e * — W Volks Amtsblatt der Vürgermeiſterel Viernheim Er cheinungs we ſe. Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Jeiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg eee eee eee eee eee Nummer 11 Donnerslag t 1 E 2 iernheimer zeiluno Verkündigungsblatt der NS AN. Niernheim für I mm Höhe und 22 mm Breite 13 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gült! Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 den 14. Januar 1937 13. Jahrgang f Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil Ialien begrüßt Miniſterpräſidenten Göring Die Preſſe im Zeichen ſeines Beſuchs— Jeierlicher Empfang durch Muſſolini auf dem Bahnhof in Nom Beweis der Freundſchafl Bekräfligung der ilalieniſch-deulſchen Beziehungen Rom, 13. Jan. Anläßlich ſeiner Italien⸗ J hymnen die am Bahnhof aufgeſtellte E hren⸗ reiſe widmet die römiſche Abendpreſſe dem[kompanie der Grenadiere, die mit ihren Miniſterpräſidenten und Reichsminiſter der[Fahnen angetreten war, ab. Frau Göring Luftfahrt Generaloberſt Hermann Göring! wurden von Vertretern des BDM., der HJ. berzliche Begrüßungsartikel, in de⸗ ſowie der Ortsgruppe Rom und der deutſchen nen die ganze Sympathie Italiens für Gene⸗ Kolonie prachtvolle Blumenſträuße raloberſt Göring als den engſten Mitarbeiter Hehn 77 enn ane auf dem 3 18 g; Bahnhoſvorplatz erſchien, wurde er von der 8* ſowie für das Dritte Reich zum vieltauſendköpfigen Menge und den Abord⸗ us ruck ommt. a. a nungen des römiſchen Faſcio mit brauſenden „Giornale d'Italia erinnert dabei[ Hochrufen begrüßt. daran, daß der Miniſter im Weltkriege als hervorragender Kampfflieger und ſpäter in der Die deulſche Jinanzpoliſik Reichsfinanzminiſter Graf schwerin von Kroſigk spricht über die finanz poliliſchen Aufgaben innerhalb des Vierjahresplans Hannover, 13. Jan. Am Mittwoch, 13. biete Deutſchland das Bild friedlicher Arbeit Januar, ſprach der Reichsminiſter der Finan⸗ und unermüdlichen Aufbaues. In der Auf⸗ zen, Graf Schwerin von Kroſigk in wärtsentwicklung, die ſeit 1933 eingetreten ſei, der Leibniz⸗Akademie in Hannover über habe ſich kein Rückſchlag gezeigt. Die Ziffern „Fragen der gegenwärtigen Fi⸗ der Arbeitsloſigkeit und der Steuereinnahmen nanzpolitik“. hätten ſich im Jahre 1936, vor allem auch in Er führte u. a. aus: den letzten Monaten des Jahres, noch gün⸗ tiger entwickelt als im f Die Welt ſei, zumal in den letzten Wochen, f 8 i Ae indes. g in beſorgniserregender Weiſe von politiſcher 5 an— Wee ee, e 125 und wirtſchaftlicher Unruhe erfüllt. Dagegen nicht mehr beſtreiten könne, ſeien uns ni i N 1 90 als Geſchenke in den Schoß gefallen; ſie ſeien auch nicht das Ergebnis von Zauberkunſtſtücken. nationalſozialiſtiſchen Bewegung als engſter 55 Sie ſeien vielmehr der Ausdruck und die Folge Hattet des Führers immer in der erſten Noch keine Genugluung für E I en der erſt durch die Machtübernahme durch Adolf inie zu finden geweſen ſei In ſeiner jetzigen Hitler möglich gewordenen ziel bewußten Stellung im Reich ſei Generaloberſt Göring Die belgiſche Oeffentlichteit fordert Abbruch det Beziehungen zu Valencia. Ausnutzung und Zuſammenfaſſung die rechte Hand des Führers und Reichskanz⸗ 8 80 5 lers, der ihm wegen ſeines großen Anſehens Brüſſel, 13. Jan. Die ausweichende auch die Leitung des Vieriahresplanes zur[ Stellungnahme der roten Mordbuben von Va⸗ Verwirklichung der wirtſchaftlichen Teilautar⸗ lencia zur belgiſchen Note wegen der feigen kie übertragen habe. Ermordung des Diplomaten Baron de Borch e Fakten d dane veranlaßt die empörte belgiſche Deſfent oberſt Göring Italien zum Reiſeziel für ſeinen lichteit— natürlich mit Ausnahme der Mar · kurzen Erholungsurlaub gewählt habe. Gene⸗xiſten und Kommuniſten— weiterhin nach⸗ raloberſt Göring ſei als unmittelbarer Mit⸗ drücklich den Abbruch der Beziehun⸗ arbeiter des Führers einer der tatkräftigſten Baumeiſter des Dritten Reiches. gen zu Valencia zu verlangen. „Lavoro Faſciſta“ erinnert ebenfalls Auch das Vingtieme Sidcle“, das bisher au das enge Vertrauensverhältnis zwiſchen dem im Fall der Ermordung des Botſchaftsſekre⸗ Führer und Generaloberſt Göring, deſſen Auf⸗ tärs eine ſehr gemäßigte Haltung eingenom⸗ ſtieg genau mit dem Siegeszug der national⸗[men hatte, kommt im Leitartikel am Mittwoch ſozialiſtiſchen Bewegung zuſammenfalle Nach zu dem gleichen Schluß. Die Ermordung der Liquidierung der marxiſtiſchen Erbſchaft[ Borchgraves, ſo ſchreibt das katholiſche Blatt, in Preußen und nach dem Wiederaufbau der bringe einen wichtigen Wendepunkt der bel deutſchen Luftwaffe babe ihm jetzt das Ver⸗ giſchen Politik. Da die Forderungen der bel⸗ trauen des Führers zur Durchführung des giſchen Note außerordentlich maßvoll gehalten wirtſchaftlichen Vierjahresplanes berufen. Durch ſeien. könne die belgiſche Regierung nicht auf den Beſuch des Generaloberſten Göring. der Genugtuung verzichten, ohne ihr internatio- einer der eifrigſten Vertreter der deutſcheitalie⸗ niſchen Freundſchaft ſei, könne die beſondere en. In Rom eingetroffen Herzliche Begrüßung durch Muſſolini. Rom. 14. Jan. Miniſterpräſident General⸗ Die 8 3 Arbeiter⸗ st Göri iſt mit ſei j N tei des Gaues Heſſen⸗Naſſau vereinigt am oberſt Göring iſt mit ſeiner Gemahlin am[var llen⸗Kaſſau i S 36 ell lle Mittwoch um 22.35 Uhr im Sonderzug in der zommenden Sonntag in Kreisappellen a : 5 0. Hoheitsträger. Politiſchen Leiter, Amtswalter italieniſchen Hauptſtadt eingetroffen. Der der Partei und Führer der Gliederungen. In Empfang in der mit den deutſchen und den[ den meiſten Fällen finden dieſe Appelle in den nalieniſchen Farben geſchmückten Bahnhofs⸗ 5 e e ee 9 halle erhielt eine beſondere Note durch die Winterruhe vom 15. Dezember 1936 bis 15. unerwartete An weſenheit des ita⸗ Januar 1937 die Provpagandaarbeit für das lieniſche egierungschefs Muſ⸗] kommende Jahr aufzunehmen. 3 Legler ne Beſondere Bedeutung kommt dem Appell des Graf Ciando, der Sekretär der Faſchiſtiſchen 2. 3 der geſamten finanziellen, wirt⸗ nales Anſehen aufs Spiel zu ſetzen. Die ein⸗ ſchaflllchen un d polkkiſchen Kräfte zia mögliche Löſung für den Fall weiterer der Nation. Dieſe Geſundung der nationalen Ausflüchte ſei der Abbruch der diplomatiſchen Kräfte und die Wiedererweckung des durch In⸗ Beziehungen zu den Roten von Valencia. flation, Mißwirtſchaft und Kriſe verlorenge⸗ gangenen Vertrauens hätten eine aktive Kredit⸗ Ein bezeichnendes Licht auf die ſich überal![und Konjunkturpolitik möglich gemacht, die an gleichbleibende ehrloſe Haltung der die Stelle der die Finanzpolitik der Nachkriegs⸗ Roten wirft ein Artikel des„Peuple“, des zeit weithin beherrſchenden Paſſivität getreten amtlichen Organs der ſozialdemokratiſchen fei. Partei Belgiens, deren Vertreter bekannllch Dieſe neue Finanzpolitik habe ihren erſten in der Regierung ſitzen. Der marxiſtiſche Ver- Ausdruck in dem großen Programm gefunden, faſſer geht in dieſem Artikel ſogar ſo weit, zu] mit dem die Reichsregierung im Frühſahr 1933 beſtreiten, daß Baron de Borchgrave über. den Kampf gegen die Arbeitsloſig⸗ haupt die diyplomatiſche Immunität keit eingeleitet habe. Durch eine Reihe inein⸗ habe beanſpruchen können und daß andergreifender Maßnahmen ſei es gelungen, daher ein Teil der belgiſchen Forderungen un“ die Kriſenerſtarrung zu überwinden und die berechtigt ſei. Mit ſcheinheiligem Augenauf⸗ Arbeitsloſigkeit praktiſch zu beſeitigen. ſchlag wird ſchließlich die Auffaſſung vertre⸗ Habe es ſich bei dieſen erſten Phaſen darum ten, daß der Konflikt vor den internationalen gehandelt, den arbeitsloſen Volksgenoſſen über⸗ Gerichtshof im Haag gebracht werden müſſe, haupt wieder Arbeit zu verſchaffen, ſo ſtünden wenn Valencia die belgiſche Note erneut ab. wir jetzt in der zweiten Phaſe des lehne. Neuaufbaues vor neuen Aufgaben mit einer völlig veränderten Problemſtellung und Zielſetzung. Es handele ſich jetzt darum, die W ee ese] heerſchan des Gaues heſſen⸗Naſſan Aufgaben zu erfüllen. Rreisappelle der N35 Ap. in allen Kreisſlädlen des Gaues am Jonnkag es ſet die der deutschen Finanzpolitit für die Zukunft geſtellte Aufgabe, die Erreichung den 17. Januar der großen nationalen Ziele durch Konzen⸗ trierung aller finanziellen und Kreiſes der Gaubauptſtadt Frankfurt/M. zu. wirtſchaftlichen Kräfte zu ermöglichen Im Hippodrom ſpricht der Gauleiter zu den] und zu ſichern. verſammelten Parteigenoſſen. Er gibt die Pa⸗ Dieſe Konzentrierung erfordere den Ver⸗ role aus, nach der die geſtellten Aufgaben des[zicht auf ma nchen Wunſch und den Ver⸗ Jahres 1937 erfüllt werden müſſen. zicht des Anſpruches auf ſpätere Zeiten. Sie Die Rede des Gauleiters wird in die übri⸗] fordere auch eine einfache und zweckmäßige, gen 35 Kreiſe Heſſen⸗Naſſaus übertragen. Doppelarbeit und Neben- und Gegeneinander⸗ Nach einleitenden Worten des jeweiligen[arbeiten vermeidende. fortſchreitende Durch⸗ Kreisleiters hören ſo im ganzen Gau Heſſen⸗organiſatlon unſeres geſamten öffentlichen Naſſau die Führer der Bewegung die Worte[ Apparates. Dabei müſſe man ſich vor einer des Gauleiters, die ihnen Ziel und Anſporn[lebensfernen Zentraliſierung hü⸗ geben werden. ten. Ebenſowenig wie der Staat auf die ſchöpferiſche Kraft des Unternehmers in der Anweſend waren ferner Außenminiſter ñ˖ñ„„r Wirtſchaft verzichten wolle und könne, dürfe er Partei Starace, der Chef des Protokolls Graf Senni mit weiteren hohen Beamten des Außenminiſteriums, außerdem der Staatsſekretär des Luftfahrtminiſteriums, General Valle, der Präfekt, der Gouverneur, ſowie der Oberbefehlshaber der Garniſon Rom. Von deutſcher Seite waren erſchienen Bot⸗ ſchafter von Haſſell mit Gemahlin und das geſamte Perſonal der Botſchaft in Rom, ein Vertreter der deutſchen Botſchaft beim Heiligen Stuhl, der neue Landesgruppenleiter Ettel, die Kreisleitung, ſowie die Ortsgrup⸗ penleitung Roms und zahlreiche Mitglieder der deutſchen Kolonie, ſowie die deutſchen Preſſevertreter in Rom. Die Begrüßung zwiſchen Generaloberſt Gö⸗ ring und dem italieniſchen Regierungschef Muſſolini, ſowie den übrigen italieniſchen die Initiative und Verantwortung in Staat und Gemeinde über Gebühr beeinträchtigen. Der politiſche Umbau habe zu einer Aende⸗ rung der Wirtſchaftsauffaſſung in Deutſchland geführt. Die ſtarke Betonung des Gedankens der Ehre, wie ſie ſich in der Erbhafgeſetzgebung und der Ehrengerichtsbarkeit anbahne, die Ver ⸗ urteilung von Steuerhinterziehungen als eines Unrechtes an der Allgemeinheit, der ſich wieder alten deutſchem Rechtsempfinden nähernde Be⸗ griff des Eigentums als einer Verpflichtung, die ſtärkere Verbundenheit zwiſchen Betriebs⸗ führer und Gefolgſchaft ſejen die kennzeichnen⸗ den Merkmale ſolcher Geſinnungsänderung. Der Miniſter ſchloß nach einem Appell an die Verantwortung und Verpflichtung jedes Einzelnen zu opferwilliger Mitarbeit mit den Worten von Walter Fler: „Wer auf die preußiſche Fahne ſchwört, hat nichts mehr das ihm ſelbſt gehört.“ Der Afrikaforſcher Martin Johnſon geſtorben i e 8 Los Angeles, 13. Jan. Martin Johnſon, Perſönlichteiten trug ſehr herzlichen N der bekannte Afrikaforſcher, iſt den ſchweren ter. Malaga in Brand geſchoſſen Verletzungen erlegen. die er ſich bei Nach der Vorſtellung ſchritt Göring mit Die rote Hafenſtadt Malaga wurde bei dem Luft⸗ und Seeangriff der Nationaltruppen,] dem Flugzeugunglück in der Nähe von San Muſſolini unter den Klängen der National- dem größten des ganzen Bürgerkrieges, in Brand geſchoſſen.(FPreſſephoto. K.) Fernando zugezogen batte. K „ — — 5 7 ———— 1 Alſo das iſt Deulſchland! Auf vorgeſchobenem Poſten für Ehre und Wahrheit— Eine Auslandsdeutſche erlebt die Heimat. Irgendwo in Südafrika iſt eine deutſche Frau die Leiterin eines der vielen kleinen Poſtämter. Zehn Jahre lang war ihr Amt das einzige in einem Umkreis von 40 eng⸗ liſchen Meilen. Als die Siedlungen wuchſen, bekam die Poſt mehr zu tun, in Abſtänden von zwei Meilen entſtanden neue poſt⸗offices. Dieſe deutſche Frau die Leiterin und gleich⸗ zeitig Schalterbeamtin iſt, ſtammt von deut⸗ ſchen Eltern, wurde in Afrika geboren und hat in früheſter Kindheit nur einmal die deutſche Heimat geſehen. Sie lebt zwiſchen Auslän⸗ dern, deren Sprache ſie zwar beherrſcht, die ſelber aber kein Wort Deutſch ſprechen. Ihre deutſchen Angehörigen und Freunde wohnen zwei bis drei Autotagereiſen von ihr entfernt. In ihre Einſamkeit trägt der Rundfunk Stim⸗ men und Klänge aus Deutſchland— ſie lebt nur für dieſe Stunden am Lautſprecher, nimmt jede Nachricht vom neuen Deutſchland, vom Führer, eifrig in ſich auf, gewinnt wieder nach den ſchlimmen Erfahrungen Vertrauen zur Heimat. Aber ihre ausländiſchen Freunde bezweifeln Radio⸗ und Zeitungsberichte, ver⸗ ſuchen, alles Gute, das ſie gehört und gele⸗ gentlich geleſen hat ſchlecht zu machen. Doch ihr Glaube iſt unerſchütterlich, ſo unerſchütter⸗ lich, daß ſie eines Tages fragt: Und wenn ich morgen nach Deutſchland fahre, mir alles an⸗ ſchaue und es ſo finde, wie es meine Ueber⸗ zeugung iſt.— würdet ihr dann glauben?“ Antwort:„Ja!“ Wenige Wochen ſpäter— es galt erſt, eine Vertretung für die Poſt zu fin⸗ den— ſitzt ſie auf einem der rieſigen Damp⸗ fer und fährt voll ungeduldiger Sehnſucht Europa entgegen. In Berlin iſt ihr erſter Weg zur Reichskanzlei. Unten am Eingang fragt ſie den dienſthabenden SS.⸗Mann: „Wen oder wo darf ich hier etwas über Deutſchland fragen. J bin Auslandsdeut⸗ ſche.“ Als der Mann in höchſtem Erſtaunen keine Antwort auf dieſe ſeltſame Frage findet, meint ſie:„Kann ich jeden Menſchen auf der Straße, in den Geſchäften danach fragen?“ „Natürlich!“ Da weiß ſie, ſie wird nicht be⸗ logen werden, es gibt im neuen Deutſchland nichts, was das Licht zu ſcheuen hätte. Und nun reiſt ſie kreuz und quer durch die geliebte alte Heimat. Nach der Olympiade, wo ſie Plätze für ſämt⸗ liche Veranſtaltungen belegt hatte, beſucht ſie in Nürnberg den Reichsparteitag. Endlich ſieht ſie den Führer Deutſchlands, deſſen Stimme ſie bisher nur aus dem Lautſprecher kannte. In Nürnberg hält ſie ſich von ihren Schiffs⸗ Reiſebekanntſchaften fern— aber ſie freundet ſich mit SA.⸗ und SS.⸗Leuten an, ſitzt am ſpäten Abend mit ihnen in den gemütlichen Gaſtſtätten der ſchönen alten Stadt— und läßt ſich nicht nur aus der Kampfzeit, ſondern auch aus der gegenwärtigen Arbeit, von Auf⸗ gaben und Pflichten berichten. Von Nürnberg aus macht ſie einen Abſtecher nach der Schweiz, um dort das Deutſchtum kennenzulernen. Und wieder nach Berlin zurückgekehrt, will ſie von der ſo oft erwähnten Organiſation„Kraft durch Freude“ Näheres erfahren. Der letzte Dampfer nach Norwegen iſt zwar ſchon„aus⸗ verkauft“— aber als Auslandsdeutſche be⸗ kommt ſie ausnahmsweiſe noch einen Platz. Täglich iſt ſie nun mit deutſchen Arbeitern u. Arbeiterinnen zuſammen. findet ſchnell den Weg zu ihnen iſt begeiſtert über die Kamerad⸗ ſchaftlichkeit, die keine Klaſſenunterſchiede kennt——— „Sehen Sie“, ſagt ſie, auf dieſe Weiſe habe ich Deutſchland wirklich kennengelernt.“ Ihre Augen leuchteten unter dem ſilberweißen Haar, das ihr braunes, zerfurchtes Geſicht um⸗ rahmt. Sie hat noch viele hausfrauliche Fra⸗ gen an mich über Seifen⸗ und Bonbonberei⸗ fung, die ich ihr, ſo gut ich das aus dem Stegreif und mit Hilfe von Haushaltsbüchern kann, beantwortete. Dann muß ich ihr von der Arbeit und der Stellung der deutſchen Frau aus meiner eigenen Erfahrung erzählen. Sie zieht den Schluß:„Alſo ſind wir auch hier von den Auslandszeitungen immer belogen worden“ Als wir von der deutſchen Jugend ſprechen, ſeufzt ſie:„Ich wünſchte, mein Neffe holte ſi einmal ein deutſches Mädel aus der Heimat nach Afrika als Frau. Solche Mädel, wie ich ſie hier geſehen. geſprochen und beobachtet babe, brauchen wir drüben.