ff 5 8 aſt ell: 0 *. 1 ns⸗ lu⸗ ll det ij uu ler ler⸗ Ge⸗ ber⸗ 1 he en⸗ ce ee e ee eee S 8 1 Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Er cheinungswe ſe: Täglich, Nummer 282 b ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Nyfg CFFFCFͥFETiTCTCããĩðVv p Donnerstag S ternheimer qeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Geſchäftsſtelle den 3. dezember Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für I mm* und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit ift Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. iernheim, Bismarchſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 12. Jahraang Vor einem neuen Beiſtandspalt der Veſlmächle Frankreich zu einer Hilfeleiſtungsverpflichtung gegenüber England bereit Eine„neue Aera“ in Veſteuropa Paris, 3. Dez. Die Meldungen engliſcher Zeitungen über eine bevorſtehende„ſenſa⸗ tionelle“ Erklärung des franzö⸗ ſiſchen Außen miniſters in der Form einer feierlichen Garantierung der engliſchen Sicherheit durch Frankreich hat in Paris eine Aufnahme gefunden, die keinen Zweifel daran läßt, daß es ſich hier um mehr als einen Ver⸗ ſuchsballon handelt. Man gibt bereitwillig zu verſtehen, daß Frankreich zu dieſer Weih⸗ nachtsüberraſchung bereit wäre. Gleichzeitig hört man, daß van Zeeland nach Brüſſel zu⸗ rückgekehrt iſt mit der engliſchen Zuſicherung in der Taſche, einer„automatiſchen“ Inter⸗ vention der engliſchen Streitkräfte im Falle einer Verletzung des belgiſchen Territoriums. Der Außenpolitiker des„Intranſigeant“ er⸗ l klärte, daß Außenminiſter Delbos am kom⸗ menden Freitag im Verlaufe der Kammeraus⸗ ſprache über die Außenpolitik den Beginn einer neuen Aera der Politik in Weſteuropa ankündigen werde. Frankreich, das bisher auf Grund des Locar⸗ novertrages von England zwar eine Garan⸗ tie erhalten hat, ſelbſt aber keinerlei Garan⸗ tien für England übernommen habe, werde ſich nun bereit erklären eine Hilfelei⸗ ſtungs verpflichtung gegenüber England zu übernehmen. Frankreich werde von nun an alſo ſeinerſeits die engliſche Sicherheit garantieren. Damit werde das Beihilfeleiſtungsſyſtem in Weſteuropa ge⸗ genſeitigen Charakter haben. Englands hilfeleiſtung Eine Erklärung Edens Auf eine Frage, wie weit die Hilfsbereit⸗ ſchaft Englands gegenüber Frankreich und Bel⸗ gien im Falle eines Angriffs gehe und ob die engliſche Verpflichtung auch für einen Angriff gelte, der die Folge eines franzöſiſchen Vor⸗ gehens nach Maßgabe des franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Paktes ſei, erwiderte Eden im Unter⸗ haus, daß die engliſchen Verpflichtungen ge⸗ genüber Frankreich und Belgien im Vertrag von Locarno klar beſtimmt ſeien. Was den künftigen Vertrag der Weſtmächte angehe, ſo könne er darüber nichts ſagen, doch beabſichtige die engliſche Regierung, die engliſchen Ver⸗ pflichtungen darin den alten Locarnoverpflich⸗ tungen möglichſt anzunähern. die Militärvorlage in der belgiſchen Kammer Scharfe Kritik der Nalionalflamen 58 Brüſſel, 2 Dez. In der Nachmittags⸗ ſitzung der belgiſchen Kammer am Dienstag entwickelte ſich eine lebhafte Ausſprache über die Militärvorlage. Als einer der erſten Red⸗ ner ſprach der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Hubin als Vorſitzender eines gemiſchten Aus⸗ ſchuſſes, in dem die jetzige Vorlage vorbereitet wurde, und als erſter Vertreter ſeiner Partei. Hubin wärmte wieder einmal die Frage von der„deutſchen Gefahr“ auf und ſuchte das heutige Verteidigungsſyſtem zu rechtfer⸗ tigen, das ausſchließlich auf die Oſtgrenze ab⸗ geſtellt iſt. Im Namen des nationalflämiſchen Blocks erklärte der Vorſitzende des Nationalverbandes Abg de Clercg. daß ſeine Parteifreunde dor Vorlage nicht zuſtimmen könnten, da die belgiſche Militärpolitik einſeitig auf die mi⸗ litäriſchen Intereſſen Frankrechs abgeſtellt ſei. Seit dem Abſchluß des franzöſiſch⸗ſowiet⸗ ruſſiſchen Paktes, ſo führte Clerca aus, werde Belgien aus ſüdlicher Richtung be⸗ droht. Der König habe in ſeiner Rede am 14. Oktober zmeifellos den Grundſatz einer ehrlichen Neu- tralität aufgeſtellt. Entgegen dieſem Grund⸗ ſatz werde die belgiſche Militärpolitik aber heute noch von dem franzöſiſch⸗belgiſchen Mili⸗ tärabkommen beſtimmt und gehe von der Be⸗ hauptung aus daß die Gefahr für Belgien ausſchließlich aus dem Oſten komme. Staf de Clerca erklärte, er wolle nicht von der ver⸗ gifteten Atmoſphäre ſprechen. die Deutſchland gegenüber durch eine gewiſſe Preſſe und durch gewiſſe Politiker geſchaffen werde. Das Fort⸗ beſtehen der franzöſiſch⸗belgiſchen Generalſtabs⸗ vereinbarungen werde im Ausland den Ein⸗ druck verſtärken. daß Belgien nicht ſelbſtändig ſei Staf de Clerca ſchloß ſeine Ausführungen unter dem Beifall der nationalflämiſchen Ab⸗ geordneten mit dem Ruf„Los von Frankreich“. Annahme der Milifärvorlage Brüſſel. 3. Dez. Die Kammer hat am Mittwoch in der Nachmittagsſitzung die Mi litärvorlage mit großer Mehrheit angenommen Zwiſchen den Regierungs- parteien iſt vorher eine Einigung erzielt wor⸗ den, auf der Grundlage eines zu dem Regie⸗ rungsentwurf eingereichten Abänderungsantra⸗ ges, wonach die Dienſtzeit bei der Infanterie nicht auf 18 Monate, wie es in dem urſprüng⸗ lichen Entwurf vorgeſehen war, ſondern auf 17 Monate und bei den übrigen Trup⸗ penteilen auf 12 Monate feſtgeſetzt wird. Die Regierung hat ſich mit dieſer Abänderun, einverſtanden erklärt. Die Vorlage wurde mi - Parole„Los von Frankreich“ 127 gegen 43 Stimmen bei acht Stimmenthal⸗ tungen angenommen. Die Mehrheit für die Vorlage ſetzt ſich aus Sozialdemokraten. Katholiken, Liberalen und Rexiſten zuſammen. Gegen die Vorlage haben außer den Vertretern des national⸗flämiſchen Blockes und der Kommuniſten auch verſchiedene So⸗ zialdemokraten und flämiſche Katholiken ge⸗ ſtimmt. In der Ausſprache, die der Abſtimmung vor⸗ ausging, ergriff noch der Abgeordnete Sap von den katholiſchen Flamen das Wort. Er er⸗ klärte, die Landesverteidigung müſſe ſo einge⸗ richtet ſein, daß Belgien nicht in den Ver⸗ dacht komme, daß es der Politik eines anderen Landes diene. Der Kommunismus bedrohe die ganze Welt. Der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt, der ge⸗ gen Deutſchland gerichtet ſei, ſei eine ſtän⸗ dige Gefahr für den Frieden. Die balſche⸗ wiſtiſche Gefahr ſei vielleicht mehr zu fürch⸗ ten als die in der Ausſprache von verſchie⸗ denen Rednern an die Wand gemalte deut⸗ ſche Gefahr. Belgien ſei bei der heutigen Organiſation ſet⸗ ner Landesverteidigung nicht in der Lage, einen etwaigen Durchzug franzöſiſcher Truppen zu verhindern. Die neue außenpolitiſche Richtung werde ſich trotz der Sozialdemokraten in Bel⸗ gien durchſetzen, weil das Volk dieſe Neuorien⸗ tierung wolle. Das gegenwärtige Militär- ſyſtem ſei jedoch ausſchließlich gegen Deutſch⸗ land gerichtet. Die Militärvorlage, gegen die techniſch nichts einzuwenden ſei, entſpreche nicht dem neuen Kurs der Außenpolitik. Man bleibe in dem bisherigen Syſtem, das namentlich von dem früheren Miniſter für Landesverteidigung, Devoze eingeführt worden ſei, verſtrickt. Der gemiſchte Militärausſchuß habe die Möglichkeit eines Einmarſches der franzöſiſchen Armee in Belgien ernſthaft überhaupt nicht in Erwä⸗ gung gezogen. Nur der frühere Generalſtabs⸗ chef, Generalleutnant Nuyten, habe vor der Einſeitigkeit der belgiſchen Landesverteidigung gewarnt. Bei der Abſtimmung hat der Abgeordnete Sap mit einigen anderen katholiſchen Flamen und mit den Vertretern des national-flämi⸗ ſchen Blocks gegen die Militärvorlage geſtimmt Kleine poliliſche Nachrichten Ehrung einer Hundertjährigen Berlin, 2. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem Frl. Pauline Zinke in Avolda aus Anlaß der Vollendung ſeines 100 Lebensjahres ein perſönliches Glückwunſchſchrei⸗ ben und eine Ehrengabe zugehen laſſen. Aulobahn Berlin-Rom geplant Jalieniſcher Itraßenbauinduftrieller beim Führer Berlin, 2. Dez. Der Führer und Neichs⸗ kanzler empfing heute den italieniſchen Stra⸗ tenbauinduſtriellen Senator Puricelli in Begleitung des Generalinſpektors für das deut⸗ ſche Straßenweſen Dr. Todt. Bei der Beſpre⸗ chung wurde u. a. auch der Plan einer Auto⸗ bahn zwiſchen Berlin und Rom erörtert. Der Führer an die Deutſche Geſellſchaft für Rettung Schiffbrüchiger Bremen Bremen, 2. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler richtete an die Deutſche Geſellſchaft für Rettung Schiffbrüchiger Bremen. in Wür⸗ digung der am 1. Dezember bei ſchwerem Nordweſtſturm durchgeführten Rettung von vier holländiſchen Fiſchern gramm: „Der Rettungsmannſchaft des Motorret⸗ tungsbootes„Bremen“ der Station Nor⸗ derney ſpreche ich meinen Dank und meine Anerkennung aus. gez. Adolf Hitler.“ Ein engliſcher Dampfer mit ſowjetruſſiſchem Kriegsmaterial an Bord feſtgehalten London, 2. Dez. Der britiſche Dampfer „Thurſton“(3072 Tonnen) iſt von den briti⸗ ſchen Behörden in Malta feſtgehalten worden. Der Dampfer war von der Sowjetregierung ge⸗ chartert und hatte eine Ladung von 100 ſowjet⸗ ruſſiſchen Laſtkraftwagen an Bord. folgendes Tele⸗ Vorſloß zwiſchen Madrid und Escorial Erfolgreicher Kampf nach zwei geilen Front vor Madrid, 3. Dez. An der Madrider Front wurden am Mittwoch die Kämpfe auf dem linken Flügel bei Pozuel o erfolgreich fortgeſetzt. Der Widerſtand der Bolſchewiſten, die häufig Gegenangriffe verſuchten, war äußerſt hartnäckig. Entgegen ihrer ſonſtigen Gepflogenheit ſind die Roten nunmehr zum Stellungskrieg über⸗ gegangen, was auf den Einfluß der ſow⸗ jetruſſiſchen Militärbehörde zurückzuführen ſein dürfte, die um jeden Preis verhindern will, daß die Verbindung zwiſchen Madrid und El Escorial abgeſchnitten wird. In etwa zehn Kilometer Entfernung von der Haupt⸗ ſtadt ſchiebt ſich bereits ein nationaler Keil bedrohlich zwiſchen die Verbindungslinie Ma⸗ drid—El Escorial. Gelegentlich eines Beſuches dieſer Stellung, die hauptſächlich von carliſtiſchen Re⸗ quetes und von der faſchiſtiſchen Fa⸗ lange gehalten wird, konnte man feſtſtellen, wie hier gegen zwei Fronten erfolgreich gekämpft wird: im Weſten in Richtung El n und im Oſten in Richtung auf Ma⸗ rid. Das Artilleriefeuer war auf beiden Seiten am Mittwoch ſehr ſtark und regelmäßig. Die Bolſchewiſten ſcheinen vorläufig noch Ueber⸗ fluß an Munition zu beſitzen, da ſie ganz ſinnlos auf einzelne Kraftwagen oder auf irgendwelche Stellen, wo ſie feindliche Poſten vermuten, ſchießen. Die nationalen Flieger entwickelten am Mittwoch ebenfalls eine rege Tätigkeit, indem ſie etwa 60 Bomben mit verheerender Wirkung über den feindlichen Stellungen ab⸗ warfen. Auch drei rote Bomber verſuchten, die nationalen Stellungen zu bombardieren. ſie jedoch aus Furcht vor der Flakartillerie es vorzogen, aus ſicherer Höhe ihre Bomben ab⸗ zuwerfen, richteten ſie keinerlei Schaden an. Auch auf dem rechten Flügel der Madrider Front konnten die nationalen Truppen, vom Cerro de los Angeles ausgehend, ihre Stel⸗ lungen weiter vorſchieben. In den weſtlichen Stadtteilen von Madrid dringen die Nationalen ebenfalls weiter vor, indem ſie in gewohnter Weiſe Haus für Haus erſtürmten. Erfolgloſer roter Luftangriff auf Salamanca Salamanca, 2. Dez. Am Mittwoch vor⸗ mittag zwiſchen acht und neun Uhr erſchienen erneut mehrere von Jagdflugzeugen begleitete rote Bomber über Salamanca. Nach Abwurf von vier Bomben mußten ſie flüchten, als leb⸗ haftes Abwehrfeuer einſetzte. Der Sachſchaden iſt unbedeutend, verletzt wurde niemand. Der Londoner Nichleinmiſchungsausſchuß kagk London, 2. Dez. Am Mittwoch fand un⸗ ter dem Vorſitz von Lord Plymouth eine Sit⸗ zung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſtatt, über deren Verlauf eine amtliche Mittei⸗ lung ausgegeben wurde. Den Beratungen lag im weſentlichen der Plan einer Ueber⸗ wachung in Spanien zu Land und zur See zugrunde. Der Vorſitzende wies da⸗ rauf hin, daß der Ausſchuß unter Vorbehalt einer Fühlungnahme mit den in ihm vertrete⸗ nen Regierungen dem Grundſatz einer Ueber⸗ wachung bereits zugeſtimmt habe. Was die britiſche Regierung anlange, ſei dieſe bereit, den Plan den beiden kämpfenden Parteien in Spa⸗ nien zu übermitteln und auch an einem Plan für die Ueberwachung in der Luft mitzu⸗ arbeiten. Durch Uebermittlung des Plans an die beiden ſpaniſchen Parteien würden die im Ausſchuß vertretenen Regierungen in keiner Weiſe bezüglich der Einzelheiten der Durch⸗ führung und der Koſten verpflichtet, da zunächſt nur die Grundlagen des Ueberwa⸗ ch ungsſyſtems feſtgelegt würden. Die britiſche Regierung ſei bereit, für die Ueber⸗ mittlung des Plans zu ſorgen. Im Verlauf der Ausſprache brachten ver⸗ ſchiedene Vertreter gewiſſe Vorbehalte ihrer Regierungen vor. Der Ausſchuß faßte ſodann bei Stimmenthaltung des portugieſi- ſchen Vertreters den Beſchluß, den Ueberwa⸗ chungsplan ſofort den beiden kämpfenden Par⸗ teien in Spanien zu übermitteln und die bri⸗ tiſche Regierung um die Durchführung dieſes Beſchluſſes zu bitten. g Lord Plymouth brachte ſchließlich noch zum Ausdruck, daß die britiſche Regierung mit den Arheiten des Nichteinmiſchungsausſchuſſes nicht zufrieden ſei und daß es im Intereſſe Eu⸗ ropas liege, wenn die im Ausſchuß vertretenen Staaten das Uebereinkommen gewiſſenhaft be⸗ folgen. Die nächſte Sitzung des Unterausſchuſſes findet am Freitagvormittag ſtatt. Ungarns Innenminiſter komm! nach Berlin Der ungariſche Innenminiſter von Kozma wird als Gaſt des Reichsinnenminiſters Dr. Frick zu einem Beſuch nach Berlin kommen. (Preſſephoto, K.) — — 5—*— 0 8 —— 22——— r . e e C. ² eee 8 —— ———— e 5 r r * —— re ——. . ——————ů— e ee eee ee ere 0 rr —.— 3— r — r eee r— nnn TT die Mobilmachung hinker den Oflftaaken „Die offene Androhung des mili⸗ täriſchen Angriffs gegen den linken Flügel der Oſtſtaaten, nämlich gegen die unter dem Begriff Randſtaaten ene Gruppe Finnland, Eſtland, ett⸗ land, durch Schdan o w, einen der höchſten Moskauer Funktionäre, auf dem Räte ongreß hat mit einem Schlage die ungeheure und un⸗ mittelbare Gefahr für ganz Oſt⸗ und Mitteleuropa ins grellſte Licht gerückt. Wenn ein großes engliſches Blatt dabei geradezu von der früher oder ſpäter bevorſtehenden Annexion der Randſtaaten durch Sowjetrußland ſpricht, ſo will es damit nicht etwa einfach einen poli⸗ tiſchen Vorgang ankündigen, ſondern die ge⸗ waltſame Umbildung der von Moskau zu er⸗ obernden Randſtaaten zu der großen An⸗ griffsbaſis des ſowfetrufſfiſchen rechten Flügels andeuten. Wir haben in den letzten Jahren immer wie⸗ der ganze Kolonnen von Zahlen aus der rieſi⸗ gen xuſſiſchen Aufrüſtung gehört. Viel zu we⸗ nig iſt über der politiſchen und techniſchen Of⸗ fenſive des Bolſchewismus gegen Europa die direkte Vorbereitung der militäriſchen beachtet worden. Man kann den Bolſchewiſten Schda⸗ now in dieſem Sinne nur dankbar ſein, daß ſeise Offenherzigkeit die tatſächliche Größe der Gefahr einmal ganz unverhüllt erkennen läßt. Die militäriſche Vorbereitung des bolſchewi⸗ ſtiſchen Einmarſches nach Europa begann in Auswirkung des Moskauer Paktes mit der von Prag ſo eifrig geförderten Ausgeſtaltung der Tſchechoſlowakei als mitteleuropäiſcher Angriffsbaſis, ferner der Anlage der ruſſiſch⸗ tſchechiſchen Umgehungsbahn über rumäniſches Gebiet und ſchließlich mit der Errichtung von etwa 50 teils ausgebauten, teils behelfsmäßi⸗ gen Militärflugplätzen in Litauen durch ſowjetruſſiſche Flieger⸗ und Ingenieur⸗Kom⸗ mandos. Die Bereitſtellung des litauiſchen Ge⸗ bietes als Aufmarſchplatz für ſowjetruſſiſche Streitkräfte war umſo gefährlicher für Europa, als dadurch eine„europäiſche Demar⸗ kationslinie“ gegen die Sowjets von Finnland bis zum Schwarzen Meer, wie ſie noch im November von einem Bukareſter Blatt als dringend wünſchenswert bezeichnet wurde, genau in ihrem geographiſchen Mittelpunkt auf eine Strecke von nicht weni⸗ ger als 3—400 Kilometer auf das empfindlichſte unterbrochen wird, da die polniſch-lettiſche Nahtſtelle allzu ſchmal iſt und keine genügend ausgebauten Stellungen aufweiſt. 5 Seit dieſen Paktabmachungen iſt die ſowjet⸗ ruſſiſche Angriffspoſition mit ungeheurem Auf⸗ wand an Mitteln ausgebaut worden. Wir grei⸗ jen zur Illuſtrierung dieſer Tatſache aus einer Fülle von ſachlichen Belegen nur folgende Punkte ganz wahllos heraus: Vor der rieſigen Feſtung Lenin⸗ grad iſt durch die zwangsweiſe Deportation von rund 50 000 Ingermanländern ein ſo gut wie menſchenleeres Glacis als mi⸗ litäriſche Ausgangsſtellung gegen Finnland ge⸗ ſchaffen worden. Gleichzeitig ſind die ſämtlichen Land⸗ und Waſſerſtraßen in dieſem Gebiet ſo ausgebaut worden, daß ſie für militäriſche Schnelltransporte jeder Art verwendbar ſind. Die n Kronſtadt iſt nach den modern⸗ ſten unde en umgebaut und ſtellt heute nach einer Bemerkung des ruſſiſchen Flottenchefs Orloff das„ſowjetruſſiſche Malta“ dar. In dem geſamten Gebiet ſind unter Ausnutzung der an der franzöſiſchen Oſtfront gemachten Erfahrungen unterirdiſche Befeſtigungen, Flug⸗ häfen uſw. angelegt worden. Die J nſe Kotlin iſt heute eine große U⸗Bootbaſis. Seit 1932 wurden fünf moderne Mili⸗ tärſtraßen aus dem„Leningrader Fe⸗ ſtungsgebiet nach der finniſchen Gre nze errichtet. In dieſes militärtechniſche Angriffs- Aſtde gehören auch die beiden 1 Oſtweſtbahnen, die Moskau in Karelien anle⸗ gen ließ. Das geſamte Gebiet öſtlich der Rand⸗ ſtaaten iſt durch einen engmaſchigen Ausbau der Eiſenhahnen und Straßen heute eine ein⸗ ige Bereitſchaftsſtellung für die bolſchewiſti⸗ ſchen Heeresmaſſen. Sie werden nach See zu ergänzt durch Flottenneubauten und ſtärkſte Küſtenbefeſtigungen, für die Moskau noch in . Jahr 6 Milliarden Rubel ausgegeben Am meiſten gefährdet iſt nach An⸗ ſicht weſteuropäiſcher Militärſachverſtändiger Eſtland, das Moskau unbedingt als Erwei⸗ terung ſeiner Oſtſee⸗Küſtenbaſis einbeziehen wolle. Eſtland hat ja genau wie das ſüdliche Finnland die bolſchewiſtiſche Angriffshaſis Le⸗ ningrad.