da l f U ben ing 9 7 5 . Vorn; ahein drug NA. — 1 e auf hats elgen ſtung große n von ben ——— Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Eri ſcheinungswe ſe: Täglich, Bezugspreis: Nummer 278 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg ͤĩõĩÜ» ⅛·6—6A M Jamslag S iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Bernheim den 28. November Anzeigenpteis! Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil für i mm Höhe und 22 mm Breite 13 Ryfg. Jur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 r.. ᷣ. f]⅛—⅛..̃̃ p. 12. Jahraang Dr. Goebbels über die deulſche Kullur Keine Kunſtlritik mehr, ſondern Kunſtbetrachtung— Slaalsführung und Kunſt der role Mob in der deulſchen Bolſchaft Die die bolſchewiftiſchen Horden die diplomakiſche Exkerrilorialilät achten— Einzelheiten von der 3 der deulſchen Bolſchaft in udri Berlin, 27. Nov. Ueber die bereits be⸗ kannt gewordene Plünderung der deut⸗ ſchen Botſchaft in Madrid durch ro⸗ ten Pöbel liegen jetzt Einzelheiten vor. Danach forderten die bolſchewiſtiſchen Macht⸗ haber in Valencia plötzlich die Räumung des Gebäudes der deutſchen Bot⸗ ſchaft in Madrid innerhalb 24 Stunden. In dem Gebäude befanden ſich noch etwa 10 reichsdeutſche und 65 ſpaniſche Flüchtlinge. Mitglieder des diplomatiſchen Korps in Madrid, denen aus eigener Anſchauung die brutalen bolſchewiſtiſchen Verfolgungsmetho⸗ den genau bekannt ſind, verſuchten, dieſe Flüchtlinge perſönlich mit eigenen Kraftwagen zu retten. Zunächſt war die Rettungsaktion erfolgreich, und mit den erſten Kraftwagen konnten 20 Flüchtlinge, unter denen ſich auch die zehn Reichsdeutſchen befanden, in Sicher⸗ heit gebracht werden. Mittlerweile rotteten ſich vor der Botſchaft Polizei und bewaffneter Pöbel zuſammen. Dieſer zwang mit Waffen⸗ gewalt die weiteren Wagen des diplomatiſchen Korps zum Halten und zerrte aus ihnen mehrere Flüchtlinge heraus. Trotzdem ver⸗ ſuchten einige Diplomaten, die Rettungsaktion unter eigener Lebensgefahr fortzuſetzen. Nach⸗ dem aber die Bolſchewiſten gegen die Botſchaft Maſchinengewehre aufgeſtellt hatten u. die Diplomaten teilweiſe im Handgemenge vom roten Pöbel von der Botſchaft abge⸗ drängt worden waren, ſtürmten die Roten die Botſchaft und bemächtigten ſich der letzten 40 ſpaniſchen Flüchtlinge, ſowie des Inventars der Botſchaft. Gleichzeitig wurde die Privat⸗ wohnung des ehemaligen deutſchen Geſchäfts⸗ trägers erbrochen und ſeine ſpaniſchen Angeſtellten verhaftet. Während dieſes über drei Stunden dauern⸗ den Verteidigungskampfs der Diplomaten gegen den roten Mob verſuchten meh⸗ rere Geſandtſchaften, darunter auch der fran⸗ zöſiſche Miſſionschef, die bolſchewiſtiſchen Machthaber in Valencia durch ununterbrochene telephoniſche und mündliche Verhandlungen zum Einſchreiten gegen die roten Horden zu veranlaſſen. Dies war völlig ergebnislos. Ueber das Schickſal der 40 Verſchleppten fehlt jede Nachricht. Mit Flugzeug und Flolle gegen die Bolſchewiſten Cartageng gleickzeiſig aus der Luft und von der See angegriffen Paris 27 Nov. Nach einer Meldung aus Gibraltar erfolgre Freitagfrüh ein neuer Angriff auf den Hafen von Car⸗ tagena. Diesmal griffen etwo zehn natio⸗ nale Bombenflugzeuge und drei Kriegsſchiffe gleichzeitig den Hafen an. Nach den letzten Nachrichten ſollen drei Krieasſcheffe der ſpaniſchen Bolſchewiſten ver⸗ ſenkt und das Arſenul von Cartagena ſchtever beſchädigt worden ſein. Ein Munitions- lager ſei in die Luft geflogen. Auch an an⸗ deren Stellen des Hafens ſei beträchtlicher Schaden angerichtet worden. Die nationalen Flugzeuge hätten dann die Verfolgung von vier bolſchewiſtiſchen Dampfern aufgenommen, die vor Beginn des Angriffs aus dem Hafen geflohen ſeien. Die Bolſchewiſten in Valencia verlangen Einberufung des Völkerbundsrats. Genf, 27 Nov. Im Völkerbundsſekreta riat iſt eine Note der ſpaniſchen Bulſchewiſten in Valencia eingegangen, in der die Ein⸗ berufung des Völterbundsrats im Hin⸗ blick auf die gegenwärtige internationale Lage Spaniens verlangt wird. Largo Caballero lehnt Schutzzone für die Madrider Bevölkerung ab. Das internationale Rot-Kreuz⸗Komitee in Genf hatte vorgeſchlagen. in Madrid eine neutrale Zone anzuerkennen, die der nicht mitkämpfenden Zivilbevölkerung als Zu⸗ fluchtsort dienen ſolle. Die ſpaniſche Natio⸗ nalregierung hatte daraufhin telegrafiſch ihre Beſtimmungen vom 17. November beſtätigt, in denen ſie die Zone bezeichnet hatte. die der nicht kämpfenden Zivilbevölkerung von Ma⸗ drid als Schutzgebiet angewieſen werden ſollte. Die Bolſchewiſten aber haben nichts Eili⸗ geres zu tun gehabt, als dieſe Maßnahmen zu ſabotieren. In ihrem Namen hat Largo Caballero geantwortet, daß die geſamte Zivil⸗ bevölkerung Madrids als„nichtkämp⸗ fend“ betrachtet werden müſſe. Aus dieſem Grunde ſei der Vorſchlag, an einer beſtimm⸗ ten Stelle Madrids einen Teil der Zivilbevöl⸗ kerung anzuſammeln, unannehmbar. Das internationale Rot⸗Kreuz⸗Komitee hat ſeinen Schritt bei Largo Caballero wie⸗ derholt. Dieſer erklärte jedoch, von ſeinem Standpunkt nicht abweichen zu kön⸗ nen. Bolſchewiſten befürchten Angriff auf Alicante Salamanca, 27. Nov. Nach Meldun⸗ gen des Senders Jaca befürchten die ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten einen Landungsver⸗ ſuch der Nationaltruppen bei Alicante oder eine Bombardierung des Hafens. Des⸗ halb werden die Hafenanlagen von Alicante in größter Eile befeſtigt. Es wer⸗ den Batterien aufgeſtellt und Maſchinen⸗ gewehrneſter gebaut. Die Befeſtigungsarbei⸗ ten werden von ſowjetruſſiſchen Technikern geleitet. Bolſchafter v. Ribbentrop nach London zurückgekehrt Netze er, ieee. mitden⸗ trop iſt nach einem mehrtägigen Aufenthalt in Berlin, wohin er ſich zur Wahrnehmung dienſtlicher Obliegenheiten in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als außerordentlicher und bevollmächtig⸗ ter Botſchafter des Deutſchen Reichs begeben hatte, heute nach London zurückgekehrt und hat die Geſchäfte der Botſchaft wieder übernom- men. die Kunſt im neuen Staal Dr. Goebbels verkündigk das Ende der Kunſtkritil Berlin, 2. Nov. Auf der 4. Jahres⸗ tagung der Reichskulturkammer in der Ber⸗ liner Philharmonie hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels folgende Rede: Während früher der größere Teil meiner Darlegungen im weſentlichen rein organiſa⸗ toriſchen Fragen und Schwierigkeiten gewid⸗ met war, darf ich heute mit tiefer Befriedi⸗ gung feſtſtellen, daß die Organiſation deshalb kaum noch einer Erwähnung bedarf, weil ſie feſtgefügt und ausgerichtet ſteht und damit ihre eigentliche Aufgabe erfüllt: Mittel zum Zweck zu ſein, durch ihr Wirken ſelbſt die Er⸗ reichung des großen Zieles zu vereinfachen und überhaupt möglich zu machen. Es hat einige Mühe gekoſtet, um hierher zu gelangen. Heute ſteht der Künſtler wieder mitten im Volk und arbeitet mit an den großen Auf⸗ gaben des Aufbaues der Nation. Ueberall hat ſich nun die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß es nicht Sinn und Zweck dieſer Organiſation ſein kann. Kultur zu machen, ſondern höchſtens, wie es auch der Fall iſt, Kulturpolitik. d. h. Kulturführung zu betrei⸗ ben. Der deutſche Künſtler von heute iſt ein ernſter, arbeitender, moderner Menſch, an Herz und Seele aufgeſchloſſen allen Fragen unſeres nationalen und politiſchen Daſeins. In den Einzelkammern der Reichskulturkam⸗ mer wird er zu Standesbewußtſein, Diſziplin und Korpsehre erzogen. Die Organiſation ſoll darüber hinaus ſeine materiellen Bedürfniſſe regeln, ihn ſoweit das überhaupt möglich iſt, für Alter und Krankheit ſicherſtellen, ſie bringt die kunſtſchaffenden Menſchen einheitlich zum Anſatz und erzielt damit bisher ungeahnte Wir⸗ kungen, ſie appelliert für ihn und mit ihnen an die Oeffentlichkeit. Die leeren oder gar geſchloſſenen und ver⸗ ödete: Theater von ehedem ſind wieder zu überfüllten Stätten der Bildung, des Anſporns und des heiteren Genuſſes ge⸗ worden. Der dcutſche Film, früher eine Domäne füdiſcher und marxiſtiſcher Intellektualität, hat mit wahrhaften Meiſterleiſtungen im vergan⸗ genen Jahr ſeine große Probe beſtanden. Die deutſche Preſſe, vor vier Jahren noch in⸗ ternationalen Zerſtörungsideen oder unkon⸗ trollierbaren, anonymen Kapitalsintereſſen dienſtbar, von Juden geſchrieben zur Ver⸗ dummung des ganzen Volkes, vertritt heute wieder mit deutſchen Federn deutſche Ziele und widd einheitlich und geſchloſſen eingeſetzt für die Verfechtung unſerer nationalen Ideale i Das Schrifttum iſt gründlich gereinigt worden von jenen Elementen, die in der Zeit Drei Jahre Reichskulfurkammer Der Führer trifft ein. Hinter ihm Dr. Ley, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Staats ſekretär Funk, rechts die Miniſter Dr. Frick, Eltz v. Rübenach und Reichsſtatthalter Ritter von Epp. (Weltbild. K.) unſerer Erniedrigung den Verfall unſeres Geiſteslebens heraufführten, es ringt in ſchweren Wehen zu neuem Licht. Die deut⸗ ſchen bildenden Künſtler haben neue Aufga⸗ ben u. können an ihnen ihre ſchöpferiſchen Fä⸗ higkeiten erproben. Monumentalbauten nie geſehenen Ausmaßes, Tauſende von Kilo- metern neuer Reichsautobahnen zeichnen den Weg unſeres architektoniſchen Aufbaues. Die deutſchen Konzertſäle füllen ſich wieder mit muſikbeſeſſenen Menſchen, junge muſika⸗ liſche Talente beſinnen ſich aufs Neue auf die Grundlagen der muſikaliſchen Kunſt in Me⸗ lodie und Harmonie. Der Rundfunk übermittelt Tag für Tag ungezählten Millionen unſeres ſchwer ar⸗ beitenden und mit vielen Sorgen belaſte⸗ ten Volkes die Schätze unſerer Kultur und unſeres Geiſtes. Die Kunſt iſt an das Volk herangeführt worden, und das Volk hat den Weg zur Kunſt zurückgefunden. Dann wandte ſich Dr. Goebbels einer Reihe von Hinderniſſen und Hemmungen zu, gegen die zur rechten Zeit angegangen werden müſ⸗ ſe. Das habe nichts mit behördlicher Ein⸗ miſchung in die inneren Belange der Kunſt zu tun, ſondern diene zur Sicherſtellung der ein⸗ heitlichen kulturpolitiſchen Linie. Eines dieſer Probleme ſei die Frage der Kunſtkritik. die trotz aller Bemühungen immer noch Züge jener liberaliſtiſch jüdi⸗ ſchen Zeit trage, die wir überwinden wollten. „Die überheblichen Beſſerwiſſer“, ſo er⸗ klärte der Miniſter, die heute durch ewiges Querulantentum den Aufbau unſeres Kultur⸗ und Kunſtlebens mit ihrem mißtönenden Be⸗ aleitgeſang verfolgen, ſind nur die getarnten Nachfahren dieſer jüdiſchen Kritikerautokra⸗ tie. Wir haben kein Mittel unverſucht gelaſ⸗ ſen, die Kunſtkritik auf den einzigen Weg der Kunſtbetrachtung zurückzuführen und ihr da⸗ mit die Möglichkeiten einer weiteren Exiſtenz in die Hand zu geben. Alle dieſe Verſuche ſind fehlgeſchlagen. Man hat manchmal den Eindruck, daß die kritiſchen Komplexe ſchrei⸗ bender Nörgler, die ſich auf anderen Gebieten nicht mehr betätigen können, nun auf dem Gebiete der Kunſt abreagiert werden ſollen. Dem muß rechtzeitig ein Riegel vorgeſcho⸗ ben werden. Ich habe mich deshalb ver⸗ anlaßt geſehen, in einem Erlaß vom heuti⸗ gen Tage die Kritik überhaupt zu verbie⸗ ten und ſie durch die Kunſtbetrachtung oder Kunſtbeſchreibung erſetzen zu laſſen. Das bedeutet keine Unterdrückung der freien Meinung; aber ſeine freie Meinung darf nur der vor die Oeffentlichkeit tragen, der eine freie eigene Meinung beſitzt und auf Grund ſeines Wiſſens, ſeiner Kenntniſſe, ſeiner Fer⸗ tigkeiten und Fähigkeiten obendrein das Recht hat, über andere, die mit den Schöpfungen ihrer Phantaſie an die Oeffentlichkeit appellie⸗ ren, zu Gericht ſitzen. Oft aber iſt es umge⸗ kehrt. Wir haben es in füngſter Zeit noch in Berlin erlebt daß zwei-, dreiundzwanzigjäh⸗ rige Jünglinge gegen vierzig-, fünfzigjährige verdiente, weltberühmte Künſtler vom Leder zogen, ohne bei ihren kritiſchen Gängen auch nur eine Spur von Fachwiſſen und Sachkennt⸗ nis ins Feld führen zu können. Sie ſollen ſich nun zuerſt einmal darin üben, ein Kunſt⸗ werk zu beſchreiben. Auch das iſt ſchwer, und auch das muß man gelernt haben. Kann ein Kritiker mehr, und hat er das Bedürfnis, ſeine Fähigkeiten an den Mann zu bringen— nun, wir ſuchen auf allen Gebieten unſeres künſtleriſchen Lebens ſo viele Könner, wir haben ſo viele offene Stellen, die nicht zu be⸗ ſetzen ſind, weil es an geeigneten Anwärtern fehlt, daß uns jedermann, der mehr kann als die heute im Kunſtleben Tätigen— und das muß er ja, wenn er ſie kritiſieren will— zu poſitiver Arbeit herzlich willkommen iſt. 03 geht aber nicht an, daß, während überall an⸗ derswo die öffentliche Meinung das Aufbau⸗ werk des Führers mit ihrer warmen Unter⸗ ſtützung begleitet, nun ausgerechnet der Künſt⸗ ler als letztes Opfer Freiwild der Kritik ſein ſoll. Im übrigen wird die Kunſt am Ver⸗ ſchwinden der Kritik keinen Schaden nehmen. r Den ——— —— n — 3 ———— —— 3 e be dee n e * 5 4 7 5 CCC. ĩ ĩ rr F mn PP — N. S 2 ae 9 8 8 8 e e 1 5 5 —— e S „Europa, erwache!“ Zur Solidarität der Notwehr „Soweit es ſich beim Volſchewis⸗ mus um eine ruſſiſche Angelegenheit handelt, ſind wir an ihm gänzlich unintereſſiert... ſoweit dieſer Bol⸗ ſchewismus aber auch Deutſchland in ſeinen Bann zieht, find wir ſeine in⸗ grimmigſten und fanatiſchſten Feinde.“ Adolf Hitler am 21. 5. 35 im Reichstag Es iſt ſicher nicht der geringſte Aerger aller betroffenen Kreiſe in Moskau und in gewiſſen politiſchen Zirkeln Frankreichs, daß das deutſch⸗ japaniſche Abkommen gerade eine der häu⸗ fig ſten und ſchlechthin grund ſätz⸗ lichen Beteuerungen Moskaus direkt beim Wort nimmt, daß nämlich die ſowjetruſſiſche Regierung mit der Komin⸗ tern nicht das geringſte zu tun habe. So häufig Moskau nun dieſe offiziellen Verſicherungen auch durch die Tat in der gewiſſenloſeſten Weiſe widerlegt hat— jetzt wird es gegenüber der deutſch-japaniſchen Aktion für eine gemein⸗ ſame Notwehr Europas und der ganzen Welt dab Beweis für jene Behauptung zu liefern aben. Das Abkommen zwiſchen Berlin und Tokio iſt weltpolitiſch inſofern von beſonderem Schwergewicht, als es gegenüber der zögern⸗ den, teils unklaren, ja teils ſogar parteiiſchen Haltung gewiſſer Staaten eine völlig klare Lage gegenüber dem Bolſchewismus ſchafft und die beiden vertragſchließenden Staaten das erſte Kadre für eine weltumfaſ⸗ ſende Mächtekonſtellation bilden. Wie ſchon der Wortlaut des Abkommens und des Zuſatzprotokolls zeigen, handelt es ſich um einen Vorgang des organifierten Selbſtſchutzes, der Verteidigung. Niemand, am allerwenigſten Moskau, kann von einer agreſſiven Abſicht ſprechen. Denn noch in der Reichstagsrede vom 23. März 1933 hat Adolf Hitler in ſeiner Eigenſchaft als Chef der Reichsregierung ſelbſt ausdrücklich den Wunſch und die Möglichkeit hinſichtlich normaler und nützlicher Beziehun⸗ gen zwiſchen Deutſchland und Sowjetrußland ausgeſprochen. Die Komintern, deren Iden⸗ tität mit den maßgeblichen ſowjetruſſiſchen In⸗ ſtanzen gerade in den letzten Jahren zu einer hölliſchen Komödie auf der europäiſchen Bühne geworden iſt, beantwortete dieſe korrekte Hal⸗ tung des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland mit jener Abwandlung der aus Weſteuropa ge⸗ bürtigen Einkreiſungspolitik, die dann in dem Moskauer Pakt gipfelte:„Die Kriſe ent⸗ ſtand, als Frankreich das Militärbündnis mit der Sowjetunion einging“, betonte Dr. Go e b⸗ bels jetzt mit Recht bei ſeiner Rede in Lud⸗ wigshafen. Die Komintern-Politik ſteigerte ſich, nicht zuletzt im Schutz der erſtaunlichen Blindheit ge- wiſſer inſularer Staatsmänner, zu einer ſol⸗ chen Gefahr für die ganze Kulturwelt, daß unſerer Führer in ſeiner Regierungserklärung vom 7. März d. Is., durchglüht von feiner ſtaatsmänniſchen Verantwortung, in die Worte ausbrach: „Ich zittere für Europa bei dem Gedanken, was aus unſerem alten, menſchenüberfüllten Kontinent wer⸗ den ſoll, wenn durch das Hereinbre— chen dieſer deſtruktiven Weltauffaſ⸗ ſung das Chaos der bolſchewiſti⸗ ſchen Revolution erfolgreich fein würde“. So mußte, nachdem der Ruf„Deutſchland erwache!“, durch die Machtergreifung und durch die Niederwerfung des Kommunismus in Deutſchland ſeine geſchichtliche Erfüllung ge⸗ funden hatte, dieſe Parole ſich ausweiten zu dem Wort, das Dr. Goebbels jetzt von Lud⸗ wigshafen aus über alle Sender hinausrief: „Europa erwachel“ Aber die weltpolitiſche Bedeutung des deutſch-⸗japaniſchen Abkommens geht zweifellos noch über die Spannweite einer gemeinſamen Abwehraktion gegen den Bolſchewismus weit hinaus. Das Abkommen enthält ausdrücklich die Einladung an dritte Staaten, ſich anzuſchließen. Die Regierungen in der ganzen Welt, beſonders aber in Europa, ver⸗ fügen heute über ein lückenloſes Beweis⸗ material zu dem nunmehr 19jährigen Kampf des Bolſchewismus gegen alle Kulturſtaaten. Selbſt für weltfremdeſte Träumer hat der 7. Kominternkongreß vom Auguſt 1935 auch den letzten Reſt von Naivitätszweifeln an den Zie⸗ len des Bolſchewismus beſeitigt. Inzwiſchen aber iſt das Angriffsſyſtem der Ko⸗ mintern, nicht nur auf den beiden letzten Nürn⸗ berger Parteikongreſſen mit dem gewichtigſten Beſweismaterial öffentlich zur Debatte geſtellt worden, ſondern der Bolſchewismus ſelbſt ließ Stück für Stück ſeiner Tarnung ſoweit fallen, bis er ſchließlich in dem graue nhaften Maſſenmord unter der ſpaniſchen Be— völkerung das bisher blutigſte Seitenſtück zu dem millionenfachen Maſſenmord im ruſſiſchen Gebiet lieferte. Was alſo kann den Regierungen aller Staa— ten willkommener ſein als die nunmehr von Deutſchland und Japan geſchaftene Grund⸗ lage einer antikommuniſtiſchen Weltorganiſation, nachoem faſt jeder Tag in dieſen Jahren kommuniſtiſche Umſturz⸗ und Zerſetzungsverſuche in aller Herren Län⸗ der enthüllt?! Inſofern nun, als eine Befrie⸗ dung Europas ohne eine energiſche Zurückdrän⸗ gung des Bolſchewismus auf ſeinen Herd nicht denkhar iſt, wird die Haltung der europäiſchen Mächte gegenüber den Zielen des deutſch⸗japa⸗ niſchen Abkommens geradezu ein Gradmeſ⸗ ſer dafür ſein, wie weit ſie ſich an dieſer Be⸗ friedung Europas und darüber hinaus der Welt durch aktive Mitarbeit zu beteiligen wünſchen.. Wenige Tage nach der Unterzeichnung des U⸗Boot⸗Abkommens hat Deutſchland durch das ſchewiſtiſche Abkommen eine weitere praktiſche Vorleiſtung für die wirkliche Wieder⸗ herſtellung des europäiſchen Friedens geſchaf⸗ fen. Der leiſtungsmäßige Abſtand zwiſchen dem vorausgeeilten Deutſchland und den noch in überheblichen Verſailler Vorſtel⸗ lungen befangenen Mächten wird immer größer. Wir wollen gewiß, niemanden zu ſeinem Glück zwingen, nicht einmal zu primi⸗ (Fortſetzung von der erſten Seite) Falſche Größen ſterben meiſtens ſpäteſtens nach einem Fahr, auch wenn ſie nicht von einem Kritiker getötet werden. Wirklichen Größen aber ſoll auf dieſe Weiſe die Frei⸗ heit ihres Schaffens und die Unantaſtbarkeit ihrer künſtleriſchen Ehre geſichert werden. Es ſoll in fünfzig Jahren von unſerer Zeit nicht mehr dasſelbe geſagt werden, was mir von der Zeit vor fünfzig Jahren ſagen müſſen: daß ſie es, ohne einen Finger zu rühren, zuließen, daß die wirklichen Genies von kritiſchen Alltagsfliegen ge⸗ quält und gemartert wurden und zum Teil ſogar daran zerbrachen. Eine zweite Frage, die in dieſem Zuſam⸗ menhang eine nähere Betrachtung verdient, iſt die der Erotik in der Kunſt. Wir ha⸗ ben in den vergangenen Monaten ein paar Filme die Zenſur paſſieren laſſen, die in prü⸗ den und geſchloſſenen Kränzchen einiges Be⸗ fremden hervorriefen. Und zwar haben wir das mit Bewußtſein getan. Denn auch die Probleme, die die Geſchlechter untereinander aus zumachen haben, ſind darſtellenswert, vor⸗ ausgeſetzt, daß das mit dem nötigen Ge⸗ ſchmack geſchieht. Es handelt ſich alfo hier mehr um eine Takt⸗ als um eine Moralfrage. Wir leben nicht in einem Franziskanerkloſter; eine geſunde Zeit nimtt auch geſunde Stellung zu delikateren Problemen ein. Selbſtverſtänd⸗ lich iſt die ſeichte und glatte Zote, die zyniſche Gemeinheit für einen Menſchen von noblem Empfinden nur verächtlich. Begrüßenswert aber iſt eine ſtarke und geſunde Sinnenfreude, die das Daſein als Diesſeits bejaht, es dank⸗ bar hinnimmt und freudig geſtaltet. Dieſe Sinnenfreude hat ſich zu allen Zeiten in der Kunſt mehr an das Auge als an das Ohr gerichtet. Sie war immer frei, offen und un⸗ prüde. Aus ihr entſtand zuletzt jede große Kunſt. Sie war dämoniſcher Antrieb der An⸗ tike und ihrer ſtarken Formenkraft, mit ihr und durch ſie erhob ſich die Renaiſſance zu ihrer einzigartigen Zeit großer künſtleriſcher Geſtaltung. Es wäre gefährlich und beklagens⸗ wert, wenn wir mit kurzen und mißverſtande⸗ nen Redensarten dieſe unabdingbare Funk⸗ tion des Künſtlers allmählich abdroſſeln und zur Erſtarrung brächten. Der Präſident der Reichskulturkammer be⸗ handelte dann die vielgeſtaltige Problematik des Kitſches in der Kun ſt. Es dürfe nicht alles, was primitiv ſei, als Kitſch ver⸗ dammt werden. Es ſolle deshalb nicht nur auf das Produkt, ſonder auch auf die Geſin⸗ nung geſchaut werden. Die mehrtauſendjährige Vergangenheit un⸗ ſeres Volkes ſei ein einheitliches Ganzes und könne nicht nach Belieben und mit Willkür in ihre Beſtandteile zerlegt werden. Niemand habe das Recht, an die Geſtalter unſerer Vergangenheit die Maßiſtäbe un⸗ ſerer Gegenwart anzulegen. Karl der Große und Widukind ſeien für uns glei⸗ chermaßen leuchtende Figuren deutſcher Geſchichte. Berlin, 27. Nov. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda gibt folgen⸗ des bekannt: Die Kunſtkritik iſt im Rahmen der mung des deutſchen Kulturlebens eine Fragen, deren Löſung am dringlichſten, aber auch am ſchwierigſten iſt. Ich habe ſeit der Machtergreifung der deutſchen Kunſtkritik vier Jahre Zeit gelaſſen, ſich nach nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen auszurichten. Die wachſende Zahl der Beſchwerden über die Kunſtkritik ſo⸗ wohl aus den Reihen der Kunſtſchaffenden ſelbſt als auch aus allen anderen Teilen der Bebölke⸗ rung, gaben mir vor einem Jahr Veranlaſſung, eine Kritikertagung einzuberufen. Ich habe auf dieſer Kritikertagung den deutſchen Kritikern Gelegenheit gegeben, ſich mit den namhafteſten Vertretern des deutſchen Kunſt⸗ ſchaffens ausführlich über das Problem der Kunſtkritik auszuſprechen, und abſchließend ſelbſt meine Auffaſſungen zur Kunſtkritik noch einmal unmißverſtändlich dargelegt. Ich habe ferner die„Nachtkritit“ verboten. Da auch das Jahr 1936 keine befriedigende Beſſerung der Kunſtkritik gebracht hat, unter⸗ ſage ich mit dem heutigen Tage endgültig die Weiterführung der Kunſtkritik in der bisherigen Form. An die Stelle der bisherigen Kunſtkritik, die in völliger Verdrehung des Begriffs„Kritik“ in der Zeit jüdiſcher Kunſtüberfremdung zum Kunſtrichtertum gemacht worden war, wird ab heute der Kunſtbericht ge⸗ ſtellt. An die Stelle des Kritikers tritt der Kunſtſchriftleiter. Der Kunſtbericht ſoll weni⸗ ger Wertung, als vielmehr Dar⸗ * und damit Würdigung ein. Neufor⸗ der tivſten Erkenntniſſen; aber vor neun Jahren, als man in London im direkten Auftrag der engliſchen Regierung die Treſors in den Ge⸗ heimräumen der bolſchewiſtiſchen Handelsge⸗ ſellſchaft aufſprengte und kurz darauf die prak⸗ tiſchen Folgerungen aus den dort gemachten Entdeckungen zog, war man zweifellos beſſer beraten als in einer Zeit, in der ein engliſcher Außenminiſter mit der Behauptung aus Mos⸗ kau zurückkommen kann, der Kommunismus ſei eine innerruſſiſche Angelegenheit, und von einer Gefahr für Europa ſei keine Rede. Die Kampfanſage Muſſolinis an den Bol— ſchewismus in ſeiner Mailänder Rede iſt nicht der einzige Beweis dafür, daß man andern Orts ſelbſtändiger denkt als in einem Foreign Office, deſſen leitender Beamtenkreis ſelbſt für ein ſo ſtark bolſchewiſtiſch infiziertes Frank⸗ reich immer noch eine ſchier unbeirrbare Vor⸗ liebe zu haben ſcheint. dr. Goebbels über Kunſt und Kullur „Dasſelbe“, ſo fuhr Dr. Goebbels fort,„gilt auch für unſer Kunſt⸗ und Kulturerbe. Es iſt unhiſtoriſch und zeugt von einem vollkomme⸗ nem Mangel an geſchichtlicher Pietät, etwa Schiller oder Goethe mit einer leichten Hand⸗ bewegung abtun zu wollen, weil ſie uns an⸗ geblich nicht liegen. Auch iſt Schiller kein libe⸗ raler Humaniſt,, der unſerer Zeit nichts mehr zu geben hat; er iſt und bleibt eines der größ⸗ ten dichteriſchen Genies aller Zeiten. Und wir Deutſchen haben allen Grund, dankbar zu ſein, ihn zu den Unſeren zählen zu dürfen. Es iſt gemein und charakterlos, die deutſche Kunſt⸗ und Kulturgeſchichte in eine Serie von Kriminalfällen aufzuteilen und unter Zuhilfe⸗ nahme von kabaliſtiſchen Zahlen feſtſtellen zu wollen, ob Goethe Schiller vergiftet oder wer Mozart ermordet hat. Das iſt eine Verſündigung an unſerem gro⸗ ßen Kulturerbe, auf dem wir alle, bewußt oder unbewußt, ſtehen, deſſen wir in unſerer gan⸗ zen geiſtigen Exiſtenz teilhaftig werden, in das wir hineingeboren worden ſind und das in unſerer Zeit in ihr gemäße Formen weiter zu entwickeln und immer neu zu geſtalten, un⸗ ſere große kulturelle Verpflichtung iſt. Vor ihm geziemt uns Ehrfurcht und Dankbarkeit.