1 1 ELDA — 1 77 5 1 —— Schadenerſatz verhandeln könne. Volk 8 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Er cheinungswe ſe: Täglich, Nummer 291 ausgenommen an Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Sonntagen und Feiertagen einſchließlich Botenlohn Einzelnummer 10 Ryfg Montaa G ternheimer zeilun Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 14. dezember L Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 12. Jahrgang Die deulſche Antwork an die Weſtmächke Deulſchland hal ſchon am 27. Auguſt Vorſchläge für eine wirkſame Nichteinmiſchung in die ſpaniſchen Wirren gemacht Deulſchland zum Spanienproblem Berlin, 13. Dez. Das am Samstagnach⸗ mittag den hieſigen Botſchaftern Englands und Frankreichs übermittelte Memorandum hat folgenden Vorllauk: „Die deutſche Regierung beehrt ſich, auf die Memoranden der Königlich⸗britiſchen und der franzöſiſchen Regierung vom 5. ds. Mts. über die Lage in Spanien folgendes zu erwidern: *. Die deutſche Regierung teilt ſelbſtverſtänd⸗ lich den Wunſch der beiden Regierungen, in Spanien möglichſt bald geordnete, friedliche Zuſtände' hergeſtellt zu ſe⸗ hen und insbeſondere der Gefahr eines über⸗ greifens des Brandes auf das übrige Europa vorzubeugen. Sie iſt bereit, alle Maß⸗ nahmen zu unterſtützen, die wirklich geeignet ſind, dieſem Zweck zu dienen, der allen ord⸗ nungsliebenden und auf die Sicherung des Friedens bedachten Regierungen in Europa am Herzen liegen muß. 0 Was den Vorſchlag der beiden Regierungen anlangt, die Vereinbarung über die Nichtein⸗ miſchung in die ſpaniſchen Wirren zu bekräf⸗ tigen und durch weitere Verabredungen effek⸗ tiv zu geſtalten, ſo muß die deutſche Regie⸗ rung darauf hinweiſen, daß ſie von Anfang an, ſo auch in ihrer Note vom 27. A ug u ſt dieſes Jahres dafür eingetreten iſt, die zu treffenden Abreden auf die Verhinderung der Ausreiſe von freiwilligen Teilnehmern an den Kämpfen in Spanien auszudehnen. Sie han es ſehr bedauert. daß ſich andere Regie⸗ rungen damals hierzu nicht haben entſchlie⸗ ßen können, was zzveifellos weſentlich dazu beigetragen hat, die Lage in Spanien zu ver⸗ ſchärfen. Ob das allgemeine Verbot jeder direk⸗ ten oder indirekten Intervention auch unter den heute gegebenen Verhältniſſen noch zu dem erſtrebten Ziel führen kann, muß leider einigermaßen zweifelhaft erſcheinen. Das be⸗ darf angeſichts der bekannten Rolle, die land⸗ fremde Elemente in immer ſteigendem Maße bei der Entfeſſung anarchiſtiſcher Aktio⸗ nen in Spanien geſpielt hauen und noch ſpie⸗ len, keiner näheren Begründung. Die deutſche Regierung iſt aber gleichwohl bereit, ſich in dem Londoner Ausſchuß, wie bisher, an allen Beratungen darüber zu beteiligen, wie eine Aenderung dieſes Zuſtandes und eine wirk⸗ ſame Kontrolle der zu treffenden Ver⸗ einbarungen herbeigeführt werden könnte. Da⸗ bei iſt ſie aber der Anſicht, daß das Verbot direkter oder indirekter Intervention als ein einheitliches Geſamtproblem in An⸗ ariff genommen werden müßte. 3 Der Gedanke, durch eine gemein ſame Vermittlunosaktion der beteiligten Mächte den K! en in Spanien ein Ende zu bereiten, verdient an ſich ſicherlich alle Sym⸗ pathie. Die deutſche Regierung hat indes ſchon durch die von ihr ausgeſprochene Anerkennung der nationalen Regierung zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß ſie neben dieſer Regierung fei⸗ nen anderen Faktor in Spanien ſieht, der noch den Anſpruch erheben könnte, das ſpaniſche Volk zu repräſentieren. Die dieſer nationalen Regierung gegenüber⸗ ſtehende Partei hat überdies durch die ganze Art ihres Kampfes. durch die Ermordung politiſcher Gegner, durch Geiſelerſchieß⸗ ungen, Verbrennungen und andere Brutalitäten die Leidenſchaften bis zum äußerſten aufgepeitſcht. Eine Verſöhnung mit dieſer Partei erſcheint ſchon wegen der in ihr offenſichtlich vorherrſchenden anarchiſchen Tendenz ſchwer denkbar. Wie es vollends in Frage kommen könnte, bei dieſer Sachlage eine ordnungsmäßige Volksabſtimmung in Spanien zu bewerkſtelligen, vermag die deutſche Regierung nicht zu erkennen. Trotzdem wird ſie aber, wenn die anderen Regierungen brauchbare konkrete Vermittlungs⸗ vorſchläge glauben machen zu können, an deren Prüfung und Verwirklichung bereitivil⸗ ligſt mitarbeiten. Berlin. den 12. Dezember 1936.“ Die Aufnahme der deulſchen Anlwork in Paris Paris, 13. Dez. Die Antworten Berlins und Roms ebenſo wie die der portugieſiſchen Regierung auf den engliſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ mittlungsvorſchlag ſtehen in der Pariſer Sonn⸗ tagspreſſe im Vordergrund der Betrachtungen. Obgleich nur unvollſtändige Informationen über den Inhalt der Memoranden vorliegen, ver⸗ ſuchen die Blätter vorläufig auf Grund der in großen Zügen von franzöſiſcher politiſcher Seite gegebenen Aufklärungen eine Beurteilung der drei Schriftſtücke, die jedoch ſehr une in⸗ heitlich ausfällt. Während die einen ſich ausgeſprochen optimiſtiſch zeigen und ſchon jetzt an einen Enderfolg der engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge glauben, rechnen die anderen mit einem Mißerfolg und werfen Deutſchland und Italien vor, die Angelegenheit auf die lange Bank ſchieben zu wollen. 1 l In gut unterrichteten politiſchen Kreiſen ſcheint man jedoch dieſe Anſicht nicht zu tei⸗ len. Auf Grund der deutſchen und der italie⸗ niſchen Antwort, deren Uebereinſtimmung man feſtſtellt, hält man trotz der noch zu überwinden⸗ den Schwierigkeiten eine GSinigung zu einer gemeinſamen Handlung für möglich. Nicht ohne Intereſſe iſt die Stellungnahme des„Fi⸗ garo“, der ſagt, daß die franzöſiſch⸗engliſche Initiative der Anerkennung beider Parteien als kriegführende Mächte gleichkomme. Denn wenn man von Vermittlung ſpreche, ſo bedeute das, zwei Parteien auszuſöhnen. Der Außen⸗ politiker des Blattes glaubt jedoch nicht, daß dieſe Methode geeignet ſei, den ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg beizulegen. Sie ſei angebracht, wenn es ſich darum handle, zwei verſchiedene Länder, die miteinander Krieg führten, auszuſöhnen, da man dann über Grenzberichtigungen und Das ſei je⸗ doch in Spanien nicht der Fall. Der Teil Spa⸗ niens, der ſich jetzt noch in den Händen der Bolſchewiſten befinde, unterſtehe in Wirklichkeit dem Einfluß der iberiſch⸗anarchi⸗ ſtiſchen Vereinigung. Es ſei ausge⸗ ſchloſſen, zwiſchen der Nationalregierung und den Anarchiſten eine Einigungsformel zu fin⸗ den. Spanien habe nur Ausſicht, ſeine Ordnung und Ruhe wieder zu finden, wenn es einige Zeit unter einem diktatoriſchen Regime lebe, das die revolutionären Keime töte. Der marx⸗ iſtiſche„Populaire“ enthält ſich einer Stellung⸗ nahme, ſolange der Wortlaut der deutſchen und italieniſchen Antwort nicht bekanntgegeben ſei. ( dd/ König Georg der Fechſte verläßt den St. James⸗Palaſt nach der Eides⸗ leiſtung.(Scherl Bilderdienſt, K.) Tſchiangkaiſchek gefangen! Tchanghſueliang forderk Abfall von Nanking, Bündnis mik Moskau und Krieg gegen Japan Nanking, 13. Dez. Der chineſiſche Mar⸗ ſchall Tſchanghſüliang hat dem Oſtaſiendienſt der DNB zufolge, den Oberkommandierenden der chineſiſchen Streitkräfte und Vorſitzenden des Reichsvollzugsamtes, Marſchall Tſchiangkei⸗ ſchek, in Sianfu, der Hauptſtadt der Provinz Shenſi, gefangengeſetzt und gleichzeitig in einem Rundtelegramm alle chineſiſchen Behör⸗ den zum Aufſtand gegen Tſchiangkeiſchek aufge⸗ fordert. Außer dem Marſchall wurden auch der Innenminiſter die Wehrkreiskommandeure der Provinz Fukien und der Gebiete von Honan, Hupei und Shenſi gefangengeſetzt. Die Nanking⸗ Regierung hat darauf Tſchangſhüliang aller ſeiner Aemter enthoben. Dos Vorgehen Tſchanghſüliangs wird in Nanking äußerſt bedauert. Tſchanghfüliang, ſo ſagt die halbamtliche, der Kuomintang nahe⸗ ſtehende Zeitun„Central Daily News“ habe ſeine Pflichten außerſt mangelhaft erfüllt. Trotz⸗ dem habe die Nanking⸗Regierung ihm groß⸗ mütig verziehen in der Hoffnung, daß er ſpäter Beſſeres leiſte. Im Augenblick eines auslän⸗ diſchen Angriffes und angeſichts des Feldzuges zur Unterdrückung der Banditen, der kurz vor ſeinem Ende ſtand, habe er ſich erlaubt, ſeinen höchſten Befehlshaber, den Marſchall Tſchiang⸗ kaiſchek, gefangenzunehmen und irrſinnige Vor⸗ ſchläge zu machen. Ein Mann, dem die Aufgabe geſtellt geweſen ſei, die Banditen zu unter⸗ drücken, benehme ſich ſelbſt wie ein Bandit. Ein Soldat, der ſich gegen ſeine Vorgeſetzten vergehe, — und das tue Tſchanghſüliang—, müſſe aus ſeinen Stellungen entlaſſen und der Militär⸗ kommiſſion zur Beſtrafung ausgeliefert werden. Scharfe Maßnahmen Nankings Die telegrafiſche Verbindung zwiſchen Nan⸗ king und Stanfu iſt unterbrochen, jedoch hat die Nankinger Regierung, wie ſie betont, die Lage voll in der Hand. Sie hat bereits ſämtliche Be⸗ hörden angewieſen, ſcharſe Maßnahmen zur Auf⸗ rechterhaltung der Ordnung und des Friedens zu treffen. Allen ausländiſchen diplomatiſchen Vertretungen wurde amtlich mitgeteilt, daß Marſchall Tſchanghfüliang gemeutert und den Marſchall Tſchiangkeiſchek in Sianfu feſtgenom⸗ men habe. Strafmaßnahmen gegen Tſchanghſü⸗ liang ſeien eingeleitet. Sofort nach Eingang der Meldung über die Meuterei fand eine außerordentliche Sitzung des ſtändigen Parteiausſchuſſes und des zentralpoli⸗ tiſchen Ausſchuſſes ſtatt 1 1 Erſte Kämpfe unter roten Fahnen Schanghai, 13. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der Kommandeur der Wuſung⸗Garniſon in Schanghai berichtete, wie Domei Wanpo meldet, daß auf den Stadtmauern Sianfus rote Fahnen wehen, und daß in der Nähe der Stadt die erſten Kämpfe zwiſchen Truppen Tſchang⸗ hſüliangs und Streitkräften des Befriedungs⸗ kommiſſars der Provinz Schenſi, der Nanking die Treue halte, ausgebrochen ſeien. Nach einem ſoeben eingetroffenen Bericht des japaniſchen Botſchafters in Nanking, Kawagoe, der ſich augenblicklich in Schanghai befindet, ſoll Tſchiangkaiſchek nicht mehr am Leben ſein. Eine Beſtätigung dieſer Mitteilung des japa⸗ niſchen Botſchafters liegt noch nicht vor. * Marſchall Tfſchiangkeiſchek, der Oberkommandierende der geſamten cineſiſchen Streitkräfte, ſteht im 48. Lebensjahre und wurde door etwa einem Jahre vom Zentralvollzugs⸗ ausſchuß der Kuomintang zum Nachfolger des zurückgetretenen Leiters des Reichsvollzugs⸗ amtes. Wangtſchinwei, beſtimmt. Er iſt Berufsſoldat und durch die politiſche Schule Sunyatſens gegangen. Seine Aufgabe ſieht er in der Einigung und Befriedung Chinas, vor allem auch in einem Ausgleich mit Japan und der Niederſchlagung des Kommunismus. Sein diplomatiſches Geſchick. das ſeinem Lande oft⸗ mals ſehr von Vorteil war, brachte ihm lang⸗ ſam in Jahren ſteter Kämpfe auf den Poſten des Vorſitzenden des Reichsvollzugsamtes, den er als energiſcher und kluger Führer wohl aus⸗ zufüllen verſtanden hat. Erſt kürzlich wurde » Name wieder genannt. als er verſuchte, den Auſſtano der in den Sudprovinzen befehligen⸗ den Generale unblutig zu einem China befrie⸗ digenden Abſchluß zu bringen. Sein Gegner Tſchanghſüliang iſt der Sohn des frühe⸗ ren Diktators der Mandſchurei. Tſchangtſo⸗ lin, der 1928, nachdem er durch Tſchiangkei⸗ ſchek geſchlagen worden war, einem Bomben⸗ attentat zum Opfer fiel. Im gleicher Jahre noch unterwarf ſich Tſchangpeüliang der Nanking⸗Re⸗ gierung, ohne daß er damit auf ſeine eigen⸗ ſüchtigen Ziele reſtlos verzichtet hätte. Nun hat er ſich, wie man japaniſchen Stimmen entnehmen kann, den Kommuniſten angeſchloſſen und von der kaum beruhigten Provinz Shenſi aus zum Staatsſtreich gegen Tſchiangkeiſchet ausgeholt. Kominternagenten ſind die drahlzieher Japan ſtark beunruhigt— Iſhiangkaiſchek bereils ermordel? Peiping, 13. Dez.(Oſtaſiendienſt dies DNB.) Das Rundtelegramm Tſchangh⸗ ſüliangs, mit dem er die chineſiſchen Behörden zum Abfall von Nanking aufforderte, enthielt auch die Forderung nach einem Bündnis mit Sowjetrußland und die Aufnahme der Kom⸗ muniſten in die Kuomintang. Dieſe Forderun⸗ gen beſtätigen die Vermutung, daß der Schritt Tſchanghfüliangs auf Befehl der Komintern erfolgte. Bereits Mitte November ſickerte aus Sianfu durch, daß Tſchanghſüliang ein willenloſes Werkzeug der Kommuniſten geworden ſei und ſeine Truppen mit der roten Armee ſich anbie⸗ derten. Die Beziehungen zu Kommuniſtenkrei⸗ ſen, die bereits im vorigen Jahr aufgenom⸗ men wurden, wurden derart eng, daß chineſiſche und ausländiſche Komintern⸗Vertreter 1 in Sianfu heimlich aufhielten und die Berater Tſchanghfüliangs wurden. Auch die Nanking⸗ Regierung war hinter die Fäden Tſchanghſü⸗ liangs gekommen und plante Gegenmaßnah⸗ men, die die Umzingelung der unzuverläſſigen Truppen Tſchanghſüliangs durch 50 aus⸗ gewählte Regimenter der Nanking⸗Regierung unter dem Kommandeur der 1. Diviſton, Hut⸗ ſungnan, führen ſollten. Am 11. Dezember Uaubte Tſchiangkaiſchek die Zeit gekommen, um Tſchinghſüliang das Kommando zum Kampf gegen die Banditen im Nordweſten aus den Händen zu nehmen. Am nächſten Morgen jedoch überfielen plötzlich die Truppen Tſchanghſü⸗ liangs die Lunghai⸗Bahn bei Tungkuan und entwaffneten die Leibwache Tſchiangkaiſcheks, den ſie gefangen nahmen. Am Abend erließ Tſchanghſüliang das erwähnte Rundtelegramm, das neben den genannten Forderungen auch die Kriegserklärung an Japan und das Ende der »„diktatoriſchen Regierung“ Tſchiangkaiſcheks verlangte, Die Entſchloſſenheit, mit der alle dieſe Aktionen durchgeführt wurden, ſteht im Wider⸗ pruch mit der bisherigen weichlichen Haltung Tſchanghſüliangs, ſo daß man daraus ſchließt, daß die wirkliche Führung geſchulte Kräfte der Komintern übernommen haben. Die Meldungen über die Vorgänge in China ſind in Tokio mit größter Beſtür⸗ zung aufgenommen worden. Das japa⸗ niſche Kabinett iſt bereits zweimal zu längeren Beratungen zuſammengetreten. Es iſt beſchloſ⸗ ſen worden, zunächſt die weitere Entwicklung der Lage in China abzuwarten. r. FP — 2 ͤ——T—..— J D r „Er muß fallen!“ In einem vor der Davoſer Mordtat geſchrie⸗ benen Brief wird aus dem Geburtsort des Mör⸗ ders eine Aeußerung wiedergegeben, die folgen⸗ den Wortlaut hat:„Die Wür fel ſind gefallen, er muß fallen!“ Und weiter:„Man ſpricht, der junge Frankfurter war vor einem Monat hier, und da ſind in Belgrad in der Zentrale der jüdiſchen Mancon⸗ nerie die Würfel gefallen.“ Dieſe Sätze können ebenſowenig vom Himmel gefallen ſein wie die Notizen des Mörders auf ſeiner Zigaretten⸗ ſchachtel, die ganz klare Anweiſungen für die Mordtat ſelbſt darſtellten. Frankfurter war ſich der Bedeutung dieſes Fundes auch genau be⸗ wußt, ſonſt hätte er nicht verſucht, ſie in ſeiner eigenen Ueberſetzung zu fälſchen und ihnen einen Sinn zu geben, der die Notizen nicht ohne weiteres als ganz klare und wohlüberlegte An⸗ weiſungen hätte erkennen laſſen. Die Fäl⸗ ſchung wurde erkannt. Und jedermann fragt ſich mit Recht, wo die Hintermänner ſind, die dem Mörder ſeine Anweiſungen erteilt haben. Der Prozeß iſt zu Ende. Wir erwarten ein Urteil, daß dieſe gemeine Mordtat im höchſt⸗ möglichen Strafausmaße ihre Sühne findet. Was wir heute ſchon feſtſtellen können, iſt aber, daß die Abſicht des Verteidigers und des Welt⸗ judentums, eine neue Deutſchlandhetze zu ent⸗ falten, mißlungen iſt, ja daß man eher von einer furchtbaren Blamage reden kann, die den Hetzern keinesfalls angenehm ſein kann. Mit Recht hat der Amtskläger in ſeinen Schlußwor⸗ ten dieſe Abſichten entlarvt und ſie vor der Weltöffentlichkeit mit den Worten bloßgeſtellt: „Die Verteidigung hat nicht für das Gericht, ſondern für eine gewiſſe Preſſe geſprochen. Sie bat mit einem ungeheuren Aufwand von„Do- kumenten“ gearbeitet, deren Herſtellung ſehr koſtſpielig geweſen ſein muß. Es handele ſich um zweifelhafte Druckerzeugniſſe, die mit der Sache ſelbſt gar nichts zu tun hatten.“ Damit aber kann für uns der Prozeß nicht erledigt ſein. Wir müſſen vielmehr immer wie⸗ der die Frage nach den Hintermän⸗ nern und Helfershelfern aufwerfen. Wir glauben weder an die„unſichtbare Ge⸗ walt“ noch an den„ſchleichenden Affekt“ und andere Konſtruktionen, die womöglich noch ge⸗ boren worden wären, hätte der Verteidiger des Mörders noch zwei Tage Redezeit gehabt. Die geheimnisvolle Macht war immerhin ſo offen, Frankfurter anzuweiſen, in welcher Taſche er leinen Revolver tragen ſollte, damit er beim Ablegen des Mantels die Waffe in der Rock⸗ taſche zur Hand hatte. Und der ſchleichende Affekt war eine ſo wohl überlegte vorſätzliche Tat mit wohlgezielten Schüſſen, daß man ſich nur noch darüber zu wundern vermag, daß ein guter Verteidiger, dieſen Ruf hat Dr. Curti, dem Gericht ſo etwas anzubieten wagte. Und wenn gewiſſe Auslandsſtimmen meinen, Deutſchland wolle nun den Prozeß„ausſchlach⸗ ten“, dann wollen wir dieſen Leuten den Wort⸗ laut der Notizen vorhalten, damit ſie noch ein⸗ mal in allen Einzelheiten geleſen werden kön⸗ nen: „9.30 Uhr muß die Verurteilung ausgeführt werden. Vorher anrufen und fragen, ob er zu Hauſe iſt. Wenn er nicht herauskommt und nicht zu ſehen iſt, verſuchen zu fliehen, ſonſt Ausführung des Selbſtmordes. Eins bis zwei Schüſſe in die Bruſt, Revolver in der rechten Taſche des Rockes in einem Ueberzieher bereit um Schießen. Sobald ich im Zimmer bin, plötz⸗ lich herausziehen und ſchießen. In den Kopf oder in die Bruſt drei Schüſſe.“ g 85 Kaltblütiger und in allen Einzelheiten über⸗ legter kann man ſchlecht einen Mord begehen. Es hätte wahrhaftig nur noch gefehlt, daß der Verteidiger nach ſeiner langen und langweili⸗ gen Rede ebenſo kaltblütig für den Mörder Freiſprechung verlangt hätte. Dr. Curti hat davon abgeſehen, wohl aus dem Gefühl heraus, daß er ſonſt ſeinen Ruf als Rechtsanwalt mit dem letzten Reſt aufs Spiel geſetzt hätte. Er wird ſowieſo bitter bereuen müſſen, daß er ſich in dieſem Prozeß und ſeinen millionenſchweren Vorbereitungen zur„Entlaſtung“ des Mörders einſpannen ließ. Er hat ſich nicht zum Anwalt des Mörders gemacht, ſondern zum Sachwalter aller Hintermänner, denen im Grunde das Schickſal Frankfurters völlig gleichgültig iſt oder wäre, wenn ſie ihr Ziel, die Haßwelle ge⸗ gen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ganz groß anſchwellen zu laſſen, erreicht hätten. Man hat es ſich etwas koſten laſſen, nachdem Frankfurter das„Urteil“ vollzogen hatte. Wir gehen nicht fehl, wenn wir die Verurteiler und die Geldgeber für das Verfahren nach dem Mord in den gleichen Perſonen ſehen, die in Wilhelm Guſtloff den Nationalſozialismus treffen wollten. Man muß nur bedauern, daß man nicht ſelbſt gehört hat, wie der Verteidi⸗ ger der Welt in den mtitleiderregendſten Tö⸗ nen weismachen wollte, daß eigentlich Frank⸗ furter das Opfer ſei. Man müßte in ſeine eigene Ohren gehört— und nicht nur geleſen baben—, wie ſich in dem„armen Frankfur⸗ ter“ der ſchleichende Affekt ſo langſam entwik- kelt hat, ſelbſtverſtändlich nur aus dem ab⸗ arundtiefen Haß gegen die böſen Nazis her⸗ aus, ſodaß er eines Tages einfach nicht mehr anders konnte, weil er aus Haß und Mitgefühl für ſeine in Deutſchland leidenden Raſſegenoſ⸗ ſen die Nerven verlor und zum Märtyrer ſei⸗ ner Raſſe werden wollte. Sodaß er ſchließlich „explodierte“. Das mag ja alles ſehr nett klin⸗ gen und läßt ſich ſicherlich recht ſalbungsvoll vortragen. Aber es vermag keinen anſtändigen Menſchen zu überzeugen. Oder wollte uns je⸗ mand erzählen wollen, daß ſich Frankfurter in einem Kaffeehaus mit ſeinem„Beauftragten dieſe ſachlichen Notizen ſo klar machen konnte, wenn er in der Tat in einem ſeeliſchen und ſelbſtverſtändlich auch körperlichen Zuſtand ge⸗ weſen wäre. wie die Verteidigung es nachträg⸗ lich wahrhaben will? Oder wie erklärt es ſich, daß gerade in dieſen Tagen ſich die Familie Frankfurters in Teleagrammen, Expreßkarten und Telefonaten aus einem fernen jugoſlawi⸗ ſchen Ort nach Bern ſo intenſiv und offenſicht⸗ lich aus Sorge nach ihm erkundigt hat? Wir kommen damit auf die eingangs zitierten Briefſtellen zurück, die die Beweiskette ſchlie⸗ ßen. daß Frankfurter nach einer„Verurtei. lung“ mit der„Vollſtreckung“ dieſes Urteils beauftrage“ wurde und einen Auftrag aus⸗ Berlin, 13. Dez. Der ſeit einigen Tagen als Gaſt des Reichsinnenminiſters Dr. Frick in Berlin weilende ungariſche Innenminiſter von Kozma legte am Sonntagmittag an dem Polizei⸗ ehrenmal auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz einen Kran; nieder und ehrte damit die ganze deutſche Polizei. Kurz vor 12 Uhr erſchien Miniſter von Kozma begleitet von Reichsminiſter Dr. Frick, dem ungariſchen Geſandten in Berlin, Sztojay, und dem Chef der deutſchen Sicherheitspolizei, SS⸗Obergruppenführer Heydrich, als Ver⸗ treter des Reichsführers SS und Chefs der deut ſchen Polizei Himmler. Nach dem Abſchreiten der Front legte der ungariſche Gaſt am Denkmal einen Kranz nieder, deſſen in den ungariſchen Landesfarben gehaltenen Schleifen die Inſchrift tragen:„Den Helden der Pflichterfüllung.“ Ein Vorbeimarſch der Ehrenhundertſchaft bildete den Abſchluß der Ehrung, an der u. a. teilnahmen: der ungariſche Staatsſekretär Dr. Johan, der Sektionschef Boor, Staatsſekretär Pfundt⸗ ner, der Chef des Kommandoamtes der Ord⸗ nungspolizei, Oberſt v. Bomhard, als Ver⸗ treter des Generals Daluege und der Polizei⸗ präſtdent von Berlin, SA⸗ Gruppenführer Graf Helldor f. Auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch nahm Miniſter v. Kozma dann mit ſeiner Be⸗ leitung an dem Eintopfeſſen auf dem Kaiſer⸗ Franz⸗Joſef⸗Platz teil, wo ihm die Bevölkerung einen herzlichen Empfang bereitete. Zu Ehren des Miniſters fand dann am Sonntagabend in der Staatsoper eine große Feſtvorſtellung ſtatt. Von ungariſcher Seite nahmen Miniſter v. Kozma mit Gattin, Staats⸗ jekretär Dr. Johan. Sektionschef Dr. Boor und „Amſterdam, 13. Dez. Im Rahmen ihrer fünften Jahrestagung veranſtaltete die NS. in Amſterdam eine große Kundgebung, zu der ſich über 10 000 Mitglieder der NSB⸗Bewe⸗ gung aus allen Teilen Hollands eingefunden hatten. In ſeiner großen, mit ſtarkem Beifall aufge⸗ nommenen Rede beſchäftigte ſich der Führer der NB⸗Bewegung, Muſfert, zunächſt mit außerordentlichen Fragen und betonte, daß Holland endlich Anſtrengungen machen müſſe, dem Weltbolſchewismus zu begegnen. Insbe- ſondere die holländiſchen Beſitzun⸗ gen in Oſtaſien ſchwebten in grö ß⸗ ter Gefahr. Die Auffaſſung, der Völker⸗ bund werde Holland helfen, Niederländiſch⸗In⸗ dien zu verteidigen, ſei geradezu kindiſch. Muſ⸗ ſert forderte in dieſem Zuſammenhang eine möglichſt baldige Erhöhung der Verteidigungs⸗ mittel Niederländiſch⸗Indiens, Ausrottung des Kommunismus in dieſer Kolonie mit Stumpf und Stiel und eine gute, ſtarke Verwaltung der holländiſchen Beſitzungen in Ueberſee. In Eu⸗ ropa habe Holland die wichtige welthiſtoriſche Aufgabe, eine Brücke zwiſchen England und Deutſchland zu bilden. Holland müſſe alles tun, um die Verſtändigung zwiſchen dieſen bei⸗ den großen europäiſchen Nationen zu fördern. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen entwickelte Muſſert ſein innenpolitiſches Programm. Beſondere Sorgfalt ſei der Erziehung der Jugend zu Zucht und Ord⸗ Salamanca, 13. Dez. Ueber die Abſichten Sowjetrußlands und die Gründe, die Moskau bewogen haben, ſo unſagbares Elend durch die Unterſtützung und Lieferung von Waffen und Munition und die Geſtellung ſow⸗ jetruſſiſcher„Freiwilliger“ für die ſpaniſchen Bolſchewiſten nach Spanien zu bringen, gab der nationale Rundfunkſender Valladolid einen Bericht, der ſich auf abſolut zuverläſſiges Ma⸗ terial ſtützte. Danach hat Moskau in Spanien ſolange ge⸗ ſchürt und gehetzt, bis es zu den furchtba⸗ ren Ereigniſſen der letzten Zeit kam, um dann dort im Trüben fiſchen zu können. Moskaus Plan, der ſchon lange bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet war, ſieht nach Beendigung der Wirren und nach dem errungenen„Siege“, wie es ſich die Juden in Moskau gedacht haben, in Spanien eine regel⸗ regte„Filiale“ Sowjetrußlands vor, die durch ſowjetruſſiſche Techniker ausgebaut werden ſollte Die Pläne, von denen der Sen⸗ der Valladolid Kenntnis geben konnte, ſehen bis in alle Einzelheiten ausgearbeitet die Er⸗ richtung von Fabriken und ganzen Induſtrie⸗ zweigen vor, um das Land für Sowjetrußland auszunutzen. Nach dem Verſagen der Wirt⸗ ſchaft in Sowjetrußland hat Moskau große Hoffnungen auf die Verwertung der ſpa⸗ war wie die Ausführung ſelbſt. Die Tatſache des Vorhandenſeins dieſer Beweismittel hat die ganze für den Mörder eingeleitete Mitleids⸗ tur zu einer lächerlichen Farce gemacht, auf die außer der von dem Amtskläger genannten „gewiſſen Preſſe“ niemand hereinfällt. Der Verlauf des Prozeſſes hat die Hinter⸗ gründe nicht ganz geklärt und wir kennen die Namen derer nicht die das„Urteil“ gegen Guſtloff gefällt haben. Aber wir wiſſen, wohin ſie gehören. Und wenn wir auch wenig opti⸗ miſtiſch ſind, ſo glauben wir doch, daß der Prozeß in der Welt nicht ungehört verhallen wird, daß er in der Welt draußen alle die auf⸗ klären wird, die die letzten Jahrzehnte nicht reſtlos verſchlafen haben, daß er allen denen ein erneutes Warnunas zeichen ſein wird, die ſich die Freiheit ihres Urteiſes und ihrer Ge— geführt hat der ebenſo gemein und kaltblütig . „ e e n Miniſter Kuzmaehrldie deulſche polizei Kranzniederlegung am Ehrenmal— Ungarns Innenminiſter ißl Eintopf Geſandter Sztojay teil. Von deutſcher Seite waren unter anderem anweſend: Die Reichs⸗ miniſter Dr. Frick, Ruſt, Kerrl, rank, Seldte und Freiherr Eltz von RU e nach, die Reichsleiter Alfred Roſenberg und Reichs⸗ arbeitsführer Hierl, die Staatsſekretäre Br. Lammers, Pfundtner, Dr. Meißner, von Keu⸗ dell, Funk, Reinhardt, Milch und Stuckart, Mini⸗ ſterialdirektor Dieckhoff vom auswärtigen Amt, Kommandeur der Leibſtandarte, SS⸗Gruppen⸗ führer Dietrich, der Chef der deutſchen Sicher⸗ heitspolizei, SS⸗Gruppenführer Heydrich, SA. Obergruppenführer von Jagow, Gauleiter, Ober⸗ präſident Stürtz, Gauleiter Bohle, Staatsrat Görlitzer, der Staatskommiſſar von Berlin, Dr Lippert, der Berliner Polizeipräſident Graf Hell⸗ dorf, und Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten. Die deutſche Wehrmacht war vertreten durch den kommandierenden General des 3. Ar⸗ meekorps und Oberbefehlshabers im Wehr⸗ kreis 3, von Witzleben, den Oberbefehlshaber des Gruppenkommandos 1, General der Infanterie von Rundſtedt, den Chef des Wehrmachtsamtes im Reichskriegsminiſterium, Generalleutnant Keitel, den Kommandeur der Panzertruppen General Lutz und den Kommandanten von Ber⸗ lin, General Schaumburg. Von den in Berlin anſäſſigen Diplomaten ſah man den königlich italieniſchen Botſchaften Attolicv, den kaiſerlich japaniſchen Bot ſchafter Muſhakoji und den öſterreichiſcher Geſandten Tauſchitz. Außerdem wohnten führende Beamte aller Miniſterien und viel! andere Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens der Feſtveranſtaltung bei. Beſonders zahlreich ſinnung bewahrt haben. 8 waren die Mitglieder der ungariſchen Koloni⸗ in Borlin erichianen Großkundgebung der Muſſerl-Bewegung in Amſlerdam nung zu widmen. Die Jugend Hollands ſollte durch Einführung der Arbeits dien ſt⸗ pflicht wieder die Achtung vor der Arbeit lernen. Der Bauer, der Träger der Ernäh⸗ rung der Nation, müſſe in ſeinem Beſtitzſtand N werden. Der Landarbeiter habe ein Recht auf die eigene Scholle. Um ihm dieſe zu verſchaffen, werde die NS B., einmal an der Macht, durch die Arbeitsdienſtpflicht die großen ſüdlichen Teile der Zuiderſee trocken legen laſ⸗ ſen. Jeder Arbeiter, der ſeine Pflicht tue, habe ein Anrecht auf Arbeit und das Recht, ſich in der Voltsgemeinſchaft geborgen zu fühlen. Heute gebe es in Holland 500 000 Arbeitsloſe. Dieſe wieder in den Erzeugungsprozeß einzuſtellen, ſei vornehmſte Aufgabe der NSB. Auf die Frage Muſſerts an ſeine Anhänger, ob ſie be⸗ reit ſeien, ihm auch in den kommenden fünf Jahren zu folgen, antworteten die Anweſenden 10 000 Mitglieder mit einem lauten 9 Ferner teilte Muſſert noch mit, daß die NSB. Bewegung 55 000 eingeſchriebene Mit⸗ glieder habe. Nach Muſſert ſprach der Vertreter der nie⸗ derländiſchen NSB. Teſſer. Er verurteilte die Einführung weſtlicher parlamentariſcher Methoden in dieſem oſtaſiatiſchen Beſitz auf das ſchärfſte und griff die Regierung an, weil ſie viel zu wenig für Niederländiſch⸗Indien tue. Der Gedanke des holländiſchen Imperiums müſſe jedem Niederländer eigen werden. Moskaus Pläne in Spanien 30wjelruſſiſches Elend ſoll nach spanien überkragen werden niſchen Bodenſchätze und Rohmaterialien ge⸗ legt. Sogar militäriſche Führer waren ſchon für die Ausbildung der ſpaniſchen Bevölkerung vorgeſehen, die ſo einen Vortrupp für Mos⸗ kaus verderbliche und unmenſchliche Pläne ſein ſollte. Die geſamte ſpaniſche Bevölkerung ſollte mobiliſiert werden, und das Kollektiv⸗ ſyſte m, das in Sowjetrußland Fiasko erlit⸗ ten hat, ſollte trotzdem in Spanien eingeführt werden.— In allen Einzelheiten ſieht dieſer ſowjetruſſiſch⸗jüdiſche Plan die„Schulung“ der ſpaniſchen Bevölkerung vor, um ſie ſo zu wil⸗ ligen, mit den ſowjetruſſiſchen Staatsbegriffen vertrauten Bolſchewiſten zu machen. Keine bedeutenden Gefechtshandlungen in Spanien Salamanca, 13. Dez. Der Heeresbericht des oberſten Befehlshabers in Salamanca mel⸗ det, daß an den verſchiedenen Fronten keine bedeutenderen Gefechtshandlungen ſtattgefun⸗ den haben. Ergänzend zu den Berichten von den vergangenen Tagen wird mitgeteilt, daß die nationalen Truppen ein Feldgeſchütz und mehrere Maſchinengewehre und anderes Kriegs⸗ 8 ausländiſchen Fabrikates erbeutet aben. In Gijon und Sama de Langreo(Aſturien) ſind unter der Bevölkerung Unruhen ausge⸗ brochen.— An der Vitoria⸗Front wurde im Luftkampf zwiſchen mehreren roten Bombern und nationalen Jagdflugzeugen eine Maſchine der Bolſchewiſten abgeſchoſſen, deren Beſatzung gefangen genommen wurde. Es handelt ſich um einen Engländer, einen Sowjetruſſen und einen Polen. Die beiden letzteren ſind ihren durch den Abſturz erlittenen Verletzungen er⸗ legen. Unter den Papieren des Engländers befand ſich ein Kontrakt mit der Bolſchewiſten⸗ führung in Valencia. ſein A-Boof der ſpanſſchen Bolſche⸗ miſſon nerſenff Paris, 13. Dez. Wie die Valencia⸗Bolſche⸗ wiſten mitteilen, wurde das rote U-Boot C III auf der Höhe von Malaga torpediert und verſenkt. Von der 17köpfigen Beſatzung ſeien außer dem Lauitän nur zwei Matrosen gerettet worden. re „Jolgen einer unverzeihlichen Unvorſichligkeil“ Zum Abſchuß des franzöſiſchen Kurier⸗ lugzeugs Paris, 13. Dez. Unter der Ueberſchrift„Die traurigen Folgen einer unverzeihlichen Un⸗ vorſichtigkeit“ beſchäftigt ſich der„Matin“ mit dem bedauerlichen Schickſal, von dem ein fran⸗ zöſiſches Kurier ⸗ Flugzeug betroffen wurde, das den Dienſt zwiſchen der franzöſi⸗ ſchen Botſchaft in Madrid und Toulouſe verſah und das üher dem Operationsgebiet öſt⸗ lich von Madrid abgeſchoſſen wurde. Ein fran⸗ zöſiſcher Journaliſt fand bekanntlich hierbei den Tod. Der Apparat, ſo ſchreibt der„Matin“, ſei ein Potez⸗Kampfflugzeug geweſen. das der franzöſiſchen Botſchaft in Wadrid zur Ver⸗ fügung geſtellt worden war. Man wundere ſich in franzöſiſchen Luftſahrtkreiſen, daß ein Kampfflugzeug, deſſen beſondere Merkmale, ins⸗ beſondere der Marchinengewehrturm. zu den tragiſchſten Mißdeutungen Anlaß geben mußten, in einen dinlomatiſchen Dꝛenſt geſtellt worden ſei Man wundere ſich ferner darüber, daß de: Apparat das Kampfgebiet überflogen habe,„bgleich Franco aach vor kurzem mitge⸗ teilt babe, daß ſeine Truppen auf jedes fremde Flugzeug feuern würden, und daß er von vorn⸗ herein jede Verantwortung für etwaige Zwi⸗ ſchenfälle al lehnen müſſe. Die franzöſiſche Luft⸗ fahrtgeſellſchaft Aire France habe daraufhin ſo⸗ fort die Strecke Toulouſe—Caſablanca geändert. Wenn der franzöſiſche Luftfahrtminiſter dem Flugzeugführer des abgeſchoſſenen Apparates die gleichen Anweiſungen gegeben hätte, wäre das Unglück vermieden worden. keine Kriegsſchuldenzahlungen an Amerika Die Antwort der britiſchen Regierung Waſhington, 11. Dez. Die 1 Re⸗ gierung beantwortete die amerikaniſche Mittei⸗ lung, daß am 15. ds. Mts. eine weitere Rate der Kriegsſchulden fällig ſei, in der üblichen Weiſe. Sie ſtellte nämlich feſt, daß die Zah⸗ lung gegenwärtig nicht erfolgen könne, daß man aber gerne Verhandlungen darüber auf⸗ nehmen wolle, ſobald ſich eine Lage ergäbe, die Ausſichten auf einen erfolgreichen Verlauf von Verhandlungen biete. Bisher hat in gewohnter Weiſe nur Finn⸗ land ſeine Zahlungsbereitſchaft erklärt. Das Staatsdepartement erklärte auf Befra⸗ gen, daß mit der franzöſiſchen Regierung kei⸗ nerlei Verhandlungen über eine Reviſion des Kriegsſchuldenabkommens im Gange ſeien. Die Lage habe ſich ſeit der letzten Erklärung des Außenminiſters, in der er die Preſſemel⸗ dungen über franzöſiſch⸗amerikaniſche Verhand⸗ lungen entſchieden dementierte, nicht geändert. — Im Senat würde eine Reviſion, wie ſie Frankreich angeblich vorhat, glatt abe gelehnt werden, weil ſie auf eine Ermäßi⸗ gung der Kriegsſchulden auf nicht weniger als den achten Teil der Geſamtſumme hinausliefe. König Georg VI. feiert Geburkskag 8s London, 14. Dez. König Georg VI. feiert am heutigen Montag ſeinen 41. Geburtstag. Mit Rückſicht auf die erſt vor drei Tagen erfolgte Thronbeſteigung wird auf Wunſch des Königs von den ſonſt üblichen feſtlichen Veranſtaltungen Abſtand genommen. Lediglich die im Hyde-Park und im Tower von London aufgeſtellten Batterien werden einen Salut abfeuern. Auch Portugal ankworkel auf den engliſch-franzöſiſchen Vorſchlag Paris, 13. Dez. Wie hier bekannt wird, hat die portugieſiſche Regierung in einem län⸗ geren Schriftſtück, das 30 Seiten umfaſſen ſoll, auf den engliſch-franzöſiſchen Vermittlungsvor⸗ ſchlag geantwortet. Jüdweftafrika und die Südafrikaniſche Berlin, 12. Dez. Die Regierung der Süd⸗ afrikaniſchen Union teilt mit, daß ſie weder beabſichtige, Süd weſtafrika als eine fünfte Provinz in die Union zu überneh⸗ men, noch das Mandat einer andern Macht zu übertragen. In dem offiziellen Bericht wird die Schaffung einer Geſetzgebung angekündigt, die es Ausländern einſchließlich nichtnaturali⸗ ſierten Deutſchen unmöglich machen ſoll, Mit⸗ alieder politiſcher Organiſationen oder anderer Körperſchaften zu werden, in denen ihre Mit⸗ aliedſchaft von dem Adminiſtrator für nich' wünſchenswert erachtet wird. Die Regierung ſo beißt es weiter, ſei entſchloſſen, jeden in Südweſtafrika gegen ungeſetzlichen Druck zu ſchüten und die Ausübung irgend eines Zwanges auf Deutſche durch ausländiſche Führer zu unterbinden Unter ſolchen auslän⸗ diſchen Führern wird auch der Führer des Deutſchen Bundes genannt. Die Regierung der Südafrikaniſchen Union ſtützt ſich bei dieſer Erklärung auf den Bericht eines Rechtsausſchuſſes der vor einiger Zeit mit det Klärung der Angelegenheit beauf⸗ traat worden war. ———— Engliſcher Bericht über die ſowjetruſſiſche Unterſtützung der ſpaniſchen Roten 88 London, 12. Dez. Reuter bringt einen Bericht aus Paris, der außerordentlich auſ⸗ ſchlußreich iſt für die ſtarke Unterſtützung, die die Roten in Spanien von der Sowjetregie⸗ rung erhalten. Hierin heißt es u. a., daß die ſowjetruſſiſche Unterſtützung vor allem aus Flugzeugen und Tanks be⸗ ſtehe. Die Geſamtzahl der gelieferten ſowjet⸗ ruſſiſchen Flugzeuge werde auf über 100 ge⸗ ſchätzt, die ſämtlich von Sowjetpiloten geflo⸗ gen würden. har Ge Gbarafte eifel ſte Veri Wenn, die 91 Ftankfur far werd ergründe nehria zero Dies i deihe bi ——— der die g il, Es fol den, die „ N nen Pate ein Anru tag erfe 05 iſt! r mur! 0 ach de hartes hie wäre das igen gierung kiliſche Re⸗ ſche Nittei⸗ eitere Nate er lichen j die Jah⸗ lönne, daß mübet auf, ergäbe, die erlauf bon nur Jinn⸗ ir. uf Befra⸗ erung lei⸗ viſton des ſeien. Erllärung Preſſemel⸗ Lethand⸗ t geändert. 1, wie ſie 4%. 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Bei der völligen Klärung der Schuld und an⸗ geſichts der Tatſache, daß der Mörder ſich auch vor Gericht als ebenſo verlogener wie zyniſcher Charakter erwieſen hat, kann nicht daran ge⸗ zweifelt werden, daß das Gericht eine energi⸗ ſche Verurteilung für angebracht halten wird. Wenn wir aber die Frage ausdehnen auf die Hintergründe, die die feige Tat Frankfurters gehabt hat, dann müſſen wir uns klar werden darüber, daß die Frage der Hin⸗ tergründe im Verlauf der Verhandlung zwar mehrfach angeſchnitten, aber niemals auf⸗ gerollt wurde. Dies iſt umſo bedauerlicher, als eine Reihe von Ergebniſſen der Beweisaufnahme 85 nur erklären laſſen durch die Feſtſtellung: vid Frankfurter hat Anſtifter und Hel⸗ fers helfer gehabt. Dieſe Feſtſtellung bringt keine Veränderung ſeiner verſönlichen Schuld mit ſich. Sie iſt aber wichtig für den, 55 die ganze Größe des Verbrechens erkennen will. Es ſoll nun im folgenden unternommen wer- den, die weſentlichſten Argumente für die oben getroffene Feſtſtellung im einzelnen zuſammen⸗ zutragen. 4. Der Mörder hat bei ſeiner erſten Verneh— mung angegeben, daß er den Mord deshalb be⸗ gangen habe,„weil das, was jetzt in Deutſch⸗ land paſſiert, nicht mehr anzuſehen“ ſei. Auch die Verteidigung hat ſich darauf berufen, daß die innere Erregung über die deutſchen„Ju⸗ denverfolgungen“ der weſentliche Anlaß der Tat geweſen ſeien. In zahlreichen Zeugenaus⸗ ſagen wurde dabei feſtgeſtellt, daß etwa ſeit Dezember 1935 eine beſondere Erregung Frankfurters feſtzuſtellen geweſen ſei. Auf etwa die gleiche Zeit fällt ja auch der Revolver⸗ kauf und der Beginn der Pauſe im Briefwechſel mit ſeinen Angehörigen. Man muß fragen: Wenn tatſüchlich die eigene innere Erregung Frankfurters der Anlaß zum Mordentſchluß geweſen ſein ſoll,— warum iſt dieſe Erregung nicht früher aufgetreten, alſo etwa unmittelbar bei ſeiner Ueberſiedlung in die Schweiz im Jahre 19332 Oder etwa beim Erlaß der deutſchen Judengeſetze im Septem⸗ ber 1935, auf die er ſich ja auch beruft? Nein, erſt im Dezember 1935, alſo in einer Zeit, in der ſich die Judenfrage in Deutſchland bereits völlig in ruhigen, geſetzlichen Bahnen der Nürn⸗ berger Beſchlüſſe bewegte, ſoll ſie ſich bemerkbar gemacht haben. Es wird erklärt werden: Der Mordplan ent⸗ ſtand eben erſt im Anſchluß an den Selbſtmord⸗ entſchluß. Nach den eigenen Ausſagen Frank- furters am Vormittag des erſten Verhandlungs⸗ tages aber hatte er in Wirklichkeit damals beim Revolverkauf„keinen Selbſtmordentſchluß ge⸗ faßt“— und wie er angibt, höchſtens„im Spaß“ von Selbſtmord geſprochen. Vir fragen deshalb: Wer hat dem David Frankfurter im Dezember 1935 den Gedanken zur Bluttat gegeben? Bei den Vorunterſuchungen iſt der Kreis ſei⸗ ner Familie und der als ſeine perſönlichen Freunde bekannten Perſonen unterſucht worden. Ueber ſeinen Umgang bei den täglichen Café⸗ hausbeſuchen, von denen die Zeugenausſagen ſprechen, iſt während der Verhandlung leider nicht die Rede geweſen. 2 In der Verhandlung angeſchnitten wurden ie auffällig ſtarken Bemühungen der Familie Frankfurter, gerade in den Tagen unmittelbar vor der Tat mit David Frankfurter in perſön⸗ liche, möglichſttelefoniſche Verbindung zu treten. Die einzelnen Tatſachen ſind die fol⸗ genden: Am Donnerstag vor der Tat eine Gngreßlarte des Bruders. Am Freitag tele⸗ oniſcher Anruf. Am Samstag Erwartung eines telefoniſchen Anrufes durch den Bruder. Am Sonntagabend ein Telegramm an den David Frankfurter. Am Sonntag fährt der Bruder Frankfurters nach Hauſe,„um ſei⸗ nen Vater zu beruhigen“. Am Montag wird ein Anruf aus Bern erwartet. Am Diens⸗ tag erfolgt gleichzeitig mit einer Expreßkarte ein neuer Verſuch, Frankfurter telefoniſch zu erreichen. Alle dieſe Telefonate werden aus einem ju⸗ * Ort mit Bern in der Schweiz ge⸗ ührt. Es iſt völlig unwahrſcheinlich, daß es ſich hier nur um Geſundheitsfragen gehandelt hat. Nach dem erſten telefoniſchen Anruf, bei dem der Bruder Frankfurters mit dem Freund Da⸗ vids, dem Jugoſlawen Pavlinovic geſprochen hat, ſchreibt Alphons Frankfurter an ſeinen ruder u. a.: „Nachdem ich mit Branko Pavlino⸗ witſch geſprochen hatte, war ich keineswegs beruhigt, obwohl er mir verſicherte, daß Du geſund ſeieſt.“ Auch der Einwand, daß die Lügen Frankfur⸗ ters über ſein Studium Gegenſtand der ge⸗ führten Unterhaltung ſein ſollten, iſt nicht ſo recht einleuchtend. Ein Tatbeſtand, der 13 Se⸗ meſter hindurch ſich fortſetzte, brauchte nicht— ohne jeden äußeren Anlaß— plötzlich innerhalb von vier Tagen telefoniſch und telegraphiſch aufgerollt und geklärt zu werden. Der ganze Vorgang wird nur verſtändlich, wenn man annimmt, daß die Familie Frank⸗ urter etwa am 30. Januax(Tag der erſten rpreßkarte) von der beabſichtigten Tat erfuhr und ſofort verſuchte, mit dem Sohn in Verbin⸗ dung zu treten. Es iſt dabei möglich, daß es die Abſicht der Familie geweſen iſt, den David Frankfurter von ſeinem Verbrechen abzuhalten. Da der Mörder ſeit Dezember 1935 keine Verbindung mit ſeiner Familie mehr gehabt hat, erhebt ſich die Frage: Von welcher Seite hat die Familie Frank⸗ furter von dem bevorſtehenden Ereignis Kennt- nis erhalten? 3. Eine weitere Frage, die auch der Vorſitzende des Gerichtes angeſchnitten hat, ergibt ſich aus der überraſchenden Tatſache, daß der Mörder, der bereits am 31. Januar abends in Davos eintraf, erſt am 4. Februar zur Tat ſchritt, ohne vorher auch nur den Verſuch zum Attentat unternommen zu haben. Dies iſt vor allem deshalb auffällig, weil Guſtloff während dieſer Tage verreiſt war. Frankfurter hatte erklärt, daß er auch keinen Verſuch gemacht habe, etwa durch telefoniſchen Anruf feſtzuſtel- len, ob Guſtloff ſich in Davos befände. Die Sicherheit, mit der Frankfurter— ohne ſelbſt Schritte zu unternehmen. die ihn un⸗ mittel bir aner dtet hätten— ſolange mit ſei⸗ nem Find. ingen in das Haus Guſtloffs wartet, bis die er ven ſeiner Reiſe zurückgekehrt iſt, läßt ſich nur durch das Vorhandenſein einer Perſon erklären, die die Aufgabe übernommen hatte, Frankfurter richtig an Ort und Stelle zu bringen. Dazu kommt aber das enlſcheidendſte und völlig zwingende Argument für das Vorhandenſein von Mithelfern und Mitwiſſern: Das ſind Aufzeichnungen Frank⸗ furters auf dem Deckel einer Zigaretten⸗ ſchachtel. Der Inhalt dieſer Aufzeichnungen iſt bekannt. Sie beginnen nach der eigenen Ueberſetzung Frankfurters in der Verhandlung mit den Worten:„Es ſoll ausgeführt werden das Urteil“ und ſie geben den Mordplan in allen Einzelheiten wieder einſchließlich der Zahl der beabſichtigten Schüſſe und eines Hinweiſes auf die Kopfſchüſſe, mit denen Guſtloff dann ja auch ermordet wurde. 8 Es war außerordentlich intereſſant, daß Frankfurter in der Verhandlung gerade an dieſe Aufzeichnungen ſich nicht mehr erinnern zu können angab, aber trotzdem zugeben mußte, daß es ſich um Aufzeichnungen von ſeiner Hand handelte. Niemand, der einen Entſchluß nur aus ſich ſelbſt heraus faßt und einen Plan zu einer Tat ſich allein überlegt, kommt auf den Ge⸗ danken, dieſen Plan ſchriftlich zu fixieren, vor allem dann nicht, wenn er genau weiß, daß er die Niederſchrift während der beabſichtigten Handlung doch nicht zu Rate ziehen kann. Es gibt nur eine Erklärung für dieſo Aufzeichnungen des Mörders: Es iſt ihm bei der Durchführung ſeiner Tat von anderer Seite ein ins einzelne gehender Plan ausgearbeitet und mitgeteilt worden. Dieſen Plan hat er ſich notiert. um ia alles ſo durchzuführen, wie es von ihm erwar⸗ tet wurde. Dabei fiel das Wort vom Arteil als einer bereits bekannten und feſtſtehenden Tatſache, denn Frankfurter notierte ſich:„Es ſoll. aus⸗ geführt werden das Urteil“. Wer hat dieſes„Urteil“ ausgeſprochen? Das iſt die große Frage, die dieſer Prozeß aufgeworfen, aber nicht beantwortet hat. Wo Frankfurter ſeine Mithelfer getroffen hat— wir wiſſen es nicht, wie die Namen derer lauten, die bei dem verkommenen und verbummelten, aber doch ſenſationslüſternen Studenten Zuſtimmung zu ihren Mordplänen fanden— wir wiſſen es nicht. Das aber wiſſen wir— es iſt das eindeu⸗ tige Ergebnis dieſes Prozeſſes— daß David Frankfurter gehandelt hat als einer ſei⸗ nes Stammes. Wir wiſſen, daß ſeine Auf⸗ traggeber nur diejenigen ſein konnten, die ihrem Haß gegen den Nationalſozialismus blutigen Ausdruck verleihen wollten. Der Führer hat bei Beiſetzung Wilhelm Guſtloffs es ausgeſprochen: Hinter jenem Mord ſteht die haßerfüllte Macht unſeres jü⸗ diſchen Feindes, dem wir nichts zu leide getan hatten, aber aber verſuchte, unſer deutſches Volk zu unter jochen und zu ſeinen Skla⸗ ven zu machen Offenkundig ſteht am Ende dieſes Prozeſſes der Hinweis auf dieſen Hintergrund des Da⸗ voſer Mordes. Auch er wird einmal dazu beitragen, der Welt die Augen zu öffnen. Der deulſche Bildberichlerſtalter v. d. Becke (vorn) macht im Stahlhelm im Schützengraben der Truppen Aufnahmen von den Kampfhandlungen. vorderſten Stellung der nationalen (Preſſe-Bild⸗Zentrale, K.) Die Dominien-Republiken der engliſchen Krone Die ſechs Teleſone der downingſtre el der Präſidenk, der Bergmann war- der„Weihnachlsm ann“ von Neuſeeland Die unſichtbare„Round Table“ ⸗Konferenz Auf dem Schreibtiſch in der Downingſtreet Nr. 10 ſteht ein halbes Dutzend der hohen etwas altmodiſchen Telephongpparate, wie man ſie nur in England kennt. Jede der giftgrünen Stromſchnüre verbindet den Hörer mit Kabeln, die über viele tauſend Meilen in die entfern⸗ teſten Winkel des Empires führen. Wenn der engliſche Regierungschef es wünſcht, kann er ſeine Kollegen, die Premierminiſter von Neu⸗ ſeeland, Auſtralien. Kanada und Südafrika in drei Minuten zu einer telephoniſchen„Round Table“⸗Konferenz vereinigen. Dann werden zahlreiche andere Ueberſeelinien geſperrt, und für die Zeit von zwanzig oder auch dreißig Minuten ſprechen zwiſchen vier Erdteilen nur die fünf Stimmen der Miniſterpräſidenten des engliſchen Weltreichs. Canberra iſt London zu nahe gerückt Ja, London und ſeine Dominions ſtehen in engerer Fühlung denn je. Der kanadiſche Miniſterpräſident läßt ſich täglich von dem High Commiſſioner ſeiner Regierung die Leit⸗ artikel der Londoner Blätter durchſagen. Der Regierungschef von Auſtralien iſt beſſer in⸗ formiert über das, was am gleichen Vormittag in der engliſchen Hauptſtadt vorgeht, als irgend ein Londoner Bürger, der vielleicht nur drei Schritt von den Miniſterien entfernt wohnt. Aber dieſes Schwinden der Hinderniſſe der Zeit. die Ueberwindung von Entfernungen in Minutenſchnelle ſcheint das Mutterland und die ſelbſtändigſten ſeiner Kolonien eher aus⸗ einander⸗ als zuſammenzuführen. Heute ver⸗ ſpürt das Parlament in Canberra die kleinſte Erſchütterung im Unterhaus an der Themſe Jedes unvorſichtige Wort eines Abgeordneten, jede Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den herr⸗ ſchenden Männern erhält ſofort ein weltweites Echo und kann für den Zuſammenhalt des Moltreiches zu einer ernſthaften Gefahr werden Engliſche Einwanderer von einſt gegen engliſche Einwanderer von heute Gewiß ſcheint es manchmal, als warteten die jungen Dominions nur auf die Gelegenheit, der „Mutter Britannia“ durchzubrennen. Schon 1926 gab ihnen die Empire⸗Konferenz eine bei⸗ nahe vollſtändige Unabhängigkeit, und das Weſtminſter⸗Statut des Jahres 1931 ging noch weiter. Kanada, Südafrika. Neuſeeland und Auſtralien wurden praktiſch ſelbſtändige Staa⸗ ten. Sie haben danach das Recht, allein über Krieg und Frieden zu entſcheiden. Sie können engliſchen Einwanderern ihr Land genau ſo gut verſperren wie den Emigranten. irgendeiner anderen Nation. Wieviel größer ſind dagegen die Verpflichtungen Englands gegenüber den Dominions. Die rieſige britiſche Flotte, von Geldern der engliſchen Steuerzahler gebaut, ſchützt die Dominions, und als Gegenleiſtung bieten ſie dem Mutterlande eigentlich nur die Vorzugszölle und die allerdings ſehr wichtigen Rohſtoffgebiete. General SHertzogs Weg vom Burenoffizier zum Miniſterpräſidenten eines engliſchen Dominions Wer ſind nun die führenden Männer dieſer Schweſterſtaaten Englands? Nur gelegentlich vernimmt Europa ihre Namen, und doch hat ihr Wort meiſtens mehr Gewicht als das der engliſchen Regierungsmitglieder. Am häufigſten hört die Welt wohl von James Barry Munnik Hertzog, dem Premierminiſter Südafrikas. Dieſer temperamentvolle General erhebt von Zeit zu Zeit ſeine Stimme, um ſich in kräftiger Kritik über das Chaos der europäiſchen Poli⸗ tik zu äußern. Ebenſo iſt der Völkerbundsver⸗ treter Südafrikas, General Smuts,. für eine deutliche Sprache bei den Diplomaten der alten Schule gefürchtet Die beiden Generäle ſtanden bei Ausbruch des Burenkrieges auf Seiten der Buren gegen England. General Hertzog, der vor Beginn des Konfliktes Richter im Frei⸗ ſtaat Oranje geweſen war, kommandierte die ſüdweſtliche Diviſion der Burenrepublik gegen die Tommies des Generals Roberts. Es war ein Zeichen der diplomatiſchen Klugheit, mit denen England zuweilen operiert, daß es die⸗ ſen erbitterten Gegner nach dem Kriege nicht in ein Konzentrationslager ſchickte, ſondern ſich die unbeſtreitbaren Fähigkeiten Hertzogs zunutze machte. 