* un gen W wenn ö bur W geich dem t bon tha. Ge⸗ . leinſte und Da⸗ liini⸗ inn Pub- Die l der Mrl⸗ 9 der deren, eine 2 W N De⸗ n eine ll. Er Herz⸗ irt die Vogel, etwas bie⸗ hu Detle⸗ inſan⸗ Moor⸗ ſhund⸗ ugs Hithe Ballot, 5 A. daſſ, „ber⸗ 3.— 2 2 a5 ſi⸗ * Be⸗ — ſülſchen ſbrige der 15 md: 9 95 2 — 50 der U 5 12 Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim Er cheinungswe ſe. Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg ieee eee ee eee eee Nummer 15 Dienstag OL ——˙ mx C— 4 e* 1 2 8— 5 1 iernheimer deilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim den 19. Januar 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textteil für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gült 8 Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 11 13. Jahrgang Ausleſe durch Adolf-Hikler-Schulen Eine Verordnung des Führers— Jungvolkausleſe als Schüler die Schulen des Jührers München. 18. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat, wie die NSK. meldet, fol⸗ gende Verfügung erlaſſen: „Nach Vortrag des Reichsorganiſationsleiters der NSDAP. und des Jungführers des Deut⸗ ſchen Reiches genehmige ich, daß die neu⸗ zuerrichtenden nationalſozialiſtiſchen Schulen, die gleichzeitig als Vorſchulen für die nationalſozialiſtiſchen Or dens⸗ burgen gelten ſollen, meinen Namen tragen. Berlin. den 15. Januar 1937. gez.: Adolf Hitler.“ Zu der Verfügung des Führers geben die beiden Reichsleiter Dr. Ley und Baldur v. Schirach. wie der Reichspreſſedienſt er⸗ fährt, folgende Erklärung ab: Der Führer hat auf Grund eines von uns 1 ausgearbeiteten Plans die obige erfügung über die Adolf⸗Hitler⸗Schulen der NS” P. erlaſſen. NS D A P. und§ J. ha⸗ ben damit einen neuen gewaltigen Auftra g erhalten, der weit über dieſe Zeit hinaus in die ferne 3 u⸗ kunft reicht. Nähere Einzelheiten über die Adolf⸗Hitler⸗ Schulen werden heute noch nicht veröffent⸗ licht. Wir teilen jedoch. um Unklarheiten zu vermeiden, die nachfolgenden Grundſätze mit: 1. Die Adolf⸗Hitler⸗Schulen ſind Einhei⸗ ten der 5 J. und werden von dieſer ver⸗ antwortlich geführt. Lehrſtoff, Lehrplan und Lehrkörper werden von den unterzeichneten Reichsleitern reichs⸗ einheitlich beſtimmt. 2. Die Adolf⸗Hitler⸗Schule umfaßt ſechs Klaſſen. Die Aufnahme erfolgt im allge⸗ meinen mit dem vollendeten 12. Lebensjahr. 3. Aufnahme in die Adolf⸗Hitler⸗Schulen finden ſolche Jungen, die ſich im Deutſ hen Jungvolk hervorragend bewährt haben und von den zuſtändigen Hoheitsträgern in Vor⸗ ſchlag gebracht werden. 4. Die Schulausbildung in den Adolf⸗ Hitler⸗Schulen iſt unentgeltlich. 5. Die Schulaufſicht gehört zu den Hoheitsrechten des Gauleiters der NSDAP. Er übt ſie entweder ſelbſt aus oder übergibt die Ausübung dem Gauſchulungsamt. 6. Nach erfolgter Reifeprüfung ſteht dem Adolf⸗Hitler⸗Schüler jede Laufbahn der Partei und des Staates offen. München, den 15 Januar 1937 Der Reichsorganiſationsleiter der NS DAP. gez.: Dr. Ley Der Jugendführer des Deutſchen Reichs gez.: Baldur v. Schirach ** Unter der Ueberſchrift„Revolutionäre Ent⸗ wicklung auf dem Gebiete des Schulweſens“ ſchreibt der„Völkiſche Beobachter“: Mit der Verfügung des Führers über die neu zu errichtenden nationalſozialiſtiſchen Schu⸗ len wird eine revolutionäre Ent⸗ wicklung auf dem Gebiet des Schul⸗ weſens im nationalſozitaliſti⸗ ſchen Deutſchland eingeleitet. Das deut⸗ ſche Volk wird die Anordnung wie jede andere Maßnahme des Führers freudig und begeiſtert begrüßen, denn auch dieſe„Adolf-Hitler⸗ Schulen“ dienen der Sicherung ſeiner Zukunft. Ein Blick in die Geſchichte liefert Uns den Beweis, daß jede Epoche ihr eigenes Erziehungsideal entwickelt hat, und ſo iſt es ſelbſtverſtändlich, daß auch der Natio⸗ nalſozialismus, die modernſte und genialſte Volfs⸗ und Staatsidee des 20. Jahrhunderts, über die Jahrhunderte hinausragend ſein Erziehungsideal in die Wirklichkeit um⸗ ſetzt. Grundſatz für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen iſt die Harmonie zwiſchen Gerſt und Körper. Die Ausleſe aus dem Jungvolk er⸗ folgt nicht nur nach körperlichen Geſichtspunk⸗ ten. Die geiſtige Veranlagung und eine beſon⸗ dere Begabung ſind unbedingte Vor⸗ ausſetzungen für die Jungen, die von der HF. ausgezeichnet werden, die Adolf⸗Hitler⸗ Schulen beſuchen zu dürfen. Unter dieſen Vor⸗ ausſetzungen iſt bereits die Vermittlung eines gründlichen Wiſſens in erhöhtem Maße möglich. Auf den Adolf⸗Hitler⸗ Schulen wird es daher nicht nötig ſein, auf die geiſtig wenig veranlagten Schüler Rückſicht zu nehmen. Vielmehr kann dieſen Schülern in einer kürzeren Zeit ein größerer Wiſſenſtoff ge⸗ boten werden. Die Form dieſer Wiſſensvermitt⸗ lung entſpricht ſelbſtverſtändlich unſerem natio⸗ nalſozialiſtiſchen Erziehungsideal. Der Auftrag der Hitler⸗Jugend iſt es, allgemein die deutſche Jugend i m nationalſozialiſtiſchen Geiſt und mit nationalſozia⸗ liſtiſchen Methoden zu erziehen, den Nachwuchs für die NSDAP., die tra⸗ gende Säule des Volks⸗ und Staats⸗ lebens, zu ſtellen, und nunmehr auch an die Löſung des Nachwuchsproblems für die Führerſchaft der NS DAP. heranzugehen. In Zukunft wird eine einheitliche Erziehung des deutſchen Führernachwuchſes gewährleiſtet ſein. Die Adolf⸗Hitler⸗Schule wird ſich auf der Volksſchule aufbauen. Der Un⸗ terricht auf dieſen Anſtalten, denen der Führer ſeinen Namen gegeben hat, ſoll noch in dieſem Jahr aufgenommen werden. Bereits jetzt iſt die Ausleſe der Lehrkräfte und der Schüler im Gange. Auch ſind ſchon die Vor⸗ bereitungen für die Errichtung einer Anzahl von Schulgebäuden getroffen worden. Die totale Erziehung auf dieſen Adolf⸗Hitler⸗Schulen übernehmen die NSDAP., und der Saat vom 12. Lebensjahr an bis zu dem Tage, an dem der junge Mann in die Wehrmacht eintritt. Die Wirtſchaftskraft des Elternhauſes ſpielt alſo in Zukunft keine Rolle me h r als Vorausſetzung einer gründlichen Ausbil⸗ dung der Jungen. So iſt die Anordnung des Führers, die von der Erklärung des Reichs⸗ leiters Dr. Ley und Baldur v. Schirachs un⸗ terſtrichen wird, von außerordentlicher Bedeu⸗ tung. Die Auswirkung dieſer Anordnung läßt ſich zur Zeit noch nicht völlig abmeſſen. Sicher aber iſt, daß von dieſem Auftakt einer revolu⸗ tionären Entwicklung im Schulweſen in weit⸗ tragendem Maße die Zukunft des deutſchen Vol⸗ kes und ſeines Reiches abhängt. Begeiſterung Neapels für Göring Rom, 18. Jan. Neapel ſtand am Montag⸗ vormittag ganz im Zeichen des Beſuchs des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring, der um 12.20 Uhr von Rom aus dort im Son⸗ derzug eintraf. Schon von den frühen Mor⸗ genſtunden an bot die mit den deutſchen und italieniſchen Farben feſtlich geſchmückte Stadt ein farbenprächtiges Bild. Am Bahnhof Mergellina und längs der Straßen zur Piazza Plebiſcito bildete eine nach Zehntauſenden zählende erwartungsfrohe Menge Spalier. Miniſterpräſident Göring und ſeine Gemahlin, ſowie der Prinz Philipp von Heſſen wurden auf dem Bahnſteig vom Oberbürgermeiſter von Neapel, vom Oberſtkommandierenden des Wehrkreiſes Neapel, vom Präfekten von Neapel, ſowie von den Spitzen der dortigen Zivil⸗ und Militär⸗ behörden empfangen. Beim Verlaſſen des Zugs erklangen die deutſchen und italieniſchen Nationalhymnen, während eine Ehrenkom⸗ panie mit präſentiertem Gewehr die militäri⸗ ſchen Ehren erwies. Vom Bahnhof aus fuhr Generaloberſt Gö⸗ ring, von der Bevölkerung immer wieder ju⸗ belnd begrüßt, längs der prachtvollen Meer⸗ promenade, der Via Caracciolo, zum Hotel Excelſior. Beim Denkmal des Generals Diaz, wo Militär⸗, Miliz⸗ und Kriegsteilnehmer⸗ abordnungen mit ihren Fahnen und Muſik⸗ zügen Aufſtellung genommen hatten. ließ Ge⸗ neraloberſt Göring die lange Wagenkolonne halten und grüßte den großen italieniſchen Heerführer mit erhobener Rechten. Auch hier wurden Generaloberſt Göring von der begei⸗ ſterten Menge, die durch Schwingen von Ha⸗ kenkreuzfähnchen ihrer beſonderer Sympathie ſichtbaren Ausdruck verlieh, jubelnde Ovatio⸗ nen dargebracht, die am Hotel Excelſior ihren Höhepunkt erreichten, als ſich der Gaſt des ita⸗ lieniſchen Kronprinzen immer wieder der be⸗ geiſterten Menge vom Balkon aus zeigen Zpaniſche Bolſchewiſten flüchten aus Malaga Ausländiſche Bolſchewili kommen zur weiteren Perteidigung Salamanca, 19. Januar.(Vom Sonder⸗ berichterſtatter des DRB.) Die Eroberung des Küſtenortes Marbella durch die Truppen der nationalen Südarmee hat unter den bol⸗ ſchewiſtiſchen Machthabern in Malaga große Verwirrung hervorgehoben. Bis zum letzten Augenblick hatten ſie damit gerechnet, daß die dortigen Befeſtigungsanlagen den Vormarſch der Nationaliſten aufhalten wür⸗ den. Zahlreiche Bolſchewiſtenhäuptlinge ver⸗ laſſen nunmehr fluchtartig Malaga in Richtung auf Almeria. Während jedoch die ſpaniſchen Kommuniſten die Flucht ergreifen und an vielen Häuſern bereits Plakate ange⸗ bracht ſind, in denen die widerſtandsloſe Uebergabe Malagas verlangt wird. treffen aus Albacete ausländiſche Bolſche⸗ wiſtenhorden ein, um nach Abſetzung des bisherigen„Verteidigungsausſchuſſes“ den Widerſtand neu zu organiſieren. Die nationaliſtiſchen Truppen ſetzten am Montag ihren ſiegreichen Vormarſch längs der Mittelmeerküſte auf Fuengiro⸗ al halbwegs zwiſchen Marbella und Malaga, fort. Gleichzeitig rücken nationale Truppen von Antequera aus über den Paß der Sierra de Abdalagis auf das 45 Km. entfernte Mala⸗ ga vor. Göring in der italieniſchen Fliegerſtadt Miniſterpräſident Generaloberſt Göring beſuchte in Begleitung des Herzogs von Aoſta die italieniſche Fliegerſtadt Guidonia. die 25 Kilometer von Rom entfernt am Fuße der Berge von Tivoli und Fraſcati liegt. 3 (Preſſephoto, K.) mußte. Seine Aufforderung an die Menge, ein Hoch auf ihren Duce auszubringen, wurde mit ſtürmiſchem Beifall beantwortet. Dieſe Kundgebungen deutſch⸗italieni⸗ ſcher Freundſchaft verſtärkten ſich noch. als ſich der Miniſterpräſident anſchließend zur Piazza Plebiſcito begab, wo ihn der ita⸗ lieniſche Kronprinz und die Kronprinzeſſin im Königspalaſt zum Eſſen erwarteten. Nach den Nationalhymnen brach hier eine nach Tauſen⸗ den zählende Menge in begeiſterte Heilrufe auf den Führer, den Duce, Deutſchland und Göring aus, für die Generaloberſt Göring im⸗ mer wieder, ſichtlich bewegt, mit dem Deut⸗ ſchen Gruß dankte. Abreiſe nach Capri. Um die Mittagsſtunde, als die deutſchen Gäſte eintrafen, war halb Neapel auf den Beinen. Der Wagenverkehr in den meiſten Straßen war geſperrt. Es waren unzählige Maueranſchläge mit rieſigen Aufſchriften wie „Heil Hitler“,„Heil Göring“,„Heil Deutſchland“,„Es lebe die deutſche Luft⸗ waffe“,„Der Faſchismus grüßt Göring“,„Es lebe Deutſchland“,„Es lebe Italien“,„Es lebe der König“,„Es lebe Muſſolini“ ange⸗ bracht worden. Auf dem Bahnhofsplatz hatten über 6000 Angehörige der faſchiſtiſchen Ju⸗ gendverbände und der Miliz Aufſtellung genommen. Auf dem Bahnſteig hatten ſich die ganze Generalität, die Admiralität von Nea⸗ pel, die Spitzen der Partei, der zivilen und militäriſchen Behörden ſowie der deutſche Ge⸗ neralkonſul und die Vertreter der Ortsgrup⸗ penleitungen zur Begrüßung eingefunden. Beim Ausgang des Bahnhofs ſtand die deut⸗ ſche Kolonie mit HJ. und BDM. Die Gäſte aus dem Reich wurden hier mit ſtürmiſchen Heilrufen begrüßt, und Frau Göring konnte die prächtigen Blumenſträuße kaum faſſen, die ihr von deutſchen und italieniſchen Freundes⸗ händen überreicht wurden. Auf der Fahrt zum Hotel und zum Kronprinzenpalais wur⸗ den Miniſterpräſident Göring und ſeine Ge⸗ mahlin neuerlich von Hunderttauſenden um⸗ jubelt. Ein überwältigendes Bild bot der rieſige Platz vor dem Kronprinzen⸗ palais, wo wieder 100,000 Menſchen die Auffahrt miterleben wollten. Es wurden Zehntauſende von Hakenkreuzfahnen geſchwenkt, und Sprechchöre ließen unabläſſig die Rufe erklingen:„Hitler, Hitler“,„Duce. Duce“,„Göring, Göring“, bis der General- oberſt ſchließlich mit ſeiner Gemahlin in Be⸗ gleitung des Kronprinzen und der Kronprin⸗ zeſſin auf dem Balkon erſchien, um die brau⸗ ſenden Huldigungen der Bevölkerung entge- genzunehmen. „Heil Deutſchland“,„Heil Hitler“,„Heil Muſſolini“ war die Loſung, die in Chören u. Aufſchriften den weiten Platz vollkommen be⸗ herrſchte. Unter den unermüdlichen Zurufen mußten die Gäſte und ihre Gaſtgeber nicht weniger als fünfmal auf den Balkon treten, um erhobenen Armes und ſichtlich ergriffen für die Ovationen zu danken, während die Nationalhymnen Deutſchlands und Italiens immer wieder über den weiten Platz erklan⸗ gen. Nach dem Frühſtück machten die deutſchen Ehrengäſte eine Rundfahrt durch Neapel und Umgebung, um ſich dann um 6 Uhr abends auf dem von der italieniſchen Regierung zur Verfügung geſtellten Torpedobootsjäger nach Capri einzuſchiffen, wo ſie auf Einladung des Kronprinzen von Italien einige Ruhetage ver⸗ bringen werden. Denſt in der Luftwaffe Vorbedingung für Verkehrsflieger Berlin, 18. Jan. Der Reichsminiſter der Luftfahrt weiſt darauf hin, daß der Nachwuchs an Verkehrsflugzeugführern nur aus den Rei⸗ ben derjenigen Flugzeugführer genommen wird. die in der Luftwaffe gedient haben. Beſondere private Verkehrsfliegerſchulen be⸗ ſtehen daher nicht, und es ſind Bewerbungen an die frühere„Deutſche Verkehrsfliegerſchule G. m. b. H.“ zwecklos. Bewerbern, die ſich zum Flugzeugführer ausbilden laſſen wollen und die die entſprechende Eignung nachweiſen kön⸗ nen, wird anheimgeſtellt, ſich bei dem zuſtän⸗ digen örtlichen Wehrbezirkskommando zum frei⸗ willigen Dienſt in der Luftwaffe zu melden. — e —— — dee Großes iſt getan— Größeres ſlehl bevor! Am vergangenen Sonntag waren fünfzig⸗ tauſend Männer der Bewegung angetreten, um vom Gauleiter die Befehle für den Ein⸗ ſatz zur Erfüllung des Vierfjah⸗ resplanes entgegenzunehmen. In ſeiner großen und umfaſſenden Rede im Frankfurter Hippodrom entwarf der Gauleiter ein packendes Bild der gewaltigen Aufbauarbeit des nationalſozigliſtiſchen Reichs in den vier Jahren ſeines Beſtehens. Mit großer Ein⸗ dringlichkeit ſchilderte er weiter die Größe der Aufgabe vor die uns der Führer mit dem neuen Vierjahresplan geſtellt hat. Wir hörten ſein begeiſterndes Wort: Im Kampf um die Brotfreiheit des deutſchen Volkes wird unſer Gau im Frübfahr dieſes Jahres ſchon an vier bis fünf Stellen die Grundſteine legen für neue Erbhöfe⸗ dörfer. Ein gewaltiges Projekt iſt weiter⸗ hin die Bewäſſerung und Bodenverbeſſerung des Rodgaues vor den Toren Frankfurts durch die Zuleitung der Abwäſſer der Stadt. An Lahn und Dill werden in Kürze weitere Hochöfen in Betrieb ſein, und eine reſtloſe Auswertung der Bodenſchätze des Gaues wird erfolgen. Die Rohſtoffgewinnung aus Holz, deren Mannigfaltigkeit der Gauleiter aufzeigte, ſpielt gerade in unſerem Gau eine bedeutende Rolle. Zwei Verzuckerungsanlagen werden in Bälde errichtet werden. Nach kur⸗ zer Behandlung der Gewinnung von deutſchen Treibſtoffen aus Braunkohle und Steinkohle ſchloß der Gauleiter dieſen Ausblick auf die zu behandelnden Aufgabengebiete mit einer un⸗ mißverſtändlichen Warnung an alle die, die den wirtſchaftlichen Vormarſch des deutſchen Volkes ſabotieren würden. In einem Orkan des Jubels und der Begei⸗ ſterung endeten die Schlußworte des Gau⸗ leiters:„Der geſamten Parteigenoſſenſchaft muß es klar ſein, daß die Partei bereits vor der vom Führer geſtellten Friſt von vier Jah⸗ ren Rechenſchaft über die Erfüllung der Auf⸗ gabe ablegen muß.