— 1 11 4 Amtsblatt der Bür Er cheinungswe ſe: Täglich, ezugspreis: Ins Haus gebracht Nummer 273 * k germeiſterei Viernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. einſchließlich Botenlohn Einzelnummer 10 Rypfg Monfaa S iernheimer Szeilun Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim L den 23. November Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 für i mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Jernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. NRpfg. im Textteil Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 12. Jahraana Deulſcher in Außland zum Tode verurkeilt Unerhörker Villlürſpruch des Jowſelgerichtshofs— Proleſt des deulſchen Bolſchaflers Jowjetruſſiſche Mordjuſliz das Todesurleil gegen Bergingenſeur Flickling 6 Moskau, 22. Nov. Im Nopwoſibirſker Schauprozeß wurden am Sonntag ſämtliche neun Angeklagte zum Tode ver⸗ urteilt, darunter auch der deutſche Berg⸗ ingenieur Stickling. Der Spruch des Gerichts iſt als endgül⸗ tig anzuſehen und unterliegt keiner Be rufung mehr. Die Angeklagten haben ledig⸗ lich die Möglichkeit, ein Gnadengeſuch einzurei⸗ chen. Der deutſche Botſchafter in Moskau, Gra von der Schulenburg, hat daraufhin ſo⸗ fort bei der Sowjetregierung eine Demarche unternommen, wobei er die Unglaubwürdigkeit der gegen Stickling erhobenen Anklagen hervor⸗ hob und als erſte Maßnahme forderte, daß die Durchführung des Gnadengeſuchs rechtzeitig ſichergeſtellt wird. Die Berliner Preſſe geißelt das Arkeil von Nowoſibirſt Ungeheure Entrüſtung gegen den Willkürſpruch Berlin, 23. Nov. Der ungeheuerliche Willkürſpruch im Nowoſibirſker Schauprozeß wird von den Berliner Morgenblättern auf das allerſchärfſte kritiſiert. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt u. a.: Das Erſtarken der Front der ordnungs⸗ willigen Staaten ſcheint für Moskau der letzte Anſtoß zu ſein, den größten Einſatz in ſeinem blutigen Spiel zu wagen; denn Hand in Hand mit ſeinem Aufmarſch in Spanien geht eine Herausforderung Deut ſiſch ia nds, die unter keinen Umſtänden ohne einen ganz beſonderen Zweck in dieſem Augenblick von Moskau heraufbeſchworen ſein kann. In der Moskauer Rechnung iſt nur ein Fehler enthal⸗ ten, nämlich der, daß die Herausforderung an das nationalſozialiſtiſche deutſche Reich und nicht an irgendeinen Staat gerichtet worden iſt. Erſt vor wenigen Tagen hat Deutſchland be⸗ wieſen, daß es eine Grenze für die Wahrung der Ehre auch ſeiner Bürger gibt, deren Ueber⸗ 3 es unter keinen Umſtänden dulden wird. Wir verlangen, daß deutſchen Menſchen und ihrem Recht an jeder Stelle außerhalb ihrer Grenzen die gleiche Achtung entgegengebracht wird. die das Deutſche Reich als Ganzes für ſich fordern muß. Wie wir bereit find, jedem A us: länder auf deutſchem Boden die Rechte zuzuerkennen. auf die er Anſpruch erheben kann, ſo kann ſich jeder Reichsdeutſche im Ausland darüber klar ſein, daß die ganze Macht des Reiches hinter ihm ſteht, ſo⸗ lange er es verdient. Der deutſche Botſchafter in Moskau hat keinen Augenblick gezögert, die notwendigen Schritte nach der empörenden Juſtizkomödie gegen den Ingenieur Stickling einzuleiten. Den Moskauer Friedensſtörern iſt damit die letzte Gelegenheit gegeben, vor der Angebeuerlichkeit ihres eigenen Treibens noch zurückzuſchrecken. Der„Montag“ bezeichnet den furchtbaren Spruch von Nowoſibirſt als einen Will⸗ kürſpruch dem keinerlei ſachliche und kei⸗ nerlei rechtliche Motive zugrundeliegen. Ein Reichsdeutſcher wird zum Tode verurteilt. Er, der als Spezialiſt unter dem„Rechtsſchutz“ der Sowietunion ins Land kam. wird zum Sa⸗ boteur geſtempelt weil ſetzt Ausländer zu Sün⸗ denböcken für das völlige Verſagen des bol ⸗ ſchewiſtiſchen Prinzips geſtempelt werden ſol⸗ len! Aber in dieſem Todes, urteil“ ſehen wir mehr: Es iſt der Ausdruck des Haſſes gegen das ziviliſierte Europa, das den Bolſchewismus ablehnt. Es iſt der Ausdruck der Rache gegen den Kern des anti⸗ bolſcheeniſiſchen Widerſtandes in der Kultur⸗ welt es iſt ohnmächtige Wut über das Ver⸗ ſagen der bolſchewiſtiſchen Experimente im Weſten nich, zuletzt des furchtbarſten und blu⸗ tiaſten Erperiments Moskaus. des Mordens in Spanien. Ganz Deutſchland bäumt ſich auf gegen den Mordſpruch von Nowoſibirſk. Es empfindet ihn als neue Herausforderung, als neue Kampfanſage— nicht nur gegen ſich ſelbſt, ſondern gegen ganz Europa. Europa und die Welt werden nicht eher zur Ruhe kommen, ehe ſie nicht entſchloſſen ſind, ſich mit ihrer gan⸗ zen Kraft aufzubäumen gegen die Mordbren⸗ ner des Bolſchewismus! Die ganze ziviliſierte Welt wird ſich zuſam⸗ mentun müſſen, um eindeutig„ zeigen, daß ſie politiſche Morde an ihren Bürgern nicht zuläßt. Die ganze„ iferte Welt wird aber zugleich die Schlußfolgerungen daraus ziehen müſſen, daß es im Lande des Bolſche⸗ wismus kein Gaſtrecht aibt, ſelbſt nicht für Menſchen, die die Sowjets ſelbſt herange⸗ holt haben, um ihre Unfähigkeit in der eige⸗ nen Wirtſchaft, in der eigenen Induſtrie, durch den Einſatz fremder Fachleute zu verſchleiern Das Urteil von Nowoſibirſk wird und muß zu einem Signal für die ziviliſierte Welt wer⸗ den, der Willkür der Moskauer Machthaber, der Willkür einer auf befohlenen Mord ge⸗ richteten„Juſtiz“ ein Ende zu machen. —— Ataaksſekrefär Dr. achmidt an Reichs außenminiſter von Neuralh Wien, 22. Nov. Der Staatsſekretär für die auswärtigen Angelegenheiten, Dr. Guido Schmidt, hat nach ſeiner Ankunft in Wien an den Reichsminiſter des Auswärtigen, Frei⸗ herrn von Neurath, folgendes Telegramm gerichtet: „Von der freundlichen Aufnahme, die mir in Berlin bereitet wurde, in meinen Geſprächen mit Euer Exzellenz und den hohen Perſönlich⸗ keiten, mit denen ich in Fühlung zu treten die Ehre hatte, begleiten mich die angen eh m⸗ ſten Eindrücke in meine Heimat. Indem ich Euer Exzellenz bitte, meinen aufrichtigen Dank für die mir erwieſenen Liebenswürdigkei⸗ ten entgegenehmen zu wollen, gebe ich meiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die in Berlin auf⸗ genommene perſönliche Fühlung in hohem Maße der von beiden Regierungen offen und aufrichtig angeſtrebten Wiederherſtellung freundſchaftlicher und herzlicher Beziehungen zwiſchen den beiden deutſchen Staaten gedient hat. Ich bitte Euer Exzellenz, dieſen mei⸗ nen Dank an Seine Exzellenz, den Herrn Reichskanzler, übermitteln zu wollen. Geneh⸗ migen Euer Exzellenz die Verſicherug meiner aufrichtigen Wertſchätzung. Guido Schmidt.“ An den Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring richtete der Statsſekretär rolgendes Telegramm: „In herzlicher Erinnerung en den ſtrigen liebenwürdigen Empfang in Fhrer Wohnung und unter dem tiefen Eindruck ſtehend, den ich während der anſchließenden Führung vom Aufſchwung des deutichen Flugweſens empfangen habe, obliegt es mir für das hohe Maß der entgegengebrachten freund⸗ lichen Geſinnung freundlichſt zu danken. Beſon⸗ deren Dank bitte ich für die gütige Ueber⸗ laſſung des Sonderflugzeuges übermitteln zu dürfen, das mich in herrlicher Fahrt glücklich nach Wien brachte. Schmidt.“ Die Lage in Madrid Eine Radioanſprache des Propagandaleiters der ſpaniſchen Nafional⸗ regie rung Salamanca, 21. Nov. Der Gründer der ſpaniſchen Fremdenlegion, General Mil⸗ lan Aſt ray, der vom Staatschef Franco mit der Leitung der Preſſe⸗ und Propagandaangele- genheiten der ſpaniſchen Nationalregierung be⸗ auftragt worden iſt, hielt am Sonnabend abend über alle nationalen Sender eine Anſprache, die ſich an das geſamte ſpaniſche Volk wandte. Diejenigen, hegann General Aſtray, die Euch ſagen, daß wir alle in unſere Hände gefallenen Feinde erſchießen, betrügen Euch. Den „Tod erhalten nur diejenigen Gefangenen, denen Verbrechen und Morde nachgewieſen werden. Alle diejenigen aber, von denen wir wiſſen, daß ſie durch Täuſchungsmanöver gezwungen wur⸗ den, in die Reihen der Roten einzutreten, wer⸗ den am Leben bleiben, und ihnen wird verziehen werden. Nach einer Schilderung der Erfolge nationalen Truppen fuhr der Redner fort: Vur Madrid gibt es keine befeſtigten Stellungen der Roten mehr. Die Verteidigung Madrids geht innerhalb der Stadt ſelbſt vor ſich. Die Roten haben Madrid in eine Feſtung verwandelt und die Entſchei⸗ dungsſchlacht muß alſo dort geſchlagen werden. Alle Punkte, wo ſich die Truppenkonzentratio⸗ nen, die Befehlsſtellen, die Nachrichtenſtellen und die Stellen für den Kriegsmaterialnach⸗ ſchub der Roten befinden, müſſen wir als mili⸗ täriſche Stellungen anſehen und als ſolche ver⸗ nichten. Die 23⸗Kilometerzone muß alſo die fürchterlichen Folgen dieſes Krieges tragen. Darum hat General Franco eine S chutz zone beſtimmt, die weit genug gezogen iſt, um alle Nichtkämpfer ohne Unterſchied ihrer Parteizu⸗ gehörigkeit aufzunehmen. General Franco hat gleichfalls einen freien Ausgang zur Levanteküſte vorgeſehen. Das alles iſt geſchehen, wandte ſich der Redner an die Bevölkerung von Madrid, um Euch nicht zur Kriegsführung innerhalb Eurer Stadt zu zwingen. Diejenigen, die Euch ſagen, daß unſere Bewegung ein„Militärauf⸗ ſtand“ ſei, betrügen Euch. Unſer Wollen wird in der großen Mehrheit unterſtützt von Solda⸗ ten und Arbeitern. In den von uns eroberten Gebieten genießen die Arbeiter alle Vorteile der ſozialen Geſetzgebung. Die ſpaniſche Pha⸗ lanx, die viele Tauſende von Kämpfern ſtellt, ſetzt ſich in der Hauptſache aus Arbeitern und Angeſtellten zuſammen. Auch viele Bauern ſtehen in ihren Reihen. Es ſind Männer, die ihren Glauben an das Chriſtentum und an die Ziviliſation gegen die zerſetzenden Theorien Moskaus verteidigen. Eure holſchewiſtiſchen Führer, fuhr der Red— ner an die in den noch nicht eroberten Landes⸗ ſſigen Bewohner gewandt fort, be⸗ der teilen anſäfſſ trügen Euch, indem ſie ihre Niederlagen und unſere Siege verſchweigen. Sie täuſchen Euch auch über unſere Abſichten und über unſere Be⸗ handlung der Beſiegten. Wir haben Tauſende von Euch gefangen genommen, aber ihnen nichts zugefügt. Angehörigen der roten Miliz, die zwar mit Waffen auf dem Schlachtfeld gefangen genom⸗ men wurden, denen aber keine grauſamen Ver⸗ brechen im einzelnen nachgewieſen werden konnten, wird von uns verziehen werden. Für Frauen zum Kampf gezwungen Weibliche Ueberläufer berichten über die Front vor Madrid, 21. Nov.(Vom Sonderberichterſtatter des DNB.) Im Kampf⸗ abſchnitt„Univerſitätsſtadt⸗Caſa del Campo“ ſind in der Nähe des Velasquez⸗Inſtituts 420 uniformierte und bewaffnete Frauen zu den nationalen Truppen über⸗ gelaufen. Unter den Ueberläufern befinden ſich Mädchen von 15 und 16 Jahren. Uebereinſtimmend berichten dieſe Frauen die ſich in einem ſehr verängſtigten Zuſtand beſinden, daß ſie gegen ihren Willen auf Befehl ſowjetruſſiſcher Mord⸗ kommandos in die rote Miliz zwangs⸗ weiſe eingereiht worden ſeien. In Madrid Zuſtände in Madrid herrſche bereits Hungersnot, und die Bevöl— kerung müſſe furchtbare Qualen erdulhen. Die Stimmung ſei allgemein äußerſt gedrückt. Aus den Berichten der Frauen geht weiter hervor, ſich ſich in den befeſtigten Häuſerblocks vielfach Sowjetruſſen befinden, die darüber zu wachen haben, daß die ſpaniſchen Kommu- niſten nicht die Flucht ergreifen. Die Frauen ſeien ſich darüber vollkommen im klaren ge⸗ weſen, daß de und die ſpaniſchen Angehörigen der roten Miliz nur die Rolle des„Kanonen— futters“ für die in Madrid an der Macht be⸗ findlichen ſowjetruſſiſchen Drahtzieher ſpielten. 2———ů—ę Pk—ů——ꝛ l Geſchäflsträger Jaupel (Graphiſche W n die Gerichte, die nach der Einnahme Madrids die Verbrecher aburteilen werden, ſind gute und gerechte Richter von uns auserwählt wor⸗ den. Ihr Spanier, fuhr General Aſtray fort, ſeid das Opfer der roten Herrſchaft internatio⸗ naler Abenteurer und Gauner, die unter dem Vorwandt, Euch zu ſchützen, Spanien zerſtören und ausrauben. Eure„Führer“ bringen den Erlös der Raubzüge ins Ausland und verwen⸗ den Euer Geld zu Waffenankäufen, die ihren eigenen Zwecken dienen ſollen. Die Flugſchrif⸗ ten, die unſere Flieger im Namen des Staats⸗ chefs Franco abwerfen, bieten Euch Verzeihung und Vergeſſen an und ſollen Brüderlichkeit und ſoziale Gerechtigkeit im Lebensraum der ſpani⸗ ſchen Nation verwirklichen. Spanier, vermeidet ein Unglück, Euch kommen wird, auch wenn wir es Euch bringen wollen, was wir aber nicht ver⸗ meiden können wenn Ihr weiterhin zu einem Teil zu den Verbrechern haltet und den Ruf nicht hört, der Euch Ruhe und Friede anbietet. Berſenkung der Munilionsſchifſe angekündigt Paris, 21. Nov. Nach einer im„Echo de Paris“ veröffentlichten Agenturmeldung aus Liſſabon teilte der Sender Teneriffa mit, Ge⸗ neral Franco habe die franzöſiſche und die ſow⸗ jetruſſiſche Regierung davon in Kenntnis ge⸗ ſetzt, daß jedes Schiff mit Waffen und Munition für die ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten von den ſpaniſchen nationalen Kriegs⸗ ſchiffen verſenkt werden würde. Die Sowjetiſierung des Baskenlandes Wie der Radioſender in Burgos mitteilte iſt eine Abordnung der„Baskiſchen Republik“ nach Barcelona gereiſt, um dem dortigen ſowjetruſſiſchen Generalkonſul einen Beſuch abzuſtatten. Die Abordnung führte den Titel„Baskiſche Geſandtſchaft“ und beanſpruchte diplomatiſche Ehren. Sie ſprach dem Sowjetvertreter für die Hilfe, die die Sowjets den ſpaniſchen Bolſchewiſten leiſteten, ihren Dank aus. das über nicht über in Bilb Bei dem öſterreichiſchen Konſul in Bilbao, der nach einer Meldung des Senders in Bur- Zur Ermordung des öſterreichiſchen Konſuls au gos von den Bolſchewilen ermordet wurde, handelt es ſich offenbar um den Konſul Wa⸗ konigg. Er war ſeit vielen Jahren in Bil⸗ bao anſäſſig und ſtand in hohem Anſehen. Sein ſtetes Eintreten für das Deutſchtum war ebenſo bekannt wie ſeine ſtetige Bereitſchaft, allen Bedürftigen Hilfe zu leiſten. —— 5,. N r ———ů——ęö 5 ö 1 14 75 14 5 3 — e „Nalien duldel nichl“ In dieſen Tagen iſt ſchon mehrſach darauf hingewieſen worden, daß das Vordringen der ſowjetruſſiſchen Macht in das weſtliche Mittelmeer eine geradezu unge— heuerliche Umwälzung der geſamten macht⸗ politiſchen Lage in Europa bedeutet. Man muß ſich daran erinnern, daß vor achtzig Jah⸗ ren Frankreich und England einen Krieg ge⸗ führt haben, um zu verhindern, daß das da⸗ malige zariſtiſche Rußland die Dardanellen ſprengte. Damals galt es als ein Axiom der europäiſchen Politik, daß den Ruſſen der Aus⸗ gang aus dem Schwarzen Meer nicht verſtat⸗ tet werden dürfe. Inzwiſchen haben ſich die Auffaſſungen offenſichtlich gewandelt. Die Lauſanner Konferenz hat neben der Auf⸗ hebung der Meerengenbeſtimmungen für die Türken auch den Sowjetruſſen die Möglichkei. gebracht, ihre Kriegsſchiffe frei durch die Dar⸗ danellen fahren zu laſſen. Das geſchah juſt an demſelben Tage, an dem General Franco die Fahne der nationalen Erhebung gegen die ſpaniſchen Bolſchewiſten hißte. Es iſt ein Kennzeichen der gegenwärtigen internationalen Lage, daß auch die Engländer nichts gegen die Freigabe der Dardanellen für ſowjetruſſiſche Kriegsſchiffe einzuwenden hatten. Bis in die letzten Tage hinein hal man von engliſcher Seite her noch die Auf⸗ faſſung vertreten gehört, daß den Sowjetruſ⸗ ſen doch im Grunde nichts vorgeworfen wer⸗ den könne. In der engliſchen Preſſe werden alle diejenigen der Geſpenſterſeherei bezichtigt, die ſich nicht dazu entſchließen können, an die hundertprozentige Friedfertigkeit der ſowjet⸗ ruſſiſchen Außenpolitik zu glauben. Wir neh⸗ men uns die Freiheit heraus, ſolcher„Geſpen⸗ ſterſeherei“ zu huldigen. Es iſt einfach nicht wahr, daß die bolſchewiſtiſche Frage in jedem Staate nur eine innere Angelegenheit der po⸗ lizeilichen Maßnahmen ſei. Sowjetrußland verfolgt außenpolitiſche Ziele größten Stils Wem die Augen noch nicht aufgegangen ſind, der kann ſich an dem ſpaniſchen Bei⸗ ſpiel davon überzeugen, welche Gefahren für das geſamte Europa heranwachſen, wenn das weitere Vordringen der Sowjetruſſen ſtillſchweigend geduldet wird. Leider hat man in den Regierungsſtuben der Weſtmächte dieſe akute Gefahr noch nicht in vollem Umfange erkannt. Von franzöſiſcher Seite werden ſo⸗ gar die Sowjetmachenſchaften in Katalonien aktiv unterſtützt. Es liegt auf der Hand, daß ſich daraus früher oder ſpäter ſchwere Ver⸗ wicklungen ergeben können. In Italien wird allerdings der Wider⸗ ſtand gegen dieſe Ausweitung des ſowjetiſti⸗ ſchen Einfluſſes im weſtlichen Mittelmeer im⸗ mer ſtärker. Das halbamtliche italieniſche Nachrichtenbüro, die„Stefani⸗Agentur“ ſtellt feſt, daß Italien eine Einmiſchung Sowjet⸗ rußlands im weſtlichen Mittelmeer und die Er⸗ richtung einer Sowjetrepublik in Katalonien unter der Oberherrſchaſt Moskaus nicht dul⸗ den werde. In Italien iſt man übrigens der Auffaſſung, daß auch andere euxopäiſche Mächte der gleichen Meinung ſind. Es wird daran erinnert, daß gerade der italieniſche Ver⸗ treter im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß unwiderleglich dargetan hat, wie oft die Sow⸗ jetruſſen die Bedingungen des Nichteinmi⸗ ſchunasablommens verletzt haben. Die Tat⸗ ſache, daß vom Schwarzen Meer aus dauernd umfangreiche Wafſenlieferungen nach Spanien geſchickt werden, läßt ſich iiberhaupt nicht mehr abſtreiten. So iſt u. a. fermeſtellt worden, daß 100 ſowjetruſſiſche Flug⸗ zeuge auf dieſem Wege zu den ſpaniſchen Ro⸗ zen transportiert worden ſind. Aber Sow⸗ jetrußland beſchränkt ſich nicht darauf, die paniſchen Bolſchewiſten mit Waffen und Mu: nition zu unterſtützen. Es iſt auch feſtgeſtellt worden, daß ſowjetruſſiſche Soldaten in grö— ßeren Mengen nach Spanien überführt worden ſind. Auf Grund aller dieſer Tatſachen iſt Ita⸗ lien zu der Auffaſſung gelangt, daß eine der · artige Einmiſchung Sowjetrußlands in die inneren Verhältniſſe Spaniens im Intereſſe der Aufrechterhaltuna des Friedens im Mit⸗ telmeer nicht weiter geduldet werden könne Eine maßgebliche italieniſche Zeitung, das „Giornale d'Jtalia“ ſtellt feſt, daß der Mittelmeerſtaat Italien und andere ſtarke und entſchloſſene Nationen bereit ſeien,„dieſen ſchweren Fehler zu verhindern“. Denn es handle ſich um einen Irrtum, der den Beginn einer völligen, nicht wieder gutzumachenden Zerſtörung der europäiſchen Ordnung bedeu— tet. Dieſe Sprache iſt deutlich genug. Derar⸗ tige Worte werden nicht in x-beliebigen, Zei⸗ tungen ausgeſprochen, ſondern in denjenigen Organen, die als Sprachrohr der italieniſchen Regierung angeſehen werden müſſen. Wir hof. fen, daß man in Sowfetrußland dieſe War⸗ nung verſtehen wird. Die Dinge ſind ohnehin in Spanien ſchon ſehr weit gediehen, ſodaß ein ſcharfer Ordnungsruf durchaus am Platze iſt. Vor allen Dingen muß davor gewarnt wer⸗ den, daß der Unfug dieſer ſogenannten„inter⸗ nationalen Armee“ weiter getrieken wird, Das Blatt der oppoſitionellen engliſchen Arbeiter⸗ partei, der„Daily Herald“, hat ſoeben ſehr bemerkenswerte Ausführungen über die ausländiſchen Waffen- und Munitionslieferun⸗ gen an die ſpaniſchen Bolſchewiſten bekannt ge⸗ geben. Auch in dieſem Blatt iſt die Rede von der ſogenannten internationalen Armee, von der geſagt wird, daß ihr Oberbefehl in den Händen von Männern liege, die eine beträcht⸗ liche Erfahrung in Bürgerkriegen und Revolu⸗ tionen an einer anderen Stelle in Europa be⸗ ſäßen. Dieſe Mitteilung iſt deutlich genug, zumal das engliſche Arbeiterhlatt wiſſen muß, worum es ſich handelt. Umſo ſchwerer wiegt die Warnung, die von maßgebender italieni⸗ ſcher Stelle ausgeſprochen worden iſt. 8 Drei Jahre Reichskulturkammer Jahreslagung mit„Kraft durch Freude“ am 27. u. 28. November U Berlin, Freude“ in der ſtehen zurück. Aus „Kraft durch Freude“ ſtatt. 