Volk Amtsblatt der Vürgermeiſterei Viernheim Er chein ungswe ee: Täglich, Nummer 290 ö ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg CCC((T S tiernheimer Weilung Verkündigungsblatt der NS AP. Miernheim den 12. dezember Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Npfg. im Texrtteil für iI mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 12. Jahraang der Thronwechſel in England Abdankungsgeſetz vom Parlament angenommen— die letzle Rundfunkanſprache König Eduards der neue König Georg VM. Die Königliche Familie. Georg 6., der Bruder des früheren Königs Eduard, mit ſeiner Gemahlin und ſeinen Töchtern, den Prinzeſſinnen Eliſabeth und Margret Roſe. Prinzeſſin Eliſabeth(rechts) iſt jetzt die Thronfolgerin. (Preſſephoto, K.) Abſchiedsworle König Eduards im Rundfunk London, 11. Dez. Um 23 Uhr ME. hielt der bisherige engliſche König Eduard VIII. eine Rundfunkanſprache über ſämtliche Sender des Empire und ie eines großen Teils anderer Staaten, ſo daß etwa 100 Millio⸗ nen Menſchen ſeine Rede gehört haben dürften. Der Anſager leitete die Anſprache mit folgenden Worten ein:„Hier iſt Schloß Wind⸗ ſor, Seine Königliche Hoheit Prinz Eduard.“ Der ehemalige König ſagte: „Endlich bin ich in der Lage, einige perſönliche Worte zu ſprechen. Ich habe niemals gewünſcht, etwas zurückzuhalten, aber bis zum jetzigen Augenblick iſt es für mich verfaſſungsmäßig nicht möglich geweſen, zu reden. Vor einigen Stun⸗ den habe ich meine letzte Pflicht als König und Kaiſer erfüllt und nun, da mir mein Bruder, der Herzog von Pork, auf den Thron ge⸗ ſolgt iſt, müſſen meine erſten Worte dazu die⸗ nen, um ihn meiner Ergebenheit du verſichern. Das tue ich aus vollem Herzen. Sie alle kennen die Gründe, die mich dahin gebracht haben, auf den Thron zu verzichten, aber ich möchte, daß alle verſtehen, daß ich bei der Faſſung meines Entſchluſſes das Land und das Empire nicht vergeſſen habe, dem ich 25 Jahre hindurch als Prince of Wales und ſpäter⸗ bin ale König zu dienen verſucht habe. Sie müſſen mir glauben, wenn ich Ihnen lage, daß ich es als unmöglich empfunden habe, die ſchwere Bürde der Verantwortung weiterzu⸗ tragen und die Pflichten als König ſo zu er⸗ füllen. wie ich es mit Hilfe und Unterſtützung der Frau. die ich liebe, gern getan hätte Und Sie alle ſollen wiſſen, daß die Entſchei⸗ dung. die ich getroffen habe, meine ei⸗ gene— ganz allein die meine geweſen iſt. Es war eine Angelegenheit, in der nur ich allein urteilen konnte. Der einzige andere Menſch der aufs engſte mit dieſer Entſcheidung zuſammenhängt, hat bis zum letzten Augenblick verſucht, mich z u einer anderen Entſcheidung zu über⸗ reden. Ich habe dieſe ſchwerſte Entſcheidung ſeiner langen Erfahrung in den meines Lebens nur unter dem einzigen Ge⸗ ſichtspunkt getroffen, was letzten Endes für alle das Beſte ſein würde. Die Ent⸗ ſcheidung iſt mir dadurch weniger ſchwer gewor⸗ den, da ich ſicher wußte, daß mein Bruder mit öffentlichen Angelegenheiten dieſes Landes und mit ſeinen guten Eigenſchaften imſtande ſein würde, mei⸗ nen Platz ohne Unterbrechung oder Schaden für Leben und Gedeihen des Empire zu überneh⸗ men 5 Ihm iſt großer Segen dadurch widerfahren, daß ihm, wie ſo vielen von Ihnen, etwas vergönnt war, was mir nicht ver⸗ gönnt war, ein glückliches Hei m mit Frau und Kindern. In die⸗ ſen ſchweren Tagen bin ich von meiner Mutter und meiner Familie ge⸗ tröſtet worden. Die Miniſter der Krone und insbeſondere der Premierminiſter Baldwin haben mich immer mit viel Ehrerbietung behandelt. Niemals hat ein Verfaſſungsſtreit zwiſchen mir und ihnen und zwiſchen mir und dem Parlament be⸗ ſtanden. Außerdem hätte ich, der ich in den verfaſſungstreuen Traditionen meines Vaters aufgewachſen bin, niemals eine ſolche Entwick⸗ lung zugelaſſen. Immer, ſolange, ich Prince of Wales war, und ſpäter, als ich den Thron inne hatte, bin ich überall und wohin ich auch auf meinen Reiſen durch das Empire kam, von allen Schichten des Volkes mit größter Herzlichkeit aufgenommen worden. Dafür danke ich von ganzem Herzen. Ich gebe nun alle meine öffentlichen Aemter ab und lege meine Bürde nieder. Es mag einige Zeit vergehen, ehe ich in mein Heimatland zurückkehre. Aber ich werde immer das Schickſal des britiſchen Volks und des Empires mit großem In⸗ tereſſe verfolgen. Und ſollte ich mich in der Zukunft einmal als ſchlichter Bürger im Dienſte Seiner Majeſtät befinden, ſo werde ich nicht verſagen. Und nun haben wir alle einen neuen König. Ich wünſche ihm und Ihnen, ſeinem Volk, aus vollem Herzen Glück und Wohl ſtand. Gott ſegne Sie alle! Gott erhal- den König!“ London, 11. Dez. Das engliſche Unter⸗ haus behandelte am Freitag in allen Le⸗ ſungen das Geſetz zur Abdankung König Eduard VIII. Als ſich Miniſterpräfident Bald⸗ win von ſeinem Sitz erhob, begrüßte ihn ſtarker Beifall des Hauſes. Baldwin erklärte einleitend, daß das Geſetz nur ſehr weniger Worte der Erläuterung bedürfe. Vier Domi⸗ nions, nämlich Kanada, Auſtralien, Neuſeeland und Südafrika, hätten ihren Wunſch zum Ausdruck gebracht, in dieſes Geſetz mit eingeſchloſſen zu wer⸗ den. Er wies auf die Notwendigkeit des neuen Geſetzes hin, weil für eine Abdankung und eine Thronfolge nach einer Abdankung keine geſetz⸗ liche Vorſorge getroffen ſei. Das Geſetz ſei ferner erforderlich, um den König und ſeine Erben von der Thronfolge auszuſchließen. Bald⸗ win ſtreifte dann die Heiratsbeſtimmungen im königlichen Haus auf Grund des Geſetzes vom Jahre 1772, wonach kein Mitglied der könig⸗ lichen Familie ohne die Zuſtimmun 5 es Monarchen heiraten dürfe. Es würde aber ſelbſtperſtändlich falſch ſein, dieſe Beſtimmungen auf den König und ſeine Nach⸗ kommen anwenden zu wollen, die mit der An⸗ nahme des Geſetzes jedes Recht auf die Thron⸗ folge verlören. Nach Baldwin ſprach der Führer der Oppoſition Attlee. Der Redner erklärte, daß die Labour⸗Partei das Geſetz annehmen werde, um dem Wunſch des Königs zu entſprechen und ein Kapitel in der Geſchichte Englands zu beenden, das zu den traurigſten gehöre. Ein neues Kapitel müſſe be⸗ gonnen werden und darum wünſche er das Geſetz zu unterſtützen. Die Labour⸗Partei ſei aber wegen grundſätzlicher wirtſchaftlicher Aen⸗ derungen in Sorge. Sie wolle ſich nicht in Dis⸗ luſſionen über Monarchie und Republik einlaſ⸗ ſen, es müſſe aber der Wille des Volkes regie⸗ ren. Er halte es weiter für notwendig, daß man ſich ſchnellſtens wieder den Fragen der Lebens bedingungen des Vol⸗ kes und Staates, ſowie den Pro⸗ blemen der Weltpolitik zuwende. Mit beſonderer Betonung ſagte Attlee dann, er glaube, daß der Monarchie ein ſchlechter Dienſt durch gewöhnliche Schmeicheleien erwieſen werde. Man habe verſucht, die Monarchie mit einem wirklichkeitsfremden Heiligenſchein zu umgeben, um eine falſche Ehrfurcht bor dem Thron zu erzeugen. Das habe zu einer Verken⸗ nung der tatſächlichen Lage geführt. Der Red⸗ ner gab der Hoffnung Ausdruck, daß ein neuer Anfang gemacht werde. Er halte es für not- wendig, daß die konſtitutionelle Monarchie das gegenwärtige Zeitalter überlebt. Der Sprecher der unabhängigen Labour⸗ Gruppe Maxton brachte einen Zuſatzantrag ein, in dem zum Ausdruck gebracht wurde, daß die jetzigen Vorgänge deutlich die Gefahr gezeigt hätten, die dem Lande und dem britiſchen Reich daraus drohte, daß alles an ei ner erblichen Monarchie hinge. Frieden und Wohlſtand des Volkes erforderten vielmehr eine republikaniſche Regierungsform. Um dieſen Antrag entſpann ſich eine Aus⸗ ſprache, in die auch Sir John Simon eingriff. Unter dem Beifall des Hauſes erklärte der Innenminiſter, daß er nicht beabſichtige, ſich des längeren mit dem Antrag auseinanderzu⸗ ſetzen. Er wies die Vorwürfe des linken Flü⸗ gels gegen die Monarchie als ſolche zurück und erklärte, er glaube, der überwiegenden Stim⸗ mung des Hauſes und des Volkes Ausdruck zu geben, wenn er ſage, daß die britiſche Monar⸗ chie, die als Symbol der Einigkeit des Welt⸗ reiches gelte, den Stoß überwinden und geſtärkt daraus hervorgehen werde, ſo ernſt er auch ſein möge. Unter ſtarkem Beifall erklärte Simon dann weiter, daß der Wille des Volkes aus⸗ ſchlaggebend ſein werde. Wenn das Geſetz ange⸗ nommen ſei, werde ein neuer Mann den Thron beſteigen, der ſchon die Achtung des Volkes ge⸗ wonnen habe. Sir Auſten Chamberlain, der nach Sir John Simon für die Konſervativen ſprach, wies darguf hin, daß man im Volk in dem König des Landes einen Freund und in der Monarchie einen Schutz ſehe. Die Angriffe Marxtons auf die Monarchie wies er entſchie⸗ den zurück. Abdankungsgeſetz vor dem Unterhaus Die zivilrechlliche Regelung des Thronwechſels Auf den Kommuniſten Gallacher, der na⸗ türlich den Antrag unterſtützte und die Mo⸗ narchie angriff, folgten noch einige Abgeord⸗ nete der Oppoſitionsliberalen. In der Debatte, in die mehrfach der Vorſitzende eingriff, wurx⸗ den von dieſen Rednern Fragen der Anſprü⸗ che der Königlichen Familie und des Vermö⸗ gens des ſcheidenden Monarchen kurz berührt. Der Vorſitzende brach jedoch dieſe Debatten kurz wieder ab. Der Generalrechtsanwalt er⸗ klärte dann, daß er eine kurze Erklärung zu den angeſchnittenen Fragen ab⸗ geben werde. Er führte aus, daß die Geldmit⸗ tel aus der Zivilliſte und den Einnahmen der Herzogtümer Cornwall und Lanceſter ſtamm⸗ ten. Dieſe Mittel, die augenblicklich dem König zur Verfügung ſtänden, würden an ſeinen Nachfolger, den neuen König, übergehen, und ſobald das Geſetz angenommen ſet, werde Kö⸗ nig Eduard von dort keine Einkünfte mehr beziehen. Welche Maßnahmen das Haus anſchließend treffe, ſtehe nicht zur Diskuſſion. Das Geſetz wurde dann ohne Pauſe ein zweites Mal geleſen und erörtert. Der La⸗ bour⸗Abgeordnete Lees Smith wollte wiſſen, welchen Titel König Eduard nach der Annah⸗ me des Geſetzes tragen werde. Der General⸗ rechtsanwalt erwiderte darauf, daß das eine Angelegenheit des neuen Königs ſein werde. Auf eine Frage, ob Eduard 8. das Land ver⸗ laſſen müſſe, wurde erwidert, daß kein Grund zu dieſer Annahme vorliege. Der Antraa Maxtons wurde dann mit der überwältigenden Mehrheit von 403:5 Stim⸗ men abgelehnt. Miniſterpräſident Baldwin, der die dritte Leſung des Geſetzes eröffnete, dankte König Eduard noch einmal für das, was er für das Land geleiſtet habe. Er erklärte, daß die Zu⸗ ſtimmung zu dieſem Geſetz die letzte Handlung Seiner Majeſtät ſein werde. Bevor er aber das Geſetz an das Oberhaus weitergebe, wolle er noch einmal zum Ausdruck bringen, daß man ſich ſtets aus vollem Herzen der loyalen Dienſte erinnern werde, die König Eduard ſeinem Lande als Prinz von Wales und wäh⸗ 5 5 ſeiner kurzen Regierungszeit geleiſtet gabe das Abdankungsgeſetz im Ober⸗ haus London, 12. Dez. Das Oberhaus behandelte das Abdankungsgeſetz in einer rein formalen erſten, zweiten und dritten Leſung. In fünf Minuten konnte die Geſetzesvorlage das Ober⸗ haus paſſieren. Mirkſterpräſident Baldwin, der im Unter⸗ haus die Proklamation Eduards 8. übergab. Baldwin war es auch, der bereits ſeit Wochen mit dem König in der Angelegenheit des Thronverzichts beriet (Erich Zander, K.) —— Politiſche Rundſchau Zwei Adventsſonntage trennen uns noch vom Weihnachtsfeſt. Die Stimmung aber iſt bereits ganz gefangen von dem Zauber des Feſtes, deſſen Lichtglanz uns umgibt und deſ⸗ ſen Stimmung uns mehr und mehr erfüllt. Da wird die Jugendzeit auch in den Alten wieder lebendig, und die frohen Hoffnungen und Ver⸗ heißungen des Feſtes machen die Herzen warm und mitteilſam. Wenn Weihnachten das Feſt des Mitteilens und der liebenden Hingabe iſt, dann kann es nichts anders ſein, als daß wir in dieſen Wo⸗ chen ganz beſonders zum Opfern und Geben bereit ſind. Das trat ſchon vor 8 Tagen in die Erſcheinung als wir den„Tag der natio- nalen Solidarität“ begingen und ihm zu einem überwältigend großen Erfolge ver⸗ halfen. Das zeigt ſich in den Weihnachts⸗ paketen, die mit großer Liebe bereitet ſind, um bedürftigen Volksgenoſſen eine Weih⸗ nachtsfreude zu bereiten. Das wird ſich mor⸗ gen wieder am Eintopfſonntag zeigen, an dem das deutſche Volk abermals zu einer Gemeinſchaftsleiſtung antritt, um zu bekun⸗ den, wie gebefreudig es ſein kann, wenn es gilt, überall in deutſchen Landen weihnacht⸗ liche Freude zu bereiten. Auch der Eintopf⸗ ſonntaa iſt ein Mittel, um gewaltige Beträge freizumachen, die die Leiſtungskraft des Win⸗ terhilfswerks weiter ſteigern werden. Im vorigen Winter brachten die Eintopfſonntage faſt 32 Millionen Mark. Daran kann man er⸗ ſehen, welche Hilfskraft in ihnen ruht, und welche Freude damit vielen Bedürftigen berei⸗ tet werden kann. Und in dieſem Monat, dem Monat des Weihnachtsfeſtes, wird, davon ſind wir feſt überzeugt. ein jeder am Eintopfſonntag noch ein paar Groſchen hinzulegen, damit auch die⸗ ſes Hilfsleiſtungswerk im hellſten Glanze er⸗ ſtrahlen kann. 1 Vom deutſchen Adventsglanz ſchauen wir wieder in die hohe Politik. Da iſt vor allem der Thronwechſel in England, der die Gemüter in aller Welt beſchäftigt. Nun haben wir gehört, wie ſich der Thron⸗ wechſel vollzogen hat. Das Unterhaus nahm die Abdankungserklärung Eduards an, und die königliche Macht iſt nun an den Bruder des Königs den Herzog von Pork, übergegan⸗ gen. Man muß ſchon ſagen, daß die engl. alte Tradition geſiegt hat. Der Sprecher der Oppo⸗ ſition gab eine ſehr loyale Erklärung ab, und auch die anderen Parteiführer gaben ſowohl dem Bedauern über die Abdankung Eduards, als auch dem Verſtändnis für die Haltung Baldwins Ausdruck, und dem neuen Monar⸗ chen wurde geſagt, daß ihm das engliſche Volk volles Vertrauen entgegenbringe. Ruhiger und ſchonender konnte die Wendung der Dinge in England nicht vollzogen werden. Welche Fol⸗ gerungen ſich aus dem Thronwechſel noch er⸗ geben können, iſt im Augenblick nicht zu erken⸗ nen. Deutſchlands Wunſch iſt es, daß England vor Kriſen bewahrt bleibt, um unter ſicherer Ordnung und Autorität an den Werken des Friedens mitzuarbeiten, der heute von dem unheimlichen Gegenſpieler im Oſten bedroht iſt. 1 Im Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß hat der deutſche Vertreter Botſchafter v. Ribbentrop ein ſehr deutliches Wort geſprochen. Er hat die unbeſtreitbare Tatſache feſtgeſtellt, daß heute 60 000 Sowjetruſſen und Franzoſen auf der Seite der ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten kämpfen. Natürlich iſt es nur die⸗ ſem Umſtand zuzuſchreiben, daß der ſpaniſche Bürgerkrieg nicht ſchon lange beendet iſt. Deutſchland hat bekanntlich zuſammen mit Italien ſchon vor Monaten die Frage auf⸗ geworfen ob es im Intereſſe einer effektiven Nichteinmiſchung nicht erforderlich wäre, vor allem auch die ſogenannten Freiwilligenſen⸗ dungen nach Spanien wirkſam zu unterbre⸗ n. 5 Jetzt hat England nach langem Zögern den Verſuch unternommen, mit allen Staaten, die am Spantenkonflikt intereſſiert ſind, zu einer Einigung über das Verbot der Entſendung von Freiwilligen in das Kampfgebiet zu kom⸗ men. Mit einer Dreiſtigkeit, die nicht zu über⸗ treffen iſt, hat der Sowjetvertreter ſofort den Spieß umgedreht, dem engliſchen Antrag zu⸗ geſtimmt und gefordert, daß— die Unterſtüt⸗ zung der nationalen Regierung in Spanien durch andere Staaten unter Kontrolle geſtellt werde. Man kann wirklich ſagen, daß eine der⸗ artige Verlogenheit noch nicht dageweſen iſt, und man kann den Ausſchuß nur bewundern, daß er ſich dieſes Theater gefallen läßt. Es kommt den Sowjetruſſen offenbar darauf an, den enagliſchen Antrag zu verſchleppen, denn ehe dieſer wirkſam wird, werden ſie neue Streitkräfte nach Spanien gebracht und ihre Stellung dort ausgebaut haben. Hier iſt ein Problem angeſchnitten, das für die europä⸗ iſchen Völker mit jedem Tage brennender wird. Es kommen die Enthüllungen des„Meſſag⸗ gero“ hinzu die deutlich nachweiſen, daß der fran zoſiſche Nichteinmiſchungspakt gar nicht ernſt gemeint war und daß jedenfalls von einer„Neutralität“ Frankreichs in dem ſpani⸗ ſchen Konflikt nicht geredet werden kann. Nun bringt jeder Tag neue Beweiſe bafür, daß die Nichteinmiſchungsverhandlungen Frankreich und Sowjetrußland nicht im geringſten daran hindern. den Roten in Spanien jede Unter⸗ ſtützung angedeihen zu laſſen. Die Weltöffent⸗ lichkeit nimmt von dieſen Tatſachen Kenntnis, aber damit allein iſt dem Frieden wahrlich nicht gedient. Die kläglichen Verſuche der Roten in Spa⸗ nien, mit Hilfe des Völkerbunds und der Sow⸗ jets über Genf eine Plattform vor der Welt⸗ öffentlichkeit zu finden, ſind mit dem Augenblick eſcheitert, als die Außenminiſter Englands und Frankreichs ihre Teilnahme an der vorgeſehe⸗ nen Sitzung ablehnten und Italien auf Ein⸗ ladung zu dieſer Sitzung nicht einmal antwor⸗ tete. Inzwiſchen iſt Dimitroff in Spanien eingetroffen, wo er bis jetzt ſcheinbar noch ge⸗ It hat. e Sowietkongreß in Moskau benutzte dieſe Gelegenheit, um zur Unterſtreichung ſei⸗ Die Abdankung König Eduards rechls kräftig Baldwin bei König Georg 6. Lo n do n, 11. Dez. Freitagnachmittag ſtattete Premierminiſter Baldwin dem König Georg 6. ſeinen erſten Beſuch ab. Auf Fort Belvedere wurden inzwischen die Abreiſevorbereitungen für den früheren König, Eduard 8., fortgeſetzt. Sein Gepäck iſt bereits ſeit mehreren Tagen fortgeſchafft wor⸗ den. Der Beſtimmungsort iſt nicht bekannt⸗ gegeben worden. Das Flugzeug des bisherigen Königs, ein rot⸗blauer Dragon, verließ um 15.30 Uhr ME. den Flugplatz OBendon in weſtlicher Nichtung mit unbekanntem Reiſeziel. Am Samstag Eidesleiſtung des Unterhauſes auf den neuen König London, 11. Dez. Das Anterhaus wird am Samstag um 15.45 Uhr MEz. den Treu⸗ eid auf den König leiſten. Am Montag abend wird Baldwin eine Botſchaft des Kö⸗ nigs im Unterhaus verleſen. Baldwin teilte im Unterhaus weiter mit, daß nach Erledigung noch notwendiger Arbeiten das Unterhaus am 18. 3 in die Weihnachtsferien gehen werde. Eduard VIII. abgereiſt eines 88 London, 12. Dez. An Bord Kriegsſchiffes hat der bisherige König von England Eduard XIII. in der Nacht zum Samstag ſeine Heimat verlaſſen. Er traf in Begleitung mehrerer Herren ſeines Ge⸗ folges kurz nach 2 Uhr früh im Haſen von Portsmouth ein, wo das Schiff alsbald die Anker lichtete. Ueber ſein Reiſeziel iſt End⸗ 12 auch jetzt noch nicht be⸗ annt. Nur wenige Stunden vor der Abreiſe hatte der ehemalige König in ſeiner bereits veröffent⸗ lichten Rundfunkanſprache von den Völkern des Britiſchen Reiches als Herrſcher Abſchied ge⸗ nommen. Es iſt wohl kaum übertrieben, wenn geſagt wird, daß in dieſer Stunde nabezu die geſamte Bevölkerung Englands vor den Lautſprechern ſtand, um jetzt den König ſelbſt zu hören, nachdem bisher nur die Regie⸗ rung, das Parlament und die Preſſe geſprochen hatten. In den Theatern, in den Lichtſpielhäu⸗ ſern und überall da, wo größere Men⸗ ſchenmengen verſammelt waren, ſpiel⸗ ten ſich während der Uebertragung bewegte Szenen ab, und vielſach brachen die Zuhörer in Tränen aus. Auf Schloß Windſor, von wo aus Eduard XIII. ſeine Abſchiedsanſprache hielt, hatte König Ge⸗ org VI. am gleichen Abend zu Ehren ſeines Bruders ſ ein Eſſen gegeben, an dem ſich die Mitglieder der königlichen Familie, darun⸗ ter die Königin mutter, beteiligten. Beim Verlaſſen von Windſor bereitete die Bevölke⸗ rung dieſes engliſchen Reſidenzſtädtchens dem ſcheidenden Monarchen einen herzlichen Abſchied. Eine Bolſchaft der Königin Mary London, 12. Dez. Königinmutter Mary hat eine Botſchaft an das Volk veröffentlicht. Die Botſchaft lautet: „An das Volk, an die Nation und an das Empire! Ich bin ſo tief gerührt von der Liebe, die mich in dieſer Zeit der Sorge umgeben hat, daß ich aus tiefſtem Herzen dafür danken muß. Die Sympathie und Zuneigung, die mich in meinem großen Schmerz vor weniger als einem Jahr umgeben hat, hat mir 2 jetzt nicht gefehlt, und das gibt mir wieder Stärke und Kraft. Ich brauche nicht von dem Schmerz zu ſprechen, der einer Mutter das Herz erfüllt, wenn ich daran denke, daß mein lieber Sohn es für ſeine Pflicht gehalten hat, ſein Amt niederzulegen, und daß die Regierung, die ſo hoffnungsvoll und ſo vielverſprechend begonnen hat, ſo plötzlich endete. Ich glaube, daß Ihr ermeſſen könnt, was es ihn gekoſtet hat, ſich zu dieſer Entſcheidung durchzuringen; und ich hoffe weiter, daß die Erinnerung an die Jahre, in denen er ſo eifrig bemüht war, ſeinem Land und dem Empire zu dienen, ſtets in Eurem Herzen weiterleben wird. Ich empfehle Euch ſeinem Bruder, der ſo unerwartet und unter ſo traurigen Umſtän⸗ den ſeinen Platz einnimmt. Ich bitte Euch. ihm ein ſo volles Maß an Treue entgegenzu⸗ bringen, wie Ihr es meinem lieben Mann und auch dem Bruder des Königs entgegen⸗ gebracht habt. Mit ihm empfehle ich Euch meine liebe Schwiegertochter, die die Königin ſein wird. Mögen ſie ſich derſelben nie wankenden Zuneigung und Treue erfreuen, die Ihr mir 26 Jahre hindurch bezeugt habt. Ich weiß. daß ihre Kinder Euch ſchon ans Herz gewach⸗ ſen ſind. Es iſt mein ernſtes Gebet, daß trotz, nein, wegen der gegenwärtigen Unruhe die Treue und die Einheit unſeres Landes und des Em⸗ pires mit Gottes Hilfe aufrechterhalten und geſtärkt werden möge. Möge er Euch ſegnen und immer führen.“ Senator Lemery zweifell an der Aufrichligkeit Irankreichs Paris, 11. Dez. Unter der erſchrift „Zweifelhafte Aufrichtigkeit“ rät Senator Le⸗ mery in der„Liberté“ der Regierung Blum zu größter Beſcheidenheit und Zurückhaltung angeſichts der Ereianiſſe in Spanien. Die franzöſiſche Regierung. ſo ſchreibt er, ſei ſchlecht befugt. eine Verſtäkunga der Nichteinmiſchungs maßnahmen vor⸗ zuſchlagen, denn ſie habe ſeltſame Machen⸗ ſchaften geduldet. Die Erhebungen über die Granaten ⸗ herſtellung in Lyon, des verſchwundenen Güterwagens mit einer Pulverladung und über manches andere ſeien im Sande ver⸗ laufen. Alle Tage dulde, ja erleichtere die franzöſiſche Regierung das Abgehen gan ⸗ zer Züge mit Freiwilligen aller Staatsangehörigkeiten nach Spanien. Solange das andauere, die Aufrichtigkeit Frankreichs anzuzweifeln. werde man das Recht haben, Die Aufrichtigkeit Frankreichs könne erſt dann wieder als intakt gelten, wenn ſie nicht mehr die Aufrichtigkeit Léon Blums ſein werde. „Journal des Debats“ iſt von den Ent⸗ hüllungen des„Meſſaggero“ ſtark beindruckt und gibt den Inhalt des Berichtes de los Rios an Giral ausführlich wieder. Hin⸗ ſichtlich der Vergangenheit müſſe man be⸗ dauern, daß— wie man jetzt annehmen müſſe — unter ſeltſamen Umſtänden Lieferungen von Material vorgekommen ſeien und daß ge⸗ wiſſe Mitglieder der franzöſiſchen Regierung eine Haltung eingenommen haben, die der amtlich verkündeten Nichteinmiſchungspolitik entgegengeſetzt war. Für die Gegemvart müſſe man mehr denn je auf dem ſofortigen Verbot der Anwerbung und Wefter⸗ beförderung von freiwilligen beſtehen, denn die franzöſtſche Regierung müſſe bewei⸗ ſen, daß all ihr Tun auch ihrer diplomatiſchen Haltung entſpreche. Vollkommene Rechtſchaf⸗ fenheit ſei die beſte Politik. Es gebe keine ſchlimmere Politik als die, die Zweifel an der Aufrichtigkeit öffentlich abgegebener Erklä⸗ rungen aufkommen laſſe. Dinterſonnenwendſeier der 5 A. Reichsſendung am 21. Dezember um 23 Uhr Berlin, 11. Dez. Die Nationalſozialiſti⸗ ſche Parteikorreſpondenz meldet,: Die SA., die gerade in den letzten Monaten mit einer großen Veranſtaltungsreihe„Kampf⸗ dichter leſen aus eigenen Werken“ in ganz Deutſchland an die breite Oeffentlichkeit getre⸗ ten iſt, hat auch mit revolutionärem Geſtal⸗ tungswillen die Formung des altdeutſchen Lichtfeſtes der Winterſonnenwende in Angriff genommen. Außer den in allen Standorten der SA. ge⸗ meinſam mit den Werkſcharen ſtattfindenden Feiern am flammenden Holsſtoß in der Nacht des 20. Dezembers, woran ſich die ge⸗ ſamte Bevölkerung beteiligen wird, bringt die Oberſte SA.⸗Führung in Zuſanimenarbeit mit dem Kulturkreis der SA. am Tage des Sonnenwendfeſtes, dem 21. De⸗ zember, eine Rundfunkfeier über alle deutſchen Sender. Die von SA.⸗Standartenführer Ger⸗ hard Schumann geſchriebene Dichtung, die der Muſikreferent der Oberſten SA.⸗Führung ver⸗ tonte, wird nicht, wie urſprünglich vorgeſehen, um 21 Uhr gebracht, ſondern um 23 Uhr ſich an die Volksgenoſſen in allen Gauen wenden. 200 000 RM. Weihnachlsgabe für bedürflige 5 A.- und 35.⸗Männer Berlin, 12. Dez. Reichsleiter Aman hat dem Stabschef mitgeteilt, daß der Zentralver⸗ lag der Partei zur Beſcherung bedürftiger SA.⸗Kameraden zu Weihnachten einen Betrag von 150 000 RM. zur Verfügung ſtellen könne. In einem zweiten Schreiben an den Reichs⸗ führer SS Himmler teilte Reichsleiter Amann, wie der„Völkiſche Beobachter“ meldet, mit, daß den Zentralverlag zur Beſcherung be⸗ dürftiger SS⸗Kameraden einen Betrag von 50 000 RM. zur Verfügung ſtellen könne. Kommuniſtiſche Geheimagilalion aufgedeckt Wien, 11. Dez. Die Polizei hat in den letzten drei Tagen ſchlagartig in zahlreichen Wiener Bezirken eine große Nachrichten⸗ organiſation der Kommuniſten auf⸗ gedeckt, die als Wirtſchaftsorganiſation getarnt war. 126 Perſonen, darunter mehrere Juden, wurden in Haft genommen und zahlreiches Propaganda⸗ und Nachrichtenmaterial, das auch die Verbindung mit ausländiſchen Stelle» be⸗ weiſt, beſchlagnahmt. Wieder ein ſowjelruſſiſcher Munilionsdampfer gekapert London, 11. Dez. Aus Liſſabon wird be⸗ richtet, daß der Kreuzer„Canaxias“ der ſpaniſchen Nativnalregierung 150 Meilen Inde lich der Baleareninſel einen ſowjetrufſi⸗ ſchen Dampfer gekapert hat, der mit Waffen und Munition ſowjetruſſiſcher Her⸗ kunft beladen war. Der Dampfer wurde nach Mallorca eingeſchleppt. der Jwiſchenfall in Tſinglau S. Schanghai, 11. