—————— Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Er cheinungswe ſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg ( ͥã dddddddddßdßbdbdßddßbdßGãßã d Nummer 279 Montaa ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Vlernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für 1mm Höhe und 22 mm Breite 15 Ryfg. ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bis marckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 FFFVVVVVCVVTVTVTTVTVTVVTVPTPTVTVTVTVTVꝓVTVTVTVꝓVVVVVVVVVVVTVTG TTW den 30. November 12. Jahraana Die innerpoliliſchen Konflikte in Jrankreich Daladier droht mit dem Austritt der radikalſozialiſtiſchen Miniſler Abkommen mit Japan gerechlferligl Die lange noch Regierung Blum? Paris, 30. Nov. Der„Matin“ meldet, die radikalſozialiſtiſchen Miniſter in der fran⸗ zöſiſchen Regierung hätten durch den Mund des Miniſters für nationale Verteidigung, Daladier, dem Miniſterpräſidenten Blum mit ihrem Austritt aus der Regie⸗ rung gedroht, falls die Streikbewegung im Lande anhalte und von der Regierung mehr oder weniger ſtillſchweigend geduldet werde und falls die radikalſozialiſtiſchen Mi⸗ niſter weiterhin von den Kommuniſten in den Volksfront⸗ Kundgebungen niedergeſchrieen würden. Daladier habe gegenüber Blum be⸗ tont, daß die Radikalſozialiſten ihr Programm und ihre Anſichten zugunſten der Bolſchewi⸗ ſierungsverſuche der Linksextremiſten der Volksfront nicht aufgeben würden. Es ſei wahrſcheinlich, daß die radikalen Miniſter in Zukunft den Kundgebungen der Volksfront nicht mehr beiwohnen würden, um nicht erneut den Anpöbelungen linksradikaler Elemente ausgeſetzt zu ſein. Empfänge bei Lebrun. Der Präſident der Republik, Lebrun, hat am Samstagabend den Miniſter für nationale Verteidigung, Daladier, und ſpäter den Se⸗ natspräſidenten Jeanneney empfangen. Lebrun ſei, ſo heißt es in politiſchen Krei⸗ ſen. durch die innen⸗ und außenpolitiſche Lage ziemlich beunruhigt und habe mit den beiden erörtert, auf welche Weiſe Frankreich die innere Ruhe ſchnellſtens wieder gewin⸗ nen und nach außenhin den Frieden erhalten und ſeine Sicherheit gewährleiſten kann. Bezeichnende Aufforderung Die kommuniſtiſche Parteilei⸗ tung Frankreichs hat an den Miniſter⸗ präſidenten Blum und an den Außenminiſter Delbos eine ſonderbare, aber für die gegen⸗ wärtige Lage ſehr bezeichnende Aufforderung gerichtet. Sie hat die Miniſter gebeten, in einer Wenn wers in der Winter⸗ radrennbahn mit den kommuniſtiſchen Führern in eine öffentliche Ausſprache über die außenpolitiſche Lage Frankreichs beſonders gegenüber Spanien einzutreten. Angeſichts der faſt ausſchließlich aus Kommuniſten zu⸗ ſammengeſetzten Volksfrontverſammlungen würden die beiden Miniſter dabei aber eher Angeklagte, als freie Diskuſſionsredner ſein. Man kennt daher die Antwort Blums noch nicht. In parlamentariſchen Kreiſen wird bezweifelt, daß er ſich zu einem ſolchen Spiel herbeilaſſen wird. Wahrſcheinlich wird Blum antworten, daß anläßlich der am kommenden Freitag in der Kammer ſtattfindenden außen⸗ politiſchen Ausſprache die Regierung ihre Außenpolitik klar umreißen wird. Sicher iſt jedenfalls, daß Delbos der Aufforderung der Kommuniſten nicht Folge leiſten wird. Der Kabinettsrat Der franzöſiſche Kabinettsrat hat am Sams⸗ tagabend vor allem die innenpolitiſche Lage u. die von Miniſterpräſident Blum getroffenen Maßnahmen im Anſchluß an den Abbruch der Verhandlungen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern geprüft. Der Kabinettsrat hat einſtimmig dieſe Maßnahmen gebilligt. Die Geſetzesvorlage über die Schiedsgerichts⸗ barkeit wird am Montag oder Dienstag be⸗ raten werden. Lilwinow⸗Finlelſtein als bolſchewiſtiſcher Hetzredner Moskau, 29. Nov. Am Samstagabend hielt der ſowjetruſſiſche Außenkommiſſar Lit⸗ winow⸗Finkelſtein von der Tribüne des Rätekongreſſes aus eine Rede, die ſich durch ihre hetzeriſchen Ausfälle gegen den„Faſchis⸗ mus“ und die Politik Deutſchlands und Ja⸗ pans auszeichnete. Der Redner machte zunächſt die bemerkens⸗ werte Feſtſtellung, daß die mit ſoviel Reklame⸗ aufwand angekündigte ſogenannte„Demokrati⸗ ſierung“ der Sowjetunion von europäiſcher Seite keineswegs ſo angeſehen werden dürfe, als ob Sowjetrußland nunmehr gleichſam als „verlorener Sohn“ zur Demokratie in euro⸗ päiſcher Form und zu den bourgeoiſen Freihei⸗ ten zurückkehren werde. Zu den ſpaniſchen Ereigniſſen übergehend, wiederholte Litwinow aufs neue die ſchon mehr⸗ Fach widerlegten unſinnigen Anſchul⸗ igungen an die Adreſſe Deutſchlands und Italiens. Auch der Londoner Nichteinmiſchungs⸗ Jommiſſion blieben ſeine Vorwürfe nicht er⸗ ſpart. Pathetiſch rief er aus, daß der Räte⸗ kongreß zweifellos ſeine Gefühle teile, wenn er das„ſpaniſche Volk“ ſeiner heißen Anteil⸗ nahme und ſeines Entzückens über den helden⸗ haften Widerſtand gegen den Faſchismus“ ver⸗ ſichere. Ueber die bekannte Tatſache»der ſowjetruſ⸗ ſiſchen Umtriebe in Spanien glaubte ſich der Volkskommiſſar mit einigen billigen jü⸗ diſchen Witzen hinwegſetzen zu können. Größere Beachtung verdient die Begründung Litwinow⸗Finkelſteins für das ſtarke Intereſſe der Sowjetunion für die Vorgänge in Spanien. Wenn die Pläne der ſpaniſchen Nationaliſten gelängen, ſo führte er aus, wäre keine Garan⸗ tie dafür mehr vorhanden, daß ſich ähnliche Vorgänge nicht auch auf anderen Schauplätzen wiederholten. Zum deutſch⸗japaniſchen Abkommen über- gehend leugnete Litwinow natürlich deſſen eigentlichen Charakter und nahm es zum An⸗ latz, ſeine bekannten Pläne der kollektiven Si⸗ cherheit empfehlend in Erinnerung zu rufen. Er ſchloß mit der Verſicherung, daß die Sow⸗ jetregierung, die ſich weitgehender Sympathien erfreue(2), keinen Grund habe, ihre Politik zu ändern. Völlige Niederlage der Genfer Marxiſten Genf,. 29. Nov. Bei ſehr ſtarker Wahl⸗ beteiligung fand am Sonntag die Wahl der Kantonsregierung ſtatt. Die ſieben bürgerlichen Kandidaten wurden dabei mit einer Mehrheit von rund 5000 Stimmen ge⸗ wühlt. Die Marxiſten erlitten eine völlige Niederlage. Sie ſind nunmehr im Genfer Staatsrat überhaupt nicht mehr vertreten. Das Genfer Parlament und die Genfer Regierung werden alle drei Jahre erneuert. Im Jahre 1933 wurden 55 bürgerliche und 45 Marxiſten ins Parlament gewählt, drei Wo⸗ chen ſpäter vier Marxiſten und drei Bürger⸗ liche in die Regierung. In dieſem Jahr er⸗ rangen die Bürgexlichen bei der Parlaments⸗ wahl vor drei Wochen 60 Sitze, während die Marxiſten nur 40 Sitze erhielten. Eindeulige Stellungnahme Garwins gegen Moskaus Jerſetzungspolilik London, 29. Nov. Im„Obſerver“ ſchrieb Garwin am Sonntag einen geharniſchten Artikel gegen die Weltgefahr des Kommunismus und frug die Kritiker des deutſch-japaniſchen Abkom mens, was anderes man in England denn nach der Einmiſchung Moskaus in Spanien erwarte! habe. Die Abmachungen zwiſchen Moskau, Parise und Prag bereiteten die erneute Einkrei⸗ ſung Deutſchlands unter gewiſſen Voraus; ſetzungen vor. Dieſe Abmachungen hätten die Ausſichten für Europa verſchlimmert. Die deutſchen Proteſte ſeien durchau⸗ begründet geweſen. Es handele ſich bei dem deutſch⸗japaniſchen Abkommen einfach um die Wahrheit, daß Druck gegen Druck erfolge. Ein Teil Englands, dieſer bequemen und ziemlich ſorg⸗ loſen Inſel, lehne die deutſchen Beweisgründe gegen die Propaganda der Komintern ab. Eine andere Phraſe, die die engliſche Politik vergifte bezeichnet die anti⸗ſowjetruſſiſche Schlachtlinie al⸗ Ideologie. Wie derartige Anſichten nach den ſpaniſchen Schulbeiſpiel noch vertreten werder könnten, ſei unvorſtellbar. Madrid und Katalonien würden heute in erſte Linje nicht von Spaniern, ſondern von auslän diſchen Agenten und Heloten der internationaler Revolution geführt. Der Sowijetbotſchafter in Spanien ſei der Hauptmacher der roten Junta Ohne die abſichtliche Ermutigung und Hilfe Mos kaus, lange bevor General Franco daran gedach habe, die vaterlandsliebenden Elemente Spanien: zu Kampf um Leben oder Tod aufzurufen, hätter ſich ſpaniſche Schrecken in der heutigen Form nie mals ereignet. Wenn es Moskau gelinge, in Spanien feſten Fuß zu faſſen, werde jedes andert Land in Weſt⸗ und Mitteleuropa in Gefahr ge⸗ raten. Frankreich würde der nächſte Schauplatz kommuniſtiſcher Wühlereien werden. Für die britiſche Politik ſieht der Verfaſſer die einzige Löſung in einer an Moskau zu richtenden Forderung, die revolutionäre Einmiſchung der Komintern in die Angelegenheiten anderer Natio⸗ nen zu unterdrücken. Immer wieder ſei der Ver⸗ zicht auf die kommuniſtiſche Propaganda im Aus⸗ lande als eine Bedingung für die Wiederherſtel⸗ lung diplomatiſcher Beziehung mit Moskau gefor⸗ dert und verſprochen worden. Dieſes Verſprechen ſei niemals gehalten worden und ſei zu keiner Zeit ſo flagrant verletzt worden, wie in Spanien in den letzten 6 Monaten. In Frankreich und der Tſchechoſlowakei glaube man immer noch, daß England mit den Sowjetblocks in bevorzugter Ver⸗ bindung ſtehe. England aber, ſo ſchließt Garwin, müſſe ſich um jeden Preis von dem verhängnis⸗ vollen Prozeß, der jetzt im Gange ſei, offen und in aller Form loslöſen. Die Meinung Tſchiangkaiſcheks Nangking, 29. Nov.(Funk.) Anläßlich einer Gedenkfeier für Sunyatſen hielt Marſchall Tſchiangkaiſchek in Loyang eine Rede, in der er auf das deutſch⸗japaniſche Abkommen zu ſprechen kam und gab dabei ſeiner feſten Ueberzeugung Ausdruck, daß dieſem Vertrag nur der Grundſatz einer gemeinſamen Abwehr der kommuniſtiſchen Gefahr zu Grunde liege. Dies würde ſchon da⸗ durch bewieſen, daß Deutſchland die Rückſichten auf ſeine Freundſchaft mit China und anderen Ländern nicht völlig außer Acht laſſen könne. Nach ſeiner Anſicht, ſo betonte der Marſchall, würden durch dieſes Abkommen nicht nur keinerlei Ver⸗ ünderungen in den äußeren Beziehungen zwiſchen Deutſchland und China eintreten, ſondern es würde auch keinerlei Einfluß auf die Geſamtlage im Fernen Oſten haben. Raſendes Tempo der ſowjelruſſiſchen Luflaufrüſtung Moskau, 29. Nov. Das unerhörte Aus⸗ maß der ſowjetruſſiſchen Aufrüſtung kam auch am Sonntag auf dem Rätekongreß in ſenſatio⸗ neller Weiſe zum Ausdruck. Diesmal wurde die gewaltige Entwicklung der roten Luftwaffe beleuchtet. Wie der Fliegergeneral Krivin mitteilte, habe die ſowjetruſſiſche Luftwaffe in den erſten zehn Monaten des Jahres 1936 im Verhält⸗ nis zu derſelben Zeit des Vorjahres einen Zu⸗ wachs um 90 v. H. zu verzeichnen, während die Erzeugung von Flugzeugmotyren um 146 v. H. geſtiegen ſei. Einzelne Flugzeugfabriken hätten, allein in dieſem Zeitraum, ihre Pro⸗ duktion ums Dreifache geſteigert. Im Ganzen betrage die Vermehrung der Beſtände der Sowjetluftwaffe ſeit den letzten vier Jah. Rooſevelf zur panamerikaniſchen Konferenz abgereift Präſident Rooſevelt hat ſich in Charlſton auf das USA.⸗Kriegsſchiff„Indianapolis“ be geben, um nach Buenos Aires zur panamerikaniſchen Konferenz zu reiſen. Unſer Bild zeig den Präſidenten, neben ihm(in Zivil) beim Auslaufen aus Charlſton. ſein Sohn mit den Offizieren der„Indianapolis“ (Scherl Bilderdienſt, K.) ren 334 v. H.(1). Zu dieſer Mitteilung des ſowjetruſſiſchen Generals iſt zu bemerken, daß die ſowjetiſche Militärfliegerei im Jahre 1932 mehrere tauſend kampffähige Flugzeuge zu verzeichnen hatte. Die Geſchwindigkeit der roten Kampf⸗ flugzeuge betrage heute bereits 450 Stunden⸗ kilometer und werde in kurzer Zeit auf 600 Kilometer geſteigert werden. Die Zahl der aktiven Piloten würde, wie Kripin wei⸗ ter erklärte, in allernächſter Zeit auf 100 000 gebracht werden. Eine einzige Fliegerſchule zum Beiſpiel, in der nur Jungkommuniſten ausgebildet würden, habe bereits, allein in dieſem Jahr, 8000 Piloten geſtellt. der ungariſche Skaalsbeſuch in Leſterreich Reichsverweſer v. Horthy in Wien eingetroffen Wien, 29. Nov. Reichsverweſer v. Horthy mit Gemahlin, ſowie Miniſterpräſident Da⸗ ranyi und Außenminiſter v. Kan ya trafen Sonntagvormittag mit einem Sonderzug auf dem Wiener Oſtbahnhof ein. Zum Empfang der hohen Gäſte hatten ſich Bundespräſident Miklas, Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg mit allen Mitgliedern der Regierung, ſowie die Spitzen der militäriſchen und zivilen Be⸗ hörden eingeſunden. Auf der ganzen Strecke bis Wien zeigten alle Bahnhöfe die öſterreichiſche und unga⸗ riſche Flagge Auf den Hauptſtraßen Wiens bildeten Truppen der Wiener Garniſon Spalier. Kurz nach der Ankunft begab ſich Reichsver⸗ weſer v. Horthy zum Ballhausplatz, um zu⸗ erſt dem Staatspräſidenten und ſodann dem Bundeskanzler ſeinen Antrittsbeſuch zu machen, den dieſe dann ſpäter erwiderten. Ebenſo ſtattete der Miniſterpräſident v. Daranyi dem Bundeskanzler einen Beſuch ab. Hierauf legte der Reichsverweſer ſowohl am Heldendenkmal als auch am Marinedenkmal Kränze nieder. Anſchließend begab ſich der Reichsverweſer in die Habsburger Gruft der Kapuzinerkirche zum Sarkophag ſeines ehemaligen Oberſten Kriegs⸗ herrn, Kaiſer Franz Joſeph, um deſſen Anden⸗ ken mit einem Blumengebinde zu ehren. 1 W S „ 3 5 err r e FFF e 9 3 * 8 e — — * F RR * 7 — eee Nee r . — „„ e 8 — A ——¾ c ——— 2 PPP Buenos Aires Große Politik für Panamerika Waſhingtons Pläne und ihre Bedeutung für Europa. Von unſerem da⸗ Mitarbeiter Am 1. Dezember beginnt in Bue⸗ nos Aires die panamerikaniſche Konferenz. Seitdem Rooſevelts Teilnahme am Er⸗ öffnungstage feſtſteht, iſt die Konferenz in den Vordergrund des politiſchen Intereſ⸗ ſes gerückt. Waſhington verfolgt das Ziel der„Schaffung einer panamerikaniſchen außenpolitiſchen Einheitsfront, die nicht nur die Politik zwiſchen Nord⸗ und Latein⸗ Amerika, ſondern darüber hinaus die Ge⸗ ſamtamerikas gegenüber Europa und Oſt⸗ aſien beſtimmen ſoll“. Ausſchlaggebend hierfür iſt die Verärgerung vieler ameri⸗ rikaniſcher Nationen über den Völkerbund. In der amerikaniſchen Welt hat die Mittei⸗ lung aus Waſhington, nach der Roofevelt an der Eröffnungsſitzung der am 1. Dezember in beginnenden Panamerikaniſchen Konferenz perſönlich teilzunehmen beabſichtigt, das größte Aufſehen erregt. Die Vereinigten Staaten, die man in Latein⸗Amerika den Ko⸗ loß im Norden nennt, hatten in der Vergan⸗ genheit die übrige weſtliche Welt immer wieder dadurch verletzt, daß ſie die Rolle des Ueberle⸗ genen und Starken ſpielten. Südlich des Rio Grande entſtand daher der Eindruck, daß di⸗ Nordamerikaner die Monroe⸗ Doktrin, die berühmte, noch heute leitende Forderung. die der fünfte amerikaniſche Präſident in ſei⸗ ner Jahresbotſchaft 1823 verkündete und die in dem Satz„Amerika den Amerikanern“ gip⸗ felt, ſo auslegten, als ob ſie das Protektorat über das übrige Amerika beſäßen, Beſonders unter den republikaniſchen Präſidenten Coo⸗ lidge und Hoover wurde dauernd interveniert. Man f 17 5 der Dollardiplomatie, die durch Amerikas Flotte geſtützt wurde, Faſt im⸗ mer, wenn eine Panamerikaniſche Konferenz ſtattfand, ſtanden Marinetruppen der Verei⸗ nigten Staaten in einem mittelamerikaniſchem Lande,„um amerikaniſche Intereſſen zu ſchüt⸗ zen“. Es iſt* daß dadurch in der ſüdlichen Hälfte der neuen Welt Haß, Furcht und Mißtrauen 9 Waſhington geſchaf⸗ fen wurden, das die Geſchäfte der Wallſtreet beſorgte. Rooſevelt, der auf ſo vielen Gebieten mit der von den früheren amerikaniſchen Präſidenten befolgten Politik aufgeräumt hat, machte auch, indem er die ſüdamerikaniſchen Staaten als gleiche Partner behandelte, in dieſer Hinſicht reinen Tiſch. Er will den Grund- ſtein legen für ein dauerndes politiſches und wirtſchaftliches Zuſammenfinden der Völker der Neuen Welt. Außerdem aber glaubt er Europa beweiſen zu können, daß es durchaus möglich ſei, politiſche Reibungen zu beſeitigen und Entſpannungen herbeizuführen, wenn von allen Seiten der gute Wille aufgebracht wird. In Waſhingtoner Meldungen wird darüber hinaus angedeutet, daß Präſident Rooſevelt, wenn die Pamqamerikaniſche Konferenz ein Ex⸗ folg werden ſollte, noch einen weiteren Schritt plane, der weit über den Rahmen der Tages⸗ ordnung von Buenos Aires hinausgehen und die Belange der europäiſchen Nationen berüh⸗ ren würde. Nach dieſen Zeitungsberichten glaubt man vielfach mit der Möglichkeit rech⸗ nen zu können, daß der Präſident zu Beginn des nächſten Jahres den führen den Weltmächten vor zuſchlagen beab⸗ ichtige, neue Wirtſchafts⸗ und Friedens beſprechungen anzu⸗ bahnen, die unter Vermeidung der Fehler der Londoner Konferenz die Hinderniſſe, die der Geſundung der Weltwirtſchaft entgegen⸗ ſtehen, beſeitigen ſollen. Ja, man geht noch weiter und deutet an, daß ſich derartige Be⸗ ſprechungen auch günſtig auf die europäiſche Rüſtungspolitik auswirken könnten. In eini⸗ gen Meldungen wird ſogar die Möglichkeit an⸗ gedeutet, daß Rooſevelt vielleicht ſchon in Bue. nos Aires entſprechende Pläne bekanntaäbe. Vorläufig liegt dieſer Gedanke, ſelbſt wenn er in Waſhington tatſächlich erwogen werden ſollte, noch in einiger Ferne, während die pan⸗ amerikaniſche Konferenz unmittelbar vor der Tür ſteht. Welche Bedeutung ihr hier beige⸗ meſſen wird, geht auch daraus hervor, daß der Führer der amerikaniſchen Abordnung. Staatsſekretär Hull einen ganzen Stab hervor⸗ ragender Mitarbeiter, darunter ſeinen Unter. ſtaatsſekretär, mit nach Buenos Aires genom⸗ men hat. Der Lieblingsgedanke Hulls, der zu den engſten politiſchen Freunden des Präſiden⸗ ten zählt, iſt es„einen Völkerbund der amerikaniſchen Nationen“ zuſtande zu bringen, dem auch ein interamerikaniſches Schiedsgericht angeſchloſſen werden ſoll. Da · bei wirkt ſich günſtig für ihn aus, daß die mei⸗ ſten lateinamerikaniſchen Republiken über die Genfer Liga derart verärgert ſind, daß bereits verſchiedene von ihnen aus ihr ausſchieden Waſhington arbeitet darauf hin, ſämtliche 21 amerikaniſchen Nationen zu veranlaſſen, ſich in Buenos Aires durch eine entſprechende Ent⸗ ſchließung der Gedankengänge der Monroe⸗ Doktrin zu eigen zu machen,„damit vor aller Welt kundgetan wird, daß von nun an ein⸗ geeinte Politik innerhalb Ameri kas beſteht“. Staatsſekretär Hull erblickt das ſicherſte Mit⸗ tel, um den internationalen Frieden aufrecht⸗ zuerhalten, in der Schaffung geſunder, für alle Seiten nutzbringender internationaler Han⸗ delsbeziehungen. Auf einer von 21 Nationen beſuchten Konferenz könnten in dieſer Hinſicht natürlich nur Richtlinien allgemeiner Natur aufgeſtellt werden. Es müſſe dann, wie man auf ſeiten der Vereinigten Staaten erklärt, Sache der Wirtſchaftsſachverſtändigen ſein durch weitere Beſprechungen entſprechende Verträge zuſtandebringen. Außerdem wird Waſhington darauf hinar⸗ beiten, daß die Neutralitätsakte, die im letzten Jahre vom Kongreß angenommen wurde, ein feſter Beſtandteil der Politik ſämt⸗ licher amerikaniſcher Staaten wird, ja, daß Abmachungen zuſtande kommen, die den Krieg für ungeſetzlich erklären. Nach der Neutrali⸗ tätsakte ſind die Vereinigten Staaten be⸗ kanntlich verpflichtet. kriegführenden Nationen für die Ermordelen dr. Goebbels weiht das Ehrenmal Berlin, 29. Nov. Auf dem Horſt⸗Weſſel⸗ Platz in der Reichshauptſtadt erfolgte am Sonntag nachmittag die Einweihung des mo⸗ numentalen Ehrenmals für die Ermordeten der Bewegung der Ber⸗ liner Innenſtadt. Das Denkmal. das am Rand Liebknecht⸗Haus einen würdigen Platz erhal⸗ ten hat, trügt auf hohem granitenem Unter⸗ bau einen kunſtvoll ausgeführten Bronzeadler, der mit ausgebreiteten Schwingen zum Flug anſetzt. Der Feier wohnten neben den Angehörigen der Ermordeten Gauleiter und Reichsminiſter Dr. Goebbels und der Stabschef der SA., Viktor Lutze, bei. Es ſprach zunächſt der Staatskommiſſar der Hauptſtadt Berlin Dr. Lippert. Während die vielen Tausende die Hand zum Gruß erhoben und das Lied vom guten Kame⸗ raden erklang, fiel die Hülle vom Sockel und ab die Namen derer frei, die im Kampf um erlin mitten im Herzen der Stadt dahinſan⸗ ken. Stabschef Lutze legte einen prächtigen Lorbeerkranz des Oberſten SA.