Er cheinungswe ſe⸗ Täglich, Bezugspreis: Nummer 1 Alntsblatt der Bürgermeiſterei Nlernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg Jamskag den 2. Januar 1937 Das Verdienst der Partei für Volk und Valerland Rnmuückblick und neue Parole Berlin, 1. Jan. Der Führer hat. wie die NSK. meldet, zum neuen Jahre folgenden Aufruf an die NSDAP. gerichtet: Nalionalſozialiſten! Nakional- ſozialiſtinnen! Parleigenoſſen! 1 Gebt mir vier Jahre Zeit! So lautete die Bitte, die ich am Tage der Machtübernahme 1933 an das deutſche Volk richtete. Das vierte Jahr iſt nun beendet Noch niemals aber konnte in der Geſchichte ein Regime mit ſolcher Genugtuung auf die Erfüllung ſeines Programms zurückblicken als die Nationalſozialiſtiſche Partei an der Wende dieſes Jahres auf das ihre. Ungeheures, ja kaum Faßbares iſt in dieſen vier Jahren geleiſtet worden. Auf allen Gebieten unſeres nationalen Le⸗ bens, innen⸗, außen⸗, kultur⸗ und wirt⸗ 1 ſchaftspolitiſch erlebten wir den Sturm der 0 1 Revolution unſerer deutſchen Ge⸗ ſichte. Ein tief gedemütigtes, politiſch und moraliſch geſchlagenes, wirtſchaftlich ruinier⸗ tes Volk hat ſich wieder erhoben! Was bedeutet dieſer gewaltigen geſchicht⸗ lichen Tatſache gegenüber das ſtupide Beiſeite⸗ ſtehen oder gar Kritiſieren der einzelnen weni⸗ gen Unbelehrbaren in unſerm Volk? Ihre Namen, ja die Erinnerung an ſie werden ver⸗ gehen, aber die Tatſache der deutſchen Wieder⸗ auferſtehung wird als ein Wunder eingehen in die Geſchichte. Dieſes Wunder iſt das Werk der National⸗ ſozialiſtiſchen Partei. Ihr gebührt das Verdienſt, dieſe große Zeitwende der Nation vorbereitet, herbei⸗ geführt und vollendet zu haben. Was ſie in 14jährigem phantaſtiſchen Kampf um die Macht ankündigte, wurde in vier Jah⸗ ren in einem wahrhaft ſeltenen geſchichtlichen Ausmaß durchgeführt. Der Aufbau unſeres neuen Heeres aber wird dem nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiche der Deutſchen die Kraft zur Be⸗ hauptung in einer Welt geben, die mehr denn je bedroht iſt von den Schatten einer ſchweren internationalen Gefahr. Dieſes vierte Jahr kann nicht abſchließen, ohne daß ich mich der unendlichen Treue, aber auch der unendlichen Opfer erinnere, die die Millionen unſerer Parteige⸗ noſſen mir und damit Deutſchland gebracht haben. Den gewaltigſten Ausdruck fand dieſe na⸗ tionalſozialiſtiſche Erziehungsarbeit unſeres Volkes in der Märzwahl 193 6. Wann hat ſich jemals in unſerer Geſchichte die Nation zu einem ſo einheitlichen Willensausdruck erhoben je in unſerer heutigen Zeit. Dies iſt das Verdienst der national⸗ ſozialiſtiſchen Erziehung und Führung un⸗ ſeres Volkes. Und dies iſt damit in erſter Linie Euer Verdienſt, meine Parteige⸗ noſſen und Parteigenoſſinnen! Indem ich dieſes feſtſtelle. weiß ich aber auch daß wir den Aufgaben der Zutunft nicht a ſchwächer, ſondern nur noch ſtärker gegenüber⸗ 15 treten werden. Deutſchland wird immer mehr f ein Bollwerk ſein der europäiſchen Kultur und Aviliſation gegenüber dem bolſchewiſtiſchen Menſchheitsfeind Deutſchland wird damit aber gerade dadurch auch ſein ein ſicherer Garant eines ſtarten europäiſchen Friedens. 5 Wenn die Vorſehung dieſes große Werk der gattonalen Wiederaufrichtung unſeres Volkes gelingen ließ, dann danke ich am Ende des vierten Jahres all denen, die mir durch ihre opferbereite und gehorſame Treue die Vio ſr⸗ gusſetzungen für den Erfolg mei⸗ er Arbeit gegeben haben. Ich anke all den Hunderttauſenden meiner poli⸗ iſchen Mitarbeiter in der Partei und in ihren gewaltigen eigenen und angeſchloſſenen Organi⸗ ationen. Ich danke den Führern und Kämpfern n meiner S A. in der SS, im Arbeitsdienſt, Fin der Hitlerjugend Ich danke den Führern * Führerinnen der Arbeitsfront, der Frauen⸗ ſchaft und des BDM. und all der zahlreichen ſonſtigen Verbände. Ich danke den Männern unſerer Propaganda und unſerer Preſſe! Ich 1 Sein Dank für die kreue Nilarbeil am Aufbau danke aber wieder vor allem den unzähligen namenloſen Volksgenoſſen, oie als National⸗ ſozialiſten die Träger des Willens der heutigen Führung im Volke ſelbſt ſind! Ich will aber auch in dieſen Dank mit ein⸗ ſchließen all die unzähligen deutſchen Volksgenoſſen in führenden und nicht⸗ führenden Stellen, die als Nichtparteige⸗ no ſſen dennoch in treueſter Pflichterfüllung und bedingungsloſer Hingabe dem deutſchen Staat und der deutſchen Nation dienten und ſo mithalfen, den Verfall der Vergangenheit zu überwinden und den Aufbau der Gegenwart zu fördern. Das Jahr 1937 findet uns Nationalſozialiſten entſchloſſen, den neuen gewaltigen Kampf für die Selbſtbehauptung der Nation auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiete aufzunehmen. Das politiſch aus den Feſſeln des Verſailler Vertrages erlöſte Volk wird in den kommenden vier Jahren auch die wirtſchaftlichen Feſſeln löſen. Ueber dem Geſpött und Gerede der anderen wird wieder ſtehen die nationalſozialiſtiſche Tat. Das Bekenntnis zu ihr ſei das feierliche Gelöbnis an dieſer Jahreswende. Wenn manche kleine Journaliſten vier Jahre lang glaubten, den Erfolg der nationalſozialiſtiſchen Arbeit einfach weglügen zu können, ſo haben ſie ihre unzweideutige Widerlegung durch die Wirklich⸗ keit erfahren. Wenn ſie heute mit denſelben Phraſen den Erfolg der kommenden vier Jahre anzuzweifeln verſuchen, ſo werden wir dem Ver⸗ ſuch dieſer Irreführung der öffentlichen Mei⸗ nung die gleiche nationalſozialiſtiſche Beleh⸗ rung zuteil werden laſſen: Am Ende der vor uns liegenden vier Jahre wird ſich erweiſen, daß die Reſultate eines entſchloſſenen Willens und unentwegter fleißiger Arbeit ſtets größere ſind als die Ergebniſſe des Wirkens ewig nur ſchwätzender Kritikaſter! Indem wir am Beginn des neuen Jahres noch einmal rückblickend die gewaltigen Leiſtungen des alten an unſerem Auge vorbei⸗ ziehen laſſen, faſſen wir den Entſchluß, in noch größerer Liebe zu unſerem Volk keine Arbeit, kein Opfer und keine Mühſal zu ſcheuen, um ſeinen irdiſchen Lebensweg zu ſichern vor jeder Not und Gefahr. Dann wird uns aber auch in der kommenden Zeit ſo wie in den vergangenen Jahren der Segen des Allmächtigen nicht ver⸗ laſſen. den wir in Dankbarkeit und Demut herabflehen auf unſer deutſches Volk und unſer eigenes redliches Sorgen. Tun und Schaffen. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Partei! Es lebe unſer einiges Deutſches Volk und Reich! Berlin, den 1. Januar 1937 Adolf Hitler. Verkündigungsblatt der NS AN. Wernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im N. für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 CCC ˙ 13. Jahrgang Ein Konkrollplan für Spanien Eden will in 10 Tagen von beiden Parleien Antwort London, 1. Jan. Lord Plymouth der Vorſitzende des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, übermittelte am Freitag auftragsgemäß dem engliſchen Außenminiſter Eden den Plan für die Einführung einer Waffen⸗ einfuhrkontrolle zu Lande und zur See für Spanien. Er richtete dabei an Mini⸗ ſter Eden die Bitte, dieſen Vorſchlag beiden Parteien in Spanien zu unterbreiten. Nach einer Mitteilung des engliſchen Außen⸗ amtes wird der Plan zuſammen mit den Antworten, die auf eine Reihe damit in Zuſammenhang ſtehender Fragen gegeben wurden, unverzüglich durch die diplomatiſchen Vertreter Großbritanniens in Spanien beiden Parteien übermittelt. Gleichzeitig wer⸗ den beide Parteien aufgefordert, ſich innerhalb von 10 Tagen zu der geplanten Waffenein⸗ fuhrkontrolle zu äußern. Die italieniſche Regierung hat vor einigen Tagen dem Vorſitzenden des Nichtein⸗ miſchuſtgausſchuſſes eine Note zugeleitet, in der ſie einige Fragen beantwortet, die in der letzten Sitzung des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes vor Weihnachten aufgeworfen worden waren. Dieſe Note wird zuſammen mit den Antworten anderer Mächte in der nächſten Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes am 5. Januar erörtert werden. Amtlich wird feſtgeſtellt, daß es ſich dabei nicht um eine Antwort Italiens auf den franzöſiſch⸗engliſchen Schritt in der Freiwilligenfrage handelt, wie ein Teil der enaliſchen Preſſe irrtümlich berichtet hatte. Die Fragen, die vom Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuß aufgeworfen worden waren, bezogen ſich auf die Reihenfolae in der Behand⸗ lung der verſchiedenen Formen der Ein⸗ miſchung in Spanien. Insbeſondere war ver⸗ langt worden, daß die Regierungen zuſtimmen ſollten, daß die Freiwilligenfrage vor anderen Arten der indirekten Einmiſchung bevor⸗ zugt erledigt werden würde. Reuter gibt folgenden Bericht über den Inhalt der italieniſchen Note, die vom 24. Dezember datiert iſt und am 2. Dezember übergeben worden ſei: Zunächſt weiſe die italieniſche Regierung darauf hin, daß ſie die Frage der indirekten Einmiſchung bereits im Auguſt aufgeworfen habe und daß ſie bereit ſei, mit anderen Re⸗ gierungen zuſammenzuarbeiten, um dieſe Frage zu regeln. Die italieniſche Regierun erkläre jedoch, ſie ſei nicht der Anſicht, da die Frage der Freiwilligen von den anderen Teilen der Frage der indirekten Einmiſchung getrennt oder daß dieſe Frage geſon⸗ dert behandelt werden ſolle. Da jedoch bei der praktiſchen Durchführung der Behandlung der Fragen die eine oder andere zuerſt behan⸗ delt werden müſſe, habe Italien nichts da⸗ gegen, wenn die Prüfung der Fragen tat⸗ ſächlich eher mit der einen als mit der anderen Form indirekter Einmiſchung beginne. Dies dürfe jedoch nur dahin verſtanden werden, daß eine Reihenfolge, die aus Bequemlichkeits⸗ aründen gewählt werde, nicht die Annahme einer teilweiſen oder wirklichen Löſung des Problems indirekter Einmiſchung bedeutet. Weiter wird in der italieniſchen Note nach dem Reuterbericht erklärt, daß jede finan⸗ zielle Beiſtandsleiſtung nach Spa⸗ nien verboten werden müſſe. Hierbei müßten nicht nur Regier ungsanleihen und Kredite, ſondern auch Privateinleihen und Kredite von Bankiers unterſagt werden. Ebenſo müßten öffentliche Sammlungen ſowie alle Formen„unentgeltlichen Bei⸗ ſtandes“ verboten werden, die in irgend einer Form zur Verlängerung des Streites in Spanien führen könnten. Endlich ſchlage die italieniſche Note vor, be⸗ ſondere Maßnahmen zu ergreifen, um zu verhindern, daß das von den Roten im Aus⸗ land deponierte Geld weiter imſpaniſchen Konflikt nutzbar gemacht werde, und daß ſämtliche Sammlungen für Spanien in Zukunft über das Rote Kreuz geleitet werden ſollten. Admiral Joerſter krilt in den Anheſtand — Vizeadmiral Carls zum Flottenchef ernannt Berlin, 1. Jan. Admiral Foerſter, der bis zum 21. Dezember die Dienſtſtellung als Flottenchef innehatte, ſcheidet mit dem 31. Dez. 1936 aus dem aktiven Wehrdienſt aus. Konteradmiral Carls iſt mit Wirkung vom 1. 1. 37 zum Vizeadmiral befördert und zum Flottenchef ernannt worden. Rechts vom rechts: Generaloberſt Heye; links: Raeder. der Führer erweiſt Generalobe rſt von Leeckt die letzle Ehre Führer Generaloberſt Gen er v. Blomberg. Ganz von und General⸗ Admiral (Preſſephoto, K) Fritſch Feierliche Flaggenſetzung für den neuen Flottenchef Kiel, 1. Jan. Die Dienſtübernahme des neuen Flottenchefs Vizeadmiral Carls war am Neujahrstag am Hauptſatz der deutſchen Flotte in Kiel mit einem kurzen militäriſchen Akt verbunden. Punkt 11.30 Uhr ertönte vom Kreurzer „Köln“, der für das in Spanien weilende Pan⸗ zerſchiff„Graf Spee“ beauftragt iſt, die Flagge des Flottenchefs zu ſetzen. das Kommando: „Heißt Flagge!“ Auf der Schanz der Kreuzer „Köln“ und„Nürnberg“ hatte je eine Ehren⸗ abordnung der Flotte Aufſtellung genommen, als Vizeadmiral Carls auf dem Flottentender „Hela“ erſchien, um die ihm bereiteten mili⸗ täriſchen Ehrenbezeugungen entgegenzunehmen. Unter präſentiertem Gewehr wurde vom Kreuzer„Nürnberg“„Front“ geblaſen mit dem Befehl:„Front nach Backbord!“. den Kreuzer „Köln“ mit dem Signal:„Front nach Steuer⸗ bord!“ zurückgab. Dann feuerte Kreuzer „Nürnberg“ einen Salut von 15 Schuß, den Kreuzer„Köln“ erwiderte. Damit hatte der kurze, aber feierliche Akt ſein Ende gefunden. Beileidstelegramm des Führers Berlin, 1. Jan. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat anläßlich des Ablebens des Erz⸗ herzogs Friedrich Budapeſt, das nachſtehende Telegramm an den Sohn des Verſtorbenen, Erzherzog Albrecht, gerichtet: „Ew. Kaiſerlichen Hoheit ſpreche ich anläß⸗ lich des Heimgangs Ihres verewigten Vaters meine und des deutſchen Volkes aufrichtige Teilnahme aus. Seine Verdienſte als preußi⸗ ſcher Generalfeldmarſchall und bei der Füh⸗ rung deutſcher Truppen im Weltkrieg werden in Deutſchland unvergeſſen bleiben. Adolf Hitler, Deutſcher Reichskanzler.“ Jahresſchluß ohne Jenſalion „Die italieniſch⸗engliſche Ver⸗ ſtändigung zeitigt überraſchende Fol⸗ gen. War die engliſch⸗jugoſlawiſche Zu⸗ ſammenarbeit wie die mit den vier Mächten des Balkanbundes auf dem ſehr hohen poli⸗ tiſchen Grundwaſſerſpiegel des Abeſſinienkon⸗ fliktes aufgebaut und auf der Furcht der kleineren„Mittelmeeranlieger vor einem Hineingeriſſenwerden in einen Krieg im Nittelmeer, ſo zeigt es ſich jetzt. daß die Italiener auch ihr eigenes Kraf't feld i m Donauraum auszudehnen beab⸗ li chtigen und ſich die engliſchen und ita⸗ lieniſchen Intereſſengebiete merklich überſchnei⸗ den. Die Balkanwechte haben ihrerſeits die Folgerungen gezogen ihre beiden bedeutendſten Repräſentanten, der jugoſlawiſche Miniſterprä⸗ ſident Stojadinowitſch u. der rumäniſche Miniſterpräſident Tartareſcu, treffen ſich in dieſen Jahresſchlußtagen, um ihre Nöte auf einen gemeinſamen Nenner zu bringen. Ru⸗ mänien nähert ſich wieder Italien, während Jugoſlawien ſich ſtärker an England u. Frank⸗ reich gebunden hat. Die Stellung zwiſchen den Großmächten wird auch die Donauſtaaten ſo⸗ lange nicht zur Ruhe kommen laſſen, bis ein vernünftiger wirtſchaftlicher und politiſcher Ausgleich gefunden wird. Aber wie lange kann das noch dauern? * Wenn uns etwas am Jahresende Hoffnung auf eine friedliche Regelung im Fernen O ſten machen konnte, dann war es die Rück⸗ kehr Tſchiangkaiſcheks nach Nanking. Gerade ſeine Rückkehr und die feierliche Begrüßung durch ganz China bewies die feſte Fundierung der Zentralregierung und die Stärke eines neuen Nationalgefühls, das durch die Ge⸗ fangenſetzung ſicher noch einen Auftrieb erfah⸗ ren hat. Wenn am Ende dieſes Bubenſtreichs von Tſchangſueliang die endgültige Beſeitigung ſeiner Armee ſtehen ſollte und die reſtloſe Un⸗ terwerfung des bisher von ihm beherrſchten Ge⸗ bietes an der mongoliſchen Grenze unter die Zentralregierung, dann könnte dieſer Staats⸗ ſtreich ſogar noch einen machtpolitiſchen Gewinn für die Nationalregierung bedeu⸗ ten. Es muß dem geretteten Marſchall eine tiefe Genugtuung ſein, daß ſein Werk, die Feſtigung der Zentralregierung ſoweit gediehen war, daß es ſelbſt eine ſolche Kriſe ohne Schaden über⸗ ſtehen konnte. * Wer aufmerkſam hinhorcht, kann nicht einen neuen Ton in der Weltpreſſe der letzten Woche überhören. Der Weihnachtsfrieden hat zwar weder die kommuniſtiſche Aktivität in Spanien, noch in Frankreich zu lähmen vermocht, ja die Streiks ſchienen ſich gerade rund um die höchſten kirchlichen und ſtaatlichen Feiertage beſonders zu häufen, aber auch die Gegenkräfte gingen friſch ans Werk. Von Seiten Englands gingen eine Reihe von Verſuchsballons hoch, um die deutſche Stimmung für eine neue Konferenz zu über⸗ prüfen. In Paris empfing der Außenminiſter unſeren Botſchafter zu einer eingehenden Ausſprache über das deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ hältnis. Pläne einer wirtſchaftlichen Zu⸗ ſammenarbeit zur Bekämpfung des Bolſchewis⸗ mus wurden in der„Times“ ausgiebig und ein wenig verſchwommen noch erörtert. Aus Italien hörten wir eine uns ſehr befriedigende Abfuhr für alle diejenigen franzöſiſchen Stimmen, die ihre Enttäuſchung über die engliſch⸗italieniſche Verſtändigung durch eine Verdächtigung des deutſch⸗italieniſchen Verhält⸗ niſſes beſchwichtigen wollten. Kein Zweifel, die Achſe Berlin—Rom hat ihre Wirkſamkeit. Sie wird allerdings erſt voll in Erſcheinung treten bei den bevorſtehenden Weſtpaktverhandlungen, von denen nur noch niemand weiß, wie und in welcher Form ſie ſich abſpielen werden. Es ſei aber hier noch einmal daran erinnert. daß die ſogenannten Reſtlocarnomächte England mit der Löſung dieſer Aufgabe betraut haben und ſich London ihrer irgendwie entledigen muß. neue Verhaftung in Leningrad 38 Reichsdeutſche in den Kerkern der GPU. Moskau, 31. Dez. Zu den bisher bekann⸗ ten 37 Haftfällen von Reichsdeutſchen in der Sowjetunion kam geſtern noch eine neuer hinzu. Am letzten Mittwoch wurde in der Nacht zum 30. Dezember der reichsdeutſche Sport⸗ lehrer Meier von der GPu. verhaftet, nach⸗ dem dort erſt kurz vor Weihnachten der reichs⸗ deutſche Straßenbauingenieur Dr. Metzger mit ſeiner Frau feſtgenommen worden war. Das Ehepaar Metzger iſt nach Moskau ge⸗ bracht worden. Die Zahl der verhafteten Reichsdeutſchen beläuft ſich damit für Lenin⸗ grad auf 15, für die geſamte Sowjetunion, ſoweit ſie den amtlichen deutſchen Stellen be⸗ kannt wurde, auf 38. Die Opfer der erſten Verhaftungswelle von Anfang November ſind nunmehr über einein⸗ halb Monate in den Gefängniſſen der GPu. feſtgeſetzt, ohne daß bisher auch nur in einem einzigen Falle die Beſuchserlaubnis für An⸗ gehörige oder Vertreter deutſcher Konſulate er⸗ teilt worden iſt. Auch iſt bis zum heutigen Donnerstag nicht bekanntgegeben worden, welche konkreten ſtrafbaren Handlungen den einzelnen Verhafteten zur Laſt gelegt werden. Unamuno geſtorben Salamanca. 