ternheimer Szeilu Berkündigungsblatt der NS DAN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm 2 und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für 1mm 9 1— und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit ift Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig iernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 12. Jahrgang Vol Ammlsblalt der Bürgermeiſterei Bernheim Er cheinungswe ſe: Täglich, ausgenommen an. Sonntagen und Feiertagen e zugspreis: Ins Haus 8 monatlich 1.30 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 R ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg Nummer 300 Geſchäftsſtelle den 24. dezember 1936 S Donnerslag B —— 12 3 . 2— 2„ 0 5 n 7 4 — 1 ———— —— . 5 — 2 „Und Jriede auf Erden“ Nun iſt wieder Weihnachten gekommen, das ſchöne Feſt, dem unſere Herzen jedes Jahr mit beſonderer Freude entgegenſchlagen. Wir grü⸗ zen es mit freudigem Herzen und lauſchen der Botſchaft, die den Völkern Friede verkündet, denen, die guten Willens ſind. Das Licht leuchtet aus der Höhe, und es leuch⸗ tet in eine Welt, die von Kriegsgeſchrei wider⸗ hallt, die mit verſtärktem Eifer rüſtet und die von dem vergifteten Hauch kalter Friedloſigkeit aufgerührt wird. Auch die deutſchen Menſchen baben mit Sorge auf die finſteren Wolken ge⸗ ſchaut, die vom Oſten her über Europa kamen und ſich im Weſten zu ſchweren Gewittern ent⸗ luden. Aber in dieſe Trübungen der Weih⸗ nachtsfreude fällt hell das Bild unſeres wie⸗ dererſtarkten Staates, der uns den Frieden und Europa vor dem ſchrecklichſten Schickſal be⸗ wahrt hat. Deshalb empfinden wir es an die⸗ ſem Weihnachtsfeſte beſonders ſtark, daß wir dem Führer Dank dafür ſchuldig ſind, daß wir ein Friedensfeſt feiern dürfen, während um uns die Welt von Unruhe erfüllt iſt, große und mächtige Länder unter der Geißel des Bolſchewismus ſeufzen und dieſe Tage im Elend und in der Angſt des Herzens verbrin⸗ gen. Was aber hülfe uns aller Friedenswille, wenn unſer Land nicht durch die ſtarke Hand des Führers die Wehr und Waffen erhalten hätte, die unſere Arbeit und unſere Heimſtätten ſichern. So dürfen wir nun im Frieden unſer Weihnachtsfeſt mit unſern Lieben im trauten Kreiſe der Familie begehen. Und wir find dankbar dafür, daß der Führer dafür ge⸗ ſorgt hat, daß in dieſen Tagen niemand grol⸗ lend abſeits ſtehen muß, daß Bruderhilfe und praktiſches Chriſtentum tätig geweſen ſind, auch den Aermſten eine Weihnachtsfreude zu berei⸗ ten, und daß ſo unſer Weihnachten zu einem Erlebnis der großen Volksgemeinſchaft geſtaltet worden iſt. Im Haſten und Jagen des Alltags begehen wir das Feſt als ein beſinnliches Ruhen in den ewigen und un vergänglichen Werten unſeres Volkes und ſeines Glaubens. Die Weihnachts⸗ botſchaft verkündet uns große Freude, die allem Volke widerfahren ſoll. Allem Volke! Nicht nur den Glücklichen und Geſunden. ſondern auch denen, die im Schatten leben, oder bei denen Frau Sorge lange genug ein trüber Gaſt geweſen iſt. Heute iſt Arbeit und Hoffnung im Land, iſt ein frohes Lied aufgeſtiegen und ein geſundes Selbſtvertrauen eingekehrt., wo einſt Verzweiflung und Hoffnungsloſigkeit herrſchten Gottes Gnade hat uns vor dem ſchlimmſten Los bewahrt. und wir dürfen wieder vertrauend in die Zukunft ſchauen. Wir dürfen wieder von unſerem Glauben reden. ohne von Mil⸗ lionen verſpottet zu werden. Was war es doch für eine Kulturſchande, daß in weiten Bezirken unſerer Großſtädte der Weihnachtsglaube ver⸗ höhnt und verlacht wurde! Das neue tur des Abendlandes zu ſein. Im Oſten und Weſten ſinken die Heiligtümer und Kunſtſchätz⸗ Europas in Trümmer, aber in wacht die ſtarke Hand des Staates, zerſtört wird, was dem deutſchen Volke Reich bat geloht, ein Hüter und Bewahrer der Kul⸗ Deutſchland daß nichts . 2 * 7 15 2 8 5 8 5 5 heilig iſt, und daß aufgebaut wird, was uns ſtark und frob macht. Leicht iſt das Werk nicht geweſen, das der Führer aufrichtete, damit wir ſolchen Friedens teilhaftig ſeien. Im vorigen Jahr war es die Befreiung der Saar und die gung der allgemeinen Wehr⸗ pflicht, die uns von ſchweren Feſſeln be— freite: in dieſem Jahr wurde unſer links⸗ rbeiniſches Gebiet von den Ketten des Ver⸗ ſailler Vertrages befreit. Wie mancher batte geglaubt, daß ein ſolcher feſter und tapferer Entſchluß große Gefahren heraufbeſchwörte und heute ſind wir alle dem Führer dankbar, daß er dieſen Mut zum Entſchluß hatte. Wie ſtünde es heute um uns, wenn der Führer nicht das Notwendige getan hätte, das Reich zu ſichern! Heute erkennen wir es beſſer denn je daß er als ein rechter Hausvater im deutſchen Hauſe gewaltet und das Reich gegen die Ge⸗ Verkündi⸗ — — — 6 1 9 N 1 L — 2 1 1* 5 N 8 4—— . 5 1 fahren von draußen geſichert hat. Dieſes ſtark gewordene Reich iſt zu einem Hort des Frie⸗ dens in Europa geworden, und wir teilen die Zuverſicht des Führers, daß ſich an dem deut⸗ ſchen Wall die Wogen der Zerſtörung und des Haſſes brechen müſſen. So wollen wir nun unſer Inneres ganz und gar dem Segen und dem Frieden des Weih⸗ nachtsfeſtes erſchließen. Dem heiligen Chriſt wollen wir die Herzen öffnen und uns von ihm ſegnen laſſen, ſo wie es Meiſter Ekkehart ein⸗ mal ausgedrückt hat:„Wenn die Geburt Chriſti nicht in mir geſchieht, was hilft mir das? Daß ſie in mir geſchehe, darauf kommt es an.“ Wir wollen das Bild einer dankbaren und harmoniſchen Familie zeigen und uns damit wieder Kraft holen zu neuem Schaffen. Wir ſchauen in den Glanz des Lich⸗ terbaumes und lauſchen den alten Weihnachts⸗ liedern. Deutſche Sitten und deutſches Lied geben dem Feſt die Weihe, deutſche Kunſt und Heilige Nacht Hermann Schiebel(Deike, M.) 4 AOA deutſche Dichtung haben es tauſendfältig ver⸗ herrlicht. Inniger Volksglaube hat ſich mit dem Weihnachtswunder vereint. Der wird viele tröſten, die des Troſtes bedürfen, und er wird uns alle zu neuer Tat und neuer Arbeit aufrufen. Denn ohne Tat und Arbeit kann kein Deutſcher glücklich werden. In dem har⸗ ten und hellen Sinn eines erkämpften inneren Friedens und eines großen Ziels dürfen wir über unſer Weihnachtsfeſt ein anderes Wort Meiſter Ekkeharts ſchreiben:„Ein auferhobe⸗ nes Gemüt ſollſt du haben, nicht ein nieder⸗ hangendes, ein brennendes Gemüt,— in dem doch eine ungetrübte, ſchweigende Stille herrſcht.“ Fröhliche Weihnachten allen deutſchen Volks⸗ genoſſen! Friede allen Menſchen auf Erden, die guten Willens ſind!—8. S deulſches Veihnachlskonzerl in Rio de Janeiro Rio de Janeiro. 23. Dez. Die Muſik⸗ kapelle des Linienſchiffes„Schleſien“ wird am Weihnachtsheiligenabend um 19 Uhr Ortszeit in der amtlichen Funkſtunde ein Konzert ver⸗ anſtalten, das auf kurzen und langen Wellen geſendet wird. Bisher kein Auslauſch von Geiſeln Paris. 23. Dez Die in St. Jean de Luz geführten Verhandlungen zwiſchen Vertretern der ſpaniſchen Nationalregierung und den ro⸗ ten Behörden von Bilbao zwecks Austauſch von Geiſeln ſind am Mittwochabend abge⸗ brochen worden, ohne daß man zu einer Einigung kam. 200 Geiſeln, die in Bilbao auf Grund dieſer Verhandlungen auf einem engliſchen Torpedoboot nach St. Jean de Luz gebracht werden ſollten, ſind beim Bekannt⸗ werden der Nachricht von dem Abbruch der Verhandlungen ſofort wieder in die Gefäng⸗ niſſe geführt worden. Das engliſche Torpedo⸗ boot hat ohne ſie den Hafen verlaſſen. Abſchluß der deulſch-ſchweizeriſchen Virkſchaflsverhandlungen 88 Bern, 23. Dez. Die deutſch⸗ſchweizeri⸗ ſchen Wirtſchaftsverhandlungen haben am Mittwoch zum Abſchluß mehrerer Verein- barungen über den Waren⸗, Kapital⸗ u. Reiſe⸗ verkehr geführt. Da es zweckmäßig erſcheint, zunächſt noch die weitere Entwicklung der wirtſchaftlichen Lage in der Schweiz abzuwar⸗ ten, bevor längerfriſtiſche Vereinbarungen über den Wirtſchaftsverkehr zwiſchen den bei⸗ den Ländern abgeſchloſſen werden, iſt auf Wunſch der Schweiz nur eine vorläufige Regelung bis zum 31 März 1937 getrof⸗ fen worden, Die Vereinbarungen ſchließen ſich mit den erforderlich gewordenen Ergänzungen und Abänderungen an die alten Abmachungen an. Anerkennung des ilalieniſchen Imperiums durch die öchweiz §s Bern, 23. Dez. Die ſchweizeriſche Ge⸗ ſandtſchaft in Rom erhielt den Auftrag der italieniſchen Regierung in Rom zur Kenntnis zu bringen, daß der ſchweizeriſche Bundesrat die italieniſche Souveränität über das äthio⸗ piſche Gebiet anerkenne und demzufolge das genannte Gebiet auch zum Konſularkreis gehörig betrachte, alſo der eſandtſchaft direkt unterſtellt ſei. Die Mitteilung erfolgte am Mittwochabend durch den ſchweizeriſchen Ge⸗ ſandten Dr. Ruegger an den italieniſchen Außenminiſter Graf Ctano. Deiterer Ausbau des Erbhofrechls Berlin, 23. Dez. Der Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner und der Reichs miniſter für Ernährung und Landwirtſchaft R. Walter Darrs haben ſoeben gemeinſchaftlich zwei wichtige Verordnungen zum Erbhof⸗ recht erlaſſen, die in der neueſten Nummer des Reichsgeſetzblattes, Teil 1. verkündet worden ſind: eine Erbhofrechtsverordnung und eine Erbhofverfahrensordnung Die neuen Verordnungen bauen das Reichs⸗ erbhofgeſetz und die bisherigen Durchführungs⸗ beſtimmungen in einigen Punkten unter Aus⸗ wertung der Erfahrungen der ſeit dem Inkraft⸗ treten des Geſetzes vergangenen drei Jahre weiter aus und regeln eine Anzahl von Zwei⸗ felsfragen, die ſich bei der Anwendung des Erbhofrechts ergeben und in der Praxis keine eindeutige Klärung gefunden haben. Die Erbhofrechtsverordnung enthält die ge⸗ ſamten ſachlich⸗rechtlichen Vorſchriften zur Durchführung und Ergänzung des Reichserbhof⸗ geſetzes, die Erbhofverfahrensordnung, die näheren Beſtimmungen über die Einrichtung und das Verfahren der Anerbenbehörden ein⸗ ſchließlich der Vorſchriften über die Erbhöferolle und der Koſtenvorſchriften. Die beiden neuen Verordnungen ſtellen damit neben dem Reichs⸗ erbhofgeſetz ſelbſt nunmehr die feſte und über⸗ ſichtliche Grundlage des Erbhofrechts dar. N Als wichtige neue Vorſchriften ſind von In⸗ ereſſe: Die Neuentſtehung von Erbhöfen wird künftig an die Vorausſetzung geknüpft, daß die Schulden des Eigentümers eine be⸗ ſtimmte Grenze(70 v. 5. des Einheits⸗ werts) nicht überſteigen. Die Neubildung von Erbhöfen wird im üb⸗ rigen dadurch gefördert, daß auch in Zukunft Höfe, die noch nicht Erbhöfe ſind und Ehe⸗ gatten gemeinſchaftlich gehören, die Erbhof⸗ eigenſchaft erlangen können mit der Folge, daß hier ausnahmsweiſe zunächſt auch die Frau Anerbe werden kann; beim erſten Erb⸗ gang nach der Entſtehung der Erbhofeigen⸗ ſchaft tritt bei dieſen Höfen Alleineigentum ein. Auch die in den Jahren ſeit dem Inkraft⸗ treten des Reichserbhofgeſetzes in der Hand von Ehegatten entſtandenen Höfe. die den übrigen Vorausſetzungen des Reichserhofgeſetzes entſpre⸗ chen, ſind ſomit aufgrund der neuen Verord⸗ nung jetzt Erbhöfe geworden. Die Steuer⸗ und Koſtenerleichterungen für die Neubildung von Erbhöfen werden erweitert. Im Anerbenrecht iſt eine Beſtimmung ge⸗ ſchaffen, aufgrund deren der Bauer durch Er⸗ richtung einer Hofſatzung die dauernde Vererbung des Hofs im Mannesſtamm (über die im Geſetz getroffene Regelung hinaus) ſichern kann; die Errichtung einer ſolchen Satzung iſt jedoch völlig freiwillig. Die Genehmigungspflicht für die Verpach⸗ tung von Erbhöfen oder von Teilen von Erb⸗ höfen wird auf alle Verpachtungen für einen Zeitraum von mehr als einem Jahr oder auf unbeſtimmte Zeit ausgedehnt. Die Zuſtändig⸗ keit der Anerbenbehörden wird inſofern er⸗ weitert, als dieſe nunmehr auch über Ver⸗ ſorgungsſtreitigkeiten von Abkömmlingen oder ſonſtigen Familienangehörigen zu entſcheiden haben, die auf einem Vertrag oder auf einer Verfügung von Staats wegen beruhen. Beſonders wichtig iſt die Klärung der umſtrittenen Frage, inwie⸗ weit Forderungen des Bauern aus dem Verkauf landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe, 3. B. die Milchgelder, der Pfändung unter⸗ liegen. Die Verordnung gibt dem Vollſtreckungsrichter die Befugnis, auf Antrag eine Pfändung dieſer Forderungen inſoweit aufzuheben. als der Bauer die Einkünfte notwendig für den Unter⸗ halt der Familie und die Aufrechterhaltung des Wirtſchaftsablaufs auf dem Hof braucht. Die Verordnung trifft ferner Maßnahmen gegen vereinzelt aufgetretene Verſuche, den für Erb⸗ höfe vorgeſehenen Vollſtreckungsſchutz durch un⸗ lautere Machenſchaften herbeizuführen. Sehr ausführlich regelt die Verordnung das Verfahren gegen einen ſchlecht wirtſchaftenden oder dauernd unfähigen Erbhofeigentümer. Un⸗ ter Beibehaltung der bisher allein zuläſſigen Entziehung der Verwaltung und Nutznießung oder des Eigentums(ſogenannte Abmeierung) wird die Möglichkeit geſchaffen, als mildere Maßnahme auch eine Wirtſchaftsüberwachung durch einen Vertrauensmann. als nächſt ſtärke⸗ ren Eingriff die Wirtſchaftsführung durch einen Treuhänder anzuordnen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang werden zahlreiche Einzelfragen, die mit der Abmeierung zuſammenhängen, näher geregelt. Schließlich erfährt das Koſtenrecht für das Verfahren vor den Anerbenbehörden eine um⸗ faſſende und klare Regelung. wobei darauf Be⸗ dacht genommen iſt, die Koſten möglichſt niedrig zu halten. Geſet über die Aenderung der Reichsverſicherung Berlin, 23. Dez. Vor kurzem brachten die Zeitungen die Nachricht, daß für das dies⸗ jährige Weihnachtsfeſt eine Neuregelung beab⸗ ſichtigt ſei, wonach Weihnachtszuwendungen bei der Berechnung der Beiträge zur Reichsver⸗ ſicherung im allgemeinen unberückſichtigt blei⸗ ben. Nunmehr hat die Reichsregierung das Geſetz beſchloſſen, daß die Neuregelung erfolgt; es wird demnächſt im Reichsgeſetzblatt und im Reichsanzeiger verkündet werden. Zukünftig ſind alſo Weihnachtszuwendungen als Entgelt nur dann noch anzuſehen, wenn ſie geſchäftlich oder in einer Tarif⸗, Betriebs⸗ oder Dienſt⸗ ordnung feſtgelegt ſind. Andere Weih⸗ nachtszuwendungen ſind nur ſoweit Entgelt. als ſie in Monatsgehalt überſteigen 2 Im übrigen ſind alle einmaligen Zuwendun⸗ gen bei der Berechnung der Beiträge nicht mehr auf das Jahr zu verteilen, ſondern nur noch in dem Zeitabſchnitt(Woche, Monat) zu berückſichtigen, in dem ſie gewährt werden. Außerdem bringt das Geſetz einige weitere Aenderungen. Den Auslandsdeutſchen wird der freiwillige Eintritt in die Invaliden⸗ oder Angeſtellten⸗ verſicherung unter folgenden Bedingungen er⸗ möglicht wie im Inland; in Uebereinſtimmung mit der Deviſengeſetzgebung wird klargeſtellt, daß die freiwilligen Beiträge zur Invaliden⸗ und zur Angeſtelltenverſicherung bei Aufent⸗ halt im Ausland in ausländiſcher Währung gezahlt werden müſſen. Ferner wird das Verfahren für die Einſtel⸗ lung von Renten bei ſtaatsfeindlicher Betäti⸗ gung geregelt. Falls eine ſolche Betätigung vorliegt, entſcheidet der Reichsminiſter des Innern im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ arbeitsminiſter. ö Die Vorſchriften über den Beginn der Renten werden vereinfacht und günſti⸗ ger geſtaltet. Wenn z. B. ein Verſicherter am 15. Januar Invalide wird, oder ſtirbt, ſo muß nach jetzigem Recht der Antrag auf Rente noch bis zum 3 1. Januar geſtellt werden, wenn die Rente zum 1. Februar beginnen ſoll. In Zukunft beginnt die Rente am 1. Februar auch dann, wenn der Antrag bis Ende Februar geſtellt wird; der Berechtigte hat alſo Zeit, ſich alle Unterlagen zu beſchaffen, bevor er den Antrag ſtellt. Für alle, die einen Rentenantrag ſtellen wol⸗ len, iſt wichtig, daß ſolche Anträge auch bei den Rechtsberatungsſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front geſtellt werden können wie ehedem bei den Verſicherungsträgern. Endlich wird die Geltungsdauer einer Sondervorſchrift des An⸗ geſtelltenverſicherungsgeſetzes über den 1. Ja⸗ nuar 1937 hinaus verlängert, worauf Ange⸗ ſtellte in Genuß der Rente treten können, die 60 Jahre alt und ein Jahr ununterbrochen arbeitslos ſind. Das neue Jahr im Rundfunk 22 23 känder veranſlalten eine neue europäiſche endung am 3. Januar -Mit der Durchführung wiederum die Reichsrundfunkgeſellſchaft belraul Berlin, 23. Dez. Die letzte große Weltringſendung„Ju gend ſingt über die Grenzen“ war ein ſol⸗ cher Erfolg, daß der Weltrundfunkverein be⸗ ſchloſſen hat, am 3. Januar eine weitere europäiſche Sendung zu veranſtalten. Während 30 Minuten werden 23 europäi⸗ ſche Länder das neue Jahr begrüßen und ſich dabei des geſprochenen Wortes und aller muſikaliſchen Ausdrucksmittel in buntem Wech⸗ ſel bedienen. Die Beſchränkung auf durch⸗ ſchnittlich 45 Sekunden Sendedauer hat zu be⸗ ſonders reizvollen Löſungen der geſtellten Auf⸗ gabe geführt. Mit der techniſchen und künſtleri⸗ ſchen Durchführung dieſer Kundgebung eines guten Gemeinſchaftswillens des europäiſchen Rundfunks iſt wiederum die Reichsrundfunk⸗ Geſellſchaft betraut worden. Die Völker kom⸗ men in der Reihenfolge des franzöſiſchen Al⸗ phabets zu Wort. An den Anfang allerdings wurde die Schweiz geſtellt, da der Sitz des Weltrundfunkvereins Genf iſt. Den Abſchluß macht Deutſchland. Die Schweiz beginnt mit einem originellen Neujahrsgruß im Telegrammſtil. Radio⸗Chor ſingt einen Stichworttext, der wie ein wirkliches Telegramm durch mehrfaches„Stop“ unterteilt wird. Dem franzöſiſchen Kurztext ſchließt ſich ein deutſcher und ein italieniſcher Glückwunſch an. Oeſterreich gibt ein Stück Brauchtum in Geſtalt eines Sternſingerliedes, wie es in Ge⸗ birgsdörfern üblich iſt und mit Pfeifenſpiel vor den Häuſern der Dorfgenoſſen gegen eine kleine Gabe in der weißen Nacht geſungen wird. Belgien hat einen ähnlichen Brauch auf die Schallplatte gebannt Nur wird dort der Neujahrsglückwunſch von Kindern geſungen Das Liedchen wird in flämiſcher Sprache ge ſungen. 2 Dänemark meldet ſich mit einem Glück⸗ wunſch, dem ein Ausſchnitt aus dem Glocken⸗ ſpiel des Kopenhagener Rathauſes und an⸗ ſchließend der erſte Vers eines bekannten, alten däniſchen Volksliedes„Roſelill und ihre Mut ⸗ ter“ folgt, geſungen vom Chor des däniſchen Staatsrundfunks. Eſtland bringt ebenfalls ein Volksliedchen auf Grund eines alten Tanzes, des„Labajala Valß“, von Elementarſchülern aus Tallinn ge⸗ ſungen. Der Text charakteriſiert die Bewegung des Tanzes mit ſtabreimenden Silben und Worten. Finnland bringt eine Glockenmelodie, die Jean Sibelius 1912 für eine damals er⸗ baute Kirche zu Helſinki komponierte, und die nachher auch für Chor geſetzt wurde. Die Worte ſind:„Freuet euch, alle Länder, kommt und ſinget dem Herrn.“ Frankreich entnimmt dem„Chantecler“ ſeines Dichters Eduard Roſtand Verszeilen, die dem ſtolzen Hahn gewidmet ſind, und in reizen⸗ der, ſchmiſſiger Vertonung, durch ein ſtändig wiederholtes„Cocorico“ unterbrochen, die mu⸗ tige, lebensfreudige Haltung des Hähnes be⸗ ſchreiben. England läßt die Glocken einer kleinen Kirche und die Glocken der Weſtminſterabtei nacheinander ertönen und gibt dazu eine kurze würdige Anſage. Ungarn ſendet, von einer feurigen Zigeu⸗ nerkapelle geſpielt, den Rakoczi⸗Marſch in einer neuartigen Faſſung, der die völkiſche Eigenart des Ungarn überzeugend charakteriſiert. Aus Irland kommt ein luſtiger Volkstanz. Island ſteuert einen Kinderchor bei. Italien ſendet ein Chorlied im Walzer⸗ rhtyhmus mit Mandolinenbegleitung, aufge⸗ baut auf dem piemonteſiſchen Volkslied„Spun⸗ ta il ſol...“(„Die Sonne geht auf.). Lettland gibt eine Glockenmelodie, die von großem Streichorcheſter aufgegriffen wird und Worte eines Sprechers trägt, die dem rei⸗ chen Schatz der alten lettiſchen Volkslieder (dainas) entnommen ſind. Litauen bringt drei kleine Beiträge: ein Geſangsſtück, hervorgegangen aus primitiven, alten, litauiſchen Liedern, Hornrufe, wie ſie bei den Hirten üblich ſind. und ein altes litauiſches Hirtenlied. Norwegen bringt, untermalt durch die weltbekannten Klänge der„Morgenſtimmung“ von Grieg, in leicht melodramatiſcher Form ein Gedicht von Björnſtjerne Björnſon„Für die Verwundeten 1870“%, Die Niederlande ſind das klaſſiſche Land der Glockenſpiele auf Kirchen und Rathaus⸗ türmen. Als Neujahrsgruß ſenden die Nieder⸗ lande das alte, an den Aufſtand der Nieder⸗ lande gegen die ſpaniſch⸗habsburgiſche Zwing⸗ herrſchaft erinnernde Lied„O Nederland! let op U ſaeck“. Polen meldet ſich mit einer flotten Ma⸗ zurka, und zwar mit einem Toaſtlied aus der Over„Hrabina“ von Moniufſzke, die einen Neu⸗ jabrsgruß an die Brüder in aller Welt enthält. Portugal grüßt mit einem A⸗cappella⸗ Chor„Janeiras“, der wiedergegebene Geſang beſteht aus Liedern, die in Portugal zur Be⸗ grüßung des neuen Jahres geſungen werden. Rumänien läßt einen kleinen Kanon durch Kinder ſingen nach einem alten Neuiahrslied, colinde“ genannt, das mit altüberkommenen Bräuchen verknüpft war Das kleine Lied ent⸗ hält einen Fruchtbarkeitsſegen für das Haus, vor dem die Kinderſchar ſich mit ihren papier⸗ blumengeſchmückten Wägelchen zum Singen auf⸗ geſtellt hat. Schweden läßt die feierlichen Worte ſeines Sprechers durch den dumpfen Klang einer Glocke begleiten. Die Verſe ſind ein Lied der Sehnſucht nach einer freien, in Brüderlichkeit vereinten, das Reich Gottes auf Erden ver⸗ wirklichenden Menſchlichkeit. Die Tſchechoſlowakei grüßt durch einen Pokaltanz für Holzinſtrumente. Jugoſlawien ſendet einen feurigen, echt volkstümlichen Nationaltanz aus dem Süden Serbiens. Der deutſche Rundfunk bringt einen Ausſchnitt aus der 9. Sinfonie von Beethoven, und zwar den erſten Teil der Melodie des Schloßchors, deſſen Text bekanntlich von Schiller ſtammt. Das„Lied an die Freude“ enthält ein hömniſch gehaltenes Lob auf die Menſchen und Völker verbindende Kraft des echten, wahrhaft beſeeligenden Frohſinns, der nur reinen Men⸗ ſchen als Gnadengeſchenk zuteil wird. So be⸗ ſchließt Deutſchland mit einer muſikaliſchen Er⸗ innerung an die letzte und größte Sinfonie ſei⸗ nes genialen Sinfonikers, zugleich aber mit dem Bekenntnis zu einer Form der Gemein⸗ ſchaft, die in der Olympiade 1936 Wirklichkeit geworden iſt, die Neujahrsſendung des europäi⸗ ſchen Rundfunks. Tardieu gegen Palt mit Moskau Die kommuniſtiſche Gefahr für Veſteuropa Amſterdam, 23. Dez. Der„Telegraaf“ veröffentlicht einen durch„Opera mundi“ ver⸗ breiteten Artikel Andre Tardieus, in dem ſich der franzöſiſche Staatsmann ſehr gegen jeden Pakt mit Moskau ausſpricht. Tardieu ſtellt feſt, daß der Kommunismus eine ſtändige Bedrohung Weſteuropas be⸗ deute. In einem großen Teil Europas habe er bereits die Staatsmacht in Händen. Der Kommunismus beherrſche das ganze ehemalige ruſſiſche Kaiſerreich und ein Drittel des ehe⸗ maligen ſpaniſchen Königreiches. Zwar habe er ſeine anfänglichen Erfolge in Ungarn Deutſchland und Italien nicht aufrecht erhal⸗ ten können, doch ſei es ihm gelungen. mit Hilfe von Wahlurnen und Gewerkſchaften einen ſchweren Druck auf die Zukunft Frankreichs zu legen. Der Verfaſſer weiſt dann eindring⸗ lich darauf hin, daß die ſowietruſſiſche Regie ⸗ rung und die 3. Internationale ein und das ſelbe ſeien. Sie ſeien die zwei Facetten des⸗ ſelben Glaſes. Tardieu ſchildert weiter ein⸗ gebend die politiſche Entwicklung Frankreichs in den letzten Jahren und die Bündnispolitik der franzöſiſchen Regierung mit Moskau. Nach den Wahlen im Maj 1936 ſei der Gewerk⸗ ſchaftsterror in Frankreich ausgebrochen Damals ſei das„Regime der Schollenbauer und Fabrikdelegierten“ anſtelle der Staats. regierung getreten. Im franzöſiſchen Mutter⸗ land und in den Kolonien herrſche Un⸗ ordnung. Der„dauernde Aufſtand“, von dem Lenin geſprochen habe. ſei ausgebrochen. Die Vorgänge in Spanien hätten die wah⸗ ren Abſichten Moskaus aufs neue enthüllt. Der Kommunismus zeige ein doppeltes Ge⸗ ſicht. Das Geſicht ſeiner Außenpolitik gebe ſich den Anſchein, ein Freund Frankreichs zu ſein. Das innerpolitiſche Geſicht des Kommu nismus zeige ſich als Feind. Frankreich und die übrigen Staaten ſtünden nun vor der müh ſamen Aufaabe, zwiſchen dieſen beiden Er ſcheinungsformen des Kommunismus zu wählen. Jeder Pakt mit Sowjetrußland ſei falſch. Ein Vertrag werde für die dritte In⸗ ternationale niemals ein Hindernis ſein, den Umſturz. ſelbſt bei ſeinen Bundesgenoſſen vor⸗ zubereiten. Die Vorbereitung der Weltrevo⸗ lution ſei der einzige Lebenszweck der 3. Inter nationale. Zwiſchen Moskau und Weſteuropa ſei weltanſchaulich keine Verſöhnung möglich. Der Kommunismus werde ſich entweder eines Bündniſſes mit uns oder eines Krieges gegen uns bedienen, um unſere Weltanſchauung zu vernichten. Wenn hier von Weſteuropa ge⸗ ſprochen werde, ſo ſei damit nicht nur Frank⸗ reich gemeint. Dasſelbe gelte genau für Eng⸗ land, Belgien, die Schweiz und Holland. Die Lebensgrundlagen dieſer Völker ſchlöſſen je⸗ des Paktieren mit Moskau, in welcher Form auch immer, aus. Hier gelte es entweder Ge⸗ genwehr zu leiſten oder zu verſchwinden. Er⸗ folge dieſe Abwehr kraftvoll und ohne Zögern, ſo werde der Kommunismus wieder aus Europa verſchwinden. Siege der Kommunis⸗ mus jedoch wegen Schwachheit der Staaten, dann bezeichne dies den Untergang der weſt⸗ europäiſchen Kultur und Sitte. Dank des Reichsſchatzmeiſters 88S München, 23. Dez. Dem Reichsſchatz⸗ meiſter der NSDAP., der ſich vor einiger Zeit einer ſchweren Operation unterziehen mußte, ſind aus allen Kreiſen der Bewegung. des Staates und der Volksgenoſſen ſo zahl⸗ reiche und herzliche Beweiſe der Treue und An⸗ hänglichkeit anläßlich ſeiner Erkrankung zu⸗ gegangen, daß es ihm nicht möglich iſt, jedem einzelnen perſönlich zu danken. Erfreulicher⸗ weiſe befindet ſich der Reichsſchatzmeiſter auf dem Wege der Beſſerung. Er bedarf aber vorerſt noch dringend der Schonung, wird jedoch ver⸗ mutlich mitte Januar ſeine Amtsgeſchäfte wie⸗ der aufnehmen können. Der Reichsſchatzmeiſter bittet, ſeinen herz⸗ lichſten Dank auf dieſem Wege entgegenzuneh⸗ men und verbindet ſeinen Dank an jeden Ein⸗ zelnen, der ſeiner in Treue gedacht hat, mit 3 herzlichen Glückwunſch für das kommende ahr. Am die Jukunft des Allgemeinen Deulſchen Muſikvereins 8s Berlin. 