cen igen Ver; ns. ud: gen- —————— Amtsblatt der Bürgermeiſterei Mernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg . Er cheinungswe ſe: Täglich, Nummer 274 Volkszeliun 2 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 Dienslag den 24. November für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101. — 0 Verkündigungsblatt der NS AN. Niernheim mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 12. Jahrgang Deulſchlond krift dem U- Bool-Abkommon bei Ueberreichung einer Nole in London durch Bolſchafler von Ribbenlrop Das U-Bool-Abkommen Zicherung der Menſchen vor Berſenkung eines zchiffes Berlin, 23. Nov. Botſchafter von Ribbentrop hat am Montag im Auftrage der Reichsregierung an den engliſchen Staats⸗ ſekretär für auswärtige Angelegenheiten eine Note gerichtet, in der erklärt wird, daß die deutſche Reichsregierung den Beſtimmungen 1er den Unterſeebootkrieg des Teiles IV des Londoner Seerüſtungsvertrags beitritt und dieſe als vom heutigen Tage ab für ſie ver- bindlich annimmt. In den ausgedehnten Nachkriegsverhandlun⸗ 250 über die Begrenzung und Herabſetzung der üſtungen zur See ſind internationale 8 für die Führung des U⸗Bootkriegs aufgeſtellt worden, die in Artikel 22(Teil IV) des Londoner Vertrages vom 22. April 1930 niedergelegt ſind und zunächſt von Großbritan⸗ nien, den Vereinigten Staaten und Japan an⸗ genommen wurden. Im Verlauf der deutſch⸗ engliſchen Flottenverhandlungen 1935 hat Deutſchland auf engliſche Anfrage hin ſeine Bereitwilligkeit erklärt, dieſen Beſtimmungen beizutreten. Die kgl, britiſche Regierung hat nunmehr, nachdem auch die Annahmeerklärung pon Frankreich und Italien vorliegt, Deutſch⸗ land auf Grund eines vom 6. November dieſes Jahres in London von den beteiligten Seemäch⸗ ten gezeichneten Protokolls förmlich 3 u m Beitritt aufgefordert. Daraufhin hat am 23. November der deutſche Botſchafter in London an den engliſchen Staatsſekretär für auswärtige Angelegenheiten folgende Note gerichtet: In einer Mitteilung vom 9. d. Mts. hat der kal. britiſche Votſchafter in Berlin dem Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen Abſchrift eines am 6. November 1936 in London unterzeichneten Protokolls über die Regeln der Unterſeeboots⸗ kriegsführung gemäß Teil IV des Londoner extrages vom 22. April 1930 überſandt und dabei namens ſeiner Regierung der Hoffnung Ausdruck verliehen, die deutſche Regierung werde den genannten Regeln beitreten. Dieſe Regeln lauten:. 1. Bei ihrem Vorgehen gegen Handelsſchiffe müſſen Unterſeeboote ſich nach den Beſtimmun⸗ gen des Völkerrechts richten, welchen Ueberwaſſerſchiffe unterworfen sind. 2. Insbeſondere darf, mit Ausnahme des Falls der fortgeſetzten Weigerung zu ſtoppen, nachdem die ordnungsmäßige Aufforderung Hierzu ergangen iſt, oder des tatſächlichen Widerſtands gegen Beſichtigung oder Unterſu⸗ ung, ein Kriegsſchiff, ob Ueberwaſſerſchiff oder Unterſeeboot, ein Handelsſchüff nicht verſenken oder zur Seefahrt un tauglich machen, ohne vorher die Paſ⸗ ſagiere, die Bemannunga und die Schiffspapiere an einen ſicheren Ort gebracht zu haben. Für dieſen Zweck werden die Boote des Schiffes nicht als ein ſicherer Ort angeſehen, es ſei denn, daß die Sicherheit der Paſſagiere und der Bemannung bei den herr⸗ ſchenden See⸗ und Wetterverhältniſſen durch die Nähe von Land oder durch die Anweſenheit eines anderen Schiffs, welches in der Lage iſt, ſie an Bord zu nehmen, gewährleiſtet iſt.“ Die deutſche Regierung hat anläßlich der deutſch⸗engliſchen Flottenverhandlungen in der Zuſammenfaſſung der Beſprechungen zwiſchen den deutſchen und engliſchen Flottenſachverſtän⸗ digen am 23. Juni 1935 ihre Vereitmilligkeit erklärt, den Beſtimmungen über den Unterſee⸗ bootkrieg des Teils IV des Londoner See⸗ rüſtungsvertrags beizutreten. g Demgemäß beehre ich mich, im Auftrag mei⸗ ner Regierung zu erklären, daß die deutſche Regierung den oben wiedergegebenen Regeln beitritt und dieſe als vom heutigen Tag ab für ſie verbindlich annimmt. (gez.): v. Ribbentrop der König von Griechenland dankt dem Führer Athen. 23 Nov. König Georg von Grie⸗ chenland ſandte an den Führer und Reichskanz⸗ ler ein herzliches Danktelegramm für die deutſche Anteilnahme anläßlich der Ueberfüßh⸗ rung der Särge Königs Konſtantin, der Köni⸗ gin Sophie und der Königinmutter Olga nach London. 23 Nov. Der Abgeordnete Wedgewood fragte am Montag im Unter⸗ Franzöſiſche Krilik an der Trauer⸗ ate tag 10 rede Leon Blums die ſpanlige Aiſtzeimterzoſen anlaufen 1 5 0 5 äſti⸗ Paris, 23. Nov. Die Montagspreſſe füllt J einer Durchſuchung oder Beläſt ihre Spalten mit Berichten über die Beiſetzung] gung auf hoher See und in 3 Salengros in Lille und die aus dieſem Anlaß] rialen Gewäſſern geſchützt werden würden, abgehaltenen Kundgebungen der Volksfront.] während der Abgeordnete Harris eine 1 5 deren im allgemeinen ruhiger Verlauf her“[ rung. daß die britiſchen 1. hie geſchützt 512 vorgehoben wird. In einigen Blättern kommt den würden, verlangte ſalls ſie 9 Auf allerdings auch eine kurze, aber ziemlich] celong anlaufen oder verlaffen ſollten. Auf ſcharfe Kritit an der Trauerrede des Mi- dieſe Fragen antwortete Eden wie folgt: niſterpräſidenten und an der Politiſierung„Die Politik der britiſchen Regierung iſt es, der Trauerumzüge zum Ausdruck. 5 keine 5 7 8 2 Das„Echo de Paris“ wirft Léon Blum Partei zu nehmen und einer der vor einen gewalttätigen und drohenden Ton Kampf beteiligten Parteien eine Hilfe zu angeſchlagen zu haben. Der Miniſterpräſident gewähren. 3 ſtelle es als ſicher hin, daß Salengro einzig In Verfolg dieſer Politik hat die britiſche und allein durch den gegen ihn geführten[Regierung die Einfuhr von Waffen Feldzug zum Selbſtmord getrieben worden[nach Spanien auf dem Seeweg verboten ſei. Er habe alſo die Leidenſchaften, ſtatt ſie und die ſich hieraus ergebenden Fragen erwo⸗ zu beſchwichtigen, noch weiter aufgepeitſcht.] gen. Die britiſche Regierung hat bisher die Das Blatt weiſt überdies darauf hin, daß die Anerkennung des Rechts als kriegsführende Kommuniſten den Tod Salengros für ihre J Partei zur See keiner der beiden Parteien zu⸗ Zwecke ausgeſchlachtet haben. ſcht fick hat dagerkeartig nicht die Ab⸗ Selbſt ein Blatt wie Herriots„Ere Nou ſicht, folche Rechte zuzuer ennen. velle“ kann nicht umhin, das Verhalten des Infolgedeſſen werden Schiffe Seiner Ma⸗ linken Volksfrontflügels zu tadeln. Das eſtät, falls dies notwendig ſein ſollte, Blatt weiſt auf die Zwiſchenfälle bei der britiſche Kauſfahrteiſchiffe auf Trauerkundgebung in der Winter⸗Radrenn⸗ hoher See gegen die Behelligung durch bahn hin, die den Miniſter für die Landes⸗ Schiffe einer der beiden ſtreitenden Par⸗ verteidigung Daladier zu einer ſcharfen Be⸗ teien in Spanien außerhalb der Drei⸗Mei⸗ merkung an die Adreſſe der Kommuniſten ver⸗ len-Zone ſchützen. Zu gleicher Zeit liegt anlaßt haben und ſchreibt, daß die Mitglieder es nicht in der Abſicht der britiſchen Re⸗ der Regierung auf ſo peinliche Vorkommniſſe gierung, daß britiſche Schiffe Kriegsmate nicht gefaßt geweſen ſeien. Aber leider müß⸗ rial von einem fremden Hafen nach irgend⸗ ten die Regierungsmitglieder ſich darüber im einem ſpaniſchen Hafen verſchiffen. klaren ſein, daß künftig derartige Zwiſchen⸗ um dieſen Wunſch ſo wirkſam zu machen, als fälle in jedem Augenblick zu befürchten ſeien. dies unter den gegebenen Umſtänden möglich Auſſehenerregende Meldungen über Sowjethilfe ür Spanien Ganze Regimenter werden eingeſetzt. punkte der Sowjetmarine zur Verfügung ge⸗ 8 Parts. 24. Nov. Auch in ſeiner heu- ſtellt. tigen Ausgabe bringt der„Matin“ Enthüllun⸗ Zur Begleichung der Unkoſten, die der Sow⸗ — über die Umtriebe der Sowjets in Spa⸗ jetregierung entſtünden. werde ein Teil des g ö Goldes der Bank von Spanien verwandt, das Nach den letzten Beſchlüſſen Moskaus wür⸗ 3 g l 1 a den Waffen, Munition., Tanks und ſogar bereits in Moskau eingetroffen ſei. ganze Truppenteile in geſteigertem Tempo Das Blatt verſichert, es habe die einwand⸗ nach Spanien verſchifft; darunter zwei u. freie Beſtätigung dafür, daß vor etwa 12 Tagen Boot⸗Abteilungen. Die Transportſchiffe wür⸗ auf dem Seeweg ein ſowietruſſiſches den von den ſowjetruſſiſchen Kriegsfahrzeugen Regiment nach Spanien gekommen ſei, das ſofort nach Madrid befördert wurde. Dieſes begleitet. Der Kommandant der Schwarzen⸗Meer⸗ Regiment beſtehe aus 3000 Mann und werde von einem Oberſt und einem vollſtändigen Flotte, Kojano w, haben den Befehl, mehrere n e F. 5 8 00 1 Offizierkorvs geführt. Es habe ſich heraus⸗ Einheiten ſeines Geſchwaders hierfür bereitzu⸗ ö 5 halten. Nach einem mit den ſpaniſchen Bol⸗ geſtellt, daß im roten Lager des Kampfes um ſchewiſten getroffenen Abkommen würden ſämt⸗ Madrid mehr Sowietruſſen beteiligt ſind als Spanier. lich noch in deren Beſitz befindliche Flottenſtütz⸗ Bom ſpaniſchen Kriegsſchauplatz Jpanien-Ausſprache im Unlerhaus Eden über die Politik der britischen Regierung iſt. beabſichtigt die Regierung, ſofort ein Ge⸗ ſetz einzubringen, das den Transport von Waffen nach Spanien durch britiſche Schiffe ungeſetzlich macht. Ich benutze die Ge⸗ legenheit, um demgemäß alle britiſchen Schiffe zu verwarnen.“ Der Abgeordnete Hicks(Labour) fragte hierauf, ob die franzöſiſche Regierung nicht an die britiſche Regierung herangetreten ſei, um das Nichteinmiſchungsablommen zu überprü⸗ fen und ob die britiſche Regierung ſich bereit⸗ erklären wolle, ſich an diefer Ueberprüfung zu beteiligen. Eden antwortete:„Nein, mein Herr. Im Gegenteil, die franzöſiſche Regierung hat mir innerhalb der letzten 24 Stunden ihren Wunſch übermittelt. daß der gegenwärtig beſtehende Nichteinmiſchungsausſchuß wei⸗ ter fortbeſtehen ſoll.“ Auf die weitere Frage des Abgeordneten Harris, ob der Außenminiſter mit der fran⸗ zöſiſchen Regierung Beratungen herbeiführen wolle, um einen gemeinſamen Schritt zu un⸗ ternehmen, falls irgendwelche britiſchen oder ſtanzöſiſchen Schiffahrts rechte beim Anlaufen oder Verlaſſen ſpaniſcher Häfen verletzt wür⸗ den, erwiderte Eden, er könne ihm verſichern, daß die britiſche Regierung in enger Fühlung mit der franzöſiſchen Regierung ſtehe, und zwar wegen aller Fragen, die ſich aus der ge⸗ genwärtigen Lage in Spanien ergeben. Er habe den franzöſiſchen Botſchafter erſt heute ge⸗ ſehen und habe ihn darüber unterrichtet, was die britiſche Regierung zu tun beabſichtige. Role Gegenangriffe blufig zurück geſchlagen „Salamanca, 29. Noy. Der Heeresbe⸗ richt des Oberſten Befehlshabers der nationa⸗ len Streitkräfte vom Sonntag meldet, daß Ge⸗ genangriffen der roten Milizen bei Santa uiteria im Frontabſchnitt von Almodo⸗ var, bei denen auch Panzerwagen eingeſetzt wurden, blutig zurückgeſchlagen werden konn⸗ ten. Bei der Verfolgung der in wilder Flucht zurückflutenden, Marxiſten fielen den nationa⸗ len Truppen ein Tank und eine große Anzahl von Gewehren in die Hände. Ein zweiter An⸗ griff der roten Horden wurde gleichfalls zurück⸗ geſchlagen, wobei die Marxiſten 200 Tote auf dem Kampfplatz zurückließen. Unter dem erbeu⸗ teten Kriegsmaterial befindet ſich zahlreiche Mu⸗ nition ſowjetruſſiſcher Herkunft. Die 7, Diviſion konnte ihre Stellungen im Univerſitätspiertel von Madrid erweitern und einige Gebäude beſetzen. An der Front von Guadalajara haben die nationalen Streitkräfte die zurückgeſchlagenen Roten weiter verfolgt und ihre Stellungen wei⸗ ter vorgeſchoben. Zahlreiche Waffen, darunter ein Maſchinengewehr, wurden erbeutet. Beſchießung von Madrid wieder aufge⸗ nommen Bei wiedereinſetzendem gutem Wetter ſetzte die nationale Artillerie am Montag die Beſchie⸗ zung von Madrid fort. Namentlich die noch un⸗ beſetzten Teile der nordweſtlichen Innenſtadt, die verſchiedenen Kaſernen und der Stadtteil Roſales, wurden unter Feuer genommen. Nationale Journaliſten in die Hände der Roten gefallen „Wie erſt jetzt hier bekannt wird, geriet am Samstag ein mit vier ſpaniſchen und einem ſüdamerikaniſchen Journaliſten beſetzter Kraft⸗ wagen bei einer Fahrt an die Front bei Madrid im Park von Caſa de Campo auf einen falſchen Weg und fiel in die Hände der Roten. Ueber das weitere Schickſal fehlt jede Nachricht. Es wird befürchtet, daß ſie erſchoſſen worden ſind. Reichsverweſer horlhy nach Rom abgereiſt Budapeſt, 23. Nov. Reichsverweſer Horthy und Gemahlin ſind um 15.35 nach Rom ge⸗ fahren. Gleichzeitig ſind nach Rom gereiſt Mi⸗ niſterpräſidert Baranyi und Miniſter des Aeußern Kanga. In ihrer Begleitung befand Griechenland. Rote Gefangene ſind eingebracht worden und werden in Campamente von Marolkkanern ewacht.(Scherl Bilderdienſt, K.) —— ſich der Budapeſter italieniſche Geſandte To⸗ lonna. r b r ee C r 2 8 —— e — * —— 8 —— — —5————ů—— ͤ—— ——— — e eee, — 2 ö 1 1 5 ö 1 ——— * 2 ä—— . —.— n 3 e — r. 3 ee ä . Nr e ——— r — — — rn N PFF „„ r Reizung und herausforderung „Aus dem finſteren Sowjetrußland dringen ſelten Nachrichten in die Oeffentlichkeit. Die Menſchen, deren ſich Moskau entledigen will, verſchwinden einfach aus der Welt; ſie gehen in den Mordkellern der GP. zugrunde, oder ſie werden in die Eiswüſten Sibiriens abgeſcho⸗ ben. Wenn aber dann einmal ein großer Schauprozeß aufgezogen wird, dann hat das immer 8 Bedeutung. Man will nach außen hin wirken, man will reizen und herausfordern. Die Juſtizkomödie in Nowa⸗Sibirſk gegen. acht Ruſſen und den deutſchen Ingenieur Stick⸗ ling hat mit neun Todesurteilen ge⸗ endet. Die Weltmeinung iſt ſich darin einig, daß dieſer Prozeß einen geradezu ekelerregen⸗ den Verlauf genommen hat. Die Angeklagten wurden mit den grauſamſten Mitteln mürbe gemacht und zu vernichtenden Seloſtbezichtigun⸗ gen gezwungen. Man weiß es von früheren Prozeſſen dieſer Art her. Man hat die Ange⸗ klagten monatelang bearbeitet, Tag und Nacht verhört, ihnen den Schlaf geraubt und die Gefängniszelle derart überhitzt, daß das Leben zu einer furchtbaren Qual wurde. Man hat ihnen gedroht, daß ihre Angehörigen erſchoſſen würden, wenn ſie nicht geſtehen wollten. So hat man die Armen in Not und Verzweiflung gebracht, bis ihnen der Tod wie eine Erlöſung aus der Qual erſchien. Nur der deutſche Inge⸗ nieur hat nicht geſtanden, weil er eben nichts zu geſtehen hatte. Er durchſchaute dieſe Richter und wußte wohl, was ſie im Schilde führten, daß das alles Komödie war zu einem Zweck, der nach außen hin wirken ſollte, der reizen und provozieren ſollte. Die ſowjetruſſiſche Wirtſchaft befindet ſich in einem ſchauderhaften Zuſtand, und die Ruſſen ſelber müſſen zugeben, daß das Stacha⸗ nowſyſtem, das die Arbeiter zu Zuchthäuslern macht, auf der ganzen Linie verſagt hat. Daß dazu noch ein Spionagefall konſtruiert wurde, gehört gleichfalls zu den bekannten Methoden, den Kampf gegen das„faſchiſtiſche Deutſchland“ anzufeuern. Das alles iſt jedenfalls eine unge⸗ . Herausforderung, nicht allein Deutſch⸗ ands, ſondern der ganzen ziviliſierten Welt, und die Stimmen der Weltöffentlichkeit haben es auch ſo bezeichnet. Von rechtswegen ſollte ſich die ziviliſierte Welt gegen dieſe menſchen⸗ unwürdigen und kulturſchänderiſchen Methoden wenden. * Wir erinnern uns, daß es ähnlich wie dem Deutſchen Stickling einſt auch engliſchen Inge⸗ nieuren erging. Dieſe Herausforderung Eng⸗ lands verſagte aber damals, denn England drohte mit ſcharfen Gegenmaßnahmen, und Sowjetrußland zog es vor, einen Rückzug an⸗ zutreten, weil England erſt an die Reihe kom⸗ men ſoll, wenn die anderen Weſtſtaaten reif geworden ſind für den Bolſchewismus. Aber darüber darf ſich Sowjetrußland nicht täuſchen: wenn ſofort nach dem Bekanntwerden des un⸗ erhörten Urteilsſpruchs der deut ſche Bot⸗ ſchafter in Moskau bei der Sowjetunion ſchärfſten Proteſt einlegte, ſo ſteht da⸗ hinter die geſamte deutſche Nation. Und die deutſche Nation erwartet, daß das Weltge⸗ wiſſen ſich einmal aufbäumen und lauten Proteſt gegen die barbariſchen Methoden Sow⸗ jetrußlands einlegen werde. Der„Völkiſche Beobachter“ ſieht in dem Moskauer Bluturteil ein kennzeichnendes Symptom:„Das Erſtarken der Front der ordnungswilligen Staaten ſcheint für Moskau der letzte Anſtoß zu ſein, den größten Einſatz in ſeinem blutigen Spiel zu wagen. Denn Hand in Hand mit ſeinem Aufmarſch in Spanien geht eine Herausforderung Deutſchlands, die unter keinen Umſtänden ohne einen ganz beſonderen Zweck in dieſem Augenblick von Moskau her⸗ aufbeſchworen ſein kann.