22. Nov. Die Reichskulturkammer und die Deutſchen Arbeitsfront blicken in dieſen Tagen auf NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch ihr dreijähriges Be⸗ dieſem Anlaß findet am 27. November in Berlin die gemeinſame Jahrestagung der Reichskulturkammer und der Deutſchen Arbeitsfront, NS.⸗Gemeinſchaft Auf der gemeinſamen e e mittags 12 uhr in der Philharmonie werden der Präſi⸗ U dent der Reichstulturkammer, Re ſchen Arbeitsfront, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, ſprechen. sminiſter Dr. Goebbels, und der Leiter der Deut⸗ Abends 19.30 Uhr findet im Deutſchen Opernhaus eine Feſtaufführung der romantiſchen Oper„Der fliegende Hollän⸗ der“ von Richard Wagner ſtatt. Am Samstag, den 28. November, für Volksaufklärung und Reichsminiſteriums wird um 11 Uhr mittags im Kronſaal Propaganda der Reichstulturſenat zu⸗ des ſammentreten. der von ſeinem Prüſidenten Reichsminiſter Dr. Goebbels zur dritten Sitzung einberufen wurde. Franzöſiſche Jronklämpfer in hamburg henry Pichol:„Wir müſſen uns in unſerer heimak kennen lernen“ Hamburg, 22. Nov.( Präſidenten der Union ederale, Henri Pichot, und ſeiner Begleiter veranſtaltete die neu gegründete„deutſch⸗franzöſiſche Geſellſchaft“ in den Hanſeſtädten am Samstag einen Empfang, an dem neben den franzöſiſchen Gäſten der Reichskriegsopferführer Ober lindobe r und zahlreiche Vertreter des Staates, der Partei und der Wehrmacht, die Leiter der deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Geſellſchaft in Berlin und in den beiden anderen Hanſeſtädten, der franzöſiſche General⸗ konſul in Hamburg, Arvengas, und weitere Mitglieder des Hamburgiſchen Konſularkorps teilnahmen. Der Vorſitzende unk.) Zu Ehren des 0 der deutſch⸗franzöſiſchen Geſellſchaft in den Hanſeſtädten, Nubeet Schleier, der gleichzeitig Landesgruppen⸗ leiter Frankreich der NSDAP iſt, hieß die Er⸗ ſchienenen und beſonders die franzöſiſchen Gäſte willkommen. Er ſtellte feſt, daß die Arbeit des „Comité France⸗Allemagne“ und der„deutſch⸗ franzöſiſchen Geſellſchaft“ in Berlin in den zwei Jahren ihres Beſtehens non Erfolg gewelen ſei. Nach weiteren Anſprachen von regierendem Bürgermeiſter Kr ab mann ⸗Hamburg, dem franzöſiſchen Generalkonſul in Hamburg Ar⸗ 8. ſgeſt in tenden der deutſch⸗franzöſiſchen e n Berlin, führte Präſident Henri Pichot unter anderem aus, wir ſeien zwar mit ſchlimmen Erinnerungen, die von Generation zu Gene⸗ ration weitergegeben wurden, belaſtet, aber wir wüßten eben jetzt, daß es in unſeren Händen liegt, unſer gemeinſames Schickſal zu formen. Das Sichkennenlernen von Volk zu Volk ſei zu⸗ nächſt die weſentlichſte Aufgabe, aber es müſſe vorangetragen werden bis in d'“ Völker ſelbſt. Henri Pichot regte dabei an, große us ⸗ tauſchreiſen von Volk zu Volk zwiſchen Frankreich und Deutſchland einzuführen, denn, ſo ſagte er, um den Deutſchen kennen zu lernen, müſſe man ihn in ſeinem Hauſe, in ſeiner Heimat kennen lernen und genau ſo ſei es umgekehrt, wenn man den Franzoſen wahrhaft erkennen will. Wir müſſen, ſo erklärte Pichot unter leb⸗ hafteſtem Beifall, an die Stelle der Karikatur das Bild der Wirklichkeit ſetzen! Mosley für deulſch-briliſches Bündnis Englands Jaſchiſtenführer forderk eine anlibolſchewiſtiſche Front Berlin, 22. Nov. Der Fuhrer dei „Britiſh Union of Faſciſte“, Sir Oswald Mos⸗ ley, gewährte dem Sonderberichterſtatter eines deutſchen Blattes eine Unterredung, in der er ſich über die kommuniſtiſche Gefahr in England und das Verhältnis Großbritanniens zu Deutſchland äußerte. Er führte u. a. aus:„Der e Einfluß iſt beſonders groß im Kohlenbezirk von Südwales. Nicht minder ſtark iſt der kom⸗ muniſtiſche n im nordengliſchen In⸗ duſtriegebiet im chſen. Straßenkämpfe ind an der Tagesordnung Bie ädels führer ſind dabeiſtets Kom⸗ muniſten, die die Maſſen aufhetzen. Wir haben zahlreiche Verwundete, darunter eine Anzahl ſehr ſchwer Verletzter, gehabt. Aber Sie leſen davon nie in der Londoner dam ebenſo wenig wie über unſere großen Verſamm⸗ lungen. die wir jede Woche auf offener Straße abhalten, da Säle uns nicht 8 zur Ver⸗ ſageng geſtellt werden. Im Londoner Oſtend haben wir jetzt die abſolute Mehrheit erobert. Aber noch ſtärker ſind wir in den Induſtrie⸗ gebieten von Lancaſhire und Porkſhire ver⸗ treten. Es iſt Tatſache, da unſer Kampf gegen die Juden, an dem wir nach der Prophezeiung der 97 1 liſchen Preſſe zugrunde gehen ſoll⸗ ten, uns im Gegenteil zum Siege verholfen hat.“ Für Rückgabe der Kolonien Sodann kam Sir Oswald Mosley auf de; Verhältnis zwiſchen Deutſchlan! und England zu ſprechen.„Die beider Länder müllen naturnotwendia o ena wie möo lich miteinander verbunden ſein. Es beſtehe auch keinerlei ſachliche und Intereſſengegenſätz. zwiſchen ſo eng miteinander verwandten Natio nen. Schon vor zwei Jahren habe ich die Rück gabe der deutſchen Kolonien gefordert und einer derartigen Schritt als Beitrag zum Frieden und der Gerechtigkeit gekennzeichnet. Wir brauchen ja die deutſchen Kolonialmandate gar nicht Wir haben ein Empire, das und alles liefert was wir zum Leben benötigen. Millionen von Acres Land liegen außerdem in unſerem Welt reich noch unbenutzt und brach. Wir hätten ge nügend zu tun. um dieſe Ländereien zu ent wickeln und Siedler dorthin zu ſenden. ſollen wir uns daher Beſitztümet anderer Völker aneignen?“ „Ich bin überzeugt, ſo fuhr Sir Oawald Mos ley fort,„daß nach Negelung der Kolonial fragen Deutſchland und Großbritannien über keinerlei Gegenſätze in Konflikt geraten können. Im Gegenteil, wir haben gemeinſame Inter⸗ eſſen, die gleichen Feinde, nämlich Juden und Bolſchewiſten, und dieſelben Aufgaben. Trotzdem ſind wir in unſerer Politik und unſeren Methoden durchaus britiſch und richten uns nicht nach fremden Vorbildern. Aber ge⸗ ——— it uns das Führerprinzip, und ge⸗ weinſam ift uns weiter mit der deutſchen Ale eſchicht daß wir die Schrecken des letzten rieges miterlebt haben und zur Frontſoldaten⸗ generation gehören. Englands Aufgabe müßte es ſein, mit Deutſchland und Japan zuſammen ein antibolſchewiſtiſches Bündnis zu 1 Ueber den Aufbau der britiſchen faſchiſti chen Organiſation erklärte Mosley, daß die Organi⸗ ſation rund 500 Ortsgruppen habe und über etwa eine halbe Million eingeſchriebene Mit⸗ glieder verfüge. Die Beiſetzung Salengros Mehrere hundert Abgeordnele und ein Maſſenaufgebol der Volls⸗ fronkparkeien nehmen keil— Nachruf Léon Blume Paris, 22. Nov. An den Beiſetzungsfeier⸗ lichkeiten für Salengro am Sonntag nachmittag in Lille nahmen die geſamte Regierung, meh⸗ rere hundert Kammerabgeordnete und ein Maſſenaufgebot von Anhängern der Volksfront⸗ parteien teil. Der Sarg mit der ſterblichen Hülle Salengros war ſeit Samstag im Rat⸗ haus von Lille aufgebahrt. Dort hielt Mini⸗ ſterpräſident Lson Blum am Sonntag ſei⸗ nem einſtigen Mitarbeiter einen Nachruf, in dem er ſagte, es dürfe nicht dahin kommen, daß das franzöſiſche Volk noch immer die Seinigen durch eine„nichtswürdige Preſſe“ verfolgen laſſe. Das Volk würde nicht länger dulden, daß„Bandenführer“ ſeine Ehre antaſteten. Es werde gegen ſie die republikaniſche Verfaſſung kräftiger ausbauen. Die Verleumdung müſſe an der Wurzel gefaßt und beſtraft werden, und die Regierung werde dafür ſorgen. Zum Schluß betonte Blum, daß Salengros Tod für die Re⸗ gierung ein unerſetzlicher Verluſt bleibe. Nach der Rede Blums wurde der Sarg zum Friedhof überführt und dort beigeſetzt. In⸗ fanterieabteilungen erwieſen dem Toten mili⸗ täriſche Ehren. Volksfront-Trauerumzug in Paris für Falengro Paris, 22. Nov. Zu gleicher Zeit, wie Salengro in Lille beigeſetzt wurde, veranſtalte⸗ ten Volksfrontanhänger in Paris einen Trauer⸗ umzug, der ſich jedoch mehr zu einer politi⸗— ſchen Kundgebung geſtaltete. Viel be⸗ merkt wurde, daß unter den„kulturellen Ver ⸗ bänden“, die in dem Zuge mitmarſchierten, auch die Freimaurerlogen vertreten waren. An der Spitze der Gruppen wurde ein Exemplar des Wochenblattes„Gringoire“ mitgeführt, das mit großen Blutflecken beſchmiert war. Den mehr politiſchen Charakter der Trauer⸗ feierlichkeit erhellt auch die Tatſache, daß Mit⸗ glieder der Metallarbeitergewerkſchaft Sprech- chöre bildeten und„Flugzeuge, Kanonen und Maſchinengewehre für Spanien“ und die Auf⸗ hebung der„Blockade“ der ſpaniſchen Republik forderten ſowie Hochrufe auf Spanien aus⸗ brachten. Zwiſchendurch hörte man Rufe:„Wir wer⸗ den Salengro rächen!“ Im Umzug wurde auch eine ſpaniſche republikaniſche Fahne mitgeführt, die von der Menge mit Beifall begrüßt wurde. Fortgeſetzt wurde die Internationale und Lie⸗ der der franzöſiſchen Revolution geſungen. Immer wieder ertönte der Ruf:„Flugzeuge für Spanien!“ Da auch kommuniſtiſche Organiſa⸗ tionen beteiligt waren, rief man auch:„Es leben die Sowjets!“ Krach bei der Pariſer Gedenkfeier Daladier muß für zehn Minuten ſeine Rede unterbrechen Paris. 22 Nov. Samslagabend veran⸗ ſtaltete die Sozialiſtiſche Partei in der Win⸗ — terradrennbahn eine Verſammlung zum Ge⸗ dächtnis von Innenminiſter Salengro, der bekanntlich in der Nacht zum Mittwoch Selbſt⸗ mord begangen hatte. Mehrere Volksfront⸗ miniſter waren erſchienen. Miniſterpräſtdent Blum, der zugeſagt hatte, begründete ſein Fernbleiben mit Arbeitsüberlaſtung und Trauerſtimmung. Es kamen Vertreter ſämt⸗ licher Teile der Volksfront zu Wort. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Thorez ver⸗ lungte in ſeiner Anſprache das Verbot der „faſchiſtiſchen Preſſe“ und die Auflöſung der Kampfbünde, auch wenn ſie ſich jetzt als poli⸗ tiſche Partei tarnten. Im übrigen verlangte er wieder Aufhebung der„Blockade“ gegen die ſpaniſchen Bolſchewiſten. Der raditkalſozialiſtiſche Landesverteidi⸗ gungsminiſter Daladier erklärte, der Tod Salengros, den Daladier als mutigen Sol⸗ daten rühmte, habe allen Franzoſen die köd⸗ lich wirkende Niedrigkeit der Verleumdung — Augen geführt. on Thorez aufgeſtachelt, rief die Menge im Chor immer wieder:„Flugzeuge und Ka⸗ Nieder mit der zwei⸗ nonen für Spanien! in Frankreich! Hinein jährigen Dienſtzeit mit der Volksfrontpreſſe ins Heer!“ Auf dieſe Weiſe hinderte ſie den Landesver⸗ terdigungsminiſter Daladier zehn Minuten er an der Fortſetzung ſeiner Rede, bis Da⸗ ladſer die Bemerkung anbringen lonnte, daß die trennenden Fragen an einem anderen Tag und anderswo ausgetragen werden müßten. Zum Anlergang von„A. 18“ Das Beileid der 5 A. Berlin, 22. Nov. Der Stabschef der SA. hat folgendes Telegramm an Generaladmiral Raeder⸗ Berlin geſandt: Soeben erfahre ich von dem ſchweren Ver⸗ luſt, den die junge deutſche Kriegsmarine durch den Untergang des Unterſeeboots„U. 18“ er⸗ litten hat und der acht Marineangehörigen das Leben koſtete. Zugleich im Namen der ge⸗ ſamten SA. ſpreche ich Ihnen und der deut⸗ ſchen 9 mein tiefempfunde⸗ nes Beileid aus. Viktor Lutze.“ Beileid der engliſchen Admiralität zum Sinken von„U. 18“ London, 22. Nov. Die engliſche Admira⸗ lität hat an das Oberkommando der Deutſchen Kriegsmarine anläßlich des Sinkens von„U. 18“ folgendes Telegramm geſandt: „Die engliſche Admiralität hat mit Bedau⸗ ern von dem Sinken des Unterſeebootes„U. 18“ und dem Verluſt von 8 Mann des Boo⸗ tes gehört. Sie drückt auf dieſem Wege ihr⸗ tiefſte Anteilnahme aus.“ Abſchluß der Deulſchlandreiſe der Londoner Philharmoniker Köln, 22. Nov. Mit dem letzten der zehn Konzerte fand am Samstagabend die Deutſch⸗ landreiſe des Londoner Philharmoniſchen Or⸗ cheſters unter Leitung ſeines Dirigenten Sir homas Beecham in Köln ihren glanz⸗ vollen Abſchluß. Die Große Meſſehalle war bis auf den letzten Platz beſetzt. Den größten Erfolg des Abends hatten die Gäſte bei der ES⸗Dur⸗Symphonie von Mozart. Im Anſchluß an das Konzert gab die Stadt Köln zu Ehren des Orcheſters im Rathaus einen Empfang, Bürgermeiſter Schaller hieß die Gäſte willkommen. Er würdigte ins⸗ beſondere die Verdienſte Sir Thomas ms um die Förderung und Vertiefung deutſcher Muſik in England und hob mit be⸗ ſonderem Nachdruck hervor, daß er während des Kriegs immer wieder deutſche Muſik zum Vortrag gebracht und einen vollſtändigen Wagner⸗Zytlus dirigiert habe. 5 Sir Thomas Beecham dankte für den über⸗ aus herzlichen Empfang und belente, daß die deutſche Muſik vom engliſchen Volk ſehr ge⸗ liebt werde und aus dem engliſchen Konzert⸗ leben nicht fortzudenken ſei. Am Sonntagmorgen kehrte das Orcheſter wieder nach London zurück. Die Beiſetungsfeierlichleilen in Alhen „Athen, 22. Nov. In der Lethedrale, wo die Särge des Königs Conſtantin und der Kö⸗ niginnen Olga und Sophia ſeit dem 17. No⸗ vember aufgebahrt waren, begannen in Anwe⸗ ſenheit der königlichen Familie am Sonntag vormittag der feierliche Trauergottesdienſt, der die Beiſetzung der Särge im Königlichen Mau⸗ ſoleum in Tatoi einleitete. Nach dem Gottes⸗ dienſt bildete ſich wiederum ein Trauerzug, der den auf Lafetten gebetteten Särgen bis zur Stadtgrenze das Geleit gab. Die feierliche Bei⸗ ſetzung in Tatoi erfolgte um 15 Uhr. Der Trauergottesdienſt in der Kathedrale und eine Schilderung des Trauerzuges wurden für die Bevölkerung, die ſich in unüberſehbaren Maſſen auf den Straßen und Plätzen Athens verſam⸗ melt hatten, durch Radio übertragen. Aus Anlaß der Beiſetzung der ſterblichen der Königin Hüllen. des Königs Conſtantin, Olga und der Königin Sophia in Tatoi, dem alten Dekeleig, wurde in der Kapelle der Kgl. Griechiſchen Geſandtſchaft in Berlin eine Trauerfeier abgehalten, der der Kgl. griechiſche Geſandte Rizo Rangabs mit ſeiner Gattin, ſämtliche Mitglieder der Geſandtſchaft und die griechiſche Kolonie vollzählig bei⸗ wohnten. der Brand in Angers Eine Tote, 15 Verletzte. Paris, 22. Nov. Die Feuerwehr von An⸗ gers war den Sonntag über noch mit Aufräu⸗ mungsarbeiten und Löſcharbeiten in dem am Samstag von einer gewaltigen Feuersbrunſt vernichteten Stadtviertel beſchäftigt. Mehr als 500 Perſonen ſind durch das Un⸗ glück obdachlos geworden. 15 Feuerwehrleute wurden bei den Löſcharbeiten mehr oder weni⸗ ger ſchwer verletzt. Eine Frau kam in den Flammen um. 37 Häufer ſind völlig oder teilweiſe zerſtört. — 8 5 5 5 wei. hinein nndtzber, Munten i. me, daß deren Tag münlen. 1 der EA. ladmital ren Net, ine dur, . 15 5 ngen das der ge⸗ bet deut. funde, n Einlen mira ⸗ Deuſchen don„. GBedau⸗ tes„U. es Boo⸗ the ihr⸗ e der 7 ber zehn Nellſch⸗ n Or Sit den le war Stößen bel der le Saadt Ratbauz ballet gte ine, Thomaz rtiefung nit be⸗ vaährend ſit zum indigen n lber. daß die ſeht ge⸗ Konzert Orchelet 1 erſam⸗ lichen 1 An⸗ ftäu⸗ am 13 — run. U tleule wen den oder brennender Fragen Berlin, 21. Nov. Die Reichstagung der Reichsſtelle zur Förderung des deutſchen Schrifttums fand am Samstag ihren Höhe⸗ punkt in einer Rede des Beauftragten des Führers für die geſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Roſenberg, in der Kroll⸗ oper. Als Thema hatte er ſich gewählt: Welt⸗ anſchauung und Wiſſenſchaft. Vertreter von Partei und Staat ſowie Ver⸗ tretungen der Wiſſenſchaften aus dem ganzen Reich waren zu dieſem Vortrage anweſend. Nach einer Begrüßung durch den Leiter der Reichsſtelle Hans Hagemeier der einen knappen Bericht über die Arbeit erſtattete, nahm Reichsleifer Roſenberg das Wort. Er dankte zunächſt dem Leiter der Reichs⸗ ſtelle ſotoie ihren Mitarbeitern in Berlin und em Lande, beſonders aber den Lektoren, die in keigendem Maße ſich für Wertung und För⸗ derung des deutſchen Schrifttums eingeſetzt Kasten. Der Freyrer habe uns gelehrt, daß große Re⸗ volutionen nicht durch die Schrift, ſondern 55 unmittelbar durch das lebendige ort entfeſſelt würden. Aber die nieder⸗ gelegte Rede ſowie die Schrift bilden die feſt⸗ en Form der Gedanken und ſichern die eberlieferung einer großen Tat für kommende Zeiten. Das habe der Führer dann ſelbſt in ſeiner Einleitung zu ſeinem Werk betont. „Seit 1933 ſei eine ungeheure Flut des Schrifttums auf allen Gebieten feſtzuſtellen ge⸗ weſen. Trotzdem ſei es nicht wahr, als habe es vor 1933 ein nationalſozialiſtiſches Schrifttum nur gaitz vereinzelt, nur als ganz unbedeutend gegeben. Vielmehr ſei es richtig. daß zwar ſeit 1933 eine reiche Veräſte⸗ lung feſtzuſtellen geweſen ſei, daß aber das Grundlegende und Entſcheidende chon vor der Machtübernahme klar ausgeſprochen und niedergelegt worden ſei. Seit 1933 ſei die geſetzliche For⸗ mung des Geforderten vor fich ge⸗ gangen und die eingehende Kommentierung dieſer Geſetze des neuen Staates. „Reichsleiter Roſenberg gab dann eine knappe Schau über dieſes Schrifttum angefangen von 1919, da Dietrich Eckart ſeine Zeitſchrift „Auf gut Deutſch“ Adolf Hitler zur Ver⸗ fügung ſtellte, wo fortlaufend die wichtigſten Fragen der Politik behandelt wurden. Dann ſei der„Völkiſche Beobachter“ als erſte Zeitung in den Kreis getreten. 1922 ſei die Broſchüre„Weſen, Grund ſätze und Ziele der NS D A P“ von Reichsleiter Ro⸗ ſenberg als erſte parteiamtliche Schrift der Bewegung erſchienen, gefolgt von ein e m Dutzend anderer. Dann kam die erſte Sammlung der Reden des Führers in den er⸗ ſten Jahren ſeiner politiſchen Tätigkeit 1925 dann das für immer grundlegende Werk des Nationalſozialismus„Mein Kampf“, Seit 1927 erſchien die Monatsſchrift„Der Welt⸗ kampf“, in der fortlaufend die politiſchen Vrobleme ron unſerem Standpunkt aus behan⸗ delt wurden; ſeit 1930 erſchienen die„Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Monatshefte“, die ſich vor⸗ wiegend der weltanſchaulichen Seite des Natio⸗ nalſozialismus zuwandten. Im Laufe der Jahre gab dann der Zentral⸗Parteiverlag eine große Anzahl von Heften unter dem gemein⸗ ſamen Titel Die NS.⸗ Bibliothek“ her⸗ aus, wo trotz mancher zeitbedingten Ausfüh⸗ rungen doch auch eine große Anzahl wichtiger Arbeiten von bleibendem Wert enthalten waren. 