turm. Der„Blanke Hans“ fegt das Halligen⸗ land,— aber die Deiche, ſie halten ſtand!— Weit draußen, wo Welle auf Welle ſich bricht, leuchtet ein einſam verlorenes Licht. „Feuerſchiff Elbe“!— Seit Stunden ſchon hält es im Sturme die Poſition!—— Die Wachen vervoppelt.— Fünfzehn Mann! Schwer kämpft es gegen die Dünung an. Fünfzehn Männer, ſie halten die Wacht, ſie ſpähen hinaus in die dunkle Nacht. Vom Giſcht umſprüht, vom Sturme umkrallt, ſo trotzen ſie Wellen und wilder Gewalt; und 8 der ſtill ſeine Pflicht er⸗ fragt, was das eigene Leben gilt!— Fünfzehn Männer!— Der Morgen graut, aber ſo weit auch das Auge ſchaut, erloſchen, verſunken das einſame Lichr— Fünfzehn Helden!—— Vergeßt ſie nicht! eee Cͤã· 00 3 17 29 1. 1 1 5. 7 K 17 45 1 5 8 17 . i Ni 8 1 1 K 1 14 5 . „ a n . . 4 8 0 8 Wal 7 W 0 1 1 10 15 g * * ee 7 8 2 —.— — 1 5 eee e e 5 9 3 N 8 5..... 1— 1— e ee * Mußeſtunden eee Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ——— Käppen Carsfens vorletzter Wille 25. Fortſetzung. 3 junge Mann war bereit, ſofort in ſeine Dienſte zu eten. „Was kriegt ſo ein Chauffeur?“ fragte Süßkind und nahm ben Verkäufer beiſeite. „Ach, der Tarif iſt niedrig, zu niedrig faſt. Ich glaube fünfunddreißig bis vierzig Mark. Ich würde Ihnen aber taten, beſſer zu bezahlen, denn in die Hand des Chauffeurs zeben Sie ſchließlich ihr Leben und Ihre Geſundheit. Je beſſer Sie ihn bezahlen, um ſo vorſichtiger wird er ſein, ſich dieſe gute Stellung zu erhalten.“ Das leuchtete Herrn Süßkind abermals ein, und er bot dem Chauffeur einen Wochenlohn von fünfzig Mark, freie Station und freie Dienſtkleidung. Dann ſchleppte er ihn mit in das nächſte große Konfek⸗ kionsgeſchäft und ließ ihm eine Livree anpaſſen, in der er ſchmuck und elegant ausſah. Jetzt war Herr Süßkind zufrieden, und nach einer Stunde kolſte der Wagen davon. Herr Süßkind freute ſich ſehr, daß ſein Chauffeur ſo be⸗ dächtig fuhr, er hatte ja Zeit, es kam nicht darauf an, daß er heute in Bummelsbüttel ankam. Er ahnte nicht, daß ein neuer Wagen ſchonend einge⸗ fahren werden muß, daß man im Anfang möglichſt die vier⸗ lig Kilometer im Tempo nicht überſchreiten darf. In Bummelsbüttel war alles in Aufregung. Herr Süßkind war plötzlich eingetroffen. Und ſchon die Umſtände, die beim Eintreffen feſtgeſtellt wurden, ſpielten eine beſondere Rolle. Denn: er kam mit einem nagelneuen Auto und einem Chauffeur, der wie aus dem Ei gepellt ausſah. Und... man denke.. er kam ohne ſeine Frau! Herr Süßkind ſuchte zunächſt ſeine Geſchäftsräume auf, bie er aber polizeilich verſiegelt vorfand. Daraufhin ging er zur Polizei— er ging tatſächlich, denn ſie lag über dem Marktplatz, nur fünfzig Schritte entfernt. Dort wurde er mit aller Aufregung empfangen. Wacht⸗ meiſter Krauſe, der gerade Dienſt hatte, bat ihn in die Dienſträume und führte ihn zu Inſpektor Kreutz, den er ſchleunigſt vom Dämmerſchoppen holte— denn deſſen Dienſt var vorbei. Inſpektor Kreutz bewillkommnete nun den Herrn Süßkind und unterrichtete ihn über den Einbruch. Er erzählte ihm, daß das bare Geld geſtohlen worden war und ſchilderte ihm alles haargenau. Daß die Aktien nach da waren, und daß außerdem acht⸗ tauſend Mark Geld gerettet worden waren, freute Süßkind gewaltig. Er erhielt ſein Eigentum ausgehändigt, und dann beglei⸗ teten ihn die Poliziſten in ſein Geſchäftslokal, das Siegel wurde entfernt, und Süßkind betrat ſeinen Laden. Ein hölliſcher Geſtank erfüllte den Raum. Natürlich war die leichtverderbliche Ware in der Zeit ſeiner Abweſenheit nicht beſſer geworden. Süßkind unterſuchte dann ſeinen Geldſchrank und nahm an ſich, was ihm des Aufhebens wert erſchien oder Geldes⸗ wert hatte. ö „Wann eröffnen Sie denn nun wieder, Herr Süßkind?“ „Überhaupt nicht!“ „Was? Dann iſt es wohl wahr, daß Sie das viele Geld in der Lotterie gewonnen haben?“ Stolz nickte Friedrich, als wäre der Gewinn ſein Ver⸗ dienſt. Qa, aber.. ich kann mir's ja denken! Ihre Frau wird jetzt keine Luſt mehr haben!“ „Meine Frau?“ lachte Süßkind vergnügt.„Die iſt ge⸗ türmt!“ „Ach! Dann werden Sie ſich wohl ſcheiden laſſen?“ „Das iſt nicht nötig... ich meine... ich... das iſt ſchon geſchehen!“ „Das geht aber ſchnell!“ wunderte ſich der Inſpektor. „Mir Geld geht alles ſchnell!“ ſagte Süßkind, und er ſchwindelte eigentlich auch nicht dabei. „Im... alſo verkaufen? Haben Sie ſchon einen Inter⸗ eſſenten?“ „Nee, ich wollte es in Mayers Hände legen.“ „on; an „Haben Sie jemand?“ „Hm... ich meine... hm! Sie dürfen es mir aber nicht übel nehmen, Herr Süßkind!“ „Nee, nee, warum denn? Immer reden Sie doch!“ „Ich meine, Herr Süßkind, als Sie damals das Geſchäft Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg mit dem Haus kauften, hm... den Ladewig haben Sie eigentlich damals ſchön hochgenommen!“ Friedrich dachte zurück, er ſagte eine Weile nichts. „Stimmt“, ſagte er dann ehrlich.„Das hab' ich! Aber, ich wollt es nicht, da war Suſi ſchuld!“ „Das glaube ich auch bald!“ ließ ſich jetzt Krauſe ver⸗ nehmen.„Ich glaube, Sie ſind ein ganz propperer Kerl, Herr Süßkind. Nur Ihre Frau, die konnte nicht genug zu⸗ ſammenraffen und zuſammenſchachern. Die hat nie genug gekriegt!“ Herr Süßkind nickte, er wurde mit einem Male nachdenk⸗ lich. Wachtmeiſter Krauſe hatte die Wahrheit geſagt. Er war ja im Leben auch dem Gelde gut geweſen, aber er hatte ge⸗ arbeitet, geſchuftet und geſpart, um aus den ärmlichen Ver⸗ hältniſſen herauszukommen. Und dann traf er Suſi, und ſie lenkte fortab ſein Leben. Auch den Kauf hatte ſie erledigt, und.. Krauſe hatte ſchon recht.. es war eine richtige Krawatte daraus ge⸗ worden, denn dem Ladewig ſtand das Waſſer an der Kehle. „Was... was... macht denn der Ladewig?“ fragte er plötzlich. g „Was ſoll er tun? Er iſt nun ſechzig Jahre alt, noch ge⸗ ſund und rüſtig, aber.. arm, jammervoll arm. Seine drei Kinder haben ja Arbeit bekommen, aber die wollen doch auch mal einen eigenen Hausſtand gründen, ſie unterſtützen die Eltern gern, aber Ladewigs bedrückt es!“ „Hm!“ weiter ſagte Friedrich Süßkind jetzt nichts. Er überlegte. 5 Plötzlich erwachte in ihm der Wille, ein gutes Werk zu tun. Ja, nicht nur das, er wollte einen anderen Weg ein⸗ ſchlagen, er hatte plötzlich das Bedürfnis, ſich ſelber wieder achten zu lernen. Und ſo faßte er einen kurzen Entſchluß. „Ich werde Ladewig meinen Laden verkaufen!“ ſagte er olötzlich entſchloſſen.„Mit dem Haus!“ „Aber das kann er doch nicht bezahlen!“ „Er wird's können, verlaſſen Sie ſich drauf!“ Ganz ver⸗ gnügt antwortete es Friedrich. Es trieb ihn förmlich, jetzt wieder gutzumachen, was er einſt, unter Suſis Einfluß ſte⸗ hend, geſündigt hatte. ** * Guſtav Ladewig ſah Friedrich Süßkind auf ſein Haus zu⸗ kommen, in dem er zur Miete wohnte. Er ſaß am Fenſter und rauchte eine Pfeife. Was wollte der Halsabſchneider von ihm? Eben trat er ins Haus, und ſchon ſchellte die Glocke. Ladewig war allein zu Hauſe, ſeine Frau wuſch heute eine Wäſche für fremde Leute, um mit zum Lebensunterhalt bei⸗ zutragen, und ſo ging Ladewig ſelbſth öffnen. Richtig, Friedrich Süßkind ſtand draußen und grüßte freundlich im Gegenſatz zu Ladewig, der einen unverſtänd⸗ lichen Gruß knurrte. „Ich muß Sie ſprechen, Herr Ladewig!“ ſagte Süßkind gutgelaunt. Und wenn Sie mich jetzt auch am liebſten die Treppe hinunterwerfen möchten, hören Sie mich mal an. Ich will Ihr Beſtes.“ Ladewig zuckte zuſammen, mit einer ſtummen Handbewe⸗ zung bat er ſeinen Gaſt, näherzutreten. Bald ſaßen ſie einander am Tiſche gegenüber. „Herr Ladewig, eben hat mir der Krauſe geſagt, daß ich früher mal ſehr ſchlecht an Ihnen gehandelt habe!“ Ladewig lachte grimmig auf und nickte. Dann fügte er entſchuldigend hinzu:„Sie.. waren viel⸗ ſeicht gar nicht ſo ſchlimm, aber... Ihre Frau, die hatte ja ren Satan im Leibe. Mir ſtand's Waſſer bis an die Kehle, und ich hab' ihr drum mein Geſchäft ſo halb ſchenken müſ⸗ en. Sie wiſſen doch, was Sie in unſerem Bummelsbüttel derdient haben. Unſere kleine Stadt iſt nicht ſo ſchlecht wie der Name.“ „Richtig, da ſtimme ich Ihnen zu. Großer landwirtſchaft⸗ licher Umkreis, der gut kauft. Alſo, nun ſagen Sie mir mal, was ſchätzen Sie, wird mein Geſchäft mit dem Hausgrund⸗ ſtück heute wert ſein. Vernünftig berechnet?“ „Dreißigtauſend Mark!“ „Das habe ich mir auch gedacht. Ich habe damals das Ge⸗ ſchäft für ein Butterbrot von Ihnen bekommen. Sie muß⸗ ten in Ihrer Not zugreifen, um als ehrlicher Mann zu be⸗ ſtehen. Ich mache Ihnen jetzt einen Vorſchlag. Ich berkaufe Ihnen Haus und Geſchäft, wie es ſteht und liegt, mit allen Vorräten für fünfzehntauſend Mark. Das iſt die Hälfte.“ Guſtav Ladewig konnte im Augenblick nicht ſprechen. Sein Atem ging ſchwer. Das war eine Gelegenheit, das war Glück. Aber.. er konnte trotzdem nicht kaufen. Er beſaß ja das Geld nicht. „Das... iſt Ihr Ernſt?“ „Ja!“ Ein bitteres Lachen kam aus Ladewigs Munde.„Ja, das wäre... das wäre ein Ausgleich. Aber... ich habe kein Geld!“ „Sie brauchen kein Geld!“ Ladewig erhob ſich jäh.„Kein Geld!“ ſtieß er hervor. „Nein. Ich mache Ihnen einen Vorſchlag: Sie verzinſen mir die fünfzehntauſend Mark mit drei Prozent und zwei Prozent Amortiſation. Die Zinſen und die Amortiſation zahlen Sie an die Stadt. Das Geld ſoll zur Unterſtützung bedürftiger alter Leute verwendet werden. Ich ſtifte das Geld!“ „Das... das.. iſt... wirklich Ihr Ernſt?“ „Mein Ehrenwort! Was iſt ſchon dabei. Ich habe in der Lotterie eine halbe Million gewonnen. Vielleicht haben Sie es ſchon gehört. Was tut's mir da. Iſt's da nicht bald ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ich das von früher wieder gutmache?“ Guſtav Ladewig nickte nur, er konnte vor Erregung nicht ſprechen. „Kommen Sie jetzt, lieber Ladewig, wir gehen zum Notar. Ich übergebe Ihnen das Geſchäft wie es ſteht und wiegt! Und tauſend Mark Betriebskapital ſtelle ich Ihnen auch noch zur Verfügung. Wir wollen die Sache in Ordnung bringen.“ Da kleidete ſich Ladewig in fliegender Eile um. Eine rieſenhafte Freude war in ihm. Am Abend kam Frau Ladewig müde nach Hauſe. Sie war eine große, ſtarke Frau, die ſich vor keiner Arbeit ſcheute, aber ſie war nicht mehr die Jüngſte, und die Wäſchen grif⸗ fen ſie langſam auch ſtärker an. Sie ſtaunte nicht ſchlecht, als ſie den Abendbrottiſch gedeckl fand, und wie reichlich gedeckt. Sogar eine Flaſche Wein ſtand auf dem Tiſche. 18 Am meiſten ſtaunte ſie aber, als ſie in die Augen ihrer Angehörigen ſchaute. „Was iſt denn los?“ fragte ſie überraſcht. „Mutter!“ rief Guſtav glücklich.„Der Friedrich Süßkind hat mir heute ſein Geſchäft wieder verkauft. Übermorgen eröffnen wir das Kaufhaus!“ „Was?“ Da erzählte ihr Guſtav alles ausführlich, und ſie hörte ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen. „Guſtav, iſt das alles wahr?“ Da zeigte er ihr den Vertrag, und als ſie den geleſen hatte, da ſchüttelte ſie den Kopf, Tränen ſtanden in ihren Augen. „Guſtav, das... das iſt doch wie ein Märchen! Daß es das noch gibt?“ „Ja, Mutter, Geld macht nicht immer ſchlecht, manchmal — macht es auch einen Menſchen gut! Und ich glaube, der Friedrich Süßkind, das wird noch ein ganz prächtiger Kerl!“ 2* 6 Bäckermeiſter Lindemann ſchämte ſich maßlos, als ganz plötzlich Friedrich Süßkind in ſeinem Laden erſchien. Er war ſchon willens, ihm den geſtohlenen Betrag zu erſetzen. Aber Friedrich Süßkind begrüßte den Meiſter, als wenn nichts geſchehen ſei und drückte ihm derb die Hand. Linde⸗ mann nahm Süßkind mit klopfendem Herzen in die gute Stube und erwartete nun, daß Süßkind loslegen und das andere fehlende Geld verlangen würde. Aber nichts von dem geſchah. Süßkind ſprach ihm ſein Bedauern aus und bat ihn, es doch nicht ſo tragiſch zu nehmen. Ein junger Menſch konne einmal eine Dummheit machen und vom Wege abweichen. Schließlich wäre doch das ganze Geld verloren geweſen, wenn nicht ſein Sohn plötzlich dazugekommen wäre. Das ſolle en doch bedenken. Wenn er den Jungen jetzt ordentlich rannähme und ihn zu einem tüchtigen Handwerker erziehe, dann werde er nicht drandenken, noch einmal ſo eine Sache zu machen. Lindemanns Herz war voll glühender Dankbarkeit, ihm war zumute, als würde eine ſchwere Laſt von ihm genom⸗ men. Er rief den Jungen, der ſich entſchuldigen mußte, was er auch unter Tränen tat, und dann fragte ihn Süßkind, was eigentlich mit ſeinem Lehrling geworden ſei. Da bekannte der Junge alles und ſagte, daß er bisher ge⸗ ſchwiegen und alles auf ſich genommen hätte, um Paul nicht hineinzudrücken. Das gefiel wieder, und in Gnaden wurde der junge Linde⸗ mann entlaſſen. Fortſetzung folgt. 8 — e ing“ fen. r „n bat habe len hewot. betzinſer und zwe 8 ortiſation 0 90 erſüzunt 1 D 0 4 a den ö 1 ed 1 en, w mo wei. 3 5 fit daz eme H derdaicht mehr ruehedeg u. new Hande* vnd H 6616. Cierkorb mit Bechern aus gebleichtem und bunt 2— 9 he 2 deiche well 1 ud wor 0 den gefärbtem Baſt. Dieſer wird über eine feine Rohr; 55 leben oder derd eben ode U mei gelegt eeigne einlage gewickelt. Stähchenartige Stiche halten das um⸗ 8. Sbäclere ag du denk. Denn Koen& on aue Iteude. wickelte Rohr zunächſt für die Bodenmitte ſchneck b eſchöfige den gebn in emen wurde alen als. Torge artig, dun in der gelen men 5 d 05 de 50 derart ir gewünſchten Form zuſammen* 12 Loferer 5 edu deen eher DG chunt Done 8 gaben Si ch er„ig geruerwe Ader ſcheten. 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Hier drogen gen spd 8 N N N 15. 1* ee ers ee ee de eee Ne 5 hebech. m Soda do ſücke 8 Len Gi. Geſchmacd den. Und gehen Auen uc ber wil die derne oberfläche den. Mau vos 8 Schwiedenehen„derdorben ede Snice ht Aus;— N en ihtet chuges 05 e Gabel e taun 1 Für do 3 5— D 0 — Q 2 f U 2 3* ers de(Waden nn Pond d aden. N Gefu 0 wenden erreicht wo a f . 