Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei Mernheim Er cheinungswe ſe. Täglich, durch die Poſt monatlich 1.60 Nummer 304 0 2 2 ausgenommen an Sonntagen und Jeiertagen Bezugspreis: Ins Haus 1 monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg eee ee eee ee r S Donnerstag 8 2 0 N . Danderer zwiſchen zwei Wellen Gedanken zum Jahr eswechſel 1936/37 „Ich bin ein Wandrer in dem Staub der Erden Und komme eben aus der Weihnachtshelle, So ſteh' ich an des neuen Jahres Schwelle, Doch frag' ich nicht:„Wie wird die Straße werden?““ Nur eins erbitt' ich mir aus tiefſtem Herzen: Der Weihnacht wundervolles großes Freuen Mög' mit mir gehen und täglich ſich erncuern. So hab' ich Kraft genug für Glück und Schmerzen.“ So ſtehen wir heute am Jahreswechſel wie⸗ der auf der Grenzſcheide zwiſchen Vergehen und Zukunft, Wanderer zwiſchen zwei Welten! Immer größer wird mit jedem dahin⸗ gebenden Jahr für uns die Welt. die wir Ver⸗ gangenheit nennen, und immer kleiner für uns, was uns Zukunft iſt. Die haarſcharfe Grenze zwiſchen beiden, des Meſſers Schneide, darauf wir ſtehen, iſt die Gegenwart. Zwiſchen beiden wandern wir dahin, Wanderer zwiſchen zwei Welten! Zwiſchen Zeit und Ewigkeit. Wie lange noch? Wann kommt für uns der letzte Jahreswechſel auf dieſer Welt? Wie von unſichtbaren Händen berührt, fangen die Saiten unſerer Seele an zu ſchwingen. Freud und Leid, Jubel und Klage wogt und wallt durcheinan⸗ der Glückſeliges Erinnern und liebefrohes Be⸗ denken wechſelt mit ſchmerzvollem Nicht⸗ vergeſſenkönnen und niederdrückendem Herze⸗ leid. Hier fanden ſich im dahinſcheidenden Jahreslauf Hände und Herzen für ein irdiſches Glück, dort wurden Seelen auseinandergeriſſen, die doch auch glaubten, für dies Leben zu⸗ ſammen zu gehören. Hier eine Wiege, umſorgt und umſonnt von überfroher Liebe und Zärt⸗ lichkeit, und wenige Schritte weiter nur ſtand ein Sarg, u. in ihm lag auch, was eines Men⸗ ſchenlebens ganzes Glück und Glauben war. Zu groß und zu ſtark war manchmal der Gegenſsatz, zu ſchnell und zu jäh der Wechſel zwiſchen Freud und Leid. Glück und Unglück. Und wir fühlten es. daß wir in allem Wandel und Wechſel nur Wanderer ſind ohne Heimat Wan⸗ derer zwiſchen zwei Welten!„Ich bin ein Wandrer in dem Staub der Erden“ Aber wie ein lichter Troſt kommt es uns zum Bewußtſein, daß wir doch„aus der Weih⸗ nachtshelle“ kommen. Von Weihnacht her tra⸗ gen wir ein Licht in der Seele. das mit uns geht. wie einſt der Stern mit den Weiſen zog und ihnen den Weg wies. „Und komme eben aus der Weihnachts- ee Wenn man aus dem Hellen ins Dunkel tritt, dann wirkt das Helle noch nach und läßa die Dunkelheit noch ſo ſtark erſcheinen. Wenn wir aus dem Licht der Weihnacht wieder in das Dunkel des Alltags treten und an die dunkle, ungewiſſe Furt. die Gegewart und Zu⸗ kunft ſchneidet. dann fällt von Weihnacht her noch ein Lichtſtrahl in dies Dunkel. daß es uns nicht ganz unheimlich und ungewiß erſcheint. Wie der Nachthimmel. wenn auch nur ein Stern an ihm erſtrahlt. doch wenigſtens einen ſicheren Punkt hat, an dem man ſich orien⸗ tieren und zurechtfinden kann, ſo ſtrahlt das Licht der Weihnacht wie ein heller Schein auf unſeren Weg. Wir wiſſen, daß der Glanz der Gottesliebe, der unter dem Lichterbaum er⸗ ſtrahlte, mit uns geht und noch weiter ſtill er⸗ glänzt in unſerer Seele, die vom Weihnachts⸗ glanz erfüllt iſt Dann wandeln wir im Lichte auch in der Dunkelheit.„Du führſt mich doch zum Ziele auch durch die Nacht.“ So ſtehen wir an des neuen Jahres Schwelle Und das wollen wir uns erbitten von Gott aus tiefſtem Herzen, daß„der Weihnacht wundervolles großes Freuen“ täglich mit uns gehen und ſich erneuern möge. Denn dann haben wir Kraft genug für alles Kommende. Dann ſind wir gerüſtet für gute und ſchwere Tage, die das neue Jahr uns bringen wird. „Komme, was kommen mag. Sonnenſchein, Wetterſchlag“. Dann fragen wir nicht zaghaft und zweifelnd, was es für uns in ſeinem dunk⸗ len Schoß birgt, dann ſoll es uns bringen, was, es bringen muß. Und wir treten allem Dunkel gegenüber mit dem hellen Schein, den Gott uns zur Weihnacht ins Herz gegeben hat. und der als Freude am Leben von uns ausſtrahlt in die Zukunft hinein, und ſie uns bell und freundlich macht. Dann empfinden wir es immer wieder: „Das große Freu'n: Der Heiland iſt gekommen! Das legt den Balſam mir auf jede Wunde, Wächterruf ins neue Jahr! ternheimer Weilun Verkündigungsblatt der NS AN. Wernheim L n a den 31. dezember 1936 e, 2 2 in glückliches N Durchglänzt mit Ewigkeit die bängſte Stunde. Hat aller Not die Bitterkeit genommen.“ Und wenn wir von allem. was das neue Jahr uns bringen wird, auch nichts wüßten als das Eine: es bringt uns auch den Heiland, der zur Weihnacht uns geſchenkt iſt, auch im neuen Jahr iſt Gott mit uns, dann genügt uns das. Mehr brauchen wir nicht zu wiſſen. Denn dann wiſſen wir auch zugleich, das denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Beſten dienen müſſen. Froh und unverzagt und ohne Grauen gehen wir dann ins neue Jahr. Aus dem Licht der Weihnacht ins Licht eines neuen Zeitas⸗ ſchnittes, der uns von Gott erhellt iſt, weil wir ihn ſelbſt und ſeine Liebe darin wiſſen. Das nimmt allem Böſen den Stachel und die Bitterkeit, allem Dunkel und Ungewiſſen das Anheimliche und Furchterregende. So greifen wir fröhlichen Mutes zum Wan⸗ derſtab, feſt das Herz und hell der Blick. „Ich bin ein Wandrer in dem Staub der Erden. Im alten Jahr, im gottgeſchenkten neuen. Doch mit mir geht er ſelbſt im heil'gen Freuen Und läßt der Heimatnähe froh mich werden.“ (Deike, M.) Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gün hr! Neujahrs aufruf des Jugendführers des Deulſchen Reiches 1937, das Jahr der Heimbeſchaffung Berlin, 1. Jan. Der Jugendführer daß Deutſchen Reiches Baldur v. Schirach hat an die Hitlerjugend folgenden Neu⸗ jahrsaufruf erlaſſen: „Wieder ſtehen wir am Anfang eines neuen Arbeitsjahres. Die Parole des vergangenen Jahres, das wir das„Jahr des deut⸗ ſchen Jungvolks“ nannten, iſt verwirk⸗ licht. Der 1. Dezember 1986 brachte mit dem Geſetz über die Hitlerjugend den feierlichen Abſchluß unſerer Jahresarbeit, die ganz im Zeichen der Werbung ſtand. Viele hunderttau⸗ ſende neuer Kameradinnen und Kameraden werden im kommenden Jahr in unſere Gemein⸗ ſchaft eintreten. Damit ergibt ſich für die Füh⸗ rung der Jugend die Notwendigkett, an die Lö⸗ ſung einer Frage heranzutreten, die für unſere zukünftige Arbeit entſcheidend geworden iſt. Die Hitlerjugend hat immer das Heim als eine weſentliche Vorausſetzung ihrer Gemein⸗ ſchaftsarbeit empfunden. Nach unſerer Auf⸗ faſſung ſoll die Jugendbewegung Adolf Hitlers für ihre Zuſammenkünfte, die dem Dienſt an der Idee gelten, eigene Räume beſitzen. Sie ſoll unabhängig ſein von ſolchen Bierwirtſchaf⸗ ten und anderen Lokalen, die ihre Nebenräume nur dann zur Verfügung ſtellen, wenn ihnen die Garantie geboten wird, daß die Jugend dort Alkohol und Nikotin konſumiert. Wir brauchen Heime für die HF. Schon ſind viele gebaut worden, keine wil⸗ helminiſchen Villen, ſon dern ſchlichte, zweckmäßige und ſchöne Jugend⸗ heime, die Ausdruck unſerer Zeit ſind und damit jener Baugeſinnung, die Adolf Hitler mit dem Wort bekannt hat: „Deutſch ſein heißt klar ſein!“ Viele deutſche Gemeinden haben ſich bereits in ihrem HJ⸗Heim ein Denkmal ihrer natio⸗ nalſozialiſtiſchen Geſinnung geſchaffen. In Verbindung mit dem Heimbeſchaffungsausſchuß der Reichsjugendführung, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite ſteht, errichteten ſie vorbild⸗ lich ſchöne Gebäude, die des Ehrennamens „Heim der Hitlerjugend“ würdig ſind. Aber dies iſt nur ein kleiner Anfang! Viele tauſend Hitlerjugendheime müſſen noch gebaut werden! Das Heim der Hitlerjugend iſt ein Wahr⸗ zeichen der kompromißloſen Kameradſchaft der neuen Generation. Es iſt zugleich Ausdruck ihres Lebensgefühls und Lebenszieles. Meine Kameradinnen und Kameraden! Ihr ſelbſt müßt die Vorausſetzungen für Eure Arbeit ſchaffen! Das Jahr 1937 ſoll das Baujahr der Hitlerjugend ſein! Darum erkläre ich das Jahr 1937 um Jahr der Heimbeſchaffung. g Berlin, den 1. Januar 1937. Baldur von Schirach.“ der Führer nach Berchtesgaden zurückgekehrt Berlin, 30. Dez. Der Führer und Reichs⸗ kanzler, der anläßlich der Beiſetzung des Gene⸗ raloberſten Hans v. Seeckt zu einem kurzen Aufenthalt in Berlin eingetroffen war, hat am Mittwoch abend Berlin wieder verlaſſen und ſich nach Berchtesgaden zurückbegeben. — 4 1 ö 5 1 . 1 5 1 3 5 1 5 Slaalsbegräbnis für Generaloberſt v. Jeeckl Ss Berlin, 30. Dez. Unter allen militä⸗ riſchen Ehren wurde am Mittwoch mittag in einem feierlichen Staatsbegräbnis die ſterb⸗ liche Hülle des großen Soldaten und Feldherrn, Generaloberſt Hans von Seeckt, auf dem Invalidenfriedbhof der Erde übergeben. Der Begründer der Reichswehr, die zum eiſernen Sockel für die neue wiedererſtarkte Wehrmacht wurde, hat dort ſeine letzte Ruheſtätte gefun⸗ den, neben den großen alten Soldaten, deren Namen mit der ruhmreichen Geſchichte Preu⸗ 85 und Deutſchlands untrennbar verbunden ind. Der Führer und Reichskanzler ehrte als Oberſter Befehlshaber der Wehrmacht den un⸗ vergelichen Toten durch ſeine Anweſenheit bei der Beiſetzung, an der Mitglieder der Reſchs⸗ regierung. zahlreiche Vertreter des Staates und der Partei, die Generalität und Admiralität des alten ruhmreichen Heeres und der neuen Wehrmacht, ſowie zablreiche Mitglieder des diplomatiſchen Korps teilnahmen. Nach einer kurzen kirchlichen Feier im Trauerhaus, auf der Biſchof Dr. Schlegel die Anſprache hielt, bewegte ſich der Trauerzug mit den alten Fahnen durch Moabit nach dem In⸗ validenfriedhof zu dem offenen Grabe wo die ſchlichte militäriſche Trauerparade ſtatt⸗ ſand. Abertauſende umrahmten den langen Weg von der Wohnung in der Lichtenſtein⸗ Allee bis zum Invalidenfriedhof und nahmen entblößten Hauptes Abſchied von dem Vater der deutſchen Soldaten. Die kirchliche Feier im Trauerhaus In den frühen Wintertag hinein wehen die Fahnen des Reiches auf Halb maſt: ſie künden von der Trauer der deutſchen Wehr⸗ macht um einen ihrer Größten, ſie zeigen aber auch die Verehrung und Anbänglichkeit des deutſchen Volkes für den unvergeßlichen Arbei⸗ ter an Deutſchlands Wiedererſtarkung. Vor dem Trauerbaus in der Lichtenſtein⸗ Allee iſt ſeit dem Morgengrauen ein Dop⸗ pelpoſten aufgezogen. Im Arbeitszimmer iſt die Leiche umgeben von Blattgrün und einer Fülle von Kränzen, aufgebabrt. Vier Stabs⸗ offiziere der 23. Diviſion halten die Ehren⸗ wache. Der Sarg, der mit der Reichskriegsflagge bedeckt iſt, trägt als einzigen Schmuck den ge⸗ zogenen Degen und den Stahlhelm: zwei Ordenskiſſen liegen zu Füßen des Toten Kurz vor der kirchlichen Feier erſcheint Ge⸗ neralfeldmarſchall von Mackenſen und be⸗ gibt ſich ins Totenzimmer, um hier im ſtillen Gedenken Abſchied zu nehmen von ſeinem Ka⸗ meraden: auch der greiſe ar Ferdinand von Bulgarien, der in der Uniform eines preußiſchen Generalſeldmarſchalls erſchienen war, verweilte kurze Zeit an der Bahre des Toten.. Die kirchliche Feier fand nur im engſten Kreiſe ſtatt. An ihr nimmt an der Spitze der Generalität der Oberbefehlshaber des Hee⸗ res, Generaloberſt von Fritſch teil. Biſchof Schlegel hält die kirchliche Einſeg⸗ nung. Er ſchildert den Verſtorbenen als den großen Soldaten, der mit heißem Herzen und kühlem Kopf gearbeitet hat, ſolange es Tag war.„Er hatte ein feſtes Herz als Schild im Kampf gegen das Schickſal. das ihn Großes er⸗ leben ließ, das ibm aber auch große Kämpfe brachte und viel durchleiden ließ: er hat ge⸗ arbeitet his an ſein Lebensende, und trug nach wie vor die Verantwortung.“ Das danke ihm das Vaterland. Der Führer habe ſich zu ſei⸗ nem Werk bekannt und ihn durch dieſes Staats⸗ begräbnis geehrt. Die Trauerparade Inzwiſchen waren die Truppenteile der rauerparade aufmarſchiert. Während die Soldaten präſentierten und das Muſikkorps den Präſentiermarſch ſpielt, wird der Sarg von Feldwebeln des 67. Inf.⸗Regtss deſſen Cbef der Verſtorbene war, durch ein Spalier hoher Offiziere der alten Armee hinausgetra; gen. Wieder begleiten Stabsoffiziere der 23 Diviſion als Ehrenwache die ſterbliche Hülle des Generaloberſten. Der Sarg wird auf eine Geſchützlafette geſetzt, die von einem Sechs⸗ geſpann gezogen wird. Die Trauerparade ſetzt ſich unter dumpfem Trommelwirbel in Bewegung, geführt von dem Kommandeur der 23. Diviſion Generalmajor Buſch. Voran reitet eine Schwadron des Kav.⸗Regts. 9, dann folgt ein Bataillon des Inf.⸗Regts. 67 und Nr. 9 und eine Batterie des Art.⸗Regts. 23. Unmittelbar vor dem Sarg werden die Fah⸗ nen des alten Alexander⸗Gardegrenadier⸗Regi⸗ ments getragen. Zwei Stabsoffiziere mit den Ordenskiſſen und die Kranzträger folgen. Hinter der Lafette ging der Oberbe⸗ fehlshaber des Heeres Generaloberſt von Fritſch. Dann ſchließen ſich ſämtliche Mit⸗ glieder des Großen Generalſtabs des Heeres an, die Kommandierenden Generäle und Ad⸗ miräl. in gleicher Dienſtſtellung folgen. Weiter bemerkt man im Trauergefolge Korpsführer Hübnlein, Reichsſportführer von Tſchammer ⸗Oſten, Obergruppenführer von Jagow. ſowie zahlreiche Botſchaſ⸗ ter und Geſandten ſowie ſämtliche Mili⸗ tärattaches der in Berlin akkreditierten Mächte, ferner Offiziere des Heeres und der Luft⸗ waffe Auf dem weiten Weg über Faſanenallee, über den Großen Stern, den Spreeweg und die Invalidenſtraße bildet eine nach Tauſenden zällende Menſchenmenge entblößten Hauptes und mit erhobener Rechten Spalier Glockengeläut begleitete die Trauerparade durch die Straßen der Reichshauptſtadt. In der Invalidenſtraße bildeten die Männer des Schwarzen Korps das Ehrenſpalier für den großen Toten. Die Feier auf dem Invaliden friedhof Gegen 12.30 Uhr traf der feierliche Zug auf dem Invalidenfriedhof ein. Hier hatte ſich in⸗ —————————— der Jührer anweſend zwiſchen eine große Trauergemeinde eingefun⸗ den. Anter den feierlichen Klängen eines Cho⸗ rals wurde der Sarg von der Lafette durch das Friedenstor zu dem Katafalk getragen, der an der erſten Kreuzung des Friedhofweges aufgeſtellt war. Die Befehlshaber der Heeres⸗ gruppen und die kommandierenden Generäle und Admirale bildeten zu beiden Seiten der kurzen Wegſtrecke das Ebrenſpalier für ihren beimgegangenen Kameraden. Vorweg ſchritten die Kranzträger und zwei Offiziere mit den Ordenskiſſen. Neben dem von Lorbeer⸗ und Oleanderbäumen umſäumten ſchwarzen Kata⸗ falk waren auf hohen Kandelabern Kerzen an⸗ gezündet. Hinter dem Sarge folgten die Fah⸗ nen des Garde⸗Grenadierregiments Nr. 1, die am Grabe Aufſtellung nahmen Mit erhobener Rechten grüßte die Trauer⸗ gemeinde ehrfurchtsvoll die Witwe und die Angehörigen des verſtorbenen Heerführers. Die Generale des Ehrenſpaliers erwieſen dem alten Generalfeldmarſchall von Mackenſen und dem ehemaligen Zaren von Bulgarien militäriſche Ehrenbezeugungen. Um 13 Uhr betrat der Führer und Reichskanzler gefolgt vom Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall von Blomberg und den Oberbefehlshabern der Wehrmachtsteile, Generaloberſt Freihern von Fritſch, Ge⸗ neraladmiral Raeder und Generaloberſt öring den Friedhof. In ſeiner Beglei⸗ ung befanden ſich ferner Obergruppenführer Brückner und die perſönlichen Adjutanten Oberſtleutnant Hoß bach, Korvettenkapitän von Putkamer und Hauptmann Man⸗ zius. Der Führer ſchriti durch das Spa⸗ lier der Generale und Admirale. Unter den Klängen des Liedes„Ich hatt' einen Kameraden“ wurde der Sarg ſodann vom Katafalk zum Grabe getragen und in die Gruft herabgelaſſen. Als erſter leate der Führer und Oberſte Be⸗ feblshaber der Wehrmacht am offenen Grabe einen rieſigen Kranz nieder und ehrte den gro⸗ ßen Soldaten mit erhobener Rechten. Tief ergriffen folgte die Trauergemeinde dieſem Augenblick, da der Führer Abſchied nahm von dem Heerführer des Weltkrieges und dem Be⸗ aründer der Reichswehr. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht, Reichskriegsminiſter Generalfeldmarſchall von Blomberg entbot nun in einer kurzen Anſprache dem Toten den letzten Gruß der neuen deutſchen Wehrmacht. „In dankbarer Verehrung entbietet die deut⸗ ſche Wehrmacht dem Generaloberſt von Seeckt ihren letzten Gruß. Sein Name iſt nicht fort⸗ zudenken aus der Geſchichte der deutſchen Ar⸗ mee. Unbeſiegt aus dem Felde heimgekehrt, nahm er mit zäher Energie und unbeirrbarem Willen den Neubau des deutſchen Reichsheeres auf. Dieſe Tat gelang ihm beſſer, als es wohl der Glaube des Feindes vermutet hatte. Dieſe Tat macht auch ihn zu einem Retter des Vater⸗ landes. Nun iſt er als einer unſerer großen Soldaten heimgegangen zur großen Armee. Dort kann er melden, daß hinter ihm wieder eine große deutſche Wehrmacht ſteht, die er geholfen hat mit aufzubauen, die ſtolz auf ihn iſt und ihm ſein Andenken hoch in Ehren hal⸗ 5 wird, ſolange eine deutſche Wehrmacht ebt.“ Nachdem Generalfeldmarſchall von Blomberg für die neue deutſche Wehrmacht einen Krand niedergelegt hatte, hielt der Oberbefehlshaber des Heeres, General⸗ oberſt Freiherr von Fritſch die Gedenkanſprache.„Ein großer Unerhörle Beleidigung der Keichsflagge Iwei Jlaggenzwiſchenfälle—„Holländiſche hochzeilsſillen“ §5 Eſſen, 30. Dez. Unter der Ueberſchrift „Eigenartige holländiſche Hochzeitsſitten— Polizei und Regierung gegen Schmähung der Hakenkreuzflagge“ ſchreibt die„Nationalzei⸗ tung“ in Eſſen: „Holland ſchmückt ſich zur Hochzeit ſeiner Kronprinzeſſin Juliane mit dem deutſchen Prinzen Bernhardt zu Lippe⸗Bieſterfeld mit Fahnen und Girlanden. Schon jetzt ſind die Zeitungen angeblich voll mit langen Berich⸗ ten von dem deutſchen Prinzen, der von der holländiſchen Bevöllerung mit großer Freu⸗ de und Liebenswürdigkeit aufgenommen wur⸗ de. Nur eines beruhigt gewiſſe Kre ſe in Hol⸗ land nicht, nämlich die Tatſache. daß es ſich um einen deutſchen Prinz handelt. Leider wurden die Vorbereitungen für den Staatsakt durch unerfreuliche Zwiſchenfälle geſtört. Wie zu erwarten war, haben Angehörige der deut⸗ ſchen Kolonie ihre Häuſer mit Fahnen ge⸗ ſchmückt. und da es ich um einen deu tſ chen Prinz handelt der als Prinzgemahl nach Holland kommt, wird von dieſen Deutſchen die Reichsftugge gehißt. Das hat gewiſſen Kreiſen er Bevölkerung Anlaß gegeben,„flam⸗ mende Proteſtkundgebungen“ vor den Häuſern der Deutſchen vorzunehmen Unter Schmähru⸗ fen forderte die Volksmenge die Entfernung der Hakenkreuzflagge. Die Polizei, die herbei⸗ gerufen wurde, beſchränkte ſich aber darauf, der Menge zum Auseinandergehen zu raten und empfahl den Hausbeſitzern, „Hakenkreuzflaggen einzuziehen. um ſo Tätlichkeiten zu vermeiden.“ Angeſichts der guten wirtſchaftspolitiſchen Be⸗ ziehungen, die Holland und Deutſchland ver⸗ binden, ſind derartige Vorfälle aufs tieſſte zu bedauern. Man kann der hollänidſchen Regie⸗ rung den Vorwurf nicht erſparen, daß ſie am Ende die Schuld an derartigen unliebſamen Zwiſchenfällen trägt, da der ſchon Jahre dau⸗ erne Hetzfeldzug der holländiſchen marxiſti⸗ ſchen Preſſe bisher mit wenigen Ausnahmen ohne Widerſpruch von der Regierung geduldet wird. Kein Wunder, daß ſich die Marrxiſten dann Ausſchreitungen erlauben. In einem Falle riß der Pöbel die deutſche Flagge ſogar herunter und beſudelte ſie! Daß paßt wenig in den Rahmen der Hochzeits⸗ vorbereitungen mit einem deutſchen Prinzen. Es iſt 8 erbaulich anzuſehen, wie unge⸗ hindert von den dafür verantwortlichen Stellen der Pöbel den Gemahl der Kronprinzeſſin Hol⸗ lands ſchmäht. 5 N Es liegt Syſtem in dieſer Nichtachtung der ⸗ artiger Zwiſchenfälle; denn wenn bei offiziellen Veranſtaltungen neben der holländiſchen Natio⸗ nalhymne nicht die deutſche, ſondern zu Ehren des Prinzen das Spottlied„Lippe⸗Detmold, eine wunderſchöne Stadt. bum⸗ bum. erklingt, ſo iſt das bei aller Demut doch ein Syſtem für die Einſtellung, die man höheren Orts gegenüber Deutſchland hat. Erſtaunlich iſt, daß der deutſche Prinz Bernhard zu Lippe⸗Bieſterfeld ſich ſelber nicht veranlaßt fühlt, gegen einen derartigen groben Unfug wie das Abſpielen des Liedes anſtelle der Deutſchen Nationalhymne ſich aufzulehnen. Der Prinz wird an der Seite ſeiner zukünftigen Gattin ſicher ein guter Holländer werden, der die Aufgaben, die die Zukunft ihm ſtellen wird, zu löſen vermag; er ſollte jedoch nicht ſchon vor ſeiner Eheſchließung vergeſſen, daß er als Deutſcher geboren wurde!. Die deutſche Oeffentlichkeit hat lange Zeit hindurch zu all den Vorfällen in Holland ge⸗ ſchwiegen. Wir haben nicht aus jeder Provo⸗ kation einzelner marxiſtiſcher Gruppen, deren Einſtellung zu Deutſchland uns nicht in Erſtau⸗ nen ſetzt, Stellung nehmen wollen. Wenn man deutſcherſeits auf all die plumpen Angriffe reagieren wollte, ſo würden die Zeitungen viel Raum für derartige Zurückweiſungen erfordern. Die letzten Vorfälle in Holland ſind jedoch nicht mehr dazu angetan, daß man ſie mit Still⸗ ſchweigen übergehen könnte. Das Herunter⸗ reißen der deutſchen Nationalflagge und Be⸗ ſudeln dieſes Symbols, das braktiſch unter den Augen der Polizei geſchehen konnte, kann nicht wider⸗ ſpruchslos hingenommen werden.“ Ein zweiter Iwiſchenfall im Haag Amſter dam, 30. Dez. Wie erſt heute bekannt wird, hat ſich am 23. Dezember bei einem Fußballwettſpiel zwiſchen einer deutſchen Auswahlmannſchaft des Gaues Weſt⸗ falen⸗Mitte des Fachamtes Fußball im Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen und einer holländiſchen aus Haager Spielern beſtehenden Auswahlmannſchaft in Den Haag ein Flag⸗ genzwiſchenfall ereignet, der ein be⸗ zeichnendes Schlaglicht auf die zurzeit in Holland herrschenden Verhältniſſe wirft. Der Zwiſchenfall iſt insbeſondere gravierend im Hinblick auf die Ausſchreitungen, die ſich gegen deutſche Staatsbürger und die deutſche Na⸗ tionalflagge anläßlich der Vorbereitun⸗ gen zur Hochzeit der holländiſchen Kronprin⸗ zeſſin mit dem Prinzen zur Lippe-Bieſterfeld ereignet haben. b Als das Fußballſpiel zwiſchen dem deutſchen Mannſchaftsführer und dem Kreisſportführer für das Land Lippe einerſeits und dem Ver⸗ treter der holländiſchen Mannſchaft anderer⸗ ſeits abgeſprochen wurde, verpflichteten ſich die holländiſchen Veranſtalter, wie es bei jeder in⸗ ternationalen Veranſtaltung üblich iſt, zum Hiſſen der deutſchen National⸗ flagge und zum Spielen der deut⸗ ſchen Nation lhymne. Als die deut⸗ ſche Mannſchaft am Tage des Spieles den Sportplatz in Den Haag betrat, waren auf der Tribüne zwei ſchwarzrot⸗gelbe und zwei ſchwarz⸗ weiß ⸗ rote Flaggen ge⸗ hißt, dagegen keine Hakenkreusflagge. Der deutſche Mannſchaftsführer erhob ſofort Ginſpruch bei dem bholländiſchen Mann⸗ ſchaftsleiter und beſchaffte von der Deutſchen Geſandtſchaft eine Hakenkreuzflagge. Unter dem Gejohle eines Teiles des hollän⸗ diſchen Publikums und Beifallsbezeugungen eines anderen Teiles wurden dann die vier auf⸗ gezogenen Flaggen wieder herunterholt und die Hakenkreusflagge gehißt. ls die Nationalhymnen geſpielt werden ſollten, ſtellte es ſich heraus, daß die Kapelle angeblich das Deutſchlandlied nicht ſpielen konnte. Die deutſche Mannſchaft beſtand daher darguf, daß ſelbſtverſtändlich dann auch das Spielen der holländiſchen Hymne unterbleiben müßte. Schließlich ſchickte der hol⸗ ländiſche Veranſtaltungsleiter, um allen un⸗ liebſamen Zwiſchenfällen vorzubeugen, die Mu⸗ ſikkapelle fort. Eine Anregung, das Spottlied„Lippe⸗Det⸗ mold, eine wunderſchöne Stadt, bum, bum“ als nationale Hymne ſpielen zu laſſen, lehnte die deutſche Mannſchaft entrüſtet ab, da ſie ſich nicht verhöhnen laſſe. Soldat geht heute von uns. In Ehrfurcht ſen⸗ ken wir den Degen und neigen unſere Fahnen vor ihm, dem Chef des Generalſtabes im Welt⸗ kriege, dem Chef der Heeresleitung, dem Be⸗ gründer, Erzieher und Ausbilder des Hundert⸗ . in ſchwerſten Nachkriegs⸗ jahren, einen General von außergewöhnlichem Ausmaß, einem Mann von beſonderer Prägung, dem unſer aller tief ſte Ver⸗ ehrung galt.“ In bewegten Worten gab der Oberbefehls⸗ 3 des Heeres ein Lebensbild des Verſtor⸗ enen, das durch viele ruhmreiche Taten an allen Fronten des Weltkrieges gekennzeichnet iſt. Nach dem Kriege aber ſei General v. Seeckt eine Aufgabe zugefallen, die unter dem Druck einer weſensfremden, jeglichen Stolz und jeg⸗ licher Auflehnung abgeneigten Parlamentsregie⸗ rung die undankbarſte zu ſein ſchien, die einem Soldaten von heißem Wollen und im Bewußt⸗ ſein ſtarken eigenen Könnens gegeben werden konnte. Sein Geiſt, ſein Wille und ſeine Charak⸗ terſtärke haben etwas ganz anderes daraus gemacht. Aus heiligem Erbe ſchuf er den Be⸗ ginn eines neuen Lebens im Sinne des Vol⸗ kes in Waffen, von dem wir glauben,. es aufblüben wird unter den Händen des Füh⸗ rers und uns die neue größere Zukunftsbahn weiſt. Der Genius unſeres Volkes iſt unſterb⸗ lich. Mit ibm werden es die ſein, die ihm Werkzeug waren in Tagen ſchwerer und gro⸗ ßer Not.— Er, den wir hier, angetan mit dem Abzeichen des Chefs eines brandenburgiſchen Regiments der neuen Wehrmacht, ins Grab ſenken, er iſt einer von ihnen. In tiefer Dank⸗ barkeit legt das deutſche Heer dieſen Kranz hier nieder, an dem Grab dieſes großen Man⸗ nes und Soldaten. Er wird uns ſtets unver⸗ geßlich ſein! Nach der Anſprache des Oberbefehlshabers des Heeres erklangen die Nationalhymnen u bis ins Tiefſte ergriffen ehrte die Trauerge⸗ meinde den großen Soldaten Seeckt mit dem deutſchen Gruß. Eine Kompagnie der Wach⸗ truppe und die Batterie des Artillerie⸗Regts 23 ſchoſſen den Ehrenſalut. Nach altem militä⸗ riſchen Brauch folgte nun ein flotter Marſch, der Parademarſch des Garde⸗Grenadierregi⸗ ments Nr. 1. Bevor der Führer die Trauerfeier verließ, ſprach er der ſchwergeprüften Witwe und den Hinterbliebenen ſein Beileid aus. Der Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht und die Ober⸗ befehlshaber der Wehrmachtsteile bezeugten ebenfalls den trauernden Angehörigen ihre Anteilnahme. Zum Zeichen, daß mit dem Tod des Gene⸗ raloberſten Hans von Seeckt der letzte ſeines Stammes dahingegangen war, zerbrach der Neffe des Verſtorbenen am Grabe das Hauswappen Nach der Einſegnung folgten die Kranznie⸗ derleaungen der zahlreichen Trauergäſte Außer den an der Trauerparade Beteiligten ſah man hier noch die Reichsminiſter Frei⸗ herr von Neurath und Dr. Ruſt, Botſchafter von Ribbentrop, fernet in Vertretung des Stellvertreters des Führers, Reichsamtsleiter Oberſtleutnant von Wulf⸗ fen. d In Vertretung des Reichsminiſters Dr. Goeb⸗ bels legten der verſönliche Adjutant des Mini⸗ ſters. SA.⸗Marine⸗Standartenführer von We⸗ del und Major Rettelſky einen Lorbeer⸗ kranz nieder. Es legten ferner Kränze nieder Vertreter des Reichskriegerbundes„Kyffhäuſer“, des Sol⸗ datenbundes, des Reichsverbandes deutſcher Offiziere und der Stadt Berlin. Durchſichkige Grenelmeldungen über Danzig Danzig, 30. Dez. In ausländiſchen Blät⸗ tern ſind, ausgehend von einer polniſchen Agen⸗ turmeldung, phantaſtiſche Greuel⸗ meldungen über Danzig verbreitet worden. Danach ſoll die Danziger Politiſche Polizei wähhrend der Weihnachtsfeiertage Hunderte von Nationalſozialiſten verhaftet und einige ſogar erſchoſſen(1) haben. Unter den Verhaf⸗ teten ſollen ſich ausgerechne“ 30 bis 40 SS⸗ Führer aus der Umgebung des Gauleiters Forſter befinden. Das ſind nur einige Blü⸗ tenleſen aus dieſer neueſten Greuclpropaganda, die man von Rechts wegen als ſchlechten Sil⸗ veſterſcherz abtun müßte. Da die Angelegenheit aber offenſichtlich von gewiſſen Stellen ganz planmäßig aufgezogen worden iſt, haben die zuſtändigen Danziger Stellen den Vertreter des DB. ermächtigt, feſtzuſtellen, daß die erwähnten Auslandsmeldungen vin Anfang bis zu Ende frei erfunden ſind. Weder ein einziger SS-⸗Führer noch irgend eine Perſönlichkeit aus der Umgebung des Gauleiters iſt verhaftet worden, von den angeblichen Erſchießungen ganz zu ſchweigen. g Damit entfallen auch alle Kombinationen, die in ausländiſchen Blättern an die Greuel⸗ meldungen geknüpft worden ſind. Im übrigen ſind den zuſtändigen Danziger Stellen die Kreiſe ſehr wohl bekannt, die mit derartig plumpen Mitteln ausgerechnet während der gegenwärtigen Danzig⸗polniſchen Beſprechun⸗ gen eine Atmoſphäre der Unruhe zu ſchaffen verſuchen. Erzherzog Friedrich geſlorben 88 Budapeſt, 30. Dez. Feldmarſchall Erz⸗ herzog Friedrich iſt Mittwoch früh auf ſeinem Landſitz in Ungariſch⸗Altenburg geſtorben. Erz⸗ herzog Friedrich, der im 80. Lebensjahr ſtand, war während des Weltkrieges Oberkomman⸗ dierender der öſterreichiſch⸗ungariſchen Armee. Seit dem Umſturz lebte er mit ſeiner Familie ſtändig in Ungarn. Während des Weltkrieges wurde Erzherzog Friedrich der Orden Pour le mérite verliehen. 