eee KRA rr IN Er cheinungswe ſe: Täglich, Bezugspreis: Ins Haus geb durch die Poſt monatlich 1.60 NW. Nummer 296 Berlin, 18. Dez. NS. meldet: Miniſter⸗ präſident Generaloberſt Göring hielt am Donnerstagnachmittag vor den Männern der deutſchen Wirtſchaft einen grundlegen⸗ den und um aſſenden Vortrag über die Aufgaben, die die deutſche Wirtſchaft bei der Durchführuna des Vierjahrespla⸗ nes zu erfüllen hat. Als grundſätzliche Erkenntnis ſtellt der Mi⸗ niſterpräſident ſeinen Ausführungen die Feſt⸗ 1 voran, daß die Wirtſchaft nicht as Primäre iſt, ſondern der Staats⸗ politik zu dienen habe. Das Ziel der nationalſozialiſtiſchen Politik iſt auf das Wohl des Volksganzen gerichtet. Das iſt Sinn und Inhalt aller Kämpfe und Maßnahmen, die die nationalſozialiſtiſche Bewegung bisher durchgeführt hat. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Run auch die veralteten Grundſätze des libera⸗ liſtiſchen Wirtſchaftsdentens im nationalſozia⸗ 95 Deutſchland keinerlei Geltung mehr en. Bis in die letzten Einzelheiten gab Mini⸗ ferpräſident Göring die Richtlinien über die einzuſchlagenden Wege und wies an zahl⸗ reichen treffenden Beiſpielen darauf hin, daß durch den Vierjahresplan den Männern der deutſchen Wirtſchaft Gelegenheit gegeben iſt, zum erfolgreichen Einſatz der eigenen Ini⸗ tiative. Zum Schluß ſeiner zweiſtündigen Ausfüh⸗ rungen richtete Miniſterpräſident Göring die Aufforderung an die deutſche Wirtſchaft, die letzten Kräfte zu mobiliſieren. um die Leiſtungen zu erfüllen, die der Führer von ihnen fordert. Nach der Rede des Miniſterpräſidenten, die aufmerkſam aufgenommen und der begeiſtert zugeſtimmt wurde, erariff zur freudigen Ueberraſchung aller Anweſenden der Führer und Reichskanzler ſelbſt das Wort. Die politiſche Führung, ſo erklärte der Füh⸗ rer u. a., müſſe die Intereſſen des einzelnen einordnen und ſie den größeren Inte⸗ reſſen der Gemeinſchaft unterordnen, in der Erkenntnis, daß die Wirtſchaft nicht im luftleeren Raum leben könne und nicht auf Doktrinen und Theorien aufgebaut ſein dürfe, ſondern daß am Ende auch ihr Schickſal mit⸗ beſtimmt werde durch den geſamten Lebens⸗ lauf des Volkes. ö Ueber die beſondere Stellung der deutſchen Wirtſchaft und die ihr geſteckten Aufgaben gab der Führer ſodann einen eingehenden Ueber⸗ blick, indem er die Notwendigkeit darlegte, zur Grundlage des Ausbaues der eigenen Produktion auf allen Gebieten zurück⸗ zukehren. „Das Wort unmöglich“ aibtes hier nicht“— ſo rief der Führer den Männern der Wirtſchaft zu. indem er auf den unerhör⸗ ten Willen und die Entſchlußkraft hinwies, mit der die nationalſozialiſtiſche Bewegung ein großes Reich erobert habe, und mit der die deutſche Staatsführung dann in knapp vier Fahren dieſes Reich frei und unabhängig gemacht habe Mit dem gleichen Willen und der gleichen Entſchlußkraft werde es jetzt unternommen, zu leiſten, was Menſchen zu leiſten vermögen, um alle unſere Hilfsquellen auszunutzen. Darum habe er mit der Durchführung des Vierfahresplanes einen Mann mit unbeug⸗ ſamem Willen beauftragt, von dem er wiſſe, daß für ihn das Wort„Es geht nicht, nicht exiſtiere Dieſer Mann. ſein alter Mitkämpfer und Parteigenoſſe Göring, werde ſeinen Ent⸗ ſchluß und ſeinen Auftrag in die Wirklichkeit umſetzen. a Die Worte des Führers ſchloſſen mit einem Appell an die Männer der deutſchen Wirt⸗ ſchaft: ö„Vertrauen Sie dem Mann, den ich be ö ſtimmt habe. Es iſt der beſte Mann, den ich für dieſe Aufgabe habe. Ein Mann größten Willens und arößter ntſchlußkraft. Gehen Sie alle ge⸗ Hoſſen mit ihm. Damit legen wir die eſten Grundlagen einer deutſchen Wirt ſchaft, die in der Stärke, in der Sta ⸗ ol Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen racht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg S Samsfag ternheimer Szeilunc Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim L den 19. dezember der Führer ſpricht zu den Männern der Virlſchaft Edens Spanien⸗-Polifik „die Velllage iſt zwar ſchwer, aber nicht unlösbar“ Tie durchführung des Vierjahresplans der Führer und Göring über die Aufgabe bilität und Sicherheit des Deut; ſchen Reiches wurzelt. Wenn wir uns die⸗ ſer Aufgaben fanatiſch verpflichtet fühlen, dann werden beide vor der Nachwelt be⸗ ſtehen: Die politiſche Führung. weil ſie und ihre Männer etwas gewollt und er⸗ reicht haben und die deutſche Wirtſchaft mit allen ihren Arbeitern, weil ſie ihre ganze Kraft für die Durchführung dieſes Werkes einſetzten.“ Die Worte des Führers, die von ſtürmiſchem Beifall begleitet waren, hinterließen einen ſtarken Eindruck bei allen Verſammelten, die ein dreifaches Sieg⸗Heil auf den Führer aus⸗ brachten. Ultimatum an Tſchanghſueliang Kampfhandlungen in Schanghai, 18. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Kriegsminiſter Hoyingchin erklärte, angeſichts der Ausſichten einer Rückkehr Tſchiangkaiſcheks am Sonnabend nach Nanking ſei allen Nankinger Streitkräften in Schenſi die ſofortige Einſtellung der Feindſelig⸗ keiten befohlen worden. Der Kriegsminiſter erklärte aber, der Vormarſch werde bis zur Vernichtung der Rebellen fortgeſetzt, falls die zugeſagte Freilaſſung des Marſchalls Tſchiangkaiſchek nicht am Samstag erfolge. Die geſamte chineſiſche Militärmacht ſei mobiliſiert worden, als er, Hoyingchin, das Amt des Oberbefehlshabers des Strafvollzuges gegen Sianfu angetreten habe. Tſchiangkaiſchek fordert Einſtellung der Luft⸗ angriffe auf Sianſu Schanghai, 18. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Am Donnerstag traf in Nanking ein eigenhändig geſchriebener Brief des Marſchalls Tſchiangkaiſchek an den chineſiſchen Kriegsmini⸗ ſter ein, in dem die Einſtellung der Luft⸗ werde ich wahrſcheinlich angriffe auf Sianfu gefordert wird. Nach der Meldung der„Central News“ lautet der Brief folgendermaßen: gie verlaſſen Madrid Durch das unaufhörliche Vordringen der nationalen Truppen haben ſich die roten Macht⸗ rauen beladen, verlaſſen ſie tber genötigt geſehen hrer notwendigſten Habe und Kinder zum Verlaſſen Eden über die Lage in Spanien London, 18. Dez. Im Unterhaus er⸗ griff am Freitagnachmittag nach Beendigung der Anfragen Außenminiſter Eden das Wort zu längeren Erklärungen. Die britiſche Regierung, ſo führte er aus, habe nichts dagegen, wenn ſie heute zu einer außenpolitiſchen Ausſprache aufgefordert werde, im Gegenteil, ſie halte im gegenwärti⸗ gen Augenblick einen Ueberblick über die internationale Lage für beſonders nützlich. Hauptſächlich wolle er ſich mit Lage in Spanien beſchäftigen. Da er Schenſi unlerbrochen „Beunruhigt durch die Luftangriffe, die von den Nankinger Streitkräften in der Nähe von Sianfu eröffnet wurden, erſuche ich, die ſofor⸗ tige Einſtellung dieſer Aktion zu be⸗ fehlen Soweit mir eine Zuſage möglich iſt, bis zum Samstag nach Nanking zurückkehren.“ Die Mongolenführer ſtellen den Kampf ein Peiping, 18. Dez.(Oſta iendienſt des DNB.) Die Mongolenführer Fürſt Tewang und Choſhihhat, die mit der Provinzialregie⸗ rung von Suiyuang im Kampf ſtehen, haben auf die Nachricht von Tſchiangkatſcheks efan⸗ gennahme ſofort die Einſtellung des Kampfes befohlen. Soeben hat das Peipinger Büro der obenge⸗ nannten Mongolenführer ein Rundtelegramm herausgegeben, in dem erklärt wird, daß ſie mit großer Anteilnahme die Vorgänge in Sianfu verfolgen. Daher hätten ſie, um der Nanking⸗ Regierung volle Handlungsfreiheit zur Be⸗ kämpfung der nationalen Gefahr zu geben, ſo⸗ fort die Einſtellung des Kampfes befohlen. Hinter der Größe dieſer Gefahr, die China ge⸗ 1 1 5 habe, müßten ihre Forderungen zurück⸗ reten. n 1 16 Noc. für I mm Höhe und 22 mm Breite pfg. 5 Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 Cr cc und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. 12. Jahraang das Work„unmöglich“ gibt es nicht! Demokrat ſei, ſei es für ihn nicht ſchwierig, eine Antwort auf die Frage zu geben, was für eine Regierung er in Spanien zu ſehen wünſche. Er wünſche in Spanien die Regie⸗ N ſehen, die Spanien haben wolle. Er halte es für die Pflicht aller Völker, ſich aus dieſem Spanienſtreit herauszuhalten, da⸗ mit das ſpaniſche Volk ſeine hinreichend tra⸗ giſchen Schwierigkeiten auf ſeine eigene Weiſe löſen könne. Wenn jemand annehme, daß Großbritan⸗ nien ſich für die Nichteinmiſchung einſetze, da es mit der einen oder anderen Seite ſympa⸗ thiſtere, ſo ſei das falſch. Im übrigen wolle er dem Hauſe ſeine Meinung offen ſagen. Die Nichteinmiſchung habe die auf ſie ge⸗ ſetzten Erwartungen nicht erfüllt. Er müſſe ſich aber fragen, ob dies ausreiche, um die Nichteinmiſchung aufzukündigen, was doch nur das Ergebnis haben würde, daß mehr Waffen nach Spanien gelangten, und zwar ohne jede Kontrolle. Er glaube, daß dies die Gefahr eines europäiſchen Krieges näher bringen würde. Wenn man der ſpaniſchen Regierung die Erlaubnis gebe, Munition in Großbritannien zu kaufen, ſo würde dies ohne jeden Einfluß auf den Ver⸗ lauf des Krieges ſein. Es gebe noch einen anderen Kurs: aktives Eingreifen niens. Ein Großbritan⸗ Dazu habe aber niemand geraten. Seiner Anſicht nach könne behauptet wer⸗ den, daß die Nichteinmiſchung, trotz ihres zugegebenen teilweiſen Verſagens und obwohl das Nichteinmiſchungsabkommen offen gebrochen worden ſei, im ganzen die Gefahr eines europäiſchen Krieges ver⸗ hindert habe. Blum habe erklärt, er glaube, daß Europa ſich im vorigen Auguſt am Rande eines Krieges befunden habe, und daß die Nichteinmiſchung Europa davor bewahrt habe. Habe Blum recht? Er ſelbſt werde jedenfalls nicht ſagen, daß Blum unrecht gehabt habe. Nun könne man ſagen, daß trotz des Nichteinmiſchungsabkommens Waffen von Deutſchland, Sowjetrußland und Italien ge⸗ ſchickt worden ſeien. Er glaube aber, daß das Nichteinmiſchungsabkommen die Bedeutung dieſer Vertragsbrüche vermindert habe. Viel⸗ leicht habe die franzöſiſche Regierung die Kriegsgefahr, die im vorigen Herbſt beſtanden habe, übertrieben. Es ſei aber beſſer, daß man die Gefahr eines Krieges übertreibe, als daß man ſie überſehe. Des⸗ wegen habe er ſich auch für die Nichtein⸗ miſchungspolitik eingeſetzt. Es gebe Leute, die dieſe Politik auf Schwäche zurückführten, daß ſei aber nicht der Fall. Großbritannien ſei der Anſicht, daß die treue Befolgung einer ſolchen Politik das beſte für Großbritannien und Europa ſei. Trotzdem ſei die Lage außerorden tlich unbefriedigend. Großbritannien ſuche nach einem Mittel, um das Nichteinmiſchungs⸗ abkommen zu verbeſſern. Offenſichtlich wäre der beſte Weg, daß irgendwelche Kontrolle eingeführt werde. Wenn die wichtigſten Völker Europas das Nichteinmiſchungsabkommen wirklich wirkſam zu machen wünſchten, würde nur ein ganz einfaches Syſtem der Kontrolle erforder⸗ lich ſein. Wenn ſie das aber nicht wünſchten, dann würde kein Kontrollſyſtem, das ein Men⸗ ſchenhirn ausdenken könne, ausreichend ſein. Dem Abgeordneten Harris wünſche er auf ſeine Anfrage hin zu ſagen, weder die britiſche noch die franzöſiſche Regierung hätten erwar⸗ tet, daß ihre erſten Verſuche zu einer Vermitt⸗ lung in Spanien ſelbſt oder in Europa Un⸗ terſtützung finden würden. Aber beide ſeien entſchloſſen, die Sache weiter zu be⸗ der Stadt die Stätte des Grauens. (Scherl Bilderdienſt, K.) aufzufordern. Mit treiben, vielleicht ſei ihren Anſtrengungen doch ſchließlich ein Erfolg beſchieden. Fortſetzung auf der 2. Seite PP — F ö 1 7 * 11 1 Polifiſche Rundſchau Das deutſche Volk rüſtet ſich, um in dieſem Jahre eine große gemeinſame deutſche Weih⸗ nachts feier zu begehen. Die ganze Welt, die ſo unruhig und zerriſſen iſt, ſoll es ſehen, wie einträchtig das deutſche Volk ſein ſchönſtes Feſt, ein Feſt des Friedens und der Liebe feiert. Der Nationalſozialismus hat das Weih⸗ nachtsfeſt wieder zu einem deutſchen Feſt ge⸗ macht, zu einem Feſt der echten Volksberbun⸗ denheit. Er hat durch ſeine umfangreiche Lie- bestätigkeit dafür geſorgt, daß auch die in Not befindlichen Volksgenoſſen ſich das ſchöne Sym⸗ bol des deutſchen Weihnachtsglaubens, den Tannenbaum, nicht zu verſagen brauchen. An dieſem Tage ſoll und wird die Fürſorge für die betroffenen Volksgenoſſen ganz beſonders in die Erſcheinung treten. Niemand ſoll zu Weihnachten abſeits ſtehen müſſen. Jedem ſoll die Möglichkeit gegeben werden, den deutſchen Weihnachtsbaum im feſtlichen Glanze der Ker⸗ zen erſtrahlen zu ſehen. Der Nationalſozialis⸗ mus hat ſchon unendlich viel damit erreicht, daß er dem deutſchen Weihnachtsfeſt ſeinen volks⸗ tümlichen Glanz wiederzugeben vermochte. Die Zeiten ſind endgültig vorbei, in denen kommu⸗ niſtiſche Schmierfinkten am Weihnachtstage die Kirchen beſudeln und die Weihnachtsſitten ver⸗ höhnen konnten. Die portugieſiſche Antwort auf die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge einer„Ver⸗ mittlung“ in den ſpaniſchen Wirren und Durch⸗ 1 einer Volksabſtimmung iſt von der Deutlichkeit, die eingegeben iſt von dem bren⸗ nenden Hauſe in der unmittelbarſten Nachbar⸗ ſchaft. Die portugieſiſche Regierung nennt den franzöſiſch⸗engliſchen Vorſchlag unverblümt einen„ſcheinbar großartigen Gedanken“, dem die Tatſache entgegenſtehe, daß die„Anführer in Valencia“ alle Autorität einer regulären Regierung„rechtmäßig und tatſächlich verloren haben“. In faſt ironiſcher Anſpielung auf die geſcheiterten engliſchen Humanitätsverſu weiſt die portugieſiſche Regierung auf die Not⸗ wendigkeit einer„Hilfe für die(ſpaniſche) Zi⸗ vilbevölkerung“ hin, die eine große Möglichkeit für den praktiſchen Beweis humaner Solida⸗ rität erbringen könne. * Der franzöſiſche Miniſterpräſident Blum hat kürzlich einem engliſchen Journaliſten ge⸗ genüber verſichert, man habe in Frankreich ckufgerüſtet, weil man„kein Ver⸗ trauen“ habe. Gleichwohl wolle Frankreich dem Deutſchen Reich bei ſeinem Wirtſchafts⸗ aufbau helfen, wenn Deutſchland ſich mit einem „allgemeinen Rüſtungsniveau“ einverſtanden erklärt und überhaupt grundſätzlich das Geſpräch mit dem übrigen Europa wieder auf⸗ nimmt, wie Herr Blum ſich ausdrückt. Wir fragen: Wer hat die weiteſt⸗ gehenden 8 für Abrüſtung und auch für Rüſtungsbegrenzung gemacht, Frankreich oder das nationalſozialiſtiſche Deutſchland? Wer hat ſämtliche Vorſchläge und ausgearbei⸗ teten Friedenspläne abgelehnt, Frankreich oder Deutſchland? Der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Krofta hat kürzlich in Karlsbad eine Rede gehalten, in der er ſtarke Beweiſe ſeines theoretiſchen Wohlwollens für die ſudetendeutſche Volks⸗ gruppe zu geben trachtete. Dr. Krofta iſt aber ein typiſches Beiſpiel dafür, wie in der Pra⸗ ger Regierung zwiſchen Theorie und Praxis unterſchieden wird. Von ſudetendeutſcher Seite iſt ihm alsbald die rechte Antwort ge⸗ worden. Wie ſehr die Sudetendeutſchen auch politiſch mundtot gemacht werden ſollten, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß mehrere Parlamentsabgeordnete dieſer Partei dem Staatsanwalt wegen angeblicher politiſcher Vergehen zur Strafverfolgung ausgeliefert worden ſind. Das glorreiche Mittel gegen den Hungertyphus beſteht in 6 Wochen ſtrengen Arreſtes und 400 Tſchechenkronen Geldſtrafe, womit ſoeben der Kreisleiter der ſudetendeut⸗ ſchen Partei, Joſef Barwig aus Jägerndorf, beſchenkt worden iſt. Das Troppauer Kreis⸗ gericht ſperrt grundſätzlich jeden Sudetendeut⸗ ſchen ein, der von der Not ſeines Volkes ſpricht. * Im weſentlichen iſt die ſtrategiſche Lage in den ſpaniſchen Wirren durch eine ſtarke Zunahme der Luftkämpfe charakteriſiert. Und zwar einmal natürlich im Raume von Madrid, dann aber auch in der äußerſten Nordoſtecke Spaniens, unmittelbar an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze. Ein na⸗ tionaliſtiſches Flugzeuggeſchwader hat von den Balearen aus den ſpaniſchen Grenszbahn⸗ hof Portbou angegriffen. Alſo über eine Luftentfernung von etwa 300 Kilometer. Dort, auf dieſem Grenzbahnhof, wurden er⸗ hebliche Mengen von Eiſenbahnwagen, die mit Munition beladen waren, in die Luft geſprengt und zwar mit ſolcher Sprengwirkung, daß der Grenztunnel auf der ſpaniſchen Seite verſchüt⸗ tet wurde. Auf dieſer Linie vollzog ſich die ſtarke Zufuhr franzöſiſch⸗belgiſch⸗ ſowjetruſſi⸗ ſcher⸗tſchechiſcher„Lebensmittel“ in Form von Munition für die Roten. Dort war auch die große Einfallpforte für den Antransport der „Freiwilligen“, die hier die Grenze, manchmal ſogar in Regimentsſtärke, überſchritten. Wie lange die Lahmlegung dieſes anrüchigen Grenzverkehrs durch das Luftbombardement dauern wird, iſt im Augenblick noch nicht über⸗ ſehbar, ſehr wohl überſehbar iſt aber die ge⸗ radezu groteske Bloßſtellung der franzöſiſchen „Nichteinmiſchungspolitik“, die ſich vollkommen mit der Tatſache vertrug, daß in der nahegele⸗ genen franzöſiſchen Stadt Perpignan eine Hauptetappe für Munitions- und Freiwilligen⸗ transporte entſtand... Inzwiſchen werden in Paris und in London neue Projekte zur Befriedung Spaniens ausge⸗ heckt. Durch die Antworten Deutſchlands und Italiens iſt klargeſtellt, daß es für dieſe heiden Staaten nur eine verhandlungsfähige Regie⸗ rung in Spanien gibt, nämlich die des Gene⸗ rals Franco in Burgos. * Die revolutionäre Energie der Komintern wirkt ſich jetzt nicht nur in Spanien ſichtbar Mr. Edens Jahresrückblick Jortſetzung von der 1. Seite Dann behandelte Eden die humanitären Bemühungen. Sicher teile das Haus ſeine Anſicht, daß die Ergebniſſe der engliſchen Bemühungen dieſe von ſelbſt rechtfertigten. Man habe britiſche Kriegsſchiffe zur Verfügung geſtellt. In einem Teil Spaniens ſeien ſo während längerer Zeit über 200 Perſonen wöchentlich abtrans⸗ portiert worden. Die Zahl der ausge⸗ tauſchten Gefangenen dürfte eine fünfſtellige Ziffer erreichen. Die britiſchen Diplomaten und Konſularbeamten hätten die örtlichen Behörden auf Einzelfälle von Er⸗ ſchießungen, Mißhandlungen, ungerechte Be⸗ handlung und Härten gegenüber Frauen und Kindern hingewieſen. Sie hätten keineswegs in allen Fällen Erfolge gehabt, aber doch in einigen. Eines der ſchönſten Ergebniſſe ſei eine Reihe von Abkommen zwiſchen der Nationalregierung und den Basken, dank deren Hunderte von Ziviliſten ausge⸗ tauſcht worden ſeien. Demnächſt dürften wei⸗ tere 4000 Perſonen mit Hilfe britiſcher Schiffe ausgetauſcht werden. Großbritannien lege auf dieſe Arbeit beſonderen Wert, da es hoffe, daß dadurch die Verbitterung gemildert werde, und daß ſo die Ausſichten einer Vermittlung ſtiegen. Er hoffe, daß es möglich ſein würde, das humanitäre Hilfswerk in großem Umfang zu organiſieren. Zu dieſem Zweck ſei der internationale Hilfsausſchuß in Genf zuſam⸗ mengerufen worden. Was die Frage der Freiwilligen angehe, ſo keine Rede davon, daß Großbritan⸗ nien hier eine beſondere Geſetzgebung einzu⸗ führen verſuche. Es arbeite für eine inter⸗ nationale Aktion. Es gebe in dieſer Frage bereits ein britiſches Geſetz, und die Regie⸗ rung habe es durchzuführen. Zum Schluß ſeiner Ausführungen wandte ſich Eden ſodann der allgemeinen Lage zu. Er erklärte, daß man am Ende eines außerordenllich bewegen Jahres ſtehe, in dem ſich die Schwierigkeiten ringsum gehäuft hätten. Er wünſche jedoch nicht, daß das Haus wegen der internationalen Lage in finſterer Stimmung in die Weihnachtsferien gehe. So ſchwierig die Lage auch ſei, und ob⸗ wohl noch Fragen ungelöſt ſeien, ſo ſeien dieſe ſeiner Anſicht nach doch keineswegs unlösbar. Er glaube, feſtſtellen zu können. daß die Lage: Großbritanniens heute in Europa ſicherlich beſſer ſei als am Ende des vorigen Jahres. Das ſei für die Aufrechterhaltung des Friedens durchaus nicht ohne Bedeutung. Ein anderer Faktor, den man beachten ſollte, ſei die Herzlichkeit der engen Be⸗ ziehungen, die zwiſchen Großbri⸗ tannien und Frankreich beſtünden, eine Herzlichkeit, die umſo wichtiger ſei, weil ſie nicht exploſiv ſei, denn beide Länder hätten klargeſtellt, daß ihr Ziel die Sicherung einer europäiſchen Regelung ſei und bleibe. Er empfinde einige Befriedigung darüber, daß eine halbamtliche deutſche Nachrichtenagentur vor zwei Tagen erklärt habe, es könne nicht beſtritten werden, daß die kürzliche Rede Blums und ſeine eigene einen ehrlichen Ver⸗ ſuch darſtellten, einen Weg aus den gegenwär⸗ tigen Schwierigkeiten zu finden. und daß ſie den Anfang eines echten Wieder⸗ aufbauwerkes darſtellten. Er ſei der letzte, der die Schwierigkeiten gering einzu⸗ ſchätzen wünſche. Er ſei jedoch nicht ohne Hoffnung: denn nichts ſei für die Staats⸗ kunſt zu erreichen unmöglich, wenn man an 4 Tat glaube und den Mut zum Durchſetzen e. Mit der Eden⸗Rede war die außenpolitiſche Ausſprache im Unterhaus abgeſchloſſen. Nachdem das Unterhaus noch kurz ſich über eine Reihe anderer Fragen ausgeſprochen hatte, vertagte es ſich bis zum 19. Januar. die Lage in China Wie üblich begann die Ausſprache mit einer Reihe von Fragen, die ſich vor allem an den Außenminiſter richteten. Auf die Anfrage, welche Nachrichten aus China vorlägen, er⸗ klärte Eden, ſoweit er wiſſe, fänden“ durch einen Vermittler Verhandlungen zwiſchen der chineſiſchen Regierung und Tſchanghſueliang ſtatt. Er habe jedoch noch keine Nachrichten über das Ergebnis dieſer Verhandlungen. Nach den vorliegenden Berichten werde Tſchiangkaiſchek noch immer gefangen gehal⸗ ten. Die militäriſchen Maßnahmen der Zen⸗ tralregierung würden fortgeſetzt. Er wolle hinzufügen, daß die britiſche Re⸗ gierung dieſe Lage auf das tiefſte be⸗ dauere, da ſie möglicherweiſe die ſchwer⸗ ſten Folgen für die Einigkeit und den Wohlſtand Chinas haben könne. Nach Erledigung einer Reihe weiterer An⸗ fragen begann die Ausſprache über die Außen⸗ politik mit einer Rede des Abgeordneten Mor⸗ gan⸗Jones(Labour Party). Der Abgeordnete behauptete, die gegenwärtige Lage gleiche in düſterer Weiſe der vom Jahre 1914. Berlin feierk Weihnachlen! Mehr als 200 Gemeinſchafls feiern in der Reichshauplſtadt Berlin, 19. Dez. Seit der Machtergrei⸗ fung durch den Nationalſozialismus iſt es zur Tradition geworden, zu Weihnachten, dieſem im deutſchen Volk ſo ſtark verwurzelten Feſt, ganz beſonders für die bedürftigen Volks⸗ genoſſen zu ſorgen und damit dem Gemein⸗ ſchaftsgedanken ſeinen ſchönſten und zugleich tiefſten Ausdruck zu geben. Niemand ſoll an dieſem Tage abſeits ſtehen. Auch dem Aerm⸗ ſten unter uns ſoll der Weihnachtsbaum im feſtlichen Glanz der Kerzen erſtrahlen und er ſoll mit ſeiner Familie das beglückende Ge⸗ fühl haben, an dieſem allgemeinen Feſt der Freude von der Volksgemeinſchaft nicht ver⸗ geſſen worden zu ſein. Als Auftakt zu den in Berlin am Montag, den 21. Dezember, ſtattfindenden gemeinſchaft⸗ lichen Weihnachtsfeiern ſind ſchon jetzt auf den öffentlichen Plätzen der Stadt Hunderte von mächtigen Weihnachtsbäu⸗ men aufgeſtellt. Am Sonntag, 20. Dezember, werden auf den größeren Plätzen Berlins von Geſangvereinen Weihnachtslieder zum Vortrag gebracht. Sämtliche Muſikkapel⸗ len der Partei, ihrer Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Verbände werden an dieſen Plätzen die altvertrauten Weihnachtsmelo⸗ dien erklingen laſſen. Im Mittelpunkt aller für den 21. Dezember vorgeſehenen Berliner Gemeinſchaftsveranſtal⸗ tungen ſteht die Feier im weihnachtlich ge⸗ ſchmückten Saalbau Friedrichshain mit der Anſprache des Gauleiters Reichsmini⸗ ſter Dr. Goebbels. Dieſe Feier, die um 18.55 Uhr beginnt, wird auf alle deutſchen Sender übertragen. Weiter iſt für ſämtliche zur gleichen Zeit im ganzen deutſchen Reich ſtatt⸗ findenden Parallelveranſtaltungen Gemein⸗ ſchaftsempfang angeordnet, ſodaß alle an die⸗ ſen Feiern teilnehmenden Volksgenoſſen die Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels hören können.. Gleichzeitig hiermit finden in den größeren Berliner Sälen, Lokalen und Schulen mehr als 200 Parallelveranſtaltungen ſtatt, bei denen insgeſamt etwa 70 000 Kindern u. Er⸗ wachſenen beſchert wird. Die größten und ſchönſten Weihnachtsfeiern der einzelnen Kreiſe von Berlin werden auch in dieſem Jah⸗ re wieder von Miniſtern, Staatsſekretären und führenden Männern der einzelnen Glie⸗ derungen und Organiſationen beſucht, die da⸗ mit ihre enge Verbundenheit mit dem Volke ſichtbar zum Ausdruck bringen. Neben den bei den vorgenannten Weih⸗ nachtsfeiern vorgeſehenen Kinderbeſcherungen werden von der Gauwaltung der NSV. im Rahmen des Winterhilfswerks allein in Ber⸗ lin etwa 500 000 Lebens mittelpake⸗ te ausgegeben. Zugleich erhält jede betreute Familie wieder einen Chriſtbaum. Den Abſchluß der weihnachtlichen Gemein⸗ 3—— ig. T aus, ſondern neuerdings auch im Fernen O ſten. In der ausländiſchen Preſſe ſind die Ereigniſſe in China als der ſowjetruſſiſche Gegenſchlag gegen das deutſch-japaniſche Ueber⸗ einkommen bezeichnet worden. Tatſache iſt, daß die Komintern und die Sowjetregierung bei der Revolte des Generals Tſchanghſueliang ihre Hand im Spiele haben. Tatſache iſt, daß auf den Mauern von Sianfu, der Hauptſtadt Tſchanghſueliangs, die rote Flagge ge⸗ hißt worden iſt. Chinas bedeutendſter Soldat, Marſchall Tſchiangkaiſchek, befindet ſich noch in der Gewalt der Aufrührer. Er ſoll angeblich den Befehl gegeben haben, daß die Kampf⸗ handlungen ſofort eingeſtellt werden müſſen. Niemand kann ſich aus den widerſprechenden Nachrichten, die aus Oſtaſien dringen, ein kla⸗ res Bild machen. Die beiden am ſtärkſten in⸗ tereſſierten Mächte Japan und Sowjetrußland haben eiligſt alle militäriſchen Vorkehrungen getroffen, um ihre Intereſſen wahrzunehmen. Wiederum beſteht begründeter Verdacht, daß die Sowjets die Finanznot Tſchanghſueliangs ausnutzten, um ihn als Werkzeug gegen den Marſchall zu benutzen, der ihnen den faſt ſicheren Sieg in China durch ſeine Energie ent⸗ riſſen hatte. Wir wollen hoffen, daß das Le⸗ ben des Marſchalls aus dieſen Wirrniſſen un⸗ verletzt hervorgeht. Mag auch durch ſeine Mit⸗ arbeiter die Gewalt der Nanking-Regierung in den langen Jahren ſeiner Aufbauarbeit und ſeines Kampfes gegen Provinzgeneräle und Kommuniſten ſehr gefeſtigt worden ſein, ſo würde doch China einen faſt unerſetzlichen Ver— luſt erleiden, wenn dieſer Mann, der in ſeiner Perſon die für China ſo notwendige Vereini⸗ gung von ſoldatiſchem und politiſchem Können verband, aus der Politik des Fernen Oſtens ausgeſchaltet würde. Die Panamerikaniſche Konfe⸗ renz in Buenos Aires hat ſich inzwiſchen noch vor der letzten Vollverſammlung auf eine Kom⸗ promißlöſung geeinigt. Trotz aller äußerlichen Freundſchaftsbezeugungen war der Gegenſatz zwiſchen der Gruppe um Argentinien und der um die Vereinigten Staaten ſcharf zutage ge⸗ treten. Während die Vereinigten Staaten durch eine bindende Neutralitätserklä⸗ rung eine vollkommene Sperrung aller Waf⸗ fen⸗ und Rohſtofftransporte bei einem euro⸗ päiſchen Kriege erzielen wollten, beharrten die kerbund und infolgedeſſen auch auf der Mög⸗ kerbund und infolgedeſſen auch aus der Mög⸗ lichkeit, im Kriegsfalle nach Europa zu liefern. Man konnte ſich nur auf ein Kompromiß eini⸗ gen, in dem zwar die Streitigkeiten zwiſchen amerikaniſchen Staaten zunächſt vor die pan⸗ amerikaniſche Konferenz gebracht werden ſol⸗ len, aber die Möglichkeit eines Eingreifens in Europa unberührt bleibt. Immerhin haben die Vereinigten Staaten damit einen Schritt vor⸗ wärts zu ihrem Ziele eines panamerikaniſchen Völkerbundes gewonnen. Aber auch dieſe Kon⸗ ferenz erwies, wie ſo viele andere vorher, die Unmöglichkeit, auf ſo großen Veranſtaltungen grundſätzliche politiſche Veränderungen zu er— zwingen. ſchaftsfeiern bildet die Weihnachtsfeier des Reichsſenders Berlin im aro⸗ ßen Sendeſaal im Hauſe des Rundfunks in der Maſurenallee am Weihnachtsheiligabend, zu der etwa 1000 bedürftige kinderloſe Ehepaare und alleinſtehende Volksgenoſ⸗ ſen eingeladen ſind. Auch für ſie wird hier der Gabentiſch gedeckt ſein. Dieſe Feier wird eben⸗ falls auf alle deutſchen Sender übertragen. Anſchließend erfolgt mit einer kurzen Anſ ra⸗ che die Ausgabe der Geſchenke an die bedürfti⸗ gen Volksgenoſſen. Danziger Parleigenoſſen beim Führer und Dr. Goebbels Berlin, 18. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler empfing am Freitag vormittag in der Reichskanzlei in Anweſenheit von Gauleiter Forſter die Danziger Kreisleiter der NSDAP. Die Danziger Parteigenoſſen ſtatteten vor⸗ her dem Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda einen Beſuch ab. In herzli⸗ chen Begrüßungsworten gab Dr. Goebbels dem Wunſche Ausdruck, daß ſeine Danziger Gäſte in der Reichshauptſtadt neue Kraft für ihre verantwortungsvolle Parteitätigkeit emp⸗ fangen würden, um im neuen Jahr mit ge⸗ ſtärktem Mut an ihre ſchwere Aufgabe heran⸗ zugehen. Der Herzog von Aoſta und der Geſchäftsträger der ſpaniſchen Nationalregierung beim Führer Berlin, 18. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler nahm Freitag nachmittag den Beſuch Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs von Aoſta, Diviſionsgeneral der italieniſchen Luftwaffe, der ſich zur Zeit in Deutſchland be⸗ findet, entgegen. Ferner empfing der Führer und Reichskanz⸗ ler am Freitag den vor einigen Tagen in Ber⸗ lin eingetroffenen Geſchäftsträger der ſpani⸗ ſchen Nationalregierung Alvarez de Eſtrada. Polizei gegen elſäſſiſche Bauern Paris, 18. Dez. Der Bauernbund von Elſaß und Lothringen hatte für Freitag eine Kundgebung in Straßburg angeſagt, die vom Präfekten verboten worden war. Trotzdem waren rund 1000 Kundgeber erſchienen, die auf der Straße einen Zug zu bilden ver⸗ ſuchten. Die Polizei griff ein, trieb die Bau⸗ ern auseinander und nahm einige von ihnen feſt. Gegen die Mittagszeit fanden ſich die Kundgeber erneut auf einem großen öffent⸗ lichen Platz zuſammen, wo ſie die Marſeil⸗ laiſe anſtimmten und ihrem Unwillen durch mannigfache Rufe Ausdruck gaben. Jetzt wurde Mobile Garde eingeſetzt, die ſehr bald die Kundgeber veriagte. Unter den Feſtgenomme⸗ nen befindet ſich auch der Führer des Elſäß⸗ Lothringiſchen Bauernbundes, Bilger. Weitere Zuſammenſtöße in Straßburg Paris, 18. Dez. Im Laufe des Freitag nachmittag iſt es in Straßburg noch wiederholt zu Zuſammenſtößen zwiſchen Mit⸗ gliedern des Etaß⸗Lothringiſchen Bauernbundes, die z. grüne Hemden mit roten Halsbinden an⸗ gelegt hatten, und der Gendarmerie ge⸗ kommen. Ein Teil der Kundgeber zog vor die Präfektur, um die Freilaſſung des feſtgenom⸗ menen Bauernbundführers Bilger zu verlan⸗ gen. Der Präfekt ließ jedoch erklären, daß er niemanden empfange. Auf dem Kleberplatz ſuchten die Bauern ſich mehrfach zu ſammeln, ſie wurden aber immer wieder von der Poli⸗ zei auseinandergetrieben. Dorgeres aus der Haft entlaſſen Paris, 18. Dez. Der am Donnerstag abend in Paris verhaftete Bauernführer Dorgeères iſt am Freitag nachmittag wieder auf freien Fuß geſetzt worden, nachdem er vom Unterſuchungsrichter vernommen worden war. der Beſuch Ankoneſcus in Paris Eine amtliche Mitteilung des Quai d'Orſay DNB. Paris, 18. Dez. Der Quai d'Or⸗ ſay veröffentlichte am Freitag abend folgende amtliche Mitteilung: 5 „Der amtliche Beſuch des rumäniſchen Au⸗ ßenminiſters in Paris hat Antoneſcu und Delbos Gelegenheit gegeben, in freund⸗ ſchaftlichem Vertrauen eine eingehende Prü⸗ fung der europäiſchen Lage vorzunehmen. Im Laufe der Ausſprache konnten ſich die beiden Miniſter von der vollen Uebereinſtimmung von der Auffaſſung in Bezug auf die verſchiedenen Fragen überzeugen, die gegenwärtig die Auf⸗ merkſamkeit ihrer Regierungen beanſpruchen. Sie haben mit beſonderer Genugtuung die Uebereinſtimmung der Bezie⸗ hungen feſtgeſtellt, die nicht nur zwi⸗ ſchen Frankreich und Rumänien, ſondern auch zwiſchen Frankreich und der Kleinen Entente beſtehen. Die Beſprechungen werden auf dem beſonderen Gebiet der franzöſiſch-rumäniſchen Beziehungen einen poſitiven Beitrag für die Entſpannung bilden, die in Bezug auf den in⸗ ternationalen Warenaustauſch ange⸗ ſtrebt wird. Beide Regierungen haben beſchloſ⸗ ſen, wie in der Vergangenheit und in demſel⸗ ben Geiſte engen freundſchaftlichen Einverneh⸗ mens ihren Meinungsaustauſch über alle Fra⸗ gen fortzuſetzen, die geeignet ſind, die beſon⸗ deren Belange Frankreichs und Rumäniens zu berühren, wie auch über die geſamte europä⸗ iſche Lage.“ Der franzöſiſche Haushaltsplan angenommen sd Paris, 18. Dez. Die Kammer hat nach einer langwierigen Nachtſitzung am Freitag⸗ früh den Haushaltsplan für das Jahr 1937 mit 489 Stimmen gegen 106 Stimmen ange⸗ nommen. Auf der Ausgabenſeite ſtehen 48 047 440 600 Francs, auf der Einnahme⸗ ſeite 43 681 945 603 Francs. Der Haushalt weiſt alſo einen Fehlbetrag von 1365 494997 Francs auf. Die Kammer hat ſich dann bis auf Dienstag vertagt 1 0 Pol f . 0 u Dor due! en u us Henle ung. nucehn fle Acht b gen es Ualtung Win ſche Nu ſche Ne hiitiſche Aumini in mi J No heldet, f kan wie gambe niſchen bevölkern Tage zul die Trur ſieben Fl tichteten dem Befe ſtomman waffe in zeuge hat material f Amoklai Ne w richtet golize Mbrige del wei Aungen. Fun se u zu kung 1 i an „ f. ö. ſnrach ö 105 ie igel Wieder . Vari e il Aadbestag due w ſiteng 5 und Nei 5 ung in 2 aulei . 000 teten zehn Sauftlärun 1 bent adde Ane aft für geit emp in nit ge abe her N haftztiget im Führer id Reichs, den Leſic etzegs dlieniſcen chland be deichslanz en in Ber⸗ der ſpan⸗ tez de jnern bund von keilag eine t, die vom Tioßden erſhienen, bilden ver; die Bau⸗ von ihnen ſih die en öffent⸗ at ſe i U 2 len durch eh wurde bald die ſtgenomme⸗ des Elſäz⸗ . 2 Fung Wedel en Nit⸗ Agiſhen gtüte den an⸗ etie ge⸗ og bor die feſtgenon⸗ u verlan⸗ . daß et Kleberplatz uammeln, der Pili⸗ ſen onnerstag nerrführet ag wieder m et von ten wat. Janz Vorſey mi Wr. folgende bt ange ſtehen nahme, sha e [Polk unterſtützt werde. Vieder ſlarker zlurm über England London, 18. Dez. Seit Freitag vormittag at der Sturm, der ſeit einigen Tagen über ngland dahinfegt, mit neuer Stärke ein⸗ eſetzt. Er drückt das Waſſer der Themſe ſo ark landeinwärts, daß bis Windſor hinauf ſtellenweiſe Ueberſchwemmungen ein⸗ etreten ſind. Auch die Mole und Wey, rechte ebenflüſſe der Themſe weſtlich von London, ſind infolge des Sturmes über die Ufer getre⸗ en. Grubenkalaſtrophe in Borderindien 150 Tote London, 18. Dez. Wie Reuter aus Kal⸗ kutta meldet hat ſich in einem Kohlenberg⸗ werk in der Nähe von Aſanſoj an der indi⸗ ſchen Bahnlinie ein ſchweres Grubenunglück ereignet, dem 150 Menſchenleben zum Opfer gefallen ſein ſollen. Das Unglück ſei auf eine unterirdiſche Exploſion zurückzuführen. Unter den Toten ſoll ſich auch der europäiſche Leiter des Unternehmens befinden. Es werden alle Anſtrengungen gemacht, die Leichen zu bergen. Ilimmungsumſchmwung in Sianfn Tſchiangkaiſchek ſelbſt ſoll in Nanking vermitteln Schanghai, 18. Dez.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Der am Freitag aus Sianfu in Nan⸗ king eingetroffene General Tſchiangtingwen er⸗ klärte, Marſchall Tſchanghſueliang ſelbſt habe Tſchiangkaiſchek gebeten, nach Nankin 5 u fahren, um dort die Einſtellung der Feindſeligkeiten in Schenſi zu erwirken. Der Stimmungsumſchlag im Lager Tſchanghſueliangs, der aus dieſer Bitte ſpricht, iſt nach Meinung der chineſiſchen Kreiſe auf den niederſchmetternden Eindruck zurückzuführen, den das Bombardement der Nankinger Luftgeſchwader auf die Umge⸗ bung Sianfus gemacht habe. General Tſchiangtingwen teilte weiter mit, er ſei von Marſchall Tſchiangkaiſchek beau f ⸗ tragt worden, die Nanking⸗Behörden davon zu unterrichten, daß die Meuterer offenbar die Nutzloſigkeit eines weiteren Widerſtandes ge⸗ gen die Zentralregierung eingeſehen hätten, zumal deren Politik— wie die letzten Ereig⸗ niſſe bewieſen hätten— bom ganzen Der deulſche Rundfunk nachahmens⸗ werk London, 18. Dez. Im Unterhaus fand am Donnerstag abend die angekündigte Aus⸗ ſprache über den neuen Staatsvertrag der bri⸗ tiſchen Rundfunkgeſellſchaft ſtatt. Im Verlauf der Ausſprache bemängelte der Oppoſitions⸗ Üüberale Graham White die Programmge⸗ ſtaltung, wobei er den Deutſchen Rundfunk als nachahmenswertes Beiſpiel hinſtellte. Das deutſche Rundfunkſyſtem, ſo erklärte er, habe höchſt bewundernswürdige Programme, bei de⸗ nen es ſchwierig ſei, feſtzuſtellen, wo die Unter⸗ haltung aufhöre und die Propaganda anfange. aman ſich vor Augen halte, daß der deut⸗ ſche Rundfunk der Sonne rund um das briti⸗ ſche Reich folge, ſo ſei es jedem klar, daß die britiſche Rundfunkgeſellſchaft für die britiſchen Dominien ein konkurrenzloſes Programm ha⸗ ben müſſe. die abeſſiniſche Grenzſtalion Gambela beſeßt 88 Rom, 18. Dez. Wie die Agentur Stefani meldet, iſt die für den Verkehr nach dem Su⸗ dan wichtige weſtabeſſiniſche Grenzzollſtation Gambela am Freitag vormittag von italie⸗ niſchen Truppen beſetzt worden. Die Galla⸗ bevölkerung von Gambela hatte bereits am Tage zuvor die italieniſche Flagge gehißt. Als die Truppen einrückten, landeten gleichzeitig ſieben Flugzeuge auf einem proviſoriſch herge— richteten Flugplatz. Die Flugzeuge ſtehen unter dem Befehl von Fliegergeneral Liotta, der das Kommando der geſamten italieniſchen Luft⸗ waffe in Italieniſch⸗Oſtafrika führt. Die Flug⸗ zeuge hatten Waffen. Munition und Sanitäts⸗ material für die italieniſchen Truppen geladen. Kleine poliliſche Nachrichten Amoklauf eines eiferſüchtigen Polizeibeamten New Pork, 18. Dez. Wie aus Pittsburgh berichtet wird, lief dort ein 70 jähriger Polizeibeamter amok und erſchoß ſeinen 53jährigen Schwiegervater, deſſen Ehefrau, zwei weitere Frauen und einen 19 jährigen Jungen. Das Motiv der Tat ſoll in Eiferſucht gegen ſeine 40 Jahre jüngere Ehe⸗ frau zu ſuchen ſein. Stürmiſche Kammerausſprache in Montevideo Montevideo. 18. Dez. Die Abgeordne⸗ tenkammer nahm nach überaus ſtürmiſcher 13ſtündiger Ausſprache mit nur einer Stimme Mehrheit eine von der Regierung ein⸗ gebrachte Vorlage über eine Verfaſſungsände⸗ rung an, durch die die Splitterparteien beſei⸗ tigt werden Wie erregt die Sitzung war, geht u. a. daraus hervor, daß mitten in der Aus⸗ ſprache von der Tribüne von einem Zuſchauer ein Repolverſchuß abgefeuert wurde, der in die Saaldecke ging. Der Schütze konnte nicht feſtgeſtellt werden. Wiederwahl de la Rocques zum Vorſitzenden der Franzöſiſchen Sozialpartei Paris, 18. Dez. Die Franzöſiſche Sozial⸗ partei iſt am Freitag in Paris zu ihrer erſten Landestagung zuſammengetreten. Oberſt de la Rocque wurde für fünf Jahre zum Vor⸗ ſitzenden wiedergewählt. Deutſcher Matroſe in Kobe erſchlagen Tokio, 18. Dez. Der Matroſe Martin Hen⸗ del vom Dampfer„Lahn“ des Norddeutſchen Lloyd, der zur Zeit im Hafen von Kobe löſcht, geriet bei den Entladearbeiten mit japaniſchen Hafenarbeitern in einen Wortwechſel. Einer der Hafenarbeiter ſchlug Hendel mit einem Brett über den Kopf ſo daß ſeine Ueberfüh⸗ rung ins Hoſpital nötig wurde. Hendel iſt dort am Nachmittag geſtorben. Der japaniſche Täter wurde von der Polizei verhaftet. der Welllauf mik dem Tode Vie wir Alfred Begener Mit dem Film„Das große Eis. Alfred We⸗ geners letzte Fahrt“, der z. Zt. in den deut⸗ ſchen Lichtſpieltheatern läuft, haben die NS.⸗ Kulturgemeinde und die Deutſche Forſchungs⸗ gemeinſchaft dem großen Grönlandforſcher Al⸗ fred Wegener, der für ſeine wiſſenſchaftliche Aufgabe ſein Leben opferte, ein filmiſches Denkmal geſchaffen. Dieſer Film ſtellt ſich ſo neben das Buch über die ſchickſalhafte letzte Grönland⸗Expedition Wegeners. In dieſem im Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig, erſchienenen Werk„Alfred Wegeners letzte Grönlandfahrt“, das von der Witwe des Toten. Elſe Wegener, herausgegeben worden iſt, erſteht ein erſchüt⸗ terndes Bild der Mühſeligkeiten und Leiden die von den deutſchen Forſchern im Grönland⸗ Alfred Wegener. eis erduldet wurden. Für die Größe dieſer körperlichen und ſeeliſchen Anſtrengungen iſt es bezeichnend, daß ſich die eskimoiſchen Teil⸗ nehmer öfters weigerten, weiterhin bei der Expedition zu bleiben. Die Eskimos ſind aber das harte Leben, das ihr unwirtliches Land ihnen aufzwingt, von Kindheit an gewöhnt, und ſo werfen ihre Streiks ein Licht auf das ſchwere Los, das die tapferen Gelehrten tra⸗ gen mußten. Die bedeutſamen ſachlichen Erfol⸗ ge, die ſie trotz allem errangen. wurden nur durch den Opfermut jedes einzelnen Teilneh⸗ mers ermöglicht. Wir entnehmen dem Buch mit Genehmigung des Verlags einen von Manfred Kraus verfaßten Abſchnitt, der die verzweifelten Verſuche ſchildert, den verſchol⸗ lenen Alfred Wegener zu netten. * „Am 1. Mai gegen Mittag gleiten beide Schlitten, ſofort Kurs nach Oſten nehmend, über das anſteigende Inlandeis. Kelbl am Steuer des„Schneeſpatz“, ich auf„Eisbär“ und je ein Grönländer als Beifahrer. Mühſam, oft bei langſamſter Fahrt, muß jeder Buckel erzwun⸗ gen werden. An andern Stellen ſind die Schneewehen meterhoch, und nur geſchickte Fahrmanöver verhindern das Steckenbleiben. Bei Kilometer 70 ſetzt der ſelten fehlende Süd⸗ oſtwind ein und bringt den loſe liegenden Schnee in rieſelnde Bewegung. Johann Vil⸗ lumſen, mein kleiner Eskimo. Rasmus Villum⸗ ſens Bruder, behält trotzdem die Wegmarkie⸗ rung bewundernswert im Auge. Wieder kommt eine Zone mit kreuz und quer laufen⸗ den Schneewehen, die ſich gerade immer an den ſteilſten Stellen des Inlandeiſes finden. Diesmal hilft kein Vollgas; faſt gleichzeitig ſtehen beide Schlitten! Nur mit großen Hebeln gelingt es, wieder in Fahrt zu kommen. Der Motor gibt des Letzte her; und erſt wenn der Schlitten in Bewegung iſt, kann der Führer flink ans Steuer ſpringen und muß dabei auf⸗ paſſen, nicht von dem unmittelbar hinter ihm laufenden Propeller getroffen zu werden. Auch der helfende Grönländer darf nicht einen Au⸗ genblick aus den Augen gelaſſen werden; denn jedes Ausgleiten oder Fehlgreifen würde ein Unglück bedeuten. Vorſichtig, in Serpentinen, nehmen wir den Hang. Wind und Schneefegen nehmen zu; das Finden der Markierung macht immer größere Schierigkeiten. Der Schnee jagt in einem halben Meter Höhe genau nach hinten und täuſcht eine raſende Fahrt vor. Nun ver⸗ ändert ſich auch der Himmel. und bald iſt alles ringsum weiß in weiß. Irgendwo ſeitlich ſieht man den„Schneeſpatz“; er ſcheint im Nichts zu ſchweben. Nur mit Hilfe des Kompaſſes ſind die 500 Meter voneinander entfernten Wegzei⸗ chen zu finden. Der ſtärker werdende Wind drückt die Fahrtleiſtung herab und zwingt uns ſchließlich, für heute die Reiſe aufzugeben. Ganz dicht werden die Motoren eingepackt, da⸗ mit der durch die feinſten Oeffnungen drin⸗ gende Treibſchnee keine Störungen verurſachen kann. Das Wetter wird immer ſchlechter: wir müſſen liegenbleiben! rellen wolllen— Ju ſpäl! Erſt am dritten Tage gegen Abend iſt an einen Start zu denken. Es wird klar und kalt, wohl unter 20 Grad. Kaum ſind wir 30 Kilo⸗ meter weitergekommen, als ſich bei untergehen⸗ der Sonne Bodennebel einſtellt und wir aber⸗ mals Zelt ſchlagen müſſen. Zwar fällt uns das Warten ſchwer; aber nur, wenn kein Trop⸗ fen Benzin umſonſt verfahren wird, kann die Reiſe gelingen. Am folgenden Tage, dem 5. Mai, kommen wir recht gut vorwärts. Die von den Hundeſchlitten geſteckte, nicht immer gerade Route wird in noch hängenden Nebelwänden einige Male verloren und wiedergefunden. Im⸗ mer noch bringen die im Nebel kaum erkenn⸗ baren Schneewehen den Schlitten in ſpringende Bewegung, bei der das Fahrwerk auf eine harte Probe geſtellt wird. Bei Kilometer 200, wo wir wieder übernachten, müſſen, wir zu un⸗ ſerm Schreck feſtſtellen, daß die Hinterachſen ſtark durchgebogen ſind und bei nächſter Gele⸗ genheit zu brechen drohen. Nun gilt es, alle Laſt nach vorn zu laden und möglichſt jeden Stoß zu vermeiden. Von dem hier noch vom Vorjahre liegenden Betriebsſtoff tanken wir, nehmen aber, um nicht durch zu großes Gewicht behindert zu werden, nur eine genau bemeſ⸗ ſene Menge mit. Di e Bahn wird nun ebener, aber auch wei⸗ ter. Die Kufen ſchneiden tief ein. Erſt weiter im Innern verſchafft uns der glitzernde Polar⸗ reif ein leichteres Gleiten. Schon will die Sonne im Norden unter den Horizont ſinken, als in der Ferne mehrere kleine Punkte auftauchten: die Hundeſchlittenkolonne. In wenigen Minu⸗ ten ſind wir dort und begrüßen die Kameraden Weiken und Holzapfel ſowie die fünf Grön⸗ ländex. Wir ſind bei Kilometer 320, kurz bor dem Ziel. Damit auch die Hundeſchlitten mor⸗ gen nach„Eismitte“, Kilometer 400, kommen, müſſen heute noch 15 Kilometer geſchafft wer⸗ den. Im tiefen Schnee können die Propeller⸗ ſchlitten nur mit Mühe in Bewegung gebracht werden. Es iſt Mitternachtsdämmerung. Die Kälte nimmt zu; Vergaſer und Benzinleitun⸗ gen bereifen, und mit ſtotterndem Motor lege ich die letzte Strecke bis Kilometer 385 zurück. Ich tröſte mich: morgen bei Sonnenſchein wird es ſchon wieder gehen. Spät kommen die Schlit⸗ ten mit todmüden Hunden an, und früh am Morgen brechen ſie wieder auf; ein Wettlauf zwiſchen ihnen und uns beginnt. 25 3 Alle ſind guten Mutes und freuen ſich auf das Wiederſehen mit Wegener und den Kame⸗ Alfred Wegeners Grab raden, die einſam in der Mitte Grönlands in Schnee und Eis überwintert haben. Noch knappe zwei Stunden, und wir ſind bei ihnen und kön⸗ nen helfen, wo es am nötiaſten iſt. Brennſtoff für die Heimreiſe bleibt hier zurück. Schnell wird alles geprüft; die Achſen haben gehalten. Alles in Ordnung! Plötzlich aber packt mich ein heftiger Schreck: der im Rumpf eingebaute Haupttank iſt undicht; das unerſetzliche Ben⸗ zin tropft unaufhaltſam in den Schnee! An den Tank iſt kaum heranzukommen, und beim Ablaſſen würde ebenfalls viel Brennſtoff ver⸗ lorengehen. Da hilft kein langes Ueberlegen. Alſo ſo ſchnell wie möglich los; bei recht flot⸗ ter Fahrt komme ich vielleicht ans Ziel! Jetzt im letzten Augenblick darf unſer Unternehmen unter keinen Umſtänden ſcheitern. Wir fahren deshalb ſo ſchnell, als es die krummen Achſen erlauben. Die Hundeſchlitten werden bald überholt; die Schneemänner der Strecke tau⸗ chen weit im Oſten auf und verſchwinden ſchnell hinter uns im Weſten. Wenn nur der undichte Tank nicht wäre! Dann eilen die Gedanken voraus nach„Eis⸗ mitte“. Werden wir alle Kameraden vorfin⸗ den? Und wie werden ſie den ſchweren Win⸗ ter überſtanden haben? Kilometer 385— noch habe ich Benzin— da ſichtet Johann als erſter die Schneeburg„Eismitte“. E Es iſt geſchafft! Links: Auf ſeine vierbeinigen Freunde, die Hunde, kann er Menſch im ewigen Eis auch heute noch nicht verzichten. Rechts: Propellerſchlitten in ſchwierigem Gekä nde. Sprengung mit 73 Kilo Trinitrotoluol, einem neuen Sprengſtoff, der Dynamit an Wirkung weit übertrifft. Größer wird die Burg und größer unſere Spannung; ſchneller ſauſt der Propeller— un⸗ willkürlich muß ich den Gashebel bewegt haben. Johann meint, Geſtalten zu ſehen.„Iſt mein Bruder Rasmus dabei?“ fragten ſeine Augen. — Jetzt muß ſich alles entſcheiden. Ich ſehe nur zwei Menſchen; ſie winken; mein Herz klopft zum Zerſpringen!— Wirklich nur zwei? Ich fahre eine Runde und ſtelle den Schlitten genau auf den feſten Schnee der eigenen Spur. Leerlauf und hinaus; dann habe ich Sorge im Arm. Wir fragen gleichzeitig nach Wegener. Die ſtumme Antwort ſagt uns beiden alles. Ich gehe zum Schlitten zurück und weiß, daß das Schlimmſte geſchehen iſt. Mechaniſch wird der Motor abgeſtellt, geölt und zugedeckt. Jo⸗ hann iſt totenblaß; er weiß nun auch, daß ſein Bruder tot iſt. Ich kann zu wenig grönlän⸗ diſch, um dem armen Kerl ein gutes Wort zu ſagen. In der Eishöhle erfahren wir von Ge— orgi, daß Wegener am 1. November mit Ras⸗ mus die Ri iſe angetreten hat, während Loewe wegen erfrorener Zehen dort bleiben mußte.“— i* 4 In der Nacht vom 7. zum 8. Mai kamen auch wir Hundeſchlittenreiſenden auf der Station „Eismitte“ an. Aus dem dichten Nebel tauch⸗ ten erſt auf kürzeſte Entfernung die Propeller— ſchlitten und das Zelt ihrer Beſatzung auf. Im Lager war unheimliche Stille, niemand zu ſehen. Ich ſtürzte auf das Zelt zu:„Was iſt los?“ Keine Antwort. Dann kommt Loewe heraus, bärtig, humpelnd: Wegener und Ras⸗ mus ſind am 1. November nach Weſten gereiſt, alſo umgekommen.“— Bis zum frühen Morgen ſaßen wir in der Firnhöhle von„Eismitte“ zuſammen. Unſere Geſpräche, unſere Gedanken galten Wegener, unſerem nun toten Wegener, und ſeinem treuen Gefährten Rasmus. Ein Forſchungskamerad Wegeners bei der Ar⸗ beit in einem Schacht, den er ſelbſt mit unend⸗ licher Mühe tief in Eis und Firn hineingegra⸗ ben hatte, um ſeine Meſſungen durchführen zu können. 6 Aufnahmen aus:„Alfred Wegeners letzte Grönlandfahrt“. Verlag Brockhaus, Leipzig. 