5 elegt Ichſte f Süßlind das Höch e morgen W— 6 v 2 N 2 ö 7 232 5 i 2— itte ihm 2.) g 0 1 5 0 2 Zeichnung: Charlotte Schulz f. 9 8* 2 1 ö 4„, en hate, Lätzchen, H 6588, mit hübſchen M 5 ichſti N 8 NN 1 Me. Sasel zen be 0 i ee e Ae bar en N 5. 5 g tdecke ziert,.— Die nebenſtehenden Kra id der Ein⸗ f 0 5 Di 1 igem P Daß E. 95* 85 0 24 9 1 5 Sue 4 Sie Ze* e,. FTC 5 chen Bluſe oder einem ſchlichten Kleid eine freudi 8 5 dekorati im Gevie 5— 75 geben.—Hücbſch iſt die Schultertaſche. Dieſe und auch E——— 8 7 S de e— Ae 5 ſche verſehene Gürtel zeigen an Volkskunſt angelehnte Muſter, I 6533 e Aue angeführten Num ſtichen ausgeführt.— Links nebenstehend: Eine 15 ind Uülſtein⸗ Handarbeitsmuſter hübſche 50 em große Mittendecke aus Leinen mit weißer Plattſtichſtickerei und Hohlnähten, H 5799 t Kell ähten, U 57 3 1 durch das Einſetzen von farbigen Seiden⸗ ein wenig auf ſeine ausgeglichenen Maße ver⸗ denkiſſen, d lach ü iebi Geſelliges handarbeilen fäden zu wirkungsvoller Sicht kommen. Die zichtet, warum nicht? Viereckig, e läng⸗ mit 2 Ne. Das ſchöne Kiſſen— Vorſorge fürs Feſt!— moderne Malerei zieht den zarten Tönen die lich, rund, oval, würfelförmig und modiſch⸗ kann. Glatte, mehr farbige Kordel-ÜAmrahmung J ganz Gute Lektüre im arbeitenden Kreiſe lebhaften Harmonien und den gerundeten oder ſchnittig paßt es ſich den neuen Möbeln an. Ge⸗ des viereckigen Kiſſens muß Farbenſinn ver⸗ 6. war Die länger werdenden Abende ſind ſo recht gezirkelten Formen die ſchwungvolle, der Deu⸗ ſteppte Kiſſen mit bunten, wechſelnden Fäden raten, ganz ohne Abſchluß iſt das Kiſſen mit 1 geſchaffen zum geſelligen Handarbeiten. Man tung überlaſſene Linie vor. Bei der Unxregel⸗ kommen der Steppmode entgegen, einfach und dem rein ſtofflichen Effekt, das handgewebtes 3 tut ſich um die Dämmerſtunde nach Verab⸗ mäßigkeit alles Modiſchen hat auch das Kiſſen gutausſehend iſt der abgeſteppte Rand an Sei⸗ Leinen oder Samt, Brokat, Gabelin uſw. zum f redung zuſammen und handarbeitet gemeinſam PPP Material hat. Der Handweberahmen hat wie⸗ Ande den Abend über, zwiſchendurch reicht ein wirt⸗ der ſeinen Einzug ins deutſche Haus a 0 r 2 J a l ſeine zug ö gehalten, gute ſchaftlicher Hausgeiſt eine Taſſe Tee zum mit⸗ elz- Plauderei baarig, ob langbaarig. ob dunkel. ob bell ge“ es gibt überraſchend ſchöne Webmuſter, die ſic zeichnet, ob dicht, ode dicht, d II 9 das gebrachten Imbiß, falls nicht eine vorbereitete 2. 8 5 ichnet. oder undicht, das alles muß gut in Seidenſtoffe machen. 5 Was wäre das winterliche Modebild ohne beim Einkauf von Pelzwerk beachtet werden. kalte Platte zur Abendbrotſtunde auch den uf v Magen zu ſeinem Recht kommen läßt. So wech⸗ das zauberhafte Pelzwerk, das uns Frauen Auch auf die Fütterung iſt zu ſehen. Bei An⸗ Aber auch das„gemütliche“ Kiſſen kommt ſeln 9 e bete von Haus zu Haus und nicht nur wärmen, ſondern ſchmeicheln will. lertigung achte man darauf, daß Mantel oder nicht zu kurz. Es zieht die alte Kelimſtickerei 4 1 n. iter, uns mit molliger Sanftheit umſchließt oder in Jacke„pikiert“ ſind, das heißt innen Etamine⸗ di mn* j i. , ragen Geſelligkeit und Anregung ins winter⸗ er, kü 3 9 inie Einl ö vor, die ſchon Mutter arbeitete. Die warmen, 0 liche Hein. Gewinnbringend iſt es, wenn 19 1 e ie ſchöne Linie N n 2 15 Form. 5 ruhigen Farben, die bekannte Teppich⸗ und N che Oeim. i 5455 5 g eres Körpers nachzeichnet. g Kurzhgarige Felle verarbeitet man heute Wandſ 1 5 5 Behag⸗ 3 Literariſches e eee. Mer Pelzwerk iſt keine Luxusangelegenheit mehr. wie Stoff und bietet mit der Nachahmung en n e ee 11 dias eichen fern 1 1 1 7 e Buch 460 1 85 denn Kürſchnereien verarbeiten jede Art von gleichzeitig den täuschend ähnlichen„Pelzſtoff? ausſterbende Kreu ſtichſticke e 1 Wolle wenn chen. Manches gute, neue Bu 5 di Fell zu allen modiſchen Dingen. die wir als jeder Art, der bei der Ganzverarbeitung für aus führt guck 9 Wi ee eee fe ſchaffenden Kreiſe bekannt werden. be ie. Schutz gegen Kälte oder als Aufputz zur Zierde Mäntel. Koſtüme. Komplets und Jacken recht 5. 40 5 5 d ſche en 3 Die Kanevas⸗ 0 die das„Sticheln“ nicht mitmachen. das Vor eines winterlichen Kleidungsſtückes brauchen. aut aussieht. Die Keulen⸗ und Tütenformen dere Fre 05 bern farbia vorgezeichnet beſon⸗ leſen übernehmen.. 1 0 Der Traum eines ſchönen Pelzmantels iſt der unſerer modernen Aermel, die neuen Capekra⸗ Muſter der Natu. macht es. ein gefäluges ihn de Fleißige Hände rühren ſich in rechtzeitiger Traum jeder Frau— wer wollte das leugnen! gen, gerundeten Revers. gekreuzten Krawatten, n atur, der Tapete. oder irgend 10 Vorſorge fürs kommende Feſt ſchon jetzt. das— nicht jede hat das Glück, ihn erfüllt zu ſehen. die Weſten, die Paſſen, die halsſchmückenden einem Gegenſtand abzuleſen. um es ſelbſt u 1 erſpart ſpäteres Haſten und ait die Möglich- manchmal aber gehen auch Träume im Leben Kragenverbrämungen und Pelzsrollen, ſie alle entwerfen. Man kommt dabei auf hübſche Ein⸗ keit. größere Wünſche der zu Beſchenkenden zu eher in Erfüllung, als gedacht. ſind aus einem Rohmaterial gefertigt, das un- fälle und, ist bei Fertigstellung ſeiner b ihn erfüllen, verlängert überdies die Vorfreude am Der Einkauf von Pelzwerk iſt Vertrauens- ſerer Pflege bedarf, um ſeine Wirkung nicht zu Schöpfung überrascht. Nicht vergeſſen ſei, daß n Geſchenk und an der fertigzuſtellenden Arbeit ſache. Dank der hochentwickelten Technik des beeinträchtigen und das Pelzſtück lange zu er⸗ Samt dieſer Art von Kiſſen eine vorzügliche 20 ſelbſt. a N Kürſchners werden immer mehr„Zauberhafte halten. elusſtattung gibt. auch eingearbeitete Samt⸗ vt Unter den„geſuchten“ Geſchenken im Rah⸗ Stücke“ vorgeführt, und die Wahl ſcheint zur 3 g 5 ſtreifen auf der Vorderplatte ſind originell. Um 0 men der ſelbſtgearbeiteten Serrlichkeiten Sual zu werden. Die Qualität und die Art Richtige Pelzyflege braucht liebevolle Hände. der„ewigen“ Strickerei keinen Abbruch zu tun, 5 nimmt das ſchöne Kiſſen immer noch einen be⸗ der Felle kann der Laie nicht ohne weiteres Merken Sie ſich das Eine: Nicht nur beim muß das geſtrickte und gehäkelte Kiſſen noch er⸗ N vorzugten Plat ein. Kiſſen ſind jedem will⸗ unterſcheiden. dazu gehört eine größere Sach⸗ Einmotten oder dem Verſtauen des Pelzes wähnt werden. Die neuen Wollen— Pelz⸗ er ge kommen und Kiſſen zu arbeften macht immer kenntnis und jahrelange Erfahrung. Sommer⸗ während ſeiner Ruheperiode ſollen wir liebe⸗ wolle!— helfen uns dabei. intereſſante Muſter licht Freude! Die Vorlagen entſprechen daher auch und Winterkleid ſpielen beim Tier eine Rolle, voll ſeiner gedenken, ſondern jetzt ſchon während in ſchönen Farben erſtehen zu laſſen. Auf Tüll⸗ Sie können nicht ſofort des Tragens. Und gleichzeitig iſt dabei, ob es grund gibt es vorgezeichnete Häkelmuſter; das nde 7 jedem Geſchmack und nehmen ſich der Technik bis ins Kleinſte an. Beagehrt iſt das Seiden⸗ kiſſen geworden, das dem Mollkiſſen den Rana ſtreitia macht. Seidenrivs. Soidenvanama eia⸗ nen ſich vor⸗üalich neben dem Leinen: Taft und Atlas werden bemalt, alle dieſe Stoffe nehmen die phantaſienollen. künſtſeriſchen Eigenmuſter gut an. Große Spannſtiche liebt die Technik; Panamaſeide wird in Muſtern ausgezogen, die das Gerben die zweite. erkennen, ob geſchickte, geſchulte Pelznäher das Fell ſo zuſammennähten, daß vorſchnelle Riſſe durch Spannung beim Tragen vermieden werden Im allgemeinen ſieht man auf weiche Ver⸗ arbeitung, denn ſteiles, hartes Leder zeugt von fehlerhafter Behandlung: bei Jacken und Män⸗ teln läßt ſich das leicht feſtſtellen. Ob kurz⸗ ein größeres oder kleineres koſtbares Pelsſtück iſt! Die Mantelausſchmückung aus Pelz muß uns genau ſo lieb ſein, wie der Mantel ſelbſt Denn Pelz hält ſich oft länger als wir ahnen. Wie nachläſſig wird aber oft mit ihm umgegan⸗ gen! Auch ein Pelzmantel braucht ſeinen an⸗ geſtammten Bügel, auf den wir ihn nach jedes⸗ maligem Tragen hängen. Zuſammenſetzen mehrerer geſtrickter oder gehä⸗ kelter Platten mit plaſtiſch heraustretenden Blumen⸗ oder Tiermotiven iſt ein Wink für alle künſtleriſch ſchaffenden Hände! Handarbei⸗ ten laſſen ſich auch die Rollen für die moderne „Couch“, ſie ſollen nicht zu bunt wirken, ſon⸗ dern ſich dem Bezugſtoff anpaſſen. Viel Freude beim Handarbeiten! gz. Verſtändnis auch für ihn · Viele Frauen kennen den Beruf des Gatten und Verſorgers nur dem Namen oder Titel nach, und keine innere Anteil⸗ nahme verbindet ſie auf dieſem Gebiet mit ihm. Ihnen fehlt jedes Verſtändnis für die Dinge, die der Mann tagsüber zu erledigen hat, ſei er in die Technik, ins Bankwe en, ins Büro oder in ſonſt eine Arbeit ein⸗ geſpannt. Ihnen genügt es, wenn er abends einigermaßen heiter nach Hauſe kommt, und nicht allzu viel Aerger mitbringt. Wo iſt da noch eine Brücke? Selbſt wenn die Frau ſich die Mühe macht und ihn beim eimkommen einiges fragt, ſo ſpürt er das ußenſtehende und lehnt ihr unechtes Intereſſe ab:„Ach, Kind, kümmere dich nicht um Sachen, die du doch nicht verſtehſt.“ Iſt hier nicht ein weites Gebiet offen, s dazu beitragen könnte, Mann und Frau inniger zu verbinden? Er 1 vorſichtig hineinführen in ſeine Welt rf ſie nicht kopfſcheu machen mit komplizlerten achausdrücken und alles abſichtlich er⸗ chweren. Sonſt bekommt ſie Angſt und Dekt. dazu biſt du nicht geſcheut genug, das vegreifſt du im Leben nicht. Und ſie ſoll ihre Sinne offen halten für alles, was in ſeinem Daſein ſteht, wenn es auch nicht einfach iſt, eine Grundlage dieſes Wiſſens zu bekommen. g Der Horizont der Frau wird um vieles erweitert, ihr Wert erhöht ſich, wenn ihre Intereſſen nicht nur um ihre ureigenſten Gebiete kreiſen. Sie braucht keine wiſſen⸗ ſchaftliche Bildung zu haben, aber ſie muß ſo viel Verſtändnis und Klugheit auf⸗ bringen, daß der Mann es als Selbſtver⸗ ſtändlichkeit betrachtet, wenn er geſchäftlich einen Rat, eine unvoreingenommene Mei⸗ nung hören will, ſich an ſeinen beſten Kame⸗ raden zu wenden. Wenn er ſich ſeeliſch aus⸗ ſprechen will, muß er genau ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich zu ihr kommen, und ſein Herz ausſchütten. Sie wird mit ihrem unver⸗ fälſchten Fraueninſtinkt nicht immer die direkte Entſcheidung treffen, aber ſie kann bewirken, daß er ſeine Gedanken und ſeine Sorgen durch ſie hindurch weniger ſachlich ſteht und Entſcheidungen treffen kann, die er ohne Beihilfe nicht treffen würde. Auf dieſe Art wird ſte viel dazu beitragen, daß auch in die ſcheinbar toten Dinge fließendes Leben kommt, daß ſie ihrer Nüchternheit beraubt werden und die Lebensbedin⸗ ungen und Forderungen verfeinern und 7 Kritik an der Couch Die Couch iſt„das Möbel“ geworden. Es gibt keine Neubauwohnung und auch faſt keine Altwohnung, in der ſie nicht eine her⸗ vorragende Rolle einnimmt. Zugegeben, daß ſie bequem zum Liegen iſt und daß ſte ſich ohne große Mühe zum Schlafen her⸗ richten läßt, daß man am Tage keine Betten zu ſehen braucht. Aber als Sitzgelegenheit, wie man ſie in den meiſten Fällen ver⸗ wendet— unbequem. Ich begreife nicht, daß Menſchen von heute, die in den kurzen Entſpannungspauſen alles tun, um es mög⸗ lichſt angenehm zu haben, ſich nicht dagegen auflehnen. Die Couch hat keine Lehne, der Rücken wird nicht geſtützt und läßt den Körper müde werden, ſie iſt niedrig und eine Marter für lange Beine, und viel zu breit, um im Sitzen Behaglichkeit auf⸗ kommen zu laſſen. Die Beſitzer einer Couch verwenden ſie ſelber gewöhnlich nur zum Liegen und die Gäſte dürfen die Unbequem⸗ lichkeit dieſes Möbels auskoſten. Wer ſeine Gäſte liebhat und ihnen etwas Gutes tun will, der biete ihnen zum min⸗ deſten eine bequeme Sitzgelegenheit, auf der — ſich den Rücken und die Beine nicht ver⸗ iegt. Schlafzimmerhygiene Sicher kann ſich nicht jeder Menſch ein Schlafzimmer leiſten, das wirklich nur einem Zweck dient. Um ſo wichtiger iſt es, die leider notwendige Wohnbenutzung durch geeignete Gegenmaßnahmen auszugleichen. Selbſtverſtändlich ſollte es ſein, den ſonnig⸗ ſten und luftigſten Raum zum Schlafen zu wählen und nach dem Aufſtehen alle Decken, Betten und Kiſſen der Luft und möglichſt der Sonne auszuſetzen. Iſt man durch räumliche Verhältniſſe gezwungen, in einem genannten Chaiſelonguebett zu ſchlafen, ſoll man die Betten tagsüber nicht in Käſten oder Schränke verpacken, ſondern ſie in einer Kammer oder irgendeinem Raum, der ein Fenſter hat, der Luft aus⸗ ſetzen. Iſt das gar nicht zu machen, müſſen die Betten wenigſtens morgens eine Stunde lüften, und mindeſtens einmal wöchentlich geklopft werden. Wer das Glück hat, ſein Schlafzimmer nur zum Schlafen zu bean⸗ ſpruchen, kann die Betten tagsüber offen laſſen bei geöffneten Fenſtern. ſchweren Teppichen und Vorhängen i zuſehen. Ebenſo behaglich und heiter, dabei viel leichter zu reinigen, ſind helle Cre⸗ tonnes oder ſonſtige Waſchſtoffe. bodenbelag nimmt man am zweckmäßigſten Linoleum. Es hat die Annehmlichkeit, mit können, und bietet die größte Sauberkeit ohne Arbeitsvermehrung. Kleiderſchränke im Schlafzimmer muß man ſehr pflegen, viel lüften, niemals Kleider hineinhän man gerade ausgezogen hat(ſie müſſen ſtets eine Nacht aushängen, bevor man ſte in den Schrank gibt). Ungefähr alle 14 Tage ſoll man alles herausnehmen, gründlich klopfen und möglichſt einen Tag auf den Soweit die Tages, aber wie mit aus? Waſſer behandelt werden Balkon oder Hof hängen. Schlafzimmerhygiene des ſieht es während der Nacht da Darf man bei geöffneten Fenſtern ſchlafen, oder darf man es nicht? Im Sommer vielleicht, aber im Winter? Es ſoll doch mal jemand von