22 leg, Fenn ud dor f Er cheinungswe le. Täglich, Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Nyfg FCC Nummer 12 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen einſchließlich Botenlohn Freilag den 15. Januar 1937 Verkündigungsblatt der NS D AN. Viernheim Anze igenpreis: Grundpreis für 1 mam Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gült Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Ternſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 7 ² ͤ* 13. Jahrgang Angebot Leon Blums zu erwarlen? Jür deulſch-franzöſiſche Annäherung Paris, 15. Jan. Wie Pariſer Zeitungen geſtern berichteten, beabſichtigt Miniſterpräſident lum am 24. Januar in Lyon eine Rede zu halten, in der er feierlich die Not⸗ wendigkeit einer deutſch⸗franzö⸗ iſchen Annäherung betonen wolle. iniſterpräſident Blum werde in dieſer Rede neue Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ankündi⸗ gen, die zunächſt einmal auf wirtſchaftlichem ebiet eine Verſtändigung bringen ſollen. Spä⸗ ter ſollen dann die Verhandlungen auf politi⸗ ſchem Gebiet angeſtrebt werden. 7 ſind die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsbeziehungen im Augenblick immer noch ungeordnet, da der Handelsvertrag noch nicht erneuert iſt. Wie man erfährt, ſollen am Mittwoch im franzöſiſchen Handelsminiſterium zwiſchen dem Leiter der Handelsvertragsabteilung Herve Arphand und Botſchafter Francois Poncet eingehende Beratungen ſtattgefun⸗ den haben, die die Schaffung eines neuen wirt- ſchaftlichen Vertragswerkes zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich zum Gegenſtand hatten. In politiſchen Kreiſen wird den deutſch⸗franzö⸗ ſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die in der ge⸗ planten Rede Blums angekündigt werden ſol⸗ len, große Bedeutung für die wei⸗ tere politiſche Entwicklung zuge⸗ meſſen, zumal davon die Rede iſt, daß Frankreich auch in der Kolo⸗ nialfrage Entgegenkommen zei⸗ gen wolle. Geſtern fand zwiſchen Außenminiſter Del⸗ bos und Handelsminiſter Baſtid eine Be⸗ ſprechung ſtatt, die ſich ausſchließlich mit den deutſch-franzöſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen be⸗ faßte. Die Partei führt den Vierjahresplan NSG. Gauleiter Sprenger hat bereits am 19. Dezember 1936 ein Rundſchreiben betr. den Vierjahresplan herausgegeben, das wir der Wichtigkeit halber nachſtehend im Wortlaut bringen: „Zur Durchführung des Vierjahresplanes iſt im Gau Heſſen⸗Naſſau eine Abteilung:„Vier⸗ 3 1 0 0 eingerichtet worden. Die Anſchrift autet: NSDAP., Gau Heſſen⸗Naſſau Abteilung Vierjahresplan Frankfurt a. M., Gutleutſtr. 8/12 Adolf⸗Hitler⸗Haus Die Leitung der Abteilung habe ich ſelbſt übernommen und zu meinem ſtändigen Vertre⸗ ter den Gauamtsleiter Parteigenoſſen Avieny ernannt. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Ge⸗ neraloberſt Göring hat bei der generellen Be⸗ ſprechung über die Durchführung des Vierjah⸗ kesplanes am 27. 11. 36 beſtimmt, daß die Durchführung des Vierjahresplans der Partei, für die Gaue alſo den Gauleitern übertragen 5 iſt, und er hat die Behördenvertreter angewie⸗ 2 ſen, mit der Partei im Rahmen ihrer Aufgaben zuſammenzuarheiten. Auf Grund dieſer Anwei⸗ 25 bang erſuche ich, alle im Zuſammenhang mit em Vierjahresplan ſtehenden Angelegenheiten und bei Ihnen eingehenden Vorſchläge zur Sicherſtellung einer einheitlichen Durchführung an die Abteilung Vierjahresplan weiterzuleiten. Sobald ein Projekt ſpruchreif iſt, werde ich die Vertreter der zuſtändigen Behörden mit den ein⸗ ſchlägigen Fachmännern zu einer zuſammenrufen, damit ſie jederzeit lenen 690 tenkopfverbände der SS., Beſprechung orientiert find und im Rahmen der ihnen obliegenden Aufgaben mitarbeiten können. Sprenger.“ Feierlicher Auflakt zum„Tag der denkſchen Nalſzei“ Berlin, 14. Jan. Samstag vormittag 11 Uhr wird der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Heinrich Himm⸗ ler, begleitet von ſeinen beiden Hauptamts⸗ chefs, General Daluege und SS⸗Gruppen⸗ führer Heydrich, am Polizeidenkmal auf dem Horſt⸗Weſſel⸗Platz eine ſeierliche Ehrung der in treuer Pflichterfüllung im Dienſt gefal⸗ deutſchen Polizeibeamten vor⸗ nehmen. An dieſem feierlichen Auftakt zum„Tag der deutſchen Polizei“ wird auch Korpsführer Hühnlein als Führer der Formation. die in verkehrspolitiſcher Hinſicht der Polizei kame⸗ radſchaftlich zur Seite ſteht, teilnehmen. Die aus dieſem Anlaß geſtellten Ehrenfor⸗ mationen beſtehen aus einer Hundertſchaft To⸗ einer Hundertſchaft Schutzpolizei und einem Ehrenſturm des NS. mit Muſikkapellen Eden und der Erſte Lord der Admiralität bei Baldin London. 14. Jan. Miniſterpräſident Bal d⸗ win hatte am Donnerstag eine Beſprechung mit Außenminiſter Eden über die internatio⸗ nale Lage. Später empfing Baldwin den Beſuch des Erſten Lords der Admiralität Sir Sa⸗ muel SHoare. Im Laufe des Nachmittags begab ſich der Miniſterpräſident nach Chequers. wo er das Wochenende verbringen wird. Eden reiſt nach Genf London, 14. Jan. Wie verlautet, begibt ſich Außenminiſter Eden am kommenden Mon⸗ tag zur Völkerbundstagung nach Genf. Entgegenkommen in der Kolonialfrage?— veſprechungen in Paris über einen neuen Handelsverkrag In Perpingnan herrſchen die Rolen Auſſchlußreicher Bericht einer franzöſiſchen Jeilung Paris, 14. Jan. Die Meldung des DNB. über die chaotiſchen Zuſtände in Süd⸗ frankreich, die von einem Teil der fran⸗ zöſiſchen Preſſe mit einer Ironie aufgenom⸗ men wurde, hinter der ſich in Wahrheit Be⸗ unruhigung und Verärgerung über das Aufdecken der franzöſiſchen Machenſchaf⸗ ten zugunſten von Rot⸗Spanien verbarg, fin⸗ det heute eine weitere Beſtätigung durch eine Veröffentlichung der rechtsſtehenden„Action Francaiſe“, die unter dem bereits kennzeich⸗ nenden Titel ſteht„Wer kommandiert in Per⸗ pianan?“ In Perpignan. ſo heißt es in dem Artikel, ſei die Erregung in den amtlichen Kreiſen über die Veröffentlichung der Meldung des Pariſer Korreſpondenten des DNB ſehr aroß. Als Folge ſei der Präfekt der Oſt⸗ pyrenäen dringend nach Paris befoh⸗ len worden, wo er am Mittwoch vom In⸗ nenminiſter empfangen worden ſei. Vor ſeiner Abreiſe aus Perpianan habe er auf der Prä⸗ fektur die Abgeordneten der Handelskammer von Perpignan und die Vorſitzenden der Be⸗ Aufruf an alle deulſchen Künſtler im Reich und im Ausland Als im Jahre 1931 der Münchener Glaspalaſt und mit ihm ein reicher Schatz an Ge⸗ mälden deutſcher Romantiker, vom Feuer verzehrt, in Schutt und Aſche ſank, war gleichzeitig auch die damals ſogenannte moderne Kunſt in ſich zuſammengeſunken, gleichſam um einer von vielen erwünſchten neuen Kunſt Platz zu machen. Der Führer war es, der ſchon, als verfloſſene Regierungen ſich über die Schaffung einer neuen Stätte der Kunſt nicht einigen konnten, den Entſchluß gefaßt hatte, der deutſchen Kunſt ein neues Haus zu bauen. Bei der Machtübernahme waren die Pläne, geſchaffen von dem leider ſo früh da⸗ hingegangenen genialen Architekten des Führers, Prof. Paul Ludwig Trooſt, längſt ge⸗ reift, und ſo konnte bald darauf, feſtlich umrahmt vom„Tag der deutſchen Kunſt“ 1933 an ſchönſter Stätte Münchens der Grundſtein zum Haus der Deutſchen werden. Kunſt gelegt Wenige Monate nur noch, und München, die„Hauptſtadt der deutſchen Kunſt“, wird er⸗ neut zu einem Jubelfeſte rüſten, in deſſen Mittelpunkt die lichen Tempels der Kunſt durch den Führer des nun erſtandenen her ſtehen wird. Dann iſt auch, freudigſt erwartet, von feierliche Einweihung vielen Tauſenden von Kunſtſchaffenden und Kunſtbefliſſenen, der Zeitpunkt gekommen, an dem der Führer das Haus ſeiner Beſtim⸗ mung übergeben und die erſte Ausſtellung, die „Große deutſche Kunſtausſtellung 1937 im Haus der Deutſchen Kunſt zu München“, eröffnen wird, um dem deutſchen Volke einen Querſchnitt durch der Gegenwart vor Augen zu führen. ſche Kunſtſchaffen das geſamtdeut⸗ Wenn in einer überwundenen Zeitepoche häufig nur ein beſtimmter Kreis von Künſtlern oder nur Angehörige beſtimmter Künſtlervereine oder Kunſtrichtungen zu beſonderen Ausſtel⸗ lungen Zulaſſungen fanden, ſo ſollen die Schäden auch dieſes Syſtems nunmehr endgültig ausgemerzt werden, im Haus der Deutſchen Kunſt werden ſie jedenfalls nie Eingang finden. Neben einem kleinen Kreis von Künſtlern, deren Werke gewiſſermaßen den Grundſtein für die Ausſtellung bilden, ſoll es allen deutſchen lebenden Künſtlern ermöglicht werden, die Ergeb⸗ niſſe ihres Kunſtſchaffens und Zeugniſſe ihres Könnens Schau zu bringen. im Hauſe der Deutſchen Kunſt zur Einem ausdrücklichen Wunſche des Führers zufolge ſoll nun neben den im Reiche anſäſſi⸗ gen deutſchen Künſtlern auch allen deutſchſtämmigen, im Ausland leben⸗ den Künſtlern die den. Im Hinblick auf die damit verbundene erhebliche Beteiligung an der Ausſtellung ermöglicht wer- Erweiterung des Teilnehmerkreiſes der Ausſtellung und geleitet von dem Wunſche, den in Frage kommenden Künſtlern Gelegen- heit zu geben, für die Ausſtellung für die Anmeldung von Werken auf den 20. Februar noch Neues zu ſchaffen, wird der Schlußzeitpunkt 1937 feſtgeſetzt. Auf die ent⸗ ſprechend geänderten Ausſtellungsbedingungen wird ausdrücklich hingewieſen. Möge nun jeder deutſche Künſtler im Reich und im Ausland ſein Beſtes geben für die „Große deutſche Kunſtausſtellung 1937 zu München“, die dazu berufen ſein wird, von der Schönheit und Größe zeitgenöſſiſcher deutſcher Kunſt vor aller Welt Zeugnis abzulegen.“ Jachverſtändige für die Eröffnungs⸗ ausſtellung Namhafte Künſtler zur Mitwirkung an der Großen deutſchen Kunſtausſtellung in München München, 15. Jan. Die Verwaltung des „Hauſes der Deutſchen Kunſt“(Neuer Glas⸗ palaſt) veröffentlicht zu dem vorſtehenden Auf⸗ ruf noch folgende Notiz: „Nachdem die Frage der Beſetzung der Reichskammer der bildenden Künſte durch die Haus der Deutſchen Kunſt (Neuer Glaspalaſt). Anſtalt des öffentlichen Rechts in München. * Berufung des bisherigen Vizepräſidenten der Kammer, Akademieprofeſſor Adolf Ziegler, München, zum Präſidenten der Kammer gere⸗ gelt iſt, hat der Staatskommiſſar des„Hauſes der Deutſchen Kunſt“, Gauleiter und Staats⸗ miniſter Adolf Wagner, München, auf Vorſchlag des„Hauſes der Deutſchen Kunſt“ Akademie⸗ profeſſor Adolf Ziegler ſowie Akademiepro⸗ feſſor Joſef Wacker le und Profeſſor Conrad Hommel dazu berufen, als Sachverſtändige an den die Eröffnungsausſtellung im„Haus der Deutſchen Kunſt“ betreffenden kunſtfachli⸗ chen Fragen maßgebend mitzuarbeiten.“ rufsverbände empfangen. Dieſer Organiſation wolle er ſich nämlich bedienen, um die fran⸗ zöſiſche Rechtspreſſe zum Sündenbock zu ma⸗ chen. Ihr wolle man vorwerfen, daß ſie aus politiſchen Gründen übertrieben habe. Weder die Handelskammer noch die Berufs⸗ verbände ſeien aber in dieſe Falle gegangen. Sie hätten im Gegenteil zugegeben, daß es völlig zutreffe. wenn behauptet wurden ſei, daß die Kontrolle an der Grenze völlig den kommuniſtiſchen Orga⸗ niſationen überlaſſen ſei. Das Blatt führt dann im einzelnen aus, daß die Päſſe nicht mehr durch den Präfekten ausgehändigt würden, ſondern durch den In⸗ haber des Kaffees„Continental“ in Perpig⸗ nan, einen Spanier namens Guaſtavi. Jeder Laſtkraftwagen oder jeder Kraft⸗ wagen, der ſich nach Spanien begeben wolle, nehme vorher vor dieſer„halbamtlichen Prä⸗ fektur“ Aufenthalt. Für alle Grenzangelegen⸗ heiten hätten tatſächlich lokale Sowjets das Kommando in die Hand genommen. Auf dem Grenzbahnhof Cerbere unter⸗ ſchreibe der Genoſſe Cruzel die Geleitſchei⸗ ne, laſſe Warenſendungen und Freiwillige paſſieren oder halte ſie an oder weiſe ſie zu⸗ rück. Der ſtaatliche Grenzſonderkommiſſar habe nichts zu melden. In Perthus habe kürzlich die mobile Garde einen bewaffneten Milizſoldaten auf franzöſiſchem Gebiet angehalten. Er ſei auf das Polizeikommiſſariat geführt worden. ort aber habe man ihn auf das Einwirken der lokalen Sowjets ſofort wieder freigelaſ⸗ ſen. Auch in Bourg⸗Hadame ſei der ſtaatliche Sonderkommiſſar ohnmächtig. Der lokale Sowjet bedeute alles, und die Mörder von Puigeerda könnten, wie es ihnen gefalle, nach Frankreich kommen. Auf der neutralen Straße von Llivia ſei der Pyrenäenvertrag verletzt worden. 300 bewaffnete Milizen aus Puigeer⸗ da hätten dieſe Straße benutzt um nach Llivia zu kommen und dort Einwohner zu ermorden. Der lokale Sowjet und der ſozialiſtiſche Ab⸗ geordnete Rous hätten verhindert, daß die Mobilgarde ihre Pflicht hätte tun können. Auf dem kleinen Grenzbahnhof Las Il⸗ las ſeien kürzlich Angehörige der Guardia Civil aus Spanien eingetroffen, die auf Veranlaſſung des Gemeindevorſitzenden nach Perpignan weitergeleitet worden ſeien. Kurze Zeit darauf ſei eine bewaffnete Patrouille der katalaniſchen Anarchiſten auf dem Grenzbahnhof eingetroffen. Sie habe ſämtliche Häuſer nach den geflüchteten An⸗ gehörigen der Guardia Civil durchſucht. Erſt dann ſeien ſie unter Drohungen gegen den Gemeindevorſteher auf ſpaniſches Gebiet zu⸗ rückgekehrt. Ueber dieſen Bahnhof ſei auch ſei⸗ nerzeit die Ladung des Pulverwaggons ge⸗ gangen, der in Elne ausgeladen wurde. Der Inhalt ſei von 200—300 Männern nach Spa⸗ nien getragen worden. Wer, ſo fragt das Blatt, habe in jener Nacht die Mobilgarde an dieſer Stelle der Grenze zurückgezogen? Man habe in der Angelegen⸗ heit des Pulverwagens einen Kompar⸗ ſen verhaftet, aber der lokale Sotwpjet von Elne, der in Wirklichkeit alles gemacht habe, ſei nicht beunruhigt worden, ebenſowenig wie die Bürgermeiſterei dieſer Stadt. In Perpig⸗ nan gingen Milizen in Uniform in den Stra⸗ ßen der Stadt ſpazieren und beläſtigten die Frauen. Ein ſtädtiſches Gebäude, nämlich das frühere Militärkrankenhaus, diene allen roten ſpaniſchen Freiwilligen als Kaſerne. Sie würden dort offen von der Stadt verpflegt. In dem Städtiſchen Krankenhaus ſei ein Pa⸗ villon reſerviert für die Kranken, die aus die⸗ ſer Kaſerne kämen, und für Angehörige aller Nationalitäten, die von der roten Front zu⸗ rückkämen. Wenn der Präfekt von Perpignan dagegen einſchreiten wollte, würde er vor die⸗ ſer Lage— die mit dieſer Aufzählung der Tatſachen nur unvollkommen dargeſtellt ſei— machtlos ſein. Er ſei verpflichtet, ſich dem Geſetz der lokalen Sowjets und der Genoſſen Roque und Guiſſet zu unterwerfen. Andernfalls würde ein Telephonanruf aus Paris nachhelfen 1 0 .—. „Signal Lippe“ Vom 16. Januar an ſind große Tage in Detmold und anderen Städten des Lipperlan⸗ des. Das Treffen zur Erinnerung an die Landtagswahlen vom 15. Januar 193 3 führt zahlreiche führende Männer der Bewegung dorthin. In Reden und Geſprächen, in Kundgebungen und Erinnerungsfeiern wird die Bedeutung jener Zeit vor vier Jahren wie⸗ der lebendig werden. Mancher mochte bis dahin ſagen: Was iſt ſchon Wichtiges mit Lippe⸗Detmold? Das ehe⸗ malige Fürſtentum mit kaum 250 000 Einwoh⸗ nern, meiſt Kleinbauern, Handwerkern und Ar⸗ beitern, bot politiſch gewiß kein beſonderes Feld. Die Hauptſtadt Detmold mit ihren 18 000 Ein⸗ wohnern liegt friedlich am Teutoburger Walde, der das Hermannsdenkmal trägt. Sonſt gibt es noch alte Städtchen, wie Lage und Lemgo, Brake und Schwalenberg, Schötmar und Sal⸗ zuflen. Viele kleine Landorte geben dem Länd⸗ chen das Gepräge, das einen beſonderen Er⸗ werbszweig in den Zieglern beſitzt, die im Som⸗ mer als Facharbeiter nach auswärts gehen, früher in faſt alle Länder Europas. Wie ein Märchen lieſt ſich heute der Thronfolgeſtreit vor 39 Jahren, der das Haus Bieſterfeld in den FTürſtenſitz von Detmold brachte. Um ſolche Dinge iſt damals in Lippe mit weſtfäliſcher Zähigkeit gekämpft worden. Seit Jahrzehnten dominierte im Parteiweſen die Linke, ſeit der Revolte von 1918 die Sozialdemokratie. Da⸗ ran hatte ſich im Laufe der Zeit wenig geän⸗ dert. Erſt der Nationalſozialismus brachte das Land in Bewegung, räumte mit den alten über⸗ lebten Parteibegriffen auf und ſtürzte ſchließlich das morſche Syſtem. Doch nicht daran allein lag die Bedeutung der lippeſchen Wahl vom Januar 1933. Das Jahr 1932 hatte den Kampf des National⸗ ſozialismus um die deutſche Erneuerung auf den Höhepunkt gebracht. Entſprechend den da⸗ maligen Mitteln und Möglichkeiten waren die Wahlen die beſte Gelegenheit, die neuen Gedanken in das Volk zu tragen und dort zu verankern. Der 1. und 2 Wahlgang zur Wahl des Reichspräſidenten, die Reichs⸗ tagswahlen unter Papen vom 31. Juli und 6. Nobember, dazu verſchiedene Landtagswahlen, hatten das Land in eine ſtarke Spannung ver⸗ ſetzt, die das ganze Jahr erfüllte. Dazu trat die ſteigende Wirtſchaftsnot und die immer drohender werdende kommuniſtiſche Ge⸗ fahr. Im Sommer hatte es geſchienen, als ob Adolf Hitler am Ziele ſei. Er lehnte es aber ab, ſich und ſeine Bewegung verbrauchen zu laſſen, d. h. er lehnte eine Verantwortung ab, die nicht zugleich die Mittel und die Macht zur Erfüllung der großen Ziele gab. Das war ein weitſchauender Entſchluß und eine Nerven⸗ probe zugleich. Es fehlte natürlich nicht an Beſſerwiſſern, die den Weg des Führers kriti⸗ ſieren wollten und Abſplitterungen verſuchten. Die Reichstagswahl vom 6. November, die für die NSDAP. nicht ganz die Stimmenzahl der Präſidentenwahl brachte, ſchien dieſer Tendenz zu entſprechen. Die Gegner träumten ſchon davon, daß der Nationalſozialismus„auch nur eine Partei“ ſein werde wie andere Parteien. Da kam die Wahl von Lippe⸗Detmold. Es entſprach dem kämpferiſchen Geiſt des Führers und ſeiner Mitarbeiter, dieſen Wahlgang mit aller Kraft anzupacken und die direkte Aus⸗ einanderſetzung mit dem Volke allen Verhandlungskünſten vorzuziehen. Es ſollte gewiſſermaßen eine Probe ſein, was ſich in Detmold vollzog. So wurden denn die beſten Redner der Be- wegung in das Land gerufen. Eine Verſamm⸗ lungswelle ging über Lippe, um auch dem letz⸗ ten Mann im kleinſten Dorf klar zu machen, was der Nationalſozialismus ſei und was er wolle. Da es an großen Sälen fehlte, wurde ein großes Zelt angeſchafft, das in den wich⸗ tigſten Orten aufgeſchlagen wurde, um den zu⸗ ſtrömenden Maſſen bei der kalten Jahreszeit Schutz zu bieten. Bald war Lippe im Mit⸗ telpunkt des politiſchen Inter⸗ eſſes. Die jüdiſche Preſſe höhnte, daß die größte Partei Deutſchlands„auf die Dörfer gehe, aber Dr. Goebbels ſchrieb in ſein Tagebuch ganz richtig, daß es wichtig ſei, ſich Abend für Abend mit ſchlichtem Landvolk aus⸗ einanderzuſetzen. Er ſprach täglich meiſt in drei Verſammlungen, die an⸗ deren Männer der Bewegung ſetzten ſich in gleicher Tatkraft ein. Allen voran aber ſtand der Führer Adolf Hitler, deſſen große Re⸗ den, vor allem in Lemgo und in Detmold, den Höhepunkt des Wahlkampfes bildeten und ihn entſcheidend beeinflußten. Dieſe Wahlen in Lippe⸗Detmold waren vor allem ein Ringen zwiſchen Nationalſozialismus und Marxismus, alle anderen Gruppen ſpiel⸗ ten nur noch eine Nebenrolle. Am Wahltage hatte der Nationalſozialismus alle in neun Sitze von den 21 Mandaten des Landtages errungen, ebenſoviel wie die Marxiſten beider Richtungen. Das war aber nicht das Ent⸗ ſcheidende: ſondern daß die NSDAP. ihre Stimmen in Lippe wieder um 6000 gegenüber der vorangegangenen Reichstagswahl ſteigern konnte, darauf kam es ihr an! Die „Scharte“, von der die Gegner gern ſprachen, war gusgewetzt, es aina wieder im Sturmſchritt vorwärts. Die Hoffnungen gewiſſer Cliquen in Berlin und anderswo waren gründlich Zer⸗ ſtört. In einer Zeit des allgemeinen Zerfalls in Deutſchland war und blieb der National⸗ ſozialismus die einzige zuſammenfaſſende Kraft. Lippe-Detmold hatte das wieder beſtätigt. Der Berliner Gauleiter Dr. Goebbels aber ſchrieb am Abend des 15. Januar in ſein Ta⸗ gebuch: Noch in der Nacht gebe ich in einem Auf⸗ ſatz„Signal Lippe“ die Parole für die Berliner Organiſation. Ich prokla⸗ niere unentwegten Kampf und ziehe aus dem Lipper Ergebnis die Fol⸗ gerung, daß alles gelingt, wenn wir zu⸗ ſammenhalten und nicht nachgeben.