„Es geht um Sein oder Nichtſein des deutſchen Volkes und um nichts Geringeres!“ Der Gauleiter ſchloß mit den Worten: „So laßt uns erneut betonen, daß wir ge⸗ willt ſind, als Nationalſozialiſten zuſam⸗ menzuſtehen und Opfer zu brin⸗ gen. Wir wollen ſein und blei⸗ ben was wir immer waren: Treue Gefolgsmänner unſeres Führers, dem wir uns aufs neue verpflichten!“ * Wie vor vier Jahren, ſo war wiederum das ganze Volk des Lipper Landes im Auf⸗ bruch. Im Bewußtſein der großen geſchicht⸗ lichen Tat vom 15. Januar 1933 und in be⸗ rechtigtem Stolz nahm ganz Lippe an den Er⸗ innerungsfeiern teil, die im Zeichen jener großen Durchbruchsſchlacht ſtanden. Städte und Dörfer hatten gewetteifert, um den Plät⸗ zen, Straßen und Häuſern einen feſtlichen Rahmen zu geben. Als der Abend hereinbrach, war faſt jedes Fenſter illuminiert und Schein⸗ werfer ſtrahlten ehrwürdige Baudenkmäler an. Die bedeutendſten Kundgebungen fanden in Lemgo ſtatt, wo Reichsleiter Alfred Ro⸗ ſenberg ſprach, und in Bad Salzuflen, wo Reichsminiſter Dr. Frick im großen Tier⸗ park zu einer vieltauſendfachen Menſchenmenge das Wort ergriff. Dr. Frick aging in ſeinen Ausführungen eingehend auf die innenpolitiſchen Kämpfe und die zahlreichen Wahlen des Jahres 1932 ein, die mit dem Wahlſieg in Lippe endgültig zugunſten der Nationalſozialiſten abgeſchloſ⸗ ſen wurden. In dem von Wühlereien, Auf⸗ ſtänden und Streiks zerſetzten Europg ſtehe Deutſchland dank der Führung Adolf Hitlers feſt und geſichert. In dieſen vier Jahren ſeien Werke geſchaffen worden, die noch nach Jahrhunderten von ſeiner Regierung zeugen würden. Das deutſche Volk werde am 30. Januar dem Führer für ſeine geſchicht⸗ lichen Leiſtungen danken und ſich er⸗ neut begeiſtert zu ihm bekennen. Großes ſei in dieſen vier Jahren geleiſtet worden, aber Größeres bleibe noch zu tun. Zur gleichen Stunde ſprach Reichsleiter Al⸗ fred Roſenberg in der Stadt Lemgo über die politiſche Lage unſerer Tage. Der Reichs⸗ leiter dankte der Stadt Lemgo für die ihm verliehene Ehrenburgerſchaft und führte dann u. a. aus:„Wir leben tatſächlich in einer ſo großen Umwälzung, daß nicht nur Deutſchland, ſondern alle Völker Europas von ihr be⸗ troffen ſind. Dem bolſchewiſtiſchen Zerſtö⸗ rungswahn haben ſich mit dem Ziel der kul⸗ turellen und politiſchen Selbſtverteidi⸗ aung einige Staaten entgegengeworfen, und Deutſchland wird mit Recht als der anti⸗ bolſchewiſtiſche Vorpoſten Europas bezeichnet. Der Weg, den wir uns vorſtellen, iſt immer der aleiche geblieben: Durch Einheit zur Freiheit und vonder Freiheit zum inneren Aufbau des Volkes. Wenn durch dieſe Tat die marxiſtiſche und die ihr verbündete Welt überwunden iſt, dann hat die nationalſozialiſtiſche Revolution geſtegt, zum Segen unſerer Kinder und Kindeskinder.“ Nach den aroßen Kundgebungen am Samstaa ſtand am Sonntag die ſchöne alte Stadt Det⸗ mold im Mittelpunkt der Feierlichkeiten, die dem Wahlſiea von 1933 galten. Im Flughafen Detmold fanden ſich in zwei rieſigen Flug⸗ hallen mehr als 10 000 Volksgenoſſen zu einer Großkundgebung ein. Im Mittelpunkt ſtand eine Rede von Reichsleiter Alfred Roſen⸗ berg. Er ſchloß mit der Feſtſtellung, daß die große Epoche der Volkswerdung aller Deut⸗ ſchen begonnen habe und betonte, die national⸗ ſozialiſtiſche Bewegung ſehe ihre große Miſ⸗ ſion darin, den Marxismus nicht nur politiſch niederzuſchlagen, ſondern ſie ſuche ihn durch den inneren Aufbau in den kommenden Jahren zu widerlegen. 4 ..—-—T—.]—§—ßÜb.. Frankfurt a. M., 18. Jan. Im Rahmen einer Preſſe onferenz der Landesſtelle Heſſen⸗ Naſſau des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda ſprachen am Montag nachmittag Gauleiter Sprenger und der Gebietsführer Oberbannführer Brandt über 5 Heimbeſchaffungsaktion der Hitler⸗ jugend. Das Ziel der Heimbeſchaffungsaktion iſt, wie der Gebietsführer zunächſt ausführte, daß jede Schar und jeder Jungzug über ein eigenes Heim verfügt. Das Heim ſolle eine Stätte neuer deutſcher Kultur und ein Heim ſein, in dem die Jungen und Mädel ſich heimiſch fühlen. Der Gebietsführer teilte dann weiter mit, daß im Gau Heſſen⸗Naſſau rund 6200 Heimräume beſchafft werden müſ⸗ ſen. Das bedeutet, daß 15 0 0 Häufer er⸗ forderlich ſind, wenn man annimmt, daß jedes Haus durchſchnittlich vier Heimräume ent⸗ jält. Bis jetzt ſind insgeſamt er ſt 50 Heim⸗ äuſer vorhanden und von den 6200 enötigten Heimräumen gibt es heute erſt 592. Alle übrigen Einheiten der HJ., des Jungvol⸗ kes, des BDM. und der Jungmädel müſſen ſich mit Schulräumen, Gaſthäuſern uſw. begnügen. Seit der Machtübernahme ſind im Gau Heſſen⸗ Naſſau insgeſamt 19 Heimhäuſer erbaut wor⸗ den, geplant und finanziell ſichergeſtellt ſind weitere 27 Häuſer. Der Gebietsführer verbreitete ſich dann über die Ausgeſtaltung der einzelnen Heime. Jedes Heim ſoll vier bis fünf Räume haben für je eine Einheit von 40—50 Jungen und Mädel, außerdem ein kleineres Führer⸗ oder Verwaltungszimmer und wenn — 59 möglich noch einen Waſchraum. Im Kellergeſchoß ſollen Baſtelräume untergebracht werden. Die Frage, wie Raum geſchaffen wer⸗ den kann für die Zuſammenkünfte von größe⸗ ren Einheiten, ſoll dadurch gelöſt werden, daß man verſchiebbare Wände errichtet. Jedes Heim ſoll entſprechend dem nationalſozialiſtiſchen Bauwillen außen und innen ſchlicht und wür⸗ dig ſein. Für die Ausgeſtaltung der Heime werden die Jungen und Mädel nach eigenem Geſchmack ſelbſt ſorgen. Träger der Planung Berchtesgaden. 18. Jan. Der Führer wohnte heute in Berchtesgaden dem Richtfeſt des dort in Bau befindlichen Dien ſtg e⸗ bäudes für Zwecke der Reichskanzlei bei. Das Feſt fand in engerem Rahmen unter Be⸗ teiligung der örtlichen Gliederungen der Partei und der Behörden, der am Bau beſchäftigten Arbeiter und Architekten. ſowie unter lebhaf⸗ teſter Anteilnahme der Berchtesgadener Be⸗ völkerung ſtatt Zu der Feier hatte ſich mit dem Staatsſekretär Dr. Lammers an der Spitze eine Reihe von Beamten der Reichskanzlei ein⸗ gefunden. Der Führer erſchien in Begleitung ſei⸗ nes Adjutanten. Obergruppenführer Brück⸗ ner, und des Reichspreſſechefs der NSDAP., Dr. Dietrich. Nach dem launigen Richtſpruch des Poliers hielt Staatsſekretär Dr. Lammers eine kurze Anſprache, in der er auf den Sinn des Baues hinwies, der dazu beſtimmt iſt. bei Aufenthal⸗ ten des Fühters in Berchtesgaden eine Ve er⸗ Berlin, 18. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat mit Wirkung vom 1. Januar befördert: heer: zu Generalleutnanten: majore: Förſter, Inſpekteur der Pioniere und des Befeſtigungsweſens; Dr. phil, h. v. Ra⸗ benau, Inſpekteur der Wehrerſatzinſpektion Münſter(Weſtfalen: Otto, Kommandeur der 33. Diviſion; zu Generalmajoren die Oberſten: die General⸗ v. Brodowſkt, Inſpekteur der Wehr⸗ erſatzinſpektion Ulm; Rühle v. Lilien⸗ ſtern, Kommandeur des Inf. Rgt. 103; Seifert, Kommandeur des Inf, Rgt. 67; Leykauf Abt. Chef im Reichskriegsmini⸗ ſterium; v. Both, Kommandeur der Kriegs⸗ ſchule Hannover; Veiel, Kommandeur der 2. Schützen⸗Brigade; v. Kochenhauſen, Kommandeur der Kriegsſchule München; Bremer, Art. Kdr. 3; zum Generaloberſtabsarzt den Ge⸗ neralſtabsarzt: Die heimbeſchaffungs⸗Aklion der 5. Gauleiter zprenger: Das Ziel wird und muß erreicht werden— Im Gau heſſen⸗Naſſau 6200 heimräume erforderlich — und des Baues eines Heims wird, abgeſehen von Einzelfällen, die Gemeinde ſein, die auch für die Unterhaltung verantwortlich iſt. Der Gebietsführer empfahl die Gründung von Zweckverbänden für Heimbeſchaffung. Auch ſei es für ſolche Gemeinden, die nicht in der Lage ſind, in zwei bis drei Fahren ein Heim zu be⸗ ſchaffen, ratſam, Rücklagen für die Erſtellung eines Heims anzuſammeln. Das Ziel, die roße Zahl der im Gau Heſſen⸗Naſſau erforder⸗ ichen Heime zu beſchaffen, werde, ſo betonte der Gebietsführer zum Schluß, dank der Unter⸗ ſtützung der Partei und des Gauleiters erreicht werden. Gauleiter Sprenger wies auf die grundlegende Erklä⸗ rung des Führers hin, daß die Erziehung der Jugend eine der wichtigſten Aufgaben des nationalſozialiſtiſchen Staates ſei, und daß er erwarte, daß alle zuſtändigen Stellen der Be⸗ wegung und des Staates die HJ. in ihrem Be⸗ ſtreben, unſerer Jugend zweckmäßige Heime zu beſchaffen, unterſtützen. Wenn der Führer hier klar ausſpreche, was geſchehen ſolle, ſo ſei es ſelbſtverſtändlich, daß alle beteiligten Stellen dieſes Programm in kürzeſter Zeit durchfü⸗ ren. So, wie z. B. bei der Zeltlager⸗ aktion, bei der der Gau Heſſen⸗Naſſau mit führend in Deutſchland geweſen ſei. ſtänden die Partei und ihre Hoheitsträger auch in der Heimbeſchaffungsaktion auf dem Boden, daß dieſe vom Führer geſtellte Aufgabe eine fe ſt⸗ ſtehende Aufgabe ſei. Die Beſchaffung der Mittel dürfe keine Schwierigkeiten machen. Er ſehe kein Hindernis, in der Heimbeſchaffung kurz treten zu müſſen. Sie werde allmählich er⸗ folgen, ſie werde allmählich Tat werden, aber ſie werde und müſſe es werden. Er, der Gau⸗ leiter, werde ſich mit den Hoheitsträgern der Partei mit allen Behörden des Staates und der Selbſtverwaltung in Verbindung ſetzen, um gemeinſam das hohe Ziel zu erreichen, daß unſere Jugend Heime bekommt, in denen ſie ſich der Jührer beim Richlfeſt in Berchlesgaden Beförderungen in der Wehrmachl daheim fühlt und in denen ſie die Unterlagen bekommt, um dereinſt das große Erbe Adolf Hitlers übernehmen zu können. bindungsſtelle der Reihskanzlei aufzunehmen, da der Führer immer im Dien ſt iſt. ob Werktags, Feiertags oder im Urlaub. 5 In der anſchließenden Feierſtunde im Saal des Hotels„Zum goldenen Bären“, in der Staatsſekretär Dr. Lammers allen am Bau Ve⸗ teiligten für ihre Arbeit und Leiſtung dankte, ergriff der Führer ſelbſt das Wort: es ſprach zi den Bauarhestern als ein ſelbt aus hren Neihen Hervorgegangener über Sinn und In⸗ halt unſeres Schaffens für die deatſche Nation. Dieſem Schaffen ſei auch das Berchtesgadener Haus der Reichskanzlei beſtimmt. Alle, gleich⸗ viel an welcher Stelle ſie ſtehen, dienten dem großen Werk, ob ſie an dieſem Vau arbeiten oder in ihm wirken Es war eine Stunde engſter ka neradſchaft⸗ licher Zuſc.mengellkrigkeit, die den Fuhrer mit den Männern vom Bau bei dieſer Feier der Arbeit vereinigte. Prof. Dr. Waldmann, Heeresſanitäts⸗ inſpekteur; zum Generalſtabsarzt den General⸗ arzt: Dr. Käfer, Gruppen⸗Arzt 1. zu Generalärzten die Oberſtärzte: Dr. Zillmer, Korpsarzt I; Dr. Kittel, Korpsarzt XII. ſriegsmarine: zum Konteradmiral: der Kapitän zur See Rother; zu Kapitänen zur See: die Fregattenkapitäne Burchardi Lietzmann; zum Kapitän zur See des Marine⸗ ingenieurweſens: der Fregattenkapitän des Marineingenieur⸗ weſens Wehrkamp; zum Admiralarzt: der Flottenarzt Eyrich: zum Flottenarzt: der Geſchwaderarzt Dr. Dütſchke. und heitskampf an der Saar, der vor 2 Jahren glänzend beendet wurde. Im Saarge⸗ biet wurde dieſer 13. Januar durch Arbeitsru⸗ he begangen, und ſo ſoll es auch in ferneren Jahren gehalten werden. An dieſem Gedenktag ehrt ſich ein Volk ſelbſt, das über 16 Jahre das Joch einer fremden Herrſchaft trug, das in ſchwerſten Bedrängniſſen das Bekenntnis zum Vaterland niemals vergaß und das auch den letzten Kampf um ſein gutes Recht in vor⸗ bildlicher Diſziplin, allen Herausforderungen zum Trotz, durchgeführt hat. Gleichſam ſym⸗ boliſch iſt die Saar gemeinſam mit der Pfalz der erſte Reichsgau geworden, deſſen Leiter ſchon jetzt die Stellung eines Reichs⸗ ſtatthalters einnimmt. Die Politik des Füh⸗ rers hat den Kampf um die deutſche Weſtgren⸗ ze glücklich vollendet und hat gleichzeitig un⸗ ſeren Nachbarn ein großzügiges Angebot zur Verſtändigung gemacht, an das zu erinnern auch heute noch Veranlaſſung beſteht. * In die Reihe dieſe Gedenktage des Januars fällt auch die Erinnerung an den Frei⸗ Wenn davon die Rede iſt, daß die Wirt⸗ ſchaft der Welt überwiegende Zeichen des Auftriebs zeigt, ſo iſt zu betonen, daß in kei⸗ nem anderen Lande Erfolge des wirt⸗ ſchaftlichen Aufſtieges ſo in die Augen fallen wie in Deutſchland. Bekanntlich hat die deutſche Konjunktur ihre Bewegung vom inneren Markte aus genommen. Das Volkseinkommen ſtieg von 29,3 Milliarden im Jahre 1933 auf 34 Milliarden RM im Jahre 1936. Die induſtrielle Erzeugung ſtieg ihrem Werte nach in derſelben Zeit von 38 auf 65 Milliarden RM. im Jahre. An dieſer Ent⸗ wicklung hatten auch die öffentlichen Finan⸗ Jen ihren Anteil. Die Reichseinnahmen an Steuern und Zöllen betrugen im Jahre 1933 nur 6,65 Mill. RM. und werden beim Ablauf des jetzigen Rechnungsjahres auf 11,5 Mill. RM. geſtiegen ſein. Der Vierjahresplan wird eine ſo ſtarke Intenſivierung aller wirtſchaft⸗ lichen Kräfte mit ſich bringen, daß für das neue Jahr eine noch ſtärkere Aufwärtsbewe⸗ gung zu erwarten iſt. —— Himmlers Dank Der Tag der Polizei ein voller Erfolg. Berlin, 18. Jan. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei, Himmler, veröffentlicht nach dem„Tag der 5 0 Polizei“ folgenden Dankesauf⸗ 1 „Der Tag der deutſchen Polizei war in ideeller und finanzieller Hinſicht ein voller Erfolg. Sowohl die Gebefreudigkeit der Be⸗ völkerung. die damit ihre enge Verbundenheit zum neuen deutſchen Polizeikurs zum Ausdruck brachte, als auch die von der Polizei ſelbſt aus eigenen Mitteln an das Winterhilfswerk ab⸗ geführten Spenden ſind ein Beweis national⸗ ſozialiſtiſcher Tatgeſinnung! Das endgültige Geſamtergebnis der Sammlungen ſtellt nach den mir vorliegenden Teilmeldungen einen ſchönen Beitrag für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes in Ausſicht. Aber auch den zweiten Teil der ihr geſtellten Aufgaben hat die deutſche Polizei an ihrem Ehrentage gut gelöſt. Sie hat mit einer Fülle von Einfällen dem deutſchen Volk einen beleh⸗ renden Einblick in die Vielſeitigkeit ihrer ver⸗ antwortungsbewußten Tätigkeit gegeben. und ſie hat ſich an dieſen beiden Tagen manchen ehrlichen Kameraden und Helfer neu gewonnen. Das Ergebnis des Tages der deutſchen Polizei erfüllt mich deshalb mit Freude. da ich feſtſtel⸗ len konnte, daß das deutſche Volk ſich mit ſeiner Polizei wahrhaft verbunden fühlt und ihre Auf⸗ gaben als die ihm ſelbſt geſtellten anzuſehen beginnt. Ich ſpreche daher allen Angehörigen der Po⸗ lizei, die, jeder an ſeinem Platz, zu dieſen Er⸗ folgen beigetragen haben, meine Anerkennung aus gez. Heinrich Himmler.“ Geſandler von Kuhlmann geſlorben Beileid des Führers. Berlin, 18. Jan. Am 16. d. M. iſt der Geſandie in Dublin, Wilhelm von Kuhlmann, im Alter von 58 Jahren ge⸗ ſtorben. Anfangs April 1906 trat er vom Preußiſchen Juſtizdienſt in den Auswärtigen Dienſt des Reiches über und wurde nach dienſtlicher Ver⸗ wendung beim Konſulat in Paris 1910 ſtän⸗ diger Hilfsarbeiter im Auswärtigen Amt. 1917 erfolgte ſeine Ernennung zum Wirlichen Legationsrat und Vortragenden Rat und 1921 ſeine Beſtellung zum Dirigenten der Perſo⸗ nalabteilung. 