— —ͤ— — —— 7 ferungen zwiſchen verſchiedenen Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Er cheinungswe ſe: Täglich, Bezugspreis: Ins Nummer 299 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg Mittwoch —— ſernheimer Seilung Pp——————* Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 den 23. Dezember 1936 12. Jahraana Einigung zwiſchen Deulſchland und Polen Re ſtrilligenn Frage des verlehrs nach Ostpreußen geregelt Griechenland gegen Kommunismus Deulſchland und Polen der Durchgangsverkehr nach Alpreußen Berlin, 22. Dezember. In den ſeit länge⸗ xer Zeit in freundſchaftlichem Geiſt zwiſchen dem polniſchen und dem Reichsverkehrsmini⸗ ſterium geführten Verhandlungen über die weitere Regelung des Durchgangsverkehrs zwiſchen Oſtpreußen u. dem übrigen Deutſch⸗ land iſt am 22. Dezember 1936 eine volle inigung erzielt worden. Nach dem jetzt beſchloſſenen Uebereinkommen wird der beſtehende Zuſtand, wonach der Ver⸗ kehr über die kürzeſten polniſchen Durchgangs⸗ ſtrecken geführt wird, auch für das Jahr 1937 beibehalten. Da keinerlei Verkehrsbeſchränkun⸗ gen auf dem Eiſenbahnweg beſtehen, wird der Eiſenbahndurchgangsverkehr im Jahre 1937 erheblich zunehmen Die Zahlungsfrage hat eine Löſung ge⸗ funden, dic der gegenwärtigen Sachlage bei Berückſichtigung der beiderſeitigen Intereſſen entſpricht. Erfolgreicher Abſchluß der deulſch⸗ finniſchen Virkſchaftsverhandlungen Berlin, 22. Dez. Die ſeit einigen Wochen in Berlin geführten Verhandlungen über die Verlängerung des deutſch⸗finniſchen Handels⸗ vertrages und des deutſch⸗finniſchen Verrech⸗ nungsabkommens ſind heute erfolgreich zum Abſchluß gebracht worden. An⸗ geſichts der günſtigen Entwicklung des deutſch⸗ finniſchen Handels im abgelaufenen Jahr und des günſtigen Kontoſtandes im Verrechnungs⸗ weſen iſt es möglich geweſen, bei der Verlänge⸗ rung für das Jahr 1937 eine weſentliche Stei⸗ gerung des beiderſeitigen Warenverkehrs in Ausſicht zu nehmen. Es iſt bei dieſer Gelegen⸗ heit auch gelungen, mit der finniſchen Regie⸗ rung Vereinbarungen über eine bedeutſame Erleichterung der Zollbehandlung für deutſche Kraftfahrzeuge und Teile derſelben zu treffen, welche die Einfuhr deutſcher Automobile aller Art nach Finnland künftig ſehr erleichtern werden. Slürmiſche Kammerſizung in Paris Ein„Mißverſtändnis“ verſchafft Straferlaß für Royaliſtenführer Die Kammer hat den Paris, 22. Dez. hat! Amneſtiegeſetz⸗ ganzen Dienstag hindurch den entwurf durchberaten, ohne allerdings zum Abſchluß zu kommen. Immer wieder übten rechtsgerichtete Abgeordnete ſcharfe Kritik an der Vorlage. Ihre Abänderungsanträge wur⸗ den aber regelmäßig mit einer Volksfront⸗ mehrheit überſtimmt. Intereſſant iſt, daß die Anhänger der Volks⸗ front, ohne es zu merken, bei den geſtrigen ſtürmiſchen Beratungen einen Paragraphen verabſchiedet haben, durch den der Royaliſten⸗ führer Charles Mauras Straferlaß erhalten würde. Mauras war im Anſchluß an die Schlägerei, in der auch der jetzige Miniſterprä⸗ ſident Blum verletzt wurde, zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe verurteilt worden. Die Abgeordneten hatten angenommen, daß Mauras auf Grund eines Artikels des Strafgeſetzbuches verurteilt worden ſei, während er tatſächlich auf Grund des Preſſegeſetzes vom Jahre 1881 verurteilt wurde. Mauras büßt augenblicklich ſeine Strafe in einem Pariſer Gefängnis ab. In hieſigen Kreiſen iſt man ſehr geſpannt, wie ſich der Senat zu dieſem„Mißverſtändnis“ verhalten wird. Der Skandal im franzöſiſchen Außenminiſterium Paris, 22. Dez. Die Verhaftung der Sekretärin Linder vom franzöſiſchen Außenminiſterium und des Juden Roſen⸗ feld beſchäftigt die Pariſer Preſſe weiterhin ſehr ſtark, obgleich die amtlichen Stellen ſtärkſte Zurückhaltung üben. Roſenfeld war bereits aus Frankreich ausgewieſ en worden. Trotzdem hatte er ſich um die franzöſiſche Staatsbürgerſchaft beworben. Das Einbürge⸗ rungsverfahren wurde jedoch durch gewiſſe Schriftſtücke erſchwert. die in Roſenfelds Per⸗ ſonalpapieren im Außenminiſterium liegen. Aus dieſen Dokumenten geht hervor. daß der N N wenig empfehlenswerte Perſönlich⸗ keit iſt. Die verhaftete Sekretärin hatte früher in Roſenfelds Dienſten geſtanden und unterhielt immer noch enge Beziehungen zu ihm. Sie entfernte die belaſtenden Schriftſtücke aus den Akten und erſetzte ſie durch falſche Pa⸗ piere, in denen dem Juden die beſten Pädikate gegeben wurden. Auf dieſen Dokumenten war die Unterſchrift eines hohen Beamten des Quai d'Orſaiy gefälſcht worden, der inzwi⸗ ſchen geſtorben iſt. 5 Die Linder hat weiter ihren Freund Roſe⸗ feld über alle Verhandlungen laufend unter⸗ richtet, die im Zuſammenhang mit Waffenlie⸗ franzöſiſchen Fabriken und dem Ausland gepflogen wurden. Das franzöſiſche Außenminiſterium muß zu ſolchen Verhandlungen Gutachten abgegeben ehe ſie zum Abſchluß gebracht werden können. Auf dieſe Weiſe war es Roſenfeld möglich, ſich im gegebenen Augenblick einzuſchalten, um ſein Geſchäft zu machen. Deulſch-polniſches Wirtſchafts⸗ abkommen um 2 Monale verlängerl ss Warſchau, 22. Dez. Die Verbandlun⸗ gen zwiſchen den Bevollmächtigten der pol⸗ niſchen und der Deutſchen Reichsregierung über eine Verlängerung des deutſch-polniſchen Wirtſchaftsabkommens haben geſtern zu einer Vereinbarung geführt, nach der das be⸗ ſtehende Abkommen um zwei weitere Monate verlängert worden iſt. Eine Erklärung des Miniſters Maniadalis Athen, 22. Dez. Der griechiſche Miniſter für öffentliche Sicherheit, Maniadakis, empfing in ſeinem Arbeitszimmer den Vertre⸗ ter des DNB. in Athen und gab ihm im Hin⸗ blick auf die kürzlich vom DNB. gemeldete Ak⸗ tion der griechiſchen Polizei gegen den Kom⸗ munismus eine Erklärung ab. ö „Dem Miniſterium für öffentliche Sicher⸗ heit iſt es“, ſo erklärte der Miniſter,„tatſäch⸗ lich gelungen, das Archiv des poli⸗ tiſchen Büros der Kommuniſtiſchen Partei feſtzuſtellen und zu beſchlagnah⸗ Archivs hat men. Zu der Entdeckung des A ſehr viel die Verhaftung des Führers der Kommuniſtiſchen Partei in Griechenland, Zachariadis, und weiterer Mitglieder des politiſchen Büros der Kommuniſtiſchen Partei beigetragen. Dieſe Verhaftungen ſchufen eine Atmoſphäre des Mißtrauens unter den hohen Funktionären der Kommuniſtiſchen Partei und zwangen dieſe, das Archiv aus ſei⸗ nem alten Verſteck in ein neues zu bringen, wo es durch die griechiſche wurde. Der Kommunismus Umwälzung vom 4. Auguſt in außerhalb des Geſetzes geſtellt, ſofort eine ungeſetzliche Tätigkeit u. verſchwor ſich gegen den Staat. Das entdeckte Archiv wird nunmehr mit großer Aufmerkſamkeit ſtu⸗ diert, und die Ergebniſſe dieſes Studiums werden die in Zukunft zu treffenden Maß⸗ nahmen beſtimmen. Jedenfalls kann, erklärte Miniſter Mania⸗ dakis weiter, geſagt werden, daß der Kommu⸗ nismus ſich im griechiſchen Staat auf Grund von Befehlen von auswärts her be⸗ tätigte, es in dieſem Land nicht fertiggebracht hat, ſein Archiv, in dem ſein ungeſetzlicher Mechanismus niedergelegt iſt, geheimzuhalten. Für uns gibt es keine Grenzen bei der Verfol⸗ gung des Kommunismus, denn es handelt ſich hier um einen furchtbaren Feind des Chriſtentums und der Zivi⸗ liſation.“ Polizei entdeckt wurde nach der Griechenland begann aber die Vorgänge in Sianfu Der größte Teil der Leibgarde Tſchiangkai⸗ ſcheks gefallen. Peiping. 22. Dezember. Die Vorgänge in Sianfu, die zur Gefangennahme Tſchiangkar⸗ ſchels führten, ſcheinen doch weſentlich bluti⸗ ger verlaufen zu ſein, als urſprünglich angenommen wurde. Von der 52 Mann ſtar⸗ ken Leibgarde Tſchiangkaiſcheks ſind, wie jetzt bekannt wird, nur noch ſechs am Leben. Frau Tſchiangkaiſcher in Sianfu eingetroffen. Frau Tſchiangkaiſchek iſt am Dienstag nach⸗ mittag mit ihrer Begleitung im Flugzeug nach kurzer Zwiſchenlandung in Loyang in Sianfu eingetroffen. Die amerilaniſche Friedensſicherungskonferenz Friedensſtörung in Amerika Buenos Aires, 22. Dez. Die interameri⸗ kaniſche Friedensſicherungskonferenz nahm in ihrer vorletzten Plenarſitzung am Montag ins⸗ geſamt 97 Kommiſſionsvorſchläge an, von denen folgende von Bedeutung iſt: Es wird erklärt, daß die amerikaniſchen Staaten getreu ihren republikaniſchen Einrich⸗ tungen ihre abſolute juridiſche Freiheit, die Unantaſtbarkeit ihrer Souveränität und den Beſtand einer ſolidariſchen Demokratie in Ame⸗ rika proklamieren Jedes Unternehmen, den Frieden in Amerika zu ſtören, be⸗ rührt ſie alle und jeden Einzelnen von ihnen Der Dute ſchenkt ſiedelnden Froullümpfern Geld berührt alle Konferenzmächte und rechtfertigt diejenigen Schritte, die in der Konvention zur Aufrechterhaltung und Wieder⸗ berſtellung des Friedens vorgeſehen ſind. Ter⸗ ritoriale Exoberungen werden abgelehnt, ge⸗ waltſamer Gebietserwerb wird nicht anerkannt. Die Intervention eines Staates in innere oder äußere Angelegenheiten eines anderen wird verurteilt. Jegliche Streitigkeiten unter ameri⸗ kaniſchen Staaten, gleich welcher Art oder wel⸗ chen Urſprungs ſie ſind, werden auf verſöhn⸗ lichem Wege durch einen Schiedsſpruch oder durch ein internationales Gerichtsverfahren ge⸗ öſt. Bei ſeinem Beſuch in der neugegründeten Stadt Littoria in den Pontiniſchen Sümpfen überreichte Muſſolini jedem Frontkämpfer, der ſich dort anſiedelte, einen Betrag von 500 Lire. (Preſſephoto, K.) Nangtſchinwei bricht auf Wunſch der chineſi⸗ ſchen Nationalregierung ſeinen Europaaufent⸗ halt ab. Der Vorſitzende des politiſchen Zen⸗ tralrates der Kuomintang und frühere Präſtdent des Vollzugsausſchuſſes der chine⸗ ſiſchen Nationalregierung, Nangtſchin⸗ wei, der ſich bekanntlich ſeit einiger Zeit zu einem Kuraufenthalt in Europa befindet, hat ſich am Dienstag in Genua eingeſchifft, um auf dringenden Wunſch der Nationalregierung nach Nanking zurückzukehren. Wang hat durch die chineſiſche Abordnung in Genf eine Er⸗ klärung veröffentlichen laſſen, in der er auf die Ereigniſſe in Sianfu und ſeine dadurch notwendig gewordene ſofortige Rückkehr nach China hinweiſt. Keine Gefahr für die Deutſchen in Schenſi und Kanſu. Berlin, 22. Dezember. troffenen Meldungen beſteht für die in den Provinzen Schenſi und Kanſu befindlichen Reichsangehörigen keine un m ittelbare Gefahr. Die chineſiſchen Behörden haben vorſorglich zugeſagt, den Ausländern den notwendigen Schutz zu gewähren und im Notfall für ihre Evakuierung zu ſorgen. Nach hier einge⸗ Befriedigung in Jlalien Die italieniſche Preſſe zur Umwandlung der engliſchen und franzöſiſchen Geſandtſchaften in Addis Abeba. Mailand. 22. Dez. Die Umwandlung der Geſandtſchaften Englands und Frankreichs in Addis Abeba in Generalkonſulate wird von der geſamten oberitalieniſchen Preſſe mit Be⸗ friedigung kommentiert. „Popolo d'Italia“ ſchreibt, dieſe Maß⸗ nahme werde von der italieniſchen Oeffentlich⸗ keit mit Genugtuung aufgenommen.„Gazetta del Popolo“ bemerkt, die Tatſache der reſtloſen Beſetzung Abeſſiniens ſei ſo überzeugend, daß ſowohl England als Frankreich zugeben müß⸗ ten. daß von der Geſpenſterregierung von Gore keine Spur vorhanden ſei und daß ſie von der Einbildungskraft des Negus für den Völker⸗ bund erfunden wurde. Die Befriedung Abeſ⸗ ſiniens ſei in der Rekordzeit von 75 Tagen vollzogen worden, obgleich gewiſſe Fachleute dafür Monate und Jahre anſetzen zu müſſen glaubten. „Stampa“ hebt hervor, daß die Anerken⸗ nung gleichzeitig mit dem Einzug der italieni⸗ ſchen Truppen in den äußerſten Ortſchaften Weſtabeſſiniens erfolge. Alle trügeriſchen Hoff⸗ nungen und Lügegewebe der Anhänger des Negus ſeien mit der Eroberung von Gore und Gambela und mit der Gefangennahme von Ras Imru zuſammengebrochen. Logiſcherweiſe müßten jetzt weitere Schritte folgen, um alle Zweideutigkeiten zu beſeitigen, beſonders auch im Völkerbund. Man müſſe daher die Ent⸗ wicklung der politiſchen Lage mit lebhafter Spannung verfolgen. Zwiſchen zwei Skühlen Die franzöſiſche Regierung hat lange zwi⸗ ſchen zwei Heubündeln geſchwankt, die da heißen: Völkerbund und Italien. Dieſes Schwanken ſpitzte ſich ſchließlich zu, als Muſſolini im Mai den König von Italien zum Kaiſer von Aethiopien ausrief. Und die Zuſpitzung erfolgte in einer Form, die merk⸗ würdig genug war. Die neue* Blum hatte nichts eiligeres zu tun, als den bisherigen franzöſiſchen Bot⸗ ſchafter in Rom, der ihr zu konſervatib war, abzuberufen. Und da begann nun die Pein. Die Abberu⸗ fung war leicht, aber die Beſtellung eines neuen Geſandten ſchwer. Denn die italieniſche Regierung legte Wert darauf, daß ihr König in dem Beſtallungsſchreiben auch als Kaiſer von Aethiopien anerkannt werde. Die Volls⸗ frontregierung Leon Blums konnte ſich zur Anerkennung des Titels„Kaiſer von Aethio⸗ pien“ nicht entſchließen und mußte ſich deshalb 8 durch einen Geſchäftsträger vertreten aſſen. Das iſt natürlich mißlich in einem Augen⸗ blick, in dem ſich England und Italien zur Löſung ihrer gegenſeitigen Mittelmeer⸗ intereſſen in Form eines„gentleman Agree⸗ ment“ entſchloſſen haben. Außerdem gibt es auch der Regierung Blum ſehr naheſtehende Kreiſe, wie den des Kriegsminiſters Daladier, die keine Gelegenheit zu einem Brückenſchlag nach Italien verſäumen möchten. Ein be⸗ kannter franzöſiſcher Journaliſt, Graf d'Ormeſſon, macht daher den— ſehr humori⸗ ſtiſch klingen Vorſchlag— das Beglaubigungs⸗ ſchreiben des künftigen franzöſiſchen Botſchaf⸗ ters in Rom an den König von Italien „etcetera“ zu adreſſieren. Das iſt nun freilich ein neues Ei des Kolumbus, das ſei⸗ nem Urheber aber kaum ein ſo gutes Gedächt⸗ nis der Nachwelt einbringen wird, wie das Ei des Kolumbus* Jedenfalls merkt man, daß es den Weſt⸗ mächten ſehr daran liegt, die Epiſode des Sanktionskrieges, die ihnen eine ſo fatale Schlappe beigebracht hat, möglichſt noch vor Jahresſchluß, aus dem Kalender der Er⸗ innerungen auszuſtreichen. Beide Weſtmächte haben auf einen Schlag ihre Geſandtſchaften in Addis Abeba in Generalkonſulate umge⸗ wandelt und damit zum Ausdruck gebracht, daß ſie ſich in das Unvermeidliche zu ſchicken gewillt ſind. Noch ſteht zwar der Satz dabei, daß da⸗ mit noch keine Anerkennung des„Kaiſerreiches Aethiopien“ ausgeſprochen ſei, aber in den Kommentaren wird ſchon angedeutet, daß man bald die Gelegenheit finden werde, auch dieſe Formalität zu erfüllen. Und ſo wäre dann dieſes Kapitel des Auf⸗ ſtiegs Italiens zum Imperium ahgeſchloſſen. Völkerbund und Weſtmächte nehmen einen Ra⸗ diergummi und löſchen den Sanktionskrieg aus. Freilich, noch vor einem Vierteljahr klang die Melodie in Paris ganz anders. Da legte man Italien ſogar nahe, aus dem Völ⸗ kerbund auszutreten, in den es überhaupt nicht gehöre, nachdem es den Ratſchlägen aus Genf nicht gefolgt war. Aber inzwiſchen kam die Verſtändigung Italiens mit Deutſchland, kam die offenſichtlich ſtär⸗ kere Einwirkung dieſes Zuſammengehens der Mittelmächte nach dem Balkan