. — 7 0 2— le LI — 1 Vol Amtsblatt der Bürgermeisterei VBlernheim Ee cheinungswe ſe Täglich, Unmmer 18 ausgenommen an Sonntagen und Jeiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 NRpfg EEEPC Freitag S ternheimer Seilung Berkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim Geſchäftsſtelle den 22. Januar 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Nyfg. im Textteil für 1mm 1.8 und 22 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte N. 6 gültig iernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 13. Jahrgang der Führer wird Eden antworten goweit es ſich um den deulſchland belreſſenden Teil ſeiner Rede handelt Bomben-Allenlate in Liſſabon Portugals Innenminiſter über die Urheber des Anſchlags der Führer zur Rede Edens erfährt, hat ſich der Führer und Reichskanzler Berlin, 21. Jan. Bekanntlich hat ſich der engliſche Außenminiſter Eden in ſeiner Rede am 19. Januar insbeſondere mit Deutſchland beſchäftigt. Wie der„Völkiſche Beobachter“ Vo iſt der Unruheherd der Welt? Wichtige Klarſtellungen des„Lavoro FJaſciſta“ Ro m, 21. Jan. Gegen die Kriegshetze des Bolſchewismus in der ganzen Welt wendet ſich in bemerkenswert ſcharfer und ausführlicher Form der Leitartikel des„Lavoro Faſciſta“, der aufzeigt, daß bei allen Revo⸗ lutionen oder kriegeriſchen Unruhen gerade der Bolſchewismus als Drahtzieher ſeine Hand im Spiele habe und nicht, wie man der ganzen Welt Glauben machen wolle. der National- ſozialismus oder der Faſchismus. Das Blatt erläutert unter Wiedergabe von Auszügen aus den franzöſiſchen Linksblättern. darunter dem „Populaire“. wie Thorez und Genoſſen einen deutſch⸗ franzöſiſchen Krieg vorbereiten, den Stalin brauche. Zur Lage im Oſten erklärt„Lavoro Faſciſta“, daß dort die Tſchechoſlowakei der unbe⸗ dingt zuverläſſige, wohlgerüſtete und begeiſterte Verbündete der Diagonale Paris— Moskau für Mittel⸗ und Oſteuropa ſei. Bekanntlich ſei Prag nicht reviſioniſtiſch eingeſtellt. Umſo mehr erſcheine es erſtaunlich, daß die Tſchechoſlowakei auf einmal das Bedürfnis empfinde., direkt an Sowjetrußland zu grenzen und dies jetzt ganz offen durch verantwortliche Perſönlichkeiten der Welt kundgebe. Der Anſpruch auf einen neuen oſteuro⸗ päiſchen Korridor, der die Tſchechoſlowakei mit der Sowjetunion verbinden ſolle, erfolge ſoeben in unzweideu⸗ tiger Weiſe in einer Broſchüre des tſchechoflo⸗ wakiſchen Diplomaten Seba. die mit einer Ein⸗ leitung des Außenminiſters Krofta verſehen ſei. Die Pläne des tſchechoſlowakiſchen und ruſſiſchen Generalſteves ſeien für niemanden ein Ge⸗ heimnis. Ebenſo wenig könne jemand ſo tun, als ob er nicht wüßte, gegen wen ſie ſich rich⸗ teten. Wer ſtiftet alſo auch im Oſten Unruhe? Moskau und Prag. nicht aber Berlin. Zur Schaffung des erwähnten Korridors, der auf Koſten Polens und Rumäniens die di⸗ rekte Verbindung zwiſchen den Sowjets und der Tſchechoſlowakei herſtellen ſollte. habe die Komintern das Terrain in Numänien vorbereitet,. wo ſie unter Mithilfe ihres Freundes Titu⸗ „leſcu in allen Kreiſen dienſtbare Genoſſen ge⸗ funden habe. Wie man ſehe, ſei auch hier die bolſchewiſtiſche Regie und nicht etwa eine deut⸗ ſche Regie am Werk geweſen. Gehe man aber von dieſen kleineren Machen⸗ ſchaften zu den großen Schandtaten über. ſo gelte es, in erſter Linie die ſpaniſche Frage zu unterſuchen.„Wer hat Madrider Logenbrüder, die von Franco mit einem Stoß beſeitigt wor⸗ den wären. wer hat Madrid in ein ſowietruſſiſches Militärkommando verwandelt und die größte Herausforderung ermöglicht, dur“ e Komintern ihre Fühler in die Welt ausſtrecken konnte?“ „Wer, ſo fragt„Lavoro Faſciſta“ weiter, wacht vorſätzlich über die Unruhen in China und kontrolliert dieſes Land dadurch, daß er ſich auf ganze Heere von Räubern ſtützt? Wer hat im letzten Jahre im Völkerbund das Feuer geſchürt, um aus einer polizeilichen Kolonialakion einen Kreuzzug gegen den Faſchismus zu inſzenieren und dadurch der Menſchheit eine neue Auflage des Krieges von 1914—18 zu beſcheren? Wer hat die Kriege und wiederholten Aufſtände in Südamerika entfeſſelt? Es iſt entweder der in⸗ ternationale Karitalismus oder die Komintern geweſen, die hier gemeinſame Sache gemacht haben.“ die Beantwortung dieſer Rede, ſoweit ſie auf Deutſchland Bezug hat, ſelbſt vorbehal; ten. Annäherung Nalien-Türkei Direkte Verhandlungen in der Meerengenfrage. Rom, 21. Jan. Die ſeit einiger Zeit ver⸗ breiteten Preſſemeldungen über die öglich⸗ keit direkter italieniſch⸗türkiſcher Verhandlungen in der Dardanellen⸗ frage werden in politiſchen Kreiſen beſtätigt. Sowohl in Italien wie in der Türkei beſtehe die Neigung, alle Mißverſtändniſſe zu beſeitigen. Die Verhandlungen könn⸗ ten ſchon in naher Zukunft beginnen. Eine Begegnung zwiſchen dem Grafen Cian o und dem türkiſchen Außenminiſter Rüſchtü Aras ſei ebenfalls möglich, weil Rüſchtü Aras bei der Rückreiſe von Genf ſeinen Weg über Italien nehmen werde. Italien hat bekanntlich das in Montreux ab⸗ geſchloſſene Dardanellen abkommen noch nicht unterzeichnet. Jetzt kommt Moskau, 22. Jan. Im Zuſammenhang mit dem Fall Bucharin hat nun die ſowjet⸗ ruſſiſche politiſche Polizei im Rahmen der zahlreichen Verhaftungen unter den ſogenann⸗ ten Rechtsoppoſitionellen nunmehr ihre Hand auch auf den ehemaligen Vorſitzenden des Ra⸗ tes der Volkskommiſſare, Rykow, gelegt. Rykow wurde bereits in das Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert und einem mehrſtün⸗ digen Verhör unterzogen. Wie es ſich den Angaben zufolge heraus⸗ ſtellt, wurde dieſe Maßnahme durch die Auf⸗ deckung einer weitverzweigten Verſchwörung gegen Stalin und den Volkskommiſſar des Inneren, Jeſchow, veranlaßt. An der rechtsoppoſitlonellen Verſchwörung ſollen ins⸗ beſondere zahlreiche Hochſchüler be⸗ teiligt geweſen ſein, die Mitglieder des kommuniſtiſchen Jugendverbandes Komſomol waren. Rykow und Bucharin werden insbe⸗ Liſſabon, 21. Jan. Da den Bolſchewi⸗ ſten in Spanien das Waſſer bis an den Hals ſteht, verſuchen ſie ihrer verlorenen Sache in Spanien durch Terrorakte in Portu⸗ gal auf die Beine zu helfen. So ereigneten ſich in der vergangenen Nacht mehrere ſchwere Bombenattentate in Liſſabon und Um⸗ gebung. Gegen 11 Uhr explodierten im ſpani⸗ ſchen Konſulat, im Erziehungsminiſterium, in den Funkſtationen Emiſora und Radioclub Por⸗ tuges, in der Nähe des Kriegsmaterial⸗ depots in Beirole und in der Umgebung einer größeren Anzahl von Benszinwag⸗ ons in Alcantara mehrere Sprengkörper. Infolge der Verwendung hochbriſanten Spreng- ſtoffs wurde bei den Anſchlägen erheblicher Ma⸗ terialſchaden angerichtet. Glücklicherweiſe ſchei⸗ nen nach den bisherigen Ermittelungen Men⸗ ſchen nicht zu Schaden gekommen zu ſein. Die Polizei griff ſofort energiſch durch und nahm zahlreiche Verhaftungen von verdächtigen kom⸗ muniſtiſchen Elementen vor. „Diario de Noticias“ ſchreibt zu den kommu⸗ niſtiſchen Gewaltakten, die Bombenattentate ſeien bezeichnend für die feige Kampfesweiſe ihrer Urheber, die in einem friedlichen Ord⸗ nungsſtaat ihren Terror auszuüben verſuchten. Dieſe Attentate, die für die Revolutionäre abſo⸗ lut keine Erfolgs möglichkeiten boten, ſtellten lediglich den Verſuch dar, das na⸗ tionale Anſehen des neuen Staates Portugal zu erſchüttern. Der Innenminiſter erklärte nach den An⸗ ſchlägen vor Vertretern der Preſſe, die Vor⸗ kommniſſe beſtätigten klar und eindeutig, wie recht die portugieſiſche Regierung mit ihrer Behauptung gehabt habe, der ſpaniſche Bürger⸗ krieg gefährde das Leben der portugie⸗ ſiſchen Nation. Durch die geographiſche Lage ſei der Kommunismus heute innerer und äußerer Landesfeind Portugals. Der Miniſter unterſtrich, der Umfang der Zerſtörung bei den Anſchlägen ergebe, daß hochexploſive Sprenkör⸗ per Verwendung gefunden hätten, die nur aus⸗ ländiſchen Urſprungs ſein könnten. Das be⸗ weiſe, daß die Urheber dieſer ſchändlichen Ver- brechen in Kreiſen von Ausländern und portu⸗ gieſiſchen Hochverrätern zu ſuchen ſeien. Jreiwilligenverbol vom Senal angenommen Paris, 21. Jan. Der Senat hat Donners⸗ tagnachmittag das von der Kammer verab⸗ ſchiedete Geſetz, das die Regierung ermächtigt. die Anwerbung von Freiwilligen nach Spa⸗ Rykow dran einks und rechls und Milte bringen ſich gegenſeifig um den Trotzkiſten eine Uebereinkunft getroffen zu haben. Im Jahre 1936 führte dieſes Ueber⸗ einkommen zur Gründung eines all⸗ gemeinen Oppoſitionsblockes, der das Ziel verfolgte, Stalin zu ſtürzen. Im Falle des Gelingens dieſer Abſicht ſollte Bucharin Generalſekretär der Kommuniſti⸗ ſchen Partei werden. Rykow wurde immer zu den Linksoppoſitio⸗ nellen, alſo den eigentlichen Trotzkiſten, ge⸗ rechnet, verfolgte aber auf dem Gebiete der Landwirtſchaftspolitik eher Gedanken der Rechtsoppoſition. Er verteidigte hier mehr den Gedanken des privaten Eigentums. Was an dem echt jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Hin und Her von rechts und links richtig iſt, muß dahingeſtellt bleiben. Feſt ſcheint nur zu ſtehen, daß nach 1 des morgen begin⸗ nenden Radik⸗Pjatakow⸗Prozeſſes ein wei⸗ ſondere beſchuldigt ſchon im Jahre 1928 mit Miniſterpräſident G Kronprinz Humbert von Italien ſtattete Capri ab und zeigte ihm die Sehenswürdigkeiten der Inſel. terer Schauprozeß vonſtatten gehen ſoll. „ ñ——„:X́ĩẽ———— bring auf Capri einen Beſuch auf (Weltbild, K.) Generaloberſt Göring allen 283 angenom- nien zu verbieten, mit abgegebenen Stimmen men. Die Berichterſtatter der zuſtändigen Aus⸗ ſchüſſe, darunter Senator Bérenger für den Auswärtigen Ausſchuß, befürworteten die Vorlage. Für die Oppoſition ſprach Senator Leme⸗ ry. Er erklärte, die Vorlage regele nichts, ſondern räume der Regierung nur Vollmach⸗ ten ein, von denen ſie nach ihrem Ermeſſen Gebrauch machen könne. Die franzöſiſche Re⸗ gierung verlange die Ermächtigung zum Frei⸗ willigenverbot, aber ſie behalte ſich das Recht vor, dieſe Maßnahmen anzuwen⸗ den oder nicht, je nachdem wie die andern Staaten handelten. Die franzöſiſche Regierung könne alſo mor⸗ gen erklären, daß ſie weiterhin die Anwerbung von Freiwilligen zulaſſe, ſo daß eine ſolche Maßnahme zu einer äußerſt gefährlichen Re⸗ preſſalie würde, die die Verantwortung Frankreichs binde. Wenn Frankreich auch in den ſpaniſchen Angelegenheiten neutral geweſen ſei, ſo ſei ſeine Regierung in moraliſcher Hin ⸗ ſicht nie neutral geweſen. Man brauche in dieſer Beziehung nur feſtzuſtellen, daß der Miniſterpräſident und die Mitglieder der Regierung verſchiedentlich ihre Sym ⸗ pathie für das bolſchewiſtiſche Spanien bekundet hätten. Man habe für dieſe Haltung nationale und Landesverteidigungsgründe geltend gemacht, aber dieſe Darſtellung ſei anfechtbar. Er ſehe nicht ein, weshalb die Niederlage der ſpa⸗ niſchen Bolſchewiſten Frankreich ſchaden könnte, oder daß Frankreich von den Volks⸗ frontgegnern in Spanien ohne Herausforde- rung einem Angriff ausgeſetzt ſein könnte. Spanien ſei ein Herd des Bolſchewismus ge⸗ worden, und in Barcelona ſei ein revolutio⸗ närer Mittelpunkt geſchaffen. In Algerien und Marokko werde von den Bolſchewiſten gegen Frankreich gewühlt. Die nationalen Kreiſe in Spanien hätten zu Beginn jedenfalls keine ſchlechten A b⸗ ſichten gegenüber Frankreich gehabt. Wenn ſie ihre Auffaſſung inzwiſchen geändert haben ſollten, ſo ſei das der Fehler der extremiſtiſchen Partei in Frankreich. Lemery kündigte an, daß er für das bedingte Freiwilligenverbot nicht N ſondern ſich der Stimme enthalten erde. Zum Schluß verteidigte Miniſterpräſident Bkum die Vorlage und verlangte die einſtim⸗ mige Zuſage des Senats. Dabei wies er vor allem auch auf die Rede des engliſchen Außen⸗ miniſters Eden hin. Kältewelle über Transjordanien Paris, 21. Jan. Aus Amman wird ge⸗ meldet, daß die Kältewellen, die augenblicklich über ganz Transjordanien herrſcht, zahlreiche Opfer gefordert habe. Bisher feien gegen hundert Menſchen erfroren. N ————————.———ů— deulſchland rüſter auf den 30. Januar Eine Woche noch trennt uns vom 30. Januar, den wir feiern werden im Rückblick auf die vier Jahre, die ſeit der Machtübernahme Adolf Hitlers vergangen ſind und die er ſich ausgebeten hatte, um vor dem Volk zu bewei⸗ ſen, wie ernſt es ihm mit dem Gelöbnis war, das er in den erbitterten Wahlkämpfen des Jahres 1932 abgelegt hatte, ſein Volk und ſein Vaterland aus der furchtbaren nationa⸗ len, wirtſchaftlichen und ſozialen Not zu be⸗ freien, in der es ſich ſeit dem Ausgang des Weltkrieges befunden hatte. Der 30. Januar 1933 wurde ſo wie kein anderer Tag der deut⸗ ſchen Geſchichte zu einem Schickſalstag der ganzen Nation, Mit dieſem Tage begann die innere geiſtige und poli- tiſche Wandlung unſeres Volkes, begann das Jahr der deutſchen Revolution. An der Wende des Jahres 1932 befand ſich noch alles in einem Zuſtand der Ungeklärtheit. Ein Chaos drohte. Der Bolſchewismus be⸗ nutzte die Unentſchloſſenheit und Schwäche des herrſchenden Syſtems, um die letzten Vorberei⸗ tungen zu einem blutigen Umſturz zu treffen. So waren die erſten Wochen des Jahres 1933 erfüllt von faſt elektriſcher Spannung. Am 1. Januar 1933 erließ Adolf Hitler ſeine Kampf⸗ botſchaft für das Jahr 19332„Ich bin aufs äußerſte entſchloſſen, das Recht der Erſtgeburt unſerer Bewegung nicht für das Linſengericht der Beteiligung an eine Regierung ohne Macht zu verkaufen.“ In Ber⸗ lin aber verhandelte Reichskanzler von Schlei⸗ cher mit den Marxiſten über das weitere Schickſal ſeines Kabinetts. In dieſen Tagen vollzog ſich in dem Ländchen Lippe ein hiſtoriſcher Wahlkampf, gigantiſch in ſeiner Art, gedrängt auf den kleinen Raum eines winzigen Landes. Maſſenkundgebungen, ſtür⸗ miſche Begeiſterung des Volkes. Demonſtra⸗ tionsverbote der marxiſtiſchen Regierung, das politiſche Bild des vergangenen Jahrzehnts wiederholte ſich noch einmal in räumlich und zeitlich engſtens zuſammengepreßter Form, um ſymboliſch mit einem Siege des Nationalſozi⸗ alismus zu enden. Am 28. Januar mußte Schleicher, deſſen Hilflofigkeit ſprichwörtlich geworden war, zu⸗ rücktreten. Hindenburg beauftragte Papen, „die Möglichkeit einer Regierung unter der Kanzlerſchaft Hitlers feſtzuſtellen.