1. Jan. Der ſpaniſche Phi⸗ loſoph Unamuno iſt am Donnerstag nach kur⸗ zer Krankheit in Salamanca geſtorben. Una⸗ muno hatte ſich zu Beginn der nationalen Er— hebung ſofort der nationalen Regierung zur Verfügung geſtellt. Jilveſteranſprache von Dr. Goebbels Ein Jahr, reich an gegen und Erfolgen Berlin, 31. Dez. Reichsminiſter Dr. Goebb e ls ſprach heute abend 19 Uhr über alle deutſchen Sender zum Jahreswechſel. Seine Rede hat folgenden Wortlaut: Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! Es iſt ein ſchöner Brauch im neuen Reich, daß in den letzten Stunden des Jahres die Reichsregierung ſich noch einmal an die ge⸗ ſamte N ation wendet, um durch den Mund eines ihrer Mitglieder vor ihr und vor der Welt Rechenſchaft abzulegen über die Arbeit der vergangenen zwölf Monate und einen Ausblick zu gewähren auf die nähere und weitere Zukunft. Es iſt das eine Art letzte Jahreszwieſprache zwiſchen Führung und Volk, fußend auf dem feſten und unbeirrbaren Ver⸗ trauen, das heute bei uns alle Kreiſe und Stände im ganzen Lande umſchließt. Es iſt heit aller auf die Dauer gewährleiſten kann. Wir blieben unſerer Auffaſſung treu. Wir betonen das nicht noch einmal, um etwa unſere Auffaſſungen anderen Völkern aufzudrängen; aber wir bleiben ihnen treu und bauen auf der Feſtigkeit und Härte unſerer nationalſozialiſtiſchen Prinzipien die Exiſtenz und das Glück des neuen Reiches auf. Wie wenig bedeutet ein Jahr im ewigen, unaufhaltſamen Strom der Zeit! Wieviel aber ſchließt es doch manchmal in ſich ein, wenn man es rückſchauend zuſammenfaßt! Manches, was das Jahr 1936 uns brachte, iſt ſelbſt uns ſchon faſt aus der Erinnerung entſchwunden. Die Zeit geht ſo ſchnell, daß wir die Ereigniſſe dieſes Jahres beinahe ſo empfinden, als hätten ſie ſich vor zehn Jahren abgeſpielt. Es war ein Jahr ſo reich an Segen und Erfolgen für Deutſchland, daß der Füh⸗ 8A appelſiert an den Opferwillen Jur Jammlung für das Vinkerhilfswerk am 2. und 3. Januar Berlin, 1. Jan. Die wendet ſich mit Volksgenoſſen: Weihnachten, Silveſter und Neujahr ſind kaum vorüber und ſchon befindet ſich das deut⸗ ſche Volk wieder mitten in der Arbeit des Alltags, im Kampf um das Leben der Nation. Und das iſt gut ſo. Ein Volk, das nicht täglich im Kampf um und für ſein Leben ſteht, wird ſchwach und weich. Hart, ſtahlhart muß das deutſche Volk ſein und bleiben Nur dann wird der Gedanke an die Ewigkeitsbeſtim⸗ muna auch Tat werden können. Die nationalſozialiſtiſche Bewegung hat in den Jahres des Kampfes vor der Machtüber⸗ nahme den Grundſtein gelegt für ein macht⸗ volles Wachstum der deutſchen Nation, ſie hat ſeit dem 30. Januar 1933 ungeheure erfolg⸗ reiche Anſtrengungen gemacht, um dieſem Grundſtein auch den Aufbau zu ſchaffen und zu ſichern. Es wäre müßia, alle dieſe Dinge aufzuzählen wo Taten dem Volt täglich zei⸗ nen, was der vom Nationalſozialismus ge⸗ triebene Wille des deutſchen Volkes zum Le⸗ ben an poſitiven Zukunftswerten aller Art be⸗ reits geſchaffen hat. Wir wollen aber nie die Urſache unſe⸗ res wiederaufblühenden Lebens vernachläſſigen oder gar vergeſſen: die Stimme des Blutes, die der Führer wie⸗ der wachgerufen und die im deutſchen Volk das Bewußtſein der Zuſammengehörigkeit, der unlösbaren Gemeinſchaft neu geweckt hat. Gerade, weil die Männer der Sturmabtei⸗ lungen mit ihren Kameraden von der Ss. Oberſte SA⸗Führung folgendem Appell an alle und vom N Sg. am erſten Sonntag im neuen Jahr wieder zum Opfer aufrufen für die Ge⸗ meinſchaft des deutſchen Volkes, für das Win⸗ terhilfswerk, wollen wir uns dieſer Tatſache beſonders erinnern. Freiwillig und uneigennnützig, heute wie früher materielle und ideelle Opfer bringend, verſieht der SA-Mann ſeinen Dienſt. Ohne Anſpruch auf klingenden Lohn beſtreitet er die Koſten ſeiner Uniform, ſeiner Ausrüſtung und Ausbildung aus eigenen, oft käralichen Mitteln. Und wenn dieſe Männer am Sonntag zum Sammeln antreten, und ihren Appell zum Opfer an das deutſche Volk 74 0 dann ſollte dieſes Vorbild Anſporn ein. Gewiß— der Zeitpunkt zum Sammeln iſt nicht günſtig, die Feiertage ſind gerade vor⸗ über. Feiertage aber, die das deutſche Volk in einem bisher nie gekannten Maße der Ein⸗ heit, der Zuſammengehörigkeit und im Be⸗ wußtſein verleben konnte, daß nicht nur der Friede im Innern gewährleiſtet iſt, ſondern daß der Führer auch den Frieden nach außen hin geſichert hat. Dieſe Feiertage verpflichten um verſtärkten Bekenntnis der Volksgemeinſchaft, ſie müſſen Impuls ſein zu neuer Tat und neuem Opfer. Und ſo wird auch der erſte Sammeltag im Jahre 1937 für das große ſozialiſtiſche Werk der gegenſeitigen Hilfe eines ganzen Volkes zu einem Erfolg werden, der dem Opferwillen des deutſchen Volkes für 1937 als Richtſchnur dienen kann. ... ³ AA ß T0222 mir auch am heutigen Abend wiederum eine ſtolze Pflicht,, dieſem Brauch nachzukommen, und ehe nun der laute Feſtesjubel und ⸗trubel beginnt, ſollen noch einmal in dieſer ſtillen Vorfeierſtunde die Ereigniſſe und Vorgänge des vergangenen Jahres im großen Reigen an unſerem geiſtigen Auge vorüberziehen. Man müßte lügen, wenn man behaupten wollte, daß dieſes Jahr irgend einen von uns mit Sorgen verſchont hätte. Sie pochten an die Türen der Armen und Reichen, der Hohen und Niedrigen, und niemand wurde davon ausgenommen. Aber in dieſem Jahr iſt auch nach Zeiten ſchwerer Enttäuſchungen und furcht⸗ barſter Verbitterung, die unſer Volk von 1918 bis 1933 belaſteten, das Glück wieder in Deutſchland eingekehrt. Die Früchte aus der Saat der erſten Jahre unſerer Revolution haben nun allmählich zu reifen begonnen, und mit Freude können wir beobachten, wie die ganze Nation nach und nach in ihren Genuß kommt. Sorgen und Mühen, Arbeit und Schweiß fan⸗ gen an, ſich zu lohnen. Wir Deutſchen ſind keine §hariſäer, die, wenn ſie in die Welt ſchauen, nur den Splitter im Auge des Nachbarn ſehen, den Balken aber im eigenen Auge nicht bemer⸗ ken wollen. Wie alle anderen Völker haben wir im vergangenen Jahr uns mühen und ſor⸗ gen müſſen; aber wir haben nicht umſonſt ge⸗ kämpft. Es liegt uns nicht, uns in die inneren Ver⸗ hältniſſe anderer Länder hineinzumiſchen. Trotzdem aber können wir mit tiefer Beglückung feſtſtellen, daß, während anderswo die Völker vielfach von Bürgerkrieg und Wirtſchaftsver⸗ fall, von Finanzkriſen und Inflation heimge- ſucht wurden, der Kampf aller gegen Alle die Gemeinſchaft der Nationen zerſtörte, blutige Auseinanderſetzungen das nationale Gefüge des Staates erſchütterten, Deutſchland von all dieſen Geiſeln geblieben iſt. a Was man uns prophezeihte, als der Füh⸗ rer am 30. Januar 1933 die Macht antrat, davon ſind wir verſchont geblieben; aber bei den lauten Propheten von damals iſt es manch⸗ mal leider Wirklichkeit geworden. Während bei uns Frieden, Ordnung, Arbeit und Diſziplin herrſchen, werden anderswo vielfach die Völker durch Aufruhr,, Streiks, Fabrikbeſetzungen, wahnwitzige Geldmanöver, Haß und blutige Zwietracht auf das tiefſte beunruhigt. Auch mancher gute Deutſche, der im An⸗ der Menſchheit verſchont fang unſerer Revolution noch mit gewiſſen Vorbehalten uns gegenüber ſtand und viel⸗ leicht meinte, daß das Glück der Völker nur in dem längſt als Scheindemokratie entlarvten Parteitreiben gefunden werden könnte, hat ge⸗ rade im vergangenen Jahr Gelegenheit genug gehabt, an den Verfallserſcheinungen unſerer demokratiſchen Umwelt die Richtigkeit des vom Führer eingeſchlagenen Regierungs- und Füh⸗ rungskurſes zu erkennen und feſtzuſtellen, daß es in den modernen Staaten weniger auf die Form als auf Weſen und Inhalt einer demo⸗ kratiſchen Uebereinſtimmung zwiſchen Volk und Regierung ankommt. Er hat dabei begreifen elernt, daß eine ſtarke Autorität zur Führung 45 Völker nötig iſt, und nur der Verzicht des Einzelnen auf egoiſtiſche Eigenrechte die Frei⸗ rer in ſeiner Rede am 8. November vor ſeinen alten Mitkämpfern in ergreifenden Worten zum Ausdruck bringen konnte, daß er nun zum erſtenmal in ſeinem Leben ohne ganz ſchwere Sorgen in die Zukunft des Reiches blicke. Wenn ich nun noch einmal einzelne Vor⸗ gänge dieſes Jahres ins Gedächtnis zurückrufe, ſo hauptſächlich, um darzutun, wieviel wir ihm zu verdanken haben und wie glücklich und zu⸗ frieden wir darauf zurückblicken können. Am 15. Februar proklamierte der Füh⸗ rer in ſeiner großen Rede bei der Eröffnung der Internationalen Automobil- und Motor⸗ radausſtellung den Plan der deutſchen Selbſt⸗ verſorgung mit Brennſtoff und Gummi. Am 9. September erging auf dem Parteitag der Ehre in Nürnberg ſeine Bot⸗ ſchaft an die Nation zum Beginn des zweiten Vierjahresplans zur Sicherung des deutſchen Lebens; in vier Jahren ſoll Deutſchland in all den Stoffen gänzlich unabhängig ſein, die irgendwie durch die deutſche Fählgkeit, durch die Chemie- und Maſchineninduſtrie, ſowie durch unſeren Bergbau ſelbſt beſchafft werden können. Ein kühner Wurf in der Projektierung und Zielſetzung, deſſen Ernſt und Bedeutung vor allem daraus erhellt, daß der Führer den Miniſterpräſidenten, Generaloberſt Göring, in einem Erlaß vom 18. Oktober die Durchfüh⸗ rung dieſes Vierjahresplanes übertrug. Der erſte Vierſahresplan iſt erfüllt Der erſte Vierjahresplan, der bei Beginn der Machtübernahme vom Führer proklamiert wurde, konnte mittlerweile als erfüllt und damit erledigt gelten. Während es am 1. Ja⸗ nuar 1936 im Reich noch 27 Millionen Arbeitsloſe gab, waren Ende Oktober 1936 nur mehr etwas über eine Million Arbeitsloſe vorhanden. Es war alſo nationalſozialiſtiſcher Initiative und Tatkraft gelungen, mit der Be⸗ ſeitigung der Arbeitsloſigkeit das wichtigſte und einſchneidendſte Problem der Gegenwart, an dem ſich alle unſere Vorgänger vergebens abge⸗ müht hatten, zu löſen. Der Nationalſozialsmus vertritt den Standpunkt, daß der Politik der Primat der Volksführung zukomme und die Wirt⸗ ſchaft nur eine, wenn auch eine der wich⸗ tigſten Funktionen des Volkslebens iſt. Politiſche Erfolge alſo ſind die Voraus⸗ ſetzung für wirtſchaftliche Beſſerung, und es war deshalb auch notwendig, im Jahre 1936 eine Reihe von Aktionen politiſchen Cha⸗ rakters durchzuführen und Maßnahmen zu treffen, die zur Sicherung unſeres nationalen Lebens erforderlich waren. Am 7. März prok⸗ lamierte der Führer in ſeiner großen Rede vor dem Reichstag die volle Reichsſouveränität im Rheinland, nachdem der franco⸗⸗ſowjetruſſiſche Wut den Locarno⸗-Pakt praktiſch annulliert atte. einer wahrhaften Friedenshandlung. Der am ſelben Tag einſetzende Wahlkampf endete am 29. März mit dem überwältigendſten Stim- menſieg, der jemals in einem Volk errungen wurde. Bei den Olympiſchen Spielen in Garmiſch⸗Partenkirchen und in Berlin hatten Hunderttauſende von Ausländern Gelegenheit, das neue Reich mit ihren eigenen Augen zu ſehen und das Geſehene in Vergleich zu ſetzen mit all den Lügen und Verleumdungen, die von einer feigen und niederträchtigen Emi⸗ grantenpreſſe immer noch in der Welt über Deutſchland verbreitet werden. Es iſt ein Reich der Kraft und der Ehre das wir aufgerichtet haben. Deutſchland will den Frieden, iſt aber von der Ueberzeugung durchdrungen, daß ein wehrloſer Staat in einer bewaffneten Umwelt dauernd die Gefahr eines Krieges heraufbeſchwört. Durch die Einfüh⸗ rung der zweijährigen Dienſtpflicht am 24. Auguſt wurde unſerem Willen zur Selbſthe⸗ hauptung, aber auch zu einem ehrenhaften Weltfrieden demonſtrativ und wirkſam Aus⸗ druck gegeben. Am 17. September erfolgte die feierliche Indienſtſtellung des Segelſchulſchiffs „Horſt Weſſel“, am 1. Oktober die Indienſtſtel⸗ lung der U⸗Bootsflottille„Salzwedel). Am 3. Oktober liefen in Wilhelmshaven das Schlacht⸗ ſchiff Scharnhorſt, und am 8. Dezember in Kiel das Schlachtſchiff„Gneiſenau“ vom Sta⸗ pel. Die Parole, die der Führer in ſeiner Neujahrsbotſchaft 1936 ausgab, erfuhr ſo ihre fortlaufende Verwirklichung. Das Reich lebt in Ehre, es genießt ſeine Freiheit und kämpft für den Frieden. Ein Ausdruck des deutſchen Friedens ⸗ wüllens iſt der Abſchluß des deutſch⸗ öſterreichiſchen Abkommens vom 11. Juli. Damit wurde einer der größten Ge⸗ fahrenpunkte der mitteleuropäiſchen Lage über⸗ wunden und zwiſchen den beiden Bruderſtaaten Deutſchland und Oeſterreich ein verträgliches Verhältnis geſchaffen. Am 14. November fiel durch die Wiederherſtellung der deutſchen Hoheit über die Ströme im Reichsgebiet eine weitere Entehrung durch den Verſailler Ver⸗ trag. Unſer unermüdlicher und konſequenter Kampf gegen den Verſuch einer bolſchewiſtiſchen Revolutionierung der Welt gipfelte in dem am 25. November abgeſchloſſenen Abkommen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Japan zum gemeinſamen Widerſtand gegen die Moskauer Komintern. Es iſt uns heute noch nicht möglich, im ein⸗ zelnen die welthiſtoriſche Bedeutung aller die⸗ ſer Vorgänge, die hier nur mit nüchternen Da⸗ ten wiedergegeben werden können, auszumeſſen. Aber es kann keinem Zweifel unterliegen, daß in dieſem Jahr nicht nur Deutſchland, ſondern die ganze Welt ihr Ge⸗ ſicht verändert haben. Welch eine Bilanz ſchließen dieſe Tatſachen ein, aber wieviel Sorgen auch für Führung und Volk brachten ſie im einzelnen mit ſich!' Es iſt ſehr leicht, die Vorgänge eines Jahres, wenn es hinter uns liegt, aufzuzählen Sar aber iſt es, ſie für ein anbrechendes Jahr de planen, feſtzulegen und durchzuführen. Das erfordert ein Höchſtmaß an Arbeitsernſt, Mut, Entſchloſſenheit, Initiative und Verantwor⸗ tungsfreudigkeit. Denn die Gelegenheiten zu handeln, ſind ſelten; man muß ſie ſchnell und kühn ergreifen, ehe ſie wieder entſchwinden. Das wird das nun anbrechende Jahr 1937 uns bringen? Seine Aufgaben liegen klar und unverkenn⸗ bar zutage: Wir müſſen das Reich weiter aus⸗ bauen. Die Durchführung der erſten Etappe des Vierjahresplanes zur Sicherung unſeres nationalen Lebens erfordert den reſtloſen Ein⸗ ſatz der ganzen Nation. Neben dieſe Arbeit hat die bewußte Geſtaltung und weitere Vervoll⸗ kommnung unſerer ſozialen Ordnung zu treten. Dieſe iſt die Grundlage unſerer Volksgemein⸗ ſchaft, die wiederum den ſicherſten Ausgangs⸗ punkt bildet für die Stärkung unſerer natio⸗ nalen Macht, für die Mehrung unſeres An⸗ ſehens in der Welt und für die Entſchloſſenheit, mit der Deutſchland antritt zum unentwegten und unerbittlichen Widerſtand gegen die unter⸗ irdiſchen Bolſchewiſierungsverſuche der Komin— tern in der ganzen Welt. Zu dieſen Aufgaben iſt die ganze Nation aufgerufen. Sie vereint ſich in dieſer letzten Stunde des ab⸗ gelaufenen Jahres in einem feſten und unver⸗ brüchlichen Dank⸗ und Treuebekenntnis zum Führer, der uns auch in den vergangenen zwölf ſchweren Monaten wieder wie der Herzog ſeines Volkes voranſchritt im Kampf um die Freiheit, das Leben und die Ehre der Nation. Wir alle wünſchen ihm aus tiefſtem Herzen Glück, Geſundheit und eine geſegnete Hand in all ſeinem Tun und Laſſen, Kraft im Werk und wie bisher Größe, Mut und Kühnheit im Entſchluß. So wie in der Vergangenheit, ſo kann er auch in kommenden freudigen und ſchweren Stunden der Liebe und des Ver⸗ trauens ſeines Volkes immer gewiß ſein. Deutſchland iſt ſtolz und glücklich, ihn zu be⸗ ſitzen und ſeiner ſtarken Hand die Führung der Nation anvertraut zu wiſſen Dieſem Volke aber auch gebührt der Dank ſeiner Führung. Es hat ſich ſeiner gro⸗ ßen Aufgaben würdig erwieſen. Es iſt nicht mutlos und ſchwach vor ihnen zurückgewichen, ſondern hat ſie ins Auge gefaßt und mit ihnen gerungen, bis ſie bewältigt waren. Gemeinſam aber wollen wir alle dem Allmächtigen dan⸗ ken, daß er uns auch in dieſem Jahre ſeinen Segen uns nicht vorenthielt, und ihn bitten, auch weiterhin ſeine ſchützende Hand über Volk und Reich zu halten. So grüße ich denn zum letztenmal in die⸗ ſem Jahr alle Deutſchen in Stadt und Land. Ich grüße die Deutſchen, die das Glück haben, im Reich zu leben und die Dieſe Aktion ſchloß in ſich die Clemente 4 *— 1— f — 5 ccc * Segnungen ſeines neuen Staates zu ge⸗ nießen. Ich grüße aber auch und vor allem aus tiefſtem Herzen die Deutſchen, die jenſeits unſerer Grenzen leben, und die nur mit ſehnſuchtsvollen Augen das Land ihrer Väter aus der Ferne ſehen. Mit ihnen fühlen wir uns alle verbunden und verbrüdert. So wie unſer Herz ihnen ge⸗ hört, ſo gehört, das* wir, ihr Herz uns. Ein feſtes Band umſchlingt in dieſer Stunde die Deutſchen im Reich mit allen Deutſchen in fremden Ländern und fernen Kontinenten, mit den deutſchen Piloten in der Luft und den deut⸗ ſchen Seeleuten auf dem weiten Weltmeer. In wenigen Stunden wird das Jahr 1936 zu Ende ſein. Mit lautem Jubel wird nach altem Brauch das neue begrüßt werden; bei Frohſinn und Scherz aber wird uns auch alle gewiß ein Gefühl ernſter Zuverſicht erfüllen, wenn vor uns groß und rätſelhaft die Frage auftaucht, was das neue Jahr uns bringen wird. Einiges davon iſt Schickſal, das meiſte aber iſt der Geſtaltung unſerer eigenen Hände unſeres eigenen Willens und unſerer eigenen Kraft unvertraut. Schreiten wir alſo mutig und erhobenen Hauptes in dieſes neue Jahr hin⸗ ein mit dem feſten Entſchluß, treue Diener des Volkes zu ſein und für eine freie deutſche Nation zu kämpfen und zu arbeiten. In dieſem Sinne grüße ich den Führer und ſein Werk, unſer Volk und unſer Reich.“ übet⸗ laat glich en es r fiel cen eine Ver · N enten ſche n am wi me N. ein 1 2 die⸗ Da⸗ ſen. „ , n 7 er er Vorläufige Aufbringung eines rolen ſpaniſchen Dampfers durch deutſche Seeſtreitkräfte Berlin, 1. Jan. Nachdem die roten Macht⸗ haber in Bilbao es abgelehnt haben, den bei bei Freigabe des deutſchen Dampfers„Palos“ zurückgehaltenen Teil der Ladung und den ebenfalls zurückgehaltenen Paſſagier an den deutſchen Kreuzer„Königsberg“ auszuliefern, ſah ſich, wie angekündigt, die deutſche Regie⸗ rung gezwungen, ihrer Forderung durch Gegenmaßnahmen Nachruck zu verlei⸗ hen. In Verfolg dieſer Aktion zur Verteidi⸗ gung deutſchen Hoheitsrechtes gegen den Akt von Piraterie iſt heute ein roter ſpaniſcher Dampfer von deutſchen Seeſtreitkräften in den Gewäſſern um Spanien vorläufig auf⸗ gebracht worden. Es iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß der Dampfer„Palos“ ſeinerzeit weit außerhalb der Hoheitsgewäſſer der ſpaniſchen Küſte, und zwar 23 Seemeilen nordöſtlich von Cap Ma⸗ chichaco aufgebracht wurde. Der Kapitän der „ Palos“ hat ſich deshalb auch geweigert, ein Protokoll zu unterſchreiben, wonach die„Pa⸗ os“ fünf Seemeilen von der Küſte aufge⸗ bracht ſein ſollte. Dieſer angebliche Aufbrin⸗ gungsort liegt im übrigen ebenfalls außerhalb der Drei⸗Seemeilen⸗Grenze und damit außer⸗ halb des Hoheitsgebietes. Nord an dem belgiſchen Volſchafts⸗ ſeltelür in Madrid 15 London, 1. Jan. Wie Reuter aus Brüſ⸗ ſel beſtätigt, iſt das Mitglied der belgiſchen Botſchaft in Madrid, der erſte Sekretär Ba⸗ ron de Borchgrave, über deſſen Ver⸗ ſchwinden vor kurzem berichtet wurde, auf eine geheimnisvolle Weiſe in Madrid umge⸗ kommen. Nach den bisher angeſtellten Ermitt⸗ lungen iſt der Belgier ermordet worden. Dieſer Bericht wird vorerſt jedoch noch nicht„amtlich beſtätigt“, doch hat Reuter zufolge der belgiſche Außenminiſter Spaak von dem Vertreter der Roten in Brüſſel ver⸗ langt, daß ein Beauftragter der belgiſchen Re⸗ gierung an der Unterſuchung über die Ermordung des belgiſchen Diplomaten betei⸗ ligt werden ſolle. Zugleich iſt dem beſonderen Intereſſe der belgiſchen Regierung an der Aufklärung dieſes Falles Ausdruck gegeben worden. Aeberſiedlung Abd el Krims nach Frankreich? Paris, 31. Dez. Der Kammerausſchuß für Kolonialfragen hat mit 10 gegen 2 Stim⸗ men beſchloſſen, die Regierung aufzufordern, dem Erſuchen des auf der Inſel Réunion lebenden Rifkabylen⸗Führers Abd el Krim auf Erhöhung ſeines Ruhegehalts ſtattzugeben und ihm zu erlauben, in Frankreich Wohnſitz zu nehmen. Rücktritt des Landesſlalthalfers Graf Slürgkh Amtliche Verlautbarung der öſterreichiſchen 2 Bundesregierung Velqien, 2. Jan Nach einer Mitteilung der ſſeſtelle der ſteiriſchen Landesregierung hat er Landeshauptmann für Steiermark, te⸗ 2 n, den Landesbauernführer Hollers⸗ acher zum Nachfolger des zurückgetretenen aer Graf Berthold Stürgkh er⸗ unt. Hierzu lüßt die Bundesregierung amtlich ver⸗ lautbaren, daß die Berufung des neuen Landes⸗ ſtatthalters von Steiermark gegen die Ver⸗ faſſung verſtoße. weil die Zuſtimmung des Bundeskanzlers erſt nachträglich eingeholt wer⸗ den ſollte. Der Bundeskanzler behalte ſich da⸗ her ſeine Entſchlüſſe vor. Jehn Jahre Gefängnis für Tſchanghſueliang Nanking, 1. Jan. Das durch den Aus⸗ ſchuß für militäriſche Angelegenheiten einge⸗ ſetzte Kriegsgericht verurteilte Tſchanghſueliang wegen Anſtiftung des Aufſtandes in Sianfu zu zehn Jahren Gefängnis. n Das Kriegsgericht ſtellte eine Begnadigung durch die Regierung in Ausſicht, da Tſchang⸗ hſueliang Marſchall Tſchiangkaiſchek freiwillig aus ſeiner Gefangenſchaft nach Nanking zurück⸗ kehren ließ. a 17 5 Zuſammenhang mit der Verurteilung Tſchanghſueliangs werden beunruhigende Rück⸗ wirkungen auf die Truppen in Shenſi und Kanſu befürchtet. 