hin, und wieder empfand Frankreich die Pein, zwiſchen zwei Stühlen zu ſitzen. Da iſt der ſowjetruſſiſche Stuhl, der mit Dornen und Diſteln reichlich geſpickt iſt, und da iſt der italieniſche Stuhl, auf dem ſich„Volksfrontler“ ſo wenig behaglich fühlen. Da iſt ein Verlan⸗ gen, mit England zu einer neuen Entente zu kommen, um noch einen Reſt von Selbſtändig⸗ keit gegenüber den Herren von Moskau zu be⸗ wahren, und da iſt die ſpaniſche Frage, in der Frankreich auf den roten Stühlen der Bolſche⸗ wiken ſitzt. Wirklich, Frankreich iſt ſchon in der Pein: zwiſchen zwei Heubündeln und zwiſchen zwei Stühlen. Vielleicht kommt es ihm eines Tages zum Bewußtſein, daß der Stuhl, auf den es ſich auf Wunſch Moskaus in Spanien geſetzt hat, ſo wenig tragbar iſt, wie der Stuhl des Völ⸗ kerbundes, der den Sanktionskrieg tragen ſollte. Wir werden ſehen. * Ja, eine wirkliche Regierung der Pein. So kann man das Kabinett Blum getroſt nennen. iche genug. daß dieſe Regierungsepoche mit ungufhörlichen Streiks. Terrorakten und Nie⸗ derlagen gegenüber den Streikenden angefüllt iſt, ſie zeitigt ja auch eine lange Kette von peinlichen Bloßſtellungen dieſer Re⸗ gierung hinſichtlich ihrer Abhängigkeit von Moskau und ihrer fortgeſetzten direkten Ein⸗ miſchung in Spanien zugunſten der Roten. Und dieſe Pein hat kein Ende. Noch hat ſich der Staub nicht verzogen, der durch die großen Ent⸗ hüllungen des„Meſſaggero“ aufgewirbelt wurde, da wird die Regierung Blum ſchon wie⸗ der durch die Verhaftung des Moskauer Roſenfeld und ſeiner Helferin Suſanne im Außenminiſterium, wo ſie die Waffenſchiebun⸗ gen für die ſpaniſchen Bolſchewiken betätigten, arg bloßgeſtellt. Und wiederum wird die Pein groß, indem ein Pariſer Blatt den Luftfahrt⸗ miniſter wegen der Auslieferung der zwei größten franzöſiſchen Kanonenflugzeuge an Barcelona an den Pranger ſtellt. Derſelbe Cot. der trotz der Verſchiebung der Pläne für das neueſte Flugzeugſchnellfeuergeſchütz nach Mos⸗ kau von ſeinem Miniſterpräſidenten anſtands⸗ los gehalten wurde! Zuviel der Pein! Zuviel des Charakters! So etwas iſt auf die Dauer chwer zu tragen. g Und 9 5 iſt die Meinung des Oberſten de la Roque, des Führers der franzöſiſchen So⸗ zialpvartei. Er fordert jetzt offen die Auf⸗ hebung des Paktes mit Moskau. damit Frankrei chaus der Zweideutigkeit her⸗ auskomme Er fordert ſtatt deſſen eine Bünd⸗ nispolitik mit dem Endziel der deutſch⸗ franzöſiſchen Zuſammenarbeit. Das iſt ſehr ſchön. Wir können Herrn de la Rocque nur herzlich zuſtimmen. Freilich ſind wir nicht ſeiner Meinung, daß ſich eine deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit mit der Wiederherſtellung der Streſafront verbinden laſſe. Die Streſafront —ͤ—— 3 r — e eee eee, Veihna chlsſizung der„Sliflung für Opfer der Arbeil“ Berlin, 22. Dez. Vor einigen Tagen trat im Reichsminiſterium für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda der Ehrenausſchuß der „Stiftung für Opfer der Arbeit“ zu ſeiner üblichen Weihnachtsſitzung zuſammen. Der ehrenamtliche Geſchäftsführer, Oberregie⸗ runasrat Dr. Ziegler, erſtattete Bericht über die Arbeit der Geſchäftsſtelle der Stif⸗ tung, aus welchem hervorgeht, daß die Inan⸗ en der Stiftung unvermindert an⸗ ält. Bei der Hilfeleiſtung aus Anlaß von größe⸗ ren Unglücksfällen im vergangenen Jahr war die Stiftung führend beteiligt. Ihr Haupt⸗ augenmerk aber galt der Betreuung der Hinterbliebenen, deren Ernährer als Einzelopfer in ihrem Beruf verun⸗ glückten und die von der Oeffentlichkeit leider meiſt vergeſſen werden. Zur Beſchlußfaſſung wurden dem Ehrenaus⸗ ſchuß 1448 Geſuche vorgelegt. Auf Grund die⸗ ſer Geſuche wurden 585 Familien zum erſten Mal mit Zahlungen von insgeſamt 143 669 RM. und 564 Familien zum zweiten oder dritten Mal mit Zuwendungen in Höhe von 84 540 RM. bedacht. 299 Geſuche mußten ab⸗ ſchlägia beſchieden werden, da eine beſondere wirtſchaftliche Notlage nicht vorlag, bzw. die ſachlichen Vorausſetzungen für die Gewährung einer Unterſtützung nicht gegeben waren. Seit Beſtehen der Stiftung ſind damit rund 15 000 Geſuche bearbeitet und entſchieden worden. Die bisherige Ausſchüttungsſumme beläuft ſich auf rund 4 Millionen RM. Die von dem Ehrenausſchuß bewilligten Summen ſind bereits in den Hände der Unterſtützten gelangt, ſo daß dieſe noch für das Weihnachtsfeſt dar⸗ über verfügen können. Der ehrenamtliche Geſchäftsführer berichtete auch über die zahlreichen, bei der Stiftung eingehenden Dankſchreiben, die zum Teil in er⸗ greifender Weiſe die durch die Unterſtützung bereitete Freude ſchildern. Aus ihnen ergibt ſich, wie dankbar von den betreuten Volksgenoſſen das große ſoziale Hilfswerk des Führers als des Begründers der Stiftung empfunden wird. „Jür Arbeit und Brot!“ deffenkliche Jiehung der 8. Reichs lollerie für Arbeilsbeſchaffung in München München, 22. Dez. In München begann am Dienstag nachmittag unter Aufſicht des Notariats München die öffentliche Ziehung der 8. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung, die im Künſtlerhaus ſtattfindet und zwei Tage beanſprucht. Die Ziehung wurde eröffnet im Auftrag des Reichsſchatzmeiſters der NSDAP. durch Stabs⸗ leiter Saupert, der in einer Anſprache auf die gewaltigen Fortſchritte und Erfolge hinwies, die auch in dieſem Jahre in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit erreicht worden ſind, nicht zuletzt dank der Reichslotterie für Arbeitsbe⸗ ſchaffung. Nach der Anſprache des Stabsleiters wurde zur Ziehung geſchritten; die Lotterie enthält zwei Abteilungen A und B mit je drei Mil⸗ lionen Loſen, die in eine große Lostrommel eingeſchüttet ſind. Eine zweite Trommel ent⸗ hält die Gewinnröllchen, eine dritte die End⸗ rummerngewinne, die zuletzt gezogen werden. Zur Ausſpielung gelangen u. a. zwei Ge⸗ winne zu 50 000 RM., 20 Prämien zu 2500 RM., 50 Gewinne zu 1000 RM. und 100 Ge⸗ winne zu 500 RM. Die insgeſamt 424152 Gewinne und 20 Prämien ergeben zuſammen eine Gewinnſumme von 1600 000 RM. Bereits am erſten Tag der Ziehung der 8. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung wurden die 4152 Gewinne in Höhe von 20 Reichsmark bis 50,000 Reichsmark von insgeſamt 424 152 Loſen beider Abteilungen ausgeloſt. Wichtige Bekanntmachung Berlin, 22. Dez. In Zuſammenhang mit den die Verkürzuna der Schulzeit betreffenden Maßnahmen werden die derzeiti⸗ gen Unterprimaner bereits im Jahre 1937, die derzeitigen Oberſekundaner bereits im Jahre 1938 von den Schulen entlaſſen. Nachſtehend werden daher die Friſten bekanntgegeben, in denen die Bewerbungsgeſuche um Uebernahme in die Offizierslauf⸗ bahn. einſchließlich Sanitäts⸗ und Ve⸗ terinäroffizierslaufbahnen des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe von den Unterprimanern und Oberſekunda⸗ nern, die eine dieſer Laufbahnen einſchlagen wollen, eingereicht werden müſſen. 1. Für derzeitige Unterprimaner erfolgt die Einſtellung als Fahnenjunker beim Heer und bei der Luftwaffe oder als Offiziersanwärter bei der Kriegsmarine oder als Fahnenjunker im Santäts⸗ oder Veterinärkorps am 1. Ok⸗ tober 1937. Die Vorlage der Bewerbungs⸗ geſuche hat baldigſt— ſpäteſtens jedoch bis 15. Januar 1937— zu erfolgen. 2. Für derzeitige Oberſekundaner er⸗ ſolgt die Einſtellung für eine der unter 1 auf⸗ geführten Laufbahnen am 1. Oktober 1938. Die Bewerbungsgeſuche ſind einzureichen: beim Heer vom 15. 1. bis 31. 3. 1937, bei der Kriegsmarine in der Zeit vom 15. 1. bis 30. 4. 1937. Bewerburgsgeſuche, die nicht innerhalb der vorgeſchriebenen Friſten eingereicht ſind, kön⸗ nen nich! berückſichtigt werden. Die näheren Beſtimmungen, die bei der Bewerbung beach⸗ tet werden müſſen, ſind aus Merkblättern zu erſehen, die Dabei fiel der Haupttreffer von 50 000 RM. in beiden Abteilungen, alſo 100 000 RM., auf das Doppellos, auf die Losnummer Nr. 2 786 629.(Ohne Gewähr.) Die großen Treffer der Arbeitsbeſchaffungs⸗ lotterie. München, 22. Dez. Bei der Ziehung der 8. Reichslotterie für Arbeitsbeſchaffung wur⸗ den neben den Hauptgewinnen von 50 000 RM kin beiden Abteilungen und den zahlrei⸗ chen Gewinnen zu 500, 100, 50 und 20 RM. und darunter auch 50 Gewinne zu je 1000 RM. (oder je 2000 RM. beim Doppellos) gezogen, zund zwar auf folgende Losnummer: 73 627, 230 366, 382 049, 566 671, 592 651, 726 892, 791 766, 905 914, 1096 592, 1322 151, 1 517 444, 1860 239, 1922 053, 1941 166, 2 079 499, 2 123 190, 2347 278, 2 435 970, 2 484 555, 2 494 207. 2 602 351, 2612 790, 2 733 765, 2 748 895 und 2955 179.(Ohne Gewähr.) Gleichzeitig mit den 4152 Gewinnen, die ein⸗ zeln aus dem großen Nummernrad gezogen wurden, wurden durch die letzten 10 Züge auch die 20 Prämien zu 2500 RM.(oder 5000 RM. beim Doppellos) ermittelt. Sie fielen auf die zuletzt gezogenen Gewinne in Höhe von 20 bis 100 RM., und zwar auf die Los⸗ nummer: 164 629, 1 489 695, 2072 97, 2 504 023, 2578979, 2627615, 2642805, 2884939, 2909550 und 2999170.(Ohne Gewähr.) zur Offtzier⸗ Berufswahl a) für die Offizierslaufbahn im Heer bei den Wehrbezirkskommandos, b) für die Offizierslaufbahn in der Kriegs⸗ marine bei der Inſpektion des Bildungsweſens der Krieasmarine, Kiel, c) für die Offizierslaufbahn in der Luft⸗ wafſe bei den Wehrbezirkskommandos und auch bei der Annahmeſtelle für Offiziersanwärter der Fliegertruppe Berlin NW. 40, Kronprin⸗ zenufer 12, Erdgeſchoß, ſowie bei allen Trup⸗ penteilen der Luftwaffe, d) für die Sanitätsoffizierslaufbahn bei den Wehrbezirkskommandos und bei der Militär⸗ ärztlichen Akademie, Berlin NW 40, Scharn⸗ horſtſtraße 35. e) für die Veterinäroffizierslauf⸗ bahn bei den Wehrbezirkskommandos und auch bei den Korpsveterinären zu erhalten ſind. Ausdrücklich wird darauf hingewieſen, daß zur Vorlage der Bewerbungsgeſuche nicht die in den Merkblättern angegebenen Friſten, ſon⸗ dern nur die vorſtehend aufgeführten Gültig⸗ keit haben. Falls es einem Bewerber nicht möglich iſt, die dem Geſuch beizufügenden Perſonalpa⸗ piere, Urkunden uſw. ſo rechtzeitig zu beſchaf⸗ fen, daß er ſein Geſuch innerhalb der vor⸗ geſchriebenen Friſt einreichen kann, ſo iſt das Geſuch trotzdem friſtgerecht vorzulegen mit dem Bemerken. daß die fehlenden Unterlagen ſo bald wie möglich nachgereicht werden. Vor der Einſtellung hat jeder Bewerber ſeine Arbeitsdienſtpflicht abzu⸗ leiſten. Eine Meldung hierfür ſeitens des Bewerbers iſt nicht erforderlich. Die Anmel⸗ dung zum Arbeitsdienſt wird durch die Wehr⸗ bezirkskommandos veranlaßt SSSFVFCFPFCCCCTC war ja die Front der Weſtmächte mit Einſchluß Italiens, und ſie hatte eine ausgeſprochene Spitze gegen Deutſchland. Aber das dürfte wohl geweſen ſein. Dieſe Trauben werden die Franzoſen nicht pflücken können, ſie hängen ih⸗ nen zu hoch. Und dann iſt noch immer der Stuhl der Pein da: der Bolſchewismus. Italien und Deutſchland haben ſich gegen den Bolſche⸗ wismus zuſammengefunden, und wer ſich mit Italien verſtändigen will und wer mit Deutſch⸗ land friedlich zuſammenarbeiten will, der darf nicht glauben, daß er weiter in das bolſche⸗ wiſtiſche Feuer Spaniens blaſen könne. Das geht einfach nicht. So ein Sitzen zwiſchen zwei Stühlen muß ſeine Konſequenzen nach ſich zie⸗ hen. Deutſchland und Italien machen eine ſolche Haltung der Pein nicht mit. Auf keinen Fall. Will Frankreich ſeine Beziehungen zu Italien und Deutſchland verbeſſern, dann muß es ſeine Einmiſchungspolitik zugunſten der ſpa⸗ niſchen Roten aufgeben. Wenn es ſich entſchlie⸗ zen könnte, die nationale Regierung Spaniens anzuerkennen und aufzuhören, das Unglück des Landes zu vermehren, indem es die Politik Moskaus unterſtützt, dann könnte die Politik des Abendlandes wieder zu einer charaktervol⸗ len Sache gemacht werden. Aber wie lange wird Herr Blum noch zwi⸗ ſchen zwei Stühlen ſitzen und die Pein vermeh⸗ ren? Wenn das nationale Spanien ſeiner Quälgeiſter Herr geworden ſein wird, wird an manchen Stellen Weſteuropas die Pein nicht minder groß ſein, als ſie nach dem Scheitern des Sanktionskrieges geweſen iſt. —. Mehr Achkung vor dem Brol! Berlin, 22. Dezember. Immer wieder wer⸗ den in den Mülltäſten weggeworſene Nah⸗ rungsmittel und vor allem leider in erhebli⸗ chem Umfange Brotreſte gefunden. Das darf nicht ſein. Das tägliche Brot iſt Volksgut und darf nicht verkommen. Brot wird durch die harte Arbeit des Bauern dem Bo⸗ den abgerungen. Brot muß als ein Geſchenk der Erde geachtet werden. Wer Brot wegwirft, ſchädigt ſein Volk. Wer das Brot achtet und ſorgfältig nutzt, hilft die Ernährung ſichern für das Volk und ſich ſelbſt. Durch die Hand der Hausfrauen gehen faſt alle Nahrungsmit⸗ bl Sie ſind berufen, das tägliche Brot zu en. Laßt kein Brot vertrocknen, auch der kleinſte Reſt läßt ſich noch gut im Haushalt verwerten. Werft nichts weg, achtet das tägliche Brot! Beileidskelegramm des Führers zum Tode von Prof. Wiegand §8 Berlin, 22. Dez. Der Führer und Reichskanzler hat an die Witwe des Staatsrats Prof. Dr. Wiegand nachfol⸗ gendes Beileidstelegramm gerichtet: „Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie durch den Tod Ihres Herrn Gemahls betroffen hat, ſpreche ich Ihnen und den Ihren in dankbarer Würdigung der großen Lebensarbeit des Heim⸗ gegangenen meine herzlichſte Anteilnahme aus.“ Iwei Millionen Unkerernährle in Weſtſchollland London, 22. Dez. Ein Anterſuchungsaus⸗ ſchuß der Labour⸗Party, der in den letzten Wo⸗ chen die Notſtandsgebiete von Weſtſchottland beſuchte, iſt nach einer Meldung des„Daily Herald“ zu dem Ergebnis gelangt, daß in dieſer Gegend etwa zwei Millionen Menſchen unter mangelhafter Ernährung leiden. Noch zu keiner Zeit in der Geſchichte Schottlands ſeien ſo viele Menſchen auf öffentliche Unter⸗ ſtützung angewieſen geweſen wie heute. Obwohl die Induſtrieſtadt Glasgow ſelbſt nicht als Not⸗ ſtandsgebiet gelte, empfangen nahezu 14 v. H. der geſamten Bevölkerung Armenunterſtützung Vor dem Auskauſch von 4000 Geiſeln London, 22. Dez.