Uh 7 5 ud iche die in , die er und ö Her. üblich de. dhein, N wer⸗ 4 8 „5 Voll Amtsblatt der Bürgermeisterei Mernheim Er chein ungs we je: Täglich, Bezugs preis: g Ins Haus Nummer 286 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 R. ausschließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg CCCCCͤͥĩͤĩ³²¹ Dienslag S iernheimer Meilung Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim den 8. dezember Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für iI mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher, 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 P ã õVVTVVVVbVbTbbbCffCCC ˙ wp 12. Jahraang Großer Anleiheſieg des Reiches Beichsanleihe erheblich überzeichnel— Erhöhung um 100 Millionen beſchloſſen Ein neues Verlrauensbekennknis Berlin, 7. Dez. Auf die in der Zeit vom 20. November bis 5. Dezember 1936 zur öffent⸗ lichen Zeichnung aufgelegten 400 Mill. RM. proz. auslosbaren Schatzanwei⸗ ſungen des Deutſchen Reiches, dritte Folge, ind nach den bisher vorliegenden Meldungen über 500 Mill. R M. gezeichnet wor⸗ den. Um die zahlreichen, insbeſondere auch die kleinen Zeichner befriedigen zu können und der weiteren Konſolidierung der Reichsfinanzen zu dienen, hat das Reich mit dem Konſortium ver⸗ einbart, noch einen weiteren Schatzanweiſungs⸗ betrag der gleichen Art in Höhe von 100 Mill. Reichsmark über den urſprünglich in Ausſicht genommenen Betrag zur Verfügung zu ſtellen, um ſo die Zeichnungen möglichſt voll berückſich⸗ tigen zu können. Da bereits von vornherein 100 Mill. RM. dieſer Anleihefolge feſt übernommen waren, erhöht ſich deren Geſamtbetrag auf 600 Mill. RM.* Nach der geſtrigen Siegesmeldung vom Tag der nationalen Solidarität ein nicht weniger überwältigendes Vertrauensbekenntnis, das wahrhaft deutlich und klar zum Ausdruck bringt, daß man in Deutſchland wieder getroſt Kapital anlegen“ kann, daß der deutſche Kapitalbeſitzer keine Angſt um Kapital und Zinſen zu haben braucht, wenn das geſamte Volksvermögen real und die geſchloſſene Volks⸗ kraft ideell die beſte Sicherheit garantieren, die es überhaupt geben kann. In anderen Staa⸗ ten flieht das Geld von Börſe zu Börſe, in Deutſchland„flieht“ es in die großen Volks⸗ vermögen ſchaffenden und ſichernden Projekte und Aufgaben. Das iſt der Unterſchied, der keines Kommentars bedarf. RKommunifliſcher Anſturm gegen Leon Blum Anarchiſten und Kommuniſten hetzen gegen die nichleinmiſchungspolitil Leon Paris, 7. Dez. Der ſogenannte„Aus⸗ ſchuß für ein freies Spanien“ veranſtaltete am Sonntagabend in der Pariſer Winterradrenn⸗ bahn eine öffentliche Kundgebung für die Aufhebung der Nichteinmiſchung Frankreichs in die ſpaniſchen Angelegenheiten. An dieſer Kundgebung ſollte urſprünglich auch der Prä⸗ ſident der katalaniſchen Generalidad Com⸗ panys teilnehmen, dem aber angeblich die franzöſiſche Regierung die Einreiſe nicht ge⸗ ftattet hatte Die Winterradrennbahn war diesmal nicht ſo gefüllt wie bei früheren ähn⸗ lichen Kundgebungen. Man bemerkte vor allem zahlreiche Anarchiſten. Unter den Anweſenden ſah man den kommuniſtiſchen Senator Cachin, die Parteifreunde des Miniſterpräſidenten, den Abg. Zyromſki und Pivert ſowie den bekannten radikal⸗ ſozialiſtiſchen Abgeordneten Ar ch ambaud und den Generalſekretär der marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften Jouhaux. Die Hetzkundgebung wurde von dem Vor⸗ ſitzenden der anarchiſtiſchen Vereinigung Frankreichs geleitet, der zu Beginn ſcharf da⸗ gegen proteſtierte. daß man Companvs ge— hindert habe, nach Paris zu kommen. Er ent⸗ wickelte ſodann die Ziele der Vereinigung und ſchloß ſeine Brandrede mit dem Ausruf:„Nie⸗ der mit dem Krieg es lebe die ſpaniſche Re⸗ volution, es lebe die Weltrevolution!“ Als der berüchtigte Vorſitzende der Liga für Men⸗ ſchenrechte Viktor Baſch ſeiner Anhäng⸗ lichkeit an die Regierung Léon Blums Aus⸗ druck gab, antwortete die Verſammlung mit wilden Proteſtrufen. a Der Generalſekretär der marxiſtiſchen Ge⸗ werkſchaften, Jouhaux, der behauptet, im Na⸗ men von fünf Millionen Mitgliedern zu ſpre⸗ chen. wandte ſich in ſeiner Rede ſcharf ge ⸗ agen die Nichteinmiſchungspoli⸗ tik der Regierung. Für die Gewerkſchaft gebe es keine Neutralität in Spanien. Sie würde jederzeit die Unterſtützung der ſpani⸗ ſchen Marxiſten mit allen notwendigen Mit⸗ teln durchführen. Was ſich heute in Spanien zutrage, könne ſich in kurzer Zeit auch in Frankreich ereignen. Der Redner kündigte ſchließlich an, daß die marxiſtiſche Internatio⸗ nale beſchloſſen habe, eine„wirkſame Blockade“ gegen gegen die Unterſtützung der ſpaniſchen Nationalregierung durchzufüh⸗ ren. Der radikalſoztaliſtiſche Abgeordnete Archam⸗ baud trat mit erhobener Fauſt vor das Mi⸗ krophon, was die Verſammlung mit dem Ge⸗ brüll der Internationale quittierte. Er wandte ſich ebenfalls gegen den Beſchluß der Regierung. dem katalaniſchen Präſidenten Companys die Einreiſe zu verweigern. Der kommuniſtiſche Senator Cachin behauptete, die Regierung habe keinerlei ernſthaften Grund für die von ihr vertretene Theſe der Nichtein⸗ miſchunga während der außenpolitiſchen Aus⸗ ſprache in der Kammer vorzubringen gewußt Wenn Léon Blum erkläre, daß die große Mehrheit des franzöſiſchen Volkes hinter ihm ſtehe, ſo ſei das eine Un wahr ⸗ Blums heit. Das Gegenteil ſei richtig. Er ſei ferner der Anſicht, daß die Erklärungen Jouhaux' die Argumente des franzö ſiſchen Miniſterpräſidenten zunichte machten. Als aus der Verſammlung die Kommuniſten aufgefordert wurden, die Regierung zu übernehmen, erwiderte Cachin, daß die Kommuniſten nicht davor zurückſchrecken würden, falls dieſe Notwendigkeit eintre⸗ ten ſollte. Dann würden ſie aber ganz andere Maßnah⸗ men ergreifen als dies von der augenblicklichen Regierung geſchehe. Nach dieſer vielſagenden Andeutung hielt es der Kommuniſtenhäupt⸗ ling aber doch für gut, ſich durch eine taktiſche Wendung auch andere Möglichkeiten offen zu halten und erklärte, daß er damit jedoch nicht ſagen wolle, die Kommuniſten ſtänden heute der Volksfront ablehnend gegenüber. Sie hät⸗ ten wohl das Recht, die Blockade gegen ihre ſpaniſchen Freunde zu bedauern. Das werde ſie aber nicht hindern, auch morgen an dem Werk der Regierung mitzuarbei⸗ ten, um die Durchführung des Volksfront⸗ programms ſicherzuſtellen. Die Räumung Madrids die geſamle Jivilbevölkerung muß die Stadt verlaſſen Aufrufe der bolſchewiſtiſchen dender Salamanca, 8. Dez. Am Montag nach⸗ mittag verbreitete der Madrider Sender„Union Radio“ einen Aufruf der bolſchewiſtiſchen Ju⸗ gendorganiſationszentrale, in dem die Müt⸗ ter Madrids aufgefordert werden, ihre Kinder durch die Zentrale unverzüglich mach Valencia zu ſchicken. Der Zuſtand, daß ganze Familien in den Tunnels der Unter⸗ garundbahn übernachten müßten, müſſe endlich aufhören. Durch den bolſchewiſtiſchen Sender Radio Telegrafos“ wurde am Montag nachmittag gleichfalls bekanntgegeben, daß alle zuſtändigen Stellen nunmehr zuſammenarbeiten würden, um die Räumung Madrids durch die Zi⸗ vilbevölkerung in kürzeſter Zeit durchzuführen. Für die Zivilbevölkerung ſei der Aufenthalt in Madrid unmöglich gewor⸗ den, weil Lebensmittel nur noch in geringen Mengen vorhanden ſeien. Die künftige Verſorgung der Zivilvevölkerung könne infolgedeſſen nicht mehr gewährleiſtet werden. Durch die Räumung Madrids werde auch die Gefahr nationaler Späher vermindert, die immer wieder über die bolſchewiſtiſchen Bat⸗ terieſtellungen unterrichtet ſeien. In Madrid dürfte nur mehr die Note Miliz zurückbleiben, die zentſchloſſen iſt, Widerſtand bis zum äußerſten zu leiſten.“ Werbungen für die Madrider Bolſchewiſlen-Armee in Ungarn Verhaftungen ausländiſcher Agenten. Budapeſt, 7. Dez. Das Regierungsblatt „Eſti Uiſag“ berichtet, daß in der letzten Zeit in verſchiedenen Teilen des Landes eine äußerſt geſchickt getarnte Werbe⸗ tätigkeit kommuniſtiſcher Agenten für die e Bolſchewiſtenarmee feſtgeſtellt worden ei. Der Polizei ſei es gelungen, eine Reihe von Agenten zu verhaften, die in ein⸗ zelnen Dörfern junge Männer zwiſchen 18 und 20 Jahren unter dem Verſprechen von 5000 Fr. als Freiwillige für die Madrider Bolſchewiſten anzuwerben ſuchten. Dieſe Agen⸗ ten waren nach außen als Vertreter der franzöſiſchen Fremdenlegion auf⸗ getreten; tatſächlich handele es ſich jedoch nach einwandfreien Feſtſtellungen um eine unmit⸗ telbare Anwerbung für die ſpaniſche Bolſche⸗ wiſtenarmee. In einem Dorf ſei ein Agent verhaftet worden, der ausſchließlich ſpaniſch geſprochen habe. Bei ihm ſei eine genaue Liſte der für die Anwerbung vorgeſehenen jungen Leute gefunden worden. Im Verhör habe der Agent jegliche Auskunft verweigert. In anderen Landesteilen, ſo in Szegedin, ſeien gleichfalls Agenten aufgetreten; ſie hät⸗ ten den jungen Leuten die Auszahlung eines Betrages von 500 Schilling und Einklei⸗ dung in Wien verſprochen, falls ſie ſich für eine ausländiſche Armee anwerben ließen. Weiter wird berichtet, daß in der letzten Zeit in verſchiedenen Ortſchaften Agenten der Moskauer Internationale feſtgeſtellt wurden, die in getarnter Form eine lebhafte kommuni⸗ ſtiſche Propaganda betrieben. Das Regie⸗ rungsblatt lenkt die Aufmerkſamkeit der Be⸗ hörden auf dieſe neue propagandiſtiſche Welle, die eine ernſte Gefahr für die Nation bedeute. — Vieder ein Reichsdeulſcher in Leningrad verhaftel Berlin, 7. Dez. Geſtern ſind der Reichs⸗ angehörige Straßenbauingenieur Dr. Hans Metzger, geboren am 18. März 1898 in Heidelberg, ſowie ſeine Ehefrau in Leningrad verhaftet und in das Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert worden. Die Maß⸗ nahme, die von amtlicher ſowjetruſſiſcher Stelle beſtätigt iſt, wird mit angeblicher Spio⸗ Bi 22 1 118 Al. 2 Hier ſammelt Au⸗Wi. Prinz Auguſt Wilhelm mit ſeiner Büchſe in Berlin, Unter den Linden. (Preſſephoto, K.) lder vom Tag der nationalen Solidarikäl „Jenny“, der Elefant eines Berliner nimmt Spenden entgegen. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, K.) Großvaricétes, nage und gegenrevolutionärer Betätigung be⸗ gründet. Trauerfeier für Orksgruppenleiler Janſen in Davos Davos, 7. Dez. Die Trauerfeier für den in der Nacht zum Sonntag verſtorbenen Orts⸗ gruppenleiter der NSDAP. in Davos und früheren Stellvertreter von Landesleiter Guſt⸗ loff, F. Janſen⸗Alders, findet am Dienstag nachmittag in der Kirche der evangeliſchen Kurgemeinde in Davos ſtatt. Von der deutſchen Geſandtſchaft in Bern wird Ge⸗ ſchäftsträger Frhr. v. Bibrack mit Gemah⸗ lin ſowie die Gattin des nach Berlin berufe⸗ nen Geſandten Freifrau von Weiz⸗ ſäcker an der Feier teilnehmen Ferner ha⸗ ben ſich zahlreiche in der Schweiz lebende Parteigenoſſen und Freunde des Verſtorbenen angemeldet, u. a. auch aus Chur, wo bekannt⸗ lich am Mittwoch der Prozeß gegen den Mör⸗ der Wilhelm Guſtloffs beginnt. Von der Aus⸗ landsorganiſation der Partei wird Dr. Ko⸗ derle in Davos erwartet und ferner vom Reichspropagandaminiſterium Regierungsrat Diewerge. Beide Herren werden anſchlie⸗ ßend dem Churer Prozeß beiwohnen. Schaffung von Freiwilligen⸗ Ableilungen in Polen Warſchau, 7. Dez. Das polniſche Kriegsminiſterium wird während der Winter⸗ monate, um die Arbeitsloſigkeit durch Unter⸗ bringung eines Teiles der arbeitsloſen Ju⸗ gend zu bekämpfen, beſondere Freiwilli⸗ genabteilungen unter der Bezeichnung „Abteilungen der nationalen Verteidigung“ aufſtellen. Dieſe Abteilungen, die vom 4. Ja⸗ nuar bis 20. März 1937 entſtehen ſollen, wer⸗ den in den am meiſten von der Arbeitsloſig⸗ keit betroffenen Gebieten bei einer Reihe von Infanterie⸗Regimentern ins Leben gerufen. Als Freitvillige werden Reſerviſten und un gediente Leute der Jahrgänge 1916 bis 1919 zugelaſſen. Von den ungedienten Leuten ſol⸗ len in erſter Linie ſolche angeſtellt werden, die bereits Organiſationen der militäriſchen Vor⸗ bereitung angehören. n —— —ͤ—„U 3 e ear e e 2— e e F * — . 5 e Sa — 8 2 1 5 9 — . —.— —— e 5 9 8— —— K 2 r e eee ——— — Ein Führer, ein Voll, ein Reich! Ein ſtolzes Ergebnis hat der Tag der na⸗ tionalen Solidarität gebracht: 5,4 Millionen Mark ſind für die Notleidenden des deutſchen Volkes eingegangen, ein Drittel mehr als im vorigen Jahr. Und darüber freuen wir uns. Denn das Ergebnis iſt ein herzerfreuendes Zeugnis für den Geiſt der Kameradſchaft, zu dem uns der Führer erzogen hat. Es ſind die Groſchen des deutſchen Volkes. die in ſolcher Einmütigkeit geopfert wurden, und dieſe Gro⸗ ſchen vereint, haben die große Summe ausge⸗ macht, mit der nun vielen Darbenden geholfen werden kann. Ja, das macht uns allen Freude, daß wir dieſen Geiſt der Einmütigkeit und Kameradſchaft in unſerm Volk feſtſtellen durften. Und wir haben wohl Anlaß, ſtolz auf dieſen Tag zu ſein. Das haben uns die Andern noch nicht nachgemacht. Sie reden von Demokratie in den Parlamenten und haben doch keine De⸗ mokratie. Wir haben ſie in wunderbarer Weiſe verwirklicht. Während in andern Ländern Banken geſtürmt werden und die Menſchen ihre bedrohten Spargelder in Sicherheit zu bringen ſuchen, vertraut jeder Deutſche gern und freudig ſein Geld der Führung an, denn er hat das Bewußtſein, daß es ihm hundertfach wieder zugute kommt. wenn die Not der Aerm⸗ ſten damit gelindert wird. In andern Ländern gibt es„Volksfronten“, aber ſie tun nichts für das Volk; es gibt marxiſtiſch regierte Länder, aber ſie laſſen ihr Volk verhungern und ver⸗ kommen. Wo der Marxismus herrſcht, da ſinkt das Volk immer tiefer in Verſklavung und Elend, während es dem Nationalſozialismus gelang, die Solidarität aller Deutſchen, die Schickſalsgemeinſchaft des deutſchen Volkes, den ganzen Einſatz des Volkes für das Winterhilfs⸗ werk herbeizuführen. Das iſt ein ſchönes Er⸗ gebnis einer vierjährigen Erziehungsarbeit des Führers, und wir glauben und hoffen, daß ſie auch weiterhin Früchte tragen wird, die dem ganzen deutſchen Volk zugute kommen werden. * Man muß aber ſelber mit der Sammelbüchſe in der Hand durch die Straßen gegangen ſein, um erfahren zu haben, wie Herz und Gemüt bei der Arbeit waren, den Erfolg der Samm⸗ lung ſicherzuſtellen. Aus den kleinen Beträgen ſetzt ſich in der Hauptſache das große Ergebnis zuſammen. Die Frauen und Mädchen waren— das muß man ihnen beſtätigen— die Opfer⸗ freudigſten, weil ſie ja immer ein tiefes Ver⸗ ſtändnis dafür haben, daß es das Opfer ſein muß, aus dem der Segen für die Geſamtheit hervorgehen muß. Aber ſelbſtverſtändlich haben die Männer nicht minder begriffen, daß eine große Idee den reſtloſen Einſatz der Perſön⸗ lichkeit fordert, damit ſie ſich kämpfend durch⸗ ſetzen kann. Nationale Solidarität bedeutet ja nichts anderes als das Bekenntnis zum gleichen Schickſal und Lebensgeſetz, unter das die Ge⸗ ſamtheit des deutſchen Volkes, groß und klein, arm und reich, geſtellt ſind.