Wagen ucz bor . kale nepal) in das ful, de gt de 5 Frou lbutg t glei⸗ Nona⸗ e, ihm en hannes n llei⸗ and im Nißbin⸗ b er in f. Ge⸗ Fuin⸗ 8fel⸗ N Un art, oh ligt. 3 B. s Dillens tischen brigen Ler⸗ ornz. nut: b. h eigen Er cheinungswe ſe. Täglich, Nummer 6 Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim 5 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg eee eee eee eee eee eee eee e, e ee ee Freitag den 8. Januar 1937 Verkündigungsblatt der NS AN. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Texttei für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpteisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarchſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 CC(w.. 0 ² A ß 13. Jahrgang Deulſche Nole in der Freiwilligen-Frage Die beſle Löſung: Entfernung aller nichtſpaniſchen Teilnehmer an den Kämpfen, auch der Agilaloren Reine direlle oder indirelle Einmiſchung Berlin, 8. Jan. Wie wir erfahren, iſt dem hieſigen britiſchen und franzöſiſchen Botſchafter a•m Donnerstag die Antwort der Reichsregierung auf die von ihnen vor kur. zem übermittelten Vorſchläge ihrer Regierungen hinſichtlich der Verhinderung des Zu⸗ ſt roms von Freiwilligen nach Spa⸗ nien mitgeteilt worden. Die Antwort der Reichsregierung iſt im Benehmen mit der italie⸗ niſchen Regierung verfaßt worden, die gleichzei⸗ tig eine entſprechende Antwort erteilt. Der Wortlaut: Die deutſche Regierung muß zunächſt ihrem Befremden darüber Ausdruck geben, daß die königlich britiſche und die franzöſiſche Regie⸗ rung es für nötig erachtet haben, neben dem Verfahren des Londoner Nicht⸗ einmiſchungsausſchuſſes zum zwei⸗ tenmal einen beſonderen direkten Appell an andere, in dieſem Ausſchuß vertretene Re⸗ gierungen zu richten. Die den Gegenſtand dieſes Appells bildende Frage des Verbots der Teilnahme remder Freiwilliger an den Kämp⸗ en in Spanien ſteht zur Zeit in dem Londoner usſchuß zur Beratung. Es iſt nicht abzuſehen, inwiefern dieſe Beratungen durch die Methode derartiger beſonderer diplomatiſcher Aktionen einzelner Regierungen gefördert werden könn⸗ ten. Hält man aber das Verfahren in dem Ausſchuß für die Beratung der ſpaniſchen Fragen nicht für ausreichend oder zweckmäßig, dann wäre es im Intereſſe der Klarheit und Einheitlichkeit der Behandlung dieſer Fragen beſſer, auf eine Fortſetzung des Ausſchußver⸗ fahrens überhaupt zu verzichten. 2 Die deutſche Regierung muß ſich dagegen verwahren, daß durch den neuen Schritt der kgl. britiſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung der Eindruck erweckt wird, als ob das Problem der fremden Freiwilligen im ſpani⸗ ſchen Bürgerkrieg von Deutſchland ver⸗ ſchuldet oder auch nur verkannt worden wäre. Sie ſtellt deshalb erneut feſt, daß ſie und die kgl. italieniſche Regie ⸗ rung es waren, die von Anfang an die Verhinderung der Ausreiſe von freiwilli⸗ gen Teilnehmern an den ſpaniſchen Kämp⸗ fen gefordert haben und daß es ande⸗ rerſeits die kgl. britiſche und die franzö⸗ ſiſche Regierung waren, die ein ſolches Verbot ablehnten. 8. Die anfängliche Haltung der kgl. britiſchen und der franzöſiſchen Regierung in dieſer Frage ließ ſich nur ſo erklären, daß beide Regierungen in dem Zuſtrom von Freiwilligen keine un⸗ zuläſſige Einmiſchung in die ſpani⸗ ſchen Angelegenheiten ſehen wollten. Wenn die beiden Regierungen jetzt einen anderen Stand⸗ punkt einnehmen, ſo muß ſich die deutſche Re⸗ gierung ernſtlich fragen, ob das vorgeſchlagene Verbot imgegen⸗ wärtigen Zeitpunkt nicht fak⸗ tiſcheine einſeitige Begünſti⸗ gung der die nationale ſpaniſche Regie⸗ rung bekämpfenden Elemente zur Folge haben würde. Nach dem monatelang ungehinderten Zuſtrom bolſchewiſtiſcher Elemente iſt es in der Tat ſchwer, ſich des Eindrucks zu erwehren, daß das Verbot jetzt allein der bolſchewiſtiſchen Partei in Spanien zugute kommen würde, die offenbar * mit fremden Freiwilligen ausgefüllt iſt. N 4 Da aber die deutſche Regierung von Anfang an für die Verhinderung des Zuſtroms von Freiwilligen nach Spanien eingetreten iſt, iſt ſie auch jetzt noch bereit, alle dieſem Ziele dienenden Maßnahmen zu unterſtützen. Sie muß dabei jedoch die Erwartung ausſpre⸗ chen, daß nun aber auch all' Möglichke i⸗ gen für eine direkte oder indirekte Ein miſchung in die ſpaniſchen Kämpfe ein für allemal ausgeſchloſſen werden. Deshalb macht ſie ihre Zu ſtimmung von der Vor⸗ ausſetzung abhänaig, daß a) die anderen beteiligten Staaten ſich zu dergleichen Haltung entſchließen, b) auch die Löſung der ſonſt noch mit der indirekten Einmiſchung zuſammenhängen⸗ den Fragen unverzüglich in An⸗ griff genommen wird, und c) alle beteiligten Regierungen einer unbe⸗ dingt wirkſamen, an Ort und Stelle durchzuführenden Kontrolle der zu vereinbarenden Verbote zuſtim⸗ men. Die deutſche Regierung wird ihren Vertre⸗ ter in dem Londoner Ausſchuß anweiſen, auf dieſer Grundlage die wei⸗ teren Verhandlungen zu führen. Sollte über die Verhinderung der anderen Formen der indirekten Einmiſchung eine Einigung nicht zu erzielen ſein, ſo müßte ſich die deutſche Regierung vorbehalten, auch ihre Stellungnahme zu der Frage der Freiwilligen er neut zu überprüfen. Die beſte Löſung des Freiwilligenproblems würde nach Anſicht der deutſchen Regierung er⸗ reicht werden, wenn es ſich ermöglichen ließe, alle nichtſpaniſchen Teilnehmer an den Kämpfen, und zwar einſchlietzlich der politiſchen Agitatoren und Pro⸗ pagandiſten, aus Spanien zu ent⸗ fernen, um ſo den Zuſtand vom Aug uſt 5 Jahres wiederherzuſtel⸗ e n. Die deutſche Regierung würde es ſehr begrü⸗ ßen, wenn in dem Londoner Ausſchuß ſofort geprüft würde, in welcher Weiſe eine ſolche Maßnahme wirkſam durchgeführt werden könnte. Sie iſt ihrerſeits bereit, hierbei in jeder Be⸗ ziehung mitzuarbeiten. Die ilalieniſche Ankworl Ro m, 8. Jan. In der italieniſchen Antwort auf die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchläge zur Freiwilligenfrage in Spanien, die am Don⸗ nerstag den Botſchaftern Großbritanniens und Frankreichs überreicht wurde, heißt es u. a.: 1. Die italieniſche Regierung hat mit der größten Aufmerkſamkeit ſowohl das engliſche Memorandum als auch die franzöſiſche Mit⸗ teilung geprüft. Bevor ſie jedoch hierzu Stel⸗ lung nimmt, wünſcht ſie vor allem hervorzu⸗ heben, daß die Frage zur Zuſtändigkeit des Londoner Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes gehört, eines Ausſchuſſes, der nach dem Willen der Regierungen, die ihn ge⸗ bildet haben, eben den gegebenen Sitz darſtellt für alle Beſprechungen, die die Nichteinmiſchung in Spanien betreffen. 0 Die engliſche und franzöſiſche Regierung un⸗ terſtreichen ihre Befürchtung hinſichtlich des andauernden Zuſtroms von fremden Freiwilligen nach Spanien. Die italieniſche Regierung teilt dieſe Befürch⸗ tung umſo mehr, als, ſoweit ſie ſie ſelber an⸗ geht, ſie nicht erſt neueren Datums eiſt. In den Beſprechungen, die infolge des fran⸗ zöſiſchen Vorſchlags der„Nichteinmiſchung“ ſtattgefunden haben, hatte die italieniſche Re⸗ gierung wiederholt und ausdrück⸗ lich von Anfang an deutlich darauf hingewie⸗ ſen, und zwar ebenſowohl bei der franzöſiſchen Regierung als bei der engliſchen. daß die „Nichteinmiſchung“, wenn ſie nicht in gefähr⸗ licher Weiſe ungeeignet und unwirkſam bleiben ſolle, ſich nicht auf die Formen der direkten Einmiſchung beſchränken dürfe, ſondern auch auf die„indirekte“ Ein miſchung aus⸗ gedehnt werden müſſe und insbeſondere neben den finanziellen Hilfen und der Propaganda auch die Entſendung von Freiwilligen ein⸗ zuſchließen habe. Am 10. Auguſt ſchlug Graf Ciano den Zuſatz des folgenden Paragraphen zu dem„Erklä⸗ rungsentwurf“ vor, den ihm der franzöſiſche Botſchafter übergeben habe:„omiſſts... Die Regierungen verpflichten ſich, in ihren Gebie⸗ ten weder öffentliche Sammlungen noch Wer⸗ bung von Freiwilligen für die beiden ſtreiten⸗ den Parteien zuzulaſſen.“ Die franzöſiſche Regierung hielt jedoch ihren eigenen Entwurf vollkommen aufrecht. Weder von franzöſiſcher noch von engliſcher Seite zeigte man ſich dem italieniſchen Vorſchlag geneigt. Es wurde geſagt, daß die Frage ſpäter be⸗ handelt werden könnte, und man bemühte ſich darum, daß die italieniſche Regierung nicht auf ihren eigenen Antrag beſtehe. Die italieniſche Regierung ſtimmte ſchließlich der an ſie gerich⸗ teten Aufforderung mit ihrer Note vom 21. Auguſt an den franzöſiſchen Botſchafter zu. In der Folge wurde die Frage der indirekten Einmiſchung aufgeworfen, und auch diesmal von Italien, durch ſeinen Vertreter im Londoner Ausſchuß in den erſten Sitzungen dieſes Ausſchuſſes, und zwar in der Sitzung vom 17. September; und auf ſeine Initiative war die Frage auf die Tagesordnung für die Sitzung des Unteraus⸗ ſchuſſes, die am 15. des genannten Monats ſtattfand, geſetzt worden. 0 Derſelbe italieniſche Botſchafter hat in der Sitzung vom 18. September eine Mit⸗ teilung übergeben, in welcher die drei typiſchen Formen der Einmiſchung angegeben waren, die den Gegenſtand gemeinſamer Abmachung hätten bilden ſollen: die Werbung Freiwilli⸗ ger, die politiſchen Agitatoren, die finanziellen Unterſtützungen. Aber die Frage konnte nicht vor dem 5. Oktober geprüft werden wegen der Gegnerſchaft anderer Delega⸗ tionen. In dieſer ihrer Aktion ging die italieniſche Regierung ſtets im Ein verſtänd⸗ nis mit der deutſchen Regie⸗ rung vor, und die Stellung des ita⸗ lieniſchen und des deutſchen Vertreters im Londoner Ausſchuß hielten ſich immer auf der gleichen Linie. 3 Indem die britiſche und franzöſiſche Regie⸗ rung den Vorſchlag des britiſchen Vertreters im Ausſchuß wieder aufnehmen, wünſchen ſie, daß ſchleunigſt ein Termin feſtgeſetzt werde, mit welchem in den betreffenden Ländern die not⸗ wendigen Maßnahmen zur Verhinderung der Anwerbung und der Ausreiſe von Perſonen. die ſich nach Spanien zwecks Teilnahme am Bürgerkrieg begeben, in Kraft treten ſollen. Die britiſche und die franzöſiſche Regierung waren in den verfloſſenen Monaten nicht der Auffaſſung, daß der Zuſtrom von Frei⸗ hier Radio Sevilla! Anſagerin des (Preſſephoto, K.) Die ſpaniſche nationalen Radioſenders Sevilla. willigen als ein Akt unerlaubter Einmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten verboten werden müßte. Die italieniſche Regierung wünſcht dieſe ih⸗ re Bemerkung zu unterſtreichen, auch in der Abſicht, zur Anwendung derjenigen Maß⸗ nahmen anzuregen und ſie zu beſchleunigen, von denen allein die Erfüllung derjenigen Ziele und der Ordnung und Normaliſierung zu erhoffen iſt. die zu erreichen ihre Abſicht, und ſie zweifelt auch nicht, die der anderen Regierungen iſt. Zu dieſem Zweck und unter Zugrundelegung dieſer Auffaſſung beehrt ſich die italieniſche Regierung zum Schluß zu bemerken, daß ſo⸗ fern man nun die Frage auf den Stand zurück⸗ bringen will, auf dem ſie im abgelaufenen Auguſt war, d. h. ſofern die Regierungen ſich einigten über die Opportunität, vom ſpa⸗ niſchen Gebiet alle Nichtſpanier, Käm p⸗ fer, politiſche Freiwillige, Pro⸗ vagandiſten u. Agitatoren, zu entfer⸗ nen, wäre die italieniſche Regierung bereit, ihre Unterſtützung einer ſolchen Initiative zu leihen, die der Nichteinmiſchungsausſchun in London ſofort prüfen müſſe.“ Sie nehmen jetzt einen anderen Stand⸗ 2 ein und unterſtreichen noch deſſen Dring⸗ lichkeit. Die italieniſche Regierung kann nicht um⸗ hin hervorzuheben, daß bei der gegenwär⸗ tigen tatſächlichen Lage und in Berückſich⸗ tigung der in der Zwiſchenzeit erfolgten Einreiſe von fremden Freiwilligen in Spa⸗ nien das vorgeſchlagene Verbot zur Folge hätte, daß einzig und allein die der natio⸗ nalen Regierung feindliche Partei zu be⸗ günſtigen, die nunmehr hinreichend mit fremden Elementen verſehen iſt, die ihre Reihen verſtärkt haben. Die italieniſche Regierung iſt indeſſen be⸗ reit, darauf einzugehen, daß die Frage der Freiwilligen— wie gewünſcht— Gegenſtand einer beſon deren Vereinbarung bil⸗ det, die die Werbung und die Abreiſe von einem nahen Termin an verbietet. Die italieniſche Regierung nimmt an, daß die von der britiſchen Regierung vorgeſchlagene Ver⸗ einbarung allgemeinen Charakter haben, d. h. von allen Regierungen angenommen und außer⸗ dem einer wirkſamen Kontrolle unterworfen werden muß, damit keine Zweifel über ihre allſeitige und vollſtändige Anwendung ent⸗ ſtehen könne; eine Kontrolle. die aus klar⸗ liegenden Gründen nach ihrer Meinung ſo zu verſtehen iſt, daß ſie in den Häfen und an den Zugangsſtellen nach Spanien zu erfolgen hat. Sie iſt daher bereit, ihrem Vertreter im Londoner Ausſchuß Weiſungen in dem ange⸗ gebenen Sinn zu erteilen. damit durch den Ausſchuß die zu dem Zweck erforderlichen Ver⸗ einbarungen getroffen werden. Wenn heute, wie ſchon im vergangenen Auguſt, die italieniſche Regierung, vom Geiſt weitgehender Mitarbeit beſeelt, ſich entſchließt, den franzöſiſch⸗britiſchen Vorſchlägen wiederum entgegenzukommen, ſo kann ſie nicht verber⸗ gen, daß die Methode, mit der die beteiligten Regierungen bis jetzt die Frage der Nichtein⸗ miſchung in Spanien behandelt haben und fortfahren ſie zu behandeln, d. h. eine ſprung⸗ hafte, begrenzte und parteiiſche Methode, nach ihrer Anſicht niemals andere als nur unange⸗ meſſene, unſichere und gefährliche Ergebniſſe wird zeitigen können. Die italieniſche Regie⸗ rung beſtätigt auch bei dieſer Gelegenheit ihre Ueberzeugung von der Wirkſamkeit der Me⸗ thode, die ſie von Anfang an vertreten hat: das heißt, daß mehr als je eine integrale und totale Behandlung des Problems der Nichteinmiſchung, und zwar in ihren direkten wie indirekten Formen notwendig iſt. Wenn der Verein⸗ barung über die Freiwilligen nicht ſchleunigſt diejenige über die anderen Formen der indi⸗ rekten Einmiſchung folgen ſollte(und beſon⸗ ders über die Propaganda und über die fi⸗ nanziellen Hilfen und in einer Art, die ge⸗ nügende Garantie für ihre Anwendung bietet), ſo könnte dieſer Umſtand nicht ohne Rückwir⸗ kungen bleiben, und die italieniſche Regierung würde ſich gezwungen ſehen, die Frage erneut zu prüfen. —— ——— I T.——.—— — 8———————— — Am Rande von Europa König Leopold in Kongo— Finniſcher Beſuch in Moskau— Zwiſchen Sofia und Belgrad Wendung in Spanien. Ganz unbemerkt inmitten der vielfältigen Erregungen der vergangenen Woche hat ſich König Leopold von Belgien zu einem erneuten Beſuch nach der Rieſenkolonie am Kongo begeben, die ſein Ahne Belgien er⸗ warb. Schon als Kronprinz hat Leopold durch drei Studienreiſen im Kongogebiet ſtarkes Intereſſe an der Entwicklung dieſer wichtigen Kolonie bekundet. Seinem Eingreifen ſind wichtige Beſtimmungen zu verdanken, durch die die Lage der häufig genug über Gebühr ausgebeuteten Eingeborenen erleichtert wurde. Wir ſehen in dieſer Reiſe des Monarchen im⸗ merhin einen Faktor des Vertrauens zur Sta⸗ bilität der internationalen Lage. Wäre das Gerede über drohende Konflikte wirklich auf Tatſachen aufgebaut, dann würde König Leo⸗ pold eine derartige Reiſe kaum wagen, da Belgien ſelbſt inmitten des Zentrums inter⸗ nationaler Verhandlungen ſteht. * Offizielle finniſche Stellen haben es jüngſt für notwendig befunden, der in⸗ und ausländiſchen Preſſe bei einem Empfange zu erklären, ſorgfältige Nachforſchungen hätten keine Anhaltspunkte für die heimliche Ueberfliegung finniſchen Staats gebietes durch„fremde“ Flugzeuge er⸗ geben. Wenige Tage vorher hat indeſſen ein hoher norwegiſcher Militär erklärt, daß ſolche Flüge— es kann ſich nur um Sowijetflugzeuge handeln— mit einer Gewißheit ſtattgefunden hätten, die„über allen Zweifel erhaben wä⸗ ren.“ Der Beweggrund zu dieſer eigenartigen finniſchen Erklärung mag in dem angekündig⸗ ten Beſuch des finniſchen Außenminiſters in Moskau liegen. Der Abſchluß eines Nicht⸗ angriffspaktes mit den Sowjets ſoll der Zweck dieſer mehr als optimiſtiſchen Reiſe ſein. Eine immerhin ſeltſame Antwort auf die un⸗ verhüllten Drohungen des Sowjetkommiſſars von Leningrad, Shdanow, der doch gerade den baltiſchen Staaten rückſichtslos genug die wah⸗ ren Gefühle der Sowjets enthüllte. Die Zu⸗ kunft wird lehren, ob aus derartigen Experi⸗ menten irgendein Gewinn überhaupt entſprin⸗ gen kann. 4 Eine erfreuliche Entſpannung konnten wir im Laufe dieſer Woche im Donauraum durch den Abſchluß eines jugoſlawiſch⸗ bulgariſchen Nichtangriffspaktes feſtſtel⸗ len. Lange Jahre hindurch haben die beiden Mächte miteinander verhandelt, die durch Banden gemeinſamen Blutes und gemeinſa⸗ men Glaubens ſo eng miteinander verbunden ſind. Damit haben Prinzregent Paul und Mi⸗ niſterpräſident Stojadinowitſch das Ziel des ſo jäh verſtorbenen Alexander II. erreicht. Längſt war es der unermüdlichen Arbeit der jugoflawiſchen wie der bulgariſchen Gendar⸗ merie gelungen, die grauenhafte Tätigkeit und die Machtſtellung der Komitadſchis zu unter⸗ binden, denen beide Länder eine lange Reihe von politiſchen Morden und Attentaten ver⸗ dankten. Man könnte ruhig angeſichts dieſes Paktes einen Vergleich ziehen zwiſchen dem deutſch⸗polniſchen Vertrag und dieſem. Der zielbewußten Balkanpolitik der Jugoſlawen und Türken iſt damit ein entſchiedener Erfolg geglückt. Es wird in Zukunft nun vielleicht eher möglich ſein, die Bulgaren in den Vier⸗ mächteblock einzugliedern. In Sofia knüpft man allerdings an eine endgültige Befriedung mit Recht noch territoriale Forderungen in der Dobrudſcha und an der griechiſchen Grenze, ehe man ſich zu irgendwelchen weiteren po⸗ litiſchen Verpflichtungen bereit erklärt. Wenn es gelänge, eine derartige friedliche territoriale Verſtändigung zu erreichen, wäre wirklich dem übrigen Europa ein leuchtendes Beiſpiel gege⸗ ben, das nicht ohne Rückwirkungen auf die Großmächte bleiben könnte. Aber iſt ſoviel Optimismus berechtigt? * Die bereits mehrfach angekündige Offen⸗ ſive der nationalen Regierung in Spanien iſt nun in vollem Gange. Die Er⸗ folge der Nationaltruppen ſind nirgendwo vor⸗ urteilsloſer kommentiert worden als in Lon⸗ don, wo man jetzt eine entſcheidende Wendung zu Gunſten der nationalen Regierung erwar⸗ tet. Turch die ſtetigen Heraus forderungen der roten Seeſtreitkräfte war die Lage internatio⸗ nal mehr als geſpannt worden. Das Ausland hat eigentlich im großen und ganzen die deut⸗ ſchen ſcharfen Gegenmaßnahmen gegen die völ⸗ kerrechtswidrige Beſchlagnahmung des deut⸗ ſchen Dampfers„Palos“ ſachlich und verſtän⸗ dig aufgenommen. Noch iſt nicht abzuſehen, wie angeſichts der offenbar vorhandenen bol⸗ ſcbewiſtiſchen Anweiſungen zu neuen Provo⸗ kationen an die Roten die Lage ſich weiter ent⸗ wickeln wird Jeder neue Tag kann uns vor unangenehme neue Ueberraſchungen ſtellen, denn keine Großmacht kann ſich auf die Dauer flagrante Herausforderungen und Attacken auf Leben und Eigentum ihrer Staatsbürger gefallen laſſen. Daran werden auch die lang⸗ atmigen Begründungen nichts ändern, mit de⸗ nen die roten Gewalthaber in einigen politi⸗ ſchen Zentren ihre Uebergriffe zu rechtfertigen verſuchen. Im Grunde genommen müßte man in London wie in Paris dankbar ſein, wenn ein Sieg der nationalen Regierung Klarheit in die ſpaniſche Lage brächte und die territoria⸗ len Machtverhältniſſe jetzt endlich auch den Engländern und Franzoſen eindeutig geſtat⸗ ten würden, ſich auf den Boden der Tatſachen zu ſtellen, ſo wie ſie es ja ſchließlich auch in Abeſſinien überraſchend ſchnell und einſichtig getan haben. In England ſcheint der Boden preſſemäßig dafür vorbereitet worden zu ſein. Dann ließe ſich auch unendlich viel leichter eine Verſtändigung zwiſchen allen beteiligten Groß⸗ mächten über die ſpaniſche Lage erzielen. Die Straßen Berlin, 7. Jan. Mit den Feierlichkeiten am 9. und 10. Januar in Hohenwarthe und in Magdeburg wird die 210 Kilometer lange ee von der Reichshaupt⸗ ſtadt bis Hannover für den Verkehr freigege⸗ ben. Es iſt dann eine Verkehrsverbindung ge⸗ ſchafſen, die für den mitteldeutſchen Wirtſchaftsraum in Zukunft von gro⸗ ßer Bedeutung ſein wird. Die geſamte Bauleitung der Strecke lag der oberſten Bauleitung Hannover ob, die am 1. Februar 1934 ins Leben gerufen wurde. Auf der Autobahnlinſe von Berlin nach Hannover ſind insgeſamt 229 Brückenbauwerke errichtet worden, von denen 73 Brücken über die Auto⸗ bahn führen, 10 über Wege und Fußſteige, 36 über Gewäſſer und Kanäle, 16 über Eiſenbah⸗ nen, 92 über Verkehrswege, 2 Brücken ſind als Talbrücken ausgebildet. Zunächſt erfolgte am 6. April 1936 die Ver⸗ kehrsübergabe der Strecke Le hrte⸗Braun⸗ ſchweig. Am 17. Auguſt konnten zwei wei⸗ tere Teilſtrecken, die Verbindung Braun⸗ ſchweig⸗Helmſtedt und die von Ber⸗ lin nach Magdeburg bis Schermen er⸗ öffnet werden. Kommenden Sonntag wird nun das mitt⸗ lere Reſtſtück Helmſtedt⸗ Magdeburg mit der großen Autobahn⸗Elbbrücke bei Hohen⸗ warthe dem Verkehr übergeben. Sie iſt das größte Bauwerk auf der Strecke. Die Geſamt⸗ länge des Brückenzuges, der als freitragender „Nanking. 