ö — 0 2 ile M. eit · die and wie 108 chen uf ber · nere dritt de 1160 t tentot Volks Amtsblatt der Bürgermeisterei Wiernheim Er cheinungswe ſe. Täglich, Bezugspreis: Ins Haus durch die Poſt monatlich 1.60 R Nummer 8 ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen ebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg CCC ðͤbbbTbT Montag S ternheimer zeilun Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim den 11. Januar 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für iI mm Höhe und 22 mm Breite 13 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 101 7 bbb 13. Jahrgang IJrankreich plank Waffenhilſe für die Rolen Vüſte hetze gegen deulſchland auf Geheiß der bolſchewiſtiſchen Quertreiber Tollwulausbrüche der Preſſe Durchſichlige Manöver ſollen den Schwindel verbergen Berlin, 9. Jan. Ein neuer ſchlagartig einſetzender Lügen⸗ und Setzfeld⸗ zug der ausländiſchen, insbeſondere der fran⸗ zöſiſchen Preſſe veranlaßt die deutſchen Zeitun⸗ gen, gegen dieſes verbrecheriſche Treiben Stel⸗ lung zu nehmen und den Lügenwuſt in ſeiner ganzen Unwahrhaftigkeit und Bösartigkeit zu kennzeichnen. Der V. B. greift zunächſt eine der letzten Tendenzlügen auf, die man ſich in Paris über angebliche deutſche militäriſche Be⸗ ſtrebungen in Spaniſch⸗Marokko ausgedacht hat, und ſagt u. a.: Wer die Methoden der Pariſer öffentlichen „Meinungsbildung“ kennt, wüßte allerdings, daß etwas derartiges kommen mußte. Denn die „Friedensfreunde“ in Paris haben mit viel Unbehagen ſehen müſſen, wie ſich England und Italien den Status quo im Mit⸗ telmeer garantierten. Man hat in ein⸗ zelnen Kreiſen in Paris aber keinerlei Intereſſe daran, daß die Diskuſſion über Spanien in eine ruhigere Atmoſphäre übergeht. die Wegelagerer der inkernglionalen Politik Dieſe Möglichkeit befürchteten jene Kreiſe zum erſten Mal nach dem Mittelmeerabkom⸗ men, noch viel mehr aber jetzt nach der Ver⸗ öffentlichung der deutſchen und italieniſchen Antwortnoten, die mit ruhigen, in jedem Punkt ſtichhaltigen Argumenten am beſten alle jene Lügen widerlegen, die von einer deutſchen oder italieniſchen Kriegspolitik ſprachen. Es wäre jenen Wegelagerern der internationalen Politik zu viel Ehre angetan, wenn man alle ihre Lügen der letzten Wochen aufzählen würde Heute ſind es die friſch entdeckten Putſchpläne Deutſchlands in Marokko, die dem alten Zweck dienen ſollen, vor allem aber England von einer weiteren ruhigen Beurteilung des Spa⸗ nien⸗Konfliktes abhalten und verhindern ſollen, daß die Weltöffentlichkeit endlich das Gefühl einer Entſpannung bekommt. Wir glau⸗ ben unſererſeits nicht, daß man in London die Rolle eines Nervenarztes zu ſpielen gedenkt. Die Börſenzeitung bringt ebenfalls eine groteske Blütenleſe deutſchfeindli⸗ cher Meldungen vom ſpaniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz. Darin wird den armen franzöſiſchen Zeitungsleſern erzählt, vor Madrid ſtänden ganze deutſche Armeen und dreiviertel der ſpa⸗ niſchen Verwaltung auf der Seite des Gene- rals Franco ſeien in deutſchen Händen. Ferner werde Deutſchland beginnen. Marokko militä⸗ riſch zu beſetzen. um die dortigen Erzgruben in ſeinen Beſitz zu bringen. Um das Bild abzu⸗ runden, würden Nachrichten über Zwiſtigkeiten unter den leitenden Männern Deutſchlands über bevorſtehende Kabinettsumbildungen uſw. bald hier bald dort in der wegen ihrer Unzu⸗ verläſſigkeit zu trauriger Berühmtheit gelang⸗ ten Pariſer Preſſe erzählt. Hierzu ſagt das Blatt: Wir kennen den Vater. Je höher in der Welt die Woge der Verwirrungen anſteigt die durch die Initiative des Bolſchewismus und durch die Schuld gewiſſer mit ihm ſympatiſie⸗ render Demokratien entſtanden ſind. je hilfloſer dann die ſchuldigen Staaten dem chaotiſchen Durcheinander gegenüberſtehen, umſo lauter pflegen aus ihrer Mitte in ſolchen Situationen die Parolen zu erſchallen: Deutſchland iſt an allem Schuld, mit Deutſchland ſteht es über⸗ 45 faul— Deutſchland muß bekämpft wer⸗ en! Wir Deutſchen laſſen uns durch ſolche Ma⸗ chenſchaften umſoweniger in der Verfol⸗ gung unſeres geraden, auf die Sicherung des Friedens gerichteten Weges beirren, als wir die Methoden und ihre Urheber kennen, und weil wir ſeit Beginn der ſpaniſchen Unruhen ja genau verfolgen können, wie die Träger der Hauptſchuld, die Einmiſchungsmächte Sow⸗ jetrußland u. Frankreich, immer umſo lauter über Deutſchland und Italien ſchrien, je dichter die ſowietruſſiſchen Dampfer und die ſüdwärts rollenden franzöſiſchen Muni⸗ tions⸗ und Materialzüge einander folgten. Man wollte eben nach der Parole:„Haltet den Dieb!“, den Blick der Oeffentlichkeit ablenken ſowohl von den von vornherein unternomme⸗ nen deutſch⸗italieniſchen Bemühungen um klare Abriegelung des ſpaniſchen Brandherdes als auch von der eigenen Unterſtützung der roten Beſtie in Spanien. Die D A 3. zählt eine Reihe von Jenſalionsmeldungen und Phantaſien auf, mit denen zweifelhafte Reporter des Auslandes den Frieden des deut⸗ ſchen Weihnachtsfeſtes zu ſtören verſuchten, und ſagt: Ganz im Gegenſatz zu der Ruhe während der deutſchen Weihnachten mußte man mit Er⸗ ſtaunen beim Leſen fremder Zeitungen von Vorgängen in Deutſchland Kenntnis nehmen. die für einigermaßen Eingeweihte in keiner Weiſe der Wirklichkeit entſprachen, weil einfach gemeldete Vorgänge und damit im Zuſammen⸗ hang gebrachte Perſönlichkeiten nicht in Ueber ⸗ einſtimmung zu bringen waren. Neue Phanta⸗ ſien, neue Treibereien über einen bevorſtehen⸗ den Krieg erſchienen faſt täglich in der frem⸗ den Preſſe, um als Schluß die leicht gefundene Behauptung zu beweiſen Deutſchland ſei wie⸗ der einmal an allem ſchuld. Natürlich blieb es nicht bei derartigen Anwürfen gewiſſenloſer Berichterſtatter in außenpolitiſchen Fragen, ſon⸗ dern auch das Leben in Deutſchland ſelbſt mußte in langen Berichten Stoff lie⸗ fern, um die Senſationsluſt draußen zu befrie⸗ digen. Dabei ſpielte die Ernährungs⸗ frage eine beſondere Rolle, eine Frage, die in Deutſchland genugſam bekannt iſt, aber ke i⸗ neswegs zu Panikausbrüchen Ver⸗ anlaſſungen gibt, Andererſeits ent⸗ nimmt man aus eigenen Zeitungen, wie vor allem in Frankreich ein Streik den anderen ablöſt, und beſonders in dieſen Tagen der Streik der Milchlieferanten tief in das Leben der Bevölkerung eingreift. Eine ganz große Bombe wurde in der fremden Preſſe zum Platzen gebracht, als ein beſonders findiger Kopf herausgefunden haben wollte, der Führer werde am 30. Januar ſein Amt als Reichs⸗ kanzler an Miniſterpräſident Gö⸗ ring abtreten, eine unſinnige Erfindung, die von vornherein den Stempel der Lüge an der Stirn trug. Aber nun bot ſich ja eine weitere Gelegenheit, gegen Deutſchland zu hetzen— und in dieſen Lügentopf wurde Ita⸗ lien mit bineingeworfen— als es ſich um die Frage der deutſchen Antwort auf die Note Eng⸗ lands und Frankreichs wegen der Nichteinmi⸗ ſchung in Spanien handelte. Als beide Noten früher, als im Auslande vielfach erwartet, überreicht wurden, waren ſämtliche Felle der Lügenfabrikanten weggeſchwommen. Es zeigte ſich, daß Deutſchland und Italien durchaus be⸗ reit ſind, ihrerſeits zu einer Entſpannung der durch die ſpaniſchen Vorgänge hervorgerufenen Lage beizutragen. Damit zeichnete ſich eine friedlichere Almoſphäre für Geſamteuropa ab. Der Berliner Lokalanzeiger gibt gleichfalls eine genauere Darſtellung der Lügen der von bolſchewiſtiſcher und jüdiſcher Seite beeinflußten Pariſer Preſſe und ſagt: Daß es ſich bei dieſen Meldungen um die übliche Hetze handelt, durch die der kleine Erfolg im Sinne des Friedens, der durch die deutſche und die italieniſche Note erreicht wurde, wieder ge⸗ ſtört werden ſoll, ergibt ſich auch aus einer Reihe anderer Lügenmeldungen mit denen man das Vertrauen zur Friedenspolitik des Fübrers und der Reichsregierung erſchüttern möchte. Immer, wenn die Staatsmänner der Völker oder auch ein glückliches Schickſal eine Stunde vorbereitet habe in der ſich günſtige Ausſichten Die Reichsausſtellung„Ichaffendes Voll“ wird aufgebaut Die Aufbauarbeiten zur Mai in Düſſeldorf eröffnet wird, ſchreiten rüſtig vorwärts. großen Reichsausſtellung 1937„Schaffendes Volk“, die am 8. 31 Hallen werden in Holz⸗ und Eiſenkonſtruktion aufgeführt, in denen hauptſächlich Werkſtoffe in einer großen umfaſſenden Schau zur Ausſtellung gelangen. auf dem Freigelände der Ausſtellung im Bau. Das 195 Meter lange Becken für die großen Waſſerſpiele (Weltbild, K.) für eine Zuſammenarbeit der Nationen und eine Entſpannung der internationalen Bezie⸗ hungen eröffnen. immer in dieſen Momenten fährt eine Macht dazwiſchen, richtet mit Lügen und Unterſtellungen eine neue Mauer auf und vergiftet die Atmoſphäre. Dieſe Beobachtungen haben ſich längſt zu Be⸗ weiſen dafür verdichtet, daß es die jüdiſche bol⸗ ſchewiſtiſche Weltzentrale iſt, die die Drähte in Bewegung ſetzt und die gefährliche Verwir⸗ rung ſtiftet. Unter Hinweis auf den kommen⸗ den 30. Januar und die an dieſem Tage zu er⸗ wartenden Kundgebungen behauptet man, der Führer habe die Abſicht, Göring zum Reichs⸗ kanzler zu ernennen und ſich von der eigent⸗ lichen Führung der politiſchen Geſchäfte zurück⸗ zuziehen, obwohl dieſe Lüge von maßgebender deutſcher Seite in Paris und London ſchon zweimal dementiert wurde. Man läßt ſich aus der 7 7. angeblich neue deutſche Ka⸗ binettsliſten melden und ſpricht von Zer⸗ würfniſſen zwiſchen der politiſchen und der militäriſchen Führung. Man ſcheut ſich dabei nicht, auch die Perſon des Führers und des Generalfeldmarſchalls von Blomberg in ſolche erlogenen Kombinationen einzubeziehen. In üblicher Weiſe wird dieſer Lügenfeldzug von den Pariſer Zeitungen und den Pariſer Korre⸗ ſpondenten Londoner Zeitungen geführt, die immer der bolſchewiſtiſchen Propaganda zur Verfügung ſtehen. Das„Berliner Tageblatt“ zerreißt das Lügengewebe der franzöſiſchen und eng⸗ liſchen Blätter durch eine anſchauliche Aufzäh⸗ lung beſonders abſurder„Neuigkeiten“ und er⸗ klärt: Wir haben längſt verlernt, uns irgend⸗ wie darüber zu wundern, daß Lüge und Ver⸗ leumdung bei jener Preſſe das beliebteſte Hand⸗ werkszeug ſind. Wir haben uns allerdings ſchon mehrfach in letzter Zeit zu der Auffaſſung bekannt, daß es gefährlich und falſch iſt, Lü⸗ gen und Verleumdungen vornehm zu igno⸗ rieren. Möge jedes Land und die Preſſe jedes Landes die Politik machen, die ſie ſich und ihrem Lande und der Welt für dienlich hält. Wir wollen auch Herrn Blum nicht auf ſeinem vor knapp zwei Monaten zur Welt gebrachten Preſſegeſetz feſtnageln, das eine ſo gewaltige Sache gegen Lüge, Verleumdung und Verbrei⸗ tung falſcher Nachrichten werden ſollte. Aber wir möchten immer noch nicht die Hoffnung auf⸗ geben, daß dieſes oder jenes Blatt von den an⸗ deren, die ſich abſeits des Lügenfeldzuges hal⸗ ten, einfach aus Reinlichkeitsgefühl einmal laut und deutlich die Wahrheit ſagt. Um das zu tun, braucht man nur an die zahlloſen feier⸗ lichen und bindenden Erklärungen des Führers über ſeinen und Deutſchlands Friedenswillen und die entſprechenden Noten und Aktionen der von dieſem Willen gleichfalls durchdrunge⸗ nen Reichsregierung zu erinnern. Man braucht nur eine kleine Auswahl all jener Lügen neben⸗ einander zu ſtellen, um zu demonſtrieren, wie ſie einander totſchlagen, damit die bisher viel umſtrittene Alleinherrſchaft der Lüge Europa nicht wieder dahin führt, wohin ſie es ſchon einmal geführt hat. Berbrecheriſche Anſchuldigungen „Paris, 10. Jan. Die Angſt der franzö⸗ ſiſchen Volksfront vor einer endgültigen Nieder⸗ lage der ſpaniſchen roten Regierung hat mehr als ſeltſame Blüten gezeitigt. Um ein Eingrei⸗ fen Frankreichs gegen die nationale ſpaniſche Regierung zu ermöglichen und Frankreich bei dieſem Schritt vor der Welt zu rechtfertigen, iſt die geſamte Preſſemeute der franzöſiſchen Haupt⸗ ſtadt gegen Deutſchland losgelaſ⸗ ſen und ergeht ſich in unverantwort⸗ lichen, ja geradezu verbrecheriſchen Anſchuldigungen üher vermeintliche Abſichten Deutſchlands in Marokko. Und dies trotz der eindeutigen und mehrfachen ſchärf⸗ ſten Dementis der Reichsregierung. Gleichzei⸗ tig künden in großen Ueberſchriften die Blätter einen Schritt des franzöſiſchen Generalreſidenten von Marokko beim ſpaniſchen Oberkommiſſar in Melilla an. Dieſer Schritt bezieht ſich auf die Artikel der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Verträge von 1904 und 1912. Die Demarche ſei entweder am Samstagnachmittag unternom⸗ men worden oder werde am Sonntag erfolgen. Der Ton der Preſſe iſt in den letzten 24 Stun⸗ den weſentlich heftiger geworden. Während man zunächſt noch von einem Proteſt ſprach, unterſtreicht man heute, daß es ſich um eine Warnung handle und daß die fran ⸗ zöſiſche Regierung in volles 2 Uebereinſtimmung e i. Der„Petit Pariſien“, der ſich in 8 Angriffen an die Adreſſe der deutſchen egierung gefällt, ſchreibt u. a., Deutſchland werde ſich auf eine energiſche Antwort 185 machen müſſen, wenn es ihm einfallen fo te, ſein gefährliches Spiel fortzuſetzen. Die fran⸗ zöſiſche und engliſche Regierung hätten ihre Informationen ausgetauſcht, denn die Nach⸗ richten, die aus der ſpaniſchen Marokkozone ein⸗ träfen, forderten eine genaue Kon⸗ trolle, bevor man Entſchlüſſe faſſe. Die leitenden Perſönlichkeiten in England und auch in Frankreich ſeien ſich darüber einig, daß ein Feſtſetzen Deutſchlands in Spaniſch⸗Marokko eine unhaltbare Lage ſchaffen würde. Pertinax behauptet im„Echo de Pa⸗ ris“, wenn die Deutſchen in Spaniſch⸗Ma⸗ rokko feſten Fuß faßten, ſo bedeutet dies eine Bedrohung der franözöſiſchen Beſitzungen in Afrika. Frankreich werde aber ſo erklärt er in anmaßendem Ton, ſeinen Rechten Achtung zu verſchaffen wiſſen und England werde der Haltung Frankreichs zu ſtimmen. Die außenpolitiſche Mitarbeiterin des „Oeuvre“ ſchließt wie gewöhnlich mit ihren hyſteriſchen und jeder Vernunft hohnſprechenden Behauptungen den Vogel ab. Sie phantaſiert von deutſchen Organiſatoren in Rio del Oro und auf den Kapverdiſchen Inſeln. In Funchal und Madeira ſtelle man eine lebhafte Tätigkeit deutſcher Ingenieure feſt. Auf den Kanariſchen Inſeln erwarte man in den nächſten Tagen das Eintreffen deutſcher Techniker. Der„Figaro“ bezeichnet jeden Verſuch einer deutſchen Einmiſchung in der ſpaniſchen Marokkozone als unannehmbar. Die diesbezüglichen Verträge ſeien formell und man werde ihnen Achtung verſchaffen. Der„Populaire“ verſteigt ſi der Kacgelichen 17 ie 4 ann ger franzöſiſchen Regierung werde einen ro- grammwechſel der ſpaniſchen Na⸗ tionaliſten auslöſen. Ein beſcheidenes Maß von Vernunft zeigt nur das„Journal“, auf das die Aufregung der franzöſiſchen Regierung und Preſſe einen lächerlichen Eindruck macht. Da die franzöſiſche Regierung mit der Nationalregierung in Bur⸗ gos keine diplomatiſchen Beziehungen unter⸗ halte, hätte ſie ſich logiſcherweiſe an die ein⸗ zige von ihr anerkannte Regierung in Valencia wenden müſſen. Ein ſolcher Schritt aber hätte die rote Regierung gezwungen, ihre Machtloſig⸗ keit einzugeſtehen. So habe man ſich denn da⸗ hin geeinigt, daß es ſich um eine rein marokkaniſche Angelegenheit han⸗ dele und den Weg über den ſpaniſchen Oberkom⸗ miſſar in Marokko gewählt. mit London * Berliner Preſſeſtimmen Berlin, 10. Jan. Ueber die Drahtzieher der neuen Hetzkampagne gegen Deutſchland und die Methoden der Lügenfabrikanten ſchreibt der „Montag“ u. a.: Deutſchland und Italien haben in London Noten überreicht, die nach dem Urteil aller diplomatiſchen Fachmänner geeignet ſind, die Gefahr, die ſich aus der bolſchelviſtiſchen Ein⸗ miſchung in den ſpaniſchen Bürgerkrieg ergibt, noch gerade rechtzeitig zu beheben. Die Völker Europas atmen auf und blicken dankbar nach Berlin und Rom. Wenige Stun⸗ den ſpäter überſchütten mehrere Pariſer und Londoner Zeitungen und einige Nachrichtenbüros die ganze Welt mit einer Fülle von geradezu phantaſtiſch erlogenen Behaup⸗ tungen. In Leitartikeln werden dieſe Lügen als Tatſachen aufgenommen: Friede?, ſo fragt man und antwortet: Nein, Krieg! Aber Deutſchland iſt ſchuld. Dieſe Parole läuft im Widerſpiel der ausgetauſchten Nachrichten und Artikel über alle Telefonleitungen und Kab der Welt. Der Bolſchewismus verſucht eine neue Schlacht gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und damit gegen den Frieden mit den Mitteln der Lüge. Die Methode dieſer Hetze läßt deutlich die Spur jener verbrecheriſchen Firma erkennen, die den Frieden der Welt ſeit Jahren mit Lügennachrichten gefährdet. Die Mel⸗ dungen erſchienen im„Oeuvre“, in dem Ma⸗ dame Genevieve Tabouis, und im„Echo de Pa⸗ ris“, wo Pertinax tätig iſt. Eine alte Berufs⸗ gemeinſchaft verbindet Tabouis und den nicht⸗ ariſchen Korreſpondenten des„Echo de Paxis“ mit den im weſtlichen Europa tätigen bolſche⸗ wiſtiſchen Politikern und Agenten: Litwinow⸗ Jinkelſtein, Potemkin und Moſes Roſenberg. Das Geſchäft hat folgende Grundlage: Litwi⸗ now⸗Finkelſtein und Moſes Roſenberg, der zwei Jahre lang Unter⸗Generalſekretär des Völker⸗ bundes war, verraten politiſche Geheimniſſe. Die Mitarbeiterin des„Oeuvre“ und Pextinax erhalten dadurch die gewünſchten politi⸗ chen Senſationen. Sie zahlen die Ware des Verrates mit Unterſtützung der bol⸗ chewiſtiſchen Propaganda. Madame Tabouis und Pertinax eröffneten mit einer Anzahl von züdiſchen und im Banne des Golſchewismus dehenden Journaliſten in Genf und auf den internationalen Konferenzen ein Aust auſch⸗ geſchäft. Ehrenwerte Chefredakteure und Leiter von engliſchen und franzöſiſchen Nach⸗ richtenbüros gaben die Nachrichten dioſer Kor⸗ reſpondenten immer wieder in angeblich gutem Glauben weiter und verſeuchten damit die Welt im Sinne der Kriegsgefahr. Aus dieſem Kreiſe von Kriegsberbrechern, von geſchworenen Feinden jeder Ordnung, von willenloſen Werkzeugen Moskaus ſtammten jene Meldungen, mit denen im Dezember 1935 die Verſtändigung zwiſchen England und Italien hintertrieben werden ſollte. Frankreichs Maske fällt! Frankreich will Zpaniſch- Marokko anneklieren— Geheime Pläne des Generalſtabs Paris, 10. Jan. Wie aus franzöſiſchen Rechts⸗ kreiſen mit aller Beſtimmtheit verlautet, werden ſchon ſeit einiger Zeit von dem franzöſiſchen Gene⸗ ralſtab geheime Pläne ausgearbeitet, deren Ziel die Annektion Spaniſch-Marokkos iſt. Da ein der⸗ artiger Schritt diplomatiſch aufs ſorgfältigſte vor⸗ bereitet werden muß und man nicht eines Tages die Welt mit der Annektion Spaniſch⸗Marokkos überraſchen kann, ſoll die Aufmerkſamkeit abgelenkt werden, indem man Deutſchland ähnliche Pläne unterſtellt, obgleich ſich hierfür auch nicht der Schimmer eines Beweiſes erbringen läßt. Mit Beſorgnis fragt man ſich nur, was England zu dieſen geheimen Plänen ſagen wird, die langſam der Verwirklichung entgegenreifen ſollen, während der Welt gegenüber die Nichteinmiſchungspolitil geheuchelt wird. Die Haltung der Pariſer Sonntagsblätter be⸗ ſtätigt dieſe Angaben, daß der franzöſiſche General ⸗ ſtab Pläne einer militäriſchen Beſetzung Spaniſch⸗ Marokkos ausgearbeitet habe und für eine ſolche Beſetzung auch bereits die notwendigen Vorberei- tungen treffe. So erörtern die Pariſer Sonntag ⸗ abendblätter insbeſondere die hiſtoriſche Entwick⸗ lung der Marokkofrage und beſchäftigen ſich mit den Vorausſetzungen, die für ein Eingreifen Frank⸗ ceichs in Spaniſch⸗Marokko notwendig wären. Daß ſte dabei die Lüge von deutſchen Truppenlandungen im Marokko trotz dreimaligen deutſchen Dementis erneut widerholen, nimmt nicht mehr wunder. Damit iſt klar und eindeutig der Zweck der geſam⸗ ten Pariſer Preſſemache der letzten drei Tage ent⸗ larvt. Es dürfte nunmehr feſtſtehen, daß Frank⸗ reich die Gelegenheit ausnützen will, einmal zu⸗ aunſten der waniſchen Roten gegen General Franco Allitarſſch zu mintervemeren, indem Spaniſch⸗ Marokko durch franzöſiſche Truppen beſetzt wird, zum anderen Spaniſch⸗Marokko in franzöſiſche Ge⸗ walt zu bringen. Denn es bedarf keines Hin⸗ weiſes, daß das durch den Bürgerkrieg geſchwächte Spanien nicht in der Lage iſt, mit Frankreich ſich in irgendeinen Kampf um Spaniſch⸗Marokko ein⸗ zulaſſen. Frankreich will alſo am ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg profitieren und nunmehr ſich an der Meerenge von Gibraltar direkt feſtſetzen. Nachdem die franzöſiſchen Abſichten ſo eindeutig und klar entlarvt ſind, darf man geſpannt darauf ſein, was England dazu ſagt; denn es dürfte Eng⸗ land kaum gleichgültig ſein können, wenn Frank⸗ ceich ſich gegenüber von Gibraltar militärisch feſt⸗ ſetzt und dort nun ein zweites Gibraltar einrichtet and wenn Frankreich gleichzeitig Verſuche macht. die Bewegungen des Generals Franco laymzu · legen und mit Hilfe eines von Frankreich ab⸗ hängigen Sowjetſpanien Gibraltar auch von Nor⸗ den zu bedrohen. Es dürfte klar ſein, daß dae Mittelmeer von dieſem Zeitpunkt an für England lederzeit verſchloſſen werden kann und England dann mehr denn je ein Vaſall von Frankreichs Gnaden würde. 