g 1 bla, der Bürgermeiſteret Mernbeim Verkündigungsblatt der RS AR. Miernheim 5. 4 0 n an Sonntage i 2 j. ite? dh et mnelſich 1.00 NN. elaſchließlic 8 N Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil bg durch die Poſt monatlich 1.60 K 1 auschließlich Beſtellgeld. Ei für 1mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit it Anzeigenpreisliſte Nr. 6 güuig. 10 5 eſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarchſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 eine Nu f 0 mmer 293 Mittwoch den 15. dezember 12. Jahraang 1 40 . L 8 4 99 2 lauf; lber Tälige Reue“ verbü „FTülige Reue“ verbürgt bis zum 31. Januar 1937 Straffreiheit dare 5 u letzler Appell Das Schickſal men 1 E ichn Berlin. 15. Dez. Die Deutſchland durch] ohne di u n 15.. e die Strafe befürchten zu m 1 b 1 3 7 3 3 3 0 der Saanen deen Ben. de, a eee. Iſchiangkaiſchek im Hauplauarkier des Befriedungskommiſſars 0 N r aufgenötigte Deviſen⸗ N 7 5 010 bewirtſchaftung hat zu einer Reihe von Devi⸗ Bierjahresplan, Miniſterpräſident General- von ichenſi i. ſenvorſchriften geführt, in denen jeweils oberſt Göring, die Reichsregierung ein Ge⸗ 5 5 4 3 eren Strafbeſtimmungen für Zutviderhandlungen! ſetz über die Gewährung von Straf Nanking, 15. Dez.(Oſtaſiendienſt des als wichtigste die Zuſage von annähernd br enthalten ſind. Dieſe Strafbeſtimmungen ba“ freiheit bei Deviſ S DNB.) Der britiſche Berater des Marſchalls[190 Militärführern bezeichnet werden, * ben ihren Zweck nicht voll erfüllt. Es iſt 1 2 enzuwider hand- Tſchiangkaiſchek, der zur Unterhandlung nach!] ſich binter die Regierung du ſtellen und 9 bekannt, daß gewiſſenloſe Elemente immer lungen vom 15. Dezember 1936 erlaſſen. Es] Sianfu geflogen war iſt am Dienstag nach] ibr die Treue zu halten. Nah Auffaſſung der 1 wieder verſucht haben, Lücken in der Deviſen⸗ ſieht vor. daß derjenige, der ſeine bisher unter Lovang zurilcgetehrt und hat von dort aus der politischen Kreiſe iſt damit die Nanking⸗Regie⸗ e h geſetzgebung auszunützen und ihr Geld ins] Verletzung der Deviſengeſetze nicht ange: 8 Tichiangkaiſchets teleſoniſch mitgeteilt, rung der Zentralregierungs⸗Truppen ſicher. voche Ausland zu verbringen. botenen Vermögenswerte, gleichviel tier A e kr e 5 Vor Nen, i b l 2 5 5 5„. mi 1 8 er beiden bei den a i f i 0s 2 dieſem Treiben rer einen Riegel ob ſie ſich im Inland oder Ausland befinden, von Schenſi weile Er habe ſelbſt zwei] bekannt ee Nenne Ge die. iſt kürzlich das Geſetz zur Aen⸗[bis zum 31 Januar 1937 der Reichs⸗ verfönliche Anterredungen mit ihm] ſunjen und Peichungſchi und des Gou⸗ 05 115 e eee— 1 bank(unmittelbar oder durch Vermittlung 1 Der Marſchall ſei geſund und zuverſicht⸗] verneurs von Szechuan. ih Piiebenen Lücken geſchloſſen hat. Gleichzeitig] einer Deviſenbant) anbi 1. 1 g 9. zeitig er Deviſenbank) anbietet, der Beſtrafung 1 1 30 a de be fe e e debe ae l f. g v vn dee eee verband. age verabſchiedet, das bei Kapitalſchiebun⸗][ſabotage nicht verfällt und Straf und hofft. daß die Möglichkeiten für die Frei ungen mi anghſuelian b gen in ſchweren Fällen ſogar die Todes freiheit fü e ee 0 0 reiheit für alle Strafen erlangt, laſſung Tſchiangkaiſcheks noch nicht] Nermittler D a0 ſtrafe vorſieht. 8 5 0„ erſcboft find. Frau Tſchiangkaiſchek soll ermittler Donald fliegt erneut nach Sianfu 110 Damit iſt für ſedermann klargeſtellt, daß das et, 810 eee der Devi beabſichtigen, nach Loyang und wenn möglich Schanghai, 15. Dez.(Oſtaſiendienſt des 7 nationalſozialiſtiſche Deutſchland nicht gewillt W, Ne ihr zul ee ſogar nach Sianfu zu reiſen. DNB) Der augenblicklich in Lovang weilende 197 16, das weitere Treiben gemeingefährlicher] der Taten verwirkt hat. Die Einzelheiten] Die Rolle des Kommuniſten Li Tientſais im Berater des Marſchalls Tſchiangkaiſchek teilte eee 0 47 177 Wirt⸗ſind in den Durchführunasbeſtimmungen ge⸗ Schenſi⸗Aufſtand a n 5 1100 1 Asch bis Mon⸗ 5 tsverrat begeht, begeht Landesverrat„di ichzeiti. 5 nachmittag habe Marſchall Tſchiangkaiſchek * i wie der Landesverräter bestraft. 1 ie gleichzeitig erlaſſen werden. e e 35 1 135 un een 0 a b 1 1 ian j Jedermann, der dieſe letzte Gelegenheit, 3 eliangs iſt zu entnehmen, daß die] De anghſueliang mehrfach gebeten habe. 15 Bevor aber die volle Schwere des Geſetzes tätige Reue zu üben und ſich wieder in 1 ihre feindſelige Einſtellung gegen die] Tſchanghſueliang, der ſpäter in Bealeltung Do; m n ſo nienigen, di ie Volksgemeinſchaft einzureihen, ungenutzt 25 ⸗nalds, des Beraters iangkaiſcheks, zu Mar⸗ 4 zur Anwendung kommt, ſoll denjenigen, die die Volks inſch in hel n 15 7 ee e verſchärft ha⸗ nalds, des Beraters Tſch z nt: ſich wieder in die Front der anſtändigen Deut ⸗ vorübergehen läßt, muß ſich darüber klar ſein, mitgeteilt 4 U Sie 9245 d wurde Ib: 1— ſchall Tſchiangkaiſchek gekommen ſei. habe die 5 ſchen eingliedern wollen, noch einmal Gelegen e nicht n 5 kommuniſtiſchen Partei Gbinas 5 1. ee e nnn e g a ihn die ſchweren Str. miſtz!. 5 er Tſchi f 0 heit gegeben werden, ſich zu befinnen und ihren[tenden Geſetze. NU eee 12 den ſei. In Peioinger volitiſchen Kreiſen„ daß. eee 22 deviſenrechtlichen Pflichten nachzukommen, I men. N will man in dieſer Tatſache deutlich den Ein⸗hältniſſen nur die Nanking⸗Regierung direkt . 1 e S ee über die Forderungen Tſchangbſueliang, ende anzlei des arſchalls anghſueliang. Li] ſcheiden könne l Tientſais, hinter den Kuliſſen ausübt jangka 1 1. Finland feiert den 75. Geburkskagsvinhufonds e an er ee er ge mer rea e Fi e e ee ee e 2. Li Tientſais oder, wie er ſich früher nannte,] Sianfu zu fliegen, angeblich aufgegeben weil . Helſinti, 6. Dez. Die Feier des 75. Ge. innen- und außenpolitiſcher Fragen galt. Der 3 e eee 12 9 1 durch Vermittlung *— 1 5 Finanzminiſter berichtete über die Finanz⸗ kommuniſtiſchen Partei. In Peiping bezweifelt J zu 9 5 Heels b t Kundgebung der ganzen Bevölkerung Finn⸗ lage und erläuterte die Zeichnungsmodalitä⸗ 8%% e 7 17 51 12 5 0 vormittag allein von Loyang zu weiteren Ver⸗ 5 a 8 g ten d lei 1e für die 8 3. kommuniſtiſchen Auftrag betätigt hat un aß i Sianfu fli JJJVCCCCVVVJCVCCC%%ͤͤ, Pee“... „ 2 1 e 7 0 5 N we. E 7 ich ⸗ ie i i i dul 18 er 7 en 177 n Handelsminiſter Baſtid ſprach über ſeine 275 7 1191 Kwter. 5 12. i ie d een date Sbinieen. Reiſe nach Jugoſlawien u. die ſich daraus er⸗] Südpropinzen Kwantung und Kwangſi hat die Nanking⸗Regierung haben am N 5 Die Stadt Helfint trug reichen Feſtſchmuck. gebenden Verbeſſerungen der Wirtſchafts⸗ 9 1 84 3 Seit dem Scheitern] die Stadt Sianfu, den Sitz des auſſtändiſchen Abends erſtrahlten die offentlichen Gebäude] beziehungen zwiſchen beiden Ländern. 55 11 n 9 172 CC ö im Scheinwerferlicht der finniſchen Kriegsflot⸗ Der Außenminiſter ſetzte den Miniſterrat J den kö ſcharf N wer⸗[ umzingelt. Die Regierungstruppen haben te. Faſt jed Stadt festlich de⸗ n können, ſcharf beobachtet worden, um ſie zu] vorläufig Bereitſchaftsſtellung bezoge d 5 1 aſt jedes Haus der Stadt war feſtlich ber] von den Antworten in Kenntnis, die in Ver⸗ gegebener Zeit unſchädlich zu machen. Der am] warten die Befehle der Na lin N 705 1 ad e 5 5. 1 80 2 folg der neuen franzöſiſch-engliſchen Vorſchläge[ö 25. Oktober ermordete Geuvernenur der Pro⸗ een dee e vinhufvud die Glückwünſche des Diplomati⸗ 1 V chärf d N 1 zu. J vinz Huveh, der zu den Vertrauten Tſchiang⸗——— 70 ſchen Korps entgegen. Daran ſchloß ſich eine] für eine erſchärfuna der Nichtein“ e kaiſcheks gehört hatte, iſt zweifellos das Opfer 4 te Parade der Truppen der Garniſon. miſchung und eine Vermittlung in der ſpa-] derjenigen Kreiſe geworden, die die jetzige Meu⸗ Ungarns Innenminiſter von ſiozma 11 5 75 eee Le niſchen Angelegenheit eingegangen ſind. Er terei vorbereitet haben. beim Führer n Helſinki überreichte dem Präſidenten, der f 5 gred 11 Ehrenmitglied der Geſellſchaft iſt. eine pracht⸗ e 955 ea ner 1 1 Ergebenheitserklärung der Zentralregierungs⸗ 8 1 8 2 170 volle Buchausgabe über das deutſche Waid⸗ des enaliſchen Außenminiſters und er N e Truppen 8. 1 Dez Der Führer und Reichs⸗ 5 werk. Die deutſche Kolonie, die deutſche Han⸗ die verſchiedenen Maßnahmen. die dem 100 Nanking, 15. Dez.(0ſtaſiendienſt des zler empfing am Dienstaa den Königlich f. in Finnland und 9 deutſche] doner Ausſchuß für die Verſchärfung der Kon⸗ N 11 8 zahlreichen Ergebenheitserklärun⸗ Schule überbrachten namens der eutſchen in] trolle unterbreitet worden ſind. gen, die die Nanking⸗Regierung erhielt, darf tellt Finnland eine koſtbare Bernſteinſchale oſtpreu⸗ ßiſcher Arbeit. 5* 8 2 1 0 re wi 0 0 en an en 0 ew 1 en unterhielt ſich der Präſident in leutſeliger 15 iliſch 3 J llig b d ſp iſch 5 ſch iſlen eiſe. Sehr groß war auch die Anteilnahme des Auslandes. Det Führer hatte ie 7 i⸗ f %%% ̃ 2* bend n fe e— 1185 11 Spanten 5 111 5 75 Ke werde aukerken Annen. A 5 1 urch das Außenamt beſtätigt wird. die bri⸗ In London ſchätzt ma f 7 ganzen Welt hatten ebenfalls Glückwunſchtele⸗] tiſche Regierung. Es wird zur Zeit nachge⸗ Zahl der driichen Peiwill zen auf Gelten . gramme geſandt. 5 3 prüft, inwieweit dieſe Beteiligung ein Verſtoß] der ſpaniſchen Bolſchewiſten auf 1500 bis 2000 Abends fuhr das Präſidentenpaar im offe⸗ gegen ähnliche beſtehende Geſetze darſtellt.] Mann. Die Höhe dieſer Zahl kann nicht Wun⸗ nes nen Auto durch die erleuchtete Stadt in die[Ein Geſetz aus dem Jahre 1870 ſtellt nämlich] der nehmen, da die Kommuniſtiſche Partei von 1 1 große Ausſtellungshalle, während einige tau⸗ die Teilnahme von britiſchen Staatsangehöri⸗] Tag zu Tag in ihrem Blatt die Propaganda 5040 kend Pfadfinder mit brennenden Fackeln Spa-] gen an Kriegen, an denen, Großbritannien[ zur Teilnahme an den Kämpfen verstärkt tau. lier bildeten. In der Feſthalle hatten ſich das] nicht beteiligt iſt, unter Strafe. Eine Entſchei⸗ 0 berg Diplomatiſche Korps, die Regierung, die Lan⸗ dung darüber, ob dieſes Geſetz auf die Kämpfe Verſtärkte Werbetätigkeit für die ſpaniſchen — desbehörden und etwa 7000 Vertreter aller][ in Spanien, an denen bekanntlich eine ganze Bolſchewiſten in Frankreich Kreiſe zu einer erhebenden Bürgerfeier ver⸗] Anzahl britiſcher Staatsangehö⸗ 1 50 e 5 ſammelt. Die Sängerchöre und Muſtkorcheſter[riger teilnimmt. Anwendung findet, iſt je⸗ Die Anwerbung franzöſiſcher Freiwilliger für der Stadt vereinten ſich zu einer muſtkaliſchen J doch noch nicht gefallen. Immerhin iſt es möglich das rote Spanien geht in beſchleuniatem Tem⸗ Huldigung. Oberdirektor Mantere hielt die daß die britiſche Regierung in Kürze in dieſer pg fort. Unlängſt wurde bei Bordeaur ein 14⸗ Feſtrede, worauf Präsident Spinhufvud ſeinen] Angelegenheit zu einem Entſchluß kommt, der, jähriger Schüler vermißt, der jetzt leinen El⸗ Dank für alle Huldigungen des Tages aus- vorausſichtlich dem Unterhaus mitgeteilt wer⸗ tern aus Madrid. wo er für die Bolſche⸗ pſprach Die Feier klang in ein Hoch auf das] den dürfte. wiſten kämpft, eine Poſtkarte ſandte. eien Nase um inter dn 5 g N freie Finnland aus. Wie notwendig eine derartige Maßregel iſt, Der„Temps“ berichtet hierzu, daß in einer eineinviertelſtündigen Aus I ziir 45 ergibt ſich aus dem kommuniſtiſchen Organ Ortſchaft bei Bordeaux eine Werbezentrale für[über ſchwebende politiſche Fragen. An der Be⸗ Franzöſiſ ex Miniſterral 8 2 das eee ee 1 1 3 aufgedeckt 5 ſei, die] ſprechung nahmen teil: Der Königlich Unga⸗ g 1 N 1 daß eine Kompanie. die nur aus riten be⸗ ereits verſchiedene Trupps von Freiwilligen riſche Geſandt 2 in F e Paris, 15. Dez. Am Dienstaa fand unter ſtehe, in Madrid eingetroffen und von der Be⸗ über die Pyrenäen befördert dane. Auch in S8 0 12 7 R Vorſitz des Staatspraſidenten ein Miniſterrat J völkerung mit einem rieſigen Jubel begrüßt] Diion rührten die Kommuniſten die Werbe⸗ Frick ſowie die Staatsſetretäre Dr. Meiße⸗ ſtatt, der der Erledigung einer ganzen Reihe J worden ſei. Weiter gibt das Bolſchewiſten⸗ trommel beſonders eifrig. ner und Dr. Lammers. — 3— erer 3 r 22 1 r e Bolſchewiſtiſche Wühlarbeil in China 5 hatte erklärt, er werde dem Völkerbund des Weſtens einen Völkerbund des Oſtens ent⸗ Lenin gegenſtellen und Europa im Fernen lich treffen. Und er tat das Abſicht durchzuführen. Schon 1920 hatten die Sopwjetmachthaber einen Kongreß der aſiatiſchen Völkerſchaften in Baku einberufen, auf dem die Errichtung einer Propagandaſtelle für den Fer⸗ nen Oſten beſchloſſen wurde. Kurz darauf gin⸗ gen zahlreiche verkappte Beauftragte der Ko⸗ mintern nach China. Auch der aus Berlin aus⸗ gewieſene Sowjetbotſchafter Abramowitſch Joffe, der im Kuriergepäck viele Zentner bolſchewiſti⸗ ſches Propagandamaterial eingeſchmuggelt hatte, wurde nach China geſchickt. Der jüdiſche Pro⸗ pagandiſt Borodin wurde von den Vereinig⸗ ten Stagten nach China berufen. Borodins Hauptaufgabe war, die Kuomintang, die früher eine nattonalchineſiſche Bewegung mit ſoziali⸗ ſtiſchen Tendenzen war, in ein rein kommuni⸗ ſtiſches Fahrwaſſer zu bringen. Im Jahre 1924 beſchloß die Kuomintang ihre Umgeſtal⸗ tung nach ſowjetruſſiſchem Muſter. An die Stelle Joffes, der ſpäter in Moskau Selbſtmord verübte, trat Karachan. Er und Borodin gingen nun daran, in China eine rote Armee zu gründen, die den Bolſchewismus mit Feuer und Schwert verbreiten ſollte. 55 die⸗ ſem Zweck gründete man zunächſt bei Kanton eine Kriegsakademie, deren Leitung dem in Tokio ausgebildeten Tſchiangkaiſchek übertra⸗ gen wurde. Im Mai 1925 gingen die Süd⸗ provinzen offen zum Kommunismus über, und Moskau lieferte den Aufſtändiſchen Waffen, Munition, Geld und Sowjetoffiziere. Das war die Zeit, in der Moskau von Kanton aus den Fernen Oſten beherrſchte und ſich nahe am Ziel ſeiner Wünſche wähnte. * Da aber trat die Wendung ein. Ti ch ian g⸗ kaiſchek merkte bald, daf es Moskau nicht auf die Erfüllung der nationalen Ziele Chinas ankam. Angewidert von dem Treiben des Bol⸗ chewismus, der das ganze Land in Elend und erwilderung brachte, ging er planmäßig dazu über, den Bolſchewismus auf chineſiſchem Bo⸗ den gänzlich auszurotten. Bereits im Frühjahr 1927 hatte General Tſchangtſolin in der Pe⸗ kinger Sowjetbotſchaft ein förmliches Verſchwö⸗ rerneſt ausheben und zwanzig der Beteiligten inrichten laſſen. Der füdiſche Aufwiegler Bo⸗ rodin und ſeine Frau mußten die Flucht ergrei⸗ fen, um demſelben Schickſal zu entgehen. Als im Dezember 1927 der ſowjetruſſiſche Vize⸗ konſul in Kanton, geſtützt auf den Linksflügel der Kuomintang, die Räterepublik ausrief, griff auch hier Tſchiangkaiſchek durch. Der Kopf des Vizekonſuls fiel unter dem Henkersſchwert; die ſämtlichen Sowjetkonſulate wurden geſchloſſen, die Angeſtellten ausgewiefen. Die Funde in Peking zeigten, daß in den Jahren von 1925 bis 1957 nicht weniger als hunderttauſend bolſchewiſtiſche Agitatoren nach China geſchickt worden waren. Bis zum Jahre 1928 hatte der mit eiſerner Energie zugreifende Tſchiangkaiſchek gemeinſam mit ſeinem deutſchen Berater, dem Oberſten Max Bauer, und den verbündeten Generälen faſt ganz China von dem bolſchewi⸗ ſtiſchen Spuk befreit. Aber immer neue rote Armeen bildeten ſich, weil Moskaus Beauf⸗ tragte ununterbrochen weiterwühlten und der ſowjetruſſiſche Goldſtrom immer noch gleich üppig floß. f 18 Man muß Tſchiangkaiſchek zubilligen, daß er ſich als ein Organiſator erſten Ranges erwie⸗ ſen hat. Er wußte die Armee ſtark zu machen; er legte gewaltige Heeresſtraßen an, und er war unermüdlich tätig, die roten Banden zu vernichten. Aber Moskau ließ das Land nicht zur Ruhe kommen. 