—Kronſtadt unmittelbar vor der Tür. Teilweiſe erkennt man die direkte Gefahr in maßgeblichen Kreiſen Eſtlands bereits. I. a. hat der eſtländiſche Heereschef, General Laido⸗ ner, eine hochmodern ausgerüſtete Elitetruppe gegen die rote Gefahr aus dem Oſten errichtet, die natürlich infolge ihrer geringen Stärke erſt dann zu einem vollwertigen Abwehrinſtrument werden kann, wenn ſich alle Oſtſtagten zu einer gemeinſamen Front zuſammenſchließen. Umſo erſtaunlicher iſt die ſoeben bekanntgewordene außenpolitiſche Rede des Generals in Reval, in der er eine merkwürdig optimiſtiſche Auf⸗ faſſung gegenüber Rußland vertrat. Inzwi⸗ ſchen dürfte ihn die Ankündigung des direkten Angriffs durch Schdanow aus Moskau eines Beſſeren belehrt haben. N. Nicht geringer iſt die Gefahr für Lett⸗ land, und zwar auß folgendem Grunde. Der Moskauer Generalſtab iſt ſich darüber klar, daß die Erzwingung des Durchmarſches durch Po⸗ len ſehr hohe Opfer koſten würde und daß der Durchmarſch durch Rumänien in ſeinem mili⸗ täriſchen Wert ſtark beeinträchtigt iſt durch das Hindernis der Karpathen. Infolgedeſſen ſpielt Lettland in ſeinen Opergtionsplänen inſofern eine ſehr wichtige Rolle, als ein dortiger Durch- marſch die Verbindung mit dem befreundeten Litauen herſtellt. Daß jedoch der Gedanke einer militäri⸗ ſchen Ueberrennung Polens von dem bolſchewiſtiſchen Generalſtab durchaus als ultima ratio in Rechnung geſtellt wird, geht u. a. daraus hervor, daß nach einwandfreien ausländiſchen Beobachtungen ſchon ſeit dem Frühſommer dieſes Jahres in fieberhafter, auch in der Nacht nicht unterbrochener Arbeit mo⸗ Zum Tag der nalionalen Solidarität Wenn im Ausland die großartigen Erſchei⸗ nungen des neuen Deutſchland bewundert wer⸗ den,— ſei es nun die Winterhilfe oder die NS-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die Olympiade oder irgend ein anderes Werk—, ſo ſpricht man mit Anerkennung von der„Or⸗ ganiſation“, die ſolches ſchuf und in der die Deutſchen Meiſter ſeien. Wo in der Welt die . des einſt ſo vielgeſchmähten na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchlands nachgeahmt werden, nimmt man daher dieſe Organiſation, die Kunſt der Gliederung, der Propaganda und Zuſammenfaſſung als Beiſpiel. So anerkennend das für uns Deutſche im⸗ mer ſein wird, ſo verkennt man allzuleicht den Kern der Sache. Das Geheimnis unſerer Erfolge iſt durchaus nicht in der Organiſation allein zu ſuchen, ſo notwendig dieſe auch iſt, ſondern in der Geſinnung. Man kann in einem großen und reichen Lande eine wunder⸗ ſchöne Organiſation für ein ſoziales Hilfswerk „aufziehen“ und wird doch nur beſcheidene Er⸗ folge aufweiſen, wenn die Bevölkerung nicht den richtigen Geiſt der Hilfsbereitſchaft und der Brüderlichkeit beſitzt, der zum Gelingen einer großen Sammlung für Wohlfahrtszwecke die Vorausſetzung iſt. Es kann andererſeits ein Land, das noch vor drei Jahren Millionen Arbeitsloſe zählte, das keine großen natürli⸗ chen Reichtümer beſitzt, ein freiwilliges Hilfs⸗ werk durchführen, das zu einer Volksſache wird, bei der nicht nur der Wohlhabende gern ſeinen Obolus, ſondern auch der gering Bemittelte mit Begeiſterung ſein Scherflein entrichtet. So war es in Deutſchland ſchon vor drei Jahren und ſo iſt es noch heute, obwohl die Arbeits⸗ loſigkeit und damit die Maſſennot geringer wurde. Jeder aber weiß, daß es immer noch schäden genug gibt, die aus ſchwerer Zeit üb⸗ rigblieben und daß es auch viele Alte und Fan gibt, die den Lebenskampf nicht mehr aufnehmen können. Und weil dieſes Volk ge⸗ läutert iſt in ſchlimmen Tagen, weil es die Not an den Haustüren von Millionen geſehen hat, zum großen Teil ſelber darunter litt, des⸗ lb iſt es erfüllt von dem großen Schwunge der Solidarität. Solidarität iſt dasſelbe wie wenn wir dieſes Wort nicht im Sinne des Klaſſenkampfes verſtehen, ſondern wenn wir mit ihm die Summe aller menſchlichen und ge⸗ ſellſchaftlichen Pie bezeichnen. Sozia⸗ lismus bedeutet die Bereitſchaft eines Volkes, zu gemeinſamen Zielen in guter Kameradſchaft zu ſtre⸗ ben und, wenn es ſein muß, dieſe Gemein⸗ ſchaft auch im Tode zu beſiegeln. m kommenden Samstag iſt der Tag der nationalen Solidarität innerhalb der Veranſtaltungen des Winterhilfswerks. Es ſoll nicht ſo ſein, daß das große WH W., das Gemeinſchaftswerk der Nation, in ſeiner vielen Kleinarbeit allein eine Sache der vielen„klei⸗ nen Leute“ werde, die von Haus zu Haus, von Treppe zu Treppe eilen, um Gelder und Sach⸗ Sozialismus, ſpenden einzuholen. Nein: keiner im deutſchen Lande ſchließt ſich aus, weder von der Gabe noch von der Laſt, wenn an ihn der Ruf er⸗ geht! Am nächſten Samstag wird das wieder einmal demonſtriert werden, wenn die führen⸗ renden Männer des Staates, der Partei, der Gemeinden, der öffentlichen Körperſchaften, die hohen Beamten aus Miniſterien und Rat⸗ häuſern, die Männer der Kunſt, des„Sports uſw. mit der Sammelbüchſe durch die Straßen unſerer Städte und Dörfer gehen. Das deut⸗ ſche Volk verſteht dieſe Aktion ſehr gut in ſei⸗ nem höheren Sinn und wird gern und freudig am Tage der„Prominenten“ ſeine Gaben für dalt Dienſt der großen Hilfsgemeinſchaft bereit⸗ alten. Wie war es doch früher? Gewiß, es iſt auch damals ſchon geſammelt worden. Bald für den einen, bald für den anderen Zweck. An dem einen Sonntag war die Sammlung in dem einen, einige Wochen ſpäter an einem an⸗ deren Ort. Da bildeten ſich Ausſchüſſe und Ehrenkomitees, exließen Aufrufe und ſuchten einige ſympathiſche Leute, die mit ihren Bitten an die„gut Situierten“ in Dorf oder Stadt herantraten. Dann trat der Ehrenausſchuß zuſammen, um feſtzuſtellen, daß der Erfolg ganz ſchön geweſen ſei, aber doch noch beſſer hätte ſein können, daß insbeſondere die Unko⸗ ſten der Sammlung erheblich geworden ſeien. War früher ſolch eine Sammlung abgeſchloſ⸗ ſen, ſo war man froh und ſtand im übrigen Teil des Jahres„Gewehr bei Fuß“, wenn nicht noch einige Wohltätigkeitsveranſtaltungen dazukamen, bei denen das Bild der„Geſell⸗ ſchaft“ oft wichtiger war als der Zweck.' Es fehlte damals der große Zug, die einheitliche Geſtaltung in Stadt und Land, die aufrüttelnde Werbung, die an keinem vorüber⸗ gehen darf, wenn es ſich um eine Aktion des Volkes für das Volk handelt, die Regelmäßig⸗ keit und Planmäßigkeit der Erfaſſung, die breite Grundlage der Hilfeleiſtung: kurz, es fehlte die Solidarität. Die Männer und Frauen, die am 5. Dezem⸗ ber, am Tage der nationalen Solidarität, zu uns kommen werden, erheben keinen Anſpruch darauf, beſonders geehrt oder bedankt zu wer⸗ den. Sie haben den ganz einfachen Gedanken. der Pflichterfüllung für eine große und ſchöne Sache, den Wunſch, mithelfen zu können, um Hunger und Kälte auch in dieſem Winter zu überwinden. Dieſe Sammler kommen nicht zum erſten Male, zum großen Teil helfen ſie auch bei den übrigen Aktionen des WH W., aber an dem einen Tage des Jahres wollen ſie auch für ſich allein das herausſtellen, was deutſcher Sozialismus bedeutet: nationale Solidarität! Dazu fühlen ſie ſich dem Werke Adolf Hitlers am ſtärkſten verbunden und damit wollen ſie beitragen, daß der Erfolg groß und eindrucks⸗ voll ſei. Es iſt ein Ehrendienſt am Volke, der geleiſtet wird— und das deut⸗ ſche Volk wird dieſen Dienſt durch reiche Spen⸗ den vergelten! Die Finanz- und Wirtſchaftspoliſik des Reiches Vortrag des Reichs ſinanzminiſters in München München, 2. Dez. Der Reichsminiſter der Finanzen Graf Schwerin von Kro⸗ Lager führte bei einem auf Einladung des ayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert u München gehaltenen Vortrag u. a. folgendes aus: Die Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik führt heute kein Eigenleben für ſich, ſondern ſei in den allgemeinen Rahmen der Politik hinein⸗ geſtellt. Dieſem Grundſatz ſeien ihre Erfolge ſeit der Machtübernahme zu verdanken. Die Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik vollziehe ſich ſeit 1933 in drei Abſchnitten. Der erſte Abſchnitt ſei der der eigentlichen Arbeitsbeſchaffung ge⸗ weſen. Sie habe bezweckt, durch ſofortige Maßnahmen überhaupt erſt einmal Arbeit zu ſchaffen und hierdurch die große Maſſe der Ar⸗ beitſuchenden in Lohn und Brot zu bringen. Mit dem fortſchreitenden Erfolge der Unter⸗ bringung ſeien dann die Mittel und Methoden des Kampfes gegen die Arbeitsloſigkeit immer mehr verfeinert, und es ſei ſchließlich die Zahl der Arbeitsloſen bis auf rund eine Million herabgemindert worden. Es ſei unſere Pflicht, ſich den Erfolg dieſer Politik, der Millionen von Volksgenoſſen neues Leben und neue Hoffnung gegeben habe, immer wieder vor Augen zu führen und in ſeiner Größe zu be⸗ greifen. Im zweiten Abſchnitt ſei die Arbeitsbeſchaffung zugunſten an⸗ C dd ͤ vA derne Militärſtraßen(Autobahnen) von Moskau nach Minsk und anderen ſtra⸗ tegiſch wichtigen Punkten gegenüber der polni⸗ ſchen Grenze erbaut wurden. Die ebenfalls nach militäriſchen Geſichtspunkten durchgeführ⸗ te Verengung des Eiſenbahnnetzes hinter der oſtpolniſchen Grenze iſt ſchon ſeit längerem ebenſo bekannt wie die Errichtung einer von Norden nach Süden verlaufenden„Maginot⸗ Linie“ nach franzöſiſchem Muſter. Mit einem Wort, die Oſtſtaaten im allge⸗ meinen und die ſogenannten Randſtaaten an der Oſtſee im beſonderen werden heute von Moskau nicht als ſouveräne Staaten, ſondern lediglich als zukünftiges Aufmarſchge⸗ biet gegen Mittel⸗ und Weſteuropa betrach⸗ tet, wobei man ruhig unterſtellen kann, daß das Streben nach einer verbreiterten Oſtſee⸗ baſis im ſowietruſſiſchen Geſamtangriffsplan nur eine Rolle zweiten Ranges ſpielt. Insbe⸗ ſondere die Randſtaaten ſtehen heute vor der Wahl, ſich entweder mit Polen und Rumänien zu der vorhin erwähnten europäiſchen Demar⸗ kationslinie zuſammenzuſchließen, oder eines Tages in den Machtbereich der Sowfetrupubli⸗ ken mit einbezogen zu werden. Herr Schdanow aus Moskau hat in ſeiner bolſchewiſtiſchen Ueberheblichkeit oder auch in ſeiner indiskreten Voreiligkeit die Dinge zwar kurz, aber mit dem rechten Namen genannt. derer ſtaatspolitiſcher Aufgaben in den Hintergrund getreten, deren Zweck nicht arbeitsmarkt⸗ oder konjunkturpolitiſcher Art, deren Wirkung aber die gleiche geweſen ſei. Dies ſei neben dem Aufbau der Reichs⸗ autobahnen die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes geweſen. Wenn das deutſche Volk in einem einig ſei, dann darin, daß es dem Führer aufs heißeſte danke, daß er Deutſchland mit dieſer geſchichtlichen Tat Ehre, Frieden und Zukunft geſchenkt habe. Der neue Vierjahresplan bedeute die dritte Etappe auf dem Wege der Wiedererrichtung der deutſchen Unabhän⸗ gekenn Es gelte nicht, einen Autarkieſtaat um er Autarkie willen zu errichten, ſondern un⸗ ſerem Volke die unentbehrlichen Le⸗ bensgrundlagen aus eigener Kraft für die Dauer zu verſchaffen. Die geſteigerte Nachfrage nach Rohſtoffen ſei zur Zeit nicht in vollem Umfange durch Einfuhr zu be⸗ friedigen, da wir ſie nicht mit Deviſen be⸗ zahlen könnten. Hieraus ergäbe ſich die Not⸗ wendigkeit zur wirtſchaftlichen Wehr⸗ haftmachung, die uns vom Unverſtand des Auslandes aufgezwungen ſei. Anderer⸗ ſeits ſei die Verſorgung Deutſchlands mit den nicht im Inland zu beſchaffenden nötigſten Rohſtoffen unbedingt ſicherzuſtellen. Daher müſſe der deutſche Außenhandel weiter ge⸗ pflegt und geſteigert werden. N Was die Finanzierung dieſer neuen gewal⸗ tigen Aufgaben betreffe, ſo gelten für ſie alle die gleichen natürlichen Grund ſätze und Methoden. Das„neue Wunder“, das man in Deutſchland auf finanzpolitiſchem Gebiet erlebe, erkläre ſich aus der einheitlichen und ſtraffen Zuſammenfaſſung der geſamten Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik. Einmal auf dem Gebiet der Etatspolitik, die eine Rangordnung in der Wichtigkeit der Aufgaben und Ausgaben errichten und unter Zurück⸗ ſtellung aller unwichtigen Aufgaben die Deckung der notwendigen Ausgaben durch die laufenden normalen Einnahmen ſicherſtellen werde. Ferner in der Kapitalmarkt⸗ politik, die auch für die Aufnahme von Anleihen den Grundſatz der Wichtig ⸗ keit und Vordringlichkeit des zu fi⸗ nanzierenden Objekts befolgen müſſe, und ſchließlich in einer Finanzausgleichs⸗ politik, die zu einer Begrenzung der Län⸗ der⸗ und Gemeindeanteile an den großen Ueberweiſungsſteuern führt. Der mit der neuen Finanzpolitik verbundenen Steigerung der öffentlichen Verſchuldung— die übrigens abſolut wie auf den Kopf der Bevölkerung gerechnet, weit niedriger als in anderen großen Staaten ſei— ſtehe eine erſichtliche Entſchuldung der privaten Wirtſchaft und die den Schuldendienſt ſicherſtellende Beſſerung der Lage der öffentlichen Etats gegenüber. Här⸗ ten und Opfer ſeien allerdings für die kom⸗ menden vier Jahre unausbleiblich. Nur eine bewußte Politik ſchärfſter Konzentrie⸗ rung aller finanziellen Kräfte und des Haushaltens mit allen unſeren Schät⸗ zen und Mitteln ſichere die Erreichung des vom Führer geſtellten Zieles. Der Miniſter ſchloß mit einem warmen Appell an das Vertrauen und die Opferwillig⸗ keit des deutſchen Volkes. Die Führers habe bisher zu einem vollen Erfolge geführt, weil ſie von dem einmütigen Ver⸗ trauen der geſchloſſen hinter ihm ſtehenden Be⸗ völkerung getragen geweſen ſei. Reſtloſe Ein⸗ ſatzbereitſchaft ſei in verſtärktem Maße für die jetzt begonnene Phaſe des Kampfes um die Erſtarkung und Unabhängigkeit der deutſchen Wirtſchaft nötig. Dann werde es ſchrittweiſe aufwärts gehen zu der vollen Sicherung der deutſchen Ehre und des deutſchen Lebens. Bolſchaftsrat Dr. Boelders-Mabrib auf dem Wege nach Berlin Salamanca, 2. Dez. Der bisherige deut⸗ ſche Geſchäftsträger Dr. Voelckers, der ſeit drei Jahren als Botſchaftsrat bei der Deut⸗ ſchen Botſchaft in Madrid tätig war und ſeit April 1936 als Geſchäftsträger das Reich in Spanien vertreten hat, iſt nach Uebergabe der Geſchäfte an den neuen Geſchäftsträger bei der Nationalregierung, General a. D. Faupel, nach Berlin abgereiſt. Dr. Voelckers hat ſeine ſchwere Aufgabe, die Vertretung des Reiches im roten Spanien bis zum Abbruch der Beziehungen zu den bolſche⸗ wiſtiſchen Häuptlingen, mit Geſchick und Energie durchgeführt und die deutſchen In⸗ tereſſen mit ganzer Kraft verteidigt. Seinem tatkräftigen Eingreifen iſt u. a. die Freilaſſung und Rettung zahlreicher Deutſcher zu verdan⸗ ken, die von roten Elementen ins Gefängnis geworfen worden waren. Wie unbeliebt Dr. Voelckers ſich durch ſein unerſchrockenes Ein⸗ treten für ſeine Landsleute bei den Roten ge⸗ macht hat, zeigte ſich auch darin, daß der rote Mob nach Abbruch der Beziehungen ſofort Dr. Voelckers Wohnung geſtürmt und geplündert hat. der Führer ehrk Reichsleiler Bouhler Berlin, 2. Dez. Geſtern abend weilte der Führer im Hauſe von Reichsleiter Bouhler, der vor 15 Jahren ſeinen Dienſt in der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung mit ſeiner Tätig⸗ keit im Verlag des„Völkiſchen Beobachters“ begonnen hat. N Unter anderen Glückwunſchſchreiben erhielt der Chef der Kanzlei des Führers nachſtehen⸗ 55 Telegramm des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ els: 17901 „Lieber Parteigenoſſe Bouhler, am heuti⸗ gen Tage, an dem Sie 15 Jahre ununter⸗ brochen dem Führer und dem Volke in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung dienen, iſt es mir ein Bedürfnis, Ihnen dazu meine herzlichſten und aufrichtigſten Glückwünſche zu übermitteln. Ich hoffe, daß Ihre wertvolle Arbeitskraft dem Füh⸗ rer und uns allen noch viele Jahre erhal⸗ ten bleiben möge. Seien Sie dabei auch meiner freundſchaftlichen Gefühle zu Ihnen, Ihrer Arbeit und Ihrem perſönlichen Wohl⸗ ergehen verſichert. In alter treuer Kame⸗ radſchaft mit Heil Hitler! Ihr Dr. Goebbels.“ Dr. Goebbels empfängt die Hbergauführerinnen des Bom. 85 Berlin, 2. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebbels empfing am Mittwoch in den Räu⸗ men ſeines Miniſteriums die Teilnehmerinnen an einem Schulungslager, die Obergauführerin⸗ nen des BdM. Nach den Begrüßungsworten des Miniſters brachte die Reichsführerin des Bundes deutſcher Mädchen“ Trude Mohr⸗ Brückner in herzlichſten Worten zum Aus⸗ druck, daß ſich der Bund deutſcher Mädchen mit Dr. Goebbels als Förderer deutſcher Kunſt und Kultur beſonders eng verbunden fühle. Dr. Goebbels lud ſeine Gäſte zu einem ge⸗ meinſamen Beſuch einer Aufführung im Theater des Volkes ein. der Paffeneinfuhrkonkrollplan der briliſchen Regierung London, 3. Dez. Wic verlautet, wird der Waffeneinfuhrkontrollplan, den die britiſche Regierung nach dem Mittwoch⸗Beſchluß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes an beide Par⸗ teien in Spanien weiter leiten ſoll, inner⸗ halb der nächſten 24 Stunden nach Ma⸗ drid und Burgos geleitet werden. Die Regierung in Burgos wird den Plan durch Vermittlung des in Hendaye befindlichen bri⸗ tiſchen Votſchafters Sir Henry Chilton zuge⸗ leitet erhalten, während die Regierung in Ma⸗ drid ihn durch den britiſchen Geſchäftsträger Ogilvie Forbes erhalten wird. Im Ausland verbreitete Gerüchte, daß die britiſche und franzöſiſche Regierung gemein⸗ ſam einen Schritt unternommen hätten, um zwiſchen den beiden Parteien in Spanien zu vermitteln, werden an amtlicher Stelle in A b⸗ rede geſtellt. Geheimpapiere in London geſtohlen ds London, 2. Dez. Geheimpapiere, die das Luftfahrtminiſterium und ein lugzeug⸗ werk in Briſtol betreſſen, ſind in London aus einem Privatwagen geſtohlen worden. Die Po. lizei hat ſofort die Suche nach den Tätern und Papieren aufgenommen. Bisher hat ſte jedoch keinen Erfolg gehabt. 1 Politik des 3* — n — 2 —ͤͥ— 9 oz l mat mehr wl einteſſ ſampf hoben, . och ge ſch lan dürftig heute Vet U lung 90 U. gelehrt lis dun Dam Emigta auß l i. in dl Atbelt Funke pathien, hegen! . roß. 8 Ne zu eine das ſich je neht tlcen,! Bolſche det auf bolſche die fat Ei Einwe iberhauf Mulunft Katte 2 d Fal nde Rücker gerſch werden tautſen! niens, keichſten aber wi Malaga Fahnen ctlonas Flüchtlin Die k dings dit ahne ein don Bat Diese nan Volſhe den le Austei Die in Il Alta machen: mit eine Bolſcer 00 ott eri, 5 f gleichen dem 10. 110 an. ani F hen 15 det beg Funktion der Vor liniſſtery die der in Tuulo dettauſch den Nin dar de lehes An pl ien an Spg 4 5 nate bel dag alben zt Spanien u Sicher be, die en bis olſche⸗ und N In: Seinem laſung derdan⸗ füngnis cbt Nr. i Ein⸗ ten ge⸗ et tote ott Dr. und die zug aus Po⸗ ern ſe e ee, e eee W * Als ich kürzlich wieder einmal in Hendaye an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze war und von meinem Hotelfenſter über die Bucht von Irun blickte, ſah ich nahe des diesſeitigen fran⸗ zöſiſchen Ufers eine große Anzahl von Küſten⸗ fahrzeugen vor Anker liegen. Es handelte ſich dabei um die Fiſcherflotte von Irun und Fuenterrabta, die im September nach der Er⸗ oberung Iruns durch die Carliſten nach Frank⸗ reich hinüberwechſelte. Die Beſitzer dieſer Boote waren zum größten Teil baskiſche Separatiſten, die bekanntlich mit Kommuniſten und Anarchi⸗ ſten gemeinſame Sache gemacht hatten. Ein Teil von ihnen hat inzwiſchen in die Heimat zurückgefunden. Die von der nationalen Regierung eingeſetz⸗ ten Verwaltungskörper ſind im allgemeinen Riege verfahren und haben alle diejenigen, ie nachweiſen konnten, daß ſie ihre Heimſtätte mehr aus einer Panik als dem Bewußtſein wirklicher Schuld verlaſſen hatten, die Wieder⸗ einreiſe geſtattet. Alle, die ſich akti v an dem Kampf gegen die nationalen Truppen beteiligt haben, ſind jedoch bis heute draußen geblieben. hre Zahl iſt mit ein paar Tauſend nicht zu och gegriffen. Die Fiſcher unter ihnen haben 1 längs der franzöſiſchen Baskenküſte not⸗ ürftig niedergelaſſen und ſetzen ihre Fänge heute in St. Jean de Luz und Bayonne ab. Wer 171 Fiſcher war, iſt durch Vermitt⸗ 1187 ranzöſiſcher Volksfrontor⸗ ganiſationen in das rote Spanien zurück⸗ 95 und muß notgedrungen in Katalonien is zum bitteren Ende weiterkämpfen. Damit iſt aber das Problem der ſpaniſchen Emigration nicht gelöſt. Tauſenden von Frauen und Kindern, die Familien eben dieſer Verfemten, ſind heute über ganz Südfrankreich verteilt und friſten in Flüchtlingslagern ein mehr oder weni⸗ ger kümmerliches Daſein. Arbeit und dauernde Wohnſtätte aber wird Frankreich dieſen Flüchtlingen trotz aller Sym⸗ pathien, die die franzöſiſche Volksfront für ſie hegen mag, nicht geben wollen, dazu ſind die eigenen wirtſchaftlichen Schwierigkeiten viel zu groß. 8 Die ſpaniſche Emigration wird alſo täglich u einem größeren Problem. Ein Problem, as ſich immer ſchwieriger geſtalten muß, je mehr die Heere Francos und Molas vor⸗ rücken, und das Land von der Herrſchaft des Bolſchewismus ſäubern. In dieſen Tagen fin⸗ det auf Anordnung der anarchiſtiſchen und bolſchewiſtiſchen Komitees die Räumung Madrids durch die Zivil⸗ bevölkerung ſtatt. Eine Stadt von faſt einer Million Einwohner wird verlaſſen. Wieweit dies überhaupt durchzuführen iſt, wird die nächſte ukunft lehren. Aber auch dann, wenn nur ein ner Teil der Bevölkerung dieſen Anordnun⸗ gen Folge leiſtet, kann man damit rechnen, daß mindeſtens 100 000 Menſchen Madrid den Rücken kehren Denn ſo ſtark muß die Anhän⸗ gerſchaft der Linksparteien mindeſtens beziffert werden. Wohin ſollen ſich dieſe Hundert⸗ tauſend wenden? Noch ſteht der Oſten Spa⸗ niens, der zuſammen mit Katalonien den reichſten Teil des Landes bildet, offen. Was aber wird geſchehen, wenn auch Valencia und Malaga erobert werden und die rot⸗gelb⸗roten Fahnen Francos bis unter die Mauern Bar⸗ celonas vordringen? Eine neue Welle von Flüchtlingen wird ſich nach Frankreich ergießen. Die katalaniſchen Behörden haben neuer⸗ dings die Ausreiſe aus dem roten Territorium ohne eine beſondere Erlaubnis der Sowjets von Barcelona unterſagt. Dieſe Maßregel wird verſtändlich, wenn man die Liſte derjenigen Anhänger der Bolſchewiſten⸗ Hierarchie durchlieſt, die in den letzten Wochen über Katalonien die Ausreiſe nach Frankreich angetreten haben. Die in Toledo erſcheinende Carliſten⸗Zeitung „El Alcazar“ konnte daraus folgende Angaben machen: Am 19. Oktober landete in Toulouſe mit einem„Staats“⸗Flugzeug die Frau des Bolſchewiſtenhäuptlings Manuel Azana, mit ihr war ihre Schwägerin Dona Adela Nivas Cherif, deren Mann Spanien bereits über die Grenze von Perthus verlaſſen hatte. Auf dem gleichen Flugfeld kamen zwiſchen dem 16. und dem 19. Oktober ſechs Nichten und Neffen Aza⸗ nas an. Die Töchter Largo Caballeros, des „ſpaniſchen Lenin“, betraten am 25. des glei⸗ en Monats franzöſiſchen Boden. Zur gleichen eit begab ſich auch die Familie des roten Funktionärs Indalecio Prieto dorthin. Der Vorgänger Largo Caballeros. der frühere Miniſterpräſtdent Joſe Giral traf ebenſo wie der Erminiſter Irujo am 26. Oktober in Toulouſe ein. An weiteren roten Größen vertauſchten Spanien mit Frankreich die frühe⸗ ren Miniſter Fernando de los Rios, Al⸗ varo de Albornoz, der heute noch ein hohes Amt bekleidet, und Placido Alvarez Buylla. Dieſe Reihe läßt ſich noch lange fortſetzen. Rechtsanwälte. Direktoren der Bank von Spanien, Deputierte.