1 a Zu dieſem Schrifttum müßte man unmittel⸗ bar hinzurechnen die Werke von Prof. Gün⸗ ther:„Raſſenkunde des deutſchen Volkes“ und„Raſſenkunde Euro⸗ pas“ die die Ergebniſſe der langen Forſchun⸗ gen in einer bildhaft ſtarken und für das Le⸗ ben fruchtbaren Weiſe darſtellen und faliſttz den geiſtigen Grundlagen des nationalſoziali tiſchen Raſſegedankens gehören. Dann erſchienen die Werke von R. Walter Darré:„Das Bauerntum als Urquell der nordiſchen Raſſe“ und ſein Werk über den„Neuadel“, die ebenfalls in den Geſamtbau des national- ſozialiſtiſchen Denkens als eine wichtige Grund⸗ lage hineingehören. Das Entſcheidende, ſo führte weiter aus, des nationalſozialiſtiſchen Staatsgedankens, der nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauung iſt alſo läng ſt vor der Machtübernahme ausgeſprochen und ſchriftlich niedergelegt worden. Aber nunmehr iſt das ganze Leben durch die Tat erfaßt und Tauſende ſind berufen, ſie zu geſtalten. Eine neue Beziehung aller Wiſ⸗ ſenſchaften untereinander wird gefordert; Ausleſe und Förderung aller Arbeiten er⸗ ſcheint ſomit als eine ſchöne, verantwor⸗ tungsvolle Arbeit. Dann ging Roſenberg auf eine Anzahl des wiſſen⸗ ſchaftlichen Lebens über. Er verwahrte ſich vor allem gegen den Vorwurf, als ob der Nationalſozialismus darauf ausgehe, die Frei⸗ heit der Wiſſenſchaft zu knebeln. Er ſagte, der Nationalſozialismus ſei eine entſcheidende Re⸗ volution des deutſchen Lebens, und ex fordere eben nichts weiter als eine Forſchungs⸗ freiheit auch für ſich! Raſſenkunde z. B. ſei eine neue Wiſſenſchaft, und diejeni⸗ gen. die ſie nicht zulaſſen wollten, zeigten nur, daß ſie kein Recht haben, über„Unfreiheit“ bei ins zu zetern. Man will uns unſere wiſſen⸗ ſcaftliche Gewiſſensfreiheit nehmen; durch e, deren politiſche Herrſchaft durch andere ehren verbreitet wurde. Was man heute Wiſſenſchaft nennt, ſei ausſchließlich in Europa entſtanden, das Gebiet zwi⸗ ſchen Stockholm und Florenz bezeichne ungefähr jenes Stück Land von wo aus faſt ſämtliche geſtaltenden Gedanken und Kämpfe für eine wirkliche Na urerforſchung ausgegan⸗ gen ſeien. Die beſten Menſchen Europas hätten Roſenberg „Dellanſchauung und Viſſenſchafl Rede des Reichslei ters Roſenberg Nationalſozialiſten fühlen uns als Nachfolger Forſchungswillen die Bahn ge⸗ jener, die dem brochen haben. aus, wir bekennten uns auch zum Grundſatz der exakten Forſchung. Phantaſterei verlor. ſchens ſei, ohne die wir auszukommen vermögen. nis zum Experiment notwendig ein Bekenntnis kenntniskritik, die ſich periment. ßigkeit des Lebens Ziel germaniſcher Wiſſenſchaft etwas anderes will, will nicht dern Zauberei.“ Wir müßten, ſei. uns dazu bereit erklären, rien fallen zu laſſen, wenn bleiben. den. Dieſe innere Wahrhaftigkeit Karlsruhe, 21. Nov. Der badiſche Miniſterpräſident Walter Köhler ſprach in der Induſtrie⸗ und Handelskammer Karlsruhe über den Vierjahresplan. Beſonders wichtig war ſein Appell an die Verbraucherſchaft. Während er einerſeits verſprach, ungerechtfertigte Preisſteigerungen zu unterbinden, verlangte er andererſeits vom Käufer die notwendige Diſzi⸗ plin und Einſicht. Warum brauchen wir den Vierjahresplan? Wir brauchen ihn mit eiſerner Notwendigkeit, wenn wir bedenken, daß durch die Beſeitigung des gewaltigen Heeres der Arbeitsloſen eine Steigerung des Bedarfs auf allen Gebieten ein⸗ getreten iſt und dieſem heute praktiſch unbe⸗ grenzten deutſchen Bedarf auf allen Gebieten eine abſolut begrenzte Möglichkeit gegenüber⸗ ſteht. Die Maßnahmen, die der Vierjahresplan innerwirtſchaftlich vorſieht, können natürlich nicht von heute auf morgen in Wirkſamkeit treten. Es iſt nicht ſo, als ob wir uns in Deutſchland von der Weltwirtſchaft völlig los⸗ löſen wollten. Dieſes Ziel iſt weder beabſichtigt, noch gewollt. Der Vierjahresplan wird den Aufbau neuer großer Werke mit ſich bringen, und die deutſche Wiſſenſchaft wird alles dun, um die Rohſtofferzeugung zu fördern. Selbſt⸗ Der rolen hölle von Paris, 21. Nov. In Marſeille traf die unter däniſcher Flagge fahrende Dampfyacht White Shadow“ von den ſpaniſchen Küſtengewäſſern kommend ein. Wie die Mit⸗ glieder der Beſatzung der„White Shadow“ berichten, hatte die Yacht, die von Gennas aus rund um Spanien herum nach Le Havre fah⸗ ren wollte, vor eineinhalb Monaten wegen ſchlechten Wetters die Bucht von Roſas in Katalonien aufſuchen müſſen. Die ſpaniſchen Bolſchewiſten, die an Bord ſich für dieſe Forſchung geopfert, und wir als kamen, verhafteten ohne Grund ſofort den Kapitän und die Wannſchak: und prün⸗ Reichsleiter Roſenberg führte dann weiter 5 5 Lebensſtil, eine innere echte Kultur nur dann Entgegen manchen romantischen Beſtrebungen] entſtehe, wenn nach und mit der exakten Natur⸗ wollen wir feſtſtellen, daß das gewiſſenhafte wiſſenſchaft alle Einzelgebiete durch Experiment es oft verhütet hat, daß die euro⸗ eine Schau der Welt verbunden ſeien. Dies päiſche Wiſſenſchaft ſich in geiſtigen Nebeln der Man höre heute häufig, i ſei daran geſcheitert. die„mechaniſche Epoche“ ſei vorüber, der 1 1 ichs fei Kauſalitätsbegriff“ überwunden. Man über⸗ 3880 g Ae eee e eee Krechel einge Loren sſegunge] dionaiſozialiſtiſche Philosophie einst die unſeres ganzen Lebens und For⸗ Königin der Fakultäten einer kommenden überhaupt nicht Neben das Bekennt⸗ tritt alſo ganz natur⸗ zur ſtrengen Er⸗ bewußt ſei über das Weſen der Forſchung und über das inne re Verhältnis zwiſchen Idee und Ex⸗ „Innere und äußere Geſetzmä⸗ zu erweiſen, wird immer Wer Wiſſenſchaft, ſon⸗ wenn es nötig Bilder und Theo⸗ ſie durch nicht zu leuanende Erfahrungstatſachen widerlegt wer⸗ ſtehe im der Führer bei ſeinen Gauamlsleilern Den Höhepunkt erreichte die Reichstagung der Gauamtsleiter in Vogelſang, als der auf der Ordensburg eintraf. Unſer Bild zeigt den Führer() im Speiſeraum der Bi mitten der Gauamtsleiter. Valter Köhler zum Bierjahresplan keine Preisſteigerung, aber Diſzipl in und Einſicht der Volksgenoſſen Barcelona entronnen! tiefen Unterſchied zu einer Auffaſſung, die arundſätzlich der Vernunft und der Wiſſenſchaft nur geſtatten wollte, uralte Weltbilder ungeachtet aller Forſchungsergebniſſe zu„be⸗ weiſen“. Hier ergebe ſich aber eine intereſſante Wechſelbeziehung zwiſchen Wiſſenſchaft und Weltanſchauung. Kopernikus habe einmal ein altes Weltbild geſtürzt, die Raſſenkunde ſprenge heute weitere Bollwerke einer erleiden Ver⸗ gangenheit, die Vorgeſchichte ändere die Rich⸗ tung der Betrachtungsweiſe in der Geſchichte. Nichtsdeſtoweniger ſei es Tatfache, daß ein habe einmal die Theologie unternommen und Univerſität werden wird.“ Die Weltanſchauung des 18. Jahrhunderts zergliederte, wir ſtreben nach einer neuen Bil⸗ dung, nach einer neuen echten Gliederung des Lebens. „Ferner bin ich der Ueberzeugung, daß dieſe Philoſophie ihren Ausgang nehmen wird nicht von metaphyſiſchen Spekulationen, ſondern von einer JLermaniſchen Wertelehre. Die Feſtſtellung der Werte von Ehre, Treue, Tapferkeit ſind exakte Feſt⸗ ſtellungen der inneren Erfahrung, ebenſo exakt wie ein phyſikaliſches Experiment“. Nitzſche hat einmal einen entſcheidenden Satz ausgeſprochen:„Was iſt gut? Tapfer ſein iſt Führer ſerg 1 irg in⸗ (Heinrich Hoffmann, K.) verſtändlich müſſen die neuen Erzeugniſſe vom olk gern und freudig aufgenommen werden. Der Redner kam dann auf die ihm über⸗ tragene Aufgabe zu ſprechen, die Verteiln ng der Rohſtoffe im Reich vorzunehmen. Die Ueberwachungsſtellen bleiben im bishecigen Um⸗ fange beſtehen und werden auch künftig die Laſt der Arbeit zu tragen haben. Seine, des Mini⸗ ſterpräſidenten Tätigkeit beſteht darin, das An⸗ fallende an Rohſtoffen unter die großen Ver⸗ braucher aufzuteilen. Zur Preisfrage er⸗ innerte der Redner an die grundſätzlichen Aus⸗ führungen des Gauleiters Wagner. Es ſei für das Gelingen des Vierjahresplanes von ent⸗ ſcheidender Bedeutung, daß alles daran geſetzt wird, um zu verhindern, daß die Preise in Deutſchland in die Höhe ſchnellen. Der Vierjahresplan iſt eine ſchwere Aufgas⸗ und erfordert von uns allen den letzten Einſatz. Er iſt keine Angelegenheit, an der irgend je⸗ mand vorbeikommt und geht den Mann auf der Hochſchule genau ſo an wie den auf der Straße. Wenn wir den Vierjahresplan ſiegreich durch⸗ führen wollen, dann iſt es nur mit denſelben Tugenden möglich, die dem Führer und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zur Macht ver⸗ holfen haben. derten das Schiff teilweiſe aus. Die Ge⸗ fangenen wurden nach Barcelona überführt, wo ſie über drei Wochen im Gefängnis feſt⸗ gehalten und ſchließlich ohne weitere Erklä⸗ rung oder Entſchuldigung dann wieder freige⸗ laſſen wurden. Unter dieſen Umſtänden habe der Kapitän darauf verzichtet, die urſprünglich beabſichtigte Weiterreiſe an der ſpaniſchen Küſte entlang fortzuſetzen, und es vorgezogen, Gegenden aufzuſuchen, wo noch Ordnung und Geſetz gut!“ Die Tapferkeit überall, als Soldat, als Forſcher und als Denker bildet die Einheit all unſerer Betätigungen. Ein altes und neues Ethos iſt ſomit zum Mythos des Lebens gewor⸗ den. 5 g Wenn wir dies bekennen, ſo kämpfen wir damit gegen manche Minderwertigkeitsgefühle, die ſich in der Wiſſenſchaft heute bemerkbar ge⸗ macht haben. Wir wiſſen ſehr wohl, daß wir in einem politiſchen Zeitalter leben, und wir ſind alle ſtolz, in dieſer Epoche mitgekämpft zu haben. Es iſt ganz natürlich, daß deshalb der politiſche Führer im Brennpunkt des Intereſſes ſteht. Wir haben uns durch Aufbau einer neuen Wehrmacht die nationale Freiheit geſichert, und es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Liebe zur neuen jungen deutſchen Wehrmacht ein hervor⸗ ſtechendes Kennzeichen unſeres Lebens iſt. Aber zugleich hat der Führer in Nürnberg darauf hingewieſen, daß die Sicherung unſerer Pell⸗ unſchauung i mit eine der wichtigſten Aufgaben für die kom- mende Zeit darſtellt. Und wir ſind der Ueber⸗ zeugung, daß die Namen der Forſcher und Den⸗ ker der Vergangenheit genau ſo durch alle Zei⸗ ten klingen, wie die Namen der Feldherrn und Staatsmänner und Künſtler. Manchmal hat eine Forſchung ſcheinbar abſeits vom Leben ge⸗ wirkt, um dann oft ganz unmittelbar wieder zum Leben zurückzukehren. Eine ſcheinbar nur wiſſenſchaftliche Forſchung der Vererbungsge⸗ ſetze ſei heute revolutionäre Tatſache für Deutſchland, ja, für die ganze Welt geworden. „Ich rufe Profeſſoren, Lehrer und Studen⸗ ten auf, die Würde echter Forſchung zu vertei⸗ digen. Den Stolz zu haben, ihr ein Leben ebenſo zu weihen, wie ein Staat mann das ſeinige der Sicher heir ſeines Volkes. Einſt ſaß die Welt zu Füßen von Humboldt, Ranke und Haeckel. Hun⸗ derte neuer Probleme ziehen heute durch die Welt und erfordern Arbeit und Löſung. Dieſe Vielheit müßte unſerer Studenten geradezu reizen, ſich mit aller Leidenſchaft zu betätigen.“ Reichsleiter Roſenberg nannte eine Anzahl von Themen, die einer eingehenden Bearbeitung bedürften: das Weſen deutſcher Na⸗ turerforſchung, Raſſenpſycholo⸗ gie anſtelle der verſchwommenen Völkerpſycho⸗ logie;— Darſtellung der Völker⸗ wanderung— aufgrund der Ergebniſſe der vorgeſchichtlichen Forſchung—: das nordi⸗ ſche Schönheitsideal und eine neue Philoſophie der Kunſt, Raſſenzerſetzung und Untergang Roms; Kampf der Charakterwerte in der euro⸗ päiſchen Geſchichte. Es ſei ein Feld für kühne Geiſter erobert worden, wie ſeit 500 Jahren nicht mehr. „Wenn wir dies poſitiv betonen, ſo müßten wir naturgemäß auch gegen alle Ver⸗ fälſchungen uns zur Wehr ſetzen. Die uni⸗ berſaliſtiſche Schule verſuche erneut, den leben⸗ digen Menſchen nur als ein Produkt einer „Ausgliederung“ aus einer abſtrakten „Menſchheit“ darzuſtellen. Es gebe nicht, wie dieſe Schule behaupte, einen ſogenannten „Vorran g des Geiſtes“, ſondern die Geſtaltung eines beſtimmten Menſchentums. Eine andere Schule wieder verſuche, mit der Naturwiſſenſchaft eine ſogenannte neue„St u⸗ fenleiter“ aufzuſtellen. Als unterſte nennt man das„Mechani⸗ ſche“, dann etwa das„Biologiſche“, dann das Pſychologiſche und dann nach einigen Wenn und Aber das Theo lo giſche. Die Scholaſtik ſchleicht alſo auf Gummi⸗ ſohlen über„Geſellſchaftslehren“ oder„Meta⸗ Biologien“ herum. Wir werden feine Ohren haben, um ihren Schritt zu hören. Sie ſoll ſchreiben was ſie will, aber als national⸗ ſozialiſtiſch werden wir ſie nicht anerkennen können. „Wie wir dies aber auch betonen, ſo ſind wir fern von jener Kleinlichkeit in der Beur · teilung der Geiſter und Forſcher der Ver⸗ gangenheit. Wir haben als politiſche Partei in breiter Front etwa den Liberalismus bekämpft. Und wenn wir ſeine das Leben ausgliedernde und auslegende Gedanken auch heute mit der glei⸗ chen Schärfe ablehnen, ſo wiſſen wir doch ſehr wohl, daß ſich in dem Kampf dieſer letzten 150 Jahren eine große Anzahl von Forſchern und Denkern gezeigt hat, die wir ganz unbedenklich nicht einreihen werden in die Reihen großer Europäer überhaupt oder großer Deutſcher im beſonderen. Gegen eine Vergangenheit, die abſolut erledigt iſt, werden wir keinen Frontal⸗ angriff mehr führen, ſondern mit einem neuen ſicheren Inſtinkt das Zeitbedingte betrachten, das Große und Starke aber gern als fruchtbringend für ein neues Forſchen in unſer Leben einfügen. Und zum Schluß: Eine Weltanſchauung ſtelle lich nicht allein in e n⸗ ſchaft dar. Sie ſei ebenſo durch die u n⸗ mittelbare Tat im Leben verkörpert: durch die Aufmärſche zu unſerem Reichspartet⸗ tag in Nürnberg, der SA., SS. und des Ar⸗ beitsdienſtes, durch die Vereidigungen, durch die Aufnahme der SJ. in die Partei, durch die heroiſchen Feiern des 9. November, durch die Monumentalbauten der Bewegung, die ent⸗ ſtehen uſw. uſw. Das alles gehöre zur Geſamt⸗ heit der Darſtellung ued Zielgeſtaltung der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung.„Aber in dieſer Geſamtheit wird die kommende Zeit der Wiſſenſchaft große Aufgaben für die Ver⸗ teidigung unſerer Revolution gehen. Sie ſei ſtolz darauf! Sie zeige ſich dieſer Aufgabe wür⸗ dig— und bereite ſich auf ſie vor.“ Der Volſchewismus bedeute nicht nur einen politiſchen Zuſammenbruch, ſondern das Ende einer alten Welt überhaupt. „Nur eine neue Schau der Welt in Idee und Leben kann uns retten. Dies zu tun, iſt die große Sendung der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung. Dies auch für den Kampf in der Wiſſenſchaft zu tun, iſt unſer Schickſal. Wir können ihm nicht entrinnen und wir wollen a der Wiſſ auch nicht! Wir bekennen uns kämpfend zum großen Geltung hätten. — Geſetz unſerer Zeit, nur ſo können wir auch ſei⸗ net würdig sein!“ RD 2 * r —: ⁵— TT:. e r 5 —— 3 N Dr eee urge 2 Berlin, 21. November. In der preußiſchen Staatsbibliothet Unter den Linden wurde am Samstag vormittag in Gegenwart führender Perſönlichteiten von Bewegung, Staat und Wiſſenſchaft durch den Beauftragten des Füh⸗ rers für die geſamte geiſtige und weltanſchau⸗ liche Erziehung der NSDAP., Reichsleiter Alfred Roſenberg, die zum Teil be⸗ reits in Nürnberg zum Parteitag 1936 gezeig⸗ tezffnentellung„Das politiſche Deutſchland“ eröffnet. „Dabei ſprach Reichsleiter Alfred Roſenberg über Sinn und Bedeutung dieſer Ausſtellung. Er führte u. a. aus: 0„Wir haben es ja bewußt nicht ſelten aus⸗ geſprochen, daß wir der Ueberzeugung ſind, daß mit der nationalſozialiſtiſchen Revolution und der Gründung des Dritten Reiches viel⸗ hundertjährige deutſche Träume ihre Erfül⸗ lung gefunden haben und daß die Vollendung halb vollendeter Tatſachen der Vergangenheii ſich in unſeren Tagen vollzogen hat. Vieles, was von einzelnen Großen der Vergangenheit ausgeſprochen wurde, als eine Sehnſucht, vie⸗ les, wofür große Deutſche in der Vergangen⸗ heit als Einzelperſönlichkeiten oder als kleine Gruppen kämpften, ſie ſind in ihrem Entwick⸗ lungsſtreben in dieſer großen politiſchen Be⸗ wegung, in dieſem Kreis zuſammengelaufen, und deshalb iſt ein beſonderes Kennzeichen unſerer Zeit eine Hin wendung zur deutſchen Geſchichte. Man hat verſucht, dieſe Hinwendung als eine Flucht in die Vergangenheit zu bezeichnen in dem Bemühen, es ſo darzuſtellen, als ob man aug den Kämpfen der Gegenwart zunächſt irgend⸗ wie Frieden in geſchichtlichen beſchaulichen Be⸗ trachtungen finden wolle. Wir dagegen ſind genau der anderen Ueberzeugung. Wir als kämpfendes Geſchlecht von heute wollen die geiſtigen Kulturen und die Kräfte der großen Völker der Vergangen- eit erſt recht tiefer verſtehen. Wir glau · en, ſie tiefer verſtehen zu lönnen als eine ſolche Zeit des früheren bürgerlichen Friedens. Es iſt alſo nicht eine Flucht aus der Gegenwart in die Vergangenheit, dondern ein tieferes Bewußtſein derade dieſer Gegenwart aus er beſſeren tieferen Erkenntnis der An⸗ triebe der Vergangenheit. Voll Ehrfurcht ſtehen wir vor dieſen koſt⸗ Jenſalionelle Prag, 21. Nov. Das Nachrichtenblatt des Bezirksverbandes Prag der Sudetendent⸗ ſchen Partei„Der Ruf“ veröffentlicht in ſeiner Ausgabe vom 21. November in großer Aufmachung einen acht Spalten langen Bericht über die gefährliche Wühlarbeit der tſchechoſlowakiſchen Bolſchewiken. Das Blatt führt den tſchechiſchen Parteien und den verantwortlichen Staatsmännern die Taktik der tſchechoſlowakiſchen Moskau⸗Jünger vor Augen, die darauf ausgehen, durch plan⸗ mäßige Panikmache bei allen Tiche⸗ ſchen eine Bedrohungspſychoſe her⸗ vorzurufen und Maſſenverwirrung zu ſtiften, um dann in der allgemeinen Ratloſigkeit das Volk auf die Straße zu hetzen, die demokra⸗ tiſchen und ſozialiſtiſchen Führer einfach zu überrennen und in dieſem Chaos nach der Staatsmacht zu greifen „Der Ruf“ deckt an Hand der„Direktiven für die Durchführung der Beſchlüſſe des Zentral⸗ ausſchuſſes der Kommuniſtiſchen Partei in der Tſchechoſlowakei“ die Pläne auf, die auf den „Ausbau der Einheits⸗ und Volksfront und da⸗ mit auf die Verhinderung der Pläne des aus ⸗ ländiſchen Faſchismus und der Reaktion“ aus⸗ gerichtet ſein müßten. Die Aufführung enthält intereſſante Einzel⸗ heiten über das taktiſche Vorgehen jedes einzel⸗ nen Kommuniſten für die Erreichung dieſes Zieles. Ziel des Feldzuges ſoll es ſein, auf die Regierung einen Druck auszuüben, daß ſie mit allen Mitteln die Initiative des Sowietverban⸗ des für eine antifaſchiſtiſche Inter⸗ Die Nol der Judelendeutſchen Unuverſchämle Verdächligungen der Fudelendeulſchen durch iſchecho⸗ ſlowakiſche Niniſter Prag. 21. Nov. Im Staatshaushaltsausſchuß des Prager Abgeordnetenhauſes nahm der tſche⸗ choflowakiſche Poſtminiſter Tueny in ſeinem Schlußwort vor allem zu den von den Sprechern der Sudetendeutſchen Partei vorgebrachten Be⸗ ſchwerden hinſichtlich der Verdrängung deutſcher Beamter und Angeſtellter aus dem Poſtdienſt Stellung. Der Miniſter erklärte, daß Telefon und Te⸗ legraf vor allem in den Händen von ſtaatlich „verläßlichen“ Beamten ſein müßten, worunter er. wie ſeinen Ausführungen klar zu entnehmen war. nur Tſchechen verſteht. Nach Anſicht des Miniſters hätten die Par⸗ teiauflöſungen im Herbſt des Jahres 1933 die Poſt verwaltung zu Perſonalmaßnahmen ge⸗ zwungen die ſich hauptſächlich gegen die ſtaatlich unzuverläſſigen Angeſtellten richteten. Viele „das polilfiſche Deulſchland“ „deulſchland iſt in dieſen Jahren bewußt in die europäiſche Geſchichle eingelrelen“ baren Zeugniſſen der deutſchen Vergangen⸗ heit. Ueber 2000 Jahre deutſcher Geſchichte führt uns dieſer Gang von Raum zu Raum Wir haben es hier nicht nur mit deutſcher, ſondern mit europäiſcher Geſchichte zu tun. Wir wiſſen und erleben es erneut, daß das Deutſche Reich aus ſeiner Herrlichkeit oft in Trümmer ſank, und wir ſelbſt haben in unſerem Leben ja einen ähnlichen Zuſammen⸗ bruch erleben müſſen, wo aus einem großen Deutſchen Reich nur ein Gebilde übrig geblie⸗ ben war, das uns alle mit Scham erfüllte. Der Kampf gegen dieſe Schande iſt ja der An⸗ trieb dieſer neuen nationalſozialiſtiſchen Ge⸗ ſchichtsepoche geworden. Deshalb erleben wir die Größe der Vergangenheit erſt recht im Bewußtſein der Wiedererſtehung eines neuen deutſchen Volkstums. Wir wiſſen heute, daß wir wieder eine deutſche Geſchicht⸗ machen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß mit die⸗ ſen Jahren Deutſchland bewußt in die europäiſche Geſchichte eingetreten iſt, und wir hoffen, daß es damit einmal in der Weltgeſchichte ſeinen großen Platz einneh⸗ men wird. In dieſem Sinne erkläre ich die Ausſtellung „Das politiſche Deutſchland“ für eröffnet.