“ Ganze Koffer mit deutſchen Zeitungen, Reiſeführern. Heimatbil⸗ dern und vor allem mit deutſchen Büchern nimmt ſie mit zurück, denn„Ich werde einen deutſchen Leſezirkel gründen. Und wenn wir wegen der rieſigen Entfernungen. auch nur alle 4 Wochen zuſammenkommen können— es iſt ſo nötig, daß die deutſchen Mütter und die deutſchen Kinder wieder mal gute deutſche Schriften vorgeleſen bekommen oder ſelber leſen.“ Inzwiſchen wird dieſe tapfere deutſche Frau wieder auf ihrem Poſten in Südafrika ſein. Mit 60 Jahren hat ſie die weite Reiſe gewagt, Erſparniſſe vieler Jahre hat ſie dazu geopfert, um vor den Ausländern ihre deutſche Heimat verteidigen Schmähungen und Verdächtigun⸗ gen zerſchlagen zu können— allein durch einen unbeirrbaren Glauben an das neue Deutſch⸗ land. durch ein felſenfeſtes Vertrauen zum Führer. 5 85 Lotte Theile in der Neg. —— Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer empfing den Landesgruppenleiter von Braſilien Berlin, 13. Jan Mittwoch im Beiſein des Gauleiters Bohle den Landesgruppenleiter der Auslands⸗Organiſa⸗ tion der NSDAP. in Braſilien, Pa. Hans⸗ Hennig von Coſſel, zum Bericht und zur Verabſchiedung vor ſeiner Ausreiſe nach Bra⸗ ſilien. Der Führer empfing am 1 4— —. — 5 r r l N— Erſte Sitzung des engliſchen Kabinells im neuen Jahre Außenpollüicher zericht Edens im Jeichen der Enkſpannung London, 13. Jan. Zum erſten Male im neuen Jahre trat das britiſche Kabinett am Mittwoch vormittag ſammen, nachdem es zum letzten Male am 16. Dezember getagt hatte. An der Kabinetts⸗ ſitzung nahm Lord Sailsham der Lord⸗ kanzler, wieder teil, der im Juli vor. Is, er⸗ krankt war und ſich ſeitdem an den Kabinetts⸗ ſitzungen nicht mehr beteiligt hat. Dagegen fehl⸗ te der Innenminiſter Sir John Simon, der an Grippe erkrankt iſt, und noch das Bett hüten muß. Die Kabinettsſitzung beſchäftigte ſich in der Hauptſache mit zwei Fragen. einmal mit der Vorbereitung der kommenden Sitzung des Unterhauſes, das am 19. Januar ſeine Ar⸗ beiten wieder aufnimmt. und ſodann mit der UAeberprüfung der außenpolitiſchen Lage. i „Dem Vernehmen nach hat zunächſt der eng⸗ liſche Außenminiſter Eden über die außenpo⸗ litiſche Lage Bericht erſtattet, die ſich bekannt⸗ lich auch nach engliſcher Anſicht ſeit der letzten Miniſterbeſprechung vom Samstag ſtark ent⸗ ſpannt hat. zu einer Vollſitzung zu⸗ Unter den innenpolitiſchen Fragen, die zur Ausſprache kommen, iſt vor allen Dingen das Aufrüſtungsprogramm, die Aufbrin⸗ gung der hierfür erforderlichen Koſten und die Rekrutierungsfrage zu nennen. Der Heeresrat hat bekanntlich in den letzten Tagen beſtimmte Vorſchläge in der Rekrutierungsfrage ausgearbeitet, die dem Kabinett unterbreitet werden ſollen. Weiter wird der Regierungs- plan zur körperlichen Ertüchtigung der Nation verabſchiedet werden, der bereits in den näch⸗ ſten Tagen veröffentlicht werden ſoll. Sodann ſieht die Tagesordnung der Behand⸗ lung der Frage der Elendsgebiete ſowie ein Geſetz zur Unterſtützung der Kohlenaus⸗ fuhr vor. Endlich erfordert noch die finanzielle Regelung des Thronwechſals eingehende Bera⸗ tungen, da hier bekanntlich noch alles offen liegt. 10 Die Kabinettssitzung wird den ganzen Tag in Anſpruch nehmen und möglicherweiſe am Donnerstag und Freitag fortgeſetzt werden. Nicht ſeinesgleichen! Bulgariens Metropolit über die zerſtötende Macht des Bolſchewismus Sofia, 13. Jan. Der Sofioter Metropolit Stephan, einer der höchſten Würdenträger der bulgariſchen Landeskirche, wendet ſich in dem angeſehenen hauf tſtädtiſchen Blatt„Slowo“ gegen den Bolſchewismus und ſeinen zerſtören⸗ den Einfluß auf die Völker. In dem überaus ſcharfen Artikel des bulgartſchen Kirchenfürſten heißt es wörtlich: f „Das bolſchewiſtiſche Vorgehen in der Welt hat in der Geichichte nicht ſeinesgleichen. Das betrübliche iſt, daß ſich dieſe Weltgefahr in un⸗ ſerem Jahrhundert ausbreiten kann. das einen Völkerbund, zahlteſe internationale Bündniſſe und Organiſationen für Frieden und Freiheit, Menſchlichkeit und Recht kennt.. Man hat den Eindruck, als ob dieſe Or⸗ ganiſationen ſeelenruhig den Greigniſſen in Spanien und denen, die ſich im Fernen Often anbahnen, zuſehen. Alle dieſe Vor⸗ gänge, die offenſichtlich eine Frucht des bolſchewiſtiſchen Beſtrebens ſind, die Welt in Flammen zu ſetzen, werden von den mei⸗ ſten Völkern ohne ernſte und durchſchla⸗ gende Gegenmaßnahmen hingenommen.“ Metropolit Stephan wendet ſich dann ſcharf gegen den„Ehrengottloſen“ den Juden Litwinow⸗Fintelſtein. der als Vertreter der bolſchewiſtiſchen Macht in internationalen Ein⸗ richtungen wie im Völkerbund geduldet werde, der doch angeblich zur Wahrung des interna⸗ tionalen Friedens geſchaffen worden ſei. Die ruſſiſche Tragödie ſei der dunkelſte Punkt in den Annalen unſeres Jahrhunderts, deſſen ge⸗ ſchichtlicher Weg durch unerhörte Niederlagen im Kampf um Freiheit und Fortſchritt, Glau⸗ ben und Moral gekennzeichnet ſei. Man wiſſe ja, wer das ſataniſche Regiment des Bolſche⸗ wismus halte. Wenn ſich dieſe Elemente von ihrer niederträchtigen Rolle losſagen würden, ſo würde der Bolſchewismus über Nacht ver⸗ ſchwinden. Bei der jetzigen düſteren Atmoſphäre frage man ſich unwillkürlich, wie lange noch die chriſtlichen Völker und Länder kaltblütige Beobachter der bolſchewiſtiſchen Wühlarbeit und Beſtrebungen ſein wollten. Wohin hätten die Kämpfe für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geführt! Die weite ruſſiſche Erde ſei von Anarchie und Bru⸗ talität vergewaltigt, die ruſſiſche Seele ſei in Tränen, Blut und Tod gehüllt. Die chriſtlichen Völker müßten ſich endlich zuſammenfinden, um gegen die bolſchewiſtiſche Weltgefahr anzugehen. Das hölliſche Werk des Bolſchewismus mache ſich jetzt ſchon im chriſtlichen Spanien bemerk⸗ bar, doch die Völker ſchienen noch immer nicht die notwendige Lehre aus der ruſſiſchen Tragödie gezogen und verſtanden zu haben, worum es ginge. Exalte Grundlagen der Berufsfleuerung Eine Unlerſuchung des Amles für Berufserziehung und Belriebsführung Berlin, 12. Jan. Der Abteilungsleiter im Amt für Berufserziehung und Betriebs⸗ führung der DA F., Dr. Werner Bach⸗ mann, referiert in der„Deutſchen Volkswirt⸗ ſchaft“ für die Maßnahmen des Amtes zur Lenkung des Berufseinſatzes. Dabei tritt er für exakte Grundlagen der Be⸗ rufsſteuerung ein. Insbeſondere müſſe genau bekannt ſein, wieviel Nachwuchs die wichtigſten Berufe brauchen. Das Amt hat ſich dieſer ſchwierigen Arbeit unterzogen: mit den erſten Ergebniſſen für einige wichtige Be⸗ rufe ſei ſchon in nächſter Zeit zu rechnen. Da die deutſche Berufsſtatiſtit, die 245 Berufe kenne, noch ergänzungsbedürftig ſei, müſſe die nächſte Berufszählung auf die Erforderniſſe der Berufslenkung abgeſtellt werden. Auch die Altersſtatiſtik bezw. Berufsdauer ſei be⸗ deutſam, weil ſie die Feſtſtellung des für die Ergänzung notwendigen Nachwuchſes ermög⸗ liche. Ebenſo wichtig ſei, wie ſich der Nach⸗ wuchs über die einzelnen Wirtſchaftszweige zu vertellen habe und wie er regional über unſer Vaterland zu lenken ſei. Planung auf weite Sicht auch beim Berufseinſatz ſei erforderlich, ohne daß die Lenkung jemals in„verordnete Berufswahl“ ausarten dürfe. Zu der Frage, ob wir in den nächſten Jahren überhaupt den erforderlichen Nachwuchs zur Auffüllung und möglichen Erweiterung der Berufe haben werden, habe das Amt eine Unterſuchung an⸗ geſtellt. Sie zeige, daß im Verlauf der kom⸗ menden 2 Jahre bis 1960 drei Millionen Menſchen mehr im Erwerbsleben tätig ſein würden, als gegenwärtig. Dabei habe man den Geburtenzuwachs von 1933 bis 1934 zu Grunde gelegt, aber berückſichtigt, daß in den allernächſten Jahren die ſchwachbeſetzten Kriegsgeburtenjahrgänge heiratsfähig werden. Es habe ſich ergeben, daß 1960 auf rund ſechs Millionen männliche Erwerbsperſonen zwi⸗ ſchen 50 und 65 Jahren nur 22 ſtatt der nötigen 2,5 Millionen Nachwuchsangehörigen zwiſchen 14 und 20 Jahren entfallen werden, ſo daß ein Fehlbetrag von 300 000 Jungens beſtehe. Dieſer Fehlbetrag ſei tatſächlich ſchon früher vorhanden, werde aber durch Zufällig⸗ keiten in der Altersſtruktur überdeckt. Die eigentlichen Nachwuchsſorgen würden erſt nach 1960 offenbar werden, wenn die jetzt ſtark be⸗ ſetzten Jahrgänge 1900 bis 1915 infolge vor⸗ geſchrittenen Alters der erhöhten Sterblichkeit ausgeſetzt ſeien, ein entſprechender Erſatz durch Nachwuchs aber nicht ausreichend vor⸗ handen ſei. Rundſunkrede des Reichsjugendführers zur Heimbeſchaffun asaktion der 58. Anläßlich der Heimbeſchaffungsaktion für die Hitler-Jugend ſpricht der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, am Freitag, den 15. Jannar, in der Zeit von 19.40 bis 20 Uhr über alle deuiſchen Sender. Die Uebertragung der Rede erfolgt aus einem Heimabend des Jungvolks in Bensberg bei Bad Tölz in Oberbayern, an dem der Reichsjugend⸗ führer teilnimmt. * Dieſe Rundfunkrede Baldur von Schirachs leitet die in der Zeit vom 15. bis 24. Januar dieſes Jahres ſtattfindende Heimbeſchaffungs⸗ aktion der Hitler⸗Jugend ein. Bereits in 95 nem Neuſahrsaufruf hat der Jugendführer des Deutſchen Reiches auf die Notwendigkeit des Baues von HJ.⸗Heimen hingewieſen und das Jahr 1937 als das Baufahr der Hitler⸗Jugend bezeichnet. Die jetzt einſetzende Heimbeſchaf⸗ fungsaktion ſoll die geſamte deutſche Oeffentlichkeit, beſonders die 9 3 Gemeinden, zur Withilfe an dieſer großen Aufgabe, die ſich die Jugend geſtellt hat, auf⸗ rufen. Schiffsunglück auch an der japaniſchen Küſte. 31 Tote. Tokio, 13. Januar. An der Weſtküſte von Hokkaido ſtrandete ein 3000 t großer japa⸗ niſcher Frachtdampfer und aging nach kurzer Zeit unter. 31 Mann der Beſatzung kamen da⸗ dei ums Leben. während ſich 8 retten konnten. 65 Todesopfer der Cholera in Siam London, 13. Jan. Wie aus Bangkok be⸗ richtet wird, iſt in Sſam eine Cholera⸗ Epidemie ausgebrochen, die in acht Tagen bereits 65 Todesopfer gefordert hat. Schon im Februar vorigen Jahres forderte die Cholera in Siam über 1500 Menſchenleben. Die Behör⸗ den haben alle Vorſichtsmaßnahmen getroffen. um eine ähnliche Kataſtrophe zu verhindern. Ehrung der im Dienſt gefallenen Polizeibeamten Dr. Frick und Himmler ſprechen zum„Tag der deutſchen Polizei“ Berlin, 13. Jan. Am Vorabend des„Ta⸗ ges der deutſchen Polizei“, am Freitag. den 15. 2 abends, werden Reichsinnenminiſter r. Frick und der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei Heinrich Himmler über alle deutſchen Sender über die Aufgaben und die Stellung der deutſchen Volkspolizei im nationalſozialiſtiſchen Reich ſprechen, und zwar Reichsminiſter Dr. Frick ab 20.10 Uhr und Reichsführer SS. Heinrich Himmler ab 22.15 Uhr. Außerdem werden in einer in den beiden Hauptämtern Ordnungspolizei und Sicherheits⸗ polizei durchgeführten Reportage des Deutſch⸗ kandſenders die beiden Hauptamtschefs Gene⸗ ral Daluege und SS.⸗Gruppenführer Heydrich über ihren Aufgabenbereich im Rahmen der Neuorganiſation der deutſchen Polizei Aus⸗ führungen machen.- Der Chef der Ordnungspolizei, General Daluege, und der Chef der Sicherheitspoli⸗ zei, SS.⸗Gruppenführer Heydrich, werden Samstag vormittag 11 Uhr am Polizeidenkmal auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz zum Gedächtnis der in Ausübung ihres Dienſtes gefallenen 620 deutſchen Polizeibeamten und»offiziere einen Kranz niederlegen. Jeder Polizeiofſtzier Kraftfahrer! Berlin, 13. Jan. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei bezeichnet in einem Runderlaß an alle Polizeibehörden als im dienſtlichen Intereſſe erforderlich. daß mög⸗ lichſt alle Offiziere der Schutzpoli⸗ 150 und Gemeindevollzugspolizei m Führen von Kraftfahrzeugen ausgebildet werden. Die Ausbildung ſoll ſofort zunächſt im Rahmen der vorhandenen Mittel durchgeführt werden. Die kraftfahrtechniſche Ausbildung wird in der Weiſe vor ſich gehen, daß zuerſt die Offiziere der Hundertſchaften, dann auch die Reviervorſteher und die Offt⸗ ziere der Kommandoſtäbe ſämtlich als Kraft⸗ fahrzeugführer ausgebildet werden. Dieſe Anordnung des Chefs der deutſchen Polizei, die einen vielfach ſchon beſtehenden Zuſtand nochmals unterſtreicht, erhält ange⸗ ſichts der von der Ordnungspolizei durchzufüb⸗ renden verkehrspolizeilichen Aufgaben beſon⸗ dere Bedeutung. neue Polizeibeſtimmungen in Danzig Danzig. 13. Jan Die Danziger Senats teilt mit: J „Der Senat hat am 11. Januar eine Rechtsverordnung über die Polizei erlaſſen. Dieſe Rechtsverordnung tritt an die Stelle einer großen Zahl alter preußiſcher Ge⸗ ſetze, die nicht mehr zeitgemäß und in Preu⸗ ßen bereits durch das Polizeiverwaltungs⸗ geſetz vom Jahre 1931 aufgehoben worden ſind. Die neue Rechtsverordnung bildet die Grundlage für die geſamte Arbeit der Polizei und macht die Polizei wieder zu dem, was ſie ſein ſoll nämlich zu einem Werkzeug der Staatsführung. Der Staat iſt nach der heutigen Anſchauung nicht mehr Selbſtzweck, ſondern nur die Organiſation zur Erhaltung und Förderung der Volksgemeinſchaft. Damit iſt auch ohne weiteres die Aufgabe der Poli⸗ zei beſtimmt, nämlich den Schutz zu üben für Preſſeſtelle des Werte und den Staat. Aus dieſer Aufgabenbeſtimmung folgt auch, ohne daß es vieler Einzelregelungen wie im preußiſchen Polizeiverwaltungsgeſetz über den Polizeipflichtigen bedarf, wer von der Polizei in Anſpruch zu nehmen iſt.“ haltlich eine Anpaſſung der auf das große Verwaltungsgebiet des Vorkriegspreußens zugeſchnittenen Beſtimmungen an die beſon⸗ deren Verhältniſſe der freien Stadt Danzig. Die Rechtsgrundlagen für die Arbeit der Po⸗ lizeit ſind nunmehr durch eine umfaſſende Kondifizierung im modernen Geiſte ſo ein⸗ heitlich und klar zuſammengefaßt. daß ſich in den polizeilichen Beſtimmungen jeder Dan⸗ ziger Staatsbürger. nalität, zurechtfinden kann. Vor großen engliſchen Manövern im Fernen Iſlen 26 Kriegsſchiffe. Fluazeuageſchwader aus dem Irak. 5 London 13. Jan. Nach einer Agentur⸗ meldung aus Singapore werden dort in Kürze die bedeutſamſten See“, Land⸗ und Luftmanöver beginnen, die je von den briti⸗ ſchen Streitkräften N geführt worden ſind. Der genaue Zeitpunkt wird vorläufig noch geheim gehalten. Amtlich wird erklärt. der kombinierten Manöver darin beſtehe, die heiten Gelegenheit geben. An den Manövern nehmen u. a. 26 Kriegsſchiffe der im Fernen Oſten ſtationier⸗ ten britiſchen Flottenſtreitträfte, ſowie meh⸗ rere Flugzeuggeſchwader aus dem Irak teil. die Gemahlin des lelliſchen Geſandken geſtorben §§ Berlin, 13. Jan. Die Gemahlin des mins, iſt nach kurzer Krankheit hier ver⸗ 1 9 15 en. Die Beerdigung findet in Riga att. Geſandten Celmins telegraphiſch ſeine . 9 übermittelt. f Verteidigungsanlagen des britiſchen Flotten ⸗ ſtützvunktes zu erproben und den Marine Ein. für Angriffsübungen zu die Volksgemeinſchaft und die in ihr ruhenden ö Die neue Polizeiverordnung bedeutet in⸗ aleichviel welcher Natio- im Fernen Oſten durch⸗ daß der Hauptzweck lettiſchen Geſandten in Berlin, Frau Cel⸗ Der Führer und Reichskanzler hat dem auf⸗ richtige Anteilnahme zu dem ſchweren Verluſtt ihrer führer S8 ſheächnet in ehörden als „daß mög⸗ gutzpoli⸗ polizei tzeugen ig fal ſojort enen Mittel ahttechniſch ö ſch gehen, bertſchaften, die Offi⸗ als Ktaft⸗ et deutſchen beſtehenden thält ange⸗ durchrüb⸗ ben beſon⸗ e eſſetele des nut ene 1% Malie ditt an die Wöcer Oe⸗ d in Preu⸗ verwaltungs⸗ ben worden ig bildet die t der Polizei dem, was ſie lzerg det 10 iſt nach det Selbſtpwech r Erhaltung haft. Damit e der Pol⸗ zu üben füt cht tuhenden in filz auch ngen wie im n det Polizei vadet dus N ner Nn erden dort 1 Land- 1 0 den il. Oſten mug * Zeilpun allen. 