8 —.— neujahrsanſprachen und neufahrswünſche Neujahrsaufrufe des Führers und der Oberbefehlshaber an die Wehrmacht Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht richtet an die Wehrmacht folgenden Aufruf: Soldaten! Ein bedeutungsvolles Jahr deutſcher Wehr⸗ geſchichte hat geendet. Seit dem 7. März 1936 ſtehen unſere Regimenter wieder am Rhein. Die Einführung der zweijährigen Dienſtzeit aber feſtigt das Gefüge der Wehrmacht und ſtärkt dadurch die Sicherheit des Reiches. Ich danke Euch für Eure treue Pflichterfül⸗ lung. Gehorcht auch im neuen Jahr der ewigen Loſung: Alles für Deutſchland! Berlin, den 31. Dezember 1936. Der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht Adolf Hitler. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht erläßt folgenden Aufruf: An die Wehrmacht! In einmütiger Anſpannung aller Kräfte wurde im vergangenen Jahr der Aufbau der Wehrmacht zu Lande, zu Waſſer und in der Luft fortgeſetzt. Höchſter Anſporn war uns da⸗ bei die Anerkennung des Führers und das Vertrauen des Volkes. Auch im neuen Jahr wollen wir, den alten Soldatentugenden getreu, für unſer Deutſchland arbeiten. Berlin, den 31. Dezember 1936. Der Reichskriegsminiſter und Oberbefehlshaber der Wehrmacht von Blomberg. Der Oberbefehlshaber des Heeres erläßt folgenden Aufruf: An das Heer! Führung und Truppe können mit Stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken. Entſchloſſener und zielbewußter Ausbau des Heeres kennzeichnen ihre erfolgreiche Arbeit. Ich bin gewiß, daß auch im neuen Jahr das Heer ſeine Pflicht in Manneszucht und Treue erfüllen wird. Berlin, den 31. Dezember 1936. Der Oberbefehlshaber des Heeres Freiherr von Fritſch. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine erläßt folgenden Aufruf: An die Kriegsmarine! Raſtlos iſt im vergangenen Jahr, das uns den 20. Gedenktag der Skagerrak⸗Schlacht brachte, am Wiederaufbau der Kriegsmarine gearbeitet worden. Stolz erfüllt uns alle ob des Erfolges unſerer Arbeit. Unſer Streben ſei, im neuen Jahr mit gleicher Hingabe und Entſchloſſenheit die uns vom Führer geſtellten Aufgaben zu erfüllen. Berlin, den 31. Dezember 1936. Der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Raeder. Der Oberbefehlshaber der Luftwaffe erläßt folgenden Aufruf: An die Luftwaffe! Kameraden! Ich danke Euch für Eure treue, fleißige und erfolgreiche Arbeit im Jahre 1936. Gemeinſam wollen wir auch im neuen Jahre weiterarbeiten für unſeren geliebten Führer, für Ehre und Sicherheit unſeres deutſchen Volkes. Berlin, den 31. Dezember 1936. gez. Göring. Miniſterpräſidenk Görings Parole 1937 Aeußerſte Kraft voraus! Berlin, 31. Dez. Der Beauftragte des Füh⸗ rers für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident Generaloberſt Göring, hat der NSK. zufolge nachſtehenden Neujahrsaufruf veröffentlicht: „Ein Jahr harter Arbeit und herr⸗ licher Erlebniſſe liegt hinter uns. Der Führer hat uns teilnehmen laſſen an den Erfolgen ſeiner unermüdlichen Arbeit, die allein dem Wohl des Volksganzen dient. Es war auch im vergangenen Jahre unſer Stolz— jeder nach ſeinem Können und ſeiner Kraft—, mitzuarbeiten am Aufbau des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchlands. Die Vergangenheit liegt hinter uns; wir ha⸗ ben keine Zeit, bei ihr zu verweilen. Jeder er⸗ rungene Erfolg, jede Leiſtung bedeutet für uns nur die Verpflichtung, noch mehr zu arbeiten, alle Kräfte zu erhöhter Leiſtung anzuſpannen; denn die Weltgeſchichte wird uns einmal nicht danach beurteilen, was wir ſchaffen wollten, ſondern ihr Urteil danach ſprechen, was wir geleiſtet und geſchaffen haben. Der Führer hat uns durch den neuen Vier⸗ jahresplan eine Aufgabe geſtellt, die alle Kräfte des deutſchen Volkes umfaßt und von allen getragen werden muß. Es gilt, das Werk der politiſchen Freiheit der deutſchen Nation zu krönen durch die wirtſchaftliche Un⸗ abhängigkeit Deutſchlands für heute und für die Zukunft. Jedem einzelnen von uns ſind die Aufgaben ſeiner Arbeit geſtellt und klar umriſſen. Wir wollen und werden unſeren Stolz allein darein ſetzen, von der Arbeit und ihren Schwierigkei⸗ ten möglichſt wenig zu ſprechen und mit umſo größerer nationalſozialiſtiſcher Energie und Tatkraft alles für das Gelingen einſetzen. Darum kann die Parole für 1937 nur lauten: Aeußerſte Kraft voraus! Für Sicherung der deutſchen Ehre und des deutſchen Lebens. (gez.) Hermann Göring.“ Neujahrsaufruf des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring Berlin, 31. Dez. Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring hat an die Arbeiter, An⸗ geſtellten und Beamten der ihm unter⸗ ſtellten Miniſterien und Behörden folgenden Neujahrsgruß gerichtet: An der Jahreswende übermittle ich allen meinen Mitarbeitern herzliche Glückwünſche für das kommende Jahr mit meinem Dank für vor⸗ bildliche Pflichterfüllung im vergangenen. Ein Jahr reicher Arbeit und Arbeitsfreude liegt hinter uns. Mit dem Jahr 1937 beginnt ein neuer entſcheidender Abſchnitt in der Auf⸗ bauarbeit des Dritten Reiches. Voll ſtolzer Freude, an dieſem Werk unſeres Führers mit⸗ arbeiten zu dürfen, nehmen wir im national⸗ ſozialiſtiſchen Kameradſchaftsgeiſt dieſe neue Aufgabe gemeinſam in Angriff. Unſerem geliebten Führer Adolf Hitler Siegheil! (gez.) Hermann Göring. Neujahrsaufrufe des Reichsführers 35. und Chefs der deutſchen Polizei an die SS. und Polizei Berlin, 1. Jan. Der Reichsführer SS. hat an die Schutzſtaffel folgenden Neujahrsaufruf erlaſſen: An alle SS.⸗Männer! In dieſem Neujahrsbefehl wiederhole ich das, was ich ſchon des öfteren zu Euch SS.⸗ Männern geſprochen habe. f Ich wünſche uns, wir mögen auch im Jahre 1937 die guten Tage ebenſo anſtändig beſte⸗ hen, wie die ſchlechten. Ich wünſche uns, daß wir für den Führer und für Deutſchland ſein mögen: Immer die Gleichen. (gez.) H. Himmler Reichsführer SS. Gmund am Tegernſee, 1. 1. 1937. Der Reichsführer SS. und Chef der deut⸗ ſchen Polizei Heinrich Himmler hat nachſtehen⸗ den Neufjahrsaufruf an die Polizei erlaſſen: An die deutſche Polizei! Das Jahr 1937 wird das erſte Jahr der Reichspolizei Adolf Hitlers ſein. Es wird und ſoll ein Jahr eifrigſter Arbeit an uns ſelbſt werden. Eine der größten Aufgaben, deren Löſung dieſes Jahr verlangt, iſt das Herabdrücken der ungeheuren Verluſte wertvoller deutſcher Menſchen durch die mannigfaltige Art von Un⸗ glücksfällen, insbeſondere Straßenunglücken. Das Ziel der deutſchen Polizei iſt, zuſam⸗ men mit der Schutzſtaffel ebenſoſehr der Ga⸗ rant der Sicherheit des Deutſchen Reiches im Innern zu ſein wie der Freund jedes einzelnen deutſchen Volksgenoſſen. 4. In dieſem Sinne wünſche ich allen Angeböri⸗ gen der deutſchen Polizei ein gutes Jahr 1937. Ich wünſche uns allen, daß wir vorbildlich ſein mögen in der Erfüllung unſerer Pflicht. H. Himmler Reichsführer SS. u. Chef der deutſchen Polizei im Reichsminiſterium des Innern. Gmund am Tegernſee, 1. 1. 1937. Großes Schadenfeuer in einem J.-Lager Köln, 1. Jan. In der Neujahrsnacht ent⸗ ſtand in einem Lagerhaus der HJ. in Köln⸗ Deutz ein Großfeuer. Obwohl die Feuer⸗ löſchpolizei den Brand mit 23 Schlauchleitun⸗ gen bekämpfte, brannte der Dachſtuhl voll⸗ ſtändig aus. Feldküchen und anderes Gerät, das im Erdgeſchoß ſtand, konnte gerettet wer⸗ den. Dagegen ſind große Vorräte an Zelt⸗ lagermaterial verbrannt. Der Schaden iſt be⸗ trächtlich. Gebietsführer Wallwey begab ſich mit ſeinen Mitarbeitern zur Brandſtelle und ſorgte perſönlich für die Unterbringung der Lagerbeſatzung, deren Hab und Gut ebenfalls reſtlos vernichtet wurde. In einer Stabsbe⸗ ſprechung gab der Gebietsführer ſofort die erſten Maßnahmen bekannt, um die große Zeltlageraktion des Jahres 1937, mit deren Vorbereitung bereits Anfang November be⸗ gonnen wurde, in jeder Hinſicht zu ſichern. Kieler Dampfer mit 12 Mann Beſatzung geſunken? Kiel, 31. Dez. Von dem 850 Tonnen gro⸗ ßen Dampfer„Senſal“ der Reederei Paul⸗ ſen und Ivers⸗Kiel, der in Königsberg Ge⸗ treide für Brake geladen hatte, fehlt ſeit dem 26. Dezember jede Nachricht. Der Damp⸗ fer„Senſal“ hatte am 24. Dezember ſeine Be⸗ ladung in Königsberg zu Ende geführt. Am erſten Weihnachtsfeiertag verließ er den Hafen und ging um 11.30 Uhr von Pillau zur See. Im Laufe dieſes Tages kam ſchwerer Sturm auf. Die Vermutung, daß der Dampfer „Senſal“ hinter Hela vor Anker ging und die Fahrt auch durch den ſpäter einſetzenden Ne⸗ bel verzögert wurde, verliert angeſichts der an der Küſte bei Pillau angetriebenen Rettungs⸗ ringe an Wahrſcheinlichkeit, ſo daß man ernſte Beſorgniſſe um das Schickſal des Dampfers und ſeine 12 köpfige Be⸗ ſatzung hat. Schwerer Unfall in der Silveſternacht Frankfurt a. M., 1. Jan. Am Silveſter⸗ abend ereignete ſich in Frankfurt a. M. ein ſchwerer Unfall. Ein 18jähriger Burſche verſuchte mehrere mit Karbid gefüllte Büchſen zur Exploſion zu bringen. Dabei flogen die Büchſen auseinander, da ſie ſich ſchon zu ſtark mit Gas gefüllt hatten. Der junge Mann wurde auf der Stelle getötet, eine Hausangeſtellte und ein zweiter junger Mann wurden ſchwer verletzt. Sie wurden nach dem Krankenhaus überge⸗ führt. Der Zuſtand der Hausangeſtellten iſt hoffnungslos. Dem jungen Mann mußte noch in der Nacht ein Ar m abgenommen werden. neujahrsauſprache der Reichsfrauenſchaftsführerin Berlin, 1. Jan Beim Eintritt ins neue Jahr hielt die Reichsfrauenſchaftsführerin Frau Gertrud Scholtz⸗Klink eine An⸗ ſprache, in der ſie unter anderem folgendes ausführte: Wir Deutſche grüßen das Jahr 1937 mit dem Gefühl einer unendlichen Dankbarkeit gegen⸗ über dem Schickſal, das uns auserſehen hat, in einer großen Zeit zu leben. Deshalb gilt auch unſer allererſter Gruß dem Führer, der unſrer Zeit ihre Größe gab, und dem an irgendeiner Stelle zu helfen Sinn unſeres Lebens gewor⸗ den iſt. Er hat uns gelehrt, daß nicht das das Weſentliche iſt, wo wir ſtehen, ob in der Familie, an der Maſchine, in der Erziehungs⸗ gemeinſchaft des Arbeitsdienſtes oder in der Lehr⸗ und Forſchungsgemeinſchaft einer hohen Schule: entſcheidend iſt einzig und allein das Maß der Kraft, die wir in die Waagſchale zu werfen haben, und das Zutrauen, das wir zu dieſer unſerer Kraft haben. Für viele von uns Jüngeren ſind es nun bald zwei Jahrzehnte her, ſeit wir taſtend und ſuchend zu denen ſtießen, die erbittert aus dem großen Kampf um Deutſchlands Beſtand in unſere Heimat zurückkehrten. Was uns zu ihnen zog, war die Ahnung, daß ſie unſerm Suchen ein Ziel, unſerm Helfenwollen Richtung geben würden. So fanden ſich beider Hände, die der Wiſ⸗ ſenden aus dem großen Kriegserleben und die der ſuchenden Jugend der Heimat, zu⸗ ſammen in der Hand unſeres Führers, und nicht nur unſere Hände, ſondern unſere Herzen, unſer Wille, un⸗ ſere Kraft und unſer Glaube. So haben wir lernen und wachſen dürfen in unſerer Bewegung, ſind zu jenem Geſchlecht ge⸗ worden, das das ſeltene Glück hat, den eigenen Kindern wieder den Grundſtock zu einer ge⸗ ſicherten Zukunft bauen zu dürfen. Wer wollte es uns da verübeln, wenn wir über dieſem Erleben zu Idealiſten geworden ſind? Uns Nationalſozialiſten hat man in der Kampfzeit nachgeſagt, daß wir unverbeſſerliche Idealiſten wären, man ſagt es uns heute noch nach, und— ſo Gott will, ſagt man es uns nach, bis die Erde uns deckt. Sehr oft meinen aber die Menſchen, die uns Idealismus nach⸗ ſagen, etwas anderes, als wir darunter ver⸗ ſtehen. Unſer Idealismus iſt gegründet auf der Wirklichkeit des Lebens, iſt gewach⸗ ſen, aus unſerem gläubigen Erkennen von der Kraft des menſchlichen Herzens, das unſer Tun und Handeln für unſer Volk befehligt hat Die anderen ſagen Idealismus und meinen Fan⸗ taſterei, weil ſie ſelbſt dieſes Letzte, Weſent⸗ lichſte noch nicht erlebt haben, was jeder Tat erſt die Weihe gibt: die vollkommene Hingabe des eigenen Ich! Die Selbſthingabe eines Gan⸗ zen iſt unſer Idealismus, und er wird unſer Volk geſund und froh und ſtark machen, wir aber wollen ihn immer weiterhineintragen in dieſes Volk. So gilt mein Gruß zum neuen Jahre nächſt dem Führer all denen, die den Mut haben, weiter Idealiſten zu bleiben, all denen ganz beſonders, die es im neuen Jahre mit uns werden wollen. Unſer Führer hat mit ſeinem 14jährigen Kampf um Deutſchland in der Tra⸗ dition der deutſchen Geſchichte ein gewaltiges Blatt zu ſchreiben begonnen. Wir alle wollen von dieſem neuen Jahre wünſchen. daß es uns nichts ſchenkt, aber daß es das, worum wir uns aufrichtig bemühen, ſegnen möge. Glückwunſchauskauſch zwiſchen Handels- und Kriegsmarine Kiel, 1. Jan. Im Hafenkonzert, das der Reichsſender Hamburg von Bord des Luxus⸗ dampfers„Cap Arcona“ ſandte, wurden Neu⸗ jahrsgrüße zwiſchen der Handelsmarine und der Kriegsmarine ausgetauſcht. Für die Handels⸗ marine ſprach Kommodore Kruſe, der Führer des Flaggſchiffes der Hamburg⸗Amerika⸗Linie, des Schnelldampfers„New Vork“. In Vertretung des zur Zeit erkrankten Kom⸗ mandanten des im Kieler Hafen liegenden Kreuzers„Köln“ antwortete der 1. Offizier, Korvettenkapitän Hueffmeyer, namens der Kriegsmarine und ihres Oberbefehlshabers. Generaladmiral Dr. h. c. Raeder. Er erwiderte die guten Wünſche der Handelsmarine von Herzen un, hob den Geiſt der Zuſammengehö⸗ rigkeit hervor, der ſich noch verſtärken werde, denn vom Jahrgang 1914 ab erfüllen die Ka⸗ meraden der deutſchen Handelsſchiffahrt ihre Wehrpflicht in den Reihen der deutſchen Kriegsmarine und wachſen daher immer mehr mit ihr zuſammen. Anſchließend fand an Bord des Kreuzers „Köln“ die feierliche Flaggenparade ſtatt. eng folgt. — ͥ—ꝓ—;-— 8 W. 5 r .——-V-T—— —— 1 — —— —— ————— P 3 — — e r—. Januar: Ein Unwetter ſuchte die Gegend von Düſſeldorf am 10. heim. 3 Tote waren zu beklagen.— Eine Erdbebenkataſtrophe brachte am 12. Januar in der Provinz Nariono in Columbien 200 Menſchen den Tod.— Bei Bad Schandau ereignete ſich am 14. Januar ein Felsſturz, bei dem 5000 Raummeter Ge⸗ ſtein in Bewegung gerieten.— Im Pariſer Staviſki⸗Prozeß wurden am 17. Januar eine Anzahl der angeklagten Abgeordneten, Jour⸗ naliſten und Rechtsanwälte zu mehrjährigen Gefängnis⸗ und Zuchthausſtrafen verurteilt. — Am 25. erfolgte das Urteil im Weimarer Hochverratsprozeß: 8 Angeklagte wurden zu Befängnis⸗ und Zuchthausſtrafen von 2½ bis 6 Jahren verurteilt.— In der japaniſchen Propinz Fukui verunglückte am 30. Januar ein Perſonenzug durch den Abſturz von Schnee⸗ maſſen. gezählt. Februar: 97 Menſchen kamen am 3. Fe⸗ bruar infolge eines ſchweren Hagelwetters in Südafrika ums Leben.— Am 4. wurde Wil- helm Guſtloff, Landesſtellenleiter der NS⸗ DAP. in der Schweiz, von dem Juden Frank⸗ furter in Davos erſchoſſen. Der Mörder wurde am 14. Dezember zu 18 Jahren Zuchthaus und den üblichen Nebenſtrafen verurteilt.— Am 6. wußte der Draht von einer erneuten grimmigen Winterkälte aus den Vereinigten Staaten zu berichten. Der Kälte ſind 500 Perſonen zum Opfer gefallen.— Auch aus Bulgarien und vor allem aus den Küſtengebieten am Schwarzen Meer trafen am 13. erſchütternde Nachrichten über die furcht⸗ baren Folgen des großen Schneeſturmes ein. Nach einer Mitteilung der Landespolizeidirek⸗ tion ſind 52 Perſonen durch Erfrieren ums Leben gekommen.— Am 22. wurde der Maſ⸗ ſenmörder Seefeld vom Schweriner Schwurgericht zum Tode verurteilt. Es wurden 50 Tote und Verwundete März: In der großen Mailänder Flugzeug⸗ motor⸗Fabrik Iſota⸗Fraſchini erfolgte am 7. März eine furchtbare Exploſion. Es wur⸗ den 15 Tote aus den Trümmern geborgen.— Nach einer Meldung aus Tientſin vom 17. März wurde in Tuliuchen ein Theaterge⸗ bäude durch Feuer vernichtet. 220 Perſonen kamen in den Flammen um.— In der Nacht zum 23. März ereignete ſich in Recklin gen bei Staßfurt eine Familientragödie. Der Rech⸗ nungsführer der v. Trotha'ſchen Gutsverwal⸗ tung, Guſtav Hauer, erſchoß ſeine vier Kinder, ſeine 38jährige Ehefrau und ſchließlich ſich ſelbſt. April: Ein Wirbelſturm im Staate Ge⸗ orgia forderte am 3. April 500 Todesopfer. — In der Nähe der kleinen Eiſenbahnſtation Paſo del Macho iſt am 7. April ein Bom ⸗ benanſchlag auf einen Expreßzug der Linie Vera Cruz— Mexiko(Stadt) verübt wor⸗ den. Die Anſchlagſtelle liegt unmittelbar an einer Brücke, die über eine 10 Meter tiefe Schlucht führt. Die Zahl der Todesopfer wurde mit etwa 90 angegeben.— In dem Kohlen- bergwerk von Sumitomo in der japani⸗ ſchen Provinz Fukuoka ereignete ſich am 15. April ein ſchweres Unglück, das den Tod von über 60 Bergleuten forderte. Mai: Die thüringiſche Stadt Apolda wurde am 11. Mai mit ihren Nachbardörfern von einer Hochwaſſerwelle überraſcht. Die Dör⸗ fer Sulzbach, Oberndorf und Herreſſen wur⸗ den beſonders heimgeſucht.— Das mitteldeut⸗ ſche Sondergericht in Halle a. S. verurteilte am 15. Mai Walter Gelhke, der am 3. Mai den SA⸗Rottenführer Felix Ehrenberg durch einen Piſtolenſchuß getötet hatte, zum Tode.— Bei den am 20. Mai in der chineſiſchen Pro⸗ vinz Kwantung ſtattgefundenen Erdbeben wurden insgeſamt 5000 Wohnhäuſer zerſtört. Von den Bewohnern wurden 58 getötet, 187 ſchwer verwundet.— Auf der Thaya, nahe der öſterreichiſch⸗tſchechoſlowakiſchen Grenze, kenterte am 26. ein mit Schülern beſetztes Floß, 31 Kinder ertranken. Juni: Der Dampfer„Wien“ ſtieß am 11. Juni gegen einen Pfeiler der Wiener Reichsbrücke. Der Dampfer brach auseinander und ſank. Das Schiffsunglück hat ſieben Opfer gefordert.— Das auf der Strecke Bergen— Trondhjem⸗Tromſoe verkehrende norwegiſche Paſſagierflugzeug Havoern der Norſk Luft- fahrtsſelſtap iſt am 16. gegen den Berg Lihe⸗ ſten an der Nordküſte des Songe⸗Fiordes ge⸗ flogen und abgeſtür zt.— Bei einer Ex⸗ ploſionskataſtrophe in dem eſtniſchen Heeres⸗ laboratorium bei Reval ſind 70 Menſchen ums Leben gekommen. Juli: Der Muſikzug der SS⸗Leibſtandarte wurde am 1. Juli von einem ſchweren Unfall betroffen. Auf der Heimkehr von einer Kon⸗ zertreiſe rutſchte ein Autobus⸗Anhänger und riß die Seitenwand des Autobuſſes der Leib⸗ ſtandarte auf. Dabei verloren zwei Männer des Muſikzuges ihr Leben, zwei weitere ſtarben kurz nach dem Vorfalle, eine Anzahl fanden Aufnahme im Krankenhauſe.