5 Die franzöſiſche Preſſe überſchlägt ſich in zyſteriſchen und verlogenen Angriffen gegen Ddeutſchland, die alles bisher Bekannte in den Schatten ſtellen und doch ſteckt Syſtem in den nit allen Mitteln einer ruchloſen Preſſepropa⸗ zanda erdichteten und gefälſchten Behauptun⸗ zen. Man iſt auf Seiten der Volksfront über vie. in Spanien während der letz⸗ ien Zeit auf das Aeußerſte beſorgt und ſucht nunmehr den ſpaniſchen Noten mit auen Welr⸗ teln Luft zu ſchaffen, indem man auf angebliche Pläne Deutſchlands hinweiſt, die nur in der 2* franzöſiſcher Gehirne leben Ein Alibi ür die franzöſiſche Regierung ſoll beſchafft und die Welt rechtzeitig auf den„Sündenbock Deutſchland“ hingewieſen werden, wenn Frank⸗ reich ſich zu weiteren Hilfsmaßnahmen für die ſpaniſchen Roten entſchließt. Dieſe Scheinheilig⸗ keit muß entlarvt und der Heuchelei der fran⸗ zöſiſchen Nichteinmiſchungspolitik die Maske vom Geſicht geriſſen werden, damit die ganze Welt ſieht, wo die Drahtzieher ſitzen, die Europa in ſtändiger Aufregung halten. Litwinow⸗Fin⸗ kelſtein und Moſes Roſenberg ſind es, die das Feuer ſchüren. Der Boykott des Nichteinmiſchungsabkom⸗ mens durch die franzöſiſche Regierung, die Bil⸗ dung eines Sowjfetſyſtems in Südfrankreich und die blenkung der Weltaufmerkſamkeit auf an⸗ gebliche Pläne Deutſchlands in Spaniſch⸗ Marokko ſind in ihrem Zuſammenhang höchſt bedeutſam für die wahren Abſichten der fran⸗ zöſiſchen Volksfront, die nach Mittel und Wegen ſucht, die ſpaniſchen Roten vor dem Zu⸗ ſammenbruch zu retten und in einer Form für ſie zu intervenieren, die Frankreich vor den Augen der Welt rechtfertigt. Hierdurch wird die Aufmerkſamkeit auf Deutſchland abgelenkt, während, nach aus Paris vorliegenden Mel⸗ dungen, vom franzöſiſchen Generalſtab gefähr⸗ liche und ganz geheime Fläne in bezug auf eine Annektion Spaniſch⸗Marokkos vorbereitet werden. Ver kann beſſer lügen? das wahre Jiel der Franzoſen Unter der Ueberſchrift„Paris will Krieg in Marokko“ ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“ u. a.: Mit wohlverteilten Rollen bringen die Pariſer Senſationsblätter eines übers andere heute morgen ihre Brandberichte aus Marokko. Wenn es nach den Behauptungen dieſer Jour⸗ naille ginge— die ja nur die Kuliſſe für die m Hintergrund arbeitenden Winkeldiplomaten des Quai d'Orſay iſt— dann wäre Spaniſch⸗ Marokko auf dem beſten Weg, eine deutſche Feſtung mit allem Drum und Dran zu wer⸗ den. Mit Madame Tabouis(natürlich) als „Petroleuſe“ an der Spitze raſt dieſer Pöpel einer losgelaſſenen Pariſer Preſſemeute mit vollem Gegeifer gegen das verhaßte Friedens⸗ bollwerk des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland an. Es wären gar nicht mehr die eindeutigen Erklärungen des Pertinax im„Echo de Paris“ nötig, daß jedes Zögern jetzt fatal ſei. Nord⸗ afrika ſei jetzt angegriffen, ganz gleich, welches das augenblicklich verfolgte Ziel ſei. Auch ohne dieſe Offenheit wird aus der Art, wie dieſe Preſſekampagne aufgezogen iſt, klar, daß man nun mit den verlogenſten Mitteln eine Situa⸗ tion konſtruieren will, die ein bewaffnetes Ein⸗ ſchreiten erleichtert. Deshalb exiſtieren auch für die Pariſer Preſſe offenbar die wiederholten deutſchen Dementis nicht, denn dieſer Preſſe geht es ſchon längſt nicht mehr um die Feſtſtel⸗ lung der Wahrheit, ſondern nur noch darum, wer beſſer lügen kann. Die Maske fällt Die ſtärkſte Unterſtützung neben den Sen⸗ dungen aus Sowietrußland erhalten die ſpa⸗ niſchen Mordbrenner aus Frankreich— und die franzöſiſche Regierung möge uns nicht weißmachen wollen, daß ſie von dieſen Dingen keine genaue Kenntnis habe. Die Teilnahme dieſer Regierung an den Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß iſt damit eine blinde Heuchelei, und ebenſo muß auch die letzte Pariſer Note zur Freiwil⸗ ligenfrage gewertet werden. Ueberraſchend und peinlich war für die Herren in Paris dann nur die Tatſache, daß nach dem Notenaustauſch zwi⸗ ſchen London und Berlin— Rom ſich die Mög⸗ lichkeit zeigt, das Spanienproblem gemeinſam in aller Ruhe anzupacken. Hierdurch werden die franzöſiſchen Abſichten weitgehenſt geſtört. Deshalb ſetzt man heute die Marokkohetze in Szene und gibt dabei allerdings die ganze bis⸗ herige Tarnung auf. Durchſichtige Pläne Die Hetze der Pariſer Preſſe gilt nämlich offenſichtlich dem Ziel, ein militäriſches Eingrei⸗ ſen Frankreichs in Spaniſch⸗Marokko vorzube⸗ reiten. Frankreich erſcheint heute die Gelegen⸗ heit günſtig, wo die ſpaniſche Abwehrkraft durch den Kampf gegen den Bolſchewismus in An⸗ ſpruch genommen iſt, um die ſpaniſche Marokko⸗ zone ſelbſt an ſich zu reißen. Mit dieſer nun⸗ mehr vorbereiteten Aktion dient die franzöſiſche Politik jedoch nicht nur den eigenen Zielen, ſondern ebenſo den Intereſſen des mit ihr ver⸗ bündeten Weltbolſchewismus. Denn der fran⸗ zöſiſche Angriff auf Spaniſch⸗Marokko bedeutet ja eine Aktion im Rücken des Generals Franco und gegen die bisherige Baſis der nationalen ſpaniſchen Erhebung! Iſt damit ſchon die Situa⸗ tion hinreichend geklärt, ſo wird ſie noch inter⸗ eſſanter durch die Pläne, die die Komintern in Spaniſch⸗Marokko verfolgt. Am 5. Juli des vergangenen Jahres wurden in Moskau Be⸗ ſchlüſſe der Komintern gefaßt— und der fran⸗ zöſiſche Vertrauensmann der Internationale Andre Marty war dabei—, daß von Spaniſch⸗ Marokko die rote Revolutionierung Spaniens wie auch Nordafrikas(Italien!) ausgehen ſoll. Tetuan und Tanger ſollten die Operations⸗ zentren ſein. Durch das raſche Losſchlagen von General Franco wurde dieſer Plan vereitelt und die Zentrale der Dritten Internationale mußte nach Franzöſiſch⸗Marokko verlegt werden. Zugleich wurde eine erſte Summe non 5 Mil⸗ onen von wlostau zur Verfugung geſtellt. Ver Kongoneger Francos Ivonco, der ſchon in früheren Jahren in Zentralafrika bei bolſche⸗ wiſtiſchen Negerumtrieben führend tätig ge⸗ weſen iſt, wurde außerdem mit beſonderen Auf⸗ gaben betraut. Als Ziel der roten Aktion in Marokko wurde erklärt,„daß das brennende ſpaniſche Marokko“ die Hilfe der Frente Popular ſein werde und zugleich das Signal für die Feuersbrunſt in ganz Nordafrika. Das Ziel: Schlag gegen Franco Damit werden die Hintergründe der Marokko⸗ kampagne der Pariſer Preſſe noch beſonders grell beleuchtet. Die ſtraffe Gewalt, in der ſich Spaniſch⸗Marokko ſeit der Erhebung des Generals Franco befindet, hat alle Hoffnungen der Komintern auf die Revolutionierung Ma⸗ rokkos zerſchlagen. Der Weltbolſchewismus weiß außerdem, daß die„Frente Popular“ (Volksfront) in Spanien ſchon heute praktiſch erledigt iſt und die endgültige Niederſchlagung der roten Revolte nicht mehr aufgehalten wer⸗ den kann. Veshalb oll nun ein Schlag gegen die Operationsbaſis Francos geführt werben— und dazu dient nach altem Pariſer Rezept wie⸗ der einmal ein„bedrohter Vertrag“, So ſchließt ſich der Ring: Nachdem die neue Offenſive der Nationalen vor Madrid die Roten wieder wei⸗ ter zurücktreibt, läßt Paris die Maske des euro⸗ päiſchen Biedermannes fallen und bereitet eine militäriſche Intervention großen Stiles vor. Feel dieſer direkten franzöſiſchen Waffenhilfe für den Weltbolſchewismus iſt Spaniſch⸗Marokko, und zum Anlaß dient wieder einmal der be⸗ liebte Allerweltsſchrecken— Deutſchland. So ſieht das Spiel aus, das heute von Paris aus unter der Lügenhetze der Senſationspreſſe eingeleitet wird. Von Marokko aus will Frank⸗ reich dem in Spanien geſchlagenen Bolſchewis⸗ mus zu Hilfe kommen. Für Europa aber er⸗ geben ſich aus einer derartigen Aktion unab⸗ ſehbare Konſequenzen. Deutſchland warnt in letzter Stunde und iſt unter allen Umſtänden entſchloſſen, zu verhindern, daß dieſes Spiel— und ſeien es einſtweilen auch nur Preſſelügen— auf ſeinem Rücken ausgetragen wird! Die holländiſche Kronprinzeſſin und Prinz Bernhard in den Karpathen Warſchau, 10. Jan. Die holländiſche Kronprinzeſſin Juliane und Prinz Bern⸗ hard zur Lippe⸗Bieſterfeld trafen im polniſchen Höhenkurort Krynica in den Weſt⸗ karpathen ein. Sie ſind im Hotel„Patria“, das dem Tenor Kiepura gehört, abgeſtiegen und gedenken drei Wochen dort zu bleiben. Frankreichs Imperium Von Major Grund. II. Farbige Vorgeſetzte teilweiſe weiße Unter ⸗ gebene.— Die Militärorganiſation.— Seuchen.— Die rote Gefahr. Die Beſtrebungen, weiße und farbige Fran⸗ zoſen einander näher zu bringen, unter ſtän⸗ diger Betonung von franzöſiſcher Kultur und Ziviliſation, werden überall nachdrücklich be⸗ trieben, beſonders naturgemäß in der Kolo⸗ nialarmee. Hier wird alles getan, um die Glieder der„arande famille franco— in⸗ digene(große Familie der Franzoſen und Farbigen) aneinander zu gewöhnen. In Alge⸗ rien zum Beiſpiel hat der franzöſiſche Mar⸗ ſchall Franchet d'Eſperey zu dieſem Zweck die Vereinigung der„Afrikaniſchen Freundſchaft geſchaffen, die es ſich u. a. zur Aufgabe ge⸗ macht hat, auch durch Errichtung von Solda⸗ tenheimen den einzelnen Soldaten mit fran⸗ zöſiſcher Kultur und Ziviliſation zu durchdrin⸗ gen. Immerhin ſcheinen die Soldatenheime nicht voll den Bedürfniſſen der eingeborenen Sol⸗ daten zu entſprechen, denn eine Verfügung mit Wirkung vom 1. 8. 36 ordnet für Nord⸗ afrika die Einrichtung von„Mauriſchen Kaffeehäuſern“ im Bereich der Kaſernenanla⸗ gen an, um dem farbigen Soldaten für ſeine dienſtfreie Zeit die gleiche Umwelt zit geben. die er im zivilen Leben für ſeine Muſeſtun⸗ den ſehr ſchätzt. 6 In allen intereſſierten franzöſiſchen Kreiſen verfolgt man heute den Werdegang des jun⸗ gen amerikaniſchen Negers James Johnſon, der jetzt als erſter farbiger Amerika⸗ ner zu der Marineſchule Annapo⸗ lis zugelaſſen worden iſt. In Frankreich iſt man heute ſchon auf die pſychologiſchen u. ſozialen Rückwirkungen geſpannt, die dieſe Zulaſſung eines künftigen farbigen Midſhip⸗ man der amerikaniſchen Flotte im Sinne der franzöſiſchen Raſſeauffaſſung ausüben kann. Denn in der franzöſiſchen Kolonialarmee gibt es viele farbige Offiziere und Un⸗ teroffiziere, die nicht nur über farbige, ſondern auch über weiße Franzoſen befehli⸗ gen, und die Beförderungsliſten der Kolo⸗ nialarmee enthalten ſtets auch die Namen der farbigen Vorgeſetzten. N Ein weiterers Mittel, die Franzöſierung der Eingeborenen zu betreiben, iſt die Erler⸗ nung der franzöſiſchen Sprache. Als anläßlich der Einweihung einer Kirche in Dakar(Sene⸗ gal) durch den Kardinal Verdier der ſchwarze Abgeordnete des Senegal an den Kardinal einen Brief mit Beteuerungen der Dankbar⸗ keit und Freundſchaft ſandte, wurde auf das untadelige Franzöſiſch dieſes Schreibens hin⸗ gewieſen und es manchem Pariſer Journali⸗ ſten als Vorbild hingeſtellt. Ueberhaupt zeigt ſich der Franzoſe als geſchickter Koloniſator. Mag man die Verleihung marrokaniſcher Or⸗ den an weiße Franzoſen für jährigen Auf⸗ enthalt in Marokko oder die Verlejhung! der verſchiedenen Auszeichnungen der Ehren⸗ legion an Farbige nehmen, ſei es die ehren⸗ volle Erwähnung hervorragender Leiſtungen von weißen und ſarbigen Soldaten im„Gol⸗ denen Buch von Marokko“, oder die feierliche Einweihung eines muſelmaniſchen Friedhofs im Mutterlande, immer wird der Eigenart der Farbigen in anſprechender Form Genüge getan. 2 Die militäriſche Durchorganiſie⸗ rung des Imperiums macht ſtändig Fortſchritte. Davon zeugt das Regierungsdekret vom Mai 1930, das für die Kolonien in Kriegszeiten 12 ſtändige Kriegsgerichte ein⸗ ſetzt und Fitz und Zuſtändigkeit der einzelnen Gerichte feſtlegt. Unerwünſchte geiſtige Be⸗ einfluſſung wird durch die von den Militärbe⸗ fehlshebern ausgeübte Zenſur ferngehalten. In Kamerun müſſen immer erheblichere Mit⸗ tel zur Bekämpfung der Schlafkrankheit ausgeworfen werden. Während bis zum Welt⸗ kriege dieſe furchtbare Krankheit. die von der Weſtküſte Afrikas, etwa von Senegambien, der Guineaküſte und von der britiſchen Kolonie Sierra Leone aus immer weiter an den Fluß⸗ läufen Mittelafrikas vordringt, gerade in Ka⸗ merun durch geeignete Maßnahmen ſchon da⸗ mals mit Erfolg bekämpft werden konnte, nahm die Verbreitung der Krank⸗ heit unter dem franzöſiſchen Man⸗ dat ſehr ſchnell zu. Man kann es ge⸗ radezu als Treppenwitz der Weltgeſchichte be⸗ zeichnen, daß ausgerechnet das wegen angebli⸗ cher koloniſatoriſcher Unfähigkeit ſeiner Kolo⸗ nien beraubte Deutſchland es war, das der Welt und Afrika ein durchſchlagendes, ſicher wirkendes Mittel im Germanien(oder Beyer 205) zur Bekämpfung der Schlafkrankheit ſchenkte. Auf einem anderen Gebiet ſind die Beſtre⸗ bungen der Franzoſen, ihren ſo wertvollen Eingeborenenbeſtand zu erhalten, erheblich. Vor wenigen Wochen wurde der Entſchluß gefaßt, den Kampf gegen die Lepra, dieſe heute noch unheilbare Krankheit. mit der ſich nun auch die Italiener in Abeſſinien abzufinden haben, in allen franzöſiſchen Kolonien zu orga⸗ niſieren. Beſonders in Kamerum haben die Franzoſen ſich mit unzweifelhaften Erfolgen bemüht, die Lepra zu bekämpfen und ihre Lei⸗ ſtungen auf dieſem Gebiet verdienen auch von deutſcher Seite Anerkennung. Zu erwähnen ſind weiter die großen Ma⸗ növer, die in Marokko abgehalten werden. In den Mitteilungen der Preſſe hieß es, daß die Truppen beſonders gut für alle Möglich⸗ keiten, die ein Krieg in Europa nach ſich ziehen könne, ausgebildet worden ſeien. An den Uebungen nahmen 5 Infanterieregimenter, 1 Artillerieregiment, ferner viele Spezialforma⸗ tionen wie Kampfwagen, Flieger, Pioniere uſw. insgeſamt mehr als 15 000 Mann teil. „Mit banger Sorge verfolgen die militäri⸗ ſchen Kreiſe Frankreichs die Entwicklung der ſpaniſchen Wirren und ihre Rückwirkungen auf Frankreich. Die verhänanisvollen Folgen, die ein Sowietſpanien für Nord⸗ afrika haben muß, werden ohne Beſcho⸗ nigung aufgezeigt und die antikommuniſti Einſtellung der Armee auf das ſchärfſte beta * 9— 2 PPP CCC N N R C 2 e 2— 22 8 9 85 denverfolgung in Deutſchland jeden irgendwle zm zi; zu kn tun die Urleilsbegründung im auf die Beurteilung dieſes Verbrechens ent⸗ Freiwilliger Einkrift ins Heer a ſcheidend einwirkenden Einfluß.“ Meldeſchluß 15. Januar 1937. Prozeß Ira kf. 1 1 weiſt N 1 ige. ss Berlin, 9. Jan. Das Oberkommando ung Frankfurters zurück, daß er durch die Er⸗ ibt bekannt: Freiwilliger Eintritt weiß. I ut Er 15 l g des Heeres gi ekannt: Frei 9 badet un fes 2 r . Ein 50 Seilen umfaſſendes Akkenſtück Urteil ſtellt hierzu feſt, daß die Schweizer Be⸗ bventeilen für Wehrpflichtige vom vollen⸗ 6. 0 Ser 4 9 1 755 1 1 5 1 Recht für ſich[ deten 17. bis zum vollendeten 25. 4 9. Jan. Die 50 Seiten umfaf⸗ J vom 18. Juli 1851 ſieht nä lich i a 4 eanſpruchen. in ihrem Lande Ordnung zu be⸗ Lebens möglich(Stichtag 15. Oktober ende Begründung zum Urteil im Frantfurter⸗ ßerem Maße, als dles in Keutſchen Recht der galten und es fügt binu:„Der Schweif bat 19570 Ger ble Unterofftzterlauſbatn im Heer Prozeß iſt von der Kanzlei des Kantongerich⸗J Fall iſt, die Berückſichtigung ſtrafmildernder[ Prankfurter mit ſeiner verabſcheuungswürdigen r* i will od tes in Graubünden nunmehr ausgefertigt und und verſchärfender Umſtände vor e e e ee ee een ene eee eee ee ee den beteiligten Parteien zugeſtellt worden. Sie Als ſtrafverſchärfend wird zunächſt hervorge⸗ Dienſt erwieſen, wie er anfänglich darzuſtellen[wer aus beruflichen Gründen möglichſt früh⸗ r. mit einer ſehr ausführlichen hoben die Größe der Strafbegehu ng, die ſich erdreiſtet hat.“ zeitia ſeine aktive Dienſtpflicht erfüllen will, z. 5 3* 5 4 agen Tatbeſtan ⸗fſich in der Vernichtung eines Menſchen der Wie ſchwer das Gericht die Tat Frank⸗ B. Abiturienten vor Beginn des Hochſchul— 0 9 mordung ilhelm Guſtloffs am] ſogar in ſeiner Vollkraft ſtand und der Ver⸗furters verurteilt. ergibt ſich ſchließlich aus fol⸗ ſtudiums, melde ſich ſofort bei dem ische dy 4. Februar 1936 unter Anführung aller einzel⸗ luſt für die hi bli Mi ender abſchließender Feſtſtell der Urteils⸗ 5; 1 — r a hinterbliebene Witwe. ganz ab⸗ gende ſchließender Feſtſtelluna der Urteil Tru il, bei d treten wünſcht det N 1 1 des Mörders ſelbſt. namentlich geſehen von dem feeliſchen Schmerz. für Noth begründung: ruppentei„ bei dem er einzutre en uſcht. 99 0 e n wet algen den lenteren Berbä, eilige Folgen hat Strafmildernd wird die Strafverſchärſend wirkt andererſeits für[Die Annahme von Meldungen wird am 15. ute 1 15 9* 15 17 2 15 6 600 0 n des Täters aner⸗ Frankfurter die Bösartigkeit und Januar 1937 abgeſchloſſen, ſpäter eingehende len at dar gan el meine in Ehur bereits ver⸗ Polizei ſtellte eee Laß ee den leo e Gefährlichkeit des Willens, die ihn z eg können nicht mehr berückſichtigt uu Müde andelt worden ſind. 8 1 g zur Tat beſtimmte und ſodann die Beharr⸗ werden. 5 worn 1 8 aller Feſtſtellungen erhebt die ee e Fe eien 2 2 lichkeit, Dreiſtigkeit und Grau ſa m⸗ Weitere Auskünfte erteilen die Truppenteile, daheim nich 9 70 95. 75 Frankfurter infolge der Judengeſetzgebung keit, die er bei der Verübung an den Tag] Wehr⸗Bezirkskommando⸗ und Wehr⸗Medde⸗ u den eil Bündneriſchen Strafgefetzes zu bewerten ſei ja Deutschland in einer aus gerechter Ur⸗ gelegt hat.“ ämter, bei denen auch Merkblätter für den arfügin l. ſache entſtandenen heftigen Gemütsbe⸗ l 15 1 Eintritt als Freiwillige in das Heer zu erhal⸗ In ei wegung gehandelt habe Das Gericht hatte über die Tat Frankfurters 5 n eingehenden Darlegungen wird feſtge⸗ Der P 2 ö 2 zu urteilen und war dabei auf das Material ten ſind. ſtellt, daß Frankfurter die Tat tang e 33 e e e e, i beſchränkt, das in der Vorunterſuchung zufam⸗ ͤͤĩ ĩð2vã vorher geplant und beſchloſſen mildernde Umſtände auch dann vorliegen, wenn] wengetragen war, demgemäß ist es in der wendiges ſchöpferiſches Element unſeres Lebens 7 1 die Tat in einer ſolchen Gemütsbewegung er⸗ tage der pintermänner zu dem Er⸗ begreifen. Dieſe in Berlin gezeigten Ausſtel⸗ 5 habe, ebenſo daß ſeine Vorbereitungen folgte. Auf dieſe Beſtimmung hatte ſich der gebnis gekommen, daß nach Lage der Sache an⸗ lungen haben dann eine Reiſe angetreten nach zur Ausführung auf längere Zeit Verteidiger berufen, als er 1 zunehmen ſei, daß Frankfurter die Tat allein vielen deutſchen Städten. Mit dieſen Ausſtel⸗ 1 85 e dem Gericht Greuelpropaganda Aber Deutſch⸗ ausgeführt habe und nicht bewieſen ſei, daß lungen haben im Reich etwa hundert andere 5 zurück gehen. Schon aus dieſem Grunde land vortrug. 5 er Hintermänner gehabt habe. algen 1 mehr„„ hei⸗ Jol muß daran te a 1 0 Nachdem jetzt die ſchriftliche Arteilsbegrün⸗] matlichen Schaffen gewidmet waren. Inerite 5 N W er* W 80 eee 3 U* dung vorliegt, dürfte der Zeitpunkt gekommen Ju gleicher Zeit mit dieſen Ausſtellungen An napg⸗ die Begründung. daß es eine Tötung mit iſt und der— Seni lee 5 Ver⸗ fein die 6 ende ae 8 8 5 e e u Funke Vorbedacht u. beſonnener Ueb 5 idi tlic ich wa erneut zu prüfen. Zuſtändig hierfür i„ 1* Aabenteenas bei e Fee rde. nicht das Gericht in Chur, auch nicht der Amts⸗ Schaffens, die in über 70 deutſchen Städ⸗ a de dice Das Gericht hält an der Auffaſſung feſt, daß 7 8 wurde. kläger ini Chur. der nur im Rahmen dieſes ten gezeigt werden konnte. Darüber hinaus den Nah. nach dem Material der Vorunterſuchung Frank-] Wörtlich ſagt das Urteil hierzu:„So betrach- gerichtlichen Eröffnungsbeſchluſſes tätig ſein[wurde dieſe Schau dem Deutſch⸗Akademiſchen n einge der furter keine Hintermänner gehabt habe tet, verliert alſo dieſes von der Verteidigung konnte, ſondern allein die Bundesſtaats⸗Austauſchbund für Paris zur Verfügung ge⸗ igen kam. ein Deutſchland wird bekanntlich in dieſem in den Vordergrund geſtellte Problem der Ju- lanwaltſchaft in Bern* 10 0 b An el 59 ane darnes gibt Punkt eine andere A uffaſſung ver⸗ Kunst 1 Heesen e d ee und Un⸗ treten); das nähere Motiv ſei für Frankfurter der Ausſtellung„100 Jahre deutsche Kunſt“ in bet farbig, die Situation des verbummelten Studenten ge⸗ Helſingfors und Abo 100 dieſe deutſche Aus⸗ ſen beſeſl, weſen, der keinen anderen Ausweg mehr ſah ſellung mit wärmſter Anteilnahme weiteſter der galt als den Selbſtmord und dabei auf den Gedan⸗ Deul I Run. I en finniſcher Kreiſe aufgenommen wurde. Namen der 50 55— 75 1 895 zu ee dieſem In weiteren Ausſtellungen haben wir mit i Abenden r duden en Be.. nede d Reichsleiters Roſenberg zur Eröffnung der Wilhelm Pelerſen⸗ Fur de des gear in deren den Seren nad tanzen 0 a 5 ö— wurde, das zwar in den großen Liedern und t de 2 Behandlung der Juden in Deutſchland kein e des 3 4.3 9 Dramen des deutſchen Volkes lebendig iſt, l m 5 94 5 8 5 1 i 1 für die 99— Ausſtellung ſeine bildhafte Darſtellung in neuerer Zeit aber lar Emne⸗ 6 5 eigelegt. Somit handelt es ſich für das i N ö nicht gefunden hat. Die nationalſozialiſtiſche der ſchwathe. um das Vorliegen von Mord.„Ber lien, 9. Jan. Samstag mittag wurde J Fremdheit der Menſchen von ehemals nicht][ Bewegung konnte nicht vorübergehen an den en Karat Ils mildernd ſei zu erwähnen, daß Frankfur⸗ die Wi lhelm Peterſen⸗Ausſtel⸗freimachen konnten. Neben dieſen haben in Ber⸗ geradezu beſchämenden Vorſtellungen, die ſich et Dankbat⸗ ter nicht vorbeſtraft ſei und die Tatſache, daß lung, die die NS⸗Kulturgemeinde gemeinſam lin beſtimmt auch gute Ausſtellungen ſtattge-] das 19. Jahrhundert vom germaniſchen Men⸗ nde auf das er ſofort nach Begehung der Tat ſelbſt der Po- mit der Nordiſchen Geſellſchaft veranſtaltet, im] funden, die wir immer wärmſtens gefördert ſchen und germaniſchen Weſen gemacht hat. Die keibens hin⸗ Iizei ſtellte. Das Gericht könne dagegen der Ausſtellungsgebäude Kurgartenſtraße feierlich] haben; aber wir dürfen wohl ſagen, daß erſt Vorgeſchichtsforſchung und die Raſſenkunde ha⸗ er Houtnali⸗ Verteidigung nicht folgen, wenn eröffnet. In der großen Zahl der Gäſte ſah] die planvolle Arbeit der NS⸗Kul⸗ ben hier das ganze muffige Theater⸗Germanen⸗ cht eig dieſe Tat entſcheidend auf eine aus gerechter[man u. a. Reichsarbeitsführer Hferl, Haupt⸗[turge meinde einem neuen Gehalt Raum tum innerlich überwunden, und Wilhelm Peter⸗ longer Arſuche entſtandene Gemütsbewegung abſtel, amtsleiter Hilgenfeldt, Reichsfrauenfüh⸗geſchafft und neue Themen für eine kommende ſen hat für den Reichsbund für deutſche Vor⸗ 0 len wolle. rerin Scholtz⸗Klink, Staatsſetretär Kö Arbeit geſtellt hat. 8 geſchichte eine große Arbeit geleiſtet, indem er Die Begründung kommt dann auf eine Ver⸗[nig s, Staatsrat Meinbera und viele an⸗] Inmitten dieſes Wirkens iſt uns dann u. a. auf Grund exakteſter Funde Menſchen und fe den nehmung von Bekannten Frankfurters in Bern dere Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens.] ein junger Künſtler aufgefallen, deſſen Werke Leben dieſes Germanentums aus früheſter Zeit det Eten][. zu ſprechen und darauf, daß gewiſſe deutſche] aus Kunſt und Wiſſenſchaft. g wir heute geſammelt ausſtellen. Wir haben mit ſicherem Stift wiederherſtellte. Damit ſind s die ehlen⸗ ea ben, aus denen Frankfurter ſeine„Auf⸗ Nach einer muſikaliſchen Einleitung ſprach ihm in dieſen Jahren alle mögliche Förderung alſo jene furchtbaren Geſtalten verſchwunden, k Leiſungen regungen, bezogen haben will. im Handel gar⸗Reichsleiter Roſenberg. Einleitend be⸗ zuteil werden laſſen, weil wir in Wilhelm die manchem germaniſchen Drama auf der n in 0. nicht zugänglich waren. und an den Orten, wo tonte er, daß im weſentlichen über die national⸗[Peterſen eine ſo ausgeprägte und der in⸗] Bühne einen Stich ins Lächerliche gaben. Wir die firtiche er zu perkehren pflegte, auch nicht auflagen ſozialiſtiſche Haltung auch auf dem Gebiet der neren Haltung unſerer Bewegung ſo entſpre⸗ empfehlen deshalb Peterſens Werke allen u Friedhofs Uebereinſtimmend ſagten die Zeugen denn auch] bildenden Kunſt ziemliche Uebereinſtimmung chende Form der Anſchauung feſtſtellten, daß es] Bühnen b ildnern und Regiſſeuren er Eigen aus, ſie hätten nicht den Eindruck ge- geherrſcht habe, dad aber nach der Machtüber⸗ uns als Pflicht erſchien, dieſem ſtarken Talent] zu eingehendem Studium, wenn ſie germaniſche m Gg habt, daß David Frankfurter regen Anteil an] nahme nicht ſelten Perſönlichkeiten das Wort zu] zu dauernder Betätigung zu verhelfen. Dramen behandeln wollen. Die Auffaſſung um Gen. politiſchen aus e kulturellen Fragen ergriffen hätten, die aus Wir glauben, jeder, der dieſe Sammlung mit J Peterſens iſt unſerer tiefſten Ueberzeugung e einmal an der Aufrollung der Jud f 7 Mangel an ſicherem Inſtinkt weder klar im aufmerkſamem Auge betrachtet, wird feſtſtellen] nach echt und ſtark und entſpricht jener herben ct türdig Deutſchland. Somit eie Ae auß 8 5 r ee e en e eee ee daß hier aus einem inneren Per⸗ Wen enen n erde dancer Rin⸗ —* 1 1 1 0 7 5 Es ſeien deshalb nicht ſelten verſchiedenartige[ü nlichkeitswert und ficherſtem] weg immer noch als Charakterfkelett des deut⸗ unmdekbe— 15 Deutſchl 85 0 ee e je Proklamationen über nationalſozialiſtiſche[bildneriſchen Inſtinkt ein gan ſchen Menſchen empfinden. 