don der 9 3 8 ternheimer 10 Wh. 3 f Wa 8 u dr Nur n. de j ch 1 r Gi d 3 N 1 Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Verkündigungeblatt der NS AR. Miernheim 1 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Ryfg. im Textte 3 r* 3 11* eee* 1 und Feiertagen e zugs preis: Ins Haus gebracht monatlich 1.„einſchließlich Botenlohn für I mm Höhe und 22 mm Breite 13 Rypfg. Zur Zeit iſt An eigenpreisliſte N. 6 gült i durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarchſtraße Ae cer 158 SK Ludwigshafen 15 110 00 E ͤĩ ĩð2yb b den 23. Januar 1937 13. Jahrgang Nummer 19 Jamstag onderſpende des Winkerhilfswerls Große Hilfsalflon zum 30. Januar— 17 Millionen werden verleill zum Jahrestag der Machtergreifung Ausſprachen über die Verſtändigung Eine Bekannkmachung Dr. Goebbels Eden-delbos in Genf- neuralh-Frantois⸗Pontel in Berlin S2 N Berlin 22. Jan. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goeb⸗ bels gibt bekannt: „Am 30. Januar feiert die ganze Nation das vierjährige Beſtehen des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Aus dieſem Anlaß wird das deutſche Volk in großen Kundgebungen dem Führer ſei⸗ nen Dank abſtatten und ſich zu ihm in Treue bekennen. An dieſem Tage wird vom Winterhilfswerk des deutſchen Volkes wiederum eine beſon⸗ dere Hilfsaktion durchgeführt werden. Entſprechend der Zahl der betreuten Volksge⸗ der normalen Leiſtung Zuwendungen von rund 17 Millionen RM. zur Verteilung und zwar 10,65 Millionen Wertgutſche ine im Betrage von je einer RM. und 4,3 Millionen Kohlengutſch eine im Werte von je 1.50 RM. Die Durchführungsbeſtimmungen für die beſondere Hilfsaktion am 30. Januar erläßt der noſſen gelangen außer Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk. Es lebe der Führer! Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda (gez.): Dr. Goebbels Ausführungsbeſtimmungen über die Ausgabe von Gutſcheinen für Lebensmittel, Bekleidung und Kohlen zum Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution Anläßlich des Jahrestages der nationalſozia⸗ Üſtiſchen Revolution werden Gutſcheine für Le⸗ bensmittel, Bekleidung und Kohlen durch das Nach den übereinſtimmenden Meldungen der Pariſer Preſſe aus Genf hat ſich die erſte Aus ſprache zwiſchen Eden und Delbos in der Hauptſache um das Problem der europäiſche Vecſtändigung gedreht. Alle Möglichkeiten ſeien durchgeſprochen worden: Wiedercufnahme der Weſtpakt⸗Verhandlungen, wirtſchaftliche Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land und Italien. Erweiterung des engliſch⸗ italieniſchen Geyrtlemans Agreement auf Deutſchland und Frankreich, Abſchluß des Mit⸗ telmeer⸗Paktes und ſo weiter. Natürlich ſei die Unterhaltung noch nicht ſo weit gediehen, daß auch formelle Beſchlüſſe gefaßt worden wären. Aber die beiden Außenminiſter ſeien dahin übereingekommen, daß es ihre gemein⸗ ſame dringlichſte Aufgabe ſei, mit allen Kräf⸗ ten an der Wiederherſtellung der guten Be⸗ ziehungen in Europa zu arbeiten. Der franzöſiſche Miniſterpräſident Lẽon Blum habe übrigens ſchon in einer Unter⸗ redung dem engliſchen Außenminiſter Eden mitgeteilt, daß er in ſeiner bevorſtehenden großen politiſchen Rede in Lyon am näch⸗ ſten Sonntag das Problem der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen eingehend und genau behandeln werde. im Werte Es lebe die nationalſozialiſtiſche Revolution! Berlin, den 23. Januar 1937. Ausblick und den Genuß der heilſamen Seeluft zu beeinträchtigen. Das Promenadendeck endlich iſt erheblich verlängert. Auch die Mannſchafts⸗ Die dreiſtündige Ausſprache, die der Reichs⸗ außenminiſter von Neurath mit dem franzöſi⸗ ſchen Botſchafter Francois⸗Poncet gehabt hat, wird in Paris ebenfalls als ein ſehr günſtiges Vorzeichen für die Möglichkeit von Verſtändi⸗ gungsverhandlungen gewertet. Bei den ver⸗ ſchiedenen Verhandlungen zwiſchen Berlin u. Paris handle es ſich— nach hieſigen Blätter⸗ ſtimmen— nicht nur um einen neuen erwei⸗ terten Handelsvertrag, ſondern auch bereits um die Einrichtung einer vertieften wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit. Es ſeien auch deutſche Beteiligung an den franzöſiſchen Kolonien vorgeſehen und deutſche Induſtrielieferungen für die techniſche Auf⸗ ſchließung der Kolonien. Dazu glaubt man in Pariſer parlamenta⸗ riſchen Kreiſen ſagen zu können, daß die fi⸗ nanziellen Verhandlungen mit London und Waſhigton auch ſehr merkliche Fortſchritte gemacht hätten. Es handle ſich dabei nicht um gewiſſe Anleihe⸗ operationen, wie etwa die Aufnahme einer Fünf⸗Milliarden⸗Anleihe für Frankreich in London, ſondern um die Stabilſſierung der Währungen und um den wirtſchaftlichen Wiederaufbau der Welt. ——5 Winterhilfswerk des deutſchen Volkes zur Ver- räume ſind ſämtlich ausgemalt und mit Teppi⸗ 1 teilung gebracht. chen belegt worden. Die beiden ſtolzen Schiffe 4 5 — Die Gutſcheine für Lebensmittel ſind ſo zu neuen Fahrten des ſchaffenden deut⸗ f N 0 und Bekleidung ſchen Volkes auf das beſte gerüſtet. E 1 U III En duen xe E ungen dus berechtigen zur koſtenloſen Entnahme von Le⸗ 14 Mann der Beſatzung des Verſuchsbootes f N 1 3 2 . e, Seen malle an gelen aebornen Die Bolſchewiſten hinterlaſſen ein Trümmerfeld Andere Waren als Lebensmittel und Klei⸗ Kiel, 22. Jan. Wie wir erfahren. ſind von Toledo, 22. Jan. Ol wohl in den letzten J Erfolgen in der erſten Hälfte des Monats tra⸗ * dung, Wäſche und Schuhwerk, dürfen auf dieſe[der Beſatzung des weſtlich von Fehmarn Tagen an der Madrider Front keine be⸗ſ ten die nationaliſtiſchen Truppen, wie zu er⸗ r. Gutſcheine nicht verabfolgt werden. Die Gut⸗[untergegangen en Verſuchsbootes„Welle“] deutenden Kampfhandlungen zu ver⸗ warten. in den ruhigeren Zeitraum des Aus⸗ 2 ſcheine werden in der Zeit 38 Kriegsmarine bisher 14 Mann als Leichen 8 u iſt 11 e daß an] baus der neugewonnenen Stellungen ein. Wie ie g 5 i geborgen worden. er Front Ruhe einkehrte. Na en großen] groß die Furcht der Bolſchewiſten iſt, geht da⸗ 9 vom 30. Januar bis zum 15. Februar 1937 raus bervor, daß die Drucpreſſen der vorbild⸗ 5 in allen einſchlägigen Geſchäften in Zahlung ge⸗ 4 99 lichen Druckerei der Madrider Zeitung„ABC“ nommen. Prag kennt leine Flugſtützpunlle 8 Valencia verfrachtet wurden. Von zuver⸗ babe, Die Gutſcheine ſind auf weißem Waſſenzei⸗ e e l de e ee gmitnagz chenpapier mit braunem und ſchwarzem Auf- b m fk d ff b drid geflüchteten Einwohner 4 90 000 det 5 15 15 druck hergeſtellt. 3 aber Moskau afür umſo eſſer Die Zahl der in der gleichen Zeit e ieſenige 5 Die 1 der. abe ce Budapeſt, 22. Jan. Im Zuſammenhang außerordentlich geſtiegen ſei. Von ten(Wer iſt das wohl? Die Schriftleitung). bit n 5 8 51 Die e 3 Gutſcheine mit dem Vorſchlag der Prager Regierung zur beſonderer Bedeutung für Sowietrußland ſei die jedoch etwa eine balbe Million ausmacht. spree. 5 en 1 it h i e e 6 eder] Unterſuchung der tſchechoſlowakiſchen Flughä⸗] der Flughafen in Unavar. hat ſich kaum geändert. Ein großer Teil der zende. auf der Rückseite mit ihrem Firmenſtemp fen findet ſich am Freitag in dem Rechtsblatt 7 1 ſächli Bevölkerung verſucht jedoch mit allen Mitteln. mit handſchriftlicher Firmenangabe.„Eſti Uiſag“ eine höchſt aufſchl ußreiche War. 2 tatſäch 105 in der Hauptſtadt zu verbleiben in der Befürch⸗ Faule; Stempel oder Namen ſetzen und für die Prager Regierung ſehr peinliche 2 1 91700 17 5 fertiggestellt ſei; peer ee ein 17 775 W draft bei . Dafüt 1. Geſchäfte, die Lebensmittel verab⸗ Veröffentlichung. Das Blatt bringt im Fakſi⸗ Flughafen bilde die Hauptoperationsbaſis für d nderung nach Valencia oder einer an⸗ U abend 125 8 8 85. miledruck die in dem größten Militärblatt n 75 ee e, eren von den Bolſchewiſten beſetzten Stadt 14 folgt haben, in das rechte obere ſchwarz e e eee Tſche⸗ die ſowjetruſſiſchen Fluaſtreitkräfte, da er an droht beben ſchriftete Feld der Gutſcheinrückſeite: Sowietrußlands erſchienene Karte per Tſcher der Bahnlinie Prag Kiew Moskau liege.. tand. 2. Geſchäfte, die Bekleidungsſtücke choſlowakei, in die die Sowjietrußland zur 3 8 3 555 j Beim Beſuch von Cerre del los An⸗ let das rene e Verfügung ſtehenden Luſtflottenſtützpunkte der Das ungariſche Blatt wirft die Frage auf,[geles konnte ſich der Berichterſtatter des beſchrüf kette feld der Gutſchemrückſeite Tſchechoſkowaten ein gezeichnet undi dee f on ade ee t nationalen Gutscheine, die nach dem 15. Fehrnar 1937 ſoieſeren eiche Blau beten diere ae ge] auch dieser Tatſache un zune, ⅛0:e eee 1 55 Scheine, die den Dienſt⸗ militäriſche Bedeutung der Tatſache, daß auch dieſer Tatſache und der Veröffentli ung nach wie vor dieſen wichtigen Hügel beherr⸗ gelegt werden oder Score. di 555 die Zahl der militäriſchen Flugſtützvunkte in 1 des großen ſowietruſſiſchen Militärblattes J ſchen. Anſchließend wurden die kürzlich erober⸗ i ſtempel des WH W. nicht tragen, dürfen von den einſchlägigen Geſchäften nicht in Zahlung ge⸗ nommen werden. Die Kohlen gutſcheine berechtigen zur Entnahme von 50 Kg. Braun- oder Steinkohlen je Schein. a Auch bei dieſen Gutſcheinen iſt an den Koh- Rechnung tragen werde. letzten Zeit der Tſchechoſlowakei in der ten Dörfer Pozuelo und Aravaca beſucht, die etwa 8 Kilometer nordweſtlich von Madrid lie⸗ gen. Pozuelo iſt eines der erſchütterndſten Bei⸗ ſpiele für die unvorſtellbare Roheit der Bolſche⸗ wiſten. Nahezu ſechs Wochen tobte der Kampf um dieſe kleine, einſt ſchmucke Ortſchaft mit den ache lenhändler bei Uebergabe eine Anerkennungsge⸗ 1 52 2 Villen Madrider Einwohner, die heute in bühr von RM. 0.15 je Schein zu entrichten, 5.„ 5 Trümmern liegt. Die Bolſchewiſten verlegen Jede mißbräuchliche Verwendung der Gut⸗ ü e eee,, eee auf. 2 f ei ird ſtraftrechtli. f„% 6 1 u einer Feſtung gemacht, um den 1 ſcheine wird ſtraftrechtlich verfolgt C rage oolgggbö⸗ nationalen Angriff aufzuhalten. In Aravaca aatben See* 5 fte bk 5 der ee 1 7 8 wirkte beſon⸗ mn 1 f N ers erſchüttern ie bolſchewiſtiſche Zer⸗ 1 die Kdz.-Ichiffe nach dem Umbau 5 ſtörungswut, die ſich gegen Kirchen und Kunſt⸗ Ulung 2 Die Urlauber⸗ 3 gegenſtände gerichtet hat. Im wüſten Durchein⸗ . Bremerhaven. 22. Jan. Die Urlauber⸗ 5 ander eines geplünderten Hauſes fanden Jour⸗ 0 0 ee e 8 Wepa„„ naliſten am Boden liegende, zertretene Oel⸗ Syielet reude“, und zwar„Der Deutſche und„Stier. emälde v cal r find auf der I der e t⸗ i 8 5 den drenen eee, . erke gründlich überholt und ausge aut.„ worden.„Der Deutſche“ hat ſeinen neuen C 0 4 10 Wa Liegeplaz in Bremerhaven bereits einge⸗. 00 Ein Ehrenpreis des Führers ulſchen nommen, die„Sierra Cordoba“ wird in einigen 5 N ibrgen Tagen folgen. Umfaſſend ſind die Verände⸗ Berlin, 23. Jan. Der Führer und Reichs⸗ b rungen an beiden Schiffen.„Der Deutſche“ hat tanzler hat für die Internationale Winterſport⸗ lar neue breite Treppen erhalten und aus der ehe⸗ woche in Garmiſch⸗Vartenkirchen ei f 5 dul! maligen dritten Klaſſe iſt ein größerer Aufent⸗ f niſch⸗Vartenkirchen einen Ehren⸗ d b, haltsraum für rund 160 Fahrgäſte geworden. preis geſtiftet. Der Preis. ein von dem * Ein weiterer freundlicher Geſellſchaftsraum Bildhauer Profeſſor Eſſer⸗Berlin in Bronze wurde durch Durchbrechung zweier Wände ge⸗ ſchaffen. Auch im Vorder⸗ und Mittelſchiff ſind überdeckte Aufenthaltsplätze eingerichtet, die Schutz vor Wind und Wetter bieten. ohne den — Es geht um Malaga Eine Karte der ſüdſpaniſchen Stadt Malaga und ihrer Umgebung, die augenblicklich das Ziel der nationalen Truppen an der Südfrontiſt.(Erich Zander. K.) — * geſchaffener Skiläufer, iſt für den Sieger im Kombinationsſkilauf(Lang⸗ und Sprunglauf) beſtimmt. :„ r r — ⁵˙˙wm C]é..7¼́ꝙ¹ln——— 1 * 0 0 —— 1——p 2— . * * Politiſche Rundſchau 5 Sehr beachtet worden iſt in der Weltpreſſe die Nachricht, daß der Führer auf die Rede des engliſchen Außenminiſters Eden im Anter⸗ haus ſelber antworten werde. Wir werden alſo erleben, wie durch die bloße Taktik die Wirklichkeit hindurchdringen wird. Das hat der Führer ſchon immer als ſeine Aufgabe betrach⸗ tet, gegen die bolſchewiſtiſche Vernebelung einzu⸗ ſchreiten, und das wird auch in dieſem Falle ſeine Aufgabe ſein. Europa vor die nackten Tat⸗ ſachen zu ſtellen. „In der Rede Edens fand ſich kein Wort über den ſowjetruſſiſchen Krieg in Spanien und über die Beſtrebungen Moskaus, auf ſpaniſchem Boden ſowietruſſiſche Kolonien zu gründen. Umſo größeren Raum glaubte er dem von Frankreich verurſachten po⸗ litiſchen Skandal um die Marokkoverdäch⸗ tigungen gegenüber Deutſchland. ſowie einer ganzen Serie von überaus weiſen Verhaltungs⸗ maßregeln widmen zu müſſen. Wir hätten uns vorſtellen können, daß ſelbſt ein ſo brav im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſegelnder Außen⸗ miniſter wie Herr Eden das Wort Marokko wenn überhaupt, dann nur noch zu der Feſt⸗ ſtellung in den Mund genommen hätte, ſämt⸗ liche böswilligen Anſchuldigungen ſeien als abſichtliche Fälſchungen erwieſen. Nie⸗ mand vermag eine derartig klare Feſtſtellung in der wortreichen Erklärung zu finden. Da⸗ gegen erlaubt ſich Herr Eden im gleichen Atem Deutſchland Vorſchriftenüber ſeine Politik dzu machen. ja er hat ſogar die Stirn, die großen Friedenskundgebungen eben dieſes Deutſchlands zu bagatelliſieren. und er fordert den„unmißverſtändlichen Willen zur Zuſammenarbeit.“ Das kann im Sinn Edens nur eine Zuſammenarbeit mit den Weſtſtaaten im Sinn jener unheilvollen Politik bedeuten, die von dem offenen Bündnis mit dem bol⸗ ſchewiſtiſchen Rußland bis zur offenen Duldung, ja Anterſtützung des bolſchewiſtiſchen Krieges in Spanien bisher geführt hat und deren weitere Auswirkungen infolge der völligen Blindheit der weſtlichen Regierungen gegenüber dem . heute unüberſehbar geworden ind. Nun, der Führer iſt der Berufene, dem engliſchen Außenminiſter die richtige Antwort zu erteilen. Möge ſie ſo aufgenommen werden, wie es der Führer wünſcht, der ſich um den Frieden Europas ſorgt und ſich um ihn mehr verdient gemacht hat als jene, die vom Frieden reden und doch Europa immer aufs neue in die Ge⸗ fahr ſtürzen, die von Moskau her deutlich ge⸗ nug in die Erſcheinung getreten iſt. * Am 18. Januar war genau ein halbes Jahr vergangen, ſeitdem in Spanien der Bürgerkrieg ausbrach. 32 Provinzen be⸗ finden ſich feſt in den Händen General Fran⸗ cos, während 18 Provinzen noch von den Bol⸗ ſchewiſten beherrſcht werden. Der Vormarſch der nationalen Truppen, die von der Bevöl⸗ kerung überall als Befreier mit Jubel will⸗ kommen geheißen werden, ſtockte erſt dann, als gleichzeitig mit dem Eintreffen des Sow⸗ jetgeſandten Moſes Roſenberg ruſſiſches Kriegsmaterial in Hülle und Fülle nach Spa⸗ nien verfrachtet wurde. Der Zuſtrom an Waf⸗ fen und Menſchen aus Sowjetrußland hat von dieſem Tage an nicht mehr aufgehört, trotz aller Zuſagen und Verſprechungen im Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß. Der mörderiſche Bruderkrieg, der nach Schätzungen neutraler Beobachter in den erſten 6 Monaten bereits annähernd 250 000 Menſchenopfer ge⸗ fordert hat, wird dadurch weiter in die Länge gezogen und General Franco die Durchfüh⸗ rung ſeines wahrhaft ſozialen Aufbaupro⸗ gramms, das er im Rundfunk darlegte, zu⸗ nächſt unmöglich gemacht. Trotz aller Behauptungen Mr. Edens, Spa⸗ nien werde weder faſchiſtiſch noch bolſchewiſtiſch ſein, werden die Beſtrebungen immer deutli⸗ cher, Rotſpanien zu einer Sowietrepu⸗ blik zu machen. Soeben hat der katalaniſche „Machthaber“ Companys an Valencia eine Denkſchrift geſandt. die klipp und klar die Abſicht der Gründung einer„Föderaliſti⸗ ſchen Sowjetrepublik Katalonien“ erkennen läßt. Eine Verwirklichung dieſer Abſicht wür⸗ de nur im Intereſſe Moskaus liegen, von der überwiegenden Mehrheit der Spanier aber mit aller Entſchiedenheit abgelehnt werden. Da es keinem Zweifel unterliegt, daß auch hier wieder Moskau ſeine Hand im Spiel hat, darf man geſpannt ſein, wie ſich England zu dieſem Falle einer augenſcheinlichen Einmi⸗ ſchung verhält. * Genfer Völker bundsſitzungen glei⸗ chen ſeit dem Abſinken dieſer Inſtitution zur völligen Bedeutungsloſigkeit ſchon ſeit Jahren einem Stammtiſch. deſſen Mitalieder ſich in⸗ folge allzu langjährigen ſtändigen Beiſammen⸗ ſeins nichts mehr zu ſagen und zudem den Blick für die praktiſchen Notwendigkeiten des Lebens verloren haben. Da nun dieſe zeit⸗ lich längſt überholten Genfer Veranſtaltungen von der großen Welt⸗ preſſe gerechtermaßen boykottiert werden, ver⸗ ſucht die Genfer Geſchäftsleitung, die Neugier der Welt noch immer durch ſcheinbar bedeut⸗ ſame Tagesordnungen zu reizen. Aber man weiß länaſt, daß ſelbſt dann, wenn beiſpiels⸗ weiſe der Fall Spanien oder die Danziger Frage oder lächerlicherweiſe ſogar die„Völ⸗ kerbunds reform“ auf dem Tapet ſteht, niemand unter den Vertretern der führenden Stagten im Rumpf-Völkerbund ernſtlich daran denkt, etwas zu unternehmen. 