7. Jan. Eine Gedächtnisfeier für den vecſterbenen Genergloberſt Hans von Seeckt, die in den Räumen des Klubs der in Deutſchland ſtudierten Chineſen abgehalten wurde. gab Zeugnis von der großen Ver⸗ ehrung, die Hans von Seeck! in Thina entgegengerracht wird. Zu der Gedächtnisfeier waren Veri: eter der Reichsämter und Miniſte⸗ rien, der oberſten Militär⸗ 44d Stadtbehörden wie viete Angehörige aus Wirtſchafts⸗ und Wiſſenſchaftstreiſen erſchienen. Der deutſche Botſchafter Dr. Trautmann war mit den Herren der Botſchaft und den in Nanking le⸗ benden Vertretern der NS Du. zugegen. Marſchal! Tſchiangkaiſchet. der ſich zur Wiedecherſtellung feiner Heſundheit auf dem Lande aufhält, hatte zwei Kränze geſandt und ließ ſein Bedauern ausſprechen, nicht per⸗ ſönlich an deſer Gedächtnisfef⸗: teilnehmen zu künnen. Botſch after Dr. Tral:mann gab eine Würdigung des großen Soldaten und ging auf die großen Verdieaſte und die Sumpathien ein. die ſich von Seer kt während der kurzen Zeit ſeines China⸗Aufenthaltes in allen Kreiſen erworben habe. Man könne mit Recht ſagen, daß von Seeckt eine neue Brücke für die chineſiſch⸗keutſche Zu'enmenarbeit ge⸗ ſchlagen hate General Falk nbauſen ſchilderte den militäriſchen Werdegang Seeckts. Rom, 7, Jan. Mit bemerkenswerter Schärfe wenden ſich die römiſchen Blätter gegen den in franzöſiſchen und engliſchen Linkskreiſen gleichzeitig aufgetauchten Vo rſchlag einer Blockade der ſpaniſchen Küſten.„Tribuna“ ſchreibt in ihrem Leitartikel, die Kommuniſten⸗ freunde in England und Frankreich verſuchten wiederum auf ihre Regierungen mit allen Mitteln einen Druck auszuüben, damit in ihrem Sinne gehandelt werde Die Diktatur der Straße, der Lo⸗ genbrüder u. der Klubs beſtürme heute in Frankreich die Staatsorgane, um die Außenpolitit im Sinne ihrer Partei änger zu beeinfluſſen. Auch die engliſchen Liberalen u. Labour⸗Leute hätten ſich begeiſtert auf dieſe Anregung der Blockade geſtürzt, um zuſammen mit den franzöſiſchen Kommuniſten und Bol⸗ ſchewiſtenfreunden die Gelegenheit auszunutzen und gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land und das faſchiſtiſche Italien Sturm zu laufen. Das Frankreich der Jouhaux und Thorez, das bekanntlich mit der Einmiſchung begonnen habe, mache alle Anſtrengungen, um die Poli⸗ tik der ſogenannten Nichteinmiſchung aufrecht zu erhalten. Dieſer„Skandal ſolle weiterhin beſtehen bleiben, damit unter der Flagge der falſchen Nichteinmiſchung den ſpaniſchen Mar⸗ riſten weiterhin geholfen werden könne. Neue Jorlſchrifle vor Madrid Der Tagesbericht der nationalen Truppen in Spanien Salamanca, 7. Jan.(Vom Son⸗ derberichterſtatter des DNB.) Der Heeresbe⸗ richt des Oberſten Befehlshabers in Salamanca meldet, daß am Mittwoch die Operationen an der Front von Madrid mit Erfolg fortge⸗ ſetzt worden ſind. Die nationalen Truppen be⸗ ſetzten die Ortſchaften Las Rozgas und El Plantio, ferner das bei Remiſa liegende Ge⸗ höft Caſa de los Pinto ſowie die Bahn⸗ ſtation Pozuelo de Alarcon. Die Kom⸗ muniſten leiſteten an der nach Lo Coruna füh⸗ renden Landſtraße heftigen Widerſtand, wurden aber bald von den mit großem Schneid ſtürmen⸗ den Nationaliſten aus den Gräben geworfen. Die Bolſchewiſten erlitten hohe Verluſte an Menſchen und Material. An der Hueſta⸗Front ſchlugen die nationalen Truppen einen kommu⸗ niſtiſchen Angriff mit Leichtigkeit zurück. Von der nationalen Südarmee werden Geländege⸗ 1— winne gemeldet. 8 t e des Jührers Jut Eröffnung der Reichs aulobahn Berlin-Hannover Bau über den Elbſtrom gebaut wurde, beträgt rund 1200 Meter. Die Flutbrücke, die das Vorflutgelände am Weſtufer der Elbe über⸗ ſpannt, hat eine Ausdehnung von 1000 Metern. Sie ruht auf 25 Pfeilern, die im Vorflut⸗ gelände errichtet wurden. Das eiſerne Trag⸗ werk der eigentlichen Strombrücke weiſt drei Oeffnungen auf, von denen die mittlere eine Spannweite von 154 Meter hat, während die öſtliche Seitenöffnung eine ſolche von 93, die weſtliche eine ſolche von„nur“ 79,71 Metern aufweiſt. ö Der gewaltige Brücken bau erforderte an Stahlkonſtruktionen 4200 Tonnen, an Beton des Grundmauerwerks 12 000 Kubikmeter, an Eiſenbeton der Pfeilex 12000 Kubikmeter und an Eiſenbeton der Fahrbahn 14400 Kubik⸗ meter. Mit welcher Schnelligkeit dieſer Bau ſeiner Vollendung entgegengeführt worden iſt, ſei an folgenden Daten nachgewieſen: Am 26. Oktober 1934 wurde mit den Arbeiten auf dem Oſtufer begonnen, am 20. November 1934 er⸗ folgte der Beginn der Arbeiten auf dem Weſt⸗ ufer. Am 30. Juli 1935 Reste bereits die Richtkrone den öſtlichen Pfei erſchaft, während am 16. Auguſt 1935 auf dem weſtlichen Strom⸗ pfeiler die Richtkrone geſetzt werden konnte. Am 25. April 1936 wurde mit dem Bau der Eiſenkonſtruktion, die das ſtattliche Gewicht von 5400 Tonnen hat, begonnen, und am 4. September das letzte Stück der Eiſenkonſtruk⸗ tion eingeſetzt. Gedächlnisfeier für von Seeckt in Uanking „China krauerk um einen Freund“ In ſeiner Gedenkrede würdigte Kriegs⸗ miniſter Hopingſchin die Bedeutung Ge⸗ neraloberſts von Seeckt für China und be⸗ tonte, daß ſein ſoldatiſches Können, ſeine klu⸗ gen Ratſchläge und ſein ganzes Weſen in China immer in Erinnerung bleiben werden. von Seeckt habe in der kurzen Zeit ſeines Wirkens Großes für den Ausbau des chineſiſchen Heeres geleiſtet. und es ſei ihm zu verdanken, daß die chineſiſche Armee vorange⸗ kommen wäre. Sein Zielbewußtſein, ſeine Treue zu ſeinem Vaterland, ſeine überragende Perſönlichkeit ſind den chineſiſchen Offizieren ein großes Beiſpiel, ſo daß der Name von Seeckt und ſeine Verdierſte immer mit der chineſiſchen Wehrmacht verbunden ſein werden. Als Vertreter Tſchiungkaiſcheks in ſeiner Eigenſchaft als Miniſterpräfident ſprach dann rof. Ongwenhao, der Generalſekretär des Reichs vollzugsamts. Er fand ebenfalls er⸗ hebende Gedenkworte für den Toten. der es ſtets aufrichtig mit Tſchiangkaiſchek und China gemeint habe. Heute ſtehe ganz China voller Trauer an ſeinem Grabe. Eine große Zahl der Kranzſpenden wurde nach Abſchluß der Feierlichkeit am Grabmal der Revolutionskämpfer niedergelegt. Blockade der ſpaniſchen Küſte? „Ein Skandal“, ſagt die„Tribung“ Zu den im Heeresbericht erwähnten Opera⸗ tionen vor Madrid wird ergänzend bekannt, daß die nationalen Truppen Geländegewinne in ver⸗ ſchiedenen Richtungen bis z u 10 Km. ge⸗ macht haben. Am Mittwoch abend waren die für dieſen Tag feſtgeſetzten Operationen mit beſtem Erfolg abgeſchloffen. Alle von der Heeresleitung geſteckten Ziele waren klar er⸗ reicht. Die Ortſchaft Las Rozas, wo die Kom⸗ muniſten dreifache Gräbenlinien und dreifache Drahtverhaue errichtet hatten, wurde von den nationalen Truppen umzingelt und nach kur- dem Kampf genommen. Die Artillerie und die Tankwaffe beteiligten ſich an den Operationen in hervorragender Weiſe. Bei den Kämpfen an der Landſtraße nach La Coruna kam die Durch⸗ ſchlagskraft und die Geſchicklichkeit der Nationa⸗ liſten im Nahkampf beſonders zur Geltung. Die Jahl der roten Ueberläufer war am Mittwoch viel größer als an den Vortagen. Sie berichten übereinſtimmend von der wachſenden Entmutigung, die in den Reihen der Roten platzgegriffen hat. Die Mißſtimmung wird noch dadurch erhöht, daß die Löhnung ſo gut wie ganz ausgeblieben iſt. Die roten Gegner haben in den letzten drei Mona⸗ ten nur 48 Peſeten erhalten anſtatt der 900, die ihnen verſprochen worden waren. Angeſichts der hohen Zahl der roten Ueberläufer hat die nationale Heeresleitung beſchloſſen, dieſe zu Ko⸗ lonnen zuſammenzuſtellen und für Reparatur⸗ arbeiten an Straßen und Brücken zu verwen⸗ den. An der Straße Villavicioſa de Odon— Baodilla ſind bereits rote Gefangene mit Aus⸗ beſſerungsarbeiten beſchäftigt. Angeſichts des unaufhaltſamen Vormarſches der Nationaliſten ſtrömten, den Räumungsbe⸗ fehlen der roten Machthaber entſprechend, un⸗ aufhörlich Menſchenmengen und Autokolonnen aus dem Sektor Humera— Pozuelo ſowie auch von Zarzuela und El Pardo auf die Madrider Stadtviertel Bellas Viſtas, Tetuan, Puante de la Reina zu. Im Abſchnitt Baſurero— Villas Erde wurde bei einem Luftkampf ein roter Jagdflieger zum Niedergehen gezwungen. Bei Brunete wurde ebenfalls ein roter Flieger abgeſchoſſen. Der kommuniſtiſche Rundfunkſender in Va⸗ lencig beſtätigt erneut, daß ausländiſche Kom⸗ muniſten an den Kämpfen in Spanien teil⸗ nehmen. In einer Mitteilung hieß es, daß in Barcelona in der Calle Tibidado für franzö⸗ ſiſche Freiwillige eine Vergnügungsſtätte einge⸗ richtet worden iſt. 1 W·˙*—05. kufkſperrgebiek zwiſchen Oder und Varthe Berlin, 7 Jan. Nach einer im Reichs⸗ anzeiger veröffentlichten Polizeiverordnung iſt der Luftraum zwiſchen Oder uno Warthe bis auf weiteres für Luftfahrzeuge ge⸗ ſperrt worden Das Verbot gilt nicht für Luftfahrzeuge der Luftwaffe. Weitere Ausnahmen kann der Reichsminiſter der Luftfahrt genehmigen. Die nach Polen fliegenden oder aus Polen kommenden Luftfahrzeuge, die über die deutſch⸗ polniſche Einflugzone bei Bentichen fliegen. ha⸗ ben das Sperrgebiet entweder nördlich auf dem rechten Wartheufer oder ſüdlich auf dem linken Oderufer zu umfliegen. Zuwiderhandelnde werden nach den Ve⸗ ſtimmungen des Luftverkehrsg e etzes beſtraft, ſo⸗ fern nicht nach anderen Strafgeſetzen eine höhere Strafe verwirkt iſt. Rücktrilt des Oberbürgermeiſlers Dr. Gördeler Leipzig, 7. Jan. Oberbürgermeiſter Dr. Gördeler hatte Ende November des vergangenen Jahres den Antrag geſtellt, ſpä⸗ teſtens am 1. April 1937 aus den Dienſten der Stadt Leipzig entlaſſen zu werden. Nachdem die maßgebenden Stellen befragt worden ſind und keine Bedenken geäußert haben, gab die Stadt am Donnerstag dieſem Antrag Dr. Gör⸗ delers für den 1. April ſtatt. Dr. Gördeler, der ſeit dem 1. Januar d. J. auf Urlaub weilt, wird nicht mehr in die Dienſte der Stadt Leipzig zu⸗ rückkehren. Ras Imtu wird auf eine ſlalieniſche Inſel verbannt Ro m, 17. Jan. Im Gegenatz zu den erſten Meldungen der italieniſchen Preſſe, die von einer Reiſe Ras Imru nach Italien ſprechen, berichten die italieniſchen Zeitungen am Donnerstag übereinſtimmend aus Addis Abeba, daß Ras Imiu auf Befen Muffolinis nach Italien gebracht und auf eine ita⸗ lieniſche Jaſel rerbannt werden wird. Dieſe Maßnahme wird damit begründet daß Ras Imru in den letzten Monaten den immer wieder an ihn gerichteten Auſſorderungen zur Unterwerfung nicht Folge geleiſtet hat, ſon⸗ dern hartnäckig Widerſtand keiſtet« und ſeine mae gegen Italien aufzuwiegeln ver⸗ uchte. Reine weiteren amerilaniſchen kriegsmalerialverſchiffungen Waſhington, 7. Jan. Das Staats⸗ departement erklärte am Donnerstag, daß die am Mittwoch abgegangene Sendung nach Spa⸗ nien nur aus acht Flugzeugen und einem Motor im Werte von nur ins⸗ geſamt 720,000 Dollar beſtanden habe wäh⸗ rend der Exporteur den Reſt des Auftrages im Werte von über zwei Millionen Dollar am Kai zurücklaſſen mußte, weil er für die be⸗ ſchleunigte Abfahrt des ſpaniſchen Dampfers nicht rechtzeitig genug fertig werden konnte. Weitere Verſchiffungen nach Spanien würden jedoch von keinem Hafen Amerikas mehr erfolgen können. Fünf weilere amerikaniſche Ankowerke flillgelegt New Pork, 8. Jan. Die Ausſtände in der amerikaniſchen Automobilinduſtrie haben fünf weitere Autowerke durch neue ſo⸗ genannte Sitzſtreiks oder Fabrikſchließun⸗ gen infolge Materialmangels in Mit⸗ leidenſchaft gezogen. Die Verwaltung der Chevrolet⸗Motoren⸗Werke gab bekannt, daß ſie in der Nacht zum Freitag ihren Betrieb in ih⸗ rem Autowerk in Flint(Michigan), ſowie in ihrer Eiſengießerei und anderen Anlagen in Saginaw und Bay⸗City(Michigan) einſterlen werde. Dadurch würden weitere 19 875 An⸗ Acer der General-Motors⸗Geſellſchaft ar⸗ eitslos Ichwere Grippeepidemie in den Vereiniglen Slaalen Zahlreiche Todesfälle. § New Pork, 18. Jan. Verſchiedene Teile des Landes melden ein außerordentlich ſtarkes Zunehmen der Todesfälle nach Grippeerkrankungen. In der Stadt New Vork waren in den letzten 24 Stunden 88 To⸗ desfälle zu verzeichnen. Die Zahl der To⸗ ten in dieſer Woche betrug in New Vork 299 und in Chikago 189. In Denver und anderen Gegenden mußten die Schulen geſchloſſen wer⸗ den. Das Bundesgeſundheitsamt in Waſhing⸗ ton berichtet, daß in der vergangenen Woche 3998 Fälle von Grippeerkrankungen angemel⸗ det worden ſeien gegenüber 2088 der Vor⸗ woche. Dieſe Ziffer könne jedoch nur als ein Bruchteil der Geſamtzahl bezeichnet werden. 50wjelruſſiſche Agenlen in Chineſiſch⸗Turkeſtan Moskau ſchürt und hetzt §s London, 7. Jan. Ueber die Umwand⸗ lung von Chineſiſch⸗Turkeſtan in eine ſowjetruſſiſche Provinz veröffentlicht die „Dail Mail“ einen bemerkenswerten Bericht ihres Korreſpondenten in Bombay. Das Blatt berichtet, daß im März vergangenen Jahres von Moskau aus 60 ſowjetruſſiſche Agenten zur Unterſtützung der turkeſtaniſchen Kommuniſten bei der Errichtung eines Sowjetregimes und der Aufſtellung einer roten Armee entſandt worden ſind. In der Richtung auf die indiſche renze zu wurde ein ganzes Straßennetz an⸗ gelegt und auch der Transportdienſt gehe im⸗ mer mehr in ſowjetruſſiſche Hände über. * 228 60 Gaſthä ſtunde egen en, d einzun nußte den be Innen denken Aut ban liel in se 1 nit! iu dit bi in die Norge nit nit l * 4 bah, with gab en Irn fer de ud auf das eine. Her il. Se als Ri form er dan d det 90 id ge und feld O. dnn 9. J. neht in iozig zu⸗ leite der enten die von ſprechen, igen am is Abeba, ſoligis eine ii vird. ieee daß Nas en immer ngen zur hat, son und ſeine geln ver⸗ Ihn 72 Staats; da de aach Oy zen und nur ins habe wäh⸗ Auftrages Dolar am t die be⸗ Dampfers n konnte. burden etikas e e in der en fünf eue ſo⸗ ſchliezun⸗ in Nit⸗ ung der „da ſie eb in ih⸗ ſopie in igen in eintellen 575 An⸗ at ar⸗ den N — Hollands Jeſitag Die hochzeilsfeier in den Haag §8 Den Haag, 7. Jan.(Von unſerem nach Den Haag entſandten Sonderberichterſtatter.) Den Haag, das die Holländer auch heute noch mit berechtigtem Stolz„das ſchönſte Dorf Europas“ nennen, hat ſeine vornehme patriarchaliſche Ruhe aufgeben müſſen. Zum erſten Mal ſeit langer Zeit hat die Reſidenz, die in der Altſtadt ariſtokratiſch, in den Außenbezirken weltſtädtiſch und länd⸗ lich zugleich iſt, eine Nacht bewegteſter Freude, erfüllt von lebhaftem Betrieb, ununterbrochener Muſik und fröhlichem Singen, hinter ſich. Die Polizeiſtunde war aus guten Gründen aufge⸗ hoben worden; denn obwohl auch die umlie⸗ genden Städte zur Unterbringung der Beſucher in Anſpruch genommen waren, war es ein⸗ fach unmöglich, für alle Quartier zu beſchaffen. der Bekrieb in den straßen So verbrachten die Beſucher die Nacht in den Gaſthäuſern, um ſchon in den erſten Morgen⸗ ſtunden, mit Klappſtühlen und anderen Sitzge⸗ legenheiten bewaffnet, die Plätze an den Stra⸗ ßen, durch die der Hochzeitszug kommen wird, einzunehmen. Aber auch die Tribünenbeſucher mußten Frühaufſteher ſein; denn viele Stun⸗ den vor der Ankunft des Zuges war in der Innenſtadt an ein Durchkommen nicht mehr zu denken. Nur für die Wagen der Gäſte an der Trauungsfeierlichteit war eine ſchmale Gaſſe von den Abſperrungen freigelaſſen. Erfreu⸗ licherweiſe iſt das ſchlechte Wetter des Vortages von ſchönſtem Wetter abgelöſt worden. Am Bahnhof herrſchte unbeſchreiblicher Be⸗ trieb. In Abſtänden von nur 10 Minuten tref⸗ fen die Sonderzüge ein, aber durch eine geſchickte Verkehrsregelung werden die Maſſen in die Innenſtadt geleitet In den frühen Morgenſtunden zog das Militär in Feldgrau mit Stahlhelm und aufgepflanztem Bajonett mit klingendem Spiel zur Abſperrung auf. Der Braufzug kommt Vor dem königlichen Palaſt Noordeinde hat ſich inzwiſchen der Brautzug formiert, der von einer berittenen Polizeiabteilung eröffnet wird. Einer Abteilung reitender Artillerie und Kavallerie mit Standarten und Muſikkorps fol⸗ gen zweiſpännige Staatskaroſſen mit den Brautjungfern und den Brautführern. Begei⸗ ſterter Jubel begrüßt die goldene Kutſche, die mit acht prächtigen Pferden beſpannt iſt und unter Vorantritt zweier Poſtillone auffährt. Die goldene Staatskaroſſe, in der das Brautpaar zur Trauung fährt, iſt von einem feſtlich galonierten Kutſcher bei jedem der acht Pferde und vier Lakaien an jeder Seite geleitet. Der Kommandant der zweiten ſaxen des Regiments, dem Prinz Bernhard als Rittmeiſter angehört, und deſſen Galauni⸗ 1 form er trägt, reitet zur Rechten, der Komman⸗ W. dant der eskortierenden Eskadron zur Linken der goldenen Kutſche. Mit begeiſtertem Jubel wird auch die mit vier Pferden beſpannte gläſerne Kutſche mit der Königin und der Prinzeſſin Bernhard zur Lippe⸗Bieſter⸗ feld empfangen Die Hunderttauſende, die ſich in den Straßen drängen, werden nicht müde, dem Brautpaar und der Landesmutter ihre Verehrung zu be⸗ zeugen. die bürgerliche Trauung im Ralhaus An dem zur Ehrenpforte verwandelten Ein⸗ gang des Rathauſes wird das Brautpaar von dem Bürgermeiſter der Reſidenz empfan⸗ en und in das Arbeitszimmer des Bürgermei⸗ ſlers geführt, der auch die bürgerliche Trauung vollzieht. Unter erneutem Jubel geht der Brautzug nn zur Großen Kirche weiter, die im Ge⸗ genſatz zu dem farbenfrohen Bild der Straßen im Innern mit betonter Schlichtheit geſtaltet tgurde Sie bedarf in der Schönheit ihrer goti⸗ chen Architektur, der dunklen Holztäfelung und r ſchweren koſtbaren Teppiche keiner weiteren Ausſchmückung, um einen der Feier angemeſ⸗ ſenen würdigen Eindruck hervorzurufen. Nur im Kanzelraum deutet ein dezenter aus Blatt⸗ pflanzen und weißen Lilien beſtehender Aufbau kings um die Kanzel auf das feſtliche Ereignis. Vor der Kanzel ſtehen unter einem kleinen Bet⸗ pult die Seſſel für das Brautpaar. Als die goldene Kutſche auf der zum Fiſch⸗ markt gelegenen Seite vor der Kirche vorfährt, wird das Brautpaar an der Tür durch den Oberkammerherrn in das Konſiſtorium geleitet, Hane von der Königin und den übrigen äſten. Die lirchliche Trauung In der Kirche haben inzwiſchen die Gäſte ihre Plätze eingenommen. Seit 10 Uhr ſind alle Plätze im eigentlichen Kirchenſchiff mit den Mitgliedern des Kabinetts, faſt allen Staats⸗ würdenträgern, der hohen Generalität und Ad⸗ miralität beſetzt, während die Offiziersabord⸗ kungen in großer Uniform vor dem Rathaus der Kirche und dem Schloß die Ehrenwachen ſtellen. In der Kirche ſieht man ferner die Spitzen aller Behörden und öffentlichen Kör⸗ gerſchaften. den geſamten Hoſſtaat bis zu den Pächtern, Arbeitern und Angeſtellten der kal Güter, endlich die ausländischen Chefs der di⸗ plomatiſchen Miſſionen und die führenden Ver⸗ treter der holländiſchen und ausländiſchen Preſſe Unter feierlichem Orgelklang betritt das Brautpaar die Kirche. Der Hofprediger Prof . Ob bing ſchildert die Freude der Nieder⸗ lande bei der Nachricht von der Verlobung der Prinzeſſin, die Freude, die aufs neue empor⸗ gelodert ſei, als das Volk den Auserwählten der Braut kennenlernte, der ſogleich durch ſeine Perſon und ſein Auftreten alle Herzen gewon⸗ nen habe. Schließlich machte ſich der Hofpredi⸗ ger zum Vermittler der Glückwünſche des gan⸗ zin bolländiſchen Volkes Das Niederländische len babe, ein Vorbild Pflichterfüllung und trauen ſehen. Die kirchliche Handlung der Trauung nahm darauf der greiſe Althofprediger Dr. Welter vor. Unter Orgelſpiel kehrte das junge Paar dann in das Konſiſtorium zurück, um dort die Wünſche der Eltern und Verwandten entgegen⸗ zunehmen. die Rückkehr in das Ichloß Dann trat das junge Paar die Rückfahrt nach Noordeinde an. Von allen Seiten klangen ihm die Glückwünſche der Bevölkerung entgegen. Im Schloß ſelbſt fanden einige Veranſtaltun⸗ gen familiären Charakters ſtatt.