1924 ging er als Geſandter nach Guatemala und iſt ſeit 1934 Geſandter in Dublin geweſen. Der Führer und Reichskanzler hat der Wit⸗ we des Verſtorbenen zugleich im Namen der Reichsregierung ſein Beileid telegraphiſch übermittelt. in Tokio Auf dem Empfang für den Kreuzer„Emden“, der von der NSDAP. und der Deutſchen Ge⸗ meinde veranſtaltet wurde, und an dem nahe⸗ zu ſämtliche Deutſchen Tokios und Jokohamas und Vertreter anderer deutſcher Ortsgruppen teilnahmen, begrüßte Landesgruppenleiter Hillmann die Beſatzung. Er hob hervor, daß die„Emden-Beſatzung die wahrſte Volksgemeinſchaft darſtellt, ſeitdem Heer und Marine durch die Tat des Führers aus der allgemeinen Wehrpflicht ſedes Deut⸗ ſchen hervorgehen. Die NSDAP. habe durch ihre A(slandsorganiſation alle Deutſchen Ja⸗ pans zu einer Gemeinſchaft zuſammengefaßt, deren Verbundenheit mit der Heimat durch den Kreuzerbeſuch vertieft und lebendig erhalten werde. Botſchafter von Dirckſen knüpfte an die große Bedeutung der Auslandsorganiſation für eine ſtraſſe Zuſammenfaſſung des Deutſch⸗ tums im Auslande an und ſprach über das Erlebnis des Kreuzerbeſuches und die Wieder⸗ herſtellung in der Ehre und des Anſehens des Reiches durch eine neue, ſtarke Wehrmacht. Der Kommandant der„Emden“ Kapitän Lohmann, erwiderte, die ſchönſte Aufgabe des Kreuzerbeſuches ſei die Aufnahme engſter Verbindung mit den N im Aus⸗ land. Er überbringe die Grüße, die der Füh⸗ rer ihm für alle Landsleute vor Auslaufen der„Emden“ perſönlich aufgegeben habe. Stehend erwiderten 600 Anweſende dieſe Grüße mit dreifachem Sieg⸗Heil auf Führer und Heimat. Anklage eines Biſchofs gegen die Juden Sittliche Verfallserſcheinungen in Paläſtina. London, 18. Jan. Der Königliche Aus⸗ ſchuß zur Unterſuchung der ſtändigen Unruhen in Paläſtina hielt am Montag nach einer Meldung aus Jeruſalem ſeine letzte öfſentliche Sitzung ab. Der griechiſch⸗katholiſche Biſchof Haſjar aus Haifa ſtellte ſich auf dem Stand⸗ punkt, daß es in Paläſtina keine natlonale Heimſtätte der Juden gebe, ſondern nur eine jüdtſche Religion. Die ſogenann⸗ te Heimſtätte der Juden ſtehe daher nicht auf einer nationalen, ſondern auf einer religiöſen Grundlage. Der Biſchof klagte ſodann über die ſittli⸗ chen und moraliſchen Verfallser⸗ ſcheinungen, die durch die jüdiſchen Neu⸗ ankömmlinge in Paläſtina hervor eruf or⸗ ſen ſeien. eee Goldene Medaille für Karl hans Sfrobl § Berlin, 18. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat durch Urkunde vom 18. Ja⸗ nuar 1937 dem Schriftſteller und Dichter Dr. Karl Hans Strobl in Perchtolsdorf bei Wien die vom Reichspräſidenten von Hinden⸗ burg geſtiftete goldene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft verliehen. Heinrich Empfang für Kreuzer„Emden“ Tokio, 18. Jan.(Oſtaſtendienſt des DRB.) 2 eig N Wullten 8 rem le Fl en beleh⸗ iter ber. den u d nancen kuongen Nen Nizei a 0 felt, mit fein an lit deine ihr Nu ausehen 7 de Po⸗ egen Et⸗ Herten Himmler.“ ren dußiſte Nenſt des liche dar ll nin. gen Amt. 1 Vitlichen at und 192 der Petjo⸗ andtet nach ndter in t der Nit⸗ Jumen der elegtaphiſch Men“ Ne) „Enden ischen ghe⸗ dem nahe⸗ Jolohamas ktagruppen uppenleitet erbot, daß wahre ſeitden Fühtets es Deut abe durch chen Ju⸗ mengefaßt, durch den g erhalten te an die ganiſation J Nutſch⸗ über das ie Vieder⸗ ſehens des macht. Fabitän e Aufgabe ge enger im Aus⸗ der Jüh⸗ laufen en hebe. ade diese if dühtet 1 ie he Viſcof n Sand- nationale 1 11 genannt licht auf teligiöſen ſittli“ alle“ ben fe⸗ Ifen wol pan ut md 15. Ju. chler D. pal bel ginder⸗ unt ud * Poliliſche Plauderei zur Lage Vo ſitzen die Opiumraucher? „Was iſt das? Iſt die engliſche Regierung ein Klub von Opiumrauchern, die ſich ſüßen Träumen hingeben, um dann müde und ent⸗ täuſcht die Augen zu reiben, oder iſt das die Rückkehr zu den alten Methoden der Kabi⸗ nettspolitit in der Diplomatie, um Völker und öffentliche Meinung zu verdummen?“ Donnerwetter, wer ſchimpft denn da ſo? Das klingt ja gerade, als ſollte ein Exempel auf das alte Sprichwort gemacht werden, daß, wer ſchimpft. unrecht hat. Alſo, aufgepaßt: Moskau ſchimpft! Und warum ſchimpft es denn? Ja— die Moskauer Brüder geben ihre volle Enttäuſchung laut; ſie ſind empört. daß die engliſche Preſſe nur„in gefühlvollen ormulierungen“ Italien bedeutet, daß Eng⸗ and keineswegs eine„Intervention“ billige. Natürlich, den Herolden der kommu⸗ niſtiſchen Internationale wäre es ſehr viel lieber, wenn ſie über die engliſche Flotte ver⸗ fügen könnten, um mit ihr eine Blockade Spa⸗ niens einzuleiten und damit eine brenzliche Situation gegenüber den„faſchiſtiſchen Mäch⸗ ten“ herbeizuführen. Es ſcheint wenig wahr⸗ ſcheinlich, daß die engliſche Regierung ſo viel „Opium raucht“ daß ſie den kriegshetzeriſchen Dreh der Moskowiter nicht wenigſtens von ferne merken würde. Aber die moskowitiſche Aufregung hat einen ganz beſtimmten Anlaß: In dem eng⸗ liſch⸗italieniſchen Anſtandsabkommen(gentle⸗ man's agreement) vom 2. Januar 1937 iſt der beſtehende Zustand(ſtatus quo) im weſt⸗ lichen Mittelmeerbecken verbürgt. Zur Auf⸗ rechterhaltung des beſtehenden Zuſtandes ge⸗ hört ſelbſtverſtändlich auch der Schutz der „vollſtändigen und unbedingten, ſowohl nationalen wie kolonia⸗ len Unverſehrtheit Spanniens“, von der Graf Ciano nach dem deutſch⸗italie⸗ niſchen Protokoll vom 27. Oktober 1936 ge⸗ ſprochen hat. Zu dieſer„unbedingten ſowohl nationalen wie kolonialen Unverſehrtheit in Spanien“ gehört aber doch wohl auch die— Verhinderung einer bolſchewiſtiſchen Staats⸗ filiale, ſei es in Valencia, ſei es in Barcelona. Und nun wird der ſtatus quo im weſtlichen Mittelmeer für die guten Moskowiter an⸗ rüchig. Sie ſehen in einem ſ olchen Status quo einen Anſchlag auf ihr urſprüngliches Menſchenrecht der Weltrevolution. Darum ſprechen ſie von„Opiumraucherei“ und„Ver⸗ dummung“, was ſehr eindrucksvoll iſt. Frant und Rubel rollen um die Welle Welchen Prozentſatz ſeiner Deviſenvorräte Sowjetrußland in allen Teilen der Welt in den Dienſt der bolſchewiſtiſchen Umſturzpro⸗ paganda ſtellt, iſt hinreichend bekannt. Neuer⸗ dings tritt der franzöſiſche France mit ihm in⸗ ſofern in einen Wettbewerb, als maßgebliche Kreiſe Frankreichs die zwar koſtſpielige, aber bisher immer noch politiſch ſehr rentabel ge⸗ weſene Anleihepolitik gegenüber der franzö⸗ ſiſchen Staatengruppe wieder energiſch betrei⸗ ben. 75 0 Unterſchied von der Moskauer Ru⸗ bel⸗Politik wird der rollende Franc zur Sta⸗ biliſierung der franzöſiſchen Machtpoſition in Europa, bezw. zur Feſtigung ſolcher Macht⸗ poſitionen benutzt, die der franzöſiſchen Regie⸗ rung angeſichts der Entwicklung im Laufe der letzten zwei Jahre als irgendwie gefährdet er⸗ eint. a achdem man mit der Anleihe an Po⸗ len einen Anfang gemacht hat, ſollen jetzt größere Anleihen vor allem an die drei Staa⸗ ten der Kleinen Entente, Tſchechoſlowa⸗ kei. Südſlawien und Rumänien ver⸗ eben werden, wobei daran zu erinnern iſt, daß nach längerer finanzieller Zurückhaltung Frankreichs beiſpielsweiſe dem rumäniſchen Außenminiſter Antoneſcu bei ſeinem Pariſer Beſuch vom Dezember die Gleichheit der fran⸗ öſiſchen mit den rumäniſchen Intereſſen als die oberſte Staatsmaxime für Bukareſt dring⸗ lichſt anempfohlen wurde. Tatſächlich wird denn auch belebung der politiſchen Anleihevergebung rankreichs bereits aus Jugoſlawien beſtä⸗ tigt. Nach der wiederholt merklich gewordenen Ernüchterung gegenüber Frankreich teils in Jugoflawien, teils in Rumänien ſollte man freilich annehmen, daß die neue Freigebigkeit Frankreichs nicht zuletzt von der Sorge beein⸗ flußt wird, daß infolge der Wiederannähe⸗ rung zwiſchen Italien und England eine Zu⸗ rückdrängung des franzöſiſchen Einfluſſes in der Kleinen Entente in abſehbarer Zeit fühl⸗ bar werden könnte. Moskaus Wühlarbeit in England Infolge der grundſätzlichen Diskretion. mit der man in England unangenehme Dinge im eigenen Hauſe vor der breiten Oeffentlichkeit zu verhehlen pflegt, iſt es innerhalb und außer⸗ balb Großbritanniens zu wenig beachtet wor⸗ den, daß die britiſche Regierung ſchon ſeit Mo⸗ naten immer häufiger gezwungen war. auf den königlichen Werſten Arbeiterentlaſſungen wegen kommuniſtiſcher Durchſeuchung vor⸗ zunehmen. In dieſen Tagen mußten auf Grund der Ent⸗ deckung von kommuniſtiſchem Zerſetzungsmate⸗ rial auf dieſen Werften weitere Entlaſſungen vorgenommen werden. Dieſe Vorgänge haben in England jetzt umſo größeres Aufſehen erregt, als ja die geſamte engliſche Rüſtungsinduſtrie einſchlichlich der Werften ſchon ſeit Beginn der Durchführung des deuen Rüſtungs⸗ und Flot⸗ tenbauprogramms Maſſeneinſtellungen von Ar⸗ beitern vorgenommen hatte und mit Hochdruck arbeitet. Wir baben bier wiederbolt auf die Fort⸗ schritte kommuniſtiſcher Umtriebe in England hinweiſen müſſen. Wir erinnern an das Be⸗ ſtehen von nicht weniger als 26 Organi⸗ ſationen, von denen eine große Zahl ſich unter harmloſen Namen verbirgt. Dir wirk⸗ liche Größe der Gefahr aber iſt vor u. a. die Neu⸗ engliſchen Jugend mit kommuniſtiſchen Anſchau⸗ ungen gegeben. Tumulte einer kleinen kommu⸗ niſtiſchen Studentengruppe, wie ſie im vergan⸗ genen Jahr in England vorkamen, wollen an ſich herzlich wenig beſagen. Umſo bedeutſamer iſt ſeit dem 6. Kongreß der Kommuniſtiſchen Jugend⸗Internationale vom Oktober 1935 das Beſtreben, eine Einheitsfront der ſazialiſtiſchen und der kommuniſtiſchen Jugend in England berzuſtellen. Ja die Dinge ſind bereits ſo weit gediehen. daß auf dem 8. Jungkommuniſtiſchen Kongreß nicht weniger als 24 nichtkom⸗ muniſtiſche Jugendorganiſationen ſich beteiligten und daß der Sekretär der Jungkommuniſten, Gollan, auf einem ſo⸗ genannten„Friedensmeeting“(!) als Vertre⸗ ter einer Jugend⸗Großorganiſation ſprach, zu der zablreiche nichtkommuniſtiſche Jugendorgani⸗ ſationen gebören. Was iſt zu erwarten gegen den Kommunis⸗ mus vonſeiten einer Regierung, in der eins ihrer wichtigſten Mitglieder vielleicht heute genau wie vor zwei Jahren auf dem unbegreif⸗ lichen Standpunkt ſtebt. daß der Kommunismus lediglich eine„innerruſſiſche Angelegenheit“ und keine Gefahr für Europa ſei! Oder weiß dieſer Miniſter nicht, daß beiſpielsweiſe ſein jetziger Chef, Baldwin, in ſeiner zweiten Miniſter⸗ präſidentſchaft 1924—29 einmal in ſeinem Ar⸗ beitszimmer einem bekannten deutſchen Jour⸗ naliſten einen großen Tiſch voll bolſchewiſtiſcher Hetzliteratur zeigte, die von Sowietrußland her eingeſchlerpt worden war? Das war ein Jahr nach dem Abbruch der engliſchen Beziehungen zu Rußland Stalin perſänlich um Iinnland bemüht Wie bekannt, wird demnächſt der finniſche Außenminiſter Holſti einen offiziellen Beſuch Rom, 18. Jan. Unter der Ueberſchrift„Der große Betrug“ brandmarkt„Giornale d'Italia“ in einer redaktionellen Note die von den Bol⸗ ſchewiſten von Valencia angekündigte„Natu⸗ raliſierung“ von über 100.000 ausländiſchen „Freiwilligen“. Dieſer Betrug ſei. ſo erklärt Gayda, unter den Augen Europas geſchehen, unnötig zu ſagen, daß dieſe Maßnahme jegliche ernſt gemeinte internationale Politik zu⸗ nichte mache, die darum bemüht ſei, dieſe Auseinanderſetzung auf ihre nationalen Grenzen zu beſchränken. Es ſei klar, daß dieſe „Naturaliſierung“ nur eine Farce ſei, nichts anderes als eine falſche Fahne, unter der man in betrügeriſcher Weiſe die heimlich nach Spanien importierten Menſchen ver⸗ ſtecken wolle. Man wolle damit die Durchführung des ehr⸗ lichen Vorſchlags Italiens und Deutſchlands zur Zurückziehung aller ausländiſchen Freiwilligen im voraus zunichte machen. Die franzöſiſche Kammer habe dieſen Vorſchlag, der das beſte Dokument für die Nichteinmiſchung und die in⸗ ternationale Loyalität ſei, abgelehnt. Heute werde er, ſoweit er die bolſchewiſtiſchen Horden betreffe, von Valencia abſolut wirkungs⸗ los gemacht. Der neue Schritt habe jedoch nicht das Ziel, die augenblickliche Lage der ſpaniſchen Bolſchewiſten, wie ſie durch die reichliche Truppenzufuhr aus Frankreich und Sowjetruß⸗ land geſchaffen worden ſei. zu kriſtalliſieren. Zugleich werde damit auch eine Tür geöffnet für den weiteren Zuſtrom von bolſche⸗ wiſtiſchen Söldlingen. Denn es würde genügen, wenn ſich dieſe neuen„Freiwilligen“ vor dem Grenzübergang einen Paß des bolſchewiſtiſchen Spanien verſchafften, um dank dieſer automa⸗ tiſch erfolgenden Naturaliſierung durch Valen⸗ Blick auf die große Abſchlußkundgebung, allem in der fortſchreitenden Durchsetzung der — ä—— e in Moskau machen. Finnland wünſcht die Be⸗ ziehungen zu Rußland erneut zu klären, zumal nach den offiziellen Drohungen Schdanows ge⸗ gen die Nandſtaaten eine ſolche Klärung an⸗ gebracht erſcheint. Dem finniſchen Außenmini⸗ ſter iſt ſeine Abſicht aus volitiſchen Kreiſen ſei⸗ nes Landes einigermaßen verdacht worden, weil man dort die Drohungen Schdanows für völlig eindeutig anſiebt Von Stund an wechſelte plötzlich die Sowiet⸗ preſſe ihren Ton gegenüber Finnland und jetzt wird ſogar gemeldet, daß man in Moskau für den Beſuch des finniſchen Außenminiſters be⸗ ſondere Vorbereitungen trifft, die auf Finnland einen beſonders guten Eindruck zu machen be⸗ ſtimmt ſind. Man wird nämlich dem Miniſter jenen Salonwagen an die Grenze ent⸗ gegenſchicken, der ſchon den engliſchen Außen⸗ miniſter Eden im Frühjahr 1935 nach Moskau brachte. Außerdem aber werden die entſcheiden⸗ den Geſpräche nicht etwa nur von dem ſowiet⸗ ruſſiſchen Außenkommiſſar Litwinow allein ge⸗ führt werden, ſondern der finniſche Miniſter wird von Stalin perſönlich empfan⸗ gen werden. Daraus geht hervor, welchen Wert man in Moskau zur Zeit darauf legt, im Nordweſten der ſowietruſſiſchen Grenze un⸗ bedingt freie Hand zu haben. Da Finnland bekanntlich über völlig ausrei⸗ chende Erfahrungen mit der bolſchewiſtiſchen Praxis noch aus der Zeit ſeines Befreiungs⸗ kampfes verfügt, und im übrigen auch die ge⸗ legentlich auftretenden kommuniſtiſchen Beſtre⸗ bungen im eigenen Lande mit größter Auf⸗ merkſamkeit kontrolliert, darf man annehmen, daß ſich Außenminiſter Holſti weder durch poli⸗ tiſche Köder noch durch den ungewöhnlichen Aufwand an perſönlichen Bemühungen Herrn Stalins irgendwie in ſeinen Entſchlüſſen beein⸗ fluſſen laſſen wird. Die Randſtaaten haben zudem zu ſtarke gemeinſame Intereſſen im Sinne des Selbſtſchutzes gegenüber dem Mos⸗ kauer Druck nach der Oſtſeeküſte hin, als daß Herr Stalin ſich viel von ſeinem perſönlichen Einſatz verſprechen könnte. Der große Belrug die naluraliſierung von 100 0 00 bolſchewiſtiſchen Jöldlingen cia jeder nur denkbaren internationalen Kon⸗ trolle aus dem Weg gehen zu können. Man brauche nicht hinzuzufügen. daß dieſe „NMaturaliſierung“ nur eine aske ſei, denn kein einziger dieſer„naturaliſierten“ Bolſchewiſtenknechte denke ernſtlich daran, länger auf ſpaniſchem Boden zu bleiben, als dies nach ſeinem Kontrakt und ſeiner Löh⸗ nung vorgeſehen ſei. Bei Kriegsende würden dieſe„naturaliſierten Spanier“ dorthin zurück⸗ kehren, woher ſie gekommen ſeien. um ihre eigene Nationalität wieder zurückzuerlangen und ſich über die internationale Nichtein⸗ miſchungspolitik luſtig zu machen. Es ſei demnach, ſo folgert Gayda, nicht mehr als billig, daß die gleichen Maßnahmen auch von der nationalen Regierung von Burgos an⸗ gewandt werden. Mit der Bloßſtellung dieſes Manövers habe man die engliſche Regierung darauf aufmerkſam machen wollen. Der lo⸗ benswerte Verſuch der engliſchen Regierung, die Ausdehnung der Auseinanderſetzung in Spa⸗ nien auf Europa zu verhindern. werde durch dieſe gegenſätzliche neue Initiative ſicherlich ſchwer getroffen. Franzöſiſcher Jerſtörer von einem Flugzeug angegriffen 8 5 18. Januar. Amtlich wird mitge⸗ eilt: „Der franzöſiſche Torpedobootszerſtörer „Maillé ⸗Brézé“ iſt in den ſpaniſchen Gewäſſern im Mittelmeer von einem Flug⸗ zeug angegriffen worden. Das Flugzeug hat 6 Bomben abgeworfen, ohne jedoch den Torpe⸗ dobootszerſtörer zu treffen. Die Nationalität des Flugzeuges konnte noch nicht ermittelt werden. Weitere ergänzende Mitteilungen werden erwartet.