1 0 ele 1 3 * Als Dr. Goebbels am 23. November in ſeiner Ludwigshafener Rede das Wort präg⸗ te. daß Tautſchlond das Land ohne Kriſe ſei, ergab ein flüchtiger gedanklicher Blick auf den Erdglobus, nicht nur daß. ſondern auch wie ſehr der Minister mit dieſer Feſtſtellung Recht hatte, die vieleicht die kürzeſte und inharts⸗ ſchwerſte Zuſammenfaſſung der geſamten Auf⸗ bauarbeit darſtallt, die der Nationalſozialis⸗ mus ſeir der Machtergreifung in Deutſchland geleiſtet hat 5 f Auch die Reſtzeit des Jahres hat jener Feſt⸗ ſtellung in vollem Umfang recht gegeben. Man dachte unwillkürlich dabei an den Satz, den un⸗ ſer Jührer am 12. März in Karlsruhe ſprach:„Wenn meine Vorgänger alle in all den Jahren ſoviel geleiſtet hätten wie ich in dieſen letzten dreieinhalb Jahren, ſo ſtände Haar nicht hier“, und dachte weiter an das frohe und ſtolze Bekenntnis Adolf Hii⸗ lers vom 8. November in München:„Zum erſten Mal feiere ich dieſen Ehrentag ohne tiefe Sorge für unſer Volk, zum erſten Mal kann ich es offen ausſprechen: der alte bolſche⸗ wiſtiſche Geiſt wird Deutſchland nicht mehr überrennen können“. Die Innenpolitik eines Staates, der in einer ungewöhnlich geſpannten Weltlage ſich mitten im Kampf um ſeine Sicherung gegen macht⸗ oder wirtſchaftspolitiſche Einkreiſungsbeſtre⸗ bungen befindet, legt ihre ſtärkſten Akzente naturgemäß auf die beiden Teilgebiete ihres Bereiches, die die engſten Beziehungen zur Außenpolitik haben. Wix haben es in der Sy⸗ ſtemzeit bis zum weißglühenden Zorn empfin⸗ den müſſen, daß eine kraftvolle Außenpolitik nicht zu führen iſt, wenn ſie nicht von innen her unterbaut wird. Nur einige der we⸗ ſentlichſten Momente aus dem innerpolitiſchen Jahresablauf 1936 ſeien hier in einer gedräng⸗ ien Zuſammenſtellung herausgegriffen. * Angeſichts verſtärkter Umklammerungsver⸗ ſuche einerſeits und bolſchewiſtiſcher Umtriebe in der Welt draußen andererſeits legte Deutſch⸗ and pflichtgemäß den größten Wert darauf, dem primitivſten Recht jedes bedrohten Staatsweſens, ſeinem Notwehrrecht, die prakt⸗ tiſche Grundlage zu geben und ſeine Vertei⸗ digungsrüſtung im Rahmen des Not⸗ wendigen auszubauen. So ſtellte es am 6. Januar das Panzerſchiff„Admiral Graf Spee“ in Dienſt. So wurde der Grenzſchutz durchgeführt, indem das Reich die einſtige„ent⸗ militariſiexte Zone“ am Rhein wieder in ſeine Obhut nahm. Am 24. Auguſt wurde durch Er⸗ laß des Führers die zweijährige Dienſt⸗ zeit eingeführt, eine Maßnahme, die überall in ganz Deutſchland ſofort der vollen Erkennt⸗ nis von ihrer unumgänglichen Notwendigkeit begeanete. In den heſſiſchen Herbſtmanövern vom 20.—25 September konnte unſere Wehr⸗ macht unter den ſachkundigen Augen des Füh⸗ rers Proben ihres Könnens zum erſtenmal in größerem Rahmen ablegen. Am 3. Oktober erfuhr unſere Flotte eine hocherfreuliche Ver⸗ ſtärkung im Rahmen des deutſch⸗engliſchen Flottenabkommens durch den Stapellauf des Schlachtſchiffes„Scharnhorſt“. So wurde der Ausbau unſerer Verteidigung fortgeführt im Sinne des Wehrgeſetzes vom 16. März 1935, das in allen ſeinen Auswirkungen einzig und allein auf nur allzu bekannte Maßnahmen ge⸗ wiſſer Teile des Auslandes zurückgeht. Hand in Hand mit der Fürſorge für eine ausreichende Wehrhaftmachung eines fried⸗ lichen und arbeitsſamen Volkes ging die Um⸗ ſtellung der Wirtſchaft in größtem Maßſtab vor ſich. Hier ſei vorweggenommen vor allem die Tatſache, daß Deutſchland noch im Februar 2,516 Millionen Arbeitsloſe zählte und daß dieſe Zahl beiſpielsweiſe ſchon im Juli auf 1,17 Millionen heruntergedrückt war! Ohne dieſe noch immer in der Welt ein⸗ zig daſtehenden Erfolge in der Bekämpfung der Arbeitsloſigkeit wäre die erwähnte Wirt⸗ ſchaftsumſtellung ſchlechterdings nicht denkbar geweſen. Sie begann ſtreng genommen ſchon am 27. April mit der Zuſammenfaſſung der Rohſtoff⸗ und Deviſenfragen in der Hand Hermann Görings. Sie erhielt dann am 9. September vom Nürnberger Kongreß aus den großen Marſchbefehl in dem genialen Entwurf des zweiten Vierjahrespla⸗ nes, der in der Proklamation des Führers veröffentlicht wurde. Am 19. Oktober erhielt dieſer Plan ſeine Befehlszentrale und zugleich ſein Gerüſt in Geſtalt der Erteilung außer⸗ gewöhnlicher Vollmachten an den Miniſter⸗ präſtdenten Göring. „Schlag auf Schlag folgten nun jene Aus⸗ führungsbeſtimmungen, die die Praxis des Vierjahresplanes vorbereiteten oder bereits zu ihr überleiteten: wir nennen nur als Bei ſpiele etwa die Senkung der Kleinhandels preiſe für eine Reihe von Lebensmitteln(28. 10.), den Einſatz des Arbeitsdienſtes zur Ber⸗ gung der Hackfruchternte(24. 10.), die Ernen⸗ nung des Oberpräſidenten und Geileiters Jo⸗ ſef Waaner als Preisbildungskommiſſar, das Verbot von Preiserhöhungen mit Rückwir⸗ kung vom 18. Oktober, das Geſetz zur Erſchlie⸗ ßuna von Bodenſchätzen, das Geſetz gegen Wirtſchaftsſabotage(1. 12.) u. a m. Auch der Reichsbauerntaa, der am 25. November in Goslar begann, ſtand im Zeichen des umfaſ⸗ ſendſten Befehls zur Sammlung nationaler Energien, den je ein Volk erhalten hat. * Es heißt ſchon faſt Waſſer in den Rhein ſchütten, wenn man nach vier Jahren natio⸗ nalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsintenſivierung noch die handgreiflichen Erfolge aufzählen wollte, die ohnehin jeder von uns täglich vor Augen hat. Aber wir wollen wenigſtens hier An der Jahreswende Innerpoliliſche Jahresüberſicht „Land ohne Kriſe“ daran erinnern, daß ſchon am 4. Mai Staats- ſekretär Reinbardt feſtſtellen konnte, daß das Mehraufkommen an Steuern gegen⸗ über 1932 drei Milliarden betrug! Oder der Reichsfinanzminiſter konnte im gleichen Mo⸗ nat mitteilen. daß ſich das Arbeitseinkommen der deutſchen Bepölkerung gegenüber dem Jahre 1833 um 30 Prozent oder gegenüber dem Jahr 1932 um 6,5 Milliarden geſteigert hatte. Die ungemein raſche und erfolgreiche Zeichnung der Reichsanleihen iſt ja ſchließlich der beſte Beweis für den Sachverhalt. Eine Frage: wäre dergleichen zu erreichen ge⸗ weſen mit jenem Volk, wie es die Syſtemzeit dem Nationalſozialismus hinterlaſſen hatte! Auch das Jahr 1936, das vierte im Zeichen des Hakenkreuzes hat gezeigt, wie weit die praktiſchen Auswirkungen der weltanſchau⸗ 5 und politiſchen Durchſchulung der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft reichen. Ein Ergebnis wie das der Reichstagswahlen vom 29. März mit dem Anſturm von faſt 99 Pro⸗ zent aller Stimmen für die Politik Adolf Hitlers, wie er ſie in der aroßen Regierungs⸗ erklärung vom 7. März im Reichstag rückhalt⸗ los dargelegt hatte, hatten wohl die kühnſten Optimiſten unter uns nicht erwartet. Nur mit einem ſolchen Volk, das unter ſolcher Führung derart ſchlagende Beweiſe ſeines politiſchen Denkvermögens erbringt, laſſen ſich ſolche Feldzüge durchführen, wie ſie etwa die Aktion „Kampf Verderb“ oder das Winterhilfs⸗ werk mit ſeinem Ergebnis von beiſpielsweiſe 370 Millionen(für 1935) oder derartige Re⸗ Drei der Beſten mußten die Reihen Adolf Hitlers verlaſſen. durch** Meuchelmord, General Julius die Tolen des Jahres Litzmann wurde zur großen Armee chreck, der treue Gefährte des Führers.(Oberſte Reihe von links nach rechts.) kowdſammlungen wie am Tage der nationalen Solidarität(5. 12.) in Höhe von 5,363 Mill. zeitigten. g Es iſt klar, daß eine Volksgemeinſchaft, die ſich in ſo ſichtbarer Weiſe um ihre Führung zuſammengeſchloſſen hat, diefer nur dankbar iſt, wenn ſie Staatsfeinde und andere Fremd⸗ körper im Wege der Ausbürgerung rückſichts⸗ los ausmerzt, wie es am 5. März und jetzt im Dezember wieder geſchehen mußte. Um andere wichtige Teilgebiete der ſorg⸗ lichen Innenpolitik wenigſtens hier zu ſtrei⸗ fen, ſei erwähnt, daß ſeit dem Auguſt 1933 bis zum Frühjahr 1936 nicht weniger als 550000 Eheſtands darlehen age ben wurden, daß am 28. September Reichs⸗ erziebungsminiſter Ruſt die Verkürzung er Schulzeit auf 12 Jahre ankündigte, der mit Rückſicht auf die durch den Vierjahres⸗ plan geſtellten erhöhten Anforderungen ſchon im Dezember die Aus führungsbeſtimmung für Oſtern 1937 folgte, daß ferner am 30. Oktober die Neuregelung der Bürgerſteuer unter Be⸗ ſeitigung unbilliger Härten erfolgte. Mit eine der wichtigſten Aufgaben der Innenpolitik war auch im Jahre 1936 wieder der planmäßige Ausbau der Jugendbetreuung. Es war ſicher ein beſonders ſtolzer Tag in der Geſchichte der Reichsjugendführung, daß ſie am 1. Dezember in die Oberſten Reichsbehör⸗ den eingereiht wurde. Von ihrer außerordent⸗ lich vielſeitigen und umfangreichen Arbeit zeugt neben zahlreichen Einzelverordnungen die Tatſache, daß ſie am 18. Oktober nicht we⸗ niger als 49 neue Jugendherbergen im ge⸗ ſamten Reichsgebiet einweihen konnte. Wir haben gerade noch in den Tagen des 19. und 20. Dezember an dem ſcheinbar klei⸗ nen Beiſpiel der Vorbereitung der Fettliſten durch die Austeilung und Einſammlung der Antragsformulare erlebt, wie ſtark die Ar⸗ beit der Organiſationen der N. S. D. A. P. an allem beteiligt ſind, was zum Beſten aller Einzelmitglieder der deutſchen Volks⸗ gemeinſchaft auf innerpolitiſchem Gebiet ge⸗ ſchieht. Auch die wenigen Beiſpiele, die wir in der vorſtehenden innerpolitiſchen Jahresüber⸗ ſicht aus dem geſamten Arbeit der Innenpoli⸗ tik geben wollten, ſind in jeder Einzelheit ein getreues Spiegelbild der Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Staat und Partei. Man ſagt ſicher kein Wort zuviel, wenn man feſtſtellt, daß die Durchdringung des ſtaatsbürgerlichen Lebens mit den weltan⸗ ſchaulichen Grundſätzen des Nationalſozialis⸗ mus im vierten Jahr längſt einen ſo hohen Grad erreicht hat, daß die großen Ereigniſſe innerhalb der NSDAP. vor dem geſamten Volk, gleichgültig, ob Mitglied oder nicht Mit⸗ glied, mit ſtärkſter innerer Anteilnahme mit⸗ erlebt werden. Das konnte man außer am Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion und am Geburtstag des Führers u. a. beſonders deutlich bei der Weihe der Ordens⸗ burgen in Cröſſinſee, Sonthofen und Vogel⸗ ſang oder beim Zehnjahresjubiläum des Gaues Groß-Berlin am 29. September er⸗ leben, der gleichzeitig der Geburtstag des Berliner Gauleiters Dr. Joſef Goebbels und der Tag des Zjährigen Beſtehens der HF. war. Der Parteitag der Ehre aber, der vom 9. bis 14. September wieder in der Stadt der Parteitage ſtattfand, ſah das deutſche Volk in Geſtalt ſeiner politiſchen Repräſentan⸗ ten wieder in jener imponierenden Form ver⸗ ſammelt, die nicht nur Tradition geworden iſt ſondern überdies mit ihrem geiſtigen In⸗ halt Wegweiſer für den Jahresweg einer gro⸗ ßen Nation darſtellt. . Wilhelm Guſtloff endete abberufen, ebenſo Botſchafter Köſter, Paris, und Botſchafter von Hoeſch, London, vertraten jahrelang das Reich. Staatsſekretär von Bülow. (Mittlere Reihe von links nach rechts.) Der Chef des Generalſtabs der Luftwaffe, Generalleutnant Wever, Botſchafter a. D. Solf und der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch.(Untere Reihe von links nach rechts.)(Weltbild, K.) Obere Reihe von links: König Fuad von Aegypten, der General Kondylis, der gricchiſche Staatsmann Venizelos ſterpräſident Gömbös, der England. ongliſche Großadmiral Lord estty griechiſche Miniſterpräſident 1 fere Reihe von links: Mini⸗ und König Georg V. von (Erich Zander, K.) r eee Januar: Prinz Heinrich IXXXV. von Reuß jüngerer Linie verſchied am 19. in Dres⸗ den, 48 Jahre alt.— Am 20. ſtarb Englands König, Georg V., im 70. Lebensjahre: ſeit dem 6. Mai 1910 König des britiſchen Inſel⸗ reiches und Kaiſer von Indien.— Super- intendent und Oberkirchenrat Carl Auguſt Seth Cordes, Ehrendoktor der Theologie, ſegnete das Zeitliche am 21. Januar im Alter von 76 Jahren.— Im 84. Lebensjahre ver⸗ ſchied am 28. der Direktor der Leipziger Uni⸗ verſitätsklinik für Ohren⸗, Naſen⸗ und Hals⸗ 83 e Profeſſor Dr. Adolf arth. Februar: Am 4. Februar wurde der Lan⸗ desſtellenleiter für die Schweiz, Wilhelm Guſtloff in Davos, meuchlings ermordet. — Der Komponiſt des Badenweiler Marſches, des Lieblingsmarſches des Führers und Mar⸗ ſches der Bewegung. Muſikdirektor Georg Für ſt, verſchied am 5. Februar.— Am 6. ſtarb im Alter von 73 Jahren in Berlin Bot⸗ ſchafter a. D. Wilhelm Solf, ehemaliger Staatsſekretär des Reichskolonialamtes, ſeit 1921 Botſchafter in Tokio.— Der Schriftleiter Karl Bulcke, vielen Zeitgenoſſen durch ſeine Romane und Novellen bekannt geworden, ſeg⸗ 7 in der Nacht zum 23. Februar das Zeit⸗ iche. März: Einer der mächtigſten Fürſten Abeſ⸗ ſiniens, Ras Mulugeta, ein beſonderer Vertrauter des damaligen Kaiſers, ſtarb in den erſten Märztagen.— In der Nacht zum 9. März verſchied der Dichter und Forſcher Eduard Stucken in ſeiner Berliner Woh⸗ nung, 70 Jahre alt.— Am 11 wurde der eng⸗ liſche Großadmiral Lord Beatty zur großen Armee abgerufen. 65 Jahre iſt er alt gewor- den.— Der griechiſche Staatsmann Veni ⸗ zelos ſtarb am 18. März in Paris im Alter von 71 Jahren. April: Generalintendant Geora Hart⸗ mann vom Charlottenburger Opernhaus ſtarb, 74 Jahre alt, am 7.— Am 10. entſchlief der deutſche Botſchafter in London Dr. von Hoeſch infolge Herzkrampfes.— Der grie⸗ chiſche Miniſterpräſident Konſtantin Do⸗ merdzis verſchied am 12. April.— Der Neſtor der deutſchen Soziologen, Geheimrat Profeſſor Dr. Ferdinand Tönnies, von 1908 bis 1916 Profeſſor der Kieler Univerſität, Verfaſſer des Werkes„Gemeinſchaft und Ge⸗ ſellſchaft“, ſtarb am 14. im Alter von 81 Jah⸗ ren.— Am 18. ſegnete das Zeitliche der ita⸗ lieniſche Komponiſt Ottorino Reſpiahi, 56 Jahre alt.— Geheimer Medizinalrat Profeſ⸗ ſor Dr. Hugo Sellhei m, Direktor der Leip⸗ ziger Univerſitäts⸗Frauenklinik, ſtarb am 22. 5 1500 ägyptiſche König Fuad ſtarb am 28. ril. Mai: Generaloberſt Dr. h. c. Ludwig Frei⸗ berr v. Falkenhauſen, 1911 Führer einer Armeeabteilung in Lothringen, 1916 der 6. Armee in Flandern, vom April 1917 General- Gouverneur von Belgien, ſtarb am 4. Mai im 91. Lebensjahre.— Der Kulturphiloſoph und Hiſtoriker Oswald Spen gler, Verfaſſer des aufſehenerregenden Werkes„Untergang des Abendlandes“, verſchied am 8. Mai im Alter von kaum 56 Jahren in München.— Eva Plaſchke von der O0 ſten, die berühmte Sängerin der Dresdner Oper, ſtarb in der Elbe⸗Metropole am 10. Mai.— Der langiäh⸗ riae Chauffeur des Führers, Julius Schreck, verſtarb am 16. an den Folgen einer Hirnhaut⸗ entzündung in München, 38 Jahre alt.— Ihm folgte am 28. General der Infanterie Karl Litzmann im Weltkriege Kommandeur der * Garde⸗Infanterie⸗Diviſion, mit der er den Durchbruch von Brzeziny ausführte, im 87. Lebensjahre auf ſeinem Gute Neuglobſow in der Mark. Juni: Generalleutnant glückte tödlich am 3. Junt infolge Flugzeug- abſturzes auf dem Dresdner Flugplatz. Er ſtand im 49 Lebensjahre.— Gleichfalls einem Unfall, aber mit ſeinem Motorrad, erlag am 12. der Organiſt Profeſſor Karl Hoyer in Wever verun⸗ Leipzig im Alter von 45 Jahren.— Der be⸗ kannte engliſche Schriftſteller G. K. Chet: terton ſtarb, 62 Jahre alt, am 14. Juni.— Am 18. ſchied der Arbeiterdichter Heinrich Lerſch, 47 Jahre alt, in Remagen aus dem Leben.— Am gleichen Tage ſtarb der ruſſiſche Dichter Maxim Gorki, der durch ſein„Nacht⸗ aſyl“ auch in Wesch bekannt geworden war, 68 Jahre alt.— Am 21. Juni verſchied auch der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt zu Berlin, Dr. Wilhelm von Bülow. zwei Tage nach Vollendung ſeines 51. Lebens⸗ jabres. Juli: Am 7. Juli ſtarb in Moskau der Macht⸗ haber des ſowjetruſſiſchen Reiches Georgij Waſſiljewitſch Tſchitſcherin, der ehemalige Volks kommis ax für die auswärtigen Angele⸗ genheiten der Sowjets.— Der Senior der Uni⸗ verſitätsbuchhandlung Alfred Lorentz in Leip⸗ zig, Dr med bh. c. Ernſt Wiegandt., ver⸗ ſchied am 13. Juli.— Reichskanzler a. D. Dr. D. Georg Michaelis ſegnete am 24. im 79. Lebensjahre infolge eines Herzſchlages in Bad Saarow das Zeitliche. Auguſt: Der franzöſiſche Flieger Bleriot, der 1909 als erſter den Kanal überflog, ſtarb am 1. Auguſt in Paris.— Am 5. verſchied in Venedig. 37 Jahre alt, Mitja Nikiſch, ein bekannter Pianiſt und Sohn von Arthur Ni⸗ kiſch.— Tags darauf ſtarb Willi Oſter⸗ mann, der bekannte rheiniſche Humoriſt, an den Folgen einer Gallenoperation in Köln.— Ihm folgte Dietrich von Oppen, der be⸗ kannte Leipziger Schauſpieler, am 10. Auguſt nach längerer Krankheit im 46. Lebensjahre.— In der Nacht zum 12. ſegnete im Alter von 71 Jahren der Dresdner Kreuzkantor Profeſſor Dr. h. c. Otto Richter das Zeitliche.— Gleichfalls in Dresden ſtarb am 14. der Maler Profeſſor Hans Unger, 64 Jahre alt. September: Der Präsident der Dresdner Ge⸗ heimen Staatskanzlei SS-Brigadeführer Fried⸗ rich Schlegel ſtarb am 1. September.— Am 15. verſchied der ehemalige Vorſteher des Bör⸗ ſenvereins der deutſchen Buchhändler Max Röder im Alter von 74 Jahren in Mülheim an der Ruhr.— In Wien ſchied dex ehemalige Bundeskanzler Dr. Karl Bureſch im Alter von 58 Jahren am 16. aus dem Leben.— Am gleichen Tage ſtarb im 81. Lebensjahre Dr. Alexander Zaimis. ehemaliger Staatspräſi⸗ dent Griechenlands.— Der Germaniſt und Literarhiſtoriker Profeſſor Konrad Burdach ſtarb am 18. in Berlin 77 Jahre alt.— Einer Lungenentzündung erlag am 22. der deutſche Militär⸗Attach' in Prag, Sberſt Erich Tſchunke erſt 47 Jahre alt. Oktober: Ein bewährter Armeeführer des Weltkrieges wurde in General der Infanterie Sixt von Armin am 1. Oktober zur gro⸗ ßen Armee abgerufen. 84 Jahre iſt er alt ge⸗ worden.— Am 6. ſegnete der ungariſche Mi⸗ niſterpräſident Ju lius von Gömbös in einem Münchener Sanatorzem das Zeitliche. — Dr. jur. h. c. Karl Werner, Ober⸗ reichsanwalt. ſtarb am 12. in Leipzig, 60 Jahre alt. In Batavia verſchied am 13. der Lan⸗ desgruppenleiter in Niederländiſch-Indien Wer- ner Nettelbeck im 46. Lebensjahre.— Im 90. Lebensjahre ſtarb bei Dresden der Maler und Profeſſor Ermenegildo Antonio Dona⸗ tini am 17. Oktober.— Der Schriftſteller Rudolf Stratz ſegnete das Zeitliche auf ſei⸗ nem Gute im Alter von 71 Jahren am 19. November: Der engliſche Bachforſcher Pro⸗ feſſor Terry ſtarb im Alter von 72 Jahren am 5. in London.— Reichshauptamtsleiter der NSDa P. Richard Arauer ſtarb am 6. in Goslar an den Folgen eines Unglücksfalles. — Am gleichen Tage verſchied General der Infar iterie v. Strantz im 2. Lebensjahre in Deſſau.— Erneſtine Schumann ⸗ Heink, die berühmte Sängerin, ſtarb am 17. November in Los Angeles, 75 Jahre alt. Der 26. November rief zwei altgediente Sol⸗ daten in die Ewigkeit ab: Generalleutnant a. D. Mortimer v. Sukow ſtarb im 83. Lebens⸗ jahre; Generalleutnant a. D. Woldemar Graf Vitzthum von Eckſtädt. 74 Jahre alt, beide in Dresden. Dezember: In der Nacht vom 5. zum 6. Dezember verſchied in Davos in der Schweiz der Ortsgruppenleiter Franz Janſen der Auslandsorganiſation der NS DAP. in der Schweiz nach kurzem Krankenlager an den Fol⸗ gen einer Lungenentzündung.— Der älteſte Deutſche ſtarb am 1 Dezember im Alter von 111 Jahren mit Friedrich Sadowſki im Altersheim zu Neidenburg in Oſtpreußen. Neujahrsglückwunſch des Verbandes ausländiſcher Preſſeverkreler an den Führer Berlin, 30. Dez. Der Verband auslän- diſcher Preſſevertreter e. V. in Berlin hat dem Führer und Reichskanzler anläßlich des Jah⸗ reswechſels folgendes Glückwunſch⸗ ſchreiben überſandt: „Hochverehrter Herr Reichskanzler! Als Krönung Ihrer Reden und Taten von 1936 müßte das dommende Jahr der Welt den allgemeinen Durchbruch zur Einſicht beſcheren daß ein in innerer und äußerer Stärke gle ich; berechtigtes politiſch und wirt ⸗ ſchaftlich geſichertes Deutſches Reich das beſte Unterpfand Europas für Ruhe Ord' ung und Frieden iſt Möge Ihr Aufruf zum Zufammenſchluß der Völkerf im! lien Europas gegen feindliche Mächte die im⸗ mer drohender emporſteigenden Gefahren end⸗ gullig bannen. Möge 1937 das Jahr ſein der großen Abkehr von arawöhniſcher Bruderfeind⸗ ſchaft angeſichts des im Oſten lauernden Cbaos. Das wünſcht Ihnen. Herr Reichskanz⸗ ler, und dem gaſtlichen deutſchen Volke im Namen des Verbandes ausländiſcher Preſſe⸗ vertret (gez.): Profeſſor Dr. Z. Kuziela m. P Vorſitzender. von Kügelgen m. P., Geſchäftsführer. (gez.): gouveränität und Acherheit Die deutſche Außenpolitik des Jahres 1936 So ſchnell trieb die politiſche Entwicklung uns dieſes Jahr voran, daß die Gefahr des Vergeſſens ſelbſt diejenigen bedroht, zu deren Herdtber! es gehört, die Chronik dieſer ſtür⸗ miſchen Zeit zu ſchreiben. Das Jahresende er⸗ ſcheint beinahe als begrüßenswerter Anlaß, ſich ſelbſt Rechenſchaft über das Erlebte zu ge⸗ ben und dabei zu jenem Ueberblick auf die gro- ßen Züge unſerer Außenpolitik zu gelangen, in dem das weniger Weſentliche vor dem Ent- ſcheidenden zurücktritt. Die Ziele des Führers ſind auch in dieſem Jahre vor der Welt in unzweideutiger Form im März vor dem Reichstag und gegen Herbſt auf dem Nürnberger Parteitag dargelegt wor⸗ den. In dieſen beiden Reden kommen auch die beiden ſtärkſten Komponenten un⸗ ſerer Außenpolitik: die reſtloſe Wie⸗ derherſtellung unſerer Hoheit und die Abwehr gegen den Bolſche⸗ wismus klar zum Ausdruck. Hand in Hand mit dieſen beiden großen Zielen gingen die er⸗ folgreichen Bemühungen, durch zweiſeitige Ver⸗ träge mit unſeren Nachbarn den europäiſchen Frieden zu ſtabiliſieren und durch neue umfaſ⸗ ſende Vorſchläge der Welt endlich jene Sicher- heit zu geben, ohne die an einen Aufbau der Weltwirtſchaft nicht gedacht werden kann. Wir werden ſehen, wie konſequent der Führer in der Erreichung dieſer Ziele verfahren iſt und welche Erfolge ihm dabei für Deutſchland be⸗ ſchieden waren. * Gleich zu Beginn des Jahres, am 26. Ja⸗ nuar konnte ſich der polniſche Außenminiſter bei einem Beſuch in Berlin davon überzeugen, wie unverändert ſtark der beiderſeitige Wunſch 1 Aufrechterhaltung der guten deutſch⸗ pol niſchen Beziehungen geblieben war. Das Abkommen hatte alle Gefährdungen überſtanden und ſich als ſicheres Fundament im politiſchen Triebſand erwieſen. In ſeinem Zei⸗ chen gelang es, die bereits im Januar ſich an⸗ kündigende Aus seinanderfetzung zwiſchen Dan⸗ zig und dem Völkerbundskommiſſar Leſter und die Frage der Eiſenbahntransporte durch den Korridor verhältnismäßig reibungslos zu löſen, ohne das gutnachbarliche Verhältnis zu gefährden. Mitten in die herrlichen Tage der Winter⸗ olympiade von Garmiſch fielen die Schüſſe des Juden Frankfurter in Davos, denen Wilhelm Gu ſtloff zum Opfer fiel. Noch im ſelben Monat hebt die Schweiz unverſtändlicher Weiſe unter dem Druck der jüdiſchen Hetze die Aus⸗ landsorganiſation der Partei auf, trotz eines energiſchen deutſchen Proteſtes. Inzwiſchen aber waren die Verhandlungen in Frankreich über die Ratifikation des fran⸗ zöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bünd⸗ niſſes immer weiter vorangeſchritten. Das Reich machte noch einmal nach mancherlei an⸗ deren Warnungen vorher in einer Antwort die Locarnomächte auf die Unvereinbarkeit dieſes Sowie p aktes mit den Schutzbeſtimmuͤn⸗ gen des Locarnovertrages aufmerkſam und droht die notwendigen Folgerungen für Deutſch⸗ land daxaus zu ziehen. Faſt zur gleichen Zeit, am 2. März, verſichern wir England unſere Bereitwilligkeit, ein erweitertes Flottenabkom. men zu beſchließen, falls ſich England und die Sowjets auf ein quantitatives Abkommen eini⸗ gen würden. Frankreich glaubt über unſere Bedenken ebenſo hinweggehen zu können wie früher. Durch die Beſetzung der entmilita⸗ riſierten Zone und die Führerrede vom 7. März aber wird die franzöſiſche Regierung belehrt, daß das Dritte Reich entſchloſſen iſt, das Notwendige für ſeinen eigenen Schutz zu tun, und niemandem geſtatten kann, Verträge wie in der Nachkriegszeit nach eigenem Gut⸗ dünken auszulegen, ohne auf uns Rückſicht zu nehmen. Monatelang ſteht die Welt dann im Zeichen des Entrüſtungsrummels über die Wiederherſtellung der deutſchen Hoheitsrechte, die am Ende dieſes Jah⸗ res durch die Abſchaffung der Verſailler Be⸗ ſtimmung über die Kontrolle der deutſchen Ströme reſtlos ſichergeſtellt ſind. Es kommt im Anſchluß an unſeren Schritt zur unausbleib⸗ lichen Völkerbundsratsſitzung noch im März, zu der man uns einlädt. Botſchafter von Rib⸗ bentrop muß jedoch erneut gegen bie Verfah⸗ rensmethode proteſtieren, die eine Erörterung unſeres Standpunktes vor dem Rat aus⸗ ſchließt. Wir lehnen daher das Memorandum des Rates ab, denn es enthält neue Verletzun⸗ gen der deutſchen Gleichberechtigung. Die Sporkereigniſſe Januar: Am 1. Januar großen Olympiadeſchanze in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen die Neujahrsrennen durchgeführt werden. Der Held des Tages war der Olym⸗ piaſieger Birger Ruud⸗Norwegen, der Sprün⸗ ge von 72, 82 und 78 Meter zeigte.—„Kampf allen Nichtſportlern!“, ſo lautete auch in die⸗ ſem Jahre die Parole der KdF.⸗Sportämter. Drei Millionen wurden von den KdF.⸗Sport⸗ kurſen erfaßt.— Am 16. begannen die deut⸗ ſchen Schi⸗Meiſterſchaften in Oberſtdorf.— Willi Bogner und Chriſtel Cranz wurden am 19. deutſche Schimeiſter.— In Madrid feierte die öſterreichiſche Fußball⸗Nationalmannſchaft am gleichen Tage einen kaum erwarteten Sieg über Spanien mit 5:4.— Auf dem 1652 Meter hohen Kreuzeck über Garmiſch⸗Partenkirchen wurde das Wahrzeichen der Olympiſchen Spiele, die fünf Ringe, in einer großen Leucht⸗ anlage angebracht.— Im Berliner Sport⸗ palaſt wurden am 24. die Europameiſterſchaf⸗ ten im Eiskunſtlaufen ausgetragen. Maxie Herber—Ernſt Baier und Sonja Henie er⸗ kämpften ſich den Titel„Europameiſter“. Schäfer⸗Wien wurde zum 8. Male Europamei⸗ ſter. Februar: Am 6. Februar wurden in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen die 4. Olympiſchen Win⸗ terſpiele durch den Führer eröffnet.— Im Olympia⸗Eisſtadion begann am gleichen Tage konnten auf der Am 31. März überreicht von Ribbentrop in London umfaſſende deutſche Vorſchläge zur Neugeſtaltung des Weltfriedens, Vorſchläge, die Eden ſchon tags darauf vor dem Unterhaus feierlich als bedeutſam anſieht— ohne daß daraus die praktiſchen Folgerungen gezogen werden. Indeſſen treten die Generalſtäbe von England, Frankreich und Belgien in immer in⸗ timere Verhandlungen Welch eine Farce iſt der am 8. April barauf in Genf verleſene franzöſiſche Gegenplan! Zur Not wird England von Frankreich und Belgien beauftragt, mit uns die Verhandlungen weiter zu führen, die bis zu Ende dieſes Jahres noch zu keinem Abſchluß geführt haben, weil die Ab⸗ ſendung eines unqualifigierbaren engli⸗ ſchen Fragebogens im Mai es uns un⸗ möglich macht, das Geſpräch auf dieſer Baſis weiter zu führen. Immer deutlicher wirken ſich unterdeſſen die italieniſchen Siege in Abeſ⸗ ſinien aus und die durch ſtrikte Neutralität Deutſchlands Italien gegenüber eingeleitete neue Aera der deutſch-italieniſchen Freundſchafts beziehungen. Im Juni erfolgt die Aufhebung der Sanktionen gegen Italien und der Verſuch, Italien wieder in die Verhandlungen der vier Großmächte ein⸗ zuſchalten, um zu einem neuen Weſtpakt zu ge⸗ langen. * Haben die ſchon im April eingeleiteten Ver⸗ handlungen zur Bereinigung des deutſch⸗litau⸗ iſchen Verhältniſſes zu einer Entlaſtung ge⸗ führt, ſo wird die Welt im Juli durch den Ab⸗ ſchluß des deutſch⸗öſterreichiſchen Abkommens ind wahrſten Sinne des Wor⸗ tes vor eine neue Lage geſtellt, die nicht nur einen unſchlagbaren Beweis unſerer Friedens⸗ liebe gibt, ſondern darüber hinaus die Bildung jener neuen Achſe Berlin— Rom andeutet, die durch den Beſuch des Grafen Ciano in Berlin im Oktober und die Rede Muſſo- linis in Mailand kurz darauf vereint mit den Beſuchen zwiſchen Ungarn— Oeſterreich— Italien erhärtet wird. Die nationale Erhebung in Spa⸗ nien gegen den kommuniſtiſchen Terror gibt den beiden befreundeten Großmächten ſchon Ge⸗ legenheit, außenpolitiſch zuſammenzuarbeiten in der Abſicht, ein Uebergreifen des bolſchewiſti⸗ ſchen Feuers auf Europa zu verhindern. Die Aufmerkſamkeit der Welt wird bis gegen Ende des Jahres in immer ſtärkerem Maße auf Spanien abgelenkt. Je deutlicher ſich allerdings gerade in Spanien die Ziele des Bolſchewis⸗ mus dokumentieren, deſto ſtärker wird die Ab⸗ wehr der Mächte, die in ſich die Verantwortung für die Erhaltung der europäiſchen Kultur ſpüren. Auf dem Nürnberger Parteitag wird auch außenpolitiſch die Abwehr der Welt⸗ revolution in den Vordergrund der deut⸗ ſchen Politik geſtellt. Im Oktober bekennt ſich auch Italien zur gleichen Politik gegenüber dem Bolſchewismus, und im November ſchließt Deutſchland mit Japan ein Abwehr⸗ abkommen. Noch Ende September haben Deutſchland und Italien zuſammen mit Por⸗ tugal die Nationalregierung Francos aner⸗ kannt. Dieſe Mächte haben ſchon vorher durch ihre tätige Mitarbeit an dem ſtändigen Aus⸗ ſchuß für Nichteinmiſchung in London verſucht, den ſpaniſchen Konflikt zu lokaliſieren, ohne jedoch dabei auf Gegenliebe zu ſtoßen. Erſt der Maſſeneinſatz der Sowjets vom September an läßt die Engländer auf unſeren Antrag, die Entſendung von Freiwilligen nach Spanien zu verbieten, zurückkommen. Durch dieſe Pro- bleme jedoch gerieten die fortlaufenden Ver⸗ handlungen über den Weſtpakt in ein ſehr ſchleppendes Tempo, umſo mehr, als die mili⸗ täriſchen Verhandlungen zwiſchen Frankreich und England immer ſichtbarer wurden. Das Jahresende ſieht Deutſchland inmitten einer geſchloſſenen Abwehrfront gegen den Bolſchewismus, zuſammen mit Italien, Japan, der Nationalregierung Francos, Un⸗ garn, Oeſterreich und Portugal. Hand in Hand mit dieſer klaren Stellungnahme geht eine po⸗ litiſche Umſchichtung des übrigen Europas vor ſich, die wohl den politiſch intereſſanteſten Pro⸗ zeß der Nachkriegszeit ausmacht. Die natür⸗ lichen Auswirkungen der militäriſchen Wieder- erſtarkung Deutſchlands machen ſich geltend. Noch niemals war Europa ſo in Bewegung wie jetzt. Da die Bewegung im Gegenſatz zu der Er⸗ ſtarrung im Zeichen des Verſailler Bündnis⸗ netzes ſteht, birgt die Zukunft des nächſten Jahres noch Ueberraſchungen in ſich. des Olympiajahres das Eishockeyturnier. Deutſchland verliert 011 gegen USA.