„Miniſter“.„Staats⸗ ſekretäre“, ja Leute, die erſt die letzten Mo⸗ nate bekanntgemacht haben wie der Führer der antifaſchiſtiſchen Milizen Jaime Mira Vitlls, haben zu Hunderten das bolſchewiſtiſche Spanien verlaſſen und ſich über die Grenzen in Sicherheit gebracht. Ein großer Teil des aus Madrid nach Frankreich verſchobenen Goldes, des Goldes der Bank von Spanien, ſteht dort auf den Namen von„Miniſtern“ und anderen den Bolſchewiſten naheſtehenden Leuten. So werden bei der Zweigſtelle der Bank von Frankreich in Toulouſe Konten geführt. die auf den Namen Largo Caballero Alvarez del Vayo, des roten Vertreters in Paris Ara⸗ quiſtain, der gleichzeitig auch Schwager des bolſchewiſtiſchen Außenfunktionärs Alvarez del Vayo iſt, des Herrn Ramos uſw. lauten. Auf dieſe Konten iſt der Großteil des transferier⸗ ten Goldes gutgeſchrieben worden. von die⸗ ſen Konten aus werden Waffenkäufe und an⸗ Die Landplage der rolen Emigralion Von unſerem Mitarbeiter dere Transaktionen der Bolſchewiſten vollzo⸗ 1 Der Zweck dieſer noch kaum dageweſenen zorgänge iſt klar. Einmal beraubt er die ſpa⸗ niſche Nationale Regierung formals⸗iuriſtiſch jeder Möglichkeit. die verſchobenen Goldreſer⸗ ven zurückzufordern. Dann aber legen ſich die bolſchewiſtiſchen Häuptlinge hier für alle Zu⸗ kunft einen Reſervefonds an, der für revolutionäre Propaganda von außerhalb verwendet werden kann und ſchließlich den geflohenen Bonzen ſelbſt die Führung eines bequemen und ſorgenfreien Lebens im Exil ermöglich. Als nach dem Sturz Alfons 13. ein großer Teil der ſpaniſchen Monarchiſten das Land verließ, war das noch nichts Beſonderes. Viele dieſer Emigranten verbrachten ſowieſo einige Monate des Jahres in Frankreich und hatten dort Beſitz und Gelder. Heute iſt es anders. von 12000 Einwohnern Iruns ſind kaum 4000 zurückgekehrt, von den 74000 San Sebaſtians fehlen faſt 23000. Aus Santander und Bil⸗ bao langen noch immer Schiffsladungen vol! Flüchtlinge in den franzöſiſchen Biscayahäfen an. Die allerwenigſten verfügen über die Mit⸗ tel, längere Zeit fern von ihren Wohn⸗ und Arbeitsſtätten leben zu können. So wächſt das Problem der ſpaniſchen Emi⸗ gration von Tag zu Tag. Durch den Popanz der internationalen kommuniſtiſchen Solidari⸗ tät wird es nicht gelöſt werden. Ein bekann⸗ ter engliſcher Schriftſteller, der zur Zeit in Toledo an einem Buch über die Verteidigung des Alkazar arbeitet, faßte dieſe Frage in die Worte zuſammen:„Das Problem dieſes Au⸗ genblicks ſcheint mir darin zu beſtehen: wie kann man die Kämpfe in Spanien beenden; wie das Land in eine Epoche des inneren Frie⸗ dens überführen. ohne daß zwei Millionen Menſchen erſchoſſen werden müſſen?“ das neue Geſeßz über die 93 Aufgaben und Pläne der nenen Reichsſtelle Berlin, 2. Dez. Stabsführer Lauterbacher gab am Mittwoch vor Vertretern der Preſſe die Erklärung des Reichsjugendführers zum Geſetz über die Hitlerjugend bekannt und teilte im Anſchluß daran mit, daß das Geſetz auf die reichsdeutſche Jugend im Ausland keine Anwendung findet. Im Anſchluß daran ſprach Obergebietsführer Dr. Stell⸗ recht als Beauftragter des Reichsjugendfüh⸗ rers für die körperliche Ertüchtigung. Es werde darauf geachtet werden, daß die körperliche Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Jugend unter Vermeidung jeder Ueberanſtrengung geſteigert werde. Ferner werde das Augenmerk darauf ge⸗ richtet bleiben, daß Dienſtzeiten und Dienſt⸗ orte genau innegehalten würden, ſo daß die Eltern jederzeit darüber unterrichtet ſeien, wo ſich ihre Kinder befinden. Die Hitlerjugend habe ſich das Ziel geſetzt, den körperlichen Zuſtand der ihr anvertrauten Jungen und Mädel bis zum höchſt möglichen Grad zu verbeſſern. Vereits die Erfolge in den letzten Jahren ließen erkennen, daß dieſe Ab⸗ ſicht nicht erfolglos geblieben ſei. Man habe bei den jeweiligen Generalappellen über die Leiſtungen der deutſchen Jugend feſtſtellen können, daß dieſe von Jahr zu Jahr geſtiegen ſeien. Jetzt könne die Hitlerjugendarbeit auf der ganzen Breite der deutſchen Jugend ein⸗ ſetzen, ſo daß die Lücke, die zwiſchen Schule, Arbeits⸗ und Heeresdienſt beſtehe, durch die körperliche Ausbildung geſchloſſen werde, die ſich bis in das ſpäteſte Alter jedes Jungen und Mädel auswirken werde Aufgabe des Amtes für die körperliche Ertüchtigung in der Reichsführung ſei, das deutſche Volk ge⸗ Der Jugendführer des Deulſchen Reiches Baldur von Schirach inmitten ſeiner Jungen fünder, kräftiger, ſchöner und fro⸗ her zu machen. Obergebietsführer Axmann, der vom Ju⸗ gendführer des Deutſchen Reiches zum Beauf⸗ tragten für ſoziale Jugendfragen in der neuen Reichsſtelle ernannt worden iſt, machte Mittei⸗ lungen darüber, wie die Reichsjugendführung die ſozialpolitiſche Ertüchtigung der werktäti⸗ gen Jugend in Deutſchland durchführen werde. Der Reichsjugendführer habe in der Kampfzeit im weſentlichen die werktätige Jugend in der Hitlerjugend erfaßt. Er habe es ſeit der Macht⸗ übernahme durch den nationalſozialiſtiſchen Staat als eine ſeiner größten Aufgaben anzu⸗ (Preſſebildzentrale, K.) ſehen, die Probleme und Fragen der werktäti⸗ gen Jugend einer Löſung zuzuführen. Die Sozialarbeit der Hitlerjugend un⸗ terſcheide ſich völlig von der aller Jugendbünde und Organiſationen, die ihr vorausgegangen ſind. Sie ſei in der Vergangenheit keine Wohl⸗ fahrtsarbeit im überlebten Sinne geweſen, ſie ſei im tiefſſten Sinne eine Ertüchtigung. Des⸗ halb ſei ſie nach dem Grundſatz gelöſt worden: Erhaltet die Jugend geſund und ſteigert die Leiſtungsfähigkeit der Leiſtungsfähigen. Im Reichsberufswettkampf ſei die Ebene der Pflichterfüllung geſchaffen worden, aus der einzig und allein die ſchaffende Jugend das Recht herleiten könne, in Zukunft ſozialpoliti⸗ ſche Forderungen an den nationalſozialiſtiſchen Staat heranzutragen. Obergebietsführer Ax⸗ mann gab zum Schluß die Verſicherung ab, daß die Reichsjugendführung auf der alten Grund⸗ lage der Leiſtungsſteigerung der ſchaffenden Ju⸗ gend die ſozialpolitiſche Ertüchtigung der werk⸗ 1 Jugend in Deutſchland durchführen werde. Gauleiter Sprenger eröffnet den Reichsberufswelkkampf Frankfurt a. M., 2. Dez. Am Mitt⸗ woch vormittag wurde im Bürgerſaal des Frankfurter Römers der diesjährige Reichsbe⸗ rufswettkampf im Gau Heſſen⸗Naſſau feier⸗ lich eröffnet. Eine Reihe von führenden Männern wohnte der Feier bei, ſo neben dem Schirmherrn des Reichsberufswettkampfes im Gau, Gauleiter Sprenger, Gauobmann der DAßß. Willi Becker, Gruppenführer der SS. Hildenbrandt, Brigadeführer des NS. Prinz Richard von Heſſen, Generalmajor Willich, Oberbannführer der HJ. Brandt und Bannführer Dille⸗ mut b. Bannführer Dillemuth als Standortführer der Frankfurter HJ. eröffnete die Feier mit einer Begrüßung der Gäſte. Nach ihm ſprach Oberbannführer Brandt, der die Jugend des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands als Kämpfernaturen ſchilderte, die nicht mehr träu⸗ men, ſondern mitten im Leben ſtehen wollten. Wie ſehr dies der Fall ſei, beweiſe die Ent⸗ wicklung der Teilnehmerzahlen an den bisheri⸗ gen Reichsberufswettkämpfen in Heſſen⸗Naſſau von 18 000 im Jahre 1934 auf 33 000 in 1935 und 56000 im Jahre 1936. Dem Reichsberufswettkampf 1937 werde das Zei⸗ chen des Vierjahresplanes aufge⸗ prägt ſein, wodurch er eine beſondere Bedeu⸗ tung erhalte. Gauleiter Sprenger konnte der Hitlerjugend das Lob ſpenden, daß ſie auf allen ihren Betätigungsgebieten richtig ehandelt habe. Durch das neue Jugendgeſetz des Führers, das die geſamte deutſche Jugend der H. unterſtelle, würden nun alle jun⸗ gen Deutſchen auf den richtigen Weg geführt. Im Rahmen eines Ueber⸗ blicks über die neuen Leiſtungen auf dem Ge⸗ biete des Ausbildungsweſens hob der Gaulei⸗ ter hervor, daß Heſſen⸗Naſſau mit führend in der Neuordnung des Berufsausbildungsweſens geweſen ſei. In einem Vergleich ſtellte er dem ſowjetruſſiſchen Antreiberſyſtem die deutſche Freiwilligkeit gegenüber, die zu hohen Leiſtun⸗ gen führe. Das deutſche Volk wiſſe heute, daß es im Kampf um ſeine Exiſtenz ſtehe. Aber es ſei ein erfolgreicher Kampf. Ein Zei⸗ chen dafür ſei, daß Werke bereits zur Einrich⸗ tung von eigenen Lehrwerkſtätten gezwungen ſeien, da ſie anders ihren notwendigen Fachar⸗ beiternachwuchs nicht erhalten könnten. In ſei⸗ nen Schlußworten forderte der Gauleiter die Jugend auf, im kommenden Reichsberufswett⸗ kampf Ehrgeiz und Können zu zeigen. Japan und Jalien Die Umwandlung der japaniſchen Geſandtſchaft in Addis Abeba in ein Generalkonſulat in Nom amtlich mitgeteilt. 8§S Rom, 2. Dez. Die japaniſche Regierung hat, wie ſoeben in einer amtlichen italieniſchen Verlautbarung mitgeteilt wird, beſchloſſen, die japaniſche Geſandtſchaft in Addis Abeba in ein Generalkonſulat zu verwandeln. Der japa⸗ niſche Botſchafter Sigimura habe dem italie⸗ niſchen Außenminiſter von dieſem Beſchluß Mitteilung gemacht und das entſprechende Exequatur von der Regierung ſeiner Majeſtät des Königs von Italien und des Kaiſers von Aethiopien nachgeſucht. Graf Ciano hat dem japaniſchen Botſchafter ſeine Genugtuung über den Entſchluß der japa⸗ niſchen Regierung ausgeſprochen und ihm die Verſicherung gegeben, daß die japaniſchen In⸗ tereſſen in Aethiopien von den italieniſchen Behörden mit beſonderer Aufmerkſamkeit be⸗ achtet werden ſollen. Rekoröflug eines führerloſen Flugzeuges Fallſchirmabſprung des Piloten, die Maſchine fliegt allein weiter Paris, 2. Dez. Einen eigenartigen Re⸗ kordflug ſtellte ein franzöſiſches Militär flugzeug auf, das ſich führerlos über eine Stunde in 1500 Metern Höhe hielt und un⸗ geſteuert eine Strecke von etwa 70 km zurücklegte, ehe es abſtürzte. Ein franzöſiſcher Flugſchüler war mit dieſer Maſchine aufgeſtiegen, als ihm in etwa 1500 Metern Höhe Zweifel über ſeine Flugkennt⸗ niſſe befielen und er ſich kurzerhand entſchloß, mit ſeinem Fallſchirfm„auszuſteigen“, Er kam glatt zu Boden und war ſelbſt über⸗ raſcht, als die Maſchine nicht folgte und Kurs 5 St. Pierre de Moutiers und Moulins nahm. Der tapfere Flugſchüler machte ſofort ſeinem Fliegerlager in Bourgos von dem ſelbſtändigen Flug ſeiner Maſchine Meldung. Jede Minute erwartete man die Nachricht vom Abſturz. Es vergingen aber faſt zwei Stunden, bis ein Ferngeſpräch meldete, daß das Flugzeug in der Gemarkung des Schloſſes St. Auguſtin bei Moulins abgeſtürzt ſei.— Die Schloßherr⸗ ſchaft hatte die Maſchine, die mehrmals das Gebäude umkreiſt hatte und auch ſchon einmal zur Landung heruntergegangen war, aufmerk⸗ ſam verfolgt. Als man ſchon glaubte, daß ſie ſich zur Landung anſchicken würde, ſtieg ſie noch einmal auf und ſetzte zu einem abermaligen Rundflug ein. Schließlich verfing ſich das Flugzeug in einer Baumkrone und ſtürzte ab. Voller Sorge um das Schickſal der Beſatzung ſtürzten Hilfsbereite herbei, konnten unter den Flugzeugtrümmern aber keine Spur des Piloten finden.— Als die Meldung des Abſturzes in die Fliegerſchule gelangte, ſaß der „Held“ dieſer Epiſode wohlbehalten beim Abendeſſen. Die Verdunkelung bei der Reichs⸗ bahn Frankfurt a. M., 1. Dez. Für die große Verdunkelungsübung im Rhein⸗Maingebiet am Dienstagabend hatte auch die Reichsbahn umfangreiche Vorbereitungen getroffen, die umſo ſorgfältiger durchgeführt werden muß⸗ ten, als es ſich bei der Eiſenbahn um einen lebenswichtigen Betrieb handelt, der genau ſo ſicher und pünktlich verkehren muß, wie an normalen Tagen. Vor allem wurde darauf geachtet, daß kein Lichtſtrahl nach außen fallen konnte. Alle weniger wichtigen Beleuchtungs⸗ körper wurden entfernt oder außer Betrieb geſetzt. Aus den Gebäuden und aus den fah⸗ renden Zügen durfte kein Lichtſtrahl nach außen dringen. Ueberall waren Vorhänge an⸗ gebracht worden, mit Ausnahme der Stell⸗ werke, die ihre Beleuchtungskörper abge⸗ ſchirmt hatten, da ſie freie Sicht über die Strecken haben müſſen. Selbſtverſtändlich blieben auch die Weichenlichter und die Lich⸗ ter der Signale in Betrieb. In den Zügen wurden die Lichter ſpäteſtens auf den„Ein⸗ bruchsbahnhöfen“. das heißt auf dem erſten Bahnhof im Verbunkelungsgebiet, entweder bei verhängten Fenſtern ganz klein abgedroſ⸗ ſelt oder, wenn es ſich um elektriſch beleuch⸗ tete Wagen handelte, ganz ausgeſchaltet. Die notwendigen Lampen in den Gängen, auf den Plattformen und den Aborten wurden ab⸗ geſchirmt. Auch die Speiſewagen der Schnell⸗ züge waren durch Vorhänge reſtlos verdun⸗ kelt. Einzig und allein die Scheinwerfer der Lokomotiven deuteten an, wenn ſich ein Zug näherte, doch auch dieſe waren abgeblendet, „nßßͤVͥB dss x — P r — 1— 8 ———BS.]———.———— e e r — 8s Hamburg. 2. Dez. Der deutſche Dampfer„Elſa“ iſt, bei Borkum geſunken. Der Dampfer, der ſich auf der Fahrt von Danzia nach Cherbourg befand, iſt 849 Brutto- regiſtertonnen aroß und wurbe 1917 erbaut. * des Schiffes iſt der Kapitän Weiten⸗ orf. Zwei Mann der Beſatzung ſind vom deut ſchen Dampfer„Levensau“, der heute nacht in Hamburg angekommen iſt, gerettet worden. Das Schickſal der übrigen Beſatzung iſt noch unbekannt. Bei den Ueberlebenden Dramatiſche Schilderung des Matroſen Bearwich. In der Nacht zum Mittwoch iſt die„Le⸗ vensau“ mit den beiden Ueberlebenden der „Elſa“ an Bord im Hamburger Hafen einge⸗ troffen. Gegen Mittag iſt die geringe Ladung, die der Dampfer aus Wincheſter mitgebracht hatte, bereits gelöſcht Am Heck weht die Flagge auf Halbmaſt. Der Schiffs⸗ rumpf weiſt erhebliche Beſchädigungen auf, am Vorderſchiff ſieht man ein arößeres Loch, eine Folge des Zuſamenſtoßes mit dem ver⸗ unalückten S iff. Duf dem Deck ſehen wir die beiden Geret⸗ teten, den 16jährigen Meſſejungen Kutzner und den 18 Jahre alten Matroſen Bear ⸗ wich. Sie ſind im Begriff, ſich von ihrem Retter, dem Kapitän der„Levensau“, zu ver⸗ abſchieden. Der kleine Meſſejunge ſteht noch ganz unter dem Eindruck dieſer Schiffskata⸗ ſtrophe. Eine halbe Stunde iſt er geſchwom⸗ men, bevor er von den Rettern an Deck gezo⸗ gen w.. Er ſelbſt kann ſich an das Wenig⸗ ſte erinern. Doch der Matroſe Bearwich hat das Unglück bei vollem Bewußtſein erlebt. n ſchildert er den Hergang der Ret⸗ ung. „Als ich von der Brücke nach achtern lam, hörte ich ein fürchterliches Krachen“, ſo beginnt Bearwich ſeine Schilderung,„war die Treppe fortgeriſſen, eine fürchterliche See hatte ſie über Bord geſpült. Der Deckjunge, der am Ruder geſtanden hatte, ſchwamm im Waſſer. Wir warfen ihm einen Rettungsring zu, und es gelang uns, den Schwerverletzten an Bord zu ziehen. Dann weckten wir die Freiwache, denn inzwiſchen hatte unſer Schiff eine erhebliche Schlagſeite be⸗ kommen. Da die Brücke vollkommen zerſtört war, trieb die„Elſa“ zunächſt ſteuerlos um⸗ her. Darum wurden von uns Notſignale ge⸗ geben. Gegen 11 Uhr tauchte die„Levensau“ auf, die auf uns zuhielt. Wir verſuchten, nach⸗ dem wir notdürftig die Ruderleitung wieder hergeſtellt hatten, dem Schiff in die Elbe zu folgen. Bald mußten wir jedoch dieſes Vor⸗ haben aufgeben. denn die See wurde immer ſtärker. Der Dampfer„Levensau“ kam zurück und umruderte uns einigemale. Er kam dann längsſeits, ſo daß wir beinahe überſteigen konnten. Aber wir konnten uns nicht entſchlie⸗ ßen, überzuſteigen, denn ſo ſchnell wollten wir unſer Schiff nicht verlaſſen. Kurz danach war es jedoch zu ſpät. Dreimal ſchlug die gewaltige See unſeren Steven gegen die Bordwand der „Levensau“. Durch die überkommende See und die ſchweren Beſchädigungen ſchlug das Schiff voll und begann zu ſinken. Die „Elſa“ neigte ſich immer mehr auf die Steuer⸗ bordſeite, ſodaß wir auf der Backbordſeite auch kein Rettungsboot mehr zu Waſſer brin⸗ gen konnten.— Ich hing an der Steuerbord⸗ reling, als eine ſchwere See mich wegſpülte. Ich glaubte bereits. unter das Schiff geraten zu ſein, aber dann entdeckte ich einen Licht⸗ fleck und ſah, daß ich unter eine Leiter geklemmt lag. Ich konnte mich glücklicher⸗ der Nähe ſah ich den Laufſteg unſeres Schif⸗ fes ſchwimmen, an den ich mich ebenſo wie der Heizer Beiſe feſthielt. Dann bemerkte ich in etwa 10 m Entfernung unſer Rettungs⸗ boot treiben. Trotz der Warnungen meines Kameraden Beiſe ſchwamm ich auf das Boot zu und es gelang mir, an dem Boot hochzu⸗ klettern. Ich nahm dann die Ruder heraus und verſuchte, auf Beiſe zuzuſteuern, aber er war leider ſchon in den Wellen verſchwunden. Ich konnte mit meinen Rudern natürlich nichts gegen den Sturm ausrichten und ſo beſchränkte ich mich darauf, das Boot mit dem Bug gegen die hohen Wellen zu hal⸗ Die Männer von der„Levensau“ ſahen meinen verzweifelten Kampf mit dem Element und hielten auf mich zu. Taue wurden her⸗ abgelaſſen. Endlich konnte ich eines faſſen. Ein tapferer Kerl von der„Levensau“, der Ma⸗ troſe Myke ſprang trotz großer Gefahr ins Boot und zog mich an Deck. Von meinen an⸗ deren Kameraden ſah ich nichts; mein Freund Kutzner wurde erſt einige Zeit ſpäter aus dem Waſſer gezogen.