„bur len ien. Dol ful. „ aß werrag ſpätet t hen l. Cr c ſo⸗ lung. füge l. — n — 2 * * Amksblatt der Er chein ungswe ſe: Täglich, Bezug Ins Haus gebracht monatlich durch die Nummer 284 Bürgermeiſterei Viernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn preis: Poſt monatlich 1.60 RM. auschließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg i Samstag iernheimer Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Geſchäftsſtelle den 5. Dezember Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für I mm. 6 und 22 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte i Nr. 6 gültig. ernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 C ²˙ Và y e ⁊ 12. Jahraana Außenminiſter Delbos vor der Kammer Bürgſchafts erklärung an England— Feſthallen an Sowſelrußland— der Veſtpalt der neue Kurs der Pariſer Außenpolilif Paris, 4 Dez. Die Franzöſiſche Kammer ſtand am Freitag im Zeichen der großen außenpolitiſchen Ausſprache. Schon lange vor Beginn der Sitzung waren die Tri⸗ bünen bis auf den letzten Platz gefüllt. Als erſter Interpellant beſtiea der kommu⸗ niſtiſche Abgeordnete Pëeri, der außenpoli⸗ tiſche Schriftleiter der kommuniſtiſchen„Hu⸗ manité“. die Tribüne. Peri beſchäftigte ſich in längeren Ausführungen in ganz einſeitiger Form mit den Vorgängen in Spa⸗ nien und forderte die Regierung auf, die Initiative auf internationalem Gebiet zu er⸗ greifen. um die regelrechten Bezie⸗ hungen zum roten Spanien wie⸗ derherzuſtellen. Wenn ſie dies nicht tue, werde ſie ſpäter Entſcheidungen von viel größerer Tragweite zu treffen haben. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit der nochmali⸗ gen Aufforderung, die Nichteinmi⸗ ſchungspolitik aufzugeben und dem roten Spanien die notwendigen Waffen zu liefern. 8 Seine Ausführungen, die häufig auf der ßerſten Linken durch Beifall unterbrochen wurden ſtießen bei allen anderen Abgeord⸗ eten auf tiefſtes Schweigen. Man tellte nur mit einiger Ueberraſchung feſt, daß der Miniſterpräſident dem Redner zuſtim⸗ mend zunickte und ſich ſogar eine gewiſſe Zu⸗ rückhaltung auferlegen mußte, um nicht auch Beifall zu klatſchen. Im weiteren Verlauf der Ausſprache hielt der ehemalige Finanzminiſter Paul Reynaud das Wort. Er ſtellte feſt, daß Frankreich die Nichteinmiſchungs⸗ politik gegenüber Spanien fortſetzen müſſe. Frankreich dürfe keine Politik der ſchlechten Laune treiben. Der Redner zer⸗ gliederte dann die Lage Frankreichs vom Standpunkt der militäriſchen Sicherheit und kam zu dem Schluß, daß Frankreich vor der Frage ſtehe, entweder ein allgemeines kommen mit Deutſchland zu ſchlie hen oder einer Erweiterung des franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bündniſſes auf militäriſchem Gebiet zuzu⸗ ſtimmen. Die gegenwärtige franzöſiſche Regierung könne aber weder das eine noch das andere, weil ſie nicht frei ſei. Verhand⸗ lungen mit Deutſchland würden bei den fran⸗ zöſiſchen Linksparteien eine außerordentlich ſtarke Reaktion auslöſen. Andererſeits werde die öffentliche Meinung in Frankreich nie⸗ mals zugeben, daß eine Regierung, die von den Kommuniſten unterſtützt werde und von den kommuniſtiſchen Stimmen lebt, dieſe Po⸗ litik mit Moskau betreibt. denn die Sowjets und die Dritte Internationale ſeien Moskau. Zum Schluß regte Reynaud an, die Regie⸗ rung möge auf die Unterſtützung der Kommu⸗ niſten verzichten und die Mehrheitsgrundlage nach rechts verlagern. a Nach den Aus führungen Reynauds, die von rechts bis zu den Radikalſozialiſten mit großem Beifall aufgenommen worden ſind, trat kurz nach 17 Uhr eine Sitzungspauſe ein. Unter lebhaftem Beifall der Sozialdemokra⸗ ten und der Linken ſprach dann Außenminiſter delbos Er führte aus, eine große Unruhe beſtehe in Europa, und die derzeitige Lage fordere von der Regierung eine Politik der Vor ⸗ ſicht und der Kaltblütigkeit. Frank⸗ reich ſei klua genug., keinen Gewaltakt zu begehen. Es ſei aber auch ſtark genug, um ſich zu verteidigen. Frankreichs Handeln gehe immer mehr Hand in Hand mit dem anderer Länder. England ſtehe hierbei an erſter Stelle. Noch nie ſeien die franzöſiſch⸗engliſchen Beziehungen ſo herzlich geweſen wie augenblicklich. Die franzöſiſch⸗engliſche Freundſchaft ſei der Grundſtein für den europäiſchen Frieden. Sie ſei es einmal durchden Grund ſatz. auf dem ſie beruhe, und zum anderen durch die Macht die dieſe beiden Länder darſtellten. Das Ideal der Freiheit Frankreichs und Eng⸗ lands ſei nicht ohne Wirkſamkeit und nicht ohne Ausſtrahlungskraft. Dieſes Ideal ſei in Amerika verwirklicht worden und ſei weit davon entfernt, in Europa zu verſchwinden. er⸗ den Willen. ſich ſiegreich zu behaupten, wenn ſie angegriffen werden ſollten. Man kenne die Worte, die der engliſche Außenminiſter erſt kürzlich im Unterhaus geſprochen habe. Ebenſo wie England werde auch Frankreich ſeine ganze Streitmacht zu Lande, zu Waſſer und in der Luft für die Verteidigung Englands zur Verfügung ſtellen, falls es umherausgefordert angegriffen würde. Das gleiche gelte für Belgien. Frankreich und Belgien ſeien ſich einig darin. den Wert des Locarno Abkommens zu beſtätigen, und ſie forderten Deutſch⸗ land auf, hinſichtlich des neuen Weſtpakts in dieſes Netz von Garantien in derſelben Eigenſchaft und mit denſelben Verſicherun⸗ gen einzutreten Wenn auch augenblicklich einige geringe Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen Belgien und Frankreich beſtünden, ſeien die gemeinſamen Intereſſen doch ſtark genug, um ſie aus der Welt zu ſchaffen.⸗— Außenminiſter Delbos kam dann auf Rooſevelts Rede in Buenos⸗ Aires zu ſprechen. Er erwähnte anſchließend, ſich ſelbſt dazu be⸗ Ihr wißt es doch alle? Und ihr verſteht doch den Sinn des Tages? Es iſt der Tag, an dem wir uns in beſonderer Weiſe als eine große deutſche Familie fühlen und unſer Opfer in die Büchſen legen. Eine große Straßenſammlung geht heute vor ſich. Männer aus allen Kreiſen werden ſich mit der Büchſe auf die Jagd bege⸗ ben, um die Gaben einzuſammeln, die ihr für euren Nächſten zu geben bereit ſeid Im ganzen Reich, in jeder Stadt und in jedem Dorf wird dieſe Sammlung vor ſich gehen, und was von euch verlangt wird, das iſt, daß ihr euch mit ganzer Seele zu dem Sinn des Tages bekennt und eure Aufgabe erfüllt: dem nicht durch eigene Schuld unter den Schwierigkeiten und Härten des Winters leidenden Volksgenoſſen Hilfe zuteil werden zu laſſen. Es handelt ſich alſo um eine große Selbſthilfeaktion des deutſchen Volkes, die ein wunder⸗ bares Beiſpiel vor der ganzen Welt iſt und der glückwünſchend Frankreichs Freundſchaft mit der Kleinen Entente. Frank⸗ reich bemühe ſich, ſo ſagte er, den Wirtſchafts⸗ austauſch mit dieſen Ländern zu fördern, um auf dieſe Weiſe die politiſchen Bande zu ver⸗ ſtärken. Auf die Beziehungen zu Sowjetrußland ein⸗ gehend, ſagte der Außenminiſter, wir haben denſelben freundſchaftlichen Wunſch, unſere guten Beziehungen mit Sowjet⸗ rußland aufrechtzuerhalten, dieſem großen Land, das ebenſo wie wir mit dem Werk des Völkerbunds verbunden iſt. Die Kampagne, die gegen den franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Pakt gerichtet wurde, beeinträchtigt nicht unſere herzliche Treue zu m Vertrag vom Mai 1935, ebenſowenig wie zu dem vom November 1932. Das iſt ein Friedenspakt, mit dem wir verbunden bleiben und dem die politiſchen Leidenſchaften we⸗ der ſeinen Charakter noch ſeinen Wert neh⸗ men können, Polen, ein Freund und Verbündeter gehe mit Frankreich in allen Fragen zuſam⸗ men, die in Europa die Sicherheit beider Länder angingen. 5 Es ſei unmöglich, ſich nicht darüber klar zu werden, daß man durch die gewaltige Auf⸗ heule iſt der Tag der nalionalen Solidarität wir durch die eigene Tat einen ſichtbaren Er⸗ folg verleihen wollen. rüſtung der Völker Konflikten und dem Zeigt den Sammlern ein frohes Geſicht und beweiſt an dieſem Tage den unermeßlichen er⸗ zieheriſchen Wert, der vielleicht noch höher zu veranſchlagen iſt, als das materielle Ergebnis. In dieſem Werk und an dieſem Tage ſoll es ſich zeigen, daß es nicht allein darauf ankommt, was gegeben wird, ſondern wie etwas gege⸗ ben wird. Aus dem Bewußtſein unſeres nicht zu erſchütternden Gemeinſchaftsbewußtſeins her⸗ aus muß uns der Segen kommen, den wir von dieſem Tage erwarten. Er muß ein Dank ſeln, daß wir dieſen Gemeinſchaftsgeiſt wiedergefun⸗ den haben, ein Dank an den Führer und ein Dank dafür, daß, während ringsum die Völker in Unruhe und Bürgerkrieg verzagen. wir im Frieden leben und froh in die Zukunft ſchauen können. So laßt uns den Tag der nationalen Solida⸗ rität wie ein Volksfeſt begehen. Wir wollen feſt zuſammenſtehen und treulich unſere Pflicht er⸗ füllen, die der Führer von uns fordert. Wohl⸗ auf zum fröhlichen Geben! Die Friedensliebe der europäiſchen Demokra⸗ lien bedeute nicht etwa Reſignation, ſondern bankpräſident Dr. Schacht. der Tag der Nalionalen Solidarität, an dem alle Perſonen, die im öffentlichen Leben ſtehen, für ihre unbemittelten Volksgenoſſen kämpfen. Oben links: rechts: Reichspropagandaminiſter Dr. Goebbels; unten links: mit der Sammelbüchſe in der Hand Luftfahrtminiſter Göring; oben Dr. Ley; unten rechts: Reichs⸗ Ruin entgegentreibe. Treue zum Initiativen Im Geiſte der Völkerbund habe Frankreich ſeine ergriffen und werde auch fort⸗ fahren, die Vorbeugungsmaßnahmen gegen den Krieg zu verſtärken und die Verpflichtun⸗ gen genauer feſtzulegen, die den Völkerbunds⸗ mitgliedern obliegen. Es werde einen Plan für die Rüſtungseinſchränkung vorſchlagen, der die Veröffentlichung der Heeresausgaben und die Beſchränkung der Luftſtreitkräfte vor⸗ ſehe. Frankreich verzweifele nicht an einem univerſellen Aufbau des Friedens. Die Beziehungen zwiſchen Frankreich und Italien ſeien, wie man zugeben müſſe, getrübt. Die Meinungsverſchiedenhei⸗ ten hätten ihren Grund in dem Wunſche Frankreichs, ſeiner Pflicht gegenüber dem Völkerbund treu zu bleiben. Warum ſolle man auch von einem großen Land wie Frank⸗ reich Initiative verlangen, die man nicht von anderen fordere und die es nicht ergreifen könne, ohne ſich ſelbſt herabzuſetzen? Auf die franzöſ.-deulſchen Beziehungen eingehend, erklärte der Außenminiſter, da nichts für die Beruhigung Europa notwendiger ſei als eine deutſch⸗ franzöſiſche Annäherung. Pfycholo⸗ giſch ſei ſie möglich, denn Frankreich und Deutſchland hätten auf den S Aachtfeldern ge⸗ lernt, ſich zu ſchätzen. Politi ſch gebe es keine Grenzfrage, die ſie voneinander trenne, aber um ſich verſtändigen zu können, müſſe man Reibungen verhindern. Das einzige Hindernis für eine Annäherung ſei, ſo behauptete Delbos, die„einſeitige“ Aufhebung von Verträgen. „Frankreich ſuche einen Boden der Verſtän; digung auf wirtſchaftlichem Gebiet und in einem neuen Weſtpakt. Es verſtehe die Sorgen Deutſchlands, aber Deutſchland müſſe auch Verſtändnis für die Sorgen Frankreichs aufbringen. Frankreich wünſche aufrichtig den Abſchluß eines Abkommens, das die ungeheure Gefahr der Blockpolitik abwende, die Frankreich ener⸗ giſch verurteile, weil ſie einen europäiſchen „Bürgerkrieg“ heraufbeſchwören könnte. Was den Krieg in Spanien anbelange, habe die Politik der franzöſiſchen Regierung die Zuſtimmung der größten Mehrheit des Landes. Sie habe noch nie ihre Sympathie für die ſpaniſche Republit ver⸗ heimlicht, aber wenn es ſich um die Verant⸗ wortung für Krieg und Frieden handele, dann habe man nicht das Recht, gefühlsmäßigen Eingebungen zu folgen. Viele derjenigen, die mit der franzöſiſchen Politik heute unzufrieden ſeien, würden nicht anders handeln, wenn ſie ſich an Stelle der Regierung befinden würden. Hieraus ergebe ſich auch die Initiative, die ſie ergriffen habe, für die Durchführung einer Nichteinmiſchungspolitik, die von allen ange⸗ nommen worden ſei. Das Nichteinmiſchungsabkommen müſſe ver⸗ ſtär tet und praktiſcher geſtaltet werden. Die franzöſiſche Regierung dränge da rauf, dahin zu gerangen, daß in Zukunft eine Ver⸗ fehlung unmöglich werde. Der Zuſtrom von Freiwilligen nach Spanien ſei ſo ſtark gewor⸗ den, daß man ſich fragen müſſe, ob die Ver⸗ antwortung der Regierungen nicht bald auf dem Spiele ſtehe. Der Londoner Ausſchuß prüfe die Frage der Auslehnung des Abkommens auf die Freiwilligen. Zwei Negierungen lötten von Burgos anerkannt, aber kein Er⸗ etionis ſcheine geeignet zu ſein, den Standpunkt der franzöſiſchen Re⸗ gierung zu ändern. Die franzöſiſche Regierung werde fortfahren, die Verteidigung ihrer Rechte und Belange im Mittelmeer durchzuführen. Sie ſei entſchloſſen, ſelbſt den ſlatus quo zu achten, aber ihn auch von ande⸗ ren achten zu laſſen. Alle Anſtrengungen müſ⸗ ſen darauf binausgehen das Blutvergießen ſo⸗ bald wie möglich einzuſtellen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen ſprach der Außenminiſtet ein Vertrauen in die Zukunft des Landes aus. Frankreich ſei ſtark. Es kön⸗ ne nur durch die Eigenſucht und den Wirr⸗ warr geſchwächt werden, die ſeine Freiheit be⸗ die Reg'erung (Erich Zander, K.) drohten. Frankreich beſitze Freunde und treut Verbündete. R N e * e e e ee 8 * Im Jeichen der Weihnachtszeil Auf dem Marktplatz und auf dem Luther⸗ platz ſtrahlen die rieſigen Weihnachtsbäume ihr Licht in das abendliche Dunkel hinein. An den Häuſerfronten flammen die Symbole der weihnachtlichen Zeit, die grünen Tannenbäume mit ihren Glühbirnen, lockend auf, und all das Licht. das die Straßen erhellt, kündet an, daß Weihnachten wieder nahe iſt. Und das Licht der Liebe geht in den Herzen auf und treibt zu geheimnisvollen Vorbereitungen auf das Feſt der großen Liebe, der großen Gabe des ewigen Herrn an die Menſchen. In dieſer Zeit wird uns der Gedanke des Opferns und Hingebens beſonders nahege⸗ bracht. Wir merken es an allen Veranſtaltun⸗ gen, und nicht zuletzt an dem Winter⸗ hilfswerk, an den Weihnachtspaketen, die mit ſo großer Liebe hergerichtet werden, um unbekannten Menſchen eine Freude zu berei⸗ ten. In keiner Zeit ſind die Hände ſo bereit zum Geben wie in dieſer Zeit. Die deutſche Seele weiß ſich mit dem Weihnachtsfeſt in wunderſamer ‚Weiſe verbunden, und während die Winterszeit ſich auf das Land ſenkt und die Dunkelheit ſchon frühe das Licht ver⸗ ſcheucht, ſpinnt dieſer Zauber der Weihnachts⸗ zeit die Herzen ein und vermittelt ihnen ein geheimnisvolles Licht. Dann wird der Drang, dem Menſchenbruder Freundlichkeit und Güte zu erwetſen, beſonders lebendig. Die Helfer der NSV. wiſſen davon zu erzählen, wieviel Freundlichkeit und Güte in dieſer Zeit offen⸗ bar werden, wie Männer und Frauen wett⸗ eifern, Freude und Frohſinn zu verbreiten, ſo⸗ weit ſie es vermögen. Sie denken an die, die unter der Not des Lebens leiden und die doch wie ſie eine Sehnſucht nach dem Licht und der Freude haben, und ſie ſtellen ſich vor, daß, wenn jeder zu ſeinem Teil beizutragen ver⸗ ſucht, ſolche Sehnſucht zu ſtillen, Weihnachten e Segen ſein wird für das ganze olk. 8 Denn das liegt germaniſcher Art ſehr, an die Volksgemeinſchaft zu denken. Sie muß nur den rechten Führer haben, ihrer Art in der rechten Weiſe auszuwirken, und weil wir den haben, bewährt das Winterhilfswerk ſeine Kraft und ſeinen Segen. Heute haben wir den Tag der nationalen Soli⸗ darität. Auch dieſer Tag ſteht im Zeichen der Weihnachtszeit, des Lichtes und Lebens, des Opferns und der Hingabe. Eine Nation, die das pflegt und als ſeines Geiſtes beſtes Teil erkennt, beſitzt einen Reichtum, den keine Welt ihr rauben kann. * Wir ſtehen noch unter dem Eindruck der großen Kundgebung, in der Dr. Goebbels die Notwendigkeit einer ſicherzuſtellenden ein⸗ heitlichen kulturpolitiſchen Linie betonte und die Kunſtkritik der Unberufenen verbot. Ueber die Ehrfurcht vor den Lei⸗ ſtungen in unſerer Geſchichte und ihre ſach⸗ liche Beurteilung führte Dr. Goebbels aus, die mehrtauſendjährige Vergan⸗ genheit unſeres Volkes ſei ein ein⸗ heitliches Ganzes und könne nicht nach Be⸗ lieben und nach Willkür in ihre Beſtandteile zerlegt werden. Niemand habe das Recht, an die Geſtalten unſerer Vergangenheit die Maß⸗ ſtäbe unſere Gegenwart anzulegen. Karl der Große und Widukind ſeien für uns gleichermaßen leuchtende Figuren deut⸗ ſcher Geſchichte. Man kann ihm für dieſes Wort dankbar ſein. Es wehrt jene ab, die in einer einſeitigen Subjektivität einen Maß⸗ ſtab an die Vergangenheit legen, der ihrem Kampf und ihrem Ringen nicht gerecht wird. „Dasſelbe“, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, „gilt auch für unſer Kunſt⸗ und Kulturerbe. Es iſt unhiſtoriſch und zeugt von einem voll⸗ kommenen Mangel an geſchichtlicher Pietät, etwa Schiller oder Goethe mit einer leichten Handbewegung abtun zu wollen, weil ſie uns angeblich nicht liegen. Auch iſt Schil⸗ ler kein liberaler Humaniſt, der unſerer Zeit nichts mehr zu geben hat;: er iſt und bleibt eines der größten dichteriſchen Genies aller Zeiten, und wir Deutſche haben allen Grund, dankbar zu ſein, ihn zu den Unſeren zählen zu dürfen. Es iſt gemein und charakter⸗ los, die deutſche Kunſt⸗ und Kulturgeſchichte in eine Serie von Kriminalfällen aufzuteilen und unter Zuhilfenahme von kabbaliſtiſchen Zahlen feſtſtellen zu wollen, ob Goethe Schil⸗ ler vergiftet oder wer Mozart ermordet hat.“ Damit hat der Miniſter den törichten und lächerlichen Verſuchen der fanatiſchen Ge · ſchichtsklitterer einer ganz beſtimmten Rich⸗ tung eine deutliche Abſage erteilt. Es war gut, die wildernden Dilettanten zur Ordnung zu rufen und die Forderung der geſinnungs⸗ haften Sachlichkeit und des Könnertums auch auf dieſem Gebiet zu erheben. N— Und wir dürfen ſagen: es iſt nicht anders auf religibſem Gebiet und um den Geiſt des Weihnachtsfeſtes ſelber. Was dem germaniſchen Geiſte ſo köſtlich iſt, daß er es immer aufs neue bewegt und ſich immer wie⸗ der zu ihm hingezogen fühlt, das kann gewiß zum Gegenſtand der ernſthaften Ausſprache gemacht werden, und je ernſter die Ausſprache iſt, umſo arößer wird der Segen ſein. der aus ihr unſerm Volk erwächſt. Aber ſo iſt es auch hier, daß darüber diejenigen reden ſollen, die berufen ſind, etwas Tiefes und Weſentliches zu ſagen. Wo es geſagt wird, da iſt immer ein glückhaftes Verſtehen zu be⸗ merken, und wieder merken wir es dann, daß es unſerer germaniſchen Art entſpricht, in die Tiefe zu gehen und über die großen Pro⸗ bleme des Lebens nachzudenken. In einer Beſprechung über die Stunde des nationalſozialiſtiſch'« Fübrerkorvs auf der Ordensburg Vogelſang hieß es: „Die Leiſtung des Chriſtentums als der eini⸗ genden Idee über den deutſchen Stämmen iſt auf der Bura ſo aerichtsnotoriſch wie auf der Univerſität Es wird weder der Stab ge⸗ brochen über Karl den Großen noch über Widukind. Der Nationalſozialismus nimmt Das wellgeſchichlliche verdienst der JA. „Auf den Schultern der 5A. wurde die Revolulion zum Sieg getragen!“ Nürnberg, 4. Dez Auf der Arbeitsta⸗ gung des fränkiſchen SA.