— Der 7. war der Tag der Ab⸗ fahrtsläufe. Birger Ruud und Laila Schou Nilſen waren die Helden des Tages.— Chri⸗ ſtel Cranz ſchafft die Goldene, Käthe Gras⸗ eager die Silberne!— Am gleichen Tage ſiegt Deutſchland über die Schweiz 2:0.— Der 9. war wieder ein Tag der Deutſchen: Pfnür holte ſich die goldene, Lantſchner die ſilberne Medaille in der Kombination Abfahrts⸗Tor⸗ lauf.— Durch beſſeres Torverhältnis wurde Deutſchland Gruppenſieger im Eishockey.— Am 11. war Großkampftag am Rießer See: Bobrennen, Schnell⸗ und Kunſtlaufen.— Deutſchland kam mit 2:1 zum erwarteten Sieg über Ungarn.— Durch die Ergebniſſe am 12. aging Norwegen im Länderklaſſement in Füh⸗ rung. Deutſchland nahm die 2. Stelle ein.— Im Eishockey⸗Spiel trennten ſich Deutſchland gegen England 1:1.— Mit einem prächtigen Erfolg für Deutſchland endete am 13. das Paarkunſtlaufen. Maxie Herber—Ernſt Baier konnten die goldene Medaille für Deutſchland erringen.— Deutſchland— Kanada im Eis⸗ hockey 6:21— Am 15. wurde Sonja Henie wie⸗ der Olympiaſiegerin im Kunſtlaufen der Frauen.— Karl Schäfer⸗Wien war die gol⸗ dene Medaille im Eiskunſtlauf nicht zu neh⸗ men.— Am Schlußtage ſiegte im Spezial⸗ ſprunglauf der Norweger Birger Ruud, der damit wieder Olvmpiaſteger wurde.— Die Goldmedaille im Eishockey fiel am aleichen Tage an England, die ſilberne an Kanada. März: Deutſchland ſiegte auch in Liſſabon! Mit 3:1 mußte ſich Portugal geſchlagen beken⸗ nen.— In Paris wurden die Weltmeiſter⸗ ſchaften im Eiskunſtlaufen abgeſchloſſen,— Maxie Herber—Ernſt Baier einen großen Er⸗ folg brachten.— Deutſchlands Fußballelf un⸗ terlag am 15. ehrenvoll in Budapeſt 3:2.— Am 22. März iſt zum erſtenmal die Beſteigung des höchſten Berges Amerikas, des 7010 Meter hohen Aconcagua, durch den deutſchen Berg⸗ ſteiger Link gelungen.— Zum 3. Mal ver⸗ mochte die deutſche Hockeymannſchaft dem am 29. in Edabaſton ausgetragenen Länderkampf mit England unentſchieden 2:2 zu geſtalten.— Ende März ſind über 6 Millionen Deutſche beiderlei Geſchlechts in dem neuen deutſchen Reichsbund für Leibesübungen zuſammen⸗ gefaßt. 14 Fachämter und 11 Verbände betreu⸗ ten 4 199 095 aktive Mitglieder, zu denen rund über 2 Millionen Angehörige von Vereinen kommen. April: Am 12. feierte der deutſche Ruder⸗ ſport die vor hundert Jahren erfolgte Grün⸗ dung des Hamburger Ruder⸗Clubs.— Der Start der deutſchen Rennwagen im 8. Großen Preis von Monaco in Monte Carlo geſtaltete ſich zu einem Triumph der deutſchen Farben. Caracciola gewann vor Varzi und Stuck auf Mercedes⸗Benz.— Der deutſche Sport unter einer Flagge! Am 18. hat ſich der größte Teil der deutſchen Sportverbände zugunſten des Reichsbundes für Leibesübungen aufgelöſt.— Stucks Weltrekorde, die er am 23. und 24. 3. auf der Reichsautobahn Frankfurt a. M.— Darmſtadt— Heidelberg aufſtellte, erkennt der Automobilweltverband(AJ ACR) offiziell an. — Am 15. wurde die Reichsakademie für Lei⸗ besübungen errichtet, Sitz der Anſtalt iſt das Reichsſportfeld in Berlin-Charlottenburg. Mai: Der erſte Länderkampf im Gerätetur⸗ nen zwiſchen Deutſchland und Italien endete am 6. mit einem deutſchen Siege(340,500: 336,325 Punkte).— Oeſterreichs Fußballſport hatte ſein ſeit Jahren größtes Ereignis: Oeſterreich beſiegte England 2:1.— Der große Preis von Tripolis am 10. brachte neuen Welterfolg. Vier deutſche Wagen voran! Sie⸗ ger: Varzi auf Uuto⸗Union.— Deutſchlands Ferie ſchlugen am ſelben 14 Holland 2.— Der große Siegeszug der deutſchen . wurde am 17. im 7. Großen Preis von Tunis fortgeſetzt. Caracciola auf Mer⸗ cedes⸗Benz war der Schnellſte.— Bei dem Internationalen Solitude⸗Rennen(Stuttgart) teilten ſich DW. BMW. und NSu. in die Erfolge.— Die Stärke der deutſchen Olympia⸗ mannſchaft wird am 19. mit 401 Männern und 47 Frauen feſtgelegt.— Juni: Der aroßartige Siegeszug der deut⸗ ſchen Rennwagen fand am 7. beim Großen Preis von Barcelona ſeine Fortſetzung. Nuvo⸗ lari ſiegte 7 Sekunden vor Caracciola.— Am gleichen Tage wurde in Warſchau der 55 Länderkampf zwiſchen den Kunſtturnern Deutſchland und Polen durchgeführt, 2 Deutſchland mit 326,8: 293.7 gewinnen 17 An —. Einen prächtigen Sieg fuhr am 14. im Eifelrennen Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union heraus, dabei die drei Alfa-Romeo⸗Fahrer Nuvolari, Brivio und Farina hinter ſich laſ⸗ fend.— Eine der größten Schlachten der mo⸗ dernen Ring-Geſchichte war der Boxkampf Schmeling— Joe Louis, den Schmeling am 20. in der 12. Runde durch Niederſchlag gewinnen konnte.— 1. FC. Nürnberg wurde am 21. zum 6. Male Deutſcher Fußballmeiſter(Geg⸗ ner war Fortuna Düſſeldorf).— Im Großen Preis von Ungarn ſiegte Nuvolari vor Roſe⸗ meyer. Juli: Drei Engländerſiege gab es am 5. beim Großen Preis von Europa für Motor⸗ räder in Hohenſtein⸗Ernſtthal. Guthrie⸗Eng⸗ land gewann den Ehrenpreis des Führers.— Deutſcher Zehnkampfmeiſter wurde Bonnet (Berlin).— Am 12. und 13. Juli wurden die deutſchen Leichtathletik-Meiſterſchaften in Ber⸗ lin ausgetragen, die als Ausſcheidungen für die Olympiſchen Spiele beſondere Bedeutung beſaßen. Giſela Mauermeyer warf neuen Dis⸗ kus⸗Weltrekord(48,31 m), Long⸗Leipzig ſprang Europarekord im Weitſprung(7,82 m). Hein ſchaffte neue Beſtleiſtung im Hammerwurf (54,26 m), Wöllner⸗Leipzig löſchte den 14 Jah⸗ re alten Rekord im Dreiſprung mit 15,06 m aus.— Am 18. kamen in Halberſtadt die deut⸗ ſchen Schwimmeiſterſchaften 1936 zum Aus⸗ trag. ebenſo in Berlin die deutſchen Kanumei⸗ ſterſchaften.— Die Meldeliſte zu den Olympi⸗ ſchen Spielen umfaßt 1089 Meldungen(21. 7.). — Die Olympia⸗Atlantik⸗Regatta fand am 25. ihr Ende. Als Erſte traf die deutſche Jacht „Roland von Bremen“ am Ziel ein. 2. und 3. Sieger waren ebenfalls deutſche Jachten.— Roſemeyer ſiegte am 26. im Großen Preis von Deutſchland. Auguſt: Die 11. Olympiſchen Spiele, die uns allen noch in guter Erinnerung ſind, begannen am 1. und endeten am 16. 8.— Deutſchland konnte 33 goldene, 26 ſilberne und 30 bronzene Medaillen erringen, wodurch es die erſte Stelle in der Rangliſte einnahm, Die 2. Stelle errang USA. mit 24 goldenen Medaillen. Die Tour de France endete am 2., Sieger wurde Merſch (Luxemburg).— Die 12. Olympiadiſchen Spie⸗ le finden 1940 in Tokio ſtatt. Japan erließ am 9. die olympiſche Botſchaft an die Welt.— Am 19. wurde die Gedächtnisſtäte für Turn⸗ vater Jahn in Freyburg(Unſtrut) geweiht. einen neuen graudioſen Erfolg errangen deut⸗ ſche Rennwagen im Großen Preis der Schweiz am 23. Wieder wurde Bernd Roſemeyer Sie⸗ ger auf Auto⸗Union. 17 europäiſche Wagen waren am Start. nur die fünf deutſchen ka⸗ men ans Ziel.— Bernd Roſemeyer wurde am 30. auf Auto⸗Union deutſcher Bergmeiſter 1936. September: Der 17. Rhön⸗Segelflugwett⸗ bewerb brachte wiederum einen markanten Fortſchritt der deutſchen Segelfliegerei.— Die amerikaniſche Olympia⸗S Siegerin Helen Ste⸗ phens, ſtellte in Toronto eine neuen Welt⸗ rekord auf, indem ſie 100 Yards in der Zeit von 10,5 Sek. durchlief.— Das 14. Rennen um den großen Preis von Italien am 13. brachte den deutſchen Farben einen Sieg. 15 — 5 * 8 n 8 —— — J. ⁵˙. ̃⅛—rtn.̃7˙ k ö 1 138 RRR umen⸗ elren⸗ kund einen der, Hrün⸗ N toßen altete ben. f auf unter Lei des t der — 3 8 5 beſten amerikaniſchen Rennfahrer ſollen ſich mit 1 Tage vorverlegt werden. So findet das inter⸗ „nationale Turnier des Reichsverbandes Bernd Roſemeyer war der glückliche Sieger. — Der Fußball⸗Länderkampf Polen— Deutſch⸗ land endete unentſchieden 121.— Zum 18. Mal gelangte vom 17.—28. 9. die Internationale Stagefahrt für Motorräder zur Durchfüh⸗ rung. 2350 km waren zu bewältigen. Der Län⸗ derſieg fiel an England, Deutſchland war an zweiter Stelle und errang 48 Goldmedaillen. — Eine freudige Nachricht aus Prag: Deutſch⸗ land konnte den Länderkampf gegen die Tſche⸗ choſlowakei 2:1 gewinnen.— In Krefeld wur⸗ de Luxemburg mit 7:2 überrannt.— Im Preis der Nationen in Wien am 25. ſiegte denn ſchland im Mannſchafts⸗ und Einzel⸗ ampf. Oktober: Auf der Reichsautobahn von Frank⸗ ſurt a. M. nach Darmſtadt konnte am 12. der Münchener Henne ſieben neue Weltrekorde auf W. aufſtellen.— Das erſte Fußball⸗Län⸗ derſpiel auf ſchottiſchem Boden verlor Deutſch⸗ land 2:0 am 13.— Auch das Länderſpiel gegen Irland verlor Deutſchland 5:2.— Caracciola unternahm am 26. auf der Reichsautobahn zwiſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt Ver⸗ ſuchsfahrten im neuen Mercedes⸗Benz und ſtellte neue Rekorde auf.— Die Bilanz des Automobilrennjahres 1936 ergibt, daß Deutſch⸗ land klar in Führung liegt.— Die erſte Box⸗ weltmeiſterſchaft wurde am 29. auf deutſchem Boden ausgetragen. Im Berliner Sportpalaſt kämpften Roth und Witt im Halbſchwergewicht. Den Kampf gewann Roth. November: In Zürich gewannen am 1. 11. die Deutſchen die Radballweltmeiſterſchaft und die Europameiſterſchaft im Kunſtfahren.— Der am gleichen Tage in Hannover ausgetra⸗ gene Rugbymannſchaftskampf gegen Frank⸗ teich ging für Deutſchland verloren.— Der Führer der deutſchen Radfahrer, Franz Eggert, ſtarb am 4. in Beelitz.— Die leichtathletiſche Ausbeute des Olympiajahres waren 22 neue Weltrekorde.—, Im Fußball⸗Länderkampf Deutſchland—Italien am 15. im Reichsſport⸗ feld trennten ſich die Gegner unentſchieden (2:2).— Einen eindrucksvollen Punktſieg er⸗ kämpfte ſich am 19. der Deutſche Walter Neu⸗ ſel gegen den Südafrikaner Ben Foord in London. Dezember: Nach dem zwiſchen dem Reichs⸗ jugendführer und dem Reichsſportführer im Auguſt getroffenen Uebereinkommen über die Eingliederung der Sportiugend von 10 bis 14 Jahren in das Deutſche Jungvolk bezw. den Bd M. mußte dieſe Eingliederung bis zum 1. Dezemuber überall erfolgt ſein.— Von 5288 annſchaften, die vor nun beinahe Jahresfriſt in die Kämpfe um den Tſchammer⸗Pokal ein⸗ traten, ſind allein noch Schalke 04 und der VfB. Leipzig übriggeblieben. Das Endſpiel findet am 3. Januar 1937 in Berlin ſtatt.— „United States Special“ ſoll der Name eines neuen Rennwagens ſein, den Amerikas In⸗ genieure nach der verheerenden Niederlage durch die europäiſchenErzeugniſſe beim Vander⸗ hilt⸗Pokalrennen konſtruferen wollen. Die dieſem Produkt an europäiſchen Rennen be⸗ eiligen.— Die Grüne Woche 1937 mußte um ſchon vom 29. Januar bis 7. Februar 1937 in der Deutſchlandhalle ſtatt. — Deulſch-argenkiniſches Abkommen über den Handels- und Zahlungsverkehr Berlin, 30. Dez. Durch Notenwechſel zwiſchen der deutſchen Botſchaft in Buenos⸗ Aires und der argentiniſchen Regierung iſt am 29. Dezember 1936 das am 31. Dezember 1936 ablaufende deutſch⸗argentiniſche Abkom⸗ men über den Handels- und Zahlungsverkehr vom 20. Oktober 1934 um ein weiteres Jahr verlängert worden. Die Ver⸗ längerung iſt unter den im allgemeinen glei⸗ chen Bedingungen erfolgt, welche für das bis⸗ her gültige Abkommen maßgebend waren. Ge⸗ wiſſe techniſche Erleichterungen in der Abwick⸗ lung des Zahlungsverkehrs ſind erzielt wor⸗ den. Deutſchland hat bei dieſer Gelegenheit eine vermehrte Einfuhr argentiniſchen Flei⸗ ſches zugeſagt. Dr. Goebbels ſprichl zur Jahres⸗ wende 88 Berlin, 30. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſpricht am Donnerstag, den 31. De⸗ zember von 19.00—19.20 Uhr zur Jahreswende. Die Anſprache wird von allen deutſchen Sen⸗ dern übertragen. Kleine poliliſche Nachrichlen Die Aemter des Reichsſchatzmeiſters vom 4. bis 16. Januar geſchloſſen München, 30. Dez. Der Reichsſchatzmeiſter der NSDAP. gibt bekannt: Wegen des Umzugs meiner Aemter vom Braunen Haus in den Verwaltungsbau der NSDAP., Areiſtraße 10, ſind ſämtliche Dienſt⸗ ſtellen meines Geſchäftsbereiches in der Zeit vom 4. Januar bis 16. Januar 1937 für den Parteiverkehr geſchloſſen. Lady Houſton geſtorben— Eine Freundin Deutſchlands London, 30. Dez. In London iſt am Dienstag abend Lady Houſton, die Witwe des bekannten Schiffahrtsmagnaten Houſton, ge⸗ ſtorben. Als Herausgeberin der Wochenzeit⸗ ſchrift„Saturday Review“, in der ſie ſtets für Freundſchaft mit Deutſchland und Italien warb, war ſie in letzter Zeit auch poli⸗ tiſch hervorgetreten Beſonders zäh war ihr Kampf gegen den Bolſchewismus, vor dem zu warnen ſie nicht müde wurde. Ihr Nachlaß Buenos Aires, 30. Dez. Bei der Un⸗ terſuchung eines Diebſtahls zahlreicher militä⸗ riſcher Geheimpapiere in der Kadettenanſtalt von San Martini(Provinz Buenns Aires) kam die Kriminalpolizei einem weit verzweigten kommuniſtiſchen Kom ⸗ vlott auf die Spur, deſſen Ziel die Unter⸗ grabung der Landesſicherheit war. Paris, 30. Dez. In ſeinem zweiten Ar⸗ tikel über die franzöſiſchen Freiwilligentrans; porte für die ſpaniſchen Bolſchewiſten ſtellt der franzöſiſche Journaliſt Jean d'Es me im „Intranſigeant“ feſt, daß das Hauptquartier der ſpaniſchen Anarchiſten in Frankreich die ſüdfranzöſiſche Stadt Perpig⸗ nan ſei. In dieſer ſonſt ſo friedlichen Stadt werde ganz offen Waffenſchmuggel und Freiwilligen⸗ Anwerbung fur die Roten in Spanien betrieben. Der marxiſti⸗ ſche Stadtrat, der ſeit 1934 am Ruder ſei, un⸗ terſtütze dieſes Treiben in aller Oeffentlich⸗ keit. Das ſogenannte Hauptquartier befinde ſich in dem früheren Militärhoſpita! mitten in der Stadt. Es werde inſtand ge⸗ halten, geheizt und beleuchtet auf Koſten der Stadt Perpignan. Hier finde man ſämtliche Paris, 30. Dez. Die Sowjetregierung hat auf den Hinweis der engliſchen und franzöſi⸗ ſchen Regierung in der ſpaniſchen Nichtein⸗ miſchungsfrage geantwortet. Wie bekannt wird, hat die Sowjetregierung ihr zukünftiges Verhalten an eine Reihe von Bedingungen geknüpft. Die italieniſche Preſſe über Moskaus Antwortnote in der Nichteinmiſchungsfrage. Die italieniſche Preſſe iſt bereits in der Lage, ſich mit der Moskauer Antwort auf den letzten franzöſiſch⸗engliſchen Hintveis in der ſpaniſchen Angelegenheit zu befaſſen. In allen Blättern wird dieſe Antwort als„dreiſtes“ und„ſchamloſes“ Manöver zurück⸗ gewieſen, deſſen Unehrlichkeit und Zwei⸗ deutigkeit auf der Hand liege. „Tribuna“ fragt, wieſo Sowjetrußland überhaupt ſich mit einer derartigen Antwort ausreden zu können glaubte, die jeder Staat, der ſich ſelbſt achte, ſchon aus Preſtigegründen zurückweiſen müßte. Das Blatt beklagt, daß die in London und Paris betriebene Politik dem Moskauer Bolſchewismus eine bevorzug⸗ te Situation ſchaffe, die ihm erlaube, in Genf als Friedensapoſtel, in Madrid aber in voller Kriegsausrüſtung und in Paris als Ohren⸗ bläſer aufzutreten Prag, 30. Dez. Das Tſchechoſlowakiſche Preſſebüro veröffentlicht folgende Meldung: Heute wurden zwei Regierungsver⸗ ordnungen auf Grund des Ermächtigungs⸗ eſetzes verlautbart, von denen die eine die iquidierung der Zentralbank der deut⸗ ſchen Sparkaſſen in der tſchechoſlowa⸗ kiſchen Republik und der Karlsbader Vereinsbank, die zweite die Errichtung der Geldzentrale der tſchechoſlowakiſchen Spar⸗ kaſſen unter der Firma„Zentralbank der tſchechoſlowakiſchen Sparkaſ⸗ ſen“ betrifft. Beide Verordnungen treten am 1. Januar 1937 in Kraft. In der erſteren wird zur Ausgleichung der Forderungen der beiden liquidierten Banken die Geldzentrale der tſche⸗ choſlowakiſchen Sparkaſſen zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen bis zum Betrage von 60 Millionen Tſchechenkronen auf den Inhaber lautend, zu 3 v. H. vom 1. Januar 1936 ver⸗ zinslich und binnen 40 Jahren vom Jahre 1947 angefangen amortiſierbar, ermächtigt. Die Verordnung über die Errichtung der Zentral⸗ bank tſchechoſlowakiſcher Sparkaſſen beſagt, daß die Sparkaſſen wenigſtens 5 v. H. ihrer Ein⸗ lagen dort anzulegen haben und daß die Bank verpflichtet iſt, jährlich mindeſtens ein Fünftel des Reinertrages als Beitrag zur Liquidie⸗ rung der beiden obengenannten deutſchen Banken abzuführen. Die auf den Namen lau⸗ tenden Aktien ſind nur mit Zuſtimmung des Verwaltungsrates außer im Falle von Ver⸗ erhung und Teſtament übertragbar. Den Minderheiten nationalitäten wird die Beteiligung am Aktienkapital und die entſprechende hundertſatzmäßige Verwertung in allen Organen ſowie bei der Beſtellung der Angeſtellten der Bank ſichergeſtellt. Die in der obigen Meldung des Tſchechoflo⸗ wakiſchen Preſſebüros angeführte„Zentralbank der deutſchen Sparkaſſen“ war die Geldaus⸗ gl sanſtalt für die deutſchen Sparkaſ⸗ ſen in der Tſchechoſlowakei. Sie wurde vor drei Jahren immobil, da die deutſchen Spar⸗ kaſſen infolge der ſchweren Kriſe im ſudeten⸗ deulſchen Gebiet ihre Einlagen zurückziehen „Auf direkte Anweiſung der Kominlern“ Kommuniſtiſches Komplolt für Jerſetzung des argenliniſchen heeres aufgedeckt Bisber wurden 29 Perſonen, durch weg Kommuniſten, verhaftet, Haus⸗ ſuchungen förderten umfangreiches Belaſtungs⸗ material zutage. Das Material erbrachte den einwandfreien Beweis, daß die Verhafteten auf die direkte Anweiſung der Komintern in Moskau verſucht haben, die kommuniſti⸗ lden Ideen im argentiniſchen Heer zu ver⸗ breiten. Perpignan- das Hauplquarlier der ſpaniſchen Anarchiſten in Frankreich Offene Unterſtützung der Freiwilligen-Transporte durch den roten Stadtrat Organiſationen der Roten in Spanien, neben dem ſtändigen Verkehrslokal der marxiſtiſchen Partei das Anwerbungsbüro für die Frei⸗ willigen und ſchließlich auch den ſogenannten antifaſchiſtiſchen Organiſationsausſchuß. Hier ſammle man die Freiwilligen, bis ſich wieder ein regelrechter Transport nach Spanien lohne Der Verfaſſer betont dann, daß die Koſten für die ganze Freiwilligen⸗Schieberei, wie be⸗ reits geſagt, einerſeits von der Stadt Per- pignan, andererſeits von dem ſogenannten antifaſchiſtiſchen Hilfsausſchuß getragen wür⸗ den. Er ſchilderte dann, wie offizielle fran⸗ zöſiſche Perſönlichkeiten, Stadträte, Abgeord⸗ nete, Mitglieder des Generalrats— ganz offen dieſes Treiben unterſtützen und Proviſionen für Waffenſchmuggeleien einſtecken. Die Lowjetregierung ſlellt Bedingungen Dieſe Lage werde der Kommunismus ſo⸗ lange ausnützen, als der trüben Zwei⸗ deutiakeit nicht ein Ende gemacht werde. Dabei werde aber von allen jenen Staaten, die von der Erkenntnis der einzigen tragiſchen und unmittelbaren Gefahr des Bolſchewismus für Europa noch weit ent⸗ fernt ſeien, auch fernerhin munter auf die ſow⸗ jetruſſiſche Karte geſetzt. Auf dieſe Fehler, auf Verſtändnisloſigkeit und Blindheit baue jedoch die Sowjetpolitik ihr Spiel auf. Man brauche nur die amtliche Radiopropaganda Moskaus anzuhören, um ſich zu überzeugen, daß dort in aller Offenheit für den Umſturz der allgemeinen Ordnung gearbeitet werde. Für dieſes Ziel werde durch die ununterbrochene dutzendweiſe Entſendung von Schiffen mit Freiwilligen und Kriegsmaterial nach Spanien in einer Zeit gearbeitet, in der Moskau mit der größten Unſchuld das Gegenteil behaupte. Man brauche ſich deshalb nicht zu wundern, wenn Sowjetrußland der Unterzeichnung einer in⸗ ternationalen Verpflichtung keinerlei Gewicht beilege. Von ihm Garantien über die Ein⸗ haltung moraliſcher und ſozialer Normen, die es ſelbſt verneine und ablehne, zu verlan⸗ gen, komme der an einen Mohammedaner ge⸗ richteten Aufforderung gleich, einen Schwur mußten. Die Bank mußte um ein Moratorium wurde auf mehrere Millionen Pfund geſchätzt. erſichen das ihr die tſchechoſlowakiſche Regie⸗ auf das Evangelium abzulegen. Gegen die deutſchen in der Tſchechoſlowakei Ne Zentralbank der deulſchen sparkaſſen in der Iſchechoſlowakei durch Regiernngsverfügung aufgelöſt rung gewährte. Im Gegenſatz zu ähnlichen Fällen bei tſchechiſchen Banken wurde durch eine Re,. ungsverordnung nunmehr nicht die Sa⸗ nierung und Wiederherſtellung des Inſtituts, ſondern ſeine Liquidierung verfügt. Die Zentralbank der deutſchen Sparkaſſen ver⸗ ſchwindet. Die Einleger werden nicht. wie bei tſchechiſchen Banken, die Verluſte erlitten, und deshalb vom Staate ſaniert wurden, voll be⸗ friedigt, ſondern erhalten niedrig ver⸗ zinsliche Schuldverſchreibungen, Bargeld nur bei kleineren Beträ⸗ gen oder in Ausnahmefällen. Die Prager Regierung benutzt die Gelegenheit, um die bis⸗ her national getrennten Geldausgleichsinſtitute für die Sparkaſſen für das geſamte Gebiet der Tſchechoſlowakei zu vereinheitlichen und die bis⸗ herige Zentralbank der tſchechiſchen Spar⸗ kaſſen durch Gründung einer gemeinſamen Anſtalt für alle tſchechoſlowakiſchen Sparkaſ⸗ ſen zu einem Geldausgleichsinſtitut für alle Sparkaſſen der Tſchechoſlowakei auszugeſtalten. In dieſem Inſtitut erhalten die Deutſchen le⸗ diglich formale Minderheitenrechte. Die deut⸗ ſchen Sparkaſſen werden ihre Vertreter in die⸗ ſem gemeinſchaftlichen Inſtitut nicht frei wählen können, ſondern aus den von ihnen vorgeſchlagenen Vertretern wird die Re⸗ gierung Ernennungen vornehmen. Auch die der deutſchen Zentralbank bisher angegliederte Emiſſionsſtelle für Gemeinde⸗ und ähnliche Darlehen geht auf dieſe Zentrale über. Als Erſatz für den Verluſt dieſer eigenen Emiſſionsanſtalt wurde den Sudetendeutſchen von der Regierung zugeſichert, daß Emiſſions⸗ ſtellen bei einzelnen deutſchen Sparkaſſen er⸗ richtet werden könnten, was jedoch praktiſch ohne Bedeutung bleibt, da derartige Emiſſions⸗ ſtellen bei deutſchen Anſtalten bereits vorhan⸗ den ſind, die aber keinerlei Tätigkeit entfalten konnten. Das Ende der Zentralbank der deut⸗ ſchen Sparkaſſen in der Tſchechoſlowakei und die Errichtung der gemiſcht⸗nationalen Giro⸗ zentrale der tſchechoſlowakiſchen Sparkaſſen im allgemeinen bedeutet einen weiteren Schritt zum Abbau der ſudetendeutſchen wirtſchaft⸗ lichen Selbſtverwaltung. — J Die vorliegende Ausgabe un⸗ ſerer Zeitung iſt die letzte dieſes Jahres. Die nächſte Ausgabe erſcheint am Samstag, 2. Januar, zur gewohnten Zeit. Der Verlag Ablauf der 15 A.-Floklenverlräge dd Waſhington, 30. Dez. Zu dem Ab⸗ lauf der Flottenverträge am 31. Dezember ſind für die Marine⸗ und die Fernoſtpolitik in USA. Entſcheidungen von einſchneidender Be⸗ deutung zu treffen. Im Vordergrund ſteht die Frage, ob zwei neue 35 000⸗Tonnen⸗Groß⸗ kampfſchiffe gebaut und einige Inſelgruppen befeſtigt werden ſollen. In Marinekreiſen hält man es für ſicher, daß Präſident Rooſevelt den Bau der beiden Schiffe ſehr bald anord⸗ nen wird. Augenblicklich befinden ſich drei Flugzeugmutterſchiffe, 1 Kreuzer, 63 Zerſtörer und 18 U⸗Boote mit einem Rauminhalt von insgeſamt 288.215 Tonnen im Bau. die Folgen des amerikaniſchen Jeemannsſtreiks Bis jetzt 400 Millionen Dollar Schaden Newyork, 30. Dez. Im amerikaniſchen Seemannsſtreik, der jetzt bereits zwei Monate andauert, beſteht immer noch keine Ausſicht auf eine Beendigung des Ausſtandes. Die verhäng⸗ nisvollen wirtſchaftlichen Folgen, die aus die⸗ ſem Streik erwachſen, werden beſonders deut⸗ lich in einem Beſchluß einer der größten Schif⸗ fahrtsgeſellſchaften der Vereinigten Staaten, der Dollar⸗Line. Die Leitung der Geſellſchaft hat beſchloſſen, bis auf weiteres ihren geſam⸗ ten Schiffsverkehr einzuſtellen. Acht Paſſagier⸗ und Frachtdampfer der Schiffahrtslinie liegen bereits an der Weſtküſte und in Honolulu feſt. Im Hafen von Newyork liegen fünf Dampfer der Geſellſchaft, die in⸗ folge des Streiks nicht ausfahren können. A der„Preſident Harriſon“, der am Mitiw bon einer Weltreiſe zurückkehrte, ſoll ſtillgeleg werden. Der Schaden, den der Seemannsſtreik bisher der Schiffahrt der Vereinigten Stagten zugefügt hat, wird auf mindeſtens 400 Mik⸗ lionen Dollar geſchätzt. 37450 Perſonen in Amerika durch Aukounfälle gelölel Newyork, 30. Dez. Nach einer Mitteilung des Nationalen Sicherheitsausſchuſſes in Chicago ſind im Jahre 1936 in Amerika ins⸗ geſamt 37450 Perſonen bei Autounfäl⸗ len ums Leben gekommen. Das bedeu⸗ tet gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme der Todesfälle um 450. Die Todesziffer der bei Kraftwagenunfällen getöteten Kinder im Al⸗ ter zwiſchen 5 und 14 Jahren hat ſich um 10 v. H., die der älteren Straßenpaſſanten um 2 v. H. erhöht. Ichiangkaiſchels erneules Rück⸗ krillsgeſuch abgelehnt Nanking, 30. Dez. Das erneute Rück⸗ trittsgeſuch Tſchiangkaiſcheks, das der 9 aus Geſundheitsrückſichten und, weil er die volte in Sianfu nicht habe verhindern können, eingereicht hatte, wurde vom ſtändigen Aus⸗ ſchuß des Zentralexekutivkomitees der Kuomin⸗ tang wiederum abgelehnt. Der Ausſchuß genehmigte dem Marſchall jedoch einen einmo⸗ natigen Urlaub, damit ſich Tſchiangkaiſchek von —— Anſtrengungen der letzten Wochen erholen nne. Der Militärausſchuß bildete ein Sondev⸗ kriegsgericht, das vorausſichtlich am 31. De⸗ zember mit der Verhandlung gegen Tſchanghſueliang beginnen wird. Erſte Anwendung des Uniſorm⸗ geſetes in England London, 30. Dez. Das kürzlich in Kraft getretene Geſetz zur politiſchen Befriedung, das unter anderem das Tragen von Unifor⸗ men verbietet, kam am Mittwoch zum erſten Mal zur Anwendung. Die Polizei unterrich⸗ tete die Jugendorganiſationen der Unabhän⸗ gigen Arbeiterpartei(die bekanntlich den Kom⸗ muniſten außerordentlich naheſteht) davon, daß es ihren Mitgliedern verboten ſei, rote Blu⸗ ſen und rote Hemden zu tragen. Die Polizei werde alles Erforderliche tun, um die Durch⸗ führung des Geſetzes zu ſichern. Der Schritt der Polizei hat bei der Linken, die dieſes Geſetz bekanntlich in der Hauptſache befürwortete, weil es gegen die britiſchen Fa⸗ ſchiſten ging, Aerger und Beſtürzung hervor⸗ gerufen. Wie üblich verſuchte die betroffene Organiſation ſich damit zu entſchuldigen, daß die roten Hemden nur zu„Sportzwecken“ ge⸗ tragen würden. Die Polizei hat dieſen faden. ſcheinigen Grund jedoch nicht gelten laſſen. Millionen-Belrug mit gefälſchlen Goldbarren Paris, 30. Dez. In Lyon iſt die Krimi⸗ nalpolizei einem Millionen⸗Betrug mit ge⸗ fälſchten Goldbarren auf die Spur gekommen. Bereits ſeit geraumer Zeit hatte ſie einige Goldbarrenhändler von Lyon in Verdacht, ge⸗ fälſchte Goldbarren in Umlauf zu ſetzen. Auf Grund der bisherigen Ermittlungen wurde am Mittwoch ein Goldbarrenhändler verhaftet. Der Verhaftete gab zu, daß er mehrere Barren, die aus einer ſchwach vergol⸗ deten Metall⸗Legierung beſtanden, als Gold⸗ barren an Privatleute verkauft hat. Da der Mort einss—* N Goldharreng faſt 300 000 Franes beträgt, ſind die Käufer dieſer gefälſchten Barren um Millionen betro⸗ gen worden. Man rechnet damit, daß im Laufe der Woche noch weitere Verhaftungen in dieſer Sache vorgenommen werden müſſen. S——.