“ Der Zweck iſt derſelbe, der Moskau jetzt bei ſeiner beſonderen Wühlarbeit in allen Ländern leitet. Wir haben von der geheimen Anweiſung der Komintern an die kommuniſtiſchen Bezirks⸗ leiter in Polen vernommen. Wir haben die Enthüllungen über die Moskauer Pläne in der Tſchechoſlowakei gehört. Wir ſehen, wie in Frankreich gearbeitet wird, und wir verfolgen die Anſtrengungen, die Sowietrutzland jetzt macht, um den Kampf in Spanien auf die Spitze zu treiben. Ganz unverkennbar iſt: Moskau will provozieren. Es will Unruhe ſchaffen und Kriſen herbeiführen, und es hofft dabei, daß Europa ihm den Gefallen tun wird, Harakiri zu üben und durch Uneinigkeit herbeizuführen, was Moskau eben wünſcht. Man ſollte denken, die Dinge in Spanien lägen ſo klar, daß ſie von allen Staatsmän⸗ nern überſehen werden könnten. Sowjetruß⸗ land treibt die Einmiſchung auf die Spitze. Es befindet ſich tatſächlich im Kriege ge⸗ gen das nationale Spanien. Seine Transportſchiffe gehen ununterbrochen durch das Mittelmeer und bringen Truppen, Muni⸗ tion und Waffen nach Katalonien. Das natio⸗ nale Spanien ſteht im Kampf gegen den Welt⸗ bolſchewismus, der eingeſtandenermaßen Spa⸗ nien erobern will, um von hier aus ganz Weſt⸗ europa aufzurollen. Das nationale Spanien kämpft darum für Europa, veſſen Schickſal ſehr dunkel würde, wenn der Plan Moskaus gelänge. Das alles liegt klar auf der Hand. Wenn das nationale Spanien um die Befreiung Kataloniens kämpft, dann muß es den ſo w⸗ jetruſſiſchen Truppen⸗ und Waſ⸗ fentransport abſperren. Es handelt durchaus richtig, wenn es die Sperre des Ha⸗ fens von Barcelona ankündigt und die Mächte darauf aufmerkſam macht. Und nun hören wir dieſen ſonderbaren Streit darum, ob die na⸗ tionale Regierung das Recht einer kriegfüh⸗ renden Macht habe, ob man ſie anerkennen könne, wie es Deutſchland und Italien getan haben, ob man die Sperre der Häfen zulaſſen könne. Man wird ſich vergebens fragen, wel⸗ chen Wert ſolche Einwendungen haben können angeſichts der Tatſache, daß Moskau einen Krieg gegen das nationale Spanien führt und daß nas nationale Spanien einen Krieg führen muß, weil er ihm von Sowjetrußland aufgedrängt worden iſt. Hat der ganze diplomatiſche Streit der Weſtmächte um dieſe Fragen ſchon einen recht Das Schandurkeil von Nowoſibirſt Nalieniſche Bläller zum Moskauer Blulurleil Rom, 23. Nov. Die neuen ſowietruſſiſchen Todesurteile und der ſcharfe Proteſt der Reichs⸗ regierung in Moskau finden in der italieni⸗ ſchen Preſſe ſtärkſte Beachtung. Der Sturm der Entrüſtung, den in der deutſchen Preſſe beſonders das Todesurteil gegen In⸗ genieur Stickling hervorgerufen hat. wird von der geſamten italieniſchen Preſſe mit vollem Verſtändnis verzeichnet. „Giornale d' Italia“ ſpricht von einem „unerhörten Prozeß“, und„Tribuna“ betont in ihrem Berliner Bericht, daß die ſow⸗ jetruſſiſche Herausforderung nicht nur gegen das Reich, ſondern gegen die ganze ziviliſierte Welt gerichtet ſei. Der grauſame und ruchloſe Verſuch, für das völlige Scheitern der ſowjet⸗ ruſſiſchen Grundſätze einige wenige Ausländer verantwortlich zu machen, müſſe aufs ſchärfſte verurteilt und allgemein abgelehnt werden. Frankreichs kommender Innen- miniſter„Marx“ Dormoy Paris, 23. Nov. Der für Montag ange⸗ ſagte Kabinettsrat iſt auf morgen vormittag vorſchoben worden. Auf der Tagesordnung ſteht in erſter Linie die Neubeſetzung des In⸗ nenminiſteriums. Obgleich in den letzten Tagen verſchiedene Namen genannt wurden iſt man in parlamen⸗ tariſchen und politiſchen Kreiſen nunmehr da⸗ von überzeugt, daß der gegenwärtige Unter⸗ ſtaatsſekretär im Miniſterpräſidium Marx Dor⸗ moh zum Nachfolger Salengros ernannt wird. Marx Dormoy ſteht im Alter von 48 Jahren, er wurde in Montlucon als Sohn eines äußerſt betriebſamen Mitgliedes der ſozialiſtiſchen Partei geboren, der ihm abſichtlich den Vor⸗ namen„Marx“ gab. Dormoy war zunächſt Handlungsgehilfe, ſpäter wurde er zum Bür⸗ germeiſter ſeiner Heimatſtadt gewählt, und bei den Novemberwahlen 1931 kam er erſtmalig in die Kammer. Britiſcher Generalkonſul lehnt Vertretung peruaniſcher und chileniſcher Intereſſen ab London, 23. Nov. Der peruaniſche und chileniſche Konſul in Barcelona, die beide die Stadt verlaſſen haben, haben den dortigen bri⸗ tiſchen Generalkonſul gebeten, ihre Intereſſen wahrzunehmen. Der britiſche Generalkonſul hat ſich auf Weiſung ſeiner Regierung nicht in der Lage geſehen, dieſem E er⸗ ſuchen zu entſprechen. Erfüllung der Forderungen der Wilnaer Studenten zugeſagt Warſcha u, 23. Nov. Die Wilnaer Studen⸗ ten haben Montagvormittag das ſeit neun Tagen von ihnen beſetzte Akademiſche Haus ge⸗ räumt und haben ſich in geſchloſſenem Zug in die Su. Johannis⸗Kirche begeben, wo der Erz⸗ biſchof eine Dankmeſſe zelebrierte. Nach den Meldungen nationaliſtiſcher Blätter iſt die Räumung des Akademiſchen Hauſes und die Einſtellung des Hungerſtreiks auf die den Studenten von Seiten des Wil⸗ ner Erzbiſchofs und den früheren Rektoren der Univerſität gegebene Verſicherung erfolgt, daß die gegen das Ueberhandnehmen des Juden⸗ tums gerichteten Forderungen der Studenten in vollem Umfang erſüllt werden würden. Polniſches Redeperbot für den deutſchen Senator Wiesner. Poſen, 23. Nov. Nachdem zwei Proteſtyer⸗ ſammlungen der deutſchen Volksgruppe in Po⸗ len wegen der Entlaſſung von ſechs deutſchen Lehrern behördlicherſeits verboten worden wa⸗ ren, berief der Landesleiter der Jungdeutſchen Partei. Senator Wiesner, eine Verſamm⸗ lung im Kreis Neutomiſchl ein, wo er über das Thema„Recht der deutſchen Volksgruppe in Polen“ zu ſprechen beabſichtigte. Die Ver⸗ ſammlung wurde erneut mit dem Hinweis, daß durch ſie die öffentliche Ruhe bedroht werden könne, verboten.— Ein Vortrag des ſtellver⸗ tretenden Landesleiters der Jungdeutſchen Partei. Wilhelm Schneider, in Brom⸗ berg wurde gleichfalls verboten. Englands Llellung zu den oſteuropälſchen Fragen Ein bemerkenswerter Auf ſatz des„Daily Telegraph“ London, 23. Nov. Der„Daily Telegraph“ beſchäftigt ſich in einem bemerkenswerten Leitaufſatz mit der Rede Edens in Leaming⸗ ton, von der das Blatt ſchreibt, daß ſie ſowohl in Paris wie auch in Berlin begrüßt worden ſei. Paris habe ſie deshalb willkommen ge⸗ heißen, weil ſie England zur Verteidigung Frankreichs und Belgiens im Falle eines nicht herausgeforderten Angriffs verpflichte, Berlin aber, weil ſie keine entſprechenden Garantien für die beſtehenden Grenzen in Oſteuropa biete. Die franzöſiſche Folgerung, daß die britiſche Politik„beim nächſten Mal“ nicht mehr ſo wie im Auguſt 1914 ein großes Rätſel ſein würde, ſei richtig. Es ſei nicht nur die Anſicht der britiſchen Regierung, ſondern auch des eng⸗ liſchen Volkes, daß die gegenwärtigen Gren⸗ zen Weſteuropas feſtgelegt ſeien, daß es keinen Frieden geben könne, wenn ſie angetaſtet wür⸗ den. Der Friede ſei Englands oberſtes Inter⸗ eſſe, und es ſei daher auch bereit, ſeine Auf⸗ rechterhaltung zu garantieren. Glücklicher⸗ weiſe— und das ſei gut für den zukünftigen Frieden Europas— werde dieſe in London erkannte Wahrheit in Berlin nicht beſtritten. Kein Menſch in Deutſchland denke jetzt daran, die Grenze von 1871 wieder herzu⸗ ſtellen. In dieſer Hinſicht gingen die be⸗ troffenen Mächte einig. Das Blatt fährt dann fort:„Keine ähnliche Garantie kann für die Grenzen in Oſteuropa gegeben werden. Die Möglichkeit ihrer Dauer iſt noch nicht durch Erfahrung getrübt worden. Während im Weſten die Karte Europas wie⸗ der hergeſtellt wurde, iſt ſie im Oſten neu ge⸗ zeichnet worden, und alle Erwägungen, die unſere Garantien in Locarno begrenzten, ſind immer noch in voller Kraft. Eden erklärte, man könne von den Nationen nicht erwarten, daß ſie automatiſch militäriſche Verpflichtun⸗ en eingingen, es ſei denn für Gebiete, in de⸗ nen ihre Lebensintereſſen betroffen ſeien, Dieſe Worte ſind ſorgfältig gewählt und werden in allen verantwortlichen Kreiſen Englands Un⸗ terſtützung finden. Niemand, der ſich die Mühe nimmt, einen Atlas zu öffnen und die Grenzlinien zu betrachten, die jetzt zwiſchen der Oſtſee und dem Schwarzen Meer gezogen ſind, kann behaupten, daß ihre unveränderte Auf⸗ rechterhaltung ein lebenswichtiges briti⸗ ſches Intereſſe ſei. Nachdem man dies zugegeben hat, folgt wei⸗ ter, daß die britiſche Politik es ablehnen muß, England zu einer automatiſchen militä⸗ riſchen Aktion in einem oſteuropäiſchen Krieg zu verpflichten. Der engliſch-japaniſche Jwiſchenfall Noch keine befriedigende Ankwork Japans London, 23. Nov. Im Anterhaus gab Eden am Montag eine eingehende Darſtellung des engliſch⸗japaniſchen Zwiſchenfalls, der ſich am 7 Oktober auf Formoſa ereignet hat. Be⸗ kanntlich wurden drei britiſche See⸗ leute verhaftet, weil ſie angeblich ihren Mietkraftwagen nicht bezahlt hatten. Es habe ſich feſtſtellen laſſen, ſo erklärte Eden, daß im Gegenſatz zu den Angaben der japaniſchen Po⸗ lizei die Kraftfahrer ihr Geld er⸗ halten hätten. Bei der Vernehmung auf der japaniſchen Polizeiaktion ſeien die briti⸗ ſchen Seeleute Lügner genannt worden und von dem die Unterſuchung führenden Offizier mehrfach in das Geſicht geſchlagen worden. Der Unterkiefer eines der Matroſen ſei dabei ge⸗ brochen. Ein britiſcher Marineoffizier, der ein⸗ zugreifen verſucht habe, ſei von demſelben japa⸗ niſchen Polizeioffizier beſchimpft worden, ob⸗ 5 der britiſche Offizier Uniform getragen abe. Infolgedeſſen habe der britiſche Votſchafter in Tokio der javaniſchen Regierung mit⸗ geteilt, daß der Höflichkeitsbeſuch des eng⸗ liſchen Oberkommandierenden der China⸗ Station in Honkong am 30. Oktober nicht ſtattfinden könne, falls ſich die japaniſchen Behörden nicht gehörig entſchuldigten, der verantwortliche japaniſche Polizeioffizier beſtraft werde, die verletzten Leute eine Geldentſchädigung erhielten und Maßnah⸗ men ergriffen würden, um die Wieder⸗ holung eines ſolchen Zwiſchenfalls zu ver⸗ hindern.(Lebhafter Beifall im ganzen Unterhaus). Die japaniſche Regierung habe ſich nicht in der Lage gefühlt, dieſe Genugtuung ſofort zu gewähren, da ſie die Angelegenheit erſt habe ſelbſt unterſuchen wollen. Infolgedeſſen ſei der Beſuch des Oberkommandierenden ver⸗ tagt worden. Die japaniſche Regierung habe nunmehr, nachdem der Bericht des Unter- ſuchungsgerichtshofs in Hongkong ihr zugeleitet worden ſei, eine Zwiſchenantwort überſandt, in der ſie ihrem Bedauern darüber Aus⸗ druck gebe, daß ſich ein ſolcher unerfreulicher Zwiſchenfall ereignet habe. Sie veranſtalte auf Grund der Unterſuchungen in Hongkong weiter Nachfragen. Solange die japaniſche Regierung nicht eine endgültige befriedigende Antwort ge⸗ geben habe, ſehe ſich die britiſche Regierung nicht in der Lage, den Zwiſchenfall als ab⸗ geſchloſſen anzuſehen. —— ͤͤ—⁰˙———— bitteren Beigeſchmack, ſo verſchärft er ſich noch mehr durch die Tatſache, daß er beinahe auf eine Billigung der Kriegführung Sowjetruß⸗ lands gegen Spanien hinausläuft. Jedenfalls haben die Mächte, die ſich zur Nichteinmi⸗ ſchung verpflichtet haben, bisher nichts getan, die Folgerungen aus der Tatſache zu ziehen, daß Sowjetrußland ſich in der aggreſſipſten Weiſe in die ſpaniſchen Angelegenheiten ein⸗ miſcht. Sie können nicht überſehen, daß ſich da⸗ raus unüberſehbare Folgen für die Verhält⸗ niſſe im Mittelmeer ergeben können, die wei⸗ terhin die Völker in Mitleidenſchaft zu ziehen drohen. Aber ſo iſt die Lage eben: Sowjetrußland provoziert nach allen Seiten, und es darf ſich das geſtatten, weil die öffentliche Meinung in manchen Ländern dermaßen durch die bol⸗ ſchewiſtiſche Aktion verdunkelt iſt, daß die kla⸗ ren Tatſachen nicht erkannt weiden. Dies aber iſt die Tatſache, daß Sowjetrußland alles da⸗ ranſetzt, Spanien für den Bolſchewismus zu erobern und es zu einer Sowjetkolonie zu machen Dagegen wehrt ſich das nationale Spanien und die Staatsmänner Europas müßten mit Blindheit geſchlagen ſein, wenn ſie nicht ſehen könnten, daß dieſer Kampf auch das Schickſal Weſteuropas entſcheidet.—8. Mochſel im Präfidium der Reichs- kammer der bildenden Künſle Berlin, 23. Nov. Der Präſident der Reichskammer der bildenden Künſte. Profeſſor Eugen Hönig, hat den Präſidenten der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, gebeten, ihn mit Rückſicht auf ſein vorgeſchrittenes Alter und zur Erfüllung per⸗ ſönlicher künſtleriſcher Aufgaben von ſeinem Amt zu entbinden. Reichsminiſter Dr. Goebbels hat dieſem Wunſch entſprochen mit dem Aus⸗ druck des Bedauerns und des Danks für die großen Verdienſte, die ſich Profeſſor Hönig beim Aufbau der Reichskammer der bildenden Künſte erworben hat. Gleichzeitig hat Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels Profeſſor Hönig ſein Bild mit einer beſonders herzlichen Widmung überreichen laſſen. Profeſſor Hönig bleibt auch weiterhin Mitglied des Präſidialrats der Reichskammer der bildenden Künſte und des Reichskulturſenats. Als Nachfolger von Profeſſor Hönig hat Reichsminiſter Dr. Goebbels das Mitglied des Präſidialrats der Reichskammer der bildenden Künſte und des Reichskulturſenats Profeſſor Adolf Ziegler in München zum Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte er⸗ nannt. Berlin, 23. Nov. Am Dienstag feiert Geheimrat Auguſt Bier ſeinen 75. Geburtstag. Zu dieſem erhielt er aus allen Teilen des Reiches die herzlichſten Glückwünſche.— Die Reichsärztekammer und das Hauptamt für Volksgeſundheit in der Reichsleitung der NS⸗ DAP. ſandten ein Telegramm, in dem(s heißt:„Herrn Geheimrat Auguſt Bier, dem Vorkämpfer einer neuen deutſchen Heilkunde, dem bewährten Lehrer deutſcher Jugend, dem großen deutſchen Arzt, herzlichſte Glückwünſche und weitere Erfolge auch in der Zukunft.“ Auch der ſtellvertretende Reichsärzteführer Dr. Bartels ſandte ein herzliches Glückwunſch⸗ telegramm. g Profeſſor Gerlach-Baſel wieder in ſein Amt eingeſetzt Baſel, 23. Nov. Der Baſeler Regie⸗ rungsrat hatte bekanntlich am 18. Auguſt den Leiter des Pathologiſch-Anatomiſchen Inſtituts der Baſeler Univerſität, Profeſſor Dr. W. Gerlach, friſtlos entlaſſen. Profeſſor Ger⸗ lach, der eingeſchriebenes Mitglied der NSDAP. iſt,war eine aktive Betätigung als National⸗ ſozialiſt vorgeworfen worden, die— wie es im Entſcheid der Regierung hieß— mit Stellung als Univerſitätsprofeſſor unvereinbar ſei. Aus dieſem Grunde war ſeine Entlaſ⸗ ſung verfügt worden. Gegen dieſen Regierungsratsbeſchluß hat Profeſſor Gerlach Berufung eingelegt, der vom Appellationsgericht in ſeiner Eigenſchaft als Diſziplinargericht ſtattgegeben worden iſt, In ſeiner Sitzung am Montag hat das Diſziplinar⸗ gericht den Beſchluß des Regierungsrats aufge⸗ hoben. Profeſſor Gerlach iſt alſo wieder in ſein Amt eingeſetzt worden. Neugierige Fragen des Kommuniften Gallacher London. 23. Nov. Der Kommuniſt Gallacher ſtellte am Montag im Unterhaus an den Innenminiſter die Anfrage, ob er wiſſe, daß Zweigniederlaſſungen der Deutſchen Na⸗ tionalſozialiſtiſchen Partei in England gebildet wurden und ob er irgendwelche Kenntnis von der Art und Weiſe ihrer Betätigung habe. Der Unterſtaatsſekretär im Innenminiſte⸗ rium, Lloyd, erwiderte, es ſei bekannt, daß Zweigſtellen der Deutſchen Nationalſozialiſti⸗ ſchen Partei in England beſtanden, um die ſoziale und kulturelle Wohl⸗ fahrt deutſcher Staatsangehöri⸗ ger in England zu fördern. kolonialkundgebungen in ganz Polen Warſchau, 23. Nov. Am Sonntag ver⸗ anſtaltete die See- und Kolonial⸗Liga in allen Städten u. größeren Ortſchaften Kundgebun⸗ gen, auf denen eine gleichlautende Entſchlie⸗ ßung angenommen wurde. Darin heißt es, die Kolonialfrage ſei eine der wichtigſten Fra⸗ gen des polniſchen Staates. Polen brauche Rohſtoffe um eine Induſtrie aufbauen zu können. Der Zugang zu den Ueberſec⸗ gebieten müſſe für die Auswanderer aus Polen geöffnet werden, damit ſich die ſozialen Verhältniſſe in Stadt und Land beſſern. Zum Schluß wird der Vorſtoß der polniſchen Regierung im Genfer Völkerbund, in dem be⸗ kanntlich eine internationale Regelung der jü⸗ diſchen Abwanderung aus Polen verlangt wurde, als erſter Schritt zur Befriedigung der Bedürfniſſe Polens auf dieſem Gebiet begrüßt. Der polniſchen Regierung wird die Unterſtüt⸗ zung des geſamten Volkes bei weiteren Schrit⸗ ten in dieſer Richtung verſichert. Der Kolonialtag veranlaßt die meiſten Blät⸗ ter, unter Hinweis auf die Verhältniſſe in anderen Ländern nochmals in langen Aus⸗ führungen auf die von Jahr zu Jahr wachſende Uebervölkerung und den Rohſtoffmangel Polens, der ſich bet einer weiteren Induſtrialiſierung Polens noch erheblich ſteigern müſſe, einzugehen. Jpaniſches Gold nach England verſchoben London, 23. Nov.„Daily Expreß“ meldet, daß während des Wochenendes Goldbar— ren im Werte von drei Millionen Pfund aus Paris in England eingetroffen ſeien. Man glaubt, daß es ſich um einen Teil des Goldes handele, das die ſpaniſchen Matxiſten nach Paris verſchoben haben. ſeiner ö rr A A r e 1 ö f den Ehemann im Backofen verbrannt der Conkwiger Mord vor den Geſchwo renen Zweibrücken, 323. Nov. Unter ſtarkem hältnis der beiden Schwager wurde daraufhin Verſchwinden Bißborts Andrang von Zuhörern, hauptſächlich aus ſehr geſpannt. Bißbort beabſichtigte, nach f gte Contwig und Windsberg, begann am indsberg zu ziehen, worauf aber ſeine Frau gegen die„Verleumder Montagvormittag vor dem Zweibrücker nicht einging. In Contwig und Windsberg Wie ſich heute im Pro urgericht der Mord rozeß gegen die am war längſt bekannt geworden, wie die beiden lich 8. Juni 1906 geb. Anna Die ö da wig und den 50 11. Juli 1890 in Holzhauſen zueinander ſtanden. Riechmann erzählte dann, in eine Wagenplane gewickelt und am nächſt (Weſtfalen) geborenen und gleichfalls in Cont⸗ Anna Bißbort ſei zu wig wohnhaften Chriſtian Riechmann, die erklärt, ſie könne unt 5 5 8 ſich beide ſeit 10. Februar d. J in Unter⸗ Adam(gemeint iſt ihr Mann) nicht mehr leben: paßte unterdeſſen guf, daß ſuchungshaft befinden.