0 Deihnachlsfeier der Reichsaulobahner Dr. Todt überbringt den Veihnachlsgruß des Führers Nürnberg, 18. Dez. Der Generalinſpek⸗ tor für das Deutſche Straßenweſen. Dr. Todt, ſprach am Freitag um 18.30 Uhr vom Auto⸗ bahnlager Neudorf bei Bayreuth über alle deutſchen Sender in einer Weihnachtsfeier zu den Autobahnarbeitern. Er führte u. a. aus: Arbeitskameraden an den Straßen Adolf Hitlers! Ein großes kameradſchaftliches Weihnachtsfeſt vereinigt heute abend alle Mitarbeiter an den Straßen des Führers in ganz Deutſchland. Wie in einer Familie am Weihnachtsfeſt ſich alle einfinden und keiner fehlt, ſo hat ſich heute abend die große Familie der Straßen⸗ bauer zuſammengefunden, und auch bei uns fehlt keiner. Der Betriebsführer ſitzt bei ſeiner Gefolgſchaft, die Baubehörde ſitzt beim Unter⸗ nehmer, und für mich iſt es die größte Freude, dieſen Abend auch bei Euch im Reichsauto⸗ bahnlager verbringen zu können. Wir an den Straßen des Führers ſind die erſten, die wieder Arbeit bekommen haben. Denn unſer Straßenbau war das erſte große Werk das der Führer in Angriff genommen hat, und wir ſind ſtolz, für den Führer, für Deutſchland, für unſere Zukunft dieſe Straßen bauen zu können, um die uns heute ſchon die ganze Welt beneidet. Und wenn Ihr ſpäter einmal nach vielen Jahren an irgendeiner andern Stelle Weih⸗ nachten feiert, ſo ſoll Euch immer dieſer heutige Weichnachtsabend an den Reichsautobahnen eine ſchöne und ſtolze Erinnerung bleiben an die Zeit, in der Ihr nicht für irgendein beliebiges Werk, ſondern für das Werk gearbeitet habt, das der Führer ſelbſt mit ſeinem erſten Spatenſtich er⸗ öffnete und das dem Führer ſo ganz beſon⸗ ders am Herzen liegt. Der Führer weiß, daß ich heute zu Euch ſpreche. Ich über⸗ bringe Euch hiermit ſeinen Weihnachts⸗ gruß. Zu Weihnachten darf man ſich etwas wün⸗ ſchen. Euren Weihnachtswunſch, den kenne ich: einen beſſeren Lohn wünſcht ſich der Ar⸗ beiter, einen beſſeren Preis der Un⸗ ternehmer. Ich weiß, daß an Eurem Lohn noch manches fehlt; das weiß auch der Führer. Aber wenigſtens haben wir Arbeit und Ver⸗ dienſt, und dieſen Verdienſt haben ſechs Mil⸗ lionen Arbeitsloſe innerhalb von vier Jahren wieder bekommen. Die Lebensbedingungen des deutſchen Arbeiters haben ſich auch in den letz⸗ ten drei Jahren ganz weſentlich verbeſſert. Mit einer Lohnerhöhung allein iſt das aber nicht gemacht, wenn mit der Lohnerhöhung auch gleich wieder die Preiſe in die Höhe gehen und Ihr für den höheren Lohn auch nicht mehr als früher kaufen könnt. Das wißt Ihr auch. Darum muß in anderer Weg beſchritten werden. Wir brauchen nicht höhere Löhne, ſon⸗ dern mehr Lebensgüter, mehr Le⸗ bensmittel, mehr Kleiderſtoffe, mehr Schuhwerk, mehr Wohnungen, mehr Rohſtoffe, damit die Waren nicht rar und teuer werden, wenn ſie mehr verlangt werden, damit ein höherer Verdienſt auch wirk⸗ lich eine Beſſerung der Lebenshal⸗ tung ermöglicht. Darum hat der Führer den Vierjahresplan angeordnet, damit Euch und uns allen mehr bleibt von dem. was wir ver⸗ dienen, weil genügend Ware da iſt, die man zu billigen Preiſen kaufen kann. Und wenn in den Jahren 1930 bis 32 Hoff⸗ nungsloſigkeit, Sorge, Trauer und Wehmut uns gerade in der Weihnachtszeit beſon⸗ ders ſtark bedrückten, ſo erfüllt uns heute der zuverſichtliche Glaube, daß wir wieder vorwärts kommen, daß unſere Kinder einer ſchöneren, beſſeren Zeit entgegenſehen, de⸗ ren Vorbereitung unſere Lebensaufgabe iſt. Wenn ich Euch auch nicht die Erfüllung all Eurer Weihnachtswünſche zuſagen kann, ſo habe ich doch für einen Teil von Euch wenigſtens eine gute Weihnachtsnachricht: Wer weitab von ſeiner Wohnung im Lager untergebracht war oder über 20 Kilometer von ſeinem Heim gearbeitet hat, erhält zwiſchen dem 24. Dezem⸗ ber und 3. Januar für jeden Wochen⸗ tag eine UAnterſtützung von 2.25 RM. für Verheiratete und 1.50 RM. für Alleinſtehende. Und damit auch die Betriebsführer der Unternehmungen eine Freude haben: Es gibt auch 1937 wieder Auf⸗ träge im gleichen Amfang wie bisher. Nun wünſche ich Euch allen und Euren Ange⸗ hörigen, vor allem Euch und Euren Kindern, für den Weihnachtstag, für den Weihnachts⸗ abend frohe Stunden im Kreiſe Eurer Familie. Zur Weihnachtsfreude gehört der Weih⸗ nachtsdank. Den möchte ich als der Be⸗ auftragte des Führers und des Deutſchen Rei⸗ ches für das geſamte Straßenweſen zuerſt aus⸗ ſprechen für die treue, fleißige Arbeit, die je⸗ der— auch in dieſem Jahre wieder— geleiſtet hat in den Dienſtſtellen der Reichsautobahnen, auf den Bauſtellen der Betriebe und wo es auch immer geweſen ſein mag. Wir bekennen uns aber auch zum gemeinſamen Dank an den Führer. Ans Reichsauto⸗ bahner, uns Straßenbauer am Werk des Füh⸗ rers erfüllt tiefes, inneres Dankgefühl für Adolf Hitler, der gerade uns als erſte wieder aus der Arbeitsloſigkeit herausgeholt hat. Nicht nur wir haben Sorgen; glaubt mir, die ſind nicht leichter als Sorgen, die der Führer hat, weniger und nicht die, die wir haben. Wir wünſchen unſerem Führer zu Weihnachten auch für ſich einen frohen Weihnachtstag und wir wiſſen daß die größte Freude, die er empfinden kann, die iſt, daß er ſieht, daß es ſeinem Volke wieder beſſer als früher geht. Es lebe der Deutſchland! Führer! Es lebe Sieg Seil! Die grauenhaften Juſtände in den Madrider Gefängniſſen Augenzeugenbericht einer engliſchen Parlamenkarierabordnung London, 18. Dez. Ueber die grauenhaf⸗ ten Zuſtände in dem vom bolſchewiſtiſchen Pö⸗ bel beherrſchten Madrid gibt der heute in Lon⸗ don veröffentlichte Bericht Aufſchluß, den die ſechs britiſchen Unter hausabge⸗ ordneten, die kürzlich die ſpaniſche Haupt⸗ ſtadt, Barcelona und andere Zentren des Bür⸗ gerkrieges beſuchten, angefertigt haben. Das Zeugnis der britiſchen Parlamentarier iſt umſo wertvoller, als ſich die Abordnung aus Mit- gliedern aller Parteien zuſammenſetzte, näm⸗ lich aus drei Angehörigen der Labour⸗Party, zwei Konſervativen und einem Liberalen. Dex Teil des Berichts, der die Zuſtände in den Gefängniſſen behandelt, verdient zitiert zu werden: „Die Zahl der politiſchen Gefangenen feit dem Ausbruch der Feindſeligkeiten hat eine kaum zu glaubende Höhe erreicht. In den amt⸗ lichen Gefängniſſen(zum Unterſchied von den geheimen Gefängniſſen, die ſpäter noch erwähnt werden— Die Redaktion) ſollen ſich 14 000 Perſonen befinden, von denen die Mehrzahl bereits ſeit Monaten eingekerkert iſt, ohne daß man ihnen bisher den Prozeß gemacht oder auch nur die gegen ſie er⸗ hobenen Beſchuldigungen mitgeteilt hätte. Ohne Rückſicht auf Alter und Geſchlecht ſind die auf den„ſchwarzen Liſten“ ſtehenden Perſonen verhaftet worden, ſelbſt dann, wenn ſie ſich be⸗ reits ſeit zehn Jahren von der Politik fernge⸗ halten haben. Es gibt viele Perſonen, die von einem Gefängnis in ein anderes gebracht wer⸗ den ſollten, die aber niemals am Beſtimmungs. ort eintrafen und von denen man nie wieder etwas gehört hat. In anderen Fällen ſind Ge⸗ fangene nach dem Verlaſſen des Gefängniſſes erſchoſſen worden.“ Der Berichterſtatter erklärt ferner, daß bei zahlreichen Gelegenheiten bewaffnete Männer in die Gefängniſſe eindrangen, die Wache bei⸗ ſeite ſtießen und ſich der Gefangenen bemäch⸗ tigten, deren Leichen ſpäter häufig am Stra⸗ zenrand gefunden wurden, zuſammen mit einem an der Bruſt befeſtigten Zettel mit Auf⸗ ſchriften wie„Verräter“ oder„Faſchiſt“. Von zuperläſſigen Perſonen wird ferner mitgeteilt, daß zwiſchen Mitte Auguſt und Ende November Tauſende von Perſonen auf dieſe Weiſe beſeitigt worden ſind. Die Nahrung der Gefangenen beſteht, wie die britiſche Abordnung bei einem Beſuch feſtſtellte, aus kaltem Waſſer, in das ein wenig Reis eingeweicht war. Bezeichnend für die geradezu furchtbaren Zu⸗ ſtände in den Straßen Madrids iſt eine Stelle des erwähnten Berichtes, in dem die Feſtſtel⸗ lung gemacht wird, daß es die Gefangenen trotz alledem noch vorziehen, in den Gefäng⸗ niſſen zu bleiben, obwohl ſie natürlich die Frei⸗ heit wünſchen würden. Denn ein Teil hätte hier eine, wenn auch geringe Chance für ſein Leben, während der andere Teil der hemmungsloſen Mordluſt des Pöbels ausgeliefert wäre, der die Freigelaſſenen, be⸗ ſonders bei weiteren Siegen der nationalen Truppen, bis auf den letzten Mann niedermet⸗ zeln würde. Andere Gefängniſſe, ſo heißt es in dem Be⸗ richt der britiſchen Parlamentarier weiter, wer⸗ den als Geheimgefängniſſe bezeichnet und ſcheinen von gewiſſen Organiſationen be⸗ aufſichtigt zu werden. Es iſt ſchwer zu ſagen, was ſich hinter deren Mauern abſpielt. Es iſt bemerkenswert, ſo kommentieren die ſechs Ab⸗ geordneten, daß derartige Gefängniſſe über⸗ haupt beſtehen. Zum Schluß wird die Forderung erhoben, daß eine internationale Aktion zur Räumung Madrids von der Zivilbevölkerung werden möge. Ein bemerkenswertes Gegenſtück zu dieſem Bericht iſt eine heute im„Daily Telegraph“ veröffentlichte Zuſchrift, in der folgendes Schreiben zitiert wird:„Es iſt beſonders be⸗ dauerlich, daß eine Abordnung engliſcher Par⸗ lamentarier, die in Spanien Tatſachenmaterial ſammeln wollte, lediglich Barcelona und Madrid, die beiden Hauptquartiere der Bolſchewiſten, beſucht hatte. Das übrige Spa⸗ nien, wo die nationale Armee ſteht, wo das tägliche Leben ſeinen normalen: Gang nimmt und das jetzt dreiviertel des Geſamtgebietes darſtellt, ſcheint dieſe Parlamentarier nicht zu intereſſieren. Wo die Bolſchewiſten jedoch an der Macht ſind, herrſchen nur Plündereien, Raub, Ermordungen und Gewalttätigkeiten.“ 5 1 aus Deutſchland emigrierte Ju⸗ en.(! Inzwiſchen dauert die Flucht aus Madrid an. Bisber ſind etwa 300 000 Frauen und Kinder nach Valencia. Alicante und Carta⸗ gena abtransportiert worden. eingeleitet Zur Lage in Spanien Ausbildung ſpaniſcher bolſchewiſtiſcher Flieger in Frankreich Paris, 18. Dez.„Echo de Paris“ berichtet, daß eine Gruppe von ſpaniſchen roten Fliegern in Paris eingetroffen iſt. Sie wer⸗ den auf dem Flugplatz Orley an Bord moder- ner franzöſiſcher Bombenflugzeuge ausgebildet werden. Das Blatt glaubt auch behaupten zu können, daß die Bolſchewiſten von Valencia unmittel⸗ bar, alſo ohne Einſchaltung von Mittelsperſo⸗ nen, einer franzöſiſchen Waffenfabrik einen großen Auftrag erteilt haben. Von den be⸗ ſtellten 400 Tonnen Kriegsmaterial ſeien in⸗ zwiſchen 200 Tonnen bereits geliefert worden. Tolle Zuſtände auf einem roten ſpaniſchen Handelsſchiff London, 18. Dez. Die engliſchen Einwan⸗ derungsbehörden haben ſich mit einem Fall zu befaſſen, der bezeichnend für die Zuſtände iſt, die heute auf den Handelsſchiffen der ſpaniſchen Bolſchewiſten herrſchen. Zwei Offiziere der Anduts Mendi hatten ſich wegen unerlaubten Aufenthaltes auf engliſchem Boden zu verant⸗ worten. Die Offiziere ſagten aus, daß ſie ihr Schiff hätten verlaſſen müſſen, weil ſie be⸗ fürchteten, von der Mannſchaft ermordet zu werden.(1) Sie hatten vorher auf Anordnung der engliſchen Polizei kommuniſtiſches Propa⸗ gandamaterial, das an Bord des Schiffes ge⸗ funden worden war, vernichten laſſen müſſen. Das hatte die kommuniſtiſche Beſatzung— an Bord des Schiffes gab es natürlich auch einen Sowjet— ſo in Wut gebracht, daß die beiden Offiziere ſich ihres Lebens nicht mehr ſicher Rundfunk- Programm Sonntag, 20. Dezember Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert, 08.00 Der Bauer ſpricht — Der Bauer hört. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Fackelträger deutſchen Glaubens wollen wir ſein. 10.45 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 11.00 Der Regenbo⸗ gen. 11.15 Deutſcher Seewetterbericht. 11.30 Bach⸗Kantate. 12.00 Standmuſik aus der Feld⸗ herrnhalle. 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. 13.00 Glückwünſche. 13.10 Konzert 14.00 Kinderfunkſpiel. 14.30 Lieder, Tänze u Melodien aus Polen. 15.00 Ratſchläge zur Sippenforſchung. 15.15 Abſeits vom Wege 16.00 Weihnachtsmuſik für Violine und Har⸗ monium. 16.15 Heiter und bunt zur Nachmit⸗ tagsſtund. 17.15 Südtiroler Weihnachtslieder 18.00 Melodie und Rhythmus. 19.30 Deutſch⸗ land⸗Sportecho. Funkberichte und Sportnachr. fühlten und ſich ohne Erlaubnis auf engliſchen Boden flüchteten. Jüdiſcher Großbelrüger verurleilt München, 18. Dez. Drei Tage lang ſtand der 50jährige, aus dem Bezirk Kiew ſtammende, ſpäter in Jugoflawien anſäſſige Jude Ju⸗ lius Deutſcher vor Gericht. Seit 1915 war dieſer Volljude Inhaber einer Münchener Eiſenwarenfirma. Seine Geſchäfte gingen an⸗ fangs recht gut. In der Inflation kaufte er noch vier große Münchener Häuſer. Aber von 1932 an geriet er in immer größere Zah⸗ lungsſchwierigkeiten. Um dieſe zu verbergen, wurden die Bücher falſch geführt. So ſtellte der jüdiſche Gauner zwei verſchiedene Bilanzen auf, von denen aber keine richtig war. Die Niedertracht des Juden zeigt ſich beſon⸗ ders aus ſeiner Handlungsweiſe im Jahre 1933: Obwohl ſeine Firma zahlungsunfähig war, hatte der Angeklagte die Konkursanmel⸗ dung immer wieder hinauszuſchieben gewußt. Als man ihn ſchließlich zum Offenbarungseid trieb. mußte er eine Ueberſchuldung von 77 000 R M. zugeben. Bei der Konkurs⸗ anmeldung faßte der Angeklagte den echt jüdi⸗ ſchen Entſchluß, ins Ausland zu fliehen und möglichſt viele ergaunerte Waren mitzu⸗ nehmen. Zu dieſem Zweck beſtellte er bei nicht weniger als 116 Firmen Waren im Werte von etwa 14000 RM. in der ausgeſpro⸗ chenen Abſicht, ſie nicht zu bezahlen. Das Urteil lautete auf ein Jahr acht Monate Zuchthaus wegen Verbrechens des betrügeriſchen Bankrotts und wegen fort⸗ geſetzten Betruges. 20.00 Der große Spielzeugladen des Deutſch⸗ landſenders. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport, anſchließend Deutſchlandecho. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 22.45 Deutſcher Seewetterbericht 24.00—00.55 Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Schneebericht. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 bis 08.45 Sendepauſe. 08.45 Orgelmuſik. 09.00 Evangeliſche Morgenfeier. 09.45 Edwin Erich Dwinger ſpricht über ſeine Eindrücke von einer Spanienreiſe im November 1936. 10,00 Weihnachtsappell der SA. der Gruppe Heſſen 10.30 Chorgeſang. 11.15 Aus der Chronik der Anna Magdalena Bach. 11.30 Bach⸗Kantate 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Weih⸗ nachten ſteht vor d. Tür. 15.00 Deutſche Schol⸗ le. 16.00 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Nor⸗ diſche Lieder und Tänze. 18.30 Unter dem Ad ventskranz. 19.50 Sport. 20.00 Leipziger Ka leidoſkop. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wetter pbauſe. 23.00 Sonnwendfeier. Bekannimachungen ber N. S. D. A. B. Kreis Heppenheim AP., Gan Seſſen⸗Naffau. 9 am Man, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteflung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhe. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorberiger Anmeldung. Kreiskaſſenleitet. Die Rundſchreiben Nr. 205/36 und 206/ 1936 ſind, ſofern noch nicht geſchehen, ſofort— evtl. telefoniſch— zu erledige Die Kaſſenleiter werden nochmals auf Rundſchreiben Nr. 200/36 aufmerkſam ge⸗ macht. Die Hoheitsträger bitte ich, den Kaſſenleitern durch entſprechende Unterſtüt⸗ zung, die Erfüllung der geſtellten Anfor⸗ derungen zu ermöglichen. Ruppert, Kͤreisleiter ASB d- DA. Kreis jugendwaltung Heppenheim. Die Ortsjugendwalter müſſen bis zum 22. ſämtliche Anmeldeformulare des 4. Reichsberufswettkampfes an die Kreisju⸗ gendwaltung einſenden. Betr.: Betriebs ugendwalter. Ich benötige von den Betriebsjugend⸗ walter bis zum 22. ſämtliche Perſonalien. Nachrichten, Schneebericht. 22.15 Sportſpiegel des Sonntags. 22.30 Wir bitten zum Tanz 24.00—02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert, 08.00 Zeit, Wetter, 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer, hör zu! 08.45—09.00 Sendepauſe. 09.00 Evangeliſche Morgenfeier 09.30—10.00 Sendepauſe. 10.00 Fackelträger deutſchen Glaubens wollen wir ſein. 10.30 Chorgeſang. 11.00 Weihnachten auf allen Meeren. 11.30 Bach⸗Kantate. 12.00 Konzert 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.50 10 Mi⸗ nuten Erzeugungsſchlacht. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 15.00 Am Morgen vor der Uraufführung. 16.00 Muſik z. Unterhaltung. 18.00 Kleine Abendmuſik. 18.30 Allerhand aus dem Schwobaland. 19,30 Tur⸗ nen und Sport— haben das Wort. 19.55 Vor⸗ ſpruch zur Oper„Die Perlenfiſcher“. 20.00 Die Perlenfiſcher. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. Montag, 21. Dezember Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter für die Landwirtſchaft, anſchließend: Fröhlicher Wochenanfang. 07.00 Nachrichten. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 10.00 Grundſchulfunk. 10.30—11.15 Deutſcher See⸗ wetterbericht. 11.30 Zeitgemäße Pfälzer Weih⸗ nachtsbäckereien. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört, anſchl. Wetter. 12.00 Konzert. 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter und Börſenberichte, Programmhinwei⸗ ſe. 15.15 Schallplatten. 15.25 Pfefferkuchenbak⸗ ken— eine Luſt oder eine Laſt? 15.40 Valborg Landberg ſingt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Bücherſtunde. 18.20 Nomaden am Golf von Bengalen. 18,40 Zwiſchenmuſik. 18.50 Weihnachtsfeier des Gaues Groß⸗Berlin der NSDAP. 19.15 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchlandecho. 20.00 Kernſpruch, Wet⸗ ter und Kurznachrichten. 20.10 Klingender Wunſchzettel. 22.00 Wetter. Nachrichten, Sport, Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Deutſcher Seewetterbericht. 23.00—23.45 Sonnwendfeier. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit. Wetter. 06.05 Gymnaſt. 06.30 Konzert. 07.00 Nachrichten. 08.00 Waſſer⸗ ſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 Weihnachten auf der Inſel Martin Gareia. 09.45—10,00 Sendepauſe. 10.00 Der Ziehſack brummt. 10.30—11.15 Sendepau⸗ ſe. 11.15 Für dich, Bauer. 12.00 Schloßkonzert. 13.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00—15.30 Sendepauſe. 15.30 Zeitgenöſſiſche Muſik für die Jugend. 16.00 Muſik am Nachmittag. 16.50—17.00 10 Minuten wird erzählt. 17.45 Wir beſuchen die und Freitag Ausſtellung der Techniſchen Werke in Stuttg. 18.00 Fröhlicher Alltag. 18.50 Weihnachtsfeier des Gaues Groß-Berlin der NSDAP. 19.45 Soldat ſein als Beruf. 20.00 Nachrichten. 20.10 Einige von Vielen. 21.00 OeſterreichiſcheWeih⸗ nachten. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Weihnachtslieder. 22.55 Schalt⸗ 23.45 Kleines Konzert. 24.00—02.00 Nachtmuſik. 894 letzt 15 4 dan tz in geg ordertz dun m Rule, 1. au U 1 25 heſchehn, f kiltdige kdals auß ſerſfam ge e ih, den Uliterſit, 1 Wo, Weeizleitr — . bis zun e des 4, Kleis. wenge, zasonlien zponſſpiegel zum Lan; Wr, odd 464000 J torgenftet Facelträgn in. 10) auf allen Konzert 50 10 Mi- ſinderſunk. 15% Am 0 Nuſik z. mil. 180 150 Tur⸗ 1900 Vor⸗ n, Veteet, All bis getter für Fröhlicher 9000900 1 u. 1000 ſcher Zee⸗ get Weih⸗ ſprich— Zernutte. ſnclichten. 0 1500 hinwei⸗ uchenbal Valbeth ae 90 * ³⁰ ar n bret! * Veb⸗ lingendet ahrichel. ine leite terberich. Gum. 4 9 Poſer⸗ 11 et Je ile ll endepau' Fonzert Allerlei adepauſe Jugend 1700 10 ihn di 11 70 ctsfeie 7 90 1 11. 00 J Weib 1 Vetter, Schal“ gleines wartet, vielleicht Nr. 51 Maria im Schnee Peter Hollbach verabſchiedete ſich an der egkreuzung von ſeinem Arbeitskameraden. ie Einladung desſelben, an der Chriſt⸗ feier im Kreiſe ſeiner Familie teilzu⸗ nehmen, ſchlug er rundweg ab.„Wozu“, dam es verbittert von ſeinem Munde,„ich würde euch nur die Stimmung verderben; — feiert man tüchtig!“ Mit dieſen Worten wandte er ſich ab und pfte durch den fußhohen Schnee davon. m Stangenholz knackte es, aber es war nur der Wind, der zeitweiſe mächtiger an⸗ ſchwellte. Dann klang es im Walde wie Orgelmuſtk. Der Mann verſchnaufte einen Augenblick, Hlopfte ſich den Schnee von der Joppe. Seine Tochter hatte aus der Großſtadt eſchrieben und um Hilfe gebeten. Wie and es in dem Brief?„Beim Andenken an die gute Mutter beſchwöre ich Dich...“ Nein!— Nein!— Sie hatte ſich ihr Un⸗ 4 ſelbſt verſchuldet; mochte ſie zuſehen, o ſie mit dem Kinde blieb,— in ſeinem Hauſe war kein Platz dafür! Das war vor drei Wochen geweſen. Der Brief lag unbeantwortet in der Schublade. Und heute war Heiligabend! Er beſann ſich, wie einſam und nieder⸗ rückend die Feſttage in den letzten Jahren mmer für ihn geweſen waren. Stunden⸗ hatte er am Ofen geſeſſen und in die lut geſtarrt, fernen, verlorenen Bildern nachſinnend. Sollte es diesmal wieder ſo ſein? Wie Jeail ſtieg es in ihm empor, die Gedanken hetzten und jagten ſich:„Es iſt dein Kind! Auf dem Sterbebett ſchwurſt du in die 7 K der Mutter, daß du die Tochter vor ot und Drangſal bewahren wollteſt!“ Wie hatte ſie gebettelt, wieder heim⸗ kehren zu dürfen, fort aus der großen Stadt, die ſie quälte und ängſtigte. Heim⸗ weh— ſo jammerte es die unbeholfene Kinderſchrift! And er, der Vater, hatte nur die hart⸗ herzige Antwort:„Das Leben iſt kein Bilderbuch! Du mußt es lernen!“ Seine Tochter! Dem Erſtbeſten ſich an den Hals zu werfen... Die Leute im Dorf würden mit den Fingern auf ihn zeigen: „Seht, das iſt der Vater von ſo einer!“ Nein! Er durfte nicht weich werden; 1 72 ſie zuſehen, wo ſie mit dem Bankert ieb! Immer dichter flockte der Schnee. Kaum war der Weg noch zu erkennen, der quer durch die Schonung nach dem kleinen Wald⸗ hüterhauſe führte, das er bewohnte. Wieder hielt er inne. Wenn es nun doch chon zu ſpät war?— Drei lange Wochen hindurch hatte ſie auf eine Antwort ge⸗ gedarbt und mit dem Kinde gehungert!—„Lieber Himmel“, ſtöhnte er auf. Das Schneetreiben wurde ſtärker. Nu noch mühſam kämpfte ſich der Mann vor ärts. Im UAmherſpähen, ob er auch den Weg richtig einhielt, gewahrte er ſeitlich unter einer hohen Schirmtanne einen dunklen Fleck. Wahrſcheinlich ein Tier des Waldes, das dort Schutz vor der Kälte ſuchte! Snige Schritte noch, aber wie gebannt blieb er ſteben, und nur ein qualvoller Auf⸗ chrei entrang ſich ſeinen Lippen:„Maria!“ un ſank er in die Knie. Unter der Schirmtanne, von ſilbernen weigen umſponnen, ſaß des Waldhüters ochter. Eng an ihre Bruſt geſchmiegt, in wollene Tücher gewickelt, atmete ruhig und friedlich das Kind. Auf dem blonden Scheitel der Mutter glitzerten die Schneekriſtalle. Leidvoll um ihre Mundwinkel zitterte ein mildes, ungläubiges Lächeln, als ſie den Vater ſprechen hörte:„Mariele, mein gutes Mariele, brauchſt doch nicht im Schnee zu ſitzen, haſt doch noch einen Vater, einen böſen, hartherzigen Vater, der beinahe eine große Sünde auf ſeine Seele geladen hätte!“ Kurze Zeit danach warfen die Fenſter des Waldhauſes ihren ſchimmernden Glanz in den tief verſchneiten Wald, der vom Sang des Windes wie mit himmliſchen Stimmen erfüllt war. a Ueber dem Hauſe aber, in unendlicher Klarheit. leuchteten die Sterne der Heiligen Nacht Bert Brenneeke 2 l —— 1936 N 7 „ kommt mit Zeichnung Kiehlich M seinen Gaben!“ „Dom himmel hoch, da komm ich her. Weihnachtserzählung von Grete Schoeppl Sacht und leiſ' fielen draußen die Flocken ur Erde.. Hanneli ſtand in ihrem langen achtgewand am Fenſter und blickte mit ihren großen blauen Kinderaugen in das duftige Weiß hinaus, das Gaſſen und Straßen, Buse und Baum, Weg und Steg deckte. Selbſt der kleine Ziehbrunnen drüben an der Ecke hatte eine duftige Haube aufgeſetzt bekommen. Hanneli patſchte in die Händchen. Hei, war das luſtig, wie raſch und dicht, groß und voll die Flocken fielen! Alle von hoch, hoch oben herab, geradezu vom Himmel. Hanneli erinnerte ſich des ſchönen Liedes, das ſie eben in der Schule gelernt hatte: „Vom Himmel hoch, da komm ich er Ach ja, und morgen war Weihnachten. Das Chriſtkindlein kam doch auch direkt vom Himmel, oh, wenn ſie das doch einmal ſehen könnte! Keine Weihnacht noch von all den ſechs Weihnachten, die Hanneli bereits auf Erden durchlebt hatte, hatte ſie das Chriſtkind geſehen, ſtets hatte es ge⸗ heißen:„Eben jetzt iſt es davongeflogen!“ oder:„Schau, dies kleine Flimmergold, Hanneli, das hat das Chriſtkindlein im Weiterfliegen verloren!“ „Oh, wie ſchön müßte es ſein, wenn ich das Ehriſtkindlein nur einmal ſehen könnte!“ ſeufzte das Hanneli, und plötzlich hatte es einen wundervollen Plan. Es wollte Jaufen, ſo weit, bis ans Ende des Ortes, ſo weit, wie es noch nie im Leben geweſen, dorthin an den Horizont und fragen, ob ſie nicht das Chriſtkind ſehen könne, ſie hätte ſo große Sehnſucht nach ihm. Gedacht, getan. So wie das Hanneli da ſtand in ſeinem weißen Nachthemdchen, ſo machte es ſich auf die Wanderſchaft. Es nahm nur Mutters wollenes Umhängetuch, Schuhe und Strümpfe, und fort ging's in das dichte Schneegeſtöber hinaus, immer e ützerge„ ütterchen würde ſie ſchon nicht ver⸗ miſſen! Die ſaß den ganzen Tag an der Nähmaſchine, ſeit Vati einmal vor langer Zeit fortgegangen war, weinte ſie ſo viel und war ſo traurig. Und wenn Hanneli fragte, was ſie habe, da ſagte ſie nur ſtets:„Mädi, bitte, ſei ſtill, das verſtehſt du doch nicht!“ Aber Vati war nicht geſtorben, das wußte ſie. Hanneli litt ſo in Sehnſucht nach ihrem heißgeliebten Papa, aber ſeit ſie bemerkt hatte, daß Mama immer ſo unſagbar traurig wurde, wenn ſie von Vati zu jam⸗ mern anfing, ward das kleine Mädchen ganz ſtill und litt alles für ſich allein. Drum, wenn ſie heute an die Himmels⸗ tür kommen würde, da würde ſie gleich dem lieben Chriſtkind ſagen, daß es doch helfen möchte, daß Vati wieder nach Hauſe käme. Immer weiter und weiter eilte das Hanneli. Der Heimatsort war ſchon längſt zu Ende, einſam ward es um das kleine Mädchen, von der Himmelstür war keine Spur zu ſehen. Ganz in der Ferne blinkten Lichter auf. Hanneli beflügelte ihre Schritte. Neue Kraft beſeelte ſie. und ſiehe, die Lichter wurden immer größer, immer neue tauchten auf, endlich war es ein ganzes Meer von flimmernden Lichtpunkten. Nein, das war nicht die Himmelstür, das war eine grohe, fremde Stadt, in die das Hanneli kam. Bei einem der erſten Häuſer klopfte ſie an. Da war gerade ein junges Weib am .— geſtanden, hatte zum nachtdunklen immel aufgeſehen und gebetet:„Herr, nachtdunkel iſt es auch in meiner Seele Ich bin ſo ſchwarz vor dir, daß ich kaum zu dir aufzublicken wage! And morgen Weihnacht!. Auch ich bin einſt ein Kind eweſen voll Lilienreinheit, wie der 8 Schnee auf den Firnen! So glücklich wil damals bin ich nie wieder geweſen, auch dann nicht, als mein liebſter Jugendgeſpiele nach Jahren der Trennung wieder auf⸗ tauchte und mir ſeine Liebe geſtand. Ich habe ihn hoffen laſſen, obwohl ich wußte, daß er meinetwegen Weib und Kind verließ! Aber das muß nun anders werden! Eine ſolche Liebe kann auf die Dauer nicht be⸗ glücken! Oh, daß ich doch gleich von Anfang an die Kraft gehabt hätte, ihn abzuweiſen ßer doch meinen Bitten, zu den Seinen zurückzukehren, Gehör ſchenken möchte! Mein Gott, gib mir, bitte, ein Zeichen, daß ich noch Gnade vor Deinen Augen findet darf, daß ich nicht ganz verloren bin, und hilf auch ihm, daß er endlich von mir laſſe find wieder auf den rechten Weg zurück⸗ inde!