Nachtluft blind geworden ſein— o Graus—, in unſerer aufgeklärten Zeit gibt es noch ſolche Am⸗ menmärchen! Sehen wir einmal den Tat⸗ ſachen ins Auge. Der Menſch atmet in der Stunde ca. 20 Liter Kohlenſäure aus, und verdirbt damit die Luft eines 30⸗Kubik⸗ ausrechnen, welche Luft in einem Zimmer herr muß, in dem zwei Menſchen acht Stunden ohne Lufterneuerung ſchlafen. Wenn man ch einmal einen Begriff da will, gehe man eine Viertelſtunde ſpazieren und kehre dann in das ungelüftete zimmer zurück. Ich glaube, dieſes Mittel meter⸗Raumes. Man kann iſt wirkſamer als Worte! Auch darüber, ob man in der kalten Jahreszeit das Schlafzimmer heizen ſoll oder nicht, herrſcht keine vßllige Klarheit. Der Menſch gibt im Laufe einer Nacht wäſſerige Ausdünſtungen von ſich, die in verdunſten chlag an die eht bald ein einer ſehr kalten Luft ni können und ſich als Nieder Wände ſetzen. Dadurch entſt unangenehmer moderiger Geruch. Ferner iſt die Lufterneuerung in einem kalten Raum ſehr viel ſchwieriger, als in einem leicht temperierten, und man iſt einer Luft⸗ verpeſtung viel mehr ausgeſetzt, als wenn man eine milde öffnet. An ſehr kalten Tagen genügt es, einen Spalt zu öffnen. Nicht darin, daß die Luft in 4 Mengen herein 2 in der ſt s Geheimnis. Werkphoto M Oben: Blau-weiſ- rot karierte Schottenbluse mit groſfen Knöpfen und Brusttasche Unten: Gelb-braun gemusterte Wollbluse mit durchgehen- dem Hornknopfschluſ und Lederabzeichen an der Unken Brusttasche Als Fuß⸗ gen, die von machen Schlaf⸗ Wärme von ungefähr 14 bis 15 Grad ſchafft und dann ein Fenſter ſt ab⸗ f etigen Erneuerung liegt Briefkaſten Frage: Ich bin oft ſo müde und ab⸗ geſpannt. Wie erhalte ich mich ohne große Koſten friſch? Antwort: Ein ausgezeichnetes Mit⸗ tel, welches den ganzen Organismus von innen heraus belebt und erfriſcht, kann ſich jede Frau auf einfache Art ver⸗ ſchaffen. Man braucht nur täglich ein Achtel Liter ausgepreßten Mohrrübenſaft zu trinken. Hat man keine Möglichkeit, den Saft auszupreſſen, kann man die ae rüben kochen und das erkaltete Waſſer trinken. Die größere Wirkung erzielt man allerdings mit dem Saft der rohen Mohr⸗ rübe. Es ſind in ihr ſehr viele der lebens⸗ notwendigen Ergänzungsſtoffe der menſch⸗ lichen Ernährung enthalten. * Frage: Mein ſchoͤnes blondes Haar wird grau. Bin erſt 30 Jahre alt. Antwort: Vorzeitiges Ergrauen nimmt vielen Frauen den Glauben in ſich ſelbſt. Sie haben das Gefühl, alt zu werden, und ſehen keine Möglichkeit mehr, ihre Jugend⸗ lichkeit zu bewahren, trotzdem ſie ſich inner⸗ lich wie eine 20jährige fühlen. Graue Haare ſind keineswegs immer ein Zeichen des Alters, ſondern die Färbung unſeres Haares beruht auf dem in unſerm Blut enthaltenen 4 mentſtoff, der wieder durch den Eiſengehalt in uns beſtimmt wird. Man kann dem Ergrauen rechtzeitig ent⸗ egenwirken, wenn man ſeine Ernährung o eiſenhaltig wie möglich zuſammenſtellt. It es aber bereits zu ſpät, greife man ohne Scheu zu einem Färbemittel, es hat wirklich mit unſerer inneren Aufrichtigkeit nichts u tun, wenn wir verſuchen, unſer Aeußeres 8 lange wie möglich jung und ſchön zu erhalten. * rage: Möchte gern ſchöne Hände haben trotz Hausarbeit. Iſt das möglich? Antwort: Nach dem Gemüſeputzen ſehen unſere Hände recht unerfreulich aus und ſind N ene nicht mehr geſellſchafts⸗ fähig. Man kann ſie in wenigen Minuten in 3 gepflegten Zuſtand zurückbringen, wenn man es ſich zur Gewohnheit macht, ſowie man die Arbeit beendet hat, die Hände und Nägel gründlich mit einem Stück Zitrone zu bearbeiten und dann drei Minuten lang in warmem Waſſer mit einer kräftigen Kernſeife zu bürſten. Zum Schluß gut trocken reiben, etwas Fettereme hin⸗ einmaſſieren und leicht überpudern. . Frage: Mein Geſicht iſt im Vergleich 7 Körper ſehr mager. Möchte aber an Gewicht nicht zunehmen. Antwort: Ultraviolette Strahlen, die in der Höhenſonne enthalten ſind, bewirken eine Ausgleichung des äußeren Haut⸗ polſters. Man kann ein zu mageres Geſicht, genau ſo gut wie alle Körperteile, die ich durch Magerkeit unſchön hervor⸗ heben, damit behandeln. Schon nach wenigen Beſtrahlungen wird man feſtſtellen, daß die ein⸗ geſunkenen Partien ſich füllen. Entzündungen Der menſchliche Körper iſt ein Inſtru⸗ ment von ſo wunderbar ſinnvoll durchdach⸗ ter Präziſton, daß er für jeden nur mög⸗ lichen Fall gerüſtet iſt. Dringen beiſpiels⸗ weiſe Krankheitsſtoffe in ihn ein, ſo alar⸗ miert er ſofort ſeine Hilfstruppen, die Ge⸗ genmaßnahmen treffen. Iſt der Körper geſund, ſo iſt es ein Leichtes ihnen den Kampf anzuſagen. Die gefährdeten Ge⸗ webe und Organe werden durch einen ſtar⸗ ken Zuſtrom von Blut zur Ausſcheidung des Krankheitsgiftes ezwungen. Anders iſt dieſer organg bei einem kranken Körper. 0 er ſo ſchwach, daß er nicht mehr genügend Kraft hat, das Blut an die erforderlichen Stellen 5 ſchicken, damit es Bazillen und Krankheitsſtoffe che⸗ miſch bindet und in lösliche unſchädliche Verbindungen verwandelt, ſo muß der Arzt eingreifen und einen künſtlichen Ent⸗ zündungsprozeß hervorrufen. 2 bn NN Feſtſitzende Glasſtopfen locern Feſtſitzende Glasſtopfen lockert man, indem man den Hals der Flaſche raſch über einer offenen Flamme dreht. Salz klumpt nicht g Salz klumpt nicht, wenn man eine Meſſerſpitze Maismehl darunter miſcht. Zwiebeln richtig zu braten Zwiebeln ſind geſund. Leider werden ſte meiſtens falſch zubereitet Durch das ſtarke Braten werden ſie ſo erhitzt, daß ihre wert⸗ vollſten Beſtandteile, die ätheriſchen Oele, zerſtört werden. Man läßt die Zwiebeln in Butter helk. gelb werden, gibt dann etwas Waſſer daran und läßt ſie h gardünſten. Durch den Zuſatz von Waſſer färben ſie ſich bräunlich. Waſſerdichte Wichſe Zwanzig Teile Terpentin, zehn Teile Petroleum, vier Teile Aſphaltlack, drei Teile Kienruß werden untereinander ver⸗ miſcht. Wenn die Stiefel der Jungen damit eingewichſt werden, bringen ſie beſtimmt keine naſſen Füße mehr nach Hauſe. Die Behandlung ſeidener Strümpfe Seidene Strümpfe ſoll man vor dem Tragen waſchen. Der ettgehalt der Seife macht die Seide ſchm egſamer und ver⸗ hindert ſo das Reißen. Niemals ſoll man ſeidene Strümpfe mehrere Tage hinterein⸗ ander tragen. Am beſten iſt es, ſie nach jedem Gebrauch zu waſchen und ſo oft wie möglich zu wechſeln. Behandelt man ſeine Strümpfe nach dieſer Vorſchrift, wird man ſehr lange Freude an Ihnen haben. Läuft dann doch einmal eine Maſche, muß man den Strumpf ſofort ausziehen, damit der Schaden nicht größer wird. Am beſten gibt man ihn in eine Reparaturanſtalt, dort werden die Maſchen für ein paar Pfennige vollkommen unſichtbar aufgenommen, und er iſt wieder wie neu. Selbſtaufgenommene Maſchen verderben einen Strumpf voll⸗ kommen. Falten einbügeln Wenn man zerdrückte Falten einbügeln will, muß man ſie vorher mit einem Heft⸗ faden einhalten. Das Klappern von Tellern zu verhüten Unter das Tiſchtuch legt man vor dem Decken des Eßtiſches eine Unterlage aus Filz oder Friesſtoff. Man vermeidet da⸗ durch das Klappern der Teller und Beſtecks. Der gute Kaffee Einen beſonders guten Kaffee bekommt man, wenn man ſtatt des Leitungswaſſers deſtilliertes Selterwaſſer nimmt. Gewöhn⸗ liches Waſſer enthält faſt immer Kalk und verhindert dadurch die reſtloſe Ausnützung des Kaffees. Sardellen zu reinigen und zu ſervieren Sie werden in kaltes Waſſer gelegt, abd⸗ ewaſchen, halbiert und von den Gräten, Floſſen und Schwanz befreit, und ein Weilchen in Milch gelegt, damit der ſtarke Salzgeſchmack verſchwindet Man läßt ſie gut ablaufen und 0 ſie auf einem Schüſſelchen, in deſſen Mitte man einen umgekehrten Glasteller lte quadratiſch an. Man umkränzt mit Peterſikie und Zitronenvierteln. Nan dacht 2.* an kocht einige Eier ehr hart, ſchält ſie und läßt ſie eine Stunde noch A 5 1 1 Nübeneſſig bedeckt ſtehen Man ſchneidet dieſe Eier mit einem gezackten Meſſer und ver⸗ wendet ſie als Garnitur von Salaten und der⸗ gleichen. Aſpik als Garnitur Man kocht von Waſſer, etwas Zuckerfarbe und reichlich Gelatine ein ſehr ſteifes Aſpik. ſchneidet es in kleine Würfel und verwendet es als Garnitur für alle möglichen kalten 28(Eſſen kann man es allerdings 1 let e ſie 7 cn N 1 1 2 it U FTF ˙ ⁰wͤu—. Hitlerjungen erzählen: kine alte„schulde Vor mehreren Jahren waren Max Alrich und Eberhard Grothe noch die beſten Freunde. Sie gehörten beide der Hitler⸗ jugend an, teilten Freude und Leid, ſie gingen füreinander durch dick und dünn, und wenn es dem einen an den Kragen ing, war der andere zur Stelle, um den teund aus der bedrängten Lage heraus⸗ zuſchlagen. Es war eine Freundſchaft, in der Gefahr geſchmiedet, wie ſie nicht beſſer und feſter ſein konnte. Dann aber kam der Tag, an dem dieſe Freundſchaft zerbrach. Dieſe Tatſache war um ſo verwunderlicher, als eigentlich kei⸗ ner von beiden wußte, wer die Schuld an dieſer Entzweiung trug und was der An⸗ laß dazu war. Mit einer kleinen Mei⸗ nungsverſchiedenheit hatte es begonnen. Es iſt wat:, Max Ulrich wird leicht jäh⸗ zornig, und das iſt wohl auch der Haupt⸗ 275 weshalb er plötzlich im Verlauf r Auseinanderſetzung auf den ſchwäche⸗ ren Eberhard Grothe einſchlägt. Erſt als Eberhard aus einer leichten Stirnwunde blutet, kommt Max Ulrich zu ſich. Er be⸗ reut ſeine Tat ſofort, kann aber kein Wort der Entſchuldigung hervorbringen. Ihm iſt die Kehle vor Schreck wie zugeſchnürt. Zwei Jahre ſind ſeitdem vergangen. Max Ulrich und auch Eberhard Grothe leben jeder ſeiner Pflicht in der Hitler⸗ ugend. Wenn ſie der Dienſt zuſammen⸗ ührt, vermeiden ſie unnütze Worte, ſie prechen rein dienſtlich zuſammen. Es koſtet beiden Ueberwindung. Sie erinnern ch dann immer wieder an eine längſt vergangene Zeit und daran, daß ſte eigent⸗ Iich um nichts und wieder nichts ſo hals⸗ ſtarrig ſind. Keiner von beiden jedoch macht den erſten Schritt, einen Irrtum zu klären Eines Nachmittags hat Max Ulrich eine Beſorgung für die Hitlerjungenſchar in der Stadt zu erledigen. An dem ſelben Abend hat Eberhard Grothe die Wache im end in neuen „ ⁰¹·.¹um y d Hitlerjungenheim. Er weiß auch, daß Max Alrich zur Stadt gefahren iſt. Er wundert ſich, daß ſein ehemaliger Freund noch nicht zurück iſt. Es iſt draußen be⸗ reits ſtockfinſter, Max müßte ſchon längſt wieder im Heim ſein.. Die Zeit vergeht. Als dann Max Ulrich immer noch nicht zurückgekehrt iſt, ſteht Eberhard Grothe plötzlich auf, bittet einen Kameraden, ihn zu vertreten, beſteigt ebenfalls ein Rad und fährt zur Stadt. Dort teilt man ihm mit, daß Max Ulrich ſchon längſt fort iſt. Als dann Eberhard auf der Rückfahrt an die Stelle kommt, an der der Wald⸗ weg von der Chauſſee ab⸗ zweigt, ſieht er ſeitwärts in einer immer noch lie⸗ genden Schneewehe eine Radſpur. Da erinnert er ſich plötzlich, daß Max Ul⸗ rich ohne Licht gefahren iſt. Max wollte wahr⸗ ſcheinlich den weiten Weg abkürzen und hat den nicht ganz ſo weiten Waldweg eingeſchlagen. Eberhard befürchtet, daß ſeinem ehe⸗ maligen Freund etwas zu⸗ — iſt. Eberhard Grothe lenkt alſo in den Waldweg ein. Schon nach einigen hun⸗ dert Metern ſieht er im Lichtkegel ſeiner Dynamo⸗ lampe einen Hitlerjungen, ſeinen ehemaligen Freund Max Ulrich, lang auf dem feſt gefrorenen Waldboden neben dem verbogenen Fahrrad liegen Max muß in der Dunkelheit gegen einen Baum gefahren ſein. Eberhard Grothe ſpringt ab. Er beugt ſich über Max Ulrich, richtet ihn hoch. Max muß ſich das Bein verſtaucht oder gar gebrochen haben. Er kann nicht ſtehen und erträgt fürchterliche Schmerzen. Doch Eberhard weiß, was er zu tun hat. Er richtet ſeinen ehemaligen Freund ganz auf, ſtützt ihn ſo gut es geht und ſetzt ihn dann nach vielen Anſtrengun⸗ gen auf ſein Rad, das er zuvor an einen Baum gelehnt hat. Dann ſchiebt Eberhard das Rad den glatten Waldweg entlang und bringt ſeinen ehe⸗ maligen Freund in das Heim zurück. Max Ulrich liegt lange krank. Er hatte ſich das Bein wirklich gebrochen. Doch als er endlich eines Tages wieder zum erſten Male hinausdarf, führt ihn fein erſter Weg zu Eberhard Grothe. Als ſie ſich dann die Hand reichen und Max ſei⸗ nen Dank für die Hilfe ausſprechen will, winkt Eberhard ab!„Das habe ich tun müſſen,“ ſagt Eberhard Grothe,„und daß ein kleines Unglück oft nicht allein als Un⸗ glück zu werten iſt, das haben wir beide erfahren, denn uns hat das Unglück von unſerer Verblendung geheilt und auf den rechten Weg gewieſen.“ kin Jug dampft aus der halle Frau Gieſecke hat ihren Jungen zum drittenmal gerufen, und bereits zum drit⸗ tenmal hört ſie dieſelbe Antwort. Alfred N reichlich Zeit zu haben, denn er agt auch diesmal:„Einen Augenblick, Mutti, ich komme gleich“. So iſt es immer mit Alfred. Alle bis⸗ herigen Erziehungsmaßnahmen in dieſer Beziehung ſind geſcheitert. Herr Gieſecke t ihm einmal geſagt:„Wenn dich dein Führer in der Hitlerfungenſchar ruft, gibſt du ihm dann auch zur Antwort, daß du gleich kommſt..., oder biſt du zur Stelle?“ * Es iſt aber nicht nur Alfred Gieſecke al⸗ lein, der dieſe im Grunde genommen häßliche Antwort gibt und auch im Sinne dieſer Antwort handelt Es gibt viele Jun⸗ gen und Mädels, die der Meinung ſind, daß ein kleiner Abſchnitt in einem Buch, daß ein Spiel oder ähnliche Dinge wichti⸗ ger ſind als das ſofortige Befolgen des elterlichen Rufes Aber hören wir, wie es Alfred Gieſecke ergeht, und wie es ähnlich auch denen er⸗ gehen kann, die ebenſo handeln wie er.