23. Dez. Zur Beratung des rogramms für die nächſtjährige Tonkünſtler⸗ verſammlung, die vom 6. bis 10. Juni 1937 in Darmſtadt und Frankfurt a. M. abgehalten werden wird, fand am 22 Dezember in Mün⸗ chen unter dem Vorſitz von Prof. Dr. Peter Raabe eine allgemeine Sitzung des Vorſtan⸗ des und Muſikausſchuſſes des Allgemeinen Deutſchen Muſikvereins ſtatt. Es wurde be⸗ ſchloſſen. eine außerordentliche Haupt⸗ verſammlung einzuberufen, auf der über die Zukunft des AdMV beraten werden ſoll. bbw! ²˙¹¹1¹ Die heulige Ausgabe iſt die letzle vor den Feierlagen. Die nächſte Zeitung erſcheint Montag, den 28. Dezember zur gewohnten Stunde. . ð2 ðͤv der Memelländer Gollſchalk begnadigt 8 Ko w no, 23. Dez. Der litauiſche Staats⸗ präſident hat am Mittwoch aus Anlaß der Weihnachtsfeiertage noch einige politiſche Ge⸗ fangene begnadigt. Unter dieſen befindet ſich auch der Memelländer Kurt Cottſchalk, der in dem Kriegsgerichtsprozeß 1935 zu vier Jah⸗ ren Zuchthaus verurteilt wurde. „Von den 87 Verurteilten in dieſem Prozeß ſind bisher 27 begnadigt worden. Vier brauchten die Strafe nicht anzutreten. einer iſt im Gefängnis geſtorben und 11 haben die Strafe abgebüßt. Es bleiben ſomit noch 44 im Zuchthaus. Rommuniſtiſche Organiſalion in Jugoſlawien ausgehoben Belgrad, 24. Dez. Nach einer amtlichen Verlautbarung von Mittwoch abend iſt in Ju⸗ goſlawien neuerdings eine kommuniſti⸗ ſche Organiſation ausgehoben worden, in deren Mittelpunkt der Führer des linken Flügels der ehemaligen Landwirtspartei Dr. Dragoljub Jowanowitſch ſtand. In der amtlichen Mitteilung heißt es, daß der Hauptausſchuß der kommuniſtiſchen Partei Jugoſlawiens, der ſich im Ausland befindet, nach der im Vorjahr erfolgten Aufdeckung eines kommuniſtiſchen Organiſationsgeſetzes in Jugo⸗ ſlawien wiederum eine Anzahl don illegalen Parteifunktionären mit der Aufgabe nach Ju⸗ goſlawien geſchickt habe, die Reorganiſation der illegalen Parteiorganiſationen durchzuführen. Einige ſolche Organiſationen ſeien auch ſchon in verſchiedenen Orten aufgedeckt worden. Die Unterſuchung habe weiter ergeben, daß zwi⸗ ſchen den Kommuniſten und dem Linkspolitiker Dr. Dragoljub Jowanowitſch ein Abkommen über eine gemeinſame Arbeit zuſtandegekommen ſei. Dieſe Arbeit, die eine illegale kommuni⸗ ſtiſche Aktion zum Ziele hatte, habe auch ſchon begonnen. Gegen alle Perſonen die mit dieſer Aktion in Zuſammenhang ſtelen. werde nach dem Geſetz vorgegangen werden. — Slreik bei der franzöſiſchen ſtaal⸗ lichen Tabakmanufaktur d Paris. 23. Dez. Die Belegſchaft der ſtaatlichen Tabakmanufaktur in Nantes wa 800 Männer und Frauen, traten am Dienstag in den Streik, da die Direktion zwei Entlaſſungen ausgeſprochen hatte. Die Streiken⸗ den fordern die Abſetzung des Direktors und eines Stellvertreters. Außerdem verlangen ſie Bezahlung der Streiktage und ſofortige Wieder⸗ einſtellung der beiden Entlaſſenen. * B. des die Nien io ge weld Veni abet gene an u late gewie Klbſch Daz Luftoe Luftſ Hin ache Auffti lenkba weltte Luftei wartet derbar An die e. zu 5 nach! tägige, keits i übet e . erſten den An eren! zen fi Fabrte ſuch de Welden Verleh mönlic ſchiffe! Luftſch die gen it. Nitte da vum 2 Die L. punkt flugzel Nordat dinater konnten die Be wißit verkel 7 n ae zurück aui det 23d 9 werden Heinkt Flughafe wobei di Stdlm e Verlehrsf noch eine Erwähnu letsflugzt lug 600 Der Sep Muslelkr Vilinget Meter F nut 105 ſetze 100 flug ohne nicht gew 6 In Le. gangenen tor und det Damp Zusammen A. Gehr ders der Dampf ſchwindig etteichen 431 diefe Geſe biet. duch der d ſahtzeuge wagen lan luſt und 2 Gſcwndi . lün⸗ eter dan⸗ Nen be⸗ dt⸗ iber ſoll. „ den 16. der he; ich et geh en. en, N Deulſche Technik im Jahre 1936 Gewallige Fortſchrifte im verkehr in der euft, auf den Schienen, im Kraftwagen- und nachrichlenweſen Wer die Geſchichte des techniſchen Geſchehens des vergangenen Jahres ſchreiben will, muß die Geſchichte des Verkehrsweſens ſchreiben. Niemand wird erwarten, daß in jedem Jahr ſo gewaltige umwälzende Erfindungen gemacht werden, wie es die Dampfmaſchine und der Benzinmotor waren; was unſere Techniker aber in dieſem kurzen Zeitabſchnitt der Volks⸗ gemeinſchaft ſchenkten, iſt nicht minder hoch anzuſchlagen. Im Rahmen des Vierjahres⸗ planes iſt ihnen ein großes Arbeitsgebiet zu⸗ gewieſen, das zu bearbeiten und zum beſten Abſchluß zu bringen, wohl gelingen wird. Zeppeline beherrſchen die Luft Das größte Ereignis auf dem Gebiete des Luftverkehrs war die Indienſtſtellung des Luftſchiffes L3 129, das auf den Namen „Hindenburg“ getauft wurde. 36 Jahre nachdem der alte Graf Zeppelin den erſten Aufſtieg mit dem von ihm erſonnenen ſtarren lenkbaren Luftſchiff unternahm, war auf der weltbekannten Werft in Friedrichshafen der Luftrieſe fertig, auf den die ganze Welt ge⸗ wartet hatte. Einige Daten mögen die wun⸗ derbare Arbeit deutſcher Technik beweiſen: Am 4. März unternimmt der„Hindenburg“ die erſte dreiſtündige Probefahrt: ſie gelingt zur vollſten Zufriedenheit. Drei Wochen da⸗ nach unternimmt das Luftſchiff eine vier⸗ tägige Deutſchlandfahrt. am 4. April iſt es be⸗ reits in Südamerika. An dieſe erſte Fahrt über See— wer erinnert ſich dabei nicht der erſten Fahrt eines deutſchen Luftſchiffes über den Atlantik im Jahre 1924, die der Welt un⸗ ſeren Aufbauwillen demonſtrierte?— ſchlie⸗ ßen ſich im Laufe des Jahres die weiteren Fahrten nach Amerika, die ſchließlich vom Be⸗ ſuch des Luftſchiffes in Nordamerika gekrönt werden und beweiſen, daß ein regelmäßiger Verkehr in der Luft über das große Waſſer möglich iſt. Im Sommer bekamen die Luft⸗ ſchiffe der Zeppelinreederei ein neues Heim im Luftſchiffhafen Rhein⸗Main in Frankfurt, der 5 gewaltigſte Anlage dieſer Art in der Wel— iſt. Mitte April lief das dritte Flugzeug ⸗Schleuderſchiff, die„Oſtmark“, vom Stapel, die die„Schwabenland“ erſetzte. Die Letztere diente dann im Herbſt als Stütz⸗ punkt für die Transozeanflüge unſerer Groß⸗ flugzeuge bei den Studienfahrten über den Nordatlantik, die bei jedem Wetter mit unbe⸗ dinater Zuverläſſigkeit ausgeführt werden konnten. Damit waren die Vorarbeiten für die Bezwingung des Ozeans im regel- mäßigen Paſſagier⸗ und Poſtflug⸗ verkehr abgeſchloſſen. Die eingeſetzten algen mit Dieſelmotoren legten 4000 Kilo⸗ meter im durchgehenden Fluge in 22 Stunden zurück, eine Leiſtung, die, als Regelleiſtung auf der Welt ihresgleichen ſucht. In dieſem Zuſammenhang muß erwähnt werden der Probeflug eines neuen Heinkelflugzeuges auf dem Berliner Flughafen Tempelhof vor geladenen Gäſten, wobei die Maſchine nicht weniger als 410 Stdkm. entwickelte und damit als das ſchnellſte Verkehrsflugzeug Deutſchlands ſich zeigte. Und noch eine andere fliegeriſche Großtat fordert Erwähnung: am 22. Auguſt fliegt ein Jun⸗ kersflugzeug mit Dieſelmotoren im Ohnehalt⸗ flug 6000 Kilometer weit nach Innerafrika. Der September brachte die Fortſetzung der Muskelkraftflüge mit dem von Häßler und Villinger erbauten Flugzeug. Es konnten 390 Meter Flugſtrecke zurückgelegt werden gegen nur 195 Meter im Jahre vorher. Der ausge⸗ ſetzte 10 000⸗Mark⸗Preis für den 500⸗Meter⸗ flug ohne Motorkraft konnte allerdings noch nicht gewonnen werden. Eiſenbahn— immer ſchneller! Im Verkehr auf den Schienen hat im ver⸗ gangenen Jahr der Wettbewerb zwiſchen Mo⸗ tor und Dampfmaſchine zu weiteren Erfolgen der Dampfkraft geführt. Es iſt ein hübſches Zuſammentreffen, daß faſt gleichzeitig mit dem 200. Geburtstage James Watt's, des Erfin⸗ ders der Dampfmaſchine, ein Stromlinien⸗ Dampfzug der Reichsbahn die unerhörte Ge⸗ ſchwindigkeit von 175 Kilometer in der Stunde erreichen konnte und, das iſt das Weſentliche, dieſe Geſchwindigkeit auf lange Strecken durch⸗ hielt. Wie vorauszuſehen war, hatte aber auch der dieſel⸗elektriſche Antrieb für Schienen⸗ fahrzeuge weitere Erfolge, denn ein Trieb⸗ wagen kam auf der Strecke zwiſchen Ludwigs⸗ luſt und Wittenberge auf die faſt unglaubliche Geſchwindigkeit von 205⸗Stdkm. Gleichſam um den Volksgenoſſen die getwal⸗ tige Entwicklung des Schienenverkehrs in den erſten hundert Jahren des Eiſenbahnweſens auf deutſchem Boden zu zeigen, ließ man auf der Ausſtellung„Deutſchland“ im Sommer während der Olympiade eine gelun⸗ gene Nachbildung der erſten deutſchen Eiſen⸗ bahn fahren. Hunderttauſende von Beſuchern ließen ſich die Gelegenheit nicht entgehen, auf dieſer Eiſenbahn aus der Biedermeierzeit zu kutſchieren.— Im Juli fuhr dann weiter der erſte Zua durch die neuerbaute Nord⸗Südbahn⸗ ſtrecke unter Berlin hinweg, und ſeit dem 5. Oktober fahren Eiſenbahnzüge über den neu⸗ erbauten Rügendamm, der die Inſel mit dem Feſtlande verbindet. Es würde den Rahmen dieſer Betrachtungen weit überſchrei⸗ ten, ſollten hier alle die Verbeſſerungen im Perſonen⸗ und Güterverkehr aufgeführt wer⸗ den, die die Reichsbahn dank den Fortſchrit⸗ ten auf techniſchem Gebiet einführen konnte. Wer dieſes Verkehrsmittel ſtark in Anſpruch nehmen muß, weiß ſich ſicher dieſen Fort⸗ ſchritten zu Dank verpflichtet. Fernſehen ohne Zwiſchenfilm Der Einführung des direkten Fernſehens ohne Zwiſchenfil7m kommt— man ſagt nicht uviel— die gleiche Bedeutung zu wie der Celegraphie ohne Draht. Nur wenn jeder ein ausgebildeter Techniker wäre, könnten ſo gewaltige revolutinäre Erfindungen im Augen⸗ blick ihrer Bekanntgabe die Aufmerkſamkeit fin⸗ den, die ihnen gebührt. So aber muß ſich die Reichspoſt damit begnügen, in ihren Fernſeh⸗ ſtuben das Fernſehen populär zu machen. Auf der Funkausſtelung aber konnte jeder Beſucher mit eigenen Augen das elektro⸗techniſche Wun⸗ der erleben: Die Darbietungen auf einer klei⸗ nen Bühne konnten im verdunkelten Neben⸗ raum durch den Fernſeher ohne Zwiſchenfilm betrachtet werden.— Auf dem Brocken wird inzwiſchen der größte und höchſte Fernſehſender Deutſchlands errichtet. Seine Reichweite wird bis Berlin und anderen Orten mit gleicher Entfernung gehen, und der Chroniſt übertreibt nicht, wenn er in wenigen Jabren dem Fern⸗ ſehen eine ähnliche Verbreitung und Anwen- dung prophezeiht, wie ſie ſeinerzeit der Rund⸗ funk nahm. Das Nachrichtenweſen feierte wäh⸗ rend der Olympiade wahre Triumphe. Es will ſchließlich etwas heißen, wenn 100 500 Menſchen zu gleicher Zeit die Stimme eines einzigen Anſagers verſtehen können, wenn Mikrophone und Lautſprecher an jedem Ort der großen Anlage zu finden ſind, wenn faſt im Augenblick die ausländiſchen Berichterſtatter mit ihren Heimatländern telegraphieren, ſpre⸗ chen und funken können, und wenn Fernſchrei⸗ ber die Verbindung mit jeder angeſchloſſenen Redaktion, ſelbſt nach Japan, herſtellen. Zur Nachrichtenübermittlung rechnet auch das ſeit dem März eingeführte Fernſehſprechen nach Leipzig.— In der Welt des Films er⸗ regte das neue Farbfilmverfahren von Sie⸗ mens⸗Berthon Aufſehen, wir erfuhren weiter vom Ausbau eines Gerätes, das Tonaufnah⸗ men von Sprache, Muſik und Geräuſchen während einer ununterbrochenen Zeit von 24 Stunden ermöglicht, und ſchließlich dürfen Erwähnung finden die 20 000 auf der Olymp⸗ jade vom Rundfunk geſchnittenen Wachsplat⸗ ten, die eine Rekonſtruktion der Vorgänge zu jeder Zeit erlauben. Während die Großfunk, ſtelle Nauen ihr dreißigjähriges Beſtehen be⸗ gehen konnte, wurde in Berlin das letzte Fern. ſprechamt mit Handbetrieb auf automatiſchen Wählerbetrieb umgeſtellt. Berlin ſpricht jetzt von jedem Apparat aus ohne die Vermittlung des Fräuleins vom Amt! ——— Schwimmende Technik Im Laufe des Jahres konnte die deutſche Handelsſchiffsflotte um eine Reihe bemerkens⸗ werter Neubauten vermehrt werden. Anfang Januar lief der dritte Oſtaſiendampfer „Gnieſenau“ vom Stapel. Ihm folgte das Panzerſchaff„Graf Spee“, und im Herbſt wurde der Stapellauf des Schlachtſchif⸗ fes„Scharnhorſt“ feierlich begangen. In⸗ zwiſchen wohnte der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Dr. Ley, der Kiellegung zweier weiterer Kd F.⸗ Schiffe in Hamburg bei, und der Führer dem Stapellauf des Marine⸗ ſchulſchiffes„Horſt Weſſel“. Aracciolas Weltrekorde Einen umfaſſenden Ueberblick über die Wei⸗ terentwicklung des deutſchen Kraftfahrweſens und der deutſchen Reichsautoſtraßen brachte die Autoausſtellung in Berlin mit ihrer Schau alter Kraftwagen. Nur in der Gegenüberſtel⸗ lung neuer und alter Wagen und Motoren läßt ſich der Fortſchritt auf dieſem Gebiete klar er⸗ kennen— Deutſchland kann für ſich in An⸗ ſpruch nehmen, hier an erſter Stelle zu ſtehen. Bedeutet ſchon jeder neue Autotyp einen Fort⸗ ſchritt, ſo waren die auf der Ausſtellung ge⸗ zeigten erſten Perſonenwagen mit Dieſel⸗ motoren der Anfang einer Entwicklung, die. wenn wir vom Bezug ausländiſcher Schweröle frei ſein werden, die Kraftwagenhaltung auf eine neue Stufe ſtellen müſſen. Faſt gleichzei⸗ tig mit der Fertigſtellung des 1000. Kilometers Autobahnſtrecke ſtellte auf einer ſolchen Bahn Caracciola ſeine neuen Weltrekorde auf dem Rennwagen von Mercedes-Benz auf. 372 Kilometer Geſchwindiakeit für die Stunde waren das Ergebnis der Verſuche mit dem neuen Wunderwagen, der im kommenden Jahr die Konkurrenz mit fremden Wagen nicht zu ſcheuen braucht. Kohlenſtaubmotor und Kohlenſtaubturbine Die Frage nach der Kraftmaſchine der Zu⸗ kunft muß notwendig im Gefolge haben die Erörterung des Brennſtoffproblems. Ueber die Fortſchritte im Bemühen, Deutſchland vom Bezug fremder Brennſtoffe freizumachen, ſind unſere Leſer fortlaufend unterrichtet worden. Die Kraftmaſchine der Zukunft wird anders ausſehen als Dampfmaſchine und Dieſelmotor; ſie wird die direkte Umſetzung der Wärme⸗ energien feingemahlenen Kohlenſtaubes im Kolbenmotor oder in der Turbine bringen, ohne den Zwiſchenträger Dampf. Bei Schichau in Elbing wird ſeit dem Frühjahr ein Kohlen⸗ ſtaubmotor praktiſch erprobt, und auf der Ta⸗ gung der Schiffsbautechniſchen Geſellſchaft machte Prof. Foettinger Mitteilungen über ſeine Kohlenſtaubturbine. : k ͤ d d y f e Veihnachlsfeier bei hermann Göring Fünf kleine Mädchen und vier Pimpfe aus dem Thüringer Land erſchienen im Hauſe des Luftfahrtminiſters und überreichten ihm und ſeiner Gattin Weihnachtsſpielzeug aus ihren Heimatorten als Weihnachtsgeſchenke. (Heinrich Hoffmann, K.) Londoner Nichleinmiſchungsausſchuß klagt Eine amlliche Mikteilung 88 London, 3. Dez. Ueber die Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am Mittwoch wurde eine amtliche Mitteilung aus⸗ gegeben, in der zunächſt Kenntnis von einer einſtimmig angenommenen Ent⸗ ſchließung gegeben wird. In dieſer Ent⸗ ſchließung wird zunächſt im Hinblick auf die Notwendigkeit der Entwicklung von Zuſtänden gegenüber, die das notwendige Verſtändnis der Völker Europas untereinander beeinträch⸗ tigen könnten, hingewieſen, daß es von größ⸗ ter Notwendigkeit ſei, den Ueberwachungs⸗ plan durchzuführen. Der portugieſiſche Vertreter ſagte, daß die Haltung ſeiner Regierung zur Frage des vor⸗ geſchlagenen Ueberwachungsplances unver⸗ ändert ſei. Der Ausſchuß erörterte weiter telegraphiſche Inhaltsangaben der aus Spanien eingegan⸗ genen Antworten auf den Vorſchlag zur Er⸗ richtung eines Ueberwachungsſyſtems, um die Beachtung des Nichteinmiſchungsabkommens zu ſichern. Dem Ausſchuß lag weiter ein Bericht der Techniſchen Berater vor, der ſich mit den Ar⸗ beiten des vorgeſchlagenen Ueberwachungs⸗ plans beſchäftigt. Deſer Bericht ſoll den Re⸗ gierungen zur endgültigen Ent ſchei⸗ dung zugeleitet werden. Vorbehaltlich dieſer Entſcheidung ermäch⸗ tigte der Ausſchuß den Vorſitzenden, die Be⸗ dingungen des vorgeſchlagenen Planes der ſpaniſchen Nationalregierung und der Lei⸗ tung der Roten am 1. Januar 1937 zu über⸗ mitteln, falls nicht vor d'eſem Zeitpunkt von einer der im Ausſchuß vertretenen Regierun⸗ gen verlangt werden ſolle, dieſe Frage noch einmal zu erörtern, bevor die Mitteilung nach Spanien abgeht. Die Mitteilung ſoll die Auf⸗ forderung enthalten, innerhalb von zehn Tagen ene Antwort auf die Frage zu ge⸗ ben, ob die Bereitwilligkeit vorliegt, an dem ee Ueberwachungsplan mitzuar⸗ eiten. De Ausſchußmitglieder kamen weiter über⸗ ein, ihre Regierungen zu erſuchen bis zum 4. Januar mitzuteilen, ob ſie bereit ſeien, zu den Koſten des Ueberwachungsplanes beizutragen. Dem Ausſchuß lag ferner ein Bericht der Techniſchen Berater über die Frage vor, wie ein Syſtem der Ueberwachung der Truppen⸗ einfuhr auf dem Luftweg nach Spanien her⸗ geſtellt werden kann. Der Bericht darüber ſoll den Regierungen der im Ausſchuß vertretenen Staaten zur Stellungnahme unterbreitet wer⸗ den. Der Ausſchuß erörterte ſchließlich die Frage der Notwendigkeit einer Annahme der einheitlichen Auslegung der Verpflichtungen, die die Regierungen durch den Beitritt zum Nichteinmiſchungsabkommen übernommen ha— ben. Die Ausſchußmitglieder beſchloſſen, ih⸗ ren Regierungen gewiſſe Vorſchläge zu unter⸗ breiten, die den Zweck haben, das wünſchens werte Maß von Einheitlichleit zu ſichern. Die Schneeverhältniſſe in den bayriſchen Bergen München, 23. Dezember. Ueber die Schnee⸗ verhältniſſe in den bayriſchen Bergen liegen u. a. folgende Berichte vor: In Garmiſch⸗ Partenkirchen liegt nach wie vor eine geſchloſſene Decke von Alt⸗ ſchnee, die die Skifahrten bis ins Tal mög⸗ lich macht. Pulverſchnee iſt nur in Höhen über 1500 Meter anzutreffen. In Bayriſch⸗Zell, wo im Tal 14 em Altſchnee liegt, begann es am Mittwoch nach⸗ mittag zu ſchneien. Der Schnee fiel zwar et⸗ was naß, man hofft aber immerhin auf eine neue Bereicherung der Schneedecke. Die Sti⸗ fahrt vom Sudelfeld, das eine Schnee⸗ höhe von 54 em hat, iſt in glänzendem Zu⸗ ſtand. Vom Wendelſtein werden 30 em Altſchnee gemeldet. In Berchtesgaden, das in der letzten Woche ſo kräftiges Sonnenwetter hatte, daß man im Freien Mittageſſen konnte, war auch am Mittwoch winterlich ſchönes Wetter. Die Altſchneedecke mißt 15 em, die Abfahrten kön⸗ nen bis ins Tal erfolgen, die Watzmann⸗Ab⸗ fahrt iſt bis zum letzten Viertel befahrbar. In den Höhenlagen ſind Harſch⸗ und Rauhreiſ anzutreffen. In Oberſtdorf im Allaäu hält das ſeit 14 Tagen herrſchende Sonnenwetter an. Bei 5 em Altſchnee im Tal und ſchönem Pulver⸗ ſchnee auf den Höhen ſind die Skifahrten bis ins Tal möglich. Auf dem Nebelhorn verzeich⸗ net man 120 em, auf dem Schönblick 80 em Altſchnee. Schneeverhältniſſe im ſchleſtiſchen Gebirge. Ss Breslau, 23. Dez. Die Schneelage hat ſich im ſchleſiſchen Gebirge in den letzten Ta⸗ gen nur wenig verändert. Sie beginnt etwa bei 800 Metern und ſteigt in Kammlagen bis 35 Zentimeter an. Am Mittwoch iſt etwas Neuſchnee gefallen, ſodaß über der alten ver⸗ harrſchten Schneedecke etwas Pulverſchnee liegt. In den Höhenlagen iſt etwas Froſt ein⸗ getreten Die Sportverhältniſſe, die teilweiſe noch ziemlich gut ſind, werden zunächſt keine Verſchlechterung erfahren. Die genaue Mel⸗ dung über den Neuſchnee, der am Mittwoch niederging, läßt ſich zur Zeit noch nicht ge⸗ nau überſehen. Frau Sſthiangkaiſchek in Sianfu Kurze Unterredung mit dem Marschall Schanghai, 24. Dez. Wie die chineſiſche Abendpreſſe meldet, wurden Frau Tſchiangkai⸗ ſchek und Präſident T. V. Sung nach ihrer am Dienstagabend erfolgten Landung auf dem Flugplatz von Sianfu von General Tſchanghſue⸗ liang begrüßt. Frau Tſchiangkaiſchek hatte dar⸗ auf eine kurze Unterredung mit dem Marſchall, an der Tſchanghſueliang teilnahm. Anſchließend fand eine halbſtündige Ausſprache zwiſchen T. V. Sung und Tſchiangkaiſchek ſtatt. T. V. Sung wird vorausſichtlich am Donnerstag nach Nanking zurückkehren, um die Regierung von dem Ergebnis ſeiner Verhandlungen zu unter⸗ richten. Frau Tſchiangkaiſchek beabſichtigt, ſich mehrere Tage in Sianſu aufzuhalten. Nachrichten zufolge zieht Tſchanghſueliang alle ſeine Truppen zur Verteidigung Sianfus zuſammen. Seine Front lehnt ſich im Süden an das Tſinling⸗Gebirge an, während ſeine kom⸗ muniſtiſchen Verbündeten beſtrebt ſind, An⸗ ſchluß an Sinkiang zu gewinnen. Ihre Linie im Weſten reicht bereits bis Kantſchou und wird raſch ausgeweitet. Die geſamte Macht der Truppen Tſchanghſueliangs, die in Kampfſtellung gegen die Zentralregierung zu⸗ 6 werden, wird auf 200 000 ge⸗ ſchätzt. Ein Leben für Deutſchland Trauerfeier für Prof. Dr. Wiegand Berlin, 24. Dez. Am Mittwoch fand im Ge⸗ meindehaus zu Berlin⸗Dahlem die Trauerfeier für den im 72. Lebensjahr verſtorbenen Geh. Regie · rungsrat, Preußiſchen Staatsrat, Mitglied der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften und Prã⸗ ſident des Archäologiſchen Inſtituts des Deutſchen Reiches, Dr. Theodor Wiegand, ſtatt. Unter den zahlreichen Trauergäſten ſah man u. a. Reichs⸗ erziehungsminiſter Ruſt, der gleichzeitig Miniſter⸗ präſident Göring vertrat, den preußiſchen Finanz⸗ miniſter Popitz und Staatsſekretär Zſchintzſch.— D. Litzmann führte in ſeiner Anſprache aus, daß das Leben des Verſtorbenen ein Leben des Kampfes geweſen ſei. Beerdigung eines denlſchen Jeekadellen in Rio Rio de Janeiro, 23. Dez. Am geſtrigen Dienstag erfolgte die Beerdigung des im deut⸗ ſchen Krankenhaus von Rio de Janeiro plötzlich geſtorbenen Mitglieds der Beſatzung der„Schle⸗ ſien“, des Seekadetten Dietrich Machwirth. Neben dem braſilianiſchen Marineminiſter waren bei dem Trauerakt Vertreter des braſilianiſchen Generalſtabes und hohe Offiziere der braſilia⸗ niſchen Flotte zugegen. Nach der Predigt des Schiffspfarrers ſprach Kapitän von Seebach erſchütternde Abſchiedsworte für den Kamera⸗ den, deſſen Leben in J., SS. und Marine dem neuen Deutſchland gewidmet geweſen ſei. „Die braſilianiſche Marine gab ihrer von ehr⸗ licher Freundſchaft und Verbundenheit mit der deutſchen Marine zeugenden Mittrauer auch dadurch Ausdruck, daß ſie die Fahne auf dem Maxrineklub halbmaſt hißte. Kommuniſtenverhaftungen in Polen. Warſcha u, 24. Dez. Vier Poſener Kommu⸗ niſten ſind auf Anordnung der Polizei in das Iſolierungslager von Bereza Kartaska gebracht worden. In Stanislau hat die Polizei eine achtköpfige kommuniſtiſche Gruppe verhaftet, an deren Spitze ein Rechtsanwalt ſtand. Auf dieſer Seite ſchreibt Vom Gretchen, das im Bett muß liegen, Er wünſcht euch allen viele Gaben,/ So viel, wie ſchöne Weihnachtszeit,/ Er wünſcht euch Kurt Stein/ Vom Weihnachtsmann und Chriſtkindlein, Vom Willy, der zum Mond will fliegen. Weihnachtsmann und Chriſtkind haben; Voll Frohſinn und voll Luſtigkeit. der Veihnachtsmann im Tannenwa d 0 „So“, ſagt das Chriſtkind und wickelt dim Weihnachtsmann ſeines tüchtigen Schnapfens wegen einen dritten Schal um den Hals.