8 zuuptzret betehe, de ſibet den 9 Die Saar gedenkt ihres Befreiungstages Erinnerungsmarſch durch das ſeſllich geſchmückle Zaarbrücken Saarbrücken, 19. Jan. In den Nachmit⸗ tags⸗ und Abendſtunden des 13. Januar fanden im ganzen Saarland Gedenkmärſche, politiſche Kundgebungen und Erinnerungsfeiern ſtatt, die überall einen erhebenden Verlauf genom⸗ men haben. In Saarbrücken zeigte ſich bereits in den Vormittagsſtunden ein ſtark belebtes Straßen⸗ bild. Die Angehörigen der Parteigliederungen und Verbände marſchierten zu dem Befrei⸗ ungsfeld, zu der Stätte, an der im Jahre 1934 die gewaltigen Zeltkundgebungen der Deutſchen Front ſtattgefunden haben. Um 13 Uhr konnte Brigadeführer Caſpary den ſtellver⸗ tretenden Gauleiter Leyſer melden, daß etwa 10 000 Männer aus allen Formationen und Verbänden zum Gedenkmarſch angetreten ſind. Dann nahm der Marſch durch die feſtlich ge⸗ 05 Straßen Saarbrückens ſeinen An⸗ ang. Inzwiſchen hatte die Saarbrücker Wehrmacht an der Ulanenkaſerne Aufſtellung genommen, um die Spitze des Marſches zu übernehmen. Zum erſten Male konnte nach der Befreiungs⸗ tat des Führers eine Garniſon der neuerſtan⸗ denen deutſchen Wehrmacht an dem Erinne⸗ rungsmarſch anläßlich des Jahrestages der Saarabſtimmung teilnehmen Von der zahlrei⸗ chen Menſchenmenge. die in den Straßen Saar⸗ brückens Aufſtellung genommen hatte, wurden daher gerade die Soldaten beſonders herzlich begrüßt. Eine Abteilung Schutzpolizei ſchloß ſich an, und dann folgten die Gliederungen der Partei und Verbände, angeführt vom ſtellvertretenden Gauleiter Leyſer. Beſondere Beachtung fand die Traditionsabteilung in der„Uniform“ der Deutſchen Front“ in ſchwarzen Hoſen und wei⸗ zen Hemden, die einzige Uniform. die in der Zeit der Völkerbundsherrſchaft erlaubt war. Im ſtrammen Marſch ging es durch die Stra⸗ ßen Saarbrückens. Gegen 16.30 Uhr traf die Wehrmacht auf dem Platz der Deutſchen Front ein, dem Platz, auf dem am 1. März 1935 der Führer zu den Volksgenoſſen an der Saar ſprach. Hier nahm Gauleiter Bürckel den Vorbeimarſch entgegen, der faſt eine Stunde dauerte, während gleichzeitig eine prachtvolle Feſtbeleuchtung am Rathaus und in der gan⸗ sen Stadt aufflammte und ein Flieger ſeine Kreiſe zog. Großkundgebung in Völklingen Saarbrücken, 13. Jan. Zur Erinnerung an den überwältigenden deutſchen Wahlſieg bei der Saarabſtimmung fand am Mittwoch in Völklingen eine Großkundgebung ſtatt, auf der zugleich die Induſtriegemeinde Völklingen zur Stadt erhoben wurde. Die Kundgebung wurde eingeleitet mit einer Anſprache des Kreisleiters Weber, der nach einem kurzen Rückblick über das wahrhaft geſchichtliche Geſchehen und die Be⸗ deutung der Saarabſtimmung dem Gauleiter Bürckel das Wort erteilte. Gauleiter Bürckel gab in ſeiner immer wieder von Beifall unterbrochenen Rede ein eindrucksvolles Bild nationalſozialiſtiſchen Schaffens im Saarland.„Der Geiſt wahrer und echter Kameradſchaft, wie man ihn bei jeder Volksabſtimmung erlebte“, ſo erklärte er,„hat in den folgenden Jahren das ganze Saarvolk erfüllt. Auf allen Lebensgebieten iſt dieſe innerlich wahre und ſtarke Volks⸗ gemeinſchaft verwirklicht worden.“ In großen Zügen legte Gauleiter Bürckel dann die Leiſtungen und Aufgaben dar, die in den zwei Jahren nach der Rückkehr zum Reich vollbracht worden ſeien. Als neueſte Maßnahme auf dieſem Gebiet verkündete Gauleiter Bürckel dann, daß er den Zuſammenſchluß der Gemeinden des Kreiſes Völklingen zu einer Stadt verfügt und auch die Verlegung des Sitzes der volitiſchen Kreislei⸗ tung Saarbrücken⸗Land nach Völklingen ange⸗ ordnet habe, ſo daß der Kreis fortan nicht mehr Saarbrücken⸗Land, ſondern Völklingen heiße. Der Reichskommiſſar ging weiter auf die Frage der Lohnangleichung an die Reichslöhne ein, die ſtreng objektiv geprüft worden ſei; er behandelte weiter die Fragen der Lebenshaltung, der Preisbil⸗ dung und den Kampf gegen den Wucher. Dies ſei alles als eine notwendige Einheit anzu⸗ ſehen mit dem Ziel, den Gau Saarpfalz zu einer geſunden Familie zu machen. In dieſem Geiſte habe auch der Gau ſeine Arbeit im Rah⸗ men des Vierjahresplanes aufgenommen, im Geiſte der Treue gegen den Führer und ſeinen Beauftragten. Der Gau Saarpfalz werde alle Kräfte anſpannen getreu dem Grundſatz: Na⸗ tionale Kraft werde durch ſozialiſtiſches Recht vermittelt. Wer bereit ſei, das Höchſte zu voll⸗ bringen, dem gebühre der vollkommenſte Rechts⸗ anſpruch und deſſen Erfüllung. Nationalismus und Sozialismus fänden ihren Ausdruck in dem einzigen Begriff: Du und ich, wir ſind nichts— Deutſchland iſt uns alles! Wir laſſen uns von dem Glauben an den Frieden nicht abbringen, weil uns das franzö⸗ ſiſche Volk immer noch als ſtärker erſcheint, als der Moskauer Wille, dieſes Volk und alle an⸗ deren in ſeinem Blutrauſch ins Verderben zu ſtürzen. Saarländer! Ihr ſtandet unſerem großen Führer mit Eurer Kraft zur Seite. Ich weiß, wie er Euch dankt, und Ihr wißt, was alles nachher wurde. Das Werk unſeres Führers iſt unſer gemeinſamer Stolz. Mit dem Sammer, mit dem Schwert, mit Glauben im Herzen ſtel⸗ len wir uns alle, Arbeiter, Bauern, Soldaten, die Männer der Stirn und der Fauſt, um die deutſche Mutter, geben uns die Hand zu unlös⸗ barer ſelbſtloſer Treue und künden unſeren ewigen Schwur: Uns geht Deutſchland über alles in der Welt! Nicht endenwollender Beifall dankte Gaulei⸗ ter Bürckel für ſeine Ausführungen und ſpon⸗ tan ſtimmten die Beſucher die Nationalhymnen an, mit denen die erhebende Kundgebung ihren Ausklang fand. An den Führer wurde folgendes Tele⸗ gramm geſandt: „Am zweiten Jahrestag der ſiegreichen Abſtimmung der Saarheimat wurde die Induſtriegemeinde Völklingen zur Stadt erhoben. Die geſamte Bevölkerung Völk⸗ lingens ſteht wie bisher in unverbrüchlicher Treue zu Ihnen und entbietet Ihnen herz⸗ liche Grüße. Sieg Heil! Weber.“ Im gleichen Sinne wurde ein Telegramm an Reichsminiſter Frick geſandt. Zum Jahrestag des Vahlſieges in Lippe Erinnerungskreffen und Großkund gebungen im lippeſchen Lande Detmold, 13. Jan. Im lippeſchen Lande findet am 16. und 17. Januar die Er⸗ innerungsfeier an die Landtagswahl vom 15. Januar 19s ſtatt, der letzten Landtagswahl in Deutſchland vor der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus. Die Wahl in Lippe war eines der wichtig⸗ ſten, vielleicht das wichtigſte Er⸗ eignis im Kampfe der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Die alljährliche Erinnerungsfeier iſt ein Feſttag für ganz Deutſchland geworden. Wieder rüſtet ſich das lippeſche Land zu einer Feier großen Ausmaßes. In Stadt und Land ſind die Vorbereitungen für eine würdige Aus⸗ geſtaltung der Großkundgebungen, bei denen führende Männer der Bewegung ſprechen wer⸗ den, im vollen Gange. Am Samstag nachmit⸗ tag wird in Detmold eine Erinnerungsausſtel⸗ lung eröffnet, die wertvolle Dokumente aus der Kampfzeit enthält. Im Anſchluß daran findet der Empfang der Göſte aus dem Reich im Hotel Kaiſerhof ſtatt, wo während der Landtagswahl 1933 die Reichsleitung der NSDAP. ihr Hauptquartier aufgeſchlagen hat⸗ te. Am Abend folgen Kundgebungen in allen Städten und Dörfern Lippes. In Bad Salzuf⸗ len ſpricht Reichsminiſter Dr. Frick. in Blom⸗ berg Reichsminiſter Ruſt, in Lemgo Reichsleiter Alfred Roſenberg, in Lage Reichsſtatthalter Dr. Meyer. Nach Beendigung der Großkundge⸗ bungen erfolgt ein Vorbeimarſch der Gliederun⸗ gen auf der Marktplatz in Lemgo. Kamerad⸗ ſchaftliche Zuſammenkünfte der alten Kampf⸗ genoſſen beſchließen den Abend. Für den Sonntag vormittag iſt ein Vorbei⸗ marſch der Lipper Kämpfer vor dem Landes⸗ theater in Detmold vorgeſehen. Die Erinne⸗ rungsfeier ſchließt mit einer Maſſenkundgebung in den Flugzeughallen in Detmold. Zahlreiche führende Perſönlichkeiten der Bewegung, die in den Wahlkampf 1933 aktiv eingegriffen ha⸗ ben, werden auch in dieſem Jahre nach Lippe kommen. In den Schulen finden große Ge⸗ denkfeiern ſtatt. Es gärt immer noch in Siaufu N Wie berichtet wird, ſpitzt ſich die Lage in Sianfu zu. Es wird behauptet, daß dort ein „Nationaler Rettungsrat für den Nordweſten“ die Macht übernahm. Er verlangt die na⸗ tionale Einheitsfront der Chineſen einſchließli regierung eine ausgeſprochen anti⸗japaniſche gandarednerinnen, die . 0 Haltung. in allen Bezirken Nankings Reden halten, in denen ſie auffordern, ch der Kommuniſten, und von der Zentral⸗ Unſer Bild zeigt eine der Propa⸗ * ein Tageseinkommen zur Unterſtützung der Suiyuan⸗Truppen abzutreten. U 8 7(Preſſephoto, K.) Enlſcheidungsſchlacht an der Malaga⸗-Jront? Salamanca, 13. Jan. Nach Mitteilung des nationalen Senders finden an der Ma⸗ lagafront Vorbereitungen zur entſcheidenden Offenſive ſtatt. General Franco faßte in den letzten Tagen etwa 10 000 Marokkaner zuſam⸗ men, die von Ronda aus Erkundungsvor⸗ ſtöße in ſüdöſtlicher Richtung unternahmen. Die zwiſchen Ronda und Marbella in der Sierra Bermeja ſtehenden roten Streitkräfte werden außerdem von der Küſtenſtadt Eſtepo⸗ na aus angegriffen. Zu größeren Kampfhand⸗ lungen iſt es bis Stunde noch nicht gekommen, da ſich die Kommuniſten nicht zum Kampf ſtellten. Jie ſollen ſich überzeugen Eine Einladung General Francos. Paris, 13. Jan. Der Rundfunkſender von Sevilla gab am Mittwochnachmittag bekannt, daß General Franco Ausländer in die ſpaniſche Marokkozone eingeladen und ihnen alle Erleichterungen zugeſagt habe, da⸗ mit ſie ſich von der Haltloſigkeit der Gerüchte überzeugen könnten, die behaupteten, daß deutſche oder überhaupt ausländiſche Trup⸗ pen gelandet worden ſeien. Nalionaler Angriff auf Valencia Beſchießung der Hafenanlagen. Salamanca, 13. Jan. In der Nacht zum Mittwoch erfolgte von der See aus ein An⸗ griff auf das rote Valencia. Die nationalen Kriegsſchiffe beſchoſſen den Hafen und den am Meer gelegenen Stadtteil 20 Minuten lang und richteten beſonders in den Hafen⸗ anlagen großen Schaden an. Der Rundfunkſender Valencia war gezwungen, ſeinen Sendebetrieb zu unterbrechen, und mel⸗ dete ſich danach mit der Feſtſtellung, daß die „Rebellen“ abgezogen und die Gefahr vor⸗ über ſei. Das rote Handelsſchiff„Leeramern⸗ di“ erhielt einen Volltreffer und blieb in der Hafenmitte manövrierunfähig liegen. Das rote Kriegsſchiff Ciudad Mahon“ verließ den Hafen, um eine„Jagd auf faſchiſtiſche Angreifer“ zu machen, wurde aber plötzlich umzingelt und konnte nur mit Mühe wieder in den Hafen entkommen. Bei Tarragona lief das rote Schiff„Cabo Martin“ auf Minen. Der durch die Exploſion angerichtete Schaden iſt ſo bedeutend, daß eine Wiederherſtellung als ausgeſchloſſen gilt. Nationale Flieger wurden erfolgreich bei Santander eingeſetzt und dadurch die kommu⸗ niſtiſchen Stellungen verſprengt. Auch an der Teruel⸗Front fanden Luftkämpfe ſtatt, bei denen ein roter Flieger abſtürzte. Das Judenproblem in Polen Neue kommuniſtiſche Hetzwelle in Polen Warſchau, 13. Jan. Bei Beſprechung des Juſtizhaushalts kam ein Abgeordneter im Haushaltsausſchuß des Sejm in grundſätzlichen Ausführungen auf die jüdiſche Frage in Polen zu ſprechen. Er forderte Trennung des Rechtes für Polen und Juden, da der Jude die allgemein verpflichtenden Rechtsbe⸗ ſtimmungen ſtets zu umgehen wiſſe. Formeln. die für den Polen ausreichten, ge⸗ nügten den Juden gegenüber nicht. Für ſie müßten Geſetzesbeſtimmungen getroffen wer⸗ den, die ihrer Art entſprächen. Der Abgeord⸗ nete wies dann auf die Lage des polniſchen Richter⸗ und Rechtsanwaltsſtandes hin, die in⸗ folge völliger Verjudung verzweifelt ſei. Die Juden ſeien ſtets ein zerſtörender Faktor. Wer das nicht ſehe ſei von Juda abhängig, und derartige Leute gebe es in Polen in gro⸗ zer Zahl. Der Richterſtand in Polen werde ſolange keine Niveauerhöhung erfahren, als 75 v. H. ſeiner Mitglieder Juden ſeien. Der Red⸗ ner kündigte weiter an, daß er bei Beſprechun⸗ gen des Haushalts des Kriegsminiſteriums beantragen werde, die Juden von der Ehren⸗ pflicht der Landesverteidigung auszuſchließen. Der Berichterſtatter für den Haushalt des Innenminiſteriums wies auf die erneute leb⸗ hafte Hetz- und Propagandatätig⸗ keit der Kommuniſten hin, die beſon⸗ ders ſtark auf dem Land betrieben werde. Der — Freidenker⸗Verband und die Liga für Men⸗ ſchenrechte ſtänden nunmehr auch völlig unter dem Einfluß der Söldner Moskaus. Die kom⸗ muniſtiſche Hetzaktion habe ſich nicht zuletzt auch durch den Zuſtrom von ſeinerzeit hinter Schloß und Riegel gebrachten roten Agenten belebt, die auf Grund der letzten Amneſtie freigelaſſen worden ſeien. Freimaurerei für die Jowjels Feſtſtellungen der„Maly Dziennik“ Warſchau, 13. Jan. Ueber die Preſſehetze in der Marokkofrage ſchreibt der Warſchauer „Maly Dziennik“: Da die Lage der roten ſpa⸗ niſchen Truppen immer verzweifelter werde, ſei es nicht verwunderlich, daß alle Inter⸗ nationalen beſorgt ſeien. Ein Sieg der Na⸗ tionalen wäre der Anfang vom Ende der Volksfront in Frankreich. Die Internationa⸗ len hätten alſo beſchloſſen. es um jeden Preis zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu bringen, an dem ſie ſeit Monaten arbei⸗ teten. Sie hofften, dadurch das rote Spanien zu retten, den Sowjets die Herrſchaft im We⸗ ſten des Mittelmeers zu ſichern und vor allem einen blutigen Vorſtoß mit Hilfe franzöſiſcher Soldaten gegen den verhaßten„Hitlerismus“ zu unternehmen. Wenn man die nahen Bezie⸗ hungen kenne, die die Zeitung„Oeuvre“, eine der Hauptbeteiligten an der Preſſehetze, zu der Freimaurerloge„Grand Orient“ habe. ſowie zu den deutſchen Juden, deren Zeitungen in Paris und Prag erſcheinen, und endlich zu dem dortigen Sowjetbotſchafter, ſo ſei die ganze Angelegenheit völlig klar. Kreuzworkrälſel mit Gollloſen⸗ propaganda! Wie Sowjetrußland den Bildungsſtand ſeiner Bürger hebt. London, 13. Jan. In der ſowjetruſſiſchen Preſſe haben neuerdings auch Kreuzworträt⸗ ſel Eingang gefunden in der Abſicht,„den Bildungsſtand der Sowjetbürger“ (ſoweit ſie des Leſens und Schreibens über⸗ haupt mächtig ſind) zu„heben“. Ein Bericht⸗ erſtatter des„Evening Standard“ hat den Verſuch der Löſung eines ſolchen Kreuzwort⸗ rätſels unternommen und iſt dabei auf ge⸗ radezu unglaubliche und unverſchämte Fra⸗ gen geſtoßen. So lautet eine dieſer Fragen: „An wen haben die Sowjetruſſen zu glauben aufgehört?“ Die Antwort lautet:„Gott“. Eine andere Frage will wiſſen, was ein moderner Kannibale ſei. Zum Ausfüllen der Lücke im Kreuzworträtſel muß in ſowjetruſſiſcher Über⸗ ſetzung das Wort„Faſchiſt“ eingefügt werden. Hebung des Bildungsſtandes iſt alſo für das internationale Judentum gleichbedeutend mit politiſcher Verhetzung und brutalſter Seelen⸗ knebelung des von ihm beherrſchten Volkes. „Moskau bleibt der Friedens- ſtörer!