⸗Nun galt es eben, aus der Theorie eine Lebenspraxis zu machen, und dazu hat uns der Tag der nationalen So⸗ lidarität erzogen. Es war ein erfreulicher Anblick, den unſer Worms an dieſem Tage darbot. In den Wogen des Straßenverkehrs ſtanden die führenden Männer der Bewegung, vom erſten Hoheits⸗ träger an, ſtanden die führenden Männer des Wirtſchaftslebens, der gelehrten und prakti⸗ ſchen Berufe, die Amtswalter aller Forma⸗ tionen, und wir konnten ſehen, wie die Men⸗ ſchen ſi) freudig herbeidrängten, um ihre Gabe in die Büchſe zu werfen. Man merkte es ihnen an, daß ſie das Bedürfnis hatten. ſich zu der großen Idee des Tages zu bekennen. Und man merkte es auch den Sammelern an, wie gern ſie dem Beiſpiel des Führers gefolgt waren und wie wohl ſie ſich innerhalb der Volksgemeinſchaft fühlten. die ſich an dieſem Tag vor aller Augen bekundete Da fallen die Schranken, und zwiſchen Menſch und Menſch wird das ver⸗ bindende Band ſichtbar, das die ganze Nation umfaßt und ſie für den gemeinſamen Lebens⸗ kampf vereinigt, Eine ſolche Schickſalsgemeinſchaft verlangt einen ganz beſonderen Einſatz von denen, die an führender Stelle den Schickſalskampf des Volkes zu führen haben. So ſehen wir unſere Miniſter und Gauleiter und andere führende Männer an erſter Stelle das Werben für das Winterhilfswerk führen. Sie flüchten nicht mit der klaren Verantwortung in die dunſtige Atmoſphäre parlamentariſcher Debatten, ſon⸗ dern ſie nehmen ſelber die Sammelbüchſen in die Hand und geben damit dem ganzen Volk ein Beiſpiel der praktiſchen Hilfe. Sie ſtehen mitten im Volk, und das Volk ſieht auf ſie und hört ihren Ruf zur Solidarität. Wäre das früher möglich geweſen? Beant⸗ worte jeder die Frage ſelber. Erinnert ſich einer von uns, daß je ein Miniſter oder Abge⸗ ordneter früher dieſen Weg ins Volk ge⸗ gangen wäre? Wir erinnern uns nicht. Fir erinnern uns nur der endloſen Debatten im Reichstag, die keine Frucht zeitigten, der langen Statiſtiken der Miniſter, die kein praktiſches Ergebnis hatten. Als die Not immer größer wurde, hörte man im Volk das bittere Scherz⸗ wort: Sie ſehen das da oben nicht, ſie machen eine neue Statiſtik! Schließlich wußte eine deut⸗ ſche Regierung nichts beſſeres mehr, als daß ſie den Hungernden und Frierenden die Erlaubnis gab, das Land bettelnd zu durchziehen. Ja, wir haben a.ethand erlebt, und wir haben eine Erinnerun daran, wie ſchlimm es in unſerm Vaterland ausſah und wie der Haß empor⸗ ſtieg und die Ration furchtbar zerklüftete. Heute? Ihr hättet nur einmal dabei ſein müſſen, wie es war, als die Miniſter mit der Sammelbüch nch die Arbeiterviertel der Großſtädte gingen und wie froh die Menſchen an dieſem Merk des plaktiſchen“ Sozialismus teilnahmen. Das haben wir auch in Worms erleben können Arme Frauen wollten ihr Scherflein unbedinot beiſteuern; arme Männer wollten mit ihrem Opfer bezeugen, daß ſie mit Die Bedeutung des Jugendgeſetzes Baldur von Schirach vor der Berlin, 7. Dez. Aus Anlaß der am 1. Dezember erfolgten Verkündung des Geſetzes über die Verſtaatlichung der Hitlerjugend ſprach der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Reichs⸗ leiter Baldur von Schirach, am Montag im Hotel„Kaiſerhof“ vor der in⸗ und aus⸗ ländiſchen Preſſe über die Grundſätze der neuen Jugendführung. Dem Vortrag wohnte eine überaus große Zahl von namhaften Vertretern der in⸗ und ausländiſchen Preſſe bei. Als Vertreter des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda waren der Stellvertretende Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat erndt, Oberregierungsrat Stephan und Regierungsrat Schlecht anweſend. An der Spitze der ausländiſchen Journaliſten war der Vorſitzende des Vereins der ausländiſchen Preſſe Louis P. Lochner erſchienen. Von der Reichsfugendführung waren der Stellvertreter des Reichsjugendführers, Stabsführer Lau⸗ terbacher, die Reichsreferentin des BDM. Trude Bürkner und ſämtliche Amtschefs zu⸗ gegen. Reichsjugendführer Baldur von Schirach bezeichnete in ſeinen einleitenden Worten das Geſetz über die Hitler⸗Jugend als eine Schöp⸗ fung des Führers Adolf Hitler, der durch In⸗ halt, Form und Unterſchrift des Geſetzes ſeinem Willen Ausdruck gegeben habe, die heranwach⸗ ſenden Generationen mit ſeiner Perſon und ſeinem Werk für alle Zukunft zu verknüpfen. Daher werde die Nachwelt garade dieſes Geſetz zu den großen Taten Adolf Hitlers zählen. Wie alles, was für die Jugend getan werde, ſei auch dieſes Werk auf die Zukunft gusgerichtet. Die Bedeutung dieſes Ge- ſetzes liege vor allem darin, daß nunmehr die e die ältere Generation unſeres olkes in einem großen Werk und in einem großen Gedanken verbunden ſeien. In dieſem Zuſammenhang zeichnete Baldur von Schirach ein eindrucksvolles Bild jener längſt überwundenen Zeit, da zwiſchen der jün⸗ geren und älteren Generation heftigſte Aus⸗ einanderſetzungen tobten, da die Jugend führer⸗ los allen ſchlimmen Einflüſſen und Strömun⸗ gen preisgegeben war und die Phantaſie ju⸗ gendlicher Leſer durch verantwortungsloſe Ge⸗ ſchäftemacher verderbt wurde. Er ſprach über die Zeit der Zerſplitterung der deutſchen Ju⸗ gendbewegung, in der jeder eigene Wege ging. Herzliche Worte der Anerkennung widmete Schirach hierbei dem Admiral v. Throta, dem heutigen Ehrenführer der Marine-⸗Hitler⸗ jugend, der unter den Jugendführern der Nachkriegszeit als die bei weitem bedeutendſte erzieheriſche Perſönlichkeit hervorragte. Der Gegenſatz der Generationen, den jene Zeit offenbarte, ſei heute endgültig überwunden. Der Reichsjugendführer ging nun auf das Werden der Hitlerjugend ſelbſt ein. Sie habe ſich von jeher dadurch von den ande⸗ ren Jugend⸗Organiſationen im In⸗ und Aus⸗ land unterſchieden, als ſie ſchon als kleine Ge⸗ meinſchaft mit dem Anſpruch der Tota⸗ lität auftrat. Dieſer Anſpruch bezog ſich nicht nur auf die Maſſe der in Deutſchland lebenden Jugendlichen, ſondern auf alle Tätig⸗ keitsgebiete der Jugend im volklichen und ſtaatlichen Leben. Der Reichsjugendführer nannte hierbei insbeſondere die Forderung nach beruflicher Leiſtung und die berufserzieheriſche Arbeit, wie ſie in den Reichsberufswettkämpfen In- und Auslandspreſſe zum Ausdruck kam, ferner die Tätigkeit der HJ in der Jugendpflege, im Jugendrecht, in der Geſundheitsführung, im Landdienſt und vor allem in der weltanſchaulichen und körper⸗ lichen Ertüchtigung der Jugend. Hier ſei bereits vor dem 1. Dezember 1936 von der Reichs⸗ jugendführung der NSDAP. eine Arbeit gelei⸗ ſtet worden, die unter den neuen Vorausſetzun⸗ gen nur ſinngemäß fortzuſetzen ſei. 2 Zu der Frage, ob nicht durch die Schaffung einer Oberſten Reichsbehörde die Gefahr einer Verbürokratiſierung der Jugendführung gege⸗ 92 85 erklärte Baldur von Schirach mit Nach⸗ druck: „Wir bleiben, was wir ſind: die aus der nationalſozialiſtiſchen Kampfzeit und aus der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung heraus geprägten und mit einer ſtolzen Tradition erfüllten Begriffe werden auch in Zukunft beibehalten werden. Glauben Sie nicht, daß ich den Ehrgeiz habe, einen rieſigen Beamtenapparat aufzubauen, ſondern im Gegenteil, es wird gerade mein Ehrgeiz ſein, die kleinſte deutſche Reichsbehörde zu führen. In der Jugend kommt es vor allem auf die Beweglich⸗ keit der Führung und auf die direkte Verbin⸗ dung mit der Jugend ſelbſt an. Ich werde da⸗ her die Mitarbeiter meiner Behörde immer wieder mit vorübergehenden aktiven Führungs⸗ aufgaben in der Jugend ſelbſt betrauen. Außerdem werde ich in den nächſten Tagen für das geſamte Führerkorps die Durchführung beſtimmter ſportlicher Aufgaben verfügen, die in einem modernen Zehnkampf⸗ programm bereits feſtgelegt ſind. Jeder von uns wird Jahr für Jahr dieſe ſportlichen Uebungen wiederholen müſſen.“ a Das Prinzip der Freiwilligkeit ſoll, wie der Reichsjugendführer ausführte, dadurch aufrecht erhalten werden, daß die vor dem 1. Dezember 1936 in der HJ und im BDM. organiſierten Jugendlichen zu einer Lei⸗ ſtungsgemeinſchaft zuſammengefaßt werden, in die ſich aber auch jeder auf Grund des Geſetzes eingegliederte Jugendliche durch Treue und Pflichterfüllung, alſo durch eee eee a hineindienen kann. Es beſtehe alſo unter keinen Umſtänden die Abſicht, die Neuein⸗ tretenden als weniger wertvoll zu diffamieren und als etwas zweitrangiges zu behandeln. Zur Frage der Führerausbildung teilte Baldur von Schirach mit, daß der Bau der Aka- demien für Jugendführung in München und Braunſchweig im Winter 1987 fertiggeſtellt ſein werde.„Dort werden diejenigen Jugend⸗ führer, die ſich als Unterbannführer in der praktiſchen Führung der Jugend ausgezeichnet haben, nach abgeſchloſſenem Arbeits⸗ und Mili⸗ tärdienſt für ein Jahr zuſammenge⸗ faßt und nach einem weiteren halben Jahr Auslandsdienſt zur Beiführerprüfung zugelaſ⸗ ſen. Mit dieſem Verfahren werde für das Führerkorps eine wirkliche Ausleſe gewonnen werden können.“— In ſeinen Schlußworten dankte Baldur von Schirach den deutſchen Eltern, die ſeine bisherige Arbeit ermöglicht hätten und mit deren tätiger Mitarbeit er auch in Zukunft Erfolg haben werde. Als ihr Treu⸗ händer teile er mit allen Eltern ihre Freuden und Sorgen, und er ſei überzeugt, daß er in ihrem Auftrage handle wenn er die Jugend der deutſchen Nation nach dem großen Vorbild Adolf Hitlers erziehe. Bilanz des ZJeppelin-Berlehrs 1936 3530 Jahrgäſte in dieſem Jahr Berlin, 7 Dez. Mit der am 7. Dezember erfolgten Heimkehr des Luftſchiffes„Hinden⸗ burg“ von ſeiner letzten diesjährigen Süd⸗ amerika⸗Fahrt iſt das Fahrtenprogramm der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei in dieſem Jahre beendet. Das damit abgeſchloſſene zweite Betriebsjahr der Deutſchen Zeppelinreederei be⸗ deutet einen entſcheidenden Wendepunkt in den dreineinhalb Jahrzehnten der Entwicklung der deutſchen Luftſchiffahrt, denn es leitete eine neue Epoche im überſeeiſchen 5 Luftverkehr ein. Das Jahr 1936 brachte eine gegenüber dem Vorjahr faſt verdoppelte Anzahl von Zeppelin⸗Fahrten nach Ueberſee. Die Fertigſtellung und den erſtmaligen Einſatz eines neuen, von vornherein für den Ueberſee⸗ Verkehr gebauten Luftſchiffes, des LZ.„Hinden⸗ burg“, die Aufnahme von Verſuchsfahrten nach Nordamerika, die Eröffnung der neuen Luft⸗ ſchiffhäfen in Frankfurt am Main und in Rio de Janeiro und endlich im Herbſt die erſtmalige Durchführung eines wöchentlichen Südamerika⸗ dienſtes mit den beiden Luftſchiffen„Graf Zep⸗ pelin“ und„Hindenburg“. „Der beſte Beweis für die hohe Leiſtungs⸗ fähigkeit der deutſchen Luftſchiffahrt iſt die Tat⸗ ſache, daß das umfangreiche Fahrtenprogramm. das die Deutſche Zeppelin⸗Reederei zu Beginn des Jahres aufgeſtellt hatte, ohne die ge⸗ ringſte Aenderung reſtlos durch⸗ geführt werden konnte, obwohl in einem Jahr umfaſſendſter Aufbauarbeit ſo manches Problem der Löſung harrte, unter denen das ſchwierigſte die Bezwingung des Nordatlantiks nach einem im voraus feſtgeſetzten Fahrplan war. Trotz⸗ dem wurden ſämtliche geplanten Ueberſeefahr⸗ ten beider Luftſchiffe mit beiſpielloſer Pünkt⸗ lichkeit, Zuverläſſigkeit und Regelmäßigkeit ausgeführt, und ſelbſt die Nordamerikafahrten beanſpruchten weitaus kürzere Fahrzeiten, als CC ⁰˙·¹u mm ganzem Herzen an dieſem Kampf des Führers gegen die Not teilnehmen. Früher, da war die Straße der Tummel⸗ platz parteipolitiſcher Leidenſchaften.— am Samstag war die Straße der Schauplatz eines ſchönen Friedenswerkes, eines Werkes der Selbſthilfe der ganzen Nation. Was macht nun mehr Freude? Es iſt wahrlich wert, dieſes Einſt und Jetzt zu vergleichen und dann feſtzu⸗ ſtellen, daß das Erziehungswerk des National⸗ ſozialismus gute Früchte getragen hat. * Nun haben wir das gute Bewußtſein, mit un⸗ ſeren Gaben vielen Volksgenoſſen einen Weih⸗ nachtstiſch zu bereiten, an dem ſie ſich freuen können. Da werden ſie dankbar des Führers gedenken und es wiſſen, daß der Führer ſie alle mit gleicher Fürſorge bedenkt, daß er den Un⸗ terſchied von Arm und Reich nicht kennt, ſon⸗ dern den Aermſten mit beſonderer Liebe als deutſchen Volksgenoſſen würdigt. Die Armut iſt keine Schande mehr. ſchen um die Frucht ihrer Arbeit, um ihre Er⸗ ſparniſſe gebracht haben, das iſt wieder gut⸗ gemacht und da gibt es keinen anderen und würdigeren Dank als den praktiſchen Sozialis⸗ Was die früheren Re⸗ gierungen geſündigt haben, indem ſie die Men⸗ mus, der die Bedürftigen der Nation teilneh⸗ men läßt an dem, was die Nation nun wieder in Frieden erarbeiten kann. Draußen in der Welt ſieht es anders aus. Wir ſchauen auf die wogende Unruhe. die durch die Welt geht. Neulich hörten wir, wie der engliſche König die Elendsgebiete beſuchte und erſchüttert war von dem. was er dort erlebte. Schauerliche Dinge ſind der Welt aus den Elendsgebieten Sowjetrußlands bekannt gewor⸗ den. Spanien hat der Marxismus in ein Meer von Blut geworfen, und niemand weiß, wohin er die Dinge noch in Frankreich treiben wird. Und da können wir immer wieder ſagen, was der Führer geſagt hat: Wir ſind eine Inſel des Friedens. Er hat die Gefahren geſchildert, die ringsum die Völker bedrohen, und er hat mit freudiger Zuverſicht von der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft geſprochen, die in unſerem Lande ſolche Gefahren gebannt hat. Darin aber liegt nun auch die Verpflichtung, daß jeder Einzelne eine Schuldigkeit tut und mit Opferwilligkeit und Hingabe ſorgt, daß die Volksgemeinſchaft immer ſtärker und ſtärker werde und auch die letzten heranziehe, die noch gleichgültig beiſeite ſtehen. Unſer Beiſpiel muß dahin wirken, daß die deutſche Front lückenlos aufgerichtet ſteht: dann werden wir den Sieg erringen.— komme. was kommen mag.—8. man bei Aufſtellung des Fahrplans angenom⸗ men hatte. Das Vertrauen der Welt, das ſich der„Graf Zeppelin“ in ſeinen acht Betriebs⸗ jahren erworben hatte, übertrug ſich auf das neue Luftſchiff„Hindenburg“, ſo daß infolge der vollen Beſetzung beider Luftſchiffe mit Fahr⸗ gäſten und angeſichts der befriedigenden Poſt⸗ und Frachtladungen die wirtſchaftlichen Ergeb⸗ niſſe dieſes Jahres ebenſo wie die erzielten techniſchen Erfolge alle Erwartungen weit übertraſen. g Daß es gelungen iſt, ſämtliche Fahrten plan⸗ mäßig durchzuführen, iſt in erſter Linie der Hingabe der Luftſchiffbeſatzungen und des Bodenperſonals zu ver⸗ danken, die auf das bisher Geleiſtete mit Recht ſtolz ſein dürfen. Die Beſatzung des„Graf Zeppelin“ war nicht weniger als 66 v. H. der Betriebszeit in der Luft, während L. 3„Hin⸗ denburg“ 56 v. H. der diesjährigen Fahrten⸗ periode unterwegs war. Der verantwortungs⸗ volle Dienſt an Bord, der wegen der beſchränk⸗ ten Liegezeiten der Luftſchiffe in den Häfen nur kurze Anterbrechungen erfuhr, ſtellte an die Beſatzungen hohe Anforderungen. die auf den Fahrten nach dem tropiſchen Süd⸗ amerika durch den tändigen Klimawech⸗ ſel noch weiter erſchwert wurden. Im einzelnen ſah das bisherige Fahrten⸗ programm der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei von Ende März bis Anfang November 20 Süd⸗ amerika⸗Fahrten vor, von denen 13 von dem „Graf Zeppelin“ und die übrigen ſieben von dem Luftſchiff„Hindenburg“ ausgeführt wur⸗ den. Ebenſo reibungslos wie die ſeit fünf Jah⸗ 2 durchgeführten Südamerikareiſen verliefen au die 10 Nordamerika⸗Fahrten von Anfang Mai bis Mitte Oktober, auf denen ſich das neue Luftſchiff mit ſeiner allen An⸗ ſprüchen Rechnung tragenden Inneneinrichtung und mit ſeinen hervorragenden Fahrteigen⸗ ſchaften ſchnell die Gunſt der Reiſenden aus aller Welt erobern konnte. Auf beiden Fahrten ſtellte das Luftſchiff„Hindenburg“ neue Schnel⸗ ligkeitsrekorde auf: Die 10000 Kilometer lange Strecke Frankfurt am Main— Rio de Janeiro wurde in 83 Stunden zurückgelegt, während die Rekord⸗ fahrt von Lakehurſt nach Frankfurt nur knapn 493 Stunden dauerte, und die Ueberaquerung des Nordatlantik von der amerikaniſchen zur iriſchen Küſte nur 17 Stunden beanſpruchte Die ſprunghafte Entwicklung des Zeppelin⸗ Verkehrs im Jahre 1936 ſpiegelt ſich in den Fahrtleiſtungen und in den Beförderungs⸗ ergebniſſen. die angeſichts des erſtmaligen Einſatzes von zwei Luftſchiffen in den Ueberſeedienſt im Ver⸗ gleich zum Vorjahre um ein Mehrfaches geſtei⸗ gert ſind. Die in dieſem Jahre zurückgelegte Fahrtſtrecke von 600 000 Kilometer, die ſich nahezu gleichmäßig auf beide Luftſchiffe ver⸗ teilt, übertrifft das Ergebnis des Vorjahres um das Doppelte und entſpricht einer 15maligen Fahrt um den Erdball. f ndr Nach dieſen hervorragenden Leiſtungen hat ſich auch das Luftſchiff„Hindenburg das heute ſein erſtes Betriebsjahr unter der Flagge der Deutſchen Zeppelin⸗Reederei beendete, den Weihnachtsurlaub redlich verdient. Während der„Graf Zeppelin“ in Friedrichs⸗ hafen der üblichen Winterüberholung entgegen⸗ ſieht, überwintert das Luftſchiff„Hindenburg“ in ſeiner Halle auf dem Flug⸗ und Luftſchiff⸗ hafen Rhein⸗Main bei Frankfurt am Main. Im nächſten Frühjahr werden beide Luftſchiffe ihren Ueberſeedienſt wieder aufnehmen, während das Luftſchiff„Hinden⸗ burg“, abgeſehen von einigen Reiſen nach Süd⸗ amerika, in verſtärktem Maße in den Nord⸗ amerika⸗Dienſt eingeſetzt werden ſoll. Nach Fertigſtellung des„3. 