1910 wurde Hertzog zum erſten Male Juſtizminiſter der ſüdafrikaniſchen Union, und ſeit 1924 iſt er ununterbrochen Miniſterpräfi⸗ dent des Landes geblieben, ein aufrechter weſß⸗ haariger Mann, deſſen unverbildetes Urteil ſchon frühzeitig den Unſinn der Nachkriegsver⸗ träge einſah, und ein Vater, deſſen Familien⸗ leben in Südafrika als beiſpielhaft gilt. Der lächelnde Miſter King In den mächtigen Regierungsgebäuden, die Kanada ſich in ſeiner Hauptſtadt Ottawa baute, amtiert heute Premierminiſter W. L. Mackenzie King, der Präſident der liberalen Partei. Es iſt ein kleiner dunkelhaariger Mann mit geſcheiteltem Haar und eckigen Augen⸗ brauen. Seine Augen ſcheinen immer zu lachen, und ſeine Untergebenen behaupten deswegen: „Er freut ſich immer noch über ſeinen Wahl⸗ ſieg!“ Mit einer überwältigenden Mehrheit ſchlug Miniſter King im Oktober 1935 ſeinen konſervativen Vorgänger Bennett. Zwiſchen dieſen beiden Männern wird ſeit Kriegsende der Kampf um die Leitung der kanadiſchen Po⸗ litik geführt. Schon einmal. von 1921 bis 1930, war Mackenzie King Miniſterpräſident ge⸗ weſen. Er hatte ſein Land auf den Empire⸗ Konferenzen von 1923 und 1926 erfolgreich ver⸗ treten und war 1928 ſogar zum Vizepräſidenten des Völkerbundes gewählt worden. Als hervor⸗ ſtechendſte Fähigkeit Kings wird gelobt, daß er es verſtehe. ſich immer mit guten Mitarbeitern zu umgeben. In den benachbarten Vereinigten Staaten aber iſt der kanadiſche Miniſterpräſi⸗ dent vor allem wegen ſeines optimiſtiſchen „keep ſmiling“ beliebt. Der„Weihnachtsmann“ regiert Neuſeeland „Auch Michael Joſeph Savage, der Mi⸗ niſterpräſident von Neuſeeland, ein vierund⸗ ſechzigjähriger unverheirateter Mann, kann ſich einer großen Beliebtheit erfreuen. Beſonders aber um die Weihnachtszeit ſteigt die Kurve ſeiner Popularität jedesmal ſteil empor. Der Premier wird in Auckland häufig nur„Santa Claus“ genannt— das iſt der engliſche Name des Weihnachtsmannes— weil er bei ſeinem Regierungsantritt hunderttauſend Pfund Ster⸗ ling an die Arbeitsloſen verteilen ließ. Dieſe Mittel wurden durch eine radikale Kürzung der Gehälter aller hohen Regierungsbeamten beſchafft. Savage ſelbſt opferte zwei Drittel der ihm zuſtehenden Bezüge, Neuſeelands Mi⸗ niſterpräſident, der ſo großzügig die Not der Arbeitsloſen linderte, hat ſelber eine harte Ver⸗ gangenheit hinter ſich. Bevor er ſich der Poli⸗ tik zuwandve, arbeitete Savage als Ladenange⸗ ſtellter in einer abgelegenen Siedlung. Jede Sitzung der Volksvertretung wird im Rund⸗ funk übertragen. Das iſt gleichfalls ein Akt der Regierung Savage und hat nur dazu beigetra⸗ gen, ihre Popularität zu vergrößern. Der„Ehrliche Joe“ rettet ſeine Heimat vor dem Bankrott Ein jovialer Herr mit dichtem ſchneeweißen Lockenbaar iſt der Miniſterpräſident des fünf⸗ ten Erdteils. Joſeph Aloyſius Lyons ähnelt einem gutmütigen Landdoktor, der hilfreiche Tränklein und ſanfte Witze verteilt Er war aber, bevor die Politik ihn ganz erfaßte, ein Lehrer in einer langweiligen Kleinſtadt des Staates Neu⸗Südwales. Wenn der Bürger⸗ meiſter den ſtrebſamen jungen Mann gelegent⸗ lich an ſeiner Tafel empfing, konnte er nicht ahnen, daß einmal dieſer verträumte, etwas linkiſche Menſch zum Retter der ganzen Pro⸗ vinz werden ſollte. Neu⸗Südwales hatte einen großen engliſchen Kredit aufgenommen und ſah ſich vor zwei Jahren nicht mehr in der Lage. die fälligen Zinſen zahlen zu können. Da griff im letzten Augenblick J. A. Loons ein und be⸗ zahlte aus ſeiner eigenen Taſche die notwen⸗ dige Summe. Nur alle paar Jahre treffen ſich die führenden Männer der Dominions, um gemeinſam über die Situation des Empires zu beraten. Nun ſollen ſie im Mai des kommenden Jahres in London zuſammentreten und alle die ſchweren Probleme zu löſen verſuchen, die ſich aus den innen⸗ und außenpolitiſchen Kriſen ergeben haben, die England erlebt. 8—— 8 8 ö N N — 1* —ů——ͥ— — —.„ 5 1 ˙»ü³ das ſchwere Gasunglück in München München, 13. Dez. Das ſchwere Gasun⸗ glück in München am S dem neun Menſchenleben zum Opfer fielen, hat in der Bevölkerung tiefſtes Mitgefühl ausgelöſt. Von den Behörden geſchieht alles, um volle Auf⸗ klärung über den Hergang und die Urſache des Unglücks zu ſchaffen. Der Polizeipräſident, Freiherr von Eberſtein, und die übri⸗ gen Referenten der zuſtändigen Behörden wa⸗ ren auch am Sonntag in dieſer Frage tätig und gaben den Vertretern der Preſſe Auf⸗ ſchluß über die bisherigen Ergebniſſe der um⸗ fangreichen Erhebungen. Danach kann zunächſt einmal feſtgeſtellt wer⸗ den, daß ein Verſchulden von irgend einer Seite ſich nicht ergeben hat. Ueber die Einzelheiten der Unglücksnacht wurde u. a. folgendes bekannt: Am Samstag vormittag 7 Uhr kam ein Fuhrwerksbeſitzer in daz Saus Winzererſtraße 40. um ſeinen Aus⸗ fahrer zu wecken. Dabei ſtellte ſich heraus, daß der Mann bewußtlos in ſeinem Zimmer lag. Ein zweiter Bewohner des Zimmers war be⸗ reits tot. Der Fuhrwerksbeſitzer verſtändigte ſofort die Polizei. Erſt jetzt bemerkte man. daß die Rolläden eines Kolonialwarengeſchäf⸗ tes in dem Haus Nr. 36 noch geſchloſſen wa⸗ ren. Hier fand man im Schlafzimmer drei Perſonen anſcheinend tot vor. Bei einer von ihnen hatten die Wiederbelebungsverſuche Er⸗ folg. In einer anderen Wohnung fand man zwei Perſonen tot in ihren Betten, im Neben⸗ zimmer noch einen dritten Toten. Im Hauſe Winzerſtraße Nr. 38 lag eine Frau gleichfalls tot auf dem Fußboden. Im Hauſe Nr. 36 waren zwei Schweſtern an Gasvergiftung er⸗ krankt, erholten ſich dann aber im Krankenhaus ziemlich raſch und kehrten wieder in ihre Woh⸗ nung zurück; auch ſie wurden dann am Mor⸗ gen als Leichen aufgefunden. Bei den weiteren Erhebungen in der Nach⸗ barſchaft wurde feſtgeſtellt, daß eine ganze Reihe Perſonen Beſchwerden verſpürt hatte und zum Teil erkrankt war.. Die Namen der Toten ſind: 1. der 34jährige Zimmermann Martin Zattler, 2 der 28jährige Hilfsarbeiter Michael Seidenſchwanz, 3. die 51jährige Obſthauſiererin Margarete Heiſele, 4. der 38jährige Obſthauſierer Nikolaus Wun⸗ derlich, 5. der 24jährige Obſthändler Max Schnurrer, 6. die 67jährige Witwe Barbara Will, 7. die 53jährige Kolonialwarenhändlerin Thereſe Lorenz, 8. ihr Sohn, der 18 jährige Georg Lorenz, 9. die 49jährige Sekretärin Ma⸗ thilde Brams. Zehn Perſonen wurden ins Kranken⸗ haus eingeliefert, die meiſt leicht erkrankt ſind; Lebensgefahr beſteht für keine von ihnen. Die Urſache des furchtbaren Unglücks iſt noch nicht geklärt. Man glaubt, daß der Froſt das Ausſtrömen des Gaſes aus der Erde be⸗ günſtigte. 200 planmäßige Ozeauflüge der Lufthanſa Berlin, 12. Dez. Am Samstagmorgen um 9.24 Uhr landete von Natal kommend der Dornier⸗10⸗Tonnen⸗Wal„Taifun“ mit der Beſatzung Brix, Schirrmacher, Burger und Liepte planmäßig auf dem Gambia⸗Fluß bei Bathurſt an der weſtafrikaniſchen Küſte. Da⸗ mit hat die deutſche Lufthanſa den 200 planmäßigen Poſtflug über den Süd⸗ atlantik erfolgreich beendet. Die an Bord be⸗ findlichen Luftpoſtſendungen ſind mit einer Heinkel HE 111 auf dem Wege über Las Pal⸗ mas, Liſſabon und Marſeille nach Frankfurt am Main, wo ſie vorausſichtlich am Sonntag eintreffen, unterwegs. 3 Die Sicherheit und Regelmäßig⸗ i keit des deutſchen Luftpoſtdienſtes zwiſchen Deutſchland und den ſüdamerikaniſchen Staa⸗ ten, den die Deutſche Lufthanſa ſeit dem 2 Februar 1934 erſt vierzehntäglich, dann wö⸗ chentlich einmal in beiden Richtungen in Zu⸗ ſammenarbeit mit dem braſilianiſchen Con. dor⸗Syndikat betreibt, hat die Verbindung im Laufe der Zeit zu einer wirtſchaftlich wie po⸗ litiſch wichtigſten Luftverkehrsſtrecke der Welt werden laſſen... Rund 10 Millionen Luftpoſtbriefe ſind ſeit Eröffnung des Dienſtes über den Südatlantik befördert worden, und die Kürze der Poſtlauf⸗ zeit— die 15 300 km lange Strecke zwiſchen Frankfurt a. M. und Santiago de Chile wird in 4 Tagen überwunden— hat weſentlich dazu beigetragen, die wirtſchaftlichen Bezieh⸗ ungen Deutſchlands zu den ſüdamerikaniſchen Nationen zu vertiefen. Ichwere Blullalen Ehemann erſchlägt Frau und zwei Kinder Chemnitz, 13. Dez. In Gerings⸗ wal de ſpielte ſich in der Nacht zum Sonntag eine ſchwere Bluttat ab. Der Invalide Rudolf Lange, der in einem Zimmer ſeiner Wohnung bis um 12 Uhr nachts geſchlafen hatte, erſchlug mit einem ſchweren Beil nach⸗ einander ſeine 34jährige Ehefrau und ſeine beiden Töchter im Alter von 12 und 8 Jahren. Seine beiden Söhne im Alter von 13 und 10 Jahren ließ er unbehelligt. Nach Ausführung der Tat ſtellte ſich Lange ſelbſt der Polizei. Anſcheinend handelte er in einem Zuſtand von Geiſtesgeſtörtheit. Die Ehefrau ermordet, um eine andere zu heiraten Dortmund, 12. Dez. Ende November wurde auf der Landſtraße zwiſchen Lendring⸗ ſen und Müllingſen die Ehefrau des Kellners Reipöhler aus Soeſt tot aufgefunden. Die Umſtände deuteten darauf hin, daß Frau Rei⸗ pöhler an den Folgen eines Verkehrsun⸗ falles auf der Landſtraße geſtorben war. Als man jetzt jedoch Gerüchten nachging, daß Reipöhler an dem Tod ſeiner Ehefrau nicht unſchuldig ſei, ſtellte ſich heraus, daß der Mann ſeine Ehefrau durch einen Kopfſchuß niedergeſtreckt und ihr dann mit einem Chauſ⸗ eeſtein den Kopf zertrümmert hatte. Reipöh⸗ ſer hat ein Geſtändnis abgelegt und zu⸗ gegeben daß er ſeine Frau ermordete. um ein Mädchen, zu dem er ſchon ſeit längerem in engen Beziehungen ſtand, ehelichen zu können. e A. N. Dubingen(eigenbericht), 15. Bez. Am Sonntag nahm Gauleiter Sprenger verſönlich die Weihe neuer 58⸗Heime im Kreiſe Büdingen und der Gauſchule für die Kreiſe Alsfeld. Büdingen, Lauterbach und Schotten in Büdingen vor. Der Gauleiter betonte dabei, daß die Jugend mit dieſen Heimen neben dem Vater⸗ haus das Heim der Hitleriugend erhält. Durch das Geſetz des Führers, das die ganze deutſche Jugend in der O8 vereint, haben dieſe Heime eine neue Bedeutung bekommen. Ein Schluß⸗ ſtein wurde in das große Gebäude der deutſchen Jugend gelegt, die Vollendung und Anerken⸗ nung deſſen, was ſie ſelbſt geſchaffen hat. Wenn das ganze deutſche Volk zum Nationalſozialis⸗ mus herangebildet werden ſoll, dann iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß die deutſche Jugend total und vom früheſten Alter an in den Kreis der nationalſozialiſtiſchen Gedankenwelt einbe⸗ zogen wird. Wir müſſen erkennen, daß wir in einer Zeit groß geworden ſind, die beſtimmt war durch die materialiſtiſche Denkweiſe. Heute wiſſen wir, daß nicht der Wohlſtand des einzel⸗ nen maßgebend iſt für die Geſamtheit, ſondern daß jeder für das Wohl der Geſamtheit an der Stelle arbeitet, für die er ſeinen Fähigkeiten und ſeiner Veranlagung nach geeignet iſt. Auf unſeren Schulen, in Fachſchulen und Lehrwerk⸗ ſtätten, ſo betonte der Gauleiter, haben wir die Möglichkeiten geſchaffen. die jeden einzelnen ſei⸗ ner Veranlagung nach das Vorwärtskommen ermöglichen und ihm durch ſeine Leiſtungen einen Platz erringen laſſen. Niemand aber der jungen Generation, der nicht durch die Schule der Partei aenangen und der Gauleiter ſpricht zur heſſiſchen 9 zumit zur nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung erzogen worden iſt, kann fürderhin Anſpruch er⸗ heben. an verantwortlicher Stelle im öffent⸗ lichen und privaten Leben tätig zu ſein. Durch die Vorausſicht unſeres Führers ſoll die deutſche Jugend vor Irrwegen bewahrt werden. Der Nationalſozialismus iſt kein Patent, das man nach beſtimmten Plänen anwenden kann, ſon⸗ dern dieſe Weltanſchauung iſt etwas Lebendiges das über die Jahrhunderte hinaus immer von neuen Generationen abgewandelt wird. in denen der Nationalſozialismus Leben geworden iſt. In ihren Heimen ſoll ſich die Jugend wohl fühlen, ganz auf ſich geſtellt nach dem jeweiligen Grad ihrer Entwicklung. An die Weihe der beiden§5J⸗Heime in Hirzenhain und Büdingen ſchloß ſich die Be⸗ ſichtigung des Kreishauſes der NSDAP in Büdingen und die Weihe der Gauſchule. Hier wies der Gauleiter auf die Bedeutung hin, die den Gauſchulen zukommt als Erziehungsſtätten der politiſchen Führer. Während der Katnpf⸗ zeit hat ſich die Führerausleſe von ſelbſt er⸗ ledigt. Wer nicht beſtand, fiel eben aus und wurde erſetzt. Die heutigen Aufgaben, vor deren Verwirklichung wir ſtehen, ſind entſchie⸗ den ſchwieriger durchzuführen. Ueberall müſſen wir Köpfe und Kräfte ſtehen haben, die ſchöpfe⸗ riſch geſtalten bis hinunter in die kleinſte Orts⸗ zruppe. Die Ausleſe der Führer und deren Weiterbildung iſt deshalb noch wichtiger gewor⸗ den als früher. Führer iſt der, den die Ge⸗ folgſchaft auf Grund ſeiner Leiſtungen und ſei⸗ 500 W freiwillig als Führer aner⸗ emnt. Blut klagt an! Aus der Arbeil des Gerichls⸗Chemikers Von Dr. Kurt Sachtleben Eine der grauenhaſteſten Spuren iſt eine Blutſpur, ſie ſchreckt den Laien ſo ſehr ab, daß er kaum ahnt, welch ungeheuren Wert ein win⸗ fit. Blutstropfen für den Kriminaliſten be⸗ itzt. Man kann gar 7 705 der Gerichts⸗ 8 betritt feſten Boden, wenn er eine Blutſpur findet. Die neue Chemie und Sero⸗ logie ermöglichen es ihm nämlich, eine ſo er⸗ ſtaunliche Fülle von Schlüſſen aus einer Blut⸗ ſpur zu ziehen, daß ihm dadurch die Erkennt⸗ nis des Täters weſentlich erleichtert wird. Die erſte Frage, die ſtets bei der Feſt⸗ ſtellung irgend welcher Flecken am Tatort be⸗ antwortet werden muß, lautet natürlich: Iſt dies hier Blut oder nicht?“ Die Farbe eines Fleckes beſagt gar nichts. Niemals ſind Blutflecken etwa hellrot, wie man vielfach an⸗ nimmt. Im Gegenteil, hellrote Flecken ſind mit Sicherheit kein Blut. Friſche Blutstropfen ſind dunkelrot. Beim Aelterwerden wechſelt ihre Farbe über Schokoladenbraun zu einem unbeſtimmbaren Grau. Zuweilen ſind Blut⸗ flecken aber auch olivgrün, zuweilen ſogar farblos. Die Farbe hängt ganz ab von der Zeit, der Temperatur, der Luftfeuchtigkeit und der Oberfläche, auf die das Blut getropft iſt. flecke von Kaffee, Rotwein, Roſt oder Obſt önnen genau wie Blutflecke ausſehen. Es gibt aber eine ganz unwahrſcheinlich empfindliche Reaktion auf Blut. Das iſt eine Miſchu von Benzidin mit Waſſerſtoff⸗ ſuperoxyd. Mit der kleinſten Menge Blutes emiſcht färbt ſich dieſe Reagenzlöſung tief⸗ lau. Das Blau iſt 1 ausgeprägt, daß es ganz unmöglich iſt, die Reaktion zu verwechſeln oder zu verkennen, wenn man ſie nur einmal l hat. Wenn die Blutſpur ſehr alt iſt, etupft man ſie vorher mit Pyridin, dem Ent⸗ gällungsmittel für Brennſpiritus. Dieſe Reaktion iſt wirklich geradezu un⸗ heimlich empfindlich. Auf den Binden der vor 5000 Jahren einbalſamierten Mumien tritt ohne weiteres die Blaufärbung ein! Ein Mörder kann ſeine Kleidung auswaſchen und auskochen, wie er will— die Benzidinreaktion zeigt ſofort klar und eindeutig die Blut⸗ ſpuren auf. Beſonders wichtig erweiſt ſich dieſe wert⸗ volle Reaktion dann, wenn die Blutſpuren durch Schmutz und Staub verdeckt ſind. Dieſer — lag bei einem Mordprozeß vor. Ein⸗ recher waren auf einer Leiter in ein Haus geſtiegen. Offenbar beim Stehlen geſtört, hatten ſie einen Einwohner getötet. Die Ver⸗ brecher gaben den Einbruch zu, leugneten aber — den Mord. Eine ſorgfältige Unterſuchung der Leiterſproſſen ergab keine Blutſpuren. Als man aber eine winzige Menge des an der Leiter haftenden Schmutzes abkratzte und Benzidin hinzufügte, trat ſofort die Blau⸗ färbung ein. Die Einbrecher geſtanden. Iſt die Blutſpur erwieſen, ſo heißt die zweite Frage:„Iſt es Tierblut oder Menſchenblut?“ Die Benzidin⸗Reaktion tritt leider in beiden Fällen ein. In der Regel führt dann der Chemiker eine andere Probe aus, die„Kaninchen⸗Probe“. Man nimmt dazu beliebiges, N Menſchenblut und läßt es gerinnen. Hierbei trennt ſich eine gelbliche Flüſſigkeit ab, das ſogenannte„Serum“, das man in eine Spritze hochzieht und in ſehr kleinen Mengen allmählich einem Kaninchen 9 Im Blute des Kaninchens tritt nun eine ſeltſame Reaktion ein: es bildet ſich eine Schutzverbindung gegen das Menſchenſerum, ein Antikörper zur Abwehr des für das Kaninchen giftigen Menſchenſerums. Der gleiche Vorgang tritt ein, wenn man einem Pferde Diphtheritis⸗Erxreger einſpritzt: es bildet ſich dann im Blute des Pferdes das Gegengift gegen Diphtheritis, das man dem lebenden Pierde durch vorſichtige Blut⸗ entnahme wieder entziehen und kranten Men⸗ ſchen einſpritzen kann. Der Chemiker hat inzwiſchen die gefundene Blutſpur ſorgfältig in Waſſer gelöſt und auf⸗ bewahrt. Von dieſer Löſung gibt er nun ein paar Tropfen in eine Kochſalzlöſung von Blut⸗ Temperatur und fügt dann ein paar Tropfen des von ihm hergeſtellten Kaninchenſerums hinzu. War die Blutſpur Menſchenblut, ſo bildet ſich ſofort ein weißer, ringförmiger Niederſchlag im Reagenzglaſe. War es Tier⸗ blut, bleibt alles klar.. Iſt der Beweis geführt worden, daß es ſich um Menſchenblut handelt, ſo will man weiter wiſſen, von wem das Blut ſtammt. Schon um die Jahrhundertwende wurde die Ent⸗ deckung gemacht, daß man die ganze Menſch⸗ heit ihrem Blute nach in vier Gruppen ein⸗ teilen kann. Ebenſo wie die Fingerabdrücke ſind die Blutgruppen individuell, dauernd und unzerſtörbar. Weder Koſt noch Krankheit, Alter oder Klimaänderung können einen Men⸗ ſchen von der Blutgruppe A zur Blutgruppe B hinüberwechſeln 7* oder ihn von der Gruppe AB in die Gruppe O verſetzen. Man hat anfänglich die de eee nur als Reaktion bei Blut⸗Uebertragungen benutzt, aber heute iſt ſie ein wichtiger Beſtandteil der Gerichtsmedizin geworden. Wenn man wiſſen will, ob die Flecken auf dem Anzuge eines Menſchen von ſeinem eigenen Blut— etwa durch Naſenbluten entſtanden— oder ob ſie als wichtige Mordindizien anzuſprechen ſind, ſo braucht man nur die Blutgruppenprobe zu 3 die ſehr einfach und ſicher durchführ⸗ r iſt. Es kann freilich vorkommen, daß Mörder und Gemordeter der gleichen Blutgruppe an⸗ gehören. In dieſem Falle wird man die Blut⸗ proben auf etwaige Veränderungen durch Krankheit vergleichen— hier kommen beiſpielsweiſe Diabetes, Malaria, Bleichſucht und viele andere in Frage— oder aber man kann ſich die Forſchungsergebniſſe des deutſchen Spezialiſten für„Nutfoloide“, Zange⸗ meiſter⸗ Königsberg, zunutze machen. Es ſei hier nur ſoviel geſagt, daß man dieſem Forſcher Blutproben von zwanzig Perſonen geben kann, die ſich in der gleichen Blutgruppe befinden; er vermag dann den Urſprung jeder Probe feſtzuſtellen und damit die Perſon zu identifizieren. Bei Vergiftungen, vor allem bei Gas⸗ vergiftungen, iſt das Spektroſkop zu einem wichtigen Hilfsmittel bei der Blut⸗ unterſuchung geworden. Im Normalfalle ſieht man bei der ſpektralen Betrachtung von Blut zwei bräunliche Banden an einer beſtimmten Stelle des Spektrums, etwa an der Gelbgrün⸗ renze. Iſt nun ein fremder Stoff im Blute, 0 iſt dies Bandenſpektrum zum Grün hin ver⸗ ſchoben. Zur Kennzeichnung der Wichtigkeit der Spektralprüfung ſei ein l berichtet. Eine Frau wurde, mit ihrem kleinen Kinde neben ſich, tot im Bett gefunden. Die Gas⸗ hähne in der Wohnung waren offen. Ganz augenſcheinlich lag Selbſtmord vor. Die Spektralanalyſe zeigte bei der Frau aber die Blutlinien an der normalen Stelle. Sie hatte alſo das Gas nicht eingeatmet. Im Blute des Kindes dagegen waren die Linien ver⸗ ſchoben, und außerdem war Kohlenoxyd im Blute nachweisbar. Die Frau war demnach ſchon tot geweſen, als die Gashähne geöffnet wurden. er hatte ſie getötet? Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ihr Mann f mit einem Kiſſen erſtickt und dann die Gashähne geöffnet hatte. Das Kind war an Gasvergiftung ge⸗ ſtorben. Es gibt Fälle, in denen Mörder bewußt die Beſudelung der Kleider vermeiden wollten So entkleidete ſich einmal ein Mörder vor d ———ꝛ—x——-„-t.. ⏑ꝙ«—ꝛ——————— Tat vollkommen. Man fand durch die Ben⸗ zidinreaktion winzige Blutmengen unter ſeinen Zehennägeln. Ein anderer Mörder zog einen Kittel an, den er nach der Tat verbrannte. Seine Kleider waren ſauber— aber beim ſorgfältigen Auskratzen der Nagellöcher ſeiner Gummiſohlen fand man den Beweis, der ihn überführte. Der moderne Chemiker iſt alſo heute mit Unterſuchungsmethoden ausgerüſtet, die ihn faſt hellſichtig erſcheinen laſſen. Kein Mörder darf damit rechnen, daß er ſich ſeiner Strafe entziehen kann. Die„offene hand“ der ſpaniſchen Bolſchewiſten Schmiergelder für das„Jvurnal des Nations“ Genf, 12. Dez. Die längſt offenkundigen Zuſammenhänge zwiſchen dem„JFrurn a' des Nations“ und den ſpaniſchen Bol⸗ ſchewiſten werden heute durch eine von der rechtsſtehenden„Action nattonale“ veröffem“ lichte Empfangsbeſtätigung über 10 000 Schweizer Franken nachgewieſen. Geldgeber iſt der hieſige Konſul der Valencia⸗ Regierung, Rivas Cherif, der am 9. No⸗ vember dieſes Jahres die erwähnte Zahlung, die offenbar nicht die erſte und nicht die letzte iſt, geleiſtet hat. Begrüßungsfeier für General Faupel in Salamanca Salamanca, 13. Dez. Zu Ehren des deutſchen Geſchäftsträgers General Faupel wurde im„Koloſſeum⸗Theater“ eine vater⸗ ländiſche. veranſtaltet, an der u. a. auch der oberſte Falangiſtenführer Hedilla teil⸗ nahm. Die Kundgebung wurde eingeleitet mit der ſpaniſchen Legionärshymne und den deut⸗ ſchen Nationalliedern, die von den mehr als 3000 Anweſenden begeiſtert mitgeſungen wur⸗ den. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand die Vorführung der Filme„Weltfeind Nr. 1“ und„Triumph des Willens“, die mit Hoch⸗ rufen auf das neue Deutſchland begrüßt wur⸗ den.— Der frühere Korreſpondent einer natio⸗ nalen Madrider Zeitung in Berlin ſchilderte unter dem Beifall der Anweſenden das natio⸗ nalſozialiſtiſche Deutſchland und die Aufbau⸗ arbeit unter der Führung Adolf Hitlers. de la Rotque geht in die Kammer Vertretung der französischen Sozialpartei Paris, 13. Dez.(Funk.) Die franzöſiſche Sozialpartei des Oberſten de la Rocque wird in dieſen Tagen ihre parlamentariſche Vertre⸗ tung erhalten. In der Kammer hahen ſich zehn Abgeordnete unter Führung des rechtsſtehenden Abgeordneten Pbarnegaray zu einer eigenen Fraktion, der franzöſiſchen Sozialpartei, züſam⸗ mengefunden, die ſich dieſer Tage einſchreiben wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Regierun die neue Gruppe anerkennen wird, hat ſie d die Abhaltung einer Tagung des elſäſſiſchen Be⸗ zirksverbandes der Sozialpartei am Sonntag verboten. Die Verſammlung hat trotz des Ver⸗ botes heute in Straßburg begonnen. Die Re⸗ gierung ſcheint auf dem Standpunkt zu ſtehen, daß die Sozialpartei de la Rocques nichts an⸗ deres ſei, als eine Tarnung der Feuerkreuz⸗ bewegung, die mit anderen rechtsſtehenden Bün⸗ den verboten worden iſt Anglücksflug eines engliſchen Bombengeſchwaders Drei Tote London, 13. Dez. Von ſieben Bombenflug⸗ zeugen des 102. Bombengeſchwaders, die ge⸗ ſchloſſen vom„Aldegrove“-Flugplatz in der Näbe von Belfaſt aufgeſtiegen waren, erreichte nur eines ſein Ziel. Eine der Maſchinen ging in Flammen auf, nachdem ſie gegen einen Berg geflogen war. Drei der Inſaſſen verbrann⸗ ten. Von einer zweiten Maſchine, die eben⸗ falls verbrannte, wurde ein Mann ſchwer ver⸗ letzt. Aus der dritten Maſchine ſprangen alle vier Inſaſſen mit Fallſchirmen ab und konn⸗ ten ſich retten. Auch dieſe Maſchine verbrannte beim Abſturz. Drei weitere Maſchinen machten eine Notlandung, bei der ein Apparat beſchä⸗ digt wurde. Ma-schall Trhiangkei-hek, der nach den letzten Meldungen schon er ordet sein soll. Bild: Wagenborg. 15 C5 band. Stall edit Plädo gebn abu einen ers det ö nungs fellt! daß in babe düsch ſihtba fehnur dann in Ab tel de die b. 1d Dolum Selb dichte det fen dl nüt! den E daß de noble nig u. kümm habe! und fe den. Die Lot f den er als N. gelegt habe e. ſhachte Nenſch ſhen z hurhet berfe tieren betim verde litiſche Asi ih bin en, un Letteid daß dit Deulſch wird v also de in gew erötter Men b niſſes des ei Als führ muß unri Hag nit Ich falle krikt ten. den nehm bs i it eine ib uf elnande digt he Uns 5 kei t * ber 81. Iigen Nullonz nhundigen utng. hen gol. don der vetöffen. 10 000 6 ieſeh. Valencia m 9. 