1. Oſten töd⸗ Aeußerſte, um dieſe Vor kurzem erfolgte durch die Komintern die Gründung eines Büros in Schan ghai, das eine offene Kriegserklärung gegen China bedeutete. Die kommuniſtiſche Wühlarbeit und Streikhetze wurde in China erneut mit Nach- druck betrieben und es wurden Waffen und Sprengſtoffe in großem Umfang zur Ver⸗ teilung gebracht. Das Moskauer Geld arbei⸗ tete an der Aufſtellung neuer roter Armeen und ſuchte ſich Eingang auch in die Truppen der Re⸗ gierung zu verſchaffen. Für dieſe Beſtrebun⸗ gen, China von innen heraus auszuhöhlen und dem Bolſchewismus zu überantworten, zeichnete der Sowjetbotſchafter Bogopolevom verantwort⸗ lich. Unter ſeiner Leitung ſteht die unerhört freche Wühlarbeit, die China wieder in die ſchwerſten Bürgerkriegswirren ſtürzen ſoll. Schon das ganze Jahr hindurch hat Tſchiang⸗ kaiſchek dieſe neue Agitation zu ſpüren bekom⸗ men. Wieder entſtanden Aufſtände in Kanton, und diesmal benutzte Moskau die nationalen Empfindungen zur Hetze gegen Ja⸗ pan, um die Südchineſen zum Abfall von Nan⸗ king zu bewegen. Es gelang der klugen Taktik Tſchiangkaiſcheks, Kanton zur Vernunft zu bringen und die Ordnung wieder herzuſtellen. Tſchiangkaiſchek entging bei einer anderen Ge⸗ legenheit mit Mühe einem Mordanſchlag. Es wurde ihm vorgeworfen, er wolle China an Japan verraten, und daran war nur ſoviel wahr, daß er mit Japan zu einer Verſtändi⸗ gung und Zuſammenarbeit zu kommen ſuchte. Von der bolſchewiſtiſchen Agitation wurde diefe Beſchuldigung der Japanfreundlichkeit dazu be⸗ nutzt, gegen Tſchiangkaiſchek zu wühlen und ihn als„national unzuverläſſig“ hinzuſtellen. In Wirklichkeit iſt gerade Tſchiangkaiſchek der ſtärkſte Vorkämpfer für die nationale Einigung Chinas geweſen. Man ſieht aber, daß Moskau in der Wahl ſeiner Mittel, einen Gegner an⸗ zugreifen, nie verlegen geweſen iſt. Einen Erfolg hat Moskau jetzt inſofern er⸗ rungen, als es ihm gelang, den führenden Ge— neral im Norden, Tſchanghſueliang, auf ſeine Seite zu bringen. Der Sohn Tſchang⸗ tſolins, der eine ſtarke nationale Herrſchaft in Peking ausübte, hat Tſchiangkaiſchek, der ihm vertraute, gefangengeſetzt, und er verlangt offen den Anſchluß an Moskau und den Krieg gegen Japan. Man merkt deutlich, daß er ſich als willfähriges Werkzeug weiß, und man er⸗ kennt, was Moskau im Schilde führt. Es kommt nun darauf an, über welche Macht die Nankinger Regierung verfügt, um dieſer Re⸗ das Lebensrecht der sudelendeulſchen Pfrogner ankworkef Krofla Prag, 15. Dez. Der Senator der Sudeten⸗ deutſchen Partei Pfrogner nahm im Prager Senat anläßlich der Ausſprache über den Staatsvoranſchlag in einer grundſätzlichen Er⸗ örterung zur Karlsbader Rede des tſchechoſlo⸗ wakiſchen Außenminiſters Dr. Krofta und zum deutſch⸗tſchechiſchen Problem im allaemeinen Stellung. Der Senator führte u. a. aus, der theoreti⸗ ſchen Erörterungen über dieſes Thema ſei es genug. Jetzt müſſe die praktiſche Tat folgen. Die Rede des tſchechoſlowakiſchen Außenminiſters Dr. Krofta in Karlsbad er⸗ wecke den Eindruck, als ob ſie auf Beſtel⸗ lung gehalten worden ſei und den Zweck gehabt hätte den Rahmen der deutſchen For⸗ derungen von vornherein zu begrenzen. Der Außenminiſter erkenne die Lebenswichtigkeit der Deutſchen für den Staat an. Es müſſe aber auch erkannt werden, daß die Sudeten⸗ deutſchen umſo wertvollere Glieder des Staa⸗ tes ſein werden, je mehr ſie ſozial, wirt⸗ ſchaftlich, kulturell und national geſinnt ſind. Die geographiſche Verbundenheit und die wirtſchaftliche Ergänzung zwiſchen deutſchen und tſchechiſchen Gebieten ſei durch die künſtliche Verlegung wichtiger Wirtſchafts⸗ zweige in das Innere des Landes vielfach zer⸗ riſſen worden, ein Prozeß, der eine empfind⸗ liche und auf die Dauer unerträgliche Ver⸗ armung des deutſchen Gebietes zur Folge habe. Wenn der Staat die Unantaſtbarkeit der Staatsgrenzen immer wieder betone, ſo ſorderten die Sudetendeutſchen mit glei⸗ chem Recht die vorbehaltloſe Anerkennung der Unantaſtbarkeit ihrer Sprachgrenze durch den Staat. Die erſte Vorausſetzung für die Löſung des deutſch⸗tſchechiſchen Problems ſei die Schaf⸗ fung des ſtatus quo ante durch die Wie⸗ derherſtellung der aus dem alten Oeſterreich übernommenen Autonomie. Die zweite Forde⸗ rung ſei die der nationalen Teilung aller auto⸗ nomen, kulturellen, wirtſchaftlichen und ſozia⸗ len Körperſchaften. Die dritte Forderung ſei die volle, unein⸗ geſchränkte Freiheit aller von den Völkern aus eigener Kraft und mit eigenen Mitteln geſchaffenen Selbſthilfeeinrichtun⸗ gen auf allen Gebieten. Beſeitigen Sie als erſtes die ſtaatsfeindlichen Umtriebe Ihrer Grenzlerorganiſationen und Ihrer Tſchechiſierungsvereine, die die Atmoſphäre durch ihre eingeſtandenen Eroberungsge⸗ lüſte und anderes ſtändig vergiften und ſo kein ſauberes Verhältnis zwiſchen den Deutſchen und dem Staat aufkommen laſſen. Der Miniſter verlangt von uns ſogar die Er⸗ füllung unſerer hiſtoriſchen Aufgabe, nämlich Band und Mittler zu ſein zwiſchen Deutſchen und Slawen. Was uns der Miniſter zuſichert, ja ſogar zur Pflicht macht, das wird uns in Wirklichkeit als ſtaatsfeindliches Verhalten an⸗ gekreidet. Wir fordern Arbeitsfreiheit für un⸗ ſere Volksgenoſſen, d. h. das Recht auf Arbeit in dem großen deutſchen Siedlungsgebiet, wenn ſie ihr Brot in der engeren Heimat nicht finden können. Die tſchechiſchen Behörden da⸗ gegen verweigern unſeren Arbeitsbewerbern die Päſſe. Wir verlangen Lernfreiheit und verſtehen darunter den Austauſch der Errun⸗ genſchaften aus allen wiſſenſchaftlichen kultu⸗ rellen und wirtſchaftlichen Gebieten. Die tſche⸗ chiſche Regierung verbietet uns deutſche Bücher, aus dem Deutſchen Reich und Oeſter⸗ reich ſtammende Lehr⸗ und Lernbehelfe und ſchnürt uns ſo vom deutſchen Geiſtesleben ab. Wie laſſen ſich dieſe Tatfachen mit den Ver⸗ ſicherungen und Versprechungen des Miniſters vereinbaren? Wir ſind bereit, den Wunſch⸗ zettel unſerer beſtimmten Forde⸗ rungen vorzulegen. Jetzt kommt es darauf an, ob die Tſchechen den Willen und den Wunſch haben, an das Problem des Staates und ſeine Löſung heranzugehen. Die Wirtſchaftsbeziehungen Mitteleuropas Krofla für wirkſchaftliche Zuſammenarbeil mik Deulſchland Prag, 15. Dezember. Der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Krofta hielt im Prager Induſtriellenklub am Dienstagabend einen Vortrag über die Wirtſchaftsbezie⸗ hungen in Mitteleuropa vom Stand⸗ punkt derTſchechoſlowakei aus. Die Tſchechoflo⸗ wakei, ſo ſagte der Miniſter u. a., ſei immer für eine Zuſammenarbeit der mitteleuropäi⸗ ſchen Staaten eingetreten. Sie habe aber den Wunſch, daß dieſe Zuſammenarbeit eine rein wirtſchaftliche ſei, frei von allen beſonderen Einflüſſen, und daß ſie bei allen weſteuropä⸗ iſchen Großmächten, alſo nicht nur bei Frank⸗ reich und Großbritannien, ſondern auch beim Deutſchen Reich und Italien Zu⸗ ſtimmung finde. Daß die Löſung ſchwierig ſei, beweiſe das Mißlingen des Planes der franzöſiſchen Regierung vom Jahre 1933. Den erſten praktiſchen Schritt habe die Kleine Entente durch ihren wirtſchaftlichen Orga⸗ niſationspakt vom Jahre 1933 unternommen, durch den der Wirtſchaftsrat der Kleinen En⸗ tente geſchaffen wurde. Gleichzeitig mit dem Streben nach gemeinſchaftlicher? irtſchafts⸗ tätigkeit der Staaten der Kleinen Entente vergeſſe die Tſchechoſlowakei aber nicht die Notwendigkeit einer wirtſchaftlichen Annähe⸗ rung an die übrigen Staaten, die im mittel⸗ europäſchen Donauraum liegen oder die alte und ſtarke Wirtſchaftsinterſſen hier haben: Oeſterreich, Ungarn, Italien und Deutſchland. Was Deutſchland anbelange, ſoent⸗ wickele ſich der gegenſeitige Warenaustauſch mit der Tſchechoſlowakei im ganzen befrie⸗ digen d. Der Miniſter wies darauf auf die gegenwärtigen Verhandlungen über die Neu⸗ regelung des Warenaustauſches zwiſchen den beiden Staaten hin. Als breite Grundlage für die gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen aller mitteleuropäiſchen Staaten habe Miniſterprä⸗ ſident Dr. Hodza im Frühjahr 1936 ein Min⸗ deſtprogramm vorgeſchlagen, das der Wirt⸗ ſchaftsrat der Kleinen Entente bei ſeinen Ver⸗ handlungen in Budapeſt überprüft u. grund⸗ ſätzlich angenommen habe. Es were nunmehr dem Ständigen Rat der Kleinen Entente zur Entſcheidung über ſeine Durchführung vorge⸗ legt werden. Krofta ſchloß ſeine Ausfuhrungen:„Es war niemals unſere Abſicht, uns der wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit Deutſchlands mit Mitteleuropa in irgendeiner Weiſe entgegenzuſtellen, weil wir uns der wirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung des Deutſchen Rei⸗ ches für Mitteleuropa und ſeiner berechtig⸗ ten Intereſſen im Donaubecken, ſowie auf dem Balkan bewußt ſind. Von dieſem Ge⸗ ſichtspunkt aus haben wir auch in dem deutſch⸗ öſterreichiſchen Uebereinkommen vom 11. Juli poſitive Anfänge gefunden. Die durch dieſes Abkommen eingetretene Annäherung zwiſchen Deutſchland und Italien könnte die Schaffung einer mittel⸗ europäiſchen Wirtſchaftsorganiſation nur erleichtern. Es iſt nicht nur zweckmäßig, ſondern direkt unerläßlich, daß alle Aktionen unterſtützt wer⸗ den, die auf eine ähnliche zweiſeitige Wirt⸗ ſchaftsannäherung hinauslaufen. Es wäre aber außerordentlich zu wünſchen, daß alle mitteleuropäiſchen Staaten ſich über ein be⸗ beſtimmtes Mindeſtprogramm einigen, das eine Regelung der wichtigſten Grundfragen bal gegenſeitigen Wirtſchaftsbeziehungen ent⸗ ält. Ne neue ſowſeiruſſiſche Luftaufrüſtung im Gange Moskau, 15. Dez. Die auf dem Sowiet⸗ kongreß angekündigte neue große Luftaufrüſtung der Sowjetunion iſt in vollem Gange. Nachdem im Anſchluß an die milden Kriegs⸗ reden auf dem Kongreß von einer Arbeiterbe⸗ legſchaft im höheren Auftrag das Stichwort „Wir müſſen 150 000 Flieger haben“ ausgegeben worden war, wird jetzt alles getan, um dieſe Idee in Sturmeseile zu verwirklichen Aus Kiew berichtet die„Isweſtija“, daß in der Ukraine im laufenden Jahr um 7 1 mal mehr Flieger ausgebildet worden ſind als im Vorjahr. Weiterhin wur⸗ den in der Ukraine elf neue Aeroklubs gebildet. In der ganzen Sowjetunion einſchließlich der kaukaſiſchen und zentralaſiatiſchen Republiken wird eine lebhafte Propaganda entfaltet, um die Jugend zum Eintritt in die Fliegerver⸗ hände zu veranlaſſen. Auch das Zentralorgan der Partei ————ñ.————— bellion eines wichtigen Heerführers Herr zu werden. * Schon ſeit einem halben Jahr war dies die Frage, die den Fernen Oſten beſchäftigte: Wird Japan im Norden weitergehen, über Mandſchu⸗ ko, Jehol und Tſchachar hinaus? Wird China einem ſolchen Vormarſch ſtandhalten können? Werden die Generäle im Norden und Süden Chinas endgültig zu Nanking halten? Es iſt ganz offenbar, daß Japan ſich vor fich ⸗ tig zurückgehalten hat, daß es eine Herausforderung Chinas nicht wünſchte, ſon⸗ dern Wert darauf legte, mit Tſchiangkaiſchek zu einer Verſtändigung zu gelangen und eine ge⸗ meinſame Abwehrfront gegen Sowjetrußland zu errichten. Japan hält ſich im Norden immer noch in den Grenzen Mandſchukuos, hat einige kleinere Poſten in Jehol und Tſchachar ſtatio⸗ niert, Bahnwachen an der Tientſin⸗Paotow⸗ linie und eine Geſandtſchaftswache von 500 Mann in Peking. Von den ſapaniſchen Truppen im Norden, von denen manchmal die Rede war, iſt jedenfalls nichts zu ſehen. Ueberall im Nor⸗ den trifft man auf chineſiſche Poſten. Tſchiang⸗ kaiſchek hat die Verteidigungslinie im Norden wiederholt beſucht, und die mongoliſchen Für⸗ ſten ſtehen immer noch zu Nanking. Es bleiht abzuwarten, wie ſich China in der gegenwärtigen Kriſe, die der Weltbolſchewis⸗ mus hervorgerufen hat, behaupten wird. Und davon wird es wohl auch abhängen, welche Schritte Japan unternehmen wird, um den An⸗ griff des Bolſchewismus abzuſchlagen. Denn daß Japan nicht ruhig zuſehen kann, wenn Moskau zu einem Schlage gegen China aus⸗ holt, das verſteht ſich von ſelber. In dieſer Hinſicht ſind die Nachrichten aus Tokio zu deu⸗ ten, daß Japan bereit ſei und die Entwick⸗ fung der Dinge mit großer Aufmerkſamkeit ver⸗ folge. Das chineſiſche Volk, das ohnehin häufig un⸗ ter ſchweren Naturkataſtrophen leiden muß, die oft Millionen von Menſchenleben vernichten, blutet außerdem aus taufend Wunden, die ihm der Weltbolſchewismus geſchlagen hat. Wird dieſes Land einmal zur Ruhe kommen? So⸗ lange ausländiſches Geld die Heerführer be⸗ ſticht und den nationalen Zielen entfremdet, kann ſich dieſe Hoffnung nicht erfüllen. Aber es iſt wohl porauszuſehen, daß das Werk, das Moskau in China betreibt, einmal in das Ge⸗ genteil umſchlägt und zu einer großen natio⸗ nalen Bewegung gegen die Fremden führt, die ſich allerdings unter dem Zeichen des Sowjet⸗ ſterns als Blutſauger ſchlimmſter Sorte er⸗ weiſen.—8. die Prawda“ macht ſich das neue Schlagwork zu eigen und bringt heute einen groben Leit⸗ artikel, in dem das Blatt feſtſtellt, daß die Sow⸗ jetunion zwar heute ſchon die mächtigste Luft⸗ flotte der Welt beſitze, daß ihre Intereſſen aber gebieteriſch eine weitere Vermebrung erforderten. Das Land beſitze heute bereits 167 Fliegerklubs, und neue würden geſchaffen wer⸗ den. Es ſei alſo möglich, die Forderung nach 150000 Fliegern zu verwirklichen. Dann geht das Blatt aber auch auf die herr⸗ ſchenden Mängel ein und verlangt, daß die Diſziplin geſtärkt und die Methoden zur Ausbildung verbeſſert würden. Die Zahl der Unfälle ſei außerordentlich groß, und das ſei oft die Folge einer oberflächlichen Ausbildung der Inſtrukteure. Jede Parteiorganiſa⸗ tion im Lande und vor allem die Jugend⸗ verbände müßten die Frage der Fliegeraus⸗ bildung zu ihrer ureigenſten Sache machen. Der Jugend müſſe zugerufen werden:„Euer Platz iſt im Flugzeug!“ Erſte Anordnung des Reichs- kommiſſars für die Preisbildung Berlin, 15. Dez. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung veröffentlicht im Reichs⸗ anzeiger vom 14. 12. 1936 eine Erſte An⸗ ordnung über die Wahrnehmung ſeiner Aufgaben und Befugniſſe. Die auf die Ueberleitungsverordnung gegrün⸗ deten Vorſchriften enthalten organiſatoriſche und verfahrensrechtliche Beſtimmungen. Es wird in ihnen unterſchieden zwiſchen dem Recht der Preisbildung und der Preisüber⸗ wachung einſchließlich der bei Maßnahmen der Preisüberwachung gegebenen Strafverfahren. „Die Preisbildung nimmt grundſätz⸗ lich der Reichskommiſſar für die fen ſelbſt vor, bei der Feſt⸗ ſetzung der Kohlenpreiſe immer. Handelt es ſich um Preiſe mit räumlich begrenzter Aus⸗ wirkung, dann ſind für thre Bildung in Preu⸗ ßen die Oberpräſidenten und in den übrigen Ländern die oberſten Landesbehörden zuſtän⸗ dig. Die im Spinnſtoffgeſetz geregelte Preis⸗ ermittlung erfolgt nach den Vorſchriften dieſes Geſetzes. Preisüberwachungsſtellen in Preußen und Bayern ſind die Regierungspräſidenten, in Sachſen die Kreishauptleute, in Hamburg das Amt für Wirtſchaft, in allen übrigen Ländern die oberſten Landesbehörden. Sie können Ord⸗ nungsſtrafen verhängen, Geſchäfte ſchließen, Strafantrag ſtellen und hierbei Verhandlun⸗ gen vor dem Sondergericht bei ſchweren Zu⸗ widerhandlungen beantragen. Ihre Befugniſſe können ſie auf die ihnen nachgeordneten älte⸗ ren Verwaltungsbehörden weiter übertragen, ſoweit die feſtzuſetzende Ordnungsſtrafe 500.