130“, das ſich auf der Werft des Luftſchiffbaues Zeppelin in Friedrichshafen im Bau befindet, wird voraus⸗ ſichtlich im Herbſt 1937 der Nordamerika⸗Ver⸗ kehr durch den Einſatz eines zweiten Luftſchifſes noch weiter verſtärkt werden. 23.„Hindenburg“ wieder daheim. Frankfurt a. M., 7. Dez. Das Luftſchiff „Hindenburg“ iſt am Montagabend um 21.35 Uhr von ſeiner letzten diesjährigen Südamerikafahrt auf dem Funch und Luftſchiffhafen Rhein⸗Main glatt gelandet. Polizeiliche Unkerſuchungsaklen aus der Kampfzeil Berlin, 7. Dez. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei macht in einem Runderlaß die Polizeibehörden darauf auf⸗ merkſam, daß bei den Dienſtſtellen ſich viel⸗ fach wertvolles und intereſſantes Material aus der Kampfzeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung befände, das für eine kommende Geſchichtsſchreibung von großer Bedeutung ſei. Dies gelte beſonders für polizeiliche Un⸗ terſuchungsakten. in denen führende Per⸗ ſönlichkeiten der Bewegung ge⸗ nannt ſind, polizeiliche Berichte von Zuſam⸗ menſtößen politiſcher Art uſw. Um ſicherzuſtellen, daß alle für die Geſchichte der Bewegung wichtigen Akten an einer zent⸗ ralen Stelle ausgewertet werden, erſucht der Chef der deutſchen Polizei die Polizeibehör⸗ den, nach Maßgabe der zur Verfügung ſtehen⸗ den Beamten das in Frage kommende Ma⸗ terial zu ſichten und dem Hauptarchiv der NSDAP. über das Geheime Staatspolizei⸗ amt eine Aufſtellung mit kurzer Inhalts⸗ angabe der in Frage kommenden Akten zu üb rſenden. Der konflikt zwiſchen Zapan und China Kein endgültiger Verhandlungsabbruch mit Nanking 88 Tokio. 7. Dez(Oſtaſiendienſt des DRB.) Der Sprecher des Außenamies dementierte nachdrücklich alle Meldungen über einen end⸗ gültigen Abbruch der Verhandlungen mit Nan⸗ king. In einer Konferenz beim Miniſterpräſi⸗ denten Hirota ſei lediglich beſchloſſen worden, Leben und Eigentum fapaniſcher Staatsbürger in China im Falle der Bedrohung durch geeig⸗ nete Maßnahmen zu ſchützen. . 5 2 1 n betliefen auf denen allen An, einrichtung Jahtteigen⸗ nden aus n Fohtten ue Shhel⸗ Frankfurt puche ig ie Nelord, dur katy hemnerung chen zut pruchte Zeppelip⸗ in den derungs⸗ ttes von t im Vet⸗ hes geſtei, rükgelegte die ſich hiffe bet⸗ jahres un Iömaligen 9 n l us Heul N t dete, den perdient. Jriedtichs⸗ entgegen ndenburg“ Luftſhijf⸗ aukfütt t werden t viedet „Hinden⸗ aach Füͤd⸗ 1 Nord⸗ u fe woelin i D potaus⸗ erika⸗Vet⸗ ſchiſes ein. 0 duſtſchf in 10 beigen far und andet. ain brut 7 5) lere a ade 1. Na, ul woldell, ür b gelb 1 0 * * 9 1 25 * „gegenſeitige Angleichung der Leiſtung der Fach⸗ Aundfunk- Programm Mittwoch, 9. Dezember Deutſchlandſender. 6: Glockenſpiel. 6.30: Konzert. ten. 9.40: Kleine Turnſtunde. 10: Das deutſche Wort in der Südoſtmark. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Der Vauer ſpricht— Der auer hört. 12: Konzert. 13: Glückwünſche. 13.45: Neueſte Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Dreil 15.15: Fioder Schaljapin lingt. 15.30: Schumann— Schubert— Wolf. 16: Muſfk am Nachmittag. 7.507 Jungvolk hör zu! Wir ſingen mit Euch! 18.20; Der Dich⸗ ter ſpricht. 18.40: Sportfunk. 19: Guten Abend, lieber Hörer! 19.45: Deutſchlandecho. 20: Kern⸗ ſpruch. 20.10: Barnabas von Geczy ſpielt. 20.45: Stunde der jungen Nation. 21.15: Märſche der neuen Wehrmacht. 22: Wetter, Nachr. Sport Frankfurt 1 6: Choral. 6.30: Konzert. 8: Zeit Waſſer⸗ ſtand. 8.05: Wetter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Werkskonzert. 10: Heldengeſtalten in Beet⸗ hovens Muſik. 11: Hausfrau, hör zu! 11.40: Landfunk. Bauern am Werk! 11.45: Sozial⸗ dienſt. 12: Konzert. 14: Zeit, Nachr., Wetter 14.10: Die ſchöne Stimme. 15: Volk und Wirt⸗ ſchaft. 15.15: Was brachken die Zeitſchriften des Monats? 15.25: Marie Hamſun erzählt aus ihrem Leben. 15.40: Die Domkirche zu Reval als Schickſalszeuge deutſcher Siedlung im Oſten. 16: Unterhaltungskonzert. 17: Worpswede. 17.30: Kampf dem Verderb! 17.45: Jedem ſoll der Weihnachtsbaum brennen.. 18: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt. 19.45? Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 19.55: Wetter. 20: Zeit, Nachr. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Ein Komiker und eine Kapelle. 2: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr. aus dem Sende⸗ bezirk, Wetter, Sport. 22.30: Nachtmuſik und Tanz. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6.30: Konzert. 8: Waſſerſtand. 8.05: Wetter, Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſikal. Frühſtückspauſe. 10: Blasmufik der Germanen vor 300 Jahren. 11.30: Für dich. Bauer! 12: Konzert. 13: Zeit, Wetter, Nachr. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 15.15: Allerlei Plaude⸗ reien. 15.30: Wettflug mit dem Tode. 16: Muſik am Nachmittag. 17.40: Joſef Ponten er⸗ zählt von ſeiner Südamerikareiſe. 18: Singen⸗ des, klingendes Frankf. 19.45: Muſik machen— Muſik hören. 20: Nachrichten. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Heiterkeit und Fröhlichkeit. 22: Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.30: Lieder. 22.45: Tanz⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik. 24—2: Nachtmuſik. — Einheilliche Austichlung der Bau⸗ und Maſchinenſchulen Berlin, 7. Dez. Am eine Steigerung und 7: Nachrich⸗ ſchulen für das Bau⸗ und Maſchinenweſen und eine Vereinfachung ihres Betriebes zu erreichen, hat der Reichserziehungsminiſter Reichsgrund⸗ ſätze für die einheitliche Ausrichtung dieſer Fachſchulen erlaſſen. Aufgabe dieſer Grundſätze ſoll in erſter Linie ſein, das geſamte bau⸗ und maſchinentechniſche Fachſchulweſen auf die For⸗ derungen der Wehrmacht und der Reichsbe⸗ triebe und auf die lebenswichtigen Belange der deutſchen Wirtſchaft gleichmäßig auszurichten. In den Grundſätzen wird den Fachſchulen die Aufgabe zugewieſen, die techniſch begabte deut⸗ ſche Jugend zu nationalſozialiſtiſcher Haltung zu erziehen und zu berufstüchtigen Ingenieuren auszubilden. An der Erziehung arbeiten der Lehrkörper der Fachſchulen die Fachſchulſchaft und der NS‚⸗Studentenbund in lebendiger Ge⸗ meinſchaftsarbeit. Ab 1. Januar 1937 neuer Tyy des Gerichts vollziehers Berlin, 7. Dez. Der Reichsjuſtizminiſter hat bei der Anderung ſeiner Anweiſung über die Einſtellungsgrundſſätze einen Umbau der Gerichts vollzieherlaufbahn verfügt, der am 1. Januar 1937 in Kraft tritt und einen neuen Typ des Gerichtsvollziehers zur Folge haben wird. Miniſterialrat Lentz vom Reichsjuſtiz⸗ miniſterium teilt dazu in der„Deutſchen Ju⸗ ſtiz“ u. a. mit. daß die Laufbahn des Ge⸗ richtsvollziehers vom 1. Januar 1937 ab keine Einganaslaufbahn mehr iſt, ſondern eine Be⸗ förderungslaufbahn. Das bedeutet, daß die Anwärter für die Gerichtsvollzieher⸗ Laufbahn nunmehr nur noch aus dem mitt⸗ leren Fuſtizdienſt, aus einem Kreiſe von Be⸗ amten entnommen werden, die in der Reichs⸗ juſtizverwaltung ſchon eine beachtliche Schu⸗ lung erworben haben. Kleinlierhallung für die Wehrmacht erlaubt Berlin, 7. Dez. Der Reichskriegsminiſter gibt eine Neufaſſung von Teilen der Wehr⸗ machtverwaltungsordnung bekannt, wonach Kleintiere, wie Schafe, Schweine, Ziegen, Ka⸗ ninchen und Geflügel auf Wehrmachtgrund⸗ ſtücken außerhalb der Gebäude, die dem Auf⸗ enthalt von Menſchen dienen oder in denen Vorräte der Verpflegungswirtſchaft lagern, von Truppen in beſchränkter Anzahl für den eigenen Bedarf nicht aber zu Handels⸗ oder Zuchtzwecken gehalten werden dürfen. Das Halten von Kleintieren durch einzelne Wehe⸗ machtsangehörige in Kaſernen uſw. iſt im all⸗ gemeinen nicht erwünſcht. handeſsminiffer Baftid nach Belarad abgereiſt Paris, 7. Dez. Der franzöſiſche Handels⸗ und Induſtrieminiſter Paul Baſtid iſt am Sonn'agabend nach Belgrad abgereiſt, um dort Außerdem ſollen 200 Marineingenieure und den. Die erſten 300 Offiziere und Ingenieure Reſt werde dieſer Tage an Bord eines ſowjet⸗ Wien, 7. Dez ſen, wie es zum Au Reich gekommen iſt. Deutſchland zu gelangen. Unſer Land iſt von heimlichen Feinden überflutet, die gegen unſeren Staat und für eine bolſchewiſtiſche Revolution arbeiten. nern verdammt“.„ (London, 7. Dez. Aus Vorderaſien kom⸗ men jetzt ausführlichere Berichte über die Hintergründe des Regierungs⸗ dumſturzes im Irak, der vor etwa drei Wochen in der Landeshauptſtadt Bagdad ſtatt⸗ fand. Nach dieſen neueren Informationen ſei Sowjetrußland der Drahtzieher hinter der Bühne. Moskau fördere in Ruſſiſch⸗Turkeſtan die kurdiſchen Unabhängigkeitsbeſtrebungen, und es waren bekanntlich Kurden. welche die Hauptträger des neuen Regierungswechſels in Bagdad geweſen ſind. Es iſt hier nicht am Platz. mit letzter Ge⸗ nauigkeit zu unterſuchen, inwieweit der Regie⸗ rungsumſturz im Irak auf eigenſtändige Ten⸗ denzen des Landes ſelbſt und inwieweit er auf fremde Einflüſſe zurückgeht. Es wird wahr⸗ ſcheinlich auch in Bagdad nur ſehr wenige Leute geben, die über die rein augenblicklichen Zuſammenhänge ganz genau Beſcheid wiſſen. Aber der Gegenſatz zwiſchen Moskau und London iſt in ganz Vorderaſien bis nach Chineſiſch ⸗Turkeſtan und an die indiſchen Grenzgebiete vorhanden. Gewiß, man tritt auf beiden Seiten etwas kurz. fentlichen Diskuſſion einen breiteren Spiel⸗ raum ein. Doch wäre der Glaube wahrhaft kindiſch, daß man ſich auf beiden Seiten über die tatſächlichen Verhältniſſe und Gefahrzonen irgend welchen Täuſchungen hingibt. Der ſeinerzeit viel angeſehene Film„Ben⸗ gali“ hat in ſehr anſchaulicher Weiſe auch einem breiten Publikum die ſehr tiefen Gegen⸗ ſätze nahegebracht, die hier ausgefochten wer⸗ den. Man kann ganz deutlich die Linien ver⸗ 88 Paris, 7. Dez. Der„Matin“ gibt einige Aufklärungen darüber, wie die Komintern von Tag zu Tag größeren Einfluß nicht nur auf die Verwalkun in Katalonien, ſondern auf die geſamte arine der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten nimmt. Die Ankündigung General Francos, ſämtliche rote Häfen Spaniens zu blockieren, habe den wahren Chef der roten Streitkräfte im Mittelmeer, den ſowjetruſſiſchen „Generalkonſul“ Antonow⸗Owſſejenko, lebhaft beunruhigt. Dieſem liege umſo mehr daran, die Seeverbindungen mit Sowjetrußland auf⸗ rechtzuerhalten, als zwiſchen ihm und einer einflußreichen katalaniſchen Partei, die trotz⸗ kiſtiſche Ideen verfolge, ernſte Meinungsver⸗ ſchiedenheiten beſtänden, weil man ihm ſein tyranniſches Vorgehen zum Vorwurf mache. Um zu beweiſen, daß ſeine diktatori⸗ ſchen Maßnahmen im Intereſſe einer wirk⸗ ſamen Verteidigung Kataloniens unumgäng⸗ lich ſeien, habe Antonow⸗Owſſejenko Maßnah⸗ men gefordert, durch die die Blockade abge⸗ wendet werden könne. Hierauf habe in Moskau eine Beſprechung zwiſchen den Admirälen Haller und Ko⸗ janow und General Obiſſow ſtattgefunden. Es ſei beſchloſſen worden, hundert ſowjetruſſi⸗ che Marineofftziere und 500 Marineunteroffi⸗ ziere nach Spanien zu entſenden, um ſie als Stammbeſatzung für die in Händen der Roten befindlichen Kriegsſchiffe zu verwenden. Marineartilleriſten nach Spanien entſandt wer⸗ der Primas von Polen zur Lage „Don der Ausſchallung des kommuniſtiſchen Faklors hängt der Frieden Europas ab“ Der Primas von Polen, Kardinal Hlond, hat einem Mitarbeiter der Wiener„Reichspost“ eine Unterredung gewährt, in der er ſich auch über die volniſch⸗deutſchen und die polniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen ausließ. Der Kardinal, der von der Weltlage ein ziemlich peſſimiſtiſches Bild zeichnete, erklärte dem Korreſpondenten unter anderem:„Sie wiſ⸗ gleich mit dem Deutſchen enn auch mitunter Stö⸗ rungen eintreten, ſo tun die verantwortlichen Stellen auf beiden Seiten alles, damit nicht der Rückfall in die traurige Aera der Erzfeindſchaft eintritt. Mit unſerem öſtlichen Anrainer haben wir es verſucht auf der gleichen Baſis wie mit zu einer ehrlichen Verſtändigung Die Komintern entſenden, bezahlen und beſchüt⸗ zen dieſe Brandſtifter. Gewiß, wir werden des⸗ halb nicht Krieg mit der Sowjetunion führen, indeſſen, wir ſind zum Alarmzuſtand im In⸗ Moskau und London im Gegenſpiel Andere Fragen nehmen vor allem in der öf⸗ der ſowjelruſſiſche„Generalkonsul“ in Barcelona Der Kardinal wies darauf hin, Verhältnis Polens zur Tſchechoſlo worden ſei. Wenn es den Volſchewiſten nicht gelinge, in Spanien den erhofften Vorteil zu erreichen, ſo würden ſie verſuchen, zwiſchen Frankreich und Deutſchland einen unmittelbaren Kon⸗ flikt zu ſchafſen, obgleich es zwiſchen den beiden Ländern keinen Streitpunkt gäbe, der nicht bei gutem Willen beſeitigt wer⸗ den könnte, wenn man ſich die„beſorgten“ kommuniſtiſchen Hetzer wegdenke. jedem einzelnen Ort ab“. folgen, auf denen ſich das Gegenſpiel zwiſchen London und Moskau vollzieht. London hat ſtarken Einfluß auf das große arabiſche Reich Ibn Sauds gewonnen. Auf einem engliſchen Kriegsſchiff ſind die er⸗ ſten perſönlichen Fühlungnahmen zwiſchen der Regierung Ibn Sauds und der Regierung von Bagdad erfolgt. Damit wurden zunächſt jahrlange ziemlich ſchwere Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen den Nomadenſtämmen beider Län⸗ der beſeitigt oder doch gemildert. Es iſt ſogar zwiſchen Irak und Saudi⸗Arabien eine Art Bündnis zuſtande gekommen, wobei Saudi⸗ Arabien gewiſſermaßen der Sprecher Englands * iſt. Allgemein in Erinnerung iſt noch, a das engliſch⸗türkiſche Verhältnis recht gut geworden iſt, was nicht nur durch den bekannten Königs⸗ beſuch in Konſtantinopel unterſtrichen wurde, ſondern auch dadurch, daß die Türkei wieder Herrin des Helleſpont und der Dardanellen geworden iſt. Allerdings gewann auch Sow⸗ jetrußland die Anerkennung ſeiner Forderung nach einem freien Ausgang zum Mittelmeer