„Daily Telegraph“ mel⸗ det aus St. Jean de Luz, daß die Verhandlun⸗ gen zwiſchen den auf Seiten der Roten ſtehen⸗ den baskiſchen Separatiſten und der ſpa⸗ niſchen Nationalregierung über den Austauſch von insgeſamt 4000 Geiſeln, von denen bereits Eden in ſeiner letzten Unterhausrede geſpro⸗ chen hatte unmittelbar vor dem Abſchluß ſtehe. Mit der Freilaſſung der Geiſeln, die von bri⸗ tiſchen Kriegsſchiffen befördert werden ſollen, ſei ſchon in kurzer Zeit zu rechnen. Verbot der Freimaurerei in der Ichweiz? Baſel, 22. Dez. In der Dienstagſitzung des Schweizeriſchen Nationalrates kam die Initia⸗ tive über die Abhaltung einer Volksabſtim⸗ mung betreffs Verbots der Freimau⸗ rerorganiſationen zur Sprache. Der Bundesrat beantragte im Parlament, die Vor⸗ lage zur Abſtimmung zu unterbreiten, wobei aber Volk und Ständen Verwerfung empfohlen werden ſoll. Die göhne des nas Kaſſa hingerichtet „Rom, 23. Dez. Bei der im Gebiet von Schoa vorgenommenen ſpyſtematiſchen Säube⸗ rungsaktion waren die beiden Söhne des Ras Kaſſa, Dedjas Averra und Dedſas Asfa Woſ⸗ ſen, in italieniſche Gefangenſchaft geraten. Beide wurden in Ficce, 100 Kilometer ſüdlich von Addis Abeba, hingerichtet. In unterrichteten italieniſchen Kreiſen wird betont, daß mit dem Tode dieſer beiden be⸗ ſonders feindlich eingeſtellten Bandenführer die letzte Möglichkeit weiteren Widerſtandes im Schoa⸗Gebiet zuſammengebrochen ſei. Be⸗ merkenswert ſei, daß auch im Schoa⸗Gebiet die eingeborene Bevölkerung dieſe Strafaktion der italieniſchen Kolonnen tatkräftig unter⸗ ſtützt habe. Trohki auf dem Wege nach Mexilo Oslo, 28. Dez. Der norwegiſche Juſtiz⸗ miniſter beſtätigte am Dienstagabend in einer Unterredung mit einem Vertreter des„Tele⸗ grambyraa“, daß Trotzki und ſeine Frau Nor⸗ wegen verlaſſen haben, um ſich nach Mexiko zu begeben. Die Chaco-Frage ſoll bereinigt werden Paraguay macht Vorbehalte. Aſuncion. 22. Mit einem argen⸗ tiniſchen Militärflugzeug traf in der Haupt⸗ ſtadt von Paraguay der braſilianiſche Mini⸗ ſter Silva ein, der ſofort den paraguaniſchen Außenminiſter Dr. Stefanich aufſuchte, um ihm eine Einladung der Außenminiſter von Argentinien. Braſilien, Chile und Uruguay ſowie ein perſönliches Schreiben des argen⸗ tiniſchen Staatspräſidenten General Juſto zu überbringen, ſofort nach Buenos Aires zu kommen, wo wichtige Beratungen über die Chaco⸗Frage ſtattfinden ſollen. Miniſter Dr. Stefanich erklärte es ſei ihm unmöglich, Aſun⸗ cion zu verlaſſen, bevor ihm nicht genau for⸗ mulierte Vorſchläge zur Löſung der Angele⸗ genheit vorgelegt würden. Dez. 80 Bild zeſſt lern, ban tet k. Und gesch Tor Piibe 5 Die äh Burg kennt beſont mina lete i von ſe zel leine ihtet den geitſc Aneld nen lichte i J bendig ihtet z helmin tinnen. feige hen N. kung ſtrafte ben erz inet auf den ländiſch werde! 8 2 Als helmint feierlich ihrer ei abhängt ten. 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Und doch iſt ſie es, die durch ihre kluge und geſchickte Staatsführung der Tochter den Thron und ein von Jahr zu Jahr wachſendes Privatvermögen erhalten hat. Die Rettung des Hauſes Oranje. „Die Lebensgeſchichte dieſer ſechsundfünfzig⸗ jährigen Frau, die wie irgend eine andere Bürgerin ihres Landes zu leben beſtrebt iſt, kennt ebenſowenig wie ihr reiches ebenes Land beſondere Gipfel und Abgründe. Als Wilhel⸗ mina im Jahre 1880 geboren wurde, da ret⸗ tete ihre Geburt das tauſend Jahre alte Haus von Oranje⸗Naſſau vor dem Ausſterben. Als ſie zehn Jahre alt war, ſtarb der Vater. Die kleine Wilhelmina blieb allein der Erziehung ihrer ſtrengen Mutter anvertraut. Damals in den neunziger Jahren konnte man in den Zeitſchriften Europas mancherlei zuckerſüße Anekdötchen über das glückliche Leben der klei⸗ nen Thronfolgerin leſen, aber all dieſe Be⸗ richte entſprachen nicht der Wirklichkeit. „Ich werde dem Volk erzählen, wie man mich behandelt!“ In Wahrheit verlebte das gelbhaarige, le⸗ bendige Mädel eine harte Jugend. Inmitten ihrer zweihundert koſtbaren Puppen war Wil⸗ helmina allein. Sie hatte keine Spielgefähr⸗ tinnen. Grauhaarige Profeſſoren und feierlich ſteifgekleidete Würdenträger waren die einzi⸗ gen Menſchen, mit denen das Kind in Berüh⸗ rung kam. Die Mutter, Königin Emma, ſtrafte oft hart, und Mitglieder des Hofes ha⸗ ben erzählt, daß die junge Wilhelmina einmal unter Tränen ausgerufen habe:„Ich werde auf den Balkon laufen und dem ganzen hol⸗ a Volk erzählen, wie ich behandelt erde!“ Die Hauptſtadt des Völkerfriedens. Als ſie Achtzehn geworden war, wurde Wil⸗ helmina Helene Pauline Maria von Oranje feierlich gekrönt. Nun war ſie frei, Herrin ihrer eigenen Wünſche und bewies dieſe Un⸗ abhängigkeit bald bei zahlreichen Gelegenhei— ten. In der geſpannten Atmoſphäre der Vor⸗ kriegszeit verſuchte Hollands Königin, ihr Land zum letzten Hort des Friedens zu ma⸗ chen. Jene junge Frau, die man poetiſch„Die Lilie im Lande der Tulpen“ genannt hatte, zeigte nun. daß ſie ſcharf und biſſig wie eine 755 neſſel ſein konnte, wenn es darum ging, e Kriegshetzer zu verwunden. Auf die Ini⸗ Hative Köniain Wilhelminas ſollte ihre Re⸗ uz, der Haaa. zur Hauptſtadt des Völker⸗ friedens werden. Die Königin ſtellte ihr eige⸗ nes Haus der erſten Haager Friedenskonfe⸗ renz zur Verfügung. Wilhelmina beſänftigt die Volkswut. Wenn es Wilhelmina auch nicht gelang, die Kataſtrophe des Weltkrieges zu verhindern, ſo hat ſie doch ihr eigenes Land vor den Schrecken dieſer großen Auseinanderſetzung be⸗ wahrt. Auf ihr perſönliches Einwirken iſt es zurückzuführen. wenn die Greuelpropaganda der Alliierten in Holland weniger Einfluß be⸗ ſaß als in anderen neutralen Ländern. Die Königin war auch vorurteilslos genug, dem geflohenen Kaiſer in ihrem Lande Gaſtfreund⸗ ſchaft zu gewähren, obwohl dieſe Entſcheidung zum erſten Mißklang im harmoniſchen Zuſam⸗ menleben mit ihrem Volke führte. Vor den Toren des Palaſtes tobten aufgebrachte Volksmengen. Die Miniſter empfahlen der Königin. ſich nicht auf die Straße zu wagen, aber einmal mehr bewies Wilhelmina ihren Mut und ihre Unabhängigkeit. In einem offenen Auto fuhr ſie durch die erregten Maſſen. Die Wirkung dieſer furchtlofen Tat war überraſchend. Blitzſchnell ſchlug die Stimmung um. Dieſelben Kehlen, die eben noch Schmährufe ausgeſtoßen hatten, riefen nun:„Es lebe die Königin!“ Mynheer Coljins, der Retter des Thrones. In den Nachkriegsjahren, beſonders 1920, war der Thron Wilhelminas durch den wach⸗ ſenden Einfluß anarchiſtiſcher und kommuni⸗ ſtiſcher Elemente in der holländiſchen Innen⸗ politik gefährdet. Aber in der Geſtalt eines grauhaarigen Kolonialkkaufſmanns namens Coljins, der es durch ſeine Tüchtigkeit in Niederländiſch⸗Indien zu einem der reichſten Männer Hollands gebracht hatte, erſtand der Königin ein Retter. Coljins„Antirevo⸗ lutionäre Liga“ griff erfolareich ein und ver⸗ ſcheuchte die Gefahr. Wilhelmina hat dieſem Mann ſpäter danken können, als er ſich von ſeinen Handelsgeſchäften der Politik zuwandte. Coljins iſt ſeit langem Hollands Miniſter⸗ präſident und hat die vielen Anſtürme des Par⸗ lamentes gegen ſein Kabinett erfolgreich be⸗ ſtehen können, weil die Königin ſich weigerte, ihn zu entlaſſen. Die Königin ſtellt aus Das Privatleben Königin Wilhelminas iſt beiſpielhaft für alle holländiſchen Hausfrauen. Die Herrſcherin trägt graue, blaue, am lieb⸗ ſten aber weiße Kleider, die ſie ſich nur bei holländiſchen Schneidern anfertigen läßt. Sie verbringt lange Stunden in ihrem Garten und ſät ſelber Blumen aus. Bis vor wenigen Jah⸗ ren war Königin Wilhelming eine begeiſterte Sportlerin. Sie ritt, ſpielte Tennis und— ſo ungewöhnlich es für eine Frau klingen mag— gina auf die Jagd. Heute iſt das Radfabrey der einzige Sport der Königin. Sie hat ſich in ihrem Garten eine gedeckte Radfahrhalle bauen laſſen, um auch an den vielen grauen Regentagen nicht auf dieſe tägliche Uebung formelle Zu ſtimmung einigen Jahren konnten die privaten Gäſte des Landſchloſſes Het Loo eine Ausſtellung be⸗ wundern, die faſt nur aus Bildern der Herr⸗ ſcherin beſtand. Es waren Fiſcherbilder, Aquarells von leuchtenden Tulpenfeldern oder verhangenen fettgrünen Wieſenlandſchaften. Die fleißige Leſerin. Aber kaum mehr als eine Stunde täglich hat Hollands Königin für ihre Malerei Zeit. Schon um halb zehn Uhr morgens ſitzt ſie vor ihrem Arbeitstiſch, auf dem ſich die prallen rotledernen Aktendeckel mit der eingepreßten Goldkrone häufen. Die Königin unterzeichnet niemals ein Papier, deſſen Inhalt ſie nicht vollſtändia begriffen hat. Und wehe den Mi⸗ niſtern, die nicht genau ſo gut wie ſie informiert ſind! Schon mehrere hohe Staatsbeamte ſind deshalb entlaſſen worden. Die Königin lieſt jedes Buch, das über ihr Land veröffentlicht Ein London, 23. Dezember. Ueber die geſtrige Sitzung des Unterausſchuſſes des Nichteinmi⸗ ſchungsausſchuſſes wurde folgende Mitteilung ausgegeben: Der Unterausſchuß hatte telegraphiſche In⸗ haltsangaben der Antworten vorliegen, die von beiden Parteien in Spanien bezüglich der Einrichtung eines Syſtems der Ueberwachung zur Durchführung des Nichteinmiſchungsab⸗ kommens übermittelt worden waren. Der Un⸗ terausſchuß kam überein, daß dieſe Dokumen⸗ te dem Hauptausſchuß zur Erörterung vorge⸗ legt werden ſollen, und zwar in der Sitzung, die am Mittwoch vormittag 11 Uhr ſtattfinden ſoll. Der Unterausſchuß kam weiter überein, den Hauptausſchuß aufzufordern, den verſchie⸗ denen Regierungen einen Bericht über die Einzelheiten des Planes für die Errichtung eines Ueberwachungsſyſtems in Spanien zu übermitteln, den ſie von ihren techniſchen Be— ratern erhalten hatten, damit die verſchiedenen Vertreter eine endgültige Entſcheidung hier⸗ über zum möglichſt frühen Zeitpunkt in Beſitz haben. Der Unterausſchuß erhielt Berichte von einer Anzahl von Vertretern über die Haltung ihrer Regierungen zu der geplanten Ausdehnung des Nichteinmiſchungsabkom⸗ mens, damit dieſes nicht nur die direkte Ein— miſchung. ſondern auch die indirekte Einmi⸗ ſchung erfaßt, wobei beſonders Bezug genom⸗ men wurde auf die Frage des Eintreffens Poliliſche 7 der Prozeß gegen den Juden Arkur Fimſon Meiningen, 22. Dez. In Meiningen nahm am Dienstag der vor ſechs Monaten be⸗ gonnene Prozeß gegen den ehemaligen Mit⸗ beſitzer des früheren Simſon-Werkes in Suhl, den Juden Artur Simſon, und ſeine früheren Angeſtellten Bätz, Klett und Gutke ſein Ende. Die Vorgeſchichte des Prozeſſes iſt, daß der Jude Artur Simſon, der auf Grund des Verſailler Friedensdiktates lange Zeit die Alleinbelieferung der Reichswehr mit gewiſſen Waffen durchführte, dieſe Monopol⸗ ſtellung zu einer ungeheuren Ausbeu⸗ tung des Reiches mißbrauchte. Eine ge⸗ wiſſe Wiedergutmachung erfolgte dann ſpäter durch die Abtretung der Werke an den Treu⸗ händer Reichsſtatthalter und Gauleiter Sauckel. Die Durchführung des Prozeſſes geſtaltete ſich äußerſt ſchwierig, da der größte Teil des be⸗ laſtenden Materials ſeinerzeit durch den Juden beiſeite geſchafft und vernichtet wurde. Artur Simſon und ſeine Helfershelfer haben es vor⸗ gezogen, zur rechten Zeit ins Ausland zu flie⸗ hen. Seine Neffen Meyer, die in Dresden wegen Landesverrats verurteilt wurden, weil ſie verſucht hatten. Geheimmaterial über die tſchechoflowakiſche Grenze ins Ausland zu brin⸗ gen, wurden damals gegen eine hohe Kaution auf freiem Fuß belaſſen und benutzten natürlich auch die Gelegenheit, ins Ausland zu gehen. So ſtanden nur die früheren Angeſtellten Bätz, Klett und Gutke vor den Schranken des Gerichts. Der Prozeß entdete mit dem Be⸗ ſchluß. das Verfahren gegen Artur Simſon vor⸗ läufig einzuſtellen. Haftbefehl und die Ver⸗ mögensbeſchlagnahme bleiben beſtehen. Bätz und Klett wurden mangels Beweiſes frei⸗ geſprochen. Max Gutke, der des Betruges ſchul⸗ dig war, wurden mildernde Umſtände zugebil⸗ ligt. Das Verfahren gegen ihn wurde auf Grund des Straffreiheitgeſetzes vom 7. Auguſt 1934 eingeſtellt, da er nur zu einer Geldſtrafe unter 1000 RM. hätte verurteilt werden kön⸗ nen. Die Verkündung der Urteilsbegründung erfolgte in nichtöffentlicher Sitzung, da militä⸗ riſche Geheimniſſe zur Sprache kamen, deren Veröffentlichung eine Gefährdung der Staats⸗ ſicherheit bedeutet hätte. Japan ſtimmt der Beibehaltung der fünf engliſchen Kreuzer zu London, 22. Dez. Wie verlautet, hat nunmehr auch die japaniſche Regierung ihre zur Beibehal⸗ verzichten zu müſſen. Die Lieblingsbeſchäfti⸗ aung der Königin iſt aber das Malen. Vor tung der überalterten gegeben. Eine Verlaulbarung des Londoner Unlerausſchuſſes Einſetzung lechniſcher Unlerausſchüſſe zur Prüfung der inditekten — wird. Sie beherrſcht Engliſch, Franzöſiſch, Deutſch und Italieniſch fließend. Die reichſte Fürſtin Europas. Auch Holland hatte unter der Weltkriſe zu leiden. Die Königin, deren private Kolonial⸗ beſitzungen ſie zur reichſten Unternehmerin ih⸗ res Landes machen, beantragte ſelbſt eine Kür⸗ zuno ihrer Zivilliſte und gab aus ihrer eige⸗ nen Schatulle einen großen Kredit für die Ar⸗ beitsbeſchaffung. Es iſt ſchwer, den genauen Wert ihres Vermögens anzugeben. Allein die Schmuckſchatulle voll einzigartiger Diamanten und Perlen ſtellt ein Millionenvermögen dar. Julianes moderne Erziehung. In der Erziehung ihrer Tochter Juliane, deren Heirat zu einem wahren Volksfeſt ge⸗ worden iſt, hat Köniain Wilhelmina alle Frei⸗ heit walten laſſen. Die Thronfolgerin iſt un⸗ ter Kameraden aufgewachſen. Sie hat unbe⸗ helliat wie jedes andere Mädel in Leyden ſtu⸗ dieren dürfen, ſie lud ſich Freunde und Freun⸗ dinnen zum Tanz ein. Die Heirat Julianes mit dem deutſchen Prinzen iſt wahrſcheinlich das ſchönſte Erlebnis einer Königin, die nicht mehr und nicht weniger ſein will, als die Mut⸗ ter ihres Kindes und ihres Volkes. miſchung ausländiſcher Staatsangehöriger in Spanien, um Dienſt im Bürgerkrieg zu tun Anſchließend erfolgte ein allgemeiner Mei⸗ nungsaustauſch, im Verlauf deſſen die Ver⸗ treter ankündigten, daß ſie ihren Regierungen ſofort über die allgemeine Linie der in der Sitzung zum Ausdruck gebrachten Anſichten berichten würden. Der Unterausſchuß kam in⸗ zwiſchen überein, techniſche Unterausſchüſſe einzuſetzen, die ſofort die verſchiedenen Seiten der indirekten Ein miſchung prü⸗ fen ſollen, um techniſche Vorſchläge für die Ausdehnung des Abkommens vorzubereiten, damit dieſe Fragen erfaßt werden. Der Unterausſchuß einigte ſich, dem Haupt⸗ ausſchuß zu empfehlen, daß diefer der Regie⸗ rung einen weiteren Bericht über die Ueberwachung von Flugzeugen, die auf dem Luftwege nach Spanien gelangen, unterbreiten ſoll, den ſie von ihren techniſchen Beratern erhalten hatten, damit die betroffe⸗ nen Regierungen dem Ausſchuß ihre Bemer⸗ kungen hierzu zum möglichſt baldigen Zeitpunkt übermitteln. Der Unterausſchuß kam überein, dem Haupt⸗ ausſchuß gewiſſe Vorſchläge zu unterbreiten, die darauf abzielen, daß die beteiligten Regie⸗ rungen eine einheitliche Auslegung der Ver⸗ pflichtungen geben, die ſie durch den Beitritt zum Nichteinmiſchungsabkommen auf ſich ge⸗ nommen haben. Die nächſte Sitzung des Unterausſchuſſes wird am Dienstag, den 5. Januar 1937, um 15.30 Uhr, ſtattfinden. ageschronif Der Pole Jan Delong vom Prager Juſtiz⸗ miniſterium begnadigt Prag, 22. Dez. Juſtizminiſterium Das hat dem polniſchen Staatsangehörigen Jan Delong, der am 13. November 1935 dom Kreisgericht in Mähriſch⸗Oſtrau zu 18 Mona- ten Zuchthaus verurteilt worden war, den Reſt der Strafe erlaſſen. Delong wird Dienstag oder Mittwoch in Freiheit geſetzt werden. Der Prozeß hatte in der polniſchen Preſſe außerordentliches Aufſehen erregt. Das Urteil wurde als unerhört bezeichnet, da die Verhand⸗ lung die Grundloſigkeit der Anklage ergeben habe. Infolge des Urteils war es vor der tſchechoſlowakiſchen Geſandtſchaft in Warſchau auch zu Kundgebungen gekommen, in deren Verlauf Fenſterſcheiben des Geſandtſchaftsge⸗ bäudes eingeworfen worden waren. Monopolverkaufspreiſe verlängert Berlin, 22. Dez. Der Vorſitzende des Verwaltungsrats der Reichsſtelle für Getreide, Futtermittel und ſonſtige landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, hat nach Anhörung des Aus⸗ ſchuſſes des Verwaltungsrats durch eine im Deutſchen Reichsanzeiger erſcheinende Anord- nung die Geltungsdauer der Mon o pol ⸗ verkaufspreiſe derjenigen dem Mais⸗ monopol unterliegenden Waren, für die die Preisregelung am 31. Dezember 1936 ab⸗ läuft, bis zum 30. April 1937 verlängert. Dr. Otto Jeſſen geſtorben Berlin, 22. Dez. Im Alter von 72 Fahren iſt am Montag Dr. Otto Jeſſen, ehema⸗ liger ſtellvertretender Direktor des WTB. geſtorben. Dr. Jeſſen hat dem WTTB., in das er 1893 als Schriftleiter eintrat, und das er auch lange Jahre in München und Hamburg als Zweigſtellenleiter vertrat, nahezu 40 Jahre angehört. Am 1. Juli 1932 trat er in den Ruheſtand. In die Zeit ſeines pflichtgetreuen Wirkens fiel der ungeheure techniſche luf⸗ ſchwung des deutſchen Nachrichtenweſens, um das ſich Jeſſen große V erdienſt e erwor- ben hat. Beſchleunigte Kultivierung und Erſchließung des Emslandes— Neuer Auftrag für Reichs⸗ miniſter Kerrl Ber lin, 22. Dez. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident General⸗ oberſt Göring, hat Reichsminiſter Kerrl als Leiter der Reichsſtelle für Raumordnung mit der Durchführung aller Maßnahmen, die zu einer beſchleunigten Kultibierung und Erſchließung des Emslandes und der angrenzenden Gebiete erforderlich ſind, und mit der endgültigen fünf engliſchen Kreuzer 0 der Königin, ſeiner Mutter und ſeir Regelung des[Töchter am r Herolde verkünden im Haag das Aufgebot der Kronprinzeſſin der Niederlande und des Prinzen Bernhard, das im Rathaus durch den Bürgermeiſter erfolgte.(Weltbild, K.) Wieder Weihnachls anſprache des Aellverkrekers des Führers Berlin, 22. Dez. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, ſpricht— wie alljährlich— auch diesmal am Heiligen Abend über den Rundfunk zu den Deut⸗ ſchen in aller Welt. Die Rede wird übertragen am Donnerstag, den 24. Dezember, um 21.00 bis 21.20 Uhr. Mexikaniſche Kriegsmalerial⸗ lieferung für die ſpaniſchen Bolſchewiſten §s Paris, 22. Dez. Havas meldet aus Mexiko, daß der Dampfer„Sil“ mit einer Ladung Waffen und Munition für das rote Spanien aus Veracruz ausgelaufen iſt. Der erſte Sekretär der belgiſchen Botſchaft in Madrid verſchwunden. London, 22. Dez. Wie aus Madrid be⸗ richtet wird, iſt dort der erſte Sekretär der bel⸗ giſchen Botſchaft in Madrid, Baron de Borch⸗ grave, auf geheimnisvolle Weiſe verſchwun⸗ den. Er verließ die belgiſche Botſchaft am Sonntag, um den ſogenannten Stadtbezirk von Tetuan zu beſichtigen, der kürzlich mit Bomben belegt worden war Seitdem hat ihn niemand mehr geſehen. dammbruchkalaſtrophe in Japan 8s Tokio, 22. Dez. Infolge eines neuen Bruches des Staudammes der Grubenanlage bei Oſaruzawa wurden wieder die Dörfer un⸗ terhalb des Staudammes überſchwemmt. Trotz⸗ dem der größte Teil der Bevölkerung flüchten konnte, ſind 18 Tote bezw. Vermißte und 40 Verwundete zu beklagen. Die Dörfer wurden geräumt. Ein vierler Flugunfall in Amerika New Pork, 22. Dez. Am Dienstag ereig⸗ nete ſich innerhalb der letzten zehn Tage der viete Flugzeug unfall in Amerika. Ein großes Militär⸗Bombenflugzeug ſtürzte in der Nähe des Flugplatzes von Mitchell ab. Es zer⸗ riß dabei die Hochſpannungsleitung, ſo daß ein großer Teil der benachbarten Orte ohne Licht war. Kurz vor dem Aufprall auf die Erde überſchlug ſich das Flugzeug und fiel durch das Glasdach eines großen Gewächshauſes. Drei Armeeflieger wurden leicht verletzt. dchwere Fkürme über dem Allanlik New Pork, 22. Dez. Schwere Stürme über dem Atlantik haben das Eintreffen von 10 Ueberſeedampfern beträchtlich verzögert, unter ihnen befinden ſich die „Europa“,„Normandie“,„Aquitania“ und Deutſchland“ mit etwa 2500 Fahrgäſten und Tauſenden von Weihnachtspoſtſäcken. Die Ver⸗ zögerungen betragen bis zu 24 Stunden. Die trifft infolgedeſſen zu ſpät ein, um noch zum Weihnachtsfeſt ausgetragen werden zu können. Die„Europa“, die bereits am Dienstag docken ſollte, wird erſt am Mittwoch auf Dock gehen. Straßenbahnzuſammenſtoß in Berlin⸗Buch⸗ holz.— Zahlreiche Verletzte Berlin, 22. Dez. In dem nördlichen Berliner Vorort Buchholz ſtießen am Diens⸗ tagmittaa bei ſtarkem Nebel auf einem ein⸗ aleiſigen Bahnkörper zwei Triebwagen der Straßenbahnlinie 24 zuſammen, die aus entgegengeſetzter Richtung kamen. Der Auf⸗ prall war ſo beſtig daß die Scheiben in Trüm⸗ mer gingen und die Vorderteile beider Wagen chwer beſchädigt wurden. Von den Inſaſſen wurden etwa zehn Perſonen mit⸗ telſchwer verletzt, ſo daß ſie in das Pankower Krankenhaus geſchafft werden mußten. Eine größere Anzahl weiterer Reiſender erlitt leichtere Verletzungen. Durch den Unfall trat eine Verkehrsſtörung von etkva einer Stunde ein. König Georg VI. und Baldwin im Weihnachts⸗ urlaub London, 22. Dez. 0 Miniſterpräſident Baldwin trat am dwin zam Dienstag ſeinen Weih⸗ nachtsurlaub an. Er wird ihn in Worceſterſhire verbringen. Baldwin beabſichtigt, 14 Tage dort zu bleiben und erſt am 5. oder 6. Januar nach London zurückzukehren. König Georg FI. verließ in Begleitung Leinen. ner beiden Dienstag gleichfalls London, um Einſatzes und der Zuſammenarbeit der Arbeits⸗ kräfte im Emsland betraut. ſich nach Weihnachtsferien verbringen wird. Sandringham zu begeben, wo er die Erweilerler Unfallverſicherungs⸗ ſchuz für Berufskrankheilen Berlin, 21. Dez. Die demnächſt im Reichs⸗ geſetzblatt erſcheinende Dritte Verordnung über Ausdehnung der Unfallverſicherung auf Berufs⸗ krankheiten dehnt den reichsrechtlichen Verſiche⸗ rungsſchutz der ſchaffenden Bevölkerung in be⸗ deutſamer Weiſe aus. Die häufigſte und gefährlichſte Berufskrank⸗ heit, die ſchwere Staublungenerkrankung, wurde bisher nur dann entſchädigt, wenn ſie durch be⸗ rufliche Beſchäftigung in beſtimmten Betrieben, deren Kreis eng begrenzt war, erworben wurde. Durch die neue Verordnung wird vorgeſchrie⸗ ben, daß dieſe Erkrankung ſlets zu entſchädigen iſt, ſofern ſie überhaupt bei verſicherter Tätig⸗ keit erworben worden iſt. Neben der Entſchä⸗ digung iſt der Verhütung ein weites Feld be⸗ reitet. Auch auf dem Gebiet der beruflichen Hauterkrankungen wird der Verſicherungsſchutz weſentlich erweitert; die Entſchädigung iſt nicht mehr abhängig von der beruflichen Arbeit mit beſtimmten Stoffen. Daneben wird eine Reihe bisher nicht entſchädigungspflichtiger Berufs⸗ krankheiten in die Verſicherung einbezogen. Das Verfahren über die Feſtſtellung der Entſchädi⸗ gung wird vereinfacht. Die Verordnung tritt am 1. April 1937 in Kraft, ſie gilt aber für die neu in den Verſicherungsſchutz einbezogenen Be⸗ rufskrankheiten rückwirkend für alle Verſiche⸗ rungsfälle, die nach dem 30. Januar 1933 ein⸗ getreten ſind, ſofern die Krankheit am 1. April 1937 noch beſteht. Die Anſprüche dieſer Art müſſen bis zum 30. Juni 1937 erhoben werden. Eine Anordnung über Preis- zuſchläge für Kohl §§ Berlin, 22. Dez. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung hat Zuſchläge feſtge⸗ ſetzt, durch deren Erhebung die der Hauptver⸗ einigung der Deutſchen Gartenbauwirtſchaft angegliederten Bezirks⸗Abgabeſtellen die Preiſe für Weißkohl, Rotkohl, gelben und grü⸗ nen Wirſing während der Wintermonate in gewiſſen Zeitabſchnitten erhöhen können. Die für Dezember 1936 bis April 1937 genehmigten Zuſchläge liegen unter denen des Jahres 1935/36 Der Reichskommiſſar für die Preisbil⸗ dung hat damit eine Ausnahme nach 8 3 der Preisſtoppperordnung vom 26. Nov. 1936 zuge⸗ laſſen. Preisſteigerungen für Kohl ſind in den Wintermonaten ſaiſonbedingt und berechtigt, weil durch die Einlagerung des Kohls und das allmählige Abfaulen der Außenblätter Verluſte entſtehen. Die Kohlpreiſe der Bezirksabgabeſtellen vom 7. Oktober 1936, alſo die Erzeugerpreiſe für Kohl konnten deshalb nicht für den ganzen Winter beibehalten werden Ihre Neuregelung iſt durch die den Bezirksabgabeſtellen vorge⸗ ſchriebenen Zuſchläge einheitlich erfolgt. Gleich⸗ zeitig hat der Preisbildungskommiſſar die Stellen ermächtigt, die aufgrund des§ 3 der Preisſtoppperordnung notwendigen Ausnahme⸗ beſtimmungen für die Preiſe der Groß⸗ und Kleinverteiler auszuſprechen. Die damit zuge⸗ laſſenen Preiserhöhungen für Handel und Ver⸗ braucherſchaft werden der Erhöhung des Ver⸗ braucherpreiſes Rechnung tragen, ſich jedoch im Rahmen der erwähnten Zuſchläge halten, alſo ein größeres Anziehen der Kohlpreiſe als im letzten Winter nicht mit ſich bringen. Eine Sporlableilung im Reichs⸗ minifterium des Innern 88 Berlin, 22. Dez Im Reichs⸗ und preußiſchen Miniſterium des Innern wird auf Anordnung des Reichsminiſters Dr. Frick mit Wirkung vom 1. Januar 1937 zur Bearbeitung aller Angelegenheiten des Sportes und der Leibesübungen eine beſondere Abteilung ge⸗ bildet. Mit der Leitung der neuen Abteilung wird der Reichsſvortführer von Tſchammer und Oſten betraut. deſſen Stellung als Leiter des Reichsſportamtes hierdurch nicht be⸗ rührt wird. Aufgabe der neuen Abteilung iſt die Bear⸗ beitung aller Angelegenheiten des Sports und der Leibesübungen Die Aufwerkungsfälligleiken Neuregelung durch den Reichsjuſtizminiſler 88 Berli'n, 22. Dez. Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner hat im Einverneh⸗ men mit den beteiligten Reichsminiſtern eine Verordnung erlaſſen, die eine Neuregelung für die Aufwertungsfälligkeiten bringt, die Ende dieſes Jahres oder ſpäter eintreten. Die Ver⸗ ordnung hat die früheren Vorſchriften zu einer Dauerregelung ausgeſtaltet und dabei das Beſtreben der Geſetzgebung, die Fälligkeitsbe⸗ ſtrebungen aufzulockern, noch mehr in den Vordergrund gerückt. Nach den neuen Vorſchriften kann der Gläubiger die Aufwertung kündigen, er muß aber dabei eine Kündigungsfriſt von mindeſtens 3 Monaten einhalten. Hat der Gläubiger zum 31. 12. 1936 gekündigt, ſo muß er die Kündigung wiederholen, falls er ſie auf⸗ recht erhalten will. Kündigt der Gläubiger, ſo hat ſich der Schuldner nach beſten Kräften zu bemühen, ihn zu befriedigen. Kann der Schuldner zur rechtzeitigen Zahlung das Ka⸗ pital nicht aufbringen, ſo muß er verſuchen, ſich auf Zahlungsbedingungen. die er erfüllen kann, mit dem Gläubiger zu einigen. Kommt eine Einigung nicht zuſtande, ſo kann der Schuldner oder der Gläubiger die Hilfe des Richters in Anſpruch nehmen. Das muß aber ſechs Wochen nach der Kündigung durch den Gläubiger geſchehen. Aufgabe des Richters iſt es dann, eine Vereinbarung über die Zahlung des Aufwertungsbetrages zu ermitteln, und wenn dies nicht gelingt, eine entſprechende Entſcheidung über die Fälligkeit des betr. Ka⸗ pitals zu treffen. Hier ſind dem Richter Richtlinien gegeben, die im weſentlichen darauf hinauslaufen, daß unbillige Härten vermieden werden und daß das Zahlungsvermögen des Schuldners, auch wenn es nur beſchränkt iſt, im vollen Umfang nutzbar gemacht wird, gegebenenfalls durch Teilzahlung oder in der Form der Teilzah⸗ lungs⸗ oder Tilgungs⸗Hypothek. Notfalls kann der Richter dem Gläubiger eine Still⸗ haltepflicht für die Dauer von zwei Jahren auferlegen, wodurch die Kündigung für unwirkſam erklärt und die ordentliche Kün⸗ digung für den Gläubiger für einen Zeitraum von zwei Jahren aufgeſchoben wird. Kündigt der Gläubiger nach Ablauf der Stillhalte⸗ pflicht. ſo kommt die Verordnung erneut zur Anwendung. Bei den Aufwertungsverbindlichkeiten der Gemeinden und Gemeindeverbände tritt wie bisher an die Stelle des gerichtlichen Verfah⸗ rens das Verwaltungsverfahren der Verord- nung vom 21. 2. 1935. Orienkverhandlungen in Paris Ichwierige Jandſchal-Berhand⸗ lungen in Paris 88 Paris, 22. Dez. Die am Montag in Paris begonnenen türkiſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ handlungen um die Streitfrage des Sandſchak von Alexandrette geben anſcheinend keinen Anlaß zu beſonderem Optimismus. In ſonſt gut unterrichteten Kreiſen verlautet, daß die türkiſchen Unterhändler ſtärker als je ihren Standpunkt vertreten und die franzöſiſche Re⸗ gierung vor die Wahl ſtellten. entweder im Rahmen der ſyriſchen Republik eine unab⸗ hängige Republik des Sandſchak zu errichten, oder aber im Rahmen eines türkiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Abkommens die Anabhängigkeit des Sandſchak zu erklären. An beiden Stellen ſoll der Schutzhafen von Alexandrette ſowohl für die franzöſiſche als auch für die türkiſche Flotte mitbenützt werden. Franzöſiſcherſeits beharre man ebenfalls auf dem bisherigen Standpunkt, wonach der Sand⸗ ſchak von Alexandrette einen Teil des Mandatsgebiets ausmache, das Frank⸗ reich vom Völkerbund übertragen worden ſei. Die franzöſiſche Regierung könnte ſich deshalb beſtenfalls dazu bereit erklären, dem Sand⸗ ſchak eine teilweiſe Anabhängigkeit durch die Errichtung einer örtlichen Regierung zuzuerkennen, die aber von der ſyriſchen Regie⸗ rung abhängig ſein müſſe. Angeſichts dieſer Schwierigkeiten rechnet man nicht damit, daß eine Regelung der Frage in Paris erfolgen kann, ſondern hält es für wahrſcheinlich, daß die Angelegenheit bis zur nächſten Völker⸗ bundstagung offen gelaſſen wird. Am Montag nachmittag fand im franzöſiſchen Außenminiſterium eine einſtündige Beſprechung zwiſchen Außenminiſter Del bos, dem Unter⸗ ſtaatsſekretär am Quai d'Orſay. Vienot, dem türkiſchen Außenminiſter Rütſchü Aras und ſeinen Mitarbeitern, dem franzöſiſchen Botſchafter in Ankara. Ponſot. und dem Di⸗ rektor für afrikaniſche und Levante⸗Angelegen⸗ heiten am Quai d'Orſay, Botſchafter St. Quen⸗ tin, ſtatt. Die neue Regierung in Syrien 88 Paris, 22. Dez. Die ſyriſche Regierung iſt am Montag zurückgetreten, nachdem zum Präſidenten der neuen unabhängigen Republik Hatſchem Ataſſi gewählt worden war. Der neue Präſident dankte dem bisherigen Miniſterpräſidenten Ajibi für ſeine Tätigkeit und beauftragte Dſchemil Martan mit der Neubildung der Regierung. Zum Präſidenten des ſyriſchen Parlaments wurde der nationa⸗ liſtiſche Abgeordnete Kurhi gewählt. 1 ³³öJ2— nach den vom Miniſter oder Staatsſekretär er⸗ teilten Weiſungen. Dem Reichsſportamt als der nachgeordneten Reichsbehörde liegt die Ausführung ob. Es bleibt in ſachlicher Hin⸗ ſicht von der Miniſterialinſtanz getrennt, doch wird durch die in der Perſon des Reichsſport⸗ führers hergeſtellte einheitliche Leitung eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen der neuen Ab⸗ teilung des Miniſteriums und dem Reichs⸗ ſportamt gewährleiſtet. Goelhemedaille für Profeſſor Gloel S8 Berlin. 