⸗Führerkorps ſprach am Freitag der Beauftragte des Führers zur Ueberwachung und Erziehung der geſamten nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Reichsleiter Alfred Roſenberg. g Reichsleiter Roſenberg ſkizzierte einlei⸗ tend die Entwicklung des nationalſozialiſtiſchen Kampfes, der bewieſen habe, daß einer neuen Weltanſchauung nicht eine Theorie oder De⸗ batte vorauszugehen brauchten, ſondern daß Charakterwille und ⸗haltung eine neue Weltanſchauung wachſen ließen. Bei die⸗ ſem Wachſen habe ſich die SA ein weltgeſchicht⸗ liches Verdienſt erworben Man könne es heute mit Stolz ſagen:„Auf den Schultern der SA. wurde die Revolution zum Siege getragen!“ Die SA. aber ſei, wie kaum eine andere Or⸗ ganiſation, nach ihrer inneren Struktur an das Leben des Alltages geknüpft. Damit ſei die SA. zugleich als Kerntruppe für die Tages⸗ verteidigung der Idee beſtimmt, und es ſei gut, daß der Mann im Braunhemd eben⸗ ſo bei großen politiſchen Aktionen wie bei ſchwe⸗ ren Unglücksfällen als der unbekannte ſtets be⸗ reite Helfer erſcheine So leiſte die SA. in ſtil⸗ lem Einſatz ungeheuer viel für die nationälſo⸗ zialiſtiſche Idee. Im Ausland ſei vielfach aus Haß Achtung und ſchließlich Verſtändnis geworden für die weltgeſchichtliche Tatſache der NSDAP., wie ſie ſich auf den beiden erſten Reichsparteitagen manifeſtierte. Wie einſt Athen den großen Ver⸗ teidigungskampf der griechiſchen Kultur gegen das Kleinaſiatentum führte, ſo ſei Deutſchland heute beſtimmt. Europas Kultur gegen das jüdiſch⸗bolſchewiſtiſche Syſtem zu verteidigen. Dieſer Kampf verlange ſelbſtverſtändlich den geſchloſſenen Einſatz der Menſchen, de⸗ nen die NSDAP. das Rüſtzeug geben werde. Dazu aber gehöre die totale Erfaſſung der deutſchen Menſchen, denn die Welt⸗ anſchauung des Nationalſozialismus ſei unteil⸗ bar. Um in dieſer Idee und Weltanſchauung feſten Boden zu bekommen, müſſe jeder in ſich die Entſcheidung ſelbſt fällen Der Natio⸗ nalſozialismus nehme dieſen inneren Kampf niemand ab. Aber die erkämpfte, nicht„eine fertig gelieferte Weltanſchauung“ führe die Menſchen dann in die Gemeinſchaft der Idee. „Bei dieſer Arbeit am deutſchen Menſchen hat die SA. nicht nur ein großes Vermächtnis zu wahren, ſondern ſelbſt die heldiſche Hal⸗ tung des nationalſozialiſtiſchen Menſchen vor⸗ zuleben, damit wir alle einmal in den Sturm Horſt Weſſels in Ehren eingegliedert werden können.“ Stürmiſcher Beifall folgte den Worten des Reichsleiters. Dunkle Geſchäfle Aufſehenerregende Enthüllungen Paris, 4. Dez. Wo iſt eigentlich das viele Gold geblieben, das die roten Machthaber von Madrid im Laufe des nun ſchon mehr als drei Monate dauernden ſpaniſchen Bürger⸗ krieges nach Frankreich gebracht haben? Das Gold iſt teilweiſe bei der Bank von Frankreich in Toulouſe, teilweiſe aber auch unmittelbar bei der Zentrale der Bank in Paris ſelbſt ein⸗ gezahlt worden. Auf Grund von Nachrichten aus einwandfreien Quellen weiß man, daß min⸗ deſtens fünfhundert Millionen Fran⸗ ken inzwiſchen bereits nach Sowjet⸗ rußland gefloſſen ſind und dort in Kriegsmaterial umgeſetzt wurden. Bemerkenswert iſt nun, daß ein Mitglied des Verwaltungsrats der Bank von Frankreich, M. Lemaigre⸗Dubreuil, in der heuti⸗ gen Morgenausgabe der Pariſer Zeitung„Jour“ einige Erklärungen veröffentlicht, die ein ge⸗ wiſſes Licht auf dieſe rätſelhafte Angelegenheit werfen. Das Verwaltungsratsmitglied ſtellt feſt, daß vom Auguſt bis in den Oktober hinein die rote Regierung von Spanien, wie alle Welt wiſſe, große Summen Goldes nach Frankreich hat verſchicken laſſen Wenn nun, ſo meint das Verwaltungsratsmitglied, die Bank von Frank⸗ reich ſich damit begnügt hätte, dieſes Gold zu empfangen und aufzubewahren, ſo wäre ja alles in Ordnung, aber eine ſolche Aufbewahrung beſtände nicht, ſondern die Bank von Frankreich habe nach den Nachrichten, die ihm zugekommen ſeien, in der Höhe des beinahe vollen Wertes dieſes Goldes Banknoten der Bank an Rußland geliefert, und zwar über die Nordeuropäiſche Handelsbank in Paris und über die Moskau⸗Narodny Bank Ltd. Das Verwaltungsratsmitglied ſchließt ſeine aufſehenerregenden Erklärungen mit der Feſt⸗ ſtellung, daß dieſe Maßnahmen gegen die Be⸗ ſtimmungen der Bank verſtoßen und daß er und ſeine Freunde in kürzeſter Friſt beim Ver⸗ waltungsrat der Bank von Frankreich dagegen Vorſtellungen erheben werden. In den Klauen der Gil. Nürnberg, 4. Dez. Unter den 32 Deut⸗ ſchen, die in Sowjetrußland von der GP. wegen angeblicher„Sabotage“ verhaftet wur⸗ den, und von denen Stickling nach einem merkwürdigen„Juſtizverfahren“ zu zehn Jah⸗ ren Kerker„begnadigt“ wurde, befindet ſich auch der Vertreter der Aſchaffenburger Zweig⸗ ſtelle der AG. für Zellſtoff⸗ und Papierfabri⸗ kation. Kurt Futterknecht. Futterknecht, der die ruſſiſche Sprache voll⸗ kommen beherrſcht, war ſeit zehn Jahren jeden Sommer im Auftrag ſeiner Firma in Lenin⸗ grad tätig. Am 22. November lief bei der Zentrale der Firma in Berlin eine Depeſche des deutſchen Generalkonſulats in Leningrad ein, aus der hervorging, daß ihr dortiger Ver⸗ treter Futterknecht am 10. November von der GPu. wegen„angeblicher Spionage“ verhaftet worden ſei. Auch ſeine Frau, eine gebürtige Ruſſin, wurde feſtgenommen und in das Ge⸗ fängnis eingeliefert. Weder mit Futterknecht noch mit ſeiner Frau konnte das deutſche Ge⸗ neralkonſulat in Leningrad bisher in Verbin⸗ dung treten. Futterknecht, dem ſeine Firma das beſte Zeugnis ausſtellt, iſt gelernter Holzfach⸗ mann und hatte in Leningrad die Aufgabe, das von ſeiner Firma angekaufte Papierholz, in der Hauptſache Kiſtenholz, das aus den gro⸗ ßen Waldgebieten des Nordens zum größten Teil mit Flößen nach Leningrad transportiert wurde, auf ſeine Güte zu überprüfen und nach Deutſchland weiterzuleiten. Jorkſchreitende Teuerung in Frankreich Serienautomobile 10 v. H. teurer Paris, 4. Dez. Trotz aller Bemühungen der Regierung und der Preisüberwachungs⸗ kommiſſare ſteigen ſeit der Frankenabwertung die Preiſe ſtändig. Beinahe jeden Tag er⸗ fährt man, daß der Preis für irgendein Le⸗ bensmittel erhöht wurde. Jetzt werden die Preisſteigerungen aus der Induſtrie ge⸗ meldet. Wie die induſtrielle Wochenſchrift„Uſine“ mitteilt, haben ſämtliche großen Kraftfahrzeug⸗ werke Frankreichs beſchloſſen, die Verkaufs⸗ preiſe der Kraftwagen in Serienherſtellung zu erhöhen. Die Preiſe wurden zum Teil bis zu 10 v. H. heraufgeſetzt. FFPFPFPFPFCCCCCT das deutſche Volk ſo, wie es iſt, in ſeiner raſ⸗ ſenmäßigen Zuſammenſetzung und ſo, wie es durch ſeine Geſchichte bis auf den heutige Tag geworden iſt.“ g Denn die Geſchichte iſt ja nicht tot, ſie iſt lebendig und wirkt in uns weiter. Wir mer⸗ ken es in den Weihnachtstagen beſonders, wie unſerer Altvordern Art in uns weiter⸗ wirkt. Es gibt ein naturhaftes Erleben in der Winterſonnenwende, und es gibt ein inne⸗ res Erleben im Geiſtigen, das ſich uns im Weihnachtsfeſt geſtaltet. Der Reichsjugend⸗ preſſedienſt unterſcheidet beides mit erfreu⸗ licher Klarheit. Die Winterſonnenwende ſoll als Feier der politiſchen Gemeinſchaſt began⸗ gen werden, aber das Weihnachtsfeſt iſt ein Feſt der deutſchen Familie.„Die Kameraden und Kameradinnen, denen das Glück eines wirklichen Familienlebens durch irgendwelche Umſtände vorenthalten iſt, und denen es des⸗ halb nicht möglich iſt, das Weihnachtsfeſt im Kreiſe der Familie zu begehen, ſollen von den Jungen und Mädels der Hitlerjugend zu den Feiern ihrer eigenen Familie eingeladen werden.“ 5 Weihnachtsgedanken auch ſind es, die zu uns aus einem Buche ſprechen, das Dr. Kahl⸗ Furthmann im Gauverlag Bayriſche Oſtmark herausgegeben hat:„Hans Schemm ſpricht, ſein Reden und ſein Werk“. Die Reichsleitung der NS DAP. hat dieſes Buch allen Gliederungen der Partei und an⸗ geſchloſſenen Verbänden aufs wärmſte emp⸗ fohlen. Wir möchten einige Seiten mit dem trefflichen Inhalt dieſes Buches füllen; aber das können wir nicht und geben hier nur einige Schriftproben aus den Reden des Man⸗ nes wieder, der, obwohl er ſchon geſtorben iſt, hier ſo lebendig zu uns redet. „Es iſt gradezu widerſinnig— ſagt Hans Schemm— den Gedanken zu erwägen, daß die Raſſe ein der Religion und Gott überge⸗ ordneter Begriff ſei. Wollte man dies behaup⸗ ten, ſo würden dadurch Gott und Religion überhaupt ausgeſtrichen und vernichtet wer⸗ den. Das wäre Raſſenmaterialismus, Raſſen⸗ vergötzung und eine Entthronung Gottes. Raſſe, Nation und Volk ſtellen nur Inſtru⸗ mente dar, die ſinngemäß zu Gott hinführen ſollen. Das Volk iſt uns heilig, aber Gott iſt für uns immer übergeordnet.“ Und an einer andern Stelle:„Leicht ſchla⸗ gen wir die Brücke von Siegfried und Parſifal, in denen die beiden Be⸗ griffe Kampf und Opfer verdichtet ſind, zu dem, der Heiland und Märtvrer zu gleicher Zeit, der des Menſchen Sohn und Gottes Sohn war und der ſein Bekenntnis „Gott iſt die Liebe“ durch die Hingabe des eigenen Lebens dokumentierte.. Was war denn das Leben des Heilands anderes als ein Leben der Liebe, ein hohes und heldiſches Lied der Liebe? Die Kranken, die Lahmen, die Blinden, die Ausſätzigen, die Sünder, holte er zu ſich heran, und zuletzt ſteigert ſich, ſinnvoll ſich vollendend, das ganze Leben des Heilands zur arößten Liebestat, zur Aufgabe des eigenen Lebens für die Menſchheit, um uns dadurch eine herrliche, durch nichts zu überbietende Definition des Gottes begriffs zu ſchenken. Alles Sinnvolle in der Welt muß ſich dem Geſetz einer großen Liebe unterord⸗ nen. Vier Worte aus der Bibel definieren unſern letzten nationalſozialiſtiſchen Ganz⸗ heitsbegriff, ſie lauten:„Gott iſt die Liebe.“ Und das iſt der frohe Klang der Weih⸗ nachts botſchaft, die unſere Seele erfüllt, der wir mit ſtillem Sinnen lauſchen und die wir für uns ſelber und unſer Wirken im Volk und für das Reich wirkſam machen wollen.„Was ihr einem unter dem Geringſten meiner Brü⸗ der getan habt. das habt ihr mir getan.“—. Der Reichsſugendführer ſprichl im Rundfunk Berlin, 4. Dez. Der Stabsführer des Ju⸗ gendführers des Deutſchen Reichs hat an die HJ. folgenden Befehl erlaſſen: „Befehl an die HJ.(J., D. Bd M., IM.) 1 Der Jugendführer des Deutſchen Reichs Bal⸗ dur v. Schirach ſpricht am Mittwoch, den 9. Dezember, in der Zeit von 20.15 Uhr bis 20.45 Uhr über alle deutſchen Sender(im Deutſchlandſender von 20.45 Uhr bis 21.15 Uhr) en deutſchen Eltern zum Geſetz über die HF. Die Standortführer der HJ. haben ſofort Gemeinſchaftsempfänge nach den be⸗ kannten Richtlinien des Rundfunkamts der Reichsjugendführung anzuſetzen. Die Ausfüh⸗ rungen des Jugendführers des Deutſchen Reichs werden ſo bedeutend und für die weitere Entwicklung der HJ. ſo wichtig ſein, daß allen Eltern, Jungen und Mädeln, die die Rede nicht am eigenen Gerät hören können, Gelegenheit geboten werden muß, ſie in ge⸗ ſchloſſenen Sälen gemeinſam anzuhören.“ Die Bucheckern-Sammlung der hiller⸗Jugend Berlin, 4. Dez. Der Reichsforſtmeiſter Generaloberſt Göring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan angeordnet, daß die geſamte Hitler⸗Jugend am Sams; tag, den 5. Dezember, und am Sonn- tag, den 6. Dezember 1936, in den deutſchen Wäldern Bucheckern ſammelt. Da; mit ſoll die in dieſem Jahre in vielen Gegen⸗ den beſonders reiche Buchenmaſt, die nur zu einem verſchwindenden Teil für die Ver; jüngung unſerer Waldungen erforderlich iſt, der Speiſeölgewinnung zugeführt werden. Da die Buchecker ein außerordentlich hochwertiges und ſehr wohlſchmeckendes Oel liefert, wird man das Ergebnis dieſer großzügigen Säm⸗ melaktion in allen Voltsteilen lebhaft begrü⸗ ßen und die Erleichterung unſerer Speiſeöl⸗ verſorgung ſehr willkommen heißen. Der Reichsforſtmeiſter hat alle ſeine Dienſt⸗ ſtellen angewieſen, die Sammelaktion in jeder Weiſe zu unterſtützen. Das Leiſtungsabzeichen der Az. für die Rheinmetall⸗Borſig AG. Düſſeldorf, 4. Dez. Im Rahmen einer Betriebsfeierſtunde in der großen Werkshalle des Werks Derendorf der Rheinmetall⸗Borſig AG. wurde am Freitag in Anweſenheit von Vertretern der Partei und ihrer Gliederun⸗ gen, der Wehrmacht, der Wirtſchaft, der Behörden und der geſamten Belegſchaft dem Werk als erſtem in Weſtdeutſchland von Dr. Ley das Leiſtungsabzeichen der DAF. für anerkannte Berufserzie⸗ hungsſtätten verliehen. At ad n Dr. Ley beſichtigte das Werk und äußerte ſich anerkennend über die vorbildlichen Un⸗ fallverhütungs maßnahmen, die zur Wet durch die RBG. Eiſen und Metall in dem erk durchgeführt werden. 8 ſchweizer Geſandkſchaften in Prag, Zofia und Teheran Bern, 4. Dez. In der Freitagſitzung hat der Bundesrat drei wichtige Veränderungen in der diplomatiſchen Auslandsvertretung der Schweiz beſchloſſen, indem er drei neue Geſandtſchaften geſchaffen hat. Der ſchweizeriſche Miniſterreſident in Prag, Dr. Bruggmann, wurde zum außer⸗ ordentlichen Geſandten und bevoll⸗ W Miniſter in Prag ernannt. Das ſchweizeriſche Generalkonſulat in So⸗ fia wird in eine Geſandtſchaft umgewandelt, und Miniſter Martin, der bereits in Ankara und in Kairo akkreditiert iſt, wird zum außer⸗ ordentlichen Geſandten und bevollmächtigten Miniſter in Sofia ernannt. Gleichzeitig er⸗ nannte der Bundesrat Vizekonſul Dr. Zehn⸗ der zum Geſandtſchaftsſekretär 2. Klaſſe bey der Geſandtſchaft in Sofia. Schließlich wird die bisherige diplomatiſche Sondermiſſion der Schweiz in Teheran in eine Geſandtſchaft umgewandelt. mit deren Leitung der bisherige Chef dieſer Sondermiſ⸗ ſion, Dr. Armin Daeniker, betraut wird. kleine poliliſche Nachrichlen Kurze Sitzung des engliſchen Oberhauſes London, 4. Dez. Das am Freitag vormit⸗ tag zuſammengetretene Oberhaus hat das neue Staatsſtraßengeſetz nach einer Sitzung von we⸗ nigen Minuten in erſter Leſung angenommen. Das Oberhaus vertagte ſich hierauf bis zum Montag. Starke Zunahme des Deviſenſchmuggels in Oeſterreich Wien, 4. Dez In der letzten Zeit wurden, wie mehrfach gemeldet, zahlreiche jüdiſche De⸗ viſenſchmugglerbanden von den Behörden feſt⸗ geſtellt und verhaftet. Dieſem Ueber⸗ handnehmen des Deviſenſchmuggels in Oeſter⸗ reich, der offenbar auch mit den verſchiedenen Währungsabwertungen zuſammenhängt, will die Polizei durch eine Verſchärfung des Ueber⸗ wachungsdienſtes in allen öſterreichiſchen Grenz⸗ ſtationen begegnen Ferner ſoll die Abteilung für Deviſenſchmuggel bei der Wiener Polizei verſtärkt werden. Miniſter Alfieri und der deutſche Votſchafter auf der Tagung der Italieniſch⸗deutſchen Kulturvereinigung in Mailand Mailand, 4. Dez. Der italieniſche Preſſe⸗ und Propagandaminiſter Alfieri und der deutſche Botſchaftern v. Haſſel und ſeine Gattin, trafen am Donnerstag in Mailand ein, um der Eröffnung der diesjährigen Tagung der Italieniſch⸗deutſchen Kulturvereinigung beisu⸗ wohnen. Beendigung des Hafenarbeiterſtreiks in Bordeaux Paris, 4. Dez. Der Streik im Hafen von Bordeaux bat am Donnerstag nachmittag ſein Ende gefunden. — 2 „ eiſter uſtragtet ub de Lanz, Sonn, wertiges „ wird 1 Sim, t begrü peiſeil⸗ Denf⸗ in jeder 1 n elnet tlshalle Vorſig it von ekun⸗ ſchaft, legſchaſt ind von en der erzie⸗ ert ſch An- leu K den J, ng hat tungen tretung dre! 1 hat. in Ueber eit teilung Poltzel after chen 3 e 7 8 1 Nr. 49 FFP Sonntag, den 6. Dezember Großvater erzählt Von Arthur M. Fraedrich Großvater liegt in dem alten Schaukel⸗ hl, die müden Füße gegen den warmen fen geſtemmt, eingehüllt in blauen Dunſt, n er ſeiner langen Hängepfeife entlockt, und erzählt. Seine drei Enkelkinder, erade, ſtramme Jungen, ſitzen um ihn —— und lauſchen; denn wenn Großvater in der Dämmerſtunde von weiten Reiſen und fernen Ländern erzählt, ſo iſt das für e etwas ſo Wunderbares, daß ſie darüber litten und Schlittſchuhe— alles ver⸗ geſſen. Großvater hat ſoeben geendet. Er ſprach diesmal von Südamerika, von Feuerland nd von Pernambuco, wo er in ſeinen ngen Jahren lange Zeit weilte. „Großvater“, hebt der Jüngſte von den dreien an,„warum biſt du eigentlich wieder nach Deutſchland zurückgekommen?“ „Das wollte ich auch gerade fragen“, fällt der zweite ein. „Hier in Deutſchland mußt du doch ſchwer arbeiten in deinem Alter“, fügt der dritte altklug hinzu. Großvater antwortet nicht ſogleich. Die Zungen wiſſen nicht, daß er die Augen ge⸗ ſchloſſen hat und ſein Geſicht einen ernſten, nachdenklichen Ausdruck annimmt, denn es iſt mittlerweile dunkel geworden in der Stube.„Das ſollt ihr wiſſen“, ſagt er endlich, aber ich weiß nicht, ob ihr es ſchon verſteht.“ „Ich war damals ſo ein kleiner Knirps wie ihr heute. Eines Wintertags ritten wix, der Friedhofswärter Laatz, der in der Schule neben mir ſeinen Platz hatte, und ich, zuſammen mit anderen Schulkameraden übers Feld.“ „Hattet ihr denn früher Pferde, Groß⸗ vater?“ „Nein, wir hatten keine Pferde— und wiederum doch, denn mein Schulkamerad Laatz war mein Pferd. Das verhielt ſich folgendermaßen: Ich faßte mit meiner linken Hand die Linke meines Kameraden und legte meine rechte auf deſſen Schulter. So war ich der Reiter und er das Pferd. Er war dann ein ſtolzer Hengſt, durfte wiehern und tänzeln und ſich ganz wie ein Pferd gebärden, im übrigen aber mußte er meinen Befehlen gehorchen. So galoppier⸗ ten wir des öfteren zu einer Schwadron gruppiert durch das Dorf, fochten heftige Schlachten aus und fühlten uns als ſtolze Krieger hoch zu Roß. Das machte uns . Spaß, wir hätten ſicherlich mit nie⸗ mandem getauſcht. Bei einem ſolchen Spiele draußen vor dem Dorf hatte ich mich mit meinem Pferd auf einem Erkundungsritt von der Schwa⸗ dron abgeſondert. Wir gelangten ſchließlich auf den Kickelberg, von wo aus man eine weite Ausſicht genießt. Wie ihr wißt, kann man von der Anhöhe aus die ganze Inſel überſehen. Es war ein wunderſchöner, klarer Froſttag. Hart und kantig war das Hirftügte Ackerland unter unſern Füßen, ie junge Saat alſo wohlgeborgen, denn es hatte ein wenig geſchneit. Unſer Dorf drunten im Tale lag in ein weißes Tuch eingehüllt, und auch die anderen umliegen⸗ den Bauerndörfer boten ein friedliches, ſchönes Bild. Wenn nicht hier und da eine Rauchſäule kerzengerade in den blauen e geſtiegen wäre, hätte man glauben önnen, wir befänden uns in einem zauber⸗ haft ſchönen Märchenland. Da und dort hockten ein paar Krähen wie ſchwarze Punkte auf der glitzernden weißen Decke, und weit hinten, auf der See, zwei, drei wilde Schwäne; im Hintergrund winkte das Feſtland herüber.. Dieſes ſtille Bild rührte mich damals gewaltig an, ich fühlte mich mit einemmal unſagbar frei und glücklich. Ich zügelte mein Pferd und atmete ein paarmal recht tief die reine Luft in mich, und ohne daß es mir recht zum Be⸗ wußtſein kam, entfuhr es mir:„Ich bin der Kaiſer dieſer Inſel!“ Mein Pferd, das ſich plötzlich wider alle Abmachung ganz wie ein Menſch zu be⸗ nehmen begann, erwiderte leiſe:„Und ich bin der König.“ Angeſichts jenes herrlichen Bildes, das uns unſere Heimatinſel darbot in ihrem Adventsglocken in den deutschen Bergen Photo Ufa M Bild- und Filmberichte eee III ſchönen winterlichen Kleid, vergaßen wir ganz und gar unſere kriegeriſche Aufgabe; willig ließen wir uns einlullen von dem Gefühl eines überwältigenden Glücks. Dieſes Gefühl des Geborgenſeins im Schoße der heimatlichen Erde— das wird es ge⸗ weſen ſein— vermochten wir Jungen noch nicht begrifflich zu faſſen; wir erfühlten nur die Töne der durch das göttliche Bild in Schwingung gebrachten Saiten unſerer 59 1 Das war ein unvergeßlicher Augen⸗ blick.