⸗Führers Adolf Hitler nieder. London, 29. Nov. Die amtliche Mitteilung der engliſchen Regierung über die Errich⸗ tun g eines Nahrungsmittelamtes für Verteidigungszwecke, über die bereits kurz berichtet wurde, hat allenthalben ſtärkſtes Auf⸗ ſehen erregt. Sämtliche Abendblätter bringen die Nachricht in rößter Aufmachung. In unterrichteten Kreiſen wird es— möglich gehalten, daß das Lebensmittelproblem des britiſchen Auf⸗ rüſtungsprogramms auch von der von Sir Auſten C 0 amberlain und Winſton Churchill geführten Abordnun aufgewor⸗ ſen wurde, die am vergangenen Unterredung mit Baldwin hatte. Die Frage der Nahrungsmittelverſorgung während eines Krieges iſt in den letzten Mo⸗ naten in beiden Häuſern des Parlaments viel⸗ fach lebhaft erörtert worden. Wiederholt wurde die Befürchtung ausgeſprochen, daß ein feind⸗ licher Luftangriff die Londoner Hafen⸗ anlagen lahmlegen und dadurch die Einfuhr von Nahrungsmitteln unmöglich machen könne. Aber auch der Fall einer lä n⸗ geren Blockade von der Seeſeite her ſpielte bei den verſchiedenen Ausſprachen eine große Rolle. Nach einer von Preß Aſſociation verbreiteten Aufſtellung benötigt England im Falle eines Krieges für einen Zeitraum von zwölf Monaten N Vorräte an wichtigen Lebensmitteln: 6 Millionen Tonnen Weizen, 5 Millionen Tonnen Kartoffeln, 1.2 Millionen Tonnen Käſe, 625 000 Tonnen Butter oder vitaminiſierte Margarine und Tauſende von Tonnen Milch. Erſt im März dieſes Jahres forderte eine Gruppe konſervativer Abgeordneter von der ontag eine dem Miniſterpräſidenten Mailand, 29. Nov. Der gemeinſame Ver⸗ ſuch Moskaus und der ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ſten, den Völkerbund mit der ſpaniſchen Frage zu beſchäftigen, findet in der norditalieni⸗ ſchen Preſſe eine abfällige Burtei⸗ lun g. Genf wird das Mekka der kommuni⸗ ſtiſchen Internationale, ſtellt die Turiner „Stampa“ feſt, während der„Corriere della Sera“ von einem Manöver der in den letzten Zügen liegenden Roten von Valencia ſpricht Ausführlich nimt die„Gazetta del Po⸗ polo“ zu dem gefährlichen Spiel Stellung, indem ſie darauf hinweiſt, daß der Völkerbund für die Beziehungen zwiſchen den Staaten und nicht für die Beziehungen zwiſchen internen Parteien eines Staates zuſtändig ſei. Italien und Deutſch⸗ land hätten die Regierung des Generals Franco anerkannt und damit von ihren fo u⸗ veränen Rechten Gebrauch gemacht, die vom Völkerbund unter keinen Umſtänden beſtritten werden könnten. Dem Schritt der Roten fehle jede rechtliche Grundlage. Er ſei politiſch für die Ruhe Europas gefahrvoll. Aber Sowietrußland und ſein Agent Cabal⸗ lero müßten mit dem ganzen Einſatz ſpielen Die Partie der Roten in Spanien ſei verloren und damit auch die Hoffnung auf eine ungeſtörte Arbeit des ſich ausbrei⸗ tenden Bolſchewismus, das Genfer Manöver der Sowietruſſen ſei nur ein letzter Rettungs⸗ verſuch der roten Machthaber, die im Blute Einweihung des Berliner Ehrenmals der Grünfläche gegenüber dem einſtigen Karl⸗ der Bewegung Dann nahm der Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. Er erinnerte daran, daß vor faſt genau vier Jahren ein Aufmarſch der SA auf dieſem Platz mit der Front zum Karl⸗Lieb⸗ knecht⸗Haus die Bürgerlichen erzittern ließ. Das war die letzte offene Kampfanſage an den Zerſtörer Europas und an den Vernichter menſchlicher Kultur.„Wir hatten damals noch keinen Schutz bei den ſtaatlichen Gewalten, ſondern mußten uns auf eigene Fauſt gegen die Bolſchewiſierungsverſuche durchſetzen. Was mit Berlin und dem Reich geſchehen wäre, hätten wir uns damals, bürgerlichen Ratſchlägen folgend, zurückgezogen, das lehrt uns das Beiſpiel von Spanien. Es iſt nicht mehr als eine primitive Dankes⸗ pflicht, wenn alle, die heute in Deutſchland in den Genuß der Freiheit, des Friedens und der Ordnung gekommen ſind, denen die ge⸗ bührende Anerkennung zuteil werden laſſen, die dieſen Zuſtand geſchaffen und gewähr⸗ leiſtet haben, vor allem aber den Männern, die ihr Leben dafür hingaben.“ Stabschef Lutze ſprach vom Opfergang der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung und von dem Sinn des Denkmals das alle Zeit daran gemahnen wolle, das von die⸗ Englands Lebensmitlelverſorgung im Kriegsfalle Schaffung des britiſchen Nahrungsmittelamtes „Gefährliche Manöver“ Scharfe Ablehnung des Genfer Schrittes der ſpaniſchen Bolſchewiſten in der niſchen Preſſe. erſticken. Italien, ſo betont das Blatt, werde keine Schwierigkeiten ſchaffen, aber man kön⸗ keinerlei Waffen, Munition oder anderes Kriegsmaterial zu liefern. Nach der in Waſhington beſtehenden Anſicht werden die amerikaniſchen Nationen durch die geſpannte Lage in der übrigen Welt geradezu gezwungen, rechtzeitig genug unter ſich Verein⸗ barungen zu treffen, durch die ſie aus einem Konflikt herausgehalten werden. Man er⸗ klärt, daß die Vereinigten Staaten, wenn die Neutralitätsakte des Kongreſſes nur auf ſie beſchränkt bliebe, gegen ihren Willen dennoch in einen Konflikt hineingeriſſen werden könn⸗ . 2 0 9 1 2 48 . BBB, CCC ˙ wc ſen Männern hinterlaſſene Erbe zu wahren und zu hüten. Regierung den Bau beſonderer Lager- häuſer für Lebensmittel im Rahmen des Aufrüſtungsprogramms. Vor etwa 14 Tagen teilte der Miniſter für die Koordinierung der Verteidigung im Unterhaus mit, daß der zu⸗ ſtändige Unterausſchuß des britiſchen Reichs⸗ verteidigungsausſchuſſes die Unterſuchung die⸗ ſer Frage ſowohl als auch des Problems des Schutzes der Lebensmittelborräte vor feind⸗ lichen Bomben⸗ und Gasangriffen abgeſchloſſen habe. Es handele ſich um Entſcheidungen von wichtiger grundſätzlicher Bedeutung, die der Oeffentlichkeit nicht preisgegeben wer⸗ den könnten. Der Erſte Lord der Admiralität erklärte kürzlich in einer Rede, daß England innerhalb von ſechs Wochen dem Hunger⸗ tode ausgeſetzt wäre, falls die britiſchen See⸗ linien abgeſchnitten werden würden. Der Direktor des neuen Lebensmittelamtes, French, ein hoher Beamter des Landwirt⸗ ſchaftsminiſteriums, iſt 53 Jahr alt und wäh⸗ rend des Weltkrieges bereits Sekretär des Ausſchuſſes für die inländiſche Lebensmitteler⸗ zeugung geweſen. Wie der politiſche Berichterſtatter der„Eve⸗ ning News“ meldet, wird das neue Lebens⸗ mittelamt u. a. einen Plan ausarbeiten, nach dem im Ernſtfalle die in England eintreffen⸗ den Lebensmittelſchiffe von den innerhalb der Kriegs zone liegenden Häfen nach weniger ge⸗ fährdeten Häfen umgeleitet werden ſollen. Eine wichtige Vorausſetzung für dieſe Umleitung iſt das Vorhandenſein guter Landſtraßen für den Abtransport der Ladungen dieſer Schiffe nach dem Innern des Landes. Außerdem ſol⸗ len Pläne für eine etwaige Rationierung der Lebensmittelverſorgung entworfen werden. norditalie⸗ ne ſicher ſein. daß Italien, wenn ſolche auf⸗ treten ſollten, ihnen mit ganzer Entſchloſſen⸗ heit entgegentreten werde. Eines ſei gewiß: Der Völkerbund ſei im Begriff, einen neuen Stoß zu erhalten, der vielleicht der entſcheidende Todesſtoß fein werde. Franzöſiſche Kombinalionen über den Grundſatz der gegenſeitigen Hilfeleiſtung der Weſtmächte. Paris, 29. Nov. Einige der Sonntags⸗ blätter, ſo beſonders der„Excelſior“ und das Journal“ glauben in der Lage zu ſein, Mit⸗ teilungen über eine Verſtärkung der Entente Cordiale machen zu können. Außenminiſter Delbos werde angeblich bei der nächſten großen außenpolitiſchen Ausſpra⸗ che in der Kammer öffentlich erklären,„daß auch Frankreich als Gegenleiſtung für die kürzlich von Eden betonte Hilfsbereitſchaft Englands im Falle eines Angriffes gegen Frankreich bereit ſe,, England beizu⸗ ſtehen, falls dieſes ſich einem Angriff gegen. überſehen ſollte. Delbos würde in ſeiner nächſten Rede ſich beſonders eingehend mit den Beziehungen Frankreichs zu ſeinen Freun. den und Bundesgenoſſen beſchäftigen. Die ſo⸗ fortige gegenſeitige Hilfeleiſtung im Falle eines Angriffes ſei einer der Grundſätze des kommenden Weſtmächtepaktes. Frankreich ſei bereit, ſich ſchon jetzt England gegenüber an dieſen Grundſatz gebunden zu betrachten. ten, da ſich Rückwirkungen auf die Vereinig⸗ ten Staaten einſtellen müßten, wenn ein an⸗ derer amerikaniſcher Staat in einen derartigen Krieg verwickelt würde. Außerdem verliert die Waſhingtoner Regierung niemals die Lage in Oſtaſien aus dem Auge, die ja auch die amerikaniſche Flottenpolitik beſtimmt. Wa⸗ ſhington wünſcht, daß die entſprechenden Bin⸗ dungen zwiſchen ſämtlichen amerikaniſchen Nationen beſonders dann beſtehen, wenn es einmal zu einer Auseinanderſetzung Empfang der Kulkurſchaffenden im Propagandaminiſterium Berlin, 28 Nov. Anläßlich der dritten Jahrestagung der Reichskulturkammer veran⸗ ſtaltete der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda, Dr. Goebbels, am Sonn⸗ abend in den Feſträumen ſeines Miniſteriums einen großen Empfang. Der Abend ſah die führenden Perſönlichkeiten des deutſchen Kunſt⸗ und Kulturlebens als Gäſte des Präſi⸗ denten der Reichskulturkammer vereint. Reichsminiſter Dr. Goebbels, Frau Magda Goebbels und Staatsſekretär Funk hießen die zahlreich erſchienenen Gäſte in den Geſellſchaftsräumen des Schinkel⸗Baues am Wilhelmplatz willkommen. An dem Emp⸗ fang nahmen außer den Reichskulturſenatoren viele namhafte deutſche Künſtler aus dem gan⸗ — Reiche teil. Beſonders ſtark waren die ngehörigen des Berliner Theater- und Film⸗ lebens vertreten. Man bemerkte ferner viele der bekannteſten deutſchen Maler, Bildhauer, Komponiſten, Dichter, Muſiker und Architekten. Die Präſidenten, Präſidialräte und Geſchäfts⸗ führer der Einzelkammern der Reichskulturkam⸗ mer waren faſt vollzählig erſchienen. Unter den Anweſenden befanden ſich ferner zahlreiche Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens, darun⸗ ter Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg, Reichsjuſtizminiſter Gürt⸗ ner und Obergruppenführer von Jag ow. Nach den ſachlichen Beratungen der Reichs⸗ kulturkammer und des Reichskulturſenats war dieſer Abend der freundſchaftlichen und herz⸗ lichen Unterhaltung der deutſchen Kunſtſchaf⸗ fenden mit den leitenden Perſönlichkeiten der nationalſozialiſtiſchen Kulturführung gewid⸗ met. Mit ſeinem überaus harmoniſchen Ver⸗ lauf war er ein neuer ſchöner Beweis für die enge Verbundenheit, die zwiſchen dem Betreuer des deutſchen Kunſtſchaffens, Reichsminiſter Dr. Goebbels, und den deutſchen Künſtlern beſteht. Immer wieder roker Golöſchmuggel Paris, 30. Nov. Daß das ſpaniſche Gold nicht nur auf regulärem Wege von den Roten ins Ausland und namentlich nach Frankreich verſchoben wird, konnte am Samstag wieder einmal durch die franzöſiſche Grenzgendarme⸗ rie in Perthus bei Perpignan feſtgeſtellt werden, wo man einem ganz groß angelegten Goldſchmuggel von Spanien nach Frankreich auf die Spur gekommen zu ſein ſcheint. Ein von den katalaniſchen Bolſchewiſten beſchlag⸗ nahmter Kraftwagen kam mit drei In⸗ ſaſſen aus Spanien über die franzöſiſche Grenze. Der Wagen wurde geſteuert von einem ſpaniſchen Badehausbeſitzer, der Mit⸗ glied der iberiſchen Anarchiſten iſt. Bei der Gepäckkontrolle verſuchte einer der Wagen⸗ inſaſſen ſich zu entfernen und flüchtete zu einem in der Nähe wohnenden Bäcker. Als die Zollbeamten herbeieilten, wollte der ßen Korb auf dem Arm, aus dem mehrere Brote hervorſahen. Bei der Durchſuchung des Korbes wurden zwei Barren Gold entdeckt. Im Hauſe des Bäckers fand man dann weitere Goldbarren und mehrere Kilo Goldmünzen. Insgeſamt wurden 28 Kilo Gold im Werte von rund 700 000 Franken beſchlagnahmt. Das beſchlag⸗ nahmte Gold wurde der Bank von Frankreich überwieſen. Die drei Spanier wurden nach einem kurzen Verhör in Perpignan freigelaſ⸗ ſen und erklärten, daß das beſchlagnahmte Gold nicht geſtohlen ſei, ſondern vielmehr zur Bezahlung von in Frankreich für Rechnung Kataloniens gekaufter„Lebensmittel“ be⸗ ſtimmt ſei. KRonkakt zwiſchen Varſchau und Bukareſt Warſchau, 29. Nov. Zu den Ergebniſſen der Warſchauer Beſprechungen des rumäniſchen Außenminiſters Antoneſeu begnügen ſich faſt alle polniſchen Blätter mit der Wiedergabe des amtlichen Communiqués. „Kurjer Poranny“ ſtellt in einem Aufſatz ſeſt, daß dieſe amtliche Verlautbarung in Polen mit einmütiger Befriedigung aufgenommen werde. Für die poſitiven Ergebniſſe des Be⸗ ſuchs ſei die Feſtſtellung bezeichnend, daß die Aufrechterhaltung eines engen gegenſeitigen Kontaks zwiſchen Warſchau und Bukareſt als notwendig erklärt wurde. Das bedeute den entſchiedenen Willen, in allen Po⸗ len und Rumänien gemeinſam und unmit⸗ telbar betreffenden Fragen eine enge di p⸗ lomatiſche und militäriſche Zu ſa m⸗ menarbeit aufrechtzuerhalten. Das polniſch⸗ rumäniſche Bündnis ſei ein Faktor des Gleich⸗ gewichts in dieſem Teil Europas. Insgeſamt, ſo ſchreibt das Blatt, ſei das polniſch⸗rumä⸗ niſche Bündnis aus den Warſchauer Be⸗ ſprechungen verjüngt und verſtärkt hervorge⸗ gangen. Da es ſowohl diplomatiſche wie mili⸗ täriſche Zuſammenarbeit vorſehe, ſei die An⸗ kündigung eines Beſuchs des rumäniſchen Ge⸗ neralſtabs in Warſchau von beſonderer Bedeu⸗ tung. Dank der Fortſchritte in den Rüſtungen der polniſchen und der rumäniſchen Armee könne man von einer harmoniſierten militäri⸗ ſchen Kraft der beiden Nationen ſprechen. Im weiteren läßt der Aufſatz die Hoffnung erken⸗ nen, daß der ebenfalls angekündigte Beſuch des Präſidenten der Rumäniſchen Nationalbank zu einer erheblichen Erweiterung des polniſch⸗ rumäniſchen Wirtſchaftsaustauſchs beitragen werde. der deulſche Geſchäflskräger in Salamanca eingelroffen 8 Salamanca, 28. Nov. Der neu⸗ ernannte deutſche Geſchäftsträger bei der ſpa⸗ niſchen Nationalregierung, General Faupel, iſt am Samstag um 14.15 Uhr mit Attache Stille und einem weiteren Begleiter in einem Sonderflugzeug in Salamanca einge⸗ troffen. Der deutſche Geſchäftsträger wurde ſofort nach ſeinem Eintreffen im Hotel durch den Chef des diplomatiſchen Kabinetts der Na⸗ tionalregierung begrüßt. Am Sonntagmorgen im Fernen Oſten kommen ſollte. wird General Faupel ſeinen Antrittsbeſuch beim ſpaniſchen Staatschef, General Franco, machen. Bäcker gerade das Haus verlaſſen, einen gros ahnen, füdicche K. Mittler fi was be! dammte, Maler un beſondere handel, Jüdiſche! die Syn Einſchränt Enhudun Die ge b nie die wurde da Umſtellur Ktitilers det als lungte, dollzoge 150 Jah ſopiele! bes We nchen Ver ⸗ weis für die dem Betheuer minister di. lem beſeht füge mische gold l den Roten h Funtteich ung wieder agendarme⸗ m feſtgefelt f angelegten b Frantteich ſcheint. Ein en beſchlag⸗ it drei In⸗ ftanzöſtſche leuert von der Nit⸗ ſt. Bei der der agen flüchete zu Bäder. Als wollte der einen gro M mehren chſuchung Gi a en chrere filo 28 file 700 000 beſchlag⸗ Frunkteich unden nach 1 fteigelaſ⸗ lagnahnte elmehr zut Rechnung tel“ be⸗ A Ergebniſen unüöniſchen n ſich fal ſethabe des luſſct fed, in Polen ſhenommen ſe des de⸗ daß die genſeitgen an un de. alen do- 0 umi 1 1 dip⸗ Juſa m⸗ olniſch⸗ 5 Gleich; degeſaat, ſch⸗umaͤ⸗ ler Be⸗ hetborge⸗ wie mili⸗ die Au ſchen Ge; et Vedeb' üſunten Armee 1 chen. 5 ing en, beſuch 4 albonl, bollilh, tau ſch ö ee Krilik iſt verantworlungsvolle Gemeinſchafts-Aufgabe Die grundlegende Rede von Miniſterialrat Berndt über die Aufgaben der Krilfk vor dem Reichskulturſenal In ſeiner großen Rede über die geſchichtliche Entwicklung der Kunſtkritik, die Miniſterialrat Berndt am Samstag vor dem Reichskultur⸗ ſenat hielt, 107 der Redner ausführlich auf die zerſetzende Wirkung des Judentums auf die Kritik ein. Nachdem er auf Börne(Baruch Löb) als den erſten der Reihe 4 6 hatte, führte Miniſterialrat Berndt die beſonders bezeichnen⸗ den Namen Maximilian Harden, Alfred Kerr, Siegfried Jacobſohn ichen 0 l. länder als die Prototypen der jüdiſchen Kritik um die Jahrhundertwende an. Miniſterialrat Berndt zeigte dann die völlige e der Theaterkritik von der Jahrhundertwende ab auf, in der es nicht mehr um eine gediegene und ſach⸗ liche Beurteilung künſtleriſcher ede ge⸗ angen ſei, ſondern nur noch um zerſetzende jüdi⸗ Witze. Die jüdiſche Kritik habe ſelbſt Schlaf⸗ zimmerintimitäten in die Oeffentlichkeit gezogen und weder Dichter noch 1 geſchont. An die Stelle geiſtreicher Einfälle trat die Geiſt⸗ reichelei. An Hand von——— erläuterte Miniſterialrat Berndt die ätzende und verderbliche Art der jüdiſchen Kritik, die an Ge⸗ meinheit nicht mehr zu überbieten war. Die Verjudung der Muſikkritik Beweis lei die Verjudung der deutſchen Muſikkritik ſei ein Blick in die Tagungsproto⸗ kolle des 1933 aufgelöſten„Verbandes deutſcher Muſikkritiker“. Es hätten damals eine Rolle ge⸗ 7 Herr Cahn⸗Speyer. Herr David, Herr ieſenfeld, Herr. Herr Jacobs, Herr Eiſenmann, Herr Wolffheim, Herr Stahl, Herr Band, Herr Seidl, Herr Morgenroth, Herr Ro⸗ ſenberger. Herr Cahn⸗Speyer hat 1925 ſogar verlangt, daß die Muſikkritiker bei der Löſung aller. des muſikaliſchen Lebens mitzuwirken hätten, ein typiſches Beiſpiel jüdi⸗ ſchen Herrſchaftsanſpruchs. Der Verband der Filmkritiker beſtand bis auf wenige Ausnahmen faſt nur aus Juden. Daß in dieſer Zeit jeder Film verriſſen wurde, und oft nicht einmal einen Verleiher fand, der den jüdiſchen Filmgeſchäftsleuten nicht in den Kram paßte, kann als bekannt gelten. Roſen⸗ khal, Heinz Pollak, der ſich Pol nannte, Tannen⸗ baum, Cohn, Levai, Taſiemka, Mühſam, Glück, Luſtig, Hamburger, Holgar, das ſind Beiſpiele aus der Reihe der Namen der Filmkritik bis 1933. Nichtjüdiſche Kritiker waren ſo ſelten, daß ie nicht ins Gewicht fielen. Der gute deutſche ilm mußte ſich bis 1933 ſeinen Weg ſelbſt ſu⸗ n. Förderung durch die Filmkritik hatte er nicht zu erwarten. Rritik und jüdiſcher Kunſthandel „Die Kritiker der bildenden Kunſt waren bis 1933 gleichfalls vielfach Juden. Das Scheide⸗ vaſſer ihrer Kritik war das Geſchäftsintereſſe des ihnen verſchwägerten jüdiſchen Kunſt⸗ handels. Was er glaubte, gut verkaufen zu können, das wurde auch gut kritiſiert. Der jüdiſche Kritiker war ſozuſagen der preisbildende Mittler für den Geſchäftsmann, der emporlobte, was ver kauft, in Grund und Boden ver⸗ dammte, was billig gekauft werden ſollte. Maler und Bildhauer ohne Beziehungen, ins⸗ beſondere ohne Beziehungen zum jüdiſchen Kunſt⸗ handel, hatten keine gute Kritik zu erwarten. Jüdiſche Künſtler hatten dieſe Beziehungen über die Synagogengemeinde oder die Logen ohne Einſchränkung. Entjudung der Kritik ſeit 1933 Die geſamte Kunſtkritik iſt ſeit 1933 genau o wie die übrige Preſſe entjudet worden. Sie wurde dadurch allein noch zu keinem Ideal. Die Umſtellung von der ſubjektiven Anſchauung des Kritikers zur ſozialiſtiſchen des neuen Staates, der als Maßſtab weltanſchauliche Worte ver⸗ langte, hat ſich nur ſehr langſam und vereinzelt vollzogen. Der geſamten Kunſtkritik der letzten 150 Jahre fehlt jede große Linie. Soviel Kritiker, ſoviele Meinungen über dasſelbe Kunſtwerk und das Weſen der Kritik ſelbſt. Das„Wir“ als Maßſtab Denen, die der Meinung ſind, daß Kunſtkritik keinesfalls entbehrt werden könne, muß ich eins entgegenhalten: Die Geſchichte der Menſchheit weiſt aus allen Jahrtauſenden eine Fülle großer Kunſtſchöpfungen auf, vor denen wir uns noch heute ehrfürchtig neigen. Und alle dieſe Kunſt⸗ ſchöpfungen bis vor 150 Jahren ſind ohne jede Kritik entſtanden und haben trotzdem viele Jahr⸗ hunderte und Jahrtauſende überdauert. Wenn heute endgültig ein Strich unter 150 Jahre Kunſtkritik gemacht und nach 150 Jahren des „Ich“ auch in der Kunſtbeſprechung das„Wir“ zum Maßſtab genommen wird, dann wird es zweifellos an Angriffen auf dieſe Auffaſſung nicht fehlen. Dieſen ausländiſchen oder emi⸗ grierten Kunſtjuden ſei hier gleich eines ent⸗ gegengehalten: Niemand hat ſchärfer gegen die vom Staate ausgeübte Zenſur gekämpft als ſie und ihresgleichen. Sie haben die ſtaatliche Zenſur als Eingriff in die Freiheit des Volkes abgelehnt. Was war aber ihr Kunſtrichtertum denn anderes als eine Zenſur? Nur verhängte ſie nicht der Staat, ſondern eine anonyme Klique, die ſich als eigene Zenſurbehörde ohne Auftrag niedergelaſſen hatte. Es war ein Grundſatz des Nichtertums zu allen Zeiten, daß es an einen Auftrag gebunden ſein muß. Dieſen Auftrag vermag nur eine Gemein⸗ ſchaft, ein Volk, ein Staatsweſen zu erteilen. Das Kunſtrichtertum der letzten 150 Jahre handelte ohne Auftrag wenigſtens derer, für die es zu richten vorgab. Wie weit unſichtbare Auf⸗ traggeber im Hintergrunde ſtanden, war ja zu allen Zeiten für den Leſer niet erkennbar. Nichtertum ſetzt eine ſehr gründliche Aus⸗ bildung voraus. Die Kunſtrichter ohne Auftrag der letzten 100 Jahre haben zum größeren Teile dieſe Ausbildung nicht genoſſen, ſondern ſich ihr Nichtertum angemaßt. Unſere Kunſtrichter richteten leichtfertig und ſchnell, noch für das Norgenblatt, und ihr Gerichtsſaal war nicht ſelten die Telephonzelle, an deren Scheiben die Wartenden klopften. Wir räumen nun den Schutt von 150 Jahren kort und machen Schluß mit der Aufiaſſung, daß der Kritiker wichtiger oder genau ſo wichtig wie das Kunſtwerk ſei. Mittler ſoll er ſein zwiſchen Kunſtwerk und Volk, nicht Richter in 3 in der keine anonymen Kräfte mehr das Recht der Einwirkung auf das Volk haben, ſondern jede Betätigung an einen Auftrag der Gemein⸗ ſchaft gebunden iſt. Dieſe Gemeinſchaft wird nur durch die Volksführung repräſentiert; dieſe aber hat keine Kunſtrichter ernannt. „Die Betrachtung von Kunſtwerken iſt ein ehr verantwortungsvolles Aufgabengebiet. Es ſetzt ſehr viel voraus: Geſinnung, Charakter, innere Vornehmheit. Bildung. Takt. Reſpekt vor der fremden Leistung. Gewiſſenhaftigkeit, Güte, Herzenswärme und eine ſorgſame Hand. Aufgabe der Kunſtbeſprechung iſt es, jede junge Pflanze zu hegen und zu pflegen, bis ſich zeigt, ob ſie ein ſtolzer Baum wird oder von ſelbſt eingeht, und nicht Salzſäure darüber gießen, Ein Hauptgrundzug des Nationalſozialis⸗ mus iſt ſeine Ehrfurcht vor dem Schöpfer und dem Schöpferiſchen. Das gilt nicht nur für den Weltenſchöpfer, ſondern für alles Poſitive, für jedes gute Wollen und jede Leiſtung, ſei ſie auch noch ſo unvollkommen. Und ſo iſt die heutige Entſcheidung eine logiſche Folgerung aus der Durchſetzung der nationalſozialiſtiſchen Idee, die einſtmals gezogen werden mußte. Man wird vielleicht fragen, wie denn nun in Zukunft eine Beſprechung künſtleriſcher Leiſtungen ausehen ſolle, denn ſelbſt eine Wur⸗ digung ſchließt ſchon eine gewiſſe Wertung ein. Ich verkenne nicht, daß eine Begriffsunterſchei⸗ dung hier ſchwieriger als anderswo iſt; denn wir wollen nicht den Schritt von der Kritik zur reinen Reportage tun, die z. B. das rein Aeußerliche einer Theatervorſtellung wiedergibt, ohne Dichter. Dichtung und Darſteller zu nennen. Aber halten Sie ſich einmal etwas anderes vor Augen: Wem iſt es nicht ſchon ſo gegangen, daß er verärgert ein Buch aus der Hand legte, es nach zwei Jahren wieder las und nun plötzlich Werte entdeckte, die er vorher nicht erkannt hatte. Ver⸗ gegenwärtigen Sie ſich, in welchem Maße oft große Schöpfungen der Dichtung oder der Muſik vom Publikum und von der Kritikerſchaft ab⸗ gelehnt worden ſind und wie die gleichen Kri⸗ tiker ſich ſchon nach fünf Jahren beſchämt be⸗ richtigen mußten, weil das Kunſtwerk Recht behalten hatte. Wir wollen den Kunftſchriftleiter im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staat einer ſolchen Möglichkeit ö nicht ausſetzen. Und darum haben wir die neuen Grundſätze für die Kunſtbetrachtung aufgeſtellt. Sie ſoll alles enthalten, was zu ſagen iſt, aber ſie ſoll nicht richten. Für die Beurteilung eines Kunſtwerkes kann im nationalſozialiſtiſchen Staat nur die nationalſozialiſtiſche Kulturauf⸗ faſſung maßgebend ſein. Nur Partei und Staat ſind in der Lage, aus dieſer nationalſozialiſtiſchen Kunſtauffaſſung heraus Werte zu beſtimmen. Iſt eine Wert⸗ beſtimmung durch diejenigen, die einen Auftrag zum Richtertum haben, gegeben, dann ſelbſtver⸗ ſtändlich ſteht es dem Kunſtſchriftleiter frei. mit dieſem Wert zu meſſen. Und wir wollen hier nicht verkennen, daß es auch ſchon heute eine Anzahl von Männern gibt, die nur noch die herkömmliche Bezeichnung„Kritiker“ als Amtsbezeichnung tragen, die aber bereits inner⸗ lich und äußerlich nach nationalſozialiſtiſchen Grundſätzen ſich ausgerichtet haben, niemals auf dem Richterſtuhl ſaßen, ſondern ihre Arbeit als Dienſt am Volk und Dienſt an der Kunſt ver⸗ ſahen, ſo wie jede Arbeit in Deutſchland Dienſt am Volk und Dienſt an der Sache ſein ſoll. Dieſe gilt es in Schutz zu nehmen und ſie vor unberechtigten Angriffen zu bewahren, die ihnen 1 Mut und Kraft zur Weiterarbeit nehmen müßten. Kritik iſt Gemeinſchaftsaufgabe Der Kunſtſchriftleiter iſt gerade für den nationalſozialiſtiſchen Staat eine dringende Notwendigkeit, denn wie niemals zuvor iſt heute die Preſſe Mittler zwiſchen Volk und Führung. Volkspreſſe und nicht mehr Preſſe einer Rich⸗ tung oder anonymer Kräfte. Und genau ſo iſt heute die Kunſt nicht mehr Angelegenheit einen kaufträftigen Schicht, nicht eine Ware, wie ſie ein Siegfried Jacobſohn zu bezeichnen wagte ſondern wertvollſtes Gut der Nation, das allen gehört. So iſt das Amt des Kunſtſchriftleiters wie es der Präſident der Reichskulturkammer Reichsminiſter Dr. Goebbels, in ſeinen Richt⸗ linien umriſſen hat, eine Gemeinſchaftsaufgabe von höchſter Verantwortlichkeit, denn in die Hand des Kunſtſchriftleiters iſt es gelegt, Mitt. ler auch zwiſchen Kunſt und Volk zu ſein und der Kunſt und dem Volke zu dienen. Hoffen wir, daß dieſer Dienſt für die Kunſt und das Volk reiche Früchte trägt. Dann wird man der heutigen Tag als den Tag einer geiſtiger Wende auf dieſem Gebiet für immer im Ge⸗ dächtnis behalten.