22. Dez. Der Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 24. De⸗ zember dem Profeſſor Dr. Heinrich Gloel in Wetzlar in Anerkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Kunſtwiſſenſchaft und Goethefor⸗ ſchung die von dem Reichspräſidenten von Hin⸗ denburg geſtiftete Goethemedaille für Kunſt Polniſche Abgeordnele gegen jüdiſche Ueberfremdung S8 Warſchau, 22. Dez. In der Sitzung der Haushaltskommiſſion im Seim am Mon⸗ tag wurde beſonders lebhaft die Judenfrage in Polen beſprochen. Der frühere Legionär und Kavallerieoffizier Abg. Budzynſki beklagte ſich in der Ausſprache über die Perſonalpolitik der Regierung. Zur Begründung wies Bud⸗ zynſki darauf hin, daß eine Reihe einflußrei⸗ cher Poſten in der polniſchen Preſſe und Di⸗ plomatie mit Juden beſetzt ſeien. Die Abteilung für Außenpolitik ſei mit drei Juden beſetzt. Juden unterrichteten alſo die polniſche Oeffentlichkeit über die politiſchen Vorgänge im Ausland. Wenn die R ſo fuhr der Abgeordnete fort, ihre Perſonal⸗ politik nicht ändere, dann werde ſie alle Polen Kundfunk- Programm Mittwoch, 23. Dezember Deutſchlandſender 9.40: Turnſtunde f. d. Hausfrau. 10: Hänſel u. Gretel. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 14: Allerlei— Von Zwei bis Drei! 15.15: Alt⸗Berliner Melodien. 15.45: Lauter kleine, aber feine Bücher. 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 18: Beethoven. 18.30: Der Dichter ſpricht. 18.45: Die erſte rote Welle. 19: Guten Abend, lieber Hörer! 20: Kernſpruch. 20.10: Das Peter⸗Quartett ſpielt. 20.45: Stunde der jungen Nation. 21.15: Barnabas von Geczy ſpielt. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—24: Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 11.00 Uhr: Hausfrau, hör zu! 11.40 Uhr: Landfunk. 11.45 Uhr: Sozialdienſt. 12: Mu⸗ ſikaliſche Kurzweil. 14.10: Weihnacht, Mär⸗ chen, Mickey⸗Scherz, alles nur fürs Kinderherz! 15: Volk und Wirtſchaft. 16: Unterhaltungs⸗ konzert. 17: Alte Weihnachtsmuſik. 17: Wenn Frau Holle die Erde beſucht! 18: Unſer ſingen⸗ des, klingendes Frankfurt. 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45: Kleine Gaben für große Kinder. 22.30: Die Liebe nimmt dich bei der Hand. 23: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik. 24: Die verliebte Tonleiter. 1—2: Nachtmuſik. Stuttgart 9.30 Uhr: Die Weihnachtstage gehören un⸗ ſeren Kindern. 10: Buntes Schallplatten⸗ konzert. 11.30: Für dich. Bauer! 12: Muſikal. Kurzweil. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei. 15: Allerlei Plaudereien. 15.15: Schwäbiſche Jungmädel beſuchen den Nürnberger Chriſt⸗ kindlesmarkt. 15.30:„Morgen kommt Weihnachtsmann!“ 16: Muſik am Nachmittag. 18: Singendes, klingendes Frankfurt. 19: „Odenwälder Spinnſtube“. Hörſpiel. 19.45: Was tut die Nuß am Weihnachtsbaum? 20.15: Stunde der jungen Nation. 20.45:„Ein Kin⸗ dermärchen“. 22.30:„Die Geburt“. Ein Spiel der Menſchwerdung. 23.15: Wir bitten zum Tanz. 24—2: Nachtmuſik. . natürlich eine Reaktion hervorrufen müßten. Die Polen könnten nicht dulden, daß auf ir⸗ gendeinem Poſten ein Jude die polniſche Na⸗ tion vertrete; es ſei höchſte Zeit, Polen von der inneren Okkupation durch das Judentum zu befreien. Als ein jüdiſcher Abgeordneter dieſer Darſtellung widerſprechen wollte, begegnete ein anderer polniſcher Abgeordneter ſeinem Vorſtoß mit der Frage, ob der jüdiſche Ver⸗ treter etwa nicht wiſſe, daß unter den derzeiti⸗ gen Verhältniſſen in Polen nur noch ein Jude Rechtsanwalt oder Journaliſt werden könne. Der Sohn eines polniſchen Bauern dagegen habe nicht einmal die Möglichkeit, ſich ein La⸗ dengeſchäft zu aründen. Erinnerungsfeier der ehemaligen Mackenſen-Huſaren Buda peſt, 21. Dez. Der Kameradſchafts⸗ verband des ehemaligen Huſarenregiments Ge⸗ neralfeldmarſchall von Mackenſen veranſtaltete am Montag, dem 22. Jahrestag der Schlacht von Limanova, in Stuhlweißenburg eine Feier, die dem Andenken der in der Schlacht gefallenen Helden des Regiments ge⸗ widmet war. Zu der Feier war in Vertretung des Generalfeldmarſchalls von Mackenſen der deutſche Geſandte in Budapeſt, von Macke n⸗ ſen, ſowie von ungariſcher Seite der Innen⸗ miniſter von Kozma, ferner Vertreter des Heeres und der Behörden erſchienen. Nach einer Feldmeſſe zogen 500 ehemalige Huſaren am Huſarendenkmal vorbei. Im Namen ſeines Vaters legte der Geſandte von Mackenſen einen Blumenſtrauß an dem Heldendenkmal nieder. Generalfeldmarſchall von Mackenſen hatte ein Telegramm an das Regiment geſandt, in dem er aus Anlaß der Limanova⸗Gedenkfeier ſeinen Kameraden, den tapferen, heldenmütigen Hu⸗ in der Miniſterialinſtanz! und Wiſſenſchaft verliehen. zu Antiſemiten machen, da derartige Juſtände! ſaren, einen Gruß der Treue übermittelte. Veihnacht im Torfmoorlager— Erinnerung eines Arbeilsmannes Wir waren eins geworden, wir 216 Ar⸗ beitsdienſtmänner vom Torfmoorlager! Zu⸗ ſammengewürfelt aus allen Teilen des deut⸗ ſchen Landes, aus allen Schichten des Volkes hatten wir uns zuſammengefunden in die hohe Gemeinſchaft der Kameradſchaft. Aus dem An⸗ haltland, dem Harz, dem Rheinland und aus Pommern fanden ſich 216 junge Menſchen, um ihren Dienſt am deutſchen Boden zu tun. Aus der bunten Folge haben ſich einzelne Erlebniſſe herauskriſtalliſiert, ſind in unſere Herzen und Hirne gedrungen, ſo daß wir ſie nie vergeſſen werden. Ein ſolches tiefes Erleben ſollen die nach⸗ ſtehenden Zeilen aufzeichnen: Unſerxe Weihnacht am 24. Dezember v. J.s, die uns zwanzig Kameraden, die wir als Lager⸗ wache zurückbleiben mußten, unauslöſchlich im Gedächtnis haften wird. Die Fahne hängt unbeweglich am hohen Maſt, kein Windhauch ſchwingt durch die kalte, ſternenklare Winternacht. Durch die Fenſter der Schreibſtube fällt ein heller Lichtſchein und beleuchtet den einſamen Poſten, der mit ſeinem Spaten unbeweglich mitten auf dem Wege ſteht. Eben läuten die Glocken vom nahen Dörf⸗ chen Klempin. Jeder einzelne Schlag durch⸗ bricht ehern die Stille und fügt ſich doch har⸗ moniſch in die herbe Winternacht. Das Licht des Scheinwerfers zuckt in kurzen Abſtänden vom fernen Dache der Unterkunft auf. Der ſchmale Lichtſtreifen huſcht lautlos über den Weg, klettert die weißgetünchte Wand des Hauſes empor und verſchwindet im Stahlgrau des Himmels. Ganz sert erſt Hirt das Mans, 1— 25 eee, eee eee ſchen des Windes durch die Einſamkeit, weiße Flocken tanzen leicht vom Himmel hernieder. Stärker pfeift der Wind und wirbelt den weißen Schnee vor ſich her. Langſam, ſchwer⸗ fällig bewegt ſich der Poſten von ſeinem Platz. In dem ſchwarzen Pelz haben ſich die Schnee⸗ flocken gefangen, ſo daß er wie ein Eisbär ausſieht. Schon hört er in der Schreibſtube den Lautſprecher klingen:„O du fröhliche, o du ſelige..“ Kein Stern iſt mehr zu ſehen, dunkel wölbt ſich über ihm der Himmel. Auf der Erde leuch⸗ tet flimmernd der weiße Schnee, die kahlen Aeſte der Bäume markieren ſich ſcharf wie eine Schwarz⸗Weiß⸗ Zeichnung.„Hat man mich denn hier draußen vergeſſen?“ denkt der Po⸗ ſten, und ein bitteres Gefühl will in ihm auf⸗ ſteigen, wenn er an daheim denkt, wo ſie jetzt unterm grünen Tannenbaum ſitzen und leiſe und gläubig die Weihnachtslieder anſtimmen. „Hallo, Hans“, flüſtert eine Stimme von der Tür,„Menſch, noch fünf Minuten.“ „Was iſt denn los, wollt ihr mich etwa hier draußen ſtehen laſſen?“ antwortet der Poſten und dreht ſich unwillig um. „Quatſch, ich ſage doch, in fünf Minuten kannſt du kommen.“ Fünf Minuten können zur Ewigkeit werden. Mit ſeinen rieſigen Stiefeln, genannt die „warmen Schuhe“ der Wache, ſteigt er weiter langſam und ſchwerfällig auf und ab und geht ſeinen eigenen Gedanken voll Ungeduld nach. „Poſten!“ tönt die Stimme des Oberfeld⸗ meiſters. a 2211 7 ee eee eee „Komm, deine Wache iſt beendet, jetzt wollen wir Weihnacht feiern.“ Das iſt etwas, was man im einzelnen nicht darſtellen kann und was auch nur der nach⸗ „ 1 vermag, der ſchon ähnliches er⸗ ebt hat,— dieſe jungen Menſchen, wie ſie rund um den Tannenbaum gruppiert ſind, wie ſie den Klängen der Weihnachtslieder lauſchen und ſie bewußt bärbeißig durch die Gegend 8 um ihre Rührung zu verbergen. Da ind auf einmal alle Kameraden ſtumm; da kommt es auf einmal vor, daß eine ganze Bankreihe den Huſten hat, oder einer mit Be⸗ geiſterung an ſeinem Schuh das Band auf und zu knüpft. Bis dann plötzlich alle das alte ſchöne Weihnachtslied„Stille Nacht, heilige Nacht“ ſingen, das ſo merkwürdig hart aus ihrem Munde klingt und der Harmonie des en etwas Feſtes, Gehaltvolles ver⸗ eiht. Der Poſten ſitzt am praſſelnden Ofen, wäh⸗ rend draußen der Wind gegen die Fenſterläden rüttelt. Er empfindet vielleicht am ſtärkſten die ſtumme, ſchlichte Feierlichkeit, die in dem kleinen Raume herrſcht. Ja, dann greift jeder nach ſeinem Teller, öffnet die Zigarettenſchach⸗ tel, und bald iſt das Zimmer vernebelt und von fröhlichem Stimmengewirr erfüllt. Und ſo ſoll es ſein. Wir wollen uns mit gläubigem Herzen dem Bann des grünen Tan⸗ nenbaums mit den flackernden Hoffnungslich⸗ tern ergeben, und dann ſoll die Freude von uns Beſitz ergreifen. Während wir ein Lied nach dem anderen an⸗ geſtimmt haben und mit kräftigen Stimmen ſo laut ſingen, daß der Weihnachtsbaum in leichte Schwingungen gerät, iſt unbemerkt ein Auto vor das Lager gefahren. Plötzlich öffnet ſich die Tür:„Achtung!“ brüllt da irgendwo jemand, und wie elektriſiert ſpringen zwanzig Mann von ihren Sitzen auf und nehmen Hal⸗ tung ein. Der Arbeitsführer iſt ganz unver⸗ hofft gekommen, begleitet von ſeinem Adju⸗ tanten, der verheißungsvoll zwei Kiſtchen in ſeinem Arm hält. eifrig heute abend“, „Nun, man nicht ſo lacht der Arbeitsführer,„ſetzt euch. Nehmt der Weihnachtsmann.— mal an, ich wäre Hier...“ Und damit verteilte er an jeden zwei Schachteln Zigaretten. Das iſt noch eine unerwartete Freude, im Geiſt überſchlagen wir, daß man nun für die ganzen Feiertage mit Zigaretten verſorgt iſt, und das iſt viel ert. Aber der Arbeitsführer kann nur kurze Zeil bei uns bleiben, dann muß er wieder mit ſei⸗ nem Auto durch den Schneeſturm fahren, von Lager zu Lager, um überall mit den Arbeits⸗ kameraden für wenige Minuten zuſammen zu ſein, die fühlen, daß er alle perſönlichen Rück⸗ ſichten zurückſtellt und für ſie forgt wie für eine große Familie. Wir ſitzen noch lange in der Schreibſtube, bis die Lichter des Tannenbaumes eines nach anderen verlöſchen, bis wir endlich wieder das elektriſche Licht anzünden und verwundert vor dem hellen Schein die Augen ſchließen. Zum Schluß unſerer Feier ſingen wir unſer Arbeitsdienſtlied: „Wir tragen Beil und Spaten ſtatt Kugel und Gewehr, wir ſind die Werksſoldaten, wir ſind das graue Heer.“ So tönt es machtvoll durch den Raum. Die Poeſie der Weihnacht klingt auch im geſunden Rhythmus unſeres ſchönen Marſchliedes. Ausgang haben wir bis morgen früh, hat unſer Oberfeldmeiſter geſagt, aber es gibt nicht einen, der jetzt auch nur einen Schritt aus dem Lager tun will. Es wäre ihnen wie eine Entweihung vorgekommen. Selbſt das vierblättrige Kleeblatt, die„Skatbrüder“ ge⸗ nannt, rühren heute abend keine Karte mehr an. Das beweiſt doch ſchließlich am klarſten, daß der heutige Abend noch lange nachklingt in ihren Herzen. W. M. V S 1 1 2 2 N uUn⸗ Akten ilal. Drei. biſche 2 hit, ittag 0. 9.6: At: Kin Spiel zum e ißten it Na⸗ von mum ieſer gnete nem Vel⸗ zeiti⸗ Jude nne. egen ba. el afts⸗ Ge: alete lacht urg det ge⸗ ung der len. nen⸗ des Nach uren ines inen det. ein dem inen gu⸗ —— ——— — 14 Rũmpfer ima. EKO MA N NVS FS NN MARKEN 11. Fortſetzung. „Ja, mein Lieber, das liegt doch nur an dir!“ Wieſo an mir?“ 6 du nichts tuſt, um deine Kräfte zu regen. Du biſt zu bequem, mein Junge. Ich möchte dich mal ein halbes Jahr betreuen, und ich kann dir ſagen, daß ich einen kleinen Athleten aus dir machen E wei. mein 1 Il— ich weiß es. Zum Teufel, Henry, mach nicht ſo eine Leidensmiene. Dann ſorge doch dafur, daß es ſtark wird. Wenn du nichts tuſt, dann wird es nicht. Turne, treibe Sport und iß vernünftig. Meike hat mir mal ver⸗ raten, was du ißt. Dein läbberiſches Zeug, wo ſoll da die t 8 m. 5 3 an dir liegt. Rappel dich mal auf! Zeig mal deinem Vater, was für Kräfte in dir ſtecken, mach' ſie locker und du ſollſt mal ſehen, das Leben iſt doppelt ſo ſchön!“ e es mal verſuchen!“ 8) lange überlegen. Dann iſt's ſchon halb vertan. Probier's, dann geht's! Proſt, Henry!“ Zögernd nahm Henry das Glas Wein und ſtieß mit ihm an. Aber als er es ausgetrunken hatte, da war es ihm, als würde alles leichter, als wollten die Kräfte erwachen. Hinner hatte recht. Er mußte es probieren. Bis weit über Mitternacht dehnte ſich der vergnügte Abend aus. Die Uhr hatte ſchon lange zwei geſchlagen, als die letzten Gäſte das Haus verließen. „Na, Deern, das war mal ein ſchöner Abend!“ ſagte Boſſe ſchmunzelnd. „Ja, Vater. Du biſt gewiß recht zufrieden.“ „Und ob ich das bin. Sie haben noch den Auftrag Gad⸗ ſtone erledigt. Sind kaum Unkoſten dabei und bringt drei⸗ ßigtauſend Dollar.“ „Papa, da könnteſt du mir eigentlich auch mal eine Freude machen.“ „Ja.“ ſchmunzelte Boſſe.„Du willſt wohl ſo einen kleinen, lütten Wagen?“ g „Ach ja, wenn es dich nicht belaſtet. So einen netten Vier⸗ fitzer, weißt du. Er braucht nicht teuer zu ſein.“ ö „Na, dann ſollſt du ihn haben. Dann kannſt du mich ja Sonntags auch mal ausfahren.“ „Natürlich, Papa. Aber. nun hätte ich noch einen Wunſch.“ „Noch einen. Na, du nimmſt mich ja ſchön hoch!“ „Da handelt es ſich nicht um Geld, Papa. Paß mal auf. Der Hinner „Ach. um den Jungen handelt es ſich!“ lachte Boſſe. „Nein, nein, Papa um Hinners Pflegemutter. Du kennſt ſie doch, die Mutter Barbara. Die lebt doch mit dem angenommenen Kinde in Vierlanden. Und ich möchte gern, daß wir ſie mit dem Kinde zu uns nehmen!“ Jetzt war Boſſe ehrlich erſtaunt. „Nee, Deern, wie kommſt du auf den Gedanken?“ „Ach, der Hinner hat mir erzählt, wie ſich ſeine Pflege⸗ mutter abquält, und da dachte ich, bei uns iſt doch ſo viel Platz, und die Mutter Barbara, die würde doch auch mit zufaſſen Und.. ſo ein lüttes Kindchen im Hauſe, ach das müßte wunderſchön ſein.“ „Na ja, wenn du groß biſt, Deern, dann haſt du ſelber Kinder!“ Meike wurde rot und ſtrich das widerſpenſtige Blondhaar aus der Stirn.„Das hat doch noch gute Weile. Bitte, Papa, erlaube es mir doch.“ „Meinetwegen, aber du mußt mit der Tante ſprechen, ob de dami! einverſtanden iſt.“ „Die iſt's ſchon, Vater!“ ſtrahlte Meike.„Oh, das iſt fein, morgen fahre ich mit Hinner nach Vierlanden, da holen wir ſie.“ aim nächſten Tage holte Hinner Meike ab. Er war miß⸗ geſtimmt, denn mit dem Wagen hatte es nicht geklappt. Sein Freund war verreiſt, und was ſie ihm in den Vermietungs⸗ ſtellen an Wagen anboten, das gefiel ihm nicht. Als er Meike ſein Mißgeſchick erzählte, lachte ſie nur. „Das iſt doch nicht ſchlimm, Hinner. Dann kaufen wir einen Wagen!“ „Kaufen?