— RM. nicht überſchreitet und Strafantrag vor dem ordentlichen Gericht zu ſtellen iſt. Neben der Befugnis auf Geſchäftsſchließung wegen Preisübertretungen bleiben Maßnahmen der Verordnung über Handelsbeſchränkungen ſach⸗ lich und verfahrensrechtlich unberührt. Die Entſcheidung über das Rechtsmittel in Ord⸗ nungsſtraf⸗ und Geſchäftsſchließungsſachen iſt in die Hand der Preisbildungsſtellen gelegt. Nur bei Zuwiderhandlungen gegen die Preis⸗ regelung des Spinnſtoffgeſetzes, der Leder- und Silberverordnungen und der Verordnungen für unedle Metalle und ausländiſche Waren iſt der Reichskommiſſar für die Preisbildun Beſchwerdeinſtanz. Nur er entſcheidet auch, o bei Zuwiderhandlungen gegen Preisvorſchrif⸗ ten ein Tätigkeitsverbot verhängt wird, das in ſeinen Auswirkungen der Vernichtung der wirtſchaftlichen Exiſtenz des Volksgenoſſen gleichkommt. Wegen Rückwirkungen auf die Produktion hat er ſich auch das Recht der Be⸗ „ bei Erzeugerbetrieben vorbe⸗ alten. Präſidenk Rooſevelk wieder daheim Waſhington, 15. Dez. Präſident Rooſe⸗ velt kehrte am Dienstag nach einer Abweſen⸗ heit von faſt einem Monat wieder in die Heimat zurück. Seine Anweſenheit auf der „Interamerikaniſchen Friedensſicherungs⸗Kon⸗ ferenz“ in Buenos Aires dürfte, wie man hier allgemein erwartet, zu einer engeren Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den amerikaniſchen Nationen auf allen Gebieten führen. Staatsſekretär Hull iſt zur Zeit damit be⸗ ſchäftigt, dieſe Ziele in vertragsmäßige For⸗ men zu gießen. Nach den aus Buenos Aires eintreffenden Nachrichten ſcheint man ſich in den meiſten Punkten auf gemeinſame For⸗ meln zu einigen, wenn auch die Waſhingtoner Regierung nicht alle Wünſche durchſetzen konnte. Einſtimmig angenommen wurden von der Konferenz bisher erſtens ein Protokoll, das alle Staaten zur Nichteinmiſchung in die Angelegenheiten anderer Staaten ver⸗ pflichtet, und zweitens ein Abkommen zur Erhaltung des Friedens durch ge⸗ meinſame Beratung und Schiedsgerichte. Ein Abkommen zur Angleichung ſchon be⸗ ſtehender Kriegsächtungspakte und insbeſon⸗ dere zur Schaffung einer gemeinſamen Neu⸗ tralitätspolitik befindet ſich im letzten Abſchnitt der Beratung und Beſchlußfaſſung. Weiter auf der Tagesordnung ſtehen Vorſchläge zur Bele⸗ bung des Handels zwiſchen den amerikani⸗ ſchen Staaten und zu einem regeren Austauſch von Kulturgütern Rieſige Jehlbelräge im Pariſer Kladkhaus hall Paris, 15. Dez. Die Streikbewegung und die neuen durch die Geſetzgebung der Re⸗ gierung Blum verurſachten Laſten haben im Haushalt der Stadt Paris rieſige Fehlbeträge hervorgerufen. Der Fehlbetrag für das Haus⸗ haltsjahr 1936 ſtellt ſich bereits auf 300 Mil⸗ lionen Franes und nach dem Voranſchlag wird er 1937 auf über 800 Millionen Francs ſteigen bei einem Geſamtausgabenhaushalt von 3.9 Milliarden Francs. 3 F ſch in d würdig 3.9 452 in de di pull de Stulle Hife, we von 88m 5-00 b0 deten G. zu würd lich getn hindulch la aber baar ger grobe fl. Unterneh Eb blieb Leim dr digt wer wochern eannen. kußte da en und ſe von dn Seht handen Pifelos I nach en kern Heldtide Wen es, daz einiger legen! Bodens schwant brach di dampfer Hand de ausfiel. den ni erneut at leck wurk Schraube dumkf tᷣ der hot im un häch erfläch Väbrer nungen de übtit lurdlied nuben ei, Hurtas prangen aſſe e fir n beige, itte An⸗ ehnung ugniſſe ag gegrün⸗ niſatoriſch men. 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In ruhiger Selbſtver⸗ ſtändlichkeit ſind die U⸗Bootsleute vom Grabe ihrer Kameraden von„u 18, wieder an die Arbeit gegangen, um die Waffe, die ihnen der Führer ſchenkte, zum Schutze des Reiches auf höchſte Kampfkraft zu bringen. Waffendienſt fordert ſchon im Frieden vollen Einſatz, und ſteht damit nicht allein unter den Berufen. Um nur einen zu nennen: Auch der Berg⸗ mann ſetzt ſich in der Tiefe, fern vom Son⸗ nenlicht, gegen die Kräfte der Natur ein, um den Lebensbedarf der Nation zu ſichern. Auch er iſt von Gefahr bedroht, unberechenbarer vielleicht noch als der U⸗Bootsfahrer, der weiß, daß er ſich durch Entſchloſſenheit und Zuſammenhalten aus mancher ſchwierigen Lage herausziehen kann. Insbeſondere im Kriege hat ſich immer wieder gezeigt. daß der Geiſt und das Können jedes einzelnen Man⸗ nes Vorbedingungen für die ungeheuren Lei⸗ ſtungen der U⸗Bootswaffe als Ganzes war. Unwillkürlich ziehen daher die, die ſie jetzt neu aufbauen, Veraleiche mit früher, und in die Trauer um die Gebliebenen miſcht ſich der Stolz bei dem Gedanken, daß das neue„U 18“ ſich in ſchwierigſter Lage des alten„U 18“ würdig gezeigt hat. Vor 22 Jahren, am 23. November 1914, verſuchte das erſte „U 18“ unter Kapitänleutnant von Hennig in die Bucht von Scapa Flow, den Hauptſtütz⸗ punkt der engliſchen Flotte, einzudringen. Starke Bewachung, enges Fahrwaſſer, Felſen⸗ riffe, wechſelnder Strom bis zu einer Stärke von 8SmSt(das Boot lief unter Waſſer nur 5—6) boten eine Fülle von Schwierigkeiten, deren Größe vielleicht nur der Seemann voll zu würdigen weiß. Trotzdem gelang es tatſäch⸗ lich, getaucht zwiſchen Felſeninſeln und Riffen hindurch bis in die Bucht vorzudringen. Dort lag aber zur größten Enttäuſchung außer ein paar Zerſtörern kein Kriegsſchiff. Die große Flotte war in der Nacht vorher zu einer Unternehmung in die Nordſee ausgelaufen. Es blieb nichts übrig, als Kehrt zu machen. Beim Drehen mußte das Sehrohr länger ge⸗ zeigt werden und wurde von feindlichen Be⸗ wachern geſichtet, die nun ſofort die Jagd be⸗ gannen. Wegen des ſchwierigen Fahrwaſſers mußte das Boot gelegentlich das Sehrohr zei⸗ gen und wurde hierbei nach einer Stun⸗ de von einem Zerſtörer gerammt. Das Sehrohr wurde unbrauchbar, Reſerve war vorhanden, das Boot ſelbſt blieb klar und wäre zweifellos entkommen, wenn nicht 1 Stun⸗ den nach dem Kehrtmachen kurz vor dem Er⸗ reichen des tiefen Waſſers, die Tiefen⸗ rudermaſchine ausgefallen wäre und das Haändruder geklemmt hätte. Dant der muſter⸗ haften Zuſammenarbeit der Beſatzung gelang es, das Boot unter größten Anſtrengungen einigermaßen auf Tiefe zu halten. Auf Grund legen konnte es ſich nicht wegen ungeeigneten Bodens und des Stromes. Bei einer Tiefen⸗ ſchwankung ſtieß es an einen Felſen, durch⸗ brach die Oberfläche, wurde von einem Fiſch⸗ dampfer gerammt und blieb dennoch in der Hand der Beſatzung, bis auch die Lenzpumpe ausfiel. Die Beſatzung gab das Spiel trotz⸗ dem nicht verloren, aber das Boot ſtieß erneut auf Felſen, und diesmal ſo hart, daß es leck wurde, das Seitenruder klemmte und die Schrauben ſtanden. Zwei Stunden hatte der Kampf gegen ein widriges Geſchick gedauert, als der Kommandant das manövrierunfähige Boot im freien Waſſer und mehrere Meilen vom nächſten engliſchen Schiff entfernt an die Oberfläche brachte. Während er mit einigen Leuten alle Vorbe⸗ reitungen traf, um„U 18“ zu verſenken, ſang die übrige Mannſchaft an Deck das Deutſch⸗ landlied und das Flaggenlied. Beim Heran⸗ nahen eines Zerſtörers brachten die Leute drei Hurras auf ihren Kommandanten aus und ſprangen vom sinkenden Boot ins Waſſer. Alle wurden gerettet bis auf den Anwärter Miſſal, der ſich wenige Minuten vorher, als die Rohre zum Verſen⸗ ken freigemacht wurden, noch darum gekümmert hatte, ob ſeine Torpedos auch einwandfrei lie⸗ ſen. Berufstreue bis zum äußerſten. Das Admiralſtabswerk urteilt abſchließend: „Selten haben unglückliche Zufälle einem tapferen Unternehmen den Erfolg verſagt. Kein einziger Mann der Beſatzung aber hatte die Faſſung verloren, ruhig und ge⸗ wiſſenhaft hatten ſie ihren Dienſt verrichtet und mannhaft den ſie umgebenden Gefah⸗ ren getrotzt bis zum bitterſten Ende.“ Auch beim Untergang von„u 18“ am 20. Rovember 19366 handelte es ſich um einen unglücklichen Zufall, und auch auf die Be⸗ ſatzung dieſes Bootes können die ſtolzen Wor⸗ te des Admiralſtabswerkes buchſtäblich ange⸗ wandt werden. Das Boot übte in der Lübecker Bucht Angriffe gegen ein kriegsmäßig durch Torpedoboote geſichertes Zielſchiff Es lief eine iemlich ſtarke Dünung, und durch das Zu⸗ 112 unglücklicher Umſtände, die nicht vorauszuſehen waren, geriet das Boot unmit⸗ telbar vor dem Bug von„T 156“ zu dicht un⸗ ter die Waſſeroberfläche. Obgleich auf beiden Fahrzeugen ſofort die richtigen Maßnahmen ge⸗ troffen wurden, gelang es nicht. den Zuſam⸗ menſtoß zu vermeiden.„U 18“ erhielt durch den ſcharfen Bug des Torpedobootes hinter dem Turm ein großes Leck im Druckkör⸗ 39 durch das Mengen von Waſſer in den aſchinenraum hineinſtrömten. Die Beſatzung führte ruhig die ſachgemäßen Befehle des Kom⸗ mandanten aus, der das Boot wieder an die Oberfläche zu bringen verſuchte. Das gelang nicht, da kurz vor dem Zuſammenſtoße Schnell⸗ tauchen bereits eingeleitet war und das Boot durch das eindringende Waſſer immer ſchwerer wurde. Der Kommandant gab nun den Befehl, Tauchretter anzulegen Das ſind Sauerſtoffapparate, die bas Aufſtei⸗ gen unter Waſſer ermöglichen ſollen. Nicht alle Leute fanden die ihren, da ſie von dem unter immer ſtärkerem Druck einbrechenden Waſſer weggeſchwemmt wurden und das Licht ausfiel. In dieſer ſchwierigen Lage halfen ſich mehrere Leute gegenſeitig, die Apparate zu finden und anzulegen, und der Maſchini⸗ ſten maat Peitſch gab ſeinen Tauch⸗ retter einem jüngeren Kameraden. Das Boot hatte inzwiſchen in 20 Meter Waſ⸗ ſer den Grund erreicht, der ſtarke Druck von 2 Atmoſphären und ziſchende Geräuſche machten die Verſtändigung ſehr ſchwer. In Zentrale und Turm hatte ſich eine Gruppe Leute geſammelt, einige davon ohne Tauchretter. Da das Waſſer weiter ſtieg, wurde nach kurzer Beratung das Turmluk geöffnet, und mit der ausſtrömenden Luft gelangten dieſe Leute an die Oberfläche, darunter auch der Maſchiniſtenmaat Peitſch. Der Wachoffizier wartete, vollkommen unter Waſſer ſtehend in der Zentrale auf einen an⸗ deren Mann, ließ ihn vor ſich die Leiter hin⸗ aufgehen und folgte, als er ſich davon über⸗ eur hatte, daß niemand mehr in der Nähe ar. Das Boot lag mit dem Bug etwas höher, und eine andere Gruppe von Leuten hatte ſich im Bugraum, wohin ſich Luft gefangen hatte, zuſammengefunden, beriet ſich dort und ge⸗ langte auch richtig an die Oberfläche, wo ſie, wie ihre Kameraden vor ihnen, von den Ret⸗ tungsbooten des Zielverbandes aufgenommen wurden. Die Verluſte entſtanden hauptſächlich im Maſchinenraum, der ſich am ſchnellſten füllte und in dem ſich keine Luft hielt, da ſie durch das Leck ausſtrömte. Die 8 Gefal⸗ lenen ſind hier auf ihrem Poſten einen ſchnel⸗ len Seemannstod geſtorben. Beim Bergen des Bootes wurde feſtgeſtellt, daß der Ober⸗ maſchiniſt Czyagan ſich nach Anſtellen der Preß⸗ luft nicht um ſeinen Tauchretter bemüht hatte, ſondern verſucht hatte, mit ſeinem Leib das Leck zuzuhalten. Die Gewalt des einſtrömenden Waſſers war zu groß, und ſo fand er in der Aufopferung für ſeine Kamera⸗ den den Heldentod. Kriegsmäßige Uebungen müſſen ſein, ſollen ſich Führer und Volk im Ernſtfall auf ihre Wehrmacht verlaſſen können. Die deutſchen U-Boote üben weiter, tagein, tagaus. In ſtol⸗ zer Trauer gedenken ihre Beſatzungen an die Kameraden von„U 18“. Sie wiſſen, daß ſie in ihrem Geiſte handeln und ihr Andenken am beſten pflegen, wenn ſie die von ihnen ſo ge⸗ liebte U⸗Bootswaffe bereitmachen zum höch⸗ ſten Einſatz. Gäſte auf dem Oberſalzberg Den Höhepunkt und Abſchluß der gemeinſamen Arbeitstagung der SA.⸗ und HJ.⸗Füh⸗ rerkorps bildete ein Beſuch der Teilnehmer beim Führer auf dem Oberſalzberg, wo ſie mitten in der winterlichen Bergwelt unvergeßliche Stunden verbrachten. Der Führer mit Stabs⸗ chef Lutze und dem Jugendführer des Deutſhen Reiches, Reichsleiter Baldur v Schirach, beim Verlaſſen des Berghofs zu einem Spaziergang in die Berge. (Hch. Hoffmann, K.) 2 Jahre deulſche handelslammer in London London, 15. Dez. Die Deutſche Handels⸗ kammer in London hielt anläßlich ihres 2⸗ jährigen Beſtehens ein Eſſen ab, bei dem der Präſident der Kammer, Mark au, eine gro⸗ ße Zahl von Ehrengäſten begrüßen konnte, da⸗ runter Botſchafter von Ribbentrop mit den Beamten der deutſchen Botſchaft. Nachdem Präſident Markau einleitend des verſtorbenen deutſchen Botſchafters von Hoeſch gedacht und die Gäſte, insbeſondere den neuen Botſchafter von Ribbentrop, der die Ehren⸗ präſidentſchaft der Kammer übernommen hat, begrüßt hatte, wandte er ſich in ſeiner An⸗ ſprache wirtſchaftlichen Fragen zu, die Eng⸗ land und Deutſchland beſonders intereſſieren. Er bezeichnete dabei die wirtſchaftlichen Beziehungen unter den nun einmal be⸗ ſtehenden Beſchränkungen als befriedigend u. nannte als die größten Hinderniſſe einer Be⸗ lebung des Welthandels die ungeklärten Währungsfragen, Schutzzölle, das Clearing⸗ Syſtem, Einfuhrbeſchränkungen durch Quo⸗ ten, Einfuhrgenehmigungen und Währungsre⸗ gulierung. Daß Deutſchland hier und da zu e Maßnahmen habe ſchreiten müſſen, ei eine Erbſchaft des Vertrages von Verſailles. Erfreulicherweiſe aber beginne man allge⸗ mein zu fühlen, daß ſchnelle Maßnahmen ge⸗ troffen werden müßten, um dieſer völlig un⸗ möglichen Lage im Welthandel ein Ende zu bereiten. Bezüglich Deutſchlands Haltung ver⸗ wies Präſident Markau auf eine Rede Dr. Schachts, in der dieſer Deutſchlands Bereit⸗ ſchaft erklärte, zu jeder Zeit in ausſichtsreiche internationale Verhandlungen mit dem Ziel der Schaffung eines neuen Syſtems für den internationalen Handel und die internationa⸗ len Zahlungen einzutreten. Anſchließend ſprach das Mitglied der Ham⸗ burger Induſtrie- u. Handelskammer, Juſtus. Der Präſident der Londoner Handelskam⸗ mer Sir Stephan Demetriadi erklärte ſchließlich, die bedeutſamſte Tatſache der deutſch⸗engliſchen Handelsbeziehungen ſei die, daß ſich das Handelsvolumen in den letzten 3 Jahren ſo wenig verändert habe. Das deutſch⸗ engliſche Handelsabkommen von 1934 habe es mit ſich gebracht, daß die britiſchen Ausfuhren nach Deutſchland wertmäßig nicht über 55 v. H. der deutſchen Einfuhren nach Großbritan⸗ nien hinausgehen könnten. Während all die⸗ ſer Jahre ſei eine Ausfuhrſteigerung für England nur möglich geweſen durch Erhöhung der Einfuhr deutſcher Güter. Die alten Wirt⸗ ſchaftsſchulden ſeien nun aber zurückgezahlt, ſodaß ein größerer Prozentſatz der deutſchen Einnahmen für den Kauf britiſcher Güter Verwendung finden ſollte. Es ſei aber ſeiner Meinung nach allgemeine Anſicht, daß von allen zweiſeitigen Handelsabkommen — ihre Zahl belaufe ſich auf 213— keine zufriedenſtellender gearbeitet habe als das zwiſchen England und Deutſchland. Das ſollte aber nicht bedeuten, daß er zweiſei⸗ tige Verträge befürworte. „Sir Stephan Demetriadi ſchloß ſeine Aus⸗ führungen mit der Feſtſtellung, daß den roh⸗ ſtoffſuchenden Völkern der Rohſtoffüberſchuß anderer Länder zugängig ſein müſſe durch ein vernünftiges gegenſeitiges Austauſchſyſtem von Rohſtoffen gegen andere Güter. die engliſche Regierung arbeilel konkrete Vorſchläge aus London, 15. Dez. Nachdem die Antwor⸗ ten der Regierungen Deutſchlands, Italiens, Portugals und Rußlands auf die engliſch⸗ franzöſiſchen Vermittlungsvorſchläge in Lon⸗ don vorliegen, wird die britiſche Regierung nunmehr konkrete Vorſchläge für die e der Vermittlungsaltion aus⸗ a en. Jubiläum des Bundesrals Dr. Molta 25 Jahre Mitglied der ſchweizeriſchen Landesregierung Bern, 15. Dez. In der Bundesratsſitzung vom Montag konnte die ſchweizeriſche Landes⸗ regierung ein in der Geſchichte der Eidgenoſ⸗ ſenſchaft ſeltenes Ereignis feiern, das 