“ Budapeſt, 13. Jan. Die unerwartet raſche Entſpannung in der Marokkofrage wird von der geſamten Regierungspreſſe uneingeſchränkt auf das entſchloſſene und mutige Vorgehen der deutſchen Regierung zurückgeführt. Die Frie⸗ denserklärung des Führers wird allgemein als die entſcheidende Tat zur Entſpannung in Europa bezeichnet. Deutſchland habe damit allen Verleumdungen und Phantaſien ein ſchnelles Ende bereitet. Der„Peſter Lloyd“ betont, die franzöſi⸗ ſchen Blätter könnten ſich jetzt überzeugen, daß an den Schauermärchen über deutſche Truppen⸗ landungen in Marokko kein wahres Wort ſei. Die Reiſe des franzöſiſchen Militärattachss habe die phantaſtiſchen Ausſtreuungen der franzöſiſchen Hetzblätter in keiner Weiſe be⸗ ſtätigt. Der nationalvölkiſche„uj Magyarſag“ hebt hervor, daß ſämtliche Mächte bis auf eine Ausnahme jetzt um eine allgemeine Entſpannung bemüht ſeien. Lediglich Sowjet⸗ rußland arbeite nach wie vor mit allen Mitteln auf die Verſchärfung der internationalen Be⸗ ziehungen und die Störung des Friedens hin. Auch Chile greift durch— Südamerikaniſche Einheitsfront gegen die bolſchewiſtiſche Weltgefahr London, 13. Jan. Wie aus Santiago de Chile berichtet wird, hat die chileniſche Regie⸗ rung ein Sicherheitsgeſetz eingebracht, das die Regierung ermächtigt, durchgreifende Maßnahmen gegen die Kommmuniſten zu er⸗ greifen. Das Geſetz muß nur noch vom Präſi⸗ denten Aleſſandri unterzeichnet werden, um Rechtsgültigkeit zu erhalten. Bekanntlich hat auch Argentinien vor kurzem ein derartiges Geſetz angenommen. Geſetze, die den Kommunismus für ungeſetzlich erklären, ſind weiter von Bolivien, Paraguay und Peru angenommen worden. Man kann alſo feſtſtel⸗ len, daß ſich ganz Südamerika einheitlich ge⸗ gen die Weltgefahr des Bolſchewismus zur Wehr ſetzt. keine Reiſe Dr. Schachls nach Paris 88 Berlin, 13. Jan. In der ausländi⸗ ſchen Preſſe iſt berichtet worden, daß Reichs⸗ bankpräſident Dr. Schacht demnächſt nach Paris zu reiſen beabſichtige. Dieſe Gerüchte ſcheinen zurückzugehen auf eine Anregung des deutſchen Kommiſſars für die Weltausſtellung in Paris, daß der Reichswirtſchaftsminiſter an der feierlichen Grundſteinlegung des deut⸗ ſchen Ausſtellungspavillons teilnehmen möge. Reichsbankpräſident Dr. Schacht hat ſchon vor acht Tagen wiſſen laſſen. daß ihm ſeine Dienſtgeſchäfte leider nicht er⸗ lauben, dieſem Wunſche zu entſprechen. Die bevorſtehenden deutſch⸗franzöſiſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen werden zunächſt von den beteiligten Sachbearbeitern geführt. 3 1 P 9 Eden vor der Auslandspteſſe der engl. Außenminiſter würdigt die Neujahrsbolſchaft des Führers ds London, 13. Jan. Der engliſche Außenminiſter Eden ſprach bei einem Ban⸗ kett der Foreign Preß Aſſociation über die außenpolitiſchen Probleme des Aug enblicks. Eden erklärte, Ziel der britiſchen Außenpolitik müſſe die Pflege der Beharrlichkeit und der Verſtändigung ſein. Dieſem Ziel werde die Außenpolitik im neuen Jahre folgen. Es ſei töricht, zu be⸗ haupten. daß das neue Jahr ohne bedroh⸗ liche Anzeichen in Europa beginne. Die Si⸗ tuation die Spanien gebe in der ganzen Welt weiter Anlaß zu großer Beſorg⸗ nis. Die Anſichten der britiſchen Regierung ſeien ſo oft bekundet worden, daß es genüge, dem noch folgendes hinzuzufügen: England ſei ein demokratiſches Land und der Engländer alaube daher, daß die Bewoh- ner jedes Landes ſelbſt darüber zu entſcheiden hätten, welches Regierungsſyſtem ſie vorzö⸗ gen. Es ſei ihre eigene Angelegenheit, die keinen anderen etwas angehe. Jeder Ver- ſuch, dem ſpaniſchen Volk ein Regierungs- ſyſtem aufzuzwingen, ſei nach engliſcher Auf. faſſung unberechtigt und könne auch keinen dauernden Frieden bringen. Aus dieſem Grunde habe England jeden Verſuch fremder Einmiſchung in Spanien zu verhindern ver⸗ ſucht und werde dies, ſoweit das in ſeinen Kräften liege, auch in Zukunft tun. Eden erklärte, es herrſchte vielfach die An⸗ ſicht, daß am Ende des ſpaniſchen Bürgerkrie⸗ ges Spanien unvermeidlich entweder eine fa⸗ ſchiſtiſche oder kommuniſtiſche Regierung ha⸗ ben müſſe. Das ſei aber nicht ſeine Anſicht Im Gegenteil glaube man in England, daß keine dieſer Regierungsformen Spanien ent; ſpräche und auch nicht von Dauer wäre. Spanien werde mit der Zeit ſeine eigene Regierungsform entwickeln, und je weniger Fremde ſich einmiſchten, umſo kürzer werde die Uebergangszeit ſein. Eine der beängſtigenden Tendenzen in der internationalen Lage des vergangenen Jahres ſei die geweſen, Europa entſprechend den zwei politiſchen Doktrinen in zwei entgegen⸗ geſetzte. Lager zu teilen. Die engliſche Regie⸗ rung babe wiederholt öffentlich erklärt, daß ſie die Teilung Europas in zwei feindliche Ideologien ablehne. Im Namen der gan⸗ zen engliſchſprechenden Welt müſſe er das volle moraliſche und politiſche Gewicht Englands gegen eine derartige Doktrin der Ausſchließ⸗ lichkeit in die Wgaaſchale werfen. So ſei auch die Lehre des Klaſſenkampfes vom engliſchen Volk niemals angenommen worden. weil es praktiſch genug ſei, um zu erkennen, daß das ſinnlos ſei. Klaſſenintereſſen ſeien nicht aus; ſchließlich, ſondern ergänzten ſich. Eden fuhr fort, es werde geſagt, daß Europa jetzt in das heroiſche Zeitalter ein⸗ trete. Auch England wolle Heroismus haben. Aber man müſſe Europa als Land anſehen, in dem Helden leben und nicht in erſter Linie ſterben ſollten. Der Begriff Heroismus und Heroen dürfe nicht verfälſcht werden. Eng⸗ land babe den Glauben an die Demokratie noch nicht verloren. Pieſe politiſche Philoſophie habe zwei Sei⸗ ten. Sie ſei zunächſt eine poſitive Doktrin und zweitens mache man kein großes Aufheben von ſeiner Ergebenheit zu ihr, obwohl zweifel⸗ los die Bereitſchaft vorhanden ſei, notwendi⸗ genfalls Opfer dafür zu bringen.— In ſeinen weiteren Ausführungen ver ſicherte Eden der Preſſe, es ſei nicht wahr, daß Großbritannien ſich einem Lande zuwende, und dem anderen den Rücken kehre. England wünſche vielmehr, den Kreis ſeiner Freunde und Mit arbeiter ſo weit und umfaſſend wie möglich ..... ̃ 11111... „hauskochter“ kein Millel zur Ausbeutung der Arbeilskraft Berlin, 12. Januar. In der amtlichen Korreſpondenz der DAF. wendet ſich eine ausführliche Stellungnahme gegen die Aus⸗ beutung der Arbeitskraft von ſungen Mädchen, die als angebliche„Haustöchter“ in den Haushalt aufgenommen werden, dann aber nur billige Hausangeſtellte ſeien. Es ſol⸗ le nicht beſtritten werden, daß ſich tatſächlich auch Ausſchreibungen dieſer Art finden. mit denen hinſichtlich der ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Stellung Bedingungen für die„Haus⸗ tochter“ geboten werden, die einer objektiven kritiſchen Prüfung ſtand halten. Das ändert aber nichts an der Tatſache, daß der überwie⸗ gende Teil jener„Haustochter“⸗Geſuche darauf hinauslaufe, billige Arbeitskräfte für den Haushalt, die Kinderbeaufſichtigung und pflege uſw. zu finden. Der ſchönklingende Ausdruck„Haustochter“ diene dabei lediglich dazu, die wirkliche Hausangeſtelltenſtelle der betreffenden Hausgehilfin zu verſchlei⸗ ern und den ſozial„ rechtlichen Konſequen⸗ zen einer angemeſſenen Bezahlung auszuwei⸗ chen. Die Stellungnahme hebt grundſätzlich hervor, daß die„Aufnahme in die Familie!, mit der die meiſten Hausfrauen den Begriff „Haustochter“ und die daraus folgende angeb⸗ liche Sonderſtellung der Mädchen zu begründen ſuchen, eine Selbſtverſtändlichkeit für jeden na⸗ tionalſozialiſtiſchen Haushalt ſein ſollte, in dem Hausangeſtellte beſchäftigt werden. So wenig dagegen einzuwenden ſei. wenn ein junges Mädchen zur Erlernung des Haushalts bei einer wirklichen Lehrfrau. d. h. durchgebil⸗ deten Hausfrau, gegen Koſt und eventuell Taſchengeld in die Lehre gehe, ſo ſcharf ſei an⸗ dererſeits der geſchilderte Mißbrauch der Bezeichnung„Haustochter“ zu verurteilen. Ein beſonderes Augenmerk auf dieſe Dinge ſcheine geboten. zu geſtalten. Mit beſonderem Nachdruck er ⸗ klärte der Außenminiſter. nicht einen Konflikt wolle man, wohl aber die Zuſammenarbeit. Die Welt habe in einer langen Geſchichte ge⸗ lernt, daß der Lebensſtandard nur in gedul⸗ diger Zuſammenarbeit gehoben werden könne niemals aber durch Krieg. Mißtrauen, Haß und Rüſtungen. Eden zitierte dann wörtlich einige Ab. ſchnitte aus der Neujahrsbyotſchaft des Führers und betonte, daß die engliſche Regierung die Sätze des Führers warm begrüße, in denen dieſer ſich für eine Ver ſtändigung und Verſöhnung unter den Nationen einſetze, durch die allein die wirt. ſchaftlichen Grundlagen, das Blühen und der Fortſchritt der Menſchheit geſichert werden könnten. Dieſer Aufgabe, ſo ſagte Eden. müſſe man ſich im kommenden Jahre widmen. Soweit Eng⸗ land in Frage käme, könne er verſichern, daß es ſich mit ernſteſtem Bemühen dieſer Aufgabe unterziehen werde. Das könne aber nur in der politiſchen und wirtſchaftlichen Sphäre er⸗ reicht werden, da die eine die andere beein⸗ fluſſe. olange kein politiſches Vertrauen herrſche, gebe es keine wirtſchaftliche Geſundung in Europa. FV* Wirtſchaftliches Unglück aber ſei eine Gefahr für den Frieden. Alle Friedensfreunde müß⸗ ten daher auch das wirtſchaftliche Elend zu be⸗ heben wünſchen. Die britiſchen Rüſtungen, die den nationalen Wohlſtand belaſteten, ſeien aufgezwungen. Es gebe aber einen beſſeren Weg. England ſei bereit, ſein Beſtes auf dem Gebiet der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit und der europäiſchen Befriedung zu tun. Er wolle auch bemüht ſein, zu helfen, daß andere auch Butter haben in einer Welt, die kein Kanonen brauche. Im Jahre 1937 müßten die Nationen einen großen Schritt vorwärts tun. Die internatio⸗ nale Lage, der Wohlſtand und das Glück der Welt könnten gehoben werden durch inter⸗ nationale Verſtändigung, freie Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen den Völkern, Verkleine⸗ rung der internationalen Wirt ⸗ ſchaftsbeſchränkungen und durch den ehrlichen Verſuch, die Gefühle, ſo tief und ſtarl ſie auch ſein mögen, zurückzustellen. Fühle man ſich aber auf ſich ſelbſt geſtellt verſtärke man die Iſolation und die Rüſtungen bis zur wirtſchaftlich tragbaren Grenze und darüber hinaus, ſo nähere ſich die Welt vielleicht einer noch größeren Kataſtrophe als der, von der man gerade beginne, ſich zu erholen. Das ſei ein Wega der Torheit Es möge eine Zeit gege⸗ ben haben, in der Nationen unabhängig und weltverſorgend geweſen ſeien, dieſe Zeit ſei aber vorüber. Heute könne keine Na⸗ tion von dem Niedergang der an ⸗ deren leben. Gehe man von dem von ihm aufgezeichneten Geſichtspunkt aus, ſchloß der Außenminiſter, ſo werde ſich eine Löſung der e unlösbaren Probleme finden laſſen. 1 Vollmacht für Frankreichs Regierung Paris zur neuen Lage- Die Freiwilligenfrage vor der Kammer 55 Paris, 13. Jan. Wie Havas aus gut unterrichteten Kreiſen erfährt, hat man ſich noch am Dienstagabend nach der langen Ausſprache zwiſchen Außenminiſter Delbos und Botſchafter Francois Poncet an zuſtändiger Stelle über die Verſicherungen ge⸗ äußert, die der Führer und Reichskanzler und der franzöſiſche Botſchaſter bei dem Neufahrs⸗ empfang über die Marokkofrage austauſchten. Es wird geſagt, daß die zuſtändigen Stellen die Wichtigket dieſer gegenſeitigen Verſicher⸗ ungen nicht überſchätzen wollen. Man hüte ſich aber auch, ihre Tragweite zu verringern. Die Entſpannung, die ſofort zwiſchen Frankreich und Deutſchland eintrat, beweiſe ſchon an ſich den Wert der Zuſicherungen. In den gleichen Kreiſen wird berichtet, Fran⸗ cois Poncet habe ſich ſofort nach ſeiner Un⸗ terhaltung mit dem Führer fernmündlich mit dem franzöſiſchen Außenminiſter in Ver⸗ bindung geſetzt, um ihm über die beruhigenden Erklärungen Bericht zu erſtatten, die er vom Führer erhalten habe. Dabei wurde die Ueber⸗ einſtimmung der Meinungen über den Inhalt der Unterredung zwiſchen dem Führer und dem franzöſiſchen Botſchafter kangekteg. N Frankreich habe n niemals die ſicht gehabt, Spaniſch⸗ Marokko zu beſetzen, und die offiziöſe Note ſei eine unmittelbare Antwort auf die in dieſem Zuſammenhang von der deutſchen Preſſe gebrachten Beſchul⸗ digungen. Der Eindruck, den die Verſicherung des Führers hervorgerufen habe, werde noch durch die Tatſache verſtärkt, daß der ſpaniſche hohe Kommiſſar in Tetuan dem franzöſiſchen Kon⸗ ſul angeboten habe, daß der franzöſiſche Mili⸗ tärattachs in Tanger in Spaniſch⸗ Marokko frei herumreiſen könne. Wie ſchon bekannt, hatte der Militärattachs Kapitän Luiſet be⸗ reits eine Reiſe in dieſem Gebiet unternom⸗ men, bei der er nichts Ungewöhnliches feſtſtell⸗ te. Weiter heißt es, man hoffe. daß die allge⸗ meineren Probleme, die zwiſchen Deutſchland und Frankreich noch ſchweben, geprüft werden könnten, wenn die jetzt erreichte Entſpannung beſtimmtere Formen annehme. Auch zu der Freiwilligenfrage lie⸗ gen Aeußerungen vor. Danach ſind die Lei · ter der franzöſiſchen Politik bereit, alle Maßnahmen zu einem Verbot der Abreiſe von Freiwilligen aus Frankreich zu ergrei⸗ ſen— unter der Bedingung, daß alle in Frage kommenden Regierungen die gleiche Maßnahme treffen. Die Haltung Frankreichs ſei in dieſem Punkt die gleiche wie die Haltung Deutſchlands, Ita⸗ liens, Sowjetrußlands und Portugals. Frank⸗ reich habe jedoch keinen einſeitigen Entſchluß faſſen wollen. Um ihren guten Willen zu beweiſen, wird die franzöſiſche Regierung nach dieſen Ver⸗ lautbarungen am Donnerstag in der Kammer eine Geſetzesvorlage ein bringen, in der ſie die Uebertragung von Vollmachten zur Verhinderung der Abreiſe von Freiwilligen verlangt. Wenn die Regierung im Parlament eine ein⸗ fache Geſetzesvorlage zur Abſtimmung bringe, trete dieſe in dem Augenblick ihrer Annahme in Kraft. Die Regierung brauche dann nur noch die Entſchlüſſe der anderen Länder abzu⸗ warten. Im weſentlichen übernehme die ge⸗ plante Geſetzesvorlage die einzelnen Punkte des entſprechenden Antrages, der kürzlich von dem Abgeordneten Desbons und einigen an⸗ deren Abgeordneten eingebracht worden ſei. Andererſeits wünſche die franzöſiſche Regie⸗ rung, daß eine Kontrolle für Waffen⸗ ſendungen ebenſo wie für Freiwilligen⸗ verſchickungen nach Spanien ſo ſchnell und wirkſam wie möglich eingeführt werde. Da die Antworten aus Burgos und aus Valencia noch nicht eingetroffen ſeien, habe die franzö⸗ ſiſche Regierung, in dem Wunſche nach einer möglichſt ſchnellen Löſung, in London den Votſchlag unterbreitet, ohne länger zu warten, eine Kontrolle in den Abfahrts⸗ und Durch⸗ reiſehäfen und an den Landesgrenzen auf franzöſiſchem und portugieſiſchem Gebiet an den Zugangswegen nach Spanien einzurich⸗ ten.— Die Ausführungen von Havas ſchlie⸗ ßen mit der Hoffnung, daß die in der Marok⸗ kofrage erreichte Entſpannung auch einen gün⸗ ſtigen Einfluß auf die Geſamtheit der inter⸗ nationalen Probleme haben könne. die mit dem ſpaniſchen Bürgerkrieg in Zuſammenhang ſtehen. N Rundfunk-Programm Freitag, den 15. Januar 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter f. d. Landw., anſchl. Fröhliche Schallplatten, 07.00 Nachrichten, 08.00—09.00 Sendepauſe, 09.00— 09.40 Sperrzeit, 09.40 Pilgerfahrt ins Uner⸗ reichliche, 10.00 Volk an der Arbeit, 10.30 bis 10.50 Sendepauſe, 10.50 Spielturnen, 11.15 Dt. Seewetterbericht, 11.30—11.40 Sendepauſe, 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört, anſchl. Wetterber., 12.00 Konzert, 12.55 Zeit⸗ zeichen der Dt. Seewarte, 13.00 Glückwünſche, 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Dreil, 15.00 Wetter⸗ und Bör⸗ ſenberichte, Programmhinweiſe, 15.15 Kinder⸗ liederſingen, 15.40 Zum Reichsberufswett⸗ kampf 1937, 16.00 Muſik am Nachmittag, 16.50 bis 17.00 Der verdächtige Weinwurm, 18.00 Singt mit— HJ. ſingt vor, 18.30 Weg des Geiſtes, 19.00 Guten Abend. lieber Hörer! 19.40 Anſprache des Jugendführers des Otſch. Reiches Baldur von Schirach, 20.00 Kernſpruch anſchl. Wetter, Kurznachrichten, 20.10 Bunte Volksmuſik, 21.10„Ein gewiſſer Karl Peters“, 22.00 Wetter,. Nachrichten, Sport, anſchließend Deutſchlandecho, 22.30— 24.00 Unterhaltungsk. Frankfurt 6 06.00 Morgenſpruch, Gymnaſtit, 06.30 Konz., 08.00 Zeit, Waſſerſtand, 08.05 Wetter⸗ und Schneebericht, 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Allerlei heitere Muſik am Morgen, 09,45 Freiburg: Nachrichten und Sportvorſchau. 10.00 Gummi aus Kalk und Kohle, 10.30— 11.00 Sendepauſe, 161 8 0 2 2 3 3 22.30 11.00 Hausfrau, hör zul, 11.15 Programmanf., Wirtſchaftsmeldungen, Wetter, 11.30 Landfunk 11.45 Sozialdienſt, 12.00 Die Werkpauſe, 13.00 Zeit, Nachr., Nachr. a. d. Sendebez., Wetter⸗ u. Schneebericht, 13.15 Konzert, 14.00 Zeit, Nach⸗ richten, Wetter der Reichswetterdienſtſtellen Frankfurt a. M. und Köln, 14.10 Der Opern⸗ freund, 15.15 Schriſtſteller aus der Weſtmark, 16.00 Unterhaltungskonzert, 17.30 Die eigene Vorſicht iſt die beſte Polizei, 18.00 Muſik aus Dresden. 