“ In der Flugzeughalle zu Detmold. bei der Reichsleiter Alfred Roſenberg ſprach (Weltbild, K.) Kommuniſtiſche Angriffe auf Franzöſiſch⸗Maroklo und Algerien Moskau und„Der nordafrikaniſche Stern“ in treuer Gemeinſchaft. 88 Paris, 18. Jan. Der„Intranſigeant“ ſchreibt im Zuſammenhang mit der Erklärung, die General Franco einem Berichterſtatter der Agentur Havas abgegeben hat, im Zuſammen⸗ hang mit ſeiner Warnung vor dem Kommu⸗ nismus u. a.: 5 Es ſei in der Tat richtig, daß Franzöſiſch⸗ Marokko und Algerien von der kommuniſti⸗ ſchen Propagandatätigkeit ſchwer bedroht Seit 15 Jahren bearbeiteten die Mos⸗ ſeien. a kauer Agenten ſyſtematiſch Nordafrika unter der Loſung eines„Nationalismus für die Eingeborenen“. Die Propaganda ſei noch ſtärker geworden nach dem Kominternkongreß 1935, bei dem der Beſchluß gefaßt wurde, daß die Propaganda in Algerien auf die Spitze getrieben werden müſſe. Dieſe Moskauer Propaganda gehe Hand in Hand mit der Arbeit der Vereinigung „Der nordafrikaniſche Stern“, deſſen Aufgabe es ſei, Algerien ſo ſchnell wie möglich zu revolutionieren. Wenn Frankreich achtlos hier vorübergehe, werde es ſich eines Tages vor einer bolſchewiſtiſchen Revolte be⸗ finden. Was aber tue Frankreich? Bisher ſei nichts geſchehen. Seit langem ſchon hätten die verſchiedenen Kriegsminiſter die Auflöſung der Freimaurerloge„Der nordafrikaniſche Stern“ gefordert, bisher ſei aber nichts er⸗ folgt. Das Blatt fordert die Regierung auf. die Meinung des Generals Franco zu beach⸗ ten. Die Zukunft Frankreichs hänge von den Maßnahmen ab, die es in Algerien zu tref⸗ fen gewillt ſei. der Raubmord an dem Kraftdroſchlenfahrer Hegeholz vor dem Berliner Schwurgericht. Berlin. 18. Jan. Die furchtbare Bluttat an dem 31jäbrigen Kraftdroſchkenfahrer Erich Hegeholzs aus Birkenwerder, der am Mor⸗ gen des 2 Weihnachtsfeiertages in ſeinem Wagen erſchoſſen und beraubt aufgefun⸗ den wurde, iſt noch in deutlicher Erinnerung. In mühſeliger Kleinarbeit gelang es. den Ring um den Täter, den nunmehr erſt 22jäh⸗ rigen Hans Stollenwerk ſo zu ſchlie⸗ ßen, daß er und ſeine Geliebte, die 32 Jahre alte Meta Schröder, überraſchend am 31. Dezember feſtgenommen werden konnten. Dank der vorbildlichen Zuſammenarbeit zwi⸗ ſchen Juſtiz und Polizei hatten ſich bereits am 23. Tag nach der Tat Stollenwerk wegen Raub⸗ mords, Diebſtahls und unbefugten Waffen⸗ beſitzes, die Schröder wegen Anſtiftung zu Raubmord, Hehlerei und Begünſtigung vor dem Berliner Schwurgericht zu verantworten. Der Angeklagte Stollenwerk, der mit ſeinem fahlen, verlebten Geſicht bedeutend älter als 22 Jahre ausſieht, iſt wegen Fahrraddiebſtahls vorbeſtraft. Mit 16 Jahren in der Fürſorge⸗ anſtalt, bot er ſich und die die übrigen Für⸗ ſorgezöglinge, die„völlig unter ſeinem Einfluß ſtanden“, der Kommuniſtiſchen Partei in Düſſel⸗ dorf als„Mitkämpfer“ an. Das Schreiben war mit„Heil Moskau“ unterzeichnet. Trotz ſeiner Vorſtrafen fand er in Holland eine Stellung. wo er etwa 100 Gulden in der Woche verdiente. Nach vier Monaten wurde jedoch ſein Paß in Cleve eingezogen, weil ſich herausgeſtellt hatte. daß er kommuniſtiſches Material über die Grenze geſchmuggelt hatte. Er erhielt aber bald wieder eine gut bezahlte Stellung in Cleve, was ihn aber nicht hinderte, Diebſtähle zu begehen. Der Vorſitzende kam ſodann auf die gegenſei⸗ tigen Beziehungen der beiden Angeklagten zu ſprechen, die ſich 1935 kennen gelernt hatten. Nachdem ſie in nähere Beziehungen zueinander getreten waren, beſchloſſen ſie zu beiraten. Großfeuer im Kreiſe Bülow Eine Kirche, drei Gehöfte und eine Scheune vernichtet. Stettin, 19. Jan. Am Montag wurde das Dorf Stüdnitz im Kreiſe Bütow von einer Brandkataſtrophe heimgeſucht. Außer der katholiſchen Kirche wurden drei Ge⸗ höfte und eine Scheune vernichtet. Der Brand entſtand vormittags in der mitten auf dem Friedhof ſtehenden Kirche und ſprang über die Straße hinweg auf ein Gehöft über. Das Wohnhaus, die mit Erntevorräten gefüllte Scheune und der Stall wurden bald ein Raub der Flammen. Durch den ſtarken Südoſtwind wurde das Feuer über vier Gehöfte hinweg zu zwei weiteren Anweſen getragen, die gleich⸗ falls eingeäſchert wurden. Schließlich wurde noch eine Scheune vernichtet. Der Schaden iſt ſehr groß, obwohl das Vieh und ein Teil der Einrichtungen geborgen werden konnten. Das Dorf Stüdnitz iſt ſchon einmal im Jahre 1900 . großen Feuersbrunſt heimgeſucht worden. Gefangenenmeulerei in Kanada 28 Verbrecher noch auf freiem Fuß London. 18. Jan. Sämtliche Inſaſſen der Strafanſtalt von Guelph, nordweſtlich von Hamilton, im Süden der kanadiſchen Provinz Ontario, haben in der Nacht zum Montag gemeutert und verſucht, gemeinſam aus⸗ zubrechen. 28 Gefangene befinden ſich zur Zeit noch auf freiem Fuß. Die Meuterei begann damit, daß am Sonntag abend eine Reihe von Inſaſſen ſich weigerte, das ihnen vorgeſetzte Eſſen anzunehmen. Nach einer kurzen Auseinanderſetzung mit den Wachen ertönte plötzlich im ganzen Gefängnis wie verabredet ein Pfeifkonzert. Stühle, Tiſche, Eßgeſchirr uſw. wurden zertrümmert und die elektriſche Lichtanlage zerſtört. In den Schlaf⸗ ſälen wurde das Bettzeug in Brand ge⸗ ſetzt. Gleichzeitig verſuchten 100 bis 150 Mann aus dem Gefängnis auszubrechen. Nur ein Teil von ihnen gelangte jedoch ins Freie. Als die Polizei und die Feuerwehr auf dem Schauplatz eintrafen, wurde um jeden fußbreit Bode getämoft. 5 8 verbotenen verſchiedene Sowjetdiplomaten im Auslande. Wenn man ſich die Frage vorlegt, warum der Bolſchewismus von Zeit zu Zeit ſolche Schau⸗ 1 Moskauer Adelspalaſt auf⸗ fübrt, ſo hat man die Antwort darin, daß die Machthaber im Kreml, um ihrer terroriſierten Bevölkerung ein Schauſpiel ihrer bru⸗ tal geübten Macht, die nicht nach dem Recht fragt. zu geben, einem gewiſſen Exbibi⸗ tionismus verfallen, der ſie dazu zwingt, ge⸗ legentlich die Maske der Wohlanſtändigkeit ab⸗ zuwerfen— die ſie ſich namentlich für außen⸗ politiſche Zwecke vorbinden—, um ſich einmal der Welt wieder in ihrer ganzen Brutalität zu zeigen. Alle dieſe Prozeſſe haben bisher einen prozeſſe im einſtigen wider wärtigen Eindruck hinterlaſſen. Selbſt die Berichterſtatter ganz links gerichteter ausländiſcher Zeitungen gewannen bei allen dieſen blutigen Rechtskomödien vom erſten Tag an den Eindruck, daß das Ganze nicht nur eine elelbafte, ſondern auch eine plumpe Mache ge⸗ weſen ſei. Nicht einmal die Darſteller wechſeln in dieſen Prozeſſen. Vorſitzender iſt der Lette Ulrich, der auch im erſten dieſer Schauprozeſſe gegen die deutſchen Studenten(1925) die Richterbank zierte, und auch der Pole Wyſchinſky fehlt nicht — Männer, die die fertigen Todesurteile noch vor Beginn des Prozeſſes in der Taſche zu tra⸗ gen pflegen. „Mit dem Erfolg“ des letzten Prozeſſes gegen die angeblichen Trotzki⸗Verſchwörer im Auguſt des Vorjahres, der damit endete, daß ſechzehn der früheren Sowietſatrapen, unter ihnen der frühere Vorſitzende der Komintern, Sinow⸗ jlew in den Kellern der Ljubjanka niederge⸗ metzelt wurden, hat ſich die Sowietregierung nicht zufrieden gegeben. Denn der neue Chef der GPU. Eſchof fuhr fort. hohe und höchſte Be⸗ amte und Generale zu verhaften und in die Ge⸗ fängniſſe einzuſperren, wo man von ihnen, wenn ſie nicht mit„Hausmitteln“ liquidiert wurden, neue Geſtändniſſe erpreßt. Anter ihnen befindet ſich in erſter Linie Radek, ein Freund Lenins. der ſowohl im Kommiſſariat des Aeußeren, na⸗ mentlich auch als außenpolitiſcher Leitartikler im amtlichen Organ, in der„Iſweſtija“, eine hervorragende Rolle ſpielte. Radek hat auch in Deutſchland Gaſtrollen gegeben und hat, was viel beſagen will, als unverſchämter Agitator 1919 mit dem Gefängnis in Moabit Bekannt⸗ ſchaft gemacht. Radek iſt gleichzeitig einer der Führer des internationalen, revolutionären Ju⸗ dentums. Daß er Freimaurer geweſen iſt, wie die Anklage behauptet, und gar mit dem Rang eines Meiſters vom Stuhl, liegt dabei iahe. Jedenfalls gibt die Anklage zu, daß internatio⸗ nales Judentum. Freimaurertum und Bolſche⸗ wismus eng miteinander verquickt ind, und daß Moskau über die Logen in Paris, und umge⸗ kehrt Paris mit den jetzt entdeckten Freiman⸗ rern im Sowietreich in enger Verbindung ſteht und daß ſie ſich gegenſeitig beeinfluſſen und ge⸗ meinſame Ziele verfolgen. Anter den Angeklagten befindet ſich ferner ſchlenow, deſſen Namen den Außenſtehenden weniger be⸗ kannt iſt, der aber hinter den Kuliſſen der Sow⸗ jets eine große Rolle ſpielte. Tſchlenow war Rechtsberater der Sowietbotſchaft in Paris, ein intimer Freund des franzöſiſchen Kommuniſten⸗ führers Cachin und neben Moſes Roſenberg ein Vertrauter Litwinows Von Tſchlenow heißt es, daß er der gierten Trotzki⸗ Internationale durch Banken in Paris und Prag ſowietruſſiſche Staatsgelder habe zukom⸗ men laſſen, er ſoll ſogar ſeinerzeit in der Au⸗ vergne eine geheime Zuſammenkunft mit Trotz⸗ ki gehabt haben. Mitangeklagt iſt ferner Rajewfki. Als Mitglied einer volniſchen Adelsfamilie hatte er durch ſeine Verwandtſchaft Zutritt zu Krei⸗ ſen, die ſonſt Sowjetbeamten verſchloſſen blei⸗ ben. Da Litwinow aus dieſen Beziehungen Vor⸗ teile zu ziehen glaubte, hatte er ſie nicht nur Brulalilät ſpielt Theater Bolſchewiſlen unler ſich Der neue No klage gegen Radek u Die Vorbereitungen für einen neuen Schau⸗ prozeß werden in Moskau eifrig getroffen. Die Sowietregierung hat die Anklageſchrift gegen Radek⸗Sobelſohn und Genoſſen veröffentlicht, in der ihnen eine ganze Reihe von nach Sowietbegriffen todeswürdigen Ver⸗ brechen vorgeworfen werden. Radek hat danach die Würde eines Meiſters vom Stuhl in der 5 ſowjetruſſiſchen Freimaurer⸗ ge eingenommen und in enger Verbindung mit dem Grandorfent in Paris und durch die Pariſer Logen mit Trotzki geſtanden. Als ſeine Gefährten und Mitſchuldigen werden zwei der höchſten Sowjetwürdenträger genannt und skauer Schauprozeß— Die An⸗ nd Genoſſen des Verrates bezi deren Bahnen, m lins hingearbeite der GPU. befindet ſich we binſki, frü tigter für die Obwohl Tro Mexiko ein Al direkte Fäden die Furcht vor chtet, er ſoll, wenn auch in an⸗ it Trotzki auf den Sturz Sta⸗ In den Gefängniſſen iter Juri Kotſchu⸗ der die innere Hohlheit dieſes nur auf Gewalt herer interimiſtiſcher Bevollmäch⸗ tzli weit entfernt vom Schuß in yl erhalten hat und kaum mehr nach Moskau ſpinnen kann, iſt ſeinem Einfluß in der U gewichen. Dazu tritt der ſchedurſt Stalins, der keinen ande⸗ ch dulden will. Denn im Häuptlinge der dritten und ationale ja dasſelbe, nämlich r Kultur in allen Ländern, der Ordnung und die Welt⸗ Solange aber die Trotzkiean⸗ vernichtet iſt, zu der ſich ein⸗ tionelle Gruppen zu talin ſeinen Sowjiet⸗ n führenden Bolſche⸗ Lenins in den Kreml ungeſtillte Ra ren Götzen n Grunde wollen die der vierten Intern die Zerſtörung de die Vernichtung je revolution hängerſchaft nicht ander fernſtehend ſchlagen ſcheinen, ſieht S thron bedroht. Die alte wiken, die an der Seite Franco erneul gegen die hetzlügen Eine Unterredung General Jrantos mit Havas Jan. Havas verbreitet eine aus⸗ rredung eines ſeiner Korreſpon⸗ eneral Franco, der einleitend es keinen deutſchen Sol⸗ paniſch⸗Marokko gebe. habe, ſo ſagte er, ein formelles Dementi geblichen Landung von Freiwilligen in unſer eſitzungen gegeben. zu, daß es noch nie ſo wenig n in dieſem Gebiet gegeben hat ich. Bei jedem unſerer Siege er Feldzug von falſchen Nach⸗ ügen. Dieſer war beſonders ge⸗ itet. Das iſt eine beunruhigende ſie beweiſt, bis zu welch einem ven Europas geſpannt ſind, da s dieſer Fabel Glauben geſchenkt führliche Unte denten mit G feſtſtellte, da afrikaniſchen B weiſe trifft es deutſche Zviliſte wie augenblickl verſtärkt ſich d richten oder L waltig eingele Tatſache, denn Grad die Ner man blindling hat. heute noch geſtern iſt es jemals die rage für die nativnale ſpaniſche Regie⸗ geweſen, auch nur eine Parzelle des ation gehörenden Gebiets abzutreten. mit aufmerkſamem Auge die in verſchiedener Ich war über deutſchen Lan⸗ nſo wie ich weiß, daß ein g, der der nationalen Re⸗ gierung feindlich iſt, in Nordamerika vor⸗ Die Welt möge ſich beruhigen. en den europäiſchen Frieden ge⸗ Ich verfolge Propaganda, die Form in allen Ländern nähren. den Preſſefeldzug wegen der dung unterrichtet, ebe anderer Preſſefeldzu bereitet wird. Nicht wir werd Auf die Frage des Havasvertreters über den internationalen Charakter des ſpaniſchen Krie⸗ ges erklärte General Franco:„Der internatio⸗ unſeres Krieges iſt nicht un⸗ n ihn weder gewollt noch Wir kämpfen, und wir werden bis zum endgültigen Siege kämpfen nur um die fte des Kommunismus aus unſe⸗ zu verjagen. Gerade wegen unſerer ungeſchminkten Haltung beweiſen gewiſſe Na⸗ tionen uns ihre Freundſchaft. Wir wünſchen nur, unſer Vaterland wiederaufzubauen, in⸗ dem wir den Kommunismus niedertreten. Deutſchland und Italien, jedes in ſeiner nale Charakter ere Schuld. Wir habe ſchlechten Kr einzogen, damals als Stalin als„Genoſſe Ko⸗ wa“ noch ein recht dunkeles Daſein führte, ſind dabei hingerichtet, ermordet oder ſchmachten in den Gefängniſſen. Selbſt die Frau Lenins, Frau Krupfkaia, iſt verſtoßen. Stalin hat geſiegt, aber die Gräber klagen ihn an, und alles, was ihn an den nächſten Gefährten Lenins, an Trotzki erinnert, iſt ihm unerträglich. In allen Prozeſſen iſt bisher ein ekelhaf⸗ ter Zynismus zur Schau geſtellt worden. und Terror begründeten Syſtems verdecken ſoll, und wahrſcheinlich wird der jetzt gegen Radek und Genoſſen eingeleitete Prozeß ebenſo wider⸗ wärtige Szenen, wie die vorhergehenden, ent⸗ hüllen. Ein neues, wirklich intereſſantes Mo⸗ ment iſt dabei nur, daß auch die Pariſer Logen durch die Gerichtsverhandlungen bloßgeſtellt werden. U. St. dchlächkerſtreik in Paris 8d Paris, 18. Jan. Die ungefähr 2500 Schlächter der Pariſer Schlachthöfe und Groß⸗ ſchlächtereien ſind am Montag früh in den Streik getreten. Das iſt das ganze Geheimnis ihrer Sym⸗ pathie für uns. Nicht wir haben dieſem inneren Kampf einen internationalen Charakter gegeben. Wenn es wahr iſt, daß unſere Armeen Vorteil aus der Unterſtützung einer kleinen Anzahl von auslän⸗ diſchen Technikern ziehen, ſo fallen an den Fronten Spanier und ſpaniſche Bürger. Mit Ausnahme einer Handvoll von reiwilligen, die regelrecht in unſere Fremdenlegion einge⸗ treten ſind, ſind es Spanier, die für ihren Glauben und für ihr Vaterland fallen. Die⸗ jenigen, die bei uns fallen, ſind nicht im Aus⸗ land mit Hilfe von hohen Prämien angewor⸗ ben worden, die mit Gold bezahlt wurden, das aus den Kaſſen Spaniens geſtohlen war. Trotz der Gewandtheit einer gewiſſen Diplo⸗ matie beginnt die öffentliche Meinung der Welt klar zu ſehen und uns recht zu geben. Selbſt in Frankreich und in England, wo die Tätig⸗ keit der Komintern ſehr aktiv iſt, ſieht man die Gefahr der kommuniſtiſchen Machenſchaften ein. Frankreich und England, zu denen wir ſtets freundſchaftliche Beziehungen gehabt haben, mögen gut auf ihre Beſitzungen aufpaſſen; ſie 24. Bekanmmachungen der N. S. O. A. P. Krels Heppenheim AP., Gau Heſſen⸗Naſſatl. rankfurt am Masn, Gutleutſtraße 8—14. dolf Hitler⸗Haus. Ternſprecher: 30 381, Poſtſchecktonto: 83 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 1718 Ahr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchaftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2 9883 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. —— NSOB., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft Mädchenerziehung, techniſche Gruppe. Anſere nächſte Tagung findet am Mitt⸗ woch, den 20. ds. Mts., in Wein⸗ heim um 15 Uhr im Kaffee Schütz ſtatt. Nähzeug, Straminnadel ohne Spitze und Sticktrommel mitbringen. NSL B., Kreis Heppenheim. Betr.: Winterkampfſpiele der heſſ. Schulen. 