“ Abſchluß des Reichsbauernkags Rudolf Heß, darre und Göring ſprechen Goslar, 29. Nov. Zur Abſchlußkund⸗ gebung des diesjährigen Reichsbauerntages war am Sonntagmorgen Miniſterpräſident General oberſt Göring, der Beauftragte für den Vier jahresplan in Begleitung ſeines Stellvertreters fü den Vierjahresplan, Staatsſekretär Körner, in dem feſtlich geſchmückten Goslar eingetroffen. Ihm und dem Stellvertreter des Führers Reichsminiſten Rudolf Heß wurden vor ihrer Fahrt durch die menſchengefüllten Straßen Blumenſträuße über reicht. Reichsbauernführer Darré begrüßte die Gäſte bei ihrer Ankunft vor der Stadthalle und geleitete ſie unter jubelnden Heilrufen der Maſſen auf ihre Plätze. Man bemerkte ferner die Reichsleiter Buch Grimm, Roſenberg, Hierl und Bormann, die Reichsſtatthalter Kaufmann und Sauckel, den CThef des Wehrmachtamtes im Reichskriegsmini⸗ ſterium Generalleutnant Keitel und zahlreiche wei⸗ tere Vertreter der Generalität, die Beauftragten des Vierjahresplanes, Gauleiter Wagner, Präſi⸗ dent Syrup, Keppler und Miniſterialdirektor Neu⸗ mann, den Adjutanten des Führers, Wiedemann, die Gauleiter Wagner⸗München, Meier, Simon, den Stellvertreter des Reichsjugendführers Lau⸗ terbacher, ſowie die Spitzen von Staat, Partei und Parteiformationen. Der Sprecher des Reichs⸗ bauernrates, Miniſterpräſident a. D. Granzow, eröffnete die Schlußkundgebung mit einer beſon⸗ deren Begrüßung für Generaloberſt Göring, der für den minutenlangen Beifall dankte. Dankadreſſe der Ausländer Darauf verlas Granzow folgende Adreſſe, die von den anweſenden 57 Vertretern von 21 Bauernſchaften ausländiſcher Staaten an den Reichsbauernführer gerichtet worden iſt:„Die unterfertigten Vertreter bäuerlicher und land⸗ wirtſchaftlicher Organiſationen halten es für eine Herzensangelegenheit, Ihnen für die ſchönen lehrreichen Tage, die ſie in Goslar erlebt haben. herzlichſt zu danken. Jetzt in dieſen Tagen, wo der Kampf zwiſchen dem Guten und Böſen, zwi⸗ ſchen dem Aufbau und dem Zerſtörungsprinzip ſich heftiger zu geſtalten beginnt, iſt es von beſon⸗ derer Bedeutung, die Stellungnahme der Bauern⸗ ſchaft Europas darzulegen und ſich ganz klar und offen zum Aufbauprinzip und zu den Bauern⸗ idealen zu bekennen, zur Ehre und zum Vater⸗ land, zur Familie und zum Gottesglauben und zur Raſſe des eigenen Volkes. Die alte ehrwürdige Stadt Goslar bietet für eine derartige Stellung⸗ nahme den geeigneten Rahmen, und wir danken Ihnen, daß Sie uns das möglich gemacht haben. Seien Sie unſe. Dankbarkeit und weitere Kame⸗ radſchaftlichkeit verſichert.“ Rudolf Heß ſpricht Minutenlanger Beifall brauſte auf, als dem Stellvertreter des Führers Rudolf Heß das Wort erteilt wurde. Immer wieder unterbrach ihn toſender Beifall, als er den Bauern für ihren Einſatz in der Erzeugungsſchlacht dankte, als er von den opferfreudigen Leiſtungen der Arbeiter; ſchaft ſprach und beſonders dann bei der Würdi⸗ gung der Wehrmacht und ihrer Schlagkraft. Atem⸗ loſe Spannung wechſelte mit hinreißenden Heil⸗ rufen, als der Stellvertreter des Führers die Be⸗ deutung des Bündniſſes mit Japan kennzeichnete und den Zerſtörungswillen des Bolſchewismus bloßſtellte. Freudig wurde die Feſtſtellung auf⸗ genommen, daß heute vorausſchauende Staats männer vorhanden ſind, die im Gegenſatz zu 191 eine Kataſtrophe verhindern, an ihrer Spitze der Führer. Die abſchließende Anrufung des Segen: des Allmächtigen zu dem Werk des Aufbaues und Friedens fand den dankbaren und gläubigen Widerhall der Tauſende. Meinberg über den Einſatz des Bauern Der Reichsobmann des Reichsnährſtandes Staatsrat Meinberg, hielt, nachdem der Bei. fall verklungen war, eine grundlegende Rede üben den Umbruch, der ſeit dem 30. Januar 1933 ſich auf allen Gebieten des deutſchen Lebens vollzogen hat und ſich weiter vollzieht. Er ſprach von der geiſtigen Entwicklung des neuen deutſchen Men⸗ ſchen und von dem Bluteinſatz des Bauerntums. Beſonders jubelnde Zuſtimmung fand er mit ſei⸗ gem Bekenntnis, daß wir den uns auferlegten Weg gehen werden, möge er auch ſo hart ſein, wie er will, daß wir die Aufgabe, die das Schick⸗ jal uns ſtellt, meiſtern werden, möge ſie ſo ſchwer ein wie ſie wolle, daß wir ſie meiſtern werden im Glauben an unſeren Führer Adolf Hitler, im Glauben an die Kraft unſeres Volkes. Bekenntnis zum Reichsbauernführer Die Aufnahme der dann folgenden Rede R. Walther Darrss geſtaltete ſich zu einem Be⸗ kenntnis des deutſchen Bauerntums zum Reichs⸗ bauernführer. Mit ſteigender Spannung und immer lauter aufbrauſender Begeiſterung gin⸗ gen die Maſſen mit, als er von der Uebernahme des Erbes Friedrichs des Großen in die Grund⸗ ätze der Ernährungswirtſchaft ſprach, die zer ⸗ törenden Mächte und die aus der Vergangen⸗ heit übriggebliebenen unfähigen Kritiker der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik kennzeichnete und für das Vertrauen des Führers in das Bauerntum Beiſpiele gab. Als der Reichs⸗ bauernführer dann den Nationalſozialismus in der Perſon Adolf Hitlers als die Verkörperu der von Gott gewollten Ordnung innerhal unſeres Volkes aufzeigte und ihm den Bolſche⸗ wismus, dieſe von Juden und ſeinen Geſetzen gewollte tkrebsartige Zerſtorung aller gottlich gewollten Lebensbedingungen und Lebensvor⸗ ausſetzungen unſeres Volkes, gegenüberſtellte, wurde er immer wieder von Beifall unterbro⸗ chen. Dieſe Zuſtimmung der Verſammlung war ein Bekenntnis zum bedingungsloſen Einſatz des deutſchen Bauerntums. Ebenſo begeiſtert unter⸗ ſtrichen die Maſſen die abſchließenden Ausfüh⸗ rungen des Reichsbauernführers über die Frie⸗ densaufgabe des deutſchen und des europäiſchen Bauerntums, mit eiſernem Willen, mit aller Tatkraft in Deutſchland und in Europa von Haus und Hof in dieſen ſchickſalhaften Stunden das Gift des Bolſchewismus fernzuhalten. „Jieben Millionen Arbeiler reiſen“ Deutſcher Verkehrsvortrag Wien, 29. Nov. Auf Einladung der Fach⸗ gruppe Technik des Wiener Volksbildungsver⸗ eins ſprach der Direktor der Reichsbahnzentrale für den deutſchen Reiſeverkehr, Hans⸗Gert Winter, am Samstag abend über das The⸗ ma„Sieben Millionen Arbeiter reiſen“. Der Redner entwarf zunächſt ein anſchauliches Bild von der Entwicklung der deutſchen Verkehrs⸗ mittel und ihrer rieſenhaften Steigerung un⸗ ter der jetzigen Staatsführung. In ſeinen weiteren Ausführungen ſchilderte dann Direktor Winter., wie im neuen Deutſch⸗ land dann jene Syntheſe von Mittel und Geiſt gefunden worden ſei. die dem Be⸗ griff des Verkehrs erſt den ſeeliſchen und gei⸗ ſtigen Gehalt gebe und die in der NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ ſinnfällige Geſtalt gefunden habe. Die ſachlichen Leiſtungen auf dieſem Gebiet, die der Vortragende an Hand von überzeu⸗ gendem Zahlenmaterial nachwies, machte auf die zahlreichen reichsdeutſchen und öſterreichiſchen Zuhörer, unter denen ſich neben Vertretern der Geſandtſchaft auch Perſönlich⸗ keiten des hieſigen öffentlichen Lebens befan⸗ den, ſtarken Eindruck, wofür der ſtarke Beifall zeugte. Anſchließend wurden einige Werbe⸗ tonbildſtreifen der Reichsbahn gezeigt. Trauer der deulſchen handels- marine um die Tolen von„A 18“ Hamburg, 29. Nov. Der Führer der deutſchen Seeſchiffahrt Staatsrat Eß berger hat Anweiſung gegeben, daß zum Gedenken an die toten Kameraden von„U 18“ die Schiffe der deutſchen Handelsmarine am 30. Novem⸗ ber von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die Flaggen halbmaſt ſetzen. Gegen die Berjndung der polniſchen Beamkenſchaft Warſchau, 29. Nov. Die Jahresverſamm⸗ lung der Warſchauer Anwaltskammer, der, wie bereits gemeldet, ein Antrag gegen die wei⸗ tere Zulaſſung von Juden als Anwälte oder Referendare vorlag, nahm einen ſtürmiſchen Verlauf. Zur Zeit ſind die Juden in der Warſchauer Anwaltskammer mit 62 v. H. ver⸗ treten. Der von 230 polniſchen Anwälten un⸗ terzeichnete Antrag forderte nun die Auf⸗ nahmeſperre für Juden, bis die Zahl der fü⸗ diſchen Anwälte dem Bevölkerungs⸗Hundert⸗ ſatz der in Polen lebenden Juden ange⸗ glichen iſt, Nachdem ein polniſcher Zwi⸗ ſchenantrag auf namentliche Abſtimmung ab⸗ gelehnt worden war, verließ der größte Teil der jüdiſchen Anwälte unter Proteſt die Vez⸗ ſammlung. Darauf wurde ein neuer Vorſtand gewählt, dem einige jüdiſche und einige marxiſtiſche Anwälte ange⸗ hören. Aehnliche Vorgänge wie in der War⸗ ſchauer Anwaltskammer haben ſich auch in Krakau und Lemberg abgeſpielt. hermann Görings eindringlicher Appell Die Kundgebung erreichte bei der nun fol⸗ genden Rede von Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring ihren Höhepunkt. Immer wie⸗ der von nichtendenwollendem Beifall unterbro⸗ chen, zeichnete er die Entwicklung, in der ſich heute das Bauerntum befindet. Mit jubelnder Zuſtimmung wurde die Forderung begrüßt, daß die Bauern ſich heute als das erſte Sturm⸗ bataillon für die Ernährungsfreiheit zu betrach⸗ ten haben, und ebenſo die Feſtſtellung, daß Volk und Reich nur blühen, wenn der Urſtand, ſein Bauernvolk, in Ordnung iſt. Spontan dankten die Bauernführer, als Miniſterpräſident Göring von ſeiner Zuverſicht zu dem Reichsnährſtand ſprach, von ſeinem Vertrauen vor allem in die Leiſtung und in den Charakter der Führung, die den Reichsbauernführer Darrs als das Muſter der Pflichterfüllung hinſtellte, vom Reichsobmann Meinberg als einem Mann ſeiner Art ſprach und von Staatsſekretär Backe, als dem Vollſtrecker ſeines Willens. Klar kennzeich⸗ nete Miniſterpräſident Göring auch die politiſche Situation und die Sicherung des Friedens. Stürme der Begeiſterung löſte er mit der Feſt⸗ ſtellung aus, daß wir nicht mehr ſo ſchwach ſeien wie bei Beginn des Weltkrieges 1914, ſowie mit ſeinem Bekenntnis zur Einheit des Geiſtes und Blutes mit Deutſch⸗Oeſterreich. Wie der Appell Görings an die Ehre und das Pflicht⸗ bewußtſein des deutſchen Bauern eingeſchlagen hat, zeigten die fubelnden Kundgebungen bei den Schlußworten, als Göring vom Vertrauen zum Führer ſprach, von der Unüberwindbarkeit Deutſchlands in ſeiner Einigkeit und von der Garantie der Einigkeit unter dem Siegesze ichen des Hakenkreuzes. Es dauerte geraume Zeit, bis Bauernführer Darré wieder zu Worte kommen konnte, um Miniſterpräſident Göring für die großarti Kundgebung zu danken und für das deut Bauerntum das Verſprechen zu geben, daß der Sachwalter des Vierjahresplanes ſich auf ſeine Bauern verlaſſen könne, daß man nicht mit kleinlichen Worten zu ihm kommen wolle, ſon⸗ dern ihm die Sorgen abnehmen werde. Mit zündenden Worten ließ Darrs die Kundgebung in ein Siegheil auf Volk und Führer ausklin⸗ gen, das die Verſammlung mit dem Geſang der Nationalhymnen bekräftigte. Die Kundgebun⸗ gen der Begeiſterung und der Einſatzbereitſchaft ſetzten ſich dann nach Schluß der Tagung in den Straßen Goslars fort, wo insbeſondere die Spitzen von Partei und Staat immer wieder be⸗ jubelt wurden, bis Miniſterpräſident Göring Goslar verließ. Ein eindrucksvoller Reichsbauerntag hat ſei⸗ nen großartigen und würdigen Abſchluß gefun⸗ den. Es war ein großer Tag nicht nur für den Reichsnährſtand, der mit der Anerkennung einer in der Vergangenheit geleiſteten Arbeit zugleich die Einordnung in die größeren Auf⸗ gaben des Vierjahresplanes gefunden hat. Es war ein großer Tag für das deutſche Volk über⸗ haupt mit der erneuten Bekundung eines durch nichts zu zerſtörenden Einheitswillens und mii der feierlichen Verkündung der ſteten . 8 für die Nation und für die Erfüllung der großen Aufgaben, di allen der Führer geſtellt hat.. N e Iꝶ6.n—. eee F.. . a . —— - ee e —— . — — Ar 1 4 1 1 1 1 1. 1 ö .. 24 1 1 ö F 1 5 f 1 1 N 1 1 1 5 ö. 1 4 0 1 1 5 4. 45 95 5 1 1 N 1 ——U.——— Ran — — R eee N— ä — — ——— r PPP N a r ———— 3 5 — * Goslar, 28. Nov. Der Staatsſetretär im Reichsernährungsminiſterium, Herbert Back e, Leiter der Geſchäftsgruppe Ernährung bei dem Beauftragten für den Vierſahresplan, Mini- ſterpräſident Generaloberſt Göring, ſprach am Samstag in Goslar auf dem Vierten Reichs⸗ bauerntag vor dem Führerkorps des Reichs⸗ nährſtandes. Staatsſekretär Backe führte u. a. aus: Wenn das Volk in ſeiner Exiſtenz geſichert werden ſoll, ſo müſſen die Verſäumniſſe der letzten 100 Jahre nachgeholt werden. Wir müſſen dort anknüpfen, wo das organiſche Wachstum einer geſchloſſenen Volkswirtſchaft durch die liberale Entwicklung unterbrochen wurde. Dabei iſt das Tempo des Anbaues eige⸗ ner Rohſtoff⸗ und Nahrungsquellen durch den Zuſammenbruch der Weltwirtſchaft diktiert. Deshalb wird der Ausbauplan auf vier Jahre zuſammengedrängt. Deutſchland tritt wiederum unter die Geſetze einer geſchloſſenen Volkswirt⸗ ſchaft. Damit werden wieder die Grundlagen wirkſam, die vor Beginn des Liberalismus für die deutſche Volkswirtſchaft maßgebend waren. Dieſe Grundlagen ſind: 1. Wehrerzeugung auf dem heimi⸗ ſchen Grund, 2. Vorratswirtſchaft und 3. eine neue Haltung des wirtſchaf⸗ tenden Menſchen gegenüber der Wirt⸗ ſchaft. Mit dieſen drei Aufgabenkomplexen iſt der Rahmen des Vierfahresplanes abgeſteckt. So groß die Leiſtungen in den vergangenen zwei Jahren auch waren, die Rohſtoff⸗ und Ernährungslage Deutſchlands erfordert zwin⸗ gend eine noch viel ſtärkere Leiſtung. Denn die Ernährung wurde im Jahre 1935 erſt zu etwa 80 v. H. aus eigener Erzeugung gedeckt. Im Rahmen des Vierjahresplanes muß das Problem, einen weſentlichen Teil der Einfuhr zu erſparen, ſoweit gelöſt werden, wie dies ſelbſt bei zeitweiliger Ueberſpannung der Kräfte möglich iſt. Welche Aufgaben ſtellt nun der Vierſah⸗ resplan an das Bauerntum, an die ge⸗ ſamte Landwirtſchaft und die Ernährungs⸗ wirtſchaft? Wir können die erforderlichen Maßnahmen wiederum unter die drei Geſichtspunkte ſtellen: 1. Mehrerzeugung, 2. Vorratswirtſchaft und 3. Erziehung zur neuen Haltung. Die erſte Aufgabengruppe innerhalb der Er— zeugungsſchlacht ſind die Maßnahmen, die ge⸗ eignet ſind, trotz der geringen landwirtſchaft⸗ lichen Nutzungsfläche dieſe Fläche zu erweitern. Im Rahmen des Vierjahresplanes ſind in die⸗ ſer Richtung folgende Maßnahmen norgeſehen: Eine ſtärkere Aktivierung der Me⸗ lioration, und zwar nicht allein dem Um⸗ fange nach, ſondern insbeſondere im Hinblick auf einen baldigen Nutzeffekt. Der Ackerdrän⸗ ierung müſſen zugeführt werden allein vier Millionen Hektar, der Gründlandentwäſſerung 3½ Millionen Hektar, daneben wird auch der Bewäſſerung größere Bedeutung zukommen. Dieſe Aufgaben ſind die vordringlichſten, da hier der Nutzeffekt ſehr viel ſchneller und nach⸗ haltiger eintreten wird als bei Neulandkulti⸗ vierungen. Insbeſondere wird es darauf an⸗ kommen, die rückſtändigen Folgeeinrichtungen in Deutſchland beſchleunigt einzuführen. Die zweite Maßnahme, die eine gewiſſe Mehrgewinnung von Land zur Folge hat, iſt die Flurbereinigung. Noch 3,7 Millionen Hektar Nutzfläche ſind nicht zuſammengelegt, wodurch nicht nur Boden durch die vielen Grenzraine verloren geht, ſondern der zweckmäßige und rentable Arbeitseinſatz insbeſondere durch Maſchinen leidet. Es wird darauf ankommen, die Praxis der Zuſammen⸗ legung ſoweit zu vereinfachen, wie es irgend möglich iſt, wobei in Kauf zu nehmen iſt, daß dabei nicht immer ein hundertprozentiger Aus⸗ gleich der verſchiedenen Intereſſen ſtattfindet. Das Bauerntum in den Flurbereinigungsge⸗ bieten muß das nötige Verſtändnis hierfür auf⸗ bringen und den Behörden die Arbeit weit⸗ gehend erleichtern. Eine dritte entſcheidende Aufgabe iſt die Umwandlung eines Teiles von Wieſen⸗ in Ackerland. Es iſt ein Unding, daß die Grünlandfläche Deutſchlands, Wieſen und Weiden, die beinahe 30 v. H. der ackerbaulich benutzten Fläche be⸗ tragen, nur mit 10 v. H. am Geſamtertrag der Landwirtſchaft beteiligt ſind. Da nun einmal Deutſchland nur über einen beſchränkten land⸗ wirtſchaftlichen Nutzungsraum verfügt, wird es darauf ankommen, die ergiebigere Kulturart auf Koſten der weniger ergiebigen auszudehnen. Die zweite Aufgabengruppe innerhalb der Erzeugungsſchlacht erfaßt alle Maßnahmen, die auf eine Steigerung der Intenſi⸗ tät abzielen. Wir ſtehen durchaus noch am Anfang einer möglichen Erzeugungsſteigerung und die bisher erzielten Leiſtungen ſollen zu weiteren, noch größeren Leiſtungen anſpornen Als erſtes iſt die künſtliche Düngung noch ſtärker zu forcieren und noch zweckmäßiger durchzuführen, indem man zur Volldüngung übergeht unter beſonde⸗ rer Berückſichtigung des Kalkbedarfs des Bo⸗ dens. Durch das Früchtepfandrecht iſt ſeder einzelne Bauer und Landwirt in der Lage, die benötigten Düngermengen in ausreichendem Maße zu beziehen. Es iſt vorgeſehen, um Rück⸗ ſchläge bei ſchlechten Ernten zu vermeiden, wiederum die Reichsgarantie beim Düngerbe⸗ zug einzuführen. Das Problem einer volks⸗ wirtſchaftlichen Ausrichtung gerade in Bezug auf den notwendigen verſtärkten Abſatz im Oſten und Süden wird eine entſcheidende Auf⸗ gabe des Vierjahresplanes ſein. Die zweite wichtige Aufgabe in Gruppe iſt dieſer „Bauerntum und vierjahresplan“ ſtärkſte Ausdehnung des Zwiſchenfrucht⸗ baues und Bau von Grünfutterbehältern zur Verwertung der anfallenden Grün⸗ futtermaſſen. Durch den Zwiſchenfruchtbau ſind ohne Bela⸗ ſtung der Fläche zuſätzlich enorme Mengen von Futtermitteln zu gewinnen. Neben dem Um⸗ bruch der Wieſen iſt hier die größte Reſerve vorhanden, um unſere Futterabhängigkeit zu verringern. Die Beihilfen zum Silobau wer⸗ den weiter vom Reich geleiſtet. Er iſt zum Be⸗ zug von Baumaterialien als vordringlich er⸗ klärt. In Anbetracht der Futterlage Deutſch⸗ lands iſt in Zukunft der Bau in einem weitaus ſtärkeren Tempo durchzuführen. Die dritte Aufgabe in dieſer Gruppe iſt eine beſſere Pflege und Ausnutzung des Grünlandes. Neben einer zweckentſpre⸗ chenden Unterteilung der Weiden iſt es drin⸗ 955 notwendig, die Bewirtſchͤftung der Wei⸗ en auf dieſelbe Höhe zu bringen wie die Be⸗ wirtſchaftung des Ackers. Dasſelbe gilt für die Wieſen. Die Parole muß heißen:„Mehr und vor allen Dingen beſſeres Heu auf geringerer Fläche.