— Seht Jungens, dieſes Bild aus meiner früheſten Jugend ſteht mir noch heute, nach rund ſiebenzig Jahren klar vor Augen! Es ſtand mir ſtets vor Augen, wo immer ich mich auch in der weiten Welt aufhalten mochte, und es gewann immer mehr und mehr und ſchließlich eine derartige Gewalt über mich, daß ich alles, was das Leben ſonſt an Bequemem und Erſtrebenswertem zu bieten hat, für unſcheinbar erachten lernte. Immer und immer wieder rief mich das Bild, und es ſchwieg erſt, als ich wieder auf die Inſel, in dieſes Haus zurückgekehrt war, in unſer Haus, in dem ſchon euer Urgroßvater lebte, in dem ich großgeworden bin und in dem auch ihr zu Männern werden ſollt. Doch das verſteht ihr wohl doch nicht ſo recht“, ſchloß der Alte Etwas verlegen griff er nach ſeiner Pfeife, die inzwiſchen ausgegangen war. Die Jungen verharrten eine Weile ganz ſtill. Behutſam lehnten ſie ſich gegen den Schaukelſtuhl, und der Jüngſte ſchmiegte den Kopf gegen die Wange des Großvaters. Seine Augen blickten verträumt in des Ofens zuckende Glut. Alle drei ſpüren dumpf, wie dieſe Stunde bei Großvater in der Dämmerſtunde ſich eingräbt in ihre junge Seele für ewiglich. Der roſa Fluß Webbs und Schulze waren nach tage⸗ langen, mühſeligen Märſchen zu einem Fluſſe gelangt. Der Engländer Webbs trennte ſich zuerſt von dem zauberhaften Bild des dunkelgrün umrahmten roſa Fluſſes. Er ſchritt auf die Eingeborenen zu. Gleich danach hörte Schulze ihn laut ſchimpfen. Der Deutſche wandte ſich der kleinen Gruppe zu und ſah Webbs mit ärgerlicher Miene auf den An⸗ führer der Indios einreden. Die dunklen Geſichter der Männer drückten gleichzeitig Betroffenheit und Verſtocktheit aus. „Die abergläubiſchen Kerle!“ grollte Webbs. Er richtete die Worte an Schulze, der langſam näher kam. Ehe er noch etwas fragen konnte, gab Webbs Auskunft. „Sie weigern ſich, Waſſer zu holen. Auf dem Fluſſe läge ein böſer„Zauber“, der jedermann, der mit dem roſa Waſſer in Be⸗ rührung kommt, verderbe. Lächerlich!“ Die unruhigen Blicke der Indios wander⸗ ten von einem Weißen zum anderen. „Ich hätte Luſt, den Kerlen zu einem un⸗ freiwilligen Bad zu verhelfen“, brummte Webbs.„Es würde ſie nicht nur von ihrem Schmutz, ſondern auch von dem lächerlichen Aberglauben befreien...“ „Laſſen Sie es lieber ſein, Webbs“, mahnte Schulze.„Wahrſcheinlich iſt der Fluß von Krokodilen bevölkert.“ Statt einer Antwort begann der Englän⸗ der ſeltſame Laute von ſich zu geben. Sein Kamerad beobachtete ihn lächelnd. Schließ⸗ lich bemerkte er:„Machen Sie es nicht zu toll! Sie locken uns noch ſämtliche Beſtien auf den Hals!“ Ohne auf die ſcherzhaften Worte zu achten, fuhr Webbs in ſeinem ſonderbaren Gehaben fort. Sein Geſicht wurde von der Anſtrengung allmählich puterrot. Doch um⸗ ſonſt ſpähte ſein Auge über das roſa Waſſer. Nichts regte ſich. „Keine Krokodile!“ erklärte Webbs im Widerſpruch nicht zulaſſenden Ton. Schulze zuckte nur die Achſeln. Doch als gleich danach Webbs ſich zu entkleiden be⸗ gann, ſagte der Deutſche ernſt:„Machen Sie keine Dummheiten, Webbs]! Ich würde mich doch nicht ſo ohne weiteres auf die Stichhaltigkeit Ihrer Methode verlaſſen...“ Webbs grinſte.„Ich wette um jede be⸗ liebige Summe, daß es hier kein einziges Krokodil gibt!“ Er hatte ſich 87 Kleider entledigt und war im Begriffe, ins Waſſer zu ſteigen. „Halt, Webbs!“ Doch dieſer watete bereits im Fluſſe Schulze eilte wortlos zu der Gruppe der Indios.„Das Faltboot!“ befahl er. Ob⸗ ſchon er die Eingeborenen zur Eile au ſpornte und ſelber tüchtig zugriff, dauerte es eine Weile, ehe das kleine Boot flott⸗ gemacht war. Webbs hatte das andere Ufer beinahe erreicht. Er ſtand aufrecht im ſeichten Waſſer, und lachend rief er herüber: Nun, glauben Sie mir jetzt, daß———“ Er brach mitten im Satz ab. Sein Ge⸗ ſicht verzerrte ſich, er ſtieß einen gräßlichen Schrei aus. Das folgende ſah Schulze bereits vom Boot aus. Webbs trachtete wie beſeſſen dem nahen Ufer zu. Das roſa Waſſet färbte ſich auf ſeinem Wege tiefrot. Schu ze ſah es und ruderte aus allen Leibeskräfteß. Webbs hatte jetzt das Ufer erreicht. Sein Geſicht war kreideweiß. Schwankend tat r einige Schritte, dann ſank er zuſammen. Als Schulze ſich endlich über ihn neigte, war der Engländer ohne e„Mei Fott!“ entfuhr es Schulze, als er die k fenden Wunden ſah. Viel ſpäter öffnete Webbs die Aeg Er lag auf einem Feldbett im Zelte. erſter Blick galt ſeinen verbundenen Bei⸗ nen. Dann gewahrte er Schulze. Dieſer verſtand die ſtumme, angſterfüllte Fra die aus den Augen des Engländers 2 entgegenleuchtete. „Webbs, Sie können dem Allmächtigen danken, daß dieſe gräßlichen Fiſche nicht mitten im Fluſſe an telen, denn Schulze verſchwieg das Ende des Satzes. Denn ſonſt wäre nur Ihr Skelett übrig⸗ geblieben, wollte er ſagen. „Webbs ſtöhnte. Er dachte an die kaum einen Fuß langen Pirayas und ihre furcht⸗ baren ſcharfen und ſpitzen Zähne, mit dene dieſe Fiſche in unglaublich kurzer Zeit ſelb ein ſchwimmendes Nind aufzufreſſen ver⸗ mochten. Webbs erſchauerte. Doch als er Schulzes vorwurfsvollem Blick begegnete, regte ſich der Trotz in ihm. „Krokodile gab es aber trotzdem keine im luſſe,“ ſagte er mit einem erzwungenen ächeln. „Nein, bloß Pirayas und einen Ochſen!“ brummte der Deutſche. Dang machte er ſich an die Pflege des verunglüch ten Kameraden. 5 Pale 4 Erinnerung/ Mit der Grippe in den Gliedern liege ich im Quartier. Alle Knochen tun weh, und in Stirn und Schläfen hämmert das Blut mit haſtigen Schlägen. Johlend fegen die Windſtöße um das Haus. Der Abend dämmert herauf.— Furchtbare Unruhe jagt durch Körper und Seele.— Macht dieſes das Fieber?— Oder wirkt das von der Front her dröhnende Feuer ſo nervenpeitſchend? Seit Stunden ſchon trommelt der Tommy in einem fort! Die Fenſterſcheiben zittern ohne Unterlaß.— And jetzt, wo es dunkel wird, erſcheint der weſtliche Horizont, über den der Herbſtwind die Wolkenfetzen hetzt, wie ein Flammenmeer! Dort vorn liegen ſie in der Hölle, die Truppenteile 5 Korps! Auch mein Regiment kämpft dort, während mich hier das Fieber ſchüttelt.— Vereinzelt heben ſich aus dem Konzert ganz ſchwere Ein⸗ ſchläge heraus. Das ſind die Detonationen der Granaten mit einem Kaliber von mehr als 28 Zentimeter. O, dieſe bleiſchwere Mattigkeit in allen Gliedern, dieſer ewige Wechſel im Blute zwiſchen eiſigem Froſt— und fiebrigem Hitzegefühl! Ich will nach vorn. „Holzmann, ſatteln!“ Zu Hauſe iſt es nicht mehr auszuhalten! Vor der Tür peitſcht der Herbſtregen das Geſicht. Auch dem Pferd ſcheint das Wetter nicht zu behagen. Beinahe angenehm kühlend wirkt aber der kalte Wind. Totenſtill liegt das Weichbild des Städtchens.— Kein Menſch, kein Licht!— Seit Stunden ſchon kam keine 8 von vorn. Etwa acht Kilometer ſind es bis zur Front.— ſehen? a Dieſe Ungewißheit iſt kaum zu ertragen! Mas muß erfahren, wie die Schlacht ſteht! Nut der ewig eintönige Hufſchlag des Pferdes geht mit, ſonſt iſt es totenſtill hier. — Da vorne aber poltert, rumort, dröhnt, rollt und leuchtet es ohne Unterbrechung. Pappeln tauchen ſchattenhaft auf in lan⸗ ger Reihe, gut ausgerichtet wie Friede⸗ ricianiſche Grenadiere!— Die große Land⸗ ſtraße nach Terhand! Sie bildet hier die Länderſcheide. Gleich hinter dem Chauſſee⸗ graben rechts beginnt Belgien, während Be 140 zur linken Hand noch franzöſiſcher eſitz iſt. 1 Pferd fällt von ſelbſt in Trab. Stoßweiſe heult der Wind über das flache Land und jagt die tiefhängenden ie mag es dort aus⸗ Regenwolken. Minute auf Minute verrinnt. Der lange Reitermantel ſaugt ſich voll Regen. Schwerfällig gehen die Gedanken. Auch die Schritte des Pferdes ſcheinen ſo müde. An der Kolonnenbrücke, die über die Lys führt, ſtutzt das Tier, ſchnaubt und will nicht weiter. Weder gutes Zureden noch leichter Antrieb mit den Sporen helfen.— Ahnt es, daß der Ritt frontwärts geht?— Sträubt es ſich deshalb?— Am Zügel ge⸗ führt, folgt es. Aufſitzen! Wir nehmen den Feldweg an der Feldbahn entlang. Er iſt kürzer. Nach einiger Zeit wird Hufſchlag hörbar. Ein Meldereiter von der Artillerie holt mich ein. Wie ein Reiter aus alter Zeit, ſo wirkt die maleriſche Geſtalt im Stahl⸗ helm. Scharf heben ſich Pferd und Mann ab gegen den Nachthimmel.— „Nohmbd!“— Das ſoll„Guten Abend“ heißen.— Dann hält er gleichen Schritt mit mir. Viel ſprechen wir nicht mitein⸗ ander. Alles iſt ernſt in dieſen Tagen und ſchweigſam. Ich weiß nur, daß 9 „Kamerad“ und„Du“ zu mir ſagt und da er mir in der Vierterſtunde, die wir neben⸗ einander herreiten durch die flandriſche Nacht, näherſtand, als ſpäter mancher in Deutſchland, der mir von„Freund⸗ ſchaft“ ſprach— An einem Feldweg ſagt der Mann für mich ganz unerwartet wieder:„Nohmbd!“, lenkt rechts ab und geht im Trabe hinein ins Dunkel.— Ich bleibe auf dem Wege und ſchlage leichten Trab an.— Einige Gehöfte kommen in verſchwommenen Umriſſen in Sicht. Sie wirken wie Inſeln in der Nacht.— Wie Toteninſeln!— Kein Licht!— Kein Laut! — Nichts Lebendes! Die Pappelallze wird überquert. Dann geht es rechts auf dem aufgeweichten Landwege weiter. Dort im Wieſengrunde liegt ein Teich, umgeben von knorrigen Weiden, umwoben von Nebelſchwaden Einige ſchwere Gra⸗ naten ziehen, gleich Nachtvögeln mit rauſchenden Flügeln, oſtwärts, weit ins Hinterland Erſt bei Menin det mieren ſie grollend Rums!— Rums! Nächtliches Gewäſſer, in dem ſich Wolken ſpiegeln, Weidengebüſch, dichte Nebel⸗ ſchleier— Nomantik in Flandern!— Aber etwas unheim. 7)— Zeilen aus Goethes Nächtlicher Ritt in Flandern im Winter 1917 Von Wilhelm Richter „Erlkönig“ fallen einem ein:„Wer reitet ſo ſpät durch Nacht und Wind?“ Ein ganz kurzer Galopp, und der Tümpel liegt hinter den Nachtwandlern. Vorn flackert und lodert ein Flammen⸗ ſchein neben dem andern. In langer Kette brennt der Horizont. Es kracht und donnert. Nun kommen einzelne Einſchläge ſchon in die Nähe. Eigenartig wirken Exploſionen der engliſchen Brandgranaten. Nach dem Krepieren des Geſchoſſes brennt 185 lange eine blutrote Flamme nach. In heller Lohe ſteht alles um den Einſchlag⸗ fleck. Sogar naſſes Buſchwerk brennt wie Zunder auf. Die erſte deutſche Batterie taucht auf. 15 Zentimeter Langrohr. Hell und laut klingen Kommandos durch die Nacht, dann folgen zwei harte peitſchende Schläge kurz hintereinander. In ziſchendem Gurgeln ſchließt ſich rauſchend die Luft hinter den ſauſenden Zuckerhüten. Das Ziel iſt nicht zu erkennen. Man ſchießt nach der Karte. Alle Einſchläge werden verſchlungen von einem Feuermeer. Es bebt die Erde. Unruhig ſtampft und ſchnaubt das Pferd. Bei jedem Abſchuß zuckt es zuſammen. Und immer bunter wird da vorn das Farbenſpiel. Leuchtraketen Fase hoch: 4805— Der Notru 1 be⸗ rängten Infanterie:„Deutſche Artillerie, hilf!“— Ein paar Minuten noch und die eldbatterien ſind erreicht.— Sie ſchießen perrfeuer, was die Rohre halten!—— Verwundete Infanteriſten taumeln hin⸗ durch. Andere huſten hart. Sie haben Gas geſchluckt.— Doch, wo ſteht das Regiment? Verſprengte, die man fragt, geben un⸗ klare Antworten. Einige ſcheinen wie geiſtesgeſtört.— Arme Kerls. Auch die Batterien bekommen zum Teil ſchweren Zunder. Ununterbrochen laufen die Sanitäter mit Tragbahren. Ueberall berſten ſchwere Geſchoſſe mit kaltem Krachen. In der Luft geben Schrappnells und Brennzünder⸗Granaten ein buntes Feuerwerk. Zum Teil liegen die Spreng⸗ punkte ziemlich hoch. Mühſam bricht nun, wo der Regen auf⸗ hört, das Mondlicht durch und beleuchtet eine Stätte des Grauens. Dort liegt erſchlagen die Beſpannung eines Munitionswagens.— Eine Batterie hat bereits mehrere Tote hinter einem Unterſtand zuſammentragen laſſen, Feind⸗ liche Flieger erſcheinen vereinzelt. Sie werfen leuchtende Fallſchirme ab und tacken mit Leuchtſpurmunition hinab zur Erde. Allerdings erfolglos. Jetzt kommt die Meldung, daß der An⸗ griff der feindlichen Infanterie ſtockt. l erfahre ich, daß mein Regiment weiter links bei Ghluvelt kämpft. Langſam wende ich dorthin mein Pferd. der Unbekannte/ n Das iſt nun ſchon einige Jahre her. Aber die Erinnerung lebt noch ſo wach in mir, als wäre es geſtern geweſen. Da⸗ mals war unſere Klaſſe noch in drei Lager geſpalten. Da gab es welche, die um der guten Zenſur willen das ſchwarz⸗xot⸗ oldene Bändchen trugen, das der Lehrer o ſehr liebte. Andere wieder trugen rote Hemden und grüßten mit gereckter Fauſt. Es war keine ſchöne Zeit. Klatſchſucht herrſchte in der Klaſſe. Wo einer dem anderen eins auswiſchen konnte, tat er es. Ich kann mich entſinnen, daß Zock, der kleine Zock, den Finger hob und ſagte: „Herr Lehrer! Der Fried trägt ein Haken⸗ kreuz unterm Rockaufſchlag.“ Der Lehrer ſagte nichts darauf. Aber ich brachte zu Oſtern eine Zenſur nach Hauſe, daß mir der Vater das Zeugnis klatſchend um die Ohren ſchlug. Früher, als wir noch den alten Lehrer hatten, war ich Primus ge⸗ weſen. Ich war gewiß nicht ſchlechter ge⸗ worden, aber der Vater wollte das nicht glauben. a Nein, es war keine ſchöne Zeit. Wohl hatte ich Freunde, treue Freunde. Ein kleines Fähnlein nur, aber wir hielten darum um ſo feſter zuſammen. Droben am Hainig bauten wir Burgen und Schanzen in die Steinwälle. In der Stadt war ohnehin nicht viel los. Zwar gab es der aufregenden Ereigniſſe genug. Mal eine blutige Saalſchlacht, mal einen Straßenkampf oder zertrümmerte Fenſter⸗ ſcheiben. Oder wir Jungen kriegten uns auf dem Schulhof an den Köpfen, daß es nur ſo rauchte. f Rolf aber wollte das nicht. Er ſagte immer:„Mit Kameraden ſchlagen wir uns nicht.— Wenn ſich die anderen ſchlagen wollen, mögen ſie es tun. Wir gehen nach dem Hainig, dort haben wir Raum genug.“ Er hatte Recht. Dort oben war es wirklich ſchöner. Zwar kamen ſie uns auch hier nach, und verſuchten mit uns anzu⸗ bändeln. Zweimal ſchickten wir ſie arg zerzauſt nach Hauſe. Beim drittenmal drohten ſie nur noch aus weiter Ferne. Nun hatten wir Ruhe. Wir bauten Burgen und Schanzen, trieben Spiele und Sport und hießen jeden willkommen, der als Freund zu uns kam. Horſt ging ab und zu hinaus und ſah nach dem Wimpel, der luſtig im Winde knatterte. Da ſtand plötzlich der rieſige Schatten eines Mannes im Eingang der Schanze und verdunkelte faſt den kleinen Raum. Wir ſahen uns erſtaunt und erſchreckt an. Da ſchob ſich der Fremde ganz herein. Er trug einen langen Mantel, und hatte den Hut tief ins Geſicht gedrückt. Sein Atem kam ſchwer und keuchend aus der Bruſt Er ſchien müde und abgehetzt zu ſein, aber ſeine Augen waren ſtarr und wach und ein geſpannter Ausdruck lag darin⸗ nen, als lauſche er auf ein Geräuſch Einen Augenblick ſah er uns prüfend an. Dann legte er den Finger auf den Mund und wies mit der anderen Hand nach dem Ein⸗ gang:„Holt den Wimpel herein und löſcht das Feuer!“ ſagte er leiſe dabei Wir taten wortlos wie uns geheißen Dann kauerten wir zuſammen und ſaßen * auf dem Moospolſter ausgeſtreckt. Er lag wie leblos. Wir rührten uns nicht. Wir kauerten in der Ecke, als drücke uns eine unſichtbare Hand an die kalten Steine. Draußen heulte der Sturm noch immer. Wenn ein mor⸗ ſcher Aſt klatſchend auf die Steine polterte, ing es wie ein Ruck durch den Fremden. s war kein Erſchrecken; mehr ein An⸗ ſpannen der Muskel⸗ und Nervenkraft. Die Dämmerung ſenkte ſich langſam herab. Der ſchmale Lichtſtreif vor dem Eingang wurde fahl und grau. Da hob der Fremde den Kopf und ſah uns an: „Iſt es euch ernſt mit eurem Wimpel?“ Wir ſahen uns an und wußten keine Ant⸗ wort. Nur Rolf ſchob ſich vor und ſah dem e ins Geſicht.„Wer ſeid ihr?“ ragte er.„Wir kennen euch nicht!“ Der Fremde ſchlug mit der Hand durch die Luft, als wolle er etwas wegwiſchen, und wies mit der Hand hinaus.„Sieh nach, ob die Luft rein iſt.“— Rolf kletterte hinaus und kam ſogleich wieder zurück.„Es dämmert“, ſagte er. „Die Krähen ſitzen ſchon im Schlafbaum. Sie melden jeden, der ſich naht.“— Der Fremde nickte nur und ſah dann ſchweigend vor ſich hin.„Müde bin ich“, ſagte er dann, als ob er zu ſich ſelbſt ſpräche,„ich möchte wieder einmal ſchlafen, eine Nacht“. Und dann wandte er ſich an uns:„Kennt jemand außer euch den Bau?“ „Nur der Förſter noch“, ſagte Rolf.„Er iſt unſer Freund.“ Da ſchlug der Fremde den Mantel zurück. Er trug darunter die braune Uniform und lange ſchwarze Stiefel. Wir ſahen ihn verwundert an und krochen nun ohne jede Scheu näher. Der Fremde ſah dabei jedem von uns grad ins Geſicht.„Ich bin auf der Flucht“, ſagte er dann.„Sie hetzen mich ſchon ſeit Wochen durchs Land. Von Berlin her. Wie die Hunde ſind ſie hinter mir her.“ Und dann:„Habt ihr etwas zu eſſen?“ Wir hatten nichts. Nur einen Beutel voll Bucheckern und Haſelnüſſe, die wir im Walde geſammelt und einige Aepfel, die die Bauern an den Bäumen vergeſſen hat⸗ ten. Wir gaben ihm die Aepfel und wäh⸗ rend er heißhungrig aß, knackten wir die Nüſſe auf und ſchoben ihm die Kerne zu. Rolf und Horſt aber hatten ſich leiſe hin⸗ ausgeſchlichen. Sie holten trockenes Laub und Moos, um dem Fremden ein Lager zu bereiten. Dann ſaßen wir wieder zuſammen. Der Fremde war halbwegs geſättigt. Er er⸗ zählte von Berlin. Wir hörten voll Stau⸗ nen und Bewunderung zu. Draußen war es ganz dunkel geworden. Der heiſere Schrei des Waldkauzes drang vom Wald herüber. Sonſt war es ſtill. Nur die leiſe, ruhige Stimme des Fremden war in dem kleinen Raum. Wenn er an ſeiner Zigarette ſog, ſahen wir ſein Geſicht. In dieſen kurzen Augenblicken, da die Glut aufleuchtete, ſchien es ruhig und entſpannt. Die Augen waren groß und weit, und es lag ein ſtarker Glaube und eine heilige Inbrunſt darin. So hätten wir die ganze Nacht ſitzen und zuhören können. Aber der Fremde richtete ſich plötzlich auf und taſtete nach unſeren lautlos. Der Fremde aber ha“ ſich lang Händen.„Freunde— Kameraden!“ ſagte Sie trippelt über den Hof. Sie 0 7 er dabei. Mehr nicht. Mich überfiel es wie Schauer der Freude und des Stolzes als er es ſagte. Und dann:„Mit euch wird Deutſchland wieder ſtark werden!“— Dann legte er ſich wieder zurück und bald ging ſein Atem ruhig in tiefem Schlaf. Wir ſchlichen leiſe un hinaus. Die Nacht war ſternenlos und ohne Licht. Wir taſteten lautlos durch den Fichten⸗ wald nach dem Forſthaus und baten den Förſter um Decken, Brot und Speck. Er gab alles ohne Frage. Da ſchlich ich mit Rolf wieder zurück, 3 die anderen im Hohlweg war⸗ eten. 5 Der Fremde ſchlief tief und ruhig. Er hörte uns nicht. Wir breiteten im Dunkel die Decken über ſeinen Körper, legten Brot und Speck neben ſeinem Haupte und kro⸗ chen wieder leiſe und behutſam in die Nacht.— Am nächſten Tage gingen wir, kaum, daß die Schule aus war, nach dem Hainig hinauf. Die Schanze war leer. Der Fremde verſchwunden. Die Decken lagen ſauber eingerollt in der Ecke. Dort aber, wo das Voſtka des Fremden gelegen hatte, lag ein oſtkartenbild des Führers. Darunter ſtand:„Meine lieben jungen Freunde! Habt herzlichen Dank. Ihr habt mir neue Kraft und Mut gegeben für unſeren Kampf um Deutſchland. Mit euch blickt Deutſch⸗ land hell in die Zukunft. Jetzt weiß ich, daß wir ſiegen werden. Habt Dank für dieſe Gewißheit und vergeßt mir das eine nicht: Deutſchland muß leben und wenn wir ſterben müſſen!— Euer unbekannter Kamerad.