“ Iwölf Mann der„Elſa“-Beſatzung erkrunken Schwere Sturmſchäden auf Norderney Wie zu dem Untergang des deutſchen Damp⸗ fers„Elſa“ bei Borkum verlautet, befanden ſich an Bord 14 Mann, von denen 2 Mann gerettet werden konnten. Die Suche nach den übrigen 12 Mann der Beſatzung iſt bisher ergebnislos verlaufen, ſodaß damit ge⸗ rechnet werden muß, daß ſie den Tod in den Wellen gefunden haben. Während des ſchweren Sturmes am Diens⸗ tag hat das Feuerſchiff„Borkum⸗ Riff“ Kettenbruch erlitten und mußte infolgedeſſen ſeine Station verlaſſen. An Bord des Schif⸗ fes. das mit eigener Kraft die Fahrt in See aufgenommen hat, befindet ſich alles wohl. „Borkum⸗Riff“ hält ſich in der Nähe ſeiner Station auf und wird, ſobald ruhiges Wetter eingetreten iſt. Borkum anlaufen, um eine Reſervekette, Kohlen und Lebensmittel Unkergang des dampfers„Elſa“ zu übernehmen und dann ſeine Station wie⸗ der beziehen. Der ſtarke Nordweſt hat auch auf der Inſel Nordnerney ſchwere Schäden angerichtet. Der Steindamm weiſt an mehreren Stellen gro⸗ ße Löcher auf. die Baſaltpflaſterung des Steindammes iſt zum Teil aufgeriſſen. Beſon⸗ ders ſtark haben auch die öſtlichen Randdünen gelitten, die zum Teil abgetragen wurden. und ſteil zum Strande abfallen. Das geſtrandete holländiſche Fiſcherfahr⸗ zeug„Frueojo J. M. 201“ liegt in der Höhe des Norderneyer Leuchtturmes in einem Priel und gilt als verloren. Die gerettete Beſatzung fand ſich am Dienstagabend mit ihren Ret⸗ tern, der Beſatzung des Rettungsbootes„Bre⸗ men“ zuſammen. Engliſcher Kulter geſunken Achtköpfige Beſatzung ertrunken. Paris, 2. Dez. In der Nacht zum Mitt⸗ woch iſt auf der Höhe von Calais im Aermel⸗ kanal ein engliſcher Kutter unter⸗ gegangen. Die 8 Mitglieder der Beſatzung ertranken bei dem Verſuch, ſich in einem Rettungsboot in Sicherheit zu bringen. Trauerbeflaggung für alle deutſchen Handels⸗ ſchiffe am 3. Dezember 1936 Hamburg, 2. Dez. Der Führer der deut⸗ ſchen Seeſchiffahrt, Staatsrat Eß berger, hat folgenden Aufruf erlaſſen: „Schin wieder iſt die deutſche Seeſchiffahrt von einem ſchweren Verluſt betroffen worden. Der in Roſtock beheimatete Dampfer„Elſa“ iſt im ſchweren Orkan in der Nähe von Nor⸗ derney geſunken, nachdem durch einen ſchweren Brecher Kapitän und Rudersmann über Bord Papi worden ſind. Trotz der durch den mpfer„Levensau“ vorgenommenen Ret⸗ tungsverſuche konnten nur zwei Mann gebor⸗ gen werden. Die deutſche Seeſchiffahrt trauert um den Verluſt von 10 braven deutſchen See⸗ luten, die in treuer Pflichterfüllung ihr Leben laſſen mußten. Alle deutſchen Handelsſchiffe ſetzen die Flaggen am 3. Dezember Halbmaſt.“ Sturmſchäden in Holland Amſterdam, 2. Dez. Der geſtern in Holland herrſchende Nordweſtſturm hat großen Schaden angerichtet. In Rotterdam waren Karp Straßen und Plätze überſchwemmt. uf der Inſel Texel wurden die Deichanlagen ernſtlich beſchädigt. Im Außenhafen von Bmuiden wurde das norwegiſche Tankſchiff DMA. Knudſen durch den Sturm an die Mole getrieben. Gefahr für Schiff und Mannſchaft beſteht jedoch nicht. Ferner ſtrandeten mehrere kleinere Fiſcherfahrzeuge. Nee. Druiden des Relchsluftſchugvundee seneralleumant don Bogues um Winterhillswerk: ce, „ 7 VVV une, e fu, d. le ee, Fe 4. 4 flu. 6 7 ee,, he, = eee, e 6&. 2 fei, z. e ef. le kun. — e uu. Baldur von Schirach zum Geſetz über 88 Berlin, 2. Dez. Der Reichsjugendfüh⸗ rer Baldur von Schirach gibt folgende Er⸗ klärung ab: Die Reichsregierung hat am 1. Dezember ein Geſetz beſchloſſen, deſſen Bedeutung für die Erziehung unſerer Jugend erſt in ſpäteren Jahren ganz verſtanden werden wird. Obwohl das Geſetz über die Hitlerjugend etwas Einzig⸗ artiges und Einmaliges in der Geſchichte der menſchlichen Erziehung darſtellt, iſt es prak⸗ tiſch noch nichts anderes als die ſtaatliche An⸗ erkennung einer bereits vollzogenen Entwick⸗ lung. Denn die Jugend, die nunmehr durch Geſetz und Unterſchrift des Führers u. Reichs⸗ kanzlers in der Hitlerjugend Dienſt tun ſoll, iſt zum weitaus größten Teil bereits unter unſeren Fahnen angetreten. Nicht dieſes, noch irgendein anderes früheres Geſetz hat die Ju⸗ gend für die nationalſozialiſtiſche Staatsidee mobiliſiert. Sie iſt aus freiwilligem Entſchluß, aus Begeiſterung und echtem ſozialiſtiſchen Ge⸗ fühl zur HJ. geſtoßen. Heute am Beginn des letzten Monats des Jahres 1936 haben Führer und Reichsregierung den freiwilligen Einſatz der Jugend die höchſte Anerkennung zuteil wer⸗ den laſſen, die ein Staat zu vergeben hat. Ich ſehe es als meine Aufgabe an, das Prinzip der Freiwilligkeit unter den veränderten Verhältniſſen nach Verkündung des Geſetzes in einer mir bereits klar vorſchwe⸗ benden Form aufrecht zu erhalten. Die Jungen und Mädel, die vor dem 1. Dezember 1936 in die eigentliche 5J. oder den BDM. d. h. in die Altersſtufe der 15—18jährigen(beim BDM. 15—21jährigen) eingetreten ſind, wer⸗ den von den ſpäter Hinzukommenden in einer beſtimmten Form unterſchieden werden. Trotzdem habe ich nicht die Abſicht, in der deutſchen Jugend zwei verſchiedene Rangſtufen zu ſchaffen und damit einen Grund zur Eifer⸗ ſucht und Zwietracht. So aber will ich eine Leiſtungsſtufe errichten, die jeder auch nach dem 1. Dezember in unſere Gemeinſchaft ein⸗ tretende Jugendliche durch Treue und Pflicht⸗ erfüllung und Einſatzbereitſchaft phyſiſcher und berſönlicher Art erklimmen kann. Der Streit um die Einheit der Jugend iſt vorüber, und ſo, wie ich die Millionen einſt in marxiſtiſchen Jugendverbänden organiſierter Jugendlichen verſöhnt und als treue Kame⸗ die Hitlerjugend raden und Mitarbeiter gewonnen habe, hoffe ich, auch alle anderen, die nunmehr durch den Willen des Reiches in unſere Gemeinſchaft kommen, zu verſöhnen und innerlich zu ge⸗ winnen. Ich gedenke weder in den Wäldern Germaniens heidniſche Opferſtätten zu er⸗ richten und die Jugend zu irgendeinem Wo⸗ tankult zu bringen, noch das junge Deutſchland ſonſtwie den Zauberkünſten irgendwelcher bär⸗ tiger Krautapoſtel auszuliefern. Im Gegen⸗ teil: Möge jeder der religiöſen Ueberzeugung dienen. die er vor ſeinem Gewiſſen verantwor⸗ ten kann. Die Hitlerjugend iſt keine Kirche und die Kirche keine Hitlerjugend. Die von mir geführte und verantwortete Gemeinſchaft wird im Sinne des Führers für den national⸗ ſozialiſtiſchen Staat ausſchließlich durch mich und meine Unterführer beſtimmt werden. Und ich gebe der deutſchen Oeffentlichkeit das Ver⸗ ſprechen ab, daß die Jugend des Deutſchen Reiches, die Jugend Adolf Hitlers, im Sinne des Mannes, dem allein ihr Leben gehört, ihre Pflicht erfüllen wird. Hillerjugend erhält Reichsaufkrag 88 Berlin, 2. Dezember. Durch die neue Jugendgeſetzgebung wurde der Reichsjugend⸗ führer der NSDAP. Baldur von Schirach mit der für die Zukunft des deutſchen Volkes bedeutſamen Aufgabe betraut, die Jugend der Nation in der HJ. zuſammenzufaſſen und ſie 92 Geiſte des Nationalſozialismus zu erzie⸗ en. Baldur von Schirach, am 9. Mai 1907 in Weimar geboren, ſtand ſchon als 17jähriger in der Front des Nationalſozialismus. Er ſtudierte nach ſeiner Weimarer Schulzeit in München Germaniſtik und Kunſtgeſchichte und tat ſich auf 7 Univerſität als unermüdlicher Vorkämpfer für die Idee Adolf Hitlers her⸗ vor. Seine Revolutionsgedichte fanden vor allem in der jungen Nation lebendigen Wider⸗ hall. Er leiſtete der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung während der Kampfzeit als Journa⸗ liſt, Redner, Organiſator und Jugendführer hervorragende Dienſte. 1925 trat er in die Partei ein und gehört ſeit vielen Jahren bereits zum engſten Ver⸗ trautenkreis des Führers. Mit 20 Jahren Kundfunk-Programm Freitag, 4. Dezember 1936 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel. Anſchl. Schallplatten. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 9.40 Märchen von Anderſen. 10.00 Volk an die Arbeit. 10.50 Spielturnen im Kindergarten. 11.40 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört. 12.00 Die Werk⸗ pauſe. 13.00 Glückwünſche. 13.15 Konzert. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter uſw. 15.15 Kinderlie⸗ derſingen. 15.40 Arbeit des BdM. für das Winterhilfswerk. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Muſizierſtunde der HJ. 18.25 Wunder des Weltalls. 19.00 Guten Abend, lieber Hö⸗ rer! 19.45 Deutſchlandecho. 19.55 Sammeln! 20.00 Kernſpruch. 20.10 Fünf Streichquartett⸗ ſätze mit Baß. 20.50 Zwiſchenmuſik. 21.00 „Fieber in Havanna“. 22.00 Wetter uſw. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. Reichsſender Frankfurt 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſtand uſw. 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 10.00 Eine gute Idee. 11.00 Hausfrau hör zu! 11.30 Landfunk. 11.45 So⸗ zialdienſt. 12.00 Buntes Mittagskonzert am Rhein. 14.00 Zeit. Nachrichten, Wetter. 14.10 Opernmuſik. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 15.30 Flieger und was ſie erleb⸗ ten. 16.00 Kammermuſik. 17.30 Die Normung im Handwerk. 17.45 Kehraus im Kleider⸗ ſchrank. 18.00 Muſik aus Dresden. 19.00 Klänge der Heimat. 19.40 Tagesſpiegel. 19.55 Wetter. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10 Das Zernick⸗ Quartett ſpielt. 20.40 Uhr der deutſche Weg. 21.30 Das Zernick⸗Quartett ſpielt. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.15 Nachrichten. 22.30 Chor⸗ muſik 23.00 Unterhaltungskonzert. 24.00— 2.00 Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 10.00 „Nachtſchicht““, Hörſpiel. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.30 Uebertragung aus dem Weihnachtsland. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.40 Das Neueſte von Geſtern. 18.00 Laß uns träumen! 19.00 Herr und Frau Mai treiben Sport. 19.30 Schallplatten. 19.45 Erzeugungs⸗ ſchlacht. 20.00 Nachrichten. 20.10 Wiſſen Sie, das?... 21.05„Die Abenteuer des kecken Veit“. 22.00 Zeit uſw. 22.30 Unterhaltungskonzert. wurde er vom Führer in die Reichsleitung der NSDAP. und mit der Führung des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Studentenbundes betraut. Durch ſeinen unermüdlichen Kampf gelang es dem NS DST. bereits ein Jahr vor der Machtergreifung, im Staate die Führung der Deutſchen Studentenſchaft an ſich zu reißen. 1931 ernannte ihn der Führer zum Reichs⸗ jugendführer der NSDAP. und 1932 zog er als jüngſter Abgeordneter in den Reichstag als Vertreter der jungen Generation. Im Mai 1933 wurde er Jugendführer des Deutſchen Reiches. In den Jahren nach der Machtergreifung ſchuf Baldur von Schirach die Vorausſetzungen für eine geſunde Ent⸗ wicklung der nationalſozialiſtiſchen Jugendbe⸗ wegung, an der nach dem neuen Geſetz die ganze deutſche Jugend Anteil hat. Als Lyriker iſt der Reichsjugendführer be⸗ kannt geworden durch ſeine Gedichtsſammlung „Fahne der Verfolgten“, als Schriftſteller durch mehrere zuſammen mit dem Photogra⸗ phen Hofmann herausgegebne Bildbücher über den Führer und vor allem durch ſein Werk„Hitlerjugend, Idee und Geſtalt“. Der Reichsjugendführer iſt ſeit Februar 1933 ver⸗ heiratet und hat zwei Kinder, eine 1933 gebo⸗ rene Tochter und einen 1935 geborenen Sohn. Nürnberg, das neue Sporkwelflampfzenkrum „Die Anordnung des Führers über die künf⸗ tige Abhaltung von nationalſozialiſtiſchen Kampfſpielen auf den Reichsparteitagen wird für das geſamte deutſche künftige Sportleben von entſcheidender Bedeutung ſein. Wir be⸗ ſaßen zwar bis jetzt die n Kampfſpiele und die einzelnen Landesmeiſterſchaften; es fehlte aber in Deutſchland an einer ſichtbaren, 5951 9 4 den de ertes körperlicher Uebungen für das Volk. e r Das von vielen Skeptikern bei ſeiner Schaf⸗ fung oft belächelte SA.⸗Abzeichen hat, das wird heute niemand mehr zu leugnen wagen. Hunderttauſenden von Männern allein zu einer Wiederauffriſchung ihrer Gelenkigkeit, Geſchmeidigkeit und letzten Endes auch zu einer Kräftigung ihrer Geſundheit verholfen. Dieſer Energieaufwand des Einzelnen kam nicht nur ihm ſelbſt, ſondern dem ganzen Volke zugute. Der dadurch von der SA. errungene Erfolg wird nun auch nach außen hin durch die Kon⸗ zentration des Intereſſes des ganzen Volkes und auch der Welt durch die Nürnberger Kampfſpiele ſichtbar unterſtrichen. Die SA. er⸗ hält damit eine neue Aufgabe die ihr und allen SA.⸗Männern einen kräftigen, immer⸗ währenden Impuls geben wird. Die Kampf⸗ ſpiele von Nürnberg werden der ganzen Welt das Beiſpiel der neuen, vom nationalſozialiſti⸗ ſchen Deutſchland geſchaffenen Form des Mann⸗ ſchaftskampfes zeigen. Durch die überragende Bedeutung, die die Reichsjugendführung ihrer⸗ ſeits dieſer Form des Kampfſportes von jeher beigemeſſen hat, iſt für einen imponierend gro⸗ ßen Einſatz ſchon allein bei den Ausſcheidungs⸗ und Vorbereitungskämpfen für die Kampfſpiele Sorge getragen. Sie werden, daran iſt nicht zu zweifeln, die Nürnberger Parteitags⸗Veran⸗ ſtaltungen noch weit über den bisherigen Rah⸗ men hinaus ſteigern weil vor allem die ſport⸗ lich intereſſierte Jugend an den neuen Kampf⸗ ſportwettkämpfen den lebhafteſten Anteil neh⸗ men wird. 1 N — — — . — —. — — ä N 8—————— — 1 4 e r ——ů— — D eee eee N ö 333 eee N 8 2 Mu ee FF e ßeſtunden 85 Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung OBle. Flucht. uc dem eictum- Roman von Gert Rothberg 10. Fortſetzung Dietz war viel bei ſeinem Jun Zwiſchen ſeinen Arbeitsſtunden beſchäftigte es ſich mit ente gellehten uſtk. Er kam vorwärts und das freute ihn. Nicht, daß er auch nur noch einmal daran gedacht hätte, dieſe Kunſt materiell auszunützen, 1 damit ſein Brot zu verdienen. Nein, das war vorüber. Seit— der dungs da war! Vorher waren dieſe geheimen Wünſche immer dann und wann einmal ie een jetzt nicht mehr. 3 trotzdem war er glücklich, wenn Profeſſor Dirkſen 82 „Es iſt direkt ungerecht. Einer gibt ſich die erdenk⸗ lichſte Mühe, und es langt N ig u Künſtler. Und der andere, der 1* Chance nicht aus.“ „Vielleicht brauche ich es doch noch einmal. Man kann es nie wiſſen, wie es im Leben kommt,“ hatte Dietz einmal darauf geſagt, worauf der Profeſſor erregt E war: „Als Notnagel ſoll man eine große, göttliche Kunſt nicht benützen. Dann ſoll man ſte ſchon lieber ſchlum⸗ mern laſſen!“ „Dietz übte wieder in ſeinem Zimmer. Von nebenan 1 er einen trockenen Huſten. Er verſuchte zwar, otzdem weiter zu ſpielen, aber immer wieder irritierte ihn dieſer Huſten. Er legte die Geige beiſeite, blieb zunächſt unf lüſſig tehen und ging dann hinaus, um ſeine Wirtin zu agen, wa a nebenan los ſei. Ob das junge ädchen vielleicht krank geworden wäre; denn dann wolle er nicht ſpielen. Gerade als Dietz an der N der alten Dame klopfen wollte, öffnete ſich die Tür neben ſeinem * und ein junges, ſchlankes Mädchen trat her⸗ aus. Dietz Forſter ſtarrte zu ihm hin. Narrte ihn denn ein böſer Traum? Das war doch——1 1 15 e ſtürzte auf das Mädchen zu Ilka⸗Maria! Du biſt es!“ as Mädchen ſtand regungslos, doch die zitternden Hände verrieten die innere Aufregung. „Ich habe es nicht gewußt, daß Sie es ſind. Ich war immer unterwegs. Doch ſeit 8 Real es nichl mehr. Ich muß mich ſchonen. Das naßkalte Wetter vertrage ich ſo. Aber es iſt nichts Schlimmes.“ Haſtig hatte Ilka⸗Maria es geſagt; und ſie verſuchte wieder in ihr Zimmer zu gelangen. Aber beſchwören aßen. Aa, ich ß dich chen! Muß wiſſe Ilka⸗Maria, ich mu prechen ß wie du ſo krank werden kunakeff Denn du biſt krankt Und dann— wo iſt dein Bruder?“ Sie mochte 7 daß ſte ihm jetzt nicht entweichen konnte. So ging ſie ihm voran in ihr Zimmer. Dietz 1 folgte ihr. Ilka⸗Maxia deutete mit der ſchmalen, blutloſen Hand au 3 45 Sie Plath, Herr Forſter.⸗ itte, nehmen Sie Platz, Herr Forſter. „Fbre ſchmale, noch immer kindhafte Geſtalt ſchmiegte ſich 05 8 i donne die ee etzt e a ie orſter die großen traurig — 4A erten 1 des Mädchens ſah die ſchlichte, ſie aber vorteilhaft kleidende Trauerrobe. Ein Erſchrecken erfaßte ihn. Ehe er eine vorſichtige Frage ſtellen konnte, ſagte Ilka⸗Maria mit ſchwacher, ernſter Stimme: „Mein Bruder Wilhelm ſtarb vor einem halben Jahre an einer ſchweren e Ganz lötzlich. Nur einen Tag und eine Nacht hat er ge⸗ itten. Ich war bei ihm. Ja—— und dann konnte ich nicht allein dort bleiben. Aus verſchiedenen Grün ⸗ den ging das nicht. Ich beſuche noch die Akademie gebe aber nebenbei Malunterricht. Es iſt ja gleich, wie ſch mein Leben friſte. Ganz gleich i es mir.“ Dietz Forſter ſprang auf, kam auf ſie zu und umfaßte die ſchmalen Mädchenhände. „Ilka⸗Maria, ich habe nur immer dich geliebt. J liebe dich noch. In dieſer Minute weiß ich es. will nicht, daß du in Not biſt, hörſt du? Ich werde das niemals dulden!“ Ihre Augen hingen gebannt an dem breiten Trau⸗ ring, der ſeine Rechte ſchmückte. „Viez orſter, man macht einer andern Frau mit dieſem Ringe an der Hand keine Liebeserklärung.“ aſt gütig klangen die Worte an 175 Ohr. Er er⸗ bob fc erregt. In ſeinen Augen blitzte etwas, das wie Wahnſinn ausſah. Ilka⸗Maria Urſt ſah es. Auch ſie ſtand auf, gütig ſtrich ihre Hand über ſein dunkles, volles Haar. l „Gegen das Schickſal können wir nicht anrennen. Man muß ſich fügen. Und— ich lebe ja auch ganz zu ⸗ ieden.“ 5 ir durchnchtig blaß war das feine Mädchengeſicht. Dietz Forſter blickte erſchütter in dieſes feine Geſicht. „Was kann ich tun? Ich habe doch keine ruhige Stunde mehr, wenn ich dich krank und in Not weiß, lage 3e bndch lächelte a en lã 8 „Ich ſagte Ihnen ſchon, daß ich ganz zufrieden bin. Und wenn der Sommer mit ſeinen warmen Tagen wieder kommt, dann werde ich ſicherlich ſehr ſchnell wieder geſund.“ Ich will für dich ſorgen. Ilka⸗ Maria.“ Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau. Sa · Nein! Es wäre das Schimmſte, was Sie und ich elbſt mir antun könnte. Unſere Wege ſind getrenn! ür immer.“ Klar ſtand vor ihm jener Wintertag, an dem ihm Wilhelm Urſt die Wahrheit über Ilka⸗Maria ſagte. Und— jetzt hatte ſie dieſe Wahrheit ja ſchon ſelbſt verraten. Sie war nicht die Frau des wohlhabenden Malers Hellſtröm geworden. „Ilka⸗Maria, ein großes Opfer ſoll man achten, Aber ich kann das nicht in unſerm Falle. Warum ſagteſt du damals die Unwahrheit und brachteſt dich und mich um ein großes, heiliges Glück?“ Ratlos ſah ſie ihn an. Nach einer Weile ſagte ſie: „Ich wollte das Beſte für Ihre Frau Mutter. Sie hätte doch viel gelitten, wenn Sie um eines fremden Mädchens willen alles aufs Spiel geſetzt hätten.“ „Meine Mutter hätte auch 4K gebracht. Für mein Glüdt immer!“ ſagte er beſtimmt. Er 1 die noch immer zitternden, heißen Hände des Mädchens in den 3 wußte, das ſie krank und verlaſſen war, wußte, daß er ſie noch immer liebte. 1 Lippen drückte er brennend auf dieſe Mädchen. ände. Ich laſſe dich nicht wieder von mir. Ich bin nicht glücklich geworden in meiner Ehe. Viele Menſchen en unglücklich ſein, damit ein einziger ſeinen Willen hat. Ich war gezwungen, den ſchmähligen 4 einzugehen. Und nun hab ungen.“ Ihre Augen leuchteten in teilnahmsvoller Liebe au für ſein Kind, das ſie nicht einmal kannte. Hab' es recht lieb, dein Kind, Dietz!“ Seine Beherrſchung war vorüber. Er nahm ſie in eine Arme, 5 feſt, küßte die dünnen Lippen. Und Ika⸗Maria ließ es ihn nt i gen ren Sie wußte: Es war ja ein letztes Mal. „Dietz, ich hatte nicht zu hoffen gewagt, daß mir no eine ſolche Stunde des Glückes werden könnte. J bin Gott dankbar. Ich bin Gott dankbar, weil ich di noch einmal wiederſehen durfte. Doch nun ſehen wir uns nicht wieder. iemals! Ich fordere von dir: Achte mich! Wenn ich auch ganz verlaſſen und arm bin. Wir werden einander nicht vergeſſen. Aber e werden wir uns nicht. Mache mir meinen Weg nicht noch ſchwerer.“ Da küßte er ſie noch einmal innig. Und ſein Geſicht wurde härter und ärter. „Gut! Och achte dich ſo hoch, wie ich meine Mutter 17 1 geachtet habe. e ich meinen Und aus dieſem Grunde werde ich ich vorläufig nicht mehr aufſuchen. 83 e ihn Bis ich einen Auswe 1 habe. Ich wer finden! Bleibe hier, J a⸗Maria, damit ich wenigſtens ch danke dir. Und nun leb' wohl, Ilka⸗Maria.“ och einmal ſahen ſie ſich in die Augen, dann ging er, einen feſten Entſchluß im Herzen. Er mußte helfen! Ilka⸗Maria mußte in ein mildes Klima, dann wurde ſte ſicherlich wieder geſund. Aber es mußte ein Weg gefunden werden, über den hinweg man Ilka⸗Maria die zur Erholung nötige Summe in die Hände ſpielen konnte. Noch lange 1 Dietz Forſter verſtört und nachdenk⸗ lich durch die Straßen, traf Bekannte und ehe ſie zu 1 Endlich, als er ſchon a0 verzweifelt war, we a er niemand 2 dem er Ilka⸗Maria anvertrauen weiß, wo du biſt. ch werde bleiben.