— Landgerichtsdirek⸗ er müſſe aus der Welt geſchafft werden. Der hinzukomme. Die tor Veſper führt den Vorſitz der Verhandlung, Angeklagte will ihr darauf vor Oberſtaatsanwalt Weber kamen, kündigte Riechmann mit frecher Sti geſchlagen haben, in den Backofen geſchoben und das Feuer ang 11 di 1 3 D ündet. Damit ja kein Verdacht aufkomme, ging vertritt die Anklage. ſich ſcheiden zu laſſen, was die Angeklagte aber gunde aten Verdacht g gin Zu der Verhandlung find über 30 Zeugen und ablehnte. Im übrigen ſei Anna, wie ſie ihm die Angeklagte Bißbort anſchließend zu der in ändi 1 f 5 ſan⸗ der Kirche angeſetzten Singſtunde. Das Feu vier Sachverſtändige geladen. geſagt habe, von ihrem Mann ſchlecht behan⸗ de A nit 3 Während Riechmann frech im Gerichtsſaal delt worden. im Backofen mußte andern Tags nochmals a herumblickt, bricht die Angeklagte Bißbort bei 5 5 Verleſung des aten bees in 1 der anregende Teil der Tat geweſen. en gus. Der Vorſitzende beginnt mit der g 1 teile darauf mit der Axt zuſammen. Die Kn dens dmung Ne e r ce 8 3 128 1 405 aber Anna hat chen 5 dann auf den Miſt geworfen ur bekommt einen Einblick in ſeine mora iſ geſagt:„Adam muß weg! ſpäter auf das Feld gefahren.„Wir tten al Verkommenheit, wenn man erfährt, daß er in Vorſttzender: Wann iſt der Plan gefaßt wor⸗ ſpäter auf das Feld gefahren.„Wir hatten a einer großen 9 von 5 8 17 7 bei 7— ˖ 1. der Angeklagten Bißbort— treibun⸗ ngeklagter: Anfang September 1935. ſchaftspohenommen hat, Verſchiedene Vater⸗ 2 ſelbſt auf das Meſſer hingewieſen habe, m ſchaftsprozeſſe ſind in ſeinem Leben zu ver⸗ Bißbort vorher ſchon vergiften und ſpäter auch 1 5 1 20 eine 7 A 0 erſchießen wollten. 15 olle geſpielt hat. Als einzige Kriegsauszeich⸗ Angeklagter: Ja, das iſt aber fallen gelaſſen gebacken. Zwei 8 nung, ſo ſtellte der Gerichtsvorſitzende feſt, hat worden. Mordtat nahmen die Angeklagten ihre ſträ er ſich eine ſchwere Geſchlechtstrankheit geholt. Auf die Frage des Vorſitzenden, wo Bißbort lichen Beziehungen bereits wieder auf. Im Jahre 1920 heiratete er in Contwig die erſchoſſen werden ſollte, erzählt der Angeklagte Es wurde nun in die Ebe eniproß der dente abrdo er ite daß man zuerſt die Scheune ſeines eee Vernehmung der Angeklagten Anna Vißbor S ee eee des ausgeſucht hatte, ſpäter ſei man zu einem an⸗ unkle Angelegenhei die erſten Gerüchte auf⸗ die An Beleidigungsklage an. heu zeß ergab, hat er tatſäch⸗ tere Schilderung über die Verbrennung der ie Leiche diger lagen eingeleitet gehabt.— Leiche ſchließt die Angeklagte mit den Worten: iß bort aus Cont⸗ Angeklagten(Riechmann und Anng Bißbort) Die Leiche des ermordeten Bißbort wurde dann 11 g i; f ibt ſie zu. 5 1 l 1 1 gezündet werden, da der Leichnam nicht ganz aufnahm, gibt ſie Vorſitzender: Frau Bißbort ſagt, Sie ſeien verbrannt und insbeſondere der Bruſtkorb nicht ſaß glaubte ſie ſich Angeklagter: Nein. Anna hat das getan. zerfallen war. Riechmann ſchlug die Skelett⸗ dem die Tat ausgeführt werden ſollte. Im noch nicht verloren.“ 5 Backofen wurde acht Tage ſpäter wieder Brot daß ſie das, was ſie getan habe. den Kopf Wochen nach der grauenvollen koſten könne. Einige Wochen ſpäter erfuhr die 2— ſie nicht bald ausziehen könnten. Den Mord ſelbſt hätte ſie nicht mit anſehen können, und ſie ſei deshalb auf den Gang gelaufen, bis alles erledigt war. Dann wurde ſie von den andern gerufen und ihr mitgeteilt, daß Adam tot wäre. Mit ihrem Kind ging die Bißbort dar⸗ auf zu ihrer Mutter. Auf deren Frage, warum ihr Mann vorhin ſo geſchrien habe, brachte es geklagte fertig zu ſagen, daß ihm wahr⸗ in ſcheinlich eine Gräte im Hals ſtecken geblieben wäre, da er Heringe gegeſſen habe. Die wei⸗ 8„Meine Schweſter hat den Dreck aus dem Back⸗ g 3 3 2 ofen auf den Miſt geworfen.“ ihm gekommen und habe Abend durch das Fenſter auf einen im Hof be⸗ 0 f ſt g er dieſen Umſtänden mit findlichen Sandhaufen geworfen. Frau Bißbort Vorſitzender: Acht Tage nach der Ver⸗ niemand unverhofft brennung de: Leiche wurde im Backofen wieder Leiche wurde von den Dreien Brot gebacken. Haben Sie ſich denn nicht ge⸗ e⸗ ekelt, das zu eſſen? Die Angeklagte: Ja Gott. was habe ich er dann machen ſollen? Daß ſie 14 Tage nach dem n⸗ Mord die Beziehungen zu Riechmann wieder Als ſie im Gefängnis durch Riechmann guter Hoffnung und gab ihre Sache verloren. Von o⸗ allgemeiner Unruhe befallen, machte ſie einer id Mitgefangenen die erſten verdächtigen Mit⸗ le teilungen über die Tat und ſchrieb an den „ 9 7 i 5 i Du drei“, ſo betonte der Angeklagte Riechmann, Angeklagten Riechmann:„Lieber Schwager! den Willen, Adam Bißbort zu beſeitigen“. biſt ſchuld 3 und meinem Tod. Ich er⸗ l Sie Er berichtete ſchließlich noch, daß Frau Bißbort warte ein Kind.“— Vorſitzender: Es iſt aber bekannt, daß Sie Er berichtete ſchließlich noch, daß 5 5 Riechmann antwortete it durch einen Kaſſiber:„Kopf hoch, die Welt iſt Nie habe ſie gedacht, f= Bißbort, daß ſich ihre Schweſter im Gefängnis ſelbſt gerichtet habe. Von dieſem Augenblick an trat bei ihr ein Umſchwung in der Gemütsver⸗ t faſſung ein, denn ihr Plan ſtand nun feſt: alle 8 5 5 f id Schuld auf ihre tote Schweſter und Riechmann dem: eingetreten. In ihrem Heimatort Contwig wird ſchieben, dem— wie ſie glaubte— der An⸗ Angeklagten: Am 29. Januar 1925 ſind im 8 FF 100 55 cgeſchlbert. er Une e kechnunzsfüßigtettepgragraph zugute komme. Abeinland ſeine Schweſter und ſein Schwager Zweibrücker Kino beſuchen. Auf dem Heimweg geſe Ihr Vater, 2 g erſchoſſen worden. Sein Neffe, alſo der Sohn der Erſchoſſenen, bezichtigte ſich damals als terhäuschen zwiſchen Tſchifflick und Contwig boren wurde. Die bis in ihr Kindesalter zurück Täter. Später ſtellte ſich aber heraus, daß das Geſtändnis falſch war. Der Neffe mußte frei⸗ erſchoſſen werden. Aber auch dieſes Vorhaben geſprochen werden. Auffallend iſt dabei, daß Riechmann dieſem Neffen 1000 RM. geſchickt e 93 ſchen ihr und i 8 kei hat und daß er, während die Leichen der Er⸗ heiten waren aber feſtgelegt. Frau Bißbort 1934 zwiſchen ihr und ihrem Ehemann kein ſchoſſenen im Hauſe waren, im Hof des An⸗ 1 3 Differenzen beſtanden. Erſt in der letzten Zei 6 ſollte nach der Tat in das Bahnwärterhaus Afefenzen beſta 0 5 8 weſens mit einem Revolver Schießübungen ſpringen und dort den Vorfall anzeigen. Aus⸗ veranſtaltete. In den Jahren 1931 und 1933 mußte er im Homburger Krankenhaus eine Endes aber, Malariakur durchmachen, die— wie er be⸗ ſitz einer Schußwaffe kommen konnte. uptet— zur vollen Zufriedenheit verlief, ſo ge daß er ſpäter keinerlei Beſchwerden mehr ber⸗ kommen. Bißbort mit dem Meſſer zu beſei⸗ denheit ihres Manne ſpürte. Zu der Mitangeklagten Bißbort ſtand tigen? 5 er in einem ſehr engen Verhältnis. Als ſie Angeklagter: Ich. noch nicht 14 Jahre alt war, unterhielt er Vorſitzender: Wer hat Ihre Frau für dieſen ſchon intime Beziehungen zu ihr, und als ſie Plan gewonnen? das 14. Lebensjahr erreicht hatte, kam ſie durch Angeklagter: Anna ihn in Hoffnung. Die Frucht wurde abge⸗ 227 1 trieben. Seit dieſer Zeit hat der vertrauliche Umgang der beiden nicht mehr aufgehört. 1935 man fürchtete, daß Niechmann vielleicht von Ihre Angaben macht ſie gleichfalls fließend un U tete, eigentlich auf den Gedanken gekommen ſei, der ſie mit dem ermordeten Bißbort verheiratet mehrfach Riechmann ſtammen ſoll. ſehen laſſen ſollten.— Am Abend der Mord⸗ keinen Fall geſchehen dürfe. Einige Wochen ſpä⸗ nacht ſaßen alle drei wieder bei einer ein⸗ ter ſei Riechmann mit dem Plan herporgetre⸗ Der Angeklagte Riechmann gebenden Beratung, während nebenan Biß⸗ zen, ihrem Mann„den Hals abzuſchneiden“. ſchilderte dann das Verhältnis der Eheleute bort für ſeine Frau, die er ſehr liebte, zwei Auch hiergegen ſet ii getbeſen, aber Niechmann Bißbort. Während der Ermordete in Stam⸗ Täubchen ſchlachtete, die er ihr mitgebracht la 3 1 ſie N 1 bach bei Contwig eine Metzgerei gründete, lam hatte. Die Mordvorbereitungen wurden, wie foſter 1 4 0 1 9 5 N 1014 die heutige Angeklagte jeden Tag nach Cont⸗ bereits berichtet, getroffen. lügeklankehn etwas heraus komme, aber ſie(die . 9 f 4 it fünf bis N wig; ſie wurde nachts von Riechmann nach Vorſitzender: Wer iſt auf den Gedanken ge⸗ Dauben ante), käme mit fünf bis ſechs Jahren Hauſe begleitet. Nach zehn Wochen mußte kommen. die Leiche zu verbrennen? 5 degleite f 5 Nachdem die Ausführung des Mordes be⸗ das Geſchäft in Stambach aufgegeben werden, Angeklagter: Ich wollte ihn zuerſt begraben. 5 0 e e und die Eheleute Bißbort zogen nach Cont⸗ Amd und Jing aber haben geſagt, daß er ver⸗ een dear 8 1 5 fahr mehr 3 wig, in das Haus Riechmanns. Bißbort be⸗ brannt werden ſolle. Mit dieſer Tat haben Be ra gan e 5 1 eg, 3 ae ſchäftigte ſich als Brandmetzger und half in. wir dann bis nächſten Abend gewartet, weil 100 itt* 5 1. 1 übrigen ſeinem Schwager in der Landwirt⸗ eine große Unruhe im Hauſe herrſchte. werden ſolite, ſei damals noch nich feſtgeleg ſchaft. Auf den Vorhalt, daß er aber ſeinen Ohne innere Erregung ſchilderte Riechmann 9h M 17. Ottob 5 Schwager nicht bezahlt hätte, erklärte der An⸗ dann die Mordtat. N 3 ihr Mann 3 Oktober am frühen geklagte Niechmann, daß er ihm jedes Jahr Vorſitzender: Was pat Frau Vißbort wäh⸗ Nachmittag b einicter Dausſchlachtung in Dell⸗ fünf bis ſechs Paar Ferkel und einmal auch rend der Tat gemacht? feld heimkam, einigte man ſich darauf. daß„die eine Kuh für ſeine Arbeit gegeben habe. Im Angeklagter: Ich weiß nicht. Nachher ſtanden Sache am gleichen Abend gemacht werde. Die übrigen wurde feſtgeſtellt, daß es Adam Biß: wir alle in Reih und Glied neben dem Toten Angeklagte gibt eine eingehende Schilderung bort ſehr ſchlecht ging und daß er nicht einmal und betrachteten ihn. f u der Mordnacht und erwähnt dabei. daß ſie ſich das Geld hatte, ſich ein Päckchen Tabak zu Während ſich Riechmann umkleidete und ins an dieſem Abend ihrem Manne nochmals hin⸗ kaufen. Im Sommer 1935 weigerte er ſich, für Bett legte, nahm die Angeklagte Bißbort ihr gegeben habe. Ihr Mann habe dabei geäußert, den Angeklagten weiter zu arbeiten. Das Ver⸗ Kind und ging zu ihrer Mutter. Als nach dem daß es noch Tote gebe in dieſem Haus, wenn helden unter Waſſer war. Der mächtige Schwimmkrahn der Kieler Werft wurde herangeholt. Er ſollte verſuchen, das Boot nur an einer Stelle zu heben und nur ſoweit, bis ſich der Deckel des Torpedorohres über dem Waſſer zeigte. Dann beſtand die Bunderbare Heilungen dus geſunkenen A- Boolen Möglichkeit, durch dieſes Rohr die eingeſchloſ⸗ Das Unglück, das das deutſche U-Boot Steuermanns gelang es 18 Eingeſchloſſene aus ſene Mannſchaft ins Freie zu bringen. Aber . bei einer Uebung 4 der Lü⸗ dieſem Boot zu retten, während die drei im wie lauge würden ſie es darin noch aushalten becker Bucht betroffen hat, erinnert an Kommandoturm in den ſicheren Tod gingen. können? Kein Menſch geußte, welcher Vorrat das erſte Unglück, das ein deutſches Fieberhafte Aufregung herrſchte auf der Kieler 75 Sauerſtoff ſich an Bord befand. Achtzehn U-Boot im Jahre 1911 betraf. Bucht. Was geſchehen war, wußte eigentlich Mann waren unten. eingeſchloſſen, verfolgten a 1, niemand. Man ſah nur, wie das mächtige vielleicht mit dem Ohr jede Phaſe der Ret⸗ Man müßte eigentlich noch weiter zurückgrei⸗ doppelſtevige U⸗Boot⸗Mutterſchiff„Vulkan“ tungsarbeit. fen* der e düctsſalen 3 will aus der Werft mit Volldampf herankam und 12 Stunden waren vergangen 3 von den erſten Unglücksfällen brechen will. dem Waſſer der Förde zuſtrebte. Alſo irgend⸗ 10 Ker en n Der erſte unvergängliche Zeuge dieſer Art ſteht etwas 50 mit einem l, Boot geſchehen, und ſo weg ale de dog nan fee as din heute noch im Muſeum für Meereskunde 1. berhielt es ſich in der Tat. Die Nummer drei gefährliche Chlorgas der beſchädigten Aktumn⸗ deln d es it das Boot des hp Wil der erſten deutſchen U⸗Boot⸗ Flottille,„u 3“, latorenbatterie hatte ſich im Raum verbreitet helm Bauer, das erſte wirklich praktiſch ver⸗ par getaucht und nicht wieder zum Vorſchein Inzwiſchen hatte der große Krahn ſein Wert wertbare Boot, das in Kiel erbaut und Ende gekommen. Kein Schiff hatte es mehr geſehen, getan. Die Retter arbeiteten fieherhaft, denn 1550 fertiggeſtellt war. Die erſten Probefahr⸗ aber von vielen Decks hatte man beobachtet, das Leben der eingeſchloſſenen hing vielleicht ten über Waſſer beſtand das Boot aut, wenn⸗ wie das Boot ſich zum Tauchen anſchickte, wie von Minuten ab Jetzt kam das Boot wieder gleich ſeine Geſchwindigkeit, da es nur Hand die Lucke des Turmes geſchloſſen wurde und nach oben. Jetzt 8 es mit dem Torpedorohr wellenantrieb hatte, ſehr gering war. Bei der wie das Waſſer über ihm zuſammenſchlug. über Waſſer“ Im Turm des Bootes r, r erſten Tauchfahrt aber ereignete ſich das Un⸗„1g“ war geſunten und lag, wie bald daran 1 e Hater Sie ee Tieſe geſobene. Das— 1 1 1 feſtgeſtell. wurde, auf dem Grund der Förde tapfere Leute, der Kommandant, der Wach⸗ Runes e in einer Waſſertiefe von etwa 15 Metern. offizier und der Rudergänger. Im Turm be⸗ ten. Die Nieten lockerten ſich, Waſſer drang „Vulkan“, das Mutterſchiff, legte ſich über fand ſich noch ein Preßluftvorrat, aber der herein, was aber den Vorteil hatte, daß ſich die Unglücksſtelle und ließ ſeine Anker fallen. Turm war abgeſchnitten von dem Raum, in rei mw 1„„ Taucher machten ſich zum Abſtieg bereit. Ket⸗ dem ſich die 18 Mann befanden. Man mußte Reian ee ſtark We ten und Takel ſenkten ſich in die Tiefe und ihnen zu Hilfe kommen und das Boot etwas enen die e e öffr konnten die 919 bald war es den Tauchern gelungen, ſie zum erleichtern. Ein Griff nach dem Preßluftventil. enen die W 8 uber hosen wie Boe den ſtählernen Leib des Bootes feſtzuſchließen. Die Luft raſte in die vorderen Tanks, das zmpor zur* 5 der* Zur 1 9 Die Maſchinen liefen an, die Ketten ſtrafften Waſſer wurde ausgeblaſen und das Boot hob der Wen er le von oben das dem ſich und es ſchien, als werde die Hebungs. ſich noch etwas höher. Das Torpedorohr konnte zu heben i. die, di n den are verlaufen. Der Turm kam kangſam nur von innen geöffnet worden, aber drinnen Augenblick aus ler. als gerade ein nach oben, die Maſchinen ſtoppten, denn erſt rührte ſich niemand. Was blieb übrig, als die Trauerrede gehalten werden follte. mußte das Boot ſo ſicher liegen, daß bei geöff⸗ Mündung durch ein paar Sprengſchüſſe freizu⸗ neter Turmlucke kein Abſturz zu befürchten legen? Die Schüſſe fielen, die Mündungs⸗ Opfertod im U- Bont⸗Turm war. Ein Knixſchen und Knacken. Ein haar klappe ſtürzte ins Waſſer. Jetzt war das Rohr Die deutſche Kriegsmarine mußte ihr erſtes Takel hatten nicht ſtandgehalten, und das Boot frei. Aber noch immer ließ ſich nichts aus dem U-Boot⸗Unglück im Jahre 1911 verzeichnen. verſank wieder. Das Gleiche wiederholte ſich Inneren des Bootes vernehmen. Durch die heldenhafte Aufopferung des Kom⸗ noch einmal, dann mußte man erkennen, daß In dieſem Augenblick trat ein deutſcher See⸗ mandanten, eines Wachoffiziers und eines mit dieſen Mitteln das Boot nicht zu heben offizier, der Oberleutnant Valentiner in Aktion. dem Bahnwärter erkannt würde. Alle Einzel⸗ ahne jede Erregung. Sie ſagt aus, daß bis 8 zor er bei Riechmann umſonſt arbeiten müſſe. Auf Von B ſchlaggebend 5 755 K e die Frage des Gerichtsvorſitzenden, wer nun iechmann nicht in den Be⸗ 4 U Mann zu heſeitigen, gibt die Angeklagte eine klagte, daß ſie die Tat Vorſitzender: Wer iſt auf den Gedanken ge- weitſchweifige Schilderung über die Unzufrie⸗ 5 5 Mal nicht verüben könne. Mit ihrem 5 wegen 1 5 rechter Erbſchaftsteilung und ü zer die or⸗ wenn alles 4„ ur 8 f f;.„geklappt“ hätte. würfe, die ſie auf der anderen Seite(Riech⸗ je fi mann) ſtändig bekommen habe, weil er ihren babe ſie ſich am Abend des Mordes nur noch Mann ſozuſagen ernähren müſſe. In einer ge⸗ wiſſen r will ſie det den ger e. bedrückt.