8 5. Spieltag: Donnerstag, den 21. Jan. ußball: 14.00 Hammelbach— Gadern⸗Kocherbach⸗Hacten⸗ rod in Affolterbach. 15.00 Affolterbach— Waldmichelbach 14.00 Anter⸗Schönmattenwag— Aſchbach 14.30 Ober⸗Schönmattenwag— Wahlen⸗Grasellen⸗ bach in Waldmichelbach 14.00 Viernheim— Volksſchule Heppenheim in Birkenau 15.00 Mörlenbach— Gorrheim in Birkenau Handball: 14.00 Birkenau— Krumbach in Rimbach 14.00 a— Siedelsbbrunn in Mör⸗ enbach 14.50 Weiher— Rimbach in Mörlenbach Korbball: ſind bedroht.“ Die Frage des Havasvertreters, ob die Räu⸗ mung der Zivilbevölkerung von Madrid Fran⸗ cos Plan für die Einnahme der Hauptſtadt irgendwie ändert, verneinte Franco. Madrid werde fallen, wie es vorgeſehen ſei. Nach all unſeren Siegen haben die Roten ein Verbrechen begangen, indem ſie die Hauptſtadt nicht aufgaben. Wir werden Madrid nehmen, ohne es zu zerſtören.“ Franco wandte ſich ferner gegen die Be⸗ hauptungen der roten Propaganda, daß ſeine Truppen nie Gefangene machten. Mit Aus⸗ nahme der Mörder, die Grauſamkeiten began⸗ gen hätten, blieben alle Gefangenen und Ueber⸗ läufer am Leben und würden mit Vorſicht in den neuen Staat eingeſchaltet.„Wir werden,“ ſo fuhr Franco fort,„den Krieg militäriſch ge⸗ winnen. Das künftige Spanien wird geeint und frei ſein. Man irrt ſich im Ausland über unſere Abſichten. Man ſtellt uns als Vertreter des Klaſſenkampfes dar. Man verdächtigt uns Art, haben den gleichen Kampf geführt. Tolle Zuſlände in Perpignan Die franzöſiſche Grenzſtadk ein bolſchewiſtiſcher„Efappenplatz“ Jan. Der Sonderbericht⸗ in Perpignan mel⸗ nzelheiten über die ch⸗ſpaniſchen Grenz⸗ daß man in zahlreichen Geſchäf⸗ Sch muckgeg a die faſt ausſchließlich i tz ſtammten, wo ſie 89. Paris, 18. erſtatter des„Journal“ det am Montag weitere Ei Zuſtände in dieſer franzöſif f. Es ſei ein offen ſo erklärte er, ten der Stadt ſtände erwerben könne, aus ſpaniſchem Beſ von den Roten aus Kirchen und Privat⸗ beſitz geſtohlen ſpaniſchen Kommuniſten und geduldet, ſondern gefördert. Rajewſki wird nun Morgenfeier des Reichsarbeilsdienſtes im Deutſchland⸗Sender ſind, zum Geſetz der hen ſie alle mit Einſamkeit, in de Berlin, 17. Jan. Im reichgeſchmückten gro⸗ zen Sendeſaal des Rundfunks veranſtaltete die Abteilung 5/1„Wilhelm Ehrlich“ des Reichs⸗ arbeitsdienſtes unter dem Leitwort„Die Treue gibt dem Kampf die Kraft“ eine Morgen⸗ feier im Deutſchland⸗Sender. Reichsarbeits⸗ fübrer Hierl, Generalarbeitsführer Dr. Dek⸗ ker, Oberſtarbeitsführer Bormann, Führer des Gaues 9 Brandenburg des RA., und zahl⸗ reiche Vertreter der Gliederungen der Bewe⸗ von Oberſtfeldmeiſter Scheller zuſammengeſtellte choriſche Spiel behandelte die Treue in ihrer Bedeutung für unſer Volk. Si 1 Generalarbeitsführer Dr. Decker betonte in Glaubensträger de einer Anſprache während der Feier, Treue be⸗ und bleiben, weiſt ſich nie in Worten ſondern in Leiſtun⸗ den Lippen, gen. Wenn Männer und Führer des Reichs⸗ arbeitsdienſtes in dieſer Feierſtunde ſich 4 w allen deutſchen Menſchen, die guten Willens die Perpignan als ihren„Erho⸗ Treue bekennen, dann ge⸗ ihren Gedanken zurück in die r ſie auf ſich ſelbſt geſtellt ind.] ihm gelungen ſe f kehren. Fahne und K Kraft, den fübren. Die das B und ihrer Führer, nen als Arbeiter gung nahmen an der Veranſtaltung teil. Das] für Ehre des deutſ Begeiſterung des ameradgibt allein die Kampf mit Erfolg Ehrlichkeit der Geſinnung iſt is einer neuen Jugend Deutſchland in Treue zu die⸗ für Brot und als Kämpfer chen Volkes. Nicht nur in der Augenblicks, ſondern gerade im ſchweren Alltag wird die Treue zum Geſetz des gene Schwäche. Wir wollen s deutſchen Idealismus ſein weil wir das Vaterland nicht auf ſondern feſt im Herzen tragen. Mit dem Vorſpiel zum Feierlied der Arbeit urde die Veranſtaltung beendet. eges über die ei Bolſchewiſten. einer Vernachläſſigung der ſozialen Fragen. 14.00 Kirſchhauſen— Erbach 14.40 Walderlenbach— Sonderbach 14.00 Zotzenbach— 9 in Fürth 14.40 Mitlechtern— Lörzenbach in Fürth 14.00 Reiſen— Hornbach 14.30 Löhrbach— Mumbach 14.00 U.⸗Waldmichelbach— Mengelbach in Wald⸗ michelbach. NSLB., Bezirk Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft Volksſchule. Anſere Tagung mußte verſchoben werden. Sie findet am Dienstag, den 19. Januar, nachm. 5 Uhr, in der Heppenheimer Stadt⸗ ſchule ſtatt. 2—— Rundfunk-Programm Mittwoch, 20. Januar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, anſchl. Schallplatten. 6.30 Konzert. 700 Nachrichten. 9.40 Kleine Turn⸗ ſtunde für die Hausfrau. 10.00 Kein Platz in Preußen. 10.30 Fröhlicher Kindergarten. 11.30 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünſſche. 13.45 Nachrich⸗ 5 ten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! lungsqaufenthalt“ betrachteten, hätten aber auch 15.00 Wetter. Börſe uſw. 15.15 Schallplatten. ein ſehr ausgedehntes Spionagenetz angelegt. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Aus Paris und anderen franzöſiſchen Großſtäd⸗ Ausſtellung. ten hätten ſie die intelligenteſten Freudenmäd- Sportfunk. 19.00 chen nach Perpignan kommen laſſen. Die Auf⸗ Deutſchlandecho. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Hit⸗ gabe dieſer Frauen beſtehe lediglich darin, ſich lerjugend muſtziert. Bilder einer 18.20 Der Dichter ſpricht. 18.40 Lortzing⸗Konzert. 19.45 21.00 Die großen deut⸗ an nationale ſpaniſche Flüchtlinge heranzuma⸗ ſchen Sinfoniker. 2200 Nachrichten. 22.30 Klei⸗ chen, um ſie über ihre in Spanien Zurückgeblie⸗ ne Nachtmuſtik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 benen Angehörigen und ihre Vermögensverhält⸗ bis 24.00 Wir bi niſſe auszufragen und die Informationen dann an die Roten weiterzugeben. tten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt Der Berichterſtatter erzählt die Abenteuer 6.00 Choral. 6.30 Konzert. 700 Nachrichten. eines franzöſiſchen Kaufmanns, der ſich zur Re⸗ 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetter. 8.10 Gym⸗ gelung perſönlicher Angelegenheiten nach Spa⸗ naſtik, 8.30 Werbekonzert. 10.00 Abendmuſik nien begeben hatte. Sofort beim Betreten ſpa⸗ am Hofe Friedrichs des Großen. 11.00 Haus⸗ niſchen Gebietes wurde er von den Anarchiſten[frau hör zu! 11.15 verhaftet und mit dem Tode bedroht, weil] 11.30 Gaunachrichten. 11.40 Bäuerin am Werk. er ein„Bürgerlicher“ ſei. Trotz verſchiedener[11.45 Sozialdienſt. Vorſtellungen beim franzöſiſchen Konſul, wo er 13.00 Zeit. 14.10 Beliebte Kapellen und Soli⸗ um Heimbeförderung gebeten habe, ſei nichts J ſten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Luſtige erfolgt. Man hahe ihm ſedesmal geantwortet, Fahrt ins Moſeltal. daß man nichts für ihn tun könne. In ſeiner zert. 17.00 Flötenquartette von W. A. Mo⸗ 8 9 hahe er ſich dann an den de ut⸗ zart. 17.30 Bücherſtunde. 18.00 Un Programm, Wetter uſw. 12.00 Muſikal. Kurzweil. 16.00 Unterhaltungskon⸗ ſer ſingen⸗ en Kon ſul gewandt, mit deſſen Hilfe es] des, klingendes Frankfurt. 19.00 Lortzing⸗Kon⸗ i, nach Perpignan zurückzu⸗ zert. 19.45 Der Zeitfunk bringt den Tages⸗ ſpiegel. 19.55 W 20.10 Opernkonzert. 20.45 Alle drei Minuten etter uſw. 20.00 Zeit, Nachr, Marbella in der hand d er nalio- etwas anderes! 22.00 Zeit, Nachrichten. Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. nalen Truppen 7.00 Nachrichten. 8.00 Waſſerftands meldungen. Salamanca, 18. Jan. Der nationale 805 Wetter Bauernfunk. 81 Heeresbericht vom Sonntag meldet von der Muſitaliſche Frühſtückspauf W 7 Beg Fung 2 fischen geht mit eure orte arbella. en nationaliſtiſchen J terſtunde. 11.15 Für dich, Bauer. 12. 8 Truppen fielen Kriegsmaterial und Waren⸗ 5 1 i lager, deren große Beſtände noch nicht unter- Drei! 15 30 P ſucht ſind, in die Hände. Ueber 100 bolſche⸗] 16.00 Muſi wiſtiſche Söldlinge liefen zu den nationalen Kurzweil. 14.0) Aherlei— vo 0 Gymnaſtik, 8.30 i e. 9.30 Mütter, n Kindern ſpazieren! 10.00 Dich⸗ 4 g impfe arbeiten für das W W. k am Nachmittag. 17.50 Zehn Mi⸗ 5 0 nuten Deutſch. 18.00 Singendes, klingendes Truppen über. An der Madrider Front er⸗ Frankfurt. 19.45 rauen i i folgten bedeutungsloſe Angriffsverfuche der 20.00 Nachrichten. 8 e ee 20.10 Bunte Volksmuſik. 20.45 Schubert⸗Zyklus. 22.00 Zeit, Nachrichten, ————————k—[—— diehurg, Nit. Gein⸗ ich fut. pige und len. A. In. ac Fart, 0 tustlſe eheim in ien 0 m in Mor. bah verben. amt, 8 tabt⸗ . 69 Tum⸗ Ratz in 1. 1100 1200 zachrich⸗ 3 Deeil hatten. er einet . 0 196 10 Hit deul⸗ Klei⸗ 30 fichtel. Gym⸗ muff Haus⸗ 1 b. Lerl. weil Boli⸗ uſtige zslon⸗ No⸗ ingen pton⸗ Tages Nacht, uten * 477** 7 2 U ZZ.. CNS Schluß Das Publikum erdrückt ſie ſchier, und als es ihnen endlich gelingt, der Menſchenmaſſe zu entkommen, da ſind ihre Händ⸗ förmlich abgeſtorben von den vielen Händedrücken. Am nächſten Tage ſind ſie Gäſte des Gouverneurs und werden begeiſtert gefeiert. Auch der engliſche Botſchafter aus Waſhington, der eben von einer Reiſe zurückkam, iſt an⸗ weſend und zeichnet Hinner und ſeine Kameraden aus. Hinner muß ein paar Worte ſprechen. Er faßt ſein Glas und ſagt:„Deutſcher Wein iſt in dieſem Glaſe und in allen Ihren Gläſern. Er iſt ein Gruß von drüben, ein Gruß, den alle verſtehen. Aber ich hoffe, daß nicht dieſer Gruß genügt, ich hoffe, daß Amerika und Deutſch⸗ land über alle Mißverſtändniſſe in der Welt hinweg den Weg zu einer großen Freundſchaft finden, einer Freundſchaft, die in der gegenſeitigen Achtung und Anerkennung ſeinen Grund hat. Jedes Land, jedes Volk iſt groß und gewaltig, und eins iſt der Freundſchaft des anderen wert! Ich trinke auf die Freundſchaft zwiſchen Amerika und meinem deut⸗ ſchen Vaterlande.“ Seine Worte wurden mit ſpontanem Beifall aufgenommen. Und am nächſten Tage wurde Stern aus dem Zuchthauſe entlaſſen. Der Gouverneur ſelbſt teilte es ihm mit und ſprach ihm ſein Bedauern aus. „Oberſt Harris bedauert, daß Sie ſo unrecht leiden muß⸗ ten, er läßt Ihnen durch mich dieſen Scheck über zwanzig tauſend Dollar überreichen und bittet Sie, ihn zu beſuchen! Er will ſich gern für Sie verwenden, daß Sie Ihr Fortkom⸗ men haben.“ Es dauert eine Weile, ehe Stern alles begriffen hatte, dann ging ein Zug rührender Freude über ſein alt geworde⸗ nes Geſicht. „Ich habe... dem Oberſten nie gegrollt. Und daß er mich für den Mörder hielt... das war ja ſein gutes Recht, denn ich hatte doch die Banknoten! Aber.. nein, jetzt muß ich reden. jetzt kann ich nicht mehr ſchweigen, und wenn mich eine Kugel aus dem Hinterhalt trifft. Ich will reden! Ich will ein Geſtändnis ablegen!“ Und das geſchah ſofort. und es kam zutage, daß einer der führenden Gangſter von Neuyork, ohne das Kind geraubt zu haben, die Erpreſſung durchgeführt hatte. Stern half ihm inſofern, daß er den Boten ſpielte, der das Geld in Empfang nahm, und dafür wurde er von dem Verbrecher entlohnt. Alles, was er wußte, ſagte Stern, und es war ihm leichter zumute, als er endlich alles geſagt hatte. „Das war wacker. Miſter Stern!“ ſagte der Gouvernem anerkennend.„Und ich verzichte darauf, ſie wegen dlefes Deliktes zu verfolgen. Sie haben genug gelitten, und win werden den Burſchen faſſen. Ihnen aber rate ich, ziehen Sie ſich zurück nach Richmond oder tiefer ins Land, wo Sie ſicher ſind. Schreiben Sie uns dann Ihre Adreſſe für den Fall, daß wir Sie als Zeugen brauchen!“ Nach einer Stunde ſtand Stern als freier Mann draußen Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller, Leipzig C 1 auf der Straße, und Sonne war um ihn. Er verließ Neu⸗ york noch am gleichen Tage. Finale. Fünf glückliche Menſchen fuhren mit dem Zeppelinluftſchiff nach der Heimat zurück. Fünf lachende junge Menſchen be⸗ geiſterten die Beſatzung und Paſſagiere des LZ 145. Jetzt erſt, da alles hinter ihnen lag, hatten ſie Zeit und Muſe, diefe einzigſchöne Fahrt richtig zu genießen. Wie ein Wunder erſchien ihnen dieſe Reiſe, wenn ſie an den Fenſtern ſtanden und hinunter auf das Meer ſchauten, wo die Dampfer wie Spielzeuge ihre Bahn zogen. Hinner und Meike waren unzertrennlich. Sie hatten ſich ſo viel zu erzählen. Hinner war glücklich, daß er ſich mit Meike einmal über alles ausſprechen konnte und erzählte ihc von ſeiner Liebe, die ſo bitter endete. Er ſprach von Leonies Tode, und daß er keinen Groll mehr gegen ſie im Herzen trage. „Und jetzt will ich nicht mehr zurückſchauen, nur vorwärts, Meike! Ich freue mich ja toll, daß ich bald wieder mit euch zuſammen in Hamburg bin.“ „Ach ja, Hinner!“ Sie merkten jetzt, daß ſie ſich an den Händen gefaßt hatten und wurden rot, als ſie dieſe löſten. Hinner ſah Meike an und ſah, wie wunderſchön ſie war. Alles Eckige, Schlackſige war verſchwunden, wunderbar eben⸗ mäßig war die Geſtalt, und das Madonnengeſicht erſchien ihm ſchöner denn je. „Warum ſiehſt du mich ſo an, Hinner?“ fragte Meile ver⸗ legen. „Weil mir eben eingefallen iſt, daß ich ein Narr war!“ „Warum warſt du das?“ „Weil ich das Glück, das an meinem Wege ſtand, nich ſah. Verſtehſt du das, Meike?“ Meike ſah erglühend vor ſich nieder. „Ich weiß nicht, Hinner...“ „Sieh mich doch einmal an, kleine Meike!“ bat Hinner. Und als ſie aufblickte, da trat er neben ſie und faßte ihr Köpfchen und bog es ein wenig nach hinten. Und dann küßt er ſie. „Weißt du es jetzt, Meike?“ fragte er leiſt. „Ja!“ hauchte das Mädchen, und ihre Augen leuchteten bräutlich. Mit einem Male war das Glück gekommen und hatte ihre Sehnſucht gebannt. So rührend ſah ſie aus in ihrem Glück, daß Hinner be⸗ wegt über das gleiſende Blondhaar ſtrich. „Meine kleine, liebe Meike!“ ſagte er. Und abermals küßte er ſie. 1 1 8 „Sechzehn— ſiebzehn— achtzehn— neunzehn— zwan⸗ zig— einundzwanzig— zweinn Danzig!“ zählte Kapitän Lehmann ſchmunzelnd. Aber immer noch nicht dachten zwei Menſchen daran, das Küſſen zu unterbrechen. Da wandte ſich Kapitän Lehmann und ging zum Funker. „Johannſen, funken Sie mal nach Hamburg! Kriſchan Boſſe in Firma Boſſe& van Leuwen! Und teilen Sie mit Tochter Meike eben mit Hinner Handewitt ve. bt hat!“ Und dann ging er und ſagte dem Küchenchef, daß es heute nend eine kleine Verlobung gäbe. Hinner und Meike machten an dieſem Abend verdutzte Geſichter, als der Kapitän bei der gemeimſamen Tafel an ſein Glas ſchlug und verkündete, daß ſich.. Fräulein Meik Boſſe und Herr Hinner Handewitt.. verlobt hätten! Die erſte Verlobung im Luftſchiff! Man kann ſich vorſtellen, mit welch großer Begeiſterung Hinner und Meike beglückwünſcht wurden. Boſſe dachte, die Welt drehe ſich doppelt ſo ſchnell, als er bie Funknachricht vom LZ 145 erhielt. Seine Meike.. und der Hinner hatten ſich verlobt! Wie ein Trunkener taumelte er durchs Zimmer, lachte, achte und lachte, daß die Schweſter erſtaunt herein kam. Als er am Klavier vorbeikam, öffnete er es und trommelte auf den Taſten wie ein Wilder herum. „Was haſt du denn, Kriſchan?“ „Konun her, altes Mädchen. Ich muß dir einen Kuß geben!“ lachte Boſſe und ſchloß ſie in die Arme. „Du biſt beſchwipſt, Bruder!