“ Beſuch im Gartenhaus Wer die Schneiderin Brigitte Fettchen⸗ hauer beſuchen will, muß durch den Flur des Vorderhauſes gehen, einen Hof über⸗ ſchreiten und dann die 88— 5 bis zun vierten Stock des Gartenhauſes hinauf ſteigen. Doch Fräulein Brigitte bekommt nur ſelten Beſuch. Ihre Angehörigen wohnen nicht in der Stadt, und ihre Freun⸗ din Helga haßt das Treppenſteigen. Der Winter ſteht vor der Tür. Es regnel und ſtürmt. Die Leute haben 5 und Huſten, und auch Brigitte iſt ſtark er⸗ kältet. Sie hat Fieber. Sie muß das Bett hüten. Sie trinkt Pfefferminztee. Sie ſchlürft warme 5 mit Honig und Butter. Sie wagt ſich ſogar an einen heißen Grog heran.— Doch nichts von alle⸗ dem hilft. Im Gegenteil! Ihre Erkältung wird ſchlimmer, ihr Vorrat an Taſchen⸗ tüchern nimmt bedenklich ab. e e Am Nachmittag des dritten Tages ihrer Erkältung kommt jemand die Treppen her⸗ auf und klopft. Brigitte kraucht aus dem Bett heraus. Sie ſucht ihre Pantoffeln. Sie zieht Morgenrock, Bademantel und Mantel über und geht. Tür. Sie öffnet. Sie atmet auf. Gott ſei Dank, ihre Freun⸗ din Helga iſt da! Helga wird helfen; Helga iſt ein gutes Mädchen. Helga erfaßt die Situation ſofort. Sie ſchickt Brigitte ins Bett zurück. Sie bereitet eine Schwitzkur vor. Und während Brigitte im Schweiße ihres Angeſichts auf Beſſerung hofft, macht Helga„große“ Wäſche. Sie zieht eine Leine in der Küche; vom Fenſter⸗ riegel zur Türangel, von der Türangel zu einem Haken, von dem Haken zum Gas⸗ leitungsrohr und von dort zum Fenſter⸗ riegel zurück. Sie hängt die gewaſchenen Taſchentücher der Reihe nach auf; es ſind über vier Dutzend. 5 Dann kommt es zu einem Plauderſtünd⸗ chen. Die beiden Freundinnen erzählen und achten nicht auf die Zeit— bis Helga erſchrocken aufſpringt. Sie ſtarrt auf ihre Armbanduhr.„Mädel, es iſt ja ſchon zwölf!“ Brigitte will ſich anziehen. Sie muß ihrer Freundin die Haustür aufſchließen. Helga wehrt entrüſtet ab.„Kommt gar nicht in Frage! Du willſt dich wohl von neuem erkälten, was?! Du gibſt mir den Hausſchlüſſel mit und damit baſta!“ Brigitte ſchüttelt den Kopf.„Ich habe nur einen, den brauche ich ſelbſt.“ Was nun? Die beiden Freundinnen überlegen hin und her. Dann kommt Helga ein Gedanke. Sie ſtrahlt über das ganze Geſicht.„Weißt du was?! Ich renne runter, ſchließe auf und bringe den Hausſchlüſſel wieder rauf. Nachher laſſe ich die Haustür einfach offen.“ Wie geſagt, ſo getan. Helga ſpringt die 88 Stufen der Gartenhaustreppe herunter. geht durch den Flur des Vorderhauſes und ſchließt die Haustür auf. Sie macht kehrt. Sie klettert die 88 Stufen wieder hinauf. Sie gibt ihrer Freundin den Schlüſſel zurück und iſt ganz außer Atem. Und dann tappt ſie die 88 Stufen ein zweites Mal hinunter. Sie geht noch einmal über den Flur, faßt die Klinke der Haustür In der erſten Etage des Vorderhauſes wohnt der Wirt. Der iſt gerade nach Hauſe gekommen. Er ſchimpft wie ſo oft über die„Schlamperei“ ſeiner Mieter. Er hat die Haustür ſchon wieder einmal offen ge⸗ funden und ordnungsgemäß verſchließen müſſen. Stein behutſam an ihm vorbei — — 3 Mumme N57 1 . 2 . IB tit, bar Ei kel tot lto⸗ din um nig nde ber das ein iet del eue m 1 10 fir ine em ſter en ln. d iet. 1 90 110 el 1 0 + et⸗ 30 el fen 10 d len 00 hre U * e * PEP 6561 und daß as Wort„wieder“ iſt nicht etwa als Aus · druck des Gelangweiltſeins gewählt wor⸗ Es ſoll vielmehr beſtätigen, daß die Hand⸗ it immer wieder beachtet wird und ihren vollen Wert behalten hat. Vielleicht verhilft ſerade das Weihnachtsfeſt dazu. Denn neben Heimlichkeit des Einkaufens gehört nun einmal das emſige Arbeiten hinter verſchloſ⸗ ſener Tür. Wie ſchön für den Angehörigen, E. Wen es bemüht ſich jemand, ihm durch Geſchicklichkeit ſeiner Hände eine Freude u u bereiten. Ganz abgeſehen von den un⸗ geahnten e e Geſchenken, die natürlich beim Übergeben noch mehr Wir⸗ kung erzielen. Und neben der Freude, die der Beſchenkte hat, fühlen wir Frauen uns doch ſehr beglückt, daß gerade uns dieſe Fähigkeit zu eigen iſt. Viele Frauen, die vor oder in den irſten Jahren ihrer Ehe einen Beruf hatten N. e Luevgg Form und tur noch der Wille und die Geſchicklich ſchaffen. —, 7 und gewohnt waren, ihre Kräfte nicht nur dem Haushalt zu widmen, empfinden 28. dieſes Schaffen geradezu wohltuend. Denn ſo manche von ihnen fühlen ſich trotz 2 der glücklichſten Ehe doch ein klein wenig in ihrem Ich gehemmt. Vielen mag dieſes Empfinden mehr im Unterbewußtſein liegen und der Hauptgrund der Freude nur leicht klar ſein, nun werden Betrachten wir uns doch einmal die Arbeiten der wird ſie ſich hierfür in ihrem Geſehenen beeinfluſſen laſſen. Natürlich ſpricht auch ihre Eigenart eine große Rolle N ule empfindet und es richtig ihrem Heim einzuordnen, hrer Kleidung anzupaſſen weiß. Phantaſiebegabte werden Abwandlungen in der f a in der Linienführung des Muſters, klar und ſicher in deſſen Ausführung und edel in der Materialverarbei⸗ tung. Zu dieſem noch eine Aufzählung der 18 Stoffes gewählten Materialien: Le Fadenbindung— Wachstuch, in ſeiner viel gemuſterten in der Art des Bauernleinens kariert— Leder, meiſt ſtumpf mit glänzendem ver⸗ beitet— Baſtſtoff, in feinem und breitem Gewebe. Und hierzu glänzende und tumpfe Garne, ſchöne weiche Wolle, in der Farbe leuchtende Baſtfäden. Schon das Aufzählen läßt uns ein buntes b Bild vor unſern Augen erſtehen, zu dem eit hinzukommen müſſen, um etwas Schönes das wirklich arbe treffen. Das Erwählte iſt einfach 16581. Tambour in Aufnäharbeit, zum Verzieren eines Kiſſens.— H 6610. Behälter aus Wachstuch. — H 66186. Frühſtückskorb aus Baſt.— H 6628. Mundtücher, mit bunten Blüten verziert.— f 6619. Schwarze Leinendecke mit weißer Stickerei aus verſchiedenen Garnſtärken. Gr.: 90 om. 2 7 Motiv aus einer 80 om großen Weihnachts decke. ind farbig ſie aber dieſer Behauptung recht geben. Geſchmack ſtark von d V er modernſten Stoffarten oder an Stelle des inen, in feinſter bis zur ſtarken ausdrucksvolleren usführung— bunte Stoffe, H 6660. Kragen und Gürtel aus weißem zem Leder.— H 6525. Fauſthandſchuhe mit eingeſtricktem Muſter für Vierjährige.— 16639. Tiermotive, die ſich in Applikation, Spann⸗ und wattierter Stepparbeit ausführen laſſen.— 16586. Kleid mit Durchſteckleibchen und Mütze mit bunter Stickerei, für Einjährige.— Der Wärmen nit Decke kann in jeder Größe und Form aus Wachstuch gefertigt werden. Die zweifarbigen Blüten len angeführten Nummern Ullſtein⸗Handarbeitsmuſter urn 8 NN 9 heutigen Frau. Zunächſt em in den Schaufenſtern I. W. — l g m e e ee e a 19 7 6699 Vas ſchenke ich zu Weihnachlen? t man noch jung, dann beſteht das Leben . 88 gebe bon Wünſchen, doch hat man erſt das Alter erreicht, in dem man ſich von den ganz Jungen zu unterſcheiden beginnt, dann behauptet man oft, daß der tägliche Trott keine Ueberraſchungen mehr bieten könne. Aber zu Weihnachten hofft man doch, daß liebe Ver⸗ wandte und Bekannte einen nicht ganz ver⸗ geſſen möchten, und man überlegt, wie man auch ihnen eine Freude bereiten kann. Sind verwandte Damen zu beſchenken, dann muß man jetzt hellhörig ſein. Sie bringen ihre Wünſche ſchon rechtzeitig auf eine paſſende For⸗ mel. Mal wird ein nettes Tageskleid fehlen, ein Koſtüm mit Pelzverbrämung, ein ſport⸗ licher oder nachmittäglicher Mantel, Modiſches aus Pelz oder gar eins der neueſten Nachmit⸗ tags und Abendkleider. Wird moderner, viel⸗ leicht handgearbeiteter Schmuck gewünſcht, dann kann man unter Halsketten, Armbändern, Ohr⸗ ringen, Nadeln, Klips und Ringen wählen. Am beſten berät da der Juwelier, aber es geht auch noch billiger, wenn man reinen Modeſchmuck ohne großen Wert erſteht. Mit Strümpfen und Schuhen kann man nur dann wirkliche Freude bereiten, wenn man Geſchmack und Größe kennt. Immer begehrt ſind Handtaſchen. Praktiſche große aus feſtem Leder für den Vormittag, in der Lederfarbe zu den modiſchen Kleinigkeiten paſſend für den Nachmittag und Meiſterwerke handwerklicher Kunſt für den Abend. Ganz neu ſind darunter die Beutel⸗ formen, die teils mit Ringen, teils mit Laſchen zu ſchließen ſind. Auch Handſchuhe wollen in Farbe und Ausſtattung zu Vorhandenem paſ⸗ ſen. Silber, Kriſtall und Porzellan wünſcht ich jede Frau. 8 lich ßer auch„er“ ſoll all: Wünſche erfüllt be⸗ kommen. Es braucht nicht gerade ein Bartiſch zu ſein, ein 5 Flaſchen tun es auch. Und natürlich die nötigen Zigarren und Zigaretten dazu. Oberhemden, Krawatten in Mobiſchen Muſtern, Strümpfe, Hüte, Schals, Handſchuhe, Sportgürtel und Regenſchirme ge⸗ hören zu den perſönlichen Geſchenken. Als Schmuck ſind Krawattennadeln und Manſchet⸗ tenknöpfe begehrt. Der Bequemlichkeit dienen Hausmäntel und Hausſchuhe. Nützliche Auf⸗ merkſamkeiten für den Autobeſitzer gibt es wie Sand am Meer. Damit können wir uns für fröhliche Sommer⸗ und Herbſtfahrten revan⸗ chieren. Vom Aſcher, der Blumenvaſe, dem Scheibenwiſcher, dem Kiſſen bis zum einzu⸗ bauenden Heizkörper oder der weichen Reiſe⸗ decke, iſt die Auswahl bedeutend. Nicht ver⸗ geſſen wollen wir, daß alle Männer eine Paſ⸗ ſion haben: der eine ſpielt gern Karten, der andere geht auf Jagd, angelt oder hat ein Motor⸗, Segel⸗ oder Ruderboot. Da braucht man garnicht oft mit ausgeflogen zu ſein, um allerlei paſſende und nützliche Weihnachtsge⸗ ſchenke finden zu können. Bücher, Noten, Grammophonplatten, Photoapparate und Zu⸗ behör, Geſellſchaftsſpiele für Große— jedes einzelne dieſer Gaben muß man überdenten und rechtzeitig ausſuchen können. Am beſten läßt man beizeiten die verführe⸗ riſchen Künſte der weihnachtlich geputzten Schaufenſter auf ſich einwirken und bewaffnet ſich mit Bleiſtift und Notizbuch, dann kommen oft gute Ideen, mit deren Erfüllung man das Richtige trifft. Alle Geſchenke ſollen ja gar⸗ nicht„nur praktiſch“ ſein— ein bißchen Luxus trägt zur Feiertagsſtimmung weſentlicher und nachhaltiger bei. ———.———— Auch Breller, die die Well bedeuken Abgeſehen von den erſten Skiverſuchen, bei denen man nur zu oft die Anziehungskraft der Erde ausprobieren muß, eröffnen die weiteren Brettlausflüge herrliche Schönheitserlebniſſe. Ein tiefverſchneiter Wald, den vor uns, nach der Unberührtheit des Schnees zu urteilen, noch kein Menſch betreten hat, und den auch(vir faſt unhörbar durchgleiten, iſt erfriſchend und be⸗ ruhigt Herz, Lunge und Nerven. Wer erſt das weiche Gefühl in die Knien bezwungen hat, wird immer wieder ein paar Winter⸗ ferientage auf Skiern genießen wollen. a Man ſage nicht, daß Frauen, was die Klei⸗ dung zu dieſem Sport betrifft, eitler ſeien als Männer, denn die Mode hat ſie alle gleichmäßig bedacht. Selbſt diejenigen, die ſich für den Norwegeranzug in blau, braun oder ſchwarz entſchieden haben, werden zu modiſchen Zuge⸗ ſtändniſſen ermuntert. Für Bluſen und Jacken iſt Karo unbeſtrittener Trumpf. Und zwar dies⸗ mal in etwas derbfarbigen Muſtern, die offen- ſichtlich von bäuerlichen Bettbezugsſtoffen inſpi⸗ riert ſind. Weiche und wollige Gewebe ſind dazu Wollflanell und Handwebſtoffe, vornehm⸗ lich aus Schafwolle. Auf weißem und grauem Grund rot⸗blaue, gelb⸗grüne, dunkelgrau⸗rote hellblau⸗braune Karos— alle erfriſchen das Auge, ohne durch die geſunde Konkurrenz der Natur läſtige Farbklekſe abzugeben. An den Bluſen ſpielen Reiß- und Schürverſchluß eine praktiſche Rolle. Die Jacken ſind offen mit breiten Revers und auch hochgeſchloſſen zu tra⸗ gen. Je nach der Breite der Revers reguliert ſich die Größe des Jackenausſchnitts, doch wird man auf jeden Fall ſeinen Schal dazu tragen. Schals aus Angorawolle in hellgelb, hellrot, hellgrün, hellblau und fliederfarben, ſind ihrer Weichheit wegen begehrt. Bunte Schals gibt es in Handweberei, und man kann ſie ſich auf ſchmalem Tafelrahmen ſogar ſelbſt herſtellen. In Häckel⸗ und Strickſchals kommen bunte Volkskunſtmuſter ſchön zur Geltung, am beſten natürlich zu dunklen, einfarbigen Skianzügen. Wenn Frau Holle tüchtig die Betten ſchüt⸗ telt oder ſich föhniger Wind ſchlechte Scherze exlaubt, ſind Leder⸗ und ähnliche Jacken wich⸗ tig. Auch Wickeljacken aus dünnen, imprägnier⸗ ten Geweben in der bekannten Windjackenform erweiſen ſich zum Ueberziehen als pratktiſch. Man arbeitet recht viele, auch Blasbalgtaſchen, mit Reißverſchluß hinein, damit Taſchentuch und Gletſcherſalbe ſchnell erreichbar bleiben. Lederachſelſtücke auf der Jacke ſind nicht zweck⸗ los, ſchützen ſie doch beim Heimtragen naſſer Skier vor Rheuma. Eöenfals lächele man nicht über lederne Hoſenböden— ſie ſind beſtimmt nicht als Gleitſchutz beim Fallen ſondern als Kälteabwehr beim Sitzen auf verſchneiten, ſonnigen Gipfeln beſtimmt. 5 Kurze Beinkleider, die ſogenannten Shorts, werden beim Skilaufen nur dann gut ausſehen, wenn ſie rockähnliche Weite haben. Gewiß kann man den Brettlſport auch mit einem Hoſenrock verſuchen, doch ſind lange Ueberfallhoſen mit waſſerdichten Gamaſchen oder ganz lange, an den Feſſeln gebundene Beinkleider die bewähr⸗ teſten. Ein wenig Modeaufwand wird noch mit flotten Mützchen, Skibändern. Socken, Handſchuhen und Gürteln, letztere handgewebt oder aus Leder, getrieben Die„Garnitur“ dieſer Dinge iſt anzuerkennen. Gürtel haben aufgeſteppte Taſchen und wollene Handſchuhe eine Lederinnenfläche. Alles alfo praktiſch und ſchön zum baldigen Ausprobieren. —— Pudern- aber richlig! Feuchte Haut, die leicht transpiriert, verliert bei geeigneter Anwendung des ihr zuſagenden Puders den häßlichen Glanz, ein matter, vor⸗ nebmer Ton zeichnet das Geſicht aus, man ſpricht von jener„Gepflegtheit“, die auffällt und mit der Schönheit konkurriert Puder ſchützt gegen Witterungseinflüſſe, ge⸗ gen Schmutz und Staub, beſſer alſo, ein Geſicht durch Puder zu ſchützen, als es ſchädlichen Ein⸗ dringlingen zu jeder Zeit und bei ieder Ge⸗ legenbeit preiszugeben. Ein gute Puderunterlage, das iſt wenig gute Fettereme, die von der Haut aufgeſogen wird, iſt die beſte Gewähr dafür, daß die Poren nicht verſtopft werden können, zuviel Fett würde allerdings das Gegenteil bewirken, darum iſt es ſo wichtig. daß überſchüſſiges Fett wieder vor dem Pudern abgetragen wird. Unſere Haut, die ſtändig Stoffe ausſcheidet. wenn ſie geſund iſt, muß ſtets gründlich von Schweiß, Talg und Staub gereinigt werden; ob man ſich alſo pu⸗ dert, oder nicht, immer ſind Waſſer und milde Geſichtsſeife(lauwarm) angebracht, dieſe Rei⸗ nigung durchzuführen. Nur überempfindliche Haut verträgt die Behandlung mit Waſſer nicht allzu gut, für ſie ſind die reinigenden Oele zu empfehlen. Eine kalte Abwaſchung, die der Reinigung mit lauwarmem Seifenwaſſer zu folgen hat, iſt ein gutes zuſammenziehendes Mittel, die Poren werden wieder geſchloſſen, die Muskulatur wird erfriſcht und geſtärkt. Weg mit der unhygieniſchen, nicht mehr ein⸗ wandfreien ſauberen Puderquaſte! Entweder iſt ein häufigerer Wechſel nötig oder die Quaſte wird durch Wattebauſch erſetzt, der vor jedem Gebrauch erneuert wird. ————— ů— 5—— dem Licht, Wind und Überhaupt Auſtren⸗ * für das Auge ſind ängſtlich zu meiden. Anfrage: Wie beſeitigt man Miteſſer und rote Aederchen itz Geſicht? 5 Antwort: Miteſer beſeitigen Sie, indem Sie das Geſicht täglich gründlich mit einer weichen Creme und hinterher mit einem milden Geſichtswaſſer reinigen.— E ͤͤ—:;— —— — S — 5 ä . ä—— — —— e 5 r... . — S e e 3 Vorweihnachks zauber Dach Nebelſchleier und trübe Regentage leuchtet der Adventskranz Wieder bringt er jenen geheimnisvollen Reiz mit, dem wier in kindlichem Staunen und frommer Andacht erliegen. Auf einmal iſt alles wie verdaubert: ſeltſamer Duft ſchwebt über den Dingen, und es gibt Stimmungen, die lauge vergeſſen ſchienen. Selbſt die Straße ſtieht anders aus. Auf den Geſichtern der Menſchen liegt ein hellerer Schein, Schau⸗ fenſter ſtrahlen uns mit goldenen Augen entgegen. Wir ſchnuppern die erſte Kälte und träumen vom Schnee, der alles müt⸗ terlich einbettet, damit die Winternacktheit nicht ſpürbar wird. Immer häufiger zieht es uns ein paar Minuten ins Jugendland zurück: gedankenverloren iſt man wieder das Kind, das jubelnde Freude über Win⸗ zigkeiten empfindet, dem Schaukelpferd und Puppe Wunderweſen ſind, das Märchen⸗ vorſtellungen und Spielzeugausſtellungen als heiße Lockung ſpürt und das ſich am Schaufenſter das Näschen plattdrückt, um all die Herrlichkeiten ſehen zu können. Was iſt nur geſchehen, daß wir ſo 5 und beſchwingt und ſelig weiterſchreiten „Ein Licht ſchimmert durch Winter und Dunkelheit und zündete in unſeren Herzen das ewige Feuer der Liebe an.“ Praktiſche Arbeitsteilung Die erſte Adventswoche liegt hinter uns. Sie brachte die große und die kleine Schneiderei. Der Pfefferkuchenteig iſt angerührt, und die Wohnung iſt, ſo weit es im Programm vorgeſehen iſt, gründlich geſäubert. Die zweite Adventswoche Sie iſt ganz dem Einkauf gewidmet. Noch wird man gut bedient, kann in Ruhe überlegen und ausſuchen. Baum⸗ ſchmuck und Lichte werden beſorgt; be⸗ kanntlich ſind dieſe Artikel am Heiligen Abend ausverkauft. Die dritte Adventswoche Die große Wäſche muß beſorgt werden, da aus einem alten Aberglauben heraus zwiſchen Weihnachten und Neujahr nicht gewaſchen werden darf. Bei einem frühe⸗ ren Termin läuft man Gefahr in Ver⸗ legenheit zu kommen und ein ſpäterer bringt Ungemütlichkeit ins Haus. Die vierte Adventswoche mehr eine verbeſſerte Form der Einkom⸗ mensbewirtſchaftung. Z. B. gibt es keinen Weg zur Bekämpfußg des unerfreulichen Borgunweſens und der Geſundung der Zahlungsgewohnheiten als die Spartätig⸗ keit. Der kürzlich wie alljährlich abgehal⸗ tene Nationale Spartag hat erneut gezeigt, daß auch die ſoziale und ethiſche Seite der Spartätigkeit nicht hoch genug veranſchlagt werden können. Je breitere Kreiſe unſe⸗ res Volkes an der heimiſchen Kapitalbil⸗ dung teilnehmen und ſich auf dieſe Weiſe einen, wenn auch beſcheidenen Beſitz ſchaf⸗ fen, um ſo nachhaltiger wird das Ziel der dauerhaften Entproletariſierung unſeres Volkes und der Wiederverwurzelung des deutſchen Menſchen mit dem Grund und Boden verwirklicht werden können. Daß dem Spargedanken bei der Durchführung des Vierjahresplans, wie überhaupt des wirtſchaftlichen Neuaufbauwerkes, eine her⸗ vorragende Bedeutung zukommt, bedarf keines beſonderen Beweiſes. Modeberatung Mit der Bluſe, die in dieſer Saiſon ge⸗ ſellſchaftsfähig geworden iſt, kommt die Mode unſerm Sparſamkeitsbedürfnis ent⸗ gegen und geſtattet trotzdem, daß wir zu allen Tageszeiten richtig und gut angezogen ſind. Es genügt vollkommen, einen gut⸗ gearbeiteten ſchwarzen Rock aus ſtumpfer Seide in Strahlenpliſſee oder Glockenform und zwei verſchiedene Bluſen zu beſitzen. Eine Bluſe wird mit einem kleinen Schöß⸗ chen über dem Rock getragen, ſie gehört zum Tagesanzug; die andere Bluſe iſt ein ſehr langer Kaſak aus Brokat oder glänzender Seide. Man trägt ſie zu allen abendlichen Gelegenheiten, an denen man in anderen Zeiten das kleine Abendkleid trug. Zu ihr gehört ein ſchwarzer Mantel, am Hals und an den Aermeln geſchmackvoll mit Pelz beſetzt. Alle modiſchen Kleinigkeiten, wie: Hand⸗ ſchuhe, Handtaſche, Schuhe uſw., werden möglichſt im paſſenden Farbton gewählt. Wenn die Frauen ihre Grundanſchaffungen ein bißchen beſſer überlegen würden, gäbe es bei genau den gleichen Ausgaben ſehr viel mehr gut angezogene Frauen. * Man kann in ſeine Garderobe ſehr viel Abwechſlung bringen, wenn man ein biß⸗ chen Phantaſie hat. Verſchiedene Schals und Kragen geben jedem