“ Viertens iſt einem verſtärkten und zweckentſprechenden Obſt⸗ und Gemüſebau entſprechend ihrer volkswirtſchaftlichen Bedeu— tung mehr Beachtung als bisher zu ſchenken. Dabei muß zum Problem Feldgemüſebau ein⸗ mal grundſätzlich Folgendes geſagt werden: Es iſt ganz klar, daß man bei der nun einmal ge⸗ gebenen knappen Verſorgungslage Deutſch⸗ lands nicht aus privatwirtſchaftlichen Spekula⸗ tionsgelüſten heraus durch falſche Ausdehnung des Feldgemüſebaues oder des geſchloſſenen Obſtbaues Flächen anderen Kulturen entziebt Es wird in Zukunft unnachſichtig gegen Leute eingeſchritten werden, die glauben, ihre An⸗ baufläche je nach den Preiſen einmal vergrö. zern, einmal verringern zu können. Das ſchwierigſte Problem in der deutſchen Ernährung iſt das Fettproblem. Denn hier decken wir unſeren Eigenbedarf erſt zu 55 v. H. Dieſer geringe Hundertſatz iſt im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß der Anbau von Oelfrüchten in Deutſchland faſt völlig erloſchen war und erſt ſeit der Erzeu⸗ gungsſchlacht wieder etwas angewachſen iſt. Es iſt volkswirtſchaftlich richtig, den Rapsbau dort, wo geeignete Böden ſind und wo er einen ſiche⸗ ren Ertrag verſpricht, weiter auszudehnen. Der Anbau kann durchaus im Rahmen des Vier⸗ jahresplanes verdreifacht werden, wenn damit auch eine geringere Fläche für andere Kultu⸗ ren in Kauf genommen werden muß. Denn der Vezug von Oelſaaten iſt für Deutſchland des⸗ halb am ſchwierigſten, weil er Bardeviſen er⸗ fordert. Daß neben den oben beſonders erwähnten Maßnahmen jede Ertragsſteigerung anzuſtreben iſt, liegt auf der Hand. Es wird darauf an⸗ kommen, die Kartoffelanbaufläche zu erweitern, wo die Vorausſetzungen dafür ge⸗ geben ſind. Ebenſo wichtig iſt eine Erweiterung des Futterrübenanbaues auf Koſten des Run⸗ kelbaues. Ein ſehr wichtiges Problem iſt auch bei Sommer-⸗Stallfütterung das Einſchränken der Kleefutterſchläge. Als Erſatz iſt der Zwi⸗ ſchenfruchtbau mit nachfolgender Silage und die Einlage von Uebergangs⸗Futterreſerven in Form von Futterſchnitzel, Trockenſchnitzel uſw. anzuſtreben. Die dritte Gruppe umfaßt alle Maßnahmen, die durch ſparſamere Verwendung des Erzeugten eine Leiſtungsſteigerung be⸗ wirken. Die durch die Erzeugungsſchlacht und jetzt durch den Vierjahresplan zu löſende erſte Aufgabe in dieſer Gruppe beruht daher darin, F y ⁊ñ d y y ʒ „A 18“ geborgen Am Monkag feierliche Beiſezung der acht Opfer des Unglüch⸗ Kiel, 28. November. Nach planmäßig ver⸗ laufenen Bergungsarbeiten gelang es in der Nacht zum Freitag, das verunglückte U-Boot „u 18“ zu heben. Das Unterſeeboot wurde in den frühen Morgenſtunden des Samstags nach Abdichtung des Lecks in Kiel eingeſchleppt Die Särge mit den acht Toten waren bereits am Freitag vormittag auf dem Flottenbeglei⸗ ter„F 5“ in der Scharnhorſt⸗Brücke in Kiel ⸗ Wik eingetroffen und wurden von dort in feierlichem Zuge unter gedämpftem Trommel; wirbel zum Garniſonfriedhof überführt. Am Montag, den 30. November, um 14 Uhr findet dort die feierliche Beiſetzung ſtatt. Die Schiffe der Kriegsmarine werden an dieſem Tage einfache Flaggentrauer und während der Trauerfeier große Flaggentrauer anlegen Um die Bezwingung des Himalaya der Reichsſporlführer ehrk die Himalangexrpedilſon Berlin. 28. Nov. Der Reichsſportführer ließ am Sonnabend dem Leiter der Himalavya⸗ expedition Bauer anläßlich der in Berlin ſtattfindenden Arbeitstaaung des Führerrates des DR. eine beſondere Ehrung zuteil wer⸗ den. Zu der Feier im Hauſe des deutſchen Sports waren die in Berlin anweſenden Männer des deutſchen Sports, die perſön⸗ lichen Mitarbeiter des Reichsſportführers und die Teilnehmer an den laufenden Lehrgängen der Reichsakademie erſchienen. Mit herzlichen Worten brachte der Reichs- ſportführer im Namen aller Volksgenoſſen dem Führer der deutſchen Bergſteiger ſeinen Glückwunſch und ehrte den unbeugſamen Wil⸗ len und die ſtete Einſatz⸗ und Opferbereit⸗ ſchaft der deutſchen Expedition. Der Leiter der Himalayaexpedition, Bauer. dankte und ſchilderte den beſchwerlichen Marſch, der in aller Stille im Monat Auguſt angetreten wurde, als die Jugend der Welt ſich zum friedlichen Wettſtreit im olympiſchen Stadion zu Berlin verſammelt hatte. Man wollte den im nächſten Jahre geplanten Groß⸗ angriff auf die letzten noch unerſtiegenen Bergaipfel des Himalaya vorbereiten. Und dennoch wurde es ein gewaltiger Kampf mit tagelangen Märſchen nach den in ſchwindelnder Höhe gelegenen Lagern in Schnee und Eis. Ein Teil der erkrankten Träger mußte zurück⸗ geſchickt werden. Verſchiedene Angriffe auf die 7000 Meter Höhe wurden von dem unge⸗ ſtümen Rieſen abgeſchlagen. Schließlich gelang aber doch die Erſtbe⸗ ſteigung des Siuiolchu und des Simon. Im nächſten Jahre werden die deutſchen Beraſteiger wieder den Gipfel angreifen, und wir wollen mit ihnen hoffen, daß ihnen zur Ehre Deutſchlands die große Aufgabe gelin. gen möge. Die ſchon im Jahre 1934 durchge⸗ führten deutſchen Himalaygexpeditionen haben vier Opfer gefordert, und der Ehre und dem Gedenken dieſer Toten galten die abſchließen⸗ den Worte des Reichsſportführers. Moskaus gewallige Seerüſtung Admiral Orlow über den Ausbau der Sowjetflotte Moskau, 28. Nov. Der Oberkommandie⸗ rende der ſowjetruſſiſchen Seeſtreitkräfte Flotten⸗ Flaggmann erſten Ranges Orlow machte am Samstag auf dem Rätekongreß bemerkenswerte Ausführungen über die gewaltigen Aufrüſtungs⸗ maßnahmen Moskaus auf dem Gebiet der See⸗ ſtreitkräfte. Orlow führte aus, daß die Sowjetunion im Laufe der letzten Jahre eine große und ſtarke Flotte gebaut habe. Ohne die Zahl der neuen Schiffe, die ſtreng geheim gehalten wird, zu nennen, drückte er den Zuſatz der Sowjetflotte im Vergleich zum Jahre 1933 in Verhältnis⸗ zahlen aus. Danach wurden die Unterſee ⸗ boots waffe um 715 v. H., die Marine fliegerei um 510 v. H., die Schlacht ⸗ ſchiffe um 300 v H., die Marineluftabwehr⸗ Artillerie um 100 und die Küſtenartillerie um 75 v. H. im Verhältnis zum Stand des Jahres 1933 verſtärkt. Wie Orlow weiter betonte, plant die Sowjetregierung, in der nächſten Zeit ein weiteres gewaltiges Flottenbauprogramm zu verwirklichen, das Schiffe aller Klaſſen und von höchſter techniſcher Konſtruktion umfaſſe. Flalins role Koſakenſchaft einſatzbereil Moskau, 27. November. Am Schluß der Donnerstagabendſitzung des Rätekongreſſes zug mit wehenden roten Fahnen eine Abordnung uniformierter Don Koſaken in den Kongreßſaal ein Der Sprecher der Abordnung erklärte unter dem demonſtrativen Beifall Stalins und ſeiner Kommiſſare, ſo⸗ wie aller Kongreßteilnehmer. daß die rote Koſakenſchaft auf den erſten Ruf Stalins un⸗ ter dem Kommando Woroſchilows und Bud⸗ jonnys jederzeit bereit ſei, jeden belie⸗ bigen Feind, Deutſche, Japaner, Polen, auf ſeinem eigenen Gebiet zu ſchlagen und dem Proletariat in ſeinem eigenen Land zu helfen. Insbeſondere ſeien die roten Koſaken jeden Augenblick bereit, das„ſpaniſche Volk“ gegen den Faſchismus zu unterſtützen. Norwegen verbietet Waffen⸗ transport auf norwegiſchen Schiffen nach Spanien. Oslo, 28. November. Die norwegiſche Re⸗ gierung hat am Freitag ein Verbot erlaſ⸗ ſen. Munition oder Flugzeuge auf norwegi⸗ ſchen Fahrzeugen nach Spanien zu verſchicken. Die Verordnung tritt ſofort in Kraft. Traurige Bilanz des amerikaniſchen Dankſagungslages Newyork, 27. Nov. Anläßlich des geſtri⸗ gen Dankſagungstages haben ſich in allen Tei⸗ len des Landes zahlreiche Verkehrsunfälle, na⸗ mentlich Autounfälle, ereignet Insgeſamt kamen hierbei 110 Menſchen ums Leben, zahl⸗ reiche wurden verletzt, zum Teil ſchwer. mit weniger Futter dieſelbe oder gar eine höhere Leiſtung zu erzielen. Daher iſt es wich⸗ tigſte Aufgabe der Tierzucht, den guten Fut⸗ terverwerter heraus zuzüchten und dieſe Zuchttiere ſchnellſtens auf der Grundlage des neuen Tierzuchtgeſetzes der allgemeinen Tierhaltung nutzbar zu machen. Die zweite Maßnahme iſt, durch Schulung und Beratung eine rationelle Fütterung zu erreichen. Alle Maßnahmen einer zweckmäßi⸗ gen Verwertung des Futters müſſen noch weiter ausgebaut werden. „Von ebenſo großer Wichtigkeit ſind die Auf— gaben auf dem Gebiete der Kleintier⸗ zucht. Es wird im Rahmen des Vierjahres⸗ planes vorgeſehen, daß die Haltung von Zie⸗ gen, Kaninchen uſw. in ſtärkſtem Maße aus⸗ gebaut wird, um das nur für dieſe Tiere vor- handene abſolute Futter noch zu verwerten. In dieſem Zuſammenhang muß insbeſon⸗ dere den Landarbeitern, Siedlern und Kleingärtnern die Haltung von Ziegen und Kaninchen erleichtert werden. Neben einer rationellen Fütterung iſt ins⸗ beſondere Wert auf eine reſtloſe Verwendung aller anfallenden Futtermittel zu legen. Hier ſpielt das Problem der Kartoffeleinſäuerung eine entſcheidende Rolle. Der Bau von Kar⸗ toffeleinſäuerungsgruben und die damit im Zuſammenhang ſtehende Vermehrung von Kartoffeldämpfkolonnen wird ein wichtiger Punkt des Vierjahresplanes ſein. „Eine nicht ſparſame Verwendung eines Futtermittels liegt in der Kartoffel⸗ brennerei vor. 2,3 Millionen Tonnen Kartoffeln werden noch jährlich trotz des Fut⸗ termangels größtenteils in Treibſtoff ver⸗ wandelt Dieſes Problem wird innerhalb des Vierjahresplanes inſofern gelöſt werden, als jedes Jahr einer gewiſſen Anzahl von Betrie- ben das Brennrecht genommen wird. Zu ver⸗ antworten iſt der Brennereibetrieb nur dort, wo bei ſeinem Wegfall die Börden nicht mehr landwirtſchaftlich genutzt werden können. Es liegt auf der Hand, daß die durch den Vierjahresplan dem Bauerntum geeſtellten neuen Aufgaben größtenteils einen erweiterten Einſatz von Arbeits⸗ kräften erfordern. Die Arbeiternot kann auch im Laufe des Vierjahresplanes nicht grundſätzlich gelöſt werden, da durch den Rohſtoffmangel Deutſch⸗ lands alle etwa freien Kräfte dort eingeſetzt werden müſſen. Es wird ſich alſo um Ueber⸗ gangshilfsmaßnahmen handeln, denen aller⸗ dings für die Zukunft zum Teil grundſätzliche Bedeutung beizumeſſen iſt. 1. Ein nennenswerter Arbeitseinſatz ſteht heute nur im Arbeitsdienſt bereit. dem verſtärkten Einſatz des Arbeitsdienſtes in der Ernte kommt entgegen die grundſätzliche Auf⸗ faſſung des Gründers des Arbeitsdienſtes, Reichsarbeitsführer Hierl, daß Aufgabe des Arbeitsdienſtes ausſchließlich die Arbeit am deutſchen Boden iſt. Zur Arbeit am Boden gehört ſelbſtwerſtändlich die Sicherung der Einbringung der Ernte. ö 2. Dieſer Ernteeinſatz genügt jedoch nicht, da leider gerade im Weſten und Südweſten, aber auch bereits in anderen Gebieten, eine zeitweilige Erntehilfe nicht ars reicht. Nach dem Vorſchlag des Reichsarbeitsführers iſt daher der ſich in der Praxis glänzend be⸗ währte weibliche Arbeitsdienſt ſtärkſtens auszubauen und damit der ſchon jetzt überlaſteten Bauersfrau die Bewäl⸗ tigung der neuen Aufgaben zu erleichtern. 3. Als weitere Maßnabm?: im Rahmen des Vierjahresplanes iſt ein verſtärkter Bau von Landarbeiitrwohnungen vor⸗ geſehen. Dieſe Maßnahme werde eine ſtarke Entla⸗ ſtung bringen, jedoch muß ſchon hier betont werden, daß allein mit Staatsmitteln das Problem des Arbeitseinſatzes in der Land⸗ wirtſchaft nicht gelöſt werden kann. 4. Es ſind deshalb alle Maßnahmen der Arbeitskrafterſparnis zu ergreifen, jedoch nie⸗ mals auf Koſten der Intenſität, welch letztere ja dauernd geſteigert werden muß. Insbeſon⸗ dere wird es darauf ankommen, daß motoriſche und die elektriſche Kraft für die deutſche Land⸗ wirtſchaft nicht nur in Großbetrieben, ſondern auch in Kleinbetrieben ſtärker nutzbar zu ma⸗ chen als bisher. Nur aus einem neuen Geiſt und aus einer neuen Haltung heraus kann man auch eine neue Wirtſchaft aufbauen. Eine ſolche Haltung des ganzen Volkes gibt auch die Gewähr, daß der zweite Vierjahresplan genau ſo erfüllt wird wie der erſte. Und nicht nur für die im Vieriahresplan zu löſenden Aufgaben iſt dieſe neue Haltung notwendig, die Rohſtoff⸗ und Ernährungs⸗ grundlage Deutſchlands wird in dieſer Ueber⸗ gangszeit zweifellos zu manchen Spannungen und zu manchen Verknappungen führen. Sol⸗ che Spannungen können nur überwunden werden, wenn wir alle den Weg zu der neuen Haltung finden. Man ſagt, daß der Weltkrieg verloren ging, weil die Ernährung des deut⸗ ſchen Volkes von einem Kriegsjahr zum an: deren immer mangelhafter wurde. Es will mir ſcheinen, daß nicht der abſolute Mangel auf dem Ernährungsgebiet die Urſache des damaligen Zuſammenbruchs war, ſondern die mangelnde einſichtige Haltung weiter Kreiſe des deutſchen Volkes gegenüber der Volksge⸗ meinſchaft. Kein noch ſo gut ausgeklügeltes und organiſiertes Verteilungsſyſtem iſt in der Lage, auch nur annähernd ſo gerecht jedem das Seine zukommen zu laſſen wie eine der Ge⸗ meinſchaft Rechnung tragende Haltung jedes einzelnen Volksgenoſſen. Möge das Bauerntum geſchichtlichen Aufgabe bewußt ſein. Dann wird nicht nur der Vierjahresplan gelingen, ſondern auch alle Schwierigkeiten, die in ſei⸗ nem Verlauf entſtehen, überwunden werden. Und ſo möchte ich ſchließen mit denfelben Worten wie vor zwei Jahren an dieſer Stelle: zuUnd wenn ſich auch vor dieſe Aufgaben Schwierigkeiten türmen ſollten, eines vergeſſen Sie nie: Am Ende ſteht doch die Leiſtung für das Volk!“ ſich dieſer großen c 1 . gest des ter ie durch den m geſtellten Arbeits, Aufe des lich gelöſ igel Deutſch⸗ ort eingeſetz um Ueber. enen aller⸗ rundſätlich⸗ N gen bor⸗ alte Eng el, sondern ar zu Na aus tier auch line ite uh die ſeesplan erſte. abresplan Haltung ihn, iet lebe aunungen en. Sol⸗ ken. 3 Berlin. 28. Nov. Nach der dritten Jah⸗ restagung der Reichskulturkammer trat am Samstag der Reichskulturſenat, der nach einem Wort ſeines Präſidenten Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels, der Repräſentant des zeitgenöſſiſchen Kunſt⸗ und Kulturgewiſſens der Nation iſt, im Reichspropagandamini⸗ ſterium zu ſeiner dritten Arbeitstagung zu⸗ ſammen. Es waren Männer von großer Be⸗ deutung anweſend, bekannte Dichter, Drama⸗ tiker, Schauſpieler, Intendanten. Muſiker, Komponiſten, Maler, Bildhauer, Journaliſten, die alle großes Anſehen im neuen Reich haben. Der Vizepräſident des Reichskultur⸗ ſenats Staatsſekretär Funk eröffnete die Ar⸗ beitstagaung. Er tat kund, daß die Tagung ganz im Zeichen des Themas Kunſtkritik ſtehen wird. Im Anſchluß an die Begrüßung und den Dank an Reichsminiſter Dr. Goebbels und die Mitarbeiter des Senats ſprach der ſtellvertr. Preſſechef der Reichsregierung Berndt über „Geſchichte und Weſen der Kunſtkritik“. An den Vortrag ſchloß ſich eine längere Aus⸗ ſprache an. Reichsminiſter Dr. Goebbels brachte ab⸗ ſchließend zum Ausdruck. daß ſich aus der Ausſprache eine Fülle weiterer An⸗ reaungen ergeben habe, die in abſehbarer Zeit ihren Niederſchlag finden würden. Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm dann in einer großangelegten Rede noch einmal zu den ſchwebenden grund⸗ ſätzlichen und praktiſchen Fragen des Kulturlebens unſerer Tage Stel⸗ lung. Er würdigte hierbei insbeſondere die hervorragende Stellung, die dem Reichskultur⸗ ſenat als der Spitzenvertretung des geſamten deutſchen Kulturlebens und Schaffens zu⸗ kommt. Der Reichskulturſenat ſolle ein Gremium von ſelbſt verantwortlichen Män⸗ nern des künſtleriſchen Schaffens ſein, deren alljährliche Arbeitstagungen ſichtbare Markſteine der kulturellen Ent⸗ wicklung darſtellen. Auf den Tagungen dieſes Kreiſes ſollen nicht Tagesfragen und kleinliche Alltagsſorgen, ſondern die großen grundſätzlichen Probleme deutſcher Kulturge⸗ ſtaltung beſprochen werden. Der National⸗ ſozialismus liebe die geiſtige Auseinander⸗ ſetzung; aber er ſei nicht der Meinung, daß durch ſolche Diskuſſionen Entſcheidungen ge⸗ fällt werden könnten. Entſcheidungen werden im Gegenteil immer mehr von anderen Men⸗ ſchen gefällt, die ihre Entſcheidung ſelbſt ken⸗ nen und daher auch ſelbſt verantworten müſ⸗ ſen. Es ſei daher nicht die Aufgabe des Reichskulturſenats Entſcheidungen zu fällen, ſondern den aroßen Meinungs⸗ und Er⸗ fahrungsvorrat der Führung der deutſchen Kulturpolitik zu ver⸗ mehren, damit daraus ein möglichſt objek⸗ tives Urteil und eine möglichſt ſtichhaltige Entſcheidung getroffen werden könne. Es ſei unſere Aufgabe. Kultur führung zu betreiben, nicht Kulturbewachung. Der Reichskulturſenat habe die Pflicht, an den aktuellen Zeitfragen die Brauchbarkeit der alten Richtlinien nachzuprüfen und die Not⸗ wendigkeit neuer zu erforſchen. Reichsminiſter Dr. Goebbels gab auch in dieſer zuſammenfaſſenden Betrachtung unſe⸗ res kulturellen Standortes noch einmal eine Begründung ſeiner Verordnung über das Verbot der Kunſtkritik: Die Kritik war reformbedürftig, und ſie wird nun auf eine neue Baſis geſtellt. Sie ſoll in ihrer ganzen Form, in ihrem ganzen Cha⸗ rakter und in ihrer ganzen Weſensart der geiſtigen Struktur des heutigen deutſchen Le⸗ bebens angepaßt werden. Mit ſtolzem Nachdruck unterſtrich Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels die Erkenntnis:„Das deut⸗ ſche Volk iſt das Ergebnis ſeiner Ge⸗ ſchichte!“ Er wandte ſich dagegen. daß gewiſſe Kreiſe die deutſche Geſchichte nach ihrem Belie⸗ ben einteilen und ſie teils für deutſch, teils für undeutſch erklären„Wenn wir nicht wollen. daß wir anderen alten Völkern gegenüber als hiſtoriſche Parvenus gelten, müſſen wir unſere geſamte deutſche Geſchichte als ein einheit⸗ liches Ganzes auffaſſen und uns ihrer be⸗ mächtigen. Wer will ſich etwa anmaßen, über die Motive großer deutſcher Männer der Ver⸗ gangenheit zu entſcheiden? „Wir haben die glanzvollſte Geſchichte“, ſo rief Dr. Goebbels aus. und dürfen nicht zulaſſen, daß dieſes koſtbare Erbe leicht⸗ ſinnig zerſtört wird!(Stürmiſcher Beifall). Dr. Goebbels behandelte dann die Frage der Organiſation der Künſtler. Er umriß den Begriff der Organiſation als Arbeitszuſammenfaſſung und Arbeitsführung und gab in dieſem Sinne den Präſidenten der e wertvolle Richtlinien für ihre rbeit. Am Schluß ſeiner Rede gab Reichsminiſter Dr. Goebbels in großen Zügen eine Würdigung und Darſtellung der von der Reichskulturkam⸗ mer in den drei Jahren ihres Beſtehens gelei— ſteten Arbeit. „Wir haben mit dem ſtändiſchen Aufbau der Reichskulturkammer abſolutes Neuland betre⸗ ten. Zum zweitenmal haben wir in Deutſchland den Verſuch eines ſtändiſchen Aufbaues ge⸗ macht. Heute ſtehen wir vor einem gewaltigen geſetzlichen Unterbau, der ſich auf alle Gebiete des kulturellen Lebens auswirkt. Denn es iſt uns gelungen, alle Kunſtſchaffenden in eine einheitliche Organiſation zu bringen. In ſeinen Schlußworten gedachte Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbzis des Führers.„Wir haben das große Glück. a“ Führer der Nation einen Mann zu beſitzen, von dem wir wiſſen, daß er gufasſchloſſen iſt für die Künſtler wie wohl kein Tagung des Reichs kullurſenals Abſchließende Rede des Reichsminiſters Dr. Goebbels anderes Staatsoberhaupt, daß er ein offenes Ohr für die Bedürfniſſe der Künſtler hat und ſich verantwortungsbewußt mit ihren Fragen und Problemen auseinanderſetzt, ſodaß man ſagen muß: Es gibt für den Künſtler keine glücklichere Zeit als die heutige in Deutſchland (Stürmiſcher Beifall.) Die großen Genies der neuen Zeit ſind noch nicht da, aber ſie werden einmal kom⸗ men. Vielleicht marſchieren ſie ſchon mit irgendwo in den Reihen unſerer Hitler⸗ jugend oder des Arbeitsdienſtes, vielleicht find ſie bereits da, aber ſie haben noch nicht das Wort ergriffen. Vielleicht werden ſie eines Tages anfangen zu ſingen und zu dichten; dann wird die große Erfüllung kommen. Es kann für uns alle keinen ſehnlicheren Wunſch geben, als dieſe Stunde noch miterleben zu dürfen. Ich bin davon überzeugt. in dieſer Stunde wird die Nation ihnen voll Andacht lauſchen. Glücklich der, der der Stunde teilhaf⸗ tig wird, wenn Gott in unſerem Volke das Wort ergreift.“ Der ſtürmiſchen Zuſtimmung des Reichskul⸗ turſenates gab Staatsſekretär Funk in herz⸗ lichen Dankesworten Ausdruck. Zum Abſchluß der dritten Arbeitstagung des Reichskulturſenates gedachte Staatsſekretär Funk des Führers, des Schirmherrn der deut⸗ ſchen Kunſt, und aus dankbarem und treuen Herzen ſtimmten die Reichskulturſenatoren in das Sieg Heil auf den Führer ein. „hurra für Goebbels“ rufen Schwedens Künſtler 8§ Stockholm, 28. Nov. Der Erlaß des Reichspropagandaminiſters über Kunſtkritik hat auch in Schweden, namentlich in Künſtler⸗ kreiſen, ſtarke Beachtung gefunden. So ver⸗ öffentlicht z. B.