1 unteuung 1 6 Kunſtwertung erfolgt, die an manchen Stellen neues Menſchengeſchlecht gef o mt Dieſe Ausſtellung wurde zum erſten Mal 1* dend wirkenden Einfluß. Unſicherbeit hervorgerufen hätten. N feſtſtellen, daß trotz vieler Schwierigkeiten, gezeigt auf der Reichstagung der Nordiſchen lig 85 0 f„Die NS⸗Kulturgemeinde und wir alle has trotz der Tatſache, daß ein in unſerem Lebens⸗Geſellſchaft in Lübeck, dann in Kopenhagen, demie: Entgegenzutreten ſei ſodann mit aller Ent⸗ ben uns nicht damit begnügt“, ſo fuhr Alfred gefühl heranwachſendes neues Geſchlecht noch Hamburg, Bremen, Hagen. Ich hoffe, Mülltbe⸗ ſchiedenheit dem Verſuch des Täters ſelbſt, ſei⸗] Roſenberg fort,„uns nur theoretiſch mit den nicht entſtanden iſt, wir doch mutſpendend ba⸗ neben Wilhelm Peterſen ſich in Deutſchlar gehalten. ne Tat ſo darzustellen, als hätten ſeine angeb⸗ Fragen der Kunſt auseinanderzuſetzen, ſondern ben arbeiten können. a noch viele ebenſo eigenartige und inſtinktſichere lichere Nit; lichen„Gemüts bewegungen“ ſich auch darauf haben die fördernde und geſtaltende Tat begon⸗ Nach der erſten Ausſtellunga„Die Aus Maler finden werden, um das Erbe unſerer rafkheit erſtreckt, daß er nicht habe mit anſehen können, nen. Zu Beginn dieſes Jahres darf ich bei[leſe“ ſind wir zu einem anderen als ſonſt e Tage in echter Form Ueberlieferung für kom⸗ zum Pelt⸗ daß„Naziagenten“ wie Guſtloff ufw. die„Luft[ Rückſchau einer faſt dreifährigen Arbeit auf dem üblichen Ausſtellungsgebiet überg⸗gangen Wir mende Geſchlechter werden zu laſſen. die von det verpeſten“ und ſtaatlichen Einrichtungen und[ Gebiet der bildenden Kunſt mit Genugtuung haben nicht planlos Hunderte von Malern„Mit dieſem Wunſche eröffne ich hiermit die imbien, det ſogar die ſtaatliche Exiſtenz der Schweiz„ge⸗ des Bildhauers Thorak in umfangreicher J nebeneinander in unendlicher Reihenfolge aus-] Sonderausſtellung der Werke des ſchleswig⸗ en Kulonie fährden“ und bedrohen. Die ſchweizer Behör⸗ Weiſe würdigen können. 9 geſtellt, ſondern ſind von einem Thema 1 1 holſteiniſchen Malers und Bildhauers Wilhelm ben dlß⸗ den beanſpruchen vorderhand ſelbſt und Manche anderen Veranſtalter haben in die⸗J gangen. 3550 ſind der erſten Ausſtellung gefolgt J Peterſen.“ „„, 1 ſcon i 8 N 7 N l 1180 2 4 u bone, zu erhalten und auch wenn nötig, Ord- Deatſchland gegangen ſei. Sie baben Jahr für] Wald, behandelte, eine dritte„Deutſche ſieine zechsmüchlekonferenz ö n nun ſchaff Ausländ 3 Jahr krankhaft die alten Größen von früher[Städtebilder“ und zuletzt eine Ausſtel⸗ 1..* Er⸗ wieder ausgeſtellt und ben jüngeren Fier 10„Lob der Arbeit. Hier wurden jene London, 9. Jan. Die Behauptung des ö Jen 5 2 3 ie ſi ſei es Verf ſei 8 1 Sg äh! i i i 8 1 1 N 1 7 1 f 1 0 6 mordete aus Deutschland eine untadelige Füh- iene, die ſich, ſei es vom Verfall, ſei es von der Künſtler ausgewählt, die die Arbeit als not⸗„Daily Telegraph“, derzufolge Großbritannien 9 gſhithe de⸗ rung gezeigt, und aus den Akten ſei nicht er⸗. d ã ͥ v ͤ Ane eine Sechs mächtekonferenz ö ö on angel— 9 daß e 5 Eigenſchaft 1 u 0 0 0 n ew 0 R in London als nicht zutref⸗ ö iner Kolo, er der Landesgruppe Schweiz der NSDAP. d I 5 N xk 5 0 eine den„Landesintereſſen abträgliche Tätig⸗ 1 1 keit“ gezeigt habe. Es war alſo,. ſo ſtellt die 2 2 Irals Lelleitun bei ufa in ö 10 Arteilsbegründung feſt, nicht Sache des auch Juden und Emigranten gegen Max Schmeling 1 0 9 f 0 5 als Ausländer in der Schweiz Gaſtrecht genie⸗ 15 g a 1 3 ummen ö 9 ßenden David Frankfurter, nach dem Rechten Newyork, 9. Jan. Die Newyorker Blät⸗— 15 die. für ihre Zwecke zu Jeruſalem, 9. Jan. Die Oelleitung aus ö 4 zu ſehen. Der Schweiz hat er mit ſeiner ver⸗ ter veröffentlichen in großer Aufmachung auf N jüdiſcher Manager Joe Gould! dem Irak ſteht an der Stelle der Einmündung. abſcheuungswürdigen. feigen Tat, jedenfalls[der erſten Seite einen Aufruf der„Anti⸗ er ger Joe in die Oeltanks bei 1 g 5 22 J N e f ſoll erklärt haben, ſolange der Boykott in Kraft l i Haifa in Flammen. alles andere als einen Dienſt erwieſen. wie er Nazi⸗Liga“ zum Boykott gegen den Kampf eee de e unbeachtet des Kontrakte anz Haifa iſt in dicke n Rauch gehüllt. Ob ö 10 es anfänglich darzuſtellen ſich erdreiſtet hat.] um die Weltmeiſterſchaft, der zwiſchen Schme⸗ icht 3 Schmeling kämpfen. Oberſt Ki! die Urſache des Feuers Brandſtiftung oder ein 0 1 5 Verſchärfend wirkte andererſeits zu Laſten ling und Braddock für den 3. Juni angeſetzt iſt. Patrick, der Präsident des Madifon S 4 Unglücksfall iſt, konnte noch nicht geklärt wer ⸗ ö 1 1 die Bösartigkeit und Gefährlich 19„ 155. Gardens, lehnte vorerſt ab, ſich. 5 keit des Willens die ihn zur Tat beſtimmte, er Hetzer gegen Deutſchland unter Führung 5g ff* 1 Ar. ich d inte 1 1 und weiter die Beharrlichkeit Dreiſtigkeit und des berüchtigten Samuel untermeyer, en Frage, 1 die 8 Ichluß mit der Juden olitik! 1 Grauſamkeit, die er bei der Verübung der Tat] behauptet, der amerikaniſche Gewerkſchaftsver⸗einſchüchtern laſſen. Der Kampf würde wahr⸗ 5 2 199 an den Tag gelegt gabe. 15 E 1 Aue agen dieſen Erwägungen ergebe ſich ſchließen. Der Honkott fol den Nun, Bereits beim Kampf Schmeling Louis wurde donde auen in Balaſine 1 für das Gericht, daß das vom Amtskläger be⸗ Preſſe bezahlte Anzeigen, Reklame auf Streich⸗ in den Synagogen zum Boykott aufgefordert ondon, 9. Jan. Reuter berichtet aus 5 6 Raunagte Strat mat von 18 Jabren Zucht. polzſchachteln, mit Plakaten, Plakatträgern, und trotzdem erſchienen 65 000 Zuſchauer. Nee daß 175 Araber vor dem königlichen 1 baus ſowohl den Milderungsaründen wie den Rundſchreiben und unter Einfatz einer Flü⸗ Der Newyorker Bürgermeiſter Laguar⸗ Politik ur Förd ſchuß 5 völlige Aufgabe der ö 15 Strafverſchärfungsgründen Rechnung trage. ſter propaganda, alſo mit Hilfe aller[dia iſt Vizepräſident der„Anti⸗Nazi⸗Liga“, 3 Keen 8 N. und die Schon die Darſtellung des Tatbeſtandes läßt auszudenkenden Lügen und Verleumdungen die die übelſten Juden dieſer Stadt, darunter Paläflind Sean 8 regierung für J erkennen, daß der erſt in der Hauptverhand⸗ durchgeführt werden, um den Kampf auch von] viele Emigranten, vereinigt. Dieſe beiden Hauptpunkte ſeten in einer E lung von Frankfurter gemachte Verſuch, entge⸗ der finanziellen Seite her zu erſchüttern... Der Boykott wird offenbar in der Annahme närung der Araber enthalten, die der Tonic. gen ſeinem Geſtändnis vor der Polizei, nun⸗ 5 a iin Szene geſetzt, daß Schmeling die Weltmei⸗ lichen Kommiſſion vorausſichtlich am Montag mehr ſeine Mordabſichten zu beſtreiten. auf das Ihrer unverſchämten Aufforderung fügt die] ſterſchaft gewinnt. Er drückt den ganzen Haß, übergeben werden wird. Der Bericht werde Gericht keinen Eindruck gemacht hat. Das Liga die anmaßende Drohung hinzu, ſie] die ohnmächtige Wut und den Neid des New⸗ nachweiſen, daß eine Löſung, die die arabiſchen Arteilt ſtellt feſt. daß wohlüberlegter Mord J würde gegen alle zukünftigen Veranſtaltungen 1 yorker Juden pöbels aus, der einſehen Beſchwerden abſtelle, unmöglich ſei ſo⸗ und nicht bloſer Totſchlag vorliegt. Ebenſo] des MWadiſon Square Garden und mußte, daß ein Boykott der deutſchen Waren lange die gegenwärtigen Mandats beſtimmun⸗ wird die Zurechnungsfähigkeit Frankfurters gegen das Newyorker Hypodrom den Boh⸗ 1 i' i gen aufrecht erhalten würden. D i ö f 5 5 3 F Jerfolglos blieb. Dieſer Pöbel ſieht ſeine n. Das arabiſche N bejaht. kott erklären, falls die Direktion den Kampf eigenen politiſchen Vorausſagen taufendmal Oberkomitee habe eine Warnung erlaſſen, in Von beſonderem Intereſſe ſind die Ausfüh⸗ ſtattfinden laſſe. Die Vertreter Der Ligg ent.] Lnge eee 8 ichts beſſeres, der es allen Arabern verbietet, vor dem briti⸗ ö zungen über die ſtrafmildernden und ſblödeten ſich nicht, zu erklären, Sch m e ing 571 dt ne ee eſſeres,] ſchen Ausſchuß zu erſcheinen, ohne ſich vorher ſtrafverſchärfenden Amſtände der ſei eine„Ware“ und ſie würden die Nazis als ſein Mütchen an dem deutſchen Boxer zu] mit dem arabiſchen Oberkomitee in Verbindung N Tat. Das in Graubünden geltende Strafbuch J verhindern,„von dieſer Ware zu profitieren“ J kühlen. geſetzt zu haben. 4 5 5 0 9 — — 8 Berlin, 9. Jan. Der„Völkiſche Beobachter“ veröffentlicht einen aufſchlußreichen Sonderbe⸗ richt, der das ganz beſonders in Frankreich eng geknüpfte Netz der hpolſchewiſtiſchen Re⸗ krutenwerbung für die rote Front in Spanien enthüllt. Mit dokumentariſchen Ein⸗ zelheiten wird in dem Artikel bewieſen, wie die Sowietunion mit äußerſter Aktivi⸗ tät und ſogar mit direkten Befehlen der Komintern die Menſchenzufubr nach Spa⸗ nien organiſiert. Der Artikel beginnt mit einer Geheimſitzung des Politbüros der Komintern in Moskau, die am 15 September 1936 abgehalten wurde, und in der die Richtlinien für die Mobiliſierung von Franzoſen für die ſpaniſche Rote Armee beſchloſſen wur⸗ den. An dieſer Sitzung nahm auch der franzö⸗ ſiſche Leiter der paramilitäriſchen Kommuni⸗ ſtenverbände in Frankreich. Marty, teil, welcher die nachher beſcloſſenen Anregungen als Grundlagen der Werbung vortrug. Demzufolge beſchloß das Politbüro: * Befehl an die franzöſiſche Kommuniſtenpar⸗ tei, ſich für die Lieferung von Waffen an die „Frente Popular“ wirkſam einzuſetzen und nachdrücklichſt mit der Anwerbung von Fran⸗ zoſen als Freiwilligen im ganzen Lande zu be⸗ ginnen. 2. Anweiſung an die franzöſiſchen und ſpa⸗ niſchen Kommuniſten unter der Kontrolle der Komintern Paris eine techniſche Vereinbarung zu ſchließen, um die Zuſammenarbeit grundſätz⸗ lich zu regeln. Dieſe Vereinbarung wurde nach der Rückkehr von Thores aus Moskau Ende September ab⸗ geſchloſſen. Sie wurde auch vom ſpaniſchen Schatzmeiſter der von der„Frente Popular“ den Kommuniſten aus ſpaniſchem Staatsgold zur Verfügung geſtellten Fonds zur Bezahlung der„militäriſchen Ausgaben“ unterzeichnet. Dieſe Vereinbarung umfaßt nachfolgende Punkte: 1. Die franzöſiſche Kommuniſtenpartei ver⸗ pflichtet ſich, eine ausreichende An⸗ zahl von Werbeſtellen zu ſchaffen, um der„Internationalen Brigade“ 20000 Freiwillige zuzuführen. 2. Sie verpflichtet ſich ferner, eine beſon⸗ dere Organiſation zum Ankauf und Verſand von Waffen und Munition für Spanien zu ſchaffen. welche nach den Wei⸗ ſungen der techniſchen Kommiſſion, die in Malagg ihren Sitz hat, arbeitet. Dieſe Kommiſſion ſteht unter der Oberleitung von Moſes Roſenberg. Sowietgeſandter in Madrid, aus den Kominternagenten Tra⸗ cos, Martinez. Nunios und Miklas. 3. Dieſelbe Verpflichtung wird auch für die Ausrüſtung der Milizen mit Klei⸗ dern., Lebensmitteln, Ausrüſtung uſw. übernommen. 4. Die ſpaniſche Kommuniſtenpartei ſtellt einen Kredit, der automatiſch immer auf der Höhe von ſieben Goldmillio⸗ nen Peſetas zu halten iſt, den von der franzsſiſchen Kommuniſtenpartei bezeichne⸗ ten Perſonen zur Verfügung. Eine Spezialklauſel ſieht vor, daß die fran⸗ zöſiſche Kommuniſtenpartei berechtigt iſt, als „Entſchädigung für ihre Speſen“ einen Betrag von 500 Francs für jeden Freiwilligen zu er⸗ heben. Ferner iſt die franzöſiſche Kommuniſten⸗ partei berechtigt, bei allen Waffenſendungen, welche durch ihre Mitarbeit nach Spanien ge⸗ langen. 15 v. H. der Rechnungen als Speſen (0 einzuziehen. Ebenſo ſind 30 v H. der Waf⸗ fen und Munition, welche auf Koſten der ſpa⸗ niſchen Kommuniſten eingekauft werden, in Südfrankreich einzulagern. Geheime Wafſendepols Dieſe geheimen Waffendepots befinden ſich in Perpignan(zwei), zwei in Bor⸗ deaux, einer in Avignon, einer in Lyon, einer in Toulouſe und einer in Marſeille. Die Zahlungen für Speſen und Aufkäufe werden durch die Komintern Paris gemacht. Bei ihnen ſind die genannten ſieben Millionen Peſeten deponiert unter dem Konto„Zentral⸗ fonds für den antifaſchiſtiſchen Kampf“. Zur Leitung der Waffen⸗ und Ausrüſtungs⸗ lieferungen wurden beſondere Komitees er⸗ nannt, welche über weitgehende wirtſchaftliche und finanzielle Selbſtändigkeit verfügen. Die Geſchäfte werden ausſchließlich auf ihren Namen getätigt und die aufgekauften Waffen, ſelbſt wenn es ſich um Syezialzüge handelt oder Schiffsladungen, reiſen unter ihrem Na⸗ men. Zu dieſen kommuniſtiſchen Waffenhänd⸗ lern gehörte auch Miſcha Roſenfeld. welcher mit falſchen Päſſen als Baron Roſen (J) ſeine Einkäufe hauptſächlich in der Schweiz tätigte. Seine Einkäufe lauten allerdings. um die ſchweizeriſche Ausfuhrbewilligung zu bekom⸗ men, direkt auf die Sowjetunion als Auftrag⸗ geber. Jonderfonds der Inkernakionalen Roten hilfe Den einzelnen Aufkäufern ſtehen außer den ſpaniſchen Beträgen namhafte Sonder⸗ fonds zur Verfügung, die nachweislich durch die Internationale Rote Hilfe und damit durch die Komintern Moskaus direkt gezahlt werden. Sie dienen den Ankäufern zu Auszeichnungen zur wirkſamen Mithilfe bei den Geſchäftsab⸗ ſchlüſſen(alſo Schmiergelder!) Der Großteil der Waffen und der weſentlichſte Teil der an⸗ gekauften Ausrüſtungen wurden ſtets im Hafen von Bordeaux gelagert, um von dort mit Laſt⸗ Unler der Geißel des Bolſchewismus Rekrulenwerbung auf Beſehl Moskaus wagen, als Lebensmittel getarnt, über die ſpa⸗ niſche Grenze befördert zu werden Der Hauptausfuhrhafen der Waffenlieferun⸗ gen iſt Marſeille, wo ſich die„Rote Inten⸗ danz“ befindet. Die bis Mitte Dezember be⸗ ſorgten Lieferungen an Wafſen und Ausrüſtung machen alein für die zwei Stellen. Marſeille — Bordeaux, über 120 Millionen Goldpeſeten 8. Am 17. Dezember hat der kommuniſtiſche Ab⸗ geordnete Vaillant⸗Couturier in einem Artikel der„Humanité“ ein wertvolles Ge⸗ ſtändnis gemacht, in dem er die reibungslofe Zuſammenarbeit zwiſchen franzöſiſchen und ſpaniſchen Kommuniſten lobte und gleichzeitig 3 Aufſtand in Südfrankreich anſagte. Bekanntlich wurden durch die Kommuniſten 46 Werbeſtellen für Freiwillige in Frank⸗ reich errichtet, außerdem 27 der franzöſi⸗ ſchen Kommuniſtenjugend Durch eine Sonderbeſtimmung der Komintern Paris wurde feſtgelegt, daß von den für Spanien angewor⸗ benen Freiwilligen nur 20 v. H. nach Spanien geſchickt werden dürfen, ſofern ſie militäriſch vorgebildet ſind. Die anderen 80 v.§ der militäriſch vorgebildeten Freiwilligen werden auf die einzelnen Zentralſtellen der paramili⸗ täriſchen Verbände Südfrankreichs verteilt, um den Grundſtock für die revolutionäre Erhebung die Vaillant ankündigte, zu bilden. Die Anwerbung der Komuniſten für revolu⸗ tionäre Zwecke iſt weit größer, als bisher an⸗ genommen wurde, denn es ſteht feſt, daß außer den beſagten 46 Werbeſtellen, die bisher ins⸗ geſamt über 15 000 Freiwillige anwarben, durch direkte Werbung der lokalen Kommuniſtenzellen weitere 12 000 Rotmilizen geworben wurden. Dazu kommen die von den Jungkommuniſten Angeworbenen, die laut Befehl von Moskau allein 25000 Freiwillige zu ſtellen haben und von denen bereits ſechs Extrazüge von Lyon aus, wo die militäriſche Vorbildung dieſer Mi⸗ lizen beſorgt wird. nach Spanien abgingen. Ein großer Teil derſelben ſoll laut zuverläſſi⸗ gen Nachrichten bereits heute ſchon nicht mehr am Leben ſein. die Nalionaliſten im Vormarſch Grauſame Kriegsführung der bolſchewiſtiſchen Milizen Salamanca, 9. Jan. Die Offenſive der ſpaniſchen Nationaltruppen vor Madrid iſt auch am Freitag mit durchſchlaaendem Erfolg weitergeführt worden. Es ge⸗ lang ihnen. den an der Landſtraße nach dem Escorial kurz vor Madrid liegenden Ort Ara⸗ vaca zu erobern und die bolſchewiſtiſchen Ban⸗ den aus den zahlreichen Grabenlinien u. Be⸗ feſtigaungsanlagen zu vertreiben. Den Natio⸗ naltruppen fiel neben umfanareichem Waffen⸗ material ein P-Panzerzug und mehrere Panzerkraftwagen in die Hände. Die Zahl der Kommuniſten wird auf über 1000 ge⸗ ſchätzt. An allen Abſchnitten, an denen Gefechts⸗ handlungen ſtattfanden, liefen zahlloſe rote Söldner über, die ihrer Freude Aus⸗ druck gaben, der roten Hölle. wie ſie ſelbſt Madrid bezeichnen, entronnen zu ſein. Viele von ihnen ſind Augenzeugen arauenvoll⸗ ſter Verbrechen geweſen, die auch heute noch, nach wie vor, in Madrid an der Ta⸗ gesordnung ſind. An der Front von Andaluſien verſuchten die Bolſchewiſten einen Gegenangriff auf Porcuna. Sie wurden jedoch von nationa⸗ ler Kavallerie unter ſchwerſten Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen. Dabei wurde auch ein Panzer⸗ wagen erbeutet, deſſen Maſchinengetwehre nur mit Dumdum⸗Geſchoſſen geſpeiſt wurden. Als der Angrif der Bolſchewiſten abgeſchla⸗ gen war, hörte man hinter ihren Linien hef⸗ tiges Maſchinengewehrfeuer, das augenſcheinlich von der„Internationalen Ko⸗ lonne“ herrührte, die die zurückweichenden Mi⸗ 75 mit einem Kugelregen aufzuhalten ver⸗ uchte. Alles in allem waren der Donnerstag und der Freitag die erxfolgreichſten Tage für die ſpaniſchen Nationaltruppen. die unter dem Oberbefehl Orgaz die große Offenſive im Weſten Madrids durchführen. Obwohl die bol⸗ ſchewiſtiſchen Gewalthaber hier die beſten Streitkräfte zuſammengezogen hatten und dop⸗ pelte Drahtſyſteme, betonierte Grabenlinien und zu Feſtungen ausgebaute Häuſer den Vormarſch der Nationaltruppen aufhalten ſoll⸗ ten, ſchritten dieſe von Sieg zu Sieg. Vierzig rote Söldner, die bei El Plantio mit 120 Fa⸗ milien übergelaufen waren, beſtätigten, daß die roten Befehlshaber die Anweiſung erteilt hatten, die Stellungen bei Arabaca bis zum letzten Blutstropfen zu verteidigen. Der Wi⸗ derſtand der Bolſchewiſten wurde jedoch durch eine geſchickte Umklammerunga gebrochen. Zwi⸗ ſchen Pozuelo und Arabaca erſchwerten un⸗ zählige mit Maſchinengewehren geſpickte Gra⸗ benlinien den Vormarſch der Nationaltruppen. Unter Einſatz nationaler Artillerie konnten dieſe jedoch niedergekämpft werden. Die Ver⸗ luſte der Roten dürften hier einen noch nie erreichten Umfang angenommen haben. Die bei Arabaca geſchlagenen roten Horden ſind völlig umzingelt, und man erwar⸗ tet, daß ſie ſich ergeben werden. Nationale Jagd⸗ und Bombenflugzeuge nahmen bis tief in die Nacht an den Operatio⸗ nen teil. Durch Abwurf von ſchwerſten Bom⸗ ben richteten ſie unter den Bolſchewiſten un⸗ beſchreibliche Verwirrung an und verhinder⸗ ten, daß der Gegner ſich wieder ſammelte. Größle Beſtürzung bei den Bolſchewiſlen Salamanca, 9. Jan. Das ſiegreiche Vor⸗ dringen der ſpaniſchen Nationaltruppen vor Madrid hat bei den bolſchewiſtiſchen Macht⸗ habern allerarößte Aufregung her⸗ vorgerufen. Der rote Oberhäuptling in Ma⸗ drid hat, wie der rote Sender Union Radio meldet, die Vertreter ſämtlicher politiſcher Or⸗ ganiſationen zu einer außerordentlichen Sit⸗ zung einberufen, um Maßnahmen für die ge⸗ waltſame Entfernung der Zivil⸗ bevölkerung aus der Hauptſtadt zu be⸗ ſchließen. In einem Aufruf der vereinigten marxiſti⸗ ſchen Jugend wird feſtgeſtellt, daß Madrid in höchſter Gefahr ſei. Verzweifelt wird dazu aufgerufen, nicht den Mut ſinken zu laſ⸗ ſen, denn, wenn Madrid verloren gehe, gebe es keine Hoffnung mehr. Wie groß die Verwir⸗ rung auf der roten Seite iſt, das zeigen die letzten Sätze des Aufrufs, in denen ſich die roten Mörder, die ſo viele Prieſter qualvoll meuchelten, nicht ſcheuen, die gläubigen Katho⸗ liken aufzufordern, ſich in die rote Miliz ein⸗ zureihen. a Auch die„Politika“, das Organ des Häuptlings des bolſchewiſtiſchen Spaniens, Azana, ſchildert in aroßer Aufmachung die kritiſche Lage Madrids angeſichts der Tatſache, daß die ſpaniſchen Nationaltruppen alle Tore der Stadt im Süden, Weſten und Norden be⸗ lagerten und verſucht krampfhaft, Stimmung für die bolſchewiſtiſchen Horden zu machen. Britiſche Seeoffiziere von den Roten in Bilbao wegen Spionageverdachts vorüber⸗ gehend verhaftet. London, 9. Jan.„Daily Expreß“ meldet aus St. Jean de Luz, daß zwei britiſche See⸗ offiziere von den Roten in Bilbao wegen Spionageverdachts verhaftet worden ſind. Auf Grund der Vorſtellungen des Komandanten des enaliſchen Zerſtörers ſeien ſie jedoch nach einer Stunde wieder freigelaſſen worden. Die Madrider engliſche Botſchaft von Flieger⸗ bomben getroffen.— Der Militärattaché verletzt. London, 9. Jan. Reuter berichtet aus Madrid, daß die britiſche Botſchaft bei einem Luftangriff am Freitag von Flieger⸗ bomben getroffen worden ſei. Unter den Ver⸗ letzten befindet ſich der engliſche Militär⸗ attaché Kapitän Chriſtopher Lance. Briliſcher Proleſt bei Franco Angebliche Verletzung der Madrider Sicherheitszone. 5s London, 9. Jan. Der britiſche Botſchaf⸗ ter in Hendaye, Sir Henry Chilton, iſt beauf⸗ tragt worden, bei den Behörden in Salamanca einen ſcharfen Proteſt wegen der angeb⸗ lichen Verletzung der Sicherheitszone in Madrid einzulegen, die die Behörden in Sala⸗ manca zu achten verſprochen hätten und inner⸗ halb deren die britiſche Botſchaft in Madrid liegt. Die Verletzung ſoll darin beſtanden ha⸗ ben, daß acht Brand⸗ und Exploſiv⸗ bomben das britiſche Botſchaftsgebäude in Madrid getroffen haben, wobei zwei Beamte der Botſchaft verletzt worden ſein ſollen. Von nationaler ſpaniſcher Seite wird dazu — ohne direkte Stellungnahme zu der Note— erklärt, daß die Sicherheitszone in Madrid als Aufenthaltsort und Schutz für Frauen und Kinder gedacht war. Man hat aber feſtſtellen müſſen, daß die bolſchewiſtiſchen Horden die menſchenfreundliche Abſicht Franeos von An⸗ fang an ſabotiert haben. Sie haben die Frauen und Kinder abſichtlich in die bedrohten Gebiete gebracht, während die Sicherheitszone als Schlupfwinkel für bolſchewiſtiſche Banden benutzt worden iſt und außerdem dem geſam⸗ ten bolſchewiſtiſchen und anarchiſtiſchen An⸗ führerſtab als Kommandozentrale diente. Reichsminiſler Dr. Frick an die Bergwacht Eine Spende des Miniſters ren, e Jan. Der Reichs⸗ und preu⸗ ßiſche Innenminiſter Dr. Frick richtete an die Deutſche Bergwacht in München folgendes Te⸗ legramm: „Deutſche Bergwacht München. Der Deutſchen Bergwacht ſpreche ich für die in Zuſammenarbeit mit der Wehrmacht her⸗ vorragend organiſierte Rettungstat ihrer opferbereiten Mitglieder in der Watzmann⸗ Oſtwand meinen Dank und meine beſondere Anerkennung aus. Zum Erſatz des bei der Bergung zu Ver⸗ luſt gegangenen Gerätes ſtifte ich einen Sonderzuſchuß von 3000 Mark. (gez.) Reichsinnenminiſter Dr. Frick.