Kleid ein völlig neues Geſicht. Zu der jeweiligen Hals⸗ umrahmung kann man die Hüte verändern, indem man einen geflochtenen Zopf aus Samtbändern herumlegt. Briefkaſten für Schönheitspflege Anfrage: Ich leide ſeit einiger Zeit an überempfindlichen Augen, die bei der ge⸗ ringſten Kleinigkeit eine Entzündung be⸗ kommen. Ferner ſondern die Augen ziem⸗ lich viel Schleim ab. Was bann ich da⸗ gegen tun? Antwort: Die Schleimabſonderung zeigt eine Erkrankung der Augenſchleim⸗ häute an, die ſofort von einem Augenarzt behandelt werden muß. Später, wenn die Erkrankung behoben iſt, können Sie die Augen durch Waſchungen mit Borſäure⸗ löſung kräftigen. Auch gibt es in den Apo⸗ theken augenſtärkende Tropfen, die ſpeziell für überempfindliche Augen zuſammen⸗ geſetzt ſind. Sonne, Leſen bei ungenügen⸗ Anmmmmmnnmpnpmmnmunmmnmmmmnmnummununmmummmummnmnnmnnnmmnmmnnmnunmnmanme nnn Weihnachksgeſchenke! Weihnachtsgeſchenke auszuſuchen und zu beſorgen, hat einen eigenen ſchönen Reiz. Es iſt ſchon wahr, daß das Beſchenken mehr Freude macht, als das Beſchenktwerden. Mit beſonderer Liebe und Sorgfalt gehen wir an die Aufſtellung unſerer Liſte, da⸗ mit niemand vergeſſen wird. Wir haben ja alle das Bedürfnis, dem Anderen auch ſicher als Erſtes auf dem Wunſchzettel ſtehen. Und was ſteckt eine Frau nicht alles in die Handtaſche hinein. Da iſt zuerſt der hübſche Taſchenkamm in ſeiner Lederhülle, ein Etui für die Schlüſſel, die ſonſt immer alles zerkratzen, natürlich eine Puderdoſe, die man gern aus farbigem Leder nimmt, auch eine flache Geldbörſe ſei nicht ver⸗ geſſen, denn alle Handtaſchen haben eine ſolche nicht eingearbeitet, und zum Schluß das Taſchentuch in ſeinen vielen Variationen. Wenn man etwas Zeit erübrigen kann, arbeite man eine Machen Sie öfter ein Geſichtsdampfbad, damit ſich die vorhandenen Miteſſer er⸗ weichen und ſchieben Sie dann mit einem ſauberen Tuch die kleinen Köpfchen her⸗ aus. Bitte nicht mit den 11 55 drücken, das führt immer zu Entzündungen. Hinter⸗ her tupfen Sie Zitronenſaft auf die geöff⸗ neten Poren, damit ſie ſich ſchließen, und maſſieren mit einem bohnengroßen Stück Fettereme. Die Aederchen laſſen ſich nur vom Schönheitsſpezialiſten durch Elektrolnſe beſeitigen. Anfrage: Wie werde ich ſchlank? Antwort: Dutch eine geeignete Diät, die Ihrem Geſundheitszuſtand angepaßt ſein muß, können Sie in einigen Wochen 5 Pfund leichter werden. Vermeiden Sie in Zukunft alle ſchweren Speiſen, Suppen, Hülſenfrüchte und ernähren Sie ſich vor⸗ wiegend von friſchen Gemüſen, Salaten, Obſt, Buttermilch und leichtem Fleiſch. Hungern Sie nicht, aber eſſen Sie nur, wenn Sie kräftigen Hunger verſpüren. Die Einſtellung des Mittageſſens iſt ein großer Fortſchritt, wenn man abnehmen will, aber wenn man eine anſtrengende Tätig⸗ keit hat, würde es auf Koſten der Nerven gehen. Sie müſſen das ſelbſt beurteilen können. Etwas Sport und Bewegung in friſcher Luft ſind gute Helfer. Anfrage: Wie beſeitige ich meine rote Naſe? Antwort: Vermeiden Sie jeden raſchen Temperaturwechſel und genießen Sie Suppen und Getränke in abgekühltem Zuſtand, damit das Blut nicht in die Naſe ſchießt. Machen Sie morgens und abends Ganzwaſchungen mit kaltem Waſſer. Kaffee und Alkohol ſind zu vermeiden. e Mlle E Ueber die Verwendung von Heilkräutern Huſtenſaft für Kinder. Je 15 Gramm Altheewurzeln und Wollblumen werden mit* Liter Waſſer gekocht, durchgeſeiht und mit 1 Pfund Zucker zu Syrupdicke ein⸗ gekocht. Man gibt ſtündlich einen Teelöffel von dem Saft. Vorräte aufzubewahren Es muß jeder Hausfrau immer wieder geraten werden, ihre Vorräte überſichtlich aufzubewahren. Nichts iſt unangenehmer als die ſogenannte Tütenwirtſchaft. Nach⸗ 25 c* die Parole befolgt würde, möglichſt ſchnell alles Einkommen in Ausgaben umzuſetzen. Dem Sparen wohnt in dieſer Hinſicht vor allem eine erhebliche Ausgleichswirkung inne. Es iſt kein Zweifel, daß der geſchäft⸗ liche Zerfall in den Jahren vor 1933 noch erheblich größer geweſen wäre, wenn nicht gerade in dieſem Zeitabſchnitt der großen Arbeitsloſigkeit zahlreiche Volksgenoſſen in der Lage geweſen wären, auf ihre Not⸗ groſchen bei der Sparkaſſe zurückzugreifen. So ſteht alſo das Sparen durchaus nicht im Gegenſatz zum Kaufen, ſondern iſt viel⸗ Pp wirklich den Herzenswunſch zu erfüllen. Das ſollen nun keine koſtbaren Sachen ſein, denn gerade die kleinen Dinge, an die der Beſchenkte gar nicht gedacht hat, machen die größte Freude. Da heißt es nun geſchickt zu Werke zu gehen, was ja den Frauen ganz beſonders liegt. Vor allem ſind es die praktiſchen modiſchen Dinge, von denen es eine unüberſehbare Fülle gibt. Das be⸗ liebteſte Weihnachtsgeſchenk iſt wohl eine neue Handtaſche. Da ihre Form auch mit der Mode wechſelt— im Augenblick liebt man große, flache Formen—, wird ſie ein originelles Armband in der Farbe des Kleides mit dazu paſſendem Ring wird ſehr viel Freude bereiten. Aber eins ſei zu bedenken, man muß frühzeitig anfangen mit dem Ueberlegen und rechtzeitig ein⸗ kaufen. Man wird dann auch eine beſſere Auswahl finden und nicht zuletzt beſſer in den Geſchäften beraten werden können. Nichts iſt ſchlimmer, als in letzter Minute noch ſchnell etwas zu beſorgen, denn dann hat das Schenken ſeinen Sinn verloren. Seinen ſchönſten Sinn: ſich an der Freude des Anderen zu freuen! i 1 Der Tannenbaum wird gekauft, Ein⸗ ſchmale Spitze in Schiffchen: dem man 10 Tüten geöffnet hat, muß man 1 14 ladungen verſchickt, Briefe geſchrieben. technik, die jetzt wieder ſehr meiſtens feſtſtellen, daß das Gewünſchte i 13 0 Pakete, die nach außerhalb gehen, werden modern geworden iſt. Sehr fehlt. Die guten Haushaltsgeſchäfte brin⸗ 23 5 zur Poſt befördert. Die Proviantierung begehrt iſt auch ein buntes gen ſehr praktiſche Vorratshäfen aus Glas für die Feiertage wird beſorgt, ſoweit es Tüchlein aus Kunſtſeide, auf den Markt. 13 1 ſich um unverderbliche Lebensmittel han⸗ von denen man nie genug 4 1 delt. Das Feſtmeni Swird aufgeſtellt, haben kann. So ein Tuch iſt Schwere Möbel zu verrücken 0 1 Kleingebäck wird gebacken, und am Tag auch ein beliebtes Ergän⸗ Man ſchiebt unter jeden Fuß des Möbels 13 1 vor dem Heiligen Abend wird der Chriſt⸗ zungsſtück für den Pullover. nacheinander ein Beil, verſucht es damit . 7 baum geſchmückt. Am 24. Dezember wird Dann die Kragen und Ja. ganz leicht anzuheben und ein Stück Speck⸗ 5 . 1 morgens der Tiſch gedeckt, und das Abend⸗ bots, die Auswahl hierin iſt ſchwarte, mit der Fettſeite nach unten, K 1 eſſen weitmöglichſt vorbereitet, damit die ungeheuer. Vom Pique⸗ darunterzulegen. Die Möbel gleiten dann 15 1 Mutter ab Mittag frei iſt und ſich ganz krägelchen für das Sport- faſt von ſelbſt. r 1 der Weihnachtsſtimmung und ihrer Ja⸗ kleid bis zur Tüll. oder Mehl anrühren 0 1 milie hingeben kann. Krepe⸗Georgetterüſche fürn Mehl ſon ſtets mit kaltem Waſſer an⸗ f . 1 l 5 2 0 e den eie wos das a werden. Man macht ſich die Ar⸗ 1 1 Sparen gefährlich? Paſſende finden. Dann ſollte eit am leichteſten, wenn man einen ſehr f ö 9 g An 4 di 2 den kleinen Quirl in der Größe eines Sekt ö . 4 In den wirtſchaftlichen Erörterungen der man an die Handschuhe den⸗ forkens, dazu verwendet i 4 55 früheren Jahre tauchte in gewiſſen Ab⸗ ken, die man jetzt in allen. a ö 0 ſtänden immer wieder die Frage auf, ob Farben trägt. Für empfind⸗ Scharfe Möbelecken ö 11 es beſſer ſei, wenn geſpart oder gekauft liche Hände ſind die molligen Ein einfaches Mittel, die unangenehmen 5 4 1 würde. Die Erfahrung hat allſeitig deut⸗ efütterten Lederhandſchuhe ſcharfen Ecken zu beſeitigen, iſt, ſie vom 9 J 40 lich gemacht, daß dies eigentlich nur ein ehr zu empfehlen, ſie ſind Tiſchler abrunden zu laſſen. Der Form ü A Streit um Worte iſt. Zunächſt einmal liegt ſehr elegant und haben oft ſchadet das in den meiſten Fällen nicht.* 4. ſa auf der Hand, daß die Gelder, die den als Abſchluß eine Pelzman⸗ Bei beſonders koſtbaren Möbeln aus edlem f Sparkaſſen anvertraut werden, dort nicht ſchette. Auch der Schirm iſt Holz macht man eine Ausnahme. Da ver⸗ ö nüßig liegen, ſondern, wie gerade die Zeit ein beliebtes Geſchenk. Auf ſucht man vielleicht durch ein Andersſtellnn b eit der Machtübernahme gezeigt hat, auf dieſem Gebiete gibt es immer den Ecken aus dem Wege zu gehen. t 0 ſchnellſtem Wege in den Dienſt der großen Neues und Begehrenswertes. 50 1 volkswirtſchaftlichen und ſtaatspolitiſchen Wenn man erſt mit dem Auf⸗ 275 5 0 0 Aufgaben geſtellt werden. Es iſt bekannt, zählen der Geſchenke beginnt, f 9 1. welchen erfreulichen Anteil z. B die Spar⸗ gibt es ſo leicht kein Ende. 1 5. kaſſen bei der Finanzierung. in hübschen. 2 2 D 1 1. bechaffung, des Wohnungsbaus ſowie bei in hübſchen ngen, Zer⸗ 5 1 dem Von ſlid erung wen der Reichsregie⸗ ſtäuber aus buntem Glas 4 Gerollter Wirſingkohl 80 7. 15 rung verzeichnen können. Aber auch vom Zeichnung Psill und nicht zuletzt an den mo Ein Kohlkopf wird ſorgfältig ausein⸗ 1 1. 4 Standpunkt der Geſchäftswelt ſelbſt geſehen dernen Schmuck aus Chrom, ander genommen. die Rippen werden her⸗ r 1 1 iſt eine rege Spartätigkeit breiter Bevölke⸗ geſchliffenem Glas und Gala⸗ ausgebrochen, und kochend überbrüht, damit l ö 73 rungsſchichten nützlicher, als wenn etwa lith. Ein reizvoller Clip oder er geſchmeidig wird. Man beſtreut die 1 b Blätter mit Salz, Pfeffer und Parmeſan⸗ U käſe und gibt dann auf jedes Blatt eine Portion pikant abgeſchmeckter Fleiſchfarce. (Man kann auch eine gute Bratwurſt⸗ füllung nehmen.) Nun rollt man die Blät⸗ ter zuſammen und umwickelt ſie mit ge⸗ brühten weißen Zwirn, damit ſie nicht aus⸗ einandergehen und läßt ſie in brauner Butter zu ſchöner Farbe ſchmoren. Wenn es notwendig iſt, gibt man von Zeit zu Zeit etwas kochendes Waſſer dazu, und nach zwei Stunden wird die Soße mit etwas verquirltem Mehl bündig gemacht. SS MSS SS 2 — 2 2 2 U leſet di, 1 mit 3 bod, r inen het. ider, ter. geöff, und Stüc mur 'oluſe — . 7 ö diät, chaßt chen Sit pen, bot. alen, eic erven teilen ig in feine gehen iezen hlten Naſe hends affe iter amm rey eiht Une Wiel hiedet hilich ehmer Nach⸗ man chte bin Flas 1 dani 5 . unten, I dann t an 1 e Ar g ht gelb, nen vom Norm 4 i* lem ö ver; tellen TECC e Mr unsere Juceicl Geſchenle für Vater, Mutter und Bruder Kur Ueberraſchungen für den Weihnachtstiſch Es ſind nur noch gute zwei Wochen, dann iſt das Weihnachtsfeſt heran, und viele von uns werden immer noch nicht wiſſen, was ſie ihren Eltern und Geſchwiſtern ſchenken ſollen. Sie überlegen hin und her, kom⸗ men aber auf keinen guten Gedanken. In Wirklichkeit aber iſt es gar nicht ſo ſchwer, ein paar paſſende Geſchenke heraus⸗ zufinden. Die ganze Kunſt beſteht für uns nur darin, unſeren Eltern und Ge⸗ ſchwiſtern einen Wunſch abzulauſchen. Im täglichen Leben werden unbewußt ſehr viele Wünſche ausgeſprochen. Vater kommt von der Arbeit nach Hauſe. Er macht es ſich bequem, ißt Abendbrot und will ſich eine Zigarre anrauchen. Doch die Streichhölzer ſind wieder einmal nicht aufzutreiben, obgleich Mutter noch kurz vorher eine volle Schachtel hatte. Das Suchen gibt natürlich Verdruß, und wenn Vater ſo recht ärgerlich ruft:„Wo ſind denn nun ſchon wieder die Zündhölzer ge⸗ blieben!“ werden wir einen geheimen Wunſch darin entdecken. Wir werden einen Behälter für die Streichholzſchachtel bauen, der dann irgendwo leicht erreichbar an der Wand hängen kann. Wir brauchen dazu nur zwei Zigarrenkiſtenbretter, eine Laub⸗ ſäge und etwas Leim. Und wenn wir ge⸗ ſchickt ſind, wird uns der Streichholz⸗ ſchachtelbehälter gut gelingen. Aber auch Mutter können wir leicht eine Freude bereiten: Am Abend ſitzen wir beiſammen. Vater lieſt in der Zeitung und Mutter ſtrickt. Es iſt recht gemütlich. Plötzlich fällt Mutter das Wollknäuel auf die Erde und rollt unter das Sofa. Es gibt Aufregung, denn der Faden verheddert ſich, und Mutter iſt ärgerlich. Wir aber wiſſen ſchon wieder ein Weihnachtsgeſchenk. Wir bauen einen Kaſten, in den das Wollknäuel gut hinein⸗ paßt. Durch den feſtverſchließbaren Deckel bohren wir ein Loch, und durch das Loch wird der Strickfaden geführt. Nun iſt das Knäuel„gefangen“, und Mutter kann un⸗ beſorgt ſtricken, ohne Angſt zu haben, daß ihr das Knäuel„ausrückt“. Damit aber der Kaſten nicht umkippen kann, be⸗ ſchweren wir ihn durch ein paar Gewichte. And was bekommt Bruder Kurt? Kurti greift nach dem Buch und beginnt ärgerlich darin zu blättern. Er ſchimpft: „Nun weiß ich wieder nicht, wo ich zu leſen aufgehört habe!“ Wir aber freuen uns im ſtillen und werden ihm einen Wunſch erfüllen. Wir werden ihm zu Weihnachten mehrere ſelbſtgefertigte Leſezeichen auf den Tiſch legen. So können wir faſt täglich unſeren Eltern und Geſchwiſtern Münſche ab⸗ lauſchen, und die Geſchenke, die wir dann machen, ſeien ſie noch ſo klein und un⸗ bedeutend, werden wirklich freudig über⸗ raſchen; denn ſie wurden von den Be⸗ ſchenkten nicht erwartet und ſind darum eine nette und dabei brauchbare Ueber⸗ raſchung. r —— 8—— Woher kommen die höchſten Berge? So fragte ich einſt. Da lernte ich, daß ſie aus dem Meere kommen. Dies Zeug⸗ nis iſt in ihr Geſtein geſchrieben und in die Wände ihrer Gipfel. Aus dem Tiefſten muß das Höchſte zu ſeiner Höhe kommen. Friedrich Wilhelm Nietzsche Trügerich hal einen blauen Mund Bald nachdem die Erde mit allem was darauf war geſchaffen wurde, rief Farren⸗ ſporn, der König der Waldzwerge, die ſieben klügſten ſeiner Wichtelleute zu einer Beratung zuſammen. Es waren dies die ſieben Zwerge Wichtelfink und Fichtelwink, Wachtelſchau und Schachtelwau, Strampe⸗ lich und Ampelſtrich und ſchließlich der Allerklügſte der Wichtelleute, der alte und weiſe Zwerg Wiſſeviel. Als die ſieben Zwerge im großen Rats⸗ ſaal des Königspalaſtes verſammelt ſaßen, Wisseviel nahm seinen Eimer und ging in den Wald hielt König Farrenſporn eine Anſprache: „Ihr großen Denker aus dem Reiche der Waldzwerge! Ich ging geſtern durch unſeren ſchönen Wald, um nach dem Rechten 85 ſchauen und um zu ſehen, wie weit die äume, Sträucher und Pflanzen gediehen ſeien. Ich freute mich über die vielen Blu⸗ men, die im Graſe blühten, über die Pilze, die allenthalben aus dem Mooſe ſchoſſen, ich koſtete eine Himbeere und eine Wald⸗ erdbeere und leckte mir die Lippen danach, und alles wäre ſehr ſchön und gut geweſen, wenn ich nicht eine ſchreckliche Entdeckung gemacht hätte Als ich nämlich zu den üppig ſtehenden Blaubeerſtauden kam, waren die reifen Früchte alle ver⸗ ſchwunden.“ Die ſieben Zwerge waren über dieſe Entdeckung ihres Königs über alle Maßen erſchrocken. Es war ja auch nicht auszu⸗ denken, was dieſe Freveltat für Folgen haben könnte, wenn der unbekannte naſch⸗ hafte Waldbewohner trotz des Verbotes auch weiterhin die Blaubeeren abrupfen und eſſen ſollte. Die erſten fünfzig Blau⸗ beerſtauden waren erſt im vergangenen Frühjahr gepflanzt worden, und wenn man ihre Früchte nicht behielt und die Samen nicht weiter ausreifen laſſen konnte, dann würde es keine Blaubeerpflanzen im näch⸗ ſten Jahre mehr geben. Die ſieben Zwerge ſaßen dann auch wegen der Wichtigkeit der Angelegenheit bis in den ſpäten Nachmittag hinein zuſammen und überlegten. Sie hatten ihre Köpfe in die Fäuſte geſtützt, ſaßen ſtill beieinander, und ihre Stirnen waren voller Falten— ſo ſehr dachten ſie alle nach Und als die Sonne unterging, da konnte nur Schachtel⸗ wau einen einigermaßen guten Vorſchlag machen.„Die Ameiſenkönigin muß uns hundert Wachtameiſen zur Verfügung ſtellen. Die werden ſchon aufpaſſen. Und wenn es ihnen nicht gelingen ſollte, den Dieb abzufaſſen. zu fangen oder zu ver⸗ treiben, ſo würden ſie doch ſehen, wer der Frevler iſt. Sie würden uns den Täter bereits morgen in aller Frühe nennen können.“ Das ſagte Schachtelwau, und der König war mit ſeinem Vorſchlag zufrieden. Wiſſeviel jedoch hatte Befürchtungen, daß das alles wohl leicht geſagt, aber ſchwer getan ſei. Er zweifelte an dem Erfolg der Sache. Ob man der Zuver⸗ läſſigkeit der Wachtameiſen trauen könnte?! Er ſagte aber nichts davon, ging vielmehr ſchnell in ſeine Zwergenvilla zurück und begann dort, um auf ſeine Weiſe den Dieb zu faſſen, mit allerhand Vorbereitungen. Er hatte auf kleinen Regalen winzige Fläſchchen und Töpfe zu ſtehen, goß aus ihnen verſchiedene Flüſſigkeiten in einen Eimer zuſammen und ſprach derweilen immer und immer wieder die Worte: Zauberflüſſigkeit mach' feſt Blaue Farbe ohne Reſt! Sie ſoll ein, zwei Tage bleiben An den Fingern, an den Lippen! Nicht ſoll helfen wiſchen, reiben, Dem, der an dem Saft tat nippen! Nicht ſoll helfen weinen, klagen, Blaue Lippen ſoll er tragen! Beim Morgengrauen nahm Wiſſeviel ſeinen kleinen Eimer in die Hand und ging in den Wald hinaus. Er kam zu den. Blaubeerſtauden und fand dort bereits den König und die übrigen ſechs Zwerge verſammelt, die über ein ſchreckliches Un⸗ glück klagten; die hundert Wachtameiſen lagen nämlich erſchlagen am Boden, und die nachgereiften Blau⸗ beeren waren abermals abgepflückt. Niemand wußte, wer der Täter war. Wiſſeviel kümmerte ſi nicht um das Klagen der anderen Zwerge. Er nahm ſeinen Eimer und begann die Blaubeerſtauden zu be⸗ gießen. Als er damit fertig war, ſagte er zu Farren⸗ ſporn:„Morgen früh wer⸗ den die nachgereiften Blau⸗ beeren wahrſcheinlich noch einmal abgeriſſen ſein. Ich hoffe wenigſtens, daß es ſo kommt.“ König Farrenſporn wurde böſe.„Du willſt alſo, daß die Blaubeeren abgepflückt werden?“ „Einmal iſt es noch nötig“, erwiderte Wiſſeviel, „denn ſonſt könnten wir den Dieb und den Mörder der hundert Wachtameiſen nicht faſſen.“ Der nächſte Morgen kam Wiſſeviel ließ den Trompetenwichtelmann auf einen hohen Baum hinaufklettern und befahl ihm, für alle zweibeinigen Weſen des Waldes das Signal zum Sammeln zu blaſen. Der Trompetenwichtelmann tat das ſofort, und es dauerte auch nicht lange, ſo waren die Wichtelleute, Zwerge, Gnomen und Kobolde und auch die Elfen auf der großen Wieſe vor dem Zwergen⸗ königspalaſt angetreten. Wiſſeviel aber ließ ſich feinem König melden und ſprach:„In wenigen Minuten werden wir wiſſen, wer der Uebeltäter in deinem Reich iſt, denn als ich heute ganz früh in den Wald ging, waren die reifen Blaubeeren abermals abgerupft.“ König Farrenſporn war mächtig auf⸗ geregt.„Du kennſt alſo den Dieb!“, rief er aus. „Noch nicht“, antwortete Wiſſeviel,„aber wir werden ihn gleich haben.“ Mit dieſen Worten ging der klügſte der Zwerge die Freitreppe des Königspalaſtes hinab auf die große Wieſe und trat von Wichtelmann zu Wichtelmann, von Elfe zu Elfe, von Zwerg zu Zwerg, von Gnom zu Gnom, von Kobold zu Kobold. Jeder einzelne mußte ſeinen Mund aufmachen, und Wiſſeviel ſchaute hinein. Lange ſuchte er vergebens, doch endlich hatte er's gefunden. Er packte den ſchon weit und breit als böſe bekannten Kobold Trügerich mit feſtem Griff am Kragen und führte ihn vor König Farren⸗ ſporn.„Das iſt der Verbrecher“, ſagte Wiſſeviel,„er hat die reifen Blaubeeren geſtohlen und gegeſſen; er hat die Wacht⸗ ameiſen getötet.“ „Woher willſt du das wiſſen?“ fragten König Farrenſporn erſtaunt und Trügerich mächtig erſchrocken. Wiſſeviel lachte.