und wurde dadurch Mittelmeermacht. Aber in Moskau iſt man ſich ſeiner Sache nicht mehr anz ſicher, und in der offiziellen Moskauer reſſe wurde das ärgerliche Wort von der „türkiſchen Unzuverläſſigkeit“ geprägt. Es kann unter dieſen umſtänden ſehr wohl ſein, daß Sowijetrußland die Veränderungen im Irak zu einem Gegenzug gegen den engliſchen Ein⸗ fluß auszunußen ſucht. Eine nicht ferne Zu⸗ 18 wird zeigen, wie weit es damit Erfolg at. ruſſiſchen Dampfers eintreffen. Sofort nach ihrem Eintreffen ſollen die Schiffe der Roten in kriegsfähigen Zuſtand verſetzt und ihre Be⸗ ſatzungen ergänzt bezw. aus ewechſelt werden. Die geſamte rote lotte werde praktiſch von Sowjetrußland be⸗ fehligt. Abenkenerliche Flucht eines nalio⸗ nalen Generals aus Alicante Paris, 7. Dez. Wie der Rundfunkſender Teneriffa mitteilt, iſt General Carrasco, der im Jahre 1932 mit General Sanjurjo die Militärerhebung in Sevilla geführt hatte, in Gibraltar eingetroffen und hat ſich von dort aus nach Sevilla begeben, um ſich General Queipo de Llano zur Verfügung zu ſtellen. General Carrasco habe ſich bei Ausbruch der Revolution in Alicante befunden und ſei vier Monate lang von einer befreundeten Familie vor den Roten verſteckt worden. Er habe als Bettler verkleidet Zeitungen in den Straßen von Alicante verkauft, bis es ihm gelungen ſei. mit Hilfe eines Ausländers nach Gibral⸗ tar zu flüchten. Paris, 7. Dez. Das„Geſetzblatt“ der Bol⸗ ſchewiſten in Katalonien veröffentlicht einen Erlaß des Verteidigungsausſchuſſes, wonach ſämtliche im Beſitz von Privatleuten befind⸗ lichen Rundfunkgeräte abgegeben werden müſ⸗ en Das Abhören des Rundfunks iſt in Zu⸗ würden ſchon bald in Barcelona erwartet. Der in der Ankara, 7. Dez. Infolge langanhaltender wolkenbruchartiger Regenfälle an der Süd⸗ küſte Kleinaſiens iſt der Fluß Seihun über die Ufer getreten und hat den Bezirk Adana überſchwemmt. Die Stadt Adana ſelbſt iſt von den Waſſermaſſen vollktom⸗ men eingeſchloſſen. In den Straßen den franzöſiſch⸗jugoſlawiſchen Handelsvertrag zu unterzeichnen. ſteht das Waſſer zwei Meter hoch. 600 Häuſer ſind eingeſtürzt. Man ſpricht von mehreren Ueberſchwemmungs-Kalaſtrophe Hunderle erkrunken unft verboten, wenn nicht eine beſondere Er⸗ laubnis dafür erteilt wird. Türkei hundert Toten. 30,000 Menſchen ſollen obdachlos geworden ſein. Der Schaden wird auf mehr als drei Millionen Türkiſche Pfund geſchätzt. Der Bevölkerung des Bezirks u. der Stadt Adana bemächtigte ſich Panikſtimmung. Die Hilfeleiſtung für das Kataſtrophengebiet wird daß das wakei unter der Bindung Prags an die Sow⸗ jets ſtark gelitten habe und daß insbeſondere die Verbundenheit des polniſchen und franzö⸗ ſiſchen Volkes durch die Umtriebe der Bolſche⸗ wiſten einer ſtarken Belaſtungsprobe ausgeſetzt „Darum, ſagte der Kardinal ſchließlich, iſt mein ceterum cenſeo: von der Ausſchal⸗ tung des kommuniſtiſchen Faktors hängt der Frieden Europas und der Welt im allgemeinen, wie auch in Bedannwadungen ber 2.6. A Krels Heppenheim NS.-Frauenſchaft, Kreis Heppenheln. Von folgenden Ortsgruppen ſohlen noch die Tätigkeits berichte: Aſchbach, Großbreitenbach, Oben abtſteinach, Unter⸗Schönma f Siedelsbrunn, n Ich bitte umgehende Meldung uber Wein⸗ kraubengelee. RSSB., Kreis H:ppenheim. Mädchener ziehung. Ich erinnere an das Rundſchreſben vom 6. November und erwarte bis 10. Dez. von jeder Erzieherin Antwort. Die Rektoren und Schukleſter bitte ich dies, den an ihren Schulen beschäftigten Erzieherinnen bekannt zu geben NSLB., Kreis Heppenheim. Unſere Dezemberkreistagung Mittwoch, den 16. Dez. ſtatt. NSCB., Kreis Heppenheim. Betr.: Winterlampfſpiele der heſſ. Schulen. 2. Spieltag: Donnerstag, 10. Dez. 30 findet am in Heppenheim uß ball: 14.30 Hammelbach— Affolterbach 14.00 Aſchbach— Gadern⸗Kocherbach⸗Hartenvod, in Affolterbach Waldmichelbach— Wahlen ⸗ Gras · Elenbach, in Affolter bach O. Schönmattenwag— U.⸗Schönmattenwag Unter⸗Flockenbach Gorxheim Tröfel— Ober⸗Abtſteinach, in U.⸗Flodlenb. 14.00 Reaſſch. Rimbach— Kreidach⸗Vöckelsbach, in Weiher 15.10 Mörlenbach— Fürth 5 Handball: 9 14.20 Krumbach— Siedelsbrunn 1 18.30 Weiher— Nieder⸗Liebersbach 14.00 Birkenau— Rimbach Alle drei Spiele in Mörlenbach. Korb ball: 13.40 Kirſchhauſen— Wald ⸗Erlenbach 14.20 Sonderbach— Ober⸗Laudenbach 15.00 Erbach— Mittershauſen Alle drei Spiele in. 14.00 ae— Fahrenbach, in Rimbach 14.00 Lorzenbach— Erlenbach, in ürth 14.40 Mitlechtern— Ellenbach, in Fürth 1 14.30 Unter⸗Abtſteinach— U.-Waldmichelbach, du Ober⸗Abtſteinach r 14.00 Löhrbach— Hornbach 1400 Reiſen— Buchklingen Ober⸗Mumbach iſt ſpielfrez. Ich mache nochmals darauf aufmerkſam, daß olle Schulen zu den Winterkampfſpielen verpflichtet ſind. 0— Amt für Beamte— N DB.— Kreis Hep⸗ penheim. (Die den Kreisabſchnitten mit Rechnung vom 7. 12. 1936 überſandten Reichs⸗ Schulungsbriefe koſten nicht, wie irrtümlich 70 der 22 angegeben, RM.—.15 ondern RM.—. 20. Entſprechende Bela⸗ ſtung folgt nach. 5 Amt für Beamte— N DB. Kreisabſchnitt Hirſchhorn. 85 „Der Gemeinſchaftsabend des Krelsab⸗ ſchnitts Hirſchhorn findet am Mittwo„ den 9. Dezember 1936, abends 8.30 11 im„Naturaliſten“ ſtatt. Für ſämtliche Beamte des Neckartales iſt die Teilnahme Pflicht. Die Ehefrauen 5 Berufskameraden ſind herzlich einge⸗ 9 en 1 Ruppert. Kreisleiter 15.00 14.00 13.30 14.40 e — ASO- DAI NS.⸗Kulturgemeinde. Landſchaftsbund Volkstum u. Rt Da der Kreisring bis zum 1. Jan. 1937 der Landſchaftsleitung den Mitgliederſtand im neuen Jahre melden muß, iſt es unbe⸗ dingt erforderlich, daß die Ortsringleiter bis ſpäteſtens vor Beginn der Weihnachts ferien genaue Mitgliederliſten von ihren Ortsringen hierher einſenden. Ebenfalls bis zum Beginn der Ferien müſſen die rückständigen Beiträge für den L. B. H. und den„Ig. Heimatfreund“ be⸗ glichen ſein, damit noch im alten Jahre eine 3 mit dem Schatzmeiſter erfolgen ann. Better, Kreisobmam der Dar. CCC TTT Jonnkagsdienſt am 2. Januar Berlin, 7. Dez. Auf Grund eines Be⸗ ſchluſſes des Reichskabinetts wird der Dienſt der Behörden am Samstag, den Januar erſchwert duich die Unterbrechung aller Bahn⸗ und Telephonverbindungen. 0 0 937, nach den Vorſchriften des Sonntags⸗ Dienſtes geregelt. der Mörder Guſtloffs vor den Richlern Zum Mord-Prozeß David Frankfurter in Chur Von unſerem nach der Schweiz entſandten Sonderbericht erſtatter Zürich, 7. Dez. Am Mittwoch. dem 9. Dez, beginnt vor dem höchſten Strafgericht des Kan⸗ tons Graubünden in Chur der Prozeß gegen den Juden David Frankfurter, der am Abend des 4. Februar ds. Is. in Davos den Landesgruppenleiter Schweiz der NSDAP., Wilhelm Guſtloff, meuchleriſch ermordete. Für die Verhandlungen, die im Sitzungsſaal des „Großen Rates“ ſtattfinden, ſind vier Tage vorgeſehen. Das bündleriſche Kantonsgericht wird durch die geſetzgebende Behörde, den„Großen Rat“. beſtimmt(die Kantone ſind in der Regelung ihres Rechtsweſens ſelbſtändig) und tritt nur von Fall zu Fall zuſammen. Es beſteht, wie wir bereits meldeten, aus fünf ordentlichen Mitgliedern, nämlich dem Kantonsgerichts⸗ präſidenten Dr. Rudolf Ganzoni aus Chur, der den Vorſitz führt, dem Altregierungspräſi⸗ denten Dr. Joſeph Vieli aus Chur. der Mit⸗ glied der Kantonsregierung iſt, dem Rechts⸗ und Großrat Giovanni Nicola aus Bove⸗ redo, dem Oberſt der Militäriuſtiz Dr. Johann Peter Sender aus Salux. Die Anklage ver⸗ tritt als Amtskläger ad hoc Dr. Friedrich Brügger aus Chur. Anklage auf Mord Die Anklage gegen den Juden Frankfurter lautet auf Mord und ſtützt ſich auf den 8 88 des Strafgeſetzbuchs des Kantons Graubünden vom 8. Juli 1861. Dieſer Paragraph beſtraft wegen Mordes denjenigen. der die widerrecht⸗ liche Tötung eines anderen mit Vorbedacht aus⸗ geführt hat. Dieſes Verbrechen wurde früher mit dem Tode beſtraft. Heute iſt die Todes⸗ ſtrafe in lebenslängliches Zuchthaus umgewan⸗ delt. Beim Vorliegen„ganz beſonderer Mil⸗ derungsgründe“ beträgt die Mindeſtſtrafe 15 bis 25 Jahre Zuchthaus. Eine Berufung gegen das Urteil des Kantongerichts iſt nicht zuläſſig, dagegen können Beſchwerden über Formver⸗ letzungen im Rekurs⸗ bezw. Kaſſationswege vorgebracht worden.. Im Gegenſatz zum deutſchen Strafrecht iſt nach dem des Kantons Graubünden die Zivil⸗ klage zugelaſſen. Frau Guſtloff hat von dieſem Recht in einem bewunderungswürdigen und mutigen Entſchluß Gebrauch gemacht, um der Verleumdungskampagne und den ſchamloſen Verdrehungsverſuchen der bolſchewiſtiſchen und jüdiſchen Anſtifter und Hintermänner entgegen⸗ zutreten. Ihre Prozeßvertreter ſind der Schweizeriſche Anwalt Dr. B. Urſprung aus Zurzach, ſowie Prof. Dr. Grimm ⸗Eſſen. Der des vorſätzlichen Mordes angeklagte David Frankfurter wird von dem Züricher Rechtsan⸗ walt Dr. Curti verteidigt. Die jüdiſchen An⸗ wälte de Moro ⸗ Giafferi(Paris) und die Vries(Amſterdam). die aller Oeffentlich⸗ keit erklärten, das Weltiudentum plane den Prozeß gegen den Mörder Frankfurter als eine Propagandaaktion gegen Deutſchland aufzu⸗ ziehen und die ſomit einen aufſchlußreichen Ein⸗ blick in die Hintergründe der Tat tun ließen, ſind nicht zugelaſſen worden. Das Verbrechen des David Frankfurter Der Anklage liegt folgender Tatbeſtand zu⸗ grunde: Am Abend des 4. Februar 1936, kurz vor 8 Uhr, erſchien der Jude David Frankfur⸗ ter, der ſeit 1934 in Bern Medizin ſtudierte, in der Wohnung des ihm völlig unbekannten Landesgruppenleiters Schweiz der NSDAP., Wilhelm Guſtloff, in Davos und verlangte den Landesgruppenleiter zu ſprechen. Ohne Argwohn führte Frau Guſtloff Frankfurter in das Wartezimmer. Als Guſtloff das Zimmer betrat, ſtreckte ihn der Jude mit vier Revolverſchüſſen nieder. In der erſten Verwirrung gelang es ihm zu entkom⸗ men. Frankfurter, der ſich für ſeine Tat den Kanton Graubünden ausgeſucht hatte, in dem die Todesſtrafe abgeſchafft iſt, ſtellte ſich der Polizei und gab bei der erſten Vernehmung zu, daß er mit der Mordabſicht nach Davos ge⸗ kommen ſei Nach dem Beweggrund gefragt, gab er zur Antwort:„Ich habe die Tat be⸗ gangen, weil ich Jude bin!“ Vorgeſchichte und Hintergründe. Die Beurteilung der Tat des Juden Frank⸗ furter, die in der ganzen Kulturwelt tiefſten Abſcheu auslöſte. iſt alleinige Sache des ſchwei⸗ zeriſchen Gerichts, deſſen Spruch die deutſche Oeffentlichkeit mit Vertrauen erwartet. Trotz aller Herausforderungen wird ſie es mit pein⸗ lichſter Gewiſſenhaftigkeit nach wie vor ver⸗ meiden ſich in das ſchwebende Verfahren ein⸗ zumiſchen. Mit Genuatuuna ſtellt ſie auch feſt, daß die ſchweizeriſche Regierung durch das Verbot des Ludwig Cohn'ſchen Mach ⸗ werkes„Mord in Davos“, das ein bis⸗ her beiſpielloſer. einziger Erpreſſungsverſuch iſt, Richter und Oeffentlichkeit in der Schweiz vor dieſem jüdiſchen Einmiſchungsverſuch be⸗ wahrt hat Leider iſt dieſer Verſuch nicht der einzige ge⸗ blieben. Er iſt vielmehr der Höhepunkt eines geradezu ungeheuerlichen Verleumdungsfeld⸗ z.ves, der vor dem 4 Februar 1936 die Mord⸗ tat ſyſtematiſch vorbereitet hat. die er nach dem Morde in eine Schuld des Ermordeten umzu⸗ fälſchen bemüht iſt. Dieſe verlogene Hetze, die am Vorabend des Mordprozeſſes David Frank⸗ furter mit erneuter Wucht eingeſetzt hat. zu⸗ rückzuweiſen, iſt eine Pflicht, die nicht nur die Wahrheit. ſondern auch der Opfertod Wilhelm Guſtloffs agebieteriſch verlangt, der ſein Leben getreu dem Gebote ſeines Führers für die Verbeſſerung der Beziehungen zwiſchen ſeinem Vaterlande und ſeiner Wahlheimat, der Schweiz. hinaab. Die Hetze gegen Deutſchland. Seit Jahren hat das Deutſche Nachrichten büro in den Berichten ſeiner Schweizer Ver⸗ treter auf die ſyſtematiſche deutſchfeindliche Propaganda der füdiſch⸗marxiſtiſchen und lei⸗ der auch vieler bürgerlicher Blätter in der Schweiz hingewieſen. In der ausgezeichneten Schrift„Der Fall Guſtloff“ hat der Verfaſſer, Wolfgang Diewerge, faſt ausſchließlich durch Schweizer Meldungen den ſchlüſſigen Nachweis nicht nur der übelſten politiſchen Brunnenvergiftung, ſondern auch der bewuß⸗ ten Mordhetze gegen den Landesgruppenlei⸗ ter Schweiz der NSDAP. Wilhelm Guſtloff erbracht. Es fehlt an Raum, das hieb⸗ und ſtichfeſte Material in geſchichtlicher Folge auf⸗ zuführen, doch ſeien einige unumſtößliche Tat⸗ Wilhelm Guſtloff. a (Erich Zander, K.) der Schweiz ſeine zweite und geliebte Heimat gefunden hatte, niemals die Geſetze des Gaſt⸗ landes mißachtet oder verletzt, ſich in ſchwei⸗ zeriſche Angelegenheiten gemiſcht oder irgend⸗ etwas getan hätte, was den Intereſſen ſeiner Wahlheimat zuwider geweſen wäre. Im Ge⸗ genteil! Er war ein aufrechter Deutſcher, der ſein Vaterland und ſeinen Führer über alles liebte und der nichts anderes kannte, als ihnen zu dienen. Konnte er das beſſer, als daß er dem Friedenswillen ſeines Führers, den Ge⸗ boten ſeines Stellvertreters Rudolf Heß und David Frankfurter. (Erich Zander, K.) Das Mordzimmer, in dem Guſtloff ermordet wurde. Wilhelm Guſtloff ſtand zwiſchen Stuhl und Tiſch, als Frankfurter aus dem Seſſel, von dem man im Bilde vorn links eine Ecke ſehen kann, die tödlichen Schüſſe abgab ſachen, die auch in dem Mordprozeß eine Rolle ſpielen werden feſtgehalten. Seit Jahren wird das neue Deutſchland planmäßig beſchimpft, verleumdet und verſpot⸗ tet, werden ſeine ureigenſten Angelegenheiten in einem großen Teil der Schweizer Preſſe in einer Form behandelt, die zwangsläufig eine Atmoſphäre des Haſſes gegen Deutſchland und die Deutſchen in der Schweiz, die ſich nach ver⸗ brieftem Recht zu ihren ſtaatsbürgerlichen Pflichten als Reichsdeutſche bekannten, erzeu⸗ gen mußte. Unbeſtreitbar iſt ferner die be⸗ wußte Fehde gegen den Landesgruppenleiter. die in der offenen Aufforderung zur Gewalt und zum Mord ausklang, aber ebenſo unbe⸗ ſtritten iſt die Feſtſtehb una Shweizer Behörden, daß Wilh. Guſtloff, der ſeit faſt 20 Jahren in (Weltbild. K.) den Grundſätzen ſeines Gauleiters Bohle folgte, deren erſter heißt:„Befolge die Geſetze des Lan⸗ des, deſſen Gaſt du biſt!“ Hinter der Mordhetze ſtand, auch das kann geſagt werden, ohne daß damit in das ſchwebende Verfahren eingegriffen wird, das Weltjuden⸗ tum, das heute den von ihm gedungenen Mör⸗ der mit dem Hinweis auf politiſche Maßnahmen in Deutſchland zu entlaſten ſucht und das ſich nicht entblödet, durch bezahlte jüdiſche Literaten „Viſionen“ und„Träume“ als die Triebfedern der Mordtat auszugeben. Es ſind die gleichen „Viſionen“, die in Spanien entſetzliche Wirk⸗ lichkeit geworden ſind. Dieſe zu beſeitigen, ſollte die freie Schweiz dem neuen Deutſchland die Hand reichen, dann wäre der Tod Wilhelm Guſtloffs die Erfüllung ſeines Lebenszieles. Neue uche nach der Gold ſladt Saba Eine große franzöſiſch⸗amerikaniſche Expedilion iſt aufgebrochen Paris, 3. Dezember 1936. Die ſagenhafte Stadt der Königin von Saba, die aufzufinden ſich For⸗ ſcher und Abenteurer aller Länder ſeit über zwei Jahrtauſenden ver⸗ geblich bemüht haben, wird das Ziel einer franzöſiſch⸗amerikaniſchen Expe⸗ dition ſein, die der bekannte Alter⸗ tumsforſcher Graf Byron de Prorok leitet. Die Mitglieder der Expedition werden ſich bereits am 8. Dezember auf dem Dampfer „Chamvpollion“ in Marſeille nach der Küſte des Jemen einſchiffen. Von hier aus wird die Expe⸗ dition über gefährliche Pfade ihren Marſch be⸗ ginnen. Eine Karawane von 200 Kamelen wird Ruba⸗Al Khali, die große arabiſche Wüſte, durchqueren. Die vom Grafen Byron de Prorok geführte Expedition iſt wohl die größte, die jemals mit dieſem Ziele ſtartete. Sieben weiße Forſcher, Hiſtoriker und Archäologen, darunter die Ame⸗ rikaner Ellsworth Brown und Harold Atkin⸗ ſon, ſind dem Grafen beigegeben. Sie werden ſich genau an die Landkarten halten, die der franzöſiſche Fliegerhauptmann Corniglion⸗Mo⸗ linier, Jim Molliſons Flugbegleiter auf der Luftreiſe nach dem Kap, zur Verfügung geſtellt hat. Auch André Malraux, jener franzöſiſche f ö e Pilot, der 1934 bei ſeinem Wüſtenflug über Arabien die Hauptſtadt der legendären arabi⸗ ſchen Königin entdeckt haben will, hatte Luft⸗ aufnahmen gemacht, die der Expedition als wertvolle Fingerzeige dienen ſollen. 