“ Am 30. Januar, zwei Wochen ſpäter, war im Reiche gelungen, wofür Lippe⸗Detmold den Auftakt gab! N S— „die Jowjekunſon -ein Kriegslager“ der Berner„Bund“ über die ſowjelruſſiſchen Kriegs rüſtungen Bern. 14. Jan. Das Berner Blatt„Der Bund“ veröffentlicht intereſſante Darlegun⸗ gen eines Sonderberichterſtatters über die ſow⸗ jetruſſiſchen Kriegsrüſtungen. Der Berichterſtat⸗ ter ſchreibt u. a.: Blickt man auf die Politik der Sowjetunion im vergangenen Jahr zurück, ſo fällt einem nicht nur das aggreſſive Gebaren der Moskauer Regierung nach außen und ihr offe⸗ nes und unverfrorenes Eingreifen in die An⸗ gelegenheiten fremder Staaten auf. ſondern auch der fieberhafte Ausbau der roten Armee und überhaupt aller für das Kriegsweſen in Frage kommenden Faktoren. Im Sommer 1936 wurde die Friedensſtärke der roten Armee durch Her bſetzung des Einberufungsalters auf rd. 2 Millionen Mann erhöht. Man darf wohl ſagen, daß, ſolange die Welt beſteht, noch niemals ein Staat in Friedenszeiten ſo viele Soldaten unter den Waffen hatte, wie die Sowjet⸗ union. Das alte Kaiſerreich Rußland hatte im Frieden nur 1 200 000 Mann unter den Waffen, wobei in dieſer Zahl die Gendarme⸗ rie und Polizei mit eingeſchloſſen waren, während die zwei Millionen Sowietſoldaten lediglich die reguläre rote Armee bilden; die über 200 000 Mann des Innenkommiſſariats (GPu.) und die ſonſtigen militäriſchen und halbmilitäriſchen Verbände ſind dagegen eine Truppe für ſich und werden in den Armee⸗ regiſtern nicht geführt. Die rein zahlenmäßige Verſtärkung der roten Armee würde allerdings nicht viel ſagen, wenn ihre Bewaffnung ſo rückſtändig ge⸗ blieben wäre, wie ſie es noch 1930 war. In⸗ zwiſchen ſind aber zwei Fünfjahres⸗ pläne ins Land gegangen, die ausſchließ⸗ lich Rüſtungszwecken dienten. Die Sow⸗ jetregierung prahlt damit, ſie beſitze die größte Luftflotte der Welt. Neuerdings baut ſie auch die Hochſeeflotte aus. wobei ein veſon⸗ deres Gewicht auf den Bau von Unterſee⸗ booten gelegt wird. Gleichzeitig mit der materiellen Rüſtung und der Kriegsin⸗ duſtriealiſierung erfolgte ein inten⸗ ſiver Eiſenbahnbau, und zwar ſowohl im Fernen Oſten als auch an der Weſtgrenze. In den letzten Monaten des Vorjahres iſt auch der Bau von Autoſtraßen von Moskau an die polniſche Grenze, mit Abzweigungen an die Grenzen von Lettland und Eſtland. in Angriff genommen worden. Aehnliche Straßen werden auch über die Sowjetukraine bis an die Grenze von Rumänien geführt. Neben dieſen eigentlichen Rüſtungen iſt auch erhöhtes Gewicht auf die Vorbereitung der zivilen Bevölkerung für den Krieg gelegt worden. Das Fallſchirmab⸗ ſpringen bezeichnen die bolſchewiſtiſchen Zeitun⸗ gen als einen Nationalſport der Sowjetunion. Bekanntlich beabſichtigen die Sowjetſtrategen im Kriegsfall dieſe Kunſt weitgehend zu verwenden. ſowohl in Geſtalt von Truppenlandungen im Rücken des Feindes als auch zur Entſendung von kommuniſtiſchen Agitatoren hinter die feindliche Front. Man kann die Frage aufwerfen, wozu dieſe fieberhaften Nüſtungen, die auf Koſten der be⸗ reits bis aufs Blut ausgepreßten Sowjetunter⸗ tanen vorgenommen werden, noch führen kön⸗ nen. Das für die reine Verteidigung nötige Maß habe ſie ſchon ſeit Jah⸗ ren überſchritten, denn die Sowietuni⸗ on iſt ſtrategiſch viel günſtiger gelegen als alle europäiſchen Groß mäch⸗ te und brauchte infolgedeſſen nicht einmal die Friedensſtärke der franzöſiſchen Armee zu be⸗ ſitzen. Die Rüſtungen Moskaus müſſen daher als ausgeſprochen offenſiver Natur angeſpro⸗ chen werden. In Oſteuropa iſt man ſich dieſer Tatſache, auch wenn man es nicht überall offen eingeſteht, bewußt. Wie lange wird es aber noch dauern, bis ſich endlich auch Weſteuropa vergegenwärtigt, daß ſich im Oſten unſeres Kontinents eine drohende Wolke zuſammen⸗ ballt, die einmal unſere ganze zweitauſend⸗ jährige Kultur zuſammenhageln könnte? Die Volkspolizei der Zukunft der geſamle Mannſchaftserſatz aus der 33. Berlin, 14. Jan. Der Chef der Ordnungs⸗ polizei, General Daluege, beſichtigte am Donnerstag die ihm unmittelbar unterſtellte Reichspolizeioffiziersſchule in Berlin ⸗Kö⸗ penick. Vor etwa 200 Offiziersanwärtern— Teilnehmern des fünften Lehrganges. unter de⸗ nen ſich als Gäſte auch ſechs chineſiſche Polizei⸗ offiziere befinden— hielt General Daluege eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Als kurz nach der Verkündung der Wehrhoheit Ein⸗ heiten der Landespolizei in das Heer über⸗ nommen wurden, habe ſich für die Polizei die dringende Notwendigkeit ergeben, dafür zu ſor⸗ gen, daß die durch dieſe Maßnahme entſtande⸗ nen Lücken wieder geſchloſſen wür⸗ den. Aus dieſem Grunde ſeien die Lehrgänge für Offiziersanwärter eingerichtet worden. Die Teilnehmer dieſer Kurſe bildeten den erſten Grundſtock für das neue deutſche Po⸗ lizeioffizierskorps. Heute ſei der Au⸗ genblick gekommen. wo der Neuaufbau der deut⸗ ſchen Polizei beginne. In abſehbarer Zeit werde entſprechend dem Willen des Führers und des Reichsführers SS. und Chefs der deutſchen Polizei Himmler der geſamte Mannſchaftser⸗ ſatz der Polizei aus den Reihen der SS. ge⸗ ſtellt. Damit ſei die Gewähr gegeben, daß in Zukunft der deutſche Polizeiwachtmeiſter welt⸗ anſchaulich eine klare Stellung gegenüber dem Staat einnehme. Der Nachwuchs für das Polizeiführerkorps werde aus den SS.⸗Führerſchulen Bad Tölz und Braunſchweig kommen. Die polizeiliche Ausbildung werde auf den Poli⸗ zeiſchulen erfolgen. Damit ſei garantiert, daß die deutſche Polizei einmal auf das en g ſt e * der Bewegung verbunden wer⸗ e. Der Leiter des Ausbildungsamtes Oberſt⸗ leutnant Dr. Loſſen hielt einen kurzen Vor⸗ trag über die Offiziersausbildung. Die Ge⸗ ſamtausbildungsdauer jedes Lehrganges be⸗ laufe ſich auf 17 Monate. Neun Monate ver⸗ bringe der Anwärter auf der Schule, in der reſtlichen Zeit werde er als Zugführer ſowie im Revier⸗ und Straßendienſt ausgebildet. Freimaurerhile für die ſpaniſchen Rolen Enthüllungen des„Gringoire“ über die Juſammenarbeit von Bolſchewismus und Freimaurerfum Paris, 14. Jan. Die rechtsſtehende Wochen⸗ ſchrift„Gringoire“ erklärt, daß in den franzö⸗ ſiſchen Freimaurerlogen, vor allem in dem Tempel des„Froßen Orients“ Gelder für die ſpaniſchen Bolſchewiſten ge⸗ ſammelt wurden. Auch habe der franzö⸗ ſiſche„Große Orient“ ein Mitglied ſeines Or⸗ densrates mit dem echt franzöſiſchem Namen Zaborowſki nach Spanien entſandt, der alle dortigen angeſchloſſenen Logen auſfſuchen und über die Verteilung der Gelder, Waffen und Munition Bericht erſtatten ſoll. Der Bundesrat der Großloge von Frankreich habe als ſeinen Vertreter in Valencia den ita⸗ lieniſchen Emigranten Pietro Nenni von der Loge„Nuova Italia“ benannt, der als Mit⸗ glied des Vollzugsausſchuſſes der Zweiten In⸗ ternationale an der Madrider Front auch noch den Poſten eines politiſchen Hauptkommiſſars der„Internationalen Brigade“ bekleide. Vor der Pariſer Spartakusloge habe der Logenbru⸗ der Marcel Pivers am 7. Januar einen Vortrag gehalten, in dem er auf die Zahl, die Güte und die Bedeutung des Kriegsmaterials und der Munition hingewieſen habe, die man „unter der Hand den ſpaniſchen Freunden habe zukommen laſſen“. Die Pläne für die franzöſi⸗ ſchen„Bloch⸗Flugzeuge“ befinden ſich ſeit lan⸗ gem in Barcelona und nunmehr ſei dort auch der erſte„ſpaniſche“ Apparat dieſes Typs her⸗ geſtellt worden. Freiwilligenverbol am Freitag vor der Kammer Paris, 14. Jan. Miniſterpräſident Blum legte Donnerstag nachmittag der Kammer die Geſetzesvorlage über das Freiwilli⸗ gen verbot vor und beantragte gleichzeitig das Dringlichkeits verfahren. Mit Ausnahme der Kommuniſten, die ihre ſchlechte Laune nicht verbergen konnten, beſchloß die Kammer, bereits am morgigen Freitag nach⸗ mittag in die Beratung der Vorlage einzu⸗ treten. Der franzöſiſche Geſetzentwurf Paris, 14. Jan. Der von der Regierung eingebrachte Geſetzentwurf über das geplante Verbot von Freiwilligen⸗Anwerbungen für Spanien iſt dem auswärtigen Ausſchuß der Kammer überwieſen worden Artikel 1 der Vorlage beſtimmt, daß die Regierung be⸗ vollmächtigt iſt, auf dem Wege von Ge⸗ ſetzeserlaſſen, die von einem Miniſterrat be⸗ ſchloſſen werden, Maßnahmen zu treffen, die geeignet ſind, Anwerbungen und An⸗ werbungshandlungen von Perſonen für die kämpfenden Parteien in Spanien und in den ſpaniſchen Beſitzungen einſchließlich der ſpaniſchen Einflußzone in Marokko auf dem Gebiet, das der Souveränität und Autorität Frankreichs unterſteht, zu verhindern. Weiter ſoll die Abfahrt und Durchreiſ, von Perſonen verhindert werden, die in die Reihen der Kämp⸗- fenden in Spanien einzutreten wünſchen, des⸗ gleichen die Verpflichtung franzöſiſcher Staats⸗ angehöriger, die ſich außerhalb des franzöſiſchen Gebiets befinden, für die in Spanien kämpfen⸗ den Parteien. Artikel 2 ſieht vor, daß Verſtöße gegen dieſes Verbot mit Gefängnis von 1 bis 6 Monaten und mit Geldſtrafen von 100 bis 10 600 Franken oder dit einer dieſer beiden Strafen geahndet wer⸗ den. Der auswärtige Ausſchuß der Kammer trat unverzüglich in die Beratung der Vorlage ein. Er ernannte den ſozialiſtiſchen Abgeordneten Grumbach zum Berichterſtatter und beauf⸗ tragte ihn, ein günſtiges Gutachten abzugeben. Wie bereits gemeldet, wird die Vorlage am Freitag nachmittag in der Vollſitzung der Kam⸗ mer behandelt werden. Der Ausſchuß für Zivilgeſetzgebung und der auswärtige Ausſchuß der Kammer waren ge⸗ meinſam zuſammengetreten, um den Miniſter⸗ präſidenten und den Außenminiſter anzuhören. Léon Blum und Delbos erläuterten den Ur⸗ ſprung und die verſchiedenen Verfügungen der Geſetzesvorlage gegen die Freiwilligen-An⸗ werbung. Der Ausſchuß für Zivilgeſetzgebung, der den Abgeordneten Vidal zum Berichterſtatter er⸗ nannte, hat die Vorlage der Regierung bereits angenommen und auf Vorſchlag des Abgeord⸗ neten Mallarms die Gefängnisſtrafen für Ver- gehen gegen dieſes Geſetz erhoht. Neue jüdiſche Provokaljonen in Varſchau Warſchau, 14. Jan. In der Warſchauer Univerſität, die bekanntlich am Montag nach einer durch fortgeſetzte jüdiſche Anmaßung verurſachten ſechs wöchigen Unter- brechung wieder eröffnet worden war, kam es erneut zu Zuſammenſtößen zwiſchen pol⸗ niſchen und jüd iſchen Studenten. In allen Warſchauer Hochſchulen werden als Antwort auf jüdiſche Frechheiten Flugblätter verteilt, in denen der Boykott der Juden und ihre völlige Ausſchließung aus den Hochſchulen gefordert wird. 8 Mit der Schließung der Wilnaer Univerſität befaßt ſich im„Slowo“ der frühere Senats⸗ marſchall und Univerſitätsprofeſſor Szvy⸗ manſky. In dem Artikel heißt es, die Schuld au, der Entwicklung der Verhältniſſe in der Wilnaer Univerſität falle ausſchließ⸗ lich den Juden zu, die nicht fehen woll⸗ ten, daß ſich auch das Verhältnis der Polen, die früher einmal den Juden gegenüber gün⸗ 2 eingeſtellt geweſen ſeien, völlig geändert abe. Die polniſchen Gerichte greifen durch. Warſchau, 14. Jan. In Warſchau wur⸗ den 11 jüdiſche Kommuniſten. die ſich unter Führung einer 19jährigen Jü⸗ din an einer Demonſtration für die Sowjet⸗ union und gegen die polniſche Armee beteiligt hatten, zu Zuchthausſtrafen bis zu zwei Jah⸗ ren verurteilt. „Ileriliſiernnasfſinik“ eines Aulo⸗ droſchkenlenkers Wien, 14. Jan. Neben den Abtreibungs⸗ kliniken, wie die des jüdiſchen Arztes Dr. Se⸗ gall im Burgenlande, haben ſich die Behör⸗ den in den letzten Jahren immer wieder mit gewiſſen Steriliſationsanſtalten zu, beſchäf⸗ tigen gehabt. Aufſehenerregend wirkten in dieſem Zuſammenhang ſeinerzeit die Enthül⸗ lungen, über das Treiben des Prof. Schmerz in Graz. Nun iſt es der Wiener Polizei gelungen, wiederum eine ſolche Kli⸗ nik, in der ſich Männer zur Herbeiführung der Zeugungsunfähigkeit einer Operation unter- zogen, aufzudecken. Der Leiter und„Opeta⸗ teur“ dieſer Klinik war ein Autodroſch⸗ kenlenker, der gegen ein Honorar von 25 Schilling hauptſächlich im Kreiſe ſeiner Be⸗ rufsgenoſſen die Manipulation durchführte: es wurden ihm bereits zahlreiche Fälle nach⸗ gewieſen. Wien, 14. Jan. Die neue Steriliſations⸗ affäre in Oeſterreich zieht immer weitere Kreiſe. Der Autodroſchkenlenker, der— wie bereits berichtet, bei Berufskollegen Opera⸗ tionen zur Unterbindung der Zeugungsfähig⸗ keit vorgenommen hatte. erklärte bei ſeinem erſten Verhör, daß er weit mehr als die Hälfte aller Wiener Autodroſchkenlenker, es gibt etwa 5 000, ſteriliſiert habe. Wenn der Mann vielleicht auch ſeine An⸗ gaben zyniſch übertrieb, ſo hat die Polizei doch bisher über 100 Fälle ein⸗ wandfrei nachweiſen können. Feſt ſteht bereits, daß zahlreiche Agenten für die Zu⸗ treibung von Kunden ſorgten. Man iſt nun bemüht, dieſe Leute feſtzuſtellen. Es dürften alſo weitere Verhaftungen in dieſer Angele⸗ genheit bevorſtehen. Freigelaſſen Die Beſatzungen und Fahrgäſte der roten Dampfer an Land geſetzt §S Berlin, 14. Jan. Die Beſatzungen und Fahrgäſte der vor kurzem von deutſchen Seeſtreitkräften als Vergeltungsmaßnahme be⸗ ſchlagnahmten roten ſpaniſchen Dampfer „Marta Junquera“ und„Aragon“ ſind frei⸗ gegeben worden. Die Beſatzung des Dampfers „Marta Junquera“ wurde am 11. Januar von einem deutſchen Kreuzer an der nordſpaniſchen Küſte abgegeben, während die„Aragon“ ⸗Be⸗ ſatzung vom Panzerſchiff„Graf Spee“ am 12. Januar vor Malaga abgeſetzt wurde. Kleine poliliſche Nachrichlen Der Führer empfing den Bundesleiter vom Reichsbund der Kinderreichen Berlin, 14. Jan. Der Führer empfing am Donnerstag vom Reichsbund der Kinderreichen den Bundesleiter Wilhelm Stüwe und ſeine Mitarbeiter Dr. Babel, Hans Stüwe, Heiberger und Schmalfuſz. „Dem Führer wurde das in einem Meiſterſtück ſächſiſcher Handbindearbeſt von Hand auf Per⸗ gament geſchriebene„Bekenntnis des Reichs⸗ bundes der Kinderreichen. Nürnberg 1936“ überreicht. Kommuniſtiſche Putſchiſten aus braſilianiſcher Polizeihaft entflohen Rio de Janeiro, 14. Jan Zwei wegen Teilnahme an einem kommuniſtiſchen Putſch gefangengehaltene ehemalige Offiziere, die we⸗ gen Erkrankung in einem Hoſpital unterge⸗ bracht worden waren, ſind entflohen. Der eine, der frühere Hauptmann Trifino Cor⸗ rea, war einer der berüchtigten kommuniſti⸗ ſchen Agitatoren. Der andere, der aus der Ar⸗ mee ausgeſtoßene Leutnant Mario Souza, war der Ermordung regierungstreuer Offiziere während des kommuniſtiſchen Putſches ange⸗ klagt. Die Polizei nimmt an, daß die Flucht 2 kommuniſtiſche Helfershelfer vorbereitet wurde. nber gün⸗ g geändert f durch can wyr, ſch unter gen Ii. die Sawſet⸗ lee beteiligt de ah 1 tteibungz, 8 Dr 8 3, Dr. Se⸗ die Behör⸗ eder mit det Viener ſolche ſlli⸗ ührung det on unter d„Opett⸗ v ötoſch. tat bon det De⸗ führte: es e nach⸗ er— wie en Opera- ähig⸗ gibt eiwa eine An⸗ Polizei e ein⸗ jest ſieht die Zu⸗ iſt mn 3 durften c Augele⸗ t roten ianiſchet 1 wegen f pu f die pe⸗ 1 det Ar⸗ Hie 1 ange⸗ „Fut cbereittt 79 f ſatz“ gegolten hatten! „Rohſtofſplan und Moloriſierung“ Die erſte Nummer der Jeilſchrift„der Vierjahresplan“ erſchienen Berlin, 15. Jan. In der erſten Nummer der Zeitſchrift„Der Vierjahresplan“ veröffent⸗ licht Direktor J. Werlin⸗ München nachfol⸗ genden Artikel über das Thema„Rohſtoffplan und Motoriſierung“. „Schon vor der Machtergreifung und noch viel mehr in den vergangenen vier Jahren hat der Führer dem Kraftfahrzeug ſein unmittel⸗ ſtes Intereſſe zugewandt. Großzügige Maß⸗ nahmen der Reichsregierung waren Markſteine einer beiſpielloſen Entwicklung. Wegen ihrer entſcheidenden Bedeutung für den wirtſchaft⸗ lichen Fortſchritt Deutſchlands wird auch im neuen Vierjahresplan die Motoriſierung nach⸗ drücklich gefördert: eine ſeiner größten Teilauf⸗ gaben iſt die Verſorgung der deutſchen Kraft- verkehrswirtſchaft mit heimiſchen Bau⸗ und Be⸗ triebsſtoffen. Die Entwicklung hierzu iſt ja ſchon ſeit lan⸗ gem im Gang, und der Vierfahresplan wird vielfach bereits begonnene Arbeiten zuſammen⸗ faſſen, beſchleunigen und zum Abſchluß bringen können. Treibſtoff, Ichmieröl, Gummi Wir fahren ſeit Jahren mit ſyntheti⸗ em Benzin— oder mit Gemiſchen aus heimiſchem Benzin, deutſchem Benzol und deut⸗ ſchem Spiritus, die le iſtungs fähiger, beſtändiger und klopffeſter ſind als irgendein Naturbenzin. 8 Von den zwei Millionen Tonnen Leicht⸗ kraftſtoffen, die Deutſchland im Jahre 1935 verbrauchte, waren bereits 925 000 Ton⸗ nen, alſo 45 v. H., im Inland erzeugt. Dieſer Anteil ſteigt unaufhaltſam von Monat zu Mo⸗ nat, und binnen 15 Monaten werden wir unſeren geſamten Bedarf an leich⸗ ten Treibſtoffen im Inland decken können. Nun hat in den letzten Jahren der Dieſel⸗ motor durch ſeine überlegene Wirtſchaftlichkeit immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Verſorgung dieſer Motoren mit Treiböl war bis vor wenigen Monaten faſt vollkommen vom Ausland abhängig. Inzwiſchen hat es ſich ge⸗ zeigt, daß wir uns auch auf dieſem Kraftſtoff⸗ gebiet auf eigene Füße ſtellen können. Da wir in der glücklichen Lage ſind, die verſchiedenſten Rohſtoffquellen(Steinkohle, Braunkohle, Torf ufw.) zu beſitzen, wird durch enge Fühlung zwi⸗ ſchen den Kraftſtoffherſtellern und der Motoren- induſtrie die Entwicklung ſolcher Dieſelmotoren gefördert, die hinſichtlich der Kraftſtoffqualität möglichſt anſpruchslos ſind. Die Entwicklung in dieſer Richtung iſt nicht nur für das Inland, 3 auch für den Export von größter Be⸗ eutung. Schließlich haben wir noch die deutſche Erdölpro duktion von einer halben Mil⸗ lion Tonnen im Jahr, die uns mit Benzin und hochwertigem Schmieröl verſorgen. So wertvoll dieſe Erdölvorkommen auch ſind — die Baſis der künftigen Kraftſtoffverſorgung wird die Kohle ſein, und zwar nicht nur in Deutſchland. Auch England erſtrebt heute be⸗ reits die Unabhängigkeit ſeiner Kraftſtoffver⸗ ſorgung auf Steinkohlenbaſis, trotz der Oelreſerven, die es in Ueberſeegebieten be⸗ itzt. Aber auch Frankreich, Italien, Japan, elbſt Amerika gehen zur Kohleverflüſſigung nach deutſchem Vorbild und deutſchem Verfah⸗ ren über— es läßt ſich nicht mehr leugnen, daß die ſcheinbar ſo unermeßlichen Erdölvborräte der Welt knapp zu werden drohen. Die Entwicklung zur wirtſchaftlichen Unab⸗ hängigkeit Deutſchlands iſt alſo nicht nur ein Gebot der Stunde oder eine Folge augenblick⸗ licher Deviſenſchwierigkeiten, ſondern eine Auf⸗ gabe, die wir im Intereſſe unſerer wie kom⸗ mender Generationen auf alle Fälle einmal hätten löſen müſſen! Die Wiſſenſchaft erſetzt heute nicht nur Roh⸗ ſtoffe, die knapp zu werden drohen, ſondern ſie hat vielfach Kunſtſtoffe geſchaf fen, die dem Na⸗ kurproduktt weit überlegen ſind. Ein Beiſpiel hierfür iſt die deutſche Erfindung des ſynthetiſchen Kaut⸗ ſchuks aus Kalk und Kohle. Wir ſind eben dabei, die Herſtellung von ſynthetiſchem Kautſchuk in großem Umfange gufzunehmen— die bedeutenden Anlagekoſten dürfen dabei unter den gegebenen Verhältniſſen keine Rolle ſpielen. Techniſch iſt das Problem elöſt: auf der letzten Automobil⸗Ausſtellung Feen wir Reifen aus„Buna“ ſynthetiſchem ummi, geſehen, die Zehntauſende von Kilo- metern gelaufen und bedeutend geringer abge⸗ nutzt waren als gleich lang in Betrieb geweſene Reifen aus Naturkautſchuk. Heute ſind wir ſchon wieder ein Stück weiter. Die Verfahren wurden verbeſſert— ſie wurden vor allem auf eine breitere wirtſchaftliche Ba⸗ ſis geſtellt. Man braucht kein Prophet zu ſein, um dieſem wunderbaren Erzeugnis deutſchen Erfindergeiſtes einen ähnlichen Siegeszug vor⸗ guszuſagen wie den Farben aus Steinko h ⸗ lenteer, dem Rübenzucker, dem Stick⸗ ſtof f, dem Salpeter und der Kun ſt⸗ jeide— alles Stoffe, die einmal als„Er⸗ Und der Preis? Jedes Erzeugnis war einmal teuer, ſo lange es ſich im Verſuchsſtadium befand; [(„Vuminium ſtand lange Zeit höher im Preis als Gold, und für ein Kilo Stickſtoft mußte man noch im Jahre 1913 dreizehn Mark anlegen, während es heute denſelben Betrag in Pfenni⸗ gen koſtet.. 