— Riechmann erzählt darauf mit grauen⸗ faßt haben, Se bſtmord zu begehen. Hier habe das Zerwürfnis der Bißbo t 9 allenender Kaltblütigkeit daß der Plan von ſich Riechmann eingeſchaltet und geſagt, ſie 1 Verhältnis 3*—. Ehe und da g f s allen dreien durchgeſprochen worden iſt, ſogar folle doch ihren Mann vergiften, worauf ſie dete Bißbort wird allſeitig als braver brachte die Angeklagte Anna Bißbort— als Es iſt auch genau ſeſtgelegt wor⸗ aber nicht reagiert habe Da Riechmann des ſtändiger Menſch geſchild 8 d f g. 2 den, daß ſich Bißbort und ſeine Frau vor öfteren, auch von Totſchießen geſprochen habe, üben 55 liebt geſchildert, der war— ein Kind zur Welt, das ebenfalls von Ausführung der Tat nochmals in Windsberg hätte ſie ihm erklären müſſen, daß das auf über alles liebte. 0 0 9 zus ollte Bißbort von Riechmann am Bahnwär⸗ durch Selbſtmord und war ſchon tot, als ſie ge⸗ Als dann noch ſeſtſtand, daß ſie nicht ſchwanger „war, tanzte ſie ſogar in der Gefängniszelle. ; 77145 ö; Auf Vorhalt des Vorſitzenden beſtätigte ſie, daß reichenden intimen Beziehungen zu Riechmann 0 J 5 5 ſchettefte bei der eingehenden Besprechung, da gſtätzgte ſie, desgleichen die Agtreibungen. ſie nach der Bluttat die Kleider Niechwanns eiterte bei der 0 g. d gewaſchen und auch das Mordmeſſer gereinigt gat. f Roch der Vernehmung des Sachverſtändigen, e 5 0. Gerichtschemiker Dr. Popp wurde als erſter habe ſich ihr Mann immer mehr beſchwert, daß Zeu ge Anterſuchungsrichter Dr. Kempf gehört. edeutung ſind die Ausſagen der 2 40 K., die mit der Angeklagten Bißbort in einer 1 Zelle war. Dieſer Zeugin erklärte die Ange⸗ nicht bereue, ſie aber ein Schwager wäre ſie jetzt glücklich geworden, Ihrem Manne hingegeben,„damit er beſſer ſchlafe.“ Dieſes Geſtändnis hat die Angeklagte ſpäter ſchwer ehrere weitere Zeugen beſtätigen mann. Der ermor⸗ ſeine Frau Die Verhandlung geht am Dienstag weiter. — der slreit der amerikanischen Jeeleule 8d Newyork, 23. Nov. Der Streit der amerikaniſchen Seeleute, der täglich einen Schaden von annähernd ſieben Millionen Dol⸗ lar verurſacht, dauert bereits 26** ohne daß eine Ausſicht auf eine baldige eilegung beſteht. Eine weitere Verſchärfung droht durch den ungeheuerlichen Beſchluß des Vereins der Kapitäne, Steuermänner, Piloten und Schiffs⸗ ingenieure, ſich am Montag dem Streik anzu⸗ ſchließen. Aufgrund dieſes Streikbeſchluſſes werden 4000 Schiffsoffiziere in den Ausſtand treten. Auch die Gewerkſchaft der Totengräber hat mit dem Streik gedroht. In ſämtlichen Kirchen wurden Gebete für die Herſtellung des „induſtriellen Friedens“ geſprochen. Mit einem Hammer bewaffnet kroch er mit dem Kopf nach unten in das enge Torpedorohr, ſchlug den Bodenverſchluß ein und taſtete ſich mit der Taſchenlampe in das dunkle Innere des Bootes. Mann für Mann, von Luftmangel halb bewußtlos, wurden durch das Rohr an Leinen hinaufgezogen. Als alle 18 geborgen waren, war es mit der Kraft des furchtloſen Retters zu Ende. Völlig erſchöpft mußte ein anderer Retter ihn in Sicherheit bringen. Als das Boot ganz gehoben war und die Lucke des Kommandoturms freilag, blieb alles ſtill. Der Deckel mußte von außen geſprengt werden. Tot holte man die drei heraus, die ſich für die anderen geopfert hatten, den Kapitän, den Wachtoffizier und den Rudergänger. Sie folgten Otto Weddigen! In der herzlichen Trauer um den Tod von acht deutſchen Seeleuten von„Uu 18“ pereint ſich das ganze deutſche Volk mit der Reichs⸗ marine. Leider kann nach dem Inhalt der Nach⸗ richt an dem Schickſal der acht Mann kaum noch ein Zweifel beſtehen. Es iſt innerhalb weniger Wochen der dritte ſchwere Verluſt, den uns das unerforſchliche Schickſal auf der See zufügte. Erſt vor kurzem gingen im gewaltigen Orkan die 18 Mann Be- ſatzung des Feuerſchiffes„Elbe 1“ in treueſter Pflichterfüllung unter. Ebenſo nahe iſt un⸗ ſerer Erinnerung noch der Seemannstod der 39 Deutſchen, die mit dem Motorſchiff„Iſis“ ins naſſe Grab ſanken. Der jetzige Verluſt von acht braven U⸗Bootsmännern trifft eine der jüngſten deutſchen Waffen der Nachkriegszeit, die erſt unter Adolf Hitler wieder geſchaffen werden konnte. Die Männer, die in Ausübung ihres ſchweren Dienſtes die Treue zu Volk und Vaterland mit dem Leben bezahlten, ſind dem großen Vorbilde gefolgt, deſſen Träger der Unterſeebootsflottille„Weddigen“ feinen Na⸗ men gegeben hat. — —— —— e 8 e e r e b ere———2 9 * 55 8 . 2 1 3 r ——(— — — —— — 7 —————— N 53 3 Ne — e, —— — e . c Madrid ankworlel nichl. In der„Flüſtergalerie“ der Well— Geſpräche mit fünf Erdleilen a London, 20. Nov. In einer ſtillen Seitenſtraße der City, un⸗ weit der vom Weltſtadtverkehr umbrandeten St. Pauls Kathedrale, liegt die Internationale Fernſprechzentrale. Tag und Nacht werden hier aus allen Teilen Großbritanniens telefo⸗ niſche Verbindungen mit Madrid verlangt. Viele Geſpräche werden angemeldet von Leuten, die in banger Sorge um ihre in der ſpaniſchen Hauptſtadt verbliebenen nächſten Angehörigen ſind; andere ſtammen von Geſchäftsleuten, Importeuren von Trauben, Apfelſinen und Nüſſen, die in letzter Minute noch ihren Bedarf an dieſen Südfrüchten decken wollen, ohne die ein engliſcher Weihnachtstiſch einfach nicht denkbar iſt. Aber die Möglichkeit des Zuſtundekommens einer Telefonverbindung mit privaten Teil⸗ nehmern in Madrid iſt völlig ausge⸗ ſchloſſen. Der Verſuch allein ſchon iſt zum Scheitern ver⸗ urteilt. Und ſo häufen ſich denn auf der In⸗ ternationalen Fernſprechzentrale Londons die kleinen Kärtchen bezeichnet„Madrid antwortet nicht“, zu Bergen an. Das völlige Verſagen dieſer Fernverbindung ſteht in der Geſchichte der Welttelefonie ohne Beiſpiel da. Dennoch aber läßt die kleine ſchottiſche Tele⸗ pboniſtin nichts unverſucht, um auf Umwegen eine Verbindung herzuſtellen. Sie probiert es über Paris. Plötzlich flammt ein gelbes Signal auf. Das Fräulein vom Amt rückt die Hör⸗ muſchel näher ans Ohr, und tatſächlich hört ſie eine ferne, ſpaniſche Stimme, die aus Barce⸗ lona zu kommen ſcheint:„Madrid no conteſta“ —„Madrid antwortet nicht“, meint halb kla⸗ gend die Stimme. Faſt ſcheint es, als liege in den bedauernden Worten die ganze Tragik des ſpaniſchen Bürgerkrieges umſchrieben. „Madrid eſt mort“—„Madrid iſt tot“, ſchaltet ſich das Pariſer Fräulein ein. Und tat⸗ ſächlich iſt es ſo ſeit Beginn der ſpaniſchen Wir⸗ ren. Nur 3 oder 4 engliſche Korreſpondenten vermochten allabendlich einige kurze Minuten mit ihren Londoner Redaktionen zu ſprechen. Ihre Anmeldungen gingen als„Regierungsge— ſpräche“ durch, während ſchon ſeit Monaten keine Privatverbindung erlaubt iſt. Das ewige Wetter Man benützt die Wartezeit, um in Beglei⸗ tung des Oberinſpektors einen Gang durch die Fernzentrale anzutreten. An endloſen Tiſchen mit Schalttafeln vorbei führt der Weg. Ant⸗ werpen, Ankara, Warſchau Wien, Bagdad, Oslo, Bombay, Tokio, Sydney, ziehen da koleidoſkopartig an dem Beſucher vorüber. An jedem Platz ſitzt ein Fräulein, das die betref⸗ fende Landesſprache beherrſcht. Dieſe jungen Telephoniſtinnen verblüffen uns mit der Fer⸗ tigkeit in der Herſtellung der fernſten Verbin⸗ dungen. Sie ſind beinahe beſchämt, wenn der Anrufer länger als eine halbe Stunde warten muß, um Timbuktu oder Tasmania zu bekom⸗ men. Noch immer hat ſich aber Madrid nicht ge⸗ meldet, der Stuhl vor dem Schaltbrett„Mad— rid“ iſt verödet, denn das Fräulein hilft inzwi⸗ ſchen an anderer Stelle aus. Verſuchen wir uns alſo in einem Weltbum⸗ mel durch Telephon. Fangen wir mit Kap⸗ ſtadt an. Aufs Geradewohl rufen wir Mr. Hoal an. Er meldet ſich bald, und ſeine erſte Frage iſt:„Bei Ihnen iſt wohl jetzt Spätnach⸗ mittag?“ Dann folgt die übliche Frage nach den klimatiſchen Verhältniſſen. Als wir ihm er⸗ zählten, daß der Novemberregen gegen die cheiben trommelt, hörten wir ſein ſelbſtzufrie⸗ denes Kichern:„Bei uns iſt gerade Hochſommer und Ferienzeit“. Ueberlaſſen wir Mr. Hoal ſeinen Sommerfreuden. Er wird inzwiſchen ſelbſt herausgefunden haben, warum es bei uns Winter und bei ihm Hochſommer iſt. Wir mel⸗ den Poona in Britiſch⸗Indien an. Prompt vernehmen wir die Stimme eines dort ſtatio⸗ nierten britiſchen Offiziers.„Haben Sie Nebel — fragt er gleich— und iſt es dort ſchon Mittagszeit?“ Wir ſprechen mit Winnipeg in Kanada, mit Sydney in Auſtralien und Ganff in den Rocky Mountains: überall die⸗ ſelbe Frage nach Wetter und Tageszeit. Selbſt Bueos Aires wollte wiſſen, ob hier die Sonne ſcheint. Ueber Madrid konnten wir auch hier nichts erfahren, denn die transozeaniſche Sende⸗ anlage Madrid Buenos Aires iſt ſeit langem ſtumm. Ein techniſcher Witz Wir ſprechen mit Mr. Birkett in Nairobi in Kenya. Er, ein Golfenthuſiaſt, erzählt voll Begeiſterung, wie er ſoeben mit einem eigens aus Mombaſſa eingetroffenen Freund mehrere Runden geſpielt habe. Er hat das Spiel ver⸗ loren, will aber am kommenden Sonntag zu einer Revanche nach Mombaſſa reiſen. Sonſt gäbe es in Nairobi wenig Neues. Seit 10 Tagen habe er keinen Löwen geſehen, ge⸗ ſchweige geſchoſſen. Nur eine Pavianherde und ein Rudel Zebras hätte er heute früh geſichtet. Tokio: Der japaniſche Marineingenieur Aſhando meldet ſich. Er iſt der einzige, der ſich nicht für das engliſche Klima intereſſiert. Er war aber gerade entzückt darüber, auf ſo weite Entfernung klar zu hören.„Ihr britiſchen In⸗ genieure ſeid tip⸗top“, meint er in ſeinem ge⸗ brochenen Engliſch.„Aber auch wir haben groß⸗ artiges erreicht; wir können von Tokio zu jedem Schiff zwiſchen Yokohama und Hangkong ſprechen...“ Als wir erwiderten, daß man von jeder engliſchen Stadt mit dem Ozeanrieſen „Queen Mary“ telephonieren könne, lacht er ungläubig auf.„Ihr Engländer macht Witze.. hahahaha...“ Unſere Rundreiſe um die Welt iſt beendet. Wir kehren zum Ausgangspunkt zurück, an vielen Tiſchen vorbei, wo leiſe geſprochen wird; es ſind die Damen vom Amt. die geſchäftig ganze Erdteile zuſammenſtöpſeln. Nicht mit Wa heißt der Raum die„Flüſtergalerie der elt“. Am Schaltbrett Madrid ſitzt wieder unſere kleine brünette Schottin, die quält ſich ab, die erſehnte Verbindung herzuſtellen. In weiter Ferne erklingt es:„Madrid guarda el ſilencio“ —„Madrid bleibt ſtumm“. Prozeß gegen ſowjelruſſiſche Eiſenbahner 5s Warſchau, 23. Nov. Nach Moskauer Berichten der„Taß“ wurde in Orla ein Pro⸗ zeß beendet, der die für einen Eiſenbahnzuſam— menſtoß verantwortlichen Beamten zur Ver⸗ antwortung zog. Das Unglück hatte ſich am 13. November ds. Is. auf der Strecke Dum⸗ tſchyno— Otrada ereignet, wobei 14 Wagen völlig zertrümmert wurden. Der Maſchiniſt Lepjeſchkin wurde zum Tode durch Erſchie⸗ ßen, der Zugführer zu 6 Jahren Kerker ver⸗ urteilt. Ein ähnlicher Prozeß läuft in Roslawl. Dort ſtießen am 9. Nov. ds. Is. zwei Züge zuſam⸗ men. Die Zahl der Fahrgäſte, die dabei ums Leben kamen, wird geheimgehalten. Auf der Anklagebank ſitzen ſechs Eiſenbahnbeamte. Das Organ des Verkehrsminiſters weiſt bei dieſer Gelegenheit darauf hin, daß ſich im Ok⸗ tober auf der Strecke Roslawl allein 10 Eiſen⸗ bahnunfälle ereignet haben. Es iſt damit zu rechnen, daß ſich das Gericht dem Antrage des Staatsanwalts anſchließt, der Todes ur⸗ teile gegen alle drei Hauptangeklagte gefor⸗ dert hat. Vas König Eduard im Nolſtandsgebiet erlebte „Vir brauchen Arbeit, Majeftäl, nur Arbeit.“ * London, 23. Nov. König Eduard hat ſeine zweitägige Beſuchsreiſe in die Notſtands⸗ gebiete von Wales beendet. Die Fahrt des Herrſchers in die Elendsbezirke hatte bekannt⸗ lich in der Oeffentlichkeit die größte Anteil⸗ nahme ausgelöſt, verſpricht man ſich doch als praktiſches Ergebnis eine großzügige Hilfs⸗ aktion durch Arbeitsbeſchaffung für die von der Wirtſchaftskriſe am ſchwerſten heimgeſuch⸗ ten Gegenden. Als der König in der bergiſchen Umgegend von Merthyr in Südtvales ſeinen Wagen verließ, prallte ex zurück: vor ihm lag im Son⸗ nenſchein die Rieſenanlage der einſt berühmten Dowlais Stahlwerke. Heute liegt der gewaltige Komplex von Ge⸗ bäuden faſt verödet da. Schornſteine, die nicht rauchen, verlaſſene Werkſtätten, deren Dächer der Wind wegtrug, mit Roſt bedeckte eiſerne Geländer, die Fabrikhöfe mit Unkraut über⸗ wuchert. Das Ganze ein Abbild eines Fried⸗ hofes der Induſtrie. Den Monarchen umringten Hunderte von hohlwangigen Männern, für die die Schlie⸗ ßung des Rieſenbetriebes das Ende ihrer Exiſtenz bedeutet hatte. Dann trat auf einmal eine Stille ein. Von irgendwo erklangen die Weiſen der alten Walliſer Nationalhymne „Cruybar“, eines Liedes, in das die Arbeits⸗ loſen einſtimmten. Alte ergraute Induſtrie⸗ arbeiter wiſchten die Tränen aus den Augen, als ſie des jungen Königs anſichtig wurden. Der Monarch aber wandte ſich zu ſeiner Um⸗ gebung und ſprach:„Dieſe Werke brachten die Arbeiter hierher; es muß etwas geſchehen, um neue Arbeit für ſie zu finden.“ Dann erzählte man ihm die Geſchichte der Dowlais⸗Werke. Wie ſie in der Zeit der höchſten Blüte 9000 Familien Brot gaben, bis ſchließlich vor ſechs Jahren der ganze Betrieb wegen Auf⸗ tragsmangels ſtillgelegt werden mußte. Weiter ging die Fahrt des Königs. Diesmal nach dem Arbeitsamt, der Stempelſtelle von Merthyr. Es liegt eine beißende Ironie in der Tat⸗ ſache, daß dieſes Amt der einzig lebhafte Ort im ganzen Bezirk iſt. Eduard 8. ſchritt durch die Schlangen der Arbeitsloſen hindurch in den Raum, an deſſen Schalter die Erwerbs⸗ loſen ihre karge Unterſtützung in Empfang nehmen. Fünf Männer waren gerade im Be⸗ griff, zu quittieren, als einer von ihnen ſeine Mütze zog, auf den König zutrat und ſagte: „Es iſt Arbeit, die wir brauchen, Majeſtät, nur Arbeit...“ Sichtlich ergriffen legte der König ſeine Hand auf die Schulter des Man⸗ nes:„Ich weiß, ich weiß...“ Dann wandte er ſich an die übrigen Wartenden. Er fragte ſie, wie lange ſie ohne Arbeit ſeien.„Elf Jahre“,„ſieben Jahre“,„zwei Jahre“,„fünf Jahre“, kam es zurück.„Es iſt furchtbar, furchtbar“, entgegnete der König voll wärm⸗ ſter Anteilnahme. Brenzlige Lage in Barcelona Anarchiſtiſcher Terror in Barcelona Paris, 23. Nov. Wie das„Echo de Paris“ aus Barcelona berichtet, haben die Anarchiſten in der kataloniſchen Hauptſtadt eine Schrek⸗ kensherrſchaft aufgerichtet Als die Nach⸗ richt von der Ermordung ihres Häuptlings Durruddi durch Madrider Kommuniſten bekannt wurde, ſei von den Anarchiſten eine Art Bartholomäusnacht veranſtaltet worden. Die furchtbaren Ausſchreitungen ſeien ſchließ⸗ lich ſogar der Leitung der anarchiſtiſchen Ver⸗ bände zu arg geweſen, ſodaß ſie in dringenden Aufrufen die Einſtellung des blutigen Terrors gefordert habe. Barcelona- die neue GPA Jenkrale für Weſteuropa §s Paris, 23. Nov. Der„Matin“, der am Sonntag Enthüllungen über die Abſichten der Komintern zur Bolſchewiſierung des Mittel⸗ meergebietes gebracht hatte, berichtet am Mon⸗ tag, daß in Barcelona die Vorbereitungen für die Schaffung einer Zweigſtelle der Gu. mit Hochdruck bettieben würden. Ihr Leiter Je⸗ ſchow habe entſprechende Anweiſungen für Moskau weitergehen. die Schaffung dieſer ausländiſchen Operations⸗ abteilung gegeben. Die erfahrenſten Sachver⸗ ſtändigen ſeien dieſer Abteilung zugeteilt. Sämtliche Geheimtruppen der GPu. in Europa würden künftig von Barcelona aus geleitet werden. Die Gruppenleiter ſeien bereits für den 30. November nach Barcelona zuſammenberufen. U. a. werde die Herſtellung falſcher Dokumente und Ausweiſe, die bisher in Prag, Wien und Zürich vorgenommen wurde. jetzt der Sektion Barcelona übertragen werden. In Moskau glaube man, wie das Blatt be⸗ richtet, daß die Schaffung von mit weitgehender Autonomie ausgeſtatteten GPU.⸗Zweigſtellen in Weſteuropa es ihren Agenten erlauben werde, mit größerer Geſchmeidigkeit und Schnelligkeit ihre verſchiedenen dunklen Aufgaben zu er⸗ füllen. Nachrichten würden jetzt in Barcelona zuſam menlaufen und von dort auch nötigenfalls nach daß u. a. auch die in der Pariſer Wohnung des Profeſſors Poſthumus geſtohlenen Trotzki-Do⸗ kumente nach Barcelona unterwegs ſeien. Auf der Rückfahrt nach Pontypridd ließ det König ſeinen Wagen anhalten, um einen Jüngling zu ſprechen, der gerade des Weges kam.„Wie lange biſt du arbeitslos?“ fragte Eduard 8. den bleichen Knaben.„Zwei Jahre, Sir, aber ich war in London als Küchenjunge im Savoy Hotel“,„Und weshalb gehſt du nicht zurück nach London?“„Ich habe keine Reiſe⸗ geld, Sir...“ Man könnte die Reihe der Zwiegeſpräche mit den Aermſten der Armen ins Endloſe fort⸗ ſetzen. Der König hat die ſchlimmſten Elends⸗ bezirke ſeines Reiches kennen gelernt, Gegen⸗ den, in denen 60 v. H. der Bewohnerſchaft aus Erwerbsloſen beſtehen. Er ſah namenloſe Not, wie ſie wirklich iſt. Der Königsbeſuch hat den faſt verzweifelten und vergeſſenen Einwohnern der Gebirgstäler in Südwales neue Hoffnung eingeflößt, und es darf als ſicher gelten, daß der Monarch um raſcheſte Linderung der Not bekümmert bleibt. Rund funk-Programm Mittwoch, 25. November Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter; Anſchl.: Schallplatten; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrichten; 09.