50 Araber als Sandgräber Sowohl Corniglion⸗Molinier als auch Mal⸗ raux erklärten übereinſtimmend, daß ſie bei ihrem Arabienflug deutlich die Reſte von 20 Türmen eines noch exiſtierenden antiken Tem⸗ pels geſehen haben. Die Mitglieder der Expe⸗ dition glauben indeſſen, das die märchenhafte reichſte Stadt der Welt tief im Sande der Jahr⸗ hunderte verborgen ſein müſſe. Daß der Wü⸗ ſtenſand die Ueberreſte dieſer Menſchenſiedlung völlig verſchüttet hat, iſt ja wohl auch ſehr nahe⸗ liegend. Graf Byron de Prorok will deshalb 50 erfahrene arabiſche Sandgräber mit auf Kund⸗ fahrt nehmen. Die photographiſchen Aufnahmen des Flie⸗ gerhauptmanns Malraux, die während eines Wolkenfluges gemacht wurden, zeigen tatſäch⸗ lich Türme, die aus einer ſandbedeckten Hügel⸗ kette herausragen. Die Lage der Hauptſtadt des Reiches Saba iſt zwar ſeit bibliſchen Zei⸗ ten ſehr umſtritten: Plinius, der Aeltere. glaubte, daß ihr Sitz am Roten Meer in der Gegend des heutigen Jemens war, aber an⸗ dere römiſche Hiſtoriker verlegten ſie weiter nördlich. Tragiſches Ende früherer Expeditionen. Auf der Suche nach dem entſchwundenen Königreich haben ſchon viele Forſcher ihr Le⸗ ben eingebüßt. Die überwiegende Mehrzahl der Teilnehmer früherer Kundfahrten wurde entweder von den Arabern getötet und be⸗ raubt, oder ſie fanden durch Hunger und Durſt ein trauriges Ende. Die franzöſiſch⸗ameri⸗ kaniſche Expedition wird vom Beſtimmungs⸗ hafen bis nach Sana Automobile benützen, um beim Eingang in die große arabiſche Wüſte auf Kamele hinüberzuwechſeln. Die ge⸗ naue Lage der zwanzig Türme ſteht nicht feſt, man nimmt indeſſen an, daß ſie in der Nähe des Perſiſchen Golfs, etwa 1200 Kilometer ſüdöſtlich von Jeruſalem zu ſuchen ſind. Reiche Lebensmittelvorräte ſind bereits vorausge- ſandt worden; ſie werden bis zum Eintreffen der Expedition in unterirdiſchen Speicherräu⸗ men verwahrt. Der Proviant beſteht in der Hauptſache aus Reis, Datteln und kondenſier⸗ ter Milch. Man rechnet damit, daß die be⸗ reitgeſtellte Nahrung für ſämtliche Teilnehmer während eines Monats ausreichen wird. Der Negus als Erbe der Königin von Saba? Erſt die Ausgrabungen dürften ergeben, ob die vom Flieger Malraux geſichteten Türme tatſächlich die Tempelſpitzen der goldreichen alten Stadt Saba ſind. Bis zum ſechſten Jahr⸗ hundert war Saba ein blühendes Handelszen⸗ trum an einem Knotenpunkte der Wüſtenſtra⸗ ßen. Man ſagt, daß zu jener Zeit eine gerade⸗ zu vorbildliche Bewäſſerungsanlage exiſtiert haben ſoll. Mit der Abwanderung der Stäm⸗ me dieſes alten Reiches vor 1500 Jahren ge⸗ riet die Stadt immer mehr in Verfall. Sand⸗ ſtürme begruben die einſt glänzende Haupt⸗ ſtadt des Reiches der legendären Königin. Im Falle eines Gelingens dürften die Forſcher auf ungeheure Reichtümer an Gold und Edel⸗ ſteinen ſtoßen. Die ganze Expedition gewinnt nicht zuletzt dadurch einen pikanten Beigeſchmack, daß der entthronte Negus von Abeſſinien vermutlich ſeine Anſprüche auf die unermeßlichen Schätze der Königin von Saba anmelden dürfte, zu⸗ mal er ſelbſt erklärt, ein Abkömmling König Salomons und der Herrſcherin von Saba zu ſein. Die der Kundfahrt beigegebenen Hiſto⸗ riker werden natürlich verſuchen, dieſe Legende auf ihre geſchichtliche Wahrheit hin zu prüfen. Der Staudamm, der die arabiſche Wüſte frü⸗ her bewäſſerte, ſoll bekanntlich im 6. Jahrhun⸗ dert gebrochen ſein, was die Räumung der Stadt Saba zur Folge hatte. Die Geſchichte weiß auch davon zu berichten, daß die Frauen im Reiche Saba die einzigen waren, die zu jener Zeit dieſelben Rechte wie die Männer beſaßen, daß ſie ſchon damals tätigen Anteil an der Politik und am öffent⸗ lichen Leben nahmen. Schon von dieſem Ge⸗ ſichtspunkte geſehen, verſpricht Graf Byron de Proroks Kundfahrt recht intereſſante Auf⸗ ſchlüſſe. Einſturzunglück in Prag Prag, 7. Dez. Bei dem Bau der neuen Prager Effektenbörſe, der neben dem Neuen Deutſchen Theater aufgeführt wird und der bis zum dritten Stockwerk gediehen iſt, ſtürzte Montagabend die noch in der Verſchalung be⸗ findliche Betondecke des großen Börſen⸗ ſaals, der den Mittelpunkt des Gebäudes bil⸗ det, ſamt dem geſamten Stützwerk von der Höhe des zweiten Stockwerks in die Tiefe. Von den Arbeitern, die ſich im Saal befanden, konnte ſich nur ein Teil retten, die übrigen wurden verſchüttet. 20 Verletzte wurden ins Krankenhaus gebracht; neun von ihnen, die leichtere Verletzungen davongetragen ha⸗ ben, konnten entlaſſen werden. Das Ehepaar Roſemeyer-Beinhorn in Kairo Kairo, 7. Dez. Das Ehepaar Roſemeyer Beinhorn traf Sonntag nachmittag auf dem Flug nach Südafrika in Kairo ein. Die 1200 Kilometer lange Strecke Athen— Kairo, die faſt ausſchließlich in direktem Kurs über das Mittelmeer führt, wurde in 4% Stunden zu⸗ rückgelegt Schwere Schneeſtürme in den franzöſiſchen Alpen. Paris, 7. Dez. Ueber den franzöſiſchen Alpengebieten iſt ein neuer ſchwerer Schneeſturm niedergegangen. Auf den Höhen hat die Schneedecke faſt einen Me⸗ ter erreicht. An verſchiedenen Stellen wurde der Verkehr auf den großen Straßen durch die Schneemaſſen unterbrochen. Bei Notre⸗ Dame⸗de⸗Brianezon hat eine Lawine die Halle einer chemiſchen Fabrik zerſtört. Men⸗ ſchenleben ſind nicht zu beklagen, da die Ar⸗ beiter kurz vorher das Gebäude verlaſſen hat⸗ ten. Jowjekruſſiſcher Pelroleumzug in Flammen Moskau, 7. Dez. Einer Meldung aus Stalingrad zufolge iſt auf der Strecke der Stalingrader Eiſenbahn ein Petroleumzug in Brand geraten, der vollkommen vernichtet wurde. 16 Zyſternen mit Erdöl und Benzin ſowie fünf Wagen fielen den Flammen zum Opfer. Die Verbindung auf der Eiſenbahn⸗ ſtrecke iſt unterbrochen. Es beſteht der Verdacht, daß die Kataſtrop ze auf Brandſtiftung zurückzuführen iſt. Trohki⸗Bronſtein gehl nach Mexilo Ss Paris, 7. Dez. Einer Havasmeldung aus Mexiko zufolge hat das mexikaniſche Au⸗ ßenminiſterium Trotzki⸗Bronſtein die Ein⸗ reiſe nach Mexiko bewilligt. Wie verlau⸗ tet, hat Diego de Rivera, ein Trotzkianhänger in Mexiko, die Verhandlungen geführt. Die Zu⸗ laſſung Trotzkis hat in mexikaniſchen Gewerk⸗ ſchaftskreiſen ſtarken Proteſt ausgelöſt ö 0 ne „// ‚ ↄÄêͤͤr'Vl Mußeſtunden See. Fluch uo dem. Qelcltum- Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung Roman von Gert Rothberg (16. Fortſetzung.) * Dietz gab ſeine Konzerte in München. Es wurden noch einige Abende mehr, als vorgeſehen waren. Und dann ſollte er ſich noch eine Woche ausruhen. In dieſer Woche kam er mit der geſamten Boheme wieder zu⸗ ſammen, die ihn reſpektvoll beſtaunte. Er gab ihnen verſchiedene Eſſen; ſie ſollten ſich auch einmal wohl⸗ fühlen auf ſeine Koſten. Sie taten es in ausgiebigſtem Maße. Es waren vergnügte Abend⸗ Dietz machte dabei die Beobachtung, daß einige junge Mädchen, die bisher wenig Notiz von ihm genommen hatten, ſich jetzt auffallend an ihn ſchmiegten und ſich untereinander häßliche, neidiſche Blicke zuwarfen. Weil ſie glaubten, er habe Geld in Hülle und Fülle! Wie unangenehm er das nun wieder empfand Mees Forſter wandte ſich einem ſtillen, beſcheidenen Mädel zu. Es hatte Sommerſproſſen und brandrotes aar. Aber die Figur erinnerte an Ilka⸗Maria! Und as ſtille, beſcheidene Weſen auch. it ihr unterhielt er ſich angeregt. Hella Sender war klug genug, ſich nichts darauf einzubilden, ſondern die ganze Sache als Epiſode anzuſehen. Als Dietz Forſter an einem regenfeuchten Abend aus München abreiſte, ſtanden ſie alle mit viel Blumen auf dem Bahnſteig. Auch die Garingers! Sie hätten ihn jetzt ſo gern zur Familie gezählt, denn nun war er doch etwas. Aber Dietz war in diefen letzten Wochen kühl und zurückhaltend geblieben. Und war es auch heute. Johanna Garinaer kollerten ein paar Tränen, mehr des Zornes als des Abſchiedsſchmer⸗ — aus ihren ſchönen Augen. Dietz ſah es, dachte aber ei: 1 „„Lieber einſam ſein, als noch einmal eine Frau, die nichts weiter kennt, als die Sorge, daß ſie nur ja immer am eleganteſten gekleidet iſt, um alle andern auszu⸗ ſtechen. Eine Frau, die nur ihr eigenes liebes Ich kennt und die da denkt, der Mann hat immer und immer nur ihr Sklave zu ſein.“ Vielleicht tat er Johanna Garinger unrecht. Aber er hatte die Finanzrätin im Verdacht, daß ſie ihre Töchter genau ſo erzogen hatte, wie Hilde Haßler erzogen worden war. Hilde! Sie war wieder verheiratet! Mit jenem Ruſſen, mit dem ſie ihn betrog. Oder hatte ſie ihn nicht betrogen? Schließlich war es gleich, wie weit der Betrug damals egangen war. In Verbindung ſtand ſie mit dem fanden Manne. So viel ſtand feſt. Und nun hatte ſie hn ja auch geheiratet. Aus einer Berliner Zeitung, die er 1 in einem Lokal in die Hände bekam, wußte er es. Und nachträglich hatte es ihm ja auch ſein Rechts⸗ anwalt, der für ihn die Scheidung führte, mitgeteilt. Es war ein fremder Anwalt, den er nicht näher kannte, der aber ſeine Sache damals famos gemacht hatte. Der hatte keine Urſache gehabt, ihn noch weiterhin auf dem Laufenden 1 halten. So hatte Dietz auch nicht erfahren, in welches Elend die einſt ſo reiche, gefeierte, verwöhnte Hilde Haßler gekommen war. Als Dietz Forſter den Nachtſchnellzug nach Budapeſt beſtiegen hatte, lehnte er ſich in die weichen Polſter zu⸗ rück. Eilig durchſchnitten die ſurrenden Räder einen Kilometer nach dem andern. In Budapeſt war ſein Erfolg nicht minder groß als in München. In Wien war es dasſelbe. In Prag raſte man förmlich und in Dresden wurde er endlos gefeiert. Ein Triumphzug! Ein einziger Sieg war dieſe Kon⸗ zertreiſe für ihn. Dietz Forſter lernte dabei viele ſchöne Frauen kennen. Stand mancher von ihnen auch eine Zeitlang nahe. Glaubte er einmal, einen wertvollen Menſchen ge⸗ uden zu haben, ſtieß ihn im nächſten Augenblick doch ereits irgend etwas zurück. So blieb alles ſtets nur ein ſchönes Abenteuer. Herr Ribold, ſein Manager, war ſehr zufrieden. Sehr ſogar! So mußte es ſein! Nur nichts Ernſthaftes! Abenteuer ſo viel als möglich, aber niemals eine einzige Frau! Denn die Frau, die die Künſtler brauchten, die fanden ſie meiſtens nie. Vielleicht hier und dort einmal, aber das waren Ausnahmen! Der große Künſtler kann nur eine Fran brauchen, die da iſt, wenn ſie da ſein ſoll und die ſtill im Hipterarunde bleibt, wenn es ſo notwendig war. Dabei tragen viele Künſtler die heiße Sehnſucht in ch, einem einzigen Menſchen alles zu ſein, ein großes, ſchönes Glück zu finden. Und ſie bel ang dann zu, naiv wie Kinder nach einem ſchönen Spielzeug. Und wurden doch ſchon bald genug wieder enttäuſcht! Das rieb auf, machte mürbe, hart, rückſichtslos und ſchadete der Kunſt. Herr Röibold beendete achſelzuckend dieſes Selbſt⸗ geſpräch. i „Dann konnte man ſich allerdings nicht mehr um einen Künſtler bemühen. Ins Dunkel geſunkene Künſtler waren wertlos. Es lohnte ſich nicht mehr! Aber was waren das für alberne Gedanken. Ein neuer Stern war am Kunſthimmel aufgegangen und er, Karl Ribold. konnte ſich alücklich ſchätzen. ihn betreuen 5 8 1. eee eee Urbeberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister. Werdau. Sa zu dürfen! Und der„Neue“ faßte das Leben von der rechten Seite. Dietz Forſter gefiel es in Dresden. Vor allen feſſelte ihn die Gemäldegalerie ſehr ſtark. Vor der berühmten Sixtiniſchen Madonna ſaß er wohl eine guſe Stunde. In einem der Engelsköpfe fand er ſogar eine Aehnlich⸗ keit mit Karl⸗Heinz. Seinem Jungen! Ganz verſunken ſaß der Künſtler vor dieſer Kunſt⸗ ſchöpfung da. Die Vergangenheit kam wieder einmal mit Rieſenſchritten auf ihn zu. Und neben dem Kinde tauchte Ilka⸗Maria auf. Wo war das blonde Mädchen nur? a Dietz Forſter preßte die Lippen zuſammen. Die Ver⸗ gangenheit mußte tot ſein. Sie durfte keinen Anteil an ſeinem jetzigen Leben mehr haben. Dieſes Grübeln war nicht gut. Ilka⸗Maria Urſt wollte für ihn tot ſein: denn ſonſt hätte ſie nicht ſede Verbindung mit Tante Katharina abgebrochen. Vielleicht aber war ſie ſogar ſchon tot! Dietz ſprang plötzlich auf. Durch einen Blick ge⸗ zwungen, der längere Zeit auf ihm geruht hatte. Links von ihm ſtand eine Dame, ihn mit großen, e Augen anſehend. Ein ihm fremdes, ſchmales eſicht. „Ah, Herr Forſter! Ich habe mich doch nicht geirrt. Ich hörte Sie kürzlich in Budapeſt. Solch ein Zufall iſt reizend! Denken Sie, ich hatte den Wunſch, Sie wieder⸗ zuſehen und ſie noch einmal muſizieren zu hören. Nun iſt mir dieſer Wunſch wenigſtens teilweiſe erfüllt worden.“ Dietz wußte nicht, wie er ſich verhalten ſollte. Er hatte das Gefühl: Dieſe Frau- hier iſt dir nachgereiſt! Das verurſachte ihm Unbehagen Dennoch zwang er ſich zu einigen höflichen, begrüßenden Worten. Lächelnd ſagte die Dame: „Jlona Kemzöky aus Budapeſt. Ich habe in Ungarn Beſitzungen. Ich reiſe nächſtens nach Berlin. Und wo⸗ hin geht Ihre Reiſe von hier aus?“ Wie alte Bekannte gingen ſie nebeneinander dahin, um dann gemeinſam in einem der idylliſchen Elbreſtau⸗ rants Einkehr zu halten. Der rote Sonnenſchirm der Ungarin überzog das raſſige Geſicht mit roſigen Schat⸗ ten. FJlona Kemzöky plauderte entzückend; Dietz Forſter unterhielt ſich wirklich ausgezeichnet an dieſem Vormittag. Ihre naive Beharrlichkeit, ihm nachzureiſen, machte ihm ſichtlich Spaß, was auch die Ungarin bald bemerkte, ohne es übelnehmen zu können. Sie waren die letzten Tage in Dresden faſt unzer⸗ trennlich, was Herr Ribold mit Entſetzen konſtatierte. Herrgott nochmal, Forſter kippte doch nicht etwa um? Dann ging für ihn der Aerger los. Beſtimmt ging er dann los. Bis jetzt war alles ſo gut abgelaufen, immer hatte er ſich mit dem Künſtler ſchnell geeinigt. Aber wenn erſt eine Frau dazwiſchen trat, dann war es aus mit dem guten Einvernehmen. Als ob er das nicht aus ſeiner langjährigen Erfahrung heraus ganz genau wüßte. Aber was konnte er jetzt weiter tun? Nichts! Und die Ungarin reiſte mit nach Berlin! Das war das ſchlimmſte! Denn darin ſah Ribold ein Zeichen allergrößter Gefahr für ſeinen Schützling. Und doch ließ ſich nichts ändern, um ihn nicht zu früh zu ver⸗ lieren. Denn Künſtler haben ihre Launen. Herr Ribold wußte aber noch nicht, daß Dietz Forſter begierig jede Gelegenheit zu einem Zuſammentreffen mit der ſchönen, temperamentvollen Ungarin ergriff, weil ihn jetzt zuweilen die Vergangenheit peinigte. Weil in ihm die Sehnſucht nach Glück wieder groß und größer wurde. Und er wußte doch, daß Jlona Kemzöky ihm emals ein großes wahres Glück bringen konnte. Denn ich ihr Leben war eine Vergangenheit mit tauſend reuden und Feſten. Aber jetzt war es ihm recht, ſehr cht ſogar, daß ſie mit da war. Für ihn war dies hier nur eine Epiſode, die eines Dages ausgelöſcht ſein würde. 