0 Beiſpielsweiſe iſt jetzt ja auch der eng⸗ liſche Außenminiſter Eden wieder in der Stadt der internationalen Illuſionsmache⸗ rei eingetroffen. Er hat ſich in ſeiner befrem⸗ denden Unterhausrede vor drei Tagen ja noch für die Behandlung aller möglichen Pläne in den Genfer Tagen ſtark gemacht. Es wird ſich ja nun dort in Genf zeigen, ob Herr Eden, der ja noch im Dezember für die Loslö⸗ ſuna der Völkerbundsſatzung von dem Verſailler Diktat plaidierte, ir⸗ gend etwas dergleichen wirklich unternehmen Ein„Kullurbild“ des Oſtens Kommunismus als Brufſtäfte der Unmoral und Anehrlichkeit s Warſchau 22. Jan. In dem Sow⸗ jetblatt„Swiatlo Kolcholow“ wird von ſach⸗ kundiger Sowjetſeite ein bezeichnender Vor⸗ ſchlag erörtert, der einen weiteren Beleg für die längſt bekannte Tatſache darſtellt, daß Kommunismus und Bolſchewismus Brut⸗ ſtätten der Unmoral und Unehrlichkeit ſind. In dem genannten Blatt wird zunächſt die Befürchtung ausgesprochen, daß heute nie⸗ mand in der Sowjetunion ſicher ſei, ob er ſich nicht auch eines Ta⸗ des auf der Anklagebank befinden werde. Zur Vermeidung dieſer Gefahr wird in dem Blatt ein Wettſtreit unter dem Stichwort:„Wer iſt der Ehrlichſte?“ empfob⸗ len. Jeder, der an dem Wettkampf teilneh⸗ men will, muß geloben, daß er ſich künftig nicht nur ſeinen Mitmenſchen gegenüber, ſon⸗ dern auch dem Staat gegenüber immer ehr⸗ lich und anſtändig verhalten werde. Unter ſol⸗ chen Vorausſetzungen dürfte der Wettkampf aus Mangel an Beteiligung nicht zum Austrag kommen. Die Erörterung. die ſich an dieſen Vor⸗ ſchlag anſchließt, iſt vielleicht noch bezeichnen⸗ der für die in der Soepjetunion herrſchenden Verhältniſſe, als der an ſich ſchon ſo auf⸗ ſchlußreiche Vorſchlag ſelbſt. Das Sowjet⸗ blatt„Prawda Polnotſchi“ hält es nach die⸗ ſem Vorſchlag für angebracht, darauf hinzu⸗ weiſen. daß eine Unterſuchung in den ſtaatlichen Kaufläden allein in Archangelſk zur Feſtſtellung von 46 Fällen von Preiswu⸗ cher, 18 Diebſtählen, 188 Uebertretungen der Handelsbeſtimmungen und 108 Fällen der Verletzung der ſanitären und hygieniſchen Vorſchriften geführt habe. Außerdem ſeien große Mengen völlig verdorbener Waren feſtgeſtellt worden, die man trotz al⸗ lem an die Kunden abzugeben ſich bemüht habe. Bolſchewiſtiſche Moral! Unerſchöpflich iſt das Material, das die Sowjetpreſſe ſelbſt für die Beurteilung der in der Sowjetunion herrſchenden troſtloſen Ver⸗ hältniſſe liefert.„Prawda Komſomolu“ glaubt für den Tiefſtand der Moral das Analpha⸗ betentum verantwortlich machen zu können. Von 1300 jungen Gehilfen— ſtellt das Blatt in dem Stadtteil Kuibyſchew in Leningrad mit Bedauern feſt— können 1000 weder leſen noch ſchreiben oder auch nur eini⸗ germaßen buchſtabieren. In der Fabrik „Kraſnyj Bogatyr“ ſind 1600 Arbeiter völlige Analphabeten. Außerdem ſeien dieſe Arbei⸗ ter und Arbeiterinnen bei einem 15ſtündigen Arbeitstag ſo völlig in Anſpruch genommen, daß ſie bei beſtem Willen keine Zeit haben, um das in der Jugend Verſäumte nachzuholen. Die„Prawda Polnotſchi“ beſtätigt den Tiefſtand der Bildung des Sospjetarbeiters und meldet u. a.: Das landwirtſchaftliche Hochſchulinſtitut in Archangelſk konnte von 416 Leuten, die ſich zur Aufnahme meldeten, nur 27 annehmen, da die übrigen 389 entweder völlige oder halbe Analphabeten waren. „Portugal das nächſte Ziel Moskaus“ „Tribuna“ warnk die demokralien Rom, 22. Jan.„Die portugieſiſche Epiſode iſt eine Mahnung, und zwar die letzte“, erklärt „Tribunga“ in einer redaktionellen Gloſſe unter der Ueberſchrift„Ausdehnung einer Offenſive“. Portugal, das aus Gründen des durchaus berechtigten Selbſt⸗ ſchutzes eine feſte, entſchloſſene Haltung ge⸗ genüber dem ſpaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Kommu⸗ nismus eingenommen habe, ſei jetzt durch die bolſchewiſtiſche Gefahr unmittelbar be⸗ droht. Die Reihe der Bombenanſchläge. die von ausländiſchen Agenten ſyſtematiſch orga⸗ niſiert und ausgeführt worden ſei. verrate deutlich, daß dieſe kleine Nation einzig und allein, weil ſie ſich mutig für die Aufrechter⸗ haltung der nationalen und ſozialen Ordnung einſetze, jetzt das nächſte Ziel Moskaus ſei. Der Brand, der in Spanien ſeit ſechs Mona⸗ ten wüte, ſolle nun auch in Portugal ſein verheerendes Werk beginnen. Die Offenſive des Kommunismus ſei in vol⸗ ler Tätigkeit. Dies ſei nicht nur die Schuld der Zerſtörungs wut Moskaus der Nachaiebiakeit der verantwortlichen fran⸗ zöſiſchen Stellen, die dieſen Machenſchaften ſo weitgehend Bürgerrecht gewähren, ſondern verantwortlich ſeien dafür auch alle Länder des demokratiſch⸗ liberalen Re⸗ gimes, die in ihrer ganzen Einſtellung einen beſtändigen Verdacht gegen die autori⸗ tären Staaten hegen und folglich Sowjetruß⸗ und land gegenüber Nachſicht üben. Damit eben ermutigen ſie den Bolſchewismus zur weite⸗ ren Durchführung ſeiner wahnſinnigen Pläne. Dieſe Politik der demokratiſchen Staaten ſei vollkommen verfehlt, nicht nur im Hinblick auf den europäiſchen Frieden. ſondern vor al⸗ lem auch hinſichtlich der Auswirkung der Sowjetpropaganda in den einzelnen Ländern. Italien und Deutſchland könnten dem Trei⸗ ben allerdings in Ruhe zuſehen, da das ge⸗ ſunde Nationalbewußtſein des deutſchen und italieniſchen Volkes eine gute Abwehr ſei. Von jenen Staaten aber, deren Widerſtands⸗ kraft durch die demokratiſchen Vorurteile ge⸗ ſchwächt und vermindert werde, könne man nicht das gleiche behaupten. Wolle man dieſes Element der Zerſtörung, das ſich in das euro⸗ päiſche Leben eingedrängt habe, ſeit den Ta⸗ gen, da die ſpaniſche Demokratie der Frei⸗ maurer dem Kommunismus Tür u. Tor geöffnet und ſomit das Land dem Schrecken des Bürgerkrieges über⸗ antwortet habe, überſehen oder verken⸗ nen, ſo verſchließe man die Augen vor der Tragik der Wirklichkeit. Alle Verſuche, durch haltloſe Polemik künſtlich abzulenken, ſeien wertlos. Sie könnten weder den Lauf der Er⸗ eigniſſe noch eine Lage ändern. die immer düſterer werde, da der feſtgelegte Plan zur Zerſtörung der europäiſchen Kultur in ſeinen Einzelheiten immer deutlicher ſichtbar werde. Verbezenkrale jüdiſcher Bolſchewiſten in der Tſchechoſlowakei Aus Frankreich fahren nur„Spanier“ nach Spanien Wien, 22. Jan. Das heuchleriſche Spiel Moskaus, das in London die Nichteinmiſchung predigt, aber in aller Herren Länder beſtrebt iſt, Söldner für die Bolſchewiſten in Spanien anzuwerben, erfährt eine eindrucksvolle Be⸗ ſtätigung durch die im„Deutſchen Volksblatt“ veröffentlichte Schilderung eines Oeſterreichers, der mit den bolſchewiſtiſchen Werbeſtellen in der Tſchechoſlowakei in Berührung gekommen iſt. Das Bemerkenswerteſte an dieſem aufregen⸗ den Tatſachenbericht iſt die Feſtſtellung, daß an den leitenden Stellen der Menſchenhändler⸗ zentralen faſt nur Juden ſitzen.„Ge⸗ rade dieſe Tatſache“, ſo heißt es in dem Be⸗ richt des Oeſterreichers,„hat mich ſtutzig ge⸗ macht und mich davon abgehalten, mich trotz meiner verzweifelten finanziellen Lage für dieſe Lumperei herzugeben. Mühſam, hun⸗ gernd und frierend habe ich mich wieder über die Grenze geſchlichen und warne jeden, ſich von den Seelenverkäufern laſſen.“ Der Bericht klärt auch die Frage, wie trotz der ſcharfen Kontrolle der heimiſchen Behör⸗ den ſo viele Oeſterreicher in den Reihen der bolſchewiſtiſchen Horden Caballeros aufgetaucht ſind. Zugleich wird der mit ge⸗ nauen Angaben verſehene Bericht auch von den tſchechoſlowakiſchen maßgebenden Stellen, die ja ſo gern den Vorwurf, nur vorgeſchobe⸗ ner Poſten Moskaus zu ſein zurückzuweiſen verſuchen, ſchwerlich übergangen werden kön⸗ nen. Die bolſchewiſtiſchen Werber, die natür⸗ lich in Oeſterreich mit größter Vorſicht arbei⸗ ten. holen, wie überall, ihr Opfer hauptſächlich aus den Kreiſen der Menſchen, die durch Ar⸗ beitsloſigkeit zermürbt, ihren Lockungen we⸗ niger Widerſtand entgegenzuſetzen vermögen. Auch der Schreiber des Aufſatzes ſchien ihnen, als er hungernd die niederöſterreichiſchen Land⸗ ſtraßen durchzog, ein willfähriges Opfer zu einfangen zu wird. In Londoner politiſchen Kreiſen ſagt man der engliſchen Regierung die Abſicht nach, in Genf ihre alte Weſtpaktidee wieder auf⸗ nehmen zu wollen, nachdem England ſich mit Italien wieder einigermaßen auf Verkehrs⸗ fuß geſtellt, ſeine militäriſche Hilfsbereitſchaft gegenüber Frankreich und Belgien in faſt auf⸗ dringlicher Form feſtgeſtellt und ſich für den europäiſchen Oſten, vorſichtig ausgedrückt, die Freibeit des Handelns geſichert hat. Das wäre immerhin noch ein leichter zu erörternder Plan für die Weſtmächte, als eine ſogenannte Völkerbundsreform, die noch nicht einmal durch das erbärmliche Verſagen dieſer Schwin⸗ delfirma in der ſpaniſchen Frage im geringſten beſchleunigt worden iſt. Auch dieſe Genfer Tagung dürfte ſchließlich wie das Hornberger Schießen aus n. chießen gehe* * Eine knappe Zuſammenſtellung von einem einzigen Tage zeigt, daß es im Fernen Oſten zur Zeit wieder einmal hochgradig ex⸗ ploſiv zugeht: Die GPll beſchlagnahmt auf einem japaniſchen Dampfer in Wladiwo⸗ ſlok diplomatiſche Dokumente— Moskau ſperrt kurzerhand den kürzeſten Ei⸗ ſenbahnweg von Sibirien nach Japan und er⸗ zwingt den Umweg über Wladiwoſtok von 30 Stunden Dauer.— Der bolſchewiſtiſche Bot⸗ ſchafter in Tokio, Jurenew, wird plötzlich zur Berichterſtattung nach Moskau befohlen.— In der Mongolei und in Nordchina ſind mehrere rote Armeen zuſammengezogen.— Das kommu⸗ niſtiſch⸗chineſiſche Zentrum von Schenſi wächſt ſich zu einer direkten Bedrohung der Nanking⸗ regierung aus.— Zum zweiten Mal innerhalb eines halben Jahres lenkt die japaniſche Ar⸗ mee durch eine Denkſchrift die Aufmerkſamkeit der Oeffentlichkeit auf den immer bedrohlicher werdenden Angriffscharakter des rieſigen ſow⸗ jetruſſiſchen Heeres.— Der japaniſche Außen⸗ miniſter verweiſt warnend auf das Vordringen der roten Invaſion in China. All dies beſtätigt erneut unſere Auffaſſung, daß ſelbſt die Gefangennahme Tſchiangkaiſcheks und ſeine unter böchſt merkwürdigen Begleit⸗ umſtänden erfolgte Freilaſſung nur eine kleine Epiſode im Kampf jener Machtſtrömungen iſt, die auf dem rieſigen Gebiet des alten chine⸗ ſiſchen Reiches der Entſcheidung um das Schickſal Chinas. zweitens um die Frage „Nationalſtaaten oder Bolſchewismus?“ und drittens um die endgültige Vorherrſchaft im Fernen Oſten zuſtreben. ſein. Als er, verlockt durch die Zahlung von 50 Tſchechenkronen, zunächſt ſeine Einwilligung gab, nach Spanien gehen zu wollen, wurde er von ortskundigen Bolſchewiſten auf Schleich⸗ wegen über die Grenze gebracht und in Brünn in das Haus Prager Straße 4 geführt, wo mehrere jüdiſche Sekretäre und Sekretärinnen ihre traurige Tätigkeit ausübten.„Hier traf ich“, ſo fährt der Artikelſchreiber dann fort, „als Leiter zu meinem großen Erſtaunen den ſehr bekannten ehemaligen Hauptvertrauens⸗ mann der Wiener ſozialdemokratiſchen Poli⸗ ziſten(), den Juden Schabes. Man nahm ein Protokoll auf. Die meiſten Angeworbenen werden bei Berg(in der Nähe von Preßburg) über die Grenze gebracht, von wo ſie, mit Fahrgeld verſehen, nach Brünn wveiterver⸗ ſchickt werden. Die öſterreichiſchen Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten, die im allge⸗ meinen getrennt arbeiten, arbeiten nebenein⸗ ander. Ihre Opfer werden geſondert in die ſpaniſche Hölle geführt. Bemerkenswert iſt dabei, daß den von Kommuniſten Geworbe⸗ nen mehr Geldmittel zur Verfügung geſtellt werden: Die von Kommuniſten Geworbenen kommen nach Celje einem Vorort von Brünn, und die den Sozialdemokraten ins Garn Ge⸗ gangenen zu Schabes in die Prager Straße 4. In Gruppen von höchſtens ſechs Mann wer⸗ den dieſe öſterreichiſchen Opfer nach Brüſſel befördert. Es iſt ihnen ſelbſtredend ſtreng verboten, mit jemanden zu ſprechen. Der Be⸗ aleiter achtet auf die genaueſte Einhaltung dieſes Befehls. Bezeichnenderweiſe erhalten die Angeworbenen von den Seelenverkäufern nur das Geld bis Brüſſel. Dort erſt werden ſie für die Weiterreiſe nach Paris neuerlich ausgeſtattet. Von dieſem Geld müſſen ſich die Angeworbenen eine Schußwaffe kaufen. Sie bekommen dann das Fahrgeld bis zur Grenze, wo ſie erſt einmal in einem Lager unter⸗ gebracht werden. Hier werden den Neuange⸗ kommenen die Papiere abgenommen, wofür ſie Ausweiſe der ſpaniſchen Bolſchewiſten er⸗ halten. Nach etwa acht bis zehn Tagen verweigert der Ortsgewaltige der jeweiligen franzö ſi⸗ ſchen Stadt⸗ oder Dorfgemeinde den Neuen die weitere Aufenthaltsbewilligung mit der bemerkenswerten Begründung:„In Ihrem Lande wird gekämpft: ſchauen Sie, daß Sie nach Hauſe kommen.“ So fahren aus Frankreich nach Spanien nur „Spanier“. Beſonderen Wert legen, damit ſchließt der Bericht, die Seelenverkäufer darauf, daß die Angeworbenen gediente Soldaten ſind. Wer nicht mindeſtens beim marxiſtiſchen Schutzbund war, hat keine Ausſicht zur Fahrt. Ein Archiv des Vierjahresplans Berlin, 22. Jan. Das von dem ſtellver⸗ tretenden Preſſechef der Reichsregierung Mi⸗ niſterialrat A. J. Berndt herausgegebene Nachſchlagewerk für Politik. Wirtſchaft und Kultur,„Das Archir“(Verlagsanſtalt Otto Stollberg. Berlin Wi fügt ſeinen monatlichen Heften nunmehr einen Sonderteil„Der Vierjahresplan“ an. der vom Tage der Begründung des Vierjahresplanes an alle den Vierjahresplan betreffenden Geſetze und Maß⸗ nahmen enthält. Unter überſichtsreicher Ver⸗ teilung auf die im Vierjahresplan vorgeſehenen Geſchäftsgruppen hält das Archiv des Vier⸗ jahresplanes alle Maßnahmen. Verordnungen und Geſetze im Wortlaut feſt, ebenſo alle wich⸗ tigen Teile ſonſtiger Veröffentlichungen. Nach Bedarf ſind kurze Erläpterungen zu den ein⸗ zelnen Beſtimmungen vorgeſehen. Ein eigenes Schlagwortverzeichnis erleichtert die praktiſche Verwendung. Die Reichswirtſchaftskammer und die Reichsgruppen Induſtrie und Handel haben auf die Bedeutung des Nachſchlagewerkes„Das Archiv“ gerade auch für die deutſchen Wirt⸗ ſchaftsgruppen uſw. und Unternehmungen ſo⸗ eben beſonders hingewieſen. „Freimillige“ für Barcelona „Echo de Paris“ über neue Grenz ⸗ überſchreitungen franzöſiſcher Söldner Paris, 22. Jan. Das„Echo de Paris“ gibt am Freitag wieder eine Ueberſicht über die letzten Grenzüberſchreitungen franzöſiſcher Söldner an der franzöſiſch⸗katalaniſchen Grenze. Am 14. und 15. Januar ſeien 5 Autobuſſe mit 130 Mann über die Grenze gegangen. Am 17. Januar ſeien 400„Freiwillige“ durch Narbonne gekommen und ſofort nach Barcelona weiter⸗ befördert worden. Kleine poliliſche Nachrichlen Kommuniſt wollte 20 belgiſche Arbeiter ums Leben bringen. Brüſſel, 22. Jan. Die Lage Streikgebieten des belgiſchen Kohlenbergbaues hat ſich am Freitag noch nicht weſent⸗ lich gebeſſert. Wenn auch in der Lütti⸗ cher Gegend in verſchiedenen Gruben die Ar⸗ beit wieder aufgenommen wurde, ſo mußten in Borinage, der Hochburg der kommuni⸗ ſtſchen Agitation, und im Gebiet von Charle⸗ roi weitere Gruben die Arbeit einſtellen. In Hornu⸗Wasmes(weſtlich von Mons) verſuchte ein Kommuniſt einen Sabotageakt. Er wollte die Förderleitung gerade in dem Augenblick zerſchneiden, als 20 Arbeiter einfuhren. Das rechtzeitige Eingreifen eines Aufſichtsbeamten konnte jedoch ein ſchweres Unglück vermeiden. Enagliſches Zeitungsflugzeug der Strecke Croy⸗ don— Paris verſchollen. London. 