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau; 10.00 Ein Volk bricht auf!; 10.30 Fröhlicher Kindergarten: 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört; 12.00 In den Do⸗ men der Arbeit; 13.00 Glückwünſche; 13.15 Konzert; 13.45 Neueſte Nachrichten: 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei!l: 15.00 Wetter und Börſe; 15.15 Melodien aus Operetten; 15.45„Perfekt Deutſch“; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.45 Jungvolk, hör zu!; 18.10 Robert Schumann; 18.40 Sportfunk; 19.00 Guten Abend, lieber Hörer!; 19.45 Deutſch⸗ landecho; 20.00 Kernſpruch, Wetter; 20.10 Feſtliche Muſik; 21.00 Großkonzert der Gos⸗ larer Jäger; 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport; Anſchl.: Deutſchlandecho: 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 22.45 Seewetterbericht: 28.00 bis 24.00 Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 06.55 Choral: Mit Ernſt, o Menſchen⸗ kinder, Morgenſpruch, Gymnaſtik: 06.30 Kon⸗ zert; 07.00 Nachrichten; 08.05 Wetter, Gym⸗ naſtik; 08.30 Werkskonzert; 10.00„Ein Volk bricht auf“; 11.00 Hausfrau, hör zu!; 11.30 Gaunachrichten; 11.40 Landfunk; 11.45 So⸗ zialdienſt; 12.00 In den Domen der Arbeit; 13.00 Zeit, Nachr.; 13.15 Konzert; 14.00 Zeit, Nachr., Wetter; 14.10 Die ſchöne Stim⸗ me: Aureliano Pertile; 15.00 Volk und Wirt⸗ ſchaft; 15.15 Die römiſche Villa von Nennig an der oberen Mofel; 15.30 Rheiniſche Hiſtör⸗ chen; 16.00 Kammermuſik; 17.30 Bücher, die wir uns zu Weihnachten wünſchen; 18.00 Un⸗ ſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel; 19.55 Wetter, Wirtſchaft; 20.00 Zeit, Nachr.; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Ein Liebes⸗ brief mit viel Muſik; 22.00 Zeit, Nachr., 22.30 Nachtmuſik und Tanz: 24.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter: 06.05 Gymna⸗ ſtik; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrichten; 08.05 Wetter, Bauernfunk; 08,10 Gymnaſtik; 08.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 09.30 Entſchluß⸗ kraft des Kleinkindes; 10.00 Künder unſerer Zeit; 11.30 Für dich, Bauer!: 12.00 In den Domen der Arbeit; 13.00 Zeit, Wetter, Nach⸗ richten; 13.15 Konzert; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei!: 15.15 Allerlei Plaudereien; 15.30 Hörbericht von der neuen Schulungs⸗ ſtätte des württemb. BDM.: 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.40 Deutſcher, dein Bruder ſpricht!; 18.00 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt; 19.15 Drum grüß ich dich, mein Sämtliche ſchriftliche Unterlagen und Der„Matin“ verſichert. Badnerland(Liederſingen); 19.45 Eine Frau fährt mit der NS-Kulturgemeinde nach Is⸗ land; 20.00 Nachrichten: 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45„Detektiv Ohneſorg“, ein Funkſpiel; 21.45 Schallplatten; 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport: 22.30 Badiſche Komponiſten; 23.00 Man ſingt es immer wie⸗ der; 24.00— 02.00 Nachtmuſik Bekanntmachungen der A. S. O. A. B. Krels Heppenheim 5% AP., Gau Heſſen⸗Naſſau. Frantfurt am Masn, Gutleutſtraße 8—14. Adolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—13 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. 0 2 7 Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. und Freitag Kreiskaſſenleiter. Ich erinnere wiederholt an die Einſen⸗ dung der noch ausſtehenden Meldungen: Abrechnung der RPT.⸗Umlage (war bis 21. Nov. einzuſenden) Ergebnis der Werbung zur RSV. gemäß Rundſchreiben Gaultg. 111/36 (war bis 20. Nev. einzuſenden) Termine der Deezmberſchulung (war bis 20. Nev. einzuſenden) Ich bitte dringend, ſoweit dies noch ni geſchehen iſt, nunmehr die Meldungen ſofo nachzuholen. a Bei dieſer Gelegenheit erinnere ich jetzt ſchon an die rechtzeitigen Ueberweiſungen an Gau und Kreis, ferner an die pünktliche Abgabe der Monatsmeldungen. Ebenſo erinnere ich an die bis 2. Dez. 1936 einzuſendende Gegenüberſtellung d Markenbeſtellung des Jahres 1936 mit dem Mitgliederſtand. d NSL B., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft für Werkunterricht. Unſere Arbeitstagung wird auf Mittwoch, den 2. Dezember verſcho ben. Reichsmütterdienſt. Am Dienstag, den 24. November, fin⸗ det um 8.30 Uhr abends, im„Goldenen Anker“(Vettel) die Abſchlußfeier des Müt⸗ terſchulungskurſes„Erziehung und Baſteln“ ſtatt, zu dem das geſamte Frauenwerk (NS⸗Frauenſchaft, deutſches Rotes Kreuz, Frauendienſt und Frauenhilfe) herzlichſt ein⸗ geladen iſt. Angeſchloſſen iſt eine kleine Ausſtellung von ſelbſtgebaſtelten Arbeiten. ASB O- DA. Amt für Volksgeſundheit— NSDi⸗Aerztebund Verwaltungsſtelle 19. Am Donnerstag, den 26. ds. Mts., abend: 8.30 Uhr, findet in Heppenheim, im Gaſt⸗ haus„Halber Mond“, unſere Monalszufammen. kunft ſtatt. Erſcheinen der Mitglieder iſt Pflicht. Es ſpricht der Kreis⸗Preſſe⸗ und Propaganda⸗ leiter Pg. Falter über„Weltpreſſe“. Nach dem Vortrage Erledigung der anfallen⸗ den Arbeiten. Ich bitte um vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Vetter, Kreis obmann der DA. CCCCPCCCcCCcCCccccccccccocccccceß Raſcher Vormarſch der Naliener in Veſt-Aelhiopien Rom, 22. Nov. Der Vormarſch der italie⸗ niſchen Kolonnen in Weſt⸗Aethiopien iſt in raſcher Entwicklung begriffen. Die rö⸗ miſche Preſſe weiſt in ihren Meldungen aus Addis Abeba beſonders auf den Umſtand hin, daß der Vormarſch nirgendwo ernſthaften Wi⸗ derſtand findet und daß beſonders die Bevöl⸗ kerung des Sultanats Gimma die italieniſchen Truppen und ihre Eingeborenenabteilungen mit größter Begeiſterung aufnehme. Auch hier wird die außergewöhnliche Bedeutung der be⸗ ſetzt Gebiete ſowohl vom militäriſchen als auch vom politiſchen Standpunkt aus ſowie we⸗ gen ſeiner reichen Fruchtbarkeit und ſeiner reichen Bodenſchätze unterſtrichen. Anglaublicher Kirchenfrevel in Vien Wien. 22. Nov. In der in einem Wiener Außenbezirk liegenden Heiligen⸗Geiſt⸗Kirche wurde am Sonntag ein bisher in Heſterreich noch nicht beobachteter Kirchenfrevel ver⸗ übt. Unbekannte Täter drangen nachts in die Kirche ein, riſſen Meßgewänder und Altar⸗ becken auseinander und entzündeten ſie mit der Ampel, in der das Ewige Licht brennt. Nur einem Zufall iſt es zu verdanſen, daß die Kirche vor ſchwerem Schaden bewahrt blieb. 1 7 0 ſeb A0 51 4 am denen Doge dug l. riget eth, inen gen: ei 0 ach ſoſott 1 ingeh fh 5 it „ de fin⸗ denen Müt⸗ feln werk euz, ein leine len, thun Abend 645 men Ich bin Schloſſer. Das Werk, in dem ich arbeite, beſchäftigt 2000 Mann; ich bin alſo nur einer von zweitauſend. Am Freitag früh ſtand ich an meiner Maſchine. Wie immer. Wie ſeit drei Jah⸗ ren. Der Meiſter kam durch die Maſchinen⸗ reihe. Ich ſehe ihn immer ſchon von weitem denn ſein Glashaus liegt meinem Platz faſt gegenüber. Iſt ſonſt ein anſtändiger Kerl, nur Montags hat er ſeinen Rappel. Abe: andere haben den Montag ſchließlich— ritz“, rief er herüber,„du ſollſt ans Tele⸗ ommen.“ „Ich ſchaltete aus. Das Sauſen wurde lei. ſer, Endlich ſtand das Schwungrad. Raſch wiſchte ich meine 01 an der Putzwolle ab, dann rannte ich ſchon. Anterwegs dachte ich: Wer will etwas von mir? Wer ruft mich an? Was iſt geſchehen! Es war mir unbehaglich zumut, als ich den Hörer nahm. Grete, du? Was iſt denn los?- 1 rtb. 0 mußte dich anrufen, ich freue mich „e 2„WVas iſt los“, ſagte ich noch einmal,„rede doch endlich.“ „Ich habe in der Lotterie gewonnen „Den Hauptgewinn?“ fragte ich und mein Herz tat einen raſchen Sprung. „Nein, Nut aber tauſend Mark. Denke nur— tauſend Mark!“ „Ach ſo“, ſagte ich, aber ich freute mich doch Wir waren ſchon zwei Jahre miteinander ver⸗ ſprochen. „Was wirſt du mit dem Geld tun?“ fragt. ich. Mit einem Auge blickte ich bereits wiede! zu meiner Maſchine herüber. „Mutter ſoll ihr Herz auskurieren“, lachte Grete,„und für uns bleibt auch noch etwas übrig.“ „Das iſt fein und für deine Mutter wird es auch wirklich höchſte Zeit“, gab ich etwas haſtig zurück, denn der Meiſter hob ſchon war⸗ tend den Kopf.„Alſo, bis heute abend, ja?“ „Bis heute abend“, ſagte ſie voller Freude „morgen löſen wir das Los ein, nicht wahr?“ elche Nummer war es denn?“ „Elfzwohundertzwo.“ „Elftauſendzweihundertzwei“ Kae ich noch einmal,„alſo dann auf Wiederſehen.“ * Mittags aß ich in unſerer Werkskantine. Es gab Hammelfleiſch mit grünen Bohnen. Aus dem Lautſprecher ſcholl ein Marſch. Dann kam eine kleine Stille. Eine unſichtbare Stimme ſagte:„Wir geben eine kleine Mitteilung. In 18 der heute erſchienenen Gewinnliſte der Lotterie befindet ſich ein Druckfehler. Der Gewinn von eintauſend Mark fiel nicht auf das Los elf⸗ 3 ſondern auf Los zwölfhun⸗ ertzwo.“ Mir ſchmeckte das Hammelfleiſch plötzlich nicht mehr. Der Nachmittag floß träge dahin wie zäher Brei. Sogar meine liebe Maſchir ſummte höhniſch. „Ich komme morgen etwas ſpäter“, verſtä digte ich meinen Meiſter, bevor ich ging. DD— b»—— Auma Des Mädchens Traum Lieschen iſt in einen Leutnant zur See verliebt Auch der Leutnant liebte Lieschen. Denn Lieschen iſt wunderſchön. So ſchön wie das Lieschen iſt kein anderes Lieschen mehr. Jüngſt beſuchte Lieschen ihren Leutnant auf dem Panzerkreuzer. Vor dem ſchweren Geſchütz blieb Lieschen ſtehen „Liebſt du mich, Leutnant?“ 5„Ich lieb dich, Lieschen!“ „Du lügſt, Leutnant.“ „Aber—“ „Wie innig habe ich dich gebeten, zu meinem ſiebzehnten Geburtstag ſiebzehn Schüſſe mit der Kanone abzugeben! Wenn du mich liebteſt, hätteſt du mir den Wunſch erfüllt!“ Rösler. Der Kutzſichtige 4— guten Tag mein Lieber, wie geht's?“ Das Los 7 von E. C. 3 „Gib mir das Los“, bat ich abends Gren die wie ein Kreiſel voller Freude im Zimme derumtanzte.„Ich löſe es morgen ſelbſt ein.“ „Ich komme mit“, lachte ſie. „Du bleibſt bei deiner Arbeit“, entſchied ie denn du brauchſt deinen Lohn nötig für dich Zie ſchmollte zwar, aber ſie gehorchte. Der Lotteriekollekteur betrachtete mich miß rauiſch, als ich ihm meine Bitte vortrug. Dann zog ich meinen Tauſendmarkſchein aus der Taſche, den ich ſoeben von der Sparkaſſe N 25 15. 9 mein 3 muy⸗ erſpartes Geld, und ich woüͤte ei entli unſere Möbel dafür tarn 1* Ich verſtehe Sie“, ſagte der Mann und drückte mir feſt die Hand. „Haſt du das Geld?“ empfing mich Grete am— 5 ihre Augen leuchteten. 3 nicht“, entgegnete i„„aber wir gehen jetzt hin und holen es.“ 1 eee eee 5e HT ——————— rr.— — DIE BUNUHE SEIT Der Kollekteur lächelte, als er Grete mei— nen Tauſendmarkſchein gab. „Wie wird ſich Mutter freuen“, ſagte ſie immerzu. And ich wußte, daß ſie zu Hauſe weinen würde. Ich dachte gar nicht mehr daran, daß wir nun wohl noch zwei Jahre mit der Hochzeit würden warten müſſen, ſo leicht war mir ums Herz. Als wir nach Hauſe kamen, war der Arzt ſchon da. Herzſchlag vor Aufregung, ſtellte er feſt. Vor freudiger Aufregung, vielleicht der chönſte Tod, dachte ich. Grete weinte. Ganz ſtill ſaß ſie in ihrer Ecke. Dann reichte ſie mir meinen Schein. „Mutter braucht ihn nicht mehr“ ſchluchzte ſie, nimm du ihn.“ Ich habe meinen Arm feſt um ſie gelegt. „Mutter hat ihr Leben erfüllt“, ſagte ich und ſtreichelte ihr braunes Haar,„wir aber werden weiter bauen.“ Mit Freude habe ich an mein Mädel Mech an die Zukunft und an meine ſauſende aſchine. Hiirchweihfeſt auf der Alm Von Bernhard Nehſe Um die Tanzbühne herum ſitzen die Gaſte. Ein langes Brett auf Holzpflöcken zwiſchen zwei niedrigeren iſt Tiſch und Bank. An den Tiſchen mit geblümten Decken ſitzen die Fremden, an den ungedeckten die Bauern. Die Jugend lagert im Praſe, denn der Platz an den Tiſchen reicht längſt nicht aus. Zwei Zithern und eine Har⸗ monika ſpielen auf. Die Tanzbühne erdröhnt vom Stampfen und Schleifen der Paare. Fremde und Einheimiſche in buntem Gemiſch. In der Mitte des abgemähten Wieſenhanges lodert das Bergfeuer mit heller Flamme. Funken fliegen über den Plan. Die Kinder der Sommergaͤſte halten ſich an den Händen und umtanzen die praſſelnde Glut. Kinderjauchzen und helles Ge⸗ lächter. An der erſten Tanne droben am an⸗ ſteigenden Bergwald ſteht ein Burſche und ſchickt einen Jodler zu den Fröhlichen herab. Hände⸗ klatſchen und aufmunternder Zuruf. Abendwind ſtreicht durch die Bäume. Hoch droben leuchten die Sterne. Maßkrüge werden gereicht von flei⸗ zigen Händen. Der Rieger Anderl und der Saliterer Sepp ſind in eifrigem Diſchkurs. Sie ſitzen bei det fünften Maß. Die Köpfe werden heißer und die Stimmen lauter. Sie können ſich nicht einigen, die Differenz iſt zu groß. Der Rieger Ander! behauptet, dem Feichtenbauer ſein neuer Stall habe mindeſtens 20 000 RM. gekoſtet. Der Sali⸗ terer Sepp dagegen will ihm nur 10 000 für den Neubau bewilligen, weil er die Steine vom alten wieder verwendet habe. Stumm hören die Alten dem Streitfall zu und rauchen mit An⸗ dacht ihre Pfeifen. Die Erregung der beiden wächſt. Es hält ſte aicht mehr auf den Sitzen. Die Fäuſte auf den Tiſch geſtemmt ſtehen ſie einander gegenüber und ſchreien ſich die gegenteiligen Meinungen ins Geſicht. Eine Stimme kann der anderen nicht Herr werden. Da faßt der Rieger Anderl den Maß⸗ krug feſter:„Sakra, dir will i zoagn, was der Stall koſt hat!“, brüllte er mit dem letzten Stimmaufwand den Gegner an und in hohem Bogen ſauſt ſein Maßkrug an den Schädel des Unbelehrbaren. Der Schädel hält, aber die Naſe iſt geſtreift. Blut fließt. Die Fremden ſpringen entſetzt von ihren Sitzen. Ein Gewirr von er⸗ regten Stimmen und wirbelnden Armen um⸗ kreiſt den Bauerntiſch. Eine Frauenſtimme kreiſcht auf:„Mord! Polizei!“ Da dröhnt eine tiefe Stimme aus dem Chaos auf:„Du damiſche Goas! Polizei?! Dös is ur ſere Sach. Geh bringts eahm zum Brunnen.“ Zwei kräftige Arme ſtützen den Taumelnden und führen ihn zum Waſſer. Der Rieger Anderl trinkt die Neige, die der ausholende Schlag in ſeinem Maßkrug gelaſſen hat, und wendet ſich an den Alten:„FJeichten⸗ bauer, ſag ſelm, hab i net recht mit deim Stall?“ „Na“, kommt die Antwort.„Fünfzehntauſend hat er koſt!“ Da dringt die verſchnupfte Stimme des Sa⸗ literer vom Brunnen her:„Sixt es, Anderl, dös gefreit mi, daß du net recht haſt!“ „Du aber aa net!“ ſchreit ihm der Anderl zu. And da die Kellnerin juſt mit vollen Krügen vorbeikommt, ergreift er einen, geht zum Brun⸗ nen und reicht dem Sepp die friſche Maß.„Geh her, Sepp, trink oans drauf.“ Und verföhnt nimmt der Sepp den Krug des Gegners und tut ihm Beſcheid. Zwei Zithern und eine Harmonika ſpielen auf. Die Tanzbühne dröhnt. Das Bergfeuer flammt. Hoch droben leuchten die Sterne. Maß⸗ zrüge werden gereicht von fleißigen Händen. Der chineſiſche Tallsman Von Curt Brigitte, eine äußerſt unternehmende junge Dame, kommt von Tirnowo und will nach Kaſanlik, um die berühmten Roſentäler anzu⸗ ſehen. Sie fährt in ihrem offenen Wagen, läßt die blonden Haare im warmen Winde flattern und iſt in wunderbarer Ferienſtimmung. Zwar, man hat ſie nachdrücklich gewarnt. Es ſei nicht ungefährlich, ſagte man, ſo ganz allein den wil⸗ den Balkan zu durchqueren. Abgeſehen davon, daß ihr ein Unfall zuſtoßen könne, müſſe man 2 damit rechnen, daß es in jenen einſamen Gebirgsgegenden noch Straßenräuber gäbe. Aber Brigitte hat lächelnd erwidert, vor Unfällen werde ſie ſich ſchon in Acht nehmen, und gerade gegen Straßenräuber beſitze ſie einen beſon⸗ deren Talisman chineſiſcher Herkunft, den ſie ſchrecklich gerne einmal ausprobieren möchte! Sie hat denn auch das kleine Nn vorn auf dem Kühler ihres Wagens ange racht, doch als ſie die Straße zum Schipka⸗ aß ein⸗ biegt und das gewaltige Maſſiv der Stara Pla⸗ nina drohend vor ihr aufwächſt, iſt ihr doch ein bißchen ſonderbar zumute. Auf alle Fälle tankt ſie noch einmal, bevor die eigentliche Auffahrt beginnt. Der Tankſtellenwärter, ein großer, finſter blickender Bulgare, erweiſt ſich als ehr höflich und füllt ſogar noch Waſſer in den ühler. Ja, es ſieht ganz ſo aus, als ob er ohne die ſprach⸗ lichen Verſtändigungsſchwierigkeiten mit der ſchönen Fremden gern eine Unterhaltung an⸗ gefangen hätte.„Blagodarje, goſpodſchitza!“ murmelt er mehrmals und verbeugt ſich tief nachdem ſie ihn bezahlt hat. Aber hat er dabei nicht einen begehrlichen Blick in ihre Geldbörſe F e— 2 ahrſcheinlich nichts als Ein⸗ ildung. Die guten Freunde haben ſie mit ihren Schauermärchen nervös gemacht! Immerhin be eilt Brigitte ſich, ſo ſchnell wie möglich fort⸗ zukommen. Gleich darauf nimmt auch der ſchwie⸗ rige Weg ſie dermaßen in Anſpruch, daß ſie der Zwiſchenfall vergißt. Ein wenig ſpäter wird ſie doch an ihn er nnert! Sie nimmt gerade eine ſteile Kurv⸗ und wirft zufällig einen Blick nach rückwärt⸗ die Straße hinab, da bemerkt ſie einen kleinen grauen Wagen, der in einem wahren Höllen tempo hinter ihr herkommt. Das gibt Brigitte Kriſpien keinen kleinen Ruck! Sie iſt nicht gerade ängſt⸗ lich, aber ſie findet ihre Lage doch recht un⸗ gemütlich. Es iſt unmöglich, daß ſie auf dieſer ſchweren, ihr völlig unbekannten Straße ihren Vorſprung lange halten kann. Dennoch muß ſie es verſuchen! Sie tritt auf den Gashebel und zieht ihren Wagen durch die Kurven, daß brök⸗ kelndes Geſtein polternd in die ſteilen Schluch⸗ ten fällt. Aber wie lange geht das ſo—? Mehrfach rutſcht der Wagen, ſchleudert und ver⸗ liert an Fahrt. Brigitte wagt kaum noch, ſich . Sie weiß, daß ſich der Abſtand zwi⸗ 75 ihr und dem Verfolger in den letzten inuten entſcheidend verringert haben muß. „Stoz—“ ſchreit eine rauhe Männerſtimme hinter ihr,„ſto— oj!