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Zwiſchen dem Oberbürgermeiſter von Tſingtau und dem japaniſchen Generalkonſul iſt eine Verſtändigung über die Bei⸗ legung des Streitfalls, in deſſen Verlauf japa⸗ niſche Truppen in Tſingtau gelandet worden waren, erreicht worden. Danach ſollen die ja⸗ paniſchen Landungstruppen am 15. Dezember zurückgezogen werden. Der Betrieb in den be⸗ ſtreikten japaniſchen Spinnereien wird am 14. Dezember wieder aufgenommen. Die Stadtver⸗ waltung hat zugeſagt, die Arbeiterſchaft zur Innehaltung dieſer Vereinbarung zu veran⸗ laſſen. Dieſe Entſpannung findet Ausdruck in der Anweiſung des Vizeadmirals Haſegawa, des neuen Chefs der 3. japaniſchen Flotte, der ſich an Bord ſeines Flaggſchiffes nach Schang⸗ hai begeben hat. ner„friedfertigen Abſichten“ die Sowjetauf⸗ rüſtung auf ein Dreimillionenheer und den Bau einer ungeheuren Feſtungslinie längs der Weſtgrenze bekanntzugeben. Eine ſolche Truppenzahl iſt noch niemals von irgend einem Staat in der Weltgeſchichte in Friedenszeiten unter Waffen gehalten worden. Bekanntlich iſt die ſowietruſſiſche Regierung gleichfalls damit beſchäftigt, eine gewaltige Flottenmacht aufzu⸗ bauen, und was die Luftſtreitkräfte angeht, ſo werden in ſowjetruſſiſchen Kreiſen geradezu aſtronomiſche Zahlen genannt. Das ſind die⸗ ſelben Leute, die ſonſt bei jeder Gelegenheit vom„Frieden“ ſprechen und ſo tun, als ſei ihnen der Friede wirklich eine Herzensange⸗ legenheit. Die Welt weiß es anders Wem wollen denn die Herrſchaften in Moskau noch weiß machen, daß dieſe ungeheuerlichen Rüſtungen nur dazu dienen ſollen, die angeb⸗ lich bedrohte Sicherheit der Sowietunion zu beſchützen. Haben ſie es doch ſelber oft genug eingeſtanden, daß die Rote Armee die Aufgabe habe, die Weltrevolution voranzutreiben. Europa hat wahrlich alle Urſache, vor dem Friedensſtörer auf der Hut zu ſein. * Die drohende innere Kriſe in Frank⸗ reich iſt noch einmal durch ein Kompromiß abgebogen worden. Sie wax eingeleitet worden durch das Verhalten der Kommuniſten in der letzten Kammerſitzung. Zum erſtenmal konnte das Kabinett Blum nicht die geſamten Stimmen der Volksfront in die Waagſchale werfen, weil die Kommuniſten ſich zur Stimm⸗ enthaltung entſchloſſen und von Leon Blum forderten, im Fall Spanien offen Farbe zu bekennen. Das aber wollte Herr Blum nicht denn er hatte ja grade den Engländern ſehr) weitgehende Angebote gemacht, und wie konnt er grade in dieſem Augenblick den ſogenan nen Nichteinmiſchungspakt preisgeben! F Inzwiſchen aber iſt hinter den Kuliſſen ein neuer Kuhhandel fertiggeworden. Offenbar haben die franzöſiſchen Moskauanhänger von ihrer Zentrale in Moskau die Anweiſung er⸗ halten, vorerſt noch etwas kürzer zu treten, ſchon weil die außenpolitiſche Lage„noch nicht reif“ —— Wohl aber beſteht der feſte Entſchluß, die olksfrontregierung unter den hydrauliſchen Druck des Linksradikalismus zu ſetzen und die Radikalſozialiſten immer mehr an die Wand zu drücken. Es heißt nun ſchon, daß dieſe links⸗ bürgerliche Partei vor einer Spaltung ſtehe, daß ſich die Gegner des Kurſes mit den Roten abſondern und eine eigene Partei aufmachen werden. Ja, wenn es dazu nicht ſchon zu ſpät iſt? Herr Herriot iſt inzwiſchen ſehr ſtill ge⸗ worden. Vielleicht denkt er über den„großen Irrtum ſeines Lebens“ nach. dem er verfiel, als er ſeinen Franzoſen die Tür zur bolſche⸗ wiſtiſchen„Demokratie“ öffnete. * Und auch darüber iſt es ſehr ſtill gewordeun, was Frankreich von den großen Anleiheplänen bei den Vereinigten Staaten von Amerika er⸗ hoffte, als es von dem„gemeinſamen demokrati⸗ ſchen Ideal“ ſchwärmte. Die nunmehr vorlie⸗ enden Einzelheiten über die Vorſchläge des Staatsſekretärs Hull auf der Konferenz von Buenos Aires ließen einen bitteren Reif auf die ſchnell geplatzten Knoſpen der franzöſiſchen Regierung fallen. Die amerikani⸗ ſchen Forderungen ſehen nicht mehr und nicht minder als ſtrikte Neutralität und ein Verbot über Waffe n⸗ un d Ro h⸗ ſtoffaus fuhr im Fall eines Krieges nach außeramerikaniſchen Ländern vor. ganz gleich wer von beiden ſtreitenden Parteien nach der berühmten ſowietruſſiſchen Rechtsauffaſſune Angreifer oder Angegriffener iſt. Plötzlich ſcheint eine gewiſſe Stockung in den franzöſiſch amerikaniſchen Verhandlungen über die Wieder⸗ 24224443„ rr * e eee aufnahme der Zinszahlungen für die Kriegs⸗ ſchulden eingetreten zu ſein. Inzwiſchen verhandeln in Rom der engli⸗ ſche Botſchafter und der italieni⸗ ſche Außen miniſter über die Möglichkeit einer engliſch⸗italieniſchen Verſtändigung im Mittelmeer. Jetzt. da die An⸗ erkennung des italieniſchen Beſitzes in Oſtafrika von vielen Staaten vollzogen iſt, wird ja auch für England keine Schwierigkeit mehr be⸗ ſtehen, dieſem Beiſpiel zu folgen. Der Negus verſteigert in London ſeinen Silberſchatz, um leben zu können. Er ſpielt keine Rolle mehr in der Politik. Der engliſch⸗jtalieniſche Handels⸗ vertrag iſt bereits abgeſchloſſen worden. Man wünſcht auf beiden Seiten zu einer Einigung zu kommen, da von dieſer Einigung für die Engländer ſehr viel abhängt, ſo die Vorbe⸗ reitung der in ihren Augen noch wichtigeren Weſtpaktverhandlungen, in denen bisher keine Erfolge aufgewieſen werden können. Es iſt wohl anzunehmen, daß es zu der engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Verſtändigung kommen wird, die ja dann auch für andere Fragen Europas von großer Wichtigkeit ſein würde.—8. CCC d( neue 50wfelinduſtriekommiſſare Darunter natürlich ein Jude § Moskau, 11. Dez. Wie amtlich mitge⸗ teilt wird, ſind nach der Ernennung der Juden Ruchimowitſch und Kaganowitſch zu Kriegs⸗ induſtriekommiſſaren nunmehr an ihrer Stelle der Jude Gurewitſch und Serebrowſki und Oſſipow zu ſtellvertretenden Volkskommiſſaren für die Schwerinduſtrie ernannt worden. Die beiden erſten ſind auch bisher im Induſtrie⸗ kommiſſariat tätig geweſen, während Oſſipow als Handelsvertreter im Ausland war. eee f 8 b f ohe 5 i 5 Aman bat : Jenttalber⸗ bedürftiget nen Hetngg ſtelen nn, n den Reichs eltet Anum, nebbet, nit, ſcherung be⸗ Henn von 1 könne Iaafan hat in den 1 ablteichen ahtithten⸗ titten auf tion geturnt ere Juden, Jahlreiches nal, dar auch 1 Stell be⸗ ſher e an mim le. Lit d Moben W olettufſi⸗⸗ hal, der mit Uſſiſcer het wurde ach I ſiendlenſt des tmeiſter bon eneralkonſul u dee Bei⸗ detlauf ſapa⸗ abet woden ſollen die w 5, Dezember b in den be⸗ wird am 1 die Stadtbet⸗ ſerſchaft zut gu heran Ausdruc in J Hasegawa, 1 Flott det nuch Schalt — N die Kleg der 48ll g Itallen 7 N mMlichteit ztigung die An⸗ 1 Ofafrils iitd ja al meht he⸗ er Reg chat, un lle neht n 0 Handels orden. An et Einigung ing füt ing nde igtigeren 110 eile ö Mordprozeß David Jrankfurker der drilte Berhandlungskag— das Plaiboyer des Berleidigers Von unſerem Son derberichterſtatter. 5s Chur, 11. Dez. Die den deutſchen Pro⸗ zeßteilnehmern vorbehaltenen Plätze ſind wie⸗ der vollzählig beſetzt, dagegen ſieht man in den Reihen der Auslandspreſſe, beſonders auf 7 der ſchweizer Preſſe, bereits einige en. Sofort nach Eintritt in die Verhandlung gibt der Präſident Dr. Ganzoni das Wort dem Verteidiger des Angeklagten, Dr. Curti. Der 76jährige Verteidiger erklärt zunächſt, dh er die Verteidigung mit der ruhigen Sach⸗ lichkeit zu führen beabſichtige, die im ſchwei⸗ zer Land eine Selbſtverſtändlichkeit ſei, und daß er alle die enttäuſchen müſſe, die erwarte⸗ ten, der Prozeß werde ſich zu einer Abrech⸗ nung mit dem jetzigen Regime in Deutſchland geſtalten. Die Verteidigung werde ſich viel⸗ mehr mit dem Motiv der Tat befaſſen. Wenn ſie in politiſchen Dingen Stellung nehmen wolle, ſo müſſe die Verteidigung bekennen, daß E den Verſailler Vertrag als ein erbrechen betrachte, daß ſie Sympathie mit dem gigantiſchen Kampf Deutſchlands um ſeine Freiheit empfinde, und diefe Sympathie Deutſchland, dem Lande eines Herder, Leſfing, Schiller und Goethe, die beſonders in der eiz hoch anerkannt werden, ausſpreche. Die Verteidigung werde das Gebiet der Po⸗ litik nicht betreten, obwohl die Tat von gewif⸗ ſer politiſcher Natur ſei, als ſie ſich gegen einen hohen Repräſentanten des benachbarten Reiches gerichtet habe. Guſtloff ſei in den Dienſten ſei⸗ nes Vaterlandes geſtorben, und die Verteidi⸗ gung berneige ſich in menſchlicher Teilnahme vor ſeiner Witwe. Als Verteidiger, erklärte Curti, fühle er ſich aber verpflichtet, dafür einsutreten, daß die Tat Frankfurters nicht ſtärker beurteilt werde, als ſie es verdient. Zunächſt wandte ſich der Verteidiger lange der Frage der Stellung Guſtloffs in der Schweiz zu. Wilhelm Guſtloff, deſſen Tugen⸗ den er nicht anzugreifen wage, ſondern aus⸗ drücklich anerkenne, ſei als junger Mann zur eilung eines Lungenleidens nach Davos ge⸗ mmen und habe ſich bereits 1923 der Hitler⸗ ewegung angeſchloſſen. Es ſei anzuerkennen, aß er von Anfang an Parteigänger geweſen ſei und nicht zu denjenigen gehörte, die ſich ihr erſt anſchloſſen, als ſie mächtig wurde. Er ſei dann bis zur Stelle eines Landesgruppenleiter⸗ borgerückt und dabei, ſo betonte der Verteidi⸗ ger, habe ſich ein gewiſſes Geltungsbedürfnis eingeſchlichen, durch das Guſtloff für die ſchwei⸗ Fr Oeffentlichkeit untragbar geworden wäre. * habe einen Druck auf die Deutſchen in der aa im Sinne der Gleichſchal⸗ tung. Er habe zwar erklärt, alles, was er ge⸗ tan habe, ſei auf die freudige Zuſtimmung ſei⸗ ner W gerichtet geweſen, aber dieſe Legalität ſei nur eine ſcheinbare geweſen. Er habe ſpäter doch in die Souveränität eines Lan⸗ es hinübergegriffen, wenn er beiſpielsweiſe ess,„wo 1700 Betten durch Deutſche belegt worden ſeien, als politiſch ungünſtiges Klima erklärte und dadurch erreichte, daß die Deut⸗ chen ausblieben. Allerdings muß der Vertei⸗ iger ſpäter zugeben, daß die Behörde bis zu⸗ letzt nichts zu„rapportieren“ gehabt hätte. Schließlich zieht der Verteidiger noch einen nkt des Parteiprogramms der NSDAP. eran und behauptet, die Schweiz habe dieſen Punkt ſo aufgefaßt, als ob der Zuſammenſchluß aller Deutſchen ſo zu verſtehen ſei, daß er ſich über die Reichsgrenzen hinaus erſtrecke. In die⸗ ſem Zuſammenhang beſchwört er ſogar die ſatt⸗ am bekannte„Kriegsgefahr für die Schweiz“ erauf. Den angeblichen Nachweis der Ueber⸗ ung des Gaſtrechts durch Guſtloff, den ie Verteidigung dann zu erbringen ſucht, muß ſie gleich darauf wieder abſchwächen, da ſie das raubündener Urteil, in dem Guſtloff von allen dieſen Vorwürfen freigeſprochen wurde, als beſtehend anerkennen muß. Endlich bezeichnet die Verteidigung auch den Bonkott ſchweizer Geſchäfte durch Reichsdeutſche als Verletzung des Gaſtrechts, obwohl ſie ſich doch ſicherlich darüber klar ſein muß, daß den Reichsdeutſchen in der Schweiz nicht zugemu⸗ tet werden kann, in ſüdiſchen oder ſolchen ſchweizer Geſchäften zu kaufen, die ihrem Ha geben das Vaterland dieſer Deutſchen Ausdru en. 5 Curti führt dann eine Auseinander⸗ ſetzung, die es in den letzten Jahren zwiſchen Deutſchland und der Schweiz gab, in einſeitiger rt auf, obwohl ſie mit dieſem Prozeß nicht das mindeſte zu tun hat. Er zieht ebenſo die Interpellation vom 3. April 1935 heran, indem er die gegen Guſtloff erhobenen Vor⸗ würfe in der Interpellation heraushebt, nicht aber die eindeutige Antwort, die der Chef des Polizeidepartements, Baumann, in der Bun⸗ desratsſitzung vom 26. September 1935 gege⸗ ben hat und in der abermals ganz unzweideu⸗ tig beſtätigt wird, daß ſich Guſtloff abſolut kor⸗ rekt verhalten hat und in der betont wurde, daß hier Reichsdeutſche und deutſch⸗öſterreichi⸗ ſche Staatsangehörige Mitglieder der NSDAP. ſein können und daß auch dieſe ſich den einzel⸗ nen Stellen des Landes, in denen ſie zu Gaſt ſind, ſich unterzuordnen haben. Frankfurters Verteidiger zitiert Greuelliteratur. Der Verteidiger beſchäftigte ſich auch in ſei⸗ nem Plätoyer mit der Auslandsorganiſation der NSDAP. und verſuchte ihre„illegale“ Tä⸗ tigkeit aus Zeitungsſtimmen des Auslandes nachzuweiſen. Dabei verſteift er ſich zu der eigenartigen Behauptung, daß die von dieſer Organiſation gegen eine illegale Tätigkeit ver⸗ breiteten Anweiſungen gerade die illegale Tä⸗ tiakeit bewieſen. Der Inhalt ſei abſichtlich ſo gefaßt, um dieſe illegale Tätigkeit zu verdecken. Nach einer Pauſe wendet ſich der Verteidi⸗ ger dem Kapitel Judenverfolgung“ zu. über das er dem Gericht eine 254 Seiten um⸗ faſſende„Schrift“ vorlegt. Aus dieſer Schrift perlieſt Dr. Curti dann ſtundenlang Außerun⸗ gen führender Perſönlichkeiten des neuen Deutſchland über die Juden. meiſt nur einzelne Sätze und kurze Abſchnitte, denen oftmals an⸗ zumerken iſt, daß ſie willkürlich aus dem Zu⸗ ſammenhang geriſſen ſind Er zählt dann fer⸗ ner eine Reihe von Beſtimmungen aus dem Schriftleitergeſetz, den Berufsbeamten und dem Reichs bürgergeſetz, ſowie zahlreiche Aus⸗ führungsverordnungen dazu auf, wobei der Paragraph aus dem Nürnberger Geſetz, wo⸗ nach in jüdiſchen Haushaltungen keine weib⸗ lichen ariſchen Angeſtellten unter 45 Jabren beſchäftigt werden dürfen, mit verſtändnisvol⸗ lem Schmunzeln aufgenommen wird. Da ſich der 76 Fahre alte Verteidiger bei der Verleſung bis auf das vor ihm liegende Buch herabbeugt, bleibt ein großer Teil der Ver⸗ leſung kaum verſtändlich, und ſo leeren ſich die Bänke in bisher nicht beobachtetem Maße. Selbſt die jüdiſchen Prozeßteilnehmer beſchäf⸗ tigen ſich während dieſes ermüdenden Plä⸗ doyers angelegentlich mit der Lektüre von Zeitungen. Wenn auch das Recht der Verteidigung, alles vorzubringen, was für die Beurteilung der Motive des Mörders von Belang ſein könnte, keineswegs beſtritten werden ſoll, ſo iſt doch feſtzuſtellen, daß das. was Dr. Curti— entgegen ſeiner Ankündigung, ſich nicht mit der Greuelliteratur zu beſchäftigen—, in dieſer Dokumenten⸗ ſammlung und ihren beiden Anhängen über die Behandlung der Juden in Deutſchland zu⸗ ſammengetragen hat, an die ſchönſte Greuel⸗ literatur der Emigranten erinnert. Vielmals werden auch Auslandszeitungen zitiert, über deren Beziehungen zu Emigrantenkreiſen keine Zweifel beſtehen. Der Ankläger hat ſchon in ſeiner Anklage feſtgeſtellt, daß der Mörder Frankfurter ſich auffallend wenig mit der Judenfrage in Deutſchland und der einſchlägigen Literatur be⸗ faßt habe, eine Tatſache, die der Amtskläger in ſeinem geſtrigen Plaidoyer mit Nachdruck unterſtrich. Dem Angeklagten iſt aus dem gan⸗ zen Material, aus dem doch die ganze feind⸗ liche Einſtellung des Mörders gegen das naue Deutſchland und ſeine Vertreter erklärt und bewieſen werden ſoll, nur ein verſchwindender Bruchteil bekannt. Da dieſer Dokumentenband den ſchweizeriſchen, jüdiſchen und ausländiſchen Preſſevertretern überreicht worden iſt, kann man ſich des Eindruckes nicht erwehren, als wenn hier die Rechte der Verteidigung zur Ausladung einer neuen Greuelhetze mißbraucht worocn ſeien. Vor dem Eintritt in die Mittagspauſe gibt der Vorſitzende bekannt, daß am Samstag nur am Vormittag verhandelt wird, ſodaß ſich der Mordprozeß Frankfurter noch bis in die nächſte Woche erſtrecken wird. Die Nachmillagsſitzung Uurakkübel der Emigranlenlileralur Chur. 11. Dez. In der Nachmittagsſitzung wird dem Verteidiger des Angeklagten David Frankfurter Dr. Curti das Wort zur Fort⸗ ſetzung ſeines Plaidoyers gegeben. Er erklärt, ſeitens der Zivilpartei werde behauptet, daß alles, was er über die Judenverfolgungen in Deutſchland vorbringe, Greuelmärchen ſeien, an die in Deutſchland kein Menſch mehr glaube. Um dieſem Einwand zu begegnen. habe er eine„photographiſche Dokumenten⸗ ſammlung“ zuſammengeſtellt in der Annahme. — wie er höhniſch bemerkt— daß in Deutſch⸗ land die photographiſche Kamera noch nicht umgeſchaltet ſei. Wer nun erwartet hatte, in dieſer photographiſchen Dokumentenſammlung die von der Emigrantenpreſſe ſo oft behaup⸗ teten grauenhaften Mißhandlungen der Juden in Deutſchland zu finden, wurde völlig ent⸗ täuſcht. Die ganze Sammlung enthielt nichts anderes als Photokopien von Zeitungen, Hausinſchriften, Boykottzettel einer Liſte der Aerzte eines Kurortes, von Satzungen eines Vereins mit einem Arierparagraphen, einer Seite aus dem Buch„Juden ſehen Dich an“, eines Schildes„Wer bei Juden kauft, iſt ein Volksverräter“, einer Tafel„Juden nicht er⸗ wünſcht“, Photographien endlich von Schil⸗ dern„Jüdiſchen Hauſierern iſt der Zutritt verboten“ und von Warnungen vor den jüdi⸗ ſchen Frauenſchändern. Das Glanzſtück dieſer ſogenannten Dokumentenſammlung iſt die Photographie einer gelben Armbinde aus dem Konzentrationslager. Als weitere„Be⸗ weiſe“ lieſt der Verteidiger dann aus einigen „Stürmer“⸗Nummern vor. Bei der Wieder⸗ gabe einer ſatiriſchen Anzeige, in der ein Jude ſich zur fachlichen Bearbeitung bei Pleiten mit Gewinnbeteiligung anbietet, können die nicht⸗ jüdiſchen Prozeßteilnehmer ihreßeiterkeit nicht verbergen. Schließlich ſitzt das ganze Gericht da und hat Stürmer⸗Nummern in der Hand. Als nächſten Punkt ſeiner Verteidigung be⸗ handelt Dr. Curti die literariſchen Er⸗ güſſe der Emigranten über ihre angeb⸗ lichen Erlebniſſe in Deutſchland. Der Vertei⸗ diger verſucht ſchon im voraus die angekün⸗ digten jüdiſch⸗kommuniſtiſchen Emigranten⸗ greuelmärchen dadurch glaubhafter zu machen. daß er erklärt, für dieſe literariſche Produktion lägen ſogar eidesſtattliche Erklärungen vor. Was von dieſen Eiden zu halten iſt, hatte der Verteidiger unmittelbar vorher ſelbſt verleſen: „Trau nicht dem Füchslein auf der Heide, trau nicht dem Jud' bei ſeinem Eide.“ Die Verleſung dieſer unappetitlichen Greuel⸗ literatur jüdiſcher Emigranten unterbrach der Präſident durch die Verleſung eines Tele⸗ gramms, das Dr. Hans Hoffmann⸗Si. Gallen, der Sohn des ehemaligen Bundes⸗ präſidenten der Schweiz Dr. Arthur Hoff⸗ mann, an den Gerichtshof gerichtet und um deſſen öffentliche Verleſung er ausdrücklich gebeten hatte. In dieſem Telegramm prote⸗ ſtiert der Sohn des in der ganzen Schweiz hochgeachteten ehemaligen Bundespräſidenten auf das entſchiedenſte gegen den Mißbrauch des Namens ſeines Vaters durch die Vertei⸗ digung in dieſem Prozeß. Als die Verteidi⸗ gung zu dem Telegramm Stellung nehmen will, unterſtreicht der Vorſitzende noch einmal den ausdrücklichen Einſpruch, daß der Name des ehemaligen Bundespräſidenten überhaupt genannt werde. Zugleich bittet der Vorſitzende den Verteidiger, die Verleſung dieſer Literatur einzuſchränken. Der Verteidiger beruft ſich darauf, daß er durch die Verleſung glaubhaft machen wolle, daß ein ausländiſcher Jude wie Frankfurter ſich durch das angebliche Schickſal deutſcher Juden ſo habe hinreißen laſſen, daß er ſchließlich„explodiert“ ſei. Obwohl der Ver⸗ teidiger zuſagt, die Verleſung dieſer litera⸗ riſchen Erzeugniſſe einzuſchränken, nimmt ſie doch noch den ganzen Reſt des dritten Ver⸗ handlungstages in Anſpruch. demaskierke„Neulraliläl“ Frankreichs „Rein Iweifel an der Echlheil!“ „Atkion francaiſe“ beſläligt die Enkhüllungen des„Meſſaggero“ Paris, 11. Dez. Der vom„Meſſaggero“ veröffentlichte Brief des ſpaniſchen Marxiſten⸗ vertreters de Los Rios an die franzöſiſche Re⸗ gierung, in dem um Unterſtützung für das rote Spanien erſucht wurde(Miniſterpräſident Blum und Luftfahrtminiſter Cot werden da⸗ durch in erſter Linie belaſtet), wird von den meiſten franzöſiſchen Blättern entweder mit Stillſchweigen übergangen oder nur in Andeu⸗ tungen erwähnt. Der„Petit Pariſien“, deſſen Außenpolitiker zum Quay d'Orſay beſte Beziehungen unter⸗ hält, erklärt, daß man ſich in amtlichen fran⸗ zöſiſchen Kreiſen über die Echtheit oder Nichtechtheit dieſes Dokuments noch nicht geäußert habe. Das Blatt verſucht nach⸗ zuweiſen, daß ſchon aus zeitlichen Gründen die Behauptungen in ſich zuſammenfallen dürften, muß aber zugeben, daß zwiſchen dem 25. Juli und dem 1. Auguſt eine Meinungs⸗ verſchiedenheit in der franzöſiſchen Regierung zutage getreten ſei, die„ſich in der Tat viel⸗ leicht in der Aufrechterhaltung eines gewiſ— ſen, übrigens wenig umfangreichen Exports nach Spanien ausgewirkt hatte.“ Dieſen dürftigen Rechtfertigungsverſuchen gegenüber ſtellt die„Action francaiſe“ folgen⸗ des feſt: Wir beſitzen das vom italieniſchen Blatt veröffentlichte Beweisſtück ſeit mehreren Tagen. An ſeiner Echthei! beſteht kein Zweifel. Wir haben es allerdings nicht veröffentlichen wollen, obwoh! es unſere ganze Kampagne beſtätigt und recht; fertigt. Wir machen heute nur deshalb Auf⸗ hebens davon, weil das„Unglück“ geſchehen iſt. Dieſes„Unglück“ Blum, Pierre Cot zurück. Sie haben die Anmaßung gehabt, den ande. ren Mächten die Neutralität vorzuſchlagen, und in der gleichen Zeit haben ſie alles getan, um die Verletzung der Neutralität zu Gunſten der ſpaniſchen Anarchiſten ſicherzuſtellen. An dem Tage, an dem ſie die amtliche Verkün⸗ dung der Neutralität beſchloſſen hatten, das heißt am 8. Auguſt, hatte Pierre Cot nach Toulouſe den Auftrag gegeben, Dewoitine⸗ und Potez⸗Apparate nach Barcelona ſtarten zu laſſen. Seither haben mehr als 80 Kriegs⸗Flugzeuge die Pyrenäen paſſiert! Und Toulouſe und Perpignan ſind richtiggehende„Niederlagen“ für das Kriegsmaterial und das Perſonal der ſpani— ſchen Volksfront geworden. 27 000 rote Frei⸗ willige, die mit Hilfe des Gewerkſchaftsver⸗ bandes CT. öffentlich angeworben wurden, haben unſere Grenze überſchritten, um den ſpaniſchen Streit zu ſchüren und ein Land in eine allgemeine Feuers brunſt zu verwan⸗ deln. Leon Blum möchte, daß dieſe offenkun⸗ digen Tatſachen als nicht beſtehend gelten. Die Vaterlandsliebe, ſo wie dieſer Jude ſie auffaßt, will uns vorſchreiben, ſie zu verſchwei⸗ gen. Er hat ſein Geſetz gegen die franzöſiſche Preſſe verabſchieden laſſen, aber er hat keinen Einfluß auf die Auslandspreſſe und ſie nicht verhindern können, geſtern den öffentlichen Beweis für ſeine Hinterhältigkeit zu erbrin⸗ gen. geht reſtlos auf Leon und ihre Helfershelfer Vas geht in Perpignan vor? Waffen- und Munitionstransporte.— Paß ſchwindel— Enthüllungen des„Elſäſſer“. Paris, 10. Dez. Die in Straßburg erſchei⸗ nende Zeitung„Der Elſäſſer“ veröffentlicht aufſehenerregende Enthüllun⸗ gen über Vorgänge in der füdfranzöſtſchen Stadt Perpignan, in der anſcheinend in aller Oefentlichkeit ein Zentrum für die Unter⸗ ſtüzung der ſpaniſchen Bolſchewiſten einge⸗ richtet wurde. Das Blatt ſchreibt u. a.: n „In Perpignan ſpielen ſich zur Zeit Vor⸗ kommniſſe ab, die von äußerſter Wichtigkeit ſind. In der Grenzſtadt wird eine revolutio ⸗ näre Zuſammenarbeit zwiſchen den franzöfi⸗ ſchen Kommuniſten und den ſpaniſchen Bol ⸗ ſchewiſten der F. A. J.(Federation Anarchiſta Iberica) geführt, ſodaß Perpignan bereits zu einer organiſchen Filiale Barcelonas gewor⸗ den iſt. Die Bolſchewiſten Spaniens ſind hier zu Hauſe und handeln hier nach Belieben und in voller Freiheit. So werden Waffentransporte nach Barcelona, und zwar nachts getätigt Etwa 50 bewaffnete Begleiter ſichern den Transport nach Barcelona. Um dieſe Trans⸗ porte und die Grenzſchutzübertritte der Anar⸗ chiſten zu ſichern, wurde am Grenzort Cerere ein anttfaſchiſtiſches Komitee gegründet, das aus franzöſiſchen Zollbeamten und Eiſenbahn. perſonal beſteht. Ueber den Perthus⸗Paß und über Cerbere ſeien allein in der Woche vom 8.—15. Novem⸗ ber mehr als 10 000 Kommuniſten, die verſchiedenen Nationalitäten angehörten, in der Mehrheit aber Sowjetruſſen waren, über die Grenze nach Spanien gegangen. Auf dem Bahnhof des Grenzdorfes Latour⸗de⸗ Carol hat er einen Zug zu Geſicht bekommen, deſſen Wagen mit rieſigen Kiſten beladen wa⸗ den, die den Stempel einer franzöſiſchen Fir⸗ ma trugen, die Flugzeuge herſtellt. Aus dieſem Dorf berichtete er ferner, daß ſich in ihm ein antifaſchiſtiſches Komitee gebildet habe. Dieſe Beiſpiele genügen, um die Gefahr ins richtige Licht zu ſtellen. Und die Regierung ſchaut ſchweigend dieſen Treibereien und revo⸗ lutionären Gebaren zu. Will man den roten Schurken und Mördern das abſcheuliche Spiel erleichtern? Gruppenführerappell der 5A. in Berchtesgaden Anſprache des Stabchefs über die national⸗ ſozialiſtiſchen Kampfſpiele. Am Donnerstag, begann in Berchtes⸗ gaden der Gruppenführerappell der SA mit einer erſten Arbeitstagung, auf der der Stabs⸗ chef in längeren Ausführungen Fragen grund⸗ ſätzlicher Art behandelte und über die neuen Aufgaben ſprach, die der SA durch die vom Führer befohlenen nationalſozialiſtiſchen Kampfſpiele übertragen wurden. Anſchließend ſprach der Stabsführer der Oberſten SA⸗Füh⸗ rung, Oberaruppenführer Herzog, über den Ausbildungsplan der SA, worauf Gruppen⸗ führer Jüttner das Wort zu organiſatoriſchen und interndienſtlichen Angelegenheiten der SA nahm. Gegen Abend beendete der Stabschef den erſten Tag des Appells, der am Freitag ge⸗ meinſam mit dem Reichsjugendführer und ſeinen Gebietsführern in der Adolf⸗Hitler⸗ Jugendherberge fortgeſetzt wird. Dieſe Füh⸗ rertagung in Berchtesgaden bedeutet Paroleausgabe für das kommende Jahr und unterſtreicht das kameradſchaftlicha Verhält⸗ nis und die enge Zuſammenarbeit zwiſchen den Sturmabteilungen der Bewegung und der Jugend des Führers. der ungariſche Innenminiſter in Berlin Berlin, 11. Dez. Das Ehrenmal Unter den Linden war Donnerstag mittag Schauplatz einer würdigen Totenehrung durch einen aus⸗ ländiſchen Gaſt. In Gegenwart des Reichs⸗ innenminiſters Dr. Frick, Staatsſekretärs Pfundtner, des ungariſchen Geſandten Sztojau und des ungariſchen Staatsſekretärs Dr. Jo⸗ hann legte der ungariſche Innenminiſter von Kozma am Gedenkſtein unter dem ehernen Eichenkranz im Ehrenmal einen Lorbeerkranz nieder, deſſen rotweißgrüne Schleifen die In! ſchrift trugen:„Den deutſchen Helden det Königlich Ungariſche Innenminiſter!“ Während der Ehrung präſentierte auf dem Vorplatz eine Kompanie des Wachtregiments und das Muſikkorps intonierte das Lied vom guten Kameraden. Ein Vorbeimarſch vor dem hohen ungariſchen Gaſt und Oberſt von Alten als Vertreter des Kommandanten von Berlin ſowie den andern am Ehrenmal Anweſenden bildete den Abſchluß der Ehrung. Danzig und Polen Senatspräſident Greiſer empfängt den diplo⸗ matiſchen Vertreter der Republik Polen in Danzig Danzig, 10. Dez. Senatspräſident Grei⸗ ſer, der nach Rückkehr aus Bad Wildungen wieder die Amtsgeſchäfte übernommen hat, empfing am Mittwoch den diplomatiſchen Ver⸗ treter der Republik Polen, Miniſter Dr. Pa⸗ pee, um über den Genfer Auftrag an Polen zu verhandeln. Im Anſchluß an die Danziger Zwiſchennote vom 25 November 1936 auf die polniſche Note vom 24. Oktober 1936, bei der es ſich um den Genfer Auftrag Polens handelt, erklärte Senatspräſident Greifer dem Miniſter Dr. Papée, daß Danzig bereit ſei, den Auf⸗ trag, den Polen vom Völkerbund erhalten habe, als gegeben anzuerkennen. Greiſer hat außerdem ſeine Einwilligung zu ſofortigen Verhandlungen erklärt, ſo daß die Beſprechun⸗ gen zwiſchen Danzig und Polen in den näch⸗ ſten Tagen beginnen werden. Anlerzeichnung mehrerer Wiriſchaftsabkommen mit Ilalien Ro m. 10. Dez. Heute haben der deutſche Botſchafter in Rom, Ulrich v. Haſſell, und Miniſtertaldirektor Sar now, ſowie der ita⸗ lieniſche Außenminiſter Graf Cian o einige Abkommen wirtſchaftlicher Art unterzeichnet, darunter ſolche für die Ausdehnung des deutſch⸗ttalieniſchen Handels und Schiffahrts⸗ vertrags vom 31. Oktober 1925 und des deutſch⸗ italieniſchen Abkommens für den Zahlungs⸗ verkehr vom 28. September 1934 auf die italie⸗ niſchen Beſitzungen und Kolonien. eine e a — * 8 Aach C r** —— „„ 2 ——— r — r Z e 5 1 * Veilere 25 Millionen für KRinderreiche zu Weihnachten und zum 30. Januar. Berlin. 11. Dez. Im Hinblick auf das Weihnachtsfeſt und den 30. Januar ſind, wie das Nö. meldet, vom Reichsfinanzminiſte⸗ rium weitere 25 Millionen RM. für die Ver⸗ teilung als einmalige Beihilfen an Kinder⸗ reiche gemäß den beſtehenden Beſtimmungen zur Verfügung geſtellt worden. Bis Ende No⸗ vember 1936 waren ſchon 98 Millionen RM für dieſe bevölkerungspolitiſche Maßnahme aufgewandt. ſo daß der Geſamtbetrag bisher 123 Millionen erreicht. Wenn die neuen 25 Millionen in dieſen Wochen verteilt ſind, wer⸗ den zuſammen 350 000 Familien die einmalige Beihilfe erhalten haben. Im ganzen Reichs⸗ gebiet gibt es etwa 760 000 Familien mit vier und mehr Kindern; davon ſind aber eine große Anzahl nicht bedürftig. Man rechnet an zu⸗ ſtändiger Stelle mit rund 500 000 Familien, die für die einmalige Beihilfe in Betracht kommen. Mit 350 000 bereits erfaßten iſt alſo ein er⸗ heblicher Teil ſchon jetzt betreut worden. Durch die weitere Aktion der laufenden monatlichen Beihilfen für Kinderreiche werden ca. 300 000 Kinder erfaßt, wobei das Reich, entſprechend einem Satze von 10 RM. je Kind, monatlich drei Millionen RM. gibt. ee een Neuer deulſcher Schrift in Moskau Berli n, 11. Dez. Der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf von der Schulenburg, ſuchte dieſer Tage erneut den Volkskommiſſar für auswärtige Angelegenheiten, Litwinow, auf und brachte wiederum die Verhaftung deutſcher Reichsangehöriger in der Sowjet⸗ union zur Sprache. Litwinow war nicht in der Lage, nähere Angaben über die den Ver⸗ hafteten im einzelnen zur Laſt gelegten ſtraf. baren Taten und den Stand der Unterſuchung des ſchwebenden Verfahrens zu machen. C... bbb Deulſch-japaniſcher Freundſchafls⸗ abend in Tokio Tokio, 10. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Auf einem am Mittwoch abend veranſtalteten Empfang im Deutſchen Haus überreichte Bot⸗ ſchaftsrat Noebel in Vertretung des er⸗ krankten deutſchen Botſchafters den Profeſſoren Irizawa, Takakuſu und Koyama Ehren⸗ doktordiplome der Univerſitäſt Hei⸗ delberg. Drei japaniſche Studenten wurden mit der Humboldt⸗Medaille ausgezeichnet. In ſeiner Anſprache führte Botſchaftsrat Noebel aus, daß den ausgezeichneten Pro⸗ feſſoren dieſe Ehrung zuteil geworden ſei, weil ſie ſich als Förderer der kulturellen Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Deutſchland und Japan her⸗ vorragend betätigt hätten und als Vertreter der japaniſchen Wiſſenſchaften einen hohen Ruf errungen hätten. In ſeiner Dankesrede unterſtrich Profeſſor Irizawa, daß ſein Vaterland ſtets enge kulturelle Beziehungen zu Deutſchland zu un⸗ terhalten wünſche, wie das auch im deutſch⸗ japaniſchen Abkommen ſeinen Ausdruck gefun⸗ den habe. Der frühere Kultusminiſter und Vorſitzende der Deutſch-Japaniſchen Verei⸗ nigung, MNamamoto, würdigte die kultu⸗ relle Bedeutung des deutſch-japaniſchen Ab⸗ kommens, das einen naturgegebenen Zuſam⸗ nenſchluß der beiden Länder im Kampfe gegen den Kommunismus bedeute. Profeſſor Coran⸗ ger würdigte die deutſch⸗japaniſche Freund; ſchaft, die ſich auf die geiſtige Zuſammenarbeit zweier hochſtehender Kulturländer ſtützen karre. An dieſem Freundſchaftsabend nahmen etwa 300 Pertreter der Wiſſenſchaft, der Politif und der Webrgacht teil. Die Entwicklung des Arbeitseinſatzes im November Berlin, 10. Dez. Mit dem Fortſchreiten der winterlichen Jahreszeit gingen, wie in dem Bericht der Reichsanſtalt für Arbeitsver⸗ mittlung und Arbeitsloſenverſicherung mit⸗ geteilt wird. die Beſchäftigungs möglichkeiten in den Außenberufen zurück. Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen bei den Arbeitsämtern nahm im November um 121 000 zu; ſie ſtieg damit auf 1197 000 an. Im Vorjahr betrug ſie am gleichen Stichtag noch fa ſt 2 Millionen. Die allgemeine wirtſchaftliche Belebung hat inzwiſchen zu einem weitgehenden Ab⸗ bau der Arbeitsloſigkeit in den überwiegend konjunkturbeſtimmten Berufen geführt. Sie hat aber auch dazu beigetragen, daß der ſaiſonübliche Anſtieg der Arbeits⸗ loſigkeit in den Außenbezirken in dieſem Jahr ſpäter und langſamer in Erſcheinung tritt Im Vorjahr waren am 30. November in den ſaiſonabhängigen Berufsgruppen(Land- und Forſtwirtſchaft, Induſtrie der Steine und Er⸗ den, Baugewerbe, Verkehrsgewerbe) 554 000 Gelernte und Ungelernte arbeitslos, in dieſem Jahr 331000, das ſind 40 v. H. weniger. Von der Geſamtzunahme der Arbeitsloſig⸗ keit um 121000 entfallen auf die ſaiſonabhän⸗ gigen Berufe 88 000 oder 72,5 v. H. Darunter waren das Baugewerbe l(einſchließlich der Bauhilfsarbeiter) mit 62000, die Land⸗ wirtſchaft mit 10000 und die Induſtrie der Steine und Erden mit 7000 vertre⸗ ten. Gemeſſen an dem anhaltend guten Be⸗— ſchäftigungsſtand ſind die Freiſetzungen als geringfügig zu bezeichnen. Der Anſtieg in den übrigen, mehr konjunkturabhängigen Berufen um 33 000 hat ſeine Urſache im allgemeinen nicht in geringeren Beſchäftigungsmöglichkei⸗ ten in dieſen Berufen, ſondern in der Rück⸗ kehr aus berufsfremder Arbeit. Größtenteils handelt es ſich hierbei um Kräfte, die in ihrem Beruf nicht mehr voll einſatzfähig ſind. Auch in der bezirklichen Verteilung der Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit kommt ihr rein ſaiſonmäßiger Charakter zum Ausdruck. In den ſechs weſtlichen Landesarbeitsamtsbezir⸗ ken(Nordmark, Niederſachſen, Weſtfalen, Rheinland, Heſſen, Südweſtdeutſchland), in denen die Witterung die Außenarbeiten länger ermöglicht, war bei einem Beſchäftigungsſtand von 8,2 Millionen im November nur eine Zunahme um 21 000 Arbeitsloſe zu verzeich⸗ nen. Die reſtliche Zunahme von 100 000 ent⸗ fiel auf die übrigen ſieben Landesarbeitsamts⸗ bezirke Mittel⸗ und Oſtdeutſchlands(9,6 Mill. Beſchäftigte), wo in der zweiten November⸗ hälfte bereits winterliche Temperaturen herrſchten. g Im Einklang mit dem Anſteigen der Ar⸗ beitsloſenzahlen haben im November auch die Unterſtützungsein richtungen eine weitere leichte Belaſtung erfahren. Die Zahl der Unterſtützungsempfänger der Reichsanſtalt ſtiea um 67000 auf 668 000, die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen geringfügig um 3000 auf 151 000. Die Zahl der Notſtandsarbeiter wurde ent⸗ ſprechend dem leichten Rückgang der freien Beſchäftigung leicht verſtärkt. Sie nahm um 5600 zu und beträgt jetzt 87 100. Die Zahl der gemeindlichen Fürſorgearbeiter nahm im glet⸗ chen Zeitraum um 1400 ab. Rund funk⸗-Programm Sonntag, 13. Dez. Deutſchlandſender 6: Hafenkonzert. 8: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 9: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10: Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.30: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 11.30: Schallpl. 12: Standmuſik aus der Feld⸗ herrnhalle. 13: Glückwünſche. 13.10: Konzert. 14: Kinderfunkſpiel. 14.30: Beliebte Melodien⸗ reigen. 15: Zehn Minuten Schach. 15.10: Sie ſtammen vom Bauernhof! 16: Neue Tanz⸗ melodien. 17: Sie wünſchen— wir ſpielen Geholfen wird Vielen! 19.10: Zweiter Teil des Wunſchkonzerts für das Winterhilfswerk 1936—37. 22.30—24: Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 6: Hafenkonzert. 8.45: Morgenmuſik für Violine und Harfe. 9: Katholiſche Morgen⸗ feier. 9.45: Heinrich Marſchner. dem deutſchen Komponiſten. 10: Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.30: Chorgeſang. 11.15: Dichter im Dritten Reich. 11.30: Mitten im Advent. 12: Konzert. 14: Kinderſtunde. 14.45: Das Volk erzählt. 15: Deutſche Scholle. 16: Muſik zur Unterhaltung. 18: Das heimliche Haus! 18.30: Unter dem Adventskranz. 19.50: Sport. 20: Das hat kein Goethe geſchrieben... 22.15: Sportſpiegel des Sonntag. 22.30: Wir bitten zum Tanz. 24—2: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Hafenkonzert. 8.25 Bauer, hör zu! 9: Katholiſche Morgenfeier. 10: Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.30:„Nach des Alltags Plag' kommt der Seele Feiertag“. 11.30: Schallpl. 12: Konzert. 13.50: 10 Minuten Erzeugungs⸗ ſchlacht. 14: Kinderſtunde. 14.45: Aus Laden und Werkſtatt. 15: Muſikal. Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde. 15.30: Chorgeſang. 16: Muſik zur Unterhaltung. 18: Alemanniſche Welt. 18.45: Sportbericht. 19:„Prinz Ligojans Brautfahrt“. 30:„Wie es Euch gefällt!“ 21.30: Trio F⸗dur Werk 12 Nr 1. 22.30: Wir bitten zum Tanz. 24 bis 2: Nachtmuſik. Montag, 14. Dez. Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. 10: Grundſchulfunk. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Kon⸗ zert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Bücherſtunde der Hitlerjugend. 15.30: E. Hau⸗ eiſen: Vom Anklöpfeln im Advent. 15.45: Allerlei Kalender fürs Neue Jahr! 16: Muſik am Nachmittag. 18: Unterhaltungsmuſik. 19: Querſchnitt durch die 11. Olympiſchen Spiele. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle! Frankfurt 6.30: Konzert. 8.30: Muſik zur Frühſtücks⸗ pauſe. 9.30: Nachrichten. 10: Kinderlieder⸗ ſingen. 11: Hausfrau, hör zu! 11.30: Landfunk. 12: Schloßkonzert. 14.10: Letzte Neuheiten. 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Kinderfunk. 15.45: Unterhaltungskonzert. 17: Klaviermuſik. 18: Zur Unterhaltung. 19: Konzert. 20.10: Crone contra Technik. 21.15: Unterhaltungskonzert. Stuttgart 6.30: Konzert. 8.30: Konzert. 10: Wald⸗ winter. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Schloß⸗ konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 16: Muſik am Nachmittag. 17.40: Der Brand im Hutzelwald. 18: Zur Unterhaltung. 19: An jenem Tag... 19.45: Deutſchland baut auf. 20.10: Zauber der Stimme. 20.50: Balladen. Dienstag, 15. Dezember Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. 6.30: Konzert. 10: Runen und Raunen in weißen Nächten. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Zum 75. Geburtstag des finniſchen Staatspräſiden⸗ ten P. E. Spinhufvud. 14: Allerlei— von zwei bis drei! 15.45: Heitere Lieder von Mozart und Schubert. 16: Muſik am Nachmit⸗ tag. 18: Das deutſche Lied. 18.40: Zwiſchen⸗ muſik. 18.50: P. E. Spinhufvud, der Staats⸗ gründer Finnlands. 19: Guten Abend, lieber Hörer! 20: Kernſpruch. 20.10: Wir bitten zum Tanz! 21.40: Richard Strauß, ſein ſinfoniſches Schaffen. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 29 bis 24: Wir bitten zum Tanz! Stuttgart 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 9.30: Münchener Bilderbogen auf dem Weihnachtstiſch unſerer Großeltern. 10: Runen und Raunen in weißen Nächten. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Konzert. 14: Aller⸗ lei von Zwei bis Drei! 15.15: Von Blumen und Tieren. 16: Muſik am Nachmittag. 17.40: Stätten der Dichtung in Schwaben. 18: Muſik zum Feierabend. 19: Zum Abend. Volkslieder⸗ Duette. 19.15: Drum grüß ich dich, mein Bad⸗ nerland. Liederſingen. 19.45: Schweſternnach⸗ wuchs dringend notwendig. 20.10:„Sohlen und Abſätze“. Hörſpiel. 21.30: Bunte Volksmuſik Frankfurt 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 9.30: Muſik am Morgen. 10: Runen und Rau⸗ nen in weißen Nächten. 11.30: Landfunk. 11.45: Sozialdienſt. 12: Konzert. 14.10: Nach Tiſch gönnt Euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſica zu Gaſt! 15: Volk und Wirtſchaft. 15.15: Das deutſche Lied. 16: Unterhaltungs⸗ Muſik. 17.30: Gibraltar, der Schlüſſel des Mittelmeeres. 17.45: Ich werde dir heimleuch⸗ ten! Beliebte Redewendungen. 18: Konzert. 19: Eine Bauernwiege erzählt. 19.30: Kampf dem Verderb. 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.10: Konzert. 22.30: Tanz⸗ und Volksmuſik. 24—2: Nachtmuſik. „die wahrhaft ſalaniſche Arbei des Kommunismus“ Ein Hirtenbrief der tſchechoſlowakiſchen Biſchöfe. Prag, 11. Dez. Die katholiſchen Biſchöfe der Tſchechoſlowakiſchen Republik haben einen Hirtenbrief„wider den Kommunismus“ er⸗ laſſen, in dem es u. a. heißt: „Es geſchehen Dinge, die weder in den Zei⸗ ten des ärgſten Tiefſtands der Völker noch vor der Ankunft des Erlöſers möglich waren. Der Papſt hat ſelbſt erklärt, daß das, was ſich in Spanien ereignet, Ausbrüche einer bis⸗ ber nicht erlebten Grauſamkeit und einer ſo herzloſen Gewalttätigkeit ſind, wie man ſie bei noch ſo verworfenen Leuten für unmöalich halten ſollte. Eine Armee erxobe⸗ rungsſüchtiger Gottloſer mit t. ſchem Haß predigt den Kampf gegen Gott eſt auf der ganzen Welt. Die wahrhaft ſat. che Arbeit des Kommunismus begnügt ſich aber nicht mit der leiblichen Vernichtung des Menſchen. Er will ihn für alle Ewigkeit unglücklich machen und ihm auch den Glauben aus dem Herzen reißen. Laßt Euch deshalb niemals durch irgendiemanden und durch irgendetwas zur Mitarbeit an dem gottloſen Kommunismus verführen, wenn Ihr nicht ſelbſt unglücklich werden und das Vaterland in Schutt und Trümmer verwandeln wollt.“) „Franzöſiſche radikale Parl. 5 Eine Neugründung— Gegen Marxismus und Reaktion g Paris, 11. Dez. Die Verbindung, die die Radikalſozialiſtiſche Partei durch ihre Teilnah⸗ me an der Volksfront mit den Kommuniſten eingegangen iſt, hatte zahlreiche Mitglieder und auch Kreiſe, die mit den Radikalſozialiſten bis⸗ her ſympathiſierten, vor den Kopf geſtoßen. Eine Reihe von Perſönlichkeiten, darunter der frühere Generalſekretär der Radikalſozialiſti⸗ ſchen Partei, Pfeiffer, und der frühere Miniſter Gaſton Gerard, haben deshalb eine neue Partei ins Leben gerufen, die durch ihre Benennung„Franzöſiſche radikale Partei“ zum Ausdruck bringen will, daß die alten Grund⸗ ſätze der Radikalſozialiſten unverfälſcht hochge⸗ halten werden ſoll. Die erſte Landestagung wird im Januar ſtattfinden. An der Landesratsſitzung nahmen 200 Ver⸗ treter der inzwiſchen gegründeten Landesgrup⸗ pen teil. Pfeiffer, der dem Vorſtand der neuen Partei angehören wird, bezeichnete es als Ziel der Partei, ein Sammelbecken für alle geſun⸗ den Kräfte des Landes unter Ausſchluß des Marxismus und der Reaktion darzuſtellen. 66 Das Schatzläſtlein im Blindgänger Ungariſcher Holzfäller hat Glück in Frankreich— Das Juwelenverſteck aus der Kriegszeit Wunderbare Dinge geſchehen auch heute noch in unſeren harten und nüchternen Tagen. War da vor Jahren der Holzfäller Joſef Ko⸗ vacs nach Frankreich ausgezogen, um Ar⸗ beit zu ſuchen. Schlecht und recht hatte er ſich errährt und im Ardenner⸗Wald in einer Säge⸗ mühle Beſchäftigung gefunden. Eines ſchönen Tages, als er mit einigen ſeiner Kameraden im Begriff war. eine alte Eiche zu fällen, leuchtete ihm aus dem hohlen Inneren des Stammes, an einer Stelle, wo vielleicht früher ein Aſt geſeſſen hatte, eine Metallfläche ent⸗ gegen. Was konnte das ſein? In aller Vor⸗ ſich wurde das Eiſen freigelegt und man er⸗ kannte, daß es ſich um eine Granate, wahr⸗ ſcheinlich m einen Blindgänger handelte. Es dauerte eine geraume Zeit, bis man das mör⸗ deriſche Eiſen aus ſeinem hölzernen Gefängnis befreien konnte. 5 Niemand wagte das Ding zu berühren, nur Kovacs faßte ſich ein Herz und holte den un⸗ heimlichen Fund mit bloßen Händen aus dem zerſplitterten Holz. Der benachrichtigte Auf⸗ ſeher, der N Ardenner⸗Walb beim Bergen dieſer Blind⸗ gänger gehört hatte. wollte die Granate ſo ſchnell wie möglich aus der Welt ſchaffen und ließ ſie zur Vorſicht in einen Bach werfen Kovace mußte ſich wohl oder übel damit ab⸗ finden Aber in der Nacht machte er ſich heimlich auf den Weg, fand die Stelle des Vachs wo das Geſchoß ruht. und holte es mit vieler Mühe wieder hervor Als er mit der glücklich geborgenen Granate ſein Heim er⸗ reicht hatte, war ihm klar, daß er beim Oeff⸗ nen des eiſernen Todbringers ſein Leben aufs von zahlreichen Unglücksfällen im Spiel ſetzte. Aber irgendetwas an dem Zu⸗ ſtand des Zünders ließ ihn alle Bedenken über den Haufen werfen. Er machte ſich an die Arbeit und erkannte bald, daß das Geſchoß bereits vorher geöffnet worden war. Seine Bemühungen hatten unerwarteten Er⸗ folg. Als der Zünder ſich löſte, blitzte ihm der Ifhalt eines Schatzkäſtleins entge⸗ gen: Schmuckſtücke aller Art. Edelſteine, zwei goldene Uhren und Armbänder. Die Granate war ein Blindgänger geweſen, die der Finder wohl noch während des Krieges mit ſeinen Koſtbarkeiten gefüllt und mit einer alten Zündkerze notdürftig verſchloſſen hatte. In dem hohlen Eichenſtamm glaubte der ur⸗ ſprüngliche Beſitzer des Schatzes wohl ein gu⸗ tes Verſteck gefunden zu haben. Die Pariſer Gerichte, die ſich mit dem Fall beſchäftigten, erließen Bekanntmachungen, um den Eigentü⸗ mer zu ermitteln. Da ſich niemand meldete und die geſetzte Friſt verſtrichen iſt, fällt der koſtbare Fund jetzt dem armen Holzfäller zu, der, dem Zufall vertrauend, plötzlich ſo zum reichen Mann geworden iſt. Julieltes Verwandlung Aus Frauenkleidern in Paris, 9. Dezember Das Dörfchen Remontvoiſin unweit der durch den Weltkrieg wohlbekannten Ortſchaft Chä⸗ teau⸗Thierry iſt mit einem Male in ganz Frankreich berühmt geworden, und dies alles nur wegen der Juliette Marcard, der Tochter eines Kleinbauern. Juliette iſt nämlich auf dem beſten Wege, der tſchechoſlowakiſchen Athletin Kubkowa den Rang abzulaufen. Am 25. Sepetmber 1915 wurde Juliette geboren und beim Standes- amt in Priez als Mädchen ordnungsgemäß eingetragen. Kurze Zeit darauf wurde es auf den Namen Juliette⸗Emilie getauft. Da der Nater Jules und die Mutter Emilie hieß. war die Frage der Namenswahl raſch gelöſt. Das Leben des jungen Mödchens vollzog ſich in ruhigen Bahnen, wie es ja auf dem Lande meiſt der Fall iſt. Zwiſchen dem Beſuch der Volksſchule, den Feldarbeit und den munteren gens. An ihr iſt * S e eit eee —————— den„bunten Rock“ ihren beiden Brüdern floß ihr Daſein dahin. Als der Vater Macard im Jahre 1928 das Zeitliche ſegnete, fiel das junge Mädchen durch ihre außerordentliche kör⸗ perliche Reife auf. Sie war die lebendige Verkörperung urgeſunder ländlicher Weiblich⸗ keit. Freilich nur nach aaßenhin. liette nämlich von der Feldarbeit zurückkehrte, ſetzte ſie ſich nicht an den Spinnrocken, wie es die Töchter franzöſiſcher Bauernfamilien heute noch vielfach tun. Oh, nein. Sie zog es vor, ſich mit ihren Brüdern herumzubalgen und zu boxen, wobei dieſe beiden Vertreter des ſtär⸗ keren Geſ flechts zumeiſt den kürzeren zogen Sonſt aber wies Juliette keine Merkmale auf. die irgendwelche Zweifel an ihrem Geſchlech »ätten a laſſen. Nur die Nachbarn ſagten mehr als einmal „Die z Madel iſt kräftiger als unſere Jun⸗ ein Mann verloren gegan⸗ Spielen mit Wenn Ju⸗ gen.“ Die Zeit veiſtrich, und niemand im Dörf⸗ chen Remonipoiſin ahnte auch nur, welch große Ueberraſchung bevarſtand. Juliette empfand an ihren: Großjährigkei:stage plötzlich eigenar⸗ tige Schmerzen, Tie ſis ſich ſelbſt nicht zu ernlä⸗ ren vermachte. Frau Macard legte dee Sache keinerlei Bedeutung bei und wandte allerlei Hausmittel an, die jedoch völlig ergehnislos blieben. Nun konnte es Juliette nicht mehr länger aushalten, und ſie ging daher zu Dr Bellidres, dem Arzt der benachbarten Ort⸗ ſchaft Ferté⸗Milon, wo ſie einer regelrechten Unterſuchung unterzogen wurde. Der Arzt ſchickte Juliette mit einem ge⸗ ſchloſſenen Schreiben zur Mutter zurück. In dieſem war die Diagnoſe durch einen einzigen Satz ausgedrückt:„Sie ſchicken mir eine Toch⸗ ter— ich ſende ſie Ihnen als Sohn zurück.“ Bald darauf wurde Juliette nach Paris ge⸗ bracht, wo Dr. Bellières eine Klinik beſitzt Eine nochmalige Unterſuchung beſtätigte nur die erſte Diagnoſe. Eine Operation wurde not⸗ wendig der in 14 Tagen eine weitere folgen ſoll. Miitlerweile wurde Juliette vom Fran⸗ kenperſenal in Peter⸗Emil umgetauft. Vor⸗ läuſig trügt„Juliette-Peter⸗Emil“ noch den Frauenrockl. Aber ſchon war ein Schneider da. der Maß für einen Sakkoanzua genommen hat. Die Formalitäten der Aenderung der ſtandes⸗ amtlichen Eintragung werden dann folgen. Julietic iſt übrigens hocherfreut über dieſe Wendung. Beſonders deshalb. weil ſie dem⸗ nächſt auch zum Militärdienſt einberuzen wird. Mit großer Sehnſucht ſieht ſie dem Tae ent⸗ gegen, an dem ſie eine Uniform rn„irg. Nur über die Waffengattung iſt ſie ſich noch nicht im Klaren. Aber wie geſant das kommt dann in zweiter Linie —— E r S Pa 2 Eihler ug en und e N. te Aaltsmuſi en 9 é ſchöf it haben einen nismus“ er. er in den gel⸗ lter noch bot ch wiren. Der , was ſec in inet bis ameit und t ſind, wie Luten für dee erobe⸗ ſchem Haß ſt auf der ſche Atbeit nicht mit Nenſchen. Er üclich machen dem herzen emals durch endetwas zut dommunismus t unglücklich u Schult und IN. N and in d. . gehe 0 oh 1 1 „ en lich aenar⸗ lle 1 a. Nr. 50 Sonntag, den 13. Dezember Der Kreis Von Alfred Bergien In einem Fiſcherdorf fällt manch grobes Wort. Das rauhe Land braucht eine rauhe Sprache. Mal kommt das Glück und bringt einen guten Fang, und wieder einen Tag ſpäter wirft der Sturm ein leeres Boot auf den Strand. Dann ſteht wohl abends eine junge Frau auf den Dünen, ſtarrt auf das Meer durch Tag und Nacht, bis die ſchmer⸗ N. Augen nur noch eine endlos graue, eere Fläche erkennen können. Das iſt nichts Neues, und der Schrecken darüber dauert meiſt nicht lange. Andere fahren hinaus und zwingen das Boot durch den Sturm; denn der Fiſchfang iſt Brot. Wer darf da⸗ bei an die Toten denken. Eng ſind die Grenzen, die ihren Ge⸗ ſchlechtern durch Jahrhunderte gezogen. Sie liegen zwiſchen Pflicht und dumpfer Selbſt⸗ verſtändlichkeit. Und nun ſtand auf einmal ein Junger f gegen den Alten. Wenn der Knabe Jochen durch das Dorf ging, ſtill und ein wenig verſonnen, wie es ſeine Art war, da hielten ihn die Alten wohl an und fragten:„Wo iſt dein Vater?“ Das klang immer ein wenig verſchlagen und lag ſoviel Groll und Spott darin, daß es dem Knaben das Blut in die Stirn trieb. Er wußte es ja, denn gleich hinterher kam das andere:„Zwölf iſt du jetzt?!— Als ich neun war, fuhr ich mit dem Alten Tag für Tag hinaus!“ Das war mehr als eine Frage und mehr als ein Vorwurf. Das fühlte der Knabe. Damit wollten ſie ihn in ihren Lebensraum hineinzwingen, in den Kreis, der ihr ur⸗ altes Geſetz umſchloß. And erreichten doch nur, daß der Knabe vor ihrem Groll und Spott flüchtete in einen eigenen Raum, den er ſich ſelbſt aus Traum und Wirklichkeit ſchuf. Wenn die Fiſcher die Segel ſetzten und zur Bucht hin⸗ ausfuhren, lag er zwiſchen den Klippen und träumte in den blauen Himmel hinein. Manchmal wurde ein Reim daraus und ein Vers. Den ſchob er abends heimlich unter das Kopfkiſſen der Mutter. Sie lächelte dazu und ließ ihn gewähren, und der Vater ſagte:„Solch junger Körper will ſich auswachſen Wenn er mit Fünf⸗ zehn zum Fiſchen kommt, iſt es früh genug.“ Die andern aber im Dorf ſchüttelten darob den Kopf. Sie ſchalten den Vater einen Weichling und den Knaben einen Taugenichts. Sie hielten die Geſpielen von ihm fern, denn ſie ſpürten das Fremde. Der Knabe Jochen merkte das kaum. Ihre Spiele waren ihm ohnehin zu laut und derb. So zog er ſich immer tiefer in ſeine Einſamkeit zurück. Gegen Herbſt kam ein junger Menſch aus der großen Stadt in das Dorf.„Ein Dich⸗ ter“, ſagten die Fiſcher und zuckten die Schultern, weil ſie nichts damit anzufangen wußten. Der Knabe Jochen aber riß die Augen weit auf, als er das Wort zum erſtenmal hörte. Am Nachmittag fand er ſeinen Platz 3 den Klippen belegt. Der Fremde g da mit ausgebreiteten Armen im Sand. Er ſchien zu ſchlafen. Lange ſtand der Knabe und ſah den Schlafenden an. Ihm war ſeltſam beklommen ums Herz. Und den⸗ noch ſpürte er, daß etwas gemeinſam ſein mußte zwiſchen ihm und dem Fremden. Alles erſchien ihm fremd in dieſem Augen⸗ blick: das Dorf und die Fiſcher und ihr ſtändiger Kampf um Brot und Sein und Beſtand. Nur der eine da nicht. Da hob der Fremde die Lider und ſah lange auf den Knaben.„Biſt du vom Dorf?“ fragte er ſchließlich und gleich hinterher:„Komm ſetz dich“ Zögernd und ein wenig ſcheu ging der Knabe näher. Als ihn der Fremde aber zu ſich in den Sand „verlor er alle Scheu und fragte:„Biſt 80 Dichter?“ „Gewiß“, lachte der Fremde,„willſt du nicht auch einer werden?“ Der Knabe nickte eifrig und neſtelte einige abgegriffene Blätter aus ſeinem Bruſtlatz.„Das hab' ich gereimt.“ Der Dichter ſah lange in die Blätter, las manchmal halblaut und lachte dann:„Be⸗ Das wird eine Freude geben! Photo Film- u. Bildberichte M ——* 2* ſtimmt wirſt du ein Dichter— das Zeug haſt du dazu.“ Es begann nun für den Knaben eine neue Zeit voll Wunder und ſeltſamen Er⸗ lebniſſen. In dem täglichen Zuſammenſein mit dem Dichter begann ſich das bunt drängende Leben in ihm zu formen. An⸗ verſtändliches, bisher nur Geahntes ordnete ſich leicht und zwanglos in ſein Leben ein. So verging der Herbſt und der Winter. Der Dichter war lange wieder in der großen Stadt. Zweimal im Monat ſchrieb er einen langen Brief, ſchickte Bücher und Zeitungs⸗ ausſchnitte und gab ihm ſo mancherlei An⸗ regungen. Im Dorf hatte man ſich langſam mit der Tatſache abgefunden. Einer hatte den Kreis des Althergebrachten geſprengt. So dachten ſie und waren es zufrieden, ließen den Jochen aber ein wenig links liegen. Es kam nun die Zeit, daß der Jochen aus der Schule entlaſſen wurde, und dem Vater ein wenig zur Hand gehen ſollte. Noch wußte er es immer um einige Wochen hinauszuſchieben. Wohl fuhr er manch⸗ mal mit hinaus und half dem Vater. Da⸗ bei zeigte er ſich aber ſo unbeholfen, daß der Vater ſchließlich auf ſeine Hilfe ver⸗ zichtete, und ihm nur ein wenig Haus- und Gartenarbeit zuwies. So verging der Sommer, und der Herbſt kam mit ſeiner langen Dunkelheit und Sturm und Hagelſchauer. Die See brüllte und tobte durch Tag und Nacht und ſchleu⸗ derte ihre giſchthellen Wogen über die Dünen. Dann gab es wieder Tage, ſtille, ſonnige Tage, die Lachs und Zander ſchenk⸗ ten. Der ſteife Nordoſt aber kam oft ur⸗ plötzlich auf. An einem ſolchen Tage trieben wieder zwei leere Boote kieloben an den Strand. Sie riſſen den Knaben aus allen Träu⸗ men. Hart ſtand die Wirklichkeit vor ihm. —372** 9„«V Er ſtand am Strand und ſtarrte auf das Meer. Es wurde Abend— es wurde Nacht. Er ſtand und lauſchte auf jeden Ton, denn noch lebte die Hoffnung in ihm, daß ein Wunder die Schiffbrüchigen aufgenommen. Gegen Morgen ging er nach Hauſe. Er fand die Mutter ſtarr und tränenlos vor dem kleinen Bild des Vaters. Sie ſah nicht auf, als er eintrat. Da hob er behutſam ihr Geſicht. Der Schmerz ſtand darin und in den Augen ſtand die bange Frage: Was nun? Da wurde die ſtarke, dumpfe Selbſtver⸗ ſtändlichkeit in ihm wach, die in ſeinem Geſchlecht ſeit Jahrhunderten gelebt. Wort⸗ los ging er hinaus, ſtieg in das tranige Oelzeug und ſtiefelte zum Strand hinab. Klaus frägt Veihnachls⸗ büume vom Markt Klaus klopft die Schneeflocken von ſeiner dünnen Joppe und puſtet in die klammen Hände hinein. Er friert. Er ſieht die vielen Weihnachtsbäume auf dem Markt, blickt den Leuten nach, die das Geld hoben, ſich einen Chriſtbaum zu kaufen, und friert um ſo mehr. Er weiß es, ohne daß es ihm ſeine Eltern zu ſagen brauchen; er weiß es ganz beſtimmt: In dieſem Jahr gibt es zu Hauſe keinen Weihnachtsbaum mit brennenden Kerzen, Lamettafäden und Silberkugeln daran; es gibt auch keine Chriſtbeſcherung Sein Vater iſt ſchon zu lange ohne Arbeit, ohne Verdienſt, ſeine Mutter zu lange krank. Klaus ſchreckt zuſammen. Eben geht ein älterer Herr mit einem Weihnachtsbaum unter dem Arm an ihm vorbei. Klaus ſieht es. Er faßt ſich ein Herg. Gr rennt dem Herrn hinterher und zupft ihm ſchüch⸗ tern am Mantel. „Was willſt du, mein Junge?“ „Ich möchte den Chriſtbaum tragen.“ Der Herr ſchüttelt verwundert den Kopf. „Du willſt den Chriſtbaum tragen? Ja, ſage mal, weshalb denn?“ a „Weil... Ich möchte es tun, bitte bitte!“ Und dann trottet Klaus neben dem Herrn her. Er hat die klammen Finger um den Stamm der Tanne gekrampft. Es iſt ein weiter Weg, es ſchneit, es iſt bitter kalt, doch Klaus iſt tapfer. And als er zum Tannenmarkt zurückläuft, hat er ſich die erſten 20 Pfennig in ſeinem Leben verdient. * Winkelmanns wundern ſich natürlich. Wenn ihr Sohn aus der Schule kommt, läßt er ſich kaum Zeit, das Mittagbrot zu eſſen. Und wenn ihn die Eltern fragen, was er den Nachmittag und Abend über treibt, gibt er immer wieder dieſelben Antworten: „Wir ſchliddern!“,„Wir ſchneeballen uns!“ oder„Fritz Müller läßt mich auf ſeinem Schlitten fahren!“ Tag um Tag vergeht. Zwei Wochen, das iſt eine lange Zeit für einen kleinen Jungen, der Nachmittag für Nachmittag und Abend für Abend auf den Markt geht, um den Leuten die Tannenbäume nach Hauſe zu tragen. Meiſtens bekommt Klaus Winkelmann etwas Geld dafür. Manchmal auch hat er kein Glück. Manchmal trägt er jemand einen Chriſtbaum und rennt dann ohne Verdienſt auf den Markt zurück. Denn betteln, das tut er nicht, wenn ihm die Leute nicht von ſelbſt geben. 