—— e—— —— — — —— Werbung für die ſpaniſchen Rolen in aller Welt 300 Schotten für die Bolſchewiſten in Spanien angeworben London, 30. Dez. Nach einem Bericht aus Glasgow(Schottland) werden am Freitag 150 Freiwillige Schottland verlaſſen, um ſich den Roten in Spanien anzuſchließen. Die 150 Mann ſind von Peter Kerrigan, dem kommu⸗ niſtiſchen Bezirksleiter für Schottland, ange⸗ worben worden. Mit zahlreichen Helfershelfern ſetzt Kerrigan ſeine Werbung in ganz Schott⸗ land fort. Wie jetzt bekannt wird, hat Kerri⸗ gan bereits am 18. Dezember einen erſten Transport von Schotten in Stärke von 150 Mann nach Spanien abgeſchoben. Die„Unab⸗ hängige Labour⸗Party“ und die„Sozialiſtiſche Liga“, die ſich in England mit den Kommu⸗ niſten verbanden, haben offiztell das Protekto⸗ rat über die Anwerbungen für die ſpaniſchen Bolſchewiſten und die Organiſation der Wer⸗ bungen übernommen. * Prag, 30. Dez. Der Sekretär der Kommu⸗ niſtiſchen Partei in Proßnitz ſüdlich von Ol⸗ mütz. wurde wegen Anwerbung von Arbeits- loſen für die ſpaniſchen Bolſchewiſten ver⸗ haftet. Bei ihm wurde ein Verzeichnis von angeworbenen Arbeitsloſen beſchlagnahmt, die ſchon reiſefertig waren. Die Unterſuchung er⸗ gab, daß allein aus Proßnitz ſchon neun Mann in Barcelona eingetroffen ſind. Unter den beſchlagnahmten Schriftſtücken be⸗ finden ſich Briefe von ihnen, in denen Ausdruck kommt, daß ſie enttäuſcht ſind und wieder nach Hauſe möchten. Die ihnen ver⸗ ſprochenen Offiziersſtellen hätten ſie nicht er⸗ halten. Es ginge ihnen ſchlechter als in der Heimat. Die bolſchewiſtiſchen Stellen in Spa⸗ nien wollen die Verträge nicht einhalten. Un⸗ ter den Freiwilligen befindet ſich auch ein Mann, der wegen Unterſchlagung bei den Städtiſchen Gaswerken in Proßnitz geſucht wird Die Behörden ſuchen feſtzuſtellen, was für Päſſe die Angeworbenen zum Grenzüber⸗ tritt benutzt haben, da die zuſtändigen Behör⸗ fiel Freiwilligenpäſſe nach Spanien nicht aus⸗ ellen Auch unter den ſlowakiſchen Arbeits⸗ loſen wird weiter für die ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten geworben. Die Gendarmerie iſt in der Gemeinde Karpfen(Slowakei) bemüht, das Verſchwinden eines 17jährigen Studenten auf⸗ zuklären. Seine Freunde geſtanden, daß er nach Spanien gefahren ſei. Faſt täglich wer⸗ den neue Fälle gemeldet. Die in der Slowakei von den Kommuniſten geſammelten Gelder werden nicht mehr dem Spanien⸗Fonds in Prag überwieſen, ſondern von den Kommuniſten für die Reiſe der Frei⸗ willigen nach Spanien verwendet, da dieſe alle mittellos ſind. Wie die Freimaurer arbeiten Sofia, 30. Dez. Die größte bulgariſche Zeitung„Utro“ veröffentlichte in den letzten Tagen eine Artikelreihe, die aufſehenerregen⸗ de Enthüllungen über die bulgariſche Frei⸗ maurerei brachte. Dabei ſtützt ſich das Blatt auf zahlreiche Originaldokumente, Photos und Sitzungsberichte aus dem Geheimarchiv der Freimaurerloge„Saria“ in Sofia, die durch einen Zufall in den Beſitz der Redaktion ge⸗ langt ſind. In allen Einzelheiten ſchildern die Artikel die Geſchichte und das Ritual der bulgariſchen Freimaurer. Geſtern brachte das Blatt eine lange Liſte bekannter Logenbrüder aus Sofia und der Provinz. Großes Aufſehen erregte die Tatſache, daß nahezu 40 v. H. der Logenbrüder Juden ſind, obwohl die Ju⸗ den in Bulgarien kaum mehr als 1 v. H. der Bevölkerung ausmachen. Die Enthüllungen des„Utro“ ſind von der bulgariſchen Oefſentlichleit mit ungeheurem Intereſſe verfolgt worden, weil man bisher nur ſehr wenig über die Tätigkeit und den Umfang der Freimaurerei in Bulaarien wußte. Für Mittwoch hatte der„Utro“ die Fortſetzung der Namensliſte, ſowie Einzel⸗ heiten über die politiſchen Umtriebe der bul⸗ gariſchen Freimaurerlogen angekündigt. Über⸗ raſchenderweiſe hat er jedoch ſeine Enthüllun⸗ gen abgebrochen. zum Wie man erfährt, haben maßgebliche Freimaurerkreiſe einen ſtarken Druck auf den Verlag und die Redaktion des Blat⸗ tes ausgeübt und gedroht, ſie würden über die Zeitung ſchärfſten wirtſchaftlichen Boykott durch Entzug von Bankkrediten, Anzeigen, Aufträgen uſw. verhängen, wenn die Ver⸗ öffentlichung der Artikelreihe fortgeſetzt wür⸗ de. Die Freimaurerei in Bulaarien ſei ſtark genug, ſo haben ſie erklärt, um das Blatt wirtſchaftlich zugrunde zu richten. Der Schrift⸗ leiter, dem die Bearbeitung des Geheimmate⸗ rials übertragen worden war, erhielt einen üblen Drohbrief. Alle Anzeichen deuten da⸗ rauf hin, daß es das Blatt unter dem ſtarken Druck der Freimaurerei nich: wagen wird, die Artikelreihe fortzuführen. Von unterrichteter Seite wird ergänzend mitgeteilt, daß die gan⸗ ze bulgariſche Freimaurerei angeſichts der ihr drohenden Entlarvung in heller Aufregung iſt. Sie ſei entſchloſſen, weitere Enthüllungen mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Mitteln zu verhindern. Man kann allerdings verſtehen, wenn die Freimaurerei in größter Sorge iſt, daß ſie hier einmal mit ihren dunklen Machen⸗ ſchaften vor aller Oeffentlichkeit entlarvt wird. Der„Utro“ hatte nämlich gemeldet. daß er im Beſitz wichtiger politiſcher Beſchlüſſe der Freimaurerei ſei. Ein Beſchluß ziele zum Beiſpiel darauf ab, die Leitung aller wichtigen Organiſationen des Landes, vor allem die des Frontkämpferverbands, in die Hand von Logenbrüdern zu bringen. Jür den ſtalus quo im Stillen Ozean Englands Vorſchläge Tokio, 30. Dez. Die engliſche Regierung hat Japan den Vorſchlag unterbreitet, trotz Ablaufs des Waſhingtoner Flottenvertrags vom Jahre 1922 die Beſtimmungen des Artikels 19 aufrechtzuerhalten. Nach Artikel 19 des oben genannten Vertrags waren die vertragsſchlie⸗ ßenden Mächte überein gekommen, über den bisherigen Status der Befeſtigungen ihrer Be⸗ ſitzungen im Stillen Ozean hinaus keiner⸗ lei neue Befeſtigungen und Flot⸗ tenſtütz punkte zu errichten. Auf den engliſchen Vorſchlag wird die japaniſche Regie⸗ rung vorläufig keine Antwort erteilen und hat in dieſem Sinn den ſapaniſchen Bot⸗ ſchafter in London, Noſhida, unterrichtet. In einer Konferenz zwiſchen dem Außenminiſter Arita, dem Marineminiſter Nagano und dem Kriegsminiſter Terauchi wurde heute beſchloſſen, den engliſchen Vorſchlag einer ein⸗ gehenden Prüfung zu unterziehen. Man ſpricht davon, daß Japan aus ſtrategiſchen und geographiſchen Geſichtspunkten, die die Sicher⸗ heit Japans gegenüber den amerikaniſchen und engliſchen Befeſtigungen gefährdet erſcheinen laſſen, neue Vorſchläge machen will. Bei grund⸗ ſätzlicher Aufrechterhaltung der Nichtbefeſtigung der Inſelbeſitzungen im Pazifik wird Japan, ſo meint man in politiſchen Kreiſen, Darauf hinweiſen, daß es im Gegenſatz zu England und den Vereinigten Staaten über keinen Stützpunkt im Stillen Ozean verfügt. Rund funk-Programm Freitag, 1. Januar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Hafenkonzert. 9.00 Neujahrsmorgen ohne Sorgen. 11.00 Poetiſche Neujahrswünſche. 11.15 Seewetterbericht. 12.00 Neujahrskonzert. 13.00 Glückwünſche. 14.00 Kinder ſingen ins neue Jahr hinein. 14.45 Klavierkonzert. 15.15 Der Land funk auf der Achſe. 16.00 Schallplatten. 17.30 Die Wit⸗ we von Huſum 18.00 Schöne Melodien. 19.35 Rugby⸗Länderkampf Deutſchland— Italien. 19.50 Deutſchland⸗Sportecho. 20.00 Die Per⸗ lenfiſcher. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30—24.00 Unterhaltungskonzert Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter uſw. 8.05 Gymnaſtik. 8.45 Orgelchoräle. 9.00 Evan⸗ geliſche Morgenfeier. 9.45 Neujahrsbriefe be⸗ rühmter Deutſcher. 10.00 Neujahrsanſprache der Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink. 10.30 Chorgeſang. 11.15 Eine Funkfolge mit Dichtungen. 12.00 Konzert. 14.00 Ein luſtiges Kaſperlſtück. 14.45 Das Mikrofon untenvegs. 15.00 Die Kapelle Hauck ſpielt auf. 16.00 Muſik aus Dresden. 18.00 Wir wünſchen dem Herrn ein' vergoldeten Tiſch, auf allen vier Ecken ein' gebratenen Fiſch. 18.30 Kammermuſik. 19.00 Das alte Jahr vergangen iſt. 19.50 Sportbericht. 20.00 Großes Konzert. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.15 Wetter, Nachrichten. 22.30 Die Faſtnachtskampagne 1937 beginnt. 24.00—02.00 Tanz und Frohſinn auf Schall⸗ platten. 11.30 Schallplatten. Reichsſender Stuttgart. 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter. 8.05 Fröhliche Morgenmuſtk. 9.00 Katholiſche Mor⸗ genfeier. 9.30 Gymnaſtik. 10.00 Neujahrs⸗ anſprache der Reichsfrauenführerin Frau Scholtz⸗Klink. 10.15 Das alte Jahr vergangen iſt. 11.15 Blasmuſik. 12.00 Konzert. 14.00 Kin⸗ derſtunde. 14.45 Neueſte Schallplatten. 16.00 Muſik aus Dresden. 18.00 Trio für Klavier, Violine und Violincello. 18.30 Schöne Melo⸗ dien. 19.45 Turnen und Sport— haben das Wort. 20.00 Wie es euch gefällt. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.30 Unterhaltungskonzert. 24.00 bis 02.00 Muſikaliſche Knallbonbons. Samstag, 2. Januar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel: anſchl. Schallplatten. 6.30 Konzer:. 7.00 Nachrichten. 9.40 Kleine Turn⸗ ſtunde für die Hausfrau. 10.30 e ee Kin⸗ dergarten. 1.00 Die deutſch⸗bulgariſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen. 11.15 Seewetterber. 11.40 Der Bauern ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Nachrich⸗ ten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſe. 15.10 Ruf der Jugend. 15.30 Wirtſchaftswochenſchau. 15.45 Eigen Heim— eigen Land. 16.00 Schallplatten. 18.00 Volks⸗ lieder— Volkstänze. 18.45 Sport der Woche. 19.00 Dies und das— für jeden was! 19.45 Geſpräche aus unſerer Zeit. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Erſter Start der Tanzkapelle im neuen Jahr, 22.00 Wetter, Nachrichten. 22.30 Kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00 Tanzmuſit.. a Reichsſender Frankfurt 6.00 Choral. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetter. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Hygiene im Sport. 11.00 Hausfrau hör zu! 11.30 Gaunachrichten. 11.40 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Wetter 14.10 Neujahrsviſite im Schallarchiv. 15.15 Volk und Wirtſchaft. 1530 Zwölf im Schlitten. 16.00 Froher Funk für Alt und Jung. 18.00 Blasmuſik. 19.30 Wochenſchau. 19.55 Ruf der Jugend. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10 Der frohe Somstagabend. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.20 Sportſchau. 22.30 Nacht⸗ muſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart. 6.00 Choral, Zeit, Wetter. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſer⸗ ſtand. 8.05 Wetter, Bauernfunk. 8.10 Gym⸗ naſtik. 8.30 Konzert. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.00 Spiegel der HJ. 15.50 Ruf der Jugend. 16.00 Froher Funk für Alt u. Jung. 18.00 Vierbeinige Rekruten. 1830 Luſtige Schallplatten. 20.00 Nachrichten 20.10 Erſter Start der Tanzkapelle im neuen Jahr. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter. 22.30 Nachtmuſik. 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. Kreis Heppenheim Kreislaſſenleiter! Ich bitte die Kaſſenleiter dringend für die rechtzeitige Einſendung der Monatsmeldungen be⸗ ſorgt zu ſein. Gleichzeitig erſuche ich um frühzeitige Ueberweiſung der Zahlungen, damit der Jahres⸗ abſchluß keine Schuldſalden mehr aufweiſt. Nuppert, Kreisleiter ASB- DAF. Kreiswaltung. Betr.: Monatsberichte der Betriebswalter. Wir erinnern an die pünktliche Einſendung des Monatsberichte für Dezember 1936. Kteiswaltung. Sämtliche Dienſträume der Deutſchen Arbeitsfront in Heppenheim, ſind vom 24. Dez. 1936 bis einſchl. 3. Jan. 1937 geſchloſſen. Der Kreispreſſe⸗ und Propagandawalter. Alle Zellen⸗ und Blockwalter der Ortswaltung Heppenheim, fordern umgehend die ihrem je⸗ weiligen Arbeitsbereich zugehörenden Angehörigen von Handel und Handwerk auf, das Kennſchilo „Mitglied der Deutſchen Arbeitsfront“ gegen Vorlage des Mitgliedsbuches auf der Ver⸗ waltungsſtelle 24, Laudenbachertor abzuholen. Vetter, Kreisdbmann der DAF. CCC Eine engliſche Anklage gegen Paris Die Haltung Frankreichs in der Spanienfrage zyniſch London, 209. Dez. Das konſervative Mit⸗ glied des Unterhauſes, Alfred Denville, ſandte nach der Rückkehr von einer Frankreichreiſe am Dienstag eine Mitteilung an die Preſſe, in der die Ueberzeugung vertreten wird. daß Frank⸗ reich in der Spanienfrage die Neutralität ver⸗ letzt habe. England ſei wirklich neutral ge⸗ blieben, die Haltung Frankreichs aber ſei un⸗ möglich. Sein Vorgehen ſei bis zum äußerſten zyniſch. Es habe ſich in die ſpaniſchen Kämpfe in jeder nur denkbaren Form eingemiſcht, in⸗ dem es Waffen,. Flugzeuge und alle anderen Arten von Kriegsmaterial an die Bolſchewiſten geliefert, den Telegraphen⸗ und Eiſenbahnver⸗ kehr mit dem Gebiet der Nationaliſten unter⸗ brochen, gleichzeitig aber den Bolſchewiſten jede Erleichterung gewährt habe. Den⸗ ville habe auch mit eigenen Augen beobachtet, daß Franzoſen für Barcelona offen angewor⸗ ben worden ſeien. wenn du ab und zu Han vergißt Dich nich in unserer Zeitung inserierst! Zum Jahreswechsel unserer wer en Kundschaft, Freunden und Bekannten ein glückliches neues Jahr. Nikolaus Effler Haushaltungswaren. Adolf Hitler- Str. 27 2 r ⁰¶⁰ꝗ d y d Anekdoten um die holländiſche Braut „.. und da ſagle Juliganſje...“ Ein Satz geht von Mund zu Mund „... und da ſagte Juliaantjie.... Die⸗ ſes Satzbruchſtück bekommt jeder. der ſich au⸗ genblicklich in Holland aufhält. mindeſtens ein Dutzend Mal täglich zu hören. Es dient zur Einleitung irgendeiner der vielen Anekdo⸗ ten, die von Mund zu Mund gehen und in hundert kleinen Einzelzügen das Bild der Thronfolgerin malen. In den verglaſten Hoch⸗ häuſern von Rotterdam. den ſtillen Grachten von Amſterdam. in den Fiſcherneſtern an der Nordſee und den Tulpendörfern der Umgebung von Haarlem werden dieſe tauſendundeins Geſchichten erzählt. Manche mögen wahr ſein, andere erfunden, aber aus allem ſpricht der warme Ton herzlicher Zuneigung, die manch⸗ mal mit gutmütiger Spöttelei vermiſcht iſt. Hollands„Säulen“ „... und da ſagte Juliaantie. Im Amſterdamer Automatenbufett von Heck, wo ei⸗ lige Mynheers und Mynfrouvs die Speziali⸗ tät des Lokals,„gebackenes Eis“ für zwölf⸗ einhalb Cents ſchlecken, hörten wir den viel⸗ erwähnten Satz und ſpitzten die Ohren. Der behäbige Erzähler ſchildert gerade, wie die Kronprinzeſſin inmitten der Kurgäſte des Meerbades Katwyk ihre Beine im forſchen Fortrottackt bewegte. Eben dieſe geſunden kräftigen Mädchenbeine ſchienen es aber einem ſpöttiſch aufgelegten Zuſchauer angetan zu haben. Er bemerkte halblaut zu ſeinem Nach⸗ barn:„Mein Gott, ſind das aber Säulen!“ ... und da ſagte Juliaantie. welche die Bemerkung gehört hatte:„Gottſeidank! Es werden ja auch einmal die Säulen eines Staates ſein!“ Kronprinzeſſin Juliane ſteuert „Kronprinzeſſin Juliane“ Dieſe ſchnelle prompte Antwort. die authen⸗ tiſch iſt, hat der jungen Tochter Königin Wil⸗ helminas mehr Popularität eingetragen als lange ſtaatspolitiſche Reden. Die Niederlän⸗ der lieben jenen kräftigen Mutterwitz, der ihre zukünftige Herrſcherin auszeichnet. Da läuft auch eine Geſchichte um, die von Juliane und dem einzigen Unterſeeboot der holländiſchen Marine erzählt. Dieſes Tauchboot heißt näm⸗ lich„Kronprinzeſſin Juliane“. Die Thronfol⸗ gerin ſtattete dem Schiff nun einmal einen Beſuch ab, ließ ſich dem Kommandeur vorſtel⸗ ten und äußerte den Wunſch, für einige Minu⸗ ten ſelbſt am Steuerrad der„Kronprinzeſſin Juliane“ zu ſtehen. Das Experiment mißlang. Der Kapitän ſprang rechtzeitig hinzu und drehte das Steuerrad mit raſchem Schwung herum. Dabei hatte er das hohe Fräulein recht unſanft wegdrängen müſſen. Eine pein⸗ liche Situation entſtand. Der Seemann be⸗ gann, Entſchuldigungen zu ſtammeln. und da ſagte Juliaantje, indem ſie ihm kurz das Wort abſchnitt doppelſinnig: „Sie haben kein leichtes Amt! Dieſe wider⸗ ſpenſtige„Kronprinzeſſin Juliane“ iſt ſchwer zu lenken. Da muß ſchon ein Mann ins Steuer greifen!“ Das erſte Intereſſe des Landes „Ein Mann! Seit die Prinzeſſin im heirats⸗ fähigen Alter war. erwarteten die Holländer, daß ſie ſich einen Gatten nehmen würde. Ge⸗ wiß, es fehlte nicht an Prätendenten für die reichſte Prinzeſſin der Welt. aber ſie hatte ihren eigenen Kopf und zeigte ſich wie die Kö⸗ nigstöchter im Märchen außerordentlich wähle⸗ riſch in Bezug auf ihre Bewerber. Im April 1929 anläßlich des zwanzigſten Geburtstags der Thronfolgerin, fand im Haager Palaſt ein hochwichtiger Kronxat ſtatt. Ein engliſcher Prinz hatte durch Mittelsleute um die Hand Julianes angehalten. Die Miniſter ließen ſich lang und breit über die politiſche Zweckmäßig⸗ keit dieſer Verbindung aus Es wurde der engen wirtſchaftlichen Verbundenheit mit dem Inſelreich Erwähnung getan, der günſtigen Fol⸗ gen einer nahen Verwandſchaft zwiſchen den Häuſern Windſor und Oranien. das große Intereſſe, welche das Land an der Heirat ha⸗ ben müſſe. Juliane ſaß ſchweigend in einem hohen Ebenholzſeſſel und ſchob trotzig die Un⸗ terlippe vor, wie ſie es tat. wenn die Mutter ihr etwa das Zigarettenrauchen bei Hofe ver⸗ bot. Die Miniſter verloren ein wenig die Ge⸗ duld vor ſo eiſiger wortloſer Ablehnung. „Aber, Königliche Hoheit, das erſte Intereſſe des Landes verlangt...“ a und da unterbrach Juliaantie: Das erſte Intereſſe des Landes verlangt, daß die Königin ihren Mann liebt!“ Nach einer kleinen Pauſe fügte ſie noch lä⸗ chelnd hinzu: „And wenn möglich, daß er ſke wiederliebtl“ Die Thronfolgerin karikiert ſich ſelbſt Es wurde nichts aus der Heirat. Juliane ging an die Univerſität Leyden. jenes ehrwür⸗ dige Inſtitut, das ſchon im Ausgang des Mit⸗ telalters die Studenten aus aller Welt ange⸗ zogen hatte. Viele merkwürdige Traditionen aus alter Zeit hat dieſe Hochſchule. Dazu ge⸗ hört auch die„Vorhölle der Prüflinge“. Das iſt ein hohes halbdunkles Vorzimmer, in dem die Examiniſten auf den Aufruf der Kommiſ⸗ ſton warten. Die Wände dieſes Hauſes ſind ganz mit phantaſtiſchen oft überdimenſionären Selbſtporträts geſchmückt, ſchrecklichen Fratzen, in denen die Wartenden ihre Examensangſt verkörpern. Auch der zukünftigen Königin wurde der Weg durch dieſes Fegefeuer nicht erſpart. Sie malte eine Szene. in der ſie ſich ſelbſt einem weißhaarigen Profeſſor gegenüber zeigte!„Was wiſſen Sie von unſerem Königs⸗ haus?“ fragte der Examinator. ... und da ſagte die Selbſtkarikatur Ju⸗ liaanties: „Das will ich ihnen lieber nicht erzähle Herr Profeſſor!“ zählen, Die Wohltäterin der Fiſcher Meinte Juliane damit vielleicht ihre gele⸗ gentlichen kleinen 5 Meinungsverſchiedenheiten mit der Mutter? Königin Wilhelmine und ihre Tochter vertragen ſich im allgemeinen ausge⸗ zeichnet. Nur als Juliane bei jeder ihrer Rei⸗ ſen das ganze Geld für Geſchenke an die Fiſcher ausgab, da ſoll die Königin einmal ge⸗ droht haben: „Wenn das ſo weiter geht. dann muß ich deine Zivilliſte vergrößern oder deine Ferien kürzen laſſen.“ ———— 2 — 8 2 e e 8 — 2 .es. I kt dez it. dte an det fl 1 ge⸗ l 1 en ä NSck. Das Jahr 1936 hat mit den Olympiſchen Spielen die Augen des ganzen deutſchen Volkes auf die Bedeutung Im Rückblick auf dieſes erfolgreiche Jahr der weiteren großen Zukunftsaufgaben, die wurden ſind, hat der Reichsſportführer, SA.⸗Gruppenführer v. T der Nationalſozialiſtiſchen Parteikorreſpondenz in einer längeren Ausführungen über den gegenwürtigen 1936 ein Jahr der großen Entſcheidung Frage:„Am Abſchluß des Jahres 1936, das auch für den deutſchen Sport einen entſcheidenden Abſchnitt darſtellt, möchte ich Sie, Herr Reichsſportführer, um eine kurze Darſtellung des We ges der deutſchen Sportbewegung und des Gedankens der Leibesübungen von 1933 bis jetzt bitten.“ „Die Organiſation des deutſchen Sport⸗ lebens, das im Reichsbund für Leibesübungen duſammengefaßt iſt, nahm ſich die Entwick⸗ ung des nationalſozialiſtiſchen Staates zum Vorbild. Je mehr die Partei dem Staate ihr Gepräge aufdrückte, deſto mehr mußte auch der Reichsbund für Leibesübungen dem nationalſozialiſtiſchen rundgedanken angepaßt werden. Dies war eine zwingende und ſelbſtverſtändliche Pflicht, die zwar von vielen, auch früher maßgeblichen Führern in der deutſchen Sportbewegung als feen e wurde, aber ich fühle keine eue über die eingeſchlagenen Wege, ſich bereits heute als richtig auch in den Augen derjenigen, lehnen zu müſſen glaubten.“ Nichls ohne die Parlei Frage:„Die Ihnen geſtellte Aufgabe, die Leibesübungen unter einer gemeinſchaft⸗ lichen Idee zuſammenzufaſſen, ſtammt aus dem weltanſchaulichen Gedankengut und dem Totalitätsanſpruch der NSDAP. In welcher Jorm und in welchem Umfange iſt der Führungsanspruch, den die Partei auf allen Gebieten des Lebens ver⸗ tritt, im Hinblick auf den deutſchen Sport verwirklicht worden?“ „Dieſe Frage lenkt zunächſt auf die Be⸗ ſetzung der Führerſtellen im deutſchen Sport⸗ leben mit Nationalſozialiſten hin. Meine Gau⸗ ührer, die die maßgeblichen Repräſentanten es Reichsbundes für Leibesübungen in ihrem jeweiligen Gebiet ſind, ſind ausnahmslos nationalſozialiſtiſche Führer. Die meiſten von ihnen ſind früher ſchon lange Zeit in der SA., SS., HJ. und in der politiſchen Leitung an führenden Stellen tätig geweſen und ſind es zum großen Teil noch heute. Dieſe Tatſache iſt mir eine Gewähr dafür, daß die nationalſozia⸗ weil ſie erwieſen haben, die ſie zuerſt ab⸗ und den Sport eine entſcheidende Wirkun geausübt. Es geſchieht im deutſchen Sport nichts, ohne daß die Partei einen unmit⸗ telbaren Einfluß darauf hat, und im Mittel⸗ punkt aller neuen und werdenden Dinge ſteht. Im Leben und in der Kultur des deutſchen Volkes hat die Partei die beſten Kräfte und ihre organiſatoriſch vorzüglich eingeacbeiteten Glie⸗ derungen eingeſetzt. Sie ſetze ich zum Zweck der Verbreftung des Gedankens der Leibesübungen ein, und ich kann mit Stolz ſagen, daß ich gerade iin Jahre 1986 in einem ungeahnten Umfange von der Partei in jeder Hinſicht unterſtützt worden bin.“ Grundſähe der Jugendausbildung Frage:„Mit Billigung des Führers iſt Ihnen kürzlich der Auftrag gegeben worden, die geſamte Sportausbildung derdeutſchen Jugend für die Reichs⸗ jugendführung in Ihre Hand zu nehmen. Welche Schritte ſind zur Durchführung diefer umfangreichen Aufgaben nötig?“ „Meiner Ueberzeugung nach muß der erſte Schritt zur erfolgreichen Durchführung dieſes deren uftrages weniger in der Sammlung er Jugend, ſondern in einer hoch ko nen; trierben Ausbildung von Führern liegen. Vor allen Dingen muß die ausreichende Anzahl von Uebungsleitern herange⸗ bildet werden. Nach einem bis ins kleinſte aus⸗ gearbeiteten Plan werden die Turn⸗ und Sport⸗ warte hier in Berlin und in den Gauſportſchu⸗ len für ihre Aufgabe vorbereitet Das Jiel iſt hierbei die Betreibung von Pflichtleibes⸗ übungen und die Erziehung zur allgemeinen und fachlichen Leiſtungsſteigerung. Ich möchte bei dieſer Gelegenheit betonen, daß die Jugend, was Turnen und Sport anbetrifft, immer dort⸗ hin ſtrebt, wo ſie nicht gerufen wird, ſondern wo ſie ſich freiwillig mit ihrer gan⸗ en Einſatzfähigkeit betätigen kann. wm liegt in dieſer Syntheſe zwiſchen beget⸗ ſterter Freiwilligkeit und geordneter Führung und Aufſicht ein außerordentlich gro ß e r Reiz. Gerade im Hinblick auf die Freiwil⸗ ligkeit habe ich um den Zuſpruch der Jugend zum Sport nicht die allergeringſte Sorge. Wir haben Beiſpiele aus den Kreiſen der Hitlerjugend, daß ſich weit über die Hälfte aller Jugendlichen über den Pflichtſport hinaus zum zuſätzlich freiwilligen Sportbetrieb ge⸗ meldet haben. Ich bin überzeugt, daß dieſe „ e erfolgreich weiter fortſchreiten wird.“ Die Erfolge des Kdz.-Sporls Frage:„Wieweit hat ſich der Gedanke der Leibesübungen unter der ſchaffenden Bevölkerung im Kraft⸗durch⸗Freude⸗ Sport durchgeſetzt?“ „Nach unſeren bisherigen Erfahrungen hat eine geſchickte Propaganda auch die bequemſten, ſchwächſten und ablehnendſten. Volksgenoſſen um Kraft⸗durch⸗Freude⸗Sport geführt. Er 5 immer wieder Beweiſe geliefert, welchen ert er für den Schaffenden darſtellt und wie eſund der Körper durch ausgleichende ſport⸗ iche Betätigung erhalten werden kann. Der 5 5 des Sports gelenkt und der Welt ein ſportlichen Geiſt des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland a Weltanſchauung auch auf das Turnen umfaſſendes Bild von dem geboten. der deutſchen Sportentwicklung und angeſichts den Leibesübungen in dieſem Jahre übertragen ſchammer und Oſten Unterredung bedeutſame Stand der deutſchen Sportbewegung gemacht, für die wurde. Dienſt am Volke, der den oberſten Leitſatz für die Organiſation des Sportamtes Kraft durch Freude darſtellt, hat große Erfolge gezeitigt, und die bisher unternommenen Schritte haben ſich bewährt. Wir werden alſo hier in glei⸗ cher Weiſe wie bisher weiterarbeiten. Dabei legen wir beſonderen Wert auf eine tadelloſe Zuſammenarbeit aller beteiligten Kräfte, wobei natürlich auch für den nach den gleichen Grundſätzen ausgerichteten Reichsbund für Leibesübungen erhebliche Aufgaben ent⸗ ſtehen. Vom Grundſatz der Freiwilligkeit werden wir nicht abgehen, denn der Kraft⸗ durch⸗Freude⸗Sport iſt ſchon ſo weit in die deutſchen Betriebe eingedrungen, daß er ſich von ſelber reſtlos durchſetzen wird“. der größle Auftrag Frage:„Der Führer hat die SA. mit der Durchführung der National⸗ ſozialiſtiſchen Kampfſpiele bei den Reichsparteitagen beauftragt. Wie er⸗ folgt die Vorbereitung der Gliederungen der Partei für dieſe Spiele?“ „Obwohl wir gerade auf dieſem Gebiet noch mit den erſten Vorbereitungen 3 ſind, lätzt ſich doch ſchon eines ſagen. Ob SA., SS., J., MSc., Arbeitsdienſt, Heer, Luftwaffe oder Maxine, überall wird für diefe Spiele gearbeitet werden, die auf dem Parteitag 1987 noch im kleinen, ſpäter in wachſendem Um⸗ Ferre durchgeführt werden, bis die Bauten in ürnberg vollendet ſind und ſomit dieſen Spie⸗ len 9 Geſicht gegeben werden kann. un werden wir in Nürnberg ein herrliches olympiſches Feſt deutſcher Prägung erleben, das ſi r für Jahr in ungeahnter Vollkom⸗ menheit bor den Augen der Welt abſpielen wird. Als alter SA.⸗Führer bedeutete es für mich eine ganz beſondere Freude, durch dieſe Arbeit wieder mit meiner alten Kampftru pe in innige Verbindung und gemeinſame Arbeit treten zu können.“ Ftellung der Sporlvereine Frage:„Nachdem die Partei ihre Auto⸗ rität als Führerorden des deutſchen Volkes für die Körperertüchtigung der ganzen Na⸗ tion einſetzt, wäre es intereſſant etwas über die Stellung und die Aufgaben der Sportvereine zu hören.“ „Im Reichsbund für Leibesübungen ſind keine Vereine im althergebrach⸗ ten Sinne zuſammengefaßt. Sie ſind als nationalſozialiſtiſch ausgerichtete Turn⸗ und Sportgemeinſchaften Träger des freiwilligen Einſatzes für die Leibesübungen. Sie haben alle Forderungen der Leibeserziehung und Körper⸗ ertüchtigung auf der breiteſten Grund⸗ lage zu erfüllen. Der Verein umfaßt alles: Enlſcheidungsſahr des deulſchen Sporls Entwieklung unter nationalsozialistischer Führung Zukunftsaufgaben von der Partei gestellt alte, aber dennoch rüſtige Männer, Jünglinge, er, Arbeiter der Stirn und er ut ehemalige und zukünftige Soldaten. Der Verein umſchließt leiſtungsfähige und ge⸗ rauen und Kinder, ſunde Männer und Frauen, die, durch ſtändige Uebung geſtählt, durch ihr Können Deutſchland in⸗ und außerhalb unſerer Grenzen vertreten. * 5 Verein iſt ein auf Frohfinn und Gemein⸗ der Reichsſporkführer dankt „Am Schluß des arbeits- und erfolgreichen Jahres der Olympiſchen Spiele, des Jahres wirklicher Bewährung, am Beginn eines neuen Jahres, das ſich in den letzten Wochen ſchon als das Jahr einer faſt ungeahnten Ver⸗ breiterung und Vertiefung unſerer Arbeit an⸗ deutet, drängt es mich, allen meinen Mitar⸗ beitern im Ehrenamt und im Hauptamt und in Stadt und Land in ganz Deutſchland mei⸗ nen Dank auszuſprechen, den ich mit der Auf⸗ chaft, ehrliche nationalſozialiſtiſche altung 1 f und Latbereſeſchaft aufgcheruteg Abele der lordetung ind bin dünse gene 3 1 Volksgemeinſchaft, gewiſſermaßen ein kleines guten Willen zu ſammeln und einzuſetzen, daß Deutſchland. die vereinte Kraft der deutſchen Jugend und Ich pflege dieſes Leben als ein für den na⸗ geſund⸗ leiſtungsſteigerndes Ele. noch an ihm herumkritiſie⸗ ren möchte, ſollte beſſer zuſehen, 1 FN als unſere zu ſtören. Die geſicherte Exiſtenz tionalſozialiſtiſchen Staat geſundes, heitsförderndes und ment. Wer heute eigenen Aufgaben zu löſen, der deutſchen Leibesübung fortzuſetzen vermag Jahr. den Vormarſch in ein glückliches neues Heil Hitler! (gez.) von Tſchammer.“ der im Reichsbund für Leibesübungen geſam⸗ melten Vereine, iſt ein tragender Faktor unſerer geſamten Leibeserziehung.“ Erfolg und Forderung Frage:„Welche Geſichtspunkte erſchei⸗ nen Ihnen im Rückblick auf das Jahr 1936 als beſonders kennzeichnend für die erreich⸗ ten Erfolge und welche wichtigen 8 u für kunftsaufgaben ergeben ſich 1987 und die folgende Zeit?“ Die bedeutſamſten Ergebniſſe des Jahres geſamten Leibes⸗ er- ieheriſche Maßnahmen zurück, näm⸗ lich auf die Ausrichtung nach den Zielen der auf die Pflege eines kämpferiſchen Mannſchaftsgeiſtes, die Ablehnung jedes Star⸗ tums und den ſelbſtverſtändlichen Einſatz für Volk und Führung. Ueber dieſe Geſichtspunkte bis zur letzten 1936 auf dem Gebiet der übungen führe ich in erſter Linie auf NSDAP., iſt die ſportliche Oeffentlichkeit Konſequenz aufgeklärt worden Daraus ergaben ſich für die Zukunft fol⸗ gende Schlüſſe: planvolle Zuſommenfaſſung der 1 Geſichtspunk⸗ die Die liegt, geſund er⸗ für Volk und Vater⸗ land vorbereitet werden. Weiterhin muß 1 e für die Schulung in allen Fächern des Sportlebens hierin die grundlegen⸗ die Erreichung geho⸗ die aus der ſich erſt die Beſtleiſt ung, der Rekord, Dazu bedarf es einer 1 A hingehend, daß Sport nicht Selbſtzweck, ſondern Auf dieſe Sportleben dem Führer am beſten, und helfen zu unſerem Teil mit an der Erfüllung des Pa rteipro⸗ die körperliche Ertüchtigung körperliche Aus⸗ Leibesübungen nach einheitl! ten und nach einheitlicher L kriebsweiſe, allein den höchſten Nutzeffekt garantiert. Jugend, die mir beſonders am Herzen wird durch die Körperertüchtigung halten und zum Dienſt fi umfangreiche Ausleſearbeit ſter, geeigneter Hilfskräfte ſtattfinden. Ich erblicke den Vorausſetzungen für bener Durchſchnittsleiſtungen f und für Steigerung der Geſamtleiſtung, entwickeln kann. N dingten überzeugenden Erziehungsarbeit, heiligſter Dienſt am Vaterland iſt. Weiſe dienen wir im deutſchen gramms, das aller Volksgenoſſen und die bildung der Jugend fordert.