— Alfred Gieſecke. ein ſonſt ordentlicher Hit⸗ lerfunge, freut ſich ſchon ſeit Wochen auf die ſchöne Bergfahrt der Schar, an der er ebenfalls teilnehmen darf. Es ſoll ins Rieſengebirge gehen, und Alfred hat ſi bereits 10 Mark zuſammengeſpart. Doch 20 Mark muß jeder Junge der Schar mit⸗ bringen, andernfalls er an der Wanderung nicht teilnehmen kann. Um die fehlenden 10 Mark aber macht ſich Alfred keine be⸗ ſonderen Kopfſchmerzen, denn ſein Vater hat ihm das Geld verſprochen. Der Tag der Abreiſe iſt herangekommen. Alfred hat bereits den Affen überge⸗ ſchnallt. Er ſteht fix und fertig. Es iſt auch nur noch eine halbe Stunde, die ihm bis zur Abfahrt des Zuges bleibt. Eigent⸗ lich müßte er ſchon fort ſein, denn der Scharführer hatte angeordnet, daß ſich die Jungen eine halbe Stunde vor Abfahrt des Zuges in der Vorhalle des Bahnhofes zu verſammeln haben. Alfreds Vater ſitzt in ſeinem Zimmer und arbeitet Alfred weiß, daß ſein Vater ſehr böſe werden kann, wenn er in ſeiner Tätigkeit geſtört wird. Aber heute iſt es Alfreds Meinung nach etwas anderes, heute muß er zum Bahnhof, und daß ihm ſein Vater die 10 Mark gibt, dazu iſt es allerhöchſte Zeit! Alfred öffnet die Tür um einen kleinen Spalt und bittet ſeinen Vater um das Geld. Herr Gieſecke antwortet:„Jawohl, 1„ gleich.., nur noch einen Augen⸗ dem Arm trägt er eine groſfe Auswähl von Prospekten, die er mit nach Hause nimmt, um sie eingehend Alfred wandert den Korridor auf und ab. Die Zeit vergeht. Schließlich ſind es nur noch zehn Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Wenn ihm ſein Vater jetzt das Geld gibt, kann er den Zug gerade noch erreichen. Aufgeregt reißt er die Tür des Studierzimmers auf. Doch auf all ſein Drängen gibt ihm der Vater nur immer wieder die ruhige Antwort:„gleich, mein Junge“ Fünf Minuten vor Abfahrt des Zuges erhält Alfred die für ihn ſo nötigen 10 RM. Der Pimpf und das Automobil Photo Reichsbildstelle der HA M Mit kritischem Blick prüft der Pimpf das Steuer, unter esammelten durchzulesen Er ſtürzt in die nächſte Straßenbahn, ren/ durch die Vorhalle des. erreit den Bahnſteig und mu trotz ſeiner 10 Mark einſehen, daß er die Wanderfahrt der Schar nicht mitmachen kann, denn der Zug dampft gerade aus der Halle. Alfred hat eingeſehen, daß diefes kleine unſcheinbare Wörtchen„gleich“ mitunter ſehr häßliche Folgen haben kann. »pimpf wird verfolgt! Ein altes Spiel auf neue Art Je mehr Jungen bei dieſem Spiel mit⸗ wirken, umſo mehr Spaß macht es, und je beſſer der Anſager beim Spiel aufpaßt, je öfter er„linksum“ oder„rechtsum“ ruft, umſo ſchönere unerwartete Zufälle ſind es, die dieſes Zeckſpiel ſo intereſſant machen. Die Jungen müſſen in verſchiedenen Reihen antreten. Sie müſſen nach vorn, nach hinten und auch nach der Seite ſoviel rr Sr. „& rr er 9& Der Pimpf(P) wird durch den verfolger (M sehr bedroht Gleich wird er vom Ver- kolger eingeholt sein(Abb. 1). Der Befehl des 7 855 jedoch läßt die gegenseitige Cassenbildung entstehen, Pimpf und Ver. folger sind r und der Pimpf vor- läufig gerettet(Abb. 2). eich. Abſtand voneinander haben, daß ſie ſie ſich, wenn ſie die Arme ausſtrecken, die Hände reichen können. Zwei Jungen, der eine iſt der Pimpf, der andere der Verfolger, beginnen das Spiel. Die in den Reihen ſtehenden N müſſen die Arme ſeitwärts ſtrecken, faſſen ſich bei den Händen und bilden ſo mehrere parallel laufende Gaſſen. Der Verfolger, der an dem einen Ende der vorderſten Gaſſe ſteht, hat die Aufgabe, den Pimpf, der an dem anderen Ende der hinterſten Gaſſe ſteht, zu haſchen. Gelingt es ihm, dem Pimpf nahe zu kommen, ſo kann der Anſager durch plötzlichen Befehl:„links⸗ um“ oder„rechtsum“ den Pimpf und den Verfolger trennen, ſo daß der Vorteil des Verfolgers zum Nachteil wird und der Pimpf wieder einen großen Vor⸗ ſprung hat. Andererſeits aber kann der Anſager den großen Vorſprung des Pimpf verringern, indem er den dazu paſſenden Befehl U. Es kommt vor, daß fich der Pimpf vollkom men ſicher gie und daß er dann unver⸗ ſehens durch den Befehl des Anſagers in eine äußerſt bedrängte Lage 4 Iſt der Pimpf endlich gefangen, wird ſein Verfol⸗ er zum Pimpf und der nächſte Junge zum erfolger, während der Pimpf deſſen Stelle in ſeiner Reihe einnimmt. Wie kommt die Schere aus der Schlinge? Müllers haben in ihrem Kaufmanns⸗ laden einen neuen teig e ſchrs 3 iſt fleißig und begreift ehr ſchnell. Doch er hat eine ſchreckliche Angewohnheit. Wenn er einen Gegen⸗ ſtand nimmt, der zu der Einrichtung des Ladens gehört, ſei es die Butterkelle oder der Schöpflöffel für den ucker, ſei es ein Bleiſtift oder auch die ere, ſo können Müllers nachher lange ſuchen, bis ſie die Gegenſtände wieder finden, denn Fritz hat die Angewohnheit, alles zu verlegen. Alle Erziehungsmaßnahmen Herrn Mül⸗ lers ſind fruchtlos. Er kann mit Fritz Bergmann machen was er will, ſein Lehr⸗ ling ändert ſich nicht. Da beſchließt Herr Müller eines Tages, eine letzte, ſeiner Meinung nach jedoch ſichere Erziehungs⸗ maßnahme anzuwenden. Er beginnt mit der Schere. Er befeſtigt ſie an einem Bindfaden, wie es aus der Abbildung 1 unſerer Zeichnung hervorgeht und knotet den Bindfaden hinter dem Ladentiſch an eine Oeſe. Alsbald hat Fritz Bergmann kurze Zeit darauf den Bindfaden abgeknotet, und Frau Müller muß lange ſuchen, bis ſie end⸗ lich die Schere in einem Fach unter dem Ladentiſch entdeckt. Da greift Herr Müller zu einem Ge⸗ waltmittel. Er befeſtigt die Schere aber⸗ mals an einem Bindfaden, wieder ſo, wie es Abbildung 1 unſerer Zeichnung veran⸗ ſchaulicht, ſchlägt die Bindfadenenden mit einem Nagel in das Holz des Ladentiſches und leimt die äußerſten Enden des Bind⸗ fadens obendrein feſt. Als dann jedoch Herr Müller die Schere gebrauchen will, findet er wohl den Bind⸗ faden vor, doch die Schere iſt von neuem verſchwunden Was ihn aber am meiſten in Erſtaunen ſetzt, iſt die Tatſache, daß der Bindfaden weder zerſchnitten noch zer⸗ riſſen iſt. Auf welche Art es Fritz Bergmann ge⸗ lungen iſt, die Schere aus dem Bindfaden 7 befreien, das veranſchaulichen Abbil⸗ ungen 2 und 3 unſerer Zeichnung, und wenn ihr ſelbſt begriffen habt, wie man die Schere aus der unlöslich ſcheinenden Schlinge befreit, dann könnt ihr euren Ka⸗ meraden eine nette Scherzaufgabe ſtellen. — Nächsten Samstag. 28. November jpricht in den Frenchützjalen in einer Die ganze Bevölkerung i ſt da z u Vefanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags RD— Amt für Beamte und NSe Am Sonntagmittag 3 Uhr findet in Hep⸗ penheim im Parkhotel„Halber Mond“ eine feierliche Gemeinſchaftstagung aller Beamten des Kreiſes Heppenheim ſtatt. Hierzu ſind alle Beamten von Viernheim ſowie auch die Lehrerſchaft eingeladen. Es ſpricht der Gau⸗ ſchulungsleiter im Amt für Beamte und der Kreisleiter. Die Abfahrt erfolgt um 13.40 Uhr mit mit der OEG. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. 5 Betr.: NS.⸗Beratungsſtelle Die Beratungsſtunde zum Zwecke der Er⸗ ledigung und Beilegung von Angelegenheiten für alle Volksgenoſſen findet von jetzt ab nur jeden Montagabend von 8—9 Uhr in der Parteidienſtſtelle ſtatt. Die Dienſt⸗ ſtunden der Ortsgruppenleitung jeweils Don⸗ nerstags ſind nur für Parteigenoſſen, die Pol. Zellen- und Blockleiter ſowie die Füh⸗ rer der Gliederungen und Formationen. Ich bitte, dieſe Dienſteinteilung genau ein⸗ halten zu wollen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Stanboribefehl der Kitler⸗Jugend Am Samstag, 21. November, abends 8 Uhr, findet im neuen Heim der Schillerſchule eine Führertagung aller Führerinnen und Führer der HF. ſtatt. An dieſem Abend wird das neue Winterprogramm der HJ. bekannt⸗ gegeben. Außer den Führern und Führerin⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 21. November 1936 Anſer Tagesſpruch Denn wer ſollte nicht glücklich ſein, ein ſolches Volk hinter ſich zu wiſſen! Eure Au⸗ gen und Euer Blick ſind für mich der ſchönſte Lohn, den es auf Erden für meine Arbeit geben kann... Adolf Hitler. Ham ckkigen Jclienken Werbung der NS.-Frauenſchaft für das hand⸗ werkliche Weihnachtsgeſchenk Weihnachten rückt immer näher heran und damit auch der Gedanke an das Weihnachts⸗ geſchent. Es ſoll recht viel Freude bereiten, ſchön ſoll es ſein, aber es darf auch nicht zu koſtſpielig werden. Von„teuer“ und„billig“ ſollte man aber hier gar nicht reden.„Preiswert“ iſt gute Handwerksarbeit ſtets, wenn wir von ihr mit Stolz ſagen können: hier habe ich etwas Einmaliges, Dauerhaftes, ein beſeel⸗ tes, meiſterliches Werk, das immer neue Freude ſpendet. 8 Wenn wir uns einmal umſehen in unſerem Heim, was uns zum täglichen guten Freund geworden iſt, was wir immer gern zur Hand nehmen, das iſt ein formſchönes, praktiſches Erzeugnis des deutſchen Handwerks. Ein et⸗ waiges Vorurteil der Hausfrau gegen die Er⸗ zeugniſſe des Handwerks iſt durchaus nicht berechtigt. Ein bischen Bequemlichkeit iſt oft auch dabei, wenn wir gedankenlos zur Maſſen⸗ fabrikation und zur Serie greifen. Gerade im Gau Heſſen-Naſſau gibt es ſo viel Gelegenheit, den Handwerker zu unter⸗ ſtützen und wirklich ſchöne Weihnachtsgeſchenke aus der Werkſtatt eines geſchickten Meiſters zu wählen. Wie beſonders ſchön ſehen unſere Blumen in einem handgemalten Krug aus dem Kannebäckerland aus. Aber es müſſen ja nicht immer nur dieſe bekannten Handwerkszweige ein Geſchenk liefern. Die Hausfrau freut ſich ebenſoſehr über ein Geſchenk aus der Hand des Drechslers, des Buchbinders, des Kürſch⸗ ners uſw. In dieſen Wochen wird in allen Ortsgrup⸗ pen der NS.⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerkes im Gau Heſſen⸗Naſſau eine Werbung durchgeführt für das handwerk⸗ liche Weihnachtsgeſchenk. Ein Film des deut⸗ 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 ber A. S. d. A. 7 Piernheim Montagabend von 8—9 Uhr. nen der HJ. lade ich die Führer der Glie⸗ derungen ſowie alle Amtsträger der Partei ein, an dieſer Tagung teilzunehmen. * Am Dienstag, 24. November 1936, abends um 8 Uhr, treten alle Jungen der HJ. und des D. J.(Jungvolk) über 12 Jahre ſowie alle Mädel und Jungmädel des BDM. im Schulhof an. Ich erwarte an dieſem Tage das Erſcheinen aller Jungen und Mädel, da an dieſem Tag eine Wendung in der Arbeit der HJ. eintritt. Das Winterprogramm wird hier euch allen bekannt gegeben ſowie alle ver⸗ ſchiedenen Neueinrichtungen der HJ.— Der Dienſt am Montagabend fällt aus. Der Standortführer. * NS. Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichsmütterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veranſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS.⸗Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsfrauenſchaftsleiterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. ſchen Handwerks bringt den Frauen Anregun⸗ gen zu praktiſchen Weihnachtsgeſchenken, die auch die Kaſſe erſchwingen kann. Am 8. 12. findet im Reichsſender Frankfurt zwiſchen 15 und 17 Uhr eine Sendung ſtatt:„Vom rich⸗ tigen Schenken“. Wir hoffen, daß alle Haus⸗ frauen unſeres Gaues ſich überzeugen werden, daß ein Weihnachtsgeſchenk vom Handwer⸗ ker immer das ſchönſte Geſchenk auf dem Weihnachtstiſch ſein wird. nſg. * Achtung Gejangpereine! Nächſten Samstag findet hier im Saale des„Freiſchütz“ eine Großkundgebung der Partei ſtatt. Wie ſtets, ſoll daran die ganze ſtunden an dieſem Tag ausfallen ſollen, damit die Vereine und ihre Mitglieder mit Ange⸗ hörigen teilnehmen. Es ſpricht: Reichs ſtoß⸗ truppredner Körner-Leipzig. Verkehrsuniälle an unbewachten Bahnübergängen Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Die Zahl der Verkehrsunfälle an unbewachten Bahnübergängen hat nach den ſtatiſtiſchen Mitteilungen gegenüber dem Vorjahre wieder zugenommen. Die Unfälle ſind offenbar über⸗ wiegend auf zu raſches Fahren oder auf grobe Unachtſamkeit von Kraftfahrzeugführern zu⸗ rückzuführen. Die Fahrzeugführer werden er⸗ neut gewarnt, den beſtehenden Beſtimmungen zuwider zu handeln. Neubildung der Milchwirtjchaftsverbände Das Polizeiamt Viernheim teilt mit: Durch Anordnung des Reichsbauernführers vom 18. Juni 1936 ſind die Milchwirtſchaftsverbände neugebildet bzw. die Gebietsgrenzen neu feſt⸗ gelegt worden. Der Kreis Heppenheim gehört nunmehr mit Ausnahme der Gemein⸗ Großkunögebung . ͤ bbb ĩ» den Grein, Darsberg, Langenthal, Viern⸗ heim, Neckarhauſen, Neckarſteinach, Hirſch⸗ horn, Tröſel, Unterflockenbach, Gorxheim und Bad Wimpfen zum Milchwirtſchaftsverband Heſſen⸗Naſſau in Frankfurt a. M. Die vorher aufgeführten Gemeinden ge⸗ hören zum Milchwirtſchaftsver⸗ band Baden in Karlsruhe. Tabakverkaujsſitzung in Speyer am 20. November 1936 Bei der geſtrigen Hauptguteinſchreibung wurden folgende Preiſe erzielt: Viernheim: Gruppe 1 Mk. 76.58; Gruppe 2: 76.85; Gruppe 3: 75.55; Gruppe 4: 76.40; Gruppe 5: 76.40; Gruppe 6: 76.40; Gruppe 7: 75.40; Gruppe 8: 76.35; Gruppe 9: 73.00; Gruppe 10: 73.55; Gruppe 11: 73.65; Gruppe 12: 72.65; Gruppe 13: 72.65; Gruppe 14: 72.55; Gruppe 15: 73.00; Gruppe 16: 72.85. Hageltabak Mk. 58.35, Abfall und Los⸗ blatt Mk. 56.70. Weiter erzielten: Großhauſen: Durch- ſchnittspreis Mk. 85.—; Hüttenfeld Mk. 83.—; Lampertheim, Qualitätsgruppe Mk. 86, Reſt Mk. 71.—; Lorſch 88.