22. Jan. Eines der beiden Zei⸗ tungsflugzeuge, die am Freitagfrüh von Cropdon nach Paris ſtarteten, hat ſeinen Be⸗ ſtimmungsort nicht erreicht. Man be⸗ fürchtet, daß es dem Sturm zum Opfer gefal⸗ len iſt, der über dem Kanal wütete. An Bord des vermißten Flugzeugs befanden ſich der Flugzeugführer und ein Funker. Die zweite Maſchine war zur Rückkehr nach England ge⸗ zwungen, nachdem ſie über dem Kanal 500 Kilogramm Ladung abgeworfen hatte. in den 8 l N * deiſe ehen eelenverkzuſem ort erſt werden lang helelſch muten ſch de e Hin e ig un renz, dane unter den Neuang⸗ men. wofür ſe lchewißen tl 1 berpeiſert N franzůſi⸗ den Neuen gung wit ung:„In hauen Sie, So fahten amen nut it ſchließt det auf, daß die en ſind. Ver hen Schutzund ahrt. plan dem ſellver⸗ erung Ni⸗ tausgenehbne ſrtſchat und U Dad W mdpallichen derteil„det dom Loge det ts an alle den tee und Naß⸗ ſtsreichet Vet⸗ n borgeſebenen io des Viet; Verordnungen o alle wich ungen. Nach zu den ein⸗ Ein eigenes die ptaktiſche stammet und Handel haben ewerles das utſchen Vitt⸗ ehmungen ſo⸗ teln e Genz t Söldner ch de Pais lleberſit übet Aubobuſe ni Agen. Am. ch Narbonne elona pveller füchlen 1 8 Arbeiter une 1 eingeführte Warenmenge 7 FFP der deulſche Außenhandel 1936 Der englische Jehlbetrag— Franzöſiſche Anleihewünſche em jetzt auch die Dezemberumſätze des beutſchen Außenhandels vorliegen, läßt ſich das Ergebnis für das geſamte vergangene Jahr überſehen. Die Einfuhr beträgt ins⸗ Kiemt 4 218 Miu. RM., iſt alſo um 50 Mill. Aim. oder 1,4 Prozent gegenüber 1935 geſtie⸗ en. Die Ausfuhr iſt mit 4768 Mill. RM. um s 500 Mill. RM. oder rund 12 Prozent grö⸗ r als 1935 geweſen, und die Steigerung un⸗ erer Einfuhr wäre, dieſem Handel entſpre⸗ chend, ſicherlich größer geweſen, wenn nicht die Abdeckung alter Warenſchulden, die Erfüllung laufender Kapitalverpflichtungen und ähn⸗ liche Belaſtungen den Ausfuhrüberſchuß de⸗ viſenmäßig erheblich geſchmälert hätten. Der Ueberſchuß aus unſerem 1 der ſich nach Abzug der Einfuhrwekte ergibt, beträgt 550 Mill. RM. gegen 111 Mill. RM. im Vor⸗ jahr. Mengenmäßig iſt die Ausfuhr ſogar noch ſtärker geſtiegen als die Erlöſe erkennen laſſen. denn leider waren die Durchſchnittserträge noch niedriger als die von 1935, während an⸗ dererſeits infolge der Entwicklung auf den Weltwarenmärkten höhere Einfuhrpreiſe be⸗ willigt werden mußten. Daher hat auch die den Umfang von 1935 nicht ganz erreicht. Bemerkenswert iſt, daß infolge der geſtiegenen Verbrauchskraft des deutſchen Volkes innerhalb der Geſamtein⸗ fuhr die Importe um ein Mehr, das durch ſtär⸗ ere rückgängige Bezüge in der Hauptgruppe Gewerbliche Wirtſchaft mehr als ausgeglichen wurde.. * Im Gegenſatz zum deutſchen Außenhandel 1936, der mit einem Ueberſchuß von 550 Mil⸗ lionen Mark abſchloß, weiſt die engliſche Handelsbilanz für das Jahr 1936 einen erheblichen Fehlbetrag auf. Er betrug 350 Millionen Pfund Sterling und liegt damit um ſaſt 25 Prozent über dem Vorjahresdeftzit. Dieſes Ergebnis mag auf den erſten Blick vielleicht etwas alarmierend wirken. Geht man den Dingen nach, ſo zeigt ſich, daß die Unter⸗ bilanz beſtimmt wurde einmal durch das An⸗ ſteigen wichtiger einzuführender Rohſtoffe und ein damit verbundenes Anſchwellen des Ein⸗ fuhrwertes, zum anderen durch den ſtärkeren Rohſtoffbedarf, den die engliſche Auf⸗ rüſtung mit ſich bringt. In Wirklichkeit iſt es jedenfalls ſo, daß Englands Wirtſchaft dank der blühenden Binnenkonjunktur, dank der ſtarken Erhöhung ſeiner unſichtbaren Aus⸗ fuhren(Fremdenverkehr, Schiffahrts⸗Frachten uſw.) und der möglichen Gold⸗ und Kapital⸗ aus fuhr ſich eine derartige Entwicklung im Außenhandel durchaus leiſten kann, da ja die Fehlbeträge Mace die Einnahmen aus den Kaen Wirtſchaftsgebieten mehr als aus⸗ gealichen werden können. 5 Die ſtarke Aufrüſtung brachte es mit ſich, daß eine ganze Reihe Wirtſchaftszweige ihre Lieferungen für das Ausland zu Gunſten der Inlandlieferungen beſchränken mußten. Das 5 in erſter Linie für die Maſchinenaus fuhr, ie ſich im ganzen nur um 4.7 pCt. erhöhte, und noch mehr für die Eiſen⸗ und Stahlaus⸗ fuhr, die gegenüber den Vorjahren ſogar um 43 pet. zurückgegangen iſt. Auch die Chemie⸗ ausfuhr und das Schmerzenskind des engli⸗ ſchen Außenhandels, der Kohlenexport. haben weiter an Boden verloren. Die Elektroausfuhr ſtieg um 5,1 pCt. die Ausfuhr von Wollwaren um 6,1 pCt., die Ausfuhr von Baumwollwaren um 2,2 pCt. Die Steigerung der Textilwaren⸗ ausfuhr erklärt ſich großenteils daraus, daß dieſe Waren ohnehin in kaufkräftigere Länder ehen. Auch in der Einfuhr zeigt ſich, jeden⸗ 15 ſo weit Eiſenerze in Frage kommen, er Einfluß der Rüſtungen. Die Eiſenerzeinfuhr ſtieg nämlich mengenmäßig um 41 pCt., wert⸗ mäßig ſogar um 86 pCt. Angezogen haben auch Die Fertigwareneinfuhr iſt ebenfalls ſtark ge⸗ ſtiegen. 4 Die franzöſiſcherſeits der Tſchechoſlowakei be⸗ reitwillig eingeräumte Anleihe kann nicht da⸗ rüber hinwegtäuſchen, daß Frankreich ſelbſt Geldſorgen hat. Die enorme Verſchuldung des Stgatshaushaltes iſt bekannt. und ebenſo die gekinge Begeiſterung der Bevölkerung bei An⸗ leihezeichnungen zugunſten des franzöſiſchen Staates. So will denn das Gerücht nicht zur Ruhe kommen, daß Frankreich auch jetzt wieder, genau ſo wie im Vorjahr um dieſe Zeit. ſich um einen engliſchen Kredit bemühe. Berlin, 22. Jan Anläßlich des 60. Ge⸗ burtstages des mit der Führung der Geſchäfte des Reichswirtſchaftsminiſters beauftragten Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht veranſtaltete die Reichswirtſchaftskammer in den Feſtſälen von Kroll am Freitag nachmittag eine Feſt⸗ ſitzung, an der außer dem Reichsbankpräſi⸗ denten Dr. Schacht die Reichsminiſter Freiherr von Eltz⸗Rübenach. Seldte, Graf Schwerin von Kroſigk und Dr. Frank teilnahmen. In Vertretung des erkrankten Generalfeldmar⸗ ſchalls von Blomberg war Generalleutnant Keitel erſchienen. Weiter waren Reichsleiter Dr. Ley, Reichsſtatthalter General Ritter von Epp, Korpsführer Hühnlein ſowie weitere namhafte Vertreter des Staates. der Partei, der Wehrmacht, der Deutſchen Arbeitsfront, des Reichsnährſtandes und der geſamten deutſchen 85 Wirtſchaft in großer Zahl an⸗ weſend. Nach einer muſikaliſchen Einleitung des Landesorcheſters Gau Berlin unter Leitung von Generalmuſikdirektor Prof. Fritz Zaun be⸗ Aide der Leiter der Reichswirtſchaftskammer, [bert Pietzſch, die Gäſte und überbrachte Dr. Schacht die Glückwünſche der deutſchen ge⸗ werblichen Wirtſchaft. Nachdem er dann Anſchließend ſprach Profeſſor Dr. Zenneck von der Techniſchen Hochſchule München über das Thema„Wirtſchaft und Wiſſen⸗ ſchaft.“ Außerordentlich zahlreich ſeien die Die Rede Dr. Schachls Dr. Schacht ſagte zunächſt, daß er am Frei⸗ tag vormittag in der Reichsbank ſo viele Beweiſe wirklicher Zuſammengehörigkeit aus allen Kreiſen der Wirtſchaft erhalten habe, daß er allen dafür nur den herzlichſten Dank ausdrücken könne. Auch auf dieſer Verſammlung ſtröme ihm das Gefühl entgegen, daß wir un⸗ löslich zuſammengehören, gleichviel, in welcher Funktion wir zueinander ſtehen. Anknüpfend an den Vortrag von Prof,. Dr. Zen ne ck von der Techniſchen Hochſchule München über„Wirt⸗ ſchaft und Wiſſenſchaft“ unterſtrich Dr. Schacht ſodann, wie unendlich der Fortſchritt der Wirt⸗ ſchaft angewieſen iſt auf den Fortſchritt der Wiſſenſchaft und wie große Schwierigkeiten die deutſche Wiſſenſchaft heute auf dem Wege zu einem entſprechenden Nachwuchs zu überwinden hat. Es ſei zu hoffen und zu wünſchen, daß die Ausführungen von Profeſſor Dr. Zenneck Gehör finden werden, denn das hierbei aufgezeichnete Problem ſei geeignet, über die geſamte Zukunft unſerer Wirtſchaft zu entſcheiden. „Dr. Schacht gah ſodann einen Rückblick über die vergangenen vier Jahre und einen Ausblick auf die nächſten Jahre. Er zeigte vier beſtim⸗ mende Faktoren auf, deren erfolgreiche Anwen⸗ dung er als den grundlegenden Ge⸗ die mengenmäßigen Einfuhren an Baumwolle, Hanf, Häuten, Nichteiſenmetallen und Getreide. winn der letzten vier Jahre bezeich⸗ nete. Unter dieſen Faktoren der Wirtſchafts⸗ der Raub des Sidka⸗diadems Aus den Erinnerungen eines Delelliv-Inſpeklors . London, im Januar. Dieſer Tage hat Detektiv⸗Inſpektor iir e D.“ Scotland Hards ſeinen Abſchied genommen. Er bereiſt jetzt die Hauptſtädte der Welt, um ſich von ſeinem anſtrengenden Be⸗ ruf auszuruhen. Aus ſeiner an inter⸗ eſſanten Kriminalfällen reichen Praxis erzählt einer ſeiner engſten Mitarbei⸗ ter die folgende intereſſante Geſchichte. Man 701, daß faſt jeder Verbrecher, ſo ge⸗ riſſen J auch, am Ende doch der ſtrafenden Gerechtigteit zzegelnnel vird. Wie geſchickt auch ſeine Verkleidung. wi ſorgfältig auch ſeine Arbeit ſein mag, unweigerlich weed trotz aller Vorſicht irgendeine Schwäche oder Eigen⸗ art einmal uieder zum Vorſchein kommen. Wie überall, ſo beſtätigt auch hier die Aus⸗ nahme die Regel. Etienne Duchanel— ſo lau⸗ tete einer ſeiner 25 Pſeudonyme— gehörte zu dieſen Ausnahmen. Zehn volle Jahre hielt Deteltivinſpektor V. J., der drei Jahrzehnte bei Scotland Yard Dienſt tat, ein wachſames Auge Über dieſem größten aller Spitzbuben des 20. Jahrhunderts. Sämtliche Polizeibehörden Europas und Amerikas waren ſich einig in dem Beſtrehen, dieſen Meiſtergauner zur Strecke zu bringen, freilich ohne E folg. Duchanel war einzig in ſeiner Art. Man konnte ihn geradezu als einen Künſtler ſeines achs bezeichnen. Gewöhnlich vollführte er im ahre nür einen großen Coup, wobei er es aber immer ſo einzurichten verſtand, daß er keine Spur hinterließ. Etienne lüftet den Schleier Und dennoch ſand Etienne Duchanel ſeinen Meiſter. Es war beim Diebſtahl des Sidka Diadems, einem Kriminalſalle, der vor Jahren das Tagesgeſpräch zweier Kontinente bildete. Die Polizei vermutete, daß Duchanel und kein anderer für den Raub des koſtbaren Schmuk⸗ kes verantwortlich zeichnete, und dennoch ver⸗ mochte man keine Beweiſe gegen ihn vorzu⸗ bringen. Auf ſeinem kleinen Beſitz unweit Monte Carlos war es wo Etienne Duchanel dem Detektivinſpeltor V. J. das Geheimnis des rätſelhaften Diebſtahls verriet, Der Be⸗ amte und der Gauner hatten ſich in der Ver⸗ angenheit die hartnäckigſten Kämpfe geliefert, n denen Duchanel ſtets Sieger geblieben war. Nun wollte ſich Etienne von dem ungerechtfer⸗ tigten Verdacht, der ſeit dem Verſchwinden des Sidka Diadems auf ihm laſtete. ein für alle mal reinigen, und erzählte dem Detektiv den Verler⸗f der phantaſtiſchen Geſchichte. Die ſchluchzende Schöne Etienne Duchanel war von einer Auslands⸗ reiſe wieder in ſeinem geliebten Paris einge⸗ troffen. Allabendlich nach dem Beſuch der Oper oder eines Konzerts pflegte er einen kleinen Bummel zu machen. Er promenierte gewöhnlich im Viereck um den Opernplatz, um dann ſeine Wohnung aufzuſuchen. In einer lauen Sommernacht empfand Etienne plötzlich einen Tatendrang. Irgend etwas lag in der Luft; er hatte das ſeltſame Gefühl einer be⸗ vorſtehenden angenehmen Ueberraſchung. Als er die rue Gavourelle entlang ging, ſah er im Portal eines Hauſes eine Tür halb offen ſte⸗ hen. In der Tür ſah er die ſchlanke Figur einer eleganten Dame, die bitterlich weinte. Die ſchöne Unbekannte ſchloß die Türe und trat auf den Bürgerſteig In dieſem Augen⸗ blick war Etienne auch ſchon auf der anderen Straßenſeite. Er zog mit verbindlichem Gruß feinen Hut.„Gnädige Frau ſind wohl be⸗ — eee eee W nn — Noch dat Frankreich in England nicht offiziell um einen Kredit nachgeſucht. Man rechnet nicht damit, daß vor Ablauf der Zeichnungsfriſt für die franzöſiſche Anleihe am 31. Januar irgend⸗ etwas Definitives erfolgen werde. Sollte ſich, wie vielfach namentlich im Ausland ange⸗ nommen wird, dieſe Anleihe als ein Fehlſchlag herausſtellen, ſo dürfte Frankreich fraglos gern bereit ſein, den angenehmeren Weg des Kredit⸗ geſuches im Ausland zu beſchreiten. Daß es auf dieſen Weg hinſteuert, iſt ſeit langem bekannt. Die unerwartet pünktliche Rückzahlung des im Februar vorigen Jahres aufgenommenen engli⸗ ſchen Kredits im Dezember ließ gleich die Ver⸗ mutung aufkommen, daß Frankreich ſich auf dieſe Weiſe neue Kreditquellen in England für 1937 ſichern wolle. Im übrigen würden auch die engliſchen Finanzkreiſe das gute Geſchäft des Vorjahres in Form eines Neunmonatekredits gern noch einmal wiederholen. Man ſpricht von einem 500 Millionen Pfund Sterling⸗Kredit. Jeſlſitzung der Reichswirkſchaftskammer dr. Schacht über die Grundlagen des deulſchen Wirlſchaftsaufſtiegs politik ſei als erſter die Finanzierung all deſſen zu nennen, was in den letzten vier Jahren geſchaffen wurde und was urſprünglich unter dem Begriff des Arbeitsbeſchaffungs⸗ programms zuſammengefaßt war. Daß all die großen Leiſtungen im Zuge der wiedererſtande⸗ nen Wehrhoheit und im Zeichen der Zurückge⸗ winnung der deutſchen Handlungsfreiheit mit einer derartigen Schnelligkeit und einem der⸗ artigen Umfang vor ſich gegangen ſind und voll finanziert werden konnten, ohne daß Störungen auf dem Geldmarkt oder in der Währungslage eintraten, das erkenne das Ausland heute ſtaunend an. Dieſe Finanzierung aus eigener Kraft war nur möglich, weil alles, was an den Geld⸗ und Kapitalmarkt herange⸗ tragen wurde, einer Kontrolle und ſtrengen Diſziplin unterworfen wurde, und es trete nichts heran, mas nicht dem Ziel der Arbeitsbeſchaffung und der Wehrhaftmachung dient. Das ſei eine der Grundlagen der deutſchen Erfolge in den letzten vier Jahren Als zweiter beſtimmender Faktor der Wirtſchaſtsgeſtaltung ſei der Fortſchritt in der Entſchul⸗ dungspolitik zu werten, über die im Aus⸗ lande viel geſcholten worden ſei. Trotzdem habe das Ausland einſehen müſſen, daß die Voraus⸗ ſagen, die er— Dr. Schacht— meiſt ein bis zwei Jahre zu früh gemacht habe, dann immer Wirklichkeit geworden ſind. Deshalb ſei aber die Achtung vor der Behandlung des Schulden⸗ problems durch Deutſchland letzten Endes nicht kleiner, ſondern eher größer geworden. Man wiſſe und erkenne an, daß zwangsläufig der Unſinn, der in der Verſchul⸗ dungspolitik des deutſchen Marxismus und ausländiſchen Kapitalismus lag, ſich eines Ta⸗ des rächen müßte und daß von böſen Abſich⸗ ten Deutſchlands im Grunde genommen keine Rede ſein könne. Daher ſei es gelungen, ſich in den letzten Jahren mit dem Ausland in der Schuldenfrage ſtets zu verſtän⸗ digen. Die Aufrechterhaltung der Goldparität unſerer Währung habe dazu beigetragen, daß wir die ganzen Vorteile der Abwertungen der anderen Währungen mit in unſere Entſchuldung hineinrechnen konnten, und ſo ſei es gekommen, daß wir heute als den Gewinn der Entſchuldung der letzten vier Jahre die runde Summe von acht Milliarden Reichsmark bu⸗ chen können. Es ſei ſelbſtverſtändlich, daß hinſichtlich der elf Milliarden Reichs⸗ mark, die wir zur Zeit noch dem Auslande ſchulden, immer wieder verhandelt werden müſſe, denn wir können uns wirtſchaftlich nicht vom Ausland löſen. Als dritter Faktor ſei die Umgeſtaltung der geſamten deutſchen Handelspolitik zu nennen, wie ſie im Neuen Plan ihren Ausdruck gefunden habe. Im Jahre 1933 und teilweiſe auch noch 1934 ſei Deutſchland trotz der großen Verschuldung an das Ausland in eine vpaſſive Handelsbilanz hineingedrückt worden, die uns einen Devi⸗ ſenverluſt brachte. Damit kam Deutſchland in den Zuſtand, in dem es nicht mehr Herr ſei⸗ ner Einkäufe war. Damals habe er— Dr. Schacht— nach Rückſprache mit dem Führer es unternommen. die geſamte Handelsbilam gewiſſermatzen auf einen einfachen Nenner zu bringen, indem nunmehr der Grundſatz verfolgt wurde, nie mehr zu kaufen als man bezah⸗ len kann, und nur das zu kaufen, was man braucht, und nicht das, was der andere ge⸗ rade verkaufen will. Es wurde alſo nicht mehr von der Ausfubr⸗ ſeite, ſondern von der Einfuhrſeite aus⸗ gegangen. Die pſychologiſche Umſtellung der Handelspolitik, welche die Grundgedanken des Neuen Planes darſtellt, ſei einer der große“ Faktoren, die unſere Wirtſchaft in den leben Jahren geſtützt und poſitiv entwickelt haben. Dieſe Umſtellung habe einerſeits geſtattet. Deutſchlands Rohſtoffbezüge(Rohſtoffe und Halbzeug) von etwa 26 Millionen Tonnen auf 42 Millionen Tonnen jährlich zu ſteigern, und andererſeits den Import von Fertigfabrikaten auf ein Minimum herabzuſetzen. 9 Hätten wir dieſe Linie nicht verfolgt, ſo wür⸗ den z. B. die geſamtwirtſchaftlichen Beziehun⸗ gen zum Südoſten Europas und zu Südamerika nicht jene glückliche Richtung ge⸗ nommen haben, wie ſie tatſächlich zu verzeichnen iſt. So wurde, aufbauend auf dem Neuen Plan, ein Syſtem entwickelt. das darauf hinausläuft, gegenüber dem Ausland auch da in Konkurrenz zu treten. wo das Aus⸗ land durch Währungsdumping einen großen Vorſprung in den Preiſen zum haben ſcheint. In dieſem Zuſammenhang verwies Dr. Schacht auch auf die günſtige Geſtaltung der deutſchen Außenhandelsbilanz für das Jahr 1936. Als vierten Faktor der Wirtſchaftspolitik der vergangenen Jahr ſtellte Dr. Schacht das Feſthalten an der Parität unſerer Währung heraus und machte in Verbin⸗ dung hiermit einige grundſätzliche Bemerkun⸗ gen zum Geldproblem überhaupt. Die ganze Frage des Geld⸗ und Währungsproblems ſei darauf abzuſtellen, ob man die umlauf. Geld⸗ menge in einem ſolch engenkKreis halten könne, daß jederzeit für den aleichen Geld⸗ ſchein die gleiche Menge Güter ge⸗ kauft werden kann. In den vergangenen vier Jahren ſei der Steigerung der Produktion die Steigerung des Geldumlaufes überlegt ange⸗ paßt worden. Die Frage ſei, ob es möglich iſt, die Gütererzeugung noch weiter zu ſteigern oder ob wir auf einem Behar⸗ rungszuſtand angekommen ſind. Davon werde die zukünftige Geldpolitik abhängen. Es kom⸗ me eben darauf an, das Verhältnis von Produktion un d Geldumlauf in einem abgewogenen Verhältnis zu halten. Daß es Deutſchland gelungen ſei, in dieſen ſchwierigen Problemen in der Vergangenheit richtig zu führen. ſei der große Erfolg der von Adolf Hitler inaugurier⸗ ten und geſtützten Wirtſchaftspolitik. Es könne, ſo ſagte Dr. Schacht, auf die Wirtſchaftspolitit im allgemeinen eingehend, in keinem Staat eine Wirtſchaft arbeiten und gedeihen, die nicht mit feſten Rechts⸗ und Ordnungsgrundſätzen ausgeſtattet iſt. Die Wirtſchaft vertrage keine willkürlichen Eingriffe, die nicht mit der Geſetzgebung in Einklang gebracht werden können.