„Aftonbladet“ unter der Ueberſchrift„Hurra für Goebbels— rufen Schwedens Künſtler— Grünſchnäbel ſollen nicht über Kunſt ſchreiben“ eine Reihe von Antworten ſchwediſcher Künſtler. Der junge Künſtler Helge Sanden erklärt u. a.:„Ich ſympathiſiere mit der Maßnahme und würde nichts dagegen haben, wenn die ſchwediſchen Künſtler unter der gleichen Verhältniſſen, wie ſie jetzt in Deutſchland in Ausſicht geſtellt wur⸗ den, zu arbeiten beginnen würden— Praxis und Erfahrung ſind für einen Kunſtkritiker unentbehrlich, bloße Theorie reicht für einen Kritiker nicht aus.... beurteilen iſt nicht dasſelbe wie urteilen, ein Wort, das die Her⸗ ren Kunſtkritiker ſich merken ſollten. Ein zweiter Künſtler, Profeſſor Olle Hfjortsberg, der als Patriarch der ſchwe⸗ diſchen Kunſt bezeichnet wird, ſagte u. a., auch ſeiner Meinung nach es falſch, daß ein ſubjek⸗ tives Urteil in der Kritik ausſchlaggebend ſein ſolle. Ein anderer Künſtler. Einar Jolin, erklärte u. a.: Ich halte nichts von der K'unſtkritik bei uns. Mir ſind dieſe langen und anſpruchsvollen Auslegungen lä⸗ ſtig, die im allgemeinen keinen anderen Zweck haben, als den Kritiker ſelbſt in den Vorder⸗ grund zu ſtellen. Nach Auffaſſung eines anderen jungen Künſtlers iſt die Beſtimmung über die Alters⸗ grenze„ungewöhnlich verſtändig“. der Anlrag der ſpaniſchen Roler Bor dem Juſammenkrilt des Völlerbundsrals in Genf Eine unverfrorene Forderung Genf, 28 Nov. Der Vertreter des bolſchewiſtiſchen Spaniens hat die Einberufung des Rates beantragt, und zwar ſoll eine beſchleunigte Tagung ſtattfinden. Francos Blockadeankündigung würde neue in⸗ ternationale Schwierigkeiten ſchaffen, eine Tat⸗ ſache, die geeignet ſei, den„Frieden zu ſtören“. Demgemäß beantragen die Madrider Bolſche⸗ wiken„m Intereſſe des Friedens“ die Einberufung des Rates auf Grund des Ar⸗ tikels 11 des Paktes. Die Haltung Englands und Frankreichs wird darüber entſcheiden, ob dieſer Antrag durchkommt. Nach Mitteilung des„Daily Telegraph“ hat der Antrag in London keinen Beifall gefunden. Itglien arbeite in Genf nicht mehr mit, und Deutſchland ſei kein Mitglied des Bundes mehr. Unter dieſen Umſtänden könne eine Erörte⸗ rung der Sache in Genf nichts er⸗ zielen. Die gemeinſamen Bemühungen um die Erhaltung des Friedens könnten durch die Zuſtimmung zu den Wünſchen aus Madrid nur geſchädigt werden, denn nach der ſchon früher feſtgeſtellten Auffaſſung des Völkerbundes ban⸗ delt es ſich dabei um eine innere Angelegenheit Spaniens. Man nimmt an, daß der Völkerbundsrat am 3. oder 4. Dezember den Antrag beſprechen wird, und man erwartet, daß Italien an dieſer Ta⸗ gung nicht teilnehmen wird. Am 7. Dezember wird der ſogenannte Europa⸗ ausſchuß des Völkerbundes zuſammentreten, um ſich mit der Frage der Reform des Völker⸗ bundes zu befaſſen. Auch an dieſer Tagung wird Italien nicht teilnehmen. Der Schlager für die an ſich höchſt nebenſäch⸗ liche Sitzung des famoſen Genfer Reformaus⸗ ſchuſſes ſind die angeblichen Drohungen Italiens. es werde nicht nur dieſem Aus⸗ ſchuß fernbleiben, ſondern überhaupt endgültig aus dem Völkerbund austreten, wenn die organiſierten politiſchen Verbrecher aus Valencia oder Barcelona als„Vertreter Spa⸗ niens“ etwa am 7. Dezember in Genf erſchei⸗— nen würden. In Paris und London, wo man eben noch auf Grund des deutſch-japaniſchen Abwehrab⸗ kommens eifrig bemüht war, Unruhe in Europa zu verurſachen, iſt man plötzlich ſehr beſorgt darum, daß Italien einen zweiten Affront wie den abeſſiniſchen vom September in Genf nicht mit dem bloßen Verlaſſen der Sitzung beant— worten wird. Zweifellos würde auch diesmal Litwinow⸗ Finkelſtein der eifrigſte Befürworter einer Zulaſſung der Bolſchewiſten in Genf ſein, und es iſt kaum vorſtellbar, daß Italien nach den Erfahrungen mit den Litwinow⸗ ſchen Intrigen im Fall Abeſſinien eine neue Brüskierung hinnehmen würde. Tatſächlich ſteht Italiens Mitgliedſchaft im Völkerbund nur noch auf dem Papier, und ſo— wohl die italieniſche Preſſe als auch Muſſolini haben oft genug betont, daß Italien unter den gegenwärtigen Umſtänden in Genf nichts mehr verloren hat. Eine Austrittserktärung Italiens aus dem Völkerbund aber könnten die beiden Weſtmächte im Dezember umſo weniger ver- tragen, als ſie ja in demſelben Völkerbund maßgeblich ſind, der unter ihrer Führung ſeine primitivſten Pflichten im Fall Spanien wieder einmal auf das gröblichſte verletzt hat. Bisher iſt lediglich aus Paris die Anſicht be⸗ kannt geworden, die Ratsmächte könnten„die ſpaniſche Delegation“ für den Reformausſchuß des Völkerbundes am 7. Dezember nicht zurück⸗ weiſen, worin naturgemäß eine neue Begünſti⸗ gung der Roten liegt. Man darf geſpannt ſein, ob Itolien lediglich für den Reformausſchuß oder für den ganzen Völkerbund die Konſe⸗ quenzen zieht. Vas Frankreich Unbehagen verurſachl Delbos iſt über den Genfer Schritt der ſpaniſchen Bolſchewiſten nicht entzückt Paris, 28. Nov. Der Antrag der ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten in Valencia auf Einbe⸗ rufunga des Völkerbundsrates zur Prüfung der ſpaniſchen Frage wird in Pariſer politiſchen Kreiſen mit Unbehagen aufge- nommen. Die Preſſe läßt eindeutig durchblik⸗ ken, daß der Völkerbund, wenn er dieſem An⸗ trag ſtattgeben ſollte, vielleicht eine noch ern⸗ ſtere Prüfung als ſeinerzeit im oſtafrikaniſchen Konflikt zu beſtehen haben werde. Im Grunde genommen ſei ein praktiſches Ergebnis kaum zu erwarten. Außenminiſter Delbos hat, wie„Echo de Paris“ mitteilt, am Freitag im Auswärtigen Kammerausſchuß darauf hingewieſen, daß die ſpaniſchen Bolſchewiſten von England und Sow⸗ jetrußland den Rat erhalten haben, von einem ſolchen Schritt abzuſehen. Hingegen ſei die franzöſiſche Regierung nicht um ihren Rat be⸗ fragt worden. Der franzöſiſche Außenminiſter habe die „Geſte“ Valencias als zumindeſt unvor⸗ ſichtig und unangebracht bezeichnet. Das Blatt ironiſiert dann den Genfer Schritt der ſpaniſchen Bolſchewiſten, da ja nicht eine einzelne republikaniſche Regierung in Spanien beſtünde, ſondern zum mindeſten ſieben auto⸗ nome Regierungen ſich die Herrſchaft in Spa⸗ nien ſtreitig machten. Auch der„Petit Pariſien“ hält die Beweis⸗ führung Delbos nicht für ſo überzeugend, daß ſie nicht widerlegt werden könnte, namentlich wenn er die Anerkennung der Regierung von Burgos durch Italien und Deutſchland geltend mache. Dieſe Anerkennung ſei Angele⸗ genheit der Souveränität beider Staaten und gehe den Völkerbund nichts an. Der Antrag Valencias enthalte aber noch eine andere Ge— fahr, die den Völkerbund ſelbſt treffen könnte. da er ſich von einer möglichen dritten Nieder⸗ lage möglicherweiſe nicht mehr erholen würde. Das„Oeuvre“ ſtellt gleichfalls feſt, daß der Völkerbund im Grunde genommen nichts tun könne und höchſtens erneut der Oeffentlichkeiſ ſeine Ohnmacht beweiſen würde. Vor dem Generalſtreil in Frankreich? Der Kabinettsrat in Paris Gedankenaustauſch über die Schaffung eines „demokratiſchen Streikrechtes“ 0 SS Paris. 28. Nov. Der Kabinettsrat, der um 18 Uhr im Miniſterpräſidium zuſammen⸗ trat. hat ungefähr anderthalb Stunden ge⸗ dauert und ſich aus ſchließlich mit der durch den Abbruch der Verhandlungen. die zwiſchen dem marxriſtiſchen Gewerk⸗ ſchafts verband und dem Arbeit⸗ geberverband geſchaffenen Lage ſowie der durch den Miniſterpräſidenten Blum hierzu getroffenen Maßnahmen befaßt. Blum bat bekanntlich am 27. November, alſo einen Tag nach Abbruch der Verhandlungen, einen Geſetzentwurf in der Kammer eingebracht, der einen obligatoriſchen Schiedsſpruch wünſcht Der Kabinettsrat hat nun dieſe Maßnahme gebilligt. Wie man in gutunterrichteten Kreiſen noch ergänzend erfährt. ſind die Miniſter in einen erſten Gedankenaustauſch über ein demnächſt einzubringendes Geſetz eingetreten. das ein demokratiſches Streikrecht“ ſchaffen ſoll. Auch die Lage in der Metallinduſtrie iſt von den Miniſtern behandelt worden Hierüber lauten die letzten Nachrichten fecht optimiſtiſch; man glaube nicht an di fe eines General⸗ tro i kommer dentag Bekanntmachungen der A. S. D. A. B. Kreis Heppenheim Nc. AP., Gau Heſſen⸗Naſſau. 4 am Masn, Gutleutſtraße 3,—14. dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. und Freitag NSLB., Kreis Heppenheim. Betr.: Winterlampfſpiele der Anterſtufe. ö Die Winterkampfſpiele unſerer Schulen begin⸗ nen am Dienstag, den 1. Dezember 1936. Es iſt der Kreismeiſter zu ermitteln im Fußball, Handball und Korbball für Knaben der 1—3⸗ klaſſigen Schulen. Wir ſpielen bezirksweiſe im Ein⸗ rundenſyſtem. 1. Spieltag: Dienstag, den 1. Dez. 1936. Fußball ſpielen:(2 mal 30 Minuten) 13.30: Affolterbach— Aſchbach. 14.30: Hammelbach— Wahlen/ Gras⸗Ellenbach in Affolterbach. e— Gadern/ Kocherbach/ Har⸗ enrod. 14.30: Fürth— Realſchule Rimbach Mörlenbach— Kreidach/ Vöckelsbach Ober⸗Abtſteinach— Unter⸗Schönmattenwag Unter⸗Flockenbach— Tröſel Gorxheim ſpielfrei. Volksſchule Heppenheim— Hambach Handball ſpielen(2 mal 20 Minuten) Rimbach— Krumbach Nieder⸗Liebersbach— Birkenau Weiher— Siedelsbrunn Korbball ſpielen(2 mal 15 Minuten) 13.30: Erbach— Wald⸗Erlenbach 14.10 Uhr: Mittershauſen— Ober⸗Laudenbach 15.00: Kirſchhauſen— Sonderbach. Alle drei Spiele finden in Kirſchhauſen ſtat! 13.30: Lörzenbach— Fahrenbach in Rimbach 14.10: Zotzenbach— Mitlechtern in Rimbach 13.30: Erlenbach— Ellenbach in Fürth Ober⸗Mumbach— Reiſen Hornbach— Buchklingen in Birkenau Löhrbach— Unter⸗Abtſteinach Ober⸗Schönmattenwag— Waldmichelbach Die Spiele beginnen um 14 Uhr auf dem Platz der erſtgenannten Mannſchaft, ausgenommen die ſchon zeitlich feſtgelegten. Der Sieger meldet Er⸗ gebnis an den Kreisſachbearbeiter für körperliche Erziehung, E. Röder, Heppenheim, Siegfried⸗ ſtraße 7. Für den Bezirk Neckartal findet in Herfchorn am Mittwoch, den 2. Dez. 1936, um 14.10 im Schulhaus eine beſondere Beſprechung batt, wozu Wimpfen einen Vertreter entſendet. NS LB., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft Muſik. Millwoch, den 2. Dezember, nachmittags 3 Uh, findet in Weinheim, Gaſthaus„zum 1 Adler“, unſere nächſte Tagung att. NS.⸗Frauenſchaft. Dienstag, den 1. Dez., abends 8.15 Uhr, findet der Heimabend bei Vettel(gold. Anker) nur für Mitglieder der Frauenſchaft ſtatt. Da wichtige Beſprechung, iſt das Erſcheinen Pflicht. heſſiſchen Salen. Ruppert, Kreisleiter 8 ASB DAs. Kreiswaltung Darmſtadt. Die Arbeitsſchule der Deutſchen Arbeſts⸗ front in Gemeinſchaft mit der Buchdrucker- innung, beginnt Anfang Januar 1937 in Darmſtadt mit einem fachlichen Lehrgang für das Buchdruckerhandwerk, für Geſellen und Meiſter(mit der Vorausſetzung zur Ablegung der Meiſterprüfung). Der Stoffplan iſt folgender: Grundſätzliches über Geſtehungskollen — Papierarten und Formate— Ve⸗ rechnung von Akzidenzarbeiten— Ve⸗ rechnung von Werken, Zeitſchriften uw. — Berechnung von Buch inderarbet— Einführung in die Betriebsorganiſa ion. Dauer: 20 Abende je 2 Stunden, Tag: Mittwoch. Gebühr: RM. 9.— zuſ. 20 Pfg. Verſich rung Leiter: Faktor Friedrich Mahr, Dart dot Anmeldungen ſind zu richten bis ſpäte s 12. Dezember 1936 an die Arbeits le der Deutſchen Arbeitsfront, Kreiswaltung Darmſtadt, Darmſtadt, Bismarckſtr. 19, Vorderhaus, 2. Stock, Zimmer 1. Der genaue Beginn des Lehrganges, ſowie Zeit und Ort wird den gemeld len Teilnehmern noch rechtzeitig bekanntgegeben. Vetter, Kreis obmann der DAßr. 3 ——m?ů—ͥ— FEET — F I 5 25 * — —— 8 — 9— — ——— rr! F . eee 8 ——— r 2 —— FF 1 Pp Nr ——— üꝝUü—ꝓäd————— r —̃— * n 2 * Punktverluſte der Javoriten in Baden Die Lage im Gau Baden nach dem 29. November Bei den Punkteſpielen des Gaues Baden gab es am Sonntag einige Ueberraſchungen. Die beiden Tabellenführer. VfR. Mannheim und SV. Waldhof, konnten in ihren Kämpfen gegen den Vf. Neckarau bezw. den Freiburger FC., nur je einen Punkt retten. Da der FC. Pforz⸗ heim aber ſpielfrei war, bleibt die Tabellen- führung weiter unverändert, d. h. VfR. ſteht an der Spitze vor den Waldhöfern und Pforz⸗ heim. Der in Abſtiegsgefahr befindliche Karls⸗ ruher FV. holte ſich im Kampf gegen Spygg. Sandhofen zwei wertvolle Punkte und tritt da⸗ mit dem ſpielfreien FV. Raſtatt den letzten Platz ab. Der Tabellenſtand: VfR. Mannheim 8 20:6 13:3 SV. Waldhof e e FC. Pforzheim 7 11:3 11:3 Germania Brötzingen 9 15:15 9:9 Freiburger FC. nn Vf. Neckarau 9 10:15 8:10 VfB. Mühlburg 8 11:18 7:9 Spogg. Sandhofen 8 ns 60 Karlsruher JV. 9 8:13 4:14 FV. Raſtatt 04 8 6·20 3213 Aus den Spielen Freiburger FC.— SV. Waldhof 3:3(2:1) Rund 4000 Zuſchauer erlebten in Freiburg einen harten und ſpannenden Kampf zweier ziemlich gleichwertiger Mannſchaften, wobei der FC. ein verdientes 3:3(2:1)⸗Unentſchieden ge⸗ gen den Meiſter erzielte. Der beſſeren Technik der Gäſte ſetzten die Freiburger größeren Kampfgeiſt entgegen. In der 3. Minute wurde Koßmann im Strafraum der Mannheimer ge⸗ legt und verwandelte den darauf verhängten Elfmeter⸗Ball zum erſten Tor für Freiburg. 20 Minuten ſpäter erhöhte der Rechtsaußen Roſen zum 2:0. Nachdem ein Freiburger ver⸗ letzt ausſcheiden mußte, übernahm Waldhof das Kommando und konnte durch Leupold auf 2:1 herankommen. Nach dem Wechſel ſchien der Sieg entſchieden zu ſein, als Peters Freiburg eine 311-Führung brachte. Doch erzielte bald darauf Leupold einen Gegentreffer, und trotz⸗ dem Waldhofs Torhüter Drayß verletzt aus⸗ ſcheiden mußte, erreichten die Waldhöfer durch einen von Siffling verwandelten Elfmeter den Ausgleich. Vf. Neckarau— VfR. Mannheim 1:1(1:0) Der Mannheimer Lokalkampf nahm vor 7000 Zuſchauern mit 1:1 einen unentſchiedenen Aus⸗ gang, der durchaus gerechtfertigt iſt. Beide Mannſchaften wirkten verkrampft in ihrem Spiel. Die erſten 35 Minuten ſtanden im Zei⸗ chen Neckaraus, dann mußte nach einem Zuſam⸗ menprall ſein Verteidiger Ziegler ausſcheiden. Trotz des darauf einſetzenden Gegendruckes vom VfR. ging Neckarau durch Heſſenauer vier Mi⸗ nuten vor Seitenwechſel in Führung. In der zweiten Halbzeit war es Langenbein, der für den VfR. den Ausgleich erzielte. Von beiden Mannſchaften iſt zu ſagen, daß die Abwehr beſſer arbeitete als der Sturm. Karlsruher FV.— Spvgg. Sandhofen 2:0(2:0) Der Karlsruher FV. empfing am Sonntag die Spvgg. Sandhofen und ſiegte mit 210(2:0). Wenn die Leiſtung der Karlsruher auch nicht überragend war, kamen die beiden ſo wertvol⸗ len Punkte doch verdient in den Beſitz des Alt⸗ meiſters. Vor allem war es der Sturm, der ſich als ſehr angriffsfreudig erwies und für ge⸗ nügend Torgelegenheiten ſorgte. Nach viertel⸗ ſtündigem Spiel erzielte Damminger den Füh⸗ rungstreffer für Karlsruhe; wenig ſpäter ſtellte Eſchle bereits das Endergebnis her. 2000 Zu⸗ ſchauer. Gau Bayern „Club“ und„Kleeblatt“ ſpielen unentſchieden Das Meiſterſchafts- Programm im Gau Bayern wies am Sonntag vier Spiele auf. die nicht ganz erwartungsgemäß verliefen. Sowohl die SpVg. Fürth als auch der 1. FC. Nürnberg kamen über unentſchiedene Ergebniſſe nicht hin⸗ aus, was beſonders vom„Club“ überraſcht, dem man in München über Wacker einen Sieg zugetraut hatte Torlos trennten ſich die beiden Mannſchaften Schwerer hatte es ſchon die Sy. Vg. Fürth in Schweinfurt. Bei der Pauſe la⸗ gen die Gäſte noch mit 2:1 in Führung, konn⸗ ten aber den Ausgleich der Kugellagerſtädter nicht verhindern. Der 1. FC. Nürnberg und der 1. FC. Schweinfurt bleiben mit je drei Ver⸗ luſtpunkten immer noch die Favoriten. Der ASV. Nürnberg mußte Bayern München einen 1:0⸗Sieg überlaſſen, durch den die Münchener an die vierte Stelle vorgerückt ſind, während der BC. Augsburg durch ſeine 2:1⸗Niederlage in Coburg zurückfällt. Die Coburger haben alſo immer noch die Möglichkeit, ſich in Sicherheit zu bringen Der Tabellenſtand: SpVgg. Fürth 10 1914 13:7 1. FC. Nürnberg 7 18:8 11:3 1860 München 8 16:15 10:6 Bayern München 8 20:16 9:7 VfB. Ingolſtadt 10 16:22 9711 BC. Augsburg 10 12:13 8:12 FC. Schweinfurt 5 18:7 778 ASV. Nürnberg 9 12:15 7-11 Wacker München 9 9714 6·12 VfB. Coburg 10 12:28 614 herbſtmeiſter: B.. 5. Nur zwei Punkteſpiele im Gau Württemberg Im Fußball⸗Gau Württemberg gab es am Sonntag nur zwei Begegnungen, von denen das Stuttgarter Treffen zwiſchen dem VfB. und den Kickers das größere Intereſſe bean⸗ ſpruchte. Der Tabellenführer ſiegte abermals und hat damit den Titel eines Herbſtmeiſters ſicher. In Böckingen empfingen die Union⸗Spie⸗ ler den SV. Göppingen, der ſich auch durch den guten Ruf der Böckinger, auf eigenem Platz noch kein Spiel verloren zu haben, nicht ein⸗ ſchüchtern ließ und wenigſtens ein Unentſchie⸗ den erzielte. In der Tabelle haben Böckingen und die Kickers die Plätze getauſcht, während Göppingen mit den Eßlinger Sportfreunden punktgleich ſteht, aber ein günſtigeres Torver⸗ hältnis beſitzt. Der Tabellenſtand: VfB. Stuttgart 9 25:16 14:4 Union Böckingen 9 19:12 11:7 Spfr Stuttgart 9 14:15 11:7 Stuttg. Kickers 9 16:15 10:8 1. SSV. Ulm 9 26:17 9:9 FV. Zuffenhauſen 9 12:13 8:10 SC. Stuttgart 9 16:17 8410 SV. Göppingen 9 2 77¹ Spfr. Eßlingen 9 10:15 711 SpVg. Cannſtatt 9 9:20 5:13 Gan Südweſt Im Gau Südweſt wurden am Sonntag drei rückſtändige Meiſterſchafts⸗Vorrundenſpiele der Fußball⸗Gauliga ausgetragen. Die führende Meiſterelf der Wormatia Worms gewann zu Hauſe mit 2:0(2:0) weit klarer, als aus dem Ergebnis hervorgeht über den FK. Pirmaſens und verteidigte damit als einzige ungeſchlagene Mannſchaft des Gaues erfolgreich den erſten Platz. Ebenſo ſicher wahrten die Offenbacher Kickers ihren zweiten Platz durch einen ſicheren Rund um den Jonnkagsſporl Sieg mit 4:0(1:0) über den Sportverein Wies⸗ baden, der damit erneut bewies, daß er auf fremden Plätzen kaum ſiegen kann Dritter blieb die Frankfurter Eintracht, die in Saarbrücken den immer noch ſiegloſen Fußballverein 3:1 (2:1) beſiegte und damit als einzige der ſechs am Sonntag beſchäftigten Mannſchaften des Gaues die Vorrunde beendet. Außer Eintracht haben bisher noch FSV Frankfurt und Boruſ⸗ ſia Neunkirchen die erſte eSrie beendet. Die rückſtändigen Spiele der Vorrunde werden als „Einlage“ während der am Sonntag beginnen⸗ den Rückſpiele abgewickelt. Großarliger ichwimmer-Nachwuchs Reichsjugend⸗Prüfungskämpfe im Sportforum⸗Bad Die erſte Reichsprüfung der deutſchen Schwimmerjugend rechtfertigte den größten Op⸗ timismus. Es würde dem Sinn der Veranſtal⸗ tung zuwiderlaufen, wollte man aus einzelnen Rennen irgendeinen Jungen beſonders hervor⸗ heben. Es waren eigentlich alle der überaus ſtark beſetzten Rennen Höhepunkt, denn erſt der Einſatz des letzten Könnens und der letzten Kraft führte zum Sieg Auf die geſchwommene Zeit kommt es dabei nicht immer an. War es in den Einzelrennen der Kampf Mann gegen Mann, ſo gewannen die Staffeln dadurch an Reiz, daß hier ſchon die bekannteren Schwim⸗ mer miteingeſetzt werden konnten. Berlin hat auf Grund ſeiner großen Aktivenzahl erklär⸗ licherweiſe recht erfolgreich abgeſchnitten und ſtellte mit Plath, der über 200 m Bruſt in 247,8 einkam und Müller die beſten Leute. Eine ausgezeichnete Zeit holte auch der Dort⸗ munder Bachmann über 400 m Kraul mit 513.4 heraus. Ferner belegte Waspo Stettin in vie⸗ len Rennen erſte Plätze. Im allgemeinen Ue⸗ berblick über die Ergebniſſe findet man aber Schwimmer aus allen Gauen an der Spitze, ſo im Springen Ernſt⸗Iſerlohn, dann aber auch Leipzig, Breslau, Altona, Elbing uſw. Der Bremiſche Schwimmverein iſt etwas ins Hinter⸗ treffen geraten. Auch Hellas und Magdeburg 96 müſſen ſich anſtrengen, wollen ſie ihre hohe Tradition erfolgreich wahren. Ein Anfang iſt mit dieſen Prüfungskämpfen gemacht, die Ar⸗ beit muß weiter gehen. Jührerlagung des Dns in Berlin Der Reichsſporlführer über die allgemeine Lage der deulſchen Leibesübungen In der am Wochenende durchgeführten Ta⸗ gung der Gauführer, Reichsfachamtsleiter und Führer der dem Deutſchen Reichsbund für Lei⸗ besübungen angeſchloſſenen Verbände gab der Reichsſportführer einen Ueberblick über die all⸗ gemeine Lage der deutſchen Leibesübungen. Der Reichsſportführer ſtellte zunächſt feſt, daß die Jahre ſeit der Machtergreifung bis zum Abſchluß der Olympiſchen Spiele im weſent⸗ lichen drei Aufgaben dienten: 1. Der Ausmerzung der ſtaatsfeindlichen Kräfte und der Beſeitigung der ſogenannten weltanſchaulichen Verbände aus den deutſchen Leibesübungen. 2. Einer vorläufigen Zuſammenfaſſung der Kräfte in der deutſchen Sportbewegung und 3. einer Demonſtration der friedlichen Ab⸗ ſichten der deutſchen Sportbewegung im beſon⸗ deren und damit des deutſchen Volkes im all⸗ gemeinen durch die Anbahnung beſtmöglicher ſportlicher Beziehungen mit dem Auslande. Dieſe Entwicklung iſt im weſentlichen abge⸗ ſchloſſen. Der deutſche Sport hat dem Anſehen des deutſchen Volkes nach außen in vollem Umfange Geltung verſchafft. Deutſchland iſt durch die Olympiſchen Spiele eine der Groß⸗ mächte des Sports in der ganzen Welt gewor⸗ den. Es iſt nunmehr an der Zeit, den inneren Aufbau der Leibesübungen in Angriff zu neh⸗ men und die Fundamente für den grundſätzlichen nationalſozialiſtiſchen Aufbau der deutſchen Leibeserziehung zu legen, damit auf dieſen Fundamenten einmal einen gewaltigen Zeitraum umfaſſende ſegensreiche Entwicklung der deutſchen Leibesübungen auf⸗ gebaut werden kann. 4 Im Anſchluß an die grundſätzlichen Feſtſtel⸗ lungen machte der Reichsfportführer darauf aufmerkſam, daß der deutſche Reichsbund für Leibesübungen bei dem Aufbau der national⸗ ſozialiſtiſchen Leibeserziehung eine weſentliche und, wenn er in voller Bewährung alle in ihm liegenden Kräfte dafür einſetzt, die weſentlich⸗ ſten Aufgaben zu erfüllen haben wird. Dabei geht es nicht an, daß der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen die Totalität der deutſchen Leibeserziehung für ſich beanſprucht. Leibes⸗ erziehung gehört als ein weſentlicher Faktor zur Geſamterziehung des deutſchen Menſchen, und erſt, wenn alle Bewegungen in ihrer Werbekraft ſich an die bisher noch nicht ge⸗ wonnenen Teile und Kräfte des Volkes wen⸗ den, wird das Wirken für die Leibesübungen ſinnvoll. Dabei, ſo erklärte der Reichsſportfüh⸗ rer wörtlich, werde ich es zu verhindern wiſſen, daß eine unnötige und kräfteverzehrende Spal⸗ tung in der deutſchen Leibeserziehung eintritt und werde meine ganze Kraft darauf richten, in ſinnvollem Zuſammenſpiel aller Organiſatio⸗ nen das Beſte für das deutſche Volk heraus⸗ holen. 1 Die Arbeit der ganzen Tagung ſtand unter einem Grundſatz, von dem zu wünſchen iſt, daß er mit möglichſter Schnelligkeit und Vollſtändig⸗ keit gemeinſames Gut aller deutſchen Volksge⸗ noſſen wird: dem Grundſatz, alle Vereine, ſo⸗ weit das noch nicht geſchehen iſt, zu Vereinen für Leibesübungen auszurichten, zu Vereinen alſo, die auf breiteſter Grundlage arbeiten und unter dieſer Zielſetzung in der Lage ſind, alle Aufgaben, die der nationalſozialiſtiſche Staat geſtellt hat und noch ſtellen wird, durchzufüh⸗ ren. Aus dieſer Ausrichtung der Arbeitstagung der Führer des DL. ergaben ſich folgende Be⸗ ſtimmungen im einzelnen: 1. Die bisherige geſpaltene Verantwortlich⸗ keit der Führungsſtellen des DL. in Fach⸗ amtsleitung, Gau⸗ und Kreisfachamtslei⸗ tern des DL. wird reſtlos beſeitigt durch eine Gliederung, die die Geſamtverantwor⸗ tung für die Arbeit in den Vereinen des DR. auf die Gauführer des Reichsbundes für Leibesübungen verlagert. Der Gauführer wird alſo, um es einmal volks⸗ tümlich auszudrücken, der Reichsſportführer in ſeinen Gau⸗Fachämtern; auch die Reichsfach⸗ ämter behalten lediglich die Aufgaben der tech⸗ niſchen Führung und Entmicklung ihres Sport⸗ gebiets. Das gleiche gilt für die Kreiſe. 