“ Der Miniſter kam dann auf die Weſenszüge der künſtleriſchen Geſtaltung überhaupt zu ſprechen. Die Dramatik ſchöpfe ihre Stoffe aus den Gegenſätzen des menſchlichen Lebens. Es ſei ihr ſouveränes Recht, die Schwächen einzelner Stände und Berufe zu geißeln, und 5 dürfe ſich kein Stand dabei beleidigt füh⸗ en. Unterdeſſen beginnt der künſtleriſche Geſtal⸗ tungstrieb unſeres Volkes neue Wege zu be⸗ ſchreiten. Die Schöpfung unſerer großen national ſozialiſtiſchen lern iſt einer der wichtigſten Faktoren unſeres mo⸗ dernen Kulturlebens. Die Tage von Nürn⸗ berg, der 1. Mai in Berlin, der Bauerntag am Bückeberg ſind jedem, der ſie einmal miterleben durfte, auch als künſtleriſche Viſion unver⸗ geßlich. Hier entwickelt ſich aus dem Unbe⸗ wußten und darum Schöpferiſchen ein ganz klarer moderner und einfacher Ritus, bildet ſich eine feſte Tradition heraus. In ihrer maſ⸗ ſiven Wirkung iſt ſie ihrer ganzen Natur nach nur für große Anläſſe geeignet: das dort zu Tage tretende ſtarke Pathos darf nicht für Nichtigkeiten entwertet werden; nicht jedes Vereinsfeſt iſt eine kultiſche Feier, im Gegen⸗ teil, hier wirkt falſche Gemeſſenheit nur auf⸗ reizend und unwahr. Auch der Sprechchor kann aus Banalitäten keine Lebensweisheiten ma⸗ chen. Er iſt dann nur ein Rückfall in die Pri⸗ mivität. So pflegen Traditionen nicht zu ent⸗ ſtehen. Das Unbeabſichtigte, Gewachſene und Gewordene iſt auch hier das Dauerhafte und Bleibende. Die Kunſt lebt vom Auftrag. Es muß des⸗ alb in einer Zeit, in der der Private noch nicht wieder zum Auftrag zurückgekehrt iſt, Sache des Staates ſein, der Kunſt ſeine ſchützende und fördernde Hand zu leihen, Ta⸗ Kunſtwürdigung ſtalt Kunſllrilif Ein grundlegender Erlaß zur Neuformung des deulſchen Kulkurlebens Er ſoll dem Publikum die geben, ſich ſelbſt ein Urteil zu bilden, ihm An⸗ ſporn ſein, aus ſeiner eigenen Einſtellung und Empfindung ſich über künſtleriſche Leiſtungen eine Meinung zu bilden. Wenn ich eine derartig einſchneidende Maß⸗ nahme treffe, dann gehe ich dabei von dem Geſichtspunkt aus, daß nur der kritiſieren darf, der auf dem Gebiet, auf dem er kritiſiert, wirkliches Verſtändnis beſitzt. Wer ſelbſt ſchöpferiſch begabt iſt, wird ſich weniger mit Kritik beſchäftigen, als vielmehr den Drang nach eigener ſchöpferiſcher Lei⸗ ſtung haben. Ich erinnere dabei daran, daß die Kritiker des vorigen Jahrhunderts, Leſſing, Kleiſt, Tieck, Brentano, Fontane, Guſtav Freytag und viele andere mehr, ſchon große ſchöpferiſche Leiſt ungen voll⸗ bracht hatten, ehe ſie Kritiken ſchriebe n. Die Form, in der ſich dieſe mit der Kunſtkritik beſchäftigten, iſt auch für unſere Zeit noch vorbildlich. Die großen Kritiker des vorigen Jahrhunderts wollten nur Diener am Kunſtwerk ſein. Sie gaben Rechenſchaft mit der Achtung und der Ehrfurcht vor der Leiſtung des anderen, aber ſie warfen ſich nicht zum unfehlbaren Richter über fremde Leiſtungen auf. Dies blieb den jüdiſchen Literaten von Heinrich Heine bis Kerr überlaſſen, auf die die bisher noch übliche Form der Kunſtkritik zum Teil zurückgeht. Der künftige Kunſtbericht ſetzt die Achtung vor dem künſtleriſchen Schaffen und der ſchöpfe⸗ riſchen Leiſtung voraus. Er verlangt Bil ⸗ dung, Takt, anſtändige Geſin⸗ nung und Reſpekt vor dem künſtleriſchen Wollen. Nur Schriftleiter werden in Zukunft Kunſtleiſtungen beſprechen können, die mit der Lauterkeit des Herzens und der Ge⸗ ſinnung des Nationalſozialiſten ſich dieſer Auf⸗ gabe unterziehen. Es iſt daher auch mit Recht immer wieder verlangt worden, daß der Kunſt⸗ bericht nicht anonym erfolgen darf. Ich ordne daher an: In Zukunft iſt jede Kunſtbeſprechung mit vollem Namen des Ver⸗ faſſers zu zeichnen. Das Amt des Kunſtſchriftleiters wird in der Berufsliſte der deutſchen Preſſe an eine beſon. dere Genehmigung geknüpft ſein, die wiederum abhängig iſt von dem Nachweis einer wirklich ausreichenden Vorbildung auf dem Kunſtge⸗ biet, auf dem der betreffende Schriftleiter künf⸗ tig tätig ſein will. Da Beſchäftigung mit künſt⸗ leriſchen Leiſtungen eine gewiſſe Lebenserfah⸗ rung und Lebensreife bedingt, müſſen Ku n ſt⸗ ſchriftleiter min deſtens 30 Jahre alt ſein, ehe ſie für dieſen Tätigkeitszweig der deutſchen Preſſe zugelaſſen werden können. Möglichkeit großen N 8 5 7 88 13 8 8 — lente aufzuſpüren und nach oben zu erleichtern. Nie hat eine Zeit größere künſtleriſche Auf⸗ gaben geſtellt als die unſere. Aber die e ler müſſen ſich auch ihrer benen. Alle ſind ſie aufgerufen, mitzuhelfen. Sie ſind jetzt mit dem Staat und ſeinen Idealen verwach⸗ ſen, ſie leben nicht mehr als Abſeitige neben der Zeit. Der Staat iſt ihr Mäzen. Auch für ihr Alter ſoll geſorgt werden. Die ſtarke Betreuung der Schülerſtiftung, die Auswerſung von 2 Mil⸗ lionen für die„Künſtlerbank“, die Inangriff⸗ nahme der Alters- und Krankheits⸗ verſorgung für ſchaffende Künſt⸗ ler ſind nur erſte Anfänge eines großzügigen Sozialwerkes, das alle deutſchen Künſtler um⸗ ſaſſen ſoll. Hier liegen im Augenblick neben der Kulturführung an ſich die wichtigſten Auf⸗ gaben, die uns geſtellt ſind.“ Der Miniſter faßte dann noch einmal die Grundſätze der Aufbauarbeit der Reichskultur⸗ kammer zuſammen. Die große Umſtellung der deutſchen Kultur ſei gelungen. Die deutſchen Künſtler ſtänden wieder mitten im Volk. „Ich ſpreche in ihrem Namen“, ſo ſagte der Miniſter,„wenn ich Worte tiefer Verehrung und heißen Dankes an den Führer richte. Er hat in den vergangenen vier Jahren, die ihm wahrlich keine Sorge und Arbeit er⸗ ſparten, über das denutſche Kunſtleben ſeine ſchützende Hand gehalten. Jeder deutſche Künſtler hat dabei das beglückende Bewußt⸗ ſein gehabt, daß das nicht nur ſo nebenbet elchag, aus einer amtlichen Verpflichtung heraus, ſondern aus dem Herzen kam. Und des halb hat es Eingang gefunden in den Her⸗ zen der deutſchen Künſtler. Weil der Führer ſelbſt ein Künſtler iſt, hat der deutſche Künſtler ſich ihm ſo feſt verſchwo⸗ ren. Große Kunſtwerke ſind in dieſen vier Jahren entſtanden; das größte aber ſchuf der Führer ſelbſt: aus dem Urſtoff Maſſe formte er ein Volt, eine freie Nation. Die Idee zu dieſer Konzeption entſprang ſeiner künſtleri⸗ ſchen Phantaſie. Weil Sie, mein Führer, aus ihrem Fleiſch und Blut ſind, darum fühlen ſich die deutſchen Künſtler Ihnen beſonders verbunden und verpflichtet. Und ſie ſind von dem tröſtlichen Bewußtſein durchdrungen, daß die deutſche Kunſt leben und gedeihen wird, wenn Sie Ihre ſorgende und ſchützende Hand über ſie halten. Und ich weiß es, daß ich in Ihrem Namen, mein Führer, ſpreche, wenn ich auch Worte des Dankes an die deutſchen Künſtler ſelbſt richte. Sie haben uns das Leben verſchönt und vergoldet, in unzähligen ſorgenvollen Stunden haben Sie unſere Phantaſie beflü⸗ gelt und unſer Gefühl beſchwingt. So hart dieſes Zeitalter war, die Muſen haben nicht geſchwiegen. Gewiß, die großen Genies, die in aufwühlenden Verſen, Bildern und Tönen dieſer Zeit ihr künſtleriſches Geſicht aufprägen, ſind noch nicht da. Aber ſie werden kommen, wenn ihre Stunde kommt. Wir brauchen uns nicht zu ſorgen, daß ſie ausbleiben. Es iſt nicht nötig, ſie zu rufen; ſie melden ſich zu ihrer Zeit ſelbſt an. Wir dürfen nicht unge⸗ duldig werden, wir müſſen daran glauben, daß, wenn die Zeit reif iſt, ſie da ſind. Und wie Stürme der Begnadung werden ſie über unſere Häupter brauſen. Wir aber ſind nur ihre Wegbereiter. Kommen Sie. dann wollen wir ſie feſtlich und mit Beglückung empfangen: denn dann erſt iſt unſere Zeit vollendet, dann ſpricht ein neues, freies Volk in Waffen, be⸗ kränzt mit dem Lorbeer Apolls. Dann können wir beſeeligt unſer Werk beſchließen: denn eine Zeit hat ſich erfüllt und iſt durch göttliche Gnade groß und geſegnet worden.“ Der Eindruck der großen Kulturrede dez Präſidenten der Reichskulturkammer, die er⸗ neut die tiefe Verpflechtung und innere Ver⸗ bundenheit des Treuhänders der deutſchen Künſtler und Kulturſchaffenden mit der Kunſt daiſzeigte, war gewaltig. Stürme des Beifalls löſte die Erklärung des Reichsminiſters aus, daß niemals in Deutſchland der Künſtler ſo geehrt und die Kunſt ſo begehrt worden ſei, wie im Dritten Reich. Auch die Ankündigung des Erlaſſes, der die zerſetzende Kritik durch eine ſchöpferiſche Kunſtbetrachtung erſetzt, rief jubelnde Zuſtimmung hervor. Charlolkenhof-Kellwig Ein Geſchenk an den Führer Berlin, 27. Nov. Vor wenigen Jahren hatte ſich der Induſtrielle Dr. Flick auf der linken Ruhrſeite der weitumgrenzten Höhe der Kettwiger Berge ein Haus errichtet, das von dem Erbauer infolge der Verlage ung ſeines Arbeitsgebietes nach Mitteldeutſchland nicht be⸗ zogen wurde. „Dieſes Grundſtück hat Dr. Flick nunmehr einer neuen Beſtimmung zugeführt, indem er es dem Führer zum Geſchenk anbot mit dem Vorſchlag dieſes als Mütte rerholungs⸗ heim im Rahmen des Hilfswerkes„Mutter Der Führer hat die⸗ ihnen den W⸗ und Kind“ zu berwenden. ſes Geſchenk vor kurzem angenommen und ver⸗ anlaßt, daß die NS. dort ein Mütterer⸗ holungsheim einrichtet. Hierdurch hat der Gau Eſſen ein Heim erhalten, das den Müttern der näheren und weiteren Umgebung von Kettwig eine Erholungsſtätte bietet, wie ſie ſchöner kaum gedacht werden kann. der japaniſche Slaakshaushalt für 1937 vom Kabinett angenommen 88. Tokio, 27. Nov.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Das japaniſche Kabinett hat ein⸗ ſtimmig den Haushalt für 1937, der ſich auf insgeſamt 3,041 Milliarden Nen beläuft, von denen 47 v. H. für die Landesverteidi ung vor⸗ geſehen ſind, angenommen. Hirota ertlärte zum Haushalt, daß die Regierung es ſich angelegen ſein laſſen werde, die Wehrmacht zu flarlen, die Lebensbedingungen des japaniſchen Volkes zu ſichern, die geſamte Wirtſchaft zu fördern und den Außenhandel weiter zu entwickeln. Im Anſchluß berichtete der Tinanzminiſter dem Kaiſer über den Verlauf der Kabinettsſitzung. fo ſagte ber eiehtun t lichte. 5 ier Jah * ten, ) Arbei er leben feine er deulſch e Dewußt, „ keberlel Joſlicung um. 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Dabei richtete er an ſie folgende Anſprache: Es iſt mir eine freudige Genugtuung, hier in Goslar die Vertreter des ausländiſchen Landvolks wiederum in ſo großer Zahl be⸗ grüßen zu können. Ihre Anweſenheit iſt mir nicht nur ein Beweis dafür, daß Sie der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Agrarpolitik großes Inter⸗ eſſe entgegenbringen und die Arbeiten des eichsnährſtandes mit Aufmerkſamkeit ver⸗ folgen. Vielmehr glaube ich, daraus auch ein roßes Verſtändnis für unſere Arbeit feſt⸗ 5 zu können. Gewiß ſind die Verhältniſſe n jedem Lande anders gelagert, ſodaß man niemals das, was für ein Land richtig und notwendig iſt, ſchlechthin auf ein anderes Land Aber der Grundgedanke: „Das Bauerntum iſt der Lebensquell des Volkes und muß deshalb erhalten und geſtärkt werden“, gilt gleichermaßen für alle Länder. Wehe dem Land, das ſein Bauerntum zu einer Menge induſtrieller Landarbeiter umformen will, wie das der Bolſchewis⸗ mus mit den grauſamſten Mitteln tut! Der Bolſchewismus trieb den Bauern von ſei⸗ ner Scholle. Er zwang den Bauern., als Ar⸗ beiter in Großbetrieben und in der Stadt not⸗ dürftig ſein Leben zu friſten. Der Bolſchewis⸗ mus zerſtörte die Bauernfamilie und brachte damit den Lebensquell des Volkes zum Ver⸗ ſiegen. Der Bolſchewismus richtete die blühende Landwirtſchaft zugrunde. Troſtloſig⸗ keit und Oede atmen ſeine Dörfer und Felder. Sein einſt reichen Ertrag ſpendendes Acker⸗ land kann nicht einmal mehr die eigene Be⸗ völkerung ernähren. So verwandelte der Bol⸗ ſchewismus ſein Land in eine Wüſte. And überall da, wo man das Bauerntum zerſtört, muß die Folge ſein: Verödung des Landes, Verſiegen des Lebensquelles dieſes Volkes und damit der Verfall dieſer geſamten Nation. Das aber will kein geſundes Volk, das kann auch keine ehrliche Staatsführung wollen! Denn national geſehen, bedeutet die Vernich⸗ tung des Bauernſtandes die Vernichtung eines entſcheidenden ſtaatserhaltenden Faktors, in⸗ ternational geſehen aber die Vernichtung des⸗ jenigen Elements, welches am ſtärkſten den Frieden erhält. Denn der Bauer hat keine Er⸗ oberungsgelüſte, er will nicht über die Grenzen ſeiner Scholle hinaus. Vom Staat verlangt er den Schutz dieſer ihm heiligen Scholle und iſt deshalb der Freund des Soldaten. der ihm dieſen Schutz bringt. Bauer und Soldaten ge⸗ hören alſo zuſammen. Das Volk, das ſein Bauerntum ſchützt, dient der Sache des Friedens. Es iſt nicht richtig, daß der Bauer das Streben hat, ſich wirtſchaftlich vom Ausland abzuſchließen, etwa deshalb, um ſeine Erzeug⸗ niſſe möglichſt teuer zu verkaufen. Gewiß, da⸗ mals, als der deutſche Bauer durch die Speku⸗ lation um den gerechten Preis ſeiner Arbeit gebracht wurde. damals war es verſtändlich, daß er ſeine troſtloſe Lage auf die Auslands⸗ einfuhren zurückführte. Und er meinte damit, meiſt ihm ſelbſt unbewußt, die durch die inter⸗ nationale Spekulation gebildeten willkürlichen Preiſe. Er vergaß, daß dieſe den Bauer des Auslandes genau ſo unglücklich machten wie ihn ſelbſt. Denn: Bauer und Bauer werden ſich immer verſtändigen. weil ſie gemeinſam die heilige Liebe zur Muttererde haben; niemals jedoch Bauern und Spekulanten. Zwiſchen die⸗ ſen gibt es niemals ein inneres Verſtehen, nie⸗ mals ein Vertragen; denn weſensfremd und feindlich ſtehen ſich gegenüber: ſpekulativer Handeln und treuhänderiſches Verwalten der Scholle für das Geſamtwohl des Volkes. So⸗ lange der deutſche Bauer der internationalen Spekulation ausgeliefert war, ſolange mußte er mißtrauiſch und feindlich der Einfuhr aus dem Auslande gegenübertreten. Frühere Regierungen in Deutſchland haben durch Erſchwerung oder Fernhaltung der Ein⸗ fuhr zu helfen verſucht. ſoweit ſie überhaupt Verſtändnis für die Landwirtſchaft aufbrach⸗ ten. Aehnlich war es in anderen Ländern. Die Folge jedoch war hier und dort der Zuſammen⸗ bruch der Agrarmärkte und damit rückwirkend die verringerte Aufnahmefähigkeit der Agrar⸗ länder für induſtrielle Erzeuaniſſe. Eine all⸗ gemeine Kriſe brach über die Welt herein. Die nationalſozialiſtiſche Agrarpolitik hat das von vornherein erkannt. Sie ſah, daß die⸗ ſes Vorgehen auf einem Trugſchluß beruhte. Denn nicht die Einfuhr als ſolche iſt eine Ge⸗ fahr, ſondern die dabei ſich betätigende ſkrupel⸗ loſe Spekulation, die die Bauern der Ausfuhr⸗ und der Einfuhrländer in gleicher Weiſe aus⸗ beutet. Deshalb haben wir auch zunächſt ein⸗ mal das deutſche Bauerntum wieder lebens⸗ fähig und unabhängig von jeder Spekulation gemacht. Erbhofgeſez. Reichsnährſtandsgeſetz⸗ gebung, Marktordnung und geſunde Vorrats⸗ politik waren und ſind die Markſteine auf dem Wege zu dieſem Ziel. Die fortſchreitende Geſundung des deut⸗ ſchen Bauerntums gab uns aber die Mög⸗ lichkeit, wieder eine vermehrte Einfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe aus dem Ausland zuzulaſſen. Denn unſer Ziel iſt nicht, eine reſtloſe Autarkie herbeizuführen. ſondern den notwendigen Bedarf zu decken und ſo die Ernährung des Volkes in jeder Lage ſicherzuſtellen. Wir wiſſen, daß dieſes Ziel nicht von heute auf morgen zu erreichen iſt. Wir wiſſen ferner. daß zur reſtloſen Deckung des Nahrungsmittel⸗ ausländiſchen Bauernführern bedarfes eine Einfuhr gewiſſer Nahrungsmittel notwendig bleiben wird, umſomehr, als das rbb Erwerbsloſenheer wieder in den Ar⸗ eitsprozeß eingeſchaltet worden iſt. Wir ſind deshalb bereit und haben es durch die Praxis der letzten Jahre bewieſen, eine geſteigerte Ein⸗ fuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe zuzu⸗ laſſen. Allerdings müſſen zwei Vorausſetzungen erfüllt werden: 10 muß die Möglichkeit der Bezahlung die⸗ ſer Mehreinfuhren durch geſichert ſein und 2) müſſen ſich die Bauern diesſeits und jen⸗ ſeits der Grenzen in gemeinſamer Verſtän⸗ digung über die örtliche und zeitliche Be⸗ ſchickung der deutſchen Märkte und über die zu liefernden Waren verſtändigen. In letzter Richtung liegen verheißungsvolle Anſätze auf Grund von Deutſchland geſchloſſe⸗ ner Handelsverträge vor. Ich bin aber der Auffaſſung, daß dieſe Anſätze weiter ausgebaut werden müſſen, damit das Endziel einer ſteti⸗ gen und dauerhaften Zuſammenarbeit des Bauerntums diesſeits und jenſeits der Gren⸗ zen erreicht werden kann. In dieſem Sinne begrüße ich Sie nochmals herzlichſt und wünſche, daß Sie aus dem. was Sie hier in Goslar hören und ſehen werden. die Ueber⸗ zeugung gewinnen von unſerem ernſten und aufrichtigen Willen zur Zuſammenarbeit. vermehrte Ausfuhr Drei Jahre„Kraft durch Freude“ der Führer bei der Jahreslagung— Dr. Ley ſpricht SS Berlin, 27. Nov. In einem feſtlichen Rahmen von erhebender Feierlichkeit in Anweſenheit des Führers, ferner der ge⸗ ſamten Reichsregierung, der hervorragendſten Vertreter aus Staat, Bewegung und Wehr⸗ macht, Kunſt und Kultur, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft hielt am Freitag in der Philhar⸗ monie die Reichskulturkammer gemeinſam mit der NSG.„Kraft durch Freude“ ihre dritte Jahrestagung ab. Die Schöpfer und Betreuer der beiden großen deutſchen Organiſationen der Kulturſchaffenden und ⸗empfangenden, Reichsminiſter Dr. Goebbels und Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley gaben vor der Staatsführung und dem ganzen deutſchen Volk, das an den Lautſprechern Teilnehmer der feſtlichen Tagung war, Rechenſchaft über das Geleiſtete und die Loſung für die zu⸗ künftigen Aufgaben. Der große Saal der Philharmonie war wie in den Vorjahren mit elfenbeinfarbigen Tü⸗ chern und goldumwirkten Girlanden geſchmückt. Das Ehrenſpalier in der Philharmonie hatten die Leibſtandarte Adolf Hitler und die Werk⸗ ſcharen übernommen. Zum erſten Male hatten im Innern der Philharmonie rechts und links vom Podium das von den feſtlich gekleideten Mitwirkenden beſetzt war, die Träger des kul⸗ turellen Lebens in den Betrieben. die Werk⸗ ſcharmänner mit den Fahnen der Deutſchen Arbeitsfront Aufſtellung genommen. Wenige Minuten nach 12 Uhr traf. von der auf der Straße wartenden Menſchenmenge mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt, der Führer und Reichskanzler in der Philharmonie ein. In ſeiner Beglei⸗ tung befanden ſich der Präſident der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Göebbels und Reichspreſſecheß Dr. Dietrich und Ober⸗ gruppenführer Brückner. Der Leiter der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront, Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und der Vizepräſident der Reichs⸗ kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels den Führer im Vorraum der Philharmonie willkommen. Als der Führer dann den Saal der Philharmonie betrat, ehrte ihn die Feſt⸗ gemeinde mit dem Deutſchen Gruß. Auftakt auch dieſer feſtlichen Tagung war das Gedenken an die großen Toten, die ſeheri⸗ ſche Schöpfung des einige Jahre vor dem Kriege verſtorbenen Dichters Wilhelm Berger, die Profeſſor Bruno Kittel mit 320 Sängern ſeines Chors und dem Philharmoniſchen Or⸗ cheſter zu tiefem Eindruck werden ließ. Hein⸗ rich George ſprach Worte aus Goethes „Götz von Berlichingen“:„Das ſoll unſer letz⸗ tes Wort ſein, wenn wir ſterben; Es lebe die Freiheit!“ Kammerſänger Rudolf Bocckel.⸗ mann ſang Goethes prachtvolles Beherzi⸗ aung“ in der Vertonung von Hugo Wolf, be⸗ gleitet von den Philharmonikern unter Gene⸗ ralmuſikdirektor Dr. Peter Raabe. Die Mah⸗ nung Goethes„Allen Gewalten zum Trutz ſich erhalten“ war das feierliche Bekenntnis dieſer der deutſchen Kultur geweihten Stunde, dem auch Dr. Leu in ſeiner Anſprache leidenſchaft⸗ lichen Ausdruck gab. Reichsorganiſalionsleiler Dr. Ley führte darüber folgendes aus: Mein Führer! Als ich vor nunmehr drei Jahren in der denk⸗ würdigen Sitzung im Preußenhaus meine Ge⸗ danken über die NS-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ darlegte, wurde dieſe Rede von vielen Menſchen mit ſehr gemiſchten Ge⸗ fühlen aufgenommen. Die meiſten wohl wuß⸗ ten überhaupt nichts damit anzufangen. Andere wieder verlachten und verhöhnten das neue Werk. Es gehörte ein ſehr ſtarker Glaube da⸗ zu, um in dem erſten halben Jahr, in dem das Werk„Kraft durch Freude“ anlaufen mußte, immer wieder die Menſchen von der Richtigkeit dieſes Wollens zu überzeugen. Mit der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ erfüllten wir dem (Preſſephoto, K.) Dr. Ley ſpricht vor der Feſtver ſammlung der Reichskulturkammer Japans Bolſchafter beim Jührer 88 Berlin, 27. Nov. Aus Anlaß des Ab⸗ ſchluſſes des deutſch⸗japaniſchen Abkommens gab der Führer und Reichskanzler geſtern zu Ehren des kaiſerlich japaniſchen Botſchafters Grafen Muſhakofli ein Abendeſſen, an dem außer dem japaniſchen Botſchafter und Gräfin Muſhakoji Botſchaftsrat Inoue, der Militär⸗ attache General Oſhima, der Marineattaché Fregattenkapitän Kojima, Legationsſekretär Janai und Attaché Furuuchi mit ihren Damen teilnahmen. Von deutſcher Seite waren u. a. Miniſterprä⸗ ſident Göring, Reichsminiſter Freiherr von Neurath, Reichsminiſter Heß, Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels., Botſchafter von Rib⸗ bentrop, die Staatsſekretäre Dr. Meißner Dr. Lammers und Pfundt, Stabschef Lutze. Reichspreſſechef Dr. Dietrich, Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Dickhoff, Geſandter Freiherr von Weiz⸗ ſäcker. Geſandter von Erdmannsdorff. Gau⸗ leiter Bohle, Admiral Behncke, Admiral Cana⸗ ris ſowie Dr. v. Raumer mit ihren Damen an⸗ weſend. deulſcher Proleſt in Oslo 88 Oslo, 27. Nov. Der norwegiſche Außen⸗ miniſter Koht empfing am Donnerstag mittag den deutſchen Geſandten Dr. Sahm, der im Auftrage der Deutſchen Reichsregierung den be⸗ reits angekündigten Schritt in der Angelegen⸗ heit der Verleihung des Friedenspreiſes an Karl von Oſſietzty unternommen hat. e 2. Arbeiter ſeine große Sehnſucht nach ſeinem Vaterland und ſeiner Heimat. Wir befriedigten ſeinen berechtigten Stolz. Wir machten ihn dadurch zum vollwertigen Bürger feines Vaterlandes. Jetzt war der Ve⸗ griff„Vaterland“ für ihn nicht mehr ein totes Schemen, etwas Unerreichbares. Kultur, Rei⸗ ſen, Kunſt, Theater, Sport, die See, die Alpen, der Rhein und viele andere mehr, waren nicht mehr Vorrecht der beſitzenden Klaſſe, ſondern wir eröffneten dem Arbeiter mit dieſem Werk die Tore ſeiner Sehnſucht und ſeines Hoffens. Denn darüber gibt es wohl heute in unſeren Reihen keinen Zweifel mehr, daß der Klaſſen⸗ kampf der vergangenen Jahre und Jahrzehnte nicht begründet war in dem Unterſchied von reich und arm. Nein, der Arbeiter empfand, daß man ihn in Dingen entrechtete und ihn beraubte, die ihm von Gott und Menſchen we: gen gehörten. Man ließ ihn, den Arbeiter, nicht an der Kultur teilnehmen. Jeder Menſch hat aber den Drang zu Höherem und zum Schö⸗ nen. Es iſt die heutige Staatskunſt und deren höchſte Erfüllung, das Volk an das Schöne und Erhabene heranzuziehen. Mein Führer! Wenn man mich fragen ſollte, welches das größte Werk von Ihnen iſt, ſo glaube ich, dies damit zu beant⸗ worten, daß Sie, mein Führer, das deut⸗ ſche Volk zur Schönheit, zu Edlem und Erhabenem geführt haben. Von der herrlichen Fahne, die Sie, mein Führer, der. gegeben haben, bis zu den gigantiſchen Ba'u't'en in Nürnberg und in München, in den Aufmärſchen der Partei und in der ſtraffen Diſ⸗ ziplin unſerer Soldaten, überall, mein Führer, führen Sie das Volk zu Schö⸗ nem! Wir haben durch Sie gelernt, daß alle Deutſchen daran teilhaben ſollen. Schönheit der Arbeit, Freude am Leben, Mannestum und Diſziplin, Zweckmäßigkeit und Kraft, mit einem Wort, die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt vielleicht am einfachſten dieſen unbedingten Lebenswillen des deutſchen Men⸗ ſchen aus. Wir wollen leben, wir glauben wie⸗ der an uns! So kommen wir zum Dritten, was dieſes Werk offenbart. Dadurch, daß wir die deutſchen Menſchen an die Schönheiten ihrer Kultur und ihres Landes heranführen, wecken wir in dieſen Menſchen ſelber ungeahnte ſchöpferiſche Kräfte. Jetzt ent- faltet ſich der fauſtiſche Menſch im deutſchen Volk! Jetzt werden ſelber Spiele geſchrieben, Tänze gefunden, Feſte gemacht. Mit einem Wort: Ueberall iſt Leben und Wirken. Und zum Zweiten: Nicht allein, daß im Einzel⸗ menſchen neue Kräfte entfaltet werden, noch viel mehr offenbart die NS-Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ jene unſagbaren Ener⸗ gien, die in einem Gemeinſchaftswerk ſich auf⸗ tun können. Der Gemeinſchaftsſinn, allein die Tatſache, daß die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ aus eigenem Können ihre Ver⸗ anſtaltungen finanziert, daß ſie ohne je; den Zuſchuß heute bereits arbeitet, iſt der Beweis, daß wir hier einen Quell im Volk angeſchlagen haben, der für uns alle völlig ungeahnte, neue Kräfte mobiliſiert hat. Das iſt der größte Gewinn, den dieſes Werk uns offenbart: Diſziplin und Freude, wahrer Sozialismus und Kameradſchaft ſind die Kenn⸗ zeichen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. So danke ich allen, die es ermöglicht haben, daß wir heute gemeinſam dieſen Tag begehen können, vor allem meinem Freunde Pg. Dr. Goebbels und ſeiner ſtetigen Förderung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Freude und Hoffnung ſind die unverwüſt⸗ lichen Grundlagen allen Schaffens. Von dieſer Lebensfreude muß das ganze Leben erfüllt ſein, alle Gebiete müſſen davon erfaßt werden. So iſt es mein Wunſch und meine Hoffnung, daß„Kraft durch Freude“ einmal das geſamte deutſche Volk in all ſeinen Spar⸗ ten und auf allen Gebieten erfaſſen möge. Fer⸗ ner: Arbeit und Kunſt gehören zuſammen! Wir müſſen alles tun und eiferſüchtig darüber wa⸗ chen, daß die beiden ſich nie wieder trennen. Schließlich: Unſer Sozialismus iſt uns kein Geſchenk, das vom Himmel fällt, ſondern die Mobiliſation und die Organiſation der Ener- gien unſeres Volkes. Deshalb richte ich an Sie den Appell: Oeffnet dem Arbeiter, dem Bauer, dem Handwerker, dem geſamten Volke die Tore der Kunſt weit und groß! Ruft das ganze Volk hinein in unſere Theater, in unſere Kunſttempel, laßt alle Menſchen an dem Schönen teilnehmen. Schließt keine Volks⸗ genoſſen aus dieſer Kulturgemeinſchaft der Deutſchen aus. Ich bin felſenfeſt überzeugt, daß wir alsdann ein Fundament für die Ewig⸗ keit unſeres Volkes bauen werden. Mit toſendem Beifall wurde die Rede Dr. Leys aufgenommen. Mit dem herrlichen A⸗Dur⸗Konzert eines unſerer Großmeiſter, Georg Friedrich Händel, bei dem Profeſſor Fritz Heitmann den Orgel⸗ part übernommen hatte, leiteten die Philhar⸗ moniker wieder unter Profeſſor Peter Raabe zu der Anſprache des Präſidenten der Reichs⸗ N Reichsminiſter Dr. Goebbels Über. Die feſtliche Tagung ſchloß mit einer Ur⸗ aufführung der Ton⸗Dichtung Hermann Zil⸗ chers„Gebet der Jugend“, an der neben dem Kittelſchen Chor 100 Knaben des Hohenzol⸗ lern⸗Gymnaſiums und die Sopraniſtin Tilla Briem in der Solopartie mitwirkten. Schöner und eindruckstiefer als mit dieſer Kompoſi⸗ tion, in der die hellen Kinderſtimmen aus den brauſenden Chören des Himmels Segen auf das deutſche Volk und ſeinen Führer herab⸗ flehen, konnte die Kundgebung nicht beendet werden. Ergriffen ſangen die Teilnehmer die Lieder der Nation. —————— . 