5 Zuſammengefaßt: die Verſorgung des deut⸗ ſchen Kraftverkehrs mit Treibſtoff, Schmieröl und Gummi iſt durch die Leiſtungen unſerer Wiſſenſchaftler auf lange Sicht geſichert. Vie fleht es nun mik den Melallen? Mit den Lager⸗ und Vergüteſtoffen? Hier it die Lage ähnlich wie beim Erdöl: was vor Jahr und Tag noch als unerſchöpflich galt, roht in abſehbarer Zeit knapp zu werden— Chrom, Blei und Zink zum Beispiel. Metalle laſſen ſich nicht ſynthetiſch herſtel⸗ len. Aber man kann zweierlei tun: zunächſt einmal„magere“ Erze, wie ſie auch in Deutſchland vorkommen, wieder auszunutzen und ihren Abbau durch verbeſſerte Verfahren wirtſchaftlicher geſtalten, zum anderen Alt⸗ material der Wiederverwertung zuführen. Der größte Fehler des liberaliſtiſchen Sy⸗ ſtems war der kosmopolitiſche Wirt⸗ ſchafts gedanke. Die deutſchen Erzgru⸗ ben wurden ſtillgelegt, als man Eiſenerz billig vom Ausland beziehen konnte. In welch ge⸗ fährliche Abhängigkeit Deutſchland damit ge⸗ bracht wurde, wollten nur wenige einſehen. Es war nicht mit Erz allein ſo: Noch im Jahre 1860 konnte Deutſchland ſeinen geſamten Wollbedarf ſelber decken: dann aber be⸗ gann die Wolleinfuhr aus A uſtra⸗ ien und die deutſche Schafzucht ging ein— heute müſſen wir mit großen Opfern und An⸗ ſtrengungen die Sünden und Fehler vergange⸗ ner Jahrzehnte wieder gutmachen. Wir werden dieſes Ziel auf verſchiedenen egen erreichen: einmal durch die Ertrags⸗ ſtei gerung bei Naturprodukten, gleich, ob es ſich um Erze oder Textilſtoffe han⸗ delt, und durch Schaffung neuer Werkſtoffe. Auf einzelnen Gebieten ſind die Fortſchritte geradezu ungeheuerlich: Heute können ſelbſt Meckerer nicht mehr leugnen, daß z. B. Zell⸗ wolle die Güte und Eigenſchaften der alten Stoffe nicht nur erreicht, ſondern übertroffen hat— zumal das Ausland ſelbſt Zellwollfabri⸗ ken einrichtet, und, ſolange dieſe noch nicht in Betrieb ſind, ſeinen Bedarf ſchon in Deutſchland zu decken ſucht! ADOtF MmrLER Berlin, 14. Jan. Der Reichs jugend⸗ führer hat in ſeiner Neujahrsbotſchaft das Jahr 1937 das„Baujahr der Hitler-Jugend“ genannt, in dem für möglichſt viele Einheiten der Hitler⸗Jugend ein ſchönes und zweckentſpre⸗ chendes Heim geſchaffen werden ſoll. Der Füh⸗ rer hat ſoeben in einem Aufruf alle zuſtändigen Stellen der Bewegung und des Staates aufge⸗ fordert, die Hitler⸗Jugend in dieſem Beſtreben zu unterſtützen. Ueber die politiſche Bedeutung der Seimbeſchaffungsaktion machte am Donnerstag der Stellvertreter des Reichsju⸗ gendführers, Stabsführer Hartmann⸗Lauter⸗ bacher, zugleich als Leiter des Heimbeſchaf⸗ fungsausſchuſſes, vor der Preſſe bedeut⸗ ſame Ausführungen, wobei er vor allem die dringende Notwendigkeit eines großzügigen Neubaues von Heimen eingehend begründete. Der Redner ſprach einleitend über die Bedeu⸗ tung des Heimes für die weltanſchauliche Er⸗ ziehung der HJ. überhaupt. Die Heime der Fitler⸗Jugend ſind Pflegeſtätten der Kameradſchaft, Sie ſind Ausdruck der neuen deutſchen Gemeinſchaft der Jugend. In ihnen verſammeln ſich unſere Jungen und Mädel zu den Heimabenden, zur weltan⸗ ſchaulichen und charakterlichen Schulung, zu echter Fröhlichkeit und zum Spiel.“ Die Zahl der augenblicklich vorhandenen Hei⸗ me, ſo erklärte der Stabsführer weiter, genüge jedoch zur Erfaſſung der geſamten deutſchen Jugend bei weitem nicht. Trotz ſchöner Einzelerfolge der Heimbeſchaffung ſei bisher erſt ein Drittel der deutſchen Ju⸗ gend in Heimen untergebracht: in Notſtandsgebieten und Großſtädten beſtehe viel⸗ fach geradezu eine Heimnot. Häufig hätten bisher umgebaute Viehſtälle, Werkſtätten, leerſtehende Bürogebäude, ja teilweiſe ſogar feuchte, freud⸗ loſe Kellerlöcher als Heime benutzt werden müſ⸗ ſen, die zum Teil zwar als die erſten Tradi⸗ tionsſtätten der nationalſozialiſtiſchen Jugend⸗ bewegung wertvolle Erinnerungen darſtellten, die jedoch für die Arbeit der Hitler⸗Jugend mehr oder weniger ungeeignet geweſen ſeien. Aus dieſer Erkenntnis heraus hatte es ſich die erſte große Heimbauaktion der Hitler⸗ jugend zur Aufgabe geſtellt, mit möglichſt geringen Mitteln und zeitgemäßen Bau⸗ ſtoffen neue Heime zu errichten, PU Doch zurück zu den Metallen. Auf die Dauer wird man hier nach neuen Legie⸗ rungen und Verfahren ſuchen müſſen, mit denen man das gleiche Ergebnis wie bis⸗ her, aber ohne Verwendung von„Luxuswerk⸗ ſtoffen“ erreichen kann. Auch auf dieſem Ge⸗ biet iſt der Fortſchritt unaufhaltbar. Die Techniker ſuchten und fanden bereits Legierungen ohne Zinn, die wider- ſtandsfähiger und weniger empfindlich ſind als die bisherigen Weißmetallager. Sie fanden neue Vergütungsverfahren für Stahl, mit denen man die Verwendung von Ehrom und„Nickel einſchränken oder zum Teil überflüſſig machen kann. Dabei konnte vereinzelt der Herſtellungsprozeß ſo beſchleunigt werden, daß das neue Produkt bei gleicher Güte noch billiger wird als das alte! Eine Revolution der Technik wird durch die Verwendung neuer Kunſtſtoffe an Stelle von Metallen eingeleitet. In erſter Linie handelt es ſich dabei um Kunſtharze— früher Abfallprodukte der Steinkohlenchemie, heute Rohſtoffe von höchſtem Wert. Sie werden unter hohem Druck und Hitze gepreßt. Es gibt heute bereits nur wenig Gebrauchsgegennſtände, die man nicht aus ihnen herſtellen könnte. Das Gehäuſe des Volksempfängers: Kunſtharz. Dutzende, Hun⸗ derte von Gebrauchsgegenſtänden: Bleiſtift⸗ ſpitzer, Aſchenbecher, Federhalter, Zigarettenbe⸗ hälter— alles aus Kunſtharz. Warum nicht auch Türklinken aus dieſem Wunderſtoff, wenn heute ſchon ſo gut wie alle elektriſchen Arma⸗ turen und Schalter und Faſſungen daraus her⸗ geſtellt werden? Warum nicht Leitungsrohre aus Kunſtharz? Kunſtharz roſtet nicht. Dieſe Stoffe ſind zudem einfach zu bearbei⸗ ten ſie unterliegen keinen Witterungs⸗ einflüſſen, ſie brauchen keinen Anſtrich— Die Erziehung der Jugend ist eine der wichtigsten Aufgaben des nationalsozialistischen Staates. Ich erwarte daher, dass alle zus tändä gen Stel len der Bevegung und des Staates die Hitler- Jugend in ihren Bestreben, unserer Jugend zveck- nässige Heine zu beschaffen, unterstützen. * 7 das Baujahr der hiller-Jugend Fabsführer Laulerbacher über die heimbeſchaffungsaklion Die Heimbauten der Hitlerjugend wollten ſich würdig in die Bauvorhaben des Reiches und der Partei eingliedern. Die Heime der HJ. ſoll⸗ ten ebenſo benſo einfach wie klar ſein, ebenſo ſchön, wie dauerhaft und praktiſch. Grundſätzlich ſollten keine Einheitsbaracken oder Typenhäuſer errichtet werden, ſondern jedes einzelne Heim ſolle aus der Umge⸗ bung und aus der Landſchaft heraus ent⸗ wickelt werden. Das Heim ſolle das zweite Zuhauſe der Jungen und Mädel ſein. Die Stärke des Staates und der Partei müſſe jedem Pimpfen bereits in ſeinem Heim klar werden. Stabsführer Lauterbacher ging dann im ein⸗ zelnen auf die Inneneinrichtung ein, die der äußeren Geſtalt angepaßt ſein ſolle. Die Heime würden neben den eigentlichen Heim⸗ räumen Wandel⸗ und Ehrenhalle, Vortrags⸗ und Vorführungsfäle, kleine Bibliotheken, Bade⸗ und Brauſeräume enthalten. Für die ſpäteren Bauabſchnitte ſeien dann Stätten für Lei⸗ besübungen, ſowie ſchließlich Turn⸗ u. Schwimmhallen vorgeſehen. Die Fi⸗ nanzierung der neuen Heimbauten würde unter Mitwirkung aller intereſſierten Stellen des Staates und der Partei, vor allem des Reichsſchatzmeiſters und der Gemeinden, durch⸗ geführt. Die Hitlerjugend gebe dann Bauzu⸗ ſchüſſe, wenn die ſtaatlichen, Gemeinde⸗ und privaten Mittel zur Errichtung eines Hauſes nicht ausreichten. Der Redner teilte hierzu einige ſchöne Bei⸗ ſpiele mit, wo bereits durch die Gemeinſchafts⸗ arbeit aller öffentlichen und private Kreiſe in manchen Orten für die Sitlerjugend neue Heime geſchaffen werden konnten. Er regte insbeſondere an, noch geplante Ehrenmale für die Gefallenen des Krieges und der Bewegung mit einem HJ.⸗Heim zu verbinden, da die Er⸗ innerung an die toten Helden auf dieſe Weiſe am beſten in der jungen Generation für alle Zeiten fortleben werde. Die Syntheſe von Ju⸗ gendheim und Ehrenſtätte ſei nicht nur eine Möglichkeit, ſondern ſogar eine Aufgabe. Stabsführer Lauterbacher ſchloß mit einem Dank an alle Männer des Staates, der Partei und der Gemeinden, an alle Partei⸗ und Volksgenoſſen für die bisherige Anterſtützung und bat auch weiterhin um deren Mitarbeit. 2 5— auf die Dauer ſind ſie allen anderen bekannten Werkſtoffen wirtſchaftlich überlegen. Der Begriff Erſatz läßt ſich auf dieſe Kunſt⸗ ſtoffe nicht mehr anwenden. Hier handelt es ſich um Neuſchöpfungen, die einen unleugbaren Fortſchritt und eine Be⸗ reicherung der Technik darſtellen. Spätere Ge⸗ nerationen werden uns dafür dankbar ſein, daß wir heute ſchon dieſe Aufgaben löſen, denn in irgendeiner Form hätten ſie einmal an dieſe Probleme herangehen müſſen. Es iſt ja mit abſoluter Sicherheit vorauszuſagen, daß der er⸗ höhte Bedarf und teilweiſe auch der Raubbau an Naturſchätzen zu einer Verknappung der Naturſtoffe führen müſſen. Natürlich kann dieſe Neuordnung und Um⸗ ſtellung nicht von heute auf morgen erfolgen vier Jahre ſind für die Erfüllung des Roh⸗ ſtoffplans vorgeſehen. Das iſt aber auch der Unterſchied gegen die Erſatzſtoffwirtſchaft wäh⸗ rend des Krieges: Damals mußte unter allen Umſtänden in kürzeſter Friſt Erſatz für fehlende Rohſtoffe beſchafft wer⸗ den, während heute unter Einſatz einer hoch⸗ entwickelten Wiſſenſchaft und Technik der Staat eine Entwicklung auf lange Sicht lenkt, die nicht nur die wirtſchaftliche Unabhängigkeit er⸗ bringen ſoll ſondern gleichzeitig den Fort⸗ ſchritt der Technik beſchleunigt und den wirt⸗ ſchaftlichen Wohlſtand hebt. Bis dies erfüllt iſt, werden wir freilich manchmal etwas haushalten müſſen. Auf dem Gebiet der Motoriſierung heißt das, daß zeit⸗ weiſe der überflüſſige Verbrauch an Kraftſtoff und Gummi etwas einzuſchränken iſt, wobei die Betonung auf dem Wort„über⸗ flüſſig“ liegt. Man darf eben nicht vergeſſen, daß das Tempo der Motoriſierung noch ſchneller war als das Tempo des Aufbaues der neuen Roh⸗ ſtoffinduſtrien! Die Zuſammenfaſſung aller legenheiten in der ſtarken Hand des Miniſter⸗ präſidenten Generaloberſt Göring iſt einer der bedeutſamſten Entſchlüſſe unſeres Führers. Am gewaltigen Werk der Reichsauto⸗ bahnen hat die Welt bewundernd erlebt, welche Leiſtungen die Zuſammenfaſſung aller ſchaffen⸗ den Kräfte hervorbringen kann, wenn bürokra⸗ tiſche Hemmungen und wirtſchaftlicher Eigen⸗ nutz wegfallen. Die deutſche Wirtſchaf' ſteht nun vor einer ihrer größten Aufgaben. Der Vierjahresplan wird den Beweis erbringen, daß ſie nicht nur aus Soll und Haben beſteht, ſondern daß dort wo es die Intereſſen der Nation erfordern, ſich eee Gedankengut durchſetzen wird Durch den Nationalſozialismus iſt die Wirt⸗ ſchaft ſo ſtark geworden, daß ſie nunmehr ihre Verpflichtungen gegenüber der Allgemeinheit. gegenüber der Nation erfüllen kann— und dieſe Verpflichtung wiegt ſtärker als die Rück⸗ ſicht auf Aktionäre. Schließlich bietet der Vierjahresplan noch die ſchönſte Gelegenheit, den Aufbau der gewerb⸗ lichen Wirtſchaft mit tätigem Leben zu erfüllen, denn es ſoll ja keine ſtarre Organiſation und keine ſchwerfällige Bürokratie walten, ſondern die Wirtſchaft ſoll aus freier Schöpferkraft, dem Staate dienend, und ihm verpflichtet, das große Werk vollbringen! Erfüllt von der hiſtoriſchen Größe dieſer Aufgabe ſind wir davon überzeugt; der uner⸗ ſchütterliche Wille nationalſozialiſtiſchen Geiſtes wird den großen Plan zum guten Ende füh⸗ ren— in eine beſſere Zukunft, in die wirt⸗ 7716 Freiheit und Unabhängigkeit Deutſch⸗ ands!“ Rohſtoffange⸗ der Führer beim Jubiläumskonzerl des Berliner Lehrergeſangvereins Berlin, 14. Jan. Das Jubiläums- konzert des Berliner Lehrer⸗Ge⸗ ſangvereins in der Philharmonie am Donnerstag erhielt ſeine beſon dere Note durch die Anweſenheit des Füh⸗ rers, der damit den bekannten und ſeit 50 Jahren bewährten Pionier deutſcher Volks⸗ ſangeskunſt ganz beſonders auszeichnete. Der Führer, in deſſen Begleitung ſich u. a. Reichspreſſechef Dr. Dietrich und Oberführer Wiedemann befanden, wohnte dem Konzert mit dem Vorſitzenden des Berliner Lehrer⸗Geſang⸗ vereins. Rektor Brauner, in der Ehrenloge bei. Die Konzertbeſucher bereiteten dem Führer. als er völlig unerwartet erſchien, herzliche Ova⸗ tionen, die ſich auch in der Pauſe und nach Schluß des Konzerts wiederholten. Die Mit⸗ glieder des Lehrergeſangvereins erwieſen ſich an dieſem Ehrenabend der 50jährigen Ge⸗ ſchichte ihres in ganz Deutſchland bekannten und geſchätzten Chors würdig und boten unter Leitung des Chordirektors der Staatsoper Karl Schmidt ein auserleſenes künſtleriſches Programm, das den begeiſterten Beifall des ausverkauften Hauſes fand. Reichspholowelfhewerb„ier Jahre Aufbau“ Berlin, 14. Jan. Die kommende Ai: sſtel⸗ lung„Gebt mir vier Jahre Zeit“, die in die⸗ ſem Jahr das große politiſche Aus⸗ ſtellungsereignis Deutſchlanddes iſt, wird nun auch alle deutſchen Photoama⸗ teure zur Mitarbeit aufrufen. Im Rahmen dieſes großen Reichsphotowettbewerba„Vie! Jahre Aufbau“, den der Reichsbund Keutſchei Amateurphotographen e. V. und das Reichs⸗ amt deutſches Volksbildungswerk der NSG. „Kraft durch Freude“ unter Förderung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda veranſtaltet, werden die Ama⸗ teure zeigen, was ſie dieſe vier Jahre des Auf⸗ baues mit offen Augen erlebten und mit ihrer Kamera im Bild feſt⸗ hielten. Die Wettbewerbsbedingungen werden in den nächſten Tagen der Oeffentlich⸗ keit übergeben werden. 5 n —.— 2 N eee Warum Lärm um Spanisch- Marokko? iber Marollo Serien des Aufruhrs— Was ſuchen franzöſiſche Geheimagenten in Spaniſch⸗Marokko? Die franzöſiſche Preſſe hat mit einer Heftig⸗ keit ohnegleichen einen neuen Feldzug gegen Deutſchland begonnen. Spaniſch⸗ Marokko ſteht im Mittelpunkt dieſer Lügenoffenſive. Ueber die wahren Hin⸗ tergründe dieſer Kampagne berichtet un⸗ ſer heutiger Artikel. Aufstand in Konstantine Flatternde weiße Burnuſſe, gigantiſchen Schwänen gleich, raſen über die Straßen von Konſtantine. Aus den weißen Hüllen heben ſich braune, bärtige, aufgeregte Köpfe. Braune ſehnige Arme ſchwingen Gewehre. Knüppel, Si⸗ cheln, Bleiſtangen. Die Menge ſtürmt gegen das Judenviertel.— Wieder einmal ſteht Konſtantine. die von hunderttauſend Menſchen bewohnte drittgrößte Stadt Algiers, in Brand. Wieder einmal iſt der religiöſe Fanatismus der unterdrückten Konſtantiner losgebrochen. Wieder einmal pflanzen franzöſiſche Soldaten. Fremdenlegionäre die Bajonette auf. Blut fließt, Bazare brennen, Leichen bedecken die Straßen. Das franzöſiſche Kolonialminiſterrium aber beſchwichtigt; hundert Tote ſind im Tau⸗ 180 der Senſationsüberſchriften ſchnell vergeſ⸗ en. Unruhe uber Französisch-Afrika Das iſt nur ein blutiger Zwiſchenfall von vielen. In Algieren, in Tunis, in Marokko, in den Wüſtengegenden, in denen Frankreich regiert, immer mal wieder knallt es irgendwo, immer mal wieder ſteigen kleine revolutionäre Stichflammen auf— geſchürt und angelegt in faſt allen Fällen von bolſchewiſtiſchen Agit to⸗ ren—, und beklommenen Herzens fragen ſich die weißen Menſchen von Marokko. Algier und Tunis, ob nicht eines Tages die alles vernich⸗ tende, alles tötende Exploſion erfolgen wird. Sicher hat Frankreich manches erreicht. Wir bewundern breite Palmenalleen. wunderbare Autoſtraßen, herrliche Regierungspaläſte, groß⸗ ſtädtiſche Bürokaſernen. aber die Menge des Volkes leidet Not, genau ſo Not, wie ſie einſt vor der Franzoſenherrſchaft gelitten hat. Ein junger marokkaniſcher Student fand für den kritiſchen Zuſtand die beſte Formulierung. Er ſagte einem hohen franzöſiſchen Beamten: „Bevor Ihr kamt, waren wir ebenſo unglück⸗ lich wie jetzt, aber wir wußten es nicht. Ihr habt uns aufgeweckt. Ihr habt Wünſche in uns wachgerufen, die wir nicht kannten. und jetzt, nachdem Ihr all das aufgeſtört habt, zeigt Ihr Euch unfähig, uns zufriedenzuſtellen. Ihr könnt uns nur hungrig aber nicht ſatt machen. Alſo macht, daß Ihr fortkommt!“ Das Heer der Spitzel in Spanisch- Marokko Während Frankreich das Heer ſeiner Geheim⸗ agenten und Reporter nach Spaniſch⸗Marokko gehetzt hat, die in Ceuta vergeblich nach der Naſenſpitze eines deutſchen Soldaten recher⸗ chieren und in Tetuan ebenſo vergeblich den Zirkelkaſten eines deutſchen Feſtungs⸗Bauin⸗ genieurs aufzutreiben verſuchen und in Melilla Kanonenrohre ſuchen, um beſtenfalls brave aus⸗ gediente Kanalrohre zu finden. während Frank⸗ reich ſich befleißigt, in ſtrengem Ton Franco über Spaniſch⸗Marokko zu belehren, wird je⸗ dem Einſichtigen klar, daß die Schwierigkeiten der Franzoſen in Franzöſiſch⸗Marokko von Tag zu Tag größer werden. 