“ konnte, tauchte vor ihm ein gütiges Altfrauengeſicht auf. Er hörte ſcharfe, ſpöttiſche Worte, er ſah helle, blaue Augen in einem faltigen Geſicht. Frau Katha⸗ eina Oberhöfer, die Gattin des berühmten Profeſſors! Sie war der einzige Menſch, der eit 1 konnte. Und ſie war ſeine Ae und hatte ſelbſt keine Kinder. Als ganz junger Menſch hatte er Gez bei ihr zuweilen Rat und manchmal auch heimlich Geld geholt. „Wieder mal blank? Kann ich mir denken. Aber nen Lüderjahn biſt du. Das ſchöne Geld. Hier haſt du es. Natürlich wird's mit Frauenzimmern vertan. kann ich mir leibhaftig vorſtellen, die vielen Amon⸗ retten. Aber Männer werden nu mal erſt geſcheit, wenn ſte durch alle Schulen durch ſind. Da kannſt du natürlich keine Ausnahme machen. Und die lieben 3 würden dich ja auslachen. Sag's aber nicht em Hans Pröll. Der kriegt nämlich niſcht mehr, der Gauner. Weil er mich angeſchwindelt hat. Schwin⸗ deln iſt das einzige, was ich nich leiden kann, ſiehſte!“ Dieſe Worte klangen ihm jetzt klar in den Ohren. Hans Pröll war auch ihr Patenkind. Der ſchien es gründlich verdorben zu haben damals. Wie er heute zu Frau Katharina ſtand, wußte Dietz nicht, Das war auch gan erich Er wußte aber, daß 5 Katharina Hilde nicht in 55 Herz eſchloſſen atle. Sie hatte direkt eine fanatiſche Abne 1 9 gegen ſtie. Hilde hatte ſich ſogar bei Dietz darüber beſchwert. Nun waren ſie in letzter Zeit nicht mehr zuſammen⸗ ekommen. Aber Dietz wußte, daß er Tante Katharina 2 11 aufſuchen durfte. Und deshalb ging er jetzt u ihr. b Sie war ſeit Fahren verwitwet ging nicht mehr viel aus, weil das Rheuma ſie ſehr plagte. Sie ſaß in ihrem heimeligen Erker, an den Füßen eine Wärm⸗ arne war trotzdem noch in dicke Tücher eingehüllt und hre GGeſellſchaf erin las ihr gerade die Zeitung vor, als man ihr Dietz meldete. „Ach ſo was. Darf der mal kommen?“ ſagte die alte Dame zu ihr.„Hoffentlich iſt die Frau Gemahlin nicht mit!“ Und zur Bedienſteten gewandt:„Allein?“ Die Betreuerin nickte.„Na, dann führen Sie ihn hierher, Lehmannſche, aber ein bißchen 1 75 ietz Forſter hatte nebenan jedes Wort gehört. Und die Geſellſchafterin mochte das auch T haben denn ſie hatte einen ganz roten Kopf, ſie ihn bat, näherzutreten. te ſchloß dann die Tür hinter Dietz und der blickte ein bißchen ſchuldbewußt auf die alte Dame. Sie .. m aber die Hände entgegen und meinte eun 5 Ach, da biſt du ja, Dietz Fo ter. Freut mich daß * 1 7 du deine Tante Katharina n. nicht ganz vergeſſen Gar Na, da ſetz' dich zu mir d erzähl mir ein biß⸗ en „Zunächſt guten Tag, Tante Katharina. Wie lieb von dir, daß du nicht böſe auf mich biſt.“ Sie brummte irgend etwas, aber er wußte, ſie freute ſich, daß er gekommen war. „Geld brauchſt du wohl heute nich? Die Haßlern hat ja genug. Und jetzt wirſte wohl auch nicht mehr viel für dich brauchen? „Nein, ich brauche kein Geld. Auch das meiner Frau brauche ich nicht. Ich bin jetzt der führende Direktor der Haßler⸗Unternehmungen, und es iſt einerzeil 1 meinem Schwiegervater und mir ein hohes ehalt vereinbart worden. Das genügt mir, ich ver⸗ brauche es nicht einmal ganz.“ * ſchön. Aber dich führt doch irgend etwas zu mir „Wie klug du biſt, Tante Katharina. Ich darf dit alfo alles ſagen?“ „Aber natürlich. Die nackte Wahrheit, 115 ni ſchwindeln. Denke an Hans Pröll! Der darf mir no 7 2 26 755 die Augen. Hm, alſo los jetzt, mein teber tetz. Und Dietz vertraute ſich died. alten Freundin an. Die ſaß ſtill da und drehte die Finger umeinander, Dabei gaben die nicht mehr ganz modernen Ringe — 55 einen hell klingelnden Ton, wenn ſie aneinander rafen. Dietz Forſter ſchwieg, und die alte Dame mit dem letzt W gefurchtes Geſicht eg 22 f „Hm, das is ne tolle che! Hm Aber 1 5. dieſe gange Razelegenheit. Aber was tun? Ich kann das ne Ae e die ſeit dreißig Jahren hier bei e„nicht an die Luft ſetzen und mir die junge Dame.Und du lieber Gott ich brauche ſelber ſehr vie! Och könnte das Mädel nicht bemuttern. Un denn ſie krank iſt, wie du ſagſt, dann iſt das doch ſchon aus dem Grunde nichts. Aber hilf du ihr doch.“ „Von mir nimmt Ilka⸗Maria keinen Pfennig an, und wenn ſie verhungert,“ ſagte er. Die alte Dame ſah ihn eine ganze Weile durch⸗ W an, dann meinte ſie: m „Liebe Tante Katharina, ſieh das doch ein, daß— hier vollkommen ausgeſchaltet bleiben muß. Erſte hint es um Ilka⸗Martas guten Ruf, und dann in ich doch verheiratet.“ „Eben! Ein 68 155 Ehemann. Hm! Nu, i chen helfen. Liebſt du ſie denn noch?“ werde dem Mäde 5 a!“ „Im! Dann bleib ja fern, ſonſt wird nur ein 1 draus. Wenn du deinen Jungen nicht hätteſt da— aber es hat ja alles keinen Zweck. Die Ehe iſt etwas Heiliges. Man ſoll da nicht dran rütteln. Du mußt auch aushalten um des Jungen willen. Ja, alſo ich reiſe nach dem Süden, trotzdem ich mich bis auf mein Rheuma mopswohl fühle und nicht weiß, was ich dort ſoll. Ich nehme zwei leidende junge Mädel mit auf meine Koſten. Damit es nicht auffällt, nehme ich noch eine mit, verſtehſt du? Zu Ilka⸗Marick ſage ich, daß ſie mir von einer befreundeten Dame empfohlen wurde. Und— ſchließlich kann i wirklich mal was Gutes tun. Aber im Süden hab' ſch nichts zu ſuchen. Was ſoll ich nur bloß den Leuten dort unten mein Geld hinſchmeißen?“ Letzteres klang kummervoll. Aber Dietz Forſter wußte, daß Tante Katharina damit nur ihr gutes Herz zudecken wollte. „Tante, wie ſoll ich dir bloß danken.“ „Schreib' mir lieber die Adreſſe auf von der jungen Dame,“ knurrte Frau Katharina Oberhöfer. —5 97 ihr Ilka⸗Marias Adreſſe. Dann ſagte er auf⸗ atmend: „00 danke dir, danke tauſendmal, Tante Katharina.“ „Schon gut. Nach dem Süden. Das ſchöne Geld! Das könnten ſte in Deutſchland auch gebrauchen. Die armen Leute, die ihre Penſionen leer ſtehen haben“ „Ja, aber für das Leiden iſt eben——“ „Ich weiß ſchon. Dann werde ich alſo San Remo un⸗ ſicher machen. Wenn's einmal ſein muß. Aber eine rage hab' 4 noch: Was geſchieht, wenn ich das junge ädel geſund zurückbringe?“ „Dann wirſt du ihr gütigerweiſe durch Empfehlungen an deine vielen Freundinnen helfen, daß ſie genügend Malunterrichtsſtunden erhält.“ 8 Fortſetzung folgt. —— ——— —— —— 3 1 5 ————— A — r Mu ßeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Ile · Nuclil vc clem. eiclitum Roman von Gert Rothberg 11. Fortſetzung „Ach nee! So blamieren ſoll ich 1 Wo ich die . langen Fahre N gepredigt habe, junge ädel ſollen Kochen lernen, Haushalt führen, Kinder warten, kurzum, alles das, was eine junge Frau können muß. 810 werde mich hüten!“ 1 iſt ein künſtleriſches Talent.“ „Das iſt immer faul. Der Künſtler braucht kein Talent, wenn er nur Glück hat.“ Tante! * e ſtreiten? Die junge Dame ſoll geſund wer⸗ den. Dann werden wir weiter ſehen. Uebrigens habe ich mit meiner Frage vorhin gar nicht mal gemeint, was das Mädel dann angeben will, wenn ſie zurück⸗ 3 hab' wiſſen wollen, was du dann zu tun geden „Nichts! Ich muß ihr immer fern bleiben. Darum habe ich ja deine Güte angerufen. Wenn Ilka⸗Maria anders wäre, dann——“ Er ſtrich mit einer baſtigen Bewegung das dichte Haar zurück. Die alte Dame aber ſagte: „Gut 12 Dietz. Ge. 8 oben bleiben. Anſtändig! Das iſt die Hauptſache. Willſt du mit mir ſpeiſen?“ „Entſchuldige, ich möchte lieber nach Hauſe. Meine rau erwartet mie Ich danke dir für deine freund⸗ che 8 Ein andermal komme ich ſehr gern.“ „Dann auf Wiederſehen, Dietz.“ „Auf Wiederſehen, Tante Katharina, und nochmals tauſend Dank! Sie blickte ihm ſinnend vom Fenſter aus nach. Da⸗ bei murmelte ſie: „Schade um ihn. Die verrückte Heirat. Ich denke nicht daran, mir die hochmütige Haßlern einzuladen. Aber den Jungen würde ich gern ab und zu einmal ſehen. Er muß ihn mir öfters bringen. So viel wird er doch wohl zu beſtimmen haben? Und— ich werde den Gedanken nicht los, daß Dietz furchtbar unglückitch iſt. Eine ſchlimme Sache. Eine direkt troſtloſe Sache. Aber auf das Mädel bin ich neugierig, die da ſo tapfer entſagt hat. Und wenn Dietz ſie ſo liebt und hochachtet, dann wird ſie ſicher ein wertvolles Menſchenkind ſein. Nun, ich werde ja ſehen.“ Dietz kam ſehr abgeſpannt nach Hauſe. Es war ein warmer, ſonniger Frühlingstag. Es gab jetzt immer lange Konferenzen. Die furchtbare Kriſe der Weltwirt. ſchaßt machte dieſe 8 Es mußte alles verſucht werden, ſich zu halten, ſich während dieſer Kriſe zu be⸗ haupten. Aber er richtete es doch ſo ein, daß Hilde ſich nicht beklagen konnte. Er widmete ſt ihr nach wie vor. Er wollte Frieden um des Jungen willen. „Die gnädige Frau ſind noch nicht zurück. Gnädige Frau ſind zum Tennis,“ meldete ihm das Mädchen. Er warf Hut und Handſchuhe auf den runden Tiſch und gab dem Mädchen den Mantel. Dann ſchritt er ins Kinderzimmer. Der Kleine war ſeit einigen Tagen nicht ganz wohl, auch heute früh hatte er wieder ſehr blaß ausgeſehen. Der Junge würde doch nicht etwa ernſtlich krank werden? Der Kleine ſaß ſtill inmitten feiner Spielſachen. Die Pflegerin ſtand von ihrem Platz am Fenſter auf, wo ſie Kleider des Jungen ausgebeſſert hatte. „Guten Tag, Herr Forſter. Gott ſei Dank, daß Sit nach Hauſe kommen. Ich habe immer wieder verſucht, die gnädige Frau auf dem Tennisplatz erreichen. Karl⸗Heinz hat leichtes Fieber und Hals“. nerzen.“ Dietz Forſter hatte ſeinen Jungen auf den Arm ge. nommen. Bubi, wo tut es denn weh?“ Der Kleine zeigte auf ſein Hälschen, dann deute! das Händchen auf den Hinterkopf, „Da, Papi.“ „Mein 95 92 Der Papa ruft ſofort den Onke Doktor, nicht wahr?“ Ja, Papi.“ Das Kind auf dem Arm, telephonierte Dietz von ſeinem Zimmer aus an Sanitätsrat Neubauer. Der verſprach, ſofort zu kommen. Er ſagte auch, der Kleine müſſe ſofort ins Bett; es ſeien bereits einige Scharlach⸗ und Diphtherie⸗Fälle gemeldet worden. Dietz erſchrak. Seine Hand ſtrich über den dunklen Kopf des Kindes. Wenn ihm das Kind genommen würde? Würde dann nicht ſein Leben völlig leer und troſtlos ſein? Noch ſchmiegte ſich das warme Körperchen an ihn. Dietz ging ſchnell ins Kinderzimmer zurück und ord⸗ nete an, daß der Kleine ſofort ins Bett gebracht werden müſſe. Er blieb dann bei dem Kinde. Ermattet legte der Kleine den Kopf zur Seite, ſah den Vater groß an. In dieſem Blick war ſoviel Dankbarkeit, weil der Papi bei ihm blieb. Dietz dachte erbittert: a „Und wo iſt deine Mutter, du armer, kleiner Kerl du? Sie amüſiert ſich irgendwo. Und man muß die „gnädige Frau“ gehen Klei damit ſie nicht ihre An⸗ alle bekommt, wenn ſie ſich langweilt. Aber du haſt ja mich, mein Junge. Wir zwei, wir müſſen eben immer zuſammenhalten. Wir gehören zueinander, ganz, ganz ing gehören wir zueinander.“ Der Arzt kam und unterſuchte den Kleinen. Ernſt derichtete er über den Befund:„Alle Anzeichen für Diphtherie. Das Kind muß ſofort iſoliert werden. Am u mir in ote Klinik. Ich n orgen, und es wird dann Arme leidenſchaftlich. wenigſtens jede meiner Anweiſungen auf das ſtrengſte„Verlaß mich nicht, Dietz, ich habe doch nichts getan, orſter ſah ihn ſtarr an. Er fühlte, wie ſein ſchmerzvoll zuſammenkrampfte. Dann durchrann es ihn wieder ſiedendheiß. and des Arztes. der Junge beſten wäre es, es kame kann da für alles beſſer Alſo doch! harter Zug, als er ſag men, als wenn ich am Tage hergehetzt nd rachte ſeinen Jungen in die Klinik von ihr erwartet. Sanitätsrat Neubauer. Ein ſchönes, geräumiges, hohes Zimmer bekam er; peinlichſte Sauberkeit ringsum, . Eine ältere Schweſter mit gro ſanften Augen blieb bei dem Kleinen. Dietz reichte ſtumm die Hand, drückte ſie krampfhaft. Heide nickte verſtändnisvoll. abſchiedete ſich von Sanitätsrat Neubauer; ihn auf die Schulter klopfend, meinte dieſer noch: 1 Herr Forſter, das Kerlchen iſt ja tapfer Und gerade heute wollte Ulri und verdirbt nicht ſelber durch endloſes Schreien ſchon Orlewsky mitbringen. Natürlich würde Dietz es als ein Verbrechen auffaſſen, wenn ich trotzdem ginge. Es em ſchritt Dietz Forſter mit tief geſenktem iſt ja zu ärgerlich. Aber was ſoll ich tun? Dietz ſteht 1 ſeltſam aus. Ich muß mich vor ihm in acht nehmen. nd wenn er auch iu ch geſagt hat, ſo weiß ich do wer übel genommen hat, da Sonſt wußte er ich nicht den Jungen beſuchen will. wohltuende Stille. „Kopf hoch, Kopfe die Straße zwiſchen den Hecken entlang. Er dachte an Katharina Oberhöfer. Tante Katharina! Sie war wieder daheim. Aber von Ilka⸗Maria wußte er nur, daß ſie wieder geſund war. r. Tante Katharina ſagte immer nur wieder auf ſeine drängenden Fragen: „Es iſt beſſer ſo, wenn du nichts weißt. gut, damit ſei zufrieden.“ Ueber ein Jahr lang war die alte Dame auf Reiſen geweſen; und war nun ohne Ilka⸗Maria zurück⸗ Dietz hatte ſich abgefunden. nichts von ihr. Abgefunden mit der ihm empor⸗ Sie 100 ihm verlangen ale nach ihm r konnte es nicht mehr innerlich Ruhe geben. Dietz kam nach Hauſe. Hilde war noch immer nicht zurück. Das H ſeltſam ausgeſtorben vor, und wie eine ſchwere, dunkle n. f die Rückkehr ſeiner Frau. Wartete eine volle Stunde. ſenkte es ſi Dann kam Hilde. ugen. Sie mußte ſich ſehr gut unterhalten Guten Tag, Dietz! Na, wieder brummig? Tut mir leid, aber wir hatten nenen Zuwachs im Tennisklub. Das mußte gefeiert werden. Aber jetzt können wir a, laſſe ſervieren. irektor Bernd iſt krank. Doch ich muß dir ſagen, Karl⸗Heinz Eine Handbewegung unterbrach „Natürlich, wieder der Junge. Weil ich mich ni ur Kindsmagd hera ſolch lächerliche Auchlen. Er hatte viel Geld mit aus Ru wohnte nun in Rumänien. Berlin, das er des öfteren beſucht hatte, gefiel ihm außerordentlich, wie er bei dem gen alle meine Bekannten.“ kleinen Feſteſſen verſichert hatte das Bankier Sellin dazu eigneſt du dich nicht. anläßlich ſeines Geburtstages im Klub veranſtaltet Ich wollte dir auch nur ſagen, daß Karl⸗Heinz vorhin hatte. in die Klinik von Sanitätsrat Neubauer gebracht wor⸗ den iſt. Der Sanitätsrat fand bei der Unter uchung ichen von Diphtherie.“ t zu Orlewsky! hanke. Was war er gleich? n e in Rumänien? il i icht Weil ich nich and gerettet und Verzeihung, aber das ſin Wir halten eine wird nicht vernachläſſigt. gepflegt aus, das beſtäti „Zur Kindsmagd? Nein, Der Kleine Iflegerin; das Er ſieht ſogar wunderbar Der Junge, ja— aber das iſt doch unmöglich.“ ann ſtand unbeweglich. Etwas Feindliches von ihm zu ſeiner Frau. Sie fühlte es! eſem Augenblick, da Eine neue Demütigung für ſie! Die ſie ſich natürli wieder hoch in ihr: ſelbſt einredete. Die Gier kam te nicht ſterben. Das wäre furchtbar. Hilde ging ſchwankend auf ihren Mann zu. as Kind dur es unſerm Jungen?“ Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister. Werdav i. Sa. was dir ein Recht geben könnte, mich zu verlaſſen.“ einige Male anrufen.“ ſelbſt nicht in dieſem ernſten Falle e aſt unberührt wieder vom Tiſch Schweſter Nachdem der erſte Schrecken in Hilde überwunden Dietz Forſter ver⸗ war, dachte ſie verärgert: „Muß mir denn der 9 12 alles verderben? Nun ni kann ich doch heute abend nicht genau, daß er es mir Dietz ſtand auf: wohl, Hilde. Leg' dich hin, du wirſt müde ſein.“ dennoch von einer biegſamen, kraftvollen S belogen hätte? Aus zur Tür ſchritt. aria geſtorben war?“ Dietz! Aber er hörte ſte 1 mehr. Oder hatte er ihren Ruf abſichtlich überhört? ſte verärgert mit dem Fuße auf. Kinde. Was würde denn auch ſchon ſein. Dietz war ſa ſchon eig bag Kind handelten Eins keich erke tang dcs eudig aufgelegt, hatte ro ngen und as Kind handelte. Eine leichte Erkältung, n 0 e e weiter. Und deshalb ſollte man ſich ängſtigen? Aber — wenn es wirklich ſchlimmer war, als ſie dachte? Sie liebte den Jungen doch auch? Aber ſie konnte ſich do ihr Leben nicht immer mit der Sorge um das Kin verſauern. Damit konnte ſich doch dieſe gutbezahlte Pflegerin abquälen. Zu was war die denn da? In danach noch einmal dieſer Beziehung war Dietz zu komiſch. Ich muß ihn vertreten. Jet Aber was geſchah jetzt? * etzt mußte ſie wahrhaftig im Klub abſagen. Der Ruſſe! einen ſolchen Strich durch die Rechnung machen. Forkſetzung folgk. Ihm das Wort abſchneidend, umſchlangen ihn ihre „Möchteſt du den Jungen nicht morgen beſuchen, Hilde?“ Sie blickte ſtarr zu ihm auf; um dann abweſend Er zu antworten: „Damit ich mich auch noch anſtecke? Ich— meine, iſt mein Alles. man müßte doch erſt genauer——“ „Du haſt recht, Hilde. Du könnteſt dich wirklich an⸗ Die Blicke der beiden Männer ruhten ernſt in⸗ ſtecken, daran habe ich 1 gedacht. Ich gehe dann einander, und um den Mund des Aelteren lag ein ſelbſt noch einmal hin, un Aus dieſem Grunde ſoll der am Abend kann man ja „Ja, Dietz, ja!“ ſagte ſte haſtig. Er ſpürte die Er⸗ Och kann mich ihm ganz anders wid⸗ leichterung, die aus ihren Worten klang: doch es be⸗ ier nur ab und zu einige Male rührte ihn kaum noch. Er kannte ſie 12 1 tos as andere Sie ſaßen ſich dann bei Tiſch gegenüber. Der neue Koch, der erſt kürzlich von Hilde engagiert worden war, 1125 n 1 die leckerſten Dinge zubereitet, aber ſie gingen alle r unſerem Vergnügen. eſten den intereſſanten „Entſchuldige, aber ich möchte nicht erſt den Mokka Es geht ihr abwarten. Ich habe heute noch 5 viel zu tun. Leb Ein kühler Händedruck, nichts weiter; und dabei dürſtete ſie gerade jetzt nach einem Kuß von ihm. Sie wußte ja, wie ſehr ſie ihn liebte, wenn vielmehr auch f dieſe Liebe mehr noch die alte begehrliche Leidenſchaft Tatſache, daß die ſchöne kleine Alka⸗Maria wieder ae⸗ war. Das war ja nun in all den Jahren ſo geweſen. mind war und nun fern von ihm lebte. Aber heute, Sie konnte nicht ohne einen Schwarm von Anbetern als er ſo tieftraurig zwiſchen den Hecken dahinſchrttt, ſein. Aber ernſtlich aß ec konnte ihr keiner werden. als die Erde in den Villengärten zu duftete, da dachte er plötzlich: Tante Katharina mi Mitleid belogen? Wenn Ilka⸗ Dietz blieb ſtehen, ganz in ſeine folternden Gedanken verſunken. Zwei flotte junge Mädchen gingen an ihm vorüber, ſahen ſich aber noch einige um. Dietz ging weiter. Das Fru lingserwachen ringsum machte ihn faſt wahnſinnig. ertragen. Drüben am Halteplatz beſtieg er eine Seinen eigenen Wagen hatte er nach Hauſe geſ nach, als er groß, er h ſankelt ankhei Hilde lauſchte. Dann, als ſich nichts rührte, ſtampfte „Er ſoll ſich über nichts wundern. Das halte ich nicht aus, wenn er ſich etwa in Zukunft ſtets ſo zu benehmen E edenkt.“ bart f ſfel leßde ag 2 Auen in 8 1 51 1 eil er geglaubt hatte, di U ürde i eſſel und ſah mit unruhigen Augen hinaus in den in a lub dete, does karg da Fina ode Garten, wo in der warmen Frühlingsluft Veilchen und aus kam ihm Narziſſen ihre Kelche geöffnet hatten. 5 Die Gedanken der fungen Frau eilten jetzt zu dem Orlewsky war wirklich ein intereſſanter Mann! Zwar nicht ſo groß und ſchön gewachſen wie Dietz, aber immerhin im Klub der Schönſte. Man hatte ihn auch e ne weil 1555 Hilde N ihm i t de tot d zitterte am ganze verſchiedene Auszeichnungen zukommen we toten ae; eee Damen hatten ſogar etwas mokant gelächelt. Aber das mochten ſie e Es war ja doch nur Neid, weil der ſchöne Ruſſe ihr ſo unverhohlen zeigte, wie gut ſie ihm das Kind 3 What abend hätte ſie mit ihm tanzen können 2 8 Kind ihn hier no 8„ e 1955 0 nun mußte dieſe alberne Krankheit des Jungen ihr eß. Einige Ob ſie einmal in der Klinik anrufen ſollte? Des eſen Mann immer und immer Arztes wegen müßte ſie es ſchon tun. Was ſollte er ihn niemals einer anderen zu gönnen. denn denken, wenn ſie ſich als Mutter gar nicht um den Kleinen kümmerte. Und— es war auch beſſer, wenn Fe den 9 15 1 7 55 Fal 63 „Das habe ich nicht wiſſen können, Dietz. Wie geht init gehen würde ſie nicht. Auf keinen Fall würde e. 8 ges ſie dies tun. Sie fürchtete dieſe anſteckenden Krank⸗ „Er iſt ſehr tapfer, hat nicht einmal geweint. Es ſteckt beiten mehr als ſie ſagen konnte. ſchon ein ganzer Kerl in ihm. Wenn er— mir— ge⸗ nommen— würde— ich—“ r —. 