— Am Nach⸗ mittag tritt das junge Paar die Hochzeits⸗ reiſe in ein Winterſportgebiet an. Die Vorgänge im Rathaus und in der Gro⸗ zen Kirche waren durch zahlreiche auf den Straßen aufgeſtellte Lautſprecher der Menge bekanntgegeben worden, die ſo zum Zeugen des feſtlichen Ereigniſſes wurde. Die Hochzeitsfeier im ſchloß Noordeinde Den Haag, 7. Jan. Nachdem der Hoch⸗ zeitszug in das Schloß Noordeinde zurückge⸗ kehrt war, mußten ſich das junge Paar, die Königin und die Mutter des Prinzen immer wieder der Menge zeigen. Ununterbrochen ſchallten die Hochrufe und die Klänge vaterlän⸗ diſcher Lieder zum Schloß empor. Treue, Gottver⸗ in Das Schloßinnere war in einen einzigen Blumengarten verwandelt. Im großen Feſtſaal fand ein Hochzeitsfrühſtück ſtatt, zu dem die Königin 210 Perſonen geladen hatte. Das Brautpaar und die Blutsverwandten ſaßen an einer großen Tafel die übrigen Gäſte an vielen kleinen Tiſchen. Unter den Gelade⸗ nen befand ſich auch als Vertreter der Regie⸗ rung der holländiſche Miniſterpräſident Dr. Colijn, der Miniſter für die auswärtigen Angelegenheiten, als Vertreter der Wehrmacht der Kommandeur des Feldheeres Leutnant⸗ general Roell und der Chef des General⸗ ſtabes Leutnantgeneral Rijnders, ferner der erſte Kommiſſar der Königin van Kra⸗ nebeck, Außerdem waren alle Offiziere des Militärkabinetts die an dem Feſtzug teilge⸗ nommen hatten, zur Tafel geladen, unter ihnen auch der indiſche Prinz Manghoe Vegoro. der als Adjutant der Königin zu beſonderem Dienſt im Zuge mitgeritten war, weiter waren die Bürgermeiſter von Am⸗ ſterdam, Rotterdam und der Reſidenz⸗ ſtadt Den Haag anweſend. Vom diploma⸗ tiſchen Korps waren der deutſche Geſandte Graf Zech, der engliſche Geſandte und der Geſandte von Schweden, der Doyen des diplo⸗ matiſchen Korps, geladen. Prinz Bernhard zum Prinzen der Nieder⸗ lande ernannt. Den Haag, 7. Jan. Eine Sonderausgabe des holländiſchen Regierungsanzeigers, die am Donnerstag erſchienen iſt, enthält drei könig⸗ liche Beſchlüſſe. Laut erſtem Beſchluß verleiht die Königin der Niederlande Prinz Bern⸗ hard zur Lippe⸗Bieſterfeld den Titel Prinz der Niederlande mit dem Prädikat Königliche Hoheit. Durch zweiten königlichen Beſchluß wird der Prinzeſſin Juliang der Niederlande der Titel Prinzeſſin zur Lippe⸗Bieſterfeld gegeben und im dritten Beſchluß wird Prinz Bern⸗ hard der Niederlande in den Staatsrat aufgenommen. Die hochzeil im Haag Das Brautpaar fährt in der goldenen Staatskaroſſe zur Trauung. (Scherl Bilderdienſt, K.) JJ Var ein Allenkal geplant? Jugoſlawe im D-Jug nach Oflende verhaftel §§ Paris, 7. Jan. Am Montag wurde in Dünkirchen im D-Zug ein Jugoflawe ver⸗ haftet, als er dem Grenzbeamten einen ge⸗ fälſchten Paß mit dem Namen Pavlo⸗ vitſch vorzeigte. Die Angelegenheit wäre vielleicht als belangloſer Zwiſchenfall behandelt worden, wenn die Feſtnahme ni cht ausge⸗ rechnet in dem Zuge erfolgte, in dem die Königin Maria von Jugo⸗ ſlawien in Begleitung ihres zweiten Soh⸗ nes nach Oſtende fuhr, um ſich von dort aus nach England zu begeben. Die Polizei fragte ſich ſofort, ob ſie es nicht mit einem Mit⸗ glied der berüchtigten Uſtachis zu tun habe, Die Alpine Rettungsſtelle Berchtesgaden teilt mit, daß die beiden Bergſteiger Frey am Donnerstag um 1230 Uhr gerettet worden ſind. Die das Relfungswerk geſchah Eine Darſtellung der Bergwacht. Berchtesgaden, 8. Jan. Ueber die Ret⸗ tung der beiden Bergſteiger in der Watzmann⸗ Oſtwand teilt die Deutſche Bergwacht mit: „Nach dem Aufſtieg am Donnerstagfrüh ſind die Leute der Bergwacht um 10 Uhr am Watz⸗ mann⸗Gipfel eingetroffen. Es wurde ſofort mit den Vorbereitungen zum Ausbau der am Gipfel befindlichen Schneehöhle begonnen. Um 411 Uhr wurde Aſchauer Berchtes⸗ gaden in die Oſtwand abgeſeilt. Dort hatte er Hilferufe vernommen. Er ſtieg etwa 150 Meter in der Richtung gegen die Hauptſchlucht ab, konnte aber dann in der Wand keiner⸗ lei Wahrnehmungen mehr machen, da dauernd Lawinen abgingen. Aſchauer ſelbſt hat eine Lawine losgelöſt, die an der oberen Abbruchſtelle eine Schneehöhe von 1 Meter zeigte. Er ließ ſich dann wieder ein Stück aufſeilen. Dann folgten Schmaderer und Goettner, am Schluß Kurz aus Berchtes⸗ gaden in die Wand hinunter. deren Opfer vor einigen Jahren in Marſeille der König von Jugoſlawien und der franzöſiſche Außenminiſter Barthou wur⸗ den.— Die Unterſuchung ergab, daß der Ver⸗ haftete, der nebenbei keinen Hehl daraus machte, mit falſchen Papieren zu reiſen, ebenſo gut Kalmen heißen könnte. Dabei erinnerte man ſich ſofort, daß der Mörder König Alexanders zunächſt unter dieſem Namen bekannt war. Außerdem ſuchte man feſtzuſtellen, ob zwiſchen Pablobvitſch und dem berüchtigten Anfüh⸗ rer der Uſtachis, Pawelit ſch, nicht gewiſſe Zuſammenhänge beſtehen. Die Unterſuchung wird vorläufig noch ſtreng vertraulich behandelt. ellung der Bergſteiger in die Wand hinunter und entdeckte 40 Meter unter ſich unter einem Ueberhang die beiden Frey, Er ließ ihnen ſofort Eſſen hinunter. Sodann begann das mühevolle Auf⸗ ſeilen. Sowohl die beiden Frey als auch die Rettungsmannſchaft mußten heraufgezogen werden, da ſie in dem lockeren meter⸗ hohen Pulverſchnee einfach ver⸗ ſanken. Um 15 Uhr war alles oben am Gipfelgrat wieder verſammelt, und nach einer kurzen Ruhepauſe begann um 15.30 Uhr der Abſtieg in zwei Partien. Kurz ſelbſt ſtieg als Letzter ab. Die beiden Frey ſind zur Wim bach⸗ grieshütte hin untergegangen, aller⸗ dings mit Unterſtützung. Die erſte Partie er⸗ reichte bereits nach Eintritt der Dunkelheit um 17.30 Uhr die Wimbachgrieshütte, die zweite Partie um 18 Uhr. Während der ganzen Unternehmung herrſchte ein orkan artiger Sturm, ſogar die Leute, die bereits im Kaukaſus und im Hima⸗ laya waren, brachten zum Ausdruck, daß ſie etwas derartiges noch nie erlebt hätten. Die Schneelage neigte zu außerordentlicher Lawinengefahr. Es mußten deshalb die geſamten Geräte und Ausrüſtungsgegen⸗ ſtände, Zelte, Seile uſw. zurückgelaſſen werden, wenn man nicht eine neue Kataſtrophe 1 x r 7.. ² Hilfe den Gipfel unter keinen U m⸗ ſtän den mehr erreicht. Sie hatten ſeit drei Tagen keinen Proviant mehr. Die letzte Nacht verbrachten ſie ohne Zeltſack, da ſie in der Annahme, den Gipfel noch am Mitt⸗ woch zu erreichen, den Zeltſack zurückgelaſſen hatten. 5 Beide hatten ſich die Füße erfroren und werden in der Wimbachgrieshütte zurzeit unter der Obhut von Dr. Karl v. Kraus ſachgemäß behandelt. Von dem vom Flugzeug abgeworfenen Proviant und Aus rüſtungsſäk⸗ ken konnten ſie nichts erreichen. Ein Paket mit Lebensmitteln fiel etwas tiefer als ſie ſelbſt waren, und ſie wollten ſich die Mühe des wiederholten Aufſtiegs nicht machen. Ein zweites Paket lag oberhalb von ihnen, und ſie glaubten beſtimmt, es er⸗ reichen zu können. Eine un begehbare Felsſtufe machte auch das unmöglich.. Die Teilnehmer der Expedition u. auch die geretteten Bergſteiger befinden ſich nunmehr wohlbehalten auf der Wimbach⸗ grieshütte und werden am Freitag, nach⸗ dem ſie ſich einigermaßen erholt haben, den weiteren Abſtieg nach Berchtesgaden durch⸗ führen.“ Auf dem Abftieg ins Tal Berchtesgaden. 7. Jan. Ein Teilnehmer an der Rettungsexpedition, der Obergefreite Meyer von der 11. Kompagnie der Reichen⸗ haller Jäger, machte am Donnerstagabend dem DNB. fernmündlich Mitteilungen über das geglückte Rettungswerk in der Watzmann⸗Oſt⸗ wand. Er ſchilderte, daß die beiden Münchener Bergſteiger Frey vollſtändig erſchöpft etwa 150 Meter unterhalb des Gipfels ange⸗ troffen worden ſind. Sie hatten nicht einmal mehr die Kraft, auf die Rufe der Rettungs⸗ mannſchaften zu antworten, obwohl dieſe ſchon in nächſter Nähe waren. Drei Tage und Nächte lang hatten die bei⸗ den Frey nichts mehr zu Eſſen gehabt. Dazu kam, daß ſie die Nacht zum Donners⸗ tag ohne jeglichen Wärmeſchutz verbringen mußten, da Schlafſäcke und Zeltbahnen durch den Schnee und den Sturm nicht mehr zu ge⸗ brauchen, zum Teil auch fortgeriſſen waren. Einer der beiden Geretteten hatte ſich Er⸗ frierungen zweiten Grades an den Füßen bis zu den Knöcheln zugezogen. Um 15.30 Uhr wurde der Abſtieg zur Wim⸗ bachgriesalm angetreten. Die beiden Geretteten konnten den Abſtieg größtenteils ohne fremde Hilfe durchführen. Die Rettungsmannſchaft traf gegen 17.30 Uhr, alſo nach zwei Stunden, mit den Geretteten auf der Wimbachgriesalm ein, wo die Nacht verbracht wird. Das Wetter war während des Abſtiegs zunächſt ſehr ſtürmiſch. Später ließ der Wind nach, und es fing ſehr ſtark zu ſchneien an. Am Freitagvormittag wird die Rettungs⸗ expedition mit den beiden Münchenern den Abſtieg nach Berchtesgaden antreten. Ein Bruder eines der Geretteten und ein Freund haben am Donnerstagnachmittag den Aufſtieg zur Südſpitze gemacht und ſich dann an den letz⸗ ten Rettungsarbeiten beteiligt. „Wir ſind ſehr froh und glücklich“, erzählte Obergefreite Meyer,„daß das Rettungswerk geglückt iſt. Die Strapazen und Anſtrengungen, die wir auf uns nehmen mußten, ſind nicht umſonſt geweſen. Wir konnten zwei Kameraden vom ſicheren Tod retten.“ Mit dieſen Worten, die von dem prächtigen Geiſt und der unerhör⸗ ten Einſatzbereitſchaft der Bergwachtkameraden und der Soldaten unſerer jungen Wehrmacht zeugen, ſchloß der Soldat ſeine Schilderung. Ganz beſonders erfreut war die Rettungs⸗ expedition über die lebhafte Anteilnahme, die der Führer dem Rettungswerk entgegengebracht hat, der ſich am Mittwoch wiederholt nach dem Schickſal der Rettungsmannſchaften erkundigt hat und ihnen jede nur mögliche Unterſtützung angedeihen ließ. Die Bedeulung des 6. Januars für die Vereinigten Slaalen §s Waſhington, 7. Jan. Der 6. Ja⸗ nuar 1937 war für die Vereinigten Staaten von Amerika außenpolitiſch von hiſtoriſcher Be⸗ deutung, da an dieſem Tage Regierung und Parlament innerhalb von wen i gen Stun⸗ enſeine Jahrhunderte alte Neu⸗ tralitätspolitiküber den Haufen warfen und beſchloſſen, auf Gewinne aus fremden Kriegen einſchließlich der Bürgerkriege zu verzichten. Sie wollen dadurch eine weitere Sicherheitsmaßnahme gegen eine Ver⸗ wicklung in fremde Konflikte ſchaffen. Bei der Ausſprache im Repräſentantenhaus wurden Stimmen laut, die ſtürmiſch die Verſtaat⸗ lichung der Rü ſtungsinduſtrie ver⸗ langten. Andere ſetzten ſich für ein Ausfuhr⸗ verbot der Rüſtungsinduſtrie oder für die Weg⸗ ſteuerung ihrer Gewinne ein. Dieſe Forderun⸗ gen zeigen den weſentlichen Unterſchied in den Auffaſſungen in den Vereinigten Staaten, wenn man zurückdenkt an das phantaſtiſche Waffenlieferungsgeſchäft an Deutſchlands Fein⸗ de im Weltkrieg. Man hat alſo aus den Er⸗ fahrungen des Weltkrieges gelernt und will ſelbſt auf ſonſt ſehr willkommene Einnahmen verzichten, um möglichſt von der Hineinziehung in einen Krieg oder ſogar ſchon in kleinere außenpolitiſche Spannungen verſchont zu blei⸗ en. Kleine poliliſche Nachrichlen Finniſche Preſſeſtimmen zur Reiſe Holſtis nach Mos kau Helſinki, 7. Jan. Das finniſche Blatt „Ajan Suunter“ ſchreibt anläßlich der geplan⸗ ten Reiſe des finniſchen Außenminiſters Holſti nach Moskau. man müſſe energiſch fordern, daß dieſe Reiſe rückgängig gemacht werde, zumal ein engliſches Blatt wie der „Evening Standard“ kürzlich darauf hingewie⸗ ſen habe, es habe den Anſchein, als ob H. iſti für beſſer halte als die Deutſchlands. Volk ſolle in dem Paar, das viele und ſegens⸗ Um 12 Uhr unternahm Schmaderer heraufbeſchwören wollte. Daß„Suomen Sozialdemokraatti“ die reiche Aufgaben in den Niederlanden zu erfül- noch einen letzten Verſuch, ließ ſich noch tiefer Die beiden Frey hätten ohne fremde Reiſe begrüßt, bedarf keiner Erwähnung. * J.*— 1 14—— 88 5 5 dee, e— 2. ——————— eee 500 000 kommuniſtiſche Flugzettel verteilt wor den. Der Bericht gibt zum Schluß die Aeußerung eines nach der Tſchechofſlowakei entſandten kommuniſtiſchen Profeſſors wieder, der ſich Tſchechoſlowakiſches heer r 1 ö ö 14 0 1 ö 1 —— S 2 2 als Vorpoſten der Kominlern Ein aufſchlußreicher Bericht des Budapeſler Karnarſag §§ Berlin, 7. Jan. Der Völkiſche Beobach⸗ ter meldet aus Budapeſt: Der außerordentliche, ſtändig wachſende Ein⸗ fluß, den Sowjetrußland heute in der Tſchecho⸗ ſlowakei gewonnen hat, und die planmäßige Durchdringung des geſamten öffentlichen Le— bens der Tſchechoſlowakei mit der kommu⸗ niſtiſchen Propaganda wird heute in einem höchſt aufſchlußreichen Prager Bericht des Karyarſag auf Grund reichen Tatſachen⸗ materials geſchildert. Stellen offene Propaganda für Moskau betrei⸗ ben. Sowjetruſſiſche Agenten hielten auf den Veranſtaltungen dieſer Vereine ſtundenlange Vorträge, in denen in einer außerordentlich geſchickten Form Propaganda für den Kommu⸗ nismus gemacht werde. Ueberall würden barm⸗ loſe Geſang⸗ und Muſikvereine gebildet, die nach außenhin rein wiſſenſchaftlichen Zwecken dienten, tatſächlich jedoch aus ſchließlich im Dienſte der Komintern ſtänden. Fflowakei einen beſonders dungen von der die der Komintern und die militäriſche Zuſammen⸗ außerordentlich befriedigt über die Erfolge der kommuniſtiſchen Propaganda in der Tſchechoſlowakei äußert und feſtſtellt, daß die kommuniſtiſchen Ideen in der Tſchecho⸗ günſtigen Bo⸗ den fänden. Der„Völkiſche Beobachter“ ſchreibt zu dem Bericht des Karyarſag: Auf die täglichen Mel⸗ fortſchreitenden Bolſchewiſie⸗ rung der Tſchechoſlowakei weiß das amtliche Praa lediglich mit Verdächtigungen zu antwor⸗ ten, indem es alle Tatſachenmeldungen über ungehinderten bolſchewiſtiſchen Umtriebe arbeit mit den Sowjets, die ſelbſt ſchon zur Bekannimachungen der N. S. H. A. B. Krels Heppenheim N eDOAP., Gau Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 8—14. dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen 2; 1 1 f 1 di f n 1 zlitdriſcher im Sprechſtunden: Der Bericht ſtellt zunächſt feſt, daß heute in Beſonders auffallend ſei die lebhaft betrie Preisgabe militäriſcher Geheimniſſe des tſche⸗ f a führenden bürgerlichen Kreifen der Tſchecho⸗ bene Propaganda in den Minderbeiten- chiſchen Generalſtabs geführt hat, kurzerhand- Donnctstag und Freitag ſlowakei geradezu Entſetzen und Beſorgnis über den unglaublichen Einfluß und Druck herrſche, den Sowjetrußland gerade in den letzten ſechs Monaten aus allen Zweigen des ſtaatlichen Lebens der Tſchechoflowakei aufbiete. „Die Moskauer Regierung habe es verſtanden, ſich in der Tſchechoſlowakei eine weitver⸗ zweigte, glänzend ausgebaute Ma⸗ ſchinerie zu ſchaffen, die in alle Zweige der inneren Verwaltung, des Heeres, der Polizei und Gendarmerie, der Kunſterziehung und der Minderheiten eingreife. Die militäriſchen Vertrauensmänner und Sachverſtändigen Moskaus kontrollierten heute tatſächlich die geſamte tſchechoſlowakiſche Armee. Wenigſtens zweitauſend militäriſche Sach⸗ verſtändige der Moskauer Regierung ſeien heute in der Tſchechoſlowakei tätig. Neben der offiziellen Kanzlei des tſchechoſlo⸗ wakiſchen Staatspräſidenten arbeite ein militä⸗ riſches und polizeiliches Büro der Komintern. Täglich treffen aus Moskau Meterzentner von Propagandamaterial verſchiedenſter Art, Tau⸗ ſende von Telegrammen, Zeitſchriften und Druckſachen ein, die von dem kommuniſtiſchen gebieten, in denen Agenten in deutſcher, unga⸗ riſcher und ſlowakiſcher Sprache kommuniſtiſche Vorträge halten. In den Minderheitengebieten erſchienen plötzlich Zeitungen in der jeweiligen Minderheitenſprache, die in getarnter Form kommuniſtiſche Propaganda betreiben. Die Zahl der in den Minderheitengebieten tätigen ſotvjetruſſiſchen Agenten würde auf minde⸗ ſtens 1500 geſchätzt. Ferner ſeien allein zu Weihnachten in den deutſch⸗ſprachigen Gebie⸗ ten der Tſchechoſlowakei und Rumäniens über §§S Paris, 7. Jan. Zyromſki, der als Mitglied des Verwaltungsausſchuſſes der ſo⸗ zialiſtiſchen Partei von Anfang an als einer der lauteſten Hetzer zum Eingreifen Frankreichs zugunſten der Roten in Spa⸗ nien aufgetreten iſt, nimmt heute im„Popu⸗ laire“, dem Blatt des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten, das Wort zu einer ſehr ſchar⸗ fen Kritik der Außenpolitik der Volksfrontregierung. Es iſt gera⸗ dezu erſtaunlich, in welch heftiger Form Umſchaltung der franzöſiſchen Außenpolifik? als„Propagandameldungen mit durchſichtiger Tendenz“ bezeichnete. Nun entrollt ein unga⸗ riſches Blatt ein Bild von den Zuſtänden in der Tſchechoſlowakei, wie es von uns und der geſamten deutſchen Preſſe in voller Ueberein⸗ ſtimmung gezeichnet worden iſt. Vielleicht hat man in Praa das Gefühl für die Gefahr des Bolſchewismus verloren. Umſo notwendiger erweiſt es ſich, wie der veröffentlichte alar⸗ mierende Bericht zeigt, die Vorgänge an der Moldau genau zu verfolgen. Zunächſt müſſe, ſo fordert Zyromſki, die Re⸗ gierung ihre Handlungsfreiheit wieder gewin⸗ nen, damit ſie dem„Ausnahmezuſtand“ des Waffen⸗ und Kriegsmaterialausfuhrverbotes nach dem Roten Spanien ein Ende machen und den ſpaniſch-franzöſiſchen Handelsvertrag in Anwendung bringen könne. Es gebe heute keine Beweggründe mehr, eine ſolche Löſung abzuleh⸗ nen. Er, Zyromſki, ſei entſchloſſen, ſeinen am erſten Tage des Spanienkonfliktes begonnenen Feldzug fortzuſetzen. Zu dieſem Zweck ſei die Simone Kahn(natürlich von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße 9 aſferſtrahe. 7 31⁵ Spr den des Kreisleiters: W von 15—18 Uhr. Kreisgeſchäfts führer. Zur ordnungsmäßigen Durchführung der Schulungsarbeit müſſen Ortsgruppen und Stützpunkte, wie es ſchon mehrfach feſt⸗ gelegt wurde, ihre Anforderungen, betr. der Schulungsabende rechtzeitig einreichen. Für die zweite Hälfte des Monats Januar bitte ich die Meldungen der Eile wegen direkt an den Kreisſchulungsleiter Pg. Gla⸗ zer, Birkenau, einzuſenden. Im übrigen 1 Büro an die verſchiedenſten Stellen verteilt[ Zyromſki in den Spalten des als balbamtlich]„Kameradin“ verweiſe ich nochmals auf die Vorſchrift, 19 würden. Mit 55 Beſorgnis und Angſie] anzuſehenden„Populaire“ eine Umſchaltung eine Jüdin) in Paris beauftragt worden, ſämt⸗ daß 5 20. der e würde von den älteren Mitgliedern des tſchechi⸗ ſchen Generalſtabes feſtgeſtellt, daß die geſamte tſchechoſlowakiſche Armee heute mit großer Planmäßigkeit und Geſchick von den militäri⸗ ſchen Sachberatern in der Richtung umgebildet würde, daß das tſchechoſlowakiſche Heer in Zu⸗ kunft weniger dem Schutze des tſchechoſlowaki⸗ ſchen Staates dienen werde, ſondern vielmehr — Ü— Vorpoſten der Komintern in Europa e. Die Offiziere des tſchechoſlowakiſchen Gene⸗ ralſtabes ſeien verpflichtet worden, ſich im Laufe von drei Monaten eingehende Kennt⸗ nis der Organiſation und der Methoden der ſowjetruſſiſchen Armee anzueignen. Die von den ſowfetruſſiſchen militäriſchen Ratgebern geforderte volle Umorganiſation der tſchechoſlowakiſchen Armee werde ſchon nach ſechs Monaten abgeſchloſſen ſein. Die Artillerie. und die techniſchen Truppen ſeien bereits auf Grund der ſowjetruſſiſchen Vorſchriften umge- bildet worden. Auf Anweiſung von 16 ſowjetruſſiſchen Ge⸗ neralſtäblern ſeien in den letzten Monaten Milliardenbeträge für beſtimmte, von ihnen als unerläßlich notwendig erklärte An⸗ ſchaffungen ausgegeben worden. Die geſamte innere Verwaltung des Landes würde jetzt planmäßig auf eine rein politiſche Grundlage umgeſtellt. Die Ausbildung der Polizei und Gendarmerie erfolge auf Grund der Lehrbücher des Moskauer Politbüros, in denen das Hauptgewicht auf den inneren der franzöſiſchen Außenpolitik fordern kann! Zyromſki ſchreibt unter der Ueberſchrift„Die ſpaniſche Republik muß verteidigt werden!