75 Während franzöſiſche Generäle offenbar einen Coup auf Spaniſch⸗Marokko vorbereiten, hat Blum und mit ihm die franzöſiſche Volksfront⸗ regierung gerade in Marokko eine libera⸗ liſtiſche und der Autorität des franzöſiſchen Mi⸗ litärs abträgliche neue Kolonialpolitik einge⸗ ſchlagen. Abel Peyrouton, der bisherige ener⸗ giſche Generalreſident von Marokko. mußte gehen, und General Nogucnes, deſſen Sym⸗ pathien für die Linke bekannt ſind. wurde Ge⸗ neralreſident. Bald darauf entſtand auch die Geſetzesvorlage, die marokkaniſchen Weltkriegs⸗ veteranen, Rittern der Ehrenlegion und Unter⸗ offizieren ſowie Beamten. die in der franzö⸗ ſiſchen Armee oder in der franzöſiſchen Verwal⸗ tung gedient haben oder dienen. das franzö⸗ ſiſche Wahlrecht zuerkennen ſoll. Mit einem Schlage würde dadurch die Rechtsmehrheit in Marokko in eine Mehrheit der Volksfront ver⸗ wandelt werden. Aber durch dieſe Taktik der Verſprechungen und der Lockungen hat auch die Autorität und die Tradition. die durch den alten, großen Marſchall Lyautey zur Selbſt⸗ verſtändlichkeit geworden war. entſcheidend ge⸗ litten. Die nationaliſtiſche Bewegung in Ma⸗ rokko wird durch dieſe Lockerung neuen Auf⸗ ſchwung gewinnen. Wie lange noch, und es ſitzen in der Kammer Vertreter des agreſſiven marokkaniſchen Nationalismus. Wenn Marokkaner an der Sorbonne studieren Die Vergangenheit zeigt, daß gerade in Ma⸗ rokko die Entwicklung in dieſe Richtung geht. Junge Marokkaner. die man, es war wohl nicht mehr als eine großzügige Geſte, in Paris an der Sorbonne ſtudieren ließ. entwickelten ſich zu nationaliſtiſchen Führern von beſonderer Qualität. In die Heimat zurückgekehrt, wur⸗ 1 Abd el Krim will nicht der Pan⸗marokkaniſchen den ſie das Rückgrat Bewegung, deren höchſtes Ziel es iſt, die Fran⸗ zoſen aus Afrika herauszudrängen. Daß die Blumſche Wahlbeglückungstheorie noch ſtärkere Folgen in dieſer Richtung haben wird, iſt ohne weiteres klar. So iſt die Marokko⸗Senſation, die die franzöſiſche Preſſe plötzlich in die Welt wirbelt, nichts weiter als ein Ablenkungs⸗ manöver, das über die Schwierigkeiten und Meinungsverſchiedenheiten hinweghelfen ſoll. Denn, wenn man ſcheinheilig verſichert, in Spaniſch⸗Marokko. in den Rio de Oro⸗Gebieten würden die Spanier nie Ordnung ſchaffen kön⸗ nen, und zu allem Ueberfluß noch eine deutſche Gefahr erfindet, ſo ahnt man. daß die franzö⸗ liſche Generalität bei dieſer Gelegenheit, wo Franco damit beſchäftigt iſt, in Spanien ſelbſt Ordnung zu machen, losſchlagen möchte, um ſich ſo neue ſtrategiſche Punkte zu ſichern und ſo einmal mit der Liberaliſierung Marokkos, wenn eine andere franzöſiſche Regierung die Macht hat, möglichſt wirkſam und möglichſt ſchnell fertig zu werden. Von der fetten Beute ganz zu ſchweigen. Die ersten Marokko-Minen gegen Franco Es war zum Beginn des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges. Eine Goldflut überſchwemmte Spa⸗ niſch⸗Marokko. Große Zeiten brachen für poli⸗ tiſche Agenten, für Meinungsſchieber, für Zwiſchenträger, für Berufsverſchwörer an. An allen Ecken und Enden tauchten ſie auf, die „Baſſermann'ſchen Geſtalten“. In Tetuan. in Melilla, überall verſuchten ſie. die Eingebo⸗ renen gegen Franco aufzuwiegeln. Zu glei⸗ cher Zeit tauchte die Nachricht auf, daß Abd el Krim, der marokkaniſche Nationalheld, der un⸗ vergeſſene Kämpfer der Rifkriege, aus ſeinem goldenen Käfig von der Inſel Réunion entflo⸗ hen beziehungsweiſe befreit ſei. Abd el Krim aber weigerte ſich. in den ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieg einzugreifen. Abd el Krim ließ die Tür des goldenen Käfigs von Réunion ruhig offen ſtehen. Er wollte ſich nicht zum Werkzeug der Bürgerkriegs⸗Politik erniedri⸗ gen laſſen. Die Peſeten rollten in Spaniſch⸗Marokko. Abd el Krim hätte die Inſel Réunion, die be⸗ kanntlich franzöſiſches Kolonialgebiet iſt, ver⸗ laſſen können. Die Pläne mißglückten. Wer ſteckte hinter ihnen? Die neue Sturzflut der Lüge Jetzt rollen neue Propagandawellen an, um General Franco die marokkaniſchen Stützpunkte wegzuſpülen. Ballen ſich hinter der Flut der Druckerſchwärze, hinter dem Urwald der Schlag⸗ zeilen, hinter den Verdächtigungen und fal⸗ ſchen Nachrichten, die aus Frankreich zu uns herüberſchallen. Waffenmauern. die Spaniſch⸗ Marokko erdrücken wollen? Wir hoffen es nicht. Neue ſchwere Erſchütterungen würden Europa und die Welt heimſuchen. Berlin um ein Original arm er Oulel pelle ſcherzt nicht mehr Der Freund aller Kinder—„Ick war niſcht als Knochen und Pelle“ Berlin, 11. Januar. Nun hat man ihn zu Grabe getragen, den guten, alten„Onkel Pelle“, das be⸗ rühmte Berliner Original, das unzäh⸗ lige Kinder mit ſeinen luſtigen Scher⸗ zen zum Lachen gebracht hat und allen unvergeßlich bleiben wird. Berufskame⸗ raden, Artiſten und Schauſteller, haben an ſeinem Sarge die Totenwache ge⸗ halten und ein unüberſehbarer Trauer⸗ zug geleitete ihn zu Grabe. Ein leichtes Leben hat„Onkel Pelle“ nicht gehabt, aber mit ſeinem Spaßmachertalent und ſeine Begabung in der Leitung von Kinder⸗ und Strandfeſten konnte er ſich doch ein Vermögen erwerben. Dummer August und Laternenanzünder „Als ick nach Berlin kam, da hatte ick ſchon allerhand hinter mir! Der Schmachtriemen war ordentlich eng geſchnallt. An mir war nicht als Knochen mit Pelle(Haut) drüber!“ So hat einmal der Schauſteller und Artiſt Adolf Rautmann erzählt. Seine Magerkeit brachte ihn auf den Gedanken, ſich den Künſt⸗ lernamen„Onkel Pelle“ beizulegen, der ſehr bald zu einem Begriff werden ſollte. 16 Jahre alt war Adolf Rautmann, als er ſich 1885 heimlich aus ſeinem Vaterhaus in Brenkenhof bei Neuſtadt an der Doſſe ſtahl, um in dem in der dortigen Gegend gaſtieren⸗ den Zirkus Renz als„Dummer Auguſt“ auf⸗ zutreten. Der Erfolg war ſo durchſchlagend, daß ſich der junge Rautmann nirgends mehr blicken laſſen konnte. Alle ſeine Bekannten lachten ſie ihn aus und ſahen nun auch im All⸗ tagsleben den„Dummen Auguſt“ in ihm. Selbſt ſeine Mutter fand ſein Auftreten im Zirkus ſo entwürdigend, daß ſie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte und ihn aus dem Hauſe wies. Jetzt begann die Leidenszeit des jungen Burſchen, der ſich zum Artiſten, zum Clotvn, berufen fühlte, aber nirgends Verſtändnis fand. So mußte er froh ſein, als er in einem Vorort im Norden Berlins die Stellung eines Laternenanzünders erhielt. Hier war es, daß er zu„Knochen und Pelle“ abmager⸗ te. Ein abermaliges Gaſtſpiel im Zirkus Renz brachte nicht den gewünſchten Erfolg. Aber Rautmann verlor nicht das Vertrauen zu ſich ſelbſt und zog entſchloſſen nach Berlin, mit der Abſicht, ſich die Herzen der Berliner als„Onkel Pelle“ zu erobern. Und das iſt ihm dann auch wirklich geglückt. Von Bismarck engagiert Ohne viel Maske zu machen, ging„Onkel Pelle“ in die Laubenkolonien, wo Sommer⸗ feſte veranſtaltet wurden und widmete ſich hier den Kindern. Hatten ihn die Erwachſenen bisher abgelehnt, ſo fand er bei den Kindern mit ſeinen gutmütigen harmloſen Scherzen und ſeinen luſtigen Geſellſchaftsſpielen reichen Beifall. Die Kinder erkannten ſofort, daß hier ein Mann mit einem Kinderherzen vor ihnen ſtand und ſie liebten ihn innig.„Komm bald Hieder. Onkel Pelle!“, riefen ſie ihm nach, wenn er abends nach dem Umzug mit Lam⸗ pions und Fackeln erſchöpft den Heimweg an⸗ trat. Und„Onkel Pelle“ kam wieder. Aber er ließ ſich ſein Kommen von den Feſtveranſtal⸗ tern bezahlen und da er bald von allen Seiten Angebote bekam, erreichte ſeine Gage ſchon nach wenigen Jahren eine ſtattliche Höhe. Der Gedanke, als Spaßmacher für Kinder aufzutreten, war durchaus Rautmanns geiſti⸗ ges Eigentum. Bei dem Erfolg, den er mit ihm hatte, fand er raſch Nachahmer. Zahlrei⸗ che andere„Onkel Pelle“ traten auf den Plan und ſo ließ ſich Rautmann ſeinen Künſtler⸗ namen geſetzlich ſchützen. Allmählich erfreute ſich„Onkel Pelle“ auch unter den Erwachſenen großer Volkstümlich⸗ keit. Er mußte in den großen Vergnügungs⸗ parks und auf großen Rummelplätzen auftre⸗ ten und wurde ſchließlich ſogar von Bismarck für deſſen Wohltätigkeitsveranſtaltung im Reichskanzler⸗Palais als Clown verpflichtet. Damit aber war auch der künſtleriſche Ehr⸗ geiz Rautmanns befriedigt. Er gierte nicht nach dem Ruhm eines großen Artiſten, der von Weltſtadt zu Weltſtadt reiſt, um für phanta⸗ ſtiſche Summen ſeine Späſſe zu reißen. Er war ſich bewußt, daß ſein Humor viel zu tief im Berliniſchen verwurzelt war, als daß er über die Grenzen der Reichshauptſtadt hinaus Erfolg haben konnte. Er blieb in Berlin und wenn er ſchon im Sommer zur Erholung an die See reiſte, dann trat er dort nicht als Spaßmacher auf, ſondern erwarb ſich bedeu⸗ tende Verdienſte um die Organiſierung von Strandfeſten. Das Nordſeebad Hüſum hat ihn deshalb zu ſeinem Ehrengaſt ernannt und jetzt zu ſeiner Beerdigung eine große Abordnung von Männern von Frauen in Huſumer Hei⸗ mattracht in die Reichshauptſtadt entſandt. Solange Kinderfeste veranstaltet werden. Bis zu ſeinem Lebensende iſt Rautmann ſeinem Berufe treu geblieben, ſeinem Beruf, den er ſo liebte, wie ſeine vielen jugendlichen Freunde. Ein Mann mit einem warmen Her⸗ zen iſt dahingegangen. Berlin iſt um eines ſeiner Originale ärmer geworden, aber der Name„Onkel Pelle“ wird weiterleben. Schon vor mehreren Jahren war die geſetzliche Schutzfriſt des Namens abgelaufen. Raut⸗ mann hat ſie nicht wieder erneuert, denn er wollte, daß ſich die Berliner Kinder auch nach ſeinem Tode über ihren lieben„Onkel Pelle“ freuen ſollten. Dem alten Rautmann bereitete es große Freude, daß er nach 50jähriger Be⸗ rufstätigkeit nicht weniger Nachahmer fand, als zu Beginn ſeiner Laufbahn. Jetzt hatte er die Konkurrenz nicht mehr zu befürchten. Ja, er begünſtigte ſie ſogar. So wird der„Onkel Pelle“ unſterblich bleiben, ſolange in Berliner Laubenkolonien Kinderfeſte veranſtaltet wer⸗ den. 1 Wer war Bruder Andreas 7 Der heilige von Montreal Er gründete das kanadiſche„Lourdes“— 200 Dollar Erſparniſſe bildeten das bꝛſcheidene Gründerkapital London, 11. Januar. Amerikaniſche Zeitungen bringen die Mel⸗ dung von dem Tode des„Bruder Andreas“, eines Greiſes, der weit über Montreal hinaus in kanadiſchen Landen als Heiliger verehrt wurde. Die Kapelle, die einſt von dieſem heili⸗ gen Mann auf dem Königs⸗Berg bei Montreal errichtet wurde, zog täglich Tauſende von Pil⸗ gern, die zum Teil ſogar von weither, über die Meere der Welt gekommen waren, an. An hohen Feſt⸗ und Feiertagen ſind es oft 50 000 Pilger geweſen. „Bruder Andreas“ iſt in der Provinz Quebec als Sohn ganz armer Eltern im Jahre 1875 geboren worden. Er war der ſechſte von elf Ge⸗ ſchwiſtern. Die Kinder wurden frühzeitig ihrer Ernährer beraubt, da die Eltern in kurzem Ab⸗ ſtand ſtarben. Seinem bürgerlichen Namen nach hieß der Heilige von Montreal Alfred Beſſette. Als Alfred kaum 12 Jahre alt geworden war, mußte er mithelfen, Geld zu verdienen. Ein ungebildeter Novize Er verdingte ſich als Laufburſche in den Fa⸗ briken oder als Stallknecht auf den Farmen von Neu⸗England. Keine Arbeit war ihm zu gering. Er mußte ſich ſehr viel gefallen laſſen, weil er von Natur ein gutmütiger und ſanfter Menſch war, den die rauhen Sitten ſeiner Al⸗ tersgenoſſen abſtießen. Mit 25 Jahren kehrte Alfred dann nach Ka⸗ nada zurück. Seine Frömmigkeit fiel auf. Er fühlte ſich ſelbſt von früher Jugend auf beru⸗ fen, Gottes Wort zu predigen. Trotzdem nahm ihn zunächſt kein Orden auf. Er hatte weder Schreiben noch Leſen gelernt, weil ſich niemand um den Waiſenknaben gekümmert hatte, und galt daher als ungebildet. Nach vielem Suchen erklärte ſich endlich eine geiſtliche Kongregation im Jahre 1871 bereit, ihn als Novizen aufzu⸗ nehmen. Aber auch als ſolcher wurde er nur zu den niedrigſten Dienſten herangezogen. Bald darauf verſetzte ihn ſein Orden an eine Schule für geiſtliche Schüler, die an den Ab⸗ hängen des Königs⸗Berges bei Montreal eröff⸗ net worden war. Dort hat„Bruder Andreas“ — wie er jetzt genannt wurde— 38 Jahre lang gewirkt. Er durfte aber beileibe nicht unterrichten, ſondern mußte die Fußböden rei⸗ nigen und den Koch und den Friſeur ſpielen. „Bruder Andreas“ weiss für alles Rat Trotz ſeiner untergeordneten Stellung genoß „Bruder Andreas“ bei den Eltern der Zög⸗ linge, die zum Beſuch in die Anſtalt kamen, großes Anſehen. Wenn ſie einen Rat brauchten, wandten ſie ſich an ihn.„Bruder Andreas“ wußte immer zu helfen. Mit der Zeit kamen auch fremde Leute, um von dem frommen Mann Hilfe und Rat zu er⸗ bitten. Die Zahl der Gläubigen wuchs ſo raſch an, daß ſich„Bruder Andreas“ entſchloß, ſich eine eigene Kapelle zu bauen. Dazu brauchte er allerdings die Genehmigung von ſeiten ſeiner Ordensvorgeſetzten. Acht Jahre lang hat„Bru⸗ der Andreas“ darum kämpfen müſſen. Er machte Eingabe um Eingabe. Im Jahre 1904 erhielt er endlich die Erlaubnis, die Kapelle zu errichten. Es war eine einfache, beſcheidene und kleine Kapelle aus Holz, die ſich„Bruder Andreas“ im Schweiße ſeines Angeſichts ſelbſt zuſammenzimmerte. Selbſt die Werkzeuge, die er benötigte, mußte er aus ſeiner eigenen Taſche bezahlen. Er ſteckte ſeine geſamten Erſparniſſe von 200 Dollar— in der Hauptſache waren es Trinkgelder, die ihm von den Eltern ſeiner Zög⸗ linge zugeſteckt worden waren— in dieſe Waldkapelle hinein. Erſt ſpäter, als das Werk längſt ſtand, begannen Geſchenke und Stif⸗ tungen in reichlichem Maße zu fließen. „Nicht ich, sondern der Glaube heilt.. Von Jahr zu Jahr wurde der Zuſtrom von Gläubigen größer. Die kleine Kapelle im Wald war zu einem Wallfahrtsort geworden. Längſt hatte die Kunde ſich wie ein Lauffeuer in Ka⸗ nada verbreitet, daß es in der Holskapelle des „Bruder Andreas“ zu Wunderheilungen gekom⸗ men ſei. Sieche und Kranke ſchleppten ſich hin⸗ auf, um Erlöſung von ihrem Leiden zu erflehen. Das kanadiſche„Lourdes“ war geboren. Jetzt begannen ſich auch die geiſtlichen und welt⸗ lichen Behörden zu intereſſieren. Die Kommiſ⸗ ſionen, die kamen und gingen, fanden die Be⸗ richte und Erzählungen von regelmäßigen Pil⸗ gerfahrten beſtätigt. So kam es, daß im Jahre 1915 neben der kleinen Kapelle des„Bruder Andreas“ eine herrliche und gewaltige Baſilika, dem heiligen Joſeph geweiht, entſtand. Dieſe Baſilika im kanadiſchen„Lourdes“ iſt auch heute noch nicht ganz fertiggeſtellt, aber ſie hat ſchon 4 Millionen Dollar Baukoſten ver⸗ ſchlungen. a Trotz allem iſt„Bruder Andreas“ bis in die letzten Tage hinein der demütige und beſcheidene Menſch geblieben, der er Zeit ſeines Lebens ge⸗ weſen iſt. Wenn die Gläubigen ihn verehrten und vor ihm in die Knie ſanken, dann hob er ſie auf und meinte:„Nicht ich, ſondern der Glaube heilt..“ S r. Nung an nicht als ch bedeu⸗ ung bon hat ihn und jetzt holdnung mer Hei⸗ ntſandt. te = utmann Derch, endlichen men Her⸗ um eines abet der n. Schon geſetliche . Raut⸗ denn er uch nach l Pelle“ beteitete . Photo: E. Haſe(M). Ftder ſein eigener Laubf Lernen Sie die neue Wetterkarte ſtudieren! Den deutſchen Zeitungsleſern hat das Reichsamt für Wetterdienſt am 1. Januar eine angenehme Ueberraſchung vorbehalten. Erſtmalig wird mit Beginn des neuen Jahres die von dem Reichsamt angeordnete neugeſtal— tete Wetterkarte der Oeffentlichkeit vorgeführt. Was die Darſtellung der Witterungsvorgänge für alle Kreiſe der Bevölkerung bedeutet, braucht hier nicht erläutert zu werden. Ob⸗ wohl ſich die amtlichen Wettermacher— un⸗ gleich den Zauberkünſtlern— die erdenklichſte Mühe geben, ihre Tricks und Geheimniſſe rückhaltlos aufzudecken, bedeutet die Wetter⸗ karte für viele noch immer ein Buch mit ſie⸗ ben Siegeln. Sie leſen zwar mit geſpannter Anteilnahme die tägliche Rubrik„Wie wird das Wetter?“, laſſen aber das mit Wellen⸗ linien, Pfeilen und Kreiſen überſäte Bild Europas unbeachtet. Anderen wiederum iſt die Wetterkarte wie ein Heeresbericht, der über die Lage auf dem Kriegsſchauplatz Aus⸗ kunft gibt, und dieſe Liebhaber der Wetter— politik wünſchen ſich den graphiſchen Lage⸗ bericht möglichſt deutlich und verſtändlich. Schon ſeit Jahren arbeitet man daran, Wetterkarten anzufertigen, die ein immer klareres Bild von dem geben, was ſich meteo⸗ rologiſch gerade über Europa tut. Man hat die Millimeterziffern der Queckſilberſäule ver⸗ bannt und ſtatt ihrer die Iſobaren eingeführt, die vor etwa zwei Jahren der Ueberſichtlichkeit wegen um die Hälfte verringert wurden. Nie⸗ derſchlagsgebiete wurden durch Schraffierung kenntlich gemacht, kalte und warme Winde mit ihren Richtungen unterſchiedlich gekenn⸗ zeichnet ufw. Am 1. Januar trat auf Anord⸗ nung des Reichsamtes für Wetterdienſt wie⸗ derum eine Veränderung in der äußeren Ge⸗ ſtaltung der Zeitungswetterkarte ein, und dieſe Neujahrsüberraſchung bedeutet unzwei⸗ felhaft einen Fortſchritt. Es bleibt bei den Symbolen für Nebel, Ge⸗ witter, Schneefall und Regen. Auch die be⸗ kannte„Schauertätigkeit“ tritt wieder auf. Hinzu kommen Zeichen für Sprühregen und Schneetreiben, womit der umfangreiche Nach⸗ richtenapparat des Reichswetterdienſtes beſſer und für den Leſer angenehmer ausgenutzt wird. Das wichtigſte aber an der neuen Wet⸗ terkarte iſt, daß die Luftmaſſenverteilung ſtärker als bisher hervorgehoben wird. Mehr und mehr berückſichtigt man in der prakti⸗ ſchen Meteorologie das Vorhandenſein von Luftmaſſen beſtimmter Eigenart, ihre Ver⸗ lagerungen und die Wettervorgänge an ihren Grenzen, den ſogenannten Fronten. Wenn Polargebieten über das Feſtland hereinſtrö⸗ men, kann man in ihrem Bereich mit klarem Froſt und ſchönem Winterwetter rechnen. Anders ſieht die Sache ſchon aus, wenn ſie aus nordweſtlicher Richtung kommen, denn dann hat der Golfſtrom ſie erwärmt und das Meer ihnen Feuchtigkeit auf die weitere Reiſe mitgegeben. Die Luftmaſſen hingegen, die uns aus ſubtropiſchen Breiten beſuchen, ſind gut geheizt und beſcheren uns zum Winter oft genug das plötzlich auftretende Tauwetter. Durch den Kampf dieſer verſchiedenartigen Luftmaſſen wird nun das Wetter weſentlich mitbeſtimmt. In der Phyſikſtunde haben wir gelernt, daß kalte Luft ſchwerer iſt als warme. Die ark⸗ tiſchen Strömungen werden ſich alſo, wenn ſie vordringen, ſtets unter die Warmluft ſchie⸗ ben und dieſe in die Höhe drücken. Dieſer meteorologiſche Vorgang, der uns im Som⸗ mer Gewitter, Windzunahme und Aprilwet⸗ ter bringt, im Winter aber ſich in gelegent⸗ lichen Niederſchlägen äußert, wird auf der neuen Wetterkarte durch das Symbol der „Einbruchsfront“ dargeſtellt. Wenn aber warme Luft im Vordringen iſt und auf ruhende kältere Luftmaſſen aufgleitet, dann haben wir die„Aufgleitfront“. Sie ſchenkt uns im Sommer den Landregen und im Winter anhaltende Schneefälle. Um die Ver⸗ teilung der Luftmaſſen anſchaulicher zu ge⸗ ſtalten, werden auf der neuen Karte die ark⸗ tiſchen Kaltluftgebiete durch ein Kreuzraſter, die von ſubtropiſcher Warmluft überfluteten Teile durch ein Punktraſter hervorgehoben, womit dem Beſchauer ein plaſtiſches Bild von der jeweils gegebenen Luftmaſſenverteilung vermittelt wird. Komplizierter liegen die Dinge bei den „Fronten in der Höhe“. Es handelt ſich um Luftmaſſen, die unabhängig von den auf der Erdoberfläche vorherrſchenden Winden in ſehr großer Höhe ſich bewegen und durch ihren Einbruch in untere Schichten zu Störungen der Wetterlage führen können. Wenn man ſich der Mühe unterzieht, ein⸗ mal mehrere Tage hintereinander die Bild⸗ ausſchnitte zu ſammeln und dann miteinan⸗ der zu vergleichen, ſo hat man ſich gewiſſer⸗ maßen ein meteorologiſches Handbuch für den Selbſtunterricht geſchaffen. Mit ſeiner Hilfe wird man bald ſelbſt in der Lage ſein, das Wetter für die nächſten ein bis zwei Tage vorherzuſagen. Idealzuſtand„Jeder ſein eigener Laubfroſch“ ſind wir dank der Dem Lebens, ſondern auch ein Leben für ſich. Es endet mit einem„Sterben“ in Müdigkeit. uns in ſein Reich. Dann aber beginnt jeder Morgen mit einer Geburt, einer Wieder⸗ geburt in neuer, erfriſchter Kraft. Wenn wir Kinder haben, hüten wir ſie, und beſonders hüten wir ihre erſten Schritte ins Leben. Wir wiſſen, wie entſcheidend ſie ſind, wiſſen— und auch die einſchlägige Medizin achtet darauf immer mehr!—, daß ein Men⸗ ſchenkind, das mit Ruhe und Helle ins Leben geführt wurde, dem Leben ruhig und hell und den unvermeidlichen Lebensſtürmen viel feſter begegnen wird als ein Kind, das ſein Er⸗ wachen ins Leben mit einer Zerriſſenheit der Seele beginnt. Große Entſcheidungen werden alſo ſchon im Kinderlande über uns gefällt. Das iſt nicht ſo zu verſtehen, daß wir ſpäter im Garten unſeres Lebens nicht mehr die eigenen Herren ſind und untätig zuſehen müſſen, wie das Un⸗ kraut unſerer ſchlechten Anlagen, der Er⸗ ziehungsfehler, die an uns gemacht ſind, im Wege ſteht und unſer Handeln überwuchert. Nein, wir müſſen immer wieder an uns ord⸗ nen und jäten und binden. Und wenn an jedem Morgen ein neuer Tag— und das iſt ein neues Leben— beginnt, ſo ſind die erſten Schritte, die man hier tut, für dieſes Leben, dieſen Kreislauf eines Tages entſcheidend. Wir erwachen. Nun haben wir es, wenn wir nicht gerade von Schickſalsſchlägen betrof⸗ fen ſind, mit faſt unabwendbarer Sicherheit in der Hand, den Verlauf unſeres Tages zu beſtimmen— ob er im Hellen oder im Grauen ablaufen ſoll. Es kommt darauf an, was wir in der erſten Stunde tun. Wir ſtehen auf. Wir denken dabei vielleicht an eine Mißhelligkeit, der wir geſtern aus⸗ geſetzt waren, und laſſen den Unmut wieder zurückkehren. Und dann gibt es Tage, an de⸗ nen man, wie der Volksmund ſagt, ganz ein⸗ fach mit dem verkehrten Bein aufſteht. Man iſt angeknurrt, läßt ſich gehen. Man gibt der Frau— oder die gibt dem Manne— ein paar unfrohe Worte. Niemals aber hat ein häßliches Wort ſo ſtarke Kraft wie am Mor⸗ gen.