— Auf dem Tſchi⸗ liang, weſtlich von Tſchungking in Szetſchuan (China), ſtrandete am 6. Juli eine mit über 100 buddhiſtiſchen Prieſtern beſetzte Dſchunke. Das Schiff kenterte, wobei 60 In⸗ ſaſſen ertranken.— Nach einer Parade im Hyde⸗Park wurde am 16. Juli auf König Ednard 8. ein Mordanſchlag verſucht. Dem Zugreifen von Poliziſten und Paſſanten gelang es, einen Mann unſchädlich zu machen, der einen geladenen Revolber auf den König richtete.— Am 26. Juli ſtürzte ein Laſt⸗ kraftwagen mit Anhänger, der den SA⸗ Sturm 45/⁰171 Mannheim mit 63 Männern in den Schwarzwald beförderte eine Böſchung hinab. Das Unglück forderte 24 Todesopfer. Auguſt: In dem Kohlenbergwerk nördlich Sheffield in Mittelengland hat ſich am 6. eine furchtbare Exploſion ereignet, die 58 Menſchenleben vernichtet.— In der Nähe des Flughafens von St. Louis ſtürzte ein Groß- aſſagierflugzeug ab. Die acht Inſaſſen wur⸗ 5 getötet.— Nach einer Meldung vom 7. * Kalaſtrophen, Unglücksfälle, verbrechen And Urteile im Jahre 1936 Auguſt geriet ſüdweſtlich von Formoſa eine japaniſche Fiſcherflottille, neun Boote mit über 200 Fiſchern, in einen Taifun. 68 japa⸗ niſche Fiſcher ſollen umgekommen ſein.— Nach vorliegenden Meldungen ſowjetruſſiſcher Blät⸗ ter hat am 23. in Poltawa eine aus Arbeitern und Bauern beſtehende Menſchenmenge das Militär magazin geſtürmt und ſich der dort lagernden Lebensmittelvorräte bemäch⸗ tigt.— Nach einer Reutermeldung aus Söul wurden am 29. Auguſt durch einen Wirbel⸗ ſturm, der Südkorea heimſuchte, 1596 Perſonen getötet, 2045 wurden verletzt, 1056 werden vermißt. September: Nach einer Meldung aus Ber⸗ gen hat ſich am Loen⸗See im Bezirk Nordfjord in Weſtnorwegen am 13. September ein ſchwe— res Bergſturzunglück ereignet. Es iſt ein rieſiges Felsſtück in den See gefallen und hat eine gewaltige Flutwelle verurſacht, durch die zwei kleine Dörfer faſt völlig vernichtet worden ſind.— In der Nähe von Kairo ſtie⸗ ßen am 16. September auf dem Nil ein Frachtdampfer und ein Ausflugsſchiff zuſam⸗ men, auf dem ſich über 200 Perſonen, Eiſen⸗ bahnangeſtellte mit ihren Frauen und Kindern, befanden. Die Wucht des Zuſammenſtoßes war ſo ſtark, daß das Schiff ſofort zum Sinken kam. Nur 4 Perſonen konnten gercttet werden. Oktober: Bei Bogota in Columbien ka⸗ men durch ein Eiſenbahnunglück 40 Perſonen am 11. und in Unterägypten durch ein Kraft⸗ omnibusunglück 22 Menſchen am 13. ums Le- ben.— Bei den Zuſammenſtößen um den 17. Oktober zwiſchen Hindus und Mohammedanern in Bombay kamen 42 Menſchen ums Leben, über 400 wurden verletzt.— Am 18. und 19. tobten über die Nord- und Oſtſee ſchwere Nord⸗ weſtſtürme und richteten ſchwere Verheerungen an.— Der niederländiſche Dampfer van der Wyjck ſtran dete an der Küſte von Java. 72 Perſonen fanden den Wellentod.— Am 29. wurde das Wrack des geſtrandeten Feuer⸗ ſchiffes Elbe J aufgefunden.— Die Große Strafkammer des Berliner Landgerichts fällte am 29. das Urteil im Bauunglückspro⸗ zeß der Berliner Nordſüd⸗S⸗Bahn; Reichs⸗ bahnrat Weyer erhielt 3 Jahre, Ingenieur Hoffmann 2 Jahre 3 Monate und Ingenieur Fritz Noth 1 Jahr 7 Monate Gefängnis. November: Am 9. ſank im ſchwerſten Weſt⸗ ſturm auf dem Wege von Hamburg nach New⸗ hork das deutſche Motorſchiff„Iſis“. Nur der Deckjunge Fritz Roethe konnte von der 40 Mann ſtarken Beſatzung gerettet werden.— Ein italieniſches Bombenflugzeug ſtürzte am 11. November bei Littoria ab und brachte 20 Perſonen den Tod.— Bei Mar⸗ ſeille flog am 16. eine Pulverfabrik in die Luft. 60 Perſonen erlitten den Tod, an die 200 wurden verletzt.— Bei einer Explo⸗ ſionskataſtrophe in Meran am 20. wurden 42 Arbeiter getötet und 21 verletzt.— Am 20. verſank das U-Boot U 18 der Weddi—⸗ gen-Flottille und brachte 8 Perſonen den See⸗ mannstod.— Bei einem Dammbruch in Ja⸗ pan kamen etwa 300 Menſchen ums Leben, 1200 wurden vermißt.— Der von den Sow⸗ jets zum Tode verurteilte deutſche Ingenieur Stickling wurde zu 10 Jahren Gefängnis begnadigt. Dezember: Das Schleſiſche Sondergericht in Breslau verurteilte am 2. Dezember Fritz und Erich Schüller wegen Mordes, verſuch⸗ ten Raubes und Verbrechens gegen das Geſetz vom 13. 10. 1933 zum Tode und zum Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebens⸗ zeit.— In der Türkei ſtürzten am 7. De⸗ zember infolge Ueberſchwemmung 600 Häuſer ein, 30000 Menſchen wurden obdachlos.— In England ſtürzte am 9. Dezember ein holländiſches Flugzeug ab. Es fanden dadurch 14 Perſonen den Tod. Rund funk- Programm Sonntag, 3. Januar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 9.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00 Wer ſchaffen will, muß fröhlich ſein. 10.45 Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 11.00 Gedichte. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Mozart— Schubert. 12.00 Konzert. 13.00 Glück⸗ wünſche. 14.00 Kinderfunkſpiel. 14.30 Chorlie⸗ der im Volkston. 15.00 Juchhei, heut iſt Tanz im Dorf! 15.30 Hörbericht von dem Endſpiel um den Tſchammer⸗Pokal. 15.45 Meiſter ihres Fachs. 17.30 Deutſche in der Bukowina. 18.00 Der ganzen Welt ein glückliches u. gutes neues Jahr. 18.30 Schöne Melodien. 19.40 Sport⸗ nachrichten. 20.00 Otto Dobrindt ſpielt. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30—00.55 Wir bitten zum Tanz! Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Gymnaſtik. 8.45 Morgenmuſik. 9.00 Katholiſche Morgenfeier. 9.45 Bekenntniſſe zur Zeit. 10.00 Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.45 Chor⸗ geſang. 11.15 Erzähler unſerer Zeit. 11.30 Vom wahren Opfer. 12.00 Konzert. 14.00 Kinder⸗ ſtunde. 14.45 Das Volk erzählt. 15.00 Deut⸗ ſche Scholle. 15.45 Hörbericht von dem End⸗ ſpiel um den Tſchammer⸗Pokal. 16.00 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Der ganzen Welt ein glückliches und gutes neues Jahr! 18.30 Das Spiel von der Zeit(Funkdichtung). 19.50 Sportbericht. 20.00 Bitte woi... ter! Tanz⸗ abend. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.10 Wet⸗ ter, Schneebericht. 22.15 Sportſpiegel des Sonntags; 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00 bis 02.00 Nachtkonzert. Stuttgart 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter. 8.05 Gymnaſtik. 9.00 Evang. Morgenfeier. 10.00 Uns iſt gegeben, auf keiner Stätte zu ruhn. Morgenfeier der Hitlerjugend. 10.45 Immer friſch(Schallplatten). 11.30 Bach⸗Kantate. 12.00 Konzert. 13.50 Zehn Minuten Erzeu⸗ gungsſchlacht. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 15.00 Muſizier⸗ ſtunde. 15.30 Chorgeſang. 16.00 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Der ganzen Welt ein glückliches und gutes neues Jahr. 18.30 Bun⸗ tes Schallplattenkonzert. 19.30 Turnen und Sport. 20.00 Im Garten der Erinnerung. 20.45 Abendkonzert. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Montag, 4. Januar Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Anſchl.: Fröhlicher Wochen⸗ anfang. 7: Nachrichten. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15: Alexander Brallowſky ſpielt. 15.40: Italieniſche Opernarien. 17.50: Bü⸗ cherſtunde der Hitlerjugend. 18.10: Paul Grümmer ſpielt. 18.40: Stätten deutſcher Forſchung. Kampf den Bakterien! 19: Aergern iſt Unfug! 20.10: Orcheſtermuſik aus Oeſter⸗ reich. 21:„Kreuzzug 1921“. Ballade. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23— 24: ſich zur Stelle die altrakurze Welle. Frankfurt 6: Choral, Morgenſpruch. 6.30: Konzert. 8.05: Betriebsappell zum Arbeitsbeginn des Jahres 1987 aus dem Werk Teves, Frankfurt am Main. 8.45: Muſik zur Frühſtückspauſe. 11: Hausfrau, hör zu! 11.30: Landfunk. Un⸗ kenntnis ſchützt vor Strafe nicht! 11.45: So⸗ zialdienſt. 12: Schloßkonzert. 14.10: Wunſch⸗ automat— friſch aufgefüllt! 15: Bienen lie⸗ fern Honig und heilſames Gift. 15.15: Kin⸗ derfunk. 15.45: Unterhaltungskonzert. 17.30: Zwoa Brettln, a gführiger Schnee... Mit Kdſß. in den Schwarzwald. 18: Muſik für alle. 19: Aergern iſt Unfug. 20.10: Klänge aus der Weſtmark. 22.30: Nachtmuſik. 24—2: Nacht⸗ muſik. Stuttgart 6: Choral. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Kon⸗ zert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Unterhaltungs⸗ Konzert. 9.30: Eheſchließung und Geſetzbuch. Beſuch beim Herzog v. d. Limonade Haiti, das Land ohne Nahrungsſorgen./ Reiſeblätter von Anton Petzold. Das Schiff fährt über ſpiegelglattes Meer, keine Welle regt ſich. Es iſt heiß, aber die Luft iſt rein und nicht ſo drückend, wie im Hochſommer in einer europäiſchen Großſtadt. Terraſſenförmig baut ſich Haiti vor mir auf. Alles iſt in grüne Farbe getaucht, nur einige weiße Flecke zeigen Häuſer an, einige bunte Blumenplantagen. Zu meiner Linken liegt ein Zuckerrohrfeld, in der Mitte des Rund⸗ blicks aber taucht am Horizont der Turm der Kathedrale von Port⸗au⸗Prince auf. Die Stadt ſelbſt liegt hinter Bäumen verborgen. Ihre Straßen ſind breit und lang und mit Zement überzogen. Aber in dieſem Lande der ewigen Sonne iſt man ſo an ſie gewöhnt, daß man auf das bißchen Hausſchatten verzichtet. Alle Menſchen gehen im Schneckentempo; noch langſamer aber trotten die Eſel dahin, die mit ſchweren Laſten die Berge hinaufklettern müſſen. Die ſie führenden Frauen ziehen ſie an den langen Ohren mühſam vorwärts und ſchlagen ſie, oft laut ſchreiend, was aber die Grautiere nicht zu genieren ſcheint. Denn ſie ſind dieſe liebens⸗ würdige Behandlung von Jugend auf ge⸗ wöhnt. Uebrigens ſchreit hier jeder, und manche regen ſich ſo dabei auf, daß ihnen große e von der Stirne perlen. Die Zahl der kleinen Kaufläden iſt Legion, aber keiner hat ein Schaufenſter, dagegen mebrere Türöffnungen nach der Straße. Auf dem Champ de Mars ſpielt vor dem Palais des Präſidenten eine Muſikkapelle, und das ſchwarze Publikum zieht in Scharen prome⸗ nierend vorüber. Beſonders intereſſante Bau⸗ werke hat Port⸗au⸗Prince nicht, da mehrere Feuersbrünſte die zumeiſt aus Holz gebauten Bauwerke zerſtört haben. Nur das Fort National iſt noch aus der 115 übriggeblieben, als Haiti eine franzöſiſche Kolonie war. Die Städte der Inſel ſind durch Autobus⸗ linien miteinander verbunden. Nur die Reichen haben eigene Wagen, die übrige Bevölkerung reitet oder geht zu Fuß. Das iſt oft das rat⸗ ſamſte, da die Wege für Autos und Pferde vielfach zu ſchlecht ſind. Das Bergland iſt ſtärker bevölkert als die Meeresküſte, obgleich das Leben der Bergbewohner viel beſchwerlicher iſt. Aber die Städter drunten in der Ebene haben ihre Sorgen und Aufregungen, wogegen die Bergbauern das Wort„Sorge“ überhaupt nicht kennen. Sie haben keine Bedürfniſſe und ſchlafen auf ihren rohen Matten ruhiger als die Städter in ihren Federbetten, denn die Natur ſorgt für ſie. Ueberall wachſen eßbare Früchte dicht vor ihrer Hüttentür, ſie brauchen ſie nur zu pflücken. Auch ihre Hühner und Ziegen finden ihre Nahrung dicht am Hauſe. Die Sonne brennt hier heiß. Aber es kann in den Bergen, die bis 3000 Meter hoch ſind, auch empfindlich kalt werden. Im Januar hat man nur 10 Grad Celſius, was für die Tropen Es meldet 30: Für dich, Bauer. 12: Schloßkonzert. 71 Allerlei e Zwei bis Dreil 16: Muſik am Nachmittag. 18: Muſik für alle. 19: Aergern iſt Unfug. 19.45: Umtauſch vorbehal⸗ ten! Kleine Plauderei. 20: Nachrichten. 20.10: Der blaue Montag 22.20: Zwiegeſpräch aus Mannheim. 22.30: Klänge in der Nacht. 24 bis 2: Nachtmuſik. Dienstag, 5. Jan. Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel. Anſchl. Schallvlatten. 6.30: Konzert. 10.30: Fröhlicher Kindes arten. 11.30: Wir fertigen eine Haushaltskartet an. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12: Konzert. 13.45: Nachrichten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15: Wetter. 15.15: Briefe aus dem Alltag. 15.45: Kleines Zwiſchen⸗ ſpiel. 16: Muſik am Nachmittag. 18: Das deut⸗ ſche Lied. 18.40: Schallpl. 19: Guten Abend lieber Hörer! 19.45. Deutſchlandecho. 19.55: Die Ahnentafel. 20: Kernſpruch. 20.10:„Die Bohsme“. 22: Wetter. 22.30: Eine kleine Nacht⸗ muſik. 23—24: Zum Tanze erklingen die Geigen Frankfurt 6: Waldandacht. 6.30 Konzert. 8.05 Wetter. 8.30: Werkskonzert. 9.30: Konzert. 11: Haus⸗ frau hör zu! 11.30: Landfunk. 11.45: Sozial⸗ dienſt. 12: Konzert. 14: Nachr. 14.10: Nach Tiſch gönnt Euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſika zu Gaſt! 15: Volk und Wirt⸗ ſchaft. 15.15: Die deutſche Frau. 16: Anter⸗ haltungskonzert. 17.45: Nachtflugpoſt über Deutſchland! 18: Konzert. 19? Mädel bei Spiel und Sport— ſeit wann gibt's denn das? 19.30: Kampf dem Verderb! 19.40: Der Zeit⸗ funk bringt den Tagesſpiegel. 19.55: Wetter. 20.10: Orcheſterkonzert. 22: Nachr. 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24—2: Nachtkonzert. Ituttgart 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.05. Wetter. 8.80: Konzert. 11.30: Für dich. Bauer! 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei. 15.15: Von Blumen und Tieren. 16: Muſik am Nach⸗ mittag. 17.452 Mozart in Frankreich. 18: Konzert. 19: Heiter und bunt zur Abend⸗ ſtund. 19.45: NS.⸗Schweſter— ein neuer Frauenberuf. 20: Nachrichten. 20.10:„Die Bo⸗ heôme“. 22: Nachr. 22.20: Politiſche Zeitungs⸗ ſchau. 22.40: Tanz⸗ und Volksmuſik. 24—2: Nachtkonzert. außerordentlich kalt iſt, zumal die Bergbauern nur ſehr dürftig bekleidet ſind. Jedenfalls aber iſt Haiti ein Land, wo es unmöglich iſt, Hun⸗ gers zu ſterben, und wo man ſehr wenig braucht, um glücklich zu ſein. An den Sonnabenden tanzt man auf Haiti bor allen Häuſern, unter einem Baume oder in der Mitte eines von Mauern umgebenen Hofes, auch wohl in einer Gartenlaube, die aus Bananenblättern gebildet iſt. In einer Ecke hocken drei Tambourinſchläger— das iſt das ganze Orcheſter. Melodie iſt nicht not⸗ wendig, man braucht nur den Takt, der dieſen einfachen Menſchen genügt. Aber was iſt das auch für ein Rhythmus! Originell, ſchnell wechſelnd und ſelbſt den teilnahmsloſeſten Menſchen aufpeitſchend! Der ganze Körper der Tänzer gerät in Bewegung, die Knie werden ununterbrochen ſeitwärts geſchleudert, die Arme umhergewirbelt, der Kopf zurück und wieder nach vorn geworfen, der Bruſtkorb er⸗ zittert nervös. Jeder tanzt für ſich, Paare gibt es nicht. Alle drehen ſich um die kleine Oellampe, die irgendwo an der Decke hängt. Direkt unter der Lampe aber tanzt nur die „maitreſſe la danſe“, ein Mädchen, das einen monotonen Refrain ſingt, den alle im Chorus wiederholen. Auch das Mädchen gerät all⸗ mählich in Ekſtaſe, dreht ſich ſchneller und ſchneller, bis es ſchließlich gang erſchöpft ab⸗ bricht. Bald weckt die Muſik wieder eine neue „maitreſſe la danſe“, man tanzt nach einem neuen Rhythmus, der noch aufpeitſchender iſt als das erſte Mal, und unter dem Einfluß des Alkohols kommt es oft vor, daß ſich Tänzer und Tänzerinnen in einer wirklichen Nerven⸗ kriſis auf dem Boden herumwälzen. Am folgenden Sonntag veranſtaltet man Hahnenkämpfe, die als der eigentliche nationale Sport Haitis anzuſehen ſind. Jeder hat ſeinen eigenen Kampfhahn, der ſorgſam gehütet wird da ja auf ihn große Hoffnungen geſetzt werden 1 Damit kein Schwindel getrieben werden kaps. 2 9 ſehen ſich die Beſitzer der Tiere den Kampf⸗ gegner genau an. Vor allem achtet man darauf, daß nicht etwa unter den Flügeln Raſierklingen verborgen ſind, oder daß auf die Federn Geier⸗ fett geſtrichen wurde, das die Hähne kennen und ſo fürchten, daß ſie davonlaufen. Jeder be⸗ kommt dann ſeinen Hahn zurück und muß ihm jetzt Schnabel und Sporen ausſaugen, um ſo zu beweiſen, daß ſie nicht vergiftet ſind. Alles ſieht dem Kampfe aufmerkſam zu, und je mehr ſich die Tiere aufregen, deſto mehr geraten auch die Zuſchauer in Hitze. Die Kämpfe enden ge⸗ wöhnlich mit der Flucht des ſchwächeren Hahnes oder mit ſeinem Tode. 1 Die Landesſprache iſt das Franzöſiſche, auch alle Namen ſind franzöſiert. Man hat das Be⸗ ſtreben, alle Kinder möglichſt vornehm zu be⸗ nennen. Die Namen Ajax und Pollux ſind häufig. Ein Advokat ruft ſeinen Sprößling Demoſthenes, ein anderer wählt den Namen des jeweiligen Präſidenten, und ſo folgt eine Generation von Leuten, die Vincent heißen, eine ſolche, die ſich Bornos nennt. Auch die Familiennamen ſind ſehr merkwürdig, nament⸗ lich die aus der Zeit des Kaiſers Faufl n=, der einen zum Herzog von der Limonade, einen anderen zum. Herzog von der Marmelade er⸗ nannte. — — — DDS=— f 4 I. . 9 1 . n er r 1 e *—————ñ—ß—* 238 1 7, 8 De. r* 5 8 2 ö* . 5 1 ̃ 5 8 8 4* ** 94 3 5 1 1 0. 1 0 0 0. ie ö 8 f J 7 1 Frauen-Beilage zu„Viernheimer Volkszeitung“ 4 0. 18 1 i 5 ü ö 1 1 ſich von der Welle der Farbenfreude mit⸗ zeigen! Das Gleiche gilt mehr oder weniger für kunſt will anſcheinend auch mit den waſſerfeſten Moden auf der Vinkerreiſe reißen laſſen. Natürlich wird. wenn ſie ihren 17 zarten 3 85 5 die att c jehr hübsch 9 5 70 9 7 Gurbabine Anzügen W Blau kämpft gegen Weiß und Farbig— Sport ernſt nimmt, immer zuerſt die ſachlich⸗ ausſehen, Zugeſtändniſſe ſind ein dankbares Eine Modenſchau führte ein Ski⸗Koſtüm vor, 1 Geſtrickter Skianzug?— Weiße Hirten⸗ praktiſche Seite bei der Wahl des modiſchen Flaſchengrün und ein kleidſames Rehbraun. das enggeſtrickte Langhoſen vorſchlug, die zu a lodenmäntel. Beiwerks erwogen werden. Die Eitelkeit einer dreiviertellangen, darüber zu tragenden l. Es ſind keine Verſuche, die ſportliche Note ſchaltet aus— oder gibt es keine Frauen, die Als außerordentlich belebend, kleidſam und Kaſack gehörten. Es ſah nicht übel aus, doch 0 0 aus dem Gleichgewicht zu bringen, wenn man dieſer Eigenſchaft mangeln? auch begehrt ſind dagegen alle zuſätzlichen gehören in einen ſolchen, die Linien kraß nach⸗ 1 ei mehr die lebhaften Farben auf dem weißen, Man ſchlägt, wie geſagt, nicht nur die mitt⸗ hellen Kleidungsſtücke anzuſehen. Wie hübſch iſt zeichnenden Strickanzug nur ganz ebenmäßige *.* glitzernden Hintergrunde ſehen will. Man iſt leren farbigen Töne vor, ſondern ſogar den ein weißer Pullover oder ein Strick- ein Klub⸗ Körperformen, auch iſt Wolle dieſer Art im 1 15 der Anſicht. daß gerade die winterlich⸗helle weißen Anzug, zu dem eine blaue Kopfbe⸗ jäckchen zur blauen Hoſe. Leuchtendes Leder, Schnee nicht ſo geeignet wie das waſſerfeſte 1 f Fläche geeignet iſt. Farbflecke wirken zu laſſen deckung getragen werden kann. Wir kennen das innen fellgefüttert, zeichnet die ärmelloſen Webzeug. 