“ Das iſt das Ende. Brigittes Wagen kommt ganz aus der Fahrt. Er ſtellt ſich quer und ſchlägt mit der Hinterachſe krachend gegen einen Prellſtein. Das war noch Glück, ſonſt läge er hen der Fahrerin hundert Meter tiefer im Abgrund. So iſt eigentlich faſt nichts ge⸗ ſchehen. Brigitte klettert etwas benommen aus dem unverſehrten Führerſitz. Da hält auch ſchon der graue Wagen hinter ihr, und der Bulgare von der Tankſtelle ſpringt aus ihm heraus. Alſo iſt es wahr! Alſo iſt es doch wahr, was ſie befürchtet hat—! Ob er ſich mit dem Geld im Handtäſchchen begnügen wird, überlegt ſie noch ſchnell, dann ſteht er ſchon vor ihr und ſtreckt ſeine Hand aus. Brigitte erſtarrt. Auf ſeinem Handteller, der übrigens von bemerkens⸗ wertem Umfang iſt, ſchimmert ein kleines Bronzeding: der Talisman gegen die Straßen⸗ räuber! Er muß beim Einfüllen des Kühlwaſ⸗ ers abgefallen lin, und dieſer brave Mann ha in echt orientaliſcher Höflichkeit keinen Augen slick gezögert, ihn ſeiner Eigentümerin nachzr bringen. Daß ſie ſich dafür bei ihm bedankt hat, un licht nur mit Worten, deren Sinn er doch nu hätte ahnen können, iſt dem Tankſtellenwärte elbſtverſtändlich erſchienen. Aber niemals wir er je begreifen, daß die fremde Goſpodſchitz. chubava, kraſſiva Goſpodſchitza!!) den Talis nan gleich nach Erhalt in hohem Bogen ir den Abgrund warf. Seltſame Leute, dieſe Fremden Das Reichsgrubenwehr⸗ Ehrenzeichen Der Reichswirtſchaftsminiſter hat zur Aus⸗ zeichnung für Verdienſte um das Grubenwehr⸗ weſen ein Reichsgrubenwehr⸗Ehrenzeichen ge⸗ ſchaffen. Die Medaille hat einen Rand mit Blattverzierung und trägt die Inſchrift„Für Verdienſte um das Grubenwehrweſen““ Im Mittelfeld iſt das Hoheitszeichen mit gekreuz⸗ tem Schlegel und Eiſen dargeſtellt. Das Ehren⸗ zeichen wird vom Reichswirtſchaftsminiſter verliehen.(Scherl Bilderdienſt, K.) Abgekürztes Verfahren Ein toller Einfall Ludwig Devrients Der große Schauſpieler Ludwig Devrient war Stammgaſt in der Weinſtube von Lutter und Wegner. Eines Tages ſaß er hier gerade wieder urgemütlich mit E. T. A. Hoffmann beim Weine zuſammen. Beide unterhielten ſich ſo an⸗ geregt, daß Hoffmann ſchließlich bemerkte, es wäre ja geradezu ein Jammer, daß der Freund nun ins Theater müßte. Devrient nickte düſter. Er wäre auch mehr dafür geweſen, hier gemüt⸗ lich ſitzen zu bleiben. Plötzlich zwinkerte er unter⸗ nehmungsluſtig und ſagte zu Hoffmann: „Wetten, daß ich in einer halben Stunde wieder hier bin?“ „Ausgeſchloſſen“, meinte Hoffmann,„ich denke, Ou mußt heute den Geßler ſpielen?“ „Muß ſch auch. Aber trotzdem. Wetten wir — es geht um zehn Bouteillen. Wer verliert, bezahlt ſie und dann trinken wir heute abend gemütlich weiter!“ Hoffmann ging auf die Wette ein, lachte aber ungläubig. Denn in einer halben Stunde, meinte er, mürde Geßler ſchwerlich ſchon ſeinen Geiſt aufgegeben haben. Ludwig Devrient ging hinüber ins Schau⸗ ſpielhaus, die Vorſtellung des„Wilhelm Tell“ nahm ihren Anfang. Bei der Apfelſchuß⸗Szene gab es dann eine kleine Abweichung. Tell zielt auf ſeinen Jungen, Geßler ſteht finſter dabei. Im Augenblick aber, als der unglückliche Vater abdrückt, ſtürzt ſich Geßler in die Mitte, vor den Knaben. „Das war Tells Geſchoß!“, röchelte er— und ſtirbt in ganz großer Sterbeſzene. Gleich darauf erſchien Devrient ſtrahlend bei Lutter und Wegner, wo Hoffmann zehn Flaſchen Wein bezahlen mußte. Jedenfalls eine denk⸗ würdige Tell⸗Aufführung, die ſich— wie man ſagt— tatſächlich zugetragen haben ſoll. ate. ce Kreuzworträtſel 1 1 9 6 7 8 9 10 77 1⁴ 13 17 15 16 17 18 19[20 27 N 25 25 2⁰⁵ 27 20 29 30 371 32 35 Waagrecht: 1. Landbezirk, 4. Raubvogel, 7. Vorgebirge des Harz, 10. Teil des Kopfes 11. Herrſchertitel, 12. Nebenfluß der Donau, 13. Städtename, 14. Bad in Heſſen⸗Naſſau, 15. Weiblicher Perſonenname, 17. Stadt in Wükt⸗ temberg, 18. Fruchtentleerte Getreidehalme, 19. Buchſtabe, 21. Beamtentitel, 24. Charakteteigen⸗ ſchaft, 25. Scherzname des Nordamerikaners, 27. Erdkundlicher Begriff, 28. Feierliches Gedicht, 30. Genußmittel, 31. Kleiner Meerbuſen, 32. Tier⸗ wohnung, 33. Singſtimme. Senkrecht: 1. Portugieſiſche Kolonie, 2. Vorfahr, 3. Grundſtoff, 4. Männlicher Per⸗ ſonenname(Koſeform), 5. Stadt in Schweden, 6. Ausgeſtorbene Rinderart, 7. Haustier, 8. Jun⸗ ges Haustier, 9. Obſtbrei, 16. Teil des Baumes, 17. Zeitmeſſer, 19. Europäiſcher Gebirgszug, 20. Weiblicher Perſonenname(Koſeform), 22. Weib⸗ licher Perſonenname, 23. Chineſiſche Münze, 24. Anderes Wort für Pöbel, 26. Weinartiges Ge⸗ tränk, 28. Sibirischer Strom, 29. Stadt in Frankreich 7 2 ů ů ů— .— T ————————— *————— ——. eee — 3 —— N ——— ä—— — —— * ———⅜ 8———— —— 3——— e Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ä —— See. Feuclit no dem. eiclitum Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau i. Sa. Roman von Gert Rothberg „Mein Gott, Werner, was iſt denn nur?“ fragte be⸗ ſtürzt Frau Emmeline Forſter den alten Bürodiener. Der ſah ganz käſig aus und flüſternd antwortete ſeine Stimme: „Es iſt gut, daß gnädige Frau kommen. Der gnädige Herr und der Herr Doktor ſind aufeinander geraten.“ „Weshalb denn nur, Werner?“ Ich—— es iſt wohl wegen Fräulein Hilde Haßler!“ Die kleine Frau Emmeline war ſchon an ihm vorüber. Jetzt wußte ſie, um was es ging. „Aber Vater— ſchrei doch nicht ſo. Das Perſonal draußen hört ja jedes Wort. Wie kannſt du dich denn nur ſo vergeſſen.“ „Was willſt du hier?“ brüllte Herr Forſter. Gleich darauf bereute er auch ſchon ſeine Grobheit; denn wenn ſeine Frau durch ſeine Schuld weinte, dann war er immer gleich machtlos. „Verzeih, Mutter, aber der Burſche iſt ja verrückt!“ Die Mutter ging zu ihrem Einzigen hinüber, der ſcönen Gesicht, aber mit einem wilden Trotz in dem chönen Geſicht, dort ſtand. „Es iſt wegen des Heiratsplans, Dietz? Aber konnteſt du dich denn da nicht ruhig und freundlich mit Vater verſtändigen?“ „Nein! Das konnte ich nicht! Bitte, verlange du nicht auch noch, daß ich mich einfach durch dieſen Befehls⸗ haberton in eine Ehe hineintreiben laſſe. Ich liebe Hilde Haßler nicht und werde ſie deshalb niemals heiraten.“ Herr Forſter ſen. erregte ſich von neuem. „Da hörſt du es ja ſelber gleich ganz deutlich, meine liebe Emmeline, wie deſperat der Bengel iſt. Ich denke nicht daran, nachzugeben, nachdem ich mit dem alten Haßler bereits alles bis ins kleinſte beſprochen habe. ſohn will ſich zur Ruhe ſetzen, und ſein Schwieger⸗ ohn übernimmt ſofort die Werke und iſt unumſchränk⸗ ter Herr. Und da ſoll mir nicht die Galle übertreten, wenn dieſer Burſche das ausſchlägt?“ Die tiefe ſchöne Stimme Dietz Forſters ſagte: „Ich habe mich niemals um Hilde Haßler beworben und ich bin keine Ware, über die man Beſtimmungen trifft. Ich bin auch nicht hungrig nach dieſem Reichtum. Und—— du hätteſt es ja auch nicht nötig, auf dieſen Reichtum verſeſſen zu ſein, Vater.“ „Sei ſtill, du ſprichſt wie ein grüner Junge, und da⸗ bei biſt du zweiunddreißig Jahre alt und müßteſt wiſſen, was mit dieſer Heirat auf dem Spiele ſteht.“ „Doch, ganz genau weiß ich es. Aber ich will den Haßlerſchen Reichtum nicht, daß du es weißt.“ „Dann verzichte auch auf mein Geld. Verlaſſe mein aus. Vo bin fertig mit dir. Leider Gottes haſt du ereits Onkel Brunos Vermögen in der Taſche. Nun wirſt du die Not nicht kennenlernen. Aber es wird immerhin nicht dazu reichen, ſolch ein Leben mit tauſend noblen Paſſionen zu führen, wie du es bis jetzt geführt 2 und das freut mich. Denn ich weiß, daß du ſehr ald wieder nach Hauſe kommen wirſt.“ Dieſer letzte Satz durchfuhr die Mutter wie ein Schwert. Denn ſie kannte den unbändigen Trotz ihres Jungen und ſie wußte, daß er nun niemals von ſelbſt wieder nach Hauſe kommen würde. Und ſie kannte ja auch den Deſpotenwillen ihres Gatten. Machtlos ſtand ſie zwiſchen den zwei großen Männern, die einander im Charakter ſo ähnlich waren. So ähnlich, daß eben immer wieder nur Zwiſt entſtehen mußte. Und im ſtillen gab ſie ihrem Einzigen recht. Hilde Haßler war ein hochmütiges, ſahlblondes Mäd⸗ chen, an der die Kunſt der Verſchönerungsſalons zer⸗ ſchellte. Sie blieb reizlos und b Freilich! Sie war die reichſte Erbin ringsum. Wahrſcheinlich würde ſie ſogar die reichſte Erbin des Landes ſein Denn ihr Mann hatte ihr Andeutungen von einem ungeheuren Vermögen des alten Haßler gemacht. Aber Geld allein machte doch nun wirklich nicht glücklich. Und ſie hatter ja ſelbſt genug, wenn ihr Vermögen auch lange, lange nicht an den märchenhaften Reichtum des alten Haßler heranreichte. Der Vater blickte erzürnt auf ſeinen Sohn. Sein Geſicht ſah blaurot aus. Und Frau Emmeline trat ängſtlich an ſeine Seite und ſagte, ihn dabei ſanft ſtreichelnd: „Vater, beruhige dich nur. Man kann doch viel eher im guten zuſammen ſprechen. Und—— Dietz iſt ja wirklich kein Kind mehr, dem man einfach befiehlt. Aber er iſt doch immer unſer guter Sohn geweſen und wird es ſich ſchon noch überlegen.“ Ein Blick in das Geſicht des Sohnes belehrte ſie, daß der ſich im Sinne des Vaters nichts überlegen würde. Aber ſie mußte jetzt um jeden Preis die beiden Männer trennen. Der alte Herr ſetzte ſich, und ſeine Frau holte ihm ein Glas Waſſer herüber. Er trank es haſtig. Dabei glomm es aber ſchon wieder haßerfüllt in ſeinen Augen auf. Seine Frau erſchrak bis ins Herz hinein. Sie er⸗ kannte jetzt auch dieſen Haß, der ungeheuerlich war und ſich gegen den einzigen Sohn richtete. Und das alles nur um das elende Geld! „Dietz, bitte, gehe doch jetzt! Ihr werdet beide noch einmal in Ruhe über alles ſprechen. Man ſagt in der Erxeguna ſo leicht ein Wort zu viel.“ Der finſtere Trotz wich aus dem Geſicht des Sohnes. Ein Strahl dankbarer Liebe aus den dunklen Augen traf die kleine Mutter, und dann verließ Dietz mit einer Verbeugung das Zimmer. „Du haſt ihn fortgeſchickt? Auch ganz gut ſo. Da kann ich dir wenigſtens gleich ſagen, daß ich dicht vor dem Ruin ſtehe.“ Herr Forſter hatte es geſagt und ſah ſeine Frau da⸗ bei nicht an. Sie wich entſetzt zurück. „Friedrich—— das—— kann doch nicht ſein! Und mein Geld? Iſt es auch mit fort? Und müſſen wir hier etwa aus dem Hauſe? Das ertrüge ich nicht!“ Frau Forſter weinte! Ihr Mann betrachtete ſie von der Seite, um ſeinen Mund ſpielte ein kleines, triumphierendes Lächeln. Noch immer hatte er in ſeinem Leben jeden Willen durchgeſetzt, und es wäre zum Lachen, wenn es ihm auch diesmal nicht gelingen ſollte. Und nun würde er in dieſer ganzen Angelegenheit nicht ein Wort mehr verlieren brauchen. Was 6 7 Zorn nicht vermocht hatte, würden die Tränen der Mutter ohne weiteres erreichen. Es ſollte ihm einfallen, auf dieſes Rieſenver⸗ mögen zu verzichten, was da auf dem Spiele ſtand und ſolte den maßloſen Trotz ſeines Sohnes verloren ſein ollte. Frau Forſter ſah ihren Gatten an. „Was nun?“ fragte ſie leiſe. „Ja, verſuch' du es noch einmal. Vielleicht wird der Junge noch vernünftig. Von mir aus mag er jetzt machen, was er will. Ich habe keine Luſt, mir noch den Schlag an den Hals zu ärgern.“ „Vater— ſteht es wirtlich ſo ſchlimm um uns?“ „Wenn ich's ſage, dann wird es ſchon ſo ſein! Doch dieſe Heirat wäre die Rettung. Es erführe kein Menſch, wie nahe wir dem Ruin waren.“ „Ich will noch einmal mit Dietz ſprechen, Friedrich. Du hätteſt es ihm vielleicht doch lieber vorher ſagen ſollen, was auf dem Spiele ſteht, dann wäre es ſicherlich gar nicht erſt zu dieſem Auftritt gekommen. Unſere Unternehmungen liegen ihm doch auch am Herzen.“ „Ich glaube das nicht. Der Burſche iſt gänzlich aus der Art geſchlagen. Künſtler wollte er werden! Hunger⸗ leider! Vagabund! Heute hier, morgen da. Das hätte ihm ſo gefallen. Jawohl! Aber ſolange ich lebe, hätte er hier nichts mehr zu ſuchen.“ Die Stimme des Fabrikherrn klang gallig⸗ bitter. „Aber Vater, das hat Dietz ſich doch längſt aus dem Kopf geſchlagen.“ „Glaubſt du das wirklich im Ernſt? Ich nicht! Ich weiß, daß er noch heute heimlich Unterricht bei Proſeſſor Dirkſen nimmt.“ „Ja— aber öffentlich auftreten wird er doch nicht wollen.“ „Weiß man das? Früher hat er's gewollt! Und er will die Hilde Haßler nur nicht, weil er dann weiß, daß es ein für allemal aus iſt mit dieſen verrückten Ideen. Das iſt's! Nur das! Aber er mag wählen. Ich komme ihm nicht entgegen, ich nicht!“ Das Geſicht des Herrn Forſter war fetzt zornrot, und ſeine Frau begann ſich zu fürchten vor dem Haß, der immer deutlicher aus ſeinen Augen leuchtete und ſich gegen den einzigen Sohn richtete! Das war unnatürlich, war furchtbar! Denn nichts „ dieſen Haß. Dietz hatte nichts getan, als ſeinen künſtleriſchen Neigungen im Verborgenen weitergelebt. Und jetzt hatte er ſich geweigert, eine Ehe auf Befehl einzugehen, eine 4 85 zu heiraten, die er nicht liebte! Das war alles! ber in den Augen eines Mannes, der immer und immer nur ſeinen eiſernen Willen gekannt hatte, war gerade dieſe Weigerung unerhört. Seine kleine zarte Frau ſtand da und rang die Hände. Aber zu ſagen wagte ſie nichts mehr. Jedes Wort konnte nur noch verderblicher auf dieſen erregten Mann wirken. Und darum ſchwieg ſie. Schwieg und wußte doch, daß der Jüngere und nicht der Aeltere im Recht war. Aber es ging um das Anſehen der alten Firma Forſter und damit eigentlich um alles, was ihrem Manne am Herzen lag. Da war es doch wohl ihre Pflicht, in ſeinem Sinne noch einmal auf den Sohn einzuwirken. Sie würde es nicht ertragen, wenn ſie hier aus dem Hauſe müßten. Alſo mußte Dietz doch wohl vernünftig ſein. Und— vielleicht würde er doch eine gute Ehe mit Hilde Haßler führen können. „Ich werde mit Dietz ſprechen, Vater.“ Er antwortete ihr nicht, aber ſeine Hand umſchloß die ihre mit feſtem Druck. Als Frau Forſter das Zimmer verlaſſen hatte, ſchüt⸗ telte ihr Mann die Fäuſte. „Dieſer Bengel! Sich zu weigern, dieſen Goldfiſch zu heiraten. Mehr wie hirnverbrannt iſt ſo etwas. Nie wieder bietet ſich ihm ſolch eine Gelegenheit. Aber man muß nachhelfen. Und wenn er jetzt noch nicht zur Be⸗ ſinnung kommt, dann fage ich ihn davon. Denn einen ſolchen Reichtum läßt man ſich nicht entgehen, wenn man noch Herr ſeiner fünf geſunden Sinne iſt. Geld iſt Macht!“ Mit wuchtigem Schritt verließ der Fabrikherr gleich⸗ falls das Zimmer. Drüben im Arbeitszimmer ihres Einzigen ſtand Frau Emmeline Forſter und weinte. Die Hand des Sohnes Arich über das leicht eraraute Haar der Mutter. Dieſer Mutter, die immer nur eine Ark Sklavin in die⸗ ſem Hauſe geweſen war. „Ja, Mutter, wenn die Sachen ſo ſtehen, dann muß ich mich wohl fügen. Trotzdem ich genau weiß, daß ich mir mit dieſem Schritt alle Ideale vernichte. Aber du ſollſt nicht in Armut kommen. Du nicht, Mutter! Ja, wenn wir zwei allein von hier fortgingen. Ich würde ſchon für uns beide ſorgen. Und wir ſind ja auch be⸗ ſcheiden, wir zwei. Aber es geht nicht. Denn Vater er⸗ trüge Armut nicht. Und niemals ertrüge er, nichts mehr zu gelten, nicht mehr Herrſcher zu ſein. Darum muß es nun doch wohl ſein, daß ich meinen ſehnlichſten Wunſch, Künſtler zu werden, aufgebe und Hilde Haßler heirate, damit du hier in deinem Hauſe, in deinem ge⸗ mütlichen Heim bleiben kannſt, Mutter.“ Die Mutter nahm des Sohnes Hände in die ihren. „Dietz! Hilde Haßler kann dir doch vielleicht eine gute Frau ſein!“ g „Kaum. Dazu iſt ſie nämlich viel zu oberflächlich und genußſüchtig. Aber wozu ſollen wir noch länger darüber ſprechen, Mutter. Ich werde Hilde Haßler heiraten. Willſt du ſo freundlich ſein und Vater das berichten?“ „Mein lieber Junge. Wenn du doch dieſes Opfer nicht bringen müßteſt! Und— wenn wir— zwe! allein wären, wenn Vater geſtorben wäre, dann verlangte ich das nicht von dir. Niemals dieſes Opfer, das ich in ſeinem ganzen Umfange erkenne. Aber es geht um Vater! Niemals würde ich mich von ihm trennen. Und er— er ertrüge niemals ein Leben in Armut.“ „Es geſchieht um deinetwillen, Mutter. Und wenn ich mich einmal zu dieſem Schritte entſchließe, dann werde ich mir auch Mühe geben, eine gute Ehe zu füh⸗ ren,“ ſagte Dietz Forſter feſt. Die Mutter lehnte den Kopf an ſeine Schulter. „Wenn doch alles anders hätte ſein können, mein armer, lieber Junge,“ ſagte ſie leiſe. Er antwortete ihr nicht, aber ſein Blick war in ſich gekehrt. Und an dieſem Blick merkte die Mutter ganz 7 05 wie der Sohn unter ſeinem eigenen Entſchluß itt. 5 Dietz Forſter ſah auf die kleine Mutter nieder, lächelte plötzlich. „Ich bin viel zu ſchwerblütig und ganz gewiß der einzige unter allen unverheirateten Männern, der die⸗ ſes große Glück, der Schwiegerſohn des alten Haßler zu werden, nicht würdigen kann. Aber nun wollen wir nicht mehr davon ſprechen. Haſt du heute dein Kaffee⸗ kränzchen? Ja? Bei uns hier? Na, dann will ich nur für den Nachmittag auch irgend etwas ausfindig machen. Wenn ich erſt verlobt bin, werde ich ſicherlich keine Langeweile mehr haben. Aber tyranniſieren laſſe ich mich nicht. Hoffentlich iſt Hilde Haßler vernünftig genug, das beizeiten einzuſehen.