“ Im Anſchluß an die Feier führte Reichslei⸗ ter Alfred Roſenberg die Ehrengäſte durch die Ausſtellung, die den Untertitel trägt: Der Schickſalsweg des deutſchen Volkes. Der Ausbau dieſer Ausſtellung iſt ſaſt der gleiche wie im Germaniſchen Mu⸗ ſeum in Nürnberg. Gezeigt werden diesmal nicht die zahlreichen Funde, dafür iſt die Do⸗ kumentenſchau bedeutend reichhaltiger. Aus dem preußiſchen Hauptſtaatsarchiv ſind in er⸗ ſter Linie die wichtigſten hiſtoriſchen Doku⸗ mente des 19. Jahrhunderts zur Verfügung geſtellt worden. Ein Stück Geſchichte des Zweiten Reiches ſpricht aus der Entlaſſungs⸗ urkunde des Fürſten Bismarck. Erinnerungen an die Kampfzeit rufen die Dokumente wach, die in vorzüglicher Auswahl das Hauptpartei⸗ archiv in München zur Verfügung ſtellte. Wie in Nürnberg werden auch in Berlin wieder unter dem Leitwort„Das ewige Volk“ beſonders die Höhepunkte der deutſchen Ge⸗ ſchichte und die Leiſtungen ſchöpferiſchen Beamte ſeien entlaſſen, andere ſind in den Volkstums in entſcheidenden Dokumenten her⸗ ausgeſtellt. Enthüllungen vention(0 und für die Aufhebung des Nichteinmiſchungsabkommens mitmache. daß ſie ſelbſt ihren bisherigen Standpunkt aufbebe und die Madrider Regierung unter⸗ ſt ü tz e.— In einem ſtreng vertraulichen Brief an die Kreisſekretariate der kommuniſtiſchen Sektion in der Tſchechoflowak ei wird die Sudeten⸗ deutſche Partei in der gemeinſten Melſe an⸗ gegriffen und einer„großen bochverräteriſchen Aktion bezichtigt“, der die Moskau⸗Jünger auf der Spur ſeien und die ſie mit Beweiſen der breiten Oeffentlichkeit vorlegen wollten. Bis⸗ her hätten ſie allerdings die Beweiſe noch nicht in ihren Händen() Aber nach der Enthül⸗ lung würden dieſe Pläne rieſigen Aufruhr und Beunrubigung in allen Schichten der Bevöl⸗ kerung auslöſen, die ſich bedroht fühlen und um die Selbſtändigkeit der Republik bangen werde. Ferner veröffentlicht„Der Ruf“ aufſehen⸗ eregende Einzelheiten aus einer Rede des kommuniſtiſch⸗franzöſiſchen Abgeordneten Duc⸗ los vor den Prager kommuniſtiſchen Funk⸗ tionären. 5 Danach müßten die tſchechoſlowakiſchen Kom⸗ muniſten zur Erreichung ihres Zieles„wenn nötig, auch den ſcheinbaren Eindruck hervor⸗ rufen, als ob ſie die kommuniſtiſche Linie ver⸗ laſſen würden! Alles in allem: die Bedingun⸗ 15 vorbereiten für die ſozialiſtiſche Revo⸗ ution! Duclos ſchloß:„Ich glaube feſt daran, daß die Volksfront ſchon in kurzer Zeit auch in der Tſchechoſlowakei verwirklicht ſein wird. Die kommuniſtiſche Partei Frankreichs wird auch dabei eine grote Hilſe ſein! Wir Kommuniſten wollen, daß dieſe Republik, in der heute das Bürgertum herrſcht, eine ſozialiſtiſche Sowiet⸗ republik wird. Deshalb iſt die Volksfront wahr⸗ haft notwendig, die einzige Ausgangsſtellung, für die wir kämpfen, wir in Frankreich genau ſo wie Ihr in der Tſchechoſlowakei!“ Ruheſtand verſetzt oder über ſie Disziplinar⸗ ſtrafen verhängt worden. Dieſe ungerechten Maßnahmen gegen die Lebensrechte des Su⸗ detendeutſchtums glaubte der Miniſter mit un⸗ glaublichen Verdächtigungen begründen zu hön⸗ nen. wobei er wörtlich ausführte: „Die Entwicklung in unſerer Nachbarſchaft zwang uns, zur erhöhten Vorſicht bei der Be⸗ ſetzung des Telefon- und Telegrafendienſtes im Grenzgebiet()) Gegen Telefon und Telegraf oflegen ſich meiſt die Abſichten der ſtaatsſeind⸗ lichen Elemente zu richten. Beſonders die in⸗ ternationalen Leitungen müſſen ſich in national zuverläſſigen Händen befinden. Hierbei ergeben ſich bei den Poſtämtern, bei denen ein bedeu⸗ tender Teil des Perſonals deutſch iſt, gewaltige Schwierigkeiten“ Auch der tſchechoſlowakiſche Eiſen bahn⸗ nem Schlußwort mit den von der Sudetendeut⸗ ſchen Partei vorgebrachten nationalpolitiſchen Beſchwerden über die Zurückdrängung des deutſchen Elementes im Perſonal . Eiſenbahnminiſteriums und der Staats⸗ ahn. Der Miniſter erklärte er ſelbſt halte einige Erſcheinungen nicht für richtig, z. V., daß aus tſchechiſchen Gegenden Arbeiter in deutſche Gebiete gebracht werden, während die Einheimiſchen beſchüftigungslos blieben. Es ſei richtig, daß vor allem einheimiſche Ar⸗ beitsloſe beſchäftigt wurden, womit nicht geſagt ſei, daß ſie nur Deutſche ſein ſollen. Der Mi⸗ niſter möchte aber auch die Qualifikation und die ſtaatliche Verläßlichkeit eines jeden bei ſei⸗ ner Einſtellung, Beförderung oder Ernennung in Betracht ziehen. Er ſelbſt verhalte ſich den Berlin, 21. Nov. Der öſterreichiſche Staatsſekretär für die Auswärtigen Angele⸗ genheiten, Dr. Guido Schmidt, der auf Einladung der deutſchen Reichsregierung zu einem mehrtägigen Beſuch in der Reichshaupt⸗ ſtadt weilte. hat Samstag mitta in einem Sonderflugzeug mit den Herren ſeiner Begleitung Berlin wieder verlaſſen. Auf dem Tempelhofer Flughafen waren zur Verabſchiedung der öſterreichiſchen Gäſte im Auftrage des Führers und Reichskanzlers der Staatsſekretär und Chef der Präſidial⸗ kanzlei Dr. Meißner und Reichsaußen⸗ miniſter Frhr. v. Neurath erſchienen. 5 waren anweſend der ſtellvertretende Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, Mini⸗ ſterialdirektor Dr. Diedhoff und der Chef des Protokolls Geſandter v. Bülow⸗ Schwandte. Von öſterreichiſcher Seite be⸗ merkte man ſämtliche Herren der Geſandt⸗ ſchaft unter Führung des Geſandten Inge⸗ nieur Tauſchitz. Außerdem hatten ſich auf dem Flughafen Tempelhof zur Verabſchiedung auch der Kgl. ungariſche Geſandte in Berlin, Sztojay, ſowie der italieniſche Geſchäftsträger Botſchaftsrtat Graf Magiſtrati eingefunden. Botſchafter v. Papen benutzte dasſelbe Flug⸗ zeug, um wieder nach Wien zurückzukehren. Ein Abſchiedsworl Dr. Schmidl Berlin, 21. Nov. Kurz vor ſeiner Abreiſe empfing der Staatsſekretär für Aeußeres, Dr. Guido Schmidt, einen Vertreter des DR⸗ B. und gab ihm folgende Erklärung ab: Es iſt mehr als ein Akt der Höflichkeit, wenn ich vor meinem Abſchied aus der Reichshauptſtadt verſuchen will, meine emp⸗ fangenen Eindrücke zuſammenzufaſſen und allen Perſönlichkeiten und Stellen, mit denen ich die Ehre hatte, im Verlaufe der bei⸗ den Tage Fühlung zu nehmen, meinen wärmſten Dank auszuſprechen. Die Aufnahme, die wir in Berlin gefun⸗ den haben, war von der erſten bis zur letzten Minute von einer durch nichts getrübten Freundlichkeit und Herzlichkeit in Geſinnung, Wort und ſachlichem Entgegenkom⸗ men, daß es mich drängt, meinem Emp⸗ finden vor der Verliner Oeffentlichkeit Ausdruck zu verleihen. Mein Dank gebührt vor allem dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, der mich ſo herzlich als Vertreter der öſterreichiſchen Regierung willkommen geheißen hat. Er ge⸗ bührt dem Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, der mich in ſo reizender Weiſe empfangen hat, daß ich mich in ſeinem Hauſe wie in heimiſcher Luft fühlte. Mein inniger Dank gebührt dem Reichsaußenminiſter Frei⸗ herrn v. Neurath, deſſen perſönliche Lie⸗ benswürdigkeit und reiche diplomatiſche Er⸗ fahrung es ermöglichten, innerhalb kurzer Tage das ungeheure Gebiet aller zwiſchen den beiden deutſchen Staaten ſchwebenden Fragen zu behandeln, die grundſätzlichen Ueberein⸗ ſtimmungen feſtzulegen und bereits praktiſche Erfolge für die allernächſte Zeit zu erzielen, zuvörderſt aber den für die Durchführung des Abkommens einzuſchlagenden Weg in eine glücklichere Zukunft abzuſtecken. Ich hoffe dem Herrn Reichsminiſter baldigſt in der öſterreichiſchen Bundeshauptſtadt meine Dank barkeit für die liebevolle Aufnahme in Berlin beweiſen zu können. Ohne hier auf Einzelfragen eingehen zu können, möchte ich zuſammenfaſſen, daß ein kurzer Ueberſchlag über den im Inter⸗ eſſe beider deutſchen Staaten in dieſen Tagen erzielten ſachlichen Gewinn ein ebenſo erfreuliches Ergebnis zeitigt, wie die vielen Zeichen herzlicher Zunei⸗ gung, die wir in dieſen Tagen empfangen durften, einen unverkennbaren Beweis er⸗ brachten, daß auch die Trennung der jüngſt vergangenen Jahre die Einheit im Volkstum nicht zu zerbrechen vermochte. Wie der Führer und Reichskanzler nicht verſäumte, ſeine Anerkennung für die von dem kleinen öſterreichiſchen Staat geleiſtete Aufbauarbeit auszudrücken, ſo möchte ich un⸗ ter dem friſchen Eindruck des in den beiden Tagen im Deutſchen Reich Geſehenen, ehe ich von hier Abſchied nehme, ausſprechen, wie ſehr ich und wie ſehr meine Heimat an jedem Schritt teilnimmt, der das große Deutſche Deutſchen gegenüber vollkommen loyal. Zu der Beſchwerde, daß Kommuniſten bei den Staats⸗ bahnen nicht unterkommen, ſtellte der Miniſter feſt, daß dieſe Politik den Kommuniſten gegen⸗ über aus der Zeit ſtamme, wo die Kommuniſten den Soldaten die Parole„Wendet die Waffen gegen Eure Offiziere“ einprägten Der Miniſter betonte, daß er dieſe Haltung auch gegenüber jenen Deutſchen einnehme, die einſt der deutſchen Nationalſozialiſtiſchen Ar⸗ beitervartei angehörten.„Für dieſe Leute iſt kein Platz in der Staatsverwaltung“, ſagte der Miniſter wörtlich. Es würde genügen, in einer kritiſchen Stunde einen Zug falſch zu dirigie⸗ ren, was gegebenenfalls tragiſche Folgen haben kann.“() Abſchluß der deulſch⸗öſterreichiſchen Beſprech Anerkennung und Dank des Sfaalsſekrefärs Dr. Schmidt für das neue Deulſchland ungen ich vor 16 Jahren als Student der Berliner Univerſität den damaligen Zuſtand in Volk und Reich kennen lernte und deshalb den Ab⸗ ſtand zu ermeſſen weiß, der zwiſchen Zuſam⸗ menbruch und Aufſtieg liegt. Das am 11. Juli verkündete, in den beiden letzten Tagen in Berlin fortgeſetzte Werk ſoll, das darf ich wohl ohne Ueberheblichkeit ſagen, ja, auch weſentlich beitragen zum Aufſtieg des eſamten deutſchen Volkes. Man darf dieſem orſtoß entſcheidende Bedeutung zumeſſen, weil er nichts anderes bedeutet als, um mit Florian Geyer zu ſprechen, einen Stoß„der deutſchen Zwietracht mitten ins Herz!“ Einſchränkung der Warenhaus ⸗ bekriebe in deſterreich Wien, 21. Nop. Der langjährigen Forde⸗ rung der kleinen Geſchäft leute nach Einſchrän⸗ kung der Betriebe der Großwarenhäuſer, hat die öſterreichiſche Regierung dadurch Rechnung getragen, daß ſie den Verkauf von Nah⸗ rungs⸗ und Genußmitteln in den Warenhäuſern verbietet. Die endgültige Rege⸗ lung der Frage wurde noch aufgeſchoben. Vor⸗ läufig wurde feſtgelegt, daß bis zum 28. Feb⸗ ruar 1937 eine neue Errichtung von Groß⸗ warenhäuſern oder eine Ausdehnung von be⸗ ſtehenden Betrieben nicht ſtattfinden darf. Ein entſprechendes Geſetz wird in den nächſten Ta⸗ gen erſcheinen. — Iwiſchenfälle in der Großen Moſchee in Oran Unabhängigkeit Franzöſiſch⸗Marokkos gefordert. Paris, 21. November. In der Großen Moſchee in Oran kam es, wie Havas meldet, anläßlich der Freitag⸗Gebete zu ernſten Zwiſchenfällen. Ein Eingeborener ver⸗ ſuchte, einen Aufruf zu verleſen, der die Un⸗ abhängigkeit Franzöſiſch⸗Marokkos forderte. Man nahm ihn ſofort in Haft. Seine An⸗ hänger wurden, als ſie vor der Moſchee eine Kundgebung veranſtalteten und einen Um⸗ zug bilden wollten, von der Polizei ausein⸗ andergetrieben. Auch aus Fez, Rabat, Caſablanca und Oudjda werden Unruhen unter den Arabern gemeldet. In dieſen Städten wurde ein verſtärkter polizeilicher Ordnungsdienſt durchgeführt. Augenſcheinlich handelt es ſich, wie Havas meldet, um eine verabredete Bewegung. Nationaliſtiſche Sendboten reiſten in den großen marokkaniſchen Plätzen herum, überbrachten Anordnungen und ver⸗ ſuchten, Kundgebungen gleichzeitig in ver⸗ ſchiedenen Städten Marokkos zu entfachen. Bisher ſollen ſich jedoch noch nicht ſehr viele Araber dieſer Bewegung angeſchloſſen haben. Verſchiedene Vertreter der großen Körper⸗ ſchaften ſollen aber die Abſicht haben, ſich anzuſchließen. Die Bewegung habe, wie Ha⸗ vas weiter berichtet, offenſichtlich eine fran⸗ zo ſiſche Einſtellung und fordere ein Autonomie Marokko mit einer eigenen Re⸗ gierung, deren Form noch nicht näher feſtge⸗ legt ſei. Da dieſe Kreiſe ſich aber gegen die Obrigkeit des Sultans wenden, der anerkann⸗ termaßen der religiöfe Chef ſei und bleibe, zeige die eingeborene Bevölkerung wenig Nei⸗ gung für dieſe Agitation. Derſchärfung der Lage im Fernen Oſlen Tokio, 21. Nov.(Oſtaſiendienſt des DMB.) In Tokio iſt ſoeben die Meldung eingetroffen, daß chineſiſche Truppen auf der Eiſenbahn⸗ linie ſüdweſtlich von Schanhaikwan einen An⸗ griff unternommen hätten, wobei die Lokomo⸗ tive zerſtört worden ſei und fünf japani⸗ ſche Offiziere ſowie zehn japani⸗ ſche Reiſende fe ſtgenommen und verſchleppt worden ſeien. Dieſe Meldung hat in Tokio ſtärkſte Erregung hervorgerufen. Der Ernſt der Lage iſt kaum noch zu überſehen, und man erwartet eine weitere Verſchär⸗ fung der chineſiſch⸗japaniſchen Beziehungen, die ohnehin durch die ergebnislos verlaufenen Verhandlungen in Nanking und durch die Vor⸗ gänge in Suihuan äußerſt geſpannt ſind. Die gegenwärtige Lage wird in 1 0 fir r Kreiſen dahin beurteilt, daß wenig Ausſicht eine Fortführung derzeitiger auf der bisherigen Grundlage beſtehe. müſſe erkennen, daß die neueſten bei Schanhaikwan die von chineſiſcher Seite ge⸗ Verhandlungen China Uebergriffe Reich zu Freiheit und Ehre, zu Ach⸗ miniſter Bechyne beſchäftigte ſich in ſei⸗ tung in der Welt führt. Ich vermag deshalb ein Urteil darüber abzugeben, weil machten Gegenvorſchläge gegenſtandslos mach⸗ ten. Eine amtliche Stellungnahme zu den Vor⸗ gängen bei Schanhaikwan liegt noch nicht vor. zumeſſen, zum aut Loh„der 71 15 os Globen i meldet, ernten ner ber ⸗ die Un⸗ forberte. ine An⸗ het eine n Um⸗ dusein⸗ lage net den 1 wurde iabdienſt 63 ſich, tedett endboten Nläten ind ber⸗ in ber⸗ fachen, r bil Zum erſten Mal ſeine ſonſt ſo ſtreng ge genüber den weltrevolutio amtlichen Moskauer Bolſchewismus fallen London, 21. November. Das Blatt der laſſen. Nach einem uns vorliegenden Bericht[oppoſitionellen Labour⸗Parthy„Daily Herald“ aus dem Unterhaus heißt der Wortlaut eines veröffentlicht bemerkenswerte Enthüllungen mit beſonderer des Außenminiſters: „Soweit Neutralitätsbrüche Vergangenheit bisher vorliegen, möchte ich kategoriſch erklären, daß es andere Regierungen gibt, die mehr anzu⸗ klagen ſind als Deutſchland und Ita⸗ lien. Nach dem der Linken wurde Rechten übertönt. Das beſonders Au Formulierung Edens zahl geſprochen hat. kann er dabei außer die inſulare, ſehr Englands ſind ja über die ſtändigen K aus Frankreich und nicht Vas will England? Nach La Sowjetrußland anders als Frankreich gemeint haben. zweckvolle ſchließlich digen Zuſtrom von Parteigänger Wiſtengen. die, u in ſeiner Amtszeit engliſcher Außenminiſter ßte. als hat Anthony Eden wahrte Zurückhaltung ge⸗ nären Umtrieben des Betonung vorgetragenen Satzes in der gleichen uns vorliegenden Sonder⸗ bericht verſetzte dieſe Erklärung das Unterhaus in ſolche Erregung, daß die Sitzung minuten⸗ lang unterbrochen werden mu Der Proteſt von der Zuſtimmung der ffallende an der beſteht darin, daß er von „anderen Regierungen“, alſo in der Me h er⸗ ge der Dinge n der Rote die niemand Selbſt in Abgeſchloſſenheit die Meldungen riegsmaterialtransporte zuletzt über den ſtän⸗ n ſelbſtverſtändlich mit vollem iſſen der franzöſiſchen Behörden, fran⸗ zöſiſch⸗ſpaniſche Grenze mit dem Ziel Barcelona überſchreiten. Umſo ſonderbarer iſt der Wider in dem die obige kategoriſche engliſchen Außenminiſters zu Haltung in der Blockade frage ſteht. Wenn Blockade England behauptet, es Barcelonas und eine B wegungsfreiheit in der in Katalonien eine Fall alſo die Regierung nationalen Gepflogenhe weitgehende Polizeibefugniſſe i Dreimeilengrenze an der Küſte Wenn jetzt England und Frankreich Kreu und Torpedoboote in die Gewäſſer celona entſenden. könne der eine ſpruch, Erklärung des engliſchen eeinträchtigung der Be⸗ Dreimeilenzone zulaſſen, ſo gibt es. prakti ehr 5 Außerdem hat jeder Franco, iten Notwendigkeit des Schutzes für leute und mit ſtrengſter müſſen, wenn meiden ſtändig vorgeben. Es iſt ſelöſtverſtändlich das gute Recht Engländer, für die zonen zuzugeſtehen. dem Wi nationale platz als Freizone bolſchewiſtiſchen Waffen⸗ Jona gelenkt werden. nicht ausgetragen. Auch dieſerhalb Franzoſen ſollen die A engliſche Flotte namhafte ihre Intereſſen dort Recht. Aher ſie werden dieſe Schußmaßnahmen Unparteilichkeit ſie nicht ſich dem Verdacht aus⸗ ſetzen wollen, daß ſie gerade fälle begünſtigen, die ſie ſo peinlich zu möglichſt reibungsloſe Ab⸗ wicklung ihres Handels mit Spanien zu ſorgen. Die Regierung Franco hat ſich bereits dainit einverſtanden erklärt, einige Häfen als Frei⸗ Aber Barcelona Willen der Franco⸗Regierung nicht runter. Denn Barcelona iſt für den künftigen Winterfeldzug ſtrategiſch zu wichtig, 0 Regierung Spaniens dieſen Hafen⸗ zuzugeſtehen Denn ſie weiß natürlich genau, daß ſämtliche Mannſchafts⸗ transporte in erſter Linie in Richtung Barce⸗ Dieſer Streit zwiſchen ngland und der Franco⸗Regierung und a mit Frankreich kann es zu Konflikten kommen. bſicht ſpaniſchen Gewäſſern zuſammenzieht. Eine Anerkennung der Regierung des Ge⸗ nerals Franco iſt von England und Frankreich Allerdings beſteht n der Haltung die⸗ zunächſt nicht beabſichtigt. ein weſentlicher Unterſchied i ſer beiden Länder. Die Franzoſen Verſuch unternommen habe vornheren Ablehnung rung zu bewegen. Darauf Außenpolitik nicht eingelaſſen, denn ſie entſchloſſen, ihre abwarte weiterhin durchzuführen. Die N verſchiedenen engliſchen Staatsm ſen Tagen gehalten worde hin, daß England in keiner W ner Richtung eine derarti dahin, daß es gefährlich ſei Teile zerfallen zu laſſen, ſpalten. England beſitze den laren Lage, der es ihm erl die richtige Entſcheidung zu Für eine Weile mögen die engliſchen Staats⸗ dem Glauben männer noch in! ihnen vergönnt ſei, Ueberlieferungen der gehört. ein Vordringen in das Mittelmeer und land damit, daß andere Le pieder Großbritannien die Kaſtanien aus dem Feuer holen. Immerhin Spiel mit bieſen Feuer ziemlich gefährlich. Je⸗ England jetzt und nationalen denfalls wird man uuch in ſpäler mit der Tatſache des Seibſtbewußtſern ern onen S müſſen nde Hal ge Europa in zwei treffen. die ute auch erſcheint zum Spaniens ſolche haben, Schiffe mit bewaffneter Vegleitung künftig nach Barcelona zu ſchiclen. Ebenſo hört man, daß die Streitkräfte in den n, England zu einer Feſtlegung im Sinne ö General Francos und ſeiner Regie⸗ hat ſich die engliſche eden, die von ännern in die⸗ n ſind deuten darauf eiſe und in kei⸗ Feſtlegung beab⸗ ſichtigt. Die politiſche Doktrin Englands geht Vorzug der inſu⸗ aube, in aller Ruhe leben. ihr Land völlig aus Entſcheidungen herauszuhalten, d konaten dringlich geworden ſind. Wir können uns allerdings kaum denken, daß die Außenpolitik auf die Dauer damit einverſtan⸗ den ſein kann, wenn ſich das Sowietrußland an der Weſtküſte Spaniens end⸗ gültia feſtſetzt. Es hat bisher gleichfalls zu den engliſchen Außenpolitik des ruſſiſchen Koloſſes ſogar in das weſtliche Mittelmeer zu verhindern. Dieſe Ueberlieferung iſt in den Lauſanner Verhandlungen preisge⸗ geben worden. Vielleicht rechnet man in Eng⸗ imperialiſtiſche nach ihre ihr durchführen Zwiſchen⸗ ver⸗ der iſt nach da⸗ als daß die vermöchte. iſt noch Denn die ihre ſollen den von der iſt offenbar tung auch in zwei Lager zu daß es den in dieſen engliſche diesmal nicht ſch den Roten wertvolle Staat, in dieſem inter⸗ zum mindeſten nnerhalb der nach See Hilfs⸗ zu. zer von Bar⸗ ſo iſt das im Hins lid auf de Lands⸗ gutes 7 7 fung einer Sicherheitszone im Haſen von Bar⸗ celona ablehne. Blatt, die ſpaniſche Nationalregierung eine der beiden Forderungen der britiſchen Regierung abgelehnt. Die Beantwortung dee zweiten For⸗ derung, daß vor Warnung erfolgen ſolle, Staatsangehörigen bringen können, genoſſe Polens als Marſchall Rydz⸗Smigly in bereit erklärt. einen großen Rüſtungskredit einzuräumen. Es wurde von zwei Milliarden Franken chſſen. i verhandelt worden. mitzuteilen weiß, maßen ausſieht: ke bier von vornherein beſtimmt, nicht im Staatshaushalt verſchwindet, ſondern uns das rechnen für die Errichtung und den Ausbau von Rü⸗ ſtungsfabriken Verwendung findet. iſt wohl anzunehmen, daß ſich die Franzoſen 1 5 dieſe 200 Millionen Aktien der betreffenden lionen ſollen Role Bemerkenswerte Enthüllungen 5 e! e des ſpaniſchen Bolſchewiſten. über die ausländiſchen Waffen⸗ und Muniti⸗ onslieferungen an die ſyaniſchen Volſchewiſten und über die ſogen.