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Er bedauerte, daß der Sachverſtändige nicht die völlige Unzurech⸗ nungsfähigkeit im Augenblick der Tat feſtge⸗ ſtellt habe. Die Behauptung der Verteidigung, daß man Frankfurter auch im Schweizer Kleid habe vernehmen können. weil er das Berner Dütſch mit abſoluter Geläufigkeit ſpreche, wird ſichtbar unter den Schweizer Zuhörern mit Ab⸗ lehnung aufgenommen. Der Verteidiger ſtellt dann das Vorliegen eines Komplotts in Abrede und wandte ſich erneut dem Kapi⸗ tel der„Judenverfolgungen“ zu, bei dem er die Greuelmärchen des Vortages wiederholte und die verlogene Emigrantenliteratur als Dokumente hinzuſtellen ſich erziemte. Selbſt die Evangelien und der griechiſche Dichter Sophokles müſſen bei der Verteidigung der Juden herhalten. Selbſtverſtändlich dür⸗ fen auch die kulturellen Großtaten der Juden nicht fehlen. Der Verteidiger verſuchte dann, den Einwand des Amtsklägers abzuſchwächen, daß der jugoſlawiſche Jude ſich um das Juden⸗ problem an ſich überhaupt nicht und nur we⸗ nig um das Schickſal der deutſchen Juden ge⸗ kümmert habe. Die Abſicht des Selbſtmordes habe bei Frankfurter ſchon vorher vorgelegen 75 ſei nicht erſt nachträglich konſtruiert wor⸗ en. Die Verteidigung beſtreitet auch den Vorſatz. Die Ausſagen des Angeklagten in den erſten Vernehmungen könnten doch nicht als Nachweis der vorbedachten Handlung aus⸗ gelegt werden. Unter einem Zwang und Druck habe er ſich ſich die Notitz auf der Zigaretten⸗ ſchachtel gemacht, und Dr. Curti ſagt, ein Menſch, der nach Davos fahre, um einen Men⸗ ſchen zu töten, brauche den Plan doch nicht vorher auf eine Schachtel zu ſchreiben, oder werfe ſie nachher weg. Er wolle Schiller nicht zitieren, obwohl er ſagen könne, David Frank⸗ . Prof. Grimms Sofort nach den Ausführungen des Vertei⸗ digers erhob ſich der Prozeßvertreter der Ne⸗ benklägerin Frau Guſtloff, Profeſſor Dr. Grimm ⸗Eſſen, zu einer großangelegten, durch ihre ruhige Sachlichkeit und ihre außer⸗ gewöhnlich tiefe juriſtiſche Fundierung hervor⸗ ragende Rede. Profeſſor Grimm führte aus: In dem Be⸗ ſchluß des Hohen Gerichts vom 20. November 1936 iſt geſagt:„Das Gericht hat gern davon Kenntnis genommen, daß die Verteidigung in beſtimmteſter Form erklärt hat. ihrerſeits werde ſie den Prozeß keineswegs zu einem po⸗ litiſchen Angriff mißbrauchen.“ Wir haben die Ausführungen der Verteidigung gehört. Und ich bin ſelbſt häufig genug Verteidiger gewe⸗ ſen, um zu wiſſen, daß man die Rechte der Verteidigung nicht beſchränken ſoll. Ich weiß, daß die Judenfrage und ihre Behandlung in Deutſchland das Motiv Frankfurters iſt. Das wird non uns nicht beſtritten. Man konnte alſo der Verteidigung das Recht nicht nehmen, in gewiſſem Rahmen dieſe delikate Frage zu erörtern, aber das hätte in einem gewiſſen Rah⸗ men bleiben müſſen im Rahmen des Ergeb⸗ niſſes der Hauptverhandlung und im Rahmen des eigenen Vorbringens des Angeklagten. Als ich aber heute die ſtundenlangen Aus⸗ führungen des Gegners mit anhören mußte, Dinge, die zum Teil offenſichtlich unrichtig ſind Dinge, auf die der Ange⸗ klagte ſelbſt ſich nicht berufen hat, habe ich mich immer gefragt:„War das nötig?“ Ich werde nicht in den gleichen Fehler ver⸗ fallen. Ich lehne das ab. Ich werde mich ſtrikt an die mir geſtellten Aufgaben hal⸗ ten. Ich habe als Rechtsanwalt immer dem Recht gedient, dem Recht, und ich nehme meine Aufgabe wahrhaftig ernſt. Es ſind hier Dinge vorgetragen worden, es iſt eine Literatur zitiert worden, die ſo niedrig iſt. daß ich es ablehnen muß, mich damit aus⸗ einanderzuſetzen. Auf dieſes Niveau ſteige ich nicht herab. Das iſt alles ſo niedrig, daß es uns nicht an die Schuhſohlen heran⸗ reicht. Ich bin es der Würde des Gerichts, aber auch meiner eigenen und der Heiligkeit der Sache, die ich hier vertrete, ſchuldig, daß ich mich nicht in ſolche Diskuſſionen einlaſſe. Aber ich weiß, mit dem Wort„Greuelli⸗ teratur allen iſt das Problem nicht gelöſt. Es gibt ernſte Schweizer, die die Dinge, die ſich in Deutſchland ereignet haben, nicht begreifen. Dieſen ernſten Schweizern aber muß ich ſagen, im Rahmen dieſes Prozeſſes können wir unz nicht auseinanderſetzen. Das geht über unſere Zuständigkeit hinaus, die Zuſtändigkeit des Hohen Gerichts. aber auch meine eigene. Das Judenproblem in deulſchland und die Behandlung, die die Judenfrage in Deutſchland erfahren hat, iſt ein hiſtoriſcher Vorgang von ſäkularer Bedeutung. Seit Jahr⸗ hunderten beſchäftigt das Judenproblem im⸗ mer wieder die Völker Europas, nicht nur Deutſchlands, ſondern alle Staaten. England, Frankreich, Spanien, Rumänien. auch die Schweiz. Die Auffaſſungen haben gewechſelt. Die einen halten dieſe Behandlung für rich⸗ furter ſei ſeinem Gegner ten und habe hohlen Gaſſe. Die ungehörige Behauptung, daß der Mör⸗ der Frankfurter noch tapferer als Wilhelm Tell war, erregt im Saal mit Ausnahme des jüdiſchen Blocks empörtes Gelächter. Daß er die Tat nicht vorher verübt habe, legt der Verteidiger als Zeichen ſeines Schwankens aus, und ſagt wörtlich:„Er wartete, wie wenn von höherer Hand noch die Direktion gegeben werden müßte.“ Auch das ruhige, zielbewußte, planmäßige und zyniſche Betragen des Mör⸗ ders vor und nach der Tat ſucht der Vertei⸗ diger pſychologiſch zu erklären. Juriſtiſch glaube er ſagen zu dürfen, daß ein Präzedenz⸗ fall vorliege, wonach ein Mann in Empörung über die Behandlung ſeines Volkes zur Waffe gegriffen habe. Der Verteidiger führte dann die Prozeß⸗ fälle Conradi, Schwarzbard und Teilirian an und plädierte auf den§ 45, in dem mangelnde Zurechnungsfähig⸗ keit angenommen wird, wenn jemand im Augenblick der Tat ſich in einem Zuſtand der Verwirrung der Sinne befindet. Er bat das Gericht, die Frage des Mordes zu verneinen und höchſtens auf Tot⸗ ſchlag zu erkennen. Mord ſei die widerrechtliche Tötung mit Vor⸗ bedacht. Vorbedacht ſei aber nicht identiſch mit der Abſicht. Er zitierte dann aus einem Geſetzentwurf eine Definition des Mordes, nach der nur Raub⸗ und Luſtmord als Mord anzu— ſehen ſeien und behauptete, daß in Falle Frankfurter eine Affekthandlung vorliege, die ſich auf einen längeren Zeitpunkt erſtreckte. Man könne hier von einem ſchleichenden Affekt reden. Endlich wandte er ſich dem Strafmaß zu. Der Ankläger ſelbſt habe Milderungs⸗ gründe als vorliegend erachtet. Als ſolche Mil⸗ derungsgründe führte der Verteidiger das politiſche Delikt, das zwar in der Schweiz be⸗ handelt werde wie jedes gemeine Verbrechen, die Krankheit des Angeklagten, die ſeinen Wil⸗ len und ſeine Entſchlußkraft herabgeſetzt hätte und die„Empörung über die ſeinem Volk zu⸗ gefügte Schmach“ an. Anklagerede tig, andere jene. Daß es ein ernſtes Problem iſt, wohl das ernſteſte überhaupt, wird von nie⸗ manden beſtritten. Eine umfaſſende Literatur hat ſich in allen Zeiten damit beſchäftigt. Ge⸗ ſchichtlich Vorgänge können nur von der Ge⸗ ſchichte beurteilt werden. Erſt in hundert Jah⸗ ren wird man klar darüber ſehen. wie das Urteil der Geſchichte endgültig ausſieht. Die Zeitgenoſſen werden in ihrer Mehrheit nie in der Lage ſein, die großen epochemachenden Vorgänge, die ſie mitmachten, abſchließend zu beurteilen. Ich lehne es alſo ab. dem Gegner zu folgen und das Gericht zu einem Forum über politiſche Auseinanderſetzungen und Pro⸗ paganda zu machen.— Anders dagegen ver⸗ hält es ſich mit den rein rechtlichen Ausführun⸗ gen, die der Verteidiger Dr. Curti über das Problem des politiſchen Mordes in Deutſchland gemacht hat. Hier befinden wir uns auf dem Gebiet des rein Rechtlichen. Hier könnten die Ausführungen der Gegenſeite geeignet ſein, bei Ihnen, meine Herren Richter, irrige Vor⸗ ſtellungen hervorzurufen. die eine Schädigung der Intereſſen meiner Auftraggeberin zur Folge haben könnten. Profeſſor Grimm wandte ſich den von dem Verteidiger vorgebrachten Präjudizien zu, bei denen die Behauptung aufgeſtellt wurde, daß man in Deutſchland den politiſchen Mord leicht genommen habe. Das ſei nicht wahr. Er erinnerte an ſeine eigenen Ausführun⸗ gen bei dem Schweriner Prozeß in der ſchwerſten Notzeit Deutſchlands, wo er geſagt habe:„Ich bekenne mich zum Ordnungs⸗ und Rechtsſtaat, aber ich laſſe keine Staatsraiſon zu, die als Recht zuläßt, was Unrecht iſt. Po⸗ litiſcher Mord iſt Mord, habe ich damals ge⸗ ſagt und habe erklärt, daß ich den politiſchen Mord verurteile. Trotzdem wird uns der Vor⸗ wurf gemacht, wir hätten den politiſchen Mord leicht genommen.“ Profeſſor Grimm wandte ſich er offen entgegengetre— ihm nicht aufgepaßt in einer den weiteren Präjudizien des Verteidigers zu und erklärte, daß in allen von ihm aufgeführ⸗ ten Fällen, die Verhältniſſe anders lagen, vor allem im Falle Teilirian, wo die Eltern und Geſchwiſter des Täters vor ſeinen eigenen Augen ermordet worden ſeien, er ſelbſt drei Verwundungen erhalten habe und längere Zeit unter Leichen habe liegen müſſen. Teili⸗ rian hat bekanntlich im Jahre 1931 in Berlin Talaat Paſcha erſchoſſen. Teilirian litt unter epileptiſchen Anfällen und handelte unter dem Einfluß von Alkohol. Von den zahlreichen pſychologiſchen verſtändigen nahm ein Teil in dieſem Unzurechnungsfähigkeit an. Jur Tal ſelbſt führte Profeſſor Grimm aus, daß er nur die Zivilklage vertrete, ſeine Zu⸗ ſtändigkeit alſo eng begrenzt ſei, die er pein⸗ lich beachten wolle. Das Delikt aber berühre Privat⸗ und Strafkläger. Selten, ſagte Pro⸗ feſſor Grimm, habe er einen Mordfall erlebt, der ſo kaltblütig und überlegt, faſt pedantiſch genau wie dieſer ausgeführt worden ſei. Er verwies auf die unumſtößlichen Beweiſe der Schieß übungen, der Zi⸗ Sach⸗ Fall garettenſchachtel und erklärte, daß nir ⸗ gends die Anzeichen einer Affekt ⸗ handlung, nirgends Leidenſchaft feſtzuſtellen ſei. Einen ſchleichenden Affekt aber gebe es nicht. Selbſt die Freunde des Täters bezeichneten ihn als einen Phlegmatiker. Die Zeugen ſagten, daß er in allen Dingen objektiv eingeſtellt geweſen ſei, auch zum Na⸗ tionalſozialismus. Keinerlei Gefühle ſeien zu erkennen. Als er auf der Treppe Frau Guſt⸗ loff gegenübergeſtanden habe, habe er nach ſei⸗ ner eigenen Ausſage das Gefühl unterdrückt, weil der Entſchluß zum Mord feſt in ihm ſtand. Heute ſolle alles das rein gefühls⸗ mäßiges Handeln geweſen ſein. Prof. Grimm ging dann die Feſtſtellungen der Anklage und des Verfahrens noch einmal in einzelnen Punkten durch und wies die Verſuche der Ver⸗ teidigung, an den ermittelten Tatſachen zu rütteln, mit zwingender Logik zurück. Er umriß dann noch einmal das Bild des Mörders, wie es ſich in der Verhandlung er- geben hat, als eines verbummelten, ſeinem Triebleben hingegebenen Studenten, über den das vernichtendſte Urteil ſein eigener Vater am Tage der Tat geſchrieben habe. Dieſer abſchreckenden Er⸗ ſcheinung des Täters ſtellte er dann die makelloſe Perſönlichkeit Wilhelm Guſtloffs gegenüber, der für die Idee, für den Führer und für Deutſchland gelebt habe. Wilhelm Guſtloff ſei ein Kämpfer geweſen, aber von hoher anſtändiger Warte aus habe er ſeinen Kampf geführt. Profeſſor Grimm verlas dann den Brief, den Guſtloff zu Neujahr 1936 an Gauleiter Bohle geſchrieben hat und in dem es u. a. heißt: „Wieder geht ein altes, reiches und kampf⸗ erfülltes Jahr zu Ende, das viel Mühen und Sorgen, die Sie bewegten, mit in die Ver⸗ gangenheit nimmt. Vor uns aber ſteht leuch⸗ tend das große Ziel, das uns unſer Führer ge— geben hat: „Deutſchland“. Wenn auch die Widerſtände im neuen Jahr die man Ihnen und uns allen entgegenſetzt, noch ſo groß ſein werden, ſo kann und wird uns doch nichts von dem beſchrittenen Wege ab— bringen, auf dem uns unſer Führer vorangeht Keine Macht dieſer Welt wird uns abhalten können, getreu unſerem Schwure unſere Pflicht für unſeren Führer und unſere ſtolze Bewegung und damit für unſer geliebtes Va⸗ terland zu erfüllen. Sie können ſicher ſein daß die Landesgruppe Schweiz in ſtolzer Ge⸗ ſchloſſenheit, aufrichtiger Kameradſchaft und unerſchütterlichem Kampfgeiſt weiter ſchaffen wird, um ihrem Ziel, der Zuſammenfaſſung aller Deutſchen. zu dienen. Sie können auch ſicher ſein, daß ich meinerſeits auch im neuen Jahr meine ganze Kraft einſetzen werde, um dieſem Wollen und dieſem Ziele zu dienen.“ Selbſt dieſen Brief habe man falſch aus⸗ gelegt, als wenn man nicht wüßte, daß, wenn in Deutſchland von Deutſchen geſprochen werde, Deutſche gemeint ſeien, und wenn von Schweizern geſprochen würde, auch Schweizer geſagt würde. Mit ſolchen Auslegungskünſten könne und wolle er ſich nicht verſtändigen. Er wandte ſich dann der Behauptung der„ſchein⸗ baren Legalität“ Guſtloffs zu, die entgegen der Verſicherung des Verteidigers, daß er die unantaſtbare Perſönlichkeit Guſtloffs nich ſchmähen wolle, eine ſchwere Schmähung des Ermordeten ſei, gegen die er Einſpruch erheben müſſe. Prof. Grimm hob dann noch die rein menſch⸗ lichen Eigenſchaften des erſten Blutopfers der Bewegung in der Schweiz hervor und ſtellte dieſer Idealperſönlichkeit den Mörder gegen- über, der von ſich aus geſagt hat:„Eine ganze Welle von Haß erfüllte mich gegen alles, was Nationalſozialismus war!“ Eine Welle von Haß! Der Verteidiger hat geglaubt, dieſen Haß als Milderungsgrund anführen zu können. Darf ein Rechtsſtaat zulaſſen, daß der Haß ſich zügellos austobt? Muß er nicht rückſichtslos fordern, daß der Haß an den Schranken des Geſetzes Halt macht, daß er das Geſetz reſpek⸗ tiert? Wir ſtehen heute in der Welt vor den pri mitivſten Dingen. Die Grundlagen unſerer Rechtsordnung ſind in Frage geſtellt. Prof. Grimm zitierte dann einen Ausſpruch des fran⸗ zöſiſchen Juriſten Appleton, daß zuerſt dig Ordnung und eine ſchlechte Ordnung beſſer ſei, als Anarchie.„Es geht heute“, fuhr Prof. Grimm fort,„um die Ordnung ſchlechthin, um Ordnung oder Unordnung, um Ordnung oder Anarchie, um Ordnung oder Chaos, politiſcher Mord iſt Mord. Den politiſchen Mord zulaſſen, ihn verherr⸗ lichen, rechtfertigen oder auch nur milde be⸗ trachten, führt uns zum Chaos. zur Anarchie.“ Prof. Grimm erinnert dann an den feierlichen Moment des Parteikongreſſes, die Weiheſtunde zum Gedenken der über 400 Toten, zu denen heute auch Guſtloff gehöre. Es habe auch in Deutſchland in den Jahren 1930 bis 1932 eine Zeit gegeben, wo die bürgerliche Welt den Ernſt dieſer Dinge nicht erkannt habe, der politiſche Mord zu einer Alltagsrubrik der Ta⸗ gespreſſe geworden war. Heute, wo in einem europäiſchen Lande die Flammen lodern, wie wir es in Deutſchland auch ſchon erlebt hätten, beobachteten wir mit Sorge international eine ähnliche Lage, einen ähnlichen Irrtum, wie er ſich in Deutſchland 1931 bis 1932 ſo bedauerlich ausgewirkt habe. Man ſehe nicht genügend den Ernſt der Dinge. Langſam erſt reife die Erkenntnis heran von der gemeinſamen Ge fahr, die alle Völker Europas bedrohe. „Politiſcher Mord“, ſo ſchloß Prof. Grimm, „iſt Mord. Die Stunde iſt ernſt. Wir kön⸗ nen das, was ſich hier in Ihren ſtillen Bergen abgeſpielt hat. gar nicht ernſt ge⸗ nug beurteilen.“ Am Schluß ſeines Plaidoyers überreichte Prof. Grimm dem Kantonsgericht einen feierlichen Einſpruch gegen die Art der Verleidigung Dr. Curkis In dieſem Einſpruch heißt es wörtlich: Trotz der feierlichen Zuſage hat die Verteidigung den ganzen geſtrigen Verhandlungstag, volle ſechs Stunden, dazu benutzt, Ausführungen zu ma⸗ chen und Schriftſtücke zu verleſen, die mit der Perſon Frankfurters und dieſem Prozeß nicht das Geringſte zu tun haben und eine einzige Beſchimpfung eines der Schweiz befreundeten Lan⸗ des enthalten. Durch dieſes tatſächliche Verhalten der Ver⸗ teidigung ſind die Befürchtungen, die wir in unſerer Eingabe vom 13. November 1936 aus⸗ gedrückt haben, nicht nur beſtätigt, ſondern bei weitem übertroffen worden. Es bedarf keines Nachweiſes, daß durch dieſes uner⸗ hörte Vorgehen der Verteidigung die Intereſſen unſerer Auftraggeberin auf das empfindlichſte verletzt wurden, und daß es ein Mißbrauch des Rechtes der Verteidigung bedeu⸗ Ber dem Gerichts gebäude in Chur, in dem der Mordprozeß Frankfurter verhandelt wird. Poliziſten halten den Eingang beſetzt. Bildberichterſtatter U nd (Schirner, K.) Schweizer rn tet, wenn dieſe es unternimmt, in einem Ver⸗ fahren, in dem die Witwe des Ermordeten von dem Mörder, der ihr das Liebſte geraubt hat, Genugtuung für den erlittenen Schmerz be⸗ gehrt, dieſen Schmerz nur noch zu vermehren durch zügelloſe Angriffe auf die Ehre des Lan⸗ des des Getöteten, die dieſem ein und alles war.“ Nach den Ausführungen Prof. Grimms er— hob ſich der Amtskläger, um die letzten Argumente des Verteidigers zu zerpflücken. Wir kommen auf dieſe in ihrer juriſtiſchen For⸗ 8 glänzenden Ausführungen noch zu— rück. Dann wurde dem Angeklagten das Schlußwork gegeben, war. „Die Verkündung des ſoll ſchriftlich erfolgen. Urteilsverkündung nächſte Woche Nach den Ausführungen Prof. Grimms, die durch ihre ruhige Sachlichkeit wirkungsvoll von den Auslaſſungen des Verteidigers Dr. Curti abſtachen, nahm noch einmal der Amtskläger Dr. Friedrich Brügger das Wort, der eine ſcharfe Abrechnung mit der Verteidi⸗ gung hielt. Eine Sache, für die man eineinhalb Tage nur zur Beſprechung braucht, erklärte er, muß ſchlecht ſtehen. Die Verteidigung hat Ger icht, ſondern für Preſſe geſprochen. Sie hat mit einem ungeheuren Aufwand von„Dokumenten“ ge⸗ arbeitet, deren Herſtellung ſehr koſtſpielig gewe⸗ ſen ſein muß. Es handle ſich um zweifelhafte Druckerzeugniſſe, die mit der Sache ſelbſt gar nichts zu tun hatten. l Der Amtskläger bezeichnete das Plaidoher der Verteidigung als eine ſchwindſüchti ge juriſtiſche Konſtruktion. Für die Be⸗ urteilung der Strafſache ſei die tendenziöſe Pro⸗ pagandaliteratur durchaus wertlos. „Die Tatſache aber ſei unbeſtreithar, daß hier ein vorſätzlicher Mord vorliege.„Wenn das“, ſo erklärte er wörtlich,„kein vorſätzlicher womit das Verfahren abgeſchloſſen Urteils nicht für das eine gewiſſe rr 2 . re 7 N „————»— e 8— 9— ———————— — 3 r . 7 uldigung und Treugelöbnis Die Vorbereilung London, 12. Dez. Im St. James⸗-Palaſt, dem älteſten der Königsſchlöſſer Londons, trat am Samstag um 12 Uhr MéEz. der Thronrat zuſammen, um die Proklamation Kö⸗ nigs Georg VI. aufzuſetzen. Zu die⸗ ſem feierlichen Staatsakt verſammelten ſich die Kabinettsminiſter, die Mitglieder des Geheimen Rates, der Lordmayor und der Alderman von London, ſowie die Sheriffs, d. h. die Inhaber der oberſten richterlichen Stellen der Stadt Lon⸗ don. Im allgemeinen nehmen an dieſem Thron⸗ rat nur die hierzu beſonders berufenen Mitglie- der des Geheimen Rates teil: diesmal waren jedoch ſämtliche Mitglieder des Geheimen Ra⸗ tes anweſend, ſodaß eine glänzende Fülle von Perſönlichkeiten ver⸗ ſammelt war. Sämtliche Mitglieder er⸗ ſchienen in der ihnen zuſtehenden prunkvollen Hofuniform bezw. in ihren mittelalterlichen Amtstrachten. Eine große Menſchenmenge ſam⸗ melte ſich vor dem Palaſt an, um dieſes ſelt⸗ ſame Schauſpiel zu beobachten. Gleichzeitig mit dieſer hiſtoriſchen Sitzung in London begann auch im ganzen Britiſchen Welt⸗ reich unter dem Donner von 21 Salutſchüſſen der gleiche feierliche Staatsakt. Als erſtes proklamierte Neuſeeland den neuen König. Der Generalgouverneur und das neuſeeländiſche Kabinett leiſteten bereits um 3 Uhr MEzZ. den Treueid auf den neuen König. Etwa um die gleiche Zeit erfolgte die Prokla⸗ mation in Queensland. Zeitlich ſodann folgte die Proklamation in Hongkong. In Kanada wurde heute morgen das Amtsblatt veröffentlicht, in dem die Thronbeſteigung Kö— nig Georgs VI. angekündigt wird. Die Prokla⸗ mation wird hier jedoch erſt am Montag erfol- gen. In der Südafrikaniſchen Union erfolgt die Veröffentlichung des Amtsblattes am Sonntag, während die feierliche Ratifizie⸗ rung hier erſt am 8. Januar nach dem Wie⸗ derzuſammentritt des Parlaments vorgenom- men wird. Vor Queensland batte die Beſatzung des deutſchen Kreuzers„Emden“ Gelegen- heit die feierliche Proklamation des Königs mit zu erleben. Unmittelbar nach dem Staatsakt flaggte das Schiff über die Toppen und feuerte zu Ehren des neuen Könias einen Salut von 21 Schüſſen. der Treueid des Thronrals London, 12. Dez. Kurz vor 12.30 Uhr MéEz. verließ König Georg VI. in der Uniform eines Admirals ſeine Wohnung, um ſich zur Sitzung des Thronbeſteigungs⸗ rates in den St. James⸗Palaſt zu begeben. Eine große Menſchenmenge begrüßte den neuen König mit ſtürmiſchem Jubel. Die Fahrt zum Buckingham⸗Palaſt glich einem Triumphzug. Hier beſtieg der König einen anderen Wagen, der die Königsſtandarte führte Neben ihm ſaß Admiral Sir Baſil Brooke, der jahre⸗ lang in der Zeit, da der jetzige König noch Duke of York war, in ſeinen Dienſten geſtanden hatte. In einem zweiten Wagen folaten dann drei Mitglieder des perſönlichen Stabes des Königs. Mord iſt, dann gibt es überhaupt keinen vorſätzlichen Mord mehr.“ Er zählte dann neun Punkte auf, die die Anklage unterſtützen: daß nämlich Frank⸗ furter mit voller Ueberlegung gehandelt, die Waffe mit der Mordabſicht erworben, Schießübungen vorgenommen, die Reiſe nach Davos mit der Mordabſicht angetreten habe. Auch das unmittelbare Geſtändnis Frankfurters nach der Tat ſei hier wie immer entſcheidend. Endlich habe ſich der Mör⸗ der durch nichts von ſeinem Vorhaben abbringen laſſen, den Mordplan ſchriftlich auf der Zigarettenſchachtel niedergelegt, alles ſorgfältig ausgekundſchaftet, ſich Einlaß in die Wohnung Guſtloffs zum Zwecke des Mordes verſchafft und die Mordtat genau ſo ausgeführt, wie er ſie geplant habe. Der Amtskläger bat das Ge⸗ richt, ſeinem Antrag entſprechend zu entſcheiden. Darauf erhob ſich noch einmal der Vertei⸗ diger des Mörders, Dr. Curti, der darüber Klage führte, daß Prof. Grimm mehr geſpro⸗ chen habe, als er angekündigt habe, wodurch die Verteidigung in ihren Rechten beſchränkt wor⸗ den ſei. Der Präſident, Dr. Ganzoni, gab dann dem Angeklagten das letzte Wort. steine Fpur von Reue In typiſch jüdiſcher Art mit weinerlicher Stimme gab der Angeklagte einige der neuen Greuelgeſchichten, die er gehört habe, wieder, von Reue über ſeine verbrecheriſche Tat oder auch nur einer weiteren Begründung ſeines Frevels kein Wort. So widerlich und ab⸗ ſtoßend wie der Eindruck des Angeklagten, ſo widerlich und abſtoßend war auch der Ausklang. Damit war der Mordprozeß David Frank⸗ furter abgeſchloſſen. Das Gericht gab bekannt, daß am Montag keine neue Verhandlung anberaumt ſei, daß das Urteil vielmehr nach der Beratung ſchriftlich zugeſtellt werde. * Der Mordprozeß David Frankfurter iſt be⸗ endet, das Urteil kann nach dem Verlauf des Prozeſſes nicht zweifelhaft ſein. Das, was das Weltjudentum mit dieſem Prozeß bezweckt hat, das neue Deutſchland mit einer neuen Greuelhetze zu überziehen und in der Welt zu verdächtigen, iſt nicht, wohl aber das Gegenteil erreicht worden. Für je⸗ den, der ſich auch nur einen Funken unabbän⸗ gigen Denkens bewahrt hat, liegt die Schuld des Mordbuben und ſeiner Hintermänner ſon⸗ nenklar zutage, von der ſich die Idealgeſtalt ſeines Opfers, Wilhelm Guſtloff, des erſten Blutzeugen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in der Schweiz, in leuchtender Glorie abhebt. Die Schweizer Behörden, und zwar nicht nur die juriſtiſchen Behörden, ſondern auch die Polizei und vornehmlich auch die Po ſt, haben den deutſchen Prozeßbeteiligten ihre ſchwere Aufgabe in bewunderungswürdiger Weiſe zu erfüllen gebolfen. Die Deutſchen fan⸗ den überall bei der Behörde und bei der Be⸗ völkerung freundliche Aufnahme und das denkbar größte Entgegenkom⸗ men. Der Polizeimajor der Stadt Chur, Doggwiler, hat dem Vertreter der deut⸗ ſchen Geſandtſchaft den Dank für die vorbild⸗ liche Haltung der deutſchen Vertreter und zu⸗ gleich die Bewunderung der Churer Kantons⸗ polizei für dieſe Haltung ausgeſprochen. Die⸗ ſen Dank geben die deutſchen Vertreter aufrich⸗ tigen Herzens zurück in der Ueherzeugung, daß dieſer traurige Anlaß das eine Gute gehabt hat, die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen der Schweiz und Deutſchland, die ja durch dieſen Prozeß nicht berührt worden ſind, noch zu ver— tiefen. Vor dem St. James⸗Palaſt erwartete wieder eine große Menſchenmenge den König. Der König wurde ſofort in den Thronſaal des Palaſtes geführt. Der geſamte Thronbe⸗ ſteigungsrat wartete hier auf den neuen Mo⸗ narchen, um die feierliche Proklamation vorzu⸗ nehmen. Zu dem Rat gehören auch die Ver⸗ treterder Dominions und Indiens, die zuſammen mit den übrigen Mitgliedern „einſtimmig und eines Herzens erklären und proklamieren, daß der hohe und mäch⸗ tige Prinz Albert Frederick Ar⸗ thur George nun durch Gottes Gnade un⸗ ſer einziger mächtiger Lehnsherr als König Georg VI. iſt, dem wir aus vollem Herzen und in demütiger Zuneigung Treue und ſtän⸗ digen Gehorſam ſchwören“. Die Mitglieder des Thronrates leiſteten da⸗ rauf Georg VI. ihren Treueid, womit die eigentliche Sitzung des Thronrates begann. Die erſte Amtshandlung des neuen Königs war die übliche Erklärung an dieſen Rat. Darauf ver⸗ 7777 Königsprollamalion in London pflichtete ſich Georg VI., für die Sicherheit der Kirche von Schottland zu ſorgen. Georg VI. nimmt die huldigung der Dominions enlgegen 88 London, 12. Dez. Der erſte Staatsakt des neuen Königs Georg VI. beſtand in der Gewährung einer Audienz an die Vertreter der britiſchen Dominions in, London die dem König dei dieſer Gelegenheit die Hu L digung und das Treuegelöbnis ihrer Länder überbrachten. Der König empfing ſo⸗ dann den Lordpräſidenten Ramſay Mac.