“ Bekanntmachungen der A. S. D. A. B Krels Heppenheim NSLB., Kreis Heppenheim. Unſere Bücherei wird demnächſt mit der des Kreisſchulamtes vereinigt werden. Viele Bücher ſtehen noch aus, d. h. die Mit⸗ glieder aus allen Teilen des Kreiſes haben noch Bücher in Beſitz. Ich bitte, damit wir raſcheſtens zum Ziele kommen, daß jedes Buch ſofort der Geſchäftsſtelle zu⸗ geſandt wird. Die Vertrauensmänner bitte ich, dafür Sorge zu tragen, daß jedes Mit⸗ glied dieſe Aufforderung zu leſen bekommt. Ich erwarte, daß ſich von jedem größeren Schulkörper ein Mitarbeiter für unſere Ar⸗ beitsgemeinſchaft Zeichnen und Kunſt fin⸗ det. Die kleineren Schulen ſchließen ſich zu 2 oder 3 zuſammen und entſenden einen Vertreter. Es iſt dann auch möglich, daß der Kreisſachbearbeiter in die Bezirke hin⸗ ausgehen kann und kann ſeine Tagungen dort abhalten. Ich erwarte von jedem Schulvertrauensmann ſofortige Meldung. J. V.: Koch. AS Bd- DA. Wihtig für alle Mitglieder des Reichsver⸗ bandes der Wirtſchaftsleiter e. V.(Vela) KPW. Alle Mitglieder des ehem. Reichs⸗ verbandes der Wirtſchaftsleiter e. V.(Ve⸗ la) werden hiermit aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens 31. Jan. 1937 auf der Verwal⸗ tungsſtelle 24 der Deutſchen Arbeitsfront, Heppenheim a. d. B., Laudenbachertor oder bei ihrer zuſtändigen Ortswaltung zu melden. Die Angelegenheit iſt äußerſt wichtig und dürfen es die Betreffenden nicht verſäu⸗ men, umgehend auf einer Dienſtſtelle vor⸗ zuſprechen. Rundfunk- Programm Dienstag, 12. Januar 1936 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel. Wetter. Anſchl. Schallplatten. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Schallplat⸗ ten. 10. Das Erbe im Blut. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Frauenberufe der Gegenwart. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.90 Wetter, Börſenberichte. 15.15 Frauen am Werk. 15.45 Schallplatten. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Zeitgenöſſiſche Muſik. 18.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. 18.40 Das deutſche Frauenwerk. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchlandecho. 19.55 Wir forſchen nach Sip⸗ ven und Geſchlechtern. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Feſtlicher Abend zur Erinnerung an die Saar⸗ abſtimmung 1935 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00— 24.00 Europäiſches Konzert. * Reichsſender Frankfurt 6.00 Choral. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Zeit, Waſſerſzandsmeldungen. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Werkskonzert. 9.30 Kon⸗ zert. 10.00 Das Erbe im Blut. 11.15 Wetter. 11.30 Landfunk. 1145 Sozialdienſt. 12.00 Kon⸗ zert. 13.00 Zeit, Nachr. 14.10 Nach Tiſch gönnt Euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſika zu Gaſt. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Das deutſche Lied. 16.00 Unterhaltungsmuſik. 17.30 Die große Leipziger Meſſe kommt. 17.45 Das Mäuschen. 18.00 Konzert. 19.00 Ein Kientopp und was ſonſt noch dazu gehört. 19.30 Kampf dem Verderb! 19.40 Tagesſpiegel. 19.55 Wet⸗ ter uſw. 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Feſtlicher Abend zur Erinnerung an die Saarabſtim⸗ mung 1935. 22.00 Zeit, Nachrichten. 22.30 Tanz- und Volksmuſik, 24.00—02.00 Nachtmuſik. * Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Konzert. 10.00 Das Erbe im Blut. 10.30 Engliſch für die Oberſtufe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 13.00 Zeit Wetter. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15 Von Blumen und Tieren. 16.00 Muſik am Nachmitag. 17.40 Zwanzig Minuten zum Nachdenken und Reinfallen. 18.00 Zauber der Stimme. 19.15 Slawiſche Violinmuſik. 19.45 Der Forſcher Colin Roß erzählt. 20.00 Nach⸗ richten. 20.10 Feſtlicher Abend zur Erinnerung an die Saarabſtimmung 1935. 22.00 Zeit, Wet⸗ ter, Sport. 22.20 Politiſche Zeitungsſchau. 22.40 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. — — —— 3——— —— 2222885 — 2õã ĩð»W» 1 8 L U. Ga) m. Reichs, V.(Ve „ſich bis Verwal⸗ beatzfront, achertor g W wallung e un Lersch Ae dure n Uplatten. challplat⸗ Fröhlicher t. 11.30 er Bauer gert. 1800 zen. 1400 0 WVettet, erk. 15.40 tag. 17.0 liſce gei⸗ rauenwverk. hr, Spott. letberich. achrichten. 5 Wetter. V Kon⸗ 3 der Sport vom Sonntag Ueberraſchungen im Gau Baden Un. Mannheim und 55. Waldhof geſchlagen Fußball in Zahlen Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Baden Spielvgg. Sandhofen— Pfs. Neckarau 0:0 VfB. Mühlburg— VfR. Mannheim 2:0(1:0) Germ. Brötzingen— Karlsruher FV. 1:1(0:1) FV. Raſtatt— Sportverein Waldhof 2:1(2:0) Gau Südweſt Eintr. Frankfurt— Bor. Neunkirchen 4:2 FK. Pirmaſens— Spfr. Saarbrücken 2:2(0: Gau Württemberg Sportfr. Stuttgart— Union Böckingen 9: Spielvgg. Cannſtatt— Kickers Stuttgart 1 V. Zuffenhauſen— VfB. Stuttgart 1 Sportv. Göppingen— Sportkl. Stuttgart 1 Gau Bayern Spielvgg. Fürth— 1860 München 5:0 Ballſpielklub Augsburg— VfB. Koburg 111 FC. 05 Schweinfurt— Wacker München 3:2 Bayern München— ASV. Nürnberg 8:0 VfB. Ingolſtadt— 1. FC. Nürnberg 1:0 Gau Heſſen 3 93 Hanau— Spielverein Kaſſel 0:1 pielvgg. Niederzwehren— Kewa Wachen⸗ buchen 0:3 Heſſen Hersfeld— VfB. Friedberg 1:0 Germania Fulda— Boruſſia Fulda 0·1 Bezirksklaſſe im Meiſterſchaflskampf Gruppe Südheſſen Olymp. Lampertheim— MSV. Darmſtadt 1:3 Alem. Worms— Sportvgg. Arheilgen 3:0 Sportv. Horchhein— Norm. Pfiffligheim 3:2 FC. 03 Egelsbach— Sportverein Münſter 511 Olympia Lorſch— Haſſia Dieburg 22 SV. 98 Darmſtadt— VfR. Bürſtadt 3·1 Gruppe Unterbaden⸗Weſt Alem. Ilvesheim— Olympia Neulußheim 513 Phönix Mannheim— Fortuna Heddesheim 5:2 FV Hockenheim— Germ. Friedrichsfeld 411 Fortuna Edingen— Sportklub Käfertal 0:1 Kurpfalz Neckarau— Amicitia Viernheim 21 Gruppe Rheinheſſen 03 Mombach— Opel Rüſſelsheim 1 Spvgg. Weiſenau— FV. Geiſenheim 3 VfB. Unterliedersbach— Tura Kaſtel 3 Germania Okriftel— Mainz 05 4:0( SV. Flörsheim— Viktoria Walldorf 1 Gruppe Pfalz⸗Oſt ASV. Ludwigshafen— Phönix L'hafen 0 5 lz Ludwigshafen— TV. Frieſenheim 5 Fg. 03 L'hafen— Germ. 04 Ludwigshafen 0 TSG, Rheingönheim— FG. 1914 Oppau 0: IV. 08 Mutterſtadt— Spvgg. Mundenheim 5 FV. Speyer— Kickers Frankenthal 0 hocken am Jonnlag Reichsb. L'hafen—Schwarzw. Worms 1:1(1:0) Tad. 46 Worms— MTG. Mannheim 111 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: TV. 57 Sachſenhauſen— Offenb. RV. 74. 2:1 Reichsb. Frankfurt— Reichsb. Aſchaffenbg. 11 TFC. Hanau— Allianz Frankfurt 0:3 Mainzer HC.— Wiesbadener THC. 01 Höchſter HC.— DHC. Wiesbaden 2:0 Weiß⸗Bl. Aſchaffenbg.— TV. 60 Fechenh. 0:0 TV. 1846 Mannheim— SC. Heidelberg 112 Frauen: SC. Ff. 80— Royal Vet. Coll. London 6:1(1:1) Wiesb. THC.— Royal Vet. Coll London 90 IGS. Frankfurt— SC. Frankfurt 1880 2:1 IGS. Frankfurt— SC. Frankfurt 1880 0:2 Stadt SV. Frankf.— TV. 60 Fechenheim 3:0 Höchſter HC.— DHC. Wiesbaden 3˙¹ TV. 1846 Mannheim— SC. Heidelberg 4:1 deulſche Hocken-Meiſterſchaft Zehn Mannſchaften teilnahmeberechtigt Bekanntlich wird in der Spielzeit 1936/37 erſtmalig ein deutſcher Hockeymeiſter ermittelt. Die Gaue(Gaugruppen) haben bis zum 18. April 1937 dem Fachamtsſportwart ihren Gaumeiſter bezw. die Vereinsmannſchaft, die den Gau(die Gaugruppe) bei den Endſpielen vertreten ſoll zu nennen. An dem Wettbewerb um die deutſche Hockeymeiſterſchaft können, da auch die Gaugruppen nur je einen Vertreter melden dürfen, zehn Mannſchoften teilnehmen. Die Endſpiele werden in vier Runden nach dem Pokalſyſtem ab 25. April 1937 ausge⸗ tragen. Die Termine der Endſpiele Vorrunde 25. J.: Nr. 1 Gau Mitte— Gau Oſtpreußen Nr. 2 Gau Rheinland— Gau Nordmark Zwiſchenrunde 2. 5.: Nr. 3 Gau Bavern— Gau Brandenburg Nr. 4 Gau Südweſt— Gau Sachſen Nr. 5 Gau Niederſachſen— Gau Baden Nr 6 3 Spiel Nr. 2— Sieger Spiel Nr. 1. 9. 5.: Spielfrei(Länderſpiel Holland— Deutſchland) Vorſchlußrunde 16. 5.: Spiel Nr. 7 und 8, Gegner und Aus⸗ tragungsorte werden nach den Ergebniſ⸗ ſen der Zwiſchenrunde beſtimmt. Schlußrunde 23. 5.: Nr. 9 Sieger Spiel 7— Sieger Spiel 8. * Die Spiele werden auf den Plätzen der erſt⸗ genannten Gaumeiſter ausgetragen. Die Aus⸗ tragungsorte für die Vorſchlußrunde und für die Entſcheidungsſpiele werden ſpäter feſtge⸗ ſetzt. Im Gau Baden gab es am Sonntag zwei große Ueberraſchungen, denn ſowohl der VfR. Mannheim als auch der SV. Waldhof mußten die erſten Niederlagen hinnehmen. Der VfR. wurde in Mühlburg glatt mit 2:0 abgefertigt, während der FV. Raſtatt nach ſchönem Spiel gegen Waldhof verdient mit 2:1(1:0) gewann. Ungeſchlagen im Gau Baden iſt jetzt lediglich der FC. Pforzheim, der mit 9 Spielen und 14 Punkten nunmehr relativ ſehr gut im Rennen liegt. Der KF V. trotzte Germania Brötzingen ein Unentſchieden(1:1) ab, zählt aber nach wie vor zu den Abſtiegskandidaten. Sppgg. Sand⸗ hofen und VfL. Neckarau trennten ſich 00. Der Tabellenſtand: VfR. Mannheim CTT SV. Waldhof B 1. FC. Pforzheim V Germania Brötzingen 11 3 5 3 17:18 11 Vf. Neckarau 11 8 5 8 1315 11 Freiburger FC. 0 VfB. Mühlburg 11 1 Spogg. Sandhofen 5 Karlsruher FV. 1 04 Raſtatt 0 FV. Raſtatt— SV. Waldhof 2:1(2:0) Daß vom Abſtieg bedrohte Mannſchaften ſehr gefährlich werden können, mußte am Sonntag der SV. Waddhof erleben, der beide Punkte in Raſtatt laſſen mußte. Trotzdem Siffling und Lehmann erſetzt werden mußten, rechnete Waldhof mit einem Sieg, mußte dieſen aber den ausgezeichnet ſpielenden Raſtattern überlaſſen. Die Verteidigung Raſtatts war ſehr aut in Form, andererſeits der Waldhof-Sturm ſehr ſchwach. Raſtatt konnte ſchon in der er⸗ ſten Minute durch Simianer in Führung ge⸗ hen und nach der Pauſe erhöhte Neurohr auf 2:0. Erſt jetzt machte ſich Waldhof frei und wurde überlegen, es reichte aber nur zu einem Gegentreffer, den in der 78 Minute Weidinger erzielte. Schiedsrichter Selzam⸗Heidelberg aut. VfB. Mühlbura— VfR Mannheim 2:0(1:0) Mühlburg vollbrachte im Kampf gegen den Tabellenführer eine große Energieleiſtung und ſah ſchließlich ſeine Bemühuagen durch einen ſchönen Erfolg belohnt. Beſonders die Ver⸗ teidiaung und der Sturm wieſen eine ſelten geſehene Form auf. Mannheims Geſamt⸗ leiſtung war nicht ſchlecht, die Stürmer ſchei⸗ tierten aber ſtets an der gegneriſchen Hinter⸗ mannſchaft. Nach einer Viertelſtunde ging Mühlburg durch Rothärmel in Führung, der einen von Schneider fallengelaſſenen Ball kurz entſchloſſen einſchoß. Nach der Pauſe verwan⸗ delte Oppenhäuſer einen Foulelfmeter zum zweiten Treffer.— 4000 Zuſchauer. Spyg. Sandhofen— Vf. Neckarau 0:0 Ein Sieg des VfL. wäre bei dieſer Begeg⸗ nung verdient geweſen, denn die Gäſte waren die techniſch weitaus beſſere Mannſchaft. Le⸗ diglich die Stürmerreihe konnte nicht voll be⸗ friedigen und verſagte immer wieder vor dem Tore. Auf der anderen Seite ſcheiterte das zügigere Stürmerſpiel von Sandhofen an der ſchlagſicheren Verte digung von Neckarau. Er⸗ freulicherweiſe wurde der Kampf recht ritter⸗ lich geführt.— 2500 Zuſchauer, Schiedsrichter Strößner-Heidelberg. Angewißheik im Gau Südwefſt Vormalia verlierk einen Punkt-„Einkrachl“ ſchlägk Neunkirchen Die Meiſterſchaftsſpiele der Südweſt⸗Gau⸗ liga werden immer ſpannender und intereſſan⸗ ter. Nach der am Sonntag erfolgten Nach⸗ holung dreier Spiele ſind jetzt ſämtliche Mann⸗ ſchaften auf 12 ausgetragenen Spielen ange- langt und der Stand zeigt, daß eigentlich nur noch der Gaumeiſter Wormatia Worms, die Offenbacher Kickers und Eintracht Frankfurt Meiſterſchaftsausſichten haben. Eintracht Frank⸗ furt ſicherte ſich dieſe durch einen verdienten Sieg mit 4:2(3:1) über Boruſſia Neunkirchen, die damit ihre Ausſichten verſpielt haben dürfte. Die Offenbacher Kickers büßten am letz⸗ ten Sonntag in Saarbrücken zwei wertvolle Punkte ein und der Gaumeiſter Wormatia Worms konnte am Sonntag in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung beim SV. Wiesbaden nur ein 0:0 er⸗ reichen. Dadurch hat ſich der Abſtand zwiſchen den drei Tabellenerſten auf insgeſamt zwei Punkte verringert. Wormatia Worms führt mit 18 Punkten vor Offenbach(17) und Ein⸗ tracht(16). Drei weitere Punkte zurück folgen Neunkirchen und Pirmaſens, mit je 10 Punk⸗ ten ſchließen ſich FSV. Frankfurt und Wies⸗ baden an, je 8 Punkte beſitzen Union Nieder⸗ rad und FV. Saarbrücken, während die Saar⸗ brücker Sportfreunde mit ſieben Punkten an letzter Stelle ſtehen. Die Entſcheidung wird in erſter Linie in den Spielen Kickers— Ein⸗ tracht und Eintracht— Worms fallen. SV. Wiesbaden— Wormatia Worms 0:0 Das Erſcheinen des Gaumeiſters hatte 7000 Zuſchauer nach Wiesbaden gelockt. In ſtärkſter Beſetzung— wieder mit Eckert— traten die Heſſen in der Kurſtadt an, doch gelang es ihnen nicht, wenigſtens dne knappen Vorſpielſieg zu wiederholen. Wiesbaden begann recht forſch und vielverſprechend, doch hielt die Hinter⸗ mannſchaft der Gäſte ausgezeichnet und zu allem Ueberfluß verſchoß Fuchs dreimal bei klaren Gelegenheiten. Worms brauchte lange Zeit, um ins Spiel zu kommen, es gelang dem Meiſter aber nicht, die gute Hintermannſchaft der Gaſtgeber zu überwinden. In der zweiten Halbzeit hatte Worms einen guten Start, nun war es an Fath mehrmals in ausſichtsreicher Stellung zu verſchießen. Wiesbadens Sturm ſpielte zu verkrampft, um die Wormſer Hin⸗ termannſchaft zu überwinden, und ſo verhin⸗ derten auf beiden Seiten gute Hintermann⸗ ſchaften die Verwertung zahlreicher, gut ange⸗ legter Angriffe. Die Wormſer Hintermann⸗ ſchaft, der Läufer Kiefer und der Stürmer Bu⸗ ſam waren die beſten Leute; bei Wiesbaden gefielen neben der Hintermannſchaft beſonders Habermann und Schulmeyer. Hermann⸗Lud⸗ wigshafen leitete den Kampf gut. FK. Pirmasens— Spfr. Saarbrücken 2:2(0:1) Pirmaſens kam zu dieſem Treffen mit eini⸗ gen Erſatzleuten. von denen der rechte Läufer Brill 1. noch der beſte Spieler war, während die Saarländer in kompletter Aufſtellung an⸗ traten. Wenn auch der harte Boden keine über⸗ ragenden Leiſtungen zuließ, ſo konnten die Gäſte doch gut gefallen und Pirmaſens konnte ſchließlich zufrieden ſein, nicht beide Punkte abgegeben zu haben. In der erſten Halbzeit hatte Pirmaſens allerdings eine Reihe von Torgelegenheiten, die jedoch unverwertet blie⸗ ben. Glücklicher waren die Gäſte, die ſchon in der 2. Minute durch Jolly zu ihrem erſten Treffer kamen Zwölf Minuten nach der Pauſe fiel durch Weilhammer der Ausgleich und bis zwei Minuten vor Schluß blieb es beim Stande von 1:1. Kullmann brachte Saarbrücken erneut in Führung, aber in der letzten Minute glich Flohr durch Kopfſtoß wieder aus. Die Innenſtürmer 5— die Läufer waren Saar⸗ brückens beſte Leute. Piroth⸗Frankfurt 2000 Zu⸗ ſchauern gut. leitete vor —— Eintracht Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 4:2(3:1) Vor 5000 Zuſchauern lieferte die Frankfurter Eintracht ein in der erſten Halbzeit unüber⸗ treffliches Spiel und errang einen im Geſamt⸗ ergebnis durchaus verdienten Sieg. Eintracht kam ohne den angekündigten Röll, für den Hemmerich am rechten Flügel ſtürmte. Boruſſia hatte in der Verteidigung Kurt Welſch einge⸗ ſetzt, der aber in der zweiten Halbzeit vom Felde geſtellt wurde. Die Frankfurter begannen in ganz großer Form und führten ſofort durch ein Prachttor von Möbs 1:0 und in der 7. Minute ſtand es durch Schmitt 2:0. Neunkirchen wurde langſam beſſer, aber nur wenige Mi⸗ nuten und dann ging das Kommando wieder an die Eintrachtler über. Hier waren aber dann die Flügelſtürmer recht ſchwach und die Einheimiſchen zehrten zunächſt von der groß⸗ artigen Form der Hintermannſchaft, in der namentlich Stubb einen ganz großen Tag hatte. In der 32. Minute hatte Möbs bereits ein Tor erzielt, doch hatte der Schiedsrichter vorher zum Elfmeter gepfiffen und dieſen verwandelte Möbs zum 3:0. Neunkirchen kam nun wieder mehr zur Geltung und eine Minute vor Halb⸗ zeit ſtand es durch Schumann nach einer ver⸗ unglückten Rückgabe Herrmanns 3:1 und bald nach der Pauſe durch Hilpert 3:2. Lange Zeit ſah es nun nicht nach einem guten Ende für Eintracht aus, zumal Neunkirchens Abwehr eiſenhart verteidigte, was ſchließlich in der 25. Minute den Platzverweis Welſchs herbeiführte. In der 31. Minute ſchoß Monz den vierten und letzten Treffer. der dus wirbt Abendveranſtaltung des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen und der Deutſchen Sporthilfe. Obwohl die Olympiſche Glocke längſt ſchon verſtummt iſt, ſchwingen die außergewöhn⸗ lichen Eindrücke der Olympiſchen Spiele noch immer in ganz Deutſchland nach. Es war, wie auch das Ausland anerkennen mußte, eine Veranſtaltung von einzigartiger Größe. Mit der Beendigung der Spiele ſoll aber nicht auch der Gedanke verſunken ſein, der ſie zu dieſer Höhe geführt hat: Der Gedanke der Leibesübungen. Denn wenn aus dieſen Spielen, vom deutſchen Standpunkt aus ge⸗ ſehen, für uns unvergängliche Werte bleiben ſollen. dann müſſen alle Vollksgenoſſen und Volksgenoſſinnen für die Leibesübungen ge⸗ wonnen werden. Die Ereianiſſe auf dem Reichsſportfeld in Berlin ſollen nun noch einmal erſtehen in einer Abendveranſtaltung, die der Deutſche Reichs⸗ bund für Leibesübungen gemeinſam mit der Deutſchen Sporthilfe am 18. Januar, abends 8 Uhr, im Konzerthaus„Karpfen“ durchführt. Wir weiſen heute ſchon nicht nur die Turn- und Sportvereine unſerer Stadt, ſondern die Geſamtbevölkerung auf die geplante Veranſtal⸗ tung hin. In den nächſten Tagen werden wir Gelegenheit haben, näheres darüber zu be— richten. güdheſſen-Bezirksklaſſe Alemannia Worms Spvgg. Arheilgen 3:0(0:0) Ol. Lamperth.— MSV. Darmſtadt 1:3(0:2) SV. Horchheim— Norm Pfiſfligheim 3:2(1:0) 03 Egelsbach— SV. Münſter 51 Olympia Lorſch— Haſſia Dieburg 2:2(2:0) SV. 98 Darmſtadt— BfR. Bürſtadt 3:1 Der neue Tabellenſtand: MSV. Darmſtadt 15 11 2 2 1920 24 FC. Egelsbach 1! SV. 98 Darmſtadt 8:27 20 VfR. Bürſtadt 15 8 3 4 26 19 Olympia Lorſch 15 8 2 1 3 429 18 SpV. Horchheim F Ol. Lampertheim 18 2 Alemannia Worms 15 4 4 7 31:35 12 SpVgg. Arheilgen 15 41 2 9 285 10 Norm. Pfiffligheim 15 3 3 9 35:51 9 SpV. Münſter 155% 8 Haſſia Dieburg 15 2 8 die Aufgaben des Reichsſporlführers Jein Arbeilsgebiel neu gegliedert Dem Reichsſportſührer unterſteht nicht nur der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, ſondern durch ſeine Berufung in die Oberſte Reichsbehörde für die Erziehung der deutſchen Jugend muß er auch die Leibeserziehung der geſamten deutſchen Jugend verantwortlich lei— ten. Dazu kommt die Leibeserziehungsarbeit in der geſamten Arbeitsfront(KdF.), die Mit⸗ arbeit an der Geſtaltung der„Nationalſozia⸗ liſtiſchen Kampfſpiele“ und an der ſportlichen Erziehung in den Ordensburgen der Partei. Dieſe großen Aufgaben an den deutſchen Lei⸗ besübungen haben eine Neueinteilung der Ar⸗ beitsgebiete erforderlich gemacht. Das dem Reichsſportführer übertragene Arbeitsgebiet iſt mit Wirkung vom 4. Januar in folgende ſieben Hauptgruppen aufgeteilt worden: 1. Das Reichsſportamt, 2. Das Amt für Leibeserziehung in der Ober⸗ ſten Reichsbehörde für die Erziehung der deutſchen Jugend. Das Reichsſportamt der NS.-Gemeinſchaft Kraft durch Freude, Die Reichsakademie für Leibesübungen, „Der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen, Referat für„Nationalſozialiſtiſche Kampf⸗ ſpiele“ und für die Ordensburgen der Partei, 7. Chefamt. Der Arbeilsverleilungsplan im dne Arno Breitmeyer, Stellvertreter des Reichsſportführers, leitet das Reichsſportamt mit dem ganzen dieſer Behörde obliegenden Arbeitskomplex, einſchließlich der gegebenenfalls im Vierjahresplan anfallenden Aufgaben. Dazu gehören ferner Führung und Beaufſich⸗ = 0 tigung des geſamten Berufsſportes und der deutſchen Sporthilfe, die Bearbeitung allgemei⸗ ner Grenzlandfragen und die Beaufſichtigung des Landſportes. Die Leitung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen iſt dem Generalreferenten des DR., Guido von Mengden, übertragen. Im DR obliegt dem General bevollmächtigten für Wirtſchaftsfragen Arthur Stenzel die Leitung der Wirtſchaftsabteilung des DR., die Führung der Finanzaufſicht über die deutſche Sporthilfe und über den Reichsſportverlag. Der Generalbevollmächtigte für die geſamte körperliche Schulung iſt Reichsſportwart Chri⸗ ſtian Buſch. Er iſt mit der Aufſicht der Sport⸗ und Schulungsarbeit des DR. und mit den Aufgaben eines Olympia-Inſpekteurs für das Deutſche Reich beauftragt. Die Preſſe- und Propaganda-Abteilung des DR. führt Wer⸗ ner Gärtner. Reichsdietwart Münch lei⸗ tet das Referat Dietweſen im DR. Dazu ge⸗ hört die Bearbeitung der Fragen der„Natio- nalſozialiſtiſchen Kampfſpiele“ ſowie der Or- densburgen. In beiden Fragen unterſteht der Reichsdietwart dem Reichsſportführer unmit⸗ telbar. Der Perſonalabteilung des DR. ſteht Freiherr von Humboldt vor. Zum Zwecke der Zuſammenfaſſung der Ar⸗ beit der einzelnen Gruppen und zur Wahr⸗ nehmung der Einheitlichkeit der Führung aller Dienſtgeſchäfte wurde das Chefamt geſchaffen und mit der Leitung Graf von der Schu⸗ lenburg beauftragt. Im Chefamt werden zuſammengefaßt: Adjutantur, Hauptbüro und die Bearbeitung allgemeiner und politiſcher Auslandsfragen. ö — —— 9 JJ T0 W e Kemal Alalürk F Der Schöpfer der neuen Türkei Er iſt berufen ſein Land zu neuer Blüte zu führen In der Frage von Alexandrette iſt es erneut zwiſchen der Türkei und Frank⸗ reich zu ſchweren Auseinanderſetzungen gekommen, ſo daß die türkiſchen Zeitun⸗ gen bereits von einer Möglichkeit eines Krieges mit Frankreich ſprechen. Wie⸗ der ſteht im Mittelpunkt des weltpoli⸗ tiſchen Intereſſes Kemal Atatürk, der Erneuerer der Türkei. Wir geben im nachfolgenden Artikel ein Lebensbild des türkiſchen Staatsmannes. Rückblick vom Gipfel Der Hügel war weinbeſtanden. Wismut, Agaven und Bäume mit bitteren grünen Orangen wuchſen hier in einem ſorgloſen, pa⸗ radieſiſch verſtrickten Durcheinander. Am Fuß des Hanges floß der fieberbrütende Fluß Engürü Suyu durch verſumpftes träges Land, das in ſeinem warmen Schoß die Keime furchtbarer Krankheiten barg. Von dem Gip⸗ fel aber konnte man hinüber ſehen in kühle ge⸗ ſunde Landſchaft des angtoliſchen Hochplateaus. Hier ſtand das weiße Haus eines armeniſchen Kaufmanns, der von dem minarettähnlichen Türmchen ſeinem Gaſt den Rundblick zeigte. Von den ſchwärzlichen Baracken der Stadt Angora bis zu den dem unwirklichen Blau⸗ grau des umſchließenden Berggürtels reichte dieſes Panorama, von der trägen Anſammlung verkommener Holzhäuſer, über deren brütend⸗ heiße Dächer zerzauſte dreckbeſpritzte Katzen ſchlichen, bis zur großartigen Wildheit einer bergigen Landſchaft. Vom Rebellen zum Ghazi Heute ſteht der Gaſt des Armeniers an der aleichen Stelle. Siebzehn Jahre ſind vergan⸗ gen, als er zum erſten Mal an dieſer Stelle den