8 JJ T * 1*— 1 114 45 . 135 55 5 4 1 75 — — er Ne e — A r ee 9 8 225. eee —— 3 3 EE E — —— .. eee eee e — . r 5 et — B53 2 r r e 3 3— e 5 ens —— ——— Die Arbeilseinſatfähigkeit der Arbeitsloſen Ende gklober 1936 Berlin, 27. Nov. Die Reichsanſtalt für Arbeitsloſenvermittlung und Arbeitsloſen⸗ verſicherung hat erſtmals Ende Oktober ds Is. eine Beſtandsaufnahme der noch vorhandenen Arbeitsloſen nach ihrer Einſatzfähigkeit durchgeführt. Anlaß dazu war einerſeits der in einzelnen Berufen ſich dauernd verſchärfende Mangel an F acharbeitern, andererſeits aber das Bedürfnis, für die kommenden Aufgaben des Vierjahresplanes gerüſtet zu ſein. Am 31. Oktober waren bei den Arbeits⸗ ämtern insgeſamt 1076 000 Arbeitsloſe vor⸗ banden, die nach den neuen Grundſätzen auf⸗ gezählt wurden. Davon waren 582 000 Facharbeiter(ge⸗ lernte und angelernte Arbeiter aller Berufs⸗ gruppen), 161000 Angeſtellte, 333 000 un⸗ gelernte Arbeiter. unter den 1076 000 Arbeitsloſen befanden ſich etwas mehr als ein Fünftel, nämlich 237 000(22,0 v. H.) Arbeitskräfte, die nicht mehr voll einſatzfähig ſind. Zu dieſer Per⸗ ſonengruppe gehören diejenigen Arbeitsloſen, die aus Gründen, die in ihrer Perſon liegen (wie körperliche Behinderung infolge Gebrech⸗ lichkeit und Ueberalterung oder zeitliche Be⸗ binderung, z. B. bei den Frauen Gebundenheit an den Haushalt und die Kinderpflege), einen angebotenen Arbeitsplatz zwar nicht mehr voll, aber mindeſtens noch bis zu einem Drittel ausfüllen können. Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen umfaßt damit alle diejenigen Ar⸗ beitskräfte, die bis zu zwei Dritteln ihre Ar⸗ 8 4 oder Arbeitsbereitſchaft eingebüßt aben Bei den Facharbeitern iſt der Einſatz der nicht voll arbeitsfähigen Arbeitsloſen ungefähr gleichgroß. Es entfallen auf 100 arbeitsloſe Facharbeiter 16.8(99 000) und auf 100 An⸗ geſtellte 16,3(26 000) nicht voll einſatzfähige. Unter den Ungelernten iſt dagegen dieſer An⸗ teil mit rund einem Drittel(33,6 v. H.) oder 112 000) weſentlich höher, da in dieſe Gruppe während der Wirtſchaftskriſe 1930 bis 1933 eine größere Zahl ehemaliger Facharbeiter, die in ihrem Beruf nicht mehr unterkommen konnten, abgedrängt wurden und auch bei der Wieder⸗ belebung des Arbeitseinſatzes zum Teil infolge Ueberalterung oder verminderter Leiſtungs⸗ fähigkeit für ihre alten Berufe nicht mehr ohne weiteres verwendungsfähig ſind. Nach Abzug der 297 000 nicht voll Einſatz⸗ fähigen verbleiben in den drei großen Gruppen der Facharbeiter, Angeſtellten und ungelernten Arbeiter 839 000 volleinſatzfähige Ar⸗ beitsloſe. Im einzelnen führt die Unter⸗ ſuchung dieſer drei Gruppen zu folgendem Er⸗ gebnis: 1. Facharbeiter. arbeitsloſe Facharbeiter insgeſamt 82 000 100 v. H. davon waren überhaupt nicht voll einſatzfähig 99 000 16.9 v. 5. im Beruf nicht voll einſatzfähig 72 000 12.5 v. 5. im Beruf voll einſatzfähig 411000 70,6 v. H. hiervon für den Ausgleich geeignet 162 000 27,8 v. 5 Innerhalb des Kreiſes der 582 000 arbeits⸗ loſen Facharbeiter können demnach 411 000 oder 70,6 v. H. im Beruf voll eingeſetzt werden. aber in der Mehrzahl nur in ihrem Wohnort oder deſſen nächſter Umgebung. Die Gebunden⸗ heit der heute noch zur Verfügung ſtehenden Reſerve an Facharbeitern an ihren Wohnort durch das wirtſchaftlich vorteilhaftere Zuſam⸗ menleben in der Familie oder durch kleinen Grundbeſitz und die in den Unterkommensver⸗ hältniſſen liegenden Schwierigkeiten des zwi⸗ ſchenbezirkbichen Ausgleichs kommen dadurch deutlich zum Ausdruck. daß von den 582 000 Facharbeitern nur 162 000 oder 27,8 v. H. in ihrem gelernten Beruf auch außerhalb ihtes Wohnortes ohne unbillige Härten angeſetzt werden können Aehnlich liegen die Verhältniſſe bei den 161000 Angeſtellten. von denen 113 000 oder 70,2 v H. in ihrem Beruf und Wohnort, da⸗ gegen nur 46 000 oder 28,4 v. H. auch außerhalb ihres Wohnortes verwendet werden können. 2. Angeſtellte. arbeitsloſe Angeſtellte insgeſamt 161000 100 v. 9. davon waren überhaupt nicht voll einſatzfähig 26 000 16.3 v. H. im Beruf nicht voll einſatzfähig 22 000 13.5 v. H. im Beruf voll einſatzfähig 113000 70.2 v. 5. hiervon für den Ausgleich geeignet 46 000 28.4 v. H. 3. Ungelernte Arbeiter. arbeitsloſe ungelernte Arbeiter insgeſamt 333 000 100 v. 5H. davon waren nicht voll einſatzfähi⸗ 112 000 33,6 v. H. voll einſatzfähig 221 000 66,4 v. H. hiervon für den Ausgleich geeignet 71000 21.4 v. H. Von den 333 000 Ungelernten ſind nur ein Fünftel. nämlich 71 000 oder 21,4 v. H., zum Ausgleich in andere Bezirke geeignet. Unter Einbeziehung von 18000(3 v. H.) Facharbeitern und 5000(3,2 v. H.) Angeſtellten. die zwar nicht mehr in ihrem Beruf. aber für weniger qualifizierte Arbeit in fremde Be⸗ zirke verpflanzt werden können, machen alle für den Ausgleich geeigneten Arbeitsloſen nur 302 000 oder W v. H. der Geſamtzahl der Arbeitsloſen aus. 1 Bei dieſer Zahl darf nicht außer Acht gelaſ⸗ ſen werden, daß alle diejenigen Arbeitsloſen mitgezählt ſind, die ſich bei dem ſtändigen Wechſel zwiſchen Arbeit, kurzfriſtiger Arbeits⸗ loſigkeit und Wiederantritt einer neuen Ar⸗ beitsſtelle am Stichtag nur vorübergehend in Arbeitsloſigkeit befinden. Ihre Zahl mag in einzelnen Berufen gering ſein(Bergbau, äl⸗ U tere Angeſtellte), jedoch iſt ſie gerade in den Berufen. die einen großen Facharbeiterman⸗ gel haben und deren Reſtbeſtand an Arbeits⸗ loſen gering iſt, recht bedeutend. Wenn auch im einzelnen nicht ermittelt iſt, wie groß die⸗ ſer Anteil der nur vorübergehend beim Ar⸗ beitsamt gemeldeten Arbeitsloſen iſt, ſo ver⸗ ringert ſich doch die von den Arbeitsämtern für den Stichtag gemeldete Zahl der Arbeitsloſen überhaupt, wie auch insbeſondere die Zahl der für den Ausgleich geeigneten 302 000 dadurch erheblich. Die Unterteilung der noch vorhandenen im Beruf voll einſatzfähigen Facharbeiter in die einzelnen Berufsarten und Berufe weiſt mit aller Deutlichkeit auf den bekannten Facharbei⸗ termangel hin. Hierfür nur einige Bei⸗ ſpiele: Als arbeitslos wurden im ganzen Reich am 31. Oktober nur 7500 volleinſatzfähige Mau⸗ rer gezählt bei einem 1933 ermittelten Ge⸗ ſamtſtand von 446000 Maurern, ferner nur 3700 Zimmerleute(Geſamtſtand 168 000), 645 Werkzeugmacher(Geſamtſtand 50 000) und 364 Schweißer(Geſamtſtand 22 000). Die Feſtſtellungen über die Einſatzfähigkeit der Arbeitsloſen werden von nun an laufend vorgenommen. „die Tteue iſt das Mark der Ehre!“ Generalfeldmarſchall v. Blomberg übergibt dem Geſchwader„hinden⸗ burg“ drei Gruppenfahnen Neu⸗ Brandenburg, 27. Nov. Der Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall v. Blomberg übergab dem Kampfgeſchwader „Hindenburg“ am Freitagmittag auf dem Flugplatz bei Neu⸗Brandenburg drei neue Gruppenfahnen. Als ein Geſchenk der alten Soldaten im Reichskriegerbund Kyffhäu⸗ ſer wurde das Geſchwader zum Traditions⸗ 70 des unvergeßlichen Namens v. Hinden⸗ urg. Die drei Gruppen des Geſchwaders waren in offenem Viereck vor den Flugzeughallen an⸗ getreten. Im Hintergrunde hoben ſich von dem düſteren grauen Himmel drei Kampſmaſchi⸗ nen ab. Formationen des Arbeitsdienſtes, der H J., des Bd. und eine große Zahl von Zu⸗ ſchauern wohnten dem feierlichen Akt bei. Der Reichskriegsminiſter ſchritt nach ſeinem Eintreffen in Begleitung des Generals der Flieger, Staatsſekretär Milch, der den Ober⸗ befehlshaber der Luftwaffe vertrat, des Be⸗ fehlshabers im Luftkreis 2, General der Flie⸗ ger Kaupiſch, und des höheren Flieger⸗ kommandeurs im Luftkreis 2, Generalmajor Kühl, unter den Klängen des Präſentier— marſches die Front der Truppen ab. Dann marſchierte die Fahnenkompag⸗ nie, voran die drei neuen Gruppenfahnen, im Paradeſchritt ein. Generalfeldmarſchall v. Blomberg richtete an die Soldaten eine Anſprache, in der er ſagte, mit der Verleihung von Gruppenfahnen und Standarten an die neue Wehrmacht habe der Führer eine alte macht ſich auf Leben Tradition zu neuem Leben erweckt. Dieſe Fah⸗ nen und Standarten ſeien Symbole für alle Soldatentugenden. In dieſer Stunde trete ins Gedächtnis aller der Mann, deſſen Namen dieſes Geſchwader trage und deſſen Leben bis s unter dem Zeichen der Pflichterfüllung tand. Bei der Uebergabe der Fahnen richtete der Generalfeldmarſchall an die Truppen drei Forderungen: haltete die Ehre Eurer Fahnen rein, indem ihr die Ehre der Truppe und Eure eigene Ehre reinhaltet! Folgt der Fahne überall, wohin ſie auch geführt wird, mit ſoldatiſchem Mut und mit ſoldatiſcher Hingabe. Bewahrt der Fahne Eure Treue im Frieden und im Kriege, im Leben und im Sterben! Dann übergab der Reichskriegsminiſter den Fahnenträgern die Fahnen mit folgenden Fahnenſprüchen: Die Treue iſt das Mark der Ehre! Vergeßt nie, daß Eure Fahne einmal Tra⸗ dition wird! Die Tat iſt das Deutſchen! Zum Schluß gedachte der Generalfeldmar⸗ ſchall des Führers, auf den die deutſche Wehr⸗ und auf Sterben ver⸗ ſchworen habe, mit einem brauſend aufgenom⸗ menen Sieg-Heil. Ein Vorbeimarſch des Geſchwaders beſchloß die eindrucksvolle Feier. ſtolzeſte Wort der Gegen jedes Juſammengehen mil Rußland Eine große außenpoliliſche Rede Gogas in der rumäniſchen Kammer — Scharfe Abrechnung mit der Polifik Titulestus Bukareſt, 27. Nov. Im Rahmen der üb⸗ lichen Beſprechung der Thronrede kam am Freitag in der Kammer der Führer der Na⸗ tionalchriſtlichen Partei, Goga, zu Wort. Goga unterzog die Außenpolitik Rumäniens einer langen und ausführlichen Kritik. Er befaßte ſich des näheren mit den Ergebniſſen der Tätigkeit Titulescus und wies, ohne die Perſon Titulescus ſelbſt anzu⸗ reifen, mit Sachlichkeit alle Fehler ſeiner olitik auf. Mit Entſchiedenheit wandte ſich Goga gegen eine Erweiterung der Bündniſſe zwiſchen der Kleinen Entente und führte zur Erhärtung dieſes Standpunk⸗ tes den ſowjetruſſiſchen Beiſtandspakt an, der weder den Intereſſen Rumäniens noch den Intereſſen Jugoſlawiens entſpreche. Unbeirrt durch den Einſpruch des Vizeprä⸗ ſidenten der Regierung, Inculetz, wies Go⸗ ga im weiteren Verlauf ſeiner Rede auf die zwiſchen Polen und der Tſchechoſlo⸗ wakei beſtehenden Gegenſätze und die Schwierigkeiten, die Kleine Entente mit dem polniſch⸗rumäniſchen Bündnis zu verein⸗ baren. Mit den Beziehungen Rumäniens zu Frankreich befaßte ſich Goga in ausführ⸗ licher Weiſe. Er ſtellte feſt, daß Rumänien Frankreich politiſch und kulturell viel zu ver⸗ danken habe, und erinnerte an die Intereſſen⸗ gemeinſchaft Rumäniens und Frankreichs während des Weltkrieges. Gerade Frankreich ſei es aber geweſen, das ſeinerzeit Rumänien in der Bekämpfung des Bolſchewismus be⸗ ſtärkt habe. Goga hob anſchließend hervor, daß die Regierung Blum nicht mehr der traditionellen Linie jenes Frank⸗ reich entſpreche, dem ſich Rumänien immer mehr verbunden gefühlt habe. Was die finan⸗ ziellen und wirtſchaftlichen Beziehungen Ru⸗ mäniens zu Frankreich anlangt, ſo ſtellte Goga feſt, daß Frankreich nicht immer eine freundſchaftliche Haltung eingenommen habe. Er ſetzte der paſſiven Handelsbilanz Rumä⸗ niens mit Frankreich die aktive Handelsbilanz mit Deutſchland gegenüber. Auf Italien übergehend, vertrat Goga den Standpunkt, daß die Trübung der rumäniſch⸗ italieniſchen Beziehungen auf die Fehler der Titulescu⸗Politik zurückzuführen ſei, vor allem auf die Teilnahme Rumäniens an der Sanktionspolitik. In Beſprechungen der Be⸗ ziehungen zu Polen legte Goga größtes Ge— wicht auf die Abwehrintereſſen der beiden Länder gegenüber dem bolſchewiſtiſchen Ruß⸗ land und wies darauf hin, daß ein Beiſtands⸗ pakt mit Sowjetrußland, zu dem Rumänien durch Frankreich gedrängt wurde, eine Ver⸗ nichtung des polniſch⸗rumäniſchen Bündniſſes bedeutet hätte. Der Beſuch Antonescus in Warſchau werde die Fehler der Vergangenheit gutmachen und dem weiteren Ausbau der polniſch⸗rumäniſchen Beziehungen angeſichts der bolſchewiſtiſchen Gefahr dienen. Mit kraftvoller Entſchiedenheit wandte ſich Goga bei dieſer Gelegenheit gegen jedes Zuſammengehen mit. land, das für Rumänien, welche Ergebniſſe es auch haben ſollte, nur verderbenbringend ſein könnte. Ueber die Beziehungen Rumäniens zu Deutſchland erklärte Goga. daß die europäiſche Ziviliſation dem deut⸗ ſchen Volk dankbar für die Stütze und An⸗ feuerung ſein müſſe, die es von ihm in der Bekämpfung der bolſchewiſtiſchen Ge⸗ fahr erhalten habe. Goga ſetzte ſich für eine Normaliſierung der Beziehungen zu Deutſchland ein, die ſowohl vom Stand⸗ punkt der wirtſchaftlichen Intereſſen Ru⸗ mäniens wie auch von dem der Unantaſt⸗ barkeit ſeiner Grenzen notwendig ſei. Am Schluß ſeiner Erklärungen über die Be⸗ ziehungen zu Deutſchland trat Goga mit Nach⸗ druck für den Abſchluß eines rumäniſch⸗deut⸗ ſchen Freundſchaftsvertrages ein. Auch im Senat wurde im Rahmen der Be⸗ ſprechungen zur Thronrede über außenpolitiſche Fragen geſprochen, wobei der frühere Miniſter⸗ präſident Profeſſor Jorga ebenfalls auf das Verhältnis zu Deutſchland zu ſprechen kam und hervorhob, daß das deutſche Volk ein wich⸗ tiger Faktor in der europäiſchen Politik ſei. Der frühere Handelsminiſter Manoilescu übte ſcharfe Kritik an der Ueberſchätzung des Völkerbundes und wandte ſich ebenfalls mit aller Entſchiedenheit gegen ein Zuſammengehen Rumäniens mit Sowietrußland. Auch Manoilescu trat mit Nachdruck für eine Beſſerung der Beziehungen zu Deutſch⸗ land ein. Er ſtellte feſt, daß Deutſchlands Politik keinesfalls den Intereſſen Rumä⸗ niens entgegengeſetzt ſei, und daß dem⸗ gemäß alles zum Ausbau der deutſch⸗ rumäniſchen Zuſammenarbeit getan wer⸗ den müſſe der„geheimnisvolle Mann Europas“ geſtorben London, 2. Nov. Wie aus Monte Carlo berichtet wird, iſt dort Sir Baſil Zaharoff, der„geheimnisvolle Mann Europas“ im Alter von 86 Jahren unerwar⸗ tet geſtorben. Baſil Zaharoff war einer der einflußreich⸗ ſten Mitglieder der internationalen Hochſinanz und galt als der reichſte Mann der Welt. Er war Hauptaktionär der 1 f engliſchen Vickers⸗Armſtrong⸗Rüſtungsgeſell⸗ ſchaft und damit einer der führenden Män⸗ ner vom Rüſtungskonzern Vickers⸗Maxim⸗ Schneider⸗Creuſot. Bei der Gründung der enaliſch-franzöſiſchen Oel-Intereſſen⸗ ngemeiaſchaft war er maßgeblich beteiligt ind kontrollierte ſchließlich eine Anzahl füh⸗ onder Banken. Während des Kriegs, auf den er durch ſeine beherrſchende Stellung in der Rüſtungsindu⸗ ſtrie entſcheidenden Einfluß ausübte, ent⸗ wickelte er im Intereſſe der Alliier⸗ ten eine lebhafte Tätigkeit und machte u. a. rieſige Stiftungen zur Begründung von mi- litäriſchen und kulturellen Lehrſtühlen an den Univerſitäten Paris, Petersburg und London. Im Jahre 1921 wurde er mit dem engliſchen Bath⸗Orden ausgezeichnet und damit nobilitiert. Er iſt außerdem Groß⸗ offizier der Ehrenlegion. Wirkſchaflspolitiſche zpannung zwiſchen der Tſchechoſlowalei und Frankreich Prag. 27. Nov. Wie das„Prager Tag blatt“ berichtet, ſind die ſeit Monaten in Pa- ris geführten Handelsvertragsverhandlungen zwischen der Tſchechoſlowakei und Frankreich bisher ergebnislos verlaufen. Der tſche⸗ choſlowakiſche Verhandlungsleiter Geſandter Machaty ſei nach Prag zur Berichterſtat⸗ tung zurückgekehrt. Die ſchon von der Auf⸗ nahme der Verhandlungen an beſtehende Spannung habe ſich inzwiſchen vergrößert, da Frankreich trotz der gegebenen Verſprechungen unnachgiebig geblieben ſei. Abgeſehen von kleineren Erleichterungen und unbedeu⸗ tenden Kontingenterhöhungen habe Frankreich bisher keine Bereitwilligkeit gezeigt, das Kern⸗ problem zu löſen, das der Tſchechoſlowakei in der Bilanz des Waren- u. Zahlungsverkehrs einſeitig ein Paſſivum von Milliardenhöhe aufgebürdet habe. Es verſtimme in tſchechoſlowakiſchen Re⸗ gierungskreiſen insbeſondere, daß Paris für die wirtſchaftlichen und finanziellen Nöte des tſchechoſlowakiſchen Freundes und Bundesge⸗ noſſen nicht Verſtändnis zeige. Der Miniſter⸗ rat werde vorausſichtlich am heutigen Freitag Beſchlüſſe faſſen, die für die weitere Geſtal⸗ tung der Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Frankreich von grund⸗ legender Bedeutung ſein dürften. Es ſei wenig Ausſicht, daß bei der gegebenen Lage ein neuer Verſuch unternommen werde, zu einer Regelung ohne Zwangsmaßnahmen zu gelangen, zumal die Mehrheit der Regie⸗ rungsmitglieder auf Grund der bisherigen Erfahrungen gegen eine vorläufige Löſung ſei. Mordprozeß Frankfurler Die Zuſammenſetzung des Bündener Kanton⸗ gerichts Baſel, 27. Nov. Die ſchweizeriſche Preſſe veröffentlicht am Freitag die Zuſammenſetzung des Bündener Kantongerichts für den am 9. Dezember beginnenden Mordprozeß Frankfur⸗ ter. Ordentliche Mitglieder des Kantongerichts ſind: Kantongerichtspräſident Dr. R. an- Joni, Altregierungspräſident Dr. Vieli, Rechts⸗ und Großrat G. B. Nicola, Oberſt Gartmann und Standespräſident Dr. P. Son⸗ der. Als Amtskläger ad hoc iſt Dr. Friedrich Bruegger, Rechtsanwalt in Chur, tätig. — Die Verteidigung von David Frankfurter, der des Mordes an Landesſtellenleiter Gu. ſt⸗ Loff angeklagt iſt, liegt in den Händen von Rechtsanwalt Dr. E. Curt i⸗Zürich. Vertre- ter der Zivilparxtei ſind Dr. B. Urſprung⸗ Zurzach, Profeſſor Grim m-⸗Deutſchland und Dr. Badrutt⸗Chur.— Dr. Urſprun wird die Zivilpartei vor Gericht vertreten. Nac Beſchluß des Kantongerichtes darf er den Fa nur grundſätzlich behandeln und ſich nicht mit ſekundären Fragen befaſſen. Gemeinſchaftsſendung zwiſchen 93. f und Wehrmacht „Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ Berlin, 27. Nov. Die Reichsjugendführung teilt mit: „Die Stunde der jungen Nation“ am Mitt⸗ woch, dem 2. Dezember, 20.15 Uhr, die vom Reichsſender München als Urſender geſendet wird, ſteht unter dem Thema:„Nur der Frei⸗ heit gehört unſer Leben.“ Es iſt die zweite Ge⸗ meinſchaftsſendung von HJ. und Wehrmacht. Beſonders bemerkenswert iſt bei dieſer Sen⸗ dung, daß ſie aus der Adolf⸗Hitler⸗Ka⸗ ſerne in München übertragen wird. In dieſer Kaſerne hat auch der Führer gedient. Lieder und Marſchmuſik umrahmen die Sen⸗ dung, in der als Vertreter der Frontgeneration der Münchener Schriftſteller Wolf Juſtin Hart⸗ mann, als Vertreter der neuen Wehrmacht ein junger Offizier und als Vertreter der Hitler⸗ Jugend ein HJ.⸗Führer zum Thema„Solda⸗ tentum“ ſprechen werden. Jugend und Soldaten gehören zuſammen. Denn der kleinſte Pimpf verkörpert das Geſetz der ſoldatiſchen Haltung ebenſo wie der Waf⸗ fenträger unſerer Wehrmacht. Tieſes Geſetz heißt: Treue, Mut. Gehorſam und Dienſt für Führer und Volk. Unſere Kameraden im Sol⸗ datenrock und wir im Braunhemd der deut⸗ ſchen Jugend bilden zuſammen eine Gemein⸗ ſchaft. Denn in uns beiden lebt das große Ver⸗ mächtnis der grauen ſtählernen Front des gro⸗ ßen Krieges, deren Erben wir ſind. Jonderſitzung des engl. Kabinefts London, 27. Nov. Völlig unerwartet iſt das engliſche Kabinett für Freitag vor⸗ mitag zu einer Sonderſitzung einberufen wor⸗ den. Mehrere Kabinettsmitglieder mußten ihre Dienſtreiſen in der Provinz plötzlich ab⸗ brechen, um nach London zurückzukehren. Ueber den Zweck der Sitzung iſt zur Stunde noch nichts bekannt, doch iſt es möglich, daß die Be⸗ ratungen der Lage in den Elendsgebieten ge⸗ widmet ſein werden, da auch Arbeitsminiſter Browi und Geſundheitsminiſter Wood zurück⸗ berufen worden ſind. Gore beſeßtl Addis Abeba. 27. Nov. Italieniſche Truppen haben Gore beſetzt; ſie haben dort ledoch keine Spur von einer vorläufigen abeſſiniſchen Regierung vorgefunden, von— ſoviel in den Noten des Negus an den Völ⸗ kerbund die Rede geweſen iſt. Viele abeſ⸗ ſiniſche Stammeshäuptlinge aus dem Gebiet 1 Gore haben ſich den Italienern unterwor⸗ en. 7wꝛw5—ſ—D757ꝛñ——ẽẽ— — — enttoe prallt nicht bus! Neie 10! tie derſt Nan Zeit Noch U Echt Mer lahr 0 bf hin 2 um ſchaft Gebie hohen ihm e mer Feſtu wollt ſprec unſtet Frank beglei Trlun Farm einez Gele alot auch et e zu Ei uf zu ſen, woll des, in d Plär rück. 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Dieſe Tätigkeit ermöglichte ühm, den Vorleſungen an der Univerſität Tü⸗ bingen von Zeit zu Zeit beizuwohnen und ſich durch Leſen zu vervollkommnen. Ein im Jahre 1816 veröffentlichter Aufſatz über das „Syſtem der Gemeindewirtſchaft“ machte auf Liſt aufmerkſam. Ein treuer Helfer entſtand ihm in der Perſon des Miniſters Wangen⸗ heim, der es ſogar wagte, Liſt die neue Lehrkanzel für Staatspraxis an der Univerſi⸗ tät Tübingen zu übertragen. Aber hier ſtand der hochgemute, geiſtia ſo bewegliche Mann nur vor einer geringen Hörerzahl. Weiter wollte er ſeine Kreiſe ziehen, alle ſollten hören, wie er mit den Dingen rang und wieweit ſich ſeine Ideen erſtreckten. So entſtand eine kleine Wochenſchrift, die er gemeinſam mit ſeinen Freunden herausgab und die keinen beſſeren Titel führen konnte, als„Der Volksfreund aus Schwaben“,— der er ja ſelber war, der Friedrich Liſt. 5 Dann kam der große Schritt, der Friedrich Liſt unmittelbar von der Theorie in die Praxis führte; als ehrlich denkender Mann wollte er zwiſchen beiden keinen Unterſchied anerkennen: Was einer lehrt, muß er auch aus⸗ führen können— und ſo gründete er 1819 einen Handelsverein, für den er eine Petition um Aufhebgnu edr adeschß ſſeſll Petition um Aufhebung der Binnenzölle und Errichtung einer alle deutſche Staaten umfaſſenden Zollgrenze entwarf. Liſt hatte damals noch zu wenig praktiſche Erfahrungen geſammelt, daß er ſich nicht vorſtellen konnte, das Ganze liege durch⸗ aus nicht im Sinne der württembergiſchen Regierung. Folge war die Niederlegung ſei⸗ nes Lehramtes. Auch ſpäter ſollte dieſes prak⸗ tiſche Handeln ein natürlicher Grund des Wi⸗ derſtandes gegen ſeine Perſon ſein. Ein Menſch, der wirklich handelte, war zu jener Zeit in Deutſchland etwas ungewöhnliches. Nochdazu wenn er damit gegen alles Her⸗ kommen und gegen alle Ueberlieferungen der Schreibſtuben verſtieß. Dieſer handelnde Menſch war außerdem noch ein deutſcher Ge— lehrter, der mit feſtem Willen Vermittler zwi⸗ ſchen Theorie und Praxis ſein wollte und dem öffentlichen Intereſſe ſich mit ganzer Seele hingab. Als Liſt dann gar in die württembergiſche Kammer gewählt wurde und in einer leiden- ſchaftlichen Denkſchrift Reformen auf vielen Gebieten forderte, hatte er alle Gunſt der hohen Staatsbehörden verſcherzt. Man hängte ihm einen Prozeß an, ſchloß ihn aus der Kam⸗ mer aus und verurteilte ihn zu 10 Monaten Feſtung auf dem Hohenasberg. Die Strafe wollte man ihm ſchenken, wenn er das Ver⸗ ſprechen abgebe, auszuwandern. Nach einer unſteten Wanderung durch die Pfalz und Frankreich ſchiffte ſich Liſt nach Amerika ein, begleitete den General Lafayette auf ſeinem Triumphzug durch die Staaten, kaufte ſich eine Farm bei Harrisburg, übernahm die Leitung eines kleinen deutſchen Blattes und fand ſo Gelegenheit, in die Wirtſchaftskämpfe Penn⸗ ſylvaniens einzugreifen. Seine Lehre ſetzte ſich auch hier ſofort in praktiſche Arbeit um, als er eine Kohlengrube entdeckte, eine Geſellſchaft zu ihrer Ausbeutung zuſammenbrachte, eine Eiſenbahn baute und Städte gründete. Er war auf dem beſten Wege, ein angeſehener Mann zu werden. Aber das wäre ein Schickſal gewe⸗ ſen, das ſeinem Weſen nicht entſprach. Jetzt wollte er wirken zum Nutzen ſeines Vaterlan⸗ des, jetzt hatte er Kenntniſſe erworben, die er in der alten Heimat verwenden konnte. Neuer 7 voll kehrte er 1833 nach Deutſchland zu⸗ rück. Es war Liſts Werk, dieſem Jahr die Pläne zu der erſten großen Verkehrs⸗ bahn Deutſchlands Leipzig⸗Dresden entwarf und drei Jahre ſpäter wirklich den erſten Spatenſtich tat. Feinde und Widerſacher fanden ſich genug, und wenn er auch im tiefſten Leid liebevolle Freunde fand, blieb ihm damals die allge⸗ meine Anerkennung doch verſagt. Wie ſchwärmte er zu jener Zeit ſelbſt von der volkswirtſchaftlichen Bedeutung der Eiſenbahn und der Dampfſchiffahrt:„Man bedenke, wie unermeßlich die Produktionskräfte von ganz Deutſchland, geſteigert würden, wenn eine der Seefracht an Wohlfeilheit und Schnelligkeit gleichkommende Landfracht ſtattfände Alle mittel⸗ und norddeutſchen Länder würden ſich an einen regelmäßigen Genuß der Rhein- und Frankenweine gewöhnen Regensburger ier käme in Hamburg nicht teurer zu ſtehen, als gegenwärtig in Nürnberg. Hamburg u. Bremen würden bayeriſches Brot eſſen, die Feinſchmecker in München friſche Auſtern und Seekrebſe. Wie würden nur allein die Fiſche⸗ reien jener Seeplätze ſich heben, wenn aller Tran, alle geſalzenen und getrockneten Fiſche, die jetzt von Holland den Rhein heraufkom⸗ men, von dort bezogen würden. Der Harz... das Fichfelgebirge, das Erz⸗ und Rieſenge⸗ birge würden ihre Erzeugniſſe nach allen Ge⸗ genden wohlfeil verſenden und die Getränke und Getreidefrüchte der fruchtbaren Gegenden entgegennehmen...“ Alles was Liſt damals erſehnt, hat ſich längſt erfüllt. Die Schwierigkeiten, die es damals zu überwinden gab, ſind längſt überwunden. Da⸗ für haben ſich neue rieſenhafte Gebirge auf⸗ getan, die drohend ihre Schatten werfen. Aber Arbeit und Fleiß ſind die Flügel, ſie zu über⸗ winden und Liſt wußte wohl, daß ſie zu den daß man bereits in Friedrich Liſt als nafionaler Erzieher wichtigſten gehören, wie er es einſt ausſprach: „Wir wollen kein ſattes und ſelbſtgenügſames Rentnervolk werden, ſondern ein fleißiges und vorwärtsſtrebendes Arbeitsvolk bleiben. Am 30. November 1836 griff Friedrich Liſt, der Mann, der in der Geſchichte der deutſchen Volkswirtſchaft eine bleibende Rolle ſpielen wird, unter ſchwerſtem ſeeliſchen Druck in Kuf⸗ ſtein zu der Waffe und ſetzte ſeinem Leben frei⸗ willig ein frühes Ende.„Armer Freund“— rief ihm der Dichter Laube damals nach— „ein ganzes Land konnteſt Du beglücken, aber dies Land konnte Dir nicht einen Acker Erde, konnte Dir nicht ein warmes Haus geben, für die traurige Winterszeit des Alters. Der Fluch des zerriſſenen Vaterlands hat Dich im Schnee⸗ ſturm oberhalb Kufſteins in den Tod gejagt —*— Kundfunk-Programm Sonntag, den 29. November Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8: Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 9: Sonntagmorgen ohne Sor⸗ gen. 10: Eine Morgenfeier. 