— Ueber die Haſt, die aus den Morgenſtun⸗ den verbannt ſein ſoll, iſt ja ſchon viel ge⸗ ſprochen und geſchrieben worden. Auch ſie formt dem Tag mit Sicherheit das Geſicht, und es ſind häßliche, fahrige Züge, die ſie ihm eingräbt. Haſtiges Frühſtück, haſtiges Laufen zur Bahn in der letzten Minute vor Abgang des Zuges, mangelhafte Ordnung der Kinder in ihren Schulſachen, wildes Herumſuchen— Mißklang kommt in den Tag, er wird zer⸗ ſtört. Die humoriſtiſchen Zeichner haben ſich des Mannes bemächtigt, der in den Morgenſtun⸗ den ein zornig brüllender Löwe iſt. Mit„Ge⸗ brüll“ und unter Anklagen gegen ſeine Um⸗ gebung, gegen alle, die ihm in den Weg kom⸗ men, Frau und Kinder, ſucht er Schlips und Kragenknopf, beſchuldigt er jeden, ihm die kart in den neuen Tag Keinen Aerger auf nüthlernen Magen Jeder Tag iſt nicht nur ein Stück unſeres Der Schlaf, der Bruder des Todes, entführt Sachen böswillig verſteckt oder verlegt zu haben. Ein Dritter, Außenſtehender, hat ja immer gut und leicht lachen; wir lachen auch über uns ſelbſt, wenn wir uns auf ſolche närriſche Weiſe einen Morgen zertobt haben. Aber wenn wir ehrlich ſind, geben wir zu, daß wir bei dieſem Lachen auch etwas Miß⸗ behagen verſpüren, und wir wiſſen, daß— von der Zerſtörung des Tages abgeſehen— ſolche„zerbrüllten“ Morgenſtunden auch einer Ehe nicht zuträglich ſind. Wir erwachen; es iſt Zeit, daß wir auf⸗ ſtehen. Ein neuer Morgen iſt da, wie eine unbeſchriebene Tafel liegt der Tag vor uns. Ein Morgenſpaziergang iſt immer eine gute Eröffnung. Man wird auf dem Wege die Tagesarbeit überdenken, kann Aerger, der ſich heben will, bezwingen. Man kann ein⸗ teilen, ſeine Geſchäfte ordnen, vor allen Din⸗ gen— und das iſt die Hauptſache!— ſich ſelbſt in Ordnung bringen. Dann wird der ganze Tag geordnet ſein. Oder Gymnaſtik— ſie läßt das Blut durch den Körper rollen, erfriſcht das Lebensgefühl. Ein ruhiges, behagliches Frühſtück im Kreis der Familie wird ein ganz anderer„Start“ verzweifelten Blicken nach der Uhr, ſeinen Schlips oder ſeinen Kragenknopf ſucht. Man nimmt eine ſchöne, behagliche Erinnerung, ein Gefühl der Geborgenheit, das ſtark macht und trägt, in den Beruf, in den Werktag mit. Blicken wir doch einmal rückwärts, dann wer⸗ den wir erkennen: An Tagen, die wir mit Haſt oder mit häuslicher Zänkerei begannen, hatten wir ſpäter zumeiſt auch Aerger im Be⸗ ruf; nichts wollte glücken. An Tagen aber, wo wir morgens froh und ruhig aus dem Hauſe gingen, kehrten wir faſt immer auch wieder froh und ruhig von unſerem Aus⸗ gang in den Werktag zurück. Zufälligkeiten? Nein! Einmal waren wir ſozuſagen leichter „anfällig“ für alles Aergerliche, das uns be⸗ gegnete, oder wir empfanden vieles gleich als Aergerlichkeit. Das anderemal aber waren wir von einem ſchönen, warmen, behütenden Frohgefühl getragen... Man hört da von einem Dichter, der, um das zum Schaffen nötige Gleichmaß zu er⸗ langen, jeden Morgen ein paar Kapitel in einem beſtimmten Buche las, und dieſes Buch war merkwürdigerweiſe das„Bürgerliche Ge⸗ ſetzbuch“, aus dem er einige Dutzend Para⸗ graphen ſich zu Gemüte führte. Dann hatte er, der verſonnene Dichter, ſein Gleichgewicht. Nun, das Leſen des Bürgerlichen Geſetzbuches gleich auf nüchternen Magen wird nicht für jedermann zuträglich ſein; jeder muß ſich die ihm und ſeinem Weſen gemäße Methode her⸗ ausſuchen. Es kommt nur darauf an, daß es die iſt, die ihn in Ordnung bringt. Denn es iſt ſpäter ſehr ſchwer, das Steuer wieder herumzuwerfen. Kein zerſtörter Tag kann jemals wieder erſetzt werden, und Tage, ne⸗ beneinandergereiht, ſind Beruf, Ehe, alles, was den Daſeinskreislauf des Menſchen aus⸗ macht, ſind ſein ganzes Leben! A. K. Delektiv für Ganz Lyon, beſonders aber die Lyoneſer Polizei, intereſſiert ſich zur Zeit für einen gewiſſen Marius Million, der zweimal im Laufe der letzten ſechs Jahre verhaftet wurde und zweimal ſeine eigene Unſchuld ſchlagend dadurch nachweiſen konnte, daß er die wirk⸗ lichen Täter, für deren Verbrechen er ver⸗ haftet wurde, namhaft machen und der Polizei ausliefern konnte. Jene unglücklichen Zufälle, die ihn zweimal in den ſchweren Ver⸗ ſich ſelbſt.. Einer„ pfuſcht/ der Polizei ins gandwerl ein Mantel. Die Polizei forſchte nach. Man hatte beobachtet, daß der Mann mit dem ge⸗ ſtohlenen Mantel in einem Fabrikbetrieb ver⸗ ſchwand, in dem 500 Menſchen arbeiteten. Als man dem Portier die Perſonalbeſchreibung des mutmaßlichen Täters vorwies, tippte er wiederum auf Marius Million. Aber Marius Million konnte ſein Alibi nachweiſen, machte ſich aber ſelbſt nun daran, unter den 500 Menſchen, unter denen der Täter vermutlich dacht brachten, haben der Oeffentlichkeit über⸗ raſchende Talente bewieſen. Er war bis heute nur Detektiv für ſich ſelbſt. Man trägt ſich nun mit der Abſicht, ihn zum Kriminaliſten— für den Staat und für die anderen zu machen. In einem Lyoner Vorort fand man vor 6 Jahren an einem Abend einen Mann er— ſtochen auf. Die Polizei ſammelte eifrigſt alle Perſonalangaben, ging von Café zu Café, um mit den Gaſtwirten und den Kellnern die Gäſte durchzugehen, auf die jenes Signalement paſ⸗ ſen könnte. Eines Abends verhafteten ſie Marius Mil⸗ lion, weil die Perſonenbeſchreibung, die man von dem Mörder zuſammengeſtellt hatte, haarſcharf auf Marius Million paßte. Es kam noch hinzu, daß ein Helfer bei jener Mordtat ſich im Trunk verplauderte und nachher aus Wut über ſeine Verhaftung bei einer Kon- frontierung Million wirklich der Mittäter⸗ ſchaft bezichtigte. Nach 14 Tagen mußten ſie Marius Million wegen ungenügender Tatbeweiſe freilaſſen. Nun machte er ſich daran, die Unterwelt von Lyon zu durchforſchen. Drei Wochen ſpäter bekam er von einer„Kabarett⸗Tänzerin“ die Namen und die Adreſſen der wirklichen Täter. Millions Rapport bei der Polizei ſtimmte aufs Haar! Die zideite Affäre ſpielte ſich vor einigen beiſpielsweiſe arktiſche Luftmaſſen aus den neuen Karte nähergerückt. 0 Wochen ab. In einem Kaffeehaus verſchwand ſein mußte, den Schuldigen herauszufinden. In der darauffolgenden Woche konnte Marius Million der Polizei wiederum den wirklichen Täter melden. Zum zweiten Male mußte ſich die Polizei bei einem Menſchen entſchuldigen, den man unter ſchwerem Ver⸗ dacht gehabt hatte. Woher kommt o. k.? Sprachforſcher in Amerika, England und Auſtralien haben ſich intenſiv bemüht, ein⸗ wandfrei feſtzuſtellen, woher die berühmte Phraſe o. k.(okay!) ſtammt, mit der der Eng⸗ länder ſeine Zuſtimmung oder die Feſtſtel⸗ lung, daß etwas in Ordnung ſei, ausdrückt. Man glaubt nun ermittelt zu haben, daß die Phraſe aus dem Schottiſchen ſtammt. Hier gibt es ein Wort Ochaye, das die Bedeutung von„in Ordnung“ hat. Eine andere Aus⸗ legung beſagt, daß das Wort zuerſt auf Haiti in Weſtindien gebraucht wurde— und zwar zu einer Zeit, als von dort der geſamte Rum nach den Vereinigten Staaten ausgeführt wurde. Wenn man damals Zöllner und Ken⸗ ner nach dem beſten Rum fragte und woher er käme, dann ſagten ſie„aux Cayes“, d. h. „aus Cayes“, um die Herkunft eindeutig an⸗ zugeben. in den Tag ſein, als wenn man wütend, mit. ä— — ——— ä—— 5 ——— 5 222... ˙ e— — 8 80. Fortſetzung Das Erſtaunen des Kapitäns iſt echt. Er ſtarrt den Poli⸗ zeichef verwirrt an. „Ja, was iſt denn los? Was hat denn das alles zu bedeu⸗ ten?“ fragt der Kapitän heftig. „Bleiben Sie ganz ruhig, Herr Kapitän! Mac Meil und Hutter haben vor ſechzehn Monaten das Kind des Oberſten Harris entführt, und Sie haben es auf der Jacht Hutters nach Europa gebracht.“ „Ich.. ich!“ Schwer geht der Atem des Mannes. Dann wendet er ſich an ſeinen Steuermann und ſchreit ihn an: Haſt du gehört, Clive! Haſt du gehört? Sander hat recht gehabt, dem iſt die ganze Sache nicht geheuer vorgekommen!“ Schwer geht ſein Atem, aber er beruhigt ſich langſam. Dann tritt er einen Schritt näher an den Schreibtiſch heran und ſagt, dem Polizeichef offen in die Augen ſehend: „Herr Polizeipräſident, ich ſchwöre Ihnen, daß ich, daß keiner meiner Leute auch nur eine Ahnung hatte, daß es ſich um das Kind des Oberſten handelte. Nicht einer von uns hätte ſich zu einer ſolchen Schurkerei hingegeben, das ſchwöre ich Ihnen! Die Prüfungen werden es ergeben. Und jetzt fragen Sie mich, ich will Ihnen jede Auskunft geben, die ich nur geben kann.“ Der Pollzeichef läßt ihn berichten, und alle hören aufmerk⸗ ſam zu. Der Oberſt kämpft mit einem Schwächeanfall. Als der Kapitän eben erzählt hat, daß das Kind und ſeine Pflegerin gerettet worden waren, und daß ſie nachweislich nach dem Beſtimmungsort Brüſſel abgereiſt war, da weiß Hinner, daß jetzt Klarheit werden wird. „Können Sie uns nicht das Ausſehen der Pflegerin be⸗ ſchreiben?“ wirft Hinner plötzlich dazwiſchen. „No!“ antwortet der Kapitän.„Aber ich habe ein Photo davon. Und Sie haben Glück, junger Mann, ich habe es bei mir, es war in der letzten Zeit meine Maskotte! Mein Glückszeichen!“ g Hinner nimmt mit zitternden Händen das Photo und be⸗ trachtet es genau. In ſeinem Herzen iſt lauterer Jubel. „Herr Oberſt“, ſagt er langſam, jedes Wort klar ausſpre⸗ chend.„Das iſt die Frau, die meine Pflegemutter bewußt⸗ los auffand und ſamt dem Kinde zu ſich nahm. Jetzt iſt es klar und eindeutig erwieſen, daß der kleine Hein, der im Hauſe Boſſe in Hamburg lebt und dort liebevoll betraut wird, Ihr verſchwundenes Kind iſt. Gott hat ein Wunder getan, Herr Oberſt!“ N Aber der Oberſt hört die letzten Worte nicht mehr, die ſchwere ſeeliſche Erſchütterung, das Übermaß von Freude hat ihm einer wohltätigen und löſenden Ohnmacht in die Arme geworfen. Der Oberſt hielt bis zum Morgengrauen aus. Er wohnte den Verhören bis zum Schluſſe bei. Endlich gelang es Hin⸗ ner, den völlig erſchöpften, aber reſtlos glücklichen Mann ins Auto zu bringen. Der Oberſt ſtand mit Tränen in den Augen und ſtarrte auf ſeinen Chauffeur, in deſſen Augen Erwartung lag. „William!“ ſtieß der Oberſt hervor.„William, unſer unſer Kind lebt! Wir werden. unſeren Eddy wiederſehen!“ In dem ſonſt ſo lebloſen Geſicht des Chauffeurs orbeitete es mit einem Male. Es zuckte nur ſo, eine Freude ohneglei⸗ chen ließ den Mann alle Haltung, die er ſonſt wahrte, ver⸗ eſſen. g 1 Oberſt!“ ſtieß er unter Tränen lachend hervor. h.. ich... hab's gewußt, daß das Glück ins Haus kam! An... an dem Tage, da ich Miſter Handewitt ins Haus brachte! „Ja, ja, William Haus gebracht.“ Dankbar umarmte er den jungen Hinner, der in verlegener Freude neben ihm ſtand. * 4 9 Frau Ellen hatte die ganze Nacht nicht geſchlafen. i Sie ahnte, daß eine Entſcheidung in der Luft lag, und die Hoffnung, daß das Schickſal ihr das Kind wieder lebend in den Arm geben würde, wuchs empor ins Gigantiſche. Wie eine Erlöſung empfand ſie es, als endlich der Wagen vor der Villa hielt. Sie lief, ſo raſch ſie ihre Füße tragen konnten, den Män⸗ nern entgegen. g Eben ſtieg ihr Gatte aus dem Wagen und ſtarrte ſie mit glückſeligen Augen an. „Frank...“ ſchrie eine Mutter auf. Do brach der Oberſt in ein Lachen des Glücks aus, das ſeines Herzens große Freude in ſich trug, und er ſchloß die geliebte Frau in die Arme. „Ellen... Ellen!“ ſchrie er förmlich.„Unſer Kind lebt und wird uns wieder zurückgegeben!“ Frau Ellen ſchrie nicht auf, ſie ſtand ganz ſtill und lächelte, unendliche Glückſeligkeit ſtrahlte aus den Zügen des mütter lichen Geſichts, und dann falteten ſich ihre Hände, als wenn ſie beten wollten. er hat uns das Glück wieder ins UAUANUAUÄAAUAUAKA 5—— Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Und eine kleine Träne ſtahl ſich aus ihren Augen. „Unſer.. Kind.. lebt!“ Sie wollte weiterſprechen, aber die Stimme verſagte ihn ben Dienſt. Da nahm ſie der Oberſt behutſam auf und trug ſie ins Haus. Und drinnen, an dem leeren Bettchen, in dem ihr Liebling immer geſchlafen hatte, da weinte ſich ein Mutter⸗ herz alle Qual von ſechzehn bitteren Monaten vom Herzen 0* 6 Hinner wollte ſich eben von dem beglückten Ehepaar ver ⸗ abſchieden, als draußen ein Auto vorfuhr, dem eine große, ſtarke Frau entſtieg, die ſcheinbar in hoher Erregung war. der alte Chauffeur meldete: „Miſtreß Grimſon, Herr Oberſt!“ Alle waren überraſcht, und der Oberſt bat, Mrs. Grimſon eintreten zu laſſen. Er ging ihr entgegen, und die alte Frau drückte ihm feſt die Hand. „Meinen Glückwunſch... oh... meinen innigſten, herz⸗ lichſten Glückwunſch! Ich komme vom Präſidium. Man hat mir alles geſagt.“ „Ja, es iſt Wahrheit, aber..“ „Sorgen Sie ſich nicht, ich ſchweige! Nein, ich ſchweige! Aber.. mich treibt's, Gewißheit, alles Nähere von dem Manne zu erfahren, der einen Mac Meil zur Strecke brachte.“ Sie rannte förmlich auf Hinner zu und faßte ihn an bei⸗ den Händen. „Miſter Handewitt, wiſſen Sie, daß Sie der prächtigſte junge Mann unter der Sonne ſind?“ Hinner lächelte verlegen:„Ich weiß es nicht, aber ich will aus Höflichkeit nicht widerſprechen!“ „Meinen guten Mann konnten Sie mir freilich nicht le⸗ bend zurückgeben!“ ſprach ſie weiter, und in den Augen war eine große Traurigkeit.„Ich wußte auch, daß er tot iſt. Eine Frau fühlt das. Aber jetzt erzählen Sie mir einmal alles.“ Das tat Hinner auch gewiſſenhaft, und ſie hörten ihm zu, ohne ihn mit einem Wort zu unterbrechen. Als er endete, ſagte Frau Grimſon:„Ich hab's doch ge⸗ wußt, daß Mac Meil der Schuft war! Aber er wird büßen! Sie werden ihn faſſen! Wahrhaftig, ſie werden ihn der ge⸗ rechter Strafe zuführen. Und meinen Gatten... kann ich begraben, das iſt mir ein Troſt.“ Boſſe lieſt eine Zeitungsnachricht, die ihn im Innerſten erregt, die ihn tief erſchüttert und doch maßlos beglückt. Hinner Handewitt lebt! Aus Amerika iſt die ſenſationelle Nachricht gekommen, daß Mac Meil, der bekannte Politiker und Finanzmann, mit Mr. Hutter, dem bekannten Sektenführer, geflohen iſt, und daß die Entlarvung der beiden Männer dem deutſchen Tau⸗ cher Hinner Handewitt zu danken ſei. Und daß Leonie van Leuwen, die Freundin Mac Meils von ihrem Geliebten niedergeſchoſſen worden war und auf den Tod krank darniederliege. Hinner lebt! Kriſchan Boſſe tut einen tiefen Atemzug, und dann lacht er auf, daß ſie draußen verwundert die Ohren ſpitzen, denn te haben den Chef lange nich lachen gehör: Ec geht hin⸗ aus ins Büro und wi hinausrufen,, up ht, aber da klingelt das Telefon ſchrill und Jange. Das Fernamt meldet ſich. „Geſpräch aus Amſterdam!“ Ah, denkt Boſſe, das wird Ode van Leuwen ſein. Und er kaxiert richtig, nach wenigen Augenblicken meldet ſich Ode van Leuwen. „Biſt du es, Kriſchan? Haſt du geleſen, weißt du, daß Hinner Handewitt lebt?“ „Ich habe es geleſen!“ ruft Kriſchan und lacht glücklich. „Gott ſei Dank, Ode! Mein Leben lang hätte ich mir Vor⸗ würfe gemacht. Iſt doch ein Teufelsfunge! Aber.. was iſt mit Leonie?“ Ode antwortet mit trauriger Stimme:„Aus iſt's zwiſchen den beiden. Schon länger. Sie haben ſich getrennt, als ſie Amerika erreichten. Leonie hat mir alles geſchrieben. Und ietzt iſt wenig Hoffnung vorhanden, daß ſie am Leben bleibt. Ich habe Nachricht von drüben. Sie iſt in die Lunge getrof⸗ fen und hat ſich faſt verblutet, ehe man ſie fand. Ein ſchöner Menſch nimmt ein bitteres Ende! Ach, es tut mir ſo maßlos weh! Ich habe ſie doch geliebt, ſie war doch meiner Schwe⸗ ſter Kind. Es iſt furchtbar, Kriſchan!“ „Ja, ja, Ode, es iſt ſchlimm!“ „Weiß Meike ſchon alles?— Nein, noch nicht! Dann ſag's ihr, damit ſie aufatmet. Manchmal hab' ich denken müſſen, daß die kleine Meike den Hinner doch ſehr lieb ge⸗ habt hat.“ „Ja, ja... Ode. Vielleicht führt der Herrgott noch alles zum Guten! Vielleicht! Ich will's ihr ſagen!“ „Und grüße ſie herzlich von mir!“ Krischan hängte an, und nach wenigen Augenblicken wußte es das ganze Büro, nach einer halben Stunde wußte es jeder im Hafen, wußten es auch Hinners Kameraden, und ſie kamen ſofort aufgeregt ins Büro und wollten Näheres wiſſen. John Condall war außer ſich vor Freude und Aufregung. So bewegt hatte noch keiner den immer ernſten Mann ge⸗ ſehen. „Ich muß mit ihm telefonieren!“ rief er aufgeregt und fuchtelte mit den Armen herum.„Ich muß mit meinem Hinner ſprechen! Er lebt! Ach, iſt das Leben wieder ſchön! Er lebt! Und jetzt.. wird er auch wieder zurückkommen und wieder unſer Kamerad ſein! Beſtimmt wird er das! Herr Boſſe... ich will mit Hinner reden! Und wenn es fünfhundert Mark koſtet! Laſſen Sie doch einmal anfragen!“ „Geduld, haben Sie doch Geduld, wer weiß, wo Hinner etzt ſteckt! Beruhigen Sie ſich! Morgen oder übermorgen können wir es einmal verſuchen! Jetzt will ich erſt Meike Beſcheid ſagen!“ Da ruft Fritz Prell ſchnell: „Nee det nich, Vater Boſſe! Laſſen Sie uns mal zu Meike fahren und dann werden wir ihr das mal beibringen! Nee, nee, det muß ick ſehen, wie Meike lachen wird! Aber det mil die Leonie iſt doch eine ſehr traurige Sache!“ Da werden mit einemmal alle Geſichter ernſt. „Vielleicht bleibt ſie doch am Leben“, meint Condall. „Jedenfalls... aus iſt es aber zwiſchen den beiden, denn für den Hinner kommt eine Frau, die die Geliebte des Mac Meil war, nicht mehr in Frage!“ Ernſt nicken die Männer und haben alle den einen Ge⸗ danken. Meike und Hinner! Das wäre ein Paar! Ateike erfuhr von den Tauchern, daß Hinner lede. Sie fiel nicht in Ohnmacht, ſondern tat einen tiefen Atem zug und ſagte glücklich:„Ich hab's ja gefühlt, daß er nich tot iſt! Ach, ich hab's gehofft, daß er wiederkommt! Mein guter Freund Hinner!“ „Biſt du glücklich, Meike?“ fragte Condall weich „Oh, ſo ſehr glücklich! Ich habe ihn doch geliebt, ſo win chr ihn alle geliebt habt!“ „Noch mehr, kleine Meike!“ ſagte John leiſe, Meike wird rot, aber dann nickt ſie tapfer. „Ja, vielleicht noch mehr, noch viel mehr!“ Hinner hat Leonie die Augen zugedrückt. Er war an ihrem Lager, als ſie ſtarb. Noch einmal wachte ſie auf und ſah in das Antlitz, das ſie ſo geliebt hatte, ſe unſagbar geliebt. Sie dachte nicht an all das Bittere, was geſchehen war ſie fühlte nur ſeine beglückende Nähe, ſpürte, wie er ihre Hand hielt und ſchlief glücklich ein. Sie erzählte ihm nicht, daß ſie mit Mac Meil gekämpft hatte, daß ſie ihn an der Flucht hindern wollte und darum ſein Opfer ward. g Nein, kein Wort wurde in den letzten Minuten geſprochen nur ihre Augen grüßten ſich, und Leonie ſchlief glücklich ein Als ſich Hinner aufrichtete, ſah er in das Geſicht eines gebrochenen Mannes. Oberſt Whorsley hatte den ſchwer⸗ ſten Schlag des Schickſals empfangen, von dem er ſich nich wieder erholen ſollte. b Am Abend des gleichen Tages läutete die Telefongloche im Hauſe Boſſe ſcharf. Kriſchan Boſſe, Meike, die drei Taucher und Käppen Krü⸗ ger fuhren förmlich zuſammen. Meike ſtürzte ins Nebenzimmer, wo das Telefon ſtand. Sie meldete ſich und fuhr zuſammen. Geſpräch aus Neu- dork! Ihr Herz ſchlug ſchneller vor Glück und Freude! „Geſpräch aus Amerika!“ rief ſie laut herüber, und das Wort wirkte wie elektriſierend auf die Männer. Sie ſpran⸗ gen auf und liefen hinüber zu Meile. Geſpannt warteten ſie. Meike hielt den Hörer in ditternder Hand. Endlich meldete ſich eine. ach ſo geliebte Stimme. Hin⸗ ner war am Apparat. „Meike, liebe Meike biſt du es?“ „Ja, ja, Hinner, lieber Hinner, ich bin's, Meike!“ „Höre mich gut an, Meike! Leonie iſt eben geſtorben. Ich komme von ihrem Totenlager. Und das Herz hat mir weh⸗ getan! Aber ich war vorher in einem glücklichen Hauſe! Bei Oberſt Harris! Höre mich gut an! Der kleine Hein, den ihr im Hauſe habt, der iſt das entführte Kind des Oberſten Harris!“ „Das iſt nicht möglich, Hinner!“! „Doch, es iſt die Wahrheit! Und die Eltern warten ſehn⸗ ſüchtig, daß es ihnen wieder zurückgegeben wird. Und ich bitte dich darum, bringe das Kind nach Neupork. Bringe es nach Amerika. Ich erwarte dich hier. Benutze aber nicht das Schiff, ſondern den Zeppelin, der ſeine dritte Fahrt nach Amerika morgen antritt! Nimm dir einen Begleiter mit! Am liebſten alle Jungen. Ich fahre dann mit euch allen zuruck!“ 5 „Du kommſt zu uns zurück, Hinner?“ jubelte Meike hell Fortſetzung folgt. 9 9 2—. 