—. Bei lebhaftem Intereſſe der Käufer konn⸗ te alles Hauptgut der Pfalz, Württemberg und Heſſen abgeſetzt werden. Die Abnehmer des Viernheimer Tabaks ſind die Firmen: Jakob Meyer& Co., Mannheim; Martin Brinckmann, Speyer; J. K. Marx, Bruch⸗ ſal; Weißmann, Viernheim und Rohtak, Karlsruhe. * Den ärz ichen Sonntagsdlenſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech- ſtunde. Verdiente Auszeichnung. Nach Berichten der Lorſcher und Bensheimer Zeitungen wurde Herr Chormeiſter Georg Hook in Aner⸗ kennung hervorragender Verdienſte während 25 Jahren als Chorleiter verſchiedener Viern⸗ heimer Geſangvereine, der Freilichtbühne Viernheim und zur Zeit des Geſangvereins „Liederkranz“ Lorſch, vom Vorſtand des Heſ⸗ ſiſchen Sängerbundes zum Ehrenchormeiſter des Gaues 12(Heſſiſcher Sängerbund) des Deutſchen Sängerbundes ernannt unter Aus⸗ händigung der ſilbernen Ehrenchormeiſter⸗ nadel. Wir gratulieren unſerem Ehrenchor⸗ meiſter Georg Hook zu ſeiner ehrenvollen Auszeichnung aufs herzlichſte. Sie möge ihm Dank und Anerkennung ſein für ſeinen hohen Dienſt am deutſchen Lied, dem er ſich mit Liebe und Eifer widmete. Beralung der Grund beſitzer Die zum 21. ds. Mts. vorgeſehene Ver⸗ ſammlung zur Beratung iſt auf Mittwoch, den 25. ds. Mts., abends 8 Uhr, ver⸗ legt. Die Verſammlung findet im„Frei⸗ ſchütz“ ſtatt. Die Grundbeſitzer werden hier⸗ auf mit dem Anfügen aufmerkſam gemacht, daß ſie ſich bei Nichterſcheinen die nachtei⸗ ligen Folgen ſelbſt zuzuſchreiben haben. Siedlerbund. Im„Kaiſerhof“ findet Bevölkerung teilnehmen, weshalb die Sing⸗ am Montagabend eine Verſammlung ſtatt, wozu der Geſchäftsführer des Siedlerbundes erſcheint. Die hieſigen Siedler erſcheinen mit ihren Frauen vollzählig. Das Nachkirchweihfeſt wird nach alter Ortsſitte morgen gefeiert. Die Gaſtſtätten haben zum Empfang der Gäſte gerüſtet. Ueber⸗ all iſt Stimmung und Humor. Jung und alt wird nochmals Gelegenheit haben, in über⸗ mütiger Freude das Tanzbein zu ſchwingen. Die Gaſtſtätteninhaber und ⸗beſitzer laden zum regen Beſuch ihrer Veranſtaltungen recht 5 7 1 7 ol bepiclu künnteſchaff 1 + S zur ganzen Viernheimer Bevölkerung: Aeichsstoßirupprebner Pg. Fritz Th. Körner⸗Leſpzig Eintritt frei! die AS⸗Kulturgemeinde wirbt um Dich! Theater, Konzert, Vortragsweſen, Kultur⸗ film und Bildende Kunſt ſind Gebiete, auf denen die NS.⸗Kulturgemeinde mit eigenen Veranſtaltungen vor die Oeffentlichkeit tritt und denen ſie ihre ganze Sorgfalt zuwendet. Viele hunderttauſend Volksgenoſſen bekennen ſich heute freudig zur NS.⸗-Kulturgemeinde in Anerkennung ihrer hervorragenden Leiſtun⸗ gen. Darum: Deutſcher Mann! Deutſche Frau! Es iſt eine Ehrenpflicht, mitzuhelfen am kulturellen Aufbau Deutſchlands und Träger deutſchen Kulturgedankens zu wer⸗ den. Wir rufen Dich! Werde Mitgliedl! ECC TTT herzlich ein.— Auf dem Marktplatz wird nochmals die charakteriſtiſche Kirchweihmuſik ertönen. Man gibt ſich dort ein Stelldich⸗ ein und nimmt teil an den Darbietungen der Schauſteller. Hoffentlich hat bei all dem auch der Himmel ein Einſehen und macht ein annehmbar freundliches Geſicht, denn ohne dies kann keine echte Kirchweihfreude aufkommen. Es iſt kälter geworden. Am Süd⸗ rande des über Nordoſteuropa zum Aufbau gekommenen Hochdruckgebietes wird mit einer kräftigen Oſtſtrömung fortgeſetzt kältere Luft⸗ maſſen über das europäiſche Feſtland weſt⸗ wärts verfrachtet. Sie hat auch in unſerem Gebiet ſtarke Abkühlung herbeigeführt. Der Einfluß des ſich oſtwärts verlagernden Hoch⸗ druckgebietes wird ſich auf unſer Wetter noch verſtärken.— Samstag: Zeitweiſe aufgehei⸗ tert, bei lebhaften weſtlichen Winden kalt, nachts vielerorts Froſt.— Sonntag: Zeit⸗ weiſe heiter und meiſt trocken, nachts Froſt. Vorſicht bei der Annahme beſchä⸗ digter Reichsbanknoten! In letzter Zeit werden erneut Noten in den Verkehr ge⸗ bracht, die in betrügeriſcher Abſicht aus Teilen echter Reichsbanknoten über 20 RM. der Ausgabe vom 22. Januar 1929 zuſammen⸗ geſetzt ſind. Dieſe Noten ſind daran zu er⸗ kennen, daß die einzelnen Teile durch Klebe⸗ ſtreifen verbunden ſind und zum Teil ver⸗ ſchiedene Nummern aufweiſen. Es wird des⸗ halb vor der Annahme zerſchnittener und wie⸗ der zuſammengeklebter Noten gewarnt, da ſtets die Möglichkeit beſteht, daß es ſich um Fälſchungen handelt und der Empfänger Ge⸗ fahr läuft, ſie bei der Reichsbank nicht umge⸗ tauſcht zu erhalten. Wenn ſich die Zahlung mit derartigen Noten unter verdächtigen Um⸗ ſtänden vollzieht, iſt die Kriminalpolizei zu benachrichtigen. Allgemein empfiehlt es ſich, zuſammengeklebte Noten nicht anzunehmen, ſondern die Inhaber an die Reichsbank zu verweiſen. * Im Dienſte der Sprache Letzten Endes. Die Wortbildung„letz⸗ ten Endes“ iſt zum Modewort geworden. Die meiſten Menſchen denken ſich dabei gar nichts. Und doch kann auch dieſe Wortbildung etwas bedeuten: ſpricht doch Goethe im Fauſt auch von„der Weisheit letztem Schluß“. Auch da könnte man ſagen, daß der Schluß ja immer das Letzte ſei; trotzdem kann ſich niemand der Eindringlichkeit des Goethewortes entziehen. Wenn aber heute jedermann ſtändig die Bil⸗ dung„letzten Endes“ benutzt, kann man ſchwerlich noch Sinn darin finden. Vielmehr wird„letzten Endes“ immer nur angewendet, um eine Gedankenlücke zu füllen und das Suchen nach gleichbedeutenden Wörtern— endlich, ſchließlich, zuletzt, am Ende, im Grunde— zu ſparen. . ˙ Wo der Jude kommt ins Haus, da geht der Teufel ein und aus! . ͤ. An unjere Poſtabonnenten! In den nächſten Tagen holt der Brief⸗ träger das Bezugsgeld ab. Bitte, er⸗ zeuern Sie jetzt Ihr Poſtabonnement, denn nach dem 25. erhebt die Poſt einen r ätungs⸗Zuſchlag! F 1 N an Und wird ust lich gen dem nacht denn rende u 211 lb⸗ usb 8 Tillel Luſt⸗ N 1 Aus Stadt und Land Ein Veteran unter den Lehrern Bensheim. Am kommenden Montag, 23. November, begeht der früher jahrzehntelang am Bensheimer Gymnaſium tätig geweſene Prof. Biel, Adolf Hitlerſtraße wohnhaft, den 83. Geburtstag. Prof. Biel iſt in Hers⸗ feld bei Kaſſel geboren und widmete ſich dem Lehrfach für Mathematik, Naturwiſſenſchaf⸗ ten, Phyſik und Chemie. Am Bensheimer Gymnaſium wirkte er ſeit 1878; 1918 trat er in den Ruheſtand, den er in ſeiner zweiten Heimat Bensheim verbringt. Lumpen kommen nach Kis lau Wiesloch. Zwei hieſige Einwohner, die ſich an Ordnung nicht gewöhnen wollen, wur⸗ den dieſer Tage nach Kislau verbracht. Es handelt ſich um zwei aſoziale Zeitgenoſſen, die ihre Unterſtützung in Alkohol umſetzten und ihre Familien vernachläſſigten. Ein geiſteskranker Räuber Er ſtahl den Frauen die Handtaſchen In den Abendſtunden wurden zwei Frauen in Bingerbrück auf der Straße von einem Räuber die Handtaſchen entriſſen. Der Täter konnte unerkannt fliehen. Am nächſten Abend wiederholte ſich der Vorfall in Bingen. Hier griff der Mann eine Frau an, als ſie gerade die Straßenbahn beſteigen wollte. Der Raub⸗ verſuch ſchlug fehl, der Handtaſchenmarder wurde erkannt und konnte feſtgenommen wer⸗ den. Es handelt ſich um einen 30jährigen Mann, der geiſtesgeſtört iſt und in eine Heil⸗ anſtalt gebracht wurde. Er reiſt in Einbrüchen Warnung vor gefährlichem Wohnungsdieb Anfangs November 1936 iſt in Mainz und Wiesbaden ein reiſender Wohnungs- einbrecher aufgetreten, der bei mehreren Ein⸗ brüchen, Schmuckſachen und andere Wertge⸗ genſtände erbeutete. Ein Teil des Diebesgutes wurde bei Trödlern und im Pfandhaus ver⸗ ſetzt. Als Täter kommt der 29 Jahre alte Kellner Karl Frieſe in Frage, der unter dem Namen Herbert Vöge in einem Wiesbadener Hotel wohnte. Vor dem Schwindler wird ge⸗ warnt. Bensheim. Großer Andrang herrſcht bei den in dieſen Tagen begonnenen Lehrgängen für die Geſellen⸗ und Meiſterprüflinge aus den Kreiſen Bensheim und Heppenheim. Der Beſuch der an Samstagnachmittagen in Darmſtadt ſtattfindenden Kurſe der DAß. iſt auch den Teilnehmern aus entfernteren Orten möglich. Es können noch einige Teil- nehmer aufgenommen werden, dieſe mögen ſich aber eiligſt ſchriftlich bei der Kreiswal⸗ tung der DAF. Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, melden.(Tel. 3330). Bensheim. Ein Arbeitsdienſtmann aus Kleinhauſen ließ ſich am Sonntagabend, um rechtzeitig in Bensheim die Eiſenbahn zu er⸗ reichen und in ſein Stammlager zurückzukeh⸗ ren, von einem Bekannten aus Klein-Hauſen auf dem Rückſitz des Motorrades nach Bens⸗ heim bringen. Etwa 1000 Meter vor dem Bensheimer Ortseingang ſetzte der Motor aus und, während der Fahrer die Maſchine behan⸗ delte, ging der Arbeitsdienſtmann zu Fuß nach Bensheim weiter, um durch den Aufent- halt ſeinen Zug nicht zu verpaſſen. Unterdeſſen hatte der Fahrer die Maſchine wieder zum Laufen gebracht und fuhr ſeinem Sozius nach. Aus einer noch unaufgeklärten Urſache fuhr er ihn aber an, ſtürzte von der Maſchine und erlitt eine Gehirnerſchütterung; Auch der Ar- beitsdienſtmann kam durch den Anprall zu Fall und erlitt ebenfalls eine Gehirnerſchüt⸗ * terung, ſowie andere Verletzungen. Ihm iſt alles„Wurſt“ Schließung einer Frankfurter Metzgerei Ein Frankfurter Metzgermeiſter, der u. a. vier Schweinehälften im Laden hängen hatte, weigerte ſich, einer Kundin Schweinebauch⸗ lappen zu dem vorgeſchriebenen Höchſtpreis zu verkaufen. Er erklärte, die maßgeblichen Stellen ſollten ihm erſt einmal vormachen, wie er das Fleiſch zu dieſem Preiſe verkaufen könne. Bei ihm werde jetzt alles verwurſtelt. Der Metzger iſt feſtgenommen und ſein Laden polizeilich geſchloſſen worden. Biblis ehrt ſeinen Blutzeugen ans Hobelsberger ſtarb für die Bewegung Biblis. Zum fünftenmale hatte ſich am Dienstag der Tag gejährt, da der Parteige⸗ noſſe, Scharführer der SA., Hans Hobels⸗ berger ſein Leben aushauchte für die Be⸗ wegung, für ein geeintes Deutſchland. Zu ſeinem Andenken ſtellten die Formationen an ſeinem Todestag Ehrenwache an ſeinem Grabe. Abends fand dann eine weihevolle Gedenkfeier auf dem Friedhof ſtatt, wo der Tote ſeine letzte Ruheſtätte gefunden hat. Eingeleitet wurde die Feier durch einen großen Fackel⸗ zug, an dem ſich alle Parteimitglieder und Formationen ſowie Gliederungen beteiligten. Unter anderem ſah man auch die Kreisleitung Bensheim, unter Führung von Kreisleiter Brückmann, die Kreisleitung Worms und den SA.⸗Sutrm von Worpis, den Arbeitsdienſt vom Arbeitslager Biblis, ſowie die Krieger⸗ kameradſchaft(Kyffhäuſer). Ein Trauerchoral, geſpielt vom Mz der H leitete über zu einer Feieranſprache von Kreisleiter Pg. Brück⸗ mann, Bensheim, der im Auftrage von Gau⸗ leiter Sprenger einen Kranz niederlegte; ihm folgten ein Vertreter der Kreisleitung Worms und des SA.⸗Sturms Worms, der Kreis⸗ leitung Bensheim und Ortsgruppenleiter Handwerk für die Ortsgruppe Biblis. Biblis. Bei der dieſer Tage im Bibliſer Gemeindewald abgehaltenen Treibjagd ſind zur Strecke gebracht worden: 67 Haſen, 4 Ka⸗ ninchen, 1 Fuchs, ſowie einige Faſanen. Das Ergebnis blieb dieſes Jahr hinter dem der vergangenen Jahre zurück und iſt doch als gut anzuſehen. Bürſtadt. Der Platz vor den Heimſtät⸗ tenſiedlungen links der Straße Lorſch— Bür⸗ ſtadt wird zur Zeit durch Erwerbsloſe abge⸗ hoben und die überflüſſige Erde nach den Straßen und Gärten gebracht. Danach werden die Erdmaſſen planiert und dort eine Grün⸗ anlage bzw. ein Kinderſpielplatz hergerichtet. Bei Froſt ſoll der Platz in eine Eisbahn ver⸗ wandelt werden. : 0 „Fajje Dich kurz!“ Es ſteht in jeder Fernſprechzelle, das gut⸗ gemeinte„Faſſe Dich kurz!“ Und es ſollte auf jedem Schreibtiſch ſtehen und vor jedem Menſchen der irgendwö6 das Wort ergreift. Denn es iſt— umgekehrt betrachtet — faſt unglaublich, wieviele fremde oft koſt⸗ bare Zeit dadurch geraubt oder verſchwendet wird, daß breit und ausführlich, daß denk⸗ bar weitſchweifig über eine Sache geſprochen wird, die ebenſo gut mit wenigen klaren Wor⸗ ten erledigt werden könnte. Jeder von uns kennt den Redner, bei deſſen nicht endenwol⸗ lendem Vortrag man mit dem Schlafe kämpft, kennt das Aufatmen bei den Worten:„Und damit komme ich zum Schluß...“ und die verbitternde Enttäuſchung, wenn dieſer Schluß ſich nochmals zu einer ausführlichen, aber nicht gerade ſpaunenden Rede ausdehnt. Jeder von uns hat auch den einen oder anderen Bekannten oder Geſchäftsfreund, den er nur mit leiſen Grauen kommen ſieht, weil er genau weiß, daß der früheſtens nach einer halben Stunde zum eigentlichen Gegenſtand ſeiner Rede und dem Zweck des Zuſammen⸗ ſeins tommen wird. Und die meiſten werden auch unter den Leuten, mit denen ſie im Brief⸗ wechſel ſtehen, Vericcter der ſchreibfreudigen Richtung haben, die Briefe von ſechs und mehr Seiten ſchreiben, aber das wirtlich Wich⸗ tige nachher in einer Nachſchriſt mit kaum ver änderlicher Kürze nebenbei noch mitteilen. „Faſſe Dich kurz!