“ Der„Vor⸗ wärts“ warnte vor dieſem Schritt mit Streik⸗ drohungen. Am 30. Jahuar erfolgte die lang⸗ erſehnte Klärung: Adolf Hitler i ſt Reichskanzler! Wie ein Lauffeuer ging es durch Deutſchland, durch die Welt. Begei⸗ ſterte Kundgebungen des Volkes erfolgten vor der Reichskanzlei. Marſch der SA. durch das Brandenburger Tor. Deutſchland hatte wieder zu ſich ſelber gefunden. * Wir denken an jenen großen Tag zurück. Auch wir in Worms waren von dem Wandel tief ergriffen worden. Als ſich die Dunkelheit auf die Straße geſenkt hatte, da ſetzte ſich der Fackelzug der S A. durch die Straßen der Stadt in Bewegung. Die langen Reihen der braunen Kolonnen, die in manchen Kampf⸗ jahren in unerbittlicher Diſziplin ausgeharrt und auf den Tag Adolf Hitlers in unerſchüt⸗ terlichem Vertrauen gewartet hatten, feierten nun den großen Sieg dieſes ihres Vertrauens, und alle Deutſchen feierten ihn mit, die einen noch abſeits ſtehend und fragend, was nun werden würde, die andern in heißer Freude, daß die Zeit der Schmach nun vorüber ſei. Und in allen Städten und Dörfern des deutſchen Landes flammten ſo in gleicher Weiſe die Freudenfeuer auf, um zu bezeugen, daß die Stunde der großen Wandlung gekom⸗ men war. Adolf Hitler wandte ſich mit einem flam⸗ menden Aufruf an das deutſche Volk. Er zeichnete in leidenſchaftlicher Ergriffenheit das Bild des Elends, in das das Millionenpro⸗ letariat der Induſtrie, der Mittel⸗ und Hand⸗ werkerſtand und der Bauernſtand verſunken waren. Vollende ſich dieſer Zerfall, dann ſtün⸗ den wir in einer Kataſtrophe von unüberſeh⸗ barem Ausmaß, dann zerfalle nicht nur ein Reich, ſondern ein zweitauſendjähriges Kul⸗ turgut. Vierzehn Jahre des Marxismus hät⸗ ten Deutſchland ruiniert, ein Jahr Bolſche⸗ wismus würde Deutſchland vernichten. Die heute ſchönſten Kulturgebiete der Welt wür⸗ den in ein Chaos und Trümmerfeld verwan⸗ delt werden, wie wir es heute aufs neue in Spanien beſtätigt ſehen. Dann folgte der ſchallende Aufruf, durch den unbegrenzten Glauben an des deutſchen Volkes Größe und ſittliches Werte das Werk der Rettung zu be⸗ treiben. Bauern, Arbeiter und Bürger müß⸗ ten gemeinſam die Bauſteine zum neuen Reich liefern. Aus der Wiedergeburt von Chriſten⸗ tum und nationalem Geiſt müſſe die Kraft kommen, um die geiſtige, kulturelle und politi⸗ ſche Nihiliſierung zu überwinden. Deutſchland dürfe und werde nicht im anarchiſtiſchen Kom⸗ munismus verſinken. N Und dann zählte die Kundgebung auf, was getan werden müſſe, um den deutſchen Arbei⸗ ter⸗ und Bauernſtand vor dem Untergang zu retten. Adolf Hitler forderte dazu einen Vierjahresplan, um die Arbeitsloſig⸗ keit zu überwinden. Mit der Durchführung dieſes Planes ergebe ſich das Wiederaufblü⸗ hen der übrigen Wirtſchaft. Zu den Grund⸗ pfeilern dieſes Planes gehöre der Gedanke der Arbeitsdienſtpflicht und der Sied⸗ lungspolitik. Mit der Sorge über das tägliche Brot verbinde ſich die Sorge für die Erfüllung der ſozialen Pflichten bei Krank⸗ heit und Alter. In der Sparſamkeit der Ver⸗ waltung, in der Förderung der Arbeit, in der Erhaltung unſeres Bauerntums, ſowie in der Nutzbarmachung der Initiative des Ein⸗ zelnen liege zugleich die beſte Gewähr für die Vermeidung jedes Experiments der Gefähr⸗ dung unſerer Wirtſchaft. a Es verſtand ſich von ſelber, daß Adolf Hit⸗ ler in ſeiner Kundgebung die Erringung der Gleichberechtigung Deutſch⸗ lands als eines Staates gleichen Wertes u. Dr. Hialmar Schacht 60 Jahre alt der Glückwunſch des Führers an Dr. Schacht Berlin, 22. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat an den Reichs nkpräſiden⸗ ten Dr. Schacht nachfolgendes Glück⸗ wunſchſchreiben gerichtet: „Sehr geehrter Herr Dr. Schacht! Zu Ihrem morgigen 60. Geburtstag ſpreche ich Ihnen meine herzlichſten Glückwünſche aus. Ich gedenke dabei mit Anerkennung und Dan der großen Verdienſte, die Sie ſich in Ihrem langjährigen Wirken als Reichsbankpräſident um die Erhaltung der deutſchen Währung und in den letzten Jah⸗ ren durch Ihre Arbeit als Leiter des Reichs und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſteriums um die Ordnung und den Ausbau der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft erworben haben. Ich wünſche von Herzen, daß Ihnen auch ferner⸗ hin perſönliches Wohlergehen und weitere erfolgreiche Arbeit im Dienſte des deutſchen Volkes beſchieden ſeien. Mit deutſchem Gruß! (gez.) Ihr Adolf Hitler.“ * Am heutigen 22. Januar vollendet Dr. Schacht ſein 60. Lebensjahr. Schon in jungen Jahren konnte er dank ſeiner außerordentlichen Fähigkeiten zu führenden Stellungen aufſtei⸗ gen. Mit knapp 32 Jahren wurde er bereits zum ſtellvertretenden Direktor der Dresdner Bank beſtellt. In weiteſten Kreiſen, nicht nur des Inlandes, wurde Schacht durch die Sta⸗ biliſierungder Mark bekannt, an deren erfolgreicher Durchführung er als Währungs⸗ kommiſſar und Reichsbankpräfident hervor⸗ ragenden Anteil hatte. Seit jener Zeit widmet er ununterbrochen ſeine ganze Kraft dem Kampf um die politiſche und wirtſchaftliche Gleichbe⸗ rechtigung Deutſchlands und der Verbeſſerung und Sicherung der materiellen Grundlagen für die Wohlfahrt des deutſchen Volkes. Es iſt unmöglich, an dieſer Stelle alle Ver⸗ dienſte Schachts aufzuführen: nur die wichtig⸗ ſten ſollen angedeutet werden. Nach der Wäh⸗ rungsſtabilifierung galt ſeine Sorge u. a. dem Aufbau eines leistungsfähigen Geld⸗ und Ka⸗ pitalmarktes, wobei er alles daran ſetzte, die Zinsſätze 5 weit als damals möglich, herabzu⸗ drücken. Mit Erfolg trat er für das Wiederer⸗ wecken des in der Inflation weitg⸗hend ver⸗ loren gegangenen Sparſinns und für eine ein⸗ heitliche Beivirtſchaftung der öffentlichen Gel⸗ der ein. Seine ſchonungsloſe Kritik an der finanziellen Mißwirtſchaft der öffentlichen Hand und ſeine Warnungen vor einer. Hereinnahme von Auslandskrediten— insbe⸗ ſondere machte er von vornherein auf die in dem Anwachſen der kurzfriſtigen Auslands⸗ ſchulden liegenden Gefahren aufmerkſam— wurden leider erſt ernſt genommen, als es zu ſpät war. Nachdem Schacht im März 1980 vom Amt des Reichsbankpräſidenten zurückgetreten war, im tiefſten Grunde deshalb, weil er es mit ſei⸗ nem Gewiſſen nicht vereinbaren konnte, eine Politik mitzumachen, die mit all ihren Schwä⸗ chen zum Zufammenbruch führen mußte, ſtellte er, frei von allen politiſchen Bindungen, ſeine Energie und ſeinen Namen ganz und gar in den Dienſt eines leidenſchaftlichen Kampfes um die Beſeitigung der Tribute. Un⸗ geheures Aufſehen in der Welt erregte ſeine Vortragsreiſe in Amerika, in der er das Ende der Reparationen ankündigte, und ſein 1981 er⸗ ſchienenes Buch über dieſes Thema, in dem er gleichzeitig die Fehler des marxiſtiſchen Syſtems in glänzender Weiſe geißelte. Seine Erkenntnis der politiſchen, wirtſchaftlichen und ſozialen Not⸗ wendigkeiten läßt ihn den Weg zu Adolf it ler finden, für den er nunmehr das ganze 05 ſeiner Perſönlichkeit in die Wagſchale wi Seitdem Schacht zum zweiten Male das Amt des Reichsbankpräſidenten übernommen hat N 1933) und ſeitdem er mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſters be⸗ auftragt iſt(Sommer 1934), ſteht er in der vorderſten Reihe der für die Geſchicke des deut⸗ ſteer Volkes verantwortlichen Männer und mei⸗ tert mit ſicherer Hand die vom Führer geſtell⸗ ten gewaltigen Aufgaben. Voll Staunen 51 ö. B. die Welt in den letzten vier Jahren geſehen, wie er auf völlig neuartigem Wege die finan⸗ ziellen Probleme der Arheitsbeſchaffung und Wehrhaftmachung bewältigte ohne die Grundſätze einer geſunden Währungs⸗ und Kreditpolitik außer acht zu laſſen und ohne die Hilfe des Auslandes in Anſpruch zu nehmn. Allen Reviſionsſchwierigkeiten und Ar igen Hemmniſſen zum Trotz richtete er ferner den Außenhandel durch den„Neuen Plan“ auf die Erforderniſſe der Wirtſchaft aus, durchdrungen von der Ueberzeugung, daß Deutſchland als rohſtoffarmes Veredlungsland die Verbindung mit der Welt nicht löſen kann und darf. Die Richtigkeit der nach ſeinen Weiſungen zur Neu⸗ ordnung des Geld⸗ und Kapitalmarktes und des Kreditweſens ergriffenen Maßnahmen iſt be⸗ reits durch den Erfolg der Zinsſenkung und der Kon ſoli dierungsanleihen des Reiches beſtätigt worden. Nicht an letzter Stelle iſt Schachts Kampf um die Neugeſtaltung der ethiſchen Grundſätze des Wirtſchaftslebens zu nennen. In zahlloſen Reden und Veröffent⸗ lichungen, die ſich durch eine ſeltene Treffſicher⸗ heit, Einfachheit und Ueberzeugungskraft aus⸗ eichnen, trägt er zum Durchbruch der national⸗ ſozialiſtiſchen Geiſteshaltung bei, die das Wohl des Ganzen über den Nutzen des Einzelnen ſtellt. Darüber hinaus ſetzt er ſeine Autorität im Ausland ein, um dort Verſtändnis für die Lage des deutſchen Volkes und die Maßnahmen der neuen Staatsführung zu erwecken. Im vergangenen Jahr ſtanden im Vorder⸗ grund des öffentlichen Intereſſes vor allem ſeine durch mehrere Auslandsreiſen unterſtützten er⸗ folgreichen Bemühungen um die Verbeſſe⸗ rungderdeutſchen Außen handels⸗ be i ehungen ſowie ſein wiederholter Appell an die Welt in der Frage des deutſchen kolonia⸗ len Problems als einer Exiſtenzfrage des deut⸗ ſchen Volkes. Die nicht exlahmende Arbeitskraft Schachts, ſein Ideenreichtum ſowie die Fülle ſeines Wiſ⸗ 2 und ſeiner Erfahrungen ſind die Gewähr gafür, daß er, getragen vom Vertrauen des Führers, dem deutſchen Volk bei der Sicherung der bisherigen Erfolge nationalſozialiſtiſcher Staats- und Wirtſchaftspolitik noch weiter ſolche Dienſte leiſten wird wie bisher. Drei Hialmar-Schachl-Sliflungen der Reichsbank Berlin, 21. Jan. Aus Anlaß des 60. Ge⸗ burtstages des Reichsbankpräſidenten und beauftragten Reichswirtſchaftsminiſters Dr. Schacht hat das Reichs banldirektorium drei Stiftungen in der Geſamthöhe von zwei Millionen Reichsmark begründet. Die Stif⸗ tungsurkunde hat folgenden Wortlaut: „In dem Wunſche, der Verbundenheit von Führung und Gefolgſchaft der Reichsbank ſichtbaren Ausdruck zu geben, dem Manne zu danken, der als einer der Beſten ſeines Vol⸗ kes in ſchwerer Zeit ſeine ganze Kraft in den Dienſt des Vaterlandes geſtellt hat, und ſeinen Namen einem Werke zu verbinden, das im l Sinne ſeines Schaffens und entſprechend der Tradition der Reichsbank dem Nutzen des Ganzen dienen ſoll, hat das Reichsbankdirek⸗ torium beſchloſſen zu Ehren des Reichsbank⸗ präſidenten Dr. Hjalmar Schacht und zum blelbenden Gedächtnis ſeines Wirkens anläß⸗ lich ſeines 60. Geburtstages drei Stiftungen zu begründen, die den Namen Hlalmar⸗Schacht⸗Sportſtift Hialmar⸗Schacht⸗Ferienſtiftung und Hialmar⸗Schacht⸗Auslands ſt i pendium tragen ſollen.“ ung, t * . Dr ã ãõãꝗ ¶ãꝗyꝗyũyſũ y A gleichen Rechtes in den Mittelpunkt ſtellte. Er wies auf die große deutſche Verpflichtung hin, ein Hort des Friedens und der Ge⸗ rechtigkeit zu ſein. Aber auch dieſes Ziel kann nur erreicht werden, wenn das Werk der inneren Zerſetzung Deutſchlands ausgemerzt wird. Nur wenn wir eine Volksgemein⸗ ſchaft haben, können wir alle die großen Aufgaben bewältigen, an denen wir innerlich und äußerlich geſunden ſollen * Und dann ging es Schlag auf Schlag vor⸗ wärts. Deutſchland wurde zu einer Einheit. Die Reichstagswahlen vom 5. März brachten der neuen Staatsführung die abſolute Mehr⸗ heit. Die Mainlinie verſchwand. Reichskom⸗ miſſare in Süddeutſchland und Mitteldeutſch⸗ land wahrten die Einheit der Reichspolitik. Wir erlebten den wunderbaren 21. März, den Tag der deutſchen Reichstagseröffnung in der Garniſonkirche zu Potsdam in Gegenwart Hindenburgs und Hitlers. Das Reich wurde zu politiſch einheitlicher Führung zuſammen⸗ gefaßt. Der Parteienſtaat wurde überwunden, die kommuniſtiſche Gefahr beſeitigt, der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit eröffnet. Der erſte Mai wurde zum nationalen Feiertag erklärt. Der Arbeiter wurde wieder eingegliedert in die Nation, der marxiſtiſchen Zerſetzung wur⸗ de ein Ende gemacht. Es entſtand die gewaltige Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront, die das ganze ſchaffende Volk zuſammenfaßt. Es wurden das Reichserbhofgeſetz, das Reichs⸗ autobahngeſetz, das Reichskulturkammergeſetz verkündigt. Wir können in dieſem Rückblick nur das Wichtigſte ſtreifen. Aber wir erfaſſen es, was es bedeutete, daß nun ein ganzes Volk der Welt gegenübertrat. Es erfolgte der Aus⸗ tritt aus der Abrüſtungskonferenz und aus dem Völkerbund als der notwendige Auftakt zu dem großen Befreiungswerk, das in der Wiedereinführung der all⸗ 3— ee eee. gemeinen Wehrpflicht. in der Zu⸗ rückge winnung des Saargebiets und in der Wiederherſtellung der deutſchen Hoheit im ehemals be⸗ ſetzten Gebiet ſeinen ſichtbaren Ausdruck fand. So begann der Geſundungsprozeß des deutſchen Volkes, ſo wurden wir wieder ein Reich und ein Volk unter einem Führer, und an die Stelle des ohnmächtigen Staates trat das ſtarke Reich im Herzen Europas in die Erſcheinung, entſchloſſen, den Angriff des Weltbolſchewismus mit aller Kraft von ſeinen Grenzen abzuweiſen. Der 12. November des erſten Jahres der Regierung Adolf Hitlers ab dem deutſchen Volke Gelegenheit, dem ührer Dank und uneingeſchränktes Ver⸗ trauen zu beweiſen, und jede weitere Reichs⸗ tagswahl beſtätigte dieſes Vertrauen, bis es ſich zu einem faſt hundertprozentigen Bekennt⸗ nis zur Politik des Führers ſteigerte und vor der ganzen Welt der Beweis geliefert wurde, daß jede Spekulation des Auslands auf den ere der deutſchen Einheit vergebens iſt. * Wir werden in den nächſten Tagen Gelegen⸗ heit nehmen, die Arbeit des Führers in den vergangenen vier Jahren eingehender zu wür⸗ digen. Heute wollen wir nur feſtſtellen, daß der Führer ſein Wort gehalten hat und daß das deutſche Volk nicht mehr das Volk der Schmach iſt, dem man die ſchlimmſten Demü⸗ tigungen erteilen konnte. Heute iſt Deutſch⸗ land ein ſtarker Hort des Friedens in der Welt und für alle, die guten Willens find, ein ſe⸗ ſtes Bollwerk gegen den Bolſchewismus. Der 30. Januar wird Gelegenheit geben, dem Füh⸗ rex zu ſagen, wie ſehr wir ihm zu Dank ver⸗ pflichtet ſind und wie ſehr unſer Vertrauen auf ihn gegründet iſt. In dieſem Vertrauen ſind die Kräfte der Nation geſpannt zum neuen Vierjahresplan, den der Führer ver⸗ kündigt hat.—8. D 5 FF der Kaiſer von Japan empfängt den Kommandanten der„Emden“ Tokio, 21. Jan. Am Donnerstag vormittag empfing der Kaiſer von Japan den Komman⸗ danten der„Emden“, Lohmann, und Fregatten⸗ kapitän Liebetanz in der hiſtoriſchen Phö⸗ nixhalle des Kaiſerlichen Palaſtes. Der deutſche Botſchafter von Dirkſen ſtellte die beiden Offi⸗ ziere und den Marineattachs Wennecker dem japaniſchen Kaiſer vor, der die deutſchen Offi⸗ ziere mit ſehr freundlichen Worten begrüßte und ſich nach dem Befinden der„Emden“ Mannſchaft erkundigte. Kommandant Lohmann ſprach dem japa⸗ niſchen Kaiſer ſeinen Dank für den ihm am Abend zuvor überreichten Orden aus und gab ſeinem und der geſamten Beſatzung Dank für die herzliche Aufnahme in Japan Ausdruck. In politiſchen Kreiſen und in der geſamten Preſſe findet die Ehrung der deutſchen Offi⸗ ziere große Beachtung. Während des Feſtes am Mittwoch abend, das zu Ehren der Beſatzung des Kreuzers„Emden“ veranſtaltet wurde, überreichte Marineminiſter Nagano Kommandant Lohmann und Kapitän Liebetanz den Orden zum Heiligen Schatz. In ſeiner Anſprache gab Marineminiſter Nagano ſeiner beſonderen Wertſchätzung der wieder⸗ erſtandenen ſtarken deutſchen Flotte Ausdruck und ſprach von ſeiner und des japaniſchen Vol⸗ tes Freude über das deutſche Nationalgefühl. Kommandant Lohmann dankte für die Auf⸗ nahme der„Emden“ in Japan und die ihm und ſeinen Kameraden zuteil gewordene Eh⸗ rung. In ſeiner Anſprache ging er auf die aufrichtige Haltung des Marineminiſters wäh⸗ rend der Londoner Flottenkonferenz ein, durch die ſich Nagano die Herzen aller deutſchen See⸗ leute erobert habe. Der Kommandant Loh⸗ mann gab der Hoffnung Ausdruck, daß das deutſch⸗japaniſche Abkommen die Freundſchaft der deutſchen und der japaniſchen Flotte ver⸗ tiefen möge. Trauriger Vorſtoß der Bolſchewiſten in Genf Schmälerung des Aſylrechtes. Genf, 21. Jan. Der Völkerbundsrat be⸗ gann ſeine 96. Tagung unter dem Vorſitz des chineſiſchen Vertreters Wellington Koo Donnerstag nachmittag mit einer nicht⸗ öffentlichen Sitzung, die zwei Stun⸗ den dauerte. Bei Feſtſetzung der Tagesord⸗ nung entwickelte ſich eine längere Aus über den chileniſchen Antrag, demzufolge der Völkerbundsrat ſich mit dem Schickſal dee r in den Madrider Ge⸗ andtſchaften beſchäftigen ſolle. Der„Vertreter“ der Valencia⸗Bolſchewiſten widerſetzte ſich der Aufnahme dieſes Punktes in die Tagesordnung und wurde dabei, wie nicht anders zu erwarten war, von Litwi⸗ now⸗Finkelſtein unterſtützt. Litwinow⸗ Finkelſtein behauptete, daß ein Aſylrecht in der von Chile und dem ganzen diplomatiſchen Korps in Madrid geltend gemachten Form niemals beſtanden 12 85 Der chileniſche Vertreter Edwards konnte demgegenüber nachweiſen, daß die früheren ſpaniſchen Regierungen das Aſylrecht in der Chile er Weiſe aufgefaßt hätten, wie es Chile jetzt in Anſpruch nehme Das Ergebnis der Ausſprache war, daß die Aſylfrage nur als Nebenfrage der auf der Tagesordnung ſtehen⸗ den„humanitären Angelegenheiten des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges“(Bericht der Hygiene⸗ kommiſſion) erörtert werden ſoll. Eigentliche politiſche Fragen ſind in der Ausſprache über die Tagesordnung, wie ver⸗ lautet, in dieſem Zuſammenhang nicht be⸗ rührt worden. Die nächſte Sitzung iſt für Freitag nachmittag anberaumt. Kommuniſtiſche Jenkrale ausgehoben Geheimdruckerei in einer Höhle. Wien, 21. Jan. Ein ganz großer la iſt den Kärntner Sicherheitsbehörden 92 gen. Dieſer Tage wurde die illegale Zentrale der Kärntner Kommuniſten in Klagenfurt ausgehoben. Zahlreiche Perſonen, darunter ein. Beamter der Landesregierung und ein bekannter Klagenfurter Bäckermeiſter mit ſeinen Gehilfen, wurden verhaftet. Der größte Erfolg der Aktion war die Ent⸗ deckung der Geheimdruckerei, nach der man ſchon ſeit Jahren fahndete, da in ihr der„Kärntner Bolſchewik“ hergeſtellt wurde. Die illegale Druckerei war mit der denkbar größten Vorſicht in einem unterirdiſchen Raum in der Ortſchaft St. Jakob auf der Heide angelegt worden. Der Zugang führte durch einen mehrere Meter tiefen Brunnen ſchacht. Von dort aus gelangte man wieder durch einen unterirdiſchen Stollen in einen betonierten Raum. In dieſer künſtlichen Höhle fanden die Gendarmen eine 600 Kilo ſchwere Druckpreſſe, über 200 Kilo Letternmaterial, ein Maſchinengewehr, zahlreiche Gewehre und Munition. Japans Aufrüſtung notwendig wegen der bolſchewiſtiſchen Gefahr Tokio, 21. Jan.