verwegenen, beinahe tollen Plan faßte, aus dieſer verluderten Hauptſtadt des Vilajetz Angora die Hauptſtadt eines neuen türkiſchen Reiches zu machen. Und der Traum hat ſich er⸗ füllt... Der geächtete Rebell Muſtafa Kemal Paſcha iſt jetzt Kemal Atatürk, der„Ghazi“, der Gründer einer neuen Türkea, die mit jahr⸗ tauſendealten Ueberlieferungen gebrochen hat. Kemals Haus Kemal klopft an die breite Fenſterſcheibe, wie ein Traumwandler etwas unkerſucht, das ihm während ſeines Spazierganges durch Fantaſtewelten begegnet. Kemal hebt den Fuß und ſtößt ihn zurück auf den weichen Teppich. Ja, es iſt feſter Boden, auf dem er ſteht, es iſt der Boden ſeines Hauſes, eines Hauſes mit grünen Gartenterraſſen, mit küh⸗ len breiten Korridoren und ſchattigen Säulen⸗ gängen um einen ſprudelnden Marmorbrun⸗ nen! Die türkiſche Nation hat ihm dieſes Haus gebaut. Die Türkei einst Türkiſche Nation... wäre dieſe Bezeich⸗ nung auch nur möglich geweſen vor anderthalb Jahrzehnten? fragt ſich Atatürk. Die Türkei war ein Rieſenreich, in dem nebeneinander Araber, Syrer, Seldſchuken, Kurden, Armenier, Druſen. Aegypter, Osmanen, ohne einander zu kennen, lebten. Lebten? Vegetierten! An⸗ alphabetentum, Seuchen, blutſaugeriſche Gou⸗ verneure der„Hohen Pforte“, Mord, Krieg ſind einige der Plagen, die den„kranken Mann am Bosporus“ zum hilfloſen Patienten imperia⸗ liſtiſcher Aerzte machten. Das Türkenreich wurde Stück für Stück an die Ausländer ver⸗ kauft. Belgien baut Waſſerleitungen in Iſtam⸗ bul. Engländer und Franzoſen bauen Eiſen⸗ bahnen, Amerika kauft Oelgebiete. Die Ka⸗ lifen verkaufen eine Konzeſſion nach der an⸗ deren, wenn großer Geldbedarf iſt, ſogar zivei und dreimal wie jene Petroleumquellen bei Moſſul, um die es nachher zwiſchen den dü⸗ pierten Gläubigern beinahe zu bewaffneten Auseinanderſetzungen kam. Kemal als Sieger Kein leichtes Erbe für den jungen Kemal. Er findet nach dem verlorenen Krieg an Seiten des Zweibundes ſein Land von Italienern. Enaländern, Franzoſen beſetzt. Der Kalif in Konſtantinopel iſt ein Gefangener der Frem⸗ den, er unterſchreibt den grauſamen Vertrag, den die habgierigen Staatsmänner der Weſt⸗ mächte der geſchlagenen Türkei im Pariſer Vorort Sévres vorlegen. Danach wäre die Türkei nur noch ein kleines unbedeutendes im Innern des wilden Anatoliens eingeſchloſſenes Land. Aber während in Sevres die Trium⸗ phierenden ſchon eine Landkarte dieſes zerſtük⸗ kelten Rumpflandes zeichnen, revidiert das tür⸗ kiſche Volk ſelbſt den unmöglichen„Vertrag“. An der Spitze ſeiner Armeen ſteht jener Re⸗ bell Muſtafa Kemal Paſcha, der im April 1920 das Volk zur Wahl einer Nationalverſammlung rief. Ein paar zehntauſend Mann erobern ſich Armenien zurück, zwingen die Italiener, die Franzoſen. ſchließlich ſogar die Engländer, das beſetzte Land zu verlaſſen, vertreiben die Griechen durch eine Vernichtungsſchlacht bei Dumlupinar und ſenden 1923 als Sieger auf der ganzen Linie ihre Abgeſandten nach Lau⸗ ſanne, um ſich die volle Souveränität ihrer neugeſchaffenen, wiedereroberten Türkei beſtä tigen zu laſſen. Am 29. Oktober wird in Angora der neuen Hauptſtadt, von der Natio nalverſammlung die Annahme des Republik, geſetzes beſtätiat, und Kemal Paſcha, der „Sieger“, zum Führer dieſer Republik be— ſtimmt. knüpft, iſt die arabiſche Modern im Nu Somit hat die Türkei als erſter der im Welt⸗ krieg geſchlagenen Staaten die Diktate der Sie⸗ gerſtgaten mißachtet. Sein Beiſpiel wirkt re⸗ volutionär und ſchlägt die erſte Breſche in je⸗ nes Syſtem, mit dem die Mächte von Verſail⸗ les ihre Diktatur verewigen wollten. Nun aber muß der„Ghazi“ gegen ältere und dauer⸗ haftere Bollwerke anſtürmen als jene Ver⸗ träge, gegen die Jahrhunderte alte Vorherr⸗ ſchaft des Islam. Der Islam iſt nicht in der Türkei geboren. Er wurde von den Heeren Mohammeds, die als Eroberer kamen, in das Land getragen. Die moderne Türkei, getrennt von allen jenen Ländern, in denen der Mo⸗ hammedanismus verwurzelt war, macht ſich daran, mit ihrer Tradition zu brechen. An⸗ ſtelle des Korans, anſtelle mohammedaniſcher Sittenlehre und Geſetze treten nun die Geſetze des Abendlandes. Deutſch iſt das Handels⸗ recht, Schweizeriſch das Zivilrecht. Kemal bricht mit dem Orient. Nur Japan hat als einziges aſiatiſches Volk ſein Geſicht ſo be— ſtimmt der weſtlichen Ziviliſation zugewendet. Gegen Fez uud Harem Wichtigſtes Band, das an die Vergangenheit Schrift. Kemal be⸗ fiehlt Einführung der Lateinſchrift, und weiß⸗ bärtige Männer ſetzen ſich auf die Schulbank. um ein zweites Mal ſchreiben und leſen zu lernen. Beinahe ebenſo ſtark ſind die Bande der Sitte und Gewohnheit. Kemal befiehlt den Frauen, ihren Schleier abzulegen, die Män⸗ ner ſollen ſtatt des Kaftans, der an die alte Türkei erinnert, moderne weſtliche Kopfbedek⸗ kungen tragen. Poliziſten dringen in die ent⸗ fernteſten Vilajetz, um dieſe Befehle auszufüh⸗ ren. Es kommt zu blutigen Zuſammenſtößen mit beleidigten Ehemännern, deren Gattinnen die Schleier brüsk abgeriſſen wurden. In den Straßen manchen Dorfes ſieht man Männer mit weſtlichen Frauenhüten, wahren Laden- hütern, die von geſchäftstüchtigen Kaufleuten an die unwiſſende Landbevölkerung verkauft wurden. Harems werden aufgelöſt und 1928 der Islam als Staatsreligion abgeſchafft. Mit großen Schritten geht die Türkei der Zukunft entgegen. Wird ſie nun ganz dem Weſten verfallen, nachdem ſie den Orient abgeſtreift? Blick auf Angora Kemal ſieht hinab auf Angora. Aus der Barackenſtadt, die wie ein Klumpen ſchwarzer Schmeißfliegen im Sumpf ſich zuſammenballte, iſt eine große moderne Stadt mit breiten Straßen, mit aſphaltierten Alleen und Parks geworden. In wenig mehr als zehn Jahren entſtand Amerika im Herzen Kleinaſiens. Es wurden viele tauſend Kilometer Eiſenbahn⸗ linien gebaut oder von den früheren auslän⸗ diſchen Beſitzern erworben. Die Bevölkerungs- zahl wächſt. im ganzen Lande entſtehen Fabri⸗ ken, ſurren die Motoren ihren Sirenengeſang. „1953 ſind wir ein Vierzigmillionenvolk!“ Dreißig Jahre nach Gründung der Republik will der moderne Nationalſtaat Türkei, der ſich vor einiger Zeit die Souveränität in den Dardanellen wiedereroberte, eine Großmacht ſein. Kemal Atatürk— wie Kemal Paſcha ſeit der Einführung türkiſcher Familiennamen heißt— ſieht ſein Geſicht in der Spiegelung des Fenſters. Tief ſind die Linien in ſeinem Geſicht, aber hinter dieſem hauchdünnen Bild erſcheinen kräftig und klar die Linien ſeiner Hauptſtadt, die ihn überleben wird als die Metropole eines Landes zwiſchen Abendland und Morgenland. b ber bibelteste Grenadier und die Spielkarten kreuz-Bube in der Kirche Eine wunderbare Geſchichte NRG. Altenburg, im Januar. Unter dem Wahlſpruch„Jeder Skat⸗ ſpieler einmal in Altenburg“ wird die weltberühmte Skatſtadt in dieſem Jahr wiederum einen großzügigen Werbefeld⸗ zug für den Beſuch des Skatkongreſſes durchführen. Aus der ganzen Welt wer⸗ den Skatſpieler hierher kommen und unter anderem auch das Altenburgiſche Skatmuſeum beſuchen, in dem zahlreiche kulturhiſtoriſche Dokumente und für den Kartenſpieler, wie für den Hiſtoriker be⸗ merkenswerte Erinnerungsſtücke gezeigt werden. Eins der originellſten Doku⸗ mente iſt der folgende Brief, den ein thüringiſcher Bauer im Jahre 1831 ge⸗ ſchrieben hat. „Anno Eintauſend Achthundert und drey macht ein königl. Preußiſches Infanterie Regiment Kirchen⸗Parade. Ein Grenadier bringt beym Eingang in die Kirche ein Spiel franzöſiſche Karten mit, ſetzt ſich mitten in der Kirche nieder. Da er ſeyn Geſangbuch nehmen ſollte, ſo nimmt er das Spiel Karten aus der Taſche und legt dasſelbe vor ſich. Der Adjutant und ſein Feldwebel aus Bosheit ſehen ihm zu, be⸗ fehlen, er ſolle die Karten einſtecken und ſollte in der Kirche nicht ſo etwas vornehmen. Der Grenadier folgt nicht und antwortet nicht. Sowie die Kirche aus war, arretiert ihn der Feldwaibel und bringt ihn zum Major, ver⸗ klagt ihn, daß er in der Kirche ſo etwas unter⸗ nommen. Der Major redet ihm ernſthaft zu und ſpricht:„Wirſt du es nicht geſtehen, ſo ſollſt du morgen Gaſſen laufen.“ Der Grena⸗ dier ſpricht:„Ich habe alle Leute zufrieden gelaſſen.“ Der Major antwortet:„Ich höre wohl, daß es nicht wahr iſt. Geſtehe, ſonſt laſſe ich dich arretieren.“ Das Evangelium und die 52 Spielkarten „So zog er das Spiel Karten aus der Taſche, zeigte ſie dem Major und ſagte: „So bald ich ein Blatt ſehe, das zeigt an, daß ein Gott iſt, der Himmel und Erde ge⸗ ſchaffen. Das zweite zeigt mir, wie EChriſtus zwei Naturen an ſich habe. Das dritte zeigt mir die drei Perſonen in der Gottheit. Das vierte zeigt mir die Evangeliſten. Das fünfte zeigt mir die fünf Wunden Chriſti. Das ſechſte zeigt mir, wie Gott in ſechs Tagen Himmel und Erde erſchaffen. Das ſiebte erinnert mich, wie Gott am ſiebten Tage geruht, erinnert mich die 7te auch zur Ruhe. Das 8te zeigt wie Noa in der Sindflut mit 8 Seelen erhalten worden. Das gte erinnert mich an die 9 Aus⸗ ſätzigen, die Undankbar waren, als Chriſtus ſie gereinigte. Das 10te zeigt mir die 10 Gebote Gottes, die Moſes auf dem Berge Sinai ſind gegeben worden.“ „Nun war die Karte durch, ſo nahm er den Creuz⸗Bauer, legte ihn auf die Seite und ſagte:„Der iſt nicht ehrlich. Die anderen 3 ſind die Creuz⸗Knechte, die Chriſtum gegeißelt unter Pontio Pilato. Die 4 Könige ſind die Wei ſen aus dem Morgenland. die Chriſtum ver ohren wollten, der 4. iſt Herodes, welcher ihn zu tödten verſuchte. Die 4 Damen ſind Maria und die 3 Jungfrauen, die Chriſtum ſuchten bey dem Heiligen Grabe. Die Pike zeigt mir den Speer, welcher Chriſtum in die Seite ge⸗ ſtochen worden. Die Herzen zeigen, wie Gott Herzliche Freuden an ſeinen Kindern hat, die von großer Schlagfertigkeit in ſeiner Furcht leben. Die Ecken zeigen, wie Chriſtus der Eckſtein iſt als Haupt⸗Lehrer.— Ich befinde in der Carte 365 Augen, das ſind die Tage im Jahr. Auch 52 Blätter, das ſind die Wochen, auch 4 Daufc, das ſind die Vier⸗ tel⸗Jahr. Auch 12 Bilder das ſind die Monat im Jahr, wie denn alle Welt bezeugt.“ Creuz-Bauer- der unehrliche Feldwebel „Hier fiel er dem Grenadier in die Rede und ſagte der Major: „Du ſagſt mir ja nichts von dem Creuz⸗ Bauer, den Du auf die Seite legteſt, und ſagſt, der wäre nicht ehrlich?“ 5 „Mein Herr Obriſt⸗Wachtmeiſter, wenn Sie mir verſprechen. daß ich keine Strafe bekomme, ſo will ich auch ſagen, wer der Ereuz⸗Bauer war, der nicht ehrlich iſt.“ „Mein Sohn, es ſoll Dir kein Haar ge⸗ krümmt werden, ſag es mir!“ „Das iſt der Herr Feldwaibel, der mich ver⸗ rathen und zu Sie gebracht hat, wie Judas Chriſtum verrathen hat.“ Der Major befahl, daß ihm kein Leid ge⸗ ſchehen ſollte freute ſich ſeines Verſtandes und zog ſeine Geldbörſe und ſchenkte ihm 6 Stück Louisdor. „Hier mein Sohn, trink meine Geſundheit, Du biſt ein politiſcher Windbeutel, wie ich ihn mein Lebtag nicht geſehen und gehört habe.“ Lud ihm zu Gaſte, und nach geendigter Ta⸗ fel, ging der Grenadier ſeine Straße ver⸗ gnügt und lachte.— „Finis. Altpoderſchau, den 6ten Martinus Anno 1831 Jacob Grunert zu Altpoderſchau.“ Die kommt die Maus in die Mumie? Ueberraſchende Entdeckung im Newyorker Metlropolitan⸗Muſeum. Newyork, 8. Januar. Nachdem ſchon wie⸗ derholt feſtgeſtellt worden iſt, daß die alten Aegypter ihren Verſtorbenen wertvolle Jume⸗ len mit in die Mumtenbandagen einwickelten, hat das Metropolitan⸗Muſeum in Newyork vor einigen Tagen alle ſeine Mumien mit Das Geheimnis unſerer Kraft liegt im Willen zur Volks gemeinſchaft. Täglich ſollſt Du dieſen Willen durch Dein Opfer an m WSH W. bekunden! Röntgenſtrahlen durchleuchten laſſen. Tatſäch⸗ lich faud man dann cuch bei mehreren Mu⸗ mien eine große Anzahl von Edelſteinen. Am meiſten überraſcht aber war man, als man unter den Bandagen einer weiblichen Mumie die Skelette von zwei Mäuſen entdeckte. Die Mumie wurde im Jahre 1920 von einer Ex⸗ pedition des Metropolitan⸗Muſeums in der Gräberſtadt Theben und zwar im Grab des Meket⸗Re aufgefunden. Da die Bandagen noch heute vollkommen unverſehrt ſind und den Leichnam nahezu luftdicht abſchließen, erhebt ſich die Frage, wie die Mäuſe in die Mumie gekommen ſind. Es iſt ausgeſchloſſen, daß ſꝛe durch die Bandage hindurchgeſchlüpft ſind. Es bleibt daher nur die Annahme, bei der Ein⸗ balſamierung der Toten vor viertauſend. Jah⸗ ren ſeien die Mäuſe in einem unbeobachteten Augenblick unter die balſamierten Bän der ge⸗ krochen und dann mit eingewickelt worden. Daß man der Toten abſichtlich Mäuſeleichen mitgab, iſt wenig wahrſcheinlich. Bor 1000 Jahren prophezeile ein Mönch Die Handſchrift des Theodoſius zu Ravenna Alles wurde anders Ro m. im Januar In der Bibliothek des Franziskanerkloſters zu Ravenna befindet ſich eine ſeltſame Hand⸗ ſchrift, die ein greiſer Mönch mit Namen Theo⸗ doſius vor nunmehr genau tauſend Jahren nie⸗ dergeſchrieben hat. Der Verfaſſer äußert darin ſeine Meinung über die Frage, wie wohl die Welt nach einem Jahrtauſend ausſehen würde. Die tauſend Jahre ſind nun um. Aber wenn es dem Pater Theodoſius vergönnt wäre, noch ein⸗ mal aus den himmliſchen Gefilden auf die Erde niederzuſteigen, ſo würde er wohl vermeinen, daß nicht tauſend, ſondern fünfmal ta iſend Jahre vergangen ſeien. ſeit er ſeine Prophe⸗ zeiungen geſchrieben hat. Auch der phantaſie⸗ begabteſte Menſch iſt eben nicht imſtande, 725 Weltgeſchehen auf längere Friſt vorauszu⸗ ehen. Dabei ergibt ſich aus vielen Angaben, daß Pater Theodoſius ein kluger Mann geweſen ſein muß. Denn er beſchäftigt ſich mit mancher⸗ lei Fragen, die uns heute noch, oder vielmehr gerade heute angehen. Nur iſt der gute Pater faſt in jedem Fall allzu ſkeptiſch geweſen Mohammed wird verſchwinden! Zu Beginn ſeiner Schrift verſucht Theodo⸗ ſius, die Menſchheit von der Anaſt vor dem Jahre 1000 zu befreien, in dem, wie es damals vielfach behauptet wurde. die Welt untergehen ſollte.„Gott iſt zu gut“, ſchreibt er,„als daß er die Menſchen ſolcherart ausrotten könnte.“ Und da die Welt heute noch ſteht, hat der weiſe Mönch wohl recht behalten. An anderer Stelle befaßt der Pater ſich mit der Zukunft der Religionen, und hier hat er offenbar denn doch ſehr erheblich daneben ge⸗ troffen, wenn er der„furchtbaren von Mo⸗ hammed geſtifteten Religion“ ein baldiges böſes Ende prophezeit.„Der Name Mohammeds und ſein heiliges Buch, der Koran. den der Satan diktierte, wird wie der Staub im Winde von der Erdoberfläche verſchwinden...“ Aber heute, nach tauſend Jahren, iſt der Islam eine gewaltige Macht, der über viele hundert Mil⸗ lionen Menſchen gebietet. „Elektrizität— ohne praktiſche Bedeutung!“ Im frühen Mittelalter waren Reiſen eine gefährliche Angelegenheit, und ſo widmet Theodoſius dem Verkehr der Zukunft ein aus⸗ führliches Kapitel.„Die ſtändig anwachſende Macht des Papſtes und die Bemühungen der Fürſten werden es zuwege bringen. daß man dann in Ruhe und Sicherheit überallhin ſeines Weges wird ziehen können.“ Der Pater vergißt aber auch die zu erwartende Verbeſſerung der Technik nicht, und ſo ſchreibt er wörtlich:„Im zwanzigſten Jahrhundert wird es ohne Schwie⸗ rigkeiten möglich ſein wird, eine Reiſe von Rom nach Lyon in drei Wochen(11) zurückzulegen.“ Man ſieht, es iſt eine undankbare Aufgabe, Prophet zu ſein. Denn die Wahrſcheinlichkeit, daß man das richtige trifft, iſt doch zu gering. Das zeigt ſich auch in den Teilen ſeiner Schrift, in denen ſich Theodoſius mit den Naturwiſſen⸗ ſchaften befaßt. Der Mönch war kein Laie auf dieſem Gebiet, und doch hat ihn die tatſächliche Entwicklung wieder und wieder Lügen geſtraft. So hatte er z. B. gehört, daß es möglich ſei, an einem Bernſtein. wenn man ihn mit einem Wollappen reibe, Elektrizität zu erzeugen. „Aber“, ſo meint Theodoſius hierzu.„das ſind alles Spielereien. Die Elektrizfität wird für 155 Menſchheit niemals praktiſche Bedeutung aben. „Der Menſch iſt kein Vogel!“ Eben. ſkeptiſch äußert ſich der Mönch über die Verſuche eines„Verirrten“, der, wie man ihm erzählt hatte, eine Maſchine zum Fliegen bauen wollte. Es ſei wahnſinnig zu glauben, daß Menſchen wie die Vögel in der Luft ume herfliegen könnten. Der Menſch ſei eben lein Vogel und müßte ſich damit beſcheiden, auf dem Erdboden zu verbleiben. 6 Auch von der mediziniſchen Wiſſenſchaft bält Theodoſius nichts„Was können die Aerzte ſchon anfangen? Die Mönche haben eine Menge Wallfahrtsorte errichtet und heilige Quellen entdeckt. wo die Menſchen Heilung ſuchen können. Mehr iſt nicht notwendig. Und mehr wire auch nich“ möglich.“ Soweit der greiſe Mönch Theodoſius don Ravenna vor tauſend Jahren. Er hat. wie man ſieht, nicht viel Richtiges prophezeit. Aber man ſoll darüber nich“ lächeln. Oder— Hand aufs Herz. lieber Leſer!— würden Sie es ſich zu⸗ trauen, mit mehr Erfolg als der Pater Theo⸗ doſius Vorausſagen darüber zu machen, wie die Welt im Jahre 2937 ausſehen wird? e N eee: NN e 7 ð V Neef ST NSC NN NTC N 25. Fortſetzung. „Und ſich damit viele Feinde geſchaffen! Sicher war doch Ihr Wirken manchem nicht angenehm! Wenn nun einer von dieſen, um den Mann für ſeine große Aufgabe untauglich zu machen, um ihn ſeeliſch zu zerſchmettern, ihm dieſes Ver⸗ brechen angetan hätte?“ Der Oberſt erhebt ſich jäh. „Wie kommen Sie auf den Gedanken?“ fragt er raſch. „Wie kommen Sie zu einer Freundſchaft mit Mac Meil, ben alle in Amerika als einen unehrlichen Menſchen an⸗ ſehen?“ fragt Hinner, ohne auf des Oberſten Worte einzu⸗ gehen. „Was ſagen Sie? Mac Meil hält man für unehrlich?“ „Jal Schon, daß er dieſen Sektierer Hutter, der doch ein wirklicher Volksbetrüger iſt, finanziert hat, das ſpricht doch genug.“ „Das iſt nicht wahr! Mac Meil hat mir ſein Ehrenwort gegeben!“ ſagt der Oberſt ſchweratmend,„daß er es nicht getan hat!“ „Dann lügt er, denn ich bin Mac Meil im Hauſe Hutters begegnet und habe zufällig ein Geſpräch mit angehört, das es klar beweiſt, daß beide ſehr miteinander verbunden ſind/ Vielleicht ſogar in gemeinſamer Schuld!“ „Sie behaupten Ungeheuerliches!“ „Ich hoffe, es zu beweiſen, Herr Oberſt!“ entgegnet Hin⸗ ner mit blitzenden Augen.„Haben Sie ein paar Wochen Geduld. Ich kam nur nach Amerika, um als Taucher bei den Taylors zu arbeiten. Aber das Schickſal zwingt mich, daß ich vielleicht zum Rächer eines Mannes werde... und viel⸗ leicht erlaubt es mir ſogar.. daß ich Ihnen Ihr Kind ge⸗ fund wieder in die Arme lege!“ Frau Ellen ſtößt einen Schrei aus und bricht zuſammen. Der Oberſt iſt maßlos erregt. Er faßt ſeine Frau und bet⸗ tet ſie auf dem Chaiſelongue, befeuchtet die Stirn mit Waſ⸗ un ſer und wendet ſich dann finſter an Hinner. „Was reden Sie, Miſter Handewitt? Wollen Sie neue Qual in unſer Haus bringen?“ „Nein und abermals nein! Ich habe es nicht aus der Luft gegriffen! Wahrhaftig nicht! Haben Sie nur ein wenig Ge⸗ duld mit mir! Ich weiß, daß eine Woche nach dem Ver⸗ ſchwinden Ihres Kindes ein Kind auf der Jacht Hutters nach Europa gebracht wurde. Die Jacht ging im Kanal unter, aber das Kind mit ſeiner Pflegerin wurde gerettet, und ich glaube zu wiſſen, wo ſich das Kind beſter Pflege und ſchönſter Geſundheit erfreut!“ „Aber... Hutter.. wie ſollte dieſer Mann „Er iſt der Freund Mac Meils!“ entgegnete Hinner raſch. „Und ich glaube nicht, daß Mac Meil Ihr Freund iſt, denn er leidet bei ſeinen ſchmutzigen Geſchäften doch am meiſten durch Sie, hat durch Sie gelitten! Ich kann mir vorſtellen, daß er Sie moraliſch und ſeeliſch erledigen wollte!“ „Unmöglich!“ ſtöhnt der Oberſt. „Ich gebe zu, daß meine Schlußfolgerungen kühn und phantaſtiſch ſind, aber... ich glaube, daß ſie die Wahrheit treffen! Haben Sie ein wenig Geduld! Und wenn ich Sie heute in ein Meer von neuer Aufregung geſtürzt habe, dann vergeben Sie mir. Ich konnte nicht anders!“ Mechaniſch nickt der Oberſt, dann ſchüttelt er wie geiſtes⸗ abweſend den Kopf. „Mac Meil... ein... Schuft? Nein, nein, das iſt doch nicht möglich, das kann er mir nicht angetan haben! Das kann er nicht!“ Nur langſam beruhigt er ſich, beugt ſich dann über Frau Ellen, die wieder zu ſich gekommen iſt, und ſagt zärtlich: „Liebe, liebe Ellen.. iſt dir wieder beſſer?“ „Ja, ja.. ich... ich hoffe wieder! Ja, ich hoffe wieder!“ flüſtert ſie leiſe.„Nicht wahr, ich darf doch hoffen?“ Oberſt Harris ſieht Hinner an, und der nickt ihm zu. „Ja,, ſpricht der Oberſt, es fällt ihm ſchwer, aber eine un⸗ bekannte Macht zwingt ihn, es auszusprechen. Weiter wird an dieſem Tage nichts mehr darüber ge⸗ ſprochen. Sie reden über alles mögliche, und die Stimmung wird mit einem Male heiterer und beſchwingter. Ein wenig Hoff⸗ nung iſt in den Herzen der Eheleute zurückgeblieben. Als Hinner zum Aufbruch rüſtet, da nimmt er ſich vor, erſt mit der„Maryport“ zunächſt nach New Orleans zu fah⸗ ren. Und dann wird ſich's finden, ob er ſeiner kühnen Schlußfolgerungen nachgehen kann. Offenbart ſich dann die große Schuld Mac Meils, dann iſt er auch gegen den Freund, gegen den Oberſten Harris ſchuldig geworden. Darüber war ſich Hinner im Klaren. Hinner Handewitt ahnte nicht, daß ſich das Unheil über ſeinem Haupte zuſammenzog. Ihm war nicht bekannt, daß Mr. Hutter über ſeinen Beſuch und ſeine Beſuchszeit genau Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Buch führte, und daß der alte Diener, der gewiſſermaßen das Portieramt verſah, ebenfalls Buch führte, wann die Beſucher kamen und gingen. So geſchah es, daß Mr. Hutter in größte Aufregung ge⸗ riet, als er abends bei der Kontrolle feſtſtellte, daß dieſer ſehr gefährliche Deutſche, Mr. Handewitt, genau ſieben Mi⸗ nuten länger im Hauſe geblieben war, als er billigerweiſe bleiben konnte. Mr. Hutter ſchlug Lärm. Sein Sekretär ſagte ihm, daß er Mr. Handewitt bis zum Korridor begleitet habe. Weiter wußte er nichts zu ſagen. Der pedantiſch genaue Diener beſchwor, daß ſeine Zeit genau ſtimme. Da wußte Mr. Hutter mit einem Male genau Beſcheid. Mr. Handewitt hatte ſeine Unterhaltung belauſcht. Hinner Handewitt war hinter das Geheimnis gekommen und hatte ſich nur nach Amerika begeben, um ihn und Mac Meil zu entlarven. Belaſtend kommt noch hinzu, daß er gegenwärtig bei Oberſt Harris zu Beſuch war. Wer weiß, vielleicht wurde heute ſchon das Netz über ihn und Mac Meil ge⸗ worfen. Hutter rief ſofort Mac Meil an. Dieſer war genau ſo er⸗ ſchrocken wie er ſelber. Hutter ſprach von Flucht. Mac Meil riet, noch zu warten und erklärte ihm, daß er ſeine Maß⸗ nahmen ergreifen werde. Und dieſe Maßnahmen ſollte Hinner Handewitt bald un⸗ angenehm. zu ſpüren bekommen. 