„Nun fahre den bekannten Weg auf die Erde hinunter und warte an der verabredeten Stelle hinter der Kirche, bis ich da bin.“ Petrus macht das große Himmelstor auf und gibt das Zeichen zur Abfahrt. Das Chriſtkind und die vielen Engel winken noch einmal, dann fährt der mit Spiel⸗ ſachen, Pfefferkuchen, Schokoladenherzen, Nilſſen, Aepfeln und anderen ſchönen Din⸗ gen beladene Schlitten los. Der Weih⸗ nachtsmann lenkt und muß ſich fort⸗ während die Naſe putzen, ſo erkältet iſt er. Es geht in ſchneller Fahrt vom Himmel auf die Erde, erſt die Milchſtraße entlang, dann über die dicken Schneewolken bis zu den hohen Bergen und von dort ins Tal hinab. Der Weihnachtsmann. iſt während der langen Fahrt müde geworden und ein⸗ geſchlafen, nickt mit dem Kopf zur einen und zur anderen Seite und ſchnarcht. Der Schlitten fährt derweilen eine gerade Straße durch einen großen Wald. Die Tannen haben ſich wegen der Kälte Schnee⸗ mützen aufgeſetzt und Schneemäntel ange⸗ zogen und ſchlafen ihren langen Winter⸗ ſchlaf. Es iſt ganz ſtill ringsum. Der Schlitten hat allmählich ſeinen Schwung verloren. Er fährt noch einmal einen Hügel hinauf und wieder hinunter und bleibt vor einer Tanne ſtehen; gerade ſo, daß ein ſchneebedeckter Zweig über der Pelzmütze des Weihnachtsmannes hängt. Der aber ſchläft weiter. Er ſchläft den ganzen Tag, und als es zu dämmern be⸗ ginnt, ſitzt er noch immer auf ſeinem Schlitten und ſchnarcht. Dadurch wacht der Tannenbaum auf. Er reibt ſich verwundert die Augen.„Ach, du meine Güte,“ ruft er erſchrocken,„da ſitzt nun der Weihnachtsmann auf ſeinem Schlitten und ſchläft, als habe er viel Zeit! Und die Kinder auf der Erde, die werden umſonſt auf ihn warten. Das iſt doch unerhört von dem Weihnachtsmann!“ Der ſchnarcht nur um ſo lauter, nickt mit dem Kopf nach rechts, nach links nach vorn und dann nach hinten. In dieſem Augenblick kommt dem Tan⸗ nenbaum ein guter Gedanke. Er ſchüttelt eine Schneeflocke von einem Zweig herab, gerade auf die Naſe des Weihnachtsman⸗ nes. Die Schneeflocke ſchmilzt, und der Weihnachtsmann muß nieſen. Das Nieſen erſchüttert den kleinen Tannenzweig über dem Kopf des Weihnachtsmannes, daß die Schneehaube auf dem Zweig ins Rutſchen gerät und dem noch immer Schlafenden mitten in das Geſicht plumpſt. Der Weihnachtsmann wird ſofort mun⸗ ter. Er iſt mächtig erſchrocken. Er kann nicht ſehen und reibt ſich den Schnee aus den Augen. Er erblickt die Tanne, die ſich vor Lachen kaum halten kann. Doch dann wird der Tannenbaum ernſt und be⸗ ginnt zu ſchimpfen.„Du biſt mir ja ein ſchöner Weihnachtsmann! Sitzt mitten im Wald und ſchläfſt...“ Mehr hört der Weihnachtsmann nicht. Er bringt ſeinen Schlitten in Schwung und raſt durch den Wald, daß man richtige Angſt um ihn kriegen kann. Doch er ver⸗ ſteht das Schlittenfahren ſehr gut und ſtoppt eine Viertelſtunde ſpäter wohlbe⸗ halten hinter der Kirche, daß die Funken nur ſo aus den Kufen ſprühen. tet. Es iſt richtig böſe. zeitig genug beſchert werden können. Ja, ja, wenn der Tannenbaum zum Nieſen gebracht hätte, Der Weihnachtsmann sitzt auf seinem Schlitten und schnarcht ſchöne„Beſcherung“ geworden. Doch ver⸗ petzen wollen wir den Weihnachtsmann nicht, denn er wird ſicher am erſten Feier⸗ tag 600g früh tüchtige Schelte vom Ehriſt⸗ kind bekommen. Und daß er auf ſeiner Fahrt eingeſchlafen war, das iſt nicht ver⸗ wunderlich, der Weihnachtsmann iſt doch ſchon ſehr alt und hatte die Tage vorher furchtbar viel zu tun. Grelchen bei der Beſcherung vergeſſen Gretchen hat ſich zu Weihnachten eine Puppe, eine Pudelmütze, einen Kaſten Knetgummi und einen Ball gewünſcht. Doch bei ihren Eltern brennt kein Licht in der Wohnung, und ſie ſelbſt liegt krank im Bett. Der Weihnachtsmann hatte ſich zudem verſpätet, ſo daß er ſich mit dem Chriſtkind bei der Beſcherung der Kinder mächtig ſputen mußte. So iſt es wohl ge⸗ kommen, daß die kleine, kranke Grete ver⸗ geſſen wurde. Sie liegt im Bett und weint. Auf der alten Kommode im Zimmer ſteht eine Engelsfigur.„Der Engel iſt aus Porzellan,“ behaupten die Eltern. Doch das ſtimmt nicht. Der Engel iſt ein wirklicher Engel, und als er Gretchen ſo ſchrecklich weinen ſieht, ſchlägt er plötzlich mit ſeinen goldenen Flügeln und fliegt durch die Stube zu ihr ins Bett hinein. „Du mußt nicht mehr weinen,“ tröſtet der Engel.„Das Chriſtkind und der Weihnachtsmann haben ſich bei der Be⸗ ſcherung nur vergeſſen, denn artig biſt du immer geweſen. Warte mal, Gretchen, das wollen wir gleich haben. Siehſt du, nun haſt du ein goldenes Flügelpaar wie ich. Wir werden zuſammen in den Himmel fliegen und das Chriſtkind beſuchen.“ Gretchen ſchlägt mit den goldenen Flü⸗ geln und fliegt hinter dem Engel her zum Fenſter hinaus. Sie fliegen an dem Mond und an den vielen Petrus merit, daß die Chriſtnacht kommt Die Schneemännchen rütteln und ſchütteln gar ſehr Mal hier und mal dort am Wolkenmeer. Und Schneeflocken rieſeln und fallen heraus., Zur Erde, auf Bäume und aufs Haus. Di- Tismännchen tragen die Kälte herbei Und laſſen ſie erſt auf Erden frei. Die Eiszapfen frieren mal kurz und mal Und Bäche und Seen ſind ſpiegelblank. Der Winter, der kommt auf die Erde herab Und ſchreitet einher, tiptipp, taptapp. Er findet, daß alles ſo winterlich ſchön, So glitzernd und weiß iſt anzuſehn. Hoch oben am Himmel, da öffnet das Tor Der Petrus, und ſchaut mal ſchnell hervor; Und ruft es gar laut in den Himmel hinein: g „Es ſtimmt ja, es muß doch bald Weihnachten ſein!“ Sternen vorbei und ſtehen dann auf einer kleinen Wolke vor dem großen Himmelstor. Der kleine Engel zieht die lange Klingelſchnur. Petrus macht auf.„Ach, ihr ſeid es! Was wollt ihr denn?!“ Der Engel erzählt, wes⸗ halb ſie in den Himmel gekommen ſind. „Na, das iſt aber die lang, Höhe!“, entrüſtet ſi Petrus.„Das iſt ja mehr als ſchlimm, daß das Chriſtkind und der Weih⸗ nachtsmann ſo vergeßlich find. Kommt mal gleich herein. Weißt du den Weg zur Werkſtatt?“ Der kleine Engel nickt. Er führt Gretchen mitten Das Chriſtkind hat ſchon lange auf ihn gewar⸗ Doch Zeit zum Schelten hat es nicht, denn jetzt gilt es ſo ſchnell wie möglich die Geſchenke in die Häuſer zu tragen, damit die Kinder noch im großen Wald den Weihnachtsmann nicht wäre es eine Frohe Weihnachlszeit durch den Himmel. Und dann ſtehen ſie wieder auf einer Wolke vor einem großen Tor, und der kleine Engel klingelt ein zweites Mal. Der Weihnachtsmann macht ihnen auf. Er iſt mächtig erſtaunt und dann er⸗ ſchrocken.„Na, ſowas! Chriſtkindlein, wir haben ja das artige Gretchen zu beſcheren vergeſſen! Iſt es denn möglich?!“ Das Chriſtkind iſt natürlich ebenfalls ſehr erſchrocken. Es iſt mit dem Weih⸗ nachtsmann gerade dabei, die übrig ge⸗ bliebenen Geſchenke zu verpacken und für das nächſte Jahr zurückzuſtellen. Nun aber packen ſie all die ſchönen Dinge ſchnell wieder aus.„Du kannſt nehmen, was du willſt,“ ſagt das Chriſtkind. Gretchen iſt beſcheiden. Sie nimmt ſich nur, was ſie auf den Wunſchzettel ge⸗ ſchrieben hatte; eine Puppe, eine Pudel⸗ Buß einen Kaſten Knetgummi und einen Ball. „So,“ ſagt das Chriſtkind.„Nun fliegſt du mit dem Engel auf die Erde zurück. Und wenn du wieder in deinem Bettchen liegſt, ſollſt du alles haben. Der Weih⸗ nachtsmann wird es dir ſofort bringen.“ Gretchen liegt wieder in ihrem Bett. Sie reibt ſich die Augen, denn es iſt ſo hell im Zimmer, daß ſie richtig geblendet iſt. Doch dann gewöhnt ſie ſich an das viele Licht. Sie reißt die Augen ganz weit auf. Auf dem Tiſch im Zimmer ſteht ein wunderſchöner Weihnachtsbaum mit zwölf brennenden Kerzen, mit Silberfäden, Aepfeln und Naſchwerk daran, und unter dem Baum ſitzt eine große Puppe. Neben der Puppe liegen die Pudelmütze und der Ball, und hinter dem Ball ſteht der Ka⸗ ſten mit Knetgummi. And dann entdeckt Gretchen vor dem Teller mit Aepfeln, Pfefferkuchen und Nüſſen ein warmes Kleid, eine Puppenſtube und Handſchuthe. Vor dem Tiſch aber ſteht ein Rodel⸗ ſchlitten. a Gretchens Vater ſpielt Weihnachtslieder auf dem Klavier, und ihre Mutter ſingt dazu. Dann macht Papa die Lichter wie⸗ der aus. Die Eltern wünſchen ihrem Kind eine gute Nacht und gute Beſſerung. Die Tür knarrt in den Angeln, und Gret⸗ chen iſt allein im dunklen Zimmer.. Als Gretchen noch immer wach liegt, iſt es ihr, als komme etwas in ihr Bett ge⸗ flogen. Und wie ſie näher hinſieht, iſt es der kleine Engel von der Kommode, von dem die Eltern ſagen, daß er aus Porzel⸗ lan ſei. Der Engel ſtreichelt Gretchen die Hände und ſagt:„Du haſt ſo ſchöne Sachen bekommen, weil du im Himmel ſo beſchei⸗ den geweſen biſt. Und morgen früh wirſt du wieder geſund ſein und aufſtehen kön⸗ nen. Freuſt du dich ſchon darauf?“ Am erſten Feiertag iſt Gretchen wirk⸗ lich geſund. Sie darf aufſtehen und mit der Puppe und Puppenküche, mit dem Ball und mit dem Knetgummi ſpielen. — Chriſinacht im Valde Im Walde ſteht ein Tannenbaum Mit ſchneebedeckten Zweigen. Darauf, man kann ſie zählen kaum, Die Lichtlein bunt im Reigen. Und alle Tiere in dem Wald, Die Füchſe, Haſen und das Reh, Beim Kerzenſchein gar bald Verſammelt ſind im Schnee. Sie ſtehen um den Baum geſchart, Denn heut' iſt Frieden weit und breit, Der Hirſch hat ſich zum Wolf gepaart, Weil heute heil ge Weihnachtszeit. Und dann erliſcht der Kerzenkranz. Ein letztes Flackern zuckt, vergeht, Und nur der Sterne Silberglanz Am weiten dunklen Himmel ſteht. Am Morgen rieſeln ſanft und fein Die Flocken, ſtumm und traut. Sie decken einen Chriſtbaum ein, Der für die Tiere aufgebaut. Kaſperle ſpringt zu Willy aufs Steckenpferd Im Nachbarhaus wohnt Willy. Der hat zu Weihnachten ein Steckenpferd, ein Holz⸗ ſchwert, eine Trompete und einen Kaſperle geſchenkt bekommen. Nun iſt die Beſche⸗ rung vorbei, und Willy ſchmiedet Pläne. Doch das Pläneſchmieden iſt nicht das Richtige. Das iſt ja alles nur mit dem Mund. Willy nimmt alſo ſein Schwert, hängt ſich die Trompete um und ſpringt mit einem kühnen Satz auf das Stecken⸗ pferd. Das bäumt ſich auf und ſtürzt da⸗ von, ſo ſchnell, daß ſich Kaſperle nur noch mit großer Mühe hinter Willy auf das Pferd ſchwingen kann und daß die Eltern ihnen beſtürzt hinterher blicken. Es geht mit Windeseile zum Fenſter hinaus auf die Straße hinunter. Dort iſt es dunkel und einſam. Nur auf dem Markt ſteht der Nachtwächter an den Brun⸗ nen gelehnt und ſchläft.„Das iſt ein großer Feind!“, ruft Kaſperle, und Willy ruft noch lauter:„Ergebe dich, Nachtwächter!“ Der wird ſofort munter. Er leuchtet mit der Laterne und ſieht Willy auf ſeinem Steckenpferd daherſprengen„Hahaha,“ lacht der Nachtwächter und ſtreckt ſeine — 1 1 Zeichnungen Kießlich Ma »Hahahac, lacht der Nachtwächter und streckt seine Hellebarde vor Hellebarde vor. Doch Willy verſteht keinen Spaß. Er zieht ſein Schwert und ſchlägt gewaltig zu. Die Hellebarde ſpringt in tauſend Stücke. Ein zweiter Hieb zertrüm⸗ mert die Laterne des Nachtwächters. Kaſperle aber ſchlägt mit ſeinem Knüppel auf den Kopf des Mannes, daß es ganz hölzern und hohl klingt, und daß der arme Nachtwächter nach hinzen in den Schnee fällt. Der Kampf iſt beendet. Der Sieg iſt groß, und Willy bläſt in ſeine Trompete hinein. Willy galoppiert weiter, um neue Aben— teuer zu ſuchen. Auf der Straße iſt aber Sherab. ſchwingt ſein Schwert und gibt dem Stek⸗ pferd, Kaſperle, Schwert unter dem Weihnachtsbaum und tun, als ſeien all die nächtlichen Abenteuer nicht wahr geweſen. Willy aber weiß es beſſer. Er läßt ſich ſeinen Und daß er ſo tapfer geweſen iſt, das ge⸗ hört ſich für ein Schwert, * zu Weihnachten bekommen nichts los. Da ſieht er einen Schornſtein⸗ feger auf einem Dach. Er gibt ſeinem Steckenpferd die Sporen. Es geht heidi durch die Luft auf das große Haus hinauf. „Was tuſt du da!“, ruft Willy dem ſchwarzen Mann zu, der gerade eine läge Leine mit einem Beſen und einer ſchweren Eiſenkugel daran in den Schornſtein her⸗ abläßt. N „Ich muß die Eſſe fegen.“ „Ach was,“ brüllt Kaſperle dazwiſchen, vietzt zur Nachtzeit den Schornſtein fegen, das glaubſt du doch ſelber nicht! Du ſpielſt nur Geſpenſt, polterſt und rumorſt in dem Kamin und machſt kleinen Mädchen Angſt! Schlage ihm die Leine entzwei, Willy!“ Willy läßt ſein Schwert durch die Luft ſauſen. Es fährt mitten durch die Leine hindurch, und das Gewicht mit dem Beſen daran poltert dumpf in den Schornſtein hinunter. Kaſperle aber klopft dem Schorn⸗ ſteinfeger ſo lange mit ſeinem Knüppel in den Rücken, bis der ſchwarze Mann ſamt ſeinem Beſen hinterherpurzelt. Willy bläſt wieder in ſeine Trompete, und Kaſperle ſpornt ihn an:„Auf zu neuen Taten! Auf dem Rathausturm kräht der Wetterhahn, den mag ich nicht leiden!“ Willy und Kaſperle ſind auch gleich auf dem Rathausturm angelangt. Das Stecken⸗ pferd hat zwar Furcht vor dem großen Hahn und bäumt ſich auf, doch Willy ſchlägt dem Untier mit ſeinem Schwert den Kopf ab, und Kaſperle ihm mit ſeinem Knüppel die Schwanzfedern aus. Die glänzenden Siege haben Willy mutig gemacht. Er ſieht den Mond und denkt daran, daß ihm dieſer Abend für Abend ehe er einſchläft ganz frech in das Geſicht ſcheint.„Warte, warte“, ruft Willy wütend.„Dir werde ich heimleuchten!“ Der Mond lacht gutmütig vom Himmel Willy bläſt in ſeine Trompete, kenpferd die Sporen. Es geht wie der Sturmwind vorwärts dem Mond entgegen. Der lacht immer mehr ſtärker Willys Steckenpferd fürchterlich bäumt und Willy mitſamt Schwert, Kaſperle Willy Bett, macht die Augen auf und ſieht den Mond, der gutmütig wie immer durch das Fenſter blickt. und leuchtet immer und plötzlich ſo ſtark, daß ſich Trompete und aus dem Himmel herabfällt. landet glücklicherweiſe in ſeinem Am nächſten Morgen liegen Stecken⸗ und Trompete Ruhm nicht nehmen. einen kleinen Jungen, der eine Trompete und ein at. 5 birgt lön, ui, mit dall 54 ——— — 8 2 —— — 8 5 Nr. 52 Bom ſeligen Jauber der Veihnacht Nun iſt die Weihnacht zu uns gekommen — ſeit Wochen gingen wir durch ein Zauberland, bahnten uns den Weg durch ſelig⸗bunte Vorſchau, vorbei an tauſend gebündelten rot⸗leuchtenden Pfefferkuchen⸗ herzen, an flimmernden Lichter⸗Tannen, an ſtrahlenden Kinderaugen, an beglücktem Aufjauchzen. Wir gingen durch balte helle Sternennächte und durch eiſigen Wind, und alles war wie verzaubert— das ganze Welt- und Himmelsbild unter einer gläſer⸗ nen Glocke, um die Märchenſchimmer und Geheimnis wob: in dieſer Zeit wandelt die Liebe auf Erden. Mit behutſamen Händen ſtreut ſie unermüdlich köſtlichſte Gaben über die Menſchheit aus, die er⸗ ſchauert in ungewohnten Empfindungen und ſich ihnen doch ſo kindlich⸗gläubig hin. gibt wie nur je und je. Die Liebe iſt bei uns und um uns— entfeſſelt von all den Stricken und Tauen, Bedenken und Eng⸗ herzigkeiten, die wir ihr das ganze Jahr hindurch aufbürden,— darf ſie ſegnen heilen, helfen und glücklich machen— ſo⸗ lange, bis wir ſte wieder verſtoßen, weil wir glauben, der Alltag mit ſeiner Ge⸗ ſchäftigkeit vertrage die Liebe nicht. Wenn wir es nun doch einmal verſuchen würden, ſie bei uns zu behalten? Sie hin⸗ einzuretten grade in unſer täglich Leben, in Erwerb und Arbeit, Stellung und Be⸗ ruf, in Heim und Familie? Erſt dann würden wir ſpüren, wie reich wir ſind, wie das Daſein aufblüht und zutiefſt er⸗ ſehnte Erfüllung uns zuteil werden kann Wer die lebendige Liebe in ſich trägt, wird niemals arm,— ſeine Seele iſt in einem ſtändigen Kämpfen und Werden und Beglücken, ihre Fäden ſpinnen ſich weiter und weiter hinauf, bis dorthin, wo ſie einſt von Gott empfangen wurde. Hell und licht iſt im deutſchen Vater⸗ land die letzte graue Gaſſe geworden, da die deutſche Menſchheit ſich wieder die Hände reichte, auch in der ärmſten Hütte ſtrahlt wieder der Tannenbaum und nach langen Winternächten leuchtet das Licht der Liebe, der Verſöhnung, das Licht⸗ wunder, das der Stern von Bethlehem uns brachte. Das überwältigende Wunder, das mit jedem Jahr wieder von neuem wahr wird, ſenkt Freude und Glückſeligkeit in die Her⸗ zen von Millionen deutſcher Brüder und Schweſtern. i Und die ehernen Klänge der Chriſt⸗ glocken geben dazu den Segen des großen unendlichen und ewigen Himmels. „Seliger Zauber der Weihnacht“— weit weit reichſt du zurück, Geſchlechter auf Geſchlechter haſt du innerlich mit neuem Lebensmut ausgefüllt, warſt das Licht in ihren kalten Wintertagen, gabſt ihnen Ge⸗ danken, ähnlich den unſern: die Liebe iſt die Tragkraft alles fruchtbaren Gedeihens, die Liebe läßt Menſchen entſtehen, formt ſie, bildet ſie und bindet ſtie aneinander zu Gemeinſchaften und Schickſalsgemeinſchaf⸗ ten.„Liebe“— wärmende Sonne der Seele, die ohne dich verdorren und verkümmern müßte— wir erkennen dich im heiligen Licht der heiligen Nacht,— nie mehr wer⸗ den wir dich durch die Notwendigkeiten und Torheiten des Alltags verdrängen laſſen— ſei du unſer leuchtender Stern, dem wir Dindlings folgen dürfen„ Oharlotte K. sterne wandeln durch die blauen, weihnacht⸗ lichen Himmels weiten, Meine Träumeraugen ſchauen Bild um Bild aus Jugendzeiten. Alles ſchläft, ein Lichtlein flimmert, gähnet auf und ſinkt hernieder Und ſein ruh' los Wandern ſchimmert in den Kirchenſcheiben wider. Stille Nacht, du heilige! Lang ſam ſchleicht de⸗ Wächters Schemen— Könnt ich, wie in Kindertagen, einmal noch dies Lied vernehmen.— * * Entwurf Kießlich M Jahre ſind ſeitdem vergangen. Jener Engel ſchloß die Lider, Der ſich einſtens ſel gen Blickes auf mein Bette neigte nieder, Der mit ſüßem Wort mich küſſend trug ins grüne Lichtbaumgleißen, Skille Nacht, du machſt uns wiſſend, heil ge Nacht, dich will ich preiſen. Wenn die Weihnachtsglocken klingen, wandeln Sterne hell und leuchtend durch die blauen Himmels weiten, Meine Träumeraugen ſchauen ſelig Bild um Bild aus Jugend zeiten. K 0 Hie lac ddr 0 0b Cücpeebe- Immer wieder nimmt uns die Geſchichte von der Geburt Chriſti gefangen. Keine Erzählung der Heiligen Schrift iſt ſo vom Zauber echter Poeſie durchdrungen wie dieſe wunderbare Mär von dem Geſchehen in dem Stalle zu Bethlehem. Die Legende berichtet, daß die Kaiſerin Helena die Ueber⸗ reſte der Krippe in Bethlehem gefunden habe und dieſe koſtbaren Reliquien ſeien im 7. Jahrhundert nach Rom gekommen, wo ſie noch heute in der Baſilika von Santa Maria Maggiore aufbewahrt werden. Die Geſchichte von dem Krippenwunder zu Bethelehem hat ſchon in früher chriſtlicher Zeit das Schaffen der Künſtler befruchtet, wie dieſe Geſchichte ebenfalls am tiefſten in das Gemüt des Volkes eingedrungen iſt, deſſen Phantaſie mehr und mehr ſich mit den Vorgängen der Heiligen Nacht beſchäf⸗ tigte. Die Darſtellungen der Weihnachts- krippe, die in der Kunſt Italiens, aber auch in vielen ergreifenden Krippenſchöpfungen des deutſchen Volkes eine wichtige Rolle ſpielen, gehen auf einen legendären Vor⸗ 2 2 7 2 . U E 1 noch einer anderen entſchiedenen Liebhabe⸗ rei der Neapolitaner überhaupt zu gedenken. Es ſind die Krippchen(presepe), die man zu Weihnachten in den Kirchen ſieht, eigentlich die Anbetung der Hirten, Engel und Kö⸗ nige vorſtellend, mehr oder weniger voll⸗ ſtändig, reich und koſtbar zuſammengrup⸗ piert. Dieſe Darſtellung iſt in dem heiteren Neapel bis auf die flachen Hausdächer ge⸗ ſtiegen, dort wird ein leichtes hüttenartiges Gerüſt erbaut, mit immergrünen Bäumen und Sträuchern ausgeſchmückt. Die Mutter Gottes, das Kind und die ſämtlichen Um⸗ ſtehenden und Umſchwebenden koſtbar auf⸗ geputzt, auf welche Garderobe das Haus große Summen verwendet. Was aber das Ganze unnachahmlich verherrlicht, iſt der Hintergrund, welcher den Veſuw mit ſeinen Umgebungen umfaßt.“ Die Krippendarſtellungen der Italiener fanden bald gleichwertige Nachfolge bei uns Deutſchen. Es ſind immer wieder dieſelben Dinge, die in ihrem Liebreiz zur Nachbil⸗ dung der Geburt Chriſti anregen: die ſtille gang zurück, der uns aus dem Jahre 1223 berichtet wird. Der heilige Franz von Aſſiſt hatte in dieſem Jahre beſchloſſen, das Weihnachts⸗ feſt auf eine ganz beſondere Weiſe zu be⸗ gehen. In einer einſamen Grotte in den Wäldern von Greccio richtete er dieſe Grotte ganz nach dem Vorbild ein, das ihm die Heilige Schrift von der Geburtsſtätte zu Bethlehem gab. Er ſtellte eine Krippe auf, ließ auch die Tiere nicht fehlen und ver⸗ harrte dort um die Weihnachtszeit im Ge⸗ bet. Der Winter ſoll damals in Greccio ungewöhnlich hart geweſen ſein. Nicht we⸗ niger hart aber waren die Herzen der Rei⸗ chen in der Stadt. Sie ließen die Armen hungern und frieren und feierten inmitten der Not des Volkes fröhliche Feſte. Da ging auf einmal die Kunde von Mund zu Mund, daß draußen im Walde in den Sa⸗ biner Bergen, wo der heilige Franz ſein Obdach hatte, der Winter ſeine Macht ver⸗ loren und mitten im Winterwald ein wun⸗ derſames frühlingsfrohes Blühen begon⸗ nen habe. Die Reichen fuhren, in dicke Pelze gehüllt, hinaus, und die Armen mach⸗ ten ſich hungernd und frierend in ihrer dürftigen Kleidung auf den Weg, aber Reiche und Arme fanden das Wunder nicht und begannen gegenſeitig zu hadern und einander die Schuld zuzuſchieben, daß ſie die Grotte des heiligen Franz nicht ent⸗ decken könnten. Plötzlich ſtand er mitten unter den Streitenden und gebot Ruhe. Dann führte er die Wallfahrer in den Wald und dem Wunder entgegen. Mit frommem Staunen ſahen ſie den Stall und die Krippe, den Ochſen und das Eſelein, und plötzlich zeigte ſich ihnen in einer ergreifenden Viſion die Heilige Familie. Das Chriſtkind in der Krippe ſoll ſich bewegt haben, und Franz von Aſſiſi habe es herzlich an die Bruſt ge⸗ drückt. Da verſpürten die Reichen die Härte ihres Herzens und die Armen das Verächt⸗ liche ihres Haſſes und Neides, und ſie ver⸗ ſöhnten ſich angeſichts dieſes Krippenwun⸗ ders der Heiligen Nacht. Dieſem Myſterium ſoll der Brauch ent⸗ ſprungen ſein, zur Weihnacht in den Kir⸗ chen und Häuſern Krippen aufzuſtellen und in Weihnachtsſpielen der Geſchichte der Ge⸗ burt Chriſti zu gedenken. Der Bau von Weih⸗ nachtskrippen wurde zu einer großen Volks⸗ kunſt. Beſonders die Krippen zu Neapel ſind bis auf den heutigen Tag berühmt, von denen die Terrakottakrippe des Giuſeppe Sammartino aus dem 18. Jahrhundert, um nur ein Beiſpiel zu nennen, zu den hervor- ragendſten Schöpfungen gehört. Auch Goethe wurde von dieſer Volkskunſt der Neapolitaner ergriffen und berichtet in ſei⸗ ner Italieniſchen Reiſe“:„Hier iſt der Or“ Oben: Die Anbetun des Chriſttindes dur die Heil pen. Drei Könige. Nach holzgeſchnitzten be⸗ malten Figuren aus dem 18. Jahrhundert Photo(4) Scherl Bilder⸗ dienſt— M. Mutterfreude in dem ärmlichen Stall, der hellſtrahlende Stern der Hoffnung, die jubi⸗ lierenden Engel, die ſchlichten Hirten mit ihren ländlichen Gaben und die glanzvolle Er⸗ ſcheinung der Heiligen Drei Könige. Bei die⸗ ſen Darſtellungen feiert das Gemüt des deut⸗ ſchen Volkes und der deutſchen Künſtler wah⸗ re Triumphe, und wer ſich die Krippenbilder anſieht, die in den verſchiedenſten Gauen Deutſchlands entſtan⸗ den ſind, wird ſelbſt hineinbezogen in die feierliche Weihe, die von ihnen ausſtrahlt. Welch ſchlichte Darſtellung der Weihnachtskrippe auf dem Nürnberger Chriſt⸗ kindlesmarkt, welch köſt⸗ licher Ausdruck der aus dem Volksleben ge⸗ ſchöpften Figuren alt⸗ bayeriſcher Krippen, da⸗ neben die ſinnvollen Erzeugniſſe der Warm⸗ brunner Holzſchnitzſtube und die anmutigen Ar⸗ beiten der Holzſchnitzer des Thüringer Waldes! Charakteriſtiſch für die deutſche Krippenkunſt iſt es, daß ſie wohl die Vorgänge den Ereig⸗ niſſen der bibliſchen Geſchichte nachbildet aber mit der ſchönen Naivität des Volkes wie der Künſtler, wird den Krippenfiguren ein durchaus deutſches. fal nordiſches Gepräge ge⸗ geben, die einzige Aus⸗ nahme bildet der Mohr unter den Heiligen Drei Königen. Die Gottesmutter in der Krippe, aus dem 18. Jahrhundert, die in Waſſerburg am Inn entſtand, trägt, ebenſo wie die Hirten, die Tracht des am Inn le⸗ benden Volkes, und in der Neuſtädter Krippe, die ein Zeugnis echter bäuerlicher Schnitzkunſt aus dem Erzgebirge iſt, ſtellt uns der Künſt⸗ ler ein richtiges Bau⸗ ernhaus aus dem Erz⸗ gebirge hin. Da iſt von einem Stall nichts mehr zu ſpüren, da hat die Mutter Maria auf der Ofenbank vor dem Kachelofen Platz ge⸗ nommen, und echte Erzgebirgsbauern kom⸗ men, die Kiepe auf dem Rücken, das Wunder zu ſchauen. Den Betrachter erfreut immer wieder der Reichtum in der Geſtaltung der Krip⸗ penfiguren, da gibt es kein Schema, da ſind charaktervolle Bauernköpfe geſchnitzt wor⸗ den, deren Urbilder ſicherlich in den Dör⸗ fern zu finden waren, in denen der Meiſter ſein Werk geſchaffen hat. Einzelne Künſtler, auch der neueren Zeit, geben den Krippen⸗ figuren jenen herben und zugleich tief ver⸗ innerlichten Ausdruck, der uns aus den be⸗ ſten Holzſchnittwerken des Mittelalters an⸗ ſpricht, wie ſie etwa Riemenſchneider un⸗ übertrefflich geſtaltet hat. Gerade durch dieſe Wandlung des Krippenbildes aus ſei⸗ nem orientaliſchen Urſprung ins Deutſche iſt es der Seele des Volkes ſo nahe gekom⸗ Krippe aus dem 18. Jahrhundert. Deutſche Arbeit, entſtanden in Waſſerburg am Inn. Es handelt ſich um eins der ſchönſten Werke der deutſchen Krippenkunſt Die deutſche Krippe der Neuzeit, ein reizendes Werk bäuerlicher Schnitzkunſt, entſtanden in Neuſtädtl im Erzgebirge men. Wir haben in unſeren Malern dazu die beſten Gegenſtücke. Was das Volk aus ſeinem Blutsempfinden geſtaltet hat, tat ein Albrecht Dürer ganz bewußt, indem er in einem Weihnachtsbild die Stadt Bethlehem als eine deutſche Stadt des Mittelalters, eingehüllt in den tiefſten deutſchen Winter, abbildete, einen Winter, den es in Bethle⸗ hem wohl niemals gegeben hat. In vielen deutſchen Familien darf die Weihnachtskrippe unter dem Lichterbaum nicht fehlen, und es iſt zu wünſchen, daß ſich dieſer Brauch noch mehr als bisher wieder einbürgert. Für die Menſchen, die als Kin⸗ der daheim zur Weihnacht auch eine Krippe vorfanden, bleibt dieſes Bild eine der ſchön⸗ ſten Weihnachtserinne⸗ rungen. Es gibt auch wertvolle Krippendar⸗ ſtellungen aus Papier. Am beſten, das Gemüt am fruchtbarſten bil⸗ dend, iſt der eigene Bau von Weihnachtskrippen, die mit Laubſäge und Temperafarben nach künſtleriſchen Vorlagen und eigener Phantaſie geformt werden. Die alten Krippen ſind als Kunſtwerke ganz eige⸗ ner Art die Vorbilder. Man darf mit Guſtav Renner getroſt ſagen: „Alle Poeſie iſt darüber ausgegoſſen. Das gött⸗ liche Kind im Stalle, in Armut und Dunkelheit und Nacht. Das hei⸗ lige Elternpaar dabei in unbegriffenem Stau⸗ nen. Himmliſche Heer⸗ ſcharen, die in überir⸗ diſchem Licht aus dem geöffneten Himmel nie⸗ derſteigen, um der Erde die froheſte Bot⸗ ſchaft zu verkünden. Dann ſich daran an⸗ ſchließend ein Zug hul⸗ digender Könige, einem Wunderſtern folgend, glänzende Gewänder. funkelnde Koſtbarkeiten, aller irdiſcher Glanz in dem dunklen Stalle.