10.45: Fantaſien auf der Welte-Kino⸗Orgel. 10.55: Ausflug auf den Brocken. 11.30: Alte Volksweiſen. 12: Schlußanſprache des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters auf dem Reichs⸗ bauerntag in Goslar. 13.10: Konzert. 14: Kinderfunkſpiel. Die beiden Benedikte. 14.30: Berühmte Inſtrumentalſoliſten. 15: Zehn Mi⸗ nuten Schach. 15.10: Die Reichsbauernſtadt Goslar. Ein Gang durch die Jahrhunderte. 16: Fröhlicher Sonntagnachmittag. 17.15: Kleiſts Vermächtnis; 18: Schöne Melodien. 19.40: Deutſchland⸗Sportecho. 20: Viertes Volkskon⸗ zert. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 230.55: Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 9.45: Und Gott ſchweigt? Bericht und Aufruf. 10: Chorgeſang. 10.30: Waldemar v. Bauß⸗ nern. Eine Gedenkſtunde zum 70. Geburtstag des Komponiſten. 11.15: Bach⸗Kantate. 12: Schlußanſprache des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters auf dem Reichs⸗ bauerntag in Goslar. 13: Konzert. 14: Kin⸗ derfunk. 14.45: Das Volk erzählt. 15: Deutſche Scholle. 1. Bauern erzählen... 2. Adventsglocken über dem Dorf. 16: Konzert. 18: Lieder vom Oberrhein. Alemanniſche Volkslieder aus Schwarzwald und Elſaß. 18.30: Beſinnliche Fahrt durch Alemannien. Hörfolge. 19: Die möchten wir hören. Neue Schallplatten. 20: Sportbericht. 20.20: „Aurora“. Große heroiſche Oper. 22.15: Sportſpiegel. 22.30: Nachtmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6: Hafenkonzert. 8.05: Gymnaſtik. 8.25: Bauer, hör zu! 9: Katholiſche Morgenfeier. 10: Denn über Toten türmen ſich die Taten. Morgenfeier der SA. 10.30: Stimmen der Arktis. 11: Meiſter des Orgelſpiels. 11.15: Bach⸗Kantate. 11.45: Zwiſchenmuſik. 12: Schlußanſprache des Reichsbauernführers und Reichsernährungsminiſters auf dem Reichs⸗ bquerntag in Goslar. 13: Kleines Kapitel der Zeit. 13.15: Konzert. 13.50: Zehn Minuten rzeugungsſchlacht. 14: Achtung, Kinder! Straße frei! Alle machen mit bei unſerem neuen Verkehrsſpiel. 14.45: Aus Laden und Werkſtatt. 15: Liederſtunde. 15.30: Veracini⸗ Mozart. 16: Muſik zur Unterhaltung. 18: „Die Mondſcheinſonate“. Hörſpiel. 18.30: Badiſche Komponiſten. 19.15: Oscar Jooſt ſpielt! 19.45: Turnen und Sport haben das Wort. 20: Wer hört's nicht gerne? Aus alten und neuen Operetten. 20.45: Sinfoniekonzert. 22.30: Nachtmuſik. 24: Nachtkonzert. Montag, den 30. November Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. Anſchl. Fröhl. Wochenanfang. 10: Grundſchulfunk. Lieder aus Schleſien. 11.30: Zu Pferde durch Deutſch⸗ land. Eine Reiterin ſammelt fürs WHW. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Unſere Weidetiere im Winter. 12: Konzert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Neue deutſche Unterhal⸗ tungsmuſik. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Der Tierkreis. Eine fröhliche Philoſophie mit unſeren entfernten Verwandten. 18.20: Ludw. Bäte lieſt aus ſeinem Roman„Schoner Jo- hanna“. 19: Guten Abend, lieber Hörer. 20: Kernſpruch. 20.10: Klingender Gußfkaſten. Muſikanekdoten um Verdi und Strauß. 21: Oeſterreichiſche Soliſten muſizieren am Deutſch⸗ landſender. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Es meldet ſich zur Stelle die»ltra⸗ kurze Welle. Bunte Muſik. Frankfurt 6: Requiem, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik zur Frühſtückspauſe. 10: Der Flötenpeter. Mär⸗ chenſpiel. 11: Hausfau, hör zu! 11.30: Land⸗ funk. Tierkrankheiten und ihre Verhütung. 11.45: Sozialdienſt. 12: Schloßkonzert. 14.10: Alles für Euch! Wunſchkonzert. 15: Der deut⸗ ſche Handel nach dem Südoſten. 15.15: Kin⸗ derfunk. Jetzt baſteln wir wieder. 15.45: Kon⸗ zert. 16.45: Erzähler unſerer Zeit. Edzart H. Schaper lieſt aus ſeinen Jugenderinnerungen. 17: Konzert. 17.30: Eine Hörfolge um ein Eifeler Heldengrab. 18: Fröhlicher Alltag. 19: Schon jetzt bedenken: Mit Verſtand und Liebe ſchenken. 20.10:„Der Kreglinger Schrein“, kleines Funkſpiel. 21: Konzert. 22.30: Tanz⸗ muſik. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30; Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.30: Wir beſuchen eine Minia⸗ turmalerin. 10: Was Katzen und Mäuſe von der Ratte Mumm erzählen. Naturkundliches Märchen. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Schloßkonzert. 14: Bunte Muſik an Nachmit⸗ tag. 14.15: Braſilianiſche Volksmuſik. Anſchl. Schilderung der Naturſchönheiten Rio de Ja⸗ neiros. 16: Muſik am Nachmittag. 17.40: Wie die Rinecker den erſten Spatenſtich taten. 18: Fröhlicher Alltag 19.45: Echo aus Baden. 20.10: Leipziger Kaleidoſkop. 22.15: Wie ich die Olympiſche Goldmedaille errang.(Bild⸗ hauer E. Sutor). 22.30: Zwiſchenprogramm. 22.45: Lieder. 23: Klänge in der Nacht. 24 bis 2: Opernkonzert. Dienstag, den 1. Dezember Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Morgenruf. 6.30: Konzert. 10: Weihnachten auf allen Meeren. Alte und junge Seeleute erzählen. 10.30 Fröhlicher Kin⸗ dergarten. 11.30: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 13.45: Neueſte Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Melodien aus dem Süden. 15.45: Nachtpoſt über Deutſchland. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Lieder der Völker. Kroatiſche Volkslieder. 18.20: Politiſche Zeitungsſchau. 18.40: Zwiſchenprogramm. 19: Menſchen ſchaffen Pferdekräfte. 19.45: Deutſchlandecho. 19.55: Die Ahnentafel. Wir forſchen nach Sip⸗ pen und Geſchlechtern. 20: Kernſpruch. 20.10: Nord und Süd bitten zum Tanz. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Himmliſche Klänge. Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkkon⸗ zert. 9.30: Fröhliche Morgenmuſik. 10: Wir rüſten zum Julfeſt. 11.30: Landfunk. Wer den Ahn' nicht ehrt, iſt der Zukunft nicht wert! Sippenforſchung auf dem Lande. 11.45: So⸗ zialdienſt. 12: Konzert. 14.15: Allerlei von Zwei bis Drei! 15: Für die Frau: Ein Bü⸗ cherpaket für die Deutſchen in Ueberſee. 15.40: Deutſche Literatur in Entwicklungsreihen. 16: Kurzweil am Nachmittag. 17.10: Schnurre, ſchnurre, Rädchen. Funkbericht von einem Spinn⸗ und Webkurſus. 17.35: Muſikaliſches Zwiſchenſpiel. 17.40: Vom Meißner Kanzlei⸗ ſtil zum Hochdeutſch. 18: Volkslieder u. Tänze. 19: Kulinariſcher Dämmerſchoppen. 19.50: Blick in die NS.⸗Rundfunkzeitſchriften. 20: Nachrichten. 20.10: Auf geht's. Luſtiger bayr. Abend. 22.30—24: Unterhaltungs⸗ und Tanz⸗ muſik. Stuttgart 06.00 Choral. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Waſſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 19.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Wir rüſten zum Julfeſt. 10.30 Engliſch f. d. Oberſtufe. 11.00—11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00—15.15 Sendepauſe. 15.15 Von Blumen und Tieren. 16.00 Muſik. 17.40 Allerlei Wiſſenswertes. 19.00 Eine 1 Stunde 4⸗Takt. 19.45 Jugend auf! 20.00 Nachr. 20.10 Konzert. 21.00 Freut euch mit uns! 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Pol. Zeitungsſchau. 22.40 Un⸗ terhalt.⸗ u. Volksmuſik. 24.00—02.00 Konzert. 18.00 Konzert. Einvernehmen zwiſchen Jalien und Ungarn Gegenbeſuch des italieniſchen Königspaares und Muſſolinis in Budapeſt Budapeſt, 27. Nov. Wie aus Rom ge⸗ meldet wird, wurden die offiziellen Beratun⸗ gen zwiſchen den ungariſchen und italieni⸗ ſchen Staatsmännern am Mittwoch abgeſchloſ⸗ ſen. Bei den Beratungen ſei auch diesmal das vollſte Einvernehmen der Leiter der Außen⸗ politik der beiden Länder feſtgeſtellt worden. Die nach Rom entſandten Sonderberichter⸗ ſtatter der ungariſchen Blätter bringen eine Erklärung des Miniſterpräſidenten Dara⸗ nyi, in der er hervorhebt, welch tiefen Ein⸗ druck auf ihn die große ſtaatsmänniſche Per⸗ ſönlichkeit Muſſolinis gemacht habe. Während ſeines Römer Aufenthaltes habe er mit Muſ⸗ ſolini die beide Staaten gemeinſam intereſ⸗ ſierenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fra⸗ gen durchberaten. Dieſe Verhandlungen ſeien geeignet, das freundſchaftliche Verhältnis zwi⸗ ſchen Italien und Ungarn noch tiefer und in⸗ niger zu geſtalten. Im Namen der ungariſchen Regierung habe er Muſſolini nach Budapeſt eingeladen, und dieſer habe die Einladung angenommen. Es ſei zu hoffen, daß Muſſolini im nächſten Frühjahr der ungariſchen Haupt⸗ ſtadt einen Beſuch abſtatten werde. Sicherem Vernehmen nach wird das italie⸗ niſche Königspaar den Beſuch des unga⸗ riſchen Reichsverweſers und ſeiner Gemahlin im Mai nächſten Jahres in Budapeſt erwi⸗ dern. Der Beſuch Muſſolinis werde kurze 4 nach dem Beſuch des Königspaares er⸗ folgen Jowjelbolſchafler Polemkin bei Deibos Paris, 27. Nov. Zu der Unterredung, die Außenminiſter Delbos am Donnerstag mit dem Sowjethotſchafter Potemkin hatte, will der„Petit Pariſien“ erfahren haben, daß Delbos den Vertreter Sowjetrußlands auf die Gefahren aufmerkſam gemacht habe, die dem Frieden Europas durch die Belieferung des roten Spaniens mit ſowjetruſſiſchem Kriegs⸗ material entſtehen könnten. Das Blatt behaup⸗ tet außerdem, daß Delbos auch den portugie⸗ 1 5 Geſandten in dieſem Sinne unterrichtet abe. Velanntmachungen ber N. S. D. A. B. Krels Heppenhelm ne AP., Gan Heſſen⸗Naſſau. Frankfurt am Maen, Gutleutſtraße 8—14, Adolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 00³ Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechstunden: Vormittags:. Dienstag, Mittwoch, Donnctstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreis geſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraßhe Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Ubr. NSVB., Kreis Heppenheim. Betr.: Winterlampfſpiele der heſſiſchen Schulen, Anterſtufe. Die Winterkampfſpiele unſerer Schulen begin⸗ nen am Dienstag, den 1. Dezember 1936. Es iſt der Kreismeiſter zu ermitteln im Fußball, Handball und Korbball für Knaben der 1—3⸗ klaſſigen Schulen. Wir ſpielen bezirksweiſe im Ein⸗ rundenſyſtem. 1. Spieltag: Dienstag, den 1. Dez. 1936, Fußball ſpielen:(2 mal 30 Minuten) 13.30: Affolterbach— Aſchbach 14.30: Hammelbach— Wahlen/ Gras⸗Ellenbach in Affolterbach. e e— Gadern/ Kocherbach/ Har⸗ enrod. 14.30: Fürth— Realſchule Rimbach Mörlenbach— Kreidach/ Vöckelsbach Ober⸗Abtſteinach— Unter⸗Schönmattenwag Unter⸗Flockenbach— Tröſel Gorxheim ſpielfrei. Volksſchule Heppenheim— Hambach Danopau ſpteien(2 mal 20 Wiinuten) Rimbach— Krumbach Nieder⸗Liebersbach— Birkenau Weiher— Siedelsbrunn Korbball ſpielen(2 mal 15 Minuten) 13.30: Erbach— Wald⸗Erlenbach 14.10 Uhr: Mittershauſen— Ober⸗Laudenbach 15.00: Kirſchhauſen— Sonderbach. Alle drei Spiele finden in Kirſchhauſen ſtath 13.30: Lörzenbach— Fahrenbach in Rimbach 14.10: Zotzenbach— Mitlechtern in Rimbach 13.30: Erlenbach— Ellenbach in Fürth Ober⸗Mumbach— Reiſen Hornbach— Buchklingen in Birkenau Löhrbach— Anter⸗Abtſteinach Ober⸗Schönmattenwag— Waldmichelbach Die Spiele beginnen um 14 Uhr auf dem Platz der erſtgenannten Mannſchaft, ausgenommen die chon zeitlich feſtgelegten. Der Sieger meldet Er⸗ ebnis an den Kreisſachbearbeiter für körperliche daß 75 E. Röder, Heppenheim, Siegfried⸗ Für den Bezirk Neckartal findet in Hir im Mittwoch, den 2. 05 1936, 8575 m Schulhaus eine beſondere Beſprechung ſtatt, vozu Wimpfen einen Vertreter entſendet. AS BO- DA. Ortswaltung Heppenheim. Sämtliche Fahnen ⸗ Abordnungen der Betriebe (NSBO. u. DAF.), treten morgen Sonntag, abends 7.45 Uhr, an der Geſchäftsſtelle der DAF. in Uniform an. Ich erwarte von allen Amtswaltern den Beſuch der Feier des dritten Jahrestages der„Kd.“ motgen Sonntag, 20 Uhr, im Saalbau Kärchner. Vetter, Kreisobmam der DAßf. Kreiswaltung Darmſtadt. Die Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeits⸗ front in Gemeinſchaft mit der Buchdrucker⸗ innung, beginnt Anfang Januar 1937 in Darmſtadt mit einem fachlichen Lehrgang für das Buchdruckerhandwerk, für Geſellen und Meiſter(mit der Vorausſetzung zur Ablegung der Meiſterprüfung). Der Stoffplan iſt folgender: Grundſätzliches über Geſtehungskoſten — Papierarten und Formate— Be⸗ rechnung von Akzidenzarbeiten— Be⸗ rechnung von Werken, Zeitſchriften uſw. — Berechnung von Buchbinderarbeit— Einführung in die Betriebsorganiſa ion. Dauer: 20 Abende je 2 Stunden, Tag: Mittwoch. Gebühr: RM. 9.— zus. 20 Pfg. Verſicherung Leiter: Faktor Friedrich Mahr, Darmſtadt Anmeddungen ſind zu richten bis ſpäteſtens 12. Dezember 1936 an die Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, Vorderhaus, 2. Stock, Zimmer 1. Der genaue Beginn des Lehrganges, lowie Zeit und Ort wird den gemeldeten Teilnehmern noch rechtzeitig bekanntgegeben — ä——U——— e 9—x rer * N n e 2;;ͤͤ(vVTTTTbT0TbTbTbT0TbTT — eee eee .. ͤ ͤ ͤ ̃—. ⅛ ͤ.. — T —— 8 . N es nicht ſein. Er würde es do 2 ä M ßeſtunden DD Y—— b— ͤ——— ———ů——— Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung ——. c c————b—b——b————b—bb—b b——ů———̃—ů—ññ .— ä——ů— Jie. Fucſib uc dem. elclitum Roman von Gert Rothberg (5. Fortſetzung) „Wenn du nicht ein reiches Mädchen nimmſt. Sie dich bitte um. So wohnen wir. Das iſt unſel Hein Nichts haben wir, nichts, wie unſere Liebe zur Kunſt. Unſere Eltern waren arm, als ſie ſtarben. Das le te, der Hof, konnte nur durch die reiche Heirat meines alte⸗ ſten Bruders gerettet werden. ir haben dort nichts mehr zu ſuchen, Wilhelm und ich, weil wir nicht be⸗ dingungsloſe Sklaven unſerer Schwägerin ſein wollten. Und du? Du mußt auch eine reiche Heirat machen, da⸗ mit alles bleibt wie es iſt. Es iſt ja nicht deine Sch uld, 57 Nein— gewiß nicht, ſoviel fühle ich,— ich werde dich deshalb immer. immer lieb behalten.“ Er riß ſte von neuem in ſeine Arme und kef erregt flüſterte er ihr zu: „Nun wollte ich dich 2 du kleines, krankes Mädel, und nun weißt du doch alles. Aber es iſt ja noch ſchlimmer. Mein Vater— hat— er— hat—“ Nein, er konnte es nicht ſagen. Es war ihm, als blicke der tote Vater 15 mit ſeinen furchtbaren, dämoniſchen Augen an. Als dürfe er niemals des Vaters Vergehen erzählen. Und er wollte es ja auch nicht. Nein, nein, er wollte es nicht. Die Toten muß man ſchonen. Aber es 500 doch um Ilka⸗Maria. Um ſie, die er bis zum ahnſinn liebte. Still ſaß Ilka⸗Maria, ihren Kopf an ſeine Bruſt ge⸗ lehnt. Sie weinte nicht, ſie klagte nicht, ſie koſtete nur dieſe Minuten des letzten Beiſammenſeins aus und wunderte ſich doch dabei über ſich ſelbſt. „Wie konnte ſte nur ſo ruhig ſein, nachdem ſie doch all die Wochen ſo ſehr um ſeine Liebe gebangt hatte? und nun, wo es Gewißheit wurde, das Furchtbare daß ſie ſich trennen mußten, da war ſie ſtill und voll Ergeben⸗ heit in das Unabänderliche? Denn niemals durfte er um ihretwillen ſeine Mutter in Not und Armut führen. Das durfte nicht ſein. Und auch um ſeinetwillen durfte 1 eines Tages bereuen müſſen, um ihretwillen alles aufgegeben zu haben. Da⸗ hin durfte es nicht kommen. Darum mußte ſie ſtark ſein. Es war ja ſchon Glück gte, daß er noch einmal den Weg zu Weit e e hatte, daß er gekommen war, ihr die Wahrheit zu ſagen. Und nun mußte ſie ganz ſtark ſein, auch um ſeinet⸗ willen; denn es mußte ja ſein. Niemals durfte ſeine Mutter in Not und Elend ſterben um ihretwillen. „Dietz, bringe kein Opfer.“ „Doch! Ich weiß jetzt, daß es mir unmöglich iſt, dich u verlaſſen,“ ſagte er feſt. Und er ſah doch gerade jetzt as höhniſche Lächeln des Herrn Haßler. „Nein! Du wirſt tun, was du tun wollteſt, als du heute hierher kamſt.“ 3 war ja wahnſinnig, auch nur eine Minute i lang ernſtlich daran zu denken.“ „Dietz, ich habe geglaubt, du biſt reich. In Not und Armut will ich nicht. Dann nehme ich doch lieber den Antrag Hellſtröms an, denn er hat ein beſcheidenes Vermögen.“ Sie hatte ſich von ihm gelöſt und ſtand nun vor ihm, ihn unverwandt anblickend. Er ſah auf ſie nieder. Er glaubte, nicht recht gehört zu haben. Da lächelte Ilka⸗Maria Urſt. „Ja! Ich habe genug von all der Armut hier um mich. Dauernd will ich nicht in ſolcher Armut ſein. So 1 ich doch immer noch die Hoffnung, daß es einſt eſſer wird. Wir wollen in Frieden ſcheiden, Dietz, leb' 1 85 Laß mich meinen Weg gehen und gehe du den einen.“ „Das biſt du, Ilka⸗Maria Urſt? Nur weil du ge⸗ glaubt haſt, ich ſei reich, aus dieſem Grunde gabſt du vor, mich zu lieben? Ich verabſcheue dich, ſchöne kleine [ka⸗Maria.“ 14— Mädchen wandte ſich ab. Zur Tür gehend, fragte er noch: „Da wäre wohl nichts weiter zu ſagen?“ a Sie blieb ſtumm, wandte ſich nicht mehr nach ihm herum. Unſanft fiel die Türe ins Schloß. 2 Ilka⸗-Maria ſchleppie ſich zum Fenſter, öffnete es, blickte in die regenfenchte Nacht hinaus, ſchauerte leicht zuſammen und bedachte nicht, daß es höchſte Gefahr für ihren durch die Krankheit geſchwächten Körper bedeuten konnte. Von unten hörte ſie einen kurzen Wortwechſel, dann ſah ſie Dietz Forſters hohe Geſtalt am Tore. Und dann nichts mehr!. Ilka⸗Maria weinte. Mechaniſch ſchloſſen ihre zarten, feinen Hände das Fenſter. 1 „Um meinetwillen in die Armut, die er nicht gewöhnt iſt? Und ſeine Mutter? Nein, es war ganz richtig ſo. Ganz richtig war es. Und ich weiß nun, daß er mich ge⸗ liebt hat. An dieſer Gewißheit werde ich mich immer aufrichten.“ g. Sie hatte nicht gehört, daß ihn Bruder zu ihr ins Zimmer gekommen war und daß er nun dicht neben ihr i tand. f„Ilka⸗-Maria, Forſter iſt fortgegangen?“ 3 „Ja! Und ich will dir ſagen, warum. Iſt Hellſtröm auch fort?“ 5 „Ja. Er wollte nicht ſtören. Der arme Kerl leidet, und dabei will er ſich nichts merken laſſen.“ Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau. Sa. „Es iſt gut, daß Hellſtröm fort iſt,“ flüſterte 95 70 Maria. Urſt führte ſeine Schweſter zum Sofa, dann ſetzte er ſich neben ſie. „Nun erkläre mir alles, Kleine.“ Und die Schweſter erzählte. Verſchwieg ihm nichts. Als 1 fertig war, herrſchte eine Zeitlang tiefes Schwei⸗ gen im Zimmer. Schließlich ſagte Urſt: „Das hatte ich nicht erwartet. Haſt du denn auch be⸗ dacht, wie ſchlecht Forſter jetzt von dir denken muß? Du ſtehſt doch nun da, als hätteſt du ihm Liebe geheuchelt, weil du glaubteſt, er ſei reich. Wie konnteſt du dich, die ſtille, beſcheidene Ilka⸗Maria, in ein ſolch' ſchiefes Licht bringen?“ „Ich darf mich Dietz Forſter nicht in den We ſtellen. Er könnte es ſpäter bereuen, um meinetwillen ge⸗ ſcheitert zu ſein.“ „Du denkſt ſehr großmütig, Schweſter. Dennoch: Dietz Forſter weiß die Wahrheit nicht und daß er nun ein Recht hat, dich zu verachten, tut mir weh. Ja, es iſt ein faſt unerträgliches Gefühl für mich.“ „Es wird nie ein Menſch etwas von Forſter erfahren. Er wird über alles l Und— wenn ich es trage, dann mußt auch du dich darein finden.“ „Da haſt du wohl recht. Und es wäre das beſte, du— „Hellſtröm? Nein! Ich heirate niemals. Ich werde Dietz Forſter immer lieben. Und was wäre das dann für eine Ehe? Hellſtröm verdient Beſſeres. Er wird ſchon noch ein großes, gutes Glück finden.“ Wilhelm Urſt küßte die Schweſter. Seine Stimme ſchwankte, als er ſagte: „Nun hab' ich dich hierher geholt, in neues, viel ſchlimmeres Leid hinein.“ Ilta⸗Maria lächelte. Aber es war ein Lächeln, das ihm das heiße Waſſer in die Augen trieb. Wortlos ſtreichelte er die feinen Hände. Sie ſaßen noch ein Weil⸗ chen zuſammen, dann erhob ſich Urſt. „Ilka⸗Maria, lege dich jetzt hin. Du biſt noch lange aicht über den Berg, und es wird ſchon wieder kalt im Zimmer. Dieſe elende Klauſe! Wie 590 ſoll das noch dauern? Die Leute haben alle kein Geld, um ein Ge⸗ mälde zu kaufen. Natürlich! Wenn einer notwendig einen neuen Anzug braucht, kauft er ſich für das müh⸗ ſam zuſammengeſparte Geld kein Gemälde. Der Beruf des Kunſtmalers iſt wohl in dieſer furchtbaren Zeitkriſe 1 3 ſchwerſten. Ich weiß nicht, wie das noch wer⸗ en ſoll.“ Es war das erſtemal, daß Urſt es ſeiner Schweſter 1 85 805 ließ, mit wie banger Sorge er in die Zukunft ickte. Und faſt unmerklich ſeufzte Ilka⸗Maria: „Wenn man doch früh nicht wieder aufzuwachen brauchte.“ „Sprich nicht ſo. Es wird wieder 1 werden. Hell⸗ ſtröm will ſehen, daß er mich mit bei der Kuli ſen⸗ malerei unterbringen kann. Ich hätte dann einen ſtändigen Verdienſt. Allzu hoch wird er nicht ſein, aber ich bin für alles dankbar.“ Ja, das wäre gut! Und ich— ich werde Malſtunden geben. Grete Bolin ſagte mir, daß höhere Töchter noch immer ein bißchen malen lernen wollen. Frau Geheim⸗ rat Drechſel tut viel für junge Malerinnen. Immer wieder verſchafft ſie ihnen neue Schülerinnen. Es iſt doch dann wenigſtens kein Almoſen.“ „Das iſt alles ganz ſchön und dat Aber vorläufig iſt bei dir nicht daran zu denken, bei Wind und Wetter hinauszugehen, von Haus zu Haus zu jagen und Unterricht zu erteilen. Uebrigens müßte ich dem alten Wachkörber in Hape wahrhaftig noch ein paar nette Worte ſchreiben. Er hat dir ſchon ſo viel von der Malerei beigebracht. Schade, er müßte längſt zu den großen Meiſtern gezählt werden. Aber er iſt zu beſchei⸗ den. Doch jetzt, Ilka⸗Maria, jetzt wirſt du endlich zur Ruhe gehen. 800 bringe dir deine Milch herüber.“ Als ſie dann bereits im Bett lag, die müden Glieder wohlig ſtreckend und doch mit einem unendlichen Weh im Herzen, da kam Wilhelm Urſt und brachte der jungen Schweſter die warme Milch. Sie trank und legte ſich dann zurück. „Wieviel Mühe du mit mir haſt, Bruderherz. Wenn ich es dir doch noch einmal danken könnte, was du jetzt an mir getan haſt.“ N „Laß gut ſein. Ich habe dich lieb. Du gehörſt zu mir. Ich bin froh, daß ich dich habe. Sorg' dich nicht, ich ſchaff' es ſchon.“ 1 Ilka⸗Maria war nun allein. Aus der matten Däm⸗ merung des Zimmers ſchien die hohe Geſtalt Dietz Forſters auf ſie zuzuſchreiten. Ilka⸗Maria grub das Geſicht in die Kiſſen. g „Ich durfte dich und deine Mutter nicht mit in die Armut hinabziehen. Ich durfte es nicht!“ Ihr Herz flatterte ängſtlich. Allgewaltig kam das Weh wieder über ſie, und im Geiſte ſah ſie ein vor⸗ nehmes, reiches Mädchen ſich an Dietz Forſter ſchmiegen. Es— tut ſo weh— aber es mußte doch ſein!“ Dann lag das Mädchen ganz ſtill, und unaufhörlich rannen die Tränen über die Wangen. Draußen aber peitſchte der Regen gegen das Fenſter. Eine traurige, dunkle Herbſtnacht! 5 Dietz Forſter war die Straße hinab gelaufen. Immer weiter und weiter lief er und wußte nicht, wo er ſich befand. Bis er plötzlich Unter den Linden direkt vor dem Adlon⸗Hotel ſich befand. Er mußte bald zwei Stun⸗ den gelaufen ſein. Er war auch gang durchnäßt. Aber dieſe kalte Näſſe ſpürte er kaum. Vielmehr ſpürte er das heiße, zornige Gefühl, das ihn wie ein Feuerſtrom durchrann. Ilka⸗Maria Urſt, eine kalte Berechnerin! Ein Mäd⸗ en, das aus ſeiner anſcheinend kühlen Reſerve den ännern gegenüber ſofort herausgetreten war, als es glaubte, ein reicher Mann nähere ſich ihr. Und als ſie wußte, daß er arm war, da hatte ſie die geſpielte Rolle balte laſſen, hatte die Maske der Dulderin abgeworfen, atte kurz erklärt, ſte habe geglaubt, er ſei reich, habe fähelh er würde ſie in ein ſchönes, reiches Leben hinein⸗ ühren. Da dies nicht der Fall ſei, ziehe ſie es vor, Erik Hellſtröm zu heiraten. Konnte man ſich ſo in einem Menſchen täuſchen? Dann gab es nichts mehr, dem man glauben und ver⸗ trauen konnte. Dann war es auch ganz gleich, wie ſein Lehen in Zukunft ausſah. Ganz gleich war es. Ob Hilde Haßler ſeine Frau wurde oder ſonſt eine andere, das ſpielte für ihn jetzt keine Rolle mehr. Eine frohe Stimme ſcholl in den wütenden Schmerz und die tiefe Verachtung Forſters hinein. „Guten Abend, Dietz. Na, das nennt man Glück. Komme ich direkt von meinen Stoppelfeldern hierher und taumle gleich in die Arme des alten fröhlichen Dietz Forſter. Grad hatte ich mir überlegt, ob ich in den Ufa⸗ Palaſt gehen oder mir ein liebliches Abenteuer ſuchen ſoll. Nun iſt die Frage ja gleich gelöſt. Du wirſt mich jetzt ins Schlepptau nehmen. Ziel: Eine piekfeine Sache, um die ein waſchechter Berliner wie du ſa nie verlegen iſt. Alſo los.“ 5 Forſter blickte wie aus einem ſchweren Traum erwachend in das gutmütige, frohe Geſicht von Max Warſtedt. Der beſaß droben in Oſtpreußen ein Gut. Sie kannten ſich ſeit langen Jahren. Von vielem Schreiben war Warſtedt nie ein Freund geweſen. Aber Dietz wußte, daß der Freund ſeinerzeit das Gut geerbt hatte, ſich zuvor mit lieben Verwandten auf dem Gericht herumſtritt, ehe er es endgültig zugeſprochen bekam, und daß er immerfort eine Kuſine heiraten ſollte, die er nicht 1. Daß er ein tüchtiger Landwirt geworden war und daß er ſein Junggeſellenleben noch lange nicht aufzugeben gedachte. „Guten Abend, Max. Entſchuldige, ich befand mich 3 in einer ſcheußlichen Stimmung. Aber es iſt gut, aß ich dich getroffen habe. Mir iſt es ſehr recht, wenn wir fröhlich ſind und uns luſtige Geſellſchaft ſuchen.“ „Großartig. Ich bin auch nicht gekommen, um hier Denkmäler anzuſehen oder mich auf eine Bank im Tier⸗ 3833 zu ſetzen und dort zu heulen. Du, der lange eröde hat ſich verheiratet; reiche Partie hat der ge⸗ macht. Die Frau ſoll nicht hübſch ſein und Haare au den Zähnen haben. Dabei war der Weröde immer ſolch röhlicher, hübſcher Burſche. Und nun verplemperk er ich ſo. Aber ſein Vater war ein Spieler und nun hat er Sohn, der arme Kerl, das auszubaden. Gut Linden⸗ hof iſt total verſchuldet. Na, nun ſtürzt er ſich in dieſe Ehe. Ob ihm da geholfen iſt?“ Ordentlich tiefſinnig klangen die Worte, und der ſonſt ſo 2 e Sprecher ſah in dieſem Augenblick auch gar nicht fröhlich und unbekümmert aus. Die Schickſale ſeiner beſten Freunde gingen ihm immer nahe. Dietz Forſter ſah ihn ſcharf an und fragte dann forſchend: „Du würdeſt nur ein Mädchen heiraten, das du lieb und auf deſſen Liebe und Treue du bauen kannſt, au wenn du plötzlich arm würdeſt?“ „Selbſtverſtändlich meine ich das ſo,“ ſagte Max Warſtedt ſehr ernſt. Da lachte Dietz Forſter hart heraus. Ein paar Vorübergehende blickten ſich erſtaunt nach den beiden Herren um. Warſtedt fragte entſetzt: „Biſt du vielleicht übergeſchnappt? Ich könnte das beinahe denken. Was war denn das für ein Lachen, du! Es klang, als ob du mit allem Guten und Edlen für alle Zukunft abgeſchloſſen hätteſt.