5 Zwei Wochen ſind vergangen. Es hat ge⸗ ſchneit und iſt kalt geweſen die ganze Zeit. Und nun iſt der Heilige Abend da. Nur noch wenige Weihnachtsbäume ſtehen auf dem Markt zum Verkauf. Der kleine Klaus Winkelmann betrachtet jede Tanne. Der eine Händler kennt ihn bereits. Er hat den kleinen Jungen oft be⸗ obachtet. Er ſucht ihm den ſchönſten Baum heraus. Klaus nickt. Der ſoll es ſein. Den Chriſt⸗ baum will er haben. Er braucht auch nur den halben Preis zu zahlen und iſt mehr als glücklich darüber. Er rennt nach Hauſe. Sein Vater öffnet ihm, blickt den Sohn mit erſtaunten Augen an.„Woher haſt du den Baum?!“ Klaus erzählt leiſe, daß es die kranke Mutter im Zimmer nicht hört. Dann nimmt er die Einholetaſche vom Haken und geht wieder fort. Und als er nach einer Weile zurückkommt, packt er ſeine Ein⸗ käufe aus. Er holt Kerzen und Chriſtbaum⸗ ſchmuck, Naſchwerk und Aepfel aus der Taſche. Er hat Brot, Wurſt und Butter und viele andere Dinge beſorgt. Er hat noch immer etwas Geld; das gibt er dem Vater. E And dann iſt die Stunde der Chriſt⸗ beſcherung heran, und auch bei Winkel⸗ manns hat das Weihnachtsfeſt Einzug ge⸗ halten. Neben dem Bett der Mutter ſteht der kleine Baum auf dem Tiſch. Die Kerzen ſtrahlen, die Silberfäden glitzern, und in den Augen der Frau iſt ein helles Leuchten. Sie hält die Hände ihres Jungen, dieſe kleinen Hände, die Tag für Tag froren, um der kranken Mutter ein Weihnachtsfeſt zu ſchenken. * Seitdem ſind viele Jahre vergangen. Vieles hat ſich geändert. Klaus' Vater hat Arbeit gefunden, ſeine Mutter iſt wieder geſund geworden, und aus dem kleinen iſt ein großer Klaus geworden, der nun ſelbſt arbeiten und Geld verdienen muß. Eines aber iſt ſeit dieſem Weihnachts⸗ feſt geblieben. Wenn am Heiligen Abend die Kerzen am Chriſtbaum brennen, die Silberfäden und das Engelshaar glitzern, wenn es im Zimmer ſo ſchön nach Tanne, Aepfeln und Pfefferkuchen riecht, nickt Klaus Vater mit dem Kopf.„Weißt du noch, Frau?“ Dann immer faßt Frau Winkelmann nach den Händen ihres Sohnes, und ein helles Leuchten kommt wieder und wieder in die Augen der Frau— die Erinnerung an ihr ſchönſtes Weihnachtsfeſt. Kurt — TT —.—— ————. aber—„ die Eispalrouille, Von Erich Muſch⸗ Often Der Schützengraben lief auf dem Rücken der Düne entlang. Wenn man am Tage auf Poſten ſtand, blickte das Auge auf eine unermeßliche weiße Fläche. Soweit der Himmel reichte, ſah man Eis, nichts als Eis. Auf der Landkarte war dieſe Eiswüſte als Rigaiſcher Meerbuſen bezeichnet. Die Stellung bildete den äußerſten linken Flügel der Oſtfront, hier hörte die Front alſo auf. Jeder der Soldaten wußte, daß er am Ende der Oſtfront ſtand, und dieſes Bewußtſein verlieh der Truppe das Gefühl des Beſonderen, des Abenteuerlichen. Man war an der Somme geweſen, in Flandern und in Mazedonien, das war die gewöhn⸗ liche Welt des Krieges, Millionen hatten das erlebt. Aber hier ſtand man an einer Stelle der Front, wo es keine Fortſetzung gab und der Krieg plötzlich aufhörte. Das war aufregend. Der„Panje“ lag dreihundert Meter weit weg. Dreihundert Meter ſandigen Strandes waren Niemandsland. Hinter dem Draht⸗ verhau begann der rechte Flügel der ruſſi⸗ ſchen Weſtfront. Die Nächte waren kalt und ſtürmiſch. Der eiſige Dezemberwind peitſchte den Poſten harte Schneekriſtalle ins Geſicht. Wenn man die Metallteile des Gewehrs berührte, war es, als bekäme man einen Schlag. Ein kalter Schauer drang bis ins Herz. Die Feuchtigkeit in den Augenwinkeln wär zu hartem Eis geworden. Die Kälte drang ſchneidend durch den Schafspelz⸗ mantel, den man übergehängt hatte. Der Sturm heulte in den Wipfeln der Kiefern, die auf der Düne ſtanden. Wenn man abgelöſt wurde und im Lauf⸗ ſchritt nach dem Unterſtand jagte, war man glücklich. Man konnte ſich vor den Ofen hocken, in dem die naſſen Birkenſcheite kniſterten. „Menſch, wenn der Panje hier angreift!“ meinte Ziekurſch mit tonloſer Stimme, ohne ſich dabei an einen einzelnen zu wenden. Er ſprach das ſo vor ſich hin, ohne auf eine Antwort zu rechnen. Der Berliner Kulk, der gerade umſtändlich eine Zigarette drehte, nickte mit dem Kopf. „Det wär'n Schlamaſſel. Junge Junge!“ ſagte er, und gab ſich mit dem Lichtſtumpf, der den Unterſtand notdürftig erhellte, Feuer. g „Ob die übers Eis können...“ fragte jemand aus einer dunklen Ecke, den man nicht ſehen konnte. Der Gefreite Baum, der mit einem kurzen Kopierſtift einen Brief ſchrieb, ſah plötzlich auf. „Quatſch“, ſagte er nachdrücklich,„die Eisfläche iſt viel zu glatt!“ Der ſchlanke Kulk ſchüttelte ſein kantiges Jungengeſicht und lächelte, er wußte, daß der Gefreite auf dieſem Gebiete keine Auto⸗ rität für ihn war. „Glatt iſt es nicht“, verſetzte er mit einer merkwürdigen Beſtimmtheit, die alle auf⸗ horchen ließ,„es iſt, als wenn man über einen Haufen Gerümpel läuft.. überall ſtolpert man über Ecken und Kanten.“ Kulk ſog an ſeiner primitiv 8 geklebten Zigarette, die nicht halten wollte und die er deshalb alle Augenblicke mit den Lippen befeuchten mußte. „Du biſt doch noch nicht dageweſen, Menſch“, ließ ſich der aus der Ecke wieder vernehmen. „Jawoll, bin ick“, ſagte Kulk und ſah zriumphierend den Gefreiten an. Es ſtellte ſich heraus, daß ein Leutnant von der Nach⸗ darkompanie von der Düne aus einen Raben geſchoſſen hatte, der auf der Eis⸗ fläche ſaß und ſchauerlich krächzte. In der Nacht war Kulk übers Drahtverhau ge⸗ klettert und auf gut Glück hundert Meter weit auf jene Stelle zugelaufen, wo das tote Tier liegen mußte. Schließlich hatte de den Raben auch gefunden. Kulk erzählte die Geſchichte. „Na guten Appetit nachträglich“, lachte der in der Ecke und ließ ein ſchmatzendes Geräuſch hören, als ſchmecke er den ge⸗ kochten Vogel im Geiſte nach. „War zäh wie altes Leder“, meinte Kulk, „aber, na ja,'s war mal'ne Abwechflung.“ Plötzlich knarrte die Tür des Unter⸗ ſtandes. Ein kalter Luftzug drang herein. Zabel, die Kompanieordonnanz, trat pruſtend ans Feuer und ſchlug ſich die ſtarr⸗ gewordenen Arme am Leib warm. „Was iſt los?“ fragte der Gefreite. „Was bringſte denn für ne Latrinen⸗ parole?. Eispatrouille?“ Alle ſahen Zabel fragend an. 5 „Na ja!.. Aufs Meer raus!.. Soll erkundet werden, ob die Ruſſen Patrouillen unterwegs haben. Außerdem iſt ein Rekord zu ſchlagen: unſere Vorgänger haben etwa 7 Kilometer weit draußen auf dem Eis eine Fichte aufgepflanzt, die ſoll möglichſt noch einen oder zwei Kilometer vorgetragen werden mit?“ „Schreib mich auf“, ſagte der Gefreite um „Mich auch!“ bemerkte Kulk. Die Sache intereſſierte ihn. Und außerdem hatte er ja ſozuſagen ſchon Vorkenntniſſe. „Oha...“, uzte die Stimme im Winkel, „Nordpoforſcher Kulk...“ Kulk lächelte. Sein offenes Jungengeſicht verklärte ſich. „Eispatrouille...“ ſprach er vor ſich hin, „mal was anderes!“ Alſo, wer geht * In der nächſten Nacht, pünktlich um 11 Uhr, kletterte die Patrouille, aus Leut⸗ nant von Deiſtern und ſechs Mann be⸗ ſtehend, die Düne herunter, rückte die ſpaniſchen Reiter in der Drahtverhaugaſſe beiſeite und betrat das zugefrorene Meer. Es ſah geſpenſtiſch genug aus, wie in der mondhellen Nacht eine Anzahl Geſtalten in weißer Vermummung vor dem Draht⸗ hindernis ſich ſchweigſam in Bewegung ſetzte, in einer Richtung, die als das ge⸗ heimnisvoll Unbekannte galt. Man hatte ſich Schneemäntel angezogen und weiße Kapuzen über die Stahlhelme geſtülpt, denn ab und zu blitzte der ruſſiſche Strand⸗ ſcheinwerfer auf und taſtete mit ſeiner grellen Lichtgarbe die weite Eiswüſte ab. Kulk hatte recht, es lief ſich miſerabel auf dem Eis; die Fläche, die am Tage von der Düne aus glatt und eben ausſah, war mit Kanten und Löchern überſät, es war, als hätten ſich überall meterbreite Eis⸗ e kreuz und quer durcheinander ge⸗ oben. „Verfluchter Dreck!“ wetterte der Ge⸗ freite Baum mit unterdrückter Stimme, als er über ein 2 ſtolperte und lang hin⸗ ſchlug.—„Paß doch auf!“ brummte einer aus der Reihe, den Baum faſt mit um⸗ geriſſen hätte. Man dam ſehr langſam vorwärts. Der Mann an der 1 75 war angeſeilt, das andere Ende des Taues trug der Letzte in der Reihe um den Leib gewickelt. Alle übrigen hatten das Seil unter dem linken Arm, in der Rechten trug jeder das ſchuß⸗ fertige Gewehr. Kaum war man mit Mühe einige hundert Meter weit vorwärts ge⸗ kommen, als der ruſſiſche Scheinwerfer auf⸗ a 0 und ſein weißes Licht die Eis⸗ läche abſuchte. Sobald der grelle Schein durch die Nacht geiſterte, warf ſich die Truppe flach aufs Eis und blieb regungs⸗ los ſo lange liegen, bis das ſpähende Rieſenauge wieder erloſchen war. Es herrſchte eine gereizte Stimmung in der Gruppe. Man hatte ſich den nächtlichen Vorſtoß in die Eiswüſte romantiſcher vor⸗ 33 Alle Augenblicke fiel einer auf den oden, und weil er dadurch an der Leine riß, fluchten die anderen. Die ſtrenge Kälte war längſt durch die Kleidung gedrungen, man fühlte, wie ſie ſich um die Haut des Körpers legte und wie die inneren Organe langſam erſtarrten. Die Finger waren in den Wollhandſchuhen kalt geworden und umklammerten ſtarr das Gewehr. Jeder hatte das Empfinden, daß es unmöglich wäre, in dieſem Zuſtand zu ſchießen, die Finger waren unbeweglich wie Eiszapfen. Das Stolpern über die holprige Eisfläche machte die Füße müde. Von Zeit zu Zeit blitzte im Rücken des Trupps der deutſche Scheinwerfer für einen Moment auf, da⸗ mit man eine Orientierungsmöglichkeit hatte. Ermattet und durchfroren ſchlichen die Geſtalten dahin. Eine Viertelſtunde nach der anderen verrann. Jeder hatte das Gefühl, als irre man nun ſchon ſeit Stun⸗ den in Nacht und Eis herum. Das Zeit⸗ gefühl war völlig verlorengegangen. Plötzlich gab es an der Spitze Gemurmel. Man war auf die Fichte geſtoßen. Leut⸗ nant von Deiſtern ſah auf die Armband⸗ uhr.„Viertel nach eins“ ſagte er über⸗ raſcht,„wir müſſen in zehn Minuten um⸗ kehren!“ Der Leutnant, der kein Gewehr hatte, nahm den kleinen Baum auf die Schulter. „Los!“ ermunterte er die Schar und ſetzte ſich in Bewegung. Der ruſſiſche Schein⸗ werfer war ſchon längere Zeit nicht auf⸗ geflammt. Das war ein Grund zur Be⸗ ſorgnis. „Halt!“ hörte man die Stimme des Leut⸗ nants. Er zog dem ihm am nächſten Stehenden das Seitengewehr heraus und bohrte damit ein Loch ins Eis. Bald ſtand der Baum wieder aufrecht. „Kehrt marſch!“ flüſterte Leutnant von Deiſtern.„Augen auf!... Der Panje hat ſeine Funzel ausgemacht!.. Hat ſicher was zu bedeuten!“ Alle Müdigkeit war 2 8 aus den Knochen gewichen. Eine fiebernde Er⸗ regung war über die Gruppe gekommen. Merkwürdig, daß auch von der Kälte auf einmal nicht mehr viel zu ſpüren war. Die Gefahr hatte die Leiber aus der Erſtarrung gelöſt, ſogar der Zeigefinger am Abzug konnte ſich wieder krümmen. Kulk ſtellte das zu ſeiner Ueberraſchung feſt. Wieder und immer wieder bewegte er das Fingerglied, das noch vor zehn Minuten ſtarr und ſteif geweſen war. Es ſchien wie ein Wunder. 2 Eben flackerte das eigene Signallicht an der Küſte wieder auf. In demſelben Augen⸗ blick zerriß ein Knall die Stille. „Hinlegen!“ tönte feſt und beſtimmt die Stimme des Leutnants. Man preßte ſich an das Eis und ſtarrte in die ſchwarze Finſternis. Kulk ſpürte, wie erregt ſein Nieder am Abzugsbügel vibrierte. „Achtung!“ ſchrie Leutnant von Deiſtern und ſchoß ſeine Leuchtpiſtole ab. Gelbes Licht ergoß ſich plötzlich über das Eis, Geſtalten in langen Mänteln wurden ſicht⸗ bar. Fünf... zwölf... und dort noch 2 Aber es war keine Zeit zu über⸗ egen. „Schnellfeuer!“ befahl kreiſchend die Stimme des Leutnants, und im ſelben Augenblick praſſelten Schüſſe los, was die Gewehre nur hergeben wollten. Drüben wurden Arme hochgeworfen, Schreie gellten durch die Nacht. Da erloſch die Leuchtkugel und es war wieder ſchwarze Finſternis. Das Gewehrfeuer riß nicht ab. Man hatte ja ungefähr die Richtung. Auch Jochen und das Da ſteht nun Jochen vor dem Schau⸗ fenſter des Fahrradgeſchäftes und überlegt. Die Scheibe ſpiegelt ſchwach ſeine Geſtalt 2 77 er könnte zufrieden mit ſich ſein. ber Jochen hat es heute mit der Unzu⸗ friedenheit, wie wohl mehrfach in den letzten Wochen. Anderthalb Zentner ſtemmt er ohne Schwierigkeit, und Dienſt und Sport haben ihn nie überanſtrengt, aber für Tag muß er mit dem blöden Bummelzug vom Dorf in die Schulſtadt fahren, ſtatt die zehn Kilometer Alſo das Fahrrad iſt fällig, überfällig, aber auch die Fahrradhändler ſind keine Engel oder Weihnachtsmänner und geben einem ſolche Dinger gratis. Unzufrieden geht Jochen weiter. Die Schule it vorbei. in zwei Stunden geht der letzte Zug nach Hauſe. Mal ſehen, was in der Bude los iſt. Einer oder der andere wird ſicher ſchon dort ſeinn. Der Nachmittagsunterricht, das iſt Jochens beſondere Freude. Da ſtehen Phyſik und Mechanik zur Debatte, Dinge, für die er ſtets etwas übrig gehabt. Aber mehr als eine Stunde in der Woche teilzunehmen, iſt Jochen nicht möglich. Immer kommt dieſer vertrackte 15 dazwiſchen, der um fünf Uhr nach Uckenhagen hinüberpufft und die letzte Verbindung zur Stadt darſtellt. Die Eltern haben es ſowieſo nicht reichlich. Hätte man ein Rad, könnte man das ahrgeld ſparen, könnte bis in den Winter inein, der noch ſo warme Tage bringt Ach! Nur nicht denken an den Kram, es wird nur noch ſchlimmer dadurch. aſt jeder in der Klaſſe hat ein Rad, nur Jochen kann ſich ſolchen Spaß nicht er⸗ lauben. Ein wenig verdrießlich kommt Jochen zur Bude. Das iſt auch ſo eine Angelegen⸗ heit mit dem Dienſt! Immer, wenn es im Sommer Abend⸗ und Nachtdienſt gibt, wichtigen Dienſt, den man nicht ver⸗ ſäumen kann, muß Jochen zu Fuß heim⸗ laufen in der ſchweren Uniform. Wie ſelten kann man abends mit den Kame⸗ raden zuſammen ſein, nicht einmal heute bei der Weihnachtsfeier, die doch früh ge⸗ 10 9 liegt, um rechtzeitig bei den Eltern zu ſein, kann er mitmachen. Und daß die Eltern ihm ein Rad ſchenken könnten. Jochen ſchüttelt den Kopf. Nein, das iſt ausgeſchloſſen bei den Anſchaffungen, die der Vater in dieſem Jahr für den Hof machen mußte. Man ſoll an ſolche Dinge erſt gar nicht denken, nicht wahr? Knurrig ſteckt Jochen den Kopf in die Bude. * Die Bude? Das iſt ein Laden, der der Gefolgſchaft von dem Wirt zur Verfügung geſtellt worden iſt, bis ſich ein Mieter für ihn findet. Jochen begrüßt Bollmann, der noch immer mit der Laubſäge ſchuftet, und die Kameraden, die bei der Ausſchmückung des Raumes ſind. Er will in den Neben⸗ raum, um die letzten Schreibmaſchinen⸗ arbeiten zu erledigen, die ſich von der letzten Woche angeſammelt haben, als die Stimme Bollmanns ihn zurückhält. „Müſſen noch ein neues Rundſchreiben fertigſtellen, Jochen. Muß gleich nach den Weihnachtstagen heraus, wirſt es wohl heute noch fertigmachen müſſen. Hundert Abzüge.“ „Ausgeſchloſſen“, knurrt Jochen.„Muß von drllben kamen vereinzelte Schülſſe, aber nur ſpärlich, und aus immer weiterer Ent⸗ fernung. Die Ruſſen zogen ſich wohl zurück. Auf einmal hörte man eine klägliche Stimme wimmern, ſie kam ganz aus der Nähe:„Nix ſchieß'!... Germanſki! Nix 5 „Nehmt ihn mit“, ſagte der Leutnant, „auf Gefangene waren wir gar nicht ein⸗ gerichtet.“ Kaum hatte er die Worte ausgeſprochen, als man vier dumpfe Erſchütterungen hörte. hörte. Unmittelbar darauf krachte es ohrenbetäubend in allernächſter Nähe. Alles warf ſich zu Boden. Metall- und Eis⸗ ſplitter regneten zur Erde. Ein Schrei klang auf. Ein markerſchütternder Schrei. Dann war alles wieder ſtill. Mit Genugtuung hörte Leutnant von Deiſtern, wie nun die eigenen Geſchütze ſeinem kleinen Trupp zu Hilfe kamen und die ruſſiſchen Artillerieſtellungen unter Feuer nahmen. Das wirkte. Es kamen keine Granaten mehr aufs Eis. Der Leutnant, der weit am linken Flügel 3 hatte, trat wieder zur Gruppe. „Wer hat geſchrien?“ fragte er den Ge⸗ freiten Baum. „Kulk“, ſagte der, mit Zittern in der Stimme. f Aus Gewehren und Koppelriemen wurde eine Tragbahre hergeſtellt. Langſam ſetzte ſich der Zug in Bewegung. In der Ferne flammte grüßend der deutſche Scheinwerfer. Auch der ruſſiſche fing jetzt wieder an zu leuchten. Weiter hinten rollten dumpf die Einſchläge der Geſchütze. Eine Weihnachtsgeſchichte Rad 7 von Ude Walt a zum Zug. Habe die uten Tage ſchon genug geſchuftet, kann mal ein anderer...“ „Jochen“, ſagt Bollmann. a Jochen druckſt.„Muß dann laufen“, brummt er.„Komme dann ſpät heim, wenn ich den Zug nicht kriege.“ „Dienſt...“, ſagt Bollmann. „Natürlich“, knurrt Jochen und ver⸗ ſchwindet im Nebenraum. 1. Jochen ſchuftet. Er iſt gerade in Stim⸗ mung, um ſeine Wut an der Arbeit aus⸗ zulaſſen. Er verſteht die Kameraden, ver⸗ ſteht Bollmann nicht. Keiner hat ihm bei⸗ geſtanden, wo ſie doch alle ganz genau wiſſen, daß er dann heute am Helligabend zu Fuß nach Hauſe laufen muß. Das Wetter iſt zwar in Ordnung, aber dennoch. Jochen preßt die Lippen zuſammen. Er iſt ein 2 traurig in aller Wut. War doch ſonſt alles in Ordnung, hat doch nie Stunk gegeben zwiſchen ihnen. Diesmal jedoch.. Na, wenn ſchon! Wird eben ausgeſtanden, aber ſchön iſt es nicht. Ge⸗ rade heute Es iſt ſpät, als Jochen fertig wird. Der Zug iſt längſt aus der Stadt. Jochen ſchichtet die Blätter. Drüben haben ſie alles fertiggemacht für die Feier. Könnte ja jetzt noch bleiben, kommt nun auf die halbe Stunde auch nicht mehr an. Aber Jochen iſt nicht aufgelegt. Gerade jetzt nicht. Wird ſich einfach kurz verab⸗ ſchieden, muß eben heim, zehn Kilometer Schuhſohle ablaufen. Dienſt iſt Dienſt, na ja. Aber Bollmann hätte auch jeden anderen einſetzen können, wenn er ge⸗ wollt. Jochen geht hinüber. Faſt alle Kame⸗ raden ſind ſchon zuſammen im Raum. Jochen wird es eng ums Herz. Jetzt gehen, wo doch alle..? Er nimmt ſich zuſammen. Gerade jetzt! nur ſehen, wie gemein er gehandelt hat. Jochen iſt um den großen Tannenbaum, da bleibt er ſtehen. Das Blut geht ihm in das Geſicht, er traut ſich kaum zu rühren. Da ſteht Bollmann neben einem Rad Für 8 * 1„ hängt ihm gerade ein Plakat um. . ſteht darauf, verflucht noch ein⸗ mal, das ſteht wirklich darauf. Zwar nicht neu die Karre, aber gut in Schuß und ge⸗ rade richtig für die Landſtraße Das alles ſieht Jochen mit einem Blick. Aber mehr ſieht er auch nicht, will er nicht ſehen, nicht die Kameraden, nicht Bollmann, die er ſo häßlich im Verdacht „Damit du uns nicht zu früh ent⸗ wiſchſt“, ſagt Bollmann und grinſt. „Hätten ſonſt natürlich jeden anderen mit den Zetteln..“ Er verſtummt, nimmt Jochens Hand, die der ihm ent⸗ 3 verzieht ein wenig das Ge⸗ icht. f „Einen Druck haſt du“, ſagt er.„Junge, Junge And damit geht er auch ſchon hinüber zu dem Baum, um die letzten Lichter zu entzünden. „Bleibſt natürlich bei uns bis nachher, kommſt ja noch rechtzeitig heim.“ „Ja“, ſagt Jochen und unterdrückt er⸗ folgreich ein Würgen, das ihm in der Kehle ſitzt, das man aber unterdrücken muß vor ſoviel Kameraden, damit man nicht allzu deutlich merkt, wie ungeheuer weihnachtlich ihm zumute iſt. Soll Bollmann ————— 1 90 Leutnant icht ein. Napugen igen hire hace 4 r gie ki penn kit Shri der Shtei tant don behüte amen und en unter men keine kon erer d ll fuppe. . den Ges in in det len wurde am ſegte end der t muſſiche b. Neiter hläge der geſhichte oller 5 Age schon deter.“ laufen, dat heim, und ver⸗ in Süin⸗ theit aus⸗ chen, ver; in N . gelan bed I. Das k dennoch nen. Et ul. Nat t dot nie Diesmal ird eben iht. Ge⸗ ltd. Der VJubhen hben fit Fonte n auf die . Abet ide ſeht 65 hetab⸗ Kilometer * ich jede 0 et ge⸗ le Kane ö Naum. f 5 int ſih Bollnun alt hal unheul, 1 in in uhren. 10 und „„Jür 1 noch wenige Wochen haben wir Seit bis zum weihnachts · ſeſt. Alle Hände müſſen ſich fleißig regen, um all' die kleinen Geſchenke noch zu ſchaffen, mit denen wir ſo gern eine ganz perſönliche Freude machen wollen. mit viel cuſt und Liebe wird gehäkelt, geſtickt, geſägt und gemalt: genau wie in der Werkſtatt des Weihnachtsmannes. 20889 und 70882. Swel Kragen in Silet⸗ und Bandhäkelei. Der linke Kragen iſt etwa 8 em und rechte 9.5 em breit. Beliebigfarbenes Slanzhäkelgarn Nr. 20 und 60 für den linken und Nr. 50 für den rechten —.— dient als Material. Beyer · Zählmuſter Nx. 70889/I1(linker) und Nr. 70882/II(rechter Kragen). und 32888 zeigen Ihnen eine zu 22,85 em große Mundtuchtaſche und ein 11.5 zu 16 em großes Kinder täſchchen mit Blütenmotiven in Buntſtickerei. Sehr gut wirkt die Stickerei auf farbigem einen, wenn Sie für die Blüten recht friſche Farben wählen. Beyer · Abplättm. Nr. 52687(ntundtuchtaſche) und 5238/0(Kindertäſchchen) erhältlich. — 209. dw enger pd nelle digen g. ſchwarzer ep 0 eln Sie im Sackenmuſter die Hülle dieſer 37 em langen Schlummerrolle, die einen Umfang von 104 em hat. Seitlich ſetzen Sie 2 Rundteile Kin, die je in der Mitte eine lange Quaſte zur Verzierung er⸗ halten. Modell aus Beger · Band 257 „Wollene Kiſſen und Wärmer“. 265 7ͤ 5265800 5264570 N 5265/1 326 59% f u. 5264875 2845 zeigt einen Engel in aud ſägearbeit, der zuſammen mit noch vielen anderen bunten Figuren einen netten Chriſtbaumſchmuck ergibt. Beyer ⸗Abplättm. Nr. 52645 /I. 31802. Der e in ein facher Caubſägearbeit iſt etwa 20 em hoch u. 34 om 285 Beyer⸗ Abplättmuſter Nr. 51902/ II erhältl. 292 drei Zierd⸗aͤchen mit ge⸗ häkelten Randſpitzchen. Die Deck⸗ chen find etwa 18 bis 20 em groß und haben 4 bis, 5,5 em breite Spitzen aus Häkelgarn Nr. 80 und 60. Modelle aus 8 292 „Gehäkelte Eis- und Zierdeckchen!“. 304. Dieſe Kaffee · und Teewärmer in tuneſiſcher Häkelarbeit mit auf⸗ eſetzten, 9 Tupfen und lättern ſind leicht aus farbiger Wolle zu arbeiten. Entnommen aus dem Beyer Band 304„Heut Kiſſen und wärmer aus Wolle“. 52689 und 32640. Ein 9 em großes Nadelkiſſen und eine 6,5 zu 15,5 em große Brillenhülle mit Blüten motiven in Buntſtickerei. Beyer · Abplättmuſter Nr. 52659/(Nadel ⸗ kiſſen) u. Nr. 52640/(Brillenhülle). 52643. Hier zeigen wir ein weiß ⸗ nachtsgedeck(die Decke iſt 80 em Fand; das in Malarbeit auf ge⸗ ämmertes Ureppapier oder Neſſel Ichnell noch auszuführen iſt. Das Muſter kann auch ausgeſtickt werden. Beyer-⸗Abplättmuſter Nr. 52648/ IV. Zeichnung: Beper⸗Ateller Das eine Frau ſich wünſcht Schönes und Nützliches für den Haushalt „Man kennt den Geiſt einer Frau in dem Augenblick, wo man über die Schwelle ihres Hauſes tritt“, ſagt Kant.— Unaufhörlich wirkt Art und Weſen der Frau auf ihre Umgebung ein. In viel ſtärkerem Maße als für den Mann iſt für ſie die Wohnung ja der Rahmen ihres Lebens, und es iſt natürlich, daß ſie nie aufhört, ſich mit ihrer Ausgeſtaltung zu be⸗ ſchäftigen. Der Zwang zur Einſchränkung er⸗ zieht heute zum überlegten Kaufen, bewahrt vor der Wahlloſigkeit des Zufalls. Immer ſtär⸗ ker erwacht in unſerer Zeit wieder der Sinn für Qualität. Qualität iſt nicht Luxus, nicht das Vorrecht einer kleinen begüterten Schicht. Sie verlangt nur, daß ſtrengſte Auswahl bei den Anſchakfungen getrieben wird, daß man auf Minderwertiges und Halbwichtiges ver⸗ zichtet. Man verwechſle hier aber nicht„wich⸗ tig“ und„unwichtig“ mit groß und klein. Es heißt 8 Dinge in ſinnvoller Bedeutung zuein⸗ ander ſeben, ſo daß die Wohnung nicht aus einem Nebeneinander von Sachen und Sächel⸗ chen beſteht, ſondern aus einem ſinmpollen Miteinander. Kleine Möbel, die die Einrichtung ergänzen Vor einigen Faßren gab es eine ausge ⸗ zeichnete Ausſt. Jung„Die wachſende Woh⸗ nung“. Jeder, der mit ſeiner Wohnung wirk⸗ lich verbunden iſt, ennt dieſes Wachſen. Am elbſtgeſchaffenen Heun wird im Laufe der ahre ſtändig weitergebaut: bier etwas ent ⸗ ert wovon ſich der Menſch fortentwickelt hat, ort»twas hinzugefügt, was neuen Bedürf⸗ 3 eiſpricht. Es braucht ſich dabei dure z⸗ aus nicht immer um große Anſchaffungen u handeln. Ein Rauchtiſch, ein Teewagen, eine bunte Bauerntruhe für die Diele, ein hübſcher ſchleiflackener Schuhſchrank, ein Blumenſtänder, ein netter Hocker oder Seſſel: das ſind ſchon eine Fülle von Möglichkeiten zur Ergänzung und Verſchönerung der Wohnung. Bei ſolchen Einzelſtücken muß man gut darauf achten, daß ſie ſich dem Charakter der übrigen Einrichtung anpaſſen. Aber dies bedachte Prüfen erhöht nur die Freude der Wahl. Der Gradmeſſer für die Güte ſolcher Möbel iſt ihre Zweckmäßigkeit. Aber Möbel und Hausrat ſollen nicht zu bloßen techniſchen Erzeugniſſen herabſinken, ſie ſollen neben der praktiſchen Bewährung einen äſthe⸗ tiſch erfreulichen Anblick bieten. Am vollkom⸗ menſten befriedigt der Anblick ſolcher Möhel, die Zweckdienlichkeit und Schönheit harmoniſch vereinen. Dieſe Einheit iſt heute bereits wie⸗ der oft erreicht. Solche Gegenſtände ſind es, die über alle Mode fortdauern und ſich auch harmoniſch in alle Stilarten einfügen. Tiſchwäſche Das iſt ein umfangreiches Kapitel, das hier nur mit ein paar Strichen umriſſen werden kann. Wenn wir auch nicht mehr die großen Leinenvorräte unſerer Großmütter beſitzen und ihren Ausſteuerſchrank, deſſen Inhalt ihr eige⸗ nes Daſein meiſt überleute, ſo iſt doch auch uns die echt weibliche Freude an ſchönen Decken und Tüchern geblieben. Steigt nicht aus ihnen die Erinnerung auf an Stunden frohverlebter Gemeinſchaft. Ein paar Damaſtgewebe ſind ein wohlgehüteter Schatz, von dem feſtliche Freude ausgeht. Zart in Farben und Material ſind die Kaffee⸗ und Teegedecke, daneben gibt es aber auch ein pgar aus ganz grobem Leinen, mit Kreusſtich beſtickt. Als große Neuheit brach⸗ ten die letzten Jahre Wachstuchdecken für Bal⸗ kon und Garten. Aber da war nichts mehr von den alten langweiligen Küchenwachstüchern mit ihrem ewigen Delfter Muſter. Diesmal hat man friſch und unbekümmert in den Farbtopf gelangt. gab es einen königsblauen Unter- grund mit kräftigen gelben Tupfen darauf, eine Rot⸗Weißwürfelung, die an Bauerntuch erin⸗ nerte oder eine Muſterung von zartem Grün mit einem helleren Rot, kurz eine Fülle er⸗ freulicher Löſungen. Und nun die Beſtecke Sehnſucht der praktiſchen Hausfrau wird die rostfreie Klinge ſein— nur freilich, ganz ſo ſcharf bekommt man ſie nie wie den ein⸗ fachen Stahl. Bei den neuen Formen iſt die Gabel faſt immer forkenartig, der Löffel tief und ſtumpf. Schließlich iſt das Geſchmackſache, aber kaum eine Hausfrau wird heute noch Geſchmack daran finden, mehr oder weniger ſchöne Verzierungen mit Putzzeug zu behan⸗ deln— oder doch?