„Internationale Armee“, die zurzeit hinter den Linien der roten Streit⸗ kräfte gebildet werde. Dieſe Enthüllungen ſind umſo bemerkenswerter, als ſie in einem Blatt veröffentlicht werden, das ſich fortwäh⸗ rend über die angebliche„deutſche und italie⸗ niſche Einmiſchung“ in Spanien entrüſtet. Ein Sonderberichterſtatter des Blattes berichtet u. a, daß der Oberbefehl der „Internationalen Armee“ in den Händen von Männern liege, die eine„beträcht⸗ liche Erfahrung in Bürgerkrie⸗ gen und Revolutionen an einer anderen Stelle in Europa“ be⸗ ſäßen. Er beziehe ſeine Informationen von einem General, deſſen Namen international bekannt ſei, den er aber nicht bekanntgeben dürfe. Unter den Offizieren der„Internationalen Armee“ ſeien viele frühere Soldaten der franzöſi⸗ ſchen Kolonialarmee. Die Nationalität der Mannſchaften verſchweigt der Bericht⸗ erſtatter jedoch wohlweislich. Er teilt lediglich mit, daß zwei Brigaden von 4000 Mann bereits an die Front geſchickt worden ſeien und daß eine dritte Brigade, darunter ein franzöſiſches Regi⸗ ment, auf dem Wege ſei. Eine vierte Brigade werde zurzeit ausgebildet. In der„Interna⸗ tionalen Armee“ dienten auch 23 Engländer. Spaniendebalte im Völkerbundsral? Berlin, 21. Nov. Es ſieht ſo aus, als ſollte auf Veranlaſſung Sowjetrußlands in der kom⸗ menden Tagung des Völkerbundsrates eine kleine Debatte über Spanien veranſtaltet wer⸗ den. Die Abſicht ginge natürlich dahin, eine grandioſe Hetze gegen das natio⸗ nale Spanien zu veranſtalten. Die Ge⸗ legenheit dazu erſchiene beſonders günſtig in⸗ ſofern, als der ſowietruſſiſche Außenminiſter Litwinow⸗Finkelſtein turnusgemäß an der Reihe iſt, den Vorſitzenden der Ratstagung zu mimen. Es kann alſo nicht beſtritten werden. daß die Ausſichten für die Veranſtaltung eines „antifaſchiſtiſchen“ Spektakels einigermaßen günſtig liegen. Außerdem tagt zu gleicher Zeit die Kominte rn, ſo daß die Moskauer Welt⸗ revolutionszentrale und die Genfer Liga ſich gegenſeitig die Bälle zuwerfen könnten. Nach unſeren Begriffen hat der Völkerbund als Inſtrument der internationalen Friedens⸗ politik ſchon längſt den Todesſtoß erhalten. Wenn er es auf ſich nehmen ſollte, ſich nach ſow⸗ jetruſſiſchen Kommando in die unglückſelige ſpa⸗ niſche Angelegenheit in der von Moskau beab⸗ ſichtigten Weiſe einzumiſchen, dann könnte er dadurch ſein moraliſches Todesurteil nur noch unterſtreichen. Jedenfalls würde der geſamten Welt dann immer klarer werden, daß gewiſſe „Inlernalionale Armee“ „Daily Herald“ über die —„Internationale Waffenlieferungen an di Armee“ aus vier Brigaden aufgeſtellt. Durchbruch dieſer Erkenntnis beitragen wolle dann könnte ſie ſogar noch einige nützliche A beit leiſten Deulſchlands Geſchäftsfräger bei der ſpaniſchen Nationalregierung Faupel beſtellt worden. * rend ſeiner Studien auf der beſuchte er auch Potsdam.. neralfeldmarſchall v. Hindenburg. mit dem pour le mérite mit Eichenlaub ausge⸗ zeichnet. Nach der November⸗Revolte von 1918 ſtellte er in Görlitz ein Freikorps auf, das an den Kämpfen gegen die Spartakiſten und im Ruhrgebiet teilnahm. Auch an den Kämpfen in Oberſchleſien hat ſich General Faupel beteiligt. In den Jahren 1921 bis 1930 weilte Gene⸗ ralmajor Faupel als Berater des Präſidenten Uriburi in Argentinien. Nach ſeiner Rückkehr berief ihn das preußiſche Kultusminiſterium im Jahre 1934 zum Leiter des ibero⸗amerikani⸗ ſchen Inſtituts. Neue Provokalion der Jowjels Berlin, 21. Nov. Wie wir zuverläſſig er⸗ fahren, wurden dem deutſchen Reichsangehöri⸗ gen Dipl.⸗Ing. Hans Wicklein in Char⸗ kow in der Nacht zum 17. ds. Mts. von einem ihm bekannten ſowjetiſchen Ingenieur eine Reihe Konſtruktionszeichnungen von Artillerie⸗ geſchoſſen, angeblich zur Beratung über ihre earbeitung und Herſtellung, übergeben. 15 Minuten ſpäter erſchienen Beamte des Innen⸗ kommiſſariats. um Wicklein zu verhaften. Dieſer händigte ihnen die Zeichnungen noch vor Be⸗ ginn der Hausſuchung freiwillig au⸗* der Hausſuchung wurden einige mit Schreibma⸗ ſchine beſchriebene. angeblich zu den erwähnten Zeichnungen gehörige Beſchreibungen gefunden, die Wicklein nicht gehörten und von ihm vorher nicht bemerkt worden waren. Sie enthielten angeblich die Beſchreibungen der Fabrikan⸗ lagen, in der die betreffenden Geſchoſſe herge⸗ ſtellt wurden. 0 Die deutſche Botſchaft in Moskau hat gegen Staaten ſich zu einer berechtigten Gegenoffifive dieſe offenſichſliche Provokation ſofort er⸗ gegen die bolſchewiſtiſche Zerſtörungswut auf⸗ wahrung eingelegt und die ſofortige Freilaſſung gerafft haben. Sollte die Genfer Liga zum Willeins verlangt. ——.———¼. keine Sicherheitszone im 88s London, 21. Nov.„Times“ bringt die Meldung, im spanischen Rundfunk iel am Samstagnachmittag bekanntgegeben worden, daß die ſpaniſche Nationalregierung zie Schaf⸗ Hiermit habe, ſo ſagt das Beginn der Beſchießung eine damit ſich die britiſchen rechtzeitig in ſtehe noch aus. Der amerikaniſche Konſul in Barcelona habe d Sicherheit d nach Waſhington gemeldet, daß das amecika⸗d niſche Konſulat bei Beginn einige Zeit geſchloſſen werde. der Frankreichs Rüſtung Iwei Milliarden in Waren und Gold— Frankreichs doppeller Vorteil Berlin, 21. Nov. Der franzöſiſche Bundes⸗ hat ſich vor Paris weilte, ſeinem öſtlichen Verbündeten geſpro⸗ 70 Inzwiſchen iſt nun fleißig hin und her Wie die Polniſche Preſſe ſoll es gelungen ſein, eine herbeizuführen, die folgender⸗ Für 800 Millionen Franken liefert Frankreich] ba aren aller Art, d. h Kriegsgerät, das olen notwendig braucht 200 Millionen Fran⸗ n werden bar ausbezahlt. Es wird aber auch daß das Geld nigung bes erke aushändigen laſſen werden. 700 Mil⸗ für die Eiſenbahnlinie Oberſchleſien—-Gdingen in bar aus⸗ Die eine der beiden engliſch en Forderungen abgelehnt? Nationalregierung die Schaffung einer Sicher⸗ heitszone im Hafen von Barcelona abgelehnt habe tionalregierung Schutzzone in Madrid, die 8 derer Staaten in der neutralen Zelagerung Das Gebiet iſt für Ausländer und Nichtkämp⸗ fer vorgeſehen. —— geworfen werden. einigen Wochen, ob oder franzöſiſchen anzuſchaffen iſt. die Franzoſen ausbedungen haben, Frankreich zurückfließen, Frankreich alſo das Ausrüſtungsmaterial 155 einen zweiten Gleisſtrang erhalten ſoll, lie⸗ ert. für den Ausbau des gezahlt. Auch hier Summe in Polen bleibt und wieviel in Form von Aufträgen an den franzöſiſchen Geldgeber zurückkehrt. „Jedenfalls ſteht die ſtark i 300 Millionen ſind ein mit dieſer Anleihe zwei Vorteile will: Einmal die Feſtigung des Bündniſſes mit Polen und Arbeitsloſigkeit in Frankreich. hafen von Barcelona? „Star“ behauptet ebenfalls, daß die paniſche die neukrale Jone in Madrid erweilert Ss London, 21 Nov. Die ſpaniſche Na⸗ i hat ſich in einer Mitteilung an je engliſche Regierung bereit i en ſoll, weiter auszudehnen, ſo daß jetzt auch ie Botſchaften Englands, Amerikas und an⸗ Zone liegen. skredit für Polen Es wird aber nicht geſagt, rollende Material polniſchen Urſprungs ſein wird, das neu Möglicherweiſe werden ſich daß dieſe wieder nach das geſamte 0 Millionen zu einem guten Teil für dieſe Eiſenbahnlinie, Außerdem werden 300 Millionen in bar übrigen polniſchen Eiſen⸗ für Elektrifizierungsarbeiten fragt ſich, wieviel von dieſer hnnetzes und DNB. Berlin, 21. Nov. Zum Geſchäfts. träger der Reichsregierung bei der ſpaniſchen Nationalen Regierung iſt der General a. D. tentottenaufſtand in Südweſtafrika mit. Wäh⸗ Kriegsakademie die Univerſität, das orientali⸗ ſche Seminar und das Geodätiſche Inſtitut in Während des Weltkrieges war Generalmajor Faupel jahrlang Generalſtabsoffizier bei Ge⸗ Er wurde e n, ⸗ Berannimachungen der A. S. H. A. B. Kreis Heppenheim „1 AP., Gau Heſſen⸗Naſſau. Frankfurt am Masn, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſchecktonto: 33 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen W 8 or mittags: Generalmajor a. D. Faupel, der zum Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag deutſchen Geſchäftsträger bei der ſpaniſchen von 10—12 Uhr. N Nationalregierung ernannt wurde, hat nach Nachmittags: Fänger Eintritt in das Heer frühzeitig fremde dienstag. Mittwoch und Freitag, von 1718 Uhr. Länder kennengelernt. Im Anſchluß an ein Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Kommando nach Ching unternahm er einen Anmeldung. Ritt durch die Mongolei bis zum Baikalſee. Später kämpfte er bei dem Herero⸗ und Hot⸗ i Rreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraß⸗ Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. — reiskaſſenleiter. Ich erinnere wiederholt an die Einſen⸗ dung der noch ausſtehenden Meldungen: Abrechnung der RP T.⸗Amlage (war bis 21. Nov. einzuſenden) Ergebnis der Werbung zur NS. g. aß Rundſchreiben Gaultg. 111/36 (war bis 20. Nev. einzuſenden) Irmine der Deezmberſchulung (war bis 20. Nev. einzuſenden) Ich bitte dringend, ſoweit dies noch nicht eſchehen iſt, nunmehr die Meldungen fort achzuholen.. Bei dieſer Gelegenheit erinnere ich jetzt ſchon an die rechtzeitigen Ueberwei! den an Gau und Kreis, ferner an die pünkl liche Abgabe der Monatsmeldungen. Ebenſo erinnere ich an die bis 2. Dez. 1936 einzuſendende Gegenüberſtellung der Markenbeſtellung des Jahres 1936 mit dem Mitgliederſtand. — Reichs mütterdienſt. Am Dienstag, den 24. November, fin⸗ det um 8.30 Uhr abends, im„Goldenen Anker“(Vettel) die Abſchlußfeier des Müt⸗ terſchulungskurſes„Erziehung und Baſteln“ ſtatt, zu dem das geſamte Frauenwerk (NS-⸗Frauenſchaft, deutſches Rotes Kreuz, Frauendienſt und Frauenhilfe) herzlichst ein⸗ geladen iſt. Angeſchloſſen iſt eine kleine Ausſtellung von ſelbſtgebaſtelten Arbeiten. — NSLOB., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft für Werkunterricht. Unſere nächſte Arbeitstagung findet am Mitt⸗ woch, den 25. Nov., nachm. 14.45 Uhr im Schulhaus zu Birkenau ſtatt. Flugmodellbau. Laubſäge und Schere mitbringen. Gäſte erwünſcht. Die Schulvorſtände werden um Bekanntmachung gebeten. NSLOB., Kreis Heppenhelm. Am 25. November 1936, findet im „Halben Mond“ zu Heppenheim um 14.30 Uhr beginnend, eine Kreistagung ſtatt. Im Einvernehmen mit dem Kreisſchulamt gebe ch bekannt, daß im Anſchluß an unſere Kreistagung eine Tagung ſämtlicher Volks⸗ chullehrkräfte geplant iſt, die amtlichen Cha⸗ rakter hat. Anſere Winterarbeit im NSE. auf allen Gebieten(Arbeitsgemeinſchaften, Fachſchaf⸗ ten uſw.) muß mit aller Kraft einſetzen. Ich fordere alle Kreis ſachbearbeiter, Fach⸗ ſchaftsleiter, Arbeitsleiter uſw. auf, mir ſo⸗ fort einen genauen Plan ihrer Winterarbeit einzuſchicken. Ruppert, Kreisleiter 8 AS 3d DAF. Amt für Berufserziehung und Betriebs- führung. Der Buchführungskurs findet nicht wie bei Zwei⸗Milliardenanleihe der fraazöſiſchen Arbeits⸗ Allein die Lieferung in Höhe von 6 Beweis dafür, daß man ſicherſtellen im Zeichen chaffung. zum anderen die Bekämpfung der der Eröffnung bekannt gegeben Mon- tags, abend 8 Uhr ſtatt. Die den gebeten, pünktlich und vollzählig zu erſcheinen. Di⸗ Gebühren vor Beginn cn ſondern jeden Donnerstag Teilnehmer wer⸗ können„/ Stunde det werden. Vetter, Kreisobmann det DA. A Wille Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg 26. Fortſetzung „So, ſo, alſo jetzt fährt Paul als Schiffsjunge um den Erdball!“ meinte Friedrich Süßkind lachend.„Na, das werde ich ſeinen Verwandten ſchreiben, damit ſie beruhigt find. Da hat er eine gute Lehre, und das Leben nimmt ihn ſcharf genug heran. Der wird nicht noch einmal der Ver⸗ ſuchung erliegen. Schließlich.. wir ſind doch alle Sünder. Nicht wahr, Herr Lindemann. Jeder macht mal Fehler, jeder iſt mal nicht gut. Es iſt nur ſchlimm, daß einem di⸗ eigenen Schlechtigkeiten nicht immer wieder einfallen.“ ** * Als Herr Friedrich Süßkind am nächſten Tage mit dem Auto nach Erledigung aller Formalitäten Bummelsbüttel verließ, da fühlte er ſich ſo froh und leicht, wie noch nie in einem Leben. Was war das doch für ein wundervolles Gefühl, das er aus dieſer kleinen Stadt mitnahm, dieſes Gefühl. jemand Freude gemacht zu haben. Sein Leben ging mit einem Male einen anderen Kurs. Ja, ja, der erfahrene Ladewig hatte ſchon recht, Geld macht ſchlecht... aber manchmal auch gut! Faſt zwei volle Wochen, ausgefüllt mit den herrlichſten Sommertagen, waren ſeit jenem denkwürdigen Mittag ver⸗ gangen. Robert ſtudierte den Anzeigenteil der Zeitung immer in der Hoffnung auf eine Gelegenheit, die es ihm ermögliche, im Blankeneſe oder wenigſtens in deſſen Nähe einen ſeiner Bildung und ſeinem Können entſprechenden Wirkungskreis mit der Ausſicht auf ſtändige Niederlaſſung zu finden. Grete las täglich die Liſte der amtlichen telegrafiſchen Schiffsmeldungen durch und ſuchte einen bekannten Namen. Sie legte betrübt das Blatt aus der Hand.„Wieder keine Nachricht vom„Nübezahl““ „Nanu? Der Dampfer müßte doch aber eigentlich ſchon bor zwei Tagen an ſeinem Beſtimmungsort angekommen ſein.“ Robert nahm das Blatt mit den aus aller Welt ge⸗ funkten Meldungen über ein ⸗ und auslaufende Schiffe und überflog eilig die Liſte der Südamerikafahrer. „Tatſächlich. Der alte Kaſten iſt noch nicht da. Bei ſeinem throniſchen Rheumatismus allerdings nicht ſehr verwun⸗ derlich. Ihm wird doch hoffentlich nichts Ernſtliches paſſiert Grete wurde noch unruhiger, und ihr Geſicht zeigte eine auffallende Bläſſe. 8 „Laß dich man nicht verblüffen, meine Deern“, fuhr Tante Tine dazwiſchen, die ſich, grimmig über den Mißerfolg ihres Suchens, auf die Fortſetzung des Romans geſtürzt hatte. „Wat Käppen Carſten unter den Augen hat, iſt noch immer good ankommen.“. Aber jedenfalls empfanden doch alle Sorge um Käppen Carſten. Seltſamerweiſe dachte aber niemand daran, einmal bei der Reederei anzurufen. Es war, als wenn ſie alle eine geheime Angſt hätten, dann eine ſchlechte Nachricht zu er⸗ halten. Da klingelte es. Der Poſtbote brachte eine einzige Karte. Tante Tine hatte lie in Empfang genommen und natürlich vorher beäugt. Nur zwei Worte, ohne Unterſchrift, ſtanden auf der Karte. „Komme morgen!“ Und ſie zeigte deutlich die markante Handſchrift Käppen Carſtens. Aufgeregt ſegelte Tante Tine ins Zimmer und reichte Robert die Karte. „Da... da!“ ſagte ſie ſchwer atmend. „Was fehlt dem denn?“ Robert beſah ſich dieſe myſteridſe Mitteilung von allen Seiten, ohne daraus klug zu werden, da keine Abſenderangabe vorhanden war. „Sag mal, Tantchen, haſt du vielleicht einen heimlichen Schatz?“ Tantchen machte böſe Augen. „Ich glaube, der will dich morgen beſuchen.“ Er wollte ihr die Karte zurückreichen, da ſah Grete die Schriftzüge und riß ſie ihm mit einem leichten Aufſchrei aus der Hand. „Onkel kommt heute!“ „Welcher Onkel?“ „Onkel Philipp!“ „Unſinn, der ſchwimmt doch in Amerika.“ „Bitte, lies ſelbſt. Poſtſtempel von geſtern aus Bremer⸗ haven.“ „Dann iſt er wohl mit dem„Fliegenden Hamburger“ ge⸗ fahren?“ „Du meinſt wohl mit dem„Fliegenden Holländer“?“ Tante Tine hatte in jungen Jahren einmal eine Freikarte für die Oper erhalten. Seit dieſer Zeit ſchwärmte ſie für die hohe Kunſt, obgleich ſie der Logenſchließer nach Schluß der Vor⸗ ſtellung hatte wecken müſſen. J dewahre, Tantchen, den„Raſenden Berliner meine ich.“ „Fährt denn der auch rüber?“ „Gewiß doch, mitten durch die Erde. In fünf Stunden hält er bereits mitten in Neuyork auf der Brodway ⸗Station.“ Tante Tine wußte nun tatſächlich nicht mehr, ob ſie ge⸗ foppt wurde oder nicht. Die Ereigniſſe in der Technik über⸗ ſtürzten ſich von Tag zu Tag. Was geſtern noch eine Utopie ſchien, war morgen ſchon Wirklichkeit. und da ſie erſt vor einigen Wochen den„Tunnel“⸗Film geſehen hatte, war ſie nahe daran, Roberts Worten Glauben zu ſchenken. „Nun aber Schluß mit deinen Neckereien, Nobert“, rief Grete und trat zur Bekräftigung ihrer Worte mit dem Fuße auf, wobei ſie aber verſehentlich Roberts Hühneraugen zu nahe kam, was einen ſchmerzlichen Aufſchrei zur Folge hatte. Guſtav, der Papagei, hielt das für einen Geſang und ſtimmte mit ein. Nebenher klingelte die Flurglocke. „Meir Mann iſt auch arbeitslos“, fertigte Guſtav kurzer hand den Beſucher ab. f Dr. Neumann trat lachend ein.„Haben Sie ſchon mal etwas von Lebewohl' gehört?“ überfiel Robert den Beſucher und tanzte immer noch im Zimmer umher. „Entſchuldigen Sie, Herr Reimer, ich gehe ſofort wieder, wollte mir nur einmal erlauben“ „So meine ich das nicht, Doktor. Bleiben Sie ruhig hier, ich wollte nur mal wiſſen, ob Sie auch Hühneraugen haben.“ „Nein, leider noch nicht“, entgegnete der Angeredete höf⸗ lich. „Schade!“ Da griff Grete ein und begrüßte Dr. Neumann herzlich. „Es iſt ſehr freundlich von Ihnen, daß Sie uns mal be⸗ ſuchen.“ „Danke! Vielen Dank! Ich habe mich, wie geſagt, die ganze Zeit mit dem bewußten Patenkind, dieſem Karlheinz Reimer befaßt. Ich habe Erkundigungen eingezogen, aber ohne jeden Erfolg. Es iſt ſo ſeltſam, dieſe Namensgleichheit! Bis mir dann ein Licht aufgegangen iſt!“ Aufgeregt hatten ſie ihm zugehört. „Wer iſt es denn?“ fragte Robert erregt. „über die Perſon des Erben kann ich Ihnen zu meinem größten Bedauern leider abſolut gar nichts ſagen, da ich den Herrn noch nie geſehen habe und mir auch ſonſt über ihn nichts bekannt geworden iſt.“ „Nanu? Wo wohnt denn dieſer junge Mann, oder iſt es etwa ſchon ein alter Herr?“ „Nein, ein ganz junger Mann, beſſer geſagt, ein Kink muß es ſein, denn nach der Verfügung des Herrn Carſter ſoll er ja erſt bei ſeiner Konfirmation in den Beſitz dieſe; Vermögens gelangen. Und ſoweit ich orientiert bin, wird er hier in Blankeneſe wohnen.“ „Wird?— Wo wohnt er denn jetzt, oder wo wohnen ſein⸗ Eltern?“ „Hier in Blankeneſe.“ 1 „Hier in Blankeneſe? Davon hat mir aber mein Onke bisher noch nie etwas geſagt. Solange ich hier wohne, und das ſind faſt fünfzehn Jahre, iſt mir nichts davon bekann geworden, daß mein Onkel hier Bekannte oder Verwandt; wohnen hat, zu deſſen Kind er Pate ſteht.“ „Do mögen Sie recht haben, mein Fräulein.“ Der Rechts anwalt machte eine Pauſe und ſah die beiden jungen Men ſchen verſtändnisvoll an.„Ihr Onkel kennt ja ſein Patenkinz ſelbſt noch nicht.