“ Hinner lachte. Das war eigentlich kein übler Gedanke, einen eigenen Wagen zu beſitzen. Was ſchadete es, wenn von ſeinen Erſparniſſen mal ein paar Tauſend Mark herunterkamen. „Du haſt recht“, ſagte Hinner und freute ſich über ſeinen Entſchluß.„Ich werde mir einen Wagen kaufen!“ „Du? Aber Hinner, das iſt doch Unſinn. Du könnteſt doch höchſtenc ein Motorboot gebrauchen. Mit einem Auto kannſt du doch nicht auf dem Waſſer fahren. Nein, ich werde mir einen Wagen kaufen.“ 1 Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C1 „Du Kücken!“ lachte jetzt Hinner laut auf. Ganz beleidigt ſah ſie ihn an und reckte ihre junge, knaben⸗ hafte Geſtalt. „Du, ſag das nicht noch einmal! Ich bin bald achtzehn Jahre alt. und Papa hat mir einen kleinen Wagen verſpro⸗ chen, und den hole ich mir jetzt! „Haſt du denn einen Führerſchein?“ „Führerſchein? Ich brauche keinen, wenigſtens nicht, wenn ich mit dir fahre. Bei einem neuen Wagen mußt du auch ſchön langſam fahren. Das iſt fein. Fahren lerne ich dann, wenn du wieder auf See biſt. Oder. wenn du Zeit haſt, dann kannſt du mich ja ſolange in Schule nehmen!“ „Das will ich ſchon gern machen, damit du dann bei der Prüfung nicht durchfällſt!“ „Aber Hinner!“ lachte jetzt Meike vergnügt.„Ich hab' doch Vaters hellen Kopf. Los, komm, wir kaufen einen klei⸗ nen Wagen!“ Und zwei Stunden ſpäter fuhren ſie los, nachdem der Wagen zugelaſſen war, was ſehr ſchnell vor ſich ging. Gemächlich zuckelten ſie die Straße nach Bergedorf zu. Das Wetter dieſer letzten Maientage war wunderſchön. Die Sonne meinte es gut, ſchien warm und wohltuend, und eine ganz leichte Briſe wehte. Alles grünte und blühte. Aber als ſie in Bergedorf rechts abbogen und die Straße nach Altengamme einſchlugen, da wurde die Landſchaft noch viel ſchöner. Vierlanden iſt ein wunderſchönes Stück Erde, der Obſt⸗ und Gemüſegarten Hamburgs. Sie fuhren unter blühenden Bäumen hin, und die beiden jungen Menſchen überkam es wie ein Frühlingsrauſch. Alle Freude ihres Herzens wurde wach in dieſem Meer von Licht und Sonne in dieſem Meer von Blüten, in dieſen Duft⸗ wolken der Millionen von Blüten. Durch ſchmucke Dörfer fuhren ſie, alle mit Blütengärten umgeben, bis ſie endlich nach dem kleinen Dörfchen unweit von Altengamme kamen und vor Mutter Barbaras Hauſe hielten. Das Häuschen war ſehr klein, aber es lag in der Land⸗ ſchaft wie ein Idyll. Eine mächtige Kaſtanie reckte ſich vor dem Hauſe hoch empor. Der Garten war gefüllt mit bun⸗ ten Blumen. Auf der Bank vor dem Hauſe ſaß Mutter Bar⸗ bara mit dem Kinde. Große Freude prägte ſich auf dem charaktervollen Alt⸗ frauengeſicht aus, als ſie Hinner und Meike erkannte. Mit aller Herzlichkeit begrüßte ſie beide. Sie ging ſehr gebückt. Die viele Gartenarbeit zeitlebens hatte ihr den Rücken krumm gezogen. Aber ſonſt war ſie mit ihren acht⸗ undſechzig Jahren noch geſund und kraftvoll. Natürlich beſchäftigte ſich Meike ſofort mit dem Kinde. Es war eine Junge, ein Blondkopf von vielleicht zwei Jahren, der luſtig herumſprang und übermütig krähte. Ganz drollig war es, wenn er plapperte. Viel ſprach er noch nicht, denn Mutter Barbara war eine wortkarge Frau, und ihr Wortſchatz nicht überwältigend. „Da haſt du alſo nun den kleinen Bengel allein, Mutter⸗ chen!“ ſagte Hinner.„Wie machſt du denn das nur? Haſt du es dir denn wenigſtens etwas leichter gemacht? Haſt du dich denn etwas von der Arbeit zurückgezogen?! Mutter Barbara ſchüttelte den Kopf.„Wo denkſt du denn hin, Hinner? Ich bann doch dein Geld nicht verbrauchen, ſolange ich noch arbeiten kann. Du wirſt's ſchon einmal brauchen! Schließlich heirateſt du doch auch mal. wahr, Deern, er iſt doch ſo ein ſchmucker Burſch!“ „Aber Mutterchen“, entgegnete Hinner und faßte ſich vor Verlegenheit zwiſchen Hals und Kragen.„Mit dem Hei⸗ raten, da hat es gute Weile. Und ich bin doch nicht arm. nicht mehr arbeiten, dann kriege ich jeden Monat zweihun⸗ dert Mark ausgezahlt. Du ſiehſt alſo, daß du das Geld, das ich dir gebe, gut und gern verbrauchen kannſt!“ „Es geht ja noch, mein Jung! Du biſt zu gut zu deiner alten Pflegemutter, Hinner! Aber es geht ſchon noch!“ Da griff jetzt Meike ein. „Mutter Barbara“, ſagte ſie herzlich.„Sie müſſen mit nach Hamburg kommen!“ „Nach Hamburg? Um Gottes willen, Deern. Nee, nee, das kannſt du von der Mutter Barbara nicht verlangen!“ „Mutter Barbara“, ſchmeichelte Meike.„Wir haben doch das große, ſchöne Haus an der Elbe. Das ſteht ſo frei und luftig da. i doch noch ſo viel Platz! Ich hätte Sie mit dem Kindchen ſo gern dort. So ein kleines, ſüßes Weſen im Hauſe, ach, ich wäre ſo glücklich! Hinner war maßlos überraſcht, denn Meike hatte ihm da⸗ von nichts erzählt, aber er fragte fetzt nicht, ſondern unter⸗ ſtützte ihre Bitte. „Meike hat recht, Mutter. Sieh doch den kleinen Burſchen an. Der wird beſtimmt einmal ein richtiger Mann, der was leiſten kann. Und ein Seemann wird er. Was ſoll er da in Vierlanden? An das Kind mußt du denken. Das ſoll doch auch mal in Hamburg zur Schule gehen, damit es tüchtig was lernt!“ „Ja... aber... was ſoll ich denn dort tun?“ „Tun? Mutterchen, du haſt achtundſechzig Jahre ge⸗ arbeitet...“ „Nee, nee“, lächelte die alte Frau,„als ich im Steckkiſſen lag, da hab ich nix tun können!“ Worauf ſie alle drei herzlich lachten. „Mutter Barbara“, ſprach jetzt Meike wieder.„Tante würde es ſich ſchon gefallen laſſen, wenn ſie ein wenig unter⸗ ſtützt würde. Oh, Sie könnten ſich ſchon im Hauſe nützlich machen. Und denken Sie doch an unſeren großen Garten. Wir müßten jetzt jemand anſtellen. Aber da habe ich an Sie gedacht! Allmählich begann ſich Mutter Barbara damit zu be⸗ freunden. Es wäre ja ſchön, wenn ſie in Hamburg in dem feinen Hauſe wohnte. Im Winter war es in ihrem kleinen Häus⸗ chen manchmal ſehr kalt, und es war, weil er ſo frei ſtand, ſchwer zu erheizen. „Ja.. aber.. dann müßte ich doch mein Häuschen ver⸗ kaufen?“ „Ach, das brauchſt du noch nicht, Mutter. Nein, das ſchlie⸗ ßen wir ſchön zu. Und wir bitten den Nachbar, daß er ſich drum kümmert, und übers Verkaufen, da reden wir ander⸗ mal!“ Mutter Barbara dachte nach. „Du. Hinner, ich könnt's aber vermieten!“ ſagte ſie pfiffig. „Wenn du willſt!“ „Ja. Da iſt doch der Sohn von dem Liebenow, der hat geheiratet. Er lebt bei ſeinem Vater auf dem Hof, aber ſie ſpinnen mit der Stiefmutter keinen guten Faden. Die tut der jungen Frau alles Schlechte an, was ſie nur kann. Du, der würde bannig gern hier hereinziehen!“ „Natürlich kannſt du es ihm vermieten“, ſtimmte Hinner ſchnell zu. Ich wäre gern damit einverſtanden. Aber wie wird es mit deinen Möbeln?“ Da machte die alte Frau ein pfiffiges Geſicht. „Die vermiete ich mit. Da kriege ich doch den Monat einen Taler mehr. Das ſind über hundert Taler in drei Jahren. Und ſo viel iſt alles zuſammen nicht wert.“ „Na, na, Mutterchen, jetzt biſt du aber im Irrtum. Du weißt nicht, was deine alten, ſchönen Sachen wert ſind. Hundert Taler kriegſt du allein für die Truhe, die über vier⸗ hundert Jahre alt iſt.“ Da riß Mutter Barbara die Augen auf. „Ich mache dir einen Vorſchlag, Mutterchen. Du möchteſt es doch in deinem neuen Stübchen ſo ſchön wie nur möglich 1 Wir nehmen von deinen Möbeln die alte Truhe, den . n alles Bittere, was die Bewohner des Hau⸗ ſes je erlebt hatten, das hatten ſie geſehen, und vielleicht ging von ihnen die drückende Wirkung aus, vielleicht gaben ſie hin und wieder etwas zurück, was ſie von dem Erleben der Jahrhunderte angeſaugt hatten. Alle Dinge ſind ja le⸗ bendig. Hinner und Meike waren mit der Löſung auch einver⸗ ſtanden. Sie holten den jungen Liebenow mit dem Auto heran. Der junge, ſympathiſche Bauer war hocherfreut und ſofort bereit, in das Haus zu ziehen. Mutter Barbara verlangte hundert Taler im Jahr, die ſofort bewilligt wurden. Zu dem Haus gehörten noch ſechs Morgen Land, ſo daß der Preis beſtimmt ſehr niedrig war. Spät am Abend fuhr man mit der wenigen Habe, die Mutter Barbara beſaß, nach Hamburg zurück. Etwas ängſtlich ſtieg ſie ja ein, aber das gab ſich bald, und als ſie in Hamburg vor Boſſes Landhauſe hielten, da ſagte ſie tief aufatmend:„Jung, war das ſchön!“ 0* * Mutter Barbara war natürlich ſehr verlegen, als ſie dem Schweſter vorgeſtellt wurde. Aber und ſeine Schweſter hießen ſie mit aller Herzlichkeit willkommen, und das reizende Kind, wie konnte es auch anders ſein, ſtand ſofort im Mittelpunkt der Familie. Es trippelte vergnügt durch alle Räume und blickte alle mit ſeinen hellen Auglein ſo lieb an, daß es alle ſofort ins Herz ſchloſſen. Fortſetzung folgt. Menſchen erzählen von der Weihnacht, die ihnen um irgendeines beſonderen Er⸗— lebniſſes willen am eindringlichſten im Ge⸗ dächtnis haftenblieb. Ein Seemann„ſpinnt ſein Garn“: „Ich bin nun bald 60 Jahre und habe viele Weihnachtsfeſte erlebt, und jetzt, wo ich erzählen ſoll, welches wohl das ſchönſte war, fällt mir eine Weihnacht vor dem Kriege ein. Hein Larſen, Peter Hundius und ich lagen mit einem engliſchen Segler im Hafen von Neapel. Wir ſchlenderten durch die ſchmutzigen Gaſſen des Hafenviertels. Es war am 24. Dezember vormittags. Keiner ſprach ein Wort, aber jeder dachte dasſelbe. Der verdammte Segler ſollte längſt in Portsmouth ſein und wir in Hamburg. Wenn Hein Larſen einen Gedanken zu Ende gedacht hatte, ſpuckte er gleichſam als Punkt vor ſich auf die Straße. So geſchah es auch damals; er begann zu ſprechen:„Kin⸗ ners, ich weiß was! Vor zwei Jahren bin ich hier einmal oben auf dem Poſilippo, wo die feinen Leute wohnen, ſpazierengegangen. Wißt ihr, was ich da in einem Garten ge⸗ ſehen habe?“ „Nee, Hein“, ſagten wir,„nun erzähl doch ſchon!“—„Alſo, kurz und gut“, fuhr er fort,„ich ſah dort einen richtigen Tan⸗ nenbaum.“ Hein brauchte nicht weiterzureden. Wir hatten den gleichen Gedanken. Der Baum mußte beſorgt werden, ſobald es dunkel war. Wir benutzten die Zeit bis zum Abend, um den Garten auszukundſchaften, Lichter und bunte Bänder zum Schmücken des Baumes einzukaufen. Als es dunkel war, traten wir unſeren Gang an. Wäh⸗ rend Hein und Peter Schmiere ſtanden, ſchwang ich mich über den Zaun und ſchlich nach der Stelle, wo die Tanne ſtehen mußte. In der Villa waren die Fenſter erleuchtet. Ich ſah hinauf und traute meinen Augen kaum. Am Fenſter ſtand ein Tannenbaum, der gerade von einem Mann angezündet wurde. Das ſind Deutſche, da brauchſt du den Baum nicht zu ſtehlen, dachte ich, und ich ging nach dem Hauſe, Einlaß zu be⸗ gehren. Ein deutſches Mädchen von etwa 15 Jahren öffnete, dem ich mein Anliegen unterbreitete. Es rief ſeinen Vater, einen deutſchen Kaufmann. Freudig begrüßte er —— 5. mich als Landsmann:„Ja, aber den Tan⸗ nenbaum kann ich nicht hergeben. Es iſt ein wahres Wunder, daß er hier gedeiht; aber wenn Sie und Ihre Freunde meine Gäſte ſein wollen?“ Ja, nun brauche ich nicht mehr viel zu erzählen. Ich habe Peter und Hein gerufen. Wir waren in einer deutſchen Familie unter einem Tannenbaum und ſangen deutſche Weihnachtslieder.“ * Ein Eiſenbahner erzählt:„Meine ſchönſte Weihnacht habe ich einmal im Dienſt erlebt. Ich war damals noch ledig und beſaß auf der gan⸗ zen Welt keine Angehörigen mehr. Die Einſamkeit iſt gerade zu Weih⸗ nachten am ſchwerſten zu ertragen; darum tat ich auch immer in der Weihnachtsnacht Dienſt. Langſam kletterte mein Güterzug den Thü⸗ ringer Wald, der tief verſchneit lag, empor. Faſt aus allen Fen⸗ ſtern grüßten die Weihnachtslichter in mein Bremshäuschen, das mit Tannengrün und Lametta ge— ſchmückt war. So herrlich dieſe Nacht auch war, meiner jungen Einſamkeit bereitete Links: Auch in der Weihnachtsnacht ſtehen die Wachtpoſten; wo es möglich iſt, wird ein Tannenbaum geſchmückt, der abends im Licht ſtrahlt Oben: Ehe es am Heiligabend dunkel wird, bringt ein Matroſe den Tannenbaum in den Maſt, wo er am Abend im Lichterglanze erſtrahlen wird ghost feole, die aum Besorude ue Sulebiĩo ioc Menſchen, die von meinem Alleinſein erfahren hatten, mochten es ſpüren. Die Toch⸗ ter nahm von dem Gaben⸗ tiſch ein Paar geſtrickte Strümpfe: Vater, ich ſtrick dir ein Paar neue.“ Dazu gab ſie mir eine Tüte mit Nüſſen, Pfefferkuchen und Mandarinen. Drei Stunden ſpäter ſaß ich wieder in meinem Brems⸗ häuschen und war nicht mehr einſam in der Weihnachts— nacht. Das iſt das Weihnachts⸗ erlebnis eines Kriegsblinden: „1916 lag ich als Kriegs- blinder in Gera im Lazarett und glaubte damals nicht, mit meinem Schickſal fertig zu werden. Schon vor dem Kriege war ich ein guter Schachſpieler und beherrſchte das Blindſpiel. Um mich ab⸗ zulenken, äußerte ich den Wunſch, Schach zu ſpielen. Es fand ſich ein Geraer, der mich wöchent⸗ lich mehrmals zum Schachſpielen beſuchte. So vergingen meine Wintertage im Lazarett. Das Weihnachtsfeſt nahte. Ich wagte meinen Schachfreund nicht zu fragen, ob er mich an den Feiertagen beſuchen würde, um Schach zu ſpielen. Ich wollte dieſes Opfer nicht verlangen, weil ich wußte, daß er zu Hauſe Eltern und Geſchwiſter hatte. Er ſprach zu mir auch nicht über Weihnachten. Da nahte das Feſt. Im Lazarett wurde eine große Weihnachtsfeier abgehalten mit ſchönen Reden und viel Liebesgaben. Das war am Nachmittag des Heiligen Abends. ie Schmerz. Ich hatte nicht einmal ein Rabel an das ich denken konnte. Plötzlich gellte ein Pfiff der Lokomotive. Die Ma⸗ ſchine bremſte, auch ich zog langſam die Bremſe an. Der Zug hielt auf freier Strecke. Ein mächtiger Schneerutſch hatte die Strecke verſperrt. Ich ſollte zur nächſten Blockſtelle zurücklaufen, um einen Schneepflug zu be⸗ ſtellen. Als der Befehl ausgeführt war, ſagte mein Kollege an der Blockſtelle, ein älterer Eiſenbahner: Komm ſchnell mit in mein Häuschen, trink etwas zum Auf⸗ wärmen! N In der einfachen Stube ſtand der Lichter⸗ baum, im Ofen kniſterten dicke Buchenſcheite. Ich war unter lieben Menſchen. Sie ſprachen 8 mit mir, als ob wir uns ſchon ei⸗ nige Zeit kennten. Ich trank Tee mit [Rum und aß FChriſtſtollen dazu. Es fiel mir ſehr ſchwer, von die⸗ ſem Tiſch aufzu⸗ ſtehen. Die guten Oben: Zur Weihnachtsfeier finden ſich im Auditorium der Berliner Charite Aerzte, Schweſtern und Kranke um den Weihnachtsbaum zuſammen Rechts: Für das Kind bringt jedes Weihnachtsfeſt von neuem eine Fülle von unfaßbaren Wundern Links: Zu den ſchönſten Erlebniſſen gehört der Weih⸗ nachtsabend in den Bergen und in der Skihütte Photo:(5) Scherl Bilderdienſt— M. Mit dem feinen Gefühl des Blinden ſpürte ich den Menſchen, die es gewiß gut meinten, die Haſt an, aus dem Lazarett zu kommen. Als die Feier vorüber war, kam die Schwe⸗ ſter an mein Bett und las mir eine Karte vor: Lieber K. Da ich weiß, welche Freude Dir Schachſpielen bereitet, weiß ich keine beſſere Weihnachtsgabe, als daß meine Feiertage ganz Dir gehören. Nur am Heiligabend bleibe ich zu Hauſe. Morgen mittag 1 Uhr bin ich bei Dir. Mit innigen Wünſchen Dein Schachfreund H.