⸗ donald und genehmigte eine Verordnung, die beſtimmt, daß der für die Krönung eingeſetzte Zeitpunkt unverändert bleibt. Die Krönung des neuen Königs wird ſomit am 12. Mai 1937 erfolgen. Baldwin leiſtet als erſter den Treueid Während der Verleſung der Königsprokla⸗ mation durch die Wappenherolde in der Stadt traten das Unterhaus und das Ober⸗ haus zu einer feierlichen Sitzung zuſammen, in der die Abgeordneten den Treueid auf den König leiſteten. Im Unterhaus waren etwa 100 Mitglieder anweſend. Die weiteren Abge⸗ ordneten werden den Treueid am Montag leiſten. Nach dem Sprecher leiſtete als Erſter Bald⸗ win den Eid, der folgendermaßen lautet: „Ich ſchwöre beim allmächtigen Gott, daß ich treu ſein und treue Gefolgſchaft Seiner Majeſtät König Georg leiſten werde, ſeinen Erben und Nachfolgern, wie das Geſetz es vorſchreibt.“ Hierauf ſchrieb ſich der Premierminiſter in das in Gold gebundene Buch des Hauſes ein. Auf ihn folgten die Miniſter, die geheimen Staatsräte und die übrigen Abgeordneten, wo— bei die Führer der Oppoſition dadurch ausge⸗ zeichnet wurden, daß ſie unmittelbar nach den Miniſtern den Eid ablegen konnten. Eine ähnliche Szene ſpielte ſich im Ober- haus ab, das zum erſtenmal ſeit dem Tode König Georgs V. zwei Thronſeſſel auf⸗ wies, da der neue König verheiratet iſt. Unter den zahlreichen Lords, die den Treueid leiſteten fiel vor allem der Erzbiſchof von Can⸗ terbury, das Oberhaupt der enaliſchen Kir⸗ chen, auf. der feierliche Jug durch London Der feierliche Jug durch die Londoner Flraßen London, 12. Dez. Am Samstag um 16 Uhr Mézg. wurde Georg VI. an verſchiedenen Plätzen Londons und in der City feierlich ſt zum König ausgerufen. In den Straßen, durch die der Zug der Herolde ging, ſtanden Truppen aller Waffengattungen Spa⸗ lier. Stunden vorher waren die Straßen be⸗ reits ſchwarz von Menſchen, die außerordentlich dicht ſtanden. Dicht beſetzt waren auch die Fenſter der in den Straßen liegenden Häuſer. Die Herolde in ihrer hiſtoriſchen Uniform hatten ſich im St. James⸗-Palaſt verſammelt, wo ein dreimaliges Trompetenſignal die erſte Verleſung der Proklamation ankündigte. Da⸗ rauf ſetzte ſich die Staatsfaroſſe, geführt von einer Eskorte von Gardekavallerie, in Bewe⸗ gung. Vorbei an der Admiralität ging es zur Charing⸗Groß, wo die Proklamation zum zwei— ten Mal verleſen wurde. Am Tempel kam es dann zu einer hiſtoriſchen Szene, die ſchon von früheren Thronbeſteigungen bekannt iſt. Die Straße war für den Zug durch ern Band geſperrt, um ſo zu bekunden, daß hier die City von London beginnt, die nur mit beſonderer Genehmigung betreten werden darf. Beim Herannahen des Zuges wurde die tradi⸗ tionelle Frage geſtellt:„Wer kommt da?“— Die Antwort lautete:„Seiner Majeſtät He⸗ langen, um Seine Königliche Majeſtät, König Georg VI. zum König auszurufen.“ Ein Herold ohne Gefolge, nur von zwei Trompetern begleitet, erhielt darauf Einlaß und wurde zum Lordmajor von London geführt, der in ſchwarz-goldener Robe, umgeben von hohen Beamten der Stadt, den Boten des Kö⸗ nigs erwartete. Nach Ueberreichung der Pro⸗ klamationsurkunde antwortete der Lordmajor: „Ich habe von dem Inhalt des Dokumentes Kenntnis genommen und von der feierlichen Handlung, die ſtattfinden ſoll. Entſprechend altem Brauch der City von London werde ich meine Pflicht tun.“ Nach einem Trompetenſignal forderte dann ein Beamter der Stadt die Herolde auf, die Botſchaft innerhalb der City zu proklamieren. Der ganze Zug rückte darauf in die City ein und wiederum wurde Georg VI. feierlich zum König ausgerufen. Nunmehr ſchloß ſich der Lordmajor den Herolden und der Progzeſſion an, um an der letzten Verleſung der Proklama⸗ tion vor der königlichen Börſe teilzunehmen. Jubelrufe der begeiſterten Menge begleiteten den Zug zum St. James-Plaſt bis zur könig⸗ lichen Börſe. In der City herrſchte faſt lebens⸗ gefährliches Gedränge. Vorſorglich hatte die Polizei die Straßen für den geſamten Verkehr geſperrt, aber dennoch bedurfte es eines gro⸗ ßen Polizeiaufgebots, um den Strom der Men⸗ ſchen zu lenken. Alle amtlichen Gebäude der Stadt hatten zur Feier des Tages Flaggen⸗ rolde, die Eintritt in die City von London ver- ſchmuck angelegt. Einſtellung von Ireiwilligen in das Regiment General Göring im Herbſt 1937 Berlin, 12. Dez. miniſterium gibt bekannt: Das Reichsluftfahrt⸗ Anfang Oktober 1937 erfolgt die mäch ſt ee Einſtellung von Freiwilligen im Regiment General Göring(motoriſiert): Standort Ber⸗ lin. Alter: 18—25 Jahre, Größe: Nicht unter 1,68 Meter. Vorausſetzung für die Einſtellung iſt, daß der Bewerber a) die deutſche Staatsangehörigkeit(Reichs⸗ angehörigkeit) beſitzt, b) wehrwürdig iſt, c) tauglich iſt, d) nicht Jude oder Miſchling iſt, e) gerichtlich nicht vorbeſtraft und auch ſonſt unbeſcholten iſt(auch ſchwehende Ge⸗ richtsverfahren ſchließen die Einſtelluno aus), f) unverheiratet iſt, g) die Gewähr bietet daß er jederzeit rück⸗ haltlos für den nationalſozialiſtiſchen Staat eintritt. Dem Bewerbungsgeſuch iſt beizufügen: Le⸗ beuslauf, Freiwilligenſchein bezw. beglaubigten Auszug über Seiten 1 und 3——5 des Wehr paſſes und zwei Paßbilder in bürgerlicher Klei⸗ dung ohne Kopfbedeckung. Freiwillige der Jahrgänge 1915 bis 1919 werden im April 1937 zur Erfüllung ihrer Arbeitsdienſtpflicht herangezogen. Meldeſchluß für die Herbſteinſtellung iſt der 15. 1. 1937. Geſuche, die nach dieſem Termin eintreffen, können nicht mehr berückſichtig⸗ werden. „Für jeden wehrfreudigen, jungen Deutſchen iſt es eine Ehre und Auszeichnung, wenn er im Regiment des Oberbefehlshabers der Luft⸗ waffe, Generloberſt Göring, dienen darf. Die Beförderungsausſichten und die Möglichkeit der Weiterverpflichtung auf 12 Jahre ſind im Re⸗ giment General Göring für tüchtige Soldaten beſonders günſtig. Die Freiwilligen können enutſprechend der Vielſeitigkeit des Regiments General Göring als Infanteriſten(Jäger), Flakartillerie, Pio⸗ niere, Kraftfahrer und Reiter Verwendung finden. Einſtellungsgeſuche mit den notwendigen Pa⸗ pieren ſind ſofort zu richten an Regiment General Göring, Berlin-Charlottenburg, Königin-Eliſabeth-Straße 49. herzog von Vindſor! 8s London, 12. Dez. König Georg VI. verlieh heute abend ſeinem Bruder, dem frei⸗ willig vom Thron geſchiedenen König Eduard VIII., Titel und Rang eines Herzogs von Windſor. Proklamalion König Georgs VI. an Flolte, heer und Luflwaſſe 98 London, 12. Dez. Anläßlich ſeiner Thronbeſteigung erließ König Georg VI., die bei dieſer Gelegenheit übliche Proklama⸗ tion an die Flotte, das Heer, die Luftwaffe und die Beamtenſchaft. Er bringt darin ſein beſonderes Intereſſe an den drei Waffengattungen und an dem Wohl⸗ ergehen der Beamten zum Ausdruck. In der Proklamation an die Flotte ſagt der König, er erinnere ſich mit Stolz der Tatſache, daß er feine erſte Ausbildung in der Flotte erhalten habe. Weſentlich be⸗ trachte er es, daß er als Marineoffizier im Frieden habe dienen dürfen. In der Schlacht am Skagerrak, der größten Seeſchlacht der Neu⸗ zeit, ſei er Zeuge geweſen, wie der britiſche Seemann im Gefecht das Erbe der großen Tra⸗ ditionen hochhalte. Er habe das feſte Ver- trauen, daß die Flotte ihre Tradition auch weiterhin zu wahren wiſſen werde. Die Luftwaffe, ſo erklärte der König weiter, habe ſich den vielen Aufaaben, die ihr ihr raſches Anwachſen geſtellt habe, mehr als gewachſen gezeigt. Er bewundere auch den Muk und die Energie, mit denen das Heer alle ſeine ſchwierigen Aufgaben erfüllt habe. das 5 A.- und 6J.-Führerkorys beim Führer Oberſalzberg, 12. Dez. Nach der kürz⸗ lich erfolgten Verabſchiedung des Reichsge⸗ ſetzes vom 1. Dezember 1936 ließ der Führer die zu ihrer gemeinſamen Arbeitstagung in Berchtesgaden verſammelten SA.- und HF. Führer, an der Spitze Stabschef Viktor Lutze und Reichsjugendführer Baldur von Schirach, als ſeine Gäſte zu ſich auf den Oberſalzberg bitten. Dieſer Beſuch bildete den Höhepunkt und Abſchluß der gemeinſamen Arbeitstagung der SA. und HJ. Inmitten der Winterbergwelt des Berchtesgadener Landes verbrachten die SA.⸗ und HJ.⸗Führer einige unvergeßliche Stunden mit dem Füh⸗ rer. So geſtaltete ſich der Verlauf der Tagung, für alle Teilnehmer zu einem bleibenden Er⸗ lebnis, das der tiefen Verbundenheit dieſer beiden Parteigliederungen mit dem Führer aufs Neue Ausdruck gab. Enlſckließung des Välkerbundsrales zum Streit in Spanien Ss Genf, 12. Dez. Der Völkerbundsrat hat am Samstagabend in öffentlicher Sitzung eine Entſchließung angenommen, die das Ergebnis von am Vormittag abgehal⸗ tenen Beſprechungen zwiſchen den Ratsmäch⸗ ten darſtellt. Darin wird feſtgeſtellt, daß der Rat aufgefordert war, eine Lage zu prüfen, die im Sinne von Artikel 11 der Völker⸗ bundsſatzungen geeignet war, die internatio⸗ nalen Beziehung und das gute Einvernehmen zwiſchen Nationen zu trüben. Der Rat ſer der Anſicht, daß dieſes gute Einvernehmen ohne Rückſicht auf die innerpoli⸗ tiſche Geſtaltung der Nationen aufrecht erhalten werden müſſe, und erinner! alle Staaten, die politiſche und territoriale Unabhängigkeit eines Staates zu achten. Wei⸗ ter begrüßt der Rat das Beſtreben des Nicht⸗ einmiſchungskongreſſes, wirkſame Kontrollmaß⸗ nahmen zu ſchaffen. Ferner wird der von Großbritannien und Frankreich unternom⸗ mene Schritt in der ſpaniſchen Angelegenheit begrüßt. Es wird ferner als wünſchenswert bezeichnet, ſo raſch wie möglich, eine inter⸗ nationale Aktion verſöhnenden Cbarakters ins Leben zu rufen. Für den Wiederaufbau Spaniens könne eine internationale Hilfe ebenfalls erwünſcht ſein. Die nächſte Ratsſitzung findet vorausſichtlich am Montagvormittag ſtatt. Zur Verhandlung ſteht der franzöſiſch⸗türkiſche Streitfall. 300 kalalaniſche Separaliſten von Anarchiſten erſchoſſen Paris, 12. Dez. Wie das„Echo de Pa⸗ ris“ meldet, herrſcht in Katalonien der rote Terror von Tag zu Tag in immer ſtärkerem Ausmaß. 300 Anhänger der ſepa⸗ ratiſtiſch⸗kataloniſchen Partei„Eſtat Cata⸗ lais“ ſeien von Mitgliedern der iberiſchen Anarchiſtenvereinigung erſchoſſen worden, weil ſie angeblich gegen das„neue anar⸗ chiſtiſche Wirtſchaftsſyſtem“ gearbeitet hätten. Unter den Opfern habe ſich auch der vor kur⸗ zer Zeit auf Veranlaſſung der Anarchiſten von Companys abgeſetzte Polizeichef von Barce⸗ lona befunden. Rudolf heß dankt Frau Guftloff §8 München, 12. Dez. NSK. meldet: Auf ihrer Rückreiſe von Chur, wo ſie im Pro⸗ zeß gegen den Mörder ihres Gatten, des frü⸗ heren Landesgruppenleiters Schweiz der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP., Wilhelm Guſtloff, vor Gericht entſcheidend wichtige Ausſagen machen mußte, wurde Frau Guſt⸗ loff heute in München vom Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß empfangen. Rudolf Heß ſprach Frau Guſt⸗ loff im Namen des Führers den Dank für das perſönliche Erſcheinen in dem Prozeß aus, das für ſie ſo ſchmerzliche Erinnerun⸗ gen wecken muß; er wiſſe, daß ihr würdevolles Verhalten vor Gericht nicht allein dem ehren⸗ den Andenken an ihren Gatten, ſondern dem ganzen nationalſozialiſtiſchen Deutſchland ge⸗ dient habe. Vf. 88. 50. N letzte dwiſ⸗ Auft auf über! ſich a Abm. mache det als! Stun ſtand wat net macht, Schne ginge n der e dai d un Flan fh Dur I Jun bundp mund folgen Konra bold Mann bein hein, Ettieb r lütz⸗ eichzge⸗ Führer ung in 0 90 Lutze von if den bildete nſamen imitten ladener Fübter Füh⸗ agung, en Er⸗ dieſet Fühter 1105 dera Sitzung 1, die cbgehal⸗ 1 lehmen fat ſel nehmen tpoll, olnaß⸗ r bon ſernom/ e Pa⸗ N rote immet t ea Cala etiſcen worden, „ gnat⸗ bitten ot lu ien von Harte; U neldel c 3 7 * n Wünſch ſetzte der Sport vom Sonntag Auch Valdhof⸗-Pforzheim nur 1.11 Gleich ftarke Spitzengruppe im Fußball⸗Gau Baden Eine ſeltene Ausgeglichenheit ſcheint augen⸗ blicklich in dem Kräfteverhältnis der drei Ta⸗ bellenführer des Gaues Baden zu liegen. Nach⸗ dem der augenblickliche Spitzenreiter VfR. Mannheim bereits gegen den FC. Pforzheim 0:0 geſpielt hatte und am vergangenen Sonn⸗ tag der VfR. und Waldhof ſich 111 trennten, ſpielten die Waldhöfer diesmal auch gegen Pforzheim 1:1 unentſchieden. Wenn das am erſten Dezember⸗-Sonntag von den Pforzhei⸗ mern gegen Mühlburg bereits ſo gut wie ge⸗ wonnene Spiel nicht kurz vor Schluß abgebro⸗ chen worden wäre, hätten die drei Tabellen Erſten in Baden auch die gleiche Punktzahl. Auf jeden Fall verſpricht das Ringen um den Meiſtertitel in Baden noch recht ſpannende Kämpfe zu bringen. Der Tabellenſtand: VfR. Mannheim 9 21:7 14:4 SV. Waldhof 9 24:10 14:4 FC. Pforzheim 8 12˙4 12·˙4 Germania Brötzingen 9 14:15 99 Freiburger FC. 9 15247 9:9 VfL. Neckarau 9 10:15 8:10 VfB. Mühlburg 8 11:18 7:9 Sp.⸗Vg. Sandhofen 8 11:13 6·10 Karlsruher FV. 9 8:13 4:14 FV. Raſtatt 04 8 620 3:13 5. Paldhof— 1. 36. Pforzheim 1:1(1:1 ** Nach dem Lokalkampf VfR.— Waldhof am letzten Sonntag beanſpruchte die Begegnung zwiſchen Waldhof und Pforzheim die größte Aufmerkſamkeit. Die Waldhöfer waren bis auf die Anfangsminuten ſpieleriſch faſt ſtets überlegen(Ecken 11:0 für Waldhof!), konnten ſich aber gegen die ausgezeichnete Pforzheimer Abwehr nicht durchſetzen; beſonders Nonnen⸗ macher im Tor war überragend. Die Leiſtung der Gäſte iſt noch um ſo höher einzuſchätzen, als Neuweiler bereits nach einer halben Stunde verletzt wurde, dann zeitweiſe draußen ſtand oder als Statiſt mitwirkte. Im Sturm war Fiſcher der beſte Mann, auch Mittelſtür⸗ mer Wünſch wußte zu gefallen. Bei Waldhof machten ſich Drayß, Hermann, Siffling und Schneider beſonders verdient. Die Pforzheimer gingen ſchon in der 9. Minute in Führung. den Linsaußen Groſſe fein ein, der entſchloſſen einſandte. Dann nahm Wald⸗ hof das Spiel in die Hand. konnte aber erſt kurz vor der Pauſe durch Schneider nach einer Flanke von Siffling 3 ausgleichen. 8000 Zu⸗ ſchauer wohnten dem Treffen bei, das Dehm⸗ Durlach leitete. * Badens Rofal-Elf gegen Meſtfalen Zum Zwiſchenrundenſpiel um den Reichs⸗ bundpokal gegen den Gau Weſtfalen in Dort⸗ mund hat der badiſche Gauſportwart Pleſch folgende Elf aufgeboten: Drayß(Waldhof); Konrad(VfR. Mannheim), Schwender, Leu⸗ pold(beide Waldhof), Kamenzien(VfR. Mannheim), Heermann(Waldhof), Langen⸗ bein(VfR Mannheim), Fiſcher(FC. Pforz⸗ heim), Siffling. Schneider(beide Waldhof), Striebinger(VfR. Mannheim). Als Erſatzleute machen (Pforzheim) und Feth(VfR. Reiſe mit. Die Weſtfalen, die in der Vorrunde in Kaſ⸗ ſel ohne Heranziehung der bewährten Spie⸗ ler von Schalke den Gau Heſſen ausſchalteten, werden auch gegen Baden mit einer Elf ohne Schalkeſpieler antreten. Der FC. Schalke 94, der mit ſeinen Meiſterſchaftsſpielen ſehr weit zurück iſt, wird an dieſem Tage ein weiteres Punkteſpiel austragen. Nonnenmacher Mannheim) die Die Lage im Gau Südweſt Im Gau Südweſt kamen am Sonntag wie⸗ der nur vier Meiſterſchaftsſpiele zum Austrag. Boruſſia Neunkirchen deren Spiel gegen Pir⸗ maſens am letzten Sonntag wegen ſchlechter Platzverhältniſſe ausgefallen war, kam auch diesmal nicht zum Spiel, weil Union Nieder- rad unterwegs mit dem Omnibus liegen ge⸗ blieben war und nicht in Neunkirchen eintraf. Die Spielleitung wird ſich mit dieſem Falle noch zu befaſſen haben. Der Gaumeiſter Wor— matia Worms hatte auf eigenem Platze den an vorletzter Stelle ſtehenden FV. Saarbrücken zu Gaſt, der, von der Sorge um den Verbleib in der erſten Klaſſe getrieben, zu einer ſehr guten Leiſtung kam und den Wormſern mit einem 0:0 den erſten Punkt auf heimiſchem Platze abnahm. Auch die an letzter Stelle ſtehenden Sportfreunde Saarbrücken kämpften angeſichts ihres ſchlechten Tabellenſtandes mit dem Mute der Verzweiflung. Der Leidtra⸗ gende war hier die Frankfurter Eintracht, die nach einer Kette von Siegen nun wieder die Bitternis einer Niederlage auskoſten mußte. Mit 4(3:1) wurden die Frankfurter geſchla— gen. Kickers Offenbach befeſtigte mit einem knappen Sieg von 1:0(110) in Wiesbaden. der die erſte Heim-Niederlage der Kurſtädter bedeutete, die Tabellenführung und ſteht jetzt mit 16:4 Punkten an der Spitze. Wormatia folgt mit 14:4 Punkten an zweiter Stelle vor Eintracht Frankfurt mit 14:8 Punkten Vierter wurde der Fa. Pirmaſens der nach einer ſehr guten Leiſtung in Frankfurt gegen den FSV. Punkte, die Sportfreunde bleiben mit einem ſchlechteren Torverhältnis Letzter. Offenbacher Kickers 10 7 2 1 24.14 1624 Wormatia Worms 9 6 2 1 30.14 144 Eintr. Frankfurt 11 7 0 4 29:23 14:8 FK. Pirmaſens 9 4 2 3 15:19 10:8 Boruſſia Neunkirch. 9 3 3 3 15:13 919 SV. Wiesbaden 10 4 1 5 13116 911 FSV. Frankfurt 11 338 5 9 911 Union Niederrad i FV. Saarbrücken 10 1 3 8 1 Spfr. Saarbrücken 10 2 1 7 14:26 5115 Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt Alemannia Ilvesheim behauptet ſich Alemannia Ilvesheim— Amic. Viernh. 311 Kurpfalz Neckarau— V. 08 Hockenheim 211 Fortuna Heddesheim— FC. 08 Mannh. 51 SC. Käfertal— VfTuR. Feudenheim 52 Olympia Neulußheim— Fort. Edingen 322 Der Sonntag hat hier das erſte Eingreifen des Tabellenführers in die Rückrunde gebracht, wobei ſich dieſer gegen Amicitia Viernheim mit 3:1 behauptete. Wenn nun nicht alles ganz ſchief geht, müßte Ilvesheim eigentlich ſeine Führung behaupten können. Im Treffen Käfer⸗ tal—Feudenheim blieben die Platzherren mit 5:2 Sieger. Auch Olympia Neulußheim konnte erwartungsgemäß, wenn auch recht knapp, mit 3:2 über Fortuna Edingen triumphieren. Da⸗ gegen brachten zwei andere Spiele Ueber⸗ raſchungen: Hockenheim verlor in Neckarau ge⸗ Max Schmeling hat auf ſeiner Ameritareiſe nun doch noch den gewünſchten Erfolg gehabt: Der Titelkampf mit Weltmeiſter Braddock wurde für den 3. Juni endgültig abgeſchloſſen. Es hat lange gedauert, ehe man den Weltmei⸗ ſter dazu bekam nachdem er bis dahin offen⸗ ſichtlich dem Zuſammentreffen mit dem Deut— ſchen aus dem Wege gegangen war und mit immer wieder neuen Einwänden dieſen Kampf zu verhindern ſuchte. Die Verhandlung vor der Boxkommiſſion war ebenfalls ergebnislos verlaufen, obwohl die Sportliche Behörde Braddock mit ſtrengen Maßnahmen gedroht hatte. Erſt als ſich die Leute um Braddock gar keinen Rat mehr wußten, unterzeichneten ſie den Vertrag vom Madiſon Square Garden und der Titelkampf kann nun für den 3. Juni 1937 im Long Island-Stadion als geſichert gelten, vorausgeſetzt, daß Braddock bis dahin nicht wieder mit neuen Einwänden komnit. Der Vertrag enthält die Klauſel, daß es bei- den Boxern erlaubt ſein ſoll, vorher Kämpfe unter 15 Runden auszutragen, wobei jedoch für Braddock ein ausdrückliches Verbot beſteht, gegen Joe Louis zu kämpfen. Schmeling hat damit alſo den Hauptzweck ſeiner Reiſe er— reicht, nämlich die Verhinderung des geplanten Kampfes Louis— Braddock in Atlantic City, der unter Umſtänden alle Ausſichten unſeres Titelanwärters zunichte gemacht hätte, wenn Braddoch ko. geſchlagen worden wäre. Neuer ko.-Sieg henſers Deutſch⸗italieniſche Berufsboxkämpfe in München Seit längerer Zeit wurden in München am Freitagabend zum erſtenmal wieder Berufs⸗ boxkämpfe erſten Ranges geboten. Rund 4000 Zuſchauer füllten den Zirkus Krone. Der Bor⸗ abend, deſſen Schirmherrſchaft Gauleiter Adolf Wagner übernommen hatte, bot durchweg aus⸗ gezeichnete Leiſtungen. In einem Lokaltreffen ſtanden ſich zunächſt Schmidt⸗München— Eials⸗ perger-Roſenheim gegenüber. Die beiden Mit⸗ telgewichtler blieben ſich nichts ſchuldig und trennten ſich unentſchieden. l Das erſte internationale Treffen brachte die Halbſchwergewichtler Franz Sing⸗ München und Clemente Meroni⸗Italien in den Ring. Nach einem harten, abwechſlungs⸗ reichen Treffen, in dem zunächſt der Münche— ner die Führung hatte, dann aber dem Ita⸗ gen Kurpfalz mit 1˙2 und 08 Mannheim ließ ſter iſt nicht gewertet. Braddock-Ichmeling am 3. Juni 1937 ſich in Heddesheim gar mit 511 ſchlagen. An der Plazierung der Tabelle hat ſich aber wenig geändert. Der Tabellenſtand: Sp. Tore P. Alemannia Ilvesheim 12 48:15 22 Olympia Neulußheim 13 4026 19 Phönix Mannheim 12 23:16 17 SC. Käfertal 13 27:20 17 Amicitia Viernheim 13 23:19 14 Germ. Friedrichsfeld 12 3722 13 Vf TR. Feudenheim 12 27:31 12 08 Mannheim 12 26:29 9 8s Hockenheim 18 29:40 9 Fortuna Heddesheim 13 2332 8 Kurpfalz Neckarau 12 17:39 7 Fortuna Edingen 13 19:50 3 Jüdheſſens Bezirksklaſſe Sportogg. Arheilgen— MSW. Darmſtadt 0:2 Olym. Lampertheim— Fc. Egelsbach 6:0 Olympia Lorſch— VfR. Bürſtadt 1:2 SV. 98 Darmſtadt— Norm. Pſiffligheim 4:4 SV. Horchheim— Alemannia Worms 5:0 Haſſia Dieburg— SV. Münſter abgebrochen Der neue Tabellenſtand: MSV. Darmſtadt 12 9 201 9914 20 VfR. Bürſtadt n FC. Egelsbach S8 i n Olympia Lorſch VVT Olympia Lampertheim 12 6 2 4 32.23 14 SV. 98 Darmſtadt 12 5 4% 2924 14 Sp.⸗V. Horchheim F 11 llemannia Worms e Sp.⸗Vag. Arheilgen 13 3 2 3 39 8 Sp.⸗V. Münſter!) 12 3 2 D 8 Haſſia Dieburg) G Norm. Pfifligheim V *) Das abgebrochene Spiel Dieburg— Mün⸗ ßenden Bantamgewichtstreffen zwi⸗ ſchen Schiller-Berlin und Rodriguez ging der Italiener von Beginn an mächtig los und ſam⸗ melte eifrig Punkte. In der vierten Runde kam Schiller im Nahkampf ſtärker auf, mußte aber, nachdem die 6. und 7. Runde ausgeglichen ver— laufen waren, ſeinem Gegner die Schlußrunde und damit den Punktſieg überlaſſen. Der deutſche Mittelgewichtsmei ſt e x Beſſelmann⸗Köln wurde von Deyana-Italien ſofort mit Schlagſerien überfallen. Beſſelmann hatte Mühe, gegen die ſchnellen Schläge ſeines Gegners aufzukommen. Dann aber kam der Deutſche beſſer durch. In der 5. Runde ſchloß ſich Deyanas Auge. In der Pauſe wollte der Italiener bereits aufgeben, kämpfte dann aber doch weiter, um in der 6. Runde beide Hände zu heben. Techniſcher k.o.-Sieger: Beſſelmann. Der Hauptkampf brachte den Ex⸗Europa⸗ meiſter Adolf Heuſer-Bonn und Vito ⸗ rio Livan in den Ring. Vom Gong weg überfiel der Italiener den Deutſchen mit ſeinen Angriffen. In den erſten beiden Runden gab es viel Nahkampf. Livan ſchlug viel und hart gegen Heuſers Magen und Herz, während Heuſer mit Kopf⸗ und Körpertreffern antwor— tete. In der 3. Runde mußte Heufer eine harte Gerade Livans hinnehmen, die ihm aber nichts ausmachte. Von der 4. Runde ab wurde die Ueberlegenheit des Deutſchen offenſichtlich. Der Italiener wurde ſtändig durch den Ring ge— trieben. In der 7. Runde kam das überraſchen⸗ de Ende. Livan war ziemlich erſchüttert, mußte einige Male zu Boden und hob ſchließlich die Hände zum Zeichen der Aufgabe. Jporlneuigkeilen in Kürze Italien und die Tſchechoſlowakei trugen am Sonntag in Genua einen Fußballänderkampf aus. Die Italiener, die vor einigen Wochen in Berlin gegen die deutſche Nationalmann⸗ ſchaft 2:2⸗Unentſchieden ſpielten, blieben mit 2:0(2:0) ſiegreich. Frankreich und der Portugal⸗Erſatz Jugo⸗ ſlawien trugen in Paris ebenfalls einen Fuß⸗ balländerkampf aus. Die Gäſte lieferten den Franzoſen großen Widerſtand und gaben ſich nur mit 1:0(1:0) geſchlagen. Der Schalker Nationalſpieler Adolf Urban hat ſeine Lungenentzündung glücklich überſtan⸗ liener das Kommando überlaſſen mußte, wurde der Gaſt verdienter Punktſieger. In anſchlie— Den jetzt vom Fachamt Rudern veröffentlich⸗ ten Regatta-Terminen für das Jahr 1937 iſt erfreulicherweiſe zu entnehmen daß die im Jahre 1934 zum Zwecke der Olympia⸗Vorberei⸗ tungen eingeführten acht Hauptregatten auch weiterhin beſtehen bleiben. Dieſe Veranſtal⸗ tungen(Mannheim am 13. Juni. Berlin⸗ Grünau am 20. Juni, Mainz am 27. Juni, Danzig und Eſſen⸗Baldeney am 4 Juli, Frank⸗ furt am Main und Hamburg am 11. Juni und das deutſche Meiſterſchaftsrudern am 1. Aug. in Leipzig) bilden die Grundpfeiler des um⸗ fangreichen Programms. Den Auftakt zur Kampfzeit der brandenburgiſchen Ruderer bil⸗ det am 2. Mai der große Verfolgungskampf „Quer durch Berlin“, das ſeine große Werbe⸗ kraft auch diesmal beweiſen wird.— Nach⸗ ſtehend der neue Regatta⸗Kalender: mit 2:1(1:1) gewann und nun 108 Punkte beſitzt. Die beiden Saarbrücker Maunſchaften famey trotz ihrer ſonntßolichen Erfelge nicht vom letzten Platze weg beide haben 5115 23. Mai: Brandenburg Havel), Radebeul. Hanau, Köln oder Trier. 30. Mai: Berlin(Frühjahrs⸗Regatta), Ham⸗ Dresden⸗ Das deulſche Ruderjahr 1937 Die acht Hauptregatten bleiben weiterhin beſtehen den; er kann das Krankenhaus in den nächſten Tagen verlaſſen. burg(Frühjahrs⸗Regatta), heim(Ruhr). 6. Juni: Bernburg, Potsdam, Stuttgart (oder Köln). 13. Juni: Angerburg, Aſchaffenburg, Dres⸗ den, Gießen Hengſteyſee, Lübeck, Mannheim, Stettin. 20. Juni: Berlin⸗Grünau(Große Regatta), Duisburg, Emden, Halle, Kaſſel, Kiel, Kö⸗ nigsberg, Offenbach. Saarbrücken. 27. Juni: Bremen, Frankfurt(Oder), Greifs⸗ wald, Konſtanz, Magdeburg. Mainz. 4. Juli: Danzig, Eſſen(Baldeneyſee), Karls⸗ ruhe, Koblenz, Leipzig. Neuruppin, Paſſau, Schneidemühl. 11. Juli: Deſſau. Frankfurt am Main, Hamburg, Hameln, Oberſchleſien, Prenzlau. 18. Juli: Bad Ems, Berlin(Gig⸗Regatta), Calbe. Schwerin. Mürzburg. 25. Juli: Limburg, Neuſtettin. Heidelberg, Mül⸗ Breslau, Hannover, bzw. Heilbronn, Trier Fußball in Zanſen Züddeulſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: FSV. Frankfurt— FK. 03 Pirmaſens 12 Spfr. Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 412 SV. Wiesbaden— Kickers Offenbach 01 Bor. Neunkirchen— Union Niederrad ausgef. Wormatia Worms— V. Saarbrücken 00 Gau Baden: SV. Waldhof— 1. FC. Pforzheim 15 Gau Württemberg: — Sportfr. Stuttgart— 1. SSV. Ulm 1·0 VfB. Stuttgart— SV. Göppingen 42 Sportfr. Eßlingen— SCC. Stuttgart 2:0 Union Böckingen— Stuttgarter Kickers 410 Gau Bayern: 1860 München— Wacker München 12 VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee— Bay. München 32 Sp.⸗Vag. Fürth— 1. FC. Nürnberg 274 BC. Augsburg— FC. 05 Schweinfurt 1275 Gau Heſſen: Sp.⸗Vg. Niederzwehren— VfB. Friedberg 2: Boruſſia Fulda— 1. FC. Hanau 1893 2:0 Kurheſſen Marburg— Kewa Wachenbuchen 22 Freundſchaftsſpiele TSV. Altrip— VfR. Mannheim 26 Karlsruher FV.— Phönix Mannheim 41 Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksllaſſe Gruppe Südheſſen Spvgg Arheilgen— MSV. Darmſtadt 0: Olympia Lampertheim— FC. Egelsbach 6: Olympia Lorſch— VfR. Bürſtadt 1 Sportv. Horchheim— Alemannia Worms 5 SV. 98 Darmſtadt— Norm. Pfiffligheim 414 Haſſia Dieburg— Sportv. Münſter 221 abgebr. Gruppe Unterbaden⸗Weſt Alem. Ilvesheim— Amieitia Viernheim SC. Käfertal— VfTR. Feudenheim Fortuna Heddesheim— 08 Mannheim Kurpfalz Neckarau— 08 Hockenheim Olympia Neulußheim— Fortuna Edingen 3: Gruppe Pfalz⸗Oſt Phönix Ludwigshafen— FV. Speyer 4 1914 Oppau— 03 Ludwigshafen 3 Kickers Frankenthal— Pfalz Ludwigshafen 3: 2 TV. Frieſenheim— 08 Mutterſtadt 04 Ludwigshafen— ASV. Ludwigshafen! Spogg. Mundheim— TSV. Rheingönheim b: Gruppe Rheinheſſen Haſſia Bingen— Opel Rüſſelsheim 283 Unterliederbach— Geiſenheim 121 Mainz 05— Weiſenau 17 Koſtheim— Tura Kaſtel 421 Okriftel— Flörsheim 0.0 Viktoria Walldorf— 03 Mombach 23 Handball-Ergebniſſe Gau Südweſt SV. 98 Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 816 Ingob. St. Ingbert— MSV. Darmſtadt 116 VfR. Schwanheim— Germ. Pfungſtadt 323 TV. Haßloch— FS Frankfurt 12⁰4 Gau Baden SC. Freiburg— SV. Waldhof 7 TV. Rot— Tgd. Ketſch 775 TV. 62 Weinheim— VfR. Mannheim 220 TSV. Oftersheim— TV. Ettlingen 9:7 hocken am Jonnkag SC. Frankfurt 1880— Offenbacher RV. 74 4:4 Höchſter HC.— Allianz Frankfurt 113 Eintracht Frankfurt— FSV. Frankfurt 112 Wiesbadener THC.— Reichsb. Frankfurt 10:0 VfR. Mannheim— MTG. Mannheim 10 Frankfurter TV. 1860— Tgſ. 46 Darmſtadt 013 Tgde. Worms— TV. 46 Mannheim 02 Rund um den Wurfkreis Waldhof weiter ungeſchlagen Badens Gaumeiſter Waldhof hatte beim SC. Freiburg anzutreten, wo ſein Erſcheinen 1000 Zuſchauer angelockt hatte. Obwohl die Mann— heimer nicht das Letzte hergaben, gelang ihnen mit 7:2(5:1) ein müheloſer Sieg. Der an zweiter Stelle ſtehende Neuling TV. Rot ſchlug nun auch die Turngemeinde Ketſch 7:5(513), wodurch dieſe den dritten Platz an den in 5:2(3:1) ſiegreichen VfR. Mann⸗ Weinheim heim abtreten mußte. Der Neuling Ofters⸗ heim ſchlug Ettlingen 97. In der Tabelle führt ungeſchlagen Waldhof mit 1711 Punk⸗ ten vor TV. Rot mit 15:3 Punkten, VfR. Mannheim(11:5) und Tgm. Ketſch(10:6). Altenſtadt unerreichbar? Württembergs Gaumeiſter und Tabellenfüh⸗ rer Turnverein Altenſtadt, der bisher noch kei⸗ nen Punkt verlor, hatte im achten Meiſter⸗ ſchaftsſpiele des Gaues in Stuttgart gegen die Turngeſellſchaft anzutreten. Mit 7.5 blieb Altenſtadt allerdings knapper als erwartet Sieger. Mit vier Punkten Vorſprung vor dem TSV. Süſſen, der den KSV. Zuffenhauſen mit 11:3 bezwang, führt Altenſtadt die Tabelle mit 16:0 Punkten an. Durch die Niederlage gegen Süſſen trat Zuffenhauſen den dritten Platz an den Turnerbund Göppingen ab, der über Cannſtatt 10:3 gewann. Die Stuttgarter Kickers ſiegten in Eßlingen 9:5 und ſtehen an 5. Stelle. Gau Südweſt VfR. Schwanheim— Germ. Pfungſt. 5:3(5:2) 28 Darmſtadt— Pfalz Ludwigshafen 816(2:4) Ing. St. Ingbert— MSV. Darmſtadt 126(1:3) TV. Haßloch— FSV. Frankfurt 12:4(9:3) Im Gau Südweſt hat ſich die Lage zu Gun⸗ ſten des VfR. Schwanheim entwickelt und es muß mit einer Meiſterſchaft des Neulings ge⸗ 1. Auguſt: Leipzig(deutſche Meiſterſchaft). rechnet werden. 3222 AA E OMX A NM VON WSU F SANS NMARKLCK N 1 Forketzung „Das iſt richtig, aber das Schiff iſt ſcheinbar in eine Mulde abgerutſcht, es liegt ſchräg. Der Bug ragt empor und iſt rund ſechsunddreißig Meter vom Meeresſpiegel entfernt, dann ſenkt ſich's bis auf zweiundvierzig Meter!“ „Die Sache ſieht dann ſchon anders aus.“ „Ich habe alle Meſſungen machen laſſen, wollen Sie die Papiere einmal nachſehen?“ Das tat Boſſe gewiſſenhaft, und der Amerikaner unter⸗ drach ihn mit keinem Wort. Nach einer Weile ſagte Boſſe:„Haben Sie das Recht, die Werte der Jacht zu bergen?“ „Ja. Darf ich Ihnen alle Unterlagen vorlegen?“ „Ich bitte darum!“ Wieder vertiefte ſich Boſſe erneut in die Papiere und teichte ſie dann dem Amerikaner zurück. „So, das wäre in Ordnung. Aber jetzt eine Frage: Was oll geborgen werden? Hatte die Jacht— wie war ihr Name überhaupt...?“ „Der heilige Johannes!“ „Kurioſer Name für eine Jacht! Alſo. Sie zu bergen?“ „Nicht Gold und Geldeswerte, ſondern... Urkunden!“ Das war intereſſant. Boſſes Intereſſe wuchs. „Urkunden? Und wenn dieſe Urkunden inzwiſchen wertlos zeworden und zerweicht ſind?“ „Danr iſt es nicht zu ändern, Miſter Boſſe. Ich will Ihnen den Preis gern im voraus zahlen!“ N „Ich kann Ihnen jetzt keinen Preis machen!“ „Ich zahle Ihnen dreißigtauſend Dollar, wenn Sie den Auftrag übernehmen!“ 8 Das blieb natürlich nicht ohne Wirkung auf Boſſe, aber er deß ſeine Überraſchung nicht ſpüren. Die Urkunden mußten zewaltigen Wert für Mr. Gadſtone haben. „Ich muß erſt mit meinen Leuten ſprechen. Was möglich zemacht werden kann, das wird gemacht, aber ich kann die was gedenken Geſundheit meiner Mitarbeiter nicht aufs Spiel ſetzen, ich meine... nicht in erhöhtem Maße.“ „Es liegt mir an der baldigen Ausführung des Auftrages, Wenn ich binnen vier Wochen im Beſitz der Dokumente bin, dann zahle ich zehntauſend Dollar extra.“ „Das tut mir leid. Ich muß erſt mit meinen Leuten ſpre⸗ chen. Darf ich Sie bitten, mich morgen noch einmal zu be⸗ ſuchen?“ „Sehr gern. Darf ich Ihnen meine Papiere zu treuen Händen übergeben?“ „Gern, aber... ich kann mich heute uu. erpflichten.“ „Nein, das ſollen Sie auch nicht. Ich hole mir morgen Ihre Antwort!“ Damit verabſchiedete ſich Gadſtone liebenswürdig und ließ Boſſe allein. Sehr nachdenklich blieb Boſſe zurück. Der Amerikaner ge⸗ fiel ihm nicht, nein, für dieſen kalten Schlag, deſſen Vertre⸗ ter dieſer Mann beſtimmt war, empfand er keine Sympathie. Aber es war ein gutes Geſchäft, das ſich bot. Man mußte überlegen, ob man eine Möglichkeit fand, den Auftrag aus⸗ zuführen. Wieder beugte er ſich über die Seekarten, in denen die Lage des Schiffes im Meeresgrunde genau eingezeichnet war * Punkt 6 Uhr nachmittags legte die„Leonie van Leuwen“. das ſtattliche Tauchſchiff, am Pier an. Eine Viertelſtunde ſpäter betrat der quicklebendige Kapitän Krüger mit ſeinem immer lächelnden Geſicht, zuſammen mit dem Erſten Offizier, Geert Riebethau, und dem Steuermann. Peter Saſſe, Boſſes Buro. Seyr herzlich war die Begrüßung. Vorher war gründlich aufgeräumt worden, damit man in das kleine Büro auch noch drei Stühle ſtellen konnte. „Da ſind wir ja wieder mal zuſammen, Käppen!“ ſagte Boſſe ſchmunzelnd. „Ja, ja, Kriſchan“, entgegnete der Käppen und griff ſchmunzelnd in die dargereichte Kiſte, um ſich eine der ſchwar⸗ zen Braſilzigarren herauszuholen, die er mit wahrer Ge⸗ nießermiene anzündete. Riebethau rauchte nicht, und Saſſe liebte merkwürdigerweiſe eine Zigarette, etwas Seltenes an einem Steuermann. „Ja, ja“, nahm Krüger wieder das Wort, als ſeine Zi⸗ garre richtig Luft hatte, und paffte wie ein Schornſtein,„daß das man ſo gut gegangen iſt, nee, nee, das habe ich und die Jungens alle nicht gedacht.“ Ausführlich gab er jetzt einen Bericht von den Bergungs- arbeiten und ſchilderte, wie eine Schwierigkeit die andere ab löſte, erzählte auch, wie das Schiff abrutſchte und wie S We witt es gewagt hatte, auf ſiebenunddreißig Meter Tiefe hin an ungehen. Die anderen hatten es vorher probier! aber ie ſchafften es nicht. Urheber rechtsschutz: Korrespondenzverlag Haus Müller, Leipzig C 1 „So haben wir nun alles rausgeholt, was an Gold und anderen ſchönen Sachen drin war. Eine ſtattliche Ladung, Kriſchan! Da konnten einem ehrlichen Chriſtenmenſchen ſchon die Augen übergehen.“ „Hatte die„Marokko“ tatſächlich drei Millionen in Gold an Bord?“ „Mehr, Kriſchan! Die wollten uns man doch nur wegen der Prämie um die Ohren hauen. Aber... weißt du, mit dem Bankmenſchen, da habe ich Deutſch geſprochen! Du weißt, fünfzigtauſend Goldfranken und ein Prozent Ber⸗ gungsprämie waren ausbedangen. Und da wollten ſie mir nun dreißigtauſend Goldfranken für die Prämie geben! Aber da habe ich geſagt, dann ſchmeiße ich den Zimt all' wieder rin! Und da haben ſie dann feſtgeſtellt, daß es insgeſamt ſechs Millionen Goldfranken Wert hatte, was wir rausge⸗ holt haben, und ich hab' einen Scheck über ſechzigtauſend Goldfranken gekriegt! Und den geb' ich dir hiermit!“ „Menſch, Käppen, du biſt verrückt!“ rief Boſſe überraſch! aus und betrachtete den Scheck, der über dreihundertſiebzig⸗ tauſend Franken— der Frank war ja nur reichlich ſechzehr Pfennig wert— lautete. „Donnerkiel, das nenne ich ein Geſchäft! Wo ſind denn die Jungens?“ „Die wollten nachkommen! „Na, da freut's mich doppelt. Die dreißigtauſend, die du mehr rausgeholt haſt, Johann, die gehören euch!“ „Nee, laß man gehn! Willſt uns wohl übermütig machen!“ lachte Krüger. „Nee, nee, laß man, mein lieber Johann! Ich ſitz' am Schreibtiſch, und ihr ſchafft's draußen! Iſt ſchon gut ſo! Alſo Käppen, morgen gibſt du mir eine Aufſtellung, wie die dreißigtauſend auf euch vierzehn zu verteilen ſind.“ „Dann muß aber der Handewitt das meiſte kriegen, Kri· ſchan! Ohne den Handewitt hätten wir nicht einen Schwanz nach oben gekriegt. Der hat es fertiggebracht, mit dem Schneider ſiebenunddreißig Meter tief zu arbeiten und ein Loch in den Schiffsrumpf zu ſchneiden. Und dann iſt er rein⸗ gekrochen und hat die Kiſten rausgeholt. Sind über hundert Kiſten geweſen. Klein, aber ſchönes Gewicht!“ „Dunnerkiel, der Jung', der Jung'!“ „Tſchä, das war eine Leiſtung, das muß man wohl ſagen! In drei Tagen war alles oben. Sechsmal iſt der Hinner runtergegangen. Aber ſchlau iſt der Burſche. Wo er das Loch in den Rumpf geſchnitten hatte, da iſt er rein und hat ſich orientiert. Das Gold lag im Kielraum, und dann hat er vorn am Heck nochmals ein großes Loch hineingeſchnitten, und das war dicht dort, wo er leicht zum Golde konnte. Und der Greifer hat dann eine Kiſte nach der anderen empor⸗ zeholt!“ „Wie hat ſich der neue Greifer bewährt?“ „Iſt nix! Wir haben den alten wieder genommen. Weißt zu, Kriſchan, der iſt zu umſtändlich, zu kompliziert. Der Hin⸗ ier meint es auch!“ „Dann hat ja der Hinner bald die Arbeit allein gemacht!“ „Zum Schluſſe... ja. Vorher, als die Marokko noch nicht abgerutſcht war, da iſt keiner zurückgeblieben. Wir hatten nanchmal drei im Waſſer.“ „Ihr übertreibt's, Kinder!“ „Laß man, Kriſchan, iſt ſchon alles in Ordnung! Tſchä... ils nun die Marokko ſiebenunddreißig Meter tief lag, da war a nun Zappen duſter. Der Fritze hat's verſucht, der Jan ind auch der Condall. Ging nicht, wir mußten ſie bald wie⸗ der hochnehmen. Bis es der Pinner probierte, und der hat's zeſchafft!“ „Ich glaube, der Hinner hat einen Trick dabei!“ warf der Steuermann ein. „Nee nee, Steuermann, das hat er nicht. Wenn der einen Trick hätte, dann wüßten es ſeine Kameraden. Das iſt ſo igenartig mit dem Burſchen, ſo lebendig er oben iſt, im Waſ⸗ er iſt er ganz langſam und ruhig. Der iſt nicht ſo haſtig wie zie anderen.“ „Haſtig! Nee, nee, das kannſt du wohl von keinem der Jungens ſagen.“ „Ich meine das ja auch nicht ſo wörtlich, Kriſchen. Ich meine nur, am ruhigſten und bedachtſamſten arbeitet doch der Hinner.“ „Das können wir ſchwer beurteilen. Jedenfalls.. das vergeß ich dem Jung nicht. Der hat ja ſo gewiſſermaßen die Ehre der Firma gerettet. Das waren zuviel Fehlſchläge in der letzten Zeit. Und am liebſten möcht' ich den Auftrag des Amerikaners ablehnen.“ „Liegt was Neues vor, Kriſchan?“ „Ja, eine bannige Sache. Ich möchte nicht ſo recht dran. Ich will euch was ſagen, kommt jetzt mit zu mir in mein Haus, und da können wir uns über alles austauſchen, und die Jungens. Adas werde ich draußen ſagen.. die mögen auch konimen Ich meine nur... „... du haſt hien keinen Grog nich Kriſchan!“ vollendete der Kägpe(ochend. 11 8 21 U 8 me Als ſie eben das Büro verlaſſen wollten, da kamen die Jungens ſchon, alle überragend Hinner Handewitt, der bild⸗ hübſche Junge, deſſen blonder Schopf wie lauteres Gold in der Sonne leuchtete, und deſſen Augen nur ſo blitzten. Hin⸗ ter ihm John Condall, ein mittelgroßer Engländer, der aber ſchon zehn Jahre bei der Firma arbeitete, ruhig und zurück⸗ haltend, ganz der engliſche Typ. Keiner ſah ihm an, daß er an Hinner hing wie an einem Bruder, und er war gut zehn Jahre älter als der Blondkopf. Fritze Prell war ein gebürtiger Berliner, der früher als Taucher in Jahrmarktsbuden auftrat und in ein zwei Meter tiefes Baſſin ſtieg. Aus ſolchen Leuten werden nie gute Taucher, was ſie vorführen, iſt mehr eine Spielerei, ein An⸗ ſchauungsunterricht, aber Fritze Prell, ein großer ſtrammer Burſche, ſchaffte es doch. Als er damals bei der bekannten Taucherfirma um ein Engagement bat, da lachte das ganze Geſchäft, aber ſchließlich ließ ſich Kriſchan Boſſe doch er⸗ weichen— die große Schnauze des guten Prell ſchaffte es— und Prell wurde angeſtellt, durfte volontieren. Zu aller Er⸗ ſtaunen wurde doch aus ihm ein erſtklaſſiger Taucher. Der Vierte im Bunde war der mittelgroße Frieſe Jan Maar, der ſchweigſamſte der vier, der darin ſogar noch ſeinen engliſchen Kollegen übertraf. Jan Maars Geſicht war hart und kantig, aber ein Charakterkopf wie man ihn ſelten noch fand. Als Freund konnte man ſich reſtlos auf ihn verlaſſen. Die vier Taucher lebten wie Brüder zuſammen, alle vier waren jung, unverheiratet und ſtrotzten vor Lebenskraft. Wenn von einer Seite manchmal ein Mißton hineinkam, ſo kam es von Fritze Prell. Der Berliner war maßlos ehrgeizig, und es wurmte ihn manchmal, daß ihn Hinner in der Lei⸗ ſtung überflügelte, aber das waren nur augenblickliche An⸗ wandlungen, die ein lachendes Wort Hinners bisher immer gleich aus der Welt geſchafft hatte. Die vier Taucher ſtanden im Büro, und wer fetzt die ſchmucken Jungen in ihrem Sonntagsſtaate geſehen hätte, der wäre kaum darauf gekommen, daß vier prominente Taucher da vor ihm ſtünden. „Grüß Gott, Vater Boſſe!“ rief Hinner und drängte auf den Chef zu. Herzlich ſchüttelte er ihm die Hand.„Da ſind wir wieder, Vater Boſſe. Alle wohl und munter!“ „Freut mich, Hinner! Freut mich, Jungens! Na, ihr ſeht ja gut aus, als wenn ihr aus den Ferien kämt!“ „Ferien waren es ja nicht, Vater Boſſe!“ entgegnete Hin⸗ ner gutgelaunt.„Die wollen wir jetzt machen. Gefreut haben ir uns bannig, als wir den Kaſten, die Marokko, leer hatten. Und das alte, liebe Hamburg hat uns manchmal ſehr gefehlt.“ „Glaub's wohl, Hinner! Alſo, mein Junge, ich fahre jetzt mit Krüger und Riebethau und mit dem Steuermann in mein lüttes Haus, und wenn ihr fertig ſeid, dann kommt ihr nach!“ „Gemacht, Vater Boſſe. Wir wollen nur unſeren lieben Herrn Seff ein bißchen leichter machen.“ „Aft gut. Alſo ich erwarte euch.“ „Gruf an Meike, Vater Boſſe!“ rief Hinner den Davon. gehenden nach. Die Tür ſchloß ſich, und die vier Taucher begrüßten das Büroperſonal herzlich. Jan Maars Züge klärten ſich auf, wurden weicher, als er Hede Peterſen, die er beſonders ver⸗ ehrte, die Hand drückte. Der Berliner tat mit Senta Sonntag einen Schwatz, wäh⸗ rend ſich der Engländer John Condall mit ſeinem Büro; freund Richter unterhielt. Hinner aber trat gravitätiſch zu Thomas Seff. „Grüß Gott, Herr Seff! Was macht die Arbeit? Immer bißchen was zu tun?“ Seff ſah den Spötter ſtrafend an. „Bißchen was! Ich danke, es langt. Ihr fahrt da drau⸗ ßen ſpazieren, und wir können hier vor Arbeit nicht aus den Augen gucken!“ Hinner ſetzte ein bedauerndes Geſicht auf „Das tut mir aber leid, Herr Seff. Sorgen haben Sie. Wiſſen Sie was, wir tauſchen einmal. Das Zahlenreinmalen in die Bücher kann doch nicht ſo ſchwer ſein. Und Sie fah⸗ ren dann mal auf der„Leonie“ und tauchen... nur ein biß⸗ chen. Ach, nur zwanzig Meter tief, tiefer braucht's nicht zu ſein. Und ich ſitze dann ſchön warm hier und kann mich über die lütten Deerns freuen, während Sie mit den Haifiſchen Skat ſpielen!“ „Ich muß doch bitten, Herr Handewitt!“ „Aber nein, ich mache das gern. Ich werd's ſagen!“ „Sie ſind wohl toll! Ich in meinen Jahren und tauchen!“ brauſte Seff auf. „Aber warum denn nicht? Fahren zur See ſpazieren. Fein iſt das. Und immer ein Buddel mit Rum. Nicht wahr, ſo haben Sie ſich doch unſer Leben vorgeſtellt. Das ſieht doch ſchon eine Ecke anders aus. Alſo Herr Seff, ich brauche Geld!“* „Geld.. 7“ Fortſetzung folgt. 0 — Haus „1 kein 1 bösen Bei b es fer al Mark Da ern Was Freun Mei ind fr „fe dime drann Ieh einen Meike kadit imme Es etwas Et Hun n dit bilb⸗ 0 in Hi abet üd⸗ aß et zehn t als leter gute An⸗ ner ten ganze h er, 8— t Er⸗ Jun einen hatt loch ien. bier aft. fo ig Lei⸗ An. mer die der cher auf ſind geht aben fel 1 jetz 1 in iht jeher wen. daz aul, vel pah⸗ to mel rau⸗ deh S1. alen ſah⸗ bib; t übel chen el. ahl, 1 e . QA DSS LFS ANS MA ETL 2. Forkſetzung „Ja Und meine Kameraden auch!“ „Ja.. ich habe nicht viel.“ „Was?“ „Ich muß morgen erſt auf die Bank ſchicken.“ „Ach nee. Sie wiſſen wohl nicht, daß wir jedesmal, wenn wir von der Reiſe kommen, Geld brauchen? Sie wiſſen wohl nicht, daß heute früh Krüger telegraphiert hat? Und da rich⸗ ten Sie ſich nicht ein? Jungens, habt ihr gehört, der Herr jeff hat unſer Geld vergeſſen!“ Hinners Kameraden kamen näher. „Fünfhundert Mark, Herr Seff!“ erklärte Fritze Prell, der Zerliner.„Und ein bißchen plötzlich, wenn ich bitten darf!“ „Was erlauben Sie ſich! Ich habe kein Geld da!“ „Aber Herr Prokuriſt“, fiel jetzt Senta ein,„wo Sie mich erſt auf die Bank geſchickt haben. Ich mußte doch dreitauſend Mark abheben!“ „Die habe ich dem Chef gegeben. Hinner ſah ſeine Kameraden an.„Habt ihr's gehört. Gut, wir gehen ſowieſo jetzt zu Vater Boſſe. Dann muß er aus⸗ packen. Jawohl.“ Da wurde Seff mit einem Male geſcheit, er merkte, daß en eine Dummheit begangen hatte. „Ich kann Ihnen ja was geben, meine Herren!“ „Nein“, ſagte Hinner,„ſoll der Chef nur auspacken. Ach, Vater Boſſe gibt es mir gern. Auf Wiederſehn!“ Und im Handumdrehen waren ſie draußen. Da wurde es dem Prokuriſten doch ſeltſam zumute. Ex ärgerte ſich über ſich ſelber, Geldausgeben verurſachte ihm einen wahren ſeeliſchen Schmerz, und den Tauchern, die nach ſeiner Meinung viel zuviel verdienten, gab er es zu ungern. Aber was würde der Chef jetzt ſagen. Er hörte ihn in Ge⸗ danken ſchon brüllen:„Sind Sie verrückt geworden, Herr Seff!“ Er überlegte und rief dann Hede Peterſen zu:„Rufen Sie die Herren doch noch mal zurück!“ Hede tat das ſofort, aber dieſe dachten nicht dran, zu kom⸗ nen, nein, jetzt wollten ſie dem Schubiak mal eins aus⸗ wiſchen. 4 8 * Das Auto hielt vor dem ſtattlichen Hauſe Boſſes. Der biedere Autolenker ſah ſich um. Nanu! Die Herren machten ja gar keine Anſtalten auszuſteigen. Er kletterte hinter dem Steuer vor. „Sie müſſen ausſteigen, meine Herren! Das iſt Boſſes Haus!“ „Wir haben kein Geld, Verehrter. Gehen Sie doch mal rein und fragen Sie den Hausherrn, ob er uns gütigſt aus⸗ löſen will.“ Bei Hinners lachendem Geſicht wußte der Chauffeur nicht, ob es ein Scherz war oder nicht. Als er zögerte, ſagte Hin⸗ ner abermals:„Gehen Sie mal rein. Sie kriegen dann eine Mark extra. Es iſt ein Spaß!“ Da öffnete ſich ein Fenſter, und Boſſe ſteckte ſeinen Kopf heraus. Er wunderte ſich, daß die Jungens nicht ausſtiegen. Was war denn eigentlich los? „Die Herren haben kein Geld nicht, Herr Boſſe. Sie ſollen ſie man auslöſen!“ Boſſe machte ein verdutztes Geſicht und ſchloß das Fen⸗ ſter. Dann lachte er. Das war ſicher ſo ein Scherz von den Jungens. Er rief Meike, ſeine Tochter. „Geh, Deern“, ſagte er,„löſe die Jungens mal aus. Sind mit dem Auto gekommen und ſagen, ſie hätten kein Geld. Hier haſt du zehn Mark.“ Meike tat nichts lieber als das. Sie lief aus dem Hauſe und bezahlte 5,60 Mark an den Chauffeur. „So, jetzt könnt ihr ausſteigen!“ rief ſie lachend ihren vier Freunden zu, und dieſe kletterten eiligſt aus dem Wagen. Meike reichte Hinner zuerſt die Hand und ſah ihn lachend und froh an.„Tag, Hinner! Du machſt ja ſchöne Scherze!“ „Kein Scherz, ſchönſtes Mädchen von Hamburg!“ lachte Hinner und gab ihr einen Kuß.„Wir ſind tatſächlich abge⸗ brannt Der Seff hat uns doch kein Geld gegeben!“ Jetzt kamen auch die anderen dran, und jeder holte ſich ſeinen Kuß. Das war nämlich eine Tradition. Sie hatten Meike alle noch als Schulmädel gekannt, und da war dieſer traditionelle Kuß eingeführt worden. Den bekamen ſie immer, wenn ſie von einer Reiſe zurückkehrten. Es war ein herzlicher Freundſchaftskuß, an dem keiner etwas fand, ſelbſt Boſſe lachte dazu. Er hatte diesmal mit Käppen Krüger gewettet, daß der Hinner ſeinen Kuß genau ſo fordern werde, obwohl Meike daglbiſchen zu einem ſiebzehnjährigen reizenden Mädchen er blüht war. Und richtig, er hatte gewonnen. „Wos? Der Seff hat euch kein Geld gegeben? Papa wird ja Augen machen!“ ſagte Meike. Kriſchan Boſſe war außer ſich und rief ſofort im Gr⸗ ſchäft an. Urheber rechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 Sie hörten nicht, was Seff einſtecken mußte, hörten nicht, daß Boſſe ſagte:„Wenn das noch einmal vorkommt, dann kündige ich Ihnen, Herr Seff! Jetzt habe ich aber den Kram mit Ihnen ſatt. Als ob e Ihr Geld wäre, tun Sie jo gerade!“ Aber an ſeiner Ge hesfarbe, die ins Graue ſpielt⸗ erkannten ſie, daß Seff der Kopf elend gewaſchen wurde. ** * Die vier Taucher wurden herzlich aufgenommen. Kriſchan Boſſe und alle, die zur Familie gehörten, waren mit der Beſatzung der„Leonie van Leuwen“ wie eine große Familie. Da gab es kein Hinter⸗dem⸗Berge⸗halten, keinen falſchen Stolz, keine ſteife Zugeknöpftheit, ſondern alles wurde frei von der Seele geſprochen. Trotzdem kam es nie vor, daß ſich Kriſchan Boſſe etwas vergab. Er blieb der Chef, den ſie reſpektierten, wenn das Reſpektieren auch nicht äußerlich in Worten und Gebärden zum Ausdruck kam, nein, ihr ganzes Handeln, ihr Schaffen und Arbeiten für ihn gab viel beredter Ausdruck. Kriſchan Boſſe hatte ganz klein angefangen. Das haben diele, aber die meiſten vergeſſen es. Kriſchan Boſſe vergaß es nie. Er kannte keinen falſchen Stolz, er war für alle wie der Vater und kümmerte ſich um jeden. Weihnachten be⸗ ſchenkte er ſie reichlich, und jedes Stück ſuchte er ſelber aus, es war eine richtige Verbundenheit in dem kleinen Kreiſe. Das Tauchgeſchäft war nicht das einzige Geſchäft, das Kriſchan Boſſe betrieb, nein, er beſaß noch eine Schiffs⸗ reederei, und drei Segler und vier Dampfſchiffe von ihm be⸗ fuhren als Frachter die Meere. Und wenn einer von Boſſe kam, dann wußten die anderen, daß mit dem Manne zu arbeiten war. Er hatte immer das beſte Perſonal. Meike war überglücklich, daß Hinner wieder da war. Sie ſchätzte alle vier, aber Hinner war ihr doch der liebſte. Seine lachende Jugend riß ſie immer mit. Ihm hatte ſie ſtets alles anvertraut. Ihre Freundſchaft war feſt wie mit Tauen zuſammengebunden. Und dabei gab es gar nicht, daß ſich Hinner etwa zu Vertraulichkeiten hinreißen ließ, es war keine Liebelei, auch kein Verhältnis, ſondern eine Freund⸗ ſchaft, die blitzblank vor allen Augen offen dalag, und die leder Kritik ſtandhielt. Hinner war jung, und ans Heiraten, nein, daran hatte er noch nie gedacht. Noch nie hatte er ſich darüber Gedanken gemacht, ob er etwa die Tochter des Chefs einmal heim⸗ führen würde, könnte oder ſollte. Nein, die Dinge beſchwerten ihn vorläufig nicht. Die Freundſchaft, die geſchloſſen wurde, als Meike noch ein Schulmädel war, genügte beiden. „Bannig fein ſiehſt du aus, Deern!“ ſagte Hinner zu Meike.„Und eine kleine Dame biſt du geworden. Dann werd' ich doch wohl„Sie“ zu dir ſagen müſſen!“ „Aber Hinner!“ lachte Meike.„Und wenn ich mal zehn Jahre älter bin, und wenn ich ſogar einen Mann hätte, du müßteſt immer„du“ zu mir ſagen! Du.. und ihr alle/ Schmeckt dir der Tee nicht, Hinner?“ „Doch „Ich habe dir doch auch den Num hineingeſchüttet.“ „Ja, ich ſchmeck's ſchon! Tee mit Rum.. ohne Tee wäre mir lieber! „Aber du wirſt doch nicht!