25jährige Amtsjubiläum des derzeitigen Außenminiſters, Bundesrats Dr. Motta, Vorſteher des Eidgenöſſiſchen Politiſchen De⸗ partements. Der Jubilar wird am 29. Dezem⸗ ber ds. Is. 65 Jahre alt. Er wird für das Jahr 1937 zum fünften Male Bundespräſident der Schweiz. Bundesrat Motta wurde am 29. Dezember 1871 in dem am Südausgang des weltbekann⸗ ten Gotthardtunnels gelegenen Teſſiner Berg⸗ dorf Airolo geboren. In Freiburg in der Schweiz, in München und Heidelberg lag er dem Studium der Rechte ob, das er 1893 in Heidelberg mit dem Doktorexamen abſchloß. Von 1895 bis 1911 wirkte er als Rechtsanwalt und Notar in ſeinem Heimatkanton Teſſin, deſſen Kantonsparlament er in dieſen Jahren angehörte. Verhältnismäßig jung wurde er 1899 in den Nationalrat abgeordnet, wo er bis zu ſeiner Wahl in die Bundesregierung blieb. Von 1900 bis 1911 war er der Chef der Teſſiner Katholiſch⸗konſervativen Partei. Vor 25 Jahren, am 14. Dezember 1911, wurde er von der Bundesverſammlung in den Bundes⸗ rat gewählt, deſſen Präſident er in den Jah⸗ ren 1915, 1920, 1927 und 1932 war Von 1912 bis 1919 ſtand Motta dem Eidgenöſſiſchen Fi⸗ nanz⸗ und Zolldevartement vor., ſeit 1920 dem Politiſchen Departement, d. h. den auswärti⸗ gen Angelegenheiten. Seit dem Eintritt der Schweiz in den Völkerbund im Jahre 1920 hat er ſtändig die ſchweizeriſchen Abordnungen geführt. Motta war Ehrenpräſident der erſten Völkerbundsverſammlung 1920 und Präſident der fünften Völkerbundsverſammlung 1924, ferner Ehrenpräſident der Abrüſtungskonferenz 1932 ſowie Mitglied des Internationalen Ko⸗ mitees vom Roten Kreuz. Die Slreiklurve in den Vereinigten Staaten New⸗VYork, 15. Dezember. Berichte über die Streiklage aus den verſchiedenen Landes⸗ teilen ergeben am Dienstag folgendes Bild: In den Pazifikhäſen ſchreiten die Verhand⸗ lungen zur Wiederaufnahme der Arbeit er⸗ folgreich fort. Die Reeder ſchätzen, daß der nunmehr ſeit 46 Tagen andauernde Streik in den Häfen des Pazifiſchen Ozeans Geſchäfts⸗ verluſte von über 315 Millionen Dollar ver⸗ urſacht hat. Insgeſamt ſind noch 230 Schif⸗ fe durch den Streik feſtgelegt. Die Zahl der Streikenden beträgt 3700. Dazu kommen noch mehrere tauſend Angeſtellte anderer Erwerbs⸗ zweige, die infolge der durch den Pazifikſtreik hervorgerufenen Stockungen zeitweilig entlaſ⸗ ſen werden mußten. In Reading im Staat Pennſylvanien kam es zwiſchen Arbeitswilligen einer Textil⸗ fabrik und Streikpoſten zu Zuſammenſtößen. Die Polizei konnte die Ruhe erſt wiederher⸗ ſtellen, als ſie mit Tränengas gegen die Strei⸗ kenden vorging. Bei Streikunruhen in Sioux⸗ falls(Süddakota) gab es ebenfalls Verletzte. In Pamk City(utah) ſind 1200 Ange⸗ ſtellte eines Bergbauunternehmens in den Streik getreten. Aus Baltimore werden Unru⸗ hen in Verbindung mit einem Streik der Kraftdroſchkenfahrer gemeldet. Ein Vorkrag Biſchof häckels in Slockholm Stockholm, 15. Dez. Der Leiter des Außenamts der Deutſchen Evangeliſchen Kir⸗ che, Dr. Theodor Häckel, ſprach am Montag⸗ abend im Gemeindehaus der Stockholmer deutſchen Sankt Gertrude⸗Gemeinde über die religiöſe Weltlage. Unter der großen Anzahl Anweſenden ſah man u. a. den deutſchen Ge⸗ ſandten Prinz Viktor zu Wied, ſchwe⸗ diſche Gäſte und Mitglieder der deutſchen Ge⸗ meinde. Biſchof Häckel wies in ſeinem Vortrag zu⸗ nächſt auf die Aufgabe der evangeliſchen Kir⸗ che im Auslands deutſchtum hin, die nicht nur Wahrerin des chriſtlichen Glaubens, ſondern gleichſam auch Bollwerk des deutſchen Volks⸗ tums zu ſein hat. Er ging dann über zur Schilderung des Kampfes um die große Ent⸗ ſcheidung zwiſchen den beiden Gedanken und Strömungen, die heute das geſamte Welt⸗ geſchehen erfüllten und beeinfluſſen. Es ſei, im großen geſehen, der Kampf zwiſchen dem Internationalismus und der völkiſchen Idee. In ſeinem Kern und tiefſten Sinn gehe dieſer Kampf ſchließlich um die entſcheidenden religiöſen Werte des chriſt⸗ lichen Glaubens. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer beglückwünſcht Präſident Spinhufvud Berlin, 15. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem Präſidenten der Republik Finnland. Svinhufoud zum 75. Geburts⸗ tag aufrichtigſte Glückwünſche telegraphiſch übermittelt. „Völkerbund“ im Bombenflugzeug Salamanca, 15. Dez An der Madrider Front wurde am Montag ein Bombenflug⸗ zeug der Roten von den nationalen Streit⸗ kräften abgeſchoſſen. Die Beſatzung des abgeſchoſſenen roten Vombenflugzeuges beſtand aus einem Franzoſen, einem Engländer, einem Sowjetruſſen und einem Spanier. Italiens Antwort auf die amerikaniſche Zahlungsaufforderung Waſhington, 14. Dez. Die italieniſche Regierung beantwortete die amerikaniſche Auf⸗ forderung, die am 15. Dezember fällige Kriegs⸗ ſchuldenrate zu zahlen, dahin, daß ſie ſich auch jetzt nicht in der Lage ſehe, Zahlungen zu 1 leiſten. 9———— 8 — FP 5* — Familienzwiſt im Hauſe Soong: Drei Geſchwiſler beſlimmen Chinas Schicksal Tragödie einer Familie— der Komintern— Tragödie eines Volkes Frau Tſchianglkaiſchek, 5— Frau Sun Nat ⸗ſen, die Vertraute die Gattin des gefangenen Marſchalls— Frau Kung, die Frau des Finanzminiſters. Frau Iſchiangkaiſchek handel ſofork Im kahlen, ſpartaniſch eingerichteten Büro des Marſchalls Tſchiangkaiſchek zu Nanking ſchrillt das Telephon. Eine ſchmale beringte Frauenhand griff nach dem Hörer. Jeder der Anweſenden wußte ſofort, daß es ſich um eine Nachricht von höchſter Wichtigkeit handeln mußte. Das ovale Geſicht der Zuhörerin wur⸗ de noch etwas ſchmaler und ſtraffer. Ihr Ober⸗ körper in dem hochgeſchloſſenen blaufeidenen Kleid beugte ſich aus dem amerikaniſchen Bü⸗ roſeſſel geſpannt nach vorne. Keine Frage wurde geſtellt. Man hörte nur die helle Vo⸗ gelſtimme des fernen Teilnehmers am ande⸗ ren Ende des Drahtes. Als der Hörer wieder in der Gabel lag, herrſchte einen Augenblick lang tiefes Schwei⸗ gen. Dann ſtand die Frau auf und ſagte mit knappen Worten: „Tſchianghſueliang hat meinen Mann ge; fangengeſetzt. Ich bitte in einer Stunde den Zentralpolitiſchen Ausſchuß zu einer dringenden Sitzung zu mir.“ Die Männer gehorchten. Sie ſind gewohnt, von der Frau des Marſchalls, Mei⸗Ling Tſchiangkalſchek, geborene Soong, Befehle zu erhalten. Und einige Stunden ſpäter waren ſchon die Regimenter Nankings auf dem Marſch nach Sianfu, um den Marſchall zu befreien. Genoſſin Sun Vat⸗ſen in Moskau Ungefähr um die gleiche Zeit mag ein Tele⸗ fonanruf mit der gleichen Nachricht die Fern⸗ oſtabteilung der Komintern in Moskau er⸗ reicht haben. Auch hier war es eine Frau, die die erſten Entſchlüſſe faßte, eine Chineſin, die ſchon ſeit einigen Jahren in der Hauptſtadt der bolſchewiſtiſchen Internationale lebt— Frau Ching ⸗ Ling Sun Pat ⸗ ſen, die Witwe des verſtorbenen Präſidenten und Begründers der chineſiſchen Republik. Auch ſie iſt eine geborene Soong und niemand an⸗ ders als die leibliche Schweſter der Gattin des Marſchalls Tſchiangkaiſchek. Seit ſich die Wege ihrer Gatten trennten, ſind die beiden Schweſtern führende Vertreterinnen der feind⸗ lichen Ideologien geworden, die um das Reich der Mitte ſtreiten. Der ſchlitzüngige Miſter Jones. Schon der Vater dieſer beiden Frauen war ein außergewöhnlicher Mann, der ſich gegen die uralten Traditionen ſeines Volkes aufzu⸗ lehnen wagte. Als junger Menſch ging Soong nach Amerika. In der kleinen Kirche einer me⸗ thodiſtiſchen Sekte des Staates Nordcarolina wurde der Chineſe getauft. Der Kapitän des Dampfers„Colfax“, auf dem Soong die Ueberfahrt gemacht hatte, vermittelte ſeinem Paſſagier die erſte Kenntnis des Chriſtentums und fungierte ſelbſt als Taufzeuge. Der Be⸗ kehrte nahm den Namen des Kapitäns an u. wurde von nun an in den Regiſtern als Miſter Charles Jones geführt. Ein amerikaniſcher Kirchenfürſt, Julian S. Carr of Durham, begann ſich für den gelbhäutigen Bekenner des Chriſtentums zu intereſſieren und ver⸗ mittelte ihm einen Freiplatz in dem exkluſi⸗ ven Trinity College. Die Heirat des Verfemten. Der chineſiſche Student zeigte ſich des Ver⸗ trauens, das man in ihn geſetzt hatte, vollauf würdig. Er beſtand 1885, zu einer Zeit, da Chineſen in den Vereinigten Staaten noch wie Zirkuswunder angeſtaunt wurden, mit Auszeichnung ſeine theologiſche Prüfung und erhielt aus der Studienbörſe des Millionärs Vanderbilt ein Stipendium, das ihn inſtand ſetzte, wieder in die Heimat zurückzukehren. Charles Jones⸗Soong wurde Lehrer an der Methodiſtenmiſſion in Shanghai und eines der angeſehenſten Mitglieder der dortigen Gemeinde. Er wohnte in einem großen Stein⸗ haus wie die Fremden und wurde von ſeinen eignen Landsleuten als Paria behandelt. Als eine ſeiner Schülerinnen, die hochintelligente Ni, ſich entſchloß, den Lehrer zu heiraten, muß⸗ te ſie es gegen den Willen ihrer Eltern tun. Sie wurde von der reichen Mandarinenfamilie geächtet, ihr Name von den Tafeln des Ge⸗ ſchlechtes der Ni geſtrichen. Die Frau des Finanzminiſters. Dies waren die Eltern der Geſchwiſter Soong. Die Mädchen wurden bereits nach weſtlichen Grundſätzen erzogen. Man ſchnürte ihre Füße nicht ein und behandelte ſie entge⸗ gen den Sitten des Landes als den Männern gleichwertig. Drei Mächen wurden dem Paar geboren. Ai⸗Ling, die Aelteſte, heiratete einen reichen, zum Chriſtentum bekehrten Kaufmann namens Kung. Durch die auße„möhnliehe Intelligenz ſeiner Frau unterſtützt, ſollte Kung eine überraſchende politiſche Karriere machen. Bisher hatte er in ſeinen Banktreſo⸗ ren die Silberbarren aufgeſtapelt, ſeine Frau aber lehrte ihn, daß Geld arbeiten müſſe, um ſich zu vermehren und Grundlage einer Macht zu werden. Auf Ai⸗Lings Geheiß machte Kung große Schenkungen, die ihm beim Volk zu außerordentlicher Popularität verhalfen. Kung war bald Handelsminiſter und wurde ſchließ⸗ lich von Tſchiangkaiſchek zum Finanzminiſter ernannt, eine Stellung, die er heute noch ein⸗ nimmt. Zwei Chineſen treffen ſich in U. S. A. Ganz anders war der Weg der jüngeren Ching⸗Ling Soong. Sie wollte nicht ſo ſchnell heiraten, ſondern das Beiſpiel ihres Vaters nachahmen. So reiſte das Mädchen denn eines ſchönen Tages über den Pazifik, um im Lande der Wolkenkratzer den Doktorgrad zu einmal ein bartloſer, aus China verbannten Profeſſor eine Gaſtverleſung. Es war nur zu natürlich, daß der jugendliche Doktor Sun Yat⸗ſen und ſeine Landsmännin aus Shang⸗ hai, als einzige Vertreter ihres Volkes in einer fremden Univerſitätsſtadt, ſchnell Bekannt— ſchaft ſchloſſen. Sie ſtellten ſchnell die Aehn. lichkeit ihrer Anſichten über die Emanzipation der Chineſen feſt und ſchienen ſich auch ſonſt ſehr ſympathiſch zu ſein. So verlobten ſie ſich und beſchloſſen, ſpäter in der Heimat zu hei⸗ raten. Chinas ideales Ehepaar. Erſt zwei Jahre ſpäter ſollten ſich die Ver⸗ lobten wiederſehen. Es war im Jahre 1913, und der junge Profeſſor war inzwiſchen für kurze Zeit der erſte Präſident der Republiſ China geweſen. Nun war er von ſeinen Geg⸗ nern zum Rückzug gezwungen worden. An der Seite von Ching ⸗ Ling Soong, die er in Shanghei heiratete, begann Sun Vat⸗ſen nun ſeinen Kampf um die Wiedererringung der Macht. Beide ſprachen in den Verſammlungen oder vom Dach irgendeines Autos herab zu den Maſſen. Sie predigten die Befreiung Chinas von allen überalterten Traditionen u. galten ſelbſt als Modell des kamerabdſchaftli⸗ chen Ehepaares, von dem ſie in ihren Reden ſprachen. Frau Sun Pat⸗ſen zog ſich ganz weſtlich an, ſogar ihre Haartracht änderte ſie Wer die Ehrenpräſidentin der Kuomintang⸗ Partei und Führerin der weiblichen Jugend ſah, konnte beinahe meinen, eine europäiſche Frauenrechtlerin vor ſich zu haben. Als der Gatte im Jahre 1925 ſtarb und bei Nanking in einem prächtigen Ehrentempel beigeſetzt wurde, geriet Frau Sun Vat⸗ſein ganz unter den Einfluß der Ratgeber, die Moskau nach China geſandt hatte. Sie bekannte ſich nun offen zu den Grundſätzen des Marxismus und Nach 15 Jahren Das Deulſchlum um Berlin, 14. Dez. Ein eingehendes, um⸗ faſſendes und deshalb auch erſchütterndes Bild über die Lage des Wolgadeutſchtums gibt ein Bericht auf der jüngſten Tagung des Ver⸗ bandes der Deutſchen aus Ruß⸗ lan d, der ſich mit der gegenwärtigen Lage nicht nur der Wolgadeutſchen, ſondern der ge⸗ ſamten deutſchen Volksgruppe in der Sowjet⸗ union beſchäftigt. Wie dieſer Bericht überzeu⸗ gen ausführt, iſt die Lage der Deutſchen in Sowjetrußland viel ſchrecklicher und hoffnungsloſer, als man gemeinhin annimmt. Beſonders ſinnfällig kommt das allein ſchon in den Zahlen über die Bevölkerungsentwick⸗ lung und Bevölkerungsbewegung zum„Aus- druck, die ſich bei der bekannten Unverläßlich⸗ keit oder 5 beim Fehlen ſowjetamt⸗ licher Angaben auf zuperläſſige private Schätzungen von anderer Seite ſtützen. Wäh⸗ rend es danach vor dem Ausbruch des Welt⸗ krieges über 2 Millionen Deutſche in Rußland gab, iſt deren Zahl im Laufe der folgenden Jahre auf etwa 900 000(1934/35) zurückge⸗ gangen. Berückſichtigt man dabei, daß von den Differenzen im Höchſtfalle etwa eine halbe Million abzurechnen iſt, die auf die Deutſchen der abgetretenen Gebiete(baltiſche Randſtaaten und früher ruſſiſcher Teil von Polen) ſowie auf Verluſte während des Weltkrieges entfallen, ſo kommt man zu dem Ergebnis, daß in dem Zeitraum zwiſchen 1919 und 1935 mindeſtens 500 600 bis 600 000 Deut⸗ ſche der bolſchewiſtiſchen Schreckensherr⸗ ſchaft zum Opfer fielen. Allein der Bepölkerungsrückgang in der Wolgarepublik während der Jahre 1920 bis 1926 beträgt, wie der Berichterſtatter der „Times“ ausführt, rund 150.000, wobei nicht vergeſſen werden darf, daß dieſe rückläufige Tendenz in den folgenden Jahren viel eher zu⸗ als abgenommen hat. Zuberläſſigere und ein⸗ gehendere Angaben liegen für die Halbin⸗ ſel Krim vor, aus denen man ein annähernd genaues Bild des zahlenmäßigen Rückganges der dort wohnenden deutſchen Bevölkerung und damit des auf ihr laſtenden ſchweren Druckes gewinnen kann. In der Krim lebten vor dem bolſchewiſtiſchen Umſturz 55 000 Deutſche; im Jahre 1926 waren es nur noch 43 000. Seit⸗ her iſt dieſe Zahl auf 30 000 zuſammenge⸗ ſchrumpft, ſodaß zwiſchen 1919 und 1935 die verſuchte die Kuomintang für ein Sowjet⸗ China zu begeiſtern. Aber da griff der Mann ihrer Schweſter, General Tſchiangkai⸗ ſchek, der nicht länger zuſehen wollte, wie China planmäßig bolſchewiſiert wurde, endlich ein. Als Herr der ſtärkſten chineſiſchen Armee ſchickte der General die Abgeſandten der Ko⸗ mintern, Borodin und Blücher, außer Landes und erklärte dem Kommunismus ſeinen Kampf. Eine der Erſten, die vor dieſer Kriegserklärung außer Landes fliehen mußten war ſeine Schwägerin, Frau Sun Pat⸗ſen. Tſchiangkaiſcher:„Meine Frau macht aus einen Haudegen einen Staatsmann.“ So wurde die dritte und jüngſte der Schwe⸗ ſtern Soong zur„Firſt Lady“ Chinas“. Mei⸗ Ling Soong war die ſchönſte der drei Schwe⸗ ſtern. Von vielen umworben, erwählte ſie ſchließlich Tſchiangkaiſchek als den Zukunfts⸗ reichſten ihrer Bewerber. Am 1. Dezember 1927 fand die feſtliche Hochzeit ſtatt. Tſchiang⸗ kaiſchel hatte bis dahin kaum über die Gren⸗ zen Chinas geblickt. Seine Frau öffnete ihm die Augen für die andere Welt. Sie brachte ihrem Gatten mit unendlicher Geduld die eng⸗ liſche Sprache bei. Sie regte ihn an, fremde Zeitungen und Bücher zu leſen. Tſchiangkai⸗ ſchek hat ſich einſt freimütig darüber geäußert: „Meine Frau machte aus einem audegen einen Staatsmann.