“ „Vielleicht iſt es auch ſol! iſt dort auch genügend, und wenn es gut geht, treffen wir dort Varren. Kannſt du dich auf den noch beſinnen? Varren, der damals das große Los gewonnen hatte und an einem Abend zwanzigtauſend Mark verjubelte. Der wird ſich freuen, dich mal wieder zu ſehen.“ „Ja 7 9 1 der Varren. Und der hat das Geld nicht mal gebraucht, hatte doch ſchon genug. Tja, die Fortuna iſt ein albernes Weibsbild! Konnte ſie das Geld nicht über Wörede ausſchütten? Dann hätte der die alte Wachtel nicht heiraten brauchen, der arme Kerl.“ „Sei nicht albern. Komm jetzt. Was Wörede tun mußte, müſſen andere auch tun.“ „Ich tät's nicht. Ich ginge lieber auf die Höfe ſingen.“ „Es kann verſchiedene Gründe geben. Wenn du zum Beiſpiel die Ehre deines Namens mit einer Heirat retten könnteſt, was würdeſt du da tun?“ „Das iſt etwas anderes, Dietz. Aber— dir wird das ja nicht paſſieren. Du biſt immer ehrenhaft geweſen.“ „Du haſt recht. Trotzdem kann es kommen, daß man —— wir wollen von was anderem sprechen, Max.“ Fortſetzung folgt. a Aber komm jetzt; wir ehen zunächſt zu Kohlrab. Man trinkt dort einen guten ropfen und erhält ein vorzügliches Eſſen. Stimmung e ing“ lt. Miet pürte er uerſtun in Mib⸗ ere den „ als ez 0 als ſte 155 worfen, ch habe hinein. or, Erik en? und ver⸗ die seln 0b Hilde ere, das echnerz 1 Glück. hierher en Diet en Ufa ſuchen ct nich Sache, erlegen Traum n Nag hut. Sie chreiben r Dietz Halle, richt Neacg, di et worden ge nicht id mich iſt gut, „wenn hen“ m hier Tier⸗ lange et ge⸗ te auf u doch dert er un hat uinden⸗ n dieſe t ſonſt uch gar 11 um u liebt „ Na eau. 0 den ene, n æu betonen. gewachi Frau Jie be 1 Un u die neuen Abendłleider betrachten, fallen uns vor allem die verschiedenartigen Formen und Stil- arten auf. die jeder Frau Gelegenheit geben, ihren Tup und ihre Eigenari Die fliegenden griechischen Geuvãnder, die von der Abendmode bevorzugt werden, sind ætwar sehr reizvoll, sollten aber nur von der schlanken, hoch- Seigt 9 aht werden. ein gutes Beispiel. Klassische Formen · Rückengarnierungen · Miiternachitsxos tũme Welses Abendkleld aus Krepp Romeln im dass ischen griechischen Stil. Dazu werden borallenrotef oder smaragagruner Schmuck und passende Sandaletten getragen. Der breite, eingearbeitete Miedergürtef wird Hin- das ten gebunden. Erf. für Gr. I: etwa 4. 40 m Stoff 96 om breit. Vobach · Schnitt 80123 Er. O b. Il. Das großgblumige T aftabendkleld zeigt cle moderne dekorative Ruckengarnierung, die Panne, zu dem ein weides, gezogenes io reichen Slocken fallt und eine deine Schleppe bildet. Im Gegensatz dazu ist Kleid vorn eng. Erforderſich för Stöße II: etwa 6,50 m Stoff 90 cm breit. Vobach- Schnitt 80124 Grose O und U. Leichier æu tragen sind die Hnapp anliegenden Krepp- Satin- Kleider mit geschlungenem Oberteil, durch dessen Ausschnitt ein langer. gleichifarbiger Chiffonschal gezogen wird. 80372 ist Für die reiſe Frau, die viel Theater und Konxerte besucht. ist ein angezogenes Mitternachis kostüm aus schiborzem Samt oder stumpfer Seide ideal. Dem jungen Madchen aber heibt das romantische Stilꝶleid vorbehalten dessen weiter Rock beim Tanzen 30 überaus grazids wirłl. En„ Mitternachtskostum“ aus schwerem Chittonwestchen getragen wird Oie Severs sind mit kleinen Blütesr Ubersef und ver- Older eine neue und reizvolle Mogeidee Ert. für Stöße IV: etwe 6, 40 m Stoff 50 m breit. Vobacn · Schaitt Soi ii Sch il und 80572 Nr. 167 80573 Tüll und Chifloneffekte. Weite, glockige Roc he in dem neuen la Ton ist dieses ent- zöckende Abendkleld gebeten, zu dem man einen langen Chiffonschal trägt. Oie weichen gekreuzten Trager sind beson- ders hübsch. Erforderlich tür Grése f: stwa 4,85 m Stoff, 98 m breit liegend. Vobach-· Schritt 80572 Stöge i un Ein Stilkleld. mädchenhaft anmutend, mit weitem Glockenrock, ist Immer beſiebt. Lier eln reizendes Modell mit neuem glocki- geg Schuſterktagen, det in die Seitennähte gefaßt ist. Material: Taft. Erforderlich für 8e I: etwa 6,75 m Stoff 90 em breit. Ul. Vobach- Schnitt 80573 Grösse 1 und ll. handarbeilen als Veihnachls⸗ überraſchung Auch der Herſtellerin können Handarbeiten Freude machen. Das tun ſie, wenn man aus alten und neuen Techniken Anregung ſchöpft, eigene Ideen ausprobiert und ſich beizeiten unterrichtet, was unſere Lieben gebrauchen und ſich wünſchen. Falſch wäre es, der Freundin eine ſelbſtgeſtickte Küchengarnitur zu ſchenken, wenn man ſich bei einem Beſuch in ihrer Woh⸗ nung überzeugen konnte, daß ſie mit ſolchen Decken und Ueberhängen nichts anzufangen wiſſen wird, weil ſie ſich all dieſe Dinge aus buntbedrucktem Stoff herſtellen möchte. Denn auch auf den eigenen Geſchmack ſoll ſich die Spenderin nicht allein verlaſſen. Gewiß ſind Tiſch⸗ und Zierdecken mit kleinen bunten Kreus⸗ und Spannſtichmuſtern beſtickt eine hübſche Gabe. Vor der 9 wäre aber zu überlegen, ob ſeine oder derbere Volks- kunſtmuſter nicht noch beſſer zu Gardinen und Teppichen ausſehen würden. Dieſe Volkskunſt⸗ muſter eignen ſich nicht nur zu Ausſtattungs. handarbeiten des Zimmers, ſondern auch zu Damenbluſen und Kinderkitteln aus großpori⸗ gen Handarßheitsſtoffen aller Art. Zur Verzie⸗ rung von Sportkleidung laſſen ſie ſich in Hä⸗ keleien und Strickereien auch noch nachträglich einſticken. Jede Hausfrau hat gern verſchieden gemuſterte und geſtickte Tiſchdecken aus Neſſel, Leinen und Kunſtſeide mit paſſenden Mund⸗ tüchern. Die einen werden Beziehung zum Obſteſſen, die anderen zum Kartenſpiel, zu Familien⸗ und anderen Feſten haben. Vielleicht wird auch eine Weihnachtstiſchdecke mit dicken Tannenzapfen und Tannengrün beſtickt, ge⸗ wünſcht. Von Durchbruchtechniken ſind uns einfache und komplizierte Hohlſäume und Hardanger⸗ wickeleien bekannt. Jetzt machen wir es einmal anders, bringen den Ausputz nicht am Außen⸗ rand an, ſondern franſen im Gegenteil dieſe Ränder aus. Dann entwerfen wir ein Karo⸗ muſter, befeſtigen in ausgemeſſenen Abſtänden an den ausgefranſten Rändern am Webfaden einen in der Länge paſſenden farbigen Faden, ziehen unten den Webfaden heraus und damit den farbigen hinein. Das geht ſchnell and macht beſondere Freude, wenn man hübſche Muſter vorrätig hat. Man kann ſich ſelbſt ausrechnen, an wievielen Handarbeitsgeſchen⸗ ken man dieſe Technik anbringen kann. g Zum Filetknüpfen gehört Geſchicklichkeit, Ge⸗ duld und Zeit. Schon fetzt ſind die beiden letz⸗ ten Vorausſetzungen ſchwer zu ſchaffen, Da ſollte man es mit Filethäkelei verſuchen, für die ſich alle im letzten Jahr geſammelten Kreuz⸗ ſtichmuſter und alle Garnſtärken und Garnarten verwenden laſſen, Filethäkelei eignet ſich für Decken und Deckchen, Kaffeewärmer, Kiſſen und Kiſſeneinſätze, Bluſen⸗ und Kinderkleidpaſſen. Aus dicken Wollknäueln entſtehen wieder Bluſen, Kleider, Pullover, Herrenweſten, Müt⸗ zen, Hüte, Skibänder, Sportſtrümpfe, Bett⸗ ſchuhe, Kannenwärmer, Kiſſen, Handſchuhe, Schlafdecken und vieles andere mehr. Neu iſt geſtrickte Damen- und Kinderwäſche aus zart⸗ farbener Angorawolle, die am ſchönſten mit durchbrochen geſtricktem Rand ausſieht. Man darf ſie nur nicht zu warm waſchen, dann hat man lange Freude daran. —ů———Q—j.—— Väſche wollener Zocken Als Frau Anngret die gewaſchenen Socken ihres Mannes von der Leine nahm, waren ſie hart wie ein Brett, dafür aber auch um die Hälfte kleiner geworden. Gut, daß gerade die Mutter zu Beſuch kam, und die eben wieder anfallenden Wollſtrümpfe vor der unſachgemä⸗ ßen Wäſche ſchützen konnte. Frau Anngret hatte ſchön heißes Waſſer mit Seifenflocken fertig ge⸗ macht. Das ließ ſie nun mal erſt kalt werden. Dann wurden die Strümpfe in dem Waſſer einzeln gedrückt, nicht gerieben, bis die Farbe des Waſſers deutlich zeigte, daß die Strümpfe ihren Schmutz abgegeben haben. Weil offenbar dieſe Strümpfe etwas zu lange getragen wor- den waren, wurde ihnen ein zweites Seifen⸗ bad verordnet, das aber nicht nötig iſt, wenn der Strumpf nur wenige Tage im Dienſt war. Neigt der Fuß zu Schweiß, ſo muß täglich ge⸗ wechſelt werden. Jeden Strumpf nimmt man einzeln aus dem Seifenbad und ſpült ihn durch Kneten und Drücken. Auch einzeln. Liegen viele Strümpfe zuſammen eine Zeit lang im Seifenbad, ſo wird dem Verfilzen Vorſchub ge⸗ leiſtet. Im Spülbad, das nur handwarm iſt, drückt man den Strumpf auf und nieder und windet ihn gleichfalls nicht aus, ſondern knetet ihn zwiſchen den Händen trocken, bis er nicht mehr tropft. Beide Hände greifen nun, den Daumen draußen laſſend, in die Strümpfe und ſchieben das Bein bis zum Fuß zu einem Neſt zuſammen, um die Zehenſpitze oben durchzu⸗ ziehen, ſodaß der Strumpf umgedreht iſt. Beim Aufhängen braucht man keine Klammern zu benutzen, ſondern ſchlägt jeden Strumpf über die Leine, die im küblen Raum oder auf dem Balkon, keinesfalls aber in der Nähe eines Ofens hängt. Das Zuſammenlegden wird zu⸗ gleich mit dem Glätten gemacht. Ein Plätt⸗ eiſen darf ſich nicht an die Strümpfe heran⸗ wagen. Für eine Schnellwäſche, wie ſie manch⸗ mal auf Reiſen oder Wanderungen an Sport⸗ ſtrümpfen nötig wird, bereitet man eine ſchwa⸗ che, handwarme Löſung von Salmiakgeiſt und behandelt die Strümpfe ſonſt wie die in Seife gewaſchenen. Frau Ulla. Irau Mode räl: Sichte auf jeden Fall deinen Kleiderſchrank und trenne dich von allen Kleidern und Män⸗ teln, die du nicht gern trägſt; ſie kleiden dich nicht, weil du ſie ohne Liebe anziehſt. Verlange von deiner Schneiderin nicht, daß dieſe Kleider zu„eleganten“ Schöpfungen um⸗ gearbeitet werden. Stoff für Neues muß neu ſein, auf ausradierter Schrift kann man ja auch nicht mehr gut ſchreiben. Mache dir nette Hauskleider aus Geeignetem, aber vergiß auch nicht, an die Winterhilfe zu denken, für dieſe mache ganz beſonders„Inventur“ und hilf, ärmere Volksgenoſſen zu kleiden. Was du fortgibſt, gib mit ganzem Herzen, alſo prüfe die Stücke auf ihre Verwendung hin, gedankenvolles Geben iſt ſchönes Geben. Wenn es ſich einrichten läßt— und bei gutem Wil⸗ len geht vieles!— dann beſſere ſchadhafte Stellen vor dem Fortgeben ſelbſt aus. Bedenke, daß du mit der Winterhilfe anderen hilfſt— dir ſelbſt aber auch! Das Allerlehle. Man trägt wieder Silberſpitzenkragen, Man⸗ ſchetten und Gürtel zum ſchwarzen, halblangen Teekleide. Dieſer Zierrat kann auch ein nicht mehr„neues“ Kleid vorteilhaft verändern. Schals werden aus Seidenſamt und Bro- katreſten geſchlungen und ſind eine hübſche Er ⸗ gänzung zu dunklen Kleidern. Die Zipfelform iſt immer noch beliebt; auch Pelzſtoffe eigenen ſich vorzüglich zu ſolchen breiten Krawatten. Aus Wolle fertigt man Formen in der Art der Herren⸗Stehumlegekrage. Dieſe Krägelchen werden alſo doppelt gearbeitet und mit Schmuckclip geſchloſſen. „Während im Ballſaal die Schleppen und die rückwärtigen, den Boden berührenden Stoff⸗ längen der Abendkleider zunehmen, verkürzt ſich die vordere Länge dieſer Kleider. Pelz⸗ verbrämung an den Schultern fällt auf. Das lange Tüll⸗Stilkleid mit ſtark verkürzter Taille iſt wieder da! Perlblumen ſchillern in allen Farben, auch Federſchmuck kommt wieder zu Ehren. Die Federblüte wird auch am Revers des Winterkoſtüms getragen. Pailletten⸗ und Samtboleros für den Abend wird man ebenſo viel ſehen wie die weite dreiviertellange Abendjacke mit weitem Lang; ärmel. Haarſchmuck trägt die Jugend und das Al⸗ ter; nicht nur Goldreifen und Diademe wagen ſich bei feſtlichen Anläſſen ins Haar. ſondern auch Blüten und Bänder. —— N — „ * —— ee rr 5 — r e f Ü w ———2— . 2 * 5 8 eee F —— 2 2 er e eee 8—— —————— e T ..0ß00ſ/0f0 f// dc ———— ———— —— S Vom Warten und Immer müſſen wir warten. Selten nur find wir ſofort„dran“ Unſer ganzes Leben iſt ein Warten Ein Warten auf etwas, was kommen ſoll und muß. Etwas, was uns ganz und gar erfüllt, was wir er⸗ halten und halten möchten, nachdem wir in unbewußtem Sehnen die Hände danach . haben. Früher, in unſerer — eusgeſtreckt Jugend, warteten wir auf die Erlaubnis, länger aufzubleiben, dann warteten wir auf die Beſcherungen. In der Schule lockte die Freizeit, dann zählten wir die Tage bis zu den Ferien. Immer warteten wir auf das Eine, Große, das unſer Leben reicher und tiefer machen ſoll— auf das mit⸗ reißende Erlebnis. Wir werden älter. Viele Träume ſind begraben, manches Wunſchbild verblaßt, aber wir warten immer noch. Eine Stimme in uns ſingt und klingt ahnungsvolle Melodien. Das Schlimme iſt nur, daß wir die Erwartung nicht mehr im Sinne kluger Lebenskunſt führen können. Wer kann heute noch ſtill ſein, ſchweigen, allein ſein, aus der Einſamkeit Werte ſchöpfen? Nur wenige. Hineingeriſſen in die Vielfalt des täglichen Geſchehens, geſtoßen von Lärm und Geräuſch, gepackt vom zerrenden Draußen, vermögen wir nicht mehr, an uns ſelbſt jenes Genüge zu finden, das uns ausfüllt. Wer zu warten verſteht, hat dem Ner⸗ vöſen, Haſtenden viel voraus. Ihn quält nicht das krampfhafte Wollen, das verzerrte Zwingen⸗Wollen, ihm weiſt eine ſtille Gewißheit, eine ruhige Ver⸗ trauensfülle den Weg zum Sieg. Der Warte⸗Künſtler ſpielt gleichſam auf ſeiner Zeituhr die Melodie des Glücks:„Es wird chon kommen!“ Richtig, zwingen läßt ſich nichts, man muß es nur offenen Sinnes und bereiten Herzens auf ſich zukommen laſſen— an einem ſchönen Tage iſt es dann wirklich da. Man verſtehe richtig: jeder ſtehe an ſeinem Platz, erfülle ſeine Aufgabe, quäle ſich aber nicht, das Glück zu zwingen. Sich Zeit nehmen, abwarten, bis ſich die Dinge erfüllt haben, das iſt der Schlüſſel, das Muß des Wartens zur Kunſt zu adeln, dem Glück mit offenen Händen entgegenzugehen. Nur wer ruhig zu atmen weiß, kommt im Schnellauf des Lebens ans Ziel. .. Alleinſein Sicherlich haben die meiſten Menſchen ſchon an ſich ſelbſt erfahren, wie entſpannend und auffriſchend es wirkt, wenn man ein⸗ mal allein ſein darf. Abgeſehen von der Notwendigkeit, ſeinen Geiſt und ſeine Seele 51 ſammeln und die Früchte zu betrachten, ie man vom Leben erkämpft hat oder noch erkämpfen will, braucht auch unſere Geſundheit zeitweiſe Einſamkeit. Umfängt uns zuerſt völlige Stille, wird man eine Weile nervös ſein: die über⸗ reizten Nerven können ſich nicht ſofort um⸗ ſchalten. Doch allmählich läßt die Spannung nach: Geiſt und Körper verfallen in Er⸗ ſchöpfung, und man gibt ſich dem wunder⸗ vollen Gefühl der Erholung hin. Das müde Auge blickt umher, alles ſteht feſt an ſeinem Platz. Man fühlt ſich in Zuſammenhang mit ſeiner Umgebung, ohne von ihr be⸗ läſtigt zu werden: Friede breitet ſich in uns aus. Doch alles im Leben hat zwei Seiten, es gibt auch Verhältniſſe, wo Einſamkeit ſchäd⸗ lich, ja direkt gefährlich werden kann. Lebhafte, mitteilſame Naturen können durch aufgezwungenes Alleinſein erkranken. Sie haben nicht die natürliche Auslöſung ihres Temperamentes: Trauer, Anluſt und Bitterkeit ſtellen ſich ein. Auch Men⸗ ſchen, die vom Schickſal hart angefaßt wurden, können aus dieſem Zuſtand nur herauskommen, wenn ſie von der Qual des Nachdenkens und Grübelns befreit werden, indem ſie ſich ſelbſt vergeſſen und mit den andern leben, lieben und hoffen. Da alles im Wechſel kreiſt, ſo braucht auch der Menſch Abwechſlung zwiſchen Arbeit und Erholung, zwiſchen Ruhe und Bewegung. Anſer Ziel ſollte ſein: Ver⸗ ſtändnis und Unterhaltung zu finden, ohne im Strudel unterzugehen. Modebrief aus Berlin Sehr viel Neues wird uns dieſer Herbſt bringen. Schon die Hüte zeigen eine ſtarke Veränderung: ſie ſind hoch geworden, noch höher, faſt ſpitzfindig ſtreben ſie nach oben. Daneben gibt es für den gemäßig⸗ teren Geſchmack die klaſſiſche Toque, den weich gedrehten Turban, die Glocke mit leicht erhöhtem, ein wenig zylindriſchem Kopf und das ſehr flache Berett. Federn e —— 2 und immer wieder ern bilden die Gar⸗ nituren dieſer oft„r reizvollen kleinen Gebilde, deren blaue und rötliche Tönungen, in Verbindung mit einem paſſenden Samt⸗ ſchal, die Dunkelheit der ſchweren Stoffe, zu denen ſie getragen werden, auflockern Sie geben uns gleichzeitig die Möglichkeit, Unerwünſchtes liebevoll mit ihnen zu be⸗ ſchatten und beſondere Schönheit zu be⸗ tonen: ein volles rundes Geſicht wird durch einen flachen Hut noch flacher als in Wirklichkeit, das oval⸗längliche bekommt durch einen breit aufgeſchlagenen Rand und ſeitliche Lockenpartien einen anmutigen Rahmen, eine etwas groß geratene Naſe wird durch einen ſtark ins Geſicht vor⸗ ſpringenden Rand gemildert. Doch kehren wir nach dieſen kleinen Ratſchlägen zur Mode zurück und betrachten den Tageslauf nach den Kleidern. 9950 Am Vormittag ſehen wir einfache ſport⸗ liche Kleidchen aus leichten Woll⸗ und Angoraſtoffen. Sie haben faſt immer an der Kugel angeſchoppte Aermel, durch die jede leidlich ſchlanke Figur gut proportio⸗ niert erſcheint. Die Taille iſt ſchmal ge⸗ halten, der Rock glockig, doch beginnt die Weite immer erſt jenſeits der Hüften. Auf der Straße trägt man ſportliche Pelze dar⸗ über, oder herrenmäßig⸗geſchnittene Woll⸗ mäntel mit kleinen Kragen und großen Revers und Rückenriegel, Slipons, oder ſportliche Pelze aus Ozelot, Seal, Buenos und einfacheren Phantaſiefellen. Das Nachmittagskleid wirkt ſowohl durch den reichen Schnitt und durch beſonders ausgewähltes Material. Wollſpitzen, die wohl den Zauber dieſes köſtlichen Gewebes bewahrt haben, aber durch die Struktur ihrer großzügigen erhabenen Muſterungen doch ſo weit den Charakter gewandelt haben, daß man ſie bedenkenlos am Tage tragen kann, ſtehen in der Gunſt obenan. Schöß⸗ chen⸗ und Kaſak⸗Kleider werden aus ihnen gearbeitet, hie und da ſehen wir auch den Schwalbenſchnitt, der beſonders gut an großen, ſchlanken Erſcheinungen zur Gel⸗ tung kommt. Der Nachmittagsmantel iſt ſehr häufig aus Samt, deſſen ſchmeichelnder Glanz wirk⸗ lich nicht übertroffen werden kann. Die Fuchsgarnierung beginnt faſt immer erſt auf der Schulter, den Hals hebt man durch einen farbigen Chiffon⸗ oder Seidenſchal, der ruhig leuchtend rot, blau oder grün ſein darf, anmutig hervor. Eine neue Kleidart iſt uns durch das kurze Abendkleid entſtanden. Um Irr⸗ Photo Archiv Film- und Bildberichte Schwarz-weiß behauptet sich allen farbigen Strömungen zum Trotze in jeder neuen Saison, weil seine Kleidsamkeit schwer zu über- bieten ist. Reizend das boden- lange Theaterkleid mit der 5 zarten Garnitur. Dekorativ und jugendlich wirkt die Schleife an dem zeitlosen dunklen Wollstoffkleid. 1 —...... 8 aue 5 2 tümern vorzubeugen, es hat die Länge des Nachmittagskleides, iſt ſehr ſchlicht ge⸗ ſchnitten, nur die Koſtbarkeit und aus⸗ geſprochene Abendzugehörigkeit der Stoffe geben ihm eine feierliche Note. Man ſieht großblumige Brokate, Lamés, mit Pailetten beſtickte Wollſtoffe und herrliche Seiden. Der große Vorzug dieſes bisher unbekann⸗ ten Kleidſtils iſt, daß man in ihm viele Stunden richtig angezogen iſt und daß man es mit dem Mantel vor neugierigen Blicken abdecken kann. Das große Abendkleid iſt in dieſem Jahr faſt immer hell, ſtrahlend, feſtlich und feierlich. Alle zarten Paſtellfarben haben wir ausgeliehen, daß die Haut unter ihnen erblüht, die Haare ſchimmern und die Augen leuchten. Für die reiferen Frauen gibt es Samte, Velours⸗ chiffons, Spitzen und ſchwere Brokate. Lange Tuniken, die leicht vom Körper abſtehen und ein ſchmales Röckchen ſichtbar werden laſſen, haben ebenſoviel Erfolg wie die ſtrenge Linienführung des Empire und Directoire. Die Schrittweite dieſer Abend⸗ kleider beginnt erſt kurz oberhalb der Knie. Der Körper wird verſtändnisvoll modelliert durch enganliegende Stoffe, die ſich in maleriſche Faltenwürfe auflöſen— darauf bedacht, Schönheit mit Aeſthetik zu ver⸗ einen. Briefkaſten für Schönheitspflege Anfrage: Seit einiger Zeit leide ich an fettigem Haar, ſo daß ich es eigentlich alle acht Tage waſchen müßte. Da ich ſonſt immer trockenes, welliges Haar hatte, ſo leide ich ſehr unter dieſem Uebelſtand. Ich trage ſeit Jahren einen Bubikopf, kann das der Grund ſein? Antwort: Ihr Bubikopf iſt ganz ſicher unſchuldig an Ihrem fettigen Haar. Wenn ſie nicht gefärbt oder gebleicht haben, beides kann dazu beitragen, daß das Haar ſchneller fettig wird, ſo hat ſich irgend etwas in Ihrem Körper verändert, ſo daß eben mehr Fett abgeſondert wird. Uebrigens iſt das wöchentliche Waſchen des Kopf⸗ haares nicht zuviel, und eine wirklich ge⸗ pflegte Frau hält es für ſelbſtverſtändlich, dieſen Zeitraum nicht zu überſchreiten. Reiben Sie Ihre Kopfhaut einige Zeit mit einem alkoholhaltigen Kopfwaſſer ein und waſchen Sie es regelmäßig, dann wird ſich der Uebelſtand von ſelbſt verlieren. Kennen Sie ein Mittel fettig werdendes Haar, wöchentliche Wäſche mit Anfrage: gegen ſchnell Schampoon war bis⸗ her ohne Erfolg. Antwort: Obige Antwort gilt auch für Sie. Vielleicht ändern Sie einmal Ihr Haar⸗ waſchpulver, es kommt manchmal vor, daß eine Zuſammenſetzung den Haaren nicht bekommt. Anfrage: Gibt es ein Mittel, un dem man rote Pöckchen auf den Beinen fortbekommt? Antwort: Waſchen Sie die Beine täglich in ſehr warmem Waſſer und Seife und bürſten Sie ſie hinterher kräftig mit Bimsſtein ab. Anfrage: Möchten Sie mir bitte mit⸗ teilen, wie man gebleichtem Haar die Natur⸗ farbe zurückgibt? Antwort: Es gibt nur zwei Mittel, die Naturfarbe zurückzuerlangen, entweder müſſen Sie die Haare auswachſen laſſen, das dauert ungefähr ein Jahr, oder Sie müſſen beim Friſeur die Naturfarbe mög⸗ lichſt genau angeben und ſie nachfärben laſſen. Auf dieſe Art ſieht man den Nach⸗ wuchs nicht. Anfrage: Gibt es ein Mittel, kleine Unebenheiten in der Haut zu beſeitigen? Drücke ich ein Pickelchen auf, ſo bleibt eine kleine Unebenheit zurück, da ſich aus der oberſten Schicht ein kleines Hautſtückchen löſt. Läßt ſich das durch eine Schälkur be⸗ ſeitigen? Antwort: Zunächſt müſſen Sie wiſſen, daß man Pickel überhaupt nicht aufdrückt, da ſie dadurch niemals beſſer, ſondern immer verſchlimmert werden. Haben Sie aber einmal kleine Narben hervorgerufen, ſo können Sie ruhig eine Schälkur ver⸗ ſuchen. Die Haut wird auf alle Fälle da⸗ durch geglättet. Anfrage: Können Sie mir ein Mittel mitteilen, wie man ſchlank wird. Leide beſonders an dicken Pausbacken. Antwort: Halten Sie eine leichte Diät, die möglichſt alle fetthaltigen Speiſen vermeidet, und eſſen Sie im ganzen etwas weniger als bisher. Zu hungern brauchen Sie aber keinesfalls bei dieſer Kur. Paus⸗ backen ſind oft eine Eigenſchaft der Ueber⸗ gangszeit, die ſich mit zunehmenden Jahren von ſelbſt verliert. Anfrage: Trotzdem ich meine Geſichts⸗ haut, die ſehr empfindlich iſt, tagsüber und auch vor dem Schlafengehen tüchtig mit Fettcreme einreibe, zeigen ſich beſonders nach dem Pudern immer wieder rauhe Stellen. Was kann ich dagegen tun? Antwort: Um einen wirklichen Nutzen der verwendeten Creme zu haben, müſſen Sie Ihre Geſichtshaut vorher heiß waſchen oder ein Geſichtsdampfbad nehmen. Nur wenn die Haut erweicht iſt, kann die Creme einziehen. Und ſeien Sie bitte nicht ängſt⸗ lich beim Auftragen, ein bißchen ſehr reich⸗ lich kann hier nicht ſchaden. Möglich iſt auch, daß Ihr Puder nicht fein genug iſt und die Haut reizt. Haben Sie unter dem Puder eine dünne Schicht Tagescreme? Sie ſchützt empfindliche Haut ſehr gegen das unangenehme Rauhwerden. e Nh. 2 D Küche des Auslandes Leberroulade, italieniſch Man nimmt dünne Scheiben Kalbsleber, beſtreut ſie mit Salz und Pfeffer, beſtreicht ſie mit Senf, wickelt eine Scheibe geräucherten Speck und dünnblättrig⸗geſchnittene Zwiebeln hinein und bindet ſie zu. In einer Kaſſerolle läßt man reichlich Butter gelb werden, gibt die Rouladen hinein und läßt ſie bei ehr kleiner Flamme ungefähr eine halbe Stunde ſchmoren. Koteletten, franzöſiſch Ziemlich dicke Kalbskoteletten werden mit Sardellen und Pfeffergurkenſtückchen geſpickt und einige Minuten in gutes Olivenöl elegt. Dann gibt man Salz und Pfeffer— um⸗ wickelt jedes Kotelett mit dünnen Speckſcheiben und gibt ſie in einen Schmortopf mit hell⸗ brauner Butter und vielen recht fein gehackten Kräutern, wie Kerbel, Eſtragon, Peterſilie uſw. und dämpft die Koteletten langſam gar. Sie werden mit den Speckſcheiben ſerviert. Milchreis, engliſch Zu einem halben Pfund halbgar gekochtem Milchreis gibt man zwei Eßlöffel gewäſſertes und feingehacktes Rindermark, drei Eßlöffel Rofinen, drei Eßlöffel Zucker, eine 1 5 Muskat, Salz, ein Glas Madeira und zieht den Reis mit drei verquirlten Eidottern ab. Dazu ſerviert man kleines Gebäck. Vegetariſcher Speiſezettel nach öſterreichiſcher ang Schotenſuppe. Braungedünſteter Wirſingkohl mit Pilzkoteletten. Krapfen. Montag: Rahmſuppe. Gedünſtete Karotten mit Kartoffelſchmarren. Abgeſchmelzte Nockerl mit Birnenkompott. Dienstag: Tomatenſuppe. Makkaroni mit geriebenem Käſe und Preiſelbeeren Mittwoch: Linſenſuppe. Eiernocken mit Sel⸗ lerieſalat. Käſe. Donnerstag: Suppe aus Nußkernen. Sauer⸗ kraut mit Erbſenpüree. Powidl. Freitag: Suppe von gelben Rüben. Grüne Bohnen mit Spiegelei. Gedünſtetes Obſt mit 24 2 Butternudeln. Sonnabend: Kartoffelſuppe. Linſen mit Tomatengemüſe. Apfelſchmarren. fit it gt. m en I en lie i. Nr. 48 Das Licht vom Kreuzeck Von Fritzi Ertler Es war einer der wunderbar klaren Tage, wie ſie der Spätherbſt ab und zu in den Bergen ſchenkt. Ein ſeidiger Hauch lag über den Felſenrieſen des Wetterſtein⸗ und Karwendelgebirges. Wolkenlos wölbte ſich die Himmelsglocke über den harten Kanten der Hochgipfel, deren Häupter be⸗ reits die mollige Schneemütze des Winters übergeſtülpt hatten. Unten im Tale war freilich von dem ſtrengen Herrſcher noch nicht viel 75 verſpüren. Nur die zahl⸗ reichen Her 88 die ihre neugierigen Köpfchen im Licht der Sonne badeten, und das in allen Farben prangende Laub der Bäume, deren helles Gelb oder brennen⸗ des Not ſeltſam genug abſtach von dem ſchwermütigen Dunkelgrün der Hochtannen des Bergwaldes, zeugten davon, daß hier die ſterbende Natur allerletzte Schönheit ſchenkte, ehe ſie vom Winter zu langem Schlaf in die kalten Arme genommen wurde. Auf den grünen Matten unter dem Kreuzeckhauſe ſaß ein junges Paar in der warmen Herbſtſonne. Sie waren beide ſchweigſam. Ernſt hingen die Augen der Frau an dem gewaltigen Panorama, das ch dem Bergfahrer von hier aus bietet. „So klar iſt es heute“, nahm jetzt die Frau gedrückt das Wort,„ſo klar, daß man ſelbſt ſieh lee greifbar nahe liegen e 15 „Ja, ein ſchöner Tag.