“ Plötzlich ſann ſie nach, und ein ſpitzbübiſcher Zug erſchien auf ihrem friſchen Mädchengeſicht. „Weißt du noch, Hinner, voriges Jahr im Juni als ich Vater die Flaſche Johannisberger aus dem Keller ſtibitzte?“ „Fein war's. Und das Zeugs hat groß geſchmeckt.“ „Ja. Er iſt alle.“ „Schade. Hat Vater was gemerkt?“ „Nein, ich hab's ihm doch gleich geſagt.“ „Das gefällt mir. Iſt auch beſſer ſo, ſonſt wundert er ſich, und jemand anders kann in falſchen Verdacht kommen. Du, Meike, wie iſt's morgen mit einem kleinen Bummel?“ „Morgen? Hm.. ja, gern. Wohin willſt du denn?“ „Ich habe Sehnſucht nach Vierlanden. Ich will meine Mutter einmal beſuchen.“ „Deine Mutter?“ „Ja. Sie lebt dort in ihrem Häuschen friedlich allein. Eigentlich iſt's ja nicht meine Mutter, ſondern nur die Frau, die mich erzogen hat.“ „Aber du haſt ſie lieb wie eine Mutter?“ 3 „Und die willſt du beſuchen. Und da willſt du mich mit⸗ nehmen?“ „Ja. Ich borge mir von meinem Freunde ſeinen kleinen Wagen, und dann fahren wir nach Vierlanden. Zum Abend ſind wir wieder zurück. Frage Vater Boſſe, ob er dich mit⸗ läßt.“ „Aber Hinner, Vater läßt mich mit, das weiß ich. Er hat doch kürzlich erſt geſagt.. zu Tante Beate, weißt du, die iſt noch ein bißchen ängſtlich... da hat er geſagt: Meike iſt meine Deern. Ich vertraue mir und darum auch Meike. Und was der Hinner iſt. der macht mir und ſich keine Schande!“ „Macht er nicht, Meike, kannſt dich ſchon auf deinen Freund verlaſſen!“ „Das weiß ich!“ Froh, mit hellen Augen ſah ſie ihn an. „Ich habe mit Käppen Krüger den Betrag von dreißigtau⸗ ſend Mark verteilt“, ſagte Kriſchan Boſſe.„Achtzehn Mann kommen in Frage. Jeder bekommt einen Teil. Und nun ſollt ihr mir ſagen, ob ihr damit einverſtanden ſeid?“ Er las die Liſte vor. Da ſtand zum Beiſpiel drin: Die vier Taucher.. zehntauſend Mark. Die vier proteſtierten aber, ſie meinten, daß jeder nach beſtem Können ſeine Pflicht getan habe, und ſie wollten nicht, daß ſie über die Gebühr belohnt würden. Aber da ſchnitt Boſſe die Debatte ab. „Ehre, wem Ehre gebührt. Das habt ihr verdient. Euch überlaſſe ich's nun, den Betrag unter euch ſelber zu teilen.“ „Hinner muß die Hälfte haben!“ entſchied Jan Marr ſchnell.„Ohne ihn wäre das ganze Unternehmen ins Waſ⸗ ſer gefallen.“ Hinner aber proteſtierte. Er verlangte, daß alles in vier gleiche Teile ging. Doch dagegen wandten ſich alle. Nein, Hinner hatte tatſächlich eine Extrabelohnung verdient, und ſchließlich einigte man ſich dahin, daß Hinner viertauſend und die anderen je zweitauſend Mark erhielten. Als das geſchehen war, erzählte ihnen Kriſchan Boſſe von dem Antrag des Amerikaners, und ſein Bericht fand das denkbar arößte Intereſſe. 5 750 27 rief aber Meike mit heller Stimme dazwz en:„Aber Vater, du wirſt ſie i lei i hinausſchicken!“ r e n e en e Kriſchan Boſſe lächelte und ſah ſein Kind zärtlich an. „Nee, nee, Deern“, ſagte er,„ich denke nichi daran. Dit Juimzens haben ſich ehrlich geplagt, die ſollen jetzt erſt eimal verſchnaufen. Und dann iſt es noch ſehr fraglich, ob wir den Auftrag überhaupt übernehmen können. Zweiundvierzig Mo ter! Das iſt nicht zu ſchaffen!“ f Dabei ſah er die Taucher fragend an. Die Taucher nickten, nur Hinner ſchwieg, und di. Slick ſeiner Kollegen konzentrierten ſich auf ſein Geſicht. f „zweiundvierzig Meter! Schwer! Sehr ſchwer!“ „Wie haſt du überhaupt ſiebenunddreißig Meter ſchaffen können, Hinner?“ klang Meikes helle Stimme dazwiſchen. Hinner wurde ein wenig verlegen.„Ja“, ſagte er,„wie ſoll ich das erklären? Ich habe keine Tricks. Aber ich denke nir, jeder Körper iſt verſchieden, der eine hält das aus, der indere das. Bis fünfunddreißig Meter habe ich kaum Er⸗ ſchwerniſſe geſpürt, aber dann geht's mit jedem halben Meter os. Das Arbeiten wird zur Qual. Ganz ruhig und lang⸗ am arbeiten und atmen. Am ſchlechteſten iſt es, wenn man ch bücken muß, und das iſt ja doch nicht zu vermeiden.“ „Tritt eigentlich eine Gewöhnung ein, Hinner?“ fragte Boſſe.„Wird es leichter, wenn du zum zweiten, zum dritten⸗ nal in die Tiefen gehſt?“ N „Nein, leider nicht. Ich will nicht ſagen ſchwerer, aber eichter wird es nicht.“ „Du weißt, mein Junge, und ihr wißt es alle“, fuhr Boſſe vieder fort,„daß ich euch nicht gern tiefer als höchſtens drei⸗ inddreißig Meter arbeiten laſſen möchte. Ihr ſetzt ſonſt zu⸗ nel aufs Spiel. Geſundheit, vielleicht ſogar das Leben. Und das kann ich nicht verantworten. Ich möchte den Auf⸗ rag des Amerikaners ablehnen.“ ö „Tun Sie das noch nicht, Vater Boſſe“, warf Hinner raſch an.„Ich habe das letztemal ſchon mit Meiſter Perth ge⸗ prochen, und der glaubt, die Konſtruktion unſerer Tauch⸗ inzüge noch ſo verbeſſern zu können, daß wir auf vierzig, venn nicht fünfzig Meter Tiefe hinuntergehen können!“ „Das iſt ausgeſchloſſen!“ entgegnete Boſſe kräftig. „Fünfzig vielleicht, aber vierzig.. das müßte gehen! Meiſter Perth ſitzt ja jetzt auf der„Leonie“ und beſchäftigt ſich nit unſeren Tauchausrüſtungen. Paſſen Sie auf, Vater Boſſe, wir kommen gut und gern auf vierzig Meter!“ „Das wollen wir abwarten!“ „Und dann meine ich, Vater Boſſe, Fehlſchläge und Miß⸗ erfolge haben wir genug gehabt. Ich denke, jetzt iſt die Pech⸗ ſträhne vorbei und es kommt mal eine Glücksſerie. Die müſ⸗ ſen wir dan ausnützen!“ „Da hätte ich nichts dagegen, Hinner!“ lachte Kriſchan Boſſe dröhnend. „Mit wem haſt du denn eben telefoniert?“ fragte Meike mit geſpielter Strenge, als Hinner ahnungslos aus dem Ne⸗ benzimmer zurückkam. „Mit dem Kontor. Ich habe die Mädels beſtellt. Die Hede Peterſen und die Senta Sonntag. Nach Sankt Pauli, den tradit tons näßigen Bummel machen.“ „Ach, ihr wollt noch fort?“ „Ja.“ „So. Und... und... mit den Mädels?“ Ja. Das gefällt dir wohl nicht?“ Fortſetzung folgt. 8 2 e „ — Perce e, „7a de eee r FC deer engere, r ee r * N . e ee ee e Vekonntmochungen Ortsgruppe der N. S D A. 7 Bernheim a 5 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Ich mache alle Parteigenoſſen und ⸗genoſ⸗ ſinnen ſowie die Mitglieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände auf die am Dienstag, 15. ds. Mts., abends 8 Uhr, im „Freiſchütz“ ſtattfindende Verſammlung des VDA. aufmerkſam und erwarte zahlreiche Be⸗ teiligung. Franzke, Ortsgruppenleiter. Dienſibejehl der Kitler⸗Zugend Der Dienſt für ſämtliche Scharen heute abend fällt aus. Der nächſte Dienſt iſt wieder am Donnerstag. Der Standortführer. Sage mir, welche Zeitung du lieſt— und ich ſage dir, wer du biſt Lokale Nachrichten Viernheim, den 14. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Glaubt nicht, daß die Klugheit ſich webt aus der Anzahl von Jahren: Es gibt viele, die vieles erlebt, aber wenig erfahren. * Weihnachten iſt nahe Das vierte Mal im dritten Reich ſteht Weihnachten vor der Türe. Wieder kamen im Laufe dieſes Jahres Hunderttauſende deut⸗ ſcher Volksgenoſſen nach langer, quälender Arbeitsloſigkeit in Arbeit. Wieviele Fami⸗ lienväter werden darunter ſein? Sie werden am beſten wiſſen, was es heißt, ihre Kinder wieder beſchenken zu können. Und welche Freude iſt es doch für Eltern, in die leuch⸗ tenden Augen der Kinder zu ſehen, die den lichterglänzenden Baum beſtaunen! Wie troſt⸗ los waren dagegen die Chriſtabende der Jahre ohne Arbeit, ein kahles Bäumchen im ſchlecht durchwärmten Raum. Doch jetzt rollt ja das Geld wieder. Die Lohnzahlung iſt in den Haushalt gefloſſen, Freude und Lebensmut iſt bei den lange Ge⸗ prüften eingezogen. Nur manchmal ein kurzes Zurückdenken und ſie können die Kameraden nicht vergeſſen, die, weniger glücklich als ſie, noch auf die Arbeitsſtätte warten müſſen. Wer kann ihre Freudloſigkeit am Weihnachtsabend beſſer beurteilen als diejenigen, die ſie ein Jahr zurück ſelbſt noch erlebt haben? Gerade dieſe Familienväter werden den noch arbeits⸗ loſen Volksgenoſſen zum heiligen Abend ein Opfer bringen, ihnen helfen, ſchneller zu Arbeit zu kommen und auf ihren Gabentiſchen wird unter den Geſchenken der Weihnachts- glücksbrief der Reichslottorie für Arbeitsbe⸗ ſchaffung nicht fehlen. D A.⸗Kundgebung Morgen Dienstagabend 8 Uhr beſucht jeder deutſche Volksgenoſſe die große VDaA.⸗Kund⸗ gebung im„Freiſchütz“, auf der Pg. Wirth über die volksdeutſchen Gebiete jenſeits der Weſtgrenze ſprechen wird. Ein großer Schüler⸗ chor wird die Veranſtaltung mit einer Reihe herrlicher deutſcher Lieder umrahmen. Der Eintritt iſt frei. Eintopfonntag 5 Silberner Sonntag Ein ereignisreicher Sonntag war der geſt⸗ rige in unſerer Gemeinde. Wie in allen Gauen unſeres Vaterlandes begingen wir den Ein⸗ topfſonntag und an dieſem Sonntag ſogar ein Gemeinſchaftseſſen in den großen Freiſchütz⸗ räumen. Jeder gute Deutſche, der ärmſte Volksgenoſſe hat den Ruf des Führers be⸗ herzigt. Haben am Vormittag die Kameraden der Kriegerkameradſchaft mit den Liſten die Eintopfſpende eingeholt, ſo verſammelte ſich in der Mittagsſtunde im„Freiſchütz“ eine große Familie, um gemeinſam das Eintopf⸗ gericht einzunehmen. Ein erhebendes Gefühl, in gemeinſamer Front zu ſtehen im Kampf gegen Hunger und Kälte und mitzuarbeiten am Werk des Führers, das uns und unſere Na⸗ tion wieder zum Licht emporgeführt hat. Da⸗ rum war es ein Herzensbedürfnis und löſte ein Gefühl des Glückes aus, zu wiſſen, daß durch unſere Spende ein armer Volksgenoſſe glücklich gemacht wird. Eine herrliche Sache erſt recht, wenn ſich die ganze Nation wie eine einzige Familie dazu bekennt und damit ihr rückhaltloſes Eintreten für die wahre Volks⸗ gemeinſchaft beweiſt. Wer ſich in Zukunft nicht einreiht in dieſe Front der Volksgemein⸗ ſchaft und nicht im Gleichſchritt mitmarſchiert dem großen Ziel entgegen, der wird ſich als Außenſeiter kennzeichnen. Und wer möchte in Zukunft zu dieſer Kategorie von Menſchen zählen? Du, lieber Volksgenoſſe? Neben der Kaninchen- und Pelzſchau im „Karpfen“ fand am Nachmittag im„Frei⸗ — chütz“ die monatliche Verſammlun der hütz ö 9 l Nationalſozialiſtiſchen Kriegsopferverſorgung ſtatt, wobei ein Redner und eine Rednerin zu den erſchienenen Kameraden und Kameraden⸗ frauen ſprachen. In den„Fürſt Alexander“ rief ein Mitgliederappell die Kameraden der Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft 1875 Viernheim. Unter Anweſenheit des Kreisverbandsführers Becker, unſeres Ortsgruppenleiters Franzke und Ortsober⸗ hauptes, Bürgermeiſter Bechtel und einer gro⸗ ßen Zahl von Kameraden fand die Amtsein⸗ führung des neuernannten Kameradſchafts⸗ führers, Poſtſekretär Schilling, ſtatt. Einen einmütigen Verlauf nahm dieſer Appell, dem Willen Ausdruck gebend, dem Führer uneigen⸗ nützig und ſelbſtlos ſich zur Verfügung zu ſtellen, zum Wohle von Volk und Vaterland. Den Tag beſchloß der große Volksge⸗ meinſchaftsabend der Hitlerjugend in den Freiſchützſälen, dieſe überfüllend. Der Zweck des Abends, die Fühlungnahme zwi⸗ ſchen Elternſchaft und HJ. herzuſtellen, wurde erreicht durch die friſche und fröhliche Ge⸗ ſtaltung der Darbietungen, die alle erfreuten. Den ſilbernen Sonntag nahmen viele zum Anlaß, um Geſchenkartikel für den Gaben⸗ tiſch einzukaufen, denn immer weniger werden die Tage vor Weihnachten. War es hier in den Straßen und Geſchäften weniger lebhaft, weil doch das Meiſte an den Wochentagen er⸗ ſtanden wird, ſo ſoll in Mannheim Maſſen⸗ betrieb geherrſcht haben. Kaninchen⸗ und Pelzjchau des Kleintierzuchtvereins Die geſtrige Ausſtellung des Viernheimer Kleintierzuchtbereins im Karpfenſaal gab dem Beſucher einen Einblick in die Arbeit des Ka⸗ ninchenzüchters, ſeine Erfolge und den wirt⸗ ſchaftlichen Wirt dieſer Kleintierzucht. Sie iſt heute kein Privatvergnügen mehr, ſondern für die Volkswirtſchaft in mancher Hinſicht bedeut⸗ ſam. Mag auch die Zucht des Einzelnen in ihrem Umfang nicht in die Waagſchale fallen, ſo ergibt doch die Geſamtheit der Kaninchen⸗ haltung— wenn ſie überall, wo es nur mög⸗ lich iſt, gepflegt wird— einen recht weſent⸗ lichen Faktor in der Selbſtverſorgung, was das Fleiſch anbetrifft, genau ſo wie die Pelzver⸗ wertung. Umſo erfreulicher iſt daher der Er⸗ folg dieſer Ausſtellung in der Beſchickung durch Wormſer Züchter, wie auch im Beſuch. Gehen wir mit den zahlloſen Volksgenoſſen, die den ganzen Sonntag über die Ausſtellung beſichtigten, durch die Reihen der Draht- ſtälle, in denen die ob dieſer Neugierde ver⸗ wunderten Kaninchen ihr munteres Spiel trie⸗ ben, die Löffel ſtellten und bald da, bald dort etwas knabberten. Da waren die ſchweren „Deutſchen Rieſen“ in beſcheidenem Erdbraun, die jedoch hervorragende„Fleiſchlieferanten“ ſind, ſchöne ſchwarz⸗weiß gezeichnete Rieſen⸗ ſchecke, weiße und graue Widder mit ihren herabhängenden Ohren, franzöſiſche Silber⸗ kaninchen in hochwertigem ſchönen„Kleid“, ebenſo wie die vornehmen Blauen und Weißen Wiener. Immer neue Arbeiten wurden von den Züchtern bewundert: Japaner, Alaska, Thüringer, Chinchilla, Marburger Fee, Luchſe und Marder, Ruſſenkaninchen, Gelbſilber, Holländer, Schwarzloh uſw. Neben dieſen vie⸗ len Kaninchen waren auch ſehr nette und reiz⸗ volle Proben der Fellverarbeitung, ſehr ſchöne Pelzwaren, ausgeſtellt. Mäntel, Jak⸗ ken, Weſten, Kragen, Bettvorleger uſw. zeig⸗ ten, was man aus dem Kaninchenfell bei ge⸗ ſchickter Färbung und Verarbeitung, alles machen kann,— beſonders wenn man in ſo nützlicher Gemeinſchaftsarbeit ans Werk geht, wie die Selbſtverwertergruppe dieſes Vereins, in der die Frauen an Nähabenden die ausge- ſtellten Pelzwaren fertigten. Die Entſcheidung des Preisgerichts veröf⸗ fentlichen wir in den nächſten Tagen. Ver⸗ bunden mit der Ausſtellung war eine Verlo⸗ ſung, die manchem Beſucher einen Gegenſtand brachte. Unter den zahlreichen Gäſten waren auch Vertreter von Behörden und auswärtige Zuchtfreunde. Am Ehrentijch ber Natſon Das Eintopj⸗Gemeinſchaftseßen am gestrigen Sonntag Das gemeinſame Eintopfeſſen war es, das dem geſtrigen Tage einen ganz beſonderen Charakter gab. Zum erſtenmale fand in un⸗ ſerer Gemeinde ein gemeinſames öffentliches Eintopfeſſen ſtatt, um dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß das Wort von der Volksge⸗ meinſchaft keine leere Phraſe iſt, ſondern in die Tat umgeſetzt wird. Bekämpfung der Not, das war der gewaltige Hintergrund des in Viernheim freudig aufgenommenen Gedankens, das Eintopfeſſen gemeinſam einzunehmen. Nie⸗ mand ward ein Zwang auferlegt, oder es ward eine Verordnung herausgegeben, am öffent⸗ lichen Eintopfeſſen teilzunehmen und doch war es für Hunderte eine innere Pflicht, herbei⸗ zueilen und durch die Teilnahme am Eintopf⸗ eſſen zu beweiſen, daß er ſich mit der ganzen Nation verbunden fühlte, daß er gewillt war, an der Einheit und Geſchloſſenheit unſeres Volkes mitzuarbeiten. Schon vor 12 Uhr begann der Anmarſch zu den Freiſchützſälen. Neben den vielen Ein⸗ zelgängern ſahen wir zahlreiche Paare und ganze Familien dem„Freiſchütz“ zueilen. Vater, Mutter und zwei, drei Kinder, das iſt keine Seltenheit; ſie ſetzen ſich alle zuſammen an die langen Tiſchreihen, die um 12 Uhr, als wir den Saal betraten, dicht beſetzt waren. Im Hofe ſtanden dampfende Keſſel, deren auf⸗ ſteigende Düfte ein gutes Eſſen verrieten. Vor Beginn des Eſſens ſprach Ortsgrup⸗ penleiter Franzke zu den Verſammelten. Er zeichnet ein Bild von der vom Führer geſchaffenen Volksgemeinſchaft, die dies ſchuf, daß ſie alle beiſammen ſitzen: der Arbeiter neben dem Angehörigen der freien Berufe oder Beamten oder Führer des öffentlichen Lebens. Sie ſitzen alle beiſammen und laſſen ſich nunmehr von den geſchäftig hin- und her⸗ eilenden, unermüdlich für das Wohl ihrer Gäſte beſorgten BDM.⸗Mädchen ihre Teller mit dem ſchmackhaften Eintopfgericht: Rind⸗ fleiſch mit Gemüſe, das die NS.-Frauen⸗ ſchaft würzig zubereitet hatte, füllen. Fein ſchmeckt's!, ſagt neben mir ein kleiner Bub zu ſeiner Mutter; ihm ging es wie ſo vielen, auch Erwachſenen, daß es ſchwer hielt, des Tellers Inhalt ganz zu verzehren. Wem ein Treffer nicht reichte, erhielt nochmals den Teller gefüllt. Satt wurde man. Ein offenes Bekenntnis: Es hat mir gut geſchmeckt, daß ich gern nochmals eine Portion eſſen wollte, wenn ich könnte! Das war das Schöne bei dem Eſſen. Alle Schichten des Volkes waren vertreten, die Spitzen der Gemeinde und der Partei, Ar⸗ beiter, Angehörige der freien Berufe und Beamte mitten unter jenen, für die man dieſes Hilfswerk ſchuf, die Hilfsbedürftigen und Armen. Wie wir vernehmen konnten, werden künf⸗ tig hin an Eintopfſonntagen noch mehr Ge⸗ meinſchaftseſſen durchgeführt. Für's erſtemal hatten die großen Saalräume im„Freiſchütz“ nicht ausgereicht, ſodaß im Nebenzimmer und Tagesſtätte noch viele Volksgenoſſen Platz nehmen mußten. Der erſte gemeinſchaftliche Eintopfſonntag war in Viernheims Mauern ein ganz gewal⸗ tiges Bekenntnis der großen durch Adolf Hitler im deutſchen Volk wachgerufenen und von ihm vorgelebten Kameradſchaft in der herr⸗ lichen Volksgemeinſchaft! Das war aus allen Kreiſen der Bevölkerung ein einmütiges na⸗ tionalſozialiſtiſches Bekenntnis zu dem gro⸗ ßen Gemeinſchaftswerk des dritten Reiches, das uns durch ſeinen Führer wieder einen Glauben, eine neue Hoffnung gab, worin wir nunmehr zum vierten Male Weihnacht feiern, ein Weihnachtsfeſt aller Deutſchen in der deutſch⸗völkiſchen Schickſalsgemeinſchaft und Verbundenheit! FFF Der Volksgemeinſchaftsabend ber Hitler⸗Jugend Der Volksgemeinſchaftsabend der Hitler⸗ jugend ſoll zeigen, wie die Jugend des Füh⸗ rers ihren Dienſt geſtaltet und wie ſie ihren Heimabend durchführt. Kurzum, er ſoll einen Ausſchnitt aus dem Leben der Hitler-Jugend bringen. Er ſoll nicht nur werben, ſondern er ſoll der ganzen Oeffentlichkeit zeigen, was die Jugend will und er ſoll ein klares Bild von dem Marſchweg der jungen Nation geben. Dieſe neue Art des Volksgemeinſchaftsabends führte die Hitlerjugend von Viernheim geſtern abend als erſter Standort im Gebiet Heſſen⸗ Naſſau im überfüllten Freiſchützſaal durch. Mit einem Wort kann man ſagen: dieſer Abend war wohlgelungen! Er zeigte ſo richtig die Verbundenheit zwiſchen Bevölkerung und Jugend. Nach einer markigen Begrüßung des Ge⸗ folgſchaftsführers und nach einem Marſch er- griff Bannführer Bohlinger das Wort. Er erklärte den Sinn und die Bedeutung des Volksgemeinſchaftsabends, daß dieſer den El⸗ ternabend ablöſt und daß die Anweſenden nicht als Zuhörer daſitzen, ſondern ſie müſſen be⸗ geiſtert mitmachen, es muß wirklich eine Volks⸗ gemeinſchaft ſein. Er ſuchte das Wollen der deutſchen Jugend in das rechte Licht zu ſtel⸗ lin, hinweiſend auf die neuen großen Ziele, die mit der Schaffung der Staatsjugend zu erfüllen ſind. Ein fein vorgetragenes Lied der Singſchar „Nur der Freiheit gehört unſer Leben“, leitete über zu dem Spiel der Pimpfe. Was hier ge⸗ boten wurde, war wirklich einzigartig. Wie da unſere Pimpfe herumtollten, wie ſie in luſtigen Liedern und Spielen die Verſammel⸗ ten begeiſterten, ſtellte an die Lachmuskeln die höchſten Anforderungen. Hier konnte man ſe⸗ hen, was für ein Leben in den Heimabenden der Pimpfe herrſcht! Etwas ganz Großes lei⸗ ſteten die zwei jungen Handharmonikaſpieler. Auch unſere Jungmädel konnten mit ihren lu⸗ ſtigen Spielen begeiſtern. Ein Theaterſtück der Pimpfe:„Der luſtige Krieg“ zeigte die Ent⸗ wicklung des Krieges von den Urmenſchen bis zu den modernſten Kriegsmitteln, alles in luſtiger Reihenfolge. Etwas ganz Hervor⸗ ragendes war wieder die Volkstanzgruppe des BDM. mit ihren Reigen. Mit dem Theater⸗ ſtück der HJ.„Der Teufelsgulden“, das ſchon ernſterer Natur war, und das auch wirklich gut geſpielt wurde. Mit dem gemeinſamen Lied„Ade zur guten Nacht“, wurde der Volks⸗ gemeinſchaftsabend beendet und die Anweſen⸗ den verließen mit ſtrahlenden Geſichtern den Saal, froh, einige ſchöne Stunden bei der Hitlerjugend verbracht zu haben. Der erfreulich ſtarke Beſuch des Abends, der wiederum die errichtete Volksgemeinſchaft er⸗ kennen ließ, war ein deutliches Zeichen dafür, daß ein Bedürfnis für die gegenſeitige Füh⸗ lungnahme beſteht, daß die Hitlerjugend einen Einblick in die Arbeit und das Leben von ihren Dienſtſtunden gewährt. Der Abend war recht geeignet, Mißverſtändniſſe auszuräumen, Hit⸗ lerjugend und Elternhaus einander näher zu bringen und dadurch zum kleinen Teile an dem umfaſſenden Erziehungsplane des Füh⸗ rers mitzuwirken, mit deſſen Gruß die har⸗ moniſche Veranſtaltung nach den Schlußwor⸗ ten des Bannführers ausklang. eee eee, Die Abgabe des Brolgelreides Die Hauptvereinigung der Deutſchen Ge⸗ treidewirtſchaft Berlin hat mit ihrer Anord⸗ nung vom 25. November 1936 die Feſtpreiſe für Roggen und Weizen neu geregelt und zwar dergeſtalt, daß die Feſtpreiſe vom 1. Dezember 19366 ab bis zur neuen Ernte unverändert bleiben. Der Roggenfeſtpreis iſtum 8.— RM. per Tonne und der Weizen⸗ feſtpreis ebenfalls um 8.— RM. per Tonne gegenüber den Novemberfeſtpreiſen hinaufge⸗ ſetzt worden. Demzufolge ſind im Feſtpreis⸗ gebiet R XVIII für Roggen und W XIX für Weizen, zu dem Viernheim gehört, vom 1. Dezember 1936 folgende Feſtpreiſe maßge: bend: Roggen 17.70 RM. per 100 kg Durch⸗ ſchnittsqualität Weizen 21.40 RM. per 100 kg Durch⸗ ſchnittsqualität. Da bis zur neuen Ernte alſo keine Preis⸗ ſchwankungen mehr vorkommen, iſt die Zeit für den Bauer und Landwirt jetzt beſonders günſtig, ſein Brotgetreide den Mühlenbetrieben zuzuführen. Jeder, der ſeinen Roggen oder Weizen, den er über ſeinen Eigenbedarf im Beſitz hat, jetzt abſtoßt, kann ſich durch die neue Verordnung nicht nur finanzielle Vor⸗ teile verſchaffen, er dient dadurch auch der Sicherſtellung der Brotverſorgung des deut⸗ ſchen Volkes am beſten. Nadfahrervereinigung Viernheim. Am Sonntag vormittag wurde die Vereinigung der beiden hieſigen Radfahrervereine„Vor⸗ wärts“ und„Eintracht“ durchgeführt. Unter Beiſein des Ortsgruppenleiters und Mitglie- dern des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen wurde dieſe Einigung vorgenommen. Sie dürfte allgemein begrüßt werden und trägt beſtimmt zur Hebung des Radſportes in un⸗ ſerer Gemeinde bei. Eine angeſetzte Beſprechung der Vorſtände der zuſammengeſchloſſenen Ver eine findet am Mittwoch abend 8.30 Uhr im„Brauhaus“ ſiatt. i 2 3 eee eee eee eee e ee N 3 2 8 1 3 B — — — e e 0 Vol. wiel l, hct führe 0 einmal als all 20 9 er in zirsli den A dr 2 vun il lichkeit zwar g Vert gel. Hopße. 11 1 Ginge ge Käfert herren, güde Daß dee lla ſtidtet „an le zuſche wenn Die K Tobel ſichert erwart über 0 den He du nic Der K wird, Haut, Dl. N Die nit de blaze tna d 0 ſie fn gelat komn Doch Gäſter komme Wär! 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Der Meiſterſchaftskandidat zeigte erneut, daß er in dieſem Jahre der beſte Vertreter der Be⸗ zirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt in den kommen⸗ den Aufſtiegskämpfen zu werden verſpricht. Die Viernheimer haben trotz ihres aufopfern⸗ den Einſatzes viel von ihrer früheren Gefähr⸗ lichkeit verloren. Das Ergebnis 31 entſpricht zwar genau demjenigen des Vorſpiels in Viernheim, iſt aber immerhin noch eindeutig genug.— Etwas überraſchend kommt das knappe Ergebnis(3:2) in Neulußheim. Nur mit Mühe gelang es dem Tabellenzweiten, Edingen, das ſich jetzt wohl des Ernſtes ſeiner Lage bewußt wird, niederzuringen.— In Käfertal kam es zu einem Sieg der Platz⸗ herren, den man allerdings Feudenheim ge⸗ genüber in dieſer Höhe nicht erwartet hätte. Das Reſultat 5:2 ſpricht überzeugend für die klare Ueberlegenheit der Mannheimer Vor⸗ ſtädter.— Daß Hockenheim in Neckarau kei⸗ nen leichten Stand haben würde, war voraus⸗ zufehen. Kurpfalz ſetzte ſeinen Siegeszug, wenn auch mit Hilfe des Fußballglücks, fort. Die Kurpfälzer ſtreben mit aller Macht vom Tabellenende weg. Wenn auch nur knapp, ſicherten ſie ſich mit 211 die Punkte.