“ Der Marſchall, deſſen 50. Geburtstag unlängſt gefeiert wurde, hat ſich auch nie geſchämt, einzugeſtehen, daß er ſeiner Gattin einen wichtigen Teil der Staatsgeſchäj⸗ te überläßt. Ai⸗Ling will vermitteln. Wieder einmal werden im Fernen Oſten Chineſen gegen Chineſen kämpfen. Das Hauptquartier der Roten befolgt die Weiſun⸗ gen der Frau Sun Pat⸗ſen— im Regierungs⸗ palaſt zu Nanking plant Frau Tſchiangkaiſchek die Befreiung ihres Gatten— im prächtigen Privatpalais des Finanzminiſters denkt Frau Kung darüber nach, wie ſie die rivaliſierenden Schweſtern verſöhnen könnte. Hinter den Par⸗ f teien ſtehen die Töchter des Lehrers Soong. Von ihrem Verhalten kann das Schickſal des volksreichſten Landes der Erde abhängen. Jowjelherrſchafl die hälfte verminderk ſchen auf etwa die Hälfte zurückgegangen iſt. Da für die Halbinſel Krim auch ſowjetamt⸗ liche Angaben vorliegen, die die privaten Schätzungen vollauf beſtätigen, ſo folgt daraus, daß die Deutſchen in der Sowjetunion nach fünfzehnjähriger jüdiſch-bolſchewiſti⸗ ſcher Herrſchaft um etwa 50 v. H. ver⸗ mindert worden ſind. Schon dieſe wenigen Zahlen ſprechen deutlichere Sprache, als man gemeinhin an⸗ nimmt. Die Urſachen der ſich darin widerſpie⸗ gelnden leidvollen Entwicklung ſind zu bekannt, um ſie heute noch im Einzelnen aufzuführen. Den erſten entſcheidenden Schlag brachte un⸗ E Kollektivierung, durch die ie fleißigen und ſparſamen„Kulaken“ nicht nur als„Klaſſe“, ſondern damit auch— da ſich das Deutſchtum der heutigen Sowjetunion ausſchließlich aus Bauern zuſammenſetzt— als Volksgruppe vernichtet werden. Die prak⸗ tiſche Durchführung der Kollektivierungsgeſetze hat mit dem mangelhaften Ausbau des Ver⸗ kehrsnetzes, der eine geordnete Verbrauchslen⸗ kung erſchwert, mit Mißernten, für deren Lin⸗ derung der„Staat“ nichts unternimmt, ſowie Mißſtänden anderer Art den wirtſchaftlichen Beſitzſtand des deutſchen Bauer n⸗ tums in Sowjetrußland nahezu völlig vernichtet. Nicht zu bergeſſen iſt der unvermindert fortdauernde Druck ſeitens der bolſchewiſtiſchen Machthaber und der eine „Un⸗ tergeordneten“ Behörden, die in dem beiſpiel⸗ loſen Blutterror der GPu. ſeinen bekannte⸗ ſten und gefürchtetſten Ausdruck gefunden hat. Dieſer a Schreckensherrſchaft der Gpu. ſind, wie zahlloſe Briefe und Berichte aus Sowjetrußland übereinſtimmend feſtſtellen, vor allem auch Zehntauſende und Zehn⸗ tauſende von Bauern deutſcher Volkszuge⸗ hörigkeit zum Opfer gefallen, während andere Zehntauſende wieder zur wangsarbeit in die nordruſſiſchen Ge⸗ ziete geſchickt wurden, wo ſie insbeſondere als Arbeiter für Bahnbauten in dem mörderiſchen Klima der ruſſiſchen Eismeerzone verwendet werden. Unzählige deutſche Bauern und Arbeiter der ehedem blühenden Wirtſchaftsge⸗ biete, vor allem aus der Wolgalandſchaft und der Krim, ſind ſo auf jenem großen bolſchewi⸗ ſtiſchen Friedhof der Zwangsarbeiter zugrunde⸗ Zahl der allein in der Krim lebenden Deut⸗ London, 15. Dez. Schatzkanzler Neville Chamberlain teilte am Dienstag im Unterhaus mit, daß der nicht durch Gold gedeckte Notenum⸗ lauf um 60 Millionen Pfund getilgt werden wird, wodurch ſich die geſamte No⸗ tenausgabe auf 200 Millionen Pfund belaufen wird. Vor der Währungskriſe im Jahre 1931, in deren Verlauf England vom Goldſtandard abging, belief ſich der ungedeckte Notenumlauf auf 260 Millionen Pfund. Im Juli 1931, als die Flucht aus dem Pfunde ein⸗ ſetzte, die zu einem ſtarken Goldverluſt führte, hatte die Bank von England nur noch eine Re⸗ ſerve von knapp 34 Millionen Pfund, der eine ſtarke Gold nachfrage gegenüberſtand. Eng⸗ land nahm dann einen Auslandskredit von 50 Millionen Pfund auf und erhöhte den unge⸗ deckten Notenumlauf auf 275 Millionen Pfund. Ende März 1933 belief ſich der ungedeckte No⸗ tenumlauf wieder auf 260 Millionen Pfund, erwerben. Sie ſtudierte am Wesleyan College in Macon im Staate Georgia. Dort hielt auch Verringerung des Nolenumlaufs und Erhöhung des Goldbeſlandes in ſtand alſo auf gleicher Höhe wie vor der Wäh⸗ rungskriſe. 2 N — gegangen, der ſchon über ſechs Millionen Menſchen verſchlungen hat. England Der Schatzkanzler teilte ferner dem Unter⸗ baus mit, daß als vorübergehende Maßnahme der Goldbeſtand der Bank von England um 65 Millionen Pfund erhöht werden würde. Die Spanne zwiſchen der Erhöhung des Goldbeſtan⸗ des und der Verringerung des Notenumlaufs betrage daher 5 Millionen Pfund. Wahrſchein⸗ lich werde aber in dieſem Monat noch eine Er⸗ höhung des Notenumlaufs eintreten. In den Volksgerichtshof berufen Berlin, 15. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Juſtiz Dr. Gürtner den Hauptſtellenleiter und Leiter des Amtes für Gnadenſachen in der Kanzlei des Führers der NSDAP., Hubert Berkenkamp, auf die Dauer von fünf Jah⸗ ren zum ehrenamtlichen Mitglied des Volks⸗ Bekanntmachungen ber A. S. D. A. B. Kreis Heppenhelm NSG., Kreis Heppenhe'm. Betr.: Winterkampfſpiele der heſſiſchen Schulen. 3. Spieltag: Donnerstag, 17. Dez. Fußball: 18.30 Waldmichelbach— Aſchbach 14.40 Affolterbach— Ober⸗Schönmattenwag in Wald⸗Michelbach 14.00 Hammelbach— Unter⸗Schönmattenwag in Affolterbach 13.00 Wahlen⸗Gras⸗Ellenbach— Gadern⸗Kocher bach⸗Hartenrod in Affolterbach 14.00 Obe Abtſteinach— U.⸗Flockenbach in Anter⸗Abtſteinach 14.00 Gorrheim— Tröſel in U., Flockenbach 15.00 O Realſch. Heppenh.— Volksſch. Heppenh 13.40 Mörlenbach— Rialſchule Rimbach 14.50 Fürth— Kreidach⸗Vöckelsbach in Mörlenbach Handball: 14.00 Krumbach— Weiher in Nimb. 5 14.00 N. Liebersbach— Rimbach in Neiſen. 14.30 Siedelsbrunn— Birkenau in Ober⸗Abt, ſteinach. Korb ball: 5 15.10 Mengelbach— Scharbach in Affolterbach 13.40 Kirſchhauſen— ittershauſen 14.20 Erbach— Sonderbach 15.00 Wald⸗Erlenbach— Ober⸗Laudenbach Alle 3 Spiele in Kirſchhauſen. Zotzenbach— Bonsweiher in Mörlenbach Miklechtern— Albersbach in Rimbach Fahrenbach— Erlenbach in Fürth Lörzenbach— Ellenbach in Fürth Lörbach— Buchklingen Ober⸗Mumbach— Hornbach Ruppert, Kreisleiter 13.00 15.00 14.00 14.40 14.00 14.00 Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 17. Dezember 1936, vormittags 9 Ahr, findet in Birkenau, im Gaſthaus„Zum Birkenauer Tal“ eine Bürger⸗ meiſterverſammlung des Kreiſes Heppenheim ſtatt, Die Reichs fachgruppe„Seidenbauer“ im Reichs⸗ verband Deutſcher Kleintierzüchter, wird hierbei einen Lichtbildervortrag über„Seidenbau“ halten. Die Schulvorſtände des Kreiſes und die ſich in⸗ tereſſierenden Lehrer, werden hiermit zu der Ta⸗ gung eingeladen, und erhalten hierfür den erfor⸗ derlichen Urlaub. Heppenheim, den 15. Dezember 1936. Deutſcher Gemeindelag, Kreisabteilung Heppenheim. Bechtel, Bürgermeiſter. . ͤ v Rundfunk- Programm Donnerstag, den 17. Dezember 1936: Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. 06.30 Konzert. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40 Kindergymnaſtik. 10.00 Volksliederſingen. 10.45—11.05 Sendepauſe. 11.05 Vom Weih⸗ nachtsgebäck. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Wet⸗ ter. Börſenberichte, Programm⸗Hinweiſe. 15.15 Vorweihnacht bei den Bergbauern. 15.45 Harte Nüſſe. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 An Danzig. 18.20 Georg Schumann. Konzert für Violine und Klavier. 18.45 Was intereſſiert uns heute im Sport? 19.00 Guten Abend, lie⸗ ber Hörer! 19.30 Waffenträger der Nation. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Rudolf Bockelmann ſinat. 20.50 Das Peter⸗Quartett ſpielt. 21.10 Georg und der Gerechte. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Kl. Nachtmuſik. 22.45 Seewet⸗ terbericht. 23.00—24.00 Wir bitten zum Tanz. Frankfurt 06.00 Choral. 06.30 Konzert. Waſſerſtandsmeldungen. Gymnaſtik. 08.30 Muſik am Morgen. Nachrichten. 09.45—10.00 Sendepauſe. Volksliederſingen. 10.30— 11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau hör zu! 11.15 Programm⸗ anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Muſik für alle! 14.00 Zeit, Nachr., Wetter. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volt und Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 16.00 Tanzmuſik. 17.00 Konzert. 17.30 Bunter Kranz für Bücherfreunde. 17.45 Ratgeber für den Weihnachtsbüchertiſch. 18.00 Blasmuſik. 19.00 Querſchnitt durch die 11. Olympiſchen Spiele. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr., Wetter, Sport, Nachr. d. DAF. 22.30 Tanzmuſik. 20.00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Choral. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ zert. 08.00 Waſſerſtandsmeldungen. 98.05 Wet⸗ ter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Ohne Sorgen je⸗ den Morgen. 09.30„Wir richten den Kauf⸗ laden der Kinder“. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Volksliederſingen. 10.30—11.30 Sende⸗ pauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 13.00 Zeit, Wetter, Nachr. 13.15 Muſikaliſche Drehbühne. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00—15.30 Sendepauſe. 15.30 Leſeſtunde. 16.00 Konzert. 17.30 Das Weltſyſtem des Ko⸗ vernikus. 18.00 Blasmuſik. 18.55— 19.00 Schaltpauſe. 19.00 Querſchnitt durch die 11. Olympiſchen Spiele. 22.00 Zeit, Nachr., Wet⸗ 08.00 Zeit, 08.05 Wetter. 08.10 09.30 10.00 gerichtshofes ernannt. 77 ter Sport. 22.30 Bunte Melodienfolge. 24.00 02.00 Nachtmuſik. D—— filter f bah Milena bh g Wiileite — en 1986 an, in t Bütger heim ſittt n Rah id herbe 1“ hallen 1 ſih in ber 2, en eto 900. typtghein. 1 1 6000 pert zeit. erſingen. 1 Weih⸗ 10 5 Nacht. 00 Met⸗ '. 15.15 6 Harte 50 A leert für tkreſſtert end, lle Nation. felnann 1 4100 f Nacht., Jewei⸗ 1 Tanz. eit 15 0000 100 epauſe. gramm 15 Nuſil 1410 . 1.¹⁰ ſthell 3 1106 1 1800 1 5 2 5 5 0 TSG ener SANS MAK LK= 4. Forkſeßung Da fiel auf einmal Handewitts Blick auf den Eingang. und zu ſeinem Erſtaunen erkannte er in dem dort ſuchend ſtehen⸗ den Manne in der Kapitänsuniform Käppen Krüger. Und was für ein bildſchönes Mädel neben ihm ſtand. Donnerkiel, der Käppen hatte Geſchmackl Handewitt ſprang vom Pferde, rief Condall ein paar Worte zu und lief auf Käppen Krüger zu. „Willkommen, Käppen! Wollen Sie ſich auch in den Stru⸗ del ſtürzen?“ „Nee, nee, mein Jung'! Gott ſei Dank, daß wir euch nun endlich finden. Sind die anderen auch da?“ „Alle! Dort ſitzen ſie! Da iſt auch Condall, dort ſteigt er eben von dem lammfrommen Schimmel. Aber Sie machen ja ſo ein ernſtes Geſicht, Käppen!“ „Tſchä, das iſt wohl ſo, mein Jung!“ Dann wandte er ſich an Leonie.„Das iſt er, der Handewitt, Fräulein van Leuwen.“ Erſtaunt blickte Handewitt auf das ſchöne Mädchen an Käppen Krügers Seite. Das war alſo Leonie van Leuwen, deren Namen das Hebeſchiff trug. Leonie ſtreckte ihm die Hand entgegen, die er herzhaft drückte. „Ich freue mich, Fräulein van Leuwen, Sie einmal ken⸗ nenzulernen“, ſagte er einfach.„Es muß etwas Beſonderes ſein, das Sie dazu trieb, uns vier Jungen zu ſuchen?“ Leonies große, dunkle Augen flogen über das friſche, kraftvolle Geſicht des Mannes. Wie ein großer Junge ſtand er vor ihr, lachte ſie unbekümmert an und wich dem Blick ihrer großen, flammenden Augen nicht aus. Zwei ſchöne Menſchen! ſtellte Käppen Krüger im ſtillen feſt. „Ich habe viel von Ihnen gehört“, ſprach jetzt Leonie und ließ ihn nicht aus den Augen.„Sie ſind ſiebenunddrei⸗ ßig Meter tief gegangen! Getrauen Sie ſich auch achtund⸗ dreißig Meter tief hinunter?“ „Ihnen zuliebe gern, Fräulein van Leuwen!“ entgegnete Hinner übermütig. „Jung!“ fiel jetzt Käppen Krüger ein.„Iſt kein Scherz! Kann ſein, daß die„Leonie“ morgen wieder auf Fahrt geht. Morgen früh! Da iſt doch das engliſche U-Boot geſunken. Webb& Doncaſter kommen nicht ſo tief runter. Kann ſein, daß wir ran müſſen. Boſſe glaubt es ja nicht, daß uns die Engländer holen, aber... kann doch ſein! Alſo.. drum haben wir euch geſucht. Ihr müßt nach Hauſe, müßt aus⸗ ſchlafen, damit ihr morgen früh friſch ſeid!“ Hinner war ſofort im Bilde und nickte; nur, warum Leonie van Leuwen ſich ſelbſt ſo brennend Lafür intereſſierte, das begriff er zunächſt nicht. Aber er fragte nicht. un Nu waren die Kameraden unter⸗ richtet, und nach wenigen Minuten fuhren ſie mit dem Auto nach Hauſe. a Schlafen iſt notwendig! Das wußte Hinner, das wußten ſie alle. Und Punkt 1 Uhr lagen ſie in ihrem gemeinſamen Quartier in den Federn und ſchliefen tief und feſt. Am nächſten Morgen wachte Hinner, obwohl er erſt 91 Uhr zu Bett gegangen war, Punkt 6 Uhr, wie immer, auf. Ein Blick nach der Uhr, und er drehte ſich noch einmal auf die andere Seite. Aber er konnte nicht wieder einſchlafen und duſſelte nur ſo vor ſich hin. Immer ſah er die ſchöne Leonie van Leuwen vor ſich „Verdammt ſchmucke Deern!“ ſagte er in Gedanken, aber ohne daß er es gewahr wurde, ſprach er es laut aus. Plötzlich richtete ſich John Condall im gegenüberliegenden Bett auf und rief hinüber:„Du redeſt im Traume, Hinner! Von wem ſprichſt du denn?“ Jetzt richtete ſich auch Hinner im Bett auf und ſagte:„Ach ſo, ich habe laut gedacht. Von wem ich träumte? Von der ſchönen Leonie. Du, die iſt bald ſo ſchmuck wie unſer Schiff!“ Ein Lächeln ging über Condalls immer beherrſchte, ruhige Züge. „Sie gefällt dir?“ „Dir nicht?“ „Doch, nur..“ „Was meinſt du?“ „Nur ſcheint ſie mir zu den Frauen zu gehören, die man bewundert... aber ſich nicht wünſcht.“ Hinner ſah ihn überraſcht an. „Hältſt du ſie für ſchlecht?“ „No, mein Boy, wie ſollte ich darauf kommen. Sie iſt eine Lady. Sehr ſchön, zu ſchön für einen Mann, denn bei ihr wird die eigene Schönheit immer an erſter Stelle ſtehen. Ich meine, das wäre keine Frau für unſereinen.“ „Da haſt du ſicher recht, John!“ „Das Leben dieſer Frau geht im Geſellſchaftlichen auf. Sie iſt gewif nicht nur ſchön, ſondern auch intelligent, und Schönheit und Intelligenz zuſammen ergeben...“ „Ehrgeiz!“ Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 „Ja. Und Eitelkeit. Da iſt Meike Boſſe doch ein ganz anderer Kerl. Wer ſich die mal heimholt, der hat eine Frau, die mit ihm durch dick und dünn geht.“ „Ganz beſtimmt. Aber.. na.. ſie wird doch nicht. Sie iſt doch noch ſo jung. Siebzehn Jahre geweſen. Da hat ſie doch noch Zeit!“ „Ja. Aber unſer traditioneller Kuß... du, Hinner, ich glaube, der wird dann nicht mehr ſein, wenn ſie erſt ihr Herz einem Manne geſchenkt hat.“ „Meinſt du? Eigentlich muß ich dir ſagen, daß ich mir diesmal überlegt habe, ob ich der Meike einen Kuß gebe. Sie iſt doch bald eine junge Dame, nicht? Und Vater Boſſe . vielleicht paßt es dem nicht!“ Hinner ſann plötzlich nach und fragte:„Du, John, glaubſt du, daß uns deine Landsleute holen?“ John zuckte die Achſeln. „Du biſt doch Engländer. Du kennſt doch deine Landsleute am beſten.“ „Das wohl, aber... Ich möchte nicht urteilen.“ „Vater Boſſe glaubt nicht daran. Er meint, daß die Admi⸗ ralität die Mannſchaft lieber opfert, als eine deutſche Tauch⸗ firma heranzuholen.“ Wiederum zuckte John Condall die Achſeln.„Iſt möglich ... aber hoffen wir es nicht.“ Dann lenkte er ab.„Kommt raſch aufeinander. Prell kann nicht nach Berlin zu ſeinen Eltern fahren, und du mußt deinen Beſuch in Vierlanden vielleicht auch aufſchieben.“ „Es hilft nichts, John. Du beſuchſt ja auch niemand. Und Jan Maar iſt mit ſeinen Leuten verfallen. Du weißt doch, wegen dem Hof. Er iſt der Jüngſte und dachte, daß er ein⸗ mal den Hof bekäme. Und weil ihn der Vater nicht leiden konnte, hat er den anderen Bruder auf dem Erbhof einge⸗ ſetzt.“ „Jeder trägt ſein Schickſal, Hinner!