“ u. a., die ſogen. Nichteinmiſchungspolitik habe nicht die Anerkennung der ſpaniſchen Natio⸗ nalregierung durch Deutſchland und Italien verhindert, ebenſowenig wie ſie die Schiffs ⸗ zwiſchenfälle an der ſpaniſchen Küſte verhindern konnte und ſomit, eine für den Frie⸗ den gefährliche internationale Spannung ge⸗ ſchaffen habe. Dieſe Tatſachen zeigten die Notwendigkeit, eine tiefgehende Umwandlung der inter- nationalen(lies: auswärtigen) Politik Frankreichs zu vollziehen. Rund funk-Programm Samstag, 9. Januar 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter für den Landwirt; Anſchl.: Schallplatten: 06.30 Konzert; 09.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau; 10.00 Treu wie die Väter; 10.80 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Plauderei für die Hausfrau; 11.40 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört; 12.00 Konzert: 13.00 Glückwün⸗ ſche; 13.45. Nachrichten; 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei!; 15.00 Wetter, Börſe; 15.10 Ruf der Jugend!; 15.30 Wirtſchaftswochen⸗ liche Bemühungen zuſammenzufaſſen, die darauf abzielten,„Spanien in ſeinen Rechten und Pflichten wiederherzuſtellen“. Zyromſki ſchließt: Unſer Kamerad Leon Blum hat wiederholt in Reden, die ſeine Treue zu den Grundſätzen der kollektiven Sicherheit und zur Unteilbarkeit des Friedens widerſpie⸗ gelten, verſichert, daß er mit Kraft die Anhäng⸗ lichkeit des demokratiſchen Frankreichs an die Grundſätze des Völkerbundes proklamiere. Die Verletzung des Völkerbundspaktes würde im Falle Spanien noch viel folgenſchwerer ſein als im Falle Abeſſinien oder der Mandſchurei; denn zu jenen Zeiten hatte man in Frankreich noch nicht eine Regierung der Volksfront! 14.00 Zeit, Nachr., Wetter: 14.10 Mit Hu⸗ mor— mit Humor kommt uns alles leichter vor!(Schallpl.): 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Einiges über landwirtſchaftliche Berufe; 15.80 Beſuch auf dem Heiligenberg; 16.00 Froher Funk für alt und jung; 18.00 Mili⸗ tärkonzert; 19.30 Der Zeitfunk bringt die Wo⸗ chenſchau; 19.55 Ruf der Jugend; 20.00 Zeit, Nachrichten; 20.10 Großes Konzert: 22.00 Zeit, Nachrichten; 22.20 Sportſchau; 22.30 Heitere Nachtmuſik; 24.00— 02.00 Nachtmuſik. Stuttgart gehend die Me. dungen für den folgenden Monat zu erfolgen haben. Alſo bis 20. Januar für den Monat Februar 19371 — NS.Frauenſchaft, Kreis Heppenheim. Ich bitte die ſäumigen Ortsgruppen um um⸗ ehende Einſendung der Tätigkeitsberichte und Li⸗ 2 Letzter Termin 9. Januar. Spätere Ein⸗ ſendungen können nicht mehr berückſichtigt werden, Die ſchon mit den Reden vom Reichspartei⸗ tag der Ehre belieferten Ortsgruppen werden ge⸗ beten, die Beträge an Frau Weiſt einzuſenden. J.. Noch ASB- DA. Wihtig für alle Mitglieder des Reichsver⸗ bandes der Wirtſchaftsleiter e. V.(Vela) N J ö U N den. l i. R 15, 5 g 5 KPW. Alle Mitglieder des ehem. Reichs Spionagedienſt gelegt werde. In Zukunft wür⸗ ſchau; 15.45 Was ſagt ihr dazu?; 16.00 Nach 0 N 2. 5 4 ö de das Beamtentum und Militär von der kom dem Schaffen reger Hände— ein ſorgenfreies 3 5. verbandes der Wirtſchaftsleiter e. V.(Ve⸗ 1 muniſtiſch ausgebildeten und durchſetzten Po- Wochenende!; 18.90 Volkslieder, Volkstänze;[Wetter, Bauernfunk, Gymnaſtik; 08.30 Muſik la) werden hiermit aufgefordert, ſich bis ö lizei und Gendarmerie auf die volitiſche Zu. 18.45 Sport der Woche: 19.00 Guten Abend.] zur Arbeitspauſe; 10.00, Ein Leden für] ſpäteſtens 31. Jan. 1937 auf der Verwal⸗ verläſſigkeit im Sinne Moskaus geprüft und lieber Hörer!; 19.45 Das muß jeder wiſſen!;[ Deutſchland; 11.30 Für dich, Bauer]; 12.00 tungsſtelle 24 der Deutſchen Arbeitsf, 1 kontrolliert. 20.00 Kernſpruch; 29.10 Die große Sehnſucht; Konzert; 14.00 Allerlei von Zwei bis Dreil; Heppenheim d. B. rbeitsfront, „ Die tſchechoſlowakiſche Induſtrie[ 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. 22.30 Eine 15.60 Wenn Frau Holle die Erde beſucht. Hör⸗— eim a. d. B., Laudenbachertor 5 gerate gleichfalls immer ſtärker unter den Ein⸗ kleine Nachtmuſik; 28.00—00.55 Wir bitten] folge; 15.30 Das Fahr 1936.— ein Jahr der] oder bei ihrer zuständigen Ortswaltung 1 fluß Moskaus. In den e en zum Tanz! Frankfurt Ruf der Fab 10.00 Feder e ür t zu melden. N ü 1 würde jetzt das entſcheidende Gewicht nicht auf uf der Jugend; l Froher Fun ra 8 0 bie Lelſtungsfbiatelh ſondern auf die Zugehö⸗] 06.00 Choral: Wach auf, mein Herz, und J und jung; 18.00 Tonbericht der Woche; 18.30] Die Angelegenheit iſt äußerſt wichtig und ——ů——— 7 7 rigkeit der Arbeiterſchaft zu der kommuniſti⸗ ſchen Partei gelegt. Ueberall im Lande, von den aroßen Städten bis in die kleinſten Dör⸗ fer, ſeien„Vereine der Freunde Sow⸗ jetrußlands“ gegründet worden, die mit weitgehender Unterſtützung der ſtaatlichen ::: ͤ p ̃ ̃ IPUDBDU ³œUUwUUBꝓæꝓf w PP r.... ̃.... ſinge; Morgenſpruch, Gymnaſtik: 06.30 Kon⸗ zert; 08.00 Wetter⸗ und Schneebericht; Gym⸗ naſtik; 08.30 Auf zum Staatsjugendtag; 10.00 Ein Leben für Deutſchland; 11.00 Hausfrau, hör zu!; 10.30 Gaunachrichten: 11.40 Land⸗ funk; 11.45 Sozialdienſt; 12.00 Konzert; Soldatenliederſingen; 19.00 Schlager⸗Inven⸗ tur(Schallplatten); 20.00 Nachrichten; 20.10 Der Weg in die Welt. 800 Jahre deutſche Welt⸗ wanderung; 21.00 Wie es euch gefällt!: 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport; 22.30 Hei⸗ tere Nachtmuſik; 24.00— 02.00 Nachtmuſik. dürfen es die Betreffenden nicht verſäu⸗ men, umgehend auf einer Dienſtſtelle vor⸗ zuſprechen. Vetter, Kreisobmann der Daß. — ——e— Ju heidelberg blüh'n die Jorſylhien! Januarwunder anno 1937— Am Nürburgring können Sie Maikäfer ſammeln!— Die letzten Jahre waren alle recht milde Nach Meldungen aus Weſtdeutſchland iſt die Natur infolge der ungewö nlich Januar mit Schlüſſelblumen, Gänſeblümchen und Maikäfern! Grund genug, um wieder ein⸗ rung, daß man ſolche Witterungseindrücke raſch vergißt, wenigſtens ſolange es ſich nicht um einen Eiswinter handelt wie den des Jahres 1929/0. Wenn es auch eine N Wetterſtatiſti! erſt ſeit rund einem halben Jahrhundert gibt, ſo wiſſen wir doch aus alten Chroniken, daß es auch in früheren Zeiten ſchon immer unge⸗ wöhnliche Wetterverhältniſſe gegeben hat, die ſchrieb darüber die„Düringiſche Chronika“, es ſet wieder ein ſehr„gnediger Winter“ geweſen, „Aber da es umb den Mertzen kamb, fiel eine unerträgliche Kälte ein, und wehrete bis mitten in Meyen, davon geſchah den dem Vieh trefflicher ſchaden.“ * Aus dem Jahre 1420 wird berichtet, daß es Früchten und ilden Witterung frühlingsmäßig weite mal die Hände über dem Kopf zuſammenzu⸗ N„ſo linde und warm geweſen, daß es manni 9 Nang wäre es falſch] ſchlagen ob dieſes ungewöhnlichen„Raturwun⸗ 5. e e Weta lich wunder nahm: am 7. Abrllie auf e g anzunehmen, daß gerade dieſer milde ders“. Bei dieſer Gelegenheit zeigt ſich wieder ten. Und genau ſo wie es eiſige Winter gab,] Tag der Oſtertag fiel, waren ſchon alle Hecken Winter eine Ausnahme darſtellt. Wer in dieſen Tagen durch die auf der Son⸗ nenſeite des Neckaxtales liegenden Hänge in der Gegend von Heidelberg wandert, findet dort die Forſythia⸗Sträucher bereits in voller Blüte, und aus dem Boden ſchauen bereits die kleinen anſpruchsloſen Gänſeblümchen. Auch in anderen Gegenden kann man völlig vergeſ— ſen, daß wir uns im Januar befinden, der eigentlich nach alter Sitte mit Eis und Schnee ſeinen Einzug halten müßte. Frühlingshaft zeigt ſich zum Beiſpiel auch die Eifel. Um den Nürburgring, wo in anderen Wintern infolge des ziemlich rauhen Klimas meterhoher Schnee zu liegen pflegt, können die Menſchen auf den Wieſen Schlüſſelblumen pflücken, und die Kin⸗ der find ſchon dabei, Maikäfer zu ſammeln. die ſich durch das warme Wetter haben irre⸗ leiten laſſen und vorwitzig aus dem Boden ge kommen ſind. Ja ſogar in Mitteldeutſchland einmal, wie vergeßlich die Menſchen eigentlich ſind. Wir haben nämlich in den letzten Jah⸗ ren verſchiedene ſolcher ausgeſprochen„milden Winter“ erlebt, und die reſtlichen ſetzten ſehr ſpät ein und zeigten ſich noch immer als äußerſt mäßig. Eine ganze Serie von Frühlingswun⸗ dern beſcherte uns der Winter 1934/35, wo im Dezember ausgeſprochene Frühlingslüfte weh⸗ ten. Auch damals ſchüttelten die Menſchen den Kopf und die Zeitungen ſchrieben:„Die älte⸗ ſten Leute erinnern ſich nicht...“ Im De⸗ zember 1934 wurden in Oſtpreußen zum zwei⸗ ten Male die Erdbeeren reif, vielerorts gab es auch eine zweite Himbeerernte und eine zweite Apfelernte. In Bulgarien wurden die Kirſchen reif, in der Schweiz ſtanden die Winterſportlet vor blühenden Frühlingswieſen, auf denen der Enzian blühte. In einer kleinen Ortſchaft der Mark blühte endlich zum zweiten Male der Flieder und im Botaniſchen Garten der Reichs- hauptſtadt Jasmin und Primeln Man ſieht alſo, daß wir auf der Suche nach die bittere Not und Tod mit ſich brachten, ſo gab es auch milde Winter, die eigentlich den keine Winter waren. Und die Chroniſten haben anſchaulich aufgeſchrieben, welche ſeltſamen . man damals beobachten onnte. Eine alte„Thüringiſche Chronika“ weiß zu berichten, daß die Menſchen im Jahre 1186„im Anfang umb das Newe Jahr ſo ſchönes und warmes Wetter hatten, daß die Bäume im Jänner anfiengen zu blühen, und im Hornung waren die Epfell allbereit ſo groß wie zimliche Welſche Nüſſe und weil kein Kälte noch Froſt drauf folget, ſondern immer ein fein beſtändig und fruchtbares Wetter, war es der Frucht hal⸗ ben ein ſehr gutes Jahr.“ Und weiter heißt es in derſelben alten Chronik:„Im Maymonde war Ernte in Thüringen und dem Hartze, im Anfang des Auguſtmonds hatte man allenthal⸗ ben, wo nur Weinwachs war, newen Moſt, und war Korn und Wein diß Jahr im Ueberfluß.“ Auch davon, daß einem ſehr milden Winter voll Roſen, und fand man mitten im Aprilen ſchöne zeitige Kirſchen und Erdbeer.“ Im Jahre 1772 gab es einen ſo milden Win⸗ ter, daß die Vögel ſchon im Februar ausgebrü⸗ tet hatten. Senſationell muß die Wärme im Jahre 1289 geweſen ſein, von dem der Chro⸗ niſt erzählt:„Die letzten drey Monate des Jah⸗ res ſind ſo warm geweſen, daß nicht allein die Bäume und Roſen geblühet, ſondern es haben ſich auch die Kinder auff Weihnachten in kalten Flüſſen gebadet, wie ſonſt im Sommer von ihnen zu geſchehen pflegt...“ K Wie geſagt, die älteſten Leute erinnern ſich nicht. Das heißt, manchmal erinnern ſie ſi eben doch, und garnicht nur die Alteſten. Viele leicht fällt ihnen bei den milden Lüften dieſes Winters der Januar des Jahres 1890 ein, wo Ende des Monats bereits die„ blühten. Vielleicht wird es auch diesmal ſo? Es wäre noch immer kein ausgeſprochenes Na⸗ turwunder, ſondern nur eine kleine Laune der ſollen dieſe unternehmungsluſtigen Inſekten f f 0 l inzelt die Menſchheit in Staunen verſetzt[früheren warmen Wintern garnicht ſoweit zu oft noch ein bitterer Nachwinter folgt, weiß Natur im ewigen Schritt ihres großen Räd . en e rückzugehen brauchen. Es iſt eine alte Erfah- 1 man ſchon ein Jahr ſpäter zu berichten. 1187 J werks. hres große er⸗ 1 90 aht* N nun Nun m dige 5 gener derte dun * Rule U- 15 lh. kilget b dre . iu de uppen und irfach fest. ben, hetk, einteichn, b Jun le egen l ln N beigen Nuhr, ing ein⸗ folgenden 9 bis 2h, at 1987 en um um ite und Li. Spätere Ey hügt weren Reichsparte⸗ en nerden ge muſenden, A. Koch —— Neis ber J. Vela) enn. Reichs b. V.(Ve⸗ b ſih bis u Nerwal⸗ theisfront, gachertor 6 ſtewallung nichtg und ht verſäu⸗ ſtelle vor⸗ 1 der Daß —— — ronila“ eß “ geweſen, b, fiel eine bis witten üchten un let daß es 83 nannig⸗ a1. welchen 11 Hecken + I Aprilen U ullden Win ausgebrü⸗ Färme im der Chre⸗ i dez Jah, t allein die n es haben n in wlan mmer a 1 tem Je il teſten. 0e wer be 890 ein„ eglächen 28 M⸗ ochenes f aun de en Ain mal o —* U J * — * lichen ge „ 23. Forkſetzung. „Ich verlange die Auslieferung!“ „Das tut mir leid, das kann ich nicht!“ „Ich werde Sie dazu zwingen!“ Hinner lachte jetzt auf.„Das werden Sie nicht, mein Herr! Pfui über ſolche Drohungen. Sie ſind doch ein Gent⸗ leman. Sie haben Pech. Sie können mich zwar hier ab⸗ knallen, aber das nützt Ihnen nichts, und zu den Dokumen⸗ ten kommen Sie dann beſtimmt auch nicht. Alſo, was wollen Sie tun?“ „Ich verlange Ihr Ehrenwort, daß Sie mir die Dokumente ausliefern.“ „Ich denke nicht daran!“ Der Maskierte erhob ſich. Die Waffe ſchob ſich, als er dicht an das Bett herantrat, dicht an die Schläfe. 3 dem Augenblick rief Handewitt laut:„Steffens, pack n!“ Unwillkürlich zuckte der Verbrecher zuſammen und ſah nach der Tür. Und da verlor er das Spiel, denn Hinners Hand fuhr blitzſchnell nach der Waffe, er bekam das Handgelenk zu faſ⸗ ſen, und ſchon lag ſie am Boden, denn Hinner hatte dem Verbrecher die Hand ausgekugelt, daß er aufſchrie. Hinner war wie ein Wieſel aus dem Bett, und ein ein⸗ ziger Schlag genügte, daß der Maskierte abſackte Der Verbrecher erwachte und ſpürte, daß ihm die Maske abgenommen wir. Ihm gegenüber ſaß Hinner, immer noch im Schlafanzug, und läckelte. „Verſpielt, mein Lieber!“ ſagte er ruhig.„Wenn Sie nicht wünſchen, daß ich Sie der Polizei übergebe, dann wer⸗ den Sie die Güte haben, mir einige Erklärungen zu geben. wer hat Sie zu mir geſchickt?“ Der Verbrecher ſchwieg. Hinner lächelte noch liebenswürdiger. Er erhob ſich und öffnete das Fenſter, ſchaute hinab und kam dann zurück. „Ich gebe Ihnen jetzt zwei Minuten Zeit. Wenn ich bis dahin nich die Wahrheit weiß, dann werden Sie zehn Stock⸗ werke tief hinunterfliegen.“ Der Verbrecher zuckte zuſammen. „Ich werde der Polizei erzählen“, fuhr Hinner gleichgültig fort,„daß ich von einem Hoteldieb überfallen und mit der Waffe bedroht wurde, daß ich ihn dann im Kampfe durchs Fenſter warf. Und kein Menſch wird daran zweifeln, denn ſicher ſind Sie bei der Polizei recht gut bekannt. Und mein Gewiſſen wird ganz ruhig ſein, denn ſchließlich habe ich der Welt nur einen Schädling der menſchlichen Geſellſchaft ge⸗ nommen. Alſo bitte, reden Sie!“ Und nach knapp zwei Minuten bekannte der angſtgepei⸗ nigte Verbrecher und ſagte, daß er den Auftrag von Miſter Dodel erhalten habe. Er gab ihm die genaue Adreſſe des Mannes, und Hinner war befriedigt. „So...!“ ſagte Hinner ruhig.„Dodel kenne ich nicht! Ich laſſe Sie jetzt laufen. Es wird gut für Sie ſein, wenn Sie über den Vorfall peinliches Schweigen bewahren. Und ich . werde die Dokumente ſchleunigſt an Hutter ausliefern. Damit hat ſich der Fall für mich auch erledigt, denn ich habe keine Luſt, mich hier in dieſem ſchönen Lande mit Verbre⸗ chern herumzuſchlagen.“ Wenige Minuten ſpäter entließ Hinner den Verbrecher, der ſchnell in ſein Zimmer ſchlüpfte, um dann ſchleunigſt den Arzt aufzuſuchen. Hinner aber ſtand nachdenklich vor ſeinem Bett und über⸗ legte. Dann faßte er einen heroiſchen Entſchlu... und legte ſich wieder aufs Ohr. Diesmal wurde er nicht mehr geſtört, ſondern ſchlief tief und feſt. Als er am Morgen erwachte, da kam ihm alles, was ſich in der Nacht zugetragen hatte, wie ein wüſter Spuk vor. Mit der Unbekümmertheit der Jugend überwand er ihn raſch. Sich um den Fall kümmern, dieſem famoſen Herrn Dodel auf den Pelz rücken? Ach Unſinn, warum ſich damit belaſten! Er würde die Dokumente an Hutter zurückgeben, und dann hatte ſich der Fall für ihn erledigt. 5 Am anderen Morgen fuhr Hinner hinaus nach Marpport, bas unweit der Küſte, nicht weit von Neuyork entfernt lag und wo ſich die Tauch- und Hebegeſellſchaft der Brüder Tay⸗ lor befand. Anweſend war nur der eine der Brüder, Henry Taylor, ein dreißigjähriger junger Mann, der aber viel jünger wirkte und in ſeiner herzlichen, ungezwungenen Art, die an Dro- lerie grenzte, Hinner ausgezeichnet gefiel. Nach wenigen Augenblicken plauderten ſie wie ein paar alte Bekannte. Henry Taylor ſagte ihm, daß er ſich rieſig freue, daß er jetzt bei ihnen arbeiten werde, und ſeinem Bru⸗ 3 2. Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C1 der Fred, der auch ein ſmarter Burſche ſei, werde es genau ſo gehen. Sie tauſchten Erlebniſſe aus, fachſimpelten mit Begeiſte⸗ rung, und Henry erzählte ihm offen, daß ſie ihr Geld damit gemacht hätten, daß ſie die ſpaniſche Galeone„Rogato“ im karibiſchen Meere gehoben hätten und dabei zwei Millionen Dollar profitierten. Jetzt ging das Geſchäft ja auch ganz nett, aber ein großes Geſchäft ſei es nicht, da die großen Aufträge fehlten. Doch dann wurde er eifrig. „Aber jetzt haben wir einen netten Auftrag!“ begann er wieder.„Reiner Honorarauftrag, ohne Prozente, denn es geht nur darum, wichtige Dokumente zu bergen. Da iſt vor New Orleans die Jacht Sorrente“ zu heben. Die hat einmal einem amerikaniſchen Polizeibeamten namens Kellen gehört. Sie kam von einer Fahrt von Südamerika. Im Sturm erlitt ſie eine Keſſelexploſion und ſank, ehe ſich ein Mann retten konnte. Die ſollen wir heben. Und das wird ein ſchönes Stück Arbeit. Die Jacht liegt ſchon drei Jahre dort.“ „Iſt denn der Standort feſtgeſtellt?“ 5 „Ganz genau! Sie iſt natürlich total verſandet, wir müſ⸗ ſen erſt den Sand abſaugen, damit wir rankönnen. Liegt ſo an die achtundzwanzig Meter tief!“ 035 Hinner machte eine geringſchätzige Handbewegung. „Ich weiß, das iſt für Sie nichts! Unſere Leute kommen nicht viel tiefer, wenn es zu arbeiten gilt. Übrigens famoſe Burſchen, Sie werden ſie kennenlernen! William und Phil ſind blendende Burſchen, und Jack, der Jüngſte von uns, der auch mit Leib und Seele beim Handwerk iſt, der wird Ihnen beſtimmt gefallen! Der Kapitän unſerer braven„Maryport“ iſt Kapitän Morgn. Ja, wie der olle Flibuſtrierkapitän heißt er. Aber ein Prachtkerl! Mit dem kommen Sie aus. Der liebt Burſchen wie Sie, Miſter Handewitt. Ich freue mich ganz toll. Alſo, übermorgen dampfen wir ab nach New Orleans. Ich erwarte Sie dann. Genügt, wenn Sie bis Mittag da ſind!“* Sehr herzlich verabſchiedete ſich Hinner von Henry Taylor und nahm den beſten Eindruck mit. * 2 * Hinner ſtand vor dem Palais Hutters, das zu den ſchön⸗ ſten der 9. Avenue gehörte. Ein wahrer Koloß war es, aber es wirkte trotzdem angenehm und freundlich. Der Bau⸗ meiſter hatte ſein Fach verſtanden. Hinner betrat das Palais und wurde in der großen Diele ſofort von einem Diener empfangen, der ihn anſah wie der Großinquiſitor.„Was wünſchen Sie, mein Herr?“ „Ich möchte Miſter Hutter ſprechen!“ Der alte Herr ſah ihn durchdringend an, dann ſagte er mit hoher Fiſtelſtimme:„Es gibt keinen Miſter Hutter! Unſer Herr iſt Seine Heiligkeit.“ „.. der Papſt!“ vollendete Hinner trocken. Dann lachte er auf und klopfte dem alten Herrn auf die Schulter. „Laſſen wir mal die Scherze, alter Herr!