“ Die Mutter wollte irgend etwas ſagen, ſchwieg aber dann und ſagte erſt nach einer ganzen Weile: „Ich— freue mich, wenn du immer weißt, daß ich niemals von dir verlangt hätte— daß—“ „Dennoch geſchieht es nur um dich. Von Vater würde ich mich löſen. Er hat ſich nie Mühe gegeben, mich zu ver⸗ ſtehen,“ ſagte der Sohn hart. Frau Emmeline Forſter erſchrak bis ins Herz hinein. Denn der Sohn hatte ihr durch die kurzen harten Worte bewieſen, wie tief die Kluft bereits war, die Vater und Sohn trennte. Dietz küßte die Mutter. „Alſo, es iſt alles gut, Mütterchen. Du ſollſt zufrieden mit mir ſein.“ Frau Forſter blieb eine ganze Weile ſtill auf ihrem Platze ſtehen. Und ſie dachte daran, was ihr verſtorbe⸗ ner Vater ihr einmal ſagte: „Paſſe du gut auf, Emmeline; dein Mann möchte euren Jungen in ſeinem Gedankengang erziehen. Das wäre aber nicht gut, denn Dietz iſt anders, ganz anders als ſein Vater. Und darum wird es noch einmal ſpäter zu einem ſchweren Konflikt kommen. Dietz iſt eigen⸗ artig. Ein wertvoller Menſch iſt er. Aber in eine falſche Schablone gepreßt, wird Unheil daraus ent⸗ tehen. Am beſten wäre es, ihr ließet ihm ſeinen Willen, der dahinaus geht, Künſtler zu werden. Aber ich weiß ja, dazu gibt Friedrich niemals ſeine Einwilligung. Alſo muß es wohl bleiben. Aber wache du wenigſtens über ihn. Eine Frau kann vieles einrenken. Ob es in eurem Falle möglich ſein wird, weiß ich nicht. Immer⸗ hin mußt du es verſuchen. Ich ſehe da für dich noch ſchwere Stunden kommen, meine liebe Emmeline.“ Frau Forſter hörte ganz deutlich dieſe Worte ihres alten guten Vaters. Freilich! Der hätte niemals eines ſeiner Kinder zu etwas gezwungen. Der hätte ſeine Einwilligung gegeben, und wenn es ſchief gegangen wäre, dann hätte dasjenige ſeiner Kinder eben doch immer wieder zu ihm kommen können, und er hätte weiter geholfen ohne jedes böſe Wort. Nun war der alte Herr tot. Er hatte die letzten Jahre mit hier im Hauſe gebot, und er war der einzige geweſen, der es gewagt hatte, ſeinem Schwiegerſohne einmal zu widerſprechen. Merk⸗ würdigerweiſe hatte ihr Mann ſich das auch gefallen laſſen. Trotzdem er dann vielleicht gerade das Gegen⸗ teil von dem tat, was der alte Herr geraten hatte. Aber er ließ den alten Schwiegervater ausreden. Was ſonſt nie der Fall war. Fortſetzung folgt. 1 ine nein ſich ganz fluß der, der die⸗ cler wit fe; nur big rlich laſſe tig lber 1 rde her⸗ nein. zokte und jeden ten ithe⸗ chte Das ers iter gen- eine ent⸗ len, heiß ung. tens 8 in mer⸗ lch U ihres anes eine gel daß hte g, lte, 2 llen jen, ate. LL JCCCFCCFCCC( ͤ K an die Viernhe imer Bevölkerung 1— 5 Zur Beratung der Grund beſitzer Die Kraft durch Freude⸗Jahresfeier r F a ũ Men⸗ eln mmamun e über die Durchführung der Richtlinien hin⸗iſt für alle ſchaffenden deutſchen 8 N ebe 3 1 8. d. A.* ſichtlich der Kulluarbetten auf den im Rah⸗ſchen— ein herrliches Programm— knheim men der Feldbereinigung zugeteilten Grund⸗ Sonntag,—9 November abende g ae ſtücken, findet morgen Mittwoch, den[em„Freiſchütz“. 25. November, abends 8 Uhr, im e e eee e . 5 a 1 8„Freiſchütz“ eine Verſammlung ſtatt. Die[Einteilung der 805 ee e i Die Zellenleiter der PL. wollen Donners⸗ ſchiedenen Neueinrichtungen der HJ.— Der beteiligten Ortseinwohner werden zum Be⸗ Maß gehalten wird. Durch dieſen günſtigen tagabend halb 9 Uhr in der Parteidienſtſtelle] Dienſt am Montagabend fällt aus. s NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 f i Ver i i] Tabakverkauf kommt eine große Summe Geld ; Das Jungvolk und die Jungmädel brauchen 25 0 5 n 5. 1 1155 in die Tabakbaugemeinden, manche im Laufe erſcheinen. l 4 ichterſcheinen hat ſich jeder die nachteiligen 3 3 5 5 nicht anzutreten(nur HJ. und BDM.). Folgen felbſt zuzuschreiben 5 des Jahres gemachte Anſchaffungen können Betr.: Jahresfeier von Kraft durch Der Standortführer. Die Mitglieder des Obſt⸗ und Gartenbau- nun erledigt werden, manche Neuanſchaffungen Freude. vereins und diejenigen Ortseinwohner, welche i gras P 1 01 0 9. DAF. es werden wollen, ſind zu dieſer Verſammlung] geſe gunſtige Preisgeſtaltung tragen ſich eine ee e eee dent„An Dienstag 2 11. 106, abends 8.30 un ener seh deln aach deden Sander. Geben, ene dhe een wit den Kraft durch acids, Swale des 1 3 Uhr, findet im Gaſthaus„Zur Vorſtadt“ der beſprechung beſonders eingeladen. Ge fle N. 19 55 5 900 Bel n 1 5 ca ire Jihresſcte. Die Porteigelſſen] monaläche Appell der Silß.⸗Walter fia* Tſtellen... Nach einer Bekanntmachung der ü i 2 inen: N Tabakfachſchaft ſoll mit der Verwiegung des und Mitglieder der Formationen und Glie⸗ N tenen. gausbeſitzer, achtet auf bie Gehwege! Viernheimer Tabaks in den nächſten Tagen derungen wollen ſich daran zahlreich beteili⸗ alle Betriebsobleute 00 1959 de Crab un 10 Froſte begonnen werden. en. Ich erwarte ebenſo, daß die in den nä 1 wetter wird die Erfahrung gemacht, daß aus 4 22. ſden Loben an die Fleer——— 9 1„Walter den Höfen und aus Leitungen, von der Küche Gleichmäßige Butlerverteilung gen ausgegebenen Eintrittskarten, die den⸗ aſſierer und Koal⸗Walter f 1 iele Mit- aus auf die Gehwege Waſſer läuft, welches Die Verſorgung mit Butter iſt in dieſem ſelben für ihre Mitglieder und Angehörigen e fügen 555 11 über Nacht gefriert und ſomit eine Gefahr Jahre, 5 55 er Ehresgeitr Teſpat zur Verfügung geſtellt werden, von ſolchen 9 Aussprache ift dabei. ben. 9 für die Bevölkerung iſt. Jeder Hausbe⸗ der Erzeugung faſt erreicht iſt, im allgemeinen reſtlos abgeſetzt werden. 155 ſp geheben. ſitzer muß darauf achten, daß derartiges Waſ⸗ . en, iges befriedigend geweſen. Im vergangenen Jahr Franzke, Ortsgruppenleiter. Betr.: Buchführungskurs. ſerlaufen und Waſſerſchütten auf die Straße lagen um dieſe Zeit bereits mehrere Wochen * Am kommenden Freitag, 27. November und Gehwege vermieden wird. der Butterknappheit hinter uns. Dieſe gün⸗ illor⸗ 1936, beginnt endgültig der von der DAß. f ſtigere Lage iſt vor allem darauf zurückzufüh⸗ Slandortbejehl ber Hiller⸗ZJugend propagierte Buchführungskurs. Die ſich ge⸗ Auch für Dich, Arbeiter und Angeſtellter ren, daß es gelungen iſt, die Inlandserzeu⸗ Dienstag, 24. November, abends 8 Uhr,] meldeten Teilnehmer ſowie Intereſſenten, die—9 eee ee gung an Butter gegenüber dem Vorjahre um treten alle Jungens der HJ. ſowie] ſich an dem Kurs noch beteiligen wollen, wer⸗. etwa 5 v. H. zu ſteigern. Für die Zeit des alle Mädel und Jungmädel des BDM. im den gebeten, an dem genannten Tag um 8] kagabend 8 Ahr im„Freiſchütz⸗. Tiefſtandes der Erzeugung, der mit dem ho⸗ Schulhof an. Ich erwarte an dieſem Tage das Uhr in der Schillerſchule zu erſcheinen. Die Ehrentafel des Alters hen Weihnachtsverbrauch zuſammenfällt, wer⸗ Erſcheinen aller Jungen und Nabel da an Beträge ſind 2 0 Wag a en 80 8275 0 1 wird morgen ein guter den jedoch vorſorglich beſondere Maßnahmen dieſem Tag eine Wendung in der Arbeit der gen. Auf die gute Beſetzung der Lehrkräfte wohlbekannter Ortsbürger, Ferr Phili pp ergriſſen, um eine gleichmäßige Verſorgung HJ. eintritt. Das Winterprogramm wird hier] wird nochmals beſonders verwieſen. Wunder 1 Friedrichstraße. Sieben Kinder, in allen Teilen des Reiches ſicherzuſtellen. euch allen bekannt gegeben ſowie alle ver⸗ Mögelin, Ortsobmann. 0 N 3 Ae a Die Hauptvereinigung der deutſchen Milch⸗ alle als brave, fleißige Menſchen bekannt, 18 irtſchaf it Auf 8 Reichs Enkel und 8 Urenkel blicken dankbar zum wirtſchalt hat mit Zustimmung des Reich g miniſters für Ernährung und Landwirtſchaft Vater empor; einen Sohn opferte er im N. f 4 Lokale Nachrichten Weltkriege. Als Tünchermeiſter iſt der Ju⸗ angeordnet, daß die Molkereien und Butter bilar noch einer jener alten Meiſter, die mit Prsverkeiler diejenigen Abnehmer, die ſie im 1 f e e Oktober 1936 mit Butter verſorgt haben, auch e Kringen Mitteln und kleinem Verdienſt recht weiterhin gleichmäßig beliefern, und zwar mit Viernheim, den 24. November 1936 ſung. Licht iſt Leben, zieht den Vorübergehen⸗ Tüchtiges leiſteten. Nebenbei hatte er eine lei⸗ 80 v. H. der im Oktober 1936 bezogenen Anſer Tagesſpruch den zwangsläufig an. Daß das Innere des denſchaftliche Liebe zur Muſik. Die Viernhei⸗ ee; 1 9 98. N ere 15 5 g Buttermengen. Dadurch wird verhindert, daß Mancher kommt zu nichts, Ladens in einer gewiſſen Harmonie mit dem] mer Muſikkapelle, aus der die Feuerwehr⸗. t F 5 1 i E 1, einige Gebiete reichlich und andere völlig un⸗ weil er auf zuviel kommt. Schaufenſter ſtehen muß, iſt a ee: kapelle Weener, he 1 8 zulänglich i ſind Die durch die Ab⸗ Alter Spruch. Es ſchadet nichts. wenn in der Vorweih⸗ 5 ein beenſchenalter lang, nämlich 35 Jahre. ſatzbeſchränkung bei den Molkereien und Groß⸗ nachtszeit einmal etwas aufgeräumt wird, Als während des Krieges die meiſten hieſigen verteilern freiwerdenden Buttermengen wer⸗ wenn die üblichen Waren des täglichen Be⸗ Muſiker im Felde ſtanden, da ließ ſich der d der Reichsſtelle für Mil Der Einzelhandel rüſtet darfs in den Hintergrund und an ihre Stelle] Jubilar nicht nehmen mit einigen getreuen. Wiel für ilcherzeugniſſe, in* 9 e 85 M 175 a 0 3 25 lieb Oele und Fette aufgenommen und in den zum Weihnachtsgeſchäft Geſchenk⸗ un Feſttagsartike treten. 97600 4 1 5 15. 9 900 15 5 Hauptverbrauchsgebicten dem Bedarf ent⸗ Wenn die Tage kürzer werden beſchäftigt Das hieſige Handwerk hält betr. der alten Soldaten S daten ameradſchaft die ſprechend verteilt. Die Kleinverteiler haben 1 ee 5. l Weihnachtswerbung am Donner tagabend im] hier verſtorbenen Soldaten des Lazaretts bei die Butterabgabe an ihre Abn 3 5. ae S 15 Fürſt Alexander“ eine Verſammlung ab. ihrem letzten Gange zu begleiten und ihnen ſo deren bis 1 rigen e 9 es„Was“ wird umſo dringlicher, je mehr in militäriſches Begräbnis angedeihen zu laſ⸗: ee eee ſic das Weihnachteſeſt nthert. Der Einzel g int ben. er Jubla f nag algen, ban uh Preca ele ane r kürzen händler iſt dabei oftmals der rettende Helfer, Pg Dr Goebbels jpricht feinen Acker. Hoffentlich iſt ihm ein ſchöner Die neue Abſatzregelung gilt auch für den der zum mindeſten die Vielbeſchäftigten be⸗ 8 5 Lebensabend beſchieden. Dieſem Wunſche wer⸗[ Poſtverſand an ct miele def raten muß: Das Weihnachtsfeſt, die Weih- Allliwoch, 25. Nov. in Ludwigshajen den ſich viele anſchließen. überhaupt nur von den Betrieben ausgeübt nachtsſtimmung bringt erhöhten Bedarf mit Gindenburgpark) 19.15 Uhr J 3 werden, die bereits im Jahre 1935 Butter ſich. Bedarf erzeugt den Kaufwillen; er braucht. Der Tabakverkauf. Dr. Schmitt, Hep⸗ auf dieſem Wege abgeſetzt haben. Die An⸗ alſo nicht erſt, wie ſonſt, erweckt zu werden. Die Ortsgruppenleitung hat für die penheim, der Betreuer der 1 Tabak⸗ ordnung tritt am 23. November 1936 in Für den Kaufmann wirft das Weihnachtsfeſt obige Kundgebung einige Karten er⸗ bauern, richtete nach Schluß der Verkaufs⸗ Kraft. Es iſt alſo erforderlich, daß jeder ein⸗ natürlich ſeine Schatten voraus: der richtige halten(für Sitzgelegenheit bei Saalöff- ſitzung noch einige Worte an N ü f 4 Bauern, zelne Verbraucher ſeinen Butterverzehr von d rechtzeiti ink 6 5 nung um 18 Ahr). mit denen er ie ermahnte, alle Erfahrung und jetzt ab dieſer Regelung entſprechend ein⸗ 5. 0 Aar ande dm er enen kae Der Preis iſt 30 Pfg. Intereſſenten alles Können einzuſetzen, damit die Qualität ſchränkt. So mehr der einzelne Bisziplin hält, am Weihnachtsgeſchäft behaupten oder ausdeh⸗Twenden ſich ſofort an Pg. Albert, Saar⸗ unſerer einheimiſchen Tabake immer mehr ver⸗Tumſo mehr ſichert er ſich und den anderen nen will. ſtraße 15(Kriminalbüro). edelt und verbeſſert wird und daß bei der Volksgenoſſen eine gleichmäßige Verſorgung. Auch die Weihnachtswerbung des kleinſten Geſchäftsmannes in der ſtillſten Nebenſtraße e, Elle herrliche Kraft durch Freude⸗ZJahresjeſer undin, die in kauffreudiger Vorweih⸗ 14 i nachtsſtimmung die anderen Schauſenſtr ge⸗ 5 zum 3. Jahrestag Sonntag, 29 November 1936 ſehen hat, will auch bei„ihrem Kaufmann um Vor drei Jahren wurde als dritte große Vom KdF.⸗Sportamt wurde in tauſenden] gegeben werden ſollte. Er glaubte, es wären die Ecke“ das gleiche Gefühl erleben. Man] Säule innerhalb der Deutſchen Arbeitsfront] von Sportkurſen der Sport auf die breiteſte] nur Verſprechungen, wie man ſie ihm früher muß bei ſolchen Gelegenheiten einmal auf die NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“] Grundlage geſtellt. Jedem Volksgenoſſen iſt von den ſogenannten Arbeiterparteien vorge⸗ 8 Kindermund achten, man wird daraus gegründet. Sie ſoll die Erzieherin aller ſchaf⸗[es ermöglicht worden, in dieſen Kurſen durch] macht hat, woraus aber nie etwas geworden ernen können. fenden Deutſchen zum Gemeinſchaftsleben ſein, zweckmäßige Leibesübungen den Körper jung, iſt. Der Wille des Führers wurde in die Natürlich kommt auch der Geſchenkkäufer[wie es dem nationalſozialiſtiſchen Willen der friſch und widerſtandsfähig zu erhalten. Denn[Tat umgeſetzt und deutſche Arbeiter fuhren nicht ganz von ſelbſt zum Einzelhändler. Es] deutſchen Nation entſpricht. g auch hier gilt der altbekannte Grundſatz, daß auf der See, nach Madeira, in die Dünen der iſt alſo ſelbſtverſtändlich, daß der gewünſchte Durch die Organiſation der Urlaubsfahr⸗ in einem geſunden Körper auch ein geſunder[Nord- und Oſtſee, in den Allgäu, in den erhöhte Weihnachtsabſatz auch eine verſtärkte[ten und der Freizeitgeſtaltung ſollen die ſchaf⸗ Geiſt wohnt. Schwarzwald und Thüringer Land— und ſie Werbetätigkeit erfordert. Im Hinblick darauf fenden Menſchen zurückgeführt werden zu den Die Kd F. Freizeit⸗ und Feierabendveran⸗ ſchauten die Schönheiten ihrer deutſchen Hei⸗ ſtaltungen führten die Volksgenoſſen ein in[mat für weniges Geld, ſo daß ſich jeder Ar⸗ oft der Meinung ſind, für ſie bringe das Feſt⸗L kes. Die Schönheit der deutſchen Heimat, das die mannigfachen Schätze unſerer Muſik,] beiter dies leiſten kann, ſelbſt mit ſeiner Fa⸗ tagsgeſchäft doch keinen bedeutenden Mehr⸗ deutſche Volkstum in Sitte und Brauch all ſei⸗ Filmvorführungen, Beſuche von Muſeen und] milie. Und wo dies nicht möglich war, da umſatz:„Das iſt, gelinde geſagt, eine frei⸗][ ner Stämme und die Mannigfaltigkeit der Ausſtellungen vermitteln ein lebendiges Bild half die Betriebsgemeinſchaft dem Arbeits⸗ willige Ueberlaſſung des Kampffeldes an den deutſchen Kunſt und nicht zuletzt die geſtaltende] vom Ringen und Werden unſeres Volkes.] kameraden, da trat die große Not- und Volks⸗ Gegner, der eine richtigere Auffaſſung für die Kraft der Arbeit ſollen ihm erſchloſſen werden. Durch Heimatabende und bunte KdcF.⸗Abend⸗ gemeinſchaft ein! Notwendigkeit der een hat. Durch das Gemeinſchaftserlebnis dieſes völ⸗ feiern wurden unzählige Stunden der Freude, Iſt das nicht herrlichl Alſo mitmachen und nicht reſigniert beiſeite J kiſchen Reichtums ſoll dem deutſchen ſchaffen⸗ des Ausſpannens und der Beſinnung geſchenkt. Und wenn nun Euch, Kameraden und Ka⸗ ſtehen! Wer nicht wirbt, verdirbt!“ Außer den Menſchen Freude werden, Kraft zufließen J Bei all dieſem wurden uns Kraft und Freude[ meradinnen der Arbeit, der Fauſt und der der Werbung durch Inſertion und Druckſa⸗ zu neuem geſteigerten und geſunden Einſatz gegeben zu neuem Wirken in der Volksge⸗ Stirn eure NS-Gemeinſchaft Kraft durch chen kommt die Werbung im eigenen Geſchäft für das Wohl des deutſchen Volkes, für die J meinde. Freude zu der Jahres⸗Feierſtunde am in Frage. Das Schaufenſter insbeſondere Verwirklichung der deutſchen Volksgemein⸗ Volksgenoſſen, Arbeitskameraden in allen[ Sonntag, 29. November, abends 8 Uhr, in muß glänzen vor Weihnachtsfreude und ſchaft. Berufen! den„Freiſchütz“ ruft, dann iſt es eine Stimmung ausſtrahlen. Wer hineinſieht, muß] Ungeheure Arbeit wurde ſeit dem Beſtehen Wieder iſt ein Jahr der Kraft durch Freude⸗ Selbſtverſtändlichkeit, daß ſich jeder deutſche wiſſen: das Geſchäft lebt, hier kannſt du kau⸗ der„Ad.“ zur Erreichung dieſes hohen Zie⸗ Arbeit verfloſſen zum Segen des ganzen ſchaf⸗ ö ſchaffende Menſch durch ſeinen Beſuch mit fen!“ Die vielen ungeſchriebenen Geſetze der[les geleiſtet. Millionen Werktätiger wurde fenden Deutſchland. Als vor 3 Jahren am feiner Familie zu dem ihm gegebenen Erho⸗ lungs- und Freizeitwerk bekennt. iſt es falſch, wenn Inhaber kleinerer Geſchäfte[ewigen und einzigen Kraftquellen unſeres Vol⸗ f Kundenwerbung ſind dabei zu beachten, denn] durch die Urlaubsfahrten Erholung und Aus⸗ 27. November durch den Leiter der DA F., das Fenſter ſoll nicht nur ſchön ausſehen, ſpannung gegeben an den ſchönſten Stätten der] Pg. Dr. Ley, dieſes große Erholungswerk es ſoll auch ſelbſt anbieten, verkaufen helfen. deutſchen Heimat und darüber hinaus wurden nach dem Willen des erſten deutſchen Arbei⸗ Hier iſt die Beleuchtungsfrage von ausſchlag⸗ auch die Schönheiten fremder Länder und ö In der Hand und der Art der Frau sfrage von ausſ 6 N ters Adolf Hitler begonnen wurde, da ahnte liegt die Erhaltung unſerer Raſſe gebender Bedeutung.