2. In logiſcher Durchführung der wirtſchaft⸗ lichen Folgerungen aus dieſen einſchneidenden organiſatoriſchn Maßnahmen wird der Einheitsbeitrag für alle Mitglieder des DR. geſchaffen, der für jedes einzelne Mitglied eine beſtimmte Summe vorſieht, die dieſes Mitglied zur Schaffung der großen Einheit des Sports im DR und zur Durchführung aller Maß⸗ nahmen der Führung und Verwaltung verſön⸗ lich beiträgt. Alle Stellen im Reiche, die in Frage kommen, ſollen dazu beitragen, daß die erzieheriſchen Grundſätze und Möglichkeiten, die in dieſem Einheitsbeitrag liegen, überall ver⸗ kündet und verſtanden werden. Neben dieſem Beitrag fallen alle anderen Abgaben, auch die an die Fachämter fort. 3. Die weitere notwendige Folgerung iſt die überall bereits im Gang befindliche Verlage⸗ rung der Führung in allen Schulungsmaßnah⸗ men aller Gliederungen des DR. Die geſamte Schulung, gleich welcher Suortart, wird nunmehr zentral von der Reichsſportführung nach Richtlinien und durch Beauftragte geleitet, und zwar bis in die kleinſten Gliederungen, in die Kreiſe, in die Unterkreiſe und ſogar bis in die Vereine hinein. Es iſt klar, daß dieſe inneren Maßnahmen, die die Summe der Erfahrungen der vergan⸗ genen Jahrzehnte, die in den deutſchen Leibes⸗ übungen gemacht wurden, zuſammenfaſſen und zu einem gewiſſen Abſchluß bringen, bis ins letzte durchdacht ſind. Es bleibt jetzt nur zu wünſchen, daß die geſamte Gefolgſchaft des DR. überall im Reiche ſich mit der ganzen Wucht ihrer organiſatoriſchen und geſinnungs⸗ mäßigen Geſchloſſenheit hinter dieſe Maßnah⸗ men ſtellt, was zu einem raſchen und durch⸗ ſchlagenden Aufſtieg aller Einzelzellen und der Geſamtheit des Bundes führen wird. Mit einer ſchlagkräftigen Organiſation wird und muß es dann auch möglich ſein, daß nach der dem DR. erteilten feſt umriſſenen ſtaats⸗ und politiſchen Aufgabe der Leibesübungen im natiso kalſozia⸗ liſtiſchen Sinn der Stärkung unſerer Volkskraft gedient wird. Fußball in Zahlen güddeulſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: Kickers Offenbach— SV Wiesbaden 4˙0 Wormatia Worms— FK. 03 Pirmaſens 2:0 FV. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 113 Gau Baden: Vfe. Neckarau— VfR. Mannheim 7 Freiburger FC.— SV. Waldhof 3·8 Karlsruher FV.— SpVg. Sandhofen 20 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart 02 Union Böckingen— SV Göppingen 18 Gau Bayern: Wacker München— 1. FC. Nürnberg 0·:0 ASV Nürnberg— Bayern München 01 FC. 05 Schweinfurt— SpVg. Fürth 2:2 VfB. Coburg— BC. Augsburg 35 Gau Heſſen: VfB. Friedberg— 1. FC. Hanau 1893 2:3 SpVg. Niederzwehren— Boruſſia Fulda 4:0 Kurheſſen Marburg— Heſſen Bad Hersfeld 1:1 SpV Kaſſel— Germania Fulda 4:8 Freundſchaftsſpiele: FSV. Frankfurt— SC. 09 Kaſſel 4: Kewa Wachenbuchen— Union Niederrad 1: FV. Raſtatt 04— FV Zuffenhauſen 1: Innsbruck: Tirol— 1860 München 3: Jpiele der Bezirksklaſſe Bezirksklaſſe Südheſſen Olympia Lorſch— FC. 03 Egelsbach 4 Sportverein Horchheim— MSV. Darmſtadt 1 Norm. Pfiffligheim— Spvgg. Arheilgen 4 Haſſia Dieburg— PfR. Bürſtadt 9 9 K SV. 98 Darmſtadt— Olympia Lamperth. Sportv. Münſter— Alemannia Worms Gruppe Rheinheſſen: SC. Opel Rüſſelsh.— SV. 1912 Koſtheim 2:1 1. FSV. 05 Mainz— Viktoria Walldorf 10 SV. 09 Flörsheim— FVgg. 03 Mombach 1:0 Germania Okriftel— FV. 08 Geiſenheim 1:0 Tura 1886/06 Kaſtel— Haſſia Bingen 0˙0 Gruppe Pfalz⸗Oſt: TV. Frieſenheim— Phönix Ludwigshafen 113 Pfalz Ludwigshafen— FV 08 Mutterſtadt 1:0 FG. 03 Ludwigsh.— TSG. Rheingönnheim 1:1 SpVg. Mundenheim— FG. 1914 Oppau 111 Lünder-Jußballlampf gegen Belgien Am 25. April in Hannvver Die deutſche Fußball⸗National⸗Mannſchaft wird im kommenden Frühjahr fünf Länder⸗ kämpfe austragen. Neu hinzugekommen iſt jetzt die Begegnung mit Belgien, die am 25. April in der Leineſtadt Hannover durchgeführt wird, Hannover war bisher erſt einmal Schauplatz eines Fußball⸗Länderſpieles, als am 27. Sep⸗ tember 1931 Deutſchland über Dänemark mit 4:2 triumphierte. a Jporkneuigkeilen in Kürze - Um den Eichenſchild der Hockeyfrauen fanden am Sonntag die Spiele der Vorſchlußrunde ſtatt. Baden Würt⸗ temberg und Brandenburg trennten ſich in Heidelberg trotz Verlängerung mit einem 0:0 und müſſen nochmals ſpielen, während der Gau Nordmark durch einen Sieg mit 471(211) über Niederſachſen bereits im Endſpiel ſteht. Deutſchlands Tennisſpieler wurden im Hallentennis-Länderkampf in Ko⸗ penhagen von Dänemark mit 3:2 geſchlagen. Denker unterlag Plougman 01:6, 4:6, 12:10, 725, 3:6, während Dettmer im letzten Einzel den Dänen Körner 6:2, 6:3, 6:2 beſiegte. Dänemark ſteht jetzt mit Frankreich in der Schlußrunde des Kampfes um den„Königspokal“. Münchens Kunſtturner gewannen vor 4500 Zuſchauern den Dreiſtädte⸗ kampf gegen Frankfurt und Leipzig mit 950 Punkten. Die Frankfurter verwieſen mit 908 Punkten Leipzig mit 890,3 Punkten auf den letzten Platz. Beſter Einzelturner war Schmel⸗ cher⸗München mit 112,4 Punkten. Einen Berliner Fuß ballſieg gab es im Städteſpiel gegen Krakau, das in Berlin vor 12000 Zuſchauern die beiden Stadt⸗ mannſchaften zum dritten Male zuſammen⸗ führte. Die Berliner gewannen 5:4(3:2). Rudolf Wolke und Willi Heinrich ſicherten ſich am Sonntag die erſtmals zur Vergebung gekommenen Titel eines deutſchen Meiſters der Zejtungsradfahrer. Der Wettbewerb wurde in zwei Klaſſen als Zweitagefahrt von Berlin über Wittenberg nach Leipzig durchgeführt. Die Südweſt⸗Boxer trugen am Samstag in Würzburg einen Kampf gegen die verſtärkte Staffel der Würzburger Kickers aus und gewannen mit 1016. Eiſenecler und hedwig haß ſiegen in Graz Die international ausgeſchriebenen Landes⸗ meiſterſchaften der Steiermark im Fechten in Graz gaben den deutſchen Fechtern und Fech⸗ terinnen Gelegenheit, ihr Können und ihre Erfahrungen gegen die Beſten des Auslandes in die Wagſchale zu werfen. Unſeren Vertre⸗ tern war ſchon im erſten Wettbewerb ein voller Erfolg beſchieden, konnten doch Julius Eiſen⸗ ecker⸗Frankfurt a. M. und Hedwig Haß⸗Offen⸗ bach im Florett Turnierſieger werden. Die deutſche Meiſterin kämpfte in ganz großer Form und gewann ſchließlich mit ſieben Siegen ohne Niederlage vor der Oeſterreicherin Wenig, die nur ihr Gefecht gegen Hedwig Haß verlor. Sehr gut hielt ſich auch die Leipzigerin Leni Oslob, die einen guten fünften Platz beſetzte. Bei den Männern triumphierte Eiſenecker mit ſieben Siegen und nur einer Niederlage über die Oeſterreicher Loſer end Lösl mit je ſechs Sie⸗ gen und zwei Niederlagen. haft der. ſetzt pril ird, laß 15 die lit, in 0¹⁰ der 110 go⸗ gen. den ut de die⸗ 950 den nel⸗ In a1 en⸗ fag die Jae. Feucht Roman von Gert Rothberg (6. Jortſetung) „Ganz recht. Mir 8 5 ſagte Warſtedt, aber er wußte jetzt, daß auch Forſter nahe daran war, eine Ge egen. oder zu mindeſtens eine Ehe ohne Liebe zu ſchließen. Ihm wurde ſeltſam flau in der ngen ber Hätte er doch nur nicht von Wörede angefangen. er nun war es einmal geſchehen. Und gut machen ließ ſich das nur noch, wenn man wirklich von was anderem prach. „Du wollteſt mich längſt einmal beſuchen. Komm doch 15 Hühnerfagd auf eine Woche zu mir rauf. Ich brauche ir wohl nicht zu verſichern, wie ſehr ich mich freuen würde, wenn du wirklich kämſt.“ „Warſtedt, ich hätte beinahe Luſt.“ „Dann komme. 3 verlobe mich am Montag, Max.“ „Heiliges Pech. Das heißt, ich gratuliere dir von dald en Herzen und ich hoffe, deine liebe Braut recht ald einmal kennenlernen zu dürfen.“ 0 5 danke dir, Max.“ „Aber— du wan doch nicht zu mir kommen? Ich meine, du wirſt dich deiner Braut doch jede freie Stunde widmen müſſen und das auch von ganzem Herzen wollen?“ Nächſte Woche ginge es nicht. Aber in etwa vier⸗ 170 agen, denke ich. Wie lange willſt du hier⸗ leiben?“ „Och! Bis Mitte nächſter Woche.“ „Zu meiner Verlobung kann ich dich nicht einladen; ſte wird der Trauer wegen nur im engſten Familien⸗ kreiſe gefeiert. Mein Vater iſt vor wenigen Wochen ge⸗ ſtorben.“ „Dietz! Mein tiefſtes Beileid. Dein Vater war doch immer ſo 3 „Schlaganfall. Siehſt du, nun mußte ich es dir doch ſagen. Und nun wirſt du nicht fröhlich ſein wollen. Du Belt 15 es war kein guter Zufall, der mich dir in den ö 5 führte. „Es iſt ſehr traurig, Dietz.“ Ich habe dir aber geſagt, daß ich heute einmal fröh⸗ lich ſein will. Ich habe meinen Grund dazu. Ich werde ſonſt vermutlich noch verrückt heute abend.“ „Dann komm! Solche Stimmungen gibt es. Den Kopf muß man oben behalten in jeder Lage, wenn's 85 ſaſtedt.— hrlicher, fröhlicher Burſche, für mi arſtedt, alter ehrlicher, er Burſche, für m iſt es ſicherlich ein großes Gilch daß ich dich heute I. getroffen habe.“ Sie ſchritten miteinander auf das hellerleuchtete Lokal zu, das vor ihnen aufgetaucht war. Sie trafen dort tat⸗ ächlich Varren, der ein bißchen erſtaunt aufblickte, als er* ſah. Aber dann freute er ſich doch aufrichtig, die beiden Freunde ſo unverhofft zu ſehen, und es wurde dann ein ſehr fideler Abend. In Dietz war die —— 15 Frau zu demütigen, um keine mehr achten zu brauchen. Und 5 doch, daß in dieſer Nacht das Beſte in ihm ſtarb * Hilde Haßler lächelte ſtolz: Nun gehörte er ihr! Nun wurde er ihr Mann, der bisher in Geſellſchaft ver⸗ mieden hatte, ſich ihr zu nähern. Dieſes 1 war ein Stachel für ſie, der immer wieder ſich fühlbar machte. Aber* war klug genug, nicht das geringſte ſich merken zu laſſen; denn ſie liebte und fürchtete Dietz zug dz Vorläu 90 äre es ſo geblieben, dann wäre dieſe Ehe eben doch bis ins Alter hinein eine gute und glückliche geweſen. Aber Hilde Haßler wußte doch: Sie hatten ihn in der Hand. Sie und ihr Vater. Immer würde Dietz nach⸗ eben müſſen, wenn es ſich ernſtlich um etwas Ein⸗ chneidendes handelte. Und das blieb ein Triumph und 75 ädigte ſte zu⸗ gleich für Dietz Forſters verletzende Gleichgültigkeit, die er bisher an den Tag gelegt hatte. Sie traute es ſich zu, ihn zu feſſeln; wenn er nur erſt ihr Mann war. 5 Die Verlobung war wirklich nur im engſten Kreiſe efeiert worden. Zwei Tage ſpäter begleitete Dietz ſeine utter nach Garmiſch. Hilde hatte den Mund ſpöttiſch verzogen, als Dietz kurz erklärte, er könne es nicht ver⸗ antworten, ſeine Mutter allein reiſen zu laſſen; die Aufregungen in der letzten Zeit hätten ihr geſchadet. Dietz ſah natürlich das ſpöttiſche Lächeln, aber merk⸗ würdig: eine ruhige Sicherheit kam über ihn. Am Hoch⸗ eitstage hatte er die Papiere vor der Trauung er⸗ alten. Dieſe Papiere, die ihn zwangen, ſich an eine ungeliebte Nn zu ketten. Bis zu dem Tage, an dem er ſeine Ruhe wieder haben würde, waren es noch— Wochen. Bis dahin war die Mutter zurück. Weihnach⸗ ten würde er allerdings nicht in Berlin ſein können. Da war er mit ſeiner N Frau noch auf der Hoch⸗ eitsreiſe. Dieſe Reiſe würde nach Meran, Aroſa, Davos ihren. Hilde freute ſich auf dieſe Reiſe. Aber deſto weniger Verſtändnis hatte ſie für Dietz Forſters Mutter. Die wollte doch ſicherlich von vornherein zeigen, daß der Sohn auch ihr gehörte. Nun, das wollte ſie ihr ſchon ab⸗ ewöhnen. Dietz gehörte ſpäter nur ihr! Nur ſeiner ran! Alſo Dietz begleitete die Mutter. Freunde und Be⸗ Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Verdau. Sa. kannke fanden das ene im Ordnung, daß die alte Dame verreiſte, denn elend genug ſah ſie wahrhaftig aus. Mit böſen Augen 8 Hilde neben ihrem Vater auf dem Bahnhof, als der Zug die Halle verließ. Sie winkte mit dem Tuch, aber zwei zornige Tränen liefen ihr über die Wangen. Ihr Vater tätſchelte ihren Arm. „Na, mein Töchting, in einigen Tagen iſt der Dietz ja zurück. Und dann wird er ſeine Mutter ja auch wie⸗ der holen wollen. Aber in der Zwiſchenzeit haſt du ihn deſto mehr für dich, nicht wahr? Er braucht nun auf —.— Mutter gar keine Rückſicht zu nehmen, er kann mmer mit dir zuſammen ſein. Vielleicht ſcheint ihm dieſe Ausſicht auch ganz verlockend?“ 0 Hilde, maßlos in ihrer Eitelkeit, glaubte ihm das letztere dann nur zu gern. Arm in Arm ſchritlen ſte durch die Halle zu ibrem Wagen zurück. Hilde zeigte dann plötzlich Luſt, am Pots⸗ damer Platz im„Haus Vaterland“ Kaffee zu trinken. Herr Haßler freute ſich, daß ſeine vergötterte Tochter für irgend etwas anderes Intereſſe zeigte. Er hatte ſich ſchon auf eine Tränenſzene gefaßt gemacht. Nun war er heilfroh, daß der Nachmittag ſo vergnügt enden würde. Es wurde dann auch ein vergnügtes Kaffee⸗ ſtündchen, denn es waren viele Ausländer da, und da auch viele Damen mit anweſend waren, ſtudierte Hilde eifrig deren Toilette, wobei ſie den Bräutigam wirklich auf längere Zeit vergaß. Später geſellten ſich Johanna Dederichs und ihre Eltern mit an den Tiſch. Johannas Bruder Alexander war ein bekannter Pianiſt und hatte immer einen be⸗ rühmten Künſtler im 37.7. Auch heute hatten ſich ſeine Angehörigen mit ihm verabredet, und er ließ auch nicht allzulange auf ſich warten. Er brachte auch heute noch Freunde mit, und ſo kam es, daß die jungen Damen 1 nicht langweilten. Es wurde ſehr amüſant. Von Hildes Verlobung war keine Rede. Aber der Hilde 0 intel an ihrem Finger blitzte. Wütend dachte ilde Haßler: „Dietz darf ſich nicht wundern, warum ſtellt er ſeine Mutter höher als mich.“ Leo Bechtern, der Filmſtar, machte ihr auf Tod und Leben die Kur. Das war eine Marotte von ihm. Hilde Haßler aber nahm es ernſt und freute ſich, daß der be⸗ rühmte Künſtler ſeine Bewunderung für ſie ſo offen zeigte. Es tat ihr heute wohl, zu kokettieren. Zu tief war ſie in ihrer Eitelkeit verletzt worden. Was hatte die alte Dame en ihr und Dietz zu ſuchen? So viel aber ſtand jetzt ſchon feſt für 0 ar ſie erſt einmal verheiratet, dann ſollte es die alte Dame niemals wagen, Rechte an ihrem Dietz geltend machen zu wollen. Die durfte froh ſein, wenn man ſie ab und zu einmal in die Villa Haßler einlud. Denn das war ja eine längſt beſchloſſene Sache, daß Dietz und ſie, date in Papas Villa wohnen würden. Uebrigens war das eine heil 05 Verſchwendung, wenn die Villa Forſter auch noch mit erhalten werden mußte. Die alte Dame hätte in ein Damenſtift gehen können, wie andere Damen das ja auch taten. Nun, Papa mußte da noch ein Machtwort 8 Das würde ſchon noch geregelt werden. Hilde Haßler kokettierte alſo weiter mit dem Film⸗ ar, und das ſo auffällig, daß ſie ſich einen mißbilligen⸗ en Blick Frau Dederichs zuzog. Die Dame dachte erſtaunt: „Hilde war her, als ſie noch nicht verlobt war, immer kühl un L ee Aber jetzt Hohan es mir faſt, als 4 der Verkehr zwiſchen ihr und Johanna doch nicht mehr ganz ſo wünſchenswert.“ Hilde Haßler ge⸗ ftel ihr heute gar nicht und ließ ihr das auch merken. Aber Hilde Haßler war ſo vertieft in ihr Spiel mit Leo Bechtern, daß ſie es nicht einmal ahnte, wieviel ſie heute in Frau Dederichs Augen eingebüßt hatte. Leo Bechtern war groß und ſchlank, dunkel, feurig und war ein Liebling der ganzen Stadt. Sein Lächeln war gefährlich; alle 8 verfielen ihm. Nur Hilde Haßler nicht! Vorläufig noch nicht! Vorläufig wollte ſie nur ein Spiel. Aber Leo Bechtern lächeltel Er konnte warten. Sehr lange warten. Er verlor die Geduld nicht. Er ſetzte ſeinen Ehrgeiz darein, zuletzt doch zu ſtegen. Und er würde es auch in dieſem Falle! Das Lächeln um ſeinen Mund, dieſes Lächeln eines N n wurde immer mokanter. Und ſeine Blicke liebkoſten förmlich das Mädchen, an dem ihn nur das fahle, dünne aar, das auch die kunſtvolle Friſur nicht verdecken onnle, ſtörte. Die Unterhaltung wurde lebhafter, als man auf Vergleiche zwiſchen Davos und St. Moritz und dem Harz zu ſprechen kam. Hilde Haßler in ihrer an⸗ ſeborenen Arroganz fand den letzteren natürlich ſcheuß⸗ ich banal und lanaweilta. temlich wegwerfend ſagte ſie das. rau Dederichs richtete ſich auf. „Liebe Hilde, ich perſönlich finde den Harz und be⸗ onders Schierke wundervoll. Aber ich bin eine alte rau, bin vielleicht unmodern, wenn ich unſere deutſche eimat liebe.“ Hilde wurde verlegen und blaß; direkt 105 ſah ſie aus. Sofort änderte ſich das Denken Leo Bechterns: „Recht unbedeutend eigentlich, dieſe ſunge Dame. Na, für mich iſt's ja doch nur ein 877 Und Spaß muß man ſich machen, wenn das bißchen lumpige Leben nicht allzu öde ſein ſoll.“ Herr Häßler gewahrte das unpaſſende Benehmen ſeiner Tochter 1 auch und warf ihr einen ver⸗ warnenden Blick zu, den ſie aber nur mit einem trotzi⸗ gen Lächeln beantwortete. G man ſich trennte, tuſchelte ihr Leo Bechtern ins 1 Gnädiges Fräulein, ich werde immer an Sie denken milſſen. Wenn ich Sie bald einmal wiederfehen dürfte?“ Hilde ſah in dieſem Augenblick im Geiſte das ernſte aber ſchöne Geſicht Dietz Forſters. Sie zuckte zuſammen und flüſterte haſtig: „Ich— weiß nicht. Mein Verlobter hatte einen a Verluſt. Sein Vater ſtarb vor kurzem; deshalb eſuchen wir jetzt keine Geſellſchaften. Später werde ich mich ſehr freuen, Sie in unſerem Hauſe begrüßen zu nnen.“ Er verbeugte ſich dankend, aber der Kuß, den er auf ildes Hand drückte, war heiß und werbend, und einen ugenblick lang ſah ſie ihn wie verzaubert an. In ihre verletzte Eitelkeit hinein, in dieſe Jurückſetzung, die ſie durch Dietz' Fürſorge für ſeine Mutter nun einmal erlitten hatte, kam ihr dieſe feurige Anbetung des be⸗ rühmten Filmhelden gerade recht. Nur— übertreiben durfte ſie es nicht. Eine Grenze mußte ſie wohl wahren, denn ſie hatte ein dunkles Gefühl in ſich, das ſie drin⸗ gend warnte, Dietz zu reizen, denn der würde in ſolch einer Angelegenheit ſicherlich keinen Spaß verſtehen. Und— vorläufig liebte ſie ja ihren Verlobten! Papa, ich möchte heute abend mit dir in die Oper gehen.“ Hilde ſagte es zu ihrem Vater, als ſie wieder im Auto 4 Herr Haßler wurde verlegen. „Kindel, heute kann ich nicht. Ich bin mit Bankier Loeslin verabredet. Es tut mir furchtbar leid, dir etwas abſchlagen zu müſſen; aber dann fahre doch heute noch einmal mit Frau Olbern. In kurzer Zeit iſt Dietz 85 und dann könnt ihr ja immer zuſammen aus⸗ gehen. Gewiß, falls—— Dietz ſich nicht hinter den Trauer⸗ fall verkriecht, der gar nicht unpaſſender kommen konnte,“ ſagte Hilde mißmutig. „Dietz wird ſich dir widmen, verlaß dich darauf,“ ſagte 55 Hasler, und ſeine Augenbrauen zuckten unheilver⸗ ndend. Da wußte Hilde, daß ihr Vater dafür ſorgen würde, daß ſie nicht wieder aus Trotz gegen Dietz ſich mit einem anderen Manne einlaſſen würde. — 75 kam dann zur verabredeten Zeit aus Oberbayern urück. Seine Mütter hatte ihn gebeten, jetzt nicht zu einem Freunde nach Oſtpreußen zu reiſen, ſondern ſi einer Braut zu widmen. Sie habe ein Recht darauf, und auf ſie, die Mutter, ſolle er nur ja nicht Rückſicht nehmen, wenn ſie wieder zurück ſei. Sie käme jetzt nicht hätte an erſter Stelle, und ſie wiſſe ja, daß er ſie lieb e. Dietz hatte ſeiner Mutter beide Hände geküßt. „Mein Mütterchen, wie gut und vernünftig du biſt. Ich glaube tatſächlich, Hilde wird da ein bißchen eigen⸗ ee* df N „Natür wird ſie das, und dabei iſt ſie obendr in ihrem Recht.“ 45 65 Damit war er abgereiſt, war mit den beſten Vorſätzen wieder in Berlin angekommen. Hilde war—+. ieb und anſchmiegend. Da die Enttäuſchung über die blonde —— Ilka⸗Maria noch immer unvermindert in ihm ſchmerzte, fiel es ihm nicht ſchwer, Hilde einige Zärt⸗ lichkeiten zu erweiſen, auf die ſie ganz gewiß N Recht hatte. Hilde aber ſah ihn, wenn ſie ſich unbeobachtet glaubte, mit böſen Augen an. Sie fühlte es inſtinktiv, daß ihr ſein Herz noch immer nicht gehörte, Immer koſtbarer, immer raffinierter wurden ihre Tolletten. Merkwürdigerweiſe aber beklagte ſie ſich nicht bei ihrem Vater. Sie wußte, daß ſie dann noch mehr verlor in den Augen des Verlobten. Aber ſie ſah ihre Zeit kom⸗ men in dem Augenblick, da er ihr Gatte war. Jetzt konnte er immer noch zurücktreten und lieber die Schande auf ſich nehmen. Was dann? Dann hatte ſte ihn 2 0 ewig verloren und ſie liebte 105 doch, Ja, ſie liebte ihn. Wenn auch auf 1 Weiſe, die ſeinem ſtolzen Ich in 577 Falle widerſprach. Früher oder ſpäter mußte dieſe Ehe unglücklich werden. Hildes Charakter⸗ eigenſchaften verbürgten dies. Vorläufig herrſchte Frieden. Dietz Forſter aber wußte, daß er auf der Hut 955 mußte. Er wußte genau, daß Hilde die Krallen jetzt ſorgſam verſteckte, und er wußte, daß der Tag kommen würde, an dem ſie ſich als Feinde gegenüberſtehen mußten, weil er nicht daran dachte, ſich zum willenloſen Werkzeug dieſer Frau zu machen. Die Wochen vergingen. Der Tag der Hochzeit rückte immer näher. Hilde vergaß faſt, daß ſie die Herrin ſein wollte. Sie war weich und anſchmiegend, ſog ſich am Munde des Verlobten feſt, wenn er ſie küßte. Er aber wußte, was ihn dieſe Komödie an Selbſtverachtun koſten würde. Die Mutter kam aus Garmiſch zurü Sie war ſichtlich erholt, was ihn freute. Aber ſie war auch immer darauf bedacht, ihn nicht daheim zu balten. Fortſetzung folgt. PP 7 4 0 0 13 U 1 1 ö 1 J 5* 1 1 1. . 1 15 5 2 1 0 4 4 ö* 1 83 N 3„ 1 1 3 1 1 4 1 90 1 ö K 1 5 1 17 2 1 N 5 1* 3 1 ö 4 1 1 4 1 1. ö 55— ö 5 1 13 11 3 1 1 0 . 1 „ 1 7 1 1 . 35 14 1 U 7 1 6 5 N 40 1 3 13 1 2. 1 4 19 1 5 1 3 1035 ö 10 ö 45 E 1 1 1 1 7 — P 3 ————— 5 2 17 1 ö 1 10 5 0 . 1 1 5 5 1 1 1 1 45 ö 15 50 6 K N 4 65 5 15 . 13 f 435 N 17 2 15 10 1 1. N 95 5 N 1 1 1 . 44 ö g 1 — N . 0 9 1 5. * 4 1 4 6 9 17 2 1. 1 5 ö 5 150 . 1 4 5 4 1 1 1 1 1 15 1 0 1 1 12 . 3 1 f 1 145 1 0 ö 13 16 1 1 5 ö 5 ————— Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A. 7 Viernheim . NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 DA Unterſtützungsanträge Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß bei Stellung eines Unterſtützungsantrages au⸗ ßer den üblichen Unterlagen wie Stempelkarte, Krankheitsbeſcheinigung ete. außerdem eine Lohnbeſcheinigung der letzten Arbeits⸗ ſtelle vorgelegt werden muß. Unterſtützungs⸗ anträge müſſen ſpäteſtens 7 Tage nach Beginn der Erwerbsloſigkeit bzw. ſpäteſtens 7 Tage nach Beendi⸗ gung der Krankheit geſtellt wer⸗ den. Dienſtſtunden. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die nachſtehend aufgeführten Sprech- ſtunden der DAF. genau eingehalten werden müſſen: Rechtsberatung: Nur Montags von ½3—½4 Uhr nachmittags Unterſtützungsanträge: Nur Montags von 5—6 Uhr nachmittags Sprechſtunden der Ortswaltung Nur Freitags von 7—9 Uhr abends. Mögelin, Ortsobmann. AS Gemeinſchaftliches Eintopfeßen im Dezember Die NSV., Ortsgruppe Viernheim, ver⸗ anſtaltet im Rahmen des Winterhilfswerkes 1936-37 anläßlich des Eintopfſonntages am 13. Dezember im Saale des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ ein gemeinſchaftliches Eintopfeſſen, deſ— ſen Ertrag dem Winterhilfswerk zugute kom⸗ men ſoll. Die Karten zur Teilnahme an dieſem Ein⸗ topfeſſen gelangen in den nächſten Tagen durch die Blockwalter der NSV. an die Volksge— noſſen zum Verkauf. Im Hinblick auf den guten Zweck der Veranſtaltung und dem voll- kommen öffentlichen Charakter dieſes Ein⸗ topfeſſens darf erwartet werden, daß ſich die hieſige Bevölkerung ſehr rege an dieſem Eſſen beteiligt. Nähere Einzelheiten über die Durch⸗ führung dieſes Eintopfeſſens ergehen noch be⸗ ſonders. Werdet Mitglied der NS.⸗Kulturgemeinde Viernheim! Lokale Nachrichten Viernheim, den 30. November 1936 Anſer Tagesſpruch Ein frohes, heiteres Gemüt iſt die Quelle des Edlen und Guten; das Größte und Schönſte, was je geſchah, floß aus einer ſol⸗ chen Stimmung. Schiller. Gadtdlen glace aus clem Oęen In erſter Morgenfrühe ſauſt der Bäcker⸗ lehrling die Treppen herauf und hängt den ſchneeweißen Beutel mit den Brötchen an die Tür. Es iſt ſeine allmorgendliche Gymnaſtik, das geht nur ſo— immer zwei, drei Stufen auf einmal— und dann wieder abwärts in großen Sprüngen. An vielen Türen hängt ſolch ein weißer Beutel. Und an der Zeit, zu welcher er herein⸗ geholt wird, kann man ganz deutlich erkennen, wann die Familie aufſteht, wann die einzelnen in den Beruf müſſen. Müllers zum Beiſpiel, im Erdgeſchoß, ſind ſehr früh auf den Beinen. Herr Müller iſt Werkmeiſter, muß Schlag acht Uhr ſeinen Arbeitsraum betreten und hat einen weiten Weg. Darum geht er ſchon kurz nach ſieben aus dem Haus, und bereits um halb ſieben in der Frühe wird der Beutel mit den Brötchen in die Wohnung genommen, gleich nachdem er dorthin gehängt wurde. Meiers im erſten Stock haben es nicht ganz ſo eilig, da bleiben die Brötchen gut bis halb acht Uhr hängen, und erſt um acht Uhr winkt die junge Frau Meier vom Fenſter dem Gatten nach, wenn er ins Büro geht. Bei Frankes wiederum, den Nachbarn von Meiers, geht der Tag auch früh los. Frankes haben vier Kin⸗ der, von denen der älteſte Junge ſchon in der Lehre iſt und die drei anderen zur Schule ge⸗ hen. Und Mutter, die es ſich nicht nehmen läßt, allen morgens ſelbſt das Frühſtück zu⸗ recht zu machen, muß zeitig anfangen. Am längſten hängt der weiße Beutel im dritten Stock an der Tür der alten Frau Peterſen. Sie wohnt mit ihrer Tochter zu⸗ ſammen, und die Tochter iſt in der Stadt beſchäftigt. Keinen Abend kommt ſie vor 12 nach Hauſe, um dann todmüde ins Bett zu ſinken. Und darum iſt es ſelbſtverſtändlich, daß Fräulein Peterſen ſich morgens ausſchläft. Natürlich frühſtücken Mutter und Tochter zu⸗ ſammen, und natürlich brauchen ſie erſt um neun oder halb zehn ihre Brötchen. Durch eines freilich werden die Frühauf⸗ ſteher entſchädigt: ſie bekommen ihre Bröt⸗ chen ganz friſch— direkt aus dem Ofen. Bei Müllers ſind ſie manchmal noch faſt warm, man muß ſie aufſchneiden und ein wenig auskühlen laſſen. Und jeden Morgen iſt es ein neuer Genuß, in dieſe lieblich duf⸗ tenden und leiſe knackenden Brötchen hinein⸗ zubeißen. Man ſitzt in dieſen dunkeln Win⸗ tertagen bei Licht am Frühſtückstiſch— und es iſt ſo gemütlich, daß man am liebſten gar nicht aufſtehen möchte. Manchmal denken wir an den Bäcker und ſeine Geſellen, die ſchon! vor Tau und Tag dieſe knuſperigen Brötchen gebacken haben, die uns jeden Morgen ein neuer Genuß ſind.. Vom Sonntag. Dunſtig, trüb und kalt war der geſtrige letzte Novemberſonntag. Die Zeit von jetzt bis Weihnachten iſt der dunkelſte und nebelreichſte Abſchnitt des Jahres. Mehr wie in keiner Zeit verbringt man die Stunden des Sonntags im Heim mit der Familie oder in der erwärmten Gaſtſtätte. Das nahende Feſt zeichnet ſich ab in mancherlei Form und Bild. Die Konfektbäckerei beginnt, mancherlei Vorbereitungen werden getroffen. Auch iſt erſtes Schauen ins Land voll naher Geheim⸗ niſſe möglich geworden, man ſteht im Vorhof neuer Freuden. Schüchtern faſt ſind in Aus⸗ lagefenſtern Weihnachtsmänner aus Schoko⸗ lade und Marzipan aufgezogen. Da ſtehen ſie in Reih und Glied, in der Hand das kleine Bäumchen. Weißes Barthaar wallt über den Mantel, und die zuckernen Aeuglein dieſer ſüßen Miſchung zwiſchen Pelzmantel und Weihnachtsmann ſcheinen die kleinen Buben und Mädel anzublinzeln, wenn ſie nun wieder die Stubsnaſe ſchier plattdrücken an den Fen⸗ ſterſcheiben. Beim Buchhändler iſt auch ſchon die große Ueberraſchung in der Ausleſe vor⸗ gedrungen; da ſchillerts nur ſo in Flitterpa⸗ pier und adventlichen Dingen. Und das alles iſt wie ein Lockruf jetzt! Die Kleinen plaudern über Dutzend Wünſche, die jedes zum nahen Feſt auf dem Herzen hat. Freilich: noch heißt es warten bis zu dieſer Stunde; doch nachdem das erſte Adventslicht brannte, zählt man ſchon die Tage. Zwei große Veranſtaltungen beherrſchten das Wochenende. Am Samstagabend war es die Großkundgebung der Partei mit dem Red⸗ ner Pg. Körner⸗Leipzig, der in ſchlichter Form, doch tief über die nationalſozialiſtiſche Weltanſchauung geſprochen hat und auffor⸗ derte zur Pflege der ſoldatiſchen Tugenden: Kameradſchaft, Diſziplin, Führerprinzip und Opferbereitſchaft. Einen wahren Orkan der Zuſtimmung erntete der Redner und war die Kundgebung für alle Anweſenden ein ſelten ſchönes Erlebnis(Siehe Sonderbericht). * Am Sonntagabend rief die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, Ortswaltung Viernheim, zum Geburtstag in den„Frei⸗ ſchütz“. Man ſtand am dritten Jahrestag der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ dankbar vor ihren Schöpfern: dem Führer, der das geiſtige Fundament zu dieſer Gemein⸗ ſchaft legte, und dem Leiter der Deutſchen Arbeitsfront Dr. Robert Ley, der den Ge⸗ danken Adolf Hitlers in herrliche Wirklichkeit verwandelte. Und der arbeitende Deutſche, dem dieſe ſegensreiche Einrichtung in erſter Linie zugute kommt, holte ſich geſtern wahrhaft Kraft durch Freude, ſchenkt dieſe Kraft wieder ſeiner Arbeit für Führer und Voll und ver⸗ pflichtet ſich aufs neue dem Werk ſeines Füh⸗ rers, der ihm wieder Arbeit gegeben und die Hoffnungen und Wünſche verwirklichte, deren Erfüllung früher jene nicht wahrmachen konn⸗ ten, die ſie verſprachen. * Im Saftladen„zum grünen Laub“ ver⸗ anſtaltete der Brieftaubenverein„Heimat⸗ liebe“ eine Siegerſchau, die ſich eines guten J Beſuches zu erfreuen hatte. Neben den hieſigen Cine jdſaige Ci e αιν Morgen Dienstag, den 1. Dezember, iſt Frl. Margareta Adler, Lorſcherſtraße Photo Adler, Lorſch. Frl. Margareta Adler, eine unſerer älteſten Einwohnerinnen, 90 Ihre alt 20, bei der Familie ihres Neffen, Gg. Aug. Schmitt, wohnhaft, 90 Jahre alt. Wer die Jubilarin täglich ſieht, wenn ſie, den Spa⸗ zierſtock ſchwingend, durch die Straßen geht, merkt ihr an, daß ſie noch nicht unter der Laſt des Alters leidet. Immer noch iſt ſie, ſich einer trefflichen geiſtigen und körperlichen Geſund⸗ heit erfreuend, bei guter Stimmung und nimmt man gerne Gelegenheit, ſich mit dieſer noch ſehr rüſtigen Greiſin zu unterhalten, um einiges aus ihrem Leben zu erfahren. In lebendig friſcher Schilderung mit flinker Sprache und heiterer Geſte kann die Greiſin ihre Erlebniſſe aus längſt verklungenen Tagen und Zeiten zu wiſſen geben. Sie entrollt da⸗ bei ein aufſchlußreiches lebendiges Bild von Sitten und Gebräuchen des vergangenen Jahr⸗ hunderts. Drei Revolutionen hat ſie erlebt. Zweimal die Neuwerdung Deutſchlands. Ganz beſonderes Intereſſe hat ſie für das Geſchehen unſerer Zeit, von der ſie wohl weiß, daß da eine weit durchgreifendere und in die Tiefe gehendere Neuwerdung vor ſich geht als 1871. Möge die Jubelgreiſin ſich noch eines recht langen, ſonnigen und gemütlichen Lebens⸗ abends in unſerer Gemeinde erfreuen! FFP Züchtern gaben ſich auch Brieftaubenfreunde von Weinheim, Birkenau und Heddesheim mit ihren Tieren hier ein Stelldichein. Die ge⸗ meinſame Schau gab dem Züchter neuen An⸗ ſporn für die Zucht, treibt ihn zu immer neuen Studien darüber, wie er ſeine Tauben her⸗ auszüchten und vorbereiten muß, um als Sie⸗ ger in den Wettflügen an der Spitze zu mar⸗ ſchieren. Möge die ſchön verlaufene Schau da⸗ zu beitragen, daß unſere Brieftauben immer mehr Anſehen erhalten und dieſe treue Boten größere Beachtung finden, um damit dem Brieftaubenſport, der ſich immer mehr zum Volksſport auswächſt, zu dienen. Wr ſeſſen gemeinſam Eintopf— am Eintopfſonntag, 13. Dezember im„Freiſchütz“. Todesfälle. Am Sonntagnachmittag 5 Uhr ſtarb im Alter von nahezu 65 Jahren Peter Froſchauer J., Bismarckſtraße 48. Nach langem ſchweren Leiden wurde er in die Ewig⸗ keit abgerufen. Nationalſozialiſtiſche Kriegs⸗ opferverſorgung und Kriegerkameradſchaft wer⸗ den dem Verſtorbenen beim letzten Gange Ehre erweiſen.— Heute Nacht ſtarb uner⸗ wartet, infolge eines Herzſchlages, die Gat⸗ tin des Maurermeiſters Joh. Mandel, Lampertheimerſtraße. Die Verſtorbene ſtand in den 60er Jahren. Eine herrliche Kraft durch Freude ⸗ Feierstunde Im überfüllten Saale des„Freiſchütz“ ver⸗ ſammelte ſich geſtern abend die Viernheimer Bevölkerung zur Feier des Jahrestages der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Die geſamte Veranſtaltung hat alle Anweſenden aufs höchſte befriedigt. Wir werden in einem beſonderen Artikel auf dieſen Abend noch zu⸗ rückkommen. Achtung! Achtung! Neichsmütterdienſt! Heute abend 8 Uhr beginnt im„Freiſchütz“ der Kurſus für den Reichsmütterdienſt. Achtung— Eltern und Schüler! Ueber die„Berufsberatung im Vierjahres⸗ plan“ ſpricht am Dienstagabend 8 Uhr im „Freiſchütz“ der Berufsberater Mallen⸗ berg vom Arbeitsamt Mannheim. Es ſind dazu beſonders eingeladen: die Eltern und die Kinder, die an Oſtern 1937 aus der Schule entlaſſen werden, wie auch die hieſigen Hand⸗ werksmeiſter ſowie die Mitglieder der HJ., BDM. und des Arbeitsdankes. Berufsberater Mallenberg ſteht hierbei gerne mit Auskunft, Vorſchlägen und Beratung für alle Fälle zur Verfügung und erwartet, daß alle Eltern mit ihren Kindern erſcheinen. Mülterverjchickung Dieſer Tage konnten wieder zwei erholungs⸗ bedürftige Mütter aus unſerer Gemeinde auf die Dauer von vier Wochen in das Mütter⸗ heim„Falkenſtein i. Taunus“ eingewieſen werden, während Anfang Dezember weitere drei Mütter mit Kindern in das Heim Naſſau a. d. Lahn zur Erholung reiſen werden. Wir wünſchen gute Erholung! General Leitow⸗Vorbeck. der Verteidiger von Ostafrika ſpricht am Donnerstag, den 3. Dezember, abends 8.15 Uhr, in Mannheim im Roſen⸗ garten(Muſenſaal) über„Feldzug in Oſt⸗ afrika“. Eintrittspreiſe: 30, 75 und 110 Pfg. Intereſſenten für dieſen Vortrag können Kar⸗ ten beſtellen bei Pg. Hechler(NS.⸗Kulturge⸗ meinde), Lampertheimerſtraße 30. Alle jammeln— ba jehle keiner— am„Tag der nationalen Solidarität“ Samstag, den 5. Dezember 1936 Wie in den Vorjahren, ſo wird auch wieder am nächſten Samstag im Zeichen der Volks⸗ gemeinſchaft auf den öffentlichen Straßen und Plätzen wie auch in den Gaſtſtätten geſammelt werden. Wie damals werden an dieſen öffent⸗ lichen Sammlungen alle führenden Männer von Partei, die Führer aller Gliederungen, von Staat und Gemeinde, aus Handel, Hand⸗ werk und Gewerbe, aus den freien Berufen, führende Männer aus Betrieben und Wirt⸗ ſchaft wieder teilnehmen. Wir wollen hierauf ſchon jetzt die hierfür infrage kommenden Volksgenoſſen aufmerkſam machen, damit ſie ſich ſchon für kommenden Samstag entſpre⸗ chend einrichten. Beſondere Einladungen wer⸗ den dazu noch in den nächſten Tagen ergehen. Fuß ballmeiſterjchaft der hieſigen Schulen Da demnächft die Winterkampfſpiele im Kreis Heppenheim beginnen, an der die hieſige Schule teilnimmt und zwar die Knaben im Fußball, die Mädchen im Korbball, iſt es notwendig, eine möglichſt ſtarke Mannſchaft ins Feld zu ſtellen. Um die beſten Spieler aus den ſiebten und achten Schuljahren der beiden Schulen feſtzuſtellen, wird vor Be⸗ ginn der Winterkampfſpiele, wie im vorigen Jahre, die Fußballmeiſterſchaft an den hie⸗ ſigen Schulen ausgetragen. Die beſten Spieler werden dann zu einer Mannſchaft zuſammen⸗ geſtellt, die die hieſige Schule bei den Spielen um die Meiſterſchaft des Kreiſes vertritt. Die Spiele um die hieſige Schulmeiſter⸗ ſchaft haben am Freitag ihren Anfang ge⸗ nommen. Im erſten Spiel ſtanden ſich die 7. Schuljahre der beiden Schulen gegenüber. Es ſiegte das 7. Schuljahr der Goetheſchule mit 4:1 Toren. Im zweiten Spiel kämpften die beiden 8. Schuljahre gegeneinander. Der Sieg fiel mit 11:1 Toren dem 8. Schuljahr der Goetheſchule zu. Dieſe Woche ſpielen nun 7. Schul⸗ jahr Goetheſchule— 8. Schuljahr Goethe⸗ ſchule und 7. Schuljahr Schillerſchule— 8. Schuljahr Schillerſchule.— Tabelle: 8. Schulj. Goetheſchule 1 1 0 11:1 2 7. Schulj. Goetheſchule 1 10 4.1 2 7. Schulj. Schillerſchule 1 0 1 1:4 0 8. Schulj. Schillerſchule! O 1 1111 0 Handball Bezirksklaſſe— Staffel MTG.— 1846 Mannheim 5:11 Friedrichsfeld— TG. St. Leon 10:6 Handſchuhsheim— Hockenheim 4:9 Handball des Turnvereins: Die 1. und 2. Mannſchaft waren geſtern ſpielfrei. Neckarhauſen Jug.— Viernheim Jug. 1:14 Mit einem ſchönen Sieg(14:1) kehrte ge⸗ ſtern die Handballjugend des Turnvereins aus Neckarhauſen heim. In dem ganzen Spiel⸗ geſchehen waren die Hieſigen klar überlegen und führten bei Halbzeit bereits ſchon mit 7:0. Dieſer Sieg brachte der Jugendelf die Tabellenführung und feſtigt aufs neue die Hoffnung auf die Meiſterſchaft.— Nach⸗ ſtehend die Tabelle: TV. Viernheim 6 3 1 1 60:23 9 VfR. Mannh. 5 3 2 0 4124 8 Poſtſportverein 5 3 ̃ 0 Jahn Seckenheim 4 2 1 1 25:22 5 Ladenburg 40 ͤ—öũGk:k!s TV. Neckarhauſen 20 2 4 4:13 0 VfL. Neckarau a G 3 0 Kl del 5 Di u 0 M 90 5 60 ih als öfter feine feine die 0 un fen rütlet und leere je, duft ware. uf d ſtige en Loden wis plünd ſtand bela dung Fig ef wurde er j braucht erzoge — ar 5 bieder Vulg⸗ en und ammelt öffent⸗ Mär nungen, Hand errſen, Vit⸗ hiemuf nenden nit ſie ſpre⸗ n wer⸗ he. In dcin N M ſſt e ſchaft pieler en der r Be⸗ rigen n hie⸗ pieler eiſter⸗ 10 ge die 7. N. C le nit in die 1 Sich r del Eine machtvolle Kundgebung der N Sd AP. pw. Im feierlich geſchmückten Saale des „Freiſchütz“ konnte am Samstagabend in einer großen Kundgebung der Nationalſozialiſtiſchen Deutſchen. Arbeiterpartei Ortsgruppenleiter Pg. Franzke die vielen hundert Volksge⸗ noſſen und Volksgenoſſinnen aus Partei, Gliederungen und Formationen begrüßen. Ein beſonderer Willkommengruß galt dem Redner des Abends, Reichsſtoßtruppredner Pg. Körner aus Leipzig, ſowie den Mitgliedern der Gaupropagandaleitung Gauſtellenleiter Pg. Frick und Gauredner Pg. Bullmann. Die Feuerwehrkapelle hatte ſich bereitwilligſt fügung geſtellt und muſtzierte einige ſchneidige Märſche, die von den Anweſenden gerne auf⸗ genommen wurden. Nach dem Einmarſch der Fahnen ſprach Pg. Körner in einem faſt zweiſtündigen aus⸗ führlichen Referat und ſeine herrlichen Worte aus der Wirklichkeit des Lebens fanden des öfteren begeiſterte Zuſtimmung, wenn er mit ſeinem unverwüſtlichen und würzigen Humor ſeine Ausführungen unterſtrich, um damit all die Nörgler und Meckerer zu treffen, die mit ich ſelbſt nie zufrieden ſind, dieſe vielen Beſ⸗ erwiſſer, die heute ſchon dieſe traurige Sy⸗ ſtemzeit vergeſſen haben und denen das Tem⸗ po des Führers in vielen Punkten zu langſam geht, die alles genauer wiſſen möchten und ſich um alles bekümmern, nur nicht um das, was dem ganzen Volke nützlich iſt, weil ſie nur ſich kennen und am Stammtiſch ſchwatzen. Von einer Not des Volkes haben ſie noch nichts gehört, ſie tragen immer ein und die⸗ ſelbe Plakette, die möglichſt ſchon drei Jahre alt, um zu beweiſen, daß ſie ſchon damals 20 Pfg. gegeben haben. Es kann nicht alles auf einmal ge⸗ macht werben! In ſeinen Ausführungen ſprach Pg. Kör⸗ ner u. a. von den vielen großen Aufgaben, die Adolf Hitler bei der Machtübernahme am 30. Januar 1933 übernahm aus einem zer⸗ rütteten Staat, der ſelbſt wie auch die Länder und Gemeinden überſchuldet war, wo er nur leere Kaſſen antraf, das Volk in Klaſſen, Be⸗ rufe, Kaſten und Stände getrennt war, In⸗ duſtrie und Wirtſchaft dem Untergang nahe waren, 7 Millionen Erwerbsloſe hungernd auf der Straße demonſtrierten gegen eine un⸗ fähige Regierung, der deutſche Bauer mit ſei⸗ nem Hof, Grund und Boden verelendet am Boden lag: wo der jüdiſche Bolſche⸗ wis mus an allen Ecken und Enden raubend, plündernd, brennend, mordend an den Be⸗ ſtand des deutſchen Volkes packte, um es dem belannten„Sowjet⸗Paradies“ der Verelen⸗ dung und dem Hungertod zuzuführen. Der Führer konnte alſo nicht gleich alle Wünſche erfüllen, die dieſe und jene Gruppe ihm vor⸗ trug, ſondern es mußten die vordeinglichſten Aufgaben in Angriff genommen werden: Schaffung von Arbeit für das große Heer der Erwerbsloſen und die geſchloſſene Einigkeit des deutſchen Volkes! Es braucht nicht beſon⸗ ders betont zu werden, daß ſowohl die eine wie die andere Aufgabe durch den Führer und ſeine Bewegung zum Wohle des deutſchen Volkes vollkommen gelöſt wurden in einer Zeit, die ſelbſt die geſcheiteſten Beſſerwiſſer nicht für möglich hielten. Darüber hinaus wurde eine neue Wehrmacht geſchaffen, in der jeder junge Deutſche zu einem tüchtigen und brauchbaren Menſchen als Nationalſozialiſt erzogen wird, als ein neuer Kamerad für die große Volksgemeinſchaft, in die ſich noch ſo viele„Gebildete“ nicht eingliedern können, weil ſie das liberaliſtiſche Zeitalter nicht ab⸗ ſtreifen können. Daran arbeitet eine neue Ju⸗ gend, die nicht mehr den Menſchen nach ſeinem Rock und ſeiner Hoſe beurteilt, ſondern nach ſeinem inneren Wert, was er für das ganze Volk leiſtet. Ein jeder Deuljche joll Nationaljozia⸗ lijt jein Immer wieder geht der Führer mit ſeinen Mitkämpfern ins Volt, ſie treten vor es hin und geben ihm Rechenſchaft über die gigan⸗ tiſchen Leiſtungen des neuen Deutſchland. Zur Erziehung und Formung des ganzen Volkes dienen dieſe Verſammlungen, denn jeder Deutſche ſoll ein Nationalſozialiſt in der kämpferiſchen Gemeinſchaft des dritten Reiches werden. Große Aufgaben ſind uns geſtellt, daher muß jeder Einzelne mithelfen, der eine muß den anderen anfeuern, ihm helfen, ihn mit erziehen, immer nach dem einen großen Ziel: ſtark und aufrecht zu ſtehen, auch in — Ein jeder Deulſche joll Natlonaljozialit werben— der ſchwerſten Zeit, Diſziplin zu halten in allen Lebensfragen, daß keiner klein zu krie⸗ gen iſt in dem großen Beſtehen unſeres Volkes. Das Vertrauen bes ganzen Volles it unjere Stärke! Wir müſſen untereinander Vertrauen haben und wir überwinden dann alle Schwierigkei⸗ ten, die ſich uns in den Weg ſtellen, viel leichter. Dazu gehören Treue und Optimis⸗ mus, ein frohes Lied auf den Lippen, ein Verſtändnis zwiſchen allen Volksgenoſſen und zur Umrahmung dieſer Kundgebung zur Ver⸗] unſere Gedanken drücken uns weniger, wenn wir wiſſen, wir ſind alle Kameraden des Le⸗ bens und helfen uns überall und zu jeder Zeit. Denn es geht ſtetig vorwärts, ſo wie der Füherer das Tempo beſtimmt, auch wenn es oft manchen Leuten nicht ſchnell genug geht. Wir arbeiten uns Stufe um Stufe empor, bis wir das große Ziel überreicht haben und dann wird der Führer noch die vielen kleinen Fragen erledigen, die für die Freude und Lebenskraft ſeines Volkes zu ſchaffen ſind. Wir halten es für richtiger, auch wenn da und dort einmal vorübergehend eine Verknappung in Bedarfsmitteln eintreten ſollte, die Deviſenzahlungsmittel für den An⸗ kauf von Rohſtoffen zu verwenden, um damit dem deutſchen Arbeiter und ſeiner Familie Arbeit und Brot geben zu können, denn nichts iſt für den Führer ſchöner, als zu wiſſen, daß es dem Arbeiter, dem Bauer, dem Hand⸗ werker, kurzum jedem Berufszweig wieder gut geht und mit vollem Vertrauen in die Zu⸗ kunft geſchaut werden kann. Es iſt heute bei uns nicht mehr ſo, daß immer zur Weihnachts⸗ zeit der Ernährer auf die Straße geſetzt wurde und für Frau und Kinder ein troſtloſes Feſt der Liebe herankam und ſich ſelbſt die Stellen, die ſo viel das Wort Nächſtenliebe in den Mund nehmen, immer nur um ſich ſelbſt bekümmerten. Heute iſt die Not eines jeden Volksgenoſſen die Not eines ganzen Volkes! Danken wir es dem Führer, daß er uns vor der jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Gefahr bewahrte, wenn wir ſehen, wie im nationalen Spanien durch dieſe mordenden und plündern⸗ den Horden ein blühendes Land und freudige Menſchen ruiniert werden. Das wäre bei uns nicht anders geworden! Denke daran, deutſche Mutter! Deutschland in Frieben, Freiheit, Ar⸗ beit, Zufriedenheit und Freube! Der Bolſchewismus ſteht vor Europas Tür, deshalb rufen wir: Europa erwachel Der Führer geht voran und ermahnt die ganze Welt, ſich gegen dieſe ſchleichende Peſt zu wenden, vor der er das deutſche Volk und unſere Heimat bewahrt hat. Dafür gab er uns wieder ein gläubiges Vertrauen, eine geſicherte Heimat, die eine neu erſtandene Wehrmacht ſchützt, damit wir in Frieden und Freiheit unſerer Arbeit nachgehen können. Wenn dies alles in ſo kurzer Zeit geleiſtet werden konnte, ſo gebührt der beſondere Dank dem deutſchen ſchaffenden Menſchen, dem un⸗ bekannten Arbeiter, der mit dem unbekannten Soldaten des Weltkrieges Großes vollbracht hat, im Zeitalter des Aufbaues eines ganzen Volkes, einer Wirtſchaft und Induſtrie im Dienſte an der Volksgemeinſchaft. In einer ſelbſtloſen Diſzipklin und Ausdauer wurde dieſe vier Jahre gearbeitet und wir können voll Stolz und Freude bekennen: es wurde geſchafft! Dieſe gewaltige Arbeitsleiſtung wird die ganze Welt erkennen und Land um Land, Staat um Staat werden ſich Deutſch⸗ land zum Vorbild nehmen und ſich ihm an⸗ ſchließen in ſeinem Kampf um den Wiederauf⸗ ſtieg im Dienſte an der ganzen Menſchheit. Wir bauen bie Zukunft auf jeſtes Fundament! Und ſo wollen wir alle getroſt in die Zu⸗ kunft ſchauen, denn Deutſchland wird, ſolange das Hakenkreuz uns voranſchwebt, nicht mehr zurückfallen in das alte Erbübel der Zwie⸗ tracht, des Klaſſenkampfes und der Uneinig⸗ keit. Adolf Hitler untermauert die deutſche Zukunft mit einem feſten Fundament und wir wollen alle in Treue und Einigkeit mit ihm zuſammen halten in einer großen Gemein⸗ ſchaft des Volkes, denn wir ſchaffen es durch das gewaltige Winterhilfswerk und im Ver⸗ trauen auf die bewährten alten Mitkämpfer um ein neues Deutſchland, in dem großen uns verkündeten Vierjahresplan, jeder an ſeinem Platz, der eine an der Maſchine, der andere im Büro, der Bauer auf der Scholle, nach dem großen völkiſchen Werden unſeres Volkes, das hinweg geht über all die Men⸗ ſchen, die ſich nicht zu uns geſellen wollen, die an beſtimmten Orten Haarſpalterei trei⸗ ben und dadurch glauben, ſich noch Unver⸗ nünftige vor ihren Karren zu ſpannen. Ueber ſie geht die neue Zeit hinweg— wir halten das Banner des jungen Deutſchland feſt um⸗ ſchlungen und tragen es vorwärts im Geiſte eines unſterblichen Horſt Weſſel in dem ein⸗ zigen Bekenntnis eines einigen Volkes in ſei⸗ nem herrlichen Vaterland mit dem Rufe: die Fahne hoch— die Reihen feſt geſchloſſen! Langanhaltender Beifall dankte dem Red⸗ ner für ſeine herrlichen Ausführungen, dem auch Ortsgruppenleiter Franzke nochmals beſonderen Ausdruck verlieh und wünſchte, daß alle, die dieſe Stunden erlebt haben, die Worte hinaustragen in unſere Gemeinde, da⸗ mit auch der letzte Volksgenoſſe von all dem Gewaltigen und Herrlichen dieſes Abends er⸗ fahre und wir mehr denn je nationalſoziali⸗ ſtiſche Kämpfer für den Führer und Deutſch⸗ land werden. Wir danken es Adolf Hitler mit einem dreifachen„Sieg⸗Heil“, worauf die Anweſenden die deutſchen Lieder ſangen. Eine machtvolle Kundgebung deutſcher Män⸗ ner und Frauen fand damit ihren Abſchluß. Die neue Leiterin der Kreis⸗Frauenſchaft jprach zu ben Viernheimer Frauen Der Heimabend der NS.