19.00 Tanzmuſik, 19.35 Schaltpauſe, 19.40 Anſprache des Jugendführers, 20.00 Zeit, Nachr., 20.10 Neue deutſche Unterhal⸗ tungsmuſik, 22.00 Zeit Nachr., 22.15 Nachr. a d. Sendebezirk, Wetter⸗ und Schneebericht, Sportbericht, 22.30 Unterhaltungskonzert, 24.00—02.00 Nachtkonzert. Stuttgart. 06.00 Choral, Zeit, Wetter, 06.05 Gymnaſtik, 06.30 Konzert, 07.00 Nachr., 08.00 Waſſerſtand 08.05 Wetter, Bauernfunk, 08.10 Gymnaſtit, 08.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe, 09.30 10.00 Sendepauſe, 10.00 Gummi aus Kalk und Kohle, 10.30—11.30 Sendepauſe, 11.30 Für dich Bauer, 12.00 Die Werkpauſe, 13.00 Zeit, Wet⸗ ter, Nachr., 13.15 Konzert, 14.00 Allerlei von Zwei bis Dreil, 15.00—15.30 Sendepauſe, 15.30 Zwei Mäuſekinder machen eine Reiſe, 16.00 Muſik am Nachmittag, 17.30„Breiſach“, 18.00 30 Minuten Südamerika, 18.30„Heut gehn mr z'Liecht“, 19.00 Wettſtreit der Inſtru⸗ mente, 19.35—19.40 Schaltpauſe, 19.40 Anſpra⸗ che des Jugendführers des Deutſchen Reiches, 20.00 Nachrichten, 20.10 Zur Unterhaltung, 22.00 Zeit,, Nachrichten, Wetter⸗ u. Sportber. Unterhaltungskonzert, 24.00— 02.00 Nachtkonzert. men, um ſich im 2 22*.. 2 a Bekanntmachungen der A. S. O. A. B Krels Heppenhelm N ˙DAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 3—14, dolf Hitler⸗Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 „ Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donners tag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uher. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorherige Anmeldung. und Freitag Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraß Kalſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. * teisappell 1 Ich mache es ſämtlichen Ortsgruppen⸗ und 15 punktleitern zur Pflicht, dafür zu ſorgen, da ju dem am Sonntag, den 17. Januar 193 mn Heppenheim ſtattfindenden Kreis ppeil alle im Rundſchreiben Nr. 2/37 aufg jähiten Politiſchen Leiter und Amtswalter ber a geſchloſſenen Verbände, ſoweit dieſelben Berechtigu ſum Tragen des Braunhemdes haben, im Dien Anzug erſcheinen. Alle übrigen Teilnehmer trage Zivilanzeg mit Halenkreuzarmbinde. 1 — Der Kreissbaſſenleiter! Achtung! Ortsgruppen⸗ u. Stützpunktleite Betreffend des Rundſchreibens Nr. 215 1936 mache ich die Hoheitsträger darauf aufmerkſam, daß bis 15. Januar die Vor? ſchlagsliſten in doppelter Ausfertigung bel der Kreisleitung vorliegen müſſen. Ich weiſe nachdrückich darauf hin, daß auch die im Hoheitsgebiet zuſtändigen Giie⸗ derungen und angeſchloſſenen oder betreuten Verbände von der feſtgeſetzten Einreiche⸗ feiſt unterrichtet ſein müſſen und daß auch deren Vorſchläge in zweifacher Ausferti⸗ gung rechtzeitig vorliegen müſſen.(Ge⸗ trennt nach Ortsgruppen!) r f „Die Ortsgruppen⸗ und Stützpunktleiter ſind perſönlich verantwortlich, wenn in die⸗ ſer Beziehung(Hinweis auf die rechtzeitige Einreichung) bei den in Frage kommenden Stellen etwas verſäumt wird. 5 NSOB., Bezirk Heppenheim Arbeitsgemeinſchaft Volksſchule. Wir tagen am Freitag, den 15. Ja⸗ nuar, nachm. 5 Uhr in der Heppenheimer * Thema: Der neue Bildungs⸗ plan. NS. ⸗Frauenſchaft, Ortsgr. Heppenheim. Die Frauen, die bel der NS.⸗Frauen⸗ ſchaft Traubengelee beſtellt haben, wollen denſelben unbedingt bis Donnerstag bei Frau Schü! abholen. Preis—.70 Mk. J. V.: Koch. ASB.- DA. Kreiswaitung Heppenheim. Das Rundſchreiben vom 6. 1., betr. Schu⸗ lung, wurde von folgenden Orten nicht Ober S bach er⸗Scharbach, Unter⸗Scharbach, Aſch⸗ bach, Tromm, Hartenrod, Uherbalh 5 nenbach, Gadern, Fahrenbach, Ellenbach, Eulsbach, Lauten. Weſchnitz. Die ſäumigen Ortsobmänner werden um ſofortige Erledigung erſucht. Amt für Berufserziehung. ö „Die Fortbildungskurſe für Schreinerlehr⸗ linge und Geſellen, beginnen am Freitag, den 15. Jan., abend 8 Uhr, in dan Sitzungszimmer der Deutſchen Arbeitsfront (hinterer Eingang). Die Kursteilnehmer werden gebeten, ſich pünktlich einzufinden. 8 5 7—9 5 und Geſellen an teilnehmen, die ſich bis jetzt nicht gemeldet haben. 9 n Rrelsfugendwaltung. Die Meldefriſt zum Reichsberufswettkam eht ſeinem Ende entgegen. Ich bitte deshalb wa ſämtliche Lehrlinge, die verſäumte Meldung ſofort nachzuholen. Außerdem iſt es moraliſche Pflicht ſämtlicher Handwerksmeiſter, dafür zu ſorgen, daß ihre Lehreinge am Reichsberufswetkkampf teilneh⸗ gegenſeitigen Wettbewerb in ihren Leiſtung Fu melſen. Veffer, Kreisobmann der De. r . AA— b% ͤAe.. W and Eni un u mat 1900 ö Ateis e let bar 1 Juri in Din att tragt ltlette . 25 darauf e Vot⸗ ung bel 1, daß en Güte etteuten inkeiche aß auch Aefert⸗ (Ce leitet in die. ige menden 5. J. heimer Dulge⸗ hein. Faul, vollen ag bel U M. Koch E 1 licht 1 „ L eubach, en un — 1 81 8 Durch die franzöſiſchen Interventions⸗ abſichten in Spaniſch⸗Marokko iſt dieſes afrikaniſche Küſtenland am mittelländi⸗ ſchen Meer mit einem Schlage in den Vordergrund des Intereſſes getreten. dröge und Bevölkerung des Landes Man wird der Bildung mancher Zeitgenoſ⸗ zen wohl nicht zu nahe treten, wenn man bei ihnen vermutet, daß ſie außer der Tatſache des Beſtehens eines ſpaniſchen Protektorats in Nordweſt⸗Afrika, das den Namen Spaniſch⸗ Marokko trägt, nicht allzu viel von dieſem Land Wiſſen. Man wird es ihnen umſo weniger ver⸗ übeln dürfen, als es über Land und Leute icht allzu viel Weſentliches zu berichten gibt. S ganze Protektorat iſt nämlich nur etwa 28 0090 Quadratkilometer groß. Wie groß die Bevölkerung iſt, die in der Hauptſache aus Ber⸗ bern und den Riftabylen beſteht, weiß man nicht genau. Als vor einem Jahrzehnt nach der Niederwerfung Abd el Krims die Grenzen ir Spaniſch⸗Marokko in dem Umfange abge⸗ ſteckt wurden, wie ſie auch heute noch beſtehen, wurde die Bevölkerung auf etwa 800 600 Köpfe esche t. Das wird zutreffend geweſen eld jebenfalls hat ſte ſich in den zehn Jahren eitdem beſtimmt nicht auf etwa eine Million vermehrt. Die Marokkaner wohnen zum größten Teil in Gebirgsdörfern mit ſteinernen Häufern. Ehriſtliche Spanier und die in den Mittelmeer⸗ ändern unvermeidlichen Juden machen nur einen Bruchteil der Bevölkerung aus, die im übrigen ausſchließlich aus Mohamedanern be⸗ ſteht. Die Hauptſtadt des Landes iſt Tetuan mit erwa 50 000. Einwohnern. Ebenſo viel zählt Melilla. Die größte Hafenſtadt Ceuta wird von etwa 35 000 bis 40 000 Einwoh⸗ nern bewohnt. Der bedeutendere und größere Hafen Tanger iſt durch ein internationales Statut aus dem Gebiet von Spaniſch⸗Marokko herausgenommen worden. Schwach entwickeltes Verkehrswesen Entſprechend der dünnen Beſiedlung des das Verkehrsweſen nur gering entwickelt. Eiſenbahnen finden ſich nur zwiſchen Ceuta und Tetuan, im atlantiſchen orland und im getreide. und erzreichen Hin⸗ terland des Oſtens. Dagegen haben es ſich die Spanier ſchon allein aus militäriſchen Gründen angelegen ſein laſſen, eine Reihe guter Auto⸗ ſtraßen zu bauen. Das Klima iſt ein ausge⸗ ſprochenes Mittelmeerklima mit größeren Re⸗ genzeiten im Herbſt und Frühling, im Hoch⸗ gebirge, das Spaniſch⸗Marokko zum größten Teil ausfüllt, iſt Schnee keine Seltenheit. Be⸗ merkenswert iſt, daß trotz ſtarker Holzfällungen in früheren Zeiten das Gebirge noch ziemlich gut bewaldet iſt. Cedern, Korkeichen und Alep⸗ pokiefern ſind die hauptſächlichſten Bäume. Von einer eigentlichen Landwirtſchaft kann man nicht gut reden, denn was an landwirtſchaft⸗ lichen Erzeugniſſen hervorgebracht wird, geht Ur den Eigenbedarf und für die Bedürfniſſe es Beſatzungsheeres auf. Die Ausfuhr an e iſt verhältnismäßig gering, überdies 7 t ſie wegen der beſſeren Verſchiffungsmög⸗ ichkeiten in der Hauptſache über Tanger. Die Verwaltung wird durch einen ſpaniſchen Oberkommiſſar geführt. Das Land iſt in drei wil⸗ und drei Militärbezirk⸗ eingeteilt. Der ultan von Marokko iſt durch einen Kalifen in Tetuan vertreten, der ſedoch von der ſpaniſchen Regierung vorgeſchlagen wird. Es handelt ſich alſo um ein mehr formelles Ehrenrecht. Landes iſt Die Kolonialfrage des 19. und 20. Jahrhunderts Aus der Geſchichte dieſes Teiles von Ma⸗ rokko iſt die Feſtſtellung intereſſant, daß nicht die Spanier die erſten waren, die über die Meerenge von Gibraltar hinübergriffen und von dem nordafrikaniſchen Küſtenland Beſitz nahmen, ſondern die Portugieſen, die ſich be⸗ reits im 15. Jahrhundert in Ceuta in einer Reihe von Orten an der Weſtküſte feſtſetzten. Aber ſchon im 16. Jahrhundert ging der ganze portugieſiſche Beſitz wieder an die Spanier ver⸗ loren. In den folgenden Jahrhunderten be⸗ teiligte ſich Marokko unter ſeinen Emirs trotz der ſpaniſchen Beſatzungen an den typiſchen afrikaniſchen Seeräuberkriegen im Mittelmeer und im Atlantiſchen Ozean. Erſt um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einem regel⸗ rechten Kriege zwiſchen Spanien und Marokko. Im Frühjahr 1860 beſiegte der ſpaniſche Mar⸗ ſchall O'Donnell die Marokkaner und erweiterte durch den Frieden von Tetuan das ſpaniſche Gebiet um Ceuta. Dennoch blieb die ſpaniſche Herrſchaft im Rifgebiet gegenüber von Gibraltar, das die eigentliche Intereſſenſphäre Spantens bildete, Jahrzehnte hindurch unſicher. Der Name Rei⸗ ſulis als eines der erbittertſten Gegner Spa⸗ niens iſt jedenfalls noch in der Erinnerung. Als dann nach dem Weltkrieg Abd el Krim einen großen Aufſtand der Rifkabylen entfeſſelte, wurden die Spanier wiederholt geſchlagen, ſo⸗ deh ſie einen großen Teil ihres Gebietes auf⸗ geben mußten Als Abd el Krim ſeine Banner auch gegen die Franzoſen trug, verſtändigten ſich Paris und Madrid über ein gemeinſames Vorgehen. Unter dem gemeinſamen Oberbefehl des aus dem Weltkrieg bekannten Marſchalls Petain drangen im Herbſt 1925 Franzoſen und Spanier gleichzeitig vor, ſchlugen Abd el Krim und zwangen ihn im Mai 1926 zur Ergebung. 8 9* Durch den Vertrag vom 13. Juli 1926 wurden die franzöſiſche und die ſpaniſchen Zone von⸗ einander abgegrenzt. Seitdem iſt es, von ge⸗ legentlichen kleineren Unruhen abgeſehen, zu keinem größeren Aufſtand mehr in Spaniſch⸗ Marokko gekommen, zumal Spanien ſtändig bis 50 000 Mann dort ſtehen hatte. Marokko ein Symbol für Spanien Der Beſitz und die Bewahrung Spaniſch⸗ Marokkos iſt für Spanien eine Preſtigefrage In kultureller und wirtſchaftlicher Beziehung bietet das Land keinen Nutzen oder Vorteil. Aber für die Spanier iſt Marokko der letzte Reſt des einſt ſo ſtolzen und gewaltigen Kolonial⸗ beſitzes. So iſt es zu verſtehen, daß das Mut⸗ 1 Scheinwerfer auf Jpaniſch-Marollo Das Land, das der ſpaniſchen Dynaſtie den Thron koſtete terland unendliche Opfer an Menſchen und Geld gebracht hat, um die ſpaniſche Autorität in Marokko zu behaupten, das ihm als einziges Symbol ſeiner großen Machtwürde erſchien. Um dieſer moraliſchen Befriedigung willen hat Spanien alle Opfer, Leiden und Schwie⸗ rigkeiten ertragen. Daß das verluſtreiche ſpani⸗ ſche Abenteuer zu Beginn der Zwanziger Jahre meiſt dazu beigetragen hat, das Anſehen und die Macht der ſpaniſchen Dynaſtie zu erſchüt⸗ tern und daß der Diktator Primo de Rivera die modernſten techniſchen militäriſchen Hilfs⸗ mittel verwandte, um die Rifkabylen zu be⸗ ſiegen, iſt bekannt. Man wird es verſtehen. daß Spanten niemals gewillt ſein wird, ſeine nunmehr unbeſtrittenen Souveränitätsrechte in Spaniſch⸗Marokko einengen zu laſſen, oder ſie gar völlig preiszugeben. Studenkenſtadt Coimbra Die älteſte portugieſiſche Univerſität feiert ihr 400 jähr. Jubiläum Coimbra iſt die älteſte portugieſiſche Univerſi⸗ tät. Sie feiert in dieſen Tagen das Jubiläum ihres 400 jährigen Beſtehens. Wenn man hin⸗ kommt, iſt man entzückt über das maleriſche ſüdliche Straßenbild, das von Studenten be⸗ herrſcht wird. Immer wieder ſieht man ſie in kleinen Trupps, den langen, ſchwarzen, bis auf die Erde hinabreichenden Umhang um die Schultern gelegt, mit ihren Gitarren. Es iſt ſchwer zu ſagen, für wen ſie in der klangvollen, vokalreichen portugieſiſchen Sprache ihre Lieder ſingen. Wahrſcheinlich nur für ſich ſelbſt, weil es ihnen Spaß macht. a Die Stadt leuchtet in Weiß und Roſa. Sie lächelt einen geradezu an, ſo wie ſie ſich an einem Hügel terraſſenförmig aufbaut, überragt vom Turm der Univerſität und geſpiegelt in den glatten Waſſern des Mondego, der zwi⸗ ſchen Sandbänken langſam und ruhig dahin⸗ fließt. Blumen⸗ und Obſtgärten, romantiſche Wälder und eine höchſt harmoniſche Landſchaft umgeben die Stadt. Die Luft iſt dünn und lau, der Himmel wie in zarte Waſſerfarben hingetuſcht. Als Zeugen der Vergangenheit ſtehen noch Reſte der alten Befeſtigung und ge⸗ ben der Stadt etwas Wehrhaftes. Sie hat ſich einſt gegen die Angriffe der Mauren ſchützen müſſen. Wenn man durch eines der noch ſtehen⸗ ebliebenen Tore die Stadt betritt, dann ver⸗ iert man ſich in einem Gewirr kleiner Gaſſen und ſteigt ſchließlich nach Sainte⸗Geneviéve, der aus dem Mittelalter ſtammenden Kathe⸗ drale, hinauf und erfreut ſich im Ueberblick von oben an den roſa, ockerfarben, blau, grün, braun getünchten Häuſern. b In dieſer Stadt leben unter 20 000 Einwoh⸗ nern 3000 Studenten. Das ſchwarze Cape ge⸗ hört gewiſſermaßen zu ihrer Univerſitätstracht. Sie wiſſen es mit der nachläſſigen Geſte des Südländers höchſt maleriſch zu tragen. Auf die Alma Mater Conimbrienſia, die, von Palmen umgeben, hinter dem Portikus der Via Latina liegt, ſind ſie alle ſtolz. Diniz, jener König, der den Beinamen„der Ackersmann“ trug, grün⸗ dete ſie im Jahre 1309, aber erſt im Jahre 1536, nach mannigfachen Wechſelfällen, erhielt die Univerſität ihr endgültiges Statut. Dieſes Jahr gilt deshalb als ihr Geburtsjahr. Der alte Bibliothelsſaal zeugt von verſchwenderi⸗ ſchem Reichtum. Vom Parkett bis zur Kuppel, an der Front der die Wände bedeckenden lan⸗ gen Regale und ſelbſt an den Leitern, die überall herumſtehen, um die oberen Fä er zu⸗ gänglich zu machen, gewahrt man die köſtlich⸗ ſten Holzſkulpturen, zum Teil bemalt und ver⸗ goldet. Es iſt für den Freund alter Kunſt ein. unvergeßlicher Genuß, dieſes in unerſchöpflicher Fülle überall hervortretende Formenſpiel auf ſich wirken zu laſſen. Wenn man auf den Bal⸗ kon hinaustritt, lieat unmittelbar zu Füßen die mächtige alte romaniſche Kathedrale, gewaltig wie eine Feſtung, und auf der anderen Seite die Jeſuitenkirche in den etwas ausſchweifen⸗ den Formen eines feierlichen Barock. Und dort, jenſeir? des Fluſſes, liegt das „Landhaus der Tränen“. Ein kleines ſchmuckes Häuschen, ockerfarben geſtrichen, ganz über⸗ wuchert von Grün, mitten in einem Park lie⸗ gend, deſſen Stille nur das Plätſchern der Fontänen in den Waſſerbaſſins unterbricht. Hier ſpielte ſich die Geſchichte der Inez de Ca⸗ ſtro ab, die vom Sohn des Königs geliebt wurde jenem Prinzen, der ſpäter, als König den Namen Peter der Grauſame trug. Dort unten in dem„Landhaus der Tränen“ wurde ſie von ſeinen Feinden geraubt, zum könig⸗ lichen Vater des Prinzen gebracht, zum Tode verurteilt und auf beſtialiſche Weiſe umge⸗ bracht, weil ſie die Zukunft der Dynaſtie ge⸗ fährdete. Die Zeiten ändern ſich, auch die Sitten der Menſchen, nicht aber ſo ſehr die Empfindungen der Herzen, Vielleicht kommt es daher, daß das„Landhaus der Tränen“ und die„Fon⸗ täne der Liebenden“, bei der Inez und Peter einſt ihres Liebesſchwüre austauſchten, das be⸗ vorzugte Ziel und der Gegenſtand»der Ver⸗ ehrung der ſentimentalen Studenten von Coim⸗ bra ſind. Selen im„Tal des Todes“ Das Maſſenſterben von Tieren endlich aufgeklärt Waſhington, im Jan. 1937. (Z. T.) Einer Gruppe von Wiſſenſchaftlern, die dem amerikaniſchen Landwirtſchaftsdepar⸗ tement bei der Waſhingtoner Regierung zu⸗ geteilt ſind, iſt es gelungen, endlich das Ge⸗ heimnis des„Sucide Gulch“, der Selbſtmör⸗ derſchlucht, im Staate Colorado zu löſen. Das 120 Hektar weite Gebiet, das im Vollsmunde der Gegend auch„Tal des To⸗ des“ genannt wird, liegt im Nationalpark von St. Iſabel und iſt ausſchließlich mit giftigen Pflanzen bewachſen. Die todbringenden Grä⸗ ſer und Blumen ſtrömen einen ſtarken Geruch aus, der an faule Eier erinnert. Scharfe Dämpfe dieſer Gewächſe entſteigen dem Erd⸗ reich und erfüllen die ganze Atmoſphäre mit jenem eigenartigen Geruch. Ein Hirte, der 200 Schafe führte, machte in einer Septembernacht des Jahres 1931 in die⸗ ſem Tale Raſt. Am nächſten Morgen fand der Schaſhirt alle Tiere, bis auf 3 Stück, leblos am Boden auf. Im Vorjahre geriet ein ande⸗ rer Schäfer in die verhängnisvolle Zone. Auch er hatte mit ſeiner Herde im Tal des Todes genächtigt. Bei Sonnenaufgang mußte er die Feſtſtellung machen, daß 71 Tiere verendet waren. 