“ „Nun machen Sie aber mal einen Punkt, Herr Doktor“ rief Robert.„Eben erzählen Sie uns, daß der Knabe ir Blankeneſe wohnen wird, gleich darauf ſagen Sie, daß ſeint Eltern bereits hier wohnen, und nun behaupten Sie noch obendrein, daß Herr Carſten ſein Patenkind noch nicht ein mal kennt. Wie reimt ſich denn das zuſammen?“ „Das zu erklären, ſoll ja Ihre Sache ſein, Herr Reimer, denn Sie haben, nach der Verfügung des Herrn Carſten die Aufgabe, dem Onkel Ihrer Braut nach deſſen Rückkehr di⸗ Eltern dieſes Kindes vorzuſtellen.“ „Das wäre ja bereits heute.“ „Jawohl. Ich habe auch heute eine Nachricht bekommen, daß Herr Carſten plötzlich nach Deutſchland zurückgekehrt iſt, weswegen ich auch ſofort zu Ihnen gekommen bin.“ „Dann hätten Sie mir doch aber meine Aufgabe früher ſagen müſſen, da in dem Teſtament ſelbſt nicht davon die Rede war.“ „Ich möchte Sie deswegen hiermit um Entſchuldigung bitten, Herr Reimer. Ich habe Ihnen aber heute bereits ſchon einige Hinweiſe auf meine eigene Verantwortung ge⸗· macht, die ich Ihnen eigentlich nicht ſagen durfte.“ „Das iſt ja recht heiter, was Sie mir da erzählen. Nun möchte ich bloß wiſſen, wo ich anfangen ſoll.— Welcher Zweck wird denn damit überhaupt verfolgt, daß gerade ich die Aufgabe lüßen ſoll? Tägliche Anterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung „Das wird Ihnen aus der Löſung der Aufgabe ſofort er⸗ klärlich werden.“ „Huch, wie geheimnisvoll.“ 7 Tante Tine, die ſich eigentlich ſchon vor einer Stunde vor⸗ genommen hatte, zum Mittageſſen einzukaufen, blieb aber aus Angſt, ihr könnte etwas Intereſſantes verlorengehen, wie angewurzelt ſitzen und verfolgte den Wortwechſel zwi⸗ ſchen den beiden Männern mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Robert dachte angeſtrengt nach.. „Mir iſt da eines völlig unklar“, nahm Robert den Faden wieder auf.„Dieſer Karlheinz ſoll das Patenkind von Herrn Carſten ſein, folglich muß Herr Carſten doch zu mindeſten die Eltern kennen, wenn er, wie Sie behaupten, das Patenkind noch nicht kennt. Dieſes Patenkind müßte dann alſo erſt in der letzten Zeit, wo Herr Carſten auf See iſt, geboren wor⸗ den ſein oder noch geboren werden.“ a „Ich bewundere Ihre Logik, Herr Reimer.“ 5 „Danke, Herr Kollege!“ Der Rechtsanwalt machte darauf große Augen.— „Ich bin nämlich auch Juriſt.— Wenn ich mun Herrn Carſten die Eltern dieſes Patenkindes vorſtellen ſoll, ſo ſetz das voraus, daß Herr Carſten die Eltern noch gar nich kennt.“ „Sehr richtig. Und doch wieder nicht. Nobert ſah ungläubig erſt auf den Notar, dann auf Grete „Verſtehſt du das?“ „Vorläufig begreife ich noch kein Sterbenswörtchen.“ „Und du, Tantchen?“ Tante Tine wälzte ebenfalls das Problem, was an ihren dauernd hin⸗ und hereilenden Zungenſpitze zu merken war, gab aber keine Antwort. 4 „Nehmen wir alſo einmal an, er kennt ſie nicht, woher weiß er denn, daß dann das Patenkind Reimer F Der Rechtsanwalt antwortete mit einem vielſagenden Os cheln. „Ergo kennt er die Eltern doch.“ „Habt ihr hier eine bekannte Familie, die auch Reimer heißt?“ fragte er die beiden Frauen. „Nein, Robert, beſtimmt nicht, ſonſt wüßte er davon.“ „Dann— dann— Kinder, jetzt geht mir ein Petroleum⸗ kämpchen auf.— Mädel, weißt du, wer die Eltern dieſes Karlheinz ſein ſollen d“ Grete ſah vorläufig noch ſehr verſtändnislos drein. Tante Tines Zunge ſtand plötzlich ſtill. Sie ſchien der Löſung beängſtigend nahe gekommen zu ſein, denn ihre Augen wurden ordentlich groß und richteten ſich auf das junge Paar „Dann werde ich es dir ſagen. Mach jetzt mal ſchön die Augen zu, teiche mir dein kleines, niedliches Ohr, und de wirſt ſtaunen, was ich da hineinflüſtere.“ Grete wurde plötzlich über und über rot, ſie begriff lang; jam. Trotzdem nahm er ihr Köpfchen zwiſchen ſeine beiden Hände und flüſterte ihr leiſe zu:„Du die Mama und ich der Papa!“ Ein kleiner Kuß beſiegelte dieſes Geſtändnis. „Robert.“ Mit einem feuchten Schimmer in den Augen ſah ſie zu ihm auf, und ihr gerödtetes Geſicht wurde durch den verwirrten Ausdruck noch niedlicher, ſo daß der junge Mann und angehende glückliche Vater ſie liebevoll umſchlang und mit warmem Herzen liebkoſte, ungeachtet der verlegenen Blicke des Notars, der nicht wußte, wo er hinſehen ſollte. „Herr Reimer, ich gratuliere“, ſagte er dann, als dieſer das Mädel losgelaſſen hatte.„Ich glaube, Sie haben dieſe Aufgabe reſtlos gelöſt, ſchneller als ich dachte“ Zu Grete gewandt, fuhr er, wieder verlegen werdend, fort:„Und Ihnen, mein verehrtes Fräulein Seedorf, wünſche ich von Herzen eine glückliche Zukunft.“ „Danke, Herr Doktor.“ Das Mädel war noch zu ſehr be⸗ nommen, als daß ſie mehr ſagen konnte. Wie ſchutz ⸗ und hilfeſuchend trat ſie wieder zu Robert und umfaßte feſt ſeinen Arm. 5 „Nu aber auseinander. Jetzt is dat aus mit der Smuſerei. Dat gibt's nu nich mehr. Erſt wenn Ihr verheiratet ſeid, könnt ihr wieder zuſamenhocken, dann wird euch dat viel⸗ leicht von alleen über. In Tante Tine erwachte plötzlich angeſichts dieſer Löſung des Teſtaments das Bewußtſein der werdenden Schwieger; mutter mit allen ihren Rechten und Pflichten, und ſo beeilte ſie ſich, die beiden glücklichen Menſchenkinder auf Diſtanz zu bringen, was nach ihrer Meinung für den Fortgang eines alücklichen Brautſtandes von ungeheurer Bedeutung war. O du Kleingläubige. Energiſch trat ſie zwiſchen die beiden. Foctſetzung folgt. —̃̃—— 0 Sen . 10 8 die b N eden rel. 60 vie 4 10 1 Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung —————— Käppen Carsfens vorletzter Wille Ein heiterer Roman von H. O. Wendelburg Schluß.) Beide machten Geſichter, als wären ihnen die Felle weg⸗ geſchwommen und dachten gleichzeitig an die in ihrer Jugend⸗ zeit ſo oft bemitleideten Königskinder.„Und ſie konnten zu⸗ ſammen nicht kommen Ich glaub', dat hat nu keenen Zweck mehr.“ Eine tiefe, allen wohlbekannte Stimme ſprach von der Tür her dieſe lebenswahren Worte. „Onkelchen!“ Mit einem freudigen Aufſchrei war Grete aufgeſprungen und flog ihrem Onkel an den Hals, der ſie mit ausgebreiteten Armen auffing und ſie dann herzlich an ſich drückte. Er hatte ſich ganz heimlich in das Haus geſchlichen, unten die Schuhe ausgezogen und war leiſe die Treppen herauf. gekommen, wo er nun ſchon eine ganze Zeitlang im offenen Türrahmen den Vorgängen zugehört hatte. Sein wetterhartes Geſicht zeigte in dieſem Augenblick herz · liche Güte und großes Verſtändnis gegenüber dem ewig ſich wiederholenden Lied der Liebe. Mit leicht zitternder Hand ſtrich er über das blonde Köpfchen des ſich anſchmiegenden Mädchens, und in ſeinen Augen lag ein tiefer Freuden⸗ ſchimmer. Robert erfaßte den Augenblick ſchnell. Er war aber mehr für eine humoriſtiſche Löſung und griff daher zu dem in einer Fenſterecke thronenden Teddybär, der dort geruhſam dem Treiben auf der Elbe zuſchaute und nun wegen der Störung ein nicht mißzuverſtehendes Brummen hören ließ, nahm ihn wie einen kleinen Jungen auf den Arm und trat ſo vor Car⸗ ſten hin. „Herzlich willkommen, lieber Onkel. Hier bringe ich dir dein Enkelkind Karlheinz. Habe ihn recht lieb, und wenn du im nächſten Jahre wieder einmal hier zufällig vorbeikom⸗ men ſollteſt, kannſt du dir auch den richtigen kleinen Seemann anſehen.“ Damit hatte Robert ſofort den Kontakt gefunden. Carſten begrüßte ihn, ganz gegen ſeine Erwartung, herzlich, und bald herrſchte ein munteres Geplauder. Der Rechtsanwalt rutſchte nach einer geſchlagenen Stunde, in der Onkel Philipp alles haarklein erzählen mußte, unruhig auf ſeinem Stuhle hin und her. Er ſchien keine Zeit, dafür aber noch etwas auf dem Herzen zu haben, getraute ſich aber nicht, darüber zu ſprechen. Die Wendung, die das Geſpräch nahm, kam ihm zu Hilfe. „Was gedenkſt du denn nun eigentlich anzufangen, mein Junge?“ richtete Carſten an Robert das Wor- Robert warf dem Anwalt einen Blick zu. „Was ich tun will, fragſt du mich, Onkel Carſten? Es iſt gut, daß Doktor Neumann gerade anweſend iſt, dann möchte ich ihn in deiner Gegenwart gleich fragen, ob er in ſeiner Kanzlei nicht einen tüchtigen Kompagnon gebrauchen kann. Ich meine, Hamburg iſt groß, es gibt hier genug Leute, die ſich ſtreiten und denen wir zum Recht verhelfen können, und daß ich nicht nur mit dem Mundwerk arme, hilfloſe Frauen einſchüchtern kann, wie Grete und Tante Tine, ſondern auch vor dem Gericht in Ehren beſtehen kann, das könnt ihr mir alle ſchon zutrauen!“ „Ja, ſind Sie denn auch... 7“ „Jawohl, Herr Kollege“, ſchnitt ihm Robert frohgelaunt das Wort ab,„ich bin auch ein Doktor jur.“ „Was biſt du? Ein Doktor?“ Grete hielt vor Staunen den Mund weit offen und ſah ihren Nobert ganz entaei⸗ ſtert an. „Gewiß doch, kleine Frau, allerdings erſt in der Theorie. Verdient habe ich damit bis jetzt noch keinen roten Pfennig, aber wenn Herr Neumann will, ſo glaube ich, daß ich recht bald auf den beſagten grünen Zweig klettern werde.“ „Herr Reimer“, Dr. Neumann war aufgeſprungen und hielt ihm beide Hände hingeſtreckt,„ſchlagen Sie ein, ich nehme mit Freuden an.“ Tante Tine hatte dieſer Offenbarung mit ſehr gemiſchten Gefühlen gelauſcht. Sie konnte es ſich nicht verkneifen, dem entpuppten Doktor ihre unverblümte Meinung darüber aus⸗ zudrücken, daß er ſie ſolange über ſeinen Stand im Unklaren gelaſſen hatte. „Cens kann ich nich verſtehn, wie Sie als gebildeter Menſch... ſie redete ihn unwillkürlich wieder mit Sie an, „mit ſo'ner ollen Frau, als ich dat bin, ſo'n dummes Zeug machen kunnt. Mir ſind die Doktors immer een bißchen tſchentlimännleikers beikommen.“ „Nun ſagt doch mal, Kinners, iſt es denn wahr, daß der Gauner, der Süßkind tatſächlich eine halbe Million gewon; nen hat?“ „Stimmt, Onkel Carſten!“ rief Robert.„Die hat er ge⸗ wonnen, aber wenn du meinen Freund Süßkind einen Gau⸗ ner nennſt, dann tuſt du ihm Unrecht.“ Käpp. Carſten ſah Robert verblüfft an. „Wat ſagſt du? Der Süßkind. dat iſt dein Freund?“ „Ja! Du wirſt dich wundern, wenn du ihn jetzt wieder⸗ ſiehſt. Er wohnt auch in Blankeneſe und brennt darauf, dich zu begrüßen!“ „Nich ſehn will ich den Kerl!“ „Aber Onkel“, bat Robert.„Jetzt hör' mich doch einmal an. Sag' mal, wie lange kennſt du den Süßkind ſchon?“ „Ach ſchon immer!“ „Alſo ſchon als Kind und als jungen Menſchen d⸗ „Jal“ „Wie war er denn da?“ „Ach, da war er ein lütter Burſche, und nich übel!“ „Siehſt du. Und als er dich mit ſeinem Gelde zu dem Erbſchaftsvertrag ſo quaſi zwang, war er da ſchon ver⸗ heiratet? „Ja, da hatte er ſchon die Frau!“ „Die hat er aber jetzt nicht mehr. Mit Suſi war er nicht einmal verheiratet. Und jetzt iſt ſie ihm mit zweihundert⸗ fünfzigtauſend Mark durchgebrannt!“ Onkel Carſten ſchüttelte den Kopf. „So viel war ſie aber nicht wert!“ „Stimmt! Jedenfalls iſt Friedrich Süßkind froh, und er lſt, das wirſt du ſelbſt feſtſtellen, ein ganz anderer Menſch geworden. Jawohl! Als wenn ein Alpdruck von ihm abge⸗ fallen iſt. Und ein vernünftiger Menſch iſt es. Er will zu dir kommen und ſich von dir beraten laſſen, wie er ſein Geld anlegen ſoll!“ „Das kann ich ja nicht!“ „Er meint, daß er nur zu dir vollſtes Vertrauen habe, und er ſieht ein, wie häßlich er zu dir geweſen iſt. Es ſchein ſchon ſo, daß die Frau überall der treibende Keil war. Ob du es glaubſt oder nicht, es klingt ganz paradox, aber es iſt ſo: Friedrich Süßkind iſt durch das Geld... lache nicht, Onkel... ein beſſerer Menſch geworden. Er ringt förmlich um die Achtung anderer. Er will als anſtändiger Menſch reſpektiert werden.“ Käppen Carſten ſchüttelte immer wieder den Kopf. Das ging über ſeinen Horizont. „Wenn du meinſt, mein Jung, gut.. dann ſoll er mal kommen. Soll er morgen bei der Verlobung mit bei ſein. Dat ſoll ex.“ * 2 * Frühzeitig am nächſten Tage ſtand Friedrich Süßkind vor dem alten Kapitän. Er war nicht mehr wie ein Gigerl an⸗ gezogen, ſondern würdig und anſtändig. Der alte Käppen ſchüttelte den Kopf, als er ſeinen Neffen anſah. „Nee, nee, ſo hab' ich dich nicht im Gedächtnis, Süßkind!“ „Onkel Carſten, du mußt auch den alten Süßkind aus dei⸗ nem Gedächtnis ſtreichen, denn er iſt nicht mehr. Seit die Suſi fort iſt nicht mehr. Jawohl. Seit ich mal über ſo man⸗ ches habe nachdenken müſſen. Und da iſt mir auch eingefal⸗ len, daß ich damals eigentlich hat mich da auch die Suſi aufgehetzt... nicht gerade ſchön an dir gehandelt habe!“ „So, das haſt du eingeſehen, daß ihr mich damals ein⸗ wickeln wolltet?“ 5 „Ja! Aber das iſt nun vorbei. Die Suſi verpraßt irgend- wo das Geld... und ich bin wieder ein froher Menſch ge⸗ worden, wie ich es früher war. Und da wollte ich dich gern fragen, ob du mir nicht ſagen kannſt, wo ich mein Geld an⸗ legen kann.“ „Ach, du meinſt.. ſo fette Prozente.“ „Ach nee, Onkel, ſo ſchlimm iſt dein Neffe nicht mehr. Jetzt hetzt mich keiner mehr. Und es langt für mich doch. Und mit dem Heiraten. da will ich's ſo halten wie du. Ich bin nicht mehr jung. und. na ſchön war ich ja nie. Und auf ſo ein hübſches Geſicht reinfallen, nee, nee, eenmal und nicht wieder.“ Das war die letzte Erinnerung an das Elfenkind. „Dat klingt man ja gut, Friedrich, wenn es dir man ernſt iſt, dann ſoll es gut ſein zwiſchen uns. Und wenn du hier wohnſt, dann wollen wir ſchon gute Nachbarſchaft halten.“ Förmlich verklärt war jetzt Süßkinds Geſicht. „Und dann... mit dem Geld, da habe ich einen Gedanken. Da iſt der Kommerzienrat Stollberg, der hat eine kleine Reederei. Der hat viel Unglück gehabt, aber er rappelt ſich ſchon wieder hoch. Der ſucht Geld. Zweihunderttauſend Mark. Und ich denk', daß er ſicher dafür iſt. und wenn dy mit dem mal reden willſt...?“ „Morgen fahre ich zu ihm, Onkel!“ „Du mußt dir alles ſelber genau ankieken, ich weiß da nicht ſo genau Beſcheid, ob du's machen kannſt. Aber dem alten Herrn, dem möcht' ich's ſchon gönnen, daß er wieder auf die Beine kommt. Dem fehlt nix wie Geld, dann kann er arbei⸗ ten und verdienen, und du mit. Aber kiek dir alles genau an. Ich möchte nicht, daß du mir einen Vorwurf machen kannſt!“ „Das tue ich nie, Onkel! Jedenfalls ſchaue ich's mir ge⸗ nau an Und wenn ich's verlieren würde, ſo viel blieb mir ja immer noch, wie ich gehabt habe... und ich denk' manch⸗ mal, das müßte auch genug ſein.“ „Tſchä... das iſt auch ſo. Siehſt du, Jung, ich habe vier⸗ zig Jahre verdient und gearbeitet und geſpart. Was mein Vermögen iſt, das hab' ich mir alles zuſammengeſpart. So Spekulationens, die hab' ich nicht mitgemacht. Dreimal hal mich der Kommerzienrat zu einem Partnergeſchäft rangeholt, und ich hab' mitgemacht, aber... dann nicht mehr, weil's mir nicht paßte, obwohl ich viel verdient hab', ſonſt hätte ich nur fünfzigtauſend Mark zuſammengebracht. Ja, du haſl dein Geld gewonnen. Ich ſag' dir, mein Junge, gewonyenes Geld iſt meiſt wie Spreu. bald in alle Winde.“ „Wenn's arbeitet, Onkel Carſten, dann aber doch nicht!“ „Wenn's arbeitet.. ja... dann nicht. Iſt gut, mein Jung', haſt recht getan. Fängſt noch mal von vorne an mit dem Leben. Willſt den geraden Weg gehen. Dann bin ich dein Freund!“ Das war die Geſchichte von Käppen Carſtens vorletztem Willen. Friedrich Süßkind wurde wirklich ein anderer, er genoß die volle Freundſchaft des Hauſes Carſten⸗Reimer, und als nach Jahresfriſt der Karlheinz aus der Taufe gehoben wurde, da gehörte er mit zu den Paten. Sein Geld arbeitete in der kleinen Reederei, bei der es wie⸗ der aufwärts ging, und bei der auch Paul weiter zur See fuhr. Hin und wieder erſchien er einmal, und alle freuten ſich über den prächtigen Burſchen. Robert Reimer wurde bald ein geſuchter Rechtsanwalt in Hamburg und ſchuf ſich eine auskömmliche Praxis. Wenn er abends nach Hauſe kam, müde von ſeinem anſtrengenden Be⸗ ruf, dann erholte er ſich im Kreiſe ſeiner Familie. Käppen Carſten ſaß dann ſchmunzelnd und ſeine Pfeife paffend dabei und freute ſich, daß er den frechen Burſchen ſeinerzeit nicht ohne weiteres hinausgeworfen hatte, wo doch die Deern ſo glücklich mit ihm geworden iſt. Und Suſi? Friedrich Süßkinds einſtige„Frau“, welchen Weg iſt ſie wohl gegangen? Sie wollte ſeinerzeit doch nach dem„goldenen“ Süden. Aber ſie iſt nicht hinunter gekommen, denn an der Grenze machte man ihr klar, daß es heute nicht mehr angeht, das ſchöne Geld ſo ganz nach Belieben über die Grenze zu tragen, und ſo iſt ſie denn im Lande geblieben. Sie hat ihr Geld nicht verfuxt und durchgebracht, nein, auch mit ihr hat es ſeltſamerweiſe das Schickſal gut gemeint. Lernt ſie unten in Bayern einen Kerl kennen, ein Mords⸗ drum von Menſch, wohl an die zwei Meter groß, in den Vierzigern, und dieſer gar nicht üble Kerl findet ſeltſamer⸗ weiſe Gefallen an ihr und heiratet ſie. Und jetzt ſitzt Frau Suſi als die Gattin des Hotelwirts Xaver Staufach in einem bayriſchen Kurort und ſchafft flei⸗ zig. Sie iſt nicht mehr ganz ſo dick, ſieht paſſabler aus und iſt dem Gatten tatſächlich eine gute Frau. Sie iſt nicht wie⸗ derzuerkennen, denn ſie hat nichts mehr von der alten, häß⸗ lichen Art an ſich. Ich glaube, lieber Leſer, jetzt ſchüttelſt du den Kopf, kannſt es nicht faſſen, daß ſchlechte Menſchen doch noch gute ge⸗ worden ſein ſollen. Und es iſt doch ſo. Iſt es denn ſo unnatürlich? Der Menſch an ſich iſt gut. Die Umſtände formen ihn. Findet ein Menſch den richtigen Partner, dann bleibt er gut. Ihm geht es da wie zwei Stoffen, die zueinander paſſen und die eine prachtvolle Miſchung ergeben. Paſſen ſie aber nicht zuſammen, dann wird ein Gift dar⸗ aus. Das paßt auch auf die Menſchen. Sperre deine Augen auf und ſieh ins Leben! Siehſt du nicht viel Elend und Unglück, weil die Menſchen bei der Wahl ihrer Lebensgefährten ſo wenig daran gedacht haben, daß... die richtige Miſchung zuſammenkommen muß. Und daß in jeder Miſchung ein Stoff unbedingt drin ſein muß: die Liebe zueinander! So is“ es und nicht anders! Ende. — — 8 ——— „ͤõ*õůꝛmʒ—. Dir 7 Sen ve CCC . e ——„V min ee — r n Julrigenſpiel um eine Box-Weltmeiſterſchaft Kämpft achmeling zuerſt gegen Braddock oder kommt ihm Joe Louis zuvor? Der Weg zu einer Box⸗Weltmeiſterſchaft iſt ein gax langer, zumal wenn er mit geſchäft⸗ lichen Intereſſen verknüpft iſt, wie dies ja bei den Berufsboxern der Fall iſt. Unſer Max Schmeling hat das ſchon einmal zu verſpüren ekommen, und jetzt geht der Schwindel erneut wieder los. Es iſt auch an dieſer Stelle ſchon mehr über die Bemühungen gewiſſer amerika⸗ niſcher Kreiſe, erſt einen Kampf Braddock— Joe Louis zuſtandezubringen, geſchrieben wor⸗ den. Die Angelegenheit ſchien durch das Ein 8 der Newyorker Box⸗Kommiſſion erle⸗ igt zu ſein; aber wer einigermaßen die für unſere Begriffe komplizierten amerikaniſchen Verhältniſſe kennt, der wußte, daß der Fall noch nicht erledigt war. Denn was im Staate Newyork recht iſt, braucht ja im Nachbarſtaate noch lange nicht billig zu ſein. Und wenn ſich mehrere Gruppen um den Kampf bezw. Profit reißen, ſo muß dieſer ja ſchließlich nicht gerade in Newyork durchgeführt werden. In dieſem Streit verſchiedener Veranſtalter liegt auch letzten Endes der ganze Wirrwarr um dieſen Weltmeiſterſchaftskampf begründet. ine Reihe von Meldungen mag nun den Leſer weiter unterrichten. Und da iſt es inter⸗ eſſant, zu leſen, was Carl Naujoks, Sport⸗ ſchriftleiter der„Leipziger Neueſten Nachrich⸗ ten“ und anerkannter Boxfachmann, darüber ſchreibt: „Augenblicklich iſt die Lage die, daß nach den ünſchen der Louis⸗Gruppe am 22. Februar 1937 in Atlantic City Louis und Brad⸗ dock zuſammentreffen ſollen. Der Kampf ſoll ein ſog.