— Die von Deutſchland verfolgte Währungsſtabilität liege in der Notwendigkeit begründet, die Preiſe ſtabil zu halten. Es ſei klar. daß jeder Preisauftrieb, der auf einem Spezialgebiet auftritt, auch auf die Nachbargebiete ſich aus wirke. Man könne nicht die ein⸗ zelnen Produktionsgebiete für ſich behandeln, da eine Wirtſchaftspolitik nicht in Stückwerk gemacht werden könne, ohne daß Rückwirkun⸗ gen auf die geſamte Wirtſchaft zu beobachten find. In dieſem Zuſammenhang wandte ſich drückt. Darf ich Ihnen helfen? Ich ſtehe Gas zu Ihrer Verfügung. Mein Name iſt arrache, Oberſt im 8. Jägerbataillon.“ Die Dame hielt an. Sie ſchien vom Schmerz ſo überwältigt, daß ſie vorerſt kein Wort des Dankes herausbrachte. Etienne aber ergriff galant ihren Arm und ſprach weiter beruhi⸗ end auf ſie ein:„Faſſen Sie ſich, gnädige Frau, und erzählen Sie mir, was Ihnen fehlt.“ Madame unterdrückte einen Seufzer. „Sie ſind ſehr liebenswürdig, Monſieur aber Sie können mir nicht helfen. Ich bin Heloiſe Sidka; der Name dürfte Ihnen wohl alles ſa⸗ en...“ Etienne überlegte. Heloiſe Sidka! Jede Pariſer Zeitung hatte in den verfloſſe⸗ nen Wochen lange Berichte über die Ehe⸗ tragödie dieſer Frau gebracht. Dieſer Frau, die von ihrem durch Opiumgenuß und andere Ausſchweifungen heruntergekommenen Gatten ſchändlich mißhandelt worden war. Neben der Scheidungsaffäre lief noch die Klage der Gat⸗ tin über die Herausgabe ihrer Juwelen, die der brutale Ehemann ihr vorenthalten hatte. „Heute nacht wollte ich unſer Haus für immer verlaſſen“, flüſterte Madame Sidka. „Ich bin zwar mittellos, aber ich beſitze das Sidka Diadem, das Hochzeitsgeſchenk meines Vaters. Mein Mann ahnte, was ich wollte. Vor wenigen Minuten entriß er mir den Schlüſſel zum Safe und ſagte, ich möge noch einen weiteren Prozeß wegen dieſes Schmuck⸗ ſtückes anſtrengen. Ich bin völlig entmutigt und beſchämt. Ich haſſe dieſe ſenſationellen Zeitungsberichte. Was ſoll ich blos tun?“ Etienne ſchien aufs tiefſte gerührt. Die Nähe dieſer ſchönen Frau feuerte ihn an.„Ma⸗ dame“, ſagte er,„ich habe Sie belogen. Ich bin weder Garrache, noch Oberſt im Jäger⸗ bataillon, ſondern Duchanel, Etienne Ducha⸗ nel, der vollkommenſte Geldſchrankknacker der Welt.“ Heloiſe Sidka ſah ihn verwundert an. „Duchanel, der Name kommt mir bekannt vor..„Alſo hören Sie, Madame. Sie beſitzen ſicher die Schlüſſel zum Zimmer Ihres Gatten.“ Sie nickte.„In einigen Stunden wird Ihr Herr Gemahl ſo betrunken ſein, daß er uns nicht ſtören wird. Haben Sie mich verſtanden?“ Sie nickte wiederholt.„Alſo, Madame, alles andere iſt einfach. In zwei Stunden laſſen Sie mich in die Wohnung hin⸗ ein. Ich ſchwöre Ihnen, daß kein Geldſchrank einem Etienne Duchanel ſtandzuhalten ver⸗ mag. In zwei Stunden iſt das Sidka Diadem in Ihren Händen.“„Monſieur, Sie ſind zu gütig. Wie ſoll ich Ihnen danken?“„Das iſt ſehr einfach. Wollen wir zuſammen ſoupie⸗ ren? Ich muß ohnehin meinen Diener wegen zweier kleiner Inſtrumente anrufen, die ich zum Oeffnen des Safes benötige. Ihre Ge⸗ ſellſchaft während der Wartezeit iſt mir Lohn genug.“ Der Einbruch im Hauſe Sidka. Zwei Stunden ſpäter folgte Etienne Ducha⸗ nel der ſchönen Frau in die Wohnung. Fünf Minuten danach befanden ſich beide in der Bibliothek, und nach einer weiteren halben Stunde war das Safe geöffnet. Er leuchtete mit der Taſchenlampe in die Stahlfächer des Schrankes: Vor ihm lag auf purpurnem Samt gebettet, das funkelnde Sidka Diadem. Etienne hörte die Frau erleichtert aufatmen. Als er aber ſeine Hand ausſtreckte, um den koſtbaren Schmuck zu ergreifen, ging plötzlich der Kron⸗ leuchter des Zimmers an, und eine zyniſche Stimme unterbrach die nächtliche Stille. Im Türrahmen, einen Armeerevolver in der Hand. ſtand in einem ſeidenen Schlafrock Monſieur Sidla... Die ſchöne Frau hielt den Atem an:„Mein Gatte...“ Der Mann im Schlaf⸗ rock aber grinſte triumphierend:„Gewiß, meine Teuere, Dein Gatte.. Du glaubteſt alſo mit einem Komplizen Deinen Schmuck doch noch holen zu können...“ Seine Stimme nahm einen drohenden Ton an:„Macht beide, daß ihr hinauskommt, bevor ich Euch ab⸗ knalle, aber ſchnelll..“ Frau Sidka wandte ſich zu ihrem Begleiter:„Um Himmelswillen, laßt uns fliehen.“ Beide ſchritten eilends die Stufen hinab.„Madame“, meinte Etienne, F000 TTT 5 10 1 5 4 1 . 1 1 9 2———— 5 3 88 8 ä 8 2 — 8 8—— — IS 8* — 8 K—— ä rprrrrrrrrHrrrrHrrrrrrrr rere .. ˙ AA Nene 2 Dr. Schacht auch gegen das unwirtſchaftliche Produzieren. Wer unwirtſchaftlich arbeitet, vermindere dae Subſtanz des deutſchen Volks⸗ vermögens. Es gebe in der Wirtſchaft eine Koſtenfrage, d. h. eine Wirtſchaftlichkeitsgren⸗ ze, die unter allen Umſtänden eingehalten werden müſſe. Die Subſtan z des deutſchen Volkes ſei noch nicht ſo groß daß wir ſie nach Belieben opfern können. Daher ſei äußerſte Wirtſchaftlichkeit der Produktion geboten. Abſchließend brachte Dr. Schacht zum Aus⸗ druck, es ſei ſelbſtverſtändlich, daß der Wirt⸗ ſchaftler und Unternehmer keinen anderen Ge⸗ danken haben dürfe, als ſeinen Betrieb ſo zu führen, daß ſich dies zum Nutzen des deutſchen Voltes auswirkt. Man dürfe den Wirtſchaftlern dann nicht gewinn⸗ ſüchtigen Eigennutz vorwerfen. Dr. Schacht ſprach den verſammelten Wirtſchaftlern den Dank für ihre bisher geleiſtete Arbeit im Dienſte des Volkes und Staates aus und forderte von ihnen das Gelöbnis, dieſe Lei⸗ ſtungen noch mehr zu ſteigern u. alles einzu⸗ ſetzen, um das Werk unſeres Führers und Reichskanzlers zu fördern, der allein die Zu⸗ kunft und Sicherheit des deutſchen Lebens verbürgen kann. Mit einem dreifachen Siegheil auf den Füh⸗ rer und dem Geſang der Nationalhymnen ſchloß die Feſtſitzung. Der Leiter der Reichswirtſchaftskammer Albert Pietzſch hat an den Führer und Reichskanzler ein Telegramm gerichtet, in dem die auf der Feſtſitzung Verſammelten ge⸗ loben. weiterhin an ihrem Teil ihre beſten Kräfte für das Gelingen des großen national⸗ ſozialiſtiſchen Werkes am Aufbau Deutſchlandz einzuſetzen. Tagesspiegel Holländer in Oslo— Finnen in Moskau Indeſſen ſind zwei holländiſche Miniſter in Oslo erſchienen, um die handelspolitiſche Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Holland und den ſkan⸗ dinaviſchen Staaten voranzutreiben, die der holländiſche Miniſterpräſident Collijn ein⸗ geleitet hatte. Die ſozialdemokratiſche Regie⸗ rung Norwegens ſcheint aber ſehr wenig ge⸗ neigt zu ſein, auf die holländiſchen Abſichten einzugehen. Die Dänen ihrerſeits ſind han⸗ delspolitiſch von ihren Abſatzländern Eng⸗ land und Deutſchland abhängig. Es bleiben nur Schweden und Finnland. War der ganze holländiſche Vorſtoß nur Bluff? Dinge ſind uns indeſſen zu Ohren gekom⸗ men. die die Reiſe des finniſchen Au ß e n⸗ miniſters Holſti nach Moskau in einem neuen Lichte erſcheinen laſſen. Der finniſche Außenhandel iſt im weſentlichen auf den Ex⸗ port von Holz und Zellſtoff aufgebaut. Der wichtigſte Konkurrent iſt der ſowjetruſſiſche Holztruſt, der durch ſeine willkürlichen Schleu⸗ derpreiſe häufig genug das Ausfuhrgeſchäft der ſkandinaviſchen Holzlieferanten durchein⸗ anderbrachte. Nun iſt der Holzpreis durch den ungeheuren Aufſchtwung der Kunſtſeiden⸗ und Zellwollproduktion in der ganzen Welt von 8,60 auf 5,30 geſprungen. Die Sowjets ver⸗ dienen natürlich munter mit. Aber trotzdem iſt die Furcht Finnlands vor einer Unter⸗ bietung durch die Sowjets ſo ſtark, daß dieſe Angſt mit einer der Beweggründe zur Reiſe des finniſchen Außenminiſters nach Moskau iſt. Wiederum ein bedrohliches Bei⸗ ſpiel mehr, wir ſtark bereits der wirtſchaftliche Druck der Sowjets auf ſchwächere Staaten ſich auch politiſch auszuwirken beginnt. Die Wohlfahrtslaſten der Gemeinde Wien. Wien, 22. Jan. Die Notlage weiter Kreiſe der Wiener Bevölkerung, die erſt am Donners⸗ tag dieſer Woche die Schaffung eines Unter⸗ ſtützungsfonds für arme Gewerbetreibende notwendig machte, wird durch Zahlen belegt, die der Oberſenatsrat im Gemeinderat Wien, Maly, bei einem Vortrag bekanntgab. Wäh⸗ rend im Jahre 1913 der Anteil der Ausgaben für die Fürſorge 10 v. H. des Geſamtaufwands betrug, ſtieg dieſer Anteil auf 24,4 im Jahre 1936: für das Jahr 1937 mußten ſogar 252 v. H. des Haushalts für ſoziale Ausgaben an⸗ geſetzt werden. Der Haushalt der Stadt Wien iſt um rund 54 v. H. kleiner als 1913, der Friedrich von Schoen Von Georg Friedrich von Schoen beging in ſeinem Berg⸗ landhaus in Berchtesgaden am grünen Königsſee in vollſter leiblicher und auch gei⸗ ſtiger Friſche ſeinen 88. Geburtstag. Wagners „Stipendienvater“ nannte ihn ein Münchener Feſtartikel als den treuen Vorſteher der„Ri⸗ chard⸗ Wagner Stipendienſtif⸗ tung“, die er 40 Jahre lang bis nach dem Krieg verwaltete. Es werden ſich nicht viele Zeitgenoſſen mehr der Freundſchaft Richard Wagners rühmen können. Mit dem Kobur⸗ ger Raſſeforſcher Ludwig Schamann und dem Wagnerſchriftſteller und Forſcher Hans von Wolzogen zählt Herr von Schoen zu dieſen— nach James CToscher— letzten Walhallanern. Als Jüngling ſah er als Fünfzehnjähriger in ſeiner Münchener Schülerzeit ſchon jene erſte berühmte„Triſtan“⸗ Aufführung unter ü low am 10. Juni 1864, die ihn begeiſterte, aber erſt Niemanns„Rienzi“ riß ihn 1869 in Berlin in Richard Wagners Arme auf ſeine Lebenszeit. Als der bekannte Mannhei⸗ mer Muſikalienhändler Emil Heckel dann in Mannheim 1872 ſeinen erſten Wagner⸗ Verein für die Bayreuther Feſtſpielhaus⸗ erbauung gründete, trat er ſchon in die erſten Reihen ſeiner Patronatsherren ein. Im erſten Feſtſpieliabre 1876 machte Schoen alsdann die ſämtlichen drei„ing“ ⸗ Aufführungen mit und ſprang für Wagner bei der Bekanntgabe des großen Fehlbetrags ſofort mit einem ſehr beträchtlichen Betrage in die Breſche. Vor allem aber entflammte ihn Wagners damalige Abſicht der Gründung einer muſikdramatiſchen Vortragsſchule in ſeinem Stil, eines wahrhaft deutſchen Stils alſo, wie Schoen in einem Brief an ihn ſchreibt, und er entſandte 1879 dem Verwaltungsrat der Feſt⸗ ſpiele einen Beitrag dazu. Es beſtimme ihn dazu. ſchreibt er, die Liebe zu Wagners Kunſt und zu ſeinem Volke, dem ſie zum Ver⸗ ſtändnis gebracht und mit der unſerer anderen deutſchen Meiſter in reinſter Form erhalten werden ſoll. Der Meiſter antwortete ihm:„Ich war im Wahn, es könne in Deutſchland dreihundert ſol⸗ cher Männer wie Sie geben. Vorläufig ſind Sie der Einzige. Deſto beſtimm⸗ ter heiß' es: Das iſt Schoen!“ Sie wurden treue Freunde, und Friedrich von Schoen, der ſchlichte Wormſer Bürger, ging in Richard Wagners„Wahnfried“ wie ein Familienmitglied ein und aus. Schon 1879 im Herbſt nach dieſem Frühjahr lud der Mei⸗ ſter den bewährten Freund, der nicht nur aus Mitleid wiſſend, ſondern auch aus Mitleid ge⸗ und Richard Wagner Richard Roeß. „Während ich den Meiſter im Auge behielt, er⸗ ſchrak ich faſt über den Ausdruck, den ſeine Züge und ſeine Augen immer mehr annahmen. Nie⸗ mals vorher und niemals nachher habe ich ein ſolches Bild von tiefſtem Ernſt, von Hoheit und Entrücktheit geſehen. Mit Emil Heckel und Richard Pohl bildete Schoen alsdann auch den„Exetu⸗ tionsausſchuß“ des neu organiſierten Patro⸗ natsvereins. Vom Parſifaljahr 1881 mit neuen Vorſchlägen wieder nach Bayreuth gekommen, verabſchiedete ihn Richard Wagner mit einem Freundeskuſſe auf die Stirne und den Worten:„Lieber Freund Schoen, Sie hat ein guter Genius uns zugeführt!“„Dies Ab⸗ ſchiedswort“, ſchreibt ſpäter Schoen dazu, zhat mich tief beglückt, aber nie ſtolz gemacht. Ich habe es damals und mein ganzes Leben hindurch als höchſtes Glück betrachtet, daß ich dem größten Meiſter habe dienen dürfen.“ So hat dieſer aufrechte und gütige, lern⸗ deutſche Mann und ſchlichte'. Wormſer Bür⸗ ger als getreuer Mithelfer an Wagners Walhallbau und Wächter und Wahrer des Bayreuther Werkes und Gedankens, wie wohl nur wenige ſeiner Jünger Richard Wagner ſchon früh in ſeiner ganzen künſtleriſchen und ſozialen Bedeutſamkeit erkannt und alle Zeit gefördert. Nach der Auflöſung des Patro⸗ natvereins, der verſagte, betraute Wagner den Wormſer Freund mit der„Stipen⸗ dienſtiftung“ für den Bayreuthbeſuch auch für Unbemittelte. den er wünſchte. Be⸗ kanntlich war ja überhaupt ſein urſprünglicher Gedanke der eines eintrittfreien Volksthea⸗ ters, wie das der Athener des Sophokles am Abhang des Akropolis. Und dieſer Stipendienplan verdichtete ſich noch nach einem erſten Brief an Schoen nach Worms im Mai 1882 in dem bekannten „Offenen Schreiben an Herrn Friedrich Schoen in Worms“ vom 16. Juni 1882, das zuerſt in den„Bayreuther Blättern“ erſchienen iſt und alsdann ſpäter in den 10. Band von Wagners Geſammelten Schriften aufgenommen wurde. Im Sommer 1882 brachte Schoen bereits die von ihm aufgeſetzten Satzungen der Stiftung nach Bayreuth, die er genehmigte. Er hat auch über Wagners Tod hinaus die Richard Wag⸗ nerſtiftung bis 1922 ſelbſt verwaltet und viele tauſend Unbemittelte verdanken ihr Erlebnis von Bayreuth dem Wagnerfreund und Worm⸗ ſer Friedrich Schoen, wie er Bayreuth den Inhalt ſeines Lebens. Aus dem Bayreuther Geiſt heraus ſtellte Schoen 1883 Herrigs„Luther“ auf die Wormſer Kirchenbühne. Aus ihm heraus und bend war, nach Wahnfried ein, um mit ihm und Hans von Wolzogen über die Neu⸗ bildung des Patronats vereins zu be⸗ raten. Man leſe in Glaſenapps Wagner⸗ Lebensbeſchreibung im fünften Band die far⸗ benfriſche Erzählung jener Schoen unvergeß⸗ lichen Tage, an denen der Meiſter auch ſeinen Gäſten einmal das eben geprägte„Parſival“⸗ Vorſpiel auf dem Flügel in der Halle vortrug. mit dem Feſtſpielhaus als Muſter erbaute er auch unſer noch heute richtungweiſendes Wormſer Spiel- und Feſthaus 1889: Seine ihn ewig rühmende Wagnertat. Es ſteht und ſtrahlt auch an ſeinem Geburtstag noch als Greis, wie Titurel. und Gralshüter, und trotzdem zur Erbauung und Entſpannung und ihm ſelbſt zur Ehre, gere perennius, Friedrich von Schoen. Schoen ſelbſt ſchreibt darüber in ſeinen Auf⸗ zeichnungen des Verkehrs mit Richard Wagner: Hamburger Tjalk im Saßnitz. 22 Jan. Die Eisverhältniſſe um Rügen haben ſich weiterhin bedeutend ver⸗ ſchlechtert, die Inſel iſt in der letzten Nacht vollkommen von Treibeis blokiert wor⸗ den. Auch die kleinen Inſeln Greifswalderau und Ruden im Greiswalder Becken ſind durch das Eis vom Verkehr abgeſchnit⸗ ten.— Von Stralſund kamen die Regierungsdamp⸗ fer„Arcona“ und„Kieſeritzky“ nach Saßnatz, wo ſie während des Winters bleiben werden, um bei Eisgefahr Hilfe zu leiſten. „Arcona“ lief am Freitag nach Greifswalde⸗ rau, um den Einwohnern Proviant zu bringen und die Poſt zu beſorgen. Die Lot⸗ ſeninſel Ruden wird von Zwöslin aus betreut. In dem Treibeis von Saßgnitz ſtran⸗ dete in der Nacht zum Freitag die Hamburger Tialk„Alida“, Kapitän Ring, die von Süd⸗ dänemark mit einer Ladung Steine nach Stet⸗ tin unterwegs war. Das Schiff befand ſich zwei Poſten Wohlfahrtsweſen hingegen um etwa 50 v. H höher. als ſie die Straße erreicht hatten,„Duchanel läßt ſich von einem Trunkenbold nicht ins Boxhorn jagen. Hören Sie zu: Sie gehen jetzt in das Hotel Mille Fleurs und nehmen ein Zimmer. Dort bleiben Sie über Nacht und morgen. zum erſten Frühſtück, ſchicke ich Ihnen das Sidka Diadem. Ich. Duchanel, verſpreche es Ihnen.“„Wie wollen Sie das anſtellen?“ fragte die Frau.„Ganz! einfach! In meiner Wohnung habe ich auch einen Re⸗ volver. Damit werde ich zu Monſieur Sidka zurückgehen und mit ihm ſprechen. Geben Sie mir nur den Korridorſchlüſſel.