5 und warum ſoll es ſich in einem hellbraunen elegante Weiß vom Eislaufſport her u. wiſſen, Weſten und die Slalomjacke aus: auch Mützen 5 0 e eee, ee 2 Ge 1 5 gut es bah E 1 aber bei 1 dieſer Art e Ja leder Ain Für n ee ˖ wie in dem dunkelblauen? au iſt die„tradi⸗ Skianzug eſtehen Bedenken wegen der Dieſe weiße und farbige Kopfbedeckung nimmt gängerinnen i er Dreiviertelmantel aus 3 1 tionelle“ Farbe der Winterſportlerin. von ihr Emofinbiichtent 15 Weiß nun ee Es 85755. nicht ee ee denn W Hirtenloden zu empfehlen. Er iſt weit 1 1 erprobt und mit Bedacht auserwählt. Jedoch gibt keine noch ſo gute Läuferin, die nicht mit Weiß ſteht den friſchen, von der Luft roſig⸗ und doch anmutig gearbeitet, hat Lederpaſſe u. n kann man jetzt beobachten, daß auch die ſtrenge Naſe, Kinn, Händen oder ſonſtigen Körper⸗ glühenden Geſichtern. Die Sportbluſe zum Ledertaſchen und natürlich Blitzverſchluß. Neu Sportlerin ihre Sporthemden, Weſten, Sla⸗ teilen die intimere Bekanntſchaft des Schnees blauen Anzug wird kariert getragen, das ſich ſind die Zuſammenſtellungen von Jacke und ö lomjacken und Pullover, ebenſo die Mütze und einmal machen muß! Wehe dem weißen Anzug zunehmender Beliebtheit erfreut, ebenſo die Bluſe, die alſo Beides zugleich ſind, auch hier ö 1 das Halstuch, ſchon farbenfreudiger wählt; ſie bei zehn, zwanzig und mehr„Fällen“, es wird handgeſtrickten, roten, enzianblauen oder kana⸗ zwei lebhafte Farben als Gegenſätze— denn 1 ö iſt von dem Schema etwas abgewichen und hat unvermeidlich ſein, daß ſich Spuren an ihm riengelben Weſten unter den Jacken. Die Strick- bunt iſt Trumpf! Sybill. N. . 5 Wenn man einen Stoff geschenkt bekommen het g ten 1 e duden 5 8 e aer e 5 100 entſchieden ein glattes kleines Weſtchen vorzuziehen. J 0 Beſchen, ſtatt mit d. 5 5 47 eidern. Schwarze Kleider ſieht man auch häufig mit einem lila 5 1 ſtatt mit dem allbekannten Weiß. Und trotzdem: Weiß iſt und bleibt ein feiner Kontraſt zu Schwarz. 9 1 Noch auf eins ſei aufmerkſam gemacht: die weiche Drapierung des Stoffes um den Ausſchnitt herum. Man denkt Schwarzer Winter⸗ 1699 unwillkürlich an ein Trachtenbruſttuch. Sicherlich ſtammt die mantel am Per⸗ 1 Idee auch daher.— Gleißende, ſchimmernde Seiden in hellen 1 1 Farben oder in Stahlblau, Flaſchengrün, Rotlila ſind das ſchluß. Ulſtein⸗ 1 ö richtige für ein großes Ballkleid. Dieſe ſchweren Seiden, Schuttt M 250 1 oft die blanke Seite eines doppelſeitigen Stoffes, fallen ſo 1 0 ö wunderſchön, daß die Machart ganz ſchlicht ſein kann. Vorn Kuſackbluſe aus far⸗ 4 57160 bis zum Hals ſchulterfrei hinaufgeführt, mit einer Schnur bigem Samt. Der „ gehalten, betonen ſie jede Körperbewegung und fallen am W 55 5 itipe Rock zu einer ſchleppenden Weite aus. Aber vielleicht iſt der Uliſtein⸗Schnitt⸗ 70 geſchenkte Stoff ein Taft? Reicht die Meterzahl, dann ergäbe muſter B 2220 15 er ein gleichfalls ſchönes Ballkleid, nur würde man ihn im f Stilkleidcharakter mit puffigen Armelu verarbeiten. Ein kleine⸗ N rer Taftabſchnitt genügt für eine reizende Bluſe. Ebenſo ver⸗ b hält es ſich mit einem Samtſtoff. Zum Kleid zu wenig, ergibt er eine prächtige Kaſackbluſe. Dabei iſt es ſehr neu, den Ausſchnitt mit einem Streifchen Pelz zu verſchönen. Man nimmt ihn ö weiß zu hellen Rokokofarben oder braun zu kräftigeren Samttönen.— Einen ſchwarzen Mantelſtoff möchte manche in der neuen Glockenform arbeiten. Zu einer 4 ſolchen quergeteilten Machart paßt ein großer Per⸗ 1 1 . e 25 7 5 den Kragen da, wo er mit* ö Ballkleid aus glänzender Seide in en pelzbelegten Aufſchlägen zuſammentrifft, mit Reiß⸗. ——— verſchluß verſehen, damit ſich bei größerer Kälte die Auf⸗ 0 ſchläge auch übereinander⸗ 1 g i geklappt tragen laſſen.— 1 ee Nach größter Schlichtheit 4 Fame eee FKichut. Seren. 28 verlangten ſportliche Woll⸗ Außen Schutt k se Uuſtein- Schutt K 782 ſtoffe für Tageskleider. Kein fremder Aufputz, nur ein Won end man ſonſt meiſt zuerſt paar ſchöne Knöpfe ſind das, eine Vorſtellung von dem ge⸗ was am beſten zum Erfolg wünſchten Kleid hat und ſich den Stoff verhilft. M. Cl. 1 danach ausſucht, iſt es bei einem ge⸗ 71 ſchenkten Stoff gerade umgekehrt. Der 15 Stoff liegt da, wir können nichts an 7 a ihm mehr ändern. Welche Machart iſt nun die hübſcheſte für ihn?* Dunkle Kunſtſeiden wollen als Nachmittagskleid verarbeitet werden. i f 7 Für ſie iſt der glockige Kaſackſchoß die große Mode dieſes Winters. Ein enger Rock f 1 75 läßt die abſtehende Kaſacklinie vorteilhaft zur Geltung kommen. Weil enge Röcke 5 Hera, Woch 1 nicht ſehr bequem ſind, ſchlitzt man die Seitennaht ein Stückchen, dann geht es einſeitigem ſchragem 1 4 ſich gleich beſſer darin, und die ſchmale Form bleibt gewahrt. War der geſchenkte Wuene Taft⸗ 8 9 Stoff eine reverſible Seide, empfiehlt es ſich, ihn für den Nachmittag von ſeiner 5 4 0 4 ſtumpfen Seite zu verwenden. Das gilt auch für das lange Tagesendkleid mit das Jabot ſind 3 langen Armeln. Um hier eine kleine Belebung anzubringen, wäre die moderne e. 1 leichte Perlſtickerei auf den bauſchigen Armelteilen ratſam. So ein feiner weißer muſter B 2198 51b ö g Blickfang hat immer etwas für ſich. Am kurzen Nachmittagskleid iſt Perlſtickerei. die Rückanſicht ſtändlich berechnet die Mode auch das Ver⸗ ſich dem Halſe eng an und ein rundgeſchnitte⸗ ten Bluſe bequem an den Stuhl zu lehnen: es kehrteſte richtig, ſo daß wir ſie. wenn es uns nes, großes Jabot aus gleichen Material iſt iſt ſchmerzhaft und unmöglich! 2 5„ ii Spaß macht, ernſt nehmen können. Bleiben wir ſo angenäht, daß es wie zwei Volants über⸗ Dann die neueſte Rückwärts⸗Idee. Sie ge⸗ Der alte Scherz„Wo die Broſche iſt, iſt mal bei den Clips: vorn legt ſich die weiche einanderfällt. Anreiz zum Spielen, wenn man fällt ſich darin, den Kleiderrock vorn glatt und vorn“ ſtimmt nicht mehr, denn wir tragen die Seide des Kleides wie zufällig gerafft und doch es gelegentlich auseianderbreitet. um ihm einen eng zu belaſſen, um ihm rückwärts in der Mitte moderniſierten Broſchen, die Clips. nur noch vom Schneider wohlberechnet und geſchnitten noch hübſcheren Faltenwurf zu geben. Unter dem fächerartige Weite zu geben. Bei Seide und ſelt vorderen Kleidausſchnitt. Auch die über das untere Drittel des Halſes. Nichts linken Arm wird die Seitennaht mit kleinen leichten Wollſtoffen iſt dieſe Methode nicht ſo n W a a ſcheint befeſtigt, bis das Auge rückwärts min⸗ Druckknöpfen geſchloſſen, und auch das rückwärts auffällig, wohl aber bei Verwendung von Knöpfe geben keine Orientierung ihre Reihen deſtens zwei Elips entdeckt. die den Stoff halten verlängerte Frackſchößchen iſt von der rückwär⸗ Samt, und im letzten Fall nur möglich, wenn 2 befinden ſich oft da. wo man ſie am wenigſten und einen kleinen, ſpitzen Ausſchnitt freigeben tigen Mitte bis zur ſchmaler werdenden vor⸗ es ſich um ein längeres Tagesendkleid oder vermutet. der ſonſt immer vorn zu finden war. Die unge⸗ deren mit Druckknöpfen befeſtigt. Soweit ſcheint ähnliches handelt. 5 Abendmäntel und Capes ö wohnte Wirkung läßt ſich je nach Zuſammen⸗ der Einſchlupf geſichert. Nur der kleine, runde haben die gleiche, rückwärts drapierte Linie, ſo Dieſe ganz verzwickte Anordnung macht der ſtellung des Stoffes und der verſchiedenartigen Kragen macht Schwierigkeiten. Seine Enden daß man, falls ſie ſich fortſetzt, bald von Ge⸗ ö Mode aber augenſcheinlich Spaß Sie verein⸗ Clips unauffälliger oder ſelbſtbewußter aus⸗ laufen aber nicht vorn. ſondern rückwärts zu⸗ wändern für feſtliche Zwecke und nicht mehr gut facht die Vorderfronten, um rückwärts legen. Rückwärtige Knöpfe übernehmen die ſammen, ſo daß auch der Bluſenſchlitz„rück⸗ von Kleidern ſprechen kann. Mit dem kleinen, 9 i Trümpfe auszuspielen. die jede Frau in Ver- gleiche Funktion. Ueberraſchend präſentieren wärts zu finden iſt und zwar bis zur Taille rückwärts ſtark drapierten Schößchen hat dieſe 0 ſuchung führen werden. die Kleider auch mal ſich manche Spitzenbluſen. Vorn wirkt ſolche mit dichten Straß⸗ oder in der Farbe zum Stoff Mode begonnen, in ſtoffreichen Schleppen, die 5 mit der Rückſeite nach vorn zu tragen, obgleich Bluſe nur durch die Schönheit des Spitzen, paſſenden Steinknöpfen geſchloſſen. Man ver⸗ ſich beim Tanz als Cape umnehmen laſſen, das ein Experiment bliebe! Denn ſelbſtver⸗ ſtoffes— ein kleiner, runder Kragen ſchließt ſuche nicht, ſich mit einer ſolcherart konſtruier⸗ orientiert ſie ſich weiter. 1 ö 5 V N 1 ** 3 15 1 1 g emen.— . 3 8 1 888—— 2—— Sum Beginn des Neuen Jahres! Eines geht mich an, eines weiß ich: Daß ich das Meine tun und eher unter⸗ gehen ſoll, als mich einer fremden Macht ind ergeben. Die Vorſehung geht mit dem All der Dinge und mit dem Menſchengeſchlechte ihren ewig dunklen Weg, den ich nimmer verſtehen werde. Aber auch in meine Hand iſt eine Vor⸗ ſehung gegeben: wenn ich für das All⸗ gemeine empfinde, handle und ſtrebe, ſo fühle ich auch in mir— wie klein oder 550 ich ſei— eine Kraft, welche das Welt⸗ chickfal ändern kann. Ernſt Moritz Arndt Wo gedeihen Genies am beſtenk Jahrzehntelange, unermüdliche Forſchu hat den Beweis erbracht, daß Gini 5 beſten in kinderreichen, nicht mit Glücks⸗ gütern geſegneten Familien mit guter Erb⸗ maſſe, wachſen. Das ſſt ein erneuter Auf⸗ ruf an alle Menſchen, das Problem der kinderarmen Ehe auch von dieſem Geſichts⸗ punkt zu betrachten. Faſt nie ſind junge Eltern imſtande, die ganze Kraft ihrer Erbmaſſe abzugeben. Auch ſie ſind noch in einem Reifeprozeß, der erſt mit den Jahren ſeinen Höhepunkt erreicht und damit natur⸗ gemäß den ſpätergeborenen Kindern zugute kommt. Was wäre aus Deutſchland ge⸗ worden, wenn wir alle die Namen nicht Pane hätten, die entſcheidend an ſeinem Daſein, an ſeiner Kultur und an ſeinem Nachwuchs beteiligt ſind? Wie wichtig es iſt, daß der junge Menſch im Kreiſe von Geſchwiſtern, nicht zu ſehr umſorgt und gehegt aufwächſt, geht ein⸗ deutig aus dem Jugendleben unſerer Großen hervor. Die einzigſte Ausnahme iſt Goethe, der damit vielleicht die Regel nur beſtätigt, Kinderreiche Häuſer legen jedem t Pflichten auf. Wer ſich zur Wehr etzt, wird von den anderen ſehr ſchnell ins rechte Gleis gebogen. Wer ſich erhebt, wer dans über das mehr oder minder vor⸗ ndene Phlegma ſeines Kreiſes hinaus⸗ kommen will, muß ſeine eigenen Wege gehen, auf denen ihm keiner hilft. Hier zeigt er, wie ſtark ſeine Wünſche und wie ſtark ein Wollen iſt. Es gibt keine verkannten Genies. Es gibt nur Genies und begabte Menſchen, die ſteckenbleiben in der An⸗ betung ihrer eigenen Talente, am Biertiſch ſitzen und glauben machen wollen, ſie könn⸗ ten das alles auch, nur das Schickſal wäre gegen ſie. Nur aus Not und Entbehrung, aus ſeeliſcher, geiſtiger oder leiblicher Not kann ein Genie hervorgeſtoßen werden, wenn es die Veranlagung dazu in ſich trägt. Das Erfaſſen des tiefſten, geheimſten Ur⸗ ſprungs kommt nicht im Wohlleben an uns Menſchen heran. Laſſen wir ſie im Geiſte an uns vorüber gehen, und ihren Vätern und Müttern danken, daß ſie Mut und Arbeit und Opfer nicht ſcheuten, Kinder zu haben, die unſerer Welt, der deutſchen Welt, ihre eigene Prägung gaben und er⸗ hielten. Blücher iſt das ſiebente Kind, Bismarck das vierte von ſechs, Moltke das dritte von ſechs, Mozart das ſiebente, Wagner das neunte, Bach das achte, Händel das zehnte, Beethoven das zweite von ſechs, Haydn das dritte von dreizehn, Dürer das dritte von ſiebzehn, Friedrich der Große das zweite von neun? Kant das vierte von neun, Schopenhauer das zweite, Kleiſt das fünfte, Siemens das elfte von dreizehn. Sie kannten alle in jungen Jahren be⸗ reits eiſerne Pflicht, eigenen Willen und eigenes Wollen. Das Schickſal war ſehr viel häufiger gegen ſie, als für ſie, und doch wurden ſie groß, wuchſen weit über den Rahmen des Geweſenen hinaus und wirken befruchtend für ſpätere Geſchlechter. 6 Nalſchläge für den Schlaf J. Der Ort des Schlafes muß ſtill und dunkel ſein. Je weniger äußere ſinnliche Reize auf uns wirken, deſto vollkommener kann die Seele ruhen. 2. Man muß immer bedenken, daß das Schlafzimmer der Ort iſt, in dem man den größten Teil ſeines Lebens zubringt; wenig⸗ ſtens bleibt man an keinem Ort in einer Situation ſo lange. Aeußerſt wichtig iſt es daher, an dieſem Ort eine gefunde und reine Luft zu erhalten. Das Schlafzimmer muß alſo geräumig und hoch, am Tage nicht bewohnt, auch nicht des Nachts ge⸗ 42 ſein, keine ausdünſtenden Stoffe, Blumen und dgl. enthalten, und die Fen⸗ ſter müſſen beſtändig offen gehalten wer⸗ den, außer des Nachts. 3. Man eſſe abends nur wenig und nur kalte Speiſen und immer einige Stunden vor dem Schlafen. Ein Hauptmittel, um ruhig zu ſchlafen und froh zu erwachen. 4. Man liege ohne allen Zwang und Druck faſt ganz horizontal im Bette, nur den Kopf ausgenommen, der etwas erhöht ſein muß. Nichts iſt ſchädlicher, als halb ſitzend im Bette zu liegen, der Körper macht da immer einen Winkel, die Zirkulation im Anterleibe wird erſchwert, auch das Rückgrat immerfort gedrückt, daher ein n des Schlafes, freier und unge⸗ nderter Blutumlauf, dadurch verfehlt, ja in der Kindheit und Jugend Verwachſung und Buckel oft durch dieſe Gewohnheit er⸗ zeugt wird. 5. Alle Sorgen und Tageslaſten müſſen mit den Kleidern abgelegt werden; keine darf mit zu Bette gehen. Man kann hierin durch Gewohnheit erſtaunlich viel über ſich erhalten. Ich kenne keine üblere Gewohn⸗ heit als die, im Bette zu ſtudieren und mit dem Buch einzuſchlafen. 6. Hierbei muß ich noch eines beſonderen Umſtandes erwähnen. Es glaubt nämlich mancher, es ſei völlig einerlei, wann man ſteben Stunden ſchliefe, ob des Tages oder des Nachts. Man überläßt ſich alſo abends ſo lange wie möglich ſeiner Luſt zum Stu⸗ dieren oder zum Vergnügen und glaubt es völlig beizubringen, wenn man die Stunden in den Vormittag hinein ſchläft, die man der Mitternacht nahm. Aber ich muß jeden, dem ſeine Geſundheit lieb iſt, bitten, ſich vor dieſem verführeriſchen Irr⸗ tum zu hüten. Es iſt zuverläſſig nicht einerlei, ſieben Stunden am Tag oder ſieben Stunden des Nachts zu ſchlafen, und zwei Stunden abends vor Mitternacht durchſchlafen' ſind für den Körper mehr wert als vier Stunden am Tage. Irau Mode empfiehlt: Der Vormittag: Zwei Moderichtungen gehen friedlich nebeneinander her— die rein ſportliche und die für den ganzen Tag vorgeſehene, die ſo diskret und ſo gut aus⸗ gearbeitet ſein muß, daß man ſie morgens um neun Uhr auf der Straße ſo angenehm Photo de Lorme NM und unauffällig tragen kann, wie nachmittags zum Tee. Der Sportsdreß iſt auf friſche Bates eingeſtellt und erlaubt üten, Kragen, Blüschen, Jum⸗ pern und Röcken, beſchwingt und heiter zu ſein. Es gibt ein fried⸗ liches Nebeneinander von Woll⸗ ſpitzen, Georgettes, Marokains, Jerſeys, dicken Diagonalſtoffen, lederähnlichen Weſtenſtoffen, Bluſen unter und über dem Rock — kurz, erlaubt iſt, was gefällt und hübſch ausſieht.— Der Tagesanzug iſt viel exakter. Vielfach ſetzt ſich das Jackenkleid durch mit Miederrock und ſtreng gearbeiteter Jacke, die im Raum abgelegt werden kann, da die Bluſe bar⸗ unter elegant und angezogen ſein muß. Bei den Kleidern trägt man um den weichen Ausſchnitt in Schalform eine belebende Farbe, die ſich am Hut, an den Handſchuh⸗ rändern oder in der Handtaſche wieder⸗ findet. Der Nachmittag: Auch am Nachmittag kann man ſich ſo anziehen, daß man für den Abend unterwegs bleiben kann, ohne das Kleid zu wechſeln. Die Linie der Kleider iſt glockig und ſchlank. Immer noch liebt man die verbreiterte Schulter, den ausge⸗ arbeiteten Aermel, kleine boleroähnliche Jäckchen, enggeſpannte Hüftpaſſen und untere Weite. Die Länge darf nicht über⸗ trieben werden. Man liebt farbige Stoffe in einfachſter Linienführung, wirkſam durch ihre eigene Lebhaftigkeit. Ergänzungen und Inſtandſetzungen tu emiſche Qöfungen. Es ge . kühler Raum, K mäßig ſtarker Strom reiner, trockener Luft und ein paar Haken. Fleiſch darf nur hängend aufbewahrt werden und zwar ſo, daß es vollkommen der Einwirkung einer mäßig bewegten, reinen Luft ausgeſetzt iſt. Auf dieſe Art trocknet die ganze Oberfläche gelinde an. Die Fäulnisbakterien können jetzt nicht mehr gedeihen, weil die für ihre Entwick⸗ lung unentbehrliche Feuchtigkeit fehlt. e Leuchter reinigen Leuchter, die man mit kochendem Waſſer von Lichtſtümpfen reinigen will, niemals über den Waſſerleitungsausguß halten. Das Stearin wird in wenigen Augenblicken wieder hart und verſtopft dann den Aus⸗ guß. Linoleum reinigen rbiges und gemuſtertes Linoleum wird erſt mit Paraffin abgerieben und hinter⸗ her mit Bienenwachs und Terpentin poliert. Es darf nie mit heißem Waſſer und Seis behandelt werden, da es dann die Farben verliert. Ergänzungen ſind alle Arbeiten, durch die der Wert eines Gebäudes oder Grund⸗ ſtückes erhöht wird. Heizungsanlagen, elektriſches Licht, Gasanlagen, Garagen, Ambau von Zimmern, Wandziehung uſw. gehören dazu. Unter Inſtandſetzungen ver⸗ ſteht man Arbeiten, die der Erhaltung des Hauſes oder des Grundſtückes dienen. Dar⸗ e unter ſind Ausbeſſerungen an der Haus⸗ front, in den Zimmern, an den elektriſchen oder den Gasleitungen, an Fenſtern, Türen, Fußböden, ſowie alle Schönheitsrepara⸗ turen zu verſtehen. Ein wenig Küchenerfahrung Man ſollte ſich aus geſundheitlichen wirtſchaftlichen und äſthetiſchen Gründen zur Gewohnheit machen, alle Lebensmittel nur in beſter Qualität zu kaufen, und ſich wirklich die Mühe machen, perſönlich aus⸗ wählen, was in Betracht kommt. Nur wirklich friſche Lebensmittel haben für unſern Körper die auffriſchende Wirkung, da ſchon nach kurzer Zeit immer eine Ver⸗ änderung der chemiſchen Zuſammenſetzung eintritt. 5* Mehr Abwechflung im Speiſezettel! ſollte man den meiſten Hausfrauen einprägen. Es iſt falſch, im letzten Moment an die Herſtellung einer Mahlzeit zu denken, und dann wahllos irgendein Stück ge⸗ bratenes oder gekochtes Fleiſch zu ſervieren. Man regt damit beſtimmt den Appetit nicht an: gerade in der ausgeſuchten Zuſammenſtellung in bezug auf Inhalt, Farbe und Leichtigkeit liegt der Wert der häuslichen Ernährung. * Das Aufbewahren von Fleiſch Rindfleiſch ſchmeckt am beſten, wenn es acht Tage alt und trotz⸗ dem frei von jeglicher Fäulnis⸗ erſcheinung iſt. Dazu braucht man weder koſtſpielige Vorrich⸗ För den Wintersport Grillen ohne Grill Man reibt die Pfanne vorher mit Salz aus, läßt ſie auf dem Feuer heiß werden, und gibt das Fleiſchſtück, oder was man ſonſt grillen will, ohne jede Zutat in die Pfanne. Man ſalzt hinterher, damit das Fleiſch kein Waſſer zieht. Feſtgeroſtete Nägel Feſtgeroſtete Nägel löſt man, wenn man ſie mit etwas Petroleum beträufelt. Teeflecke entfernen Man vermiſche Eſſig und Salz und be⸗ arbeite damit die Stellen. Meiſtens wer⸗ den die Flecken verſchwinden. 