“ Ernſt Günter Dickmann der Sport am Neujahrslage Kein allzu großes Programm- In Lorſch: Bergſtraße gegen Kreis Nibelungen Am Neujahrstag gibt es kein allzugroßes ſportliches Programm. Die früher an dieſem Tage üblichen großen Ereigniſſe im Fußball ſind ganz verſchwunden, da die Terminnot in den wenigſten Gauen die früher von Weih⸗ nachten bis nach Neujahr üblichen Spielpauſen zuläßt und ſo die Vereine nicht riskieren kön⸗ nen und wollen, mitten zwiſchen den Spielen um Punkte und Meiſterſchaft noch Freund- ſchaftsſpiele gegen ſtarke Gegner des In⸗ und Auslandes abzuſchließen. Die wichtigſten Er⸗ eigniſſe des Neujahrsſportes gehen im Aus⸗ lande vor ſich. Es handelt ſich um den in Mai⸗ land ſtattfindenden Rugby⸗Länderkampf zwi⸗ ſchen Italien und Deutſchland und den Gro⸗ ßen Automobilpreis von Südafrika, an dem ich die beiden deutſchen Auto⸗Union⸗Fahrer ernd Roſemeyer und Ernſt von Delius be⸗ teiligen. Das Fuß ball-Programm Freundſchaftsſpiele: BfB. Stuttgart—Ruch Bismarckhütte(Polen) Hertha/ BSC. Berlin— 1. FC. Nürnberg WoW. Spiele in Bayern: Regensburg— München Würzb. Stadtmannſch. FC. 05 Schweinfurt BC. Augsburg— Bezirksklaſſe Augsburg Bamberg— SpVgg. Fürth Kreisauswahlſpiel im Gau Südweſt: in Lorſch: Bergſtraße— Nibelungen. Wie eingangs erwähnt, iſt das Fußballpro⸗ gramm des Neujahrstages ſehr ſchwach. Im Gau Bayern werden die am 18. November nicht ausgetragenen Winterhilfe⸗Spiele nach⸗ geholt, jedoch iſt auch hier das Hauptſpiel im Rahmen dieſer Aktion, das Städteſpiel Mün⸗ chen— Nürnberg, auf den 3. Januar verlegt worden. ES bleiben noch zahlreiche Spiele, von denen wir als wichtigſte Treffen das Städte⸗ ſpiel Regensburg München, das Spiel einer Würzburger Stadtmannſchaft gegen den 1. FC. Schweinfurt, das Treffen des BC. Augs⸗ burg gegen eine Augsburger Bezirksklaſſenelf und das Spiel einer kombinierten Bamberger Elf gegen die Spiegvgg. Fürth hervorheben. Die Zahl der Freundſchaftsſpiele iſt recht ge⸗ ring. In Stuttgart hat der Tabellenführer der württembergiſchen Gauliga, der VfB. Stutt⸗ gart, den polniſchen Fußballmeiſter Ruch Bis⸗ marckhütte zu Gaſt. In Berlin kreuzen nach langer Pauſe wieder einmal ſo traditionsrei⸗ che Vereine wie der deutſche Altmeiſter Her⸗ tha/ BSC. Berlin und der deutſche Meiſter 1. FC. Nürnberg die Klingen und in Dresden erwartet der einheimiſche SV. Gutsmuts den Teplitzer Fußballklub, der an Weihnachten 2 Spiele gegen Fortuna Leipzig austrug und gewann. Bergſtraße— Kreis Nibelungen Im Gau Südweſt wird die erſte Runde der Spiele der Kreis Auswahlmannſchaften mit dem Treffen zwiſchen den Kreiſen Berg⸗ ſtraße und Nibelungen in Lorſch(Heſſen) ab⸗ geſchloſſen. Der Sieger dieſes Treffens beſtrei⸗ tet zuſammen mit den Kreiſen Frankfurt, Mainz, Darmſtadt, Saarbrücken. Südpfalz, Mittelpflaz und Nordſaar die Zwiſchenrunde. Die Mannſchaften des Lorſcher Spieles: Kreis Nibelungen: Tor: Lahr(Pfiffligheim) Verteidiger: Horn(Horchheim), Vo⸗ gel(Alemannia) Läufer: Scheithe(Pfiffligheim), Hart⸗ mann, Winkler(beide Alemannia) Sturm: Trumpfheller(Pfiffligheim), Hartenbach(Alemannia), Müller S Gernsheimer(Pfiffligh.) offmann(Wormatia). reis Bergſtra ße: Schiſer(Ol. Lampertheim): Löwenhaupt (Gr.⸗Rohrheim), Joſef Schmelig(Biblis) Bienefeld(Ol. Lampertheim), (Bobſtadt), Ruh(Bürſtadt): (Ol. Lampertheim), Dorsheimer Gärtner(Lorſch), Hauck Schader(Bobſtadt). Landgraf Gutſchalk (Bensh.) (Bensheim), Handball Hauptereignis im Handball iſt das bereits zur Tration gewordene Berliner Hallentur⸗ nier. An dem in der Deutſchlandhalle ſtattfin⸗ denden Turnier ſind acht Mannſchaften der Gauliga und acht Mannſchaften der Bezirks⸗ klaſſe beteiligt, unter ihnen ſelbſtverſtändlich die in der Halle ſo erfolgreiche Sieben der Beamtenverſicherung Berlin, die die letzten Berliner Turniere und das vorjährige Tur⸗ nier in Dortmund gewann und auch in der brandenburgiſchen Gauliga ungeſchlagen an erſter Stelle ſteht. Die Beamtenverſicherung dürfte auch diesmal wieder Sieger werden. Rugby Deutſchlands Rugbyſpieler beſtreiten in Mai⸗ land den zweiten Länderkampf gegen Italien. Zum erſten Mal ſtanden ſich dieſe beiden Län⸗ 1 der beim Vierländerturnier in Berlin im Mai 1936 gegenüber, wobei Deutſchland mit 19.18 ſiegreich blieb. Für das zweite Treffen, das von dem Franzoſen Mailhan geleitet wird, wurde folgende deutſche Fünfzehn aufgeſtellt: Schwanenberg; Hübſch. Iſenberg, Frye, Dün⸗ haupt; Hanning, Loos: Oppermann, W. Pfi⸗ ſterer, Thieſis; Kocher, B. Pfiſterer: Metzger, Wehrmann, Derleth. Wir rechnen mit einem Sieg der ſehr ſtark zuſammengeſtellten deut⸗ ſchen Mannſchaft, die auf der Heimreiſe am Sonntag in Grenoble einen Kampf gegen die franzöſiſche Alpenvertretung beſtreitet. Mokorſpork Am Großen Autopreis von Südafrika, der zum dritten Male bei Eaſt London ausgefah⸗ ren wird, ſind insgeſamt 25 Fahrer, darunter neun aus Europa, beteiligt. Deutſchland iſt durch Europameiſter Bernd Roſemeyer auf Auto⸗Union u. ſeinen Markengefährten Ernſt⸗ von Delius vertreten. Das Rennen iſt eines der eigenartigſten Rennen überhaupt, da Rennwagen aller Klaſſen zugelaſſen ſind, wo⸗ bei als Ausgleich für die verſchiedenen Mo⸗ torſtärken Vorgaben gegeben werden. So muß Bernd Roſemeher, der als Fovorit angeſehen wird und als Letzter ſtartet, um zu gewinnen, eine Vorgabe von einer Stunde aufholen. Ernſt von Delius hat 2:06 Minuten Vorgabe vor Roſemeyer erhalten. Entſprechend bedacht ſind die übrigen Fahrer. Das Rennen führt auf einer 17,8 km langen Rundſtrecke, deren längſte Gerade nur 1,2 km lang iſt, über ins⸗ geſamt 320 Kilometer. Sieger iſt der zuerſt am Ziel einkommende Wagen. Nach dieſer Wer⸗ tung müßte Bernd Roſemeyer die Strecke in 1:50:06 beenden, um zu ſiegen. Die europäiſchen Fahrer erwartet alſo keine leichte Aufgabe. Radſport Der Radſport tritt nicht ſo ſehr in Erſchei⸗ nung, wie man dies früher am Neujahrstag gewohnt war. Bisher iſt nur eine Rennveran⸗ ſtaltung in Paris bekannt geworden, bei der Olympiaſieger Toni Merkens wieder mit ſei⸗ nem alten Rivalen, dem Holländer van Vliet, zuſammentrifft. Der Holländer ſtartet bei die⸗ ſer Gelegenheit erſtmals als Berufsfahrer. Vinkerſpork Im Winterſport ſind zahlreiche Veranſtal⸗ tungen vorgeſehen, doch fehlen auch hier die Spitzenveranſtaltungen. Im Eisſport ſtehen die bayeriſchen Kunſtlauf Meiſterſchaften in Berchtesgaden und das Gaſtſpiel der Kanada bei der Eishockey ⸗ Weltmeiſterſchaft vertre⸗ —— 3 9 Dynamiters“ in auf der Karte. In Oberſtdorf ſteigen die Schwäbiſchen Stimeiſterſchaſten, in Garmiſch⸗ Partenkirchen ſtehen Sprungläufe auf dem Programm und dazu kommen noch eine Reihe weiterer Veranſtaltungen in den deutſchen Mittelgebirgen. Polen führt ſeine Meiſterſchaf⸗ ten in Zakopane durch. Sporl-Meuigkeiten in Kütze Stadtrat Otto Holzhüter hat aus Anlaß ſeiner Berufung zum Führer des Deutſchen RadſportVerbondes ein Am⸗ neſtie erlaſſen. die allen Amateuren und Be⸗ rufsfahrern, die gegen die ſportlichen Regeln und die Wettfahrbeſtimmungen verſtoßen ha⸗ ben, mit Wirkung vom 1. Februar 1937 Straf⸗ freiheit gewährt. 2 7 Straf Der erſte Boxländerkampf 1937 wird die deutſche Staffel wahrſcheinli am 14 Februar in der Dortmunder Weſffalenhaur ge⸗ gen Polen führen. Die Deutſchen Meiſterſchaften der Turnerinnen, die am 26. April in Jen 26. 2 a A dog werden. ſind auf den ae April vorverlegt worden. 9 2 (16. Fortſetzung.) „ Wohin ift Meike?“ fragte er plötzlich. „Ich weiß nicht! Bevor du kamſt, war ſie noch da!“ Hinner ſchwieg wieder. Seine Gedanken wanderten zu Leonie. Er überlegte. Was hielt ihn noch hier? Er fühlte ſich nicht mehr wohl. Die Menſchen verſperrten die Wege u ihren Herzen, ſogar die Freunde waren nicht mehr die Freunde voy einſt. Was hielt ihn noch? Und der Entſchluß ſtand feſt! Er wollte morgen ſcheiden. Iſt Vater Boſſe zu Hauſe?“ Die alte Frau nickte und ſah ihn fragend an. „Ich will Abſchied von ihm nehmen!“ ſagte er entſchloſſen. „Und auch von dir, Mutter. Ich fahre nach Amſterdam!“ „Du kannſt es wohl nicht erwarten!“ ſprach Mutter Bar⸗ bara bitter. „Ich könnt's erwarten, aber ich halt' s nicht mehr aus in Hamburg. Alle meine Freunde ſind mit einem Male fremd deworden, ſie verſperren mir den Weg zu ihren Herzen! Meine Kameraden! Meike! Ja, auch Meike! Sie meidet nich. Sie geht mir aus dem Wege! Als ich vorhin kam, hat ſe mich ſicher durchs Fenster geſehen, und da ſſt ſie fort, hat ich davongeſtohlen wie ein Dieb. Ich will nicht mehr Die Augen der alten Frau wurden traurig. „Warum haſt du die ungute Frau genommen?“ „Weil ich ſie liebe, Mutter! Und ob ſie gut iſt oder ſchlecht, das wäre kein rechter Mann, der ſie nicht in jedem Falle zu nner rechten Frau machte.“ „Eine ſchlechte Frau wird nie gut, mein Junge, zas Waſſer den Berg aufwärts!“ ee „Und die Liebe, mein Junge, die kann man nur ſpüren, die ann mur helfen, wenn ein Herz da iſt;“ „Jeder Menſch hat ein Herz! Jeder, Mutter, man muß s nur manchmal erſt öffnen. Und Leonie hat ein Herz, das veiß icht 4 1 „Vater Boſſe, ich bitte Sie um meine Entlaſſung!“ Boſſe ſah Hinner erſchrocken an. „Warum denn ſo ſchnell. Hinner= Da ſprach ſich der Mann alle Bitternis vom Herzen, un! Boſſe erkannte, daß er recht hatte. Und da vermochte er nicht mehr, ihn zu halten. E ſagte zu. „Eine Bitte hätte ich, Vater Boſſe!“ „Kann ich ſie dir erfüllen?“ „Ja. Ich möchte meinen Taucheranzug und alles, wa⸗ dazu gehört, mitnehmen.“ Boſſe überlegte kurz.„Das kannſt du. Ich ſchenke es dir Vielleicht kannſt du es noch einmal brauchen!“ „Vielleicht, Vater Boſſe. Grüßen Sie Meike und Henry! Und auch den Käppen und den Riebethau und alle anderen von der„Leonie. Von Meiſter Perth nehme ich noch Ab. ſchied und von meinen Kameraden auch.“ „Ich werd's tun, Hinner. Geh mit Gott!“ „Haben Sie Dank, Vater Boſſe! Bei Gott, ich geh nicht gern von Ihnen. Sie waren... wie ein Vater zu mir, und das vergeſſe ich Ihnen nie. Nie, Vater Boſſe!“ Noch einmal lagen die Hände ineinander, und dann ging Hinner. Als ſich die Tür hinter ihm geſchloſſen hatte, da ſtöhnte Boſſe auf. Der Abſchied hatte ihn im Innerſten getroffen, denn er hatte ihn lieb gehabt wie einen Sohn. Hinner hatte von Meiſter Perth, dem Konſtrukteur ſeines Taucheranzugs, Abſchied genommen. Der alte Mann war entſetzt, als Hinner ſo plötzlich ging. Er redete ihm lange zu, aber Hinner ſchüttelte den Kopf, bis ihn Meiſter Perth traurig ſcheiden ließ. Zu Hauſe traf Hinner nur Condall an. „Wo ſind die Jungen?“ fragte er. „Ich weiß es nicht. Ich glaube nach Sankt Pauli. Viel⸗ leicht in den Hippodrom!“ „Auch gut. Warum biſt du nicht mit?“ „Weil ſie ohne dich gehen wollten.“ Hinner ergriff Condalls Rechte dankbar. „Condall... du biſt mein Freund. Ja, du warſt's mmer. Und du haſt auch jetzt weiter zu mir gehalten. Und du wirſt es verſtehen, wenn ich dir heute ſage, daß ich morgen früh mit dem erſten Zuge Hamburg verlaſſe, ich weiß, du wirſt mich verſtehen!“ Condall zuckte zuſammen. „So ſchnell. So auf einmal.“ „Ja. Was ſoll ich noch? Mit einem Male iſt alles ſo anders geworden. Als wenn ich nicht noch derſelbe Hinner wäre, der, mit dem ſie alle gut Freund waren. Jan Maar und der Prell.. ſind ſo anders... als wollten ſie ſich vor mir verſtecken. und Meike.. geht mir aus dem Wege. Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 Das halt“ ich nicht mehr aus. Dann lieber ein ſchneller Ab⸗ ſchied, damit es überwunden iſt.“ Condall ſah ihn mit einem Male tiefernſt an. „Weiß: du, daß mein Leben arm wird, wenn du gehſt?“ ſagte er traurig. Das Wort riß an Hinners Herzen. „Condall, Freund, komm doch mit mir! Wenn's heut nicht iſt, dann bald. Ich bitte dich, komm' mit mir!“ „Es geht nicht. Ich kann Boſſe jetzt, wo du gehſt, nicht auch im Stiche laſſen. Vielleicht ſpäter. Mein boy, alles Slück auf deinem Wege, alles Glück. Und bleib der Hinner. Laß dich nie unterkriegen. Zuallerletzt von einer Frau!“ - Zuallerletzt von einer Frau! Ja!“ „Du haſt die ſchönſte Frau von Amſterdam gewonnen Mache ſie auch zur beſten!“ „An mir ſoll's nicht liegen, Condall!“ „Ich habe keine Angſt um dich. Du haſt den Kampf ſchon kennengelernt. Nur... den Kampf des Herzens noch nicht! Ihn hat dir das Schickſal erſpart. Aber er kommt, jeder muß ihn durchkämpfen, und da heißt's Mann ſein, ein ganzer Mann, Hinner. Viele zerbrechen dabei, aber du nicht. Hörſt du, du darfſt es nicht. Und wenn es dir mal bitter wird, denk' dran, daß die Sonne für alle ſcheint. Es muß ſich nur jeder an die Sonne ſetzen. Und die Starken, die vermögen es immer Und noch eins verſprich mir!“ „Was?“ „Keine Halbheiten im Leben. Bleib ſo, wie du warſt. Immer reinliche Scheidung. Halbheiten ſind bequem. Du aber darfſt nicht das Bequeme ſuchen, du nicht, Hinner! Ich will nicht, daß das Bild, das ich von dir im Herzen trage, jemals den Glanz einbüßt!“ Hinner ſah ihn ſtumm an. Dann ſagte er ruhig:„Du kennſt mich! Ich werde kein anderer! Ich bin nur Hinner Handewitt!“ Am Abend vor dem Schlafengehen ſagte Boſſe ſeiner Tochter, daß Hinner ſeine Entlaſſung erbeten habe, daß er morgen früh Hamburg verlaſſe. Meike ſtarrte den Vater an und ſtieß hervor:„So ſchnell!“ „Ja! Ich konnte ihn nicht halten... denn, er hat recht! Er iſt mit einem Male den anderen ein Fremder geworden ohne ſeine Schuld. Die Kameraden ziehen ſich zurück von ihm, obwohl er noch der alte Hinner Handewitt mit genau demſelben fröhlichen Herzen iſt.. und ſogar Meike Boſſe ſtiehlt ſich heimlich aus dem Hauſe, um ihm aus dem Wege zu gehen!“ Meike zuckte zuſammen, ſie ſah den Vater hilflos an. „Vater“, ſprach ſie, und die Tränen ſtiegen in ihre Augen. „Ich... ich... konnte nicht anders! Bei Gott, ich konnt's nicht anders! Jeden Tag habe ich gewünſcht, daß er kom⸗ men ſoll, und wenn er dann kam, dann war ich ſo unglück⸗ lich. Immer weiter rückte er von mir ab.“ „Nein, mein Kind, er nicht.. du haſt ihn aufgegeben, ihn, der dir der beſte Freund war, den du je gehabt haſt!“ „Das hab' ich nicht gewollt. Das wollte ich nicht, Vater!“ weinte Meike auf.„Ich muß ihn noch einmal ſprechen, noch einmal ſehen!“ „Laß gut ſein, Kind!“ „Nein, Vater! Wann fährt er?“ „Morgen früh ſieben Uhr elf vom Hauptbahnhof ab.“ „Dann will ich ihm dort Lebewohl ſagen!“ Hinner iſt zeitig auf dem Bahnhof, um einen Fenſterplatz zu haben. Condall begleitet ihn. Jan Maar und Fritz Prell ſind erſt um die ſechſte Stunde nach Hauſe gekommen und ſchliefen feſt, als Hinner ſich erhob. Condall wollte ſie wecken, aber Hinner ſchüttelte den Kopf. Hinner verſtaut ſeine Koffer, überlegt noch einmal, ob er 8 erledigt hat, ſieht die Brieftaſche nach. Ja, ex hat es. 6 Eine große Nuhe iſt mit einem Male in ihm. Ein Lebensabſchnitt iſt vorbei, wahrlich ein ſchöner, reich an Erfolgen und Erlebniſſen, reich an Freude und Sonne. Und abermals ſoll ein neuer Abſchnitt folgen, der noch be⸗ glückender iſt. Er unterhält ſich mit Condall. Sie ſprechen über gleich; gültige Dinge um das pochende Herz zu beruhigen. Nun haben ſie faſt zehn Jahre wie Brüder zuſammen gelebt, ihrt Herzen lagen offen voreinander, wie ein aufgeſchlagenes Buch. Einer kannte den anderen und ſchätzte ihn. Und nun hieß es ſcheiden. Jetzt trat Hinner in ein anderes Leben. Eine Frau trat bdazwiſchen, eine ſchöne Frau, die gewiß alles für ſich for⸗ derte. Plötzlich ſtand Meike vor Hinner. So unerwartet iſt ſie gekommen, daß Hinner ſie anſtarrt wie ein Wunder. Du.. Meile!“ ſtößzt er hervor. „Ja, ich... ich bin's, Hinner. Vater hat mir geſtern ge⸗ ſagt.. daß.. daß du gehſt.. und.. du ſollſt mir nicht mehr böſe ſein!“ „Ich war dir nie böſe, Meike!“ ſagt Hinner traurig.„Es hat mir nur weh getan, daß du mich ſo gemieden haſt. Mich, deinen guten Freund!“ Meike lächelt und nimmt feine Hand, ein Lächeln, ge⸗ miſcht von Schmerz und Freude, iſt“s, das über die reinen Züge geht. Sie hat ſo etwas Nührendes an ſich, die kleine Meike, jetzt, als ſie zu Hinner emporſchaut. Sie ſprechen über verſchiedene Dinge, reden vom Kind, von Mutter Barbara, und daß ſie Hinner nicht vergeſſen ſoll. Meike verſucht zu lächeln, aber es will ihr nur ſchwer gelingen. Ihr Herz ſchlägt heftig, daß ſie meint, Hinner müſſe es ſchlagen hören. Die Zeit iſt da. Die Schaffner fordern zum Einſteigen auf. Türen knallen. Das Zeichen wird gegeben. Hinner drückt noch einmal bem Freund die Hand, dann faßt er Meike und hebt ſie mit ſtarken Armen empor und küßt ſie mitten auf den Mund. Der letzte Freundſchaftskuß! Der Zug ruckt ſchon an, als er ſie wieder niederſetzt. Meike ſteht und ſtarrt dem Zuge nach, immer ferner it Hinner, und jetzt iſt er nur noch ein kleiner Punkt. Sie wendet ſich um und ſieht Condall mit zuckendem Ge⸗ ſicht hilflos an. Auch in des Mannes Geſicht zuckt es. Er faßt ſie und zieht ſie an ſich, ſtreicht über den blonden Scheitel der heftig Weinenden und ſagt, jedes Wort müh⸗ ſam hervorwürgend:„Stark ſein, ſtark ſein, liebe.. kleine „ Meike!“ Und iſt doch ſelber im Herzen wund und elend. „Wo iſt Hinner?“ fragt Jan Maar gegen Mittag plötzlich. Condall legt die Zigarette aus der Hand und ſagt ruhig: „Abgereiſt! Nach Amſterdam! Er läßt euch grüßen!“ Jan Maar ſteht wie erſtarrt, er findet zunächſt kein Wort, dann läuft er hinüber zu Prell, der eben aufgeſtanden iſt, und ſagt es ihm. „Gekniffen!“ ſpricht Prell. Condall hat es gehört, er erhebt ſich und tritt an die Tür. „Nicht gekniffen, Prell. Er iſt gegangen, weil ihr ihm die Kameradſchaft verweigert habt, weil ihr ihn wie einen Frem⸗ den behandelt habt! Ihr habt ihn hinausgetrieben. Das laßt euch geſagt ſein!“ Dann geht er zurück ins Zimmer und raucht weiter. Nach einer Weile kommen die Kameraden und ſetzen dick an den Tisch. Prell nimmt das Frühſtück ein, aber es ſchmeckt ihm nicht. Jan Maar ſtarrt dumpf vor ſich hin. Plötzlich erhebt er ſich und ſchlägt auf den Tiſch, ſchreit es faſt:„Warum muß er der ſchwarzen Hexe nachlaufen und ſich von ihr fangen laſſen!“ 5. 0 Hinner hat Leonie nicht geſchrieben oder telegraphiert. Er will ganz unvermutet kommen, er will ſie überraſchen. Er nimmt, als er gegen Abend ankommt, ein Taxi und fährt nach dem prächtigen Hauſe Ode van Leuwens. Das Auto hält ſchon ein paar Häuſer vorher, denn vor dem Hauſe van Leuwen halten ein Dutzend Wagen. Hinner entlohnt den Chauffeur und betritt den Vorgarten der Villa. Kein Menſch begegnet ihm. Aus dem Hauſe klingt Muſik. Ah, ſicher ſpielt wieder die kleine, erleſene Kapelle. Was mag los ſein? Vielleicht gibt van Leuwen einen Ge⸗ ſellſchaftsabend. Er überlegt einen Augenblick, dann betritt er das Haus durch den hinteren Eingang. Er ſtößt mit van Leuwens altem Kammerdiener zuſammen. Der ſieht ihn erſtaunt an. „Herr Handewitt.!“ „Ja, Kramer! Was iſt denn heute los? Ich komme über⸗ taſchend, habe mich nicht angemeldet. Gibt Herr van Leuwen eine Geſellſchaft?! „Nein, Herr van Leuwen iſt auf ſeinem Zimmer. Fräulein van Leuwer hat heute ihre Freunde angeladen.“ Hinner ſieht die Verlegenheit des alten Dieners und be⸗ freit ihn daraus. „So! Gut! Führen Sie mich zu Herrn van Leuwen. Meine Koffer laſſen Sie morgen von der Bahn holen. Und „ meiner Braut ſagen Sie nichts, daß ich da ben, nicht wahr!“ „Gewiß, Herr Handewitt!“ Ode van Leuwen iſt maßlos überraſcht und eben ſo er⸗ freut, als Hinner plötzlich über die Schwelle tritt. Er erhebt ſich und geht ihm mit einem frohen La ben Lachen Fortſetzung folgt. Klimpfer im mecre r„ PU. . W e 9 * n * eee eee 1 1 f 2 r X 2 0 ig. &* E ** e 0 Alveſterkarpfen ſchwimml ins Neue Jahr Johanna und Lieschen, wollt ihr wohl hören?! Sch werde euch helfen, mordsfaule Gören!“— Es ſpringen geſchwind zwei Mägdelein fein, Das eine nicht groß, das andere noch klein, Zur Mutter, zur Küchentüre herein.— Ihr ſollt den Silveſterkarpfen ſchnell holen, Den ich mir beſtellt beim Fiſchmeiſter Ohlen Und auch ſchon bezahlt. Ihr wißt doch Beſcheid? . euch! Fix, ihr habt nicht viel eit!“— Die 5 klein“ Mädchen hatten's nicht weit.— Im Zuber, da ſchwimmen Karpfen im Kreiſe. „Wir ſoll'n einen holen,“ Hanna ſagt's leiſe. 0 mir den Korb,“ der Fiſchmeiſter pri 1 Und greift ſich den Fiſch, den kräftigſten Wicht, „Nun hebet vom Korb den Deckel mir nicht.“ Drauf gehen die zwei; den Karpfen ſie tragen. „Du, Lieschen,“ ſagt Hanna,„wollen wir's wagen? Wir ſchütteln den Fiſch im Korbe herum, Das macht ſehr viel Spaß und iſt auch nicht dumm, Verraten kann's niemand. Fiſche ſind ſtumm.“ Geſagt und getan: das zappelte munter Im Korbe herum, herauf und herunter, Das zappelte hin und zappelte her, Das ſchnellte im Korb, das ſprang immer mehr, And ach, die zwei Mädchen lachten ſo ſehr. Doch plötzlich, da iſt der Karpfen im Bogen, Nun ſieh einer an, aus dem Korbe geflogen. Er landet im Sand, am Ufer vom Teich, Er ſpringt gar hoch, jetzt ſchafft er es gleich; Johanna und Lieschen werden ſehr bleich. Sie wollen ihn fangen, rennen und laufen. Sie wagen ſich nicht an den zappelnden Haufen! So iſt dieſer Karpfen, man ſah es ja kommen, Denn keines der Mädchen hat ihn genommen, Vergnügt und fidel ins Neujahr geſchwommen. Kurt Stein Appellapp und heinerſchein kommen zu ſpäl Wenn wir Menſchen die Jahreswende feiern, iſt auch für die Zwerge eine wich⸗ tige Zeit gekommen. Die Wichtelleute, die im vergangenen Jahr 99 Jahre alt ge⸗ worden ſind, müſſen ihre einjährige Probe⸗ zeit auf Erden antreten. Die 100 jährigen Zwerge aber haben dieſe Zeit bereits hin⸗ ter ſich und dürfen in das große und ſchöne Reich des Zwergenkönigs Helfegern zurück⸗ kehren. Sie haben jedoch drei Voraus⸗ letzungen zu erfüllen: ſie müſſen fleißig, hilfreich und pünktlich ſein. Sind ſie das nicht, wird ihre Probezeit auf Erden ſo lange verlängert, bis ſie den drei geſtellten Bedingungen nachkommen. Der kleine Zwerg Tippeltapp wandert durch den großen Wald. Er iſt das ganze Jahr über beſonders fleißig, hilfreich und pünktlich geweſen und hat nicht nur einem armen Schneiderlein geholfen, ſondern auch einem Bäckermeiſter manch einen guten Dienſt erwieſen. Und während es nun auf die Mitternachtsſtunde geht und die Menſchen überall in den Städten und Dorfern die letzten Vorbereitungen für die Jahreswende treffen, muß ſich Tippeltapp ſehr beeilen. Wenn er nämlich die Zeit verpaßt und nicht bis um zwölf Uhr das große Tor zum Zwergenreich durchſchritten hat, muß er wegen ſeiner Unpünktlichkeit noch einmal ein Jahr auf die Erde zurück. Wie nun Tippeltapp durch den finſteren Wald wandert, hört er plötzlich eine Stimme klagen.„O weh, meine Pfote! Oh, das tut ja ſo weh!“ Tippeltapp bleibt ſtehen. Die Stimme kommt ſeitwärts aus dem ſchneeverwehten Buſch. Und als Tippeltapp um den Wa⸗ cholderſtrauch herumgeht, ſieht er Lang⸗ ohr, den Haſen, der im Schnee liegt und nicht weiter kann. „Was haſt du denn?“, fragt Tippeltapp. Langohr beginnt zu klagen.„Ich habe mir die Pfote gebrochen und kann nicht laufen. Und wenn mir niemand hilft, dann muß ich hier liegen bleiben, ver⸗ hungern und erfrieren.“ Das tut Tippeltapp ſehr leid. Und da er ein guter und mitfühlender Zwerg iſt, beſchließt er ſofort, Langohr zu helfen.„Wo wohnſt du denn?“, erkundigt er ſich. „Hinter der großen Eiche.“ „Nun, das iſt ja nicht allzu weit. Du wirſt mich hübſch umfaſſen, Freund Lang⸗ ohr, dann wird es ſchon gehen.“ Wie geſagt, ſo getan. Tippeltapp richtet den Haſen unter großen Mühen auf. Der Haſe legt ſeine Pfote um des Zwerges Schulter, und nun geht es waldeinwärts durch den tiefen Schnee bis zu der Eiche. Dort klopft Tippeltapp an die Tür der Haſenwohnung. Frau Langohr macht auf, und nachdem Tippeltapp noch ſchnell das gebrochene Bein des Haſen verbunden hat, verabſchiedet er ſich unter vielen Dank⸗ ſagungen der Haſenfamilie und ſetzt ſeine Wanderung zum Zbwergenreich im Eil⸗ tempo fort. Er rennt aus Leibeskräften, denn es muß gleich Mitternacht ſein. Tippeltapp iſt noch nicht lange unter⸗ wegs, als er in der Ferne eine Kirchturm⸗ uhr ſchlagen hört. Er zählt mit und be⸗ kommt einen mächtigen Schreck. Es iſt genau zwölf Uhr und bis zum Zwergen⸗ reich noch immer ein gutes Stückchen Weg. Als Tippeltapp das große Tor erreicht, iſt es bereits verſchloſſen, und als er eben anklopft, damit ihm der Pförtner noch öffnet, kommt Heinerſchein dahergerannt. Heinerſchein, ein Zwergenkamerad, hat ſich ebenfalls verſpätet. Dann ſtehen die beiden Zwerge vor König Helfegern. Sie ſind die einzigen, die zu ſpät gekommen ſind. Heinerſchein drängelt ſich ſchnell vor und berichtet:„Mir wurde das Tor gerade vor der Naſe zu⸗ geſchlagen. Und daß ich zu ſpät kam, daran hatte die Uhr des Müllers ſchuld, bei dem ich das ganze Jahr fleißig, hilfreich und pünktlich geholfen habe. Die Uhr zeigte nämlich nicht ſo ſpät, wie es in Wirklich⸗ keit war. Ich habe alſo wirklich keine Schuld.“ König Helfegern unterbricht den Zwerg. „Du biſt zu ſpät gekommen und mußt des⸗ halb auf die Erde zurück. Da gibt es nichts zu ändern. Und du, Tippeltapp, was haſt du mir zu berichten?“ „Ob ich meine Pflicht und Schuldigkeit getan habe, das kann ich nicht ermeſſen,“ gibt Tippeltapp Antwort.„Und daß ich zu ſpät gekommen bin...“ „Schon gut,“ unterbricht der König. „Daß du zu ſpät kamſt, daran hatte Lang⸗ ohr ſchuld, das weiß ich. Und daß du dem Haſen halfſt, das wahr ſehr lieb von dir. Du tateſt auch immer deine Pflicht und Schuldigkeit und haſt mich nicht wie Heiner⸗ ſchein belogen. Mit deinem heutigen Zu⸗ ſpätkommen haſt du mir übrigens bewieſen, Jochen und hanne verfolgen einen richligen dieb/ Die beiden Jungen ſtehen eng in die Mauerniſche gedrückt. Von hier aus können ſie den ganzen Hof überblicken; links und gegenüber die Schuppen der Stellmacherei, rechts das große Mietshaus mit der langen Seitenmauer, und wenn ſie ſich ein klein wenig vorbeugen, auch das andere Miets⸗ haus, in deſſen Erdgeſchoß die Druckerei liegt. Sie können ſogar ſeitwärts die Aus⸗ fahrt hinunterſehen, die auf die Straße Für unsere. Nuqanci daß du dein eigenes Wohl hintenanſtellſt, wenn es gilt, jemandem zu helfen. Du brauchſt nicht auf die Erde zurück und wirſt bei mir im Schloß wohnen.“ Das iſt eine große Ehre für Tippeltapp. Er freut ſich auch darüber und bedankt ſich herzlich beim König. Heinerſchein aber muß wieder auf die Erde zurück. Und wenn er ſich nicht ändert, fleißig, hilfreich und pünktlich wird, vor allem aber das Lügen nicht läßt, muß er noch manches Jahr auf Erden bleiben, das könnt ihr mir alle glauben. Glücksfiguren— elwas verſtellt Papa Krauſe hat zu Silveſter vier Glücksfiguren mitgebracht, und Ernſt und Grete, Max und Eberhard freuen ſich ſchon auf das Bleigießen. Papa weiß aber, daß ſich ſeine Kinder um die Reihenfolge und um die einzelnen Figuren ſtreiten werden. Er überlegt wie er dem abhelfen kann und kommt auf einen guten Gedanken. Er ſchreibt die Bezeichnungen für die Glücks⸗ figuren ſo auf einen Bogen Papier, daß die Buchſtaben der einzelnen Wörter voll⸗ kommen durcheinander ſtehen und die Namen der Figuren nicht mehr zu erken⸗ nen ſind. Seine Kinder müſſen alſo raten, und wer die Bezeichnung einer Figur zu⸗ erſt durch Umſtellen der Buchſtaben ge⸗ funden hat, bekommt dieſe Figur und darf mit Bleigießen beginnen. Wir wollen mitraten. Vielleicht werden wir ſchneller fertig als Herrn Krauſes Kinder.— Auf dem Zettel ſtehen folgende geheimnisvolle Buchſtabengruppen: Ballkette Dackelſg Wücksſchlinge Seifenhu uellolnc ue aun upemlspnih ue polo ue eee ee e eg eee olnvay voc; dig uesnbilspnich 18 :Bunlezlnz Dor 50, 100 und mehr Jahren Wißt ihr, wer uns eine Erklärung dar⸗ über gab, wie Ebbe und Flut entſtehen, daß die Gezeiten durch die Anziehung von Mond und Sonne zuſtande kommen? Das war der engliſche Mathematiker, Phyſiker und Aſtronom Sir Iſaac Newton, der am Freundes.„Still“, flüſtert er ſo leiſe, daß es Hanne kaum hören kann. Der hat jedoch die Warnung nicht nötig. Er hat ſelbſt die Hand geſehen, die ſchräg gegenüber aus dem dunklen Kellerfenſter des Mietshauſes herausgriff. Und dann drücken ſich die beiden Jungen noch tiefer in die Mauer⸗ niſche hinein, denn weder Erichs noch Fritz Wuſchelkopf kommen zum Vorſchein, ſon⸗ dern eine Schiebermütze, die das Geſicht führt. Jochen und Hanne bevorzugen dieſen Platz. Wenn ſie wie heute in der Däm⸗ merſtunde mit anderen Jungen Dieb und Detektiv ſpielen, beſitzt dieſe Mauerniſche große Vorzüge. Jochen und Hanne können den ganzen Hof beobachten, ohne ſelbſt be⸗ merkt zu werden. Die beiden Jungen haben Zeit. Sie ſtehen als echte„Detektive“ ganz ſtill und achten auf jedes Geräuſch und auf jede Be⸗ wegung auf dem Hof. Doch von Erich und Fritz, den beiden„Meiſterdieben“, iſt immer noch nichts zu entdecken. Plötzlich faßt Jochen den Arm ſeines Ein lustiges Schneegefecht Photo Weltbilderdienst M eines großen Mannes faſt ganz beſchattet. Der Mann blickt ſich vorſichtig nach allen Seiten um und klettert ſchnell und lautlos aus dem Fenſter heraus. Er dreht ſich noch einmal um und hat es dann mächtig eilig. Er geht den Gang hinunter auf die Straße hinaus. ö Jochen und Hanne rühren ſich erſt jetzt. Sie haben etwas Herzklopfen und ſtoßen ſich an.„Was meinſt du, wollen wir nicht hinterher?“ flüſtert Jochen.„Wenn das nicht ein Dieb iſt, ſoll es mich ſehr wundern.“ Hanne nickt mit dem Kopf und iſt ganz 4. Januar 1643 in Woolsthorpe geboren wurde. Newton war bahnbrechend für die neue Mathematik, Phyſik und Aſtronomie durch die Erfindung der Differential- und Integralrechnung(Rechnung mit unendlich kleinen Differenzen und deren Umkehrung) und hat uns auch eine Erklärung der Planetenbewegung gegeben. * Das Drama von Schiller:„Die Jungfrau von Orleans“ werdet ihr wohl ſchon ge⸗ leſen haben. Die Handlung zu dieſem Drama hat der Dichter in einer geſchicht⸗ lichen Begebenheit gefunden. Die Jung⸗ frau von Orleans, ihr Name war Jeanne d' Arc, war ein franzöſiſches Bauernmäd⸗ chen. Auf ein religiöſes Traumgeſicht hin griff ſie ſiegreich in die Kämpfe gegen die Engländer ein. Sie ließ Karl VII. von Frankreich in Reims krönen. Sie wurde von den Engländern gefangen genommen und im Jahre 1431 als Hexe verbrannt. Es iſt am 6. Januar 525 Jahre her, daß Jeanne d'Arc geboren wurde. * Wer von euch ſchon einmal in Nürnberg geweſen iſt, wird das Sebaldusgrab ge⸗ ſehen haben. Dieſes herrliche Grabdenk⸗ mal wurde von dem Nürnberger Erzbild⸗ ner Peter Viſcher dem Aelteren mit ſeinem Sohn Peter Viſcher dem Jüngeren zuſam⸗ men geſchaffen. Unter den Figuren des Grabdenkmals befindet ſich auch ein Selbſt⸗ bildnis Peter Viſchers des Aelteren. Er ſtarb am 7. Januar 1529. davon wußlen wir noch nichts Nur in wenigen Zoologiſchen Gärten, ſo unter anderen in dem Berliner Zoo, können wir die größte, aber auch ſeltenſte Robben⸗ art, den See⸗Elefanten, bewundern. Vor kurzem hat nun die mexikaniſche Regierung die Inſel Guadelupe zum Natur⸗ ſchutzgebiet erklärt. Dieſe mexikaniſche Inſel, die vor der ſchmalen Halbinſel Niederkalifornien liegt, iſt heute nämlich der einzige Ort auf der Erde, an dem es noch See⸗Elefanten in freier Wildnis gibt. Die Jagd und Verfolgung dieſer Tiere iſt bei ſtrengſter Strafe unterſagt. Der geringe Beſtand der See⸗Elefanten, der größten Robbenart, ſchmolz in den letzten Jahrzehnten erſchreckend zuſammen. Die Robbenjäger ſchoſſen die ſeltenen Tiere wahllos ab. So kam es, daß dieſe in den letzten 50 Jahren überall auf der Erde, ſo bei Neu⸗Georgien und an vielen anderen Stellen, ausſtarben. Dadurch, daß die Inſel Guadelupe zum Naturſchutzgebiet und ſomit zum unankaſt⸗ baren Aſyl für die See⸗Elefanten erklärt wurde, iſt ihrer völligen Ausrottung vor⸗ gebeugt. Ein Spiel mit unerwarketem Ende eifrig.