“ Auch der Mann ſchien in trüber Stimmung zu ſein. „Wie lange glaubſt du denn, daß es dauern wird, bis wir uns wiederſehen?“ Unſtcher wich er ihren angſtvollen Augen aus. In ſeinem Geſicht war ein gequälter 1555 Hanſi Werner war die Nichte ſeiner Wirtsleute, bei denen er während der entbehrungsreichen e in Mün⸗ chen gewohnt hatte. Er empfand erſt für das Mädel eine warme Freundſchaft, die ſich allmählich in eine Herzensliebe ver⸗ wandelte, gegen die Karl Bandau vergeb⸗ lich ankämpfte. Dann aber hatte er Hanſi doch einmal in die Arme genommen und das Mädel, die in der Fabrik mit harter Tagesarbeit ihr Brot verdiente, hatte alles geopfert, um Karl ſein Studium zu er⸗ leichtern. Oft war ſie es geweſen, die ihn aufrichtete, wenn er verzagen wollte, die das letzte Stück Brot, die letzte Mark mit ihm teilte, die ihn vor dem Hunger ſchützte. Karl hatte jetzt ſein Studium vollendet und eine Stellung im hohen Norden er⸗ halten. Vor ihm lag eine ſchöne Zukunft, ein Leben, ausgefüllt mit fruchtbringender Arbeit und ohne finanzielle Not. Karl war es, als ob man ihn aus einem Kerker in die ſtrahlende Sonne geführt hatte. Er konnte ſich über ſein eigenes Empfinden keine Rechenſchaft geben. Er liebte doch Hanſi, hatte in ihr den treueſten Weg⸗ genoſſen während der ſchweren Studien⸗ jahre gehabt und jetzt war es ihm doch, als wäre Hanſi eine Laſt für ihn, als wäre es ſchön, frei zu ſein, ganz frei ohne den drückenden Gedanken, daß für den jungen Doktor eine Schuld exiſtierte, deren Begleichung von ihm erwartet wurde. Ahnte Hanſi was in dem Manne neben ihr vorging? Sie griff plötzlich nach ſeinen feinen nervigen Händen und ſah ihm lange in die Augen.„Warum haſt du nicht den Mut zu ſprechen, Karl?“ fragte ſie lang⸗ ſam, jedes Wort betonend.„Du biſt frei, Karl, ganz frei!“ 5 Der Mann zuckte zuſammen, dann flog eine heiße Röte über ſein Geſicht. Er gab auf ihre Aeußerung keine Antwort, ſondern führte das Geſpräch über gleichgültige Dinge weiter, ſo daß das Mädel plötzlich aufſprang und ihn mit blitzenden Augen muſterte.„Höre mal“, ſagte ſie zu ihm grollend.„Glaubſt du wirklich, daß ich Luſt habe hier über alles mögliche zu reden, nur um die letzten Stunden des Beiſammenſeins abzukürzen? Ich fahre hinunter in das Tal und dann Apotheose des Lebens Photo Itala Film- und Bildberichte Mime een ſofort nach München. Laß' es dir gut gehen dort oben im Norden! Auf Wieder⸗ ſehen!“ Ehe Karl antworten konnte, war Hanſi den ſchmalen Pfad zur Bergſtation der Kreuzeckbahn hinabgeeilt. Düſter ſah ihr Karl nach.„Na gut, wenn du nicht anders willſt!“ Er warf den Kopf in den Nacken und warf ſich ins Gras. Leiſe ſurrte es durch die klare Luft. Das war die Berg⸗ bahn, die jetzt eine Frau, die jahrelang ſein treuer Kamerad geweſen war, von ihm fortführte— weit fort, viel weiter als Karl das je gewollt hatte. Es war noch Zeit, ſie zurückzuholen! Morgen früh ging ſein Zug nach dem Norden, heute war es noch Zeit! Aber Karl wollte nicht! Künſt⸗ lich baute er eine Mauer, die ſein Herz von dem Hanſis trennte. Er hatte ihr keinen Grund gegeben, ſo zu handeln, er würde auch nicht zu ihr zurückkehren! Sie hatte ihn aufgegeben, nur weil er nicht in dieſer Minute ſprach, in der ſie es von ihm erwartet hatte. Abends ſaß er im D⸗Zug und ſtarrte düſter zurück nach den Hochbergen, die immer kleiner und niederer wurden. All⸗ mählich verſchwanden ſie ganz im Dunkel der Nacht, nur das Kreuzeck, das er ſo gerne aus dem Geſichtsfelde verloren hätte, ſchickte ihm ſeinen Gruß immer wieder. Das große Licht, das vom Berghotel weit hinaus in die Bayeriſche Hochebene leuchtet, ſah vorwurfsvoll in die Fenſter des D⸗Zuges. Karl ſchloß die Augen, um das Licht nicht mehr zu ſehen.„Morgen um dieſe Zeit, bin ich weit fort von hier und morgen wird mir kein Licht die Richtung weiſen, in der man auf mich verzichtet hat!“ ſagte er für ſich. Seit dieſem Tage waren zwei Jahre vergangen. Karl Bandau hatte oben im Norden eine ſchöne Stellung erhalten, zum erſten Male in ſeinem Leben wußte er, was ein Daſein ohne Exiſtenzſorgen be⸗ deutet. Er mußte viel arbeiten und das war gut für ihn. Denn erſt, als er Mün⸗ chen verlaſſen hatte, erkannte er, wie ſehr ihm München an's Herz gewachſen war, wie wohl er ſich trotz aller Sorgen in Münchens Mauern gefühlt hatte. An die Berge durfte er nicht denken, denn dann erſchienen vor ſeinen geiſtigen Augen ge⸗ waltige Kanten und Zacken, ſchritt er durch ſchwermütige Bergwälder, atmete würzigen Tannenduft und fühlte verarbeitete Frauenhände liebkoſend über ſeine Finger gleiten. f Am ſchlimmſten aber wurde es, wenn des Nachts das Blinkfeuer des nahen Leuchtturmes blitzende Grüße in ſein Schlafgemach warf. Da ſtarrte er hinein in das gleichmäßig immer wiederkehrende Licht und ſeine Bruſt hob ein ſchwerer Atemzug. Wie dumm doch die Menſchen waren! Sie quälten ſich ab mit dem ſchönen Wort„Freiheit“! Bitter lachte er auf. Ein Mädel dort unten im Süden hatte ihn freigegeben, er hatte dieſe Frei⸗ heit erſehnt und jetzt wußte er, wenn er in die Blinkfeuer des Leuchtturmes ſtarrte, daß weder Mann noch Frau über das Wort„Freiheit“ verfügen konnten. Ge⸗ waltig ſind Naturgeſetze und ſie allein beſitzen die Macht, zwiſchen Mann und Weib über Freiheit zu entſcheiden. Er wußte an ſolchen einſamen Abenden genau: jetzt ſitzt auch Hanſi in ihrem Stübchen und denkt mit Bitterkeit an den Mann, den ſie liebte und der frei ſein wollte; und doch iſt ſie bei ihm, wartet auf ihn. Er ging in Geſellſchaft, um ſich zu be⸗ täuben, das nagende Heimweh zu ver⸗ geſſen, aber wenn er eine feine Frauen⸗ hand an die Lippen führte, ließ er ſie raſch wieder fallen. Streckte ſich ihm je⸗ doch eine verarbeitete Hand bittend ent⸗ gegen, dann gab er oft mehr, als er eigentlich geben konnte. Er hatte nie nach München geſchrieben! Er wußte, er würde nichts anderes er⸗ fahren, als das, was er ohnehin wußte. Hanſi ging an ihre Arbeit, lebte zurück⸗ gezogen und einſam und wußte doch, daß eines Tages die Herbſtſonne der Hochalpen den Mann an ihrer Seite ſehen werde, der geglaubt hatte, über ſeine Freiheit be⸗ ſtimmen zu können. Dann kam ein Sonnabend im Herbſt, an dem der Abendzug einen Mann in das Werdenfelſer Land brachte, der mit feuch⸗ ten Augen nach dem hellen Licht ſtarrte, das nach dem Flachland den Gruß des Berghotels der Kreuzeckbahn ſchickt. Er hatte an Freunde in München ge⸗ ſchrieben und ſie gebeten, Hanſi irgendwie zu veranlaſſen, am nächſten Sonntag das Kreuzeck zu beſuchen. Eine heiße Freude war in ſeinem Herzen. Er dachte an ſein ſchönes Heim im Norden, dachte an das Blinkfeuer des Leuchtturmes und er wußte, wenn dieſe Blinkfeuer erſt über das ſchwarze Haar ſeines Weibes koſen wür⸗ den, dann war alles bei ihm, wonach er ſich die letzten Jahre ſo ſehr geſehnt hatte. Einſam lehnte Hanſi in der warmen Herbſtſonne an einem der alten, vom Blitz geſpaltenen Bäume unweit des Berghotels. Da legten ſich zwei Arme feſt um ihren Körper, ihre harten Hände ſtrichen lieb⸗ koſend über ein glückſtrahlendes Männer⸗ geſicht.„Ich wußte, daß du kommen wirſt, kommen mußt!“ ſagte ſie einfach. Als die Nacht ihren ſchwarzen Mantel über die Hochberge legte, ſtanden in der Bahn zwei Menſchen und ſahen hinaus auf das helle Licht des Berghotels von Kreuzeck, das ihnen die letzten Grüße der bayeriſchen Hochberge ſchickte. Alle unsere Stunden sinken in das Meer der Ewigkeit. Alle unsere Freuden tropfen in den tiefen Krug der Zeit. Alle unsere Leiden weichen, wenn der Ueberwinder Tod setzt das große Abschlufzeichen unter Freud' und Leid und Not. nm um Ii int menen Alle werden heimwärts finden, die geliebt und die gehaßt, die nicht lau und schwach geblieben, die das Leben voll umfaßt. L. N — n 8 PF—T—— o———————* n Ae—̃— N eee. 5—————— 80 * — e 8 C vl — * 5 * D ee N r Schwerlfriede!/ „Hü—, keuchend legte ſich der Mann mit der Schulter in die Speichen des un⸗ gefügen Karrens, der Braune ſtemmte die Hinterbeine feſt in den Grund, daß ſich die Haut ſeiner Schenkel wie eitel Sehnen ſtraffte,— und ruck, der Wagen war wieder ein Stück weiter auf der Straße. Straße? Das war ein erbärmlich Ding um die Landſtraßen des heiligen römiſchen deutſchen Reiches um das Jahr nach dem Frieden zu Münſter! Aller Völker Heere atten ſie zertreten und zerfahren, und jetzt, da es Frieden geworden, lagen ſie leer und verlaſſen. Ihr Lauf aber führte durch Wälder, in deren Dickicht mit Wolf und Luchs die Menſchen hauſten, durch Felder, die ſeit Jahrzehnten keine Hand gepflegt, und auf denen geil das Kraut zuhöchſt geſchoſſen war. Klaus Endemann trieb weiter. Rumpelte mit dem Karren über Stock und Stein. Man ſah ihm an, daß er vor kurzem noch auf dem Braunen geſeſſen hatte, der in der Gabel ging. Reiter eines der Herren, mit Küraß, Schwert und blanker Eiſen⸗ haube. Unter der Wagenplache lugte griffbereit das Schwert, zur Hand gegen zwei⸗ und vierbeinig Raubgeſindel. And hinter des Schwertes Blinken hockte auf Pack und Bündel Maria. „Hier war es, rechts ab von der Straße, bei den drei hohen Tannen, keine zwei⸗ hundert Schritt,— da war es.“ Sinnend verhielt Klaus Endemann. Dann griff er zum Schwert, und die Klinge fuhr ſauſend in Buſch und Geſtrüpp, das den Abweg verdeckte. Und wieder ruckan, über Wurzeln und Stein, hoch ſchwankend auf ächzenden Rädern, rumpelte der Wagen zur Lichtung, zum Rande. Weit dehnte ſich Feld, mit blauen und roten Blüten, mit kriechenden Flechten und hoch⸗ ſtengligem Mohn. Ackerland? Geweſen, geweſen, vor dreißig Jahren. Brand und Schutt, Steine, kreuz und quer, das Dorf. Geweſen, auch geweſen. Kein Huhn, keine Katze zwiſchen den Trümmern, nur wieder Kraut und Grün, nicht einmal Raben, die waren fort mit dem letzten Rauch der Feuerbrände. „„Wir ſind am Ziel, Maria“,— der Reiter ſpannte den Braunen aus der Ga⸗ bel, legt weit die Plane zurück über die Reifen und wies der Gefährtin die Heimat. „Hier bin ich geboren, dort war das Dorf, hier unſer Haus“, und er klirrte mit dem Sporenſtiefel gegen ein paar Brocken, die aus dem Graſe lugten.„Und dort ſtand die Kirche, wo ſich der Hügel himmelan zieht.— Lagen am Ende hier draußen vom Dorf,— waren die Ende⸗ mann.“ Maria ſtand, und ihre Augen, die jahr⸗ aus, jahrein ſopiel des Schrecklichen ge⸗ ſehen, tranken die Nuhe und den Frieden, der über allem lag. Sie mühte ſi„tapfer u ſein, als ſie auf die Steine im Graſe faz, ihr Haus, ihre Heimſtatt! „Es iſt gut ſo, Klaus, ganz wie du er⸗ zählt,— von den Tannen im Wald, und den weiten Feldern, und von dem Glocken⸗ klingen am Hügel.“— Und der Reiter warf Koller und Gurt zu Boden, trug ſein Schwert vor ſich her mitten unter die Steine und ſteckte es trotzig in den Boden.„Steh du, mein wackeres Schwert, auf meiner Väter Boden, beſchirme uns,“— und des Schwertes Griff ragte wie ein Kreuz hoch über Stein und Kraut. Des Mannes Hand aber, die das Schwert gelaſſen, griff zur Axt, fuhr ziſchend in Buſch und Holz. Und Maria kramte in Packen und Kaſten, und irgendwo ſang ein Vöglein, und dort ſtand noch der Baum, der einſtmals des Knaben Fenſter beſchattet, und der Brunnenſchacht führte noch Waſſer. Und wieder ein weniges ſpäter flammten die Feuer, leckten gierig über Gras und Ried, praſſelten hoch auf und deckten mit feiner Aſche, die den Segen der Frucht⸗ barkeit in ſich trug, den Boden. Durch die Zweige des Hollerbuſches am Rande des Waldes ſtreckte ſich ein ſeltſam Geſicht. Menſchenantlitz mit tiefen Runen und Kerben, wie ſie ſiebzig Jahre und mehr mit ſich bringen, wie ſie ein Menſchen⸗ alter Krieg zeichnen. Ungläubia Staunen ſtand in den großen Augen. Das war Arbeit, nicht Zerſtören! Ein wunderlicher Zug bewegte ſich auf den Endemann zu. Vorweg, zur Nachfolge winkend, der Alte. Und dann Weiblein, zehn, zwölf, drei Männer auch, die moch⸗ ten vierzig oder ſechzig ſein, ſie waren zu grau und zu ſtumpf, es zu erkennen,— doch nirgends ein Kind!— — Von Johannes von Kunowfki Das Beil in der Fauſt, trat Klaus vor ie, wie das Leben vor längſt Geſtorbene. „Was wollt ihr?“ „Könnten nicht anders euch fragen, Herr“, ſagte der Alte.„Doch da wir eine gute Waffe ſehn in eurer Hand, die Axt, die Wälder rodet und Häuſer baut, ſo wollen wir euch ſagen...“ Klaus Endemann ſenkte die Fauſt. Hilflos lagen beide Arme plötzlich an ſeinen Seiten. Er trat einen Schritt vor, ganz nahe zu dem Alten, dann brach es aus ihm, weh, glückhaft zugleich: „Paſtor Bühler,— Vater Bühler—“, das war die Heimat. Traurig nickte der Alte.„Bin Paſtor geweſen hier in Althagen“, und ſeine Greiſenhand ſchrieb einen Kreis über die Trümmer, das Feld und menſchliche Elend, das ihn umdrängte. „Und ihr kennt mich nicht, Vater Bühler? — Klaus Endemann!“ Wie klang das weit her, Endemann? Wo waren die geblieben? Vor zehn, oder waren es zwanzig Jahre? Der Greis führte die Hand zur Stirn. Richtig, ſo war es. Am Tage der Himmelfahrt Chriſti einmal, da war das Dorfende An⸗ fang geweſen für die Kroaten aus dem Buſch. Hatten zuerſt hier die rote Lohe auf das Dach geſetzt, den Mann geſchlagen und die Frau geſchunden. Waren dann zum Dorfe gekommen, die erſten, denen noch ſo viele nachfolgten in all den Jahren. War wohl auch ein Sohn geweſen, in der Fremde irgendwo. „Klaus Endemann—“, der Paſtor nickte, „ia, ich weiß, und das war euer Hof.“ „War und wird unſer Hof, Vater Büh⸗ ler. Ich baue!“ Hoch trat Klaus unter die Dörfler.„Iſt Friede geworden im deutſchen Lande, Friede, ihr Leute!“ Frieden? Die Dörfler kannten das Wort kaum. Klang das nicht wie Glockenläuten und ein Sonnennach⸗ mittag zwiſchen hohen, goldenen Feldern? Frieden? „Kommt heraus aus den Wäldern, packt zu, Leute,— es iſt Friede!“ Klaus griff einen der Männer bei ſeinen Lumpen. „Seht, hier ſind Steine für Haus und Stall, und Holz, und die Erde iſt ausgeruht wie nie und giert nach fruchtbarem Samen. Es iſt neues Leben über der Welt, Freunde, — es iſt Frieden, Frieden!“ Paſtor Bühler war der erſte, der das Wunderland wiederfand, das Friedensland. Stand zwiſchen Klaus und Maria und konnte nicht genug hören, und fragen, und wundern, und glauben. Und als er wußte, daß alles wahr und wahrhaftig an dem war, reckte er ſich hoch auf. Suchend ging ſein Blick in die Runde, und als er das Schwertkreuz zwiſchen den Steinen ragen ſah, ſchritt er hinein in die Mauern, die Grundſteine der Heimſtatt. Groß ſtand der Alte hinter dem Kreuze. Und die anderen, die ihm folgten, drängten ſich vor ihm. Steiften mählich die Nacken unter ſeinen Worten, ein Leuchten kam in ihre Augen, ein Brennen und Sehnen voller wunderbarer Geſichte. „Wie du Erbe und Hofſtatt wieder nimmſt zu Beſitze, Klaus Endemann, alſo wollen wir andren auch wieder zu unſern Häuſern kehren, ſie richten und vertrauen auf den Schutz des Höchſten.“ Vater Bühler ſah um ſich. Ueber die Steine. Haus lag bei Haus, das Dorf, wogende Felder ringsum, und am Hügel ſtand wieder ein Kirchlein. Und als ſeine Augen zurück zur Erde und zu den Menſchen kamen, da ſah er nicht mehr ihre Not und Lumpen, er ſah Hoffnung und Vertrauen, und Arme, die ſich voller Sehnſucht der Arbeit ſtreckten. And als er weiter blickte und die Fremde an Klaus Endemanns Seite ſah, erkannte er, daß ſie geſegneten Leibes war! Da ſtimmte er den Lobgeſang an, und zitternd fiel ſein Häuflein ein. Es wurde Friede, Friede! Janmaal iſt hölliſch abergläubiſch Von Hubert Südekum Tjä, das iſt mal klar: wenn Janmaat ſein Garn ſpinnt, dann mutet er der Gläubigkeit ſeiner Zuhörer gewöhnlich in büſchen viel zu. Aber er tut das nicht in böſer Abſicht. Nicht ſelten hält er ſeine lögenhaften Geſchichten ſogar ſelbſt für wahr. Kein Menſch iſt nämlich ſo leicht⸗ und ſo abergläubiſch wie Janmaat in eigener Perſon. Du liebe Zeit, wie blüht doch der Aber⸗ glaube auf See! Es iſt ja auch kein Wun⸗ der; denn nichts in der Natur iſt geheim⸗ nisvoller, rätſelhafter, unberechenbarer als der gewaltige Ozean mit ſeiner dunklen Tiefe, ſeinen wechſelnden Stürmen, ſeiner unermeßlichen Weite. Die Meteorologie hat zwar in den letzten Jahrzehnten unter dieſen abergläubiſchen Traditionen ſchon tüchtig aufgeräumt. Aber ausſterben wer⸗ den die Märchen und Legenden niemals. Nein, Janmaat hält zäh an ihnen feſt, und ohne ſie wäre ja ſchließlich die ganze chriſt⸗ liche Seefahrt auch nur halb ſo ſchön. Früher, als die Segelſchiffahrt noch oben⸗ an ſtand, da war es mit dem abergläubi⸗ ſchen Kram der Seeleute wohl'n büſchen gar zu doll. Da fing er ſchon beim Kiel⸗ legen an, da wuchs er gleichſam mit den Maſten in die Höhe. Er beſtimmte den Namen des Schiffes wie den Zeitpunkt der erſten Ausreiſe. Ja, er beeinflußte ſelbſt die Wahl der Mannſchaft und der Ladung. So legte Janmaat zum Beiſpiel beim Bau des Schiffes fix eine Silbermünze unter den Fuß des Großmaſtes, das ſollte immer gute Fahrt verheißen. Hatte er es vergeſſen, ſo klaute er irgendwo ein Stück Holz, ſchnitzte einen Pflock daraus und ſchlug dieſen in den Kiel ein. Das verhieß wenigſtens ſchnelle Fahrt. Aber wehe, wenn beim Zuhauen des Kieles Funken ſprühten! Dann war es ſchwer, die Mannſchaft zu⸗ ſammenzubringen; denn das Schiff hatte ſichere Ausſicht ſchon auf der erſten Reiſe vom blanken Hans verſchluckt zu werden. Na, und dann bloß keine Advokaten, Pfar⸗ rer oder Frauen an Bord. Die waren als Unheilbringer verrufen, mit denen wollte Janmaat nichts zu tun haben. Seht, ſo ſtand der Aberglaube damals ſchon bei der Geburt des Schiffes Pate, und wenn es endlich durch die Wogen pflügte und mit den Gewalten der Natur kämpfte dann kannte er ſchier keine Grenzen mehr Doch denkt nicht, das gäbe es heute nicht mehr. Oh, Janmaat iſt auch heutzutage noch hölliſch abergläubiſch, er kann es nicht laſſen, er ſieht und hört auf ſeinen Reiſen aber auch gar zu viele rätſelhafte Dinge. Da zeigen ſich beiſpielsweiſe auf den Maſten und Raagen mitunter merkwürdige Lichter, die wie feurige Vögel ausſehen. Leuchten ſie in der Nacht auf, Junge, Junge, dann rieſelt Janmaat ein Schauer des Grauens durchs Gebein. Denn dieſe Lichter ſind die Seelen der Ertrunkenen, und ſie flammen auf, um vor drohendem Anwetter zu warnen. Wenn ſie aber unter Tage bei einem Gewitter erſcheinen, denn⸗ ſo hat Janmaat keine Bange. Jetzt ver⸗ künden ſie nämlich, daß die Gefahren für das Schiff vorbei ſind, weshalb auch der Bootsmann dann ſeine Leute zuſammen⸗ pfeift und mit ihnen ein Dankgebet gen Himmel ſendet. Na, dieſe Lichter gibt es ja in der Tat. Es ſind jene elektriſchen Lufterſcheinungen, die man St.⸗Elms⸗Feuer nennt. Janmaat ſagt jedoch Windlichter oder Friedensfeuer dazu, manchmal auch Kaſtor und Pollux. Ach, und dann der Klabautermann! Tjä, den ſieht nun nicht jeder. Der iſt man ein winziges Kerlchen mit rotem Bart und grünen Zähnen. Aber wenn der auf dem Schiff zu Gaſte iſt, ſo wahrt euch und be⸗ handelt ihn freundlich. Der Burſche hat es nämlich fauſtdick hinter den Ohren. Iſt er erzürnt, ſpielt er euch die übelſten Poſſen. Er reißt euch im Schlaf die Haare aus, er verknotet euch Taue und Leinen, er leert ſogar heimlich euren Branntweinbuddel, nichts wie Aerger habt ihr dann. Doch wenn ihr gut mit ihm ſeid, ſo iſt er euer Freund und Wohltäter. Fragt mal den Smutje. Der füttert ihn immer mit feinen Sachen, und hat darum bei ihm einen dicken Stein im Brett Aber es gibt auch Meermänner. Das ſind ganz unangenehme Geſellen, häßlich, dick, mit Schuppen auf dem Rücken und voll von Tücken und böſen Launen. Janmaat fürchtet ſie wie die Peſt. Da iſt ihm eine 14 Seemaid denn doch tauſendmal ieber. Seht, in Holland iſt vor langer Zeit mal eine Seejungfrau ins ſeichte Watt ge⸗ ſchwemmt worden. Die hat man gefangen und dem Magiſtrat von Haarlem geſchickt; denn es war, ſo weit ſie menſchliche Geſtalt hatte, eine verdammt ſchmucke Deern Schade, daß ſie ſtatt mit hübſchen Beinen mit einem mächtigen Fiſchſchwanz geſegnet war. Na, der Magiſtrat war ſchlau. Er ließ ihr einen Extraſtuhl anfertigen, der über einen großen Waſſerkübel gebaut wurde. So konnte ſie ſitzen und ihren Schwanz immer ſchön im Waſſer halten. Sie lernte nun beten und ſpinnen und 1 2 5 4 1 9 ie Ae dh ue Has,— brachte der Stadt reichen Segen. 16 Jahre lebte ſie in Haarlem. Dann ſtarb ſie und wurde chriſtlich begraben. Wenn ihr dieſe Geſchichte nicht glauben wollt, ſo beſucht nur mal das Rathaus in Haarlem. Dort hängt heute noch ihr Bild, und darunter iſt in goldenen Buchſtaben zu leſen, wie es ihr bei Lebzeiten erging.. Die Seejungfrauen haſſen merkwürdiger⸗ weiſe die Meermänner. Ihr Herz kann nur zu jungen Menſchenſöhnen in Liebe entbrennen. Noch heißer jedoch glüht es für Muſik und Geſang. Das hat mal ein Finkenwerder Fiſcher erfahren, als er, um ſich immerglücklichen. Fang zu erkaufen, einer Meermaid ſeinen hübſchen Sohn aus⸗ geliefert hatte. Da ſang nämlich ſeine Frau nachher Trauerlieder. Aber ihr Ge⸗ ſang war ſo wunderherrlich, daß er die Seefungfrau ganz berückte. Sie tauchte wieder auf und erbat eine Zugabe, wofür ſie dann den Geliebten wieder freiließ. Na, das war doch wohl nett von dem Mädchen, Zärtliche Empfindungen hegt Janmaat ſelbſtverſtändlich für die Seejungfrauen. Wenn dieſe verführeriſchen Geſchöpfe in ſtiller Nachtzeit aus dem mondbeglänzten Meer auftauchen, ihr üppiges Haar käm⸗ men, ſüße Lieder ſingen und mit be⸗ zaubernden Blicken und Gebärden den jungen Matroſen auf einſamer Wacht um alle Beſinnung bringen, dann ſoll ſchon manch ein Betörter zu ihnen hinab⸗ geſprungen ſein. Darum hält es Janmaat für richtig, ſtets Watte für die Ohren zur Hand zu haben. Den Augenſchmaus jedoch, den läßt er ſich nicht gern nehmen. Aber er kennt noch eine ganze Schar von anderen Geiſtern, Kobolden und ſonſtigen geheimnisvollen Weſen, um deren Gunſt er ſich ſtändig bemühen zu müſſen glaubt. Es ſeien nur noch die Wetterhexen erwähnt, die an der Küſte Schleswig⸗Holſteins hauſen und meiſt die Geſtalt von haushohen Wogen annehmen. Drei Janmaaten haben mal drei von dieſen böſen Weibern be⸗ lauſcht. Die Hexen beſprachen ſich gerade, wie ſie deren Schiff Verderben bringen wollten. Als ſie darauf in Wogengeſtalt ins Meer liefen, ſchlug der eine Janmaat mit dem Beil auf ſie ein, bis ſich das Waſſer mit Blut färbte. Die drei Seemänner konnten nun ungefährdet nach Hauſe ſchiffen, aber daheim fand dann jeder von ihnen ſeine Frau als Tote auf Seht, ſo iſt alſo mit dieſen wunderlichen Weſen des Meeres nicht zu ſpaßen. Doch es gibt noch ganz andere Dinge, die dem Seemann begegnen können. Obenan den Fliegenden Holländer. Dieſe Meereslegende iſt ja ſchon in der ganzen Welt bekannt. Aber ſie iſt ausgeſchmückt, abgeändert, 15 Dichtung geworden. Die Wahrheit iſt ſo: Alſo nämlich, da war einmal ein hol⸗ ländiſcher Käpten, der bei widrigen Winden vergeblich verſuchte, ſchiffen. Hoho, er war auch ein rauher Geſelle. Er ſchwur daher, das dennoch zu vollbringen, verhöhnte ſeine ängſtliche Mannſchaft und tat läſterliche Reden gegen den Herrgott. Als einige ſeiner Leute ihn zwingen wollten, einen Hafen anzulaufen, ließ er ſie kurzerhand über Bord werfen. Nun ſtieg aber der Heilige Geiſt auf das Schiff. Der ruchloſe Käpten ſchoß auf ihn, traf jedoch ſeinen eigenen Arm. Darum wurde er von der Er⸗ ſcheinung verdammt, ewig zu ſegeln, ohne Naſt und ohne Ruhe, immer auf hoher See. Zudem ſollte er fortan nur Galle trinken, glühendes Eiſen eſſen und keinen Schlaf mehr finden. Zum böſen Dämon des Ozeans ſollte er werden, allen gottloſen Seefahrern ein Schrecken und allen dieſen Unglück und Drangſal bringend. Na, ſo iſt denn auch der rauhbeinige Käpten zum Fliegenden Holländer ge⸗ worden. Er kann die Geſtalt ſeines Fahr⸗ zeuges nach Belieben verändern und wird ſelten zweimal als derſelbe geſehen. Seine Mannſchaft beſteht aus alten Sündern der See, aus Dieben, Mördern und ähnlichem Gelichter. Wehe alſo, dreimal wehe, wer dieſes Geſpenſterſchiff erblickt! Er ſoll nur ja ſein Teſtament einer Flaſchenpoſt anver⸗ trauen; denn furchtbar iſt das, was ſeinem Schiff nun bevorſteht. Auch das„Wrack der Palatine“ iſt ſo ein böſer Dämon der See. Es handelt ſich hier⸗ bei um das Geſpenſt eines Schiffes, das einſt an der amerikaniſchen Küſte mit Mann und Maus ein Raub der Flammen wurde. Nun erſcheint es an jedem Jahres⸗ tage ſeiner Kataſtrophe, mit vollen Segeln und in Feuer und Rauch gehüllt, und wer es gewahrt, der muß eilig die Segel reffen laſſen, denn ein ungeheurer Sturm wird nun ſein Schiff umtoſen. So ſpukt der Aberglaube im Kopfe unſeres Janmaaten, und dagegen hilft nicht mal en Grog. Nö, nichts hilft dagegen; denn Janmaat hat es genug erlebt, daß dieſer geſpenſtiſche Kram wirklich kein Aber⸗ glaube iſt. Oder ſtimmt es etwa nicht, daß ein Schiff, von dem ſich nächtlicherweile die Ratten über die Haltetaue an Land flüchten, zum Untergang verdammt iſt? Doch, Jan maat, da haſt du recht. Die Ratten ver⸗ laſſen immer das Schiff, wenn es leck iſt und nicht mehr lange leben wird. Die Ratten haben nämlich dafür eine feine Naſe: ſiehe Spanien! Kap Horn zu um — 122 t ſche fur und die U Ihr ken ſchen Lö U de ale he pte 50 4 Feber Deutſche besucht hen ort Großlundgebu er. a Viernheimer- erscheint in Majje be 5 Bekannimachungen 5 f Orlisgruppe de NS.⸗Beratungsſtunde jeden!? . Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20 * g it Betr.: Jahresfeier von Kraft durch Freude. „ Am kommenden Sonntag, abends 8 Uhr, at veranſtaltet die hieſige NS.⸗Gemeinſchaft n„Kraft durch Freude“ im Saale des„Frei⸗ i. ſchütz“ ihre Jahresfeier. Die Parteigenoſſen 1 und Mitglieder der Formationen und Glie⸗ 1 5 derungen wollen ſich daran zahlreich beteili⸗ gen. Ich erwarte ebenſo, daß die in den näch⸗ b ſten Tagen an die Führer der Untergliederun⸗ f gen ausgegebenen Eintrittskarten, die den⸗ J ſelben für ihre Mitglieder und Angehörigen . zur Verfügung geſtellt werden, von ſolchen reſtlos abgeſetzt werden. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NSK OV. Ich bitte alle Kameraden und Frauen, am Samstagabend an der Großkundgebung der Partei im„Freiſchütz“ zahlreich teizunehmen. Seelinger. 