“ lachte Boſſes Schweſter. „Nein, Schweſterherzl Betrunken vor Freude! Du weißt es ja ſchon immer, was meines Herzens innigſter Wunſch war. Der Hinner und die Meike! Ja, es war ſo, der Hinner war mir manchmal bald lieber als der eigene Sohn. Aber das war ſo. Jetzt ſehe ich, was für ein Kerl der Henry wird! Donnerkiel, hätteſt du das gedacht! Treibt Sport, läuft, reitet, ſchwimmt! Ein Prachtkerl. Alſo daß du es nur weißt, ſie haben ſich! Eine Depeſche vom Zepp: Meike und Hinner haben ſich verlobt! Und was ſagſt du nun?“ „Ich gratuliere!“ ſprach die Schweſter herzlich.„Wenn ich die Meike einem Manne gegönnt habe, dann dem Hin⸗ ner!“ Da gab ihr Boſſe vor Freude noch einen Kuß. Dann ſtürzte er ans Telefon und ruhte nicht, bis er eine Verbindung mit Käppen Krüger hatte. „Krüger, Menſch, wo ſteckſt du denn? Komm zu mir, wir müſſen heute mal in fidelitas machen! Warum? Menſch da fragſt du noch? Meike und der Hinner! Ja, haben ſich verlobt! Auf dem Luftſchiff! Hahaha... und ob ich lache! So glücklich war ich lange nicht. Alſo komm! Wir holen dann gemeinſam Meiſter Perth, der muß mit, der hängt doch an Hinner wie an ſeinem Sohne! Iſt doch ein Teu⸗ felskerl, dieſer Hinner Handewitt! Jawoll!“ Und lachend flog der Hörer auf die Gabel „Meiſter Perth!“ weckte die Stimme Boſſes den alten Meiſter von der Arbeit.„Aufhören! Aufhören! Anziehen! Sie müſſen mit uns kommen!“ Meiſter Perth ſah auf und fragte mit ſeinem gütigen, ab⸗ geklärten Lächeln:„Was gibt's denn, Herr Chef?“ „Die Meike hat ſich mit Hinner verlobt! Und das müſſen wir feiern!“ Da ſtand der alte Mann auf, und in ſeinen Augen war eitel Freude. Er nahm das kleine Käppchen ab, das er immer trug, und ſagte:„Der Hinner.. und die Meikel Ja, Herr Chef.. kein Strich wird heute mehr gemacht!“ „Nur feiern, Meiſter Perth!“ „Nur feiern, Herr Chef!“ Ende. Es iſt feſſelnd und ergötzlich zugleich, im öffentlichen Leben den Doppelgang der Ereig⸗ niſſe zu beobachten. Er wickelt ſich weit häu⸗ figer ab, als man annehmen ſollte. Es ſcheint, als ſei alles Geſchehen, als ſeien alle handeln⸗ den Perſonen in der Hand eines Mächtigeren, der hinter der Bühne ſteht, Marionetten⸗ theater ſpielt und dabei dann ab und zu auch mal eine Anwandlung grimmigen Humors offenbart. So konnte man vor kurzem in den eitungen leſen, daß ein höherer ausländiſcher ffizier Geheimakten verloren hatte, die von großer Wichtigkeit waren. Man fürchtete ſchon, es ſeien Spione am Werk— da kam ſchließlich ein Mann mit der Mappe an, die er auf der Landſtraße gefunden hatte. Die Akten waren in der Tat geſtohlen geweſen. Aber die Diebe hatten ihren Wert wohl nicht erkannt und alſo die Papiere einfach in den 5775 geworfen. Dabei iſt es noch gar nicht lange her, daß an der ſchönen blaucz Donau ein ähnlicher Streich verübt wurde. Es war dort aufgefallen, daß parkende Kraftwagen ungewöhnlich oft un⸗ erbetene Gäſte erhielten. Juſt um die Zeit des tärkſten Verkehrs. Die Fälle häuften ſich— chließlich waren es an die fünfzig. Groß war die Ueberraſchung, als ſich herausſtellte, daß ein ſiebzehnjähriger Burſche ſämtliche Untaten begangen hatte. Franz hieß die Kanaille— natürlich! möchte man faſt ſagen. Und der Frömmſte muß zugeben, daß es wirkliche 5 die gerauble Geheimakte Kraftleiſtungen waren. Der Burſche zer⸗ trümmerte die Wagen mit einer Behutſam⸗ keit, die jegliches Aufſehen zu vermeiden wußte. Alle wurden betroffen, die Schau⸗ ſpielerin, die nur einen Augenblick im Sende⸗ raum des Rundfunks geweilt, der Dozent, der eben mal noch einen Blick auf die Arbeit ſeiner Studenten geworfen, der Oberbaurat, der ſich für wenige Sekunden entfernt hatte. Er allerdings war am ſchwerſten betroffen. Er hatte nämlich eine hochpolitiſche Akte ein⸗ gebüßt, den Bericht einer Völkerbunds⸗ kommiſſion! Und vor allem die Arbeit. die in dem Papier ſteckte... Der Oberbaurat hatte den Text kurz zuvor in die deutſche Sprache überſetzt. Es war eine überaus ſchwierige und zeitraubende Arbeit geweſen. Und noch dazu völlig vergebens. Man erwiſchte den ſtarken Franz zwar. Er war auch geſtändig. Er gab nicht weniger als 45 Diebſtähle zu. Er war trotz ſeiner ſiebzehn Lenze bereits vorbeſtraft. Aber wo der Völkerbundsbericht geblieben war... nein, davon wußte er nichts mehr, wirklich nicht. Nun muß die Kommiſſion alſo nochmals zuſammentreten. Und es iſt gar nicht ausgeſchloſsen, daß die neue Sitzung ihre anderthalb Jahre dauert. Das wäre dann wieder ein Doppelgang von Ereigniſſen, denn genau ſo lange muß der ſtarke Franz in Haft ſitzen. der neue Flein Skizze von Matthias Ludwig Schroeder Eine Zeitlang ſchon lief der neue Schleif⸗ ſtein in den geſchmierten Lagern. Der mächtige Schutzbock bedeckte ihn halb wie eine Kapſel, und ein dünner Waſſerſchlauch berieſelte ſeine Schleiffläche. Hoppe kam eben auf Holzſchuhen vom Am⸗ boß zurück. Er warf nun den dicken Hand⸗ hammer weg und ſetzte ſich. Die anderen Schleifer ſtanden drumrum und wollten ſehen, wie der neue Stein ſich machte. Das taten ſie immer, wenn ein neuer Stein aufgehängt war. Sie halfen ja alle beim Aufſetzen, das faſt einen ganzen Tag dauerte, und gingen nicht eher wieder an ihre Arbeit, bis alles klappte. Hoppe hielt den gewinkelten Stahldraht in deiden Händen und drückte ihn feſt an den ker⸗ tigen Schleifſtein. g Es ächate. kratzte und kreiichte, und trotz des Waſſers ziſchte eine Funkenbahn zwiſchen Hop⸗ pes Beinen her. „Er ſchreit aber ganz gut“, meinte der Scherenſchleifer Lauterjung und verdrehte den Kopf noch mehr zu dem Feuerbündel hin— „aber— iſt er nicht etwas hart?“ Hoppe zog den Stahl zurück und bewegte den Hapf.„Et gebt. Ein ordentlicher Buckel iſt drin— den kriege ich aber'raus.“ Und damit ritzte er weiter. Die anderen Schleifer ſahen noch eine Weile zu, lachten und ſchäkerten, prüften aber auch noch einmal die armdicken Rundeiſen, die den Schutzbock zu halten hatten; denn, ſollte der Stein auseinanderfliegen, nahm die Schutz⸗ vorrichtung die gefährlichſten Steinbrocken auf. Meiſtens iſt es wenigſtens ſo. Es kann aber auch ſein, daß der ganze Stein vorne am Schleifſtand hinausfliegt und den Schleifer zerſchlägt. Sie nickten beifällig, fanden alles in Ord⸗ nung und begaben ſich dann einer nach dem anderen an ihre eigenen Arbeitsplätze zurück. Sie hatten einen Tag herauszuholen, und bald ſummten wieder alle Schleifſteine. Hoppe hämmerte am Amboß die ſtumpf⸗ gewordenen Ritzeiſen von neuem auseinander und bockte ſich wieder vor ſeinen Schleifſtein.— 5 Es iſt nicht ſo einfach, vor einem friſchen Stein zu ſitzen. Man weiß nicht, was mit ihen los iſt. Anders iſt es, wenn er mal zwei Tage gelaufen hat. Dann iſt er in Ordnung, und man weiß, was man von ihm zu halten hat, Und trotzdem!— i —— — e — —————————ç 2 . 8 . —— — — — I. Katharina Horthys ſitzt in ihrer Garderobe. Sie hat ihre Jungfer hinausgeſchickt wegen der heftigen Erregung, die ſie beim Anblick eines kleinen Stück Papiers, das nur eine einzige Zeile trägt, befallen hat. Sie iſt totenblaß unter der Schminke geworden und ſtarrt unabläſſig auf das Blatt Papier. Eben het es ihr die Poſt ins Haus getragen. Es kam in einem ganz unperſönlichen Umſchlag ohne Abſenderangabe. Auf dem Papier aber ſteht nur:„Denk an Riga!“ Nichts weiter! Katharina Horthys Gedanken tauchen in der Vergangen⸗ heit unter, und das Grauen packt ſie. Sie muß gegen die an⸗ ſtürmenden Empfindungen kämpfen, gegen die Bilder unſag⸗ barer Schuld, die vor ihr aufſteigen wollen. Es koſtet ſie Mühe, die Faſſung zu bewahren. Sie ballt die kleinen Hände zu Fäuſten und reißt ſich zu⸗ ſammen. Sie klingelt der Zofe und fragt:„Iſt meine Mutter ſchon da?“ „Nein, Mademviſelle!“ entgegnet die Zofe und ſieht dabei Katharina Horthys, den bekannten Star der„Cinema“, neu⸗ gierig an. Ihr iſt natürlich die große Aufregung, in die Katharina durch den Brief verſetzt wurde, nicht entgangen, und ſie möchte brennend gern wiſſen, was in dem Briefe ge⸗ ſtanden hat. „Wenn meine Mutter kommt, dann bitten Sie Madam ſofort zu mir.“ „Ja, Mademoiſelle!“ „Und jetzt gehen Sie zu Monſieur Perrin. Ich wünſche ihn umgehend zu ſprechen!“ Die Zofe verläßt raſch das Zimmer, und nach wenigen Augenblicken iſt Monſieur Perrin, der Regiſſeur des Films, der eben gedreht wird, in dem Katharina die Hauptrolle ſpielt, da. Er iſt ausgeſucht höflich zu Katharina und ebenſo kühl. Eingeweihte wiſſen, daß ſich Perrin und die Horthys nicht ausſtehen können. Es iſt eine erbitterte Feindſchaft zwi⸗ ſchen ihnen. Perrin iſt ein Mann Anfang der Vierzig, aber man ta⸗ riert ihn jünger, denn er iſt ſchlank, bartlos und zeigt eine gute Haltung. Er iſt ganz Franzoſe in ſeiner Art, tempera- mentvoll, lebendig, oft von ſprühendem Geiſte, aber wenn er zu Katharina kommt, dann erſtarrt alles, und er iſt von unſagbarer Kühle. „Sie wünſchen mich zu ſprechen, Mademoiſelle?“ „Jal Zunächſt... wieviel Aufnahmetage brauchen Sie mich noch? „Swei Tage genügen, Mademoiſelle!“ „Sehr gut! Zwei Tage! Und ſteht der Titel des Films ſchon feſt? „Nein!“ „Ich will gleich nach Beendigung des Films auf Urlaub gehen! Der Regiſſeur zuckt die Achſeln.„Ich glaube, das wird ſich nicht machen laſſen, Mademoiſelle. Sie wiſſen, daß im Anſchluß daran ſofort der Film Amor auf der Reiſe“ gedreht werden ſoll.“ „Gewiß, weiß ich das! Aber ohne mich! In Zukunft überhaupt ohne mich!“ „Was wollen Sie damit ſagen, Mademoiſelle Horthys?“ Der Regiſſeur iſt grenzenlos erſtaunt. Alles, nur das hat er nicht erwartet. „Ganz einfach, daß ich mich vom Film zurückziehe!“ Der Regiſſeur lächelt hohnvoll. Er verbeugt ſich leicht und ſagt langſam, jedes Wort betonend:„Ihr Vertrag läuft erſt in zwei Jahren ab.“ „Als ob ich das nicht ſelber wüßte!“ ſpottet Katharina. Die ſchöne Frau bleibt kühl und ruhig, als ſie weiterſpricht: „Verträge kann man löſen!“ „Das wird Sie fünfhunderttauſend Franken koſten, Made⸗ moiſelle!“ „Ich werde ſie zahlen, Monſieur! Bitte ſprechen Sie mit dem Herrn Präſidenten. Sagen Sie ihm, wenn er mich nicht ohne Schwierigkeiten freigibt, dann ſtecke ich mich hinter die Arzte. Dann ſpare ich mir noch die Ablöſungsſumme!“ „Wollen Sie zu einer anderen Geſellſchaft gehen, Made⸗ noiſelle?“ „Nein! Ich habe es ſatt, zu filmen!“ „Ah, Mademoiſelle wollen heiraten?“ „Abermals ein Irrtum! Nein, ich will weder das noch das! Ich will weiter nichts, als ein freier Menſch ſein. Ich vill tun und laſſen können, was ich will, reiſen können nach Belieben, Zeit haben dürfen, wenn es mir paßt, mit anderen Worten, ich habe es ſatt! Verſtehen Sie mich, Monſie Verrin! Ich habe es auch ſatt, mich weiter über Sie gn GOLF YM N NT Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C1 irgern. Ich habe den Wunſch, aus Ihrer Umgebung fort⸗ mukommen, Monſieur Perrin! So, nun wiſſen Sie alles!“ Monſieur Perrin verbeugt ſich mit einem Lächeln und entgegnet:„Mademoiſelle, ich werde Ihren Wünſchen mit dem größten... dem allergrößten Vergnügen nachkommen!“ 6 6 0 Zwei Stunden ſpäter kam Wera Anaſtaſia, die Mutter Katharinas, und ſuchte ihre Tochter auf. Sie war in großer Aufregung, denn ſie hatte unterwegs von Perrin erfahren, daß Katharina nicht mehr filmen will. Ohne Anrede überfiel ſie ihre Tochter mit Vorwürfen, als ſie zu ihr in die Garderobe kam, wo ſich Katharina eben ab⸗ ſchminkte. Katharina blieb ganz ruhig und ließ den Wortſchwall der Mutter über ſich ergehen. „Biſt du fertig?“ fragte ſie ſchließlich gleichgültig. „Du biſt ein undankbares Geſchöpf! Habe ich dir nicht bie große Chance deines Lebens verſchafft, habe ich dich nicht groß gemacht?“ „Ich habe dieſe Chance gut bezahlt, Mama! Ich habe dich anſtändig leben laſſen, und du durfteſt jedes Jahr hundert⸗ tauſend Franken verſpielen. Alſo erledigt!“ „Warum willſt du dich zurückziehen?“ „Da, lies!“ Katharina reichte der Mutter das Blatt Papier. Als Wera Anaſtaſia die wenigen Worte geleſen hatte, zitterte ſie, und die Angſt war in ihren Augen. „Entdeckt!“ Keuchend ging ihr Atem, als ſie das Wort ausgeſprochen hatte. „Ja, entdeckt! Jetzt heißt es mit dem Leben zahlen oder fliehen!“ „Fliehen? Die Welt iſt klein! Wohin willſt du?“ „Ich werde Pit heiraten!“ Wera Anaſtaſia lachte grell auf.„Das nennſt du fliehen Sie werden dich dort genau ſo zu finden wiſſen!“ „Ich weiß einen Ausweg! Ich verſchwinde aus meinem Leben und trete in ein anderes ein!“ „Ich verſtehe dich nicht, Katharina, mein Kind!“ „Denk' an Nina!“ Sekundenlang ſahen ſich Mutter und Tochter ſchweigend an. In dem Antlitz Wera Anaſtaſias malte ſich zunächſt eine tiefe Betroffenheit, die nur langſam wich. „Du meinſt, ich ſoll.. Nina..“ Katharina zuckte die Achſeln.„Es liegt an dir.. wen du opfern willſt! Mich... oder Nina!“ Wera Anaſtaſia ſchwieg noch immer. „Wirſt du morgen nach Toulouſe fahren?“ Das war die entſcheidende Frage. Katharina tat ſie bei nahe gleichgültig, aber in ihr loderte die wilde Aufregung und Angſt. Leben oder Sterben! Darum ging es! „Ich werde zu Nina fahren!“ erklärte Wera Anaſtaſia leiſe. „Nina Alexandra Frouwen, geboren 12. September 19061⸗ las der Beamte auf dem Polizeiamt einem jungen Mädchen, deſſen Anblick jedes Auge erfreuen mußte, vor. „Ja, ſtimmt alles! Vierundzwanzig Jahre alt! Keine Vorſtrafen!“ Der Beamte lächelte und ſagte väterlich:„Mademoiſelle, Sie ſind wohl recht erſchrocken, daß wir Sie auf das Poli⸗ zeiamt baten?“ „Ganz ſchlimm! Ich dachte, es wäre etwas ganz enderes!“ „Haben Sie ein ſchlechtes Gewiſſen?“ „Ach nein, Herr Kommiſſar, aber... Sie wiſſen doch, daß ich bei dem Autohaus Rubeux angeſtellt bin?“ „Ja, das iſt uns bekannt!“ „Mein Dienſt zwingt mich, hin und wieder auch zu chauf⸗ fieren! Vor einigen Tagen ſchickte mich mein Chef nach La Blaine. Und da hatte ich das Pech, auf der Landſtraße eine Bäuerin anzufahren. Es war ſo glitſchig und naß, und mein Wagen rutſchte.“ „Iſt etwas paſſiert?“ „Nichts Schlimmes! Die Bäuerin bekam einen kleinen Schups und flog in den Graben. Sie verlor dabei ihren Korb, der voll Eier war, und die wurden alle dabei zerbrochen.“ Der Kommiſſar mußte lachen. Sie machte ein ſo betrübtes Geſicht, das ſehr drollig ausſah. »Und was haben Sie da getan!“ „Ich habe die Bäuerin entſchädigt! Mit zweihundert Franken! Die hatte ich mir eigentlich für eine Reiſe nach Paris geſpart. Aber ich habe ſie himmelhoch gebeten, ja keine Anzeige zu erſtatten, denn ſonſt iſt's aus bei Nubeux. Sie wiſſen doch, daß er keinen Chauffeur und Angeſtellten behält, der eine Kratze gemacht hat.“ „Das iſt mir bekannt! Das finden wir alle abſcheulch, denn Monſieur Rubeux hat ein gutes Dutzend happige Autoſtrafen!“ „Ja, er iſt eben der Chef! Ob alle Chefs ſo ekelhafte Kerle ſind?“ „Ganz beſtimmt nicht!“ ſchmunzelte er.„Unſer Chef hier iſt ein ſcharmanter, liebenswürdiger Herr, Mademoiſelle! Alſo da machen Sie ſich keine Gedanken. Es wird keine An⸗ zeige kommen, Mademoiſelle! Wir haben Sie nur hierher gebeten, weil uns die Regierung beauftragt hat,&hebun⸗ gen anzuſtellen, wieviel ruſſiſche Emigranten in Frankreich leben, wie ſie beſchäftigt ſind und ſo verſchiedenerlei.“ „Frankreich wird uns doch nicht das Gaſtrecht ver⸗ weigern?“ „Nein, daran iſt nicht zu denken, Mademoiſelle! Machen Sie ſich keine Sorgen! Sie ſtammen aus dem Baltikum?“ „Ja! Ich war die einzige Tochter des Barons Frouwen. Mein Vater iſt in der ruſſiſchen Revolution umgekommen. Meine Mutter hat ſich, als ich noch ein kleines Kind war, von meinem Vater getrennt. Das Nähere weiß ich nicht. Ich habe ſie nie gekannt!“ „Wie ſind Sie nach Frankreich gekommen?