1 Seit dieſem rätſelhaften Maſſenſterben von Schafen haben es Hirten und Jäger ſorglich vermieden, die Selbſtmörderſchlucht auch nur zu ſtreifen. Bis heute aber wußte man nicht, weshalb die Pflanzen im Tale des Todes, die ſonſt keinerlei beſondere Merkmale auf⸗ wieſen, gerade an dieſer Stelle eine giftige Wirkung beſaßen. Bis John T. Miller, der amerikaniſche Landwirtſchaftsminiſter, die ge⸗ heimnisvolle Angelegenheit ſelbſt aufgriff und eine Kommiſſion von Sachverſtändigen bil⸗ dete mit dem Auftrage, den Vorgängen im Tale des Todes auf den Grund zu gehen. Die Unterſuchung hat nun ergeben, daß die Beſchaffenheit des Bodens des Tales von der der benachbarten Landſtriche grundverſchieden 1 8 1 3 1 iſt. Man ſandte Proben der Pflanzen und der Erde in die Regierungslaboratorien der Hauptſtadt, wo die Chemiker die erſtaunliche Feſtſtellung machten, daß auf eine Million Teile dieſer Erde fünf Teile Selen entfallen, eines chemiſchen Körpers, der unter dem Ein⸗ fluß des Lichtes die Elektrizität leitet und das Fernſehen ermöglicht. Selen iſt ein ſtark wirkender Giftſtoff, den die Pflanzen im Tale des Todes anſchejnend in konkreter Form aufgen enmen haben müſ⸗ ſen. Eine analyſierte Pflanze, eine Diſtelart, enthielt das Gift im Verhältnis von 1.750 Teilen zu einer Millſon. Wenn man ſich nun vergegenwärtigt, daß bereits 10 Teile Selen den Tod graſender Tiere herbeiführen kön⸗ nen, vermag man ſich die verheerende Wir⸗ kung der Gräſer und Pflanzen dieſes unheim⸗ lichen Tales leicht auszumalen. Mit zwei Geldſchränken um die Well Reiſelaunen eines Millionärs. Genua, 9. Januar 1937. (T.) Mit dem Ozeanriefen„Rex“ ſchiffte ſich geſtern der amerikaniſche Multimillionär Bickerſon nach Newyork ein. Den Nabob, der von Frau und Tochter begleitet war, umgaben zwei Diener und ein Sekretär, der gleichzeitig die Funktionen eines Detektives ausübt. Die⸗ ſes doppelte Amt wurde dadurch notwendig, daß Dickerſon ſeit Jahren die Gewohnheit hat, außer ſeinem umfangreichen Gepäck auch zwei Geldſchränke von ſtattlichen Ausmaßen auf ſeinen Weltreiſen mitzuführen. In dieſen beiden Safes befinden ſich Juwe⸗ len, Börſenpapiere, Dollars und Deviſen, kurzum ein beträchtlicher Teil ſeines gewal⸗ tigen Vermögens. N — Kraflfahrer als Wilderer Abſchuß im Scheinwerferlicht Stuttgart, 11. Jan. Ueber ein Jahr lang fahndeten Forſtbeamte des württembergiſchen Forſtamtes Herrenalb nach Wilderern, die den Wildbeſtand ſtark lich⸗ teten. Tag und Nacht lagen die braven Beam⸗ ten auf der Lauer, aber nie erwiſchten ſie den oder die Täter. Endlich gelang es, wie bereits berichtet, im Herbſt letzten Jahres im nächtlichen Wald ein geheimnisvolles Auto abzufangen, das ſofort bei Erſcheinen der Beamten abblendete. Zur größten Ueberraſchung der Beamten ſtellte ſich einer der Inſaſſen als ein Dr. med. Schroth aus Karlsruhe vor. Der Karlsruſer Arzt, ſein Chauffeur und ein dritter im Wagen, wurden feſtgenommen. Dr. Schroth erhängte ſich dann im Unterſuchungsgefängnis. Die Vorunterſuchung über dieſen ſeltenen Fall des Wilderns iſt nun ahgeſchloſſen und die Helfershelfer von Dr. Schroth konnten ermittelt werden. Neben ſeinem Chauffeur, der den geländegängigen Wagen auf den Wildererfahr⸗ ten ſteuerte, und einem Erwerbsloſen, der eine willige Mithilfe war, wurden im Laufe der Unterſuchung verhaftet: Dr. Dietz von Gerns⸗ bach, Dr. Ernſthauſen, rüherer Aſſiſtent an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, und der Städtiſche Revierförſter Falk von Baden⸗ Baden, ſewie fünf Wirte und drei Wildbret⸗ händler, die teils aktiv an den unerlaubten Jagdzügen teilgenommen, teils als Hehler ſie Unterſtützt hatten. Wie bis fetzt feſtgeſtellt wurde, haben die Herren 30 bis 85 Stück Rot⸗ wild, meiſt Hirſche, und etwa 30 Rehböcke faſt ausschließlich während der Nacht im Schein⸗ werferlicht des Autos abgeſchoſſen. Die Wil⸗ dererfahrten erſtreckten ſich nicht nur über den Schwarzwald, ſondern auch in die Wälder der Rheinebene. Das ausgedehnte Wilderergebiet ſewie die Steilabhänge und Schluchten des Schwarawaldes, in denen die Schüſſe unbe⸗ ſtimmpar verhallten, und nicht zuletzt der ſtän⸗ dige Wechſel des Tatortes, ließen ſie ſo lange unentdeckt bleiben. 5 Sowohl der Jagdbehörde und dem Waid⸗ mann als auch dem Laien iſt kaum faßbar, daß ein Mann in ſo guten Verhältniſſen wie ch Schroth, ſeine Jagdleidenſchaft ſo verbrecheriſ mißbrauchen konnte. Dr. Schroth verkaufte das Wildbret, obwohl er ein Kaſſeneinkommen als Arzt von etwa 36000 RM. hatte und ein Ver⸗ mögen von rund 200 000 RM. beſaß. Uebri⸗ gens hat er, wie die Vorunterſuchung ergab, auch als Arzt ſehr unſaubere Geſchäfte gemacht. Da nach dem meuen Reichsjagdgeſetz bei Wil⸗ dereien der Geſchädigte weitgehend Erſatz für den entſtandenen Schaden beanſpruchen kann, iſt zu hoffen, daß die Reviere, in denen Dr. Schroth gewildert hat, wenigſtens finanziell entſch werden. In den letzten Tagen wurden die Verhafteten an das Landgericht Tübingen verbracht, ſwo in Bälde die Hauptverhandlung ſtattfindet. die friſierte Wülbſan Hausſchwein mit Schuhwichſe ſchwarz a gefürbt Kreuznach, 11. Jan. Saß da nach einer Treibjagd in einer ge⸗ mütlichen Schenke die Jagdgeſellſchaft bei einem kühlen Schoppen zuſammen, als einen Jägers⸗ mann die unbezwingbare Luſt überkam, noch ſchnell eine Wildſau auf die Schwarte zu legen. Di⸗ Treiber waren ob ſolchen Unverſtandes ziemlich überraſcht, doch als der ehrgeizige Nimrod ihnen eine gute Zeche auslobte und zu⸗ dem noch eine Stiftung für's WSH W. verſprach, gingen ſie mit ſich zu Rate, wie dem Jagd⸗ herrn der Gefallen zu tun ſei. Da packte ſie der Schalk, hieß ſie zu einem Bauern gehen und ſich dort ein Stallſchwein auszuborgen. Mit einer Doſe Schuhwichſe machten ſich dann die Treiber daran, das Stallſchwein auf Wildſau „einzuſchwärzen“ und im Revier einzuſetzen. Als dann jedoch der Jägersmann herbeigeholt wurde und auf Anſchlag ging, nahm plötzlich das friſierte Wildſchwein Reißaus, ſodaß der Jäger nicht zum Schuß kam. Es währte Stunden, ehe die Treiber das Schwein wieder aufgetrieben und ordnungsgemäß eingeſtellt hatten und zu all dieſem Aerger blieb ihnen ſchließlich auch noch der Freiſchoppen verſagt. So tatſächlich geſchehen 8 0 in! dem Hunsrückdorf Warmsroth kleinen ch. Ein„Courbel“ mil dem Eiffellurm Ein reicher Amerikoner, der in Paris lebt, lud kürzlich einige Freunde zu ſich, unter ihnen auch den Maler Charles Camoin. Nach dem Eſſen zeigte der Amerikaner, der gern als Kunſtkenner und Mäzen gelten wollte, den Gäſten ſeine Gemäldeſammlung. Er wies mit beſonderem Stolz auf einen Courbet hin, der, wie er nicht verfehlte Fervorzuheben, eins der koſtbarſten Stücke ſeiner Galerie darſtelle. Das Bild, eine hübſche Landſchaft aus der Am⸗ gegend von Paris, mit Gebüſch im Vorder⸗ grunde und der großen Stadt, leicht angedeutet im Hintergrund, war deutlich lesbar mit dem Namen Courbet gezeichnet. Charles Camoin konnte ein geheimnisvolles Lächeln nicht unterdrücken.„Das Bild iſt ſehr ſchön— ſagte er— aber der Horizont iſt ein bißchen ſtark nachgedunkelt. Ich glaube, mit ein wenig Benzin könnte man ihn aufhekten und das Ganze würde dadurch gewinnen.“ Man brachte Benzin. man rieb die Hinter⸗ grundpaxtie des Bildes leicht ab und entdeckte in der Ecke des mit dem Namen Courbet ſignierten Bildes— die Silhouette des Eiffel⸗ turms. Dazu muß man berückſichtigen, daß der Maler Guſtave Courbet im Jahre 1877 ſtarb, der Eiffelturm aber erſt im Jahre 1889 er⸗ richtet wurde. —V——— e— —!— 1 1 ö 0 2 N O N WWI FSA NMS MARKISEN 29. Fortſetzung Er muß ſich zuſammennehmen, um nicht hinauszuſchreien. Ein nie gekanntes Gefühl überfällt ihn. Er kann nicht ver⸗ hindern, daß ſeine Augen feucht werden und daß er von einem Schluchzen geſchüttelt wird. N „Lebt denn mein Kind?“ ſchreit er verzweifelt. Der Gouverneur ſieht auf Hinner Handewitt, und er nickt. „Ja, Ihr Kind lebt. Es iſt in guten Händen, und keine zwei Wochen werden vergangen ſein, bis ich Ihnen Ihr Kind wiedergegeben habe. Aber denken Sie jetzt nicht an das Kind. Ich ſagte Ihnen bereits, daß es in beſten Händen iſt⸗ Jetzt gilt es abzurechnen!“ Seine Stimme wird härter als er jetzt weiterſpricht: „Sie haben einen Freund, Herr Oberſt, Mac Meil heißt der Mann. Sie waren von Kind an mit ihm befreundet und haben ihm die Freundſchaft gehalten. So klar Ihre Augen ſonſt blickten, Sie konnten nicht erkennen, daß aus dem ehe⸗ mals guten Menſchen ein ſchlechter wurde, ein Menſch, deſſen Charakter das Geſchäft verdarb. Mac⸗Meil iſt wohl einer der rückſichtsloſeſten Geldverdiener in dieſem Lande, den es je geſehen hat. Vor nichts ſcheute er zurück, wenn es galt, Widerſtände zu überwinden. Er ließ Grimſon verſchwinden, der ihn beinahe entlarvt hätte, und als er die Gefahr er⸗ kannte, die ihm früher oder ſpäter von dem ehrlichſten Manne Amerikas“ drohte, da tat er das Schlimmſte, was er tun konnte, er nahm dem Freunde das Kind, wollte Sie da⸗ mit innerlich erledigen. Das iſt Mac Meil, Herr Oberſt, und jetzt bitte ich Sie, leſen Sie einmal das Bekenntnis des Schurken Hutter, der die Rolle eines„heiligen Mannes“ ſpielt. Mac Meil hat Hutter finanziert, und deshalb wurde Hutter ſein Werkzeug. Hutter brachte das Kind auf ſeiner Jacht nach Europa. Aber er ſah ſich Gefahr und ſchrieb das Bekenntnis, das wir dieſem Papier entriſſen haben, nieder. Dieſes Dokument ſollte ſein Vertrauensmann, der Kapitän, in einem Safe der Bank von Frankreich nieder⸗ legen. Hutter wollte geſchützt ſein. Ein Mann ahnte den Zuſammenhang, das war Miſter Gadſtone. Genau ſo rück⸗ ſichtslos wie ſein größerer Gegner Mac Meil, verſuchte er, in den Beſitz der Dokumente zu kommen, um ſie gegen Mac Meil auszuſpielen. Mac Meil mußte aber davon erfahren haben, er ſetzte ſeine Helfer ein, und Gadſtone wurde kürz⸗ lich zur Strecke gebracht. Und ich habe damals die einzige unkafre Handlungsweiſe meines Lebens begangen, die darin beſtand, daß ich die Kaſſette ohne ihren Inhalt wieder ins Meer warf. Ich habe mich dieſer Handlung lange geſchämt, und heute erkenne ich, daß alles Beſtimmung und Schickſal iſt. Hätte ich die Dokumente dem Meer wieder zurückge⸗ geben, würde niemals ein Mac Meil entlarvt worden ſein und würde niemals Frau Ellen und Oberſt Harris ihr Kind wieder in die Arme ſchließen können. Und nun leſen Sie das Bekenntnis Hutters.“ Der Oberſt ergriff über den Tiſch Hinners Hände und drückte ſie lange. „Wie ſoll ich Ihnen je danken, Miſter Handewitt?“ a Mr. Hutter war ſehr nervös. Sein Sekretär ſtellte das ſchon ſeit einigen Tagen feſt, und er konnte ſich die Gründe nicht erklären, denn das Geſchäft ging weiter gut, da dumme bekanntlich nie alle werden. Was bedrückte alſo den Chef? Unruhig war er ja immer geweſen, aber ſo zerfahren und nervös hatte ihn der Sekretär noch nie gefunden. Und als er ihm jetzt Mac Meil meldet, ſchreckt er zuſam⸗ man. „Mac Meil?“ ſtieß Hutter hervor.„Ja... was will denn Miſter Mar Meil?“ Der Sekretär zuckt die Achſeln. „Es iſt gu:.. ja.. natürlich.. warum ſtehen Sie hier herum... und dann will ich allein ſein!“ Der Sekretär verneigt ſich ſtumm und läßt Mac Meil eintreten. Hutter begrüßt ihn kurz und ſchaut dann erſt nach, ob das Vorzimmer verlaſſen iſt, dann ſieht er Mac Meil fragend an. „Ich habe feſtgeſtellt, daß wir beide unter Polizeiaufſicht ſtehen. Man überwacht uns, Hutter!“ Der Sektenführer wurde fahl im Geſicht, und man hört ſeinen pfeifenden Atem. „Ja.. aber haben Sie nicht geſagt, daß nun alles in Ordnung iſt? Haben Sie mir nicht gemeldet, daß dieſer Miſter Handewitt nicht mehr lebt?“ „Ja, das habe ich Ihnen geſagt, und ich habe auch daran geglaubt. Aber er muß doch dem Anſchlag entgangen ſein. Sterns Hinrichtung iſt wieder verſchoben worden. Sie wiſ⸗ ſen, der Gouverneur hat diesmal erklärt, daß unter keinen Umſtänder eine Verſchiebung eintreten würde. Warum tut 1s der Gouverneur? Weil man eine andere Spur gefunden hat, und dieſe Spur ſtammt vm dem verdammten Hund Handewitt. Ich befürchte, Handewitt lebt. Ich nehme an, daß man Ihre famoſen Dokumente entziffert hat, Miſter Hutter!“ Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 Seine Stimme wurde ſcharf und zornig, als er weiter⸗ ſprach: „Mußte Sie denn der Teufel reiten, daß Sie das, was wir gemeinſam taten, noch auf dem Papier feſthielten?“ „Ich verſtehe nicht“, ſtammelte Hutter verwirrt,„es iſt doch unmöglich, daß man dahinter gekommen iſt!“ „Sicher iſt man dahinter gekommen, ganz ſicher“, ſagte Mac Meil,„und ich täuſche mich nicht, es dauert keine vier⸗ undzwanzig Stunden mehr, da holt die Polizei zum entſchei⸗ denden Schlage gegen uns aus. Ich habe es ſatt. Sie wiſſen, daß ich mir auf der Südſeeinſel Taoma einen wahrhaft fürſt⸗ lichen Beſitz angeſchafft habe. Ich verlaſſe noch in dieſer Nacht Neuyork und fahre nach Trempton, wo meine Jacht anter Dampf liegt, und noch in dieſer Nacht geht es in See. Wenn ich auch viel zurücklaſſen muß, es ſind doch zwanzig Millionen in Gold, und das muß mir genügen. Ich nehme an, daß auch Sie genügend Werte flüſſig daliegen haben. Kommen Sie mit mir nach Taoma, damit ich nicht ſo einſam bin. Meine ſchöne Freundin werde ich auch mitnehmen!“ Hutter überlegt, und dann nickt er raſch. „Gut, ich nehme Ihre Einladung an, Miſter Mac Meil. In zwei Stunden werde ich nach Treupton fahren und mit⸗ nehmen, was ich flüſſig machen kann. Aber ſagen Sie mir, warum haben Sie denn ausgerechnet heute den großen Ge⸗ ſellſchaftsabend angeſetzt, zu dem Sie halb Neuyork einge- laden haben?“ „Weil es mir da am ſicherſten gelingt, in dieſem Trubel zu verſchwinden, denn die Polizei beobachtet mich genau. Doch nun Schluß, Hutter. Wir ſehen uns in Trempton wie⸗ der. Auf Wiederſehen!