“. Die Dauerfernſprecher, die in der Zelle oder gar in einer Wohnung oder einem Geſchäft, wo ſie darum baten, ein- mal telephonieren zu dürfen, Geſpräche füh⸗ ren, deren Dauer nur von ihrer Inhaltsloſig⸗ keit übertroffen wird, damit aber die betref⸗ fende Sprechſtelle und die Leitung für alle anderen ſperren, die auch einmal ſprechen oder den Anſchlußinhaber vielleicht zu wirklich we⸗ ſentlichen Mitteilungen anrufen möchten, ſind ſchon eine ernſtere Seite. Denn ſie bedeuten neben Unannehmlichteit für die von ihnen Geſchädigten oft empfindliche Benachteiligung. Und von hier iſt nur noch ein kleiner Schritt zu der wichtigſten Seite der ganzen Angele⸗ genheit, die uns alle angeht. Der Mann oder — man verzeihe uns, aber es iſt ſo, die Frau, die ſich nicht kurz faſſen kann, iſt ein Schaden. Jemand hält zum Beiſpiel den Bür⸗ germeiſter eine Stunde mit einer Sache auf, die ebenſo gut in zehn Minuten erledigt wer⸗ den könnte. Dadurch koſtet er die Gemeinde nicht nur eine Stunde lang, alſo fünfzig Mi⸗ nuten zu lang, alles das, was die Gemeinde, alſo die Steuerzahler, für Gehalt des Bür⸗ germeiſters, ſein Arbeitszimmer uſw. aufwen⸗ den muß, ſondern, was ſchlimmer iſt, er hält den Bürgermeiſter davon ab, in dieſen fünfzig Minuten andere, die den Bürgermeiſter gleich- falls ſprechen müſſen, abzufertigen. Er verur⸗ ſacht alſo vielen Leuten Zeitverluſt und Ko— Alle dieſe Fälle ſind die betrübliche, aber ſten. Umgekehrt wird der, der ſich kurz zu noch nicht die wichtigſte Seite des Problems J fatſen weiß, in der gleicen Zeit eine ganze Der Kreis Alannheim beim Aibelungen⸗Fechlen Fechtklub v. 1932 erzielt 14 Einzelſiege! Knapp und Jung beſte Fechter des FC. Das Nibelungenfechten in Worms bringt jeweils die beſten Fechter und Fechterinnen auf die dortigen Kampfbahnen. Bisher war jeweils nur der Fechtklub Viernheim beim Nibelungenfechten vertreten und konnte dort auch jeweils Achtungserfolge erzielen. Beim diesjährigen Nibelungenfechten fand ſich nun auch der TV. Weinheim und M§C. 84 erſt⸗ malig mit einer Mannſchaft ein. Ferner ent⸗ ſandten erſtmalig Fechterinnen der Mann⸗ heimer Fechtklub mit Fäßer H., Müller, Flau, Weber, TV. 46 Mannheim mit E. Meyer, Wenkenbach. In Gruppe 1 hatte der MFC. 84 Mann⸗ heim gegen MTV. Saarbrücken zu kämpfen und erzielte mit 6 zu 10 Siegen gegen den 3. Sieger des Turniers einen Achtungserfolg. Gegen TV. Offenbach, den 2., unterlag er mit 1 zu 15 Siegen. In Gruppe 2 hatte Weinheim gegen FC Darmſtadt einen ſchwe⸗ ren Gegner ebenfalls erhalten und verlor mit 3 zu 13 Siegen. Gegen den Sieger des Tur⸗ niers hatten ſie nichts zu beſtellen und un⸗ terlagen mit 0 zu 16 wie vor zwei Jahren auch der Fechtklub Viernheim. In Gruppe 3 focht FC Viernheim gegen Worms mit 6 zu 10 und gegen TV. Cannſtadt mit 5 zu 11, gegen Rhein. FC Düſſeldorf verlor FC V. ebenfalls mit 3 zu 13. Hier konnte lediglich Jung die Siege holen. Insgeſamt konnte der Zas altæ Itaus Wir wohnen in einem alten Haus. Wenn man davor ſteht, ahnt man gar nicht, wie alt es eigentlich ſchon iſt. Denn erſt vor zwei Jahren ſind hohe Gerüſte am Hauſe empor⸗ geklettert, und die Maler haben die Vorder⸗ ſeite des alten Hauſes friſch angeſtrichen. Seit⸗ dem wirkt es wie neu— von außen wenig⸗ ſtens. Aber wenn man hineinkommt, ahnt man, wieviele Geſchlechter ſchon in dem alten Hauſe gelebt haben und wieviele Schickſale hier hindurchgingen. Der Hausflur iſt ſehr groß und die Treppen ſind breit, beide wurden mit einer Raumverſchwendung erbaut, die man ſich damals, um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts, noch leiſten konnte. Auf den Trep⸗ penabſätzen gelangt man durch ſehr breite Glastüren in die Wohnungen, Die Zimmer ſind ebenfalls alle ſehr groß, und viele tra— gen noch an den Decken die ſchweren Stuckver⸗ zierungen, Blumenranken und ſchwebende En⸗ gel oder Putten, die in ſonderbarem Gegenſatz ſtehen zu dem Muſter der Tapeten, das ſich doch irgendwie fremdartig zu ihnen ausnimmt. In dieſe Räume paſſen keine modernen Möbel. Und es ſteht auch noch immer alter ererbter Hausrat in ihnen, ſchwere geſchnitzte Schränke und Truhen, die von der Handwerks⸗ kunſt vergangener Zeiten erzählen. Und in den Ecken der Zimmer thronen gewaltige Oefen mit Borden und reichen, ſchweren Ver⸗ zierungen, die wieder zu den Stuckdecken paſ⸗ ſen. Man lebt leichter und bequemer in den kleinen behaglichen Neubauwohnungen, wie ſie die neue Zeit baut. Nur eines fehlt ihnen— das Leben und Weben der alten Hausgeiſter, . d AAA A ·¹ m A Menge mehr erledigen können als andere. Er iſt darum der Erfolgreichere im Leben. Und darum iſt es wichtig, daß man lernt, ſich kurz zu faſſen und ſich immer wieder da⸗ zu erzieht. Man kann eine Rede in Stichwor⸗ ten mitſchreiben und nachher einen kurzen In⸗ haltsauszug machen. Man kann ſeine Briefe nach einigen Stunden noch einmal darauf durchſehen, was kürzer hätte geſagt werden können. Man kann über Dinge, die man er⸗ lebte, einen Bericht ſchreiben und nachher mit dem Lehrer vergleichen, ob alles Weſentliche auch darin erwähnt iſt und ob nicht dabei vieles kürzer ebenſo gut geſagt werden konnte. Mit dem Lehrer? Natürlich, wir haben ja alle einen zuhauſe— oder leſen Sie keine Zeitung? Denn die Zeitung, die täglich alles enthält, was man wiſſen muß, und daneben vieles, was auch zu wiſſen immerhin wert⸗ voll iſt, liefert ja jeden Tag ein Schulbeiſpiel, was durch Kurzfaſſung moglich iſt. In jeder Ausgabe ſtehen Dinge, die zu ſchildern ein Buch wohl lohnen würde, für die aber nur wenige Zeilen oder Abſätze Platz verfügbar ſind. Und das Weſentliche muß doch darin ſtehen. Es wird natürlich— je nach r Nei⸗ gung des einzelnen— manchmal Pen nungs⸗ verſchiedenheiten darüber geben können, was noch wichtig iſt und was bei der gebotenen Kürze ſtatt ausführlicher Schilderung nur kurze oder gar keine Erwähnung finden kann. Aber in der Geſamtheit des vielfältigen In⸗ halts wird niemand der Zeitung abſtreiten können, daß ſie notgedrungen— die Kurz- faſſung zur W. terſchaft entwickelt hat und uns allen Vorbild ſein kann. l eee eee Mannhenner„C 7 Siege, der TV. Wein⸗ heim 3 Siege und der FC Viernheim 14 Siege erzielen. Insgeſamt geſehen haben ſich die Mannſchaften des Kreiſes Mannheim gut geſchlagen, wenn man berückſichtigt, daß die Gegner oft weit überlegener waren und durch Olympiakämpfer beſonders gut verſtärkt waren. Die Damen des Kreiſes ſchieden in der Vorrunde bereits aus und zwar vom Mann⸗ heimer FC 84 Fäßer mit 1, Flau mit 1, Müller mit 2, Weber mit 2; vom TV. 46 Wenkenbach mit 2 und Frl. Meyer mit 4 Siegen. Letztere hatte Pech, als ſie mit 4 Siegen noch einen Stichkampf durchführen mußte, den ſie knapp verlor. Sie erwies ſich hier als beſte Vertreterin des Kreiſes. Wie bei den Herren, ſo waren bei den Damen die Kämpfe äußerſt hart, da auch hier die Spit⸗ zenfechterinnen Deutſchlands beteiligt waren. Bedauerlich bleibt nur, daß in Mannheim eine derartige Veranſtaltung bis heute noch nicht durchgeführt werden konnte; es wäre zu begrüßen, wenn ſich— wie in Worms— Stadtgemeinde, Verkehrsverein und Fechter ebenfalls entſchließen könnten, einen Wander⸗ preis zu ſtiften, der die Spitzenklaſſe der deutſchen Fechter nach Mannheim zieht. Der Erfolg würde beſtimmt nicht ausbleiben. Wir haben auch hier einen ſchönen Saal— Ni⸗ belungenſaal— und arbeitsfreudige Fechter. Wann kommt der Wanderpreis? das man erſt ſpüren kann, wenn die Wände der Wohnung erfüllt ſind von vielen Schick⸗ ſalen, wenn ſie durch Jahrzehnte Leid und Freud an ſich vorüberziehen ſahen. Manchmal, in der Dämmerſtunde dieſer langen Herbſt⸗ abende, werden die Geiſter der alten Häuſer lebendig. Dann ſcheint ſeltſames Leben aus⸗ zugehen von den alten Oefen, von den Stuckquirlanden und Putten. Und ſie erzäh⸗ len von dem Lebenskampf, von dem Schaffen und Wirken vieler Generationen, die in dieſen Räumen lebten. Neuen Wohnungen, neuen Häuſern, müſſen wir erſt Leben einhauchen. Das Schickſal der Bewohner prägt den Geiſt, der an ihm haften bleibt. Viel erzählen die alten Häuſer dem, der das Raunen ihrer Hausgeiſter verſteht, von Menſchen, die in harten Zeiten ihr Schick⸗ ſal ſchmiedeten, die aus Haus und Familie immer wieder die ſtarken Kräfte zogen, die ihnen das Leben meiſtern halfen. Gemeinſchaftsarbeit des Volkstums im Gau NSG. In der Kreisſtadt Biedenkopf findet am 28. und 29. November 1936 eine Kreis⸗ tagung für die Gemeinſchaftsarbeit des Volks⸗ tums im Gau Heſſen-Naſſau ſtatt, die unter dem Motto:„Volkstum als Erbe und Auf⸗ gabe“ ſteht. Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger, ſowie andere führende Perſönlich⸗ keiten des Gaues werden ſprechen. * Vorbereitungen für den Weihnachts⸗ verkehr bei der Deutjchen Aeichspoſt Unter Berückſichtegung der im Vorjahr ge⸗ ſammelten Erfahrungen wird die Deutſche Reichspoſt auch in dieſem Jahre ausreichende Beförderungsmittel und genügend Beamte und Hilfskräfte für den Welhnachtsdienſt bereit⸗ ſtellen. Während der Zeit des Weihnachtsver⸗ kehrs bis einſchließl. 24. Dezember werden Pakete auch außerhalb der regelmäßigen Schal⸗ terſtunden ohne beſondere Einlicferungsgebühr angenommen. Die Poſtanſtalten werden be⸗ ſonders auf gute Verpackung, Verſchnärung und eine ausreichende und haltbar bejeſtigte Aufſchrift der Pakete und Päckchen halten. Auch während der Weihnachtszeit können bis drei Pakete mit einer Paketkarte und bis zehn Poſtgüter mit einer Poſtgutkarte verſendet werden. Für eine ſchonende Behandlung und für den Schutz der Pakete gegen Regen und Schnee werden alle Vorkehrungen getroffen. Wo es notwendig iſt, werden in den Perſonen⸗ zügen zur Beförderung der Paketmaſſen meh⸗ rere Poſtwagen mit dem nötigen Begleit- perſonal eingeſtellt. Am 24. Dezember ſollen die Angehörigen der Deutſchen Reichspoſt durch Kürzung der Dienſtſtunden ſoweit mög⸗ lich vom Abenddienſt freigemacht werden. Die Poſtſchalter werden an dieſem Tage möglichſt um 16 Uhr geſchloſſen, doch bleiben die Tele⸗ gramm- und Geſprächsamahmen auch an die- ſem Tage wie Werktags geöffnet. Auch Wert⸗ zeichen ſind überall zu erhalten. Der Zuſtell⸗ dienſt wird nach den örtlichen Verhältniſſen ſo geregelt, daß er am 24. Dezember möglichſt um 16 Uhr beendet iſt; Paket- und Eilzuſtel⸗ lungen werden wie gewöhnlich ausgeführt. Die Zahlſtellen des Poftſcheckdienſtes ſchließen an dieſem Tage um 13. Uhr. Dee, eee* n 8 i eee re e — ä 2 e P rr ů————— r 25 b 122—— e eee e .... PP CCCCTTTTTTTTTTTCCTVTVTCTPTGTGTGTPTGTPTGTCTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTTT. — 2.———— eee n Sportvereinigung„ Amieitia! 09 Viernheim Aücckblick In unſerer Rückblick-Vorſchau vom vorletz⸗ ten Samstag ſprachen wir über Diſziplinver⸗ letzungen und Sporterziehung in der Bezirks⸗ „Sportplatz⸗ 8 klaſſe, ſuchten nach Urſachen der gefechte“ und nach Mitteln zur efe Bekämpfung dieſer unerquicklichen Begleiterſcheinungen des maſſenbegeiſternden Fußballſportes. Wir gin⸗ gen mit unſeren Leſern darin einig, daß noch ſo harte Spielerbeſtrafungen nicht genügen, um grundlegend Abhilfe zu ſchaffen, daß viel⸗ mehr das Uebel an der Wurzel angepackt wer⸗ den müſſe, d. h. die Spielleitung darf nicht ſelbſt den Anlaß, zuweilen auch den direkten Anſtoß zur„Mobilmachung“ geben. Die un⸗ bedingte Korrektheit des Schiedsrichters, die zweifellos klare Art ſeiner Entſcheidungen, die von allen Beteiligten einſpruchslos aner⸗ kannt werden müſſen, ſind das maßgeblichſte Erfordernis für einen erfreulichen Spielver⸗ lauf, für ein Sporterlebnis, das jedes ein⸗ zelne Verbandstreffen zu einer Werbung für die deutſche Sportidee und für unſeren Fuß⸗ ball im beſonderen werden läßt. Der Sport⸗ kampfrichter, der Schiedsrichter, muß eben nicht nur die Spielregeln auswendig gelernt haben, ſondern den von ihm geleiteten Sport⸗ lern auch menſchlich ein Führer⸗Vorbild ſein. Der gute, charaktervolle Sportsmann wird ſich natürlicherweiſe willig nur de m beugen, deſſen Ueberlegenheit er eindeutig anerkennen muß.— Ein Dr. Bauwens würde der Qua⸗ lität von 22 Nationalſpielern niemals Herr werden, wenn nicht jeder einzelne von ihnen die Kraft ſeiner Perſönlichkeit— ſportlich und menſchlich— ſpüren würde. Was für Nationalſpieler gilt, trifft auch für die unteren Spielklaſſen zu, denn ſie ſind ja die Keimzellen der Spitzenklaſſe. Gerade hier iſt die Erziehung durch tadelfreie Spiel⸗ leiter erſte Notwendigkeit. Freilich läßt ſich nun das Idealbild eines Schiedsrichters, wie es in der Theorie gezeichnet werden kann, nicht in der Praxis verwirklichen. Kein Menſch iſt fehlerfrei. Aber das hindert doch nicht, daß wir auf alle Fälle einem Ideal nachſtreben. Dieſes Streben wird von jedem guten Men⸗ ſchen und von jedem deutſchen Sportsmann bejaht und gefördert werden. Wenn dieſe Gedankengänge allgemein ge⸗ worden ſind, werden auch etwaige Fehlent⸗ ſcheidungen, die doch nie völlig auszuſchalten ſind, nicht mehr dieſe geſpannte Kampfſtim⸗ mung auf den Sportplätzen erzeugen. Jeder Spieler weiß dann, daß auch dem Beſten ein Fehler unterlaufen kann und die Ein⸗ ſicht wird im Hinblick auf die Geſamtleiſtung Vorjchau und die Perſönlichkeit des Schiedsrichters die Oberhand behalten. Wie ſehr unſer oben erwähnter Aufſatz vom vorletzten Samstag ins Schwarze traf, wie ernſt alle Beſſerungsvorſchläge genommen werden müſſen, bewies ſchon der darauffol⸗ gende Sonntag, als auf dem Phönix⸗Platz in Mannheim das in dem Artikel beſchriebene Bild von der„Platz⸗Schlacht“ in die Wirk⸗ lichkeit umgeſetzt wurde. Die Leidtragenden ſind diesmal außer den direkt„Getroffenen“ die Phönixleute, die die Platzſperre einſtek⸗ ken mußten. Immerhin mag es ihnen eine Beruhigung ſein, daß ſie nach der jetzt ge⸗ fallenen endgültigen Entſcheidung nur ein Heimſpiel, nämlich das morgige, verlieren. Der morgige Sonntag bringt im Bezirk Unterbaden⸗Weſt nur vier Begegnungen, von denen dem Treffen in Viernheim wohl die meiſte Bedeutung zukommt. Ein Sieg der Grünen dürfte wahrſcheinlich ſein. In dieſem Falle würde Viernheim, wenn auch die Fried⸗ richsfelder Germanen in Neulußheim ſiegreich bleiben ſollten, mit dem Tabellenzweiten punktgleich werden.— 08 Mannheim hat es gegen Neckarau auf eigenem Gelände nicht all⸗ zu ſchwer.— Wird Heddesheim zuhauſe die beiden Punkte gegen das erſtarkte Käfertal verteidigen können? Viernheimer Sportfreunde! Der Wald- ſportplatz ruft! Phönix iſt der Gegner! Turner⸗Jußballer in Wallſtabt Ein wichtiges Pflichtſpiel trägt morgen die Fußballelf des Turnvereins in Wall⸗ ſtadt gegen den dortigen FV.