(Oſtaſiendienſt des DN B.). Am Vortag der Parlamentseröffnung ver⸗ öffentlichte die japaniſche Armee eine ſehr um⸗ fangreich gehaltene Aufklärungsſchrift, die in ſehr großer Auflage erſcheint und die ſowjet⸗ ruſſiſchen Rüſtungen und ihre Gefahr behan⸗ delt. Die Schrift ſoll dazu dienen, die Forde⸗ rungen der Armee, um deren Höhe es wahr⸗ ſcheinlich zu heftigen Auseinanderſetzungen im Parlament kommen wird, zu begründen und zu unterſtützen. — e 5 geit Flieg chend Ni dom l dem! und d uubme St, d. 1 M1 l nt tel ewotheh⸗ ch 9 6 nf die 1 Nah⸗ 15 en, lurch hen See: Abart Loh⸗ e daß das Fteundſchaft Flotte ver⸗ J Je chtes. bundstat he⸗ n Vorst dez igton Roo ner nicht⸗ zwei Sun⸗ et Augeord⸗ b Nusſpnnhe Mae del Galen der Ge 8 Volſchewiſten eſes Punktes e dabei, wie non Litwi⸗ Lüwinow⸗ Apyltecht in iplomatiſchen chten Form ards lonnte ie früheren echt in det len, wie es as Etgebnis tage nut als mung ſtehen⸗ u des ſpa⸗ der Höogiene⸗ ind in der ig, wie ber licht be⸗ ing iſt füt 11 ole oßer Schlag den gelun⸗ le gentrale genfürt darunter estegierung ſäcermeiſer aftet. 1 u. die Ent 9 Zum Unlergan Eine Karte von der Unglücksſtätte. (Erich Zander. K.) Beileid des Führers zum Ankergang der„Welle“ 88 Berlin, 21. Jan. Der Führer und Reichskanzler hat an den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Generaladmiral Raeder, nach⸗ ſtehendes Telegramm gerichtet: „Mit tiefer Trauer erhalte ich die Nachricht vom Untergang des Verſuchsbootes„Welle“ und dem Tode ſeiner Beſatzung. Ich ſpreche Ihnen und der Kriegsmarine meine herzlichſte Teil⸗ nahme an dem ſchweren Verluſt aus und bitte Sie, den Hinterbliebenen der bei ihrer tapferen Rettungstat ums Leben gekommenen Kamera- den mein tiefempfundenes Beileid zu übermit⸗ teln: ihr Opfer wird als Beiſpiel treuer Ka⸗ meradſchaft in der Geſchichte der Seefahrt wei⸗ terleben. gez. Adolf Hitler.“ Tagesbefehl an die 5 A. Berlin, 21. Jan. Stabschef Lutze hat aus Anlaß des Unterganges des Verſuchsbootes „Welle“ einen Tagesbefehl an die SA. erlaſſen, in dem es u. a. heißt: „Die deutſche Kriegsmarine iſt von einem ſchweren Verluſt betroffen worden. Zur ies des bei Fehmarn geſtrandeten Se⸗ ſchoners der SA. Gruppe Nordmark„Duh⸗ nen“ und des gleichfalls geſtrandeten Bergungs⸗ dampfers„Fairplay 10“ eingeſetzt, iſt das Ver⸗ ſuchsboot der Reichskriegsmarine„Welle“ in der Nacht von 18. zum 19. Januar 1937 einem orkanartigen Sturm zum Opfer gefallen.“ Nach der namentlichen Aufzählung der 25 Beſatzungsmitglieder, die den Seemannstod fanden, heißt es dann: „SaA⸗Männer! 25 Angehörige der deutſchen Kriegsmarine haben in kameradſchaftlicher Ein⸗ ſatzbereitſchaft bei den Rettungsvorhaben den Seemannstod gefunden. Mit den Kameraden der deutſchen Kriegsmarine und den Angehöri⸗ gen der Toten trauert die geſamte SͤA um den ſchweren Verluſt und ich ordne deshalb an: Sämtliche Dienſtgebäude der SA. ſetzen am Tage der Beiſetzung die Flagge halbſtock. (gez.): Lutze.“ Beileid des Stellvertreters des Führers zum Untergang der„Welle“ München, 21. Jan. Der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, hat aus Anlaß des Unterganges des Verſuchsbootes „Welle“ an den Oberbefehlshaber der Kriegs⸗ marine, Generaladmiral Raeder, Berlin, folgendes Telegramm geſandt: „Tief beeindruckt durch den Opfertod der Beſatzung der„Welle“ bei dem von höchſter Kameradſchaft zeugenden Verſuch, in Seenot befindliche SA.⸗Männer zu retten, drücke ich durch Sie der Kriegsmarine mein aufrichtigſtes Beileid aus. Die NSDAP. wird die Namen der Männer, die ihr Leben für unſere SA.⸗Kame⸗ raden gaben, ſtets in ehrendem Andenken halten.(gez.): Rudolf Heß.“ Das Beileid der Auslandsorganiſation Berlin, 21. Jan. Der Leiter der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP., Gauleiter Bohle, hat anläßlich des Unterganges der „Welle“ und der Vernichtung von 25 blühen⸗ den Menſchenleben folgendes Telegramm an den Befehlshaber der Kriegsmarine, General- admiral Raeder gerichtet: In aufrichtiger Verbundenheit mit der Kriegsmarine trauern die Auslandsdeutſchen und die deutſchen Seefahrer um die 25 tapferen Soldaten des Verſuchsbootes„Welle“, die ihre nationalſozialiſtiſche Pflichtauffaſſung mit dem Tode beſiegelten. Bohle.“ Der Gauinſpekteur Seeſchiffahrt der Aus⸗ landsorganiſation der NSDAP., Amtsleiter Wermke, telegraphierte an den Flottenchef, Vizeadmiral Carls, folgendes: „Die nationalſozialiſtiſchen Seefahrer der deutſchen Handelsmarine entbieten der deutſchen Kriegsmarine ihr kameradſchaftliches Beileid zu dem ſchweren Verluſt, der ſie getroffen hat.“ Die die„Welle“ unlerging 88 Kiel, 21. Jan. Zu dem Untergang des Verſuchsſchiffes„Welle“ erfahren wir von zuſtändiger Stelle noch folgende Einzelheiten: Der Segelſchoner„Duhnen“ der SA-Grup⸗ pe Nordmark war bei einer Ausbildungsreiſe am Freitag, den 15. Januar, abends bei nor⸗ maler Wetterlage bei Puttgarden⸗Riff im Nordoſten der Inſel Fehmarn auf Grund geraten. Auf ſein Notſignal wurde das Verſuchsſchiff„Welle“, das ſich in der Lübek⸗ g der„Welle“ ker Bucht befand, durch die Marineſtation der Oſtſee zur Hilfeleiſtung angeſetzt. Am nächſten Tage traf der Schlepper„Fairplay 10“ an der Unfallſtelle ein und beide Schiffe verſuchten, die geſtrandete„Duhnen“ abzuſchleppen. Der Verſuch mißlang, da das Waſſer inzwiſchen gefallen war. Im Verlauf des 17. Januar (Sonntag) trat Wetterverſchlechterung ein, und der ſehr hart aus Süd⸗Oſt wehende Wind ſteigerte ſich am Montag zum Sturm mit Schneetreiben. Auf„Fairplay 10“ brach die Ankerkette, und da gleichzeitig die Schlepp⸗ troſſe in die Schraube kam, ſtrandete der ma⸗ növrierunfähig gewordene Schlepper etwa 100 Meter neben dem„Duhnen“. Dem Rettungs- boot von Puttgarden gelang es am Montag- morgen in zweimaligen, unter größten Schwierigkeiten durchgeführten Fahrten, Teile der Beſatzung der„Duhnen“ zu bergen; es mußte aber wegen weiterer Wetterverſchlech⸗ terung ſeine Rettungsverſuche einſtellen. Das Verſuchsſchiff„Welle“ blieb als Sig⸗ nalübermittler zwiſchen der Rettungsſtation Puttgarden und dem geſtrandeten Schiff in der Nähe, erhielt jedoch am Montagabend aufgrund der weiteren Wetterverſchlechterung die Weiſung. Schutz unter Land zu ſuchen. Welle hat dieſen Befehl kurz nach Erhalt um 22.15 Uhr funkentelegraphiſch beſtätigt. Noch um 23 Uhr wurde beim funkentelegraphi⸗ ſchen Anruf der„Welle“ feſtgeſtellt, daß bei ihr Störungen in der FT-Sendeſtation ein⸗ getreten waren. Zwiſchen 2 und 3 Uhr mor⸗ gens(am 19. Januar) wurde das Schiff noch von Marienleuchte geſichtet. Etwas außer⸗ gewöhnliches wurde zu dieſem Zeitpunkt an dem Schutz ſuchenden Fahrzeug nicht beobach⸗ tet. Am Dienstagvormittag wurde der Chef des Schulverbandes der Sperrſchule, der mit drei Minenſuchbooten im Heimathafen lag, in See geſchickt, um„Welle“ abzulöſen. Als „Welle“ nicht gefunden wurde, ſuchten die Boote die Weſtküſte der Inſel Fehrmarn und die Wege nach Kielsnor und der Mar⸗ ſtal⸗Bucht ab. Schneeſturm und ſehr geringe Sicht erſchwerten die Sucharbeit in höchſtem Grade, trotzdem wurde ſie bis Mitternacht fortgeſetzt. Am Mittwochmorgen begann beim Hell⸗ werden die planmäßige Abſuchung des Fehr⸗ marn⸗Beltes, der Kieler Bucht und der Belt⸗ eingänge durch alle verfügbaren Fahrzeuge der Flotte und des Stationskommandos, ſo⸗ wie durch Flugzeuge des Luftkreiskommandos 6. Um 10.30 Uhr wurde das Wrack der„Welle“ geſichtet. Es wurde, etwa 4 Meter über Waſ⸗ ſer treibend, etwa 10 Seemeilen nöddblich der Hohnachtbucht durch ein Verſuchsboot gefun⸗ den. Das Verſuchs ſchiff„Welle“. — mmm (Erich Zander, K.) Eröffnung des japaniſchen Reichskags hirola und Arila begründen die Notwendigkeit des deulſch-japaniſchen Abkommens 88 Tokio, 21. Jan.(0Oſtaſiendienſt des DNB.) Das japaniſche Parlament trat am Donnerstag zu ſeiner zwei Monate umfaſſen⸗ den Arbeitsperiode im großen neuen Prachtbau des Reichstags zuſammen. Der Sitzungsſaal des Oberhauſes füllte ſich ſehr ſchnell. Unter ehrfurchtsvoller Verbeugung vor dem leeren Thronſeſſel des Kaiſers nahmen die Oberhausmitglieder Platz. Prinz Kon doe, der Präſident des Oberhauſes, eröffnete feier⸗ lich die Sitzung und erteilte dem Miniſterpräſi⸗ denten Hirota das Wort zum Rechenſchafts⸗ bericht. Nach der von keinem Zwiſchenruf un⸗ terbrochenen Rede Hirotas begab ſich Außen⸗ miniſter Arit a zum Rednerpult, ihm folgte ſpäter der Finanzminiſter Baba. Nach kurzer Pauſe begab ſich die Regierun in den Sitzungsſaal des Unterhauſes, um au dort über ihre Tätigkeit Bericht zu erſtatten. Miniſterpräſident Hirota legte in ſeiner Eröffnungsrede die Grundlinien ſeiner bisheri⸗ gen Regierungsführung eingehend dar. Die Innen⸗ und außenpolitiſche Lage erfordere, ſo erklärte er unter anderem, eine Erneue⸗ rungspolitik im Rahmen der japaniſchen Verfaſſung, wobei das Kaiſerhaus der Mittel⸗ punkt des japaniſchen Volkes bleiben müſſe. Die Erneuerungspolitik ſtrebe die Fort⸗ ſetzung der japaniſchen Friedenspolitik ge⸗ genüber allen Ländern an, darüber hinaus aber verſtärkten Kampf gegen die kommu⸗ niſtiſche Gefahr. Deswegen ſei auch das deutſch⸗japaniſche Abkommen notwendig geweſen. Innenpolitiſch ſei die Arbeit der Regierung in erſter Linie auf die Stärkung der Landes⸗ verteidigung gerichtet unter möglichſt weit⸗ gehender Berückſichtigung aller Beſtrebungen, die eine Verbeſſerung der Lebenshaltung des japaniſchen Volkes zum Ziele haben. Der neue Mindeſthaushalt und eine Reihe von Einzelge- ſetzen ſollten beiden Forderungen entſprechen. Eine Verwaltungsreform, die ſich auch auf die Arbeit des Parlaments erſtrecken werde, ſei in Vorbereitung. Der außenpolitiſche Bericht Aritas ging von der Tatſache aus, daß die ſchwierige interna⸗ tionale Lage ein unbeirrtes Feſthalten Japans an ſeiner Politik als Ordnungsfaktor in Oſt⸗ aſien zum Wohle des Weltfriedens verlange. Einen beſonderen Raum nahm in der Rede Aritas die kommuniſtiſche Gefahr und das deutſch⸗japaniſche Abkommen ein. Der Außenminiſter betonte, unter Zurück⸗ weiſung aller falſchen Auslegungen, die Notwendigkeit des Abkommens als Gegen⸗ maßnahme gegen die Wühlarbeit der Ko⸗ mintern und forderte nochmals die ande⸗ ren Mächte zum Anſchluß an dieſes Ab⸗ kommen auf. Auf die Beziehungen Japans zu China übergehend, ſchilderte Arita den Verlauf der Verhandlungen des letzten Jahres in allen Ein⸗ zelheiten und ſprach ſein Bedauern darüber aus, daß Ergebniſſe in Richtung auf eine Bei⸗ legung aller Streitfragen und die Herſtellung freundſchaftlicher Zuſammenarbeit bisher aus⸗ geblieben ſeien. Die letzten Ereigniſſe in Sianfu machten eine erhöhte Aufmerkſamkeit Japans notwendig. Trotz allem ſei jedoch die Hoffnung auf eine baldige Löſung der japaniſch⸗chineſiſchen Schwierigkeiten berechtigt. Im weiteren Verlauf ſeines Berichtes unter⸗ ſtrich der Außenminiſter die dauernden Bemühungen Japans zur Ver. beſſerung ſeiner Beziehungen zu Sowjet⸗ rußland. Als Vorausſetzung hierfür verlange Japan von ſowjetruſſiſcher Seite die Einſchränkung der ungeheuren Rüſtungen in den Oſtgebieten der Sobvjetunion und die Aufgabe des ſtändigen Mißtrauens der Sowijetregierung gegenüber Japans Abſichten. Hinſichtlich Englands begnügte ſich Arita mit der Feſtſtellung, daß Japan die traditio⸗ nelle Freundſchaft mit dieſem Lande aufrecht zu erhalten wünſche. Die Beziehung zu den Ver⸗ einigten Staaten hätten ſich gebeſſert. Weiter ſtellte Arita die erfreuliche Entwicklung der Beziehungen zu Italien und Anzeichen für eine Beſeitigung der Reibungen mit Nie⸗ derländiſch⸗Indien feſt. Für den japaniſchen Außenhandel glaubte der Miniſter trotz des Weiterbeſtehens zahl⸗ reicher Abſperrmaßnahmen anderer Länder eine Fortſetzung der Aufwärtsentwicklung der letzten Jahre vorausſagen zu können. Dieſer Opti⸗ mismus ſei berechtigt, beſonders wenn die an⸗ deren Völker den japaniſchen Forderungen nach Wiederherſtellung der Handelsfreiheit und Er⸗ öffnung von kolonialen Rohſtoffquellen ent⸗ ſprechen würden. die Ueberſchwemmungen in Us A Beitere Ausdehnung Ne wyork, 21. Januar. Durch erneute ſchwere Regen⸗ und Schneefälle iſt der Ohio und ſeine Nebenflüſſe ſo ſtark angeſchwollen, daß weite ausgedehnte Gebiete und Fluß⸗ täler in den Oſt⸗, Mittel⸗ un Weſtſtaaten über flutet worden ſind. Die Notlage der Bewoh⸗ ner verſchärft ſich von Tag zu Tag und der Sachſchaden erhöht ſich mit jeder Stunde ge⸗ waltig. Allein in Cincinnati wird der bisher angerichtete Schaden auf über eine Million Dollar geſchätzt. Der Waſſerſtand des Ohio⸗ Fluſſes hat am Donnerstag morgen ſtellenwei⸗ ſe mit über 18 Meter den Höchſtſtand ſeit der verheerenden Ueberſchwemmungs⸗Kataſtrophe des Jahres 1913 erreicht. Durch die Straßen Dutzender von Ortſchaften in Pennſylvanien, Weſtvirginien, Ohio, Maryland. Kentucky, In⸗ diana, Illinois, Tenneſſee, Arkanſas und Miſ⸗ ſourt wälzen ſich bis zu zwei Meter hohe Waſſermaſſen. Tauſende von Familien mußten in das Hochland flüchten, zahlreiche Brücken wurden durch die entfeſſelten Gewalten weg⸗ eſpült. Die Hochwaſſerwelle bedrohte am onnerstag die 40 000 Einwohner zählende Stadt Portsmouth in Ohio, ſodaß die Behör⸗ den ſich veranlaßt ſahen, die Bevölkerung mit den Räumungs vorbereitungen zu beauftragen. Infolge Unterſpülung eines Bahndammes ent⸗ leiſte in der Nähe von Louisville im Staate entucky ein Perſonenzug, wobei mehrere Perſonen verletzt wurden. gyriens Wunſch nach Bereinigung mit Paläſtina Jeruſalem, 21. Jan. Hieſigen Zeitungs⸗ meldungen zufolge hat die ſyriſche National⸗ partei in Beirut eine Denkſchrift an die bri⸗ tiſche Paläſtinakommiſſion gerichtet, in der ſie ſiaht Verteidigung Paläſtinas mit Syrien emp⸗ iehlt. Gelreidelieferungen nach Barcelona 88 Paris, 21. Jan. Der„Figaro“ greift eine Meldung auf, daß Frankreich für die Auf⸗ friſchung der Getreidereſerven, des Heeres 1,5 Mill. Doppelzentner Getreide in Jugo⸗ flawien gekauft hat und erwähnt dabei die Erklärung des franzöſiſchen Landwirt⸗ ſchaftsminiſters, daß eine entſprechende Menge franzöſiſchen Getreides ausgeführt wird. Wohin ſoll eigentlich dieſes franzöſiſche Ge⸗ treide ausgeführt werden? fragt das Blatt. Der Miniſter hat dies gefliſſentlich verſchwie⸗ gen. Allem Anſchein nach werde dieſes fran⸗ zöſiſche Getreide nach Barcelona gehen(). Ein Lieferungsvertrag über 20 000 Doppel⸗ zentner ſei bereits abgeſchloſſen. Dieſes Ge⸗ ſchäft ſei, ſo erkläre man, durch das in der Bank von Frankreich hinterlegte ſpaniſche Gold vollkommen geſichert Die genaueren Zahlungsbedingungen ſeien allerdings noch nicht bekannt. Der„Figaro“ erklärt ſchließlich, daß ſolche Geſchäfte nichts mehr mit Wirtſchaft zu tun hätten. ſondern politiſchen Charakters ſeien. Kühne Kavallerieaflacke der Nafianalen vor Malaga Zunehmende Nervoſität bei den Bolſchewiſten. Salamanca. 