„Natürlich, den müſſen wir ver⸗ folgen.“ Die beiden Jungen rennen los. Sie holen den großen Mann mit der Schiebermütze bald ein und laſſen ihn nicht mehr aus den Augen. Sie folgen ihm auf die gegenüber⸗ liegende Seite der Straße. Es geht kreuz und quer bis zum anderen Ende der Stadt. Und wenn ſich der Mann umblickt, um zu ſehen, ob ihm auch niemand hinterher⸗ kommt, bleiben Jochen und Hanne irgend⸗ wo im Schatten eines Baumes ſtehen. Endlich verſchwindet der Mann in einem kleinen, verwahrloſten Haus. Jochen ſtellt ſich ſo, daß er die Tür beobachten kann. Hanne aber ſchleicht um das Haus herum, um auszukundſchaften. Als er wieder zurückkommt, brennt Licht hinter einem Fenſter, und Jochen be⸗ hauptet, daß er den Mann mit der Schieber⸗ mütze in dem Zimmer geſehen hat. Die beiden Jungen beratſchlagen kurz, was ſie zu tun haben. Dann rennt Hanne ſo ſchnell wie möglich nach Hauſe zurück, während Jochen auf ſeinem Beobachtungspoſten bleibt und den einzigen Zugang zu dem Haus nicht aus den Augen läßt. Jochen wartet und wartet. Es wird ihm allmählich langweilig, immer nur die Tür und das erleuchtete Fenſter des Hauſes zu beobachten. Er hält aber durch, und als eine gute Stunde ſpäter ſein Freund Hanne mit zwei Poliziſten zurückkommt, iſt es mit aller Langeweile vorbei. Jochen iſt ganz aufgeregt.„Na klar, der Kerl hat in der Druckerei eingebrochen. Ich hab's ja gleich geſagt.“ Die beiden Poliziſten gehen vor und die beiden Jungen folgen ihnen in das Haus. Der eine Poliziſt läßt eine Taſchenlampe aufblitzen und klopft an eine Tür. Und als dann nach ein paar Sekunden von einem Mann geöffnet wird, rufen Hanne und Jochen wie aus einem Mund:„Er iſt es!“ So kam es, daß Jochen und Hanne zu wirklichen Detektiven wurden. Denn der Mann mit der Schiebermütze hatte tat⸗ ſächlich die Kaſſe der Druckerei geplündert. And wären Jochen und Hanne nicht ge⸗ weſen, hätte der Druckereibeſitzer ſein Geld kaum wieder zurückbekommen, FFFFFCTCTCCͤ AA Dom großen Garn. Brief von der Waterkant Neuwarp, im Januar „Jo— mitnehmen wa'k di! Aber darfſt nicht hülen, wenn di de Händ freir'n! Mußt ok ne Buddel Branntwein mitbringen!“ hatte mir der älteſte der Fiſcher des kleinen Dorfes Neuwarp am Großen Pommerſchen Haff geſagt. Seiner grollenden Stimme nach wäre ich beinahe verſchüchtert abge⸗ zogen, ſeine zwinkernden Augen ermutigten mich aber, das Verſprechen eiſerner Stand⸗ haftigkeit abzulegen und mich den Zug⸗ fiſchern als Zaungaſt anzuſchließen. Ja— im Sommer kann jeder angeln. Da iſt es ſchön warm, und auf Fiſchfang im Kahn mitzufahren iſt kein Kunſtſtück für den Badegaſt. Im Winter aber, wenn minus 26 Grad gemeſſen werden, das iſt ſchon etwas anderes. Siebzehn Mann ſind es, die mich als An⸗ hängſel mitnehmen. Alle dick verpackt und eingewickelt, daß nur Augen und Naſe her⸗ ausſehen. Alle haben Holländerſchlittſchuhe mit Holz unter die Stiefel gebunden und nicht etwa geſchraubt oder geſchnallt. Der Proviant auf den Schlitten— auf denen auch die Geräte: Eisäxte, Eisſporen, Gabeln, Sucher, Leinen mitgenommen werden— iſt ebenſo wohlverpackt wie wir ſelbſt. Trotzdem waren Brot und Speck nachher ſteinhart gefroren. Nur mit Hilfe eines kräftigen Schluckes— und auch weil die Zähne an der Waterkant nichts zu wünſchen übrig laſſen— kriegte man es doch herunter. Es wird eben hell, als es hinausgeht. Nicht etwa im eleganten Eislauf— o nein, das Haff iſt nicht immer und überall eine ſpiegelgatte Fläche: in Wellen gefroren, ſtückrig und ungleich geht es auf und nieder, halbeingefrorener Tang ſteckt heimtückiſche Fangarme aus.. Troß der 26 Grad Kälte in ich nach kurzer Zeit brühheiß, und trotz der dicken Fettſchicht juckt das Geſicht, juckt, daß es einfach kaum auszuhalten iſt.„Na, Mäke— dier Brutmann darf di ok nich ſo ſeihn! Din Neß lücht' as ſo'n Topplicht von n Schoner“, muntert mich lachend ein noch lüngerer Seebär auf. Nach einer knappen Stunde ſind wir beim Netz. Vom vorigen Zugtag liegt es in einem Loch unter Waſſer. Dort bleibt es nämlich geſchmeidig. Hätte man es auf⸗ gehängt, wäre es gefroren und bräche wie Eis. Schon von weitem iſt die Stelle zu erkennen, denn Krähen fliegen auf und nieder. Sie ſuchen nach dem Seegetier, das die Fiſcher geſtern mit ihrem Garn auf⸗ geſpürt haben. Ein großes Garn iſt etwa 80 bis 100 Meter groß, ein kleines Garn nur 30 bis 50 Meter. Dafür ſind ſechs Mann nötig. Es kommt auch vor, daß die Frauen des Dorfes mit hinausgehen und helfen. Gewöhnlich gehört ein Garn dem ganzen Dorf. Bei einem großen Garn teilen ſich ſogar mitunter zwei Dörfer in den Beſitz. Und zwar aus dem einfachen Grunde, weil das Fiſchgebiet ſo groß iſt, daß es zwei Dörfern gehört. Das Zuggebiet eines Tages iſt gewöhnlich 500 bis 1000 Meter lang und entſprechend dem Netze 160 bis 200 Meter breit. Heute wird nun von meinen Freunden 18 das neue Gebiet abgeſteckt und mit er Axt im Abſtand von 10 bis 15 Metern Löcher ins Eis geſchlagen: das Eingabe⸗ und Auszugloch vier bis fünf Meter lang, zwei Meter breit; die anderen vielleicht 30 Zentimeter im Quadrat. Das große Garn wird in das Eingabeloch eingelaſſen. Ein mühſames Geſchäft iſt es nun, das Netz von Loch zu Loch weiterzubringen. Die Eskimos bedienen ſich dazu der Pin⸗ uine, die ſie an ein mit dem Netz zu⸗ ammengebundenes Seil mit hineintauchen laſſen. Dann werfen ſich alle Mann über das Loch, ſo daß es verdunkelt iſt und der Pinguin nach dem hellen Schein des näch⸗ ſten Loches ſchwimmt— ſo erzählen meine ſeebefahrenen Fiſcher. Ganz ſicher bin ich aber nicht, ob ſie für mich nicht ein Extra⸗ garn ſpinnen, während ſie auf folgende Weiſe arbeiten: das Garn hat zwei Flügel, links und rechts iſt je eine Rute befeſtigt, in der Größe der Lochabſtände. Wenn immer alles gut geht, dann trifft die Rute, richtig hineingelaſſen, ungefähr das nächſte Loch. Unter Umſtänden muß man mit einer Aſtgabel die Rute etwas ſuchen oder auch weitertreiben helfen. Jedenfalls werden die Leinen durchgezogen, bis das Netz am näch⸗ ſten Loch iſt. Das geht ſo weit, bis das Garn ausgeſpannt iſt. Dann machen beide Flügelmannſchaften eine Viertelwendung und ziehen im rechten Winkel wieder von Loch zu Loch— heute 600 Meter lang. Und mit einer neuen Wendung geht es recht⸗ winklig zum Auszugsloch zurück, das gerade gegenüber vom Eingabeloch iſt. Ein ſcharfer Südoſt bläſt uns an. Was man erſt an Hitze zuviel gehabt, hat man jetzt noch reichlicher an Kälte Wer einen Augenblick freiſteht, ſchlägt mit den Armen wie wild um ſich. Büſchen mitleidig ſagt P AAA „Spiegel der Seele“, ſo hat man nicht mit Unrecht das Geſicht des Menſchen genannt. Der Geſichtsausdruck des menſchlichen Antlitzes wechſelt um ſo ſchneller, je ſchneller ſich die Gemütsbewegungen im Inneren ab⸗ löſen, daher iſt es verſtändlich, daß kleine Kinder„in lachen können. Das Lachen Die groſten Jochbeinmuskeln spreizen sich Das Weinen Der Oberlippenheber spannt sich; ebenso das Jochbein Bitterlich Weinen Hebung der Nasenlippenfalte, wodurch die sogenannte Tränen- furche entsteht Die Verachtung Die Dreiecksmuskeln des Mun- des ziehen die Unterlippe nach unten man mir:„Na, Frollein, hüt habn S' die Neeſ' woll vullkregen!“ Beim Herausholen des 1— greifen alle Mann zu, jeder bei ſeiner ihm zufallenden Aufgabe. Um feſt dabei zu ſtehen, haben ſie Eiſenſporen angelegt, deren vier Zinken kurz vorm Abſatz tief in das Eis geſchlagen werden. Mit den bloßen Händen faſſen die Fiſcher zu und ziehen, ziehen. Und wer glaubt jetzt, daß ein einziger Zug mit dem„großen Garn“ den ganzen Tag in Anſpruch nimmt? Es dämmert bereits, als das Netz hochgezogen wird. Welch ein herrliches Bild! Der Städter, der nur den toten Fiſch auf Eis liegend im einem Zuge“ weinen und De Mgerdſelge Ses Neo ee Die Mute de Geric, Ni. dN Mleneudhiel. Hemerlx xte e. Auch die Kunſt, ſeinen Geſichtsausdruck zu beherrſchen, lernt der Menſch bis zur vollendetſten Meiſterſchaft. Viele Menſchen, deren Beruf es mehr oder minder bedingt, find in der Lage, je nach Bedarf ein gleichgültiges oder ſtart intereſſtertes Geſicht zu machen, ihre Er⸗ regung und ihre Gemütsbewegungen unter einer gleichgültigen Maske zu verbergen, es zu einer vollendeten Fertigkeit zu brin⸗ Jen ihr Aeußeres in Gegenſatz zu ihrem nneren zu ſtellen, d. h. keine Miene zu verziehen. Das Geſicht des Menſchen mit ſeinem wechſelnden Mienenſpiel iſt wohl am beſten mit einer Bühne zu vergleichen, wo das Hauptrüſtzeug zum Gelingen des Spiels hier wie dort hinter den Kuliſſen liegt. Wie ein gutes Theater einen mit allen techniſchen Feinheiten und Möglichkeiten ausgerüſteten Schnürboden beſitzen muß, dieſe überaus fein ausgeklügelte und not⸗ wendige Maſchinerie zum ſchnellen Ver⸗ ändern der Szene, ſo beſitzt das menſchliche Antlitz ſeine Geſichtsmuskulatur, um blitz⸗ ſchnell alle die Veränderungen zu bewerk⸗ ſtelligen, die zu einem paſſenden Mienen⸗ ſpiel notwendig ſind. Entfernen wir die Haut des Geſichtes, ſo eigt ſich dem Beſchauer ein Syſtem dünner leiſchlagen, die durch ihre Zuſammen⸗ und Auseinanderziehbarkeit die Veränderungen im Geſichtsausdruck hervorbringen. An der Haut des Antlitzes ihre Anſatz⸗ punkte beſitzend, weicht dieſes Muskelſyſtem des menſchlichen Geſichtes von den anderen Muskeln unſeres Körpers ab, da die letz⸗ teren im Gegenſatz von Knochen zu Knochen gehen. Genau ſo, wie ein gutes Theater einen guten Regiſſeur haben muß, ſo hat auch das Mienenſpiel unſeres Geſichtes einen ſolchen notwendig, das iſt der Geſichtsnerv. Die Ueberlegung Die Augenringmuskeln ziehen sich zusammen Laden kennt, hat keine Ahnung, wie wun⸗ derbar und verſchiedenartig das Farben⸗ ſpiel der lebenden Schuppen iſt: ſilbern, golden, bläulich, roſa und grünlich— es flimmert wie Edelgeſtein. Sechspfündige Zander, Schleie, vier⸗ bis zwanzigpfündige Hechte ſind dabei. Sie werden in Tonnen oder Reuſer, kleine Netztaſchen, auf die Schlitten gepackt. Es iſt ein guter Mittel⸗ fang, der heute gemacht iſt: etwa 60 Zent⸗ ner. Manchmal ſind es hundert, manchmal aber auch ſehr viel weniger Der Erlös iſt unſicher, der Markt entſpricht durchaus nicht immer den Wünſchen. Schwere, ſchwerſte Arbeit müſſen die Fiſcher leiſten. Zeichnungen Kienlich M Von der Ohrgegend aus über die ganze Geſichtsmuskulatur verbreitet, vermittelt er die durch irgendwelche äußeren Vorgänge veranlaßten, verſchiedenen Eindrücke des Gehirns nach der Geſichtspartie, ſeinen An⸗ ordnungen gemäß verändert ſich das Mienenſpiel im menſchlichen Antlitz, zeigt Aufmerkſamkeit, Verachtung, Ueberlegung, Schmerz wie Freude, Lachen und Weinen in bunter Reihenfolge, je nach Bedarf. Die Anatomie lehrt uns den Bau und die komplizierte Anordnung der Muskel⸗ bündel, ſie zeigt uns die Wirkungsweiſe dieſes Apparates, daher wiſſen wir genau, welche Muskeln in Tätigkeit treten müſſen, um dieſe oder jene Gemütsbewegung zum Ausdruck zu bringen. Unſere kleinen Skizzen zeigen einige Ge⸗ ſichtsſchemas, der zu jedem Bilde beigefügte Text erklärt mit kurzen Worten 1 weilige Muskelleiſtung. 1 Die Aufmerksamkeit Die Stirnmuskeln ziehen sich zusammen Der Schmerz Augenbrauenrunzler, Augen- schliefer und Stirnrunzler be- wegen sich nach oben kaghgahgggaggagaagadgagagaggmnmmnnmsdaunnsmntatnaanamnnmdsuamünannugnmnnnmannunnnnnnmununnumnum lagacagtggdundnmmmdmgnntgatmuunununumnnusnnannumnanumnnunummmnunmauunannnuunm Die Sonnenkugel iſt fern am Horizont verſchwunden Iſt ſie vielleicht in ein fernes Eisloch gekullert? Der Mond leuchtet zum Heimweg. Geſpenſtiſch wirken die Lichter der Dampfer, die weit von uns ihren durch das Eis aufgebrochenen Weg ziehen, hinein in die Oder oder hinaus auf die Oſtſee. Am Abend ſigen wir am Herd. Die Kinder füllen die Nadel und die Männer flicken am Netz. Faſt jedesmal ſind kleine oder größere Löcher drin. Die Mutter ſpinnt den Hanf, die Katze ſpinnt auf dem Ofen und das Seemannsgarn für den Zu⸗ hörer wird dazugeſponnen— mit Prima⸗ Faden! 8. I. —— N eee .. 12 8 — — a . 2 e 1* —— 5 2 9 1 m 10 8 0 50 f 0 E 8 fl Der bedeutſamſte Tag unſerer neuen Zeitrech⸗ nung war der 15. Oktober 1582. An dieſem denk⸗ würdigen Tage trat der„Gregorianiſche Kalen⸗ der“ in Kraft. Dies geſchah in der Weiſe, daß auf den 4. Oktober 1582, mit Ausſchaltung von zehn Tagen, ſofort der 15. Oktober 1582 folgte. So hatte es die Bulle vom 24. Februar 1582 angeordnet, durch die Papſt Gregor XIII., der vom 13. Mai 1572 bis 10. April 1585 den Stuhl Petri innehatte, die„Kalender⸗Reform“ zur Durchführung brachte. Laſſen wir zum beſſeren Verſtändnis der gregorianiſchen Reform die Ge⸗ ſchichte des Kalenders an uns vorbeiziehen. Bis zum Ende des Römer⸗Reiches erhielt ſich der von Julius Caeſar eingeführte„Julianiſche Kalender“, der auch in die chriſtliche Kirche über⸗ ging. Da aber 129 Jahre dieſes Kalenders einen Ueberſchuß von annähernd einem Tage ergaben, ſo konnte der Julianiſche Kalender nicht mit dem Laufe der Sonne in Uebereinſtimmung bleiben; zur Zeit des Konzils von Nicaea(325 n. Chr.)) zeigte ſich ſchon bei dem Frühjahrs⸗Aequinoctium eine Differenz von drei Tagen. Dieſes Konzil ſetzte beſonders zur Berechnung des Oſterfeſtes, die Frühlings⸗Nachtgleiche auf den 21. März feſt. Im 15. Jahrhundert rieten dann Pierre d Ailly und der Kardinal Nicolaus von Cuſa (Cues an der Moſel) eine Anzahl Tage ausfallen zu laſſen, um das Aequinoctium wieder auf den 21. März zurückzuführen. Im Jahre 1474 wurde Regimontanus(Joſ. Müller) vom Papſt Six⸗ tus IV. mit der Verbeſſerung des Kalenders be⸗ traut; infolge des plötzlichen Todes dieſes Gelehr⸗ ten blieb das Werk jedoch unvollendet. Etwa 100 Jahre ſpäter berief Papſt Gre⸗ gor XII. eine Kommiſſion, die aus vier Gelehrten beſtand, um einen neuen Kalender feſtzuſtellen. Dieſe„Kalender⸗Macher“ waren die Aſtronomen Aloyſius Lilius aus Calabrien, der Bamberger Mathematiker Clavius, der Spanier Petrus Ciaconius und der Italiener Ignatio Danti. Wie anfangs bereits erwähnt, ſind 129 Jahre des „Julianiſchen Kalenders“ in ihrer Geſamtſumme um etwa einen Tag zu groß. Im Jahre 1572 waren annähernd dreizehnmal 129 Jahre ſeit der Zeit Julius Caeſars vergangen. Infolgedeſſen hatte ſich das Frühlings⸗Aequinoctium um 13 Tage rückwärts geſchoben und fiel auf den 11. März. Um die ſchon erwähnten Beſtimmun⸗ gen des Konzils von Nicgea zur Ausführung zu bringen, ließ man im Jahre 1582 daher zehn Tage ausfallen. Dieſen Ausfall ordnete die Bulle des Papſtes Gregor XIII. vom 24. Fe⸗ bruar 1582 an. Der neue Kalender wurde zunächſt nur in den katholiſchen Ländern angenommen; in Spanien, Italien, Frankreich und Portugal. Erſt im Jahre 1583 folgte der dem papſttum ergebene Teil Deutſchlands, alſo unſere katholiſchen deutſchen Staaten bzw. Länder. Im gleichen Jahre nahm Belgien den neuen Kalender an, 1586 folgte Polen und 1587 Ungarn. Nun trat ein langer Zwieſpalt im Kalender ein. Es gab einen„katholiſchen“ und einen„pro⸗ teſtantiſchen“ Kalender. Dieſer Zwiſt in der Ka⸗ lender⸗Frage hat bis lange nach dem Dreißig⸗ jährigen Kriege gedauert. Erſt nach dem großen Kriege von 1618 bis 1648 haben die evangeliſchen Stände Deutſchlands den gregorianiſchen Kalen⸗ der angenommen. Es ſollten aber noch mehr als 50 Jahre ſeit dem„Weſtfäliſchen Frieden“ vom 28. Oktober 1648 vergehen, bis im Jahre 1699 die Einführung des verbeſſerten Kalenders allge⸗ mein beſchloſſen wurde. Die Einführung erfolgte nun im Jahre 1700 in der Weiſe, daß auf den 18. Februar gleich der 1. März gezählt wurde. Gleichzeitig mit der Einführung in den deutſchen evangeliſchen Ländern erfolgte die Annahme in den evangeliſchen Niederlanden. Im Jahre 1701 folgte die Mehrzahl der Kantone der Schweiz, aber erſt im Jahre 1752 führte das proteſtantiſche England den neuen Kalender ein; zuletzt folgte Schweden im Jahre 1753. Die Folgen jenes Kalenderzwieſpaltes, der ſich vom Jahte 1582 bis zum Jahre 1753 hinzog, 0 A e Auf zum Schlittſchuhlaufen! Von Dr. Ludwig Roth alſo 171 Jahre hindurch währte, werden beſonders augenfällig bei einigen bekannten geſchichtlichen Ereigniſſen. Im evangeliſchen Deutſchland und im glaubens⸗ und ſtammverwandten Schweden wurde, als Guſtav Adolf in der Schlacht bei Lützen den Heldentod fand, noch nach dem alten Julianiſchen Kalender gerechnet. In allen zeitge⸗ nöſſiſchen Schriften aus dem proteſtantiſchen Lager iſt daher der 6. November 1632 als Todes⸗ tag angegeben, während nach unſerer jetzigen Zeit- rechnung der 16. November als der Erinnerungs⸗ tag an Guſtav Adolfs Heldentod anzusprechen iſt. Dasſelbe gilt ſelbſtverſtändlich von allen Erinne- rungstagen des Dreißigjährigen Krieges, der Zer⸗ ſtörung Magdeburgs, der Schlacht bei Breiten- feld, der Ermordung Wallenſteins uſw. Aber noch ein anderes iſt ſehr bemerkenswert. Man ſpottet vielfach, aber zu Unrecht, über unſere alten, durchaus bewährten Bauernregeln. Unſere Bauern und Jäger ſind aber ſtets ausgezeichnete Naturbeobachter geweſen. Es wird ganz vergeſſen, daß dieſe von Geſchlecht zu Geſchlecht vererbten Bauernregeln und Jägerſprüche faſt alle zur Zeit des Julianiſchen Kalenders geprägt worden ſind. Wenn die darin niedergelegten Erfahrungen über Silveſterabend Allerlei aus der Geſchichte des Kalenders Wetter, Landwirtſchaft und Jägerei richtig ange⸗ wandt werden ſollen, ſo muß man zehn oder zwölf Tage zuzählen. Ganz auffallend iſt es dann, wie zutreffend auch heute noch jene alten, ſo oft zu Unrecht verlachten Erfahrungsſätze ſind. Nun noch zum Schluß einige Worte über den mathematiſch-aſtronomiſchen Teil jener bedeut⸗ ſamen Kalender⸗Reform. Man nahm als Jahres- länge die Zeit von 365 Tagen, 5 Stunden, 49 Minuten und 16 Sekunden an. Dieſe Berechnung ſtützte ſich auf die auf Anordnung des Königs Alfons X. von Kaſtilien herausgegebenen Pla⸗ netentafeln. Es wurde beſtimmt, daß im allge⸗ meinen jedes Jahr, deſſen Zahl durch vier teil⸗ bar iſt, ein Schaltjahr von 366 Tagen ſein ſollte, um für die Folge eine möglichſt geringe Ab⸗ weichung zu erzielen. Die Schlußjahre der Jahr⸗ hunderte wie 1700, 1800, 1900, 2000 ſollten nur Schaltjahre ſein, wenn ſie durch 400 teilbar ſind. Das nächſte große Schaltjahr iſt alſo erſt das Jahr 2000. Der ganze„große Fehler“ in der Abweichung wächſt ſich erſt im Jahre 3600 zu einem ganzen Tage aus. Dies Datum werden wir alle mit ab⸗ ſoluter Sicherheit nicht mehr erleben! Holzſchnitt von Bodo Zimmermann(M) Der Karpfen als Feſtmahl Ein gaſtronomiſch⸗volkskundlicher Nachtrag zum Jahresſchluß Von Dr. H. Zimmer Wie iſt der Karpfen zum Fiſch für die Feſt⸗ tafel geworden? Bei der Beantwortung dieſer Frage darf man ſich nicht von chriſtlichen Deu⸗ tungen leiten laſſen. Denn wohl alle Bräuche und Sitten, die eigentümlich deutſch ſind, haben wir auf altgermaniſch⸗„heidniſche“ Erinnerungen zu⸗ rückzuführen. Die utalten, zur Winterſonnenwende von den germaniſchen Völkern ihren Göttern ge⸗ feierten Jul fe ſte waren mit großen Opfermah⸗ len verbunden. In den Wäldern heulten in dieſer Zeit die Stürme— Anlaß genug zum Glauben an das Treiben mächtiger Naturgciſter, die, vom Wind- und Totengotte(Wodan) geführt, durch die Lüfte fuhren. Ihnen galten jene Opfermahle, an denen ſie nach dem Volksglauben ſelbſt teilnah⸗ men, und neben dem Eber war auch der Kar p⸗ fen der nordiſch⸗germaniſchen Frühzeit bekannt. Er war eines der hauptſächlichen Opfertiere bei dieſen Feiern, war er den Germanen doch heilig wie jeder Fiſch überhaupt und ſeines Reichtums an Rogen wegen insbeſondere ein Symbol der Fruchtbarkeit. Fruchtbarkeit aber, Fruchtbarkeit der Natur und des Menſchen, bedeu⸗ tete Glück und Segen, eine Anſchauung, die in unſerer Zeit lebendige Auferſtehung erlebt hat. Darum mußte bei jenen Opfermahlen jeder Teilnehmer etwas vom Rogen des Karpfens bekom⸗ men, und das iſt auch heute in Niederdeutſchland, Schleſien, Sachſen und wo man ſonſt Karpfen⸗ mahle hält, noch genau ſo, nur daß man heute die unzähligen Eier des Rogens nüchterner auf das Glück des Geld beſitzes bezieht:„So viel Kör⸗ ner, ſo viel Goldſtücke!“ Die Schuppen des gegeſſenen Weihnachtskarpfens werden im ganzen Hauſe umhergeſtreut und von den Familienmitglie⸗ dern im Geldbeutel getragen, dann bringen ſie Glück. Das ſchleſiſche Mädchen aber ſieht das Glück in etwas anderem als im Gelde. Es trägt am Weihnachtsabend Schuppen und Gräten des gegeſſenen Karpfens im Tiſchtuch ins Freie und ſchüttet ſie an einem Kreuzweg aus, dann wird ſie ſicher im kommenden Jahre Braut. Ebenfalls in Schleſien iſt es Sitte, dieſe Ueberbleibſel vom Weihnachtskarpfen an die Obſtbäume zu legen, damit ſie— wieder der Fruchtbarkeitsgedanke!— im nächſten Jahre recht reichlich tragen. Wer aber beim weihnachtlichen Karpfenſchmaus im Kopfe des Tieres den ſogenannten Karpfenſtein, eine erhärtete hornige Platte des Gaumens, gefun⸗ den hat, der hat das Glück in allerlei Form zu erwarten. Der Glaube an die Wirkſamkeit des Karpfen⸗ ſchwanzes als Schutzmittel vor Zahnſchmerzen lei⸗ tet über zur Verwendung des Karpfens, unab⸗ hängig von der Weihnachtszeit, als Heilmit⸗ tel überhaupt. Der ſchon erwähnte„Karpfen⸗ ſtein“ wird vom Volke gegen Fallſucht und Schlaganfall gebraucht. Zu Pulver geſtoßen, ſtillt er das Blut und nach elſäſſiſchem Glauben vor allem das Naſenbluten, ebenſo iſt er gut gegen Harngrieß. Im Mund gehalten, hilft er gegen Sodbrennen und Leibweh. Wer in Württemberg die Gicht hat, bindet ihn auf das leidende Glied. Die Galle des Karpfens iſt gut einerſeits gegen den Star und Schwachſichtigkeit, andererſeits gegen Rotlauf und Roſe. Die Fähigkeit der W eisſagung, alſo die Gabe, den vielbegehrten Blick in die Zukunft zu gewähren, belegen wir beim Karpfen wenigſtens mit einigen verhältnismäßig bekannten Beiſpielen. Wenn die Karpfen ſpringen, gibt es nach dem Volksglauben Regen. In Sachſen bindet ſich das heiratsluſtige Mädchen beim Schlafengehen eine Karpfenblaſe an die große Zehe; iſt die Blaſe am Morgen geplatzt, ſo iſt auch die Hoffnung, bald Braut zu werden, geplatzt. Von Karpfen zu träu⸗ men, deutet auf den Tod eines Hausgenoſſen oder Bekannten hin. In Gneſen beſtimmt man die zu erhoffenden Lebensjahre eines Neugeborenen dadurch, daß man einen Karpfen fängt, ihn wiegt und ſeine Gewichtszahl mit einer beſtimmten Zahl multipliziert. In der Sage ſpielt der Karpfen eine ziem⸗ lich große Rolle. Sie berichtet von Karpfen mit goldenen Ringen oder Ketten um den Hals, von einem Waſſermann in Geſtalt eines Karpfens, von der Verwandlung von Ritterknappen in Karp⸗ fen, von einem reichen Grundherren in Schleswig⸗ Holſtein, der einen Ring in den Schloßteich wirft und dabei ausruft:„So gewiß ich den Ring nie wiederſehe, werde ich nie Not leiden.“ Am nächſten Tage wird der Ring im Leibe eines im Schloß⸗ teich gefangenen Karpfens gefunden, der Grund⸗ herr aber iſt in wenigen Jahren durch Bauten und Prozeſſe ſo verarmt, daß er bettelnd durchs Land ziehen muß. * Buntes Allerlei Zwillinge in der Silveſternacht Der bekannte polniſche Maler Adalbert von Koſſak, der vor dem Kriege lange Jahre in Berlin gelebt und u. a. das berühmte Panorama der Schlacht von Sedan gemalt hatte, erzählt in ſeinen„Etinnerungen“ folgenden ſpaßigen Fall: „Ich bin in der Silveſter⸗Nacht des Jahres 1856 in Paris geboren. Dieſes Detail führe ich nur deshalb an, weil mein Zwillingsbruder Thad⸗ däus durch eine eigentümliche Verkettung von Um⸗ ſtänden nach Mitternacht— alſo im nächſtfolgen⸗ den Jahre— zur Welt kam. Dem Code Napoleon zufolge iſt von Zwil⸗ lingen derjenige als der Aeltere zu betrachten, der als Zweiter das Licht der Welt erblickt. Dieſem Paragraphen gemäß iſt alſo mein im Jahre 1857 geborener Bruder älter als ich, obwohl meine Ge⸗ burt in das Jahr 1856 fällt.“ Bemerkt ſei, daß der„Code civile“, das Bür⸗ gerliche Geſetzbuch Frankreichs, im Jahre 1804 von Napoleon I. eingeführt wurde und im Deut⸗ ſchen Reich in den Länder links des Rheins bis 1900 Gültigkeit hatte. Man nimmt an, daß Na⸗ poleon jene ſeltſame Beſtimmung in Hinblick auf das Erbrecht getroffen hat, da nämlich in der Volksmeinung der zweitgeborene Zwilling als das kräftigere Kind gilt. L Recht hat er Plüſch ging auf der Straße. Um die Ecke bog ein Hund. plüſch rief:„Komm, mein guter Hund)“ Der Hund kam. Aber wie! Der Hund riß Plüſch die Hoſe entzwei. Der Hund biß Plüſch ins Bein.- Der Hund biß Plüſch— Plüſch flüchtete auf einen hohen Kandelaber. Zog einen Zettel aus der Taſche und ſchrieb ſchnell:„Liebe Freunde, hiermit ttete ich aus un⸗ ſerem Tierſchutzverein aus!“ Parteigenoßjen und Mitarbeiter Volksgenoßjen u. Vollsgenoßinnen! Das neue Jahr 1937 ſteht vor der Tür! Großes und Gewaltiges haben wir im letzten Jahre wieder für unſeren Führer und unſere deutſche Heimat leiſten können. An der Jahreswende danke ich allen meinen Mitarbeitern in Partei, Gliederungen, Formationen und angeſchloſſenen Verbänden, ſowie der ganzen Bevölkerung für den einzigartigen Beweis der treuen Mithilſe und des kämpferiſchen Einſatzes, der herrlichen Opferbereitſchaft und des einheitlichen Willens, in der uns alle umfaſſenden Volksgemeinſchaft. Zum neuen Jahre entbietet Ihnen Allen die Ortsgruppenleitung die herz⸗ lichſten Wünſche, in der Erneuerung des Bekenntniſſes, auch im kommenden Jahre unſere ganze Kraft wieder dem Führer zur Verfügung zu ſtellen, und ihm zu helfen, das begonnene gewaltige Werk für ein herrlicheres und freies Deutſchland zum Segen des ganzen Volkes zu vollbringen. Heil Hitler! Bekanntmachungen Ortsgruppe 5 der N. S. H. A. N Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Syloeſterjeier der Partei Alle Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen, PL., Zellen⸗ und Blockleiter der Partei, Mitglieder der Formationen und Gliederungen ſowie der angeſchloſſenen Verbände werden zu einer Sylveſterfeier auf Donnerstagabend halb 9 Uhr in das Gaſthaus„Zur Vorſtadt“ einge⸗ laden. Die letzten Stunden des entſchwinden⸗ den Jahres wollen wir in herzlicher Ka⸗ meradſchaft gemeinſam verbringen und er⸗ warte ich zahlreiches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Betr.: Freizeitring. Die nächſte Zuſammenkunft des Freizeit⸗ ringes findet ſtatt am 6. Januar 1937, abends 8.30 Uhr, im Nebenzimmer des„Ratskeller“. „Ich bitte die Formations⸗ und Gliederungs⸗ führer, ſowie die Vereinsvorſitzenden, alle für den Monat Februar 1937 geplanten Veran⸗ ſtaltungen, ſoweit dieſe nicht dienſtlicher Art ſind, oder bei Vereinen ausſchließlich deren Vereinsbetrieb betreffen, bis ſpäteſtens am 5. Januar 1937 ſchriftlich dem KdF.⸗Orts⸗ wart zu melden. Das Gleiche gilt auch für die Betriebsführer, wenn etwa Betriebska⸗ meradſchaftsabende vorgeſehen ſind. Meldun⸗ gen, welche nach dem 5. 1. eingehen, können nicht mehr berückſichtigt werden. Es genügt nicht, wenn lediglich das Datum und die Art der Veranſtaltung angegeben wird, ſondern es muß auch der genaue Programm⸗ ablauf, Ort und Zeit der Veranſtaltung, die Namen der Mitwirkenden, Rollentexte, unge⸗ fähre Beſucherzahl, ungefähre Einnahmen und Ausgaben uſw. mitgeteilt werden. Alle Veranſtaltungen, an welchen die Volks⸗ gemeinſchaft teilnehmen ſoll, dürfen grund⸗ ſätzlich nur in Verbindung mit dem Freizeit⸗ ring in der NSG.„Kraft durch Freude“ ſtattfinden. Ich verweiſe auf die Anordnungen des Kreisleiters der NSDAP., Ruppert, vom 7. Dezember 1936. Lokale Nachrichten Viernheim, den 31. Dezember 1936 Anſer Tagesſpruch Es wäre wenig in der Welt unternommen worden, wenn man nicht immer auf den Aus⸗ gang geſehen hätte. Leſſing. 4 Glückauj unjeren Leſern zum Neujahr 1937 Was könnten wir den Leſern unſerer Hei⸗ matzeitung am Jahreswechſel Beſſeres wün⸗ ſchen als Erfolg im Berufsleben, Geſundheit und Lebensfreude, Sicherung der Exiſtenz und, weil wir ja in unſerem Schickſal verkettet ſind mit dem Glück in Heimat⸗ und Vaterland, Erfolg den zukunftweiſenden Maßnahmen un⸗ ſerer Führung: Sieg in der Erzeugungs⸗ ſchlacht, die die ganze Kraft unſerer deutſchen Bauern erfordert, Sieg im Kampf um die Rohſtoffreiheit, der die Grundlagen unſerer nationalen Arbeit ſichert, und Frieden, den wir inmitten einer erſchütterten Welt drohen⸗ den Verfalls ſtehen, zum ſteten Aufbau im Innern brauchen.