“ Aus der vielgeſtalti⸗ gen Geſchichte der Weihnachtskrippe, die mit der Krippe des hei⸗ ligen Franz von Aſſiſi vor über ſiebenhundert Jahren anhebt, konnten wir nur einen kurzen Abriß bringen, aber ſchon die wenigen Bil⸗ der vermitteln uns das innerſte Weſen der Krippenkunſt, laſſen uns deutlich erkennen, daß urewige Kräfte hier im Spiele ſind. Mellioc. Weihnachtskrippe aus dem 17. Jahrhundert, ent ſtanden in Neapel. Hier of enbart ſich die ganze Fülle tünliha⸗ Mhantafl N N nicht we Freund reine F Hin Hinmet ten ja Lebens kkeiſen. Sit n Kaneral in die de „Verſi ſe ſhetz a„Vet e it aus. n Nag 0 Aufmer annes mbeſeng Kurzer lac a0 „Sie ww „Aber f ſchten 1 nehmen * * — r — —— 1 le —— 1 n (12. Fortſetzung) Sogar Boſſe, dem man nachſagte, daß er kein Geſchick mit Kindern habe, nahm das Kerlchen auf den Schoß und lachte vergnügt, als die Kinderhändchen ſeinen Bart zauſten. Henry ſtand noch etwas abſeits, aber auch ihn eroberte ſich der kleine Hein— ſo war er genannt worden— im Fluge. Er ging zu ihm hin und ſah ihn nur an. Was kann ein Mann tun, wenn Kinderaugen bitten? Henry nahm den kleinen Hein hoch und ließ ihn Hoppereiter machen, daß er nur ſo vergnügt kreiſchte. Was tat es, daß ſeine ſo peinlich gebügelten Beinkleider dabei etwas zerdrückt und auch ein wenig feucht wurden, das alles wurde mit Lachen und gutem Humor genommen. ** * Am nächſten Tage kam ein überaus herzlicher Brief aus Amſterdam. Herr Ode van Leuwen ſchrieb ſelbſt. Er ſchrieb, daß ihm ſeine Nichte alles berichtet habe, und daß er glück⸗ lich und ſtolz über die großen Erfolge der Firma Boſſe und van Leuwen ſei, an der er einſt beteiligt war. Und dann bat er Boſſe, daß er den Jungen doch einmal Urlaul gäbe, und ſie ihm zu Beſuch nach Amſterdam ſende. „Es wird mir gut tun, wenn wieder einmal ein friſcher Zug durch mein ſtilles Haus geht. Der Anblick deiner kräf⸗ tigen Burſchen wird mich ſtärken. Mein Zuſtand hat noch keine Beſſerung erfahren. Ich bin nicht kränker und nicht geſünder geworden. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, aber ich möchte die Jugend noch einmal um mich ſehen.“ Boſſe teilte den Tauchern den Inhalt des Briefes mit und ſagte, daß er ihnen vier Wochen Urlaub gebe. Die hätten ſie ſich gut verdient. Sie ſollten einmal gründlich ausſpannen. Mit Schmunzeln wurde dieſe Mitteilung entgegengenom⸗ men. Ganz beſonders freute ſich Condall, der wieder leidlich auf dem Damme war. Nur ein Menſch freute ſich nicht, oder beſſer: drei waren es. Meike, Hede Peterſen und Senta Sonntag! Die hatten 7 28 daß die friſchen Jungen in Hamburg bleiben wür⸗ n, hatten von ſchönen, gemeinſamen Ausflügen geträumt, und nun gingen ſie nach Holland auf Urlaub. 7 ch Seff freute ſich nicht, weil er es den Tauchern einfach nicht gönnte. Schon vor einigen Tagen hatte er ſich ſehr geärgert, als ſich Boſſe nach Eingang eines ſehr hohen Schecks aus England wieder in gleicher Weiſe generös zu ſeinen„Jungens“ zeigte. Hinner hatte nicht weniger als ſechstauſend Mark erhal⸗ ten. Auch alle anderen waren reich entlohnt worden. Meike ging mit traurigem Geſicht einher. Eine geheime Angſt war in ihrem Herzen. Sie dachte an die ſchöne Leonie van Leuwen, gegen die ſie ſich ſo klein und unwichtig vor⸗ kam. Sie wußte von Vater, daß Leonie ſchon manchen Flirt gehabt hatte. Wenn ſie nun den Hinner, ihren lieben Freund, in ihre Netze zog? Es wäre ja auch kein Wunder, denn der Hinner war wirklich ein bildhübſcher Burſche, ein ſtattlicher Mann. Oh, ſie konnte ſich ſchon vorſtellen, daß ſich eine ſchöne Frau in ihn verliebte. Wenn ihn Leonie an ſich feſſelte, wenn Ach, ſie dachte nicht weiter, die Tränen kamen ihr. Dann würde die ſchöne Freundſchaft zwiſchen ihr und Hinner zu Ende ſein, dieſe reine Freundſchaft, die ſie ſo beglückte. Hin und wieder ſchalt ſie ſich ein dummes Mädel. Der Hinner und Leonie, nein, das war doch unmöglich, die paß⸗ ten ja nicht zuſammen, die waren zu verſchieden in ihren Lebensauffaſſungen, lebten in ganz verſchiedenen Lebens⸗ kreiſen. Sie nahm ſich ſehr zuſammen, aber als Hinner mit ſeinen Kameraden Abſchied nahm, da kamen doch ein paar Tränen in die ſchönen hellen Augen. „Verlieb dich nicht in die ſchöne Leonie, Hinner!“ ſagte ſie ſcherzhaft, aber es klang weh. „Aber wo werd' ich denn, Meike! Die Leonie nee, nee, die iſt nicht für den Hinner gebacken!“ lachte er ſie übermütig aus. In Amſterdam wurden ſie von Leonie mit dem großen Wagen abgeholt und ſehr herzlich begrüßt. Aufmerkſam muſterte das ſchöne Mädchen das Antlitz des Mannes. Hinner ſchien derſelbe zu ſein, munter, luſtig und unbefangen. Kurzerhand ſetzte er ſich ans Steuer des Wagens und lachte, als er in Leonies verdutztes Geſicht ſah. „Sie wollen fahren, Hinner?“ „Aber natürlich, ich laſſe mich doch nicht von einer Frau fahren, und wenn ſie noch ſo bildhübſch iſt. Los, Madame, nehmen Sie neben mir Platz! Ans Steuer gehört der Mann!“ Er ſagte das ſo entſchieden, aber auch ſo nett, daß ſie ihm nicht böſe ſein konnte. „Gut, dann ſteuern Sie den Wagen! Hoffentlich kommen Sie mit ihm zurecht!“ Hinner orientierte ſich. Es war ein großer Fiatwagen. Ja, mi dem kam er ſchon ins Geſchick. Leonie bezeichnete ihm den Weg, zeichnet. „Alſo, das Steuer geben Sie nicht der Frau?“ „Nein!“ ſagte Hinner und ſah ſie dabei luſtig an.„Dann müßte ich doch kein Mann ſein!“ „Wenn Sie ſich aber einmal eine Frau nehmen, wie wird es dann? Wenn nun die kleine Frau das Steuer an ſich reißt? Hinner lachte übermütig auf. „Das kann mir nicht paſſieren. Das Haus gehört der Frau, da will ich nicht reinreden, aber ſonſt... da behalte ich das Kommando. Sind denn das Männer, die ſich zum Spielball einer Frau machen laſſen?“ und es ging ausge⸗ „Ich ſtimme Ihnen ſchon zu, aber... Liebe und Leiden. ſchaft har ſchon oft einen Menſchen ſehr grundlegend ver⸗ ändert.“ „Da kann ich nicht mitreden“, entgegnete Hinner nach⸗ denklich.„Frauen haben in meinem Leben noch nie eine Rolle geſpielt. Mit ſiebzehn Jahren hatte ich mich mal ver⸗ liebt. Ja, lachen Sie nicht. Ich volontierte damals bei Boſſ. & van Leuwen. Zu dieſer Zeit war ich ein langer, ſchlack⸗ ſiger Kerl, eckig und unfertig... Gott, ſchön war ich nicht aber der Polizeiwachtmeiſter mit Penſionsberechtigung, den ſie dann genommen hat, der war auch kein Adonis!“ Leonie ſtimmte in ſein Lachen ein. „Das iſt ſo alles?“ fragte ſie dann. „Ja. Ach, es iſt ganz gut gegangen, und es wicd auch weiter gut gehen. Einmal kommt ſchon die rechte!“ „Und dann geht der Verſtand durch!“ „Ich glaub's nicht!“ „Sie haben die große Leidenſchaft noch nicht kennenge⸗ lernt!“ „Nein“, Leonie!“ Überraſcht ſah ſie ihn an.„Woher wiſſen Sie das?“ „Das ſagt mir Ihr Geſicht, das iſt ſo glatt, ſo ſelbſtſicher. Ich glaube, Ihnen würde es ſo gehen wie mir. Sie tun, was Sie wollen und laſſen ſich nicht zwingen.“ „Das kann man bei einer Frau nie ſagen, Hinner!“ ſprach das ſchöne Mädchen nachdenklich.„Rotes Licht...! Sie müſſen halten!“ Hinner hatte es bald überſehen. Aber er trat nicht in bie Bremſe, ſondern ſchaltete und ließ den Fuß vom Gashebel. Oh, er konnte ſchon fahren! Wieder ruckte der Wagen an, und das Geſpräch ging auf andere Themen über. Leonie wollte brennend gern wiſſen, was die engliſche Re ⸗ gierung gezahlt, ob ſie ſich anſtändig gezeigt habe. Hinner kannte den Betrag nicht, aber er meinte, nach dem, was Boſſe an ſie alle ausgezahlt habe, hätten ſich die Engländer beſtimmt nicht lumpen laſſen. Noch einmal rollten die ganzen Geſchehniſſe vorbei, auch von der geglückten Expedition vor Dünkirchen ſprach Hinner, und Leonie war außer ſich, als ſie hörte, daß man die Kaſ⸗ ſette wieder ins Meer geworfen hatte. „Ja, was konnte der Käppen anderes tun? Im Ver⸗ trauen, Boſſe hat auch den Kopf darüber geſchüttelt, aber er hat ſich damit zufriedengegeben.“ „Was mag in der Kaſſette geweſen ſein?“ „Dokumente!“ entfuhr es Hinner. Im nächſten Augen⸗ blick ärgerte er ſich, denn Leonie ſagte raſch:„Sie haben die Kaſſette geöffnet?“ „Nein, bewahre... ich... ich meine nur.. weil die Kaſ⸗ ſette nicht ſchwer genug war. Beſtimmt war da kein Gold oder Silber drin.“ „Ach ſo!“ ſagte Leonie und dachte ſich ihr Teil.“ Herr Odo van Leuwen war ein großer, ſchlanker Herr mit vergeiſtigten Zügen, die ihn wie einen Gelehrten, abgeklärt, wirken ließen. Er war ſchon ſeit Jahren krank und konnte ſich wenig bewegen. Er empfing die Taucher ſehr herzlich und beglückwünſchte ſie zu ihrem großen Erfolg. „Alle Blätter waren voll davon!“ erzählte er.„Ich habe mir die Artikel herausſchneiden laſſen. Sogar Abbildungen hat man mir gebracht, und man kann Sie alle deutlich er⸗ kennen.“ „Es war die Arbeit unſeres Lebens, die uns im Innerſten befriedigt hat!“ erklärte Hinner aufrichtig.„Der Augen⸗ blick, wo ich das Ventil ſetzte und den Luftſchlauch und das Telefon einführte, war meines Lebens ſchönſter Augenblick. So froh bin ich noch nie in meinem Leben geweſen.“ „Wer verſteht Sie da nicht, lieber Handewitt! Vater Boſſe wird glücklich ſein. Wie geht es übrigens der kleinen Meike?“ „Ach, das iſt eine hübſche lütte Deern geworden!“ ſagte Hinner eifrig.„Ein lieber Blondkopf! Sie hält dicke Freund⸗ ſchaft mit uns, und immer, wenn wir zurückkommen, da krie⸗ gen wir einen Kuß von ihr. Das iſt Tradition“ entgegnete er ruhig,„mir geht es wie Ihnen, VUrheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 „Auch jetzt noch, wo ſie ſiebzehn Jahre alt iſt?“ lachte Herr van Leuwen. „Auch jetzt noch. Das heißt... wenigſtens das letzte Mal noch. Ob wir's uns weiter getrauen... ja, ich weiß nicht recht?“ Alle lachten herzlich bei ſeinem nachdenklichen Geſicht. „Ja, wie ſo die Menſchen ſind. Es könnte doch einer was dran finden, und wir wollen doch nicht die Deern ins Ge⸗ rede bringen“, ſchloß Hinner. * 0 — Die vier Taucher wurden umſorgt wie die Kinder. Das ganze Perſonal ging für ſie durchs Feuer. Sie wußten alle von dem Geſchehnls und hatten in der Zeitung die Nachrich⸗ ten darüber verfolgt. An Hinner hingen ſie ganz beſonders. Seine blonde Schönheit, ſein heiteres Lachen fing ſie ein, ob ſie wollten oder nicht, ſogar die brummige Krankenſchwe⸗ ſter, die Herrn van Leuwen pflegte, zeigte ein heiteres Ge⸗ ſicht, wenn er ins Zimmer trat. Sie genoſſen die Tage, wie ſie ſich boten. Zwiſchen ihnen und Leonie hatte ſich ein richtiges Kameradſchaftsverhältnis gebildet. Hinner behandelte Leonie wie ein kleines Mädel, nicht wie eine Dame. Aber ſeltſam, das gefiel dem ſchönen Mädchen. Sie tat ihm alles zuliebe, was ſie ihm an den Augen ab⸗ ſehen konnte. Immer beſſer gefiel er ihr, immer ſtärker wurde ihre Zuneigung. Ganz beſonders aber liebte Herr van Leuwen Hinner, denn er hatte immer Zeit für ihn und plauderte in ſeiner an⸗ regenden Art viele Stunden mit dem alten Herrn. Eines Tages fragte er ihn geradewegs:„Was fehlt Ihnen eigentlich, Herr van Leuwen?“ Der Kranke ſah ihn betreten an. Dann zuckte er die Achſeln.„Es iſt das Blut, Hinner. Eine Blutkrankheit... oder auch nicht. Die van Leuwen ſind ein altes Geſchlecht und haben immer wieder einander geheiratet, und das hat dem Blut nicht gut getan, es iſt ſchlecht, es iſt matt geworden und macht kraftlos.“ „Warum tun Sie dann nichts zur Erneuerung des Blu⸗ tes?“ fragt Hinner. „Das tue ich ja doch, aber.. es iſt wenig zu tun!“ „Sie eſſen ja auch nichts Geſcheites!“ erklärte Hinner ge⸗ radeweg„Das weichliche Zeug, das iſt doch nichts, damit können Sie doch keine Kräfte ſammeln!“ „Ja, aber der 7 8 „Der meint es gewiß gut. Ich an Ihrer Stelle würde es anders machen!“ „Wie denn, Hinner?“ „Das iſt ganz einfach, ich würde das eſſen, was ſchon ſo vielen geholfen hat. Ich kenne doch einen Doktor, der macht jetzt noch ein Jahr am Tropeninſtitut in Hamburg weg. Mit dem habe ich mich oft unterhalten. Und der hat mir erzählt, daß es ein gutes Mittel zur Bluterneuerung gibt.“ „Ja, ich weiß. Eine Bluttransfuſion, aber da müſſen die Blutgruppen zuſammenpaſſen. Mein Arzt verſpricht ſich nichts davon.“ „Das Mittel meine ich nicht. Ein ganz anderes. Wollen Sie es einmal probieren? Wir müſſen es natürlich ganz heimlich machen, denn die Schweſter meutert ſonſt und holt gleich den Arzt.“ Herr van Leuwen lächelte, er hatte keine Hoffnung mehr, aber Hinner zuliebe ſtimmte er zu. „Alſo gut, jeden Morgen, wenn Sie das läpperiſche Frühſtück hinter ſich haben und wenn die Schweſter zum Arzt geht, um ihren Bericht zu erſtatten, dann komme ich und bringe es Ihnen. Aber Sie müſſen es eſſen!“ „Ich will's probieren.“ ** Jeden Tag ſchlüpfte Hinner früh in die Küche, ſchäkerte mit der Köchin, einer netten alten Dame, und ließ von ihr die Medizin nach ſeinem Rezept zubereiten. Als Herr van Leuwen zum erſtenmal den Teller voll er⸗ hielt, da wollte er nicht ſo recht ran. Es ſah aus wie ein Tatarbeefſteak, ſchmeckte nach Knoblauch und allen mög⸗ lichen Gewürzen. Aber er zwang es ſich hinunter. Und das tat er alle Tage. Nach einer Woche hatte er das Gefühl, als wenn es ihm beſſer ginge, ein klein wenig Hoff⸗ nung erwachte in ihm. Er fragte Hinner, was es ſei, aber der ſchüttelte den Kopf. „Das ſage ich Ihnen erſt, wenn Sie wieder geſund ſind.“ „Ja, glauben Sie denn, daß mich das Mittel geſund machen kann?“ „Es tut's ja ſchon. Schauen Sie doch einmal in einen Spiegel Ihre Augen blicken ſchon ganz anders. Sie werden geſund. Wahr und wahrhaftig!“ Die Tage verſtrichen. Fortſetzung folgt. Donnerstag, 24. Dezember Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenruf. Fröhl. Schall⸗ platten. 11.30: Der Bauer ſpricht— Der Bau⸗ er hört. 12: Konzert. 14: Allerlei— von Zwej bis Drei! 15: Vor der Weihnachtstür. 16 Wir ſchmücken den Tanenbaum 17.30: Der Königswuſterhäuſer Landbote zündet die Lich⸗ ter an... 18: Weihnacht.(Glocken deutſcher Dome.) 19: Der Deutſchlandſender wünſcht ſeinen Hörern ein frohes Feſt! 20: Kleines Konzert am Heiligabend. 21: Weihnachtsan⸗ ſprache des Stellvertreters des Führers. 21.20. Luſtige Muſik. 23—24: Heut' ſoll niemand ein⸗ ſam ſein.... Eine beſinnliche Weihnachts⸗ ſtunde. Frankfurt 6: In dulci jubilo— Morgenſpruch. 6.30: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Was Ihr wollt, ſei euch beſchert. Wunſchkonzert. 11: Hausfrau, hör zu! 11.30: Landfunk. 11.45: Sozialdienſt. 12: Muſik für Alle! 14: Kinde⸗ lein, zart von guter Art. 15: Kinderfunk. 16: Weihnachtslieder hüben und drüben. 17: Kammerkonzert. 17.30: Die Fahrt in den Hei— ligen Abend. 18: Weihnachtsklänge. 18.10: Der Frankfurter Blindenchor ſingt. 18.45: Volks⸗ tümliche Weihnachtsmuſik.»): O du frohliche, o du ſelige 21: Weihnachtsanſprache des Stellvertteters des Führers. 21.20. n eiſche Dome läuten die Heilige Nacht ein! 22.40: Heilige Nacht. Stuttgart 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.30: Weih⸗ nachten in Tſingtau. 10.30: Buntes Schallplat⸗ tenkonzert. 11.30: Weihnachtliche Muſizier⸗ ſtunde. 12: Muſik für Alle. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 15:„Weihnachtslieder hüben und drüben“. 16: Wir ſchmücken den Tannen⸗ baum. 17.30:„Vor der Beſcherung— Schlüſ⸗ ſellochgucker“(Willy Reichert). 18:„Unſer ſchönſtes Feſt(Konzert). 20:„Nach der Beſche⸗ rung— vierhändig. 21: Weihnachtsanſprache des Stellvertreters des Führers. 21.20: „Deutſche Dome läuten die Heilige Nacht ein“. 2.30:„Horch, ein Schritt im Schnee“. * Freitag, 25. Dezember Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Heißa, heut iſt Weihnachtstag. 10.00 Es fällt ein Schein in alle Herzen. 10.45 Schallplatten. 11.00 Deutſche Dichter zur Weihnacht. 11.45 Dtſch. Seewetter⸗ bericht 11.30 Aus der Kinderecke. 12.00 Weih⸗ nachtskonzert. 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. 1300 Glückwünſche. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Das ſchwediſche Barkelquartett ſpielt. 15.30 Kinderfunkſpiel. 16.00 Zwei Meiſteropern. 17.00 Die Parade der Zinnſoldaten. 18.00 Melodien aus Nord und Süd. 19.40 Deutſchland— Sportecho. 20.00 Feſtliche Muſik. 22.00 Kurznachrichten. 22.05 Barnabas v. Geczy ſpielt. 2245 Deutſcher Seewetterbericht. 24.00—00.55 Wir bitten zum „Tanz. 8 Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Wetter, 08.05 09.00 Sendepauſe. 09.00 Kathol. Morgen⸗ feier. 09.30 Fröhliche Morgenmuſik. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Wie ſchön ge⸗ ſchmückt der feſtliche Raum. 11.15 Beethoven. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Pimp⸗ ſe ſingen. 15.00 Flockenleicht. 16.00 Muſik aus Dresden. 18.00 Muſik in der Dämmerung. 19.30 Aus unſerem Märchenbuch. 20.00 Wie es euch gefällt 22.00 Zeit. Nachrichten, Wetter⸗ und Sportbericht, anſchl. Schallplatten. 22.30 Barnabas v. Geezy ſpielt. 24.00—02.00 Der Freiſchütz. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit,. Wetter. 08.95 Bauer, hör zu. 08.25—09.00 Sendepauſe. 09.00 Katholiſche Morgenfeier. 09.30 Fröhliche Mor⸗ genmuſik. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Wie ſchön geſchmückt der feſtliche Raum. 11.15 Beethoven 12.00 Konzert. 13.00 Kleines Kapi⸗ tel der Zeit. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Pimpfe Rundfunk-Programm Dresden. 18.00 Muſik in der Dämmerung. 19.30 Aus unſerem Märchenbuch. 20.00„Wie es euch gefällt“. 22.00 Zeit. Nachrichten, anſchl. Schallplatten. 22.30 Barnabas v Geczy ſpielt * Samstag, den 26. Dezember 1936. Deutſchlandſender 06.00 Konzert. 08.00 Fröhliche Muſik. 10.00 Das Tor zum Licht. 10.30 Ständchen auf der Eisbahn 11.15 Deutſcher Seewetterbericht. 12.00 Konzert. 12.55 Zeitzeichen der Deutſchen Seewarte. 13.00 Glückwünſche. 14.00 Bunter Teller. 14.30 Der ſtille Klang. 15.30 Lauter bunte Sachen ſingen, tanzen, lachen! 17.00 Das Sternenlied. 18.00 Schöne Melodien. 19.40 Deutſchland⸗Sportecho. 20.00 Froher Tanz im Lichterglanz. 22.00 Wetter, Nachricht., Sport, anſchl. Deutſchlandecho. 22.30 Eine klei⸗ ne Nachtmuſik. 22.45 Deutſcher Seewetterber. Frankfurt 06.00 Konzert. 08.00 Zeit, Wetter- u. Schnee⸗ bericht. 08.05— 08.10 Sendepauſe. 08.10 Schu⸗ alles Gute für das Neue Jahr! Sonntag, den 27. Dezember 1936. Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert.—8.00 Der Bauer ſpricht. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Alles Echte iſt einfach. 10.45 Fantaſien auf der Wur⸗ litzer Orgel. 11.00 Gedichte. 11.15 Seewetter⸗ bericht. 11.90 Ständchen und Serenaden. 12.00 Konzert(12.55): Zeitzeichen.(13.00): Glück⸗ wünſche. 14.00 Kinderfunkſniel. 14.30 Alfred Cortod und Duſolina Giannini. 15.00 Muſik der Jugend. 16.00 Heiter und bunt zur Nach⸗ mittagsſtund. 17.00 Die hinter den Bergen. 18.00 Schöne Melodien. 19.40 Deutſchland⸗ Sportecho. Funkberichte. Sportnachrichten. 20.00 „Der Muſtergatte“ 21.00 Unterhaltungskonzert. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.20 Kana⸗ diſches Eishockey. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 bis 00.55 Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtands⸗ meldungen, Wetter- und Schneebericht. 08.05 Gymnaſtik 08.25-08.45 Sendepauſe. 08.45 Morgenmuſik. 09.00 Kath. Morgenfeier. 09.45 Bekenntniſſe zur Zeit. Land. 10.30 Chorgeſang. ben. 12.00 Konzert 14.00 Wichtige Verjährungsfriſten bei Jahresſchluß. 10.00 Unſer iſt dies 11.15 Gefährlich Le⸗ Kinderfunk. 14.45 Parteigenoſſen and Volksgenoſſen! Das Jayr 103 liegt henter uns. für unſer Volk und Vaterland. Die treue Kameradſchaft, die auf⸗ opfernde Arbeit eines ganzen Volkes wacen ſichtlich vom Segen der Vorſehung begleitet. Wir alle dürjen ſtolz ſein auf das Er⸗ ceichte im Bewußtſein, unſer kleines Ceil zu dem von der Welt bewunderten Aufſtieg unſeres Vaterlandes beigetragen zu haben. Ich dankee allen, die urch ihre treue Mitarbeit die Siele des Führers und der Bewegung unterflützt haben und hoffe, daß das Jahr 1937 uns in gleicher Weiſe in Kameradſchaft vereint, im Kumpf ant den weiteren Aufſtieg unſeres Volkes! Alleu Parteigcaojlen wi Vollksgenoſſen, die im Jahre 1036 ihre Pfucht taten, wünsche ic, eim frohes Weihnachtsfeſt und zugleich Heil Hitler! Ruppert, Kreisleiter 15.00 Deutſche Scholle. 16.00 Konzert. 18.00 Weihnachtsbaum— Weltenbaum! 18.30 Zwi⸗ Es war ein Jahr der Arbeit berts Forellenquintett. 09.00 Evang. Morgen⸗ feier. 09.45 Weihnachten im Felde. 10.00 Chorgeſang. 10,45 Weihnachtl. Welt. 11.00 Deutſche Weihenacht⸗Muſik. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 15.00 Unterm Lichterbaum. 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Dietrich Eckart zum Gedenken. 