„no⸗deciſion“-Kampf ſein, d. h. wenn keiner der Boxer k. o. geſchlagen wird. gibt es keine Entſcheidung nach unkten im Ring, ganz gleich, ob einer der Gegner turmhoch überlegen iſt oder nicht. An die Stelle der punktrichterlichen Entſchei⸗ dung treten die Zeitungen, die ſich am nächſten orgen oder gar noch in der gleichen Nacht natürlich ausgiebig darüber verbreiten, wer nach ihrer Meinung gewonnen hat. Derjenige, der die meiſten Preſſeſtimmen für ſich hat, iſt dann gewiſſermaßen der moraliſche Sieger, eine durchaus unbefriedigende Löſung, die es auch nur in den Vereinigten Staaten gibt. Doch wenn nun einer in dieſem für den 22. Februar angeſtrebten Kampf k. o. geht und wenn dieſer eine nun ausgerechnet der Welt⸗ meiſter Braddock iſt?! Dann iſt natürlich Louis Weltmeiſter! Und dann wäre der Louis⸗Anhang am Ziel ſeiner Wünſche an⸗ gelangt, wäre die Farce vollſtändig, daß ein im Ausſcheidungskamp? geſchlagener Mann — das Treffen Schmeling—Louis war be⸗ kanntlich eine Ausſcheidung, deren Sieger das Recht zugeſtanden war, dem Weltmeiſter um den Titel zu boxen— hintenherum Meiſter aller Klaſſen wird Der in ſportlicher und— es handelt ſich ja ſchließlich um Berufskämpfer— materieller Beziehung Betrogene würde ſelbſtverſtänd. lich Max Schmeling ſein. Denn ſelbſt den günſtigſten Fall angenommen, daß Louis ſei⸗ nen auf dieſe Weiſe erworbenen Titel eines Tages gegen unſeren Landsmann aufs Spiel ſetzen würde, hat Schmeling dann nur die Mög⸗ lichkeit, einen einzigen Kampf mit Louis auszutragen, und damit iſt in ſportlicher und finanzieller Beziehung Schluß. Würde Schmeling dieſen Kampf verlieren, iſt es ohnehin aus, würde er ihn gewinnen, würde er Weltmeiſter, iſt überhaupt kein Gegner zu ſehen, gegen den er ſeinen Titel verteidigen könnte. Braddock wäre von Louis geſchlagen, dieſer ſelbſt hätte dann zwei⸗ mal gegen den Deutſchen verloren und außer dieſen beiden gibt es wirklich keinen qualifi⸗ zierten Herausforderer. Im anderen Falle dagegen, wenn Braddock am 3. Juni 1937— wie ſchriftlich vereinbart — gegen Schmeling ſeine Weltmeiſterſchaft verteidigt und nicht vorher direkt oder indirekt ſeinen Titel in Gefahr bringt, beſteht durchaus die Möglichkeit, den— hoffentlich!— dann von Schmeling geſchlagenen Braddock und Louis in einem Ausſcheidungskampf zuſam⸗ menzubringen und deſſen Sieger gegen den Weltmeiſter Schmeling nach angemeſſener Friſt zu ſtellen. Dieſe ſo einleuchtende und ſportlich das Rich⸗ tige treffende Lage wird ſeit jener Juni⸗Nacht ſyſtematiſch ſowohl von der Braddock-Gruppe wie von den Louis⸗Gegnern zu verwirren ver— ſucht mit dem peinlich ſichtbaren Beſtreben, Schmeling um ſein wohlerworbenes Recht zu bringen.“ Braddock iſt zuverſichllich Der Manager des Negerboxers Joe Louis iſt zur Zeit damit beſchäftigt, um die Gunſt des Madiſon Square Garden, an den Welt⸗ meiſter James Braddock noch vertraalich ge- bunden iſt, zu werben. Es geht darum, den Weltmeiſter für den am 22. Februar in Atlan⸗ tic City vorgeſehenen Kampf gegen Louis vom „Garden“ freizubekommen. Ein Zeichen dafür, daß man den Kampf unter allen Umſtänden zu. ſtandebringen will, iſt die Tatſache, daß Louis Manager nunmehr dem Newyorker Konkurrenz⸗ Unternehmen ein Drittel der Einnahmen des Kampf⸗ tages am 22. Februar verſprochen hat, wenn die Garden-Geſellſchaft den Weltmeiſter freigibt. Man darf geſpannt ſein auf die Wir⸗ kung, die das immerhin recht günſtige Angebot auf die leitenden Männer der Garden-Geſell⸗ ſchaft hat. Braddock iſt übrigens bezüglich die⸗ ſes Treffens recht zuverſichtlich. In Dallas Texas), wo er ſich zur Zeit aufhält, erklärte er jetzt frei heraus, daß ſeine Hände geſund ſeien und daß er ſchon in den nächſten Tagen mit einem leichten Training beginnen werde. Ueber den Ausgang des Kampſes äußerte er ſich ſehr ſelhſtbewußt: er glaubt, den Neger be⸗ ſſogen zu können. New Bork droht Braddock. Nach dem augenblicklichen Stand der Ver⸗ handlungen um den vorgeſehenen Kampf zwi⸗ ſchen Weltmeiſter Braddock und dem Neger Joe Louis beſteht die Möglichkeit, daß Braddock im Staat Newyork ſuspen⸗ diert wird, falls der Vertrag für dieſen Kampf unterzeichnet wird, ehe der Ver⸗ trag für den Titelkampf gegen Schmeling unterzeichnet iſt. Dex Vorſitzende der Newyorker Boxkommiſſion, helan, erklärte dazu James Johnſton, dem Leiter des Madiſon Square Garden, daß die Kommiſſion nür daran intereſſtert ſei, daß Braddock zuerſt den Vertrag für den Kampf mit Schmeling unter⸗ ſchreibe und daß Braddock für dieſen Kampf in beſter körperlicher Verfaſſung ſei. dchmeling-Braddock im Februar? Johnſtone brachte nun aber eine vollkommen neue Note in die Verhandlungen. Er ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß, wenn ſich Braddock im Februar in guter Verfaſſung befinde, um gegen Louis zu boxen, der„Garden“ fordern müſſe, daß auch der Kampf gegen Schmeling bereits im Februar ſtattfinden könne: auch der ſchon vorausgeſetzt allerdings, daß Max Schmeling mit der Vorverlegung des Kampfes vom Juni in den Februar einverſtanden ſei. Der Titel⸗ kampf käme dann im Februar im„Garden“ oder in Florida zum Austrag. l Braddocks Manager Joe Gould gab übrigens bekannt, daß er die Garantieſumme für den Schmeling-Kampf im Juni in Höhe von 5000 Dollar jetzt bei der Newyorker Athletik⸗Kom⸗ miſſion hinterlegen werde. Das iſt alſo ein kleiner Ausſchnitt aus dem Spiel, hinter den Kuliſſen, das um dieſe Welt⸗ meiſterſchaft geht. An ſich kann einem der Ekel aufſteigen über ein ſolches Gebahren, das in erſter Linie im Sport das Geſchäft ſieht. Aber die Dinge liegen nun einmal in USA. ſo, und man muß eben verſuchen, das Beſte herauszu⸗ holen. Die Forderung des„Garden“ Leiters Johnſtone zeigt ja, daß es auch Leute mit kla⸗ rer Meinung in den Staaten gabt. Und da ja in dieſem Herbſt vorgeſehene Kampf Braddock— Schmeling in der Hauptſache nur wegen der angeblichen Verletzung Brad⸗ docks auf das nächſte Jahr verſchoben wurde, kann man die Forderung des„Garden“ auch durchaus verſtändlich finden. Aus dem Gau Baden Meiſterſchaftsſpiele SpVg. Sandhofen— VfB. Mühlburg 0:1 VfR. Mannheim 7 19: 5 123 SV. Waldhof 6 19: 5 1121 1. FC. Pforzheim 7 12 11:8 Germania Brötzingen 9 14:15 9:9 Freiburger FC. 8 12:14 818 Vf. Neckarau 8 9:14 79 VfB. Mühlburg 8 11 18 7:9 Sp. Vgg. Sandhofen 7 11711 628 04 Raſtatt 8 6:20 3113 Karlsruher FV. 8 6:13 2214 VfB. Mühlburg ſchlägt SpVgg. Sandhofen 1:0 Wegen der Reichsbundpokal⸗Treffen mußten am Sonntag in den Gauen die meiſten Mei⸗ ſterſchaftsſpiele ausfallen. In Baden gab es nur eine einzige Begegnung. Der VfB. Mühl⸗ burg weilte zu Gaſt in Sandhofen und ſchlug die Spielvereinigung knapp mit 1:0(0:0). In der Tabelle iſt damit Sandhofen einen Platz zurückgefallen, während die Mühlburger mit VfL. Neckarau punktgleich ſind. Das Spiel in Sandhofen war betont kamp⸗ fesfreudig; darunter litt natürlich die Technik. In der erſten Halbzeit waren die Mühlburger ſchon überlegen, ohne aber ein Tor erzielen zu können. Das lag vor allem an der Stürmer⸗ reihe, die bei Mühlburg nicht viel beſſer war als bei dem Gegner. Der ſtärkſte Mannſchafts⸗ teil war auf beiden Seiten die Abwehr. Der einzige Treffer fiel in der 28. Minute der zweiten Hälfte. Schwörer verwandelte einen Strafſtoß. Sandhofen kam zum Schluß mäch⸗ tig nach vorn, konnte aber den Ausgleich nicht erzwingen.— Vor 1200 Zuſchauern leitete Lehmann⸗Offenburg ſehr gut. Alemannia Avesheim führl in der Bezirksklaſſe Der Sonntag hat in der Bezirksklaſſe Unter⸗ baden⸗Weſt den Abſchluß der Vorrunde ge⸗ bracht. Sie ergab vor allem mit einem 414, das Germania Friedrichsfeld in Neulußheim er⸗ reichte, einen weiteren Vorſprung von Aleman⸗ nia Ilvesheim, die nun mit 5 Punkten führt. Amicitia Viernheim konnte den Widerſacher aus Mannheim nicht ſchlagen, mit 110 blieb Phönix in Front. Käfertal gewann in Hed⸗ desheim mit 2:1. dagegen unterlag 08 Mann⸗ beim recht unerwartet auf eigenem Platz gegen Kurpfalz Neckarau mit 2:3. Die nachſtehende Tabelle ſagt im übrigen mehr: Alemannia Ilvesbeim 11 45˙14 20 Olympia Neulußheim 11 33:23 15 Phönix Mannheim 11 20:16 15 Germ. Friedrichsfeld 11 37:21 13 SC. Käfertal 11 20:17 13 Amicitia Viernheim 11 21:16 12 VfTuR. Feudenheim 11 25:26 12 08 Mannheim 11 25:24 9 08 Hockenheim 11 27:86 9 Fortuna Heddesheim 11 127 6 Kurpfalz Neckarau 11 15:38 5 Fortuna Edingen 11 17:44 3 Phönix eudwigshafen in Fronk In der Gruppe Oſtpfalz iſt am Sonntag eine wichtige Vorentſcheidung gefallen: Rheingön⸗ heim, bisher dem„Phönix“ dicht auf den Fer⸗ ſen liegend, verlor gegen den JV. Speyer mit 9:0 und liegt nun klar hinter„Phönix“, der auch ohne ſeine nach Frankfurt abgeſtellten Spieler die Frankenthaler Kickers mit 20 ſchlug.„04“ und Oppau trennten ſich mit einem 0:0. dagegen ſchlug Mutterſtadt den ASV. Lud⸗ wigshafen mit 2:0, ſo daß ſich folgender Ta⸗ bellenſtand ergibt: Spiele Tore P. Phönix Ludwigshafen 9 45:5 18 TSG. Rheingönheim 10 28:12 15 FV Speyer 10 22:14 14 SpVgg Mundenheim 10 19:9 11 94 Ludwigshafen 10 13:11 11 1914 Oppau 10 17:22 10 08 Mutterſtadt 10 17:26 8 ASV. Ludwigshafen 11 12:25 8 Kickers Frankenthal 10 8:19 7 TW Frieſenheim 10 13:28 7 Pfalz Ludwigshafen 9 11:17 5 03 Ludwigshafen 9 10:27 4 Gau Würklemberg SC. Stuttgart— SV. Göppingen 118 Sögg. Cannſtatt— Spfr. Eßlingen 0:0 Spiele Tore Punkte VfB. Stuttgart 8 23:16 129 4 Spfr. Stuttgart 9 14:15 112 17 Stuttgarter Kickers 8 16:13 10: 6 Union Böckingen 8 12:11 10: 6 1. SSV. Ulm 06 9: 9 SC. Stuttgart nns? 8:10 FV. Zuffenhauſen 9 12:18 8:10 Spfr. Eßlingen 9 10:15 7211 SV. Göppingen 8 10:11 6:10 SpVgg. Cannſtatt 9 9:20 5:18 Gan Bavern BC. Augsburg— 1860 Neu chen 0 1 ASV. Nürnberg— VfB. Koourg 4:4 8 Spiele Tore.* pVgg. Fürth 9 K 12: 1. Fe. Nürnberg 6 18: 8 10 2 VfB. Ingolſtadt 10 18:9 9211 1860 München 8 16:15 10: 6 BC. Augsburg 9 14211 8:10 Bayern München 7 19:16 3 FC. Schweinfurt 4 182 82 ASV. Nürnberg 8 12:14 7. Wacker München 8 9:14 5:11 VfB. Coburg 9 10:27 414 Leipzig und Schalke im Endſpiel BfR. Leipzig— Wormatia Worms 51 Wormatia ging in der 11. Minute durch Tiator in Führung, doch ſollte dieſer Treffer das Ehrentor der Heſſen bleiben. Schon nach zwei Minuten holte der Halblinke Reichmann mit einem 25⸗Meterſchuß den Ausgleich und Mittelſtürmer Groſſe ſtellte in der 32. Minute die Föhrung her. Bis zur Pauſe war der gleiche Spieler noch einmal erfolgreich und mit 3:1 für Leipzig wurden die Seiten ge⸗ wechſelt. N Nach der Pauſe nahm Worms eine erfolg⸗ loſe Umſtellung vor, konnte aber an dem Ex⸗ gebnis nichts ändern. Dagegen kamen die Sachſen durch einen Alleingang von Breiden⸗ bach in der 60. Minute zu einem vierten Treffer, und als Winkler in der 80. Minute einen Handelfmeter verſchuldete, verwandelte Thiele dieſen unhaltbar zum fünften und letz ten Tor. Dieſer Elfmeter war die Urſache einer Aus einanderſetzung zwiſchen Schiedsrichter Bir⸗ lem⸗Berlin und dem Wormſer Mittelläufer Kiefer, in deren Verlauf Kiefer beleidigend wurde und vom Feld geſchickt werden mußte. Das gleiche Schickſal ereilte bald darauf noch den Halblinken Gölz, der ſich eine grobe Un⸗ ſportlichkeit zuſchulden kommen ließ. In den letzten Minuten dieſes auf dieſe Weiſe leider wenig befriedigend endenden Treffens wurde am Ergebnis nichts mehr ge— ändert. Erſte Runde um den Reichsbundpokal In Pforzheim: Baden— Württemberg 8:0 In Frankfurt: Südweſt— Mittelrhein 165 In Chemnitz: Sachſen— Bayern 221 In Kaſſel: Heſſen— Weſtfalen 0:2 In Wuppertal: Niederrhein— Nordmark 3:2 In Stettin: Pommern— Brandenburg 0:2 In Beuthen: Schleſien— Niederſachſen 122 In Königsberg: Oſtpreußen— Mitte 122 * güdweſt geſchlagen Das Spiel begann mit einem Knalleffekt. Der rechte Südweſtflügel ſpielte ſich durch, eine lange Vorlage ſpritzte zum Linksaußen Meyer und der ſchoß meterbreit und pfeifend hart am Tor vorbei. Mittelrhein ließ ſich nicht verblüffen. Dieſe Sache ſchien auf die Mann⸗ ſchaft wie eine Fanfare zu wirken. Sie griff groß an und ſchon in der 10. Minute traf Gau⸗ chel die Latte. Dann ſtellte die Elf ein Ecken⸗ verhältnis von 4:1 her und in der 34. Minute kam auch das erſte Tor. Weyer verſuchte Sold zu umſpielen. Der Saarbrücker brachte ihn dabei zu Fall, aber des Kölners Fuß hatte das Leder bereits Baer weitergeleitet, der ſeelen⸗ ruhig das Leder über die Linie hieb. Zwei Mi⸗ nuten ſpäter fegte eine Vorlage von Kuckertz zu Schlawitzki, der tippte den Ball leicht hinaus zu Hönig und während der Südweſtwächter ſinnlos aus dem Kaſten ſprang, ſchoß der Rechtsaußen des Mittelrheins gemütlich ein. In der zweiten Hälfte ſah man erſt, was die Gäſte konnten. Mit dem guten Vorſprung wurde ihr Spiel gelaſſener und ſchöner. Schon in der 8. Minute nahm Gauchel eine Flanke des nach Außen gelaufenen Weyer auf und jagte ſie mit unerhörter Wucht unter das Tor⸗ dach. Zwei Minuten ſpäter ſtoppte er ſich eine Vorlage von Hönig kurz zurecht und ſchoß das 4.0. Südweſt drehte jetzt verzweifelt auf. Die Sehnſucht nach dem Ehrentor war groß und die Elf ſpielte ſich tatſächlich einige feine Chan⸗ cen heraus aber Münzenberg und Klaas waren in großartiger Verfaſſung. Sieben Mi⸗ nuten vor dem Ende beging Stubb ein Foul an dem durchgelaufenen Weyer und Gauchel ſetzte den Elfer mit ſagenhafter Gewalt ins Toreck. Die Maſſen ſtrömten ſchon vom Feld, als das im Eingang des Berichtes geſchilderte Ehrentor für Südweſt fiel. Auch Bayern und heſſen Die Bayern hatten das Pech, in letzter Stunde noch Aenderungen vornehmen und auf ſo bewährte Leute wie den Nationaltormann Jakob, den Nationalverteidiger Munkert und den Sturmführer des deutſchen Meiſters, Frie⸗ del, verzichten zu müſſen. Dennoch war die bayriſche Mannſchaft ſehr ſtark und ſie war auch faſt bis Schluß klar überlegen, obwohl Eiberger vom Platz geſtellt worden war. Noch 10 Minuten vor Schluß lagen die Bayern 10 im Vorteil und erſt dann mußten ſie ſich den Ausgleich gefallen laſſen. In der Verlängerung war das Glück mit dem Verteidiger des Pokals, den Sachſen, denen der Siegestreffer gelang. Der Gau Heſſen hatte ſeine Hoffnun⸗ gen darauf gegründet, daß der Gau Weſtfalen ohne die„Erſtklaſſigen“ von Schalke 04 nach Kaſſel gekommen war. Aber auch die ohne Schalke ſpielende Weſtfalen⸗Elf war ſtark ge⸗ nug, gegen Heſſen zu ſiegen, zumal die heſſi⸗ ſche Mannſchaft mit wenigen Ausnahmen die auf ſie geſetzten Erwartungen nicht erfüllte. Mit 2:0(1:0) blieben die Weſtfalen Sieger. 35 Minulen nur mit neun Spielern Gau Baden ſchlägt Württemberg 8:0(4:0) Die württembergiſche Reichsbund⸗Pokalmann⸗ ſchaft hatte am Sonntag wenig Glück. Obwohl die Auswahl erſt vor kurzem die Elſaß-Mann⸗ ſchaft in Grund und Boden geſpielt hatte und daher mit guten Ausſichten in den Kampf ging, wurde ſie in Pforzheim von Baden zahlenmä⸗ ßig vernichtend hoch mit 0:8 Toren geſchlagen. Die Badener mußten auf die Spieler von SV. Waldhof verzichten. Breunig entſchloß ſich da⸗ her für eine Kombination Vfdi. Mannheim/ 1. FC. Pforzheim, verſtärkt nur durch den lin⸗ ken Verteidiger Dienert von Raſtatt 04. Die Elf entledigte ſich ihrer Aufgabe in glänzender Form. Die Gegner betraten in folgender Aufſtel⸗ lung das Feld: Baden: Nonnenmacher: Conrad, Dienert; Schneck, Neuweiler, Feth; Müller, Fiſcher, Langenbein, Lutz, Striebinger. Württemberg: Jäckle; Seibold, Stegmüller; Frey, Eſenwein, Handte; Kronenbitter, Schad, Walter 1, Schäfer, Lehmann. Bereits in der 5. Minute gingen die Ba⸗ dener durch Lutz in Führung. Neun Minuten ſpäter erhöhte Badens Mittelſtürmer Langen⸗ bein auf 2:0. Noch ſchwerer als durch dieſen Rückſtand gerieten die Württemberger in Nach⸗ teil, als ſie bald darauf auf ihren Mittelſtür⸗ mer Walter verzichten mußten. Immer drük⸗ kender wurde die Ueberlegenheit der badiſchen Elf. In der 30. und 32. Minute fielen zwei Treffer hintereinander, die beide der in ausge⸗ zeichneter Form befindliche Langenbein trat. 4:0 hieß es für Baden, als nach einem Zu⸗ ſammenprall Seibold, der rechte Verteidiger Württembergs, verletzt ausſcheiden mußte. Da⸗ mit war der Sieg Badens endgültig ſicherge⸗ ſtellt. 55 Minuten mußten ſich die Württem⸗ berger mit neun Mann behelfen, und es wurde völlig ausſichtslos für ſie, den Vorſprung Ba⸗ dens aufzuholen, ja ſie konnten auch das Halb⸗ zeit⸗Ergebnis von 4:0 nicht mehr halten. Für Seibold ging der rechte Läufer Frey in die Ver⸗ teidigung und Schäfer nahm den Läuferpoſten ein. Das hinderte aber die Badener nicht, nach der Pauſe durch Langenbein(57. Minute) auf 5:0 und in der 70. Minute durch den Links⸗ außen Striebinger aufn 6:0 zu erhöhen. Drei Minuten ſpäter war Langenbein nochmals er⸗ folgreich und Lutz ſtellte ſchließlich acht Minu⸗ ten vor Schluß mit 8:0 das Endergebnis her. Hand ballergebniſſe In Jena: Mitte— Baden 2115(12:0) 11 Gau Baden: FC. Freiburg— TSV. Nußloch 8:6 f Gau Württemberg: Tbd. Göppingen— KSV. T G 0 Zuffenhauſen 4:5 Tad. Stuttgart— TV. Bad⸗Cannſtatt 14:3 TSV. Eßlingen— TS Süſſen 416 5 4 Gau Bayern: SpVgg. Fürth— 1860 München Tgd. Landshut— W. 48 Erlangen 1828 Bamberger Reiter— 1. FC. Nürnberg 6 Poſt München— Polizei Nürnberg* TV. Milbertshofen— BC. Augsburg 10:8 3 Gau Südweſt TSV. Herrnsheim— Sp. 98 Darmſtadt 9: MS. Darmſtadt— BfR. Schwanheim 7 Pfalz Ludwigshafen— Germ. Pfungſtadt 9: ſt 7 2 1 3 1 1 * N 4300 2 g O A Bekannimachungen Ortsgruppe Dienſtſtunden der Po Betr.: Großkundgebung am Sams- tag, 28. November, abends 8 Uhr i m„Freiſchütz“. 5 Die Führer der Gliederungen und For⸗ mationen weiſe ich nochmals beſonders auf das an l ergangene Rundſchreiben hin und erwarte hiernach den reſtloſen Einſatz für dieſe Winter⸗Kundgebung der Partei. An die ganze Bevölkerung richte ich die Aufforderung, dieſe Kundgebung vollzählig, aber auch pünktlich zu beſuchen. Der Beginn iſt auf 20 Uhr feſtgeſetzt. Die Fahnenabordnungen der PL., Glie⸗ derungen und Formationen ſtehen um 7.45 Uhr vor der Parteidienſtſtelle marſchbereit. Die Zellen⸗ und Blockwalter der DA. laden in jedem Block beſonders ihre Mitglie⸗ der ein und beſonders die in den Mannheim⸗ Ludwigshafener Betrieben Beſchäftigten, da⸗ mit ſolche ebenfalls Gelegenheit nehmen, ſich an dieſer Kundgebung zu beteiligen. Die Vereine verſammeln ſich am beſten eine halbe Stunde vor Beginn der Verſamm⸗ lung in ihren Lokalen und marſchieren ge⸗ ſchloſſen zum„Freiſchütz“. Es iſt Vorſorge getroffen, daß vor allem die Zivilbevölkerung an der Kundgebung teil⸗ nehmen kann, wobei aber erwartet wird, daß bis ſpäteſtens eine Viertelſtunde vor Beginn die Plätze eingenommen ſind. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter(warte und ⸗walter) ſowie RLB. erſcheinen in Uniform. Betr.: NS.⸗Beratungsſtelle Die Beratungsſtunde zum Zwecke der Er⸗ ledigung und Beilegung von Angelegenheiten für alle Volksgenoſſen findet von jetzt ab nur jeden Montagabend von 8—9 Uhr in der Parteidienſtſtelle ſtatt. Die Dienſt⸗ 0 der Ortsgruppenleitung jeweils Don⸗ nerstags ſind nur für Parteigenoſſen, die ar krochuntusbund In frasrhlh der N. S. H. A. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. l. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Pol. Zellen⸗ und Blockleiter ſowie die Füh⸗ rer der Gliederungen und Formationen. Ich bitte, dieſe Dienſteinteilung genau ein⸗ halten zu wollen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Standortbejehl der gitler⸗Jugend Dienstag, 24. November, abends 8 Uhr, treten alle Jungens der HJ. ſowie alle Mädel und Jungmädel des BDM. im lhof an. Ich erwarte an dieſem Tage das Erſcheinen aller Jungen und Mädel, 54 an dieſem Tag eine Wendung in der Arbeit der HJ. eintritt. Das Winterprogramm wird hier euch allen bekannt gegeben ſowie alle ver⸗ 4 Neueinrichtungen der HJ.— Der ienſt am Montagabend fällt aus. Das Jungvolk und die Jungmädel brauchen nicht anzutreten(nur HJ. und BDM.) Der Standortführer. * DAF. Am Dienstag, 24. 11. 1936, abends 8.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zur Vorſtadt“ der monatliche Appell der DAF.⸗Walter ſtatt. Zu dieſem Appell haben zu erſcheinen: alle Zellen⸗ und Blockwalter alle Betriebsobleute alle Vertrauensräte, Kaſſierer und KDA. ⸗Walter. Ferner iſt erwünſcht, daß recht viele Mit⸗ glieder unſeren Appell beſuchen. Gelegenheit zur Ausſprache iſt dabei gegeben. Mogelin, Ortsobmann. B. D. M. Die Volkstanzgruppe erſcheint heute Mon⸗ tagabend 7 Uhr im 83. eim in der Schil⸗ lerſchule. Es wird voll 0 hliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet. b Die Führerin. Lolale Nachriw ten Anſer Tages ſpruch Viernheim, den 23. November 1936 Gegen der Erde Leid gibt es keinen andern Troſt als den Sternenhimmel. Jean Paul. B59. Or. Goebbels ſpricht Alitiwoch, 25. Nobo. in Luöwigshafen Gindenburgpart) 19,15 Ahr tene het t, hie ſtr tippt gleich auf eine pral man*(wem?) ſeinen gediegenen Cha⸗ Und umgekehrt, wie großartig ſteht der da, der im Schutze eines prächtigen, breitkragigen Doppelreihigen ſich 5 fühlt... Man gefüllte Brieftaſche, rakter an, auch wenn keiner da iſt. Jedenfalls wärmt er ſeinen Träger. Hebt ihn aus der Maſſe heraus, läßt ihn groß, ſtark, bewehrt und gefeit ſein, gefeit gegen die Kälte und gegen die Näſſe. Manche haben überhaupt keinen Mantel, weil ſie ſich keinen leiſten können. Aber es gibt Leute, die haben zwei, drei. Gute alte, wenn 85 der Behauſung zuſteuerten. Geſtern abend üllten ſich, mehr wie am Nachmittag, Tanz⸗ ſäle und Gaſtſtätten mit der jüngeren und älteren Jugend. Auch hier galt es, die ge⸗ botenen Vergnügungen bis zur Neige aus⸗ zukoſten. Auch die Spiele auf den Sportplätzen hatten infolge des ſchönen Sonnenwetters einen gu⸗ ten Beſuch aufzuweiſen. Eine unglückliche Nie⸗ derlage mußten unſere Amieiten geſtern ein⸗ ſtecken. Trotz überlegenem Kampf während der ganzen Spieldauer reichte es nicht zu einem Tor. Ungezählte Torgelegenheiten wurden nicht verwertet und verſchoſſen. Mit einem 1.0 Sieg(Elfmetertor in den erſten Minuten der Spielzeit gefallen) verließ der alte Rivale der Amicitia, Phönix Mannheim, den Sport⸗ platz.— Auf dem Sportfeld an der 7 ſtraße trafen die Turner⸗Handballer auf den TV. Handſchuhsheim und konnten nach an⸗ eee eiſtungen einen verdienten 6:3= ieg landen. f Ueber Nacht iſt der Wärmemeſſer zum Kältemeſſer geworden. Heute früh zeigte er 3 Grad Kälte. 4 Abendmufik zum 1. Advent In der hieſigen evang. Kirche findet am Sonntag, den 29. November 1936, abends 8 17 ein Kirchenkonzert ſtatt. Es gelangen Werke von J. S. Bach, G. Fr. Händel, J. Buxtehude und P. Cornelius zur Auffüh⸗ rung. Ausführende ſind junge Mannheimer Künſtler unter Leitung von Werner Henkel, der manchen ſchon von der 1. Veranſtaltung am Karfreitag dieſes Jahres bekannt ſein dürfte. Die Veranſtalter laden zu dieſem Abend herz⸗ lichſt ein. Der Eintritt iſt frei. * Die Unfallſtatiſtik für das Jahr 1935 ergibt gegenüber 1934 wieder ein Anſteigen der Zahl der Unfälle. Die auffalende. nahme der Unfälle an beſchrankten Bahnüber⸗ gängen iſt durchweg auf ſträflich leichtfertiges Durchfahren geſchloſſener Schranken durch Kraftrad⸗ und Kraftwagenführer zurückzufüh⸗ ren. Auch die Zahl der Unfälle bei den Stra⸗ ßenbahnen, hauptſächlich innerhalb verkehrs⸗ I reicher Stadtbezirke, zeigt ein geringes An⸗ ſteigen. Es beſteht daher Anlaß, auf dieſe Gefahren erneut hinzuweiſen. * Firberung des Zuckerrübenanbaues im Gau geſſen⸗Aaſjau Landesfachſchaft gegründet Zur Förderung des Zuckerrübenanbaues in der Landes bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau und zur Mitwirkung bei der Rübenablieferung wurde 05 Landesfachſchaft für Zuckerrübenanbau ebildet. f . Die Führung wurde dem Landesfachwart und Kreisbauernführer Weintz, Arnsheim⸗ Rheinheſſen übertragen, die Geſchäftsſtelle be⸗ findet ſich in Worms a. Rh., Krimhildſtr. 10. Klarheit über bie Verleilung von „„ Samstag, den 28. November 1936, abends 8 Uhr— Eintritt frel— Es spricht: Relchsstonrunnreüdner Pg. Frilz In. Kürner-Leinzig an die Vlernhelmer Bevölkerung es bisher an geeigneten Orten, die feſter Mit⸗ telpunkt der Führerſchulen ſein konnten und das iſt leider noch mit wenigen Ausnahmen der Fall. fehlte,— ihr Bau ſoll jedoch mit allen Mit⸗ teln vorangetrieben werden—, greift die Hitlerjugend des Gebietes Heſſen⸗Naſſau zu den Wochenendſchulungen, um gerade den un⸗ mittelbar in der Mannſchaft ſtehenden Führern das Arbeitsrüſtzeug zu geben und ſie für ihren Dienſt vorzubereiten. g Die Wochenendſchulungen laufen bis Ende März und finden bis zu dieſem Zeitpunkt in jedem Bannbereich zweimal ſtatt. Sie fassen die Unterbann⸗ und Gefolgſchaftsführer HJ. und die Stamm⸗ und Fähnleinführer für das Jungvolk und auch geeignete Unterführer zuſammen. Gebietsjungvolkführer, Stabslei⸗ ter und Abteilungsleiter des Gebietes erläu⸗ tern die Arbeitsgebiete und geben praktiſche Anweiſungen zur Durchführung der einzelnen Aufgaben. f Die Wochenendlehrgänge beginnen jeweils am Samstagabend und enden am Sonntag⸗ nachmittag. Die erſten Wochenendſchulungen fanden am 21. und 22. November in den Bannen 98(Kinzigtal) in Hanau und im Bann 304(Vogelsberg) in Lauterbach ſtatt. vergangener Woche ereignete ſich hier in der Ladenburger Straße ein ſchwerer Unfall. Ein Motorradfahrer aus Seckenheim fuhr eine Straßenpaſſantin derart mit ſeinem Kraft⸗ rad an, daß ſie zu Boden geſchleudert wurde und erhebliche Verletzungen davon trug. Die ſelbſt. Er ſtürzte und blieb bewußtlos am Boden liegen. Mit einem Schädelbruch mußte er in das Mannheimer Krankenhaus einge⸗ liefert werden. Weinheimer Schweinemarkt. Zuſammen 354 Stück. Verkauft 86 Milch⸗ ſchweine, 145 Läufer. Zuſammen 231 Stück. Meilchſchweine das Stück von 8 bis 14 Mk., Läufer das Stück von 14—40 Mk.— Marktverlauf: mittel. 1 Viernheimer Tonfilmſchau l Jan Kiepura f in ſeinem beſten und neueſten Filmwerk: Im Sonnenj chein Ein Spitzenfilmwerk, auf das man ſchon lange wartet. Der beſte Film, der mit dem großen Sänger je gedreht wurde. Die ſpan⸗ nende und reizvolle Handlung dieſes Films zu ſtizzieren, wollen wir unterlaſſen. Man muß ſie miterleben! Unſer Ohr iſt berauſcht von den wundervollen Opernaufnahmen, die allein den Film ſehens⸗ und hörenswert ma⸗ chen. Mit einem Wort: Ein klaſſiger Spitzen⸗ film, der uns Viernheimern noch heute Mon⸗ tag geboten wird. Wer ſich da nicht einfinden wollen, wo es ein großes Filmer⸗ eignis zu ſehen und zu hören gibt! Da eine Bann⸗ und Jungbannführerſchule er Hddesheim.(Unfall) Am Donnerstag ſchwerſten Verletzungen erlitt jedoch der Fahrer Zugeführt 96 Milchſchweine, 258 Läufer. r — eee e „Zwei Ueberraſchungen brachte in der Be⸗ Firksklaſſe der geſtrige Spielſonntag: Die Nie⸗ derlage Viernheims auf eigenem Platze und der Sieg der Neckarauer auf dem 08-Platz. Viernheimer kommen nun als Meiſterſchafts⸗ wärter kaum noch in Frage, es müßten ſchon in der Schlußrunde ſehr unwahrſcheinliche Verſchiebungen der Kräfteverhältniſſe kom⸗ men. Die Amieitia zeigt eben, verglichen mit ihrer früheren Spielſtärke, doch große Mängel in der Mannſchaft, wenn man auch zugeben muß, daß die Viernheimer ſehr unter den ſchlechten Schiedsrichterleiſtungen zu leiden ha⸗ ben und überdies infolge Verletzungen und Sperrungen einiger Spieler faſt jeden Sonn⸗ tag mit veränderter Mannſchaftsaufſtellung ſpielen mußten.— Der Sieg der„Kur⸗ pfälzer“ iſt durchaus verdient und umſo be⸗ merkenswerter, als 08 auf eigenem Platze bisher noch nicht geſchlagen wurde.— Der Punktgewinn der Käfertaler in Heddesheim kommt dagegen bei der derzeitigen guten Form der Mannheimer Vorſtädter durchaus nicht überraſchend.— In Neulußheim teilte man mit Friedrichsfeld die Punkte, was auch den beiderſeitigen Leiſtungen entſpricht, obwohl ein Sieg der Friedrichsfelder ſehr im Bereich der Möglichkeit lag, da ſie einen Elfmeter vergaben. 08 Mannheim— Kurpfalz Neckarau 2:3 Auf dem 08⸗Platz ſiegte, wie ſo oft in den diesjährigen Kämpfen der Bezirksklaſſe, der größere Eifer über die Technik. Die Neckarauer ſpielten unverdroſſen und unbekümmert ihr Spiel, behielten die Ruhe und gaben ſo den Lindenhöfern das Nachſehen. Obwohl zu An⸗ fang die Platzherren leicht im Vorteil waren, kamen die Gäſte, einen raſchen Vorſtoß ver⸗ wertend, zu ihrem erſten Treffer. Die Platz⸗ beſitzer wurden durch dieſen Ueberraſchungs⸗ erfolg zuſehens unſicherer und vergaben in möglichkeiten. Erſt in der zweiten Spielhälfte konnte 08 das remis erzwingen und vermochte in der Folge weiter zu dominieren. Ein Feh⸗ ler in der Gäſteverteidigung brachte dann den Führungstreffer. Das Spiel flaute jetzt au⸗ ßerordentlich ab, bis Kurpfalz nochmals aus⸗ gleichen konnte. Trotz des wieder einſetzenden Drängens der Einheimiſchen konnten ſie nichts Zählbares erringen, ja ſie mußten ſich ſogar vor Schluß den Siegestreffer ihrer Gäſte gefallen laſſen. Ol. Neulußheim— Germ. Friedrichsf. 4.4 „Die Friedrichsfelder hatten heute nicht ih⸗ ren beſten Tag. Trotz der recht anſprechenden Leiſtungen des Erſatztorwartes für den ver⸗ letzten Hollerbach, konnte dieſer den Etats⸗ mäßigen nicht voll erſetzen. Die Verteidigung ſchlug ſich zufriedenſtellend, während der Sturm nicht auf volle Touren kommen konnte, trotzdem er es mit der Platzverteidigung nicht allzu ſchwer hatte und infolge deſſen zeit⸗ weilig doch überlegen ſpielen konnte. Von Anfang an drückte Neulußheim mächtig und ſchon nach 20 Minuten hieß es 2:0. Ein Durchbruch der Gäſte brachte dann den erſten Gegentreffer, doch wenig ſpäter kamen die Platzherren zu ihrem dritten Erfolg und kurz vor Halbzeit ſtellte Scheck die Partie auf 4:2. Nach halbſtündigem beiderſeits erfolgloſem Spiel verſchenkte Friedrichsfeld einen Elfme⸗ ter, konnte jedoch kurz danach ein weiteres Die Bezirksklajje Anterbaben⸗Weſt im Kampf Tor aufholen. Die Platzbeſitzer beſchränkten ſich jetzt auf die Verteidigung und verſuchten auf alle Fälle das Reſultat zu halten. Die Gäſte ſetzten nochmals alles auf eine Karte und konnten in dieſer Drangperiode auch tat⸗ ſächlich den Ausgleich erzielen. Kurz darauf der Schlußpfiff. Fortuna Heddesheim— SC. Käfertal 12 Einen harten Kampf lieferten ſich die bei⸗ den Gegner in Heddesheim. Heddesheim hat allen Grund, ſeine dünne Punktzahl etwas zu verſtärken, doch die Gäſtemannſchaft machte den guten Willen zunichte. Man kämpfte von Anfang an mit voller Einſatzbereitſchaft und mit letzter Krafthergabe, ohne daß jedoch keine der beiden Parteien zu Torerfolgen kommen kommen konnte. Sogar bis zur Pauſe blieb das Verhältnis 0:0. Erſt in der 2. Hälfte kam Heddesheim, das zunächſt eine leichte Ueberlegenheit herausarbeitete, zum erſten Treffer. Eine Viertelſtunde ſpäter brachte ein prachtvoller Alleingang von Fuchs den Gä⸗ ſten den Ausgleich. Käfertal warf nun alle Kräfte nach vorn und ſpielte für die Folge ziemlich überlegen, aber erſt wenige Minuten vor Schluß gelang es dem gleichen Torſchüt⸗ zen den Sieg ſicher zu ſtellen. die Grünen vom Pech verjolgt Einen großen Kampf erlebten die Zuſchauer am geſtrigen Sonntag auf dem Waldſportplatz. Die Phönix⸗Leute aus Mannheim waren die Gäſte. Eigentlich ſollte das Spiel in Mannheim ſtattfinden, aber über den Verein iſt Platzſperre verhängt und ſo mußten die Mannheimer in Viernheim antreten. Die Amiciten konnten jedoch den Vorteil des eige⸗ nen Platzes nicht ausnützen und unterlagen durch einen Elfmeter 0:1. Schon nach wenigen Spielminuten paſſierte das Verhängnis. Ein Schuß des Gäſterechtsaußen kam gefährlich auf das Tor, Müller ſprang dazwiſchen und unglücklicherweiſe prallte ihm der Ball gegen die Hände. Der vom Schiedsrichter gegebene Elfmeter wurde unhaltbar verwandelt. So hatten die Gäſte einen Vorſprung billig er— halten und verteidigten ihr Tor meiſterhaft. Daß ihnen das gelungen iſt, verdanken ſie ihrem vorzüglichen Schlußtrio, aber es war auch viel Glück dabei. In der erſten Halbzeit wollte es bei Viern⸗ heim nicht klappen, aber als nach Wiederbe⸗ ginn Müller in den Sturm gegangen war, hatte das Gäſtetor eine ſtändige Belagerung auszuhalten. Ein ungeheurer Druck wurde von der einheimiſchen Elf ausgeübt, aber die Mannheimer hielten ſtand. Viernheims Mannſchaft war gut beſetzt, bis auf einige ſchwache Stellen. Aber dieſe Mängel traten ſo offenſichtlich zutage, ſodaß es leicht ſein dürfte, dieſe zu beheben. Vor allem die Hintermannſchaft iſt mit Krug, Kiß 1 und Hoock, der in ſeine Aufgabe groß hineingewachſen iſt, ſo gut beſetzt, daß man Müller für den Sturm freihalten kann. Der junge Georgi auf dem Mittelläuferpoſten lei⸗ ſtete Vorzügliches. Zum rechten Läufer eignet ſich Heinr. Schmitt bei weitem beſſer wie für den Sturm, den linken Läufer gibt ja Martin ab. Im Sturm iſt der Linksaußen Rößling noch nicht in Fahrt, während der Halblinke Schmitt Mich. ſich redlich abmühte, ihn ins Treffen zu ſchicken. In der zweiten Halbzeit, als Müller auf halbrechts ſtürmte, war die rechte Seite immer die gefährlichere. Kiß J. zeigte nicht ſein wahres Können. Vor allem ließ er es an dem nötigen Einſatz fehlen und ſo wirkte ſein Spiel ſtets lau, man könnte faſt ſagen, intereſſenlos. Nach dem Wiederbeginn nach der Pauſe konnte zuerſt Phönix ſich den Ball erobern, und trug einen Angriff vor, der aber nicht gefährlich wurde. Als aber Viernheim den Ball erhielt, hatten die Gäſte nichts mehr zu beſtellen. Angriff auf Angriff folgte, es wurde auch geſchoſſen, aber alles, was die geg⸗ neriſche verſtärkte Verteidigung nicht weg⸗ brachte, angelte ſich deren Tormann. Span⸗ nung hatte ſich der Zuſchauer bemächtigt, aber kein erlöſender Torſchuß fiel, der zum Er⸗ folg führte und den Bann brach. Phönix kam nur ſelten aus ſeinem Strafraum heraus und mußte es ſich gefallen laſſen, daß der Geg⸗ ner dauernd vor ſeinem Tor ſich aufhielt, aber einen Erfolg konnten die Gäſte doch verhin⸗ dern. Als der Schiedsrichter abpfiff, war ihr Jubel begreiflich, denn ſie hatten es wohl ſelber gefühlt, daß ſie viel länger nicht mehr hätten ſtandhalten können. Es wäre bald an der Zeit, daß ſich Fortuna auch wieder ein⸗ mal der Amicitia zuwendet, denn ohne Fuß⸗ ballglück kann auch die beſte Mannſchaft nicht beſtehen. Eine jeine Leistung der Turner⸗Handballer Ein verdienter 6:3(2:2) ⸗Sieg über Handſchuhsheim! Wenn in letzter Zeit ſchon des öfteren und erneut wieder in unſerer Samstag⸗Vorſchau von einer beträchtlichen Leiſtungsſteigerung der Turner⸗Handballer die Rede war, ſo kann man dies aufgrund der geſtern wieder vorge⸗ führten Spielweiſe als vollauf berechtigt be⸗ zeichnen und noch kräftig unterſtreichen. Denn geſtern iſt dieſe weſentliche Formverbeſſerung wiederum klar und deutlich zutage getreten und hat ſich bewieſen, daß die Spieler des Turnvereins ihre Sache verſtehen, daß ſie ſpielen und auch ſiegen können, wenn nur der gute Wille dazu vorhanden iſt. Wohl ſah es während der erſten zehn Spielminuten nicht gerade allzu roſig im Mannſchaftsgefüge der Viernheimer aus; da war man noch nicht recht im Bilde, war unſicher im Fangen und ungenau im Zuſpiel. Erſt als Handſchuhsheim mit zewi Toren in Führung lag, erwachten anſcheinend unſere Turner. Sie beſannen ſich wieder auf ſich ſelbſt, vertrauten auf ihr ei⸗ genes Können, und führten von dieſem Zeit⸗ punkt ab ein Spiel vor, das die Fehler und Mängel in den Anfangsminuten mehr als wieder gut machten. Bei all dem ſei aber nich vergeſſen zu erwähnen, die überaus gute Deckungsarbeit der Läuferreihe des Gegners, ſodaß es Viernheims Stürmern mit der Ein⸗ leitung von Angriffen nicht gerade leicht ge⸗ macht wurde. So wogte der Kampf auf und ab, bis dann endlich die mühevollen Anſtren⸗ gungen der Hieſigen von Erfolg begleitet wa⸗ ren und zum erſten Tor führten, dem bald darauf das zweite folgte und damit der Aus- gleich hergeſtellt wurde. Das Spiel gewann immer** an Tempo, doch war für beide Parteien bis zur Halbzeit nichts Zählbares mehr zu erreichen. Was die Viernheimer jetzt nach Wiederbe⸗ ginn der zweiten Hälfte leiſteten, mit welchem Kampfgeiſt und unumſtößlichen Siegeswillen ſie das Spiel beſtritten, das ſtellt nicht nur der Mannſchaft ſelbſt ein vorzügliches Zeug⸗ nis aus, nein, auch für die anweſenden Sport⸗ freunde war es eine Luſt, dem Geſchehen zu folgen. So blieb es auch nicht verwunderlich, daß mit der Mannſchaftsleiſtung auch das Intereſſe der Zuſchauer wuchs. Schon bald hieß es 3:2, dann nicht viel ſpäter 4:2. An⸗ griffe auf Angriffe kamen vor des Gegners Tor und wären ſowohl Burkert als auch Tho⸗ mas nicht allzu ſehr von Wurfpech verfolgt geweſen, ſo würde das Reſultat beſtimmt zweiſtellig lauten. Die Gäſte, deren Mann⸗ ſchaft zum Großteil aus Angehörigen der Wehrmacht beſteht, kommen jetzt nochmals mächtig auf und erzielen im Anſchluß an einen Strafſtoß das dritte Tor. Erneut ent⸗ ſpannte ſich ein temperamentvoller Kampf. Bei Viernheim ging es um die Verteidigung des Sieges und Handſchuhsheim drängte mit aller Macht auf den Ausgleich. So waren beiderſeits bange Minuten zu überſtehen, bis dann endlich Viernheim den erlöſenden 5. Torwurf anbrachte, der aus einer wunder⸗ vollen Kombination von Schmitt⸗Beckenbach herausgearbeitet wurde. Kurz vor Schluß ſah man nochmals unſere Turner durch das 6. Tor erfolgreich. Die Viernheimer Mannſchaft wächſt in ihrer Form von Spiel zu Spiel. Werle im Tor hielt auch geſtern wieder was zu halten war. Die Verteidigung mit Kempf— Sander ſpielt ſich immer beſſer ein und war auch beim geſtrigen Spiel vollauf auf der Höhe. We Läuferreihe gut in der Abwehr und ideenreich im Aufbau. Im Sturm ſtellt Schmitt Siegfr. die treibende Kraft dar, wobei ihm Beckenbach Ad. als Calbſturme wertvolle Mithilfe leiſtet. Für den verletzten Alter Gg. ſah man geſtern Schüßler K. auf halblinks ſtürmen, der wohl Erſteren nicht ganz erſetzte, aber doch ſein Möglichſtes tat. Die beiden Außenſtürmer Thomas und Bur⸗ kert paſſen ſich dem Ganzen gut an, müſſen jedoch vor dem Schußkreis mehr Ueberlegung walten laſſen.— Die Tore beim geſtrigen Spiel erzielten: Beckenbach(3), Schüßler, Thomas und Herbert(je 1). Die Reſultate der Handball-Bezirksklaſſe: TV. Viernheim— Handſchuhsheim 6:3 TV. Hockenheim— MTG. 814 1846 Mannheim— Friedrichsfeld 2:13 * FV. Wallſtadt— TV. Viernheim 24 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. X. 1936 über 1700 3. Zt. in Anzeigen⸗ preisliſte et 6 gültig **