“ entgegnete Condall nachdenklich. „Ja. Du auch, Condall. Iſt es nicht ſeltſam, wir ſind ſo gute Freunde, fürs Leben gute Freunde.. das ſtimmt doch, John?“ „Das ſtimmt, Hinner.“ „. und doch weiß ich nichts von dir.“ „Ein andermal, Hinner. Werd' dir mal alles erzählen, was mir mein Vaterland verleidet hat, was mich in die Fremde trieb, die mir jetzt faſt zur Heimat geworden iſt.“ Da klopfte es an die Tür. Fritz Prell weckte die Freunde. Im Büro iſt ſcheinbar alles ruhig. Herr Seff ſitzt mit bickem Kopf auf ſeinem Schemel und erwartet einen An⸗ ſchnauzer vom Chef, der nicht von Pappe iſt, und tut ganz gleichgültig. An den Maſchinen arbeiten die beiden Mädel eifrig. Herr Richter wälzt Bücher und ſchreibt Zahlen. Scheinbar iſt alles ruhig, aber im Geheimen fiebert doch eine Aufregung in aller Herzen. Auch Boſſe hat ſeine gleichmütige Ruhe verloren, er iſt voll Spannung. Die vier Taucher ſind, wie die ganze Beſatzung, an Bord der„Leonie“. Die Trägerin dieſes Namens ſitzt neben Boſſe im Büro. Alles iſt in Erwartung. Zehnmal klingelt das Telefon, aber es ſind gleichgültige Geſpräche, wie ſie ſo der Tag mit ſich bringt. Geger 10 Uhr ſagt Boſſe zu Leonie:„Ich geb's auf, meine Deern Die Engländer denken nicht dran.“ „Sie werden anrufen! Beſtimmt werden ſie das!“ entgeg⸗ nete das Mädchen leidenſchaftlich.„Die„Leonie“ kann doch jeden Augenblick auf Fahrt gehen?“ „Sie liegt unter Dampf. Da fehlt's nicht.“ „Und wenn ſie fährt, dann kann ich dabei ſein?“ „Meinetwegen! Hat's Käppen Krüger erlaubt?“ Ja.“ Gegen 11 Uhr kommt Mr. Gaſtone. Boſſe ſtellt ihm Leonie vor und ſagt dann:„Wir ſind uns noch nicht klar geworden, Miſter Gadſtone.“ „So? Ich dachte doch, weil die„Leonie“ unter Dampf liegt.“ Da erklärte ihm Boſſe die Urſache. „Schade“, meinte der Amerikaner.„Die engliſche Admi⸗ ralität wird nicht anrufen. Ich kenne die Engländer zu ge⸗ nau. Sie geben ſich keine Blöße.“ „Das habe ich auch geſagt!“ ſtimmte ihm Boſſe zu. „Immerhin.. es ſind an die zwanzig Menſchen, die unten cken.“ „ wird euch rufen!“ ſpricht Leonie erregt dazwi⸗ ſchen.„Ich weiß, daß der Anruf beſtimmt kommt. Jeden Augenblick kann es anläuten!“ Und juſt in dem Augenblick kommt ein Anruf. Schrill klingt die Telefonglocke durch den Raum. „Der Anruf!“ ſagt Leonie und beugt ſich weit über den Schreibtiſch. Boſſe nimmt den Hörer und meldet ſich. Er zuckt du⸗ ſanmen. „Ferngeſpräch... aus London!“ ſagt er haſtig. Schneller ſchlagen die Herzen, die Aufregung wird ſtärker. Auch draußen im Büro ſcheinen ſie zu ahnen, daß ein gro⸗ ßer Augenblick bevorſteht. Boſſes Herz ſchlägt aufgeregter. Wird man ihn rufen? Endlich meldet ſich eine Stimme. Stellt ſich vor als Be⸗ amter in der Zentrale des Marineminiſteriums, erklärt, daß er weiterverbindet. Nach einer kurzen Weile meldet ſich eine andere Stimme. Boſſe zuckt zuſammen. Es iſt der Marineminiſter. „Miſter Boſſe“, ſpricht der Engländer einfach, nüchtern. „Unſer Unterſeeboot X 78 liegt unweit Wight auf Grund. Sie haben von dem Zuſammenſtoß gehört?“ „Ja!“ „Wollen Sie die Hebearbeiten, die Rettungsarbeiten für die Mannſchaft übernehmen?“ „Wie tief liegt das Unterſeeboot?“ fragt Boſſe. „Vierzig Meter genau!“ Boſſe zögert. „Vierzig Meter? Ich fürchte... das iſt nicht zu ſchaffen. Sir!“ „Sie haben in ſiebenunddreißig Meter Tiefe Bergungs⸗ arbeiten durchgeführt!“ entgegnet der Miniſter ſchnell. „Ja!“ „Dann müßte es doch auch in vierzig Meter Tiefe gehen?“ „Ich ſetze Geſundheit und Leben meiner Leute aufs Spiel!“ ſpricht Boſſe ſchweratmend. „Miſter Boſſe.. es geht um zwanzig Menſchenleben!“ Die ernſten Worte des Miniſters genügen, Boſſe iſt ent⸗ ſchloſſen, es zu wagen. „Gut, Sir. In einer Stunde wird die„Leonie van Leu⸗ wen“ Hamburg verlaſſen. Sie wird in den Morgenſtunden des Mittwoch an der Unglücksſtelle eintreffen. Wie lange wird der Luftvorrat der Eingeſchloſſenen noch reichen?“ „Vorausſichtlich bis.. Mittwoch... zum Abend! Viel⸗ leicht nur bis Mittag! Es iſt höchſte Zeit. Können Sie nicht früher eintreffen?“ „Wir werden mit Volldampf fahren. Vielleicht ſchaffen wir es bis kurz nach Mitternacht.“ „Ich danke, Miſter Boſſe. Wir hoffen auf Sie!“ Damit iſt das Geſpräch beendet. Boſſe legt den Hörer ſchweratmend nieder. Vierzig Meter! Kann er die Verantwortung tragen? Er riskiert viel, un⸗ endlich viel, ſetzt vielleicht alles aufs Spiel. Aber es geht um zwanzig junge, hoffnungsvolle Menſchen, die vor den Toren des Lebens ſtehen. Er ergreift den Hörer wieder und ruft Käppen Krüger an. „Käppenl“ „Kriſchan!“ „Nachricht aus England. Sie brauchen uns! So raſch all möglich mit Volldampf zur Inſel Wight!“ Käppen Krügers Stimme klingt überraſchl, erfreut:„Tſcha - denn iſt's gut, Kriſchan. In zwanzig Minuten!“ „Gut, Kriſchan! Gute Fahrt! Den Jungen meine Grüße! Sage ihnen, daß ich es ihnen überlaſſe, ob ſie für die zwan⸗ zig Eingeſchloſſenen ihr Leben aufs Spiel ſetzen wollen odez nicht.“ „Iſt gemacht, Kriſchan!“ Damit iſt das Geſpräch beendet. Der Amerikaner drängt erregt heran. „Miſter Boſſe... Dünkirchen iſt nicht weit von der Inſel Wight. Laſſen Sie mich mitfahren. Ihre Taucher können ſich den Platz einmal anſehen, können ſich an Ort und Stelle ſchlüſſig werden, ob und wann ſie tauchen wollen.“ Boſſe überlegt kurz. Dann meint er:„Wir haben nicht viel Platz auf der„Leonie“. Sie müßten mit dem Funker in einer Kabine ſchlafen!“ „Das iſt mir gleich. Wir werden vielleicht nicht viel zum Schlafen kommen, Miſter Boſſe!“ „Sprechen Sie mit Käppen Krüger. Wenn er Sie mit⸗ nimmt und wenn er vor Dünkirchen ankern will, ich überlaſſe es ihm. Er weiß über den Geſundheitszuſtand unſerer Leute immer Beſcheid. Ich kann vom grünen Tiſch nicht komman⸗ dieren, das muß ich Käppen Krüger überlaſſen. Aber ſind Sie reiſefertig? In zwanzig Minuten oder dreißig Mi⸗ nuten ſticht die„Leonie“ in See.“ Ich bin bereit!“ Leonie verabſchiedet ſich von Boſſe, der Amerikaner drückt chm dankbar die Hand und dann flitzen ſie mit dem Auto davon. 4 4 0 Fortſetzung folgt. — a eee eee, eee eee 3 5 r e A P e — DIE BUNTE 8E IE der amtliche Jalſchſpieler Von Eberhard Schulz. Das Geſpräch war auf die Falſchſpieler ge⸗ kommen, und Kriminalkommiſſar Holm nahm das Wort, während der Gaſtgeber die Gläſer wieder vollſchenkte. „Einmal— ich war damals noch Anfänger in meinem Beruf— ſah ich mich gezwungen, ſelbſt wie ein regelrechter Falſchſpieler vorzu⸗ gehen, um eine ſenſationelle Diebſtahlsaffäre aufklären zu können. Ich war alſo ſozuſagen Falſchſpieler im Dienſte des Geſetzes.“ Holm nahm einen kräftigen Schluck aus ſeinem Glaſe und fuhr fort:„In einem großen Hotel in Dresden war ein angeſehener Bankier beſtohlen worden. Dieſer Fall war zunächſt — rätſelhaft und er bereitete uns aller⸗ and Kopfſchmerzen. Denn in der erſten Zeit zeigte unſere Arbeit ſo gut wie keine Früchte, und wir ſchienen einer ſchönen Blamage ent⸗ gegenzuſteuern, wenn es auch genug Verdäch⸗ tige gab. Der Nachweis einer Schuld gelang uns allerdings bei keinem. Es kamen mehrere Hotelgäſte in Betracht, von denen zwei auf dem⸗ ſelben Gang wie der Bankier gewohnt hatten, ferner ein Hausdiener. Aber die Verhöre blie⸗ ben ebenſo ergebnislos wie alle anderen Nach⸗ forſchungen, und ſo mußte man nach einiger Zeit die Leute wieder entlaſſen. Der unbekannte Dieb hatte nicht weniger als fünfzigtauſend Mark erwiſcht, die in der Brief⸗ taſche des Bankiers geweſen waren, und wenn auch die Nummern der großen Scheine längſt überallhin gemeldet worden waren, beſtand doch 65 keine Ausſicht, daß der raffinierte Ein⸗ recher ſo unvorſichtig ſein würde, uns in näch⸗ ſter Zeit durch Ausgeben des Geldes zu einer Spur zu verhelfen. Uns blieb ſchließlich nur eines übrig: die verdächtigen Leute auch weiterhin zu beobach⸗ ten. Mein Mann war ein Reiſender in Radio⸗ artikeln, der ein Stockwerk höher als der Be⸗ ſtohlene gewohnt hatte. Von allen Perſonen war er der am wenigſten Verdächtige geweſen. Er war verheiratet und hatte ſeine Frau und wei Kinder in Bremen, war, ſoweit ich feſt⸗ le konnte, ſchuldenfrei, und befand ſich drei ochen im Monat auf Reiſen, die reſtliche Zeit verbrachte er bei ſeiner Familie. Die Beobachtung dieſes Mannes war durch⸗ aus keine leichte Aufgabe und ſtellte an meine Verwandlungskünſte allerlei Anforderungen. Es würde zu weit führen, hier alle Einzelheiten dieſer faſt zwei Monate dauernden Arbeit zu ſchildern. Nur das Ergebnis war intereſſant und die Art und Weiſe, wie ſich der Mann, der tatſächlich der geſuchte Dieb war, verriet. Es war mir von vornherein klar, daß er nur zu überführen war, wenn man ihm die Aus⸗ gabe einer der damals geraubten Banknoten nachweiſen konnte. Aber der Mann war klug. So genau ich auch alles größere Geld, das er ausgab, kontrollierte, fand ich doch keinen Schein aus der Brieftaſche des Bankiers dar⸗ unter. Ich beurteilte meine Ausſichten nicht ge⸗ rade roſig; da kam mir eines Tages die„große Idee“. Ich mußte den Mann auf irgendeine Weiſe„blank“ machen, ſo daß er gezwungen war, ſeine Reſerve anzugreifen. In der Zwiſchenzeit hatte ich entdeckt, daß er eine geheime Leidenſchaft beſaß: Er war ein leidenſchaftlicher Pokerſpieler; er verſäumte in keiner Stadt, private Spielklubs aufzuſuchen. Uebrigens war er in Spielerkreiſen meiſt auch ſchon gut bekannt. 8 So auch in Stuttgart. Ich hatte mich in einem anderen Hotel eingemietet, ließ aber meinen Reiſenden nicht aus den Augen. Am Abend ſuchte er richtig einen Spielklub auf, die es damals ja noch überall gab. Ich folgte ihm, nachdem ich ein wenig Maske gemacht hatte. Hier oder nirgends werde ich Gewißheit er⸗ langen, ſo ſagte ich mir. a ch hatte mir in meiner Jugend eine An⸗ zahl Kartenkunſtſtücke angeeignet und beherrſchte . ² ͤ ww ˙ A Nebel „Ich war“, erzählte Herr Pfeifer,„ich dar auf meiner letzten Reiſe auch in eine Stadt gekommen, da gab es einen Nebel, der war o dicht, daß man am hellen, lichten Mittag auf der Straße nicht die Zeitung leſen konnte.“ „Das iſt gar nichts“, entgegnete ein Zu⸗ hörer.„Vergangenes Jahr wat ich in einer Stadt, da gab es plötzlich einen ſo ſtarken Nebel, daß ich mittags, mitten im Juli, meine Hand nicht erkennen konnte, wenn ich ſie dicht wunderte vor die Augen hielt.“ tter ſich Pfeifer. „And wie hieß die Stadt?“ „Donnerwetter“, „Das weiß ich natürlich nicht“, erwiderte der andere.„Der Nebel war ſo dicht, daß ich nicht ſehen konnte, in welcher Stadt ich mich befand.“ Die Mans Der große Zauberkünſtler bat eine Dame auf die Bühne. „Welche Dame hat den Mut?“ Pauline hatte ihn. Pauline ſtieg auf die Dahne. Der Zauberkünſtler machte Hokuspokus. „Ich werde Sie jetzt in eine Maus verwandeln, meine Dame!“ „In was, mein Herr?“ „In eine Maus, meine Dame!“ Und wirklich— das Wunder geſchah. Pauline war zu einer kleinen Maus geworden Da ſprang Paul auf. Da lief Paul zur Tür. „Wohin, mein Herr?“, rief der Zauberktaſtler Paul, der Ehemann ſtrahlte: „Schnell um die Ecke nach Hauſe— unles e Katze holen!“ auch einige Taſchenſpielertricks. Ich wußte es ſo einzurichten, daß ich im Laufe des Abends an demſelben Tiſch ſaß wie mein Freund, der Rei⸗ ſende. Sogleich begann ich nach meiner„Me⸗ thode“ zu arbeiten. Ich geſtehe, ich ſpielte ein recht gewagtes Spiel, weil ein Skandal unver⸗ meidlich war, wenn ich erwiſcht wurde. Aber es ging alles gut. Nach zwei Stunden beſaß der Mann keinen Groſchen mehr. Und ich ſah ihm ſeine Nervoſität an, als er den Diener rief, ihm einen Tauſendmarkſchein übergab, den dieſer wechſeln laſſen ſollte. Jetzt mußte ich handeln. Unter einem Vor⸗ wand brach ich das Spiel ab, eilte hinaus und kontrollierte raſch den gewechſelten Schein. Er trug eine der Nummern, die ich in meinem Notizbuch ſtehen hatte“ Holm machte eine Pauſe. Er proſtete dem Gaſtgeber zu und ſagte dann noch:„Alles andere iſt wohl nicht mehr intereſſant. Der Mann büßte ſeine Tat mit einigen Jahren Gefängnis. Das iſt die Geſchichte meiner Tätigkeit als— amtlicher Falſchſpieler.“ Vom Umgang mit Tieren Der Direktor des Oxforder Zoologiſchen Gar⸗ tens war eine Seele von Menſch und ein echter Tierfreund. Uebrigens, auch Ehrenvorſitzender des dortigen Tierſchutzbereins. Aber er hatte eine ältliche Schwägerin, die ihm in der Tier⸗ liebe noch über zu ſein glaubte und ihn beſon⸗ ders in Verdacht hatte, daß er mindeſtens gegen niedere Tiere nicht zartfühlend genug ſei. Nun ging leider der alte Elefant Jonny, die Zierde des Gartens, ein. Und bei der Sektion fand der Direktor als Todesurſache zahlreiche Leber⸗Egel, die eine ausgedehnte Entzündung in den Gallenwegen bewirkt hatten. Während er dabei war, dieſe noch ziemlich munteren Tierchen kunſtgerecht mit heißer Kon⸗ ſervierungsflüſſigkeit abzutöten— wie er es ſeinerzeit in Heidelberg beim alten Bütſchli ge⸗ lernt hatte— kam ſeine Schwägerin dazu und fuhr ihn an: „Haſt du dir wohl überlegt, daß Gott eines Tages die Seele dieſer hilfloſen Würmer von dir fordern könnte—?! Was würdeſt du dann ſagen?“ „Lieber Gott, würde ich ſagen, dürfte ich mir dann auch wohl meinen Elefanten wieder aus⸗ bitten?“ G. v. F. Tiere, die ich gelannk habe Von Eric Hultman. Es war in Kingston, dem Mittelpunkt der Hodgkinſon⸗River⸗Goldfelder im nördlichen Queensland. Jack Norman, Mick Kennedy und ich hatten uns auf irgendeine Weiſe dahin verirrt, und da die Stadt auf der Karte bezeichnet war, ſo hiel⸗ ten wir es für überflüſſig, Proviant mitzu⸗ ſchleppen. Ein halbes Dutzend Kaufmannsläden wür⸗ den auf alle Fälle da ſein, dachten wir, und eine Apotheke, in der man Schießpulver und Seife und Inſektenpulver und Angelhaken kaufen könnte. Jawohl, ja! Wenn wir in den Kin⸗ derjahren unſere Erdkunde gründlich ſtudiert und von den Verheerungen der Termiten geleſen hätten, ſo hätten wir nicht mit ſo langen Ge⸗ ſichtern dageſeſſen, wie es jetzt der Fall war. Die Stadt Kingston, die ſeinerzeit gegen 14000 Einwohner hatte, war ſchon vier Jahre, oder ſeitdem beſſere Goldfelder weiter nördlich entdeckt worden waren, verlaſſen Die lutheriſche Kirche am Platze hatten die weißen Ameiſen ratzekahl aufgefreſſen, die refor⸗ mierte ebenfalls. Von der Immanuelkirche und der Bethelkapelle gar nicht zu reden. Alles was von dem ſtolzen Tempel der römiſch⸗katholiſchen Kirche übrig geblieben war, waren die Fenſter⸗ ſcheiben, die uns in der Dämmerung entgegen⸗ ſtarrten. als wenn ſie ſich ſtaunend fragten, wo Dach und Wände geblieben wären. Nein, doch nicht, das Dach hing hoch oben im Weltall, denn es war aus galvaniſiertem Eiſenbleck, und die Ameiſen können Eiſen und Glas nicht recht ver⸗ dauen. Vom Hotel Victoria war nur ein papier⸗ dünner Reſt der Außenwand und ein paar Flaſchen zuhauſe gebrauter, ſchwefelſäuerlicher Getränke übrig. Alle beſſeren Marken waren von den alles abſorbierenden Termiten ausgetrunken. Sekt, Whisky, Kognak und ähnliche Genußmittel der oberen Zehntauſend wurden nur durch leere Flaſchen repräſentiert— verſchiedenen hundert⸗ tauſend— was uns jedenfalls veranſchaulichte, auf welchem hohen kulturellen Niveau dieſe auf⸗ 84 Stadt vor ihrer Zerſtörung geſtanden tte. Wenn ich die Ameiſen geweſen wäre, ſo hätte ich mich damit begnügt, ins Hotel oder in eines der Gotteshäuſer zu ziehen, und wäre tagsüber hinausgekrochen und hätte von den gewöhnlichen Häuſern und Bretterzäunen geſchleckt, aber das genügte den Herrſchaften natürlich nicht. Sie fraßen alles mit Stumpf und Stiel auf und vermahlten es inwendig und bauten, wenn es wieder herauskam, Mörteltürme von fünf Meter Höhe daraus, obgleich ſie ausſchließlich Holz futterten. Geheime Mächte/ 1 Zu merkwürdig, die Wünſchelrute ſchlägt aus! Da muß ſich unter Ihnen eine Waſſeranſamm⸗ lung befinden! Schtimmt! Da wohnt die alte Müllern, die hat die Waſſerſucht! Die ganze Nacht hab ich nicht ſchlafen kön⸗ nen, Frau Wirtin! Ja, ſehen Sie, in der Ecke, da ſind eben Erdſtrahlen! Na, fünfundzwanzig Stück davon hab ich wenigſtens ſchon dotgeklatſcht.. Text und Zeichnungen von Olaf Jverſen Und dann, mein Weib: unſer erſter Sohn wird am 14. Auguſt 1942, mittags 12 Uhr, zur Welt kommen— nach meinen Berechnungen wird er dann das glänzendſte Horoſkop des Jahr- hunderts haben! Hören Sie, Huberbauer, 78 Jahre ſind Sie alt, 4 Urenkel haben Sie und nun wollen Sie ſich nach 55jähriger Ehe von Ihrer Frau ſcheiden laſſen?! Jawoll, Herr Rechtsanwalt— ich hab leider jetzt erfahren, daß ich in Löwegeborener bin und Sie ne Waage, und im aſtronomiſchen Kalender ſteht, daß ſolche net zuſammenpaſſen. „dürfen wir ſchon herein?