8 2 * DA Betr.: Jahresfeier„Kraft durch Freude“. Die an die einzelnen Gliederungen, Zellen⸗ und Blockwalter ausgegebenen Eintrittskar⸗ ten ſind unbedingt bis ſpäteſtens Samstag⸗ abend beim Ortswart Weidner, Repsgaſſe 9, abzurechnen. Die Mitglieder der ehemaligen Angeſtell⸗ tenverbände werden nochmals auf die Um⸗ chreibung der alten Mitgliedsbücher aufmerk⸗ 150 gemacht. Letzter Termin: 30. No⸗ Lokale N. Viernheim, den 28. November 1936 Anſer Tagesſpruch Es iſt wirklich etwas Wunderbares, hin⸗ zugehen in das Volk, alle ſeine Vorurteile all⸗ mählich zu überwinden, um dann zu helfen und immer wieder zu helfen. Dann ſtellt ſich plötzlich das anſtändige Menſchenkind heraus, das anſtändige Herz, der anſtändige Charakter, und man wird dann ſelbſt innerlich reich bei einem ſolchen Reichtum unſeres Volkes. Dieſes Glück, zu helfen, das den am meiſten belohnt, ber ſich zu dieſem Sozialismus der Tat bekennt. Adolf Hitler. Deulſch jein beißt treu jein heißt Kämpfer 5 Deniſchland jein! Wenn heute abend um 8 Uhr in den Sälen des„Freiſchütz“ in einer machtvollen Kund⸗ gebung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei der als alter und bewährter Mitkämpfer Adolf Hitler's bekannte Reichs⸗ Stoßtruppredner Fritz Th. Körner-Leip⸗ zig zu der Viernheimer Bevölkerung ſprechen wird, ſo wiſſen wir, daß all die Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen gekommen ſind, die es noch nicht vergeſſen haben, daß ſie noch vor we⸗ nigen Monaten und Jahren in Not und Elend waren, daß ſie aus dieſer traurigen Elends⸗ zeit nur durch Adolf Hitler und ſeine Bewe⸗ gung gerettet wurden. Deutſche Männer und Frauen werden kommen als die machtvollen Bekenner des neuen Deutſchland.— Ihr „Anderen“ aber, die Ihr an den Straßen⸗ ecken ſteht, die Ihr noch zum Juden lauft, die noch mit„unſre Leit Vieh mauſchelt,“ und auch Ihr Herren Spießer und Nörgler, die über alles etwas zu meckern haben— und Ihr, die wieder„bekehrt“, vor einigen Jah⸗ ren das hier machen wolltet, was die Bol⸗ ſchewiſten jetzt in Spanien machen— Ihr könnt zu Haus bleiben! Deutſche Männer und Frauen gehen als Kämpfer der Voltsgeme inſchaft heute abend in die Großkundgebung. „ r Der wahre Sozialismus und der wahre Nationalſozialismus beſteht darin, daß jeder einzelne Volksgenoſſe bereit iſt, ſein letztes, ſein Blut und Leben, einzuſetzen für ſeine Nation, für ſein Deutſchland. Dr. Robert Ley. CCC ĩ tiſtik beweiſt, daß ſeit dem Bau von Radfahr⸗ wegen auf einer beſtimmten Strecke die Zahl der Verkehrsunfälle auf nur die Hälfte von früher herabgeſunken iſt. Wenn auch die Zah⸗ len für uns nicht zutreffen dürften, weil eben Dänemark das Land der Radfahrer iſt, ſo gibt uns die Statiſtik doch zum Denken Anlaß, zumal in Deutſchland bei den Unfällen die Radfahrer eine nicht unbedeutende Rolle ſpie⸗ len! Aatſonaltheater Mannheim „Lohngrin⸗ Mit Vorliebe hat ſich im frühen Mittel⸗ alter die Phantaſie der Chriſten der Schale zugewandt, in welcher das Blut des Erlöſers aufgefangen wurde. Einen beſonderem Kultus dachte man ſich ihr geweiht. Dem Gral wurde auf Monſalvat ein Tempel errichtet. Der hei⸗ lige Gral ſendet ſeine Ritter aus zum Schutze der Bedrängten. Mit Sieghaftigkeit ſtattet er ſie aus; aber auch einen Teil der eigenen Un⸗ berührbarkeit teilt er ihnen mit: Sie dürfen nicht nach ihrer Herkunft befragt ewrden. So wird Lohengrins Forderung an Elſa zum tra⸗ giſchen Angelpunkt. Wagner ſelbſt hat das Symbolhafte der Fabel in der Unmöglichkeit der dauernden Vereinigung einer überſinn⸗ lichen Erſcheinung mit der menſchlichen Natur erblickt. Der Lohengrin iſt der erſte Höhepunkt auf Wagners Weg zum Muſikdrama. Das Leit⸗ motiv wird zum verbindenden Element von Muſik und Dichtung. Das tiefe Geheimnis aber iſt die Macht, die von dieſem Werk aus⸗ ſtrahlt, die jeden in ihren Bann zieht, der nur irgendwie empfangswillig ſich ihr hin⸗ gibt. Unter Ernſt Cremers erfahrener Stabfüh⸗ rung und Heinrich Köhler⸗Helffrichs Spiel⸗ leitung wurde die Aufführung zu einem vol⸗ len Erfolg. Der Weiträumigkeit der Schelde⸗ landſchaft im erſten und letzten Akt wurden die wenig glücklichen Bühnenbilder Hans Blankes allerdings nicht gerecht. Die Geſamtinſzenie⸗ rung des Spielleiters aber war von einer Be⸗ wegungsfülle getragen, die das Spiel in dauerndem Fluß hielt und dem Auge keinen toten Punkt ließ. u Den König Heinrich gab Heinrich Hölzlin, von ſeinem geſanglichen Können abgeſehen, mit einer vornehmen Würde und Klarheit, die die Geſtalt dieſes Königs uns beſonders nahe bringt. Auch wenn er nicht ſingt, ſteht er als überragender Repräſentant völkiſcher und ſtaatlicher Einheit im Mittelpunkt. Die Ge⸗ ſtalt des Telramund gab Wilhelm Trieloff in neuer Perſpektive. Er zeichnet ein feſt um⸗ riſſenes Charakterbild, einen Kämpfer, dem ſeine Ehre über alles geht. Die Titelrolle wurde wieder von Erich Hallſtroem gegeben, deſſen Vortrag hohe Muſikalität und ſeeliſches Erleben offenbart und einen innigen Kontakt mit den Hörern finden läßt. Als Elſa von Brabant beſticht Erika Müller durch die Klangſchönheit ihrer Stimme, während Paula Buchner als Ortrud eine geſanglich und dar⸗ ſtelleriſch; abgerundete Leiſtung gibt. Den Heerrufer ſang Hugo Schäfer⸗Schuchardt mit Geſchmack und Stimme. In die übrigen Rollen teilten ſich Fritz Bartling, Chriſtian Könker, Friedrich Kempf, Peter Schäfer, Lu⸗ cie Rena, Nora Landerich, Milli Gremmler und Gerda Juchem. Der Beifall war überaus herzlich. „Toska, Ueber Puccinis Geſamtwerk mögen die An⸗ ſichten immer noch auseinandergehen, ſeine dem Verismo nachgemachte, blutrünſtige, aber in ihrer melodiſchen Farbenpracht mitreißende Oper wird immer wieder zum Erfolg. Die gegenwärtige Aufführung im Nationaltheater macht einen ſehr lebendigen, beſchwingten Ein⸗ druck; zu dem großen Erfolg aber trägt wohl am meiſten Marlene Müller-Hampe als Toska bei, in der die Mannheimer Bühne eine den Durchſchnitt überragende Vertreterin dieſer Partie beſitzt, deren ſchön gebildeter Sopran des erforderlichen dramatiſchen Ausdrucks fä⸗ hig iſt. Als Gaſt ſang Bernd Aldenhoff den Cavaradoſſi, deſſen Rolle innerlich tief emp⸗ pfunden war und ſtark an das Gefühl appel⸗ lierte. Als Scarpia betonte Walther Groß⸗ mann mehr die Eleganz und Dekadenz und gab dabei eine ſicher gezeichnete Charakter⸗ ſtudie dieſes Böſewichts. Von den übrigen Perſonen iſt beſonders Hans Scherer als Meßner hervorzuheben, deſſen ſolide Geſangs⸗ technik eine abgerundete Leiſtung bringt. Als Angelotti konnten Peter Schäfer und als Spoletta Fritz Bartling gefallen. Die faſzi⸗ nierende Geſamtleiſtung forderte reichſten Beifall heraus. ** eee 2 N 3 n 222 418 Ser 1 mn ud 0 0 an lan auf fler Mb mi Ku erhl iſt N * das fell in We dem 5 O0 Lu Il I Muti Echlle Elöſez 1 Aulus al wurde er hei⸗ Ecufe faltet er nen Un⸗ dürfen n. S0 um tra⸗ at das michi berſinn⸗ n Natur int auf a8 Neit⸗ ent von einmis erk aus⸗ cht, der hr hin⸗ Schelbe⸗ rden die Vlarkes ſenie⸗ ler Be⸗ piel in keien Hölzl, „mit eit, die 18 nahe t er als „ dem ibeltolle gegeben, liche Kontalt ſſa bon ch die Palla d dar⸗ ib. uchardt übrigen Hriſtan kt, Lu⸗ Ammer überaus Von Otto Lilienthal zum Stratojphärenjlugzeug Von Ing. J. H. Nenner, Viernheim Das Flugzeug iſt heute ein ebenſo ſicheres, zuverläſſiges und für viele auch alltägliches Verkehrsmittel, wie etwa Eiſenbahn oder Dampfſchiff. Und doch iſt das Flugzeug im Gegenſatz zu den meiſten anderen Verkehrs⸗ mitteln noch ſehr jung, kaum mehr als dreißig Jahre alt. Als unſere Väter und Mütter noch zur Schule gingen, da gab es noch keine Flug⸗ zeuge, da gab es vielleicht da und dort einige „närriſche“ Leute, die daran dachten, irgend⸗ wie in die Lüfte zu ſteigen, aber die nahm man nicht ganz ernſt. Trotzdem war der Traum der Menſchheit, ſich gleich den Vögeln in die Lüfte zu heben, Jahrtauſende alt. Wir alle kennen die alte deutſche Sage von Wie⸗ land, dem Schmied, und die griechiſche von Ikarus und ſeinem Sohne Dätalus. Wir er⸗ innern uns auch des genialen Leonardo da Vinci, der bereits im 15. Jahrhundert in un⸗ ermüdlicher Erforſchung des Vogelfluges be⸗ deutſame Grundlagen des Fliegens fand, ohne jedoch zu einer praktiſchen Auswertung des Gefundenen zu kommen. Jahrtauſende träumte ſo die Menſchheit vom Fliegen, bis es endlich am 17. Dezember 1903 zum erſtenmale einem Menſchen gelang, ſich wie ein Vogel in die Lüfte zu heben. Die Gleitflüge Otto Lilienthals, die unerhörten Erkenntniſſe ſeiner Forſchungen, die er der Welt in ſeinem Buche„Der Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunſt“ der Welt mit⸗ teilte, die Erfindung des leichten Exploſions⸗ motors, des Benzinmotors durch Gottlieb Daimler, alſo die geiſtigen Großtaten zweier Deutſcher, ermöglichten den erſten Motorflug. Mit dem 17. Dezember 1903 begann ein neuer Abſchnitt in der Geſchichte der Menſch⸗ heit. Erde und Waſſer waren in dem jahr⸗ hundertelangen Kampfe erforſcht und errungen. Jetzt ſetzt die Eroberung der Luft mit einem unvergleichlichen Elan und Tempo ein. 16 PS., 16 Pferdeſtärken leiſtete der erſte Flugmotor, der Flugzeug und Pilot kaum über dem Erboden zu heben vermochte. Noch beim erſten deutſchen Flug im Jahre 1911 mußte der Begleiter eines der Teilnehmer vor An- tritt des Fluges ſein Silbergeld zurücklaſſen, weil der„Aeroplan“ dadurch überlaſtet war und nicht aufſteigen konnte. Jahre ſpäter hören wir von heldiſchen Lei⸗ ſtungen unſerer Kampfflieger, wie Freiherrn von Richthofen, Bölke und Immelmann und andere mehr, die der ganzen Welt vor Deutſch⸗ land und ſeiner Fliegerei Achtung verſchafften. Als 1918 das Schickſal ſeine ſchwere Hand auf Deutſchland legte, zerbrach auch ſeine ſiegreiche Luftmacht. Zehntauſende von Flug⸗ motoren wurden verſchrottet, Tauſende von Flugzeugen wurden zerſchlagen. Jenſeits der deutſchen Grenzen aber nahm der Aufbau der Luftwaffe gigantiſche Aus⸗ maße an. Jahr für Jahr verließen Tauſende von ſchnellen Jagdflugzeugen und rieſige Großbomber die Werften. In den Rüſtungs⸗ fabriken von Schneider⸗Creuzot und Skota entſtanden die furchtbaren Waffen der Mili⸗ tärluftfahrt am laufenden Band. So war der deutſche Aar in militäriſcher Hinſicht gefeſſelt und geknebelt. Aber an den Sport⸗ und Verkehrsflugzeugen, die wir noch halten durften, merkte man, daß der Geiſt der deutſchen Fliegerei nicht ſchläft. Und ſo war es Prof. Dr. Junkers, der die Ganz⸗ metallbauweiſe für Flugzeuge erfand(Allu⸗ minium, Mangan-Legierungen mit etwas Kupfer und Zylizium im Zuſatz, um dadurch die Feſtigkeit und Zähigkeit des Metalls zu erhöhen). Auch Dornier in Friedrichshafen baute ehemals das größte Flugboot der Welt, den Do k. Dreißig Jahre ſpäter, nachdem Lilienthal als erſter ſein Leben für die Fliegerei opferte, jagen die Giganten der Luft mit zweihundert⸗ fünfzig Kilometer Stundengeſchwindigkeit da— hin. Geſchwindigkeiten von 400 Kilometer in einer Stunde ſind heute keine Seltenheit mehr. Ja, ein Rennflugzeug brachte es auf die phan⸗ taſtiſche Geſchwindigkeit von 800 Stunden⸗ kilometern. Und wenn es erſt gelungen iſt, die Strateſphäre den Luftraum über 1600 m Höhe, cort, wo die Atmosphäre nur noch ſehr dünn iſt, der Luftwiderſtand alſo ſehr gering iſt, und auch immer ewig ruhiges, von keinem Wind und Sturm beeinflußtes Wetter herrſcht, wenn es erſt gelingt, dieſen Luftraum für das Flugzeug zu erſchließen, dann werden ſelbſt Geſchwindigkeiten von 1000 Kilometer in einer Stunde leine Seltenheit mehr ſein. Weite Kontinente trennende Ozeane werden dem Flugzeug keine Schranken mehr bieten. So wie heute die Poſtflugzeuge der deutſchen Atmoſphäre fliegen, ſo wird ſpäter das Flie⸗ gen in der Stratoſphäre kein Problem mehr ſein. Mit Siebenmeilenſtiefeln iſt die Entwick⸗ lung der Fliegerei vorwärts geeilt, und es iſt daher nicht verwunderlich, daß manchen, vielen, vor allen Dingen denen, die weit ab wohnen von den großen Flughäfen des Rei⸗ ches, vieles am Flugzeug und deſſen Entſte⸗ hung bisher nicht recht verſtändlich geworden iſt. Hier für Aufklärung zu ſorgen und na⸗ tionalen Pionieraufgaben, die der Luftfahrt in wirtſchaftlicher und politiſcher Hinſicht ob⸗ liegen, aufzuzeigen, alſo alle Schichten des Volkes, beſonders aber die deutſche Jugend zum Luftſportgedanken zu erziehen, dies iſt die Aufgabe des deutſchen Luftſportverbandes, der im Frühjahr 1933 von unſerem Luftfahrt⸗ miniſter Hermann Göring durch Neugliede⸗ rung zuſammengefaßt wurde. Er ſchuf aus der Vielzahl der Vereine eine einzige, ſtraffge⸗ gliederte Organiſation, den Deutſchen Luft⸗ ſportverband. Hier im Deutſchen Luftſport⸗ verband iſt von nun an das Sammelbecken aller fliegeriſchen Kräfte des jungen Deutſch⸗ lands geſchaffen worden. Die Motor- und Se⸗ gelfliegerſtürme ermöglichen atlen flugſport⸗ begeiſterten Deutſchen die Ausbildung zum Motor⸗ bzw. Segelflieger. Planmäßiger Un⸗ terricht und ſportliche Uebung ſorgen für die notwendige geiſtige und körperliche Vorbil⸗ dung. Alle die, die ſich für die Fliegerei in⸗ tereſſieren, aber aus irgendwelchen Gründen am Flugſport ſelbſt nicht tätig teilhaben kön⸗ nen, arbeiten als fördernde Mitglieder des Deutſchen Luftſportverbandes mit an dem Aufbau der deutſchen Luftfahrt. Seine ſchönſte Aufgabe ſieht der Deutſche Luftſportverband in der Heranbildung des Fliegernachwuchſes und in der Erziehung der Jugend. Denn die beſten Tugenden, die der Staat von ſeiner Jugend fordert, verkörpern ſich im Flieger: Kameradſchaft, Gehorſam und Ausdauer. So werden die jüngſten Flieger⸗ anwärter, die Pimpfe und Hitlerjungen, in Modellbaukurſen mit den Grundlagen des Fliegens und des Flugzeugbaues bekanntge⸗ macht. Sie lernen hier ein erhebliches Maß von fliegeriſchen Begriffen, lernen ihre gei⸗ ſtigen und körperlichen Fähigkeiten gebrau⸗ chen, die ſie dann nach dem 16. Lebensjahre mit dem Bau richtiger großer Segelflugzeuge beginnen und ſpäter einrücken in die Reihen der Motor- und Segelfliegerſtürme und ſchließ⸗ lich in der Luftfahrt den erſehnten und be⸗ geiſterten Beruf finden. Es wird in Zukunft nur noch der zur Luftwaffe oder Verkehrs⸗ fliegerei kommen, der die Schule des Segel⸗ fliegens durchgemacht hat, denn das Segel- fliegen iſt die beſte Grundlage für das ſpätere Motorfliegen. Beſonders zu dieſem Zweck iſt der Deutſche Luftſportverband geſchaffen, um jedem deutſchen Jungen die koſtenloſe Aus⸗ bildung des Segel- und Motorfliegens zu er⸗ möglichen. Heute haben wir mit eiſerner Energie den Aufbau der deutſchen Luftwaffe begonnen. Die Wunden aber, die Verſailles und die 14 Jahre der inneren Zerriſſenheit der deut⸗ ſchen Luftfahrt und damit dem deutſchen Volke ſchlugen, ſind ſo tief, daß nur die Mithilfe des ganzen deutſchen Volkes ſie zu heilen ver⸗ mag. Jeder muß mithelfen! Jeder kann mit⸗ helfen, wenn er eintritt in den Deutſchen Luft⸗ ſportverband. Dieſe Mahnung und Forderung bis in den letzten Winkel Deutſchlands zu tragen, über Zweck und Ziele der deutſchen Luftfahrt, über das Können deutſcher Forſcher, Ingenieure, Konſtrukteure und Flieger, über den heutigen Stand des Flugweſens, alle Volksgenoſſen, vor allen Dingen unſere Schuljugend einge- hend zu unterrichten, iſt die Aufgabe des Deutſchen Luftſportverbandes. Anmeldung für fördernde und aktive Mit⸗ glieder werden in Viernheim, Lorſcherſtr. 38, am Sonntag in der Zeit von 13—15 Uhr und Mittwoch von 18—19 Uhr entgegenge— nommen. Ein Volk von Fliegern ſollen wir werden, darum hinein in den Deutſchen Luftſportver⸗ band! . eee Aus Stabt und Land Pionierbataillons 36 geſucht Frankfurt a. M. In einer wichtigen Ermittlungsſache ſucht die deutſche Kriminal⸗ polizei Perſonen, die im Jahre 1918 der 3. Kompanie des Pionierbataillons 36 ange- hört haben. Dieſe Perſonen werden gebeten, ſich bei der Frankfurter Kriminalpolizei, Polizeipräſidium, Zimmer 402, oder bei der nächſten Polizeidienſtſtelle zu melden. Weiter intereſſiert die Mitteilung, ob irgendwo eine Kameradſchaft ehemaliger 36er beſteht. Beruhigt ſich der„Wandernde Berg?“ Willmenrod(Oberweſterwald. Der ſeit drei Jahren in unausgeſetzter Bewegung befindliche„Wandernde Berg“, in etwa 300 Meter Entfernung der Weſterwaldgemeinde Willmenrod, ſcheint jetzt zur Ruhe kommen zu wollen. Seit etwa einem halben Jahr iſt ein Stillſtand der zu Tal kommenden Geröll⸗ maſſen des in fortwährender Bewegung be⸗ findlichen Nordausläufers des Watzenhahns zu verzeichnen. Dieſer Stillſtand des unru⸗ higen Berghanges, deſſen Geröllmaſſen die Verkehrsſtraßen verſchütteten und eine Ver⸗ legung der Telegraphenleitung auf die andere Straßenſeite erforderlich machte, iſt umſo auffälliger, als ſonſt bei ſtarken Niederſchlä⸗ gen wie in den vergangenen Monaten, die Tätigkeit der Bergrutſchſtelle lebhafter wurde. Wein floß auf der Straße Ein Lieferwagen rannte gegen die Chauſſee⸗ bäume Auf der Provinzialſtraße zwiſchen Wei⸗ ßenthurm und Urmitz rannte ein aus Rich- tung Koblenz kommender Lieferwagen, der mit gefüllten Weinfäſſern beladen war, mit voller Wucht gegen die Straßenbäume, wobei zwei Halbſtück mit Wein vom Wagen geſchleudert wurden und gegen einen im gleichen Augen⸗ blick an der Unfallſtelle vorbeifahrenden Laſt⸗ wagen mit Schwemmſteinen fielen. Die Fäſſer gingen zu Bruch, und das edle Naß ergoß ſich auf die Straße. Perſonen wurden glücklicher⸗ weiſe nicht verletzt. Diebe im Hühnerſtall Und eine Sechs⸗Zentner⸗Sau geſchlachtet In einer der letzten Nächte drangen unbe⸗ kannte Diebe in die Kleintierſtälle zweier am Egelsbacher Weg zu Langen liegender An⸗ weſen ein. In einem Fall wurden zehn Hüh⸗ ner an Ort und Stelle getötet, im anderen Lufthanſa über 3000 Kilometer durch die J Falle wurde nur ein Huhn mitgenommen, da die Täter offenbar geſtört wurden.— Auf dem Gut Neuhof bei Götzenhain wurden zwei Schweine im Gewicht von ſechs Zentnern nach Aufbrechen des Schweineſtalles an Ort und Stelle abgeſchlachtet und fortgeſchafft. Verhängnisvolle Folgen eines alten Hochzeitsbrauches Wöllſtein. Nach altem Brauch ſpannte bei einer Hochzeit ein Nachbar ein großes Seil über die Straße, um den Wagen des von der Kirche kommenden jungen Paares aufzuhalten. Das Seil war jedoch etwas hoch geſpannt, ſodaß es der Fahrer des Wagens, der ſeine Aufmerkſamkeit auf die Kinder rich⸗ tete, die von dem Brautpaar ein„Löſegeld“ verlangen wollten, überſah. Das Seil riß die Kühlerſchraube des Autos heraus; die ſchwere Scheibe flog in die Windſchutzſcheibe und zertrümmerte ſie. Der junge Ehemann erlitt erhebliche Schnittwunden, die anderen Inſaſſen kamen zum Glück unverletzt davon. Laßt bie Anwartſchalt nicht berjallen! Wer den Anſpruch auf ſpätere Leiſtungen der Angeſtelltenverſicherung nicht gefährden oder verlieren will, muß die Anwartſchafts⸗ beſtimmungen beachten. Die Anwartſchaft iſt für die Zeit vom 1. Januar 1934 an erhalten, wenn nach dem Schluſſe des Kalenderjahres, in dem der erſte Beitrag entrichtet worden iſt, bis zum Be⸗ ginne des Kalenderjahres, in dem der Ver⸗ ſicherungsfall eintritt, jährlich mindeſtens 6 Beitragsmonate zurückgelegt worden ſind. Als Beitragsmonate für die Erhaltung der Anwartſchaft gelten auch ſogenannte Erſatz⸗ zeiten. Solche ſind z. B. Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die der Verſicherte als Ar⸗ beitsloſer verſicherungsmäßige Arbeitsloſen⸗ unterſtützung oder Kriſenunterſtützung erhal⸗ ten hat oder aus der öffentlichen Fürſorge unterſtützt worden iſt, oder Zeiten ſeit dem 1. April 1933, für die für den arbeitsloſen Verſicherten, der ſelbſt keine Unterſtützung er⸗ hält, ein Zuſchlag zur Unterſtützung eines an⸗ deren Arbeitsloſen oder Hilfsbedürftigen ge⸗ währt worden iſt. Der Verſicherte tut gut daran, wenn er bis zum Schluſſe jeden Jahres dafür ſorgt, daß den Auwa. tsbeſtimmungen Rechnung getragen iſt; denn die Anwartſchaft erliſcht zu⸗ nächſt, wenn die erforderlichen Anwartſchafts⸗ monate nicht vorhanden ſind. Die erloſchene Anwartſchaft lebt allerdings wieder auf, wenn der Verſicherte die zur Er⸗ haltung der Anwartſchaft noch erforderlichen freiwilligen Beiträge innerhalb der zwei Ka⸗ lenderjahre nachentrichtet, die dem Kalender⸗ jahre der Fälligkeit der Beiträge folgen. Für ein Jahr zurück können freiwillige Beiträge für jeden Monat entrichtet werden. Der Verſicherte kann alſo bis zum 31. Dezember 1936 a) für jeden Monat des Jahres 1936 frei⸗ willige Beiträge entrichten, b) etwa noch fehlende Anwartſchaftsbeiträge für 1934 nachentrichten. Die Nachentrichtung fehlender Anwart⸗ ſchaftsbeiträge für 1935 iſt noch bis zum 31. Dezember 1937, für 1936 noch bis zum 31. Dezember 1938 zuläſſig. Es iſt indes nicht ratſam, die Entrichtung freiwilliger Bei⸗ träge bis zum letzten zuläſſigen Zeitpunkt hinauszuſchieben, da nach Eintritt des Ver⸗ ſicherungsfalles freiwillige Beiträge nicht mehr entrichtet werden dürfen. Freiwillige Beiträge zur Angeſtelltenver⸗ ſicherung ſind in der dem jeweiligen Ein⸗ kommen entſprechenden Gehaltsklaſſe zu ent⸗ richten. Wer kein Einkommen hat oder der⸗ jenige, deſſen Monatseinkommen 50.— RM. nicht überſteigt, muß die freiwilligen Beiträge mindeſtens in der Gehaltsklaſſe B(4.— Mk.) zahlen. Unter Einkommen iſt das tatſächliche Geſamteinkommen zu verſtehen. Weitere Auskünfte können, wie bisher, bei dem in Sachen der Anugeſtelltenverſicherung für Heſſen zuſtändigen Verſicherungsamt beim Kreisamt Darmſtadt eingeholt werden. Viernheimer Tonſiimſchau Der große muſikaliſche Luſtſpiel⸗ Schlager Der Himmel auf Erben Mit Heinz Rühmann, Hans Moſer, Herm. Thimig, Lizzi Holzſchuh, Theo Lingen und Adele Sandrock, dieſe Woche im Central⸗Film⸗-Palaſt! Der Himmel auf Erden iſt der Wunſch vieler Menſchen— und doch gibt es ein Himmel auf Erden! Eine tolle Jagd nach einer Operettenmelodie, zwei Stunden herr⸗ lichſter Situationen, eine lachſturmerprobte Beſetzung, praſſelnde Beifallſtürme! Das iſt ein durchſchlagender Kurzbericht über das muſikaliſche Luſtſpiel„Der Himmel auf Erden“.— Erſchütternde Komik, hinreißende Muſik, witzige Pointen, köſtliche Einfälle, ein tolles Durcheinander: das gibt ein Feuerwerk von Lachraketen! Ein Film der luſtigen Ueber⸗ raſchungen: Hans Moſer ſingt: ein Landwirt komponiert, ein Junggeſelle hat plötzlich 2 Frauen, ein Ehemann gar keine, die böſe Tante wird gebändigt, ein Walzer bleibt Sie⸗ ger über eine„kalte Platte“. Witz und Ein⸗ fall treiben die Handlung vorwärts. Laune und Temperament halten das Vergnügen le⸗ bendig. Die jubilierende Muſik von Robert Stolz unterſtreicht die Stimmung.— Wollen Sie einen himmliſchen Abend verleben, dann kommen Sie zu dieſem reizenden Filmwerk „Der Himmel auf Erden“. Achtung! Im Gloria zeigt man den neueſten und gewaltigſten Kriegsfilm: Im Trommeljeuer der Weſiront Ein Film vom Heldenkampf unbekannter Soldaten. Hier wurden Originalaufnahmen aus dem Weltkriege zu einer großen Sympho⸗ nie des Krieges zuſammengefügt. Wer den Krieg nacherleben will, wirklich dabei ſein will im Kampf der Helden der Front, der muß dieſen Film geſehen haben! Wir erleben in dieſem Filmwerk die Frontſchickſale namen⸗ loſer Streiter in ihrem Kampf gegen die Wucht der unerbittlichen Materialſchlacht! Flammenwerfer, Tanks, Maſchinengewehre, Geſchütze aller Kaliber bringen Tod und Ver⸗ derben, und im fahlen Licht des anbrechenden Tages entſpinnen ſich atemberaubende Luft⸗ 5 6540 beende Flugzeuge ſtürzen zu Boden, Feſſelballons werden abgeſchoſſen, Bombengeſchwader und weittragende Geſchütze legen Dörfer und Städte in Schutt und Aſche. Dieſer Film iſt wohl die bisher vollkommen⸗ ſte Darſtellung des Frontkampfes in ſeinen Einzelerſcheinungen und in der Gleichartig⸗ keit des Geſchehens alles, alles, was wir mit⸗ gemacht haben zwei Jahre, drei Jahre, vier Jahre, wird unheimlich lebendig... Der Film iſt das ſtumme Hohelied vom unbekann⸗ ten Soldaten, ohne Pathos, ohne Verfäl⸗ ſchung, grauenhaft und erhebend, das Hohe⸗ lied der Pflicht und des Willens und des Glaubens an die Nation. Beide Programme ſinb ſehenswert und ein Beſuch iſt beſtens zu empfehlen. ——— —7 3 *r——ů—ů r 3 — FF 1— br e 8 r e P 22 777 N r Die Weihnachtswerbung für bas Handwerk Der Kreishandwerksmeiſter bei Viernheimer Meiſtern Lebhafte und wirkungsvolle Weihnachts⸗ werbung iſt auch in dieſem Jahre beſonders erwünſcht und ſoll ſie auch von dem Hand⸗ werk durchgeführt werden. Zur Durchbera⸗ tung der gegebenen Richtlinien für dieſe, rief der Ortsbeauftragte des hieſigen Handwerks, Obermeiſter Wunderle, im Auftrage der Kreishandwerkerſchaft auf Donnerstagabend alle hieſigen Handwerksmeiſter und Meiſte⸗ rinnen in den„Fürſt Alexander“. Trotzdem das Erſcheinen aller zur Pflicht gemacht war, mußte feſtgeſtellt werden, daß einzelne Be⸗ rufsgruppen nicht zugegen waren. Mehr Pflichtbewußtſein, 205 Gefolgſchaftsgeiſt und Treue für die Zukunft, wenn Beauftragte des Handwerks, wenn der Kreishandwerksmeiſter ruft!(D. B.) Nach der Begrüßung durch Obermeiſter Wunderle nahm Kreishandwerksmeiſter Keil das Wort und zeichnete einen kurzen Rückblick über die im Laufe des Jahres ge⸗ tätigte Arbeit im Kreiſe Heppenheim. Er 25 tonte insbeſondere, daß große nationalſozia⸗ liſtiſche Aufbauarbeit geleiſtet wurde, an der auch die 1 des Kreiſes Heppenheim einen großen Anteil haben. Die Arbeitsloſig⸗ keit iſt herabgeſunken. Auf Viernheimer Hand⸗ werker fielen Aufträge von mehreren Hundert⸗ tauſend Mark. Der Kreishandwerksmeiſter bat die Handwerker, bei der zukünftigen Verge⸗ bung von Arbeiten mehr Vertrauen zur Füh⸗ rung zu zeigen, die für ſie immer nur das Beſte wolle. So will ſie auch jetzt wieder für eine Be⸗ lebung ſorgen und zwar durch Schaffung von Weihnachts⸗Aufträgen für das Handwerf und empfahl er, die Gelegenheit, eine geſchickte Werbung zu machen, nicht vorübergehen zu laſſen. Herr Enſinger von der Kreishandwerker⸗ ſchaft gab anſchließend in längeren Ausfüh⸗ rungen die Richtlinien für die Weihnachtswer⸗ bung bekannt, gab Vorſchläge und Aufſchluß über die Verwendung der Weihnachts⸗Gut⸗ ſcheine. Die Werbung ſoll geſchehen an den Stätten der eigenen Leiſtung, in eigenen Schaufenſtern oder gemieteten, durch Gemein⸗ e e in Sälen, Schulen etc., durch den Film, durch die Zeitung, durch Wer⸗ bebriefe, die unentgeldlich zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Ueberhaupt iſt die Werbung nicht mit Unkoſten verknüpft, ſie beſtehen nur in der eigenen Leiſtung. In der anſchließenden Ausſprache, an der ſich Obermeiſter Wunderle, die Meiſter K. Hook, Phil. Köhler, Joh. Hoock, Frz. Reiſchert und Kreishandwerksmeiſter Keil beteiligten, wurde es für notwendig er⸗ achtet, gegenüber anderen Gemeinden nicht zu⸗ rückzuſtehen und die Werbung unbedingt zur Tat werden zu laſſen. Man warf einen Rück⸗ blick auf die wohlgelungene Ausſtellung des hieſigen Handwerks vor drei aßen die für manchen Handwerker von Erfolg begleitet war, für andere aber auch große Opfer bedeuteten. Man hat den Beweis erbracht, daß man etwas zu leiſten imſtande iſt. Die Intereſſeloſigkeit der Handwerker verſchiedener Berufsgruppen wurde gerügt. Bei der Werbung für die Handwerksarbeit muß der Ruf:„Hand⸗ werk erwache!