“ Etienne fand ſeinen Meiſter. Zwanzig Minuten ſpäter brachte der Diener Etienne ſeine verſchloſſene Aktentaſche, in der er von außen ſchon ſeinen Revolver fühlte. „Ich bitte um Verzeihung, daß ich Sie ſo lange warten ließ“, meinte Laparet, Ducha⸗ nels Faktotum;„aber meine Droſchke kam nicht vorwärts. Unterwegs war ein großer Auflauf. Die Sidka Juwelen ſind ſoeben ge⸗ ſtohlen worden.“ Etienne fuhr entſetzt auf, wurde aber durch den Pagen unterbrochen, der ihn dringend ans Telephon bat. Eine be⸗ kannte, weiche und einſchmeichelnde Stimme ſchlug an ſein Ohr— die Stimme der Ma⸗ dame Sidka.„Lieber Etienne“, flüſterte die Stimme,„ſiehſt Du, wie Du hereingefallen biſt? Mein Freund und ich woren ſeit Wo⸗ chen hinter dem Sidka Diadem her, aber ver⸗ geblich. Wir wußten, daß nur Du den Safe Tage in der See, als es in das Treibeis geriet und kaum noch vorwärts kam. Der Kapitän aufbrechen konnteſt, alſo haben wir die kleine Komödie inſzenieren müſſen.“ „Uebrigens, Etienne, findeſt Du nicht, daß Trotzdem hätteſt Du wiſſen müſſen, daß dieſe Dame ſeit drei Wochen in Berlin weilt. Das hat man davon, wenn man keine Zeitung lieſt. Wie fandeſt Du meknen Freund in der Rolle des rauſchgiftſüchtigen Ehemannes? Weißt Du, kurz nachdem wir von ihm hinausgewor⸗ fen wurden, ergriff er Diadem und Juwelen und verſchwand. Aber ſag noch, Etienne, war meine kaſtanienfarbige Perrücke nicht ausge⸗ zeichnet? Wie dem auch ſei: Du biſt ein pa⸗ tenter Kerl. Wir verlaſſen heute noch Paris. Möglich, daß wir uns einmal wieder in die Arme laufen. Au revoir, Etienne!“ Mit dieſen Worten hing die Gangſterbraut den Hörer auf. Etienne aber ſchritt zu ſeinem Tiſch zurück. Noch nie hatte Laparet ſeinen Herrn ſo verdutzt dreinſchauen ſehen. Plötz⸗ lich heiterte ſich das Antlitz des Geldſchrank⸗ knackerkönigs auf. Es war eine lächelnde An⸗ erkennung, die jeder große Spitzbube für die Meiſterleiſtung eines Rivalen hat. Er entſann ſich der täuſchend echten Tränen der„Madame Sidka“, ihres gewinnenden Weſens, ihrer Schönheit „Verflucht noch einmal“, ſtieß er leiſe her⸗ vor und beſtellte ſich einen doppelten Brandy, feſt entſchloſſen, ſeine Enttäuſchung im Alkohol zu ertränken Rügen von Eis blockiert weiſe bis zu 2 Meter vom Waſſer überflutet. den tag ug ede in 5 1 8» Kentuckys, darunter in der ich der Madame Sidka täuſchend ähnlich ſehe! Frankfort, mußten bisher etwa 3000 Fa⸗ milien ihre Wohnhäuſer räumen. ſchaften in Kentucky ſind durch der Außenwelt vollkommen abgeſchnitten. kehr iſt lahmgelegt. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen ſind wenigſtens 15 Todesopfer zu be⸗ klagen. fängnis in Kentucky erreicht: bedienen die Waſſerpumpen. biete des Miſſiſſippi ſind von der Flutkataſtrophe betroffen — Der ohne Sorgen 10.00 Blasmuſik. 1145 Seewetter⸗ bericht. 12.00 Konzert. 12.55 Zeitzeichen. Glückwünſche. 13.10 Vom Internationalen Pro⸗ grammaustauſch 14.00 Kinderfunkſpiel. Meiſter ihres Fachs. zert. 16.30 Heiter und bunt zur ſtund'. 17.30 Duell über den Wolken. 18.00 Me⸗ In multos annos! Treibeis geſtrandet. wollte des halb den Saßnitzer Hafen anſteuern. Das Schiff wurde jedoch kurz vor der Einfahrt vom Treibeis drei Seemeilen zurückgedrängt und ſaß ſchließlich hilflos feſt. Regierungs⸗ dampfer„Kieſeritzky“ ſchleppte das ganz ver⸗ eiſte Schiff am Freitag nachmittag in den Ha⸗ fen in Saßnitz ein. Bisher über 180 000 Obdachlose im Aeberſchwemmungsgebiel Größte Flutkataſtrophe ſeit 20 Jahren New Pork, 22. Jan. Die verheerenden Ueberſchwemmungen in den zehn Staaten des Mittelweſtens haben die Ausmaße der größten Flutkataſtrophe ſeit 20 Jahren angenommen. Der Ohio erreichte bei Cincinnati am Freitag einen Hochwaſſerſtand von 21 Meter. Die Zahl der Obdachloſen beträgt bisher etwa 180 000, davon allein 40 000 im Cincinnati⸗Gebiet. Den ee ſchätzt man auf mehrere Millionen Dollar. f Zahlreiche größere Städte im Staate Ohio, wie Portsmouth, Marietta, Pomroh ſind teil⸗ In der 330 000 Einwohner zählenden anderen Stadt Städten Hauptſtadt Viele Ort⸗ die Fluten von Der geſamte Eiſenbahn. und Autobusver⸗ Die Waſſermaſſen haben auch das Staatsge⸗ 2900 Gefangene Auch große Ge⸗ Rundfunk-Programm Sonntag, den 24. Januar 1937. Deutſchlandſender. Bauer hört! 09.00 Sonntagmorgen 13.00 14.30 15.00 Unterhaltungskon⸗ lodie und Rhythmus 19.40 Deutſchland⸗Sport⸗ echo. 20.00 Großes Unterhaltungs-Konzert. 22.00 Wetter, Nachrichten, Sport. Anſchl.: Deutſch⸗ landecho. 22.30—00.55 Wir bitten zum Tanzl Reichsſender Frankfurt. 06.00 Hafenkonzert 5 Wetter- und Schneebericht. 08.05 Gymnaſtik. 08.25—08.45 Sendepauſe. 08.45 Orgelchoräle. 09.00 Evangeliſche Morgenfeier. 09.45 Dichter im Dritten Reich. 10.00 Vom Willen der jun⸗ gen Gefolgſchaft. 10.30 Chorgeſang. 11.00 Fried⸗ rich der Große. 11.30 Bach⸗Kantate. 12.00 Kon⸗ zert. 13.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk. 14.45 Das Volk erzählt. 15.00 Unterhaltungskonzert. 16.30 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Kaſſeler BDM.⸗ Mädel blättern in dem neuen BDM. ⸗Lieder⸗ buch. 18.30 Sonntagabend— vergnügt und froh. 19.50 Sportbericht. 20.00 4 Sonntagskonzert der Muſeums⸗Geſellſchaft. 22.00 Zeit, Nachrich⸗ ten. 22.10 Wetter- und Schneebericht, Nachrich⸗ ten. 22.15 Sportſpiegel des Sonntags. 22.90 Wir bitten zum Tanz. Reichsſender Stuttgart. 06.00 Hafenkonzert 08.00 Zeit, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer, hör' zu! 08.45—09.00 Sendepauſe. 09.00 Evangeliſche Morgenfeier. 09.30 Streichmuſik. 10.00 Vom Willen der jun⸗ gen Gefolgſchaft. 10.30 Queckſilber. 11.00 Nach des Alltags Plag' kommt der Seele Feiertag. 12.00 Konzert. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit. 13.15 Konzert. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Aus biſſen zur Kaffeeſtunde. 16.00 Muſik zur Unter⸗ baltung. 18.00 Allerhand aus am Schwobaland. 19.00 Turnen und Sport— haben das Wort. 19.30„Don Carlos“. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 Internationale Winter⸗ ſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen 1937. 22.45 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Nacht⸗ muſik. 5 * Montag, den 25. Januar 1937. Deutſchlandſender. 06.00 Glockenſpiel, Morgenruf, Wetter für die Landwirtſchaft. Fröhlicher Wochenanfang. (07.0 T): 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40—10.00 Sendepauſe. 10.00 Grundſchulfunk. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. Anſchl.: Wetter. 12.00 Konzert.(12.55): Zeit⸗ zeichen(13.00): Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Pro⸗ grammhinweiſe. 15.15 Jaro Michalek ſpielt. 15.45 Von neuen Büchern. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Junge Dichtung. 18.20 Erni Ritter ſingt irländiſche Lieder 18.40 Zeitfunk. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer. 19.45 Deutſch⸗ landecho. 20.00 Kernſpruch. Wetter und Kurz⸗ nachrichten. 20.10 Eduard Erdmann ſpielt. 20.50 Wie es Euch gefällt... 22.00 Wetter, Nach⸗ richten, Sport. 22.20 Deutſchlandecho. 22.45 Seewetterbericht. 29.00—24.00 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Es meldet ſich zur Stelle, die ul⸗ trakurze Welle! Reichsſender Frankfurt. 06.00 Ach du klarblauer Himmel. Morgen⸗ ſpruch. Gomnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten, 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wet⸗ ter und Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik zur Frühſtückspauſe. 09.30 Kaſſel: Nach⸗ richten. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Der Mann am Zopf. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau, hör' zu! 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Schloßkonzert.(13.00): Zeit, Nachrichten, Nachrichten aus dem Sende⸗ gebiet, Wetter⸗ und Schneebericht. 14.00 Zeit, Nachrichten, Wetter. 14.10 Ihr lieben Hörer, auf, gebt acht, denn dies Programm habt ihr gemacht! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Kin⸗ derfunk. 15.45 Neue Anterhaltungsmuſik. 16.40 Südweſtdeutſche Erzähler. 16.55 Muſik für zwei Klaviere. 17.30 Robert Schumann fährt an den Rhein. 1800 Unterhaltungskonzert. 19.00 Zwei Chöre. 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt für die Landwirtſchaft, Wirtſchaftsmeldungen, Pro⸗ grammänderungen. 20.00 Zeit. Nachrichten. 20.10 Klänge der Heimat. 22.00 Zeit, Nachrich⸗ ten. 22.15 Nachrichten aus dem Sendebezirk, Wetter- und Schneebericht, Sport. 22.20 Inter⸗ nationale Winterſportwoche in Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen 1937. 22.35 Tanzmuſik 24.00 02.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart. 06.00 Choral, Zeit, Wetter. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Waſ⸗ ſerſtand. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.90 Das einzige Kind. 09.45—10.00 Sendepause. 10.00 Der Froſt regiert. 10.30 bis 11.15 Sendepauſe. 11.15 Für dich, Bauer! 12.00 Schloßkonzert.(13.00): Zeit, Wetter, Nachrich⸗ ten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 bis 16.00 Sendepauſe. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag. 17.45 Schon wieder zu ſpät. 18.00 Unter⸗ haltungs⸗Konzert. 19.00 Wein. Weib und Ge⸗ ſang. 19.45 Echo aus Baden. 20.00 Nachrichten. 20.10 Eduard Erdmann ſpielt. 20.50 Wie es Euch gefällt! 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter und Sport. 22.20 Internationale Winterſport⸗ woche in Garmiſch⸗Partenkirchen 1937. 22.35 Nachtmuſik. 24.00 02.00 Nachtkonzert. — N. S. a. Wormser Volks karneval fur Stadt Kraft und Land mit Wormser Rarrhalla guron von 1846 Freude Sonntag, den 31. Januar, im Städt. Spiel- und Festhaus. Beginn 55 Taucha Ins Jehtunbegge Der Vombenerfolg von Kabauſche⸗ Völker Trude Weſchmann, Viernheim als Frau Schtambes Karten zu 0.80. 1.20, 1.50 bei der Kreis- Nachmittags⸗ dienststelle Kd F., Luther platz Verkehrs- 35148 verein und Zigarren-Bernhard Worms. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, 0 Laden und Werkſtatt. 15.00 Muſikaliſche Lecker⸗ Nachrichten. 08.00—09.00 Sendepauſe. N ——-— —— ä———— — Sendevauſe, 0 Sendepauſe r Bauer hött. fur dull 1 var. m esthaus. I 1 5unndtz der Carr. lebte 15 07 m. — Nr. 4 Sonntag, den 24. Januar 1937 ———————— ääůũÿ— Jungens unter ſich Von Arthur M. Fraedrich Tiefblau wölbt ſich der hehre Himmelsdom über die Bucht und blauweiß glitzert des Mondes Licht auf dem ſchneebedeckten Eiſe. Ein helles Knirſchen iſt unter den Füßen der fünf Jungen, die im Gänſemarſch, einen zufgefundenen Aalſtaken als Leitſtange zenutzend, den weiten Weg übers Eis nach der Inſel angetreten haben. Zwei Stunden — dann werden ſie wieder drüben ſein. Die Wangen der Knaben ſind gerötet und ihre Augen glänzen; ſie ſind noch völlig im Banne des in der Hafenſtadt mit⸗ erlebten Films, mitten in dem aufregen⸗ den Erlebnis zwiſchen den ſchneeſturm⸗ durchtoſten, ſteilen Fjorden Norwegens, mitten zwiſchen den zwei Dutzend Schulkindern, die auf Schneeſchuhen hinter ihrem Lehrer herſauſen, das aufgekommene fürchterliche Unwetter fliehend. Und ſie denken an den heldiſchen Jungen, an Jörn. Hätte der ſich nicht im letzten Augenblick hingeworfen, ſo daß alle ande⸗ ren über ihn ſtolpern und zu Fall kommen mußten: alle wären in den gähnenden Gletſcherſpalt abgeſtürzt Beide Beine büßte Jörn ein, ja, aber beſſer er die Beine als alle das Leben. Tapferer Jörn, du! f Furchtlos marſchieren die Jungen durch das nächtliche weiße Schweigen. Hans hat die Führung. Peinlich gibt er acht, daß der Mond genau hinter ihm, ſein Schatten genau vor ihm bleibt. So müſſen ſie auf das Dorf auftreffen. Die offene See und die durch die Strömung um das Eiland gefährliche Stelle werden ſie rechts liegen laſſen. Nun wandern ſie ſchon über eine Stunde; die Füße ſind müde. „Mane, kannſt du noch?“ neckt Hans den Jüngſten, den Schlußmann. Dieſer ruft biſſig zurück:„Ich heiße Max und nicht Maxe!“ Alle lachen, doch ſie ſind gleich wieder ſtill. Die glitzernde endloſe Fläche und die raunende Ewigkeit hoch droben machen ſie ſtumm. Und bald iſt nichts weiter als Sehnſucht nach einer warmen Stube in ihnen. Nur Maxens Gedanken können ſich nicht von dem Film, von dem verwegenen Bub, von Jörn, trennen. Ach, wenn er doch Jörn hieße! Keiner mehr würde ihn ſeines Namens wegen oder ſonſt wie verulken „Es muß doch bald Land kommen! Wie lange gehen wir ſchon?“ fragt jemand aus der Reihe. Hans zieht die Uhr.„In zehn Minuten zwei Stunden“, erwidert er und ſetzt ermutigend hinzu:„Bald haben wir's geſchafft!“. 5 And weiter, immer weiter zieht die kleine Karawane. Ein unheimliches Lauſchen iſt um ſie, und dazu die weiß⸗ blaue, ſich in Dunſt auflöſende Weite. Aber Land kommt noch immer nicht in Sicht. Plötzlich macht Hans Halt.„Wir laufen unſerm Schatten nach“, ſagt er;„der Mond läuft aber auch, wir gehen demnach im Kreiſe—“ Ehe jemand antworten kann, kracht es. Waſſer ſpritzt, Eisſchollen berſten, gellende Schreie rollen durch die Nacht. Dann Gurgeln, Gluckſen und wieder Schreie. Arme recken ſich, kleine Fäuſte umklammern Eisſchollen, gleiten ab, ſchlagen um ſich. Vier von den Jungen ſchwimmen hin und her und verſuchen, ſich an den Eiskanten hoch⸗ zuziehen, während Max, der noch im letzten Augenblick zurückſpringen konnte, zu helfen ſich abmüht. Es gelingt ihm, den langen Aalſtaken über das Loch zu ſchieben. Da kniſtert es unter ſeinen Füßen; er ſpringt ſchnell zurück. Nein, er allein kann hier nicht helfen.. „Hilfe! Hilfe!“ ſchreit er, aber er weiß gar nicht, daß er es tut. Er läuft davon, er rennt und rennt. Die Pulſe hämmern, das kleine Herz ſpringt wie wild gegen die Rippen. Angſt und Anſtrengung peitſchen Die Wartburg den Atem. Schweiß bricht aus. Ruft da nicht jemand Jörn? Schwächer und ſchwächer werden die Schreie hinter ihm. Ob ſie nicht mehr können? Wird Hilfe zu ſpät kommen? Er keucht, er fliegt förmlich über das Eis dahin. Er fällt, ſchlägt ſich die Naſe blutig, ſpringt wieder auf, jagt weiter, weiter. Da iſt Land! Er ſchlittert über das Boll⸗ eis; bricht ein, ſtürzt, rafft ſich wieder auf, jagt durch das ſtille Dorf. Gepeitſchten Atems ſtürmt er in die Wohnſtube. Bricht zuſammen. Die Mutter erbleicht, der Vater fängt ihn auf. „Komm.. gurgelt Max. Mehr kann er nicht herauskriegen. Maxens Vater, ein Fiſcher, ahnt, was paſſiert iſt. Er greift nach ſeiner Joppe. Man ſtürzt ihm voran aus der Tür, reißt den langen Aalſchlitten an ſich. Sein Vater greift nach einem Strick und nach der Picke, und ſchon jagen ſie beide mit dem Schlitten über die in Froſt erſtarrte Dorfſtraße an den Hafen. e Um ein weniges ſpäter geht es in ſauſender Fahrt in die Richtung, in die der Junge zeigt. Max liegt auf den Knien, geduckt wie eine Katze vorm Sprung, und ſpäht umher. Aber er ſieht nichts weiter als eine ebene glitzernde Fläche. Ob ſie ertrunken ſind? f „Vater, ſchneller, ſchneller!“ Mit weit ausholenden Stößen treibt der Fiſcher den Schlitten voran, wie ein Pfeil ſauſt er dahin.„Noch ſchneller, Vater! Sonſt kommen wir zu ſpät!“ In der Ferne tauchen Schatten auf.„Da! 9 Photo Harder M im Winterkleid eee Das find ſie! Sie kommen ſchon!“ ſtößt Max hervor. Es ſind die vier Jungens, die da heran⸗ gewankt kommen. Sie haben ſich ſelber ge⸗ rettet. An dem Aalſtaken, den Max quer über das Loch geſchoben hat, haben ſie ſich mit unſäglicher Mühe herausgerappelt. Nur Hans mußten ſie erſt unter dem Eis hervorfiſchen. Der iſt bewußtlos. Die drei anderen, ſelbſt maßlos erſchöpft, vor Kälte und nachklingender Todesangſt zitternd, ſchleppen ihn mit ſich. „Jungens!“ ſagt Maxens Vater nur. Dann ladet er ſie auf den Schlitten, einen über den andern, entledigt ſich der Joppe und auch des Jumpers und deckt das Knäuel Lebender damit zu. Und nun geht es in raſender Fahrt heimwärts. Alle ſind mit einem Schrecken davon⸗ gekommen, ſelbſt Hans, den der herbei⸗ geeilte Arzt wachpumpen mußte. Nur Max, das tapfere Kerlchen, liegt lange mit einer ſchweren Lungenentzündung danieder. und Tod. Gellende Schreie entfahren ſeinen heißen Lippen, Schreie nach ſeinen Kameraden, und wieder und wieder nach Jörn. Langſam, langſam entwindet er ſich der Kriſe. Jetzt iſt er außer aller Gefahr. Matt und bleich liegt er in den Kiſſen. Eines Tages kommt Beſuch zu ihm, es ſind ſeine Kameraden. So lange wie Max Mutter in der Stube iſt, bleiben ſie an der Tür ſtehen und ſprechen kein Wort. Mit großen, ein wenig furchtſamen Augen ſehen ſie auf den Kranken. Dann aber, als die Mutter die Stube verlaſſen hat, tauen ſie Worten vor: auf. Hans tritt feſten Schrittes an das Bett.„Nun biſt du ja bald wieder geſund“, ſagt er; ein heiliger Ernſt ſpricht aus ſeinen Augen:„Und wir wollen dich nun immer Jörn nennen, ſo wie der Junge im Film hieß. Willſt du das?