5 18 —— 4 81 eine wel Hef . Nm am! Ad! o b deren Nam wie lun. dem Sch 8 il dieser Nun Schr Echt inne Du Du Hier das h „n, geben; fich ſo gut und n lan Fell pm nm Lernt . Kurz * rr 3 N Bekanntmachungen Orisgruppe der A. S. H. A. J Biernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 DA Reichsbetriebsgemeinſchaft Bau Am Freitag, 4. Dezember 1936, abends 8 Uhr, findet im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ eine Verſammlung aller Bauhand⸗ werker ſtatt. Es ſpricht Pg. Steffan⸗ Heppenheim, über: Tarifordnungen. Es iſt Pflicht, daß nicht nur Bauarbeiter, ſondern auchalle anderen Berufs⸗ kameraden, wie Bauſchloſſer, Bau⸗ ſchreiner— Spengler— Inſtalla⸗ teure uſw. ſowie die Handwerks⸗ meiſter zu dieſer Verſammlung erſcheinen. Mögelin, Ortsobmann. Liokale Nachrichten Viernheim, den 3. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Es iſt ein kleines Wort, zu wiſſen, was man will, doch bleibt's ein guter Hort, und macht gar hell und ſtill. * En EMegepadcli In der Wohnung ſiehts luſtig aus. Der Mann kommt gerade nach Hauſe. Nichts ſteht am rechten Platz. Rechts iſt nicht mehr rechts und oben nicht mehr oben. Das iſt nun mal ſo beim Reinemachen. Glücklich die Frau, deren Mann Verſtändnis dafür hat. Unſer Mann verſtehts, er drückt zwei Augen zu, wie das gute Ehemänner in ſolchen Fällen tun. Frauchen überfällt ihren Mann mit der neueſten Entdeckung.„Du, wir brauchen einen Schrank. Einen Kleiderſchrank“. Nun wird es ihm aber doch etwas ungemütlich, denn dieſer Wunſch iſt wohl nichts anderes, als ein Angriff auf ſeine Kaſſe.„Wir brauchen einen Schrank!, Du meinſt wohl, Du brauchſt einen Schrank! Wundert mich eigentlich, wo Du immer nichts anzuziehen haſt. Was willſt Du eigentlich hineinhängen?“„Nun fängſt Du wieder ſo an. Sieh nur einmal ſelbſt. Hier iſt alles gerappelt voll. Aber ſieh nur, das hier, das kann ich doch beim beſten Willen nicht mehr anziehen. Und das rote Kleid, das gefällt Dir ſchon lange nicht mehr. Aber weg⸗ werfen kann ich es deshalb doch auch nich gleich“. Der gute Ehemann bleibt ganz ruhig. „Nein— wegwerfen, das verlangt niemand. Es iſt ja auch noch gar kein Schaden dran. — wollen wir doch einmal alles durchgehen, hübſch der Reihe nach“. Nach der Durchſicht lagen auf dem Stuhl ein„unmögliches Kleid“, eines, was„aus der Mode“ war, ein zu enges, ein Mantel, den ſie„nie mehr trägt“, und damit es voll wird, von ihm ein Anzug, den„er ſatt hat“.„So, das wäre eſchafft“, ſeufzte der Mann.„Das packſt Du in ein Paket und dann werden ſich die Sammler vom Winterhilfswerk freuen, brauchbare Kleidungsſtücke zu bekommen“. „Ja, das können wir doch nicht alles weg⸗ geben?“, brachte die Frau als Einwand ſchüchtern vor.„Die Sachen ſind doch noch ſo gut.“„Eben deshalb! Was man zwei Jahre und noch mehr nicht mehr angerührt hat, das kann man getroſt weggeben. Wir bereiten Freude damit, lindern die Not und— ich ſpare das Geld für einen Schrank.“ Aumnnmmmnmmaunummmummmmnummmmummmmmmmmmunmmnmumnnnmmnmnmnnnnm Lernt Mundharmonika ſpielen bei„Kraft durch Freude Kursbeginn: Samstag, den 5. Dezember abends 6 Ahr im„Freiſchütz⸗ Jungen und Mädels, das iſt etwas für Euch! Aamemnnnmemmmmmunmmumummuumumnmmnmmmm Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage begeht Valentin Lammer 3., Holzſtraße 23, von Beruf früher Maurer, ſeinen 86. Geburtstag; er iſt omit 85 Jahre alt. In den Kreis der 80⸗ jährigen unſerer Gemeinde tritt am 4. De⸗ zember Georg Kaiſer, Alexanderſtr. 1, während Altveteran Valentin Stumpf am gleichen Tage 88 Jahre alt wird. Sind die beiden erſtgenannten Altersjubilare noch voll⸗ auf rüſtig, ſodaß ſie noch täglich ihre Zeitung leſen können und an den Geſchehniſſen der Zeit regen Anteil nehmen, ſo hat bei unſerem Altveteranen Stumpf Sehkraft und Gehör ſtark nachgelaſſen. Doch weilt er noch gerne in Geſellſchaft.—— Zu dieſen ſeltenen Ehrentagen den hochbetagten Jubilaren herz⸗ liche Glückwünſche. Vom Standesamt. Der November weiſt folgende Einträge im Standesamtsregiſter auf: 20 Geburten, 13 Eheſchließungen und 5 Ster⸗ befälle.— Zwei Zeitungsbezugsſcheine wur⸗ den an Neuvermählte ausgegeben. * Ausſchreiben Diebſtahl aus einem parkenden ſonen⸗ Kraftwagen im Walde bei Feet de Gemarkung Viernheim Am Nachmittag des 27. November 1936, vermutlich gegen 14 Uhr, wurden aus dem 1 Perſonen⸗Kraftwagen IV B 28680 er verſchloſſen war und deſſen Eigentümer und Wagenführer ſich auf der Jagd befanden, von bis jetzt noch unbekannten Tätern folgende Gegenſtande entwendet: 2 Jagd⸗Feldſtecher aus Prismenglas„Zeiß“ mit der Kennzeich⸗ nung 6.30; und 8.24, mit der Firmenauf⸗ chrift O. Bg. Mannheim, Charlottenſtr. 11; ſerner 2 Taſchenlampen, wovon eine ſich in einer weiß⸗gelblichen Zelluloidhülle 4 5 1 Jagd⸗Dolchmeſſer. owie 1 Paar braune 2„Gesamtwert: ca. 400.— Weitere Gegenſtände blieben unberührt, oder es beſteht die Möglichkeit, daß die Diebe geſtört wurden. Als der Tat verdächtig wer⸗ den 2 Radfahrer bezeichnet, welche ſich um die Tatzeit in der Nähe des Kraftwagens auf- gehalten haben. Angaben aus dem Publikum, welche zur Ermittlung der Täter beitragen, wolle man richten an das Polizeiamt, Kriminalabteilung. Auf Wunſch werden die Mitteilungen vertrau⸗ lich behandelt. 4 der Verkauf don Weihnachtsbäumen Das Polizeiamt teilt mit: Gemäß Anord⸗ nung des Bezirksbeauftragten für den Weih⸗ nachtsbaumabſatz gilt für den Verkauf von Chriſtbäumen in Orten über 10 000 Ein⸗ wohnern Marktregelung. Der Verkauf findet in Viernheim in der Zeit vom 10. bis 25. Dezember 1936 ſtatt. Die Plätze für Chriſtbaumverkauf ſind: 1. Gärtnerei Eiſele 2. Marktplatz(Verkaufsſtand Heinrich Fal⸗ termann), 3. Lorſcherſtraße(Verkaufsſtand P. Buſalt 1.) 4. Kirchplatz(Verkaufsſtand Adam Weiß). Jeder anderweitige Verkauf außer den vor⸗ genannten Plätzen, iſt verboten. Neben einer ſtrafrechtlichen Verfolgung iſt mit Beſchlag⸗ nahme der Bäume zu rechnen. * Im Keller liegen Obſt und Kar⸗ toffeln! Sind ſie auch wirklich richtig ge⸗ lagert? Sehen Sie oft nach! Jede angefaulte Frucht muß ſofort entfernt werden, denn 15 ſteckt die anderen an. Fäulnis iſt oft die Folge von zu großer Feu ee des Kellers. Un⸗ gelöſchter Kalk im Keller zieht die Feuchtig⸗ keit an, löſcht ſich und kann ſpäter als Dün⸗ ger verwendet werden. Ueberhaupt ſollte ein Obſtkeller ein Muſter von Reinheit ſein. Jede Frucht muß für ſich allein liegen, darf ſich nicht mit anderen berühren und gedrückt wer⸗ den. Im Kartoffelkeller vernichtet das läſtige Keimen einen Teil 28 Ertrages. Kühle, nichtfeuchte Lagerung ſo, daß auch die Luft Zutritt zu den Kartoffeln hat, leichtes Be⸗ decken etwa mit Kohlengrus, öfteres Ausleſen und Abkeimen tun hier gute Dienſte in un⸗ ſerem Kampf gegen allen Verderb. Aprilwetter. Die unter heftigen Böen erfolgte Anfuhr kalter Meeresluft brachte auch unſerem Gebiete am Dienstag verbreitete Niederſchlagsſchauer, die vielfach bis in die Niederungen herunter Schnee brachte, ſo im Ueberwald in Wahlen, Scharbach, Affolter⸗ bach uſw., der infolge der Näſſe ſich keines langen Daſeins erfreute. Vom Atlantik her dringt zunächſt wieder mildere Luft nach, die zum Teil auch im Gebirge Regen bringen wird. Die geſamte Lage bleibt auch weiterhin ſehr unbeſtändig. Donnerstag: Wolkig bis be⸗ deckt und zeitweiſe Niederſchläge, bei leb⸗ haften 4* Winden zunächſt wieder mil⸗ der.— Freitag: Bei Luftzufuhr aus Weſt bis Nordweſt unruhiges bis unbeſtändiges Wetter mit Niederſchlägen. Der Tag ber Nalſonalen NSG. Der„Tag der Nationalen Solida⸗ tität“ iſt nach des Führers Willen der ſicht⸗ bare Ausdruck der inneren Geſchloſſenheit und der ſtarken Feſtigkeit, die dem zerſchundenen und zerſchlagenen Deutſchland des Jahres 1918 wieder Freiheit und Ehre gab. Führende Männer aus Partei, Staat, Kunſt und Wiſſenſchaft ſammeln am 5. Dezember für das Winterhilfswerk. Die„gute Geſellſchaft“ von damals mit ihren Wohltätigkeitsveran⸗ ſtaltungen, deren Ertrag häufig genug im umgekehrten Verhältnis zu der aufgewandten Mühe und der nicht immer ſelbſtloſen Ge⸗ ſchäftigkeit ſtand, iſt abgelöſt durch die Ge⸗ meinſchaft der ſozial Bewußten, die Tag für Tag im Kampfe und in der Tätigkeit ſtehen für das vom Fuhrer befohlene Werk. Der Tag dieſer großen Sammeltätigkeit, der die Männer aus Partei, Staat, Kunſt und Wiſſenſchaft in die Oeffentlichkeit der Straße führt, iſt zweckvoll gewählt: Er bildet den ſinnvollen Auftakt zum deutſchen Feſt der Weihnacht, in dem Glaube, Liebe und Hoff⸗ nung das Herz zum Wohltun ſtimmen. Das Opfer für den hilfsbedürftigen Deutſchen, das am 5. Dezember geſammelt wird, iſt die Weih⸗ nachtsſpende der Nation, die im Sozialismus der Tat ihr höchſtes und vornehmſtes Ethos at. Sammler, Spender und Betreute ſtehen am 5. Dezember wiederum und ausdrücklich in einem inneren Verhältnis, das gegeben iſt rat. n Abvents⸗Konzert in der evangelſſchen Kirche Einen hohen künſtleriſchen Genuß hatten am Sonntagnachmittag die Beſucher des Ad⸗ vents⸗Konzertes in der evangeliſchen Kirche. Das Gotteshaus war bis zum letzten Platz beſetzt. Eingeleitet wurde das Konzert durch Orgelſpiel: Allegro aus dem 4. Orgelkonzert in F⸗dur von O. Fr. Händel, geſpielt von dem Orgelvirtuoſen Henzel⸗Mannheim. Nach dem Liede: Macht hoch die Tür, die Tore weit, im Wechſelgeſang von Kirchenchor und Ge⸗ meinde, wartete der jugendliche Baſſiſt Heller⸗ Mannheim mit zwei weihnachtlichen Liedern von Cornelius auf. Herr Münch⸗Mannheim ſpielte ſodann das Violin⸗Konzert in g⸗moll von J. S. Bach, wel ſehr gut vorge⸗ tragen wurde. Auch das nachfolgende Andante aus dem Konzert für zwei Violinen in d⸗moll von J. S. Bach, geſpielt von den Herren Grumbach und Becher-Mannheim, gefiel all⸗ gemein. Das Adagio von J. S. Bach ſpielte Herr Bohm⸗Mannheim auf dem Cello ſehr exakt. Auch Herr Becher leiſtete mit dem Andante cantabile von Tartini auf der Violine Vorzügliches. Den Höhepunkt des Konzertes bildete die Solo⸗Kantate von D. Buxtehude. „Mein Herz iſt bereit“, für Baß, mit Orgel und Konzert. Sodann folgte ein Chor, vorge⸗ tragen von dem Kirchenchor, unter Leitung von Lehrer Spengler⸗Viernheim. Zum Schluß ſpielte Herr Henzel, in deſſen Händen auch die Leitung des Konzertes lag, die Fantaſie in g⸗dur von J. S. Bach. Den liturgiſchen Teil ſprach Herr Pfarrer Werner. Weihnachtsverkehr bei der Bahn. Um den diesjährigen Weihnachtsverkehr rei⸗ bungslos abzuwickeln, wird die Benutzung der * in der Zeit vom 22. Dezember 0 Uhr bis zum 24. Dezember 1936, 24 Uhr, vom 27. Dezember, 0 Uhr bis zum 28. Dezember 1936 12 Uhr, und vom 3 Januar 1937, 0 Uhr, bis zum 4. Januar 1937, 12 Uhr, für Reiſende mit Fahrpreisermäßigung für Geſellſchaſtsfahrten“ geſperrt. Bei Schul⸗ und Jugenopflegefahrten treten die Beſchrän⸗ lungen nicht ein. * N PPP Solidarität von der Auffaſſung des ſozialen Gedankens im Dritten Reich: Der Sammler nimmt die ſelbſtwerſtändliche Pflicht auf ſich, weil er die harten Notwendigkeiten erkennt, die der Wie⸗ deraufbau mit ſich gebracht hat, der Spender opfert, weil er ſich als einem mitverantwort⸗ lichen Teil jener größten aller Erneuerungs⸗ arbeiten erkannt hat. Und der hilfsbedürftige Deutſche empfängt als ein Mitglied jener gro⸗ ßen und ſchönen Volksfamilie, wo des einen Leid die Tatbereitſchaft des anderen weckt. Wer heute empfängt, will morgen geben, wenn er im großen Geſundungsprozeß der Nation ſelbſt wieder geſund geworden iſt. Der Tag der Nationalen Solidarität iſt ein heiliges und ſchönes Symbol im neuen Brauch⸗ tum des deutſchen Volkes geworden: Die Weihnachtsfreude in der Familie erhält ihre Weihe durch das Opfer für das Volk, deſſen Kraft und Sicherheit das Wohlergehen jedes Einzelnen über alles Trennende hinaus för⸗ dert und ſicherſtellt. Wenn in anderen Län⸗ dern Zweifel, Haß und Neid ſig austoben, iſt uns der Tag der„Nationalen Solidarität“ das ſchönſte Zeichen des ſozialen Friedens, der getragen iſt vom Geiſt der Gerechtigkeit und des Opferwillens. An dieſem Ehrentag des deutſchen Volkes wird der Glaube an das ewige Deutſchland ſich auswirken im ſelbſt⸗ loſen Willen, all den deutſchen Brüdern zu helfen, die Hilfe nötig haben.. Dr. A. H. Stabschel der u ue um internillswern: f S0 1alisnus ist für uns keine Lehre, sonder Venn beute das ganze deutsche volk eine große Opfer gemeinschaft im Vinterhilfsverk dildet, dann kann es sich die SA mit Sto: zurechnen, Vegbereiter zu dieser volks: kameradschaft zu sein. 7 vat 1ona 180212118 t sein beißt! opfern“! SA-Mann sein heißt i vorbild im op fern sein Vorſicht vor Taſchendieben. Alljähr⸗ lich, wenn das Weihnachtsgeſchäft einſetzt, tre⸗ ten die Taſchendiebe in Erſcheinung. Das Publikum wird deshalb gewarnt, auf ſeine Geldbörſen und ſonſtigen Wertſachen beſſer zu achten.— Ganz beſonders werden die ein⸗ kaufenden Frauen in den Kaufhäuſern, auf den Märkten und in ſonſtigen Geſchäften, wo ſtarker Andrang herrſcht, beſtohlen. Auch an den Straßenbahnhalteſtellen und bei ſtarkem Straßenverkehr werden Taſchendiebſtähle aus⸗ geführt. Die Taſchendiebe ſuchen ſich mit Vorliebe Frauen aus, die ihre Handtaſche am Bügel tragen. Beim Andrang in den Kauf⸗ häuſern oder bei ſtarkem Verkehr auf der Straße drängen ſich die Taſchendiebe von hinten oder von der Seite an die Frauen heran und öffnen geſchickt und unbemerkt die Handtaſchen, aus denen ſie dann die Geld⸗ börſen und dergleichen ſtehlen. Wenn ſich die Frauen vor derartigen Taſchendiebſtählen ſchützen wollen, ſo tragen ſie ihre Handtaſche nicht am Bügel, ſondern klemmen ſie unter den Arm. Grundfalſch iſt es, Geldbörſen uſw. in den äußeren Manteltaſchen zu tragen, da dadurch den Dieben das Handwerk ſehr erleich⸗ tert wird.— Wenn dieſe Vorſichtsmaßregeln beachtet werden, dann bleiben viele Frauen, die ſonſt ein Opfer der Taſchendiebe werden, vor unliebſamen Ueberraſchungen verſchont. Seehstet Rat Sie müſſen die Formen gründlich fetten und- falle im Rezept angegeben · mi: zwiebackkrumen oder ge⸗ hackten Mandeln aus ſtreuen. Kaſtenfor · men legt man mit Papier aus, wenn das Gebäck ſich lange friſch hen ſoll. Für Biefuit⸗ teigtorten fettet man nur den Boden der Springform und belegt ihn mit Papier. Backen Sie ſtets nach den bewährten Oetker Rezepten mit Dr. Oetker's Backpulver„Backin“! 2 N N a 2 ——————— —— 2 8 88 9 2 2 7 re. rer 1 7 n 2 r 2 e 8 N e 2 e Aus Stadt und Land Mannheim. Bei einem Zuſammenſtoß, der ſich am Dienstagnachmittag auf den Planken zwiſchen einem Omnibus und einem Straßenbahnwagen ereignete, wurde eine Fuß⸗ gängerin von dem Omnibus erfaßt und zu Boden geſchleudert. Sie erlitt einen Schädel⸗ bruch und fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Es beſteht Lebensgefahr. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Weitere Unfälle: Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurde ein 8 Jahre alter Junge infolge unvor⸗ ſichtigen Ueberſchreitens der Fahrbahn am Knie verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt. —(Fahrraddieb feſtgenommen). Am Diens⸗ tagabend wurde ein auf Wanderſchaft befind⸗ licher junger Mann wegen Fahrraddiebſtahls feſtgenommen und in das Gefängnis einge⸗ liefert. Das geſtohlene Fahrrad konnte ihm abgenommen werden. Weinheim. Zwei Jahrzehnte nach Auf⸗ ſtellung des Inf.-Regts. 469 in Weinheim treffen ſich die Ueberreſte zum erſten Male zu einer Wiederſehensfeier in Weinheim über die Pfingſttage 1937. Die Feier gilt den Toten des Regiments. Auf dem„Wendel⸗ ſtück“ zwiſchen Wachenburg und Windeck, auf freier Höhe, mit dem Blick auf Weinheim, auf den Rhein, nach Frankreich, wo ihre Kno⸗ chen modern, werden die Ueberlebenden ihren Kameraden ein einfaches ſchlichtes Totenmal ſetzen. Jener eichenbewachſene Bergvorſprung trägt die Höhenmarke„295“. Mit der acht Meter hohen, mit einem 60 em großen Eiſer⸗ nen Kreuz geſchmückten Porphierſäule ſoll Amtliche Bekanntmachung Betr.: Anpflanzung von Obſtbäumen. Nach den eingehenden Beſprechungen in der Verſammlung der Grundbeſitzer am 25. No⸗ vember ds. Js. ſollen die Baumpflanzungen im Rahmen des Feldbereinigungsverfahrens im Herbſt 1937 durchgeführt werden. Nach den getroffenen Feſtſtellungen kommen die Grundſtücke in Flur III, VI, IX, XIV, XV und XVI in Betracht. Den Beſitzern dieſer Grundſtücke wird daher empfohlen, Teilpflan⸗ zungen auf dieſen bis zum Herbſt 1937 zu unterlaſſen. Viernheim, den 1. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter: J. V.: Riehl Mahnung Die am 25. November 1936 fällig geweſene 4. Rate der Gemeinde-, Kreis⸗ und Provin⸗ zialſteuer pro 1936 Rj. iſt umgehend an die Gemeindekaſſe zu zahlen, anderenfalls muß ein Säumniszuschlag berechnet und die Bei⸗ treibung eingeleitet werden. Viernheim, den 3. Dezember 1936 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter Zöller. Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Sämtliche Theaterſpieler treffen ſich heute abend 8 30 Uhr im Lokal„zum Karpfen“ zwecks einer wichtigen Beſprechung. Der Spielleiter 50-Jährige Jahrgang 1886/87) Donnerstag, den 3. Dezember, abends 1/9 Uhr in der „Stadt Mannheim“ letzte Verſammlung vor dem Jubelfeſt. Bekanntgabe des ganzen Programms der Feier. Ich lade recht herzlich hierzu ein und erwarte vollzählige Teilnahme. Der Vorſitzende Freiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, 6. Dezember 1936, vorm. 10.15 Uhr diordteunung mu Brandanorin der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht⸗ mannſchaft. Antreten am Spritzenhaus. Alles hat in Arbeitsanzug anzutreten mit Helm. (Pflichtfeuerwehr nicht im Sonntagsanzug.) Unentſchuldigtes Fehlen wird zur Beſtra fung gemeldet.— Signal fällt weg. Spielleute haben anzutreten. Das Kommando. dieſer heilige Hain den ſchickſalsſchweren Na⸗ men tragen„Höhe 304“. Auf jener berüch⸗ tigten franzöſiſchen Höhe 304 haben die Ba⸗ taillone der 469er manchen Kameraden ver⸗ loren. Damit will das Regiment ſeinen Toten den ſchönſten Lorbeer reichen.— Ueber die Pfingſttage 1937 ſoll Weinheim die ehemali⸗ gen Landsknechte eines an Ueberlieferung ar⸗ men, aber ſauberen Regiments beherbergen. Neuſchloß wird renoviert Nachdem die Gemeinde Lampertheim das ehemalig kurfürſtliche Jagdſchloß Neuſchloß für 500 RM. käuflich erworben hat, das üh⸗ rigens unter Denkmalsſchutz ſteht, wurden jetzt die notwendigen Renovierungsarbeiten in An⸗ griff genommen. An verſchiedenen Alleen und Plätzen wurden zahlreiche Nuß⸗ und Obſt⸗ bäume gepflanzt. Die durch die Riedmeliori⸗ ſierung e Abzugsgräben werden zur Zeit gereinigt. Die Gemeinde will Radfahr⸗ wege anlegen. Es handelt ſich um etwa 40 Kilometer. Die Finanzierung iſt bereits ge⸗ ſichert. Der rote Hahn Lorſch. In der Nacht zum Dienstag weckte plötzliches Sirenengeheul die Bewohner unſerer Gemeinde aus ihrer nächtlichen Ruhe. In der Erich⸗Joſt⸗Straße war ein Brand ausgebrochen. Es brannte das Anweſen des Landwirts Adam Emig, ein Wohnhaus mit angebauter Scheune. Das Feuer dürfte ſeinen Herd in der Scheuer gehabt haben, denn als die Feuerwehr eintraf, ſtand dieſe ſchon in hellen Flammen. Der Arbeitsdienſt hatte be⸗ Aber alle Vorräte in der Scheuer, ſowie ein darinſtehender, mit Stroh beladener Leiter⸗ wagen und alle Gerätſchaften verbrannten. Auch ein Zimmer im erſten Stock brannte voll⸗ ſtändig aus. Da auch das dichtangebaute Haus des penſionierten Bahnbeamten Knapp ſtark gefährdet war, mußte auch dieſes geräumt werden, doch gelang es der Feuerwehr, das Uebergreifen des Feuers zu verhindern. Der Schaden iſt beträchtlich. Ueber die Urſache des Feuers konnte noch nichts feſtgeſtellt werden. Heppenheim.