21. Januar. Der ſiegreiche Vormarſch der Südarmee in der Provinz Ma⸗ laga wird. wie der nationalſpaniſche Sender mitteilt, ohne Unterbrechung fortgeſetzt. Am Donnerstag gelang es einer Schwadron Ka⸗ vallerie, in einem kühnen Durchbruchsverſuch bis zu den Schützengräben vorzudringen, die ſich rings um die Provinzialhauptſtadt ziehen. Das ſtete Vordringen der nationalen Trup⸗ pen ſteigert die Nervoſität der Bolſchewiſten. Der„Gouverneur“ von Malaga rief in einer erregten Anſprache über den Sender in Mala⸗ ga alle Bolſchewiſten zu den Waf⸗ fen. Er mußte zugeben, daß die Stadt in höchſter Gefahr ſei und die Nationalen vor Malaga eine ähnliche Lage geſchaffen hätten wie vor Madrid. Alle wehrfähigen Einwohner hätten da die Pflicht, zu verhindern, daß der Gegner auch nur einen Fuß in die Stadt ſetze. Gründgens, Jannings und Forſt im Aufſichts rat der Tobis Weſentliche Erweiterung des Arbeitsgebietes 58 Berlin, 21. Jan. Die bei der Tobis beabſichtigten organiſatoriſchen Veränderungen ſind nunmehr in folgender Weiſe beſchloſſen worden: Es werden die Herren Staatsrat G. Gründgens, Staatsſchauſpieler und Reichs⸗ kulturſenator E. Jannings und Willi Forſt in einer demnächſt einzuberufenden a. o. GV. der Tobis Tonbild Syndikat AC. zu Mitglie⸗ dern des Aufſichtsrats gewählt werden. Die Herren werden einem innerhalb des Auſſichts⸗ rates zu bildenden Ausſchuß angehören. der die Geſchäftsleitung und Fragen der Produktions⸗ planung und der künſtleriſchen Geſtaltung der Filme beraten wird. Die Bearbeitung der Filmproduk⸗ tion und die Verantwortung hierfür wird, nachdem die Tobis die Geſamtkontrolle über ihre drei Verleih⸗Geſellſchaften Tobis⸗ Europa Film A. G. Tobis⸗Rota Film A. G. und Syndikat⸗Film⸗Geſellſchaft m. b. H. erworben bat, von den einzelnen Verleihgeſellſchaften für die Muttergeſellſchaft erfolgen. Dort werden verſchiedene Vorſtellungsgruppen gebildet, die die Ueberwachung der von den verſchiedenen Produktionsunternebmungen bergeſtellten Fil⸗ me durchführen, ferner wird ein„Dramaturgi⸗ ſches Büro“ und ein Ueberſetzungsbüro für die geſamte Produktion der Tobis eingerichtet. Da bierdurch das bisherige Arbeitsgebiet der To⸗ bis eine weſentliche Erweiterung erfährt, hat der Aufſichtsrat beſchloſſen, den Vorſtand der Tobis durch zwei weitere Mitglieder zu ergän⸗ zen. Dem Vorſtand der Tobis gehören nunmehr an: Dr. Ernſt Scheffler der den Vorſitz übernimmt: das bisherige Aufſichtsratsmitglied des Reichskulturſenats, Dipl.⸗Kaufmann Sieg⸗ mund Jung: der bisherige Direktor der To⸗ bis⸗Cinema⸗Film A. G., Fritz Mainz. Durch dieſe Zuwahl von drei ſo hervorragen⸗ den künſtleriſchen Perſönlichkeiten in den Auf⸗ ſichtsrat der Tobis, deren Namen nicht nur in Deutſchland, ſondern auch im Ausland größte Geltung habe, wird künftig die beſondere Ge⸗ währ gegeben ſein, daß bei der Produktions⸗ planung der Tobis den künſtleriſchen und kul⸗ turellen Zielen breiteſter Raum gegeben wird. a Dr. Goebbels ſprach vor dem nationalpolitiſchen Lehrgang der Wehrmacht Berlin. 21. Jan. Auf Einladung des Reichskriegsminiſters hielt Reichsminiſter Dr. Goebbels heute nachmittag im großen Saal der Kriegsakademie vor dem national vpolitiſchen Lehrgang der Wehrmacht einen grundſätzlichen Vortrag über das Thema„Das Weſen der nationalſozialiſtiſchen Propaganda“, 9 8 — ———— ö 5 ö 6 50. 1 1 1 19 83 K K f N 1 f 1 85 ö 1 1 1 1 1 3 * 1 1 1 1 11 ö 1 5 1 1 0 f 1 1 1 1 0 3 1 5 74 13 3 1 93 1 rr. Die Füntstunden- Diskussion England- Irland Eamon de Valer Vom Mathematiklehrer zum Staatspräſibenten Britiſche Generale bewundern De Valera— Uniform trug— Die ſenſationelle Wendung England— Irland Der Stratege, der niemals ein Die großen Schlagzeilen der angel⸗ ſächſiſchen Preſſe künden eine neue Epoche der iriſch⸗engliſchen Beziehun⸗ gen an. Die treibende Kraft dieſer neuen Entwicklung iſt der iriſche Staatspräſident Cam on De Va⸗ Le ra, der zu den intereſſanteſten Figuren der Zeitgeſchichte gehört. Ein Porträt dieſes einzigartigen Man⸗ nes verſucht der folgende Artikel zu malen. Ein Mann döst in der Sonne Ein ſchüchterner Mann ſitzt in der Sonne. Dicke Brillengläſer ſchützen ſeine Augen. Apathiſch ſitzt er auf der Bank. Der Mann ſcheint in den Himmel zu döſen. „Nachläſſig wie ein Sack ſchlottert der graue, härene Anzug um ſeinen langen, großen, hage⸗ ren Körper. Lang iſt auch die Naſe des Man⸗ nes. Nichts ſcheint an dieſem Körper und an dieſen weiten Kleidern für einander beſtimmt zu ſein. Der Mann blinzelt in die Sonne, in die Sonne von Dublin. Er ſitzt vor einem weiten, herrlichen, weißen Maiglöckchenbeet. Traumverloren ſchaut er auf die Blumen. Um ihn iſt Einſamkeit, Ruhe, Frieden, kein Menſch iſt weit und breit zu ſehen. Valera stärker als Napoleon Man könnte hundert Menſchen an dieſem ſanft in der Sonne döſenden Mann vorbeifüh⸗ ren und ihnen die Preisfrage ſtellen:„Was iſt der Mann im Privatberuf? Was tut er, wenn er nicht gerade in der Sonne mit offenen Augen ſchläft?“ Beſtimmt würden Neunzig von Hundert glauben, daß dieſer Mann ein penſionierter Lehrer ſei oder ein Dozent, oder ein Rentier mit geiſtigen Intereſſen. Kaum einer würde auf den Gedanken kom- men, daß dieſer ſanftmütige, bebrillte, nach⸗ läſſig gekleidete Mann einer der wenigen Män⸗ ner der Weltgeſchichte iſt, denen es glückte, dem britiſchen Löwen zu trotzen, ja, ihn zu beſiegen, daß dieſem Mann glückte, was Napoleon nie⸗ mals möglich war. Der Mann auf der Bank iſt Eamon De 1 der Staatspräſident Ir⸗ an ds. Britische Generale haben Respekt vor de Valera Wenn Generale des britiſchen Imperiums in irgendeinem der ſchönen engliſchen Klubs bei⸗ einanderſitzen und am Kaminfeuer über ihre Abenteuer in Indien, in Südafrika, über ihre Erfahrungen in Gibraltar und Neu⸗Seeland plaudern, und wenn ſie dann in ihren Er⸗ zählungen auf Irland überblenden, dann fällt unweigerlich der Name De Valera. Dann nimmt der eine oder der andere der Gentlemen die Dundillpfeife aus dem Mund, ſpuckt ins Feuer und murmelt Damned“. Eine größere Anerkennung für dieſen ſchucht 3 Gelehrten von Dublin kann es nicht geben. 0 Denn in dieſem„Damned“ liegt der ganze Reſpekt vor dem großen Gegner. Der hagere Mann mit der langen Naſe und der dicken Brille hat eine glänzende militäriſche Vergangenheit. U Der Mann, der in ſeiner Jugend Mathe⸗ matiklehrer war, wurde in dem Kampf um die Freiheit ſeines Vaterlandes einer der wichtigſten, energiſchſten und glücklichſten Mi⸗ litärs Irlands. a 75 Auch ſeine heutigen innerpolitiſchen Gegner, wie General O' Duffy, der Führer der Blauhemden Irlands, anerkennen ſeine großen militäriſchen Qualitäten und beugen ſich ihm. Valera und selne Hundertschaft Eamon De Valera, der niemals in ſeinem Leben eine Uniform getragen hat, iſt einer der beſten Revolverſchützen, die je die grüne Inſel gekannt hat. 5 Als um Oſtern 1916 der Aufſtand der Iren gegen England begann, der dem in Deutſchland bekannteſten Frenführer Sir Rogar Caſement das Leben koſtete, war der heutige Staatsprä⸗ ſident Irlands einer der kühnſten Unterführer. Der Mathematikprofeſſor von einſt vertei⸗ digte ſich mit hundert Mann in Dublin gegen eine vielfache Uebermacht. Schließlich wurde er und ſeine Hundertſchaft gefangen genommen. Aber De Valera als Vorſitzender von Sinn⸗ fein, der iriſchen Aktiviſtenorganiſation, hatte, als er im Jahre 1921 nach einem ſchweren blutigen Kleinkrieg, nach einer ungeheuer er⸗ folgreichen Wahl, bei der Sinnfein von 128 Mandaten 124 eroberte, nicht nur einen Kampf nach außen zu führen. Es begann jene lang⸗ wierige Periode inneririſcher Auseinander- ſetzungen, aus denen Eamon De Valera als Sieger hervorging.. Gewiß, es gab blendendere Redner als ihn, es gab energiſchere, iriſche Führer wie William T. Casgrave, den Vorgänger von Valera, aber es gab keinen Iren, der mit größerer Zähigkeit, mit beſſerer Taktik, ſeine Meinung und ſeinen heißen Wunſch nach Unabhängigkeit verteidigte und zum Siege führte, als den einſtigen Mathe⸗ matiklehrer Eamon De Valera. Llebesroman des Staats präsidenten „Eamon De Bglera iſt keineswegs ein typi⸗ ſcher Ire. Er lächelt ſelten, er raucht nicht, er trinkt nicht, er treibt keinen Sport, er iſt ein ernſter, aller Pathetik feindlicher Fanatiker. Sein dunkel getöntes, garnicht iriſch anmuten⸗ des Geſicht wird nur dann zur äußerſten Le⸗ hendigkeit erweckt, wenn er von der Sprache ſeines Landes, vom Gäliſchen, ſchwärmt. Schon als junger Student intereſſierte er ſich für die gäliſche Sprache. Die Frau Jane Fla⸗ magan, die ihn in der gäliſchen Liga in die Geheimniſſe der ſchwierigen Arſprache Irlands einführte, wurde ſeine Gattin. 1910 heiratete er, und jetzt gibt es ſechs junge De Valera. Valera hatte, als er ſeine politiſche Lauf⸗ bahn begann, am meiſten darunter zu leiden, daß innerpolitiſche Gegner ihm immer wieder vorwarfen, er ſei nicht in Irland ſelbſt, ſondern in New Nork geboren. Urſprünglich in der römiſch⸗katholiſchen St. Agneskirche in New Jork auf den Namen Edward getauft, ließ es ſich, ſobald er in die Heimat zurückkehrte, nur noch gäliſch Eamon nennen De Valera hat durch die Unzahl ſeiner Re⸗ formen, durch ſeine glühende Vaterlandsliebe, aber auch durch ſeine vernünftige reale Politik England gegenüber bewieſen, daß alle die An⸗ würfe, die ihn wegen ſeiner Geburt in New Vork trafen, kindiſch ſind. Er hat durch die berühmte 10 Schillingwochenſpende an alte Leute, durch den Bau von Schulen und Kran⸗ kenhäuſern, durch die ſtraffe Organiſation der iriſchen Armee mehr für Irland getan, als alle ſeine Kritiker zuſammen. Die historische FUnfstunden-Konferenz Noch vor einer Woche hätte niemand es für möglich gehalten, daß Staatspräſident Eamon De Valera ſich mit einem britiſchen Kabinetts⸗ miniſter in London treffen würde. Das Un⸗ wahrſcheinliche iſt reale Wirklichkeit geworden. Malcoln Mac Donald, der Sohn des Lord Siegelbewahrers und einſtige Labour Party⸗Führers, und Eamon De Valera ſpra⸗ chen fünf Stunden miteinander und das Thema war nicht nur der Handel, das Geſpräch er⸗ ſtreckte ſich auch auf die Landesverteidigung, auf die bevorſtehende Krönung. „Ein neuer Abſchnitt der engliſch⸗iriſchen Be⸗ ziehungen ſcheint begonnen zu haben. Eamon De Valera, ein Kämpfer für die Unabhängigkeit Irlands und Rebellführer ge⸗ gen England, ſcheint heute Fürſprecher zu ſein für eine dauernde Verſtändigung zwiſchen Eng⸗ land und Irland. Schloßgespenst oder Einbrecher 7 der Mann mit dem Palriarchenbark Aufklärung eines ungewöhnlichen Muſeumsdiebſtahls Budapeſt, im Januar Der geheimnisvolle Diebſtahl im Franz⸗Vigyazo⸗Muſeum der Akademie der Wiſſenſchaften in Budapeſt, bei dem Juwelen und Kunſtgegenſtände von unermeßlichem Wert erbeutet worden ſind, hat in der Bevölkerung der Um⸗ gegend von Budapeſt zu den tollſten Gerüchten Veranlaſſung gegeben. Faſt ſchien es, als ſollte das Verbrechen nicht aufgeklärt werden können. Jetzt aber gelang es doch, den Täter zu über⸗ führen. Es war zur allgemeinen Ueberraſchung kein anderer, als der Kuſtos des Muſeums ſelbſt. Sonderling im Diamantenſchloß Nahe Budaveſt in einer einſamen und wenig beſiedelten Gegend liegt ein ſtattliches Schloß. Es mutet wie eine alte Feſtung an, denn alle ſeine Fenſter ſind ſchwervergittert, die Eingangstore mit Eiſen gepanzert. Dies Schloß gehörte dem Grafen Franz Vigyvazo, deſſen ſonderlinghaftes Weſen den wenigen Bewoh⸗ nern der Umgegend reichen Geſprächsſtoff bot. Er hatte von ſeinem Vater ein Rieſenvermögen geerbt, das er in Gold⸗ und Silbergegenſtänden, in Kunſtwerken. Edelſteinen und koſtbarem Porzellan anlegte. Vollkommen zurückgezogen, lebte der Graf nur ſeinen Schätzen, deren Kata⸗ logiſierung und Betreuung ihn Tag und Nacht beſchäftigte. Nur wenigen Menſchen war es vergönnt, den Sonderling in ſeinem Reichtum aufzuſuchen. Es geſchah ſchließlich, was Nerven⸗ ärzte längſt prophezeit hatten. Der Graf wurde in ſeinem Alter nervenkrank und mußte in eine Heilanſtalt gebracht werden. Hier endete er durch einen Selbſtmord im Jahre 1928 ſein Leben. Das Schloß mit allen ſeinen Schätzen hatte er ſchon lange vorher der ungariſchen Aka⸗ demie der Wiſſenſchaft in Budapeſt vermacht. Das Geheimnis des Prunkgewandes Die Akademie beſchloß, die Beſitzung in ihrem derzeitigen Zuſtand zu laſſen und gab dem Schloß den Namen Franz⸗Vigyazo⸗Muſeum. Außerdem wurden ſämtliche Fenſter vergittert und alle Sicherungsmaßnahmen gegen Ein⸗ bruchsdiebſtähle getroffen. Als Kuſtos wurde unter zahlreichen Bewerbern ein würdiger alter Mann namens Georg Lublovary beſtellt, der ſich eines tadelloſen Rufes erfreute und auch ſonſt geeignet zur Verwaltung der Schätze er⸗ ſchien. Vikle Jahre hindurch erfüllte er ſeine Pflichten zur vollſten Zufriedenheit. Am 11. September des vergangenen Jahres aber er⸗ ſchien er in heller Aufregung bei der Gen⸗ darmerie und erklärte, es ſei ein Einbruch in das Muſeum verübt worden und Diebe hätten Schätze im Werte von mehreren hunderttauſend Pengö erbeutet. Das Verbrechen erregte ungeheures Auf⸗ ſehen Nachrichten darüber liefen durch die ge⸗ ſamte Weltpreſſe. Die Budapeſter Polizei ent⸗ ſandte eine Sonderkommiſſion, die alles auf das Genaueſte unterſuchte. Aber das Ergeb⸗ nis war negativ. Es ließen ſich keine Spuren von den Tätern finden. Und der Verdacht, der ſich gegen den Kuſtos richtete, ſchien bei näheren Nachforſchungen unbegründet. Man ſtand vor einem Rätſel. Viele Wochen hin⸗ durch wurde der Kuſtos heimlich überwacht. folg dieſe Maßnahme führte zu keinem Er⸗ olg. In der Umgegend erzählte man ſich jetzt wieder die alten Sagen, die nun ſchon ſeit Jahrhunderten das Schloß zum Schauplatz ha⸗ ben. Von einem geheimnisvollen Schloßge⸗ ſpenſt, von einem böſen Dämon raunte man ſich ins Ohr, der gekommen ſei, um die Schätze an ſich zu reißen. Vor allem ſpielte ein Prunkgewand des letzten Grafen in dieſen abergläubiſchen Gerüchten eine Rolle. Von dieſem Prunkgewand waren ſämtliche 99 Edel⸗ ſteine abgeriſſen, ohne daß der Brokatſtoff eine Beſchädigung aufwies. Gelächter auf dem Verſatzamt. Die Polizei ſelbſtverſtändlich gab nichts auf ein Schloßgeſpenſt und hielt ſich auch weiter an die realen Tatſachen. Eines Tages erhielt die Budapeſter Kriminalpolizei eine anonyme Anzeige. Der Abſender behauptete, im Som⸗ mer des vergangenen Jahres ſei ein Mann mit einem wallenden Patriarchenbart in dem Budapeſter Verſatzamt erſchienen, und habe dort Juwelen verpfändet, die unter Umſtänden aus dem Muſeumsdiebſtahl ſtammen könnten. Außerdem ſei es nicht ausgeſchloſſen, daß der Mann mit dem Patriarchenbart der Kuſtos Georg Lublovary geweſen ſei, denn dieſer trage doch auch einen langen Bart. Jetzt hatte die Polizei einen neuen Fingerzeig. Es zeigte ſich jedoch, daß Lublovarh, wenn er ſchon der Dieb war, ungewöhnlich umſichtig zu Werke gegangen 5. mußte, denn die verpfändeten Juwelen konnten nur mit größter Mühe als aus dem Muſeum ſtammend, erkannt werden. Es beſtand nun noch die Möglichkeit, daß ein Dieb in der Maske des Kuſtos auf dem Ver⸗ ſatzamt vorgeſprochen hatte. Sämtliche Ange⸗ ſtellte des Verſatzamtes erinnerten ſich noch deutlich des ſonderbaren Mannes, der mit ſei⸗ nem Bart ein heimliches Gelächter erregt hatte. Gegenüberſtellung am Krankenbett. Die Unterſuchung wurde nun durch den Um⸗ ſtand verzögert, daß ſich der Kuſtos einer ſchweren Operation unterziehen mußte und vernehmungsunfähig war. Nach ſeiner Ge⸗ neſung wurde er noch in ſeinem Krankenzim⸗ mer mehreren Angeſtellten des Verſatzamtes nacheinander unter einem harmloſen Vor⸗ wand gegenübergeſtellt. Er wurde ſofort wie⸗ dererkannt und legte dann auch alsbald ein umfaſſendes Geſtändnis ab. Da er nur einen Teil des Diebesgutes verpfändet hat und da dieſe Juwelen beſchlagnahmt werden konnten, ſind ſämtliche Wertgegenſtände wieder herbei⸗ geſchafft worden. 