⸗Frauenſchaft— Ortsgruppe Viernheim— am letzten Don⸗ nerstag, hatte eine beſondere Note. Erſtens galt es, die neue Kreisleiterin, Frau Men⸗ ges, zu begrüßen, zweitens 6 junge Mitglie⸗ der aufzunehmen, die vom BDM. in die NS.⸗ Frauenſchaft überführt wurden. Es lag daher auch eine feſtliche Stimmung auf allen Ge⸗ ſichtern. Die Leiterin der Viernheimer NS.⸗Frauen⸗ ſchaft, Frau Riehl, begrüßte die Erſchie⸗ nenen und wandte ſich dann beſonders herz⸗ lich an die neue Kreisleiterin, der ſie zur Begrüßung namens der Viern⸗ heimer NS.⸗Frauenſchaft einen Blumen⸗ ſtrauß überreichte.„Wir hoffen alle“, ſo führte Frau Riehl dabei aus,„Sie recht oft bei uns hier zu ſehen und verſprechen Ihnen, mit Ihnen zu helfen in ſteter Pflichterfüllung zum Gelingen des großen Werkes des Füh⸗ rers“. Frau Menges dankte hierfür und ermahnte die Frauen, weiter eifrig bei der Sache zu ſein und unverdroſſen ihren Teil zum Auf⸗ bauwerk unſeres Führers beizutragen. Hier⸗ auf nahm ſie die feierliche Ueberführung und Verpflichtung der»euen Mitglieder zur NSF. vor. Anſchließend wies die Kreisleiterin beſonders auf die demnächſt im Rahmen des Reichsmütterdienſtes laufenden Kurſe hin, de⸗ ren Beſuch ſie eindringlichſt anriet. Der erſte dieſer Kurſe beginnt in Viernheim am Mon⸗ tag, 30. November, und dauert bis zum 12. Dezember. Thema:„Pflege und Ernährung des Säuglings und Kleinkindes in geſunden und kranken Tagen“. Wir alle wollen, daß ein geſundes Geſchlecht heranwächſt, darum: Frauen und Mädchen, meldet Euch zahlreich bei der Leiterin der Viernheimer NS F., Frau Riehl, (Moltkeſtraße) zur Teilnahme an. Die Kurſe finden jeweils im„Frei⸗ ſchütz“ ſtatt. Gebühr: 2.— RM. Nachdem noch verſchiedene weitere Fragen über die Arbeit der nächſten Zeit beſprochen waren(dazwiſchen wurde auch manch frohes Lied geſungen) beſchloß man im Gedenken des Führers mit dem deutſchen Lied dieſen ſchönen und eindrucksvollen Heimabend, der für alle Frauen wieder ein neuer Anſporn ſein wird, im Dienſte der Nächſtenliebe und der Opfer⸗ bereitſchaft mit in der vorderſten Linie zu ſtehen, wenn es gilt, in dieſem Winter wieder die Not bei bedürftigen Volksgenoſſen, ihren Familien und Kindern zu lindern. tlchtet auf eure Binder Es gibt ein ſchönes altes deutſches Spri wort, das beſagt, wenn das Kind 1 den 5 nen gefallen iſt, wird dieſer zugedeckt. Sprich⸗ wörter ſind aber nicht dazu da, daß man ſie gelegentlich als tief erkannte Weisheit irgend⸗ wem zitiert, ſondern man ſollte viel lieber verſuchen, Erkenntniſſe in die Praxis um⸗ zu ſetzen. Die Frau als Mutter und als Hüterin des Hauſes iſt in erſter Linie dazu beſtimmt, das Wohl der Familie unmerklich, aber doch mit feſten Händen zu leiten. Vor allem ſind es die Kinder, die immer wieder in ihrer Sorg⸗ loſigkeit viele Dinge tun, die ihnen ihr kleiner Verſtand noch nicht verbietet und die doch ih⸗ rer Geſundheit oder gar ihrem Leben verhäng⸗ nisvoll werden können. Das heißt nicht, daß man den Kindern aus Ueberängſtlichkeit nun alles verbieten ſoll, was ſie in ungetrübter Spielfreudigkeit zu ihrer Unterhaltung tun. Aber es iſt eine Herausforderung des Schick⸗ ſals, wenn man nicht mit größter Sorgfalt ſie auf die Gefahren des täglichen Lebens hin⸗ weiſt. Denken wir nur einmal an die vielen Brandunglücke, die durch Kinderhände täglich entſtehen. Es iſt ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß täglich etwa 13 Brände durch Unachtſamkeit von Minderjährigen entfacht werden. Da iſt es Pflicht der Mütter, darauf zu achten, daß nicht Streichhölzer in ſpielende Kinderhände kommen, um zu vermeiden, daß Haus und Hof eingeäſchert werden, oder gar der Flam⸗ mentod Ernte unter den Kindern hält. Wie oft haben wir ſchon geleſen, daß irgendein Junge ſeinen Spielkameraden erſchoſſen hat. Wie oft wird im Leben aus heiterem Spiel bitterer Ernſt. Ein unbeabſichtigtes Berühren des Abzugshebels eines Gewehres oder einer Piſtole, und der Tod hält ſeine Ernte. Es iſt nicht nur das Leben eines unſchuldigen Kin⸗ des dabei vernichtet worden, ſondern auch der Junge, der ein ſolches Unglück verſchuldet hat, wird niemals mehr froh werden können, weil er ſich ſchuldig fühlt am Tode ſeines Mitge⸗ ſpielen. Wen aber trifft die Schuld und der Vorwurf bei ſolchen Unglücksfällen? Doch nur den, der verantwortungslos Schußwaffen Kindern 3 rgänglich macht. Grenzenlos leichlſanig iſt es auch, kleine Kinder, die gern auf Stühlen und Tiſchen umherklettern, allein in der Wohnung zu laſſen. Schlimm iſt es beſonders, wenn gar noch das Fenſter offen ſteht. Ein bißchen zu⸗ viel Neugierde an den Vorgängen auf der Straße, und ſchon hat ein Kind das Gleich⸗ gewicht verloren und ſtürzt ſich zu Tode. Die Aufzählung der Gefahrenquellen läßt ſich noch beliebig erweitern. Eine ſorgende Mutter wird aber ſchon von ſich aus ihr Augenmerk auf dieſe und jene Dinge richten, die ihren kleinen Lieblingen irgendwie Scha⸗ den bringen können. Und nur dann, wenn dieſe Mutter die Gefahrenquellen beſeitigt, erhält ſie ſich mit dem Glück ihrer Familie nicht nur ihr eigenes Glück, ſondern auch das Glück ihres ganzen Volkes. Vergeſſen wir nie, daß die Kinder die Zukunft 30 Nation ſind. Die Familie iſt die kleinſte und wichtigſte Gemeinſchaft für den Beſtand des Volkes. Mit Vorſicht und Gewiſſenhaftigkeit erfüllt man alſo einen wertvollen Dienſt an Volk und Vaterland. Führerwechjel im Kyßhäujerbund Ein kommiſſariſcher Laubesfuhrer ernannt! Wie zu Beginn der Jahrestagung des Kreisverbandes Heppenheim im Reichskrieger⸗ bund„Kyffhäuſer“ der Vertreter der Landes⸗ führung Kurpfalz, Adjutant Hirſch, Darm⸗ ſtadt, am Sonntag mitteilte, hat nach acht Jahre langer, verdienſtvoller Wirkſamkeit als Landesführer Generalleutnant a. D. von Oidtman ſeinen Abſchied genommen. Mit Dankbarkeit gedenke der Verband ſeiner Wirk⸗ ſamkeit. Mit der kommiſſariſchen Führung des Landesverbandes Kurpfalz wurde Major Broicher vom Landesverband Weſtmark be⸗ auftragt. Major Broicher iſt am Sitz des Landesverbandes(Darmſtadt) nicht unbekannt, da er mit Darmſtadt durch ſeine langjährige Tätigkeit als Offizier im 23. Dragoner⸗Regi⸗ ment eng verbunden iſt. —.!. ä—— Bekanntmachungen Betr.: Viehzählung am 3. Dezember 1936. Am 3. Dezember ds. Is. findet eine Vieh⸗ zählung ſtatt. Sie erſtreckt ſich auf Pferde, Maultiere, Mauleſel und Eſel, Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen, Federvieh, Kanin⸗ chen, Bienenſtöcke(Bienenvölker). Schließ⸗ lich iſt damit eine Erhebung über nichtbeſchau⸗ pflichtigen Hausſchlachtungen von Groß⸗ und Kleinvieh in der Zeit vom 1. September bis 30. November 1936 ſowie der Kälbergeburten in der gleichen Zeit verbunden. Es iſt die Zahl aller Kälber anzugeben, die in den Monaten September, Oktober und November ds. Js. lebend oder tot geboren wurden, gleich⸗ gültig, ob ſie in der Viehhaltung vorhanden oder geſchlachtet, verkauft oder ſonſtwie weg⸗ gebracht worden ſind. Außerdem iſt im Hin⸗ blick auf eine beabſichtigte Sondererhebung der Edelpelztierbeſtände eine Vorfrage über das Vorhandenſein von Edelpelztierhaltungen eſtellt. 5 Die Viehgattungen werden auch bei Nicht⸗ landwirten gezählt, alſo in jeder Haushaltung, in der auch nur eine dieſer genannten Vieh⸗ gattung vorkommt. Die Zählung findet nur zu ſtatiſtiſchen Zwecken ſtatt. Wer vorſätzlich die Angaben, zu denen er bei dieſer Zählung aufgefordert wird, nicht erſtattet, oder wer wiſſentlich unrichtige oder unvollſtändige Angaben macht, wird mit Gefängnis bis zu ſechs Monaten oder mit Geldſtrafe bis zu zehntauſend Reichsmark be⸗ ſtraft. Auch kann Vieh, deſſen Vorhandenſein verſchwiegen worden iſt, im Urteil für den Staat verfallen erklärt werden. Viernheim, den 26. November 1936 Betr.: Prüfung der Quittungskarten für die Invalidenverſicherung. Am Montag, den 30. November 1936, nachmittags von 2 bis 5 Uhr, am Dienstag, den 1. Dezember und Mittwoch, den 2. De⸗ zember 1936, vormittags von 8 bis 12 Uhr nachmittags von 2 bis 5 Uhr, erfolgt die Nachprüfung der Quittungskarten der hieſigen invalidenverſicherten Perſonen in Bezug au ordnungsmäßige Beitragsentrichtung. Die Arbeitgeber werden aufgefordert, die Quittungskarten der von ihnen beſchäftigten Arbeiter, Geſellen, Gehilfen, Lehrlingen und Dienſtboten ete. zur angegebenen Zeit auf der Bürgermeiſterei— Zimmer 15— zur Vor⸗ nahme einer Kontrolle der Markenverwendung perſönlich vorzulegen oder durch einen Beauf⸗ tragten, der über die Höhe des Lohnes uſw. Auskunft geben kann, vorlegen zu laſſen. Zu der angegebenen Zeit haben auch Hausgewer⸗ betreibende(Hausſchneider uſw.) ſowie un⸗ ſtändige Arbeiter(Hausſchlächter, Taglöhner, Putzfrauen, Wäſcherinnen etc.) und die frei⸗ willig Verſicherten ihre Quittungskarten vor⸗ zulegen. Die Arbeitgeber ſowie die vorgenann⸗ ten Verſicherten ſind nach 88 2 und 7 der Ueberwachungsvorſchriften der Landesverſi⸗ rungsanſtalt Heſſen vom 1. November 1929 bei Meidung von Beſtrafung(bis 1000.— RM.) hierzu verpflichtet. Während der Kon⸗ trolle wird auch Auskunft erteilt über alle die Rentenverſicherung der Arbeiter(Inva⸗ liden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung) be⸗ treffenden Fragen. Die Markenverwendung muß bis zum Kontrolltermin reſtlos in rich⸗ tiger Höhe getätigt und jede Beitragsmarke mit dem Datum des die Woche abſchließen⸗ den Sonntags entwertet ſein. Viernheim, den 25. November 1936 Der Bürgermeiſter: J. V.: Riehl BFE Jodes- 17 Anzeige Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, meinen lieben Gatten, unseren herzensguten, treubesorgten Vater, Schwiegervater, Groß- vater, Bruder, Schwager und Onkel erm Fbler froschauer am Sonntag nachmittag 5 Uhr nach langem, schweren Leiden, versehen mit den hl. Sterbe- sakramenten, im 65. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Viernheim, den 30. November 1936 Die trauernden Hlnterbllebenen. Die Beerdigung findet morgen Dienstag nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause, Bismarckstraße 48, aus statt. Wo 7 kaufe ich ö Mal. Jog. Hriegsopterverlorgung A re Ortsgruppe Viernheim Wir geben unſeren Mitgliedern polze Kenntnis von dem Heimgange unſeres Kameraden bei dier Froschauer l. per kun Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Kameraden und Wo? Kameradenfrauen erſcheinen vollzählig bei der Beerdigung morgen Nachmittag 3 Uhr. Treff⸗ punkt im„Storchen“. Seelinger, Obmann. lasse ich meine elle fachgemäß und Schneider, Schneiberinnen und Alobiſtinnen Am Montag abend punkt halb 9 Uhr im „Fürſt Alexander“ wichtige Beſprechung betr. der Weihnachtswerbung. Es wird vollzähliges billig umarbei- ten und neuan- fertigen? Bei LA Mannheim S 3. 13 Fernruf 28065 Erſcheinen erwartet. Köhler Tabalpflanzerjachjchaßt Losblattes und Abfalles erfolgt wie angege⸗ ben für die Gruppen 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 16 morgen Dienstag, vorm. 8 Uhr beginnend, gruppenweiſe. Die Gruppenfürer ſammeln vor Verwiegung ihrer Gruppe die Wiegezettel ein. Weitere Wiegetermine fol⸗ gen in der morgigen Tageszeitung und am Anſchlagbrett der Milchzentrale. Am Wiegen mögen der Waage fernbleiben, Bor inelmerbolkszellung denn der Platz wird dringend für diejenigen, welche mitarbeiten, benötigt. Unbeteiligte nach Verwiegung jeder einzelnen Gruppe be⸗ kanntgegeben. N Er ist der richtige dedlalanzüge ſur herren Sohlalanzüge Flanell, gute Qualität, echt- karbig. 6.35 Sehlalanzüge Plan., weiche Qualität, echt farbig. 8.50 Schlalanzüge la. Popeline, hübsene Streif. echtfög. 8.50 Schlalanzüge prima Popel., aparte Streif. echtf.. 11.50 Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen. in der Viernheimer Fachmann für Sie. Volkszeitung Die Verwiegung der Blätter⸗Büſchel des Zaucksacſlen in einfacher bis feinste! Ausführung bei billig- ster Berechnung liefer. die Buchdruckerei der Die Bonitierungsrefultate werden ſofort Der Fachſchaftsführer. Verkauft 154 Läufer, 87 Milchſchweine. Läu⸗ fer das Stück von 18—47 Mk., Milchſchweine das Stück von 8—12 Mk.— Marktverlauf: mittel. Aülnuuuamnudmumamununuaguntaunnmamimunamaanuuaninagulnnnnmmnnumum Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. X. 1936 über 1700. 3. Zt. iſt unzeigen⸗ vreisliſte Nr 6 gültig. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 223 Läufer, 101 Michſchweine.] orms. hinein- ſchnell wird die Wäſche 9 A IJ , , IJ J ö „ „ 3 8 , 2 JJ al . 5 1 r 2 IS 5 N* Y N 8 N 2 „ Tall uas ieee Alert hne vrlbihrele LE? wird der Gefreite Müller im Offiziers⸗Unterricht gefragt. Kenntnis . N 8 Antwort:„Aus der Zeitung!“ Es zeigt ſich eben der Tagesfragen, der deutſchen und der Weltpolitik gehört zum neuen Soldaten wie die Patrone zum Gewehr. Gefreiter Müller nimmt alſo Haltung an und packt ſein ganzes Wiſſen aus. Von Deutſchland über Spanien, Griechenland bis Mandſchukuo fehlt auch nicht das mindeſte. Sein Vorgeſetzter ſtaunt:„Das iſt ja fabelhaft.“ Er zuckt ſein Notizbuch und merkt den Gefreiten Müller zur Beförderung vor. Dann fragt er ihn:„Woher wiſſen Sie denn das alles?“ Müller zgert keinen Augenblick mit ſeiner wieder mal: Wer Zeitung lieſt, kommt beſſer vorwärts! 9„5 0 NN 1 70 I 2 55. N N 1. 6 7292 2 Ne 8 1 4 0. n 1* . durch frühzeitige Aufgabe von Anzeigen in der V. V. Ihren We ih nachtsverkauf ein. Großer Erfolg wird allen beschieden sein! W 7 18 Spielplan des fjell. andestheniers darmſindi don Sonntag, den 29. non. bis Dienstag, den 8. Dez. 138 nderungen vorbehalten Großes Haus: Sonntag: Hauptmiete B 8. Vorſt.:„Tannhäuſer“ Romantiſche Oper von Wagner. Anfang 19, Ende nach 23 Uhr. Dienstag: Hauptmiete A 9. Vorſt.:„Die Sizilianiſche Veſper Oper von Giuſeppe Verdi. Anfang 19.30, Ende 22.15 Uhr. Mittwoch: Kraft durch Freude⸗Miete Gr. 3 u. 4, 2. Vorſt.: Ih n Tell“ Schauſpiel von Schiller. Anfang 20, Ende 22.45 Ugr Donnerstag: Hauptmiete C 8. Vorſt.: In neuer Einſtudierung und Ausſtattung:„Der Evangelimann“ Oper von Wilhelm Kienzl. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Freitag: Hauptmiete D 8. Vorſt.:„Peer Gynt“ Schauſpiel von B uh uſik von Edward Grieg. Anfang 19.30, Ende gegen r. Samstag: Blockmiete 7. Vorſt.:„Fidelio“ Oper von Beethoven. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Sonntag: Hauptmiete E 10. Vorſt.:„Der Evangelimann“ Oper von Wilhelm Kienzl. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Montag: 3. Mietkonzert; 3. Sinfoniekonzert. Gaſtdirigent: Adolf ue Soliſtin: Lecilia Hanſen(Violine). Anfang 20, Ende 22 Uhr. Dienstag: NS.⸗Kulturgemeinde, Jugendring:„Der Freiſchütz“ Oper von Weber. Anfang 19.30, Ende 22 Uhr.(Geſchl. Vorſtellung). Kleines Haus: Sonntag: Zuſatzmiete IV 4. Vorſt., Hauptmiete U 4. Vorſt.: Erſt⸗ aufführung:„Der andere Feldherr“ Schauſpiel von Hann⸗ Gobſch. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Dienstag: NS.⸗Kulturgemeinde L 3. Vorſt.:„Der Kaiſer von Por⸗ tugallien“ Schauſpiel von Selma Lagerlöf und Poul Knudſen. Anfang 20, Ende gegen 22.30 Uhr. Donnerstag: Zuſatzmiete V 6. Vorſt.:„Der andere Feldherr“ Schau⸗ ſpiel von Hanns Gobſch. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Freitag: NS.⸗Kulturgemeinde K 7. Vorſt., Zuſatzmiete XI:„Dichter und Bauer“ Operette von Suppé. Anfang 19.30, Ende 22.30 Uhr. Samstag: Außer Miete:„Schwarzarbeiter Luſtſpiel von Emmerich Nuß. Dargeſtellt durch die Heſſiſche Spielgemeinſchaft. Anfang 19.30, Ende 21.45 Uhr. Sonntag: 15.30, Ende 18.15 Uhr: Außer Miete: Erſtaufführung:„Der geſtiefelte Kater“ Luſtiges Märchenſpiel von Arthur Woegner. 20, Ende nach 22.30 Uhr: Zuſatzmiete II 5. Vorſt., Hauptmiete 8 5. Vorſt.:„Der andere Feldherr“ Schauſpiel von Hanns Gobſch. Dienstag: Zuſatzmiete I 5. Vorſt., Hauptmiete R 5. Vorſt.:„Der andere Feldherr“ Schauſpiel von Hanns Gobſch. Anfang 19.30, Ende nach 22 Uhr. Mittwoch: In Worms:„Jar und Zimmermann“ Die Schluͤſſelſtellung der deutſchen Hausfrau. Das deutſche Volkseinkommen hat ſich in den letzten Jahren erfreulicherweiſe wieder um viele Milliarden ge⸗ hoben. Die Verantwortung dafür, daß es in zweckmäßiger Weiſe verwendet wird, liegt überwiegend bei der deutſchen Hausfrau. Wenigſtens zwei Drittel des deutſchen Volks⸗ einkommens gebe durch die Hand der Frau. An ihr liegt es vielfach, ob mehr oder weniger notwendige, ob haltbare oder weniger gute Sachen von dem Einkommen beſchafft werden, ob die Nachfrage ſich nach einheimiſchen Gütern oder nusländiſchen richtet uſw. Heute iſt die Hausfrau noch zuſätzlich mit der Aufgabe betraut, eine möglichſt reſtloſe Verwendung aller Sachen ſicherzuſtellen. Der Kampf, der jetzt mit beſonderem Nachdruck dem Verderb angeſagt wird, zielt darauf, die 14 Milliarden RM, die heute ſchätzungs⸗ weiſe auf verdorbene oder ungenügend genutzte Güter ent⸗ fallen, ganz oder zum beträchtlichen Teil zu erſparen. Die Hausfrau muß ſchließlich auch dafür ſorgen, daß für größere Anſchaffungen oder auch Notfälle, die in jeder Familie einmal eintreten können, gewiſſe Rücklagen vorhanden ſind. Mit anderen Worten, ſie muß darauf ſehen, daß ge⸗ ſpart wird. Eine kluge Hausfrau verſteht es auch, bei kleinem Einkommen, wenn es richtig eingeteilt und bewirt⸗ ſchaftet wird, noch etwas zu ſparen und damit einen Not⸗ groſchen ſicherzuſtellen. Nicht nur der eigenen Familie leiſtet ſie damit einen beträchtlichen Dienſt, auch der Volks⸗ geſamtheit nützen die Sparrücklagen der Volksgenoſſen. Es kommt aber auch darauf an, daß die Erſparniſſe in einer ſerg 9 werden, die für die Geſamtheit nutzbringend iſt. ationale Spartag, der jetzt begangen wird, will jedem Einzelnen zeigen, daß es z. B. ſchädlich iſt, Bargeld zu Hauſe aufzubewahren. Ueberall ſtehen berufene Kredit⸗ inſtitute, Sparkaſſen, Banken und Genoſſenſchaften bereit, um auch kleine Spareinlagen zu treuhänderiſcher Verwal⸗ tung entgegenzunehmen. Der Nationale Spartag enthält eine Mahnung an jede Hausfrau, ſich dem Millionenheer der deutſchen Sparer der iich und auch damit ihrer nationalen Pflicht und der Pflicht gegenüber ihren eigenen Angehörigen zu genügen. Die außerordentlich große Zahl der in Deutſchland vorhandenen kleinen und kleinſten Spar⸗ beträge beweiſt, daß die heimiſche Kapitalbildung nicht durch beſtimmte Schichten getragen wird, ſondern eine Angelegen⸗ heit des ganzen Volkes iſt. duc di ge 6 Vetlit iftleitu dung Nos Uchen bold de und wunde un. — —— lands dur Anders wa daß ſchon! cheinlich d — bol gehende Le fich nmän 3 Gel erſt die Jr iſt belann beſſen wei Non,! mik gegen keltot des nochmals d dägtigr litt zur Jinteltein ferlagen.