18.15 Im Sau— ſeſchritt durch beliebte Operetten. 19.00„Fah⸗ render Leute Chriſtnacht“. 19.50 Sportbericht. 20.00 Fröhliche Muſik aus Oper und Operette. 22.00 Zeit, Nachrichten, 22.15 Nachr. aus dem Sendebezirk, Wetter und Sport, Schneebericht. Stuttgart 06.0 Konzert. 08.00 Zeit. 08.05—08.15 Seude⸗ pauſe. 08.15 Schuberts Forellenquintett. 09.00 Evang. Morgenfeier. 09.45 Weihnachten im Felde. 10.0 Chorgeſang. 19.45 Weihnachtliche Welt. 11.00 Deutſche Weihenachtmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 15.00 Unterm Lich⸗ terbaum. 16.00 Froher Fun für alt und jung. 18.00 Dietrich Eckart zum Gedenken. 18,15 Im Sauſeſchritt durch beliebte Operetten. 19.00 Fahrender Leute Chriſtnacht 19.50 Die Nach⸗ wuchsfahrerprüfung auf dem Nürburgring. 20.00 Wir beſcheren. 22.00 Zeit, Nachrichten, anſchl. Zwiſchenprogramm. 23.30 Tanz unterm ſingen. 15.00„Flockenleicht“. 16.00 Muſik aus Nieines Feufletfon Beethovens unbekannte Werke Trotz der eifrigen Arbeit der zahlreichen Beethovenforſcher tauchen immer wieder unbe— kannte oder völlig vergeſſene Kompoſitionen Beetvohens auf, die in der Hauptſache, da es ſich meiſt um Bearbeitungen und größere Bruchſtücke eigener Kompoſitionen handelt, den Muſikhiſtoriker intereſſieren. In der letzten Zeit hat nun aber Dr. Wilhelm Heß-Win— terthur eine italieniſche Chorkantate Beetho— vens aufgefunden. die für Sopran, zwei Te⸗ nöre und Baß mit Klavierbegleitung geſchrie⸗ ben iſt und aus dem Jahre 1814 ſtammt. Heß vermag allein 46 unveröffentlichter Faſſungen von Volksliedern aus Beethovens Feder nach⸗ zu weiſen. Nürnberg wird 1937 Feſtſpielſtadt Das Nürnberger Opernhaus, das in ſeinen Innenräumen völlig neugeſtaltet und mit er⸗ leſenem künſtleriſchem Schmuck verſehen wurde und das ein Bühnenhaus mit den neueſten techniſchen Einrichtungen erhalten hat, wird Mitte Juni bis Mitte Juli 1937 Schauplatz der erſten Nürnberger Feſtſpiele ſein. Unter der Geſamtleitung von Generalintendant Dr. Maurach werden in einer Reihe feſtliſcher Auf⸗ führungen„Werke der Romantik“ geboten Vorgeſehen ſind Beethovens„Fidelio„Car! Maria von Weber„Der Freiſchütz“, Richard Wagner„Der fliegende Holländer“. Hans Pfitz⸗ ner„Der arme Heinrich“(unter perſönlicher Lichterbaum. 24.00—02.00 Nachtmuſik. 20.00 Un⸗ Nachrichten. ſchen den Jahren. 19.50 Sportbericht. terhaltungskonzert. 22.00 Zeit, Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer, hör'zu! 08.45—09.00 Sendepauſe. 09.00 Kath. Morgenfeier. 09.45 Kleine Klavierſtücke alter Meiſter, 10.00 Unſer iſt dies Land! 10.30—10.45 Badiſche Kompo⸗ niſten. 11.15 Menſchen ſchaffen Pferdekräfte. 12.00 Konzert.(13.00): Kleines Kapitel der Zeit. 13.50 10 Minuten Erzeugungsſchlacht. 14.00 Wir danken dem alten und grüßen das neue Jahr. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 5.00 Muſikaliſche Leckerbiſſen zur Kaffeeſtunde. 30 Freut euch des Lebens. 16.00 Muſik zur terhaltung 18.00 Hinter jedem Schwarzwald⸗ haus dehnt ſich eine Wieſe aus. 19.00 Hörſt du's ſingen, hörſt du's klingen? 19.40 Turnen und Sport— haben das Wort. 20.00 Großer bun⸗ ter Abend. 22.00 Zeit Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Nachtmuſik. ** Montag, den 28. Dezember 1936. Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf. Wetter für die Landwirtſchaft. Anſchl.: Fröhlicher Wochen⸗ 0 Leitung des Komponiſten). Johann Strauß „Die Fledermaus“ und„Der Zigeunerbaron“, Millöcker„Der Bettelſtudent“ und an zwei Abenden Schillers„Wallenſtein“⸗Trilogie in neuer Inſzenierung. Im September folgt dann die feſtliſche Aufführung der„Meiſterſinger' im Rahmen des Reichsparteitages. Eine„Stadt der Dichter“ Neben dem Dorfe Thomas Beach an der kaliforniſchen Küſte iſt eine kleine Stadt ent⸗ ſtanden, die ausſchließlich von Dichtern und Schriftſtellern bewohnt wird. Den Baugrund und den größten Teil der Baukoſten für die Häuſer hat eine Stiftung zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Jedes Haus ſteht inmitten eines park⸗ ähnlichen Gartens, ſo daß jeder der 500 Ein⸗ wohner die Illuſion hat, in völliger Abge⸗ ſchloſſenheit zu leben Unbekannte Meiſterwerke von Lukas Cranach entdeckt Im Kunſthiſtoriſchen Muſeum in Wien konnten zwei wertvolle Oelgemälde von Lukas Cranach wiederentdeckt werden. auf denen Chriſtus als Schmerzensmann und die Mater Doloroſa dargeſtellt ſind. Merkwürdig iſt die Vorgeſchichte dieſer Bilder, die aus der Zeit zwiſchen 1520 und 1530 ſtammen. Sie ſind auf der Rückſeite zweier Tafeln mit Adam und Eva gemalt. die bis vor 25 Jahren im Wiener Kunſthiſtoriſchen Muſeum ausgeſtellt waren. Urſprünglich waren es die Flügel eines gro⸗ ßen Altars. deſſen Mittelſtück heutet nicht mehr vorhanden iſt. Schüler bevorzugen das Klavier. Das badiſche Miniſterium für Kultus und Unterricht leitete eine Umfrage durch die Volksſchulen und höheren Lehranſtalten bis zur vierten Klaſſe, um zu erfahren, ob bei Schülern, die bisher noch nicht auf einem In⸗ ſtrument ſpielen, Freude an der Erlernung eines ſolchen beſtände. Das Ergebnis war, daß ſich 717 Schüler Klavier, 460 Handharmo⸗ nika, 355 Geige, 160 Zupfinſtrumente, je 27 ein Blechblasinſtrument bezw. die Trommel, 9 ein Holzblasinſtrument und 6 das Cello wünſchten. Bibliographie des Auslandsdeutſchtums. Mit dem Beginn des Jahres 1937 wird der bisherige Schrifttumsanzeiger„Neues Schrift⸗ tum“ in der Zeitſchrift des Deutſchen Aus⸗ landsinſtituts Der Auslandsdeutſche“ zu einer zuſammenfaſſenden„Bibliographie des Auslandsdeutſchtums“ umgeſtaltet, die das geſamte deutſch⸗ und fremdoͤſprachige Schrift- tum zur Kunde des Auslandsdeutſchtums und in Auswahl die wichtigſten Werke zur Aus⸗ landskunde laufend verzeichnen ſoll. Zu die⸗ ſem Zweck wird die Bibliographie in jedem Heft des„Auslandsdeutſchen“ einen Bogen eigener fortlaufender Seitenzählung umfaſ⸗ ſen, ſodaß die einzelnen Nummern, ergänzt durch ein Regiſter, jeweils zu einem Jahres⸗ band vereinigt werden können. Dieſer neu⸗ geſtaltete Schrifttumsanzeiger, der auch als Sonderdruck abgegeben wird, wird die einzige vollſtändige und fortlaufende Bibliographie des Auslandsdeutſchtums darſtellen. 13 Bilder waren gefülſcht. Auf einer Gemälde-Verſteigerung im Haag (Holland) ſtellte es ſich heraus, daß dreizehn von den zum Verkauf angebotenen Bildern gefälſcht waren Es handelt ſich um Meiſter wie Masdag, Mauve, Gabriel. Der Verſteige— rungsleiter mußte die angefochtenen Gemälde anfang.(07.00): Nachrichten 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer bört! Anſchl.: Wetter. 12.55 Konzert.(12.55): Zeitzeichen. (13.00): Glückwünſche. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter. Börſe, Programmhinweiſe. 15.15 Muſikaliſche Koſtbarkeiten 15.45 Geſchichte im Abriß. 16.00 Muſik am Nachmittag(16.50— 17.00): Eine Reiſe in die weite Welt. 17.50 Muſizierſtunde der Hitler-Jugend. 18.20 Der Dichter ſpricht. 18.40 NS.⸗Schweſtern bei der Arbeit. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchland⸗ echo. 20.00 Kernſpruch Anſchl.: Wetter und Kurznachrichten. 20.10 Barnabas von Geczy dem Sendebezirk, Wetter, Sportbericht. 22.20 Worüber man in Amerika ſpricht. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik 22.45 Seewetterbericht 23.00 bis 24.00 Es meldet ſich zur Stelle die ultra⸗ kurze Welle! Frankfurt 06.00 Wohlauf, die Luft geht friſch Mor⸗ genſpruch. Gymnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik zur Frühſtückspauſe. 09.30 Nach⸗ richten. 09.45—11.00 Sendepauſe 11.00 Haus⸗ frau, hör zu! 11.15 Programmanſage, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Schloßkonzert.(13.00): Zeit. Nachrichten, Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter, Schneebericht. 14.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.10 Bunter Kehraus 1936 im Wunſchautomat. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 15.45 Unterhaltungskonzert. 16.45 Erzähler unſerer Zeit. 1700 Muſik für Violine und Klavier. 17.30 Neujahrsbrauch in der Eifel. 18.00 Fröhlicher Alltag. 19.00„Und was haben Sie bekommen?“ 19.40 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 19.55 Wetter, Sonder⸗ wetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirt⸗ ſchaftsmeldungen, Programmänderungen. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10„Hänſel und Gretel“. Stuttgart 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Waſ⸗ ſerſtandsmeldungen 08.05 Wetter. 08.10 Gym⸗ naſtik. 08.30 Konzert. 09.30 Winterſport— nicht nur für die Jugend. 09.45— 11.30 Sende⸗ pauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Schloßkon⸗ zert.(13.00): Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 „Was ihr wollt“. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmittag.(16.50): 10 Minu⸗ ten wird erzählt. 17.45 Was iſt denn los mit meiner Brille..“ 18.00 Fröhlicher Alltag. 19.45 Und wieder geht ein Jahr zu Ende. 20.00 Nachrichten. 20 10 Mit Singſang und Klingklang dem neuen Jahr entgegen. 21.20 as mit uns ringt, wie iſt das groß.. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter, Sport. 22.20 Wo⸗ rüber man in Amerika ſpricht. 22.30 Nachtmuſik. N Dienstag, 29. Dezember 1936 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel. Anſchl.: Schallplatten. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Blühende Zimmerpflanzen im Winter. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwunſche. 13.45 Nachrich⸗ ten. 14.00 Allerlei von zwei bis drei! 15.00 Wetter, Börſe uſw. 15.15 Heitere Geſchichten um Mutter und Kind. 15.45 Schallplatten. 16.00 Muſik am Nachmitag. 18.00 Das deutſche Lied. 18.40 Das deutſche Frauenwerk! 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchland⸗ Echo. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Barnabas von Geezy ſpielt. 21.10 Rothſchild ſiegt bei Water⸗ loo. 22.00 Wetter, Nachrichten uſw. 22.30 Klei⸗ ne Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00 Zum Tanze erklingen die Geigen. Reichsſender Frankfurt 8.00 Zeit, Waſſerſtandsnachrichten. 8.05 Wet⸗ ter. Schneebericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Werks⸗ konzert. 9.30 Schrammelmuſik. 11.15 Pro⸗ grammanſage, Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Wetter uſw. 14.10 Nach Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt. ſeid bei Frau Muſica zu Gaſt. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Das deutſche Lied. 16.00 Unterhaltunagskonzert. 17.30 Märchen für Erwachſene. 18.00 Konzert. 19.00 Glaube und Brauch in den 12 heiligen Nächten zwi ⸗ ſchen den Jahren. 19.30 Kampf dem Verderb. 19.40 Wetter uſw. 19.45 Die eiſerne Rofe. 20.00 Zeit. Nachrichten. 20.10 Tanzabend. 22.00 Zeit. Nachrichten. 22.15 Weter uſw. 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24.00 02.00 Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtandsmeldung 8.05 Weiter, Bauernfunk. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſit am Morgen. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Muſikaliſche Kurzweil. 14.00 Allerlei von zwei bis drei! 15.15 Von Blumen und Tieren 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.45 Die eiſerne Roſe. 18.00 Konzert. 19.00 Zauber der Stim- me. 19.45 Hitler⸗Jugendlager im Winter. 20.00 Nachrichten. 20.10 Barnabas v. Geczy ſpielt 21.00„Wie es euch gefällt!“ 22.00 Zeit. Nachr ichweres Ernloſſong ungſſick in einer mexikaniſchen Kohlengrube.— Bisher 39 Tote geborgen. 5 Eagle Paß(Texas). 23. Dez. In dem benachbarten mexikaniſchen Ort Nuevs Roſita ereignete ſich in dem Schacht einer dortigen Kohlenzeche eine ſchwere Exploſion. Bisher wurden 39 Leichen geborgen. 35 Bergmänner ſind zum Teil ſchwer verletzt worden. Ein fünftes Flugzeugunglück in USA. Ne w York, 24. Dez. Bei Dallas(Texas) ſtürzte am Mittwoch kurz nach dem Aufſtieg zu einem Verſuchsflug ein Paſſagierflugzeug ab. Zwei Beſatzungsmitglieder ſowie drei Fluggäſte, darunter der Generaldirektor der Flugzeug⸗ geſellſchaft, der die verunglückte Maſchine ge⸗ hörte, wurden getötet. 5 Dieſer Unfall iſt der fünfte. von dem die amerikaniſche Luftfahrt innerhalb ganz kurzer aus der Verſteigerung zurückziehen. Zeit betroffen wurde. — K 1 1 e 1 0 . 6 3 1 1 1 3 e 2 kt. 10 55 * 3 et 1 W en 5 int 7 m⸗ 0 5* 00 1 11 cr 5 1 * 1 r 4 ein 5 I en el T 8 16 15 5 U 1 1 te, 0 S Winterſport⸗Anzug für funge Mädchen. Zur langen blauen Hoſe eine bunt karierte Bluſe, die offen oder geſchloſſen zu tragen tſt. Ullſtein⸗Schnitt B- 2406 und M 2546 Skianzug aus dunkelbraunem Wollſtoff in einer neuen An⸗ knöpfform. Die Hoſen laſſen ſich lang oder als Knickerbocker tra⸗ gen. Ullſtein⸗ Schnitt v 3169 Ohen rechts: Der Anzug zum Spaziergang im Schnee. Kurzer Hoſenrock aus meliertem Sport⸗ ſtoff und Sportjacke aus Schotten⸗ ſtoff. Ullſtein⸗Schnitt B-F 2384 Skianzug in der praktiſchen Mach; art mit vorn verdeckt knöpfender Jacke und langen Hoſen. Die Jacke hat rückwärts Gurtteile. Ullſtein⸗Schnittmuſter V 3168 Ne Winterſport hat ſich in den lezten Jahren eine ſo große Anhängerſchaft erobert, daß die Mode ſich bei ihren neuen Vorſchlägen auf die Er⸗ fahrungen vieler Ski⸗Amazonen ſtützen kann und es nicht nötig hat, nur die Gebote einzelner, noch dazu oft modefeindlicher Sportfanatiker in Betracht zu ziehen. Unpraktiſches zu bringen wäre ſinnlos, aber Zweckmäßiges in neuer Art braucht man nicht abzulehnen. Der lange dunkelblaue Norweger⸗ Anzug iſt trotz ſeiner unbeſtreitbaren Vorzüge nicht das einzige Richtige. Die verſchiedenſten Kombinie rungen von Hoſen und Jacken machen ihm den Rang ſtreitig. Zugleich bringen ſie fröhliche bunte Farben in das Allzuſachliche des Nur⸗Nützlichen. Wer in einſamer Weite ſeine Spur durch jungfräu⸗ lichen Schnee zieht, mag anders denken, das ver⸗ gnügte Rudel am Übungshügel freut ſich über eine ſonnengelb leuchtende Jacke zur braunen Hoſe, über einen roten Pullover zum blauen Anzug. Hier hat man noch Zeit, die bunten Bauernkaros der flanel⸗ lenen Sporthemden mit kritiſchen Blicken auf ihre Muſterechtheit hin zu würdigen und ſich eingehend jede Einzelheit am Anzug eines Neuhinzugekom⸗ menen zu betrachten. Man debattiert, ob ſich die Reißverſchlußtaſchen aus Kalbfell am Schulter⸗ riemen bewähren, und findet bald ſelbſt heraus, wie gut breitkrempige Schirmmützen gegen Sonnen- blendung ſchützen. Daß Gelb und Rot ſo beliebt ſind, erklärt ſich aus ihrer gleich ſtarken Wirkung bei lachendem Sonnenſchein wie bei dem nun leider Für den Hallenſport, zum Eislauf oder zum Rollſchuhlauf ein ſaumweites Pr öklefd auz Wollſtoff oder Samt mit vorderem Knopf. ichluß. Ullſtein⸗Schnittmuſter K 7211 mal mindeſtens ebenſo häufigen weißgrauen Nebel, der das ſonſt ſ zünftige Weiß der Hirten⸗ lodenanzüge beiſpielsweiſe manchmal ſchon auf kurze Entfernung verſchluckt Statt einer Jacke vom gleichen Stoff gibt es neuerdings Anzüge mit bluſenartiger Oberpartie. Die Hoſe wird angeknöpft, um das Herausrutſchen zu verhüten. Dem alten Streit— hie lange und hie kurze Beinkleider!— machen die neuen, auf zweierlei Weiſe zu tragenden 9* Hoſen ein Ende. Sie haben unten Strickbündchen, die es ermöglichen, ſie ſowohl als lange Überfallhoſe wie auch als kurze Knickerbocker zu tragen. Schneegamaſchen ſchützen dann die Beine. Bei Touren gehört über den Anzug eine Windjacke oder eine Windbluſe aus Popeline oder Seide. Die Tourenläuferin braucht ſtets mehrere Häute übereinander, um ſich dem Wechſel bei Aufſtieg und Schußfahrt draußen ſowie der wärmeren Temperatur in der Gaſtſtube während einer Raſt unterwegs anzupaſſen. Sportlich, wie die Skifahrerin, geht auch die Spaziergängerin im Winterkurort. Rockhoſen, ein warmer, farblich⸗luſtiger Pullover und eine Jacke aus decbem Wollſtoff im Plaidmuſter, oder aus leuchtend⸗farbigem geripptem Velvet, machen ihr das Stapfen durch den Schnee zum ungetrübten Genuß. Ganz andere Wünſche hat die Eisläuferin für den Freiluft⸗ und Hallenſport. Sie verlangt ein ſchlank anliegendes Kleid, das ihre ge⸗ ſchmeidigen Körperbewegungen zur rechten Geltung bringt und durch einen am Saum ſehr weiten Rock die Figuren der Pflicht und ihrer Kür wohlaefällig unterſtreicht. M. Cl. Ichnee, zonne und... Wolle! Als der berühmte Kunſthiſtoriker Winckel⸗ mann von etwa 150 Jahren über die Alpen⸗ päſſe fuhr, ließ er die Vorhänge ſeines Reiſe⸗ wagens herab, um nicht in die grauſige Schnee⸗ und Eiswelt blicken zu müſſen. Unſere heutige Generation— vom Schulknirps ois zur reif⸗ ſten„Jugend“— ſucht den Winter mit all ſei⸗ nen rauhen Freuden auf, wo immer ſie ſeiner nur habhaft werden kann. Seit geraumer Zeit ſchon iſt ſogar eine Abkehr vom Sommerurlaub und deſſen Verlegung in die Wintermonate zu vermerken, und es liegen genügend ärztliche Feſtſtellungen vor, welche die Wirkung einer ſolchen winterlichen Erholungsreiſe in prickeln⸗ der Schneeluft und ſtrahlender Winterſonne geſundheitlich weit höher ſtellen als den Ur⸗ laubsaufenthalt an der See oder im Gebirge. Wir wollen darüber nicht richten, ob dies oder jenes vorzuziehen ſei. Unendlich viel kommt es auf die innere Bereitſchaft zum rück⸗ haltloſen und freudigen Genießen an, und wohl jeder hat es ſchon an ſich erfahren, daß ihm ein Aufenthalt in einem ſimplen Bergdörflein in froher Kameradſchaft geſundheitlich mehr bot, als das langweile. Abſitzen ſeiner Ferien⸗ wochen in einem mondänen Badeort. b Zu jenen Bedingungen, die uns ſo recht Froh⸗ ſinn und Freude beim Genuß unſerer kargen Winterſporttage vermitteln, gehört unzweifel⸗ haft die ſportgerechte und dabei modiſch ein⸗ wandfreie Ausrüſtung. Hier bietet die Strick⸗ und Wirkmode gerade in der heurigen Saiſon unglaublich viel Hübſches und Zweckmäßiges. Ihre Herrſchaft beginnt ſchon bei der Reiſe: Die entzückenden Jerſeykleider— ſei es eintei⸗ lig oder in der beliebten Weſtenfaſſon— ſind die ideale Reiſekleidung, die ſich nicht drückt immer friſch ausſieht und auch im Geſellſchafts⸗ oder Frühſtücksraum des Sporthotels aute Fi⸗ gur macht. Für die Hüte gibt es neuerdings Winterdirndl aus Jerſey, die ein⸗ unglaublich ſchicke Paßform aufweiſen. Dirndldeſſins ſind auch für die neuen flauſchigen Strickweſten be— liebt, deren breite Revers ungemein kleidſam ausſehen. Eine ganz neue Note bringen die geſtrickten Winterſportweſten mit ganzen Vor⸗ derteilen aus Leder oder Duvetine ins modi. ſche Bild und ſind dazu berufen, ſich die Sym⸗ pathie nicht nur der ausübenden Sportler und Sportlerinnen, ſondern aller Freunde ſchicker Einfachheit zu erobern. Auch der Eislaufſport ſteht ſeit geraumer Zeit im Zeichen des Jerſeykleides, das— leicht und dabei doch wärmend— die hygieniſch vor⸗ teilhafteſte Löſung ſelbſt für den längſten Auf⸗ enthalt auf der blitzenden Eisfläche darſtellt. Wie flott die Linienführung dieſer modernen glockig gehaltenen Kleidchen iſt und wie harmo⸗ niſch der ſchmiegſame Wirkſtoff bei den gleiten den Bewegungen der Trägerinnen fällt, weiß jede ausübende Sportlerin wohl zu Sie werden rückwärts dicht am kleinen Kleid⸗ ſchätzen. Einen weſentlichen Teil der unbeſchwerten, herrlichen Urlaubsſtimmung haben die weißen Ferientage natürlich auch der abendlichen Ge⸗ ſelligkeit im Hotel oder dem gemütlichen Hüt⸗ tenzauber zu danken. Da iſt es wieder das moderne Jerſeykleid, gewöhnlich in intereſſan⸗ tem Reliefmuſter, hauptſächlich als Kaſackkleid, welches der Dame aus jeder Verlegenheit hilft und das anſpruchsloſeſte an Unterbringung im knappen Gepäck bildet. Dieſelben Dienſte leiſtet einer der gutſitzenden modernen Jum⸗ per, die mit einem Jerſeyrock kombiniert, in ieder Situation gleich„angezogen“ wirken. ———.——ͤ Ausſchnill-Ideen an Kleidern und Bluſen „Hochgeſchloſſen“ iſt jetzt die Mode-Parole, und ſo einfach ſie klingt, ſo ſchwierig iſt ſie doch zu befolgen. Oft begnügt man ſich mit dem Auf⸗ und Einheften von hellen Garnierungen in weiß, roſa, hellblau, hellgrün und lila, doch erſtrebt man außer dieſen bekannten Gegen⸗ ſätzen in Farben und Material aus dem Kleid⸗ ſtoff hergeleitete Ausſchnitt⸗Ideen, die eine ausgezeichnete Wirkung ergeben können. Dann nämlich, wenn man ſich wirklich Mühe gibt. Originelles zu ſchaffen. Da wir Frauen ja gerne ſparſam wirtſchaf— ten und immer wieder verſuchen, Vorhandenes zu moderniſieren, denken wir zuerſt an die dunklen Wollſtoffkleider mit den Revers aus dem Kleidmaterial, die wir am liebſten anzie⸗ hen. An ihnen bleibt ein kleiner, ſpitzer Aus⸗ ſchnitt übrig, der ſchmucklos gelaſſen, das Kleid unſcheinbar wirken ließe. Füllt man ihn jedoch mit einem flottgebundenen leuchtendfarbenen Samt⸗ oder Lamsſchal, der im Nacken eingehef⸗ tet wird, dann haben wir ſchon eine recht ge— fällige Löſung gefunden. Wenn uns dieſe Idee langweilig geworden iſt, knöpfen wir die Kleid— revers übereinander und laſſen aus dem Um⸗ legekragen vorn zwei kleine weiße Pikee⸗Ecken herausſchauen. Farbige Ecken dieſen Formats ſehen am beſten aus, wenn man gleichzeitig den Gürtel aus demſelben Stoff anfertigt. Leder und Samt ſind am geeignetſten dazu. Gewickelte Kleidoberteile, die jede einiger⸗ maßen ſchlanke Frau tragen kann, werden oben ſo reichlich zugeſchnitten, daß die übrigbleiben⸗ den Enden der Vorderteile ſich um den Nacken drapieren laſſen, ſeitlich durch einen Einſchnitt gezogen und dann geknotet werden. Manchmal iſt der Kleidausſchnitt ſo dicht anliegend, daß Reihfältchen als Abſchluß, mit einem Klip ge⸗ halten, ebenſo vorteilhaft kleiden wie ein ſchmaler, gereihter Vordereinſatz aus dem Kleidſtoff, den man an beiden Seiten mit far⸗ bigen Knöpfen ſchließt. Auch ein innen dem winzigen Ausſchnitt eingehefteter ſchmaler bun⸗ ter Seidenſtreifen wird dazu paſſen— die Knöpfe, mit denen man den rückwärtigen Schlitz ſchließt, können dann mit dem gleichen bunten Stoff bezogen werden. Straßknöpfe benutzt man nur zum Nachmittagskleid. und in dieſem Falle würde dann der eingeheftete Streifen aus Me⸗ talſtoff beſtehen können. Aus den welligen Kra⸗ gen entſtanden ſind die Garnierungen aus dunklem Samtband am wollenen Tageskleid ausſchnitt befeſtigt, ſtreben an den Schultern, nur loſe aufgeheftet, ein wenig auseinander und treffen ſich vorn in drei oder vier loſen, vübereinanderfallenden Schluppen. Beliebt ſind kleine, aus dem Kleidſtoff gefer⸗ tigte und im Zuſammenhang mit Vorder- und Rückenteilen geſchnittene Stehkragen, die oben in zwei vordere und zwei rückwärtige Spitzen auslaufen. Die vorderen kann man noch mit einer farbigen, ſchmalen und kleinen Schleife beliebiger Farbe zuſammenhalten. Hochgeſchloſ⸗ ſene Kleider neueſter Prägung ſind mit ge⸗ ſtanzten Metallpunkten und Sternchen ver— ziert, die ſich ſo vielfältig gruppieren laſſen, daß man ſie verſuchen ſollte. Die geſtärkte Wäſche hat eine unheilvolle Zu⸗ neigung zu dem Bügeleiſen. Es klebt förmlich daran! Das wollen wir ihm ſchon austreiben. Der Stärke wird nach dem Durchkochen— ſie muß nämlich wirklich gut kochen, ſonſt kleiſtert ſie das Gewebe zuſammen— etwas Salz zuge⸗ ſetzt, und nun bleibt ſie nicht am Eiſen hängen, bekommt außerdem noch einen zarten Glanz. * Ihre aufgehängte Wäſche friert bei Kälte nicht, wenn ſie die Wäſcheleine vorher in einer ſtarken Salzlöſung ausgekocht haben, behandeln Sie ebenſo die Klammern! * Weiße Wäſche, die gelb geworden iſt weichen Sie über Nacht in einer Miſchung von Waſſer und weinſaurem Kali: ein Eßlöffel auf 4 Liter Waſſer ein und waſchen Sie danach die Wäſche wie üblich. Sie wird die häßlich gelbe Farbe in eine weiße tauſchen. Don allen Bräuchen und Aberglauben Das Ausklingen des alten Jahres iſt ſeit leher als bedeutungsvoll und vorbeſtim⸗ mend für den Verlauf des nächſten Jahres empfunden worden, und der Tag Silveſter, ſo benannt nach einem Papſt des frühen Mittelalters, bringt in hohem Maße den Wunſch der Menſchen zum Ausdruck, einen Blick in die Zukunft zu tun. Das lebhafte Verlangen, vom Schickſal eine Frage be⸗ antwortet zu bekommen, hat ſeinen Nieder⸗ ſchlag in zahlreichen Gebräuchen gefunden. Fromme Leute ſtechen aufs Geratewohl mit einer Nadel in die Blätter der Bibel, und die zufällig aufgeſchlagene Seite ver⸗ kündet ihnen dann Freud oder Leid für das kommende Jahr. In vielen Gegenden läßt man Lebenslichter ſchwimmen. Für jeden 1 wird ein kleines Stückchen icht in eine Nußſchale geſtellt und die Nußſchale in ein Waſſerbecken geſetzt. Dar⸗ aus, wie die Schiffchen zueinander ſtreben oder ſich meiden, ſchließt man auf Zu⸗ neigung oder e der betreffenden 3 und das plötzliche Erlöſchen eines ichtes bedeutet den baldigen Tod. Weit verbreitet iſt das Bleigießen am Silveſter⸗ abend. In der Gegend von Brünn iſt das „Glücksgreifen“ üblich. Man ſtülpt Töpfe über verſchiedene Gegenſtände und läßt * Perſon einen Topf aufdecken. Wer ein eldſtück hervorholt, wird das ganze Jahr über reichlich Geld beſitzen, ein Stück Brot deutet darauf, daß man nicht zu hungern braucht. Greift man aber den Kamm, dann muß man ſich auf ein Unglück gefaßt machen. Im Leben des Landmannes ſpielt das Wetter eine große Rolle. Um darüber ſchon vorher Aufſchluß zu bekommen, ſticht er ein Meſſer in einen Laib Brot und läßt es eine Weile darin ſtecken. Je nachdem, ob die Klinge nachher feucht oder trocken iſt, deutet das auf Regen oder Trockenheit. In Belgien muß das zuletzt aufgeſtandene Kind den Geſchwiſtern etwas von ſeinen Spielſachen abgeben, und in der Schweiz, wo dieſer Brauch mit einigen Abwand⸗ lungen ebenfalls üblich iſt, drückt man der Arbeiterin, die als letzte in die Fabrik kommt, eine Puppe, den ſogenannten„Sil⸗ veſterbalg“ in den Arm. In ganz Deutſchland, in Holland, Oeſter⸗ veich und in der Schweiz zieht am Silveſter⸗ und Neujahrstag die Schuljugend in ſcherz⸗ haften Vermummungen im Dorf herum, begleitet von Muſik⸗ und Lärminſtrumenten und wird gaſtlich mit kleinen Geſchenken in allen Häuſern aufgenommen. Was man am Silveſterabend ißt und trinkt, iſt gleichfalls nicht ohne Vorbedeu⸗ rung. Fiſchſpeiſen ſind ſehr beliebt, be⸗ ſonders Karpfen, die im nächſten Jahr vor Unglück ſchützen ſollen. Die Schuppen muß man im Geldbeutel bei ſich tragen, damit man nie Mangel an Kleingeld hat. Schweinefleiſch bringt ebenfalls Glück, das Schwein gilt ja im allgemeinen als Glücks⸗ ſymbol. Man ißt Mohnſpeiſen in Branden⸗ burg, Schleſien und Steiermark, Herings⸗ ſalat in Württemberg und Pfannkuchen in Berlin. Von den Getränken iſt der Sil⸗ veſterpunſch unerläßlich. Im Sächſiſchen Erzgebirge findet man häufig den merkwürdigen„Glücksſprung“. Fünf Minuten vor Mitternacht ſteigt man auf Tiſche und Stühle und ſpringt beim letzten Glockenſchlag herunter, wobei man die Worte ſpricht:„Grüß dich Gott, du neues Jahr! Viel Segen, Fried und Glück, das bringſt du doch wohl mit.