— Die Heimatzeitung pflegt höchſte Werte, die dem einzelnen aus Heimat und Volkstum fließen. Sie hat den ſchönen Beruf, Mittler zwiſchen Heimatland und Heimatbürgern zu ſein, und ſie hofft auch im Neuen Jahre auf die Treue ihrer Leſerſchaft. Weil die Heimatzeitung ſich mit ihrem Heimat⸗ ort und Heimatgau beſonders verbunden fühlt, dankt ſie denen, die das heimatliche Leben als Männer des Staates, der Partei und ihrer Gliederungen aufbauend geſtalteten, die in beamteter Stellung oder in freiwilliger Uebernahme von öffentlichen Pflichten um das ſtete Wohl aller Heimatbürger beſorgt waren. Möge ihrem Wirken im Jahre 1937 immer voller Erfolg erblühen! Wir alle aber, die wir— jeder an ſeinem Platz— dazu berufen ſind, Stein um Stein zum Aufbau dazuzufügen, wollen uns in treuer Gemein⸗ ſchaft feſt zuſammenſchließen zum Glück un⸗ ſeres Heimatortes, unſeres Heimat⸗ und Va⸗ terlandes und damit zu unſerem eigenen, weil j r aus dem Glück des Ganzen das Glück Inzelnen fließt. Heil Neujahr! 8 Unſeren Leſern, fflitarbeitern und Freun- den wünſchen wir ein recht glückliches neues Jahr. flit unſerem herzlichen Dank für die unentwegte Treue ver- binden wir die herzliche Bitte, der „Dolkszeitung“ auch im neuen Jahr in Iflitarbeit und treuer Hefolgſchaft ver- bunden zu bleiben. beſchüftsſtelle der „Diernheimer Volkszeitung Achtung! Kohlenhändler! Die Einlöſung der Brennſtoffgutſcheine,— Serie C— findet am Samstag, den 2. Januar 1937, vorm. von 9— 12 Uhr, auf der Dienſtſtelle der NSV. ſtatt. Die Gutſcheine ſind getrennt nach Art und genau abgezählt, abzuliefern. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht am morgigen Neujahrstag in Ver⸗ hinderung des Hausarztes Herr Dr. Schlick, Adolf Hitlerſtraße. Aus dem Geſchäftsleben Mit dem 2. Januar 1937 wird Herr Gg. Martin ſein Herren⸗Bekleidungs⸗ geſchäft im Hauſe Adolf Hitlerſtr. 35 weiterführen. Herr Martin hat ſomit ſein ſeit mehreren Jahren Kiesſtraße 2 betrie⸗ benes Geſchäft in die neuhergerichteten Ge⸗ ſchäftsräume des Hauſes Eppel, neben der Poſt, verlegt. Die Wirtſchaftsführung„Zum Rats⸗ keller“ haben mit dem geſtrigen Tage die ſeitherigen Pächter der Starkenburg(Familie Hans Bücklein) übernommen. Zwijchen den Jahren Aückblick und Ausblick in Viernheim So„zwiſchen den Jahren“ erſcheint es immerhin zweckmäßig, das nun verſinkende Jahr 1936 nochmals in den Haupterſcheinun⸗ gen lokaler Art an ſich vorbei ziehen zu laſ⸗ ſen, um ſich ſelbſt nochmals die Frage zu ſtellen: haſt du in dieſem Jahre deine Pflicht getan! Wir ſollten uns ein jeder dieſe Frage vorlegen, um daraus für das nächſte Jahr von Beginn an unſere Einſtellung in aktivem Sinne zu ſteigern, denn wir ſind alle nicht ſo vollkommen, daß an uns nichts zu beſſern wäre! Bauernſchaft— Ernährungsſchlacht Vierjahresplan Wenn im ganzen deutſchen Volke der große Gedanke des Freiwerdens getragen wird, ſo ſteht damit der deutſche Bauer in der vor⸗ derſten Front. Auch hier half dauernde Auf⸗ klärung und Schulung für die verſchiedenar⸗ tige Ackerbeſtellung, Tabak- und Zuckerrüben⸗ bau, daß von Jahr zu Jahr der Ertrag ge⸗ ſteigert wird, wie vor allem im Spargelbau ſich hier im letzten Jahre eine gewaltige Stei⸗ gerung feſtſtellen läßt. Hand in Hand muß gearbeitet werden, noch mehr als bisher muß ſich der deutſche Bauer in Viernheim ſeiner großen Pflichten bewußt ſein, die ihm für das ganze Volk geſtellt ſind. Da kann es kein „Wenn und Aber“ geben, ſondern es muß angepackt werden! Mit friſchem Mut und neuer Kraft iſt unſeren Bauern eine große Aufgabe geſtellt, darin es nur ganze Menſchen mit einem geſchloſſenen Willen geben kann. Eine neue Siedlung entſteht Mit 28 Häuſern wurde dieſe neue Siedlung an der Bahnſtrecke Worms— Weinheim ge⸗ gen Mitte des Jahres begonnen und zu zwei Drittel bereits fertig geſtellt, während die Aufſchüttungsarbeiten für die Straßen rüſtig vorwärts ſchreiten, ſodaß zu rechnen iſt, daß Anfang April die Einweihung erfolgen kann. Das erſte Bauwerk nationalſozialiſtiſchen Siedlungsprogramms wird damit hier vollen⸗ det und bringt vielen Familien von Arbeitern, Kriegsopfern und Kinderreichen eine neue und behagliche Wohnſtätte. Eine weitere Siedlung wird folgen und ſie werden zu Wahrzeichen des Hakenkreuzes werden für die Willenskraft des neuen Deutſchland. „Kraft durch Freude“— Freizeitring Einen neuen Auftrieb bekam hier die NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ durch die Einführung der wöchentlichen Gymnaſtik⸗ und Schwimmſtunden. Immer mehr ſchaffende deutſche Menſchen ſind zu dieſen Stunden der Pflege der Leibesübungen hingegangen als eine Beſtätigung dafür, daß Kd. ein unent⸗ behrlicher Beſtandteil unſeres Gemeinſchafts⸗ lebens geworden iſt. Und in dem gleichen Um⸗ fang erfreuten ſich auch die Kd.-Unterhal⸗ tungsabende in überfüllten Sälen, ſodaß auch der Frage näher getreten werden müßte, hier einen großen entſprechenden Verſammlungs⸗ und Unterhaltungsſaal zu ſchaffen, denn es wird ſicherlich eher als gedacht der Fall ein⸗ treten, nachdem durch die Initiative und nach den Richtlinien unſeres, beſonders in Viern⸗ heim ſehr geſchätzten Kreisleiters der Frei⸗ zeitring unter Beteiligung von KdF. und aller hieſigen Vereine gebildet worden iſt, daß im Zuſammenſchluß der Vereine zu kulturellen Großveranſtaltungen die Saalräume nicht mehr ausreichen. Dank der Bemühungen un⸗ ſeres Kreisleiters und der Einſicht der Ver⸗ einsvertreter ſind wir durch den Freizeitring im Hinblick auf die beſtehenden gemeinſamen Intereſſen, dem deutſchen Arbeiter in künſt⸗ leriſcher und kultureller Hinſicht das Beſte zu bieten, ein großes Stück vorwärts gekom⸗ men, wovon alle Vereine zur Erhaltung ihres Beſtandes den beſonderen Vorteil haben wer⸗ den. Dennoch—— Zuſammenſchluß der Vereine zu einem Großverein Wenn in Verbindung mit dieſen Gedanken auch die Frage der Vereine einmal behandelt werden ſoll, ſo aus dem einleuchtenden Grund, der auch hier maßgebend ſein muß: durch eine große Gemeinſchaft mehr zu leiſten und für die Geſamtheit zu geſtalten! Das Beſtehen vieler kleiner Vereine erfolgte doch meiſtens aus der Abſplitterung, teils auch aus ma⸗ teriellen Gründen beſtimmter Saal- und Säl⸗ chenbeſitzer wie auch aus perſönlichen Mo⸗ tiven. Das ſoll nicht unterſucht ſein, nachdem — man kann wohl ſagen, die ganze Einwoh⸗ nerſchaft— allerſeits eingeſehen werden muß, daß das viele und kleinliche Vereins⸗ und Vereinsmeierweſen der Vergangenheit an⸗ gehört und angehören muß. Schauen wir uns doch zum vollſten Beweis unſer deutſches Vaterland an: wo wären wir hingekommen, wenn es nach der ſogenannten„alten Tradi⸗ tion“ bei uns mit hunderten und tauſenden Gruppen, Grüppchen, Parteien und Partei⸗ chen und Intereſſenhaufen weitergegangen wäre! Es rückt die große Stunde für die Ver⸗ einslenker und Vorſtände aller Vereine heran: daß ſie ſich nach dem großen Vorbild des neuen Deutſchland zuſammenfinden, um auch hier zu einem großen Verein und aufbauenden Gemeinſchaft zu kommen. Wir dürfen auf die Vereinsgebiete ſchauen, wohin wir wollen, ſei es Turnen und Sport, ſei es Geſang, Rad⸗ fahren, Geflügelzucht uſw., überall ſtreben die gleichen Intereſſen auseinander — betont die gleichen Intereſſen: denn wir alle haben bei den gleichen Intereſſen in der Geſamtheit die gleichen Ziele und Pflichten: die Pflege der deutſchen Leibesübungen, die Geſtaltung des deutſchen Liedes, die Hebung der Volksgeſundheit und die Sicherſtellung der Ernährung des ganzen Volkes! Da kann es keine verſchiedenen Gruppen und Vereine mehr geben, denn: wo gleiche Ziele ſtehen, gibt es nur gleiche und einheitliche Pflichten in der großen Geſamtheit! Was könnte durch den Zuſammenſchluß zu einem großen Verein doch Gewaltiges geleiſtet werden, wenn wir an ſich alle wiſſen, daß die Vereine alleſamt finanziell um ihre Exiſtenz zu kämpfen haben! Welcher Verein will für ſeine kleine weitere Erhaltung eine Ausrede haben, wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß in der pfälziſchen Gemeinde Haß⸗ loch— 11000 Einwohner— ſich die Vereine zu einem Großverein zuſammengeſchloſſen ha⸗ ben(die zwei Turnvereine mit je 700 Mit⸗ gliedern, der Fußballverein 1908 und der Radfahrerverein: zuſammen 2000 Mit⸗ glieder!). Die gleichen Beſtrebungen ſind auch in Ludwigshafen im Gange. Es kann und darf auch im Vereinsleben keine Verzettelung und Verſplitterung mehr geben: die Vereinsmeier müſſen ausgeſchieden werden und das große Ziel wird erreicht! Das Ziel iſt geſteckt für 1937— es muß erreicht werden! Ein neues H- Heim erſtand Daß an unſere Jugend in erſter Linie ge⸗ dacht wurde, fand ſeinen Ausdruck in der Schaffung eines eigenen Heimes in der Schil⸗ lerſchule, das als eines der ſchönſten in un⸗ ſerem Kreis genannt werden kann. Herrliche Räume bieten hier unſerer Jugend die Mög⸗ lichkeit, ſich durch neues Rüſtzeug geiſtig und körperlich zu ſchulen und zu ſtärken und ſo im gleichen Marſchſchritt zur vollkommenen Erneuerung des Volkes in der deutſch⸗völ⸗ kiſchen Idee in die Zukunft zu marſchieren. Ein neuer Marktplatz wird 1937 entſtehen Gewaltige Arbeiten und Erneuerungen ſind auch in dieſem Jahre in der Gemeinde durch⸗ geführt worden, und wenn nicht auf einmal alles hinſichtlich Straßenherſtellung uſw. ge⸗ macht werden kann, ſo können wir hoffen, daß ſtetig alles getan wird, um Straßenbild und Landſchaft ſchöner zu geſtalten. Damit in Zu⸗ ſammenhang ſteht die Schaffung eines großen Marktplatzes, für den der geeignete Platz ja bereits vorgeſehen iſt und mit deſſen Her⸗ ſtellung im kommenden Jahr ſicherlich auch begonnen werden wird. Ein„Braunes Haus“ iſt im Projekt Dieſen gedachten Planungen wird ſich das Projekt der Erbauung eines„Braunen Hau⸗ ſes“ der hieſigen Ortsgruppe der NSDAP. anſchließen, denn die Verhältniſſe der ver⸗ ſchiedenen Dienſtſtellen von Partei, Gliederun⸗ gen und Formationen machen es zu einer zwingenden Notwendigkeit, an die Löſung die⸗ ſes für die geſamte Bevölkerung dringlichen Problems heranzugehen und Räume zu ſchaf⸗ fen, in denen die gewaltigen Arbeiten zum Nutzen und im Dienſte aller bewältigt werden können. Zur Durchführung dieſes Werkes wird es der Mitarbeit der ganzen Bevöl⸗ kerung bedürfen, die ja auch gerne und freudig geleiſtet werden wird. So gehen wir nach dieſer Jahresarbeit mit neuer Kraft ans Werk! Echte Kameradſchaft in der großen Volksge⸗ meinſchaft ſind die Zeichen des neuen Deutſch⸗ land— und ſo marſchieren wir in gläubiger Treue zu dem Führer in ein neues Jahr, voll Hoffnung und Zuverſicht, mit dem kämpferi⸗ ſchen Geiſt, der uns dieſes Deutſchland des Hakenkreuzes ſchuf und dem einzigen Be⸗ kenntnis: auch im neuen Jahre unſere Pflicht zu tun für Führer, Volk und Vaterland! 8 = r r. . 2 . — 6 W „ 8 n n 3 — ———— 9— N e e ee eee 2— F eee . 1 8 3 1— ee————— rr 1 —ů e —— eee e r r r . „„ *„ * 72 F . Die Jubeljeier des Jahrgangs 1886-87 An der Schwelle ihres ſechſten Lebens⸗ Jahrzehnt's verſammelten ſich am 2. Weih⸗ nachtsfeiertage die diesjährigen 50jährigen, um gemeinſam der Tage der Jugend zu gedenken. An ſolchen Tagen gilt es Einkehr zu halten bei ſich ſelbſt, Zwieſprache zu halten bei Kameradinnen und Freundinnen gleichen Al⸗ ters. Eine Wiederſehensfeier war es, zu der faſt alle Kameraden und Kameradinnen her⸗ beigeeilt waren. Von ihren Wohnorten aus der Umgegend, wie Käfertal, Wallſtadt, Feu⸗ denheim, Mannheim, Ladenburg, Heppenheim, Lampertheim, von Walldorf, Kelheim, Bres⸗ lau waren Jubilare und Jubilarinnen ge⸗ kommen, um gemeinſam mit denen zu feiern, mit denen ſie ein achtjähriges Schulſchickſal teilten. Im feſtlich geſchmückten Ratskellerſaal er⸗ öffnete Schulkamerad Georg Hook um 8 Uhr den Feſtabend mit nachſtehender Be⸗ grüßungsanſprache: Deutſche Männer und Frauen! Liebe Ju⸗ bilare und Jubilarinnen! Durch das Ver⸗ trauen meiner lieben Kameradſchaft der 50“ jährigen zum Feſtleiter der Jubelfeier be⸗ ſtimmt, begrüße ich Sie als ſolcher alle ohne Unterſchied des Ranges, des Standes oder des Anſehens der Perſon als gleiche deutſche Brüder und Schweſtern in einer großen Volks⸗ gemeinſchaft mit einem herzlichen„Heil Hitler!“ a Herzlich willkommen in der Heimat rufe ich allen von auswärts, z. T. aus den wei⸗ teſten Gegenden unſeres großen deutſchen Vaterlandes herbeigeeilten Jubilare und Ju⸗ bilarinnen zu. Ihr habt uns mit Eurem Kommen und Wiederſehen eine Fülle von Freude bereitet und damit uns das ſchönſte Weihnachtsgeſchenk gebracht. Wie ſind wir ſtolz auf Euch, in unſerem Jahrgang ſo eine ſtattliche Zahl heimattreuer Söhne und Töch⸗ ter unſerer Gemeinde Viernheim zu haben. Wir danken Euch und wollen Euch dafür einige frohe Stunden bereiten. Möge der Stern des Friedens und der Eintracht ſein hellſtes Licht über dieſer Feier erſtrahlen laſſen, in die Herzen der Menſchen, die eines guten Willens ſind, auf daß die Feier ihren Verlauf nehme, ſo wie ſie im Sinne und der Liebe zur Volksgemeinſchaft gedacht war. Und nach⸗ de wir heute früh in der Kirche unſerem Herrgott für alle Wohltaten gedankt, ſo laßt uns nun als deutſche Männer und Frauen in Erfüllung einer vaterländiſchen Pflicht in tiefſter Dankbarkeit und Verbundenheit un⸗ ſeres oberſten Führers und Kanzlers Adolf Hitler gedenken und uns von den Sitzen er⸗ heben. f Die Feſtverſammlung der 50 jährigen des Jahrganges 1886⸗87 grüßt den Führer und Kanzler Adolf Hitler aus tiefſter Dankbar⸗ keit und Verehrung. Wir 50jährige geloben ihm am Tage der Feier der Vollendung des 50. Lebensjahres unerſchütterliche Treue und Gefolgſchaft für immerdar. Ihm, dem es durch eiſerne Energie und zähem Willen in jahre⸗ langem Kampfe gelungen iſt, dem deutſchen Volk und Vaterland die Schrecken und Greuel eines bolſchewiſtiſchen Chaos zu erſparen, ihm verdanken wir, daß wir unſer 50. Lebensjahr vollenden können in einem Staate der Freiheit, der Ehre, des Aufſtiegs der deutſchen Nation, in einem Staate des Anſehens vor der gan⸗ zen Welt. Von dieſen Gedanken tiefinnerlichſt durch⸗ drungen, erkläre ich die Jubelfeier der 50⸗ jährigen für eröffnet mit dem Rufe:„Un⸗ ſerem oberſten Führer und Kanzler Adolf Pille, unſerem geliebten Volk und Vater⸗ land:„Sieg⸗ Heil!“ Brauſend ſtimmte der dichtgefüllte Saal in das„Sieg⸗Heil“ ein und mächtig erſcholl wie ein Schwur das Deutſchland⸗ und Horſt⸗ Weſſellied. Der Eindruck der markanten An⸗ ſprache war ein gewaltiger. Wohlgelungen und feierlich erklang hierauf das von den Söhnen und Töchtern der Jubilare und Jubilarinnen vorgetragene und vom Otrcheſter begleitete „Altniederländiſche Dankgebet“(Wir treten zum Beten). Ein Prolog, vorgetragen von Frl. Gruber, brachte in die Feſtverſamm⸗ lung heitere Stimmung. Bei brennendem Chriſtbaum ſang alsdann die ganze Feſtver⸗ ſammlung das ewig⸗ſchöne Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht!“ Hierauf ging der Feſtleiter, Kamerad Gg. Hook, zur Feſtanſprache und Chronik über. Er ſchilderte die ſeit über 40 Jahren beſte⸗ hende Tradition der gemeinſamen Feier der Vollendung des 50. Lebensjahres als eine von unſeren Vorfahren nur zu begrüßende Einführung, die ſich beſonders in der Letztzeit zu einem wirklichen Volksgemeinſchaftsfeſt ein- gebürgert habe. Gerade die Heranziehung der im weiten deutſchen Vaterland ſich zerſtreut niedergelaſſenen Viernheimer Jubilare und Jubilarinnen gibt zu dieſer Feier das Ge⸗ präge der Kameradſchaft, der Heimatliebe und der Volksgemeinſchaft und ſei daher die Vol⸗ lendung des 50. Lebensjahres ein beſonderer Grund zur Feier. Wohl niemand hätte in der Jugend geglaubt, daß bis zur Erreichung des 50. Lebensjahres das ſeit Beſtehen der Welt an Ereigniſſen reichſte halbe Jahrhundert an den Jubilaren vorübergeht. Fortſchritte ſah man auf allen Gebieten der Kultur, der Kunſt, der Technik, der Induſtrie, zu unſerer Freude — zu unſerem Leide mußten wir auch alles Herbe miterleben, was der Weltkrieg an Kum⸗ mer, Not und Elend unſerem deutſchen Volk und Vaterland gebracht hat. Aber wir durften auch nach dem Verfall des Kaiſerreichs und der Republik den Aufſtieg der deutſchen Na⸗ tion im dritten Reich erleben. Wörtlich fuhr der Feſtredner dann fort: Vergleichen wir nun das Leben mit einem Tag, ſo ſind wir im 50. Lebensjahre bereits über die Mittagsſtunde hinaus in den Nach⸗ mittag getreten. Von ſüß und ſauer des Lebens ſind wir alle nicht verſchont geblieben und dem einen hat die Teilnahme am Weltkrieg mehr, dem anderen weniger zu ſpüren gegeben. Doch war mit uns Ueberlebenden des Herr⸗ gotts Gnade ſichtbar. Möge unſer fernerer Lebensweg vom Segen des Allerhöchſten auch begleitet ſein. Seid auf der Hut, damit, wenn es Abend werden will, wir mit der Beruhi⸗ gung unſerem Ende entgegenſehen können, un⸗ ſere Pflichten gegen Gott und Vaterland alle⸗ zeit erfüllt zu haben. Dies iſt der herzlichſte Wunſch, den ich Euch, liebe Jubilare und Jubilarinnen zu unſerem 50. Wiegenfeſte aus⸗ ſpreche. So wollen wir getroſt dem ferneren Geſchehen ins Auge ſchauen und auch ferner⸗ hin uns immer unſerer Pflichten als deutſche — Männer und Frauen bewußt ſein. Laßt uns unſerer Jugend ein Vorbild ſein, damit auch ſie dereinſt zu echten deutſchen Männern und Frauen heranreift. Zur Chronik unſeres Schuljahrganges: An Oſtern 1893 wurden 70 Knaben und 90 Mädchen in die Schule aufgenommen. Ent⸗ laſſen wurde der Jahrgang 1901; die Mäd⸗ chen von Oberlehrer Schuſter, die Knaben von Herrn Rektor Mayr, dem Senior der Lehrer⸗ ſchaft, der unter den Jubilaren zu deren Freude bei ihrem Feſtabend weilte. Intereſ⸗ ſant zu wiſſen dürfte ſein, daß im Standes⸗ amtsauszug des Jahrganges 1886⸗87 noch 38 Knaben und 22 Mädchen verzeichnet ſind, welche das ſchulpflichtige Alter nicht erreicht haben. Sechzehn Kameraden und zwölf Kame⸗ radinnen ſollten das 50. Lebensjahr nicht erreichen. Durch die Teilnahme am Weltkrieg ſollten 9 Kameraden die Heimat nicht mehr ſehen und ſchlummern der Auferſtehung in fernen frem⸗ den Landen entgegen. Der Redner verlieſt deren Namen, während die Feſtverſammlung ſich ſpontan von ihren Plätzen erhebt und führt dann weiter aus: „Sie haben ſich, hochverehrte Feſtteilneh⸗ mer, von ihren Sitzen erhoben und bringen damit Ihre Liebe und Verehrung für die Verſtorbenen und Gefallenen, wie auch Ka⸗ meradſchaft und Verbundenheit mit ihnen bis über das Grab hinaus zum Ausdruck. Wir haben in einer würdigen Feier am Allerhei⸗ ligentag auf unſerem Heimatfriedhof der Ver⸗ ſtorbenen und Gefallenen gedacht. Wir beugen uns vor der Majeſtät des Todes und fügen uns in den Willen des allerhöchſten Lenkers der Schlachten. Ich bitte um ein kurzes feier⸗ liches Schweigen.“ Das Kameradenlied er⸗ tönte, während die Feſtteilnehmer die Hand zum Treueſchwur erhoben. Kamerad Hook dankte der Jubel⸗Verſammlung für dieſe feier⸗ liche Kundgebung.— Reicher Beifall ward ihm für ſeine Ausführungen zuteil. In ſchöner Abwechslung folgten nunmehr Prologe, Gedichte, Muſikſtücke der Kapelle Weihnachtsjeier der NS⸗Kriegsopjerverjorgung Viernheim Im feſtlich geſchmückten Freiſchützſaale trat am Abend des erſten Weihnachtstages die NS.⸗Kriegsopferverſorgung zu ihrer diesjäh⸗ rigen Weihnachtsveranſtaltung zuſammen. In alter Gefolgſchafts- und Kameradſchaftstreue hatten, wie in früheren Jahren, die Ange⸗ hörigen und Freunde der Gliederung ſich aufs zahlreichſte eingefunden, ſodaß der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war. Es war ja vorauszuſehen, daß der Beſuch ein guter wer⸗ den würde, mit einem Anſturm aber, wie ihn der Abend zeigte, war natürlich nicht gerechnet worden. Gefreut hat's uns aber doch. Wenn viele tatſächlich den Heimweg wieder antreten mußten, ſo ſollen ſie ſich damit tröſten, daß ſogar Schwerverletzten trotz aller Vorſorge die⸗ ſes Schickſal nicht erſpart blieb. Leider! Aber immerhin, beſſer ein überfüllter Saal, als das Gegenteil! Und ſo ſaß man denn wie Kameraden und Freunde zuſammen, lachend und ſcherzend, der Bürgermeiſter auf einer noch raſch improvi⸗ ſierten Bank, der Ortsgruppenleiter auf der Orcheſtertreppe,— der Obmann hatte über⸗ haupt keinen Sitzplatz. Daß trotzdem die Stim⸗ mung anhielt, bewieſen die lachenden und fröhlichen Geſichter beim Verlaſſen des Saales. Die Anhänglichkeit und den Opfergeiſt der Mitglieder und Freunde der Gliederung be⸗ wies auch die überaus große Zahl der noch bis kurz vor der Feier abgegebenen Gegenſtände für den Gabentiſch, für welche an dieſer Stelle allen Spendern herzlichſt Dank geſagt ſein ſoll.— Die muſikaliſche Ausgeſtaltung des Abends hatte der Geſangverein Lieder⸗ kranz ſowie die Kapelle Schwarz-Weiß übernommen, die ſzeniſchen Vorführungen lei- tete Amtswalter Kamerad Sax. Ein ſchneidiger Marſch eröffnete die Feier, dem zwei ſtimmungsvolle Geigenſolos folgten. Darauf begrüßte Obmann Kamerad See⸗ linger, die Erſchienenen, darunter als Gäſte die Vertreter der Partei, der Gemeinde und der Gliederungen, in herzlichſter Weiſe und ſprach den Wunſch aus, daß die Veranſtaltung dazu dienen möge, das Band der Zuſammenge⸗ hörigkeit und Kameradſchaft innerhalb der vom Führer geſchaffenen deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft immer enger zu ſchlingen. Den Prolog ſprach die kleine Chriſta Seelinger, der in den Worten ausklang: Das iſt das Wunder dieſer heilgen Nacht, daß ſie dem deutſchen Menſchen Heil verkündet und uns den Führer hat gebracht, der ſchon ſein Reich in Herrlichkeit gegründet. Nach dem getragenen„Largo“ von Händel, folgte ein von Angehörigen aller Formationen geſtelltes lebendes Bild, das den Begriff: Volksgemeinſchaft— Wehrgemeinſchaft ver⸗ körperte. Es bildete den Rahmen zur Toten⸗ ehrung der Gefallenen, denen wieder Kinder⸗ mund, diesmal die kleine Rita Ringhof, den Nachruf widmete: Sie ſind ſo fern vom Vaterland gefallen, die Türme aber ihrer Treue, ſie ragen uns allen, allen, mitten ins Land. Der gefallenen Helden gedachte auch das ſtimmungsvolle Gedicht: Eine deutſche Mutter ſpricht, vorgetragen von Auguſt Michel⸗ hans. Ein Bühnenſtück„Des alten Türmers Weihnacht“, ſowie ein Chor des gaſtierenden Geſangvereins„Heilge Nacht“, beendeten den erſten Teil des Unterhaltungsprogramms. In der Pauſe erfolgte die Verloſung der Gaben. Muſikſtücke und Liedervorträge, darunter der ſchöne Chor:„Ich möchte wohl noch ein⸗ mal träumen“, ſteigerten die Stimmung im zweiten Teil der Feier, in deſſen Mittelpunkt das Bühnenſpiel„Der Herzensbauer“ ſtand. Die Handlung desſelben ein einfaches bäueri⸗ ſches Dorfſtück, deſſen Szenen voll drolliger Liebes- und Herzenskomik große Begeiſterung auslöſten. Darauf erfolgte die Ausgabe der verloſten Gegenſtände, die in heiterſter Weiſe ihren Verlauf nahm. Die Schlußanſprache hielt Pg. Bürger⸗ meiſter Bechtel. Er erinnerte an die Ge⸗ fühle der Liebe und des Friedens, die Weih⸗ nachten in uns auslöſt, ſtreifte Weihnachten einſt an der Front und wies im neuen Reich auf die Stellung Deutſchlands zu unſeren Nachbarn und die angebahnten friedlichen Be⸗ ziehungen zu dieſen hin, die in eine neue, größere Zukunft deuten. Jenen aber, die im⸗ mer noch wiederſtreben, auch heute das Wort: Friede auf Erden allen Menſchen, die eines guten Willens ſind! So hatte der ganze Abend gezeigt, daß Treue und Kameradſchaft, jene großen deut⸗ ſchen Tugenden, die für viele früher faſt zu „einem leeren Wahn“ geworden waren, das neue Deutſchland wie einſt das alte um⸗ ſchlingen, daß ſie Träger der Volks⸗ und Wehrgemeinſchaft ſein und bleiben werden. Begeiſtert klang das„Sieg-Heil“ auf den Führer, worauf nach Abſingen der Lieder der Bewegung der Obmann die ſchöne, ſo über⸗ aus reich beſuchte Feier ſchloß. Unſeren Dank und unſere Anerkennung nochmals der gan⸗ zen Bevölkerung für ihre Teilnahme; ein fröhliches„Glück auf“ zum neuen Jahr, allen Mitgliedern! Allen Volksgenoſſen und alten Freunden aber eine erneute Einladung für nächſtes Jahr! Hanf, gemeinſame Lieder und das Theater⸗ ſtück„Heimweh“. Es wurde jene Stimmung geſchaffen, ohne die einmal eine Wiederſehens⸗ feier undenkbar iſt. Allgemeine Bewunderung erzeugten die von vier Töchtern der Jubilare vorgetragenen Gedichte und das Theaterſtück, ebenfalls von Söhnen und Töchtern der Ju⸗ bilare geſpielt, wobei Lehrer Winkenbach am Flügel begleitete. So treffend kam hierbei zum Ausdruck, daß es nichts Schöneres gibt, als die Heimat und das ſchöne Vaterhaus. Von den anweſenden Gäſten nahm als er⸗ ſter Gratulant Rektor i. R. Mayr das Wort, um Jubilaren und Jubilarinnen ſeine Glück⸗ wünſche auszuſprechen. Mit Freuden ſei er der Einladung gefolgt, konnte er doch noch Erin⸗ nerungen aus der Schulzeit der 8687er Kna⸗ ben, die er im letzten Schuljahre betreute, wachrufen.„Wer leben will, der kämpfe“, dies Führerwort ſollten die Jubilare auch weiter⸗ hin beherzigen und beim Marſch ins Alter das Herz jung zu erhalten ſuchen.— Als Vertreter der Gemeinde ſprach Bürgermeiſter Bechtel mit herzlichen Worten die Glück⸗ wünſche aller an die Jubilare und Jubi⸗ larinnen aus, mit treffenden Ausführungen das Jubelfeſt der 50er als ein Heimatfeſt charakteriſierend, an dem arm und reich, hoch und niedrig, teilnimmt. Die uns vom Führer geſchenkte Volksgemeinſchaft ſollen wir nicht nur im engen Kreis üben, ſondern im gan⸗ zen Volk durch Taten beweiſen. Er bezeichnete Weihnachten als das Feſt des Friedens, das Glück und Freude für uns alle bedeutet und gab den Jubilaren die Worte mit auf ihren ferneren Lebensweg, mit Mut und Vertrauen in die Zukunft zu blicken. Der Hoheitsträger der Partei, Ortsgrup⸗ penleiter Franzke, rief den Jubilaren und Jubilarinnen, die nunmehr die beſte Zeit ihres Lebens hinter ſich haben, ebenfalls herz⸗ liche Glückwünſche zu. Er erinnerte an den Kampf, der in aller Welt tobt und zieht einen Vergleich zwiſchen dem Land der Ordnung und Sauberkeit und Kräften der Zerſtörung, wie ſie in Spanien toben. Mit Dankbarkeit ſollten wir zu dem Manne aufblicken, un⸗ ſerem Führer, der uns eine beſſere Zukunft geſchenkt hat, der Deutſchland wieder dahin gebracht hat, wohin wir als Kulturvolk ge⸗ hören.„Kraft durch Freude“ ſollen wir uns bei den weiteren Darbietungen holen, was auch im weiteſten Maße geſchah, als nach dem Höhepunkt des Abends, der Polonaiſe der Jubilare, womit der Feſtakt abſchloß, die Fidelitas und der allgemeine Tanz einſetzte. Feſtleiter Hook ſprach zuvor für alle guten Wünſche der Redner herzlichſten Dank aus. So verlief der Abend in harmoniſchſter Weiſe, eine wirklich ſchöne Feier, die jedem Teilnehmer in unvergeßlicher Erinnerung bleiben und von der er noch lange zehren wird, hatte ihren Abſchluß gefunden. Man verlebte Stunden wahrer, echter Volksgemein⸗ ſchaft und ſchon weit vorgeſchritten war die Zeit, als man ſich endlich zum letzten Hände⸗ druck entſchloß und ſich für das zweite Fünf⸗ zig die aufrichtigſten Wünſche mit auf den Weg gab. Auf Wiederſehen zum 60ten! 4 1937.