8— fin gen! lber dem Mat en nich Leh wu 2 ö K 2 —— Großlampflag in allen Gauen! Die Fußball-Gauliga am Jonnlag, den 17. Januar Man kann wirklich nicht behaupten, daß die Meiſterſchaftsſpiele in den ſüddeutſchen Gauen bisher einen einſeitigen Verlauf genommen haben. Ueberraſchungen und Nieder- lagen von Favoriten waren beſonders in den letzten Wochen an der Tagesordnung, und ſicherlich werden auch die nächſten Kampftage noch viel Spannung bringen. Ueber das Ge. ſchehen in den einzelnen ſüdweſtdeutſchen Gauen nachſtehend mehr: Pforzheim ſehr ausſichlsreich! FV. 04 Raſtatt— Spvg. Sandhofen 0 Bf. Neckarau— 1. FC. Pforzheim 0 Freiburger FC.— Germania Brötzingen(2:2 Karlsruher FV.— VfR. Mannheim(1:2) SV. Waldhof— BfB. Mühlburg(4:3) Eine vielleicht entſcheidende Wendung iſt am vergangenen Sonntag im Gau Baden ein ⸗ getreten. VfR. Mannheim und SV. Wald- hof, die den„toten Punkt“ ſcheinbar nicht über⸗ winden können. wurden beide geschlagen und erwieſen damit dem 1. FC. Pforzheim einen großen Gefallen, der, obwohl er ſpielfrei war, auf einen Schlag vier Punkte„verdiente“. Es liegt nun an Pforzheim ſelbſt, die für ibn äußerſt günſtige Lage auszunützen und den relativen Vorſprung von drei Punkten zu hal⸗ ten. Ob das am Sonntag beim VfL Neckarau gelingt, muß abgewartet werden. SV. Wald · hof trifft auf den VfR.⸗Bezwinger, VfB. Mühlburg, der zwar auch dem Meiſter heftigen Widerſtand entgegenſetzen wird, aber in Waldhof einer Nfederlage ſchwerlich aus dem Wege gehen kann. Es ſei denn, die Waldhöfer wären von allen guten Geiſtern verlaſſen. Weitaus ſchwerer wird es der VfR. Mann⸗ heim beim Karlsruher FV. haben, der ſich mit Abſtiegsſorgen plagt und alles daranſetzen wird den Sieg zu erringen. Der Freiburger FC. ſollte daheim gegen Germania Brötzin⸗ gen immerhin zu einem Unentſchieden gelan⸗ gen. FV. Raſtatt dürfte nach dem Ueber⸗ raſchungsſiea gegen Waldhof wieder neuen Mut geſchöpft haben, ſy daß man dem Tabel⸗ lenletzten auch gegen Spvg. Sandhofen einen Erfolg zutrauen könnte. Iwei Punkte für Pforzheim Dem 1. FC. Pforzheim wurden jetzt die bei⸗ den Punkte aus dem Meiſterſchaftsſpiel gegen dne VfB. Mühlburg, der ſeinerzeit beim Stand von 5:2 für Pforzheim abgebrochen wurde, gutgeſchrieben. Dieſe Entſcheidung be⸗ gründet Badens Fußballſportwart damit, daß der Schiedsrichter das Spiel auf Drängen Mühlburgs abgebrochen habe, obwohl zur Zeit des Abbruches eine Notwendigkeit zu einer ſolchen Maßnahme nicht vorgelegen ha⸗ be. Der betreffende Schiedsrichter wurde übri⸗ gens im Zuſammenhang mit dieſer Angele⸗ genheit von der Schiedsrichterliſte geſtrichen. Praktiſch wirkt ſich dieſe Entſcheidung des Gauſportwarts ſo aus, daß der 1. FC. Pforz⸗ heim nun mit einem Punkt Vorſprung vor VfR. Mannheim und SV. Waldhof(nach Verluſtpunkten ſind es ſogar drei Punkte Vorſprung!) die Tabelle anführt. kriliſcher Tag in Züdweſt FK. Pirmaſens— Eintr. Frankf.(Vorſp. 0:5) Kick. Offenbach— Bor. Neunkirchen(120) Union Niederrad— Spfr. Saarbrücken(1:2) FSV. Frankfurt— Wormatia Worms(2:6) FV. Saarbrücken— SB. Wiesbaden(0:2) Im Gau Südweſt liegt die Entſcheidung nur zwiſchen Wormatia Worms, Kickers Offenbach und Eintracht Frankfurt, von denen der Mei⸗ ſter noch einen geringen Vorſprung hat, der aber bereits am kommenden Sonntag einge⸗ büßt werden kann. Allerdings haben auch die beiden Mitbewerber keinen leichten Stand. Es iſt hier jedenfalls ein Rätſelraten, wer als Sieger aus dem Südeveſtgau hervorgeht.. Am Sonntag ſtehen die drei Meiſterſchafts⸗ anwärter ſämtlich vor nicht geringen Auf⸗ gaben, und beſonders Eintracht Frankfurt wird in Pirmaſens auf eine harte Probe ge⸗ ſtellt werden. Im erſten Spiel wurde der IK. Pirmaſens leicht mit 520 abgetan, aber diesmal dürfte die Eintracht, die am Sonntag eine große Chance hat, Meiſter zu werden, mit einem knappen Sieg zufrieden ſein. FSB. Frankfurt erwartet Worm. Worms. Daß der Meiſter von ſeiner beſten Form weit entfernt iſt, iſt kein Geheimnis mehr, Es fragt ſich nur ob Wormatia im letzten Drittel der Meiſterſchaft noch ſo viel Kraft aufbrin⸗ gen kann, den knappen Vorſprung bis zum Schluß erfolgreich zu verteidigen. Ein neuer Punktverluſt am Sonntag in Frankfurt gegen den unberechenbaren Sportverein könnte die Meiſterſchaft koſten. N Die Kickers Offenbach treffen mit Boruſſia Neunkirchen zuſammen, die zwar auf den ge⸗ ſperrten Kurt Welſch verzichten, aber trotzdem als ein ernſthafter Gegner für die Offenbacher bezeichnet werden muß. g Union Niederrad könnte es auf eige⸗ nem Platz gegen Sportfreunde Saarbrücken ſchaffen, dagegen iſt der Kampf zwiſchen JV Saarbrücken und dem ſtark abfallenden SV Wiesbaden in ſeinem Ausgang als offen zu bezeichnen. Gau Würklemberg Stuttgarter Kick.— SV. Göppingen 2:0) VfB Stuttgart— Spfr. Stuttgart(3:1) 1. SSV. ulm— Spfr. Eßlingen(2:4) Union Böckingen— Stuttgarter SC.(0:3) 5B. Zuffenhauſen— Spyg. Cannſtadt 0˙1 Im Gau Württemberg führt der Weg zur Meiſterſchaft nur über den BfB. Stuttgart. der aber die führende Poſition kaum noch preisgeben wird. Sportfreunde Stuttgart und Union Böckingen ſind hier die beiden einzigen Verfolger, die aber mit ihren neun Verluſt⸗ punkten(VfB. hat ſechs) den Betvegungsſpie⸗ lern nicht mehr allzu viel Schaden beibringen könnnen ſofern der VfB am Sonntag die Sportfreunde ſchlagen kann. Gau Bayern 1860 München— 1. FC. Nürnberg 0:4) ASV. Nürnberg— Wacker München(0:0) BfB. Koburg— FC. 05 Schweinfurt(1:8) Spvgg. Fürth VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee(2:1) Der Gau Bayern hatte am Vorſonntag ſeine Senſation mit der Niederlage des 1. FC. Nürnberg, deſſen damals faſt ſchon ſicher ge⸗ glaubte Meiſterſchaft wieder offen geworden iſt nachdem die Spog. Fürth und auch der 1. FC. Schweinfurt ihre beiden Spiele gewinnen konnten. Was bedeuten bei der augenblick⸗ lichen Unbeſtändigkeit heute ſchon zwei Punkte Vorſprung des„Club“ vor der Spvg. Fürth? Die Nürnberger müſſen auf alle Fälle am Sonntag in München gewinnen, wenn ſie Mei⸗ ſter werden wollen, da ihre beiden Konkurren⸗ ten beſtimmt Punkte holen werden Endſpiel⸗ und Pokallermine Das Fachamt Fußball hat bereits die Ter⸗ mine für die Gruppenſpiele um die deutſche Meiſterſchaft und für den Tſchammer⸗Pokal⸗ Wettbewerb 1937 bekanntgegeben. r e Deutſche Meiſterſchaft: Nachſtehend die Termine: Arr. 18., 25., Mai: 2., 23. Die Vorſchlußrunde wird am 6. Juni ausgetragen und das End⸗ ſpiel findet am 20. Juni ſtatt. Termine für den Tſchammer⸗Pokal 1937: 17. Januar: 2. Vorrunde, 7. Februar: Vorrunde, 7. März: 1. Zwiſchenrunde, 21. März: 2. Zwiſchenrunde, 4. April: 3. Zwi⸗ ſchenrunde, 18. April: 4. Zwiſchenrunde, 2. Mai: 1. Hauptrunde, 23. Mai: 2. Haupt⸗ runde, 6. Juni: 3. Hauptrunde. Skiläufer helfen dem Wh w. Am kommenden Sonntag ſind die Skiläufer an der Reihe, dem WH W. zu helfen. Sämtliche Winterſporttreffen, die an dieſem Tage vor ſich gehen, alſo beiſpielsweiſe die Bobmeiſter- ſchaften der deutſchen Junioren in Schreiber⸗ hau, die bayeriſchen Skimeiſterſchaften in Ober⸗ ammergau und der 14. Harzer Staffellauf, ſtehen im Zeichen der Sportler und Sport⸗ freunde, die die Aermſten der Armen nicht ver⸗ geſſen. Kreiswelllümpfe der Skiläufer in Baden Der Gau Baden beginnt am 24. Januar mit einer Art„Generalprobe“ für die Gaumeiſter⸗ ſchaften im Skilauf. An dieſem Tage werden nämlich in den drei badiſchen Kreiſen Lang⸗ und Sprunglauf, ſowie Tor⸗ und Abfahrtslauf durchgeführt. Von beſonderem Intereſſe ſind dabei die Wettläufe des Kreiſes Nord in Unter⸗ matt, da auf dem gleichen Gelände am 30./81. Januar die Gaumeiſterſchaften ausgetragen werden. Nur noch ein Südafrika-Skark der Aulo-Anion am Zams lag beim Grosvenor-Preis Der urſprüngliche Plan der Auto⸗Union, ihre Fahrer Bernd Roſemever und Ernſt von Delius an beiden noch ausſtehenden großen Autorennen in Südafrika teilnehmen zu laſſen, wird nun doch nicht verwirklicht. Roſemeyer und von De⸗ lius beſtreiten nur noch das am Samstag auf der neuen Rundſtrecke bei Kapſtadt ſtartende Rennen um den Großen Grosvenor⸗Preis, wo die beiden Deutſchen auf faſt die gleichen Geg⸗ ner wie beim Großen Preis von Südafrika ſtoßen. Der Große Randpreis von Johannes⸗ burg am 30. Januar wird von Auto⸗Union nicht mehr beſchickt. Bereits am Sonntag treten Bernd und Elli Roſemeyer mit ihrem Flug⸗ zeug die Rückreiſe an und nehmen am Oaſen⸗ flug von Kairo aus teil. Ernſt von Delius und Sebaſtian benutzen die Verkehrsmaſchine der Imperial Airways. die ſie am 19. Januar nach Deutſchland führt. Der übrige Rennſtab. die Monteure mit Wagen uſw., ſchiffen ſich am 23. Januar mit dem deutſchen Dampfer „Waltuſſi“ ein. Vorgaben diesmal vernünftiger Miſter Applewhite hat entſchieden vom „Großen Preis von Südafrika“, der am Neu jahrstag in Eaſt London ausgefahren wurde, gelernt und für den großen Grosvenor⸗Preis am kommenden Samstag in Kapſtadt vernünftigere Vorgaben feſtgelegt. Das Rennen wird wieder ſo ausgefahren, daß zuerſt der Fahrer mit der größten Vorgabe ſtartet und entſprechend ge⸗ ſtaffelt, die übrigen Teilnehmer. bis als Letzter wieder Bernd Roſemeyer auf die Strecke gehen darf. Ka pſtadt: Geſchwindigk. Vorgabe Roſemeyer 151.0 Km/ Std. von Delius 148.8 Rueſch 144.8 Maſſacuratti 142.4 Fairfield 138.2 Lord Howe 136.8 Anſerem Europameiſter und ſeinem Auto⸗ Anion traut man eine Durchſchnittsgeſchwindig⸗ keit von 151 Km.⸗Std. zu, die ſich aus der für ihn eingeſetzten Zeit von 2113 Stunden für das 335 Km. lange Rennen ergeben. Für die Mit⸗ bewerber wurden die Vorgaben bedeutend mit zwei Minuten Vorgabe vor Roſemeyer. Dann folgt der Schweizer Rueſch auf Alfa⸗ herabgeſetzt. Sie betragen für den Sieger von Eaſt London, Pat Fairfield⸗England(ERA) nicht mehr 28:31 wie damals. ſondern nur noch 12:12 Minuten. Vorletzter Mann iſt wieder der zweite Auto⸗Anion⸗Fahrer. Ernſt von Delius, Romeo mit 5:48 Minuten. Als Nächſtbeſter wurde der in Kapſtadt lebende Italiener Maſacuratti(Maſerati) mit acht Minuten ge⸗ ſetzt. Vier Minuten von ihm geht Fairfield ab, vor dieſem wieder Howe(Bugatti). Herabge⸗ ſetzt wurden auch die eingeſetzten Geſchwindig⸗ keiten. Roſemeyer ſoll 151 Km.⸗Std. fahren, von Delius 148,8, Rueſch 144.8, Maſſacuratti 142, 4, Fairfield 138,2 und Lord Howe 136,8. Wie ſich die verminderten Vorgaben tatſäch⸗ lich auswirken, hängt in erſter Linie von der Strecke ab. Dieſe iſt leider für die deutſchen Wagen nicht allzu günſtig, da ſie kurvenreicher iſt als in Eaſt London und überdies auch keine größeren Geraden aufweiſt. Das Rennen er⸗ ſtreckt ſich über 45 Runden von 7.45 Km. und iſt etwa 335 Km. lang. b Eine Aeberſicht der Geſchwindigkeiten und Vorgaben der ausſichtsreichſten Fahrer und des Verhältniſſes zwiſchen der Einſchätzung in Eaſt Londoe und Kapſtadt zeigt folgendes Bild: Eaſt London: Geſchwindigk. Vorgabe 0700 Min. 173.8 Km/ Std. 0:00 Min. 2:00 170.5 8 2:06 5.48 164.0 634 8:00 164.0 6.34 12712 135.6 28:13 14:00 151.3 16:30 deulſche Bereins-Meiſterſchaften 1937 Die neue Ausſchreibung Klaſſe 9 geſchaffen Zur Deutſchen Vereinsmeiſterſchaft der Leicht⸗ athleten, die in den letzten Jahren das Kern⸗ ſtück der deutſchen Leichtathletik geworden iſt, iſt jetzt die Ausſchreibung für 1937 erſchienen. Dieſe weicht in verſchiedenen Punkten vom bisherigen Modus ab. Zunächſt iſt eine Aen⸗ derung in der Klaſſeneinteilung getroffen wor⸗ den und zwar dergeſtalt, daß die bisher in laſſe C 2 eingeteilten Vereine ſämtlich in die Klaſſe B überführt wurden, während eine neue Klaſſe D eingerichtet wurde, um auch die klein⸗ ſten Vereine zu erfaſſen. Die Vereine werden alſo in folgende Klaſſen untergeteilt: Sonderklaſſe Klaſſe A(Orte über 10 000 Einwohner) Klaſſe B(Orte unter 10 000 Einwohner) Klaſſe C(Orte über 2 600 Eirwaier Klaſſe D(Orte unter 2 000 Einwohner). Für die Klaſſe A wurde der Weitſprung neu in das Programm aufgenommen und die gleiche Uebung tritt anſtelle des bisherigen Dreiſprungs in der Klaſſe B. Für die Sonderkraſſe wurden die Wettkämpfe wie folgt feſtgelegt: 1. Tag: 200, 800, 5000 Meter, 400 Meter Hürden, Dreiſprung, Hochſprung, Kugelſtoß, Speerwurf: 2. Tag: 400, 1500 Meter, 110 Meter Hür⸗ den, Weitſprung, Stabhochſprung, Diskuswurf, Hammerwurf, 4 mal 100 Meter⸗Staffel. Die Klaſſe B wickelt am erſten Tage 200, 3000 Meter, Speerwurf und Weitſprung und am zweiten Tage 800 Meter, 4 mal 100 Me- ter, Hochſprung und Diskuswerfen ab. In der Klaſſe C, deren Uebungen an einem Tage abgewickelt werden, werden 100, 800, 3000 Meter, Weitſprung, Kugelſtoß und 4 mal 100 Meter⸗Staffel verlangt und in der Klaſſe D haben die Teilnehmer, ebenfalls an einem Tage, 100, 1500 Meter, Weitſprung und Kugelſtoßen zu beſtreiten. * In der Sonderklaſſe und der Klaſſe B kön⸗ nen alle Wettbewerbe auch an einem Tage erle⸗ digt werden. Ausgeſchloſſen iſt aber, die Wett⸗ kämpfe auf mehr als zwei Tage zu verteilen. Beide Kampftage ſämtlicher Klaſſen müſſen in⸗ nerhalb von zwei Kalenderwochen liegen. Ein⸗ zelwettbewerbe dürfen nicht vertauſcht werden, die Wettbewerbe eines jeden Tages bleiben für dieſen ein feſtes und geſchloſſenes Programm. Lediglich die Reihenfolge bleibt den örtlichen Veranſtaltern überlaſſen. Die Zahl der Teil⸗ nehmer unterliegt keiner Beſchränkung. Ge⸗ wertet werden in jedem Wettbewerb der Son⸗ derklaſſe je drei Mann und zwei Staffeln, in den Klaſſen A und B je zwei Mann und zlvei Staffeln, in der Klaſſe C ein Mann und eine Staffel und in der Klaſſe D zwei Mann. Für den Endkampf um die Deutſche Vereinsmeiſter⸗ ſchaft iſt die Zahl der Staffeln auf drei feſtge⸗ legt. Geändert iſt auch die Teilnahmemöglich⸗ keit der Wettkämpfer. In der Sonderklaſſe und in der Klaſſe A kann jeder Wettkämpfer an beiden Tagen zuſammen an vier beliebigen Wettbewerben teilnehmen, allerdings höchſtens an zwei Einzelläufen und einer Staffel, in den Klaſſen B und E an drei(zwei Läufen und einer Staffel) und in der Klaſſe D an belie⸗ bigen zwei Wettbewerben. Der Endkampf um die Vereinsmeiſterſchaft findet am 5. Septem⸗ ber in München unter den vom Reichsfachamts⸗ leiter beſtimmten Vereinen der Sonderklaſſe ſtatt. Die Klubkämpfe müſſen in der Zeit vom 15. Mai bis ſpäteſtens 10. Oktober abgewickelt werden. 2 N 1 8——— 3 2 Bekanntmachungen der N. S. O. A. B. Krels Heppenheim NSLB., Bezirk Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft Volksſchule. Unſere Tagung mußte verſchoben werden. Sie findet am Dienstag, den 19. Januar, nachm. 5 Ahr, in der Heppenheimer Stadt⸗ ſchule ſtatt. Asso.- Duz. Amt für Berufserziehung. Die Fortbildungskurſe für Schreinerlehr⸗ linge und ⸗Geſellen, beginnen am Freitag, den 15. Jan., abend 8 Uhr, in dal Sitzungszimmer der Deutſchen Arbeitsfront (hinterer Eingang). Die Kursteilnehmer werden gebeten, ſich pünktlich einzufinden. Es können noch Lehrlinge und Geſellen daran teilnehmen, die ſich bis jetzt noch nicht gemeldet haben. Vetter. Kreispbmann der DAs. Guſtav Roth bleibt Wellmeiſler Der wegen ungünſtiger Witterung bereits einmal verſchobene Weltmeiſterkampf im Halbſchwergewicht wurde am Dienstag abend in Rio de Janeiro durchgeführt. Der Belgier Guſtav Roth verteidigte ſeinen Titel mit Er⸗ folg gegen Rodriguez⸗Portugal. Der Kampf verlief in den erſten Runden recht ſpannend, dann ſetzte ſich die größere Routine des Welt⸗ meiſters mehr und mehr durch. Gegen Schluß des Treffens wurde der Herausforderer ſo ſtark in die Enge getrieben, daß der Ringrich⸗ ter in der 14. Runde den Kampf zugunſten Roths abbrach. K. o.⸗Siege von Joe Louis und Jack Torrance In Buffalo kletterte der Negerboxer Joe Louis wieder einmal zu einem ſogenannten „Schaukampf“ in den Ring. Sein Gegner, der in Europa völlig unbekannte Amerikaner Ket⸗ chell, wurde bereits in der 31. Sekunde durch einen ſchweren linken Kinnhaken auf die Bret⸗ ter gelegt und konnte erſt nach längerer Zeit wieder auf die Beine gebracht werden. In New Orleans trat der amerikaniſche Weltrekordler im Kugelſtoßen, Jock Torrance, gegen John Saxon zu ſeinem zweiten Berufs⸗ boxkampf an. Torrance, der vielleicht einmal ein amerikaniſcher Carnera wird, ſiegte in der 1. Runde durch k. o. Rundfunk-Programm Samstag, den 16. Januar 1937. Deutſchlandſender. 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter für die Landwirtſchaft. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00— 09.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau. 10.00 Des Königs Offiziere. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. Anſchl. Wetter. 12.00 Konzert.(12.55): Zeit⸗ zeichen.(13.00): Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 1500 Wetter⸗ und Börſenberichte, Pro⸗ grammhinweiſe. 15.10 Ruf der Jugend. 15.15 Der abenteuerliche Plan. 15.30 Wirtſchafts⸗ wochenſchau. 15.45 Eigen Heim— Eigen Land. 16.00 Froher Ausklang im Betrieb! 18.00 Volkslieder— Volkstänze. 18.45 Sport der Woche. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Was ſagt Ihr dazu? 20.00 Kernſpruch. An⸗ ſchließend: Wetter, Kurznachrichten. 20.10 Meiſterplatten. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. Anſchl.: Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—00.55 Wir bitten zum Tanz! Reichsſender Frankfurt. 06.00 Choral. Morgenſpruch. Gymnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter⸗ und Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Auf zum Staatsjugendtag! 08.45—10.00 Sendepauſe. 10.00„Des Königs Offizier“. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau, hör' zu! 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmel⸗ dungen, Wetter. 11.30 Frankfurt: Gaunach⸗ richten. 11.40 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert.(13.00): Zeit, Nachrichten, Nach⸗ richten aus dem Sendebezirk, Wetter⸗ und Schneebericht. 14.00 Zeit, Nachrichten. Wetter. 14.10 Prinz Karneval in Sicht! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Unſere Polizei muſiziert. 19.30 Wochenſchau. 19.55 Ruf der Jugend. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10 Aus dem Füllhorn der Heiterkeit. 2200 Zeit, Nachrichten. 22.10 Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter⸗ und Schneebericht, Sportbericht. 22.15 Sportſchau. 1985 F achimuſſt. 24.00—02.00 Unterhaltungs⸗ onzert. Reichsſender Stuttgart. 06.10 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Waſ⸗ ſerſtand. 08.05 Wetter. Bauernfunk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik am Morgen. 09.30 10.00 Sendepauſe. 10.00 Dietrich Quitzow. 10.30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert.(13.00): Zeit, Wetter, Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Dem Jungen täte ein Landauf⸗ enthalt gut! 15.40 Ruf der Jugend! 16.00 Fro⸗ her Funk für alt und jung. 18.00 Tonbericht der Woche. 18.30 Ein Griff in die Wunſch⸗ mappe 19.15 In Karlsruhe iſt die Reſidenz. 20.00 Nachrichten. 20.10 Die bunte Schüſſel. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. Sport. 22.30 eee 24.00—02.00 Unterhaltungskon⸗ ert.— 1 3 1 ö 1 1 N — 2 K Vekannfmachungen Ortsgruppe der N. S. d. A. N Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Achtung: Kreisappell am Sonntag. 17. Januar 1937 in Heppenheim Um jedes Mißverſtändnis zu vermeiden, weiſe ich darauf hin, daß am Kreisappell am kommenden Sonntag teilnehmen müſſen: alle politiſchen Leiter der NSDAP.