“ Max hebt ein wenig den Kopf. Er kann nichts erwidern, ſo ſehr berühren ihn dieſe Worte. Er ſieht ſeine Kameraden einen nach dem andern an. Als dieſe bekräftigend nicken, gleitet er in die Kiſſen zurück. 5 „Jörn, wir gehen nun wieder“, ſagen die Jungens und tappen hinaus. Max wendet den Kopf und ſieht ihnen nach. Beſeligt ſchließt er beide Augen, und mit einem glücklichen Lächeln auf den Lippen taucht er unter in einen langen, geſundenden Schlaf. Randnoken eines großen Königs als Erziehungsrutke Dem ſcharfen Sinn König Friedrich II entging keine menſchliche Schwäche, und ei hat zur beſſeren Beſinnung ſtets mit ver gnügtem Spott eine Lektion erteilt. So die folgenden: Der Landrat von Wobeſer in Landsberg bittet um Erſatz des ihm beim Küſtriner Bombardement zugefügten Schadens. „Am jüngſten Tag krigt ein jeder alles wieder, was er in dieſem Leben verloren hat.“ Der Oberauditeur G. beklagt ſich über Zurückſetzung(bei der Beförderung des . Reinecke zum Generalaudi⸗ teur). „Ich habe ein Haufen alte Mauleſels im Stall, die lange den Dienſt machen, aber nicht, daß ſie Stallmeiſter werden.“ Der Landwirt Filegel aus Grätz bittet, für 20 000 Taler ein adliges Gut im Preußiſchen kaufen zu dürfen. „Flegels haben wir genug im Lande, dergleichen Colonieen dienen nicht, überdem kann er kein adliges Gui kaufen, weil er nicht von Adel iſt. Frau von Hake bittet um Erlaubnis, Leinen und Taft in einer Lotterie von 2500 Loſen ausſpiesen zu dürfen. „. ob ſie meint, daß ich ſo einfältig bin, nicht zu merken, daß ſich Kaufleute hinter Ihr geſtochen haben, umb mit Taft die Contrebande zu machen? Sie mögte Mir mit ſolchen unbeſonnenen Bitten verſchonen oder ich würde ſehr übele Opinion von ihr haben.“ In einem Erlaſſe an den Staatsminiſter Freiherrn von Zedlitz: „Der Herr wird mir nichts weiß⸗ machen. Ich kenne alle Advokatenſtreiche und laſſe mich nicht verblenden. Hier iſt ein Exempel nötig, weiln die Ca⸗ naillen enorm von meinem Namen Mißbrauch haben, um gewaltige und unerhörte Ungerechtigkeiten auszuüben. Ein Juſtitiarius, der chicaniren tut muß härter als ein Straßen⸗Räuber beſtraft werden. Denn man vertraut ſich am erſtern, und vor letzterm kann man ſich hüten.“ 1. Friedrich des Großen Gerechtigkeitsliebe Friedrich glaubt in der Erbpachtsange⸗ legenheit des Müllers Arnold zu entdecken, daß das Juſtizkollegium, beſtehend aus dem Großkanzler von Fürſt und drei Näten des Kammergerichts, ein ungerechtes Urteil ge⸗ ſprochen hätte. Aufs tiefſte darüber empört, hält er itzu. ihnen das Gewiſſenloſe u Leichtferti Tagelang ſteht es mit ihm zwiſchen Leben 8050 Sandi neee e een Handlungsweiſe mit folgenden „Der geringſte Bauer und Bettler iſt ebenſowohl ein Menſch wie der König! Ein Juſtizkollegium, das Ungerechtig⸗ keiten ausübt, iſt gefährlicher und ſchlimmer wie eine Diebesbande: vor der kann man ſich ſchützen; aber vor Schelmen, die den Mantel der Juſtiz gebrauchen, um ihre üblen Paſſionen auszuführen, vor denen kann ſich kein Menſch hüten; die ſind ärger wie die größten Spitzbuben, die in der Welt ſind, und meritieren ein doppelte Be⸗ ſtrafung.(December 1770.) ö FFF——— . So N —— — ee e — — = Unterm Sleg „Schluß!“ „Zuſchütten!“ Die Arbeiter legten Spaten und Hacken hin, machten Pauſe. Hans wandte ſich voller Unmut an ſeinen Bruder:„Ein für allemal jetzt genug mit dem Spuk! Geſchieht uns ganz recht, daß wir mit langen Geſichtern und leeren Händen abziehen müſſen. Warum haben wir an dieſes lächerliche Ammenmärchen von dem verborgenen Schatz geglaubt!“ Klaus, der jüngere Bruder, zündete ſich eine Zigarette an und meinte bedächtig: „Ja, genug habe ich jetzt auch von dem Spaß, obwohl ich nach wie vor von dem Vorhandenſein des Schatzes überzeugt bin.“ „Ausgelacht werden wir“, gab der andere verärgert zurück,„wenn man jemandem was von dem Narrenſtreich erzählt Im Ort unten ſpricht man ohnehin nur noch von den verrückten Schloßbeſitzern. Iſt ja auch zu albern: Taucht da in irgendeinem Winkel ein Wiſch auf, ſozuſagen ein Rezept zur Auffindung eines vergrabenen Schatzes, eine richtiggehende Spinnſtubengeſchichte, und wir fallen prompt auf den Unſinn rein. Mich reut jeder Pfennig, den ich für den Unfug ausgegeben habe.“ „Wir ſind nicht die erſten, die nach dem Schatz ſuchen.“ „Um ſo ſchlimmer. Wenn vor uns ſchon etliche der Wahnidee erlegen find, ſo hätten wir wenigſtens ſo vernünftig ſein und die Finger von der Sache laſſen ſollen. Schloß⸗ beſitzer und Schatzſucher! Menſch, in welcher Zeit leben wir denn, wir verſpäteten Romantiker!“ Er redete ſich immer mehr in Aerger und Zorn hinein.„Ueber Bord mit all dem modernden Gerümpel und faulem Zauber! Auch das Schloß, dieſen alten Steinbaukaſten, will ich nicht mehr ſehen. Verkaufen wir's um jeden Preis!“ „Niemand will's geſchenkt“, bemerkte Klaus trocken. „Auf Abbruch denn!“ rief Hans hitzig. Klaus zuckte die Achſeln. Die Brüder hatten tief in den ſchmalen Geldbeutel greifen müſſen, um die Grab⸗ arbeiten durchzuführen, und gehofft, durch einen Erfolg die weiteren Mittel zur Be⸗ ründung ihrer Exiſtenz als Baumeiſter ſetzube emen Nun ſtanden ſie arm wie Kirchenmäuſe in dem öden, weitläufigen und unwirtlichen Gebäude, das ihnen auch nur eine Belaſtung war und das ſie nicht mehr halten konnten und wollten. Sie waren zu entſcheidenden Maßnahmen ge⸗ zwungen. Es mußte etwas geſchehen. Des⸗ halb hatten ſie beſchloſſen, einen kleinen Familienrat einzuberufen. Sie hatten der Schweſter geſchrieben, ſie möge kommen, es ſei wichtig. Urſula traf anderntags ein. Sie kam von Leipzig, wo ſie Muſik ſtudierte. Ihre Verbindung zu den Brüdern war immer nur ſehr locker geweſen, da ſie völlig an⸗ dersgeartet war wie ſie. Innerlich und äußerlich glich ſie ihren Brüdern gar nicht. Hans und Klaus groß, ſtark, breitſchultrig; Urſula ſchlank und von zierlicher Gliede⸗ rung. Die Brüder nüchterne Verſtandes⸗ menſchen, ſie voller Phantaſie und ſchöpfe⸗ riſcher Impulſe. befahl Hans von Lebſam. Mit ſcheuen Schritten betrat Urſula den Beſitz ihrer Väter. Wie lange war ſie nicht hier geweſen! Untreu war ſie geworden! Die andere Welt, ihre Welt nahm ſie ge⸗ fangen. An dieſer Stätte hatten einmal Menſchen, die ihres Blutes waren, ge⸗ arbeitet, geſorgt und geliebt. Ihr Platz war nicht mehr hier. Voller Trauer waren ihre Gedanken. Sie wußte bereits von dem Beſchluß der Brüder, das Haus auf alle Fälle und um jeden Preis loszu⸗ werden. Wozu war ſie denn hierher ge⸗ kommen? Zu einem Begräbnis ſchien ihr. Ja, zum Begräbnis ihrer Hoffnung und ihres Herzenswunſches. Das Schloß und der Grundbeſitz, der ſo viele Generationen ernährt hatte, gab nichts mehr her; nicht mal das Ende der Herrlichkeit würde noch etwas hergeben; den Materialwert würden die Unkoſten auffreſſen. Sie war ein armes Mädel. Und Helmut Kampe war ein hochbe⸗ gabter junger Mann, der einfach die Geld⸗ mittel in die Hände bekommen mußte, um ſein Studium durchzuführen. Durfte er da ſeiner leidenſchaftlichen Neigung nachgeben, die ihn an Urſula band? Mußten die Liebenden einander nicht entſagen, damit der Weg für die Laufbahn des Künſtlers frei wurde. Die Belaſtung mit einer wirt⸗ ſchaftlich ſchlecht gegründeten Ehe konnte er ſich nicht leiſten. All das ging ihr jetzt wieder und ſchmerz⸗ lich durch den Sinn, wie ſie auf dem raſchelnden Laub unter den uralten Bäu⸗ men dahinſchritt. Ihre Brüder empfingen ſte herzlich, aber es wollte keine rechte Stimmung aufkommen. Verlegen und ver⸗ droſſen ſaßen ſie in dem ungemütlichen, Eine Schatzsuchergeschichte von Erich Kunter ſaalartigen Zimmer und redeten eine Zeit⸗ lang von alltäglichen Dingen. „Was habt ihr mir zu ſagen?“ fragte Urſula endlich müde. Hans ſetzte ihr die Notwendigkeit aus⸗ einander, ſich des Beſitzes unbedingt zu entledigen. Auch berichtete er ihr von dem Mißerfolg der Schatzſucherei. Das vergilbte Schriftſtück legte er vor ihr auf den Tiſch hin. Es ſtellte einen Brief des Hansjörg von Lebſam an ſeinen Sohn dar. Eine Stelle war von Hans mit Rotſtift unter⸗ ſtrichen worden. Sie lautete in der bei— gefügten maſchinengeſchriebenen Abcchrift: „Ich muß die Sachen verſtecken. Die fran⸗ zoſen ziehen das Tal herauf, ſengen und plündern überall. Sollte mir etwas zu⸗ ſtoßen, ſo tritt dein Erbe an, mein Sohn, wenn wieder Ordnung und Sicherheit herrſchen. Den Ort meines Vermächtniſſes teilte ich dir ſchon früher einmal mit: unterm Steg.“ „Unterm Steg“, „Das wäre alſo „Es kann ſich um nichts ſonſt handeln als um das Brückchen über den Bach am Parkrand, das ſchon ſeit undenklichen Zeiten der ‚Steg“ genannt wird und auch auf dem Grundbuchamt unter dieſer Be⸗ ſagte Urſula ſinnend. nn en iſt.“ „Und habt ihr alſo unterm Steg ge⸗ graben?“ „Mit drei Arbeitern drei Wochen lang. Jede Erdſcholle in hundert Meter Umkreis haben wir geſchüttelt und geſiebt wie Gold⸗ gräber. Zehn Meter tief wurde gegraben. Von einem Schatz keine Spur.“ „Vielleicht wurde er von anderen vor euch gefunden?“ „Vielleicht. Ich glaube es aber nicht. Nach unſeren Erkundungen haben Groß⸗ vater und Urgroßvater an derſelben Stelle nachgeforſcht, ebenfalls vergeblich. Vom Bürgermeiſteramt erhielt ich genaue Auf⸗ zeichnungen darüber.“ „Wie kam man nun eigentlich in den Beſitz des Briefes?“ fragte Urſula weiter. „Was für eine Vorgeſchichte hat er?“ „Man kann es ſich nur ſo erklären: Unſer Ahnherr ſchrieb in Erwartung des fran⸗ zöſiſchen Haufens den Brief an feinen beim Heer des Alten Fritz kämpfenden Sohn. Er kam dann bei der Verteidigung des Ortes um. Allein, auch der Sohn ſah die Heimat nie mehr wieder. Er fiel im Kriege; ein Kamerad brachte ſeine Habſeligkeiten und Papiere, darunter den Brief, hierher. Im Schloß wohnten derzeit Verwandte, denen der alte Herr Hansjörg keine Mitteilungen wegen ſeines Vermächtniſſes gemacht hatte. Und da fing denn das große Rätſelraten an. Das Geheimnis des Briefes ließ Kind und Kindeskind keine Ruhe. Segen hat's keinem gebracht.“ Klaus erhob ſich.„So laßt die Toten mitſamt ihrem Schatz ruhig ſchlafen“, ſagte er,„und die Lebenden leben. Ich habe rechtſchaffen Hunger.“ Die Geſchwiſter gingen zum Eſſen in das Wirtshaus im nahen Ort. Dann hatten die Brüder eine kleine Wanderung vor. Urſula fühlte ſich von der Reiſe ermüdet und wollte dableiben. Sie kehrte alſo allein ins Schloß zurück.— Un⸗ froh und bedrückt irrte ſie durch die kahlen, ſeit Jahren unbewohnten Zimmer. Urſula ſchritt durch den Ahnenſaal, in dem von überlebensgroßen Bildern wür⸗ dige Damen und Herren ernſt auf ſie her⸗ nieder blickten. Ritter in Rüſtungen be⸗ haupteten unbeweglich und trotzig ſeit Jahrhunderten ihre Plätze. Hinter dem Saal lag das Zimmer des Ahnherrn. Pietät und ausgeprägter Fa⸗ milienſinn hatten das Herrenzimmer durch all die Zeit unverändert gelaſſen. Da waren einige wurmſtichige Möbel, Geweihe an den Wänden und alte roſtige Waffen. Bilder von Jagden und Trinkgelagen. Ein Betpult und Kruzifix. Das junge Mädchen erinnerte ſich nicht, dieſes Zimmer jemals betreten zu haben. Sie taſtete ſcheu und ehrfurchtsvoll mit Blicken und Händen über die altehrwürdi⸗ 93 Gegenſtände, klappte zögernd eine ruhe auf. Eingebettet lag da in dicker Polſterung ein Geigenkaſten. Urſula nahm ihn heraus, öffnete ihn, ſah dick verſtaubt das braune, vom Alter nachgedunkelte In⸗ ſtrument vor ſich. Sie betrachtete es in freundlichen Gedanken. Sieh da! Muſik⸗ freunde unter ihren Vorfahren! Ganz ſtill war es im Zimmer. Urſula ſtand im Anblick der Geige verſunken. Da zuckte grell und plötzlich, begleitet von tiefem Erſchrecken, eine Eingebung in ihr auf, eine blitzartige Erleuchtung. Sie mußte ſich ſetzen, ſo jäh war die Erkennt⸗ nis, ſo erſchütternd die aus dem Nichts auftauchende Offenbarung des Geheimniſſes. Der Steg! Der Steg! Eine Geige hatte ja auch einen Steg, über den die Saiten geſpannt waren. Ihn hatte der Ahn ge⸗ meint, ihn, nicht den Steg über den Bach. Und unter dem Steg,— ja, da lag es Es konnte nicht anders ſein. Zitternd, in fieberhafter Spannung, griff Urſula nach der Geige. An der Anterſeite des Deckels, zwiſchen den beiden F⸗Löchern, befand ſich eine dünne Metallröhre, feſt mit Draht eingeheftet. Die Metallröhre enthielt auf Pergament im kleinſten Format das Teſtament des Hansjörg von Lebſam; ferner die Auf⸗ zeichnungen, an welchem Ort in einem unterirdiſchen Verlies des Schloſſes das wertvolle Familiengut eingemauert war. Man fand bald die eiſenbeſchlagene, nach oben gewölbte Kiſte. „Warum hatte denn der wunderliche Alte eine ſolche Geheimnistuerei be⸗ trieben?“ fragte Hans 8 „Er wollte wahrſcheinlich verhüten“, antwortete Urſula,„daß ein dritter unter Umſtänden Mitwiſſer des Geheimniſſes wurde Deswegen auch die bewußte Irre⸗ führung mit dem Steg“, deſſen wahren Begriff wohl nur der Sohn kannte.“ „Sei dem, wie es wolle“, ſagte der ſtets leichmütige Klaus,„uns genügt die dank⸗ re Feſtſtellung, daß der alte Herr ſehr nett und väterlich für uns geſorgt hat. Er zwinkerte ſeiner Schweſter zu.„Gelt, Urſula, dein Anteil an dem Familienſchatz wird ſich wahrſcheinlich in eine ſchöne Aus⸗ ſteuer umwandeln?“ „Nein“, entgegnete Urſula ernſthaft. „Helmut und ich brauchen das Geld zu anderen Zwecken nötiger. Und heiraten?! Ph...“ Sie warf geringſchätzig die Lippen auf,„das geht zur Not auch ohne Aus⸗ ſteuer!“ Lynn im Winkergarten/ v en Die Wagen waren alle herausgefahren. Nur Fräulein Janas Roadſter ſtand friſch gewaſchen und geputzt in der Box. Fräu⸗ lein Jana war das Vollkommenſte, was Lynn ſich unter einem weiblichen Weſen vorſtellen konnte. Aber zum Teufel, er wollte doch daran nicht immer denken! Er rief ſeinen Gehilfen Peter und ſetzte das Schachbrett auf den Tiſch. Der Mann in der Garage ſpielte heute unter aller Kanone! Er wollte die Hand zu einem neuen Zug ausſtrecken, als leichte Schritte hörbar wurden. Die beiden Schachſpieler ſahen Fräulein Janas grünes Wollkoſtüm. Lynn ging ſelbſt zur Box des Roadſters. „Gnädiges Fräulein wollen doch noch fahren „Ja. Das heißt— ich weiß nicht antwortete ſie verſtört.„Hat jemand nach mir gefragt? Oder angerufen?“ „Nein, leider nicht.“ Aha, dachte Lynn, ſie hat auf dieſen Laffen gewartet— dieſen — dieſen Fräulein Jana ſchien eine Idee zu haben. „Lynn...“ ſagte ſie haſtig..„Ver⸗ zeihung, Herr Lynn!“ Tatſächlich, Herr Lynn!„Wollen Sie mich ein bißchen um⸗ herfahren? Haben Sie Zeit? Sie würden mir einen ganz großen Gefallen erweiſen!“ „Ich, gnädiges Fräulein.. ja, wenn Sie meinen?“ Er ſtreifte den Werkſtattanzug ab. Ein Glück, daß er ſich heute ordentlich ange⸗ zogen hatte, und er trug ſogar die neue Krawatte, die ſeine Mutter ihm geſchenkt hatte. Fräulein Jana mußte unwillkürlich lächeln, als Lynn, der Mann aus der Garage, ſo verwandelt vor ihr ſtand. Während ſie durch die ſonntagsſtillen Straßen rollten, ſagte Fräulein Jana: „Selbſtverſtändlich werde ich Ihnen gern Ihre Zeit Fräulein Jana ſah die Verwandlung auf Lynns Geſicht. Er konnte eine ſchrecklich ſtolze Miene aufſetzen und machte jetzt von dieſer Fähigkeit weiteſtgehenden Gebrauch. „Ich hatte ſowieſo nichts zu tun!“ er⸗ klärte er kurz.„Wohin darf ich Sie fahren?“ „Ja, wohin... überlegte ſie mit pochen⸗ den Schläfen.„Zum— Atlantic, Herr Lynn, wenn Sie nichts dagegen haben.“ „Natürlich nicht— Sie haben zu be⸗ fehlen!“ Nach einer Weile 1 ſie ihre Hand auf nd, ſeinen Arm, dieſe Hand, die im Lederhand⸗ ſchuh noch zierlicher wirkte. „Herr Lynn!“ ſagte ſie.„Bitte, nicht böſe ſein— aber Sie können für meine Laune keine Ausgaben übernehmen. Darf ich wenigſtens..“ Sie neſtelte an ihrer Handtaſche. „Danke!“ erklärte Lynn.„Ich habe Geld.“ Der Portier öffnete den Wagenſchlag Ihnen klang Tanzmuſik entgegen. Ein feſt⸗ liches Gewimmel herrſchte in der Hotelhalle. Lynn ſpürte einen erneuten prüfenden Blick Früulein Janas und bemerkte, daß ſte mit ihrer Muſterung zufrieden war. Er be⸗ wegte ſich durchaus ſicher durch das Gewühl und ſuchte einen Platz. l „Ich glaube, wir gehen in den Winter⸗ garten— dort wird eher ein Tiſch frei ſein!“ Auch Fräulein Jana hatte wahrgenom⸗ men, was Lynn zu dieſen Worten beſtimmt hatte. An der Tanzfläche ſaß jener Herr, der ſonſt des öfteren Fräulein Janas Wagen geſteuert hatte. Er küßte gerade einer Dame von etwas zu auffälliger Schön⸗ heit die Hand. Fräulein Jana hauchte unter ihrer Bläſſe Zuſtimmung, und gleich darauf ſaßen ſie in einer ſtillen Ecke des Wintergartens. Lynn grübelte. Sie wollte nur in ſeiner Begleitung ihren Verdacht beſtätigt ſehen und kämpfte nun um Hal⸗ tung. Es koſtete ſie Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Lynn ließ es natürlich nicht zu, daß Fräulein Jana weinte— er erzählte ganz enorm luſtige Sachen. Vorkommniſſe mit den Leuten, deren Wagen in der Garage unterſtanden, heitere Pannen, Unarten von Fahrern. Bei der Rückfahrt meinte ſi vergnügt: „Herr Lynn, Sie haben mir wirklich ge⸗ holfen, über dieſen ſchrecklichen Tag und einige bittere Stunden hinwegzukommen. Ich bin Ihnen außerordentlich dankbar!