“ Vom Turm aus wird das neue Jahr mit Muſik begrüßt. Der Neujahrstag war ſchon bei den älte⸗ ſten Völkern ein Feſt der Freude. Die Kirche konnte das heidniſche Feſt nicht aus⸗ rotten und nahm es ſchließlich unter die chriſtlichen Feiertage auf. Am 1. Januar beſuchen ſich Verwandte und Freunde und beglückwünſchen ſich gegenſeitig. Die Sitte der Neujahrsgeſchenke war bis ins 16. Jahr⸗ hundert überall in Deutſchland verbreitet und iſt jetzt noch vereinzelt anzutreffen. In Holland ſchenkt man ſich überzuckerte er und vergoldeten Kräuterkuchen, in ngland und Frankreich Orangen. In 9 laufen am Neujahrstage ganze örfer auf dem Eiſe Schlittſchuh, in Schles⸗ weg⸗Holſtein findet das ſogenannte„Eis⸗ boſſeln“ ſtatt. Wie der Silveſtertag iſt auch das Neu⸗ jahrsfeſt reich an Vorbedeutungen. Wer ſich im neuen Jahr nicht erkälten will, muß ein reines Hemd anziehen, wer viel Gold er⸗ werben will, muß gelbe Rüben eſſen, und wer vom neuen Jahr Silber begehrt, läßt ſich zu Mittag Weißkraut auftiſchen Süße Speiſen bringen ein frohes Gemüt, und Goldſtücke im Waſchwaſſer Geſundheit. Wer ſich Erfolg in ſeiner Arbeit wünſcht, muß ſein Handwerkszeug für kurze Zeit am Neu⸗ —— er— jah in die Hand nehmen, und eine reiche Ernte kann der erwarten, der Ge⸗ treidekörner in ſeine Taſchen tut und in der Kirche darin herumkramt. In der Schweiz feiert man außer dem Neujahrstag ſelbſt noch den 2. Januar als Berchtelitag. Er iſt der Gattin Wodans, der Berchta, geweiht und geſtaltet ſich zu einem wirklichen Volksfeſt. Die Kinder ſammeln in den Häuſern die„Stuben⸗ hitzen“, kleine Geldgeſchenke für die Heizung der Zunft⸗ und Geſellenſtuben, und ſie ſelbſt werden mit illuſtrierten Neujahrsblättern beſchenkt. Mittags ſetzt man ſich dann zum „Berchtelimahl“ zuſammen und iſt nach Herzensluſt vergnügt. Gedanken um den Silveſterulk Ein nachdenkliches und etwas boshaftes Sprichwort behauptet:„Schadenfreude iſt die ſchönſte Freude“. Iſt das nicht ein ſchlechtes Zeichen für den menſchlichen Charakter? Scheint es nicht etwas un⸗ natürlich, daß man ſich dann am meiſten ſchehs wenn dem andern irgend etwas ge⸗ chehen iſt? Solche Fragen laufen letzten Endes immer darauf hinaus, daß man ſich erſt einmal überlegen, daß man erſt einmal klarſtellen 7 5 was wirklich Schaden⸗ freude iſt. Denn es gibt verſchiedene Schadenfreuden, wie es verſchiedene Schäden ibt. Und die harmloſen Schäden ſind ur⸗ omiſch, während die ſchlimmen— nun, wirklich nicht zum Freuen ſind. Der ganze Welterfolg der großen amerikaniſchen Komiker iſt erklärlich nur aus der kind⸗ lichen Freude der Menſchen, wenn dem Nachbarn eine Schlagſahnentorte ins Ge⸗ ſicht fliegt oder wenn er bei der lyriſchen Liebeserklärung über ſeine eigenen Füße ſtolpernd auf den Teppich fällt. Wenn der Gliederpuppe Menſch irgend etwas zuſtößt, was nicht in den Augenblick paßt, wenn das Pathos durch das Lächerliche unterbrochen wird, die Traurigkeit durch das Groteske, dann freut ſich der Zuſchauer, dieſes große Kind. Aber am allermeiſten freut Hochgenuß, als wenn ſte dem Vater mal heimlich eine Bürſte unters Laken legen! Und der Vater weiß ganz genau, daß er in ſolchen Momenten Humor haben muß, denn ſonſt macht er ſich lächerlich. Das Hereingelegtwerden, vorausgeſetzt, daß es in gutartiger Weiſe geſchieht, iſt nämlich eine der großen Proben für unſeren Humor. Wehe dem, der grämlich wird und ſauer, wenn er erkennt, daß er gefoppt worden iſt! dal Lächerlichen des Gefopptwerdens, das alb ſo ſchlimm iſt, geſellt ſich dann noch die wirkliche Lächerlichkeit des„Keinen⸗Spaß⸗ verſtehen⸗könnens“. Wie innig die Men⸗ ſchen, die Großen und die Kleinen, das Foppen lieben, beweiſt die Tatſache, daß es zu gewiſſen Jahreszeiten Sitte iſt, ſich gegenſeitig anzuulken. Es wäre töricht, dieſe Sitte albern ſchelten zu wollen. Denn in ihrer Weiſe iſt das„Ulk⸗Spiel“ ein recht geſundes und menſchliches Spiel. Es warnt die Auf⸗ geblaſenen, allzu überlegen zu ſein, denn auch ſie fallen herein, es weckt die ſchlum⸗ mernden Kindlichkeiten. In den grauen Alltag wird mit einer gewaltigen Spritze etwas bunte Phantaſie und etwas Humor eſpritzt, und ſo eine kleine Injektion önnen wir alle brauchen. Alſo, Parole für Silveſter: Nicht ärgern! Ruhig mal aus der großen Höhe unſerer Allwiſſenheit und unſerer grenzenloſen Ueberlegenheit herunterpurzeln, ruhig mal all den Unfug mitmachen, ruhig mal ſich ſagen laſſen: a „Aetſch— reingefallen!“ Modeberakung Leider muß man immer wieder erleben, daß viele Frauen zu modiſchen Erzeugniſſen greifen, die nicht für ſie erdacht ſind. Keck und voller Schwung thront zur Zeit der Zuckerhut auf den mehr oder weniger reiz⸗ vollen Köpfen unſerer Damen und entſtellt ſie geradezu ſchauerlich. Knöpfe, groß wie Wagenräder, müſſen nicht getragen werden, weil ſie modern ſind. Schleifen von Rieſen⸗ er ſich, wenn der wichtige und pom⸗ pöſe Held des Stückes von dem klei⸗ nen, unpompöſen, ſchüchternen Lieb⸗ haber reingelegt wird. Wenn große und überlegene Leute„reinfallen“, dann lacht der Zuſchauer, ja, ſeien wir erheblich, dann lacht uns allen das Herz. Denn den anderen hereinlegen, dem andern einen Schabernack ſpie⸗ len, das iſt einer der älteſten Triebe in uns. Schon die Kinder üben ſich mit Leidenſchaft darin: kein größerer Photo Film- und Bildberichte M Zwei reizende abendliche Feiertagskleider format ſehen gezeichnet ſchöner aus al. Leben. Knopfgarnituren auf der Rückſeite des Kleides, die drücken, wenn man ſich darauf ſetzt, ſollte man vermeiden. Hand⸗ taſchen, die einem Koffer ähneln, gehören ebenfalls zu den mißverſtandenen Moden. — Und die Moral von der Geſchichte: daß man nur Dinge tragen ſoll, die unauffällig und zweckmäßig ſind. Wer dieſe Lehre be⸗ herzigt, wird nie in Verlegenheit kommen. Der Wunſch nach Schlankheit kann erfüllt werden. Es gibt zwei Arten des„Dickſeins“. Eine Gruppe findet es nur aus äſthetiſchen Gründen läſtig, während die andere körper⸗ lich darunter zu leiden hat. In beiden Fällen ſollte man jedoch den Dingen nicht einfach ihren Lauf gehen laſſen, ſondern etwas dagegen unternehmen, das Ausſicht auf Erfolg hat, ohne zu große Anſtren⸗ gungen, geſchweige gar Schädigungen der Geſundheit nach ſich zu ziehen. Geheimrat Römhild hat bemerkenswerte Reſultate mit Milch erzielt. Dieſe Kur kommt jedoch nur in Frage, wenn man bereit und in der Lage iſt, einen Tag zu liegen. Die beſte Methode iſt, daß man ſich abends zeitig zur Ruhe begibt und bis zum Morgen des übernächſten Tages liegen bleibt. Während dieſer Zeit wird man ausſchließlich mit Milch beköſtigt, und zwar bekommt man am erſten Abend 250 Gramm und im Laufe des nächſten Tages 500 Gramm Milch. Dieſe Menge wird in drei bis vier Portionen verteilt. So ein⸗ fach dieſe Kur erſcheint, muß doch darauf hingewieſen werden, daß ſie nur vom Arzt verſchrieben ſein darf, da nach der je⸗ weiligen Körperbeſchaffenheit des Patien⸗ ten unter Amſtänden Sondermaßnahmen notwendig ſind. Die Ableitung der fett⸗ bildenden Stickſtoffſchlacken und die Ent⸗ wäſſerung des Organismus geht mit Hilfe dieſes Verfahrens außerordentlich befriedi⸗ gend und ſehr raſch vor ſich. Der Mietsvertrag iſt ungültig, wenn er als Einheits⸗Mietsvertrag gelten ſoll und nicht von beiden Ehegatten unter⸗ zeichnet iſt. Dieſe Entſcheidung wurde dieſer Tage von einem deutſchen Gericht gefällt. Abgeblühte Topfblumen Man ſoll Topfblumen nicht fortwerfen, wenn ſie ausgeblüht haben. Im Frühjahr eingepflanzt, leben ſie weiter und blühen in jedem Jahr wieder. Wenn man ſelbſt keinen Garten hat, findet ſich ſicher jemand in der Bekanntſchaft, den man damit er⸗ freuen kann. Jeder Gartenbeſitzer liebt . und wird dafür dankbar ein. Verſalzene Speiſen Verſalzene Speiſen werden wieder genuß⸗ fähig, wenn man ein ausgekochtes kleines Schwämmchen(das natürlich nur dieſem Zweck dienen darf) hineinwirft und ein paar Minuten darin läßt. Es ſaugt den überſchüſſigen Salzgehalt auf. Das Wachstuch als Schutz der Tiſchdecke Um nicht bei jeder Mahlzeit die Tiſch⸗ decke abnehmen zu müſſen, legt man auf die Tiſchdecke ein Wachstuch und dann erſt das Tiſchtuch darüber. Polniſche Karpfen. Man ſucht beim mög⸗ lichſt vorſichtigen Ausnehmen des Karpfens, damit die Galle nicht verletzt werde, das Blut aufzufangen und miſcht dies mit etwas Rot⸗ wein oder Eſſig, nebſt zerbröckeltem Pfeffer⸗ kuchen und am beſten mit etwas gutem, rein⸗ ſchmeckendem Zuckerſyrup, in deſſen Ermange⸗ lung braunem oder weißem Zucker, ſo daß nach völligem Aufweichen des Pfefferkuchens ſchließlich ein Brei ſich bildet. Der gut ge⸗ reinigte, evtl geſpaltete Fiſch wird nun in Stücke zerteilt und etwas reichlich geſalzen, dann ein gutes Teil Zwiebel⸗ und einige wohlſchmeckende Zitronenſcheiben, zarte, läng⸗ lich und dünn geſchnittene Peterſilienwurzeln zurechtgemacht und damit nebſt etwas jedoch nicht zu viel Gewürz: Lorbeerblatt, Pfeffer⸗ körner, Gewürznelken, Nelkenpfeffer— dies am beſten gröblich geſtoßen— die Fiſchſtücke in der Kaſſerolle, die Köpfe zu unterſt, ge⸗ ordnet, mit nicht bitterem Bier bis zum Ueberſtehen bedeckt und zu Feuer gebracht. Alsdann gibt man etwas Butter— am beſten zuvor gebräunte, mit welcher man auch gern die Peterſilienwurzeln und Zwiebelſcheiben zuvor durchſchmort— hinzu, löſcht, wenns kocht, ein paarmal mit einem Güßchen Eſſig ab, und gibi dann den angeſetzten Brei, ſo⸗ wie etwas Rotwein hinzu. Sind die Fiſche darin gar geworden, ſo werden ſie, nebſt den Zwiebel⸗ und Zitronenſcheiben, Wurzeln, Milch oder Rogen, die Köpfe in der Mitte hübſch angerichtet, gern noch mit etwas brau⸗ ner Butter beſchöpft, dann noch etwas von der dickſeimig eingekochten Soße, die eine ſchöne tiefbraune, klare Farbe haben muß, darüber und die andere nebſt Salzkartoffeln apart dazu gereicht. 7 ———— .—— .——ů——— 1 mn ihnen ver- ein ſchwarzer Turm der Simmel vo 8 n ſie wie ich 3 1 „ O daß und bald ſtande 577 00 8 2 — — — 2 — — — S 2 eingeführt. 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So ſuchte er unerkannt die Menſchen in ihren Hütlen auf, ihre Wünſche und Bitten anhörend und als Schirmherr der Wegfärtigen Erfüllung gewährend oder verſagend, zuletzt in den Wolken verſchwindend. Die Julzeit mit ihrem Höhepunkt, der Julfeier, war das große Winterfeſt der Germanen, das normaler⸗ weiſe 12 Tage mitunter aber auch 20 Tage und mehr dauerte. Während dieſer Zeit der heiligen Nächte herrſchte im germaniſchen Lande vollkommene Waffenruhe; auch bildeten dieſe Feiertage die gerichtsfreie Zeit der Ger⸗ manen, die ſchließlich am 6. Hartung ihr Ende erreichte! Dies Feſt galt teils den Seelen der Verſtorbenen, die nach germaniſchem Glauben in den Winternächten umzogen, zum andern aber auch der Fruchtbarkeit der Ackerflur und damit auch der Göttin der Fruchtbarkeit, Oſtara. So findet auch der uralte Brauch eine eindeutige Er⸗ klärung, der ſich beiſpielsweiſe noch im ſüdlichſten Oden⸗ walde bis auf unſere Tage erhalten hat, daß die Land⸗ bäcker in der Weihnachtszeit kleine Kuchen in Haſen⸗ form feilbieten. Bekanntlich war ja der Haſe als frucht⸗ barſtes Säugetier dieſer Göttin der Fruchtbarkeit heilig. Aber die Julzeit galt auch noch der unbeſiegten Sonne, deren nunmehrige Wiederkehr die Ahnen damit feierten. Wie zu allen Hauptpunkten des jährlichen Son⸗ nenlaufes, ſo entzündeten ſie auch am kürzeſten Tag des Jahres am 22. Jul feierlichſt ein leuchtendes, wär⸗ mendes Freudenfeuer. Dieſer Julbrand wurde ſpäter ins Haus verlegt, aber die brennenden Kerzen an unſerem heutigen Weihnachtsbaum weiſen unmißverſtändlich auf jenen uralten germaniſchen Brauch hin, wenn ſie auch erſt ſehr viel ſpäter den Lichterbaum zieren. Auch der grünende Tannenbaum ſelbſt geht, wenn auch nicht in ſeiner heutigen aufgeputzten Form gerade, bis in die älteſte germaniſche Vorzeit zurück. Wenn die Zeit der Winterſonnenwende herannahte, ſteckten unſere Vorfahren an die Eingänge ihrer Behauſungen grüne Aeues vom Bücherliſch. Georg Schott: Weisſagung und Erfüllung im deutſchen Volksmärchen, herausgegeben von der Deutſchen Erzieher⸗Akademie, Verlag Frz. Eher Nachf.), München. Dieſes Buch erſchien erſtmalig 1924. Damals ſtellte der Verfaſſer u. a. folgende Sätze ſeinem Buch voran: „Schon einmal hat in einer Zeit tiefſten Zerfalles unſeres Vaterlandes die Verſenkung in die Schätze und Weistümer der Vergangenheit dem deutſchen Volk neue Lebensgeiſter eingehaucht. Das war damals vor hundert Jahren, als die Brüder Grimm, Tieck, Uhland, Runge, Arnim, Brentano und andere Geiſtes⸗ verwandte in Heidelberg ſich zu einem Freundeskreis zuſammenſchloſſen, deſſen Gedanken war, die alten Volks⸗ lieder und Volksbücher, Märchen und Sagen wieder zum Tannenzweige oder kleine Bäumchen um mit dieſem grünen Zeichen aus der göttlichen Waldwohnung Schutz zu fin⸗ den vor böſen Geiſtern. In dieſem Sinne iſt auch der Julkranz, wie der Mai⸗, Ernte⸗ und Totenkranz zu ver⸗ ſtehen. Der Weihnachtsbaum löſt den Julkranz ab, er wird nach echtem deutſchen Brauch an ihm entzündet. Eiszapfen, Schnee, Aepfel und Nüſſe, Früchte der deut⸗ ſchen Erde oder die Weihnachtsabzeichen des Winterhilfs⸗ werkes ſollten nach deutſcher Art unſeren heutigen Weih⸗ nachtsbaum ſchmücken. In die Zeit der heiligen Nächte fällt auch noch der letzte Tag im Jahre, der Altjahrstag, den wir gewohnt ſind nach uraltem germaniſchen Brauche fröhlich im Kreiſe der Sippe und Freunde zu feiern. Er hat urſprüng⸗ lich ebenſo wenig etwas mit dem von 314—335 amtie⸗ renden Papſte Sylveſter zu tun wie das Weihnachtsfeſt mit der Geburt Jeſu, welchen Tag man erſt im 4. Jahr⸗ hundert unſerer Zeitrechnung auf die Zeit der deutſchen Weihnacht gelegt hat. Zum grünen Tannenbaum im Kerzenſchimmer gehören ſeit alter Zeit die uns lieb gewordenen Weihnachtslieder. Bibliſer Weihnachtsſpruch Proß Neijohr! 4 Brezel wie e Scheierdor, Läbkuche wie e Oweblatt, do wern mer allminanner ſatt. E Brotworſcht wie en Wißbam, do gäihn mer allminanner ham. Viernheimer Kinderlied zum Weihnachtsabend Chriſchtlinl kumm in unſer Haus, leer die volle Taſche aus, ſtell de Eſel uf de Miſcht, daß a Hai un Hawa frißt. Hai un Hawa frißt a net gern. Aepln un Bern frißt ä gern. Leben zu erwecken und vor den Ermatteten und Verzweifel⸗ ten als ein„Zeichen“ aufzurichten, auf das ſie vertrauend die Blicke lenken ſollten. Und es iſt ein gutes Wort, was darüber der Freiherr von Stein zu ſagen wußte:„In Heidelberg, wo die eigentliche Tafelrunde der deutſchen Patrioten ſich aufhielt, hat ſich ein gut Teil des deut⸗ ſchen Feuers entzündet, das ſpäter die Franzoſen ver⸗ zehrte.“ Möge dieſes Feuer auch heute wieder aufleuchten und dieſes Büchlein ein erſter Brand ſein, der in das auf⸗ geſchichtete Reiſig und Sparrenwerk fällt.“ Der ſtille Wunſch des Verfaſſers iſt inzwiſchen Erfül⸗ lung geworden und zu dem Feuer hat das Büchlein gewiß auch ſein Teil dazu beigetragen und wird es auch weiter noch tun. Und was Goethe einſt von den Märchen der Brüder Grimm ſagen konnte, das kann man auch von dieſem Buch ſagen: Es tut ſich ein Ausblick in die Zukunft unſeres Volkes auf, der das Herz feſt werden „ e Gewißheit:„Hier iſt Notwendigkeit, Hier iſt Gott“. 2 2 .. 3 7 Lorſcher Sagen Geſammelt und erläuter: (4. Fortſetzung) Taſſilo in Lorſch. Die Sage erzählt, Taſſilo ſoll in Ingelheim geblen⸗ det worden, nach Lorſch gekommen ſein und unbekannt all⸗ da bis an ſein Ende gelebt haben. Einige Jahre nach ſeinem Eintritte ſei Karl im Kloſter eingekehrt und habe einſt, die Nacht mit Gebet in der Kirche zubringend, einen blinden Mann erblickt, der, an der Hand eines Engels ge⸗ führt, von Altar zu Altar gegangen. Früh am Mor⸗ gen fragt Karl beim Abte, wer ſich wohl ſolcher Bevor⸗ zugung von Seiten der Engel zu erfreuen habe? Der Abt, der ſich die Erſcheinung nicht zu erklären wußte, wachte mit Kaiſer Karl die folgende Nacht über in der Kirche. Sie beide ſahen dieſelbe Erſcheinung. Bald darauf er⸗ krankte Taſſilo und erzählte vor ſeinem Tode den um⸗ ſtehenden Mönchen die Schicksale ſeines tatenreichen Lebens. Nun wußten ſie, wer ſo viele Jahre ungekannt und heilig bei ihnen gelebt, und was jene nächtliche Erſcheinung zu bedeuten habe.(Falk, Geſchichte d. ehemaligen Kloſters Lorſch, S. 27). Eine ausführlichere Faſſung der Sage wurde 1853 in „einem kath. Anekdotenbüchlein“ gebracht, die in den Lor⸗ ſcher Heimatblättern abgedruckt wurde. Abgeſehn von der etwas gekünſtelten Sprache ſcheint ſie ſtofflich volkstüm⸗ licher als die Falks zu ſein: Das Engels⸗Geleit. Es geſchah, daß Kaiſer Karl der Große zu ſtreiten kam mit Taſſilo, dem mannlichen Bayern⸗Herzog, der ſein ganz naher Verwandter war, und da er großes Unrecht auf Anreizung der Widerſacher Karls getan, ſo ließ ihm Karl eine entſetzliche Strafe zu Teil werden. Karl ließ den Agilolfinger Taſſilo blenden, welches dadurch geſchah, daß jener gezwungen ward, auf einen, ſeinen Augen nahe gebrachten, im Feuer glühend gemachten Schild zu ſehen, bis ihm das Licht der Augen dunkel ward und gar ver⸗ ging. Sein langes Haar ward vor dem Thron ihm abge⸗ ſchnitten, dann ſollte er als Mönch in ein Kloſter einge⸗ tan werden, damit er büße und bete all ſein Leben lang. Darauf nach langen Jahren begab es ſich, daß Kaiſer Karl gen Lauresheim, das iſt Lorſch, in das Kloſter kam ler hatte den Herzog Taſſilo längſt vergeſſen) und ſich ge⸗ drungen fühlte, zur Nachtzeit im Münſter dort zu weilen und zu beten. Da nahm er mit Staunen wahr, wie ein Mönch durch den Kreuzgang unſicheren Trittes wandelte, welcher blind war, ihm zur Seite aber ein lichtumfloſſener Bote Gottes ging, der ihn leitete. Des Greiſes Züge kamen dem Kaiſer bekannt vor, doch konnte er ſich nicht von Dr. Joſeph Schopp. (Nachdruck verboten!) deſſen Namens entſinnen. Und der Mönch ward von Altar zu Altar geleitet und betete an jedem und ſchritt dann mit ſeinem überirdiſchen Führer ſtill zurück. Darauf hat der Kaiſer am andern Morgen den Abt des Kloſters Lorſch zu ſich entboten und hat ihn gefragt, welchen Mönch er im Kloſter habe, dem ein Engel diene. Der Abt ſtaunte und wußte nichts zu ſagen; folgte aber des Kaiſers Gebot, in nächſter Nacht mit ihm des Mönches wieder zu harren. Da geſchah es ganz ſo, wie in der vorigen Nacht, daß der blinde Mönch wieder kam und der Engel ihn geleitete. Und der Kaiſer, gefolgt von dem Abt, ging, als der Mönch gebetet hatte, dem Mönch und deſſen Führer nach und trafen den Mönch allein in ſeiner Zelle. Der Abt kannte den Mönch aber nur unter ſeinem Kloſternamen und wußte nichts weiter von ihm. Nun redete der Abt ihn an, zu ſagen, was er vordem in dem weltlichen Leben geweſen, und nichts zu verhehlen und zu verſchweigen; denn ſein Herr und Kaiſer ſei es, der vor ihm ſtehe. Da ſank der Mönch zu des Kaiſers Füßen nieder und ſprach:„O Herr! Viel hab' ich ehedeſſen gegen dich geſündigt, und meine Buße währet für und für. Taſſilo war ich vordem geheißen.“— Da hob ihn der Kaiſer gnädiglich auf und ſprach:„Schwer haſt du gebüßt und härter als mir lieb, all deine Schuld ſei dir vergeben!“ Da küßte der Greis des Kaiſers Hand und ſank zur Erde und verſchied.(A. Hungari: Ein kath. Anekdotenbüchlein, Frankfurt 1853, S. 68 f.; Lorſcher Hmtbl. I, 6, 3; danach die Ballade von A. L. Grimm bei Falk S. 28 f.) Es lebte im Volksmund aber noch eine dritte Faſſung der Sage, wie eine kurze Bemerkung Falks(S. 27) beweiſt. Dieſe zeigt merkwürdige Aehnlichkeit mit der Sage von der Geiſtermeſſe(Nr. J). Das wäre alſo ein Fall, wo im Volksgedächtnis eine Verſchmelzung zweier Sagen, eine Kontamination, unbewußt eingetreten iſt, eine Erſcheinung, die man öfters bei Volksliedern gut beobachten kann. Taſſilo's Geiſtermeſſe. Taſſilo, Mönch und Prieſter geworden, habe nach ſeinem Tode nächtlicher Weiſe Meſſe geleſen, wobei Englein ihm gedient; Kaiſer Karl habe, ſo oft er nach Lorſch gekommen, ſeine Meſſe angehört.(. K. Bader: Heſſiſche Sagen II, 16, Nr. 132). 1 Die Sage von der Zauberpfeife iſt eine Wanderſage hiſtoriſchem Kern, die als Sage vom Rattenfänger von Hameln am bekannteſten iſt. Rollenhagen, einer der we⸗ nigen Renaiſſancedichter, die die Fühlung mit dem Volks⸗ ——— 8 2 7 eee N 1 . ** * . 3 8 den traulichen Klängen aus der ſeligen Kind zufriedene Menſchen ſein! Vekannimocungon Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Di enſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags An alle Parteigenoſſen u. s genoſſinnen, Mitglieder der Formationen, Glie⸗ derungen und angeſchloſſenen Verbände! Ein weiteres Jahr großer und gewaltiger Arbeit geht ſeinem Ende entgegen. Wie früher, ſo wollen wir uns auch dies⸗ mal wieder an einem Abend in kameradſchaft⸗ licher Weiſe zuſammenfinden, um das Band der Freundſchaft und Treue noch enger um uns zu ſpannen, das uns alle ſeit Jahren des Kampfes und des Aufſtiegs umſchlingt. Wir wollen keine Feſte feiern— aber wenn ich Alle hiermit zu dem bereits ange⸗ kündigten Kameradſchaftsabend am 3. Feier⸗ tage— Sonntag, 27. Dezember— abends 8 Uhr, im„Freiſchütz“ einlade, ſo erwarte ich hierzu alle Pgg. und Pggn. ſowie die Mit⸗ glieder unſerer Formationen und Gliederun— gen mit ihren Familienangehöri⸗ gen in ſo zahlreicher Art im Zeichen der verſchworenen Gemeinſchaft Adolf Hitlers! Wir wollen dann in herzlicher Kameradſchaft uns für einige Stunden zuſammenſetzen und in froher Gemeinſchaft dieſe Jahresabſchluß⸗ feier begehen. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Es kann keine höhere Freude geben, als durch Liebe ſich Liebe zu erwerben. Wo wir geben, empfangen wir, und je mehr wir geben, deſto mehr empfangen wir. Adolf Donders. * Mieilinacſten Stille Nacht, heilige Nacht. Im einſamen Dörflein und von den Domen in den Städten künden die Glocken gleich einem feierlichen Choral die heilige Weihnacht. Im ernſten Winterſchweigen träumt draußen die Welt. Feierliche Stille iſt rings umher, als hielte die Erde den Atem an in ſeliger Er⸗ wartung eines großen Augenblickes. Deutſche Weihnacht, wie biſt du ſo ſchön! Ein Dichter hat es einmal geſagt: Reißt Weihnachten aus dem deutſchen Herzen, dann habt ihr ihm das Beſte genommen! Selbſt in der kleinſten und ärmſten Hütte ſtrahlt heute der deutſche Lichterbaum und viel reiner und feierlicher als ſonſt läuten die Glocken, als wollten ſie mit leinem Mißklang die Heilig⸗ keit dieſer Nacht ſtören. Faſt wie Trotz gegen die rauhe Wirklichkeit klingt wieder über die Erde die Himmelsbot⸗ ſchaft: Friede den Menſchen auf Erden, die eines guten Willens ſind! Sei uns willkommen, du heilige Nacht und künde allen Menſchen und Völkern den Frie⸗ den; weihe, du heilige Nacht, mit deinem Segen die Erde, trockne die Tränen und heile die Wunden, bringe Verſöhnung und Liebe! Wir wollen gern vorangehen in unſerem deut⸗ ſchen Vaterlande und es zur erſten Heimſtätte einer friedlichen Menſchheit machen, in der nicht der böſe, ſondern der gute Wille daheim ſein ſoll. Gerade im Weihnachtsfeſt waltet der geheimnisvolle Zauber einer tiefen Innigkeit und einer gemütswarmen Gemeinſchaft. Da hören wir leiſe Klänge von oben, für die wir in dieſer heiligen Nacht viel empfänglicher ſind als ſonſt und fühlen Kräfte, die uns aufrichten. Da blüht ein Hoffen und Lieben auf, da ſchlingen ſich wieder feſte Banden um uns Menſchen und ein Verſtehen kommt, daß wir Pllichten zueinander haben, die wir oft in der Unraſt der Tage vergaßen. Unter dem brennenden Lichterbaum in der ſtillen, heiligen Nacht, am Feſt der Liebe, wollen wir im Geiſte alle einander die Hände reichen, arm und reich, hoch und nieder, damit dieſes Weihnachten ein wahres deutſches Feſt der Liebe und Volksgemeinſchaft werde. Sei uns gegrüßt, du heilige Nacht, beim Glanz der deutſchen Weihnachtsbäume, läutet, ihr Glocken und umrauſcht uns wieder mit heit, ſteige hernieder, du Heiland der erſten Weihenacht und laß uns wieder wie einſtmals Gib uns den Glauben wieder an Frieden, der N. S. H. A. Riernheim 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Ich erwarte daher eine Beteiligung der ganzen Bevölkerung. Der Eintritt iſt frei! Franzke, Ortsgruppenleiter. * DA An alle Amtswalter und Warte, ſowie Be⸗ triebsführer der DA F.! Anläßlich des Weihnachtsfeſtes und der be— vorſtehenden Jahreswende möchte ich nicht verſäumen, allen Mitarbeitern herzlichſte Wünſche für frohe Feſttage und ein glück⸗ liches neues Jahr zu entbieten. Zurückblickend auf das vergangene Arbeits⸗ jahr können wir feſtſtellen, daß wir mit Ihrer Hilfe und Tatkraft im Kampf für den deut⸗ ſchen Menſchen wieder ein gutes Stück vor⸗ wärts gekommen ſind. Für dieſe Ihre Mithilfe danken wir herz⸗ lichſt und hoffen, daß ſie genau ſo freudig auch im kommenden Jahre ihre Pflicht erfüllen. Vetter, Kreisobmann. Die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front, Kreiswaltung Heppenheim, ſind vom 24. 12. 1936 einſchließlich bis 3. Januar 1937 geſchloſſen. NS⸗Frauenſchaft Am Dienstag, 29. Dezember, abends 8 Uhr: Heimabend, verbunden mit einer kleinen Feier, wozu alle Mitglieder eingeladen ſind. Kamerabjchaftsabend ber ASdaA P., Ortsgr. Viernheim Wie aus dem amtlichen Teil der NS.⸗Be⸗ kanntmachungen erſichtlich iſt, veranſtaltet die hieſige Ortsgruppe der NSDAP. am 3. Feier⸗ tag, Sonntag, 27. Dezember, abends 8 Uhr im Saale des„Freiſchütz“ einen großen Ka⸗ meradſchaftsabend, wozu alle Mitglieder der Partei, Formationen und Gliederungen ſowie angeſchloſſenen Verbände, darüber hinaus die ganze Bevölkerung herzlichſt eingeladen iſt. Dieſer Kameradſchaftsabend iſt zugleich eine Jahresabſchlußfeier mit einem Rückblick auf die in dieſem Jahre geleiſteten großen und gewaltigen Arbeiten ſowie einen Nusblick für das kommende Jahr, während in einem be— ſonderen Unterhaltungsteil auch die Tanz⸗ luſtigen— beſonders mit den früher ſo be⸗ liebten alten Tänzen— einige Stunden Freude haben werden. Wenn nun lt. amtlichen Nachrichten zu dieſer Feierſtunde der hieſigen Ortsgruppe an alle Mitglieder und die ganze Bevölkerung eine öffentliche Einladung er⸗ gangen iſt, ſo geben wir gerne dem Wunſche Ausdruck, daß dieſer Kameradſchaftsabend aus allen Kreiſen der Bevölkerung beſucht wird, denn gerade die Pflege der Kameradſchaft iſ das wertvollſte Glied in der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft. Und ſo wie überall in unſerem Vaterland wollen wir auch in Viernheim mit unſerer Ortsgruppenleitung an dieſer Kame⸗ radſchaftsfeier ein Herz und ein Gedanke ſein, der uns alle beſeelt, Kämpfer und Kameraden zu ſein für Adolf Hitler und unſer ſchönes Deutſchland. a. Grüne oder weiße Weihnachten? Die vielberufenen„älteſten Leute“ behaup⸗ ten ſtets, daß es früher zu den Weihnachts- fetertagen regelmäßig Froſt und Schnee ge⸗ geben habe, aber die untrüglichen Zahlen der wetterkundlichen Statiſtik beweiſen das ge⸗ rade Gegenteil. Denn aus dieſen Zahlen er⸗ gibt ſich, daß in Deutſchland, namentlich in unſeren Breiten, ſchon ſeit jeher auf ein „echt winterliches“ Weihnachtsfeſt fünf bis zehn andere mit mildem Wetter, Regen und Hi uinscllen allen unseren werten Lesern und Leserinnen, den Inserenten und Ge- schäftsfreunden ein Eciſies Hleilinaclitagest/ Geschäftsstelle pw. Wenige Stunden trennen uns noch vom Beginn des Weihnachtsfeſtes— bald werden überall im Lichterglanz erſtrahlende Tannenbäume aus jeder Stube künden: es iſt Weihnachtszeit! Die Mutter bringt die Geſchenke für die Kinder, für den Vater, die ſie alle ſo heimlich zuſammen getragen hat, denn ſie will allen eine Freude bereiten! Froh erglänzen kleiner und großer Kinder Augen, denn alle ihre Wünſche und Hoff⸗ nungen vereinigen ſich unterm Weihnachts⸗ baum— es iſt deutſche Weihnacht 19361! Im freien deutſchen Vater⸗ land— inmitten friedlicher Ge- läute! Das vierte Weihnachtsfeſt im vierten Jahr des nationalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland— Weih⸗ nachtsfeſt aller Deutſchen in der weiten Welt im Zeichen des Ha⸗ kenkreuzes! Denkſt Du noch daran, deutſche Mutter, an dieſe Weihnacht vor fünf und vor vier Jahren — als Vater, Söhne und Töchter erwerbslos waren— Not und Elend Einkehr in allen Stuben, in jeder Küche hielten— als du an dieſem Abend den letzten Reſt Brot aus der Tiſchſchublade nahmſt, ihn dem kleinen Jungen gabſt, der vor Hunger laut auf⸗ ſchrie— der Vater ſaß zuſammengekauert ne⸗ ben dem kalten Ofen, den Kopf in die Hände geſtützt und anſtatt Friede und Glück an jenem Heiligen Abend, entrang ſich ſeinen Lippen ein Fluch,„wie lange ſoll denn dieſes Elend noch ſo weiter gehen, man wird ja wahnſinnig!“ Und anſtatt in dieſer Feier⸗ ſtunde— es war aber eine Elendsſtunde— zu Haus bei ſeiner Familie in Freude und Frieden verweilen zu können, verließ der Vater in ſeiner Verzweiflung das Haus, ir⸗ „Matſch“ kommen. Es gab bei uns im letz⸗ ten Halbjahrhundert nur viermal Weihnach⸗ ten mit Froſt und Schnee: 1890, 1917, 1923, 1929. Sonſt war entweder mildes Wetter oder es regnete. Im Jahre 1900 B. herrſchte frühlingshaftes Wetter mit leuchten⸗ dem Sonnenſchein und fünf Tage darnach klirrte ſcharfer Froſt durch das Land. Vorſicht Nebel! Der ſich ſeit dem Sonntag ausbreitende Nebel, der beſonders wieder in den geſtrigen Abendſtunden faſt undurchdringlich ſchien, wirkte ſich ſeither ſeh rverkehrshindernd aus. Die Züge in den Stadtbahnhöfen haben große Verſpätungen aufzuweiſen.— Auch der Ver⸗ kehr auf den Landſtraßen wird durch den zeit⸗ weiſe außerordentlich dichten Nebel ſehr be⸗ hindert. Es iſt daher für jeden Auto- und Motorradfahrer ſowie auch für die Radfahrer erſte Pflicht, ſo langſam zu fahren, daß nach menſchlichem Ermeſſen Unglücksfälle ausge⸗ ſchaltet werden. In den letzten Tagen wurden vielerorts zahlreiche Verkehrsunfälle gemel⸗ det, die ſich infolge des nebligen Wetters er⸗ eignet haben, die aber auch auf das zu ſchnelle Fahren während des unſichtigen Wetters zu⸗ rückzuführen ſind. Es darf nichts ausmachen, wenn eine halbe oder eine ganze Stunde ver⸗ loren geht; öher ſteht immer noch ein Men⸗ ſchenleben. Heimkehr zu Weihnacht 1 Nach Wochen und Monaten angeſtrengter Arbeit wird in uns die Sehnſucht nach Tagen und Stunden der Erholung, der Wiedergewin⸗ nung des inneren Gleichgewichts, wach. Und wohl keine Zeit iſt hierfür günſtiger als die die jetzige Weihnachtszeit! Sowohl für die Menſchen, die alltäglich ihre beſtimmte Ar- beit verrichten, als auch— und dies im Beſonderen— für unſere jungen Soldaten und Männer des Arbeitsdienſtes. Für ſie bedeutet die jetzige Weihnachtszeit eine ganz beſondere Freude. Doch zwar nicht etwa der Geſchenke wegen— nein, jetzt iſt die Zeit des erſten größeren Urlaubs angebrochen, der Moment iſt gekommen, wo man voll inner licher Freude der Heimat zufahren kann. Auf allen Bahnhöfen iſt deshalb Hochbe⸗ trieb. Zug um Zug rollt ein, aus allen Him— melsrichtungen kehren ſie heim und iſt es ſchon intereſſant, jetzt der Ankunft der Züge bei⸗ zuwohnen. Nichts Beſonderes iſt es mehr, wenn wie geſtern, Minuten Verſpätung gemel⸗ det werden— dafür iſt Weihnachtszeit, und der Viernheimer Volkszeitung b 2 4 D 2 2 9 1 eee eee De de f e r l e N Freude und Seligleit—— du ſtille, heilige Nacht...! Ii Freischütz am 2. FblePAg Tanz bei aller Pünktlichkeit des Perſonals, bei allem guten Wollen wird dieſes Zuſpätkom⸗ men kaum zu umgehen ſein. Aber wenn man dann hinſchaut auf die vielen Menſchen, die den Wagen entſteigen, dann iſt es einem ſo, als ob ſie alle in ihren Herzen die große Sehnſucht, das Verlangen nach dem Feſte Deutjche Weihnacht jeiern wir gendwo traf er noch ſo viele andere Menſchen in gleichem und größerem Elend... Wieviel anders iſt es ſeit dieſer Zeit in Deutſchland geworden! Waren wir nicht alle verzagt, hatten wir nicht alle die Hoffnung auf ein Beſſerwerden aufgegeben, dachte nicht jeder daran, wieviel Jahre er noch weiterhin Not, Elend und Ar- beitsloſigkeit ausgeſetzt wäre! Weihnach⸗ ten 1932.— und deutſche Weihnacht 19361 Denken wir unterm ſtrahlenden Tannenbaum einmal daran, was ſich alles in dieſen vier Jahren in Deutſchland gewandelt hat— und wem wir dies alles zu danken ha⸗ ben! In Berlin in der Wilhelmſtraße ar⸗ beitet ein Mann Tag und Nacht für ſein deutſches Volk er, der in Deutſchlands tiefſter Erniedrigung nie den Glauben an ſeinen deutſchen Arbeiter, an den Wieder— aufſtieg des deutſchen Volkes verlor, und der es in ſeiner unermüdlichen Willenskraft fer⸗ tig brachte, daß innerhalb vier Jahren wieder alle Menſchen in Arbeit und Brot kamen, daß Deutſchland wieder frei wurde und daß wir in Frieden leben können: Adolf Hitler! Und ſo ſchließen wir in alle unſere Wünſche und Hoffnungen unterm Weihnachtsbaum un⸗ ſeren geliebten Führer ein, daß er mit uns dieſes Feſt der Liebe und des Friedens in vollſtem Glück feiern möge in dem Bewußt⸗ ſein, daß wir in tiefer Dankbarkeit und Ver⸗ ehrung ihm durch unſere ſtete Treue und letz⸗ ten Einſatz die Kraft geben, das gewaltige Werk des Wiederaufbaues und der Volksge⸗ meinſchaft zum Segen des ganzen Volkes zu Ende zu führen. Dazu gebe ihm der All- mächtige ſeinen Segen! r A Menſchen finden wir auch unſere jungen Soldaten. So ſpielte ſich beſonders in den letzten Tagen an den Bahnhöfen ein freudiges Wiederſehen ab. Im Glanze ihrer ſchmucken Uniformen marſchierten die Soldaten ſtolz neben ihren Lieben dahin, ſtolz in dem Be⸗ wußtſein, jetzt Soldat, ein Wehrmann des Vaterlandes zu ſein. Und wie die Soldaten der Wehrmacht, ſo zeigten auch die Männer des Arbeitsdienſtes ihren Stolz, wenn ſie heimkehrten, um das liebliche Feſt der Fa⸗ milie daheim zu begehen. Und überhaupt auch ſonſt das Leben und Treiben an den Bahnhöfen! Immer das gleiche Bild vom Empfangenwerden, vom Be⸗ grüßen, von dem Sichfreuen am Wiederſehen. Reiſezeit— für die einen zur Heimat, für die anderen hin zu guten Freunden oder Ver⸗ wandten. Köſtliche Tage ſtehen bevor, und wer ſollte das den Geſichtern nicht anſehen? Erwartung ſteht auf ihnen allen, Hoffen auf ein frohes Feſt— ſei es daheim in trauter Stube oder irgendwo anders in glänzenden Räumen! Das aber iſt ſicher: wir haben Weihnachtsſtimmung! * Liederkranz. Der diesjährige Weih⸗ nachts⸗Familienabend findet am Sonntag, den 27. Dezember, abends 8 Uhr, im„Karpfen“ Saale ſtatt. Die bewährte Spielerſchar des Vereins wird zwei Singſpiele zur Aufführung bringen, die ſicher den ungeteilten Beifall aller Beſucher finden werden. Liedervorträge des Männerchors, ſowie muſikaliſche Einlagen der Kapelle Hanf werden den Abend zu einem vollen Erfolg werden laſſen. Eine kleine Ga— benverloſung wird den Schluß des Programms bilden.(Siehe Anzeige) ** Sängertreue-Harmonie. Die all⸗ jährliche Weihnachtsfeier des Geſangvereins Sängertreue-Harmonie iſt auch dieſes Jahr wieder am 1. Weihnachtsfeiertag. Die Weih⸗ nachtsſtimmung bei dieſer Feier vermittelt neben den Chören der Sänger vor allem auch das Weihnachtsſtück„Die letzte Weihnacht im Vaterhaus“. Daß aber auch der Humor nicht zu kurz kommt, dafür ſorgt ein Schlager„Das Heiratskamel“. Die bekannten Kanonen des Vereins haben dieſes Mal ſogar noch Verſtär⸗ kung durch den altbekannten Komiker J. Knauber erhalten. Da kann gewiß nichts feh⸗ len. Alſo wird alles wieder auf ſeine Rech⸗ nung kommen. Jubelfeier der 50jähri gen(Jahr⸗ gang 1886-87). Wie aus dem„Vereinsan— zeiger“ erſichtlich, findet die Feier am 2. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Uhr im Saale des„Ratskeller“ ſtatt. Auch an dieſer Stelle ſei darauf hingewieſen, daß ab 8 Uhr abends das Lokal„Ratskeller“ nur für die berech⸗ tigten Feſtteilnehmer der Jubelfeier zugäng⸗ lich iſt. An Einhaltung jeglicher Pünktlichkeit ſei erinnert, wie auch an die am 1. Feiertag nach dem Hochamt ſtattfindende kurze Chor⸗ — in ſich trügen. Und unter dieſen freudvollen probe mit Orcheſter. 5 * 1 5 3 2 8 Im Leben der Menſchen bietet ja jeder Geburtstag berechtigte Veranlaſſung, Rück⸗ ſchau zu halten auf das verfloſſene, Ausſchau zu halten auf das, was der neue Zeitabſchnitt erhoffen und erwarten läßt. Beſonders bedeu⸗ tungsvoll iſt jedoch ohne allen Zweifel die Stunde, da der Menſch das 50. Lebensjahr erreicht hat, wo er ſich ſagen muß: Der Höhe⸗ punkt meines Schaffens iſt erreicht, ja oft iſt er mit 50 Jahren bereits überſchritten. Viele von denen, die mir in der Kindheit und Jugend liebe Freunde und Kameraden geweſen, ſind bereits eingegangen in das Tor der Ewigkeit, mir iſt es noch eine Weile ver⸗ gönnt, zum Nutzen der Allgemeinheit und der Familie zu wirken und zu ſchaffen. Mehr als zu anderer Zeit fühlt der Menſch in dieſen Jahren das Bedürfnis der Geſelligkeit und ſo wird auch der ſchöne Brauch hier freudig begrüßt, alljährlich die Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen zuſammen zu rufen, die ſich durch gemeinſam verlebte Kindheits- und Schuljahre, gemeinſame Jugend, verbunden fühlen. Nicht alle hat der Heimatort behalten, viele bauten ſich in anderen Gegenden unſeres Vaterlandes die Exiſtenz oder folgten als ge⸗ treue Ehegatten dem Manne der Wahl in ſeine Heimat. Aber ſo groß auch die räum⸗ lichen Entfernungen ſind, ſo ſtark die Unter⸗ ſchiede in Stand und Beruf ſich auswirken mögen: wer ein echter Viernheimer iſt, dem iſt kein Weg zu weit, er kommt, wenn die Kameradſchaft ruft, wenn Kindheitserinerun⸗ gen wachgerufen werden und die Frage: „Weißt du noch...“ die Stunde beherrſcht. So treffen ſich die diesjährigen 50jährigen am 2. Weihnachtsfeiertag im„Ratskeller“. Die Vorbereitungen ſind genaueſtens getrof— fen. Eine reichhaltige Feſtfolge harrt der Ab⸗ wicklung. Jugend, Schulkameradſchaft werden lebendig und den Mittelpunkt der Unterhal⸗ tung bilden. Manch freudvolle Stunde, aber auch leidvolle Tage, werden beim Rückwärts⸗ ſchauen lebendig, kann ſich doch keiner der All⸗ macht der Vorſehung entziehen. Nur der hat Schon fünfzig Jahre biſt Du alt ſeinen Platz behauptet, der in dieſen 50 wech⸗ ſelvollen Jahren ſeinen Lebenskampf treu, ehr⸗ lich und mutig durchgehalten hat, ſo wie es eines guten Deutſchen Pflicht iſt, wenn er von ſich ſagen kann, daß er gegenüber ſeiner Familie, ſeinen Kameraden, gegenüber ſeinem Volk und Vaterland, ſeine Pflicht getan hat. Viele Kameraden deckt der fremde Raſen, ſie haben ihr Beſtes, ihr Leben gegeben für die Gemeinſchaft. Es fielen im Weltkriege: Bauer Jakob; Ditſch, Nikolaus; Fiſcher, Otto; Hoock Anton; Kempf, Georg Friedrich; Lammer Jakob Michael; Lang, Jakob Stefan; Schmitt, Johannes und Weidner, Jakob. Daß ihnen und ihren Frontkameraden wieder die ihnen gebührende Ehre gegeben wurde, ver⸗ danken wir nur einem Manne, unſerem Führer Adolf Hitler, dem wir es auch ver⸗ danken, daß wir uns gemeinſam freuen dür⸗ fen, hat er doch aus dem Trümmerhaufen Deutſchland wieder einen in aller Welt geach⸗ teten Staat geſchaffen, der eine Inſel des Friedens in dem unruhigen Europa, ja der Welt iſt. Manche Kameradin, manche Waiſe, feiert in Wehmut den Geburtstag, fehlt doch an ihrer Seite der Weggenoſſe in der Ehe und der Vater. Der Schatten des Todes hat Lük⸗ cken geriſſen; den lieben Toten ſei ein ehren⸗ des Andenken geweiht. Die Jubelfeier der 50jährigen wird ein er⸗ freuliches Zeichen des Gemeinſchaftsgedan⸗ kens, der im heutigen Staate mehr denn je gepflegt wird und auch notwendig iſt, zum Ausdruck bringen. So hat man auch der Be⸗ dürftigen gedacht, indem man dem Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes einen Betrag zuführte. Möge nun die Feier einen ſchönen Verlauf nehmen, den Jubilaren und Jubilarinnen und den werten Gäſten lange in Erinnerung blei⸗ ben. Der Chroniſt will es aber auch nicht unterlaſſen, allen 1886⸗87ern die beſten Glück⸗ wünſche für den ferneren Lebensweg zuzu⸗ rufen. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht über die Weihnachtsfeiertage in Ver⸗ hinderung des Hausarztes: Am 25. Dezember Dr. Büttner, Weinheimerſtr., am 26. Dr. Günther, Bürſtädterſtr. und am 27. Dezem⸗ ber Dr. Kienle, Adolf Hitlerſtraße. Das Wetter. Von der Nordſeite des weſtlichen Hochdruckgebietes iſt eine flache Tiefdruckſtörung von Weſten her über unſer Gebiet hinweggezogen. Sie gab mit der Zu⸗ fuhr feuchter Meeresluft vielfach zu leichtem Schnee oder Regenfälle Anlaß. Da der Druck über England wieder anſteigt. wird vorerſt wieder mit Verſtärkung des Hochdruckein⸗ fluſſes zu rechnen ſein.— Donnerstag: Zeit⸗ weiſe Nebelbildung, ſonſt vielfach aufgeheitert und im weſentlichen trocken, bei ſchwachen Winden nachts Froſt.— Freitag: Noch viel⸗ fach aufgeheitert, aber nicht mehr ganz be⸗ ſtändig, nachts Froſt. Arbeilgeberbeiträge zu Berſicherungen Die lohnſteuerliche Behandlung der Arbeitgeber-Beiträge zu Verſicherungen des Arbeitnehmers führt häufig dann zu Zwei⸗ feln, wenn für den Fall des vorzeitigen Aus⸗ ſcheidens des Arbeitnehmers aus dem Dienſt⸗ verhältnis vorgeſehen iſt, daß die Verſicherung dieſem nicht zugute kommen ſoll. Nach der bisherigen Rechtſprechung des Reichsfinanz⸗ hofes iſt eine ſolche Verfallklauſel in der Mehrzahl der Fälle für die Lohnſteuerpflicht ohne Bedeutung. Neuerdings hatte ſich der Reichsfinanzhof mit der Steuerpflicht der Ar⸗ beitgeberbeiträge in einem Falle zu befaſſen, in dem bei vorzeitiger Beendigung des Dienſt⸗ verhältniſſes der Arbeitnehmer dem Arbeit⸗ geber den Rückkaufwert der Verſicherung im Zeitpunkt des Ausſcheidens vergüten mußte. Eine ſolche Abrede ſchließt es, wie die Deut⸗ ſche Steuerzeitung mitteilt, nach Auffaſſung des Reichsfinanzhofes nicht aus, daß die Prämienzahlungen des Arbeitgebers den Zu⸗ fluß von Arbeitslohn an den Arbeitnehmer bedeuten. Wichtig iſt aber, daß die Zahlung des Rückkaufwerts durch den Arbeitnehmer ſachlich die Rückgewähr eines Teils des dem Arbeitnehmer in Form von Prämienzahlun⸗ gen gewährten zuſätzlichen Lohns bedeutet. Dies hat ſteuerlich die Bedeutung, daß dieſer Lohnbetrag in dem Jahr, in dem er wieder dem Arbeitgeber zufließt, mit anderen poſiti⸗ von Einkünften des Arbeitnehmers verrech⸗ net werden kann. Der Reichsfinanzhof läßt die Frage offen, ob nicht ebenſo auch dann zu entſcheiden wäre, wenn der Arbeitgeber über⸗ haupt nicht zur Ueberlaſſung der Rechte aus dem Verſicherungsvertrag, alſo auch nicht ge⸗ gen Zahlung des Rückkaufwertes im Falle des vorzeitigen Ausſcheidens verpflichtet ge⸗ weſen wäre. Spgg. Fürth gegen Walbhof im Alannheimer Stabion Der Sportverein Waldhof hat am erſten Weihnachtstag, den 25. Dezember 1936, wie⸗ der eine deutſche Klaſſemannſchaft zu Gaſt. Seit langen Jahren iſt die Spielvereinigung Fürth, eine der populärſten Mannſchaften, wieder in Mannheims Mauern. Mit den Waldhöfern verbindet ſie ganz beſondere Freundſchaftsbande und der Fürther Einſchlag mit Leupold und Schwender bei Waldhof kommt daher auch nicht überraſchend. Zur rechten Zeit ſind die„Kleeblätter“, wie man ſie in Deutſchland nennt, wieder ein ernſter Meiſterſchaftsanwärter geworden. Mit dem Siege über den Deutſchen Fuß⸗ ballmeiſter 1. FC. Nürnberg haben die Für⸗ ther einen gewaltigen Anſturm auf den bayr. Meiſtertitel gemacht. Zwiſchen Fürth und Nürnberg dürfte wohl auch die Entſcheidung in der Meiſterſchaft im Gau Bayern fallen. Zwar haben die Fürther auch manchen hochklingenden Namen in den letzten Jahren erſetzen müſſen, aber der große Nachwuchs hat immer dieſe Lücken bald ſchließen können. Die heutige Mannſchaft der SpVg. Fürth iſt eine wundervolle Miſchung von Jugend und Alter. Die Gäſte werden den Sportverein Waldhof vor eine große Aufgabe ſtellen. Die Frage nach dem Sieger iſt von nebenſächlicher Bedeutung. Eins ſteht feſt: die Beſucher die⸗ ſes Spiels werden auf jeden Fall ein hoch⸗ klaſſiges techniſches Spiel von beiden Mann⸗ ſchaften geboten bekommen. Darüber hinaus dürfte dieſer Kampf auch zu einer Vergleichs⸗ probe der beiden Fußballgaue Bayern und Baden werden.— Die Aufſtellungen der Mannſchaften werden folgende ſein: Fürth: Wenz Leupold Hecht Emmert Kraus 2 Popp Janda 1 Janda 2 Kölbl Frank Walz 1 Schneider Lehmann Leupold Siffling 3 Penning Siffling! Molenda Schwender Model Drayß * Turner⸗Hanoball Der 3. Feiertag bringt für die Turner⸗ Handballer zweifellos das ſchwerſte Spiel der diesjährigen Runde. Hockenheim als Tabellen⸗ führer iſt bis jetzt noch ungeſchlagen und wird auch am Sonntag dieſen ſeinen guten Ruf wahren wollen. Viernheim iſt ohnedies ſchon der einzige Verein, welcher gegen die Hocken⸗ Wolf Waldhof: heimer einen Punkt retten konnte(Vorſpiel: 4:4) und wird dies den ſonntäglichen Platz⸗ herren ganz beſonderer Anlaß ſein, alles auf⸗ Katholiſche Gemeinde Viernheim: Heute Donnerstag: von 4—7 Uhr Beichtgelegenheit; nach 7 Uhr iſt keine Beichtgelegenheit mehr. Freitag. Weihnachten Feſt der Geburt unſeres Herrn Apoſtelkirche: 5 Uhr: Mette mit Predigt anſchließend hl. Meſſen 7 Uhr: Gottesdienſt bei den Engl. Frl. und Barmh. Schweſtern 8 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Veſper; darnach Gelegenheit zur hl. Beicht bis gegen 5 Uhr; Marienkirche: 7½9 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 711 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Kindergottesdienſt Samstag: Feſt des hl. Stephanus Apoſtelkirche: Wie an Sonntagen. Marienkirche: 7½8 Uhr: Hochamt mit Predigt und Gene⸗ ralkommunion für die Jubilare des Jahrganges 86-87. 