„Ich habe die Frucht⸗ ſaftfarbe der Blaubeeren echt und für eine Weile unabwaſchbar gemacht. Jeder, der von den Früchten ißt, hat mindeſtens für einen oder zwei Tage einen blauen Mund.“ König Farrenſporn überzeugte ſich da⸗ von, daß dieſe Behauptung Wiſſeviels auf Trügerich zutraf. Trügerich gab auch end⸗ lich, nach langem, verſtocktem Leugnen zu, daß er trotz des königlichen Verbotes die Blaubeeren gegeſſen und daß er auch die Wachtameiſen erſchlagen hatte. Zeichnungen Kießlich M Die sieben Zwerge saßen im großen Ratssaal des Königspalastes versammelt Trügerich kam alsbald wegen wieder⸗ holten Diebſtahls und wegen hundert⸗ lachen Mordes an den Galgen. Die letzten Früchte der Blaubeeren aber konnten un⸗ geſtört ausreifen, die Samenkörnchen wurden über den ganzen Waldboden zer⸗ ſtreut, und in dem dann folgenden Jahr war der ganze Waldboden tatſächlich mit unzähligen Blaubeerſtauden beſtanden. Die blaue Fruchtfarbe aber iſt ſeit dieſer Zeit waſchecht geblieben, und wenn wir Blaubeeren eſſen, dann bekommen wir noch heute für einen oder zwei Tage einen blauen Mund davon. Kurt Stein Profeſſor Winkel als Deleklio Auch wir hätten Kahlmeier überführen können In dem chemiſchen Laboratorium einer Fabrik, dem Profeſſor Winkel als Leiter vorſteht, iſt eine neue, wichtige Erfindung gemacht worden. Es iſt natürlich klar, daß alle Erfindungen dieſer Art unter Werk⸗ geheimniſſe fallen, daß alſo niemand etwas davon verraten darf. In dieſem Labora⸗ torium iſt auch Dr. Kahlmeier als Aſſiſtent beſchäftigt. Dr. Kahlmeier, der es nicht immer ehrlich meint, beabſichtigt auch dies⸗ mal wieder, ſich einen guten Nebenver⸗ dienſt zu ſchaffen. Er ſetzt ſich alſo an die Schreibmaſchine und ſchreibt einen Brief an die Direktion einer anderen Fabrik. In dieſem Schreiben, das er ohne Nennung ſeines Namens abfaßt, teilt er dem Leiter des anderen Laboratoriums mit, daß er gewillt iſt, eine wichtige und wertvolle Er⸗ findung zu verraten; wenn er einen an⸗ gemeſſenen Betrag als Belohnung erhält. Die Antwort ſoll poſtlagernd erfolgen, da er ſeinen Namen nicht angegeben hat. Er ſchreibt natürlich den Brief mit Durchſchlag, da er ſelbſt einen Beleg in der Hand haben will. Originalmanuſkript und Durchſchlag faltet er ſäuberlich zuſammen und ſteckt beides in ſeine Brieftaſche. In dieſem Augenblick kommt Profeſſor Winkel hinzu. Profeſſor Winkel ſieht gerade noch, wie ſein Aſſiſtent Kahlmeier von der Schreibmaſchine aufſteht und— das macht Profeſſor Winkel beſonders ſtutzig— ein Aktenbündel beiſeite ſchiebt. Hierauf ver⸗ läßt Kahlmeier das Zimmer. Profeſſor Winkel wirft einen Blick auf den Aktenſtoß und ſieht, daß es die Auf⸗ zeichnungen über die neue Erfindung ſind. Profeſſor Winkel hat Verdacht geſchöpft, doch hat er noch keinen Beweis in der Hand. Trotzdem ruft er eine Minute ſpäter die Polizei an und läßt ſeinen Aſſi⸗ ſtenten Dr. Kahlmeier verhaften. Was iſt für Profeſſor Winkel der Beweis dafür, daß Kahlmeier Werkſpionage treibt? Können auch wir Dr. Kahlmeier über⸗ führen? Jawohl: Profeſſor Winkel ahnte, daß Dr. Kahlmeier den Aktenſtoß über die neue Erfindung zum Verrat benutzt hatte. Den Beweis aber lieferte ihm der Blaubogen, den Kahlmeier zur Herſtellung eines Durch⸗ ſchlages benötigte, und den er in den Papierkorb geworfen hatte. Vor 50, 100 und mehr Jahren Am 6. Dezember 1849, vor 87 Jahren, wurde der Generalfeldmarſchall Auguſt von Mackenſen in Hausleipnitz geboren. Er war Huſarengeneral und Armeeführer im Weltkrieg. Er befreite Galizien und führte die Armeen in Sibirien und Rumä⸗ nien. Zu Mackenſen, der der Sohn eines Förſters iſt, wollen wir Jungen immer mit Ehrfurcht und Bewunderung aufblicken. * Am 6. Dezember vor 72 Jahren wurde Rudolf Stratz in Heidelberg geboren Wir nennen ſeine Romane:„Der weiße Tod“ und„Das deutſche Wunder“. * Rudolf Herzog wurde 1869, alſo vor 67 Jahren, geboren. Seine bekannteſten Romane ſind:„Die Wiskottens“ und„Die vom Niederrhein“. * Anfang Dezember 1542 wurde Maria Stuart, Königin von Schottland, in Lin⸗ lithgow geboren. Sie erhob Anſprüche auf den engliſchen Thron. Sie war Gegnerin der Calviniſten. Nach Ausbruch des Auf⸗ ſtandes in Schottland ſuchte ſie Schutz bei der Königin Eliſabeth von England. Eliſabeth hielt ſie 19 Jahre gefangen und ließ ſie im Jahre 1587 nach einer ver⸗ eitelten Verſchwörung hinrichten. In dieſer geſchichtlichen Begebenheit fand der Dichter Friedrich von Schiller den Stoff zu ſeinem Drama„Maria Stuart“. 1 Anfang Dezember 1815 wurde der Ber— liner Maler und Illuſtrator Adolf von Menzel in Breslau geboren. Er ſchuf die berühmten Gemälde:„Das Flötenkonzert“ und„Die Tafelrunde“. * Der niederländiſche Maler Anthonis van Dyck ſtarb am 9. Dezember 1641 in London. Er war ein Schüler Rubens. Er ſchuf das Gemälde:„Beseinung Chriſti“ und viele Ariſtokratenporträts. * Am 11. Dezember 1783 wurde der Frei⸗ heitsdichter Max von Schenkendorf in Tilſit geboren. Er wurde vor allem durch ſein Gedicht„Freiheit, die ich meine“ be⸗ kannt. * Der uns allen bekannte Dichter Hanns Johſt ſchuf das Drama„Der Einſame“ In dieſem Drama hat er dem Dichter Chriſtian Dietrich Grabbe ein bleibendes Denkmal geſetzt. Grabbe wurde am 11 Dezember 1783 in Detmold geboren. Er ſchrieb die Dramen„Napoleon“ und„Don Juan und Fauſt —— — ͤ . . ö . * a———— —— 9 1 6 R . 3 23 ———— ußeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Bie. Nuchl v clem Lelcltum- Roman von Gert Rothberg 13. Fortſetzung „Es ſteht nicht gut, ich ſage es Ihnen lteber gleich,“ ſagte ernſt der Sanitätsrat, der ihn perſönlich in Emp⸗ fang genommen hatte. Dietz ſagte nichts. Stumm folgte er dem alten Arzt. Und dann ſtand er am Bett des Kindes. Friedlich, aber wächſern war das kleine, ſchmal gewordene Geſicht. An den Schläfen traten hell und blau die Adern hervor e hob ſich die Bruſt. ach einer Weile öffnete das Kind die Augen, blin⸗ zelte erſt unſicher umher, ſah plötzlich den Vater. Ein Strahl ungeheuren Glückes ging über das Kindergeſicht, Karl⸗Heins flüſterte: Papi Dietz liebkoſte die Hände ſeines Fungen. Ganz zart und behutſam ſtrich ſeine kraftvolle, ſtarke Hand über das Köpfch⸗ Mein lieber Junge.“ Das Kind legte den Kopf müde zur Seite und ſchloß die Augen wieder. Der Arzt ſtand, mit der Uhr in der Hand, auf der anderen Seite des Betichens. Und keines dachte an die Mutter des Kindes. Sie war ja noch nicht ein einziges Mal hier an dieſem Krankenlager geweſen. Wer hätte denn auch erade jetzt in dieſen bangen Minuten an ſie denken ollen? Stunden vergingen. Auf einmal 1 5 Dietz empor. Das Geſicht des Kin⸗ des veränderte ſich, würde lang, der kleine Körper ſtreckte ſich. Dietz Forſters einziges Kind war tot! Mit irren Augen und gebrochener Seele ſaß der Mann an dem kleinen Bett. „Nun hat man mir das Letzte genommen. Nun bin ich ganz allein.“ * * 8 Dietz kam nach Hauſe; es mochte gegen elf Uhr ſein. Alles war dunkel. Nur der alte Diener ſaß noch in der Halle. Er ſchien auf ihn gewartet zu haben. „Guten Abend, e Herr.“ con?“ Abend, Karl. Schläft die gnädige Frau on?“ „Die gnädige Frau ſind fortgefahren. Etwa gegen neun Uhr. Gnädige Frau haben bis zu dieſer Zeit auf den gnädigen Herrn mit dem Abendeſſen ewartet.“ „Ich war in der Klinik, Karl. Mein kleiner Junge iſt heute abend geſtorben.“ Der Alte ſtarrte ihn an, dann 5 er laut. Dietz Forſter ging ergriffen an ihm vorüber. Droben wartete er! Wartete Stunden, und die Totenſtille der Nacht peinigte ihn und riß an allen Nerven. Endlich, es mochte gegen drei Uhr morgens ſein, hörte er einen Wagen vorfahren. Leichtfüßig kam es dann den Gartenweg herauf. Auch eine Männerſtimme war u hören geweſen. Eine weiche, ſchmeichelnde Männerſtimme. Drunten in der Halle mochte noch immer der alte Diener ſitzen. Aber Hilde ſprach nicht mit den Dienern, auch wenn dieſe ein Menſchenalter im Hauſe waren. Sie teilte an dieſe Leute nur Befehle aus. So mochte ſie noch nichts wiſſen, als ſie ihr Zimmer betrat. Dietz hatte im Dunkeln gewartet. Hilde drückte auf den elektriſchen Lichtknopf. Strahlende Helle rings⸗ um. Und mitten in dieſer ſtrahlenden Helle die feſtlich ge⸗ kleidete Frau in dem fliederfarbenen Prachtgewande, die gelben Teeroſen auf der Schulter, von der der helle Pelzmantel halb herabgeſunken war. Und da ſah Hilde auch ihren Mann, der mit verſchränkten Armen am Fenſter lehnte. 5 Sie ſchrie auf, halb erſchrocken, halb empört. „Dietz, was ſind das für Manieren, mich ſo zu er⸗ ſchrecken! Ich denke, du ſchläfſt längſt.“ „Ich wollte dich fragen, wo du warſt, während unſer Junge ſtarb. Ich verlaſſe dich ſofort, wenn du mir geantwortet haben mirſt“ Die Frau überlief es plötzlich eiſigkalt, krotz des Sektes, der ihr noch im Blute lag und trotz der Wärme, die im Zimmer herrſchte. Erſchauernd zog ſie den koſt⸗ baren Pelzmantel wieder um die Schultern, tat es haſtig, ungeſchickt, zerriß dabei die Kette, und die koſt⸗ baren Perlen rollten auf den roten Teppich blieben dort wie große, glitzernde Tränen liegen. 2 „Wo—— ich war?“ fragte Hilde jetzt unter dem Blick der furchtbaren Augen.„Wo ſch war? Im Eſplanaode⸗ Hotel! Wir haben getanzt. Vom Tennisklub aus ging die Sache. Das heißt, einer der Herren hatte das kleine Feſt gegeben. Es war ſo nett. Und ich bin aus Trot⸗ e weil ich ſo lange auf dich gewartet hatt, und du nicht kamſt“ 5 5 „So! Nun, jedenfalls war es amſiſanter dort als das was ich inzwiſchen erlebte. Zieh dich aus, ich kann diele Kleid nicht länger an dir ſehen.“ Hilde weinte auf: „Karl⸗Heinz iſt nicht tot. Sage doch, daß du gelon haft. Sage es doch nur, Dietz Er kann doch nicht g ſtorben ſein, während ich getanzt habe.“ Sie ſank vornüber, begann zu ſpeien dietz, ne Abſchen geſchüttelt, hob ſie auf legte ſie auf die Chaſſe, Dietz, ya Urhebercechtsschutz durcb Verlag Oskar Meister Werdau. 88 longue. Dann ſtreifte er ihr den Mantel und das Kleid ab. Knüllte alles zuſammen, warf es in die Ecke. Er breitete eine weiche Decke über den zitternden Körper der pflichtvergeſſenen Frau und ging hinaus, um friſches Waſſer zu holen. Es war nicht nötig, daß auch noch die Dienerſchaft ſah, wie tief Dietz Forſters Frau geſunken war. Und Hilde glaubte, ſeine Fürſorge gelte ihr allein. Sie glaubte, wieder Oberwaſſer zu haben.— Er war wirklich nett! Als er ſich wieder über ſie beugte, küßte ſie ihn. Viel ⸗ mehr, ſie wollte es. Aber der ſtarke alkoholiſche Geruch, der ihm entgegenſchlug, widerte ihn dermaßen an, daß er ſie brutal zurückſtieß. „Laß das. Wenn ich dich hier nicht allein laſſe, ſo ge⸗ ſchieht es nur, um dich nicht dem Geſpött deines Dienſt⸗ perſonals preiszugeben,“ ſagte er ſchneidend.„Ich bitte dich alſo, aus meiner Anweſenheit und aus meinen Be⸗ mühungen um dich keine falſchen Schlüſſe zu ziehen.“ „Dann gehe. Was willſt du noch hier? Und—— du ſcheinſt es nicht zu wiſſen, daß du im Grunde genommen. doch auch nur einer meiner Angeſtellten biſt. Wenn ich dich davonjage, dann—— was machſt du dann?“ 775 lege dir deinen Reichtum zu Füßen. Ich will nichts mehr davon. Ich will Frieden, nichts weiter. Gute Nacht!“ Und er ging Jetzt hatte ſie ſich ſelbſt von ihm gelöſt. d. 0 konnte 25 nicht einmal mehr das Mitleid mit ihr hier feſt⸗ alten. Hilde aber weinte und ſchrie. Und der alte Karl, der draußen an der Tür vorüberſchlich, um nun endlich auch zur Ruhe zu gehen, der dachte: „Es geht der Gnädigen doch näher, wie ich gedacht habe. Ja, und die Bar würfe, die ſie ſich nun immerdar machen wird, weil ſte zum Vergnügen war, während das Kind ſtarb.“ Das Kind! Ueber das Geſicht des alten Dieners rieſelten große Tränen ehrlichſten Schmerzes. Aber die junge Mutter weinte, weil man ihr nun an allem die Schuld geben wollte und weil Dietz nun ſo hart und unverſöhnlich war. Dietz aber ſtand droben in dem Gaſtzimmer. Ein ichneidender Schmerz war in ſeinem Herzen. Aber ganz 107 ganz überlegt folgerte er, was nun geſchehen mußte. Die Beerdigung des Kleinen war vorüber. Freunde und entfernte Verwandte waren dageweſen. Hilde, wie⸗ der in einem ſehr eleganten Trauerkleid, hatte die Kon⸗ dolationen entgegengenommen. Neben ihr ſtand Dietz. Er war auch während der ganzen ſchweren Tage neben ihr geblieben. Er ſprach mit ihr wie immer taktvoll, ragte ſie nach dieſem und jenem, kurz, Fremde konnten F ahnen, wie es in dieſer Ehe ausſah. Und Dietz blieb auch weiterhin. Täglich 5 er ins Biro, irbeitete dort. Gegen ſeine Frau blieb er immer höf⸗ ich, aber kühl. Doch ſie hoffte, daß er zu ihr zurückkam, venn erſt der Schmerz um den Jungen überwunden var. Sie irrte ſich, die leichtfertige, reiche Hilde Forſter, ge⸗ zorene Haßler. Dietz arbeitete nur ſo emſig und unver⸗ hroſſen, um ihr alles in allerbeſtem Zuſtande übergeben zu können. Eines Tages war es ſo weit. l „Haſt du heute abend Zeit für mich, Hilde?“ „Ja,“ ſagte ſie, auf das freudigſte überraſcht. „Dann bin ich gegen acht Uhr daheim, Hilde.“ Sie ſtand am Fenſter und ſah ihm nach. Hoch und zreitſchultrig, elegant, begehrenswert ſchritt er dort hrüben zum Wagen. Sie verglich! Verglich alle Männer, die ſie bisher kennengelernt hatte, mit ihm ind kam immer wieder zu dem Schluß, daß ſich keiner nit ihm meſſen konnte. Auch ihr feurigſter Verehrer, der Ruſſe Orlewsky, nicht! Nein, der auch nicht! Plötzlich lächelte Hilde. Wie hatte ſie nur jemals ſo dumme Gedanken haben können. Kein Gaul verließ ſo leicht die volle Futter⸗ krippe; und auch Dietz würde ſich ſchwer hüten, hier aus all dem Glanz und Reichtum und einem ſorgloſen Leben fortzugehen. Hilde beſchäftigte ſich heute nachmittag damit, ihre dleider nachzuſehen. Die Zofe mochte ſich vielleicht ge— freut haben in der Hoffnung, ein Kleid der Gnädigen zu erhalten. Aber ſie ſah ſich getäuſcht. Hilde war über⸗ haupt geizig und Dienſtboten hatten keine ſeidenen Kleider zu tragen. Hilde legte alle koſtbaren Kleider zuſammen. Die mußten zur Schneiderin! So konnte ſie ſie nicht mehr tragen. Und dabei waren Sachen dar⸗ unter, die noch nicht ein einziges Mal getragen worden waren. Und nun dieſe Trauer! Es war zu ärgerlich! Ja, der arme Kleine! Sie hatte ihn zwar auch lieb gehabt, aber ſie war doch auch furchtbar eiferſüchtig auf ihn geweſen, weil Dietz ihn ſo ſehr lieb hatte. Für den Jungen hatte Dietz ja viel mehr Liebe und Zärtlich⸗ keiten gehabt als für ſie. Vei dieſem Gedanken ſtand eine 1 8 Falte auf er Stirn der jungen Frau, während ihre ſorgſam ge degten weißen Hände zwiſchen den koſtbaren Toiletten wvſthlten. Daun hatte Hilde dieſes Sortieren ſatt. Achtlos blieb altes liegen wie es war. Und Hilde ſchickte das Mäd⸗ hen hinaus Die junge Frau ging dann wartend hin und her. Ab und zu ſchritt ſie bis ins Ankleidezimmer * 1 zuruck und warf einen Blick in den Spiegel. Und dann zupfte ſie noch hier an ihrem Haar, dort an dem Kleid. Uebrigens, dieſes ſchwarze Samttleid hier war recht nett. Es kleidete ſie direkt gut. Sie ſah ſehr vorteilhaft in Schwarz aus. Das ſah ſie eigentlich erſt heute. Nun darüber ließ ſich ja reden. Aber ſchwarz machte auch alt. Und ſie wollte doch jung und ſchön fle mt wollte ihrem Manne gefallen. Und—— hatte ſie nicht ge⸗ rade in dem fnederfarbenen Kleide an jenem Abend im Hotel Esplanade einen beiſpielloſen Triumph, gefeiert? Var nicht der vielumſchwärmte Ruſſe einfach entzückt von ihr geweſen? Hatte er nicht offen ſeine Liebe und Anbetung gez hac In— jener Nacht war Karl⸗Heinz geſtorben! Entſetzlich 4 2 a Aber weshalb hatte man es ihr verheimlicht, wie ernſt es mit dem Kleinen ſtand? 8 Wieder ſchritt Hilde Forſter unruhig hin und her. Wenn doch nur Dietz endlich käme, damit ſie beruhigt ſein konnte, daß alles in Ordnung war. Und es würde ja doch in Ordnung ſein. Dietz war nicht ſo unklug, das Rieſenvermögen der Haßlers nicht richtig ein⸗ ſchätzen zu können. 92 Hilde ging ins Wohnzimmer hinüber, ſetzte ſich auf das kleine Sofa und wartete.. Und Dietz kam heute zeitiger als ſonſt. Draußen hörte ſie ihn mit dem Diener ſprechen. Wenig ſpäter war er ſchon bei ihr im Zimmer. „Guten Abend, Hilde.“ 5. Er legte zwei große Bücher auf den Tiſch. Sie ver⸗ gaß, ihn zu begrüßen, ſah nur auf dieſe zwei dicken Bücher. Wollte er etwa Geſchäftliches mit ihr be⸗ ſprechen? Sollte dies der lang erwartete Abend ſein, von dem ſie ſich ſo viel verſprochen? Dietz ließ ſich in einen Seſſel nieder. „Guten Abend, Dietz. Verzeih, aber ich war ſo er ⸗ ſtaunt—— das ſind doch Geſchäftsbücher? Was habe ich damit zu tun? Und wollen wir nicht zunächſt Abend⸗ brot eſſen?“. „Zu beſprechen gibt es nichts. Du ſollſt nur die Hauptbücher von mir in Empfang nehmen. Es iſt alles in peinlichſter Ordnung, außerdem weiß Direktor Baumert genau Beſcheid. An ihn kanuſt du dich alſo wenden, wenn du jemand brauchſt. Laß ihn dir morgen herüberkommen. Ich habe weiter nichts mehr mit den Haßlerſchen Geſchäften zu tun, als daß ich dir die Hauptbücher in tadelloſem Zuſtande übergebe. Ich reiſe noch heute mit dem Nachtſchnellzug. Meine Koffer ſind bereits gepackt. Ich möchte mich von dir verabſchieden, Hilde.“ Sie war totenblaß. Der Ernſt der Situation wurde ihr ſofort klar. „Du willſt verreiſen? Wohin? Und weshalb?“ „Ich trenne mich von dir, Hilde, weil ein weiteres Zuſammenleben keinen Zweck hätte. Weil—— ich es dir niemals verzeihen kann, daß du dich von dem Ruſſen Orlewsky anbeten ließeſt. Und weil ich nicht will, daß du den Weg der ehrbaren Frau verlaſſen mußt, um deinen Leidenſchaften leben zu können. Heirate den Mann. Ich gebe dich frei, bereits in dieſer Minute, Hilde! Klage du meinetwegen auf böswilliges Ver⸗ laſſen. ch neume gern die alleinige Schuld auf mich, Ich werde dir ſchreiben, daß ich niemals zu dir zurück⸗ kehre. Das genügt ja. Dann leb wohl, Hilde.“ Er ſtand aufrecht vor ihr in ſeiner ſtolzen Größe, F Augen ſahen ſie unverwandt an, und um den chöngeſchnittenen Mund ſah ſie den eiſernen Entſchluß, ſich nichts von ſeinem Vorhaben abringen zu laſſen. Mit ſchlaff herabhängenden Armen ſtand Hilde da. Aber in ihren hellen Augen blitzte es unheilverkündend. „Wir ſind verheiratet, und ich gebe dich nicht frei,“ ſagte ſie ſchneidend. „Eine leere Formſache doch nur noch. Stell' dich doch nicht ſo naiv, Hilde. Dein Verhältnis zu dem! uſſen ſcheidet uns, auch wenn ſonſt alles gut wäre.“ Seine ruhigen Worte machten ſie raſend. „So leicht kommſt du nicht los, das merke dir Du haſt hier in Berlin Pflichten.“ „Du irrſt dich. Ich habe hier in Berlin nur zwei Gräber. Und die armen Toten ſchlafen auch, wenn ich mich einige Zeit von hier entferne“ Da ſcheie ſie auf: „So alſo war das 711 Wer weiß, was du alles beiſeite gebracht haſt. Und die Papiere, die eure Schande verraten konnten, die haſt du ja auch.“ Er blickte ſie lauge und überlegen an, dann legte er ein Päckchen vor ſie hin. „Hier! Mein Guthaben auf der Bank, ich hatte mir allerdings von dem mir ausgeſetzten Gehalt einiges ge⸗ ſpart. Und die Papiere, die dir ſo wichtig waren, daß du ſügar einen gemeinen Einbruch nicht ſcheuteſt, nimm auch an dich.“ Da wußte ſte, daß nichts, nichts mehr ihn zu ihr zurückbringen konnte. Liebe und Haß ſtritten in ihr. ind aus dieſem Gemiſch heraus ſchrie ſie ihm entgegen; „So geh doch! Ich werde dir zeigen, wie wenig ich ich noch brauche. Aber vielleicht kommſt du wieder. Es at noch kein Gaul ſo leich ie volle Futterkrippe ver⸗ aſſen!