(Schafherden ziehen durch das Land) Zahlreiche Schafherden durchzogen, vom Kirſchhäuſer Tal kommend, die Stadt. Die Schäfer kamen aus Nehresheim(Schwäb. Alp) und ziehen zu den Winterſchafweiden in der Nähe von Kreuznach. Der ganze Weg wird zu Fuß zurückgelegt. Bis Heppenheim brauchte man 14 Tage, von hier noch 8 Tage bis Kreuznach. Im März wird auf dem glei⸗ chen Weg die Heimkehr angetreten. Aus Gefälligkeit mitgenommen Schriesheim.(Zum Unglück auf der Autobahn). Wie mitgeteilt wird, handelt es ſich bei dem Motorradunglück auf der Auto⸗ bahn, bei dem der Obermüller Jak. Meindl und die Thereſe Danzer tödlich verunglück⸗ ten, nicht um die Braut, ſondern um eine Begleiterin. Meindl befand ſich auf einer dienſtlichen Fahrt und hatte die Thereſe Danzer aus Gefälligkeit mitgenommen. Brandſtifter verhaftet Donaueſchingen. Die Ermittlungen zur Aufklärung verſchiedener Brände im Amts⸗ reits die bedrohte Wohnung des Hauſes ge⸗ räumt und das Vieh aus dem Stall gerettet. Kaffee friſch gebrannt aus eigener Röſterei 125 gr. 90, 80, 70, 60, 47 Pfg. Teigwarenfabrikat Schüle Gemüſenudeln ½ kg. 48, 38, 34. Makkaroni /kg. 48, 38„ Für die Weihnachts- bäckerei Feinſte Mehle ½ kg. 23, 22 u. 19.3 Neue Mandeln gekduft! gek. 125 gr. 433 eau d unclit Salamiwurſt,„ 50, 0 Cervelatwurſt finden Sie bel uns in 4 125 gr. 50„ grober Auswehl und in 3 452 jeder Preislage gr. 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X. 1936 über 1700. 8. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. bei H. auler Bismarckſtraße Vergeſſen Sie nicht un ſere farppen Ausſtellung zu besichtigen Krippen Seal an Ks. l. 30 Einzelteile i ae Ausführungen Billigste Preise 1 chelstlehe Kunst delle bei Kempf, Hügelſtraße 12. Morgen Freitag friſche 888- lische J. Uinkenbacn Lorſcherſtraße 10 Heute und morgen friſche fische lugust Mauser, Ecke Luiſen⸗ und Blauehutſtr. S NN bezirksgemeinde geführt, deſſen Anweſen ſchon im Auguſt 1925 abbrannte. Auf Grund ver⸗ dächtiger Aeußerungen wurde der Fall jetzt erneut aufgegriffen. Bei Holzarbeiten verunglückt Lörrach. In der Dünkelsberggemeinde Hüſingen verunglückte der 34 Jahre alte ledige Fritz Bühler beim Holzzubereiten im Ge⸗ meindewald tödlich. Ein großer Wurzelſtock kam an einer ſteilen Halde plötzlich ins Rut⸗ ſchen und ging über Bühler hinweg, der ſo ſchwere innere Verletzungen davontrug, daß er bald nach ſſein Einlieferung ins Kran⸗ kenhaus Schopfheim ſtarb. Brandſtifter am Werk? Eichtersheim. Man hatte ſich nach dem gemeldeten Scheunenbrand kaum zur Ruhe begeben, als um 3.30 Uhr die Einwohnerſchaft aufs neue durch Feueralarm erſchreckt wurde. Es brannte in der Scheune des Tabalffach⸗ ſchaftsführers Guſtav Stroh. Auch hier konnte ein Uebergreifen der Flammen auf das Stroh verhindert werden. In beiden Fällen wird Brandſtiftung vermutet. Schneeſturm im Schwarzwald Freiburg. Seit Anfang der Woche herrſcht mit nur kurzen Unterbrechungen hef⸗ tiger Sturm über dem Schwarzwaldgebirge und ſeinen Tälern. Am Dienstag begann es in den höheren Lagen zu ſchneien. Der Feld⸗ berg meldet bereits am Mittwochabend eine Schneehöhe von 20 Zentimeter, der Schauins⸗ land eine ſolche von 10 bis 15 Zentimeter bei weiter anhaltendem Schneefall. Die Tem⸗ peraturen ſchwanken zwiſchen 2 und 3 Grad unter Null. deschäfts-Empienlung Der geehrten Einwohnerſchaft, insbe⸗ ſondere werten Nachbarn, Freunden u. Gönnern die erg. Nachricht, daß ich mein Lebensmillelpeschalt Neuhäuſerſtraße 11 wieder ſelbſt übernommen habe und bitte um geneigten Zuſpruch. Val. Helbig 7. Wwe. Je früher Zwanssverfeigernug. 83 Morgen Freitag, den 4 beet uns Ihren Dez. 1936. nachm. 2 Uhr, ver⸗ Anzeigenauf⸗ſſteigere ich in Viernheim teilweiſe im trag und Ihre Verſteigerungslokal und teilweiſe an Anzeigentexte Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe vor d. gewünſch⸗ meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ ten Erſchei⸗ tungs und Gebrauchsgegen⸗ nungstagzuſtel⸗ ſtände, darunter insbeſondere len, 1 Flügel, ferner 1 Partie Schuhe u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſthaus „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. Lampertheim, 3. Dezember 1936 Köhler, Gerichtsvollz. in Lamperth. beſto beßer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Der Verlag 7 7 „ Jedom ſoll der Weihnachtsbaum brennen olesgenn ſel G. m. b. H. Mannheim O7, 2 zwischen O u. O7 Durchgehen geöffnet Erjolg durch injerieren uf auc dumit bei der peihnuclspunrkakton vom 3,8. gem bor! N alle Da abend an U gusdt ange ligen gel gelt! den 8 liche lönne, bot ſtredt Cut ligen Leid kung! sonder wie ei dem nuß d ein neter, engliſ rühme in T. teidi zu h feln dungen allen ſpaniſe engliſch ernſtlic Nacht Ofen. ſäntlic 4 im pad mun zöſiſc Rein Grenz 0 finden N liſten angehöt und be geſtelt gehör Es geh 0 0 dei Ausſe 0 New berſuchter un d ö —— e — e ä 5 * * 4 . * 4 5 8 5 19 ſämtliche Meldungen aus Spanien von Gegen Lüge und Verleumdung Ueble Skandalblälter orakeln von deulſchen Truppenlandungen in. Spanien Berlin, 3. Dez. Die typiſche engliſche Hetzpreſſe beſchäftigt ſich weiterhin mit den ügen meldungen, die ſchon am Diens⸗ tag aus franzöſiſcher und zum Teil auch eng⸗ liſcher Quelle über angebliche„deutſche Truppenverſchiffungen“ nach Spa⸗ nien verbreitet worden find. Obgleich die deutſche Botſchaft in London geſtern ſchon ein eindeutiges Dementi dieſer plumpen Lügen⸗ nachricht gab, beſchäftigen ſich einige überhitzte engliſche Gemüter anſcheinend immer noch mit ihr. Zu den neuen Meldungen der heu⸗ tigen engliſchen Morgenpreſſe— es heißt, 4000 Mann deutſcher Truppen ſeien in Zivil⸗ kleidung in Cadiz gelandet worden— iſt zu ſagen, daß ſie ſelbſtverſtändlich ebenſo nach Strich und Faden zuſammengelogen ſind wie alle anderen bisher. Das Foreign Office hat ſich am Dienstag ⸗ abend ſelbſt veranlaßt geſehen, eine Mitteilung an die engliſche Preſſe zu geben, in der es ausdrücklich heißt, daß„keinerlei Beweiſe für angeblich deutſche Truppenverſchiffungen vor ⸗ lägen“. Bekanntlich hat die Reichsregierung ſchon ſeit Beginn der Neutralitätsverhandlungen den Standpunkt eingenommen, daß eine wirk⸗ liche Neutralität nur dann erzielt werden könne, wenn ſie ſich nicht nur auf das Ver⸗ bot von Waffenlieferungen er ⸗ ſtreckt ſondern wenn vor allem die Entſendung und Anwerbung von Freiwil⸗ ligen in den einzelnen Ländern unter⸗ bunden würde. Leider hat außer der franzöſiſchen Regie⸗ rung damals auch die britiſche Regierung be⸗ ſondere Gründe zu haben geglaubt, die es ihr, wie es damals hieß, nicht möglich machten, dem deutſchen Vorſchlag zuzuſtimmen. Es muß daher heute daran erinnert werden, daß ein bekannter arbeiterparteilicher Abgeord⸗ neter ſich vor einigen Wochen ſelbſt in der engliſchen Preſſe in ſpaltenlangen Artikeln rühmen konnte, ein Maſchinengewehr in Toledo gegen die tapfere Ver; teid igung des Alkazars bedient zu haben. Eine mehrfach bewieſene Feſt⸗ ſtellung iſt es außerdem, daß ſtändige Entſen⸗ dungen von Freiwilligenformationen, vor allem von franzöſiſchem Boden aus an die ſpaniſche Front erfolat ſind. ohne daß ſich die engliſche Preſſe über dieſe Tatſache bisher ernſtlich aufgeregt hätte. Nicht zuletzt dürfte es aber der engliſchen Oeffentlichkeit auch nicht entgangen ſein, daß immer größeren Kontingenten ſowjet⸗ ruſſiſcher Truppen ſprechen die auf ſeiten des ſpaniſchen Kom⸗ munismus gemeinſame Sache mit den fran— zöſiſchen Marxiſten machten, die ebenfalls zur Rettung Caballeros ungehindert die ſpaniſche Grenze überſchreiten konnten. Schon jetzt be⸗ finden ſich in Gefangenenlagern der Nationa⸗ liſten mehrer hundert ſowjetruſſiſche Staats⸗ angehörige, die kein Wort Spaniſch ſprechen und bei denen in jedem einzelnen Falle feſt⸗ geſtellt werden konnte, daß ſie aktive An⸗ gehörige der Roten Armee ſind. Es gehört ein beiſpielloſes Maß von Unver⸗ frorenheit dazu, wenn eine Reihe engliſcher Skandalblätter einige von deutſcher Seite länaſt aufs ſchärfſte dementierte Lügenmeldung dazu benutzen, eine neue Lügenkampagne ge⸗ gen Deutſchland in Szene zu ſetzen. Die künſt⸗ liche Nervoſität, die der engliſchen Oeffentlich⸗ keit damit ſuggeriert werden ſoll, iſt völlig falſch am Platze, ſie hätte früher kommen müſſen und vor allen Dingen in Fällen, in denen der ſtändige und ſyſtematiſche Bruch des Neutralitätsverſprechens von der anderen Seite ber längſt eine notoriſch erwieſene Tat⸗ ſache iſt. Verſchärfung des amerikaniſchen Hafenarbeilerſtreiks Ausſchreitungen verzögern die Ahfahrt des Dampfers„Manhattan“ New Pork, 3. Dez. Streikende Seeleute verſuchten am Mittwoch vergeblich die Ausfahrt des Dampfers„Manhattan“ der United States Line zu verhindern. Eine große Menge von Streikenden hatte ſich in der Umgebung des Piers zuſammengerottet und bewaͤrf die Kraftdroſchken, die mit den Fahrgäſten eintra⸗ fen, mit Steinen. Schließlich wurden mehrere Kraftwagen umge werfen und Fahr⸗ gäſte bedroht. Die Ruheſtörungen, bei denen mehrere Perſonen Verletzungen erlitten, dauer⸗ ten mehrere Stunden an. Die„Manhattan“ konnte aber ſchließtich mit einer Verzögerung von etwa 40 Minuten auslaufen Infolge der Weigerung franzöſiſcher Hafen⸗ arbeiter, amerikaniſche Schiffe in franzöſiſchen Häfen auszuladen, lehnten es arbeitswillige Nelw Porker Hafenarbeiter b, den am Mitt⸗ woch angekommenen franzöſiſchen Dampfer „Champlain“ zu entladen. Nur einige leichtverderbliche Frachtgüter wurden von Bord gelaſſen. In San Pedro(Kalifornien) verweigerten die Hafenarbeiter die Entladung von zwei bri⸗ tiſchen Schiffen. Danziger Volfstagsabgeordneler verhaftel §§ Danzig, 3. Dez. Der Danziger Volks⸗ tagsabgeordnete und ehemalige Vorfitzende der verbotenen ſozialdemolratiſchen Partei in Dan⸗ zig Arthur Brill wurde im Zuſammenhang mit den kürzlichen Waffenfunden im Verlag der „Danziger Volksſtimme“ in den Geſchäftsräu⸗ Litauiſche Kommuniſten zu hohen Freiheits⸗ ſtrafen verurteilt. Kowno, 3. Dez. In einem großen Kom⸗ muniſtenprozeß in der litauiſchen Kreisſtadt Utena fällte das Kriegsgericht nach achtägiger Verhandlung am Mittwochabend das Urteil Von den 53 Angeklagten wurden 28 verurteilt. Die vor kurzem erlaſſenen 6 Anordnungen des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring zur Regelung des Arbeitseinſatzes im Rah⸗ men des Vierjahresplans haben dem Präſi⸗ denten der Reſichsanſtalt Anlaß zur Prüfung gegeben, ob und inwieweit ein ſachliches Be⸗ laſſenen Vorſchriften auf dieſem Gebiet gege⸗ ben iſt. Dieſe Prüfung hat dazu geführt, daß der Präſident der Reichsanſtalt unter dem 27. November 1936 eine Reihe von Aenderungs⸗ bzw. Aufhebungsanordnungen älterer Vor⸗ ſchriften erlaſſen hat. Sie ſind in Nr. 278 des Reichsanzeigers und Preußiſchen Staats⸗ anzeigers vom 28. November 1936 verkündet worden und treten ſämtlich am 1. Dezember 1936 in Kraft.. Die fünf Anordnungen befaſſen ſich mit ſol⸗ genden Sachgebieten: 1. Mit Rückſicht auf die zweite Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes über die Sicherſtellunga des Bedarfs an Metallarbeitern für ſtaats⸗ und wirt⸗ ſchaftspolitiſch bedeutſame Aufträge der Eiſen⸗ und Metallwirtſchaft vom 7. November 1936 erſchien es dringend erforderlich, den Per⸗ ſonenkreis der früheren Anordnung über den Arbeitseinſatz von gelernten Metallarbeitern vom 29. Dezember 1934 dem Perſonenkreis der neuen Anordnung anzugleichen. Dies iſt geſchehen. Infolgedeſſen unterliegen künftig der An⸗ ordnung über den Arbeitseinſatz von Me⸗ tallarbeitern vom 29. Dezember 1934 nicht nur die Facharbeiter, die eine ordnungs⸗ gemäße Ausbildung als Fachträfte des Eiſen⸗ und Metallgewerbes abgeſchloſſen haben, ſondern auch ſonſtige Perſonen, die nach den Eintragungen im Arbeitsbuch als gelernte oder angelernte Berufsangehörige des Eiſen⸗ und 1 anzuſehen nd. 2. Die Sicherſtellung des Kräftebedarfs der Landwirtſchaft hatte Anlaß gegeben, mit Hilfe von Sondervorſchriften eine Be⸗ ſchränkung des Einſatzes landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte in nichtlandwirtſchaftlichen Be⸗ trieben und Berufen vorzunehmen. So not⸗ wendig ſeinerzeit dieſe Vorſchriften waren, ſo haben ſich doch im Laufe der Zeit ungün⸗ ſtige Nebenwirkungen dieſer Vorſchriften nach der Richtung hin bemerkbar gemacht, daß die Neigung zur Aufnahme einer landwirt⸗ ſchaftlichen Beſchäftigung beeinträchtigt wird. Berlin, 2. Dez. Mit der am 1. Dezember erfolgten Heimkehr des Luftſchiffes„Graf Zep⸗ pelin“ von ſeiner letzten dies jähri⸗ gen Südamekikafahrt wurde der zweite Fahrtenabſchnitt dieſes Luftſchiffes unter der Flagge der Deutſchen Zeppelinreederei abge⸗ ſchloſſen. Mit gewohnter Zuverläſſigkeit und Regelmäßigkeit führte der„Graf Zeppelin“ auch in ſeinem jetzt beendeten achten Dienſt⸗ jahr ſeinen Fahrten durch, und zwar 13 Fahr⸗ ten zwiſchen Deutſchland und Braſilien, ſowie eine Pendelfahrt über den Südatlantik im Rahmen des Deutſchen ⸗ Südamerika Luft⸗ poſtdienſtes. Mit einer diesjährigen Fahrt⸗ ſtrecke von über 300 000 km hat der„Graf Zep⸗ pelin“ wieder eine Jahresleiſtung erzielt, auf * Zeppelinbeſatzung mit Recht ſtolz ſein arf. Die Leiſtungen des„Graf Zeppelin“ ſind angeſichts der Fahrten ſeines berühmten größeren Bruders, des Luftſchiffes„Hinden⸗ burg“, verſtändlicherweiſe etwas in den Hin⸗ tergrund getreten. Es erſcheint daher gerecht⸗ fertigt, die bisherige„Laufbahn“ dieſes Pio⸗ niers im Südamerika⸗Luftverkehr auf Grund 81 7 Zahlen aus ſeinem Bordbuch zu wür⸗ igen. Deitere Maßnahmen zur Regelung des Arbeilseinſatzes dürfnis zu Aenderungen der bereits früher er⸗ Der Hauptangeklagte erhielt zehn Jahre uchthaus, fünf Angeklagte je acht Jahre uchthaus, die übrigen wurden zu Freiheits⸗ ſtrafen verurteilt, die ſich zwiſchen ſechs Jah⸗ ren Zuchthaus und ſechs Monaten Gefängnis bewegen. Rooſevelt nach Montevideo weitergereiſt. Buenos⸗Aires, 2. Dez. Nach einem in der amerikaniſchen Botſchaft zu Ehren des ar⸗ gentiniſchen Präſidenten Juſto veranſtalteten Frühſtück reiſte Rooſevelt am Mittwoch nachmittag an Bord des Kreuzers„Indiana⸗ polis“ nach Montevideo weiter. Präſident Juſto geleitete Rooſevelt an Bord des Kreu⸗ zers. Aus dieſem Grunde ſind ſowohl die Anord⸗ nung über die Beſchränkung des Einſatzes landwirtſchaftlicher Arbeitskräfte in nichtland⸗ wirtſchaftlichen Betrieben und Berufen vom 17. Mai 1934 als auch die Anordnung zum Geſetz zur Befriedigung des Bedarfs der Landwirtſchaft an Arbeitskräften vom 29. März 1935 aufgehoben worden. l Die Dienſtſtellen der Reichsanſtalt ſind gleichzei⸗ tia angewieſen worden, ihre Bemühungen, der Landwirtſchaft Arbeitskräfte in ausreichen⸗ der Zahl zuzuführen, ſoweit wie möglich zu verſtärken. 3. Mit Rückſicht auf die günſtige Entwick⸗ luna des Arbeitseinſatzes im bisherigen Sperrgebiet Bremen und Umgebung iſt die Anordnung über die Regelung des Ar⸗ beitseinſatzes im bremiſchen Staatsgebiet, in den Städten Delmenhorſt, Nordenham(Olden⸗ burg) und Weſermünde und in den umliegen⸗ den Gemeinden vom 30. Auguſt 1934 mit Wir⸗ ung vom 1. Dezember 1936 außer Kraft ge⸗ ſetzt. Es beſtehen demnach künftig nur noch zwei Sperrgebiete. nämlich Groß-Berlin und Humburg. g 4. Die frühere Anordnung über die An⸗ zeige des Bedarfs an Arbeitskräften bei Durchführung öffentlicher Bauarbeiten vom 26. Juni 1936 iſt entbehrlich geworden. weil die vierte Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes über die Sicherſtellung der Arbeitskräfte und des Bedarfs an Bau⸗ ſtoffen für ſtaats⸗ und wirtſchaftspolitiſch be⸗ deutſame Bauvorhaben vom 7. November 1936 viel weitgehendere und umfaſſendere Vorſchriften enthält. Infolgedeſſen iſt die Anordnung vom 26. Juni 1936 aufgehoben worden. 5. Der Austauſch jüngerer gegen ältere Ar⸗ beitskräfte auf Grund der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 ſollte dem Zweck dieſer Vor⸗ ſchrift entſprechend nicht zur Dauereinrichtung werden, um eine unnötige Beunruhigung der Betriebsgefolgſchaften zu vermeiden. Infolge⸗ deſſen iſt von der Möglichkeit eines zwangs⸗ weiſen Arbeitsplatzaustauſchs ſchon ſeit lan⸗ gem praktiſch kein Gebrauch mehr gemacht wor⸗ den. Der Präſident der Reichsanſtalt hat ſich nunmehr entſchloſſen, die diesbezüglichen Vorſchriften der Anordnung über die Vertei⸗ lung pon Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 Aus dem Bordbuch des„Graf Zeppelin“ In acht Jahren auf 578 Jahrlen 1 650 000 Km. zurückgelegt mit Wirkung vom 1. Dezember 1936 außer Kraft zu ſetzen zurückgelegt— bei iedem Wetter, über Land und Meer, in die Tropen, in die Polargebiete und rings um die Erde. Acht Jahre ſteht das Luftſchiff in einem nur während der Wintermonate unter⸗ brochenen Fahrdienst. Seit ſechs Jahren führt es ſeinen fahrplanmäßigen Südamerikadienſt durch. Nicht weniger als 13gmal hat es den Atlantit überquert, ohne Vorbild und ohne Beiſpiel in der ganzen Welt, als ein weſent⸗ licher Faktor für Deutſchlands Anſehen im Auslande. Ohne einen einzigen Unfall wur⸗ den annäherend 13 000 Fahrgäſte und 100 000 ig Poſt und Fracht befördert. Auf ſämtlichen Reiſen war der„Graf Zep⸗ pelin in dieſen Jahren ausverkauft. Auf den meiſten Fahrten mußten infolge Platzmangels ar Fahrgäſte zurückgelaſſen werden. Ange⸗ hörige faſt aller Länder der Welt zählten zu den Zeppelinpaſſagieren, unter denen Deutſch⸗ land und die übrigen großen Staaten Europas und Südamerika das Hauptkontingent ſtellten. Nach ſeiner bisherigen Fahrtleiſtung, die einer 41maligen Fahrt um den Erdball ent⸗ ſpricht, darf der„Graf Zeppelin“ mit ſeiner bewährten Beſatzung jetzt getroſt auf Weih⸗ nachtsurlaub gehen, um nach der üblichen Winterüberholung im nächſten Frühiahr ſeine Auf 578 Fahrten hat der„Graf Zeppelin“ bisher insgeſamt rund 1650 000 km Die Enkrechlung des Prag, 2. Dez. Im Abgeordnetenhaus ſprach am Mittwoch der Abgeordnete der ſu⸗ detendeutſchen Partei Ingenieur Richter, der über die geplante Regelung der Frage der Prager Zentralbank der deutſchen Spar⸗ kaſſen, über die ſeit 1933 ein Moratorium ver⸗ hängt iſt. Obwohl man für die Sanierung tſchechiſcher Banken in den letzten Jahren 177 Milliarden Kronen zur Verfügung geſtellt habe, ſeien für die Befriedigung der deutſchen Einleger keine Mittel vorhanden. Die nun ge⸗ plante Regelung bedeute eine ſchwere Benach⸗ 1 der deutſchen Sparer, wobei mit einem erluſt von 250 Millionen Kronen men der Sozialdemokratiſchen Partei und in ſeiner eigenen Wohnung verhaftet. * zu rechnen ſei. Man wolle das geſamte in den deutſchen Sparkaſſen eingezahlte Sparkapital Deutſches Sparkapital ſoll unter tſchechiſche Kontrolle kommen Südamerikafahrten in lAtägigen Abſtände wie⸗ der aufzunehmen. r gudelendeutſchlum von 5,7 Milliarden Kronen in tſchechiſche Ver⸗ waltung bezw. unter tſchechiche Kontrolle ſtellen. Das bedeute eine ungeheure Gefahr für das Sudetendeutſchtum, da die wirtſchaftlichen Erforderniſſe des Sudetendeutſchtums dann nicht mehr von ihm ſelbſt berückſichtigt und geleitet werden könnten. Baldwin zum zweiten Male beim König London, 2 Dez. König Eduard empfing am Mittwoch Premierminiſter Baldwin. Der zweite Beſuch des Premierminiſters beim Kö⸗ nig wird in politiſchen Kreiſen ſtark beachtet und mit einer Reihe von aktuellen Fragen in Rundfunk- Programm Samstag, 5. Dezember 1936 Deutſchlandſender 5 6.00 Glockenſpiel. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrich⸗ ten. 9.40 Kleine Turnſtunde. 10.00 Volk und Staat. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.15 Seewetterbericht. 11.40 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört! 12.00 Konzert. 13.00 Glückwün⸗ ſche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter uſw. 15.10 Ruf der Ju⸗ gend. 15.15 Hier lacht der Pimpf. 15.30 Wirt⸗ ſchaftswochenſchau. 15.45 Eigen Heim— Eigen Land. 16.00 Schallplatten. 18.00 Volkslieder, Volkstänze. 18.45 Sport der Woche. 19.00 Gu⸗ ten Abend, lieber Hörer! 19.45 Geſpräche aus unſerer Zeit. 20. 00 Kernſpruch. 20.10 Muſtka⸗ liſche Zoologie. 22.00 Wetter, Nachrichten. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Se ſeivetterbericht. Reichsſender Frankfurt 6.00 Choral. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetterbericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Bd M.⸗Sport. 10.00 Der Fah⸗ nenjunker. 11.00 usfrau hört zu! 11.15 Wetter uſw. 11.30 Gaunachrichten. 11.40 Land⸗ funk 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Buntes Wo⸗ chenende. 14.00 Zeit, Nachrichten uſw. 14.10 Friſch garnierte„Platte“. 15.15 Volk und Wirtſchaft. 15.30 Ein Tunnel wird freigelegt. 16.00 Froher Funk für Alt und Jung. 18.00 Militärkonzert. 19.30 Wochenſchau. 19.55 Ruf der Jugend. 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Fahrt in die Freude. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.15 Nachrichten aus dem Sendebezirk. 22.30 Tanz⸗ muſik. 24.00— 2.00 Unterhaltungskonzert. 5 Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral, Zeit, Wetter. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſer⸗ ſtand. 8.05 Wetter, Bauernfunk. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 10.00„Der Fahnenjunker. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Buntes Wochenende. 13.00 Zeit. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Vom Schwabenland zum Bernſteinſtrand“. 15.30 Junge Mannſchaft und Kultur. 15.50 Ruf der Jugend. 16.00 Froher Funk für Alt und Jung. 18.00 Sie hören den Tonbericht der Woche! 18.30 Virtuoſe Klänge. 19.00 Berühm⸗ te. Kapellen ſpielen. 20.00 Nachrichten, 20.10 Winterfeſt der SS. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.20 Rollhockey⸗Turnier in Stuttgart. 22.35 Und morgen iſt Sonntag. 24.002,00 Unter⸗ haltungskonzert. zehn Jahre Japau-Jnftitul Ein Grußtelegramm des Führers Berlin, 3. Dez. Der Präſident des Japan⸗ Inſtituts, Vizeadmiral a. D. Behncke, hat von der heutigen Feier des Japan⸗Inſtituts an den Führer nachſtehendes Telegramm ge⸗ richtet: „Gelegentlich der Feier ſeines zehnjährigen Beſtehens ſenden das Japan⸗Inſtitut und ſeine deutſchen und japaniſchen Freunde ehr⸗ erbietige Grüße mit dem Gelöbnis, weiter nach Kräften mitzuarbeiten an der Stärkung und Vertiefung der kulturellen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Japan. gez.: Admiral Behncke, Präſident des Japan⸗Inſtituts.“ * Führer hat hierauf wie folgt geant⸗ Der wortet: „Dem Japan-Inſtitut und ſeinen mit ihm zur Feier des zehnjährigen Beſtehens ver⸗ einten deutſchen und japaniſchen Freunden danke ich herzlichſt für die mir aus dieſem Anlaß telegraphiſch übermittelten Grüße. Ich erwidere ſie mit meinen aufrichtigen Wün⸗ ſchen für erfolgreiches weiteres Wirken im Dienſt deutſch⸗japaniſcher kultureller Gemein⸗ ſchaftsarbeit. gez.: Adolf Hitler.“ Berdächlige ſowſefruſſiſche UA-Boole an der norwegiſchen Küſte 58 Oslo, 3. Dez.„Tidns Tegn“ läßt ſich aus Trondhe im melden, daß an der Küſte Nordnorwegens, teils ſogar unter Verletzung der Dreimeilenzone, ſtändig Uebungen ſowjet⸗ ruſſiſcher Flotteneinheiten ſtattfinden. U Boote, Minenleger und Torpedoboote übten zuſammen mit Fliegern.. Von Fiſchern und Kapitänen von Dampfſchiffen ſeien bis zu 20 Unterſee⸗ boote an einem Punkt gezählt worden. Die Soßpjetruſſen behaupteten, ihre U⸗Boote müß⸗- ten ozeanographiſche Studien treiben und den Golfſtrom beobachten. In Nordnorwegen, wo man ſich über die Gefahr, die von der Sowfet⸗ union drohe, klar ſei, glaube kein Menſch an dieſe ſowjetruſſiſchen Meeresforſchungen. Nur eine redneriſche Enigleiſung.. „Gazetta Polſka“ verteidigt die baltiſchen Staaten gegen Schdanow 8 Warſchau, 3. Dez.„Gazetta Polſka“ behandelt die letzte Rede des Leiters* N muniſtiſchen Partei im Leningrader Gebiet, Schdan o w, gegen die baltiſchen Staaten in einem Leitartikel. Darin heißt es, die Em p ö⸗ rung über dieſe Rede in den baltiſchen Staa⸗ ten könne man voll und ganz verſtehen. Der Angriff Schdanows ſei um ſo unerwarteter ge⸗ kommen, als er ſich gegen Staaten richte, die eine eigene unabhängige Außenpolitik führen und außerhalb irgendwelcher politiſcher Blocks ſtehen. Die loyale Stellung Lettlands wie Finnlands zu den Nichtangriffsverträgen gebe nicht den geringſten Anlaß zum Zweifel. Ab⸗ ſchließend heißt es in dem Blatte, man müſſe die Worte Schdanows als redneriſche Entglei⸗ ſung einer mitverantwortlichen Perſönlichkeit anſehen. Wenn ſie jedoch ein Anzeichen für eine Wendung der auswärtigen Politik der Sowjetunion gegenüber einigen ihrer Partner der Nichtangriffsverträge darſtelle, ſo würde das auch die anderen Partner zu einer ern ſt a Zuſammenhang eg bracht. haften Betrachtung der dad ſchaffenen Lage zwingen. wen 14 1 115 1 14 ö 1 I 1 5 1 * . —]——ꝛů——ů — 5353311 — ———— 2 8 ——— ——— n e D 3 ee Mußeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung le Flucſt uu dem Eeiclitum- Roman von Gert Rothberg (12. Fortſetzung.) Auf dem e zum Nebenzimmer, wo ſich das Tele⸗ phon ier blieb ſie plötzlich ſtehen. Ihre Augen waren weit aufgeriſſen und angſterf enn der Kleine ſtarb? ürde ſich Dietz dann von ihr trennen? Und wes⸗ lb war er nur vorhin ſo kalt und finſter geweſen? isher hatte er doch immer noch den Kavalier ſtreng 8—.— hatte er ſie direkt von 0 eſtoßen. ber ſie ſah gewiß de ſchwarz. Er mochte ſehr erregt geweſen ſein wegen dem Jungen— und wahrſcheinlich auch, daß ſie heute trotzdem zum Tennis gegangen war. Nun, ſie wollte ihn ſchon wieder verſöhnen. 2 telephonierte. er Sanitätsrat war ſelbſt am Apparat: 1285 ich kann vorläufig nichts ſagen. Abwarten müſſen wir,—— e Frau. In Ruhe abwarten. Ich . Ihrem Herrn Gemahl aller—— Stunden Beſcheid. 5 it für mich zu erreichen. Sorgen Sie ſich o nicht. 2 danke vielmals, Herr Sanitätsrat. Das iſt ja alles ganz gut und ſchön, aber ich möchte doch lieber genau wiſſen, ob es gefährlich iſt. Ich bin geſellſchaftlich i und——“ „Ach ſo, jetzt verſtehe ich Sie erſt. Verzeihen Sie meine Begriffsſtutzigkeit. Es handelt ſich darum, ob Sie heute oder morgen ein Feſt beſuchen dürfen, ohne ſich nachher Vorwürfe machen zu müſſen?“ „Ungefähr ſo,“ ſagte ſie rückſichtslos. „Ich Überlaſſe es Ihnen ſelbſt zu ermeſſen, was Sie — und nicht tun dürfen. Auf Wiederſehen, gnädige rau.“ „Dieſer Grobian!“ Hilde weinte vor Wut und gekränktem Stolz. Dann ging ſie in ihren Salon hinüber. Im ganzen Hauſe war es ſtill. Der Druck des Geſchehens laſtete augen⸗ ſcheinlich auf der ganzen Dienerſchaft. Hilde grübelte verzweifelt darüber nach, wie ſie wohl dennoch zu einem der kleinen intimen Feſte, die ſie ſo ſehr liebte, gehen könne. Denn einer der Klubherren ab morgen ein ſolches Feſt im 2 Und— er Ruſſe kam da 1 55 Sie wollte alſo heute nicht gehen, aber morgen, da ſollte nichts ſie halten. Es waren auch andere Damen mit, ſo konnte ſie jederzeit an dieſem kleinen Feſte teilnehmen. e dahin würde ja der Junge auch wieder daheim in. In dem Gedanken an das Feſt, in ihrer Vorfreude, beruhigten ſich langſam ihre Nerven. Ja, das Feſt! Es würde wieder ſehr ſchön werden. Und was würde ſie anziehen? Das fliederfarbene Kleid vielleicht? Und gelbe Teeroſen dazu? Und die wundervolle matte Kette? Die gefallſüchtige Frau ſah ſich ſchon wieder im gelost bewundert, von den Kavalieren umſchwärmt. Losgelöſt von allen häuslichen Sorgen. Wie gut, daß ſie in dieſen vornehmen Tennisklub eingetreten war. Dietz hockte jetzt am liebſten daheim, ſprach von einem ſoliden Familienleben, in welchem der Junge aufwachſen müſſe. Lächerlich! Sie konnte ſich nicht in ihrem Hauſe verkriechen. Und wenn auch Dietz noch immer der Mann war, den ſie liebte, einſperren ließ ſie ſich von ihm nicht! Wieder kam Dietz am Abend müde und abgeſpannt nach Hauſe. Seine Frau ſah ihn forſchend an, ſagte jedoch nichts. Schweigend ſaßen ſie ſich dann beim Abendbrot gegenüber. Hilde aß aus Trotz und vielleicht auch weil ſte wirklich Appetit hatte, ie wie ſonſt von all den guten Sachen. Endlich hielt ſie aber die läh⸗ mende Stille nicht länger aus. Sie fragte: 1 5 iſt mit Karl⸗Heinz? Was ſagte dir der Sanitäts- rat?“ „Es ſteht ernſt. Aber man muß das Beſte hoffen. Vor einer Stunde iſt der Kleine operiert worden.“ „Ja, dann wird ja alles gut werden. Hänge doch nicht ſo den Kopf. Du machſt dich wirklich lächerlich,“ ſagte ſie teilnahmslos. Als es heraus war, bereute ſie es ſchon. Aber ſie war zu tief verletzt, weil Dietz ſi nicht die geringſte Mühe gab, ſie zu tröſten. Schließli war ſie doch die Mutter. Und man mußte ſie am meiſten bemitleiden, daß ihr Kind krank in der Klinik lag. „Wenn die Gefahr vorüber ſein wird, will ich mit dir in. Jetzt kann es mir wohl keiner zumuten,“ ſagte ie nach einer Weile. Mit einem langen, tiefbohrenden Blick ſah er ſie an. Dann nickte er, während um ſeinen Mund ein kleines verbiſſenes Lächeln ging: „Gewiß nicht, Hilde.“ 17— meinſt du— daß es nichts mehr ſchaden nunte?“ „Ich weiß das nicht. Das muß jeder ſelber wiſſen, ob er ſich leicht anſteckt. Zureden kann man da nicht.“ „Hat— Junge nach mir verlangt?“ g Nein!“ Wieder krochen Trotz und Eitelkeit in ihr hoch. Da ſiehſt du es ſa, wie undankbar er iſt. Dabei habe ich ihm faſt jeden Tag Spielſachen ins Kinderzimmer getragen.“ g 5 g Er ſah ſie an, dachte daß der Kleine auf 12 eilig gebrachten Spielſachen wohl ſehr gern a5 date hätte, wenn die Mutter mehr Zeit für ihn gehabt hätte und er nicht immer der fremden Pflegerin überlaſſen geblieben wäre. Ein Kinderherz empfindet— Und Karl⸗Heinz war ein beſonders kluger, kleiner Kerl! N Urbebertechtsschutz durch Verlag Oskar Meister. Werdau i. Sa „Was ſiehſt du mich ſo an? Ich ertrage das nicht. ** Was 225 ich denn getan? 55 habe heute auf eine nette kleine Geſellſchaft im Klu haus verzichten müſſen, iſt das nicht genug? Etwas, 1 ich mich doch ſo ſehr n hatte. Und nun ſitzt du hier und ſiehſt mich an, als hätte ich ein Verbrechen be angen.“ „Wir wollen nicht ſtreiten. N bin abgeſpannt ge⸗ nug. 5 brauche dringend Schlaf. Daß du um deine Gefen aft gekommen biſt, tut mir ſehr leid. Uebrigens, ich werde mir das Gaſtzimmer in ich machen laſſen, damit du nicht geſtört wirſt, wenn ich nachts von der Klinik aus angerufen werde.“ Sie ſah ihn überraſcht an, dabei erregt zitternd. Wollte er damit etwa andeuten, daß— ſie— daß— er mit 155 fertig war? Dietz ſtand auf. Da agte ſie haſtig: ch dachte, du würdeſt noch ſpäter eine Taſſe Tee mit mir trinken, wir würden beiſammen* Ich kann noch nicht ſchlafen. Und dieſes Alleinſein macht mich verrückt.“ e „Das iſt ſchlimm, Hilde. Aber mich mußt du ſchon entſchuldigen. Ich wäre dir tatſächlich ein ſchlechter Geſellſchafter.“ „Dann gehe! Aber wundere dich dann über nichts,“ ſchrie ſie ihn an. Er* ſich höflich und verließ das Zimmer. Hilde blieb noch ſitzen. Dann ſprang ſie auf, warf in einem Anfall hyſteriſchen Zorns alles 1 Boden, was ſie erreichen konnte. Koſtbare Vaſen, das Silber vom Tiſch, die große Kriſtallplatte, auf der ſich noch eine Menge belegter Brötchen befanden, die geſchliffe⸗ nen Gläſer! Dann ſtand ſie regungslos. r Und ein teufliſcher Gedanke kam ihr, der dennoch kin⸗ diſch war: Das Papier! g Das Papier oder die Papiere, um derentwegen Dietz e geheiratet hatte und die ſich heute alleſamt in ſeinem eſitz befanden! Sie mußte wenigſtens eins davon wieder in ihren Beſitz bekommen. Dann hatte ſie ihn wieder in den Händen. Wollte er ſich von ihr trennen? Wenn— wenn nun der Junge ſtarb? Unſinn, der Funge würde nicht ſterben! Hilde ſetzte ſich wieder, nahm einen neuen Roman zur Hand und las, dabei eine Zigarette nach der andern rauchend. Und inmitten der herumliegenden Trüm⸗ mer, die von ihrem Zornesausbruch Zeugnis ablegten. ** * Dietz hatte nicht ſchlafen können. Er dachte an ſeinen ungen und daran, daß der Sanitätsrat ihm geſagt atte, daß es ernſt mit ihm ſtehe. Vielleicht mußte er nun doch das Kind hergeben! Dann war ſein Leben ganz vereinſamt. Dann— lohnte es ſich eigentlich nicht mehr, dieſes Leben noch zu leben. Die Frau da unten wurde ihm innerlich fremder und fremder. Und ihr un⸗ 3 genußſüchtiges Weſen hatte er in dieſen letzten Tagen haſſen gelernt. Wenn ihm nun der Junge genommen würde, was dann? 5 Wollte er etwa dann fortgehen von hier? Sehnte er ſich, von hier fortzukommen? Nein! Der Junge mußte ihm bleiben! Mit ihm zu⸗ ammen konnte er das Leben ertragen. Die Kinder⸗ ände waren voll Kraft, die ihn, den Vater halten onnten, auch ein AN. leeres Eheleben weiter zu tra⸗ gen. Dietz richtete ſich kraftvoll und en—9 Im ganzen Hauſe war es totenſtill bis jetzt geweſen. Unter ihm befand ſich ſein Arbeitszimmer. Von dort⸗ her drang jetzt ein Geräuſch zu ihm herauf. Einbrecher etwa? 5 Wären die nicht vorſichtiger? Dietz ſprang aus dem Bett, 151 den ſeidenen Mantel über un ging ee hinaus bis zur Treppe. Dort lauſchte er. te Dienſtboten ſchliefen alle im rechten Anbau. Sicher war keiner von ihnen mehr wach. Dietz ging weiter die Treppe hinunter. Da hörte er es deutlich, daß ſemand in ſeinem Ar⸗ beitszimmer war— wußte auch plötzlich, wer es war! * ging er hinein. „Hilde!“ Hilde inmitten einer beiſpielloſen Unordnung. Papiere und Mappen lagen am Boden. Der große Diplomaten⸗ ſchreibtiſch war mit Gewalt aufgebrochen worden. ilde war in einer ſolchen Erregung über ihr ver⸗ ebliches Suchen, daß ſie den Eintritt ihres Mannes 9 Was ſoll das heißen?“ Maßloſe Empörung lag in ſeiner Stimme. Die Frau wandte ſich um nach ihm, in den Augen ein böſes Flackern. „Du? Es iſt gut, daß du kommſt. Gib mir das Papier zurück, das du in Papas Nachlaß gefunden haſt. ſtehff du: alles mir, was mein Vater hinterließ. Ver⸗ te ud“ n „Mein Junge 1 denſelben Namen wie ich. Ich weiß, was ich tat, als ich dieſes letzte, mir zu Unrecht b Papier an mich nahm. Verlaß mich fetzt, itte.“ Dietzl⸗ „Verfassen ſollſt du mich, hörſt du? Ich kann deinen Anblick jetzt nicht ertragen.“ Vor ſeinem boſen Blick, ſetner zornigen Stimme wich ſie ängſtlich zurück— und ging dann ſchweigend hinaus. Dietz aber ſtand wie ae und ſah 9 die Un⸗ n rings um ihn. Das hatte ſie alſo fertig ge⸗ bracht, die launenhafte Frau! Das! Und nun, da ſie fürchten mußte, ihn zu verlieren, hatte ſie ſich ſo weit vergeſſen und hatte ich das Papier verſchaffen wollen. Um ihn wieder 3 zu haben. Wie gemein das war! Und wie viel mehr ſie jetzt verloren hatte in ſeinen Augen! Laut und dumpf ſchlug die Turmuhr die erſte Morgenſtunde, und Dietz Forſter kniete am Boden und ſuchte ſich die Papiere zuſammen, die alle peinlichſt ge⸗ ordnet in ſeinem Schreibtiſch gelegen hatten. Stunden brauchte er, ehe alles wieder an Ort und Stelle lag, wie er es ſonſt gewöhnt war. Dann öffnete er das Geheim⸗ —2 3 lagen noch die Papiere, die ſeinen Vater be randmarkt hatten und die ſich im Beſitz der Haßlers efanden, bis er, Dietz, in die Familie hineingeheiratet atte. Da hatte man ihm dieſe Papiere ausgehändigt. ber nicht alle! Eines davon hatte man behalten, weil man ſeiner ja auch weiterhin ſicher ſein mußte. Dietz legte die Papiere wieder in das Fach zurück und ſchloß dann alle Fächer ſorgfältig ab. An Ruhe war nun nicht mehr zu denken; der Morgen graute ſchon, als Dietz Forſter noch immer erregt in ſeinem rbeitszimmer auf und ab ſchritt. Hilde ließ ſich den ganzen Tag nicht vor ihm ſehen. Es war ihm lieb ſo. Was hätte er denn auch jetzt mit ihr ſprechen ſollen. Dann aber dachte er doch: „Ich darf ſie ja nicht verlaſſen. Sie liebt mich eben auf ihre Art und würde 1 haltlos ſein, wenn ich ginge. Ja, wenn wenigſtens ihr Vater noch lebte.“ Der Abend verging. Er hörte ſie oben in ihrem immer hin und her gehen. Am andern Morgen er⸗ chien ſie zum gemeinſamen Frühſtück. Höflich ging er ihr entgegen. „Guten Morgen, Hilde. Ich freue mich, daß du wie⸗ der geſund biſt.“ Es blitzte auf in ihren blaßblauen Augen. Wollte er eine Verſöhnung? Sie reichte ihm die Hand, hielt den Kopf ein bißchen ſchief. Eine Poſe, über die er ſich manchmal gefreut hatte. Heute hatte er keinen Blick dafür. Ihm lag nur daran, ſie nicht haltlos werden zu laſſen. Darum ging er über das Geſchehen der vorletzten Nacht hinweg. Hilde aber hatte etwas Lauerndes in ihren Augen. Noch einmal ließ ſte ſich ihres Vergnügens nicht berauben. Heute abend fuhr ſie ins Eſplanade⸗Hotel. Heute wollte ſie tanzen. Dieſe Hauskomödie machte ſie nicht 273 7 mit. Ueberhaupt, dieſes ünnde Leben hielt ſie nicht länger aus. Sie war reich. ateriell völlig unabhängig von ihrem Man ie wollte auch tun und laſſen können, was ihr gefie nd Dietz machte ſich mit** Sorge um den Jungen nur lächerlich. Das einzi ernün tige, was in dieſer anzen Sache bis jetzt geſchehen war, war das, daß man en Kleinen in die Klinik gebracht hatte und ihr damtt jede Unruhe vom Halſe hielt. Auch zum Mittageſſen ſaßen ſie zuſammen. Dietz * dann gleich wieder ins Geſchäft. Er ſpürte keine üdigkeit. Er ſehnte ſich jetzt nach Arbeit. Arbeit ſo viel als möglich! Um über die Qual des Wartens — eine Beſſerung im Befinden des Jungen hinweg⸗ zukommen. Beim Weggehen ſagte er noch zu ſeiner Frau. önnten wir heute abend nicht ein paar Stunden zufammen ſein, Hilde? Schließlich gehören wir doch zueinander, nicht wahr?“ Da fiel ſtie ihm um den Fals, küßte ihn ſtürmiſch. Und der feſte Vorſatz war da, heute nicht ins Hotel Eſplanade zu 1 Dietz blieb dann bis zum Abend im Büro ſeines n Endlich war auch er fertig. Seine beiden alten Direktoren waren vor zehn Minuten erſt fort. Nun konnte auch er an den Heimweg denken. Und ilde wartete auf 125 Er wollte ſie nicht wieder ränken. Aber eine faſt krankhafte Unruhe war in ihm. Er hatte faſt jede Stunde in der Klinik angerufen und immer nur die quälende Antwort erhalten, daß jetzt die Kriſe ſei und daß man abwarten müſſe. Gerade als er fertig angekleidet daſtand, ſchrillte wieder das Telephon. Haſtig griff er nach dem Hörer. Es war der Sanitäts⸗ rat. „Lieber Herr Forſter, bitte, kommen Sie ſofort!“ awohl. Ich komme.“ etz ſtand regungslos. Nun war es ſo weit! In Ned kurzen Anruf lag die Entſcheidung über ſeine Zukunft. N Wie ein Schwerkranker ſchritt Dietz Forſter an dem alten Bürodiener vorüber. Er ſab und hörte es nicht. daß ſeine Leute ihn grüßten. Aber ſte wußten es alle, daß ſein n Kind ſehr krank war und Mitleid lap e aller Augen; denn ſie verehrten ihn alle. 1e warf ſt ſchwer in den Fonds ſeines Wagens, ſchrie dem Chauffeur zu:„In die Klinikl“ Er bildete ſich ein, es geſchrien zu haben, aber der Chauffeur hatte die heißeren öne faſt nicht verſtanden. Dennoch fuhr er, lo ſchnell es erlaubt war, durch die Straßen. In wenigen Minuten war die Klinik in der neuf Villenſtraße erreicht. Dietz hetzte die Treppe inauf. „Was— iſt?“ Forkſetzung folgt. et g 9051 dun e lun —— Betli gettbeul des mitget Det Jet ut geit e det Vot ud in 9 lichen krf in Vieria Aufbaupte des gett I borderl beitetſt braucht. 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