“ zu allen dringen. Einzelne Berufe haben zur Weihnachts⸗ werbung ſchon Vorbereitungen getroffen. So wird die Schuhmacherinnung eine Ausſtellung von Maßarbeiten zuwege bringen, dieſe Auf⸗ träge ſie bei ihrer Kundſchaft zu erhalten ucht. f Kreishandwerksmeiſter Keil rief zur Mit⸗ hilfe am Geſamtaufbau des deutſchen Hand⸗ werks und zur Leiſtungsſteigerung auch im Handwerk auf, wie ſie der nationalſoziali⸗ ſtiſche Staat auf allen Gebieten begonnen hat. Er beſtimmte die anweſenden Meiſter zur Durchführung der Weihnachtswerbung für das Handwerk. Für die in der Beratung nicht anweſenden Berufsgruppen wird Obermeiſter Wunderle das Nötige veranlaſſen und die Ausführenden zu beſtimmen, beauftragt. Der Ruf„Kauft beim Handwerkl“, kauft die Erzeugniſſe des Meiſters, muß in das ganze Volk dringen, auch ſollte die Parole „Handwerk hilft dem Handwerk“ mehr befolgt werden. Kreishandwerksmeiſter Keil, für das Wohl des Handwerks beſorgt und ſich uner⸗ müdlich für es einſetzend, ſcreift weiter ver⸗ PPC( Die Kun daebung beginnt pünklich 20 Uhr im Freiſchütz— ganz Viernheim iſt zur Stelle— Pg. Körner ⸗Leip⸗ zig als Redner ſteht in der vorderſten Linie der deutſchen Parteiredner— er wel zu einer ganzen VBevölke ⸗ „ſprechen. Deshalb fehle keiner ſchiedene handwerkliche Belange, ſo fordert er zur Erziehung eines geſunden Handwerker⸗ nachwuchſes auf und bat nochmals, ſich ge⸗ ſchloſſen hinter die Führung zu ſtellen, wenn etwas Erſprießliches für das Handwerk geleiſtet werden ſoll. Mit dem Dank an die Gäſte und einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Führer, ſchloß Obermeiſter Wunderle die Beratungen zur Weihnachtswerbung des Handwerks. * Ueber den Wert der gediegenen Handwerks⸗ arbeit heißt es in dem zur Verteilung gelan⸗ enden Büchlein„Unter dem Lichter⸗ „Ihr ſeinsrecht hab ch köſtlich „Ihr Daſeinsrecht haben auch köſtliche handwerkliche Arbeiten, für deren Erwerb man Opfer bringen muß. Wer wollte es dem Mei⸗ ſter zumuten, für wenige Mark Dinge aus der Hand zu geben, an denen er hundert Stun⸗ den und länger geſchafft hat? Von„billig“ und„teuer“ ſollte man hier gar nicht reden: „preiswert“ iſt gute Handwerksarbeit ſtets, wenn wir von ihr mit Stolz ſagen können: Hier habe ich etwas Einmaliges, Dauerhaftes, ein beſeeltes, meiſterliches Werk, das Leben atmet und immer neue Freude ſpendet. An Deinen Gaben wird man Dich erken⸗ nen! Nicht wahllos und unperſönlich, ſondern mit Bedacht und Liebe zu ſchenken: dazu diene uns der Handwerksmeiſter, ſei es mit dem fertigen Stück, ſei es mit der Leiſtung, die der Gutſchein für Hand⸗ werksarbeit auf dem Gabentiſch verkörpert. Weihnachtsfreude ſoll von Euren Geſchenken noch ausſtrahlen, wenn längſt der Lichter⸗ baum erloſchen iſt und der Alltag wieder das Wort hat.“ Mögen nun unſere Handwerker erkennen, daß nur die eigene Leiſtung den Erfolg brin⸗ gen kann. Die Viernheimer Bevölkerung wird es an der Unterſtützung nicht fehlen laſſen und Euren Ruf:„Kauft die Erzeugniſſe des Handwerks“: kauft die Weggenoſſen unſeres täglichen Lebens beim Handwerker, befolgen. Achtung— Chriſtbaumhändler Alle diejenigen, welche ſchon länger als 3 Jahre Chriſtbäume verkaufen, wollen ſich morgen Sonntag, den 29. November, vormit⸗ tags v. 9—10 Uhr beim Stützpunktleiter der Wirtſchaftsgruppe Ambulantes Gewerbe in der Reichsgruppe Handel, Weiß Adam, Hof⸗ mannſtraße 4, melden. Nachträgliche Meldungen werden nicht be⸗ rückſichtigt.(Gleichzeitig iſt die abgeſetzte Stückzahl der Vorjahre anzugeben). Ueberlaſtete Kraftfahrzeuge. Im Reichsverkehrsblatt wird mitgeteilt: Ueberla⸗ ſtungen ſchaden dem Kraftfahrzeug und der Straße, vermindern die Wirkſamkeit der Brem⸗ ſen und erhöhen den Verſchleiß der Reifen. Bis auf die Gewebeeinlage abgefahrene Rei⸗ fen mindern die Betriebs⸗ und Verkehrsſicher⸗ heit und machen eine Neuprojektierung un⸗ möglich. Der Betrieb ſolcher Fahrzeuge muß auf Grund des Paragraphen 5 Abſ. 4 R StVO. unterſagt werden. Laß Briefe ſprechen Die Graphologen leſen aus der Schrift, ob man ſchräg oder gerade, mit ſpitzen Enden oder mit runden Schnörkeln ſchreibt— ſie leſen aus der Schrift den Charakter des Schreibers. So iſt unſere Handſchrift gewiſſermaßen Ausdruck unſerer Denk⸗ und Weſensart und unſere Scheit verrät mehr von uns, als es wirklich die Worte, die wir mit ihr zu Sätzen bilden, tun würden. Es gibt hier noch einen ebenſo untrüglichen Spiegel für die Geſinnung. Er ſpricht eben⸗ falls aus unſeren Briefen und Poſtkarten. Es iſt diesmal nicht die Handſchrift, ſondern die Briefmarke. Sie meinen es ſei gleichgültig, ob die Marke ſchräg oder gerade geklebt ftir Es ſei nur eine verliebte Spielerei junger Leute, die ſich durch die„Briefmarkenſprache“ allerlei Geheimniſſe verraten? Sie haben recht. Dieſe Briefmarkenſprache iſt auch gar nicht gemeint, ſondern eine andere und die iſt beredt und groß. Es iſt die Sprache der Geſinnung, die unſere Briefmarke ſprechen ſoll. Wenn im Winter jede einzelne Einrichtung zu dem Winterhilfswerk in irgendwelcher Be⸗ ziehung ſteht, ſo auch unſere Briefmarke. Wer die WSW. Briefmarke verwendet, der ſagt mit jedem Brief und mit jeder Poſtkarte, die er verſendet:„Ich bekenne mich im Großen wie im Kleinen mit meiner Spende zu meinem Volk. Ich verwende WHW. Briefmarken, weil ich dem Führer meinen Dank ſagen will!“ n Gotlesbienft⸗Orönungen Katholijche Gemeinde Viernheim: 1. Adventſonntag Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jüngl. 2 Uhr: Advent⸗Andacht 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen⸗Kongregation Marienkirche: 7½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag. 7.05 Uhr Rorate, beſt. für Anna Maria Sax geb. Bauer 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Nik. Stumpf 2. und Jakob Sommer 7.35 Uhr beſt. Rorate für Auguſt Ecker, deſſen Söhne, gef. Krieger Joſeph, Adam, Johannes und Schwiegerſohn Nik. Bugert und Angehörige Dieustag: 7.05 1. S.⸗A. für Valentin Buſalt 2. 7.35 Uhr beſt. Rorate für Joh. Sommer, Ehefrau Anna Maria geb. Pfenning, Kin⸗ der Jakob und Marg., Enkelkind Anna Maria Grafnmig und Angehörige Mittwoch: 7.05 Uhr 2. S.⸗A. für Valentin Buſalt 2. 7.35 Uhr beſt. Rorate für Nik. Adler 12., Ehefrau Appolonia geb. Winkenbach, Sohn 5 Krieger Michael, Schweſter Barbara, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige Donnerstag: n 7.05 Uhr 3. S.⸗A. für Valentin Buſalt 2. 7.35 Uhr beſt. Rorate für Jakob Schloſſer, Ehefrau Eliſ. geb. Bugert, Kinder Magd. und Maria geehl. Bläß und Angehörige Freitag. 7.05 Uhr beſt. Amt für Mich. Belz, Ehe⸗ frau Cäcilia geb. Roos und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Kaſpar Hornbach und Mich. Keller 7.35 Uhr beſt. Rorate für verſt. Krieger Franz Bergmann, Schweſter Maria und Schwager gef. Krieger Phil. Gärtner Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Phil. Grab, Ehe⸗ frau Marg. geb. Grab, für Jakob Fiſcher, Ehefrau Magd. geb. Kirchner, Kinder: Franz, Jakob, Otto und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Jak. Kühner, verſt. Krieger Willi Reinhardt, deſſen Eltern 7.35 Uhr beſt. Rorate für Franz Berg⸗ mann, Eltern, Schwiegereltern, Schwägerin, Schweſter Maria Laurentia. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche um 7.05 Uhr hl. Meſſe. Beichtgelegenheit iſt am Donnerstag von 4 bis 7 Uhr wegen des Herz⸗Jeſu⸗Freitags. Die Frauen, die Samstags nicht gut abkom⸗ men können, werden gebeten, dieſe Gelegen⸗ heit zu benutzen. Am Freitagabend um halb 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Am Dienstagabend um 8 Uhr iſt religiös⸗ wiſſenſchaftlicher Vortrag für die Männer⸗ welt. Alle Männer und Jungmänner der Pfarrei ſind ebenſo herzlich wie dringend ein⸗ geladen. Die Weihnachtsbücher, die von Mitglie⸗ dern des Borromäus⸗Vereins beſtellt worden ſind, können am Sonntagnachmittag von halb 6 Uhr ab im Pfarrhaus abgeholt werden.— Von heute ab liegt die Rechnung der kath. Kirche für 1935 im Pfarrhaus zu Jedermanns Einſicht offen. Am nächſten Sonntag iſt Advents⸗Kommu⸗ nion für alle Jünglinge, ſowie für das 7. Schuljahr, die Schüler der H. H. Lehrer: Schmuck, Kumpa, Rektor Beller, Frl. Koob und Rieß. Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Heute iſt in allen Gottesdienſten Kollekte für die Barmh. Schweſtern. Da die Schwe⸗ ſtern die alljährliche Hausſammlung wegen des Winterhilfswerkes nicht vornehmen dürfen, bittet euch euer Pfarrer ebenſo herzlich wie dringend, der Krankenſchweſtern bei dieſer Kollekte zu gedenken. Was wir bei der Kol⸗ lekte geben, ſchenken wir unſeren Armen und Kranken. Am Donnerstagabend iſt um 8 Uhr im Sälchen der Kirche Verſammlung der oberen Abteilung der Jünglingsſodalität. Montagabend 8 Uhr Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen im Sälchen der Kirche. Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 29. November 1. Advent Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Lk. 16870; Lieder: 15, 20, 184, 15, Vers 5.) Anſchließend: Feier Abendmahles. Nachmittags ½5 Uhr: Kirchenmuſikaliſche Abend⸗ feier unter Mitwirkung des Kirchen⸗ chors und Mannheimer Künſtler(Orgel, Cello, Geige und Geſang). Montag, den 30. November: Kirchenchor Dienstag, den 1. Dezember: Frauenabend Donnerstag, den 3. Dezember: Kirchenchor Freitag, den 4. Dezember: Mädchenkreis. CCC NS. Frauenſchaft Säuglingskurs des Reichsmütterdienſtes Vom 30. November bis 12. Dezember 1936 veranſtaltet der Reichsmütterdienſt im Heim der NS.⸗Frauenſchaft(Freiſchütz) einen Kurs über das Thema:„Die Pflege und Ernäh⸗ rung des Säuglings und Kleinkindes in ge⸗ ſunden und kranken Tagen“. Hierzu werden alle jüngeren Frauen und Mädchen Viernheims herzlich eingeladen. Es findet ein Tages⸗ und ein Abendkurs ſtatt, ſo⸗ daß es jeder Frau und jedem Mädchen möglich ſein wird, daran teilzunehmen. Anmeldungen werden jetzt ſchon entgegen⸗ genommen bei der Ortsfrauenſchaftsleiterin, Frau Riehl, Moltkeſtraße. Die Teilnahme koſtet 2.— RM. für den Kurs. des heiligen Tabakeinſchreibung zu Schwetzingen Bei der am 26. und 27. November zu Schwetzingen ſtattgefundenen Verkaufsſitzung des Landesverbandes badiſcher Tabakpflanzer⸗ fachſchaften kamen die Hauptguttabake aus den Anbaugebieten Schwetzingen— Heidelberg— Bergſtraße— Heddesheim und Wiesloch zum Ausgebot in einer Geſamthöhe von rund 100 000 Zentner, die bei überaus ſtarker Be⸗ teiligung von Rohtabakhandel und der Tabak⸗ induſtrie reſtloſen Abſatz fanden. Die Zigar⸗ renherſtellung zeigte ein beſonders lebhaftes Intereſſe an dem Hauptgut der Tabakpflanzer⸗ fachſchaften Heddesheim, was auch in den er⸗ zielten Preiſen von 82.00— 85.85 RM. zu ſehen iſt. Im einzelnen erzielten: Heddes⸗ heim: 81.80— 85.85, geb. Abf. 67.65 bis 68.85; Feudenheim: 75.20— 76.20, Abf. 62.00; Muggenſturm: 82.90, Hagel 69.25; Ladenburg: 75.50— 76.50, geb. Abf. 65,45; Käfertal: 73.95— 75.10, geb. Abf. 66.75; Wallſtadt: 76.85— 77.80, geb. Abf. 67.05; Seckenheim: 74.50— 77.00, Abf. 64.00; Hemsbach: 72.60— 73.85, Abf. 55.00; Lüt⸗ zelſachſen: 75.60-76.65, Abf. 55.00; Hohen⸗ ſachſen 80.55, Abf. nach Wert; Großſachſen 79.35 81.50, Abf. 67.15; Leutershauſen: 79.15 80.85, Abf. 67.15 RM. In der Hand und der Art der Frau liegt die Erhaltung unſerer Raſſe Alfred Noſenberg Umjichreibung der Milgliebs⸗Ausweije Der Gaukaſſenwalter gibt folgendes be⸗ kannt: Die Deutſche Arbeitsfront iſt nunmehr dazu übergegangen, die Mitgliedsausweiſe un⸗ ter Anrechnung der an die Deutſche Ange⸗ ſtelltenſchaft und die früheren Verbände ge⸗ zahlten Beiträge umzuſchreiben. Dieſe Um⸗ ſchreibung muß bis zum 15. Dezember be⸗ endet ſein, alle Bücher müſſen bis ſpäteſtens 30. November durch die Verwaltungsſtellen nach Hamburg, den Sitz der DAF. ⸗Umſchrei⸗ beabteilung, geſandt werden. Alle Mitglieds- unterlagen, die nach dieſem Termin abge⸗ liefert werden, können nicht mehr umgeſchrie⸗ ben und auch demzufolge die alten Beiträge nicht anerkannt werden. Die alten Mitglieds⸗ ausweiſe, die vor Uebernahme in die Deut⸗ ſche Arbeitsfront von den Angeſtelltenverbän⸗ den ausgeſtellt wurden, verlieren nach dem 30. November ihre Gültigkeit. Nach dieſem Datum wird die Unſchreizung der Beiträge ſowie die Ausſtellung eines DAF. Mitglieds⸗ buches von Seiten der Deutſchen Arbeitsfront verweigert. Laeddaaddadaddadddddadddadaddaddadd Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H. Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Du. X. 1936 über 1700. 8. Zt. in unzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. a —— 7 . 8 — elf 05 6¹ fn den 22 Enäh⸗ In ge⸗ N und cn. Cs att, ſo⸗ möglich ſcgegen⸗ kelterin, nahme ngen ————— Bekanntmachungen Betr.: Viehzählung am 3. Dezember 1936. Am 3. Dezember ds. Is. findet eine Vieh⸗ zählung ſtatt. Sie erſtreckt ſich 1 Maultiere, Mauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kanin⸗ chen, Bienenſtöcke(Bienenvölker). Schließ⸗ lich iſt damit eine Erhebung über nichtbeſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen von Groß⸗ und Kleinvieh in der Zeit vom 1. September bis 30. November 1936 ſowie der Kälbergeburten in der gleichen Zeit verbunden. Es iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten September, Oktober und November ds. Is. lebend oder tot geboren wurden, gleich⸗ gültig, ob ſie in der Viehhaltung vorhanden oder geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weg⸗ gebracht worden ſind. Außerdem iſt im Hin⸗ blick auf eine beabſichtigte Sondererhebung der Edelpelztierbeſtände eine Vorfrage über das Vorhandenſein von Edelpelztierhaltungen geſtellt. Die Viehgattungen werden auch bei Nicht⸗ landwirten gezählt, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Vieh⸗ gattung vorkommt. Die Zählung findet nur zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Reichsmark be⸗ ſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 26. November 1936 Betr.: Prüfung der Quittungskarten für die Invalidenverſ. erung. Am Montag, den 30. November 1936, nachmittags von 2 bis 5 Uhr, am Dienstag, den 1. Dezember und Mittwoch, den 2. De⸗ zember 1936, vormittags von 8 bis 12 Uhr nachmittags von 2 bis 5 Uhr, erfolgt die Nachprüfung der Quittungskarten der hieſigen invalidenverſicherten Perſonen in Bezug auf ordnungsmäßige Beitragsentrichtung. Die Arbeitgeber werden aufgefordert, die Quittungskarten der von ihnen beſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehrlingen und Dienſtboten ete. zur angegebenen Zeit auf der Bürgermeiſterei— Zimmer 15— zur Vor⸗ nahme einer Kontrolle der Markenverwendung perſönlich vorzulegen oder durch einen Beauf⸗ tragten, der über die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft geben kann, vorlegen zu laſſen. Zu der angegebenen Zeit haben auch Hausgewer⸗ betreibende(Hausſchneider uſw.) ſowie un⸗ ſtändige Arbeiter(Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrauen, Wäſcherinnen etc.) und die frei⸗ willig Verſicherten ihre Quittungskarten vor⸗ zulegen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenann⸗ ten Verſicherten ſind nach 88 2 und 7 der Ueberwachungsvorſchriften der Landesverſi⸗ rungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 bei Meidung von Beſtrafung(bis 1000.— RM.) hierzu verpflichtet. Während der Kon⸗ trolle wird auch Auskunft erteilt über alle die Rentenverſicherung der Arbeiter(Inva⸗ liden⸗ und Huter deri gerung be⸗ treffenden Fragen. Die Markenverwendung muß bis zum Kontrolltermin reſtlos in rich⸗ tiger Höhe getätigt und jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abs ließen⸗ den Sonntags entwertet ſein. Viernheim, den 25. November 1936 Der Bürgermeiſter: J. V.: Riehl Tabalpflanzerjachſchaft Am Dienstag, den 1. Dezember 1936, wird der Tabakabfall und das Losblatt (Blätter⸗Büſchel) verwogen. Die nicht ge⸗ büſchelten loſen Blätter und der Abfall werden in Tücher gepackt. Im übrigen wird auf die letzte Bekanntmachung hingewieſen. Vormit⸗ tags 8 Uhr beginnend verwiegen die Grup⸗ pen 1, 3, 5, 7 und 9, nachmittags die Gruppen 11, 13, 15 und 16. Der Wiege⸗ termin für die übrigen Gruppen folgt. An der heute abend im„Freiſchütz“ ſtatt⸗ findenden Parteikundgebung beteiligen ſich die Mitglieder unſerer Fachſchaft vollzählig. Der Fachſchaftsführer. Schneider. Schneiderinnen und Alobijtianen Am Montag abend punkt halb 9 Uhr im „Fürſt Alexonder“ wichtige Beſprechung betr. der Weihnachtswerbung. Es wird vollzähliges Erſcheinen erwartet. Köhler Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, Daß Dein Geſchäft nur mäßig war, So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, Wenn eine Anzeige erſcheint! —— Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Heute abend keine Singſtunde. Die Sän⸗ ger beteiligen ſich reſtlos an der Großkund⸗ gebung im„Freiſchütz“. Sänger⸗Einheit Ich erinnere nochmals an die Großkundge⸗ bung der Partei heute abend, ſowie an die Feier der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft dur Freude“ morgen abend im„Freiſchütz“. Ich erwarte jeweils Teilnahme an den Veran⸗ ſtaltungen. Zöller, Vorſ. Geſangverein Liederkranz. Die Singſtunde findet morgen Sonntag halb 10 Uhr ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Die Singſtunde findet heute abend 8.30 Uhr ſtatt Morgen abend 7.45 Uhr gemeinſamer Abmarſch zur Großkundgebung im Freiſchütz. Der Vorſtand Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Wegen der Kundgebung im„Freiſchütz“ fällt heute abend die Singſtunde aus. Dieſelbe findet morgen Sonntag vormittags 10 Uhr ſtatt. Um reſtloſes Er⸗ ſcheinen bittet der Vorſitzende. Nadfahrerverein Eintracht. Morgen Sonntag, den 29. ds. Mts., halb 4 Uhr, im Vereinsolkal Mitgliederverſamm⸗ erfordert Anweſenheit aller Mitglieder. Der Vereinsführer. Kleintierzuchtverein 1916. Wegen der heute abend ſtuttfindenden großen Kund— findet die Monatsverſammlung morgen Sonntag nach mittags 2 Uhr im Vereinslokal ſtatt. Es iſt Pflich! vor der Kreisausſtellung zu erſcheinen. Die Selbſt verwerterwertergruppe iſt hierzu herzlichſt eingeladen Der Vorſtand. Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Ich bitte die Kameraden, ſich reſtlos am Samstag⸗ abend an der Großkundgebung der NS Du. im Freiſchütz zu beteiligen. Es iſt für uns Pflicht zu erſcheinen, um die innere Verbundenheit zwiſchen Partei und Kyffhäuſerbund auch nach außen zu zeigen Am Sonntag von 2—4 Uhr Schluß des Opferſchießens. Erfülle jeder Kamerad und Vollsgenoſſe ſeine vater⸗ ländiſche Opferpflicht. Der Kameradſchaſtsführer: Klee. Sportvereinigung Amieitia 09 Spielbetrieb am Sonntag, den 29. No- vember 1936: 1. Fußballmannſchaft ſpielfrei. Jungliga gegen FC. 08 Mann⸗ heim auf dem Waldſportplatz. Beginn 10.30 Uhr vorm. Sonntag nachm 1 Uhr Sitzung des Geſamtvorſtandes in der Sporthalle. Hierzu laden wir ſämtliche Mitglieder der Vereinsführung und die Spielführer der Mannſchaften ein und erwarten reſtloſes Erſcheinen. Die Vereinsführung. Turnverein von 1893. Unſere Mitglieder beteiligen ſich heute abend reſtlos an der Großkundgebung der Partei im„Freiſchütz“. Der Vereinsführer. Morgen nachmittag 2 Uhr in der Sporthalle wichtige Verſammlung aller Schüler des Vereins. Vollzähliges Erſcheinen iſt unbedingt erforderlich. Abt. Handball: Sonntag vorm. 10 Uhr Trai⸗ ning der 1. und 2. Mannſchaft auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. A⸗Jugend Pflichtſpiel in Neckar⸗ hauſen. Abfahrt 12 Uhr per Rad ab Drehſcheibe B⸗Jugend in Mannheim gegen Poſtſportverein. Ab⸗ halb 10 Uhr per Rad ab Tivoli. Jüe ſeden eine berpflichtung jum Opfer! 2— Türplakente für den Monat Dezember eines jeden Mitgliedes, in der letzten Verſammlung Nr gut g ſonnier ujſid gepolſtorter del iſt eine Cubſal für jedem modemien, Mienſelien. Jaſſel und Abiſter. del allen Art an dener gie ire Sreude ſiaben werden, liefert preictert Nürnberger Splelwarenflaus Planken lung. Die beſonders wichtige Tagesordnung A. Holmann. Mannbelm, Ecke B 2. 1-3 Deutsche Dräziſions- flebeit und beste Rohstoffe ergeben die Qualtät der bellebten Martin Decker 0. m. b. H., Mannheim, M 2. 12 Kleine Anzabhlg., kleine Raten Conliral Fm-Falast EEC T Nur noch Samstag und Sonntag!— Der entzückende, muſikaliſche Großfilm mit Heins Nühmann, Hans Moſer, Hermann, Thimig, L. Holzſchuh, Theo Lingen und Adele Sandrock Ane III Ein köſtliches Großluſtſpiel, ein Filmwerk von Lachraketen Ein Film der luſtigen Ueberraſchun⸗ gen: Hans Moſer ſingt; ein Landwirt komponiert, ein Jung⸗ geſelle hat plötzlich zwei Frauen, ein Ehemann gar keine, die böſe Tante wird gebändigt, ein Wal⸗ er bleibt Sieger über eine„kalte Platte“ Witz und Einfall treiben die Handlung vorwärts Laune und Temperament halten das Vergnügen lebendig. Die jubi⸗ lierende Muſik von Robert Stolz unterſtreicht die Stimmung— Wollen Sie einen himmliſchen Abend verleben, dann kommen Sie zu dieſem reizenden Film „Der Himmel auf Erden“.— Dazu autes Beiprogramm mit neueſter Aja Woche. In beiden Theatern Anfang Werktags 9 Uhr. Sonntags 7 Uhr, ab 9/ Uhr 2. Vorſtellung. Dieſe Woche iſt am Montag keine Vorſtellung, da ab Montag der große Perſilfilm zur Aufführung gelangt. Sonntag mittag extra große dubend-Vorsteliung Im Trommelfeuer der Weſtfront Alle Kinder beſuchen dieſes gi⸗ gantiſche Filmwerk dlorla-LIchisplele Nur 2 Tage, Samstag und Sonntag! Der neueſte und gewaltig⸗ ſte Kriegsfilm. Ein Film vom Heldenkampf unbekannter Solda⸗ ten. Hier wurden Originalauf⸗ nahmen aus dem Weltkriege zu einer großen Symphonie des Krieges zuſammengefügt. Wer den Krieg nacherleben will, wirk⸗ lich dabei ſein will im Kampf der Helden der Front, der muß dieſen Film geſehen haben Lanmelauu III erleben wir in dieſem Filmwerk die Frontſchickſale namenloſer Streiter in ihrem Kampf gegen die Wucht der unerbittlichen Ma⸗ terialſchlacht! Flammenwerfer, Tanks, Maſchinengewehre, Ge⸗ ſchüge aller Kaliber bringen Tod und Verderben, und im fahlen Licht des anbrechenden Tages ent⸗ ſpinnen ſich atemraubende Luft⸗ kämpfe— brennende Flugzeuge ſtürzen zu Boden, Feſſelbauons werden abgeſchoſſen, Bombenge⸗ ſchwader und weittragende Ge⸗ ſchütze legen Dörfer und Städte in Schutt und Aſche Dieſer Film iſt wohl die bisher vollkommen. ſte Darſtellung des Frontkampfes in ſeinen Einzelerſcheinungen u. in der Gleichartigkeit des Ge⸗ ſchehens alles, alles, was wir mit⸗ gemacht haben zwei Jahre, drei Jahre, vier Jahre, wird unheim⸗ lich lebendig.. Der Film iſt das ſtumme Hohelied vom unbekann⸗ ten Soldaten, ohne Pathos, ohne Verfälſchung, grauenhaft und er⸗ hebend, das Hohelied der Pflicht und des Willens und des Glau⸗ bens an die Nation Außerdem ſchönes Bei⸗ programm und neueſte Afa⸗ Woche. Die vornehme Familien⸗Druckſache Derlobungs /, Dermählungs /, Beburts ⸗ und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſtens in der Buchdruckerei der„Diernbeimer Dolbszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 158. Oliweneſche imit. Kleiderſchrank 180 dr. Friſier⸗Kommo⸗ Möbelhaus Her m. Schmidl Erjolg burch injerieren! Vergeſſen Sie nicht un ſere Wippen. Ausſtellung zu besichtigen Krippen Sal an.. Mannheim O7, 2 wischen O 2— . 8 1 8 Askaun E. 2 Ard J r 3 immer 0 5 Darum keine S unterbrechung 2* in der 0 25 5 1 Lellungs- ſtenlame weben, Schlalzimmer Es war nur eine Beule. Hofel las eines Tages in der Zeitung, daß ſich in Amerika die Bergarbeiter durch Lederhelme ſchützen. Der Gedanke leuchtete ihm ein, und nach einigem Sparen beſaß auch er ſo einen Helm. Gab das ein Gelächter im Schacht, als Hoͤfel damit anrückte. hanſelte ihn mit ſeiner„Pickelhaube“, wo es nur ging. Aber dann ſchlug eines Tages der eiſerne Schachtausbau um, und auch Höfel, der dort arbeitete, ſackte zuſammen. Eine ſchwere Eiſenſtange— ein ſogenannter Stempel— war ihm auf den Kopf gefallen. Entſetzt wollten ihm ſeine Kameraden zu Hilfe eilen, da richtete er ſich ſchon wieder auf. Mit taſtender Hand ſuchte er das große Loch in ſeinem Kopf, fand aber nur eine Beule. Der Helm hatte den fürchterlichen Schlag faſt ganz abgefangen, und Höfel hatte mit ſeiner Meinung recht behalten: Man Die Zeitung iſt bedeutend mehr wert, als ſie koſtet! ———..—.—.—* 2 Unſere Weihnachts-Ausſtellung f a 8 2 gibt Lbnen ein uberfichtuuches Bid unferer Ceiftungsfabigkett und zugleich viele Anregungen, was Sie zum felt ſchenken können: Schöne Stoffe aller Hrt in Molle und Seide, Damen- und Herren- Nüſche, Schlafanzüge, feine Tiſch⸗ zeuge, aparte Tiſchdecken, ſowie NMeitz waren, Bettwäſche, warme Schlafdecken, Reifedecken, Unterzeuge, Strümpfe und Zocken, Schals, Taſchentucher.. durch Soliditat und Geſchmack Geſchenke, die niemals enttäuſchen! f f f er 9 510 — 1 2 durch nns 5 75 F j Meine Jun 5 ür die aus HUnlaß unſerer Der mäh⸗ 02 flir Mer nnelm lung freundlichſt erwieſenen Rufmerb⸗ Tüppen-Nunig st unedererbfnet zeigen wir den großen ſambeiten, ſagen herzlichen Dank Jetzt ſchon iſt es Zeit, die reparaturbedürftigen Puppen zu 2— mir zu bringen. 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