9 Uhr: hl. Meſſe für Erwachſene ½11 Uhr: Kindermeſſe Beichtgelegenheit von 3—5 Uhr. Sonntag nach Weihnachten: Gottesdienſt wie an Sonntagen. Weihe des Johannesweines vor der Früh⸗ meſſe um 8 Uhr. 8 Nachmittags um 1 Kuhr Kindergottesdienſt in der Marienkirche 2 Uhr: Andacht in der Apoſtelkirche Montag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Aug. Werle, beide Großeltern: Adam Werle und Ehefrau Cäcilia geb. Adler, Philipp Bergmann 4., Ehefrau Anna Maria geb. Barth und An⸗ gehörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für die Verſtorbenen des Jahrganges 8687. Dienstag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Margareta Röß⸗ ling geb. Buſalt 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Anna Maria Lah⸗ res geb. Hofmann, Vater Johann Jakob Hofmann 1. Mittwoch: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Jakob Lammer 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Gutperle und Ehefrau Kath. geb. Gutperle und An⸗ gehörige Donnerstag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Anna Maria Helbig geb. Wunder 7.35 Uhr beſt. Amt für Philipp Grab, Ehefrau Marg. geb. Adler, Jakob Fiſcher, Ehefrau Magd. geb. Kirchner, Kinder: Franz, Jakob, Otto und Anverwandte. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Am Donnerstagabend iſt von 5 bis halb 7 Uhr Gelegenheit zur hl. Beichte; abends um halb 8 Uhr iſt Predigt; Andacht zum Jahres⸗ ſchluß, Te Deum. e zubieten, um diesmal zwei Punkte zu ſichern. Viernheim tritt zwar erſatzgeſchwächt an, wird aber trotz alledem nicht hoffnungslos in den Kampf gehen. Es wird— ſich ſeiner Auf⸗ gabe voll und ganz bewußt— alles einſetzen, um ſeinem großen Gegner einen würdigen Partner zu ſein.— Abfahrt der Spieler und ſonſtigen Intereſſenten mittags 12 Uhr OCG. Höchſtpreiſe für Wild und Geflügel Zu der Verordnung des Reichskommiſſars für die Preisbildung über Höchſtpreiſe für Wild und Geflügel wird bekanntgegeben: Die in Paragraph 1 der genannten Verordnung feſtgeſetzten Höchſtpreiſe ſind Kleinverteiler⸗ Höchſtpreiſe. Verkauft ein Jäger unmittelbar an den Kleinverteiler, ſo kann er den vollen Höchſtpreis für ſich in Anſpruch nehmen. Bedient er ſich bei dem Verkaufe der Ver⸗ mittlung eines Aufkäufers oder Großhändlers, ſo muß er dieſem eine Verdienſtſpanne gewäh⸗ ren, ſich alſo von dem feſtgeſetzten Höchſtpreis einen Abzug gefallen laſſen. Jäger, Aufkäufer oder Großhändler ſind in der Verordnung nur mit Rückſicht auf die obere Begrenzung der Preiſe einander gleichgeſetzt worden, die in keinem Fall überſchritten werden darf. NSDAP.⸗Jahresfeier— 3. Weihnachts⸗ tag 20 Ahr im„Freiſchütz“. Die ganze Bevölkerung iſt dazu herzl. eingeladen. Gottesbienjt⸗Oroͤnungen Evangelſiche Gemeinde Viernheim: 1. Chriſttag:. 1 Vormittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt unter Mitwirkung des Kirchenchors. (Text: Joh. 1, 14; Lieder: 40, 45, 122) 2. Chriſttag: 4 Vormittags 10 Uhr: Feſtgottesdienſt (Text: Joh. 3, 16; Lieder: 31, 37, 122) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Sonntag, 27. Dezember: Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Prediger: Pfarramtskandidat Joſt) Nachmittags halb 5 Uhr: Weihnachts⸗ feier des Kindergottesdienſtes. Dienstag, 29. Dezember: Frauenabend. eee Viernheimer Tonfilmſchau Ueber Weihnachten im Film⸗Palaſt das herrliche und ergreifende Filmwerk: Jana bas Mädchen aus dem Böhmerwald oder: Ein Frauenſchickſal Ein Volksſtück, mit den ſchönſten deutſchen Liedern, z. B.: 1. Im ſchönſten Wieſengrunde; 2. Nach meiner Heimat möcht' ich wieder; 3. Horch, was kommt von draußen rein; 4. Dort tief im Boehmerwald; 5. Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus; 6. Wenn die Soldaten durch die Stadt marſchieren uſw. Ein Frauenſchickſal—ſo lautet der Unter⸗ titel des neuen Films„Jana, das Mädchen aus dem Böhmerwald“, der in ſeiner menſch⸗ lich packenden und ſtarken Handlung, groß⸗ artiger Darſtellung und Regie den Schickſals⸗ weg eines jungen Weibes zeigt, das ſchließ⸗ lich über alle Unbilden des Lebens triumphiert: ſie findet ihre Erfüllung und Beglückung als Frau und Mutter an der Seite des geliebten Mannes. Inmitten der groß⸗ artigen Schönheit des Böhmerwaldes ſpielt dieſer Film, der von einem Kranz der ſchön⸗ ſten Volkslieder umrahmt wird. Ein menſch⸗ licher Film, der jedes Herz berührt— er⸗ greifend, packend, erhebend und beglückend iſt der Inhalt dieſes Werkes, das die ſchickſals⸗ reichen Wege eines jungen Weibes in dar⸗ ſtelleriſcher Vollendung ſchildert. Herrliche Landſchaften, wundervolle Heimatlieder und eine ſtarke menſchliche Handlung machen die⸗ ſen Film zu einem Erlebnis. Für alle Film⸗ freunde, ſogar für den verwöhnteſten, ein ganz hervorragendes Filmwerk! Ein Beſuch über⸗ zeugt! Ueber Weihnachten in den Gloria⸗ Lichtſpielen Das neueſte und ſpannendſte Ufa⸗Filmwerk Annemarie Ein feiner und verinnerlichter Film kün⸗ digt ſich an. Seine Werte wurzeln in der Tiefe einer ſchönen, reichen Gefühlswelt. Seine Sprache iſt die Sprache des Herzens. Seine Menſchen begeiſtern und erſchüttern uns durch ihre Erlebniſſe, die aus dem Traum einer heiteren Jugend zur Erfüllung einer ſtarken Liebe und zum heroiſchen Verzicht vom gemeinſamen, zukünftigen Glück führen. Dieſer ſchöne und tiefe Film klingt auf wie ein fröhliches Volkslied, in dem Jugend⸗ luſt und Jugendglück jubeln, bis der heroiſche Akkord des Kampfes und des Kämpfenmüſſens alles überdröhnt und die feine Melodie im Abſchied und wehen Verzicht verhallt... Das iſt die herzliche und innige Geſchichte zweier junger Menſchen, die nach dem größ⸗ ten Glück ihres Lebens das tiefſte Leid er⸗ fuhren und noch unter Tränen lächelnd op⸗ fern lernten. Wer über Weihnachten die beiden Film⸗ bühnen beſucht, erlebt große Weihnachts freuden. Central⸗ Humor Herr und Frau Buchholz beſuchen das Aquarium. Frau Buchholz geht am Stock, da ſie Rheuma in den Füßen hat. „Sieh mal da, ein Tauſendfüßler!“, ſagt Buchholz, auf einen Glaskaſten zeigend. „Ach Jott, det arme Viech“, ſeufzt Frau Buchholz,„wenn det boch det Reißen in de Beene kriegt!“ * „Tja— das war eine traurige Geſchichte mit Steuermann Holm!“ erzählte der Schiffer Johannſen bedächtig und trank ſeinen Grog aus.„Er wurde ernſtlich krank, und da ſagte der Doktor zu uns, wir ſollen ihm ein Pul⸗ ver Nr. 8 aus der Schiffsapotheke geben. Aber von den Pulvern Nr. 8 war keins mehr da. Und da haben wir ihm dafür zwei Pulver Nr. 4 gegeben, und dann... ja, dann legte er ſich hin und ſtarb!“ 1 1 1 r Ka K e — Aus Stabt und Land Mannheim.(Ein kleiner Gernegroß). In der Nacht zum Mittwoch ſteuerte ein 17 Jahre alter Schüler aus Ludwigshafen einen Perſonenkraftwagen obwohl er weder des Fahrens kundig noch im Beſitze eines Führer⸗ ſcheins war. Dieſe Fahrt nahm dadurch ein Ende, daß das Fahrzeug auf der Schloßgar⸗ tenſtraße mit einem anderen Perſonenkraft⸗ wagen zuſammenſtieß und beide Fahrzeuge ſtark beſchädigt wurden. Ein mit dem leicht⸗ ſinnigen Schuler mitfahrender zweiter Schü⸗ ler erlitt bei dem Zuſammenſtoß Verletzungen. — Gum Mordverſuch an einer Hausange⸗ ſtellten auf dem Wege von Neuoſtheim nach Neckarau). Der flüchtige Täter, der wie folgt beſchrieben wird, hat bei der Flucht ſein Fahr⸗ rad und das zur Tat benützte Meſſer im Stich gelaſſen. Das Fahrrad und das Meſſer ſind im Schaufenſter der Fahrradhandlung Piſter, U 1, 2 ausgeſtellt. Perſonen, die in der Lage ſind, über den Eigentümer dieſer Gegenſtände Auskunft zu geben, werden ge⸗ beten, ihre Angaben zu machen bei der Kri⸗ minalpolizei. Wichtige Mitteilungen werden auf Wunſch vertraulich behandelt. Der Täter iſt etwa 17—18 Jahre alt, etwa 1.70 Meter groß, kräftig, dunkles zurückgekämmtes Haar, blaſſes längliches Geſicht, trug grau⸗ und weißgeſprengelten Anzug, ohne Mantel und Kopfbedeckung. Fahrrad: Marke„Präziſion“ Nr. 16 108, ſelbſtgefertigter hinterer Gepäck⸗ Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen In dieſem Jahre werden wiederum Karten zur Enthebung von Neujahrsgratulationen ge⸗ gen Entrichtung von wenigſtens 2.— RM. ausgegeben. Die Namen derjenigen Perſonen, die Karten gelöſt haben, werden in der Tages⸗ zeitung am 31. d. Mts. veröffentlicht. Ich bitte Er hält alle Richter für befangen Ein Querulant kommt in die Heilanſtalt und wird nun Ruhe halten Die heutige Geſetzgebung gibt die Mög⸗ lichkeit, Perſonen, die dauernd die Oeffent⸗ lichkeit beunruhigen und ſtören, ſei es durch Eingaben, Schriften oder auf andere Weiſe, und bei denen es nach ärztlichem Gutachten nicht ausgeſchloſſen erſcheint, daß ſie auch zu Tätlichkeiten ſchreiten, einer Heilanſtalt zu überweiſen. Die Große Strafkammer in Frankfurt(M.) machte von dieſem Recht in einer Verhand⸗ lung gegen den 1875 in Mainz geborenen Lorenz Caprano, der ſich zur Zeit in Un⸗ terbringungshaft im Klingelpütz in Köln be⸗ findet, Gebrauch. Der Beſchuldigte machte ſeit vielen Jahren den Gerichten zu ſchaffen. Nach dem Umſchwung ging er zu heimtückiſchen Angriffen über und mußte ſich mehrfach vor dem Sondergericht einfinden. Er bekam Ge⸗ fängnisſtrafen bis zu zwei Jahren. Im Ok⸗ tober 1934 beleidigte und verleumdete er durch ein Schreiben erneut einen Beamten, was Veranlaſſung gab, Caprano jetzt mit dem Ziele vor Gericht zu ſtellen, ihn in eine Heilanſtalt einzuweiſen. Gleich zu Beginn der Sitzung lehnte der Angeklagte zwei Richter als be⸗ fangen ab, ſodaß die nächſt höhere Inſtanz prüfen mußte, ob dieſe Ablehnungsgeſuche be⸗ gründet waren. Dieſe Inſtanz folgte dem An⸗ trag des Staatsanwaltes, der die Zurückwei⸗ ſung der vorliegenden Anträge beantragt hatte. Nach eingehender Verhandlung, die aufgrund des§ 171a unter Ausſchluß der Oeffentlich⸗ „dcllenhal Ueber die Weihnachtsfeiertage laden wir unsere werten Gäste, Freunde und Bekannte zu einem Bes uche herzlichst ein. Prima Kühnerbier .—— keit ſtaktfand, kam das Gericht zu der oben erwähnten Entſcheidung. Folgenſchwere Exploſion Worms. In der Möbel⸗Fabrik Ternis in Nieder⸗Flörsheim explodierte am Montag der Fournierofen, wobei der Arbeiter Phil. Hollſtein aus Nieder⸗Flörsheim und ein Jung⸗ arbeiter aus Gundheim ſo ſchwere Verletzun⸗ gen erlitten, daß ſie bald nach ihrer Ein⸗ lieferung in das Wormſer Krankenhaus ſtar⸗ ben. Ueber die Urſache der Exploſion iſt noch nichts Näheres bekannt. Biblis. Dieſer Tage verunglückte bei dem Holzabtrieb im Bibliſer Gemeindewald der Arbeiter Martin Weis dadurch, daß beim Fällen einer Eiche die Krone abbrach und den⸗ ſelben am Kopf verletzte. Sie muß alle fünf Minuten nießen Im Krankenhaus von Baltimore bemüht ſich gegenwärtig ein Dutzend Aerzte um ein 13jähriges Mädchen, das jetzt nun ſchon 54 Tage lang alle fünf Minuten nießt. Der Zu⸗ ſtand des armen kleinen Mädchens wird all⸗ mählich bedrohlich, denn da das Nießen ſie nicht zum Schlafen kommen läßt, iſt ſie ganz ſchwach und matt geworden. Teure Reiſen nach Lorſch Statt 6.90 RM. koſtete ſie 58 RM Ein in Frankfurt beſchäftigter 25jähriger Angeklagter fuhr dreimal ohne gültige Fahr⸗ karte nach ſeiner Heimat Lorſch. Die Reiſe dorthin hätte ihn jedes Mal 2.30 RM. ge⸗ koſtet. Er fuhr mit einer in Frankfurt ge⸗ löſten Bahnſteigkarte und fiel ſchließlich ei⸗ friſch von der Treibjagd am Dienstag bei — Hue, E ꝓꝙ YYY ß Tum beleben kalter OEG.-Bahnhof— Fernsprecher 10 ————— — nem Schaffner auf. Nicht nur, daß der blinde Paſſagier 28 RM. für die Fahrten der Bahn nachbezahlen mußte, er hatte ſich auch noch vor dem Schöffengericht auf Grund des 8 265 des Strafgeſetzbuches zu verantworten. Dieſer neu eingeſchobene Paragraph ſieht Be⸗ ſtrafung derjenigen vor, die ſich eine Be⸗ förderung auf der Bahn in der Abſicht, nicht zu zahlen, erſchleichen. Gegen den noch unbe⸗ ſtraften Arbeiter wurden 50 RM. Geldſtrafe beantragt. Das Gericht erkannte auf 30 RM. Geldſtrafe und betonte, daß der Angeklagte noch recht glimpflich davongekommen ſei. Olfen. Fabrikarbeiter Adam Keil verun⸗ glückte dieſer Tage dadurch, daß ihm ein von einer Kreisſäge abprallendes Stück Holz ins Geſicht flog, die Wangen aufriß und den Oberkiefer durchſtieß. Der ſofort herbeigeru⸗ fene Arzt aus Waldmichelbach ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus Weinheim an, wo man ihn aber nach Heidelberg verwies. Keil iſt ein langjähriger erfahrener Holz⸗ ſchneider und Familienvater. Mainz.(Katholiſch⸗kirchliche Dienſtnach⸗ richten). Ernannt wurde: Kaplan Engelbert Hainz in Darmſtadt(St. Fidelis) zum Pfar⸗ rer in Undenheim und Pfarrverwalter Hirt in Gaulsheim zum Kaplan in Darmſtadt(St. Fidelis); Pfarrverwalter Hilf in Heßloch zum Pfarrer daſelbſt. Die Wahl des Pfar⸗ rers Smeling in Mainz⸗Mombach zum zweiten Definitor des Dekanats Mainz⸗Stadt und des Pfarrers Ganß in Unter⸗Flocken⸗ bach zum zweiten Definitor des Dekanates Heppenheim wurde beſtätitgt. 2 N Ludwig Lamberth Aller lem An den Weihnachtsfeiertagen empfehle meinen werten Gäſten und Gönnern meine reichhaltige und preiswerte Speiſekarte Günjebraten, Haje verſchiedene Braten Anzeigen L. Hoehe e zu vermieten. Von wem, ſagt die Uernhelmer Geſchäftsſt. d. Bl. Solide Volks zellung ſchon von Frau oder Madchen 40 Pig. Samstag u. Sonn⸗ an, je nach Größe zur Bedienung am tag ſofort geſucht Von wem, ſagt die des Textes und Geſchäftsſt. ds. Bl. der Schrift. und ſchöne Pfannſachen. Außerdem meine pikanten kalten Speiſen: Schwedenplatte, kalter Aufſchnitt, ruſſiſche Eier, Reſtaurationsbrote, gute einfache belegte Brote u. a. mehr. 1 2 Feiertagen TANZ 2 Im Ausſchank das gute Kühnerfeſtbier Ausſchankweine verſchiedene Preislagen. Gute und billige Flaſchenweine. Es ladet freundlichſt ein Jamilie Weſchmann eee ee eme,,, eee, eee eee. e,, ,,,, von dieſer Einrichtung, deren Erlös für wohl⸗ Eigene Schlachtung — S 7 Y N eie, Es rächt sich, wenn man am falschen Ende spart. Hier ein Beispiel: Der Bauer K. hatte guten Flachs geerntet und ihn nach N. ver- 95 tätige Zwecke beſtimmt iſt, recht zahlreich Ge⸗ brauch zu machen. Viernheim, den 23. Dezember 1936 Betr.: Die Ausſtellung von Haushaltungs⸗ 9 vergnũgie Feiertage wünfchen nachweiſen für die Regelung des Fett⸗* bezugs. Familie Georg Herbert 2. In der Zeit vom 22. bis 24. Dezember 1936 werden die Antragsvordrucke für den obigen Zweck von Polizeibeamten ſämtlichen kre 15⸗ 1 E kr Haushaltungen zugeſtellt. Dies gibt mir Ver⸗ anlaſſung, darauf hinzuweiſen, daß nachſ, einem Erlaß des Herrn Reichs⸗ und Preu⸗ 1 5 N 1 1 u kiſchen iiuſer der, innen die Haushal⸗ fed ine Stagfrabe fe, au uadcher ber it n ſind, die Vor⸗ N aus innerſtem Pflichtgefühl heraus anzu⸗ drucke auszufüllen. treten hat. Der Vorſitzer. Sollten einzelne Haushalte keine Formu⸗ Sänger ⸗Einheit lare erhalten haben, ſo müſſen ſie dieſe beim Sonntag⸗Vormittag 9.45 Uhr Singſtunde. Polizeiamt hier abholen. Keiner fehle! Zöller, Vorſißzender. Auf die in dem Merkblatt des Antrags⸗Geſangverein Sängerbund-Flora. vordruckes aufgeführten Beſtimmungen wird] Am erſten Feiertag mittag punkt 1 Uhr letzte Chor⸗ Bezug genommen. 0 probe, wozu ſämtliche Sänger zu erſcheinen haben. Die ausgefüllten Vordrucke ſind wie folgt Der Vorſitzende. im Wiegehäuschen des Rathauſes abzuliefern: 50. Jährige(Jahrgang 1886/87) 5 Mon tag, den 28. De zember 193 6, Das Programm der Jubelfeier iſt folgendes: 2. Weih⸗ C ꝙæꝶꝙ/ Y YXYTYTPTPYPTPPDPDDDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTDTb . 5 nachts feiertag, vorm. 7½ Uhr, kirchliche Feier in der 1 3 i nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe A Marienkirche. Abends punkt 8 Uhr wellliche Feier ee nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe B im Ratskeller“. Hierzu ſei bemerkt, daß Angehörige ee, eee IgG nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe C— E] der Jubilare nur mit den ausgegebenen Abzeichen nach erkundigte, sagt von 4—5 Uhr Buchſtabe F und Karten Zulaß haben. Das Lokal„Ratskeller“ der: Was soll der Flachs nachm. von e iſt ab 8 Uhr nur für die berechtig ten Feſtteilnehmer denn hier? Der muß Dienstag, 29. D eg e mber 1936, der Jubelfeier zugänglich. Nach 8 Uhr kann niemand doch nach L., ich hab's i nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe H mehr zugelaſſen werden. Ich bitte die gegebenen eee i nachm. von 2—3 Uhr Buchſtabe J—K Richtlinien der Kommiſſion ſtreng zu befolgen, um 3 15 8 133 5 n d n 3—4 Uhr Buchſtabe einen reibungsloſen Verlauf der Feier zu ſichern. enen eee 5 Wo das deine Somenlom nachm. vo 0 uchſta e Der Vorſitzende. nun 5 Mark für Lagern 0 2 tel nachm. von 4—5 Uhr Buchſtabe M und Transport zum eiche Frucht entfltet, j Turnverein von 1893 So das kleine Pfennigstũck Mittwoch, 30. Dezember 1936 F rf. 5 5 5 0 Abteilung Fußball: Sonntag, den 27. Dezember, auf enster rausgeworfen, Sporerfolg gesteltefl nachm. von 1—2 Uhr Buchſtabe N, O, P nachm. von 2— 3 Uhr Buchſtabe Ru. S nachm. von 3—4 Uhr Buchſtabe T, U, V nachm. von 4—5 Uhr Buchſtabe W—3 Eine Abholung der Vordrucke er⸗ bloß weil die Zeitung über'n Sommer„ein- gespart! werden solltel So kann es kommen, dem Sportfeld auf der Lorſcherſtraße Verbandsſpiele gegen FV. Schriesheim. 1. Mannſchaft 2 30 Uhr, 2. Mſchft. 12.45 Uhr. Jug. wird noch bekannt gegeben. Abteilung Handball: Sonntag, 27. Dezember, Pflicht⸗ ſpiel der 1. Mannſchaft in Hockenheim. Abfahrt mit Deshalb ein Sparbuch von der N mmm... D N Begleiter 12 Uhr OEG.— A⸗Jugend in Neckarau folgt nicht. 8 egen„Kurpfalz“. Abfahrt 12.30 Uhr per Rad ab wenn man keine Die Antragſteller erhalten hierauf einen] Drehſcheibe. amtlich abgeſtempelten Haushaltsnachweis, den Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. it 5 ſie bei ihrem Metzger und Spezereihändler Wir laden hiermit alle Vereinsmitglieder, ei ung Zweigstelle lern helm zum Eintrag in die Kundenliſte für Fett⸗ und Ehrenmitglieder und aktive Sportler mij 9 7 2 Ji i 7 ili 5 i Butterbezug pp. ſofort vorzulegen haben. Die.* Host e Eintragung in den Kundenliſten darf nur auf 3 er Ehrun 5 Alden für Felggg Grund der amtlich abgeſtempelten Haushalts⸗ 3*— 1036(l. Weihnachts 7 nachweiſe vorgenommen werden. Die Eintra⸗ feiertag) abends 8 Uhr in die Sport⸗ gung iſt auf den Haushalts nachweiſen zu ver⸗. und erwarten recht zahlreiche V 41 merken. etetligung. 6 0 8 15 1 Spielbetrieb am Sonntag, den 27. Dezember 1936: Ohne Eintragung in die Kundenliſte wird 1. Fußballmannſchaft gegen Phönix Mannheim auf kein Fett bzw. Butter abgegeben.—— Waldſportplatz. Beginn 2.30 Übr. Jungliga be⸗ 7 0— Ziernheim, den 22. Dez 36 treitet das Vorſpiel Beginn 1245 Uhr Fußball Viernhein de But 8 1936 Al Jugend. Pflichtſpiel gegen Spo Waldhof a N A ANA— e germeiſter dem Waldſportplatz. Beginn 10.15 Uhr vormittags 5 3. 1 88 Jugendmſchft. gegen Poſtſport⸗ 1 4 f auptſchriftleiter undverantwortlich jür den politiſchen] verein Mannheim in Mannheim. Beginn 9 45 Uhr. Se f —— 1 9— für den übrigen e Uhr per Rad„Vier Jahreszeiten“. en, darqu kommt es an! Dazu hilft Teil Friedri artin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ annſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H, Worms. Wir fordern unſere Mitglieder auf, ſich an der in groger auswan! hel 4 Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Weihnachtsfeier der NS DA, Ortsgruppe Viernheim U 1 I 2 1 der 1800 ic 4 b. H., am b den 27. Dezember abends 8 Uhr im dl. Winkenbac orms. XI. 1936 über 1800 3. Zt. iſt Anzeigen⸗„Freiſchütz“ recht zahlreich zu beteiligen. preisliſte Nr. 6 gültig. cht zahlreich z Die Vereinsführung. Weinheimerſtraße 53 6 qtelene utia oc August Itelęuccli Verlobte Lohr a/ Main Viernheim Weihnachten 1936 Cage OJealci aal GA grüßen als Derlobte Verwandten und Bekannten ein frohes Weihnachtsfeſt DBiernheim, Weihnachten 1936 Statt Narte nl Ibre Verlobung geben bebannt Greta Alter Haus Rnapp Diernheim, Weihnachten 1936 Aung e unt Mee Verlobte Viernheim, Weihnachten 1936 Als Verlobte grüßen Als Gauex Viernheim, Weihnachten 1936 Martha Bayer Anton Dantſcher Derlobte Schierling(Mederbapy.) Weihnachten 1936 Diernheim Mala J anclen C ² A Aationaljozialijtijche Kriegsopferverjorgung Ortsgruppe Fiernhein 5 1* Am 1.„ abends 8 Uhr Weihnachtsjeier ſtatt. Kameraden und Kameradenfrauen nebſt Ange⸗ hörigen ſind hierzu nochmals herzlichſt eingeladen. Heil Hitler! 1 Seelinger 1 een ee ee eee eee, 5 F Lesdngverein Llederkranz Su dem am Sonntag, den 27. Dezember 1936 im Rarpfenſaale ſtattfindenden Familien⸗Abend verbunden mit geſanglichen und theatr. Aufführungen unter Mitwirkung der Kapelle Hanf beehren wir uns, unſere werten Mitglieder, ſowie ſonſtige Freun⸗ de und Gönner des Dereins höfl. ein⸗ zuladen. Der Vorſtand NBB.: Verloſungsgegenſtände bitten wir bis Sonntagnachmittag 3 Uhr im Lokal abgeben zu wollen. Friseur Verlobte Viernheim, Weihnachten 1936 Als Verlobte grüßen Anancla Jaun q eo ugeat Viernheim, Weihnachten 1936 e eee ee 5 Lelanguerein Angerkreue Harmonle Am 1. Weihnachtsfeiertag, abends 8 Ahr findet im Saale zum Schützenhof unſere Weihnachtsfeier ſtatt, wozu unſere Mitglieder mit ihren Ange⸗ hörigen freundlichſt eingeladen ſind. Der Vorſtand Eintritt freil— Nichtmitglieder haben keinen Zutritt 7 S e N Vłkobaus Itaas PE Se e 2 Unſere herrliche Weihnachts⸗Feſtprogramme im Contral-Flim- Palast 1 le W III 112 Ein Frauenſchickjal Die packende Geſchichte einer jungen Frau— einer von vielen und doch einmalig— wird in dem Film mit der Herrlichkeit der Natur und des deut⸗ ſchen Volsliedes zu einer Einheit, die ſelbſt wie ein Volkslied ans Herz geht. An allen Tagen in beiden Theatern Anfang 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung In den Glorla-Liehtspielen Der neueſte und ſpannendſte Ufa⸗Film nach dem Roman„Lauter Sonntage“. Dieſer ſchöne u tiefe Film klingt auf wie ein fröhliches Volkslied, in dem Jugendluſt und Jugendglück jubeln, bis der heroiſche Akkord des Kampfes und des Kämpfen⸗ müſſens alles überdröhnt und die feine Melodie im Abſchied und wehen Verzicht verhallt 1 Das iſt die herzliche und innige Geſchichte zweier junger Menſchen, die nach dem größten Glück ihres Lebens das tiefſte Leid erfuhren und noch unter Tränen lächelnd opfern lernten. Dieſes Filmwerk zeigen wir vor Mannheim. außerdem gutes Beinrogramm mit nau ster Uia-Tonwoche Nachmittags 3 Ahr große Jugend⸗Vorſtellungen Allen Filmfreunden frohe Weihnachten! ee A n g, n e en nee e ee e e ee eee ee e helmerUolkszellung Fichlenangen aller Stärkeklaſſen aus Diſtrikt Rohrbacherwald bei Birkenau gegen Barzahlung abzugeben. Auskunft erteilt Waldwärter Müller in Birkenau. Frhrl. Wambolt von Umfadt'ſches Rentamt Birkenau Jallauen grünes aud Am 2. Weihnachtsfeiertag Tanz Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle Hanf Frau Träger Ww. 2 um Ralserhol Ueber die Weih⸗ nachtsfeiertage u. Neujahr großer Tanz Es laden höfl. ein M. Froſchauer und Frau Daucksacſian in einfacher bis feinster Ausführung bei billig- ster Berechnung liefert unsere Buchdruckerei S Am 1. Feiertag, abends 8,30 Ahr im Harpfenſaale Weihnachtsfeier mit Aufführung des Volksſtückes „Don Gott gerichtet in 4 Akten. Kleine Verloſung! Ehrenmitglieder, Mitglieder und Angehörige ſind herzlichſt eingeladen. NB. Verloſungsgegenſtände werden am 1. Feiertag ab 1 Uhr im Lokal entgegengenommen. eee eee 1 findet im„Freiſchützſaal“ unſere a 9 40 g * NI kets, E es, de Münch alleſten ſozicliſ Helliga Fihret tagstur alten 80 0 Obetgtt bon 8 ter Hö Frauen den alt ſchöne Der g Wengtin daß mi Hier die feſtlt widme der 88 feſtliche füllten Männer ihnen ob bon ihne den der in dieſen le Berl Reichs ſahtsemp tag, d. An die lanzler 1 Reichspri hetgeblac nahme un 15 beg geſandter des Reich herrn! wird der Wehrma entgegen Neichskri, Vacha berg, de nber hej ſehls Shah tal Dt. U haber der Viring ner wi wälen agen Vorn ting eng tine Reich sohn Geh