255 2 e Gefüllte Kalbskeule. Eine— am beſten gleich vom Fleiſcher— entbeinte und ſo zu⸗ geſchnittene Kalbskeule, daß das Fleiſch ein rundes Stück bildet, wird blanchiert, an Stelle des Knochens mit einem mehr oder weniger einfachen Fleiſch⸗ bzw. Bratwurſt⸗ füllſel gefüllt, zugenäht, nach Belieben ge⸗ ſpickt und gebraten. Kalbskeule mit Guß. Beſonders vorteilhaft bei weniger anſehnlichen bzw. Vorderkeulen und ebenſo bei Hammelfleiſch zu verwenden. Nachdem dieſelbe nicht völlig gar gebraten, rührt man etwas Mehl, Rahm, ein Eidotter, Salz und ganz wenig Fleiſchextrakt glatt zu⸗ ſammen und dann auf dem Feuer zu einer dicken Creme, bedeckt das Fleiſch damit möglichſt anſehnlich, läßt es, mit Reibbrot, nach Belieben auch noch mit Käſe beſtreut, im Ofen eine ſchöne Farbe annehmen und ſerviert es mit beliebiger, kräftiger Soße. Einfache kalte Schüſſel mit Variationer Man bringt 2 Taſſen Milch nebſt Zucker und beliebigem Aroma ans Kochen, rührt reichliche 3 Teelöffel feines Mehl oder Stärke, Reis⸗, Kartoffelmehl, Grieß mit etwas kalter Milch klar, dann hinzu, und zu einem zarten gut durchgekochten Brei, welcher ſchließlich, mil 1—2 mit Milch oder Rahm verrührten Ei⸗ dottern abgezogen, auf eine Schüſſel gegeben, mit Zucker, Zimt und Korinthen oder mit Makronen und dgl. beſtreut werden kann. Als Würze gibt man auch nur etwas Roſen⸗ oder Orangenblütenwaſſer in die etwas ab⸗ gekühlte Maſſe und kann, beſonders bei Grießmehl, auch die Eier fehlen laſſen. Ohne Eier läßt man in der Milch ſoviel Schokolad⸗ durchkochen, daß es genügend danach ſchmeckt verſüßt nach Geſchmack, und kann noch kalt eſüßte Milch oder Rahm, oder eine gekoch ilchſoße dazu geben. Makronen. 3 Eiweiß werden zu ſteifen Schnee geſchlagen, 250 Gramm Zucker, de. Saft und die Schale einer Zitrone eine halbe Stunde damit gerührt. Dann kommen 250 Gramm den Tag vorher abgezogene und ge⸗ riebene Mandeln dazu. Dann formt man kleine Kugeln, die man auf Oblaten ſetzt. Der Tei 15 die Kugeln müſſen ruhen und werden fe r kühl gebacken. Schokolade⸗Buſſerln. Zum Schnee von zwei Eiweiß gibt man 140 Gramm 3 und 100 Gramm geriebene Schokolade ſowie Vanille und 100 Gramm feingeſchnittene Mandeln. Nachdem die auf Oblaten geſetzten Buſſerln eine Stunde geſtanden haben, bäckt man ſie kühl. Gebackene Grießklöße. 200 Gramm Grieß, ein halbes Liter Milch, drei Eier, das Ab⸗ geriebene einer Zitrone, ein Stückchen Butter, etwas Salz. Alle Zutaten, ausgenommen die Eier und Zitrone, werden zu einem dicken Brei gekocht, bis dieſer ſich von der Pfanne löſt. Abgekühlt 7 5175 a Ali Funn dazu, dann ormt man öße, die man in heißem bäckt. 2 N Käſeauflauf in kleinen Förmchen. Man rührt 80 Gramm Butter e unter beſtändigem Rühren 3—4 Eigelb, 130 Gramm geriebenen Parmeſan, Salz, Pfeffer und den feſten Schnee der Eier dazu, füllt die Maſſe in gebutterte Förmchen und bäckt ſie 10 bis 12 Minuten. Sofort ſervieren! * * K 2 e 1 7 B. e 2 ———K PP W e 7 4 1 12 Ich weiß es, Herr Handewitt, aber A 2 17. Fortſetzung) Das nenne ich eine Uberraſchung, mein Junge!“ „Ich komme doch nicht ungelegen, Herr van Leuwenꝛ⸗ „Nein, mir nicht! Mir nicht!“ Hinner wird in einen Seſſel gedrückt, und dann beſtellt Ode bei ſeinem Diener ein Abendbrot für ihn. „Du wirſt hungrig ſein, mein Jungel“ „Es geht!“ Nach dem Abendbrot erzählt Hinner Ode van Leuwen, was ihn von Hamburg fortgetrieben hat, und Ode verſteht ihn nur zu gut. Hinner fragt plötzlich:„Leonie gibt dieſe Geſellſchaftꝰ! „Ja. Hin und wieder lädt ſie ſich die Jugend von Amſter⸗ dam ein. Sie iſt jung, und ich laſſe ſie gern fröhlich ſein.“ Aber es klingt ſo, als wenn er ſie vor Hinner entſchuldi⸗ gen wolle. Hinner hat ein feines Ohr. „Ich gönne es ihr. Noch iſt ſie nicht Frau Handewitt, dann wird freilich auch ihr Leben einen anderen Kurs gehen! Ode blickt ihn geradezu dankbar an und drückt ihm die Hände. „Ja, Hinner, das muß auch ſein. Sie iſt gut, aber ſie braucht die ſtarke Hand.“ „Waren Sie unten auf der Geſellſchaft?“ „Nein, der Oberſt iſt da, und ich fühle mich in ſeiner Ge⸗ ſellſchaft nicht wohl. Dir gefällt ja der Mann auch nicht!“ „Nein, ganz und gar nicht!“ Sie ſprechen über dieſes und jenes, bis van Leuwen fragt: „Willſt du Leonie nicht Guten Abend ſagen?“ „Ja, ſehr gern.. aber erſt, wenn die Gäſte fort ſind!“ Aber es wird ſpät nach Mitternacht, ehe ſich das Haus zu leeren beginnt. Und als die Uhr zwei ſchlägt, da ſteht immer noch ein hal; bes Dutzend Autos vor der Villa. Da entſchließ ſich Hinner, nach unten zu gehen. Er wünſcht Ode van Leuwen herzlich Gute Nacht und ſteigt die Treppe hinunter. Geht durch die prächtige Diele dem Geſell⸗ ſchaftsſaale zu. Ein tolles, wieherndes Gelächter klingt durch die Tür. Die Geſellſchaft iſt angetrunken. Hinner ſteht und überlegt. Es widerſtrebt ihm, jetzt einzutreten. Widerſtrebende Ge⸗ fühle ſtreiten in ihm. Es iſt Arger, Enttäuſchung und Schmerz. Er hat ſich das Wiederſehen anders vorgeſtellt. Plötzlich hat er das Gefühl, als wenn einer hinter ihm ſtünde und dreht ſich um. Er ſieht in das Geſicht des Kammerdieners Kramer. Es iſt ernſt und verſchloſſen. „Ach... Sie ſind es, Kramer!“ ſpricht Hinner verlegen und weiß nicht recht, was er noch ſprechen ſoll. „Sie werden... gewiß Ihre Braut nicht im Saale begrũ⸗ ßen wollen, Herr Handewitt!“ ſpricht der Kammerdiener mit einem ſeltſamen Ernſt in der Stimme. Hinner nickt. Da winkt ihm der Kammerdiener und öffnet eine Tür. „Wollen Sie hier eintreten!“ bittet er.„Wenn Sie ein wenig Geduld haben, dann können Sie alles hören, was der Derſt mit ſeiner Tochter im Nebenzimmer zu ſprechen hat. Nur ein Vorhang trennt Sie!“ Hinner ſteigt alles Blut zum Kopfe, und er ſpricht ſcharf: „Das Lauſchen iſt nicht meine Sache, Kramer!“ Der alte Diener lächelt und verbeugt ſich leicht. ... um meines Herrn willen bitte ich Sie. es doch einmal zu tun!“ „Ich verſtehe Sie nicht, Kramer! Was wollen Sie damit ſagen?“ „Nicht mehr und nicht weniger, als daß mit meinem Herrn kein gutes Spiel getrieben wird, Herr Handewitt!“ „Kramer!“ keucht Handewitt. „Herr Handewitt“, bittet jetzt der Diener beſchwörend, „Sie müſſen es einmal hören. Wenn ich's meinem Herrn ſagen würde, wahrlich, er würde mir nicht glauben, er würde mich davonjagen!“ 35 Jeder Tropfen Blut iſt aus dem Geſicht des jungen Hin⸗ ner gewichen. „Wollen Sie damit ſagen, Kramer, daß... daß Leonie eine unwürdige Frau iſt?“ „Ich bin nur Diener hier und habe nicht das Recht, über eine ſolch ſchwere Entſcheidung mitzureden. Ich bitte Sie, es ſelber zu tun!“ Eine knappe Verbeugung, und dann tritt Hinner in de Raum. Sein Herz ſchlägt ſchnell, und eine geheime Angſ. bricht in ihm aus. Er ſorgt ſich, daß das köſtliche Bild, das At von der geliebten Frau im Herzen trägt, ſich auflöſen könnte zu. Fratze. Da hört er Schritte. Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Er überlegt einen Augenblick, fühlt ſich unwürdig, daß er hier den Lauſcher ſpielen ſoll. Zum Teufel, das iſt doch etwas für Dienerſeelen, nicht aber für einen ehrenhaften freien Mann wie Hinner Handewitt. Aber es zwingt ihn doch, dicht an den Vorhang zu treten und zu lauſchen, ſo ſehr er ſich innerlich auch ſchämt. Leonie iſt übermüdet, und ſie iſt dem Vater, der ſie drin⸗ gend ſprechen will, nur ungern in das Nebenzimmer gefolgt. Sie überläßt ihre Freunde, die ſchon leicht angetrunken ſind, ſich ſelber und geht dem Vater nach. „Es wird Zeit, daß du die Bande hinauswirfſt!“ ſagt der Oberſt und leite“ mit dieſen Worten das Geſpräch ein. „Aber warum denn?“ lächelt Leonie und gibt ſich Mühe, ſich zuſammenreißen,„ſie ſind doch ſo amüſant!“ „Betrunken ſind ſie! Ich verſtehe dich nicht. Wenn du mit dieſem blaſierten Muſiker herumflirteſt, warum haſt du dich dann mit Hinner verlobt?“ Da richtet ſich Leonie auf und ſagt:„Hinner... das iſt was anderes... Hinner liebe ich!“ Der Oberſt lacht hohnvoll auf.„So.. den liebſt du! Und aus lauter Liebe betrügſt du ihn.“ „Ich habe ihn nicht betrogen! Das war alles nur ein Scherz... dieſer Flirt mit Grauen!“ verteidigt ſich das ſchöne Mädchen.„Ich bin hier allein. Ich kann nicht allein ſein! Ich halte das nicht aus! Ich kann mich nicht vergraben, ich muß Menſchen um mich haben und ich muß ſpüren, daß ſie mich begehren, ſonſt.. kann ich nicht glauben, daß ich Hinner für immer an mich feſſeln will.“ „Haſt du das überhaupt vor?“ Leonie zuckt die Achſeln.„Ich weiß nicht das kommt vielleicht auf Hinner an! Wenn er ſich umſtellt...“ „Der Junge und ſich umſtellen. Hahaha.. das glaubſt du? Du. mußt erſt lernen, Menſchen einzuſchätzen. Hinner Handewitt.. wahrlich, mir iſt der Burſche nicht ſympathiſch, und daß er van Leuwen geſund gemacht hat, dafür bin ich ihm auch nicht gerade dankbar, aber.. an dem Jungen iſt was dran! Das iſt kein Junge mehr, das iſt ein Mann, der weiß, was er will. Bilde dir nicht ein, daß er das Kom⸗ mando auch nur einen Tag aus den Händen gibt, und wenn er dich noch ſo liebt.“ „Das kommt wohl auf mich an!“ „Sonſt ja, aber bei Hinner Handewitt nicht!“ Der Oberſt beugt ſich vor und ſpricht beſchwörend auf ſie ein.„Ich bitte dich, Leonie, nimm Vernunft an! Wirf die Bande hinaus und laß es genug ſein mit den Dummheiten! Du weißt, um was es geht. Van Leuwen hat an deinem Verlobten einen Narren gefreſſen, und wie es heute ausſieht, müſſen wir ſehr mit ihm rechnen. Van Leuwen rückt nichts mehr heraus!“ „Glaubſt du, daß Hinner für dein Steckenpferd Geld zur Verfügung ſtellen wird?“ „Das glaube ich! Vielleicht wird er das tun! Aber auf keinen Fall wird er das tun, wenn er auch nur das geringſte Mißtrauen ſchöpft. und wird er es nicht tun, nun, die fa⸗ moſe Geſchichte mit den Dokumenten, die du mir erzählt haſt, die iſt viel Geld wert. Ich habe mich nämlich einmal mit dem Fall befaßt. Und der Fall iſt ſehr intereſſant.“ „Wirklich?“ „O ja! Ich habe alſo zunächſt feſtgeſtellt, wer dieſer Gad⸗ ſtone war. Der Mann war zum erſten ſehr vermögend, man ſchätzt ihn auf vier Millionen Dollar ein, und dabei hat er nur ein kleines Agenturgeſchäft. Die Polizei liebte ihn ſehr, konnte ihm aber nie etwas antun, denn der Burſche war zu ſchlau. In allen möglichen unſauberen Geſchichten ſoll er ſeine Hände im Spiel gehabt haben. Aber nun kommt die Senſation! Die beiden Amerikaner Kieper und Butterlame ſind alles andere denn Freunde Gadſtones, denn ſie ſtehen in Dienſten des bekannten amerikaniſchen Politikers, Ban⸗ kiers und Truſtmagnaten Joe Mac Meil, der wiederum alles andere denn freundliche Gefühle für Gadſtone hatte.“ „Alſo liegt die Möglichkeit eines Verbrechens vor?“ „Ja. Mac Meil, oder wer hinter ihm ſteht, hat den Wunſch gehabt, daß Miſter Gadſtone nicht in den Beſitz der Dokumente kommt, und man hat ihn daher wahrſcheinlich auf raſche, ſchmerzloſe Art umgebracht. Die Dokumente müſ⸗ ſen alſo ſehr wertvoll ſein, und es iſt anzunehmen, daß ſie ſich gegen Mac Meil richten.“ „Aber... war Mac Meil nicht mit dem Beſitzer der Jacht, mit dieſem amerikaniſchen Sektenführer Hutter, befreundet?“ „Ja, das iſt das Seltſame! Sie ſind Geſchäftsfreunde! Mac Meil war der Geldmann für Hutter. Ja, Religion kann auch ein gutes Geſchäft werden. Es iſt ja Mac Meil voll⸗ kommen gleichgültig, wie er ſein Geld verdient.“ „Demnach wäre dieſer Mac Meil eine ziemliche anrüchige Perſönlichkeit?“ fragte Leonie plötzlich ſehr intereſſiert. „Ja und nein! Bisher ſteht dieſer Mann außer ſeiner ſkrupelloſen Geldgeſchäftigkeit makellos da, iſt noch nie mit der Polizei oder dem Gericht in Berührung gekommen. Mac Meil iſt achtundvierzig Jahre alt. hat eins der ſchön⸗ l—— e. ſten Palais von Neuyork, er iſt unverheiratet und führt ein großes Haus. Er iſt auch mit dem bekannten Oberſten Frank Harris befreundet, der in der Politik einmal eine ſo große Rolle ſpielte und ſich für die Sauberkeit in Politik und Wirt⸗ ſchaft mit aller Energie einſetzte.“ „Ah.. iſt das nicht der Oberſt, der ſein Kind durch Gangſterbanden verlor?“ Ja, zweihundertfünfzigtauſend Dollar hat er geopfert, als es ihm damals entführt wurde, und doch ſollte er es nur tot wiederſehen!“ „Ich weiß, ich weiß! Und ein Deutſcher ſoll doch der Mörder geweſen ſein?“ „Ja. Ein Deutſcher namens Jakob Stern! Er iſt zum Tode verurteilt, aber ſcheinbar glaubt man an oberſter Stelle immer noch nicht an ſeine Schuld, denn der Gouver⸗ neur hat die Vollſtreckung der Todesſtrafe bereits zweimal verſchoben.“ „Intereſſant! Alſo, du meinſt, daß die Dokumente ſehr viel wert ſind?“ „Unter Umſtänden jal“ „Und was willſt du jetzt tun? „Ich will nach Amerika. Du mußt mir zehntauſend Gul⸗ den verſchaffen!“ „Ich kann's vor Onkel nicht verantworten!“ Der Oberſt lachte kurz auf.„Als ob du dir ſonſt Skrupel gemacht hätteſt. Du haſt doch Scheckvollmacht. Es iſt doch nicht der erſte Scheck, den du für mich ausſchreibſt!“ „Ja, aber.. damals war Onkel ein ſchwerkranker Mann! Jetzt iſt er geſund und kümmert ſich ſelber drum! Ich weiß nicht, wie ich's machen ſoll!“ „Du mußt es tun. Und zwar morgen! Und die Doku⸗ mente... darüber können wir ſpäter ſprechen. Ich kann iq einſtweilen ohne die Dokumente Mac Meil aufſuchen!“ ** * Hinner Handewitt hat alles mit angehört. Er ſteht wie zu Stein erſtarrt, denn er hat einen Blick in den Abgrund zweier Seelen getan, der ihn ſchaudern läßt. Er denkt jetzt nicht an ſich, an die bitterſte Enttäuſchung, die er erlitten hat, er denkt nur an van Leuwen, den Edelſten der Edlen, der alles tat für die Nichte, der er das Erbe zu⸗ gedacht hatte, und die ihn dafür betro ſo wie ſie ihn betrog. Schwer geht ſein Atem. Er iſt entſetzt. Iſt das die liebende Frau, die einſt auf⸗ gelöſt in ſeinen Armen lag und wünſchte, daß die Welt unter⸗ gehen möge in dem Augenblick des großen Glücks 7 Sie liebt ihn... und ſie ſpielt mit anderen! Sie liebt ihn.. und ſie iſt ſchlecht zu dem Manne, dem ſie alles dankt. Wäre er nicht, dann könnte ſie nicht in Luxus und Wohlleben das Leben genießen, ſorgenfrei, be⸗ ſchwingt wie ein Vogel in den Lüften. Dann wäre ſie viel⸗ leicht eine im Heere der Stenotypiſtinnen, die ſauer ihr Brot verdiente. Schlaff hängen beide Arme herunter, in ihm iſt die ſchönſte Blume geknickt worden. Er möchte zu ihr treten und ihr alle Schlechtigkeit ins Geſicht ſchreien.. aber er kann es nicht! Ein Wort hält ihn noch. Sie hat jetzt offen vor dem Vater, von keinem gedrängt, geſagt, daß ſie ihn liebt. Vielleicht iſt ſie noch zu einem Menſchen zu erziehen, vielleicht iſt ſie nur ſchlechtgemacht worden durch den immer gierig raffenden Vater? Neuer Mut, neue Hoffnung kommt in ihm auf. Aber heraus muß ſie aus den glänzenden Verhältniſſen, ſie muß einmal die kleinen Verhältniſſe kennenlernen, muß nichts ſein als ſeine Frau, die auch mit einem einfachen Brot vorlieb nimmt. Das will er tun! Er kennt den Weg, den er gehen wird. Er wird jetzt auf ein Jahr nach Amerika gehen, er wird das Angebot von Taylor annehmen und drüben als Taucher arbeiten, er will ſie und den Oberſten mit nach drüben nehmen, und.. damit die Pläne des Oberſten von vornherein erledigt ſind, wird er die Dokumente in die Hand des rechtmäßigen Beſitzers legen. „Ja, das wird er tun! 2* „Ich erwarte morgen den Scheck. Ich will übermorgen. Der Oberſt ſpricht nicht weiter, ſein Geſicht iſt mit einem Male ſtarr geworden, denn... Hinner tritt eben durch den Vorhang. Leonie folgt ſeinem Blick und ſtößt einen Schrei aus, deny ſie ſieht Hinner. An ſeinem ſtarren Geſicht erkennt ſie, daß er alles, alles gehört hat. „Guten Tag!“ ſagt Hinner ruhig und überlegen.„Manch⸗ mal iſt es gut, wenn man plötzlich kommt! Sie hatten ein fehr intereſſantes Geſpräch, Miſter Whorsley!“ Fortſetzung folgt. — Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. d. A. Biernheim 5 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Freizeitring. „Die nächſte Zuſammenkunft des Freizeit ringes findet ſtatt am 6. Januar 1937, abends 8.30 Uhr, im Nebenzimmer des„Ratskeller“. Ich bitte die Formations⸗ und Gliederungs⸗ führer, ſowie die Vereinsvorſitzenden, alle für den Monat Februar 1937 geplanten Veran⸗ ſtaltungen, ſoweit dieſe nicht dienſtlicher Art ſind, oder bei Vereinen ausſchließlich deren Vereinsbetrieb betreffen, bis ſpäteſtens am 5. Januar 1937 ſchriftlich dem KdF.⸗Orts⸗ wart zu melden. Das Gleiche gilt auch für die Betriebsführer, wenn etwa Betriebska⸗ meradſchaftsabende vorgeſehen ſind. Meldun⸗ gen, welche nach dem 5. 1. eingehen, können nicht mehr berückſichtigt werden. Es genügt nicht, wenn lediglich das Datum und die Art der Veranſtaltung angegeben wird, ſondern es muß auch der genaue Programm⸗ ablauf, Ort und Zeit der Veranſtaltung, die Namen der Mitwirkenden, Rollentexte, unge⸗ fähre Beſucherzahl, ungefähre Einnahmen und Ausgaben uſw. mitgeteilt werden. Alle Veranſtaltungen, an welchen die Volks⸗ gemeinſchaft teilnehmen ſoll, dürfen grund⸗ ſätzlich nur in Verbindung mit dem Freizeit⸗ ring in der NSG.„Kraft durch Freude“ ſtattfinden. Ich verweiſe auf die Anordnungen des Kreisleiters der NSDAP., Ruppert, vom 7. Dezember 1936. Lokale Nachrichten Viernheim, den 2. Januar 1937 Anſer Tagesſpruch Wo wir geben, empfangen wir, und je mehr wir geben, deſto mehr empfangen wir. A. Donders. Eijerne Nojen zur Jahreswende Mit Roſen hält das neue Jahr ſeinen Ein⸗ zug. Der 2. und 3. Januar ſtehen ganz im Zeichen der Eiſernen Roſe, die als Winter⸗ hilfsabzeichen für den Monat Januar verkauft wird. Könnte man ein ſchöneres Symbol für den erſten Monat des Jahres wählen? Eiſen bringt Glück, ſagt der Volksmund— und das wird hier durch das Winterhilfswerk wieder einmal zur Tatſache. Die an der Herſtellung der„Eiſernen Roſe“ beteiligten Volksgenoſſen erhielten Arbeit und Brot, und der Ertrag aus dem Verkauf des Abzeichens kommt den Betreuten des WHW. zugute. Wieviele Arbeitsgänge notwendig ſind, ehe die eiſerne Roſe in ihrer endgültigen Geſtalt fertig iſt, ahnen die wenigſten, die das kleine Abzeichen erwerben. Zur Herſtellung waren zunächſt zahlreiche Bronzemodelle nötig, von denen dann in einer Formmaſchine Sandfor⸗ men angefertigt werden, die den Abdruck der Vorderſeite des Abzeichens und die Einguß⸗ kanäle zeigen. Zu dieſem ſogenannten„Unter⸗ kaſten“ aber gehört noch der„Oberkaſten“ mit den ſtählernen Anſtecknadeln, die ſo aufgelegt werden müſſen, daß ſie genau mit der Mitte der Modelle im Unterkaſten zuſammentreffen. Beide Hälften müſſen alſo beim Zuſammen⸗ fügen genau aufeinander pafſen. In der Gießhalle werden die fertigen For⸗ men in langen Reihen aufgeſtellt. Die Gießer fangen das flüſſige Eiſen aus dem Schmelz⸗ ofen in ihren Handpfannen auf und bringen es zu den Gußformen. Kurze Zeit nach dem Abgießen können die Formen geöffnet und die Rohgüſſe herausgenommen werden. Sie ſitzen wie Blätter an einem Zweig und ſehen in dieſem„Urzuſtand“ noch ziemlich unanſehn⸗ lich aus. In einem Sandſtrahlgebläſe werden ſie zunächſt einmal gründlich gereinigt, und am Schleifſtein erhalten ſie dann die end⸗ gültige Form. Dabei werden auch die nicht ganz einwandfreien Abzeichen ausſortiert. Darauf werden die Abzeichen in rahmenar⸗ tigen Geſtellen aufgehängt und in eine Lauge getaucht, in der ſie chemiſch gereinigt werden. Nach dieſem Reinigungsprozeß wandern die Roſen ins Vernickelungsbad in eine Holz⸗ wanne. Anſchließend folgt eine kalte Spü⸗ lung, dann werden ſie in einem Sieb mit Sägeſpänen getrocknet. Sobald die Roſen völlig trocken ſind, wer⸗ den ſie auf mit Papier überzogene Bretter gelegt, und ſo bekommt ſie der Mann mit der Spritzpiſtole, der die„Eiſernen Roſen“ mit einem dunkelbraunen oder ſchwarzen Lack ein⸗ färbt. Bevor der Lack getrocknet iſt, werden die Abzeichen mit einer Bürſte abgerieben, ſodaß die oberen Partien der Roſen matt⸗ glänzend heraustreten. Die„Eiſerne Roſe“ iſt fertig! Von flinken Frauenhänden gezählt und zu je 100 Stück in Pappkartons gepackt, ſind die Abzeichen für den Monat Januar in alle deutſchen Gaue gereiſt, am 2. und 3. Januar wird jeder von uns die„Eiſerne Roſe“ tra⸗ en. i 500 Tonnen Gußeiſen waren notwendig, um den Geſamtauftrag von 15 Millionen Ab⸗ zeichen fertigzuſtellen. 