(auch die Stäbe) alle Amtswalter der angeſchloſſenen Ver⸗ bände(DA., NSV., NSKOV LB., RDB., NSF R.) die Führer der Gliederungen und zwar: SA. und NSKK. bis einſchl. Sturm⸗ führer; SS. bis einſchl. Unterſturmführer; HJ. bis einſchl. Gefolgſchaftsführer BDM. bis einſchl. Mädelgruppenfüh⸗ rerin. Die Teilnehmer der Ortsgruppe Viernheim fahren mit Sonderzug. Hinfahrt: Abfahrt am Staatsbahnhof um 9.34; Ankunft in Heppenheim um 10.08. Rückfahrt: Abfahrt in Heppenheim um 13.50 Uhr, Ankunft in Viernheim um 14.42 Der Fahrpreis beträgt für Hin⸗ und Rück⸗ fahrt—.70 RM. Die Fahrkarten werden am Sonntagmorgen um 9.00 Uhr am Staats⸗ bahnhof ausgegeben. Ich erwarte reſtloſe Beteiligung laut Or⸗ ganiſationsmeldung. Sofort nach Eintreffen des Sonderzuges in Heppenheim begeben ſich alle Teilnehmer möglichſt raſch und geordnet vor den Bahnhof und ſchließen ſich dort dem bereitſtehenden Marſchblock der Heppenheimer Parteigenoſſen an. NS⸗ 4 Adolf Hitlerſtraße 19 Frauen begeben ſich ſofort in den Hal⸗ ben Mond und nehmen dort die hinteren Sitzreihen ein. Fahnen an die Spitze des Zuges. Anſchlie⸗ ßend Pol. Leiter, dann ſonſtige Uniformierte, dann Zivilamtswalter. Alle Teilnehmer in Zivil haben Hakenkreuzbinde anzulegen. * Der Tag der Deutſchen Polizei. Am„Tag der Deutſchen Polizei“ findet Samstagabend 8 Uhr im Saale des„Kaiſer⸗ hof“ ein Kameradſchaftsabend ſtatt, wozu die ganze Einwohnerſchaft öffentlich eingeladen iſt. Ich erwarte dazu von allen Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen ein zahlreiches Erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Keichslufijchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Freitag punkt 8 Uhr: Antreten aller Amtsträger(Ogruf., Blockwalter uſw.) in der Luftſchutzſchule. Die Untergruppenfüh⸗ rer ſind mir für vollzähliges Erſcheinen ihrer Blockwarte verantwortlich. Lammer, Gemeindegruppenführer. * VB. D. M. Ich mache alle BDM. ⸗Mädels darauf auf⸗ merkſam, daß im Aushängekaſten der Hitler⸗ jugend,(ſchräg gegenüber dem Rathaus) wich⸗ tige Mitteilungen für Euch alle angebracht ſind. In der Hauptſache mögen es ſich dieje⸗ nigen Mädels anſehen, die bei unſerem erſten Gruppenappell im neuen Jahre nicht zugegen waren. Die Gruppenführerin. e eee eee Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Januar 1937 Anſer Tagesſpruch Ein Gott iſt, ein heiliger Wille lebt, wie auch der menſchliche ſchwanke. Hoch über der Zeit und dem Raum webt lebendig der höchſte Gedanke. Schiller. Die Polizei opfert und hiljt! Morgen Samstag und am Sonntag wird unſere deutſche Polizei beweiſen, daß ſie nicht nur Hüterin der Ruhe und Ordnung im öf fentlichen Leben iſt, ſondern daß ſie auch in vorderſter Linie ſteht, wenn es gilt, die Ver⸗ bundenheit mit der ganzen Volksgemeinſchaft unter Beweis zu ſtellen. Dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt es gelungen, zwiſchen der Polizei und der Bevölkerung ein grundſätzlich anderes Ver⸗ hältnis zu ſchaffen, als es vor der Macht⸗ übernahme beſtand. Der Deutſche ſieht heute im Angehörigen der Polizei nicht mehr das gefürchtete„Auge des Geſetzes“, ſondern den Schützer und Erhalter der öffentlichen Diſzip⸗ lin, den freundlichen Warner in kritiſchen Lagen und den jederzeit einſatzbereiten Helfer. Beſonders im Winterhilfswerk hat die Po⸗ lizei bewieſen, daß ſie dieſes große Werk des Führers mit ganzem Herzen aufgenommen hat und jederzeit bereit iſt, durch die Tat zu be⸗ weiſen, wie ſie zu ihm ſteht. Nicht nur, daß die einzelnen Angehörigen der deutſchen Po⸗ lizei allmonatlich wie jeder anſtändige Deut⸗ ſche freiwillig von ihren Bezügen einen weſentlichen Teil für das WHW. opfern und darüber hinaus auch ſonſt ihre Pflicht als deutſche Volksgenoſſen den notleidenden Brü⸗ dern gegenüber erfüllen, nein, ſie gehen über dieſe Opferbereitſchaft hinaus und hel⸗ fen auf ihre Art Not zu lindern und Sorge zu vertreiben. Ein tiefes menſchliches Verſtehen für die Nöte des Alltages zeichnet den Polizeibeamten im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland aus und wie in ſeinem Dienſt tut der deutſche Poliziſt auch im WHW. voll und ganz ſeine Pflicht. Morgen Samstag und am Sonntag wird unſere Polizei nur kleine„Polizeimänner“ als Anſteckabzeichen zugunſten des Winter⸗ hilfswerkes beim„Tag der Deutſchen Polizei“ verkaufen. Jeder erwirbt dieſes Abzeichen und bekennt ſich damit zur Gemeinſchaft, wie deren Ordner und Hüter. Spielt Mundharmonika bei K. d. J. Am Freitag, den 15. ds. Mts., beginnt um 0 Uhr in der Schillerſchule ein Kurs für ältere Teilnehmer von 15 Jah⸗ ren ab. Meldungen beim Kursleiter oder beim KdFF.⸗Ortswart Weidner, Repsgaſſe 9. Kurs⸗ gebühr: 20 Pfg. pro Abend und pro Teil⸗ nehmer. Uebungsſtunden: einmal wöchentlich. * Tag der Deutjchen Polizei Durch ihn ſoll in allen Teilen des deut⸗ ſchen Volkes: Verbundenheit mit der Polizei, Verſtändnis für die vielſeitige Arbeit der Polizei im Dienſte für das Volk, jedmögliche Hilfe, Unterſtützung und Mitarbeit„Aller“ geweckt und dokumentiert werden. Der Kame⸗ radſchaftsabend im„Kaiſerhof“ am Samstag ſteht im Dienſte des Winterhilfswerkes. Volksgenoſſen! Wir helfen! Hilf auch Du und trage bei zum Gelingen! Wir erwarten Deine Mitarbeit und Deine Spende! Volksgenoſſe! Sei verbunden mit der Deutſchen Polizei; Denn in allen Schickſalsſtunden ſteht ſie Dir mit Hilfe bei! Wird vermißt ein Liebes von dir— Ma chkein Geſchrei! In dieſem Falle hilft am beſten dir Die Polizei! Haſendiebſtahl. In einer der letzten Nächte wurden hieſigem armen und kranken Volksgenoſſen, in der Goetheſtraße wohnhaft, ſeine ſämtlichen Haſen geſtohlen, an denen er ſeine Freude hatte. Wie verlautet, ſollen in der letzten Zeit mehrmals in den Gärten am Ortsrand Haſendiebſtähle vorgekommen ſein, ſodaß angenommen werden kann, daß es ſich um die gleichen Diebe handelt, die hoffentlich mit Hilfe der Bevölkerung recht bald zur Be⸗ ſtrafung gemeldet werden können. Aeberziehen des Poſtſcheckkontos iſt ſtrafbar Es kommt nicht ſelten vor, daß Poſtſcheck⸗ kunden, in der Annahme, daß inzwiſchen Gel⸗ der auf ihrem Poſtſchecktonto eingehen, be⸗ reits Abhebungen veranlaſſen. Es iſt daher keine Seltenheit, daß beim Poſtſcheckamt un⸗ gedeckte Poſtſchecks vorliegen. Kommt dies häufig vor, dann lann ein Verſtoß gegen 8 8 des Poſtſcheckgeſetzes(Verbot der mißbräuch⸗ lichen Ueberziehung des Guthabens) angenom⸗ werden. Neben einer Beſtrafung wird das Konto aufgehoben. Daher ſoll der Poſtſcheck⸗ kunde nur über die Beträge verfügen, die ſei⸗ nen Konten wirklich gut gebracht ſind. Tag ber Deutichen Polizei 1937 am 16. und 17. Januar Der Reichsführer SS. und Chef der Deut⸗ ſchen Polizei hat nunmehr den endgültigen Termin für den Tag der Deutſchen Polizei feſtgeſetzt. Plakate, ein Entwurf des Reichsbeauftragten für künſtleriſche Formge⸗ bung, Hans Schweizer-Mjölnir, kün⸗ den die Veranſtaltung im ganzen Reiche an. In Viernheim findet der Tag der Deut⸗ ſchen Polizei wie folgt ſtatt: Seit heute verteilen die Hitler-Jugend— BDM. und Hitler⸗-Jungens, ſowie Kameraden vom Roten Kreuz nette Heftchen:„Die Po⸗ lizei gibt Dir den Rat“. In den Schu⸗ len finden Polizei⸗Aufklärungsſtunden a m Samstag, den 16. Januar 1936, in allen Klaſſen ſtatt. Dies geſchieht auf Wunſch des Reichserziehungsminiſters in engſter Zuſam⸗ menarbeit mit der Polizei. Hier gilt das Motto:„Aufklärung tut not!“ Selbſtverſtändlich nicht nur Aufklärung, ſondern auch Dienſt am Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes. Es gibt zum Anſtecken Polizeimänner. Kein Viernheimer ohne Po⸗ lizeimann, denn keiner ſoll hungern und frie⸗ ren, ſo will auch die Polizei helfen, das Werk des Führers im Winter 1936⸗37 zu einem großen Erfolg zu führen. In engſter Kameradſchaft haben ſich die Kameraden der Feuerlöſchvolizei, der NSV., des NSKK., des Deutſchen Roten Kreuzes und des Luft⸗ ſchutzes zum Verkauf der Abzeichen des Tages der Deutſchen Polizei bereit erklärt. Am Samstagabend findet im Kaiſerhof ein Kameradſchaftsabend ſtatt. Polizei, NSV., NSgK., Feuerlöſchpolizei, Deutſches Rotes Kreuz und Luftſchutz laden hierzu die geſamte Einwohnerſchaft ein. Der Muſikzug der Feuer⸗ löſchpolizei ſpielt ſchneidige Märſche und dann zum Tanz. Und nun, helft der Polizei hel- fen! Bu. Verjammiung des Gartenbaupereins Beneidenswert iſt der Bauer, der ſeinem Boden mit dem wertvollen Stallmiſt Jahr für Jahr den notwendigen Nährſtoff und den Bakterien fördernden Humus zuführen kann. Der Kleinbauer und Siedler findet indeſſen eine große Hilfe im Kunſtdünger und die Natur ſelber ſchenkt dem Menſchen im Moos⸗ torfmull einen vollwertigen Erſatz für den Strohdung. Der Reichsnährſtand, in der Er⸗ kenntnis der Notwendigkeit hier dem Garten⸗ und Obſtbaumbeſitzer fördernd zu helfen, un⸗ terſtützt tatkräftig die Werbeaktion der Her⸗ ſtellung des Torfſchuellkompoſtes. Es iſt ſehr erfreulich, daß auch hier eine ſolche Miete auf⸗ geſetzt wurde und bei praktiſcher Unterweiſung ſehr viele lehrreiche Winke und Ratſchläge ge⸗ geben wurden. Herr Dr. Niggel überzeugte in ſeiner ſachlichen Weiſe die Intereſſenten von den Vorzügen dieſes Verfahrens, das in dem von dem Reichsnährſtand herausgegebenen Flugblatt beſchrieben iſt und nicht genug Be⸗ achtung finden kann. Am Abend fand im„Walfiſch“ eine Ver⸗ ſammlung des Gartenbauvereins ſtatt, in der Herr Dr. Niggel ausführlich über die Boden⸗ verhältniſſe ſprach. Obſtbauinſpektor Ohrt⸗ mann ergriff auch das Wort und ſprach über die„Obſtbaumpflege im Winter“. Auch er betonte die notwendigen Boden- und Auflok⸗ kerungsarbeiten neben der Schädlingsbekämp⸗ ung. f Um die Erhaltungs⸗ und Erzeugungsſchlacht ſiegreich zu gewinnen, iſt es unbedingt erfor⸗ derlich, ſich die notwendigen Kenntniſſe anzu⸗ eignen. Darum iſt es eine ſelbſtverſtändliche Pflicht jedes Intereſſenten, derartige Vor⸗ träge zu beſuchen. der Palenwein wirkt nach In der Patenweinwoche kam es nicht darauf an, acht Tage hindurch Unmengen von Wein zu vertilgen. Sie ſollte für die Zukunft auch den Gegenden, wo der Wein nicht volkstümlich iſt, den deutſchen Wein nahe bringen. Dieſe Wirkung der Werbung ſollte möglichſt lange nachwirken. Mit dem Wein ſollten auch die Menſchen, die im Weſten des Vaterlandes den Wein anbauen, den anderen, die ihn trin⸗ ken, nahegebracht werden. Das iſt in ſehr vielen Fällen gelungen. Ein beſonders ſchönes Beiſpiel wird von der Ahr aus Walporz⸗ heim berichtet. Der Oberbürgermeiſter von Güſtrow(Mecklenburg) hat dem Patenkind Walporzheim a. d. Ahr als Beihilfe für be⸗ dürftige Winzerfamilien einen Betrag von RM. 500 zur Verfügung geſtellt, der ſich als Ueberſchuß aus den Veranſtaltungen anläß⸗ lich der Weinwerbewoche in Güſtrow ergeben hatte. 36 hilfsbedürftige Familien in Wal⸗ porzheim konnten zu Weihnachten mit Bei⸗ hilfen bedacht werden. Als Gegenleiſtung und Dank haben die Walporzheimer Winzer 200 Flaſchen Ahrburgunder für die Unterſtützungs⸗ bedürftigen der Patenſtadt Güſtrow geſpendet. Dieſe Maßnahme trägt dazu bei, den Weinge⸗ nuß volkstümlicher zu machen. Wein ſoll nicht allein auf dem Tiſch des Begüterten ſtehen, auch der Minderbemittelte ſoll ihn genießen. eee e eee eee Nicht der Unterſchied in der Arbeit, ge⸗ trennt nach Berufen, darf als Wertmeſſer für den Arbeitsmenſchen gelten, ſondern allein ſeine Leiſtung, ſeine Pflichtauffaſſung inner⸗ halb der Stellung, in der das Schickſal den Menſchen geſtellt hat. Adolf Hitler. Jedem das Seine Gedanken über den Mainzer Karneval Der Reichsſtatthalter in Heſſen, Gauleiter Sprenger, empfing am Dienstag nachmit⸗ tag eine Abordnung des Mainzer Karneval⸗ Vereins unter Führung ſeines Präſidenten Bender. Für den Gau Heſſen⸗Naſſau iſt der Main⸗ zer Karneval nicht irgend eine Narretei, ſon⸗ dern ein Volksfeſt, deſſen Bedeutung weit über den Rahmen unſerer engeren Heimat hin⸗ ausgeht und im ganzen Reich große Beach⸗ tung findet. Er iſt aber auch in ſeiner Art einmalig für Mainz und die Mainzer; er kann daher nur unglücklich von anderen nachgeahmt werden. So kam es, daß die Nachahmungen anderer Städte nie volkstümlich werden konn⸗ ten, weil es eben nicht zu ihnen und der Mentalität ihrer Bevölkerung paßte. Dem⸗ gemäße Anregungen des Gauleiters wurden als unbedingt richtig anerkannt, die Vernunft ſiegte und man beläßt nun Mainz ſeinen Kar⸗ neval, um ſich ſelber auf die arteigenen Hei⸗ matfeſte zu beſchränken. So hat Worms ſein „Backfiſchfeſt“, Frankfurt a. M. ſeinen „Wäldchestag“, Oberheſſen ſein„Schlitzer Trachtenfeſt“ und der Odenwald den Erbacher Heu⸗ und Wieſenmarkt uſw. Wir wünſchen keine Konkurrenz der Städte und Landſchaf⸗ ten unſeres Gaues, kein ewiges gegenſeitiges „Gefrotzel“, noch weniger eine lächerliche Imi⸗ tation und Nachäfferei, ſondern gegenſeitigen Beſuch, gegenſeitiges Verſtändnis und damit beiderſeitige Freude, an dem, was der Nach⸗ bar zu bieten vermag. Auch hier muß es hei⸗ ßen: Jedem das Seine! Der Mainzer Karneval hat eine große Tradition und er iſt deshalb beſonders ſym⸗ pathiſch, weil er die ganze Bevölkerung ohne Anſehen des Ranges und des Standes erfaßt, und den Hutmacher neben dem Sektfabrikanten fröhlich ſchunkeln und feiern läßt. Wenn er ſich hinter ſteifem Goldbrokat verſteckte, wäre er tot. Sein Niveau war immer hoch, vor allem aber nie gemein. Trotzdem wünſchen wir eine geiſtige Weiterentwicklung zu einer Höhe, von der aus mit feinem Humor den Menſchen ihre Schwächen und Fehler im Spie⸗ gelbild vorgehalten werden können. Gelingt es dabei noch volkserzieheriſch zu wirken, dann wollen wir noch freudiger den Mainzer Kar⸗ neval bejahen. Partei und Staat aber gehören nicht unter die Narrenkappe, weil ſie die Sturmhaube unſerer Zeit tragen. nſg. Kaufe Vorräte nur in Ueberſchußzeiten, wenn du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Verderb ſchützen kannſt! UDbCCCDCDbbbCbbbbTTFTRTRTRT Unbeſtändiges Wetter. Während von Oſten her die arktiſche Kaltluft in Deutſch⸗ land weiter an Raum gewonnen hat, macht ſich im Weſten die Zufuhr feuchter Meeresluft be⸗ merkbar. Durch Aufgleiten an der vorgela⸗ gerten Kaltluft gab ſie auch bei uns bereits Anlaß zu Regen, der am Donnerstag zu ver⸗ breiteter Glatteisbildung führte. Mit dieſer Entwicklung hat die Witterung wieder unbe⸗ ſtändigeren Charakter angenommen, doch iſt das Aufkommen milder Witterung auch für den Weſten unwahrſcheinlich. Im Oſten bleibt es weiterhin kalt.— Freitag: Vielfach dun⸗ ſtig oder neblig, ſonſt zeitweiſe aufheiternd und noch einzelne Niederſchläge(im Gebirge vorausſichtlich Schnee). Temperaturen um Null, veränderliche Winde.— Samstag: Fortdauer der unbeſtändigen Witterun nachts Froſt. Ages hof 2 Notes ſunte uer⸗ dann coal leiter chi eval⸗ enten uin⸗ ſon⸗ weit hin deach⸗ t At kann kuhmt ungen lunn⸗ d der Den⸗ wurden munft Kur⸗ Hei⸗ n einen ikanten em et „ wäte c bor ünſchen eiuer r del Spi Helungt 1, daun r Kal⸗ Ig. I „ ent d bot I 9 0 ſoll die männliche Wirkung ſein. Der zärtliche Reiſende Nannheim. Höchſt unſaubere Geſchäft methoden führten den auf ſenden Alfred Palm aus Rottenburg a. N. v die Strafkammer des Landgerichts Mannheim. Als er einer jungen Frau einen Staubſaug verkaufen wollte, glaubte er dadurch ins G ſchäft zu kommen, daß dringlich wurde. Die Frau, die erſt ſeit W chen verheiratet war, warf jedoch den B rufsſchädling, der Jahr ſechs Monaten Jahren EChrverluſt.— Wegen Zuhälter wurde der 21jährige Jakob Groſch aus Mann⸗ heim⸗Sandhofen zu einem Jahr ſechs Mona⸗ verurteilt.—(Mannheims Wohnungsbau). Der Reinzugang an Woh⸗ nungen betrug im Monat Dezember 1936: durch Um⸗ ten Gefängnis 148(Zugang durch Neubau 137, bau 12, Abgang durch Umbau 1). Von de neu geſchaffenen Wohnungen ſind 131 Woh⸗ 0 15 Wohnungen mit 4—6 Zimmern und 3 Wohnungen mit 7 bzw. mehr Zimmern. Es wurden 50 neue Wohngebäude von privaten Bauherrn erſtellt; darunter ſind 42 Kleinhäuſer mit 1—2 Voll⸗ nungen mit 1—3 Zimmern, geſchoſſen und höchſtens 4 Wohnungen. Fü 28 Neubauten, die zuſammen 105 Wohnun gen ergaben, wurde eine Baukoſtenbeihilfe be⸗ willigt. Zwei durch Umbau entſtandene Woh⸗ nungen wurden mit Reichszuſchuß erſtellt.— eiche Verkehrsfünder). Bei einer am (3a Mittwoch vorgenommenen Verkehrskontroll wurden 35 Kraft- und Radfahrer gebühren⸗ pflichtig verwarnt und an 17 Kraftfahrer deren Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt. Wegen Reichsfluchtſteuerver⸗ gehens verurteilt Darmſtadt. Der früher in Darmſtad wohnende Jude Fritz Schatz, der ins Aus⸗ land geflüchtet iſt, hatte ſich nach öffentlicher Ladung wegen Vergehens gegen die Reichs⸗ In der erſten Inſtanz war er zu drei Monaten Gefängnis und 20000 Mk. Geldſtrafe verur⸗ teilt worden. Auf die Berufung der Staats⸗ anwaltſchaft hin wurde die Gefängnisſtrafe fluchtſteuerverordnung zu verantworten. auf ſechs Monate erhöht. Fünf Jahre Gefängnis für einen Funktionär der Bibelforſcher Darmſtadt. Vor dem Heſſiſchen Sonder⸗ gericht in Darmſtadt, hatte ſich der 25jährige Max Konrad Franke aus Mainz⸗Weiſenau zu verantworten, der als Funktionär der in Deutſchland verbotenen Internationalen Bi⸗ belforſcher⸗Vereinigung in Süddeutſchland eine illegale Tätigkeit entfaltet hatte. Nach eingehender Beweisaufnahme wurde der An⸗ geklagte zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Eigenartiger 175 im Schlacht⸗ ho Wiesbaden. Ein eigenartiger Unfall, für den niemand ein Verſchulden trifft, ereig⸗ nete ſich im Wiesbadener Schlachthof. Bei verordnungsmäßig vorgenommener Not⸗ ſchlachtung eines Pferdes nahm die Kugel ihren Weg aus dem Kopf des Tieres gegen einen harten Gegenſtand, prallte dort ab und verletzte einen in einer ganz anderen Richtung ſeine Tätigkeit verrichtenden Bedienſteten am Auge. Eine eigenartige Idee in Karlsruhe Karlsruhe. Die Karlsruher Männer⸗ welt wird durch die örtlichen Zeitungen aufge⸗ fordert, ſich während der Faſtnachtszeit den Bart ſtehen zu laſſen. Dieſer Bart, der auf allen Kinnen, Wangen und Oberlippen end⸗ lich wieder einmal ungeköpft ſproſſen darf, ſoll Schonzeit haben, ſolange die Faſtnachts⸗ zeit läuft. Man hofft, daß die Ausführung der Idee„ungeahnte Folgen haben werde“. Ein individuell gezwirbelter Schnurrbart ſoll gleich zu einer wundervoll gezwirbelten Faſt⸗ nachtsſtimmung verhelfen. Auf die Frauen Zier von unbeſchreiblicher Wir zweifeln nicht daran. Wir zweifeln nur, ob die Vorbereitungszeit für die Kandidaten nicht ein wenig kurz iſt. Oder ſollte den Karlsruhern Männern der Bart ſchneller wachſen als Männern wie Charles Laughton, Clark Gable und Hans Albers, wenn dieſe einen brauchen? Wo ein Wille iſt, findet wahrſcheinlich auch ein Bart ſeinen Weg durch die Haut.— Außerdem— werden die kosmetiſchen Werke, die in Karls⸗ ruhe anſäſſig ſind und alles herſtellen, was zur Bartentfernung dient, nicht einen Gegen⸗ aufruf erlaſſen? Aus Stabt Staubſauger rei⸗ er zärtlich und auf⸗ und Land nichts. 