— Unſer Rat geht jeden⸗ falls dahin. klare, einfache Formen zu bevor⸗ zugen. Handarbeiten— Webarbeiten. Ganz ohne ſie wird kaum ein Haushalt ſein und ſein wollen. Die Zeit, da der Begriff „Handarbeit“ mit irgend einer geſchmacklichen Stilwidriakeit verknüpft war, iſt überwunden. Das moderne Kunſtgewerbe hat der hand⸗ arbeitenden Frau eine Fülle von Anregungen gegeben. Vor allem aber beſinnt man ſich wie⸗ der auf die alten ſchönen Techniken und Mu⸗ ſter. Die Handarbeit der Frau beginnt wieder ſtärker einen bandwerklichen, materialgebun⸗ denen Charakter zu tragen. Wo das geſchieht, befriedigt ſie den äſthetiſchen Sinn am mei⸗ ſten. Es iſt kein Zufall, daß die Webarbeiten, die dieſen Forderungen ja durch ihre Technik weitgehend entgegenkommen, ſich wieder einer ſo aroßen Beliebtbeit erfreuen. Ihre gute. handwerkliche Qualität, die klare Muſterung und ſchöne Farbbindung entſpricht unſerem modernen Empfinden. Edle Werkſtoffe f Man ſetzt von der heutigen Frau mit Recht die Kenntnis und das Wiſſen um die alten und neuen Werkſtoffe voraus; es iſt ein Ge⸗ biet, das die Frau unbedingt angeht, weil es mehr oder weniger ja von ihr abhängt, was ſie kauft. Rücken wir als erſtes einmal das beliebte Porzellan ins Licht der Aufmerkſamkeit. Porzellan iſt edler Werkſtoff, den grob ausgeführte Muſter und überladene Formen zerſtören. Den„klaſ⸗ ſiſchen“ Servicen der berühmten Porzellan⸗ manufakturen haftet etwas vornehmes an. das verſchmäht, ſich mit dem nüchternen Alltag zu verbinden, ſie ſind erleſenes Gerät bei feſt⸗ lichen Mahlen. Für den Alltag aber haben unſere Porzellanfabriken ſchöne und zweck⸗ mäßige Eßgeſchirre geſchaffen. Geſtrichelte oder gekäſtelte Ränder bilden die Verzierung — oder man hat den Mut, auf Beiwerk ganz zu verzichten und das ſpiegelnde Weiß nur von der Form her zu geſtalten. Andere Ge⸗ ſchirre empfangen eine Belebung durch ein— geprägte Randreliefs. Bunte Kugelknöpfe, Henkel und Schnaupen in rot, gelb und blau eignen ſich beſonders für Service, die für das Land⸗ oder Wochenendhaus beſtimmt ſind. Goldgerandete Eßgeſchirre ſollte man nur wählen, wenn man gewillt iſt, einen höheren Preis zu zahlen. ſodaß mit der Haltbarkeit der Vergoldung gerechnet werden kann. Für Tee⸗ und Kaffeegeſchirre gibt es ähnliche Mu⸗ ſter wie für Eßgeſchirre, ja, es empfiehlt ſich, für das tägliche Geſchirr die gleiche Muſte⸗ rung zu wählen, damit man die verſchiedenen Tellergrößen untereinander austauſchen kann. Wer Sinn für ſchönes Porzellan hat, wird dafür ſorgen, nach und nach mehr davon ſein eigen zu nennen. Jede Neuanſchaffung aber ſtelle man auch hier unter den Geſichts⸗ punkt: Schönheit gepaart mit Zweckmäßigkeit. 1 ö 1 ö r r e — r————— ‚—‚———— ———— 9—— 2 4444 e * e FFC Weihnachten im Elternhaus Viele junge Menſchenkinder kehren zu Weihnachten im Elternhaus ein. Teils aus Gewohnheit, teils aus wirklichem Hin⸗ gezogenſein— in der Erwartung, ein paar frohe und von Liebe umhegte Tage zu verbringen. Um ſo enttäuſchter ſind dann oft Eltern und Kinder, daß ſich der Kontakt zwiſchen ihnen nicht einſtellen will und daß man die Stunden nach der Wie⸗ derſohensfreude müde und gelangweilt zu Ende lebt und die Jungen denken: wenn nur erſt alles vorüber wäre, und die ge⸗ wohnte Ordnung und Arbeit wieder in ihre Rechte tritt. Wer trägt die Schuld an dieſem Zu⸗ ſtand? Sicherlich beide Parteien. Aber das größere Unrecht liegt auf Seiten der Kinder. Sie ſtehen mitten im Leben, haben ihren Beruf, ihre Freuden, ihre Ka⸗ meraden, ihren Sport, auch ihre Sorgen, aber ſie ſind jung und das Leben liegt vor ihnen. 8 Die Eltern ſind allein, ſie haben die Kinder hergegeben, haben alles, was in ihrer Kraft lag, für ſie getan, haben ihnen das größte Opfer, den perſönlichen Ver⸗ zicht, gebracht. Sie erwarten mit Recht eine liebevolle Einſtellung, wenn die Kinder nach Hauſe kommen. Iſt es wirklich zuviel verlangt, wenn die Kinder ſich ein paar Tage ganz auf die Eltern einſtellen und ihren Freunden vor⸗ übergehend nicht die ſtändigen Gedanken widmen: wer wirklich Freund iſt, wird die Auffaſſung verſtehen. Es ſchadet auch nicht, daß die Anſichten der Eltern nicht immer mit denen der Ju⸗ gend übereinſtimmen. Es müſſen ja nicht alle Menſchen einer Anſicht ſein, und wir Jungen haben ja auch noch lange nicht die Beſtätigung dafür, daß wir in allen Dingen recht haben. Die Eltern andererſeits ſollten die Kin⸗ der nicht quälen. Sie ſollten vermeiden, „Ausſprachen“ herbeizuführen, wenn ſie nicht von ſelber kommen. Ein ſtarkes Taktgefühl auf beiden Seiten und der Wille zum Mitempfinden der beiderſeitigen Freuden und Leiden werden dies Weihnachtsfeſt zu einem innerlich erlebten Feſt machen Gebt Euch dem freudigen Leben hin Flückliche Naturen ſind ſelten. Aber jeder Menſch kann an ſeinem Glück arbeiten, wenn er ſich Urſprung, Daſein und Ende klarmacht, wenn er den Trübſinn, die Me⸗ lancholie und Verneinung in ſich zerſtört. Peſſimismus iſt lebensvernichtend! Wo er ſich auswirken kann, zerſtört er Men⸗ ſchen und Völker. Niemand weiß beſſer als wir, wie ver⸗ heerend ſein ſchleichendes Gift ſich feſtſaugt, uns nicht mehr losläßt, bis wir von ihm zugrunde gerichtet worden ſind. Keiner von uns kann ſich rühmen, nicht wenigſtens für Stunden und Tage ſeinem Einfluß erlegen zu ſein. Geſunde Naturen ſchüttelten ihn ab und fanden zurück auf den rechten Weg, der ſie in fruchtbare Bahnen lenkte. Bei den an⸗ dern wurde der Gedanke zur ehrlichen Ueberzeugung: es iſt alles vergebens, wozu ſoll ich mich noch anſtrengen. Wirk⸗ lich, es wäre beſſer, nicht geboren zu ſein. Daß bei dieſer Weltanſchauung von einer Fort⸗ oder gar Hinaufentwicklung nicht mehr die Rede ſein kann, iſt ſelbſtverſtändlich. Immer hat es Menſchen gegeben, die dem Peſſimismus zum Opfer gefallen ſind und damit ſich und ihr Land ins Verderben ge⸗ riſſen haben. Den Anfang machte ſchon das griechiſche Altertum. Ein Philoſoph gab dem Volk den Wahlſpruch: ertrage und entſage. Untergang war das Ergebnis. Am eigenen Leibe haben wir Zuſam⸗ menbruch und Elend geſehen, am eigenen Leibe erleben wir jetzt die Ueberwindung des Peſſimismus für ein ganzes Volk. Wie Frühlingshoffen durchzieht es un⸗ ſere Bruſt: es wird alles gut werden. Un⸗ ſer Grundſatz ſoll heißen: Schaffe, opfere und freue Dich! Schenken? Ja— aber Schenken iſt etwas Wunderſchönes. Das Gefühl, einem Menſchen eine Freude zu machen, ihm vielleicht zu helfen, erfüllt die eigene Bruſt mit einem ſonderbaren Zau⸗ ber, der leicht verführt, dieſe vornehme Charaktereigenſchaft ins Maßloſe zu ſtei⸗ ern. J Schon beim Kind zeigt ſich bisweilen der Trieb dazu.„Es ſchenkt alles weg, was ihm gehört, und was ihm zu Hauſe in die Finger fällt“ Durch die Einſichtigkeit der Eltern entſteht ſelten ein Schaden. Man gibt Dinge, die Hänschen wieder einmal verſchenkte oder mit denen Grete unbe⸗ dingt ihre kleine Freundin glücklich machen wollte, einfach zurück. Dieſer Zuſtand ver⸗ liert ſich meiſtens mit dem Aelterwerden ohne jeden äußeren Eingriff und die klei⸗ nen Schenkwütigen können ſpäter ganz gut den Mittelweg finden. Gefährlich wird dieſer Trieb erſt, wenn Erwachſene von ihm befallen werden. Wo ſie eine Not, eine peinliche Lage wittern, wo ſie glauben, einen Lebenszuſtand beſ— ſern zu können, ſchenken ſie gern, freudig und aus dem ſicher ehrlichen Willen: die Welt gut zu machen und Schönes hinein⸗ zutragen. Nur eins wurde dabei überſehen: Hatten ſie überhaupt die Berechtigung dazu? Oder wurde jemand anderm dadurch etwas entzogen? Dann ſchenkte man aus fremdem Beſtand. Was wird tatſächlich gebeſſert, wenn man eine Lücke zuſchüttet, die man hinter ſich aufreißen muß? Schenken? Ja. Wir wollen und ſollen ſchenken, aber nur innerhalb des Grund⸗ ſatzes: es darf niemand dadurch geſchädigt werden. Weihnachkspakete Jetzt gibt es für kleine fleißige Hände ſo allerhand zu helfen. Adreſſen müſſen eſchrieben werden, Briefe ſollen den Emp⸗ 455 begrüßen, wenn er das Paket öff⸗ net, Schleifen müſſen gebunden werden, kleine Sächelchen werden hübſch in Tannen⸗ grün⸗Papier eingehüllt und mit einem Zweiglein verſehen. Däumchen müſſen auf den Bindfaden gedrückt werden, wenn Mutter das Paket ſchnürt, damit die ganze Geſchichte recht ſtraff gebunden auf die Poſt kommt. Bekanntlich befindet ſich dort ge⸗ rade zur Weihnachtszeit eine ſolche An⸗ häufung von Paketen, daß man nicht ſo ſorgfältig ſchonend mit ihnen umgehen kann wie zu normalen Zeiten. Der Vogelfutterkaſten Es iſt draußen kalt geworden, und die Vögel haben ihre liebe Not, genügend Nahrung zu finden. Für die Menſchen iſt es eine Kleinigkeit, ihnen zu helfen. Faſt jeder von uns hat einen Balkon, einen Fenſterſims oder ein Gärtchen, wo er ihnen ein wenig Futter und an froſtfreien Tagen auch friſches Waſſer hinſtellen kann. Sind Kinder im Haus, werden ſie die Vögel mit großer Liebe füttern und beobachten. Man kann es ihnen beſonders hübſch machen und aus einer kleinen Kiſte oder ein paar Brettern ein Häuschen bauen, das mit Tannen⸗ 1 und Vogelbeeren ausgeſchmückt wird. Briefkaſten Anfrage: Ich bitte mir mitzuteilen, wie man Falten unter den Augen beſeitigt und eine jugendfriſche Haut bekommt. Antwort Laſſen Sie ſich beim Dro⸗ giſten ein Fläſchchen Paraffinöl geben und drei Tropfen Eukalyptusöl darunter mi⸗ ſchen. Dieſe Flüſſigkeit tragen Sie abends vor dem Schlafengehen regelmäßig auf die Falten unter den Augen auf, und entfer⸗ nen ſie morgens mit einem Läppchen und ein wenig lauwarm Waſſer. Vermeiden Sie jegliches Reiben der betreffenden Stel⸗ len Im Uebrigen: ſchlafen Sie viel, eßſen Sie leicht und nicht zuviel, trinken Sie keine reizenden Getränke, vermeiden Sie ſcharfe Gewürze, und pflegen Sie Ihre Haut, indem Sie dieſelbe ſtets gut reini⸗ gen, nicht zu ſtark pudern, einmal in der Woche ein Geſichtsdampfbad nehmen und viel in der friſchen Luft ſpazieren gehen. Wichtig iſt es auch bei offenem Fenſter zu ſchlafen und viel Obſt zu eſſen, damit der Stoffwechſel angeregt wird. Anfrage: Wie werde ich ſchlanker und wie erhalte ich die Schlankheit? Ich eſſe ſehr wenig, treibe Sport als Ausgleich für meine ſitzende Lebensweiſe, aber meine ziemlich breiten Hüften habe ich leider noch. Antwort: Wenn Sie wirklich ſo ie⸗ ben wie Sie beſchreiben, könnte es natur⸗ gemäß zu keinem übermäßigen Fettanſatz auf den Hüften kommen und es iſt eher an⸗ zunehmen, daß es ſich bei Ihnen um einen beſonders breiten Knochenbau der Hüften handelt. Oft iſt auch in jungen Jahren eine leichte Neigung an einigen Stellen des Körpers vorhanden, die ſich mit der Zeit von ſelbſt verteilt. Behalten Sie Ihre Lebensweiſe bei und verſuchen Sie einmal die Hüften zu punktrollern. Konſequent durchgeführt, kann man örtliche Erfolge damit erzielen. Iſt Ihr Stoffwechſel in Ordnung? Sonſt trinken Sie eine Weile einen leichten Blutreinigungstee, Sie müſ⸗ ſen aber ſelbſt ausprobieren, daß die Wir⸗ kung nicht zu ſtark iſt, und daß Sie keiner⸗ lei Schmerzen dadurch haben, dann iſt die Doſierung zu groß, oder Sie müſſen ſich zu einem andern Tee entſchließen. Anfrage: Könnten Sie mir wohl ein ſicheres Mittel gegen Sommerſproſſen mitteflen? Ich verliere ſie auch im Win⸗ ter nicht. Antwort: Ein ſicheres Mittel gegen Sommerſproſſen iſt mir nicht bekannt. Man kann ſie mit täglichen Einreibungen mit Zitronenſaft bleichen. Gute Erfolge, und beſtimmt ein Abblaſſen erzielen Sie mit den überall käuflichen Mitteln gegen Sommer⸗ ſproſſen. Dieſe Mittel enthalten ſtarke, aber unſchädliche Bleichmittel, die die Haut nicht angreifen. Anfrage: Mir iſt ein Tintenfaß auf meine Brokattiſchdecke gefallen, was ſoll ich machen, um die Flecken zu ent⸗ Antwort: nicht, die Flecken ſelbſt zu ent⸗ fernen, Sie bekommen die Tinte aus dem Brokat heraus, aber Sie greifen den Stoff an. Geben Sie die Decke in eine chemiſche Reini⸗ gungsanſtalt. Sie können ver⸗ langen, daß man Ihnen nur die Flecken entfernt, ſie braucht nicht vollkommen gereinigt zu werden. fernen? Verſuchen Sie Photo Film- u. Bildberichte M Zwei besonders hübsche jugendliche pelzmodelle * Gymnaſlik im Wiafer Im Winter brauchen wir die Bewegung des Körpers notwendiger als im Sommer. Sind doch unſere Speiſen durchweg ſchwe⸗ rer, der Aufenthalt in friſcher Luft und Sonne verhältnismäßig ſelten, Freiluft⸗ baden und Schwimmen müſſen eingeſtellt werden uſw. Da bleibt uns als Ausgleich nur die tägliche Gymnaſtik bei geöffnetem Fenſter. Ihr geſundheitlicher Wert liegt nicht in der Einzelbewegung, ſondern in dem Ziel: die Muskeln vor dem Einroſten und das Blut vor dem Dickwerden zu bewahren. Welche Methode man erwählt, iſt dafür ziemlich gleichgültig. Alle enthalten Gutes und weniger Gutes. Kränkliche Menſchen ſollten ſich dem Rat eines Fachmannes oder Arztes unterziehen. Uebertreibungen richten mehr Schaden an, als man glaubt und müſſen grundſätzlich vermieden wer⸗ den. Höchſtleiſtungen gehören in ein an⸗ deres Gebiet. Falſch iſt es, vor dem Zubettgehen zu turnen. Das Blut kommt in ſtarke Be⸗ wegung und die Nerven werden erregt. Die Folge davon wäre, daß der Schlaf ge⸗ fährdet iſt. 1 Die beſte Zeit für Gymnaſtik iſt morgens vor dem Frühſtück und abends vor dem Nachtmahl. b NMAll0 2 Nikotinflecke Nikotinflecke in Taſchentüchern ſind bei rauchenden Männern leider keine Selten⸗ heit. Sie verſchwinden, wenn man der Waſchlauge einen kräftigen Schuß Waſſer⸗ ſtoff⸗Superoxyd zuſetzt und die Taſchen⸗ tücher eine Stunde darin liegen läßt. Steriliſieren im Waſſerbad Das Steriliſieren erfolgt in einem da⸗ für käuflichen Apparat. Iſt er nicht vor⸗ handen, ſo genügt ein größerer Kochtopf, in den man die Gläſer einſtellen kann. Die nach Vorſchrift gefüllten Gläſer werden mit Gummiring, Glasdeckel und Federbügel geſchloſſen und mit einem Tuch umhüllt ins Waſſerbad geſetzt. Man kocht das Waſſer mit großer Flamme an und ſtellt vor dem Kochen bereits klein, damit eine gleich⸗ mäßige Durchhitzung erfolgt und die Früchte nicht ihre Form verlieren. Salatöl bleibt geſchmeidig Salatöl wird niemals dick, wenn man 1 Liter mit einm Teelöffel Salz vermiſcht. Verchromen von Brotmaſchinen Auch die älteſte Brotmaſchine eignet ſich dazu, daß man das Meſſer verchromen läßt. Auf dieſe Weiſe hat man eine Aller⸗ weltsmaſchine, mit der man ſchnell und appetitlich harte Wurſt, Eier, Käſe uſw. ſchneiden kann. Nur muß man nach Ge⸗ brauch das Meſſer ſäubern, damit ſich der Geruch nicht aufs Brot überträgt. Blutflecken auf Handarbeiten Man bringt ſofort ein wenig angefeuch⸗ tete Stärke auf den Fleck, drückt ſie feſt und läßt ſie eine Weile liegen. Nach dem Abklopfen iſt der Fleck verſchwunden. Stoffe, die ſich ſchwer nähen laſſen Stoffe, die ſich ſchwer nähen laſſen, kann man gut verarbeiten, wenn man den Nähten vorher einen Streifen Papier unterheftet. Das Reinigen von Oelfarbewänden In vielen Badezimmern und Küchen gibt es noch keine Kacheln, ſondern Oelfarben⸗ anſtrich, deſſen Reinigung ziemlich ſchwierig iſt. Man verſuche einmal, die Wand mit einem in Petroleum getränkten Lappen ab⸗ zureiben, ſie iſt hinterher vollkommen ſauber. 2 2e Waffeln ſchmecken auch zu Weihnachten Hefewaffeln 375 Gramm Mehl, 250 Gramm Butter, 1 6. * 6 Eidotter, 50 Gramm Hefe, Liter Milch, 3 Eßlöffel Zucker und ein wenig Zitronen⸗ ſchale ſind die Zutaten. Man rührt den dritten Teil des Mehls mit der Hefe und nach Bedarf von der lau⸗ warm gemachten Milch zu einem Hefeſtück an und läßt es an einem warmen Platz aufgehen. Das übrige Mehl vermiſcht man mit den Eidottern, einer Priſe Salz, der Zitronen⸗ ſchale, dem Zucker, der reſtlichen Milch und der zerlaſſenen Butter, tut das inzwiſchen aufgegangene Hefeſtück dazu und ſchlägt die Maſſe tüchtig durcheinander Jetzt läßt man die Maſſe am beſten im warmem Ofen auf⸗ gehen und bäckt dann im Waffeleiſen gold⸗ gelbe, knuſprige Waffeln von dem Teig. Waffeln von kondenſierter Sahne Man ſchlägt ½ Liter dicke kondenſierte Sahne zu Schaum, rührt 6 Eidotter, 70 Gr. feingeſtoßene Mandeln, unter welchen einige bittere ſein können, 3 Eßlöffel Zucker, 250 Gramm Mehl, 200 Gramm geklärte Butter und eine Priſe Salz darunter, vermiſcht die Maſſe mit dem ſteifgeſchlagenen Eiweiß und bäckt ſogleich Waffeln davon. hannes eibungen glaubt en per, ein an: hen zu arke Ves erkegt. cchlaf 4 Morgens dot dem 5 0 9 ſind hei Selten. man der Vaſer. Taſchen, läßt. 50 nem da⸗ icht dor, Kochtopf, mn. Die werden derbügel jüllt ins W ſer dot dem e gleich. ind die 6 n nen mischt. * get fich ichtomen de Allet, gell und aße um. nach He⸗ ſich det N ſgefeuch, ie ſeſt ſach den den. aſſen en, lung jan den Papier inden chen gibt elfarben⸗ ſcwierig and nit pen b, omen N 5 — ten Butter, 1 Milch, zitronen“ i Neohls 5 e e 1. „Eintreffen heute 6 Uhr. Krüger.“ So lautete das Telegramm, das eben Kriſchan Boſſe, der Inhaber der auf dem ganzen Kontinent und überall, wo die Seefahrt betrieben wurde, hochangeſehenen Taucherfirma Boſſe& van Leuwen, erhielt. Kriſchan Boſſe, ein mittelgroßer, breiter Mann, deſſen ſchwankendem Gange man noch den einſtigen Seemann an⸗ ſah, trommelte vergnügt mit den Knöcheln auf der Pult, platte, und ſein breites, gutmütiges Geſicht zeigte eitel Son⸗ nenſchein. Alle liebten Kriſchan Boſſe, oder Vater Boſſe, wie ihn diele nannten. Trotz ſeiner ſechzig Jahre war er quickleben⸗ dig, ſteckte voll Humor und guter Laune, daß ſich ein junger Burſche an ihm ein Beiſpiel nehmen konnte. Was auch kam— und in ſeinem Berufe gab es viel Schwierigkeiten, Mißerfolge und Fehlſchläge— alles wurde mit Humor genommen. Er ſtand dem Leben unbefangen ge⸗ genüber wie ein Menſch, der immer ſeine Pflicht tut und ſich müht, ein gerechter Menſch zu ſein, und ſo kam ſein ſeeli⸗ ſches Gleichgewicht nicht leicht in Unordnung. Wenn es einmal durchaus nicht klappen wollte, dann paſ⸗ ſierte es wohl auch mal, daß er herzhaft fluchte wie eben ein alter Seemann, aber dann war es wieder gut. Dann ſetzte er ſein lachendes Geſicht auf und ſagte:„Tſchä, alles kann nicht klappen!“ Kriſchan erhob ſeine maſſige Geſtalt und ſchrie mit dröh⸗ nender Stimme:„Herrrr Seff! Herrrr Seff!“ Sein Rieſenorgan zog durch und erſparte ihm die Klingel. Herr Thomas Seff, der Prokuriſt, kletterte von ſeinem Schemel herunter und betrat das Büro. Eigentlich konnte man den Raum kaum als Büro bezeich⸗ nen, nein, es war vollgepfropft mit allen möglichen Rari⸗ täten, die aus aller Welt mitgebracht worden waren, und Aich mehr einem Muſeum. „Sie, haben mich gerufen, Herr Boſſe!“ ſagte Thomas Seff, der das Gegenteil von Kriſchan Boſſe war. Groß, ſchlank, hager, dazu mager im Geſicht wie ein Hungerleider, der ſich den Biſſen nicht gönnt, immer vorgebeugt, daß man Angſt haben konnte, daß er einmal nach vorn kippte, machte er alles andere denn einen guten Eindruck. „Herr Seff.. alſo da hat Käppen Krüger telegraphiert/ Klock 6 Uhr legt er an!“ „Jawohl, Herr Boſſe! Ich werde alles vorbereiten!“ „Ja! Die Jungens werden verdammt kaputt ſein. Muß eine Teufelsarbeit geweſen ſein. Aber es hat geklappt! Wahr⸗ zaftig, hätt's nicht gedacht. Denken Sie doch! Siebenund⸗ dreißt Meter mußte der Handewitt runter! Das ſchafft mir einer! Prachtvoller Burſche! So was gibt's nur einmal!“ „Verdient ja auch ein gutes Geld!“ warf der Prokuriſt rocken ein. Doch da wurde Boſſe zornig und ſchlug auf den Tiſch. „Gutes Geld! Sie verdienen viel beſſer als der Hande⸗ witt!“ „Aber Herr Boſſe, mein Gehalt...“ „Verdienen Sie bei einer gefahrloſen, ihre Geſundheit ücht beeinträchtigenden Tätigkeit, mein Lieber! Vergeſſen Sie das nicht! Der Handewitt und ſeine Kameraden ris⸗ tieren immer ihre Geſundheit, manchmal ſogar das Leben. Da iſt nichts zu ſagen. Zehnmal ſo viel wie Sie müßte ſo en Burſche haben, und dann wäre er noch nicht zu gut bezahlt.“ Thomas Seff kroch bei dem Anſchnauzer förmlich in ſich zuſammen.„Sind Sie unzufrieden mit mir, Herr Boſſe? „Nein, das nicht! Sie tun Ihre Pflicht! Ich habe nichts an Ihnen auszuſetzen, bloß.. daß Sie ſo verdammt miß günſtig ſind und den Jungens das Geld nicht gönnen, das möchten Sie ſich abgewöhnen! Verſtanden!“ „Ich mißgönne es ihnen ja nicht, Herr Boſſe!“ ſagte Seff ſehr kleinlaut.„Ich empfinde nur die Belaſtung für die Firma als ſehr hoch.“ „Quatſch! Wer verdient mir denn mein Geld? Und wahr⸗ lich nicht zu wenig. Die vier Jungens, die immer wieder in die Tiefe ſteigen und aus dem Meere holen, was nur mög⸗ lich iſt. Denken Sie doch! Siebenunddreißig Meter tief hat der Handewitt gearbeitet. Wiſſen Sie, was das heißt? Das heißt alles riskieren! Na, iſt gut! Alſo beſtellen Sie die Ko⸗ lonne! Die„Leonie iſt gründlich zu reinigen und wieder neu herzurichten. Iſt allerhand zum Teufel gegangen!“ „Jowohl, Herr Boſſe!“ „Und was Ihnen der Krüger ſagt, das wird gemacht! Verſtanden! Brauchen nicht erſt bei mir nachzufragen! Kommt auf einen Tauſender nicht an. Will nicht, daß do geſpart wird! Iſt gewiſſermaßen die Heimat der Jungens und die ſollen ſich wenigſtens auf unſerem Kahn woh fühlen Iſt gut!“ Damit war Themas Seff entlaſſen. ** 4 Die„Leonie van Leuwen“— ſo hieß Boſſes Tauchſchif trifft um 6 Uhr ein! Die Nachricht ging durch das Biro, flatterte hinaus ins Magazin, urd alle die es hörten, ſtrahlten über das ganze Urheber rechtsschutz: Korrespondenzverlag Haus Müller, Leipzig C1 Seſicht. Hinner Handewitt kam wieder! Alle dachten an den blonden Jungen, an ſein lachendes, liebes Jungengeſicht, denn jeder hatte ihn ins Herz ge⸗ ſchloſſen Wenn Hinner in ſeiner ſtrahlenden Jugend kam — er war vierundzwanzig Jahre alt, groß, ſchlank, bildhübſch, immer ein Lachen auf dem Geſicht, immer ſuſtig und zu Scherzen und Streichen aufgelegt— dann ruhte der Betrieb. Dann ſtellte Hinner das Unterſte zu oberſt. Sehr zum Schmerze Thomas Seffs, der Hinner einfach nicht erriechen eonnte. Immer war zwiſchen den beiden ein geſpanntes Verhält⸗ nis geweſen, aber alle Bosheit Seffs prallte an Hinner wir⸗ kungslos ab. Hinner nahm ihn nicht ernſt und lachte ihn aus. Reſpekt vor ihm kannte er nicht, er war überhaupt ein re⸗ ſpektloſer Burſche, aber nicht von der unangenehmen Art. Nein, wie ein Kind, das in übermütiger Laune ſich gehen läßt, ſo war Hinner Handewitt. Selbſt vor Boſſe hatte er keinen Reſpekt. Er ſprang mit ihm in der gleichen unbekümmerten Weiſe um wie mit den anderen. Und... das paßte Boſſe, ja, das liebte er, und er hing an Hinner Handewitt wie an einem Sohne, ja, man behaup— tete, mehr als an ſeinem Sohne. Zwei Kinder hatte Boſſe, den ſechsundzwanzigjährigen Henry, einen ſchlanken Men⸗ ſchen, etwas ſtill und zurückhaltend, der ſich im Geſchäft be⸗ tätigte, und die ſiebzehnjährige Tochter Meike, die zuſam⸗ men mit Beate Boſſe, der Schweſter Boſſes, den Haushal— führte. Frau Inge Boſſe war ſchon ſechs Jahre tot. 0 6 Als Boſſe mittags heim kam in ſein kleines, ſchmuckes Haus an der Elbe und ſagte, daß die„Leonie“ um 6 Uhr vor Anker gehe, da tanzte Meike, der blonde Irrwiſch, ver⸗ gnügt durchs Zimmer. „Fein, daß Handewitt wieder da iſt, Vater!“ lachte ſie vergnügt, und die Blauaugen ſtrahlten vor Freude. „Handewitt!“ knurrte Boſſe, aber doch ganz vergniigt „Alles dreht ſich um den Jungen!“ „Er iſt doch ein lieber Kerl!“ „Natürlich iſt er das! Ein Prachtkerl! Aber die en ſind das auch und tun ihre Pflicht.“ „Aber der Handewitt... doch am beſten!“ „Dummer Snak! Na ja.. jetzt iſt er ſiebenunddrelßig Meter tief geſtiegen!“ Meike ſtaunte über das ganze Geſicht.„Iſt es möglich! Siebenunddreißig Meter! Ich denke, die neuen Taucher⸗ anzüge... mit denen kann man nur dreißig Meter Tiefe ſchaffen?“ „Ja! Höchſtens dreiunddreißig! Aber der Handewitt iſt ſiebenunddreißig Meter tief geſtiegen!“ „Und hat dir wieder einen Haufen Geld verdient!“ „Tſchä, das woll'n wir hoffen, Deern! Aber jetzt red nicht ſo viel. Ich habe Hunger! Hunger! Und noch mal Hunger! Iſt der Henry ſchon da?“ „Rein, den haſt du doch nach Blankeneſe geſchickt!“ „Stimmt. Der kommt ja erſt am Abend wieder. Alſo gut, dann eſſen wir zu dritt. Hat die Tante immer noch die dum⸗ men Kopfſchmerzen?“ „Nein, es iſt beſſer geworden. Sie denkt auch, daß es ſchö⸗ nes Wetter gibt.“ „Dann iſt's ja gut. Schönes Wetter könnt' nun langſam werden Haben ſchon den zwanzigſten Mai!“ Meike hakte ſich vergnügt bei dem Vater ein und ſchritt mit ihm, mit glücklichem Geſicht, in das Speiſezimmer, wo ſie Frau Beate, eine ſchlanke Frau von vornehmer Erſchei⸗ nung, bereits erwartete. „Jetzt hab' ich's aber ſatt!“ wetterte Herr Thomas Seff und ſah die beiden Kontoriſtinnen wütend an, die die ganze letzte Stunde ihr Plappermäulchen nicht halten konnten. Und was war ihr Geſprächsthema geweſen? Hinner Handewitt! Natürlich, auch ſie hatten den lieben Kerl ins Herz geſchloſſen. Das letztemal hatte er einen klei⸗ nen Bummel nach Sankt Pauli mit ihnen zuſammen unter⸗ nommen. und es war für beide Mädel der vergnügteſte Tag im Jahre geweſen. Und ſie hofften jetzt wieder auf ein ſo kleines, nettes Er⸗ eignis. Schuldbewußt ſahen ſie auf den Prokuriſt, der weiter ſchimpfte:„Gebummelt wird hier nicht! Sie bekommen Ihr Geld nicht fürs Faulenzen! Als ob wunder was los wäre! Natürlich, der Handewitt kommt zurück, das gefällt den klei⸗ nen Mädchen. Kriegt wieder eine Stange Geld, und da kann er die kleinen Mädchen ausführen!“ Die Maſchinen klapperten wieder, aber der Redefluß des derrn Seff war noch nicht zu Ende. „Ja, ſo einer kriegt das Geld nur ſo hingeworfen. Da ird nicht geknauſert. Mal runterſteigen, und ſchon iſt ein gaufen Geld verdient.“ Da raffte ſich Hede Peterſen die blonde Frieſin auf. „Sie dürfen nicht ſo wegwerſend von Handewitt ſprechen, derr Seff!“ ſagte ſie ſcharf. Der Prokuriſt fuhr von ſeinem Seſſel förmlich in die Höhe Seine Augenlider klappten hoch, und er war Augenblick— lang keines Wortes fähig. „Was fällt Ihnen ein, Sie unverſchämtes...“ „Halt, ſtop, Herr Seff!“ fiel ihm der Buchhalter Richter, ein ſympathiſcher junger Mann von achtundzwanzig Jahren, ins Wort.„Ich muß Fräulein Peterſen in Schutz nehmen! Ich finde es nicht anſtändig, von einem Abweſenden ſo weg werfend zu ſprechen. Und ich bin überzeugt... Herr Boſſe noch viel weniger.“ „Das wäre doch die Höhe!“ wetterte Seff.„Ich werd⸗ dafür ſorgen, daß mir der Chef eine andere Kraft gibt!“ Doch da lachte ihm Hede Peterſen ins Geſicht. „Sie brauchen mit dem Chef nicht zu ſprechen, Herr Seff ich werde mich ſelber bei Herrn Boſſe beſchweren!“ Damit ſchloß die Auseinanderſetzung. Dann erſt fiel Seff ein, daß er eine Dummheit gemacht hatte. Der Alte konnte ihn nicht leiden, und wenn er jetzt erfuhr, daß er Handewitt ſo angegriffen hatte, dann gab's eine unerquickliche Auseinanderſetzung, denn er wußte, wie Boſſe an dem jungen Handewitt hing. Und ſo verſuchte er bald, es wieder einzurenken. Zu aller Erſtaunen ſprach er plötzlich in anerkennenden Worten von den Tauchern, und von Handewitt beſonders, lobte ſeine Leiſtung bis ſiebenunddreißig Meter hinunterzu⸗ gehen und verſuchte ſo, die verfahrene Situation wieder in Ordnung zu bringen. Sein Redefluß wurde durch das Erſcheinen eines Fremden gehemmt. Ein großer, vierſchrötiger Mann, glattraſiert, ganz der typiſche Amerikaner, erſchien plötzlich und begehrte den Chef zu ſprechen. „Der Chef iſt nicht da. Wenn Sie einen Augenblick Platz nehmen wollen... in fünfzehn Minuten iſt er beſtimmt wieder von Tiſch zurück“, ſagte Hede Peterſen. Der Fremde nickte, reichte ihr eine Karte und nahm Platz. Hede betrachtete ſie. Sie hatte richtig taxiert. Ein Ameri⸗ kaner! Mr. Allan Gadſtone aus Neuyork ſtand auf der Karte zu leſen. 8 1 Eine Viertelſtunde ſpäter ſtand der Amerikaner im Büro Boſſes und nahm Platz. Die Unterhaltung in engliſcher Sprache begann Boſſe pürte ſofort am Engliſch des Mannes, daß er es mn nem Amerikaner von reinſtem Waſſer zu tun hatte. „Was führt Sie zu mir, Miſter Gadſtone?“ „Man hat mir die Firma Boſſe und van Leuwen emp⸗ fohlen!“ begann der Amerikaner.„Man hat mir geſagt, daß Sie die einzige Firma auf der Welt ſind, die über drei⸗ zig Meter taucht.“ „Das ſtimmt nicht!“ entgegnete Boſſe.