0* * Sehr herzlich hatte ſich Hinner Handewitt von Oberſl Harris und Frau Ellen verabſchiedet. Oberſt Harris war ſehr glücklich über ſeinen Beſuch, denn er fühlte zum erſten Male, daß ſich ſeine Frau von dem ungeheuren Schmerz frei machte. In ihren Augen ſteht wieder der Lebenswille, und ein rührendes Lächeln, das bei ihr etwas Seltenes ge⸗ worden war, erſcheint auf ihrem Antlitz. Oberſt Harris hofft wieder auf eine glückliche Zukunft, das Witere ſcheint überwunden zu ſein, und das alles durch einen Menſchen, der mit blinkenden Augen und frohem Her⸗ zen geradeweg durch die Welt ging, der das offene Wort nicht ſcheute und der ein ſo großes Verſtehen beſaß, wie es eine Frau nich, beſſer haben konnte. Das Aute wartete vor der Tür. Mit unbeweglichem Ge⸗ ſicht ſitzt, wie immer, der alte Chauffeur am Steuer. Hinner nimmt hinten Platz, winkt noch einmal mit der Hand, und dann zieht der Wagen an. Hinner brennt ſich eine Zigarette an. Das tut er ſehr jelten, aber hin und wieder ſchmeckt ihm doch ſo ein Sarg⸗ nagel, wie er ſich auszudrücken beliebt. Aber es iſt ſeltſam. Die Zigarette ſchmeckt ihm nicht, und nit einem Male überfällt ihn ein ſeltſam bedrückendes Ge⸗ fühl. Es kommt wie ein Blitz aus heiterem Himmel und nacht ihn unruhig. Er ahnt eine Gefahr, ohne ſich darüber klar zu ſein, was dies für eine Gefahr ſein und woher ſie kommen kann. Aber er kennt das Gefühl. Es iſt ſo oft als Warner in ihm aufgetaucht, wenn beſondere Gefahren auf ihn zukamen, und es läßt ihn vorſichtig werden. Plötzlich wendet er ſich um und ſieht durch das hintere Fenſter hinaus. Er erblickt einen großen, ſchweren Wagen, der vielleicht einen Kilometer entfernt iſt und in raſender Fahrt näherkommt. Das iſt die Gefahr, ſpricht das Gefühl in ihm, und er wird unruhig. Näher und näher ſieht er den Wagen kommen. Jetzt iſt er dicht hinter ihnen, taucht neben ihm auf. In die⸗ ſem Augenblick entdeckt Hinner, daß es mit einem Maſchinen⸗ gewehr bemannt iſt. „Ducken Sie ſich!“ ſchreit er dem Chauffeur zu. Faßt ihn am Genick und drückt ihn hinunter, während er gleichzeitig in die Bremſen geht. Und es war der richtige Moment. Tack— tack— tack geht es, und die Kugeln ſchwirren über die Köpfe hinweg. Und dann iſt das Verbrecherauto wie ein Spuk an ihnen vorüber und verſchwindet in der Ferne. Bleich ſehen ſich die beiden Männer an. Schwer geht der Atem des alten Chauffeurs. „Ein Anſchlag auf Sie, Miſter Handewitt!“ ruft der alte Herr angſtvoll.„Was hat das zu bedeuten? Warum ver⸗ folgt man Sie?“ Hinner tut ein paar tiefe Atemzüge. Dann hat er ſeine Ruhe wiedergefunden und ſpricht:„Ich ahne, wer mich ver⸗ folgt. Nun, ich kenne meine Gegner, und jetzt weiß ich, was ich zu tun habe. Sagen Sie Oberſt Harris Beſcheid und unterrichten Sie ihn über den Vorfall. Aber bitten ſie ihn, daß er darüber ſchweigt, ſo wie ich und Sie darüber ſchwei⸗ gen werden.“ Der alte Chauffeur verſpricht es, und dann ſetzen ſie die Fahrt nach Neuyork fort. Als Hinner ſeine Kameraden in der Hafenſchänke des Deutſchen Kuh trifft und mit ihnen einen ſehr gemütlichen Abend verlebt, erwähnt er kein Wort von dem Vorfall Er zieht es aber vor, in dieſer Nacht nicht in ſeinem Hotel zu übernachten, ſondern nimmt Quartier in einem kleinen Boarding⸗Houſe. Sein Gepäck läßt er aus dem Hotel ab⸗ holen und gleich nach Marpport ſchicken. Hinner fuhr nach Maryport. Als er dort anlangte, ſtellte ihn Henry Taylor ſeinen bei⸗ den Brüdern vor. Jack war ein junger, munterer Burſche, Robert, der ältere war ernſter, gab ſich aber ſehr herzlich. Er gefiel Hinner in ſeiner Zurückhaltung ausgezeichnet. „Schade nur, Miſter Handewitt“, ergriff Robert das Wort. „Ich hoffte, daß wir heute nach New Orleans auf Fahrt gehen könnten, aber... der Auftrag iſt eben zurückgezogen worden.“ „Ich weiß“, bemerkte Hinner ruhig,„Hutter verzichtet.“ Drei Augenpaare ſahen ſich erſtaunt an. „Woher wiſſen Sie, daß Hutter unſer Auftraggeber iſt?“ fragte Robert.„Hat Ihnen Henry...“ „Nein, hier hat es mir niemand geſagt. Ich habe es durch Zufall erfahren. Aber.. ich bringe Ihnen einen neuen Auf⸗ trag! Hier... ein Auftrag von Miſtreß Grimſon. Was ge⸗ borgen werden ſoll, das habe ich mitgeteilt erhalten und werde es noch ſagen. Hier iſt auch die Vollmacht des Sohnes Kellens. Sie lautet dahinaus, daß, wenn Miſter Hutten auf die Bergung verzichtet, Miſtreß Grimſon das Recht erhält, nach der Jacht„Sorrente“ zu ſuchen und ſie oder ihre Werte zu bergen.“ i Die Brüder ſchüttelten abermals den Kopf. Robert muſterte Hinner lange, dann ſagte er bedächtig: „Hier ſteckt doch etwas dahinter?“ „Und ob was dahinterſteckt! Ganz gewiß! Aber das müſ⸗ ſen wir erſt feſtſtellen, wenn wir unten die„Sorrente“ frei gemacht haben. Wollen Sie den Auftrag annehmen?“ „Was fü Bedingungen hängen daran?“ „Es ſind genau die gleichen Bedingungen, wie ſie Ihnen Hutter geboten hat. Miſtreß Grimſon hat mir einen Blanko⸗ ſcheck mitgegeben, den Sie mit der Summe ausfüllen, die Sie beanſpruchen. Sie verlangt, daß das Vorhaben ſo geheim durchgeführt wird, wie es eben möglich iſt. Einzelinſtruk⸗ tionen hat ſie mir gegeben, die ich den Kameraden noch übermitteln werde.“ Da übernahmen die Taylors den Auftrag. Nobert ſchüt⸗ telte Hinner dankbar die Hand. 8 * Kapitän Morgan, Joe Morgan, ſah tatſächlich aus wie ein alter Flibuſtrier. Sein Geſicht zeigte einen förmlichen Ur⸗ wald von Bart, aus dem zwei kleine, verſchmitzte Augen nur ſo hervorleuchteten. Er war nur mittelgroß und fluchte wie zwei Walfiſchfängerkapitäne zuſammen. Aber ſonſt war er ein Prachtkerl, für den die Mannſchaft eben durchs Feuer ging, wie er für die Mannſchaft. An den Tauchern hing er genau ſo wie weiland Käppen Krüger. Joe Morgan muſterte Hinner gründlich, als er an Bord der„Maryport“ kam, die ſchon ſeit dem Vormittag unter Dampf lag, und dann ſchmunzelte er und ſchloß mit Hinner Freundſchaft bei einem Glaſe allerfeinſtem Whisky, der, wie Morgan ſchwur, von einem ſchottiſchen Schmuggler ſtammte und der zehn Jahre alt ſei. Ganz beſonders aber ſchenkte Morgan Hinner ſeine Zu⸗ neigung, weil er den Auftrag hereingebracht hatte. Die faule Zeit des Stilliegens paßte dem Kapitän nicht, und er war heilfroh, als man wieder einmal auf Fahrt ging. Hinners Kameraden waren ſamt und ſonders prächtige Kerle. Schön waren ſie nicht. Nein, das konnte der Gut⸗ mütigſte nicht behaupten, im Gegenteil, ſie machten im Aus⸗ ſehen keinen beſonderen Eindruck. Jack Taylor machte noch den netteſten Eindruck, aber er wurde durch eine ungewöhn⸗ lich großentwickelte Naſe entſtellt. William Emmet wirkte wie ein ungeſchlachter Rieſe und hatte das hilfloſeſte Ge⸗ ſicht von der Welt. Er war von einer grenzenloſen Gut⸗ mütigkeit und beſaß darum nie einen Pfennig Geld. Phil Doberendt war Irländer, ein langer, hagerer Burſche mit einem unverwüſtlichen Temperament. Er war urſprüng⸗ lich rothaarig geweſen, bis ihn die Eitelkeit eines Tages packte und ihn veranlaßte, ſich die Haare ſchwarz zu färben. Aber die Farbe hielt nicht, ſie gab nach, und nach ein paar Tagen ſah ſein Haar geſcheckt aus. Und es blieb ſo. Es wuchs zwar nach, aber es wirkte nicht mehr rot, ſondern grau und rot und ſchwarz, ſpielte in allen Farben. Dazu kam, daß er ſchielte. Aber ſonſt war es ein Burſche, der ein Kamerad war, wie man ſich ihn wünſchen konnte. Vom erſten Tage an war ein glänzendes Verſtehen. 8. Die„Maryport“ liegt etwa zwanzig Seemeilen von New Orleans vor Anker. Spät am Abend iſt man eingetroffen und iſt am nächſten Morgen darangegangen, die Lage des Wracks der„Sorrente“ feſtzuſtellen. Fortſetzung folgt. 4 — * 1 5 L LQIA AN OOO N WGL FCN NSS NTT EN 4 26. Fortſetzung Hinner ging zuſammen mit Jack Taylor und William in die Tiefe. Das Wrack lag genau achtundzwanzig Meter tief und war vollkommen verſandet. Aber man konnte deutlich die Umriſſe erkennen. Den ganzen Vormittag war man damit beſchäftigt, die Sauger anzuſetzen, die den Sand emporſaugten und an ande⸗ ter Stelle wieder ins Meer gehen ließen. Dieſe Arbeit wurde von William und Phil überwacht. Jack und Hinner ruhten ſich oben aus. Kapitän Morgan ſetzte ſich zu ihnen. Er war brennend neugierig, wie es Handewitt fertigge⸗ bracht hatte, den Auftrag von Mrs. Grimſon zu erhalten und fragte Hinner, der ſehr zurückhaltend war, die Seele aus dem Leibe. Schließlich ging Hinner doch aus ſich heraus. Mor⸗ gan und ſeine drei Taucherkameraden erſchienen ihm reſtlos vertrauenswürdig, und ſo ſagte er denn: „Das war ganz einfach. Miſtreß Grimſon verlor vor eini⸗ gen Jahren ihren Gatten. Über die Stellung Miſter Grim⸗ ſons ſind Sie ja orientiert. In ſeiner Eigenſchaft als Parla⸗ mentarier lag ihm die Kontrolle der ſtaatlichen Rüſtungs⸗ ſtellen ob. Scheinbar hatte er etwas zu tief hineingeſehen, ſo daß einigen Leuten ein Skandal bevorſtand, und ſo mußte Miſter Grimſon plötzlich verſchwinden. Miſter Kellen, der früher einmal Polizeipräſident von Sankt Louis war, nahm ſich des Falles Grimſon an. Eines Tages verſchwand er mit ſeiner Jacht, und es hieß, daß er nach Südamerika ab⸗ gedampft ſei. Nach einigen Wochen kam er zurück, und die Jacht ging hier an dieſer Stelle unter und nahm alle Men⸗ ſchen mit in die Tiefe. Nun beſteht die Hoffnung, daß Kellen Miſter Grimſon, der vielleicht verſchleppt worden war, ge⸗ funden hatte. Miſtreß Grimſon teilte meine Anſchauung und hofft, daß wir durch die Bergung des Wracks das Ver⸗ brechen an ihrem Gatten aufklären werden. Deshalb müſſen wir uns in die„Sorrente“ hineinfreſſen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.“ Mit dem denkbar größten Intereſſe hatten Morgan und ſeine beiden Taucher Hinner zugehört. „Mann, woher wiſſen Sie das nur alles! Das iſt doch nicht zu glauben. Konimt ſo ein Duichman nach den Staaten und will den Fall löſen, an dem ſich alle ſchon den Zahn ausgebiſſen haben. Teufel... Teuſel... wenn wir das ſchafften, Miſter Handewitt, dann wiſſen wir, wie wir heißen!“ „Ich hoffe, daß wir es ſchaffen werden.“ „Ja, warum hat denn dann Hutter erſt den Plan gehabt, die Jacht zu heben?“ fragte Jack Taylor plötzlich. Hinner zuckte die Achſeln und ſagte dann nachdenklich: „Ich kann nicht glauben, daß dieſer„heilige Mann“ an die⸗ ſem Verbrechen beteiligt war, aber vielleicht kennt er den Ur⸗ heber und möchte die Dokumente beſitzen, um eine Waffe gegen dieſen Verbrecher in den Händen zu halten.“ „Das wäre eine Möglichkeit“, ſtimmte Kapitän Morgan ein. 8„ * Mac Meil beſuchte Mr. Hutter. Er war in größter Auf⸗ regung, und Hutter wurde von ihr genau ſo ergriffen. Er ſchickte ſeinen Sekretär aus dem Vorzimmer weg, und als ſie dann unter ſich waren, erſuchte er Mac Meil, zu ſprechen. „Sie haben den Auftrag bei Taylor zurückgezogen, Hutter, ſo haben Sie mir wenigſtens geſagt?“ „Ja, ich habe ihn zurückgezogen. Sie können ſich bei den Taylors erkundigen!“ „Wie erklären Sie mir aber dann den Umſtand, daß Tay⸗ lors Hebeſchiff vor New Orleans vor Anker liegt und Tauch⸗ verſuche bei der„‚Sorrente“ anſtellt?“ ſagte Mac Meil ſcharf. Hutter ſtarrte den Sprecher wortlos an. Er begriff ihn nicht. Taylor tauchte an der„Sorrente“? „Ja, und das kann nur in Ihrem Auftrage ſein!“ „Ich gebe Ihnen mein Wort, daß ich nicht daran denke, den Auftrag ausführen zu laſſen. Hier ſteckt jemand anderes dahinter:“ „Ja... aber wer?“ 5 Hutter dachte nach, und dann fragte er:„Haben Si⸗ Miſter Handewitt beobachten laſſen?“ 8 11 „Haben Sie mir nicht erzählt, daß er nach Baltimore ge⸗ fahren iſt? Wiſſen Sie nicht, daß Miſtreß Grimſon dort lebt?“ Ahnen Sie jetzt, wer den Auftrag gegeben hat? Die⸗ ſer Teufel Handewitt weiß alles, und jetzt holt er zum ent⸗ ſcheidenden Schlage gegen uns aus. Ich finde, Miſter Mac Meil, Sie müſſen jetzt energiſch handeln, und es iſt keinerlei Zeit zu verlieren!“ Mac Meil erhob ſich bleich und ſagte mühſam: „Ja, Sie haben recht, jetzt muß rückſichtslos vorgegangen werden.“ ** * Zwei Tage ſpäter. Es iſt Abend. Die Taucher haben ihre Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlaz Hans Müller. Leipzig C 1 Arbeit beendet, und das Wrack der„Sorrente“ iſt freigelegt. Morgen früh, punkt 6 Uhr, will Hinner, unterſtützt von zwei Kameraden, in die Tiefe ſteigen, um in die Jacht ein⸗ zudringen. g g Der Abend iſt ruhig und mild. Eine leichte Briſe weht von Südoſt. Die Taucher ſitzen zuſammen mit Morgan beim Kartenſpiel an Deck, und ihre Stimmung iſt ganz vorzüglich. Die Dunkelheit ſenkt ſich langſam nieder. Die Nacht kommt, und ſchon denkt man daran ſchlafen zu gehen, als man plötzlich aus der Richtung New Orleans zwei Motor- boote heranraſen ſieht. Die Scheinwerfer werfen ihr Licht weit voraus. Die Männer ſtehen neugierig an Deck und ſehen die Boote näherkommen. Hinner ſtößt plötzlich einen Pfiff aus, und die Kameraden ſehen ihr fragend an. „Jungens, ich habe ſo ein niederträchtiges Gefühl, daß mit den beiden Motorbooten etwas los iſt. Vielleicht haben die Gegner etwas erfahren, daß wir hier nach der„Sorrente⸗ tauchen. Ich fürchte, daß wir uns langſam auf unliebſame Überraſchungen vorbereiten müſſen. Bin neugierig, was das Auftauchen dieſer beiden Motorboote zu bedeuten hat. Auf alle Fälle wird es gut ſein, wenn wir jeder ein Schießeiſen bei uns haben.“ Morgan begreift zwar Hinner noch nicht ganz, aber er ruft einem ſeiner Leute etwas zu, und der bringt ihnen nach we⸗ nigen Augenblicken die Waffen. Das erſte Motorboot iſt dicht herangekommen und macht letzt eine ſcharfe Schwenkung, ſo daß ſeine Breitſeite vor die „Maryport zu liegen kommt. In dem Motorboot richtet ſich ein Mann auf und ruft herüber: „Kapitän Morgan!“ „Der bin ich“, antwortet Morgan ruhig„Was wünſchen Sie?“ „Polizei! Sie haben den Taucher Hinner Handewitt an Bord!“ „Stimmt.. er ſteht neben wir!“ „Ich habe einen Haftbefehl gegen Hinner Handewitt und derlange, daß Sie mir den Mann ausliefern!“ Kapitän Morgan blinzelt Hinner zu und ſagt leiſe: „Was haſt du denn ausgefreſſen, mein Junge? Na warte, den Schwindlern wollen wir es aber beſorgen!“ Laut ruft er hinnüber: „Mit wem habe ich das Vergnügen?“ „Inſpektor Ryſſer“, antwortet die Stimme. „Schön, Miſter Ryſſer, kommen Sie an Bord. Aber bitte Mein, ohne Ihre Begleitung!“ 8 „Was fällt Ihnen ein?!“ antwortet die Stimme des In⸗ ſpektors ſcharf.„Ich habe den Befehl, den Mann zu ver⸗ haften und werde meine Poliziſten mitbringen!“ „Auf meinem Schiffe bin ich ſelber Polizei!“ ruft Kapitän Morgan rüber.„Wenn Sie etwas wünſchen, kommen Sie allein, damit ich Ihre Papiere prüfen kann. Im übrigen kommt mir die Sache ſehr faul vor. Ich werde erſt einmal beim Polizeipräſidenten in New Orleans anrufen, ob man dort überhaupt einen Inſpektor Ryſſer kennt!“ Er kann das natürlich nicht, da er keine Verbindung mit dem Lande hat. Er blufft nur und tut ſo, als wenn er einen ſeiner Leute Auftrag geben wolle. In dieſem Augenblick haben die Leute im Motorboot die Waffen gezogen, und Kugeln pfeifen über das Deck. Aber die Taucher waren auf der Hut und warfen ſich ſo⸗ fort nieder, ſo daß die Kugeln über ſie hinwegpfiffen. Im nächſten Augenblick ſchoß Hinner und gleich nach ihm Jack. Sie konnten nicht feſtſtellen, ob ſie getroffen hatten, denn die Motorboote warfen ſich raſch herum und raſten dem Lande zu. Die nachgeſandten Kugeln konnten ſie nicht mehr erreichen. Kapitän Morgan raſte wie ein Wilder und war außer ſich vor Wut, und die Taucher nicht minder. Hätte man die Bur⸗ ſchen jetzt da gehabt, wahrlich, man hätte jeden einzeln auf⸗ geknüpft Am nächſten Morgen fuhr Kapitän Morgan an Land und machte auf dem Polizeipräſidium einen Rieſenkrach. Dort var man nafürlich genau ſo übertaſcht, und es gab dort wohl einen Inſpektor Ryſſer, aber der lag krank darnieder und kam deshalb nicht in Frage. i Klar und deutlich ſtellte ſich der Anſchlag als ein Ver⸗ brechen heraus. Als Morgan das Präſidium verlaſſen hatte, wurde er vorn einem jungen Manne angeſprochen und gefragt, ob er der Kapitän des Tauchſchiffes ſei, das vor New Orleans ankere. „Ja!“ ſagte Morgan barſch und ging weiter. Aber der junge Mann blieb an ſeiner Seite. „Herr Kapitän“, ſagte er bittend.„Ich bin Schriftſteller und bin jetzt dabei, einen Taucherroman zu ſchreiben. Neh⸗ men Sie mich mit an Bord des Schiffes, damit ich dort alles ſtudieren und dem Leſer eine richtige Schilderung des ſchwe⸗ ren Berufes der Taucher geben kann.“ Kapitän Morgan antwortete nicht. Er ſchritt ſchnell aus. „ denn er wollte in der Hafenſchänke von Prenz einen Trink tun. Der Fremde folgte ihm auch dahin. Er ſetzte ſich mit an ſeinen Tiſch und überfiel den Kapitän abermals mit ſeinem Wunſche. 5 Morgan wollte davon nichts wiſſen und tobte wie ein Wil⸗ der. Aber nach dem vierten Glas Whisky war er doch ſchon verſöhnlicher geſtimmt. Dazu kam, daß der junge Mann einen ſehr guten Eindruck machte, und als er ſagte, daß er ihn in ſeinem Roman mitſchildern wollte, wurde er nachgie⸗ bia geſtimmt. Der Schriftſteller ſtellte ſich vor als John Atkins, und er erreichte durch ſeine Beredſamkeit, daß ihn der Kapitän tatſächlich mitnahm. Der Kapitän traf mit ſeinem Gaſt an Bord der„Mary⸗ port“ ein und ſtellte verlegen den Schriftſteller ſeinen Tau⸗ chern vor, der ſie ſofort mit einem Wortſchwall überfiel und ſie bat, bei der Abfaſſung ſeines Romanes behilflich zu ſein. Es kann nicht verleugnet werden, daß ſich die Taucher ge⸗ ſchmeichelt fühlten, daß ihre Berufsarbeit in einem Roman gewürdigt werden ſollte. Hinzu kam, daß John Atkins einen guten Eindruck machte. Nur einer war mißtrauiſch: Hinner Handewitt. Er ſah in dem Manne eine neue Gefahr für ihn. Aber er ließ ſich davon nichts merken. Die Dokumente fielen ihm ein, die im Safe des deutſchen Konſulats lagen, und er machte ſich Vorwürfe, daß er noch nichts getan hatte, um die Geheimſchrift zu entziffern. Er entwarf ſofort ein Telegramm an das deutſche Konſulat in Neuyork und gab es einem Bootsmann mit, der an Land verſchiedene? zu beſorgen hatte. In dem Telegramm bat er das Konſulat, das Päckchen zu öffnen und die Dokumente zu deéchiffrieren. Zwei Tage arbeiteten ſie nun ſchon an der„Sorrente“. Sie haben ſie aufgeſchweißt und ſind in ſie hineingedrungen, ohne bis jetzt die Kajüte des Kapitäns zu finden. Verſchie⸗ dene Leichen im Innern des Schiffes wurden feſtgeſtellt, aber ſonſt wurde bisher nichts Aufregendes gefunden. Heute ſteigt Hinner abermals hinab und ſchweißt ein Loch in den Rumpf, um an einer anderen Stelle in das Schiff einzudrin⸗ gen. Die Arbeit iſt mühſelig, aber ſchließlich ſchafft er es doch und es gelingt ihm, in die Kapitänskajüte einzudringen. Es iſt ein verhältnismäßig großer, ſehr ſchön ausgeſtatteter Raum. Er muß früher ſehr behaglich gewirkt haben, denn die Wänd ſind holzgetäfelt, und ein etwas altmodiſcher aber ſchöner Schreibtiſch ſteht in dem Raum, mit dem ſich Hinner nunmehr beſchäftigt. Der Schlüſſel ſteckt, das Schloß ſchließt auch, aber es iſt alles verquollen, ſo daß es nicht möglich iſt, zu öffnen. Bis ſchließlich Hinner mit dem Werkzeug herangeht und ihn aufbricht. Die Arbeit hat ihn ſo angeſtrengt, daß er, als er in dem Schreibtiſch nichts gefunden hat, was ihm nennenswert er⸗ ſchien, ſich wieder emporziehen laſſen will. Da fällt ſein Blick plötzlich auf die getäfelte Wand. Aufmerkſam betrachtet er ſie und will ſeinen Augen nicht trauen, denn er ſieht ganz deutlich Schriftzüge in die Holz⸗ wand eingekritzelt. Er geht dicht an die getäfelte Wand heran, und das Licht ſeiner Blendlaterne fällt auf ſie. Und Hinner lieſt den erſchütternden Bericht. „Ich, Joſef Kellen, gebe hiermit die Erklärung ab, daß ich den verſchwundenen Senator Grimſon auf einer cinſamen Inſel um Feuerland halb verhungert aufgefunden habe. Grimſen lebt als kranker Mann auf der„Sorrente“ und hat zu Protokoll gegeben, daß ſeine Entführung und Ausſetzung auf der kleinen Inſel das Werk Mac Meils iſt. Grimſon ſtand im Begriff, dem Präſidenten das ganze Material im Roſtanſkandal zu unterbreiten. Alle näheren Angaben ſind im Logbuch der„Sorrente“ eingetragen, das ſich in dem Geheimfach hinter dem kleinen Bilde rechts von der Tür befindet. In Vorahnung eines Unglücks hobe ich dieſe Zeilen in die Wand aus Holz eingekritzelt, damit ſie Zeugnis von dem unerhörten Verbrechen Mac Meils geben kann, auch wenn das Logbuch der Sorrente“ durch das Waſ⸗ ſer unlesbar geworden ſein ſollte. Joſef Kellen früher Polizeipräſident von Pittsburgh.“ Hinne hatte dieſen erſchütternden Bericht mühſam buch⸗ ſtabierend geleſen, und als er damit zu Ende war, fühlte er auch, wie ſeine Kräfte langſam nachließen. Er hatte es eilig, den Schiffskörper zu verlaſſen und war froh, als er wieder draußen auf dem Grunde ſtand und das Signal nach oben gab. Als er wieder auf den Blanken der„Maryport“ ſtand und ſeine Freunde ihm den Taucherhelm abſchraubten, ſtellten ſie feſt, daß Hinner Handewitt mit einer Ohnmacht kämpfte. Sie zogen ihm den Taucheranzug aus und betteten ihn an Deck des Schiffes auf eine weiche Matte, hockten ſich neben ibn und warteten, bis er wieder voll 4 ſich kam. Fortſetzung folgt. — r anne . 0 2 5 — r 2571 4 e een e beg e bos zan pod 22,8, n i eee bee en ee e vb cee e en e pe un e pepe be a0 0 vol o se d em 21 nee ben een cee ben evafqp! dun Inn„dgofς 1205 eg veuab od ung zupch bnplm dq ung Moreb wuunu joblog 10 8O Noch dn r eee de lech hel uv i ige un 9,0% ps snogsz og su; 18 eg dne deuob d ung aupch Unpim od ug (i ο.“ĩᷣ q ul sn dme) aapch bn o 11 p uvps bun vm ie ene een„eee eg“ v0 ua neee eee ene de een u uus uemaea ne jego 120 pres suf Aue ue eee en een A 41214 e bene een eee ec pi 210 Bunno zusgebahur c nelle oled uud sn Luv piece Jani zd gun beta use pon Tahem peda zbnvbu Ane aa e ed ue uf u⁰⏑ſgpduvg 2 p ere Sed en ueuug; neepvu ue eee neee ede 0e Uasebang a0 ppufehlappozg ung ua ehen e d uanpg inogz⸗ aqungch u sur ꝛcnbuince dle i 0 nenne ne Aae sup ai See epos aun squne n uebi eee elo ue bun ene eee een ede unqubgzda usb ne eee en en eee i ei uenbusbun! 8 e eee e b eie; Wipes oed ue z&npg aquefphfne ent nou un an einvg z eu ne apo nee bu ue aun uaqng un d een ee eee biquemou slv usbun ze! ee ei ie dun eee soihuvleg uzen vz nan! e inen eee eee dees fpes qun sgi deugaο Teen ee in eie 8115 eng une ang ppugezppozg aun Helaea pnagsnzz See ee eg 1 u bung zuhe wee en emu ul Jvabejvgz a0 ⁰ον,jjẽ˖ũỹ&-( „% ehen eee eg; so zw alog on mpgabuse zd 125 sBufgzehhv znvugepo sq uud naa der eee ee 70 aun uefa cpu 10 ana dung opunvi zee nz eee n jim np ne eee e big nenne uv uon Iivgsv qun Bunuuunlng aeg ppb 2 30 up! we angeebinb 20 eh ne anphreqen uelpoa] nehme aſleid uebob eee eee apo une ꝛzun ung Si ee eee ee been panq ppuleappegg acuh sog sn bang ꝛaule ua Bofcplaag ud 408 10S a0 ugbing ud a α),H 20% piu ehem uv pu piu 5 usbunzequnich 210 sI oh sauge gun dualjvq uebvIiea Aequg edunid 10 zl aun ueagpm 6 Fnſpe ups al= use 0g 2% qun lou nog aſeid 11 uizugieαπ, uν ſazuabog u ee een naue een ehen er pn Bun an ppule zabpoie on enen ang sig quving 0e 5511 np l ig uvneg au pes sa l uf 2 ui e Al shog opozg eee ne sapeqmu aun hö S pplue Inv ſpil un uebuß obegz neun eig eee ee dee eee eum quvch da een „0 een bol vl one dun eee ee de e! 