“ In dieſem Augenblick klopfte es leiſe an 1 Türe. Das junge Weib öffnete. raußen ſtand ein Kind, im langwallenden, weißen Gewande, weiße Flocken im golde⸗ nen Lockenhaar, mit großen, blauen, ver⸗ träumten Augen und einem ſüßen, faſt verklärten Lächeln. Anwillkürlich kniete die junge Frau nieder. Aber nein, nein, es war ja nur ein Traum, es konnte ja nicht ſein.„Wer biſt du?“ fragte ſie das kleine Mägdelein, das wie das Himmelskind ſelber ausſah, Das Hanneli war zu Tode müde, in ihm begann ſich alles zu drehen, nur ein Satz war lebendig in ihm geblieben, den es nun laut und langſam wiedergab:„Vom Him⸗ mel hoch, da komm ich her.“ Das Herz des Weibes zuckte, von Wun⸗ derbarem, Unausſprechlichem berührt.„Das Zeichen! Das Zeichen!“ Welch ein Jubel! And unter Schuld und Sünde verſchüttet geweſener Kinderglaube blühte in ihrem 8 auf, reines Kinderglück erfüllte ihre ele. Spät abends eilte ein Mann durch die Straßen der Stadt, dem ſchützenden Dache Morgen iſt Weihnacht! ging es durch — 2 Sinn, die erſte Weihnacht, die ich nicht zu Hauſe verbringe! Was wird 187 0 machen und mein liebes Weib? hr Sterne da oben, grüßt ſie vieltauſend⸗ mal, aber ich bin zu ſchwach, mich von hier loszureißen, wenn ich auch weiß, daß nur bei den Meinen mein Glück wohnt!“ „Morgen iſt Weihnacht!“ So iſt auch ſein Gruß, mit dem er heute nach Hause kommt. „Aber heute iſt ſchon das Chriſtkind zu uns gekommen!“ ſagt die Frau. Sie führt den verwundert Dreinblicken⸗ den in das Zimmer, zeigt ihm das Han⸗ neli, das in der Diwanecke ſchläft und wie ein Englein anzusehen iſt.„Das iſt das Chriſtkind“, fährt das Weib leiſe fort,„es hat es ſelbſt geſagt, als es hier eintrat; „Vom Himmel hoch, da komm ich her...“ Wie gebannt ſtarrt der Mann auf das ſchlafende Englein.„Aber das iſt doch mein, mein Kind, mein kleines vielliebes, goldiges Hanneli!“ „Meinſt du nicht, daß es dann erſt recht N 8 1. anneli ſchlägt die Augen auf, erkennt ihren Vater, ſie braucht nicht allein zu Mütterchen zurückzugehen, ſie hat das Chriſtkind gefunden, ſie bringt es heim, und noch nie haben die Weihnachtsglocken ſo ſchön geläutet, als da das Hanneli mit ſeinen Eltern morgen unter dem Lichter⸗ baum ſteht. „Vom Himmel hoch, da komm ich her. Auch eine Andere iſt heute davon über⸗ ſtrömend beſeligt! Himmel und Erde ves⸗ bindet heute ein Band der Liebe. „Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede den Menſchen auf Erden, die eines guten Willens ind!“ kreislauf 4 Von Hanns Lerch Ach, das iſt ſchon lange her Ich war ein Bengel von achtzehn Jahren und trug die rote Primanermütze. Ein ganz beſonderer Frühling war ins Land ge⸗ kommen. Tanzſtundenzeit Ich muß mir eine alte Holzkaſſette aus der Schreibtiſchlade nehmen. Da iſt ein Bild von dir drin, Maria. Du lachſt drauf, und deine großen Augen ſehen ſo fröhlich aus, als hätteſt du eben, wie du es gern ruteſt, das Köpfchen geſchüttelt, daß die Söpfe flogen. Und dieſer Lenz wurde noch ganz ſchön, als die Schützengilde in unſerem Städtchen das Pfingſt⸗Vogelſchießen feierte. r ſchon die Aufregung, wenn der chützenhauswirt die grünen Girlanden an ſämtliche Türrahmen hängte, dann, wenn die Karren der Jahrmarktsleute kamen und auf dem Schützenplatz die luſtige bunte Zeltſtadt aus dem Boden wuchs.. Was ab's da nicht alles! Fakire, die leib⸗ haſtiges Feuer aßen, Automobilkaruſſells, deren Wagen eine halbe Kreisrunde im Dunkeln fuhren, Luftſchaukeln und eine Rutſchbahn. Und dieſes Schützenfeſt wurde von der warmen Pfingſtſonne angelacht, als wäre St. Peter kein Fiſchersmann geweſen, ſon⸗ dern hätte die andere Waid mit Pfeil und Bogen geliebt. Ich ſah die bunte Schleife in deinen braunen Locken, dann waren wir zuſam⸗ men. Karuſſell ſind wir gefahren, und als es dunkel wurde, habe ich dir einen Hand⸗ kuß gegeben und war ſo erſtaunt über meinen Mut, als hätte ich alle Heldentaten der Welt hinter mir. Neben dem Karuſſell ſtand eine Photo⸗ 8 Es war unmenſchlich teuer. chtzig Pfennig verlangte der Mann im weißen Kittel für ein Bild, das wir aber auch gleich mitnehmen durften. Und ich Leichtfuß beſtellte zwei Bilder. Sie waren ſehr blaß, aber ſie haben ſich bis heute ge⸗ halten. Wie oft habe ich dir in der Tanzſtunde von dem Bilde erzählt, das ich wie ein Fanbetef verwahrte. Bei deinem Lieb⸗ ingswalzer„Frühlingsſtimmen“ von Johann Strauß. Wie ſchnell verflogen die Abende! Wie ſchnell war der Tanzſtunden⸗ ball herangekommen. Sogar Theater ſollte geſpielt und ein Einakter aufgeführt werden. Verfaßt hatte ihn unſer Ordinarius, unſer alter guter Profeſſor X., der zeitlebens ein verkannter Schiller war und die Theaterrezenſionen für unſer Intelligenzblatt ſchrieb. Eigent⸗ lich war der Einakter gar nicht luſtig, ſon⸗ dern furchtbar traurig. Er handelte von der Liebe eines armen, hübſchen jungen Mannes zu der Tochter eines Geizhalſes. Der aber ließ ſich(natürlich hinter der Szene) kurz vor Schluß beinahe von einem Wagen überfahren, deſſen Pferde durch⸗ ſegtens g. waren, natürlich wurde er im etzten Augenblick von dem jungen Mann ur Seite geriſſen. Zum Schluß pochte i 5 ſchwarzes Geizhalsgewiſſen ſo, daß ſeinen Segen gab. Wie geſagt, das Stück war furchtbar fraurig und furchtbar ſentimental. Aber in den damaligen Zeiten heulte man gern ein Tröpfchen im Theater. Nun gab's in dem Schützenhausſaal eine Bühne, die ſeit Menſchengedenken mit drei Dekorationen auskam. Die erſte war ein mächtiger Feſt⸗ ſaal in Rot, Weiß und Schwarz mit un⸗ endlich vielen kerzengeraden Säulen und einer prachtvoll gewölbt⸗gemalten Decke. Die zweite war ein bürgerliches Zimmer mit blauer Tapete und Sternchenmuſter darauf. Die dritte war die übliche freie Landſchaft. Nun, wir ſpielten natürlich im bürger⸗ lichen Zimmer. Aber hinter dem Proſpekt hing ein Stück der freien Landſchaft. An dem Abend der Aufführung ſtanden wir hinter der Bühne und warteten auf unſer Stichwort. Das Lampenfieber klopfte in uns bis zum Halſe. Im Halbdämmern ſah ich Marias feines Profil. Ich memorierte meine Rolle. Als ich vor dem Geizhals zum erſtenmal ſtand, hatte ich zu ſagen:„Wenn ich auch arm bin, ſo habe ich dennoch ein Recht auf Zuneigung wie jeder andere Menſch. Das dürfen und werden Sie mir nicht aus dem Herzen reißen. Ich werde Ihre Tochter lieben, ſo lange ich einen Atemzug in der Bruſt habe Ich ſprach die Worte leiſe und ſah Maria an. „Wenn ich ſo etwas auch im Leben ſagen dürfte..“ flüſterte ich. Sie hörte es und neigte den Kopf, eben⸗ ſo leiſe ſagte ſie mir mit den Worten, die auch ſie in ihrer Rolle zu ſagen hatte: „Vater, willſt du zu deinem einzigen Kinde ſo hartnäckig ſein? Gib ihn mir, denn ich habe ihn lieb—“ Da ſuchte ich Marias Hand und ſprach nochmals:„Bühne oder Wirklichkeit?“ Sie ſchwieg, tat, was Millionen Frauen in ſolchen Augenblicken tun. Ich umfaßte ſie und küßte ihren Mund. „Stichwort, ihr müßt raus!“ ziſchelte eine Stimme. Wir ſtanden im Rampenlicht. Es ging wie am Schnürchen. Der Kreis meiner Tanten hatte naſſe Taſchentücher. Des Profeſſors Geſicht lachte vor Autorenſeligkeit. Uns beiden aber war, als ſchwebten wir im Tanz nicht über das Parkett des Schützenhausſaales, ſondern wanderten über Wieſen, über und über beſtickt mit Lenzblumen. Die Fiedelklänge der Stadtmufikanten ſchienen uns Aeolshar⸗ fen. Die nächſten Tage barſten faſt vor Jubel und Seligkeit. und doch waren wir nicht unbeobachtet geblieben. Eine Tante Marias hatte uns mit ſcharfen, alt⸗ jüngferlichen Augen beobachtet. Eines Tages kam Maria nicht zur ver⸗ abredeten Zeit. Ich wartete, eine, zwei, drei Stunden, hatte eine Herzensangſt, ihr könnte etwas zugeſtoßen ſein. Fand die Nacht keine Ruhe. Am andern Tage erfuhr ich's. Die Eltern hatten ſie in Pen⸗ ſion geſchickt. Mir floß das Leben uner⸗ träglich gleichgültig dahin. Als es Herbſt geworden war, und die Bäume bunte Blätter trugen, hieß es, ſie kehre zurück. Als aber längſt der Novemberwind die Aeſte kahlgefegt hatte, ſah ich ſie zum er⸗ ſten Male wieder. Sie war Dame gewor⸗ den, ganz Dame, und ging mit zierlichen Schritten an der Seite eines Herrn, der ſehr würdig ausſah. Es hieß dann, der ſei ihr zukünftiger Verlobter. Ich hatte Selbſtmordgedanken, trug allen Schmerz der Welt mit mir herum. Eines Tages ſtand die Verlobungsanzeige im Intelligenzblatt. Sogar eine dicke Blumenranke glänzte darum. Ich haßte Marias Verlobten wie die Peſt, einmal ertappte ich mich ſogar, daß ich dem Braut⸗ paar heimlich im Stadtpark folgte. Meine Hand zuckte nach einem Stein. Meine Phantaſie malte ſich aus, daß dieſer Stein beſſer ein Revolver wäre, ich Maria von dieſem Mann befreite und als Märtyrer in den Kerker käme. Glücklicherweiſe be⸗ ſaß mein Vater keine ſolche Waffe, beim Eiſenhändler gab's höchſtens Taſchen⸗ teſchings, und die auch nur für Erwachſene. Dann nahte das Examen. Als ich Mulus war, hatte Maria längſt als junge Frau die Stadt verlaſſen. Auch ich drehte dem lieben alten Neſt den Rücken. Das Leben wirbelte mich durch ein Dutzend bewegter Jahre. Ich lernte Frauen kennen und lernte von Frauen Abſchied nehmen. Durch einen Zufall kam ich wieder in das Städtchen. Weder Krieg noch Zeit⸗ geſchehen hatten hier etwas geändert. Die Häuſer trugen genau dieſelben ſpitzigen Giebel wie damals, und an warmen Som⸗ mertagen ſaßen Gevatter Müller und Meier genau wie damals auf den Bänken vor der Haustür und rauchten ihre Pfeifen. Da ſchritt ich eines Nachmittags an der Seite eines früheren Kameraden dahin. Auf einmal kommt uns ein Mädchen ent⸗ gegen, ich ſehe ſie an und ſtutzte. Die Jugenderinnerung wird ſo mächtig in mir, daß ich ſtehen bleibe. „Wer war denn das...“ fragte ich den Bekannten. „Die jüngſte Schweſter deiner damali⸗ gen Tanzſtundenliebe—“ „Richtig, richtig!“ ſagte ich leiſe. Da⸗ mals hatte ich kaum gewußt, daß Maria Geſchwiſter hatte. daß ich mich Nicht nur Zufall war's, verliebte. Was ſoll ich viel erzählen! Gegen Weih⸗ nachten ſtand genau ſo groß wie damals unſere Verlobungsanzeige im Intelligenz⸗ blatt, ſogar dieſelbe Blumenranke war darum. An einem froſtigen Januarnach⸗ mittag gingen wir im Stadtwald ſpazie⸗ ren, mit funkelnagelneuen Verlobungs⸗ ringen. Da bemerkte ich, daß ein junger Menſch uns folgte, ſich eiligſt verbarg, wenn ich den Kopf wandte. Ich blieb ſtehen. „Was haſt du?“ fragte Marias Schweſter. 8 „Wir werden beobachtet.“ Sie errötete und blickte zu Boden. „Kennſt Du den jungen Menſchen?“ „Ja“, entgegnete ſie faſt unhörbar,„es iſt mein— Tanzſtundenherr... Der geplatzte Weihnachlsmann Von Udo Wolter Wenige Tage vor jedem größeren Feſt fuhr der Vater ſtets in die Stadt, um Ein⸗ käufe zu machen. Wenn er dann am Abend, beladen mit allerlei geheimnis⸗ vollen Paketen und Päckchen zurückkehrte, ſtanden meine Brüder und ich im Zimmer, wo die ganzen Herrlichkeiten unausgepackt in die große Anrichte wanderten und ver⸗ ſuchten aus der Form, Größe oder dem Duft, der den Tüten und Käſten ent⸗ ſtrömte, auf deren Inhalt zu ſchließen. Gingen hierbei die Meinungen ausein⸗ ander, ſo bekräftigten wir unſere Behaup⸗ tungen durch Wetten. War dann der erſehnte Feiertag gekom⸗ men, wo meine Mutter mit einem kleinen Schlüſſel die Tür der Anrichte öffnete und die darin verborgenen Schätze an das Tageslicht holte, ſtieß der Gewinner ein Freudengeheul aus und zog ſich, nachdem die Süßigkeiten von den Eltern verteilt worden waren, mit ſeinem Gewinn, der in den meiſten Fällen aus ein paar Bon⸗ bons oder einem Stück Schokolade beſtand, zurück, um ihn ſogleich zu verzehren. Bis wir eines Tages unſerem Vater feierlich, mit roten Köpfen, verſprechen mußten, keine Wetten mehr abzuſchließen. Dieſes Verſprechen hatte ſeinen Grund in dieſer Geſchichte: Es war kurz vor dem Weihnachtsfeſt, als wir eines Abends, nachdem die ge⸗ heimnisvollen Pakete weggeſchloſſen wor⸗ den waren, mit erregten Geſichtern zu Bett gingen und uns noch beinahe im Nachthemd geprügelt hätten, wenn die Mutter nicht dazwiſchen getreten wäre. Urſache war ein hoher, bunter Karton, über deſſen Inhalt jeder von uns dreien anderer Meinung war und auf den wir ziemlich hohe Wetten abgeſchloſſen hatten. Bei dem Gedanken an dieſe Wette war wohl uns allen nicht ganz behaglich zu⸗ mute, denn jeder fürchtete im geheimen, der andere könnte der Glückliche ſein und die zwei Tafeln Schokolade, die ihm von den Verlierern zu zahlen waren, in die Taſche ſtecken. Da bot ſich uns plötzlich, ſchon zwei Tage vor dem Weihnachtsfeſt, die günſtige Ge⸗ legenheit, unſere bis auf das äußerſte ge⸗ ſpannte Neugierde zu befriedigen. Mein Vater arbeitete oben in ſeinem Zimmer. Man konnte das gleichmäßige Geklapper der Schreibmaſchine bis in die unteren Räume vernehmen. Unſere Mutter war in der Küche beſchäftigt. Da entdeckten wir, daß die Tür der Anrichte nicht abge⸗ ſchloſſen war. Stumm ſtanden wir davor und trauten uns nicht anzuſehen, da jeder fürchtete, der andere könnte ihm ſeine Ge⸗ danken vom Geſicht ableſen. Wir wuß⸗ ten, daß es uns ſtreng verboten war, ſchon vor dem Feſt die Geſchenke anzu⸗ ſehen, doch die Neugierde war ſtärker als wir. „Eigentlich iſt es ja nicht ſo ſchlimm und außerdem ſieht es ja niemand, wenn wir...“, ſagte ich und verſtummte plötz⸗ lich vor der Kühnheit Feiner Worte. Doch ſchnell ſtimmten meine Brüder mir bei, und nach einigen Augenblicken des Zögerns lag ich vor der offenen Anrichte auf den Knien und holte aus dem dunklen Fach den bunten Kaſten heraus. In der näch⸗ ſten Minute ſollten wir endlich wiſſen, wer Sieger war. Mit ein wenig zitternden Händen öffnete ich behutſam den Karton, und vor uns lag auf grüner Holzwolle ein großer Schokoladen⸗Weihnachtsmann, der aufklappbar und mit Konfitüren ge⸗ füllt war. Mein jüngſter Bruder hatte gewonnen. Mein Bruder und ich ſahen uns ent⸗ täuſcht an, doch dann ließ uns die Neu⸗ gierde auf den Inhalt des Weihnachts⸗ mannes für das erſte unſeren Aerger ver⸗ geſſen. Anſtatt ihn wieder in die An⸗ richte zu legen, öffneten wir vorſichtig das Band, das ihn umgab und beſtaunten die köſtlichen Pralinen Die Verſuchung war zu groß. Wir beſchloſſen uns ein Stück zu teilen. Doch im nächſten Augenblick geſchah das Furchtbare. Mein Bruder hatte die eine Hälfte des Weihnachtsmannes nicht feſt genug gehal⸗ ten. Plötzlich lag ſie in zwei Teile zer⸗ ſprungen auf dem Boden. Wir drei ſahen uns entſetzt an, und ich überhäufte, ebenſo wie mein Bruder, den Wiſſetäter mit Vor⸗ würfen. Bei dem Gedanken, daß man un⸗ ſere Schandtat jetzt entdecken würde, wäre ich am liebſten aus dem Hauſe gelaufen und für einige Tage verſchwunden. Aehn⸗ liche Empfindungen mußten wohl meine Brüder haben. Doch da hatte ich einen rettenden Ge⸗ danken. Die Bruchſtellen der geplatzten Hälften paßten noch genau aufeinander. Vielleicht konnten wir ſie auf irgendeine Art wieder zuſammenkleben und dann den Weihnachtsmann wieder heimlich in die Anrichte mogeln. Niemand würde dann den Schaden merken. Meine Komplizen ſtimmten mir bei. Der Uebeltäter mußte den Kaſten unter ſeine Jacke nehmen, die Türen der Anrichte wurden geſchloſſen und mit klopfendem Herzen ſchlichen wir uns wie drei Verſchwörer auf unſer Zimmer hinauf, immer gegenwärtig, unſerer Mut⸗ ter oder einem der Mädchen zu begegnen. Doch niemand hatte uns geſehen und auf⸗ atmend verbargen wir den Kaſten im Kleiderſchrank, um die Reparatur am Abend nach dem Eſſen auszuführen. Wir beſorgten uns heimlich einen kleinen Spi⸗ rituskocher, von denen wir mehrere im Hauſe hatten und warteten auf den Abend. Doch trotz unſerer Angſt aßen wir noch zwei Pralinen auf, mit dem Troſt, die an⸗ deren Konfitüren ſo zu verteilen, daß nie⸗ mand den Verluſt merken würde. Am Abend zündeten wir den Kocher an, erwärmten die Bruchſtellen leicht und ver⸗ ſuchten ſie dann aufeinander zu preſſen, um ſie ſo erkalten zu laſſen. Doch dies Unternehmen mißlang gänzlich. Die Hitze der Flamme, die Wärme unſerer Hände machten nach vielen vergeblichen Be⸗ mühungen, die beiden Hälften zu ver⸗ einen, aus dem ſtolzen Weihnachtsmann ein ungefüges Gebilde, dem man ſeine ur⸗ ſprüngliche Geſtalt nicht mehr anſah. Verzweifelt ſaßen wir um den Tiſch und ſahen auf das formloſe Weihnachts⸗ geſchenk. Geld beſaßen wir nicht, um einen ähnlichen oder gleichen Weihnachtsmann zu kaufen, da wir noch für zu jung gehal⸗ ten wurden, um Taſchengeld zu bekommen. Da wir den Prügeln doch nicht entgehen konnten, beſchloſſen wir, den Weihnachts⸗ mann ſamt Inhalt zu verſpeiſen und dann den Eltern gegenüber die Unwiſſenden zu ſpielen. Im Stillen glaubte wohl keiner ſo recht an das Gelingen dieſer Schwin⸗ delei. Nachdem wir trübſinnig unſere Henkersmahlzeit verzehrt hatten, legten wir uns zu Bett und während meine Brü⸗ der ſcheinbar ſchnell einſchliefen, wälzte ich mich noch lange in unruhigen Träumen, bei denen ein rieſiger Weihnachtsmann mit einem mächtigen Prügel eine bedeut⸗ ſame Rolle ſpielte, in meinem Bett umher. Am Heiligabend kam das Strafgericht. Als mein Vater das Geſchenk nicht fand, ſtutzte er und ſah dann zu uns herüber. Im nächſten Augenblick fing mein füngſter Bruder zu heulen an, in das wir, da wir nun alles verraten ſahen, einträchtig mit einſtimmten. Ich als Aelteſter mußte den Vorgang erzählen. Mein Vater ſah ernſt vor ſich hin und ſchien gar nicht hinzuhören. Als ich meine Beichte beendet hatte, ſah er einige Zeit vor ſich auf den Boden, dann befahl er uns, ihm in ſein Zimmer zu folgen. Jetzt kommen die Prügel, dachte ich. Wir mußten alle drei auf dem großen Lederſofa Platz nehmen und dann erzählte uns der Vater die Geſchichte eines Knaben, der halt⸗ und zuchtlos durch die Welt ge⸗ gangen war, ohne jemals den Mut zur Wahrheit zu finden und der es nie zu etwas Rechtſchaffenem gebracht hatte. Ihr ſeid noch zu jung, um die ganze Geſchichte zu verſtehen“, ſchloß er ſeine Er⸗ zählung.„Doch ſie ſoll euch ein warnen⸗ des Beiſpiel ſein, euch nicht zu Aehnlichem verleiten zu laſſen.“ Dann führte er uns wieder hinunter zu der Mutter, der das Geſchenk zugedacht geweſen war. Weinend baten wir ſie um Verzeihung und ver⸗ ſprachen ihr und unſerem Vater in Zukunft keine Wetten, die diesmal die Urſache un⸗ ſeres Unglücks geweſen waren, abzu⸗ ſchließen und uns gegen alle Verſuchung ſtandhaft zu wehren. Dann wurde der Baum entzündet, und es wurde dennoch ein ſehr ſchönes Weih⸗ nachtsfeſt.. ben Ge. platzen nander. gendeine ann den iN die e dann plizen d mußte nen, die ſen und Ait ung dimnet er Mut. cgegnen. ind auf. ten in ut am en. Pit ien Spi⸗ tete im Abend. it noch die an aß nie. cher an, ind ver preſſen och dies ie hite Hände 0 det; ee e ur b. Ag pra ts⸗ meinen mann gehal⸗ men. itgehen mahts⸗ d dann den zu keinet icin unſete legten e Btü⸗ gte ich iumen, zmann hedeut⸗ umher. gericht . ſand, erübet iger 50 bit i nit e den fund meine ö Zeit il. ich. großen fühlte naben, lt ge⸗ der große Mann aus Schnee Ein Schneeball durch den Schnee gerollt— Erft geht es leicht, dann geht's nicht mehr—, Wird ganz, wie ihr es haben wollt, Zur Rolle, kang und dick und ſchwer. Die Rolle mit vereinter Kraft, Sie wird vom Boden hochgeſtellt. Nur noch ein Stück! Es iſt geſchafft! Nun haltet ſie, daß ſie nicht fällt. Schnell werden rechts und links die Schuh', Die Arme und zum Schluß der Kopf Aus Schnee geformt. Es geht im Nu, Schon ſteht er da, der weiße Tropf. Kartoffelaugen ſind geſteckt, Zur Naſe wird ein Rübchen rot, Ein Papphelm ſeinen Kopf bedeckt, Den Mund, den macht ein Loch zur Not. Die große Rute in der Hand, So ſteht er da, der weiße Mann, Blickt ſtolz von ſeinem hohen Stand Und fängt alsbald zu drohen an. Die Kinder aber lachen laut: „Du tuſt ja nur, als ob! Der Vater, auch der Lehrer haut! Doch du, du wirſt nicht grob!“ Kurt Stein Das Aller des Weihnachtsbaumes Es iſt jetzt allerhöchſte Zeit, daß Vater den Weihnachtsbaum holt, ohne den wir uns gar keinen Heiligen Abend und kein Chriſtfeſt vorſtellen können. Es iſt aber noch gar nicht allzu lange her, da wußte nan in vielen Gegenden Deutſchlands nicht, was ein Weihnachtsbaum iſt; und daß er ſich überhaupt einbürgerte, das batte eine lange Zeit gedauert. der Winker ſpringt ins Moor von Hoch oben, im Nordoſten Sibiriens, lag ſchon vor unerdenklich vielen Jahren die Stadt Werchojanſk an dem Fluſſe Jana. Nicht weit ab von dieſer Stadt, die nur aus einigen armſeligen Holzhütten beſtand und in der nur wenige Menſchen wohn⸗ ten, befand ſich ein großes trügeriſches und gefährliches Moor. Wer darüber ging und den Weg nicht genau kannte, der ver⸗ ſank und wurde nie wieder geſehen. Eines Tages geſchah es, daß der Bauer Tungutun, der auf der der Stadt gegen⸗ überliegenden Seite des Sumpfes wohnte, einen ſonderbaren Beſuch bekam. Es war ein altert Mann mit blaurotem Geſicht und blauroten Händen, der kurz vor dem Abend die Hütte betrat. Der alte Mann hatte einen langen Zapfenbart ſo hart und durchſichtig wie Glas, und wenn er ſeinen Mantel öffnete, dann wurde es kalt, und eigenartige Flocken fielen zu Boden. Tun⸗ gutun wunderte ſich natürlich über dieſen Beſuch und wußte nicht, was er aus ihm machen ſollte. Der eigenartige Gaſt aber ſagte:„Ich bin der Winter. Ich bin auf die Erde gekommen, um hier zu regieren, wie es mein Recht und mein Wille 118 „Du ſiehſt aber nicht aus, als ob du regieren könnteſt“, erwiderte der Bauer. Der Winter tat von oben herab.„Meinſt du? Na, dann will ich dir mal eine Probe meiner Macht geben.“ Er öffnete einen Mantel etwas weiter, und gleich degann es zu ſchneien, daß alles in der zütte mit weißen Flocken bedeckt war. das Waſſer in den Töpfen wurde ganz eſt und hart, und Tungutun begann vor Froſt zu zittern. Er ſagte aber nichts da⸗ zu, weil er ſich vor dem fremden und un⸗ zeimlichen Gaſt zu fürchten begann. Der Winter ſchlief die folgende Nacht dei dem Bauern in der Hütte, und ob⸗ gleich ſich Tungutun mit allen ſeinen ſie⸗ ben Renntierfellen zugedeckt hatte, war er doch am anderen Morgen ganz ſteif ge⸗ kroren. Sein ſeltſamer Gaſt aber ſagte: Ich will meine Wanderung fortſetzen. Wenn ich nämlich ganz um die Erde herum bin, dann bin ich Herr aller Länder, iller Menſchen, aller Tiere und aller Pflanzen, und das will ich natürlich auch ein! Kannſt du mir übrigens den Weg nach Werchojanſk zeigen? Ich bin noch fremd hier zu Lande, und wenn ich mich verlaufen würde, wäre mir das ein un⸗ paſſender Zeitverluſt.“ Tungutun war ein guter Mann. Er war ſogar ſo gut. daß er ſeine rieſengroße Furcht vor dem Winter bezwang. Er wußte auf einmal, daß der Winter eine Schreckensherrſchaft führen würde, und das wollte Tungutun zu verhindern ſuchen. Er hatte einen guten Gedanken und meinte: „Der Weg nach Werchofanſk iſt ſchwer zu finden und gefährlich. Er führt über ein zroßes Moor. Wenn man fehltritt, ver⸗ ſinkt man im Sumpf und muß ſterben Ich will dich alſo führen.“ Der Winter lachte„Vor dem Moor ß, ich keine Angſt Ich kann ja das Güſſer frieren laſſen und dann über dar Eis gehen Doch ich will mich gerne führer aſſen, denn je eher ich in Werchojanſk bin am ſo eher kann ich auch weiterziehen.“ Tungutun, der den Winter eigentlich irteführen und dann in den Sumpf ſtoßen wollte, ſah alſo ſeine Hoffnung ſchwinden So erſtaunlich es auch klingen mag: die Sitte, zum Chriſtfeſt einen Weihnachts⸗ baum aufzuſtellen, kam erſt im Jahre 1605 über Straßburg nach Deutſchland. Es war nun aber nicht ſo, daß ſich jeder voller Begeiſterung ſolch einen Lichterbaum her⸗ richtete, ſondern es geſchah nur ab und zu, daß die Leute Freude daran fanden. Der Einzug des Weihnachtsbaumes in die Gaue Deutſchlands war recht ſchüchtern. Bis um das Jahr 1800 baute man in Berlin die Weihnachtspyramide auf, denn kurfürſtliche Edikte hatten bis dahin für Brandenburg ein Aufſtellen des Baumes Er ſagte ſich aber:„Kommt Zeit, kommt Rat!“, zog ſich warm an, lief dem Winter immer voraus und überlegte dabei. Die beiden Wanderer kamen alsbald an das große Moor. Der Winter öffnete ſei⸗ nen Mantel, und das Waſſer des Sump⸗ fes fror. Und als dann der Winter auf das kniſternde Eis trat, folgte ihm Tun⸗ gutun ohne zu zögern. Plötzlich blieb der Winter ſtehen.„Wir müſſen einen Umweg machen,“ ſagte er, „denn hier iſt das Waſſer des Sumpfes beſonders warm. Es würde mir viel zu lange dauern, bis es friert.“ Doch der Bauer ſchüttelte den Kopf. „Daß wir einen Umweg machen, iſt nicht nötig, denn vor uns führt der feſte Pfad nach Werchojanſk. Wenn wir den ent⸗ langgehen, können wir viel Zeit er⸗ ſparen.