50 Jahre Hertzsche Wellen: Ein Froſchſchenkel erleuchtel die Welt Der Menſch als Kraftwerk — Wieviel Volt entwickelt Ihr Jahnnerv?— Wunder der Elektrizität Berlin, 20. Januar. Vor nunmehr 50 Jahren, im Jahre 1887, entdeckte der deutſche Phyſiker Heinrich Hertz die nach ihm benannten elektriſchen Wellen, auf denen die ge⸗ ſamte Funktechnik beruht. „Es gibt Dinge zwiſchen Himmel und Erde, von denen unſere Schulweisheit ſich nichts träumen läßt“. Als einer der erſten Phyſiker und im direkten Gegenſatz zu der damals herrſchenden mechaniſch⸗ elaſtiſchen Lichttheo⸗ rie hat Heinrich Hertz die innere Berechtigung dieſes Dichterwortes erkannt u. daraus ent⸗ ſprechende Schlußfolgerungen gezogen. Geboren am 22. Februar 1875 zu Hamburg, wurde der große deutſche Gelehrte nach Beendigung ſeines Studiums 1883 Privatdozent für theoretiſche Phyſik an der Techniſchen Hochſchule in Karls⸗ ruhe und 1889 in gleicher Eigenſchaft an die Univerſität Bonn berufen. Im Jahre 1890 wurde er für ſeine bahnbrechenden techniſchen Unterſuchungen mit der Rumford ⸗ Medaille ausgezeichnet. Am 1. Januar 1894 erloſch dann das Leben des Mannes, dem die Elektrizitätswiſſenſchaft ihre Grudnlagen zu verdanken hat. Wie die Natur überliſtet wurde In ſeinen klaſſiſchen Unterſuchungen hat Hertz die Zuſammenhänge von Licht u. Elek⸗ trizität mit der Erzeugung elektromagnetiſcher Wellen aufgedeckt. Er rief elektriſche Schwing⸗ ungen von hoher Schwingungszahl hervor und erbrachte den Nachweis, daß ſich dieſe mit der gleichen Geſchwindigkeit durch den Raum fort⸗ pflanzen wie das Licht, durch Prismen ge⸗ brochen werden und Polariſationserſcheinun⸗ gen zeigen. Damit war die mechaniſch⸗elaſtiſche durch die elektro⸗magnetiſche Lichttheorie ver⸗ drängt. Durch die im Jahre 1924 in Hamburg gegründete Heinrich ⸗ Hertz ⸗Geſellſchaft für Wiſſenſchaft und Funkweſen werden die phyſi⸗ kaliſchen Erkenntniſſe der großen deutſchen Ge⸗ lehrten fortentwickelt und techniſch ausgewer⸗ tet. Wie hat nun Hertz eigentlich den Nachweis für ſeine bahnbrechende Entdeckung erbracht? Er ſtellte in einiger Entfernung von einem Schwingungserzeuger oder Oszillator eine Metallwand auf. Würden durch den Oszilla⸗ tor Schwingungen hervorgerufen, ſo zeigte ſich, daß der Raum zwiſchen dem Schwingungser⸗ zeuger und der Metallwand von ſtehenden elek⸗ triſchen Wellen erfüllt war. Hertz wies dieſe Tatſache durch einen mit einem Reſonator ab⸗ geſtimmten Schwingungskreis nach, der an den „Bauchſtellen“ der ſtehenden elektriſchen Wel⸗ len Funken gab. Die Natur war hierdurch mit ihren eigenen Mitteln überliſtet worden „Stammvater“ der Photozelle Außerdem entdeckte Heinrich Hertz den Ein⸗ fluß ultravioletten Lichts auf die elektriſche Entladung, wodurch Wilhelm Hellwachs ſpä⸗ ter zur Entdeckung des ſogenannten lichtelek⸗ triſchen Effektes, der Auslöſung von Elek⸗ tronen durch das Licht, angeregt wurde. Hertz wurde damit zum„Stammvater“ der Photo⸗ zelle, die in der modernen Technik bekanntlich vielfache Anwendungsmöglichkeiten hat. Ein langer Entwicklungsweg hat die Elektrizitäts⸗ wiſſenſchaft von ihren Uranfängen bis zu die⸗ ſem Höhepunkt emporgeführt. Es war zwar ſchon im Altertum eine allgemein bekannte Tatſache daß Bernſtein durch Reiben die Fä⸗ higkeit erlangt, leichte Körperchen anzuziehen, doch wurde erſt um 1600 durch Gilbert feſt⸗ geſtellt, daß auch andere Stoffe, dieſe Eigen⸗ ſchaft beſitzen. Otto von Guericke erbaute dann im Jahre 1663 die erſte Elektriſiermaſchine und erkannte als erſter Forſcher neben der An⸗ ziehungs⸗ die elektriſche Abſtoßungskraft. Weitere Phyſiker, darunter Gray um 1727, du Fay 1773 und Colomb 1788, ebneten durch ihre Entdeckungen der Elektrizitätswiſſenſchaft den Entwicklungsweg. g Wer erfand den Blitzableiter? Zur Beſchäftigung mit der tieriſchen Elektri⸗ zität führte dann die Erkenntnis Galvanis im Jahre 1789, daß ein an ſeinem Nerv mit einem Metallhaken aufgehängter enthäuteter Froſchſchenkel zu zucken beginnt, wenn er mit einer Zehe einen Stab aus einem zweiten Me⸗ tall berührt, das mit dem Haken in leitender Verbindung ſtebt. Von dieſem Zeitpunkt an kam man allmählich zu der Gewißheit, daß in jedem Pflanzen⸗ und Tierkörper wie auch beim Men⸗ ſchen als Begleiterſcheinung der Lebensvor⸗ gänge Elektrizität erzeugt wird. Beim Muskel kann man z. B. von zwei unverletzten Ober⸗ flächenſtellen einen ſchwachen Ruheſtrom und von einer Oberflächen⸗ und einer Schnittſtelle einen viel ſtärkeren Verletzungsſtrom ableiten. Sogenannte Aktionsſtröme treten an jedem tätigen Muskel und jeder arbeitenden Drüſe in Erſcheinung. Es ſei in dieſem Zuſammenhang nur an die Elektrokardiographie beim Herzen erinnert. In allen dieſen Fällen wirkt die tätige Körperſtelle negativ gegenüber der ruhenden. Auch von einem iſolierten Nerv kann man während ſeiner Tätigkeit Aktionsſtröme ablei⸗ ten. Die elektromagnetiſche Kraft dieſer Ströme, die vorzugsweiſe an der Abgrenzun zweier Körperzellen entſtehen, beträgt etwa 2 bis 45 Millivolt. Der weitere Entwicklungs⸗ weg der Elektrizitätswiſſenſchaft wird gekenn⸗ zeichnet durch die Erfindung des Blitzableiters durch Benjamin Franklin, der damit gleichzeitig die elektriſche Natur des Blitzes endgültig be⸗ wies; die 1820 von Oerſted erſtmals beobach⸗ tete Erſcheinung des Elektromagnetismus, der Ablenkung der Magnetnadel durch den elektri⸗ ſchen Strom, und die Entdeckung der Induktion durch Faraday im Jahre 1841. Zwei Jahre ſpäter wurden die Geſetze der chemiſchen Wir⸗ kung elektriſcher Ströme feſtgeſtellt. Seitdem bis auf den heutigen Tag wird wiſſenſchaft im weſentlichen durch die Fr nach dem Weſen der Elektrizität beherrſcht, deren Pionier Heinrich Hertz in dieſem Jahre von der Welt gefeiert wird. die Elektrisitäts⸗ 2 7 1 Shloſge kaunte man u de egit ſbielte ein n in deen Aale. Non ice 99 Edel. ulatfoff en amt. b nichts au/ buch weit; Tages eit U une i in Enn⸗ ir Nann alt in dem und habe Umſtänden u könnten. u, daß det det Kustos denn dieſer Jetzt hatte . Es zeigte er ſchon der g zu Verke vetpfändeten t Mühe als unt werden. leit, daß ein uf dem Ver⸗ liche Ange; V ſich noch r mt ſei⸗ regt Hatte Wel. ich den Un⸗ tos einet mußte und ſeiner Ge⸗ Kranlenzim⸗ Vetſaßamtes loſen Vot⸗ ſofott wie⸗ bald ein nur einen u und da m lonnten, det berbei⸗ — ben der An⸗ pungelraft höhepunk Gau Baden: FC. Freiburg— VfB Mühlburg(4:2) 1. FC. Pforzheim— SV. Waldhof(110 VfR. Mannheim— Pf. Neckarau(1:1 Gau Südweſt: Eintracht Frankfurt— FV. Saarbrücken(3:1) Kickers Offenbach— FK. Pirmaſens(11) Spfr. Saarbrücken— FSV. Frankfurt(0:1) Wormatia Worms— Bor Neunkirchen(2:2) SV. Wiesbaden— Union Niederrad(0:4) Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfr. Stuttgart(2:2) SpVg. Bad Cannſtatt— SSV. Ulm(3:2) Obwohl die Spiele der zweiten Serie ſchon erheblich gefördert ſind, iſt der Ausgang des Kampfes um die Meiſterſchaft in den ſüddeutſchen Gauligen ſehr ſchwer zu beſtimmen. Eine Ausnahme macht vielleicht der Gau Württemberg, der mit VfB. Stuttgart einen klaren * herausgebracht hat und der auch mit ziemlicher Sicherheit als Meiſter zu erwarten Der vergangene Sonntag war mit ſeinen teilweiſe großen Ueberraſchungen nicht dazu ange⸗ tan, in den übrigen Gauen weitere Klärung zu bringen. Im Gau Südweſt läßt der Drei⸗ kampf Offenbach, Worms, Eintracht noch manche Schlüſſe zu, und nur die Mannſchaft mit der größeren Ausdauer wird als Sieger das Ziel erreichen.— In Baden iſt das Trio Wald⸗ hof, VfR. Mannheim, Pforzheim nicht zu ſprengen. Die Lage iſt hier genau ſo wie im Gau Südweſt, nur mit dem Unterſchied, daß der relativ an der Spitze ſtehende 1. FC. Pforzheim erſt ſein rückſtändiges Spiel gewinnen muß, um auch praktiſch die Tabellenführung zu übernehmen. Darüber wird am Sonntag der Großkampf Pforzheim— Waldhof entſcheiden— In Bayern iſt man ſich ebenfalls noch längſt nicht„einig“ Kämpfen um die DF B.⸗Meiſterſchaft vertreten öffnen dem nicht nachlaſſenden 1. FC. Schweinfurt recht günſtige Perſpektiven. Auch hier wird man am Sonntag nach dem Favoritentreffen 1. Fc. Nürnberg— 1. wiſſen.— Im Gau Heſſen iſt keine Aenderung eingetreten, da ſowohl der führende SpV. Kaſſel als auch Heſſen Hersfeld beide ihre Spiele am vergangenen Sonntag gewinnen konnten. Pforzheim Waldhof! Das alles überragende Ereignis im Sau Ba⸗ den am Sonntag iſt der Großkampf zwichen dem 1. Fc Pforzheim und SV. Waldhof, die ſich bekanntlich in der erſten Begeannna unent⸗ ſchieden trennten. Ein ſolches Ergebnis liegt auch diesmal wieder ſehr nahe, da beide Mann⸗ ſchaften ſcheinbar gleichmäßig etwas an ſpiele⸗ riſchem Wert eingebüßt haben. Oder ſollte Waldhof doch... VfR. Mannheim iſt an dem Ausgang der Pforzheimer Begegnung natürlich ſehr ſtark intereſſiert und die Raſenſportler würden am liebſten eine Punkteteilung ſehen, da ſie in dieſem Falle allein in Front ziehen mürden, vorausgeſetzt, daß der VfR. den Kampf gegen fe. Neckarau(der vor acht Tagen Pforzheim ſchlug) ſiegreich überſteht. Der Frei⸗ burger FC. ſollte ſich dem VfB. Mühlburg überlegen zeigen.. Hochſpannung im Gau Jüdweſt Im Gau Südweſt ſind wieder alle Mann⸗ ſchaften in Tätigkeit. Kickers Offenbach haben auch diesmal wieder den Vorteil des eigenen Platzes im Spiel gegen den FK. Pir⸗ maſens, den ſie entſprechend zu ihren Gunſten ausnutzen ſollten, zumal die Gäſte nicht in der Lage find, mit ihrer ſtärkſten Mannſchaft in Offenbach anzutreten. Wormatia erwartet Boruſſia Neunkirchen Auch das iſt eine ſchwere Aufgabe für die Wormaten, denn noch immer haben die Neun⸗ kircher in Worms ihren Mann geſtanden: die beiden letzten Spiele in Worms endeten unent⸗ ſchieden. Es liegt alſo klar, daß dieſer Kampf nur mit Einſatz aller Kräfte gewonnen werden kann. Daß er gewonnen werden muß, liegt auf der Hand, denn für die Wormaten heißt er Anſchluß behalten. Nur ein verlorener Punkt könnte Verluſt der Meiſterſchaft bedeuten. Aber noch iſt dieſe behauptbar, wenn auch etwas Glück dazu gehört. Wir hoffen nur, daß ſich Wetter⸗ und Platzverhältniſſe bis zum Sonntag ſo beſſern, daß auch ein einwandfreies Sriel gewährleiſtet wird. Dann wird man beiderſeits ein gutes Treffen zu ſehen bekommen. Inter⸗ eſſant iſt noch, zu wiſſen, daß der erſt kürzlich hinausgeſtellte Kurt Welſch bereits bis 10. Februar geſperrt iſt Für guten Erſatz dürfte aber bei den Boruſſen geſorgt ſein. Eine gleichmäßig gute Form hat in den letz⸗ ten Wochen Eintracht Frankfurt bewie⸗ ſen, die in ihrer derzeitigen Verfaſſung auch den FV. Saarbrücken hinter ſich laſſen müßte, wenn auch Sold für den Frankfurter Innen⸗ ſturm ein ſchweres Hindernis ſein wird. Sportfreunde Saarbrücken werden die Ab⸗ ſtiegsgefahr immer noch abwenden wollen: ihr Sieg über den FSV. Frankfurt erſcheint durch⸗ aus möglich. SV. Wiesbaden und Union Niederrad haben beide noch Punkte nötig, um ſich in Zicherheit zu bringen. Ein Unentſchieden dürfte dem au⸗ genblicklichen Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften am beſten entſprechen. Bib. Stuflgark unbedrängt Der klar an der Spitze ſtehende VfB. Stutt⸗ gart iſt auch in Eßlingen gegen Sportfreunde kaum der Gefahr einer Niederlage ausgeſetzt, die ihm noch nicht einmal allzu viel Schaden zufügen könnte. Die Stuttgarter Kickers haben ſich im Lokalkampf mit den Sportfreunden aus⸗ einanderzuſetzen, in dem die Kickers ſich als die beſſere Mannſchaft erweiſen ſollten. Cannſtatt ſchwebt noch in Abſtiegsgefahr, die mit einem Sieg über den 1. SSV. Ulm beſeitigt wäre Der SC. Stuttgart müßte mit dem FV. Zuf⸗ ſenhauſen fertig werden. Jchweinfurk in„Jabo“ Eine Vor⸗ oder ſogar endgültige Entſchei⸗ dung könnte der Favoritenkampf 1. FC. Nürn⸗ bera— 1. Fc Schweinfurt bringen, in dem wir dem„Club“ als die in ſolchen Spielen doch erfahrenere Mannſchaft die beſſeren Chancen einräumen. Bavern München ſollte ſich in Augsburg erfolgreich durchſetzen. Wacker Mün⸗ chen müßte dem VfB. Coburg das Nachſehen geben, während der Kampf zwiſchen München 1860 und VfB. Ingolſtadt nach den letzten gro⸗ ßen Erfolgen der Gäſte in ſeinem Ausgang als offen zu bezeichnen iſt. Sportfr. Eßlingen— VfB. Stuttgart(0:3) SC. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen(1.1 Gau Bayern: Wacker München— VfB. Coburg(0:1 1860 Münch.— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee(0:3) 1. FC. Nürnberg— FC. Schweinfurt 05(5:2) BC. Augsburg— Bayern München(1:1 Gau Heſſen: Germ. Fulda— SpVg. Niederzwehren(2:1) SC. 03 Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld(2:3) VfB. Friedberg— Kurheſſen Marburg(6:2) Kewa Wachenbuchen— 1. FC Hanau 93(1:1) wer als Meiſter den Gau in den weiteren ſoll. Die Verluſte von Fürth und„Club“ er⸗ FC. Schweinfurt mehr Ipitzenverein pauſierk Im Gau Heſſen greift der führende Sp Kaſſel diesmal nicht in die Ereigniſſe ein. Der zweite Favorit, Heſſen Bad Hersfeld, wird in Kaſſel von SC. 03 erwartet und ſollte ſich dort als die beſſere Mannſchaft erweiſen. Germania Fulda iſt über Niederzwehren in Front zu er⸗ warten, VfB. Friedberg müßte Kurheſſen Mar⸗ burg das Nachſehen geben, während Hanau 93 in ſeiner augenblicklich ſchwachen Form mit Der Deutſche Radfahrer⸗Verband gibt den Terminkalender ſeiner in dieſem Jahr geplan⸗ ten ſportlichen Veranſtaltungen auf der Land⸗ ſtraße bekannt. In insgeſamt 58 reichsoffenen Veranſtaltungen liegen die vier großen inter⸗ nationalen Wettbewerbe, Rund um Hagen, die Deutſchland⸗Rundfahrt, Mailand— München und Warſchau— Berlin, verankert. In dieſen Plan werden auch die Berufsfah; rerprüfungen eingebaut, und zwar ſind außer der Deutſchland⸗ Rundfahrt und Mailand— München noch weitere acht bis zwölf derartige Veranſtaltungen vorgeſehen Die deutſche Mei⸗ ſterſchaft im Einer⸗Streckenfabren wird im Nahmen der großen Ausſtellung in Düſſeldorf am 8. Auguſt entſchieden. Die Meiſterſchaft im Vereins⸗Mannſchaftsfahren iſt für den 22. Au⸗ guſt nach Berlin angeſetzt worden. Auf Wunſch der Induſtrie wird die Straßenmeiſterſchaft der Berufsfahrer vorausſichtlich wieder in mehreren Läufen zur Durchführung kommen. Von einſchneidender Bedeutung iſt, daß nach der neuen miniſteriellen Verordnung für die Genehmigung von ſportlichen Veranſtaltungen mit Fahrrädern auf öffentlichen Wegen grund⸗ ſätzlich nur noch die im Kalender zuſammenge⸗ faßten internationalen und reichsoffenen Ver⸗ anſtaltungen über Reichsſtraßen geführt wer⸗ den dürfen. Der geſamte übrige Sportbetrieb auf der Landſtraße muß ſich auf Nebenſtraßen abwickeln. Der Terminkalender März: 14. Bochum—Münſter— Bochum, 21 Quer durch die Lüneburger Heide, 28. Berlin Leipzig. April: 4. Großer Straßenpreis von Magde⸗ burg, 11. Rund um den Hegau(Singen), Gro⸗ zer Straßenpreis von Hannover, 25. Rund um E Rund um den Petersberg(Halle/ ale). Mai: 2. Rund durchs Saargebiet(Saarbrük⸗ ken), Rund um München⸗Gladbach, Rund um Rundfunk⸗ Programm Samstag, den 23. Januar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter f. d. Landw. Anſchl.: Schallplatten. 6.30 Konzert. 9.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau. 10.00 Volk und Staat. 10.30 Fröhl. Kindergar⸗ ten. 11.30 Ernährungslehre für die Hausfrau. 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.15 Ruf der Jugend. 15.15„Reklame⸗ büro National“. 15.30 Wirtſchaftswochenſchau. 15.45 Was ſagt Ihr dazu? 16.00 Heiter und bunt! 18.00 Volkslieder— Volkstänze. 18.45 Deutſche Bobmeiſterſchaften. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchlandecho. Intern. Winterſportwoche in Garmiſch⸗Par⸗ tenlirchen 1937. 20.10 Olle Kamellen— be⸗ liebte Kapellen. 22.30 Deutſchlandecho. Intern. Winterſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen 1937. 23.00—0.55 Unterhaltungs⸗Muſik. Reichsſender Frankfurt 6.00 Gute Nacht, Im Walde, Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.30 HJ.⸗Sport. tim Meiſterſchaftskampf einem Unentſchieden in Wachenbuchen zufrie⸗ den ſein dürfte. Rosemeyer Beital der 9. N. 3. Die O. N. S.