5 Sie reiſten alſo zu dritt nach Berlin. Herr Ribold Legnügte ſich damit, Dutzende von Zeitungen zu leſen und ab und zu einen beſchwörenden Blick auf Dietz Forſter zu werfen. Der war zu ſehr vertieft in ſeine Unterhaltung mit der ſchönen Frau, um es zu ſehen. FJlona Kemzöky frohlockte. Sie glaubte, Dietz Forſter Janz und gar gewonnen zu haben. In Berlin angekommen, zog ſich Dietz Forſter zunächſt auf längere Zeit zur Ruhe n Er mußte ſich ja für ein Auftreten genügend ſammeln. Er beſuchte die Gräber ſeiner Lieben. Bekannte aber verſchonte er. Er wollte die früheren Beziehungen nicht mehr aufnehmen. So, wie es heute war, war es ihm am angenehmſten. Ex eam nicht als Bettler in ſeine Vaterſtand zurück, er wollte aber auch keine Freunde mehr. b—— Hilde mit ihrem fetzigen Manne die große Ankündigung, die Ribold im Verein mit der Konzert, hirektion losgelaſſen hatte, auch leſen und dann mit ihrem Mann kommen würde? Das war ihm allerdings gleich! Eigentlich war's ſo⸗ gar widerlich, wenn er ihr etwas vorſpielen müßte. Am ſchönſten war es, man ſtand vor gänzlich fremden Menſchen. War er hierher gekommen, um noch immer zu er⸗ kennen, daß er mit der Vergangenheit nicht fertig war? Tante Katharina telephonierte ihn an. „Junge, biſt du das? Herrgott, die Freude. Kom Loch auf ein Stündchen zu mir! ch bin gaanz 22555 r eee eee eee e geworden. Uebrigens hatte ich einen erneuten Schlag⸗ anfall. Bin neugierig, wieviel da noch vorweg kommen, ehe ich mich endlich auf die Seite lege. Alſo wenn der e nicht zum Berge kommt, muß der Berg zum Propheten kommen. Ich freue mich rieſig, dich wieder⸗ zuſehen, Dietz.“ a „Die Freude iſt auf meiner Seite, Tante Katharina. 15* von Ilka⸗Maria weißt du noch immer nichts?“ N „Nein! Aber ich will dir heute wenigſtens einmal ſagen, warum das Mädelchen ſich von mir trennte. Denn eigentlich wollte ich ſie doch für immer bei mir behalten. Das war ſchon ausgemacht, dann—— kam eben die Dummheit. Ich erzähl' dir heute abend alles. Auf Wiederſehen, Dietz.“ „Auf Wiederſehen, Tante Katharina.“ Nun konnte er es kaum erwarten, zu ihr zu kommen. Am Nachmittag fuhr er mit einer Kraftdroſchke durch die Straße, in der Ilka⸗Maria mit ihrem Bruder gewohnt hatte. Und wieder kam ihm die Erinnerung an jenen Abend, da er Ilka⸗Maria doch noch allem zum Tro heiraten wollte und wo ſie ihm ſagte, daß ſie ihn nich mehr wolle. Es war nicht die Wahrheit geweſen!— Dieſe Ueber⸗ zeugung hatte er ſchon damals. Ilka⸗Maria hatte nur nicht zwiſchen ihm und ſeinem neuen Leben ſtehen wollen. Eine Denkungsart, die ſie ihm nur noch wert⸗ voller gemacht hatte. Und er hatte ſie trotzdem lange Zeit verachtet! 0 150 ihr Bruder ihm eines Tages die Wahrheit geſagt atte Merkwürdig! Wie hier in Berlin die Sehnſucht nach Ilka⸗Maria wieder über ihn kam! Wenn er ſie doch wiederfände! Wenn Tante Katharina ihm und ihr nur eine Prüfungs⸗ friſt geſtellt hätte? Wenn er erſt beweiſen ſollte, daß er ſich ganz allein emporzuraffen vermochte? Der Gedanke gewann mehr Raum, als er anfangs glaubte. Vollkommen vergeſſen war die Ungarin, die ſich an ihn geheftet hatte mit einer Leidenſchaft und An⸗ hänglichkeit, die ihm längſt ſchon zuwider war. 5 ** * Am Abend ſaß er Tante Katharina gegenüber. Nachdem ſie von dieſem und jenem geplaudert hak⸗ ten, erfuhr Dietz jetzt, daß der Ruſſe Orlewsky ſich von ſeiner Frau getrennt und ihr zuvor ihr ganzes Ver⸗ mögen durchgebracht hatte. Heute wiſſe kein Menſch mehr, wo Hilde Orlewsky ſei. Dietz ſtarrte nachdenklich vor ſich nieder. Wenn der Konſul Haßler, deſſen Lebensinhalt ſein einziges Kind geweſen war, das wüßte! 6 Aber Dietz Forſter ſtellte dennoch bei ſich feſt, daß es ihm war, als habe Tante Katharina von einer völlig Fremden geſprochen, die ihm nie nahegeſtanden hatte. Und dann ſprach Tante Katharina von Ilka⸗Maria: Zuerſt habe ich gedacht, ſie würde ſterben. Sie war ſehr, ſehr krank, und die Aerzte glaubten wohl auch nicht an eine Geneſung. Aber dann geſchah das Wunder doch! Ich gewann das Mädelchen ſo lieb, daß ich es wie ein eigenes Kind zu mir nahm. Die kleine Ilka⸗Maria hatte mich auch lieb gewonnen. Eines Tages kam ich etwas ſpäter zum Frühſtück. Mein neues Mädchen von mir, noch nicht genügend inſtruiert, hatte die Poſt auf den Tiſch gelegt. Obenauf lag ein Brief von dir. Dein Abſender war deutlich lesbar. Ilka⸗Maria deutete darauf und ſagte ſchmerzlich: „Daher alſo Ihre Güte, gnädige Frau! Herr Forſter bezahlt das alles. Aber ich nehme nichts von einem ver⸗ heirateten Manne. Ich will dieſe Demütigung nicht.“ Ste weinte haltlos und ich konnte ſie nur ſchwer be⸗ ruhigen. Sie drang dann in mich, ihr zu ſagen, was die Kur für ſie gekoſtet habe. Ich habe ihr dann eine Summe genannt, die für ihre Begriffe ſchon ſehr hoch ſein mußte, in Wirklichkeit aber noch lange nicht ſtimmte Und das Mädelchen ſagte, daß es dieſe Summe zurück zahlen werde. Ich habe da nur gelächelt, denn ich wußte ja, daß ſie für immer bei mir bleiben ſolle. Am Nach⸗ mittag war ſie verſchwunden. Wir waren gerade einige Tage von der Reiſe zurück, und dein Brief war von San Remo nach Berlin nachgeſchickt worden. Und nun kommen regelmäßig an jedem dritten Tag des Monats die kleinen Summen an mich, die ſich das dumme Kind abſpart. Eine Adreſſe aber weiß ich nicht. Die Summen ſind ſtets auf Vorſtadtpoſtämtern aufgegeben. Mal hier, mal da. Auch aus einer kleinen Stadt in Pommern. Aber das konnte ja von einem Ausflug ſein. Genug ich habe den cht. 3 des Mädelchens geehrt und habe nicht nachgeforſcht. Ich habe aber immer gewußt, daß ſie dich mehr liebt als ihr Leben und daß es an dir iſt, th: nachzuforſchen. Du biſt heute längſt frei. Wenn du ſie noch liebſt, dann iſt es alſo jetzt Zeit.“ Die alte Dame lehnte ſich behaglich zurück, verzog abe gleich darauf ſchmerzhaft das Geſicht. 70„ ee ietz war ſchon neben ihr, beugte ſich zu ihr. Sie ſeinen Kopf zwiſchen ibre Hände. mut een Fortſetzung folgl. . 1 — Mußeſtunden Tägliche Unterhaltungsbeilage der„Viernheimer Volkszeitung .:ꝝä a————————— ä—————ů— Sie. Nuclat v clem elclitum Roman von Gert Rothberg (15. Fortſetzung.) Dietz Forſter ſchwieg. Dachte ſinnend nach. Seine Freunde wußten nichts von ihm. Nichts wußten ſie von ſeiner Vergangenheit. Und 1 durften es auch nicht wiſſen, daß Dietz Forſter einſt der Gatte der reichſten Frau von Berlin geweſen war. Aber er mußte die Ilſe Jordner, die Braut Will Erlers, die mußte er vor 1 ſchützen. Und darum mußte Will alles wiſſen. ußte wiſſen, wie unglücklich n machen konnte. „Will, komm ein Stündchen mit zu mir.. möchte dir etwas erzählen. Aber du gibſt mir dein Wort, daß du ſchweigen wirſt.“ Und Will Erler folgte ihm verwundert. Dann ſaß er vor Dietz, ſah ihm mit großen Augen nach dem Munde. War denn das nur möglich, was Forſter da erzählte? „Mach das Mädel nicht unglücklich, Will.“ „Nein! Ich verſpreche es dir. Aber Greta Garinger — die— hätte ich wohl haben können,“ ſagte Will Erler leiſe. Und Dietz nickte. Soweit alſo war es ſchon! Das Glück der hübſchen lſe hing an einem ſeidenen Faden. Wie gut, daß er ill ins Gewiſſen redete. Und wie gut war es, daß Will im Grunde genommen ſolch' guter, anſtändiger Menſch war. Ganz nachdenklich war Will ſchließlich gegangen. An der Tür hatte er ſich noch einmal umgedreht, hatte er Diez Forſter beteuert: „Von mir erfährt keiner was, ich ſchwör' dir das. Aber — eigentlich iſt das doch furchtbar. Wie konnteſt du lere ang dieſes Leben der Armut aushalten, das du ier in München Wagr⸗ „Es war ſchön, a, Dietz—— und das Mädel, das du liebſt?“ 9 ſagte dir, als ich ſie das letztemal ſah, war ſte ehr rank. Sie wird F. ſein und meine alte reundin Katharina will mir das nur nicht ſagen. Mit er Vergangenheit habe ich ganz a e Will.“ Fe II. Denn es war voll Frieden.“ „Du kommſt aber doch zu meinem Feſt und ſpielſt?“ „Nein, Will, ſpielen nicht! Der Meiſter Sellmann wird das auch niemals zugeben. Er hat mich dringend N hat es mir direkt verboten, mich irgendwo in er Oeffentlichkeit hören zu laſſen.“ „Der muß große Dinge mit dir vorhaben, Dietz.“ „Kaum. Aber es gehört vielleicht zu ſeinen Prin⸗ F eines noch nicht abgeſchloſſenen Unter⸗ richts.“ 5 „Mag ſein. Aber ich hätte mich gefreut. Na, da mag eben die Anny ſingen. Die macht ihre 8 ſchon gan gut. Und der Hilmarſen, der begleitet ſie. Etwa müſſen wir bieten. Dann kommen lebende Bilder. Na, es wird ganz luſtig werden. Alſo komme bitte beſtimmt.“ Ich komme! Als Dietz ſich zum Unterricht bei Meiſter Sellmann fertig machte, dachte er an dieſe geſtrige Unterredung. Er war froh, daß er Will Erler wieder auf den rechten Weg gebracht hatte. N Meſſter Sellmann kam ihm heute lächelnd entgegen. „Na, dann fangen wir gleich an. Und am Sonnabend pielen ſie bei meiner Schweſter, der Frau Lucie Auffen. hr Mann iſt der bekannte Konzertunternehmer. Alle oßen Künſtler verdanken ihm erfolgreiche Konzerte. ort ſpielen Sie. Ihre Bildung iſt abgeſchloſſen. Ich gratuliere.“ 1255 ſtand regungslos, die Geige gegen das Kinn ge⸗ Die freundlichen, wenn auch in bezug auf Lob kargen Worte des Meiſters eröffneten ihm eine Zukunft. Konnte er wirklich etwas? Hatte er es ſich nicht nur eingebildet? War das bungerleben nun zu Ende? 5 f Dietz Forſter fühlte eine große, heilige Kraft in ſich, den Menſchen etwas zu ſchenken. Und der Meiſter ſpielte leiſe, fiel ein in die Akkorde von:„Leiſe küßt der Wind die braune Heide.“ Weich ſetzte der Geigenſtrich ein, ſchluchzte, jubi⸗ lierte, ſang, bezauberte. Seinem Meiſter trat das heiße Naß in die Augen, Das Lied war beendet. Dietz ſtand noch regungslos; bis ihn die Stimme des Meiſters aus bieſem Schweigen riß. „Ich denke, daß Sie es ſchaffen, ganz hinaufzukom⸗ men. Saen ate werden Sie von allem Anfang an mit u unſeren Beſten 8 Und gehungert haben Sie och auch manchmal, nicht wahr? ch hätte Ihnen elfen können, aber erſtens iſt's für die Kunſt ſehr gut, er Menſch ringt ſich allein durch zu dem, was er kann, und zweitens hätten Sie, wie 17 Sie kenne, nichts von mir angenommen. Stimmt's?“ Ja, es ſtimmt,“ ſagte Dietz. n ihm war ein ſtilles Glück. Nun war es ganz 1 f und friedlich in ihm geworden. Nun hatte er etwas, für das er leben konnte. Und er ſpielte am Sonnabend vor dem beſten Pu⸗ blikum der alten ſchönen Kunſtſtadt München! Und blieb Sieger l Man war ergriffen von dem reifen, 5 95 Und man dachte gar nicht daran, den Mann wie einen Einſiedler dahin leben 1 laſſen. Es regnete Einladungen über Einladungen. Aber 8 ging er 1 bin. Der Profeſſor Sellmann ſelber riet ibm ab non Urbebertechtsschutz durch Verlag Oskar Meister. Werdau. 88 dfeſen Geſeuſchaftsabenden. Er wollte ſeine Schüler nicht eitel gemacht ſehen. Darunter würde dann nur die Kunſt leiden. Dann kam Will Erlers Geburtsta heran. Man traf ſich in dem kleinen, gemütlichen Lokal, das von den beſten Familien beſucht wurde. Die guten, reichlichen Abendmahlzeiten dort waren direkt berühmt. Dem Geburtstagskinde und ſeinen Gäſten 7—* zwei Räume zur Verfügung, die ganz abgeſchloſſen lagen. Aber die Gäſte des Reſtaurants lauſchten doch mit vielem Vergnügen auf das luſtige Gelächter, das von dort herüherklang. Der Wirt hinter dem Schanktiſch ſchmunzelte, und ſeine Frau ſchmunzelte mit. Der ee war tatſächlich mit ſeiner Frau und ſeinen beiden Töchtern erſchienen. Ein weißhagriger, 1 Herr. Seine Frau ſehr vornehm, ein bißchen die Naſe rümpfend, denn ſo ganz paßte ihr dieſe Ge⸗ ellſchaft hier nicht. Aber ihr Gatte verſtand in dieſer eziehung keinen Spaß und Hochnäſigkeiten konnte er ſchon gar nicht leiden. Greta hatte den Maler Erler gern. Der war ein flotter hübſcher Menſch und konnte was. Wenn beſſere Zeiten kamen, würde der ſicherlich ſehr gut verdienen. Aber— beſſer kennenlernen mußte man ihn dann natürlich auch noch, wenn es zu einem engeren Verkehr mit ihm kommen ſollte. Erler gab ihren beiden Töchtern Malunterricht. Kam ins Haus, ſelbſtverſtändlich. Und nun hatte eben Greta ein beſonderes Jutereſſe für den Maler gefunden. Na, ſie würde ja ſehen! Ihre Töch⸗ ter Greta und Johanna amüſterten ſich glänzend. Sie tanzten viel und ſagten der Mama, daß es heute hier 4 0 75 ſchöner ſei als auf irgend einer langweiligen eſellſchaft, wo jede Bewegung, jedes Wort unter Kon⸗ trolle ſtünde. Greta vor allem lachte und ſcherzte und glühte bereits in feuchtfröhlicher Laune. Johanna gefiel es auch ſehr. Ueberhaupt, ſeit ihr Dietz Forſter vorgeſtellt worden war. Er gefiel ihr ausnehmend gut. Sie ließ ſich das ganz offen merken, deer aber dafür einen Tadel ihrer Mutter ein, und der Vater frage gemütlich: „Na, na, der Forſter gefällt dir wohl?“ „Sehr, Papa.“ g „Na, da können wir ihn ja ein bißchen mit in unſer Haus ziehen.“ „Oh, das wäre fein, Papa“ „Und der Oberleutnant von Zoßler?“ „Ach, weißt du, vor den Kopf 7 7 will ich ihn mit 5 05 Heiraten würde ich ihn doch lieber als einen ſte A en Muſiker.“ a!“ Der Papa freute ſich über dieſe vernünftige Ein⸗ ſtellung ſeiner Tochter ſehr. Greta nahm Will Erler für d in Anſpruch. Der ſah aber beſtändig zu einem hübſ 5 ſchlanken Mädel mit rotbraunem Haar hinüber. ieſes Mädchen trug Munz Züge um den ſcheinbar nur lächelnden und. Ilſe Jordner wußte fa, wenn ſich erſt reiche Mädchen für einen Mann zu intereſſieren beginnen, dann zieht die Aermere meiſt den Kürzeren. Und ihr wurde immer trauriger zumute. Da kam Will Erler endlich einmal herüber zu ihr, holte ſie zum Tanz. Und dabei ſagte er: „Ilſekind, ich habe nur nich lieb. Nur dich. Aber ich kann mich nun heute hier nicht ſo ohne weiteres heraus⸗ winden, nachdem ich die Herrſchaften nun eingeladen abe. Und—— Gönner muß man haben. Der inanzrat will mein Bild kaufen. Weißt du, das Korn⸗ eldlandſchaftsbild. Aber—— ich werde in einigen Wochen den Unterricht in ſeinem Hauſe aufgeben.“ Da faßte Ilſe ſeine Hand feſter. Es war wie ein wehes Aufſchluchzen, als ſie ſagte: „Will, ich danke dir!“ Da wußte Will Erler, wie ſehr ſein Mädel bereits ge⸗ litten hatte. Aber das ſollte anders werden, und er war Dietz Forſter ja ſo dankbar, daß der ihm die Augen geöffnet hatte. Dietz tanzte mit Johanna Garinger. Leicht wie eine eder wirbelten ſte im Walzerſchritt, und der dunkle uſchelkopf war dicht an 9 51 Schulter gelehnt. In ihm regte ſich nichts für dieſes reiche Mädchen. Sein erz war tot. Er ſehnte ſich nicht mehr nach Liebe und lück. Er hatte ja* inſt! Die war ihm alles Aber er plauderte friſch und luſtig mit Johanna, und ſie ürte es ſehr bald, daß er ihren Kreiſen entſtammte. a, wenn er etwas geweſen wäre, dann hätte man viel⸗ eicht ernſtlich an ihn denken können. Aber ſo? Nein es ging nicht. Und eine geſellſchaftliche Stellung be⸗ deutete alles im Leben. Dieſer ſchöne, große Müſiker wäre ja gewiß begehrenswert genug geweſen, wenn er eben eine gute Poſition im Leben ehabt ätte. Denn mit Liebe allein und mit Mamas Geld wollte ſte doch lieber nicht ihr Glück aufbauen. So 109 und vorſichtig atte die Frau Finanzrat ihre zwei Töchter alſo immer⸗ in erzogen. Es kam aber dann im Laufe des Abends ſo weit, daß ch Johanna Garinger bis über beide Ohren in Dietz orſter verliebte. Er blieb aber kühl und dachte: „Mich fängt keine Frau mehr. Es wäre denn, Ilka⸗ Maria kehrte in mein Leben zurück.