“ Der Winter wurde etwas ängſtlich: „Kann uns auch nichts paſſieren?“, fragte er. Tungutun jedoch führte den Winter ohne viele Worte vor ſich auf den ſchmalen Pfad hinauf und zeigte dabei:„Dorthin mußt du treten! Auf dieſen Grasbuſchen mußt du ſpringen! So! Und jetzt kommt noch ein tüchtiger Sprung auf die vielen kleinen Blätter dort, dann iſt das übrige ein Kinderſpiel!“ Der Winter ſchätzte die Entfernung des Sprunges und zögerte.„Das iſt mir zu weit, Bauer, das ſchaffe ich nicht!“ Tungutun aber faßte den Winter ſtatt aller Antwort keck in den Rücken und rief: „Wir werden zuſammen ſpringen! Mit meiner Hilfe wird es ſchon gehen! Ich zähle bis drei, und dann ſpringen wir los. Alſo: eins, zwei, drei!“ Der Winter ſprang ſo kräftig ab, daß die kleine Grasinſel im Moor zu ſchwan⸗ ken begann. Tungutun aber folgte dem Winter natürlich nicht, ſondern gab ihm nur noch obendrein einen kräftigen Stoß und lachte ganz fürchterlich. Es ſah zu ko⸗ miſch aus, wie der Winter mitten in die große Fläche Entengrütze hineinplumpſte und langſam unterging. Der Winter ſchrie zwar Zeter und Mordio, flehte ganz jäm⸗ merlich um Erbarmen, doch Tungutun hörte nicht darauf, denn er fand es nur in der Ordnung, wenn der ſchreckliche Kerl ums Leben kam. Der Winter aber hatte von jeher ein zähes Leben. Er war in dem Moor von Werchojanſt nicht etwa umgekommen, ſon⸗ dern lebt noch heute darin. Und immer, wenn ein halbes Jahr verſtrichen iſt, ver⸗ Hr unsege Jugend und ein Anbrennen der Kerzen bei ſtren⸗ er Strafe verboten. Auch von Schiller agt man, daß er ſolch einen lichtertragen⸗ den und ausgeſchmückten Tannenbaum nie in ſeinem Leben geſehen hat; in ſeinen dichteriſchen Werken findet er auch nir⸗ gends Erwähnung. Wie lange es dauerte, bis der Weih⸗ nachtsbaum ganz Deutſchland erobern konnte, mag eine letzte Jahreszahl bewei⸗ ſen: erſt um das Jahr 1840 herum ſtellt man am bayeriſchen Hofe erſtmalig einen Weihnachtsbaum auf. Auch der Weihnachtsmann, ſo wie wir ihn heute dargeſtellt kennen, iſt noch nicht lange bekannt. Im Jahre 1827 war es der deutſche Maler Moritz von Schwind, der den„Herrn Winter“ zeichnete. Dieſer „Herr Winter“ lief auf Schlittſchuhen durch das vereiſte Land. Er iſt mit einem dicken Pelz bekleidet und trägt ein kleines Dach mit einem Schornſtein darauf auf dem Kopf.„Herr Winter“ wurde dann 20 Jahre ſpäter, alſo im Jahre 1847, durch denſelben Maler in den Weihnachtsmann umgeſtaltet Der warme Pelzmantel iſt geblieben. Für das Dach aber hat der Weihnachtsmann eine Kapuze als Kopf⸗ bedeckung erhalten. Er läuft auch nicht mehr auf Schlittſchuhen durch das vereiſte Land, ſondern wandert in großen, ſchwe⸗ ren Stiefeln durch die nächtlich einſame Stadt und trägt einen richtigen lichter⸗ ſtrahlenden Weihnachtsbaum im Arm. Verchojausk ſucht er, ſich aus dem Sumpf herauszu⸗ ziehen. Dann wird es kalt auf der Erde, die Schneeflocken fallen, und die Seen und Flüſſe bekommen eine dicke Eiskruſte. Die Sonne muß natürlich mächtig auf⸗ paſſen, denn im Februar oder März ſoll es ſchon öfter vorgekommen ſein, daß der Winter bereits mit dem Kopf aus dem Moor geguckt hat. Gerade dann brannte aber die Sonne ſehr heiß auf den Sumpf und auf die Erde herab, denn ſonſt hätte es der Winter doch einmal ge⸗ ſchafft, ſich auf das feſte Land zu ziehen. So bald die Sonne ſchien, flüchtete der Winter eiligſt in die Tiefe des Sumpfes zu⸗ rück, und die Menſchen ſag⸗ ten;„Es iſt Frühling ge⸗ worden.“ Die Stadt Werchojanſk gibt es wirklich im Nordoſten von Sibirien, und wer es nicht glauben ſollte, der ſehe im Atlas nach. In Werchojanſk wohnen nur etwa 400 Men⸗ ſchen, denn Wer⸗ chojanſk iſt die kälteſte Stadt der Erde, und als es dem Winter vor mehreren Jah⸗ ren einmal ge⸗ lungen war, faſt ganz aus dem Sumpf zu klettern, da wurden in Wer⸗ chojanſk nicht weniger als 67 Grad Kälte ge⸗ Vor 30, 100 und mehr Jahren Mitte Dezember 1863 ſtarb der Dichter Friedrich Hebbel in Wien. Er ſchrieb die Dramen:„Judith“,„Maria Madalena 5 „Herodes und Mariamne“,„Gyges und ſein Ring“ und„Die Nibelungen“. 1 Wißt ihr, wer der„Marſchall Vorwärts war? Das war der Feldmarſchall Gebhard Leberecht Fürſt Blücher von Wahlſtatt, der am 16. Dezember 1742 in Roſtock geboren wurde. Am 28. Auguſt 1813 ſiegte Blücher an der Katzbach, am 16. Oktober 1813 bei Möckern und am 19. Oktober 1813 bei Leipzig. Am 1. Januar des folgenden Jahres ging er bei Caub über den Rhein und ſchlug Napoleon mehrmals in Frank⸗ reich. Am 18. Juni 1815 entſchied er die Schlacht bei Belle⸗Alliance und beſetzte Paris. d Am 20. Dezember 1795 wurde der Ge⸗ ſchichtsforſcher Leopold von Ranke in Wiehe geboren. Weltberühmt ſind ſeine Werke: „Deutſche Geſchichte im Zeitalter der Reformation“,„Zwölf Bücher preußiſcher Geſchichte“,„Die römiſchen Päpſte in den letzten vier Jahrhunderten“ und ſeine „Weltgeſchichte“. de Am 24. Dezember 1524 befand ſich der portugieſiſche Seefahrer und Entdecker Vasco da Gama auf der Fahrt nach Kot⸗ ſchin. Er lebte von 1449 bis 1524. Im Jahre 1497 fand er den Seeweg nach Oſt⸗ Indien. In den letzten Jahren ſeines Lebens war er Vizekönig von Indien. . Am 25. Dezember des Jahres 1742 wurde Charlotte von Stein, Goethes Vertraute, in Weimar, und am 25. Dezember des Jahres 1837 Coſima Wagner, Richard Wagners zweite Frau und Tochter Franz Liſzts, bei Bellagio(am Comer See) ge⸗ boren. * „Der Gott, der Eiſen wachſen ließ“, ſo dichtete Ernſt Moritz Arndt, der am 26. Dezember 1769 in Schoritz auf Rügen geboren wurde. Er war ein glühender Haſſer Napoleons und ein enger Mit⸗ arbeiter des Freiherrn vom und zum Stein. Bekannt ſind Arndts politiſche Schriften über das Bauerntum und über die ſtän⸗ diſche Verfaſſung. Auswendig lernen ſoll man vor allem ſeine vielen Freiheitsgedichte. meſſen. Kurt Stein Archiv Aufwärts-Verlag M f Son ja Henie macht ung was vor Ver plündern will, muß vorher helfen/ San her den Metnabesbann Es ſind nur noch wenige Tage bis zum Heiligen Abend. Der Tannenbaum ſteht bereits auf dem Balkon, und Vater holt den Chriſtbaumſchmuck aus dem Schrank, um zu ſehen, ob auch nichts zerbrochen iſt Es iſt aber nicht mehr alles ganz, und Vater beſchließt, einige bunte Kugeln und Schnüre nachzukaufen. Das iſt nicht nötig, denn wir können uns inige dieſer Dinge ſelbſt herſtellen und gaben unſeren Spaß daran. Stanniolpapier haben wir uns geſammelt, ind ein paar Walnüſſe laſſen wir uns von der Mutter geben. Wir hüllen nun jede einzelne Nuß in einen kleinen vorher zu⸗ rechtgeſchnittenen Silberpapierbogen ein und drücken das Papier in die Unebenheiten der Nüſſe hinein, bis es feſt ſitzt. Sollte es trotzdem nicht halten, können wir das Silberpapier noch mit Leim feſtkleben. Die Silbernüſſe hängen wir dann an kleine Drahthaken auf, die wir in die Walnuß⸗ öffnungen hineinpieken. Buntes Papier werden wir auch irgend⸗ wo aufzutreiben wiſſen. Und wenn wir keines haben, kaufen wir uns für wenige Pfennige ein paar verſchiedenfarbene Glanzpapierbogen. Nun kleben wir imme! zwei Bogen ſo aneinander, daß die Farben ſeiten nach außen kommen. Sind die Bogen ganz feſt verbunden und der Klebeſtoff trocken, ſchneiden wir kleine Sternchen, Drei⸗ oder Vierecke, Kreiſe oder auch andere Figuren heraus. Durch dieſe Figuren pieken wir ein Loch und führen einen bunten Faden Perlgarn hindurch, den wir im Nähkaſten unſerer Mutter finden. Iſt kein Perlgarn zur Hand, laſſen ſich auch Garn, Zwirn oder ſogar ganz dünne Strippe verwerten. Wir müſſen nur darauf achten, daß wir recht viele Figuren auf einen Faden kriegen, damit die Schnur nicht zu ehen iſt. Wir baſteln uns alſo verſchiedene Ketten, die am Weihnachtsbaum ſehr ſchön ausſehen. ————L2—E— * r.————————— . D SS— Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 — De 7. Fortſetzung. Und nun meldete ſich die jubelnde Stimme des Sohnes. Alle, alle wollen ſie ihn beglückwünſchen, alle kommen ſie, 1 Käppen Krüger tut einen tiefen Atemzug, dann lacht er„Guten Tag, Papa!“ 1 und als auch der„Snutje“, der Koch da iſt, da ſagt Hinner, und nickt fröhlich.„Hat's geſchafft, Sir! Wir pumpen eben„Guten Tag, Edgar! Ich bin glücklich, daß es den Deut⸗ ſich aus dem Knäuel befreiend. Luft in den Kahn! Ihre Jungen werden nicht ſterben. Und ſchen geglückt iſt“, ſpricht der Admiral beglückt.„Snutje, ich habe Hunger. einen Bärenhunger! Bring h will nicht Käppen Krüger heißen und ſiebenundzwanzig„Es war im letzten Augenblick, Papal Aber jetzt.. ſetzt mir was zu eſſen!“ Jahre zur See fahren, wenn wir den Kaſten nicht rauf⸗ haben wir wieder friſche Luft, und wir hoffen, bald nach a. holen.“ oben zu kommen!“ i f Ein befreiendes Lachen geht über alle Geſichter, und we⸗ Und dann lacht er, lacht er, es iſt ein Lachen der Erlöſung,„Ja, bald! Ich bin überglücklich, Junge! Deine Mutter nige Augenblicke ſpäter ißt Hinner Handewitt wie ein das über das ganze Deck geht. Admiral Collen hat die weiß noch nichts davon. Ich bin froh, doppelt froh um Scheunendreſcher. Augen geſchloſſen, er kämpft gegen eine Schwäche. Die ihretwillen. Und einen Gruß ſoll ich dir ausrichten. Viel⸗ 5 Freude war zu groß. Seine beiden Offiziere ſtützen ihn. 9335 en Fe 1 ihr ſelber. einmal e 1 60 Käppen Krüger hat keinen Hunger. 3 Gerettet! eonie van Leuwen! Sie war es, die uns gedrängt hat, die Aber er hat Appetit auf einen handfeſten Grog. Im N 8 deutſche Tauchfirma heranzuholen.“ ö„Leonie, Papa? Wahrhaftig? Sie hat ſich um mich ge. Dienſt trinkt er nicht einen Tropfen, aber jetzt in der Ruhe⸗ 1 Die Meldung fliegt hinüber zu den anderen 9 ſorgt.“ 1 0 01 5 N e 8 3 hat 1 Die Deutſchen haben es geſchafft. Hinner Handewitt 8. en Wunſch nach einem handfeſten Grog. Beſonders au den Rumpf oberhalb des Turmes aufgeſchweißt. e 2 N geſorgt. weil er das Gefühl hat, daß er einen ſtrammen Schnupfen Die Mannſchaft iſt gerettet. Jetzt wird man ſie nach oben„Ja, Papa. Grüße Sie herzli ch he kriegt. a holen. r 8 1„Snutje“, ſagt er— auf der„Leonie“ heißt eben der Koch Die Freude iſt ungeheuer, mit glücklichen Geſichtern ſehen n v. Nene und der dicke Poppermann nimmt den Namen ſich die Seeleute an. Ihre Kameraden ſind gerettet. Man 5 8 2 5 1 nicht krumm—,„mach' mich man einen ſteifen Grog! f bunt Luft, friche Luft, Lebensobem in das geſuntene Lit und hal alz Elbe. weit von ſich geben. Vella Aber ein bißchen vördich muß er hem“ U-Boot. Spannung ſucht er in birſer Lage.„Jawohl, Kapitän!“ ſagt Poppermann und füllt ein Drit⸗ In manches harten Mannes Auge ſtehen Tränen. Der Er schläft nicht. Er liegt auf dem Rücken und ruht ſich tel Rum, zwei Drittel Waſſer ins Glas, macht beides heiß alte Kapitän Seimon vom Torpedoboot U 17 kann vor Be⸗ ee und bringt es dem Käppen. wegung nicht ſprechen, als ihm die Meldung überbracht Aber ſein Wem geht ruhig, und langem att er 8 Krüger trinkt den Grog, und er mundet ihm ausgezeichnet. 5 wird. die Kräfte wiederkommen. Er beeilt ſich nicht läßt ſich Ein paar Schlucke trinkt er, und ſchon iſt er verſchwunden. Auch auf dem Hebeſchiff von Webb& Doncaſter herrſcht Zeit j„Und jetzt machſt du mir noch einen Grog... aber ein Freude und Bewunderung. Man ſtaunt über die große Lei⸗ Die Kameraden hocken mit glücklichen Augen neben ihm. bißchen nördlicher kann er noch ſein!“ N ſtung der Deutſchen. 5 Und unweit von ihnen ſteht Leonie und ſtarrt auf den N 7 g ee eee ber dee a Der Funk trägt die Nachricht nach London, nach Deutſch⸗ kWienden Hinter Handewit Und dieſe Grog ſchmeckt dem Käppen noch beſſer. land. Das iſt ein Mann! g Nach einer Stunde ruft er ſehr vergnügt den Koch wieder Das engliſche Marineminiſterium, das ganze England 5 and ſagt:„Snutje, jetzt machſt du mich noch einen ſteifen überhaupt atmet auf, die ganze Welt freut ſich über die 1 ee Grog, aber er kann noch etwas nördlicher ſein!“ Leiſtung. 4* 5 1 5 1 B 9 Und Worauf der Koch eben den blanken Rum heiß macht. Boſſe in Hamburg iſt außer ſich vor Freude. Er weiß ſich i an 5 085 ie die Schönheit ſo Als aber Käppen Krüger, als er ſeine Lagerſtatt aufſuchen keinen Rat, erſt küßt er ſeine Meike glücklich ab, ſeine Schwe⸗ 8 N 1 15 raf. will, noch einen Grog beſtellt und ſagt, daß er noch etwas bat ſter Beate bekommt auch einen„Seuten“ und nimmt ihn Sie kennt die maß oſen Schwierigkeiten des Taucherberufs nördlicher ſein kann, da grinſt der Snutje über das ganze„ lachend, und dann— er muß heute anderen Menſchen eine nicht und kann ſich nicht ausmalen, welch ungeheuere phy⸗ Geſicht und ſagt:„Dat geiht nich, Kapitän, wir ſind am W Freude machen— er telefoniert Seff an, teilt ihm mit, was ſiſche Leiſtung, welch gewaltige ſeeliſche Kraft dazu gehört, Nordpol angelangt!“ geſchehen iſt, bittet ihn, es dem Perſonal zu ſagen und teilt„ Meter tief zus genre zu arbeiten, wicht man unnen Da lacht Krüger, verzichtet auf den Grog und legt ſch. mit, daß er die Gehälter um zwanzig Prozent erhöht. b 1 5 1 5. ſchlafen. Er iſt nicht mehr der Allerjüngſte, und der Schlaf N Man kann ſich den Jubel im Büro vorſtellen. f Aber das fühlt ſie, daß es nur Auserwählte können, die tut ihm gut. Tief und feſt ſchläft er. 5 b 5 in der Lage ſind, über den Körper zu kommandieren, die ihn e zwingen können, das Letzte herzugeben. e 1 Friſche Luft ſtrömt durch das U⸗Boot. Die Menſchen er⸗ Helle Bewunderung flammt in ihr auf.. An Bord iſt es ruhig geworden, auch auf den anderen wachen förmlich vom Tode. Sie fallen ſich in die Arme, und Sie denkt an Edgar Collen, den hübſchen Jungen, mit dem Schiffer iſt die Stille eingekehrt. Das Meer iſt etwas be. die ſchwere Erſchütterung ſeeliſcher Natur entlädt ſich bei ſie geſpielt hat, den ſie zu lieben wähnte, jetzt, als er in Ge⸗ wegter geworden, und eine ſchärfere Briſe weht aus Süd⸗ manchem Manne, der Tränen ſonſt nicht kennt, in blinken⸗ fahr war, ſein junges Leben hinzugeben. weſt. ö den Freudentränen. Und jetzt?.. 128 Condall geht es beſſer. Er iſt noch ſehr matt. Geſchehen Der Funker iſt dabei, mit zitternden Händen die beiden Ja, ſie freut ſich, ſie iſt zufrieden und glücklich, daß er ſſt ihm nicht viel, er muß lediglich eine kurze Weile au- Drähte des Telefonkabels mit dem Hörer zu verbinden. leben wird, aber... was bedeutet er ihr jetzt noch? ſpannen. b 1 Endlich iſt es ſoweit. Jetzt, da ſie Hinner Handewitt kennen, ſchätzen und bewun⸗ Hinner hat ſich um ihn gekümmert, und als er ihm alles Er ſpricht hinein. dern gelernt hat! Iſt's nicht noch mehr? Zieht ſie nicht ihr erzählt hat, da leuchten Condalls Augen auf. 4 „Käppen Krüger!“ meldet ſich oben eine Stimme.„Ich ganzes Herz zu dem Manne, wächſt nicht die fordernde Liebe Er drück: dem Freunde ſtumm die Hand, und Hinner er- möchte den Herrn Kapitän ſprechen.“ in ihr ſtark und gewaltig, wie ſie Leonie noch nie kennen⸗ ſcheint der Händedruck des Freundes als der ſchönſte Dank. Wie himmliſche Muſik klingt es dem Funker in den Ohren, gelernt hat? 5. Prell und Maar kommen auch in die Koje und unterhalten Er gibt Wilcott den Hörer. Da ruft ſie der Admiral an und bringt ihr die Grüße des ſich mit dem Freunde, ſie wiſſen, daß ſie ihre Pflicht reſt. f 1 Sohnes und ſchüttelt ihr mit vielen ſehr herzlichen Dankes⸗ los getan haben, wiſſen, wie ſie kämpften, alles, auch das 0. el 1. 14 Letzte, hergaben, und dieſe Gewißheit läßt nicht die kleinſte Admiral Collen hat ſich wieder erholt, er erhebt ſich eden, e, e N chwiegertochter, die er jetzt um⸗ dae von Neid über den erfolgreicheren Kameraden auf⸗ 5 und ſeine Geſtalt ſtrafft ſich. n 5 a f ſch Da tritt Geert Riebethau heran und fragt:„Wollen Sie e Sie 31 reſtlos glücklich, daß es einem von ihnen ge⸗ 0 7. mit Herrn Kapitän Wilcott ſprechen, Sir?“ Der Admiral hat Meldung von unten erhalten. Ganz ge⸗ N*. 1 5 Der Admiral ſtarrt ihn überraſcht an. nau ſind die Erſatzteile angegeben worden, die für die Ma⸗ 5 e „Sie haben Verbindung?“ ſchinenreparatur benötigt werden. Leonie hat ſpät am Abend noch mit Edgar Collen g. bn „Jawohl, Herr Admiral!“ 2 Alles wird genau notiert, noch einmal wiederholt, und ſprochen. Die Stimme des überglücklichen jungen Menſchen Da folgt ihm der Admiral zum Telefon, und Käppen dann ſitzt man und rechnet. Wird es möglich ſein, die Teile liegt ihr noch im Ohr, als ſie Handewitt trifft, der tief,. Krüger drückt ihm den Hörer in die. 0. in das U⸗Boot zu bringen? g atmend an der Reling ſteht. 1 5 s „Hier iſt Collen! Sind Sie es, lieber Wilcott?“ melde! Unwillkürlich fliegen aller Augen zu Hinner Handewitt. f i 5 9* ſich der Admiral. Sie ſehen eben, wie er ſich erhebt. Da ſteht der Admiral Eine Weile betrachtet ſie ihn ſtumm, ihr Herz ſchlact „Jawohl, Herr Admiral!“ i N auf, ſeine Offiziere folgen ſeinem Beiſpiel und treten zu an nt dam itt e in en. „Wie ſieht es bei Ihnen aus, lieber Wilcott?“ Hinner Handewitt.„Wie fühlen Sie ſich, Herr Handewitt?“ fragt ſie leiſe. 4 1 „Alles in Ordnung, Herr Admiral! Die Stimmung der een 5 1 1 b 5 Hinner ſieht ſie überraſcht an, dann lacht er. f i /// ² ͤ viant iſt genug da!“. Bis er ſchließlich ſagt:„Ich danke Ihnen, Miſter Hande⸗ maßen als unſere Schutzpatronin, getroſt Hinner zu mir bd „Ich danke Ihnen. Teilen Sie der Mannſchaft mit, daß witt! Ich. und die Jung r ee 1 dene ſagen!“ wir ſie nach oben holen werden. Sie ſollen Geduld haben. haben, die werden es Ihnen nie vergeſſenl und England„Das will ich gern, aber dann.. müſſen Sie mich auch en Alles, was möglich iſt, und ſo ſchnell, als es möglich iſt, wird wird Ihnen nie vergeſſen, was Sie Unvergleichliches geleiſte/ bein Vomamen menen!. getan.“ gaben.“ 8„Mit dem größten Vergnügen, Fräulein Leonie!“ 1 dus „Sch dante ergebenſt, Herr Admiral, und bitte Sie, unſe e en e eee„Das Fräulein müffen Sie auch noch weglaſſen.“ a ren Rettern unſeren Dank auszuſprechen.“„Herr Admiral!“ ſagt a e ruhig.„Es 1 unſere„Sehr ſchön!“ ſchmunzelt Hinner.„Leonie.. das kling Die „Das will ich gern tun, Wileott. Wie ſieht es mit den Pflicht! Wir haben alle getan, was wir konnten. Meine Ae f 0 Maſchinen aus?“ 5 Kameraden nicht minder als ich und.. es war mir eine ch habe Sie beute bewundert, Hinnerk.“ 1 a0 „Wir ſind eben dabei, die Erſatzteile feſtzuſtellen. Viel⸗ Freude. dem Meere einmal n cht Gold und andere wert Er macht eine abwehrende Handbewegung.„Ach, ſpre. leicht iſt es möglich, daß wir ſie ins Boot bekommen. Holm volle Dinge abzuringen ſondern Menſchenleben, junge chen Sie doch nicht davon, Leonie. Ich bin hunderte Male den meint, es ſe: nicht ſo ſchlimm, was benötigt wird.“ Menſchenleben!“ 1 lung ſchon ins Meer geſtiegen. Das iſt mein Beruf. Ich freue aber N ee beet, weten dn e wende nach den Der Admiral will wieder ſprechen, aber er kommt nicht mich, daß es geklappt hat, und ich bin ſehr glücklich, daß es N laſſe alles ſofort mit Flugzeugen heranbringen. Und jetzt.. dazu, denn mit einem Male umarmt Käppen Krit a diesmal um lebende Menſchen, nicht um tote Werte ging. 10 N f g 2 g 0 1 ger ſeinen 8 5 lich . doch meinen Sohn einmal an den 1„lütten Jungen“, und der alte Kerl findet zärtliche Worte, e eine N„Sofort, Herr Admiral, er ſteht neben mir. wie noch nie in ſeinem Leben. Fortletzung folgt. 90 2 9 2 N e 1 5 4 N 2 eee, ß CT n . ³»¹. ¾˙— omen ſie t dime, er! dein die eig tag. J er Ruhe 6 hat et ers auch ſchrupfen der Koch n Namen en Stogl ein Dtit⸗ bes heiß gezeichnet. hwunden. aher eig . t. ch wieder en ſteifen icht. ſuffuchen f ewas 1 d and let ſch et Schlaf andeten was be⸗ us Süb⸗ deſchehen eile aus⸗ ihm alles inner et⸗ te Dank. terhalten icht teſt auch das i lleinſte den auf hen ge⸗ len ge dense det lie j ſchlagt e leite. gewiſſer z il ich auch 0 1 15 fing , ſbee⸗ i Mule ftele E gg — mo Gti —..—— Frauen-Beilage zu„Viernheimer Volkszeitung“ ————»—⁴EMGꝛ— Puppen kinder De freudeſtrahlenden Augen eines Kin⸗ des, das unterm Weihnachtsbaum ſeine Puppe im neuen Kleidchen wiedererkennt, 4 ſind reicher Lohn für unſere Arbeit, die unter flinken Händen in kurzer Zeit und mit ſehr geringen Mitteln entſtehen kann. Sbdtis 9. T 76 7 766 f 22287 12283 P 766. Ruſſenkittel aus Waſchſamt oder Wollſtoff über einem gleichen Schlupfbein⸗ kleid, mit bunter Borte verziert. Bunter Beyer⸗Schnitt für eine zñ em große Puppe. P 705. Kittelkleidchen, zum Buppenſungen paſſend. Bunter Beyer⸗Schnitt iſt für eine 35 em große Puppe erhältlich. P 22283. Der Matroſenanzug für einen Puppenſungen läßt ſich mit kurzem oder langem Beinkleid aus weißem und blauem Waſchſtoff arbeiten. Bunter Beyer⸗Schnitt für eine 37 em große Puppe erhältlich. P22287. Karierter Leibchenrock über einem weißen Batiſtblüschen mit paſſendem Haͤub⸗ chen. Bunter Beyer⸗ Schnitt iſt für ein 50 em großes Puppenbaby erhältlich. E 22288. Taufkleidchen aus gemuſtertem Organdy mit Spitzenfalbeln und Seiden⸗ bändern. Bunter Beyer⸗Schnitt iſt für ein 50 em großes Puppenbaby erhältlich. P 22284. Matroſenkleidchen aus Waſch⸗ ſtoff mit Faltenroͤckchen. Bunter Beyer⸗ 8 5 22288 f 22284 Schnitt für eine 37 em große Puppe. P 22286. Das Alltagskleidchen für die Puppe arbeiten wir aus kartertem Waſch⸗ ſtoff, mit weißem Battſtkragen. Bunter Beyer ⸗Schnitt für eine 36 om große Puppe. P 22285. Dirndlkleidchen aus geblümtem Kattun mit Schürzchen aus welßem Mull. Bunter Beyer⸗ Schnitt iſt für eine 12 em große Puppe erhältlich. unterm Weihnachtsbaum Modelle aus. Beyers Mode für Alle Zeichnungen: Schröder I 2221! 87 — Den 1 * date 5 8 P 22286 7 22288 Hausfrau und hausperſonal zu Weihnachlen In den ſeltenſten Fällen wird die Hausfrau mit ihrem Hausperſonal einen Vertrag abge⸗ ſchloſſen haben, in dem die ausdrückliche Ver⸗ pflichtung eingegangen wurde, Weihnachtsge⸗ ſchenke zu machen. Aber jede Hausfrau wird es als eine ſelbſtverſtändliche Pflicht empfin⸗ den. daß die Hilfe, die ihr bei ihrer Arbeit kameradſchaftlich zur Hand geht und Freud und Leid des Hausweſens teilt, auch zu Weih⸗ nachten nicht leer ausgeht. Man hört oft ſagen: ich ſchenke meiner Hausgehilfin Geld, dann kann ſie ſich ſelber kaufen, was ſie haben möchte. Das iſt gewiß auch ein Standpunkt. In den allermeiſten Fällen aber wird ein Mädchen viel mehr Freude haben, wenn auch ihr ein Weihnachts, tiſch mit allerlei Geſchenken aufgebaut wird und ſie daran merkt, daß man ſich in ſeinen Gedanken auch mit ihr beſchäftigt und ihre einen Wünſche herausgehört hat. Wer über die nötigen Mittel verfügt, wird entweder in bar oder in Form von verſchie⸗ denen Geſchenken dem Mädchen ungefähr den Wert eines Monatslohns zukommen laſſen. Das iſt, wenn eine Haushilfe lange im Haus⸗ halt war, durchaus angemeſſen. Bei kürzerer Dienſtzeit genügt natürlich auch ein Teilbetrag. Aber das kommt auch ganz auf die eigenen Einnahmen und Möglichkeiten an. Geht es in einem Hauſe knapp zu, ſo wird beſtimmt auch die Hausgehilfin Verſtändnis dafür haben, wenn auch ſie nur eine Kleinigkeit bekommt, die aber mit liebevollem Herzen ausgeſucht wurde. Sehr erwünſcht werden einem Mädchen immer Kleidungsſtücke ſein. Will man wirk⸗ lich Sachen von Wert kaufen. ſo beſorgt man einen auten, haltbaren Stoff und läßt ihn von einer Hausſchneiderin im Hauſe für das Mäd⸗ chen anfertigen. Dann paßt das Kleid wirklich, und man bekommt etwas, was das Mädchen auch gerne tragen wird. Auch andere Gebrauchsgegenſtände werden dem Mädchen erwünſcht ſein, ſo zum Beiſpiel Handtaſche, Hut, Schuhe, Strümpfe, Wäſche, Re⸗ genſchirm und Aehnliches. Es iſt auch durchaus nicht falſch, ihr kleine Gegenſtände zur Aus⸗ ſchmückung ihres eigenen Zimmers zu ſchenken, wie etwa eine Lampe, eine hübſche Vaſe, einen kleinen Teppich oder dergleichen. Denn je netter die Umgebung iſt, die man einem Mädchen ſchafft, umſo wohler wird es ſich fühlen. Iſt ein Mädchen verlobt, ſo gibt es unzählige Dinge für den künftigen Haushalt und die Ausſteuer. Aber man ſoll gerade dieſe Ge⸗ ſchenke niemals nach dem Grundſatz auswäh⸗ len, daß ſie nach viel ausſehen, ſondern daß ſie wirklich gediegen und nützlich ſind. Schund wollen wir den Menſchen nicht anbieten, deren Arbeit für uns ja auch kein„Schund“ ſein darf, ſondern unſer Geſchenk ſoll dem Beſchenkten zeigen, daß wir ſeine Arbeit zu ſchätzen wiſſen. Es iſt anzuraten, lieber mehrere kleinere Dinge zu ſchenken, als einen großen Gegenſtand, weil gerade die Vielfalt von Geſchenken er⸗ freut. Neben dem eigentlichen Geſchenk alſo wählen wir vielleicht ein gutes Buch, das wir aber ebenfalls mit Verſtändnis für das Weſen des zu Beſchenkenden ausſuchen ſollen. Auch Süßigkeiten ſoll man nicht vergeſſen,— ſie gehören unzertrennlich zum Weihnachtsfeſt, und wir ſollen alle daran denken. wie ſehr uns als Kinder der bunte Weihnachtsteller mit allerlei Leckereien erfreute. Freude zu ſpenden, iſt die gabe jeder Frau zu Weihnachten. Daß die Geſchenke hübſch und zierlich auf⸗ gebaut werden müſſen und daß auch ein weih⸗ nachtlicher Strauß, ein Tannengebinde mit einem Licht oder ein Blumentopf nicht fehlen dürfen, iſt eigentlich ſelbſtverſtändlich. Frauen, die nicht über viele Mittel ver⸗ fügen, haben es natürlich ſchwerer, hübſche Ge⸗ ſchenke zuſammenzubringen, aber ihre Befrie⸗ digung über die gelungene Beſcherung iſt dann auch umſo größer! O. A. ſchönſte Auf⸗ Uachlkleidung für Kinder „Was, ſeidene Nachtwäſche haben Eure Kin— der?