“ ſagte er gut⸗ gelaunt.„Ich gehöre der Sekte„Jünger Jeſu“ nicht an. Komme aus Germany, da kennt man euch noch nicht! Muß alſo um Entſchuldigung bitten, daß ich ſo als Fremder hier hereinkomme, aber ich habe Miſter Hutter etwas ganz Wich⸗ tiges mitzuteilen. Es handelt ſich um die Jacht Miſter Hut⸗ ters, die ſeinerzeit auf der Europareiſe unterging. Ich bin Taucher von Beruf. Hinner Handewitt. Das können Sie dem heiligen Herrn Hutter ſagen!“ Der wunderliche alte Diener ſchien verſönlicher geſtimmt, er nickte gnädig und bat ihn, Platz zu nehmen. Dann ſprach er telefoniſch mit dem Sekretär, und nach wenigen Minuten kam ein Anruf, der Hinner zu Miſter Hutter bat. * 0 * Hinner ſteht vor Hutter, der in einem großen, breiten, ge⸗ ſchnitzten Seſſel ſitzt. Hinner iſt enttäuſcht, denn Hutter hat nicht das geringſte an ſich, das ihm imponiert, das es ihm begreiflich erſcheinen läßt, daß Hutter Hunderttauſende faſziniert hat. Hutter iſt ein kleiner, unanſehnlicher Mann mit flackern⸗ den unruhigen Augen, die in einem mageren, fahlen Ge⸗ ſicht ſitzen. „Was haben Sie mir zu ſagen, Miſter Handewitt?“ fragt Hutter, ohne ihn aufzufordern, Platz zu nehmen. Hinner ſagt zunächſt nichts, ſieht ſich um nach einem Seſ⸗ ſel und muß feſtſtellen, daß nicht ein einziger Seſſel vorhan⸗ den iſt. „Zunächſt, Miſter Hutter... wo iſt ein Stuhl?“ „In der Gegenwart des Herrn der Gemeinde der Jünger Jeſu ſitzt man nicht!“ ſpricht Hutter ſalbungsvoll. „Ach!“ macht Hinner beluſtigt.„Dann tut es mir leid/ Ich habe die Ehre, Miſter Hutter!“ Und er will zur Tür, aber Hutter erhebt ſich jäh. „Aber bitte, bitte, bleiben Sie doch!“ Er klingelt ſeinem Sekretär und befiehlt dem maßlos Über ⸗ caſchten, einen Stuhl zu beſorgen. Hinner nimmt Platz. „So iſt's doch viel netter, Miſter Hutter!“ Der„heilige Mann“ geht darauf nicht ein.„Sie ſind Deutſcher, Miſter Handewitt?“ „Waſchechter, Miſter Hutter! Ach, Sie meinen vielleicht, weil ich das Engliſche ſo gut wie meine Mutterſprache rede? Das lernt ſich. England und Deutſchland ſind ja ſaſt Bru⸗ dervölker! Wenn ſie ſich jetzt auch noch nicht ſo ganz zu⸗ ſammengefunden haben, aber es wird konunen, verlaſſen Sie ſich darauf!“ „Sie ſind Taucher, Sie ſind der Mann, der die engliſche U⸗Boot⸗Mannſchaft gerettet hat! Wir haben für Sie mit ge⸗ betet, Miſter Handewitt!“ Hinner iſt ehrlich überraſcht. „Ich danke Ihnen, Miſter Hutter!“ „Sie waren auch an der Taucharbeit bei meiner geſunke⸗ nen Jacht beteiligt?“ „Ja!“ „Und Sie bringen mir die Dokumente?“ Hinner iſt überraſcht.„Woher wiſſen Sie das?“ Der„heilige Mann“ lächelt ſtolz.„Ich ahne es!“ „Sie haben recht, das heißt... ich habe ſie nicht mit, aber wenn Ihnen die Dokumente rechtmäßig gehören, dann laſſe ich ſie kommen und übergebe ſie Ihnen!“ „Sie gehören mir!“ „Wollen Sie mir bitte eine nähere Beſchreibung geben?“ „Das kann ich!“ Hinner hört ihm aufmerkſam zu. Er ſpricht von dem Do⸗ kument mit der Zahlenſchrift, alſo iſt es in Ordnung. Aber von der Kinderkleidung, die dabei lag, erwähnt er kein Wort „Gut, ich werde Ihnen die Dokumente übergeben“ „Sie haben dieſe nicht hier?“ „Nein!“ Der lauernde Blick gefällt ihm nicht. Hinner weicht aus.„Die Dokumente liegen verſiegelt in Deutſch⸗ land, und ich werde dieſe ſofort nach Amerika kommen laſſen!“ „Wann ſind ſie da?“ „In ſpäteſtens zwölf Tagen. Ich laſſe ſie direkt an Sie abgehen!“ Hutter nickt, er gibt ſich Mühe, ruhig zu ſein, aber Hinner put jeine große Ceregung. Da denkt er an den nächtlichen Überfall. Hutter erfährt davon und iſt außer ſich. Er ſpringt auf. „Wer weiß von den Dokumenten?“ Hinner zuckt die Achſeln. Dann denkt er an Leonie, die mit Mac Meil befreundet iſt. Vielleicht hat ſie darüber ge⸗ ſprochen. Sie iſt eine Frau, und Frauen können nicht ſchweigen. „Vielleicht.. Miſter Mac Meil?“ Hinner ſcheint es, als wenn Hutter jetzt förmlich zuſam⸗ menfällt Er kauert nur ſo in ſeinem Stuhle und ſieht aus wie ein boshafter Zwerg. „Mac Meil! Hören Sie gut zu, Miſter Handewitt. Neh⸗ men Sie ſich vor Mac Meil in acht! Mac Meil iſt ein Teu⸗ fel! Ich warne Sie! Und hüten Sie die Dokumente, daß ſie nicht in ſeine Hände kommen. Sie kennen die Zuſammen⸗ hänge nicht, Sie brauchen ſich damit auch nicht zu belaſten. Aber... hüten Sie ſich vor Mac Meil!“ Hinner begreift nicht, er will's auch nicht begreifen, es intereſſiert ihn nicht, er will ſeine Sache korrekt in Ordnung bringen. Das iſt genug. Noch einige Minuten unterhält ſich Hutter mit ihm, dann verabſchiedet er Hinner mit einem kühlen Händedruck. ** * Hinner geht die Stufen herunter. Der Sekretär hat ihn ein Stück begleitet und iſt dann im erſten Stock rechts abge⸗ bogen. Scheinbar hat er gegen Hinner Handewitt kein Mißtrauen. Hinner geht die Stufen herunter, und plötzlich fährt er zuſammen, denn unten in der rieſenhaften Diele, die mehr einer Schloßhalle gleicht, ſteht Mac Meil und unterhält ſich eben mit dem alten Diener, der Hinner empfing. Hinner ſieht, wie Mac Meil ſich der Treppe zuwendet Inſtinktiv geht er zurück, läuft die Treppe, die in den zwei⸗ ten Stock führt, zurück und verbirgt ſich oben in einer Niſche. Mac Meil geht aufgeregt an ihm vorbei. Er verſchwindel in dem gleichen Zimmer, durch das auch Hinner gegangen iſt. Hinner hat ein brennendes Intereſſe zu erfahren, was zwiſchen den beiden Männern geſprochen wird. Er über⸗ legt. Ja, er hat einen Weg, er kann ja zurückgehen, kann in das Wartezimmer treten und dort warten und horchen. Vielleicht bleibt der Sekretär länger aus. Und wenn man ihn findet? Hm, dann kann er Hutter immer noch ſagen daß er noch etwas zu fragen hat, kann ihm ſchließlich mit⸗ teilen, daß die Dokumente beim deutſchen Konſulat liegen. Hinner führt ſeinen Vorſatz aus. ** * Hutter iſt durch den Beſuch Mac Meils überraſcht. Er wundert ſich, daß der Sekretär ihn nicht meldete und triti hinaus ins Wartezimmer. Es iſt leer. Fortſetzung folgt. ——— unterrichten Wie lung, „Machen Sie sich kelne Sorgen“ Delelliv und di plomat Profeſſor Hesnards Niſſion in Berlin— Was Erzberger dem Geſandten Clemenceaus „anvertraute“— Der letzte Jeuge von Thoiry geſtorben Dieſer Tage ſtarb in Toulon im Alter von 59 Jahren der ehemalige langjährige Preſſechef der franzöſiſchen Botſchaft zu Berlin, Profeſſor Hesnard. Mit ihm iſt einer der letzten franzöſiſchen Diploma⸗ ten heimgegangen, die von den intereſſan⸗ teſten, aber auch trübſten Kapiteln illu⸗ ſionsreicher deutſcher Nachkriegspolitik zu erzählen wußten. Die Audienz bei Clemenceau Kalt leuchtet die Februarſonne des Jahres 1919 über den Dächern von Paris— ein Strahl huſcht in das Krankenzimmer eines alten bleichen Mannes, an deſſen Seite Pro⸗ feſſor Hesnard ſitzt,— jung, elegant, witzig und verſchlagen. Der geborene franzöſiſche Diplomat. Der Tiger empfängt nur Wenige an ſeinem Schmerzenslager, auf das ihn der Schuß eines Anarchiſten geworfen. Aber zu dieſen Wenigen gehört Hesnard, der 42jäh⸗ rige. Sie ſprechen 15 Minuten miteinander, eigentlich ſpricht nur George Clemenceau, der große Deutſchenhaſſer— er erteilt dem Pro⸗ feſſor eine wichtige Miſſion:„Beobachten Sie die Stimmung der Deutſchen vor und nach der Bekanntgabe der Friedensbedingungen. In kritiſchen Zeiten müſſen Sie mich jeden Tag 1 Sie die Aufgabe erledigen, iſt Ihre Sache.“ „Warum gerade mich?“ denkt der Profeſſor. als er den Quai d' Orſay verläßt.„hat Frank⸗ reich nicht genug tüchtige Diplomaten?“ Die Zeitung„Quotidien“ hat zehn Jahre ſpäter die Antwort auf ſeine Frage gegeben: Clemenceau konnte keine geeignetere Spürnaſe, keinen tüch⸗ tigeren politiſchen Detektiv finden wie Profeſſor Hesnard...“ „Legen Sie für uns ein gutes Wort ein“ „Ein politiſcher Detektiv, wahrhaftig, der iſt Profeſſor Hesnard! Unauffällig taucht er auf den Tribünen der Weimarer Nationalverſamm⸗ ig, in ihren Wandelgängen, zwiſchen den ewig debattierenden und niemals handelnden deutſchen Parlamentariern auf. Hermann Müller⸗Franken, ein gutmütiger, geiſtig mittel⸗ mäßiger Parteibürokrat, bildet ſich allen Ern⸗ ſtes ein, der Franzoſe werde bei ſeiner Regie⸗ rung ein„gutes Wort“ für das unglückliche Deutſchland einlegen. Er ſchildert ihm in be⸗ wegten Worten das durch die auch noch nach dem Waffenſtillſtand aufrecht erhaltene Hun⸗ gerblockade verſchärfte Elend der deutſchen Ar⸗ beiter und bittet ihn ſchließlich, ſich am Quai d' Orſav für— milde Friedensbedingungen einzuſetzen. Der Franzoſe ſtreicht nachdenklich ſein ſpitzes Kinn und lächelt nur ein wenig ſpöttiſch. Hermann Müller hat niemals von ihm eine Antwort erhalten Die Friedensbedingungen waren überreicht. Anfang Mai 1919. Eine Sturmwelle heiligen Zornes flutete durch Deutſchland. Alle Par⸗ teien— außer den von Hugo Haaſe geführten Unabhängigen Sozialdemokraten— ſetzten dem Morddiktat ein feſtes„Nein“ entgegen. In Paris iſt man erſchrocken. Fragt aufgeregt bei Profeſſor Hesnard an. Dieſer antwortet zurück: „Uebertriebene Sorgen unbegründet.“ So gut kennt er gewiſſe Regierungsmänner und Parla⸗ mentarier des Weimarer Nationaltheaters. Mit dem unſeligen Erzberger trifft der Franzoſe Anfang Juni im Hotel Briſtol zu⸗ ſammen. Auf ausdrücklichen Wunſch Erzber⸗ gers.„Wenn man uns beide hier nun er⸗ kennt?“ ſagt Hesnard.„Na, wenn ſchon“, ent⸗ gegnet der Miniſter unbekümmert,„mir wird es nichts ſchaden...“ Der Fremde empfindet die Würdeloſigkeit, die in Erzbergers Einla- dung liegt, ſtärker wie dieſer ſelbſt. Der emp⸗ findet ſie überhaupt nicht. Hesnard wundert sich über einen„Staatsmann“ Was der Miniſter ihm im Speiſeſaal des Hotels erklärt, verſchlägt ſelbſt dem gewiegten Diplomaten ein wenig den Atem. Erzberger vertraut nämlich dem Sendling Clemenceaus an, daß er ſowohl im Reichskabinett wie in ſeiner und auch in der Sozialdemokratiſchen Partei auf die Annahme des Schanddiktates hinwirke!! Profeſſor Hesnard hat ſpäter geäu⸗ ßert daß er Erzberger bei dieſer Eröffnung, die ihm angeſichts der bisherigen Verſicherun⸗ gen der deutſchen Miniſter völlig unerwartet kam, erſtaunt angeblickt habe. Wenige Stun⸗ den darauf weiß der Quai d'Orſay, daß in der Reichsregierung Meinungsverſchiedenhei⸗ ten entſtanden ſeien, daß, während das deutſche Volk auf den Straßen noch für das unbeugſa⸗ me„Nein“ demonſtriere, man ſich in der Wil⸗ helmſtraße hinter vorgehaltenen Händen ſchon ein„Ja“ zuflüſtere.„Uebertriebene Sorgen unbegründet!“ Jawohl, Profeſſor Hesnard hat nur zu recht behalten.. Ein ſpöttiſches Zucken umſpielt den Mund des Tigers als er ſeinen Miniſtern, als er Marſchall Foch Hesnards Botſchaft zur Kennt⸗ nis bringt. In ſeiner Schublade lag ſchon der Entwurf eines neuen Friedensvertrages, in gewiſſen Punkten, z. B. den ſogenannten Eh⸗ renklauſeln, gemildet— wenn die Deutſchen wirklich beim trotzigen Nein bleiben ſollten. Nun, jetzt hat man es ja nicht mehr nötig, ih⸗ nen entgegenzukommen. Für Hesnard kommen danach allerdings Tage, in denen ihm unheimlich zumute iſt. Es iſt Mitte Juni doch immer noch nicht recht ſicher, ob die Deutſchen unterſchreiben.„Wir werden unterſchreiben“, beſchwichtigt Erz⸗ berger den Franzoſen, als dieſer ſich telefoniſch bei ihm erkundigt,„aber nicht dieſe, ſondern eine neue Regierung.“ Hesnard atmet beru⸗ higt auf—— jetzt ſind ſeine letzten Zweifel zerſtreut, am gleichen Abend ſteht es in den Pariſer Zeitungen:„Vor einem Kabinetts⸗ wechſel in Berlin.“ Einen zuverläſſigeren Vertrauten wie dieſen geſchwätzigen Deutſchen kann ſich der diplomatiſche Detektiv Frank⸗ reichs wahrlich nicht wünſchen Der Zeuge großer Ereignisse Die Dienſte, die Profeſſor Hesnard in den mit Hochſpannung geladenen Junitagen des Jahres 1919 ſeinem franzöſiſchen Mutterlande geleiſtet hat, ſind in Deutſchland nie genü⸗ gend beachtet worden, wenn ſie auch in der politiſchen Literatur Erwähnung fanden. Kein Wunder, daß ſich die Republik ſeiner Gaben und Fähigkeiten, ſeiner Kenntniſſe und Er⸗ fahrungen, die er in Deutſchland geſammelt hat, bei allen deutſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen der Nachkriegszeit bediente. Briand beruft ihn in ſeinen engſten Mitarbeiterkreis, nimmt ihn mit nach Genf und Locarno, zu den vielen Zuſammenkünften mit Guſtav Streſemann, gibt ihm das Amt des Dolmet⸗ ſchers und damit des einzigen Zeugen hoch— wichtiger politiſcher Geſpräche. In Thoiry übermittelt er den Deutſchen in beſtechend char⸗ manter Art die Verſprechungen Briands. Worte, die Streſemann wie Muſik in den Oh⸗ ren klingen, Worte, die— zu nichts verpflich⸗ ten. Thoiry iſt des deutſchen Miniſters grau⸗ ſamſte Enttäuſchung geworden!! Warum ſie es werden mußte, darüber wußte am beſten der Dolmetſcher Beſcheid.. Der englischę Geologe Wager erzählt; Grönland-Expedifion mil Köchinnen 21 Perſonen überwintern im Polareis Der engliſche Geologe L. R. Wager veröffentlicht ſoeben intereſſante Ein⸗ zelheiten ſeiner Grönlandexpedition 1935/6. Die Expedition von Wagner, die im Som⸗ mer 1935 nach Grönland aufgebrochen war, beſtand aus ſieben Europäern u. 14 Eskimos, darunter zwei in Grönland berühmten Jä⸗ gern, die man ſich aus dem Süden des Lan⸗ des mitgebracht hatte. Die Expedition war gut für einen Winteraufenthalt in Grönland ausgerüſtet, hatte Holz für die Errichtung eines Hauſes, 15 to. Kohlen, mehrere to. Le⸗ bensmittel und ſonſtige Ausrüſtungsgegen— ſtände und 30 Hunde mit. Da man damit rechnen mußte, daß das Eis die Ankunft des Schiffes, das ſie im nächſten Jahre abholen ſollte, möglicherweiſe verzögern würde, waren Proviant und Brennmaterialien der Menge nach ſo bemeſſen, daß ſie länger als ein Jahr reichen mußten. Eine drahtloſe Sendeſtation wurde zurückgelaſſen. Man nahm lediglich einen gewöhnlichen Radioempfänger mit, der aber, wie Wager jetzt in einem in der eng⸗ liſchen Preſſe veröffentlichten Bericht geſteht, nur ſelten benutzt wurde. Frauen übernehmen die Verpflegung Mit den Ausrüſtungsgegenſtänden vermochte die Expedition ein ziemlich komfortables Leben zu führen, ſo komfortabel jedenfalls, wie man es unter dem Polarkreis erwarten darf. Da auch zwei Frauen der Expedition angehörten, konnte man ſich in der Verpflegung ſogar einen Luxus leiſten. Man buk regelrechtes Hefenbrot, genoß gut gebratenes Seehund⸗-, Bären⸗ und Narwalfleiſch, während ſonſt Po⸗ larexpeditionen zufrieden ſind, wenn ſie es kochen können. Ueberhaupt war die Koſt recht mannigfaltig und die Teilnehmer hatten kaum Sehnſucht nach ihren häuslichen Verpflegungs⸗ gebräuchen. Die Verwaltung der Lebensmit⸗ tellager, die Herrichtung des Wohnhauſes im Innern und der Verkehr mit den Eskimos war ganz in die Hände der Frauen gelegt, die außerdem, obwohl ſie keine Spezialiſten wa⸗ ren, bei der botaniſchen und geologiſchen Ar⸗ beit in der Nähe des Stammlagers halfen. Sobald das Haus des Stammlagers errich⸗ tet war, waren immer zwei oder mehr Par⸗ tien der Expedition mit geologiſchen und bota⸗ niſchen Forſchungen in der nächſten Nachbar⸗ ſchaft beſchäftigt. September und die erſte Hälfte des Oktober waren ſonnig und faſt wolkenlos. Winterſchnee war noch nirgends zu bemerken. Man ſtieg bis zur Höhe von 1200 m. über die Gletſcher in die Gebirgs⸗ region empor. Das war nicht ganz einfach. Ohne Eispickel und Seile konnten dieſe Aus⸗ flüge nicht unternommen werden. Dabei ver⸗ zichtete man im Intereſſe der wiſſenſchaftlichen Arbeit auf die Betätigung ſportlichen Ehrgei⸗ zes. Gipfel wurden keine erklettert. Um den Inlandsbezirk erforſchen zu können, war es notwendig, durch die an die Küſte vor⸗ geſchobenen Gebirge einen für Schlitten paſ— ſierbaren Weg zu ſuchen. Das war nicht ganz einfach, da die Gletſcher meiſt ſteil zur See abfallen. Die früheren Expeditionen ſind in der Regel von der Weſtküſte ausgegangen. Luftphotographien des Geodätiſchen Inſtituts in Kopenhagen erleichterten der Expedition ihre Arbeit. Ein Hund wird gesucht Auch in der Zeit des grönländiſchen Winters, in der die Sonne ſich überhaupt nicht über den Horizont erhebt, mußte die geologiſche Forſchungsarbeit fortgeſetzt werden. Man war⸗ tete das Ende der Aequinoktialſtürme ab und benutzte dann wenigſtens die drei Stunden um die Mittagszeit, in denen ein ſchwaches Zwie⸗ licht herrſcht, um zu arbeiten. In der Dunkel- heit zu reiſen hat unter grönländiſchen Ver⸗ hältniſſen natürlich ſeine beſonderen Schwie⸗ rigkeiten, zumal man in Berghöhen bis zu 1400 Meter vordrang. Zwei der Expeditions⸗ teilnehmer lagerten eines Tages, ohne daß ſie es gewahr wurden, unmittelbar an einer tie⸗ fen Gletſcherſpalte. Ein wertvoller Hund der Expedition verſchwand plötzlich in einem Blizzard, einem jener furchtbaren Schnee⸗ ſtürme, die über das Inlandeis von Grönland hinwegfegen. Man gab ihn ſchon verloren, nahm aber am nächſten Tage die Nachforſchungen doch wieder auf. Mitten im Schnee entdeckte man ein tiefes Loch, das verriet, daß hier der friſch gefallene Schnee eine Spalte überbrückt hatte. Man ließ an einem Seil eine Laterne hinab und entdeckte 12 Meter unter der Oberfläche den verloren geglaubten Hund. Er war durch die Schneebrücke hindurchgebrochen, hatte ſich aber keinen Schaden getan. Von oben ſah man deutlich, wie er die Laterne beſchnüffelte. Immerhin war es in der Dunkelheit nicht möglich, eine Rettungsaktion zu beginnen. So wartete man bis zum Mittagszwielicht des nächſten Tages und beförderte dem eingeſchloſſe⸗ nen Hunde einſtweilen am Seil eine Portion Pemmican hinunter. Am anderen Tage konnte man ihn dann, indem man ihm eine Schlinge überwarf, heraufholen. Glatteis rasiert Hundefell Im Februar hatte die Expedition mit un⸗ gewöhnlichen Schwierigkeiten zu rechnen. Sechs Monate lang war ununterbrochen Froſt ge⸗ weſen und jetzt regnete es plötzlich zwei Stun⸗ den. Die Folge war, daß ſich überall auf der Oberfläche des Schnees eine glatte Eisſchicht bildete. Es war faſt unmöglich, vorwärts zu kommen. Wenn die Hunde nur 100 Meter zu⸗ rückgelegt hatten, waren ihre Unterſchenkel von dem ſcharfkantigen Eis wie raſiert und nach 500 Meter waren ſchmerzhafte Verletzungen der Füße eingetreten, die auch nicht dadurch ver⸗ hütet werden konnten, daß man den Hunden Leinenſchuhe überzog. Wochenlang war es über⸗— haupt unmöglich, Schlittenreiſen zu unter- nehmen. Mitte März unternahm eine Gruppe der Ex⸗ pedition eine Reiſe nach dem Eiskap, um dort geologiſche Studien zu unternehmen. Sie hatte mit heftigen Blizzards und ungewöhnlich nied⸗ rigen Temperaturen— bis zu 86 Grad Fahren⸗ heit— zu kämpfen. Die Teilnehmer kamen ziemlich erſchöpft zurück. Vorratslager etwas demoliert Kurze Schlittenreiſen im Winter, Boots⸗ fahrten im Sommer ergaben die nützlichſten Ergebniſſe. Bei den kürzeren Reiſen nahm man Eskimos als Begleiter mit. Bei einer dieſer Fahrten entdeckte man ein von Wat⸗ kins im Jahre 1930 angelegtes Vorratslager. Es befand ſich etwas über Flughöhe am Kangerdlugſuak Fjord. dort. wo der Gletſcher ſeine Zunge ins Meer ſteckt. Die grönländiſchen Gletſcher bewegen ſich außerordentlich ſchnell vorwärts, mehrere Kilometer in einem Jahr. Das verurſacht große Stauungen des Fjordeiſes, das zu hohen Hügeln emporgepreßt wird, zwi⸗ ſchen denen tiefe Eistäler liegen. Die Ueber⸗ querung des Fjordes iſt infolgedeſſen ſehr ſchwierig. Das Vorratslager von Watkins war durch ſchwere Steine geſichert, die ein Gewicht haben mußten, daß ſchon zwei kräftige See⸗ mannsfäuſte notwendig waren. um ſie zu be⸗ wegen. Trotzdem ſchien irgend jemand ſich da⸗ ran zu ſchaffen gemacht zu haben. denn die meiſten der Konſervenbüchſen waren in der Umgegend verſtreut und die vorhandenen Spu⸗ ren von Zähnen und Klauen deuteten darauf hin. daß Eisbären ſie geöffnet hatten. Mög⸗ lich, daß eine ſtarke Eispreſſung die ſchweren Steine von dem Vorratslager heruntergeſchoben und dadurch die Konſerven freigelegt hatten. 