“ Das war meine ſchönſte Weihnachtsfreude!“ Das Weihnachtserlebnis eines reichen Mannes: Geld allein macht auch nicht glücklich!— das haben meine Frau und ich erfahren, die wir manche Weihnachten allein und ohne Kin⸗ der verlebten. Wir beſchloſſen da⸗ her, meinen Vetter Hans mit Frau und Kindern einzuladen, der als kleiner Angeſtellter ſchwer kämpfen mußte und um den ich mich bisher herzlich wenig bekümmert hatte. Alſo ſchrieb ich ihm eine freundliche Einladung zum Weihnachtsfeſt. Und was geſchah? Ich er⸗ hielt eine Abſage. Mein Vetter wolle mich gern mit den Seinen einmal zu Neujahr beſuchen, aber Weihnachten bleibe er mit Frau und Kindern zu Hauſe, wenn er auch wiſſe, daß es da recht einfach zugehen werde. Zuerſt nannte ich dieſe Abſage dumm. So beſchloſſen wir, ihn zu überraſchen. Wir wurden ganz umhüllt von dem Glück dieſer Familie, das nicht von irdiſchen Gütern ab⸗ hängig war. Ich ſpielte mit den Kindern und trank meines Vetters ſelbſtgekelterten Johannisbeerwein. Als ich dann mit meinem Vetter einmal allein über ſeine Sorgen ſprach, hatte er keine Bedürfniſſe. Ich wußte, daß es hier Freude zu ſpenden gab, hatte ich doch den Jubel der Kinder über unſer mitgebrachtes Spielzeug erlebt. Ich gab meinem Vetter einen größeren Schein, aber der Beſchenkte war ich, denn ich hatte an dieſer Weihnacht ein Glück geſchaut, das aus der Tiefe kommt. * Sportjugend denkt an eine Weihnacht: Weihnacht und Winterſport gehören für mich und meine Freunde zuſammen. Um Weihnachten und Neujahr haben wir Zeit, in die Berge zu ſteigen. Wir hatten uns in einer Baude des Rieſengebirges nieder⸗ gelaſſen. Ein Ingenieur übernahm die Füh⸗ rung für eine Schitour am Nachmittag des Heiligen Abends. Eine ſternklare Winternacht zog herauf, als wir von unſerer Schitour zurückkehrten. Plötzlich gebot unſer Führer Halt. Wir konnten nicht mehr weit von der Baude entfernt ſein. Tiefe Stille ringsum. Ganz leiſe hob der Sang eines Weihnachtsliedes an. Plötzlich leuchtete es auf. Mitten im Winterwald war eine hohe Tanne geſchmückt worden. Darunter ſtand der Gabentiſch. Wir liefen heran und ſtanden in voller Schiausrüſtung davor. O Tannenbaum' be⸗ gann aufs neue der Sang. Wir ſtimmten ein. Die Lichter des Baumes vermählten ſich mit den glitzernden Sternen. Wir ſtanden im Banne einer Weihnacht, wie ſie noch nie in einer Stube gefeiert wurde. Jörg Beßler. ——— und lieb ſein kann. Aber eben dieſes kleine Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 An alle Parteigenoſſen u. ⸗genoſſinnen, Mitglieder der Formationen, Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände! Ein weiteres Jahr großer und gewaltiger Arbeit geht ſeinem Ende entgegen. Wie früher, ſo wollen wir uns auch dies⸗ mal wieder an einem Abend in kameradſchaft⸗ licher Weiſe zuſammenfinden, um das Band der Freundſchaft und Treue noch enger um uns zu ſpannen, das uns alle ſeit Jahren des Kampfes und des Aufſtiegs umſchlingt. Wir wollen keine Feſte feiern— aber wenn ich Alle hiermit zu dem bereits ange⸗ kündigten Kameradſchaftsabend am 3. Feier⸗ Lokale Nachrichten Viernheim, den 23. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Die Untreue hat unſer Volk einſt geſchlagen, die Treue wird es wieder erlöſen. Adolf Hitler. 2c kleine Gescßenk Zu einem Feſttage waren mir mancherlei Geſchenke gebracht worden. Es waren koſt⸗ bare Gaben darunter, denen ohne weiteres anzumerken war, daß es ſich die Schenkenden angelegen ſein ließen, mir eine Freude zu bereiten und mich auszuzeichnen. Und es wa⸗ ren auch einige ganz kleine und unſcheinbare Geſchenke darunter, die man, hätte man nach ihrem Geldwert gehen wollen, mit leichter Hand beiſeite geſchoben hätte. Ein Geſchenk war darunter, das nur wenige Pfennige ge⸗ koſtet hatte. Von Kinderhand kam es, einer kleinen, weichen Kinderhand, die ſo zärtlich Geſchenk ſprach davon, daß das Kind mit ſei⸗ nem Erfühlen einen Wunſch erkannt hatte, den ich mir wohl ſchon längſt hätte erfüllen können, deſſen Erfüllung aber aus Läſſigkeit hinaus⸗ geſchoben worden war. Ich mochte wohl einmal im leichten Vorübergehen davon geſprochen haben, daß dieſer unbedeutende Gegenſtand wünſchenswert wäre. Und dieſer Wunſch hat ſich in das Kinderherz eingeſenkt, iſt bewahrt worden bis zu jenem Augenblick, in dem er aus feſtlichem Anlaß verwirklicht werden konnte. Wenn dieſes kleine Geſchenk von einem Er⸗ wachſenen befürwortet geweſen wäre, es hätte doch ſeinen Wert für mich behalten. Aber das Kind ſelbſt hat den Wunſch nach dieſer Er⸗ füllung ausgeſprochen. Es ſelbſt hatte mein flüchtig hingeworfenes Wort, vor vielen Wo⸗ chen geſprochen, aufgenommen, behalten und im rechten Augenblick ſeine Abſicht kundgetan. Was Wunder alſo, wenn dieſes Geſchenk mei⸗ nem Herzen beſonders nahe kam? Wenn es mich tief berührte und mir eine Freude ſchenkte, die viel größer war als jene, die mir durch koſtbare Zuwendungen bereitet worden iſt? Es iſt nicht immer leicht, den Wunſch eines anderen Menſchen zu erfühlen, denn was er ſich am heißeſten wünſcht, geht ſelten als Wort über ſeine Lippen. Da fragt vielleicht einer einmal: Was wünſchſt du dir? Er wird es nie erfahren. Und wenn er es erfährt, wird es kaum der zutiefſt gefühlte Wunſch ſein. Denn mit ein wenig Beſchämung wäre dieſe Wunſchäußerung verbunden, und die nimmt keiner gern ungezwungen auf ſich. Worauf es ankommt? Es iſt im Grunde wenig und doch ſehr viel. Es iſt die Notwendigkeit, mit aufgeſchloſſenem Herzen zu lauſchen auf jene kleinen Aeußerungen, die unbedacht über die Lippen gehen und in denen ſich oft das Ge⸗ heimnis enthüllt. Wir ſchreiten auf Weihnachten zu, die Zeit des Schenkens. So manche Sorgen erwuchſen aus der Frage: Was ſchenke ich? Die Ant⸗ wort konnte niemals der Verſtand geben, ſondern nur das einfühlende Herz. Und wenn es im rechten Schlage ſchlägt, in glei⸗ chem Schlage mit dem, für den das Geſchenk beſtimmt iſt, wird es wählen, woraus die reine Freude wächſt. EPC Deutſcher Volksgenoſſe! Haſt Du Deine Pflicht erfüllt und alle ausländiſchen Banknoten, die Du in Briefen uſw. von Deinen Verwandten erhalten haſt, bei der Reichsbank umgetauſcht? Wirtſchafts⸗ ſabotage iſt Landesverrat und wird nach dem noch nicht zu erwarten.— Mittwoch: In den der A. S. H. A. 5 Viernheim tage— Sonntag, 27. Dezember— abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“ einlade, ſo erwarte ich hierzu alle Pag. und Pggn. ſowie die Mit⸗ glieder unſerer Formationen und Gliederun⸗ gen mit ihren Familienangehöri⸗ gen in ſo zahlreicher Art im Zeichen der verſchworenen Gemeinſchaft Adolf Hitlers! Wir wollen dann in herzlicher Kameradſchaft uns für einige Stunden zuſammenſetzen und in froher Gemeinſchaft dieſe Jahresabſchluß⸗ feier begehen. Ich erwarte daher eine Beteiligung der ganzen Bevölkerung. Der Eintritt iſt frei! Franzke, Ortsgruppenleiter. Kamerabichaftsabend ber ASdAp., Orisgr. Viernheim Wie aus dem amtlichen Teil der NS. Be⸗ kanntmachungen erſichtlich iſt, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. am 3. Feier⸗ tag, Sonntag, 27. Dezember, abends 8 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ einen großen Ka⸗ meradſchaftsabend, wozu alle Mitglieder der Partei, Formationen und Gliederungen ſowie angeſchloſſenen Verbände, darüber hinaus die ganze Bevölkerung herzlichſt eingeladen iſt. Dieſer Kameradſchaftsabend iſt zugleich eine Jahresabſchlußfeier mit einem Rückblick auf die in dieſem Jahre geleiſteten großen und gewaltigen Arbeiten ſowie einen Ausblick für das kommende Jahr, während in einem be⸗ ſonderen Unterhaltungsteil auch die Tanz⸗ luſtigen— beſonders mit den früher ſo be⸗ liebten alten Tänzen— einige Stunden Freude haben werden. Wenn nun lt. amtlichen Nachrichten zu dieſer Feierſtunde der hieſigen Ortsgruppe an alle Mitglieder und die ganze Bevölkerung eine öffentliche Einladung er⸗ gangen iſt, ſo geben wir gerne dem Wunſche Ausdruck, daß dieſer Kameradſchaftsabend aus allen Kreiſen der Bevölkerung beſucht wird, denn gerade die Pflege der Kameradſchaft iſt das wertvollſte Glied in der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Und ſo wie überall in unſerem Vaterland wollen wir auch in Viernheim mit unſerer Ortsgruppenleitung an dieſer Kame⸗ radſchaftsfeier ein Herz und ein Gedanke ſein, der uns alle beſeelt, Kämpfer und Kameraden zu ſein für Adolf Hitler und unſer ſchönes Deutſchland. * Die Aegelung bes Fellbezugs In dieſen Tagen werden an die Haushal⸗ tungen Haushaltsnachweiſe für den Bezug von Fett und Butter ausgegeben, zu deren Ausfüllung die Haushaltungsvorſtände ver⸗ pflichtet ſind. Wir bitten, die heutige Bekannt⸗ machung zu beachten und die Ablieferungs⸗ zeiten der ausgefüllten Vordrucke im Wiege⸗ häuschen des Rathauſes nicht zu verſäumen. * Poſtöienſt während ber Feiertage Am Donnerstag, den 24. Dezember, werden die Schalter um 16 Uhr geſchloſſen. Am Freitag, den 25. Dezember,(1. Feier⸗ tag) findet eine Brief⸗ und Paketzuſtellung ſtatt. Am Samstag, den 16. Dezember,(2. Feiertag) keine Zuſtellung. Am Sonntag, den 27. Dezember, werden die Zuſtellungen wie am 25. Dezember aus⸗ geführt. * Auszahlung der Militär⸗ und Verſicherungsrenten Die Militärrenten gelangen am Montag, den 28. Dezember, die Invaliden⸗ und Un⸗ fallrenten am Mittwoch, den 30. Dezember, beim Poſtamt zur Auszahlung. * Das Wetter. Unter dem Einfluß des weſtländiſchen Hochdruckgebietes nimmt die Witterung einen ſehr gleichmäßigen Verlauf. Während im großen Teil Deutſchlands hei⸗ teres Wetter herrſcht, hat ſich bei uns eine ausgedehnte Nebeldecke erhalten. Eine weſent⸗ liche Aenderung der beſtehenden Witterung iſt Niederungen vielfach Nebel oder Hochnebel, heiter, bei ſchwachen Winden Temperaturen um Null.— Donnerstag: Vielfach dunſtig, ſonſt trocken, in den Niederungen aber vielfach NSG. Wo jeder deutſche Mann und jede deutſche Frau, jedes Hitlermädel und jeder Hitler⸗Junge mitarbeiten an der Geſtaltung der Dinge, da wird ſich auch der deutſche Bauer nicht ausſchließen, auf dem die größte und höchſte, aber auch ſchönſte Verantwortung liegt. Dieſer Zuverſicht hat Hermann Göring in einer mitreißenden Rede auf dem Reichs⸗ parteitag in Goslar Ausdruck verliehen, als er mit jenen Kreiſen abrechnete, die ihm zur Sicherung der deutſchen Nahrungsfreiheit vor⸗ ſchlugen, die Getreide⸗ und Viehpreiſe zu er⸗ höhen, Angebote, die Hermann Göring als die Ehre des deutſchen Bauern ver⸗ letzend weit von ſich wies. Während in anderen Ländern die Staats⸗ führungen offen zugeben müſſen, daß ihre Landwirte mit dem Getreide ſpekulieren, ſtellte ſich Hermann Göring in ſeinem unerſchütter⸗ lichen Glauben an die Ehrauffaſſung und das Nationalgefühl des deutſchen Bauern vor aller Welt auf den Standpunkt, daß das Verant⸗ wortungsgefühl und das Pflichtbewußtſein der deutſchen Landwirtſchaft ſie ſtets daran erin⸗ nern werden, daß erſt der Nationalſozialismus den Bauern frei gemacht hat auf ſeiner Scholle, ſodaß keine Macht der Welt ihn davon entfernen kann, und daß 57 Volk ſich ſolange zu ihm bekennt, und ihn ſchützt, ſolange der Bauer ſich zu ſeinem Volke be⸗ kennt. Dieſes Bekenntnis des deutſchen Bauern kann kein bloßes Lippenbekenntnis ſein, dazu gehört auch die Erkennung ſeiner Pflicht in den Zeiten, in denen die Augen des ganzen Volkes auf ihn gerichtet ſind, in den Zeiten, in denen er wie nie zuvor das Schickſal einer ganzen Nation in ſeiner Hand hält.„Ich kann Denkt an bie Getreibeabliejerung Am 31. Dezember ſollen 60 v. H. des Getreidekontingents abge⸗ liefert ſein! müßt jetzt auf Eier verzichten, meinetwegen auch auf etwas Fleiſch. Aber, deutſcher Bauer, das kann ich nur ſagen, ſo⸗ lange ich jeden Tag jeden deutſchen Volksgenoſſen mit ſeinem tägli⸗ chen Brot ſatt und zufrieden mache“. Und dazu mußt Du, deutſcher Bauer und Landwirt, beitragen! In wenigen Tagen ſtehen wir wieder vor einem neuen Ablieferungstermin für Brot⸗ getreide. Am 31. Dezember müſſen 60 v. H. des geſamten Jahreskontingents abgeliefert ſein. An dieſem Tage wird ſich erweiſen, wo die wahren Nationalſozialiſten zu finden ſind, und der deutſche Bauer und Landwirt wird ſeine ganze Ehre darein ſetzen, zum Jahres⸗ ſchluß nicht nur 60 v. H. abgeliefert zu haben, ſondern darüber hinaus alle verfüg⸗ baren Mengen an Brotgetreide, um die Brot⸗ nahrung unſeres Volkes zu ſichern. Kein Zentner Getreide darf ſeiner eigentlichen Zweckbeſtimmung verloren gehen. In der ge⸗ ſamten deutſchen Landwirtſchaft muß die Ver⸗ pflichtung gegenüber der Nation ſo ſtark er⸗ kannt werden, daß die Ablieferung der Kon⸗ tingentsmengen als eine Selbſtverſtändlichkeit angeſehen wird. Mit Selbſtverſtändlichkeiten allein aber begnügt ſich der deutſche Bauer nicht. Er will ſeinem Volke den Dank ab⸗ ſtatten für die Sicherung ſeiner Scholle. Dank abſtatten kann man aber nicht mit Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten, ſondern damit, daß man mehr als ſeine Pflicht tut.„Denn wäre nicht der Bauer, ſo hätten wir kein Brot“, ſo heißt es in einem ſchönen alten Gedicht. Heute haben wir einen pflichtbewußten Bauernſtand, eine geſicherte Landwirtſchaft, ſie muß nun durch die reſtloſe Ablieferung des Brotgetreides das dem deutſchen Volke ſagen, ihr könnt nicht jeden Tag Butter oder Fett bekommen, ihr Säuglings- u. Mütterberatungsſtunbe Mit dem Ende dieſes Jahres gibt Herr Dr. Schlick die Leitung der Säuglings⸗ und Mütterberatung ab. Es konnte im Verlauf des Jahres im allgemeinen ein ſehr erfreu⸗ licher Geſundheitszuſtand der Säuglinge und Kleinkinder feſtgeſtellt werden, die Mütter hat⸗ ten ein offenes Ohr für die mannigfachen Ratſchläge zur zweckmäßigen Ernährung. Durch dieſe Zuſammenarbeit wirkte ſich die Beratungsſtunde ſehr fruchtbar aus. Es iſt deshalb zu hoffen, daß der regelmäßige Beſuch dieſer Einrichtung noch allgemeiner wird wie bisher. Im neuen Jahre wird Herr Dr. Günther die Beratungsſtunde leiten. Sie findet wie bis⸗ her im Krankenhaus ſtatt Donnerstags von halb 3 bis 4 Uhr. Am 24. und 31. Dezember fällt die Be⸗ ratung aus. Die erſte Beratungsſtunde findet wieder ſtatt am 7. Januar 1937. Fahrtenptogramm ber A. S. G.„Kraft durch Freube“ jür bas Jahr 1937 Für das Jahr 1937 hat das Amt Rei en, Wandern und Urlaub der NS, Geneinſchaf „Kraft durch Freude“ wieder ein reichhaltiges Fahrtenprogramm aufgeſtellt, das mit ſeinen rund 90 Fahrten in alle Gegenden Deutſch⸗ lands jedem Arbeitskameraden die Möglich⸗ keit offen läßt, ſich ſeinen Urlaubsplatz, der ihm gefällt, auszuſuchen. Da ſind Fahrten in den Schwarzwald, das Allgäu, den Harz und Thüringer Wald, die ſächſiſche Schweiz, an den Bodenſee, ins Inn⸗ tal, auf die Inſeln der Nord⸗ und Oſtſee, ins Sauerland, die Rhön, in die Eifel und ſogar nach Oſtpreußen. Die verbilligten Fahrten, zu denen beſondere Teilnahmebedingungen gel⸗ ten, ermöglichen es ſogar, daß man für 18.