“ fragt die zu Beſuch weilende Großmama ganz beſtürzt, als ſie am erſten Abend hilft, ihre Enkelchen zu Bett zu bringen. Sie hat ein Dutzend Barchent⸗Nachtjacken und ein halbes Dutzend Batiſt⸗Nachthemden mit in ihre Ehe bekommen, aus deren Reſten ſie dann immer noch für ihre Kinder Brauchbares geſchneidert bat. Und es will ihr nur ſchwer in den Sinn. daß die Nachtwäſche ihrer Enkelkinder aus Kunſtſeide ja genau ſo zeitbedingt iſt wie da⸗ mals ihre eigene. Wenn Kinder in zentralge⸗ beizten Zimmern ſchlafen und zwiſchen einem weichen Unter⸗ und Oberbett liegen, wird jede vernünftige Mutter dafür ſorgen, daß die Nachtwäſche aus nicht zu wärmenden Geweben hergeſtellt iſt. Zu Großmutters Zeiten war feinleinene oder gar kunſtſeidene Wäſche natürlich Luxus, heute aber iſt ſie ein preiswerter Gebrauchsartikel Die kleinen, bunten Muſter der kunſtſeidenen Waſchſtoffe verführen geradezu zum Schneidern von Kinder⸗ und Jungmädchenwäſche. Man braucht ſie nicht zu kochen, ſpart alſo an der Wäſcherechnung, und keiner Mutter wird es einfallen, ſie dutzendweiſe zu kaufen, weil ſie weiß, daß im nächſten Jahr wieder neue Muſter und vielleicht auch noch hübſchere Gewebe modern ſein werden. Man arbedtet jetzt viel⸗ fach an Mädchen⸗Nachthemden die Paſſe und die Aermel aus feingeblümter, die übrigen Teile u. den kleinen, hochgeſchloſſenen Umlege⸗ kragen aus einfarbiger Waſchſeide, ein Rezept alſo, zu dem ſich auch abfallende Reſte aus der Wäſche der Großen verwenden laſſen. Auch Nachtwäſche, aus denen die Kinder herausge⸗ wachſen ſind, läßt ſich mit einer neuen Paſſe und neuen Aermeln wieder gebrauchsfertig machen, ohne daß der Eindruck des Geflickten entſteht. Als Ausputz für einfarbige Waſch⸗ ſeide arbeitet man zuweilen in Vorder- und Rückenteile abgeſteppte feine Fältchen hinein. Wenn die Kinder im ungeheizten Zimmer ſchlafen, wird man ihnen lieber feine Flanell⸗ Nachtwäſche anziehen. In roſa, hellblau, hell⸗ grün, hellila iſt genügend Farbenauswahl vorhanden, rechnet man noch dazu die feinge⸗ blümten und karierten Flanelle. dann läßt ſich ſchon mehr als eine Ausſtattung zuſammen⸗ ſtellen. Farbige Zierſtiche u. gehäkelte Mauſe⸗ zähnchen ergeben kindlich⸗luſtige Berandungen, und man hat durch Verwendung einer be⸗ ſtimmten Ausputzfarbe für die Wäſche jedes einzelnen Kindes auch gleich ein einfaches Un⸗ terſcheidungsmerkmal. Die Schlafanzüge aus Flanell oder Kunſt⸗ ſeide für größere Kinder haben die gleiche Schnittform wie die der Erwachſenen. Am praktiſchſten iſt wohl die ſportliche, zweiteilige Form mit aufgeknöpfter Hüftpaſſe, die ſich durch entſprechende Breite der Paſſe auf einfache Weiſe verlängern läßt. Nachthemden und Nachtröckchen für die Kleinſten ſind nicht ſo be⸗ liebt wie der aus einem Stück gearbeitete Schlafanzug, der vorn von oben bis unten durchzuknöpfen iſt und rückwärts mit einer Klappe geſchloſſen wird. Er hält den Körper zuverläſſiger bekleidet als die Hemdform, deren Stoff⸗Fülle ſich doch immer unter den Armen zuſammenballt. mkk. — — n — rr— ¼—BB. r 5 3 * 94 „Gehört dir auch ſein Herz? Millionen Frauen ſtehen bald unter dem Weihnachtsbaum, und in jeder ſchlägt ein Herz. Schlägt es bei allen hell und freudig, verklärt durch den alten Zauber des Feſtes, iſt es bei allen das ewig junge Herz ge⸗ blieben? Das Herz, das die Aufgabe hat, ſeine Mitmenſchen und ſeine Lieben dem Leben näherzubringen? Das Herz, das ſchickſalhaft ſeine Kräfte verſtrömt und alles Lebendige erfaßt? Iſt es jung genug geblieben, gegen den Eispanzer der andern zu kämpfen? Wenn es das doch könntel Wenn es nicht gleich die Waffen ſtreckte, wenn der Erfolg nicht ſofort eintritt, ſon⸗ dern den Kampf aufnimmt! Es iſt kein Wunder, daß der Mann, der eingeſponnen von ſeiner Arbeit und dem harten Leben iſt, ſich dieſe Eisſchicht als Schutz zurecht⸗ gemacht hat. Er weiß nichts von der innigen Verbundenheit mit den Urkräften und iſt allzu ſehr in Aeußerlichkeiten ver⸗ ſtrickt, darum hat die Frau die Pflicht, ihn zurückzuführen.— Den Kindern machen wir das Weihnachtsfeſt ſo herrlich wie möglich, wir ſpüren, daß es eine günſtige Zeit iſt, in ihren Herzen ein Feuer zu ent⸗ zünden; befaſſen wir uns doch auch mit unſerm großen und liebſten Kind, und bringen es dahin, daß auch in ſein Herz wieder die ſchönſten Dinge des Lebens zu⸗ rückkehren, daß es den Unfug des Lebens, wenn es ohne Herz gelebt wird, einſieht. Es iſt eine ſchwere Aufgabe, und manche von uns wird denken, ſie ſchafft es nicht, wenn 1 auf Verſtändnisloſigkeit oder gar Spott ößt, aber glaubt mir, das große Kind ſchämt ſich nur zuerſt und will nicht zu⸗ geben, daß es irgendwo im Leben verſagt hat. Wir müſſen ganz zart und leiſe immer wieder zu ihm kommen, ſeine Rückkehr 7 ſich ganz natürlich entwickeln, dann wir unſere Sehnſucht nach ſeeliſcher Gemein⸗ ſchaft mit dem Liebſten in Erfüllung gehen und beide werden glücklich ſein. Nehmt euch der Verlaſſenen an un Es iſt wohl niemand unter uns, der das Weihnachtsfeſt allein verbringen möchte. Jeder Menſch ſehnt ſich nach Liebe, eee ee und Umhegtſein. rotzdem bekommt man von verein⸗ ſamten Menſchen oft gerade an dieſem Tag eine Abſage, manchmal aus über⸗ triebenem Taktgefühl, man will nicht Eindringling in einem Familienkreis ſein, aber ſehr viel öfter iſt das Gefühl des Sich⸗ ſelbſtbedauerns ſchuld. Man iſt einſam am Chriſtabend, man will die Qual dieſes Ge⸗ dankens voll auskoſten und ſich bewußt in Traurigkeit und Schmerz hineinſteigern. Helft dieſen Armen. Wenn ſie abſagen, ver⸗ ſucht es noch einmal und zum drittenmal, ſeid beſonders liebevoll, macht ihnen klar, daß ſie Freude bereiten mit ihrer Gegen⸗ wart, und wenn ſie nicht wollen, dann holt ſie am Chriſtabend. Der Tatſache, daß man ihn einfach unter den Arm nimmt, hat noch ſelten ein Menſch widerſtanden. Hinterher iſt er dankbar und froh, daß man ihn ſeinen Grübeleien entriſſen hat, und daß auch ihm der Weihnachtsbaum hell und freudig gebrannt hat. Es war ſo gut gemeint Verbirg deine Enttäuſchung, wenn dir ein Menſch eine Freude machen wollte und daneben gegriffen hat. Wie oft iſt jemand nur ungeſchickt, hat ſich abgemüht und ge⸗ ſucht und gehofft, er würde das Richtige treffen, und es iſt doch nicht geglückt. Die Dankbarkeit dafür, daß man dir Freude bereiten wollte, wird dir ſchon die Möglichkeit geben, deine Enttäuſchung zu verbergen und ein glückliches Geſicht zu machen. Es hat wirklich nichts mit Unehr⸗ lichkeit zu tun, es iſt einfach eine Frage des Taktes und des guten Herzens. Ein paar Worte über das Spielzeug Zum Glück hat ſich ſchon faſt überall das Prinzip eingebürgert, daß man nicht nur darauf ſieht, den Kindern mit dem Spiel⸗ zeug nur eine angenehme Unterhaltung zu bieten, ſondern es ſoll auch praktiſchen Zwecken dienen. Das Kind ſoll beſchäftigt werden, denken und handeln lernen, im Spiel die Fortſchritte unſerer Kultur be⸗ greifen. So geſehen wird es die erzieheriſche Aufgabe der Eltern fördern und auf die Aufgaben der Zukunft vorbereiten. Da ſich unſere Spielwareninduſtrie ge⸗ radezu vorbildlich entwickelt hat, wird jeder, der ſehenden Auges durch eine Aus⸗ ſtellung geht, das Richtige finden. Alter und Begabung ſpielen eine wichtige Rolle in der Entſcheidung. Ein techniſch veranlaates Kind wird ſich zu anderen Dingen freuen als ein muftkaltſches und ein Puppenlieschen muß nicht immer die Bei den Wünſche haben wie eine Leſeratte. er zeichnende Junge kann mit Papier und Buntſtiften ſelig ſein und der militäriſche jubelt ſeinen braunen Hitler⸗Jungen zu. Auch erzieheriſch⸗ ausgleichend kann die Wirkung des Spielzeugs ſein, doch gehört u Geſchenken dieſer Art ſehr viel Finger⸗ ſpitengefühl, wenn es am Heiligen Abend keine Enttäuſchungen geben ſoll. 24 Stunden vor Heiligabend Was ſchenke ich„Ihm“? Was eigentlich? Warum iſt es immer ſo ſchwer, für Männer das„Richtige“ zu finden? Ob er ſich wohl über den Tabaksbeutel und die Pfeife freuen würde? Daß ich nur nicht die politiſche Biographie vergeſſe; einen neuen Schlips muß er haben und ein blaues wol⸗ lenes Polohemd. Ja, ſo einen Aſchenbecher mit Kerze, wie ſein Freund Sem einen beſitzt, ſoll er auch haben. Dann fehlen noch ein Paar Leder⸗ und ein Paar Wollhand⸗ ſchuhe. Spielkarten mit Karton wären auch nicht ſchlecht, die alten waren ſchon ſo ab⸗ gegriffen, und den antiken Bronzerahmen, den er ſich ſeit langem wünſcht. Auch einen neuen Spazierſtock könnte er gebrauchen, und ganz heimlich werde ich ihm eine neue laſche Kognak in den Schrank ſtellen. inen flotten Schal kann ich ſelbſt noch ſtricken. menen UAnſer Anzug am Weihnachtsabend — feſtlich aber einfach gekleidet Ach, beinahe hätte ich die Reiſeledertaſche vergeſſen und das Hauptgeſchenk, die Skier für den Winterſport. Ob ich noch Geld für einen neuen Lautſprecher übrig behalte? Ich glaube kaum. Aber für hellgraue Gamaſchen langt's noch. Doch dann Schluß, endgültig Schluß mit den Weihnachts⸗ geſchenken— oder fällt mir vielleicht noch etwas ein Vorſicht in der Küche Viele Hausfrauen und Mädchen leiden an ſtändiger Müdigkeit, Appetitloſigkeit und Allgemeinverſtimmung. Man hat nach langen Verſuchen herausgefunden, daß die Gasleitungen häufig nicht ſo dicht ſchließen, wie nötig iſt, und das tägliche Ein⸗ atmen auch nur kleinſter Mengen Gas bringt eine geſundheitliche Schädigung hervor. Es muß darum dringend geraten werden, die Gasleitungen in der Küche und in den Wohnräumen unter ſorgfältigſter Pflege zu halten und ſie lieber einmal zu oft, als zu wenig unterſuchen zu laſſen. Gepflegte hände Aus Geſundheits⸗ und Schönheitsgrün⸗ den ſollen wir unſere Hände pflegen. Dazu gehört kein koſtſpieliger Apparat, kein Zeitaufwand, ſondern guter Wille, warmes und kaltes Waſſer, Seife, Zi⸗ tronenſaft, Creme, Bimſtein und ne Nagelbürſte: Dinge, die erreichbar find. Man wäſcht die Hände morgens mit lauwarmem Waſſer und Seife. Aber nicht nur ſo huſch, huſch, wie mancher es vielleicht gewöhnt iſt, ſondern eine ... Und dann— ver⸗ geſſen wir nicht, im Eifer des Wünſchens und Schen⸗ kens daran zu denken, wie wir uns an den Feſttagen kleiden wollen. Iſt es nicht ſo, daß das äußere Ausſehen den Sinn der feſtlichen Gedanken er⸗ füllen ſoll? Mit viel Feingefühl ſollten wir Frauen das Kleid wählen. Nicht kurz, doch auch nicht ärmellos; es widerſpricht der weih⸗ nachtlichen Stimmung. Das einfache Kleid aus Seide oder das elegante Woll⸗ kleid ſind richtig. Ich würde zu einem ſchwarzen Seiden⸗ rock gern eine aparte Bluſe tragen. So nett wie möglich will ich mich anziehen. Denn dem engſten Familienkreiſe ſind wir in dieſen Tagen ſchuldig, auch durch unſere Erſcheinung dem Tag be⸗ ſchwingteren Sinn zu geben. ganze Minute. Dann bürſtet man die Nägel. Wenn ſie ſehr ſchmutzig ſein ſollten, träufelt man ein paar Tropfen Zitro⸗ nenſaft hinein, und die ge⸗ wünſchte Wirkung iſt da. Jetzt bearbeiten wir die Nagel⸗ ränder mit dem Naturbims⸗ ſtein. Er verhütet Niednägel und die raſche Bildung der Nagelhaut. Trocknen Sie die Hände gründlich ab, ſie ſollen rot danach ausſehen und reiben ſie mit einer guten Fettereme ein. Dann ſchieben Sie die Haut vorſichtig mit einem Hölzchen(niemals mit Metall) zurück und polieren die Nägel leicht auf dem Daumenballen der jeweils ent⸗ gegengeſetzten Hand. Sollten Sie zu roten Hän⸗ den neigen, nehmen Sie mor⸗ 15 und abends ein heißes launbad.(1 Eßlöffel Alaun in 2 Liter Waſſer.) Vermeiden Sie ſtarken Temperaturwechſel, heiße Suppen und Getränke. Photo Film- und Bildberichte M Die Pfiege des Schmuckes muck muß ſorgfältig flegt werden, 1 22 ob es sto um Steine, Perlen odet Metallgegenſtände handelt: Silberne Ketten, Armbänder, Broſchen und Gegenſtände ohne Steine reinigt man mit einer Miſchung aus Spiritus und Magneſiakalk, und reibt mit einem nen Tuch nach. 8 Goldene 7 e. reinigt man mit einer weichen e in lauwarmem Seifenwaſſer. f Ketten ſchüttelt man am beſten in einer Flaſche Seifenwaſſer durch. Unechte Metalle reinigt man mit einem Wattebauſch, den man in reinen Alkohol taucht. Steine, echt oder unecht, reinigt man, in⸗ dem man ſte ein paar Minuten in Köl⸗ niſches Waſſer legt und ſie dann mit einem weichen Bürſtchen darin bearbeitet. g Korallen reibt man mit einem in Sei⸗ fenwaſſer getauchten Leinenläppchen ab und poliert ſie mit einem Leder blank. Bernſtein wird wie neu, wenn man mit einem wollenen Lappen und Weinge behandelt. Uhrketten reibt man mit trockener Zigar⸗ renaſche ab.. Perlen werden in Seifenwaſſer leicht durchgeſchüttelt und mit einem weichen Lappen trocken i ett erhält ſeinen K Glanz, wenn man es mit Watte un abreibt und es mit Leder nachpoliert. Perſonalfragen Es ſoll einmal daran erinnert werden daß man beim Einſtellen von Perſonal alle Punkte, die ſpäter wichtig werden können, ſchriftlich genau feſtlegt. Vor dem Abſchluß eines Vertragsverhältniſſes geht alles leicht, da ſich noch keine Seite ge⸗ bunden hat, hinterher iſt es oft beim beſten Willen ni mehr möglich. Man ſollte auch das Perſonal gleich zu Beginn ſo an⸗ lernen, wie man es ſpäter zu haben wünſcht und ſich nicht mit dem Gedanken tröſten, es wird ſchon nach und nach alles kommen. * Es iſt taktlos, wenn man ſein Perſonal in Gegenwart von anderen Menſchen zu⸗ rechtweiſt. Auch die Kinder ſollten nicht zugegen ſein, wenn man ſie auf irgend⸗ welche Fehler aufmerkſam macht.— b Mc 2 . 2 Gläſer werden klar 1 Gläſer bekommen das klarſte Aussehen, wenn man ſie erſt in warmem Waſſer wäſcht und dann mit baltem abſpült. Geflügel rupfen Wußten Sie ſchon, daß man jedes Ge⸗ flügel ſpielend rupfen kann, wenn man es eine Sekunde in kochendes Waſſer taucht? Teppichecken befeſtigen Man beſtreicht die Ecken von der linken 555 mit Leim und der Schaden iſt be⸗ oben. Das Zerſpringen von Gläſern zu verhüten Man taucht ein Tuch in heißes Waſſer, ſtellt die Gläſer darauf und hüllt ſie von allen Seiten damit ein. 8 Leckere Paſteten für die Feſttage Gekochte Paſtetchen(ſchnell und vortreff⸗ lich). Zu 1 Eidick weich gerührter Butter rührt man 1 ganzes Ei— oder 1 Eigelb und zuletzt deſſen ſteifen Schnee—, 3—4 Ei⸗ dick am beſten ohne Rinde geweichtes, ausge⸗ drücktes, nicht ſüßes Weißbrot, Salz, etwa haſelnußgroß Fleiſchextrakt, gern auch etwas e pikanten Käſe und ein Stäubchen ayenne. Mit dieſer beliebig zu vermehren⸗ den Maſſe füllt man bis zur Hälfte nicht zu große Taſſen, welche gut mit Butter, beſſer noch mit ſchön roter Krebsbutter beſtrichen und mit Reibbrot beſtreut bzw. überſiebt ſind, macht in der Mitte eine Höhlung, und füllt in dieſe ein beliebiges feines Klein⸗Ragout von: Kalbsmilch oder dgl., Krebſen, Fiſchen, Hummer, beſonders auch aus Büchſen, bedeckt dies wiederum mit etwas Maſſe, ſtellt die Taſſen in ein flaches Geſchirr, welches ſoviel kochendes Waſſer enthält, wie bis etwa zur Hälfte der Taſſen reicht, gibt womöglich etwas Oberhitze, ſtürzt den Inhalt, nachdem er(gewöhnlich ſchon nach 25—30 Minuten) feſt geworden, und kann die Paſtetchen noch 2 Käſe beſtreut oder ohne Weireres an⸗ richten. Jüs⸗Paſtetchen(ſchnell und vorzüglich). Von beſonders würzhafter, kräftiger Fleiſchbrühe (evtl. auch durch Fleiſchextrakt, Champignon⸗ oder ſonſtige feine Kräutereſſenz herzuſtellen) wird etwa 7 Taſſe derſelben mit 1 ganzen Ei und 1 Eidotter vermiſcht, treffend abge⸗ ſchmeckt und geſalzen, durch ein Haarſieb ge⸗ goſſen, kleine mit Butter beſtrichene Taſſen oder Förmchen damit gefüllt, und dieſe nur ſo lange in kochendem Waſſer erhalten, bis die Maſſe feſt iſt Geſtürzt möge noch reich⸗ lich magerer gekochter Schinken oder Pökel⸗ zunge und Peterſilie, alles feingehackt, oder Parmeſankäſe darüber geſtreut und am beſten gleich ſerviert werden. 1 ̃ v1. 1 Ferre .. 288 E 6 3 al en e. en le N g al u. ht . N er 2 en 10 1 ff⸗ et 1 2 ie Bekannimachungen Ortsgruppe 1 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Dienſtzeit der Ortsgruppenlei— tung über Jahreswende. Die Dienſtſtelle der Ortsgruppenleitung iſt von Mittwoch, den 23. Dezember, bis Sonn⸗ tag, den 27. und von Mittwoch, den 30. Dezember 1936 bis Sonntag, den 3. Ja⸗ nuar 1937 einſchließlich geſchloſſen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Stanboribejehl ber Siller⸗Jugend Morgen Sonntag, 20. Dezember, morgens um 9.30 Uhr, treten alle Ig. der HJ. und alle Mädels des BDM. in Uniform zur großen Sammelaktion der Hitler⸗Jugend an. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen— die Not iſt groß, die Kameradſchaft größer! Der Standortführer. SAR— Sturm 60/250 Die Sonnwendfeier findet am Montag, 21. Dezember 1936, um 20.30 Uhr auf dem Gelände hinter der Fabrik Rübelmann(In⸗ duſtrieſtraße) ſtatt. Die Bevölkerung iſt herz⸗ lichſt eingeladen. * NSKOV. Betr.: Verwundeten⸗ Abzeichen Ich bitte die Kameraden, die Antragsfor⸗ mulare für Verwundeten⸗Abzeichen am Sonn⸗ tagvormittag 10 Uhr bei mir, Mannheimer⸗ ſtraße 10, in Empfang zu nehmen, da bis zum 31. 12. 36 die Friſt abgelaufen iſt. NS Alle Amtswalter beteiligen ſich am Montagabend, 6.40 Uhr, an der WH W. ⸗ Weihnachtsfeier der NSDAP. im „Freiſchütz“. Der Ortsamtsleiter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Nichts gehört dir allein: Der Geiſt, der in dir lebt, iſt der Geiſt deiner Zeit; das Blut, das in dir pulſiert, iſt das Blut deines Volkes; und mit all deinen reichen Gaben biſt du nur dann etwas nutze, wenn du ſie zu Garben reifen läßt, von denen die zehren, die ärmer ſind als du. Adolf Donders. Volksweihnachlen 1936 Die Ortsgruppenleitung gibt bekannt: Wie im vergangenen Jahr werden auch dieſes Jahr auf Straßen und Plätzen geſchmückte Weihnachtsbäume zur Aufſtellung gelangen. Auch wir werden einen Weihnachtsbaum vor dem Rathaus aufſtellen. Bei dieſem brennen⸗ den Lichterbaum findet morgen Sonntag, den 20. des Monats ab 16 Ahr ein Weihnachts ⸗ Konzert ſtatt, an dem ſich auch die hieſigen Geſang⸗ vereine beteiligen werden. Zu dieſer einſtündigen Feier laden wir die ge⸗ ſamte Bevölkerung auf das herzlichſte ein. Am Montag, den 21. ds. Mts. um 19 Ahr findet im Freiſchütz eine Weihnachtsfeier verbunden mit einer Beſcherung für die von den Er⸗ ziehern beſtimmten Kinder ſtatt. Zu dieſer Feier ſind die Eltern herzlichſt eingeladen. Wir bitten die Eltern dieſer Kinder dafür zu ſorgen, daß die Kinder pünktlich um 18.30 Ahr ihre Plätze im Freiſchütz eingenommen haben. Dauer der Feier etwa eine Stunde. Aufruf Deutſche Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen! Schon immer war es die Jugend, die in irgendeinem Kampf an erſter Stelle kämpfte und ſiegte. Auch in dem neuen Kampf gegen die Not in dieſem Winter ſteht die Hitler⸗ jugend an erſter Stelle und in vorderſter Front. Wir ſind uns bewußt unſeres großen Auftrages und helfen mit am friedlichen Auf⸗ bau des neuen Staates. Die HJ. kämpft und ſiegt im Kampfe gegen die Not; gebt uns alle, damit wir helfen! Wir Hitler⸗Jungen. * Golbener Sonntag vor bem Feſt Die Weihnachtsbäume ſind ſchon faſt alle vom Verkäufer in die Wohnungen gewandert, ein Zeichen, daß es nun aber höchſte Zeit iſt, alles zu beſorgen, was den Gabentiſch ſchmücken und die Lieben erfreuen ſoll. Noch einmal gibt der goldene Sonntag Gelegenheit zum Einkauf. Goldener Sonntag! Ein ſchöner Name. Zwar kann nicht mehr das Gold rol⸗ len, a ber golden ſoll die Stimmung ſein, mit der man lauft, und das Glitzergold und Sil⸗ berhaar in den Auslagen tragen ja dazu bei. Haben wir nicht auch mit großen neugierigen Augen und ſehnſüchtigem Verlangen all die Dinge betrachtet, die noch heute dieſelben ſind wie in unſerer Jugendzeit? So wird der gol⸗ dene Sonntag gewiß ein Tag frohen Lebens in unſerem Ort werden, und wir können nur wünſchen: auch ein guter, recht guter Ge⸗ ſchäftstag für den Einzelhändler und den Handwerker. der Weihnachtsbaum jür Alle! Mit Rieſenſchritten geht es auf Weih⸗ nachten zu. Ueberall, wo wir hinſchauen, wer⸗ den wir daran erinnert, daß es nur noch wenige Tage bis zum Feſte ſind. Bald leuch⸗ ten die Kerzen an den Weihnachtsbäumen, in deren Glanz und warmem Schein ſelbſt die Herzen der Alten wieder ſo ganz anders ge⸗ ſtimmt werden, und in dem die Gedanken gerne zurückwandern in die ſelige Jugendzeit, in der man ſich genau ſo unbändig auf das Feſt der Liebe freute, wie es die heutige Ju⸗ gend auch noch tut und die kommende nicht anders handeln wird. Weihnachtsvorbereitungen in den Fami⸗ lien, Weihnachtsſtir:mung in den Geſchäften und auf den Straßen, denn der Schein der beleuchteten Fenſter überträgt ſich auf die Menſchen, die nun eifrig dabei ſind, die ihren —1 zugedachten Weihnachtsgeſchenke aus⸗ zuſuchen. Heute iſt nun noch der Weihnachts- baum für Alle hinzugekommen. Vor dem Rathaus ſteht er, wo er im vergangenen Jahr auch geſtanden hat. Ein ſchöner Baum iſt's, feſt ſteht er im Boden drinnen. Er wird wie⸗ der leuchten und ſtrahlen, und ein eigenar⸗ tiger Zauber wird ihn umgeben und von ihm ausgehen, dem ſich kein Menſch, der vorüber⸗ geht, entziehen kann. Schmucklos ſteht die rieſige Tanne da, ihr einziger Schmuck ſind die Lichter, die hineinleuchten in das Dunkel der Nacht und in das geſchäftige Treiben der vom Weihnachtsfeſt gepackten Einwohner.— Vielleicht gibt ihm die Natur noch einen be⸗ ſonderen Schmuck, vielleicht legt ſie ihm auf Aeſte und Aeſtchen doch noch eine Schicht diamantfunkelnden Schnees, wie wir ihn zu Hauſe mit Watte vortäuſchen. Aber auch in dieſer Einfachheit hat uns dieſer Chriſtbaum für Alle ſo unendlich viel zu ſagen. Er ge⸗ mahnt uns in aller Oeffentlichkeit, daß wir Menſchen uns vorbereiten möchten auf das Weihnachtsfeſt. Er ſoll uns auch daran er⸗ innern, daß es noch ſo unendlich viel Men⸗ ſchen gibt, die kein rechtes Weihnachtsfeſt feiern können und die der Hilfe ihrer Mit⸗ menſchen bedürfen. Jeden einzelnen mahnt dieſer Chriſtbaum für Alle, ob er über all ſeinen vielen perſönlichen Wünſchen nicht jene vergeſſen hat, denen eine Weihnachtsgabe un⸗ term ſchlichten deutſchen Chriſtbaum bitter nottut und dort ſicher mehr Freude bereitet als dem, der zu ſeinem Ueberfluß noch ein Geſchenk hinzu bekommt. Ein frohes Weihnachtsfeſt wird der un⸗ term Weihnachtsbaum feiern können, der in Erfüllung des Gemeinſchaftsgedankens ſeinen armen, hilfsbedürftigen Mitmenſchen in der Weihenachtsſtunden glücklich weiß wie ſich ſelbſt. Und ein frohes Weihnachtsfeſt ſollen doch alle deutſchen Volksgenoſſen feiern, alle, ohne Ausnahme. Haſt du daran gedacht? tun. Litler⸗Jugenb jammelt heute und morgen für bas Winter⸗Kiljs⸗Werk! 2 ber A. S. D. A. 1 Viernheim Die junge Garde des Führers marſchiert im Kampf gegen Hunger und Kälte! Noch heute und morgen ſteht ſie auf den Straßen und Plätzen, bewaffnet mit den bekannten Sammelbüchſen der NSV., und richtet ihren Appell an das deutſche Volk:„Helft uns helfen!“ Damit ſtellt ſich die geſamte Hitler⸗ jugend zum dritten Male dieſes Jahres in den Dienſt des Winterhilfswerkes; keiner ſchließt ſich aus. Hitlerjungen und die Mädel vom BDM., Pimpfe und Jungmädel, ſie alle ſtürmen gemeinſam gegen die Not, wie ſie es Jahr für Jahr ſchon getan haben und wie ſie es auch fürderhin tun werden, ſolange bis der Führer ſie zu neuem Einſatz ruft. „Freude zum Feſt“ iſt ihre Parole und ſo überſchütten ſie das Land mit einem Heer von Märchenkindern, die Alt und Jung be⸗ geiſtern werden. Engel und Zwerge haben ſich aufgemacht, um auf der Erde— und wo wäre ihr Treiben wünſchenswerter—, in jedes Haus, in jede Hütte einzudringen und Freude zu bringen. Ailleilungen ber Betr.: Getreidekontingentierung. Die Verſorgungslage in Brotgetreide macht eine über das Kontingent hinausgehende Si⸗ cherſtellung von Brotgetreide⸗Vorräten not⸗ wendig. Zur Erreichung einer ſolchen Brot⸗ getreide⸗Reſerve hat der Reichs bauernführer welche ſeither in der Getreidekontingentierung erfaßt wurden, ſofort zu veranlaſſen ſind, in die Liſte diejenigen Brotgetreidemengen einzutragen, die ſie nach Erfüllung oder nach Sicherſtellung der Erfüllung ihres Ablie⸗ ferungskontingentes in Brotgetreide noch ab⸗ zugeben in der Lage ſind. Es iſt ernſteſte Pflichterfüllung für alle landwirtſchaftlichen Betriebe, daß ſie alle, über das Kontingent ihnen zur Verfügung ſtehende Brotgetreide⸗ reſerven abgeben. In den nächſten Tagen wird die Einzeichnungsliſte umlaufen. In dieſer Liſte iſt von dem betreffenden Betriebsinha⸗ ber ſelbſt zu beſcheinigen, daß er ſein Kon⸗ tingent erfüllt oder die Erfüllung ſeines Kontingentes ſichergeſtellt hat. Es muß weiterhin nochmals eindringlichſt darauf hingewieſen werden, daß rückſichtslos gegen diejenigen Bauern und Landwirte vor⸗ gegangen wird, die glauben, ihren frei zur Verfügung ſtehenden Roggen und Weizen nicht abliefern zu brauchen oder Brotgetreide zu Futterzwecken verwenden zu können. Viernheimer Sänger Erſcheint morgen alle beim öffentlichen Liederſingen am Rathaus. Vereine, die in der Lage ſind, ein Weihnachtslied vorzu⸗ tragen, wollen dies zwiſchen 4 und 5 Uhr Der Gartenbauverein Viernheim hält morgen Sonntag, den 20. Dezem⸗ ber, nachmittags 3 Uhr, im Gaſthaus „Zum Löwen“ eine Verſammlung, in der wichtige Fragen des Garten⸗, Obſt⸗ und Ge⸗ müſebaues und der zweckmäßigen Düngung beſprochen werden, ab. Die Mitglieder des Gartenbauvereins ſowie ſonſtige Intereſſen⸗ ten ſind herzlich eingeladen. Die Wichtigkeit der zu beſprechenden Angelegenheiten erfor⸗ dert, daß die Mitglieder vollzählig erſcheinen. Die Untererhebſtelle bleibt am Mon⸗ tag, den 21. Dezember, für den Kaſſenver⸗ kehr geſchloſſen. Nächſter Zahltag am Mitt⸗ woch, den 23. Dezember. * Kinderbeſcheerung. Der Geſangver⸗ ein„Sängertreue⸗Harmonie“ hält für die Kinder ſeiner Mitglieder morgen Sonntag in ſeinem Lokal„Schützenhof“ eine Weih⸗ nachtsbeſcheerung ab. Die Mitglieder werden gebeten, ſich mit ihren Kindern rechtzeitig ein⸗ zufinden, denn der Weihnachtsmann hat es eilig, da kann er nicht auf Nachzügler warten. Und lein Kind ſoll doch zu kurz kommen. (Näheres ſiehe Vereinsanzeiger). Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Radfahrervereinigung Viern⸗ heim. Eine erſte Mitgliederverſammlung der zuſammengeſchloſſenen Vereine„Vorwärts“ 8d⸗Einjatz jür das WSW Den Auftakt zur Sammelaktion bildeten geſtern Appelle, auf denen der Tagesbefehl des Reichsführers bekannt gegeben wurde und die Jungen und Mädel die Wünſche in Empfang nahmen. Dann aber ging es ſchon los und es wäre doch gelacht, wenn am Abend nicht jeder Gnom und jedes Stern⸗ lein ſeine neue Heimat gefunden hätte. Am Sonnabend ſind hauptſächlich die Jung⸗ mädel und Pimpfe auf dem Plan. Weiß Gott, ſie trennen ſich nur ungern von den bunten Holzfiguren. Doch es muß halt ſein, denn es darf ja keinen Weihnachtsbaum ohne dieſen Schmuck geben. Der Generaleinſatz aller verfügbaren Kräfte aber iſt für den dritten Sammeltag, den Sonntag, angeordnet. Es dürfte ſich im Gebiet Heſſen⸗Naſſau um etwa 300000 „verkaufstüchtige“ Hitlerjungen, Mädel des BDM., Pimpfe und Jungmädel handeln, die büchſenſchwingend jeden Volksgenoſſen um ſein Scherflein bitten. Kein Wunder, daß jeder gerne gibt, ja, zweimal gibt; er macht dop⸗ verfügt, daß alle getreidebauende Betriebe, pelte Freude und hat ſelbſt doppelte Freude. Ortsbauernſchaft Damit Verſtöße dieſer Art ihre gerechte Strafe finden, werden demnächſt durch die dafür beſtimmten Kontrollorgane des Reichs⸗ nährſtandes Betriebsprüfungen vorge⸗ nommen. 2. Betr.: Reichsberufswettkampf 193637. Der Reichsberufswettkampf der deutſchen Jugend 1937 ſteht vor der Tür. Wir Bauern tragen jetzt die Verantwortung dafür, daß un⸗ ſere Landjugend ſich zur Teilnahme am Reichsberufswettkampf meldet. Der Reichsberufswettkampf iſt für uns die Olympiade der Arbeit und Leiſtung geworden und fügt ſich ſomit in den großen Vierjahres⸗ plan unſeres Führers ein. Aus dieſem Grunde muß auch in unſerem Dorf die Teilnahme am Reichsberufswettkampf zugleich das Bekennt⸗ nis zur Leiſtung wie zum nationalſozialiſti⸗ ſchen Staat, der der deutſchen Jugend wieder eine Zukunft gegeben hat, ſein. Meldet euch daher, ihr Jungbauern und Mädels, alsbald zur Teilnahme am Reichsbe⸗ rufswettkampf! Anmeldetermin bis 20. ds. Mts.! Anmeldeformulare können beim Ortsbauern⸗ führer entgegen genommen werden. J. B. m Familienabend der Nationalſo⸗ zialiſtiſchen Kriegsopferverſor⸗ gung. Alljährlich zur Weihnachtszeit treten die Kriegsopfer mit einem Familienabend an die Oeffentlichkeit. Dieſes Jahr findet der⸗ ſelbe am 1. Feiertag, abends 8 Uhr, in den Freiſchützſälen ſtatt. Wer mit den Kriegs⸗ opfern und deren Hinterbliebenen einen ſchö⸗ nen Abend verleben will, der geht am 1. Feiertag in den Freiſchütz.(Näheres durch Anzeige). * Kein Pädchenverkauj von gebrauchten Wertzeichen der Deutſchen Reichspoſt vor Weihnachten. Auf vielfache Anfragen nach dem nächſten Verkauf von gebrauchten Freimarken höherer Werte durch die Verſandſtelle für Sammler⸗ marken in Berlin Wü 30 keilt die Deutſche Reichspoſt mit, daß der diesjährige Verkauf aus betrieblichen Gründen verſchoben werden muß. Wann wieder Kiloware abgegeben wer⸗ den kann, läßt ſich noch nicht überſehen. Jeden⸗ falls wird der Zeitpunkt des nächſten Ver⸗ kaufs rechtzeitig im Amtsblatt des Reichs⸗ poſtminiſteriums und in der Preſſe veröffent⸗ licht werden. Die Deutſche Reichspoſt bittet daher, von weiteren Anfragen abzuſehen. Milde Witterung. Der Zuſtrom feucht⸗ warmer ſubtropiſcher Meeresluft hat ſich noch verſtärkt, ſodaß bis zu Höhen von fal 3000 Meter hinauf die Temperaturen über Null liegen. Mit dieſer Entwicklung dürfte aber auch der Höhepunkt erreicht ſein, ſodaß jetzt bei Fortdauer der unbeſtändigen Witterung mit langſamer Abkühlung gerechnet werden kann, wenn auch die Temperaturen vorerſt noch beträchtlich über dem jahreszeit⸗ lichen Durchſchnitt liegen werden.— Sams⸗ tag: Veränderlich mit Regenfällen, aber auch zeitweiliger Aufheiterung und lebhaften ſüd⸗ und„Eintracht“ findet Sonntagnachmittag 3 Uhr im Lokal„Fürſt Alexander“ ſtatt. Alle Raoſportler werden ſich hierzu einfinden.— (Siehe Vereinsanzeiger). weſtlichen bis weſtlichen Winden, mild.— Sonntag: Bei Luftzufuhr aus Weſt Fort⸗ bauer der ee, en und zu Niederſchlägen geneigten Dekterung, etwas milder. Im Saale des Gaſthauſes„Zum Bir⸗ kenauer Tal“ zu Birkenau fand Donners⸗ tag eine mehrſtündige Verſammlung der Bür⸗ germeiſter des Kreiſes Heppenheim ſtatt. Auch Kreisleiter Ruppert, Kreisdirektor Dr. Nanz, Regierungsrat Dr. Stieh ſowie Kreisſchulrat Siebert nahmen an der Ta⸗ gung teil, die bald nach 9 Uhr vom Vorſitzen⸗ den der Kreisabteilung Heppenheim im Deut⸗ ſchen Gemeindetag, Bürgermeiſter Bechtel, (Viernheim), eröffnet wurde. Das erſte Referat des Tages hielt Luftſchutzführer Abrecht(Rimbach i. O.) Aufgaben des Bürgermeiſters im Luftſchutz Einleitend kam er auf den im Frühjahr dieſes Jahres in Rimbach veranſtalteten Luft⸗ ſchutz⸗Lehrgang für die Bürgermeiſter zu ſprechen, wobei er darauf hinwies, wie wichtig es iſt, daß die Bürdermeiſter an ſolchen Lehr⸗ gängen möglichſt perſönlich teilnehmen. Er erläuterte die Organiſation des Luftſchutzes und empfahl, in den Räumen der örtlichen Polizeidienſtſtellen, wenn nur eben möglich, ein Geſchäftszimmer für den Luftſchutz bereit⸗ zuſtellen, gegebenenfalls auch in einem dienſt⸗ eigenen Nachbargebäude. Gern ſei der RLB. bereit, den größten Teil der Arbeit abzu⸗ nehmen, doch müſſe der RB. dann bitten, ihn ſeitens der Bürgermeiſter auch in jeder Weiſe zu unterſtützen. Mindeſtens müſſe in jeder Gemeinde ein Sammelſchutzraum ſein, der zugleich Muſter⸗Schutzraum und Schu⸗ lungsraum ſein könne. Abgeſehen von den allerkleinſten Gemeinden ſollte auch überall ein Brand haus errichtet werden. Vorſitzender Bürgermeiſter Bechtel un⸗ terſtrich die verantwortungsvollen Pflichten der Verſammelten als Bürgermeiſter und Po⸗ lizeileiter und empfahl ihnen, im Haushalts⸗ voranſchlag für das kommende Rechnungs⸗ jahr Etatsmittel für den Luftſchutz vorzu⸗ ſehen, ſoweit es die beengten finanziellen Möglichkeiten der Gemeinden eben zuließen. Achtung! Kriegsbeſchädigte Fctronhöoldaten „NS. Nach der Verordnung vom 30. 1. 1936 über das Verwundetenabzeichen endet die Friſt zur Antragsſtellung auf Erteilung des Berechtigungsausweiſes am 31. Dezem⸗ ber 1936. Das Abzeichen iſt ſchwarz bei ein⸗ und zweimaliger, mattweiß bei drei⸗ und viermaliger, mattgelb bei fünf⸗ und mehrmaliger Verwundung. Wer am 1. Februar 1936 für eine ſon⸗ ſtige Geſundheitsſchädigung(innere Kriegs⸗ dienſtbeſchädigung, nicht Dienſtbeſchädigung) eine Rente von mindeſtens 25 Prozent be⸗ zogen hat, kann ebenfalls den Berechtigungs⸗ ausweis bekommen. Das Abzeichen in mattweiß können alle Kriegsteilnehmer, die den glatten Verluſt von Gliedmaßen zu beklagen haben, oder zu den Schwerhirnverletzten gehören, erhalten. Wer mehrere derartige Verwundungen er⸗ litten hat und zu den erblindeten oder ſchwer⸗ hirnverletzten Pflegezulageempfängern gehört kann die Befugnis zum Tragen des matt⸗ gelben Verwundetenabzeichens bekommen. Auskünfte über die Antragſtellung erteilen die Dienſtſtellen der NSKOV. Die Antragsformulare werden am Sonn⸗ tagvormittag 10 Uhr beim Obmann Seelin⸗ ger, Mannheimerſtraße, ausgegeben dd il. * im Katy gegen Hunger u. Klit 0 NS- 20.DEZZEMBER 2 Bürgermeiſterverjammlung des Kreijes Feppenheim „Die Räume der HJ. ſollen den jugendlichen Geiſt auch in ihrem äußeren Geſicht tragen!“ Bannführer Bohlinger über die Schaffung von H J.⸗ Heimen Aufgaben des Bürgermeiſters im Luftſchutz!— Engſte Zuſammen arbeit zwiſchen§. und Schule Jede Gemeinde müſſe den Verſuch machen, ſolche Mittel bereitzuſtellen. Regierungsrat Dr. Stieh konnte feſtſtel⸗ len, daß die Gemeinden alles tun werden, was ihre Leiſtungsfähigkeit ermöglicht. Selbſt wo finanzielle Schwierigkeiten beſtünden, ſei doch immer einiges zu tun möglich, und wo es noch nicht möglich ſei, werden Wege gefunden wer⸗ den. Die Verdunkelungsübung im Kreis Heppenheim werden im Laufe der nächſten Wochen durchgeführt werden. Die Verſammlung kam dahin überein, ein Merkblatt für alle Haushaltsvorſtände des Kreiſes Heppenheim drucken zu laſſen und in allen Kreisorten zu verteilen; die Emp⸗ fänger müſſen es aber auch gewiſſenhaft durch⸗ leſen! Die Schaffung von HJ.⸗ Heimen Ueber dieſes Thema unter Einbeziehung der Jugendfürſorge ſprach in einer höchſt lebendigen Darſtellung Bannführer Boh- linger(Auerbach). Er betonte, daß die Schwie⸗ rigkeiten überwunden werden müßten, die einer vermehrten Schaffung von HJ.-Heimen im Weg ſtünden und die ſich im Kreis Hep⸗ penheim auch darin ausprägten, daß im gan⸗ zen Kreisgebiet erſt drei wirkliche Heime be⸗ ſtehen und daneben ein Dutzend anderer Un⸗ terkunftsräume. Dies ſei keineswegs ein Idealzuſtand, zumal man an die großen neuen Aufgaben denken müſſe, die der HJ. durch das neue Geſetz zugeteilt worden ſeien. Es komme keineswegs nur darauf an, wie Dienſt getan werde, ſondern auch wo er getan werde. Natürlich könne nicht von jeder Gemeinde verlangt werden, daß ſie nun ſchnell tau⸗ ſende von Mark auf den Tiſch lege für den Bau eines neuen Heims. Aber die Möglich⸗ keit, vorhandene Räume herzurichten, möge nun überall ernſtlich erörtert werden. In Viernheim z. B. habe man unbenutzte Kellerräume der Vollsſchule bereitgeſtellt, ähn⸗ lich habe man ſich in Heppenheim geholfen, in Birkenau habe man ein Nebengebäude der Baumeiſters Stiejkinder Es hat eine Zeit gegeben, in der man glaubte, die höchſte Stufe der Wohnkultur erreicht zu haben, wenn man in Stadt und Land prunkvolle Häuſer hinſetzte, die mit allem ſogenannten neuzeitlichen„Komfort“ ausgeſtattet waren. So ſahen wir Bauernhäu⸗ ſer, Siedlungshäuſer, Villen in den Vor⸗ ſtädten mit jeder nur erdenkbaren Bequemlich⸗ keit des täglichen Lebens erſtehen. Es ſei nichts geſagt gegen Bauernhäuſer mit Bade⸗ räumen. Es iſt ſogar zu begrüßen, wenn gute und erſchwingbare Einrichtungen hierfür ge⸗ rade für die Landbevölkerung geſchaffen wer⸗ den. Und auch bei allen anderen Wohnbauten wollen wir Einrichtungen für die Geſundheit nicht miſſen. Aber man hätte nicht einen Fehler dabei machen dürfen! Die Badezimmer dürfen nicht beſonders prunkvoll ausgeſtattet werden, und ihre Einrichtung und Ausſtat⸗ tung darf nicht auf Koſten anderer lebens⸗ wichtiger Räume gehen: der Speiſekammer und des Kellers. Hier müſſen ſich unſere Baumeiſter und Architekten wieder den Er⸗ forderniſſen unſerer allgemeinen ernährungs⸗ politiſchen Lage anpaſſen. Für eine geſunde und vernünftige Vorratswirtſchaft brauchen wir überall gute Speiſekammern und Keller. Mit deutlichen Worten hat erſt kürz⸗ lich der Reichsbauernführer in ſeiner Schluß⸗ rede in Goslar auf die Notwendigkeit einer vernünftigen Bauweiſe in dieſer Richtung hin⸗ gewieſen. Es iſt. Sache der Baumeiſter und Architekten, dieſe Forderung nach brauchbaren Vorratsräumen zu erfüllen und damit den Hausfrauen in Stadt und Land wieder die Möglichkeit und vor allen Dingen auch die Luſt zu geben, in einer gut gefüllten Speiſe⸗ kammer und in einem reichlich verſehenen Keller— in einem Vorrat, den ſie ſich in den Jahreszeiten angelegt hat, da die Nah⸗ rungsmittel aller Art reichlich vorhanden wa⸗ ren und billig auf den Markt kamen— ihre Freude und ihren Stolz zu ſehen. Friſch gebohnert! Das Ausgleiten auf friſch gebohnerten Treppenſtufen und Fuß⸗ böden hat zumeiſt unangenehme und gefähr- liche Stürze zur Folge. Wenn durch ein deut⸗ lich ſichtbares Schild auf die Tatſache auf⸗ merkſam gemacht wird, daß hier„Friſch ge⸗ bohnert“ iſt, wird ein Teil ſolcher Unfälle gewiß vermieden werden, aber es iſt auch not⸗ wendig, daß Fußbodenöl und Bohnerwachs ſachgemäß aufgetragen und verrieben werden, damit nicht auf Rückſtänden und beſonders öligen Stellen auch der Gewarnte noch aus⸗ Eiſenbahn herrichten können. Jedenfalls müß⸗ ten künftig in höherem Maße wie bisher Mittel hierfür bereitgeſtellt werden. Höchſt wichtig ſei aber auch, daß bei der Planung ſolcher Vorhaben frühzeitig die HJ.⸗Führung mit zu Rate gezogen würde. Denn die Räume der HJ. ſollen den jugendlichen Geiſt auch in ihrem äußeren Geſicht tragen. Der natio⸗ ten des Parteitages ſehe, ſolle ſich an den Hi, Heimen im Kleinen zeigen. Die Auf⸗ gabe ſei alſo nicht damit ſchon erfüllt, daß nur Räume geſchaffen würden. Hinzuziehen möge man aber die HJ.⸗Führung auch bei der Herrichtung vorhandener Räume. Der Bannführer gab dann noch einige Aufſchlüſſe über die Verwendung der Jugendpflegegelder im Kreis Heppenheim. Vorſitzender Bürgermeiſter Bechtel ſtellte in dieſem Zuſammenhang feſt, daß die Er⸗ ziehung der Jugend durch Bannführer Boh⸗ linger und Kreisſchulrat Siebert die Gewißheit dafür biete, daß die Jungens rich⸗ tig erzogen würden. Die Jugend könne nicht revolutionär genug bleiben. Dann werde ſie auch den älteren Volksgenoſſen einen Impuls geben, nicht zu raſten und zu roſten. Kreisſchulrat Siebert nahm hierbei Ge⸗ legenheit, darauf hinzuweiſen, daß die Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Schule und HJ. ganz eng geſtaltet werden müſſe und in freund⸗ ſchaftlicher Weiſe. Hierzu könnten die El⸗ ternabende viel beitragen und die Anweſen⸗ heit des Bürgermeiſters in dieſen Abenden mache dieſe freundſchaftlichen Beziehungen auch nach außen hin erſichtlich. In ähnlicher Weiſe äußerte ſich auch der Vorſitzende Bürgermeiſter Bechtel und betonte noch ein enges Ver⸗ hältnis der Bürgermeiſter zum Hoheitsträger. Ueber das Thema„Seidenbau“ ſprach Außendienſtbeauftragter Friedrich der Reichsfachgruppe„Seidenbauer“ im Reichs⸗ verband Deutſcher Kleintierzüchter. Aus Stabi und Land Ein Dutzend Angeklagte im Gerichtsſaal Ein Landwirt und ſeine Ehefrau aus Groß⸗ Breitenbach und zehn andere aus dem gleichen nalſozialiſtiſche Stil, den man bei den Bau⸗ g Vorſichtl Autoreifendiebe gehen um! Reichenbach. Aus dem Anweſen des Spediteurs Martin Lipka wurde in der Nacht vom Sonntag auf Montag ein ganz friſch ummierter Autoreifen geſtohlen. Wie jetzt ekannt wurde, beſuchten die gleichen Spitz⸗ buben auch die Lindenfelſer Poſtautohalle und nahmen dort einen Reifen mit, ebenſo ging es einem Autobeſitzer aus Bickenbach. Alle drei Diebſtähle geſchahen in der gleichen Nacht. Von der ſtürzenden Fichte erſchlagen Unglück im Schaafheimer Gemeindewald Schaafheim. Am Montag vormittag verunglückte beim Holzfällen im hieſigen Ge⸗ meindewald Schreiner Georg Krautwurſt. Eine umſtürzende ſtarke Fichte traf denſelben mit ihren Aeſten ſo unglücklich, daß neben ſchweren Kopfverletzungen ein Bruch der Wir⸗ belſäule verurſacht wurde. Der Verunglückte wurde ſofort in das Eliſabethenſtift nach Darmſtadt überführt und erlag dort noch am ſelben Abend ſeinen Verletzungen. Krautwurſt ſtand im 56. Lebensjahre. Seine Frau iſt ſchon jahrelang gelähmt. Aſchbach. Ein hieſiger Autofahrer geriet mit dem Auto auf der glatten Straße nach Heppenheim ins Schleudern und ſtieß an einen Baum. Der Wagen wurde beſchädigt, blieb aber fahrbereit, und der Führer erlitt nur eine geringfügige Verletzung. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Der große Ufa⸗Schlager „Aänner vor der Ehe“ mit Hans Leibelt, Carola Höhn, Kurt Veſpermann, Grete Weiſer u. Toni v. Eyck im Central⸗Film⸗Palaſt Was Männer vor der Ehe machen, geht eigentlich einen Dritten gar nichts an— ja, die Männer— es muß nicht gleich die erſte ſein, drum ſind wir Junggeſellen uſw. Im ſpritzig flotten Spiel, mit witziger Situa⸗ tionskomik und einem prachtvoll fröhlichen Humor behandelt der fabelhaft friſch geſpielte Film das ſozuſagen heikle Thema einer kon⸗ flittreichen Wandlung vom möblierten Zim⸗ merherrn— mit allen tragiſch⸗komiſchen Be⸗ gleiterſcheinungen dieſes Zuſtandes— zur doch noch erreichten Eheſeligkeit. Ich denke nicht an's Heiraten!!! ſchreien drei junge Männer, um die es geht. Am lau⸗ teſten der lebensfrohe flotte Fritz, der in ſeinem Autofach nicht weniger tüchtig iſt als in ſeinen Neigungen für jeweilige Vertreterin⸗ Odenwalddorf ſtanden am Mittwoch als An⸗ geklagte vor dem Bezirksſchöffengeicht. Vor der dem Landwirt drohenden Zwangsverſtei⸗ gerung war der größte Teil des Inventars und faſt das geſamte Vieh zu Nachbarn ge⸗ bracht worden. Dabei hatte die Frau ver⸗ ſchiedentlich behauptet, wie die mitangeklagten Nachbarn vor Gericht erklärten, es handele ſich um ihr eigenes eingebrachtes Gut. In anderen Fällen wollte ſie nicht gewußt haben, daß auch das Möbel und das Vieh unter die Pfänder fielen. Der Landwirt wurde wegen Pfandverſchleppung unter Anrechnung der Un⸗ terſuchungshaft zu fünfeinhalb Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Praktiſch hat er nur noch eine Woche abzubüßen, ebenſoviel erhielt ſeine Frau. Die Nachbarn wurden teils mangels Beweiſes freigeſprochen, teils kamen ſie mit Geldſtrafen von 10 bis 50 RM. davon. Verunglückter verunglückt von neuem Montagvormittag erlitt der Fabrikarbeiter Ewald Weinert an ſeiner Arbeitsſtätte in Wörth einen Unfall, wobei ihm mehrere Finger einer Hand verletzt wurden. Er wurde darauf mit einem Auts ins Krankenhaus Klingenberg gebracht. An der ſchienengleichen Ueberquerung der Straße mit der Bahn⸗ ſtrecke Klingenberg— Wörth kam das Auto infolge der Glätte ins Rutſchen und wurde quer über die Fahrbahn geſtellt. In dieſem Augenblick wurde es von einem Laſtzug er⸗ faßt und zur Seite geſchleudert, wobei die eine Seitenfront des Kraftwagens eingedrückt wurde. Weinert erlitt einen ſchweren Schädel⸗ bruch. Nieder⸗Roden. Die 4. Kreisgeflügel⸗ ſchau, die vom 11. bis 13. Dezember in Nie⸗ derroden für den Kreis Dieburg abgehalten wurde, war außergewöhnlich ſtark mit Aus⸗ ſtellungstieren beſucht. Am Sonntagvormittag 11 Uhr, eröffnete der Kreisvorſitzende Willand aus Babenhauſen die Ausſtellung. Der Vor⸗ ſitzende des hieſigen Vereins dankte für die zahlreiche Beteiligung. Bürgermeiſter Gotta hieß die Züchter im Namen der Gemeinde Nieder⸗Roden willkommen und wies darauf hin, daß auch Züchter im Kreis Dieburg auf der Höhe ſind. Darauf ſchloß ſich ein Rund⸗ gang an, der zeigte, welchen Wert und Be⸗ deutung die Geflügelzucht für die Eierbeſchaf⸗ nen des ſchwachen Geſchlechts ſchwankend iſt. Der Schwerenöter hat ein Auto ſchon halb verkauft, wenn er mit ſanftem Druck und ſcharmantem Lächeln die Hände einer Gnä⸗ digen auf das Steuerrad drückt... Die amüſante Geſchichte wie dieſer— nur zu ver⸗ ſtändlich— herzengewinnende Fritz ſchließlich nach heiteren Irrungen und Verwirrungen nebſt ſeinen beiden alten Schulfreunden doch noch glücklich im Ehehafen landet, iſt von der Regie und den Darſtellern ſo nett und ſym⸗ pathiſch gemacht worden, daß das Publikum in dieſem fröhlichen Filmluſtſpiel ſich glän⸗ zend unterhalten wird. Schließlich geht es um Abſchnitte aus dem Leben junger Menſchen, die für einen Teil zu den ſchönſten Erinnerun⸗ gen, für andere zur glücklichen Gegenwart gehören. Aber lachend— geht es alle an! Der größte und neueſte Abenteuer⸗ Senſationsfilm ab Samstag im Gloria „Licht im Dunkeln“ Im Rahmen einer ſenſationellen Handlung ſpielt ſich die dramatiſche Liebesgeſchichte von zwei abenteuerlichen jungen Menſchen ab, die ein merkwürdiges Schickſal zuſammengewor⸗ fen hat.— Eine Fliegerin, die um des täg⸗ lichen Brotes willen jedes halsbrecheriſche Kunſtſtück ausführt, und ein Erfinder, der von dem brennenden Ehrgeiz beſeelt iſt, einen ur⸗ alten Menſchheitstraum zu verwirklichen, wer⸗ den durch einen merkwürdigen Zufall Le⸗ benskameraden.— Brennender Ehrgeiz, rück⸗ ſichtsloſer Wagemut und eine Kameradschaft, die aus Feindſchaft zur Liebe ee be⸗ ſtimmen das Leben von zwei tollkühnen jungen Menſchen. Ein Milieu, wie man es in Europa nicht kennt; Menſchentypen, die in ihrer Toll⸗ kühnheit faſt unwahrſcheinlich erſcheinen, ge⸗ ben dieſer Liebesgeſchichte einen ſenſationellen Hintergrund.— Es iſt das Schickſal eines jungen Erfinders und einer tapferen Fliege⸗ rin, die für eine große Liebe alles aufs Spiel ſetzt. Dies bildet den Inhalt des deutſch⸗ ſprachigen Paramountfilms:„Licht im Dunkeln“. Eine Reihe ſpannender und merk⸗ würdiger Ereigniſſe bilden den Rahmen für eine ganz außerordentliche Liebesgeſchichte, die Sie unbedingt ſehen müſſen! f Ein Beſuch der beiden Theater iſt beſtens gleitet. fung und Fleiſchverſorgung hat. zu empfehlen. 8 508 85 0 „ en ite lach an Urſt 2 1. 4 et Ach lung! Parteigenossen und Volksgenoſſen Mitglieder der Gliederunge n. Formationen und Verbände! Der Kumerabſchaftsabend der AS da B, Ortsgruppe V'heim findet am 3. Weihnachtsjeiertage 27. dezember-im „Freijchütz“ ſlalt! P ͤ y Alulglieber der Deuljchen Arbeitsfront KPW. Alle Mitglieder der Deutſchen Ar⸗ beitsfront werden hiermit aufgefordert, die evtl. auf der Steuerkarte für das Jahr 1937 vermerkte Anzahl der Kinder in das DAF. Mitgliedsbuch eintragen zu laſſen, da nur unter dieſer Vorausſetzung Gewähr gegeben iſt, daß im Falle einer Inanſpruchnahme der Unterſtützungseinrichtungen die Kinderzahl auf die Unterſtützung vonſeiten der Arbeits- front angerechnet wird. Da gerade jetzt die neuen Steuerkarten zugeſtellt werden, wollen die DAF.⸗Kameraden dieſe, bevor dieſelben dem Arbeitgeber zur Aufbewahrung ausge⸗ händigt werden, auf der zuſtändigen Dienſt⸗ ſtelle(Verwaltungsſtelle oder Ortswaltung) vorlegen, damit der entſprechende Eintrag vor⸗ genommen werden kann. Ferner werden die Angehörigen von zum Arbeitsdienſt oder zu der Wehrmacht einge⸗ rückten DA F.⸗Kameraden aufgefordert, ſofort die Mitgliedsbücher auf der zuſtändigen Orts⸗ waltung bzw. bei dem zuſtändigen Kaſſier ab⸗ zugeben. Die Mitgliedsunterlagen werden ſi⸗ cherheitshalber geſammelt und auf der Ver⸗ waltungsſtelle aufbewahrt. Das Weihnachtspaket Wie alljährlich hat die Deutſche Reichs⸗ poſt wieder in weiteſtem Umfange Vorſorge für die rechtzeitige Ankunft der Weihnachtspakete getroffen. Auf der Bahn und auf den Straßen ſind außergewöhnliche Poſtverbindungen ein⸗ gerichtet und die Zuſtellwagen, ebenſo wie die Annahme⸗, Verlade- und Zuſtellkräfte über⸗ all vermehrt worden. Die Abſender von Pa⸗ keten ſollten bei aller Vorfreude aber auch daran denken, daß plötzliche Schneefälle, Eis uſw. den Verkehr ſtark behindern können und daß gerade vor dem Feſt leicht Verſpätungen und Anſchlußverfehlungen eintreten. Darum alſo: Weihnachtsgaben nicht erſt in aller⸗ letzter Stunde bei der Poſt einliefern! Wäh⸗ rend des Weihnachtsverkehrs nehmen die Poſt⸗ anſtalten nach Möglichkeit auch außerhalb der Schalterſtunden Päckereien ohne beſondere Einlieferungsgebühr an und vermehren, wo es nötig iſt, die Paketannahmeſchalter. Wenn die Sendungen unverſehrt und rechtzeitig in die Hände des Empfängers gelangen ſollen, dann iſt es unbedingt nötig, ſie gut zu ver- packen und feſt zu verſchnüren. Dabei ſoll man für kleinere Päckchen, die zuſammen mit den Paketſendungen befördert werden, nicht ſchwache Pappſchachteln verwenden, die leicht eingedrückt werden. Die Aufſchrift muß halt- bar angebracht werden, die Anſchrift des Empfängers vollſtändig und deutlich ſein; auch die Angabe des Abſenders darf auf keiner Sendung fehlen. Obenauf in jede Sendung lege man ein Doppel der Aufſchrift, damit die Sendung auch dann ihr Ziel erreicht, wenn einmal die äußere Aufſchrift verloren gehen ſollte. eee eee ee eee, e, H J. an die Front! Sie kämpft gegen Hunger und Kälte vom 18.— 20. Dezember! S ee dis Portes 8 DEA ue 2. J. 00.000 hüllt 3 S n Goltesbienſt⸗Oroͤnungen Katholſjche Gemeinde Viernheim: Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Andacht; darauf Verſammlung des chriſtl. Müttervereins Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: hl. Meſſe nur für Kinder 1 Uhr: Andacht für die Kinder Monta.. 7.05 Uhr 3. S.A. für Auguſte Hutter 7.35 beſt. Rorate-Amt für Kaſpar Sander, Chefrau Maria geb. Schmitt, Sohn Phil., Tante Eva Schmitt und Angehörige Dienstag: 7.05 Uhr 2. S.