42 Narwale wurden erbeutet Anfang Juni etwa brach das Fjordeis auf. In einer einzigen Nacht war es ſeewärts ab⸗ geſchwommen und durch blaues, offenes Waſ⸗ ſer erſetzt. Das ungewohnte Plätſchern der Wellen gegen die Gletſcherzunge weckte die Ex⸗ peditionsteilnehmer. In den Gewohnheiten der Eskimos trat nun eine plötzliche Aende⸗ rung ein. Während des Winters hatten ſie die Expeditionsteilnehmer, ſich und die Hunde mit reichlichen Mengen Seehundfleiſch ver⸗ ſorgt. Aber ihr Hauptintereſſe war doch dar⸗ auf gerichtet geweſen, Eisbären zu jagen. Sie hatten 28 davon in den Wintermonaten ge⸗ tötet. Die Felle, die ſie an ſich nahmen, ſtell⸗ ten einen beträchtlichen Wert dar. Nachdem das Waſſer offen geworden war, gingen ſie vor allem darauf aus, Narwale zu erlegen. Der Narwal wiegt ungefähr eine Tonne. Sein Fleiſch wird von den Eskimos als Nahrung geſchätzt. Sie trocknen es an der Sonne. Der lange elfenbeinerne Stoßzahn wird zur An⸗ fertigung von Harpunen benutzt. Es iſt aber nicht leicht, den Narwal zu erlegen. Einer der älteſten Jäger, die die Expedition beglei⸗ teten, und obendrein einer, von dem man ſagte, daß er zu den beſten Grönlands gehörte. hatte in ſeinem ganzen Leben bisher nur zwei Narwale erlegt und beide waren Weibchen. die keine Stoßzähne haben. Jetzt gelang es den Eskimos der Exvedition, in der kurzen Spanne des einen Sommers insgeſamt 42 Narwale zu erlegen. „leh bin ein Verwandter des Zaren“ Irdensſegen aus Belrügershan Gelächter um Alphonſe Bichat— In der ganzen Welt Betrügereien begangen London, 4. Januar. „Morgen abend wird ſich der Kurier aus To⸗ kio bei Ihnen einfinden und Ihnen die bewußte Auszeichnung nebſt dem dazugehörigen Patent in feierlicher Form überreichen. Die beſpro⸗ chene, für die japaniſche Marine beſtimmte Spende, bitte ich bereitzuhalten und dem Ku⸗ rier zu übergeben. Auch ich werde mich ein⸗ finden, um Ihnen meine herzlichſten Glück⸗ wünſche perſönlich auszuſprechen!“ Dies iſt der Wortlaut eines von Alphonſe Bi⸗ chat an den Großkaufmann Jacopo Raſpi in Alexandrien gerichteten Briefes. Der Groß⸗ kaufmann, der längſt Knopflochſchmerzen hatte, war nicht wenig erfreut, daß ſich nun endlich ſein heißeſter Wunſch erfüllen ſollte. Einen Orden, einen richtiggehenden Orden— wenn auch einen japaniſchen— ſollte er bekommen! Das war ihm ſchon eine gehörige Summe Gel⸗ des wert. In aller Eile ließ er ein herrliches Feſtmahl bereiten und alle ſeine Freunde und Verwandten zu ſich bitten. Er wurde auch nicht enttäuſcht. Am nächſten Abend erſchien ein junger, ſehr elegant gekleideter Japaner in Begleitung eines Europäers und hielt eine lange Anſprache, die ſicher ſehr ſchön war. Es ſtörte ja niemanden, daß man nicht ein Wort verſtehen konnte. Am Schluß ſeiner Rede zog der Japaner aus ſeiner Kuriertaſche ein Lederetui und eine Pergament⸗ rolle. Das Lederetui aber enthielt einen präch⸗ tigen mit Brillanten beſetzten goldenen Orden. Jacopo Raſpi ſchwelgte in Seligkeit. Auch ſeine Freunde kamen auf ihre Koſten, denn der Be⸗ gleiter des japaniſchen Kuriers, Monſieur Al⸗ phonſe Bichat, entpuppte ſich als ein hervor⸗ ragender Geſellſchafter, der vor guter Laune und Witz ſchier überſprudelte So verlief der Abend in angeregter Stim- mung. Am nächſten Tage begab ſich der Groß⸗ kaufmann zum japaniſchen Konſulat, um dort ſein Ordenspatent noch einmal beglaubigen zu laſſen. Wer beſchreibt ſeinen Schrecken, als man ihm dort erklärte, daß Patent ſei gefälſcht. ebenſo wie der Orden, an dem allerdings das Gold und die Brillanten als durchaus echt gel⸗ ten dürften. Dies war dem eitlen Herrn Jacopo Raſpi aber nur ein ſchwacher Troſt. Wutſchnau⸗ bend lief er zur Polizei und erſtattete Anzeige. „Ja, da ſind Sie einem alten Gauner auf den Leim gegangen,“ erklärte ihm der Kri⸗ minalbeamte.„Den Mann, den Sie uns da beſchreiben, kennen wir ſchon ſeit zwei Jahren. Seit zwei Jahren verteilt er großzügig in ganz Nordafrika Orden an alle Leute, die ihm dafür eine entſprechende Entſchädigung zahlen. Sei⸗ nen richtigen Namen kennt niemand. Wären Sie früher zu uns gekommen, hätten wir Sie warnen können. Jetzt iſt der Gauner längſt über alle Berge!“ Zwei Jahre hält ſich nun ſchon Alphonſe Bi⸗ chat in Nordafrika auf, aber ſeine Verbrecher⸗ laufbahn begann er ſchon lange vor dem Kriege, als er ſich als ein illegitimer Verwandter des Zaren ausgab und in deſſen Namen vor allem in Amerika Orden verteilte. Hatte er ein Land abgegraſt und wurde ihm der Boden zu heiß, dann zog er weiter, ſo kommt es, daß der„Or⸗ densverleiher“ ſchon in der ganzen Welt Gaſt⸗ ſpiele gegeben hat. Nach dem Kriege wies er überall gefälſchte Dokumente mit dem Namens— zug des ermordeten Zaren vor und behaup⸗ tete, der Zar habe ihm die Verfügung über ver⸗ ſchiedene Orden erteilt, damit er den zaren⸗ treuen Truppen Gelder verſchaffen könne Un⸗ nötig zu ſagen, daß ſich der Schwindler eigen⸗ mächtig die hochtrabendſten Titel un Namen beizulegen pflegt. Seine Komplizen verſtehen das Fäſcherhandwerk auf das Beſte u. leben vermutlich über die ganze Welt verſtreut. 22 — 2 vfl Ein lb det! ten g Nu in ei nur! Oeitl J degti Heth bie d Neldi bei ſic geände D. 0) 9 Steuer mann, helvier 5 4 Nerngi iter, In Die Halb kur den gt sin lichen 9 gelaſſen eines dem i feht bo! i wer wonnen die neuen Vellfahrlbeſtim Erhalkung und verliefung der 5porkauff gan des Fachamtes Ru⸗ der Reichsfachamtsleiter fentlichung der Wettfahrtsbeſtimmungen rn im DR.“ mungen der Ruderer aſſung vornehmſte Aufgabe ſtehenden Bootsklaſſ as Meiſterſchaftsrudern Zeit zwiſchen ſtattfinden, eine in der vergangen halten hat. Ausgeſchrieben ſche Rudermannſchaften In dem amtlichen Or l nen vier Rennen rn im DR. ſtellt Jungmannrennen wer im In⸗ und nen gewonnen wer beim Mei Ein ebenfall den„internen enthält dann di die Durchführung vo wachung der Rennen“, gabengebiete der gewonnen hat, nicht mitzählen. Auslande vier hat. wer in eine r Hauptregatta ſterſchaftsrudern 5 weſentlicher. Dienſtbetrieb“ en vergeben werden. ſoll jährlich in der und 10. Auguſt an die man ſich auch im allgemeinen ge⸗ „Allgemeinen achamtes Rude an, dem wir fo „Die Grundla ſportlichen Be ſetze, wie ſie i laſſen worden ſin dem 20. Juli m unbeſchränk⸗ geſiegt hat und geſtartet iſt. ein Vorwort vor⸗ Abſätze entnehmen: gen für den techniſch⸗ruder⸗ trieb bilden die aufe der Jahrhunderte er⸗ d. Es gehören hierher die ttfahrtsbeſtimmungen(AW ngen über das Deutſche Beſtimmungen be. die Richt⸗ das Frauen⸗ Vorſchriften für auch finden die Meiſterſ wenn nur ein Boot gem In ihrer Geſamtheit und lichkeit bildeten die graphen noch ein techni chaftsrennen dann egelung der des Regatta⸗ umfaſſenden Gründ⸗ Beſtimmungen AWB. deren ſcher Anhang über das rät beigefügt iſt, die unumſtößlich ſich⸗ ere Gewähr für eine reibu des geſamten deutſchen Rud pfe gehen weiler Programm am Jonnkag, 10. Januar n Meiſterſchaftsbetrieb etwas aus dem uß ſich erſt wie⸗ „gewöhnen“, die am ganzen Linie mit einem Meiſterſchaftsruder N ü ander⸗Ruderwettbewer und Beſtimmungen für und für das Jugendrud Neuaufbau des chsbund für Leibesübu mehr. Aus den Beſtimmungen für die hen, daß die Titel 5 5 ö a eines„Meiſters ſchland“ weiterhin in den ſieben bis⸗ Die Punkte käm Umfangreiches Gauliga- Feiertage haben de Gleichgewicht der an die Punktekämpfe anuar auf der umfangreichen Progra die zum Teil Charakter tragen. Am Jonnlag ſpielen: Gau Baden: Vf. Neckarau(4:1) verein Waldhof R. Mannheim(1:4) Karlsruher FV.(2:1) Gau Württemberg: Spfr. Stuttgart— Unio SpVg. Cannſtatt— FV. Zuffenhauſen— Göppingen— S ngsloſe Abwicklung Sports im Rei Ausſchuß des 5 ſen wichtige Zuſt e, weggefallen. An ſeine eichsfachamtsleiter trete egattavereinen, im eigentlichen Sinne Iung im Ruderſ Von maßgeben der Eintrit internationalen internationale Regat⸗ chland die Wettfahrt⸗ ISA. maßgebend wur⸗ Neufaſſung der AWB. Sie erſchien nun in ls Flickwerk, ſondern nern bearbeitet und Den Rudervereinen egeben geweſen, zu ugen zu geben und rhaltung und Sportauffaſſung nftig die AWB. ändigkeiten hat⸗ Stelle mußte der n. Es muß noch die jg Sportvereine nicht ſind, ihre Stel⸗ port angewieſen werden. der Bedeutung war des t des Dei. in die Wie ſchon in der erſten, torlo wird es auch diesmal zu eine ausgeglichenen Kampf chaft mit der beſſeren T t entſcheiden ſollte. e mit einem neuen gedient ſein, n einen knap⸗ uttgarter Kickers band, wodurch bub racht. Man m den die Mannf zu ihren Gunf Göppingen würd den Stuttgarter beſtimmungen der den. So mußte eine vorgenommen werden neuem Gewand, nicht a von bewährten Sachken in einen Guß gebracht. entſcheidenden pen Erfolg zu. Die St im Rivalitätskampf m fallen und bleiben au engeren Wettbewerb um ſchaltet. VfB. eine Stabilität ge⸗ der Neufaſſung Anregu SpVg. Sandhofen— Vorſchläge zu machen.§V. Raſtatt— Sport VfB. Mühlburg— V Germ. Brötzingen— die Meiſterſchaft ausge wird in Zuffenhauſen prüft. Er ſollte aber Meiſterſchaft ſchon enlſchieden? Obwohl von der Spiele erledigt ſind, Meiſterſchaft im Gau ſchieden zu betrachten berg hat ſich einen dem er ſicher bi Sonntag winken weitere Punkte. len die Sieger ni ſollen wie bi ein Diener ſei dem umfangreichen Werk der AB. für deſſen gründliche Dur Tatſache zeugt, daß Paragraphen mit A Anbedeutenden geda als allgemeinen U und neugefaßte sher auch kü n Böckingen(0:0) Stuttgarter Kickers(2:6) VfB. Stuttgart(2:3) tuttgarter SC.(3:1) Gau Bayern: München(2:0) Coburg(1:2) Wacker München(0.1) V. Nürnberg(1:0) charbeitung allein die in nicht weniger als 100 ch des vielleicht entnehmen wir zweiten Serie erſt wenige dürfte der Kampf um die Bayern bereits als ent⸗ ſein. Der 1. FC. Nürn⸗ ßen Vorſprung ge⸗ Ziel„leben“ dem„Club“ in SpVg. Fürth— 1860 ugsburg— VfB Schweinfurt— Bavern München— A VfB. Ingolſt.⸗Ringſee Stellen. Für 1. 5 ſind Sonderbeſtimmungen Ingolſtadt z auf die wir ebenfalls einge ſchaffen worden. den übrigen Spie schwarzwald-ski⸗ Dauerlauf Für den Schwarzwald⸗Ski⸗Dauerlauf, der am kommenden Sonntag auf der 40 km langen Strecke Schauinsland Feldberg Schauinsland durchgeführt wird, lagen beim offiziellen Mel⸗ deſchluß am Mittwoch nachmittag 21 Einzel⸗ und vier Mannſchaftsmeldungen vor. Neben 20 der beſten Läufer des Schwarzwaldes wird auch der Voriahrsſieger. Mathias Wörndle⸗ Partenkiiche., am Start ſein. Zum Mann⸗ ſchaftsiauf haben neben dem Voriahrsſieger, Skiklub Freiburg, noch die Skizunft Feldberg, der Skiklub Villingen und der Skiklub St. Georgen gemeldet. Deulſche Sli-Meiſterſchaflen 1937 Die Deutſchen Ski⸗Meiſterſchaften 1937 im Abfahrts⸗ und Torlauf finden am 6. und 7. Februar in Rottach am Tegernſee ſtatt. Die Deutſchen Meiſterſchaften für Langlauf und Sprunglauf, ſowie für den Staffellauf und den 50 Km.⸗Dauerlauf, verbunden mit den Heeres⸗ Skimeiſterſchaften. werden vom 9. bis 14. Febr. in Altenberg im Erzgebirge ausgetragen. Die Vereine müſſen ihre Meldung um⸗ gehend geſondert nach Spezial⸗Langlauf, 50⸗ Km. ⸗Dauerlauf, Spezial⸗Sprunglauf, Staffel⸗ lauf und Abfahrtslauf beim Fachamt Skilauf, München, Neuturmſtraße 1011, einreichen. Meldeſchluß für Abfahrts⸗ und Torlauf iſt der 31. Januar. für die anderen Wettbewerbe der 2. Februar. Und das paſſierk in Norwegen! Wenn es in Mittel⸗Europa einmal geſchieht, daß eine 18 Km.⸗Langlaufſtrecke falſch oder zu dürftig abgeſteckt wird, wird man ſich in Nor⸗ wegen, dem Mutterland des Skiſports, viel⸗ leicht eines Lächelns nicht erwehrt haben können. Diesmal iſt die Reihe an uns, zu lächeln. Man höre und ſtaune, was ſich da am Sonntag in Norwegen ereignet hat. Seit vier Jahren tragen die Vereine Bul und Nydalen einen Zweikampf im Langlauf aus, an dem ich auf jeder Seite 25 Mann beteiligen. Ob nun diesmal die Amtswalter mit Fähnchen parten und auch ſonſt nicht ſehr viel Sorgfalt auf die Abſteckung der Strecke verwandten; jedenfalls konnte das Rennen diesmal nicht ordnungsgemäß gewertet werden, da ſich ſämt⸗ liche Teilnehmer verliefen Den größten Spaß hatte man mit Reidar Groettumsbraaten, der mit Startnummer 46 auf die Strecke gegangen war und... als erſter am Ziel eintraf. Nun zu nennen ſind. 3 1 5 1. FC. Nürnberg(1:2) 1860 Münche Die SpVg. Fürt Gau Südweſt: Im erſten Abſatz der AWB. wird der mar in beſter Form Begriff der Nuderregatten traut man zwar Groettumsbraaten allerhand zu, doch daß er über 40 Vordermänner über⸗ ſiegreich bleiben können. A Eintracht Frankfurt— Bor. ner guten Lei uch Bayern München aſens— Sportfr. Neunkirchen(2:4) ſtung aufwarten, um im DR. kl Saarbrücken(11) argelegt und dabei auch die Zu⸗ ſtändigkeit! d holt haben ſollte, das glaubte man denn doch nicht. Die größte Ueberraſchung war aber, als er Regattavereine Nürnberg hi ein beſtimmtes iesbaden— Wormat prengte mit dem 1:0⸗Vor⸗ Gau Heſſen: der„Erſte“ erklärte, nicht einen heißt:„Iſt für Gebiet ein Re⸗ gattaverein aner ſpielſieg die Kett kannt, ſo ruht für die in die⸗ einzigen Mann überholt zu haben. Oskar Johanſon wieder hatte das Vergnügen, Olav Lian zwei⸗ mal überholt zu haben uſw.„Mitſchuldig“, 1. FC. Hanau 189 Schweinfurt, der SpVg. Nieder Rudervereine die Be⸗ regatten zu veranſtal⸗ n mehrere Regat⸗ auf Revanche Bleibt der Wormſer Vorſprung? 3— SV. Kaſſel(1:1) ewa Wachenb.(0:4) riedberg(21:2) rechtigung, offene Ruder zwehren— K Der Fachamtsleiter wenn man ſo ſagen darf, war an ſſen Hersfeld— VfB. F dieſem Orga⸗ niſationszuſammenbruch der ſteinhart gefrorene rmania Fulda— Boruſſ Angewißheit im Gau Baden ia Fulda(3:0) ſchließen. Iſt Gebiet ein Regattaverei Fachamtsleiter Im Gau Süt dweſt hat im Kickers Offenb räumlich abgegrenztes ach der Meiſte Wettlauf mit den n oder ⸗Verband vom r Worms relatio Schnee, der ein Spuren nicht zuließ. Es blieb Unglücksrennen zu ſchließen und ſämtliche Er⸗ gebniſſe zu annullieren. Und das in Norwegen! anerkannt, ſo iſt; äſſige Ruderverein( ihm als Mitglied anz g der Regatten erfolgt „internationale“ der Fachamtsleiter bi ten als„Hauptregatt Mannſchaft, die einm in einem unbeſchränk nur noch auf wieder einen k nappen Vorf iſt aber noch J ange nicht ü er unteren Tabellenhäl natiſche Kämpfe Saarbrücker Manns Rettung vor dem Abſtieg no haben, zumal ja auch eder in dieſem Abteilung) ver⸗ ugehören.“ Die in„nationale“ Unter den Regatten kann s zu ſieben offene Regat⸗ en“ bezeichnen, wobei eine al auf einer Hauptregatta ten Rennen ſiegreich war, en Rennen ſtarten kann. prung herausgeholt, ber den Berg. Auch fte dürften f da die beiden ihre Hoffnung auf ch nicht aufgegeben inzwiſchen Union Nie⸗ wenig beneidenswe chaften. von denen der am Sonntag um jeden Punkt kämpf größere Stehvermögen e Verfaſſung den Aus⸗ Wir glauben immer ſter fährt zum FV. die beiden Punkte müſſen äußerſt hart Am Schluß wird da ſſere körperlich noch an Waldhof! ſollte ſich dort VfR. Mannheim mu reich) erwies ſich bei dem Erd in Garmiſch Partenkirchen als beſter „ mit Weiten vog 76 und 77 m. wieder eine neue Situati * Der Jungmann Bradl Mühlbach(Oeſter⸗ ffnungsſpringen Mittwoch auf der Großen Olvmpiaſchanze Springer Mit der Note 255,9 belegte er den erſten Platz vor Kraus⸗ nach Mühlburg Oertliche Meißerſ pen Sieg erringen, In einem längeren Ab und ſollte dort enten, die mit chaften ſind verboten. jo daß eine Klär zum Spiel nach Wies⸗ Johanngeorgenſtadt mit der Note 209,3 und Sprüngen von zweimal 74 m. Der Favo⸗ ſatz ſind allgemein die m 10. Januar nicht wie Hochſchul⸗, n wollen, ha Die SpVg. Sand⸗ igeführt werden dürfte. dem Pf. Ne Begriffe der einzelnen R rit Sörenſen⸗S. Partenkirchen und Kurzſtreckenrennen bei Klingenmever hofen könnte (Norwegen) enttäuſchte etwas und belegte im Geſamter⸗ gebnis nur den ſechſten Platz. („Rheintal“) zu erfahren. racht Frankfurt rchen auseinande erheblich verbeſſ cherlich viel Sch ckarau die Punkte rd der Karlsruher Germania kaum zu Ergebnis gelangen. Kampf hinler I;. Slullgart In der Rolle Stuttgart machen Union Böckingen k geklärt, ebenſo ſchreibung und einnimmt, wo⸗ ts Weſentliches machen, dagegen wi wie die Paraphierung der Aus tzingen gegen eldung einen breiten Raum bei ſich jedoch gegen früher nich Gäſte haben ſich geändert hat. der Eintracht ſi reiten, doch niſche Können der merhin wichtigen S ert und werden wierigkeiten be⸗ das beſſere tech⸗ r in dieſem im⸗ — Der FK. Die amtlichen Boots benennungen ſind: a) Rennboote: Steuermann, Viere mann, Achter, Einer, Doppel der Verfolger Sportfreunde St eine ſchlechte Fig Zweier mit. Zweier ohne r mit. Vierer ohne Steuer⸗ zweier und Dop⸗ Sporlneuigkeilen in kürze Engliſche Sockeyſpielerinnen gaſtieren am ochenende im Gau Südweſt. Die Elf des opal Veterinary College London ſpielt am us wird gegen den, dem deutſche jagenden Mannſcha die ſich mit aller ſter von 1935 nach⸗ ortfreunde Saar⸗ ſind am Sonntag die —— Samstagnachmittag in Frankfurt a. M. den SE. Frankfurt 1880 und trifft a brücken keinen lei arauf auf den Wiesbadener TSC. b) Renngigs: Renngig⸗Zweier, Renngig⸗Einer, Vollauslegergigs) Schön, Pellenaers gewannen„die Nacht“, ein Vierſtunden⸗Mannſchaftsrennen für Be⸗ rufsfahrer, das als letzte dieswinterliche Ver⸗ anſtaltung in der Halle Münſterland durchge⸗ führt wurde. Die 5 J.