— Un⸗ erwartet hoch fiel der Sieg der Heddesheimer über 08 Mannheim aus. Ein 5:1 hätte man den Heddesheimern nimmermehr zugetraut. Ob da nicht„Fortuna“ weſentlich beteiligt war? Der Kampf um den vorletzten Tabellenplatz wird, denn auch Kurpfalz wehrt ſich ſeiner Haut, erbittert werden. Ol. Neulußheim— Fortuna Edingen 3:2 Die Neulußheimer haben wohl geglaubt, mit dem Tabellenletzten— zumal auf eigenem Platze— leichtes Spiel zu haben. Die For⸗ tuna Edingen bewies jedoch, daß ſie, trotzdem ſie das Tabellenende zieren muß, einen durch⸗ aus gleichwertigen Gegner darſtellt. Das zeigt ſie auch gleich zu Spielbeginn, als ſie den Platzherren gehörig zuſetzte. Nur allmählich gelang es den Einheimiſchen, etwas aufzu⸗ kommen und für die Folge auch zu dominieren. Doch faſt wäre es in dieſer Drangperiode den Gäſten gelungen, zum Führungstreffer zu kommen. Die zu weit aufgerückte Verteidigung war überſpielt, doch der vorzügliche Hüter Neulußheims parierte glänzend. Auch die wei⸗ tere Ueberlegenheit brachte den Gaſtgebern keine zählbaren Erfolge. Zu Beginn der zwei⸗ ten Spielhälfte waren die Leiſtungen zunächſt ausgeglichen, ja die Gäſte konnten ſogar einige Male gefährlich werden. Auch nachdem Edin⸗ gen, das durch einen Zuſammenprall ſeinen Mittelſtürmer verlor, nur noch mit zehn Mann ſpielen mußte, gab es ſich durchaus nicht ge⸗ ſchlagen. Doch gegen Mitte der zweiten Spiel⸗ hälfte reifte den Platzherren der erſte Erfolg, den aber die Gäſte ſchon wenig ſpäter wieder ausglichen. Ein Handelfmeter brachte Olympia erneut die Führung und erhöhte kurz darauf auf 3:1. Kurz vor Schluß holten die Gäſte noch ein Tor auf: 3:2 ſtand das Spiel, als der Schiedsrichter das Schlußzeichen gab. SC. Käfertal— Feudenheim 5·2 Zunächſt ſah es durchaus nicht ſo aus, als ob den Platzherren ein eindeutiger Sieg be⸗ ſchieden ſei. Die Gäſte legen ſich mächtig ins Zeug, und machten der einheimiſchen Vertei⸗ digung ſchwer zu ſchaffen. Doch lange vermoch⸗ ten ſich die Gäſte der ausgefeilten Technik der Platzherren gegenüber nicht zu behaupten. Fünf Tore mußte ihr Hüter ſich gefallen laſſen, dem der Gäſteſturm nur zwei Erfolge entgegenſetzen konnte. Das Endergebnis 5˙2 entſpricht durchaus dem Spielverlauf. Kurpfalz Neckarau— FV. Hockenheim 21 Ein äußerſt hartes Spiel lieferten ſich die obigen Gegner in Neckarau. Die Platzherren ſchienen unter allen Umſtänden die Nieder⸗ lage vom Vorſpiel wettmachen zu wollen und ſtreiften in dieſem Bemühen oftmals hart die Grenzen des Erlaubten, was Hockenheim als Aufforderung betrachtete mit der gleichen Härte zu antworten. Doch trotz des harten Einſatzes von beiden Seiten fielen in der er⸗ ſten Halbzeit keine Tore. Nach verteiltem Feld⸗ ſpiel zu Beginn der zweiten Halbzeit dräng⸗ ten in der Folge die Platzherren mächtig. Aber auch hier gelang es den in der Ver⸗ teidigung Befindlichen durch einen Durch⸗ bruch den Führungstreffer zu erzielen. Schon bald darnach glichen die weiterhin mächtig drängenden Kurpfälzer aus und erzwangen auch wenig vor Schluß noch den Führungs⸗ treffer. Fortuna Heddesheim— 08 Mannheim 51 Auch hier kam man zu dem Ergebnis des Vorſpiels, jedoch mit umgekehrten Vorzeichen. Ob den Platzherren freilich die Revanche ſo reſtlos geglückt wäre, hätte der Gäſtetorhüter nicht vorzeitig verletzt ausſcheiden müſſen, iſt fraglich. Zunächſt drängten die Lindenhöfer, aber Heddesheim war bei einem Durchbruch glücklicher: Ueberraſchend ſtand es 1:0. Bis zur Halbzeit gelang den überlegen ſpielenden Gäſten der Ausgleich. Nach Wiederanſpiel war Heddesheim Herr der Lage. Drei Tore waren die Ausbeute, denen kurz vor Schluß ein fünf⸗ ter Treffer hinzugefügt wurde. die Amicilia abermals besiegt Zu Beginn der Nachrunde mußte die Amicitia zu dem Tabellenführer nach Ilves⸗ heim. Durch Umſtellungen und Neubeſetzungen ſah man mit Hoffnung dem Kampf entgegen, trotzdem Ilvesheim in der Vorrunde auf dem Waldſportplatz ſicher 0:3 gewann. Aber auch im Rückſpiel ſiegten die Ilvesheimer 3:1 und feſtigten ihre Meiſterſchaftshoffnungen immer mehr, denn in den kommenden vielen Heim⸗ ſpielen der Ilvesheimer werden ſie ſich die Chance die ſich ihnen bietet nicht entgehen laſſen. Isvesheim kam im geſtrigen Spiel ſo⸗ fort auf Touren, was bei Viernheim erſt beim Stande von 3:0 der Fall war. Das Spiel nahm für Ilvesheim einen guten Anfang, denn ſchon nach wenigen Minuten landete ein Kopf⸗ ball in den Viernheimer Maſchen. Durch die⸗ ſen Ueberraſchungserfolg kam die Amicitia dann beſſer ins Spiel und antwortet mit wuch⸗ tigen Gegenangriffen. Aber der Viernheimer Sturm konnte das Schlußtrio der Ilvesheimer nicht überwinden. Ilvesheim legte bis Halbzeit noch 1 Tor vor. Nach Wiederbeginn ſchoß Hartmann das 3. Tor und damit war das Spiel entſchieden. Viernheim wurde in der 2. Hälfte weitaus gefährlicher, kam aber nur durch einen Elfmeter zum Ehrentreffer. * Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Ilvesheim 12 10 Olymp. Neulußheim 13 8 3 2 40.26 189 Phönir Mannheim 12 S8 1 2s Käfertal 13 Si Viernheim 13 6 2»in Germ. Friedrichsfeld 12 F Feudenheim 12 F FC. 08 Mannheim 12 nee Hockenheim 13 F Fortuna Heddesheim 13 8 Kurpfalz Neckarau 12 8 Fortuna Edingen 13 11s Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 119 Milchſchweine, 231 Läu⸗ fer, zuſammen 350 Stück. Verkauft 91 Milch⸗ ſchweine, 163 Läufer, Zuſammen 254 Stück. Milchſchweine das Stück von 6—12 RM., Läufer das Stück von 15—40 RM.—— Marktverlauf: mittel. Zwar hatte man den Turner⸗Handballern aufgrund ihrer Formverbeſſerung ſchon etwas zugetraut, doch daß das geſtrige Spiel mit »einem ſolchen Eifer und Siegeswillen durch⸗ geführt werden würde, das hätte wohl nie⸗ mand erwartet. Es war ein herrlicher Kampf, bei welchem alles vorhanden war, was auch nur die Zuſchauer begeiſtern konnte. Flüſſig das Spiel, genau die Ballabgabe und vor dem Tore das reſtloſe Einſetzen eines jeden Spielers— das war es, was den Hieſigen den Sieg einbrachte und in dieſer Höhe auch wohl verdient iſt. Die Revanche für die im Vorſpiel gegen Ziegelhauſen erlittene Nieder⸗ lage iſt alſo geglückt und wurde damit erneut der Beweis der Leiſtungsfähigkeit erbracht. Schon vom Anſpiel weg übernimmt Viern⸗ heim das Kommando, doch dauert es einige Minuten, bis man ſich gefunden hatte. Erſt als das Führungstor gelungen war, kamen die Einheimiſchen richtig ins Spiel. Angriff auf Angriff wurde vorgetragen, prächtige Kom⸗ binationen brachten immer wieder Verwirrung in des Gegners Abwehrreihen. So war man während der ganzen erſten Spielhälfte und auch nach dem Wechſel überlegen. Auch nicht einen Moment gab man das Kommando aus der Hand. Doch dies alles ſoll nicht etwa g die Leiſtungen des Gegners herabmindern. Auch Ziegelhauſen ſetzte alles in Bewegung, um zu Erfolgen zu kommen, doch ſtets fanden Die notwendige Haltung bes Volkes Vielleicht die größte Aufgabe „Wenn bei der jetzigen Deviſennot der Führer die Forderung aufſtellte, daß den ſozial Minderbemittelten der Bezug der bil⸗ ligen Fette geſichert werden ſoll, ſo nicht des⸗ halb, weil er darin etwa eine organiſche Lö⸗ ſung einer Verknappungserſcheinung ſieht, ſon⸗ dern weil die notwendige Haltung des Volkes gegenüber ſolchen Erſcheinungen noch nicht vorhanden iſt. Sie zu erzeugen, iſt vielleicht die größte Aufgabe des Vierjahresplanes“. „.... weil die notwendige Haltung des Volkes gegenüber ſolchen Erſcheinungen noch nicht vorhanden iſt!“ Weichen wir dieſem Satz aus der Goslaer Rede des Staatsſekre⸗ tärs Backe nicht aus! Wir alle ſind damit angeſprochen. Und ſeien wir ehrlich genug, wenigſtens vor uns ſelbſt einzugeſtehen, daß wir nicht mit Unrecht angeſprochen worden ſind. Haltung, mein Lieber! Sie wird ja nicht nur von dir verlangt! Eine Verknappungser⸗ ſcheinung— warum denken wir hierbei auto⸗ matiſch eigentlich immer nur an das Ernäh⸗ rungsgebiet?— iſt die ſchärfſte Charakter⸗ probe, die einem Menſchen und einem Volk geſtellt wird. Sie zeigt ſchonungslos das wahre Geſicht eines Menſchen! Sie zeigt, ob er Diſziplin zu halten, das höhere Ziel dem eigenen unterzuordnen, ſich ſeiner Zugehörig⸗ keit zu einer Gemeinſchaft ſtändig bewußt zu ſein. Und denken wir als praktiſche Auswir⸗ kung dieſer Haltung nicht nur immer an das Helfen⸗, Teilen⸗ und Mittragen⸗Können! Der härteſte Prüfſtein iſt das Verzichten⸗Können, verzichten auf das Nehmen, wo man nehmen könnte, nämlich——— Gold! Lieber Leſer! Wir alle ſind vom„Stamme Nimm“. Das liegt ſo in der Natur des Men⸗ ſchen. Wir ſind's vielleicht gar nicht ſo ſehr um unſerer eigenen Perſon willen, ſondern es iſt der Hang, den Jungen das Neſt zu bauen, und der Bauer, der weiß Gott kein leichtes Daſein hat, und ſeine paar Pfennige durch Mißtrauen und Naturereigniſſe immer wieder gefährdet ſieht, ihm iſt der Hang zum Nehmen, wenn ihm gegeben wird, vielleicht am wenig⸗ ſten zu verübeln. Wenn dieſer Mann Diſzip⸗ hält, weil ſeine Ehre als Deutſcher angeſpro⸗ chen wird, dann iſt das eine Großtat mora⸗ liſcher Haltung, für die es zur Zeit auf der Welt kein Gegenbeiſpiel gibt. Heute dürfte dem ganzen deutſchen Volke klar werden, wa⸗ rum der Reichsbauernführer Darre vom erſten Tage ſeiner Wirkſamkeit an nicht die Betriebs⸗ technik des Landwirts, ſondern die Ehre und das Bewußtſein von der Verbundenheit von Blut und Boden in ſeinen Bauern geweckt hat. Er wußte, daß der Tag kommen würde, da dieſes Bewußtſein von Blut und Boden und der Ehre des deutſchen Bauern die cha⸗ rakterlichen Vorausſetzungen ſein würden, um das geſamte deutſche Volk vor den trübſeligen Erfahrungen bewahren zu können, die es mit ſeiner Ernährung in den Weltkriegsjahren 191418 hat durchmachen müſſen. Wenn wir heute keinen Steckrübenwinter mehr erleben, dann verdanken wir das nicht in erſter Linie der Betriebstechnik der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft, ſondern dem Charakter des deutſchen Bauern. Der Parteigenoſſe Gö⸗ ring konnte in ſeiner Goslaer Rede feſtſtellen, Turner⸗Hanöballer in guter Form! — Ein 6·2(41) ⸗Sieg über die TG. Ziegelhauſen ſie in Viernheims Hintermannſchaft ihren Meiſter. Nur zweimal konnten ſie— und zwar durch Strafſtöße— ins Schwarze tref⸗ fen. Mit einen Großteil an dieſem Erfolg der Viernheimer trägt zweifelsohne Werle J. im Tor, der von Spiel zu Spiel mehr in ſeine Aufgabe hineinwächſt. Die Verteidigung hat im verein mit der Läuferreihe durchweg ſaubere Arbeit geleiſtet. Stets waren ſie auf dem Damm und leiſteten den manchmal recht energiſch anſtürmenden Gäſten kräftigen Wi⸗ derſtand. Und der Sturm? Ehemals das Schmerzenskind, kann er heute faſt als das Glanzſtück der Mannſchaft bezeichnet werden. Wenn es auch einige Minuten nach Beginn und kurz vor Schluß nicht ſo recht klappen wollte, ſo trübt dies keinesfalls die gute Geſamtleiſtung. Ueber den Spielverlauf wäre nicht mehr viel zu erwähnen. Bis zur Halbzeit waren die Einheimiſchen viermal erfolgreich, wäh⸗ renddem Ziegelhauſen nur einmal Viernheims Hüter ſchlagen konnte. Nach Seitenwechſel entſteht ein weſentlich erbitterter Kampf, der durch eine Umſtellung der Gäſtemannſchaft hervorgerufen wurde. Aber auch hier reicht es nur zu einem Tor, währenddeſſen Viern⸗ heim noch zweimal das Leder ins Netz beför⸗ dern kann.— Für die ſechs Tore zeichnen ver⸗ antwortlich: Thomas(3), Schmitt(2) und Alter(1). des Vierjahresplanes! daß die deutſchen Bauernſcheunen heute die ſicherſten Panzerſchränke für das tägliche Brot des deutſchen Volkes ſeien. Er konnte vor dem deutſchen Bauernſtand des Jahres 1936 aber auch gleichzeitig mit Stolz erklären: „Ich achte den deutſchen Bauern zu hoch, um zu glauben, daß er ein ſchmutziges Angebot, wie es darin liegt, für ein Zurückhalten der Ware höhere Preiſe zu bekommen, annimmt. Wir wollen keinem Volke zu nahe treten, aber fuchen wir auf der Welt den Staatsmann, der das von ſeinen Bauern ſagen kann. Haltung! Was nützt uns alles Wiſſen um die techniſchen Zuſammenhänge, was nützt uns alle Aufklärung über neue Werkſtoffe, tech⸗ niſche Verfahren uſw., wenn im entſcheidenden Augenblick der Charakter verſagt. Nicht nur Wiſſen, ſondern Willensbildung iſt das Ent⸗ ſcklicen Nur der Wille vermag die großen ittlichen Aufgaben, die einem Volk geſtellt ſind, zu meiſtern. So wird verſtändlich, was Staatsſekretär Backe in ſeiner Rede meinte:„Die notwendige Haltung des Volkes zu erzeugen, iſt vielleicht die größte Aufgabe des Vierjahresplanes“. Fei ln 7 2 Je: len ö 1. Co fort man immer tvi eder Lulu 5 Zeitungsleser urteilen eee Beim Montieren eines Auto⸗ reifens ſchwer verunglückt Vilbel. Beim Montieren eines Auto⸗ reifens auf der Straße zwiſchen Vilbel und Dortelweil, löſte ſich ein Sicherheitsring und traf den Kraftfahrer Wolf aus Aeſſenheim mit ſolcher Wucht am Kopf, daß er in be⸗ wußtloſem Zuſtand in das Vilbeler Kranken⸗ haus eingeliefert werden mußte. Der Verun⸗ glückte trug mehrere Kieferbrüche und eine Gehirnerſchütterung davon. EK—. Vater Mutter- Schweſter ruft das Kind: Ich will kein Weihnachtsgeſchenk, das beim Juden gekauft iſt— es iſt deutſche Weih⸗ nacht, daher nur Geſchenke aus deutſchen Geſchäften! eee eee Worte in die Zeit Ich bin Sozialiſt, weil es mir unverſtänd⸗ lich erſcheint, eine Maſchine mit Sorgfalt zu pflegen und zu behandeln, aber den edelſten Vertreter der Arbeit, den Menſchen ſelbſt, ver⸗ kommen zu laſſen. Adolf Hitler. Die Internationale verſtößt gegen das ein⸗ fache Geſetz des wahren Sozialismus, das heißt, jeden Menſchen an den Platz zu ſtellen, den er kraft ſeines Berufes und kraft ſeiner Leiſtung ausfüllen kann. Der Nationalſozia⸗ lismus will dem Menſchen die innere Freiheit geben. Wenn er dieſe hat, dann wird er die Pflichterfüllung als oberſtes Geſetz aner⸗ kennen. Dr. Robert Ley. Die nationalſozialiſtiſche Regierung hat der Arbeit des deutſchen Volkes den Platz ange⸗ wieſen, der ihr gebührt: ſie ſorgt dafür, daß die Arbeiter der Stirn und der Fauſt, die am gemeinſamen Werk ſchaffen, die Früchte ihrer Arbeit ernten. Hermann Göring. Jede Milliarde, die ſtatt ins Ausland wan⸗ dert, zum deutſchen Bauern fließt, gibt in ihrer Folge fünf oder ſechs Milliarden an Löhnen und Gehältern, die dem deutſche Ar⸗ beiter zugute lommen. „Adolf Hitlers Programm“ Aufruf zur Wahl am 31. 7. 32. 5 8 . . 8 5 5 8—— — ———„—⅛ e — FF * F 11 — * Jeber Volksgenojje bejucht morgen abend bie B. H. A.⸗Kundgebung! .———ſ—p mln eee em de. 9. A. Kundgebung! Bejjer als jein Nuj Der deutſche Tabak nämlich. Es braucht durchaus nicht immer eine Havanna oder Bra⸗ ſil zu ſein, um die Raucher zu erfreuen. Daß auch der deutſche Tabak ſeine Vorzüge hat und gern geraucht wird— wir wiſſen es manchmal gar nicht, daß wir ihn rauchen— iſt daraus zu erſehen, daß ein Viertel bis ein Drittel des deutſchen Bedarfs aus der deutſchen Ta⸗ bakernte gedeckt wird. In dieſem Jahre hat es eine Durchſchnittsernte von 325 000 Dop⸗ pelzentner gegeben, die einen Wert von rund 45 Millionen Reichsmark hat. Hauptanbau⸗ gebiete ſind Pfalz, Baden, Heſſen, die Mark und Franken. Die Anbaufläche beträgt ins⸗ geſamt 12 900 ha, von der über 6000 ha, faſt die Hälfte, in Baden liegt. Doch gibt es faſt im ganzen Reich Tabakfelder. In der Nähe von Tilſit wird beſonders der deutſche Schnupftabak angebaut. Neben den 70000 gewerbsmäßigen Tabakpflanzern bauen noch viele Siedler und Bauern ihren Bedarf an Tabak ſelbſt an. Die Tabakfreunde verrauchten im ganzen Jahr 7,8 Milliarden Zigarren, 37,4 Mil⸗ liarden Zigaretten und 32000 Tonnen Pfei⸗ fentabak, verkauten 166 Millionen Röllchen Tabak und vernieſten 1700 Tonnen Schnupf⸗ tabak. An Zoll und Tabakſteuer— ohne Um⸗ ſatzſteuer— ſtrich der Finanzminiſter hierfür rund eine Milliarde Reichsmark ein. So iſt der„blaue Dunſt“, den uns die Raucher vor⸗ machen, ein ziemlich bedeutender Poſten in unſerer Volkswirtſchaft, und ein erheblicher Dampfheizungsanlage Heppenheim. Am hellen Tage war im Keller des Inſtallateurs Weiſt ein Brand entſtanden und zwar dem Vernehmen nach da⸗ durch, daß Feuer von der Dampfheizungsan⸗ lage auf Brennmaterial übergeſprungen war. Mit Gasmasken drang die Feuerwehr in den Keller. Aus zwei Schlauchleitungen mußten die Flammen bekämpft werden. Nieder⸗Roden. Am Freitag vormittag um 9.30 Uhr verunglückte der 31 Jahre alte Holzhauer Georg Dirmeier bei der Arbeit. Er wurde von einer fallenden Kiefer getroffen und am Arm und Becken ſchwer verletzt. Er wurde ins Seligenſtädter Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er in beſorgniserregendem Zuſtand derniederliegt. Die Landarbeit ſchmeckte ihm nicht Aſtheim. Einem jungen Mann ron aus⸗ wärts, der bei einem Landwirt Beſchäftigung gefunden hatte, behagte die Landarbeit ſo we⸗ nig, daß er ſchon nach 12 Tagen abhauen wollte. Dabei verſuchte er, von dem Landwirt eine Beſcheinigung zu erhalten, daß er un⸗ geeignet zur Landarbeit ſei. Er bedrohte den Mann mit einer Hacke und ſchlug ihm mit der Fauſt ins Geſicht. Der Strafrichter in Groß⸗ wegen Nötigung und Körperverletzung rechts⸗ Gerau verurteilte den jähzornigen Menſchen kräftig zu zwei Monaten Gefängnis. Hofheim. Bei einer Treibjagd der hie⸗ ſigen Jagdgeſellſchaft wurden im Jagdbogen 2 von 21 Jägern 106 Haſen geſchoſſen, was als Teil des Tabakverbrauchs iſt auf deutſcher Erde gewachſen. Das Nobariige Pola Heart fümwert verhältnismäßig gutes Reſultat bezeichnet werden kann. Eine Frau tödlich verunglückt Ziegenhain. Ein mit 29 Frauen be⸗ ſetzter Omnibus aus Berfa, der ſich auf der Heimfahrt von einer Veranſtaltung in Ober⸗ aula befand, konnte auf der Straße Hauſen — Weißenborn infolge der durch den Schnee hervorgerufenen Straßenglätte die Steigung nicht nehmen und fing an rückwärts zu rut⸗ ſchen. Der Frauen bemächtigte ſich eine Panik, und ſie ſprangen aus dem Wagen. Dabei kam die Ehefrau Kropf aus Berfa zu Fall und wurde vom rechten Vorderrad des Wagens erfaßt. Ihr wurde dabei der Bruſtkorb ein⸗ gedrückt, ſodaß ſie auf der Stelle tot war. Eine andere Frau trug leichte Rückenquet⸗ ſchungen davon. Die Katze als Lebensretter Sie meldete die giftigen Gaſe Ein älterer Mann in St. Ludwig in Baden hatte, um es recht mollig zu haben, vor dem Zubettgehen noch tüchtig eingeheizt, was auch die Katze freute, die es ſich neben dem Ofen auf ihrem gewohnten Platze gemütlich machte. Mitten in der Nacht wurde die im oberen Stockwerk ſchlafende Tochter durch lautes Miauen und wildes Kratzen der Katze aus dem Schlafe geweckt. Sie ſtand auf und ſchaute nach der Urſache. Zu ihrem Entſetzen mußte ſie, als ſie die Türe öffnete, feſtſtellen, daß aus dem Ofen giftige Gaſe entſtrömten und ih⸗ ren Vater bereits betäubt hatten. Erſt nach dreiſtündigem Bemühen des Arztes gelang es, den Bewußtloſen wieder ins Leben zurückzu⸗ rufen. Wäre die Katze nicht geweſen, ſo hätte das Kohlenoxyd den Mann letötet. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Im Central-Film⸗Palaſt Heute Montag letzter Tag! Das gewaltige Spitzenfilmwerk d. J. „Aoskau⸗Schanghal“ Der neueſte und ſpannendſte Pola Negri⸗ Film! Wer Mazurka mit Pola Negri geſehen hat, wird auch das Spitzenfilmwerk Moskau⸗ Schanghai ſich anſehen. Nach einer wahren Begebenheit wird hier ein Menſchenſchickſal erzählt. Es begann in Moskau im Februar 1917, als das Heer des Zarenreiches zuſam⸗ menbrach. Ein überragender Film mit einer ebenſo ſpannenden wie packenden Handlung und darſtelleriſchen Höchſtleiſtungen. Ein un⸗ gemein feſſelndes Liebeserlebnis, beginnend auf dem bewegten Schauplatz der ruſſiſchen Revo⸗ lution, ausklingend in den Nachkriegsjahren auf dem heißen internationalen Boden von Schanghai. Ein ungewöhnlich reifer Film, dem die überragende Darſtellungskunſt Pola Negris Weltformat gibt. Ein ungemein feſſeln⸗ des Liebeserlebnis, das Pola Negri zu ergrei⸗ fender Größe geſtaltet. Ein unvergeßliches Werk der deutſchen Filmkunſt! Ein Spitzenfilm außergewöhnlichen Formats! Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Dal. XI. 1986 über 1800. g. Zt. iſt Anzeigen⸗ „reisſiſte Nr 6 gültig. „Moskau-Schanghaf- eule nochmals im ese Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Den Ausſchlag und die Erhebung der Beiträge der Viehbeſitzer zu den Koſten der Entſchädigungen für Viehverluſte im Rj. 1936. Die Hebeliſte über die Beiträge der Vieh⸗ beſitzer zur Deckung der gezahlten Entſchädi⸗ gung für an Maul⸗ und Klauenſeuche gefal⸗ lenen Rinder und für an anſteckender Gehirn⸗ und Rückenmarkentzündung gefallenen Pferde für das Rj. 1936 liegt vom Montag, den 14. Dezember 1936 ab, während der üblichen Sprechzeit, eine Woche lang zur Einſicht der Beteiligten auf unſerem Buro Nr. 13 offen. Einwendungen können während dieſer Zeit erhoben werden. Viernheim, den 11. Dezember 1936 Betr.: Entſchuldungsverfahren von Erbhöfen gemäß der 8. Durchführungsverordnung zum Schuldenreglungsgeſetz. Bis zum Ablauf des 31. Dezember ds. Is. iſt es möglich, für Erbhöfe die Eröffnung des landwirtſchaftlichen Entſchuldungsverfahrens zu beantragen, falls die Vorausſetzungen hier⸗ zu gegeben ſind. Dies iſt die letzte Gelegenheit, daß die Schuldverhältniſſe der Erbhöfe, unter Berück⸗ ichtigung der Leiſtungsfähigkeit des Betriebs htigung hig reguliert werden können. Anträge auf Einleitung des Verfahrens ſind ſofort bei der Kreisbauernſchaft Starken⸗ burg⸗Süd in Heppenheim zu ſtellen. Viernheim, den 10. Dezember 1936 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Ge⸗ tränkeſteuererklärung für Monat November 1936. Viernheim, den 10. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Vereins⸗ Anzeiger 50. Jährige(Jahrgang 1886/87) Heute abend 8 Uhr im„Löwen“ Chorprobe. Um 9 Uhr daſelbſt nochmals wichtige Verſammlung, wozu ich herzl. einlade und jede Jubilarin und Ju⸗ bilar dringend um ihr Erſcheinen bitte. Die Gedichte der Kinder der Jubilare wollen ange⸗ geben werden Der Vorſitzende Turnverein von 1893 Abfahrt zur völkiſchen Ausſprache in Seckenheim für Fuß⸗ und Handballer: 7 Uhr per Rad(Drehſcheibe) Bei ungünſtiger Witterung um 7 30 Uhr per Auto (Drehſcheibe) Fahrpreis 60 Pfg. Alle Spieler der 1 und 2. Mannſchaften haben zu erſcheinen Die Fachwarte 77 y ͤ d g Das öchauſenſter prag u Hanbenlen Fur die uns anläßlich unſerer Dermählung zuteil gewordenen zahl⸗ reichen Glüchwünſche und überreichten Geſchenbe danken herzlich Emil Schmich und Frau CFudmilla geb. Benz Diernheim, den 14. Dezember 1936 Ne Anzeige aber ſprichtzu Tauſenden f! ieee Zum 15. Dezember Ausſchnei 1 nicht e 5 e e Auen aul pflichtige. e Teilzahlung Aachen e N e 5 mer„Lena Schuhe, Leder⸗ 3 Eiche geritzt, 160 em br Büf. Kredenz, Aus⸗ zieht., 4 Pol für tägliche Haus⸗ arbeit bis gegen Abend geſucht. Von wem, ſagt die jacken, Hoch⸗ zeitsanz(auch leihw), Uhren, Muſikinſtru m. 7 ſterſtühl Geſchäftsſt. ds. Bl an- u. 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Ziehungstag 12. Dezember 1936 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 240 RM. gezogen 2 Gewinne zu 25000 RM. 256504 4 Gewinne zu 5000 RM. 258805 300417 288256 357050 88398 330050 50314 116985 4 Gewinne— 505 4 7 4 Gewinne zu 5 12 Gewinne— 1000 RM. 144928 157990 264274 379379 18 7 1 8 69468 96041 102636 118379 167509 2467 50 Gewinne zu 500 RM. 2739 10290 20033 25631 36363 46873 72927 75904 78884 81202 84488 8477 88538 91048 94844 103278 139842 140233 209304 215144 243472 263177 279109 281040 398442 150 Gewinne zu 400 RM. 2867 3848 8584 15043 31437 44928 45662 50928 52481 58072 67932 88981 70189 79182 79811 87384 91632 95892 98331 103983 111405 121052 125358 127107 135225 139725 148882 154527 1878907 178420 180478 186603 187256 187451 191603 05881 209014 214845 222444 225038 229683 239320 241425 241551 242018 242072 255058 26553 264670 272122 275055 282979 283191 287989 314196 320021 332827 336531 338807 353422 355998 357283 359688 382780 364751 381584 385618 387368 388228 388862 392226 398137 399776 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 240 RM. gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 391398 4 Gewinne zu 10000 RM. 2854 193226 2 Gewinne zu 5000 RM. 90886 2 Hewinne zu 3000 RM. 188288 18 Gewinne 1 1000 RM. 28820 72214 73251 89810 171408 184390 222618 295772 374701 24. Gewinne zu 800 RM. 42882 114878 145944 148883 150992 155437 234107 293145 30798 337315 344898 378430 40, Gewinne zu 500 RM. 10199 70207 93665 97319 155026 168364 208479 222864 228865 248299 283468 278086 287215 290581 282227 352860 356350 363910 382432 391890 184 Hewinne zu 400 RM. 13037 13130 13277 20950 21744 22513 29780 42649 44021 46898 48228 49205 49836 50707 51097 53434 55128 61417 85889 69257 70795 77959 79513 80941 82357 84228 88226 89542 109841 117700 119497 175730 126141 128125 149672 151849 155980 158198 161847 185083 86072 170833 171258 173741 174769 178676 178477 178589 182474 188677 196242 201123 202288 214549 219898 229084 222020 235822 241416 241838 250637 251475 253570 253578 257521 281488 264398 265388 266454 278335 284214 288881 289771 298348 303067 311937 323659 334491 336917 337726 342232 344682 848409 370744 373160 377781 384423 387270 389149 395677 397319 398727 Die Ziehung der 4. Klaſſe der 48. Preußiſch⸗Süddeutſchen(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet am 8. und 9. Januar 1937 ſtatt. 8 i eee, Et 1 . durch di unn Chu Fran Nea 18 J0 haft ar erlannt Veruttt dens Stef Mt dies Mozeſſu keſchloſſe Aten un Auchulden un ande Eſlen, ce Funn folgt Ste „Dieſe handlung ſuche wu Oeffentlic einer rüchſ der Frank die obje kichts w deutſchen d je nit! heſen Lorf nabe und A ſch du Aümmungs a Pigeß u laſſe Aal, die d lt Weise d die de a Prag, den jüdiſt denſtaat“) doldſte! kunt Euc ſmloſeſte