“ Leonie iſt eine feinnervige Frau. So ſehr ſich auch Mae Meil zuſammennimmt, ſie ſpürt doch, daß ihn die Angſt pei⸗ nigt. Scheu weicht ſie jeder Zärtlichkeit aus. Alles in ihr wendet ſich zur Feindſchaft gegen den Mann, an deſſen Seite zu gehen ihr noch bis vor kurzem ein begehrenswertes Ziel erſchien. Sie haßt ihn und hat nur einen Wunſch, daß ſie Hinner bald an ihn rächen kann. An ihm, dem Manne, der mit kal⸗ tem Lächeln über Leichen geht. Sie denkt nur an Hinner, an die glückliche Zeit damals in Amſterdam. Damals, als ſie ſich fanden, und ſie wünſcht, daß Hinner lebe und ihr verzeihen würde. Aber ſie glaubt nicht an Wunder. Sie verſucht, mit dem Vater über Hinner zu ſprechen, hofft auf ein wenig Verſtehen von ſeiner Seite. Aber Oberſt Whorsley lacht ſie nur aus, denn er hat nie einen anderen Menſchen als ſich ſelbſt verſtanden. Eine glänzende Geſellſchaft. Alles, was Rang und Namen in Neuyork hat, bewegt ſich durch die Räume von Mac Meils Palaſt. Mit bewunderungswürdiger Ruhe ſpielt er den Gaſtgeber, ſo daß der anweſende Gouverneur und der Polizeipräſident nicht glauben, daß er die Gefahr ahnt, die über ſeinem Haupte ſchwebt. Und das wiegt ſie in Sicherheit. Sie ſind der Überzeugung, daß Sie jederzeit zupacken können, und daß Ihnen Mac Meil auf keinen Fall entgeht. Mac Meil iſt äußerſt liebenswürdig zum Gouverneur und ſeiner Frau. Frau Jefferſon fühlt ſich geſchmeichelt über Mac Meils Worte und iſt reſtlos von ihm begeiſtert. Eine Zigeunerkapelle ſpielt ſehnſüchtige Weiſen. Das junge Volk tanzt. Die alten Herrſchaften ſitzen im Spielſaal, und die Karten fliegen über den Tiſch. Auf den Büfetts türmen ſich die auserleſenſten Leckerbiſſen und fin⸗ den ihre Liebhaber. Mac Meil ſcheint überall und nirgends zu ſein, er iſt der aufmerkſamſte Gaſtgeber, den man ſich denken kann. Leonie erſcheint neben ihm in einem Kleid von weißer Seide, das ihr ſchwarzgelocktes Haar aufleuchten läßt und ihrer Schön⸗ heit den richtigen Rahmen verleiht. Sie tanzt mit Mac Meil. Abends als es zehn Uhr geſchlagen hat, kommt Mac Meil bicht an Leonie vorbei, die ſich eben mit Amerikas bekannte⸗ ſtem Tennisſpieler unterhält, und ſagt leiſe zu ihr: „Ich muß dich ſofort ſprechen, komm doch bitte in mein Arbeitszimmer!“ Sie nickt ihm kurz zu und ſieht, wie Mac Meil den Saal verläßt. Nach wenigen Minuten folgt ſie ihm unauffällig. „Ich muß fort!“ ſpricht Mac Meil haſtig,„und du kommſt mit mir!“ „Warum mußt du fort?“ fragt Leonie ruhig. Sie ahnt, daß er fliehen will, daß er irgendeine Entdeckung fürchtet. Vielleicht iſt es offenbar geworden, daß er Hinner Hande⸗ witt morden ließ. „Komm mit, Leonie, ich bitte dich. Ich fahre dich dorthin wo es paradieſiſch ſchön iſt. Muß ich auch vieles zurücklaſſen, ſo nehme ich doch genug mit. Es ſind noch Millionen.“ Langſam tritt Leonie van Leuwen an den Schreibtiſch heran. Sie ſieht, wie er eben die Brieftaſche einſteckt und noch einige Kleinigkeiten in ſeinen Taſchen verſtaut. „Du fürchteſt, daß man dich verhaftet, Mac“, ſagt ſie ruhig,„als Mörder Handewitts verhaftet?“ i Mac Meil ſieht ſie befremdend an, dann lacht er auf und ſagt gleichgültig: „Unſinn!“ „Du haſt ihn ermorden laſſen, leugne nicht!“ „Ein grauſames Lächeln ſpielt um den Mund des Man⸗ nes, und er ſagt ſo nebenher: „Vielleicht!“ Da ſchreit Leonie auf und ſtürzt ſich in wahnwitziger Wut auf ihn. „Du... du.„ ſchreit ſie,„du haſt Hinner ermorden laſ⸗ ſen. Weißt du, wie ich ihn geliebt habe? Weißt du das? Du kannſt nicht fliehen, es iſt zu ſpät. Ich ſchreie es in den Saal. Du... du.. biſt Hinners Mörder. Da.. verhaftet ihn!“ Mac Meil ſteht einen Augenblick wie erſtaunt. Sein Ge⸗ ſicht iſt unbeweglich und verrät nicht, was in ihm vorgeht. Aber plötzlich greift er in den Schreibtiſchkaſten. Die Hand geht wieder empor. Ein kurzes Schnappen ertönt, und dann bricht Leonie zuſammen. Der Polizeichef iſt unruhig. Mac Meil iſt verſchwunden, und ebenſo iſt Leonie van Leuwen nirgends zu entdecken. Er wartet noch fünf Minuten.. noch zehn Minuten. Aber dann alarmiert er ſeine Leute, und alle Räume werden durchſucht. Im Arbeitszimmer findet man die ſchöne Leonie an Leuwen mit wächſernem Geſicht in ihrem Blute liegen. Es iſt kaum noch Leben in ihrem Körper. Mac Mei ſiſt verſchwunden, und während ſich ein Arzt um Leonie bemüht und den Transport ins Krankenhaus durch⸗ führt, wird fieberhaft nach Mac Meil geſucht. Aber er iſl wie vom Erdboden verſchwunden. Die Flucht war gut vorbereitet. 10. Der Polizeipräſident greift durch. Noch in der Nacht, da Hutter und Mac Meil die Flucht ergriffen, werden in Neu york eine große Anzahl Menſchen verhaftet, denen man Mit⸗ ſchuld zutraut, und die irgendwie belaſtet ſind. stieper, Mr. Butterlame, auch Kapitän Nohmer, der ſeinerzeit die Jacht führte, ebenſo der damalige Steuermann Tiltebury werden verhaftet. Der Rundfunk wirft die ſenſationelle Meldung von Mae Meils und Hutters Verbrechen in den Ather. Man fahndet nach den Entflohenen. Wohin haben ſie ſich gewandt? g Kieper, der wütend iſt, daß er durch Mac Meil hineinge⸗ ritten worden iſt, daß der vorzog, zu verduften, ohne ſeinen Helfern Beſcheid zu ſagen, gibt einen Fingerzeig. Er erzählt von der Jacht, die in Trempton lag. Er erzählt auch von der Inſel Taoma, die Mac Meils Be⸗ ſitz iſt, aber er weiß die Lage nicht zu bezeichnen, es iſt ihm unbekannt, zu welcher Inſelgruppe ſie gehört. Oberſt Harris hat durchgedrückt, daß das amerikaniſche Marineminiſterium ſich mit in den Dienſt der Sache ſtellt. Funkſprüche jagen durch den Ather und fordern die Tor⸗ pedoboote, die die ganze Küſte hinunter ſtationiert ſind, auf, nach der Jacht zu fahnden. Sicher werden die Fliehenden verſuchen, durch den Panamakanal den Stillen Ozean zu er⸗ reichen. x Oberſt Harris war ſofort unterrichtet worden, als man zum entſcheidenden Schlage ausholte, und er fuhr ſofort nach dem Polizeipräſidium. Er ſitzt mit ſteinernem Geſicht, das die wahnſinnige Erre⸗ gung ſeines Herzens nicht verrät, neben Hinner Handewitt, der mi: Intereſſe und Spannung den Verhören folgt. Eben iſt der völlig zuſammengebrochene Mr. Butterlame abgeführt worden, und der Sergeant meldet, daß man Kapi⸗ tän Rohmer und den Steuermann der Jacht„Der heilige Jo⸗ hannes“ eingeliefert hat. Da kommt Leben in die Geſtalt des Oberſten. Bittend ſieht er den Polizeichef an, und der begreift ihn, läßt beide ſofort vorführen. Kapitän Rohmer tobt wie ein Verrückter, als er das Zim mer betritt. Der Polizeichef ermahnt ihn:„Herr Kapitän, ich würde es bedauern, wenn meine Beamten irgendwie unhöflich zu Ihnen geweſen wären. Ich habe um Ihre ſofortige Vorfüh⸗ rung gebeten, es iſt keine Verhaftung. Wir müſſen unbedingt Ihre genaue Ausſage haben. Miſter Hutter und Mac Meil haben ſich ihrer Verhaftung durch die Flucht entzogen Fortſetzung folgt. 5 2 n — r la. 68 tel ten. den en 1 det ſch * fen I e⸗ le i N r Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A. 1 Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Achtung: Kreisappell am Sonntag. 17. Januar 1937 in Heppenheim Um jedes Mißverſtändnis zu vermeiden, weiſe, ich darauf hin, daß am Kreisappell am kommenden Sonntag teilnehmen müſſen: alle politiſchen Leiter der NSDAP.(auch die Stäbe) alle Amtswalter der angeſchloſſenen Ver⸗ bände(DA F., NSV., NSKOV., NS⸗ LB., RDB., NSR.) die Führer der Gliederungen und zwar: S A. und NS. bis einſchl. Sturm⸗ führer; SS. bis einſchl. Unterſturmführer; HJ. bis einſchl. Gefolgſchaftsführer BDM. bis einſchl. Mädelgruppenfüh⸗ rerin. Die Teilnehmer der Ortsgruppe Viernheim fahren mit Sonder zug. Hinfahrt: Abfahrt am Staatsbahnhof um 9.34; Ankunft in Heppenheim um 10.08. Rückfahrt: Abfahrt in Heppenheim um 13.50 Uhr, Ankunft in Viernheim um 14.42 Der Fahrpreis beträgt für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt—.70 RM. Die Fahrkarten werden am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr am Staats⸗ bahnhof ausgegeben. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung laut Or⸗ ganiſationsmeldung. Sofort nach Eintreffen des Sonderzuges in Heppenheim begeben ſich alle Teilnehmer möglichſt raſch und geordnet vor den Bahnhof und ſchließen ſich dort dem bereitſtehenden Marſchblock der Heppenheimer Parteigenoſſen an. Frauen begeben ſich ſofort in den Hal⸗ ben Mond und nehmen dort die hinteren Sitzreihen ein. Fahnen an die Spitze des Zuges. Anſchlie⸗ ßend Pol. Leiter, dann ſonſtige Uniformierte, dann Zivilamtswalter. * Sämtliche Führer der angeſchloſſenen Ver⸗ bände, die Führer der Gliederungen ſowie die Fahnengruppe der Partei finden ſich heute Donnerstagabend um 20 Uhr zur Beſprechung auf der Parteidienſtſtelle ein. Erwarte pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. Keichslufſchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 8 Uhr: Schulungskurſus 3— 4. Abend für Hauswarte. Freitag punkt 8 Uhr: Antreten aller Amtsträger(Ogruf., Blockwalter uſw.) in der Luftſchutzſchule. Die Untergruppenfüh⸗ rer ſind mir für vollzähliges Erſcheinen ihrer Blockwarte verantwortlich. Lammer, Gemeindegruppenführer. * B. D. M. Ich mache alle BDM.⸗Mädels darauf auf⸗ merkſam, daß im Aushängekaſten der Hitler⸗ jugend, ſchräg gegenüber dem Rathaus wich⸗ tige Mitteilungen für Euch alle angebracht ſind. In der Hauptſache mögen es ſich dieje⸗ nigen Mädels anſehen, die bei unſerem erſten Gruppenappell im neuen Jahre nicht zugegen waren. Die Gruppenführerin. Lokale Nachrichten * U Viernheim, den 14. Januar 1936 Anſer Tagesſpruch Man bettelt nicht für ein Recht, für ein Recht ſtreitet man. Adolf Hitler. Atalit Il es aucli scon gelicat? So und ähnlich werden wir oft überfallen und müſſen dann, ob wir wollen oder nicht, eine meiſt unſchöne Neuigkeit über unſere Mitmenſchen mitanhören. Sehen wir uns dieſe lebendige Telegraphen⸗Agenturen näher an, ſo werden wir faſt immer Menſchen vor uns haben, denen ein geordnetes Arbeitsprogramm fehlt, und die ſich dann ihre Langeweile damit vertreiben, daß ſie über den Nächſten Dinge ausſagen, die, ſelbſt wenn ſie wirklich wahr 2 doch auch ebenſo gut verſchwiegen werden könnten. Iſt es denn nötig, daß wir uns ſo viel Mühe geben, um unſeren Nachbar oder Arbeitskameraden ſchlecht zu machen? Geht es denn nicht auch, wenn wir von den ſchlech⸗ ten Eigenſchaften des anderen ſchweigen oder, wenn doch einmal getratſcht werden muß, den gleichen Eifer aufwenden, um die guten Sei⸗ ten des gerade unter die Hechel Genommenen hervorzukehren? Zwar wird dann das de gleich verſtummen und der Geſprächsſtoff a ebben. Aber der gute Namen des Volksge⸗ noſſen iſt gewahrt. Und das iſt viel, ſehr viel ſogar. Es gehört etwas Ueberwindung des eigenen Egoismus dazu. Aber glaube mir, mein Freund, der andere wird bald heraus haben, daß Du ein Kerl biſt, deſſen Manieren nachzuahmen ſich verlohnt. Und wie ſchön iſt es doch, wenn man gelernt hat, die Ohren und Augen ſtets offen, den Mund aber ſtreng geſchloſſen zu halten. Um ein unrechtes oder böſes Wort wieder gut zu machen, ſind oft deren hundert und mehr nötig. Deshalb: Die Arbeit heute tun, das Sprechen über den Nächſten vorläufig aber bis morgen aufſparen. Wenn es dann nötig iſt, kann es jederzeit noch geſagt werden. Du aber haſt keinen Schaden angerichtet, wenn Du den, der da glaubt plappern zu müſſen, plappern läſſeſt. Er wird es gar bald von anderen geſagt bekommen oder ſelbſt inne werden, daß er ein hohler, loſer Schwätzer iſt. Du aber, der Du ſchwei⸗ gend zugehört haſt, biſt moraliſch immer weit⸗ aus der Stärkere, wenn Du ſagen kannſt:„Ja, ich habe es auch gehört, aber niemand etwas geſagt.“ Keerjchau des Gaues Hejjen⸗Naßau Kreisappelle der NSDAP. in allen Kreis⸗ ſtädten des Gaues am Sonntag, 17. 1. 1937 Die Nationalſozialiſtiſche Deutſche Arbei⸗ terpartei des Gaues Heſſen⸗Naſſau vereinigt am kommenden Sonntag in 36 Kreisappellen alle Hoheitsträger, Politiſchen Leiter, Amts⸗ walter der Partei und Führer der Gliederun⸗ gen. In den meiſten Fällen finden dieſe Appelle in den Städten, die Sitz der Kreisleitung ſind, ſtatt. Der Zweck dieſer Großaktion iſt nach der Winterruhe vom 15. Dezember 1936 bis 15. Januar 1937 die Propagandaarbeit für das kommende Jahr aufzunehmen. Beſondere Bedeutung kommt dem Appell des Kreiſes der Gauhauptſtadt Frankfurt zu. Im Hippodrom ſpricht der Gauleiter zu den verſammelten Parteigenoſſen. Er gibt die Parole aus, nach der die geſtellten Aufgaben des Jahres 1937 erfüllt werden müſſen. Die Rede des Gauleiters wird in die üb⸗ rigen 35 Kreiſe Heſſen⸗Naſſaus übertragen. Nach einleitenden Worten des jeweiligen Kreisleiters hören ſo im ganzen Gau Heſſen⸗ Naſſau die Führer der Bewegung die Worte des Gauleiters, die ihnen Ziel und Anſporn geben werden. Achtung! Kreis/pell in Heppenheim am Sonntag, den 17. Januar 1937 Abfahrt Staatsbahnhof 9,34 Uhr. Es haben teilzunehmen: Siehe Bekanntgabe in den parteiamtlichen Mitteilungen. Heute Donnerstag 20 Uhr in der Partei⸗ dienſtſtelle: Beſprechung der Führer der Verbände, der Führer der Gliederungen ſowie die Fahnengruppe der Partei. * Erhebung der Gas⸗, Strom- und Waſſergelder. Wir verweiſen die ſäu⸗ migen Zahler von Gas⸗, Strom- und Waſſer⸗ rechnungen auf heutige Bekanntmachung. Es iſt nochmals Gelegenheit gegeben, die Rück⸗ ſtände ohne Koſten und ohne die Einſtellungs⸗ gebühr von 1.50 Mk. im Laufe dieſer Woche zu begleichen. Bei Nichtbezahlung wird am Montag das Einſtellverfahren durchgeführt. Bezahlt daher fof ort Gas⸗, Strom⸗ und Waſſerrechnungen! AS.⸗G. Kraft durch Freube“ und der Sport „Kraft durch Freude“ heißt die wunderbare Zauberformel, die ſchon tauſenden und aber⸗ tauſenden deutſcher Menſchen neue Lebens⸗ freude gab, neue, große Lebensziele dem ſu⸗ chenden Menſchen erſchloß. Dieſe Formel of⸗ fenbarte dem ſchaffenden Menſchen den großen Reichtum unſeres Volkes in der vielgeſtal⸗ tigen Schönheit ſeiner Heimat, in den reichen Gütern ſeines Kulturſchaffens. Darüber hin⸗ aus vermitteln ſie dem Schaffenden durch die Auslandsreiſen wertvolle Einblicke in die Schönheit fremder Länder, in die Eigenart fremder Völker und Raſſen. Ja,„Kraft durch Freude“ iſt nicht nur ein Schlagwort, eine leere Phraſe. Es iſt ein le⸗ bendiges Wort, das den Menſchen nicht nur an einer Seite berührt, nein, es erfaßt den ganzen Menſchen. Sein Leib, ſeine Seele, ſein Denken wird von dieſem Wort ergriffen, und geformt zu neuem Lebenswillen, zu einem 8 40 ſchaffenden Glied in einem ſtarken 0 Aber nur der Menſch wird voll und ganz den Genuß all dieſer Schönheiten und Reich⸗ tümer erleben dürfen, der auch einen geſun⸗ den Körper hat, der in dieſem geſunden Kör⸗ per auch einen geſunden Geiſt trägt, all das Schöne und Große zu erfaſſen. Um dieſen ge⸗ ſunden Körper zu erhalten, treiben wir Sport. Zu dieſem Zwecke wurden die„Kraft durch Freude“⸗Sportämter geſchaffen. Nicht akro⸗ batiſches Spezialiſtentum und ungeſunde Re⸗ kordſucht ſoll dort gepflegt werden, ſondern der Menſch ſoll dort durch zweckmäßige Lei⸗ besübungen und Spiele geſunden und ge⸗ ſtählt werden. Er ſoll in den Uebungsabenden einen harmoniſchen Ausgleich finden von ſei⸗ ner einſeitig beanſpruchten Berufsarbeit. Und nicht zuletzt, der ſchaffende Menſch ſoll wieder ein geſundes, reines, natürliches Empfinden bekommen für die Schönheit ſeines Leibes, ſoll ſich freuen an den ſchönen geſunden Kör⸗ Spielt Mundharmonika bei K. d. J. Am kommenden Freitag, den 15. ds. Mts., beginnt um 20 Uhr in der Schillerſchule ein Kurs für ältere Teilnehmer von 15 Jah⸗ ren ab. Meldungen beim Kursleiter oder beim KdF.⸗Ortswart Weidner, Repsgaſſe 9. Kurs⸗ gebühr: 20 Pfg. pro Abend und pro Teil⸗ nehmer. Uebungsſtunden: einmal wöchentlich. * Vollskarneval 1937 Der Karneval jorgt jür Stimmung Wer ſich am Sonntag dem erſten Faſchings⸗ vergnügen hingeben will, der braucht nicht lange zu raten wo er hin will: natürlich nur in die Fremdenſitzung in den„Ratskeller“! Gibt doch Prinz Karneval ſeine Karte ab! Sie brauchen nicht lange zu überlegen, wo ſie hin⸗ wollen, dort gibt es Stimmung und Humor! Dort wird zum Schlag gegen Philiſter und Muckertum angeſetzt, wenn wir das Motto: „Gell's annerſcht worrn“ betrachten, dann wird ja jeder Beſucher erſtaunt ſein, denn es iſt annerſcht worrn. Der neue Elferrat, die ſchneidige Prinzengarde und die Büttenbeglei⸗ terinnen, ein Bombenaufmarſch, ein Einzug, der ſich ſehen laſſen kann. Für gute Pro⸗ grammnummern iſt reichlich geſorgt und die Zugnummer wird jeden in den Bann ſchlagen. Die Organiſation iſt gut durchgeführt, alles iſt bereit, das Stimmungsbarometer wird ſei⸗ nen Höhepunkt gar bald erreichen. Bezau⸗ bernde Bühnendekoration wird dem Fa⸗ ſchingschroniſten angenehm ins Auge fallen. Alſo die Vorbereitungen ſind fertig, das Programm wird ſteigen! Sichern Sie ſich einen Platz.