„Man hat ſchon diel tiefer getaucht, nur mit dem Unterſchied... daß man nur tauchte, nicht aber in dieſen Tiefen auch arbeitete. Unſere Leute arbeiten bei dreißig bis dreiunddreißig Meter noch unten. Wir haben erſt jetzt die Bergungsarbeit der Marokko“ durchgeführt.“ „Ich weiß, erfolgreich durchgeführt, nachdem vier auslän⸗ diſche Geſellſchaften vergeblich verſuchten, die Schätze der Marokko“ nach oben zu bringen. Und ich weiß auch, daß die Marokko“ ſiebenunddreißig Meter tief lag.“ „Ja, zunächſt nicht, da waren es nur neunundzwanzig Meter, aber ſie ſackte dann ab auf ſiebenunddreißig Meter.“ „Würden Sie in der Lage ſein... bis zweiundvierzig Meter zu gehen?“ Voſſt zuckte die Achſeln.„Ich glaube, das wird nicht möglich ein. Über dreiunddreißig Meter kann ich nicht verantworten. Meine Jungens ſetzen Geſundheit und Leben aufs Spiel.“ „Ich weiß, aber... vielleicht iſt es doch möglich!“ „Ich kann Ihnen vorläufig nichts ſagen, über dieſen Fall lönnte ich erſt urteilen und mich gegebenenfalls entſchließen, wenn ich mit meinen Leuten geſprochen hätte und wenn Si— mir die näheren Einzelheiten gegeben haben.“ „Die Möglichkeit beſteht alſo?“ „Vielleicht! Um was handelt es ſich?“ „Vor gut einem Jahre ging die Privatjacht des Miſter Hutter auf große Fahrt. Ich weiß nicht, ob Sie Miſter Hut⸗ ter kennen? Er iſt der Führer einer Sekte, die ſich in Amerikc gewaltig ausgebreitet hat und die ſich„die Jünger Jeſu“ nennt. Miſter Hutter ſteht als geiſtiger Führer dieſer Sekte vor, und da er ſich zugleich als ein Geſchäftsmann von einzigartigem Format erwies, iſt's nicht verwunderlich, daß er Millionen zuſammenſcharrte. Hinzu kommt noch ein maß⸗ loſer Geiz und eine ſelten glückliche Hand in der Spekula⸗ ion. Er beſitzt alſo alles, was ſich ein Menſch wünſchen ann. Die Jacht, von der ich ſpreche, ſoll zwei Millionen dollar gekoſtet haben. Dieſe Jacht überquerte den Ozean ind ſtieß im Armelkanal im Nebel mit einem Frachtdampfer uſammen. Sie wurde gerammt und ſank. Die Beſatzung nd die Paſſagiere konnten gerettet werden. Was aus ihnen worden iſt, weiß ich nicht, jedenfalls ſank das Schiff und gt dre, Seemeilen von Dankirchen entfernt auf Grund.“ „Aber bor iſt der Kanal doch nicht ſo tief.“ Fortſetzung folgt. Fr 77 555 ̃———— SS r —— 2 8 c— r 7 rr.—— eee eee ee e u— Wat 2 — 5 ens 4. 9. 9 1.*————. ²˙ * e Kommt Alle zum Volksgemeinſchajtsabend ber 93 morgen Sonntag abend 8 Uhr im„Freiſchütz“ Der Gebietsmufikzug jpielt- Eintritt 30 Pig. eee ee v.. Das Feſt des Schenkens!- Silberner Sonntag Viernheim im Weihnachtsſchmuck Die Viernheimer Geſchäfte haben für die J Preis das unſcheinbare, aber ſolidere Stück Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. H. A. Ffernheim 5 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Durchführung des öffentlichen Eintopfſonntages. Die Teilnehmer an dem gemeinſamen Ein⸗ topfeſſen werden gebeten, nur ihre Eßbeſtecke (Löffel) mitzubringen, während Teller im Saale zur Verfügung ſtehen. * Ich mache alle Parteigenoſſen und genoſ⸗ ſinnen ſowie die Mitglieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände auf die am Dienstag, 15. ds. Mts., abends 8 Uhr, im „Freiſchütz“ ſtattfindende Verſammlung des VDA. aufmerkſam und erwarte zahlreiche Be⸗ teiligung. Franzke, Ortsgruppenleiter. * NSK DV. Am Sonntag, 13. Dezember 1936, nach⸗ mittags halb 4 Uhr, findet im Gaſthaus zum „Freiſchütz“ unſere monatliche Verſammlung ſtatt. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden und jeder Kameradenfrau, ſowie aller Krieger⸗ eltern, an dieſer Verſammlung teilzunehmen. Redner: Kamerad Keßler und die Ver⸗ treterin der Hinterbliebenen, Frau Kitzing. Der Obmann. Dienfbejehl der Hitler⸗Jugend Alle an der Ausgeſtaltung des Volksgemein⸗ ſchaftsabends beteiligten Ig., Jun agenoſſin⸗ nen treten heute abend pünktlich 7 Uhr am „Freiſchütz“ an. g Der Standortführer. AS Gemeinſchaſtliches Eintopfejjen im Dezember Die NSV., Ortsgruppe Viernheim, ver⸗ anſtaltet im Rahmen des Winterhilfswerkes 1936-37 anläßlich des Eintopfſonntages am 13. Dezember im Saale des Gaſthaus„Frei⸗ ſchütz“ ein gemeinſchaftliches Eintopfeſſen, deſ⸗ ſen Ertrag dem Winterhilfswerk zugute kom⸗ men ſoll. Die Karten zur Teilnahme an dieſem Ein⸗ topfeſſen gelangen in den nächſten Tagen durch die Blockwalter der NS. an die Volksge⸗ noſſen zum Verlauf. Im Hinblick auf den guten Zweck der Veranſtaltung und dem voll⸗ kommen öffentlichen Charakter dieſes Ein⸗ topfeſſens darf erwartet werden, daß ſich die hieſige Bevölkerung ſehr rege an dieſem Eſſen beteiligt. Nähere Einzelheiten über die Durch⸗ führung dieſes Eintopfeſſens ergehen noch be⸗ ſonders. * Jungmädel Das Geld für die Karten(Volksgemein⸗ ſchaftsabend) iſt am Samstag bei den zuſtän⸗ digen Scharführerinnen abzugeben. Die nicht verkauften Karten ſind auch mitzubringen und abzugeben. Nicht vergeſſen! Antreten in Kluft. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 12. Dezember 1936 g Anſer Tagesſpruch Wir ſelber werden umſo reicher, je mehr wir anderen mitgeben. Unſer Leben wird umſo glücklicher, je mehr wir andere beglücken, unſer Herz umſo froher, je mehr es andern von ihrem Schmerze nimmt. Adolf Donders. Zum Gemeinſchafts⸗Eintopjeßjen wäre noch zu beachten: 1. es wird in der Zeit von halb 12 bis 13 Uhr gegeſſen(allgemein ſprechen wir um 12 Uhr gemeinſam das Tiſchgebet— für „Eilige“ wird aber auch ſchon um halb 12 Uhr Eſſen abgegeben). richten wir es ſo ein, daß wir um 12 Uhr vollzählig beiſammen ſind— das gehört ſo zu einer großen und ordentlichen Fa⸗ milie! „Vergeßt die Eßlöffel nicht— ſonſt muß der eine auf den anderen warten— das haben wir im Krieg draußen ſchon ſo gemacht! 4. Brötchen, Brot, Dampfnudeln— iſt natür⸗ lich alles dazu zu haben— brauchſt aber keine Angſt zu haben: du kannſt ruhig „kapitulieren“— 5. Wer keine Eßkarte ſich vorher ge⸗ kauft hat— ja, der hat eben keinen Zutritt, denn es werden grundſätz⸗ lich vor Tiſch oder beim Eſſen keine Kar⸗ ten mehr ausgegeben— und wenn er nun gerade noch ſo viel bezahlen wollte. Das muß ſich jeder zuvor überlegen, denn: Volksgemeinſchaft kann man ſich nicht er⸗ kaufen, die muß man ſich erdienen und eropfern im täglichen Kampf für Adolf Hitler und ſein deutſches Volk! So feiern wir denn morgen hier erſtmals in treuer Gemeinſchaft beim Eintopfeſſen die wahre und echte Volksverbundenheit, der Ar⸗ beiter neben dem Beamten, Handwerker neben Kaufleuten, Fabrikarbeiter neben Lehrer,— Hausgehilfin neben Arzt— und ſo marſchiert ein ganzes Volk im Zeichen der ihm von dem einen Manne wiedergegebenen Kraft und Stärke und dem feſten Glauben in eine ge⸗ ſicherte Zukunft mit Adolf Hitler in tiefer Dankbarkeit und Verehrung, daß er ein zerriſſenes 1 8 Volk in ſo kurzer Zeit ſo unendlich reich machte durch ſeinen gigantiſchen Kampf in der Krönung durch ſein herr⸗ liches Werk der deutſch⸗völkiſchen Ge⸗ meinſchaft! Eßlarten jür bas Einiopejjen am Sonntagmittag 12 Uhr im „Freiſchütz“ mußt du dir im voraus gekauft haben— es iſt nicht ſo wie bei ſonſtigen Veranſtaltungen, daß du an der Kaſſe noch bezahlen kannſt— wenn du alſo noch keine haſt, kauf' ſie dir ſchnell! Wer's erſtemal dabei war, wird be⸗ ſtimmt immer dabei ſein wollen: in ſolch einer großen Gemeinſchaft ſchmeckt's viel beſſer! Komme nicht mit Ausreden, daß du die ganze Woche über auswärts arbeiteſt und Sonntags einmal zum Mittageſſen daheim wäreſt— dafür ſind die vielen unbekannten Helfer und Mitarbeiter wieder allabendlich bis in die Nacht unterwegs, wo du ruhig ſchläfſt! Der Geiſt macht's!— und nicht dieſes Gemein⸗ ſchaftseſſen alle vier Wochen— und der herrliche Gedanke unſerer Volks- gemeinſchaft! Ein jalomon jcher Aechtsentſcheib eines Biernheimer„Oberjchulzen Es war um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts, ſo erzählen unſere lieben Alten, da waltete hier der Oberſchulze X, der nicht nur für den Gemeindeſäckel, ſondern auch für ſeine eigene Taſche recht beſorgt war. Kamen da eines Tages zwei Weiber zu ihm, die ſich um den Beſitz einer Henne ſtritten. Jede be⸗ hauptete, das in Frage kommende Huhn ſei ihr Eigentum.„Der Streit iſt bald entſchie⸗ den“, meinte der Ortsgewaltige,„geht und bringt mir mal das Hinkel her!“— Es ge⸗ ſchah.„So, jetzt frage ich euch noch einmal, wem iſt das Hinkel?“—„Mein iſt es, be⸗ hauptete feſt die eine.„Mein iſt es,“ ſchrie wutverzerrt die andere.—„Ihr ſeid beide irr“, entſchied darauf der Ortsgewaltige, der Bürgermeiſter, Polizeichef und Ortsrichter in einer Perſon war,„das Hinkel iſt mein! So, jetzt zahlt jede von euch noch einen Taler Strafe für die Streiterei und aus iſt's“. Sprach, nahm das Hinkel an ſich und ließ die verblüfften Streithähne ſtehen. UP v ³˙ kommenden Weihnachtswochen Vorbe⸗ reitungen getroffen, um dem Straßenbild auch rein äußerlich den weihnachtlichen Feſt⸗ charakter zu geben. In dieſem Jahre wird erſt⸗ mals eine einheitliche Dekoration der Außen⸗ front aller ariſchen Geſchäfte durchgeführt. Feſtliche, mit Kerzenlicht erleuchtete Chriſt⸗ bäume werden überall zu ſehen ſein und die Käufer auf das Feſt des Schenkens hinweiſen. Neben dem Chriſtbaumſchmuck ſind aber vor allem die Schaufenſter ſehenswert, denn die Auslagen werden eine künſtleriſche Dekoration mit den Symbolen des Weihnachtsfeſtes er⸗ fahren. Die Geſchäfte werden in eine Licht⸗ fülle getaucht ſein! Tauſendmaltauſend tätige Hände ſind ſeit langem ſchon am Werke, um die vielfältigen Waren des deutſchen Weihnachtsmarktes her⸗ zuſtellen. Ganze Induſtrien, weite Heimatge⸗ biete, wichtige Teile des Handelsgewerbes ſtel⸗ len ihr F Wochen und Mo⸗ nate hindurch vorherrſchend auf die„freuden⸗ reiche Zeit“ ein. Ja, freudenreich ſoll ſie auch dieſes Jahr wieder werden, und die höchſte ſittliche Freude ſoll ihr ihren Stempel auf⸗ drücken: Die Freude, ſchaffensfrohen Händen Arbeit zu geben. f Aus dem Gefühle heraus, daß in einer großen Volksgemeinſchaft verſtändnisvolles und kameradſchaftliches Handeln weite Kreiſe zieht und— als Lohn der guten Tat— auch wieder auf den Handelnden und Gebenden zurückwirkt, erhöht ſich in uns die weihnacht⸗ liche Freude des Schenkendürfens zu dem Glücksgefühle, ſchenkend auch am deutſchen Wirtſchaftsaufbau mitzuwirken. Schalten wir uns alſo ganz bewußt in den großen wirt⸗ ſchaftlichen Prozeß der Warenerzeugung, des Warenumſatzes, ſowie des Warenverbrauchs ein, ſo werden wir am ſegensreichſten wirken, wenn wir auch bewußt den Fragen nachgehen: wie und wo und wann trete ich als Wirt⸗ ſchaftshelfer an? Die erſte Frage iſt am leichteſten beant⸗ wortet! Nach dem Goethewort„Wer Vieles bringt, wird jedem etwas bringen“, richte ich im Rahmen meiner Geldmittel den Geſchenk⸗ zettel— alſo das Spiegelbild der Wunſch⸗ zettel meiner Lieben— ſo ein, daß ich meine Gaben derart auswähle, daß recht vielen Be⸗ rufszweigen etwas von meinen Aufträgen zu⸗ gute kommt. Und außerdem wähle ich, da ich den tüchtigſten Arbeiter und den leiſtungs⸗ fähigſten Kaufmann am liebſten unterſtützen will, nur Gütewaren. Ich nehme alſo nicht ein Stück, das„viel hermacht“, aber nicht ge⸗ diegen iſt, ſondern erſtehe für den gleichen Schenken leicht gemacht Immer wieder wird in dieſen Tagen kum⸗ mervoll die Frage vorgetragen: Was ſchenke ich bloß meinem Jungen? Was lege ich Hilde unter den Baum? Praktiſch ſoll es ſein und auch gefallen, nicht zu teuer und doch ſchön! Warum ſo viel Kopfzerbrechen? Schenkt Uniformen! Habt ihr Eltern ſchon einmal erlebt, mit welcher Freude euer Junge zum erſten Mal in die Uniform ſtieg, wie ſtolz er war, als er dann mit ihr das erſtemal Dienſt machen durfte,— dann wißt ihr genug. Darum macht ihm und ſeiner Schweſter auch wieder die Freude und ſchenkt ihnen zu Weihnachten eine Uniform oder Uniformteile, die ſie noch nicht haben. Und wer ſonſt noch einem Kind eine Freude machen will, der ſchenke ihm eben⸗ falls die Pimpfen⸗ oder HJ.⸗Uniform, oder die Kluft des BDM. Hitlerjungen brauchen: Braunhemd, ſchwarze Winterhoſe, ſchwarze Marſchſtiefel oder braune Halbſchuhe, ſchwarzes Halstuch mit hellem Lederknoten, Armbinde, HJ. Dienſtmütze, HJ.⸗Fahrtenmeſſer, ſchwarzes Koppelzeug mit Schulterriemen, graue Strümpfe, grauen Brotbeutel, Torniſter mit ſchwarzer Beriemung, eine Zeltbahn und was Allddalduadaamnumnnammnanauauadaunudaamnmnumnaunamannnmnuumuunmnunmn Vater Autter- Schweſter ruft das Kind: Ich will kein Weihnachtsgeſchenk, das beim Juden gekauft iſt— es iſt deutſche Weih ⸗ nacht, daher nur Geſchenke aus deutſchen Geſchäften! Ware, woran der Beſchenkte wirklichen Nut⸗ zen, alſo auch rechte Freude hat. Wo ich zu kaufen habe, iſt eine Angelegen⸗ heit der örtlichen und der perſönlichen Ver⸗ hältniſſe. Aber auch hier kann eine kurze Ueberlegung meine Schritte lenken. Natürlich macht es Freude, in die großen, hellen, über⸗ reiche Schau bietenden Läden zu gehen und dort Einkäufe zu machen. Aber dann gehe auch in die ſtilleren Straßen, wo der kleinere Ge⸗ ſchäftsmann mit nicht geringeren Sorgen dem Weihnachtsgeſchäft entgegenſieht; denn er, der ſich ſeiner kleineren Mittel halber im Hinter⸗ grunde halten muß, will nicht überſehen ſein und darf auch nicht überſehen werden! Dieſe 12 5 Kämpfer bilden in ihrer Zahl eine große Vielheit. Deshalb ſtützen wir dieſen Eck⸗ pfeiler der deutſchen Wirtſchaft, den Einzel⸗ händler; gerade der Schwächſte iſt am ſtützungsbedürftigſten, und wir erhöhen ſo ſeine Leiſtungsfähigkeit. Und auf dem glei⸗ chen Gange in die ruhigen Gaſſen und Neben⸗ ſtraßen beſuchen wir auch unſeren deutſchen Handwerker wieder, der ſo lange zurückge⸗ drängt worden iſt. Deutſche Handwerksarbeit zum Weihnachtsſeſte zu verſchenken, das iſt wirkliche Arbeitsbeſchaffung im wahrſten Sinne des Wortes. Es gibt Fertigware in Menge, die man in den Läden am beſten kauft, da erſt die Großfabrikanten ſie preis⸗ würdig erzeugen laſſen; hier fördern wir mit unſerem Einkauf den Arbeiter und den Kauf⸗ mann zugleich. Wo aber der Handwerker uns Maßarbeit oder Beſtellware liefert, da geben wir ihm als Erzeuger und Verkäufer zugleich Arbeit und tragen dann Güteware heim, die ein perſönliches Gepräge hat. Und nun die anſcheinend noch viel zu wenig geſtellte Frage: Wann kaufe ich ein? Da gibt's nur eine Antwort: Gleich jetzt! Je früher, je beſſer! Denn erſtens haſt du als Käufer nun die größte Auswahl; zweitens drängen ſich deine Ausgaben nicht ſo arg zuſammen; du kannſt mehr kaufen im Laufe der nun kommen⸗ den Tage und wirſt doch ſelbſt nicht knapp für deinen eigenen Bedarf! Und der Kaufmann, der Handwerker können ihr Lager noch recht⸗ zeitig wieder auffüllen. Dein früher Einkauf alſo gibt noch vor dem Feſte tauſend Händen doppelte Arbeit! Nur an zwei Sonntagen, am 13. und am 20. Dezember ſind diesmal die Geſchäfte für die Weihnachtseinkäufe geöffnet. Wer vom Schauen und Kaufen müde iſt, dem ſeien die Viernheimer Gaſtſtätten und Kaffees zur gaſt⸗ lichen Einkehr empfohlen. Viernheims Ge⸗ ſchäftswelt iſt gerüſtet und wird allen Käufern in jeder Weiſe gerecht werden. ſonſt auf Fahrt und im Lager an Gerätſchaf⸗ ten noch benötigt wird. Der Pimpf braucht: Braunhemd, D. Ueberfallhoſe, die blaue Jungenſchaftsbluſe, ſchwarzes Koppelzeug, HJ.⸗Fahrtenmeſſer, die blaue Winterdienſtmütze, graue Strümpfe, Schuhe und Ausrüſtungsgegenſtände wie die Hitlerjugend. BDM⸗ und Jungmädel wünſchen ſich: den blugen Rock, die weiße Bluſe, ſchwarzes Hals⸗ tuch mit Lederknoten, die braune Kletterweſte, braune Halbſchuhe, einen Gürtel, braune Handſchuhe, ſchwarze BDM⸗Mütze uſw. Nun wißt ihr, was ihr ſchenken könnt und womit ihr euren Jungen und Mädeln eine wahre Weihnachtsfreude bereitet. All dieſe Bekleidungs⸗ und Ausrüſtungsgegenſtände er⸗ haltet ihr bei den Verkaufsſtellen der Reichs⸗ zeugmeiſterei. * Polizeibericht. In der Berichtswoche kamen zur Anzeige: 5 Perſonen wegen Ver⸗ ſtoß gegen die Reichsſtraßenverkehrsordnung, 1 Perſon wegen Verſtoß gegen das Lebens⸗ mittelgeſetz, 2 Perſonen wegen Ruheſtörung, 3 wegen Uebertretung der Arbeitszeitverord⸗ ordnung, 2 wegen Bettelns und 2 Perſonen wegen Einbruchsdiebſtahl. Sängertreue Harmonie Die Sänger werden im Inſeratenteil darauf aufmerkſam gemacht, die Singſin ollzählig zu beſuchen, um unſere Wein— wür⸗ dig an unſere anderen Weihn an⸗ reihen zu können. Am nächſten... findet unſere Kinderbeſcheerung ſtatt, auf wir heute ſchon unſere Mitglieder mit ihren Kin⸗ dern aufmerkſam machen. Deshalb auch die Proben beſuchen! ——ů— —.— ͤ ͤ ͤ— QQ————* 8 5*. 3 ———— KK C . I über⸗ hen und che auch Ge⸗ en glei⸗ Mben⸗ deulſchen zurücge⸗ clgarbeit dh ist vchrſte würe ff n heſten e pteis⸗ wir mit N Kauf⸗ der uns l geben zugleich im, die dun hlt ul Dolfogemeſaſchafte Abend Volfsgenojjen und Volksgenoſſinnen Die Hitler⸗Jugend veranſtaltet am Sonn⸗ tag, 13. Dezember 1936, einen Vollsgemeinſchaftsabend Viele von euch werden ſich jetzt fragen, was wir ſchon wieder für einen neuen Namen er⸗ funden haben. Und doch iſt dieſer Name das richtige. Denn wo wir früher vielleicht Werbe⸗ abende oder auch Elternabende ſchrieben, muß unſer ganzes Wollen und Streben heute ein anderes Wort zum Ausdruck bringen. Denn wen ſollen wir heute noch werben, die ganze Jugend ſteht ja heute in der Hitlerjugend, außerdem wollen wir nicht nur an unſeren Abenden und Veranſtaltungen unſere Eltern ſehen, ſondern wir wollen viel mehr. Alle Volksgenoſſen, ſelbſtverſtändlich haben die El⸗ tern ein beſonderes Anrecht darauf, ſollen hierbei ſehen, was die deutſche Jugend heute will, und was ſie leiſten kann. Wir wollen in unſeren Abenden mit Euch allen fröhlich ſein und lachen, wir wollen Euch die Sorgen des Alltags vergeſſen laſſen. Mit uns ſollt Ihr ſingen, ſollt unſer ganzes Weſen ſehen, und von unſerem frohen Spiel begeiſtert ſein. Das iſt Sinn und Zweck unſeres neuen Volksge⸗ meinſchaftsabends. 1 Unſer junger Wille geſtaltet, erkündet un⸗ ſeren Weg. Er zeigt wie wir ſind und was wir wollen. Wir ſpielen kein Theater und brauchen keine Bühne. Wir kommen mit den Eltern und Volksgenoſſen zuſammen, ſingen, ſprechen und ſpielen mit ihnen. Es gibt bei uns keine„Zuhörer“, ſondern nur eine große, begeiſterte Gemeinſchaft. Unſere Gemeinſchaft wird auch ohne Biergelage und Vergnügungen. Wir rufen jedes offene, frohe, lachende Herz auf! Aufrichten ſoll ſich jeder bei uns von der Mühe und der Laſt des Alltags an dem Schönen, Reinen und Edlen, das wir ihm zu ſagen haben. 1 Am Sonntagabend 8 Uhr ſind alle Volks⸗ genoſſen im„Freiſchütz“ bei der Hitlerjugend und dem Muſikzug des Gebietes Heſſen⸗ Naſſau. Eintritt 30 Pfg., dafür einen gemüt⸗ lichen Abend, bei dem wir lachen und ſingen. Eintrittskarten erhältlich bei allen Fü h⸗ rerinnen und Führern der Hitler⸗ jugend, ſowie an der Abendkaſſe. P der Sinn des Volksgemeinjchaftsabenbs Der Volksgemeinſchaftsabend des Gebietes Heſſen⸗Naſſau löſt ſowohl den Elternabend, als auch den Werbeabend ab. Wir wollen auf einem ſolchen Abend nicht nur werben, ſondern vor allem zeigen, wer wir ſind. Wir wollen nicht nur den Eltern, ſondern der ge⸗ ſamten Oeffentlichkeit ſagen, was wir wollen und ihnen ein klares Bild von dem Marſch⸗ der jungen Nation geben. Keine Bühne 8 kein Theater en, uns trennen. Wir wollen mit den Volksgenoſſen zuſammenſitzen, mit ihnen fingen, ſpielen und ſprechen. Die Anweſenden dürfen nicht als„Zuhörer“ vor uns ſitzen, ſondern ſie müſſen begeiſtert mit⸗ machen, es muß wirklich eine Volksgemein⸗ ſchaft fein. Der von der Tagesarbeit müde und abge⸗ ſpannte Volksgenoſſe ſoll ſich bei uns erholen und aufrichten an dem Schönen, Reinen und Edlen, das wir ihm zu ſagen haben. Die Pimpfe werden dabei nicht nur von Kampf, Tod, Ehre und Heldentum ſprechen, die Pimpfe ſollen ſich ſo zeigen, wie ſie ſind. Sie ſollen lachen und fröhlich ſein, friſches Drauf⸗ gängertum, lachenden Angriffsgeiſt und un⸗ beſieghbaren Humor zeigen und damit die Volksgenoſſen mitreißen, ſie nicht aber mit Problemen belaſten. Die Hitlerjugend muß dagegen ſchon zeigen, wie ſie die Weltan⸗ ſchauung verſtanden hat. Sie muß den Kampf zeigen, um das alles, was wir dem Spießer⸗, Meckerer⸗ und Muckertum entgegenzuſetzen ha⸗ ben. Die HJ. muß Leiſtungen zeigen. Kommt deshalb alle zu uns! Kommt morgen abend 8 Uhr in den„Freiſchütz!“ Kaninchen⸗ und Pelzjchau bes Kleintierzuchtvereins morgen Sonntag, 13. Dezember 1936, im „Karpfen“. Im Sinne der Erzeugungsſchlacht und unter dem Motto:„Kampf dem Verderb!“ ſoll in dieſer gezeigt werden, was Züchterfleiß und Züchterliebe zuwege gebracht haben. Wie der Reichsnährſtand im Geſamtgefüge unſerer Wirtſchaft, ſeine unendlich wichtige Aufgabe hat, ſo haben ſie auch die Kaninchenzüchter im Kampf um Deutſchlands Nahrungsfreiheit. Auf allen Gebieten des täglichen Lebens, in der Technik, im Sport, in der Landwirtſchaft, überall iſt es die Leiſtung, die Ziel und An⸗ ſporn zugleich iſt. Auch in der Kaninchenzucht iſt ſie der treibende Faktor. Seitdem der holde Wahn von der Weltwirtſchaft, man ſoll die Nahrungs⸗ und Futtermittel da beziehen, wo ſie am billigſten ſind, ſich im Nichts auf⸗ löſte und wir infolge Lebensmittelmangels den Weltkrieg verloren, kann es nur ein Ziel noch geben: Deutſchlands Nahrungsfreiheit! Aber erſt mit der Machtergreifung unſeres Führers Adolf Hitler konnte dieſes Ziel zur Tat werden. An 1* großen Ziel mitzu⸗ arbeiten, das ſtolze Gebäude deutſcher Wirt⸗ ſchaft aufzurichten und zu feſtigen, iſt Pflicht und Ehrenſache eines jeden Volksgenoſſen, ganz gleich, auf welchen Platz ihn das Leben geſtellt hat. Dieſes haben auch unſere Züchter voll und ganz erfaßt. Durch die Verwertung ſonſt nur dem Verderb preisgegebenen Ab⸗ fallprodukte, die uns in Haus und Hof täg⸗ lich zur Verfügung ſtehen und anderweitig keine Verwendung finden, ſind hier viele Werte geſchaffen worden, die der heutigen Lage und dem ganzen Werke nützen und zwar: ein gutes Fleiſch, wertvolle Felle und prima Wolle. Die Vorurteile, denen man in früheren Zeiten oft genug begegnete, ſind ſo gut wie verſchwunden, was in der dauernd zunehmen⸗ den Beliebtheit der Kaninchenzucht zum Aus⸗ druck kommt. Der Beweis: 1316 Kaninchen werden hier gehalten, wie die Viehzählung ergab. Doch das alles ſoll uns nicht darüber hinwegtäuſchen, daß noch viel geleiſtet werden muß, um dem Kaninchen überall dort ſeinen Platz zu verſchaffen, wo es von Natur aus hingehört. Wir können es uns nicht leiſten, daß immer noch große Abfallmengen, für die das Kaninchen der allerbeſte Abnehmer iſt, ſinn⸗ und zwecklos verloren gehen, ohne un⸗ ſerer Volkswirtſchaft irgend einen Nutzen zu leiſten. Welche große Aufgabe harrt hier noch ihrer Erfüllung! Beſuchen Sie darum dieſe Ausſtellung, mit der eine Pelzſchau verbunden iſt, die beſtimmt ſich des Zuſpruches der Viernheimer Hausfrauen erfreuen darf. Lernt Munbharmonita jpielen! Haſt du eine Mundharmonika in der Taſche, dann trägſt du einen Zauberſtab mit dir herum! Mit dieſen Worten charakteriſiert der zeit⸗ genöſfiſche Dichter Max Jungnickel die Mund⸗ harmonika. Und in der Tat; Die kleine Mund⸗ harmonika iſt ein Zauberſtab! Wenn Mißmut dir oder deinen Kameraden die Laune verdirbt, wenn ſchlechtes Wetter dich in die Stube bannt, oder wenn bei einem anſtrengenden Marſch die Füße nicht mehr mitmachen wollen, dann greife zur Mundhar⸗ monika und ſpiele ein ſchlichtes deutſches Volkslied, einen ſchmiſſigen Ländler oder einen kernhaften Marſch. Im Nu iſt die Müdigkeit vorflogen und die gute Stimmung wieder her⸗ geſtellt. Und wie anſpruchslos iſt die Mund⸗ harmonika! Sie koſtet verhältnismäßig wenig, nimmt mit einem kleinen Plätzchen in der Taſche vorlieb und iſt immer ſpielbereit. Das Mundharmonikaſpiel erfordert auch keine langwierigen Uebungen. nicht gerade un⸗ muſikaliſch iſt— der völlig unmuſikaliſche Menſch iſt eine große Seltenheit— kann ſchon nach wenigen Uebungsſtunden einige Lieder pielen. Noch ſchöner iſt das gemeinſame Mu⸗ izieren im Mundharmonikaklub, oder beim Zuſammenſein im Freundeskreis. Es ſtärkt das Selbſtvertrauen, ſchafft geſunde Freude und fördert die kameradſchaftliche Geſinnung. Telegramm des Führers an den VVA. zur Pfingſttagung: „Die Pflege unſeres Volkstums jenſeits der Grenzen, eine verantwortungsvolle Auf⸗ gabe, deren erfolgreiche Entwicklung zum Be⸗ ſten unſerer Volksgenoſſen im Ausland ich ge⸗ nau verfolge, kann meiner Förderung gewiß ſein.“ Der Führer und mit ihm die ganze Reichsregierung wünſchen, daß jeder Volks⸗ genoſſe den VDA. bei ſeiner gewaltigen Auf⸗ gabe unterſtützt. Wer will da noch beiſeite ſtehen? Jeder Volksgenoſſe erfüllt ſeine volks⸗ deutſche Pflicht und beſucht am Dienstag, den 15. ds. Mts., abends 8 Uhr, die große VDA. Kundgebung im„Freiſchütz“. e eee e eee Viehzählung. Die am 3. Dezember durchgeführte Viehzählung hatte folgendes Er⸗ gebnis: Viehhaltende Haushaltungen in un⸗ ſerer Gemeinde ſind es 1893. Es wurden gezählt: Pferde: 230, darunter 5 Fohlen unter 1 Jahr; 1 Mauleſel; Rindvieh: Kälber unter 3 Monaten 16; Milchkühe 346, Zugkühe zur Milchgewinnung und Arbeit 73, insgeſamter Beſtand 504 Stuck. Schafe 125 Schweine: Ferkel unter 8 Wochen 341, Jungſchweine von 8 Wochen bis zu 1 Jahr: 1174, Zuchtſauen 62, Schlacht⸗ und Maſt⸗ ſchweine 1041, insgeſamt 2680. Ziegen: Jusgeſamt 718(31 Böcke); Kaninchen: 1316; Hühnerbeſtand: 11455; Gänſe 227; Enten 72, Truthähne und hühner 4; Bienenſtöcke: 178. Die Zahl der nichtbe⸗ ſchaupflichtigen Hausſchlachtungen betrug: September 11, Oktober 37, November 328. Zahl der Kälbergeburten: September 4, Ok⸗ tober 7, November 18. Viernheimer Tonfilmſchau Was bringen dieſe Woche die beiden Filmbühnen? Achtung! In Central⸗Film⸗Palaſt „Samstag, Sonntag und Montag: Das gewaltige Spitzenfilmwerk d. J. „Nioslau-Schanghal“ Der neueſte und ſpannendſte Pola Negri⸗ Film! Wer Mazurka mit Pola Negri geſehen hat, wird auch das Spitzenfilmwerk Moskau⸗ Schanghai ſich anſehen. Nach einer wahren Begebenheit wird hier ein Menſchenſchickſal erzählt. Es begann in Moskau im Feocuar 1917, als das Heer des Zarenreiches zuſam⸗ menbrach. Ein überragender Film mit einer ebenſo ſpannenden wie packenden Handlung und darſtelleriſchen Höchſtleiſtungen. Ein un⸗ gemein feſſelndes Liebeserlebnis, beginnend auf dem bewegten Schauplatz der ruſſiſchen Revo⸗ lution, ausklingend in den Nachkriegsjahren auf dem heißen internationalen Boden von Schanghai. Ein ungewöhnlich reifer Film, dem die überragende Darſtellungskunſt Pola Negris Weltformat gibt. Ein ungemein feſſeln⸗ des Liebeserlebnis, das Pola Negri zu ergrei⸗ fender Größe geſtaltet. Ein unvergeßliches Werk der deutſchen Filmkunſt! Ein Spitzenfilm außergewöhnlichen Formats! Achtung! In den Gloria⸗Lichtſpielen findet Samstag und Sonntag die hieſige Uraufführung des neuen deukſchſprachigen Paramount⸗Films Das letzte Fort“ ſtatt.— Dieſem Film geht bereits ein großer Ruf voraus, er hat— genau ſo wie „Bengali“— das Leben britiſcher Offiziere zum Thema. Ein Spitzenfilm voll abenteuer⸗ licher und ſenſationeller Geſchehniſſe, der den Beſchauer bis zum letzten Meter in Spannung erhält. Ein Film, von dem man ſich viel ver⸗ ſprechen kann und der noch mehr hält! Aſien und Afrika mit ſeinen Eingeborenen und Wir⸗ ren bildet den Rahmen für die abenteuerlichen Schickſale von zwei Geheimagenten und einer ſchönen Frau. Und wer iſt dieſe Frau 7! Die Viernheimer Filmfreunde werden dieſe Woche nicht nur das eine Theater beſuchen, ſondern alle beide. Denn beide Programme ſind ganz erſtklaſſig. Beide ſind Sehenswür⸗ digkeiten allererſten Ranges. Alles beſucht dieſe Woche die Viernheimer Filmbühnen!