— Es wird beſtimmt eine Weile dauern, bis wir uns an die Sieben gewöhnt haben werden. Nicht, weil abergläubiſche Menſchen die Sieben eine böſe Ziffer nennen. Wir haben keinen Aberglauben, wir haben nur Glauben und Vertrauen. Und in dieſem Sinne heißen wir das junge Jahr herzlich willkommen. Sternfreunde bezeichnen es als Saturnjahr, meinen, daß es kalt und feucht werde, ſagen einen trockenen und kalten Früh⸗ ling, einen kühlen und regneriſchen Sommer, einen naſſen Herbſt und kalten und ſchnee⸗ reichen Winter voraus. Bange machen gilt nicht Wir ſind von 1936 her, dem wir keine Träne nachweinen, nicht gerade verwöhnt. Aber unſeren Bauern, die ſo tapfer und er⸗ folgreich für unſere Ernährungsfreiheit kämp⸗ fen, wünſchen wir doch ein ganz beſonders fruchtbares Jahr! Sie haben ja in ihrer Wet⸗ terabhängigkeit beſtimmt das ſchwerſte Los. Für viele iſt das Wetter nur eine Frage des Wochenendes oder des Urlaubs. Für den deutſchen Bauern iſt es die Frage des Ar⸗ beitserfolgs eines Jahres und doch zugleich mit dem Gelingen ſeines eigenen Lebens⸗ kampfes eine Frage der Exiſtenz unſeres ge⸗ ſamten Volkes. So vertrauen wir das neue Erntejahr, das ſich ſchon in ſeinem erſten Monat in vielen Vorarbeiten des Bauern vor⸗ bereitet, der Obhut eines gütigen Gottes an, der ihm ſeinen Segen geben möge. Zeitig fällt in dieſem Jahre Oſtern, das Feſt der Auferſtehung. Am 28. März begehen wir es. Möge es den Lenz eines Jahres voll Son⸗ nenſegen beginnen, daß Pfingſten am 16. Mai ſchon ein Feſt der Erfüllung erſter Hoff⸗ nung auf reichen Ertrag unſerer Saaten ſei. FFP ———— 5— 3. Die Herren Gemeinderäte waren auf ge⸗ ſtern abend 8 Uhr zu einer Sitzung eingeladen. Sowohl die Beigeordneten wie auch die Ge⸗ meinderäte waren ſämtlich anweſend. Die Verhandlungsniederſchrift führte Verwal⸗ tungsinſpektor Alter. Das Ortsoberhaupt, Herr Bürgermeiſter Bechtel, begrüßte die Partei⸗ und Volks⸗ genoſſen, insbeſondere auch den Vertreter der Preſſe und den erſchienenen Zuhörer und hielt, die Sitzung einleitend, zum Abſchluß des Jah⸗ res 1936 nachſtehende Anſprache: „Am Ende des Jahres 1936 habe ich Sie nochmals zu einer Beratung hierher gebeten. Für uns in der öffentlichen Verwaltung be⸗ deutet das Ende eines Kalenderjahres keinen Abſchnitt, da ja das Rechnungsjahr, welches für uns maßgebend iſt, erſt am 31. März endet. Trotzdem pflegen wir aber zu Neujahr Rückblick zu halten in der Verwaltung und Neues zu planen für das kommende Jahr un⸗ ſerer Arbeit. Wie Sie aus der Tagesordnung erſehen haben, liegen nunmehr die Rechnungen für die Rj. 1934 und 1935 vor. Damit ſind wir endlich mit der Rechnungsſtellung aus den früheren Jahren bei, was bei der Aufſtellung des Haushaltsplanes 1937, die jetzt folgen wird, die Arbeit erleichtern wird. Schon heute möchte ich Sie ermahnen, darauf bedacht zu ſein, daß in dem neuen Haushaltsplan für 1937 Rj. alles das aufgenommen wird, was unbedingt notwendig iſt. Das Jahr 1936 liegt hinter uns. Es war das Jahr der Ehre, das Deutſchland die volle Souveränität über das Reich brachte. Stolz können wir ſein, wenn wir auf das verfloſ⸗ ſene Jahr zurückblicken. Wer hätte geahnt, daß auch in dieſem Jahre wieder ſo Gewaltiges geleiſtet würde! Unter dem Schutz unſerer Wehrmacht konnten wir unſere friedliche Auf⸗ bauarbeit leiſten, zu der auch Sie, meine Mitarbeiter, Ihren Anteil beigetragen haben. Getrieben von dem vorwärtsſtürmenden Willen des das deutſche Volk führenden Man⸗ nes ſind wir alle lebendige Mitarbeiter an ſeinem Werk geworden. Ich danke Ihnen, die Sie mit mir un⸗ eigennützig gearbeitet haben im Sinne des nationalſozialiſtiſchen Staates und füge die Bitte an, auch im kommenden Jahre mich durch Rat und Tat in meinem Streben, die Gemeinde zu einem geſunden Gefüge des Stgates auszubauen, tatkräftigſt unterſtützen zu wollen. Gerne wollen wir uns dem Führer auch im kommenden Jahre zur Verfügung ſtellen und ihm durch vollen Einſatz unſerer Perſon danken für all das, was er für uns, für Deutſchland getan hat. Das kommende Jahr ſtellt uns vor neue Aufgaben. Ich erwähne hierbei nur den Vier⸗ jahresplan, der jeden Einzelnen berührt. Und dieſe Aufgaben werden noch vermehrt werden aus der großen Fülle der Aufgaben heraus, die der Verwaltung immerwährend geſtellt ſind. Ich entbiete Ihnen und darüber hinaus der geſamten Bevölkerung meine beſten Wünſche zur Jahreswende. Im unerſchütterlichen Glauben an den Führer, ſeine Bewegung und das deutſche Volk, treten wir in das neue Jahr, volksverbunden, einſatz⸗ und opferbe⸗ reit, Schulter an Schulter, kämpfend um neue Erfolge und den Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands“. Sichtlich bekundeten Beigeordnete und Ge⸗ meinderäte ihre Zuſtimmung zu den Aus⸗ führungen des Herrn Bürgermeiſters, damit zum Ausdruck gebend, auch weiterhin nach beſten Kräften uneigennützig am Aufbauwerk unſeres Führers mitzuarbeiten. Es folgte hierauf Beratung der Tages ord⸗ nungspunkte.. 1. Reviſion der Rechnungen der Gemeinde für 1933 Ri.; hier: Entlaſtungserteilung. Bei der Prüfung der Rechnung durch die Oberrechnungskammer wurden keine Verſtöße feſtgeſtellt, ſodaß dem Bürgermeiſter Ent⸗ laſtung erteilt wurde. bdemeinderatsſitzung vom 30. Dezember Zu Punkt 2: Prüfung der Rechnungen der Gemeinde, der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizi⸗ tätsverſorgungsanlage 1934 und desgleichen zu Punkt 3 der Rechnungen für 1935 Rj. gab Herr Bürgermeiſter in kurzen Zügen einen Einblick in die Bilanz und die Gewinn⸗ und Verluſtrechnungen der Verſorgungsbe⸗ triebe, wobei zu erkennen war, daß beſonders die Verſorgungsbetriebe in den aktiven Po⸗ ſten gut daſtehen und keine Schulden vor⸗ handen ſind. Mit Ausnahme der Waſſerver⸗ ſorgung werfen Gas⸗ und Elektrizitätsanlagen Gewinne ab. Nachdem Einwendungen über die Prüfung der Rechnungen nicht erhoben wur⸗ den, werden dieſelben der Oberrechnungskam⸗ mer zur Prüfung vorgelegt. Eine gewaltige Arbeit wurde von der Verwaltung geleiſtet, daß nunmehr alle rückwärtigen Rechnungen der Gemeinde und ihrer Verſorgungsbetriebe zur Hauptprüfung bereitliegen. Punkt 4: Feſtſetzung der Hauer⸗ und Setzer⸗ löhne für Rezeßbrennholz für 1937. Im Vor⸗ jahre beliefen ſich dieſe Koſten auf 13 351,62 RM.; in dieſem Jahre 13 271,55 RM. Es iſt dies ein laum nennenswerter Unterſchied, ſodaß dieſelbe Auflage erhoben wird, wie im Vorjahre. Punkt 5: Antrag auf Verlegung der Bau⸗ fluchtlinie an der Römergartenſtraße. Hier liegt ein Geſuch des Mich. Buſalt 2. vor, um Genehmigung der Anlage eines Vorgartens vor dem von ihm zu erbauenden Hauſe. Dem Geſuche wurde vorerſt nicht ſtattgegeben. Eine Ortsbeſichtigung und Rückſprache mit dem nächſten Angrenzer Karl Martin 3., der bereits einen Hinterbau erſtellt hat, ſoll be⸗ finden, ob das Anlegen der Vorgärten in der Römergartenſtraße nicht einheitlich geſtaltet werden kann. Punkt 6: Feſtlegung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchtlinien an der verlängerten Adolf Hitler⸗ ſtraße. Auch hier ſoll das Straßenbild ein⸗ heitlich geſtaltet werden und bleibt es bei der Ablehnung des Geſuches der Antragſteller, um Verlegung der Baufluchtlinie an die Straßen- fluchtlinie. Unter Punkt„Verſchiedenes“ wurden 3 Konzeſſionsgeſuche genehmigt und zwar dasjenige des Nachfolgers von Otto Bundſchuh für das„Kaffee Brügel“, den Eheleuten Bücklein für den„Ratskeller“ und der Frau Kätchen Fieger Witwe für die „Starkenburg“. Polizeiweſen. Der Herr Bürgermei⸗ ſter gab von einem Schreiben des Reichsſtatt⸗ halters, Abtlg. innere Verwaltung, Kenntnis, wonach die Polizei mit dem 1. April ent⸗ ſtaatlicht wird. Betr. der Zahl der zu beſetzen⸗ den Stellen wird auf den Org. Erlaß ver⸗ wieſen. Für unſere Gemeinde kommen 12 Beamte(einſchl. Verwaltung und Kriminal⸗ Abteilung) inbetracht. Ein entſprechendes Schreiben der Gemeinde an die Behörde lau⸗ tet dahin, daß die Mehrkoſten, die die Ge⸗ meinde dadurch zu tragen hat, vorerſt nicht von 2 getragen werden können. Bürgerholz betr. An zwei Einwohner, denen die bürgerlichen Ehrenrechte abgeſpro⸗ chen wurden, ſoll Bürgerholz nicht abgegeben werden. Von einem Schreiben des Kleintierzucht⸗ vereins, worin Dank für Beihilfe ſeitens der Gemeinde und den Beſuch der Ausſtellung zum Ausdruck kommt, wird den Gemeinderäten Kenntnis gegeben. Hiermit war die nichtöffentliche Sitzung beendet und ſchloß Herr Bürgermeiſter dieſe mit einem„Sieg⸗Heil“ und Treuegelöbnis auf unſeren geliebten Führer Adolf Hitler. * Gejangverein Sänger⸗Einheit Am Neujahrsabend führt der Verein die Singſpielʒ⸗Operette„Blond muß mein Mädel ſein“ auf. Wie immer, wird man der großen Vereinsfamilie und den Gäſten einige unterhaltende Stunden bieten. Die Goltesbienſt⸗Oroͤnungen Katholiſche Gemeinde Viernheim: Feſt der N des Herrn Neujahr Heute Donnerstagabend Beichtgelegenheit von 5— ½ 7 Uhr ½8 Uhr: Predigt, Andacht zum Jahres⸗ ſchluß, Te Deum. Neujahrstag Gottesdienſt wie an Sonntagen: Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe ohne Predigt 10 Uhr: Hochemt mit Predigt 2 Uhr: Andacht Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt 11 Uhr: Kindermeſſe, zu der Er⸗ wachſene keinen Zutritt ha⸗ ben; ausgenommen ſind ältere und kranke Leute. 1 Uhr: Andacht für die Kinder Samstag: 7.05 Uhr 3. S.⸗A. für Blaſius Reinauer 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Hochw. Herrn Pfarrer Helfrich und Geſchwiſter 7.35 Uhr 3. S.⸗A. für Chriſtina Wohlfahrt geb. Hoock, beſt. von den Schulkameradin⸗ nen. Am Sonntag iſt gemeinſame hl. Kommu⸗ nion des 8. Schuljahres, Schüler der Herren Lehrer Klee, Baldauf, Rektor Gillig und Frl. Hammel; die Mädchen beichten am Neujahrstag nach der Andacht, Knaben am Samstag um 2 Uhr. Die Beichtgelegenheit für die Erwachſenen beginnt jetzt wieder an Samstagen um 5 Uhr. Handlung des Stückes führt in eine Schenke in Stolzenfels a. Rh. und nach Moskau wäh⸗ rend des Winterfeldzuges 1812/13. Aus dem Inhalt: 1812— zu Stolzenfels am Rhein!— Lieſ'l, des Wirtes Töchterlein, wird von Klaus, einem Spion in franzöſiſchen Dien⸗ ſten, mit Heiratsanträgen beläſtigt, die ſie als kerndeutſches Mädel aber ausſchlägt. Sie ſchenkt ihr Herz dem preußiſchen Major Wer⸗ ner von Stauff, der zur Zeit noch— wie die ganze preußiſche Armee— in Frankreichs Zwangsdienſt ſteht, aber im Geheimen ſchon an den Vorbereitungen zum Befreiungskrieg mitarbeitet. Klaus verrät den Major dem Kapitän der franzöſiſchen Beſatzungstruppen, der ihm aber nichts nachweiſen und auch nicht verhaften kann, weil Stauff ja ſein Vorgeſetzter iſt. Der Major muß mit nach Rußland ziehen und iſt dort in Moskau bei dem jungen Fürſten Alexandrowitſch und deſ⸗ ſen Schweſter Sonja, einquartiert. Die ſchöne Sonja verliebt ſich in Werner von Stauff, der jedoch ſeinem blonden Mädel vom Rhein treu bleibt. Die Ruſſen ſtecken Moskau in Brand und überfallen die ahnungsloſen Fran⸗ zoſen. Fürſt Alexandrowitſch gehört zu den Anführern und auch Werner von Stauff ſoll fallen. Doch Sonja deckt den geliebten Mann mit ihrem Körper und ſinkt für ihn tödlich getroffen zu Boden. Fürſt Alexandrowitſch wird mit den anderen Ruſſen erſchoſſen, doch das Schickſal der franzöſiſchen Armee iſt be⸗ ſiegelt. Sie geht in der ruſſiſchen Schneewüſte zugrunde, und nur Reſte erreichen den Rhein. Unter ihnen Werner von Stauff, der in⸗ zwiſchen zum Oberſt befördert worden iſt.— Der Spion Klaus hat inzwiſchen, aus Rache für die wiederholten Abweiſungen durch Lieſl, deren Vater durch Denunziationen ins Ge⸗ fängnis gebracht, und Oberſt von Stauff kommt gerade zurecht, um ihn wieder zu be⸗ freien.— Kaum hat er ſich mit ſeinem Lieſel verlobt, muß er wieder in den Krieg ziehen, — diesmal aber für ſein Vaterland. Er zieht hinaus mit froher Hoffnung auf ein glück⸗ liches Wiederſehen, und Lieſ'l und ihr alter Vater werden für ihn beten.— In einer Ebangelſſche Gemeinde Viernheim: Sylveſter Abends ¼8 Uhr: Sylveſter⸗Andacht Neujahr Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Sonntag nach Neujahr Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 4. Januar 1937, Kirchenchor Dienstag, den 5. Januar 1937, Frauenabend Freitag, den 8. Januar 1937, Mädchenkreis eee eee vollstümlichen Operette darf der Humor nicht fehlen, und dieſer iſt in reichem Maße ve. treten durch die beiden prachtvollen Rollen des Burſchen Peter und der Dienſtmagd, zwei biederen, urkomiſchen Geſtalten, deren köſt⸗ liche Szenen der Haupthandlung wirkungsvoll eingefügt ſind.— Der Komponiſt der Ope⸗ rette, deſſen bisher erſchienene Operetten und Singſpiele in unzähligen Aufführungen ſtets größte Erfolge hatten, hat auch zu dieſer Ope⸗ rette wieder eine Muſik geſchrieben, die Ohr und Herz gefangen nimmt und das Ihrige zu dem Erfolg der Operette beiträgt. Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Ab heute Sylveſter! Der großartige Bavaria-Filmſchlager Der Außenjzeitet Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonn⸗ tag im Central⸗Film⸗Palaſt! Ja, der Außenſeiter! Das iſt-⸗der Film, auf den Sie alle warten! Ein echter Heinz⸗ Rühmann⸗Film mit Tempo, Inhalt und tol⸗ len Einfällen. Ein Heiterkeitserfolg mit gro⸗ ßer Beſetzung. Allen voran Heinz Rühmann! Außerdem ſieht man Ellen Frank, Guſtav Waldau, Gina Falkenberg, Hans Junkermann Ernſt Duncke, Elſe Reval uſw. Es hat ſich ſchon herumgeſprochen, daß über die Neu⸗ jahrsatge vortreffliche und ſehenswerte Film⸗ werke in den beiden Filmbühnen zur Auf⸗ führung gelangen, die es verdienen, von allen Filmfreunden beſucht zu werden. Der Ba⸗ varia⸗Film hat überall alle Beſucher hoch be⸗ friedigt, ſogar die Verwöhnteſten. 2 Achtung! Jetzt kommt der zweite Neujahrs-Schlager! Ein Walzerum den Stejansturm Mit Leo Slezak, Olga Tſchechowa, Wolf Albach Retty, Guſti Huber, Paul Heide⸗ mann und Hans Richter in den Gloria-Lichtſpielen! Ein moderner Filmſchlager aus dem alten Wien, eine reizende abenteuerliche Geſchichte voller überwältigend luſtiger Einfälle! Dieſer reizende Film wird mit ſeiner ausgezeichneten Beſetzung, mit der mitreißenden Stimmung und Heiterkeit ſeiner Handlung und mit ſeiner ſchmiſſigen Schlagermuſik Beifall auf der gan⸗ zen Linie finden! Ein köſtliches Liebes⸗Aben⸗ teuer aus der alten Donau-Stadt! Heitere Klänge flotter Schlagerlieder durchwehen dieſe fröhliche Geſchichte. Wer alſo recht gut das neue Jahr anfangen will, der beſuche nicht nur das eine Theater, ſondern alle beide. Es wird die Frage aufge⸗ worfen: Welches von den beiden Filmwerken das ſchönſte iſt? Man ſagt, jedes iſt ſchöner als das andere! Jedenfalls wird über die Neujahrsfeiertage etwas Großartiges, etwas fal Luſtiges geboten, wo jeder Beſucher ſeine ellſte Freude daran haben wird. Man ſtaunt und lacht am laufenden Band! Dazu herrliche Wiener Muſik im Dreivierteltakt mit köſt⸗ lichem Frohſinn und glänzender Stimmung. Dieſe Stimmung ſollte das ganze neue Jahr anhalten! Wollen Sie einige köſtliche Stun⸗ den verleben, dann beſuchen Sie die beiden Filmbühnen! Ein Beſuch überzeugt! 1 B—— ß p—— 22 unſerem neuen Unternehmen zu unterſtützen. Zum dahreswechsel r——— ů—— — Wirtschafis-Uehernahme und-Emnienlung —. T:22DMSʒMt.’.......————— Der werten Einwohnerſchaft, den titl. Vereinen, Freunden und Bekannten, bringen wir hiermit zur Kenntnis, daß wir ab heute das Gaſthaus „Zum Aatskeller Für das ſeither gezeigte Wohlwollen ſagen wir herzlichen Dank und bitten, uns auch in Für vorzüg iche Speiſen und Getränke werden wir ſtets beſorgt ſein. Zum Aus⸗ ſchank gelangt das betömmliche Spezial⸗Bergbräu Leimen. entbieten wir allen Geſchäftsfreunden, Gäſten, Freunden und Be⸗ kannten herzliche Glückwünſche B——— Mit deutſchem Gruß! verlegt habe. Um geneigten Zuspruch bittet — 9 7 deschänsveriegung und-Emplfehiung 9 , Sg b N 4. . Der geehrten Einwohnerschaft, insbesondere meiner geschätzten 1 , Kundschaft die erg. Mitteilung, daß ich mit dem 2. Januar 1937 mein N 0 1 .—. N . 5 J 2 9 von Kiesstraße 2 nach Adolf Hitlerſtraße 35(neben der Post). 2 a Zum Jahreswechsel entbieten die herz- lichsten Glück- und Segenswünsche Familie Gg. Martin N SSN Georg Martin N ee. , 2 2 — — — . —U—u— r—— — — —— n e —— 8 88 ee ee eee N ee eee eee bur 25. dr Niese. ee e eee eee 8 ö 2 — SNN Ein Glückliches Neues Fahr! p Herzliche Glückwünsche zum Jahreswechsel allen werten Geſchäftsfreunden, Nachbarn, Freunden und Verwandten Familie Aikolaus Sar ahlmatratzen⸗Fabrikation— Polſter⸗ und Tapeziergeſchäft Prosit Neujahr allen werten Gäſten, Nachbarn, Freunden und Gönnnern flfich. froschauer und familie „Zum Kaiſerhof“ — — pp Unseren werten Gästen, Freunden und Be- kannten herzliche Glückwünsche zum neuen Jahre! Dornnard Prüchmann und frau „Zum Ldwen“ Die besten Gluck- und Segens wünsche zum Jahreswechsel entbieten besonders unserer werten Kundschaft ö ˖crrr e 19 37 Eum(ala e ec entbiten wir unserer werten Kund- schaf Freunden und Gönnern die herzlichſten Glückwünſche! allen unſeren werten Sparern und Geſchaͤftsfreunden 7 Lorſcherſtraße 75 e f EN NNMHF INM i Textil, Mode⸗ und Kurzwaren D * E ͤ ᷣ ͤ Ä w.....ĩ]ù“3;?k0ĩ ̃⁵— ĩ—ê—gtv— — e Viernheimer Krebitverein e. G. m. b. H. Unſeren ferten Gäſten, Nachbarn, Freunden und Gönſern entbieten zur Jahreswende die herzlichſte/ Neujahrsgrüße Famllie Josef Klee „Zum Fürſt Alexander“ Unſeren werten Gäſten, Kundſchaft, Nachbarn, Verwandten und Bekannten ſagen wir für das uns im verfloſſenen Jahre entgegengebrachte Ver⸗ trauen herzlichen Dank und wünſchen Ihnen viel Glück zum neuen Jahre Hari Lamnerin u. Familie Fernſpr. 183 Gaſtwirtz. Rebſtocku. Großhandlg. Famllle gugust Specht hrmachermeister Dle besten Wünsche zum Jahreswechsel entbieten Familie Nikl. Effler Lebensmittel Gewürzgroßhadlung Unſerer verten Kundſchaft, Freunden und Be⸗ kannten in herziches Proßit Neujahr Fimiie don. Iich. Werle Vein handlung Meiner werten Kundchaft, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche zum neuen Jahre Johann Jager u. Familie Ba ckerei Ein gidennenes neues dahr wünſche ich meinen Kunden, Verwandten und Be⸗ Aͤlam Seib Elektro- und RNadiogeſchäft Bismarckstraße Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Freunden und Be⸗ kannten zum Jahreswechſel Glück und Segen! Facnie hans Rnanp Schloſſerei und Fahrzeughandlung Zum dahreswechsel entbieten wir unſerer werten Kundſchaft, Nachbarn und Verwandten erzücne alück- und Sepenswünsche Andreas Gefer und famie Bäckerei und Kolonialwarengeſchäft .. bbb Ein ſlückliches neues Jahr allen Blannten und Kunden Nathaus⸗Drogerie * F** 6 5906 Die besten Glück- und Segenswünsche zum neuen Jahre entbieten wir unſerer Kund⸗ und Bekannten Konditorei und Kaffee ſchaft und Gäſten, ſowie Verwandten, Freunden fame Konrad Brechlel Meiner werten Kundſchaft, Nachbarn und Gön⸗ nern die herzlichſten Glückwünſche zum neuen Jahre Philipp Bergmann Hausmetzger Unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Be⸗ kannten die beſten Wünſche zum neuen Jahre Mfelzgerel Reinold Runner Bismarckſtraße Meiner werten Kundſchaft, Freunden und Be⸗ kanntendie beſten Glückwünſche zum neuen Jahre Nikolaus Schalk 2. Bäckerei Saarſtraße Ein gutes neues Jahr und Bekannten wünſchen unſerer werten Kundſchaft, Freunden Fü. Mörz, Fa. Brehm, Familie Kuhn Unſerer werten Kundſchaft zum Jahreswechſel die herzlichſten Glückwünſche Aaam Hagennurger 2. U. Frau Modewaren— Ludwigſtraße 20 Unſeren werten Gäſten, Nachbarn, Freunden Verwandten und Bekannten die herzlichſten Neu- jahrsgrüße. familie Frilz Herrmann Gaſthaus zum„Haltepunkt“ Zum dahreswechſel unſerer werten Kundſchaft, Treundm und Bekannten herzliche Glück- und Segensvün ſche Fame Gg. Helbig Weinhandlung Bürſtädterſtraßr Herzlichen Glückwunſch zum neuen Jahre meinen werten Gästen sowie Nachbarn, Freunden und Bekannten Frau Ehr nar dt— Unſerer werten Kundſchaft, Freunden, Ver- wandten und Bekannten zum Jahreswechſel die nerzulchsten duchwünsche Aaam Herschel u. fame Kohlenhandlung Zum gahreswechſel entbieten wir unſerer werten Kundſhaft, allen Freunden und Bekannten die beſten Glückwünſche . Borrm. Winkler u. Frau Edmund Winkler 2. Kurz⸗ Woll⸗ u. Textilwaren Am Marktplatz Zum Jahreswechsel Glück- und Segenswünsche! Familie Hans Jöst Adolf Hitlerstrafße 25 Unſerer geſchätzten Kundſchaft, Nachbarn, Freun⸗ den und Bekannten Glück und Segen im neuen Jahre faliie deorg ball. Hechmann Metzgerei, Lorſcherſtraße all unseren Kunden, Verwandten, Freunden u. Nachbarn die herzlichsten Diebeſten Wünſche zum Jahreswechſel entbieten Familie Hans Helfrich Bäckerei und Konditorei Ein herzli.„ Frosit Neujahr“ entbieten wir unſerer Kundſchaft, Nachbarn, allen Verwandten, Freunden und Bekannten Familie Josef Beyer Metzgerei Annaſtraße EIn krälnges Prost Helau allen verten Gäſten, Freunden und Bekannten Familie Sander Reſtauration am OEG-⸗Bahnhof die herzlichſten Glückwünſche Familie gans Haas Bäckerei Unserer werten Kundschaft, Nachbarn, sowie Freunden und Bekannten zum Jahreswechsel am Marktplatz Die besten Neujahrswünsche entbieten wir unſeren werten Gäſten und geſch. Kundſchaft ſowie allen Freunden, Bekannten und Nachbarn Jauon Friedel u. Frau Gaſthaus z. Stadt Mannheim Metzgerei Zum Zahreswechſel unſerer werten Kundſchaft, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glück⸗ wünſche Schuhinstandsetzung Anton Nee Ludwigſtraße 21 Bekannten die herzlichſten Glückwünſche Zum Jahreswechſel entbiete meiner werten Kund⸗ ſchaft, Freunden und Bekannten die herzlichſten Glückwünſche Helnrich Jak. Abler 1. reinerei und Glaſerei Weinheimerſtraße 20 Zum Jahreswechſel entbieten wir unſerer werten Kundſchaft, Freunden, Verwandten und Johann Heckmann u. Frau Autovermietung, Reparaturwerkſtätte u. Fahrſchule Die herzlichſten Glück⸗ und Segenswünſche zum neuen Jahre allen, Gäſten, Kunden, Freunden und Gönnern familie Janko löinkenbacn zur Vorſtadt NV,, ,,,, e,, Zum neuen Jahre entbieten wir allen Kunden, Freunden und Bekannten herzliche Glückwünsche facile werte u. Hechmann Eln frohes neues Jahr Adler, Molkerelprodukte neuen Jahre! Aletzgerei Baumann 2 7 Unſerer werten Kundschaft, Freunden und Der werten Kundſchaft, Freunden, Verwandten 2 Verwandten die herzlichſten Glückwünſche zum einlglückliches neues Jahr! Jamilie Chr. Joj. Kempf Sattler⸗ und Tapeziermeiſter Bismarckstraße 12 Zur Jahreswende meiner werten Kundſchaft, Freunden, Verwandten und Nachbarn ein kräf⸗ tiges„Proſit Neufahr“ Dachdechermeiger Adler u. frau Dachdeckergeſchäft— Dachmaterialienhandlung allen unseren Kunden und Bekannten Zum Jahreswechſel entbiete meiner werten Kundſchaft, Freunden und Gönnern ein herzl. „Proſit Neujahr“ Johannes Schlosser Farbwaren Ein herzliches Allen unſeren werten Kunden, Verwandten, Freunden und Bekannten zum Jahreswechſel llie hesten Glückwünsche Famllie A. Hofmann 6. Fahrräder, Nähmaſchinen- Adolf Hitlerſtr. Meſner werten Kundſchaft, allen Freunden und Bekznnten die herzlichſten Glückwünſche zum Jahfeswechſel naar m. Winnler Hutgeſchäft Adolf Hitlerſtr. Proſit Neujahr wünſchen die Seitungsträger all ihren treuen Abonnenten Herzliche Glück ⸗ und Segenswünſche entbieten wir zum Jahreswechſel allen Kunden, Nachbarn, Freunden und Be⸗ kannten Willi Stein und Frau Friſeurmeiſter—— Herren⸗ und Damenſalon derDiernheimer Bolbszeitung“ Proſit Neujahr wünſcht all Kunden u Gönnern Adam feinhara, Oelhändler und Zeitungsbote DDD Alles das, was jeder an der Jahreswende erſehnt Mit herzlichem Dank für die treue G Ait jrijchem Mut ins neue Fahr 1937 wünſchen wir unſeren Geſchäftsfreunden und vor allem unſeren Inſerenten. t lfolgſchaft geben wir das Verſprechen, weiter der Heimat und der Volksgemein⸗ ſchaft zu dienen. Verſage uns keiner die Treue im neuen Jahr. Wir dienen Euch. Volkszeitung e ySSvSvvvvSvĩßv˖e˖ĩ˖Kĩͥd? SSP HEUTE ABEND Spivester Rummel er. im„Schützenhof“ flierzu sind unsere geschätzten Gäste, Freunde und Bekannte herz eingeladen dsorg Herbert und frau Zugleich entbieten wir allen unseren werten Gästen, Freunden, Verwandten und Bekannten ein kräftiges Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Enthebung von Neujahrsgratulationen Neujahrsentſchuldigungskarten haben gelöſt: Adler, Lorenz 9., Lebensmittel- und Farb⸗ warenhandlung Adler, Joh. Gg. 1., Dachdeckermeiſter Alter, Joh. Peter 1. Fam., Baugeſchäft Alter, Martin, Verw.⸗Inſpektor Bechtel, Hanns, Bürgermeiſter Beyer, Joſef Alois 1., Dentiſt Brechtel, Nikolaus 3., Sägewerk Brechtel, Nikolaus 4., Kurzwaren Ekert, Dr., Zahnarzt Eiſele, Karl, Gärtnerei Faltermann, Heinr. 3., Kartoffelhandlung Fichtl, Dr., Zahnärztin Fieger, Wilhelm, Central⸗Film⸗Palaſt Fiſcher, Anton, Mineralwaſſerfabrik Fiſcher, Karl 1., Zimmermeiſter Günther, Dr. und Frau, Arzt Heckmann, Hans, Metzgerei Hoock, Joh. Gg. 4., Autoſchloſſermeiſter Jochim, Peter, zum Freiſchü Klee, Joh. 9., Schneidermeiſter Kühner, Seb. 1. Wwe., Baumaterialien Mayr, Rektor i. R. Pfenning, Joh. 6. Wwe., Schuhhaus Rohrbacher, Michael 4., Naturſteinwerk Rückert, Joſ. Anton, Weinhandlung Schaul, Max, Lebensmittelhandlung Schlick, Dr. und Frau, Arzt Schrimpf, Joh. Gg., Metzgerei Steiert, Karl, Herrenkonfektion Steiert, Robert, Manufakturwaren Walter, Alois, Samenhandlung Weiß, Adam, Wirtſchaftsgr. Ambulantes Gewerbe Weißenberger, Josef, Dentiſt Winkenbach, Valt. 2., Schloſſerei Winkler, Joh. Wilh. 2., Metzgerei Wolf, Franz, Geiſtl. Rat Allen Gebern herzlichen Dank! Viernheim, den 31. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Betr.: Reinigung der Kamine. Mit dem Reinigen der Kamine in der Ge⸗ meinde Viernheim wird am Montag, den 4. Januar 1937 begonnen. Viernheim, den 29. Dezember 1936 Der Bürgermeiſter Fur die uns anläßlich unſerer Verlobung in ſo reichem Maße er⸗ wieſenen Hlufmerbſamkeiten und über⸗ reichten Geſchenke danken herzlichſt Nibolaus Haas und Braut Diernheim, Sylveſter 1936 Prosit Nujahr! TT YF Von Neujahr bis Sonntaß— Einer der luſtigſten und ſtimmungvollſten Iime der Saiſon Contral-Fum-Palast Sylveſter und Neujahr Das entzückende Ba varia⸗Filmwerk Beim VBerlaſſen des Cobales „Sum Nats keller“ ſagen wir unſeren Gäſten, Freunden und Gönnern u. ganz beſonders meinen Sanges⸗ 1. freunden des Männergeſang vereins, die uns ſeither in unſerem Geſchäfts⸗ 105 unternehmen unterſtüßt haben, recht 4 herzlichen Dank. Huch wünſchen wir allen zum Jahreswechſel ein recht glückliches neues Jahr! Familie Nib. Winkler Bereins⸗Anzelger Nadfahrervereinigung Viernheim. Am Mittwoch, den 30. ds Mts., abends 8 Uhr findet im Lokal„Fürſt Alexander“ eine Zuſammenkunft aller Saal-⸗Radſportler ſtatt. Ich erwarte reſtloſes und pünkt⸗ liches Erſcheinen. Der Sportleiter Am Sylveſterabend im Vereinslokal gemütliches Bei ſammenſein. Hierzu ſind alle Mitglieder herzl. ein⸗ geladen. Der Vorſtand. Kleintierzuchtverein 1916 Alle Züchter, welche zur Landesſchau in Frankfut ausſtellen wollen, müſſen dies bis Freitag bei Schrif⸗ führer Baus anmelden mit Standgeld. Das Gleich gilt auch für die Selbſtverwertergruppe, die ihr Pelzſachen ausſtellen wollen. Der Vorſtand. Brieftauben⸗Verein 0 Donnerstag, den 31. Dezember, abends 8,30 Uhr l Verſammlung im Lokal Saftladen. Vollzähliges Et⸗ ſcheinen wünſcht der Vorſtand Das Schaufenster ſprigi zu Hunderte Nie Anzeige aber ſpricht zu Tauſenden l. — Männer gesangverein ide Uernheim 2 1 4 2 Axa ... Ein kleiner Ausſchnitt lebensfrohn Wiener⸗ tums ihm Rahmen einer köſtlichen, mſikaliſchen Komödie... Ideenreich ausgeſchmückſz reichlich mit Humor gewürzt... ein angenehns Ganzes. .. ein amüſantes Filmſpiel... ine Reihe beſter Darſteller ſind zu einem vorttflich auf⸗ Mit Heinz Rühmann, Ellen Frank, Guſtav Waldau und Gina Falkenberg. Das iſt der Film auf den ſie alle warten. Sehr luſtig und heiter voller Stimmung und größter Lacherfolg. Ein Luſtſpielſchlager voller Temperament, mitreißend, ſehenswert u amüſant. Ein Filmwerk das dem Leben abgelauſcht iſt.— Ueberall ein ganz großer Erfolg und große Be⸗ einander abgeſtimmten Zuſammenſpi vereinigt. geiſterung.— Ein Bombenfilmwerk Das muß man geſehen und gehört han.—— Dazu ſchönes und reichhaltiges Beiprogramm mit neueſter Ufa⸗Woche. Wollen Sie ſich köſſch amü⸗ ſieren, dann beſuchen Sie beide Filmbühnen. Sylveſter Anfang 1/9 Uhr nur im Central, Neujahr und Sonntags Anfang 7 Uhr, ab 9¼ Uhr 2. Vorſtellung. Neujahrstag mittag ext große Jugendvorſtellung.— Wir wünſchen allen ein glückliches neues Jah . Dankjagung Für die uns beim Heimgange unſerer lieben Verſtorbenen erwieſene herzliche Anteilnahme, für die Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte ſagen wir innigen Dank. Insbeſondere danken wir der Evang. Schweſter für die aufopfernde Pflege, Herrn Pfarrer Werner für die troſtſpendenden Grabesworte ſowie für die Kranz⸗ und Blumenſpenden. Aeujſahrs⸗ eee, f Veranftaltung 1937 Al. dalle und üngeböne Sänger-Einheit gegr. 1872 Am Neujahrsabend 8 Uhr in den„Freiſchützſälen⸗ Heulanrs- Unternaltung unter Aufführung des 3⸗aktigen Singſpiels * Y ꝙꝓYTYTYTDTTTTT Verſtärktes Orcheſter: Schwarz⸗Weiß u. Hauf Hierzu lade ich unſere geſamte Mitgliedſchaft und deren Angehörigen recht herzlich ein Zöller, Vorſitzender 177 Wir laden hiermit unſere geſamten Mit⸗ glieder nebſt Angehörigen zur obigen „Veranſtaltung recht herzlich ein. 0 „S esterlader mn n de dene —. N. B. Verlchſungsgegenſtände bitten wir im Lokal . 60 8 abzugeben. Im Saladen„zum grünen Laub buuszeb Die Stimmungskapelle Hanf spielt zum Tanz auf 288 l. NB. Es wird ein kl. Unkoſtenbeitrag erhoben. Verloſungs⸗ gegenſtände wollen am Neujahrstag, bis ſpäteſtens 13 Uhr im Freiſchütz abgegeben werden. Chorprobe punkt 13 Uhr! Nc r: Ehrlihes braves 5 adbchept ſofott für He kus⸗ halt zeſucht Von gem ckſagt die Geſchqhtsklſt. ds. Bl. Ein fſſteir neues Zum Jahreswechsel en die herzlichsten Glückwünsche! 4 Unseren werten Gästen wünschen wir viel Glück und Freude im neuen Jahr!! Math. Träger WWe. Zum Jahreswechsel entbiete meiner werten Kundſchaft, Nachbarn Freunden und Gönnern die herzlich ſten Glück wün ſche! Karl Krack Damen Friſör Salon — — 2— 9 a 9 Adolf Hitlerſtr. Unseren verehrten Gästen sowie der werten Nachbarschaft ein recht kom tt, ein Wasch ei glückliches neues Jahr! An Syivester durchgehend geöffnet Zum Ausschank gelangt: 2 Familie Weschmann Fernsprecher 10 am OEGG.-Bahnhof Geſchäft 80. ds Bl 4 und Sch 55 ver⸗ Ifen. Zu erf. in der 3 dummer ptl. cher zu verpachten auch den krummen Mor⸗ gen und am Röĩ⸗ mergarten ganz od geteilt Als Gruß aus ber Heim ſenden Sie am beſten Ihrg Verwandten und Bekann im In⸗ und Ausland die w neulanrstag und sonntag ra. 2 Intereſſenten wol. verbreitete und überall ge geleſene„Viernheimer Vol zeitung“. N len ſich ſchriftlich in der Geſchäfts⸗ ſtelle melden. Punsch, Grog und Glühweln Spitzer-Kühner Café Schiller c zu ve Urmieten Von weten agt die Geſchäf 15 5. Bl eee 5 Et-Jolg biheunch injetbeieren Die berühmten warmen und kalten Speisen in großer Auswahl Im Ausschank das beliebte Brauhaus-Festhier sowie prima offene und Flaschenweine 2 2 es auptſchriftleiter undverantwortlich ſur den politiſche 5 Lal dee hard Peters, Worms, für den übrige Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H. Worms. DA. XI. 1936 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. l ee, ,, 2 Tuftſchutz iſt Selbſtſchutz!