“ „Ich bin ſchrecklich glücklich“, verſicherte er ihr mit ſtrahlender Miene,„daß ich Sie fahren durfte. Und ich wünſchte nur, ich dürfte es immer— aber dazu..“ „Was aber?“ wollte ſie wiſſen.„Wirk⸗ lich, Lynn, möchten Sie mir öfter einmal Geſellſchaft leiſten?“ Für den Mann aus der Garage bekam das Einerlei der Tage ein ganz anderes Geſicht! Er wartete nun nicht. auf den Feierabend, um ſeine techniſchen Studien fortzuſetzen, denn Lynn wollte ja vorwärts kommen im Leben— er wartete nur noch ob Fräulein Jana in die Garage kam. Na⸗ türlich wurde es nichts mit den neuen Schuhen. Er gab hier und da ein paar Mark aus, wenn er mit Fräulein Jana umherfuhr, denn ſein Selbſtbewußt⸗ ſein litt es nicht, von ihrem Geld auch nur eine Taſſe Kaffee anzu⸗ nehmen. Freilich, die Theaterkarten hatte ſie, als ſie ihn an jenem bedeutungsvollen Tag abholte und ihn bat, ſie zur Oper zu fahren. Lynn wurde faſt betäubt vom Reichtum der Klänge, und er dachte auch nicht viel darüber nach, als Fräulein Jana ihn während der Pauſe in der Loge allein ließ. Er hatte ſich vorgenommen, ſie nach der Oper noch zu einer Flaſche Wein in eine kleine Bar einzuladen, um ihr einmal zu erzählen, wie er daran arbeite, ſein Ingenieur⸗Examen zu machen und hochzu⸗ kommen. Einmal glaubte er in der gegen⸗ überliegenden Loge jenen Herrn zu er⸗ kennen, der ſonſt mit Jana ausgefahren war. Nach dem letzten Akt fand er Janas Platz leer. Die Garderobiere reichte ihm ſeinen Mantel. „Das Fräulein läßt ſagen, Sie möchten nicht warten..“ Ex ſtand noch ein paar Minuten unter dem Lichtbaldachin, zwiſchen herausſtrömen⸗ den Menſchen. Hörte er nicht dort Janas Stimme? Ihr Roadſter war vorgefahren — ſie drehte das Fenſter gerade runter und ſagte zu dem Herrn am Steuer: „Wie bin ich glücklich, daß alle Irr⸗ tümer ö Janas Wagen kam nicht wieder in die Garage, aber ihr alter Vater beſuchte Lynn. „Es iſt ſchmerzlich, Herr Lynn!“ ſagte der grauhaarige Herr.„Jener Menſch muß eine unbegreifliche Macht über ſie beſitzen. Ich glaube, er will mit ihr zuſammen auftreten und Tänze vorführen.“ Lynn mußte ſich verdammt zuſammen⸗ nehmen, um ſeine Bewegung zu verbergen. Den erfahrenen Augen des alten Herrn entging es nicht. „Ich glaube, wir werden ſie ſehr ent⸗ behren, Herr Lynn!“ ſagte er traurig.„Es wird mir in meinem Schmerz zum Troſt, ihn nicht ganz allein tragen zu müſſen. Ich hätte dem Mädel einen ſo ehrlichen Men⸗ ſchen zum Manne gewünſcht, wie Sie es ſind. Doch niemals erfüllt uns das Leben alle Wünſche..“ „Sie wird wiederkommen.. fſagte Lynn gläubig. „Wird ſie das? Und wie wird ſie wieder⸗ kommen?“ fragte der Vater.„Nun, ich warte— und ich werde keine unnützen Fragen ſtellen. Von Ihnen, Lynn, höre ich, daß Sie Studien treiben. Nehmen Sie dies von mir— eine kleine Erleichterung, ein nachträglicher Dank, daß Sie meiner Toch⸗ ter ſchwere Wochen erleichtert haben..“ Lynn zögerte. Er wollte die Banknoten nicht nehmen. Doch dann dachte er an ſeine alte Mutter. Zu Weihnachten mußte ſie einen Mantel haben, und ein bißchen Geld würde ihr eine gründliche Kur gegen das Rheuma ermöglichen. Hatte er ein Recht, zu ſtolz zu ſein, um ihr zu helfen? Er dankte.— Janas Vater wandte ſich an der Tür nochmals um. ö „Vielleicht, Lynn, hoffen wir es, kehrt ſie auch zu Ihnen zurück. Dann wollen wir beide uns mühen, ſie wieder zu einem fröh⸗ lichen Menſchen zu machen, ja?“ — n 2 2 5 1 8 94 81 re ALL „% w . „ Bekanntmachungen Ortsgruppe 7 * der N. S. d. A. Fiernheim 5 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Parteigenoſſen und Anwärter, die ihre Ahnentafel noch nicht abgegeben haben, wollen dieſelbe bis Montagabend in der Parteigeſchäftsſtelle abgeben. Franzke, Ortsgr.⸗Leiter. Lokale Aachrichten Viernheim, den 23. Januar 1937 Anſer Tag esſpruch Wie's innen, ſo iſt's draußen auch: Iſt's innen licht und hell, ſo dünkt die Welt dir lieb und ſchön, ein reicher Freudenquell. Wer Nacht und Trug im Buſen hegt, ſieht immer Nacht und Trug; wer Gott im tiefſten Herzen trägt,. ſieht ihn im Weltenbuch. Emil Ritterhaus. 5* Mackcencles&cclit Wie lange iſt es denn her, daß wir Ab⸗ ſchied nahmen vom Ruckſack und vom Wan⸗ derſtab? Beinahe will es uns dünken, als ob noch ein Reſt vom Rauch der Kartoffelfeuer in der Luft hängt. Und doch iſt Weihnachten vorüber und der neue Kalender iſt ſchon nicht mehr ſo ganz neu. Ja, es ſoll bereits vor⸗ gekommen ſein, daß der eine oder andere einen kühnen Griff in den dicken Kalenderblock tat und einen kleinen Vermerk— Urlaub oder ſo ähnlich— machte! Doch das ſind unver⸗ beſſerliche Optimiſten... Mitten im Winter! Immerhin: die Tage ſind ſchon etwas län⸗ ger geworden und wir eilen der Zeit keines⸗ wegs voraus, wenn wir uns über die täglich an Licht gewonnenen Minuten freuen. Aufwärts geht es, und der Tag iſt nicht mehr allzu fern, wo an kahlen Sträuchern die erſten kleinen Triebe ſichtbar werden. Im Januar ſchon beginnt nach altem Bauern⸗ glauben der Saft in den Bäumen zu ſteigen. In einem ganz entlegenen Winkel unſeres Herzens rührt ſich bei ſolchen Betrachtungen ganz leiſe und vorſchußweiſe das Frohgefühl, mit dem wir dem Erwachen in der Natur entgegenſehen. Wir grüßen dich, wachſender Tag, Vorbote neuen Lebens in der Natur! Neues Licht, neue Hoffnung! Achtung! SA⸗Sportabzeichenträger! Vor einigen Wochen wurden bereits an die⸗ ſer Stelle alle Träger des SA.⸗Sportabzei⸗ chens darauf hingewieſen, ſofort ihre Per⸗ ſonalien(Name, Wohnung, Geburtsdatum und Ort, Nummer ſeines SA.-Sportabzei⸗ chens, Ort und Zeit des Erwerbs) an die SA.⸗ Standarte 171, Mannheim, Schlageterhaus, ſchriftlich mitzuteilen(nur ſolche, die nicht der SA., SS. oder NSKK. angehören). Wer dies noch nicht getan hat, hole dies ſofort nach und zwar bis längſtens 31. Januar 1937, da er ſonſt mit Wirkung vom 1. Februar ab ſeines Sportabzeichens verluſtig geht. Gebt reichlich zur Piundjammlung des WSW Wenn am kommenden Montag die Helfer des Winterhilfswerks bei euch Hausfrauen vorſprechen, um die Pfundſpende für das Win⸗ terhilfswerk des deutſchen Volkes abzuholen, dann vergeßt nicht, daß dieſe Spende für die vom Winterhilfswerk betreuten Volksgenoſſen eine große Gabe bedeutet. Viele unſerer be⸗ treuten Volksgenoſſen, die kein regelmäßiges Einkommen haben, oder vielleicht immer noch ohne Arbeit ſind, ſind auf eure Opferbereit⸗ ſchaft und euren Sozialismus der Tat ange⸗ wieſen. Hausfrauen! Denkt an dieſe Volks⸗ genoſſen, vergeßt ihre Not nicht und zeigt eure Verbundenheit mit ihnen, indem ihr nicht nur ſpendet, ſondern auch wirkliche Opfer bringt! N 3 Betr.: Pfundſammlung. Die Pfundſammlung für Monat Januar 1937 findet am Montag, den 25. Januar, ſtatt. Wir bitten die Spender, die Pfunde bereit zu halten, daß die Sammlung in einem Male durchgeführt werden kann. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim r Die Gemeinden henen Bei der Heimbeſchaffungsaktion der HJ. Der von der Hitlerjugend beſonders freudig aufgenommene Runderlaß des Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſters des Innern im Ein⸗ vernehmen mit dem Reichsminiſter der Finan⸗ zen und dem Jugendführer des Deutſchen Rei⸗ ches an die Kommunalaufſichtsbehörden, Ge⸗ meinden und Gemeindeverbänden hat bereits ſtarken Widerhall gefunden. Mehr und mehr erkennen die Verwaltungsſtellen die Notwen⸗ digkeit, die Aufgabe der Hitlerjugend zu un⸗ terſtützen, und alle Kräfte für das Ziel ein⸗ zuſpannen, der jungen Generation würdige Heime zur Verfügung zu ſtellen. Das äußert ſich ſchon in den Aufrufen, die die Kreisleiter der NSDAP., die Kreisdirek⸗ toren und die Bürgermeiſter vieler Gemeinden an die Oeffentlichkeit gerichtet haben. Mögen alle Volksgenoſſen aus ihnen die Ueberzeugung gewinnen, wie dringend notwendig die ſofor⸗ tige Inangriffnahme der HJ. Heimbauten iſt und wie jeder Einzelne verpflichtet iſt, nach ſeinem Können ſich in den Dienſt des Bau⸗ planes der Hitlerjugend zu ſtellen. Zum Noſenmontag nach Mainz Omnibusfahrt der NSG.„Kd.“ Heppenheim Aus den verſchiedenen Anfragen war zu erſehen, daß eine größere Zahl Volksgenoſſen mit uns nach Mainz zum Roſenmontag fahren will. Es iſt deshalb eine Omnibusfahrt vor⸗ geſehen und wollen ſich alle Intereſſenten bei den Orts⸗ und Betriebswarten melden. Die genaue Angabe des Fahrpreiſes und der Ab⸗ fahrtzeit wird noch erfolgen. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes, Herr Dr. Schlick, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Todesfall. In Heddesheim ſtarb geſtern Frau Gerſtner geb. Gallei, von hier gebürtig, im Alter von 72 Jahren. Barzahlung beim Schuhmacher. Wie die Schuhmacherinnung des Kreiſes Hep⸗ penheim in heutiger Anzeige bekannt gibt, werden ab 1. Februar 1937 Schuhreparatu⸗ ren und Neuarbeiten nur noch gegen Barzah⸗ lung abgegeben. Ueberſetzung des Gewerbes und knappe Verdienſtſpannen rechtfertigten bei anderen Kreisinnungen ſchon in den Herbſt⸗ monaten dieſe Maßnahme. Seidenbau. Wie in anderen Gemeinden, ſo wird auch hier durch die zuſtändige Be⸗ hörde auf den Seidenbau hingewieſen und wird den Intereſſenten dafür durch die Ge⸗ meinde Gelände zur Anpflanzung von Maul⸗ beeren koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Da es im nationalen Intereſſe liegt, den Seiden⸗ bau zu fördern, ſteht zu erwarten, daß recht viele Volksgenoſſen ſich bereit finden. Die An⸗ meldung muß ſofort auf der Bürgermeiſterei erfolgen. Für die Jahreszeit zu mild. Mit der Verſtärkung der atlantiſchen Wirbeltätig⸗ keit gewinnt auch in Deutſchland der Zuſtrom feuchtmilder Meeresluft die Oberhand. Wenn auch zur Zeit in Oſt⸗ und Norddeutſchland noch recht beachtliche Kältegrade herrſchen, hat doch im Weſten und Süden des Reiches die Meeresluft bereits ſtärkeren Temperaturan⸗ ſtieg und im Gebirge Verſchlechterung der Schneeſportmöglichkeiten gebracht. Der Wit⸗ terungscharakter bleibt auch für die Folge meiſt unbeſtändig, aber im ganzen genommen freundlich. Samstag: Wolkig, zeitweiſe auch aufheiternd und leichte Niederſchläge, für die Jahreszeit zu mild und Winde um Süd.— Sonntag: Fortdauer der leicht unbeſtändigen, aber nicht etwa durchweg unfreundlichen Wit⸗ terung, tagsüber ziemlich mild, nachts nur vereinzelt leichter Froſt. Ait Kraft durch Freube“ in deutjche Gaue- zu beuljchen Brüdern! Ueber die Neuordnung der Reiſegebiete durch Kd. und die Ueberwindung der noch vielfach beſtandenen Vorurteile ſoll zu Beginn der neuen Reiſe- und Erholungszeit geſprochen werden, denn wir alle, die wir ſchon mit Kd. unſeren Urlaub verbracht haben, denken ——5 wieder an dieſe herrlichen Zeiten zu⸗ rück. Wie war es doch früher! Haben wir deutſchen ſchaffenden Menſchen einmal Urlaub bekommen, dann reichte es vorne und hinten nicht, um ſich irgendwo einmal unter anderen Menſchen, in einem anderen Gebiet ausruhen zu können. Und Geld, um in die bekannten Fremdenverkehrsgebiete zu reiſen, das hatte doch keiner. Und in ein Gebiet fah⸗ ren, das uns von vornherein verſchrieen war, daß dort nichts zu futtern wäre, daß Land und Leute ſo gar nicht zu uns paſſen würden, das wollte auch keiner. Alſo blieb uns nichts anderes übrig, als in nächſter Nähe zu blei⸗ ben, ſich aufs Rad zu ſetzen, an den nahen Strand zu fahren, zum Baden oder in den Wald. War das eine Erholung und ein Aus⸗ ruhen? Wir reiſen mit dem Hakenkreuzl Welch herrliche Zeit iſt inzwiſchen über uns gekommen! Die viel angekündigten Linien zwiſchen den einzelnen Staaten ſind verſchwun⸗ den, Preußen, Bayern, Heſſen, Norddeutſche fanden ſich auf einmal nicht ſo, wie man ſie früher gegeneinander durch die Syſtemparteien gehetzt hat— ſondern als ſchaffende Menſchen in einem großen herrlichen Vaterland, als wenn ſie ſich immer ſchon ſo als Kameraden und Freunde gekannt hätten. Und„Kraft durch Freude“ zeigte uns unſer ganzes herr⸗ liches Vaterland, auch die Gebiete wie Eifel, Rhön, Hundsrück, bayr. Oſtmark, Thüringer Wald, alles ſchöne Naturgebiete mit ſo volks⸗ verbundenen Menſchen, denen das neue Deutſchland mit„Kraft durch Freude“ half, wieder in die große Gemeinſchaft eines Volkes zurückzukehren, in der ſie ſich zuvor ausge⸗ ſtoßen glaubten, denn öde und verlaſſen lagen ihre Städte und Dörfer, eine gewiſſe Preſſe der Syſtemzeit überſah dieſe Gebiete abſicht⸗ lich, weil ſie bekannt waren als Mitkämpfer und Mitgeſtalter an einem neuen Deutſchland. Dann kamen die erſten KdF.⸗Sonderzüge von Norden nach dem Süden, vom Weſten nach dem Oſten, vom Süden nach dem Norden, es kam Volk aus der einen Gegend in die andere, und ſiehe da, es fand ſich gleich deutſches Herz zum andern, die ſchwielige Hand des Allgäuer Bauern legte ſich in die zarte Hand des Büroangeſtellten. Und wie herrlich war es zwiſchen dieſen Menſchen, die alles her⸗ gaben was ſie nur hatten, um ihre KdF.⸗ Gäſte zufrieden zu ſtellen, ihnen alles zu tun, was 1 ihnen an den Augen abſehen konnten. nd wie ungern verließen alle Kd.'ler dieſe herrlichen Stätten, ganz gleich, zu welcher Jahreszeit es auch war. Voller Lob über Landſchaft und Leute kehrten wir wieder an unſere Arbeitsplätze zurück und immer mehr Arbeitskameraden und Arbeits⸗ kameradinnen ſchloſſen ſich den KdF.⸗Reiſen an, für wenig Geld, ſodaß es ſich jeder ſchaf⸗ fende Menſch erlauben kann. Und wo es ſich ein Volksgenoſſe nicht leiſten kann, da tritt die Gemeinſchaft an ſeinen Platz, ſeine Ar⸗ beitskameraden werden mithelfen, daß auch er einmal mit ſeiner Frau evtl. auch mit der Familie ſeine deutſche Heimat kennen lernen kann. Darauf freuen wir uns alle wieder— und erſt recht darauf, daß wir in dieſem Jahre mehr in das Gebiet der Eifel durch Kd. gebracht werden und wir werden von dort ebenſo befriedigt zurückkehren, wie aus dem Allgäu oder von der Oſtſee: denn herrlich iſt unſere deutſche Heimat in Freude und Gemeinſchaft! eee eee e, Aabjahrervereinigung 1907 Anläßlich der am 10. Januar in Sand⸗ hofen ausgetragenen Bezirksmeiſterſchaft im Saalſport konnte unſere 6er Kunſtreigenmann⸗ ſchaft mit 246.5 Punkten den Bezirksmeiſter⸗ titel erringen. Sie iſt hierdurch zur Gau⸗ meiſterſchaft, die in der nächſten Zeit in Of⸗ fenburg ausgetragen wird, zugelaſſen. Die Mannſchaft wird auch dort ihr gutes Können unter Beweis ſtellen und beſtimmt mit einem guten Erfolg zurückkommen. Dieſe 6 Sportler, die von einem ſeltenen Kameradſchaftsgeiſt be⸗ ſeelt ſind, werden durch ihr intenſives Trai⸗ ning beſtimmt in der Lage ſein, bei der Ver⸗ gebung der Gaumeiſterſchaft ein wichtiges Wort mitzureden. Unſer Verein ſchätzt ſich glücklich, eine ſolche Mannſchaft zu beſitzen, die durch ihre guten Leiſtungen dem Nachwuchs ein gutes Beiſpiel gibt und gleichzeitig unſerem Verein immer neue Radſportbegeiſterte zuführt. Wir 55 dadurch in die Lage verſetzt, den edlen adſport auf breite Grundlage zu ſtellen und den Namen Viernheim überall würdig zu ver⸗ treten. In Anbetracht der Verdienſte um den Rad⸗ ſport wurden die Sportkameraden Hubert Enzmann als Bezirksſaalſportwart, und Joh. Jak. Klee als Bezirksjugendwart in den Bezirksführerring Mannheim berufen und iſt hierdurch die Gelegenheit gegeben, die In⸗ tereſſen unſeres aufſtrebenden Vereins gut zu vertreten. * Die neue Parabeunijorm der Polizei Durch Runderlaß des Reichsführers SS. und Chefs der deutſchen Polizei wird die erſt⸗ malig auf dem Reichsparteitag 1936 in Nürn⸗ berg gezeigte neue Paradeuniform der Polizei zum Tragen bei feierlichen Anläſſen allgemein eingeführt. Darnach tragen alle Polizeioffiziere Feld⸗ binden aus Aluminiumgeſpinſt und das bereits eingeführte Feldbindenſchloß, für Generäle und Offiziere der Waſſerſchutzpolizei vergoldet, für die übrigen Polizeioffiziere aus Aluminium. Außerdem wird ein Bandelier und eine ſchwarzlackierte Kartuſche mit Hoheitsabzei⸗ chen getragen. Bei Generalen beſteht das Ban⸗ delier aus goldgelbem Metallgeſpinſt, bei den übrigen Polizeioffizieren aus Aluminiumge⸗ ſpinſt. Zur Feldbinde und zum Bandelier tragen die Polizeioffiziere am Tſchako einen weißen Haarbuſch. Anrechnung von Parteidienſtzeit für Neichsarbeiter Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Innenminiſter hat ſich der Reichs⸗ finanzminiſter damit einverſtanden erklärt, daß für Lohnempfänger, wenn ſie ein Jahr bei einer öffentlichen Verwaltung oder in ei⸗ nem öffentlichen Betriebe beſchäftigt ſind, die für die Bemeſſung des Lohnes, der Kranken⸗ bezüge, des Urlaubs und der Kündigungsfriſt maßgebende Dienſtzeit um 5 Jahre erhöt wird, ſofern ſie Mitglieder der NS DAP. bis zum 14. September 1930 geworden ſind(Mit⸗ gliedsnummer bis 340 000) oder ſofern ſie Mitglieder der NSDAP. oder ihrer Gliede⸗ rungen, oder des Stahlhelms bis zum 30. Januar 1933 geworden ſind und nachweisbar vor der Machtübernahme aktiv tätig waren. Die Entſcheidung, ob die Vorausſetzung der altiven Tätigkeit vor der Machtübernahme er⸗ folgt iſt, trifft der für den Wohnort züſtändige Hoheitsträger der NSDAP. vom Kreisleiter an aufwärts. d Aepfel ganz eßen! Beinahe hätten wir geſagt„mit Haut und Haaren!