„Viktoria“ aus. Wenn auch Wallſtadt in den letzten Spielen weniger erfolgreich war, ſo empfiehlt es ſich doch, dem Gaſtgeber mit allem Ernſt zu be⸗ gegnen. Der Vorteil des eigenen Platzes und die heimiſche Umgebung werden ſchon ihr Mögliches tun und die Wallſtadter zur Her⸗ gabe der letzten Kraft veranlaſſen. Die Punkte hängen alſo viel höher als man vielleicht im Lager des hieſigen Turnvereins glaubt. Nur eine gute Tagesform, alſo eine geſchloſ⸗ ſene Mannſchaftsleiſtung wird hier für Sieg und Punkte ausſchlaggebend ſein. Wenn auch der kleine Platz, wie ihn Wallſtadt beſitzt, unſeren Turnern nicht ſo liegt, wollen wir trotzdem auf ein gutes Abſchneiden hoffen. Die Tatſache, daß Punkte dringend notwen⸗ dig ſind, um den Anſchluß nicht zu verpaſſen, muß auch dem letzten Spieler Anſporn zum vollen Einſatz ſein. Das letzte Vorrundenſpiel der Turuer⸗ Handballer TB. Kanbjchuhsheim auf dem Sportjelb an ber Lotjcherſtraße! Unſere Turner⸗Handballer, die, nach den zuletzt gezeigten Leiſtungen zu urteilen, ihre alte Kampfkraft wiedergefunden haben, ſtehen vor dem letzten Spiel der Vorrunde und emp⸗ fangen ſie hierzu morgen nachmittag 3 Uhr den TV. Handſchuhsheim. Unſere Gäſte ſtel⸗ len eine nicht zu verachtende Mannſchaft ins Feld, die vor allem techniſch gut durchgebildet iſt und auch an Eifer und Linſatzfreudigkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Der Umſtand, daß Handſchuhsheim die beiden letzten Spiele gegen Friedrichsfeld und Ziegelhauſen knapp verlor, wird den Kampfgeiſt dieſer Elf nur noch ſtärken und Anlaß zur Entfaltung des vollen Könnens geben. Es wird alſo zu einem Handballkampf ganz großen Formats kommen, und haben hier beſonders unſere Turner⸗Handballer die beſte Gelegenheit, zu beweiſen, ob die zuletzt gezeigte Form von Dauer iſt oder ob das alles nur ein kurz aufflackerndes Strohfeuer war, das, ſo ſchnell es gekommen, auch wieder verlöſcht. Wir wollen dies jedoch nicht hof⸗ fen, ſondern erwarten wiederum eine geſchloſ⸗ ſene Mannſchaftsleiſtung, ein Spiel, das ſich würdig den vorhergehenden anreiht. Denn das eine ſteht heute ſchon feſt: iſt jeder Spieler reſtlos bei der Sache, ſetzt er ſich voll und ganz— uneigennützig und ſelbſtlos ein, dann bird Handſchuhsheim wohl oder übel ge⸗ ſchlagen von dannen ziehen müſſen. Letzteres wird erſt recht zur Wahrheit, wenn man auf genaues Zuſpiel, ſicheres Fangen und ſchnelle Ballabgabe beſonderen Wert legt und auch bei allem das Flügelſpiel pflegt, die Außen⸗ ſtürmer im gegebenen Moment richtig ein⸗ ſetzt— denn dann ſind alle Vorausſetzungen für ein flüſſiges und produktives Spiel ge⸗ geben. Nicht zuletzt wird dadurch auch den Sportanhängern gedient, die doch alle einer ſolchen Spielweiſe gern, freudig und mit dem notwendigen Intereſſe folgen. J Das Ziel aller Handballanhänger muß morgen nachmittag das Sportfeld an der Lor⸗ ſcherſtraße ſein. Denn hier läuft, wenn nicht eee— alles trügt, eine Begegnung von Stapel, bei welcher alles vorhanden iſt, was den Zu⸗ ſchauer mitreißt! Die Parole lautet: Auf zum Sportfeld an der Lorſcherſtraße! Im Vorſpiel ſtehen ſich die B⸗Jugend von Viernheim und die gleiche von Friedrichsfeld gegenüber. Behandlung aujgeſundener Ballone Zur Sicherung der Luftfahrt und ſenſchaftlichen Zwecken werden von verſchie⸗ denen meteorologiſchen Inſtituten Ballone und Drachen mit Regiſtrierinſtrumenten auf⸗ gelaſſen, die die Temperatur und andere Wet⸗ terelemente ſelbſttätig aufzeichnen. Um eine einheitliche Behandlung und Rückſendung dieſer Ballone und Drachen ſicherzuſtellen, ſind künftig alle Ballone und Drachen mit Regiſtrierinſtrumenten und Anhängekarten(al⸗ ſo auch Kinderballone mit Anhängekarten), die im Reichsgebiet gefunden werden, an die Orts⸗ polizeibehörden abzuliefern. Die entſtehenden Unkoſten werden erſtattet. Bei richtiger Be⸗ handlung der Inſtrumente, die aus den an⸗ hängenden Anweiſungen zu erſehen iſt, erhält der Finder außerdem eine Belohnung. Bös⸗ willige Beſchädigung oder Entwendung wird ſtrafrechtlich verfolgt. * 3700 RM. für die deutſchen Flüchtlinge aus Spanien. Um ſich an dem Hilfswerk für die deutſchen Flüchtlinge aus Spanien zu beteiligen, hatte die evangeliſche Landeskirche Naſſau⸗Heſſen eine Kollekte zu dieſem Zweck ausgeſchrieben. Seither ſind nun etwa 3700 RM. eingegangen, die der zu ſtän⸗ digen Stelle überwieſen werden, ſobald dieſe Kollekte abgeſchloſſen iſt. Kauft nicht bei Juden! Die Juden ſind unſer Unglück! Wer beim Juden kauft, iſt ein Volksverräter! e Gotlesdienſt⸗Orönungen Katholiſche Gemeinde Viernheim: 25. Sonntag nach Pfingſten Letzter Sonntag im Kirchenjahr Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochemt mit Predigt 2 Uhr: Andacht, danach Verſammlung für die Jungfrauenkongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht far die Kinder Monta. 7.05 Uhr 1., 7.35 Uhr 2. S.A. für Anna Maria Dewald geb. Reinhard 2.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Heinr. Nikolaus Effler und Konrad Eff⸗ ler 2. Dienstag: 7.05 Uhr 3. S.A. Dewald geb. Reinhard 7.35 Uhr beſt. Amt für Adam Ehrhardt, beſtellt von den Altersgenoſſen Mittwoch: 7.05 Uhr beſt. Amt für Franz Hofmann 7., Ehefrau Eliſabeth geb. Gallei, Sohn 7 Krieger Nikolaus 7.35 Uhr Segensmeſſe an Stelle eines be⸗ ſtellten Amtes für Suſanna Bugert geb. Bauer, Eltern und Angehörige In dieſer hl. Meſſe gehen die Erſtkom⸗ munitanten zur hl. Kommunion. Die 12 er⸗ ſten Bänke mögen frei bleiben. Die Beichte wird den Kindern in der Schule bekannt gegeben. 0 Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Jakob Mandel, Ehefrau Eliſabeth geb. Lennert, Tochter Eliſabeth und Angehörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Johannes Som⸗ mer, Ehefrau Anna Maria geb. Pfenning, Kinder Jakob und Maria, Enkelkind Maria Grammig Freitag. 7.05 Uhr beſt. Amt für die ledig verſt. Sophie Effler, beſt. von ihren Schulkame⸗ radinnen 2.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Valentin Stumpf 2. und Martin Beutel 7.35 Uhr beſt. Amt für Lorenz Roos, Kin⸗ der Peter, Cäcilia und Angehörige Sams: 7.05 Uhr beſt. Amt für gef. Krieger Joh. Winkler 15., Ehefrau Katharina geb. Bugert 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Ad. Werle 1. und Adam Schulz 2. 7.35 Uhr beſt. Amt für Johannes Peter Bauer, Ehefrau Eva geb. Müller, beide Söhne gef. Krieger Cornelius und Mich. Tochter Marg. geehel. Roos, Schwieger⸗ ſohn Valentin Winkenbach. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. für Anna Maria Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche um 7.05 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag beginnt die Advents⸗ . zeit. An dieſem Sonntag empfangen alle Jung⸗ u. Drachen mit Negiütrierinſtrumenten f 49 ö zu wiſ⸗ 5 8. tor Gillig und Frl. Hammel. Mädchen beich⸗ frauen ihre Adventskommunion. Ebenſo die Schüler der H. H. Lehrer Klee, Baldauf, Rek⸗ ten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Nächſten Sonntag iſt Kollekte für die Barmh. Schweſtern. Da die alljqährliche Hausſammlung nicht mehr ſtattfinden darf, bittet euch euer Pfarrer, euer Scherflein hier in der Kirche zu ſpenden. Gaben zu dieſem Zweck werden auch im Pfarrhaus und im Krankenhaus entgegengenommen. Bei den Engl. Frl. ſoll ein Kochkurs be⸗ ginnen. Anmeldung im Laufe des Sonntags bei den Engl. Frl. Es wird dieſe Einrichtung dringend und herzlich empfohlen. Donnerstagabend 8 Uhr, untere Abteilung der Jünglingsſodalität, Montagabend 8 Uhr 1. Abteilung der Jungfrauen, Dienstagabend 8. Uhr, 3. Abteilung der Jungfrauen im Säl⸗ chen der Kirche. Allalieb zer Deutjchen Arbeitsfront! Die Deutſche Arbeitsfront beginnt zur Zeit damit, in allen Kreiſen Abziehplakate aus zu⸗ geben, die die Handels⸗ und Handwerksbe⸗ triebe kennzeichnen ſollen, die als Mitglieder in der Front der ſchaffenden Deutſchen ſtehen. Die einzelnen Firmen zeigen damit offen nach außen, daß ſie ſich bewußt hineinſtellen in d. Gemeinſchaft der Arbeitsbeauftragten unſere Volkes und ſomit andererſeits auch ein Rec auf bevorzugte Verückſichtigung bei jeder A! trags- und Arbeitsvergebung haben. Evangeliſche Gemeinde Viern nem: Sonntag, 22. November Tetenfeſt Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: 2. Kor. 4. Vers 11. Lieder: 457, 483, 299). Mitwirkung des Kirchenchores. Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, 23. November: Kirchenchor Dienstag, den 24. November: Frauenabend Donnerstag, den 26. November: Kirchenchor Freitag, den 27. November: Mädchenkreis. eee e e ee Amichreibung der Mitgliebs⸗Ausweije Der Gaukaſſenwalter gibt folgendes be⸗ kannt: Die Deutſche Arbeitsfront iſt nunmehr dazu übergegangen, die Mitgliedsausweiſe un⸗ ter Anrechnung der an die Deutſche Ange⸗ ſtelltenſchaft und die früheren Verbände ge⸗ zahlten Beiträge umzuſchreiben. Dieſe Um⸗ ſchreibung muß bis zum 15. Dezember be⸗ endet ſein, alle Bücher müſſen bis ſpäteſtens 30. November durch die Verwaltungsſtellen nach Hamburg, den Sitz der DAßF.⸗Umſchrei⸗ beabteilung, geſandt werden. Alle Mitglieds⸗ unterlagen, die nach dieſem Termin abge⸗ liefert werden, können nicht mehr umgeſchrie⸗ ben und auch demzufolge die alten Beiträge nicht anerkannt werden. Die alten Mitglieds⸗ ausweiſe, die vor Uebernahme in die Deut⸗ ſche Arbeitsfront von den Angeſtelltenverbän⸗ den ausgeſtellt wurden, verlieren nach dem 30. November ihre Gültigteit. Nach dieſem Datum wird die Umſchreibung der Beiträge ſowie die Ausſtellung eines DAF. ⸗Mitglieds⸗ buches von Seiten der Deutſchen Arbeitsfront verweigert. Acaadunanuuuuuamummmummnmmnnnmumummmmmnmnuin numme Werdet Mitglied der NS.⸗Kulturgemeinde Viernheim! dununnnmnaunnnndanmmnmnnmme dumm Du mußt bei ber Sache jein“ Jede Ablenkung von der Arbeit bedelket Gefahr! Das gilt insbeſondere für gewerb⸗ liche und induſtrielle Betriebe, bei denen es unumgänglich notwendig iſt, daß Menſch und Maſchine auf engſtem Raum zuſammenarbei⸗ ten müſſen. Nur konzentrierte Aufmerkſamkeit macht es möglich, alle die kleinen Fehlgriffe, Unacht⸗ ſamkeiten, Verſehen zu vermeiden, die ſo leicht Unfälle heraufbeſchwören. Jede Maſchine birgt ihre Unfallgefahren in ſich. Alle be⸗ wegten Teile können nicht durch Schug vorrich⸗ tungen abgedeckt werden, ſonſt würde die Ar⸗ beit unmöglich gemacht oder ſinnlos erſchwert werden, alſo iſt und bleibt es unbedingtes Erfordernis, daß der Arbeiter an der Ma⸗ ſchine„bei der Sache“ iſt. Das muß aber auch jeder berückſichtigen und nicht rückſichtslos einen Arbeiter an ſeiner in Gang befindlichen Maſchine ſtören. Oft iſt deren Geräuſch ſo ſtark, daß er nichts von dem anderen gemerkt und gehört hat. Eine plötzliche Berührung oder ein Anruf können ein Er⸗ ſchrecken und dadurch irgendeine unvorſichlige Bewegung auslöſen und ſo einen Unfall her⸗ beiführen. 5 Wenn ſich Arbeitskameraden untereinander ihre mehr oder weniger fröhlichen Erlebniſſe des vorangegangenen Abends erzählen wollen, dann iſt dafür die Mittagspauſe oder die Zeit nach Feierabend da. Es kann ſchlimm und ge⸗ fährlich auslaufen, wenn man ſich mit an der Maſchine Arbeitenden unterhält, weil dadurch ihre Aufmerkſamkeit abgelenkt wird. Ja ſogar das Nachdenken oder Grübeln über eine ſbeben gehabte Unterredung kann ſtarke Ablenkung von der Arbeit und damit verhängnisvolle Unfälle nach ſich ziehen. Man wird daher zweckmäßigerweiſe es unterlaſſen, einem an einer gefährlichen Maſchine Beſchäftigten wäh⸗ rend des Arbeitsvorganges irgendwie aufre⸗ gende beſonders ärgerliche oder vielleicht auch ſtark erfreuliche Mitteilungen zu machen. Mit ein wenig Vorſicht, Umſicht und Rückſicht wird es dem einzelnen nicht ſchwer fallen, dieſes kameradſchaftliche„Mundhalten“ durchzufüh⸗ ren. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen eil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag Ver⸗ nigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. eſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim Druck: vormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H. Worms. DA. X 1936 über 1700. 8. St. it unzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 4 8 1 E 8 F ² A —— 1 Viernheimer Tonfilmſchau Samstag, Sonntag und Leben ſind die Bundesgenoſſen dieſes außer⸗ gewöhnlichen luſtigen File— Nee, Nee, — E bebe den Sturm. Manchmal kommt der Sturm von vorn, dann ſpannt man den Schirm auf, hält . Montag im Central⸗Film⸗Palaſt was es nich alles gibt...: Das Her⸗ N ihn feſt mit beiden Händen ſchützend vor's Jan. mänche kommt ins Gloria! Wer kennt egenscg bim Geſicht und ſtürmt ſo mutig vorwärts. Bis t in ſeinem beſten und neueſten Filmwerk: J nicht das Hermännchen aus den luſtigen Sen⸗ man plötzlich gegen einen fremden, ebenfalls 4 dungen der drei Kölner?! Jeder kennt ihn, Unausdenkbar, daß es einmal eine Zeit ſchirmbewehrten Menſchen anraſt— denn na⸗ 55 Im Sonnenſchein aber keiner kennt ihn. Denn Hermännche war gab, in der man keine Regenſchirme kannte.] türlich kann man nichts ſehen, wenn man den Ein Spitzenfilmwerk, auf das man ſchon bisher eine geſprochene Figur, die niemals Ich freue mich in dieſen regenreichen Herbſt⸗ Schirm direkt vor dem Geſicht hat. Dann 8 lange wartet. Der beſte Film, der mit dem] perſönlich in Erſcheinung trat. Jetzt hat der tagen immer wieder, daß ich damals nicht] ſchreien beide:„Rückſichtslos! Paſſen Sie doch east großen Sanger je gedreht wurde. Die ſpan⸗ Tonfilm das richtige Hermännche entdeckt. Es gelebt habe. Ich weiß auch nicht, wer dies beſſer auf!“, wiſſen ganz genau, daß das nicht . nende und reizvolle Handlung dieſes Sims kommt ab Samstag in den Gloria⸗Lichtſpielen unentbehrliche Möbel erfunden hat. Ob man möglich iſt und gehen wütend weiter. abe zu ſtizzieren, wollen wir unterlaſſen. Man] zuſammen mit den drei luſtigen Geſellen, Rudi zu Cäſars Zeiten ſchon Regenſchirme kannte? Am ſchlimmſten iſt es, wenn der Sturm cher muß ſie Alterleben! Unſer Ohr iſt berauſcht Rauher, Hans Salcher und Karl Wilhelmi, Ob der ſelige Ramſes von Aegypten ſich mit] Launen bekommt und mal von dieſer, mal dei von den wundervollen Opernaufnahmen, die] ſowie den drei filmbewährten Komikern, Paul einem folchen Schutzdach gegen die vom Him⸗ von jener Seite daherfegt. Dann wird die . allein den Film ſehens⸗ und hörenswert ma⸗ Beckers, Paul Weſtermeier, Paul Henckels mel ſtürzenden Regenfluten ſchützte? Ich weiß! Sache mit dem Schirm gefährlich. Gelingt chen. Mit einem Wort: Ein klaſſiger Spitzen⸗ film, der uns Viernheimern über die Nach⸗ kirchweih geboten wird. Wer wird ſich da nicht einfinden wollen, wo es ein großes Filmer⸗ eignis zu ſehen und zu hören gibt! Auf zu den beiden Filmbühnen über Nach⸗ kirchweih! 