— RM. 8 Tage in der Eifel, der Rhön und im Sauerland verbringen kann. Die NSG.„Kraft durch Freude“ bringt dieſe Fahrten in einem ausführlichen Pro⸗ gramm heraus, das ſich durch ſeine ſchöne Aufmachung und ſeinen reichhaltigen und gu⸗ ten Bilderſchmuck beſonders auszeichnet. Noch vor Weihnachten iſt dieſes Heft in den Kreis⸗ dienſtſtellen der NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zu einem Preiſe von RM. 0.20 zu haben. Jedem Arbeitskameraden und jeder Arbeits⸗ kameradin iſt nun die Möglichkeit gegeben, ſchon jetzt ihre Urlaubszeit fuͤr das kommende Jahr feſtzulegen und ſich bei ihrer Dienſt⸗ ſtelle anzumelden. Die Reiſeſparkarte der NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ bietet jedem die Gelegenheit, ſchon jetzt Rücklagen in ſie geſetzte Vertrauen rechtfertigen. der Bierjahresplan und der beutjche Arbeiter Deutſchland kämpft um ſeine Rohſtoffrei⸗ heit. Der deutſche Arbeiter und die deutſche Hausfrau werden auch dieſe Schlacht gewin⸗ nen. Aber wie überall, ſo ſtehen auch hier Mühen und Sorgen vor dem Sieg. Der Kampf iſt aufgenommen, an vielen tauſend Stellen zugleich: Die Monatsblätter für Scha⸗ denverhütung„Kampf der Gefahr!“ bringen in ihrer Januar⸗Nummer einen intereſſanten Querſchnitt durch verſchiedene Gebiete des Vierjahresplanes. Die Förderung des Fach⸗ arbeiters ſteht im Mittelpunkt des Heftes. Die Artikel„Frauen voran“,„Aus dem Reichs⸗ mütterdienſt“ hingegen ſind vor allem für die Frauen geſchrieben. An anderer Stelle finden wir Bilder und Schilderungen vom Wieder⸗ aufbau des deutſchen Walfanges. Intereſſant iſt auch eine Reportage aus der Arbeit des Zollbeamten, des Hüters der deutſchen Wirt⸗ ſchaft. Typiſche Gefahrenquellen des Bauern⸗ hofes werden ebenſo gezeigt, wie eine Schu⸗ ſterwerkſtatt. Entſpannung durch Sport und Spiel nehmen einen breiten Raum ein. Wie ſoll man im Beruf angezogen ſein? Auch das erzählt die Zeitſchrift„Kampf der Gefahr“. Kleine Geſchichten aus dem Alltagsleben lok⸗ kern das Heft auf,„Peters ſchlechter Tag“ wird manchem Leſer ähnliche Erlebniſſe ins Gedächtnis zurückrufen. Luſtige Zeichnungen, gute Aufnahmen, Leſerbriefe. Rätſel und Buchbeſprechungen vervollſtändigen das Heft. * 6.2 Liter Wein auf den Koyf Eine im Statiſtiſchen Jahrbuch für das Deutſche Reich, Ausgabe 1936, veröffentlichte Ueberſicht über den Verbrauch geiſtiger Ge⸗ tränke, enthält auch leſenswerte Angaben über den Weinverbrauch pro Kopf der deutſchen Bevölkerung in den letzten Jahren. Aus der Statiſtik geht hervor, daß im Jahre 1933 3,6 Liter, 1934 4,8 Liter und 1935 6,2 Liter Wein auf den Kopf der Bevölkerung ent⸗ fielen.— Dieſe anſteigenden Ziffern beweiſen, daß die im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland durchgeführten großen Werbemaßnahmen für den deutſchen Wein, die dem Winzer den Abſatz ſeiner Erzeugniſſe ſichern ſollen, von vollem Erfolg gekrönt waren. Darüber hinaus laſſen ſie eine weiter günſtige Abſatzgeſtaltung für die Zukunft erhoffen. Bexauberndes Lächeln Ges gt Rrauen, bie durch ihr bloßes Lächeln bezaubern können. Und wenn man ſie nach dem Geheimnis ihres Erfolges fragen würde, ſo könnten ſie es wahrſcheinlich ſelber nicht erklären. Wir aber wiſſen es: der Zauber ihrer Schönheit liegt vor allem in ihren ſchönen weißen 1 Wenn man ſie aber fragen würde, womit ſie ihre Zähne pflegen, werden ſie wahrſcheinlich antworten: mit Chlorodont! Denn für ſeine Urlaubsfahrt im Jahre 1937 zu 31. Januar 1937 ſchwer beſtraft! Nebel oder Hochnebel. machen. Chlorodont und ſchöne, weiße Zähne ſind für Millionen lanaſt ein Begriff geworden! Tube 50 und 80 Pfg. - T—.—. 8 — N Eo 555 Aus Stadt und Land Arme Kinder wurden in der Mann⸗ heimer Kaſerne beſchert 110er⸗Unteroffiziere am Werk Die aktiven Unteroffiziere des J.-R. 110 ließen ſich aus freiwilligem Entſchluß von der NSV. eine Anzahl armer Kinder namhaft machen und bereiteten ihnen am Samstag⸗ nachmittag eine ſchöne Weihnachtsfreude. Vom Treffpunkt an der Kronprinzenſtraße führte eine Abordnung der Unteroffiziere die kleine Geſellſchaft zur 110er Kaſerne, wo die Kinder an feſtlich gedeckten Tiſchen von den Solda⸗ ten mit Kaffee und Kuchen bewirtet wurden und eine ſtimmungsvolle Weihnachtsfeier er⸗ lebten. Der Chor des 1. Bataillons ſang und die Kapelle der 4. Kompanie ſpielte Kinder⸗ und Weihnachtslieder. Bald fühlten ſich die Buben und Mädels wie zuhauſe und ſangen eifrig mit. Oberfeldwebel Lerch ver⸗ ſtand es, die Kleinen humorvoll und herzlich zu begrüßen und kündete ſodann den Weih⸗ nachtsmann an. Der ließ auch nicht lange auf ſich warten und kam mit Sack und Pack an⸗ gerückt, um die Beſcherung vorzunehmen. Die Kinder hatten vorher einen Wunſch aufſchrei⸗ ben dürfen— und ſiehe da: leuchtenden Au⸗ ges wickelte jedes aus der ſchützenden Hülle, was es ſich gewünſcht hatte. Einen bunten Knabber⸗Teller gab es außerdem. Ein lautes Hallo war es, als die kleine Geſellſchaft nach Beendigung der Weihnachtsfeier geſchenkbe⸗ laden einen feſtlich geſchmückten Wagen be⸗ ſteigen durfte, der hinter dem voranreitenden Weihnachtsmann mit ſeiner munteren Fracht durch den Kaſernenhof und zum Tore hinaus fuhr, wo die Eltern bereits dankerfüllt auf ihre Kinder warteten. Tödlicher Verkehrsunfall Mannheim. Am 21. Dezember, gegen 22.30 Uhr ſtieß auf der Reichsautobahn bei Wallſtadt ein aus dem Rheinland ſtammen⸗ der Perſonenkraftwagen auf einen infolge Motorſchadens anhaltenden Fernlaſtzug und wurde auf ſeiner rechten Seite vollſtändig aufgeriſſen. Von den vier Inſaſſen des Per⸗ ſonenkraftwagens wurden drei ſchwer verletzt, während der vierte, ein 41 Jahre alter Diplomlandwirt bald nach dem Unfall ſtarb. Die Verletzten wurden in das Städtiſche Krankenhaus Mannheim gebracht.—(Be⸗ trunkener Kraftfahrer verurſacht Verkehrsun⸗ fall). Obwohl er ſtark unter Alkoholeinwir⸗ kung ſtand, ſteuerte in der Nacht zum Diens⸗ tag ein auswärts wohnender Mann bei einer Fahrt durch die Käfetraler Straße ſeinen Per⸗ ſonenkraftwagen, wobei er einen in gleicher Richtung fahrenden Radfahrer von hinten an⸗ fuhr und zu Boden ſchleuderte. Der Radfahrer erlitt mehrere Verletzungen und mußte nach einem Krankenhaus gebracht werden. Der leichtſinnige Fahrer, dem die Papiere abge⸗ nommen wurden, hat gerichtliche Beſtrafung zu gewärtigen. Bürſtadt. Beim Jauchefahren ereignete ſich ein bedauerlicher Unfall. Während des Pumpens ſchaute das dreijährige Söhnchen eines hieſigen Landwirts in die Grube, als es plötzlich durch die aufſteigenden Gaſe ſchwindlig wurde und kopfüber in die Jau⸗ chegrube fiel. Nur weil der danebenſtehende Vater das Kind ſofort wieder herauszog, wurde ein größeres Unglück verhütet.— Bei der derzeitigen Herſtellung des Straßenab⸗ ſchnittes der Adolf Hitlerſtraße müſſen leider auch die letzten Lindenbäume am Friedhof der Axt zum Opfer fallen.— Auf einem Beſor⸗ gungsgang verlor ein hieſiger Arbeiter ein Fünfmarkſtück. Wenige Minuten ſpäter er⸗ hielt er es wieder von einem Beamten, der das Geldſtück gefunden hatte, zurückgebracht. Ein Doppelmörder gefaßt Die Geliebte und ihre Mutter erſtochen In der Nacht zum Sonntag ſind in Ebhau⸗ ſen(Kreis Nagold) in ihrem Wohnhaus die 76 Jahre alte Witwe Katharina Guhl und ihre Enkelin, die 20 Jahre alte ledige Wilma Guhl, durch Erſtechen ermordet worden. Der Verdacht richtete ſich auf den bisherigen Ge⸗ liebten der ermordeten Wilma Guhl, den le⸗ digen 24jährigen Helmut Kuch aus Karls⸗ ruhe. Wie aus Briefen hervorgeht, ſcheint er aus verſchmähter Liebe gehandelt zu ha⸗ ben. Die ermordete Wilma Guhl, die ein zwei Monate altes Kind von Kuch beſitzt, hatte ſich in letzter Zeit von dem Mann zurückge⸗ zogen. Daraufhin hatte Kuch ſie wiederholt bedroht und ihr auch angekündigt, er werde ſich das Leben nehmen. Durch die ſofort ein⸗ geleiteten Fahndungsmaßnahmen konnte nun Kuch in Karlsruhe ergriffen werden und zwar konnte ihn ein Lokomotivführer feſtnehmen, als der Mörder im Begriff war, ſich vom Zuge überfahren zu laſſen. NN Nc mm,. NSDAP. ⸗Jayresfeier— 3. Weihnachts⸗ tag 20 Ahr im„Freiſchütz“. Die ganze Bevölkerung iſt dazu herzl. eingeladen. Der Flobert in der Zimmerecke Keinem Jäger würde es einfallen, mit ge⸗ ladenem Gewehr ein Haus zu betreten, noch weniger, ff die geladene Waffe wegzuſtellen. Aber in Häuſern auf dem Land kommt es im⸗ mer wieder vor, daß in einer vergeſſenen Ecke für die Meilnaclitsnumme bitten wir schon Hh6SU Le fnitwocn aufzugehen. ein geladener Flobert umherſteht, Kindern in die Finger gerät und dann ein Unglück paſ⸗ ſiert. So war es jetzt im rheinheſſiſchen Dorf Monzernheim. Dort entdeckten zwei elfjährige Buben, die im Hofe eines Landwirts eine kleine Arbeit verrichteten, einen Flobert, der anſcheinend zum Spatzenſchießen bereit lag. Beim Herumfingern an der geladenen Waffe krachte plötzlich ein Schuß und die Kugel drang dem einen Knaben in der Hüftgegend in den Rücken. Unter ſtarken Schmerzen und erheb⸗ lichem Blutverluſt wurde er ſofort ins Worm⸗ ſer Krankenhaus gebracht. Gebt ausländiſche Kleinmünzen dem Winterhilfswerk! Die Reichsführung des Winterhilfswerkes fordert alle Volksgenoſſen auf, bei den ver⸗ ſchiedenen Sammlungen, die in den vielen Haushaltungen herumliegenden nutzloſen aus⸗ ländiſchen Kleinmünzen ebenfalls in die Sam⸗ Hauptſchriftleiter undverantwortlich ſur den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. XI. 1936 über 1800 Z. Zt. ift Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 aültig. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Die Ausſtellung von Haushaltungs⸗ nachweiſen für die Regelung des Fett⸗ bezugs. In der Zeit vom 22. bis 24. Dezember 1936 werden die Antragsvordrucke für den obigen Zweck von Polizeibeamten ſämtlichen Haushaltungen zugeſtellt. Dies gibt mir Ver⸗ anlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß nach einem Erlaß des Herrn Reichs⸗ und Preu⸗ ßiſchen Miniſters des Innern die Haushal⸗ tungsvorſtände verpflichtet ſind, die Vor⸗ drucke auszufüllen. Sollten einzelne Haushalte keine Formu⸗ lare erhalten haben, ſo müſſen ſie dieſe beim Polizeiamt hier abholen. Auf die in dem Merkblatt des Antrags⸗ vordruckes aufgeführten Beſtimmungen wird Bezug genommen. Die ausgefüllten Vordrucke ſind wie folgt im Wiegehäuschen des Rathauſes abzuliefern: Montag, den 28. Dezember 1936, nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe A nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe B nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe C— E nachm. von 4—5 Uhr Buchſtabe FG Dienstag, 29. Dezember 1936, nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe H nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe JK nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe L nachm. von 4—5 Uhr Buchſtabe M Mittwoch, 30. Dezember 1936, nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe N, O, P nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe Ru. S nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe T, U, V nachm. von 4—5 Uhr Buchſtabe W—3 Eine Abholung der Vordrucke er⸗ folgt nicht. Die Antragſteller erhalten hierauf einen amtlich abgeſtempelten Haushaltsnachweis, den ſie bei ihrem Metzger und Spezereihändler zum Eintrag in die Kundenliſte für Fett- und Butterbezug pp. ſofort vorzulegen haben. Die Eintragung in den Kundenliſten darf nur auf Grund der amtlich abgeſtempelten Haushalts- nachweiſe vorgenommen werden. Die Eintra⸗ gung iſt auf den Haushaltsnachweiſen zu ver⸗ merken. Ohne Eintragung in die Kundenliſte wird kein Fett bzw. Butter abgegeben. Viernheim, den 22. Dezember 1936 Betr.: Steuerſprechtag. Der nächſte Steuerſprechtag des Finanz⸗ amtes findet am Donnerstag, den 7. Januar 1937, hier auf dem Rathauſe ſtatt. Diejeni⸗ gen Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vorſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens Montag, den 4. Januar 1937, mittags 12 Uhr, hier— Zimmer 13— melden und genau angeben, in welcher Sache die Be⸗ ſprechung mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht berückſichtigt werden. Viernheim, den 21. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter ——ę—— Bekanntmachung Die Auszahlung der Wohlfahrtsun⸗ terſtützungen findet am Donnerstagvor⸗ mittag ſtatt. Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter . Can e 7 222 2 Probieren Sie ihn und Sie bleiben dabei. 2. U, 50, 55, 50, 66, 70,75. 95. Wermulwein., 80. Rolweln,%, 55. Welgweln., 60. Gut geräucherter 7* 5 v. ½— 1/ ükg. schwer/ Kg. nur 1.85 Dürrheiscn, 1.20 Div. 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Bl.—— ane Selce. 5../ urdte fbſbflact Erweitere empfehle ich Danksagung Für die überaus zahlreichen Beweise herz- licher Anteilnahme beim Heimgange unserer lieben Mutter, sowie für die große Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir unseren tiefgefühlten Dank. Ganz besonderen Dank der Hochw. Geist- lichkeit für den trostreichen Beistand, den Barmherzigen Schwestern für die treusorgende Pflege, ferner für die Kranz- und Blumen- spenden und den Stiftern von hl. Seelenmessen. Viernheim, Offenbach a. M., den 22. Dezember 1936 In tiefer Trauer: Familie August Winkenbach Sofie und Elisabetha Helbig Deinen Eß⸗u. Backäpfel Sie prattiſchſten u nützlichſten 1 8 Kandentreis def. Bananen 2 Se Ge Welhnachtsgeſchenke Nüſſe, Bananen durch Anzeigen friſche Gemüſe ferner ab heute in der ſeiſche Seefiſche Viernheimer Anton Mandel „Deutſcher Michel) y n Volkszeitung Eingang d den Hof[Manufaktur⸗ und Modewaren kaufen Sie zu billigen Preiſen bei Nobert Steiert, ſtraße 62 Weinheimer⸗ Wäſche und Ausſteuer 8 Jecle daeige noch so klein, wirbt Kundenl rächt sich, wenn man am falschen Ende spart. Hier ein Beispiel: Der Bauer K. hatte guten Flachs geerntet und ihn nach N. ver- aden. Als ex sich beim dreisbauernführer da- lach erkundigte, sagt er: Was soll der Flachs denn hier? Der muß loch nach L., ich hab's xtra in die Zeitung zetzen lassen! Da waren aun 15 Markfür Lagern und Transport zum Fenster rausgeworfen, bloß weil die Zeitung über'n Sommer„ein- gespart! werden sollte! So kann es kommen, wenn man keine Zeitung est Et but e U ant ernennen. 1 Nun ſchöne beſonde ben es Volſchg denen, Das! tet in e wall. d dor den Agetl haben. dan, und p luden. achtsftt dererſtar und Ent pahtt he em Me dem Fü bir ein um uns und mäc Bolſchem Elend u. bel. W. denn un des Jüht hätte die ſchern. 80 dit Neihr, Hauten ind dan ſorgt be lend abf taktische den Aer; dn, und krlebnis dorden i In hen t des. tigen U Volles 1 bolſtaft f Kalk f tur den duch denen dae zun deweſen i Land, it beſundez dendeiſt otteg 617 das berg i die u — nere aum den reiße 8 mere 6 ihn ud bet beloßt ar des eien — dat die f