⸗Skimeiſterſchaften. die für den 9. u. 10. Januar nach Neſſelwang(Allgäu) angeſetzt waren, mußten auf einen unbeſtimmten Ter⸗ min verſchoben werden Stuttgart und Mailand haben für den 30. anuar einen Amateur⸗Vorſtädtetampf nach Renngig⸗Doppelzweier che Einteilung gilt für Gigs(früher ger⸗Gigs), während nur den Zweier und Vierer gi tigt ſind Mitglieder des DR., wo lichen Regatten gelaſſen ſind. Sie eines Regattavereins oder dem Zuſatz„ Meiſterklaſſe aus 11 Gauen am Start Rekord⸗Meldeergebnis zum Frankfurter Frauen Das„2. Reichsoffene Fraue am 10. Januar ein ſchwimmſportl es für Seegigs bei zu ſämt⸗ auch Renngemeinſchaften zu⸗ werden unter dem Namen Rudervereins mit Renngemeinſchaft“ gemeldet. Die Klaſſeneinteilung der Ruderer ſieht vor: Jungmannen. Senioren. iſt, wer noch wonnen hat. nwettſchwimmen“ am Main wird s großen Stils. zu dieſer in Deutſchland anſtaltung iſt ganz her⸗ DSV. München ſeine im Figurenlegen will t Lorbeeren ernten. in Frankfurt Meiſtermannſchaft und iches Ereigni Damen⸗SV. Frankfur Jwei neue deulſche Ffaffelrekorde ſſeldorfer Stadtbad Schwimmverein 191“ nter amtlicher Kontrolle bisher einmaligen Ver vorragend ausgefallen. Berlin, Spanda berg, Charlottenburg Deſſau, Zeitz, am Montag zwei offenen Rennen ge⸗ iſt, wer noch keine offe⸗ Der Rennſtall der Auto⸗Union ſetzt ſich für Bonn. Saarbrücken, burg, Karlsruhe, dem geſamten Gau liſte vertreten. Die Irekordverſuche. In 100 m) erreichte ſchen Rekord. leiſtung von München, Stutt Mannheim. Heidelberg und Südweſt ſind in der Melde⸗ Nennungen umfaſſen der Lagenſtaffel(100,[das Rennjahr 1937 aus — Der Rennſtall der Aulo-Anion ſchraubten die lius, Rudolf Haſſe und dem„Neuling“ 5. P. Min. auf 458,8 . den fünf Fahrern d Roſemeyer, Hans Stuck, Ernſt v. De⸗ Müller(Bielefeld) zuſammen. . zeiten waren: 100 m Rük⸗ 91 Staffelmannſchaften und 185 Einzel⸗ 2 1355 200 m Bruſt Heina 241,8; Mit dem Beginn des neuen Jahres ſind auch rau hulte Fußballänderkampf Finnland gegen England findet nunmehr endgültig am 20. Mai in Helſinſki ſtatt. Der Finniſche Fußball⸗Ver⸗ band begeht am gleichen Tage die Feier ſeines 30jährigen Beſtehens. Die Bockenheimer Turngemeinde hat zu den 105,3 Minuten. unternahmen iteren Verſuch sher von Hellas ekord ſtand auf 3: bei der Auto⸗Union die Verträ l rern perfekt geworden, die im Jahre 1937 in omobil⸗Rennen die Farben der uto⸗Union vertreten werden. a merkenswert, daß der Italiener Achille V. nach einigen Jahren erfolgreicher Betätigung aus den Dienſten der Auto⸗Anion ausſcheidet, er Rennſtall alſo ausſchließlich deutſche Fahrer f F ach einer Pauf ge mit den Fah⸗ ch r Pauſe ecker einen we agen. Der bi Beteiligung von über 400 s allen Teilen des Reiches Insbeſondere ſind alle führenden deutſchen chaften vertreten. anſtaltung werden wohl Schwimmerinnen au gerechnet werden ka im Frauenſchwimmſport Vereine mit ihren Mannſ Höhepunkte der Ver über 34100 m 5 Magdeburg ge⸗ den aroßen Aut 51.0 Min.; Glad⸗ gleichen Mannſchaft 330.4 und damit Mannſchaftskämpfen der Turner klaſſe Südweſt ihre Meldung ebenfalls eine neue deutſche in der Gau⸗ zurückgezogen. Damit hat ſich die Zahl der teilnehmenden Mannſchaften auf ſechs verringert. Georg Umberhauer, der deutſche Straßen⸗ Beſtleiſtung. Die tücken Simon 111,1, 100 100 m Kcaul Schulte end getzten die Glad⸗ au em Lagen fort neben den Staffeln di unſere Meiſterinnen un zuſammentreffen e Einzelrennen, in denen Einzelzeiten: d Olympiakämpferinnen m Bruſt Heing umfaßt. Neben Europameiſter Bernd Roſe⸗ ſowie Hans Stuck und Ernſt von Ilius kommen noch Rudolf Haſſe und als meiſter der Berufsfahrer. wird ſich Schmitz, Halbsguth, Pollack ö euling“ 5. P. Müller(Bielefeld) hinzu und Sickenberger; in der Lennzeit 1937 hinter dem Schrittmacher Willy zlich als Dauerfahrer betätigen. Für die 16. Monte Carlo⸗Sternfahrt vom 6. bis 31. Januar ſind von den 131 gemel⸗ deten Bewerbern Stavanger und Palermo den Schwimmern und Schroer kamen ſie au unterboten damit lichen Hallenſaiſon Minuten ganz beträchtl er Weſtdeutſche hat ſeine Sporen als gewann im Vorjahr di in der Halbliter⸗Solokl ſich, ebenſo wie Roſemeyer. Motorradfahrer verdient. Er e deutſche Meiſterſchaft mann und Pollack, über 100 m Rücken. Halbsguth, Knuth, Huize Springen trifft die Schöneberge auf die Frankfurterin Ehſcheidt. die Beſtzeit de rin Suſe Heinze Zum Kunſt⸗ 2 mit 731,4 als Startorte bevorzugt worden. — 3 — 8 8 e eee *. ...... Vefanntmachungen Ortsgruppe ber N. S. D. A. 1 Viernheim g a NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Ausmarſch am Sonntag, 10. Januar 1937. Alle Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter der PL. treten am Sonntag, 10. Januar, zu ei⸗ nem Ausmarſch an(Brotbeutelverpflegung iſt mitzubringen— Rückkehr gegen 12 Uhr). Antreten um 8.15 Uhr auf dem Marktplatz (vor Fürſt Alexander). Der Ausmarſch iſt Pflicht. Entſchuldigungen dazu gibt es nicht. Auch die neu eingeſetzten Pol. Leiter haben daran teilzunehmen. Ich erwarte pünktliches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. 0 18 B. D. M. Aufgepaßt— Mädels! Am Freitagabend, 8. Januar 1937, um halb 9 Uhr, beginnt un⸗ ſer Dienſt im neuen Jahr mit einem Gruppen⸗ appell im neuen Heim der Schillerſchule. Wir wollen alle mit friſchem Mut an unſere Arbeit gehen. Seid daher alle ausnahmslos und pünktlich da! Wir haben in den Weihnachts- ferien eine völlige Neueinteilung unſerer Gruppe vorgenommen, die ich euch am Freitag mitteilen werde. Es iſt daher von größter Wichtigkeit für jedes einzelne Mädel, zu er⸗ ſcheinen. Die Gruppenführerin. * DA Alle DAF.⸗Amtswalter, auch ſolche, die Formaldienſt hier zu machen haben, nehmen am Sonntagmorgen um 8.15 Uhr an dem Ausmarſch der Pol. Leiter teil. Ich erwarte ein vollzähliges Erſcheinen. Betr.: Richtlinien zum Meiſterwettbewerb. Nachſtehend gebe ich die Teilnahmebedin⸗ gungen u. allgemeinen Richtlinien zum Mei⸗ ſterwettbewerb des Deutſchen Handwerks 1937 bekannt: 1. Sinn des Wettbewerbes. 1. Die meiſterliche Leiſtung durch Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Betriebsführer und Gefolgſchaft— Meiſter und Geſelle— zu heben. 2. Den Meiſter als Berufsideal jedes Hand⸗ werkers herauszuſtellen. 3. Dem deutſchen Volk die Leiſtung des Handwerks ſinnfällig vor Augen zu führen. 4. Die kulturelle und wirtſchaftliche Be⸗ deutung des Handwerks im nationalſo⸗ zialiſtiſchen Staat herauszuſtellen. 2. Teilnahme- Berechtigung. Zur Teilnahme ſind berechtigt: Betriebsführer und Gefolgſchafter aus fol⸗ genden Berufen: 1. Maler; 2. Rahmenglaſer; 3. Tapezierer 4. Gipſer; 5. Zimmerer; 6. Dachdecker; 7. Schmiede; 8. Schloſſer; 9. Klempner; 10. Mechaniker; 11. Schneider; 12. Schnei⸗ derinnen; 13. Schuhmacher; 14. Friſeure; 15. Uhrmacher; 16. Fotografen; 17. Zahn⸗ techniker; 18. Fleiſcher; 19. Bäcker; 20. Möbeltiſchler. Die näheren Bedingungen ſind in der Dienſtſtelle der Deutſchen Arbeitsfront Viern⸗ heim, Adolf Hitlerſtraße, zu erfahren. Anmeldungen ſind bis 13. Januar 1937 zu tätigen. Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. Januar 1937 Anſer Tagesſpruch Das Herze rein, die Sinne fein, die Seele wahr, das Auge klar: Dann iſt die Bahn des Lebens licht und zeigt ein holdes Angeſicht. A. Ritz. * ali cle olxlieit Mit beiden Beinen ſind wir wieder in den Alltag hineingeſprungen. Saure Wochen— frohe Feſte. Die frohen Feſte ſind verrauſcht, die ſauren Wochen ſind wieder in ihre Rechte getreten. Aber es iſt ganz ſonderbar: man findet nämlich zunächſt die ſauren Wochen gar nicht ſo ſauer. Oder? Aber nein, ſeien wir nur ehrlich: uns ſchmeckt im Grunde genom⸗ men die Arbeit wieder ganz ausgezeichnet. Freilich, die lange Reihe von Feiertagen war Gelegenheit genug, ſich zu erholen. Man hat lange geſchlafen, ſich im Freien getum⸗ melt, hat gut gegeſſen und„den müden Leib gepflegt“(auch wenn er gar nicht müde war). Nur fühlen wir uns merkwürdig erfriſcht und packen die Arbeit mit neuer Energie an. Und geſtehen wir's nur, erſt jetzt ſpüren wir es, daß Feiertage ein Ende haben müſſen, daß ein Leben ohne Arbeit uns, wenn wir geſund und friſch ſind, ganz unerträglich wäre. Deshalb liegt gerade jetzt, da die Men⸗ ſchen wieder mit neuen Kräften an die Arbeit gegangen ſind, ſoviel Freude und ſo viel fröhlicher Eifer über ihrem Schaffen. Es ſtehen auf lange Sicht keinerlei große Feſte in Ausſicht. Man braucht nicht einmal zu überlegen, was zu bevorſtehenden Feſttagen zu ſchenken wäre oder wie man dieſe Tage feierlich und feſtlich begeht. Nichts ſtört das Gleichmaß der Arbeitstage. Man lernt die gewiſſe Einförmigkeit des Tageslaufs wieder ſchätzen. Tag um Tag raſſelt der Wecker in früher Morgenſtunde zur gleichen Zeit. Man ſpringt— aus alter Gewohnheit ſeufzend aus dem Bett, aber ſchon wenn man ein bißchen ſpäter am Kaffeetiſch ſitzt, ſieht ſich das Leben überaus freundlich an. Dann geht es in den Beruf, man iſt mit Arbeitseifer, mit Entſchlüſſen und Tatkraft geladen. Und der Rhythmus der Arbeit ſchwingt über unſerem Tage, bis der Feier⸗ abend ruft und man heimwärts eilt zur Fa⸗ milie und wohliger Wärme des trauten Heims. Erſt dann ſpüren wir es, daß Ausruhen nach vieler Arbeit weit ſchöner und beglücken⸗ der iſt als die längſte Reiſe bequemer Feier⸗ tage. Noch einmal ſo gut ſchmeckt das Eſſen, ſelbſt wenn es ſich um ein ganz beſcheidenes Mahl handelt. Und welch ein Glück iſt das, Bewußtſein: ſich am Abend zur Ruhe zu legen mit dem ich habe ein Tagewerk voll⸗ bracht, mit dem Ausblick auf den kommenden Tag, der wieder neues, tatfrohes Schaffen und das Glück eines neuen Alltags bringen eo Die Glücsmänner ſind da 5000 graue Glücksmänner haben ihren Weg angetreten. Eine der größten Aktionen des Winterhilfswerkes, die Reichswinterhilfslot⸗ terie, wurde mit dem 30. Dezember wieder eröffnet. Der Preis eines Loſes beträgt wie⸗ der, wie im Vorjahre, 0.50 Mk. Die Glücks⸗ männer des Winterhilfswerkes verdienen ihre Bezeichnung wieder mit vollem Recht, denn einerſeits wird durch ihre Arbeit und ihren Fleiß eine gewaltige Summe eingebracht, die den bedürftigen Volksgenoſſen zugute kommt und andererſeits gehen über 4 Millionen Reichsmark durch die Hände dieſer grauen Glücksmänner, die den glücklichen Gewinnnern ausgezahlt werden. Wenn uns alſo auf der Straße, im Lokal oder ſonſtwo die bekannten Geſtalten begegnen, wollen wir daran denken, daß ſie gerade für uns das„große Los“ be⸗ reit haben können und daß wir, wenn wir eine Niete ziehen, ein kleines Opfer gebracht haben, das dorthin fließt, wo es am beſten angebracht iſt. Nun wollen wir mit frohem Mut in den Glückspott greifen! Aus der Menge Umlagert von Volksgenoſſen ſind die Win⸗ terhilfsloſe. Alles harrt mit Spannung auf das Oeffnen des Loſes. Leider iſt es wieder eine Niete. Das nächſte Groſchenſpiel beginnt. Und Niete auf Niete wird gezogen. Das Glück ſcheint heute Urlaub zu haben. Da tönt's plötzlich aus der Menge, eine wohlge⸗ nährte Stimme iſt es:„Da ſind ja lauter eieten drin!“ Mit dieſen wenigen Worten nimmt dieſer traurige Zeitgenoſſe allen die die Freude am Spiel und ſchadet den armen Volksgenoſſen, denen ja der Reinertrag zu⸗ fällt. Wir verſtehen Dich, Du edler Zeitge⸗ noſſe, Du haſt keine Sorgen und Nöte. Lebe ruhig ſo weiter, wir anderen Volksgenoſſen werden umſo mehr opfern, um Dir zu zeigen, daß wir auch ohne Dich die Not bezwingen. * Todesfall. Am Donnerstag vormittag 10 Uhr, wurde Landwirt Georg Werle 2. Lampertheimerſtraße 11, unerwartet in die Ewigkeit abberufen. Der Verſtorbene ſtand im 68. Lebensjahre. EY Das Jungvolk ſammelt in der nächſte Woche Altmaterial! Veranftaltungen des Freizeitringes im Januar 1937 Mit dem 1. Januar 1937 iſt die Anord⸗ nung des Kreisleiters der NSDAP. für den Kreis Heppenheim über die Neugeſtaltung der Feierabendveranſtaltungen in Kraft ge⸗ treten. Hierdurch iſt die NSG.„Kraft durch Freude“ als die Freizeitorganiſation der na⸗ tionalſozialiſtiſchen Bewegung mit der Durch⸗ führung aller Feierabendveranſtaltungen in Verbindung mit den Ortsringen für Freizeit⸗ geſtaltung beauftragt. In Viernheim finden im Januar nachfolgende Veranſtaltungen ſtatt: Am 9. 1. 37: Reigenfahren der Radfahrer⸗ eee ru: Wir verweiſen unſere Mitglieder und deren Angehörigen ſowie Freunde und Gönner des Vereins, auf die in Verbindung mit der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, am mor⸗ gigen Samstagabend im„Fürſt Alexander“ ſtattfindende Zuſammenſchlußfeier mit Reigen⸗ fahren und Tanz. Auch kommen hierbei die von der Jugendmannſchaft im Jahre 1936 errungenen deutſchen Radſportjugendabzeichen in Bronze, Silber und Gold, zur Verteilung. Eintritt iſt frei. Wer ſich daher am morgigen Samstagabend einige Stunden ungetrübter Freude bereiten will, der komme in den„Fürſt Alexander“. Lehrlingseinſtellung Oflern 1937 Es erſcheint angebracht, die in Frage kom⸗ menden privaten und öffentlichen Betriebe der Eiſen-⸗ und Metallwirtſchaft ſowie des Bau⸗ gewerbes nochmals auf die erſte Anordnung des Miniſterpräſidenten Göring über die Si⸗ cherſtellung des Facharbeiternachwuchſes in⸗ nerhalb des Vierjahresplanes hinzuweiſen. Dabei ſind folgende Punkte beſonders zu beachten: 1. Die Anordnung gilt für alle diejenigen Betriebe der Eiſen- und Metallwirtſchaft ſowie des Baugewerbes, deren Belegſchaft aus 10 und mehr Beſchäftigten beſteht. 2. Dieſe Betriebe haben— ſoweit es noch nicht geſchehen ſein ſollte,— ſofort bei ihrem Arbeitsamt ein Formblatt anzufordern, das, von den Betrieben ausgefüllt, bis zum 15. Januar 1937 dem Arbeitsamt wieder zu⸗ geleitet werden muß. 3. Auf dieſem Formblatt iſt dem Arbeits⸗ amt die Zuſammenſetzung der Belegſchaft ſo⸗ wie die Zahl der für den Oſtertermin 1937 zur Einſtellung vorgeſehenen Lehrlinge an⸗ zuzeigen. 4. Die Betriebe der Eiſen⸗ und Metall⸗ wirtſchaft geben als Belegſchaftsziffer an, wie⸗ viel Arbeiter(einſchließlich Lehrlinge) ſie am 4. Januar 1937 beſchäftigten. Die Betriebe des Baugewerbes geben als Belegſchaftsziffer an, wieviel Arbeiter leinſchließlich Lehrlinge) im Durchſchnitt der Monate Juli bis Sep⸗ tember 1936 beſchäftigt wurden. 5. Die Ausleſe und Vermittlung geeigneter Berufsanwärter für die Betriebe wird von dem zuſtändigen Arbeitsamt vorgenommen werden. Wann hiljt die DAß.⸗Aechtsberalung? Koſtenloſer Rechtsſchutz für die Mitglieder der Deutſchen Arbeitsfront Das Aufgabengebiet der Rechtsberatungs⸗ ſtellen der Deutſchen Arbeitsfront iſt feſt um⸗ riſſen. Es beſchränkt ſich auf die Gebiete des Arbeits- und Sozialverſicherungsrechtes, d. h. die Rechtsberatungsſtellen gewähren Rechts⸗ ſchutz in allen Rechtsangelegenheiten, die ein Arbeitsverhältnis betreffen(Tariflohnforde⸗ rung, Rechtslohnforderung, Ueberſtundenfor⸗ derung, Urlaubsanſprüche, Kündigungen,— Kündigungswiderrufsklage uſw.) oder ſich aus einer öffentlich rechtlichen Kranken⸗, Unfall⸗, Invaliden⸗, Angeſtellten-, Erbſchafts⸗, Ar⸗ beitslofenverſicherung oder einer geſetzlich zu⸗ gelaſſenen Erſatzeinrichtung(z. B. Erſatzkran⸗ kenkaſſen) ergeben. Dieſen Rechtsſchutz erhalten alle Mitglie⸗ der der Deutſchen Arbeitsfront von den Rechts⸗ beratungsſtellen koſtenlos. In Rechtsangele⸗ genheiten eines inzwiſchen verſtorbenen Mit⸗ gliedes können auch deſſen Angehörige die Rechtsberatungsſtellen in Anſpruch nehmen. Das Wetter. Am Freitag vielfach auf⸗ heiternd und nur noch vereinzelte Nieder⸗ ſchläge, bei abflauenden, aber immer noch weſtlichen Winden etwas kühl.— Samstag: Bei Luftzufuhr aus Weſt vorausſichtlich wie⸗ Aabjahrer⸗Vereinigung 07 der zunehmende Unbeſtändigkeit und Nieder⸗ ſchlagsneigung. vereinigung Viernheim um 20 Uhr im Saal „Fürſt Alexander“. Anſchließend: Verlo⸗ ſung und Tanz. Veranſtalter: NSG.„K. d. F.“ in Verbindung mit der Radfahrer⸗ Vereinigung Viernheim. Am 9. 1. 37: Gemeinſchaftsabend mit Laien⸗ ſpiel, Geſang— Verloſung— Tanz um 20 Uhr im„Ratskeller“, veranſtaltet von der NSG.„KdF.“ in Verbindung mit der Kriegerkameradſchaft. Am 17. 1. 37: 1. Karnev. Fremden⸗ ſitzung um 20 Uhr im„Ratskeller“. Veranſt.: NSG.„Kd.“ in Gemeinſchaft mit der Viernheimer Karnevalsgeſellſchaft. An die Heſzijchen Nolkreuz⸗Frauen! Noch ganz unter dem Eindruck der ſchönen Tage der unter der Führung der Reichsfrauen⸗ führerin begangenen Jubiläumstagung des Reichsfrauenbundes des Deutſchen Roten Kreuzes in Berlin und der ſo anerkennenden Worte des Reichsinnenminiſters Dr. Frick, die er für unſere Arbeit fand, wende ich mich an Sie, meine lieben Rotkreuz⸗Frauen, mit der Bitte: Arbeiten Sie für das Rote Kreuz! Werben Sie für's Rote Kreuz! Laſſen Sie es jede unſerer Volksgenoſſinnen wiſſen, daß ohne ihre Hilfe und ohne ihr Intereſſe unſere Aufgabe, die uns der Führer gab, nicht voll⸗ kommen gelöſt werden kann! Werden Sie nicht müde in Ihrer Arbeit! Denn der Bereitſchaftsdienſt muß in gleichem Schritt wachſen mit der Wehrmacht. Die Frauenvereine vom Roten Kreuz allein ſind berufen, die Pflegerinnen für die Wehrmacht zu ſtellen, deren ſie in Krieg und Frieden bedarf. In ſechs Monaten hoffen wir auch in Heſſen die 70⸗Jahr⸗Feier unſeres Beſtehens feſtlich zu begehen. Bis dahin muß die Zahl unſerer Helferinnen und Samariterinnen ſtark an⸗ wachſen. Helfen Sie uns! Laſſen Sie nicht nach in Ihrem Eifer, die Säumigen herbei⸗ zuholen zum Dienſt am Vaterland! Den Dank finden Sie in der Arbeit, die uns alle beſeelt, die uns immer wieder zu neuer Tatkraft ermuntert. „Das Unmögliche möglich machen“ und „Arbeiten, als hätten wir keine Zeit zu ver⸗ lieren“, das iſt Rotkreuz⸗Art, wie uns auch wieder in Berlin geſagt wurde. Laſſen auch wir uns treiben zu Werk und Tat in uner⸗ müdlicher Treue! Für allen ſchon bewieſenen Arbeitswillen danken wir Ihnen von Herzen! Heil Hitler! Die Landes vorſitzende. Soldatentreffen am 9. Januar in Mannheim. Es wird nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß am Samstag, 9. Januar, 20 Uhr, im Nibelungenſaal des Roſengartens das Soldatentreffen der jungen und alten Wehr⸗ macht, vom Bezirksverband Mannheim des Deutſchen Reichskriegerbundes(Kyffhäuſer⸗ bund) e. V. veranſtaltet, ſtattfindet. An Stelle des dienſtlich verhinderten Bundesführers wird der ſtellvertretende Bundesführer, General⸗ major von Enckevort, an der Veranſtal⸗ tung teilnehmen. Auch der Landesführer des Landesverbandes Kurpfalz mit den Kameraden des Stabes wird der Feier beiwohnen. Fahrplanänderung. Infolge Arbeits⸗ änderung in Weinheim werden die Züge 3325 W' Weinheim— Fürth i. O. und 3263 W Mörlenbach— Wahlen vom 2. Januar ab durchweg um 14 Minuten ſpäter gelegt. Zug 3325 W' Weinheim ab 21.12 (bisher 20.58), Mörlenbach an 21.32, Fürth an 21.51. Zug 3363 W Mörlenbach ab 21.39 (bisher 21.25), Waldmichelbach an 22.01, Wahlen an 22.18 Uhr. 0 eee eee ee Das ganze Jahr wird gekauft! darum nicht nur 1 Auge riskieren ſondern mit beiden Augen die Sache klar betrachten, dann werden Sie ſehen, daß man öfter inſerieren muß und daß Anzei⸗ gen in der Viernheimer Volks⸗ zeitung miteiner ſogroßen Auf⸗ lage Ihnen guten Gewinn bringen. Machen Sie darum mit uns einen ½ einen ½ oder einen Jahres⸗Abſchluß! Es wird sich lohnen] NN N ——ii! 3 S 1 r — K ſiud facht lden eſen ſſtlich nſerer k an⸗ nicht erbei⸗ Dank beseelt, kraft u er⸗ duch duch Mer⸗ ele Willen Abe t in hin⸗ 2 das Behr⸗ des iuſer⸗ telle Wird neral⸗ uſtal⸗ r des raden leits⸗ Züge und 1 2. päter 1.12 fürth 1.39 20, V II die aun ter ſei⸗ lks⸗ luf⸗ ngen. * II . . * Zur 4. Kreisgeflägelansſtellung in Viernheim Die Vorarbeiten zur 4. Kreisgeflügelſchau gehen ihrem Ende entgegen und bis dieſe Zeilen in die Hände der Leſer von der„Viern⸗ heimer Volkszeitung“ gelangen, werden ſchon die erſten Tiere in den Käfigen ſtehen. Wie groß das Intereſſe vonſeiten der Ausſtel⸗ lungsgeflügelzüchter im Kreiſe Heppenheim iſt, zeigt am deutlichſten die überaus große Meldezahl von faſt 500 Tieren, die den vier Richtern zur Bewertung geſtellt werden. Wohl noch nie hat eine Geflügelausſtellung in Viernheim eine ſolche Meldezahl von Hühnern, Tauben und Waſſergeflügel aufweiſen können. Jeder Verein des Kreis ſtellt eine große An⸗ zahl Tiere aus. Wenn uns ſchon die Zahl der gemeldeten Tiere den Beweis erbringt, daß es um die Raſſegeflügelzucht im Kreiſe Heppenheim gut ſteht, dürfen wir keinen Zweifel daran haben, daß auch die Qualität eine gute ſein wird, denn jeder Ausſteller wird nur das Beſte vom Beſten dem Richter zeigen, um womöglich eine hohe Bewertung ſeiner Tiere zu erlangen und auch dementſpre⸗ chend mit Preiſen bedacht zu werden.