“ „Ich bin im Kloſter der Mägde Chriſti erzogen worden. Mein Vater hat mich als dreijähriges Kind aus Gründen, die mir unbekannt ſind, dorthin gegeben, und die frommen Frauen haben mich aufgezogen. Es war ſehr ſchön dort, und ſie hatten mich alle ſehr lieb. Dann kam die Revolution, und die Schweſtern bangten um ihre Zöglinge. Es war Nachricht gekommen, daß mein Vater erſchoſſen worden war. Da beſchloſſen ſie, mich und die wenigen anderen außer Lan; des zu bringen. Erſt waren wir in Deutſchland, und dann fuhr Schweſter Herma mit uns nach Frankreich. Hier kamen wir zunächſt in ein Heim der frommen Schweſtern von Amiens, wurden weiter ausgebildet, und dann half man uns weiter. Man verſchaffte uns Arbeitsplätze. Ich bin den Schweſtern zu großem Dank verpflichtet.“ „Wie ſind ſie nach Toulouſe gekommen?“ „Erſt war ich in einem Büro in Amiens. Von dort ging ich nach Reims zu einer Autofirma und landete dann in Toulouſe, weil ich mich hier verbeſſern konnte.“ „So ſind Sie hier alſo ganz allein, Mademoiſelle Frou⸗ wen?“ „Ja, Herr Kommiſſar, ganz allein! Aber ich verde ſchon mit meinem Leben fertig. Mir iſt ſo viel Liebe, trotz des bitteren Todes meines Vaters, den ich kaum gekannt habe, widerfahren, daß ich trotz meines ſchlimmen Schickſals gluͤck⸗ lich bin. Ich fühle mich wohl in dieſem Lande.“ „Eine Vollruſſin ſind Sie nicht, obwohl Sie viel vom Typ der Ruſſin haben.“ „Nein, Ruſſin bin ich nicht. Ich bin Baltin, das heißt ich gehöre einem Stamm an, der zwiſchen zwei Völkern, Deutſch⸗ land und Rußland, ſteht.“ „Ihr Vater hat aber doch große Beſitzungen gehabt? Was iſt mit denen geſchehen?“ „Die hat der Staat einkaſſiert!“ „Und die Entſchädigung?“ „Ich habe nie eine Entſchädigung erhalten!“ „Aber bas verſtehe ich nicht! Der Staat war verpflichtet dazu. Haben Sie ſich nie darum bemüht?“ „Doch, ſogar perſönlich. Ich war oben in Riga und habe mich darum gekümmert. Aber an dieſe furchtbare Zeit mag ich nicht mehr denken. Sie hat mir die Heimat gründlich ver⸗ leidet. Ich bin froh, daß ich lebendig wieder herausgekom⸗ men bin.“ Der Kommiſſar ſtutzte und ſtaunte nicht ſchlecht. „Wie iſt das möglich?“ „Ja, Herr Kommiſſar, ich habe es auch nie begriffen. In Riga ſchien alles feindlich gegen mich eingeſtellt. Die Be⸗ hörden begegneten mir eiskalt. Leute aus der Bevölkerung beſchimpften mich in maßloſer Weiſe. Ja, einmal wurde ſogar auf mich geſchoſſen. Ich habe Riga fluchtartig ver⸗ laſſen. Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, habe überlegt, ob mein Vater vielleicht nicht gut war, daß in de⸗ nen, die ihn kannten, der Haß gegen ihn aufgewacht war, der ſich nun gegen mich wandte. Jedenfalls war mir alles ein Rätſel!“ „Das iſt wirklich ſeltſam! Ich würde aber an Ihrer Stelle die Sache einmal in die Hände eines guten Rechtsanwaltes legen!“ „Ich habe keine Luſt dazu. Ich bin fung, ich habe Arbeit, und das iſt mir genug.“ Der Kommiſſar ſchüttelte ihr herzlich die Hand, und Nina Alexandrina Frouwen verließ ihn leichtfüßig. Ein ſchönes Mädchen! dachte der Kommiſſar. Ein offener Charakter ohne Falſch! Forfſetzung folgk. S S SAS AAA FA * r X e r ˙:m 7 Bekanntmachungen Drisgruppe —.— der A. S. H. A. P. Biernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Ugr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend 20 Uhr Schlußabend des Kur⸗ ſes 2 für Hauswarte. Der Gemeindegruppenführer. * S3 Gefolgſchaft Viernheim Sämtliche Kameradſchaftsführer der Hit⸗ lerjugend kommen heute abend 8 Uhr in die Geſchäftsſtelle(Adolf Hitlerſtraße) zwecks Entgegennahme der Beitragsmarken. Der Gefolgſchaftsführer. * DAF—Arbeitsdank Am Donnerstag, den 21. ds. Mts., abends 8 Uhr, findet im Nebenzimmer„Zur Traube“ eine Zuſammenkunft ſämtlicher Kameraden und Kameradinnen ſtatt. Ich bitte alle aus dem Arbeitsdienſt ge⸗ ſchiedenen Arbeitsmänner und Maiden, ſich dieſen Abend freizuhalten und unbedingt— wegen der Wichtigkeit der Zuſammenkunft — zu erſcheinen. Bezirksarbeitsdankwalter Höhler wird zu Euch ſprechen. DA Unterſtützungsanträge Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß bei Stellung eines Unterſtützungsantrages au⸗ ßer den üblichen Unterlagen wie Stempelkarte, Lohnbeſcheinigung der letzten Arbeits⸗ ſtelle vorgelegt werden muß. Unterſtützungs⸗ anträge müſſen ſpäteſtens 7 Tage nach Beginn der Erwerbsloſigkeit bzw. ſpäteſtens 7 Tage nach Beendi⸗ gung der Krankheit geſtellt wer⸗ den. * Dienſtſtunden. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß die nachſtehend aufgeführten Sprech⸗ ſtunden der DAF. genau eingehalten werden müſſen: Rechtsberatung: Nur Montags von ½3—½ Uhr nachmittags Unterſtützungsanträge: Nur Montags von 5—6 Uhr nachmittags Sprechſtunden der Ortswaltung Nur Freitags von 7—9 Uhr abends. Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 19. Januar 1936 Anſer Tagesſpruch Aller Tod in der Natur iſt Geburt, und im Sterben erſcheint ſichbar die Erhöhung des Lebens. Fichte. Heuncl an Mankenliett Der letzte Sommer war kein rechter Som⸗ mer, der letzte Herbſt kein richtiger Herbſt und der laufende Winter hat ſich viele Wochen lang auch nicht benommen, wie wir das von einem rechten Winter erwarten können. Da iſt es kein Wunder, wenn Erkältungskrankheiten, mag man ſie nun einfach Erkältung mit und ohne Fieber, Influenza oder Grippe nennen, mehr Opfer als ſonſt gefunden haben. Zwar hat die Grippe, die wir einſt„Spaniſche Krankheit“ nannten, die aber die Spanier ſicherlich gerne gegen ihre heutigen„Roeteln“ eintauſchen würden, in ihrem diesmaligen Winterfeldzug uns nicht ſo ſtark heimgeſucht, wie zum Bei⸗ ſpiel England; aber die Zahl der Fälle iſt auch bei uns hoch genug und rechtfertigt ſchon faſt den boshaften Satz eines bekannten An⸗ ſagers:„Haben Sie Ihre Grippe ſchon ge⸗ habt? Dieſes Jahr ſchließt ſich keiner aus“! Zum Glück ſind bei uns die meiſten Grip⸗ pefälle harmlos. Die Grippe macht die Leute nur entſetzlich ſchlapp. Auf einmal iſt ſie da und einige Tage hat der liebevoll umſorgte Patient für alles kaum Intereſſe. Er will nichts haben als Ruhe, nichts tun als ſchlafen. Was dann übrig bleibt, wenn die Macht des Fiebers und der Erkältung gebrochen iſt, iſt ein Häufchen Elend, bei dem ſich das Gehirn ſchneller erholt als der übrige Körper, ein noch ſchonungsbedürftiger ſchwacher Menſch, deſſen erſte und deutlichſte Geneſungsanzeichen ſich zu ſchnell zunehmender Langeweile ver⸗ einen. War es ihm vorher ſchon faſt zu viel, wie man ſich um ihn kümmerte, ſo iſt er jetzt bekümmert und reizbar, weil man ſich zu wenig mit ihm abgibt. Er will etwas zu tun haben und kann noch nichts tun. Er ſucht Beſchäfti⸗ gung ohne Anſtrengung und Bewegung. Und das ſind dann die Tage, in denen ſelbſt Leute, die ſonſt nicht viel vom Leſen halten, Reize des Leſens entdecken. Etwas Gedrucktes wird ihnen wichtiger als der ſchönſte Blumen⸗ ſtrauß. Wenn ſie dann aber leſen, dann mer⸗ ken ſie ſchnell, wie müde ſie noch ſind und wie wenig aufnahmefähig. Dieſes Buch iſt nicht das Rechte, denn es iſt zu ſchwer— nach Gewicht— und jenes iſt zu ſchwer geſchrieben für die Auffaſſung und Stimmung des Pa⸗ tienten. Und ein Drittes iſt zu ſchade, denn es ſoll ja öfters vorgekommen ſein, daß der Patient mit dem Buche eingeſchlafen iſt und der Prachtband dann beſchädigt wurde. Mit Büchern haben die meiſten Geneſenden in der Uebergangszeit wenig im Sinn, aber leſen und merken, daß ſie ſchon wieder„da ſind“, das wollen ſie alle. Und das ſind dann, wenn die verehrten Angehörigen nur daran denken, die großen Tage für die gute alte Zeitung. Es ſtehen viele kurze Sachen darin, ſo daß unſer * Freund Patient ſo gemächlich mal ein wenig leſen, ein wenig drüber nachdenken, dann ein wenig döſen und dann wieder ein Stück leſen kann. Es ſteht auch ſo viel drin, daß man wirklich eine ganze Zeit Leſevorrat hat. Und trotzdem iſt die Zeitung leicht an Gewicht, hat keinen feſten Einband und alſo auch keine feſten ſtö⸗ renden Ecken. Man kann ſie falten wie man will und es iſt ſchließlich noch ein verzeih⸗ licher Verluſt, wenn ſie dabei mal beſchädigt wird. Zumal ſie ja meiſtens die Familie ſchon geleſen hat, wenn ſie dem Patienten aus⸗ ehändigt wird. Wie aber freut ſich unſer Patient daß er ſeine Zeitung bekommt! Sonſt hat er ſie vielleicht ſträflich nebenſächlich be⸗ handelt, aber jetzt lernt er ſie ſchätzen. Lernt ſie ſo ſchätzen, daß die Oberſchweſter eines großen Krankenhauſes neulich erklärte, es ſei erſtaunlich, wie gedankenlos viele Krankenbe⸗ ſucher ſeien, wenn ſie nur Blumen oder er⸗ laubte Erfriſchungen(oft genug leider auch unerlaubte!) mitbrächten und noch ſoviel mehr Freude machen könnten, wenn ſie dem Kran⸗ ken eine Zeitung mitbringen würden! Denn nirgendwo haben die Leute ſoviel Luſt und Zeit zum Zeitungleſen, als wenn ſie als Wiedergeneſende vieles noch nicht können und dürfen, aber ſchon wieder leſen können und meiſt ſo gerne leſen, um den Anſchluß an die Welt wieder zu finden, der einige Tage durch ihr Krankſein unterbrochen war. Und wie nett iſt der Kranke für einige Zeit beſchäftigt und verſorgt, des Gefühls der Einſamkeit enthoben, wenn er ſeine Zeitung hat. Wenn ſie ſogar ir⸗ gendeine Sache enthält, die ſeine beſondere Neigung beſitzt, zum Beiſpiel den Bericht von Veranſtaltungen, zu denen er als Geſun⸗ der gerne gegangen wäre und bald wieder ge⸗ hen wird, kann die Zeitung ſogar ein Kur⸗ mittel ſein, preiswert, aber wirkſam, ein Mit⸗ tel zur Förderung der guten Laune, die, wie man weiß, ein kräftiger Förderer der vollen Heilung iſt. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen morgen Mittwoch, 20. Januar, die Eheleute Johannes Engel und Frau Barbara geb. Kempf, Mannheimer⸗ ſtraße. Wir wünſchen den geſchätzten Eheleu⸗ ten auch weiterhin beſte Geſundheit, damit ſie nach weiteren 25 Jahren auch das goldene Ehejubiläum feiern können. Herzlichen Glück⸗ wunſch! „ Schuldienſtnachriehten. An Stelle der nach Waldmichelbach verſetzten Schulver⸗ walterin Frl. Berndes kam Schulverwal⸗ terin Marg. Schäfer aus Aſtheim. Leh⸗ rerin Frl. Hußler, die auch hier mehrere Jahre wirkte, wurde von Waldmichelbach nach Aſtheim verſetzt. Schulamtsanwärter Willi Winkenbach von hier erhielt eine Schul⸗ verwalterſtelle in Heubach i. O. Schulamts⸗ anwärter Georg Müller von hier wurde auf ſein Nachſuchen auf ½ Jahr beurlaubt. amm Zweckmäßige und jchöne Jeime das Ziel der 3 1937 Die erjte große Frembenſitzung ber Ge Ce Vau Große Carnevalsgejelljchaft Viernheim Ihr Leit, wenn Ihr deß gewußt hätt, wärt Ihr net kumme— denn am 7. Februar im Karpfe duts noch viel mehr brumme! Und doch— es war wirklich vor Freuden zum platzen, als der große Ratskellerſaal am Sonntagabend bei der erſten Fremdenſit⸗ zung der Großen Karnevalsgeſellſchaft— des haaßt GeCeVau— überfüllt war von när⸗ riſchen Volksgenoſſen und„Damen“, um ihre herzliche Verbundenheit dem Hohen Elferrat in ſeinen prunkenden rot⸗weißen Mänteln mit goldenen Orden, zu bekunden, der ſich unter dem Motto:„Gell's iß annerſcht worrn!“ mit der ganzen Einwohnerſchaft zuſammen⸗ fand, um ihnen allen zu geben Kraft durch Freudel Und die bekamen ſie alle— wer ſie nicht bekam, der ſaß dehaam hinnerm Ofen unn hot ſich ſei Prozente ausgerechnet! Wer aber da war— der wurde überfüttert mit Lachen, denn Witz und Humor, Schlager auf Schlager wechſelten ſich in einem 5 Stunden dauernden Programm ab und der närriſche Präſident Winkler, der große Schlager des Viernheimer Karnevals, brachte mit ſeinem einzigartigen Programm alle Narrhalleſen auf ſeine Seite, daß ſie am Ende alle unter Schnaufen ſagten:„zu denne gehn ma wia!“ Alſo das fing ſo an(der Herr Haſe lieſt's ja doch net!): Punkt 8 Uhr 11 rücken Prinzen⸗ garde und Boys in ſchmucken Anzügen ein und präſentieren vor dem Hohen Elferrat un⸗ ter lautem Ahoi. Nach einer herrlichen Be⸗ grüßungsanſprache des Präſidenten ſteigt der närriſche Kritzelminiſter Bender in die Bütt und läßt aus ſeinem maskierten Protokollbuch die letzten 12 Monate paſſieren, in denen ſich allüberall die Narren aufmachen, um wieder ihre köſtlich⸗närriſche Zeit zu begehen, um ab⸗ gelöſt zu werden von dem Madans⸗Sch or ſch, der in köſtlichem Humor den„Babbe als Mamme“ ſchildert, während Narrenbruder Berg mit einem wirkungsvollen Stimmungs⸗ ſchlager die Launen noch aufrüttelt und ſie vorbereitet auf die großen Stunden. Und dann ole los: unſere rheiniſche Stimmungskanone Mierſch kurbelt jetzt die Stimmung an, ab⸗ gelöſt durch die„Luſtige Fünf“, die in verſchiedenen Nummern den ganzen Saal ſo in Stimmung brachten, daß die„Letzten“ am Montagabend erſt den Saal räumten und im⸗ mer wieder ſummten:„Schatz geh fort in deine Heimat, du biſt verkehrt verheirat!“ Die Luſtige Fünf allein geſtalteten den Nar⸗ renabend zu einem großen Erlebnis, während auch unſere heimiſchen Büttenredner Mar⸗ tin, Frau Biſchoff und Metzger mit ihren ſpritzigen Vorträgen ſo einſchlugen, daß ſie nur unter äußerſter Kraftanſtrengung durch den Till Eulenſpiegel aus dem Saal gebracht Neue Miltaliebsbücher für die AS Die Nationalſozialiſtiſche Volkswohlfahrt gibt für ihre Mitglieder Mitgliedsbücher aus. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß jedes Mitglied im Beſitze dieſes Buches ſein muß. Um das Mitgliedsbuch zu erwerben, ſind beſtimmte Vorausſetzungen zu erfüllen. Dieſe Voraus⸗ Piieaged erſtrecken ſich auf eine zweijährige itgliedſchaft bei der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt. Nach Ablauf dieſer Zeitdauer kann das Mitglied bei ſeiner zuſtändigen Orts⸗ gruppe die Ausfertigung eines Mitgliedsbu⸗ ches beantragen, womit gleichzeitig ein Paß⸗ bild in der Größe von 44 Millimeter Breite Breite und 55 Millimeter Höhe vorzulegen iſt. Gleichzeitig iſt die Schreibegebühr von 1.— beizufügen. Anträge auf Ausſtellung des Mit⸗ gliedsbuches ſind bei der zuſtändigen Orts⸗ gruppe zu ſtellen. Eine wahre Begebenheit vom Schlachten In Verne paſſiert. Wollt da ein Bauer ſchlachten. Er ruft ſeinen Sohn Schorſch dazu, daß er die Sau anbinden ſollt. Unſer Schorſch geht in den Sauſtall mit'nem Strick, aber es iß kaa Sau drinn. Er ruft: Vadda, wo iß denn die Sau; do ſeſcht de Vadda: guck emol im Gaade, ob ſe wia do naus ſinn! Unſer Schorſch geht in de Gaade und ruft: Vadda, do iß anie, und treibt das Schwein aus dem Garten hinaus. Do ſeſcht de Vadda, deß iß jo die anner. Wo iß denn des Menſch wia. Uff emol ſtellt unſer Schorſch de Kehrbeſe vom Sauſtall weg — do hott ſich jo die annere Sau hinner dem Beſe verſteckelt gehabt, daß ſe net geſchlacht werde ſollt! Das Wetter.