6 Millionen eiſerne Roſen ſind in der Kunſtgießerei Gleiwitz O⸗S. der Preußiſchen Bergwerk⸗ und Hütten AG. und 9 Millionen in der Kunſtgießerei Harz⸗ gerode im Harz hergeſtellt worden. Dabei fan⸗ den allein in Gleiwitz 70 Männer und Frauen ſieben Monate lang Beſchäftigung. Hier wur⸗ den täglich 22 500 Stück dieſer Abzeichen her⸗ geſtellt, wobei auf das einzelne Stück eine Arbeitszeit von 52 Sekunden kam. 15 Millionen„Eiſerne Roſen“ ſtehen zum Verkauf bereit— und wenn dieſe 15 Mil⸗ lionen reſtlos ihren Käufer gefunden haben, dann können wir wirklich ſagen:„Eiſen bringt 8 7— ja mehr als das:„Eiſen bricht ot!“ Junges Jahr mit„Hartung“ beginnt's Der Januar muß vor Kälte knacken, ſoll die Ernte gut„ſacken“, und im Jänner viel Regen und wenig Schnee, tut Saaten und Bäumen und Wurzeln weh. Bleibt alſo ab⸗ zuwarten, wie ſich der Januar aufführen wird. Eigentlich ſoll er den„Hochwinter“ bringen. Der 15. Januar hat den Ruf des kälteſten Tages. Freilich ſind wir kaum noch harte Winter gewöhnt. Der Dezember hat als Win⸗ termonat im großen und ganzen enttäuſcht. Zum Winter gehören eben Schnee, Schnee⸗ mann und Schneeballſchlacht, gehören Schnee⸗ und Schlittſchuhe, Eiszapfen und Eisblumen, und wenn wir auch nicht arge Kälte wünſchen, den rechten Schneewinter erhoffen wir vom erſten Monat unſeres jungen Jahres. Reich an Gedenktagen iſt der Januar. Zwar hört mit dem Dreikönigstag, dem Hohneujahr, die Feſt⸗ zeit auf, wenn wir nicht den Antritt der Herr⸗ ſchaft des Prinzen Karneval dazu rechnen wollen. Das Ende der Rauhnächte am 6. Januar beendet die Märchenzeit. Die Schule beginnt wieder, und vom 13. Januar, dem Gedenken an das nationale Bekenntnis un⸗ ſerer Brüder an der Saar, über den 18. Ja⸗ nuar, den Tag der Gründung des zweiten Reiches, ſteigert ſich die nationale Feſtzeit zum 30. Januar empor, zum Tag der jungen Revolution, die das dritte Reich gebar. Mit Flaggen grüßen wir am Anfang das junge Jahr, und am Ende des erſten Monats wehen die Fahnen dem jungen Deutſchland, das nach Beendigung von vier Jahren deutſcher Befreiung von Druck und Feſſeln ſchon mitten im Kampf um den zweiten Vierjahresplan ſteht: um Rohſtoffreiheit, um Wirtſchafts⸗ ſieg! 0 Die Zahteswenbe Selten hat man in der Silveſternacht ſo viele nicht erleuchteten Fenſter geſehen wie dieſes Mal; viele zogen es wohl vor, ins neue Jahr hinüberzuſchlafen, da jedes noch ſo ge⸗ wöhnliche Traumbild immerhin mehr zu ver⸗ ſprechen hatte, als der Uhrzeiger, der über die Mitternachtsſtunde in das neue Jahr hinüberblickt. Mehr als früher hatte man zu Hauſe Silveſter gefeiert. Doch auch bei den Silveſterfeiern, die in den Gaſt⸗ und Ver⸗ gnügungsſtätten veranſtaltet wurden, herrſchte reger Betrieb. In launiſcher und angeregter Weiſe erwartete man die Jahreswende. Still und ruhig lagen dagegen die Straßen; erſt in der letzten halben Stunde wurde es lebendiger. Und als dann die Scheideſtunde des alten Jahres kam und die zwölf dumpfen Schläge der Kirchenuhr verhallt waren, ſchallten die Glocken der Kirchen wie ein Danklied zum Himmel empor und erfüllten die Nacht mit ihren feierlichen Klängen.„Proſit Neujahr“ flog von Mund zu Mund und wünſchten ſich Bekannte und Unbekannte Glück und Segen. Da und dort flammten bengaliſche Lichter auf und die paar nicht ganz überzeugenden Kanonenſchläge und Fröſche hopſten reichlich N 1 1 5 0 —————— Betr.: Abſatz von Schlachtvieh. Bei geſättigter Nachfrage von Schlachtvieh durch die hieſigen Metzger, iſt dem Viern⸗ heimer Landwirt immerhin noch Gelegenheit geboten, ſein Vieh auf den Mannheimer Vieh⸗ markt zu bringen. Erforderlich iſt ein Markt⸗ ſchein, welcher bei der zuſtändigen Kreis⸗ bauernſchaft für 1.75 Mark erhältlich iſt und bei vorheriger Anmeldung beim Orts⸗ bauernführer, von dieſem dort angefordert werden kann. Die Anmeldung hierzu iſtimall⸗ gemeinen eine Woche vorher, alſo jeweils bis Montagabends 7 Uhr beim Ortsbauernführer zu voll⸗ ziehen, der das gemeldete Vieh dann an die Kreisbauernſchaft und den Mannheimer Kommiſſionär weiterleitet. Letzterer wird dann das betr. Stück Vieh beſichtigen und die Ab⸗ machungen wegen des Transportes und der Unterkunft regeln reſp. übernehmen. Die all⸗ gemeinen Unkoſten belaufen ſich etwa auf 1 Pfg. pro kg Lebendgewicht; die Transport⸗ unkoſten auf 3.50 Mk. Bei Vorlage eines Er⸗ zeugerſcheines— ausgeſtellt vom Ortsbauern⸗ Mit dem 1. Januar 1937 iſt die Anord⸗ nung des Kreisleiters der NSDAP. für den Kreis Heppenheim über die Neugeſtaltung der Feierabendveranſtaltungen in Kraft ge⸗ treten. Hierdurch iſt die NSG.„Kraft durch Freude“ als die Freizeitorganiſation der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung mit der Durch⸗ führung aller Feierabendveranſtaltungen in Verbindung mit den Ortsringen für Freizeit⸗ geſtaltung beauftragt. In Viernheim finden im Januar nachfolgende Veranſtaltungen ſtatt. Am 9. 1. 37: Reigenfahren der Radfahrer⸗ 3 verwaiſt ins neue Jahr. Ruhiger wurde es wieder in den Straßen, während in den Lo⸗ kalen der Betrieb noch weiter ging, da die Polizeiſtunde verlängert war. Das neue Jahr hat ſeine Pforten auf⸗ getan. Schon iſt die erſte Station hinter uns, das erſte Kalenderblatt gefallen. Unge⸗ wohnt leuchtet uns die neue Jahresziffer ent⸗ gegen. Aber bald werden wir uns daran ge⸗ wohnt haben, wenn wir Schritt halten wol⸗ len mit der Erfüllung der Pflichten, die das neue Jahr von uns gegenüber der Familie, der Nation und dem Berufe verlangt. Der Wiederaufſtieg unſeres Vaterlandes läßt uns frohgemuter in die Zukunft blicken als früher, friſch⸗fröhlich und vertrauend ſind wir daher über die Schwelle des neuen Jahres getreten. Der Neujahrstag verlief infolge der gelin⸗ den Witterung, die zu Spaziergängen und den üblichen Neujahrsbeſuchen einlud, ſehr lebhaft. In den Gaſtſtätten herrſchte der üb⸗ liche Feiertagsbetrieb.— Einen Maikäfer brachte man uns am Neujahrsmorgen, den Waldarbeiter am Vortage im Freien fangen konnten. Gewiß ein Zeichen der wechſelhaften Witterung, die keinen richtigen Winter mit Schnee und Eis bis jetzt aufkommen ließ. Am Abend fanden die Neujahrsveranſtal⸗ tungen der Geſangvereine Männergeſangver⸗ ein im„Ratskeller“ und„Sängereinheit“ im „Freiſchütz“ ſtatt. Beide traditionellen Veran⸗ ſtaltungen nahmen bei vollbeſetzten Sälen den gewohnt glänzenden Verlauf. Einen genußreichen Abend bot der Män⸗ nergeſangverein ſeinen Mitgliedern mit ihren Angehörigen, die wieder voll und ganz auf ihre Rechnung kamen und in vorgerückter Stunde wohl befriedigt den Heimweg an⸗ treten konnten. Reichſten Beifall ernteten die Männerchöre, nicht minder aber die hervor⸗ ragenden Leiſtungen der Spieler, die in einem Gemeinſchaftsabend am nächſten Samstag auch den An⸗ gehörigen der Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft 1875 einige Stunden„Kraft durch Freude“ bereiten werden. „Blond muß mein Mädel ſein!“, dieſe Zaktige Operette von Alfred Herzog, führte die Einheit⸗Spielſchar auf. Nicht en⸗ denwollende Lachſalven brauſten bei den hu⸗ morvollen Szenen durch den Saal. Sie ſpen⸗ deten„Kraft durch Freude“. Auch atemloſe Spannung und Stille lag über dem Publikum, als es die von vaterländiſchem Opfergeiſt und der Liebe zum Volk erfüllten Handlungen miterlebte. Die darſtelleriſch gut gelungene Aufführung hat bewieſen, daß in der Spiel⸗ ſchar wieder gute Könner vereinigt ſind, die mit dem Orcheſter den Erfolg ſicherten.(Wie wär's mit einer Wiederholung? Es mußten ——— doch Viele wegen Platzmangel umkehren!/ 1 4 5 4 a r „„.—————T—— aint. —— p/ ,,, ,. Beranſlallungen bes Ftetzeilringes im Januar 1937 Mitteilung ber Ortsbauernſchaft führer— kann das in der allgemeinen Un⸗ koſtenrechnung enthaltene Treibergeld auf 1.— Mark ermäßigt werden. Zur allgemeinen Orientierung und um un⸗ angenehme Verärgerungen zu vermeiden, ſei ausdrücklich darauf hingewieſen, daß das ab⸗ gehende Vieh morgens nüchtern iſt, nach⸗ dem es abends zuvor mindeſtens normal ge⸗ füttert wurde. Bei ſogenanntem„leibigem“ Vieh iſt bei den letzten Fütterungen entſpre⸗ chend zu verfahren. Die Güteeinteilung erfolgt bei einer ge⸗ wiſſen Elaſtizität in 5 Qualitätsklaſſen:(Ohne Gewähr!): für Kühe: a) bis 43 Pfg., aa) bis 46 Pfg., b) bis 39 Pfg., c) bis 33 Pfg., d) bis 25 Pfg. a 1 8 Rinder: a) bis 44 Pfg., aa) bis 49 Pfg., b) bis 40 Pfg. O e a) bis 45 Pfg., aa) bis 50 Pfg., b) bis 41 Pfg., c) bis 30 Pfg. Die Preiſe für Ausſtichtiere dürfen nur auf dem Markt gefordert werden. Die Auszahlung der Gelder erfolgt durch die Bayr. Hypotheken⸗ und Wechſelbank. vereinigung Viernheim um 20 Uhr im Saal „Fürſt Alexander“. Anſchließend: Verlo⸗ ſung und Tanz. Veranſtalter: NSG.„K. d. F.“ in Verbindung mit der Radfahrer⸗ Vereinigung Viernheim. Am 9. 1. 37: Gemeinſchaftsabend mit Laien⸗ ſpiel, Geſang— Verloſung— Tanz um 20 Uhr im„Ratskeller“, veranſtaltet von der NSG.„KdF.“ in Verbindung mit der Kriegerkameradſchaft. Am 17. 1. 37: 1. Karnev. Fremden⸗ itzung um 20 Uhr im„Ratskeller“. eranſt.: NSG.„Kd.“ in Gemeinſchaft mit der Viernheimer Karnevalsgeſellſchaft. 9 Lehrer Aljred Lipp im Auheſtand Lehrer Alfred Lipp wurde mit Wirkung vom 1. Januar ab unter Anerkennung der dem Staate geleiſteten treuen Dienſte in den wohl⸗ verdienten Ruheſtand verſetzt, nachdem er 35 Jahre im hieſigen Schuldienſt geſtanden. Mit Lehrer Lipp verliert unſere Schule einen ihrer Beſten. Stets darauf bedacht, die Schüler nicht für die Schule, ſondern fürs Leben zu erziehen, war ſein ganzer Unter⸗ richt auf dieſen Grundſatz eingeſtellt. Als viel⸗ ſeitiger Praktiker ſchöpfte er im Unterricht nicht nur aus ſeinem umfaſſenden Wiſſens⸗, ſondern hauptſächlich aus ſeinem überreichen Erfahrungsſchatze. Meiſterhaft verſtand er es, zu den Kinderſeelen hinabzuſteigen, ſie zu faſſen und ſo hingen denn ſeine zahlreichen Schüler und Schülerinnen mit großer Liebe an ihrem väterlichen Freunde und Lehrer und werden ihm jederzeit ein treues Andenken bewahren. Wir aber wünſchen dem verdienſt⸗ vollen Lehrer und Erzieher einen noch recht langen, glücklichen Lebensabend, * Den ärhechen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ heimerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Lohnſteuerbelege für das Kalen⸗ derjahr 1936. Wir verweiſen auf die Bekanntmachung des Finanzamts Heppenheim betr. die Verpflichtung zur Einlieferung der Lohnſteuerbelege für das Jahr 1936, die bis ſpäteſtens 15. Februar 1937 zu geſchehen hat. f Der ſtarke Nebel, den wir bereits ſeit den Tagen vor Weihnachten zu verzeichnen hatten, hielt bis zum Jahresſchluß, teilweiſe in unverminderter Form, an. Beſonders dicht waren die Nebelwände in der Nacht zum letz⸗ ten Tag im Jahre. Der Nebel hat nicht nur den Kraftverkehr ſehr behindert, ſondern er hat auch den Jägern das Jagen ſehr erſchwert. Die Haſen gingen nicht aus ihren Löchern, E mancher Waidgang ohne Reſultat ver⸗ ief. Geſchäftliches. Mit dem geſtrigen Tage hat Frau Kätchen Fieger Witwe das Gaſthaus„Zur Starkenburg“ übernommen. In die Häkſelmaſchine gefallen! Rothenberg. Ein bedauernswerter Un⸗ fall ereignete ſich dieſer Tage. Die Kinder eines Steinbrechers ſpielten in der Scheune. Ein Fünfjähriger kletterte am Schwungrad der Häckſelmaſchine empor, rutſchte ab, ſiel mit dem Fuß in das Meſſer und Schnitt ſich den einen Fuß gleich hinter den Zehen ab. Der herbeigerufene Arzt ordnete die Ueberführung ins Krankenhaus an. 1 — . —* ee 3 2 2 — — * — — r — 55 * beſchädigten Kameraden und mit Hilfe der . — — . w Achtung! Unternehmer und arbeitsbuchyflichtig Beschäftigte! Nach den geſetzlichen Beſtimmungen über das Arbeitsbuch dürfen Arbeiter und Ange⸗ tellte nur noch beſchäftigt werden, wenn ſie im Beſitze eines ordnungsmäßig ausgeſtellten Arbeitsbuches ſind. Wer entgegen dieſen Be⸗ ſtimmungen einen Arbeiter oder Angeſtellten beſchäftigt, oder ſich als Angeſtellter oder Arbeiter beſchäftigen läßt, ſetzt ſich der Be⸗ ſtrafung durch Geldſtrafe bis zu 150.— RM. oder mit Haft aus. Strafbar ſind alſo ſowohl der Unternehmer als auch der Beſchlftigte Das Arbeitsamt fordert deshalb letztmals alle Unternehmer und arbeitsbuchpflichtig Beſchäf⸗ tigten auf, ſich die noch ausſtehenden Ar⸗ beitsbücher zu beſchaffen. Die hierzu erforder⸗ lichen Arbeitsbuchanträge können beim Pfört⸗ ner des Arbeitsamts Mannheim in der Zeit von 9—12 Uhr und 14—16 Uhr in Empfang enommen werden; für die Bezirke der Ar⸗ beistamtsnebenſtellen Hockenheim und Schwet⸗ zingen in den genannten Vormittagsſtunden bei der zuſtändigen Nebenſtelle. Es wird da⸗ bei nochmals darauf aufmerkſam gemacht, daß die Doppelbeantragung von Arbeitsbüchern unbedingt vermieden werden muß. Der Un⸗ ternehmer iſt aus dieſem Grunde verpflich⸗ tet, vor der Antragſtellung jedes Gefolgſchafts⸗ mitglied zu befragen, ob nicht bereits früher (beim Arbeitsamt oder durch früheren Ar⸗ beitgeber) ein Arbeitsbuchantrag geſtellt wurde. Wird infolge Doppelbeantragung ein Ar⸗ beitsbuch doppelt ausgeſtellt, ſo iſt derjenige zum Erſatz der Gebühren von 1.— RM. verpflichtet, der die Doppelausſtellung verur⸗ ſacht hat. Für alle nach dem 10. 1. 1937 ein⸗ gehenden Anträge auf erſtmalige Ausſtellung eines Arbeitsbuches für Arbeitsbuchpflichtige, die bereits vor dieſem Tage in einem ar⸗ beitsbuchpflichtigen Beſchäftigungsverhältnis ſtanden, behält ſich das Arbeitsamt ſowohl egen den Unternehmer, wie gegen den Be⸗ ſceſtigten weitere Schritte vor. Die bisher durchgeführten Kontrollen geben Veranlaſſung, nochmals darauf hinzuweiſen, daß der Unternehmer zu folgenden Eintra⸗ gungen in das Arbeitsbuch und zu gleichzei⸗ tiger Erſtattung von Anzeigen auf vorgeſchrie⸗ benem Formular an das Arbeitsamt ver⸗ pflichtet iſt: 1. Tag des Beginns und genaue Art der Be⸗ ſchäftigung des Buchinhabers; 2. Aenderungen in der Art der Beſchäftigung, wenn die neue Arbeitsverrichtung eine we⸗ ſentlich andere als die bisherige iſt. 3. Aenderungen des Wohnorts oder der Woh⸗ nung des Buchinhabers; 4. Tag der Beendigung der Beſchäftigung, und zwar die tatſächliche Beendigung, nicht die Auflöſung des Arbeitsverhältniſſes. Dieſe Eintragungen in das Arbeitsbuch und Anzeigen an das Arbeitsamt ſind unver⸗ züglich vorzunehmen, alſo nicht erſt bei Beendigung des Beſchäftigungsverhältniſſes. Andere Eintragungen als die, für die gleich⸗ zeitig Anzeige an das Arbeitsamt zu er⸗ ſtatten iſt, darf der Unternehmer im Arbeits⸗ buch nicht vornehmen. Er darf insbeſondere das Arbeitsbuch nicht mit Eintragungen oder Merkmalen verſehen, die den Beſchäftigten günſtig oder nachteilig kennzeichnen. Alle üb⸗ rigen Eintragungen, wie Aenderung des Fä⸗ milienſtandes, Aenderung der Kinderzahl, die Ablegung von Fachprüfungen uſw. dürfen nur durch das zuſtändige Arbeitsamt vorgenommen werden. Zu dieſem Zweck hat der Unter⸗ nehmer das Arbeitsbuch mit den erforderlichen Unterlagen dem Arbeitsamt vorzulegen. Zu⸗ widerhandlungen und Unterlaſſungen ſind ſtrafbar. In Anbetracht der großen Bedeutung, die dem Arbeitsbuch bei der planmäßigen Lenkung des Arbeitseinſatzes im Rahmen des neuen Vierjahresplanes zukommt, muß um genaueſte Einhaltung der vorſtehenden Beſtimmungen erſucht werden. F Weihnachtsjeier der Ortsgurppe Viernheim, der Deutſchen Bau⸗ und Wirtſchaftsgemeinſchaft e. G. m. b. H. Köln „Ich ſchleppte auch meinen Tropfen Waſſers zur Löſchung des Feuers, das in der Nacht vom 28. auf den 29. Mai ausbrach, und die wunderbarſten, innig⸗ ſten, mannigfaltigſten Empfindungen ha⸗ ben mir meine Mühe auf der Stelle belohnt. Ich habe bei dieſer Gelegenheit das„gemeine Volk“ wieder näher kennen gelernt und bin aber⸗ und abermal ver⸗ gewiſſert worden, daß das doch die beſten Menſchen ſind.“ (Goethe an Konſul Schönborn, Frankfurt, den 1. Juni 1774.) Die Deutſche Bau⸗ und Wirtſchaftsgemein⸗ ſchaft e. G. m. b. H. Köln veranſtaltete am 19. Dezember 1936 abends im„Freiſchütz“ in Viernheim eine Weihnachtsfeier für die in dieſem Jahr ſehr ſtark gewordene Orts⸗ e. ce Mitglieder ſind beinahe durchweg Ar⸗ beiter, auch kleine Landwirte und Handwerker, die mit Hilfe der Bauſparkaſſe den Erwerb eines Eigenheims oder des elterlichen Hauſes anſtreben. Manche haben ihr Ziel ſchon erreicht. Zu der Ortsgruppe zählen auch zahlreiche Kriegsbeſchädigte und Frontkämpfer, die im Jahre 1937 die Erfüllung ihres lang gehegten und zäh verfolgten Wunſches einer Eigenheim⸗ ſiedlung in Viernheim erwarten. Getragen von dem Opferwillen ihrer kriegs⸗ ſeit der Inflation geſparten, der Bauſparkaſſe anvertrauten Gelder, wollen zunächſt drei Kriegskameraden im Jahre 1937 mit ihren Häuſern beginnen. Ein kleines Modell des geplanten Hauſes mit Kleintierſtallungen war nebſt dem von Herrn Arch. Mandel, Viernheim, entwor⸗ fenen Plänen aufgeſtellt. Weihnachten war immer ein echtes, deut⸗ ſches Familienfeſt, ein Feſt der Ruhe, des Friedens und der Zuverſicht, erfüllt vom Lichterglanz des Chriſtbaums und ſtrahlenden Kinderaugen. Im neuen deutſchen, von Reichskanzler Adolf Hitler gegründeten Reiche hat das Feſt eine über die Familie hinausſtrebende Bedeu⸗ tung erhalten. Es iſt ein Feſt geworden, in dem die durch Adolf Hitler geſchaffene Volks⸗ verbundenheit aller ſchaffenden Stände zum Ausdruck kommt. Von dieſem Geiſte war die kleine Feier im „Freiſchütz“ getragen. Etwa 60 Perſonen wa⸗ ren erſchienen, darunter waren 40 Kinder. Nach dem Geſang der bekannten Weihnachts⸗ lieder nahmen die Kinder ihre von der Bau⸗ ſparkaſſe geſtifteten, von Frau Seelinger ge⸗ füllten Weihnachtstüten in Empfang. Mit leuchtenden Augen ſahen dann die Er⸗ wachſenen und die Kinder der Vorführung der Kaſperletheatergruppe zu, die Herr Haupt⸗ lehrer Valentin Sachs von Weinheim mit⸗ gebracht hatte und hörten die Lieder der kleinen Weinheimer Theatergruppe. Mit herzlichem Dank an die Veranſtalter der Feier und mit einem„Sieg⸗Heil“ auf den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſchloß Herr Seelinger, der Obmann der NSK OV. Viernheim, die ſchön verlaufene Feier. E. Keßiſche Perjonalnachrichten Ernannt wurden unter Berufung in das Beamtenverhältnis: der Eichamtspraktikant Joſef Vogt in Darmſtadt zum Eichmeiſter und die Baupraktikanten Heinrich Jung in Alsfeld und Emil Rudolf Müller in Mainz zu Kulturinſpektoren im heſſiſchen Landes⸗ dienſt, alle mit Wirkung vom 1. Dezember 1936; die nachſtehenden Hilfsförſter zu För⸗ ſtern im heſſiſchen Landesdienſt: Hermann Rullmann, Forſthaus Lißberg; Guſtav Grünig, Freienſeen; Heinrich Jo ſt, Breun⸗ gesheim; Heinrich Kromm, Kirſchhauſen; Karl Seipp, Herchenhain; Johann Peter Daab, Groß⸗Karben; Karl Winter, Har⸗ reshauſen; Franz Helfrich, Jügesheim; O. Schmidt, Kirch⸗Göns; Otto Sann, Bür⸗ ſtadt; Heinrich Weidmann, Neckarſteinach; Hermann Schepp, Knoblochsaue; Ludwig Mohr, Eberſtadt a. d. B.; Johann Heinrich Winter, Ober-Roden; Heinrich Groß, Lorſch; Adolf Hipp, Forſthaus Tiefenbach; Friedrich Oechler, Wenings; Karl Hart⸗ mann, Echzell; Wilhelm Joſt, Obermörlen; Friedr. Waldſchmidt, Ober⸗Rosbach; H. Schwarz, Meiches; Max Happel, Rüſ⸗ ſelsheim a. M.; Karl Dörr, Gontershauſen; Wilhelm Heiß, Rothenberg; Wilhelm Ben⸗ ſel, Forſthaus Schönbrunn; Ludwig Kauß, Otzberg; Wilhelm Blum, Stornfels; Karl Jeckel, Nieder⸗Florſtadt; Paul Spalt, Langen; Ludwig Eckſtein, Glashütten; K. Stumpf, Forſthaus Jägerhaus; Karl Ja- cobi, Rainrod; Wilhelm Hartmann, Nieder⸗Mockſtadt; Wilh. Appel, Kl.