“ Der erſte Blick auf den Gabentiſch. (Preſſephoto, K.) — Auf dieſe Weiſe war das Land bald brach gelegt worden, aber der liebe Herrgott hat es ſo eingerichtet, daß kleine, ſtreitſüchtige, rote „Kriegerameiſen“ nachkommen und die leckeren Termiten auffreſſen. Auch die Vögel veran⸗ ſtalten Schmäuſe von ihnen. Nach den Kriegerameiſen kommen„Jum⸗ pers“, eine Art bläulicher Ameiſen, die wie Heuſchrecken ſpringen und weder Gott noch den Teufel fürchten, und Menſchen erſt recht nicht. Aber, Himmel, können die beißen! Aber die Ameiſe über allen Ameiſen iſt die ſogenannte„Bulldogge“, ein Untier von zwei Zoll Länge, giftig wie ein Skorpion. Es wird behauptet, daß zwölf davon ein Pferd töten können, und ich bin geneigt zu glauben, daß das nicht übertrieben iſt. Ich bin wiederholt von einer gebiſſen worden, und mußte wie von einer Schlange gebiſſen behandelt werden, mit Sprit natürlich! Na, wir blieben nicht lange in Kingston, ſondern begaben uns durch die dichten Wälder nach dem linken Arm des Hodgkinſon⸗Fluſſes, wo Milliarden von wütenden Moskitos uns abends empfingen. Ich ſchäme mich nicht, zu geſtehen, daß wir Reißaus nahmen und uns auf einem Hügel, eine Meile davon, hinter einer Barrikade rau⸗ chender Termitentürme verſchanzten. Hier ſchienen wir endlich die Ruhe gefunden zu haben, die wir ſuchten. Um Mitternacht wurden wir indeſſen durch Micks entſetztes Gebrüll geweckt: „Herrjeß! Jetzt kommen dieſe Blutſauger gar mit Laternen und ſuchen uns!“ Aber diesmal irrte ſich der gute Mick. Er wußte nicht. daß die Hunderte von kleinen, flir⸗ venden, grüngelben Lichter harmloſe Feuer⸗ fliegen waren. Aus dem Schwediſchen von A. Eskil Avenstrup. Aufruhr im Olymp Von Bert Brennecke Die olympiſchen Götter und Göttinnen traten unter dem Vorſitz des Weltenherrſchers Zeus zu⸗ ſammen, um Stellung zu nehmen gegen die auf der Erde verbreitete Unſitte, Gegenſtände des täg⸗ lichen Bedarfs mit den Namen der himmliſchen Weſen zu benennen. Herakles ergriff das Wort:„Hoher Gebieter— verehrte Anweſendel Unſere Altäre ſind zerbrochen, unſere Tempel ſind verwüſtet; ſtatt deſſen tragen Fahrräder, Staubſauger, Nähmaſchinen und Büſtenhalter unſere Namen———“ Zwiſchenruf aus dem Hintergrund:„Nach mir haben ſie ein Putzmittel, womit ſie ihre Schuhe reinigen, benannt!“ Es war Eos, die Göttin der Morgenröte, die ihr Antlitz ſchamvoll vor den verſammelten Göttern verbarg. Der Sonnengott Helios beugte ſich zu ihr nieder:„Nicht weinen, liebe Schweſter, ich bin auf einem elektriſchen Heizkiſſen verewigt!“ Nachdem ſich der Sturm der Entrüſtung gelegt hatte, ſprach Herakles weiter:„Dieſem Unfug muß ein Ende bereitet werden! Ich ſchlage deshalb vor, einen Boten zur Erde zu ſenden, der allen beteilig⸗ ten Firmen unſer Proteſtſchreiben überreicht. Wer will ſich freiwillig dieſer Aufgabe unterziehen?“ Dienſteifrig meldete ſich Zelos, der Sohn des Giganten Pallas.„Ich bin bereit, edler Herakles!“ „Gut,“ entgegnete dieſer,„hier iſt das Schrift⸗ 9 75 Beeile dich, damit du vor Torſchluß zurück i a Der junge Gott des Eifers verſchwand mit blitzähnlicher Geſchwindigkeit. Danach begaben ſich die Olympier zur Ruhe. Spät in der Nacht, Selene leuchtete einſam vom Himmel, klopfte es ungeſtüm gegen die Tore der Götterburg. „Nun, bringſt du gute Kunde?“ fragte Herakles den eintretenden Zelos.„Dein Antlitz trägt Trauer! Was haben die Menſchen auf unſeren Proteſt zu erwidern?“ Zelos zog mit tiefbekümmerter Miene eine Rolle Papier aus dem Gewand und überreichte ſie Herakles. Die Augen entſetzt geweitet, las der Götterſohn: Marke Zelos— hyieniſch— extrafeinl“ N ö ö N N N 1 5 . 1 5 ö dien Belt. sigel Verl D dung 1 3 voll lich oder naue b Vell lei bring fin die len, aus 15 mut 5 wied Län ſie Lebe 2 Ola 2 2 8 Die U den ihn II 2 Wil die ihr M. e an 1 — EEE ach len an⸗ m⸗ die en bt. die bei ind ten 05 10 nit et⸗ len Ju- auf 15 hen el, 10 les en 1 ſe 2 1 2 Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. d. A. 1 Viernheim ö NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Freizeitring. Ich bitte die Vorſitzenden ſämtlicher hie⸗ ſigen Vereine zu einer kurzen Beſprechung am Donnerstag, 17. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, in das Gaſthaus z. Germania. Evtl. iſt ein Vertreter zu entſenden. Dabei ſind die bereits abgegebenen Mel⸗ dungen über die im Januar und Februar n. Is. ſtattfindenden Veranſtaltungen zu ver⸗ vollſtändigen. Es genügt nicht, wenn ledig⸗ lich angegeben wird, z. B.„Theaterabend“ oder„Maskenball“, ſondern es muß der ge⸗ naue Programm⸗Ablauf gemeldet werden, auch der Ort der Veranſtaltung und die ungefähre Beſucherzahl, Eintrittspreiſe, die Namen der Mitwirkenden, Rollentexte, ungefähre Ein⸗ nahmen, Unkoſten uſw. Ich mache darauf aufmerkſam, daß alle Veranſtaltungen, an welchen die Volksgemein⸗ ſchaft teilnehmen ſoll, grundſätzlich nur in Verbindung mit dem Freizeitring in der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ ſtattfin⸗ den dürfen. 5 * V. D. M. Heute Mittwochabend, 8 Uhr, treten ſämt⸗ liche Schaftführerinnen des BDM. im neuen Heim der Schillerſchule an. Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 16. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Wer ſein Volk liebt, beweiſt es einzig und allein durch die Opfer, die er für dieſes bringen bereit iſt. Adolf Hitler. Mürchengeſtallen werben lebendig Es war einmal ein kleines Mädchen, ſo fängt das Märchen vom Sterntalerkinde, dem die Sterne in das ausgebreitete Röckchen reg⸗ nen, an. Wie ſchön ſind doch dieſe Märchen aus unſerer Kinderzeit, und wie haben wir uns gefreut, wenn die Tante oder die Groß⸗ mutter uns aus ihrem großen Buche, die ſchönen, deutſchen Märchen vorgeleſen hat. Die Zwerglein des Schneewitchens werden wieder lebendig. Der eine kommt mit ſeinem Lämpchen, der andere mit ſeinem Becherlein, ſie alle erwachen an Weihnachten zu neuem Leben. Kleine tanzende Kinder und Engelchen er⸗ ſtehen in bunter Farbenpracht und mit dieſen Märchengeſtalten werden in unſeren Herzen alte Erinnerungen lebendig. Schöne und liebe Erinnerungen, die für Minuten den ſchweren Kampf des Lebens vergeſſen laſſen, und uns zurückführen in unſere Kindheit, zeigen uns ſo deutlich, wie ſchön doch unſere deutſchen Märchen ſind. Und dieſe Märchengeſtalten haben noch einen anderen Zweck. Sie ſollen uns an das Opfer erinnern, das wir für unſere in Not befindlichen Volksgenoſſen zu bringen bereit ind. f Dieſes Opfer macht viele Volksgenoſſen mit ihren Familien glücklich und zeigt ihnen, daß gerade am Weihnachtsfeſte das ganze Volk in einmütiger Geſchloſſenheit ihnen beiſteht und ihnen hilft, damit es auch ihnen gelingt, einmal aus eigener Kraft wieder den Weg zum Lebensglück zu gehen. Für dieſes hohe Ziel darf uns kein Opfer zu groß ſein, denn wenn es um das Lebens⸗ glück unſerer Volksgenoſſen geht, dann darf ſich niemand ausſchließen vom Opfer. Achtung- Träger bes SA⸗Sportabzeichens! Der Führer der SͤA.⸗Standarte 171 er⸗ — für den Bereich gen. Standarte folgen⸗ n „Aufruf an alle S A.⸗Sport⸗ abzeigen⸗Träger!“ Jeder Träger eines SA.⸗Sportabzeichens, der nicht der SA., SS. oder NSKK. ange⸗ hört, hat bis zum 1. Januar 1937 der SA. Standarte 171 Mannheim, Schlageterhaus M 4a, auf einer Poſtkarte folgendes zu melden: Wohnung, Geburtsdatum und-ort, Num⸗ mer ſeines SA.⸗Sportabzeichens, Ort und Zeit des Erwerbs. Die hieſigen SA.⸗Sportabzeichen⸗Träger der Pol. Leitung, Polizei, der Vereine uſw. wer⸗ den hierauf beſonders hingewieſen und von ihnen entſprechende ſofortige Erledigung ge⸗ wünſcht. * Freiwillige zur Kavallerie. Frei⸗ willige aus dem Bereich des Wehrkreiſes 12, die bei der Kavallerie dienen wollen, richten ihr Geſuch um Einſtellung an das zuſtändige Wehrmeldeamt. Dieſes wird ihre Bewerbung an den zuſtändigen Kavallerietruppenteil wei⸗ terleiten. VHWIe3 6/7 — Betr.: Ausgabe von Lebensmittel. Am Donnerstag, den 17. Dezember, findet in unſerer Dienſtſtelle eine Lebensmittelʒ⸗Aus⸗ gabe in nachſtehender Reihenfolge ſtatt. Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe A— B Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D- Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe H—J Nachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe KM Nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe N— St Nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe T—8 Die Reihenfolge iſt genau einzuhalten. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim BFC TTT Verwundetenabzeichen. Es wird noch⸗ mals ganz beſonders darauf hingewieſen, daß mit dem 31. Dezember 1936 die Antragsfriſt zur Erteilung der Berechtigung zum Tragen des Verwundetenabzeichens abläuft. Soweit von den Antragsberechtigten Anträge noch nicht geſtellt worden ſind, ſind ſie rechtzeitig bei den zuſtändigen Verſorgungsämtern ein⸗ zureichen. Die Friſt wird nicht verlängert. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter hat jedoch mit Rückſicht auf die Feiertage die Verſorgungsämter angewieſen, die bis ein⸗ ſchließlich Montag, 4. Januar 1937, bei ihnen eingehenden Anträge als rechtzeitig ge⸗ ſtellt anzuſehen. f * Ausgabe von Lebensmittel Die WH W.⸗Betreuten verweiſen wir auch an dieſer Stelle auf die morgige Lebensmit⸗ tel⸗Ausgabe. 0 Der Tambourſtock wird leichter. Das Oberkommando des Heeres gibt eine neue Herſtellungsart für den Bataillons⸗Tambour⸗ ſtock bekannt, wodurch der Tambourſtock, ſi⸗ cherlich zur Freude des Trägers, leichter wird. Die bisher aus Neuſilber, Chriſtofle oder Nickel gefertigten Metallteile werden künftig aus Leichtmetall hergeſtellt. Anſtelle des Lor⸗ beer⸗ und Eichenlaubkranzes tritt ein Eichen⸗ laubkranz aus gleichem Metall. Das Gewicht des Bataillons⸗Tambourſtocks, der im übrigen von brauner Farbe ſein wird, vermindert ſich damit um etwa 290 Gramm. FCC AT Vater- Autier- Schweſter ruft das Kind: Ich will kein Weihnachtsgeſchenk, das beim Juden gekauft iſt— es iſt deutſche Weih⸗ nacht, daher nur Geſchenke aus deutſchen Geſchäften! e Sehr unbeſtändig. Der zum Nord⸗ meere vorgeſtoßene Sturmwirbel lagert ſich unter Verflachung raſch nordoſtwärts. An ſeiner Vorderſeite einſtrömende feuchte Meeres⸗ luft brachte auch unſerem Bezirk in der Nacht zum Dienstag einſetzende Verſchlechterung mit Niederſchlägen. Von der Rückſeite des Wir⸗ bels nachſtrömende Kaltluft wird ſich auch am Mittwoch bemerkbar machen, und neben einzelnen Schauern auch Aufheiterungen brin⸗ gen, doch bleibt für die Folge der Witterungs⸗ charakter ſehr unbeſtändig.— Mittwoch: Ver⸗ änderlich mit Aufheiterungen und nur ein⸗ zelne Schauer bei lebhaften weſtlichen Winden, Mittagstemperaturen etwa 5 Grad, nachts vielerorts leicht Froſt.— Donnerstag: Vor⸗ ausſichtlich wieder zunehmende Unbeſtändig⸗ keit und Niederſchlagstätigkeit, bei lebhaften Wir ſind ein Volk von Solbaten Gauleiter Sprenger ſprach in einer Ver⸗ ſammlung der NSDAP. in Ulm über den Weg des deutſchen Volkes von Verſailles bis zum zweiten Vierjahresplan des Führers: Das deutſche Volk hatte keinen Anlaß, Zuſtänden der Vorkriegszeit eine Träne nach zu weinen, aber es war klar, daß alle anſtändigen Deut⸗ ſchen, insbeſondere die zurückkehrenden Front⸗ ſoldaten ſich gegen das Syſtem der Juden⸗ republik von Weimar ſtellten und ſich in der Folge um den Mann ſcharten, der mit un⸗ erhörter Tatkraft daran ging, ſein Volk aus einem Elend und einer Erniedrigung zu füh⸗ ren, wie ſie zu keiner Zeit in der menſchlichen Geſchichte ein Volk erlebt hatte. Schwätzer haben uns dabei nicht geholfen, ebenſo wenig wie ſie uns heute helfen können. Mit Stolz können wir auf nie geſehene Leiſtungen heute bereits zurückblicken, die Ar⸗ beitsloſigkeit iſt entſcheidend bekämpft, der deutſche Bauer gerettet und der Arbeiter zu ſeinem Recht auf Arbeit wieder zurückgeführt worden. Kein jüdiſcher und fremder Einfluß irgend wel Art vermag heute noch in Deutſchland eine Rolle zu ſpielen und aus einem wehrloſen und entrechteten Volk iſt Deutſchland wieder eine Nation geworden, die freudig bekennt: Wir ſind ein Volk von Sol⸗ daten, das bereit iſt, den Frieden, die Sicher⸗ heit und die Entwicklung ſeines Reiches zu verteidigen gegen alle Angriffe, die der ewige Feind jeder Ordnung, der internationale Jude, gegen uns zu entfeſſeln verſucht. Kreisklaſjen⸗-Jecht Turnier in Heidelberg Die abſchließende Veranſtaltung des Kreiſes Unterbaden war am vergangenen Sonntag das in Heidelberg von der Turngemeinde 78 durch⸗ geführte Kreisklaſſenfechten um den Aufſtieg in die Bezirksklaſſe der Fechterinnen und Degenfechter. Nach aufklärenden Worten des Dietwartes Sing, Heidelberg, begannen in zwei Vorrunden die Kämpfe der Fechterinnen. Hier waren bereits Stichkämpfe erforderlich, um die Endrundenteilnehmerinnen feſtzuſtel⸗ len. In der Endrunde war jeder Verein durch die AS⸗Kulturgemeinde wirbt um Dich! Theater, Konzert, Vortragsweſen, Kultur⸗ film und Bildende Kunſt ſind Gebiete, auf denen die NS.⸗Kulturgemeinde mit eigenen Veranſtaltungen vor die Oeffentlichkeit tritt und denen ſie ihre ganze Sorgfalt zuwendet. Viele hunderttauſend Volksgenoſſen bekennen ſich heute freudig zur NS.⸗Kulturgemeinde in Anerkennung ihrer hervorragenden Leiſtun⸗ gen. Darum: Deutſcher Mann! Deutſche Frau! Es iſt eine Ehrenpflicht, mitzuhelfen am kulturellen Aufbau Deutſchlands und Träger deutſchen Kulturgedankens zu wer⸗ den. FFC ooo Man ſah teilweiſe ſchöne Gefechte und be⸗ wies die Endrunde, daß das techniſche Können auf annehmbarer Stufe ſtand. Auch hier wa⸗ ren Stichkämpfe notwendig und konnten die Fechterinnen nach Beendigung ihrer Kämpfe über ihren Erfolg zufrieden ſein, da nur 5 Fechterinnen aufſtiegen. I. Siegerin wurde nach Stichkampf Frl. Hed⸗ wig Weiß vom TV. 46 Mannheim mit 6 Siegen 2. Frau M. Richter⸗Gensheimer, TGH. 78 mit 6 Siegen(Stichkampf knapp 4:5 verl.) 3. Frl. Mariane Ehni, Mannheimer Fecht⸗ klub, 5 Siege 4. Giſela Metzmacher, TV. Weinheim, 3 Siege 5. Luiſe Flau, Mannheimer Fechtklub, 3 Siege 6. Agnes Knapp, TV. 46 Mannheim, 3 Siege Das Degen fechten der Männer brachte nur 5 Mann auf die Kampfbahn, wovon 3 in die Bezirksklaſſe aufrückten. Hier konnte nach Stichkampf Hermann Grießhaber vom Mannheimer Fechtklub den 1. Platz belegen mit 3 Siegen; 2. Sieger Rich. Roos, TV. 46 Mannheim, 3 Siege; 3. Sieger: Kurt Kranich, TV. 46 Mannheim, 2 Siege. Als Obleute wirkten im Florett Kreisfach⸗ ſchaftsleiter Höfler, Mannheim und Jung, Viernheim, im Degen: Stillecke, Heidelberg. Bei der Siegerverkündung konnte der Krftl. Höfler das gute Können hervorheben, wies aber auch gleichzeitig darauf hin, daß in ſeine Fechterinnen vertreten und begann hier ein erbitterter Kampf um Aufſtieg und Platz. Was für den Soldaten die Felddienſtübung, iſt für den NSKK.