“ 5 Dietz Forſter hatte ſein erſtes großes Konzert ge⸗ geben vor einem völlig ausverkauften, erleſenen Hauſe. Und nun ſaß er in ſeinem beſcheidenen Zimmer und las die Kritiken über den eſtez en Abend. In ihrer Küche ſaßen die alten Hubers. Sie ſahen ſich nur immer an und ſchüttelten faſſungslos die ergrauten Köpfe. Der alte gelähmte Mann weinte freudige Tränen vor Glück. „Na ſo was, Mutter! Aber er verdient es. So ein lieber, beſcheidener Menſch. Da iſt das Glück wirklich mal an den Rechten gekommen. Na, wie ich mich freue. Die alte Frau hatte die Hände gefaltet. Jetzt ſagte ſie: „Er hat ſchon viel Leid durchgemacht. Ich ſehe es in ſeinen Augen.“ „Ja, Mutter, das mag wohl wahr ſein. Und dann 3 es ja auch, was ich einmal geleſen habe, nämlich aß nur aus einem großen Leid heraus der wahrhafl große Künſtler erwächſt. Sie ſchwiegen wieder, die beiden Alten. Aber in ihnen war eine ſtille Freude, als ſei ihnen ſelbſt 1 große Glück widerfahren, als hätten ſie ſelbſt Anteil an dem herrlichen Erfolg ihres Mieters. Nach einer Weile meinte die Frau in nüchterner Ueberlegung: „Nun wird er hier nicht mehr 8 können. Es iſt alles viel zu einfach und beſcheiden für ihn.“ „Nee, das kann er nicht. Er wird nun ein ſehr 15 Herr und muß deshalb auch fein wohnen. Das iſt nur in e ſo,“ gab hierauf ihr Ehekamerad zur Ant⸗ wort. Aber Dietz Forſter blieb wohnen. Es genügte ihm, daß er vorläufig Geld hatte und nicht mehr zu hungern brauchte. Später, wenn er in andere Städte kam, konnte er ja etwas bequemer wohnen, ohne großen Luxus. Meiſter Sellmann lächelte ſtill und zufrieden vor ſich hin. Ganz ſo hatte er Dietz Forſter eingeſchätzt. Ganz 51 Ein ideal denkender Menſch war der bis in die ingerſpitzen. Dietz Forſters Freunde waren völlig überraſcht über . W Erfolg. Sie wagten ſich vorläufig nicht n zu ihm. Das alſo hatte in ihm geſteckt! Und nun würde er ſte verlaſſen. Das war in all den Jahren bitteren Ringen ſo geweſen. Glückte es wirklich einmal einem, ſich empor⸗ uarbeiten, dann verließ er ſeine Freunde. Ging fort n ein beſſeres Leben hinein, an dem die Armut der ver⸗ floſſenen Jahre keinen Anteil mehr haben durfte. Das war gut und recht ſo! Und danach dürſtete ja auch jeder von ihnen! Ein feder von ihnen träumte von Reichtum und Glanz. Und nun hatte es Dietz Forſter geſchafftl Sie gönnten es ihm! Sie verſtanden es nur nicht, weshalb er bei den alten Hubers wohnen blieb. Er konnte doch jetzt elegant woh⸗ nen; konnte ſich etwas leiſten. Na, man mußte ihn 5— laſſen. Er würde ſich ſchon noch in ein reiches, equemes Leben hineinfinden, wenn es ihm auch zu⸗ 7A ſchwer fiel. Ja, 515 auch das Reichſein wollte ber lernt ſein. So dachten die anderen. Die, die nichts über Dietz 1 und ſein Herkommen wußten! Will Erler dachte anders! Der wußte, daß Dietz niemals wieder ein Leben in Glanz und Reichtum führen wollte. Auch dann nicht, wenn er ein Begnadeter der Kunſt war und in Zukunft ungeheure Einnahmen haben würde. Niemals würde er wieder ein Sklave des Gottes Mammon werden. Will Erler wußte, daß er ſelbſt nicht ſo denken würde wie Forſter, wenn er einmal in die gleiche Lage käme. Aber 1 war eben ein Menſch mit allzu hoch gie ſchraubten Idealen. Und—— vielleicht wären die N beſſer, wenn ſie alle noch recht viele Ideale en. Will Erler machte ſich ſo ſeine Gedanken, aber er ſagte nichts, in dieſem Sinne wenigſtens nicht, wenn er Forſter 8 Vorläufig bekam der einen An⸗ trag nach dem andern von großen Konzertdirektionen. nd er nahm an. Von einer großen Stadt zur andern. Nur Berlin mied er. Und gerade von dort her machte man ihm ein erſtklaſſiges Angebot. Sein Manager, der ſich natürlich ſofort gefunden hatte, Gott ſeß Dank war es ein ſehr tüchtiger, dabei freundlicher, alter Herr, der war außer ſich. „Berlin brauchen wer doch, ich bitte Sie,“ ſtand er mit F 5 5 8 er hatte nur ein abfälliges und hartes Lächeln um den ſchön geſchnittenen Mund. b a Nein! Ich gehe vorläufig nicht nach Berlin.“ Da war nun nichts dagegen 5 machen. Achſelzuckend ting Herr Ribold davon mit folgendem Selbſtgeſpräch: ſt ihm in Berlin ein ſeelſſches Leid geworden? Dann Aal man die Wunde erſt heilen 8 1 muß er natürlich. Auf jeden Fall muß er hin. Aber wir können ja Budapeſt, Wien, Jaggz Dresden und erſt dann Berlin nehmen. Bis dahin wird er ja dann anders denken 777% haben. Wer ſoviel mit Künſt⸗ lern, und zwar den allergrößten, zu tun gehabt gat, der 3 alt aus. Alſo verlieren wir Ke gute Launt Fortſetzung folgt. e 1 15 li iche ihnen große 1 ierner 1 f felner . — Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. Viernheim e NS. ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Diennbejehl ber Sitler⸗Jugend Am Mittwoch, 9. Dezember 1936, ſpricht der Reichsjugendführer Baldur v. Schirach über alle Sender zu der Jugend des deutſchen Volkes über das neue Geſetz der Reichsre⸗ gierung. f Die geſamte Hitlerjugend einſchl. BDM., IM. und JV. treten aus dieſem Anlaß morgen abend um 7.50 Uhr im Schulhof der Schillerſchule an. Ich erwarte in Anbetracht dieſer ſo wichtigen Rede die geſamte Jugend und Pünktlichkeit. Anſchließend findet ein Uniform⸗Appell der HJ. ſtatt. 5 Der Standortführer. * f B. D. M. Am Mittwoch fällt der Dienſt der Scharen 3, 4, 5, 8 und der Kückenſchar aus. Alle Jungmädel treten in vorſchriftsmäßiger Kluft pünktlich um 4 Uhr am Heim(Schillerſchule an. Vollzähliches Erſcheinen iſt 11 g Die Scharen 1, 2, 3 haben heute Diens⸗ tag, den 8. 12., um halb 9 Uhr Heimabend, Schar 1 und 2 im neuen Heim der Schiller⸗ bel, Schar 3 nicht wie geſagt, im Heim er Frauenſchaft, ſondern im Heim des Jungvolks, Seegartenſtr. Die Führerin. 5 Reichs luftſchutzbund Heute abend halb 9 Uhr in der Luftſchutz⸗ ſchule Schulungsabende 15 eee Kurs 2— 2. Vortrag. Gemeindegruppenführer. NS.⸗Frauenſchaft Des Säuglingskurſes wegen fällt unſer Heimabend dieſe Woche aus. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Macht iſt Pflicht— Freiheit 5 Verantwortlichkeit! 5 5 Ebner⸗Eſchenbach. Aufruf an die Viernheimer Bevölkerung! Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Am kommenden Sonntag, 13. Dezember 1936, veranſtaltet die Hitlerjugend in Gemeinſchaft mit BDM., JM. und Jungvolk einen Volksgemeinſchaftsabend Dieſer Volksgemeinſchaftsabend ſoll euch einen Einblick geben in die Arbeit der Hitler⸗ Jugend. Sie ſollen in Gemeinſchaft mit ihren Jungen und Mädels für wenige Stunden die Sorgen des Alltags vergeſſen und mit uns lachen und fröhlich ſein. Wir beginnen mit den Darbietungen 8 lich um 8.15 Uhr und bitten Sie deshalb, bis 8 Uhr die Plätze einzunehmen. 6 Am Ende unſeres Abends werden alle Vollsgenoſſen ſich ganz verbunden fühlen mit ihrer Jugend, auf deren Schultern die Zu⸗ kunft des deutſchen Volkes ruht. Kommen Sie alle am Sonntag, 13. De⸗ zember 1936, abends 8 Uhr, in den„Frei⸗ ſchütz“ zu der Hitler⸗Jugend und überzeugen Sie ſich ſelbſt von dem Wollen und Streben der Jugend. Der Standortführer. J ͤͥã · A Haſt Du ſchon eine Eßkarte für das Gemeinſchaftsejjen am Eintopfionntag. ben 13. Dezember Ihr ſeid alle dazu eingeladen! Der Aeichsſugendjührer jpricht über alle deutjchen Sender Alles geht am Mittwochabend in den Cefipa! Zu der morgen abend ſtattfindenden Ueber⸗ tragung der Rede des Reichsjugendführers im Central⸗Film⸗Palaſt fordere ich auch a lle Jungen und Mädels, die noch nicht in den Reihen der Hitlerjugend ſtehen, jetzt aber durch das neue Geſetz evtl. erfaßt werden, ſowie die Elternſchaft unſerer Jugend auf, an der Rund⸗ funkübertragung teilzunehmen. müſſen um 8 Uhr eingenommen ſein. * Beir. Freizeilring Die Vereinsvorſitzenden, ſowie die For⸗ mations⸗ und Gliederungsführer wollen bis ſpäteſtens Samstag, den 12. ds. Mts., an den 45.-Ortswart Weidner, Repsgaſſe 9, die für die Zeit vom 2. 1.— 28. 2. 37 geplanten Veranſtaltungen bekanntgeben. Dabei iſt ein genauer Ablauf des Pro⸗ gramms mitzuteilen, alſo welcher Art die Veranſtaltung iſt, was im Einzelnen geboten wird, die Namen der Mitwirkenden, Rollen⸗ material für etwaige Theater⸗ oder Singſpiele uſw. 196 bitte, den vorgenannten Termin unbe⸗ dingt einzuhalten, denn die Januar- und Feb⸗ ruarveranſtaltungen müſſen ſchon jetzt an die Gauwartung zur Genehmigung weitergemeldet werden. Die Plätze —— WS W.⸗Pjunbjammlung Die Lebensmittel⸗Pfundſamm⸗ lung des Monats Dezember, findet mor⸗ gen Mittwoch, 9. Dezember, ſtatt. Die Volks⸗ enoſſen werden gebeten, in die Liſten den amen und die genaue Pfundzahl einzuzeich⸗ nen, damit eine Kontrolle überſichtlicher iſt. Die Sammlung wird durch den BDM. und die Jungmädels durchgeführt. / YT Zeugt von Eurer Verbundenheit mit der Jugend des Führers, am 13. Dezember 1936 beim Volks- gemeinſchaftsabend!“ Schulungsabend jür Gliederungen und Formationen Die hieſige Ortsgruppe der NS DAP. hielt eſtern abend im Freiſchützſaal die Schulung für Monat Dezember ab. Ortsgruppenleiter Franzke ſprach nach Begrüßungsworten über die Pflichten des National⸗ ſozialiſten. Die bei der Neueinteilung und Organiſation der Zellen und Blocks ernannten Volksgenoſſen bat er um allgemeines Mitar⸗ beiten im Dienſte für die Geſamtheit und das ganze Vaterland im Sinne des Führers. Seine Ueberzeugung, die Pflicht für das Volksganze erfüllt zu haben, foll ihm höchſter Lohn ſein. Der Ortsgruppenleiter beſprach noch verſchie⸗ dene Or K der hieſigen Orts⸗ gruppe, 2 alle um Mithilfe an der Klein⸗ arbeit innerhalb derſelben, da dieſe doch die Aufbauzelle des gewaltigen Ganzen iſt. Anſchließend ſprach der Kreisgeſchäftsführer g. Schweigert zu ſeinen Viernheimer Parteigenoſſen, Volksgenoſſen und Volksge⸗ noſſinnen. Der Redner ſtreifte in markanten Worten die Leiſtungen der Regierung Adolf Hitlers im verfloſſenen Jahre, ſodaß in jedem die gewaltige Aufbauarbeit im nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland wachgerufen wurde. Je⸗ der ſoll ein fanatiſcher Kämpfer des Führers ſein und es den alten Kämpfern gleichtun nach dem Erfolg der Jahresarbeit von 1936. Pg. Schweigert nannte eine Ausleſe der Ergebniſſe des Jahres, ſo das geſchaffene große Werk der Freizeitgeſtaltung, die Rheinlandbefrei⸗ ung, die Olympiade des Friedens, den . mit den aufrüttelnden Reden zum ampfe gegen den Bolſchewismus. Jeder ſoll ſtolz ſein über die Größe unſerer Zeit, über den Führer, über den Befreier der Nation, als den Begründer einer neuen Weltanſchau⸗ ung und als Erbauer des neuen Reiches. Jeder Deutſche muß das Große und Erhabene dieſer Zeit in Deutſchland ſehen, und darf nicht an Kleinigkeiten hängen bleiben, und ſo das Ziel aus den Augen verlieren. Jeder muß den Mut aufbringen, ehrlich zu urteilen und zur Ein⸗ ſicht zu kommen, daß das Schickſal der Na⸗ tion ſein eigenes iſt. Es muß ſich wahrmachen das alte Wort, am deutſchen Weſen wird die Welt geneſen! Sich aufrichten an den Taten des Führers, ihn in all unſerem Tun und Handeln zum Vorbild nehmen, das ſoll unſere Aufgabe ſein. Unter reichem Beifall der zahl⸗ reich Verſammelten ſchloß ſeine Ausführungen. Nach Dankesworten an ihn und nach verſchiedenen Bekanntgaben ſchloß Ortsgruppenleiter Franzke mit einem „Sieg⸗Heil“ auf den Führer, dem ſich das Kampflied anſchloß, den Schulungsabend. Bilbung u. Gestaltung des Freizeſtring Viernheim“ in der AS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ „In einer beſonderen Verſammlung der hie⸗ ſigen Vereinsführer der Geſang⸗, Turn⸗ und Sportvereine, der Muſikſpielgruppen uſw. fand in Gegenwart von Vertretern der Partei, Formationen und Gliederungen die Bildung des Freizeitringes für Viernheim ſtatt, wie ihn der Kreiswalter von Kd., Pg. Prieſter⸗ Heppenheim nach den Richtlinien des Kreisleiters in einem ausführlichen Re⸗ ferat erläuterte. Der Träger dieſes alle Ver⸗ eine mit ihren geſamten Veranſtaltungen um⸗ faſſenden Freizeitringes iſt die NS.⸗Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“, die in Zukunft bei allen Veranſtaltungen der Vereine in ihren Unterhaltungsabenden mitgeſtaltet und hier⸗ für ihre gewaltige Organiſation und gewaltige Werbekraft zur Verfügung ſtellen wird. Es wird dadurch innerhalb der Ortsgemeinſchaft eine große einheitliche Linie für alle Veran⸗ 3 geſchaffen in dem einen Ziele, dem tſchen ſchaffenden Menſchen das Beſte an kultureller und bildender Kunſt zu bieten und ihm dadurch für ſeinen Feierabend eine Freude zu bereiten, damit er für wenig Geld Großes und Schönes erleben kann und neue Kraft in ſich aufnimmt für den täglichen Lebens⸗ kampf. Wir wollen in dieſem 85 Freizeit⸗ werk zu ſeiner herrlichen Geſtaltung alle Volksgenoſſen erfaſſen, die beſten Kräfte aus den Vereinen zuſammenführen und auf der gemeinſamen Linie den ſchaffenden deutſchen Menſchen zu der Volksgemeinſchaft hinführen. Nicht nur die Vereine werden durch dieſe alles umfaſſende Freizeitwerkgeſtaltung eine beſſere Lebensfähigkeit haben, auch die Saalbeſitzer haben hier durch dieſen Freizeitring die Mög⸗ lichkeit, ihre Säle beſſer ausgenutzt zu er⸗ halten. Innerhalb dieſes Freizeitringes ſtellen Freiwillige ber Flieger⸗ und Lujtnachrichtentruppe Das Luftkreiskommando IV Münſter gibt bekannt: In Ergänzung der durch das Reichsluft⸗ fahrtminiſterium wiederholt in Preſſe und Rundfunk gegebenen Aufrufe wird veröffent⸗ licht, daß infolge regen Zuſtromes an Frei⸗ willigen die Einſtellung bei der Flieger⸗ und Luftnachrichtentruppe im Luftkreis IV für das Frühjahr 1937 abgeſchloſſen iſt. Es iſt zu erwarten, daß bei dem zahl⸗ reichen Eingang von Geſuchen, die bereits für die Herbſteinſtellung 1937 vorliegen, in kurzer Zeit die Annahme von Freiwilligen auch für den Herbſt 1937 beendet ſein wird. Als Abſchlußmeldetermin iſt endgültig der 15. Januar 1937 feſtgeſetzt, weil die Frei⸗ willigen der Geburtsjahrgänge 1915 bis 1919 vor der Einſtellung, d. 8 ab 1. April 1937 ihrer Arbeitsdienſtpflicht noch genügen müſſen. Zur Vermeidung verſpäteter Anmeldun und dadurch bedingter Ablehnung und Zu⸗ rückſtellung ergeht daher die Aufforderung zur baldigen Vorlage von Geſuchen an folgende Annahmeſtellen: a) Fliegertruppe Flieger⸗Erſatzabteilung 14 Detmold, Flieger⸗Erſatzabteilung 24 Quakenbrück Flieger⸗Erſatzabteilung 34 Handorf b) Luftnachrichtentruppe Luftnachrichten⸗Erſ. Komp. 5/14 Gütersloh Die Verpflichtung geht über 4½ Jahre und kann bei beſonderer Eignung auf 12 Jahre ausgedehnt werden. Die Einſtellung erfolgt zunächſt bei den Flieger⸗Erſatzabteilungen bzw. Luftnachrich⸗ ten⸗Kompanien Gütersloh oder Münſter. Die Dienſtzeit bei den Flieger⸗Erſatzabteilungen beträgt ſechs Monate. Anſchließend erfolgt Verſetzung zu den Fliegertruppenteilen. Bevorzugt eingeſtellt werden die Angehö⸗ rigen des Deutſchen Luftſportverbandes und die ſonſtigen im zivilen Luftweſen tätigen Per⸗ ſonen. Ferner Feel bevorzugt alle techniſch vorgebildeten Freiwilligen eee Feinmechaniker— Elektriker— Mechaniker, Schmiede, Schloſſer, Inſtallateure, Kraftfah⸗ rer, Zeichen⸗ und Vermeſſungsperſonal).