— immer liegen wir im Grenzgebiet zwiſchen kalter, arftiſcher und milder, vom Meere ſtammender Luftmaſſen, wobei ſeit Sonntag die Erſteren ſtärkeren Ein⸗ fluß nehmen konnten. Inzwiſchen ſind mit einer neuen Atlantikſtörung wieder feuchtmilde Luftmaſſen herangeführt worden, die an der Kaltluft zum Aufgleiten kommen und bereits werden konnten. Immer wieder ſingen die Luſtigen Fünf, dazwiſchen ſingt unſer be⸗ gabter Baritoniſt Sommer kunſtvolle Lie⸗ der, während plötzlich der Meenzer Narrhal⸗ leſe Braun in die Bütt ſteigt und den An⸗ weſenden das Salz zu dem Brot gibt in dem Verſtehen, warum wir eigentlich Volkskarneval feiern, während der„Gemeindebüttel“ durch unſeren Fuchs⸗Pfennig in glänzender Weiſe markiert wurde und dazu immer die Kapelle Hanf aufſpielt. Und dann erſchien uns in der Frau Präſident der Völkerbunds⸗Frie⸗ densengel, um uns all das zu verkünden, was uns eine beſondere Freude in dem Völkerge⸗ ſchehen war. Auch die Kleinſten, unſer Nach⸗ wuchs war dabei: vier Schifferklavier⸗ brüder, die auf der Quetſchkommode ſchön die Klappen aufmachten! Ahoi! Mit der ſingenden Säge produzierte ſich Meiſter Jung von den„Luſtige Fünf“ — und ſo wurde es über 1 Uhr 11, als wir voneinander ſchieden! Den Narrenbrüdern aus Heppenheim, Feudenheim und Lindenhof, die ſich uns vorſtellten, wurde der beſondere Eh⸗ rentrunk geſpendet, wie auch allen Mitwirken⸗ den ſtets die Hausorden verliehen wurden, ſo u. d. dem Vertreter der Kreisleitung Heppen⸗ heim, während Kreiswalter Pg. Prieſter die Ehrenmütz der GeCeVau aufgeſetzt wurde. Daß wir für die Polizei halfen— das war doch ſelbſtverſtändlich, denn trotz unſerer Freude denken wir immer zuerſt an unſere Vollksgemeinſchaft und an unſere Brüder und Schweſtern in Not! Das betrachten wir als unſere ſelbſtverſtändliche Pflicht! So wurde dieſe erſte Fremdenſitzung für jedermann zu einem beſonderen Erlebnis und wenn feſtge⸗ ſtellt wird in der ganzen Einwohnerſchaft: es war eine Fremdenſitzung, die alles bisher Da⸗ geweſene in den Schatten geſtellt hat, dann freut ſich der Hohe Elferrat mit ſeinem Prä⸗ identen, denn ſie alle wollen ja nur, daß jedem deutſchen Volksgenoſſen in dieſen Tagen des närriſchen Humors und des Witzes gege⸗ ben wird: Kraft durch Freudel Und wenn am Schluſſe dieſes herrlichen Abends der übernärriſche Präſident Winkler chöne Worte des Ausdrucks in dieſem Sinne eng ſo galten ſie gleichzeitig als eine Ein⸗ ladung zu dem Maskenball am 30. Januar im„Fürſt Alexander“ und zur zweiten Frem⸗ denſitzung mit vollſtändig neuem Programm am Sonntag, 7. Februar, im„Karpfen“. Verne vorne— das wollen wir blei⸗ ben— auch in der Unterſtützung der GeCeVau — deshalb, wer ſeinen Beitrittsſchein noch nicht ausgefüllt hat, fülle ihn aus und ſchicke ihn an den Präſidenten Hans Winkler, Sandſtraße 7.— Ahoi! An unzere Poſtabonnenten! In den nächſten Tagen holt der Brief⸗ träger das Bezugsgeld ab. Bitte, er⸗ neuern Sie jetzt Ihr Poſtabonnement, denn nach dem 25. erhebt die Poſt einen Verſpätungszuſchlag! er geſtern zu Regen führten. Auch für die Folge bleibt eine Grenzlage erhalten und eine ge⸗ wiſſe Unbeſtändigkeit bedingt.— Dienstag: Zunächſt bedeckt und zeitweiſe Niederſchläge, dann wieder mehr veränderliche Bewölkung, bei lebhaften ſüdlichen Winden wenig mild. Mittwoch: Fortdauer der unbeſtändigen und ziemlich kalten Witterung. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt wurden: Milchſchweine 169— Läufer 308 Stück, zuſammen 477 Stück. Ver⸗ kauft 158 Milchſchweine, 118 Läufer, zuſam⸗ men 276 Stück. Milchſchweine das Stück 8 bis 13 Mark, Läufer das Stück 13—38 Mk. Marktverlauf: mittel. Mannheimer Großviehmarkt Zum geſtrigen Mannheimer Großviehmarkt waren 140 Bullen, 90 Ochſen, 170 Rinder, und 33 Kühe, zuſammen 733 Stück Groß⸗ vieh zugetrieben. Gegenüber der Vorwoche ſtanden 94 Tiere mehr zur Verfügung. Die Zuteilung erfolgte bei unveränderten Höchſt⸗ notizen(Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Färſen 41—44) kontingents⸗ mäßig. Der Kälbermarkt hatte eine Beſchik⸗ kung von 689(in der Vorwoche 584) Tieren erfahren. Der reichlichere Auftrieb ließ eine Veränderung des Marktbildes gegenüber der Vorwoche nicht zu. Bei langſamem Geſchäft kam eine unveränderte Höchſtnotiz von 56 bis 65 Pfg. zuſtande. Am Schweinemark be⸗ wegte ſich der Auftrieb mit 2382 Tieren faſt auf der gleichen Höhe der Vorwoche(2342). Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 52,5 Pfg. erfolgte die Zuteilung im Rahmen der Kontingente. ——— ö ö 1 ö ö b ö ö 8 ö Aus Stadt Heßjens neueſte Lanogemeinde: Einhaujen Aus Klein-Hauſen und Groß⸗Hauſen wird Einhauſen werden Bensheim. Wie verlautet, werden mit Wirkung vom 1. April 1937 ab die Gemeinden Klein⸗ und Groß⸗Hauſen zu einer neuen Ge⸗ meinde unter dem Namen„Einhauſen“ verei⸗ nigt. Dieſe Entwicklung liegt im Zug der Be⸗ ſtrebungen, ſowohl eine Verwaltungsverein⸗ fachung durchzuführen, wie auch eine größere Leiſtungsfähigkeit im Gemeindeweſen zu ſchaf⸗ fen. Denn durch eine ſolche Zuſammenlegung wird die neuentſtehende Gemeinde auf eine weit breitere Grundlage geſtellt und hierdurch wirtſchaftlich geſtärkt, was ebenſoſehr im In⸗ tereſſe der Bevölkerung liegt, wie die aus der vereinfachten Verwaltung erwachſenden Er⸗ ſparniſſe. Gemeſſen an den Ergebniſſen der Volkszählung vom 6. Juni 1933, würde die neue Gemeinde Einhauſen 2294 Einwohner haben. Bei der Volkszählung von 1933 hatte Klein⸗ Hauſen 1671 Einwohner und Großhauſen nur 623, alſo nicht einmal halb ſoviel. Kleinhauſen war durch die Entwicklung ſeiner eigenen In⸗ duſtrie in einem ſchnellerem Tempo gewachſen, während Großhauſen als faſt rein ländliche Gemeinde auf dem ungefähren Stand ſtehen blieb, woraus ſich dieſe verſchiedenartige Ent⸗ wicklung ergeben hat. Gemarkungsmäßig war jedoch Groß⸗Hauſen tatſächlich größer als Klein⸗Hauſen, was ſich aus ſeiner ländlichen Struktur erklärte. Die früher auch getrennten Schulen ſind ſchon vor einiger Zeit vereinigt worden. Das Klein⸗Hauſener Schulhaus ſtammt aus der Zeit des Kirchenbaus, das Groß-⸗Hauſener Schulgebäude ſtand ſozuſagen im Hof des Bürgermeiſteramts. * Mannheim. Trotz regen Verkehrs haben ſich am Sonntag erfreulicherweiſe keinerlei Verkehrsunfälle ereignet. Die Polizei nimmt von dieſer Tatſache gern Kennntis, denn die Verkehrsteilnehmer haben damit am Tage der deutſchen Polizei den Beweis erbracht, daß es bei gutem Willen und Beobachtung der Verkehrsvorſchriften auch ohne Verkehrsun⸗ fälle geht.— Gegenüber der Vorwoche iſt die Zahl der Verkehrsunfälle in der vergan⸗ genen Woche etwas geringer geweſen. 9 Per⸗ ſonen wurden verletzt, jedoch waren Menſchen⸗ leben nicht zu beklagen. Der an 19 Kraftfahr⸗ und Land zeugen und vier Fahrrädern entſtandene Sach⸗ ſchaden hält ſich in mäßigen Grenzen.—— (Angetrunkener zertrümmert Schaufenſter). In der Jacht von Sonntag auf Montag zertrüm⸗ merte ein in Neckarau wohnender junger Mann der reichlich dem Alkohol zugeſprochen hatte, an einem Kaffee in der Heidelberger Straße mutwilliger Weiſe eine große Schaufenſter⸗ ſcheibe, wodurch dem Beſitzer ein Schaden von einigen hundert Mark entſtand. Der Unver⸗ nünftige wurde feſtgenommen und zur Einlei⸗ tung des Schnellrichterverfahrens in das Ge⸗ fängnis eingeliefert. Verkehrsunfall Vergangenen Sonntag, gegen 16.15 Uhr, ereignete ſich auf der Bergſtraße zwiſchen Laudenbach und Hemsbach dadurch ein Ver⸗ kehrsunfall, daß ein von Laudenbach kommen⸗ der Motorradfahrer einen in gleicher Richtung fahrenden Perſonenkraftwagen zu überholen verſuchte, ſich aber vorher nicht überzeugte, ob die Fahrbahn zum Ueberholen frei iſt. Dies hatte zur Folge, daß er auf einen in Richtung Laudenbach fahrenden Perſonenkraftwagen auffuhr und ſich hierbei eine Gehirnerſchüt⸗ terung zuzog. Außerdem wurden das Kraft⸗ rad und der eine Perſonenkraftwagen erheblich beſchädigt. Ober⸗Abtſteinach. Um die Jahres⸗ wende übten hier freche Diebe ihr lichtſcheues ruchloſes Handwerk aus. Unter dem Schutz der Dunkelheit entfernten ſie auf gewaltſame Weiſe das Vorhängeſchloß am Keller eines Bauern und entwendeten aus den Bütten ein Schwein und noch ein halbes. Von den Tätern fehlt bis jetzt noch jede Spur. Großfeuer in einer Zuckerfabrik Stuttgart. In der Sackwäſcherei der Zuckerfabrik Münſter(Süddeutſche Zuckerwer⸗ ke Stuttgart⸗Cannſtadt) brach am Sonntag⸗ nachmittag ein Brand aus, der ſchnell um 115 griff. Beim Eintreffen der Feuerwehren bil⸗ dete der große Lagerſchuppen ein Flammen⸗ meer. Zunächſt galt es, die anſchließenden Zucker⸗ und Schnitzellager, die durch eine Brandmauer von dem Sacklager getrennt ſind, zu ſchützen. Dank des tatkräftigen Eingreifens der Wehren, die von SͤA. und Arbeitsdienſt energiſch unterſtützt wurden und aus 20 Schlauchleitungen Waſſer gaben, gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. Nach zweiſtündiger Tätigkeit war die Macht des Feuers gebrochen. Menſchen ſind nicht zu Schaden gekommen. ubendveranſtaltung dle haun uad fot lber hig. cad dr lac ii Soli Obwohl die Olympiſche Glocke längſt ſchon verſtummt iſt, ſchwingen die außergewöhnlichen Eindrücke der Olympiſchen Spiele noch immer in ganz Deutſchland nach. Es war, wie auch das Ausland anerkennen mußte, eine Veran⸗ ſtaltung von einzigartiger Größe. Mit der Beendigung der Spiele ſoll aber nicht auch der Gedanke verſunken ſein, der ſie zu dieſer Höhe geführt hat: der Gedanke der Leibes⸗ übungen. Denn wenn aus dieſen Spielen, vom deutſchen Standpunkt aus geſehen, für uns unvergängliche Werte bleiben ſollen, dann müſſen alle Volksgenoſſen und Volksgenoſ⸗ ſinnen für die Leibesübungen gewonnen wer⸗ den. Die Ereigniſſe auf dem Reichsſportfeld in Berlin ſollen nun noch einmal erſtehen in der Abendveranſtaltung, die am Donnerstagabend der Deutſche Reichsbund für Leibesübungen gemeinſam mit der Deutſchen Sporthilfe durch⸗ führt. Der Film wird all denen nachträglich noch die Möglichkeit geben, einen Blick auf das Olympiſche Geſchehen zu werfen, denen es nicht möglich war, ſelbſt Zeuge dieſes ſport⸗ lichen Weltereigniſſes zu ſein. Da außer einem Lichtbildervortrag über die Deutſche Sporthilfe muſikaliſche, geſangliche und ſportliche Darbietungen abwechſeln, kann mit Sicherheit vorausgeſagt werden, daß die⸗ ſer Abend in ſeiner Geſtaltung den Rahmen einer ſonſt üblichen Werbeveranſtaltung weit überſchreitet. g Daß natürlich die ſporttreibenden Vereine an dieſem Abend reſtlos zu erſcheinen haben, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit, denn die Deut⸗ ſche Sporthilfe iſt ja in erſter Linie 557 un⸗ ere Turner und Sportler geſchaffen. Sie ſind utznießer dieſer, von unſerem Reichsſport⸗ führer ins Leben gerufenen ſozialen Einrich⸗ tung und haben die moraliſche Verpflichtung, ſich deſſen würdig zu erweiſen, indem ſie ge⸗ ſchloſſen der Veranſtaltung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen beiwohnen. Nicht nur unſere Sportvereine, ſondern die Geſamtbevölkerung laden wir herzlich und ein⸗ dringlich zu dieſer Veranſtaltung ein. Da der Eintrittspreis mit 35 Rpf. volks⸗ tümlich gehalten iſt, iſt die Nachfrage nach Karten eine außerordentlich rege. Sichern Sie ſich rechtzeitig Karten, damit Sie ſich aus eigener Anſchauung überzeugen können, daß in der hieſigen Ortsgruppe des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen wirklich Her⸗ vorragendes geleiſtet wird. Eintrittskarten erhalten Sie im„Frei⸗ ſchütz“, bei Hofmann an der Drehſcheibe, bei den Vereinsführern der ſporttreibenden Ver⸗ eine und an der Abendkaſſe. *. Faſtnachtsveranſtaltungen Am kommenden Sams ſag ſteigt der große Turner⸗Maskenball Nur noch 5 Tage, dann ſteigt der große Schlager im Volkskarneval 1937: der dies⸗ jährige Turner⸗Maskenball! Die Vorberei⸗ tungen ſchreiten rüſtig vorwärts; die Ausar⸗ beitung des Programms wird bis ins Kleinſte vorgenommen und die großen Räume des „Freiſchütz“ erfahren zur Zeit eine Umwand⸗ lung in eine Stätte, in welcher ſich der när⸗ riſche Prinz beſtimmt wohlfühlen wird. Auch in dieſer Beziehung wird alles getan, um durch eine feenhafte Dekoration die Beſucher ſchon von vornherein in die beſte Faſchings⸗ ſtimmung zu verſetzen. Das Intereſſe für den diesjährigen Turner⸗Maskenball iſt deshalb ein recht großes und es wird ſich beſtimmt noch ſteigern, wenn man erfährt, daß die be⸗ liebte Kapelle Schwarz⸗Weiß den muſikaliſchen Teil übernommen hat. So iſt vonſeiten der Veranſtalter nichts unverſucht geblieben und alles in die Wege geleitet, was notwendig iſt, um auch den kommenden Turner⸗Maskenball gleich ſeinen Vorgängern zu einer Quelle des Frohſinns, der Heiterkeit und Ausgelaſſenheit im wahrſten Sinne des Wortes werden zu laſſen. Alſo, Viernheimer Volksgenoſſen, rü⸗ ſtet Euch für den Turner⸗Maskenball am kommenden Samstag, 23. Januar, in den „Freiſchütz“⸗Sälen!(Siehe Anzeige!). Oeffentlicher Maskenball im Fürſt Alexander am Samstag, 23. Jan. Unter Mitwirkung des Geſangvereins Lie⸗ derkranz verſpricht obiger Maskenball etwas ganz Großes zu werden. Witz und Humor kommen zu ihrem Recht und wird jeder Be⸗ ſucher von den vorgeſehenen Ueberraſchungen begeiſtert ſein. Man tut deshalb gut daran, ſich in den in der geſtrigen Anzeige ver⸗ öffentlichten Vorverkaufsſtellen Karten zu be⸗ ſorgen; die Nachfrage hiernach iſt ſchon eine recht rege. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. Du. XII 19 über 1800. 8. St. ix Anzeigen preisliſte Nr. 6 gültig. crèpe-Maroe co. 95 em beit, Ntr. 1.98, 1.30 crèpe- Reversible ca. O5. cm belt, Eitr. 2. 90, 2.85 Fr die Nonfir mation! erèpe-Rellef es. O5 em best. Nitr. 8.80, 2.90 cloqus es. O5 em brelt, Nu. 3.28, 2.65 Mn PEN SAITEN nge, 5 Hennheims Fechgeschöft für Klelderstoffe, Welbwaren kertige Vösche, Trikotegen, Strumpfwaren etc. crèpe-Satin Köper-Samte Fir die Nonfir mation! ca. 95 em breit. Ntr. 4. 78, 3.90 florfeſt. ca. 7 Om br. Ntr. 4. 78 3.50 Blaue Anzugstoffe N ca. 145-150 em breit, Neter 9.80, 6.90 e Lonfirmanden-Masche, Handschuhe,. Strümpfe, Taschentücher usw. Beanntmachunng Am Mittwoch vormittag, 20. ds. Mts., wird an Rezeßholz für 1937 abgegeben: Großes Losholz von dem älteſten Ortsbürger Geburtsdatum Auflage bis Stumpf, Andr. 3., 28. 3. 56 21.— Kleines Losholz (Kiefern Scheit) von Schmitt, Adam 5. 27. 7. 75 bis Dewald, Joh. 9. 6. 10. 81 2.50 Kleines Losholz (Kiefern Knüppel) von Schneider, Joh. 9. 26. 8. 91 bis zum letzten Bezugs berechtigten und vom älteſten Ortsbürger bis Wunder, Joh. 8. 24. 1. 59 2.50 Eichen Knüppel von Ehrhardt Jakob 1. 5. 12. 09 bis Bugert, Joh. 21. 14. 4. 10 3.— Eichen Wellen von Bauer, Adam 5. 28. 12. 12 bis Adler Nikolaus 24. 4. 6. 13 1.— Kiefern Wellen von Lahres, Heinrich 1. 15. 9. 85 bis Roſchauer, Peter 3. 19. 9. 868 1.— e Knuüppelreiſig von Belz, Michael 1. 21. 9. 86 bis Krug, Karl 1. 11. 4. 93 2.— Die Hölzer ſind innerhalb 8 Tagen abzu- fahren, andernfalls jeder Rechtsanſpruch er⸗ liſcht. Viernheim, den 19. Januar 1937 Gemeinde Viernheim Der Kaſſenverwalter Aaacnabsatzgcnossenöchal Heute Dienstag von 5—7 Uhr Auszahlung und Einzug der Ausgleichsbeiträge. Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Unſere Mitglieder verweiſen wir auf die am Donners⸗ tag abend 8 Uhr im Freiſchütz ſtattfindende Abend⸗ veranſtaltung des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen und fordern um reſtloſen Beſuch derſelben auf. Kreisführer Stalf iſt anweſend. Eintrittskarten ſind im Vorverkauf bei den Fachwarten erhältlich. Alle Vorſtands mitglieder wollen ſich nach der Ver⸗ anſtaltung am Donnerstag zu einer wichtigen Be⸗ ſprechung einfinden. Der Vorſitzende Nüchen- 1 lewis zn herabgeſegten U. Cbllollz Preiſen 3 5 8 N db. Hellricn wondestr a0 5 eee Geschäft. b. S. Trans⸗ — Dienstag ein Gebrauchten ſtehen guterhaltenen bei— Sportwagen Hans Beyer, Adolf Hitlerſtraße 88 zu verkaufen. ein Transport Ferkel, Läufer⸗ u. Von wem, ſagt die ſtarke Einſtellſchweine Geſchäftsſt. d. Bl. z.bedeut. herabgeſetzt Preiſ. z. 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Wir laden hierzu die werte Einwohnerschaft recht herzlich ein Der Vorſtand des Turnvereins v. 1893 Kapelle Schwarz Weiß Der Wirt Maskenkarten im Vorverkauf: Hofmann(Drehscheibe) und im Lokal„Zum Freischütz“ Den Tag verſtehen- die Jukunft erkennen: Jeitung leſen! 6 —— 8 eſpiel ler ei Et u. en Un