⸗Mann eine Nachtorien⸗ tierungsfahrt; ſie ſoll das im Laufe des Jahres in vielen Unterrichtsſtunden Erlernte nun in der praktiſchen Wirklichkeit zeigen. So war es auch am Samstag, als die Staf⸗ fel IV/M 50 ihre Mannen zu einer Nacht⸗ ſuchfahrt aufrief. Etwa 100 Fahrzeuge, Per⸗ ſonenkraftwagen und Kraftfahrräder, ſammel⸗ ten ſich in Heppenheim„Am Graben“ und wurden von dort ab 20.30 Uhr in Anweſen⸗ eit von Standartenführer Barte und Staf⸗ elführer Grimm in die Winternacht hinaus⸗ geſchickt. Sturmführer Hilsdorf, der den Start durchführte, händigte den Fahrern erſt bei der Abfahrt eine Kontrollkarte aus, aus der die zu fahrende Strecke und die anzufahrenden Kontrollſtellen zu erſehen waren. Ueber den Fahrtverlauf iſt zu ſagen, daß ſchon bald nach Heppenheim ſehr ſtarker Nebel einſetzte, der 50 derart verdichtete, daß man nur noch im Fußgängertempo vorwärts kommen konnte. Angeſtrengt bohrten ſich die Augen durch den Nebel, die vielen Kurven forderten die volle Aufmerkſamkeit und Fahr⸗ kunſt der Fahrer. Ganz beſonders ſchwierig zu befahren war die Strecke Unter⸗Scharbach — Unterabtſteinach wegen der ſtarken Ver⸗ eiſung. Hier ereigneten ſich verſchiedene Stürze von Kraftradfahrern, auch ein Perſonenwagen rutſchte von der Fahrbahn in den Graben. Mit vereinten Kräften der Inſaſſen gelang es, den Wagen bald wieder in Fahrt zu ſetzen, leider waren wertvolle Minuten verloren ge⸗ gangen. Die einzelnen Kontrollſtellen waren beim Forſthaus Kirſchhauſen, Grumbach, Un⸗ ter⸗Scharbach, Unterabtſteinach, Brücke Wein⸗ heim und Bahnhof Hemsbach. Bewunderns⸗ wertes leiſteten die Kraftradfahrer, die Staf⸗ felführer Grimm ſpäter bei der Bewertung auch als die Helden dieſer Fahrt pries. Eine Maſchine mußte unterwegs in einer Ortſchaft liegen bleiben, der Fahrer konnte ſie nicht mehr in Gang bringen. Ein Kraftradfahrer verlor während der Fahrt ſeine Lichtbatterie, er merkte den Verluſt ſofort und fuhr mit der ſchweren Batterie im Arm die Fahrt durch Eis und Nebel zu Ende. So ſetzten ſich alle Teil⸗ nehmer mit allen Kräften für das gute Ge⸗ lingen der Fahrt ein. Nach und nach ſtellten ich die Fahrer am Ziel ein, wo inzwiſchen ein weſtlichen Winden erneut milder. chmackhaftes Eintopfgericht zur Stärkung be⸗ Zukunft die Vereine dem Degenfechten mehr Aufmerkſamkeit widmen müſſen. 5 Mit bem ASK auf Nacht⸗Orientierungsjahrt in den vereiſten Obenwalo reit ſtand. Bis zur Bekanntgabe der Wertun⸗ gen wurden Marſchlieder geſungen und die gegenſeitigen reichen Fahrterlebniſſe ausge⸗ tauſcht. Staffelführer Grimm richtete ſodann herz⸗ liche Dankesworte an ſeine braven Männer und gab zur allgemeinen Freude bekannt, daß die Staffel bis zum 6. Januar Weihnachts⸗ urlaub erhält. Er wünſchte noch frohe Feier⸗ tage für Weihnachten und Neujahr. Der Lampertheimer Sturm, dem auch der Trupp Viernheim zugehört, unter ſeinem Sturmführer Karl Sacherer, ſchnitt auch bei dieſer ſchwierigen Fahrt gut ab. Es errangen in Klaſſe 1 bis 250 cem.: Sturmmann Kern Joh. den zweiten Platz; den dritten Rotten⸗ führer Kern Ernſt, Viernheim; den vierten Sturmmann Winkenbach, Viernheim; den fünften Sturmmann Kuhn Ludw., Viernheim. Die beſte Zeit dieſer Klaſſe fuhr Rottenführer Kern, Viernheim, mit 2 Stunden und 47 Minuten. In Gruppe 2 bis 500 cem. errangen: Truppführer Mehner, Heinr., Lampertheim, den vierten Platz; Scharführer Kumpa, Paul, Viernheim, den fünften, Rottenführer Schmitt Hans, Lampertheim, den ſechſten; den achten, zehnten und 12. Platz belegten die Viern⸗ heimer Fahrer: Sturmmann Kirchner Georg, Günther Carlos und Truppführer Haas. Die beſte Zeit in dieſer Klaſſe fuhr Sturmmann Günther Carlos mit 2 Stunden 10 Minuten. Bei Gruppe 2a) Perſonenkraftwagen bis 1500 cem erhielten die Lampertheimer Fahrer Scharführer Feldhofen Dr. Eduard den drit⸗ ten und Sturmmann Möck Karl den neunten Platz In Gruppe 3, Krafträder über 500 cem ſiegte Sturmmaun Burkert, Viernheim, er fuhr zugleich die beſte Zeit in dieſer Klaſſe mit 2 Stunden 6 Minuten. In der letzten Klaſſe Za), Perſonenkraft⸗ wagen über 1800 cem belegte Rottenführer Derſt Peter den dritten, Oberſcharführer Dr. Krämer den vierten und Obertruppführer Sacherer den ſechſten Platz. Die beſte Zeit des Tages fuhr Obertruppführer Sacherer mit 1 Stunde 53 Minuten. Mit dem Gedenken an unſeren Führer und dem Geſang des Horſt Weſſelliedes beendete Staffelführer Grimm die intereſſante und er⸗ lebnisreiche Nachtorientierungsfahrt. 3 Are Dre — ue eee me- he eee 15 1 Aus Stabt und Land Fußgänger, mehr Vorſicht! Mannheim. Beim Ueberqueren der Planken geriet am Montagabend ein älterer Mann in die Fahrbahn eines Perſonenkraft⸗ wagens, von dem er angefahren und zu Boden geworfen wurde, wobei er den rechten Unter⸗ ſchenkel brach. Der Verletzte wurde von dem Führer des Perſonenkraftwagens nach einem Krankenhaus gebracht. Nach Zeugenausſagen ſoll der Fußgänger die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen haben und dadurch den Unfall ſelbſt verſchuldet haben. Kind in heißes Waſſer gefallen In Weinheim bei Alzey hatte die mit Waſchen beſchäftigte Tochter des Arbeiters Bernhard eine kleine Schüſſel mit heißem Waſſer unter die Flurtreppe geſtellt, um noch etwas Holz zum Anfeuern zu holen. In der Zwiſchenzeit kam ihr vierjähriges Schweſter⸗ chen hinzu geeilt. Als es rückwärts ging, fiel es in die mit heißem Waſſer gefüllte Schüſſel und obwohl das Kind ſofort herausgeriſſen wurde, hatte es ſich ſo ſchwere Verbrühungen zugezogen, daß es bald darauf ſtarb. Lampertheim.(Viehzählung).— Die kürzlich durchgeführte Viehzählung ergab für Lampertheim und Hüttenfeld folgende Be⸗ ſtände: Pferde 319, Rindvieh 817, Schafe 449, Schweine 4224, Ziegen 779, Kaninchen 1063, Hühner 11612, Gänſe 464, Enten 206, Trut⸗ und Perlhühner 48, Bienenſtöcke 58. In den letzten drei Monaten September, Oktober und November kamen 57 Kälber zur Welt, Hausſchlachtungen wurden vorgenom⸗ men: September: 11, Oktober: 38, Novem⸗ ber 205.— Eine Treibjagd fand am Samstag ſeitens des hieſigen Forſtamtes in der Bonau(Reichsnaturſchutzgebiet) ſtatt. Das Reſultat war recht beträchtlich. 25 Schützen mit 25 Treibern konnten 122 Haſen und drei Aksfeld. In dem Kreisorte Hergersdorf brach Mittwochfrüh gegen 5 Uhr in dem Hofe des Landwirts Kröll Feuer aus, das an den reichen Heu⸗ und Strohvorräten reiche Nahrung fand und ſich in kurzer Zeit über das ganze Gehöft ausdehnte. Obwohl die Feuerwehren mit aller Kraft arbeiteten, konnte nicht verhindert werden, daß die Flammen das ganze Grundſtück des Landwirts Kröll vollſtändig zerſtörten und auch auf das an⸗ grenzende Grundſtück des Landwirts Weller übergriffen, wo eine Scheune ebenfalls dem Brande zum Opfer fiel. Zum Glück konnte das Vieh gerettet werden, jedoch iſt eine Dreſchmaſchine mitverbrannt. Der Schaden iſt ſehr groß. Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt. Ha mmelbach. Dieſer Tage war man hier Zeuge eines ſeltenen Ereigniſſes. Ein Hühner⸗Habicht flog ganz in der Nähe der Händlerin Hörr und holte ſich dort eine ziem⸗ lich ſchwere Ente. Nach gelungenem Raub erhob er ſich hoch in die Lüfte und ver⸗ ſchwand. Notſtands gebiet verſchickt 5000 Pakete Einen ſchönen Beweis ſozialen Verſtänd⸗ niſſes und Opferwillens gibt die Bevölkerung des Oberweſterwaldkreiſes erneut bei der Weihnachtspaletaktion des WSW. Obwohl der Kreis ſelbſt Notſtandsgebiet iſt, wurden nicht weniger als 5000 Weihnachtspakete zur Ver⸗ fügung geſtellt. Mit Bekleidungsſtücken und Lebensmitteln als hauptſächlichem Inhalt werden die Pakete nach Frankfurt a. M. und Offenbach verſandt. Kaſſel. Um bei ſich eine kleine Täto⸗ wierung an der rechten Hand zu entfernen, hatte ſich ein Invalide aus Berlin ein in einer Zeitſchrift angebotenes Entfernungs⸗ mittel ſenden laſſen, das aus zwei kleinen Fläſchchen mit einer milchigen bzw. einer klaren Flüſſigkeit beſtand. Anſtatt die Hilfe eines Arztes in Anſpruch zu nehmen, ver⸗ Faſanen zur Strecke bringen. ——.———vͤ—̃— üb Rerren-Patetets 48. 38. 295⁰ in grau und Mau ster. 66. 36. 45. in Abseite Water.. 95. 94. 72. in besonders sehwerer Ausführung Demen- Mäntel. 48. 35 29 fesche Formen, mit grogem Pelzkragen Een- Mäntel. 36. 45.39 ganz auf Steppmaroe, mit reicher Pelzverzierung de en-Wolkleider 35. 26 22˙⁰ in allen Farben und Ausführungen Miele Weiknachtsgeschenke nden Sie in unseren Abteilungen Herren-Artikel, Schirme, Leder- waren, Strickwaren, Stoffe, Schuhe, Möbel, Betten, Polster- waren und Einzelmöbel KAUFHAUS VEIIER MANNHEIM TURMHAUS-N 7s Sie kobfen preiswert bei un und bezahlen beqver ſuchte der Mann durch wechſelndes Einreiben Zimmer und Küche zu vermieten Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. ds. Bl Kleiner Zimmer- blen zu verkaufen. Goetheſtr. 6 Habe noch einige Wagen- Salle billig abzugeben. Mannheimer- ſtraße 67 Radio 3 Röhren, 2 Kreis, faſt neu, zu ver⸗ kaufen. 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Wenn man im Gaſthaus ißt. In der Nachkriegszeit hatte ſich nach Ueber⸗ windung der erſten Ernährungsſchwierigkeiten in den Gaſtſtätten der Städte, weniger auf dem Lande, der Ehrgeiz durchgeſetzt, dem„Dienſt am Kunden“ durch eine beſon⸗ ders reichhaltig ausgeſtattete Speiſekarte Aus⸗ druck zu geben. Und da begreiflicherweiſe keine Gaſtſtätte hinter der anderen zurückſtehen wollte, kamen ſchließlich teilweiſe Speiſekar⸗ ten zuſtande, die man ohne weiteres als „Monſtrum“ bezeichnen konnte. Sie waren kein Dienſt am Kunden mehr, ſondern waren geradezu deſſen Qual geworden. Wer von uns hätte es nicht ſchon ſelbſt erlebt, daß er eine ſolche Rieſenſpeiſekarte trotz allen Hungers und Appetits ziemlich ratlos in der Hand hielt. Der alte Spruch„Wer die Wahl hat, hat die Qual“ traf hier wirklich zu. Jeder, der ſeine Mahlzeiten häufig in Gaſtſtätten einnimmt, wird das beſtätigen. Darum wird er es auch 3 nicht als eine„Vernachläſſigung des Gaſtes“ empfinden, wenn nunmehr unſere Gaſtſtätten zu einer Vereinfachung ihrer Speiſekarten übergehen. Sie werden künftig durch ihre mengenmäßige Beſchränkung der Auswahl dem Gaſt zwar weniger, aber doch treffliche Gerichte anbieten. Vor allem aber werden ſie durch eine verkürzte Speiſekarte den volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten un⸗ ſerer Ernährungslage gerecht. Die Gaſtſtätten werden viel ſtärker den Gaſt auf die Gerichte hinweiſen können, die im Augenblick beſonders gut und billig herzuſtellen ſind, weil ihre Zutaten reichlich auf dem Markt angeboten werden. Neben der Verbrauchslenkung können . 500 gr. 22 500 gr. 20„ Blockſchokolade 125 gr. 83 2 Maccaroni, Sup⸗ 100 gr. 50, 125 gr. 60 Herbst: Neklamemiſchung rr M x ße ß ß 125 gr. 70 Pfg. Soſlune warme, ſchöne Rot⸗ und Weißweine 1935er Liebfraumilch 6„ 1.05 34er St. Martiner Schloßberg Fl. 584 Literfl. o. Gl. 654 Unter. Südweine, Li köre, Schokoladen und Pralinen Solon Meine Qualitäten ſchaffen Dauerkunden Vereino⸗ Anzeiger Turnverein von 1893 Heute Mittwoch abend Hallentraining für Hand⸗ und Fußballer wie üblich. Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Betr.: Völkiſche Ausſprache. Sämtliche Spieler der 1. Fuß⸗ und Handballmannſchaft, Erſatliga und Jungliga haben ſich an der am Donnerstag, den 17. Dezember, abends 8.30 Uhr in der Uhlandſchule (Nähe Phönixplatz) in Mannheim angeſetzten„Völ⸗ kiſchen Ausſprache“ zu beteiligen, andernfalls ſie 1937 nicht ſpielberechtigt ſind. Abfahrt per Rad 7.30 Uhr am Rathaus oder 7.51 Uhr mit OEch. Um verbil⸗ ligten Fahrpreis(0.40) zu erhalten, iſt Anweſenheit am Bahnhof um 7.45 Uhr unbedingt erforderlich Die Vereinsführung. S r r r 2 Ohne Werbung kein Erfolg! Bismarckſtr 11 Sämiiche Marinaden bets ſricch in beſten Qualitäten und zu billigſten Preiſen Mit der Bitte, mein Unternehmen gü⸗ tigſt unterſtützen zu wollen, zeichnet Ibhanna Lenmann mit deutſchem Gruß SSS ꝙęY/ ſodes- 1 Anzeige Nach Gottes heiligem Willen entschlief gestern Abend meine liebe Frau, unsere gute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwes- ter, Schwägerin und Tante, Frau Katharina Lahres die Gaſtſtätten durch eine kleinere Speiſen⸗ auswahl aber auch wirkungsvolle Mitarbeit im„Kampf dem Verderb“ leiſten, denn die verkürzte Speiſekarte ſchützt ſie vor mancherlei Verluſten. Die Gäſte in unſeren Gaſtſtätten werden alſo für dieſe Küchenumſtellung ein Verſtändnis haben. Es wird deshalb keiner weniger zu eſſen brauchen, nur die Wahl wird ihm erleichtert. Zudem wird er das Bewußtſein haben, durch eine Selbſtbeſchrän⸗ kung ſeinen kleinen Teil dazu beizutragen, unſere Ernährungsgrundlage zu verbreitern. 18 20 OEZECMBER Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. e e Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Dal. XI. 1936 über 1800. Z. Zt. in Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültig. geb. Lantz nach lägerem mit Geduld ertragenen Leiden, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche im Alter von 63 Jahren. In tiefer Trauer: Die Hinterbliebenen 3 Viernheim, Mannheim, 15. Dezember 1936 Die Beerdigung findet heute Mittwoch nachmittag 3 Uhr vom Trauerhause aus statt. Danksagung Für die uns beim Heimgange unseres lieben Verstorbenen erwiesene herzliche An- teilnahme, insbesondere der Hochw. Geistlich- keit für den trostreichen Beistand, für die zuul- reiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte, sowie für die Kranz- und Blumen- spenden und den Stiftern von hl. Seelenmessen sagen wir unseren tiefgefühlten Dank. Viernheim, den 16. Dezember 1936 In tiefer Trauer: Elisabeth Reinauer und Angehörige 2 8 Als Gruß aus der Heimat ſenden Sie am beſten Ihren ö 1 Ar Kode Morgen Donnerstag Rippchen mit Kraut Verwandten und Bekannten anerkannt im In⸗ und Ausland die weit verbreitete und überall gern geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. raſchen und ſicheren Erlolg de% Anzeige in der ————[HHernneimer volkszenung Danksagung Für die überaus herzliche Anteilnahme beim Heimgang unſerer lieben Verſtorbenen Frau Christina Woh fahrt geb. Hoock ſowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigſten Dank wir der Hochw. Geiſtlichkeit für den troſtreichen Beiſtand, den Insbeſondere danken Barmh Schweſtern für die aufopfernde Pflege, den Arbeite⸗ kameradinnen der Verſtorbenen für die ehrende Kranznieder legung, den Stiftern von hl. Seelen meſſen, ſowie für di Kranz⸗ und Blumenſpenden Viernheim, den 15 Dezember 1936 Die trauernden Hinterbliebenen 2 8 — 2 Moskau, bet ktuusfbit it und Kr ketleht von Etundenlang lationen we in nitd. ien“ nüſet 6 Jugbeal edergel lungen Verb ei zumeist Ms und Ius Tihita Meolonn itadt de de Mu! nen nac l In der ii ſeit e N ladim udo zug um, daf Mathe A fmnöſtli lſheihenden Jeden Wo wird. Die Ttup ehen natüt en Vorgän aug London, ite im Ut U Ftage Miliopier u öglichkei arbaf Azuſchließer Ungehend, lüften E Mberfa 1 verde cht dc Leher Erk Aten fü wien geg 1 die Fra ole fra An ber er Nilkerbund —