— Schreibgewandte Bewerber aller Berufsgrup⸗ pen ſind ebenfalls beſonders für die Luftnach⸗ richtentruppe geeignet. Den Geſuchen iſt beizufügen: a) Freiwilligenſchein(erhältlich bei der po⸗ lizeilichen Meldebehörde) oder beglaubig⸗ ter Auszug über Seite 1 und 3 bis 5 Pg. Schweigert des Wehrpaſſes oder der Wehrſtammkarte b) Lebenslauf c) Paßbilder. Weitere Auskünfte erteilen das für den Wohnſitz zuſtändige Wehrbezirkskommando oder Wehrmeldeamt, alle Truppenteile der Luftwaffe und die Ortsgruppen des Deutſchen Luftſportberbandes. wir die Vereine wieder in den Vordergrund der bildenden und kulturellen Aufgaben, die ihnen durch das deutſche Lied und Muſik ſowie den bauten Sport übertragen ſind. Jeder Volks⸗ enoſſe muß daran teilhaftig werden, es muß für jeden ein Anſporn ſein in der Geſtaltung der großen Kameradſchaft. Für die Folge werden alſo alle Vereine ihre geplanten Veranſtaltungen jeweils bis zum 5. jd. Mts. der KdF.⸗Ortsdienſtſtelle be⸗ kanntgeben, worauf allmonatlich eine Zu⸗ g ae des Freizeitringes erfolgt, um ich über die Geſtaltung und Durchführung dieſer geplanten Veranſtaltungen zu beſpre⸗ chen. Dazwiſchen werden 8 5 der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ebenfalls unter Mitwirkung der Vereine beſondere Ver⸗ anſtaltungen durchgeführt werden. Die an die Ausführungen des Pg. Prieſter ſtattgefundene 1 ergab eine volle Einmütigkeit in der Durchführung nach den Richtlinien des Kreisleiters, wobei auch an⸗ geregt wurde, be dieſen Freizeitring nun⸗ mehr wieder die bekannten Tell⸗Schauſpiele in die Hand zu nehmen und im Jahre 1937 weitere Aufführungen zu ermöglichen. So marſchieren nunmehr„Kraft durch Freude“ und die hieſigen Vereine in einer ge⸗ waltigen Säule der Deutſchen Arbeitsfront in dem einen Ziele: Freizeit zu geſtalten, Kraft durch Freude zu geben den deutſchen ſchaffenden Menſchen in dem ge⸗ waltigen Aufbauwerk des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſch⸗ land! Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ und Waſſergelder. Wir verweiſen auf die diesbezügliche Bekanntmachung in heutiger Ausgabe. Am Donnerstag gt die Ein⸗ ſtellung der Belieferung mit Gas, Waſſer und Strom, wenn die Verbindlichkeiten bei der Gemeindekaſſe nicht beglichen ſind. Rauhreif und Froſt. Als wir heute früh erwachten, erſtrahlte die Landſchaft in freudigem Weiß. Der Froſthauch des Winters hatte den Nebel an den Bäumen und Sträu⸗ chern, an Drähten und Zäunen und Stangen erſtarren laſſen. Wunderſames Spiel der ſchöpferiſchen Natur! Der Froſt zaubert in die Kronen der Bäume das Filigran aus un⸗ gezählten Zweigen und Zweiglein, die durch ihren Kriſtallſchmuck ſichtbar wurden. Ohne Licht. Geſtern nachmittag, bei Ein⸗ tritt der Dunkelheit, war die Stromzufuhr vom Kraftwerk Rheinau unterbrochen. Auf dem Neuzenhof wurde durch einen Bulldogg⸗ fahrer ein Leitungsmaſt umgefahren, wodurch die Leitung riß. Doch aer weniger Mi⸗ nuten war der Schaden wieder behoben. Fußballmeiſterſchaft der hieſigen Schulen Vergangenen Freitag wurden die Kämpfe um die Fußballmeiſterſchaft der hieſigen Schule fortgeſetzt. Es ſtanden ſich 8. und 7. Schuljahr Schillerſchule ſowie das 8. und 7. Schuljahr Goetheſchule gegenüber. Wie vor⸗ auszuſehen, gewannen die beiden 8. Schul⸗ jahre klar und deutlich ihre Spiele, da ſie nicht nur ſpieleriſch, ſondern auch körperlich über⸗ legen waren. Mit 8:2 ſiegte das 8. Schuljahr Schiller⸗ ſchule gegen das 7. Schuljahr der gleichen Schule, während das 8. Schuljahr Goethe⸗ ſchule gegen das 7. Schuljahr Goetheſchule mit 6:1 die Oberhand behielt. Am Freitag ſteigen die beiden letzten Spiele und zwar ſtehen ſich 7. Schuljahr Schillerſchule und 8. Schuljahr Goetheſchule, ſowie 8. Schuljahr Schillerſchule und 7. Schuljahr Goetheſchule gegenüber.: 8. Schulj. Goetheſch. 2 2 0 0 17.2 4, 7. Schulj. Goetheſch. 2 1 0 1 5:7 2 8. Schulj. Schillerſch 2 1 0 1 9113 2 7. Schulj. Schillerſch. 2 0 0 2 3.12 0 E YYY Für dieſen Preis ein gutes Eintopfeſſen! SNN N ne, „Kampf dem Verderb!“ rettet koſtbares Volksvermözen und dient der Nahrungs⸗ freiheit! . 9 Aus Stadt und Land Wäſchediebſtahl in der Sturmnacht Lampertheim. Ein großer Wäſchedieb⸗ ſtahl geſchah in der vorigen Woche in der Nacht zum Donnerstag. Aus verſchiedenen Gärten der Katharina⸗Grünewald⸗Siedlung wurde eine große Anzahl Wäſcheſtücke entwen⸗ det. Die Täter nutzten die vegneriſche Sturm⸗ nacht für ihr ſchändliches Treiben aus; dabei waren ſie noch wähleriſch. Sie holten ſich je⸗ weils die beſten Stücke. Ein Heiratsſchwindler auf Reiſen Eine Frau in Worms, Anfang der Fünf⸗ ziger, lernte durch Vermittlung einen 45jäh⸗ rigen, aus der Tſchechoſlowakei gebürtigen Mann kennen, der ſich Ingenieur Eduard Kaiſer nannte. Sie war willens, ihn 9 raten. Da er für eine wichtige Sache Geld brauchte, machte ſie für ihn 3000 Mak. Bar⸗ eld locker und übergab ihm für etwa 2000 ark Schmuck. Damit verſchwand der Freier auf Nimmerwiederſehen. Der Heiratsſchwind⸗ ler konnte in München verhaftet werden, wo er auf die gleiche Weiſe 9000 Mark erbeutet hatte. Meßwein und Quellkartoffeln Als der katholiſche Pfarrer von Horchheim morgens zufällig in ſeinen Keller kam, traf er dort einen Mann mit einer Flaſche Meßwein in der Hand; eine andere hatte er bereits ge⸗ leert. Der Dieb ergriff ſofort die Flucht. Wie der Pfarrer feſtſtellte, hatte ſich der Eindring⸗ ling, der ſich wohl ſchon abends eingeſchlichen hatte, die Nacht über Kartoffeln auf der Zen⸗ tralheizung gequellt. Selbſtmord oder Verbrechen? Kleidungsſtücke aufgefunden Am Freitag letzter Woche, abends 23 Uhr, wurden auf der Riedbahnbrücke zwiſchen der Eiſenkonſtruktion liegend, ein brauner Damen⸗ Ripsmantel, ein brauner Pelzkragen, ein ſchwarzer Damenhut mit ſchwarzem Samt⸗ Die ganze Viernheimer Staatsſugend geht morgen Abend in ben Cefipa und hört die Kebe des Reichsjugenbjührers! —h—ñ—hũ—hñ¶:4ñèůññ—ñ— n—— Reißverſchluß aufgefunden. Die Handtaſche enthält einen Haus⸗ und Abſchlußſchlüſſel, einen ſchwarzledernen Geldbeutel mit Druck⸗ knopf, etwas Kleingeld, ein weißes Leinen⸗ Taſchentuch, ein Paar beigefarbene Damen⸗ handſchuhe und eine zuſammenklappbare kleine Lupe(ſog. Fadenzähler). Es iſt damit zu rechnen, daß die Beſitzerin dieſer Sachen den Tod im Neckar geſucht hat. Am gleichen Abend, etwa 6.40 Uhr, wurden von Spaziergängern, die ſich auf dem Neckar⸗ damm befanden, von der Riedbahnbrücke her⸗ unter ein Schuß gehört, dem gleich darauf ein klatſchendes Geräuſch folgte, offenbar vom Aufſchlagen eines Körpers auf das Waſſer herrührend. Dann wurden mehrmals Hilfe⸗ rufe aus dem zur Zeit hochgehenden Neckar wahrgenommen. Es beſteht die Möglichkeit, daß ein Zuſammenhang zwiſchen den beiden Vorgängen gegeben iſt. Zwei Arbeitsſcheue vor Gericht— Nicht nur Recht, ſondern auch Pflicht zur Arbeit! Bad Kreuznach. Durch Vermittlung des Arbeitsamtes Kreuznach wurden Anfang Ok⸗ tober zwei langjährige Unterſtützungsempfän⸗ ger aus Simmern zu Bauvorhaben des Rei⸗ ches nach Braunſchweig in Arbeit gebracht. Anſtatt froh zu ſein, durch das Aufbaupro⸗ gramm des Führers wieder Beſchäftigung ge⸗ funden zu haben, gaben ſie dieſelbe ſchon nach 5 Tagen wieder grundlos auf. Bei ihrer Rück⸗ kehr ließen ſie ſich in Simmern vom Wohl⸗ fahrtsamt unter Vorſpieglung falſcher Tat⸗ ſachen ein Darlehen geben, mit dem ſie einen fröhlichen Ausflug nach Koblenz machten.— Vor dem Amtsgericht wudren die beiden Nichtstuer jetzt zu eineinhalb bzw. zwei Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Der Richter be⸗ tonte in der Urteilsbegründung, daß der Füh⸗ rer der Arbeit wieder ihren ſittlichen Wert gegeben hate. Es beſtehe heute nicht nur ein Recht, ſondern auch eine Pflicht zur Arbeit. Eine Greiſin überfallen band und eine ſchwarzlederne Handtaſche mit Kinder halfen bei der Feſtnahme des Rowdys e Amtliche Bekanntmachung Betr.: Erhebung der Gas-, Strom⸗ und Wa. ſergelder. Ich mache die Konſumenten darauf aufmerk⸗ am, daß von Donnerstag ab die Belie⸗ ferungseinſtellungen von Gas, Waſſer und Strom bei den Zahlungsſäumigen erfolgen. Wer alſo von unliebſamen Störungen in ſei⸗ ner Licht⸗ und ee oder vor Koſten bewahrt bleiben will, muß Verbind⸗ lichkeiten ungeſäumt erledigen. Eine perſön⸗ liche Benachrichtigung der Schuldner erfolgt nicht. Viernheim, den 7. Dezember 1936 Betr.: Hundeſteuer. Die Hundeſteuerſätze für 1937 ſind die gleichen wie im letzten Jahre. Sie betragen: für den erſten Hund 10.— RM. für den zweiten Hund 20.— RM. für den dritten Hund 30.— RM. dazu die Staatsſteuern von 12.— RM. Wer ſeinen Hund abzuſchaffen gedenkt, muß die Abmeldung bis Ende ds. Mts. bei uns — Zimmer 19— tätigen, andernfalls die Steuer für das ganze Kalenderjahr 1937 bezahlt werden muß. Viernheim, den 7. Dezember 1936 Betr.: Das Faſelweſen in der Gemeinde Viernheim; hier: Ziegenböcke. Vier zuchtuntaugliche Ziegenböcke ſollen ab⸗ geſchafft werden. Angebote ſind bis Donnerstag, den 10. zember 1936, vormittags 11 Uhr, hier ein⸗ zureichen. Viernheim, den 4. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Mittwoch früh 8 Ahr ab Ein tarles Barchent Dolt Damast 130 u. 160 breit Rolter In Berlin⸗Lichtenberg wurde am hellen Tage ein frecher und gemeiner Raubüberfall auf eine 81jährige Frau ausgeführt. Als die Greiſin beim Einholen zurückkehrte, wurde ſie im Treppenflur des Hauſes Kronprinzenſtr. Nr. 12 in Lichtenberg plötzlich von einem Mann angefallen, der ihr die Handtaſche ent⸗ riß. Kinder, die gearde auf der Straße ſpiel⸗ ten, hörten die Hilferufe der Greiſin und hol⸗ ten einen Polizeibeamten herbei. Der Beamte, der ſofort die Verfolgung des Täters aufnahm, konnte dieſer kurz darauf mit einem Fahr⸗ rad feſtnehmen. Der Täter entpuppte ſich als der 27jährige wohnungsloſe Bruno Schwarz. Auf dem Raubdezernat im Polizeipräſidium ſtellte ſich heraus, daß der Burſche trotz ſeiner Jugend bereits ſeit 12 Jahren dauernd mit dem Strafgeſetzbuch in Konflikt gekommen iſt. Die lange Reihe ſeiner bishergien Straf⸗ taten endete zuletzt mit einer zweieinhalbjäh⸗ rigen Zuchthausſtrafe. Kirchliche Dienſtnachrichten Es wurden ernannt mit Wirkung vom 20. November: Kaplan Rodach in Hechtsheim zum Kaplan in Neu) Iſenburg und Kaplan Paul Urban in Neu⸗Iſenburg zum Kaplan in Hechtsheim; mit Wirkung vom 22. No⸗ vember: Kaplan Hilf in Heßloch zum Pfarr⸗ verwalter daſelbſt; mit Wirkung vom 1. Dezember: Pfarrverwalter Klepper, Ober⸗ Ingelheim zum Pfarrer daſelbſt. Die Wahl des Pfarrers Dr. Laufenberg in Oppen⸗ heim zum erſten Definitor und des Pfarrers Adam Winkler in Nackenheim zum zwei⸗ ten Definitor des Dekanats Oppenheim wurde beſtätigt. Gemeiner Diebſtahl Herxheim bei Landau. Im Saale einer hieſigen Gaſtwirtſchaft hatten die Angehörigen der Tabakfachſchaft ihre Tabakproben zur Be⸗ ſichtigung ausgeſtellt. In der Nacht wurden 23 Tabakbündel, die einen Wert von 35 bis 40 Mark repräſentieren, geſtohlen. Als Tä⸗ ter wurde der 20jährige Ludwig Trauth, Sohn eines der reichſten Bauern im Dorf, feſtge⸗ n Nobert Steer Wäsche und Aussteuer Weinheimerstrasze 62 zud billigſt. Tagespreiſ. beſchafft werd Beſtellungen zur Frühjahrsliefe rung werden jetzt ſchon angenommen⸗ N 5*. 7 5 ö N a in Qualitätswaren zu billigen Dolero-Jäckchen Preisen bei in schönen Melangen 41„ ab 4.25 Damen-Pullover flotte Neuheiten Demen- Jacken u. Westen viele Formen u. Ausmusterungen ab 6.00 Blusen Nordd. Saataptollein in Kunstseide, Milanaisse ab 7.25 Anerkann tes Saatgut Schleifware, die große Mode Ackerſegen, anerkannt, Ztr. 4.70 Benjdckchen Goldwährung,„„ 4.90 in vielen Ausführungen. ab 3.25 Oval gelbe, 1„ 4.70 Voran, 8„ 4,80 feübeſte Gelb 5.40 eſte Gelbe„„ 8. Ferner können alle anderen Sorten Wollhaus II Mannheim Bree Straße F 1, 4 e 7 Helnrien Ffaltermann Adolf Hitlerſtraße Rleint surer Heimatzeitung trau Am 13. Dezember 1936 veranſtaltet die Hitler⸗Jugend im Saale des„Freiſchütz“ einen Volksgemeinſchaftsabend! ſtellt. Auf Grund der allgemeinen Erregung, die im Ort über dieſe gemeine Tat herrſchte, ſah ſich die politiſche Leitung zu einer Maß⸗ nahme veranlaßt, die wohl ihre abſchreckende Wirkung nicht verfehlen wird. Das Wetter. Sowohl über dem Atlan⸗ tik als auch über Rußland hat ſich ein mäch⸗ tiges Hochdruckgebiet aufgebaut. Deutſchland befindet ſich dazwiſchen im Bereiche von Tiefdruckſtörungen, die wohl unbeſtändiges Wetter bedingen, aber die vom Atlantik ſtam⸗ mende Luft nur auf großen Umwegen über Nord erhalten, ſodaß ſie keinerlei nennens⸗ werte Erwärmung mehr zu bringen vermag. Die Niederſchläge beſtehen daher überwiegend aus Schnee und erreichen im allgemeinen auch keine größere Ergiebigkeit mehr.— Diens⸗ tag: Veränderlich mit Aufheiterungen, aber auch zeitweilig Niederſchläge, im Gebirge Schnee, nachts Froſt, zeitweſie mal Fort. Winde um Weſt bis Nord. Mittwoch: Fort⸗ dauer der wechſelhaften, vorwiegend aber naß⸗ kalten Witterung mit einzelnen Niederſchlägen. Am 13. Dezember 1936 gehen wir zur Jugend des Führers in den „Freiſchü tze Maunheimer Großviehmarkt Auftrieb: 61 Ochſen, 182 Bullen, 209 Kühe, 133 Färſen, 527 Kälber, 38 Schafe, 2721 Schweine, drei Ziegen. Preiſe: Ochſen: 42— 45, 38—41; Bullen: 40—43; Kühe: 4043, 3439, 28—33, 20—25; Färſen: 4144, 3840; Kälber: 56—65, 4255, 30—40; Schweine: 57, 56, 55, 53, 51.— Marktverlauf: Großvieh und Schweine zu⸗ geteilt, Kälber ſchleppend. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Del. XI. 1938 über 1800. Z. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. dun, H Antopffonntag I 15 — Faſt neue Backmulde billig zu verkaufen kl. Füllofen zu kaufen geſucht Ludwigſtr. 15 Reife Allch⸗ jchweine zu verkaufen Saarſtr. 46 Friſche Honk eingem. Bohnen u- Sauerkraut bei bei Kempf, 1 5 Cinleg⸗ 4 N 1 23 %. wccwein Hans Beper, Adolf Hitlerſtraße 8a! zu verkaufen ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. Eaarſte. 34 ſtarke Einſtellſchweine(dis 5600 z. bedeut. herabgeſetzt Preiſ. z. Verkauf Verbt Schmitt, Schweinehlg, Zwingenbeig. neue Leſer. Hügelſtraße 12. 9 durch lujerieren! Es ſjt bas Beſtreben des Geſchäftsmannes jeden einzelnen Kunden bei den bevorſtehenden Weihnachtseinkäufen in Ruhe bedienen zu können, ihn gut zu beraten und ihm bei der Auswahl behilflich zu ſein. Deshalb iſt es für jeden weit⸗ ſchauenden Geſchäftsmann von Wichtigkeit, ſo früh wie möglich die Verbindung mit den Kunden aufzunehmen. Er kennt den Weg zum Kunden, er bedient ſich der Zeitungsanzeige die ſein Angebot ſchnell und zuverläſſig in Tauſende von Familien trägt, die ſchon frühzeitig genau erwägen, wieviel ſie für das Chriſtkind erübrigen können und wie das Entbehrliche vorteilhaft angelegt werden kann. Darum warten Sie nicht bis der Silberne Sonntag vor der Türe ſteht, ſondern denken Sie ſchon jetzt an Ihre Weihnachtsanzeige. Wir ſtehen Ihnen jederzeit gerne mit Rat und Tat zur Seite. Viernheimer Polszeitung — ——— Et B. dur 8 J . Pa geit Rote bollſta chene Aufruf Kinder ben,! griffst Lager Tagen ttan paſſier ſche ff hingen tionszo gend b amg freiſer franco Ladri arge diefe zung Bu Mit d Lloyd“ Hlon Ente hin un bluse diefer dußertt „die ligen len nati Beit! neuen Nach d zehnte ei Ii Neth die nit