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Als der Zug am Tannenberg anlangte, öffnzte ſich ein großes Felsſtück, das Bergmännchen trat in den Berg, die Kinder mit ihm, und der Felſen ſchloß ſich wieder, und nie ſah man mehr eine Spur von den Kindern. Da waren die Bauern mürb, ſie trugen, um nicht im nächſten Jahre eine neue Züchti⸗ gung zu erfahren, ſchnell das Geld zuſammen und ſchickten es dem Biſchof gen Worms. Seitdem erfuhren ſie keine 1 Plagen mehr.(K. Bader: Heſſiſche Sagen J, E. 95. Schinderhannes ⸗ Anekdoten. Die Erzählungen vom Schinderhannes gehören ſchon den geſchecht ichen Anekdoten. Ein Weſensmerkmal der Sage beſteht darin, daß die jenſeitige Welt in die dies⸗ ſeitige hineinragt, in ihr wirkt und ſo ein eigentümliches Zwielicht auf die Ereigniſſe wirft. Dieſer Weſenszug fehlt hier, doch ſind auch ſie Ergebni ſe der Volksdichtung, um in den allgemeinen Rahmen der Lorſcher Sagen aufge⸗ nommen zu werden. Die Lorſcher Schinnerhannesgeſchichten gleichen in allen Stücken den Erzählungen, die auch an anderen Orten von dem rheini chen Rebell im Volksmund leben. Sie kennzeichnen ihn als den humorvollen, lebensluſtigen und noblen Räuber, der es nur auf Reiche und Juden abge⸗ ſehen hat, während er die Armen ſchützt und ihnen hilft. Sein Hauptbetätigungsgebitt war Rheinheſſen, aber er kam auh ab und zu auf die rechte Rheinſeite, wenn ihm die Luft drüben zu dick wurde oder wenn er in einem Ried dorf eine Kerb beſuchen wollte; denn er tanzte leiden⸗ ſchaftlich gern.(. C. Elwenſpoek: Schinderhannes, S. 140). Es iſt wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß er auch nach Lorſch gekommen iſt und den Lorſcher Wald unſſcher machte. In Bensheim ſoll er einmal in der ehemaligen Wirtſchaft„Zum weißen Roß“ am Nitterplatz über⸗ nachtet haben. Noch vor wenigen Jahren konnte man in der Hofmauer einen Sandſtein ſehen, wo er ſeinen Namen Johannes durch den Wald“ eingegraben hatte. Die Inſchrift iſt aber heute verwittert. 18. Schinnerhannes auf der Tanzmuſik. Gegenüber der Bäckerei Graf war früher ein Wirts⸗ haus. Hierher kam auch einmal der Schinnerhannes auf eine Tanzmu ik. Er war verkleidet hereingekommen, trank wacker und tanzte fleißig mit den Lorſcher Mädchen. Die Gendarmen hatten ihn verfolgt und geſucht; er war ihnen aber entwiſcht. Während er ſich im Tanzſaal luſtig machte, ſaßen dieſe in der Wirtsſtube beim Blerc Ihre Pferde ſtanden alle geſatt it im Hef. Schinnerhannes ging zuletzt hinunter, nahm ſich ein Pferd und ſtellte es vor die Haustüre, den andern aber ſchnitt er den Bauch⸗ riemen, woran der Sattel befeſtigt iſt, durch. Dann ſtellte er ſich an die Saaltür und rief mit lauter Stimme: Ich bin der Schinnerhannes! Alles war zuerſt ſtarr vor Sckpek⸗ ken, dann ſprangen die Gendarmen auf und zogen ihre Säbel. Er aber jagte ſchon mit dem bereitgeſtellten Pferde davon. Die Gendarmen rannten nun ebenfalls nach ihren Pferden. Als ſie aber in den Sattel ſpringen wollten, fielen ſie gl ich wieder herunter und hatten das Nachſehen. 19. Der Schinnerhannes kam wieder einmal in die Wirt⸗ ſchaft Wahlig und tanzte während des Abends mit einem Mädchen der Familie Lorbacher. Als er fortging, ſchenkte er ihr ein ſeidenes Halstuch und ſprach: Des hoſchde vum Schinnerhannes! Dann verſchwand er. 61 20. Der freundliche Förſter. Ein Mädchen aus Lorſch ging einmal durch den Wald nach Viernheim. Sie hatte aber große Angſt vor dem „Schinnerhannes und ſeinen Räubern, die damals den Wald unſicher machten. Auf ihrem Wege begegnete ihr ein Förſter. Der zeigte ihr den Weg und begleitete ſie bis nach Viernheim. Hier erledigte ſie ihre Geſchäfte. Auch auf Bild der Heimat: dem Rückweg begleitete ſie der Förſter. Kurz vor Lorſch verabſchiedete er ſich und ſprach zu ihr, er wäre der Schin⸗ nerhannes. Sie brauche ſich nicht vor ihm zu fürchten. Den armen Leuten wolle er gut, nur auf die Reichen habe er es abgeſehen. 21. Schinnerhannes und der Arzt. Ein Arzt aus Viernheim fuhr einmal mit ſeiner Kutſche über Land in den Odenwald, um Kranke zu be⸗ ſuchen. Die Leute warnten ihn, allein zu fahren, da der Schinnerhannes ſich in der Gegend herumtreibe. Er ſchlug alle Bedenken in den Wind und fuhr fort. Unterwegs wurde er im Walde von einem Manne angerufen. Bereit⸗ willig hielt er an und ſah, daß jener verwundet war. Da legte er ihm einen Verband an und wollte weiterfahren! Der Mann gab ſich nun zu erkennen und ſprach: Ich bin der Schinnerhannes! Du mußt mich drei Tage lang ver⸗ binden und hier bleiben! Als die drei Tage um waren, be⸗ dankte er ſich und gab dem Arzt einen Stock mit den Worten: Den ſollſt du immer bei dir tragen, wenn du über Land fährſt, dann wird dir niemand von meinen Geſellen ein Leid tun! a III. Teil: Lorſch in der deutſchen Heldenſage. Zwiſchen Volksſage und Heldenſage herrſcht ungefähr dasſelbe Verhältnis wie zwiſchen Volkslied und Kunſtlieds Volkslied und Volksſage quellen aus dem immer jungen Born der Volksſeele und wachſen organiſch nicht nach Regeln und Ueberlegungen, ſondern entſtehen, wie die Blumen und das Gras auf der Wieſe wachſen. Die Hel⸗ denſage und das Kunſtlied ſind emporgehoben in die Sphäre des Geiſtes, der bewußt ſchafft. Ihren Gehalt em⸗ pfingen aber auch dieſe Schöpfungen aus dem Ueberliefe⸗ rungsſchatz der Volksſeele. Das dichterige Genie erhebt dieſen Gehalt zum Einmaligen und Unvergänglichen, in⸗ dem es ihm die vollkommene Geſtalt verleiht. Wir brauchen uns daher nicht zu wundern, wenn wir im Nibelungenlied Anknüpfungspunkte an die heimiſche Landſchaft und die heimiſche Volksſage finden. Beſonders der Autor der berühmten Laßbergiſchen Handſchrift des Nibelungenliedes aus dem 13. Jahrh. muß die Umgegend des Kloſters Lorſch, in das er einkehrte, und das er für den Witwenſitz der Königinmutter Ute hielt, vor Augen gehabt haben. Er redet von der Ueberführung der Leiche Siegfrieds nach dem Kloſter Lorſch und ihrer Beiſetzung bei dem dortigen Münſter. Es beſteht aber noch eine andere Möglichkeit über den Zuſammenhang des Nibelungenliedes und ſeines Dichters oder Bearbeiters mit dem Kloſter Lorſch. Eine jetzt verlorengegangene rheinfränkiſche Faſſung der Heldendich⸗ tung ſteht in engſter Beziehung zu Lorſch. Vielleicht iſt ſogar der Abt Sigehart von Lorſch(1167—1198) der Dichter geweſen. Er war von vornehmer Herkunft und wurde aus dem Kloſter Hirſau im Schwarzwald nach Lorſch berufen. Die im Nibelungenlied genannten Oertlichkeiten, vor allem der Schauplatz der Jagd und der Mordtat, darf man mit Fug und Recht in der Lorſcher und Wormſer Gegend ſuchen(vgl. J. N. Dieterich: 115 Dichter des Nibelungenliedes; Lorſcher Hmtbl. III, Das Nibelungenlied läßt das Leben der Frau Ute in Lorſch ſeine Vollendung finden. Sie iſt die Mutter der burgundiſchen Könige Gunther, Gernot und Gieſelher und der ſchönen Kriemhilde, der Gemahlin des ſtarken Sieg⸗ fried. Nach dem Tode Dankrat's, der ein Bruder des düſteren und grimmen Hagen war, ſtiftete Frau Ute 3 zu Ehren und zum Heile der Seele das Kloſter orſe: (Ueb rarbeitung des Nibelungenliedes, Vers 1158) „Eine riche furſtenaptey ſtifte vrovr Vote nach Danchrates tode von ihr gvote mit ſtarchen richen vrborn, als ez noch heyte hat. Daz Kloſter da ze Lorſe, das dinch vil hohe an eren ſtat.“ Dieſer mittelhochdeutſche Text lautet in neuhochdeut⸗ ſcher Ueberſetzung: Eine reiche Fürſtenabtei ſtiftete Frau Ute nach Dankrats Tode von ihrem Vermögen mit ſehr anſehnlichen Zinsgütern, wie es ſolche noch heute hat. Das Kloſter da zu Lorſch, das in den höchſten Ehren ſteht. Dazu ſteuerte auch die verwitwete Tochter Kriemhilde, die in Worms um den erſchlagenen Gemahl trauerte, Gold und Silber in reichem Maße bei: „Darzuo gab ovch Chriemhilt ſit ein michel teil.“ Ihr wilder Schmerz hatte ſich gelegt und war einer verhaltenen Trauer gewichen. Am Königshofe zu Worms konnte es ihr nicht mehr gefallen, wo ſie täglich die Mörder ihres Mannes ſehen mußte. Sie läßt ſich daher leicht von ihrer Mutter überreden, nach Lorſch zu kom⸗ men und bei ihr auf dem herrlichen Witwenſitz Wohnung zu nehmen. Da entſchließt ſie ſich, die Gebeine Siegfrieds ausgraben und bei der Kloſterkirche zu Lorſch beiſetzen zu laſſen. Hier ruht ſeitdem der Held in einem langen Steinſarge. (Ueb. d. NL., V. 1165) „Sin edelez gebeine vart an der ſtont begrabn ze Lorſe bi dem monſter vil werdechlichen ſit, da der helt vil chüne in eime langen ſarche lit. In der Ueberſetzung: Seine edlen Gebeine wurden zu dieſer Zeit feierlich be⸗ graben zu Lorſch bei dem Münſter, wo der ſo kühne Held in einem langen Sarge liegt. Hier fand Kriemhilde Ruhe, bis ſie die Werber des Hunnenkönigs Etzel aufſuchten und der Gedanke der Rache ſie erfüllte. Sie verließ die Heimat und folgte ihnen in das Hunnenland. Frau Ute blieb nun allein in der ſchönen Abtei und wohnte dort bis zu ihrem Tode. (Ueb. d. NL., V. 1161) Do was der frowen Voten ein ſedelhof bereit die Lorſe bi ir chloſter mit grozer richheite, dar zoch ſich div viteve von ir chinden ſit. Da noch die frove here begrabn in eime ſarche lit. In der Ueberſetzung: Dort war der Herrin Ute ein herrlicher Witwenfſitz bereitet zu 2 7 0 ihrem Kloſter mit großer Pracht und Herr⸗ ichkeit. Dorthin a0 ſich die Witwe ſpäter von ihren Kindern zurück. Da liegt noch die hehre Frau begraben in einem Sarge Die Klage berichtet darüber ausführlicher. Die Kö⸗ nigin verbrachte ihren Lebensabend mit geiſtlichen Uebun⸗ gen und in religiöſer Verſenkung. (Klage, Vers 1839 f., Ausg. Lachmann) Uote diu vrowe here ze Lorſe in ir huſe was, da ſie venjete unde las an ir ſalter alle ir tagezit in einem Münſter(daz iſt wit) In der Ueberſetzung: Die hohe Frau e Wohnung zu Lorſch, wo ſie inſtändig etete und den Pſalter las während des Tages in einer Kloſter⸗ kirche, die ſehr geräumig war. Schließlich ſtarb ſie vor Kummer über das Geſchick ihrer Kinder. (Klage, V. 1990) diu edel Uote wart begraben ze Lorſe bi ir aptei; ir brach das leit ir herze enzwei, diu vor helden krone truoc. Genauere Nachricht über das Begräbnis gibt wieder⸗ um die Klage: (Ueberarbeitung d. Kl., Vers 4046) div edel Vte wart begraben, ze Lorſe in dem monſter wit, da div frowe noch hivte lit, div guot vont div vil reine in eime ſarch ſteine. In der Ueberſetzung: Die edle Ute ward begraben zu Lorſch in dem großen Münſter, wo die Fürſtin noch heute ruht, die gute und gar reine, in einem Sarg aus Stein. Die Kenntnis vom Kloſter und ſeiner Geſchichte ga⸗ ben dem Dichter des Nibelungenliedes genug Anknüp⸗ fungspunkte für ſein Werk.(Vgl. Falk, S. 159 f.) Wenn wir uns aber fragen, was von dieſen Berichten der Heldenſage der Volksſage entlehnt iſt, ſo können wir wohl annehmen, daß das Volk ſich erzählte, Siegfried ſei im Münſter zu Lorſch in einem ſteinernen Sarge beigeſetzt. Die übrigen Beigaben ſind Ausſchmückungen des Dichters. Mit der Lobpreiſung des berühmten Kloſters huldigt er deſſen kultureller Bedeutung. Es war nach den Worten des Lorſcher Chroniſten eine königliche Stätte, ein kaiſer⸗ licher Thron, eine freie, edle Tochter des heiligen römi⸗ ſchen Stuhles. Regia, regalis locus et thronus imperialis, Filia romanae ſedis liberrima plane. „Nichts iſt ein Staat ohue Voll, ein ſeelenloſes Kunſt⸗ werk; nichts iſt ein Volk ohne Staat, ein leibloſer, luftiger Schemen, wie die weltflüchtigen Zigeuner und Juden. Staat und Volk in eins geben erſt ein Reich und deſſen Erhaltungsgewalt bleibt das Vollestum“. Friedrich Ludwig Jahn. 1 nod ends aun ene unabog a O A a A100 uad e SA 1876 Bolae ge qun u ol else g a4 „ e e und mhus nas dual ussun nesunf au ud sud uenend else dun qa. wou ohlu liubsac usb qun d r— a 2 . audi n uam n ahne S — une med a GO S N n e ane ** 22* usul uu u a . Q . 77 ß ——..——— p—— 5 —. Bekanntmachungen ber A. S. d. A. 7 Die Pflichten ber Betrſebsführer 5 dulsaruppe niernhein zur Durchführung bes Vierſahresplanes. Dienſtſtunden der n 1 Die uftte 115: Adolf Hitlerſtraße 19„Nach den Beſtimmungen der Erſten und der rem Betrieb Metallarbeiter und Baufachar⸗ 1 3 Fünften Anordnung des Miniſterpräſidenten] beiter länger als zwei Wochen mit Arbeiten 1 DA Betriebsführer und Gefolgſchafter aus fol⸗ Göring zur Durchführung des Vierjahrespla⸗ beſchäftigen, die deren beruflicher Vorbildung 1 Betr.: Richtlinien zum Meiſterwettbewerb.] genden Berufen: nes ſind von beſtimmten Betrieben zum 15.] im Metall- oder Baufach nicht entſprechen, 4 . a J. Maler; 2. Rahmenglaſer; 3. Tapezierer] 1. 1937 Meldungen an das zuſtündige Ar⸗ verpflichtet, hierüber ebenfalls Meldung an . 4. Gipſer; 5. Zimmerer; 6. Dachdecker; beitsamt zu erſtatten. Bei der Erſten Anord- das Arbeitsamt zu erſtatten. Da dieſe Anord⸗ 10 — des Deutſchen Handwerks 1937 7. Schmiede; 8. Schloſſer; 9. Klempner; nung handelt es ſich um die Meldung über nung bereits am 1. Dezember 1936 in Kraft 1 . 10. Mechaniker; 11. Schneider; 12. Schnei⸗ die Zuſammenſetzung der Gefolgſchaft ſowie getreten iſt und von ſehr vielen Betrieben 5 r des Wettbewerbes derinnen; 13. Schuhmacher; 14. Friſeure;] die Zahl der für den Oſtertermin 1937 zur] dieſe Meldungen bisher fehlen, wird hierauf 5 . 7 15 15. Uhrmacher; 16. Fotografen; 17. Zahn⸗ Einſtellung vorgeſeh Lehrli ür alle] beſonders hingewi f 1. Die meiſterliche Leiſtung dur uſam⸗ 75757 2 5 8 5 f g vorgeſehenen Lehrlinge für alle] beſonders hingewieſen. 1 —.— uuiſcher Begib 5 Wöbeldſchler. Fleischer; 19. Bäcker; 20. privaten und öffentlichen Betriebe der Eiſen⸗ Die notwendigen Formblätter für ſämtliche. N und Metallwirtſchaft und des Baugew bes, Er Dri 5 8 Kell— Meiſter und Geſelle— Die näheren Bedingungen ſind in der] deren Gefolgſchnf l höher als 91 t. Bei Austen Ahnen in 9 2 8 Meiſter Is Berufsideal jedes Hand⸗ Dienſtſtelle der Deutſchen Arbeitsfront Viern⸗J der Fünften Anordnung iſt von allen Betrie⸗ Mannheim, M 3a koſtenlos erhältlich und 5 1—— 5 n al jedes Han W Adolf Hitlerſtraße, zu erfahren. ben und Verwaltungen, deren Gefolgſchafts⸗[ zwar: 1 3. 8 deutſchen 1 die—— des 1937 fu ligen ſind bis 13. Januar 4 Veda eee 9 für die Meldung nach der Erſten Anordnung 9 en ſinnfällig vor Augen zu M ögelin, Ortsobmann.] gliederung der am 4. 1. 1937 ſtändig beſchäf⸗ e ee ch der Dritten Anordnung 15 4. 1 kulturelle 9 5 e 0 93 Gefolgſchaft Viernheim 0 n. Schalterhalle im Erdgeſchoß, Türe 19 1 galſſten 2 ar 4——+ ſo⸗ Der Dienſt fällt n e 5 1. e 72 f 5 der Fünften Anordnung 1 f f f 5 a f f 5 ontrollen feſtgeſtellt werden, daß die Me uf Zimmer 54. 135 2. Teilnahme⸗ Berechtigung. nächſte Dienſt wird an dieſer Stelle bekannt dungen aufgrund der Dritten Anordnung zur Betriebsführer, die der vorgeſchriebenen 6 Zur Teilnahme ſind berechtigt: gegeben. Der Gefolgſchaftsführer. Durchführung des Vierjahresplanes von vie⸗ Meldepflicht bisher noch nicht nachgekommen. — len Betrieben bisher nicht erſtattet worden ſind, iſt dringend nahezulegen, dies bis zum ſind. Nach dieſer Anordnung ſind ſämtliche 15. Januar 1937 nachzuholen, um ſich nicht Lokale Nachrichten Unternehmer gewerblicher Betriebe, die in ih⸗ I ſtrafbar zu machen. Viernheim, den 11. Januar 1937 ten. Die Ausſtellung war intereſſant genug, Aeſchsnährſtanösbeitrag jällig! Kamerabichaftsabend Anſer Tagesſpruch daß man ſie beſuchte, ſie dürfte viel neue i 88.. Je bequemer der Weg eines Mannes iſt, Sehnde fil 510 Ceſtageln Fiete haben Der zweite Teil des Reichsnährſtandsbe⸗ Am Samstagabend fand im Saal des 10 deſto weniger leiſtet er. Je ſchwerere Aufgaben] zum Nutzen der Selbſwerſorgung des deut⸗ trages der Bauern, fell Landwirte wird am„Ratskeller“ in Verbindung mit der NS.⸗ 104 crem Volk geſtellt jind, auf eine deſto höhere ſchen Volkes mit Zriſcheiern.— Bereinsmei- 15. Januar 1937 fällig. 0 Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ der Ka⸗ 17 Stufe ſteigt dies Volk. ſter des Kreiſes Heppenheim wurde mit 481] Eine beſondere Aufforderung der Finanz- meradſchaftsabend der Krieger⸗ und Soldaten⸗ Lagarde.] Punkten unſer hieſtger Geflügelzuchtverein,] ämter ergeht nicht mehr. Die Höhe des zu kameradſchaft 1875 Viernheim ſtatt. Unter der 8 ihm wurde der vom Kreisvorſitzenden Diſtel⸗ entrichtenden Betrages iſt aus dem Beitrags⸗ tatkräftigen Mitwirkung des Männergeſang⸗ 1 Ein Wintertag Heppenheim geſtiftete wertvolle Pokal zuer⸗ beſcheid, der den Beitragspflichtigen von ih⸗ 2 10 Viernheim und der Kapelle ö 1 kannt. Alle Achtung vor unſeren Geflügel⸗ rem zuſtändigen Finanzamt zugegangen iſt,] Hanf nahm die mit einer Gabenverloſung ver⸗ 5 7 gichtung vor unſeren Geflügel bundene Feier einen wohlgel Verl. So muß man den Winter von Herzen be⸗ züchtern, die ſich einſeten im Kampfe um die zu 1 ö g 8 Feier ohlgelungenen Verlauf. 1 grüßen und lieb haben. Geſtern, an dieſem] Nahrungsfreiheit des deutſchen Volkes.(Die In Heſſen wird dieſer Teilbetrag mit der Ortigruppenleiter Franzke nahm für den 1 Haren Winterſonnentag, da ein blauer Him⸗ Ergebniſſe der Prämiierung bringen wir mor- ſtaatlichen Grundvermögensſteuer am 25. 2. Freigeitring NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch 4 mel und leuchtende Sonne über uns ſtand, gen). 1937 erhoben. Freude“ die Begrüßung der Erſchienenen vor 1 hielt es wohl niemand daheim. Schon früh* Die pünktliche Zahlung des Teilbetrages* 177 ſeiner Freude und Genugtuung Aus⸗ 1 am Morgen traten die Amts⸗, Zellen⸗ und Appell der Kraft burch Freube. iſt Ehrenpflicht eines jeden Bauern und Land⸗ druck über das vom Führer geſchaffene Werk 5 Blockleiter der Po., DAF. ⸗Amtswalter, Zel⸗ Amts⸗ und Belriebswarte wirtes. Sie liegt zudem im eigenen Intereſſe] der Gemeinſchaft, das an dieſem Abend zum 5 len- und Blockwarte der NS. zu einem Nus⸗ 0 N des Beitragspflichtigen, da hierdurch die erſtenmale durch die gemeinſame Feier bekun⸗ marſch an. Mit frohem Marſchliede auf den] Am 12. ds. Mts., 20.30 Uhr, findet in] zwangsweiſe Leitkeibung mit ihren Unkoſten] det wurde. Er wies ſodann auf die große Lippen, rückte man gegen 12 Uhr wieder ein.] Weinheim,„Gaſthaus Heckmann“, der Ja⸗ vermieden wird. Gegenwart und die mit Staunen bewunderten — Hatten wir am Mor roſtgrade, nuar⸗Monats⸗Appell für ſämtliche„Kdỹ.⸗. Leiſtungen unſeres Führers hin und verſi⸗ ſo 12 im Laufe des Tages die 5 Amts⸗ und Betriebswarte la J Verkehrsunfälle en pe treue Gefolaſchaft der alten Solda⸗ in die Höhe und beſcherte uns einen durchaus Ich mache es jedem KdF.⸗Amts⸗ und Be⸗ ten, die unendlich dankbar ſeien für die nicht kalten und fonnigen Nachmittag. Uleber⸗ triebswart zur Pflicht, an dieſem Appell teil-] Am letzten Freitag ereigneten ſich hier drei] Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes und all wo Sonne war, beſonders in der Um⸗ zunehmen. Abfahrt Oc. 19.37 Uhr. Verkehrsunfälle, von denen der Zuſammen⸗ die Sicherung des äußeren und inneren Frie⸗ f gebung des Ortes konnte man zahlreiche Spa⸗ 4 ſtoß mit einem Langholzfuhrwerk und ein dens. Er bat die Kameraden, nach dem Zu⸗ 1 ziergänger ſehen, Mütter mit ihren Kindern Zufammenlegung Autounfall am„Anker“ glücklicherweiſe noch[ ſammenſchluß der Kriegervereine dem-e und ältere Perſonen, die ſich an der Januar⸗ zer Kreishandwerkerjchaſte gut abliefen. Ein am„Anker“ um die Ecke] Kameradſchaftsführer Gefolgſchaft zu leiſten ſonne freuten. Die klare, reine Winterluft 1 in den Heddesheimerweg einfahrendes Auto] und nie die Pflichten nationaler und ſozialer ö tat unſeren Lungen ſo gut, man fühlte ſich Heppenheim und Bensheim mit Anhänger fuhr einem von der Umgehungs⸗ Betätigung aus dem Auge zu verlieren. Das f befreit, ließ gern einmal die Backen von der Nach einem Beſchluß der Landesregierung ſtraße kommenden Auto in die Flanke, ſodaß] anſchließende Treuebekenntnis für unſeren 5 friſchen Briſe röten und wurde 105 jung] werden mit Wirkung vom 15. Januar ds. Js. beide Fahrzeuge beſchädigt wurden, jedoch ent⸗] Führer fand in den beiden Nationalliedern ö mit den Jungen. Viele Einwohner führte ihr] die Kreishandwerkerſchaften Heppenheim und ſtand kein Perſonenſchaden, Die Polizei ſtellte] begeiſterten Ausdruck. Kameradſchaftsführer Weg zur neuen Siedlung, die für kinder⸗ Bensheim zuſammengelegt. Die Zuſammen⸗ Erhebungen auf. Weit gefährlicher verlief der] Schilling nahm für die Kameradſchaft die f reiche und kriegsbeſchädigte Arbeiterfamilien le 5 erste ſich anch nur af ſdie Ge⸗ Verkehrsunfall 1 des Volfes Mitte, 9 Begrüßung vor. Mit einem„Sieg⸗Heil“ grüß⸗ im Weſten unſeres Ortes, auf dem Worms⸗ ſchäftsſtellen, die bisher in Heppenheim und J wir nachſtehend berichten. ten die zu frohem Feſte Vereinten Führer und heckengelände, entſteht. Schon wurden die[ Bensheim geſondert beſtanden. Für beide 0 Vaterland. f Straßen aufgefüllt, an denen die Häuſer⸗ Kreiſe beſteht nunmehr nur noch eine Ge-] An der Straßenkreuzung Adolf Hitlerſtr. Sodann beſtritt der Chor des Männergeſang⸗ reihen unſerer„Adolf Hitlerſiedlung“ ſtehen. ſchäftsſtelle, und zwar in Bensheim,—— Schulſtraße(Drehſcheibe) ereignete ſich] vereins und ſeine treffliche Spielerſchar das nell geht die Aufſchüttung vonſtatten, nach⸗ 8479 27—(Eingang Hindenburgſtr.)[am Freitagabend um 8.15 Uhr ein Autozu-] Unterhaltungsprogramm des Abends. Der ſin⸗ ö dem die Hauptleitungen für Gas und Waſſer[Die neue Kreishandwerkerſchaft Heppenheim⸗ ſammenſtoß zwiſchen Gg. Heckmann(bon H. nige Prolog von Frl. Hofmann wurde mit ö gelegt wurden. Bensheim hält zweimal wöchentlich in den Heckmann, Metzgerei, Lorſcherſtr.) und Platz Beifall aufgenommen. Was das Quartett des„ * a Räumen der bisherigen Heppenheimer Kreis⸗(Neuzenhof), der leicht ſchlimmere Folgen hätte] MGV. und die Spielerſchar den Kameraden 1 Der Sonntag ſtand im Zeichen des Ein⸗ handwerkerſchaft Sprechſtunden für den Kreis] nach ſich ziehen können. Nur durch die Geiſtes⸗JTund ihren Angehörigen auf der Bühne ver⸗ 1 topfgerichtes. Die Sammler und Hel-] Heppenheim ab. gegenwart des einen Fahrers, der ſein Fahr⸗Jmittelte, wurde„Kraft durch Freude“, an 1 ferinnen des Winterhilfswerkes, Männer aus. zeug im letzten Augenblick herumriß, wurde der ſie noch lange zehren werden. Lachſtürme„ dem Gewerbe, die ſi uneigennützig und ſelbſt⸗ Abſchied. Mit dem heutigen Tage hat ein größeres Unglück verhütet.