⸗Auheim Fritz Schmitt, Ilbeshauſen; Otto Lang, Nieder⸗Rosbach, Heinrich Fengel, Klein⸗ Hauſen; Karl Zecher, Forſthaus Thomas⸗ hütte; Wilhelm Wallenfels, Oberes Königſtädter Forſthaus; Otto Brück, Forſt⸗ haus Hüttenfeld; Erwin Kraft, Forſthaus Oberwieſen; Wilhelm Wallbott, Forſt⸗ haus Emmelinenhütte; Hermann Müller, Vonhauſen; Karl Hamel, Hainbach, Her⸗ mann Lang, Hofgut Appenhorn; Heinrich Gelchsheimer, Ruppertsburg; G. Rohn, Katholüche Gemeinde Viernheim: Feſt des heiligen Namens Jeſu Apoſtelkirche: 7½ 7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 2 Uhr: Andacht, darauf Verſammlung des dritten Ordens 4 Uhr: Verſammlung der 1. Abteilung der Jungfrauen. Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 7.05 Uhr 2. S.⸗A. für Katharina Lahres geb. Lantz 7.35 Uhr 2. S.⸗A. für Margaretha Röß⸗ ling geb. Buſalt Dienstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Marg. Rößling geb. Buſalt, beſtellt von den Schulkame⸗ radinnen 7.35 Uhr beſt. Amt für Kath. Lahres geb. Lantz, beſtellt von den Schulkameradinnen Mittwoch: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Michael Man⸗ del 3., Ehefrau Cäcilia geb. Kempf, Kinder und Schwiegertochter Kath. geb. Grammig 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Joh. Bapt. Illert, Ehefrau Cäcilia geb. Mandel, Tochter Jo⸗ ſefine, Eltern und Angehörige Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Sabina Klee geb. Hoock, Eltern und Schwiegereltern 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Phil. Martin 2., Eltern, Schwiegereltern, Schwiegerſöhne: Nikolaus Bugert 8. und Adam Ringhof 4. Freitag. 7.05 Uhr beſt. Amt für Mich. Haas 3., beide Ehefrauen, Tochter Marg. geehel. Kirchner und Schwiegerſohn Andr. Stumpf 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Geſchwiſter Kirchner: Nikolaus, Jakob, Johannes und Familie Franz Raver Weyland 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Philipp Ring⸗ hof 7., Ehefrau Marg. geb. Bähr, beider⸗ ſeitige Angehörige und Enkelkind Karl Ringhof Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Jakob Wieland 1., deſſen in München verſt. Tochter Anna Maria und Enkel Karl Wieland 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Schorn Münig Hauptmann und Andreas Winkler. 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Marg. Werle geb. Trapp und deren Bruder Adam. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche um 7.05 Uhr hl. Meſſe. Nächſten Sonntag: Feſt der hl. drei Könige. Gemeinſame hl. Kommunion für die Jungfrauenkongregation und aller chriſtenlehr⸗ pflichtigen Jungfrauen. Am Feſt der hl. drei Könige iſt Kollekte für die Heidenmiſſion. Nachmittags 1 Uhr Miſſionsfeier für alle Kinder der Pfarrei. Gemeinſame hl. Kommunion des 7. Schul⸗ jahres, der Schüler der Herren Lehrer Kumpa, Schmuck, Rektor Beller, Frl. Koob und Ries. Beicht für die Kinder wie gewöhnlich. Am nächſten Dienstag um 8 Uhr abends in der Kirche Vortrag für alle kath. Männer und Jungmänner unſerer Pfarrei. Ait neuer Kraft an die Arbeit! Das Arbeitsjahr der Deutſchen Arbeits⸗ front beginnt am 4. Januar mit einem Be⸗ triebsappell, der vom Reichsſender Frankfurt a. M. übertragen wird. Der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront in Heſſen⸗Naſſau, W. Becker, M. d. R., wird im Rahmen dieſer Feierſtunde über die Aufgaben ſprechen, die das neue Jahr uns allen bringt. Muſik und Geſang der Werkſcharmänner umrahmen die Feier, die den Willen nach neuer Geſtaltung und neuen Lebensformen ſinnfällig zum Aus⸗ druck bringt. r Klein⸗Umſtadt; Edgar Bernhard, Eifa; Karl Luley, Rimhorn; und Erich Fauſt, Vernsfeld. In den Ruheſtand verſetzt wurden auf Antrag: am 19. Dezember 1936 der Lehrer im heſſiſchen Landesdienſt Wilhelm Sei⸗ bert zu Oſthofen, Kreis Worms, unter An⸗ erkennung ſeiner dem Reiche geleiſteten treuen Dienſte; am 23. Dezember 1936 der Lehrer im heſſiſchen Landesdienſt Alfred Lipp zu Viernheim, Kreis Heppenheim, unter Anerkennung ſeiner dem Reiche gelei⸗ ſteten treuen Dienſte, und der Rektor im heſ— — ſiſchen Landesdienſt L. Dern zu Offenbach Gottesbienjt⸗Oroͤnungen Evangelſſche Gemeinde Viernheim: Sonntag nach Neujahr Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 4. Januar 1937, Kirchenchor Dienstag, den 5. Januar 1937, Frauenabend Freitag, den 8. Januar 1937, Mädchenkreis Dank an die Handwerker Kreishandwerksmeiſter Keil hat an die von der Kreishandwerkerſchaft Heppenheim be⸗ treuten Innungen des Kreiſes ein Rundſchrei⸗ ben gerichtet, worin er den Obermeiſtern an⸗ läßlich des Jahreswechſels für die im Jahr 1936 am Aufbau des deutſchen Handwerks geleiſtete tatkräftige Mitarbeit den Dank der Kreishandwerkerſchaft ausſpricht. Dank der ge⸗ meinſamen vorbildlichen Mitarbeit aller Hand⸗ werker und beſonders der Obermeiſter ſei auch in der Arbeitsbeſchaffung im Kreis außeror⸗ dentlich viel erreicht worden, ſodaß das Hand⸗ werk des Kreiſes Heppenheim um ein ganz Beträchtliches in dieſem Jahre vorwärts ge⸗ kommen ſei. Der Kreishandwerksmeiſter ruft gleichzeitig alle Kräfte des Handwerks im Kreis zu gleich erſprießlicher Mitarbeit im neuen Jahr auf. * Den Feuerwehren zum Gruß In Zuſammenhang mit dem Jahreswechſel hat der heſſiſche Landesfeuerwehrführer, Eu⸗ gen Müller, Mainz, den heſſiſchen Feuer⸗ wehren und ihren Mitgliedern einen Gruß zukommen laſſen, in dem er ihnen dankt für die tatkräftige Einſatzbereitſchaft zur Erhal⸗ tung wertvollen Volksgutes durch Brandſcha⸗ den und für die im Sinne des Führers ge⸗ leiſtete Arbeit für das Volksganze. Es gelte nach wie vor das Gelöbnis treueſter Pflicht⸗ erfüllung bis zum letzten und in das neue Jahr einzutreten, volksverbunden, opferbereit, als Kameraden Schulter an Schulter kämpfend um die Erhaltung des Volksvermögens und das Leben der Mitmenſchen. 3 Turner⸗Fuß baller im Pokaljpiel gegen 07 Mannheim auf dem Sportfeld a. d. Lorſcherſtr. Am morgigen Sonntag unterbrechen unſere Turner ihre Verbandsſpiele und greifen in die Pokalrunde ein. Als Gegner tritt der FV. 07 Mannheim unſeren Turnern gegen⸗ über. Die Stärke dieſer Mannſchaft können wir am beſten ſehen, wenn wir die Tabelle der Mannheimer Kreisklaſſe 1 betrachten. 07 Mannheim iſt in dieſer Klaſſe heute ſchon Meiſter. Das Torverhältnis von 57:5 bei 12 Spielen gibt Zeugnis von dem ſpieleriſchen Können dieſer Mannſchaft. Trotzdem glauben wir, daß unſere Mannſchaft dieſes Spiel noch nicht verloren hat, wenn ſie auf ihre eigene Kraft vertraut und ſich von der erſten bis zur letzten Spielminute voll einſetzt und von vorn⸗ herein auf Sieg ſpielt. Gewiß iſt jedenfalls, daß alle Zuſchauer einen ſpannenden Kampf erleben werden. An jeden Viernheimer Sport⸗ freund geht deshalb der Ruf, ſich auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße einzufinden, um dadurch unſerer Mannſchaft auch die mo⸗ raliſche Unterſtützung zu geben. Spielbeginn: halb 3 Uhr. Viernheimer Tonfilmſchau Central⸗Film⸗Palaſt. Achtung! Heute Samstag u. morgen Sonntag Der großartige Bavaria⸗Filmſchlager Der Außenſeiter Ja, der Außenſeiter! Das iſt der Film, auf den Sie alle warten! Ein echter Heinz⸗ Rühmann⸗Film mit Tempo, Inhalt und tol⸗ len Einfällen. Ein Heiterkeitserfolg mit gro⸗ ßer Beſetzung. Allen voran Heinz Rühmann! Außerdem ſieht man Ellen Frank, Guſtav Waldau, Gina Falkenberg, Hans Junkermann Ernſt Duncke, Elſe Reval uſw. Es hat ſich ſchon herumgeſprochen, daß über die Neu⸗ jahrsatge vortreffliche und ſehenswerte Film⸗ werke in den beiden Filmbühnen zur Auf⸗ führung gelangen, die es verdienen, von allen Filmfreunden beſucht zu werden. in den Gloria-Lichtſpielen! Ein Walzer um den Stejansturm Ein moderner Filmſchlager aus dem alten Wien, eine reizende abenteuerliche Geſchichte voller überwältigend luſtiger Einfälle! Dieſer reizende Film wird mit ſeiner ausgezeichneten Beſetzung, mit der mitreißenden Stimmung und Heiterkeit ſeiner Handlung und mit ſeiner ſchmiſſigen Schlagermuſik Beifall auf der gan⸗ zen Linie finden! Ein köſtliches Liebes⸗Aben⸗ teuer aus der alten Donau⸗Stadt! Heitere Klänge flotter Schlagerlieder durchwehen dieſe fröhliche Geſchichte. 8 r C ˙— 7 e —— ä ˖(——̃ e. 8 5—— ö 1 1 0 g — FCC. Amlliche Aufforderung Bekannimachungen aur emenzung bet Lohnſteuerbelege Betr.: Maßnahmen der Reichsregierung zur jür bas Kalenderjahr 1936 Verbilligung der Speiſefette für die I. Auf Grund des 9 47 der Lohnſteuer⸗ minderbemittelte Bevölkerung . 8 2. 5 fi 8 8 R Die Ausgabe der Reichsverbilligungsſcheine] durchführungsverordnung und des Runder⸗ 75 Reichsminiſ 8. 12 1 J Febr. Mär: 1937 laſſes des Reichsminiſters der Finanzen vom ö 10 für Monate Januar, Februar und März 1937 7. 12. 1936— S. 2233— 115 JI ſind gut. 00/1 770 erfolgt im Wiegehäuschen des Rathauſes inf 17. 1990 a 8„ . Reihenfolge: haufes bis ſpäteſtens 15. Februar 1937 und gepolſcerrer guſſel iſteine um,.— I 8 J J N d J J J d J J J 8 338 3 1 Hir i 7 J Dienstag, den 5. Januar 1937: einzuſenden: 9 g Mae een, 8 5 1 1. von den Arbeitgebern i d nachm. 1—2 Uhr Buchſtabe A. 5 86 bei i mobel alles Art, an denen e nachm. 2—3 Uhr Buchſtabe B a) für die am 31. Dezember 1986 bei ihnen;! nachm. 3—4 Uhr Buchſtabe C, D, E beſchäftigten Arbeitnehmer Lohnſte un 8 nachm. 4—5 Uhr Buchſtabe F und G„„ der 1— 8 Den piennig 5 Mittwoch, den 6. Januar 1937: Seite der Steuerkarte 1936 an das Fi⸗ J 80 chm. 12 Uhr Buchſtabe 8 nanzamt, in deſſen Bezirk die Steuer⸗ J du ee ear karte 1937 ausgeſchrieben worden iſt; N 1 nachm. 2—3 Uhr Buchſtabe J und K 5 e A J 0 nachm. 3—4 Uhr Buchſtabe L b) für die im Kalenderjahr 1936 beſchäftig⸗ N nachm. 4—5 Uhr Buchſtabe M—.— F 11 Wee Friedrichstraße 10 7 8 e Donnerstag, den 7. Januar 1937: dem Arbeitgeber 87 porgelegen J nachm. 1—2 Uhr Buchſtabe N, O und P 1 für e 3. Milchvieh⸗- J und vermehrel nachm. 2—3 Uhr Buchſtabe R und S d 5 80 50 beſ imehmer, 1 N nachm. 3—4 Uhr Buchſtabe T, U und V Saite 2 85 8 9255 e auktion 8 2 4 2 nachm. 4—5 Uhr Buchſtabe W—3 e eee, 4 7 Jeder Bezugsberechtigte hat die Stempel ſcheu gau dem ur 1 den itt. ven eden elenden, ſotten. 2 bel der 0 karte oder Verdienſtbeſcheinigung der letzten Enge 5 5 weiße b in 505 geſabretten 4 7 e ee eee e e een de Beate Beg aer lcnulnen unn ndern s 5 e eee e zum Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblatt ſind Worms Martinspforte% DerMssparhas8e Lorsch 9 Für 1 Alleinſtehenden wöchentl. 13.— RM. n all 8 dem Finanz- 1 Nan 1 95 0 0 Ii; 508 amt koſtenlos erhältlich. veranſtaltet von der Nutzviehbe⸗* 1 0 5 8 Für 1 kinderloſes wü eallich 18.— RM. Der Arbeitgeber hat die in den Lohn⸗ ſchaffung e. G. m. b. H., Ffm 9 Zweigstelle Vlern heim 7 n Fami mit bi 8„ e 5 0 her Besch danmstag. Ua g. Januar 1837. K Für Familie mit. tigung im Kalenderjahr 1936, ſtets zu Reiche Auswahl: über 30 Tier- J... e 3 ich 28 8 machen, wenn in dieſer Zeit Lohnſteuer 1 abi wöchentlich 3.— RM. e e e Jallladen 0 Ues 1 Den verehrten Bekannten, Freun⸗ 1 Perſonen, die ihren Fettbedarf aus eigener A 5 een ren oder Morgen Sonntag den und Gönnern bringe ich zur d Wirtſchaft oder Viehhaltung decken können, 18. 9M 5 ali 678 N 0 gefl. Kenntnis, daß ich ab 1. Ja⸗ oder deren Einkommen die feſtgeſetzten Richt⸗ lach 5 12 0 e anz nuar 1937 das Gaſthaus 7 ſätze überſchreitet, können nicht berückſichtigt natlich) überſtiegen hat. Zur 1 0 Als 55 ent gelten 1 2 vom 8 5;;; Arbeitslohn einbehaltenen Bürgerſteuer * 3 ſceftiche Lahe alf ber Bezug den denen und die vichach in dies des ecke aue Margarine angewieſen ſind, ohne daß bei geleiſteten Spenden für wohltätige Zwecke 2 Frelschllt ihnen die Vorausetzungen für die 8 B. e a Um Freise 2 Gewährung der Verbilligungs⸗ eträge ſin 55. f 1 1— 1 Morgen Sonntag ſcheine erfüllt ſind, werden vom 1. N 1 Abe 1. ohn gilt Nb Januar 1937 an Stammabſchnitte mit Be⸗ Bete 8 Va en der enen— 1a 12 zugsſcheinen für Konſum⸗Margarine 8 4 4 Kapelle Schwarz ⸗Weiß Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle Hanf Frau Träger Ww werden. „Harhenburg' übernommen habe. Es wird mein eifrigſtes Beſtreben ſein, meine werten Gäſte in jeder Hinſicht zufrieden zu ſtellen. Zum Ausſchank gelangen nur gutgepflegte Biere und Ia. Weine. Empfehle ferner gut bürgerlichen Mittag⸗ und Abendtiſch. Schöne Fremdenzimmer Der Erwartung hingebend, mir auch in meinem neuen Wir- kungskreis die entſprechende Unterſtützung angedeihen zu laſſen, zeichnet mit deutſchem Gruß ohne Verbilligungsſchein eingeführt. Lohnſteuerbeſcheinigungen(Steuerkar⸗ ü 8; 3 ten) und Lohnſteuer⸗Ueberweiſungsblät⸗ Die Margarine⸗Bezugsſcheine erhalten hier⸗ ter ſind getrennt nach Gemeinden und in⸗ SSS o S ꝓꝙꝓ PPP P/ nach Perſonen, deren Lohn und ſonſtiges Ein⸗ 1 f ſtaben⸗ Es ladet freundl kommen ſich in der Nähe des. Richt⸗„„ e 52 2 adet freun Kiten„ a 7 ui a at 2. von den Arbeitnehmern, 1 am P. Jochim 2— 0 jährigen Kinder. Der Richtſatz wurde wie folgt 31. Dezember 1936 in keinem Dienſtver⸗ 0 . Woche 28 8 folg hältnis ſtehen, die in ihrem Beſitz befind⸗ Turnverein b. 1893 1 Alleinſtehende 15.— RM. 1 e* 8 5 Heute Samstag abend im„Löwen“ Vor⸗ Deutsche Bau- und 5 ind 21.— RM. wünt, u eien een e een tandsſitzung. Vollzählig erſcheinen! e Gmb. Chee mit ind 20— R. am 10, 10. 1336 fenen Wehnſth here berrdeſteens, Volbehig Fer Borſhede Ulrtschatsgemeinschalt 237 8 0 Ehepaar mit 2 Kindern 30.— RM. Dabei iſt die Wohnung am 10. 10. 1936 Nadfahrervereinigung Viernheim. g 2 g 4 Generalagentur Mannheim Drachenfelsſtr. 5 Ehepaar mit 3 Kindern 35.— RM. ſowie auf der 2. Seite der Steuerkarte 1936 Heute Samstag abend 8 Uhr Vorſtandsſitzung im ä rr * 5 4. RM. die Nummer der Steuerkarte 1937 und die„Brauhaus“. Es bittet um vollzähliges Erſcheinen 0 Dir 7 0. elne für Gemeindebehörde, die dieſe ausgeſtellt hat, Der Vorſitzende Günstige Finanzierung von 1 Kon ſum⸗Margarine erfolgt am Frei⸗ anzugeben. Karnevals. Geſellſchaft C. d. G. Heubauten und des Kaufes 11 : i ft fü 8 Sonntag, den 3. Januar 1937 um 16 Uhr findet im tag, den 8. Januar 1937, nachmit⸗[ II. Nach 8 48 der Lohnſteuerdurchführungs⸗ onntag, N en e tags von 1—5 Uhr ebenfalls im Wiege verordnung hat der Arbeitgeber 1 5 5 7— von Altnäusern. häuschen des Rathauſes. Auch hier ſind Ver⸗ dere Aufforderung für diejenigen ſeiner Ar⸗] Prinzengarde und Mitwirkende, die Vorſtandsmit⸗ bee e dienſtbeſcheinigungen der letzten vier Wochen] beitnehmer, deren Arbeitslohn im Kalender⸗ glieder erſcheinen eine halbe Stunde früher. 8 ſtbeſcheinigung 5 jahr 1936 den Betrag von 8 400.— RM. Der Vorſitzende 5 Uhr ab in Viernheim, Lampertheimer mitzubringen. Die Ordnung iſt genau einzu⸗ hallen. g überſtiegen hat, beſondere Lohnzettel auszu⸗ Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. 1 chriſtian Specht Viernheim, den 29. Dezember 1936 ſchreiben und bis zum 31. Januar 1937 e e 3. 7 f p 311 bif ii i 1 et. allmannſcha egen ann⸗ Der Bürgermeiſter an das für den Arbeitnehmer nach ſeinem 3. Deamnbeiw. Vea 80 e Wohnſitz zuſtändige Finanzamt einzuſenden. Bei Arbeitnehmern, die nur während eines 0 be Teiles des Kalenderjahres 1936 beſchäftigt waren, iſt für die Frage, ob der Arbeitslohn Freitag, den 8. Januar 1937, vorm. 138 Ne f; A 9 Uhr werden im Gaſthaus zum„Deutſchen 7 Beginn: 9.30 Uhr. Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., N 8 ieſ. E„ſtiegen hat, von dem Arbeitslohn auszugehen, Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Worms. Da. XI. 1936 über 1800. Z. Zt. iſt Anzeigen 8 e e ee der ſich bei Umrechnung auf einen vollen Die Vereinsführung. preisliſte Nr. 6 aültig. 2 N Derbſtangen Kiefer: 365 St. 1.—3. Kl. Jahresbetrag ergibt. Die Lohnzettel können Druckjache ven Druckjache! FFF . 5 an die dritte Seite der Steuerkarte 1936 an⸗ e 5 e geklebt werden. In dieſem Falle erübrigt ſich auch wenn die Abzüge der Abziehapparate noch so schön sind, 68 Sind keine Drueksschen! Abfahrt: 12,18 Uhr Oe. Jungliga be⸗ Hauptſchriftleiter undverantwortlich ſur den politischen Aftreitet das Vorſpiel. Beginn: 12,45 Uhr Teil Bern hard Peters, Worms, für den übrigen Abfahrt: 11,18 Uhr OCG. Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ Handballabteilung: Jugend⸗Mſchft. gegen] einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. TV. Viernheim auf dem Waldſportplatz.] Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: 5 die Ausſchreibung der Lohnſteuerbeſcheinigung 72. 1 50 58 N auf Sele 2 der Steuerkarte oder des Lohn⸗ Scheiter Ne: 10 Buche 97 Eiche(Maſt⸗ ſteuer⸗Ueberweiſungsblattes. Vordrucke zu brunnen 15 Nr. 27172793) 1,2 Erle, 67. Lohnzetteln werden den Arbeitgebern auf Kiefer; Knüppel, Nm.: 86 Buche, 11 Eiche deuteang Non, Ft artet dasſtdina, ann ert 0, Erle, 50 Kiefer; Reiſerknüppel, Nm.: Nähere Auskunft erte Finanzamt. 100 Buche(Ameiſenlache Nr. 2536—2597, Heppenheim, den 30. Dezember 1936 Bürſt. Schlag 22 Nr. 5009— 5081) 4 Eiche, Finanzamt Die gute Drucksache kommt aus einem guten Hause, 311 Kiefer.(Fr. Heide 47—50 Nr. 7608 bis J Timmeß 8 sie ist die Empfehlung des guten, des gediege- 7721, Stockfeld Nr. 7734—7780 und 7864 Erjolg edtl. in Niawier und nen Kaufmannes und Geschäftsmannes, des aufstre- bis 7926). 2 Ammer Siechnote benden, leistungsfähigen Vereins! Das Holz iſt vorher einzuſehen, nähere nach bewährter Auskunft durch das Forſtamt.. durch„ ſchnell förd. Meth. Zahlungsunfähige, ſowie rückſtändige* t die Ll8s l Schllter Schuldner aus 1935 und früher, ſind vom injerieren Gesch 55. Bl lang. Lehrerin an 2 1 1 PP Mitbieten ausgeſchloſſen und werden Mannh. 5 4 2 0 4050 als Bürgen eee 17 J Gute Drucksachen jeder Art liefert die 2 Mäßiges Honorar Forstamt Viernheim./ dus Zeitung . Mannheimerſtr. 44 a Zeigt knapper Kaſſenſtand es klar, auiß du. gismarckstraße 13 fernsnrecher 183 N. D* D chäf* 4* 7** e e e e. MMoud. e Buchdruckwerkstätte mit Meister und Gehilfen 5 So hilft Dir ſehr, mein lieber Freund, neue Leſerl Wenn eine Anzeige erſcheint! zm,