“ „anch danke dir für dielen geichmackvollen Vergleich! ich komme niemals don mee ſch ver⸗ zungern müßte.“ Fortſetzung folgt. 85 .— r —— 9252 . ** 95 kr helfe 2 Aut wurd Nin, Told mark diese hib zuhriy Folksgemeinſchaftsabend ber Hiller⸗Jugend am 13. Dezember im Freiſchütz 8 Felunntmuchungen 1 A. C. 9. 4 7 Die Gemeinnützige Vaugenoßenſchaſt * 1 1 7 hielt im„Stern“ ihre diesjährige Hauptver⸗ Der Jahresabſchluß wurde einſtimmig ge⸗ 0 0 Ortsgruppe Flernheim ſammlung ab. Der Vorſitzende des Auffiches nehmigt und dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. 7 NS. Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. lese konnte die zahlreich Erſchienenen und Für ein 1 8 177 e 2 5 a 455 N g 5 5 b onders den Vertreter der Gemeinde herz⸗ſichtsrats wurde Vg. Jako Sax 2. ge⸗ 1 5 Dienſtſtunden der Pol. 472 nur W 20—21 Uhr— eu: Adolf Hitlerſtraße 19 lich begrüßen und feſtſtellen, daß in weiten 1 55 Die durch Aenderung des Genoſſen⸗. * Betr.: Bildung des Freizeitringes in. Lichtbildern und Mk. 1.— Kreiſen wieder ein feſter Wille zur aktiven] ſchaftsgeſetzes notwendig gewordenen Sat⸗ 3 . der NSG.„Kraft durch Freude“. Gebühr). Der genannte Termin iſt unbedingt Weiterarbeit beſteht. Der Vorſitzende betonte, zungsänderungen fanden einſtimmige An⸗ 1 ie Bild des izeitringes lat in] einzuhalten. 8 daß die Zeiten, in denen er mit ſeinem Glau⸗ nahme. i 1 e b e ee 1 Der Pg. Walter Bauſch, Maurer, letzter] ben an die Notwendigkeit und große Be⸗ In der anſchließenden allgemeinen Aus⸗ 1 0 t a g. 6. Dezember, morgens 10 Uhr, im Wohnort Frankfurt a. M., hat ſich ſo ort deutung einer gut fundierten und treng nach ſprache kamen ernſtliche Wünſche und der feſte 9 5 b Nebenzimmer des Gasthaus„Zur Vorſtadt“,] beim Kaſſenleiter zu melden.. den Grundſüßen der Gemeimnüzigkeit geführ⸗] Wille zur Mitwirkung der Genoſſenſchaft am. 5 Lorſcherſtraße. 10 13 Franzke, Ortsgruppenleiter. abe h kerle e e Wohnungsbau zum Ausdruck. 5 b Ich lade hierzu ein und erwarte pünktliches abe, wohl vorüber ſeien. Die Berichte de Der Vorſitzende konnte am Schluſſe allen 13 1 Erſcheinen: Po., Preſſe⸗, Propaganda⸗ und ASD Sa ee böser He e 40 Vilnehmern Dank ſagen und feſtſtellen, daß 9 1 Kaſſenleiter und Geſchäftsführer, alle Führer e über di ſich die Gegner der Genoſſenſchaft nur aus 1 0 4 der NS.⸗Formationen und Gliederungen(evtl. Gemeinſchaftliches Eintopfeßjen fegt und 8.„ über die ge⸗ Vertretern perſönlicher Intereſſen und Leu⸗ 0 1 Stellvertreter), Pg. Bürgermeiſter Bechtel, im Dezember 155 e 2 ten zuſammenſetzen, die den Genoſſenſchafts⸗ aft 5 Polizeibehörde, Poſtbehörde, ſowie ſämtliche Die NSV., Ortsgruppe Viernheim, ver⸗ Hinſicht geordnet und gut ſind ſodaß alle J gedanken noch nicht in ſich aufgenommen hät⸗ i, 15 übrigen Behördenſtellenleiter, alle Ver⸗ anſtaltet im Rahmen des Winterhilfswerkes Vorausſetzungen für eine ſolide und ord⸗ ten. Die zurückliegenden und die künftigen 10* ins vorſitzenden(oder Stellvertreter), 1936⸗37 anläßlich des Eintopfſonntages am nungsmäßige Weiterarbeit vorliegen. Not⸗[ Anfeindungen dürften nicht geeignet ſein, die 1 f 45 owie die Leiter der Veerinsſpielgruppen, 13. Dezember im Saale des Gaſthaus„Frei⸗ wendig ſei die Gewinnung weiterer und na⸗ Mitglieder der Genoſſenſchaft, und ihre Or⸗ ö 5 4 amtliche Kd. Amts⸗ und Betriebswarte, ſchütz“ ein gemeinſchaftliches Eintopfeſſen, deſ⸗ mentlich der jugendlichen Kreiſe für den ge⸗ gane in der Arbeit für die Gemeinſchaft zu N 7 5 alle Leiter der Muſiktapellen, Spielgruppen ſen Ertrag dem Winterhilfswerk zugute kom⸗ noſſenſchaftlichen Wohnungsbau, die För⸗ ſtören. Menſchen, die ſich für das Allgemein⸗ 0 0 1 1 55 An bet N men ſoll, a in⸗J derung des Selbſthilfegedankens und des intereſſe einſetzen, ſollen nicht auf Dank war⸗ 150 1 In Anbetracht der Wichtigkeit dieſer Be⸗ Die Karten zur Teilnahme an dieſem Ein⸗ Selbſtverantwortungsbewußtſeins bei den Ge⸗ ten und Milter daß auch der edelſten Hand⸗ 5 * ſprechung erwarte ich von allen dazu Einge⸗ topfeſſen gelangen in den nächſten Tagen durch noſſen. Eine wertvolle Selbſthilfe ſei auch das] lung das ſchlechteſte Motiv unterſtellt werden 9 1 ladenen das beſtimmte Erſcheinen. die Blockwalter der NS. an die Volksge⸗. 8 19 f 0 kann, wenn es dem böſen Nachbar ſo gefällt. 1 n 9 rechtzeitige Sparen. Es müſſe wieder dazu 7„ a f. 1 noſſen zum Verkauf. Im Hinblick auf den] kommen daß die beim Beginn des Bauweſens] Und meiſt tun das diejenigen, die andere . Betr.: Monatlicher Schulungsabend für Par⸗ 10 Zweck der 5 und dem voll⸗ notwendige, wenn auch kleine Anzahlung aus] mit dem Maßſtab meſſen, der für ſie ſelbſt er. tei, Formationen und Gliederungen. ommen öffentlichen Charakter dieſes Ein⸗ ſelbſterſparten Groſchen geleiſtet werden könne.] paſſend iſt. Weil ſie ſo gehandelt hätten, ver⸗ 101 1 1 N topfeſſens darf erwartet werden, daß ſich die[feleſtet 1 f 16 Ge- muten ſie, daß andere auch ſo handelten. igt Der Schulungsabend für den Monat De⸗ topf Bevölk, di 5 Keinesfalls dürfe auch dieſe Leiſtung der Ge⸗ 5 f N le zember findet am Montag, 7. Dezember, hieſige Bevö ic ſehr rege an dieſem Eſſen noſſen mit Zinſen und Rückzahlungsraten be⸗]“ Die heutige Zeit erfordere mehr denn je 10 abends halb 9 Uhr, im„Freiſchütz“ ſtatt. Es] beteiligt. Nähere kanaheiten über die Durch⸗ laſtet ſein. Da die Genoſſenſchaft unter ſehr Durchführung des Grundſatzes„Einer für a * haben daran teilzunehmen: ſämtliche Pag. und führung dieſes Eintopfeſſens ergehen noch be⸗ günſtigen Bedingungen das übrige Kapital] Alle und Alle für Einen“. Die Verwirk⸗ 10 Pagn., alle Mitglieder der Formationen und ſonders. K vermitteln könne, ſei auch den ſtrebſamen lichung der Beſtrebungen der Genoſſenſchaft 1 Gliederungen. Die neueingeſetzten Block⸗Leiter, B. O. M Minderbemittelten die Erlangung eines Eigen⸗ ſei pflichtmäßige Arbeit am Aufbauwerk des 3 rte Walter und Warte haben dabei ebenfalls zu 8 5 210 6 1 2 möglich. Intereſſenten ſeien eingeladen, Führers, mit desen Gedenken durch ein drei⸗ 5 et erſcheinen. Die Zellenleiter der P. melden] Am Sonntag, 6. D. er, pünktlich um der Genoſſenſchaft beizutreten und ihre Un⸗ faches„Sieg⸗Heil“ die ſchön verlaufene Ver⸗ 0 vor Beginn die Soll⸗ und Iſt⸗Teilnehmer ih⸗ 8 Uhr, beginnt unſere Wochenendſchulung terſtützung in Anſpruch zu nehmen. ſammlung geſchloſſen wurde. 15 n rer Zellen. Politiſche Leiter, Amtsleiter, 5 9955 der 5 e Alle, 5. 1 Blockwarte und ⸗walter uſw. haben in Uni-] Schaftfü rertunen erſcheinen in tadelloſer 1 1 0 5 1 en i Die. Kluft. Mitzubringen iſt vor allen Dingen die Ein Geſchenk jür bie Aeuvermählten 5 f 4 1 bordn a 3 gen iſt 19 4 10— 4 abe her. der ea Verpflegung und für die Schulung: Liederbü⸗ Als am letzten Samstag beim hieſigen Wir ammeln Spielzeug! g 1 a ſtelle an. cher, Schreibhefte, Lineal, Dreieck, Bleiſtift, Standesamt die Trauung des Herrn Karl Das Feſt der Liebe und der Gemeinſchaft: ö Ich erwarte ein vollzähliges und pünktliches Klebſtoff und 20 Pfg. Willi Weber mit Fräulein Margarete[Weihnachten ſteht vor der Tür. Nicht alle 1 5 Erſcheinen. ö 8 Die Führerin. Suſanna B 8 a 50 vollzogen war, W Kinder haben an dieſem Tag die Freude, von 4 abe 13111 2 5 i reichte der Standesbeamte dem jungen Paar den Eltern Spielzeug zu erhalten, denn es K 1 J Belt. Mitgliedskarten des Buch⸗ 8 ein Geſchenk in Form eines Gutſcheines zum] gibt auch noch Volksgenoſſen, die an dieſem ö 1 staben W. Am 13. Dezember 1936 freien Bezug einer Zeitung für die Dauer age nur das Allernotwendigſte ihren Kleinen 1 8 Die Mitgliedskarten der Pgg. mit den An⸗ veranſtaltet die Hitler-Jugend im eines Monats. Auch die folgenden jungen ſchenken können. 1 i fangsbuchſtahen Wa müſſen bis 10. Dezember Saale des„Freiſchütz“ einen[ Paare werden das Geſchenk des Staates fru Wir Jungmädel aber haben uns vorgenom⸗ 4 0 beim Kaſſenleiter abgeliefert werden(mit 2 Volksgemeinſchaftsabend! dig entgegennehmen.. will damit men, auch dieſen Kindern zu einer frohen 1 — 5 5 9 die 8 835 een 4 5 Weihnacht zu verhelfen und ihnen allen et⸗ 9 en 2* 5 im jede Familie in gen Zeit auch] was zu geben, daß auch ſie in den kalten 8 die eine Tageszeitung gehört. Alle Paare, die[ Ta ˖ S 5 it 4 1 me Lage 8 0 are, Tagen in der Stube etwas haben, mit dem 13 10 Lo ſich in Hinkunft beim Standesamt ihr Ja⸗ ſie ſich die Zeit vertreiben können. 9 1 ö wort geben, werden dieſes 1 erhalten. Wir haben es uns zur Pflicht gemacht, 1 4 f a a 75 Bela A ches 1 Gültig⸗ einzuſtehen und werden dies auch tun. Wir 0 de 5 Viernheim, den 5. Dezember 1936 5 0 8 eee enen lang auf kommen am Samstag, 5. Dezember, zu den 1 5 dieſe Weiſe die 1 0 75 f a 0 . HVV 936 73 7 ieſe Weiſe die Zeitung geleſen hat, wird ſie Familien und bitten, uns zu geben, damit N 1 a Anſer Tagesſpruch 5„ f i auch weiterhin nicht mehr miſſen wollen. alle Kinder in Deutſchland 5 Weih⸗ 5 deb 4 Gedenke, daß du Schuldner biſt— a 8 nd ſie ißſ * 9 ke, u Schul 2 N 1 4 es, in J nacht erleben und ſie ſollen wiſſen, daß wir . 1 der Armen, die nichts haben, 5 Betr.: Ausgabe von Brennſtoffgutſcheinen. Ein kleiner Gevächtniskünſtler. Ein als die Kleinſten mithelfen am großen Werk 1 N und deren Recht gleich deinem iſt ausgeſprochener Gedächtniskünſtler iſt der des Fül 8 ächt 5 1 an allen Erdengaben! Am Dienstag, den 8. Dezember 1936, fin⸗ 6% jährige Schüler Heinz Mandel, ein Söhn⸗] de Führers, 1 1 e mäch 1505 e 1 Se ging det auf unſerer Dienſtſtelle eine Ausgabe chen des Gg. Eduard Mandel, Repsgaſſe. Der kenntnis unſerer e haft zu machen. , 3 N 0 N a in nachſtehender[Kleine iſt im Beſitze einer vollſtändigen Serie Unſere Parole iſt: Allen Kindern in r;* 555 eihenfolge ſtatt: von Kolonialbildchen aus Zigarettenpackun⸗[Deutſchland eine„Frohe Weih⸗ ich 5 1 Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe A- gen, im ganzen 270 Stück, die auf der Rück⸗ 1 8 1 5 i 9 9 nacht!“ Gebt uns alle Spiel eug % G e adp Norm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D—6!6 feite numeriert ſind. Zeigt man ihm irgend damit wir lie e ö 8 um heutigen Samgiag wird wieder der] Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe 5 ein Serienbild, ſo nennt er, ohne ſich lange e f ide i Tag der nationalen Solidarität“ davon zeu⸗ JNachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe K— M zu beſinnen, ſofort die entſprechende Nummer. Wir Jungmädel. 1 gen, 0 f lein 5 050. 5 Nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe N— Ste Nennt man 9 70 85 eine 8 Nummer, CCC 5 f N er auch ſtehen mag, zu gut dünkt, um nich Nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe T— 3 ſo beſchreibt er ofort das ent prechende Bild. 5 j u helfend einzugreifen im Kampf gegen die Not.] Die angegebene Reihenfolge iſt genau ein- So faſt ſtehen die 270 Kolonialbilder in ſei⸗ die NS⸗Kulturgemeinde ö 1. Durch den„Tag der nationalen Solidarität zuhalten und ſind bei der Ausgabe die Stem⸗ nem fabelhaften Gedächtnis, daß er bei ſeinen 0 in! g 1 wurden im Reichsgebiet im vorigen Jahr dem pelkarten bzw. Krankenſcheine vorzulegen. Angaben niemals fehl geht. Eine mehr wie wirbt um Dich 1 Winkerhilfswerk allein 4084 813 Reichs⸗ Winterhilfs k des deutſch ſtaunenswerte, ganz verblüffende Gedächtnis⸗ Theater, Konzert, Vortragsweſen, Kultur⸗ 5 e ele waae, en ge che ,,, te 1 0 0e d koles fin und Bigerde Kut ſind Gebiet, auf Die deutſche Nation ſetz 5 wa 1 8 36/37 Mit Sack und Pack kommt Nikolaus denen die NS.⸗Kulturgemeinde mit eigenen dieſen Betrag auch in dieſem Jahre für ihre Ortsgruppe Viernheim zu den Mädeln und Buben, und die freuen Veranſtaltungen vor die Oeffentlichkeit tritt d. 1 Brüder und Schweſtern auf⸗ EPT 10 15 Freilich, bei allen kann und denen ſie ihre ganze Sorgfalt zuwendet zubringen. 0 er nicht perſönlich vorſprechen. Aber die Pan⸗ Ni erttauſend Volksgengſſe 10 C Achtung! Vereinsführer. toffeln oder Filgſchhe oder auch die Stlefel, ſch geul feae n een 10 ührer der Gliederungen ujw. die füllt er, und im Strumpf des kleinen Anerkennung ihrer hervorragenden Leiſtun⸗ Geht alle heule Samstag auf 805 f f 5 Max war ſogar ein kleiner Teddybär. Muß en 1 0 5 die Straße und Wir verweiſen auf die heutige amtliche Be⸗ der gut gefolgt haben! Die kleine Lotte hatte 895 Ei g 1 d 5 N 4 N jür das W 9 W kanntmachung des Ortsgruppenleiters in den] den Nikolaustag ganz vergeſſen. Bei ihr hat Darum: 1 Mann! NSDAP. Nachrichten betr. Beſprechung mor⸗ er ſelbſt vorgeſprochen. Sie hat ſich an Mut⸗ Deutſche Frau! 51 en a Stantasfelh 10 Uhr, in der„Vorſtadr“ bat ebe keſegchalten und ich glaube nan, Ls iſt eine Chrenpflich, mitzuhelfen, am . 50 7 8 hat ihr Herz klopfen hören, ſoviel Angſt hat kulturellen Aufbau Deutſchlands f f ur Bildung des Freizeitringes in der[ f f f ſchlands und ö t 4 Die führenden Männer der Bewegung und ens n 1 ſie gehabt, Aber das iſt doch gar nicht not⸗ Träger deutſchen Kulturgedankens zu wer⸗ 6 0. ihrer Gliederungen, Ortsvorſtände, Stadtober⸗ NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“.— 9 Nikolaus iſt 9 eee ſich den. 1 daf äupter und ſonſtige Volks enoſſen, die an 2 2 inder, und wenn er auch eine Rute mit ſi m re Sell 5 Volte dienen, wer⸗ Den ärzrlichen Sonntagsdienſt führt. na ja, man kann doch nicht wiſſen, Neifeprüfungen 5 Schüler der f den, wie im Vorjahre, mit den Sammelbüchſen] verſieht morgen Sonntag in Verhinderung Job es auch Rangen gibt, denen die Rute beſſer f 8 . auf allen Straßen und in den Lokalen ſam⸗ des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ tut, als eine Hand voll Nüſſe und Aepfel. Höheren Privatlehranſtalten 9 en: meln. Jeder Volksgenoſſe gibt an dieſem ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ Das Wetter am Samstag: Unbeſtändig, Zu der Herbſtreifeprüfung und der Reife⸗ ö 10 Großkampftag des Winterhilfwerkes bereit⸗ Je gelegentlich aufgeheitert bei einigen, meiſt prüfung für Fahnenjunker, die in dieſer Woche 19 5 willig immer wieder ſein Scherflein, wenn 5 f ſchauerartigen Niederſchlägen, lebhafte, teil⸗[ ihren Abſchluß fanden, waren für die Privat⸗ 17 et⸗ ihm die Sammelbüchſe hingereicht wird. Brennſtoffgutſcheine. Die vom Win⸗ weiſe böige weſtliche bis nordweſtliche Winde. Realſchule Inſtitut Schwarz in Mann⸗ 0. Das ganze Volk bekennt ſich an diefem Tag fterhilfswerk Betreuten wollen die bekannt⸗ Sonntag: Nach kurzer Beruhigung wieder zu⸗ heim ein voller Erfolg. Von den 9 zu den 15 einmütig zu denjenigen Vollsgenoſſen, die gegebenen Zeiten zur Abholung der Brenn⸗ nehmende Unbeſtändigkeit und Niederſchlags⸗ Prüfungen zugelaſſenen Schülern der Anſtalt heute noch Not leiden. ſtoffgutſcheine nicht verſäumen. neigung. l erhielten 8 das Reifezeugnis.(Siehe Anzeige). ö * 1 1 10 7 — —— —— r — 2 ĩͤ 5 nn — 5. 2——— ——— r rere r e — . 3 „5 — —— — 8 8 8 8 2c 1 9 ——— ————— — . ä—— 3 Tag ber Nationalen Solibarität“ Wie in den Vorjahren, ſo ſammeln auch am 5. Dezember wieder an den verſchiedenen Stellen des Ortes und in den Gaſtſtätten Partei- und Volksgenoſſen aus allen Be⸗ rufen, führende Männer von Partei, Staat, Gemeinde, Induſtrie, Handel und Handwerk, um dadurch mitzuhelfen an der Linderung der Not der noch bedürftigen Vollsgenoſſen. Die Helfer und Sammler(1. Abt. von 4— 6 Uhr) verſammeln ſich um ½4 Uhr im Saale des Fürſt Alexander zur Entgegenname der Sammelbüchſen. Die Ablöſer um 6 Uhr gehen ſofort an die ihnen angegebenen Sammelplätze. Die Sammler in den Gaſt⸗ ſtätten und Kinos verſammeln ſich ebenfalls abends um ½8 Uhr im gen. Saal. Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Geht am Samstag auf die Straße und helft durch eure Beiträge ebenfalls mit, daß auch dieſer Opfertag des deutſchen Volkes in Viernheim ein gutes Ergebnis hat. Sammelſtellen am„Tag ber nationalen Solidarität“ in Viernheim am Samstag, den 5. Dezember 1936 Namen der Sammler von 4—6 Uhr: 1. Rathaus: Franzke— Bender 2. Waldſchlößchen: Sponagel— Weidner K. A. 2. 3. Kaiſerhof: Rübelmann— Albert 4. Alte Pfalz(Saarſtr.): Schlick— Herſchel Gg. 2. 5. An der Linde: Andorff— Bechtel 6. Lamm: Adler, Franz— Baldauf 7. Anfang Mannheimerſtr. b. Reinhardt Wwe. Klee Gg. 2.— Schneider SS. 8. Haltepunkt: Roos Joſ.(Arbeitsamt)— NSgg' Haas Kumpa— Effler a. Rathaus 9. Vier Jahreszeiten: Müller, Aug.— Zöller, NS. 10. Alexander: Steinmann— Wunder, Nikl. 11. Bäckerei Jäger: Beller— Mögelin 12. Rebſtock: Lehrer Roos— Mohr 13. OE G.⸗Bahnhof: Lehrer Reinhard— Braun Sammlung in ben Gaſiitätten Namen der Sammler Heim— Hoock, Phil. Hanf, Hans— Wunder, Phil. Quarz— Zorn Brechtel, Fritz— Knapp, Jakob f Weitzel— Schneider Ss. Albus— Wunderle, Jean Riehl— Seupel Martin Ss— Neuhäuſer Gloria⸗Lichtſpiele Heil Hitler! Braun Franzke Zöller Propagandaleiter Ortsgruppenleiter Ortsgruppenbeauftragter von 6— ½8 Uhr: Hofmann, Gg.— Pfützer Sutter— Zöbelein Knapp, Gg.— Eiberle Ziegler— Winkenbach, Hans Kirchgeßner— Rockenſtein Riebel— Schmitt(Tic oli) Hofmann Hch.— Schmitt, Lehrer Blaeß, Jul.— Schloſſer, Nikl. Forſtmeiſter Schneider— Beikert, Jean Poſtmeiſter Schmitt— Kirchner(Walfiſch) Pg. Lang— Martin,„Volkszeitung“ Herſchel, Phil.