— Das Fahr⸗ brauſten durch den Ratskellerſaal, als der 1 los in die Kämpferreihen gegen die Winters⸗ Frl. Lehrerin A. Berndes unſeren Ort zeug von Platz kam von der Schulſtraße und[„Liebe Onkel“ mit Sohn die Bühne betraten. ö not ſtellten, gingen am Morgen von Haus verlaſſen, um eine Schulſtelle in Waldmichel⸗] wollte in die Adolf Hitlerſtraße einbiegen in[Wie waren die Kameraden und ihre Frauen zu Haus, um die Spenden einzuholen. Samm⸗ bach anzutreten, wohin ſie durch das Ver⸗ Richtung Poſt, währenddem Heckmann die dankbar, daß ihnen ein wirklicher Genuß, lern und Spendern, die ſich für unſere Volks⸗ trauen ihrer vorgeſetzten Behörde berufen J Adolf Hitlerſtraße in Richttung Walfiſch ange⸗ fernab von jedem Kitſch, wie er ihnen früher genoſſen und Brüder in Not einſetzten, ge⸗ J wurde. Mit ihr geht von uns eine Erzieherin fahren kam. Als nun Platz im Begriff war geboten wurde, durch das Quartett und die bührt Dank. mit ausgezeichneten Eigenſchaften, ein Menſch einzubiegen, kam im ſelben Augenblick das Spielſchar des MGV. mit ſeinem Dirigenten, * von lauterer, vornehmer Geſinnung. Ihre Heckmann'ſche Auto angefahren und konnte Lehrer Franz Klee und dem Begleiter am Alle Freunde der rationellen Geflügelzucht große Kinderliebe und ihre pädagogiſchen] das Fahrzeug nicht mehr zum Stehen gebracht Flügel, Lehrer Willi Win kenbach, ver⸗ befuchten die Kreisgeflügelſchau im„Karp⸗[ KNenntniſſe machten ſie zu einer geſchätzten[werden. So verfuchte H. ſein Auto mit aller] mittelt wurde. Die Rollen des Singſpiels fen“, die 458 der ausgeſuchteſten Tiere zählte. Perſönlichkeit. Mit großem Bedauern ſehen[Kraft in die Bürſtädterſtraße herumzureißen,„Der liebe Onkel“ waren ſehr geſchickt ver⸗ Die Kreisſchau war ern ſtark beſchickt ihre Berufskameraden, die Kinder und deren J was ihm aber nur noch zum Teil gelang, ſo⸗ teilt und jeder Spieler gab ſich die größte und wurde demzufolge auch das Intereſſe für[Eltern ſie ſcheiden. Unſere beſten Wünſche be⸗ J daß er das Auto von Platz auf der Breitſeite] Mühe, ſodaß das Stück mit größtem Beifall dieſelbe ein großes. Hatte man doch ſeine be⸗ gleiten ſie nach ihrem neuen Wirkungskreis. erfaßte und es wegſchleuderte. Während der aufgenommen wurde. Mehr wie eine Drein⸗ ſondere Ehre dreingeſetzt, nur das ſchönſte und Möge ihrer Arbeit auch dort reicher Segen[ſchwere Wagen von H. dem Zuſammenprall gabe mußten die Vortragenden und Spieler beſte Material zur Schau zu bringen. In erblühen. f ſandhlel, wurde das Platz'ſche Auto ſchwer[geben. Auch der Chor des Vereins brachte großer Zahl waren die Hühner vertreten und zwar verſchiedenſter Raſſen, Stämme von den Orpingtons bis zu den Gold⸗Sebrights, die Rhodeländer, ein bekanntes gutes Wirtſchafts⸗ huhn, waren in Prachtexemplaren vertreten. Dann Leghorn, rebhuhnfarbige Italiener, Sil⸗ berhals, gute Leger und deshalb beſonders für f 0 N demoliert. Jedoch hatte man in beiden Fahr⸗ ſeine Weiſen unter der ſicheren Stabführung a 5 Im Silberkranz ae, zeugen Verte gn beklagen. Der Beifahrer ſeines Chormeiſters derart zur Geltung, daß Am 13. Januar feiern Herr Franz ah von Heckmann, Benz, wurde durch den Zuſam⸗ ihm der ungeteilte Dank gezollt wurde. Die mann und ſeine Ehefrau Maria Aer menprall aus dem offenen Auto geſchleudert vielen Beſucher, die den genußreichen Dar⸗ Wi nkler, Schuhgeſchäft, Adolf Hitleſte⸗ und war bewußtlos, während die drei In⸗ bietungen beigewohnt hatten, mußten rückhalt⸗ das Feſt der ſilbernen Hochzeit 3 aar, ſaſſen bei Platz durch die einſchlagenden Schei⸗ſ[los die Schaffung des Freizeitringes, der im Silberkranz herzliche Glückwünſche! Glück⸗ ben mehr oder weniger ſchwer verletzt wurden. wirkliche Kunſt allen Vol sgenoſſen vermitteln Kleintierzucht geeignet, Bornefelder und eine] auf zur goldenen Hochzeit! Die Polizei nahm den Verlauf des Unglücks ſoll, anerkennen zund wird man ſich ſchon wie⸗ Menge Zwerghühner verſchiedener Arten. 3 5 7 ſofort auf, und iſt die Schuldfrage noch zu der auf die nächſtjährige Veranſtaltung freuen. Waſſergeflügel war wenig vertreten.] Füllt Kiſten und Kaſten mit Alt- klären.— Natürlich verurſachte dieſer Unfall[ Kameradſchaftsführer Schilling ſprach den Die 80 Tauben ſetzten ſich aus gewöhnlichen material! an dem verkehrsreichen Punkt einen Maſſen⸗ Mitwirkenden, denen, dies zu verdanken ſei, N und Schönheitsbrieftauben zuſammen. Von Kein Volksgut darf mehr zugrunde gehen, auflauf von Menſchen. Es beſteht erneut Ver⸗ und der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch ö letzteren ſind zu erwähnen die Bagdetten, Engl. deshalb unterſtützt das Jungvolk im anlaſſung, an verkehrsreichen und zudem noch Freude“ herzlichſten Dank aus. Perücken, in unſerer Gegend wenig gehalten.„Kampf dem Verderb!“— Die Pimpfe unüberſichtlichen Straßenkreuzungen mehr Nach der Ausgabe des reichen Gabentiſches Nach Beſichtigung der fünf Abteilungen konnte werden bei euch abholen: Konſervenbüchſen,] Vorſicht walten zu laſſen, nicht nur zum ei⸗ 4 ſpielte die Kapelle zum Tanze auf und noch man erſehen, daß in allen viele Chrenpreiſe Tuben, Zinkdoſen, Blechdoſen, Staniol, genen Nutzen, ſondern zum Nuten ſeiner Mit⸗[ lange blieb man im Geiſte echter Kamerad⸗ und die Note„ſehr gut“ erteilt werden konn- Gummiſchläͤuche, Meſſing, Kupfer, Blei. menſchen. ſchaft vereint. 1 .— r — 2 2—̃— 5 2 e N P——— — Der Fußballjonntag in ber Bezirkstlaße Unterbaben⸗Weſt Die geſtrigen Begegnungen in der Bezirks⸗ klaſſe Unterbaden⸗Weſt brachten zum großen Teil die erwarteten Ergebniſſe. Der Tabellen⸗ führer gewann zu Hauſe gegen Neulußheim klar mit 5:3, nachdem er zuvor 4:0 geführt hatte.— Trotz zähen Widerſtandes gelang es den Heddesheimern nicht, einen der wert⸗ vollen Punkte vom Phönixplatz mit nach Hauſe zu nehmen. Das 52 ſpricht für die gute Form der Leute vom Herzogenried⸗Park. — Einen etwas überraſchend hohen Sieg erzwang Hockenheim mit 4:1 gegen die Fried⸗ richsfelder Nachbarn.— Auch der Amicitia Viernheim gelang es nicht, die mächtig vom Tabellenende wegſtrebenden Kurpfälzer auf⸗ zuhalten. Obwohl Viernheim zeitweilig einen anſprechenden Fußball vorführte, mußte es Sieg und Punkte den Neckarauern überlaſſen. Drei Punkte trennen die Amicitia Viernheim nur noch vom Tabellenvorletzten.— Die ſich zum Schluß der Runde verzweifelt wehren⸗ den Edinger mußten ſich der beſſeren Technik Käfertals beugen. Wenn auch nur knapp mit 1:0 brachten die Mannheimer Vorſtädter doch die Punkte nach Mannheim. Hockenheim— Friedrichsfeld 4:1 Nach dem Spielbeginn zu urteilen, ſchien den Platzherren heute kein Sieg zu winken. Die Gäſte zogen gleich vom Anſpiel weg mäch⸗ tig los, doch dem Gaſtgeber glückt im An⸗ ſchluß an einen Strafſtoß das erſte Tor.— Friedrichsfeld drängt weiter und kann auch ſchon wenig ſpäter ausgleichen. Die Spiel⸗ weiſe der Eabeimiſchen wird daraufhin au⸗ ßerordentlich hart und ſtreift des öfteren die Grenzen des Erlaubten. Der„Erfolg“ blieb auch nicht aus: zwei Leute der gegneriſchen Mannſchaft mußten verletzt ausſcheiden, Fried⸗ richsfeld mußte mit neun Mann den Kampf zu Ende führen, wenn auch nach der Pauſe einer der beiden Verletzten zurückkehrte, denn er konnte doch nur noch als Statiſt fungieren. Die Ueberlaſtung der Friedrichsfelder Hinter⸗ mannſchaft bedingte nach zähem Wider⸗ ſtand die nächſten Erfolge der Platzherren. Der glänzend aufgelegte Hollerbach im Friedrichs⸗ felder Tor konnte das 4:1 nicht verhindern. Edingen— Käfertal 0:1 Seit der Abſtieg der Edinger in bedroh⸗ liche Nähe gerückt iſt, kämpft die Mannſchaft in anerkennenswerter Weiſe und Einſatzbe⸗ reitſchaft. Käfertal hatte alle Mühe, ſeinem Gaſtgeber die beiden Punkte zu entreißen. Doch Käfertal bewies aufs Neue, daß Kampf⸗ geiſt und Draufgängertum nicht zum Siege genügen. Der reiferen Technik der Gäſte ge⸗ lang es zuweilen, die Platzherren völlig in ihrer Hälfte einzuſchnüren, wenn ſich auch Erfolge dank der aufopfernden Arbeit der ein⸗ heimiſchen Verteidigung nicht einſtellen woll⸗ ten. Das Tor des Tages fiel im Anſchluß an einen Eckball zu Anfang der erſten Spiel⸗ hälfte. Alles Drängen für den Reſt der Spiel⸗ zeit blieb ergebnislos. Phönix Mannheim— Heddesheim 5:2 Sehr hartnäckig wehren ſich vor der Ge⸗ fahr des drohenden Abſtiegs die wackeren Hed⸗ desheimer. Man verkauft ſeine Haut ſo teuer als möglich. Doch Phönix hatte ſeinen guten Tag und ſpielte von Anfang an auf einen hohen Sieg. Gleich nach Beginn endet ein prächtiger Flankenlauf im gegneriſchen Tor. Auch anſchließend hat die Gäſteverteidigung alle Hände voll zu tun und häufig muß als letzte Rettung der Torhüter eingreifen. Zwar gelang den Fortunen noch der Ausgleich, doch dann war's geſchehen In raſcher Folge fielen vier Phönix⸗Tore. In der zweiten Halbzeit erzwangen die Gäſte zwar noch ein weiteres Tor, aber mehr vermochten ſie der beſſeren Technik des Gaſtgebers nicht entgegenzuſetzen. Ilvesheim— Neulußheim 5:3 Die Platzherren beginnen das Spiel nach einem kurzen I der Gäſte ſehr ver⸗ heißungsvoll. Ziemlich raſch aufeinander fal⸗ len mit dem ſprichwörtlichen Glück der Il⸗ vesheimer in dieſer Runde drei Tore. Mit dem Halbzeitergebnis 3:0, das wohl den Ale⸗ mannen nach ihren gezeigten Leiſtungen ſelbſt etwas überraſchend kam, ſchien das Spiel entſchieden. Nach der Pauſe bringt ein Elf⸗ meter das 4:0. Das Spiel wird beiderſeitig planlos, bis plötzlich Neulußheim ſich wieder⸗ findet und auf 4:3 aufholt. Doch noch einmal hilft den Ilvesheimern das Glück ein grober Fehler der Gäſteverteidigung verhilft ihnen zum fünften Erfolg. 5:3 endet dieſes tor⸗ reiche Treffen. Die Sache wird bald ernst! Das 2:1 in Neckarau! Das war ſchon vorauszuſehen, daß man ſich auf einen erbitterten Kampf in Neckarau gefaßt machen konnte; denn Neckarau gibt die Hoffnung um den Verbleib noch lange nicht auf. Beide Mannſchaften benötigen Punkte, ſodaß der Kampf auf Biegen und Brechen ging. Erſt in allerletzter Minute konnte Neckarau noch den Siegestreffer anbringen und damit war das Spiel entſchieden. Während der Kampf um den Meiſter enſchieden iſt, ſcheint der Kampf um den Verblieb intereſſant zu werden. Kommt es zu einer Ueberraſchung? Der Kampf beginnt mit flottem Spiel auf beiden Seiten. Neckarau kommt ſchneller ins Turner⸗Handballer jichern ſich zwei wertvolle Punkte! Mit nicht gerade allzu großer Siegeshoff⸗ nung ſah Viernheim dem Beginn des geſt⸗ rigen Verbandsſpieles entgegen, wozu nicht zuletzt das Fehlen von Schmitt Siegfr. An⸗ laß gab. Man war zu einer Umſtellung ge⸗ zwungen und zwar wirkte Thomas W. als Mittelſtürmer, und Schüßler K. nahm den Rechtsaußenpoſten ein. Wenn dieſe Umſtel⸗ lung auch nicht gerade hundertprozentig er⸗ folgreich war, ſo war dies jedenfalls doch die beſte Löſung. Es wäre verfehlt, über dies oder jenes zu kritiſieren; jeder Spieler gab ſein Beſtes und Letztes— und das iſt von vornherein ſchon viel wert. Denn guter Wille und ſelbſtloſer Einſatz ſind ausſchlaggebend für das Stehen oder Fallen einer Mannſchaft. Und das iſt den Spielern des TV. hoch an⸗ zurechnen, daß ſie alle mit letzter Hingabe den ſchon in der erſten Halbzeit geſicherten Tor⸗ vorſprung zu halten verſuchten, was ihnen dann auch gelang und zwei notwendige Punkte einbrachte. Die Fünferreihe erreichte wohl nicht ganz ihre ſonſtige Höhe, konnte aber im Großen und Ganzen doch gefallen. Man ſah mitunter rächtige Kombinationen, die immer dicke Luft im Gäſteſtrafraum ſchufen. Aber eines ſei hier erwähnt und den Stürmern ans Herz gelegt: etwas mehr Ueberlegung beim Torwurf! Wa⸗ rum fehlt dabei faſt jedesmal die Ueberſicht — das klare Denken? Es iſt doch jedenfalls beſſer, langſam, aber ſicher, d. h. mit Ver⸗ ſtand werfen, als blindlings drauflos zu knallen, wo der Ball dann doch entweder den Tormann trifft, oder darüber oder daneben geht. In dieſem Punkt muß noch gelernt wer⸗ den, dann wird die Torausbeute in künftigen Spielen beſtimmt größer werden. Alſo: mer⸗ ken für's eee Mal!— Die Läuferreihe mit Schlußdreieck hatte beſonders in den er⸗ ſten Spielminuten große Arbeit zu leiſten. Sie waren ſtändig in Aktion, konnten aber die oft⸗ recht gefährlichen Angriffe der Gäſte immer wieder abwehren. 1846 Mannheim trat erſtmals wieder in vollſtändig kompletter Aufſtellung an. Jeder Spieler beſitzt hier ein großes Laufvermögen, wie auch die Ballaufnahme, Zuſpiel uſw. nur als gut zu bezeichnen ſind. Sie ließen es aber gleich den Viernheimern am plazierten Tor⸗ wurf fehlen. Das Spiel an ſich war reich an ſpannenden Momenten. Nicht allzu roſig war der Be⸗ ginn für die Viernheimer, denn ſtändig lag Mannheim im Angriff. Und trotzdem konnte man den Führungstreffer erzielen, dem bald darauf der zweite Treffer folgt. Mannheims Bemühungen wurden dann ebenfalls mit ei⸗ nem Tor belohnt, doch ſtellten unſere Turner den alten Torabſtand bald wieder her und mit 3:1 wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederanſpiel war zuerſt Viernheim wieder mit dem 4. Tor erfolgreich, ehe Mannheim einen Treffer aufholen konnte. Viernheim ant⸗ wortet mit dem 5. Tor und kurz vor Schluß ſtellen die Gäſte das Endreſultat her.— Die Tore für Viernheim erzielten: Alter(2), Thomas, Beckenbach und Herbert(je 1). Die 2. Mannſchaft des Turnvereins war ihren Gäſten nicht gewachſen und mußte eine 3:11⸗Niederlage hinnehmen.— Die A.⸗Ju⸗ gend ſiegte bei Germania Mannheim 54. Handball Bezirksklaſſe— Staffel 1 TV. Friedrichsfeld— Ziegelhauſen 5:8 TV. Viernheim— 46 Mannheim 5˙8 MTG.— TG. St. Leon 5:6 Hockenheim— Handſchuhsheim 81:6 Spiel und hat Torchancen, die aber nicht ver⸗ wertet wurden. Auch anſchließend konnte ein ungerechter Elfmeter gegen die Amicitia von Neckarau nicht verwertet werden. Dann wird das Spiel der Amicitia beſſer und mit aller Energie kann Neckarau ſein Tor rein halten. Mit 0:0 ging man in die Pauſe. Die zweite Halbzeit beginnt intereſſant, denn ſchon nach 8 Minuten ging Neckarau in Führung. Kiß 2 erzwingt dann 4 Minuten ſpäter durch einen Alleingang den Ausgleich. Viernheim iſt etwas überlegen und kommt aber zu keinem Erfolg. Zum Schluß wirft Neckarau nochmals alles nach vorn und erzwingt ſo noch den Siegestreffer. ——— Viernheimer Tonfilmſchau Heute Montag letzter Tag! im Central⸗Film⸗Palaſt: „Arzt aus Leidenſchaft“ oder:„Das Geheimnis eines Arztes“ Mit Albrecht Schönhals, Karin Hardt, H. Söhnker, Gerda Maurus, Joe Stoeckel und Marg. Schön! Wie lange ſchon wird dieſes Filmwerk er⸗ wartet. Wir freuen uns, daß es da iſt.„Arzt aus Leidenſchaft“. Dieſes. Filmwerk iſt zur Zeit das meiſtbeſuchteſte,— es ſieht ſich jeder an! Außergewöhnlich die Handlung und au⸗ ßergewöhnlich die Darſteller! Ein Großfilm aus einer intereſſanten Welt.— Der welt⸗ berühmte Roman von Karl Unſelt, der hier zum Film verarbeitet wurde, zeigt das heroi⸗ ſche Ringen eines Mannes um das Wohl der Wenſchgel, ſeinen Opfermut, der ihn lodge gegen das Geſetz verſtoßen läßt, die unbeirr⸗ bare Liebe eines Mädchens zu dieſem Manne, das in feſtem Glauben ihm in den 1 Stunden treu zur Seite ſteht. Ein Film, der tief hineingreift in das menſchliche Leben, mit all ſeinen Hoffnungen, all ſeinen Unzuläng⸗ lichkeiten. Ein Film, der die Menſchen wahr⸗ heitsgetreu zeichnet! Wenn man Filme mit der Benennung „künſtleriſch wertvoll“ auszeichnet, ſo ſollte man dieſem Film die Note een und derſtelleriſch wertvoll“ geben... Die lung des Films hält ſich zum Vorteil des Werkes ſtreng an den Roman. Der Film iſt wie aus einem Guß, die Handlung ſetzt leben⸗ dig ein und ſpinnt ſich ſpannungsvoll fort, die Beſetzung iſt ausgezeichnet, die Aufnah⸗ men N bewegt, die Begleitmuſik tref⸗ fend.— Ein Film, der ſein Publikum von der erſten bis zur letzten Szene feſthält und dem auch das Licht des Humors an den paſ⸗ ſenden Stellen beigegeben iſt. Der Film ver⸗ dient den Zuſpruch des Publikums, er wird, dem Thema und der Geſtaltung entſprechend ein großer Erfolg werden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bern hard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Siernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H.,'orms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Du. XII 1930 über 1800. Z. St. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. ar Wümgerbäarg l gfgfgöbö ig Ffgmteert, Ap ZI aus Laeldemicnatft Heng oehmäsimosügs Tan Schule Müller 1 Weinheim beginnt Anfänger⸗ Ur kurs im Saale„z. Freischütz“ am Samstag, den 14. Januar, abends 8.30 Ahr. Bei genügender Beteiligung findet auch ein Kurs für Fortgeschrittene statt. Anmeldungen werden am Eröffnungsabend entgegengenommen. Ohne Gewähr Gewinnauszug 4. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Ohne Gewähr 4. Klaſſe 48. Preußiſch⸗Süddeulſche(274. Preuß.) Klaſſen⸗Lotterie Nachdruck verboten Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer Auf ſede 2 gene Nummer ſind zwei gleich gefallen, und.— 12 einer auf die Loſe* cher Nummer he Gewinne den Abteilungen I un Vereins⸗Anzeiger Geſangverein Liederkranz. Die Sänger treffen ſich zwecks Darbringung eines Ständchens morgen Dienstag abend 7.30 Uhr im Lokal. Der Vorſtand. G CV haaßt: Große Carnevalsgejelljchaft V'heim Der 11. Preſſekommandant gibt folgendes bekannt: Zu der 1. großen„Tremdenſitzung am nächſten Sonntag, 17. Januar, abends 8.11 Uhr im Saale des„Ratskeller“, ſind die Karten im Vorverkauf in den nächſten nc. zu haben bei: 1. Hofmann(Drehſcheibe) 2. Friſeur Stein, Adolf Hitlerſtraße 3. G08 Kaſſierer Kühlwein, Adolf Hit⸗ ler. 9⁵ g 4. GCV.⸗Präſident Winkler, Sandſtr. 7 5. KdF.⸗Ortswart Weidner, Repsgaſſe 9. Ein Großſtadt⸗Programm für nur 80 Pfg. wird dabei geboten. Sichert Euch frühzeitig Eintrittskarten! pp pyʒꝛ⁊ // Unterſtützt die Jugend im Beſtreben, die Rohſtoffe wieder der Wirtſchaft zuzuführen!— Haltet das Schutt kann angefahren werden. Neubau Adolf Hitler⸗ ſtraße(Tivoli) 2 Erweitere Deinen Kundenkreis durch Anzeigen' in der Viernheimer Altmaterial zum Abholen bereit! Volkszeitung in den beiden Abteilungen 1 und II 1. Ziehungstag 8. Januar 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 2 Gewinne zu 50000 RM. 208395 2 Gewinne zu 5000 RM. 85815 2 Gewinne zu 3000 RM. 231532 8 Gewinne zu 2000 RM. 8116 143515* 353844 6 Gewinne zu 1000 RM. 117173 370635 3683 26 Gewinne zu 800 RM. 44063 105099 181841 182497 181438 183100 216200 252181 2863812 822021 347992 360939 393440 54 Gewinne zu 500 Rm 9958 13877 54 53869 70041 75129 87343 111185 118012 137273 142917 176909 197304 201373 212854 280685 273025 293498 298186 301904 313711 330537 341351 357733 372403 386815 383749 184 Gewinne zu 400 RR. 3838 4946 6739 19968 28872 33553 43821 48492 51839 54075 58971 9 67174 69821 70792 75569 88679 90709 102984 103753 108310 108981 119019 128138 133578 138338 141923 143305 163 1 7 5 151798 152816 153876 161691 168033 174564 178256 181823 182829 183906 186455 187095 190393 191404 198572 204937 214973 248886 220987 230898 230824 235880 2366819 243452 244399 248130 246774 249154 250933 252440 252628 260695 267540 287656 288586 280011 281794 299870 299713 308277 313138 315374 324400 327057 332923 333478 335879 339187 345314 351841 335325 369019 374712 375286 376499 379294 380788 380958 387055 392946 398485 399237 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 2 Gewinne zu 100000 RM. 221761 4 Gewinne zu 5000 RM. 57897 275675 4 Gewinne zu 3000 RM. 24539 169469 2 Gewinne zu 2000 RM. 319916 ee zu 1000 RM. 6399 103517 112131 132996 335949 18 Gewinne zu 800 NM. 7 76038 153671 272177 284430 291216 301305 327381 384382 Gewinne zu 500 RM. 11884 12849 24410 3 53901 55284 83742 114570 120758 145477 164464 191216 195888 234405 242002 1—- 283434 301780 313993 331542 349916 166 Gewinne zu 400 RM. 5116 6353 10580 11284 13198 24371 28162 28352 0382 32173 1 3 37940 46240 50507 58108 58142 67275 72946 75090 81997 83925 94695 98532 108307 106380 107115 110248 118883 132088 139059 144332 148900 150841 159821 160996 169339 171997 173936 179458 184279 188978 188228 203832 203751 206652 208177 208297 208592 214734 239729 247696 248046 251125 251828 252322 253099 255253 263381 272927 288470 287804 291399 299530 305501 314142 314408 319514 325236 326190 328522 329045 338440 343350 349079 356864 357532 360189 367959 371450 375261 382423 393258 2. Ziehungstag 9. Januar 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 2 Sewinne zu 28000 RM. 3838141 4 Gewinne 2 10000 RM. 6486 114975 2 Gewinne zu 3000 RM. 148481 8 Gewinne zu 2000 RM. 98503 217838 270274 311952 23321 23489 132869 149089 175109 18 Gewinne zu 1000 RM. 185901 270698 318222 24 Gewinne zu 800 RM. 8283 7505 13873 78963 134689 135607 136393 228792 265593 2790886 822531 1 42 Gewinne zu 500 RM. 19283 83800 123584 133582 145282 179904 158828 755755 188588 211181 220974 f 239558 297079 316989 328626 379 380955 388765 390980 3983 156 Gewinne 43 400 0 1095 6563 13705 78918 35580 41713 45629 48423 48947 55886 55972 65448 69658 74739 80190 84797 88276 90191 94634 106096 109773 112666 114018 120485 123645 124303 130180 130200 132686 136432 138592 149975 152059 182465 155496 165442 172513 173382 173712 177533 181379 188080 208331 213500 214365 215874 218220 231688 243180 246287 251388 269354 269920 271258 271800 278754 9 7— 299857 304212 307551 307872 310534 312594 315021 315145 317855 323138 327439 331185 385974 342253 350350 351812 357474 368636 377929 392086 397730 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 RM. gezogen 2 Gewinne zu 3000 R 323289 2 Gewinne zu 2000 29. 274838 18 Gewinne zu 8 180 18616 211401 222366 238433 288761 309312 8671 39400 San zu 800 Axt. 206738 91910 112798 126460 263480 80 Gewinne zu 500 RWI. 3810 4417 59845. 7 78380 81933 105189 114300 141459 151891 158424 180847 9 210870 214577 220581 225033 244853 253987 276807 277283 303558 324176 881425 343517 351871 352551 355037 389919 394893 194 Gewinne zu 400 RM. 1181. 2351 2499 19000 226686 28084 27893 33718 33764 84280 37981 48198 54390 85978 61691 63291 67888 69463(2035 73648 74058 78355 79188 83360 91326 100676 08825 112158 121373 122908 127509 129480 131795 133979 13404 35894 137676 148674 154985 155490 161798 185285 173027 177883 178208 184839 187218 200909 202805 202683 203644 208477 213118 217128 218323 224093 238908 242512 243137 248443 258816 257087 257162 268054 289841 271841 283721 286775 288131 308315 310150 311880 314509 322359 323143 328953 331214 332115 335552 337284 337974 342615 344883 347932 347938 357447 359797 385762 368837 382009 388949 396227 397841 397823 398514 398561 398952 Die Ziehung der 5. Klaſſe der 48. Preußiſch⸗Süddeutſchen(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie findet vom 9. ae bis 15. März 1937 ſtatt. 6 A r