⸗A. für Blaſius Reinauer 7.35 Uhr beſt. Rorate-Amt für Magd. Böhm geb. Schneider, beiderſeitige Eltern und Angehörige Mittwoch: 7.05 Uhr 2. S.⸗A. für Chriſtina Wohl⸗ fahrt geb. Hoock 7.35 Uhr beſt. Rorate-Amt für Hans Alfons Hanf, beiderſeitige Großeltern Hanf und Haas Donnerstag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Katharina Lahres geb. Lantz 7.35 Uhr beſt. Rorate⸗Amt für Johann Heckmann 2., Ehefrau Anna Maria geb. Wunderle, Tochter Margareta und Ange— hörige. Am nächſten Freitag wird das Hochheilige Weihnachtsfeſt gefeiert. Geburt unſeres Herrn Jeſu Chriſti Apoſtelkirche: 5 Uhr: Mette und Predigt; anſchließend hl. Meſſen 7 Uhr: Gottesdienſt bei den Engl. Frl. und Barmh. Schweſtern 8 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 10 Uhr: Hochamt mit Predigt Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Geſang ohne Predigt 11 Uhr: Kindermeſſe Montag: 1. Abteilung der Jungfrauen⸗ Kongregation im Sälchen der Kirche. Are ef Ein jchöner Abjchluß des Kurjus jür Säuglingspflege Am vergangenen Freitagabend fand der Kurs über Säuglingspflege, veranſtaltet vom Reichsmütterdienſt, im kleinen Freiſchützſaal ſeinen Abſchluß. In 12 Abenden behandelte Schweſter Gertrud Zuleger, Beauftragte des Reichs mütterdienſtes im Kreiſe Heppenheim, die Pflege und Ernährung des Kleinkindes in geſunden und kranken Tagen. Viele Kennt- niſſe auf dieſem Gebiete konnten ſich die Teil⸗ nehmerinnen in der kurzen Zeit aneignen. Zu der Abſchlußfeier hatten ſich außer den Kursteilnehmerinnen zahlreiche Mitglie- der der NS.⸗Frauenſchaft ſowie Vertreter der Ortsgruppenleitung, Polizeiamt und Bürger⸗ meiſterei eingefunden. Nach einem gemein⸗ ſamen Lied begrüßte die Frauenſchaftsfüh⸗ rerin die Erſchienenen, worauf Gedichte, Lie⸗ der und Muſikſtücke den Abend verſchönerten. Sehr große Heiterkeit erweckte der„Kaffee⸗ klatſch bei Frau Haſe“. Pg. Bullmann ſprach über die Ziele des Reichsmütterdien⸗ ſtes im Sinne des Führers, während Pg. Bechtel mehr die örtlichen Verhältniſſe in den Vordergrund ſtellte. Schweſter Zuleger gab nochmals einen Ueberblick über die ge⸗ leiſtete Arbeit und betonte die Aufgabe der deutſchen Frau im dritten Reich. Mit einem dreifachen„Sieg⸗Heil“ auf den Führer und den deutſchen Liedern war dieſe ſchlichte Feier beendet. Was unjre Großväter vom Viernheimer Oberjchulzen J erzählen Er hatte ein gar weites Gewiſſen, der Viernheimer Oberſchulze Y, der zu Anfang des vorigen Jahrhunderts ſein Szepter ſchwang. Es war in der Zeit der Napoleon⸗ ſchen Kriege. Tauſende und Abertauſende Rheinländer, beſonders auch Heſſen, mußten im franzöſiſchen Heere dienen. Viele deſer⸗ tierten, obwohl ſie ihr Los kannten, wenn ſie eingefangen wurden. Kam da eines Tages ein ſtolzer Deſerteur, ein früherer Knecht, zu unſerem Oberſchulzen und erklärte, daß er heiraten wolle.„Schön von dir, mein Lie⸗ ber, ein eigener Hausſtand iſt viel wert“, Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, den 20. Dezember 4. Advent Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Philipper 4 Vers 4; Lieder: 20, 15) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Nachmittags 5 Uhr: Chriſtbeſcheerung der Kinderſchule in der Kirche. Montag, den 21. Dezember: Kirchenchor Dienstag, den 22. Dezember: Frauenabend. e eee eee meinte der Ortsgewaltige.„Haſt auch etwas Geld, um einen Hausſtand zu gründen?“ „Jawohl, Herr Schulze“, gab der Knecht ſelbſtbewußt zurück.„Hol' mir's mal bei, damit ich mich überzeugen kann!“ Der Knecht ging, kam mit einem Lederbeutel voll Taler wieder und legte ihn auf den Tiſch des Wiß⸗ begierigen. Da machte dieſer auf einmal ein gar eruſt Geſicht und fragte ſpitzbübiſch:„Ja ſag' mal, mein Guteſter, du biſt doch, ſo viel ich weiß, ein Deſerteur. Tut mir leid, aber ich muß dich unbedingt feſthalten und deiner Kompagnie wieder zuführen laſſen.“ Kaum war's geſprochen, nahm der Knecht Reißaus und verſchwand auf Nimmerwiederſehen. Der Ortsgewaltige aber zählte ſchmunzelnd die zu⸗ rückgelaſſenen Taler. Kaffee und Lokal verſchwinden. Das Reichspoſtzentralamt hat im Einvernehmen mit der Wirtſchaftsgruppe Gaſtſtätten und Beher⸗ bergungsgewerbe verſchiedene Fremdwörter, die bisher in den Fernſprechbüchern ſtanden, durch deutſche Ausdrücke erſetzt. So wird es künftig im Fernſprechbuch kein„Cafe“ wehr geben, ſondern nur noch das Kaffeehaus oder die Kaffeeſtube, ſtatt des Cafetiers den Kaffeewirt oder Kaffeehausbeſitzer. Die Be⸗ zeichnung„Lokal“ fällt weg, weil ſie als Betriebsbezeichnung nicht üblich iſt. Statt „Vereinslokal“ heißt es Vereinsraum, Ver⸗ einszimmer oder Vereinshaus, ſtatt„Wein⸗ lokal“ Weinſtube, Weinſchenke oder Wein⸗ haus. Auch Deſtillateure, Deſtillationen und Deſtillen wird es nicht mehr geben, ſtatt deſſen vorbehaltlich einer endgültigen Rege⸗ lung Brenner, Brennereien oder den Aus- ſchank. Das„Etabliſſement“ und den „Oekonom“ wird man ebenfalls nicht mehr finden. Verſchärfte Führerſcheinentzie⸗ hung. Von den Polizeibeamten wird viel⸗ fach die Anſicht vertreten, daß eine Führer⸗ ſcheinentziehung nur bei Alkoholgenuß in Frage komme. Dieſe Auffaſſung iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich völlig abwegig. Die Entziehung des Führerſcheins iſt auch aus Anlaß von Ueber⸗ tretungen der Verkehrsvorſchriften möglich und auch notwendig, da ſie eine der wichtigſten Maßnahmen iſt, um die Volksgemeinſchaft vor Schädlingen zu ſchützen und um die Ver⸗ kehrsdiſziplin zu heben. So iſt es nicht mehr als recht und billig, führt der„Deutſche Po⸗ lizeibeamte“ aus, daß einem Verkehrsfünder, der beiſpielsweiſe unter großer Mißachtung der Beſtimmungen über die Vorfahrt eine Kreuzung befährt und dabei andere Verkehrs⸗ teilnehmer in erhebliche Gefahr bringt, der Führerſchein entzogen wird, auch wenn ein Unfall noch verhindert werden konnte. gm 7 A. f 8 ele, 2 2 „ Ale dean holt en Lol xrgeuiciuſdiuſt/ Volk duch dci. Oyfcj —— A N N S 7 — 75 — * — . N * N N * * * 1 —— „„ A 5 3 7„ 9„„ 2 eb, fie. A! ä V JN 2 . JV ir nenen, wir Sammein fur arme Vofnsgenossen! r Winterſonnenwende Der letzte Monat des Jahres gehört kalen⸗ dermäßig zum größten Teil noch zum Herbſt, mit nur 10 Tagen beteiligt er ſich am Winter. Wir wünſchen aber für den Dezember Kälte und Schnee— ſo viel, daß es wenigſtens „weiße Weihnachten“ gibt. Denn zur deutſchen Weihnacht gehört nun einmal Schnee. Schon der Nikolaustag iſt Weihnachtsverkündung, wie auch der erſte Adventſonntag. Altheilig ſind im germaniſchen Heidenglauben die „Klöpfles⸗Donnerstage vor dem kürzeſten Tag im Jahr, dieweil abends die Kinder im Dorf von Haus zu Haus ziehen, Sprüche herſagen, an die Fenſter klopfen und Gaben einſammeln. Ein wichtiger Termin iſt auch die Thomas⸗ nacht(zum 21. Dezember); ſie leitet die Winterſonnenwende ein. Die größte Feſtzeit der Germanen fiel in die„Zwölften“, in die heiligen zwölf Tage und Nächte der Winter⸗ ſonnenwende, in die Zeit des ſtillſtehenden Sonnenrades. Auch„Zwiſchennächte“ nann⸗ ten unſere Altvorderen die zwölf Nächte, die in ihrer Geſamtheit weder zum endenden noch zum beginnenden Jahre zählten, ſondern „zwiſchen den Jahren“ liegen und nach dem heutigen Kalender vom Vorabend des 25. Dezembers, bis zum Dreikönigsabend, 6. Ja⸗ nuar, dauern.— Die Winterſonnenwende iſt eine unheimliche Zeit und mit der ſchreckenden und zerſtörenden Gewalt des nordiſchen Win⸗ ters gefährlich für alles Leben. Die Wen⸗ dennächte, auch„Rauhnächte“ genannt, zeigen ein Gemiſch von heidniſchen Ueberbleibſeln mit chriſtlichen Gebräuchen. Im heulenden Sturm zog Wodan auf ſeinem Schimmel durch die Lüfte, gefolgt vom Heer der abgeſchiedenen Seelen. Zur Abwehr gegen das heidniſche Un⸗ weſen, beſonders gegen das„wilde Heer“, räucherten die chriſtlichen Prieſter ihre Kir⸗ chen und Kapellen mit Weihrauch. In glei⸗ cher Weiſe verfährt noch heute in manchen katholiſchen Gegenden der Hausherr, indem er an jedem der zwölf Abende zur Abwehr von Ungemach an Menſchen und Vieh, das Haus und die Ställe ausräuchert. So bildet ſich der Name„Rauchnächte“, wovon die Rauh⸗ nächte übrig blieben. Die Zeit der Winterſonnenwende, in die das erſte große Opferfeſt, das Julfeſt, fiel, eignet ſich auch beſonders für die Erforſchung der Zukunft; vor allem ſind Liebe und Tod, der Ausfall und Wert der künftigen Ernte, Gegenſtand des Erratens und Prophezeiens. Das Wetter der drei Weihnachtstage wird als ausſchlaggebend für das Wetter in den drei großen Ernten des kommenden Jahres(Heu, Getreide und Grummet) betrachtet. Silveſter bringt für die Jugend das erwartungsvolle Weihnachtsabend Der Lärm der Straßen iſt verebbt. Die Geſchäfte ſind dunkel und leer geworden. Wer eine eigene Weihnacht bereiten kann, iſt längſt zu Hauſe und richtet die Gaben für die Kleinſten, die pochenden Herzens vor der noch verſchloſſenen Türe zum Weihnachtswun⸗ der harren. Stille Nacht, heilige Nacht! Da wird ein Fenſter hell und dort, und ſehnſütig ſieht der einſame Wanderer hinauf zu den hellen Stuben, ſieht die Weihnachtsbäume im leuch⸗ tenden Glanz und denkt zurück an die ſelige Zeit, in der er, ein Kind noch wie heute die Kleinen dort oben, in das Feſtzimmer einge⸗ laſſen wurde und ſeine Augen all' die Pracht nicht faſſen konnten. Heute wandert er allein durch die ſtillen Straßen, längſt iſt die ſorgloſe Jugend dahin und hart hat ihn das Leben angepackt. Seit Jahren ohne Arbeit hat er den Glauben an das Leben verloren. Da reißt ihn eine Viſion aus ſeinen düſteren Träumen. Auf dem wei⸗ ten Platz, dem er zuſteuert, iſt ein mächtiger Tannenbaum aufgepflanzt, weiße Flocken ver⸗ hüllen ſeine Zweige und tauſend Lichter er⸗ hellen die Nacht. Schöner und ſtrahlender als dieſer Weihnachtsbaum kann keiner hinter den Fenſtern ſein und dieſer ſtrahlende Baum iſt ſein Baum. Er fühlt, man hat ihn nicht vergeſſen und faßt Hoffnung; vielleicht wird Rätſelſpiel der Liebe. alles noch gut. Wir alle ſehen den Weihnachtsbaum für Alle. Er mag uns an die Einſamen, die noch ohne Arbeit durch die Straßen wandern, erinnern und uns ermahnen, zu helfen. Und wie leicht wird uns dieſe Hilfe gemacht. Wie klein iſt das Opfer, das alle bringen ſollen. Ein Weihnachtsglücksbrief der Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung für eine Reichsmark auf jeden deutſchen Gabentiſch und vielen die⸗ ſer Einſamen kann Arbeit und Brot und damit neuer Lebensmut gegeben werden. Viel⸗ leicht bringt dies Geſchenk für Alle aber auch Dir mit einem der vielen Gewinne Weih⸗ nachtsfreude ins Haus. Großſchonach.(Ein Dieb backt ſich vier Spiegeleier). Ein ſeltſamer Einbruch wurde in einem hieſigen Pfarrhaus verübt. Von einem Heuſchopf aus beobachtete der Dieb den Pfarrhof, bis ſich der Pfarrer zu Bett be⸗ geben hatte. Dann drang er durch ein Kam⸗ merfenſter in das Haus ein. Der Dieb fühlte ſich ſo ſicher, daß er ſich in aller Ruhe ein Nachteſſen aus vier Spiegeleiern bereitete. Dann aß er den Vorrat an Wurſt und Fleiſch auf und holte ſich zum Nachſpülen aus dem Keller noch eine Flaſche Meßwein. Darauf durchſtöberte der Einbrecher das ganze Haus nach Bargeld. Einige Rollen Kupfer ließ er liegen, intereſſierte ſich aber für die Geld⸗ kaſſete, überſah jedoch einen darunterliegen⸗ den 50⸗Markſchein. Schließlich verließ der Dieb mit den angeeigneten Hausſchlüſſeln ge⸗ mütlich durch die Haustür das Anweſen. Jie gole und preistyerie Hache beim Fachmann im„Deutschen Halse am O Jahnel Tabakpflanzerjachjch aft Morgen Sonntagnachmittag von 2— 4 Uhr Aus zahlung von Losblatt und Abfall für die Gruppen 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15 und 16(Fa. Haus⸗ mann), in der Milchzentrale. Vekeins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Sänger, kommt heute abend alle in die Singſtunde, da die Chöre, welche am Neu⸗ jahrsabend zum Vortrag gelangen, auf der Bühne geprobt werden.— Im eigentſten 2 Intereſſe eines jeden Sängers liegt es da⸗ her, ſeinen Teil zum guten Gelingen der Liedervorträge beizutragen, zumal die Al⸗ tivität an dieſem Abend ſeit langer Zeit wieder einmal auf den Plan tritt. Der Vorſitzer. Sänger⸗Einheit Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde im Lokal. Keiner fehle! Zöller, Vorſitzender. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8.30 Uhr vollzählige Singſtunde. Kein Sänger darf fehlen. Anſchließend Vorſtandsſitzung. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Heute Abend punkt halb 9 Uhr Singſtunde, wozu (Ausreden gibt es alle Sänger erwartet werden. nicht) Der Vorſtand. Je jrüher Sie uns Ihren Anzeigenauf⸗ trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, desto beßjer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Der Verlag erRalt qraſeim enn Sie ue uicii eine ſchinittige( uc verſeno nern Dabei iſe die Beschaffung alege⸗ eleganten und hraltiſclen No: bels gar niclit teuer Tliir füllren nen gern und unberbind lid die telleſten Modelle von Friedrichstraße 10 Herren⸗Pullover und Weſten, Sport⸗ und Oberhemden Krawatten, Hoſenträger, Mützen, Schals Taſchentücher Handſchuhe, geſtickt, gefüttert, Nappaleder und Krimmer, Unterwäſche in Plüſch, normal gefüttert Nachthemden— Herren⸗Schlafanzüge Schenkt zu Weinnachien praklische Sachen dle Steis Freude machen. wie: Damen⸗Nachthemden und Schlafanzüge, Un⸗ terwäſche in Interlock und K-Seide, gefüttert, Reinwall U'röcke und Schlüpfer, Charmeus⸗ röcke, Strümpfe, Schals, Handſchuhe in Leder und Wolle, Damen⸗ und Mädchen⸗Pullover und Weſten, Kinder⸗Strickkleidchen, Schirme, Pelze— Damaſttiſchtücher und Trägerſchürzen— Bäby⸗Artikel Teegedecke, Tiſchdecken, wb.— und Servietten, Kleider⸗ Sonntag von 1—7 Ahr geöffnet! in ſchöner reichhaltiger Auswahl bei Paradekiſſen, Bettkoltern, wß. 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Daſelbſt Treffpunkt am Sonntag mittag 1 Uhr zur Abfahrt nach Heddesheim zur Kreisausſtellung. Die Selbſt⸗ verwertergruppe kann ihre reſtlichen Preisgelder bei Schriftführer Baus abholen. Der Vorſtand. Nadfahrervereinigung Viernheim. Morgen Sonntag, den 20. ds. Mts. nachmittags 3 Uhr findet im Lokal„Fürſt Alexander“ eine Mit⸗ glieder⸗Verſammlung ſtatt. Wir laden hierzu alle Mitglieder und ſeitherigen Vorſtandsmitglieder der beiden Vereine„Vorwärts“ und„Eintracht“ freund⸗ lichſt ein und bitten bei dieſer erſten Verſammlung um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. NB. Die ſeitherigen Vorſtandsmitglieder der beiden Vereine werden gebeten eine Stnnde früher anweſend zu ſein. Turnverein von 1893 Abteilung Handball: A⸗Jugend in Viernheim gegen Seckenheim. Beginn vorm. 10 Uhr. Abteilung Fußball: Freundſchaftsſpiel der Jugend um 1.15 Uhr gegen Seckenheim. Vorm 10 Uhr Uhr Trainingsſpiel der 1. und 2. Mannſch.(Platz 2˙ Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 20. Dezbr. 1986 1. Fußball⸗Mſchft. gegen Fortuna Edingen in Edingen. Beginn 2.30 Uhr. Abfahrt: punkt 1 Uhr per Auto ab„Pflug“. Es können noch einige Zuſchauer mitfahren. Voranmeldung im„Pflug“ erforderlich. Jungliga beſtreitet das Vorſpiel. Beginn: 12.45 Uhr. Abfahrt: 10.18 Uhr mit OCG. Zum weihnachtlichen Gräberſchmuck empfehle: Walbſträuße Körbchen Topffichten eit. Marma Baper Ludwigstraße 24 Gott, der Allmächtige, hat nach ſeinem un⸗ erforſchlichen Ratſchluſſe unſere liebe, treu⸗ ſorgende Mutter, Großmutter, Schweſter und Tante, Frau anna Maria Helbig geb. Wunder zu ſich in die Ewigkeit abgerufen. Viernheim, Offenbach a. M., 19. 12. 36 In tiefer Trauer: Famllle August WIinkenbach Sofie und Ellsabeth Helbig Die Beerdigung findet am Montagnachmit⸗ tag 3 Uhr, vom Trauerhauſe, Saarſtr. 57, aus ſtatt. Etwas Unerwartetes und doch lang Gewünschtes, etwas Praktisches und Haltbares zugleich, dann ein Paar schöne Schuhe vom Schuhmarkt u 1, 14 Mannheim MARKTPLATZ) Mann cnſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Inhaber: A. Berdoauer Viel Fedde Geset- Geschenke von HH. u. H. Viele nützliche Dinge zu billigen preisen führen H. u. H.: flleidersfoſſe- Beſfodscdie Manfelstoffe- Schlafdecken beibwasche · Herrenwdsche nanu der Mannheim decent 01.5/6 Amtliche Bekanntmachung Betr.: Holzliſte für 1937. Die Holzliſte für 1937 liegt vom Mon⸗ tag, de n21., bis einſchließlich Mitt⸗ woch, den 23. Dezember 1936, zur Einſicht der berechtigten Ortsbürger bei uns— Zim⸗ mer 16— während der Büroſtunden offen. Während dieſer Friſt können gegen die Rich⸗ tigkeit und Vollſtändigkeit der Holzliſte ſchriftlich Einwendungen erhoben werden.— Spätere Einſprüche können keine Berückſich⸗ tigung finden. Viernheim, den 18. Dezember 1936 Betr.: Steuerkarten 1937. Die Steuerkarten für 1937 wurden in den 5 Tagen den Empfangsberechtigten zuge⸗ tellt. f Ich fordere hiermit alle diejenigen Lohn⸗ und Gehaltsempfänger auf, denen eine Steuer⸗ karte nicht zugeſtellt worden iſt, die Aus⸗ ſtellung einer ſolchen auf dem Rathaus(Zim⸗ mer 13) ſofort zu beantragen. Viernheim, den 17. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Vater- multer- Schweſter ruft das Kind: Ich will kein Weihnachtsgeſchenk, das beim Juden gekauft iſt— es iſt deutſche Weih⸗ nacht, daher nur Geſchenke aus deutſchen Geſchäften! Kinderſchirme in verſchied. Größ Aude Megentehrm Wale t Damenſchirme K Seide v. 3.50 an 2 e 9 Herrenſchirme von 2.80 an — N ä———— FP r D rr Hauptſchriftleiter undverantwortlich lar den pollliſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verla: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. XI. 1936 über 800 3. 8t. in Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. ˖—————— 8 rr e... KSS D ö! r 2 8 1 1 — 2 lein den eih⸗ aus 2 el rigen Mas schenke cli? ee ee Praktiſche und preiswerte 5 Velnnachts-Geschente 25 PDP für Groß und Klein. Beſonders große Auswahl in Gejangbücher u. Damentaſchen Geldbörſen, Mundharmonikas, Schleretnis, Brieftaſchen— Aktentaſchen— Zigarrenetuis Kochbücher— Erzählungsbücher— Malbücher Poeſie⸗ und Photoalbum Fülljederhalter Chriſtbaumjchmuck Weihnachtskarten J. Jchweikart 5 Abolj Hitlerjtraße 16 N eee eee Wehhnaas- Gesehene finden Sie in großer Auswahl bei 1 0% 7 5 1 Lorscherstraße 11 eee 7 e eee ee F ehnacntsgesc honk dekaun Talel- Servicen 8 Halloe-seviCen Wein-servicen 8 in der Rauch-se ien 2 Ifllunns- Bestecke in allen Preislagen f fehlam 5 Darum keine Unterbrechung Hüchenwaagen mit Laufgewicht— 75 u. s. w. stets qreiswert bei Weinnelmer straße Erweilere Deinen durch Anzeigen! Jin der Viernheimer N„Volkszeitung 8 Eu Mæilnacliten empelile: 68 Soielwaren, Unterhaltungsspiele in grosser Auswahl und in allen Preislagen F sowie sämtl. Raucherartike Zigarre Il, in Genen Splelwaren in großer Auswahl und ebenfalls sehr billig eee eee, Photo-Alben, Briefpapier, Füllhalter in allen Ausführungen Krippen-Ställe u. Figuren, Gesangblle her- Baumkerzen an der Franz Hofmann drenschee P eee n e Deni L 2 2 8 3 — 25 8 Aa Se Und was brauche ich? Eine Frau plaudert über ihre Weihnachswünsche „Ihr habt's gut“, pflegen die Frauen vor Weihnachten zu den Männern zu ſagen,„ihr braucht euch nicht den Kopf zu zerbrechen, was ihr uns ſchenken ſollt! Wir dagegen! Bei einem Manne iſt die Auswahl unter den geeigneten Ge⸗ ſchenken ſo gering...“ Zunächſt wiſſen dann die Männer, daß ſie es gut haben. Na alſo— und da wird ihnen die Wahl einiger hübſcher Weihnachtsgeſchenke für ihre Frau oder für das geliebte Mädchen leicht fallen. Und dann ziehen ſie los und gehen— natürlich am letzten Tage vor dem Feſt— einkaufen. Sie hoffen, ganz ſchnell das Ge⸗ eignete herauszufinden. Und dann ſträuben ſich ihnen ſämt⸗ liche Haare: was ſie da in den Geſchenkabteilungen 4 3 was in Spezialgeſchäften ausgeſtellt iſt— tauſend Dinge und noch mehr, die könnte man alle ſeiner Frau ſchenken. Möbelwagen wären notwendig, um das alles fortzuſchaffen. Dann brummt der Mann ärgerlich vor ſich hin:„Ihr habt es gut— der reine Hohn. Im Gegenteil, wer die Wahl hat, hat die Qual“ Man ſoll Geſchenke für eine Frau nicht wahllos und übereilt kaufen— gerade weil die Auswahl ſo groß iſt und weil Frauen auch ſehr wähleriſch ſind. Da iſt es umſo not⸗ wendiger, in der Vorweihnachtszeit die Augen offen zu hal⸗ ten, und herauszufinden, womit man eine rechte Freude machen kann. Zunächſt empfiehlt es ſich, die Bekleidungsfrage zu erwägen. Denn die meiſten Frauen haben ja, wenn's drauf ankommt,„nichts anzuziehen“, und freuen ſich, wenn ihre Garderobe eine kleine Ergänzung erhält. Kleiderſtoffe, fertige Kleider, die allerdings vorher anprobiert werden müſ⸗ en, werden immer willkommen ſein. Ebenſo wie ein moderner llover oder einer der neuen eleganten Kaſacks. Auch die Handſchuhbeſtände ſeiner Frau ſollte ein gewiſſenhafter Ehe⸗ mann einmal überprüfen. Es gibt da viele Möglichkeiten vom warmen geſtrickten Wollhandſchuh bis zu den ganz langen Handſchuhen aus farbigem Glaceeleder, die das Ausgeh⸗ kleid ergänzen. Tauſend hübſche und modiſche Kleinigkeiten vervollſtän⸗ digen den Anzug der Frau. Alles Dinge, die ſozuſagen „geborene“ Weihnachtsgeſchenke ſind. Unwiſſenden Ehemän⸗ nern ſei verraten, daß gerade dieſe Kleinigkeiten der Mode heute übereinſtimmen müſſen, hauptſächlich in der Farbe: zum Beiſpiel Gürtel und Anſteckblume, Hut und Cachenez, Handſchuhe und Handtaſche uſw. Die großen Modefarben des Winters ſind ſchwarz, lila, roſtbraun, ſteingrün. Als Er⸗ gänzung zu Mantel und Koſtüm ſind neuerdings Samt⸗ krawatten ſehr beliebt, die mit heller Seite gefüttert ſind. Die Frage„Praktiſch ſchenken oder nicht?“ iſt für manche Männer ſchwer zu löſen und wird immer von der Einſtellung der Frau abhängen. Hausfrauen, die an ihrer gepflegten und in jeder Beziehung vollſtändigen Wirtſchaft Freude haben, werden immer für irgendwelche neue und praktiſche Dinge des Haushalts dankbar ſein, die ihnen nach Möglichkeit noch die tägliche Arbeit erleichtern. Man braucht dabei nur ein⸗ mal an die vielen hauswirtſchaftlichen Maſchinen und elek⸗ triſchen Apparate zu denken, an Staubſauger, elektriſche Kaffeemühlen und Fleiſchhackmaſchinen, an die Nähmaſchinen⸗ leuchte, die modernen kleinen Strahlöfchen oder den hübſchen Toaſtröſter für den Tiſch, nicht zu vergeſſen die beliebte Kaffeemaſchine. Mit ein wenig Aufmerkſamkeit wird jeder Mann leicht herausfinden, womit er ſeiner Frau eine beſondere Freude machen kann. Vielleicht klagt ſie immer darüber, daß in ihrem Nähwinkel 9 die auszubeſſernden Sachen häufen. Da wäre die Anſchaffung eines hübſchen, geräumigen Näh⸗ korbes zu erwägen. Daneben gibt es auch die modernen Nähkäſten, die etagenförmig auseinandergeſchoben werden können und viel Platz für die tauſenderlei Nähutenſilien bieten. Handtaſchen kann eine Frau bekanntlich nie genug haben, am liebſten zu jedem Kleide eine paſſende. Aber man ſollte auch einmal an die Taſche denken, die zu klei⸗ neren Beſorgungen mitgenommen wird und daher mehr Platz bieten muß. Wir haben da einmal die großen Ledertaſchen, die ſich für Einkäufe ſehr nützlich 17 Wunderſchön aber ſind auch die hübſchen geflochtenen Stroh- und Baſt⸗ taſchen, die ſich bewähren. r ſchön und praktiſch zugleich ſchenken will, ſollte einmal an den ſchön gedeckten Tiſch denken. Für Sammel⸗ taſſen haben viele Frauen geradezu eine Leidenſchaft. Viel⸗ leicht aber kann man auch mit Kuchengabeln, mit einem der vielen reizenden Silbergeräte für den Tiſch das Richtige treffen. En weiterer Blick ſollte dem Toillettentiſch gelten. Par⸗ füms aller Art bringt die einſchlägige Induſtrie heute in den herrlichſten Flacons und neuartig geſchliffenen Flaſchen auf den Markt. Der Toilettengarnitur gehört noch immer die kleine Liebe der Frau. Und endlich wollen wir daran denken, daß jede Frau auch Stunden des Tages ihr eigen nennen muß, die nur ihr ſelbſt gehören. Für dieſe ſtillen Stunden wartet das gute Bu ch. Jeder Mann wird wohl einigermaßen den Geſchmack ſeiner Frau kennen, wird wiſſen, welche Autoren ſie be⸗ vorzugt und welches Buch zu beſitzen vielleicht ihr ſtiller Wunſch iſt. Wo dies nicht der Fall iſt, ſollte man ſich in einer Buchhandlung beraten laſſen, dann wird auch das Buch auf dem Weihnachtstiſch die rechte Freude bereiten. f 2. 8 80 Ao— 8 de f 1170 J fa 5„ ez Reeg LIköre- Branntwelne Sudwelne aller Art, feinste Qualitäten Für Geschenkzwecke in allen Größen u. Preislagen mit feinster Ausstattung dranntweinbrennerel ung LMörtabrig Ludwig Lambertn eee ee eee e ee eee belnnachspelchenle Küchen, Schlaf-, Speise- u. Herren- zimmer- Einzelmöbel, Korbwaren, Promenade, Wochenendwagen Kinderstühle, Betten, Matratzen, Stühle, Polstersessel, Chaiselongue, Couchs, Oberbetten, Kissen, Puppenwagen, Spielwagen u. 8. w. Ernst Adler 1., nönemandlung Adolf Hitlerſtr. 15 Fernſprecher 198 Me Schaufenſter⸗Beſichtigung 287 0 8 / VVV 84 e, e. e e eee eee E N D Jedes Jahr muß der Landwirt der Scholle von neuem sein Brot abringen. So schwer Erworbenes ist doppelt wertvoll. Nie dürfen größere Barbetrage zu Hause der Diebstahls- oder Feuersgefahr ausgesetxt liegen. 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