„Viel Licht“ iſt die Lo⸗ J Völker gezeigt. der deutſche Arbeiter nicht, was ihm damit Alfred Noſenberg —̃—ÿ— 2 — 99 Nee rern ——— —————ů— 6 — 9 ——— ————ů—ů— 7 — ee e e e eee W — — ere erer. r eee F Dae Der erste Kreisſsägertag 1936 im Gau Starkenburg⸗Aheinheßen Der Kreisjägerappell für den Kreis Hep⸗ penheim, verbunden mit der Trophäenſchau, fand am Samstagnachmittag und abend in dem überaus reich dekorierten großen Saal des Hotels„Halber Mond“ ſtatt. Hierzu wa⸗ ren auch der ſtellvertr. Landesjägermeiſter Schlich(Darmſtadt), ſowie auch Gaujäger⸗ meiſter Rauſch(Darmſtadt), aus den be⸗ nachbarten Kreiſen die Kreisjägermeiſter Rothmann und Bechtel, ferner Kreis⸗ leiter Ruppert, Kreisdirektor Dr. Nan z (Heppenheim), Oberlandwirtſchaftsrat Dr. Bäumer und Beigeordneter Schneider erſchienen. In dem angrenzenden kleinen Saal war die Gehörnſchau der Jahresſtrecke ausge- ſtellt. Altem Brauch gemäß wurde der Beginn des Appells verblaſen. Nachdem der Kreisjä⸗ germeiſter, Forſtmeiſter Klump(Waldmi⸗ chelbach) die Verſammelten begrüßt hatte, er⸗ ſtattete Kreisjägermeiſter Rothmann Be⸗ richt über das Ergebnis der Gehörnprüfung. Danach waren im Kreis Heppenheim geneh⸗ migt(zum Abſchuß) 127 ſtarke und 208 geringe Böcke. Abgeſchoſſen wurden 113 ſtar⸗ ke und 143 geringe Böcke. Von den 335 ge⸗ nehmigten Stücken ſind 256 Stück, alſo 76 Prozent, abgeſchoſſen worden und von dieſen 256 67 falſch(26 Prozent) gegenüber 31 Prozent im Vorjahr). Die Ausſtellung be⸗ weiſe, daß ein hinreichend großer Beſtand an guten Böcken im Kreisgebiet vorhanden ſei, der ſich zur Artverbeſſerung wohl eigne. Nachdem Oberforſtmeiſter Schlich die Grüße des Landesjägermeiſters, Gauleiters und Reichsſtatthalters Sprenger über⸗ bracht hatte, nahm Gaujägermeiſter Rauſch das Wort zu einem längeren grundſätzlich höchſt beachtenswerten Vortrag. Bei Beſpre⸗ chung des guten Abſchußergebniſſes legte er die Gründe dar, die zur Herausgabe der neuen Richtlinien Anlaß gegeben hätten. Die Wildzählung ſoll richtig durchgeführt wer⸗ den. Hierzu würden daher künftig in wei⸗ eee ee hdr unn Die Kartofjeldungung In der letzten Zeit hört man immer wieder die unſinnigen Behauptungen, daß die mit Handelsdünger gedüngten Kartoffeln geſund⸗ heitsſchädlich wären. Dieſe Märchen ſind durch genaue Unterſuchungen längſt widerlegt und ein vernünftiger Menſch glaubt an ſolchen Un⸗ ſinn nicht. Bekanntlich iſt die Sterblichkeit in den letzten Jahrzehnten, trotz Anwendung des Handelsdüngers, immer mehr zurückge⸗ gangen und hat nicht, wie man nach dieſen Behauptungen annehmen müßte, zugenom⸗ men. Daß prozentual einige Krankheiten heute mehr auftreten wie früher, z. B. Krebs, kann aber nicht mit der Zunahme der Verwendung von Handelsdünger in Zuſammenhang ge⸗ bracht werden, denn ſonſt müßten in Ländern mit höherer Handelsdüngeranwendung au mehr Krebserkrankungen auftreten bzw. Län⸗ der mit geringer Handelsdüngeranwendung keinen Krebs aufzuweiſen haben, was nicht zutrifft! Vielmehr konnten früher die Er⸗ krankungen nicht ſo genau erkannt werden und waren demgemäß auch nicht ſo bekannt. Daß aber ſolche Behauptungen noch im vierten Jahre der Erzeugungsſchlacht aufge⸗ ſtellt werden, mutet beinahe wie Sabotage am großen Aufbauwerk unſeres Führers an! Es gilt heute mehr denn je die Ernährung unſeres Volkes ſicher zu ſtellen. Jeder Qua⸗ dralmeter Boden muß ausgenutzt werden, um dieſes Ziel zu erreichen, ebenſo müſſen auch alle Betriebsmittel eingeſetzt werden, um Höchſterträge auf der Flächeneinheit zu erzie⸗ len. Hierher gehört auch der richtige Einſatz der Handelsdünger. Gerade bei unſeren Kar⸗ toffeln können wir mit einer zum Stallmiſt gegebenen Volldüngung mit Handelsdünger die Erträge noch gewaltig ſteigern, um dadurch noch Land frei zu bekommen für den Anbau von ſolchen Kulturpflanzen, an denen wir noch Mangel haben, Vorausſetzung, qualita⸗ tiv gute und hohe Kartoffelerträge durch Han⸗ delsbünger zu bekommen, iſt aber die richtige Anwendung derſelben. Eine einſeitige Stick⸗ ſtoffdüngung wäre genau ſo falſch wie eine einſeitige Düngung mit anderen Handelsdün⸗ gern. Gibt der Bauer aber zu der Stallmiſt⸗ düngung noch eine richtige Volldüngung mit Sticſtoff, Phosphorſäure und Kali, ſo kann er mit einem nach Menge und Güte beſſeren Ertrag rechnen als bei reiner Stallmiſtdün⸗ gung und hat gleichzeitig noch dazu beigetra⸗ gen, das Werk unſeres Führers auch mit der Tat zu unterſtützen. Um aber die Wiederher⸗ ſtellung unſerer Nahrungsfreiheit nicht zu gefährden, iſt es Pflicht eines jeden Volksge⸗ noſſen, ſolchen Geruchten entgegenzutreten und hier auftlärend zu wirken. teſtem Maße Forſtgehilfen und Jagdaufſeher herangezogen werden, weil ſie gerade am ehe⸗ ſten in der Lage ſind, das Wild täglich zu beobachten. Kreisjägermeiſter Klu mp wies darauf hin, daß das geringe Abſchußergebnis beim weib⸗ lichen Rehwild auf das ſchlechte Wetter zu⸗ rückzuführen ſei. Prof. Schmidt(Mainz) empfahl, von der beim Mainzer Schlachthof errichteten Unterſuchungsſtelle für Wildkrank⸗ heiten regen Gebrauch zu machen, die Unter⸗ ſuchung geſchieht koſtenlos. Ueber die Aufartung des Reh⸗ wildes hielt hierauf Forſtmeiſter Schnei- der(Viernheim) einen Vortrag, der auf eigenen Maßnahmen im dortigen Jagdgebiet beruhte, aber auch ganz allgemein wichtige Anregungen gab. Er betonte dabei, die Angſt vor der Trophäenſchau müſſe verſchwinden. Das Durchſchnittsgewicht des Rehwildes müſſe erhöht und alles Minderwertige aus⸗ gemerzt werden. An geeigneten Plätzen müß⸗ ten Aeſungsplätze mit Leclerbiſſen angelegt werden. Sehr bewährt hätten ſich in ſeinem Gebiet kleine Bücher mit dem vorgedruckten Kopf, ſodaß der Jäger nur die Stangen an⸗ zuzeichnen brauche, was keineswegs mal⸗ künſtleriſche Anlagen erfordere. Der vorhan⸗ dene Beſtand an Rehwild müſſe auf die natur⸗ gegebenen Aefungsverhältniſſe hingeführt wer⸗ den. Im Schlußwort teilte der Gaujägermeiſter noch mit, daß künftig im ganzen Jagdgau Starkenburg⸗Aheinheſſen die Trophäenſchau nach einheitlichen Geſichtspunkten beurteilt werde, für die Beſonderheiten der einzelnen Kreiſe werde jeweils ein Vertreter derſelben zugezogen. Mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer und einem Horrido auf Reichsjägermeiſter Göring ſchloß der Appell, im gleichen Saal folgte nach dem Abendbrot ein Kameradſchaftsabend mit Tanz. s Aus der NS.⸗Frauenjchalt des Kreijes Heppenheim Bei der Tagung der Frauenſchaftsleiterin⸗ nen in Heppenheim ſtand Frau Menges zum erſtenmal als Leiterin des Kreiſes vor den Frauen. Sie führte aus, daß ſie für den ganzen Kreis dem Führer und dem Gau ver⸗ antwortlich ſei und ſich deshalb auch voll und ganz auf die einzelnen Frauenſchaftslei⸗ terinnen verlaſſen müſſe. Dann ſprach ſie über den Vier⸗Jahre⸗Plan und über die ſich daraus für die Frau ergebenden Aufgaben. Mit dem Aufruf, ſich die Hände zu gemein⸗ ſamer Arbeit für unſer Vaterland zu reichen, ſchloß ſie ihre Ausführungen. Groß war die Freude aller Anweſenden, als Frl. Guſtine vom Reichsmütterdienſt unerwartet bei der Tagung erſchien und zu den Frauen ſprach. Sie erklärte die Mutterſchulung als wichtigſte ſtaatspolitiſche Aufgabe der Frau. Fragen der Bevölkerungspolitik werden in den Säug⸗ lingspflegekurſen der Frau nahegebracht. Sie erkennt die Notwendigkeit des Kinderreichtums in außenpolitiſcher, wirtſchafts⸗ und ſozial⸗ politiſcher Hinſicht. Der Wille zum Kind wird zur größten vaterländiſchen Pflicht gemacht. Auch die Fragen der Vererbung lernt die Frau in dieſen Kurſen, iſt es ja mit der Auf⸗ gabe des Kurſes, die deutſche Frau zu einer raſſebewußten Treuhänderin deutſchen Blu⸗ tes zu machen. In den Baſtelkurſen lernt die Mutter ihre Kinder beſchäftigen, in den Kran⸗ kenpflegekurſen betätigt ſie ſich ſozialhygie⸗ niſch. In den Koch- und Nähkurſen lautet die Parole„Kampf dem Verderb“. Hier lernt die Frau alles zu verwerten und dadurch deut⸗ ſches Volksvermögen wahren. So ſind alle Kurſe nach ſtaatspolitiſchen Geſichtspunkten ausgerichtet zum Wohle unſeres deutſchen Vaterlandes. Frau Menges dankte der Red⸗ nerin herzlich und ſchloß mit einem„Sieg⸗ Heil auf Führer und Vaterland die Tagung. jGFFFFTCTCCC Werdet Mitglied der NS.⸗Kulturgemein Viernheim! ( y „ Wiarter Edelbauer. Am Sams⸗ tagabend verſchied nach kurzer ſchwerer Auch ein„chriſtlicher Bruder“ In Wirklichkeit ein abgebrühter Gauner In mehreren Ortſchaften des Rhein⸗Main⸗ Gebietes erſchien im Frühſommer ein etwa 50jähriger Mann aus dem Kreis Danzig, der bei chriſtlichen Gemeinſchaften ſich als„Bru⸗ der“ vorſtellte und aus dieſem Grund mit Darlehen von 50 Pfg. bis zu 12 Mark unter⸗ ſtützt wurde. Dieſen Betrug verübt der An⸗ geklagte, wie vor der Großen Strafkammer feſtgeſtellt wurde, ſchon ſeit 30 Jahren. Er wurde als rückfälliger Betrüger und, da er nur bedürftige Volksgenoſſen geprellt hatte, zu drei Jahren Zuchthaus, fünf Jahren Ehr⸗ verluſt und Sicherungsverwahrung verurteilt. „Proſt Karl!“.— Der Wurf mit dem Bierglas Frankfurt a. M. Eine rohe Tat voll⸗ brachte der noch unbeſtrafte Karl D. am Mor⸗ gen des 13. September in einer Wirtſchaft in Sachſenhauſen. Er hatte die Nacht durchge⸗ zecht und war in der Frühe in das Lokal gekommen, wo er ſchlaftrunken am Tiſche ſaß. Ein Bretzelverkäufer, der ihn ſchon ſeit langem kannte, rief ihm„Proſt Karl!“ zu, aber der Angeredete rührte ſich nicht.„Na, was machſt Du für ein mieſes Geſicht?“ erkundigte ſich gutmütig der Bretzelverkäufer, worauf ſich D. herumdrehte, ſein dickes Bier⸗ glas ergriff und es dem Bretzelverkäufer der⸗ art ins Geſicht ſchleuderte, daß des Glas ent⸗ zwei ging und der Betroffene ſo erheblich im Geſicht verletzt wurde, daß er faſt Z Wochen in einem Krankenhaus zubringen mußte. Eine große Narbe kennzeichnet heute die Stelle der Verletzung.„Für ein ſolch unglaubliches Ver⸗ halten gibt es keine Entſchuldigung“, wurde D. in der Verhandlung vor dem Schöffenge⸗ richt erklärt, als er um eine Geldſtrafe bat. Das Gericht erkannte antragsgemäß wegen Körperverletzung auf zwei Monate Gefängnis. Ein ſchlechter Arbeitskamerad Gießen. Bei der Fertigmachung von Ar⸗ beiterlöhnen bereicherte ſich der 21 Jahre alte Hans Pohlmann aus Gießen, der auf dem Baubüro der Homburger Firma Amſtutz in Garbenteich(Kreis Gießen) beim Bau der Reichsautobahn beſchäftigt war, dadurch zum Nachteil ſeiner Arbeitskameraden, daß er aus den Lohntüten von entlaſſenen Arbeitern die Geldbeträge herausnahm, die Empfangs be⸗ ſcheinigungen vernichtete und dafür Zettel in die Lohntüten hereinlegte, auf denen zu leſen war, daß der Lohn nachgeſchickt werde. Fer⸗ ner vernichtete er auch die Invalidenkarten Aus Stabt und Land berechnung ſetzte er für andere Arbeiter eine weit höhere Stundenzahl als tatſächlich ge⸗ leiſtet in die Lohnliſte ein, die Arbeiter erhiel⸗ ten a ber nur ihren tatſächlichen Arbeitslohn, während der mehr verrechnete Teil von Pohl⸗ mann veruntreut wurde. Einen Gaſtwirt in Garbenteich pumpte er außerdem um 35 Mk. an, die bis jetzt noch nicht zurückbezahlt wur⸗ den. Pohlmann wurde nach Entdeckung ſei⸗ ner Taten von der Firma entlaſſen und iſt ſeitdem flüchtig. Die Gendarmerie iſt mit den Ermittlungen beſchäftigt. Aſchaffenburg. Der jüngſte Sohn des Schneidermeiſters Franz Strehl in Großoſt⸗ heim wurde ſeit Auguſt 1918 an der Somme vermißt. Alle Nachforſchungen blieben ohne Erfolg. Die Eltern ſtarben beide 1932. Am Dienstag traf nun beim Bürgermeiſteramt in Großoſtheim ein Schreiben eines Hauptmanns in Heilbronn ein, in dem dieſer mitteilt, daß ihm durch Vermittlung eines engliſchen Herrn Briefe und Papiere eines 1918 gefallenen deutſchen Soldaten übergeben worden ſeien mit der Bitte, ſie ſeinen Angehörigen auszu⸗ händigen. Aus den Papieren geht hervor, daß es ſich bei dem Gefallenen um Severin Strehl aus Großoſtheim handelt. Die Geſchwiſter des Gefallenen haben ſich ſofort der Sache ange⸗ nommen. Trier. In Birresborn hat vor einigen Monaten ein junger Mann ſeinen Onkel der⸗ art mißhandelt, daß derſelbe dabei ein Auge eingebüßt hat. Der Onkel kam angetrunken vor das Haus des Vaters des jungen Man⸗ nes und verlangte Eintritt. Als ihm derſelbe verwehrt wurde, ſkandalierte und ſchimpfte er. Nachdem er ſich aber ſchon etwa 150 Meter vom Hauſe entfernt hatte, lief der obener⸗ wähnte junge Mann ſeinem Onkel mit einem Stock nach und ſchlug, ſobald er ihn erreicht hatte, auf ihn ein. Mit ſchweren Verletzungen wurde der Mißhandelte in ein Krankenhaus eingeliefert. Einer der Schläge hatte das linke Auge getroffen, das von der Wucht geplatzt iſt und auslief. Die Große Strafkammer, vor der ſich der Täter zu verantworten hatte, hielt kannte auf eine Strafe von drei Jahren Ge⸗ fängnis. Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. X. 1936 über 1700 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ der Arbeiter. Bei ſeiner Tätigkeit der Lohn⸗ Amiliche Bekanntmachung Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ amts findet am Donnerstag, 3. Dezember 1936, hier auf dem Rathauſe ſtatt. Diejenigen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor⸗ ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 30. November 1936, mittags 12 Uhr, hier— Zimmer 13— melden und genau angeben, in welcher Sache die Beſpre⸗ chung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 21. November 1936 Der 1. Beigeordnete Tabalpilanzerjachjchaft Da in den nächſten Tagen die Tabakver⸗ wiegungen beginnen, werden die Pflanzer auf folgendes hingewieſen: f Das Hauptgut, 1. Sorte, muß ſorgfältig ausſortiert, einheitlich in der Farbe und ohne jeden Dachbrand ſein. Die 2. Sorte muß ebenfalls geſund und ſauber an die Waage gebracht werden. Die loſen Blätter und der Abfall(ausſor⸗ tierte Ware) ſind 3 verkauft und wer⸗ den getrennt vom übrigen Hauptgut verwogen. Die Ablieferung von Losblatt und Abfall er⸗ folgt in Tücher oder Säcken. Losblatt und Abfall ſind genau wie die Grumpen zu be⸗ handeln und in ſauberem Zuſtand zur Ablie⸗ ferung zu bringen. Die ausgelegten Proben im„Walfiſch“ Krankheit Pfarrer Edelbauer in Heßloch, reich wirkte. Auch hier in Viernheim, wo Pfarrer Edelbauer 1904 als Kaplan und nach dem Tode Pfarrer Molitors als Pfarrverwal⸗ ter wirkte und in Heppenheim als langjähriger Benefiziat daſelbſt, war Pfarrer Edelbauer allgemein geachtet und beliebt. Die Beerdi⸗ gung findet in Heßloch am Mittwochvormit⸗ tag um 9.30 Uhr ſtatt. Kreis Worms, wo er faſt 20 Jahre ſegens⸗ werden am Mittwoch zwiſchen halb 1 Uhr und halb 2 Uhr ausgegeben. [Die Grumpenſäcke der Gruppen 1—4 kön⸗ nen bei Gg. Haas 10., Ludwigſtraße, abge⸗ holt werden. Sandblattgeldaus zahlung mittags von 9— 12 Uhr, in der Milchzentrale. preisſiſte Ni 6 gültig Weihnachiswerbung jür das Handwerk! Der Kreishandwerksmeiſter ruft hier⸗ mit alle Handwerksmeiſter und Meiſterinnen zur Durchberatung der gegebenen Richtlinien für die Weihnachtswerbung im Handwerk auf Donnerstag abend 8 Ahr in den„Fürſt Alexander“. Erſcheinen aller, die es angeht, iſt Pflicht. Heil Hitler! Im Auftrage der Kreishandwerkerſchaft Heppenheim: Jean Wunderle. 3 Mittwoch früh 8 Ahr ab Bauplätze nach Wahl anfſtehen der Adolf Hitlerſtr. het—— beams, Naberke Mans Bopef, Wen deere N 0 ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. bei A. Brechtel ſtarke Einſtellſchweine(bis 5 7c) Weinheimerſtr. 29/zu bedeutend herabgeſetzt Preiſ. z. Ver⸗ Starkes kauf.— Verkauf p./ kg zu 55 Pfg. Ein 0 Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. neg. Achtung! Wo kauft man gut und schwaeinſbttlig? In der 0 flellrien zu verkaufen Sohwelnendig. l. Jägerſtr. 13 Uichruben Moltkeſtr. 9 Heute Diensta 5 Ahr gr. Trans⸗ port Läufer⸗ und Einlegſchweine eber 12 Hnmer Wer ttb lest sein getache Die eine Räte Die andere Hälfte Winkenbach Vohnung s Nblmmaldladt Von wem, ſagt die des Umſatzes kommt auf das Konto der des Umſatzes verdanken viele Firmen der für die reſtlichen Gruppen am Mittwoch, vor⸗ Der Fachſchaftsführer. Ludwigſtraße 9 baldigſt zu mieten Geſchäftefl. ds. Bl. all alle Well stels Anschiug nat! Güte und Preiswürdigkeit einer Ware Werbekraft ihrer Zeitungsanzeigen eine empfindliche Strafe am Platze und er⸗ f ö 1 1 1 ö er 0 8151 duch * lun . N. Nos 115 Auß A. N. zehöti ten di in Klit denn, be net, f in Glatt. Der e tet Hein ſakſtan) Arbeits Grund latin berlin. ſrrreholu. digt. Die de die Fälle Na kennen Arma Sticklin icli Dien er m. und er ber. di