— Es kommen, um nur einige Preiſe zu erwähnen, zur Vergebung: 3 Preiſe der Reichsfachſchaft II 2 Preiſe der Bauernkammer Heſſen⸗Naſſau 2 Preiſe des Landesverbandes Heſſen 3 Preiſe der Kreisfachſchaft. Dann kommt für beſte Geſamtleiſtung inner⸗ halb der Kreisvereine der Meiſterſchaftsehren⸗ preis, geſtiftet vom Kreisvorſitzenden Diſtel, zur Austragung und unter anderem noch viele Zuſatz⸗ und Ehrenpreiſe. Wir ſehen an vorgenannten Preiſen, welch großes Ju 8faſſe heute von maßgebenden Stel⸗ len der Raſſegeflügelzucht entgegengebracht wird, denn mit der Raſſegeflügelzucht iſt zu⸗ gleich Leiſtung verbunden, wonach wir heute mehr denn je ſtreben müſſen. Wer am Sonn⸗ tag die 4. Kreisgeflügelſchau im Karpfenſaale beſucht kann ſich ſelbſt von dem hohen Stand der Zucht und den Leiſtungen der Züchter in der Raſſegeflügelzucht überzeugen. Es wird für jeden Intereſſenten eine Augenweide ſein, die herrlichen Tiere in all den Raſſen und Farbenſchlägen betrachten zu können. Mancher Beſucher, der heute noch Kreuzungstiere hält, verläßt vielleicht mit dem Entſchluß die Aus⸗ ſtellung: in Zukunft lege ich mir auch Raſſe⸗ tiere zu, um mit in den Reihen der Raſſe⸗ geflügelzüchter marſchieren zu können, und es muß mit der Zeit auch ſo kommen! Unſere Ausſtellungen ſind da, um unſere Tiere von erfahrenen Richtern bewerten zu laſſen, die uns in ihren Richterberichten auf Vorteile und Mängel hinweiſen,— ohne Belehrungen kommen wir nicht vorwärts! Unſere Ausſtellungen ſollen auch zugleich Werbetage für die Raſſegeflügelzucht ſein, der Geiſt der Raſſegeflügelzüchter ſoll durch ſol⸗ che Veranſtaltungen in alle Geflügelhalter hineingetragen werden. Jeder, der Intereſſe an Raſſetieren hat, ſeien es Hühner, Tauben oder Waſſergeflügel, verſäume es nicht, die 4. Kreisgeflügelausſtellung im Karpfenſaale zu beſuchen. Der hieſigen Bauernſchaft wird der Be⸗ ſuch ganz beſonders empfohlen, denn zwei Drittel der Hühnerhaltung liegt in den Hän⸗ den der bäuerlichen Betriebe. Die Fütterung und Pflege der Tiere obliegt in der Haupt⸗ ſache der Bauersfrau. Darum, ihr Frauen, befucht auch ihr die Ausſtellung! Manches könnt ihr dort ſehen und hören, das euch in der Hühnerhaltung zum Nutzen ſein wird. Jede Bauersfrau müßte ſtolz darauf ſein, wenn in ihrem Hofe nur Raſſehühner gehalten würden. Bei dieſer Gelegenheit ſei auch gleich darauf hingewieſen, daß ſich bei der Ausſtel⸗ lung auch die Gelegenheit bietet, gute Raſſe⸗ hühner zu erwerben. Mit der Ausſtellung iſt eine Verloſung und ein Preisſchießen ver⸗ bunden, wo von den glücklichen Gewinnern ſchöne Preiſe errungen werden können. We eee eee Achtet auj eure Kinder! Es gibt ein ſchönes altes deutſches Sprich⸗ wort, das beſagt, wenn das Kind in den Brunnen gefallen iſt, wird dieſer zugedeckt. Sprichwörter ſind aber nicht dazu da, daß man ſie gelegentlich als tief erkannte Weisheit irgendwem zitiert, ſondern man ſollte viel lieber verfuchen, Erkenntniſſe in die Praxis umzuſetzen. Die Frau als Mutter und Hüterin des — 7 iſt in erſter Linie dazu beſtimmt, das ohl der Familie unmerklich aber doch mit feſten Händen zu leiten. Vor allem ſind es die Kinder, die immer wieder in ihrer Sorg⸗ loſigkeit viele Dinge tun, die ihnen ihr kleiner Verſtand noch nicht verbietet und die doch ihrer Geſundheit oder gar ihrem Leben ver⸗ hängnisvoll werden können. Das heißt nicht, daß man den Kindern aus Ueberängſtlichkeit nun alles verbieten ſoll, was ſie in ungetrüb⸗ ter Spielfreudigkeit zu ihrer Unterhaltung tun. Aber es iſt eine Herausforderung des Schick⸗ ſals, wenn man nicht mit größter Sorgfalt ſie auf die Gefahren des täglichen Lebens hin⸗ weiſt. Denken wir nur einmal an die vielen Brandunglücke, die durch Kinderhände täg⸗ lich entſtehen. Es iſt ſtatiſtiſch nachgewieſen, daß täglich etwa 13 Brände durch Unachtſam⸗ keit von Minderjährigen entfacht werden. Da iſt es Pflicht der Mutter, darauf zu achten, daß nicht Streichhölzer in ſpielende Kinder⸗ hände kommen, um zu vermeiden, daß Haus und Hof eingeäſchert werden oder gar der Flammentod Ernte unter den Kindern hält. Wie oft haben wir ſchon geleſen, daß ir⸗ ſendein Junge ſeinen Spielkameraden erſchoſ⸗ 4 hat. Wie oft wird im Leben aus hei⸗ terem Spiel bitterer Ernſt. Ein unbeabſichtig⸗ tes Berühren des Abzugshebels eines Ge⸗ wehres oder einer Piſtole, und der Tod hält ſeine Ernte. Es iſt nicht nur das Leben eines unſchuldigen Kindes dabei vernichtet worden, ſondern auch der Junge— der ein ſolches Unglück verſchuldet hat— wird niemals mehr froh werden können, weil er ſich ſchuldig fühlt am Tode ſeines Mitgeſpielen. Wen aber trifft die Schuld und der Vorwurf in ſolchen Fällen? Doch nur den, der verantwortungs⸗ los Schußwaffen Kindern zugänglich macht. Grenzenlos leichtſinnig iſt es auch, kleine Kinder, die gern auf Stühlen und Tiſchen umherklettern, allein in der Wohnung zu laſſen. Schlimm iſt es beſonders, wenn gar noch das Fenſter offenſteht. Ein bißchen zu viel Neugierde an den Vorgängen auf der Straße, und ſchon hat ein Kind das Gleich⸗ gewicht verloren und ſtürzt ſich zu Tode. Die Aufzählung der Gefahrenquellen läßt ſich noch beliebig erweitern. Eine ſorgende Mutter wird aber ſchon von ſich aus ihr Augenmerk auf dieſe und jene Dinge richten, die ihren kleinen Lieblingen irgendwie Scha⸗ den bringen können. Und nur dann, wenn dieſe Mutter die Gefahrenquellen beſeitigt, erhält ſie ſich mit dem Glück ihrer Familie nicht nur ihr eigenes Glück, ſondern auch das Glück ihres ganzen Volkes. Vergeſſen wir nie, daß die Kinder die Zukunft unſerer Nation ſind. Die Familie iſt die kleinſte und wichtigſte Ge⸗ meinſchaft für den Beſtand des Volkes. Mit Vorſicht und Gewiſſenhaftigkeit erfüllt man alſo einen wertvollen Dienſt an Volk und Vaterland. Mannheim.(Wieder 6 Verkehrsunfälle). Durch Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechtes, falſches Einbiegen und unvorſichtiges Fahren haben ſich am Mittwoch hier 6 Verkehrsun⸗ fälle ereignet, wobei 9 Fahrzeuge beſchädigt wurden. Glücklicherweiſe wurde bei dieſen Zu⸗ ſammenſtößen nur eine Perſon unbedeutend verletzt. Heppenheim. Am Mittwoch fand im großen Sitzungsſaal unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters, Pg. Schiffers, eine nicht⸗ öffentliche Sitzung des Rates der Stadt Hep⸗ penheim ſtatt. Dieſe Sitzung war zugleich die letzte Amtshandlung des Bürgermeiſters, der mit dem geſtrigen Tage als Oberhaupt aus dem Dienſt der Stadt Heppenheim ausſchied. Bürgermeiſter Schiffers war der erſte Berufs⸗ bürgermeiſter der Stadt Heppenheim und ver⸗ ſah ſein Amt ſeit dem Jahre 1925. Verdunkelungsübung an der Bergſtraße Bensheim. An der Bergſtraße, ſoweit ſie zum Kreis Bensheim gehört, fand am Montagabend die erſte Verdunkelungsübung ſtatt. Sie erſtreckte ſich auf die Orte Bens⸗ heim, Auerbach, Zwingenberg, Bickenbach, Alsbach, Jugenheim, Seeheim, Zell und Gronau. Sie verlief planmäßig und die Ab⸗ dunkelung hat im allgemeinen zu Beanſtan⸗ dungen keinen Anlaß gegeben. Die Feuer⸗ wehren der Orte veranſtalteten gleichzeitig Uebungen, die mit der Verdunkelung zuſam⸗ menhingen. Lorſch. Die Erwartungen, die man auf den letztjährigen Tabak geſetzt hatte, haben ſich leider nicht ganz erfüllt. Obwohl die erziel⸗ ten Preiſe als gut bezeichnet werden und über dem Durchſchnitt lagen, wurde nicht die Ein⸗ nahme erreicht, auf die man aufgrund der guten Preiſe hätte ſchließen dürfen. Der ge⸗ trocknete Tabak litt nämlich ſtark an Minder⸗ gewicht, eine Folge des feuchten Wachstums. Rund 600 Zentner Tabak wurden weniger ge⸗ erntet, als man nach den Schätzungen hätte erwarten dürfen. Das bedeutet bei den dies⸗ jährigen Tabakspreiſen eine Weniger⸗Einnah⸗ me von rund 40 000 RM. Die Geſamternte betrug rund 1500 Zentner getrockneten Tabak. Altertums fund im Lorſcher Kloſter Bei den Ausgrabungen im Kloſtergarten zu Lorſch machte man vor kurzem einen über⸗ raſchenden Fund. Eingebettet zwiſchen bunt⸗ farbigen Glasſcherben fand man die noch ſehr gut erhaltene Metall⸗Skulptur eines Chriſtus⸗ kopfes in Metallrahmen. Der Kopf iſt ver⸗ ſchiedenfarbig bemalt, das Bild hat eine Größe von etwa 40 mal 50 Zentimeter und erregte die Bewunderung der zugezogenen Fachleute. Es dürfte ob ſeiner Seltenheit beſonders wert⸗ voll ſein. Ueber das Alter des Fundes konnte Näheres noch nicht feſtgeſtellt werden. Lampertheim. Ein 26jähriger Motor⸗ radfahrer von Lampertheim, der ein Bür⸗ ſtädter Mädchen auf dem Rückſitz hatte, verlor in der Nähe der Wormſer Rheinbrücke die Herrſchaft über ſein Fahrzeug und prallte ge⸗ gen einen Straßenbaum. Beide Perſonen wur⸗ den im Bogen vom Motorrad geſchleudert und erlitten neben anderen Verletzungen Ober⸗ ſchenkelbrüche. Tödlicher Unfall beim Holzfällen Biblis. Der beim Holzabtrieb im Bib⸗ liſer Gemeindewald beſchäftigte 28jährige Fr. Angert von hier verunglückte beim Fällen eines Baumes tödlich. Als einige Holzfäller einen großen Baum umlegen wollten, ſchlug die Krone beim Fallen gegen einen daneben⸗ ſtehenden Baum, wobei dieſe abbrach und direkt in die Tiefe ſauſte. Der Unglückliche wurde von der fallenden Krone getroffen und ihm hierbei der Schädel geſpalten, was den ſofortigen Tod zur Folge hatte. Der Verun⸗ glückte war jung verheiratet. * Pokaljpiele der Kreisklajje Bei den am vergangenen Sonntag ausge⸗ tragenen Polalſpielen gab es wie gewöhnlich einige Ueberraſchungen. Auffallend iſt, daß mit zwei Ausnahmen die Platzvereine ſiegreich blieben, ſodaß die Gruppe Weſt ſo ziemlich zum Ausſcheiden verurteilt wurde. Von der Kreisklaſſe 2 konnten ſich zwei Vereine durch⸗ ſetzen. Als eine der größten Ueberraſchungen wird der 4:3⸗Sieg unſerer Turner über die Spielvereinigung 07 Mannheim, gewertet, denn zweifellos gingen die Mannheimer auf⸗ grund ihres glänzenden Abſchneidens in der Verbandsrunde mit den größeren Siegesaus⸗ ſichten in den Kampf. Sie mußten ſich aber einem ſtärkeren Siegeswillen der Viernheimer beugen.— Nachſtehend die Reſultate: Leutershauſen— Poſt Mannheim 311 TV. Viernheim— Spvgg. 07 4.3 Hemsbach— Aſchbach 374 Ladenburg— Jahn Weinheim 3:1 Laudenbach— Gartenſtadt 3:1 Schriesheim— 1846 Mannheim 4.2 Lützelſachſen— Sulzbach 1·2 Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt: „Arzt aus Leibenjchaft“ oder:„Das Geheimnis eines Arztes“ Mit Albrecht Schönhals, Karin Hardt, H. Söhnker, Gerda Maurus, Joe Stoeckel und Marg. Schön! Wie lange ſchon wird dieſes Filmwerk er⸗ wartet. Wir freuen uns, daß es da iſt.„Arzt aus Leidenſchaft“. Dieſes Filmwerk iſt zur Zeit das meiſtbeſuchteſte,— es ſieht ſich jeder an! Außergewöhnlich die Handlung und au⸗ ßergewöhnlich die Darſteller! Ein Großfilm aus einer intereſſanten Welt.— Der welt⸗ berühmte Roman von Karl Unſelt, der hier zum Film verarbeitet wurde, zeigt das heroi⸗ ſche Ringen eines Mannes um das Wohl der Menſchheit, ſeinen Opfermut, der ihn ſogar gegen das Geſetz verſtoßen läßt, die unbeirr⸗ bare Liebe eines Mädchens zu dieſem Manne, das in feſtem Glauben ihm in den ſchwerſten Stunden treu zur Seite ſteht. Ein Film, der tief hineingreift in das menſchliche Leben, mit all ſeinen Hoffnungen, all ſeinen Unzuläng⸗ lichkeiten. Ein Film, der die Menſchen wahr⸗ heitsgetreu zeichnet! Wenn man Filme mit der Benennung „lünſtleriſch wertvoll“ auszeichnet, ſo ſollte man dieſem Film die Note„menſchlich und derſtelleriſch wertvoll“ geben... Die Hand⸗ lung des Films hält ſich zum Vorteil des Werkes ſtreng an den Roman. Der Film iſt wie aus einem Guß, die Handlung ſetzt leben⸗ dig ein und ſpinnt ſich ſpannungsvoll fort, die Beſetzung iſt ausgezeichnet, die Aufnah⸗ men filmiſch bewegt, die Begleitmuſik tref⸗ fend.— Ein Film, der ſein Publikum von der erſten bis zur letzten Szene feſthält und dem auch das Licht des Humors an den paſ⸗ ſenden Stellen beigegeben iſt. Der Film ver⸗ dient den Zuſpruch des Publikums, er wird, dem Thema und der Geſtaltung entſprechend ein großer Erfolg werden. Achtung! Samstag und Sonntag in den Gloria-Lichtſpielen: „Männer ohne Namen“ oder:„Der Kampf gegen die Unterwelt“. „Männer ohne Namen“ ſind die unzähligen dunklen Elemente, die die Sicherheit der Be⸗ völkerung bedrohen— ihre ſchärfſten Gegner aber, die Geheimbeamten, ſind ebenfalls „Männer ohne Namen“. Ein intereſſantes Dokument des Kampfes dieſer beiden Gegner, die aus entgegengeſetzten Gründen namenlos ſind, iſt dieſer Film. Kriminalbeamte und Verbrecher—„Män⸗ ner ohne Namen“— fechten im Rahmen einer ſenſationellen und ſpannenden Hand⸗ lung einen erbitterten Kampf aus, der dem deutſchen Zuſchauer ein eindrucksvolles Bild von den Polizeinöten ſowie der gefahrvollen und aufreibenden Arbeit der Amerikaner ver⸗ mittelt. Spannende und intereſſante Schlag⸗ lichter auf die Zuſtände in Amerika wirft dieſer nach einer wahren Begebenheit gedrehte Film. Es gibt dort eine ſo ſtark organiſierte Verbrecherwelt, wie in keinem anderen Land der Welt. Eine komplizierte Geſetzgebung, die in den 48 Staaten, aus denen die Vereinigten Staaten beſtehen, verſchieden iſt, macht es den Verbrechern möglich, den Vorſchriften des Geſetzes auszuweichen. Infolge ihrer unheim⸗ lichen Anpaſſungsfähigkeit finden ſie überall Schlup winkel. Die Prohibition mit ihren Ge⸗ ſetzesumgehungen, die ſchließlich ſelbſt dem ge⸗ wöhnlichen Bürger ſelbſtverſtändlich erſchie⸗ nen, leiſtete dieſen Verbrechern noch Vorſchub — die öffentliche Moral litt darunter, und eine große Laſchheit in der Bekämpfung der Unterwelt war die natürliche Folge. Infolge der Wirtſchaftskriſe und der Aufhebung der Prohibition wurden die Verbrecher auf neue Gebiete gedrängt und bildeten mehr und mehr eine Macht im Staate. Raub, Mord, Dieb⸗ ſtahl, Erpreſſung in der Form von angeb⸗ lichem Gewerbeſchutz, Kindesentführung und korrupte, im Dienſt der Verbrecher ſtehende Politiker und Rechtsanwälte brachten es end⸗ lich ſoweit, daß man in Amerika immer ener⸗ giſcher und ſchärfer gegen die Gefahr vorging. Ein Beſuch dieſes hochintereſſanten und ebenſo ſpannenden ſenſationellen Kriminal⸗ films iſt beſtens zu empfehlen. Ueberall der größte Erfolg. g Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 4 Kälber, 22 Schafe, 40 Schweine 551 Ferkel, 384 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 814, über ſechs Wochen 14 bis 23, Läufer 23—32 RM. Marktverlauf: ruhig. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. XII 1930 über 1800. 8. Zt. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gultig. Aeulunn An heate Fralad Arzl aus Leldenschaft- nf Aeen Sdönats. g Bekanntmachung Betr.: Dienſtſtunden. In der Zeit der Abweſenheit des Bürger⸗ meiſters finden die Sprechſtunden des Beige⸗ ordneten bis auf weiteres von 11 bis 12 Uhr ſtatt. Viernheim, den 6. Januar 1937. Der Bürgermeiſter Autz⸗ und Brennholz⸗ verjteigerung Nr. 2 Dienstag, den 12. Januar l. Js. vor⸗ mittags 9 Uhr beginnend, werden in der Gaſt⸗ wirtſchaft„Rheingold“ zu Lampertheim aus Heide Abtlg. 2, 3, 12, 13 und 26(Durchforſtung) öffentlich meiſtbietend verſteigert: A. Mutz holz: Derbſtangen: Fichte Kl. 1a—3b 380 St. mit 14 Fm. Reisſtangen: Fichte Kl. 14-4870 St. mit 7 Fm. S. Brenn- holz: Scheiter, Kiefer rm. 114. Knüppel, Kiefer rm. 465. Reiſerknüppel 1. Kl. Kiefer rm. 43. Außerdem kommt das noch nicht ver⸗ ſteigerte Brennholz aus den Schießſtänden am Roſengarten zum Ausgebot und zwar: 11 rm. Ulme, Weide und Pappel Scheiter; 174 rm. Eiche, Ulme und Pappel Knüppel; 22 rm. Eiche, Ulme und Pappel Neiſerknüppel. Es wird bemerkt, daß weitere Fichtenſtangen in dieſem Jahre nicht mehr zum Verkauf kommen. Nähere Auskunft erteilt Herr Revierförſter Schwarz zu Forſthaus Heide, Herr Güteraufſeher Krebs zu Maulbeerau und das unterzeichnete Amt. Lampertheim, den 7. Januar 1937. gefiijches Forſtamt Lampertheim .————————— „Aan beulschen Halser“ am OEG.- Bahnhof Fernsprecher 10 in ſämtlichen närriſch deko⸗ rierten Räumen großer wozu ganz Verne, nähere und weitere Umgebung herz⸗ lich eingeladen ſind vom Wert und de Muſik Anfang 8.11 Ahr Sonntag wie immer Tanz E—.—— Vereius⸗Anzeiger Nadfahrervereinigung Viernheim. Wir bitten unſere Mitglieder die Verloſungsgegen. ſtände anläßlich unſerer Zuſammenſchlußfeier bis morgen Samstagnachmittag 3 Uhr im„Fürſt Ale⸗ xander“ abgeben zu wollen. Der Vorſtand Kleintierzuchtverein 1916 Alle Mitglieder, welche mitfahren nach Frankfurt, zur Landes⸗Ausſtellung, müſſen dies bis Sonntag bei Schriftführer Baus melden. Spätere Meldungen kön⸗ nen nicht mehr berückſichtigt werden. Der Vorſtand Turnverein von 1893 Heute abend 8.30 Uhr wichtige Verſammlung der Fußballabteilung ausnahmsweiſe im Brauhaus (Spieler Sommer). 1. und 2. Mannſchaft ſowie alle Mitglieder, die wieder ſpielen wollen müſſen erſcheinen. Sonntag Verbandsſpiel in Hemsbach, Der Spielwart Handball: Heute Freitagabend, 8.30 Uhr, in der Sporthalle Spielerverſammlung für die Handballer. Letzte Gelegenheit zur Teilnahme an der Völ⸗ kiſchen Ausſprache bietet ſich am Sonntagvormittag 10 Uhr in Mannheim in der Turnhalle des TV. 1846, worauf nochmals beſonders hingewieſen wird. hanlausſchaag— Bundſein? zen über 20 Johren bohren zich LEUN Creme u. Seife, di dglich on 1 trol Flora Drogerie E. Richter Georg Spiegel, Rathaus⸗ Drogerie Adolf Hitlerſtraße 15 Induſtrie, Vereine .- Jeitung 22222222 — Nut. e innunnuunumtuumumeeeme eee Volksgenoßjen zukommt, dem es noch nicht vergönn dente baran, daß Dein Kleine Anzeigen in der Hernnelmer ſchon von an, je nach Größe des Textes und der Schrift. Billige Schlalzimmer eingetroffen mer, birken⸗ farbig, 195. mer, eichenf., Ztürig. 240. 1 Schlafzim⸗ mer, eichenf. Ztürig m. Fri⸗ ſierkom. 265. 1 Schlafzim⸗ mer ztürig, 180 em, alles geſchweift eich. farbig 295. H. Bauman Möbellager Mannheim U 1, 7 Breiteſtr. im Hauſe Pilz Das haben Wir ja Lar- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Viernheimer Volkszeitung, damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren! Anfertigung von Druchjachen für Handel, Gewerbe, Privatbedarf Buch ⸗ Kunſtbruclerei der Viernheimer Volkszeitung Behörden, und den und Ans zelun 40 Pig. Eheſtandler! 1 Schlafzim⸗ 1 Schlafzim- dellogetzocnhtverein biernheim Wir laden zu der am Sonntag, den 10. Januar im„Karpfenſaale“ ſtattfindenden L. Areds-Gelügels cha ſämtliche Geflügelhalter, Kleintierzüchter, ſowie die hieſige Einwohnerſchaft herzlich ein. Unterſtützt unſere die doch der Förderung der Raſſen⸗ Geflügelzucht dient, durch euren Beſuch Ole Ausstenunpslellun Danksagung Für die wohltuenden Beweise aufrichtiger Teilnahme beim Heimgange unserer lieben Mutter, Groß mutter, Schwester, Schwägerin und Tante, Frau Joh. Effler 5. WWe. geb. Mandel sowie für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir allen unseren herzlichsten Dank. Besonderen Dank den Barmh. Schwestern für die aufopfernde Pflege, der Hochw. Geist- lichkeit für den trostreichen Beistand, ferner für die vielen Kranz- und Blumenspenden und den Stiftern von hl. Seelenmessen. Viernheim, den 8. januar 1937 Für die trauernden Hinterbliebenen: Hiotaus Efiier 3. geschwister mandel Danksagung Zurüccgekehrt vom Grabe unserer nun in Gott ruhenden lieben Verstorbenen sagen wir allen, die sie zur letzten Ruhestätte ge- leiteten, sowie für die vielen Kranz- und Geldspenden, und der Evangelischen Frauen- hilfe für die ehrende Kranzniederlegung herz- lichen Dank. Dank auch dem Herrn Pfarrer Werner für seine trostreichen Worte am Grabe und ganz besonders innigen Dank der Evang. Krankenschwester für ihre allzeit liebevolle und aufopfernde Pflege. Viernheim, den 8. Januar 1937 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Ludwig Wetzel * 718 Nach Gottes heiligem Willen verschied gestern Vormittag 7.30 Uhr unser lieber, treu- besorgter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr aon. d08. Homann l nach kurzer, schwerer Krankheit, versehen mit den Tröstungen unserer hl. Kirche, im Alter von 71/ Jahren. Viernheim, den 8. Januar 1937 Dle trauernden Hinterbllebenen Die Beerdigung findet am Samstag nachm. 3 Uhr vom Trauerhause, Ludwigstr. 5, aus statt. ſodes-Anzelge Gott, der Allmächtige, hat gestern vor- mittag 10 Uhr meinen lieben Gatten, unseren guten, treubesorgten Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, Herrn Georg Werle 2. unerwartet, versehen mit den hl. Sterbesakra- menten im Alter von 67½ Jahren zu sich in die Ewigkeit genommen. Viernheim, den 8. Januar 1937 In tiefer Trauer: Dle Hinterbllebenen Die Beerdigung findet am Samstag nachmittag 4 Uhr vom Trauer hause, Lampertheimerstraße 11, aus statt. Orisbauernjchaft Viernheim Aus den Reihen unſerer Berufsgenoſſen wurden die Landwirte Joh. Jos. Hofmann. — Opjer jür das WSW einem Georg Werle 2. in ein beſſeres Jenſeits abgerufen. Ich bitte die Viernheimer Bauern, ſich recht zahlreich an der Beerdigung zu beteiligen. Der Orisbauernführer. A, 22 Lina sehen, dorquf kommt es an! Dazu hilfi die Zeitung! ist, jo viel glückliche Stunden zu beſitzen, wie Du ſie täglich erlebſt 550 12 2* en 0 1 1 1 . 9 5 und!