1 Samstag, Sonntag und Montag in den Gloria-Lichtſpielen: Das Hermännche mit den Zluſtigen Geſellen aus Köln kommt über Nachkirchweih nach Viernheim! Nee, Nee, was es nich alles gibtl Der Wunſch von Millionen Rundfunkhö⸗ rern iſt in Erfüllung gegangen.— Wir wol⸗ len jetzt in lauter bunten Bildern— was in der Welt geſchah, in kurzen Worten ſchildern! Rheiniſcher Humor— unverblümter Mut⸗ terwitz— tollſte Situationen— lachendes und der Original⸗Tante Judela(Antonie Pütz⸗Fricke). Ferner ſind Hilde Krüger und Eduard Weſener mit von der Partie. Gleich ſieben Komiker in einem Film, das muß ein Gaudium werden!— Zu allen Zei⸗ ten iſt der Witz geweſen die beſte Medizin für jedermann. Von allen Sorgen iſt bald ge⸗ neſen, wer einmal richtig lachen kann. Wer über Nachkirchweih die beiden Film⸗ bühnen beſucht, wird die größten Freuden ſei⸗ nes Lebens haben. Ein Beſuch an den Werk⸗ tagen iſt zu empfehlen.— Eintrittspreiſe: Werktags 40, 50, 70 Pfg., Sonntags 50, 60, 80 Pfg. Aaahnnnunnunnumnmmmmmmnmnnuun nnn nnnmmnunv nuunmuumnm Arbeitskameraden! Arbeitslameradinnen! Sorgt für Eure Geſundheit, ſchützt Eure Arbeitskraft, denn dieſe gehören nicht Euch, ſondern der Volks gemeinſchaftl es nicht. Eins aber iſt ſicher: wir möchten heute unſere geliebten Regendächer, die zwar nicht ſchön, aber nützlich ſind, nicht mehr ent⸗ behren. Richtig ſchätzen lernt man ſein Regen⸗ dach übrigens immer nur im Spätherbſt. Wenn man auf Schritt und Tritt den Schirm bei ſich führen muß und der alle Tage eine gehörige Duſche erhält. Auch Schirme ſind der Mode unterworfen. Die kleinen Schirm⸗ chen der Frauen ſind gewiß reizend, aber ſie nützen nicht viel, wenn der Himmel erſt ein⸗ mal richtig ſeine Schleuſen öffnet. Man denkt da doch mit einem Seufzer zurück an das Regendach unſerer Väter und Großväter, un⸗ ter dem, wenn's nottat, die ganze Familie Platz hatte. Schwierig wird die Sache mit dem Schirm erſt, wenn Stürme daherfegen, mit Regen⸗ ſchauern freundlich durchſetzt. Dann kämpft der Menſch, mit ſeinem Schirm bewaffnet, ei⸗ nen heldenhaften Kampf gegen Regen und Amtliche Inoleum aller Art für Zimmer und Tischbelag!— Läufer in es, ihn noch feſtzuhalten, kommt man ſich wie ein Meiſterjongleur vor, dem ein be⸗ onders ſchwieriges Stück gelang. Bis es dann chließlich geſchehen iſt: wie der Blitz fährt der Wind von unten gegen den Schirm und klappt ihn um. Dann nützt der beſte Schirm nichts mehr. Der Regen klatſcht uns ins Ge⸗ ſicht und hilflos hält man das pinienförmige Ungeheuer in der Hand. Flucht in einen ge⸗ ſchützten Hausflur, wo es dann manchmal gelingt, dem Schirm ſeine alte Form wieder⸗ zugeben. Aber man hat gelernt, daß man mit Regenſchirmen nicht gegen Naturgewalten kämpfen kann. Man nimmt feinen Schirm zu⸗ ſammengerollt unter den Arm, läßt ſich nun naßregnen und kämpft entſchloſſen gegen den Herbſtſturm an. Soweit geht's ja nun nicht. Kaputt machen laſſen wir unſeren Schirm nicht! Vereins⸗ Anzeiger Linoleum und Stragula Männergeſangverein 1846 Velannimachungen Betr.: Reichsautobahn Mannheim— Saar⸗ brücken. Zur Zeit wird die Achſe für die Reichs⸗ Durs W Inaid und Drucktenniche, Sänger, denkt an die heute abend ſtattfindende ——— L Singſtunde! Der Vorſitzer. 6 i 0 naten in all. Preislag.„Ei t 1 autobahn, Strecke Mannheim— Saarbrük⸗ enalsetongusdechen 9 W 1 ken mit Latten und Pfählen abgeſteckt. empfiehlt in groß. Auswahl e, ſehle! Zöller, Borf J e die Ein d f aufmerk⸗ In großer auswahl nel Iglückcliches lind: 5. Ich mache die Einwohner darauf aufm Christopn 11 N 1 e ee Geſangverein Sängerbund⸗ Flora. 5 ſam, daß das Entfernen und Beſchädigen der al Winkenbach Josef 2 9 2 9 Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde Es darf unbedingt kein Sänger fehlen. Anſchließend Spieler⸗ beſprechung. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue Harmonie. Latten und Pfähle verboten iſt. Zuwiderhand⸗ lungen werden ſtrafrechtlich verfolgt. Viernheim, den 19. November 1936 Sattler- und Tapeziermeister Weinheimerſtraße 33 Adolf Hitlerstraße N foußhgesund- Schuhe sind seit Jahren bewährt. Sorgen Sie auch für Ihrer i a— 20 Mx. Belohnung Finder Glad, inciem Sie Heute Abend ½90 Uhr vollzählige n b Betr.: Die Durchführung des Reichsmilch⸗„emen a ihnen aus der großen Aus- er Vorſtand. 2 7 7 5 demjenigen, der mir den Täter nam di für jecle Alterslei 11 geſetzes; hier: Gebietsabgrenzun zwiſchen haft machen kann der mir in der Nacht 25 15 8 Sſedlerbund 5 den Milchwirtſchaftsverbänden Heſſen⸗ vom Montag auf Dienstag den Fahr⸗ 5 0 5 Sirch 2 2 Am Montag, den 23, ds. Mts., abends 8 Uhr, findet * Naſſau und Baden. radſattel geſtohlen hat. Zweckdienliche[ Kranke verengen Sie gegen Abgebe— Nase del 1 im„Kaiſerhof“ eine Verſammlung ſiatt. Da der Ge⸗ 8 5 3 5 Mitteilungen, die ſtreng verſchwiegen] der Anzeige 1 GSrafisprobe des 9 ſchäftsführer des Siedlerbundes erſcheint, mache ich und 3 Durch Anordnung des d behandelt werden an den Unterzeich⸗ viel tausendfach bewöhrten + K. ünktliches und vollzähliges Erſcheinen, auch der bei vom 18. Juni 1936 ſind die Milchwirt⸗ neten Zugleich ergeht an den Täter die de q Frau 9. 00 We.— zur Pflicht. .* 2.- f S ück⸗ annehmen, in dortiger Apotheke N b* 1 . ang Aale 8g. 10 bietsa 225 neu 142 1255 111 Einbruchsdiebſtahl erfolgt. Laeactne, fene 47 /e M Ne. 09. 0 Kreis Heppenheim gehört nunmehr mit Aus⸗ e ben elbetrleb am Sonntag, den 22. c ite 1 Joh. Sommer, ere C ln S0 26/0 November 1936: 1. Fußball mannſch. 100 nahme der Gemeinden 2 Farsberg. 51 Weinheimerſtr. 40(Pflug) 7 aAertüch erprobT 7 Pckg. 1.46 Achtung! Obſtbaumbeſitzer Verbandsſpiel gegen Phönix 5 ile Fase Viernheim, Ne. Neckar⸗ Den gebrauchsfertigen heim auf dem Waldſportplatz. Be⸗ ö teinach, Hirſchhorn, Tröſel, Unterflocken⸗ ginn 2.30 Uhr. Jungliga beſtreitet 6 bach, Gorxheim und Bad⸗Wimpfen z u m Raupenlelmring FIA Föll das Vorſpiel. Beginn 12 45 Uhr. la⸗ „ 1 * 0 1 U J 90 g entſtehenden Schaden haftbar gemacht werden 2 5 1 g N. 1 7 6 spöt ond muß ouf Heimatzeitung 5 Ich empfehle den Hausbeſitzern, jetzt ſchon viel Anregung treu! f die notwendigen Schutzmaßnahmen zu tref⸗ Milchwirtſchaftsverband Heſſen⸗ Naſſau in Frankfurt a. M. Die vor⸗ her aufgeführten Gemeinden gehören z u m Milchwirtſchaftsverband Baden in Karlsruhe. gez.: Nanz. Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Heppenheim bringe ich hiermit zur öf⸗ fentlichen Kenntnis. Viernheim, den 20. November 1936 — Betr.: Schutz der Waſſerleitung vor Froſt. Ich mache die Hausbeſitzer darauf auf⸗ merkſam, daß die Waſſerleitungen einſchließ⸗ lich der Waſſermeſſer rechtzeitig und aus⸗ reichend gegen Froſt zu ſichern ſind. Die Kel⸗ lerfenſter ſind zu ſchließen und mit Stroh oder alten Lumpen abzudichten. Soweit er⸗ forderlich, ſind auch die Rohre der Haus⸗ leiurng und des im Keller befindlichen An⸗ ſchluſſes durch Umwickeln mit Lumpen etc. entſprechend zu ſchützen. Gartenleitungen ſind zu entleeren und während des Winters leer zu halten. Ferner ſind die Waſſermeſſerſchächte empfiehlt Franz Winkler. 8735 entſprechend abzudichten. Ausdrücklich mache ich ere daß der Hausbeſitzer für den Schutz der Waſſerleitungseinrichtun⸗ gen zu ſorgen hat und bei Unterlaſſung der erforderlichen Schutzmaßnahmen für den etwa fen, damit bei einem plötzlichen Kälteeinbruch sonst verpaßt man manchen Vorteil, kommt õberoll zu verzichten! in allen Größ en u. Stärken empfiehlt Holzkommissionslager Z. Löwen Leichter, geräduschloser Gang schnellstes Nähen saubere Arbeit sind die votzüge der welche sle eis ein NHeisterwerk deutscher Technik auszelchnen Martin Decker d. m. h H, Mannheim, M 2. 12 Zleibt Eurer Erſaßliga: Pflichtſptel gegen SpVgg. Sandhofen auf dem Waldſportplag. Beginn 9 Uhr vorm. Handballabteilung: 1. HMannſchaft Verbandsſpiel gegen Jahn Neckarau in Neckarau. Beginn 3 Uhr. Abfahrt gibt Spielführer bekannt. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Der Vereinsführer. Turnverein von 1893 Abt. Fußball: Wichtiges Verbandsſpiel gegen Viktoria Wallſtadt in Wallſtadt 1. Mannſchaft um 2.30 Uhr, 2. Mannſchaft um 12.45 Uhr. Abfahrt der 2. Mann⸗ ſchaft um 12.30 Uhr per Rad ab Drehſcheibe Abfahrt der 1 Mannſchaft um 1 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Abt. Handball: Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße letztes Vor⸗ rundenſpiel gegen TV. Hanoſchuhsheim Vorher um 1.45 Uhr B-Jugend gegen TB Friedrichsfeld.— 2. Mannſchaft in Mannheim um 12.30 Uhr gegen Bg Abfahrt per Rad um 11.30 Uhr(Drehſcheibe), bei ſchlechter Witterung OCG. 11.43 Uhr— Morgen Sonntag findet um 1 Uhr in der Sporthalle eine wichtige Jugendverſammlung(A⸗ und B-Jugend) ſtatt. Nn, 1. 2e, 2 7 7198—+7◻œ,⁰ 7 3 N D 2 D 352 705 Schaden verhütet bleibt. 660 5 c, Viernheim, den 19. November 1936 0 4 9. 2 7 .„ Der Bürgermei ber 2 ͤ... 7 7—˙r—Ü—r0!!—⁰¹] Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, Daß Dein Geſchäft nur mäßig war, So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, Nürnberger Splelwarenflaus Wenn eine Anzeige erſcheint! Cuftſchut il Selbstschutz! U. Homann, Mannhelm. Bcke B 2, 1-3 Planken 8 N————rß5rXỹ f — ů—ů— 2— 0— N 5 Deine ralt Deinem Volk 7 41„J. 4* 7 24 Aae, A e,, 2 7 8 Achtung! Achtung * 35 Nachkirchweih in der Vorstadt rollep Nepweschlugten auf unſerem Parkettboden. Erſtklaſſige Tanzkapelle. Gepfl. Weine. Gute Küche. Es ladet freundlichſt ein Familie Winkenbach Wo gehe ich heute und über Nachkirch⸗ S mmer Zum Kailerhof Nachkirchweih Sonntag groger TANZ wozu wir die geehrte Einwohnerſchaft, insbeſondere werte Nachbarn Freunde und Gönner höflichſt einladen. Ins Glorig und In den leer oder möbliert FP zu vermieten Cantral-FIIm-Palast Hermann „Zum Haltepunkt“ Da gibt es was zu ſehen, da gibt es was zu hören! 8 Das iſt Stimmung und für alle ein Hochgenuß! Einige Zentner aan ddl Hlepuraf Sea Winkenbach N NN N S N DD in ſeinem neueſten und beſten Filnwerk Weinheimerſtr. 7 Gute Küche! Gepflegte Weine!—— 5— 5 e eee,— Einen gut erhalt. Kabelle Nohr LL Aichael F 1 Schauer 0 Gehrock PPP 22 Paletot. Größe 44 zu verk Preis 15.⸗ Daſ. eine guterh. Ladentheke billig zu verkaufen Näheres in der Ge⸗ Schützenhof anachkirehweln-Sonntag Huaſibaus„zum Aebſtock⸗ 4407 1 f Sur Nachbirchweih empfehlen wir ſchaftsſt. ds. l unſere Cobalitäten zum ab 5 Uhr gulnesetzte mn gemüllſchen Familienaujenthalt Verkaufe nochmals Tanzmußil 8— Familie Narl Camberth. ehen, eke ea Lange W OEG. 1 5 Wengen 2. deutschen Kalser.— woꝛu eee einladet N 5 Zur Haehklrehu 6 In 1 An z 4 Hapelle Lllel famille Uporg Herbert 2. ee Offene Getränke— Speiſen Für gute Speisen u. 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J N Je jrüher a Nachbirchweih⸗Sonntag von anz 50 Fie uns Ohren nachmittags ab eee W 70 ee R J nzeigenauf⸗ mung„DI vier wWlis“ mn nen lusugen desellen ag unt 8 Ianzmusik mit Verstärkung f nzeigentexte f 3 75 vom tronen Samstagnachmmtag bord gewünſch⸗ ee e eee Aus Küche u. Keller das Beste! f ſchei⸗* l 5 i aus Röln a. Nn. e, Ermäßigte Tanzpreiſe, offene Getränke Zum Besuche ladet freundlichst ein Nee, Nee, was es nich alles gibt 95 Dir laden zu zahlreichem Beſuch feeundl. ein Wir wollen jetzt in lauter bunten Bildern, 4 16 ö. Joſef Rlee und Frau Hikoiaus Winkler und f all was in der Welt geſchah in kurzen Worten 2* 1. ſchildern beſio bejjer——— ͤ— 8 D rr— m 8 8 fürs unge 1 5 5 3 8— Pr— p rp ir Zum Deulschen Mich 81 2 esgeſchichte, 8 luge— 8 n a junge Menſchen. Ein Film für's Zwerchfell— ausfallen, desto 8 tung I f durch überſprudelnden Humor. meh Nn Q 2 E 10 Auf die Nach⸗Kirchweih 8 1 r Zeit kön- mmm Zuſammen mit Hermänncheu treten natürlich auch nen wir auf die 1 1 die drei luſtigen Geſellen, Rudi Rauher, Hans irkſame Aus Auf Nachkirchweih Cimmungskon gent dil Salcher und Karl Wilhelmi, auf. Paul Beckers, w ſame 8. us⸗ in unſeren Fobalitäten Aut Paul Weſtermeier und Paul Henckels ergänzen mit geſtaltung Ihrer mit humoriſtiſchen Einlagen blut Hilde Krüger und Eduard Weſener ſowie der Anzeigen ver- gut beſetztes— Anfang 4 uhr— nit Original⸗Tante Judela(Antonie Pütz⸗Fricke), Vicky wenden. Es lad dlichſt ei 9 ber Werkmeiſter, Leo Peukert, Gerhard Dammann, 50 s ladet freundlichſt ein h Elſe Reval u. a. die Künſtlerſchar. Das wird ein Der Verlag Frau Bugert. bei Gaudium geben Dazu ſchönes Beiprogramm amm, l g Nos und Tonwoche—— wozu freundlichſt ein ladet— Mo Werktags Anfang ¼9 Uhr, ab 9 Uhr nochmals. U—* Sonntags ab 7 Uhr, ab 9½ Uhr 2. Vorſtellung. Erjo 1 Familie Herbert* Sonntag mittag aroße Ju gendvorſtellung. 0 2 nic „Das Her männchen“ mit den drei luſtigen Geſellen urch N 2—2 und Luſtſpiele nebſt Ufa⸗Tonwoche. Nachbirchweih⸗Sonntag injerſeren! ö F ö r NYViernheimer Brauhaus Wir bringen unſer Lokal über Nachkirchweih in empfehlenbe Erinnerung Familie Ehrhardt ⸗Sommer Beſuchen Sie zur Dach birchweih das Gaſthaus zum Wal ji jch Alaaaaumlndndnmnnnunmnnluneammnnnnunmun Für Unterhaltung ſorgt das Schorſchelche. Bekannt gute Küche— Nur naturreine Weine kommen z. Ausſchank. Welde⸗Bräu Es ladet freuudlichſt ein Bernhard Brückmann und Frau — An onen Laub Hachkirenweln-Sonntag ab 5 Uhr gutbesetzte Janaæ-Husck Küche und Keller bieten wieder das Beste Nachkirohwein- Sonntag Janz MHM uack Verſtärkte Kapelle Schwarz⸗Wei p. Bekannt gute Küche Gepflegte Weine Es ladet Freunde und Gönner ergebenſt ein Dle Kapelle Famllie P. Jochim . Zur Einkehr laden freundlichst ein Fdummunbskanele an flallh. Irager wu.