— Man möge ſchon die Werktags⸗Vorſtellungen beſuchen, da am Sonntag mit Andrang zu rechnen iſt. K AUF STIRTTE MANNHEIM. 761 n 2 ö S r — S r 5 8 eee c * 8 1 — — 1 * FFF A Onkel Emil und mein alter Schulkamerad Franz wohnen ſchon lange nicht mehr in un⸗ ſerem Ort. Onkel ging als junger Mann aus⸗ wärts in Stellung, wo er nicht nur beruflich Fortſchritte machte und zu Ehren kam, ſondern auch ſich verliebte, verlobte und verheiratete und in das Geſchäft der Schwiegereltern ein⸗ trat. Und heute iſt er da ſchon Mitinhaber. Franz ging zur Hochſchule und iſt heute In⸗ genieur an einem großen Werk im Induſtrie⸗ gebiet des Weſtens. Es ſind nicht die einzigen aus meinem Jugendkreis, die anderwärts eine neue Heimat fanden. Beruf oder Neigung, Zu⸗ fall oder beſondere Umſtände haben viele in die Ferne geführt. Aber die wenigſten von ihnen haben deshalb unſeren lieben Ort, die Heimat ihrer Jugend, vergeſſen. Wenn ir⸗ gendwo draußen im Reich ſich zwei treffen, die hier aufgewachſen ſind, iſt die Freude groß und es gibt ein langes Fragen und Plaudern, was aus dieſem und jenem geworden ſei und wie es jetzt zu Hauſe ausſehe und wann jeder zuletzt einmal wieder hier geweſen ſei. Denn die Fremde kann uns zur neuen Heimat wer⸗ den, aber niemals lieber werden als der Ort, als der Gau, wo wir jung waren. In das ſchönſte Hochdeutſch, ja in fremder Sprache, klingt plötzlich Anklang von Mundart hinein, wenn die Erinnerung über uns kommt und frohe Sehnſucht weckt und unſere Sprache färbt. Und wenn wir Weltenwanderer werden, als Kaufleute oder Techniker oder Künſtler, wir bleiben doch immer Bürger jenes Ortes, der unſere erſte Heimat war, der immer un⸗ ſere Heimat bleibt. In wenigen Tagen knüpfen zum Feſte wie⸗ der hunderte Briefe die Verbindung zwiſchen denen, die zu Hauſe blieben und jenen, die in die Welt hinauszogen, bringen Berge von Paketen denen, die in der Ferne eine zweite Heimat fanden, den Gruß der alten Heimat, Beſonderheiten örtlicher Prägung, würzigen Wohlgeſchmack überlieferter Familienrezepte Bilder von lieben Verwandten und alten Freunden. Und aus der Fremde ergießt ſich ein gleicher Strom zu uns, Bilder vor allem, die uns zeigen ſollen, wie unſere einſtigen Kameraden jetzt ausſehen, wie ſie wohnen, was ſie treiben, und zu den Bildern manche Gabe, die eine Beſonderheit ihres Gewerbes oder ihres neuen Wohnbezirkes iſt, oder ſol⸗ che, die uns zeigen ſollen, wie gut der Ab⸗ Ein Weihnachtsgruß ber Heimat ſender unſere beſonderen Liebhabereien im Ge⸗ dächtnis behalten hat, wenn auch viele Stun⸗ den Bahnfahrt jetzt zwiſchen uns liegen, viele Jahre oder gar Jahrzehnte vergangen ſind, ſeit dieſe Liebhabereien uns gemeinſame Freude waren. Gerade darauf kommt es ja an, daß trotz der langen Trennung der Beſchenkte merken ſoll, daß die Gabe nicht einfach gekauft, ſon⸗ dern mit Bedacht und Verſtändis gerade für ihn ausgeſucht wurde, um ihm eine beſondere Freude zu ſein, eine Freude, die ſo groß nur deshalb ſein kann, weil der Geber verſtand, was dem Empfänger beſonders liebe Ueber⸗ raſchung ſein würde. Man ſage nicht, daß das ſo ſchwer ſei. Am Nächſtliegenden gehen wir oft vorbei. Wie wird ſich Onkel Emil freuen, wenn er eine hübſche Aufnahme von ſeinem Vaterhaus vor und nach dem Umbau, der eben faſt vollendet iſt, bekommen wird. Mag auch heute längſt ein anderer Name auf dem Fir⸗ menſchild ſtehen, es bleibt doch ſein Vater⸗ haus. Franz bekommt von mir ein kleines Album von Aufnahmen und Poſtkarten un⸗ ſerer alten Schule und der Plätze, wo wir uns als Jungens herumgetrieben haben, abſchlie⸗ ßend mit einem Bild des alten Gaſthauſes und ſeines einfachen kleinen Saales, wo wir die erſte Tanzſtunde hatten. So bekommt jeder von meinen Freunden, der jetzt nicht mehr hier wohnt, eine kleine Gabe, die ihm Stütze der Erinnerung an Heimat und Jugend ſein ſoll. Die größte Ueberraſchung aber ſoll dann für einige ſein, daß ſie wieder laufend Bericht be⸗ kommen über das, was bei uns vorgeht und 1807 Ort bewegt. In einer rheiniſchen Stadt haben ſie voriges Jahr mit Erfolg den Ver⸗ ſuch gemacht, dafür zu werben, daß Bürger dieſer Stadt auswärtigen Freunden, die dort geboren ſind, einen halb⸗ oder ganzjährigen Bezug der Heimatzeitung zu Weihnachten ſchenken. Der Erfolg hat unter anderem darin beſtanden, daß eine ganze Reihe von Leuten, die viele Jahre lang die alte Heimat nicht mehr aufgeſucht hatten, im Sommer dorthin reiſten, und daß andere, die draußen zu Geld gekommen waren, Aufträge dorthin legten, die für die Arbeitslage ſehr ins Gewicht fielen. So werde ich's auch machen. Und wenn Onkel Emil erſt wieder unſere Zeitung lieſt, wird er auch endlich mal wieder zu Beſuch kommen. Darauf freuen wir uns alle ſchon! eee eee e Spott beim Deulſchen Jungvoll Nein! Für diejenigen nicht, die wiſſen, daß heute das letzte Ziel beim Sport nicht der Erfolg eines Einzelnen, der Rekord um des Rekordes und die Meiſterſchaft um einer Sen⸗ ſation willen iſt, ſondern daß wir den höch⸗ ſten Erfolg in einer ertüchtigten Geſamtheit ehen. f Das Für und Wider in der Frage über den Wert des Sportes iſt heute überwunden. Alle, die in ihm nur ein Mittel zur Geſund⸗ erhaltung des Körpers, ein„Weg zur Kraft und Schönheit“, eine gute Unterhaltung oder eine einſeitige Leidenſchaft ſahen, erfaßten nur Teile des Sportes. Das junge Geſchlecht— und damit die Hitlerjugend und das Deutſche Jungvolk— ſieht heute im Sport die Gele⸗ genheit zur Pflege des Leibes, d. h. der Ganzheit von Körper und Geiſt. Ein geſunder und kräftiger Körper, Wil⸗ lensſtärke und Einſatzbereitſchaft, Kamerad⸗ ſchaft und Ritterlichkeit ſind die Hochwerte, die wir im Sport pflegen und ſteigern wollen zur Ehre der Gemeinſchaft unſerer Mann⸗ ſchaft, unſerer Einheit und letztenendes un⸗ ſeres deutſchen Volkes. In dieſem Sinne tragen wir im Deutſchen Jungvolk im Winterhalbjahr 1936⸗37 Hand⸗ ballſpiele aus. Die Einheiten kämpfen um den Handballmeiſtertitel in den einzelnen Jung⸗ bannen. Wir werden dabei höchſten Einſatz „und höchſte Leiſtung des Einzelnen in ſeiner Mannſchaft fordern in dem neuen Sinne, den unſere Zeit während der letzten olympiſchen Spiele bereits erfahren hat und weitergeben wird. Wir dürfen erwarten, daß die Ergebniſſe der jüngſten 1 unſeres Führers mit Aufmerkſamkeit verfolgt werden und verweiſen jetzt ſchon auf den Beginn der Kampfſpiele am 13. Dezember 1936. Ein Brief aus Spanien Der Kommuniſt Fernandez, ein„Miniſter“ der ſpaniſchen Volksfrontregierung, hat an den zentralen Gottloſenrat zu Moskau einen Brief geſchrieben, der in der ruſſiſchen Preſſe veröffentlicht worden iſt. Aus dieſem Brief entnehmen wir nach dem ev. Preſſedienſt der Niederlande, folgende Sätze:„Euer Kampf gegen die Religion iſt auch der unſere. Früher war Spanien immer ein Land des kämpfenden Chriſtentums geweſen. Es iſt nun unſere Auf⸗ gabe, aus Spanien ein Land der kämpfenden Gottloſen zu machen. Alle ſpaniſchen Kirchen müſſen in Kürze zu kommuniſtiſchen Schulen eingerichtet werden und zu Mittelpunkten der kommuniſtiſchen Propaganda in Spanien für Weſteuropa werden. Man mag es uns nicht übel nehmen, daß wir einige Kirchen ver⸗ brannt haben, aber jeder Kampf fordert ſeine Opfer. Wir dürfen auch mit den Geiſtlichen kein Mitleid haben. Denn jeder Geiſtliche hat ſein Herz an die Intereſſen des Kapitalismus verpfändet und muß dieſe Intereſſen mit allen ihm zu Dienſte ſtehenden Mitteln beſchirmen“. Y ꝓꝙꝓxYꝓYD ß 3 0. Piennig⸗Stüce Für dieſen Preis ein gutes Eintopfeſſ en! doc kehrs ſorgen muß. Dieſe Verkehrsſicherungs⸗ Die Streupflicht bei Glatteisgefahr Mit dem Nahen des Winters drohen regel⸗ mäßig eine Reihe von Unfällen, die auf den der kalten Witterung eigentümlichen Gefahren beruhen. Die zur Begegnung dieſer Geſahren notwendigen Maßnahmen ſind keineswegs auf Hausbeſitzer beſchränkt. Bei dem mehr und mehr zunehmenden und auch im Winter an⸗ haltenden Verkehr bildet eine beſondere Ge⸗ fahrenquelle die Straße ſchlechthin. Gewöhn⸗ lich wird für Unfälle dieſer Art der Eigen⸗ tümer des Grundes bzw. der Unterhalter der Straßen, in vielen Fällen alſo Staat und Gemeinde, haftbar ſein. Es ſteht in der Rechtsſprechung des Reichs⸗ gerichts, wie dem Reichsgerichtsdienſt des DB. zu entnehmen iſt, feſt, daß derjenige, der auf ihm gehörenden Grund und Boden einem Verkehr eröffnet, dort im Rahmen des Zumutbaren auch für die Sicherheit des Ver⸗ pflicht erſtreckt ſich auch auf öffentliche Straßen und umfaßt die Verpflichtung, innerhalb ge⸗ ſchloſſener Ortſchaften bei Winterglätte in dem notwendigen Umfange Straßenübergänge mit abſtumpfenden Stoffen zu beſtreuen. Im allgemeinen iſt es auch richtig, daß, wenn jemand infolge von Glätte fällt, die Glätte der Unfallſtelle die Urſache des Stur⸗ zes iſt, oder, umgekehrt geſagt, im allgemeinen iſt das Fehlen einer Beſtreuung an einer Stelle nicht die Urſache dafür, daß jemand an einer anderen Stelle ausgleitet. Aber wenn zu dem Fehlen einer Beſtreuung an der einen Stelle noch ein weiterer Umſtand hinzukommt, ſo kann dadurch der urſächliche Zuſammenhang mit dem Ausgleiten an anderer Stelle herge- ſtellt werden. In dieſem Zuſammenhang ſind folgende Ausführungen des Reichsgerichts in ſeiner Entſcheidung VI 149/26 vom 14. September 1936 von allgemeinem Intereſſe: Wenn das Berufungsgericht ſagt, das Un⸗ terbleiben der Beſtreuung ſei nicht die unmit⸗ telbare Urſache des Unfalls geweſen, ſo iſt nicht erſichtlich, weshalb dem Beklagten nur eine unmittelbare Verurſachung ſollte zur Laſt gelegt werden können. Wenn das Feh⸗ len einer Beſtreuung, zu der der Beklegte ver⸗ pflichtet war, eine Urſache des Unfalls ge⸗ weſen iſt, dann haftet der Beklagte nach 8 823 Abſ. 1 BGB. für die Folgen des Unfalls, ſofern nur der urſächliche Zuſammenhang nach allgemeiner menſchlicher Erfahrung erkennbar war. Kläger habe„in einer ihm voll zuzurechnenden Weiſe“ den urſächlichen Zuſammenhang zwi⸗ der Unterlaſſung des Sandſtreuens auf den Uebergangsſtreifen und ſeinem Unfall ſelbſt unterbrochen, ſo vermengt es in rechtsirriger Weiſe den Begriff der Unterbrechung des ur⸗ ſächlichen Zuſammenhangs mit dem Begriff eines bei der Entſtehung des Schadens mit⸗ wirkenden eigenen Verſchuldens. Iſt der Klä⸗ ger tatſächlich zu dem von ihm eingeſchlagenen Weg durch das Fehlen einer Beſtreuung des Uebergangsſtreifens vor der Gehbahnnaſe be⸗ ſtimmt worden, ſo bleibt das Fehlen dieſer Beſtreuung auch dann urſächlich, wenn auch die Wahl des eingeſchlagenen Weges eine Ur⸗ ſache für den Unfall geſetzt hat und ſchuldhaft geweſen iſt. FFC Nollet den Kriecher aus! SG. Eine der ſchwierigſten Gefahren⸗ quellen für jede Gemeinſchaftszelle iſt das Kriechertum, das den Arbeiterfrieden am ſtärk⸗ ſten zu ſtören vermag. Dieſe Störung wirkt umſo nachhaltiger, je weniger die Perſon des Störenfrieds bekannt und je länger ſie ſich durch geſchickte Tarnung allen Zugriffen zu entziehen verſteht. Ein einziger derartiger Schädling kann es dahin bringen, daß in der Gemeinſchaft einer dem anderen mißtraut und jedes Kameradſchaftsgefühl im Keime erſtickt wird. Betriebsführer und Gefolgſchaft wer⸗ den ſich gemeinſam anſtrengen müſſen, das Kriechertum zu beſeitigen, ſobald es ſich be⸗ merkbar macht. Der Kriecher iſt ein haltloſer Menſch, ohne jeden inneren Perſönlichkeits⸗ wert, der nur ſich und ſeinen perſönlichen Vorteil kennt. Beſonders ſchlimm iſt der Krie⸗ cher, der aus rein perſönlichen Zweckdenken die eigene Ueberzeugung willfährig ſtets der ſeiner Vorgeſetzten in wohlüberlegtem Be⸗ wußtſein und eigenſüchtiger Abſicht opfert. Gefährlich iſt es, wenn es einem derartigen Menſchen gelingt, ſich durch ſein liebedieneri⸗ ſches Geſchwänzel auf einen Vorgeſetzten zu ſchleichen. Gleich, wertig“ neben der Ichſucht des Kriechers ſteht ſein Mangel an wirklicher Befähigung und beruflicher Tüchtigkeit. Ein Menſch, der etwas kann und echte Leiſtungen zu bringen gewillt iſt, hat es nicht nötig, vor ſeinen Vorgeſetzten zu kriechen. Im Intereſſe einer reſtloſen Ausrottung des Kriechertums ſollten zunächſt die Arbeitskameraden derar⸗ tige Schädlinge ermahnen, zurechtweiſen oder gemeinſam verächtlich„ſchneiden“. Wenn das noch nicht hilft, ſollte man den Vertrauens- mann darauf aufmerkſam machen. Wenn der 1 Jumz Zintopfſonntag Kriecher ſich durch erzieheriſche Maßnahmen nicht beſſern läßt, dann verdient er keine Rück⸗ ſichtnahme mehr, da er den Arbeitsfrieden böswillig gefährdet. Für eine ehrliche Be⸗ triebsgemeinſchaft iſt die Beſeitigung des Krie⸗ chertums eine Verpflichtung. * Kann Invalidenrente gepfänbet werden? Die Frage, ob Invalidenrente gepfändet werden kann, wird häufig geſtellt. Kürzlich hatte das Landgericht in Altona zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Die Invaliden⸗ rente iſt grundſätzlich als eine auf Grund der Reichsverſicherungsordnung gezahlte Rente der Pfändung nicht unterworfen. Eine Ausnahme gilt nur inſoweit, als die Pfändung zwecks Erfüllung von Unterhaltsanſprüchen erfolgt. Nur in dieſem Umfang iſt eine Pfändung der Altersrente(Invalidenrente) durch ausdrück⸗ liche Geſetzesbeſtimmung zugelaſſen worden. Die Pfändung kann aber nach Anſicht des Landgerichts in Altona nicht den ganzen Ren⸗ tenbetrag ergreifen. Früher gab es, wie das Landgericht in ſeinem in der„Juriſtiſchen Wochenſchrift“ veröffentlichten Urteil aus⸗ führt, gegenüber berechtigten Unterhaltsan⸗ ſprüchen allerdings keinen Pfändungsſchutz. Die ſogenannte„Kahlpfändung“ iſt jedoch im Jahre 1934 beſeitigt worden. Darnach müſſen auch dem Schuldner von Unterhaltsgeldern bei der Pfändung wegen dieſer Unterhaltsan⸗ prüche ſoviel Mittel belaſſen werden, wie er 15 ſeinen notwendigen Unterhalt braucht. 7 d Am 13. Dezember 1936 gehen wir zur Jugend des Führers in den „Freiſchütz“! CCC „Der Deuijche Aundjunt Funk Pot“ Illuſtr.ste Rundſchau mit dem aus⸗ führlichen Rundfunk⸗Programm der Welt Verlag Rothgießer& Dieſing AG., Berlin, N 4.— Einzelheft 25 Pfg., Monats- bezug 85 Pfg. In der vorliegenden Ausgabe wird zunächſt des 150. Geburtstags Carl Maria von Webers gedacht.„Winter und Weihnachten“ bilden den Inhalt der folgenden Seiten. Wie immer wird dann eine aufſchlußreiche Ueberſicht über das Rundfunkprogramm der kommenden Woche gegeben; auf der Seite„Unſere Rund⸗ funkkünſtler“ wird diesmal über H. Schmitz und Hubert Buchta berichtet, die den Rund⸗ funkhörern von den Darbietungen des Reichs⸗ ſenders Stuttgart her vertraut ſind. Die„Funkpoſt⸗Technik“ bringt einen Be⸗ richt über„Neue betriebstüchtige Wechſel⸗ richter“, der beſonders für diejenigen von In⸗ tereſſe iſt, die im Gebiet eines Gleichſtrom⸗ netzes wohnen. Im Rahmen unſerer Artikel⸗ ſerie„Techniſche Feinheiten moderner Rund⸗ funkempfänger“ folgt eine Erläuterung der „Blaupunkt⸗Säulenſkala und des dazu ge⸗ hörenden Kreiſelantriebes“. Im Anſchluß daran erſcheint noch eine weitere Abhandlung „Aus der Werkſtattpraxis des Radiobaſtlers“. Wenn das Berufungsgericht meint, der⸗ Fa! l cl bie.“ alls. all licht licht ner Mig Teile Und er de ſehen daß löcher Vert uſpe 80 Anna laute Vert 05 1 genen gli wiede Schie ehe let d. sum; tim johle ligli gen! Volt einen fen Spiel Stim heiten ſen, 1 S0 Nacht Schon einem (eech if icht. N ö 0 4 ſein dieſt ſere ihr 9 Könn zu er hauſer Werber Müh Rupp Ale Meder „Aude heim. —.. 7 mit m. indet lich ier ben⸗ der der r pech gt. ber tüd⸗ den. des fen⸗ das chen aus⸗ an⸗ Hutz. 1 Iſen hei an⸗ e kr pit den ct bels den er iber el ld nitz b d ſel⸗ 5 I fel⸗ ſl⸗ del 3 „ 3 1 W 1 e v Sportvereinigung„Amieitia“ 09 Viernheim Sporlecho Vergangenen Sonntag konnte man auf dem Waldſportplatz wieder erleben: Sport iſt Kampf und wo gekämpft wird, herrſcht „Kampfſtimmung“, vor allem bei den Zu- ſchauern. Dieſe Stimmung wirkt ſich auch auf die Spieler und damit auf das Spiel ſelbſt aus. Und hierin liegt eine große Gefahr, die man leider am Sonntag wieder ganz und gar nicht beachtete, ebenſo wie unſere Veröffent⸗ lichung„Sportdiſziplin“. Leider ſind es im⸗ mer wieder Schiedsrichterentſcheidungen, die Mitglieder und Anhänger zu Raſerei bringen. Teils zu Recht, teils aber auch zu Unrecht. Und hierzu ſei folgendes geſagt: Der Zuſchau⸗ er darf nicht alles durch die„Vereinsbrille“ ſehen, ſonſt kann es ihm in Zukunft paſſieren, daß er das Spielgeſchehen durch die„Aſt⸗ löcher“ in der Umzaͤunung verfolgen kann.— Vereine, deren Mitglieder und Anhänger durch unſportliche Zurufe und Beſchimpfungen des Schiedsrichters den Spielverlauf ſtören, haben unnachſichtlich Platzſperre zu erwarten, ſo lautet die Bekanntmachung des zuſtändigen Vertreters der Oberſten Sportbehörde. Und das möge ſich jeder Beſucher des Sportplatzes genau merken. Er kann über den Verein ein Unglück heraufbeſchwören, das er niemals wieder gut machen kann. Letzten Endes ſind die Schiedsrichter ja auch Menſchen und können Fehler machen. Dafür iſt dann der Spielfüh⸗ rer der Mannſchaft da, ihn darauf aufmerk⸗ ſam zu machen und dieſe Reklamation löſt be⸗ ſtimmt eine beſſere Wirkung aus als das Ge⸗ johle der Vereinsfanatiker. Hätte der ſonn⸗ tägliche Pfeifenmann nachteilige Abſichten ge⸗ gen Viernheim gehabt, wäre es ihm nach dem Vorfall ein Leichtes geweſen, der Amicitia einen Strick zu drehen. Noch nachteiliger wir⸗ ken ſich dieſe Auseinanderſetzungen auf die Spieler aus. Sie kommen in eine ſo reizbare Stimmung, daß ſie ſich leicht zu Unbeſonnen⸗ heiten mit nachteiligen Folgen hinreißen laſ⸗ ſen, das berühmte„Holzen“ beginnen und Die Turner⸗Handballer empfangen bie TG. Ziegelhaujen Schneller als man glaubte, ſetzt nun die Nachrunde in der Handball-Bezirksklaſſe ein. Schon am morgigen Sonntag wartet man mit einem vollen Programm auf, bei welchem gleich wichtige und entſcheidende Begegnungen zi finden find. Und zweifellos iſt als ſolch wichtiges Treffen auch das Spiel auf dem Spore e an der Lorſcherſtraße zu bezeichnen, wo kein Geringerer als die TG. Ziegelhauſen ſeine Viſttenkarte abgibt. Zwar erſtmals in dieſer Saffel vorzufinden, verſtanden es un⸗ ſere morgigen Gäſte ausgezeichnet, ſich durch ihr gutes und auf beachtlicher Höhe ſtehendes Können die Achtung aller übrigen Beteiligten zu erwerben. Sieg auf Sieg heftete Ziegel⸗ hauſen an ſeine Fahne. Ausſichtsreiche Be⸗ werber um den Meiſtertitel konnten nur mit Müh und Not ihren Ruf wahren und ganz knapp über dieſe Elf die Oberhand behalten. Alle anderen Vereine mußten ſich mit einer Niederlage zufrieden geben. Und unter dieſen „Anderen“ finden wir auch den TV. Viern⸗ heim. 10:3 lautete damals das Reſultat, wo⸗ mit man als eindeutig geſchlagen von dannen ziehen mußte! Doch ſeit dieſer Zeit bis heute iſt in der Turnerelf eine Aenderung eingetreten, eine Aenderung, die kommen mußte, wollte die Mannſchaft die Runde erfolgreich beſtehen! Erſtens wäre da das Mitwirken des bewähr⸗ ten Verteidigers Kempf J. zu erwähnen und zweitens hat auch der Sturm durch Schmitt Siegfr. wieder den Spieler zur Verfügung, der der Fünferreihe ihre alte Durchſchlags⸗ kraft und Gefährlichkeit zurückgab, was im weiteren Verlauf der Vorrunde beſonders die Mr. und Handſchuhsheim zu ſpüren bekam. Und unſere nmorgigen Gäſten aus Zieelhauſen mit ihrem guten Können alle Ehre— aber allzu viel Siegesausſichten können wir ihnen nicht einräumen. Denn zu der weſentlichen Formverbeſſerung der Turnerelf geſellt ſich noch etwas, nämlich für die im Vorſpiel er⸗ littene Niederlage Vergeltung zu üben! Nun, viel zu erwähnen wäre darüber wohl nichts mehr; erreicht Viernheim die Höhe der zuletzt gezeigten Leiſtungen, müßet auch ein Sieg über Ziegelhauſen gelingen, was übrigens im Intereſſe eines guten Tabellenplatzes nur zu wünſchen wäre. Viernheims Sportanhänger mögen die Ge— legenheit wahrnehmen und zu dieſem Hand⸗ Großkampf reſtlos erſcheinen. Spielbeginn iſt nach tags 3 Uhr. een, een der gs veranſtaltet die Hitler-Jugeno im Saale des„Freiſchütze en Loltsgemeinſchaftsabend! damit wurde noch nie ein Spiel gewonnen. Mögen alle Zuſchauer unſerer Sportveran⸗ ſtaltungen ſich dieſe Gedanken mal ſelbſt über⸗ legen. Bleibt mit euren Proteſten in den Gren⸗ zen des ſportlichen Anſtandes und gebraucht euren Stimmenaufwand zur Begeiſterung der eigenen Spieler, ſo wenden ſich die Nachteile und Gefahren 100 prozentig zu Vorteilen und Erfolgen. Ziehen wir das Spiel noch kurz in den Kreis unſerer Betrachtungen, ſo wol— len wir nicht vergeſſen, daß Friedrichsfeld ei— nen anderen Gegner als im Vorſpiel abgab. Daß einige Spieler ſchon längere Zeit pauſiert haben, machte ſich wohl auch bemerkbar, doch es war„Kampfgeiſt“ vorhanden und der wurde zuletzt mit einem Tor belohnt, das uns Sieg und Punkte brachte. Und nun folgt morgen das Hauptereignis der Rückrunde, der Großkampf Ilvesheim— Amicitia Viernheim. Das erſte Rückrunden⸗ ſpiel des Herbſtmeiſters. Wird es der Ami⸗ citia gelingen, den Siegeszug der Ilvesheimer abzuſtoppen? Dieſe Frage wird alle Sport⸗ intereſſenten der Bezirksklaſſe in ihren Bann ſchlagen. Man wird wohl allgemein einer ver⸗ neinenden Meinung ſein. Und doch haben viele, beſonders die Meiſterſchaftskonkurrenten die leiſe Hoffnung und den Wunſch, daß der Wurf gelingen möge. Und er kann gelingen, wenn die 11 Vertreter unſerer Farben den unbän⸗ digen Willen und Ehrgeiz aufbringen, in treuer Kameradſchaft, uneigennützig und mit Einſatz⸗ bereitſchaft bis zum Letzten, auf Sieg ſpielen. Dieſe Eigenſchaften kann man nicht verlernen, ſie waren die Stärke der Amicitia in der Gau⸗ klaſſe. Ein jeder wahre- und echte Sportsmann mann nennt ſie ſein Eigen und allein guter Wille läßt ſie in Erſcheinung treten. Hoffen wir, daß unſere elf Spieler mit dieſem Willen in den Kampf gehen und den Ehrgeiz auf⸗ bringen, für die Senſation der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt zu ſorgen. Viernheim— Seckenheim Einen ſchweren Gang gehen morgen die Fußballer des Turnvereins nach Seckenheim. Denn unſtreitig wird der Tabellenführer auf eigenem Gelände keinen Punkt einbüßen wol⸗ len. Ager trotzdem ſei die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben, wozu beſonders die Tatſache Veranlaſſung gibt, daß Viernheim durch das Mitwirken älterer und deshalb erfahrener Speler dieſe Begegnung beſtreitet. Alſo mit Mut und Eifer in den Kampf, dann iſt das letzte Wort über den Sieg noch nicht geſpro— chen. Den ärz. en verſieht morgen des Hausarztes Hitlerſtraße. ſtunde. Völkiſche Ausſprache Nach einem Abkommen der Reichsfachamtsleiter für Fuß⸗ und Handball mit dem Reichsdietwart haben ſich bis zum 1. Januar 1937 alle Spieler an der völkiſchen Ausſprache zu beteiligen, andernfalls ſie von dieſem Zeitpunkt ab keine Spielberechtigung mehr erhalten. Für den hie⸗ ſigen Turnverein(1. Hand⸗ und 1. Fußball⸗ mannſchaft) findet die völkiſche Ausſprache ſtatt am kommenden Montag, 14. Dezember, abends 8.30 Uhr, in der Turnhalle des TV. Seckenheim. Alle Spieler müſſen die Wich⸗ tigkeit obiger Anordnung erkennen und ſich reſtlos einfinden. Die Abfahrt wird in der Montagausgabe bekanntgegeben.(Siehe Ver⸗ einsanzeiger). Jubenſürma Kiejja Die„Flammenzeichen“ ſchreiben hierzu: „Jüdiſche Frechheit erlaubt ſich immer noch manches Stückchen in Deutſchland!!“ So hat ein Reiſevertreter namens Lorbeer in Ibbenbüren in Weſtfalen auf Befragen eines Volksgenoſſen, den er zum Einkauf überreden konnte, die Firma „Kineſſa“ als ariſche Firma() be⸗ zeichnet. Der Volksgenoſſe hat, als er das Gegenteil erfuhr, ſelbſtverſtändlich die Ware der jüdiſchen Firma, Inhaber Siegfried Rohr⸗ bacher in Göppingen, wieder zur Verfügung geſtellt. Hiermit ſei die Oeffentlichkeit in Württem⸗ berg erneut wieder darauf hingewieſen, daß die Firma„Kineſſa“ ein jüdiſches Un- ternehmen iſt.(Erzeugniſſe: Bodenwachs u. ä.) Die Wachs⸗Verbraucher machen wir hier⸗ SON 1 Sonntag in Verhinderun Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Sonntags keine Sprech⸗ 4 — Katholiſche Gemeinde Kiernheim: Apoſtelkirche: 3. Sonntag im Advent 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Verſammlung für die Jüng⸗ lingsſodalität 2 Uhr: Andacht 4 Uhr: Verſammlung der 2. und 3. Ab⸗ teilung der Jungfrauenkongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andech, fér die Kinder Mont. 7.05 Uhr 2. S.⸗A. für Maria Joſefa Mandel geb. Pfenning 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Pfarrer Gg. Helfrich, Geſchwiſter und Angehörige 7.35 Uhr Rorate⸗Amt für Friedrich Joſef und Wilhelm Rückert, Großeltern und An⸗ gehörige Dienstag: 7.05 Uhr 2. geb. Schulze 7.35 Uhr Rorate-Amt für Maria Winken⸗ bach geb. Haas Mittwoch: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Blaſius Reinauer 7.35 Uhr Rorate⸗Amt für Nik. Haas 4., Ehefrau Eliſabeth geb. Gutperle und An⸗ gehörige Dennerstag: 7.05 Uhr 1. S.-A. für Chriſtina Wohlfahrt geb. Hoock 7.35 Uhr Rorate-Amt für Joh. Schneider, Ehefrau Anna Maria geb. Hoock, Sohn gef. Krieger Joſef und Angehörige Freitag. f 7.05 Uhr 3. S.⸗A. für Peter Froſchauer 1. 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für die Geſchwi⸗ ſter: Nikolaus, Jakob, Johannes Kirchner und Franz Xaver Weyland 7.35 Uhr Rorate-Amt für ledig 7 Martin Faber, Großeltern und 7 Krieger Cornelius Hoock Sal, tag: 7.05 Uhr 3. S.⸗A. für Maria Joſefa Mandel geb. Pfenning 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Schorn, Münig, Hauptmann und Andreas Winkler 7.35 Uhr Rorate⸗Amt für Sabina Brechtel geb. Weidner und Angehörige Am Montag und Mitwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche um 7.05 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt Adventskommunion für die Männer. Beicht ab 4 Uhr. Gemeinſame Kommunion für das 5. Schuljahr, der H. H. Lehrer Mandel, Müller, Reinhard, Frl. Eckert und Kohl. Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag 2 Uhr. Donnerstag von 4—7 Uhr iſt noch⸗ mals Beichtgelegenheit für die Frauen, damit der Beichtſtuhl am Samstag ausnahms⸗ los den Männern überlaſſen bleibt. Die Kollekte heute iſt für das Biſchöfl. Prieſterſeminar in Mainz; ſie wird den Gläu⸗ bigen herzlich empfohlen. Montagabend 8 Uhr 1. Abteilung der Jungfrauen, Donnerstagabend 3. Abteilung der Jungfrauen, Dienstagabend 8 Uhr Jüng⸗ linge im Sälchen der Kirche. S.⸗A. für Auguſtine Hutter Todesfall. Am Freitag vormittag ſtarb auf aufmerkſam und den betr. Geſchäftsleuten den Hinweis, bei ihren Wachseinkäufen darauf zu achten, falls dieſes Fabrikat angeboten wer den ſollte. ö nach längerem Leiden Frau Chriſtina Wohlfahrt geb. Hoock, Moltkeſtr. 105 (Tivoli). Erſt 27jährig, mußte ſie von ihre Angehbrigen ſcheiden. Die Beerdigung finde. am Sonntagnachmittag 2 Uhr ſtatt. Gottesbienſt⸗Oroͤnungen Evangelſſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 13. Dezember 3. Advent Vormitegs 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: 2. Tim. 45— 8. Lieder: 15, 18, 15, 5). Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 14. Dezember: Kirchenchor Dienstag, den 15. Dezember: Frauenabend Donnerstag, den 17. Dezember: Kirchenchor Freitag, den 18. Dezember: Mädchenkreis. eee e eee eee 0 4* um Eintopzejen Um Irrtümer zu zerſtreuen, machen wir darauf aufmerkſam, daß das Löſen von Eſſenkarten nicht von dem Geben der üblichen Eintopfſpende ent⸗ bindet. Wir werden morgen wieder im Dienſte des Nächſten ſtehen. Sammler werden von Haus zu Haus ziehen, um dem WHW. das ſo nötige Geld für die Aermſten unſerer Gemeinde zuzuführen. Wir wollen hoffen, daß der morgige Eintopfſonntag ein voller Erfolg für das WH W. wird. An den Tiſchen im Freiſchütz werden ſich Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen nieder- laſſen, um dort ihrerſeits zu ſpenden. Von ber Juſtitzpreßeſtelle Darmſtabt Der Reichsmitaſter der Juſtiz hat unter Bezugnahme auf einen Beſchluß des Reichs⸗ kabinetts angeordnet, daß der Dienſt der Ju⸗ ſtizbehörden am 2. Januar 1937 als Sonn⸗ tagsdienſt geregelt wird. Weiterhin hat der Reichsjuſtizminiſter Dr. Gürtner durch eine Verordnung vom 24. No⸗ vember 1936 die Niederſchlagung von Ein⸗ tragungsgebühren bei Grundbuchumſchrei⸗ bungen geregelt. Demnach ſind die Grund⸗ buchämter zunächſt bis zum 31. März 1938 ermächtigt, bei Umſchreibung eines Grund⸗ buchblattes(88 23, 28, 67 Abſ. 2 der Grund⸗ buchverfügung) oder bei der Neufaſſung eines Teils eines Grundbuchblattes(88 33, 67 Abſ. 2 der Grundbuchverfügung) die Hälfte der Eintragungsgebühren für ſolche auf An⸗ ſchlagen, die zur Berichtigung, Vereinfachung ſind, ſofern der Eintragungsantrag Grundbuchamt nicht erzwungen werden kann. Haupfiagung der rhein⸗mainiſchen Verieſierſchaft im Reichsnährſtand Am Dienstag, den 15. Dezember 1936, führt die Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau auf dem Feſthallengelände in Frankfurt a. M. eine Haupttagung der geſamten heſſen⸗naſ⸗ ſauiſchen Verteilerſchaft durch. Für den Vor⸗ mittag ſind 9 Fachſchaftstagungen vorgeſehen; am Nachmittag ſpricht um 14.30 Uhr im Bachſaal des Feſthallengeländes auf einer Haupttagung der Reichshauptabteilungsleiter III des Reichsnährſtandes, Dr. Korte. Alle Verteiler, ſoweit ſie ſich ſeinerzeit ord⸗ nungsgemäß bei ihrer Fachſchaft angemeldet haben, wurden inzwiſchen in dem für ſie in Betracht kommenden Veranſtaltungen eingela- den. Es iſt ſelbſtverſtändliche Pflicht eines jeden reichsnährſtandszugehörigen ariſchen Verteilers, ſich mit Rückſicht auf die der Marktordnung durch den Vierjahresplan zu⸗ kommenden beſonderen Bedeutung an den Ta⸗ gungen zu beteiligen. Die Feſttagsrückfahrkarten. Die Vorverkaufszeit der Feſttagsrückfahrkarten, die zu Weihnachten vom 22. Dezember bis zum 4. Januar 1937 gelten, iſt auf acht Tage feſt⸗ geſetzt worden. Wer alſo am 22. Dezember fahren will, kann ſeine Feſttagsrückfahrkarten ſchon ab 14. Dezember löſen. Entſprechend iſt auch die Vorverkaufspflicht der Platzkarten für die in der Zeit vom 22. Dezember bis 4. Januar verkehrenden Schnellzüge verlängert worden. Die Abſtempelungspflicht für ſpaniſche Banknoten Es wird nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß nach einem Erlaß der ſpaniſchen Nationalregierung ſpaniſche Banknoten, die ſich im Auslande befinden, abgeſtempelt wer⸗ den müſſen, wenn ſie ihre Gültigkeit behalten ſollen. Es empfiehlt ſich deshalb, zur Vermei⸗ dung von Verluſten derartige Banknoten um⸗ gehend an die Reichsbank oder ondere Deviſen⸗ banken abzugeben. ö Hauptſchriftleiter und verantwortlich ſur ben politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. XI. 1936 über 180 3. Zt. in unzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 aültig. N trag vorzunehmenden Eintragungen niederzu⸗ oder Klarſtellung des Grundbuches angezeigt von Macl an clen Nase untl. Huſch, huſch— da fährt ſie dir grad an der Naſe vorbei: die Elektriſche. Und du warſt diesmal beſonders eilig. Ja, da eilt ſie auf den blanken Schienen ihres Weges und du blickſt ihr böſe, knurrig nach. Und dann 1112 du einige Zeit warten und darfſt kalte Füße bekommen, weil du das„Pech“ hatteſt, eine zu verpaſſen. Wie oftmals ſah ich ſchon die Menſchen, die auf die„Tram“ wollten und gerade als ſie noch wenige Meter in der Sei⸗ tenſtraße ſind, da nähert ſich der Wagen. Er fährt weiter— ohne Halt mit vollem Recht — weil eben der Schaffner niemanden an der Halteſtelle geſehen hat und die Glocke zum Weiterfahren geläutet hatte. Oh— die Men⸗ ſchen ſind ja ſo verſchieden, wenn ſie ſo eine Tram grad an der„Naſ' vorbei“ an ſich vorüberziehen laſſen müſſen. Die einen ſchwei⸗ gen und ſagen brav und ſittſam:„dann nehme ich halt die nächſte“— andere aber werden recht knurrig und zürnen, daß gerade das ihnen zu dieſer Stunde paſſieren mußte. Und dann ſchimpfen ſie über die„Zuſtände“, über den„Betrieb“, über Hintze und Kuntze— und im Grunde genommen waren ſie doch ſelb ſtſchuld. Wenn ſie pünktlich dageweſen wären, wäre das alles ja nicht geweſen. Manche haben aber ſchon in der Nähe der und ſetzen plötzlich zu einem eleganten Spurt ein, wenn ſich„eine“ nähern ſollte. Dann rennen ſie wie beſte Olympialäufer über 100 Meter(kriegen nachher vielleicht einen kleinen Schnauf) aber ſie haben„ſie“ doch. Puſtend ſtehen ſie vor dem Schaffner und erſt nach einer kleinen Schnaufminute lallen ſie ihr Ziel. Aber die Aelteren, die können nicht mehr ſo laufen und da gibt es erfreulicherweiſe mancherorts doch zahlreiche Tramführer, die Einſehen haben und menſchlich denken: ſie ſagen ſich mit Recht: Wenn du ſo alt biſt, dann freuſt du dich auch, wenn der Mann auf der Vorderplattform für dich hält. Dann ſteht der Wagen gerade vor ihnen— ſie brauchen nur einzuſteigen. Dann aber, lieber Fahrgaſt, wäre es nett, wenn du dem„Mann am Steuer“ nur ein freundliches„Danke ſchön“ ſagen würdeſt. Der freut ſich darüber und das nächſte Mal hält er vielleicht— ich ſage aus⸗ drücklich: vielleicht— wieder. Aber— und das iſt die Hauptſache—: nimm dir Zeit, denn durch dieſe Haſt und Eile ſind ſchon viele Unglücke paſſiert Poſtaliſches. Zum Weihnachtsfeſte wer⸗ den erfahrungsgemäß zahlreiche Miſchſendun⸗ gen und Warenproben mit Liebesgaben an Angehörige, Verwandte uſw. nach dem Aus⸗ land geſandt, die den Beſtimmungen für dieſe Art von Poſtſendungen nicht entſprechen. Sie enthalten oft Waren, die Handelswert haben und auch zollpflichtig ſind. Nicht alle Länder Schienen ganz feine Ohren. Sie legen ſich ſozuſagen auf die Lauer, horchen, ſchnüffern Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigungen für Viehverluſte im Ri. 1936. Die Hebeliſte über die Beiträge der Vieh⸗ beſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädi⸗ gung far an Maul- und Klauenſeuche gefal⸗ lenen„inder und für an anſteckender Gehirn⸗ und Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde für das Rj. 1936 liegt vom Montag, den 14. Dezember 1936 ab, während der üblichen Spree zeit, eine Woche lang zur Einſicht der Bele.gzten auf unſerem Büro Nr. 13 offen. Cinwendungen können während dieſer Zeit erhoben werden. Viernheim, den 11. Dezember 1936 ——— Betr.: Entſchuldungsverfahren von Erbhöfen gemäß der 8. Durchführungsverordnung zum Schuldenreglungsgeſetz. Bis zum Ablauf des 31. Dezember ds. Js. iſt es möglich, für Erbhöfe die Eröffnung des landwirtſchaftlichen Entſchuldungsverfahrens zu beantragen, falls die Vorausſetzungen hier⸗ zu gegeben ſind. Dies iſt die letzte Gelegenheit, daß die Schuldverhältniſſe der Erbhöfe, unter Berück⸗ ſichtigung der Leiſtungsfähigkeit des Betriebs reguliert werden können. Anträge auf Einleitung des Verfahrens find ſofort bei der Kreisbauernſchaft Starken⸗ burg⸗Süd in Heppenheim zu ſtellen. Viernheim, den 10. Dezember 1936 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Ge⸗ tränkeſteuererklärung für Monat November 1936. Viernheim, den 10. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter So hort man immer wiedar reinmeeleter urteilen ul. Männergeſangverein 1846 Zeſangverein Sängerbund⸗Flora. Sänger⸗Einheit Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. laſſen aber Warenproben mit Handelswert Vereins⸗ Anzeiger Sänger, denkt an die heute abend ſtattfindende Singſtunde! Der Vorſitzer. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſitzende. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde im Lokal. Keiner fehle! Zöller, Vorſitzender. Heute Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde, wozu alle Sänger erwartet werden.(Ausreden gibt es nicht) Der Vorſtand. NB. Alle Theaterſpieler haben heute abend um? Uhr im Lokal zu erſcheinen. Krieger ⸗⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Am kommenden Sonntag, den 13. De⸗ zember ds. Is. nachmittags 8 Uhr findet im „Fürſt Alexander“ Mitgliederappell ſtatt, mit Amtseinführung des neuen Kamerad⸗ ſchaftsführers durch den Herrn Kreisperbandsführer. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Antreten Anzug: Kyffhäuſeranzug. Der Stellvertreter des Kameradſchaftsſührere Verein der Hundefreunde. Samstag, den 12. Dezember, abends 8 30 Uhr, im Vereinslokal zum„Ochſen“ Mitglieder⸗Verſammlung Der Vorſtand. Karnevals Geſellſchaft C. d. G. Samstag, den 12. Dezember abends 8.30 Uhr im Lokal zum Brauhaus außerordentliche Mitglieder⸗ Verſammlung Wegen der Neuorganiſation wird um Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Turnverein von 1893 rege Beteiligung gebeten Der Vorſitzende. Der Vollsgemeinjchaftsabend der Hitler⸗Jugend zeigt wer wir ind! oder zollpflichtigem Inhalt zu. Es iſt Sache des Abſenders, ſich vorher darüber zu ver⸗ gewiſſern, ob die zu Geſchenlzwecken zu ver⸗ ſendenden Gegenſtände im Beſtimmungsland zollpflichtig ſind, oder nicht. Bei unzuläſſiger Verſendung haben die Empfänger oft nicht un⸗ beträchtliche Nachgebühren zu zahlen und da⸗ neben noch Zollſtrafen zu erwarten. Mitun⸗ ter werden auch die Sendungen von den aus⸗ ländiſchen Zollbehörden beſchlagnahmt. Die Verſendung der Waren als„Päckchen“, ſoweit ſolche nach dem betreffenden Land zugelaſſen ſind und worüber die Poſtanſtalten Auskunft erteilen, iſt vorzuziehen. Schriftliche Mittei⸗ lungen dürfen Päckchen nach dem Auslande jedoch nicht enthalten. 6 Erhöhung des Sammlerlohnes für Bucheckern Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat als Beauftragter für den Vierjahresplan ver⸗ anlaßt, daß der Sammlerlohn, den die Oel⸗ mühlen den Sammlern von Bucheckern bezah⸗ len, von 18 auf 25 RM. je 100 Kilo Buch⸗ eckern erhöht wird. Damit wird für dam Sam⸗ meln von Bucheckern ein verſtärkter Anreiz gegeben, der dazu führen wird, daß dieſe in größerem Umfange als bisher der Verarbei⸗ tung auf Oel zugeführt werden. Die Oel⸗ mühlen werden in die Lage verſetzt werden, den Sammlern von Bucheckern den erwähnten Betrag zu zahlen. Spielbetrieb am Sonntag, den 13. 12 1. Fußballmafiffſchafr gegen Ilvesheim in Ilvesheim. Beginn 2.30 Uhr. Abfahrt 115 Uhr mit Auto am Pflug Jungliga beſtreitet das Vorſpiel. Beginn 12.45 Uhr. Abfahrt 11.45 Uhr mit Auto am„Pflug“. Zuſchauer können zum Preis von 50 Pfg. beſonders bei der erſten Fahrt 1145 Uhr mitfahren. Voranmeldung bis Samsta; abend im„Pflug“ unbedingt erforderlich— Fußball⸗ Al⸗Jugend: Pflichtſpiel gegen Ty Weinheim in Wein⸗ heim. Beginn 10.15 Uhr. Abfahrt 9.15 Uhr am „Pflug“ per Rad. Handballabteilung: Handball⸗B⸗Jugend Pflichtſpiel gegen Jahn Neckarau auf dem Waldſportplatz Be⸗ ginn 10 30 Uhr. Sämtliche Spieler der 1. Fußballelf und Jungliga haben heute abend 8 Uhr zu einer dringenden Be⸗ ſprechung in die Sporthalle zu kommen.— Mann⸗ ſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten Die Vereinsführung. Abteilung Handball: Morgen Sonntag, nach⸗ mittags 3 Uhr auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße: 1. Nachrundeuſpiel gegen Tv. Ziegelhauſen. Vorſpiel um /%2 Uhr Abteilung Fußball: 2. Nachrundenſpiel in Seckenheim Beginn 230 Uhr. Um 12.45 Uhr 2. Mannſchaft. Abfahrtszeiten 1. Mannſchaft 12.15 Uhr, 2 Mannſchaft 11.15 Uhr ab OEG ⸗Bahnhof Zwecks Fahrkartenausgabe müſſen die Spieler einige Minuten früher erſcheinen Achtung! Wichtig für Hand⸗ und Fußballer! Beir Völkiſche Ausſprache! Alle Spieler der beiden erſten Mannſchaften müſſen ſich an der Völ⸗ kiſchen Ausſprache beteiligen, andernfalls ſie ab 1. Januar 1937 nicht mehr ſpielberechtigt ſind. Die⸗ ſelbe findet ſtatt am Montag, den 14. Dezember, abends 8 30 Uhr in der Sporthalle des Ty Secken⸗ heim Die Abfahrt wird den Spielern in der Mon⸗ tagausgabe bekanntgegeben. 6——. ue Pexcle Aeselea- Flleidersſoſſe- Beſludscdie Geschenke von HH. u. H. viele nũtzliche Dinge zu bllngen preisen führen H. u. H.: Mantelstoſſe · Schlafdecken beibudsche · Berrenudsche ne Nenne Nähmaschinen 1611 Aus Stadt und Land Während in Rheindürkheim die Familie eines Kolonialwarenhändlers beim Abendeſ⸗ ſen ſaß, leerte eine Frau, die unbeachtet in den Laden gelangt war, die Ladenkaſſe. Durch das Geräuſch aufmerkſam geworden, ſah der Händler nach und konnte die Frau gerade noch erwiſchen. Sie hatte das Geld in ihren Kleidern verſteckt. Von einer Feſtnahme ſah die herbeigerufene Gendarmerie mit Rückſicht auf die zahlreiche Familie der Frau ab, doch war dieſe am nächſten Morgen flüchtig ge⸗ gangen. Hamm ea. d. Sieg. Der Pächter der Ge⸗ meindejagd Birkenbeul bei Hamm, ein 56⸗ jähriger Lebensmittelgroßhändler aus Bottrop wurde am Samstagnachmittag am Fuß des Hochſitzes im„Grünen Tal“ mit einer Schuß⸗ verletzung im Rücken tot aufgefunden. Den Umſtänden nach muß der Jagdpächter vom Hochſitz geſtürzt ſein, wobei ſich ſein Gewehr entlud und ihn der Schuß in den Rücken traf. Folgen eines Laus bubenſtreiches Worms. In dem rheinheſſiſchen Orte Blödesheim hatten junge Burſchen aus Ueber⸗ mut einem reiſenden Händler den Handwagen in einem unbewachten Augenblick weggenom⸗ men und ein Stück wegs fortgeſchoben. Der Händler geriet darüber in Wut und ſtach blindlings einen unbeteiligten jungen Mann nieder, der mit ſchweren Stichverletzungen in die Lunge ins Alzeyer Krankenhaus einge⸗ liefert wurde. 85.—, 95. 105. 135. Und 165. Teilzahlung mit kleinem Aufschlag — eee So hen Bart immer mochen Sie wirklich Freude. doch biſte xu ae e AEEENENACHAE R 1 4. e r eee eee NANNHEIN haben monche Geschenke; ie Wiederholen zich jedes Johr weder. Aber wenn Sie echte Offenbacher Leder weren schenken— z. B. für die Dame eine Hond- josche, Slacitesche, Koffer, Necesseire, NMeniküre, — fur„inn“ elne Schrelblischmoppe, Aklen- ode. Diplomatenmappe, Brieftasche, Geldbeuſeſ usw. usw. kommen Sie en ee H 1, 3 Breite Straße der Nordsee gegenũber Alte Maschine nehme ich in Zahlung Plalennuber mannheim f 1. 14 (Marktplatr) 2 Winter-Mäntel 7 29. 42. 35. 68. N 2 r Fakko-Anzüge A2. 45. 38. 75. Sdort-Anzüge 35. 42.— 48. 36. ort. Stutzer Kinder-Mänte! 5.90 9. 14. 19. Hemden Sportstruümpfe Krawatten sole M. Blusen, Hosen, Hemden, Kletter- westen, Koppel und Schulterriemen usw. Nennheim H 1, 8 Steite Straße An den Sonntegen vort Welhnechten von 187 Uht geöffnet us Zeitung 22 , Sue . 8 — ccCcccPPpcPcPppc r 900i — 0 0 0 M —— . 3 1 — — ieee tee, ene, Far die vielen Blüchwünſche, Se⸗ Die beſtellten Obstpaume ſchenbe und Gheungen, die mir an- und Roſen⸗ läblich meines 90. Seburkstages in jo reichem Maße zuteil wurden, ein Wallenfells herzliches Bergelt's Gott Adolf Hitlerſtr. 0 Gemeinde. Margareta Adler zu verkaufen lulsenstr. 22 Zum 15. Dezember Weinnachtsgeschenhe die freude bringen fl e Moderne Damen-Taschen, Stadt- Taschen 85 ädcnen mit e e wat f pr n Ranzen, Büchermappen, er-Etuis, 8 5 Aktenmappen, Berufstaschen, Einkaufs- e 3 taschen, Briefmappen, Geldbeutel, Hosen · Abend eſucht. trãger- Garnituren in Geschenk- Karton 8 80 alles in großer Auswahl 8 UDen wem, ſagt die Billigste Preise] Fachmännische Bedienung! 88 Eecchäſtsſt. d. Bl. H. Werle, sismarthstr. 5 U en e gn 5 Glaee⸗ Zum Einzelhandel behördlich zugelassen Handſchuhe E, gingen verloren. PE Der Finder wird gebeten, dieſelb. in der Geſchäftsſtelle abzugeben. SSA Talel- Servicen Halſee-Servicen 9 Wein-servicen Rauch- Servicen warme, ſchöne Auer. 1 großes Sanz beſonderen Danb für die Schaukel-⸗ überraſchende Ehrung ſeitens der pierd Friedrichstraße 10 Weihnachts-Geschenke!l Fu jecleu mann dlas Passencle Große Auswahl, gute Qualitäten, bekannt billige Preise Johanna Jöst, aun umerstrahe 25 Sonntag von 1 bis 7 Ahr geöffnet können Sie Bemittelten Inſtrument 5 it qu deim. unn gie e due eine ſeſinittige( bucii uetſenò ner. eleganten und praſetiſiien Mo. bels gar nicit teuer Tir filren; Men gern und unberhindlici, die neueſten Modelle bon Aelteſtes Muſikinſtrument für Harmonika i. heitskäufe in ge erwerben. Unſer Zahlungs⸗ plan macht es auch den wenig unſerem reichhaltigen Lager findet jedermann die für ihn n 0 zuſagende Harmonika Abel t die gechaꝶung dioſes Speziell inchromat Inſtrumenten bemühen wir uns führend zu ſein IU. Feldmann Sar 22075 ſich bei uns eine möglich, ſich ein zu kaufen In Fachgeſchäft enbau. Eig. Re⸗ paraturwerkſtätte. Dipl. Lehrer Hauſe Gelegen⸗ Meine Qualitäten ſchaffen Dauerkunden Bismarckſtr 11 RHuenenwaagen. Lufge wicht u. 8. w. stets qreis wort bei Weinnelmerstraße Erjolg burch injerieren! 1—— Nei in großer Auswahl und ebenfalls sehr billig 8 5 1 ö Sonne b Zur goldenen Krone E le mei a ae bürdeligen Alitlagstijch von 80 Pfennig an. Abonnenten werden noch angenommen. Mühle Heß. Haus Kauje ſebes Quantum Aoggen zum neuen Festpreis 17,70 per 100 kg. Johann deeg Ich lache regnet, schneit und stürmt, weil mich ein guter Schirm von Schmidt beschirmt Rur! Schirm Schmidt 1 M'heim(Planken) D 1, 5—6 Achten Sie bitte auf me ine Adreſſe Jeden Donnerstag ab 10 Uhr vormittags Welllleijch mit Kraut und jeden Samstag abend Aippchen m. Kraut Metzgerei im Hauſe Bierausſchank: Brauerei Kleinlein, Heidelberg Gutgepflegte Weine(Rheinheſſiſcher und Pfälzer). Verkauf über die Straße Um geneigten Zuſpruch bitte Leonhard Knapp u. Frau NB. Skatſpieler finden jeden Samstag abend gute Aufnahme. s Jeude macht⸗ NSE Deutſches 8 0 Ole Feattagatimmung wird ganz gewaltig erhöht, wenn unter dem Weihnachtsbaum auch ein großes Paket mit Rauchwaren sich befindet. Empfehle große Auswahl in Zigarren Zgarenen Jabahen prima Qualität und in wundervollen Geschenkpackungen. Pfeifen, Zigarrenſpitzen, Zigaretten ⸗ ſpitzen, Tabakdoſen und sonstige Nauch⸗ artikel billig und gut Spezialgeſchäft für Nauchwarenbedarf Bugert Ludwigſtraße 46 i Erzeugnis ſtenberge Sez. Pots dom SINGER MH MASCHINEN ANHIENGESEIUIScHAET Geschäftsstelle Mannheim, O 4. 5 Vertretung: Adam Zugert, Viernhelm, Ecke Saar- und Friedrichstraße Iaren-Senmuch- Besleche- Trauringe cuduig Groß 28. 2 0 f F Z, Aa fernrut 282 03 am Sonntag, den 18. u. 20. Dezember Ait ber O. E. G. zum Einkauf nach Mannheim Fahrgelegenheit für Viernheim: Hinfahrt ab Viernheim⸗Ort: Am Sonntag ist mein Geschäft von 1 bis 7 Uhr geöffnet — e eee Ammer und uche (ſpäter 2 Zimmer) in guter Lage an] ruhige junge Leute auf 1. Januar od 6 e 5 Stühle, Polstersessel, Chaiselongue, 160 00 58 8 Couchs, Oberbetten, Kissen, ſchäftsſt. ds. Bl. Webr, weißes 0 Puppenwagen, Spielwagen u. 8. W. fad— 8 2 ad Zuni en f ET HSL Ader I., node anlung chummor. de Hiälerfe. 15 Fernſprecher 198 Ammer zu verkaufen 2 eee 3. 8 br. Harmonikas 9 18 8 2 Dem Herrn über Leben und Tod hat es in ſeinem unerforſchlichen Ratſchluß gefallen, meine liebe Frau, gute Mutter und Tochter, unſere liebe Schwieger⸗ tochter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau hrstna konllahrt geb. Hoock geſtern Vormittag 6 Uhr nach längerer Krankheit, geſtärkt durch den Empfang der hl. Sakramente im Alter von 27 Jahren zu ſich in die Ewigkeit zu nehmen. Viernheim, den 12. Dezember 1936 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet am Sonntag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Moltkeſtr. 105(Tivolt) aus ſtatt 7 0 Du aN eee Küchen, Schlaf-, Speise- u. Herren- Zimmer- Einzelmöbel, Korbwaren, Promenade-, Wochenendwagen Kinderstühle, Betten, Matratzen, 10 G N Schaufenſter-Beſichtigun⸗ e Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl. Sehr ſchöner groß Hinder- RHaulladen zu verkaufen adolf Ritterstraße 72 Poppensloben- waer farbig u. lackier 2.20 2.50 mit Gummi- bereifung 3. 3.30 3,50 fl. Puppenwagel Entzückende Neuheiten in schönen Farbe von 5.00 an Gegen Anzahlun Rückstellung bis Weihnachten Auswahl und Preis unubertroffes. N ,,, WWW, CCVCVCCVCVVCVCVCVVVCVVVCVTVTCVTVTDTDTVDVDVTVDVTVTVVDVTVTDTET M MW dme, eee, e 2 1 Vet;* Naichard g s Mannheim 1 0 F 2, 2 0 1 2* ö 8 zuslastelle Ulernhem Aadzelgen in dieſer Zeitung ſind Ihnen ſtets Insttul Senwarz 5210 Neunklassige höhere Privatlehranstalt. Alle Schulgattungen. Aufgabenüberwachung. Jederzeitige Umschulung. Gewissen- hafte Vorbereitung für Abitur u. alle andet en Schulprüfungen. Staatl. mittlere Reife an der Anstalt. Prospekt frei. Ferosprecher 23921 Direktion: Dr. G. Seßler u. Dr. E. Heckmann Ille Heer 12.10, 12.18, 13.04, 13.12, 13.20, 14.04, 14.12, 14.20 Rückfahrt ab Bf. Mannheim O ech. 16.15, 17.00, 17.15, 18.00, 18.15 18.45, 19.00 19.15 Tuftſchutz iſt Selbſiſchutz eee Alleinverkauls pech eines umwälzenden, geſ geſch. Reu⸗ heitsartikels, der leicht verkä uflich iſt, zu vergeben Es wird der Nachweis erbracht, daß wöchentlich RM. 100.— leicht zu verdienen ſind. Beruf gleich. Für Lager RM. 100.— bis 300.— erforderlich Riſiko ausgeſchloſſen. Zu⸗ ſchriften unter S. M. 9442 an Anzeigen⸗Frenz, Mannheim. Bleibt Eurer Heimatzeitung rrakusche Fi clen teun: Hoerren-Spori- und Oberhemden 2 in vorzüglichen Qualitäten und gutem Sitz 6.75, 4.75, 3.50 Herren-Unternosen und dacken 62 3.75, 2.50 in Normal, Plüsch und warmem Futter 5 Horren-Hachtnemden 3⁰⁰ Croise, gut gerauhte Ware„„35350, 4.95 flanelt-Schistanzüge 6⁰³ moderne Streifen„„%„ 38.05 Hosenträger-Garnituren„„„ e eee Herren-wallweston u. Pullover s. so, 6. 50, 4.50 390 Herren-Handschuhe in Rapna geidttert Boule, gewalt und gestrickt Herran- Schals. Selbstbinder, Gamaschen und Socken in großer Aus wahl Fi dlie Jame: Elegante Charmeuse-Aarnituren 3 2- u. teilig, Hemd, Schlüg,er u. Unterkleid, 9.75, 8.50, 4.75 Damea-Hacco-Wäsche 0²⁸ wels und hunt, in jeder Ausführung, 2.50, 1.95, 1.45 Benadckehen in Wolle 5.0. 490 275 Damen- Strichlachen und Tulouer, 2 5²⁵ in Wolle* bamen-Röche und Senlnlor. wolle, gostricht bei der Dame beliebt im Tragen, äußerst preiswert Damen-Schlalanzüge, Nachihemden, Macht- jacken u. Crolse-Damenhemden, aucn entra wenen in enormer Auswahl Pelze in Tier- und Hragenform. Sslden-Schais, Handschuhe u. Taschentücher Ferner: Schlsids ecken, Bette her. Faradekissen. Benvoriagen, Raffeedechan und Handarbeiten in altbekannter Auswahl Li VIENNHFEIH lernen Stoffbe- Fe eichardt 1 N Wer Freude mit Qualitäts-Waren machen will, seien es Weißwaren, Kleiderstoffe Wäsche, Schlafdecken ete. der kauft bei Fuchs dem altbekannten, soliden Fachgeschäft B — B . Lasche kule Das praktische Geschenk n bester Verar- eitung, neueste ormen, mit mo- zügen und herrl. Jeflechtmustern diesenauswahl ind Billigkeit Tolchapat Mannheim FJ 2, 2 —— ill. Wonnung in tadell. Zuſt. 1 Schlafzim⸗ mer Eiche, gtür. 180 em m. weiß. Marmor 220. 1 Küche Pitch⸗p 1 Büfett, 1 Anr., 1 Tiſch, 2 Stühle Mk. 68 Geſamtpr. 288. . Baumann, Mannheim U 1.7, Breiteſtr. im Hauſe Pilz Möbellager Sonntag von 1—7 Uhr geöffn. nd Morgen àm Silbernen Sonntag“ nach Mausbein! E 2 2 2 2 2 2 8 2 2 8 8 — 85 — 2 — 2 2 — 8 5 2 2 — 3 — 2 . — 2 25 . — 5 2 2 — . — — 2 — — 2 3 8 8 — — . Morgen Sonntag, von i bis 7 Uhr offen! Central-Fum-Falast Gloria-Llentsplele QLLL LLL ir Samstag, Sonntag und Montag Das gewaltige Spitzenfilmwerk ds. Js Das neueſte und ſpannendſte Filmwerk der ge e. D Achtung! Ein Spitzenfilmwerk voll abenteuerlicher und ſen⸗ ſationeller Geſchehniſſen.— Von zwei Geheim⸗ agenten und einer ſchönen Frau Samstag und Sonntag 0055 Nach wahren Begebenheiten werden bier Menſchen⸗ ſchickſale erzählt die ebenſo ſpannend wie packend ſind Ein ungemein feſſelndes Liebeserlebnis, das Pola Negri zu ergreifender Größe geſtaltet. Ein unvergeßliches Werk deutſcher Filmkunſt Dazu gutes Beiprogramm und neuester Ufa-Woche In beiden Theatern: Anfang Werktags 8,15 Uhr, Sonntags Anfang 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung. Filmfreunde beſucht dieſe Woche die beiden Film⸗ bühnen. Man kommt überaus auf ſeine Rechnung eee, Sonntag nachmittag anzug l. das— dieses Paramountfilms. Han hört und Rent dlemlo; Il. Was sich dort unten in Kurdistan, in Aegypten u. im Sudan begibt. lor glich vermag dcn Keinen Aunenbuck von dor Leinwand m rennen . 80 schreibt die Münch. Zeitung über den neuen großen Spitzenfilm ds. Js. Ueberall der größte Erfolg und volle Häuſer, Alles beſucht den Cefipa und das Gloria groge Hinder-Vor stellung herben M.* 2 5 Nahkorb 2 ö N 11 Brotschale chmuckklstehen 9 Tulnelkörbehen 2 Nankssten zum Aufklappen teirende Neuheiten ir Zastgeflecht in wun; derschönen Farben u billigste Preise 1 „ Werbt neue Leſerl Sonntag, 13. Dezember 1936 findet im Saale des Gaſthaus z. gold. Karpfen e dle dritte grosse Rreis-Haninchen- und Pölzschau ſtatt. Die verehrl. Einwohnerſchaft wird hierzu herzlichſt eingeladen. Die Au ſtellung iſt geöffnet von vorm. 9 bis nachm 6 Uhr Deutsche Dräziſions- flebeit und beste Rohstoffe ergeben die Quolität der bellebten E Haͤlmaceluine A Damen- und mit Bedacht Kindermäatel] schenkt. — 25 e und mit schönen prak- tischen Gaben Freude bereiten will, schenkt Schuhe erfreuen immer aus dem Schuhgeschäft HOOK jetzt Adolf Hitlerstr. 2 Mod. Kleider, Anzug⸗ und Mantelſtoffe Alle Ausſteuer⸗Artikel in bekanntguten Qualitäten Bleyle Strickkleidung Afobent Sleert Weinheimerſtraße 62 Bitte Schaufenſter beachten! eee, lee Dung ebenen me Damenſchirme K⸗Seide v. 3.50 an Nehme wieder Bestellungen in Kinderſchirme in verſchieb. Größen entgegen. Die Preiſe ſind frachtfrei Viernheim bei Lieferung März Gute gewinnbringende Herrenſchirme von 2.80 an Elurter Saalkarioflein orie, Sismarcſtraße 8 Ackerſegen 5.60— Ovalgelbe 5.70 Voran 5.90 Priſka 6.— in Vierngeim 7 2 e, Herren⸗Hemden immer das Neueſte Hüte und Mützen in modernſten Formen Herren ⸗Anterwäſche erſtkaſſige Qualitäten zu billigen Preiſen In Krawatten, Hand⸗ ſchuhen, Socken, Schals Gamaſchen uſw. finden Sie für jeden Geſchmack das Richtige. Karl Slelerl' Schulſtraße 6 Beſichtigen Sie meine Schaufenſter! Sonntag geöffnet! 7 Ankoſtenbeitrag 20 Pfg. 2 Die Ausſtellungsleitung Martin Decker G. m. b. H., Mannheim, M 2. 12 Kleine Anzablg., kleine Raten Säcke werden wieder eingeſandt. Es wird wieder jedes Haus beſucht. Erich Sar, 1 3-Zt. b. N. Kirchner, Adolf Hitlerſtr. 157 zu vergeben. Paſſend für junges Ehepaar oder Einzelperſon. Intereſ⸗ ſenten wollen ſchriftliche Offerten unter Oefen In groger duswahl bel „Exiſtenz 200“ an die Geſchäftsſtelle der„Volkszeitung“ richten. Weinheimerſtraße 83 * Er g. 3191 bunch! * unt * Hetl mittag und Fr hat folg „Die d Memoran ſtanzöſtſ die Lage die d. ih den dhanien diedli d und Fifens Itzub men dies Anlie % bens u der Wag anlang miſchun tigen un tip zu tung da al, ſo 0 dieſes J tteſfenden Austtiſe Limjen s ehr kungen d. den könne eigettage bärfen. e oder en heute gem eritre