— Fieger Gaſtſtätten Ratskeller, Ochſen, Walfeſch, Traube, Vor⸗ ſtadt, Sonne, Waldſchlößchen, Grüner Baum, Zum Bahnhof, Sporthalle(Turnverein). Kaffee Brechtel, Rebſtock, Herberge, Windeck, Erholung, Schwarzer Peter, Rotes Kreuz, Kanone, Gambrinushalle, Storchen. Starkenburg, Löwen, Alexander, Prinz Fried⸗ rich, Brauhaus, Schützenhof, Tannhäuſer, Darmſtädter Hof, Vier Jahreszeiten, Tivoli (Reiſchert) Freiſchütz, Lamm, Deutſcher Kaiſer, Bahn⸗ hofswirtſchaft zur OEG. Grünes Haus, An⸗ ker, Stadt Mannheim, Roſengarten, Morgen⸗ ſtern, Haltepunkt. Pflug, Krone, Deutſches Haus, Halber Mond, Friſche Quelle, Gartenfeld, Germania, Grü⸗ nes Laub, Deutſcher Michel, Kaiſerhof, Wald⸗ ſportplatz. Schiller⸗Kaffee, Weißes Roß, Rheingold, Eichbaum, Stern, Harmonie, Kaffee Brügel, Karpfen. Central⸗Film⸗Palaſt fand es für unſchicklich, ſich mit ärmlich ge⸗ Die vergangene Zeit und ihre Menſchen lehnte es grundſätzlich ab, die Armen und Aermſten unſeres Volkes am kulturellen Ge⸗ ſchehen der Zeit teilnehmen zu laſſen. Man kleideten Menſchen in einem Konzertſaal zu⸗ ſammenzuſetzen, oder in irgendeinem Theater eine Oper anzuhören, und man ſprach den in Not befindlichen Volksgenoſſen überhaupt das Verſtändnis für ſchöne Dinge, die uns das Leben ſchenkt, ab. Alles ſchied ſich ſtreng in Klaſſen und Stände, und kein Armer hatte daher Gelegenheit, irgendeine kulturelle Ver⸗ anſtaltung zu beſuchen; ganz abgeſehen davon, daß er auch kein Geld hatte, den Eintritts⸗ preis zu bezahlen. Aus einer falſchen Hilfsbereitſchaft heraus hatten ſich im Laufe der vielen Jahre Auf⸗ faſſungen herangebildet, die zu unſerer Auf⸗ faſſung vom Weſen der Opferbereitſchaft im ſtrengſten Gegenſatze ſtehen. Man gab einem Bettler einige Pfennige; wenn man gut auf⸗ gelegt war, erhielt er vielleicht einen Teller Suppe, den er aber, um den Standesunter⸗ ſchied ja nicht zu vergeſſen, auf der Treppe, mit der Anſchrift:„Nur für Dienſtboten und Lieferanten“, einnehmen mußte. Als Schlaf⸗ ſtelle kam im günſtigen Falle die Scheune in Frage oder ſonſt irgendeine ungaſtliche Ecke. Um auch öffentlich zu zeigen, daß man wirklich wohltätig war, wurden dann die ſog. Wohltätigkeitsveranſtaltungen durchgeführt. Daß irgend ein armer Volksgenoſſe ſchon ſeit Jahren den ſehnlichſten Wunſch in ſeinem Herzen trägt, einmal ein Konzert beſuchen zu dürfen, oder gar ins Theater gehen zu können, das kam dieſen Leuten überhaupt nicht in den Sinn. Die Etilette war die Hauptſache und darnach wurde auch gehandelt. Man amüſierte ſich und verlebte einige recht ſchöne Stunden, während in den Notwohnungen der Armen⸗ viertel der Dörfer und Städte, die Leute nicht wußten, was ſie in den Ofen legen ſollten. ö Nach der Machtergreifung durch den Na⸗ tionalſozialismus wurde mit dieſen Auffaſ⸗ ſungen gründlich aufgeräumt. Der Opferge⸗ danke und die Hilfsbereitſchaft wurden zum Gemeingut aller ſchaffenden Deutſchen. Jeder Voltsgenoſſe fühlt ſich verpflichtet, im Kampf gegen die Not des Winters mitzuhelfen, und durch ſein Opfer zu zeigen, daß er ſich mit In eine neue Welt Die kulturelle Aufgabe des Winterhilfswerkes Engſte verbunden fühlt und mur durch die Tat ſeine wirkliche Opferbereitſchaft zeigen kann. Dieſe Erkenntnis vom wirklichen Sinn und Weſen der Hilfsbereitſchaft brachte auch zwangsläufig eine Erſchließung der kulturel⸗ len Veranſtaltungen für alle Volksgenoſſen. Wenn wir heute dazu übergehen, die durch das Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen zu kulturellen Veranſtaltungen einzula⸗ den, ſo tun wir das aus der Erkenntnis her⸗ aus, daß auch ſie einen Anſpruch darauf ha⸗ ben, die Werke unſerer großen deutſchen Ton⸗ künſtler und Schriftſteller zu hören. Mit der Sicherſtellung des wirtſchaftlichen Lebens al⸗ lein iſt es nicht getan, ſondern gerade die in Not befindlichen Volksgenoſſen müſſen in ſeeliſcher Hinſicht aufgerichtet und neu⸗ geſtärkt werden. Dieſe neue Aufgabe iſt ſo ge⸗ waltig und wertvoll, daß ſie mit allen zur Verfügung. ſtehenden Mitteln gefördert wer⸗ den muß, und wenn wir bereits Tauſende un⸗ ſerer betreuten Volksgenoſſen in die Theater⸗, in die Konzertſäle und die Kinos geführt ha⸗ ben, ſo haben wir ihnen dadurch ein gewaltiges Erlebnis geſchaffen, das ihnen auf lange Zeit hinaus wieder neuen Mut und neue Kraft gibt. Es iſt etwas Wunderbares, wenn man dieſen Menſchen, die ſeit Jahren keine gute Muſik mehr gehört haben, zum erſten Male die Werle unſerer deutſchen Meiſter vermit⸗ telt und ſieht, mit welch tiefem Erleben ſie den Klängen lauſchen. Eine neue Welt wird für ſie erſchloſſen, und jeder Einzelne iſt dank⸗ bar für dieſes Geſchenk, das ihm durch die Kameradſchaft aller Volksgenoſſen gegeben werden konnte. Wenn wir die Betreuten des Winterhilfswerkes zu Unterhaltungsabenden zuſammenziehen und ſehen, wie ſie ſcheu und beinahe ängſtlich ihre Plätze einnehmen und dann langſam während des Abends aus ſich herausgehen, dann fühlen wir deutlich, daß wir die Pflicht haben, in weit größerem Maße ſolche Veranſtaltungen durchzuführen, denn wir haben nicht nur die ſelbſtverantwortliche Verpflichtung, wirklichen Sozialismus der Tat auszuüben, indem wir unſere Bedürftigen mit den notwendigen Lebensmitteln, mit Klei⸗ dungsſtücken und Brennmaterial verſorgen, ſondern darüber hinaus die ſeeliſchen und geiſtigen Kräfte zu ſtärken und zu feſtigen. Wir wollen ihnen eine neue Welt erſchließen, ſie am kulturellen Geſchehen unſerer Zeit teil⸗ nehmen laſſen und ihre innerſten Wünſche er⸗ den in Not befindlichen Voltsgenoſſen auf das g⸗Eimjatz im NSG. Die Verbreitung unſerer Nahrungs- grundlage iſt eine der Hauptaufgaben, die uns aus dem neuen Vierjahresplan erwachſen. Wenn es der deutſchen Landwirtſchaft in der Erzeugungsſchlacht auch bereits gelungen iſt, die Ernährung aus dem eigenen Boden in vie⸗ len Dingen hundertprozentig ſicherzuſtellen, ſo haben ſich doch bei der Fett⸗ und Fleiſch⸗ verſorgung manche Mängel und Saiſonſpitzen ergeben, die nicht ohne weiteres ausgeglichen werden können. Der deutſche Boden, und in dieſem Falle der deutſche Wald, hat aber noch eine gewal⸗ tige Kraftreſerve, die zum großen Teil noch näher, als die deutſche Jugend auch auf dieſein Sektor des Vierjahresplanes einzuſet⸗ zen. Haben noch am letzten Samstag die Pimpfe in allen Haushaltungen metalliſche Altſtoffe geſammelt und ſo unſerer Schrott⸗ einfuhr eine erhebliche Hilfe geleiſtet, haben ebenfalls noch vor wenigen Wochen die Jung⸗ mädel Papier und ſonſtige Altmaterialien ge⸗ ſammelt, ſo ergeht, mitten in den Vorberei⸗ tungen der HJ. zum Generaleinſatz für das diesjährige We W., der Ruf des Reichsmini⸗ Reichsminiſter des Auswärtigen Jer.-V. neurath um Winterhilfswerk: opferbereitschaf t für die A11g eme inheit ist in nationals osialis tischen Deutschland selbstverständliche pflicht eines Jeden volks genossen. Im Dienste dieses Ge- dankens hat sich das vinterhilfsverk hervorragend bewährt. Möge ihm auch in kommenden inter der bisher beschieden sein. Z r gleiche Erfolg vie . nicht ausgenutzt worden iſt. Was liegt daher füllen. Vierjahresplan ſters Göring, des Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan, an die HJ., Bucheckern und Ei⸗ cheln zu ſammeln. Am Samstag und Sonntag werden ſämt⸗ liche Einheiten der Hitler-Jugend, des Jung⸗ volks, des BDM. und der Jungmädel zu die⸗ ſer Sammlung eingeſetzt. Die Pimpfe und Jungmädel werden am Staatsjugendtag für dieſe nationalpolitiſch außerordentlich wichtige Sammlung herangezogen, während am Sonn⸗ tag auch die übrigen Einheiten ſammeln. Der Zeitpunkt der Sammlung iſt noch günſtig, da den Witterungseinflüſſen des einſetzenden Winters gelitten haben. Die Eicheln werden für die Schweinemaſt verwendet werden, wäh⸗ rend die Bucheckern in den Oelmühlen zu ei⸗ nem der feinſten Oele, das wir überhaupt kennen, verarbeitet werden. Auch der Oelku⸗ chen ſtellt ein beliebtes Futtermittel dar.— Deutſchland kann es ſich nicht leiſten, einen derartig wichtigen Rohſtoff der Fäulnis und dem Verderb zu überlaſſen. Aus dieſem Grunde hat der Beauftragte für den Vier⸗ jahresplan, Miniſterpräſident Göring, im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsjugendführer ange⸗ ordnet, daß die Hitlerjugend und der Bund Deutſcher Mädel am Sonnabend und Sonn⸗ tag eingeſetzt werden. Ein weiterer Sammeltag iſt in der darauffolgenden Woche zu erwarten. Freudig erfüllt die HJ. den neuen Auftrag, der an ſie ergangen iſt. Drei Tage nach der höchſten Anerkennung durch den Führer, er⸗ hält ſie den Befehl, den ſie freudig erfüllt, wie ſie jeden Befehl zu erfüllen gewohnt iſt, umſo mehr, als es hier eigentlich nur eines Anſtoßes bedurfte, um ſie begeiſtert am Auf⸗ bau für die Sicherheit und Unabhängigkeit des deutſchen Volkes mitarbeiten zu laſſen. Sie ſtand nicht nur früher mitten in der rauhen Wirklichkeit des politiſchen Lebens und Kampfes— ganz im Gegenſatz zu denen, die ſelbſtſüchtig und feig die Straßen mieden— ſie hat auch heute noch die gleichen Tugenden. Ueberall, wo Not am Mann iſt, iſt ſie zur Stelle, um nicht nur vom Aufbau zu reden, ſondern ſich tatträftig und raſtlos einzuſetzen. die Eicheln und Bucheckern noch nicht unter 14 4 ö 1 Ver⸗ * El⸗ ſint⸗ img u de⸗ Ul 90 füt icin Soul . Der 0 da Inter zenden perden vil⸗ 1. 1 Ual⸗ * einen 8 und ieſem Veer⸗ Ein⸗ ange Bund Soll Meltag parle. trag 14 88 e 8 Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Heute und morgen in den Gloria-Lichtſpielen: Der neueſte und ſpannendſte Großfilm: Aläbchen in Weiß Ein Filmwerk, das erſt kürzlich in Mann⸗ heim mit größtem Erfolg gezeigt wurde, läuft ab heute in den Viernheimer Gloria⸗Licht⸗ ſpielen!— Großartige Ausſtattung, bezau⸗ bernde Muſik und eine menſchlich intereſſie⸗ rende Handlung ſind die Vorzüge dieſes ilms, von dem jeder begeiſtert ſein wird. i ſchöne und begabte Frauen— Maria ebotari und Hilde v. Stolz, zwei der be⸗ liebteſten deutſchen FJilmdarſteller— Ivan Petrovich und Georg Alexander— ſpielen die . dieſes Films, deſſen neuartiges ilieu, das Smolny⸗Inſtitut in St. Peters⸗ burg,— die Erziehungsanſtalt für adlige Contrai-Fum-Falast Achtung! Samstag, Sonntag u. Montag Das gewaltige Ufa⸗Spitzenfilmwerk e. „ Ungarn, Budapeſt. Puſta Cſardas, Zigeu Geſänge und ſchöne Muſik. Wem ſagt dies nicht zu. Das iſt die Ueberraſchung wie ſelten in einem Film In den Hauptrollen: Marika Röck, Paul Kemp, Arſula, Grabley, u. Haus Stüwe Ein Film der Liebe, der Landſchaft und der Lieder Dazu erſtkl. Beiprogramm mit neueſter Wochenſchau in den Cloria-Lichtsnielen: Achtung! Nur noch Samstag u. Sonntag Der neueſte und ſpannendſte Großfilm erfideln, Ungarwein, Humor, Spannung, Tempo, Senſation Damen—, einen beſonders reizvollen Rah men bietet. Maria Cebotari, die jüngſte Kam⸗ merſängerin der Welt, zum 1. Mai im Film!— In packender Handlung voll dra⸗ matiſcher Steigerungen ſchildert der Film den Lebensroman dieſes jungen Mädchens, das ſo tapfer ſeinen Weg geht. Ein wundervoller Schlager:„Ich bin auf der Welt, um glück⸗ lich zu ſein“, durchzieht dieſen Film, der für alle ein großes Erlebnis ſein wird. Ein ſchmiſſiges und intereſſantes Filmwerk, das Sie ſehen müſſen! Im Central⸗Film⸗Palaſt Das herrlichſte Ufa⸗Filmwerk von Samstag bis Montag Heißes Blut Ungarn! Budapeſt! Puſzte! Cſardas! Zi⸗ geunerfideln! Ungarwein! Wem könnte dieſes alles nicht ein ſchöner Reiz bedeuten? In die⸗ ſem beſchwingten Film, dem ſpannenden Her⸗ zensroman eines temperamentvollen und le⸗ benstüchtigen jungen Mädchens, kommen dieſe lebendigen Erſcheinungen zum Ausdruck, be⸗ geiſtern und verſetzen in Stimmung! Sagen Sie dem Anſpruchsvollen: Man wird ſich ſchwerlich eines Films erinnern, der wie dieſer eine ſolche Vielfalt wechſelnder Eindrücke ver⸗ mittelt. Heiter⸗romantiſches Volkstreiben im Pußtadorf, elegantes, geſellſchaftliches Milien in Budapeſt, packende Schilderungen vom Rennplatz, übermütig luſtige Situationen um Paul Kemp, Marika Rötk als ſcharmante Sängerin, im wirbelnden Cſardas und im Sattel; Scherz und Ernſt— Humor und Spannung— das alles vereint ſich zur Ge⸗ 11 7 dieſes geſchmackvollen Unter⸗ altungsfilms!— Sagen Sie dem Lachluſti⸗ gen: Der lebensbejahende Frohſinn eines tem⸗ Bilanz der Gememnützigen Bgugenoßenichan 1 d. Viernheim am 31. Dezember eramentvollen Ungarmädchens— Marika Rökk— das mit Witz und fraulicher Tap⸗ ferkeit jedes Hindernis zu nehmen gewohnt iſt, und die im ſchönen menſchlichen Gefühl wurzelnde Komik einer bieder⸗treuen Seele — Paul Kemp— ſchaffen eine Stimmung, die im herzlichen, befreienden Lachen ihre Er⸗ füllung findet.— Sagen Sie dem Senſa⸗ tionsfreudigen: Das Herz ſchlägt einen ſchnel⸗ leren Takt, wenn die ſattelfeſten, ungariſchen Pferdehirten mit ihren edlen Rennern über die Puſta jagen, wenn die reizende Marika Köröſſy wie ein Wirbelwind auf ihrem„Sa⸗ tan“ davongalloppiert um den ſie verfolgen⸗ den Gendarmen ein Schnippchen zu ſchlagen. Das iſt Ueberraſchung, Tempo und Span⸗ nung, wie ſelten in einem Film! Wer dieſe Woche die beiden Filmbühnen beſucht, wird zwei herrliche und erſtklaſſige Filmwerke vorfinden. Ein Filmwerk ſchöner als das andere. Tabanberuegungen Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft e. G. m. b. H. Viernheim Martin Decker Gl. m. b. f., Mannhelm, I 2. 12 Kleine Anzahlg., kleine Raten — Moderne Familien- 7 1 35 155 5 5 Mit Maria Cebotari, Iwan Petrovich, Hilde v. Stolz und Georg Alexander! Der Liebesroman eines jungen Mädchens in ſpan⸗ nenden und packenden wahren Erlebniſſen. Außer⸗ dem ein reizendes Beiprogramm u. neueſte Wochen. ſchau. Beide Programme ſind ganz erſiklaſſig, kommen Sie und überzeugen Sie ſich.— Anfang Werktags ½9 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 1/410 Uhr 2. Vorſtellung Man bittet, die Werktags⸗ vorſtellungen zu berückſichtigen, da an Sonntagen die Preiſe etwas erhöht ſind. Sonntag mittag große Jugend⸗Vorſtellung. Drucksachen eee Verlobungs karten Geburtsanzeigen Visitenkarten Todesanzeigen Trauerkarten Trauerbildchen us W. liefert dis Druckerel der Mernneimerbolkszelung Hofmann Gärtner ö Deuts cke Dräziſtons · flebeit 4 und beste Rohstoffe ergeben 8 de Queltat der bellebten a e, sonst verpoßt mon spöt und muß quf .. nicht nur der ſchlau berechnende Kaufmann, ſondern auch der vorwärts⸗ ſtrebende Handwerker A) Vermögen: 22 Nannen 6 A. ä il 5 31,22 J. Geſchäftsguthaben der Mitgli„ 18698,54 8 1. 88 Grundſtücke 25 l. Reſervefonds: tg Ausschnelden 1 N n* 1. Geſetzliche Rücklagen RM. 3280.— Montag: 7. 12. Gruppe 4 und 5 Ill. 2a Hypotheken u. Grundſchulden 19 282,81 2. Oliſs⸗Rüclagen„1258.38 1581138 Dienstag: 8. 12. Gruppe 6 und 7 2b Reſtforderungen V. 4. Spareinlagen 5461,79 Mittwoch: 9. 12 Gruppe 9 und 15 von Neubauten 14 593,86 38 826.47 6. Von den Kaufanwärtern geleiſtete a 1 g an eee t e 850,0 Donnerstag: 10. 12. Gruppe 11 und 16 19 Sansun e: n i Lene Seen e 44688 Tabakjachichaft Viernheim 11 Sonſtiges Umlaufsvermögen* 839,58 Erträgnis 5 5 3 1 1 J 1130,48 7 3 2 1 Vereius⸗Anzeiger . Gewinn- und Verlultrecht ing Männergeſangverein 1846 Aufwendungen:*. Ertrag: Al. n eee die heute abend ſtattfindende I. 1. Abſchreibungen auf Geſchäftsinventar 242,50 II. 4. Pachtgeld einnahmen 101,20 Singſtunbe! Der Vorſitzer 2. Geſchäftskoſten ⸗ 6. Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge: 8 1 5 e) Aufwandsentſchädigungen 150.— i) don Hypotheken und Sänger⸗Einheit b) ſächliche Geſchäftskoſten 230.84 380,84 Reſtforderungen RM. 1688,65 Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde im Lokal. Keiner 3. Betriebskosten, Beſitſteuern 65,65 b) von Bankguthaben„ 1,33 fehle! Zöller, Vorſitzender. e e 1 ö e„ ſonſtigem Um⸗ Geſangverein Sängerbund⸗ Flora 6. Zinſen:) für Spareinlagen 191,33 laufsvermögen.„ 32,60 1722,58 E ͤ b) für Bankſchulden 246,08 437,41 7. Außerordentliche Erträge. 4433,10 4 leder Sänger 3 8 it 1115 die S 3 Erträgnig„ 1189,48 8. Außerordentliche Zuwendungen ernſt nimmt. Der Vorſitzende. 225088 D Geſangverein Sängertreue-Harmonie. ——— p 1— 1 3 7 5 fl. Mitgliederſtaud: Die Geſchäftsguthaben ſämtlicher Müglteder haben deute Abend ½0 Uhr vollzählige Singſtunde. eng 1 dia Kar 1 898 84 2 f. de. g. t 440 18 Kleintierzuchtberein 1916 Biernbein eng,, auf RM 18 808 54 erhöht. Der Geſamtbetrag der Kleintierzuchtverein iernheim Zugang; Haftſumme beläuft ſich auf RM. 31 800,— alſo] Sämtliche Tiere, welche zur Kreisausſtellung ausge⸗ Abgang:) durch Tod„ 2 XM. 3200,— weniger als am Ende des Vorjahres.] ſtellt werden. müſſen bis Sonntag bei Schriftführer bp) durch Austritt. 14 16 Die rückſtändigen fälligen Mindeſtzahlungen auf die Baus angemeldet werden. Spätere Meldungen können 5 Geſchäftsanteile betragen am Schluſſe des Geſchäfts⸗“Hnicht mehr berückſichtigt werden. am Schluß des Geſchäftsfahres.. 159 fahres RM. 13 101,46. Die Ausſtellungsleitung Geflügelzuchtverein Viernheim. Sonntag, den 6. Dezember, nachmittags 1 Uhr, findet im Lokal zum„Goldenen Stern“ eine wichtige Mit⸗ gliederverſnmmlung ſtatt. Alle haben zu erſcheinen, da die Kreisausſtellung bsſprochen und eteilt wird. Punkt 1 Uhr beginnt die Verſammlun g. Der Vorſtand. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, den 6. De⸗ zember 1936: 1. Fußballmannſchaft ge⸗ gen Germania Friedrichsfeld auf dem Waldſportplatz Beginn 2.30 Uhr. Jung⸗ liga beſtreitet das Vorſp. Beg. 12.45 Uhr. Handballabteilung: Jugend⸗ mannſchaft gegen Ty. Friedrichsfeld in Friedrichsfeld. Beginn 10 Uhr. Abfahrt ſiehe Schaukaſten.— Mannſchaftsauf⸗ ſtellungen ebenfalls im Schaukaſten erſichtlich, Die Vereinsführung. Turnverein von 1893 Abteilung Handball: Morgen Sonntag Freund⸗ ſchaftsſpiel der 1. Mannſchaft in Weinheim gegen Jahn“. Beginn vorm. 11.30 Uhr. A⸗Jugend even⸗ falls in Weinheim um 9.15 Uhr. Abfahrt 1. Mann⸗ ſchaft 9.42 Uhr, A-Jugend 9.42 Uhr Oe.(oder 8.30 Uhr per Rad ab Kapelle.— B⸗Jugend in Neckarau Abfahrt halb 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Abteilung Fußball: 1. Fußballmannſchaft geg. Viktoria Wallſtadt um 2.30 Uhr. Vorher 2. Mann⸗ ſchaft um 12.45 Uhr. manchen Vorteil, kommt öberall xu viel Anregung vetzichten! der Geſchenkartikel anfertigt, muß beſon⸗ ders in den Wochen vor dem großen Feſt des Schenkens durch Anzeigen in der Viernheimer Volkszeitung an die Oeffentlichkeit treten und auf praktiſche Geſchenke aufmerkſam machen. Es lohnt ſich! „Polesgonoſſe“! 45 Jedom ſolk der Weihnachtsbaum brennen . danch bum 0 du maaclspuertdrton on 8. ezembe 1 5 4 Amiliche Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung. Am Dienstag, den 8. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rat⸗ hauſes verſteigert: Der Dung im Faſelſtall, die Weiden von den gemeinheitlichen Grä⸗ ben und verſchiedene Lofe dürre Obſtbäume. Viernheim, den 4. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Freiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, 6. Dezember 1936, vorm. 10.15 Uhr derateunung mu Brandanprin Empfehle warme, ſchöne U Senne Meine Qualitäten ſchaffen 8 Dauerkunden Schun- 8 Siumo! der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht⸗ mannſchaft. Antreten am Spritzenhaus. Alles hat in Arbeitsanzug anzutreten mit Helm. (Pflichtfeuerwehr nicht im Sonntagsanzug.) Unentſchuldigtes Fehlen wird zur Beſtra fung gemeldet.— Signal fällt weg. Spielleute haben anzutreten. Das Kommando. danken herzlichſt Peter Mandel und Frau Viernheim, 5. Dezember 1936 Bie wird ganz gewaltig erhöht, wenn unter dem Weihnachtsbaum auch ein großes Paket mit Rauchwaren sich befindet. Empfehle große Auswahl in Aarren Agarenen Tabahen ima Qualität und in wundervollen eschenkpackungen. 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Dezember 1936 In tiefer Trauer: Joh. ande! und angehörige Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei dem Hinſcheiden unſeres lieben Verſtorbenen, Herrn Peter Froſchaueri. ſowie für das Geleite zur letzten Ruheſtätte ſprechen wir unſeren tiefempfundenen Dank aus. Ganz be⸗ ſonders danken wir der Hochw. Geiſtkichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Barmherzigen Schweſtern für die aufopfernde Pflege und allen, die dem Heimgegangenen während ſeiner Krankheit Gutes erwieſen. Ebenſo vielen Dankder Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung, der Krieger⸗ und Soldaten⸗ kameradſchaft 1875, Betriebsführuug und Gefolg⸗ ſchaft von Brown, Boverie& Cie. für die erwieſene letzte Ehre und die Kranzniederlegung, ferner den Stiftern von hl. Seelenmeſſen und für die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Viernheim, den 4. Dezember 1936 In tiefer Trauer: frau Maria Fraschauer und Minder Ihe tt D freude bringen mit praktischen Dingen Manufaktur- und Modewaren Weinheimerstraße 62 Harl Stelert Es ladet ein Herren-Beklei dung Schulstraße 6 Familie Weſchmann. ünjerieren! Wonnung Nopdd. Sadtaartollein Juche 5. 15 4 50 N 5 Anerkanntes Saatgut 1. 1 50 e ee Ackerſegen, anerkannt, Ztr. 4.70„„ * Goldwährung,„„4.90 Gefl. Offerten unter Oval gelbe, 5„ 4.70 3 Nr. 150 an die Ge⸗ Voran,„„4,80 ſchäftsſt. d Bleerbet 25 50 7 D A durch e 0 Weißnachisgeſchäfte Weibnachtsauzeigen in unſerer Zeitung eee Vöhms aller⸗ Ferner können alle anderen Sorten zu d billigſt. 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