2. Der Bart ſchafft er der Karlsruher ſchlag Erfolg haben, 1e Slinben im Verkehr Tagtäglich leſen wir von Verkehrsunfällen, die auf Leichtſinn, Unachtſamkeit oder gar Uebermut zurückzuführen ſind. Die Schuld⸗ frage iſt für die Betrachtung dieſer Unfälle gar nicht ſo ſehr wichtig, denn das iſt Auf⸗ gabe der zuſtändigen Stellen. Wichtig iſt die grundſätzliche Frage: Laſſen ſich dieſe Unfälle nicht durch größere Achtſamkeit und vor allem der Verkehrsvorſchriften vermeiden? Man wird ohne weiteres ein Ja dazu ſagen müſſen. u Wenn ſich das Gebot der Verkehrsdiſziplin durchgeſetzt hat, daß jeder, der am Verkehr teil⸗ nimmt, genau das tut, was von ihm gefordert wird und gefordert werden muß, dann wer⸗ den ſich die Unfälle bis auf jenes geringe Maß vermindern, das außerhalb der menſch⸗ lichen Macht liegt. K Und es iſt beſtimmt nicht ſo — ei ſchwer, dieſe Forderungen zu erfüllen. Selbſt wenn es aber ſchwer wäre, müßte es geſchehen, weil es nötig iſt für jeden Einzelnen ſelbſt. Sein Le⸗ ben, ſeine Geſundheit ſteht auf dem Spiel. Das Wohl ſeiner Familie hängt davon ab. Iſt es nicht ein unerträglicher Gedanke, daß eine Sekunde Unachtſamkeit ein Leben aus⸗ löſchen oder für lange Jahre Siechtum mit „ ſich bringen kann? Und doch viel ſchlimmer befällt einen dieſer Gedanke, wenn gar Ueber⸗ mut und leichtfertige Herausforderung in Be⸗ tracht kommt. Dabei iſt zu bedenken, daß jeder Verkehrsfünder nicht nur ſich, ſondern auch andere in Gefahr bringt, daß alſo ſeine Un⸗ achtſamkeit anderen den Tod, anderen ſchwere Krankheit, ganzen Familien Not und Sorge zufügt. Das ſind nicht Dinge, die man mit leichter Geſte abtun kann, ſondern es iſt ſchon nötig, daß man ſich genau mit ihnen auseinan⸗ derſetzt und ſich zum unverbrüchlichen Vorſatz macht, im Verkehr mit aller Gewiſſenhaftig⸗ keit und Sorgfalt zu handeln. Jeder, der am Verkehr beteiligt iſt, und das iſt der Fußgänger ebenſo wie der Rad⸗ fahrer, trägt ein hohes Maß von Verantwor⸗ tung gegenüber ſeinen Mitmenſchen und gegen ſich ſelbſt. In dieſer Hinſicht kann und darf es keine Leichtfertigkeiten geben, ſondern es muß von jedem verlangt werden, daß er ſich ein⸗ fügt mit jener Gewiſſenhaftigkeit, die er ſonſt auch anwendet, wenn er eine Gefahr erkennt. Auch der heutige Verkehr kann für jeden Sicherheit verbürgen, wenn ſich jeder an die Vorſchriften hält, die ihm die Pflicht zur Sorgfalt auferlegt. Aus ber Geſchichte der Maske Prinz Karneval, deſſen Exiſtenz bis ins dritte Jahrtauſend zurückverfolgt werden kann, ſitzt die Schelmmütze heute noch gerade ſo ver⸗ wegen auf dem Lockenkopf, wie in früherer Zeit. Und dabei hat er doch ſo unzählige Masken getragen, war Wochen hindurch Al⸗ leinbeherrſcher in allen Landen und ließ ſich die Launen nie verderben, wenn ſich Zeitgeiſt und Mode, Kultur und Geſchmack in die Re⸗ gierung ſeines lachenden Reiches miſchten. Das Hauptmerkmal bildete ſchon immer die Maske. Sie verfolgte urſprünglich einen an⸗ deren Zweck als heute. Unausrottbar im alten Volksglauben heidniſcher Zeit wurzelnd, diente ſie ehemals der Verkörperung der Dämonen. Die wüſte, verzerrte Maske, wie ſie uns heute noch in geſchnitzten Holzlarven begegnet, ſollte überirdiſche Weſen vortäuſchen und Furcht und Schrecken erregen. So ſind die bunten Narreteien der Faſtnacht eigentlich nichts an⸗ deres, als die letzten Ueberreſte eines reli⸗ E t Die Pro⸗Bartianer führen folgende Argu⸗ 8=mente ins Feld:„1. Die Durchführung koſtet außer äußerer or[ Verwandlung die innere Bereitwilligkeit, mit⸗ zumachen. 3. Wird er das für den Aufſchwung Fastnacht nötige Gemein⸗ e- ſchaftserlebnis ſchaffen. 4. Wird der Vor⸗ weil er einzigartig iſt, o- noch nirgends durchgeführt wurde und ſich nur e⸗ an die zielbewußten, tatkräftigen Männer rich⸗ ſchon 21 Vorſtrafen auf dem Kerbholz hat, kurzerhand zur Tür hinaus. Das Gericht verurteilte Palm, der erſt am 1. April 1936 aus dem Zuchthaus entlaſſen wor⸗ den war, wegen Notzuchtsverſuchs zu einem Zuchthaus und fünf kalone, der Repräſenkank des argloſen Kau gen aber der prahlende Capitano und die Pu ken angefügt wurde, der Grundzug, nämlich d Karikatur iſt geblieben. Eine Verordnung des 3 Reichsſtatthalters Auf Grund der 1. Anordnung über d des Reichskommiſſars für die gendes: § 1. Preisfeſtſetzung. Die ſchlagen mit räumlich weit ſich nicht der halten hat, durch den ſtändigen Vertreter de ſtimmt wird, mit ihrer Verkündung im„An zeiger der Kraft. über die Preisbildung. in§ 2 erwähnte Stelle wahrgenommen. 2 und 3, 5 und 8 Reichskommiſſars für die Preisbildung zu. legenheiten(Ordnungsſtrafbeſchlüſſe, digung der Entſchließung einzureichen. desregierung endgültig. 98 Ausführungsanweiſung. Die zur Ausführung dieſer Anordnung erge⸗ henden Anweiſungen erfolgen geſondert. § 6. Die Anordnung tritt mit dem 1. nuar 1937 in Kraft. Elwas über die Mäuſeylage Wenn Bauer und Siedler die Erträgniſſe ihres Fleißes einlagern, dann ſtellt ſich ein ſchädliches Nagetier, die Maus, mit Sicherheit heit und Pünktlichkeit in den Wohn⸗ und Wirt⸗ ſchaftsräumen ein. Es iſt allbekannt, in welch großem Maße dieſe ungebetenen Gäſte ſich an Getreide und an Früchten gütlich tun. Das wird uns erſt klar, wenn wir wiſſen, daß ein Feldmäuſepaar in der Regel bis zu 300 Nach⸗ kommen innerhalb eines Jahres hat, und wenn wir weiter wiſſen, daß dieſe 300 Mäuſe etwa 18 Zentner Getreide verzehren. 18 Zentner Getreide! Dieſe Menge iſt das Ergebnis mühe⸗ voller Arbeit.— Sie iſt aber auch Nahrung für viele deutſchen Menſchen. Wir dürfen da⸗ her nicht gleichgültig und unökonomiſch an dieſen Dingen vorübergehen, ſondern müſſen mit aller Härte und Konſequenz dieſe Schäd⸗ linge bekämpfen. Vergeſſen wir nicht, daß die Ernte beſter Teil des Volksvermögens iſt, folg⸗ lich kommt es auf den Zentner an! Das muß jedermann veranlaſſen, Haus und Hof von läſtigen Nagetieren freizuhalten. Dieſe Be⸗ Ja⸗ kämpfung iſt gerade jetzt ſehr wichtig. giöſen Zauberkultes. Erſt ſpäter hat man ſich der Aufgabe zugewandt, Geſicht und Geſtalt der Masken mit den dargeſtellten Perſonen in Einklang zu bringen. In der weiteren Ent⸗ wicklung wurden die urſprünglich ernſten und oft recht ſchauerlichen Vermummungen ins Scherzhafte gezogen. Der von Sebaſtian Brant in ſeinem Narrenſchiff“ 1590 zum erſtenmal erwähnte Fleckhanswurſt, der die Rolle des romantiſchen Harlekins übernommen hatte und mit ſeinem luſtigen Gewand, ſeiner ſchellenbe⸗ hangenen Kappe die Hauptfigur des öffent⸗ lichen Faſchingstreibens in den vergangenen Jahrhunderten bildete, darf hier wohl in er⸗ ſter Linie genannt werden. Groteske Teufels⸗ fratzen und Tiergeſtalten, ſowie unzählige Ab⸗ arten volkstümlicher Typen geſellten ſich im Laufe der Zeit hinzu: der dummehrliche Pan⸗ 1 manns, der pedantiſche Dottore, der Typus des mittelalterlichen Gelehrten, vor allen Din⸗ cinells, die komiſchen Figuren der italieniſchen Komödie. So viel Beiwerk auch dieſen Mas 155 während der vergangenen Jahrhunderte Preisüberwachung in geßen Wahrnehmung der Aufgaben und Befugniſſe Preisbildung vom 12. Dezember 1936 beſtimmt der Reichs⸗ ſtatthalter in Heſſen für das Land Heſſen zur Klarſtellung der Zuſtändigkeiten u. a. fol⸗ Feſtſet⸗ zung von Preiſen, Preisſpannen und Zu⸗ begrenzter Bedeutung für das Gebiet des Landes Heſſen erfolgt, ſo⸗ Reichskommiſſar für die Preisbildung die Zuſtändigkeit ſelbſt vorbe⸗ Führers der Landesregierung. Anordnungen dieſer Art treten, ſoweit nichts anderes be⸗ heſſiſchen Landesregierung“ in § 2. Der Dienſt⸗ und Geſchäftsverkehr in allen Fragen der Preisfeſtſetzung vollzieht ſich bei der heſſiſchen Landesregierung gebildete Stelle für die Preisbildung. Si trägt die Bezeichnung: Der Reichsſtatthalter in Heſſen— Landesregierung— Stelle für § 3. Preisüberwachung. Die Auf⸗ gaben der Preisüberwachung werden durch die Ihr ſtehen inſoweit die Befugniſſe aus den Ziffern 8 der 1. Anordnung des § 4. Rechtsmittel. Einſpruch gegen die Eütſchließungen in Preisüberwachungsange⸗ Ge⸗ ſchäftsſchließungen) iſt innerhalb einer Aus⸗ ſchlußfriſt von einer Woche ſeit der Aushän⸗ an den Betroffenen bei der in§ 2 erwähnten Stelle ſchriftlich Ueber den Einſpruch entſcheidet der ſtändige Vertreter des Führers der Lan⸗ Darſtellern wirken mit: Das Geheimnis unſerer Ktaf liegt im Willen zur Volks- gemeinſchaft. Täglich ſollſt Du l. dieſen Willen durch Dein Opfer sum WSH W. bekunden! Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Filmfreunde, dieſe Woche ge⸗ langen wieder zwei herrliche Spitzenfilm⸗ werk ein Viernheim zur Aufführung!— ie] Achtung! Ab Freitag im Central⸗-Film⸗Palaſt Schloß Vogelöd Ein wunderbares Filmwerk nach dem glei namigen Roman von Rudolph Stratz, dem eine einzigartige Handlung zugrunde liegt von liebenden, irrenden und kämpfenden Menſchen. Es umſchließt ein ſtarkes menſchliches Ge⸗ ſchehen inmitten einer reizvollen Natur⸗ und Milieuſchilderung, die eine bis ins kleinſte beſorgte Spielleitung zur feſſelnden und künſtleriſchen Darſtellung erſtehen ließ. Dar⸗ über hinaus tritt noch der wuchtige, krimi⸗ nelle Moment der Handlung in Erſcheinung. Der Film„Schloß Vogelöd“ weiß dem Pub⸗ likum zu geben, was des Publikums iſt! Die bezwingenden Konflikte, beginnend mit der Auseinanderſetzung zweier feindlicher Brü⸗ der, dem myſteriöſen Tod des einen, und der Verdächtigung der Täterſchaft des anderen, zwiſchen den Menſchen und Ereigniſſen eine e lunge, ſchöne Frau, duldend, leidend, liebend und kämpfend in dieſem Wirrſal unheilvoller Geſchicke— dieſe Konflikte ergreifen den Be⸗ ſchauer in einem Maße, daß er ſich in eine überwältigende Spannung verſetzt fühlt. Er ſchaut den Menſchen dieſes Films ins Herz⸗ lacht und weint mit ihenen und verſpürt die ganze Tiefe großen Erlebens.„Schloß Vogel⸗ öd“— liegt nicht ſchon in dieſem Titel etwas was ganz Beſonders? Ganz ſo, wie ſich die⸗ ſes Schloß mit dieſem Namen in der Phan⸗ taſie formt, emporwachſend mit jahrhunderte⸗ alten mächtigen Mauern, in ſtolzer Einſam⸗ keit zwiſchen Dorf, Wald, Ried und Moor⸗ ſee, erſteht es als Schauplatz der Filmhand⸗ lung.— Darſteller von großer Geſtaltungs⸗ kraft, wie: Carola Höhn, Hans Stüwe, Käthe Haack, Walter Steinbeck, Hans Zeſch⸗Ballot, Erich Dunskus, Grete Reinwald, Hans A. Schletow und der kleine Junge Peter Boſſe, ferner viele bekannte Darſteller mehr, ver⸗ helfen dem Filmwerke zum großen Erfolg.— Alles in allem: es iſt ein Filmwerk, das ſi⸗ cher die Zufriedenheit und Freude aller Be⸗ ſucher erringen wird. 5 5== ie 8 2 * Achtung! In den Gloria-Lichtſpielen gelangt am Samstag Annabella's neueſtes Filmwerk zur Aufführung, dem ein gleich⸗ namiger ſpannender Roman von Claude Farrere zu Grunde liegt! „Zwijchen Abend und Morgen- „Zwiſchen Abend und Morgen“, verwandelt ſich der waffenſtarrende Kreuzer„Alma“ vor⸗ übergehend in eine Stätte ausgelaſſener Fröh⸗ lichkeit— klingen lockende Tanzweiſen zu den drohenden Geſchützrohren empor—— bis die heitere Urlaubsſtimmung jäh abbricht und der erregenden Atmoſphäre ernſten Kampfes wei⸗ chen muß.„Zwiſchen Abend und Morgen“, wandelt ſich das herzliche Freundſchaftsgefühl eines humorvollen Admirals in eiskalte, ſach⸗ liche Unnahbarkeit; ferner entſcheidet ſich das Schickfal vieler tapferer Männer— geſtaltet ſich das friedvolle Daſein einer jungen Frau zum unheilvollen, unbarmherzigen Geſchick — zerbricht in einem aufrechten, tapferen Kommandanten der feſte Glaube an Liebe und Treue ſeiner Frau. In mitreißenden Bildern erklingt) das brauſende Lied von heldenhaft kämpfenden Männern und die zarte, innige Liebesmelodie einer wunderbaren Frau. Es iſt etwas Großes um dieſe Männer, die hier treu und verantwortungsbewußt auf ihrem Poſten ſtehen, jederzeit bereit, ihr Leben in ſelbſtloſer Pflichterfüllung für das Vater⸗ land zu opfern—— Es iſt etwas Erſchüt⸗ terndes um dieſe Helden, die in grenzenloſem Vertrauen, das ihr Volk in ſie ſetzt, mit ab⸗ ſoluter Selbſtverſtändlichkeit in den Kampf, — in den Tod ziehen!— Wuchtig, packend und mitreißend iſt das Geſchehen dieſes gran⸗ dioſen Spitzenfilmwerkes, ſchon der Ort der Handlung, auf großen Kriegsſchiffen, dann das Thema an ſich, gewährleiſtet dem Be⸗ ſucher ein großes Erlebnis, das ſo leicht nicht in Vergeſſenheit geraten wird.— An großen Annabella, Victor Pierre Renoir und Francen, Roſine Derean, viele andere mehr. Auch dies iſt ein Film, der vollkommen den Geſchmack, das Intereſſe und die Befriedigung der geſamten Beſucher treffen wird. Ein Be⸗ ſuch kann nur empfohlen werden, denn einzig iſt das Erlebnis! ! ² 3 ——— — 1 . 61 ab heute Freitag das Sphzeniumwerk Achiung 5 mit Carola Hönn und NHans Stuwe D D D NN geldd- Be Amiliche Bekanntmachungen Betr.: Seidenbau. Nach dem Beiſpiel anderer Kreiſe ſoll der Seidenbau auch in der Gemeinde Viernheim gefördert werden. Auf die hierdurch zu erfül⸗ lende nationale Pflicht wird mit Beziehung auf die bereits gegebene Erklärung nochmals hingewieſen. Die Gemeinde iſt bereit, Gelände zur Anpflanzung von Maulbeeren bis auf weiteres unentgeltli chbereitzuſtellen. Volks⸗ genoſſen, au chſolche, die über kein Eigenland verfügen, haben dadurch Gelegenheit, ſich eine zuſätzliche Einnahme durch Seidenbau zu ver⸗ ſchaffen. Ich erſuche diejenigen Ortseinwohner, welche Intereſſe für den Seidenbau haben, ſich bis 20. ds. Mts. bei mir zu melden. Viernheim, den 13. Januar 1937 Betr.: Bockhaltung; Gemeinde Viernheim. Drei zuchtuntaugliche Ziegenböcke ſollen ab⸗ geſchafft werden. Angebote ſind bis Montag, den 18. ds. Mts., vormittags 11 Uhr, hier einzureichen. Viernheim, den 12. Januar 1937 Betr.: Unterhaltung des Faſelviehes. Für das gemeinheitliche Faſelvieh werden benötigt: 50 Ztr. Speiſekartoffeln und 50 Ztr. Dickrüben. Die Lieferungen haben frei Faſelſtall(amt⸗ lich verwogen) zu erfolgen. Angebote ſind bis Montag, den 18. ds. Mts., vorm. 11 Uhr, hier einzureichen. Viernheim, den 12. Januar 1937 1. Holzverſteigerung Nächſten Montag, den 18. Januar 1937 nachmittags 1 Uhr läßt das unterzeichnete Rentamt in der Wirtſchaft„Zum Birkengquer Tal“ in Birkenau folgendes Brenn- und Nutzholz aus dem Diſtrikt Rohr- bacherwald öffentlich meiſtbietend verſteigern: a) Brennholz Scheiter: 4 rm Buchen, 4 rm Eichen, 6 rm Kiefer. Knüppel: 12 rm Buchen, 35 rm Birken, Urm Eichen, 30 rm Kiefer, 5 rm Fichten. b) Nutzholz Stämme: 1 Buchen IV. Kl., 3 Eichen Il. Kl., 1 Eichen III. Kl., 4 Birken J. Kl., 3 Birken II. Kl. Derbſtangen: 20 Weißtannen l. Kl, 615 Fichten J. Kl., 679 Fichten II. Kl., 1266 Fichten III. Kl. Reisſtangen: 1215 Fichten IV. Kl., 745 Fichten V. Kl., 570 Fichten VI. Kl., 110 Fichten VII. Kl. Reiſerknüppel: 2 rm Fichten(2,5 mlg.) Die blau unterſtrichenen Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Es wird erſucht, das Holz vorher zu beſichtigen. Auskunft: Waldwärter Müller in Birkenau i. Odw Das Brennholz kommt zuerſt zur Verſteigerung. 2. Holzverſteigerung Nächſten Dienstag, den 19. Januar 1937 nachmittags 1 Uhr, läßt das unterzeichnete Rentamt in der Wirtſchaft„zum Engel“ in Birkenau folgendes Nutz⸗ und Brennholz aus den Diſtrikten Lehenwald und Fuchſenhecke öffentlich meiſtbietend verſteigern: 1. Diſtr. Lehenwald Stämme: 1 Akazien I. Kl., 1 Akazien II. Kl., 1 Birken Sefelmar ken- Ang. unt. Nr. 400 an die Geſchäftsſt Rinder- Kiesſtraße 27. 5 Scheiter: 7 rm Kiefer Knüppel: 6 rm Akazien, 4 rm Kiefer. Scheiter: 25,1 rm Buchen Knüppel: 7 rm Buchen Wellen: 100 Buchen II. Kl., 1 Kiefern II. Kl. 2. Diſtr. Fuchſenhecke Die blau unterſtrichenen Nummern kommen nicht Saͤmmiungen zu kaufen geſuch Auch alte Mar⸗ len auf Briefen 0 * zu verkaufen Kleine Anzeigen in der Hlernnelmer Volks zellung ſchon von 40 Pig. an, je nach Größe des Textes und der Schrift. Tag ber Deutjchen Polizei Anläßlich des Tages der Deutſchen Polizei findet am Samstag, den 16. Januar 1937 um 20½ Uhr begin nend im„Kaiſerhof“ ein Kamerabſchafts⸗Abend ſtatt. Die Veranſtaltung wird getragen vom Polizeiamt Viernheim und den am Tage der Deutſchen Polizei mit⸗ beteiligten Formationen: NS V., Feuerlöſchpolizei, NS KK., Deutſches Rotes Kreuz und Reichsluftſchutzbund. Die geſamte Einwohnerſchaft wird hiermit herzlichſt eingeladen. Sondereinladungen ergehen nicht. Tanz! Eintritt frei! Heil Hitler! Polizeiamt Viernheim Die Polizei Dein Freund und Dein Heljer! 2— Fleisch (Friedrichsfelder Ware) wieder eingetroffen Weinheimerſtraße 53 Auch bringe ich meine bestein- Ständer Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Anteil- nahme beim Heimgange unseres lieben Ver- storbenen, Herrn Georg Werle 2. Der Bürgermeiſter. Es wird erſucht, das Holz vorher 1 g 1 Auskunft: Waldwärter Kadel in Birkenau i. Odw. auche mpe 5 2 8 1 5 1 8 Erweitere 15 ktion) i feh- sowie für die zahlreiche Beteiligung beim e EN Birkenau i. O., den 12. Januar 1937 fee K e in empfe Gange zur letzten Ruhestätte sagen wir unseren FIETHTE s deinen Fteiherrlich Wambolt v. Amſtabt jches Case een geren een ee i 7 eistlichkeit, den Barmh. western, ferner Fame- deen Kundenkreis ene dasthaus 2. Fchbaum f Ler Ns-Bauemschalt, ovie für die große ——— Vereins⸗An ei er Morgen Samstag, den 16. Sanna Kranzspende und den Stiftern von hl. Seelen- Flora- Drogerie E. Richter] in der. 5 9 f messen. Georg Spiegel, Rathaus Tieren a Turnverein von 1893.. Viernheim, den 15. Januar 1937 Drogerie Adolf Hitlerſtraße 15 eee— 5 3 Uhr Spielerverſammlung für Ole trauernden Hinterbliebenen. Tall Morgen kommt die Fafinachts⸗Zeitung Schule Müller Weinheim beginnt Anfänger⸗ kurs im Saale„z. Freischütz“ am Samstag, den 14. Januar, abends 8.30 Ahr. Bei genügender Beteiligung findet auch ein Kurs für Fortgeschrittene statt. Anmeldungen werden am Eröffnungsabend entgegengenommen. Hur se Den Tag verſtehen- die Jukunft erkennen; Jeitung leſen! Heizt die Arbeitsräume Arbeitsräume, Läger, Läden und Kontore ausreichend zu heizen, iſt eine geſetzliche Pflicht jedes Betriebsführers. Wer ſie vernachläſſigt, ſetzt ſich nicht nur Schadenserſatzforderungen von Gefolgſchaftsmitgliedern, ſondern auch ehrengerichtlichen Strafen aus. Durch kalte und zugige Arbeitsräume iſt ſchon mancher Gefolgsmann zu dauerndem Schaden gekom⸗ men: Rheumatismus, Erkrankungen der Lun⸗ gen, Mittelohrentzündung und ſogar Ertau⸗ bung ſind vorgekommen. Es iſt unerläßlich, daß, ſobald im Freien nicht mehr als 6 Grad Wärme herrſchen, Ladentüren und Schaufen⸗ ſter geſchloſſen zu halten ſind. Im Laden müſ⸗ ſen mindeſtens 16 Grad Wärme vorhanden ſein. Iſt das nicht möglich, ſo muß den An⸗ geſtellten ein Raum zum Aufwärmen zur Verfügung geſtellt werden, der mindeſtens 18 Grad Wärme aufweiſt. Das dürfte auch der großer Hannenabend mit Stimmung und Humor Es ladet recht närriſch ein Familie Willi Wunderle. fer 23—32 RM. Marktverlauf: mittel. wenn man keine L Der Blutrauſch des Bolſchewis⸗ 3 mus wird nie über Deutſchland eitung tommen, weil wir eine verſchwo⸗ rene Gemeinſchaft geworden Hest find. Deine dauernde Opfer⸗ Maßſtab ſein, der für andere Räume paſſend erſcheint, abgeſehen von Kontoren. Hier, wo die Angeſtellten ihre Arbeit ſitzend verrichten müſſen, iſt wohl ein höherer Wärmegrad am am Platze. Ueberheizen iſt aber auch nicht gut und beſonders iſt es im Winter angebracht, für die Erneuerung der Luft zu ſorgen, alſo von Zeit zu Zeit die Fenſter zu öffnen, damit die verbrauchte Luft abziehen kann. Die friſche Luft erwärmt ſich dann ſehr bald. Im Dritten Reich gilt nicht nur das Wiſſen, ſondern auch die Kraft, und höchſtes Ideal iſt uns der Menſchentyp der Zukunft, in dem ſtrahlender Geiſt ſich im herrlichen Körper findet, auf daß die Menſchen über Geld und Beſitz wieder den Weg zu idealeren Reich⸗ tümern finden.. Adolf Hitler. e eee eee Mannheimer Kleinviehmarkt Zufuhr: 12 Kälber, 49 Schweine, 500 Fer⸗ kel, 237 Läufer. Preiſe: Ferkel bis 6 Wo⸗ chen 8—14, über ſechs Wochen 14— 23; Läu⸗ bereitſchaft für das WS W. ſoll der Welt Zeuge unſeres neuen Geiſtes ſein! Beispiel: und ihn laden. Als er sich beim Kreisbauernführer da- nach erkundigte, sagt der: Was soll der Flachs denn hier? Der muß doch nach L., ich hab's extra in gespart“ 4 rächt sich, wenn man am falschen Ende spart. Hier ein Der Bauer K. hatte guten Flachs geerntet setzen lassen Da waren nun 15 Mark für Lagern und Transport zum Fenster rausgeworfen, bloß weil die Zeitung über'n Sommer„ein- So kann es kommen, nach N. ver- die Zeitung werden sollte! auptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen N 0 hard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verla: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orm. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Da. XII 1980 über 1800. Z. St. iſt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. ſenden Sie Verwandten und Bekannten im In⸗ und Ausland die weit verbreitete geleſene„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. Als Gruß aus der Heimat am beſten Ihren und überall gern und