⸗Beiräte des Jahres 1936, Nu⸗ dolf Caracciola, Paul v. Guilleaume und Ju⸗ lius v. Krohn, ſind mit dem 31. Dezember 1936 turnusmäßig ausgeſchieden. Der Führer des deutſchen Kraftfahrſports hat ihnen für die ge⸗ leiſtete Mitarbeit ſeinen Dank ausgeſprochen. Die Beiräte werden aus den Fahrerkreiſen berufen. Für das Jahr 1937 wurden Europa⸗ meiſter Bernd Roſemevyer. Paul v. Huilleaume und Hans Richnow als Beiräte beſtellt, die ſich aus einem Vertreter der Rennwagen⸗, Sportwagen⸗ und Motorradfahrer zuſammen⸗ ſetzen. Amerika wünſcht Nuvolari Amerika ſteht in Verhandlungen mit Nuvo⸗ lari um Italiens Meiſte fahrer wieder za Starts in der neuen Welt zu gewinnen, in der er durch ſeinen Sieg im Vanderbiltpokal⸗Ren⸗ nen großen Eindruck hinterließ. Man rechnet damit, daß Nuvolari die Einladung für die 500 Meilen von Los Angeles am 10. Oktober annimmt, doch erſcheint es ausgeſchloſſen, daß er den Großen Preis von Indianapolis am 30. Mai beſtreitet. Frankfurker Berufsboxkümpfe Gigi de Laurentis der Gegner Beſſelmanns Das Programm für die Berufsborxkämpfe am 3. Februar in Frankfurt am Main ſteht bald in ſeinen Einzelheiten feſt. Als Gegner des deutſchen Mittelgewichtsmeiſters Jupp Beſ⸗ ſelmann⸗Köln wurde jetzt der Anwärter auf die italieniſche Mittelgewichtsmeiſterſchaft, Gigi de Laurentis, verpflichtet, der in ſeiner reichen Berufsboxerlaufbahn noch nie k. o. ge⸗ ſchlagen wurde. Die bisher vorliegenden Paa⸗ rungen ſind: Heuſer— Bazin. Beſſelmann— de Laurentis und Maier(Singen)— Hieber (Jugoſlawien). Zwei weitere Kämpfe vervoll⸗ ſtändigen das Programm. Das neue deulſche Radſporhah 58 reichsoffene Peranſtallungen f Rieſa, 6. Rund um die Hainleite(Erfurt), Großer Straßenpreis von Bremen, 9. Albatros⸗ Jubiläumsfahrt(Hannover), Großer rechtsrhei⸗ niſcher Straßenpreis(Köln), Rd. um Schwein⸗ furt, 16. Rund um den Elm(Braunſchweig), Ulmer Achterfahrt. 23. Cottbuſer Dreiecksfahrt, Rund um Solingen, Rund durch Schwaben (Augsburg), 30 Rund um Dortmund. Rund um Schneidemühl, Rund ums Lech und Donau⸗ tal(Augsburg). Juni: 6. Deutſchland⸗Rundfahrt(Start Ber⸗ lin), Straßenpreis von Fröndenberg, 13. Deutſchland⸗Rundfahrt(Start Stuttgart), Gro⸗ ßer Preis von Düſſeldorf, Ersgebirgiſch⸗Vogt⸗ ländiſche Achterfahrt(Hartmannsdorf), 20. Deutſchland⸗Rundfahrt(Ziel Berlin), Rund um den Schwarzwald(Schwenningen), Rund um Bonn, 27. Rund um Köln, Rund um das Stet⸗ tiner Haff, Durch die Thüringer Lande(Zella/ Mehlis). Juli: 4. Bezirks⸗Straßenmeiſterſchaften im Einerfahren, 11. Bezirks⸗Straßenmeiſterſchaften im Vereins⸗Mannſchaftsfahren, 16.—18. Mai⸗ land— München, Rund um Forſt, 25. Harzrund⸗ fahrt(Magdeburg). Großer Saxoniapreis (Robſchütz bei Dresden), Rund um München. August: 1. Gau⸗Straßenmeiſterſchaften im Einerfahren, 8. Deutſche Straßenmeiſterſchaft im Einerfahren in Düſſeldorf(Ausſtellungs⸗ preis), 15. Großer Sachſenpreis(Chemnitz), Großer Straßenpreis von Frankfurt, 22. Deut⸗ ſche Meiſterſchaft im Vereins⸗Mannſchaftsfah⸗ ren auf der Landſtraße in Berlin, 25. Straßen⸗ Weltmeiſterſchaft in Kopenhagen, 29. Rund um Berlin, Rund um Stuttgart. September: 5.—12. Warſchau— Berlin, 5. Rund um Cottbus, Großer Straßenpreis von Iggelbeim, 12 Großer Preis des Teutoburger Waldes(Bielefeld), Rund um Nürnberg, 19. Großer Straßenpreis von Oberſchleſien(Glei⸗ witz), Rund um die Solitude(Stuttgart), 26. Staffel der Städte(Berlin), Großer Preis von Aachen, Jubiläumspreis des Bochumer NV. 1897. 10.00 Der erſte Diener ſeines Staates. 11.00 Hausfrau, hör zur! 11.40 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.10 In fideler Geſellſchaft! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Wir bemerken dazu.. 15.30 Sammeln wir Alteiſen? 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Horrido! 19.30 Wochenſchau. 19.45 Internationale Winterſportwoche in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. 20.10 Wunſchkonzert zu⸗ gunſten des WHW. 22.15 Sportſchau. 22.30 Wer tanzt mit? 24.00—2.00 Heut tanzen wir die ganze Nacht. Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral, Zeit, Wetter. 6.30 Konzert. 8.30 Muſik am Morgen. 10.00„Ein Bauernſohn ſprengt die Feſſeln.“ 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Wir packen aus! 15.00 Ruf der Jugend! 15.05„Schön war ſie— unſere Arbeitsdienſtzeit.“ 15.30„Sammeln wir Alteiſen?“ 16.00 Froher Funk für alt und jung. 18.00 Achtung! Achtung! Sie hören den Tonbericht der Woche im Zeitfunkverleih. 18.30 Volksmuſik. 19.45 Internationale Win⸗ terſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen. 20.10 Fröhlicher Alltag. 22.20 Intern. Winterſport⸗ woche in Garmiſch⸗ Partenkirchen. 22.35 Wer Der e ee Betr.: tanzt mit? 24.00—2.00 Heut tanzen wir die ganze Nacht. Bekanntmachungen ber N. S. D. A. B. Krels Heppenheim AP., Gau en⸗Naſſau. e Gutzeutſtraße 3—14, itler⸗Haus. Gr r: 30 381, Poſtſcheckkonto: 53 003 riftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitaß von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 U Sonſt nur in Eilfällen, nach vorherige Anmeldung. : Schulungsabende. 1 Wiederholt habe ich die Ortsgruppen⸗ und Stütz⸗ punktleiter angewieſen, die Schulungsabende für den kommenden at bis zum 20. des vorausgehenden Monats bei mir zu melden. Bis auf einige iſt dieſe Aufforderung nicht befolgt worden. ch erſuche deshalb die Ortsgruppen⸗ und Stütz. punktleiter„die Schulungsabende für Februar direkt an den Kreisſchulungsleiter Pg. Glaſer zu melden. (Nur die Schulungsabende, die öffentlichen Ver⸗ ſammlungen ſind hierher zu melden). J. V.;: Koch. ASBO- DAs. Kreiswaltung Heppenheim. Sprechſtunden⸗Verzeichnis der Rechts betatungaſtelle der Deutſchen Arbeitsfront: jeden 91300 Uh 9 50 15.00 Uhr in Heppenheim Kreiswaltung der DA. jeden 2. und 4. Donnerstag im Monat: 16.00 Uhr in Hirſchhorn Geſchäftsſtelle der DA. jeden Freitag: 15.30 Uhr in Birkenau l Gaſthaus„Z. Birkenauer Tal“ jeden Freitag: 16.30 Uhr in Waldmichelbach Geſchäftsſtelle der DA. jeden Freitag: 18.00 Uhr in Fürth Rathaus Orts waltung Heppenheim. Ich mache auf die Abrechnung der Türplalkett en aufmerkſam, und bitte, ſoweit kaſſiert, dieſe heute abend abzurechnen. Dies gilt beſonders für dle Betriebs walter. Vetter, Kreisobmann der DAß. . e NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Bereits heute müſſen wir melden, daß auch der 3. Urlauberzug des Jahres 1937 UF 3/37 in den Allgäu vom 13.—20. Februar wegen erreichter Teilnehmerzahl geſperrt worden iſt. Anmeldungen können nunmehr für dieſen Zug auf keinen Fall noch angenommen werden. Wir verweiſen alle Volksgenoſſen, die an einer Winterurlaubsfahrt teilnehmen wollen, auf die Fahrt AF 7/7 vom 13.—20. Februar nach dem Gebiet Lamer Winkel(Bayr. Oſtmark) hin, die ein. ſchließlich Unterkunft und Verpflegung RM. 22.— koſten, mit Skilehrgang RM. 24.50. Anmeldungen hierzu können bis auf weiteres noch von allen Betriebs⸗ und Ortswarten angenommen werden. Wanderführerlehrgang für Kd. ⸗Wanderwarte am 30. und 31. Januar 1937 in Heppenheim a. d. B. Für die Kreiſe Heppenheim, Bensheim und Er⸗ bach findet am 30. und 31. Januar in der Ju⸗ gendherberge„Eulenburg“ zu Heppenheim, eine vom Gauamt der NSG.„Kraft durch Freude“ Heſſen⸗ Naſſau angeſetzte Wanderführerſchulung für Orts⸗ und Betriebswanderwarte ſtatt und wollen ſich die Wanderwarte dieſe Tage ſchon jetzt freihalten. Die Schulung beginnt am 30. Januar ſpätnachmittags. Einberufung erfolgt noch beſonders. Flarke Karlen-Nachfrage für Deutſchland— Frankreich Die Beſtellungen auf Sitzplatzkarten für das Länderſpiel Deutſchland— Frankreich laufen in Stuttgart in ſolch großer Zahl ein, daß— ſoweit ein Ueberblick möglich iſt— die Zahl der zur Verfügung ſtehenden Sitzplätze ſchon weit überſchritten iſt. Die bisherigen Beſteller von Sitzplätzen müſſen damit rechnen, daß nur eine, höchſtens zwei Sitzplatzkarten abgegeben werden können. Zukünftige Beſtellungen auf Sitzplätze haben nur dann einen Zweck, wenn gleichzeitig darin der Satz enthalten iſt, daß evtl. auch mit Stehplätzen vorlieb genommen wird. 0 5 1 1 0 ————— ꝗ⁸ n. ————.—— a ˙ ˙»hA— 8. Fortſetzung. — Do ht ſie als ſie langſam eine Kreuzung überfayrr, m der Nebenſtraße einen ſtahlblauen Packard ſtehen, eine ſchwere Maſchine, deren Motor läuft. Sie hat das Gefühl, als ob dieſer Wagen auf ſie gewartet hat, und als ſie jetzt einen Blick rückwärts tut, da ſieht ſie tatſächlich, daß ihr der blaue Packard folgt. Sie zwingt ihr ſchnellſchlagendes Herz zur Ruhe. Nicht umſonſt iſt ſie eine ausgezeichnete Fahrerin. Sie wird es den Herrſchaften zeigen, wie man einen Wagen ab⸗ hängt. Katharinas Kabriolett ſchafft mit dem Kompreſſor gut 180 Kilometer. Und ſie wird das Tempo fahren. Mit Wonne wird ſie es tun, ſie hat jetzt freie Bahn, die Stra⸗ ben ſind noch menſchenleer. Nur erſt aus Paris heraus ſein! Ruhig fährt ſie jetzt, hin und wieder ſchaut ſie ſich um und ſtellt feſt, daß ihr der blaue Packard auf den Ferſen iſt. Sie taxiert die Geſchwindigkeit der Maſchine auf höchſtens 140 Kilometer. Für höhere Geſchwindigkeiten iſt der Wagen zu ſchwer. e Endlich hat ſie Paris im Kücken. Der Wagen fährt auf Verſailles zu. Jetzt gibt ſie Gas. 100— 120— 140—— jetzt die Gerade, 165 Kilometer Geſchwindigkeit. Ah.. iſt das ein herrliches Fahren. Der Wagen liegt glänzend, und die Straße iſt wundervoll. Eine Kreuzung! Sie ſchaut zurück. Der Packard iſt zurückgeblieben. Etwa einen guten Kilometer hat ſie ihn hinter ſich gelaſſen. Weiter geht die Fahrt! Verſailles iſt paſſiert, Chatres hat ſie hinter ſich, ſie ſteuert auf Le Mans zu⸗ Aber ſie iſt nicht mehr in der Lage, den Wagen ſo aus⸗ zufahren, wie ſie es wünſcht. Die Straße iſt kurvenreicher. Der Packard hat ſich gut hinter ihr gehalten. Jetzt ſieht ſie plötzlich den Bahndamm vor ſich. Eben läutet die Glocke, kündet an, daß die Schranke herunter⸗ gelaſſen werden ſoll. Da gibt ſie Vollgas, und kurz bevor die Schranke nieder⸗ geht, iſt ſie über die Gleiſe gewiſcht. Der Wagen ſpringt, als er über die Schienen raſt, aber ſie hat ihn feſt in der Gewalt. In ihr jubelt alles. Jetzt hat der Gegner, bei dem langen Güterzug, mindeſtens zwei Minuten Aufenthalt. Das be⸗ deutet weitere vier bis fünf Kilometer Vorſprung. Ein Wäldchen wächſt vor ihr empor. Mit 160 Kilometer Geſchwindigkeit raſt ſie in das Wäld⸗ chen ein. Die Straße iſt frei. Doch da ein Fuhrwerk fährt mitten auf der Straße. Sie hupt wie verzweifelt. Natürlich ſchläft der Kutſcher wieder. Aber nein, ſie hat Glück, der Kutſcher hat den Wagen mit einem Ruck zur Seite gelenkt, und das rote Kabriolett raſt vorbei. N Jetzt kommt im Walde eine Kreuzung. Sie überlegt nicht lange. Für ſie gibt es nur ein Mittel. Zurück nach Paris, dort untertauchen, und dann Fahrt über Vitry, Villeneuve hin⸗ unter nach Südfrankreich. Sie fährt links herein. Jetzt muß ſie langſamer fahren, denn die Straße iſt kur ⸗ venreicher. Aber bald hat ſie wieder freie Strecke. Nirgends ſieht ſie etwas von dem blauen Packard Jubel iſt in ihr, als ſie jetzt wieder in Paris einfährt. f Ganz ruhig läßt ſie ihren Wagen laufen, ohne berflüſſige Haſt verläßt ſie Paris und fährt in den Sommer des Südens inein. l Unangefochten erreicht ſie Villeneuve, biegt ab nach Orle⸗ ans, paſſiert Limoges und kommt bis Agen, wo ſie in einem großen Dorfe unweit von Agen übernachtet. Sie muß mit einem ganz einfachen Zimmer vorliebnehmen, die Wirtsleute ſind verlegen, daß ſie ihr nichts Beſſeres bieten können, ſie bringen ſich ſchier um, alles zu tun, was Nina wünſcht. Nina fühlt ſich ſehr wohl und geborgen in dem Dorfgaſt⸗ ſe. Der Wirt war lange drüben in Spanien und weiß viel Intereſſantes zu erzählen. Nina lauſcht mit großem Intereſſe, ſtellt unauffällig Fra⸗ gen, die ihr gern beantwortet werden. f Sie erzählt, daß ſie ſich gern in einem einſamen Gebirgs dorf der Pyrenäen erholen wolle. Der Wirt ſchüttelt den Kopf. „Mademoiſelle, wo wollen Sie da wohnen? Dieſe ein amen Pyrenäendörfer liegen zwar wunderſchön, aber nir⸗ nn ssp. ̃Ü—pÜm—¹d eee eee Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 gends iſt ein anſtändiges Gaſthaus. Ich wüßte nicht, was ich Ihnen empfehlen könnte.“ Die Wirtsfrau wirft ein:„Ob Senor Scoriella Made⸗ moiſelle aufnehmen würde?“ Der Wirt ſieht ſeine Frau überraſcht an.„Scoriella? Du haſt recht, Madeleine, Senor Scoriella in Campelon, un⸗ weit von Andorra, der käme in Frage. Er hat ein wunder⸗ ſchönes Haus gebaut und verfügt ſtändig über ſchöne Gaſt⸗ zimmer.“ „Würden Sie mir eine Empfehlung an ihn ſchreiben?“ „Mit dem größten Vergnügen, Mademoiſelle! Campelon liegt wundervoll in den Bergen. Senor Scoriella iſt ein Kind des Dorfes, und als er in Madrid 300 000 Peſeten in der großen Lotterie gewann, da hat er ſich in ſein Heimat⸗ dorf zurückgezogen und beſitzt dort ein ſchönes Luis, das er zugleich als Gaſthaus eingerichtet hat.“ „Ob er mich aufnehmen wird?“ „Oh, Mademoiſelle, es wird ihm ein Vergnügen ſein“ 8 4* Am nächſten Morgen verläßt Nina mit ihrem roten Ka⸗ briolett ihre freundlichen Wirtsleute und fährt Campelon in den Pyrenäen zu. Der Grenzübertritt geht ſo angenehm und leicht vor ſich, wie es eigentlich immer ſein ſollte. Mühelos zieht Ninas Wagen die ſteilen Straßen empor. Seine Leiſtungsreſerve iſt gewaltig, ſo daß Nina ihm nicht das Letzte abzuverlangen braucht. So erreicht ſie gegen Mittag das paradieſiſch ſchön ge⸗ legene Dorf Campelon. Es iſt nicht ſchwer, Scoriellas Haus zu finden, denn es liegt auf der höchſten Stelle des Dorfes. Scoriellas Kind⸗ heitstraum war immer, ſich einmal an dieſer Stelle ein Haus zu bauen. Aber nie hatte er recht gewagt, daran zu glauben, daß der Gedanke einmal Erfüllung finden könnte. Als ihm nun Fortuna das viele Geld durch die Lotterie ſchenkte, da gab es für ihn nichts anderes: zurück in die Heimat, und den Traum der Kindheit Wirklichkeit werden zu laſſen. Daß ihn das zum erſten Manne des Dorfes machte, bedarf keiner beſonderen Erwähnung. Er wurde ſehr bald der Bür⸗ germeiſter des Ortes, der Alkalde. Es kamen nicht zu oft Autos in das Dorf, und darum war die Ankunft jeden Wagens hier in Campelon eine kleine Senſation. Als Nina hielt, war ihr Wagen ſofort von einer Schar Kinder umſäumt, die mit luſtigen Augen erwartungsvoll das ſchöne Mädchen anſahen. Nina griff in die Taſche und warf ihnen eine Anzahl kleine Münzen zu. Im Nu wälzten ſich Buben und Mädels auf der Erde. Nina ſprang aus dem Wagen, die Dogge folgte ihr, ohne ſich irgendwie um die Kinder zu kümmern. Dieſe wichen etwas ängſtlich vor dem großen Hunde zurück. Ein großer, breitſchultriger Mann mit glänzendem ſchwar⸗ zem Haupthaar, ſonſt bartlos, ſtand in der Tür. „Senor Scoriella...?“ rief ihn Nina fragend an. „Der bin ich, Senora!“ antwortete der Mann mit viel Würde. „Ich bringe Ihnen Grüße aus Frankreich, Senor! Mon⸗ ſieur Paul Ribaud läßt Sie herzlich grüßen!“ „Monſieur Nibaud!“ Des Wirtes Geſicht war in eitel Freude getaucht.„Willkommen, Senora, und meinen er⸗ gebenſten Dank. Es tut der Seele wohl, wenn ſie Grüße empfängt von lieben Menſchen.“ Nina war bei ihm und reichte ihm die Hand. „Ich bin Nina Frouwen“, ſagte ſie herzlich.„Haben Sie Naum für mich. Kann ich mich in Campelon einige Wochen erholen?“ „Sie beglücken mich, Senora! Mein Haus iſt Ihr Haus! Drei ſchöne Zimmer ſtehen Ihnen zur Verfügung. Meine Küche wird ſich bemühen, alle Ihre Wünſche zu erfüllen.