— Saalöffnung 7 Uhr. Ahoi! das Sparwunber bes Januar Die Jahreswende hat wohl manchen ver⸗ anlaßt, ſich Rechenſchaft über das eigene Le⸗ ben abzulegen. Mit ernſten Vorſätzen wurde das neue Jahr begonnen. Eine Rückſchau auf die verfloſſenen 12 Monate des alten Jahres läßt in dieſem oder jenem Menſchen neue Pläne reifen, wie die jetzt beginnende Zeit⸗ ſpanne fruchtbarer, als die alte vielleicht war, ausgefüllt werden kann. Nicht zuletzt iſt es der Gedanke der Fürſorge für andere und der Vorſorge für das eigene Leben, der manchen Volksgenoſſen beim Entritt in das neue Jahr ſtärker als ſonſt beſchäftigt. Hieraus erklärt es ſich, daß die Notwendigkeit, Rücklagen zu bilden, im Januar eines jeden Jahres ver⸗ ſtärkt erkannt wird. Bei den Sparkaſſen fließt gerade in dieſem Monat ein beſonders reicher Strom neuer Spareinlagen zuſammen. Das Vorbild, das beharrliche Sparer im erſten Monat des neuen Jahres bieten, möge auch anderen ein Anlaß ſein, ernſthaft mit ſich darüber zu Rate zu gehen, ob die von ihnen pern unſerer ſportgeſtählten Männern und Frauen, die eine wahre Zierde unſeres Volkes ſind. Das Herrliche an den vom„Kraft durch Freude“⸗Sportamt in allen Städten einge⸗ führten Kurſen iſt, daß ſich jeder Volksge⸗ noſſe, jede Volksgenoſſin, ob alt oder jung, daran beteiligen kann. Jeder findet die ihm zuſagende Sportart. Es iſt keiner zu ſteif und zu verknöchert, daß er hier nicht mitmachen könnte. Es iſt auch keiner zu nobel und zu erhaben, um ſich nicht in frohem Spiel mit dem einfachen Arbeitsmenſchen zu freuen. Wer glaubt, aus geſundheitlichen Rückſichten nicht Sport treiben zu können, den werden gute Fachärzte beraten und die ihm zuſagende und fördernde Sportart weiſen. Die vom„Kraft durch Freude“ ⸗Sportamt durchgeführten Kurſe umfaſſen alle Sport⸗ arten und Spiele: Turnen, Leichtathletik, Bo⸗ xen, Reiten, Schwimmen, Skilauf uſw., alſo für jeden eine Sportart, bei der er in fröh⸗ lichem Zuſammenarbeiten mit Anderen ſeinen Körper pflegen und durchbilden kann, um mit dieſer Arbeit Dienſt zu tun an der Geſund⸗ erhaltung unſeres Volkes. 8 So finden auch in Viernheim ſchon längere von beiden Geſchlechtern beſucht werden. Alle freuen ſich auf die Uebungsabende, um in den kurzen Abendſtunden Kraft zu holen für ihren Leib, Freude zu erleben im Kreiſe froher Menſchen. Deshalb ſeid auch Ihr Alle aufgerufen, an dieſen Kurſen teilzunehmen. Rafft Euch auf und kommt am Donnerstagabend, 8.30 Uhr, in den„Freiſchütz“. Bringt einen Trainings⸗ anzug oder die Turnhoſe und Turnſchuhe mit. Die Koſten ſind ſehr gering. Und Ihr werdet dabei viele Freude erleben und ſicher keine Reue ſpüren. bereits gebildeten Sparrücklagen ausreichend erſt daran gehen müſſen, ſich etwa ein Spar⸗ kaſſenbuch einzurichten. Das in dem ſogenann⸗ ten„Sparwunder des Januar“ gegebene Bei⸗ ſpiel vermag ſich ſo für immer weitere Volls⸗ genoſſen fruchtbringend auszuwirken. Eigentümer von Kraftfahrzeugen! Der Eigentümer eines Kraftfahrzeuges muß der Zulaſſungsſtelle Anzeige erſtatten, wenn er ſeine Wohnung wechſelt, das Fahrzeug ver⸗ äußert, es umbaut oder außer Betrieb ſetzt. Zieht er mit dem Fahrzeug in den Bezirk einer anderen Zulaſſungsſtelle, hat er ſich bei der einen abzumelden und bei der anderen anzumelden. Wechſelt er ſeine Wohnung im Bezirk der gleichen Zulaſſungsſtelle, ſind die Angaben über die Wohnung im Kraftfahr⸗ zeugbrief und ⸗ſchein und in den amtlichen Karteien zu berichtigen. Es iſt auch der Zu⸗ laſſungsſtelle zu melden, wenn techniſche Aen⸗ derungen am Fahrzeug vorgenommen werden, z. B. der Motor ausgewechſelt, der Aufbau geändert, zu einem Kraftrad ein Beiwagen beſchafft wird. Dabei iſt immer der Kraft⸗ fahrzeugbrief vorzulegen. Wird das Fahrzeug — nicht nur vorübergehend— außer Betrieb geſetzt, ſo ſind Kraftfahrzeugbrief und Schein abzuliefern. Ohne pünktliche Erfüllung dieſer Verpflich⸗ tungen durch die Eigentümer der Kraftfahr⸗ zeuge iſt die richtige Führung der Kraftfahr⸗ zeugkartei bei den Behörden nicht möglich. Nachläſſigkeit der Kraftfahrzeughalter bei die⸗ ſen Obliegenheiten muß daher ſtreng beſtraft werden, und zwar mit Geldſtrafe bis 150.— RM. oder mit Haft bis ſechs Wochen. Jeder deutſche Eigentümer eines Kraftfahrzeuges ſollte aber aus eigenem Antrieb dieſe Pflich⸗ ten gegenüber dem Staat, der den Kraftver⸗ kehr vielfältig fördert, erfüllen. Das Wetter. Während im Oſten arktiſche Kaltluft weſtwärts an Raum gewonnen hat, haben die Atlantikwirbel im Weſten ihren Einfluß weiter auf das Feſtland vorgetragen. Auch bei uns kann zunächſt mit Wetterver⸗ ſchlechterung und leichten Niederſchlägen ge⸗ rechnet werden. Donnerstag: Vielfach dunſtig oder neblig und meiſt bewölkt, ſtrichweiſe leichte Niederſchläge(anfänglich wahrſchein⸗ lich Regen) Temperaturen bei Null, lebhaf⸗ tere Suͤdoſtwinde. Freitag: Vorausſichtlich wechſelhaftes Wetter mit einzelnen Nieder⸗ ſchlägen(im Gebirge wahrſcheinlich Schnee), nachts Froſt. Faſtnachtsveranſtaltungen * Am Samstag, 16. Januar, abends 8.11 Uhr, finden in den Sälen„Grünes Laub“ und„Deutſcher Kaiſer“ Maskenbälle ſtatt. Der Verkauf der Maskenkarten hat bereits begonnen. Zeit Gymnaſtil⸗ und Schwimmkurſe ſtatt, die erſcheinen, ob ſie nicht vielleicht überhaupt ——— * Aus Stadt und Land Mannheim.(Durch Selbſtverſchulden zu Schaden gekommen). Es gehört wohl nicht zu den Seltenheiten, daß Fahrgäſte der Straßen⸗ bahn während der Fahrt auf- oder abſpringen. Daß dieſe Verkehrsſünder dabei zu Schaden kommen, gehört jedoch ebenfalls nicht zu den Seltenheiten. So erlitt am Dienstag wieder ein älterer Mann, der von einem in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen abſprang und zu Fall kam, eine erhebliche Kopfverletzung Manche werden eben erſt durch Schaden klug. —(Wenn Fahrzeuge nicht richtig beladen ſind). Im Laufe des Dienstags wurden durch zwei unvorſchriftsmäßig beladene Laſtkraft⸗ wagen bzw. durch unvorſichtiges Fahren zwei Gaskandelaber umgefahren und zertrümmert. Ein weiterer Laſtkraftwagen, der mit Tabak beladen war, ſtürzte beim Einfahren in eine Toreinfahrt um, wodurch der Verkehr auf der betreffenden Straße auf die Dauer einer Stunde behindert war.—(Vorfahrtsrecht nicht beachtet). Durch Nichtbeachtung des Vor⸗ fahrtsrechtes ereigneten ſich am Dienstag 2 weitere Verkehrsunfälle, wobei eine Perſon verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt wurden. — GVerkehrskontrolle). Von 52 Verkehrsſün⸗ dern wurden bei einer am Dienstag vorge⸗ nommenen Verkehrskontrolle wegen Nichtbe⸗ achtung der Straßenverkehrsvorſchriften 20 gebührenpflichtig verwarnt und an 32 Kraft⸗ fahrer rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Flammentod einer Greiſin Heidelberg. In Ziegelhauſen hat ſich sin entſetzlicher Unglücksfall ereignet. Die dort in der Hirtenaue wohnende 83jährige Frau M. Schwab kam dem Herdfeuer mit den Klei⸗ dern zu nahe, ſodaß ſie ſchwere Brandwunden erlitt. Die alte Frau ſchleppte ſich noch an den in der Nähe des Fenſters ſtehenden Kü⸗ chenſchrank, welcher auf der dem Herde ent⸗ gegengeſetzten Seite bereits durch die brennen⸗ zurückkehrenden Sohn gelöſcht werden konnte. Sturm- und Hochwaſſerſchäden in Das Fahnenlied der Hitlerjugend bei Schulveranſtaltungen Darmſtadt. In einem Erlaß der Lan⸗ desſchulbehörde werden alle unterſtellten öf- fentlichen und privaten Schulen— aber auch die Oeffentlichkeit— auf eine Anordnung des Reichserziehungsminiſters aufmerkſam ge⸗ macht, in der es u. a. heißt: Das Lied„Vor⸗ wärts, Vorwärts“ iſt das Fahnenlied der Hit⸗ lerjugend. Beim Singen des Kehrgeſanges er⸗ hebt die Hitlerjugend die rechte Hand zum Gruß. Es beſtehen keine Bedenken, daß das Fahnenlied der Hitlerjugend bei ſchuliſchen Veranſtaltungen geſungen wird. Es iſt aber ſelbſtverſtändlich und verlangt die Achtung vor der Hitlerjugend, daß ihr Fahnenlied in der gleichen Weiſe geachtet wird, wie ſie es ſelbſt für ihre Mitglieder vorſchreibt. Prüfung für Kurzſchriftlehrer in Heſſen Darmſtadt. Wie der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung— bekannt gibt, iſt beabſichtigt, im Frühjahr dieſes Jahres eine Prüfung für Lehrer der Kurzſchrift abzu⸗ halten. Meldungen ſind bis ſpateſtens 15. Februar 1937 bei der Heſſiſchen Landesregie⸗ rung, Abteilung VII, einzureichen. Der neue Vilbeler Sprudel ſpringt — Die Bohrungen werden fortge- ſetzt Vilbel. Im Sommer vergangenen Jahres iſt der Boriſche Sprudel plotzlich ausgeblie⸗ ben, der einſt die Grundlage der Vilbeler Waſ⸗ ſerinduſtrie bildete. Wochenlang wurde im vergangenen Jahr verſucht, die verſiegten Quellen wieder zum Sprudeln zu bringen, aber der Erfolg blieb aus. Die Städtiſche Badeverwaltung, die auch Waſſer aus dem Brodſchen Sprudel bezog, ſchloß daraufhin einen Lieferungsvertrag mit Dr. Vogelsber⸗ den Kleider Feuer fing, das aber durch den Moder Dlenlicher Maskenball! Niedr Eintrittspr. Maskenkgrten im Lok. erhältl, 2 Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ und Waſ⸗ ſergelder. Am Montag, 18. ds. Mts., werde ich mit der Einſtellung der Belieferung mit Gas, Waſſer und Strom bei den mit der Bezah⸗ lung der Licht⸗ und Waſſergelder in Verzug geratenen Konſumenten beginnen laſſen. Es beſteht daher die Möglichkeit, noch im Laufe dieſer Woche die Rückſtände ohne die Ein⸗ ſtellungsgebühr von 1.50 RM. zu begleichen. Nach Ablauf dieſer Friſt wird das Einſtel⸗ lungsverfahren unnachſichtlich durchgeführt. Wer alſo vor unliebſamen Störungen in ſeiner Licht⸗ und Waſſerverſorgung, ſowie vor Koſten bewahrt bleiben will, der bringe ſeine Zahlungsverpflichtungen noch im Laufe die⸗ ſer Woche in Ordnung. Viernheim, den 12. Januar 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung. 10„„ brchferen Sie Ihn. und Sie eee. eiben dabeil „un eulschen Hasser“ Fernsprecher 10 Samstag, den 16. J anna großer önenti cher Eintrittspreise zeitgemäß Karten sind erhältlich: Im Deutschen Kaiser(O E G.) Frisör Martin, Bürstädterstraße. Friſche F b e banda. fle mul, fi. auler Neubauſtr. 11 Zugleich aber ging die Stadt gemeinſam mit dem Inhaber des Haſſia⸗Sprudels daran, ei⸗ nen eigenen Sprudel zu erbohren. Die Ar⸗ beiten haben Erfolg gehabt und man hat einen Sprudel angebohrt, der von großer Ergiebig⸗ keit zu ſein ſcheint. Am Samstag iſt der Sprudel zum erſtenmal geſprungen. Das Waſ⸗ ſer hat einen Auftrieb von über drei Meter erreicht. Die vorläufigen analytiſchen Unter⸗ ſuchungen haben ergeben, daß das Waſſer von ausgezeichneter Beſchaffenheit iſt. Auf ein geologiſches Gutachten hin wird zunächſt noch weiter gebohrt werden, um zu einer noch größeren Ergiebigkeit zu kommen. Sturm- und Hochwaſſerſchäden im der Eifel Durch die ſtarken Niederſchläge, die in der vorigen Woche mehrere Tage anhielten, waren die Eifelflüſſe ſtark angeſtiegen und führten Hochwaſſer. Die Flußtäler waren ſtellenweiſe kilometerweit überſchwemmt. Der hierdurch angerichtete Schaden iſt, wie ſich jetzt über⸗ ſehen läßt, ziemlich umfangreich. Im Nord⸗ eifelgebiet wurden vor allem die Stadt Schleiden und das Schleidener Tal ſtark mit⸗ genommen. Das Waſſer drang ſtellenweiſe in die Häuſer ein und richtete hier großen Scha⸗ den an. In der Gemeinde Olef drang das Waſſer in eine Faßfabrik. Ein Teil des dort lagernden Holzes wurde von den Fluten mit⸗ geriſſen. Ziemlich ſtark wütete das Unwetter auch im Hocheifelgebiet und ihm Ahrtal. In Kirmutsſcheid bei Adenau wurde eine über den Trier⸗Bach— einem Nebenflüßchen der Ahr — führende Brücke fortgeſchwemmt. Auch der Sturm hat ſtellenweiſe Schaden angerichtet. Im Januar werden Kartoffeln ge⸗ erntet In den erſten Januartagen erntete der Landwirt Jakob Bambach in Hoppſtädten mehrere Zentner Kartoffeln, die ſogar die im Herbſt geernteten an Größe übertrafen. Die zu ungewöhnlicher Zeit geernteten Kartoffeln ger, dem Inhaber eines zweiten Sprudels. wurden erſt Ende Juni verſuchsweiſe in ei⸗ eee Zwei ſtarke zu kaufen geſucht. Zwei ſchöne 5 - Bemeinschalt Halt durch freude in Verbindung mit der Elnleg- schwelne. 2 n— 2 0 Kinderwochen⸗ endwagen am Samstag, 16. Januar 1937 8 f abends 8.11 Ahr im 0 nem Acker ausgelegt, auf dem Korn wegen großer war. Bodenfeuchtigkeit nicht aufgegangen Gefängnis für anonyme Briefe Eine Frau hatte an die Staatsanwaltſchaft und an das Jugendamt Briefe ohne Unter⸗ ſchrift geſchrieben, in denen ſie einen Beam⸗ ten angeblicher ſittlicher Verfehlungen be⸗ ſchuldigte. Sie wurde durch ein Gutachten des Schriftſachverſtändigen überführt und vom Amtsgericht Darmſtadt zu vier Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. Schützt die Zugtiere im Winter Drei Gebote für Fuhrleute An alle Beſitzer von Zugtieren und Leiter von Fuhrwerken wird von der Polizeibehörde die dringende Mahnung gerichtet, bei Kälte und Straßenglätte ernſtlich darauf Bedacht zu nehmen, daß die Zugtiere vor nachteiligen Einflüſſen der Witterung nach Möglichkeit ge⸗ ſchützt werden. Es iſt deshalb darauf zu ach⸗ ten, daß 1. die Zugtiere niemals länger als unbedingt erforderlich, und niemals unbedeckt im Freien ſtehen gelaſſen werden; 2. das Zaumzeug im Stall aufbewahrt oder andern⸗ falls vor dem Anlegen des Gebiß erwärmt wird, und daß 3. die Hufeiſen der Pferde zum Schutze gegen das Ausgleiten gehörig ge⸗ ſchärft oder mit Stollen verſehen werden. Zu⸗ widerhandlungen werden beſtraft. S ae, Kaufe Vorräte nur in Ueberſchußzeiten, wenn du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Verderb ſchützen kannſt! Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Du. XII 190 über 1800. Z. It. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. III Zwangsverteigerung. Morgen Freitag, den 15. Januar 1937, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ (ſſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere Für den Abendhsch. Salami und Zervelat⸗ wurſt 125 gr 5. 50 Bierwurſt 125 gr. 35 Krakauerwurſt 125 9,25 bei ö O fun fische Bismar ſckſtr. 12 Läufer- schweine zu verkaufen. Ernſt Ludwig · ſtraße 23 Heute und morgen friſche d. Uinkenpacn Ab heute friſche iſche Ia. Kabliau, große Schellfiſche, See⸗ lachs, Meerlans, Backfiſche, grüne Heringe und Filet ferner Süß⸗ und Scharfbücklinge Auguſt Häuſer Ecke Luiſen⸗ und Blauehutſtr. Seefriſche Kabliau und Filet Kempf, Hügelſtr. Ferner: 5 Wochen alte Milchſchweine zu verkaufen —— Empfehle meine friſchen Qualitäts⸗ waren, wie die bekannt gute Düller. Käse in großer Auswahl Achten Sie auf dieſe Vorteile und decken Sie Ihren Bedarf Adler. 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Januar 1937 Mettwürſte 125⸗gr⸗Stück. 35 Mettwürſte 8ogr.⸗St. 23 Heines Jägerwurſt Doſe mit 3 Paar 52 Vorderſchinken gekocht 125 gr 43 ee man schließt von ihnen auf Ihre Leistungsfähigkeit. Also müssen sie gut aussehen und bei Empfang sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn die Drucksachen in einem Betrieb hergestellt wer- den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und modernsten Schriften fachmännische Erfahrungen und Kenntnisse zur Seite stehen. Bestellen Sie Ihre Drucksachen in der Buchdruckerei der VHlennlieimeꝝ Hallæsaaltung Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 injerieren müſſen ſofort bei ihrer Aufgabe auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen in Frage geſtellt iſt. Brieflichen Zuſendungenmuß der entſprechende Betrag in Briefmarken beigefügtwerden Ie OYAutEgαCαν, Sil ba euror Me epd sentanten neimatzemtung trau Deutſcher Munſterkäſe 45% F. i. T. 125 gr. 25 Edamerkäſe 400% F. i. T. 125 gr. 30 Schweizerkäſe 45% F. i. T. 125 gr. 32 Allg. 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