“ Er führte Nina in das große Schankzimmer. Das Mäd⸗ chen fühlte ſich in dieſem behaglichen Raume ſofort wohl. Sie war überraſcht. Dieſer Raum hatte nichts wirklich Spa⸗ niſches an ſich, er glich mehr einer deutſchen Schenkſtube, wie ſie ſie in Süddeutſchland kennengelernt hatte. Blanke, weißgeſcheuerte Tiſche ſtanden überall, bequeme, feſte Stühle aus Holz, ohne Rohr. Die Fenſter, in denen ſich das grelle Licht des Südens brach, beſtanden aus bun⸗ tem Glas, ſo daß ſie gleiſten und funkelten und den Raum in ein eigenartiges Licht tauchten. Der Geiſt der Behaglichkeit ſprach aus allem. Überhaupt, auch in der ſonſtigen Einrichtung konnte es eine deutſche Schaukſtube ſein. 28 RRR Links war eine Theke, die ſich mur inſofern von den in Deutſchland üblichen unterſchied, daß keine Bieranlage vor⸗ handen war. Bier war hier überhaupt ein unbekannter Be⸗ griff. Hier trank man Wein, nichts als Wein. Nina nahm Platz, und nach wenigen Augenblicken war die ganze Familie des Wirtes ſamt dem Geſinde um ſie ver⸗ ſammelt. Alle ſtellte Senor Scoriella ihr vor. Sie wurde wie ein guter Freund aufgenommen. Sie hatte für alle ein gutes, liebes Wort, und man ſah überall nur vergnügte Geſichter. Dem Rate des Wirtes in dem Dorfe bei Agen folgend, hatte ſie ſich allerhand nette Kleinigkeiten in Agen gekauft und beſchenkte damit die Kin⸗ der. Auch Senora Scoriella bekam ein wunderſchönes Tuch, das Geſinde erhielt Kleinigkeiten, und Senor Sco⸗ riella zeigte eine ſchier kindliche Freude über das wunder⸗ hübſche Schachſpiel, das ihm Nina mitgebracht hatte. Nina ſprach das Spaniſche gut und verſtändlich, natürlich klang es fremdartig in ihrem Munde, und man folgte ihr, wenn ſie ſprach, mit einem fröhlichen Schmunzeln. Als die Vorſtellung vorbei war, da verſchwanden alle wie⸗ der, und Senor Scoriella blieb mit ſeinem Gaſt allein zurück. Er bot ihr zunächſt Brot und Wein, wie es hier üblich war, und Nina nahm es gern an. Lange unterhielten ſie ſich. Nina mußte jede Kleinigkeit, die ſie von Ribaud wußte, erzählen. Der Wirt hörte, glück⸗ lich wie ein Kind, zu. Die Zimmer, die ihr dann gezeigt wurden, waren ebenſo ſauber wie die Schankſtube. Nur einen Fehler hatte das Haus. WC mit Waſſerſpülung war da, aber eine Garage fehlte. Was tut ein guter Wirt? 1 Er läßt eine bauen. Das wurde ſofort in Angriff genom⸗ men. Sieben Leute ſtürzten ſich darüber, eine proviſoriſche Garage zu errichten, in der Ninas braver Wagen Unter⸗ kunft fand. Nina war mun ſchon eine Woche in Campelon, und es gefiel ihr ausgezeichnet. Sie kannte alle Leute im Dorfe und war beſonders bei den Kindern beliebt. Es machte ihr Freude, dieſe kleinen Weſen, die karg und einfach heranwuchſen und die Genüſſe einer Großſtadtjugend nicht kannten, hin und wieder durch kleine Gaben zu unter⸗ ſtützen. a Mit dem Geiſtlichen des Ortes hatte ſie ſich angefreundet. Es war ein alter Herr von großer Freundlichkeit, und er mühte ſich, ſeiner Gemeinde ein Seelſorger zu ſein. Eines Tages unterhielt ſie ſich mit dem geiſtlichen Herrn über das Dorf. Eines intereſſierte ſie vor allen Dingen: wo⸗ von leben eigentlich die Menſchen hier? Ackerbau kam ganz wenig in Frage, die Viehzucht war klein. Touriſtenverkehr noch ſehr ſchwach. Wovon lebten die Leute hier? Der geiſtliche Herr lächelte fein. „Das hat mich, als ich vor zehn Jahren hierher kam, auch intereſſiert, Senora Nina! Einige arbeiten in einem Steinbruch, eine Anzahl iſt hin und wieder beim Straßen⸗ bau beſchäftigt, aber der überwiegend größte Teil lebt be ſtimmt vom Schmuggel!“ „Ich kann verſtehen, daß Sie dieſe Eröffnung entſetzt. Min ging es ja auch nicht anders. Ich habe mir ſchon den Kopf zerbrochen, jahrelang, habe nach einer Möglichkeit geſucht, den Leuten ihr Handwerk abzugewöhnen. Aber es iſt un⸗ möglich. Es iſt erſtens den Menſchen hier nicht beizu⸗ bringen, daß es ein ſündiges, ſchlechtes, den Staat ſchädi⸗ gendes Gewerbe iſt. Sie faſſen das nicht. Da kann man tun, was man will, es geht nicht in die Köpfe hinein. Und es ſcheint beinahe, als wenn unſere Regierung den Schmug⸗ gel ſtillſchweigend duldet, wiſſend, daß er für dieſe Berg⸗ neſter der Pyrenäen ziemlich die einzige Verdienſtmöglichkeit iſt. Dabei ſind die Schmuggler ſonſt ganz brave Menſchen, gutmütig wie die Kinder, leicht zu leiten. Die Frömmigkeit hier iſt echt, ſie hat nichts Verkrampftes an ſich. Es ſind keine wilden Geſellen, wie ſie in den Romanen deſchrieben werden, ſondern ganz einfache Bergbewohner, durchaus gut⸗ artig, weder Abenteurer noch Verbrecher im üblichen Sinne.“ Nina hatte aufmerkſam zugehört. Als der Geiſtliche ge⸗ endet hatte, ſagte ſie:„So beſteht keine Möglichkeit, dieſen Menſchen eine andere Exiſtenz zu verſchaffen, mein Vater?“ „Ich wüßte keine, meine Tochter!“ entgegnete der geiſtliche Herr traurig. 1 aße von lier Be. len par ſie ber. 1 um ſch zirtes in d nette die A. ches ot Sa- lig e ir, e wie zurück. üblich mill, e) gt n ebene alte das Garage ache wude tie und tg und ſugend und er n: 0 bt uit ten die er kam, einem traßen 40t be . Nn 1 glu ſſt un a bei 1 1 ag erg jihteit nchen. nigkeit 5 ſiud hrieben Zim“ iche ge diesen gau eilige —— N FFC Bekanntmachungen Ortsgruppe „ der A. S. d A. Viernheim NS. ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 DA Betr.: Alte DA F.⸗Beitragsmarken Trotz Aufforderung ſind die beſtellten Mar⸗ ken noch nicht reſtlos abgeholt worden. Ich erſuche die betr. Mitglieder, die Marken be⸗ ſtellt haben, dieſe unbedingt heute abend zwiſchen 8 und 9 Uhr in der DA F.⸗ Geſchäftsſtelle abzuholen.“ Mögelin. Sp PSꝑDꝑ HP Helft Heime bauen, helft Arbeit ſchaffen! Das Baujahr der Hitler⸗Jugend ruft! F Lokale Nachrichten Viernheim, den 22. Januar 1937 Anſer Tagesſp ruch Für das, was alle Völker quält, entſtehen täglich Kenner; was der Welt am meiſten fehlt, ſind: Männer! Männer! Männer! Hilty. Arbeitskamerab, du bit gemeint Es gibt auch heute noch Menſchen, die glauben, Geſetze und Vorſchriften ſeien dazu da, daß man ſie lieſt und dann dem Buchſtaben getreu gehorſamſt verſucht, ſie, weil ſie nun einmal da ſind, zu befolgen. Lieber Arbeitskamerad, ſo ſoll es nicht ſein! Ehe Geſetze und Vorſchriften entſtehen und formuliert werden, haben viele Menſchen in ernſter Arbeit ſich mit dem Inhalt der ge⸗ wollten Auswirkung dieſer Vorſchriften be⸗ faßt. Sie haben es nicht getan, um irgend etwas zu erfinden, womit der Betrieb oder du ſelbſt, der du an der Maſchine ſtehſt, be⸗ laſtet werden ſollen. Dieſe Unfallverhütungsvorſchriften ſind dafür geſchaffen worden, um deine Ge⸗ ſundheit, dein Leben und deine Arbeits⸗ kraft für dich ſelber, für deine Familie und für dein Volk zu erhalten. Wenn du Unfall⸗ verhütungsvorſchriften lieſt, beachte nicht nur die Worte, ſondern verſuche einmal die ſor⸗ genden Gedanken herauszuleſen, die andere für dich hineingearbeitet haben. Und nur dann, wenn du nachdenkſt über Gefahrenquellen und deren furchtbare Auswirkungen, die du üb⸗ rigens täglich in der Zeitung lieſt, werden ſie dir nicht nur kalte und tote Paragraphen ſein, ſondern werden ein wirkungsvoller und leben⸗ diger Widerſtand im Kampf gegen Unfälle und Schäden für dich ſein. Pie Technik hilt der Lanblrau Der Unbeteiligte macht ſich im allgemeinen nur wenig Gedanken darüber, welche Fülle von Arbeit Tag für Tag von der Bauernfrau verlangt wird. Es iſt erwieſen, daß in nur 2 v. H. aller ländlichen Haushaltungen die Bauernfrau täglich 12 Stunden arbeitet. In 40 v. H. aller ländlichen Haushaltungen ar⸗ beitet ſie 13—14 Stunden, in 48 v. H. 15 bis 16 Stunden und in 10 v. H. ſogar über 17 Stunden am Tag! Sie iſt die treueſte und unermüdlichſte Helferin ihres Mannes in Haus und Hof. Wie wichtig wäre es, ſie von dieſer Aufgabenfülle des Alltags ein wenig zu ent⸗ laſten, damit ſie Zeit finden kann, ſich mehr ihrer Familie und ihren Kindern zu widmen. — kann in erſter Linie die Technik helfen. ie iſt heute imſtande, die Arbeit der Bäuerin zu erleichtern. Angefangen bei dem Heißwaſ⸗ ſerſpeicher oder dem Futterdämpfer bis zu den modernen Einmachgeräten oder der Waſchma⸗ ſchine ſteht der Bäuerin eine große Anzahl techniſcher Hilfsmittel zur Verfügung. Es kommt nur darauf an, dieſe Kräfte jetzt in verſtärktem Maße nutzbar zu machen. Dieſe Frage geht das deutſche Volk an. Denn ein wichtiger Grund der Landflucht lag darin, daß nicht die Technik, ſondern die Laſt der Arbeit den Menſchen vom Lande vertrieb. Deutſchland aber braucht eine ſtarke geſunde Landwirtſchaft und den ſtarken geſunden länd⸗ lichen Haushalt. Um beide zu erhalten und zu fördern, ergeht die Parole:„Schafft preis⸗ werte, techniſche Hilfsmittel für die Bäuerin!“ Auf der Arbeit, aber auch auf der Freizeit der Bauernfrau ruht der Segen des ländlichen Haushaltes. Achtung! SA-⸗Sportabzeichenträger! Vor einigen Wochen wurden bereits an die⸗ ſer Stelle alle Träger des SA.⸗Sportabzei⸗ chens darauf hingewieſen, ſofort ihre Per⸗ ſonalien(Name, Wohnung, Geburtsdatum und Ort, Nummer ſeines S A.⸗Sportabzei⸗ chens, Ort und Zeit des Erwerbs) an die SA.⸗ Standarte 171, Mannheim, Schlageterhaus, ſchriftlich mitzuteilen(nur ſolche, die nicht der SA., SS. oder NS KK. angehören). Wer dies noch nicht getan hat, hole dies ſofort nach und zwar bis längſtens 31. Januar 1937, da er ſonſt mit Wirkung vom 1. Februar ab ſeines Sportabzeichens verluſtig geht. * Butter nur auf Kundenliſie Eintragung und Umſchreibung Es beſteht Anlaß, darauf hinzuweiſen, daß von jetzt an Butter nur noch auf Kundenliſte abzugeben iſt. Das einzelne Geſchäft teilt von ſich aus die ihm zur Verfügung ſtehende Butter den eingetragenen Kunden entſprechend der Kopfzahl zu. Der Verbraucher iſt nicht an ein beſtimmtes Geſchäft gebunden. Er kann ſich nach ſeinem Belieben eintragen laſſen, im Einzelhandelsgeſchäft, bei der Verkaufs⸗ ſtelle eines Großunternehmens, im Milchge⸗ ſchäft, beim Butterverſandgeſchäft, auf dem Wochenmarkt uſw., aber auf einen Haus⸗ haltsnachweis jeweils nur an einer Stelle. Wer ſich aus beſonderen Gründen, z. B. bei teilweiſem Butterbezug durch Poſtverſand oder bisherigen Bezug in verſchiedenen Geſchäften in zwei Kundenliſten einzutragen wünſcht, muß ſich gegen Rückgabe des Haushaltsnach⸗ weiſes, auf dem die Löſchung bei der bis⸗ herigen Bezugsquelle vermerkt iſt, zwei Teil⸗ haushaltsnachweiſe ausſtellen laſſen, z. B. für eine ſechsköpfige Familie je einen für drei Köpfe oder einen für zwei und einen für vier Köpfe. Es iſt jedem zu empfehlen, ſich dort ein⸗ tragen zu laſſen, wo er ſchon früher die But⸗ ter gekauft hat. Der Verbraucher kann ſich bei der einge⸗ tragenen Stelle auch wieder austragen und bei einemanderen Geſchäft eintragen laſſen. Es iſt dazu lediglich Löſchung in der Kunden⸗ liſte der bisherigen Bezugsquelle und Lö⸗ ſchungsvermerk auf dem Haushaltsnachweis erforderlich. Das neu gewählte Geſchäft kann daraufhin Eintragung in ſeiner Kundenliſte vornehmen und die Eintragung auf dem Haus⸗ haltsnachweis vermerken. Eine Mitwirkung der Gemeinde oder anderer Stellen iſt hierzu nicht erforderlich. Morgemſeier der Killer-⸗Zugend Zum Todestag von Herbert Norkus bringt der Reichsſender Berlin am 24. Ja⸗ nuar 1937, vormittags 10 Uhr, eine öffentliche Morgenfeier. Das Thema der Feierſtunde heißt„Glaubt es, daß Leben ſtärker iſt als Tod“. Es ſpricht Obergebietsführer Arthur Axmann von der Reichsjugendführung. Ange⸗ ſchloſſen ſind die Reichsſender Frankfurt, Kö⸗ nigsberg, München und Stuttgart. Wir ma⸗ chen auf dieſe Sendung beſonders aufmerk⸗ ſam. 1* Urlaubsfahrten 1937. Für alle im Jahresprogramm der KdF.Reiſen aufgeführ⸗ ten Züge und Fahrten kann ſchon jetzt eine Anmeldung erfolgen. Es iſt lediglich Vorbe⸗ dingung, im Beſitze einer Reiſeſparkarte zu ſein, in welcher ſich mindeſtens für RM. 3.— Sparmarken befinden. Abendveranſtaltung des Deuljchen Aeichsbundes jür Leibesübungen Der Werbeabend ein großer Erfolg Der Reichsbund für Leibesübungen, Orts⸗ gruppe Viernheim, hatte geſtern abend zu ei⸗ nem Filmvortrag über die Olympiſchen Spiele in die Freiſchützſäle eingeladen. Mit Genug⸗ tuung konnte der Ortsführer des Rfe., Pg. Sutter, bei ſeiner Begrüßung, die insbe⸗ ſondere dem Kreisführer des Rfe., Pg. Stalf, Mannheim, galt, feſtſtellen, daß die Veranſtaltung ſehr gut beſucht war. Viele, die jetzt von den Beſuchern der Veranſtaltung und unſerer Schuljugend von dem herrlichen Film hören, der vor den begeiſterten Augen der Zu⸗ ſchauer abrollte, werden es nun nachträglich bereuen, nicht auch dem Rufe des Reichsbun⸗ des gefolgt zu ſein. Voll des Lobes war man über die Darbietungen, die der Prolog„Neues Volk“, von einem Jungen vorgetragen, ein⸗ leitete. Beachtliches leiſteten die beiden Rei⸗ genmannſchaften der hieſigen Radfahrerverei⸗ nigung. Stolz dürfen wir auf unſere Rad⸗ ſportler ſein, die in vielen Uebungsſtunden ſich dieſe Fertigkeiten auf dem Fahrrad an⸗ eignen. Den humoriſtiſchen Teil beſtritt Vg. Mierſch, der es wie immer verſtand, die Lachmuskeln der Zuhörer in Bewegung zu ſet⸗ zen. Anſchließend zeigte eine Riege des Turn⸗ vereins Uebungen am Barren, die wirklich begeiſtern konnten und den Anweſenden die hohe Kunſt des Geräteturnens vor Augen führte. Der nun folgende Vortrag mit Lichtbildern: Ziel und Zweck der Deutſchen Sporthilfe ver⸗ mittelte den Beſuchern deutlich, wie der bei allen ſportlichen Veranſtaltungen erhobene Sportgroſchen verwendet wird. Pg. Stalf als Sprecher bei dieſem Film wies mit Recht darauf hin, daß wohl niemand, der dieſen Film geſehen hat, noch etwas gegen den Sport⸗ groſchen und die Stiftung Deutſche Sport⸗ hilfe einzuwenden haben wird. Das Sportſa⸗ natorium Hohenlychen mit all ſeinem Wirken und Heilen zog in kennzeichnenden Bildern vorüber. Längſt hat dieſe Sportheilſtätte un⸗ ter den Turnern und Sportlern erſte Aner⸗ kennung gefunden. Und allen denjenigen, die ſich noch nicht mit dem Sportgroſchen vertraut machen können und die dagegen meckern, die ſollen ſich dieſen Film anſehen und mit den Leuten ſprechen, die dort Heilung gefunden haben. Die Worte: Kameradſchaftliche Für⸗ ſorge, kameradſchaftliche Pflicht ſollte jeder beherzigen. In zwei Teilen wurden nun prächtige Aus⸗ ſchnitte von den großen Olympiſchen Tagen vorgeführt. Da ſah man all die herrlichen Bilder, die nahezu ganz Deutſchland und da⸗ rüber hinaus die geſamte Welt in ihren Bann ſchlugen. Angefangen von dem großartigen Fackelſtaffellauf, der Eröffnung der Olym⸗ piſchen Spiele durch den Führer, dem dumpfen Ton der Olympiaglocke und herrliche Ausſchnitte aus den leichtathletiſchen Kämp⸗ fen, durchſetzt mit aufſchlußreichen Zeitlupen⸗ Beffere Gejund heit In den letzten Wochen hat mancher feſtfreu⸗ dige Volksgenoſſe ein Gericht wieder ſchätzen gelernt, dem er in ruhigen Zeiten wohl mit Zurückhaltung gegenüberſtand. Das Sauer⸗ kraut war es, das nach einer der vielen Feiern, die mit Weihnachten und Jahreswechſel zu⸗ ſammenhängen, wieder auf die Beine brachte, den überanſpruchten Magen beſänftigte und das Geſamtbefinden wieder ausbeſſerte. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man ſich über dieſe Wirkung eines beſtimmten Gerichtes gelegent⸗ lich Gedanken machte, und man kommt zu der Folgerung, daß Sauerkraut eigentlich ſehr ge⸗ ſund ſein muß. Das Erntejahr 1936 brachte eine überaus reiche Weißkohlernte, die zwar in erfreulicher Speiſediſziplin ſchon vor mehreren Wochen in ſtärkerem Umfange an Mittags⸗ und Abendtiſch als Friſchgemüſe verzehrt wurde— aber wir haben außerdem auch noch große Vorräte an Sauerkraut auf Lager. Die Haus⸗ frau, auf die es hier wieder einmal in erſter Linie ankommt, kennt unzählige Gerichte aus gekochtem Sauerkraut und weiß, daß Sauer⸗ kraut ebenſo gut als Beigabe zu vielerlei Fleiſchſpeiſen, als auch Fiſchgerichten oder ge⸗ bratener Wurſt geeignet iſt. Zu allen Zeiten haben Aerzte das Sauerkraut wegen ſeiner be⸗ aufnahmen. Dann führte uns die Kamera hin⸗ aus nach Grünau, wo die Ruderer und Kanu⸗ ten ihre herrlichen Siege erfochten, nach Kiel an die Förde zu den Seglern, ins Schwimm⸗ ſtadion, ins Hockeyſtadion, zu den Fußballern und Handballern, da ſah man die Maſſenvor⸗ führungen auf dem Maifeld und Ausſchnitte aus dem kunſtvollen Turnen auf der Dietrich⸗ Eckard⸗Bühne. Am Schlußtage der Olympiade waren es die Reiterwettkämpfe, die die 100 000 in ihren Bann ſchlugen. Und ſchli lich lief die feierliche und ergreifende Schlu feier vor den Augen ab. gwwiſcheburch konnte man immer wieder die herrlichen Bauten auf dem Reichsſportfeld, voran die wuchtige Kampfbahn, beſtaunen. Der Film zeigte wei⸗ ter, wie unſer Führer und ſeine Mitarbeiter ſtets mit großem Intereſſe an den Wettkämp⸗ fen teilnahmen und wie ſie alle mitlebten, wenn es wieder Deutſche waren, die dem Siege zuſtrebten. Es muß ſchon geſagt werden, dieſer zwei⸗ teilige Film, der von der Deutſchen Sporthilfe vorgeführt wird, hat alle Erwartungen über⸗ troffen. Geſtern nachmittag wurde er auch Viernheims Schuljugend gezeigt, die nicht we⸗ niger begeiſtert war, wie bei der Abendveran⸗ ſtaltung Sportler und Sportfreunde. Es folgten nunmehr Tänze und Reigen der Turnerinnen, junge Handharmonikaſpieler ſpielten flotte Weiſen und Vg. Val. Reinhard führte akrobatiſche Gymnaſtik vor. Da wir⸗ belte es nur ſo auf der Bühne, angefangen vom einfachen Salto bis zum kraftvollen Handſtand. Die Uebungen begleiteten Muſik⸗ darbietungen der Kapelle Schwarz⸗Weiß, wäh⸗ rend bei dem Olympiafilm die Deutſche Sport⸗ hilfe für flotte Muſik ſorgte. Nicht unerwähnt ſollen die Liedervorträge der Sänger des Män⸗ nergeſangvereins bleiben, die immer mit Bei⸗ fall aufgenommen wurden. Kreisführer Stalf konnte nach Abwicklung des Programms mit großer Freude das herr⸗ liche Gelingen der Darbietungen feſtſtellen, betonend, daß ſich Viernheims Sportler ge⸗ ſchloſſen zu dieſem Gemeinſchaftsabend, wie ſie der nationalſozialiſtiſche Staat wünſcht, zuſammen gefunden haben. Sein Dank galt Pg. Sutter für die Durchführung des Abends, mit der Bitte, auch weiterhin gemeinſam mit⸗ zuarbeiten an den Zielen, die der Führer uns geſtellt hat. Pg. Sutter beendete mit dem Gruß an den Führer die Stunden ſportlichen Erlebens. Die beiden Nationallieder ſchloſſen ſich an. Die Veranſtaltung war für den Reichsbund für Leibesübungen und für die Deutſche Sporthilfe beſtimmt von großem Nutzen. Dan⸗ ken wir den Veranſtaltern, daß ſie uns den Olympiafilm, der uns die Olympiſchen Spiele 1936, die wohl den Höhepunkt des Abends bildeten, vor Augen führten. ſonderen geſundheitfördernden Wirkung emp⸗ fohlen und auch ein Arzt des deutſchen Ge⸗ mütes, unſer Dichter Wilhelm Buſch, hat ſich, wie viele wiſſen, oft für das Sauerkraut ein⸗ geſetzt; nicht nur die berühmte Witwe Bolte, die ſich ihern Sauerkohl mit Behagen auf⸗ wärmt, iſt unſerer Erinnerung lebendig, ſon⸗ dern auch der andere Vers, der alſo lautet: „Denn nur der iſt klug und weiſe, der auf die Geſundheit ſchaut! Denk an die geſunde Speiſe und iß täglich Sauerkraut!“ Das Wetter. Während Oſt⸗ und Nord⸗ europa vollkommen von arktiſchen Kaltlaft⸗ maſſen überfüllt ſind, die ſich im ſtarken Maße auch in Oſt⸗, Mittel⸗ und Norddeutſch⸗ land bemerkbar machen, iſt im Weſten der Einfluß der vom Atlantik einſtrömenden Mee⸗ resluft noch immer nicht ganz verſchwunden. Wohl hat ſich ganz bei uns merkliche Abküh⸗ lung eingeſtellt, doch iſt ein Durchgreifen der Kaltluft vorerſt noch unwahrſcheinlich. Der Witterungscharakter bleibt leicht unbeſtändig. Die zu erwartenden Niederſchläge werden im Gebirge meiſt als Schnee fallen.— Freitag: Wolkig bis aufheiternd und nur vereinzelt leichte Niederſchläge(im Gebirge meiſt Schnee) nachts Froſt, veränderliche Winde. Samstag: Fortdauer der leicht unbeſtändigen Witterung mit nächtlichem Froſt. In à Minuten ohne dt A Liter vorgũgliche Blatensobe fu. IU Mennig! Dabei iſt die Zubereitung kinderleicht. Sie brauchen nur 1 Knorr Bratenſoßwürfel fein zerdrücken l 5 N 0„glattrühren und mit Liter Waſſer 3 Minuten unter Umrühren kochen. Schon fertig! Dieſe Soße wird allein oder 5 Strecken, Verbeſſern und Binden anderer Soßen verwendet. OHauptſache dabei: Miom Hratensobe „% AAA Viernheimer Tonſilmſchau ſeele ſchwingt in vollen Akkorden. Ein Film⸗ Was bringen dieſe Woche die beiden Film⸗ bühnen? Im Central⸗Film⸗Palaſt: Ein Millionenfilm— ein Spitzenfilmwerk Stjenka Raſin— „Wolga Wolga“ Es iſt die weltberühmte ruſſiſche Volksſage aus dem wildbewegten Leben des Koſakenre⸗ bells Stjenka Raſins. Es iſt irgendwo an der Wolga im 18. Jahrhundert— da ſchleppen Menſchen die Schiffe, da leben Fürſten in ver⸗ 1 Glanz. Da lieben und haſſen ſich die Menſchen. Es gibt nur Sklaven und Herrſcher und da entſtand das Heldenlied des werk, das für alle Filmfreunde ein großes Erlebnis bedeutet. Wer den ſtummen Film vor zirka 9 Jahren geſehen hat, wird ſich be⸗ ſtimmt auch das heutige Tonfilmwerk Stjenka Raſin anſehen. Dieſes Filmwerk iſt allen Filmfreunden beſtens zu empfehlen. In den Gloria-Lichtſpielen: Luiſe Ullrich und Mathias Wiemann in Vittoria Die Geſchichte einer Liebe In den Bergen und Fjorden Norwegens, an der Küſtenſtadt Bergen ſpielt dieſe gewal⸗ tige Liebestragödie, die als Buch die Welt ——— ————— 8 Werktags: Anfang 8.15 Uhr, ab 9.15 Uhr noch alles zu ſehen. Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Aus Stadt und Land Auf der Suche nach dem Juwelen⸗ dieb.— Wem gehört die Uhr? Frankfurt a. M. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei nach dem Einbrecher, der vor kurzem einem Juwelenhändler am Kleinen Kornmarkt einen Koffer mit Schmuckwaren im Werte von 20 000 Mark geſtohlen hat, haben bisher zu einem poſitiven Ergebnis noch nicht geführt. In den letzten Tagen konnten dank der Mithilfe von Preſſe und Publikum ſonenkraftwagen die geſchloſſene und beleuch⸗ tete Schranke. Der Kraftwagen wurde von der Lokomotive eines vorbeifahrenden Leerwagen⸗ zuges erfaßt und beiſeite geſchleudert, wobei der Kraftwagen ſofort in Brand geriet. Der Führer des Wagens, Dr. Marx aus Appen⸗ weiher, konnte ſich aus dem brennenden Wagen retten, während die mitfahrende Frau Dr. Wolf aus Appenweier verbrannte. Dr. Marx erlitt außer Kopfverletzungen und Brandwun⸗ den einen Schlüſſelbeinbruch und wurde ins Krankenhaus Offenburg verbracht. Durch den brennenden Kraftwagen geriet ein leerer Gü⸗ terwagen in Brand, der durch Bahnhofs⸗ und Zugperſonal gelöſcht wurde. Außerdem wurde die Lokomotive des Güterzuges beſchädigt. Un⸗ 4. da 8 i eroberte und den Ruf des großen norwegiſchen J mehrere tatverdächtige Perſonen feſtgenommen] terſuchung iſt eingeleitet. Es liegt Verſchulden 97 60 ruſſiſchen Freiheitshelden Stjenka Raſin. Es Dichters begründen half. Im Film, der in der werden, die aber wieder entlaſſen werden muß⸗ des Fahrzeugführers vor. 9770 ſingen die weltberühmten Donkoſaken unter gleichen Landſchaft gedreht wurde, geſtalten ten, da ſie nach der Lage der Sache als Täter T¼:L:—.ʃ uud d Serga Jaroff Weiſen voll Sehnſucht und Lei⸗ die beiden Darſteller der Hauptrollen das nicht in Frage kommen. Die Kriminalpolizei[ Kaufe Vorrate nur in Ueberſchußzeiten, wenn 45 denſchaft. Wer kennt nicht die ſchwermütigen J Schickſal der tiefen Liebe zweier Menſchen,] fahndet nach einem Mann und einer Frau, du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Tum Weiſen, das ergreifende, aus tiefſtem ruſ⸗ denen die Erfüllung verſagt iſt, zu einem die wenige Tage vor Weihnachten im Laden Verderb ſchützen kannſt! e. ſiſchem Volkstum ausſtrömende Lied, das ſich die ganze Welt erobert hat! Chöre von eigener Art ſtehen vor uns auf in wunderbarem Ton⸗ gefüge, aufgerichtet von den e Bäſ⸗ ſen bis zum kühnen Bogen des Tenor⸗Falſetts — voll Sehnſucht, Schwermut, Leidenſchaft menſchlichen und künſtleriſchen Erlebnis von aufwühlender Wucht. Der Film„Viktoria“ iſt ein Meilenſtein auf dem Wege zur vollen⸗ deten Filmkunſt. Jeder muß beide Filmwerke ſehen, der die Spitzenwerke deutſchen Filmſchaffens kennen und Heimweh. Die Harfe der ruſſiſchen Volks⸗ will. des beſtohlenen Juweliers eine Herrenarm⸗ banduhr für 65 Mark kauften, dieſe Uhr ſpäter in Reparatur gaben und ſie bisher nicht wieder abholten. Auto vom Zug erfaßt Karlsruhe. Am Mittwoch 21.40 Uhr, durchbrach beim Bahnhof Windſchläg ein Per⸗ Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 600 Ferkel, 338 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 8—14, über ſechs Wochen 14—23, Läufer 23—30 RM.— Marktverlauf: mittel. dchfung f In Tena Häsin- Woſcd hold J bentrat fim Felssi Uds Spliltenümtwerk„Stena Rasin-Wolga Wolga 0 Verſchiedene 5 A I 7 8 . r e e e e „Bekannimachung Ather gesehn ser dunung und-Emnlehlung. 5 m 29. un„ 2 8. 2. bis 11. 2. 1937, jeweils von 8.00 Der geehrten Einwohnerschaft, Freunden und Nachbarn„Fü rst Alexander Hei bis 18.00 Uhr, finden Gefechtsſchießen des zu verpachten. zur Kenntnis, daß ich— bedingt durch die Trennung zels I. Bataillons Inf-⸗Regt. 110 mit ſcharfer en wen, ſagt pie C 0 Samstag, den 23. Januar 15 Munition ſtatt. Geſchäftsſt. d. Bl. Lorscherstragse 18 ein. 46 1937 2 8.11 Ahr 5 Die Feuerſtellungen liegen am Waldein⸗ f J n 5 rz 300 5 norboſtwärts der Fabrik am] Gebr. guterhalt.* großer ößjentlicher 5 ordoſtausgang von Viernheim. Schlal- 1 Schußrichtung nach Nordoſten. Zimmer 1 l 10 Das gefährdete Gelände wird durch Poſten iche mut 31h ee n E eee eee den wichtigſten Stellen abgeſperrt. Es iche mit Ztür 13jährige ätigkeitim Tüncher-Handwerkund die dadur darf waßrend des Scheßens nic dense 0 fe Bee, be ge dare der gar Ereerseg n er de N r. Waſch⸗ ich i i ert aft in allen in das 3 7 317 werden und muß eine Stunde vor Beginn des] komm m Marm. F 5 Wa Zufriedenheit wozu wir die geſamte Liederkranzfamilie nebſt Freun⸗ 51 Schießens geräumt ſein. Der gefährdete Raum für 225. RM. zu bedienen. den und Gönnern höflichſt einladen. wird durch folgende Linien begrenzt: abzugeben. indem ich um geneigten Zuspruch bitte, geichne ich Der närriſche Elferrat Joſef Klee und Frau Waldſpitze 400 m nordoſtwärts der Fabrikſſ g. gaumann mit deutschem Gru am Nordoſtausgang von Viernheim, rechtwin⸗ Mödellager N Karl Gäriner 1. Maskenkarten zum Preiſe von 0.70 zu haben:„Fürſt leliger Straßenkni der Straße Viernheim. Mannheim Farbwaren- Handlung/ Lorscherstraße 19 Alexander, Prinz Friedrich, Friſeur Winkler, Kiesſt raße und Weinheim, Punkt 99 an Straße Viernheim — Weinheim. Von dieſem Punkt in gerader U 1.7, Breiteſtr. bei den Sängern. im Hauſe Pilz Linie nach Nordoſten in Richtung auf Lauden⸗. Achtung 1 Achtung 1 Kinder A bach 4 km. Von dort umbiegend nach Nord⸗ Die Hypotheken⸗ und Bauſparkaſſe Badenia Karls⸗ 5 na Muller 1 2 km. bis Punkt 99 ſüdlich der Straße ſfruhe hat für Sonntag, den 24. Januar 1937 eine 6 Tan 6 ae ee a Kurse N 10 Hemsbach— Hüttenfeld. Von dort in gerader Verjammlung wagen F ü 5 Richtung nach Südweſten auf den Bahnhof zu verkaufen.„2. Freischütz“ am Freitag, 22. Januar 20.30 Uhr. Anmeldungen Uu auf nachm. 3 Uhr ins Lokal zur„Vorſtadt“, Lorſcher⸗ Von wem, ſagt die werden noch entgegengenommen. Gelehrt wird: Tango, langsamer ſtraße 10, einberufen.— Alle Volksgenoſſen, die Geſchäftsſt. d. Bl. Walzer, Foxtrott, langsamer Foxtrott, Rheinländer Walzer u. Marsch. hunrinn Pele. Verelus⸗ Anzeiger be., SölUldemreles Figennelm ze 5s. am Samstag 8.11 Uhr Sänger⸗Einheit zur Verſammlung eingeladen. Die Generalvertretung: Fr. Heurich. roßer Freitag abend punkt 8 Uhr Vorſtandsſitzung im 9 Lokal. Anſchließend findet um 8.30 Uhr die ordentl. Heule Fretag Groger Mitgliederverſammlung ſtatt, wozu ich alle Mitglieder einlade. Die Aktivität erwarte ich vollzählig. Tages⸗ 5 4) ordnung im Lokal. Zöller, Vorſ. . Abena i m „Aatskeller' Sonntag, den 24. Januar, Ausſtellung in Heddes⸗ wozu recht herzlich einladet heim im Gaſthaus zur„Roſe“, dortſelbſt nachmittags 2 Uhr Gruppenverſammlung, wozu reſtloſes Erſchei⸗ DNapelle Särtner⸗Rempf Familie Büchlein nen aller Vereinsmitglieder erwünſcht iſt. Diejenigen Mitglieder, die ein Auto benutzen wollen, bitte ich j; keit die ganze] NW. Sonntag, den 24. Januar 1937 er n Steuerſprechtag des Finan ganz 7 . ee. 4 e Nachbarſchaft großes närriſches Konzert. 5 5 bis ſpäteſtens Freitag nachm. bei mir vorzuſprechen. Der Vorſitzende. Kle intierzuchtverein 1916 ; f ien; ärgert.— J Steuerpflichti N i N Wenn man ſich Steuerpflichtigen, die an dieſem Tage vor e ene Sum Raiſerhof Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Familien⸗ abend am Samstag abend nicht ſtattfindet. Dafür ſprechen wollen, müſſen ſich bis ſpäteſtens g 7 ittags 12] man doch eine Montag, den 1. Februar 1937, mittag Anzeige in die Heute Freltag 8. 11 Unr grofßer verſammeln ſich die Mitglieder am Sonntag abend halb 8 Uhr im Vereinslokal beim Kappenabend. Uhr, hier— Zimmer 13— melden und ge⸗ nau angeben, in welcher Sache die Beſprechung Viernheimer Kappen. Abend motto:„Wanns' nixis, do is es nix“ Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim. mit dem Finanzamt gewünſcht wird. Später Anmeldende können an dem Sprechtag nicht VBolbsgettung, Es ladet nãrrischst ein Familie M. Froſchauer Viernheim zu 4 km. Von dort umbiegend 8 von Waldſpitze 400 m nordoſtwärts der Fab⸗ rik am Nordoſtausgang von Viernheim. Die Poſten tragen gelbe Armbinden und ha⸗ ben Rechte und Pflichten eines Wachtpoſtens; ihren Anordnungen iſt Folge zu leiſten. Die Straße Weinheim— Viernheim iſt für jeden Verkehr während des Schießens geſperrt. Heppenheim, den 18. Januar 1937 nnen Heſſiſches Kreisamt gez. J. V.: Stieh Das Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ haben amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis und Beachtung. ir Ia Lar- Viernheim, den 20. Januar 1937 icht Polizeiamt Viernheim gewußt- J. V.: Steinmann Ja, das iſt es Amtliche Velanntmachungen Betr.: Steuerſprechtag. ſchen Sparſam⸗ wozu freundl. einladet Die Kapelle Edmund Wedel baulaussclaa— Bundſein: usw. Seſt über 20 Jahren bewähren sich die vorzüogl. Hautpflegemitte Leupin Creme und Seiſe Flora-Drogerie E. Nichter Georg Spiegel, Rathaus⸗ Drogerie Adolf Hitlerſtraße 15 eee 2. 2 des Kaſſenprüfungsausſchuſſes gegen Einsendung dieser. Entlaſtung des Kaſſenwartes Berufung des Beirates Anzeige erhalten Sie die S Samstagabend 8.30 Uhr findet im Lokal„zum gold. berückſichtigt werden. Stern“ eine wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. Viernheim, den 20. Januar 1937. Tagesordnung im Lokal. Pünktliches und vollzähliges Betr.: Feſtſetzung der Bau- und Straßen⸗ Erſcheinen erwartet der Vorſtand Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 fluchtlinien für die verlängerte Adolf⸗ Erweitere Hitlerſtraße. Am Sonntag, den 24. Januar ds. Is, nachmittags Der Plan über die obigen Fluchtlinien liegt Deinen 3.30 Uhr findet im„Schützenhof“ der diesjährige vom 22. ds. Mts. ab 14 Tage lang auf dem Kundenkreis Generalappell ſtatt mit folgender Tagesordnung: 14 lage Roſtenlos 1. Rechenſchaftsbericht über das Jahr 1936 Baubüro zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen of⸗ damit es alle Freunde u. Be kannte erfahren! ein und erſuche um reſtloſe Beteiligung und pünkt⸗ liches Erfcheinen. Anzug: Kyffhäuſeranzug. Radlo-Zeltung der Reichs- zender Frankfurt, Stungart N Wahl des Kaſſenprüfungsausſchuſſes . Verſchiedenes Zu dieſem General⸗Appell lade ich ſämtliche Kameraden 8 2 Der Kameradſchaftsführer: Schilling güdweſtdeutſce nundſun Turnverein von 1893. a Heute Freitag abend 8 Uhr in der Sporthalle Spieler⸗ dle große bodenständige verſammlung für Fuß⸗ und Handballer. riftleiter und verantwortlich fur ben politiſchen une ihrer NMebensender 5 ard Peters,— 3 8 1 Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ zm ſtonnement monatl. 80 pf 50 Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H. Worms. durch Anzeigen es muß Dein Ebrgeiz ſein, zn elegenheit Dich des(Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: fen. 2 92 3 5 1 W G W. on ent⸗ Verlag der S· RZ Arnfer Brite 8 n 5 Viernheim, den 19. Januar 1937 Viernheimer finnen. Frankfurt en Mista, Roter b Worm. Dur n ubs weg 8e. delt Der Bürgermeiſter Volkszeitung——