“ Die Straßenbuben machen es faſt richtig! Sie kommen nicht auf den Gedanken, ihre Aepfel fein ſäuberlich zu ſchälen. Die Schale wird aufgegeſſen. Nur das Kernhaus werfen ſie oft fälſchlicherweiſe einem Kamera⸗ den aus Freundſchaft an den Kopf. Sie ſollten auch das miteſſen. Und die Großen ſollten es ihnen nachtun! Warum? Weil man ſonſt mit Schale und Kernhaus das Beſte wegwirft. Kieſelſäure heißt der Stoff, der dicht unter der Schale und im Kernhauſe ſitzt und den Menſchen gegen allerlei Krankheit feit. Doch warum ſchälen die meiſten Menſchen den Apfel und eſſen ihn nur zum Teil? Nun, die Schale fällt der Angſt von Bakterien zum Opfer und dem Kernhaus ſind die ſchlechten Zähne nicht ge⸗ wachſen. Das braucht uns nicht zu hindern, den Apfel richtig zu eſſen. Die Schale macht den Apfel nur ſauber, wenn die eigenen Hände ſauber ſind und kräftiges Abreiben mit einem ſauberen Tuch entfernt den Staub. Wer ſeinen Zähnen das Hineinbeißen in den ungeſchälten Apfel nicht zumuten kann, erleichtere ihnen die Arbeit, indem er den Apfel mit einem groben Reibeiſen mit Kernhaus zerkleinert. Tut, man dann noch etwas Fruchtſaft hinzu, ſo hat man eine Apfelſpeiſe ohne Abfall fer⸗ tig, die auch das ſchadhafte Gebiß noch be⸗ wältigen lann. Sind aber die Zähne noch ge⸗ brauchsfähig, dann tut ihnen das Kauen des ganzen Apfels gut. Namensangabe des Geſchäftsinhabers. Nach der Reichsgewerbeordnung iſt an der Außenſeite oder am Eingang eines Ladens, einer Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft der Fami⸗ lienname des Inhabers mit mindeſtens einem ausgeſchriebenen Vornamen anzubringen. Das ſächſiſche Miniſterium für Wirtſchaft und Ar⸗ beit hat die Polizeibehörden angewieſen, für eine genaue Einhaltung dieſer Vorſchrift Sorge zu tragen, beſonders dann, wenn an dem Namen des Inhabers ſeine Raſſezugehö⸗ rigkeit zu erkennen iſt. Amtliche Erläuterung der Allmaterialjammlung Die Geſchäftsgruppe Rohſtoffverteilung des Beauftragten für den Vierjahresplan gibt jetzt mit dem Wortlaut der Richtlinien für die Er⸗ faſſung der in den Haushalten anfälligen Alt⸗ und Abfallſtoffe auch eine Erläuterung be⸗ kannt. Danach muß die Aktion dahin zielen, eine regelmäßige Sammeltätigkeit einzurich⸗ ten. Einmalige oder zeitweiſe ſtoßartig einſet⸗ zende Sammelaktionen haben zu unterbleiben. Die Sammeltätigkeit des Rohproduktenhan⸗ dels erfolgt auf gewerblicher Grundlage. Es handelt ſich alſo nicht um eine Sammlung, bei der in jedem Falle unentgeltlich von den Volksgenoſſen Opfer gebracht werden ſollen. Für viele Hausfrauen iſt auch der pfennig⸗ weiſe Erlös aus dem Verkauf von Altmate⸗ rialien nicht ohne Bedeutung. Dieſe Einnah⸗ men ſollen erhalten bleiben. Natürlich kann die Hausfrau überhaupt Altmaterial abgeben, das ſie nicht mehr aufhewahren will. Es ſoll in jedem Ort dafür geſorgt werden, daß in Zukunft jede einzelne Haushaltung regelmäßig von einem gewerblichen Sammler aufgeſucht wird. Die Sammler werden u. a. folgende Produkte ſammeln: Münzen aller Art, alte Ole Jasclenula Tag für Tag und Jahr um Jahr hat ſie mich getreulich durch alle Stunden meines Lebens begleitet. Und jetzt auf einmal iſt es ſtill geworden. Ihr kleines Herz hat aufgehört zu ſchlagen und das geſchäftige Tik⸗Tak⸗Tik⸗ Tak iſt verſtummt. Meine geliebte kleine Ta⸗ ſchenuhr hat ihr Leben aufgegeben. Ganz me⸗ chaniſch griff ich die erſte Zeit immer und immer wieder nach der Taſche, in der ſie ſteckte. Aber die Taſche blieb leer. Die Uhr lag ſtill und unbeweglich zu Hauſe auf meinem Nachttiſch und ihr Geſicht war ſtarr geworden. Reglos zeigten die Zeiger auf drei Minuten vor dreiviertelvier. Kein Zureden und kein liebevolles Streicheln half. Ich verſuchte all meine Künſte in Wiederbelebungsverſuchen. Ich ſchüttelte ihren kühlen, glatten Körper. Ich klopfte ihr Gehäuſe ſachte an meinem Handrücken— kurz, ich rüttelte und ſchüt⸗ telte, bis ich ſelbſt ganz erſchöpft auf einen Stuhl ſank. Aber die Uhr blieb weiterhin ſtill. Keine Handgreiflichkeiten und keine guten Worte wollten ſie eines Beſſeren belehren. Ich verfuchte es mit Schimpfen. Ich bedrohte die Uhr wegen ihrer Pflichtvergeſſenheit und ihrer Treuloſigkeit. Aber ſelbſt das half nichts. Da habe ich es aufgegeben. Verzweifelt ent⸗ ſchloß ich mich eines trüben, kalten Winter⸗ tages noch die Uhr in meine Taſche zu ver⸗ ſenken. Vielleicht belebte ſie die altgewohnte Lage wieder aufs Neue? Aber nichts trat ein. Sie blieb nach wie vor ſtumm wie ein Grab. Wenn möglich noch ſtummer. Jeder Kranke— denn daß meine Uhr letz⸗ ten Endes nur ſcheintot oder anders geſagt, ſchwer krank war, war mir vom erſten Augen⸗ blick an klar— jeder Kranke muß zum Arzt. So packte ich denn meine Uhr ein und wan⸗ derte entſchloſſenen Schrittes zum Uhrmacher. Mit trübe⸗ſinnenden Gedanken gedachte ich der hohen Rechnung, der langen Wartezeit und des zeitloſen Dahindämmerns bis zur Ge⸗ neſung der Kranken, aber mit ſachkundiger Miene zog der brave Uhrmacher ſein Ver⸗ größerungsglas hervor— ſchaute,— wie der Arzt bei einer Röntgenaufnahme— in das Gegenſtände aus Kupfer, Meſſing, Alumi⸗ nium, Nickel, Blei, Zink und Zinn, Alteiſen und Stahl, Altpapier aller Art, Flaſchen jeder Art mit Ausnahme von Medizinflaſchen, ſchließlich Knochen, aber nur wenn kurzfriſtige Abgabe möglich iſt. Folgende Gegenſtände, aber nur dieſe, werden nach beſonderer Anord⸗ nung des Reichsjugendführers von der HJ. geſammelt: Metallfolien(Silberpapier) und Flaſchenkapſeln. Bei der Sammlung von Lum⸗ pen iſt zu beachten, daß keinesfalls noch brauchbare Wäſche und Kleidungsſtücke der Lumpenſammlung zugeführt werden. Dieſe Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke ſind der NSV. und dem WHW. zur Verfügung zu ſtellen. Ausgenommen von der Sammlung ſind im allgemeinen ſperrige Gegenſtände aus Blech, z. B. Konſervendoſen. Sperrige Gegenſtände können daher auf den Müllplatz wandern, wo deren Auswertung geſondert erfolgt. Großer Wert iſt bei der Altpapierſammlung auf die Erfaſſung des Inhalts der Papierkörbe zu legen, weil dieſes ſo geſammelte Korbpapier der wertvollſte Teil der Altpapierſammlung iſt. Innere des Werkes, ſchüttelte den Kopf und murmelte unverſtändliche Sätze und Worte vor ſich hin. Wenn es nach Karbol gerochen hätte und eine Krankenſchweſter zufällig ge⸗ rade in dem Laden geweſen wäre, hätte ich ohne weiteres gefragt, ob nach dem Eingriff Luftveränderung zu raten ſei. Dann aber ſchob der Handwerker mir einen Zettel mit einer Nummer in die Hand und ſagte:„Uebermorgen!“ Und tatſächlich. Zwei Tage ſpäter erwartete mich meine Uhr wieder mit einer ſo ſorgloſen Miene, als ob über⸗ haupt nichts vorgefallen wäre. Na, ich habe ihr ſchließlich auch verziehen. Und über die Rechnung ließ ſich ſogar durchaus reden. * Schäbdlingsbekämpfung im Winter Die Schädlingsbekämpfung im Winter iſt in vielen Fällen leichter durchzuführen als im Sommer. Das iſt insbeſondere bei der Be⸗ kämpfung der ſchädlichen Nager der Fall, wenn eine Schneedecke vorhanden iſt. Die be⸗ fahrenen Baue laſſen ſich dann an den Spuren der auf Nahrungsſuche gehenden Tiere leicht feſtſtellen. An den Obſtbäumen werden die Winterneſter des Goldafters und der Raupen des Baumweißlings entfernt und verbrannt. Durch Bearbeitung mit der Rindenbürſte und durch Spritzungen mit Obſtbaumkarbolineum werden Apfelblattſauger, Kirſchblütenmotte ſo⸗ wie die im Ei oder Raupenzuſtand überwin⸗ ternden Motten und Wicklerarten(z. B. Ge⸗ ſpinſtmotte, Apfel- und Pflaumenwickler) ver⸗ nichtet. Man achte darauf, daß nur Winter⸗ ſpritzmittel verwendet werden, die den Nor⸗ men der biologiſchen Reichsanſtalt entſprechen. Für Saatgutbeizung ſind nur von dem Deut⸗ ſchen Pflanzenſchutzdienſt erprobte Beizmittel und geprüfte Beizgeräte zu verwenden. Aus⸗ künfte über Pflanzenkrankheiten und Schäd⸗ linge erteilt die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz in Gießen, Senckenbergſtraße 7. E ꝙ⁊ĩTꝓYꝓYDPDDD/ Kaufe Vorräte nur in Ueberſchußzeiten, wenn du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Verderb ſchützen kannſt! Mehr Aeiter und Fahrer! Zu den bevorſtehenden Reiterſchein⸗Prüfungen Wie in den Wehrmachtsverbänden aller europäiſchen Länder, ſtellt auch in der neuen deutſchen Wehrmacht das Pferd eine unent⸗ behrliche wertvolle Ergänzung zum Motor dar. In faſt allen Truppenteilen, insbeſondere bei den Reiterregimentern, bei der Artillerie und vor allem auch bei der Infanterie ſind die Pferde in ſehr großer Zahl vorhanden. Damit erklärt ſich der hohe Bedarf an Rekruten, die ihrer Militärdienſtpflicht im Dienſt mit dem Pferde, dem treueſten Kameraden des Men⸗ ſchen, zu genügen haben. Bei der nur 2jähri⸗ gen Militärdienſtzeit iſt gegenüber früher die waffenmäßige Ausbildung erheblich vielſeiti⸗ ger geworden. Darin liegt die Tatſache be⸗ gründet, daß der Führer durch den Herrn Reichskriegsminiſter der deutſchen SA.⸗Rei⸗ terei bzw. dem NS.⸗Reiterkorps die vormili⸗ täriſche Ausbildung der Jugend im Reiten und Fahren übertragen und den deutſchen Reiterſchein als wichtiges Militärpapier ge⸗ ſchaffen hat. Darüber hinaus obliegt dem NS.⸗Reiterkorps die nachmilitäriſche Weiter⸗ bildung der Militär⸗Entlaſſenen. Die diesjährigen Prüfungen für den Rei⸗ terſchein nehmen bereits Ende Januar im SA.⸗Gruppengebiet Kurpfalz(Saarpfalz)— Rheinheſſen, ſüdl. Regierungsbezirk Wiesba⸗ den, Starkenburg, Nord⸗Baden) ihren An⸗ fang. Für den Erwerb des Reiterſcheins kom⸗ men alle Jahrgänge, die militäriſch noch ir⸗ gendwie von Bedeutung ſind, in Frage, vor⸗ nehmlich die Jahrgänge 19161919. Bei den Prüfungen werden Anfangskenntniſſe im Rei⸗ ten, Fahren und in der Pferdepflege verlangt. Die einzelnen Prüfungstermine ſind aus den Bekanntgaben in unferer vorgeſtrigen Nr. zu entnehmen. Alle näheren Auskünfte werden durch die Meldeſtellen für das NSRK. und bei den SA.⸗Reiterſtürmen erteilt. Der Arbeiler hiljt mit Bei der Gauwaltung Heſſen⸗Naſſau der Deutſchen Arbeitsfront iſt der Gauprüfungs⸗ ausſchuß für den Wettbewerb anläßlich der Unfallverhütungsaktion der Reichsbetriebs⸗ gemeinſchaft„Eiſen und Metall“ zuſammen⸗ getreten. Nach der Ausſcheidung in den ein⸗ zelnen Betrieben, wobei nur die beſten Vor⸗ ſchläge weitergegeben waren, lagen über 200 Arbeiten zur Prüfung vor. Dieſe Vorſchläge wurden entſprechend den 10 verſchiedenen im Ausſchreiben feſtgelegten Gruppen auf ver⸗ ſchiedene Sachbearbeiter verteilt und von die⸗ ſem gewertet. Die Sichtung des Materials ergab, daß ſich zahlreiche Arbeitskameraden mit großem Intereſſe an die Löſung der ihnen geſtellten Aufgabe gemacht haben. Beſonders zahlreich waren die Einſendung von Warnungsplakat⸗ entwürfen und Sinnſprüchen. Viele techniſche Neuerungen ſind vorgeſchlagen. Insgeſamt wurden 60 Vorſchläge zur Teilnahme an der Reichsausſcheidung zugelaſſen. Gegen Mietſteigerungen. In der letz⸗ ten Zeit mehren ſich die Fälle, daß Hausbe⸗ ſitzer grundlos die Mietpreiſe ſteigern. In den meiſten Fällen handelt es ſich um die kon⸗ junkturmäßige Ausnutzung der Wohnungs⸗ marktlage unter Herausſtellung kraſſeſten Ei⸗ gennutzes. Es wird darauf hingewieſen, daß jede unberechtigte Steigerung der Mieten eine Sabotage an der Durchführung des Vierjah⸗ resplanes darſtellt. Derartigen Sabotagever⸗ 5 5 wird mit aller Schärfe entgegengetre⸗ ten werden. Mietbeihilſe bei Wehrmacht⸗Uebungen. In den Beſtimmungen über die Familienun⸗ terſtützung wird geſagt:„Den zu kurzfriſtiger Ausbildung oder Uebungen der Wehrmacht Einberufenen, die unterſtützungsberechtigte Angehörige nicht haben, kann beim Vorliegen der ſonſtigen Vorausſetzungen eine Mietbei⸗ hilfe gewährt werden, wenn ſie eine Wohnung mit eigenen Möbeln haben und ihnen die Auf⸗ gabe dieſer Wohnung während der Dauer der Einberufung nicht zugemutet werden kann“. Viernheimer Tonfilmſchau Was bringen dieſe Woche die beiden Film⸗ bühnen? Im Central⸗Film⸗Palaſt: Ein Millionenfilm— ein Spitzenfilmwerk Stjenka Raſin— „Wolga Wolga“ Es iſt die weltberühmte ruſſiſche Volksſage aus dem wildbewegten Leben des Koſakenre⸗ bells Stjenka Raſins. Es iſt irgendwo an der Wolga im 18. Jahrhundert— da ſchleppen Menſchen die Schiffe, da leben Fürſten in ver⸗ ſchwenderiſchem Glanz. Da lieben und haſſen ſich die Menſchen. Es gibt nur Sklaven und Herrſcher und da entſtand das Heldenlied des ruſſiſchen Freiheitshelden Stjenka Raſin. Es ſingen die weltberühmten Donkoſaken unter Serga Jaroff Weiſen voll Sehnſucht und Lei⸗ denſchaft. Wer kennt nicht die ſchwermütigen Weiſen, das ergreifende, aus tiefſtem ruſ⸗ ſiſchem Volkstum ausſtrömende Lied, das ſich die ganze Welt erobert hat! Chöre von eigener Art ſtehen vor uns auf in wunderbarem Ton⸗ gefüge, aufgerichtet von den tiefſchwarzen Bäſ⸗ ſen bis zum kühnen Bogen des Tenor⸗Falſetts — voll Sehnſucht, Schwermut, Leidenſchaft und Heimweh. Die Harfe der ruſſiſchen Volks⸗ ſeele ſchwingt in vollen Alkorden. Ein Film⸗ werk, das für alle Filmfreunde ein großes Erlebnis bedeutet. Wer den ſtummen Film vor zirka 9 Jahren geſehen hat, wird ſich be⸗ ſtimmt auch das heutige Tonfilmwerk Stjenka Raſin anſehen. Dieſes Filmwerk iſt allen Filmfreunden beſtens zu empfehlen. In den Gloria-Lichtſpielen: Luiſe Ullrich und Mathias Wiemann in Vikloria Die Geſchichte einer Liebe In den Bergen und Fjorden Norwegens, an der Küſtenſtadt Bergen ſpielt dieſe gewal⸗ tige Liebestragödie, die als Buch die Welt eroberte und den Ruf des großen norwegiſchen Dichters begründen half. Im Film, der in der gleichen Landſchaft gedreht wurde, geſtalten die beiden Darſteller der Hauptrollen das Schickſal der tiefen Liebe zweier Menſchen, denen die Erfüllung verſagt iſt, zu einem menſchlichen und künſtleriſchen Erlebnis von aufwühlender Wucht. Der Film„Viktoria“ iſt ein Meilenſtein auf dem Wege zur vollen⸗ deten Filmkunſt. Jeder muß beide Filmwerke ſehen, der die 8 deutſchen Filmſchaffens kennen will. Werktags: Anfang 8.15 Uhr, ab 9.15 Uhr noch alles zu ſehen. Sonntags ab 7 Uhr, ab 9.15 Uhr 2. Vorſtellung. Holzhauer im Wald Froſtklar iſt ein Wintertag angebrochen, im herrlichen Silberfiligranſchmuck des Raureifs prangt der Wald. Ein Haſe hoppelt langſam über die mit feinem Schnee bedeckte Schneiſe; da hat er uns gemerkt und nun gibt er Fer⸗ ſengeld. Ein Schwarm Krähen kommt hoch über uns mit heiſerem Gekrächs vom Oden⸗ wald herüber. Von ferne hört man das Sum⸗ men der Kraftwagen auf der Autobahn. Die Sonne kämpft noch mit einigen hartnäckigen Bodennebeln, ihre Strahlen malen helle Flecken durch das Geäſt auf den Weg. Win⸗ ziges Meiſenvolk ſchlüpft leiſe piepend im Geäſt herum, ſo zutraulich ſind die Tierchen, daß man ſie faſt mit der Hand greifen kann. Krachend fallen einige Kiefern, als wir bei den Holzhauern anlangen. Sie„graben“ die hohen Kiefern mit ihren Rodhacken, hemds⸗ ärmlig, denn bei dieſer Arbeit wirds einem warm. Rund um die Bäume herum iſt die Erde aufgegraben, mit den Beilen werden die hindernden Wurzeln weggehauen, damit der Baum mittels der Druckmaſchine umgedrückt werden kann. Zitternd pflanzt ſich jeder Ruck der Druckmaſchine zum hohen Wipfel fort, langſam neigt ſich die ſchlanke, wohl 25 m hohe Kiefer tiefer, bis ſie dann rauſchend, immer ſchneller und ſchneller auf den Boden aufſchlägt. Eine Wolle von Reif kommt gleich 88 9 rene Ar hinterher. So fällt Kiefer um Kiefer und nachdem eine Anzahl, die wohl zur Tagesarbeit ausreicht, gefällt iſt, gehen die fünf Mann, die in der Regel eine ſogenannte, je nach der Holzart„ſchwere oder leichte Partie“ zu⸗ ſammen bilden, an das Aufarbeiten des Hol⸗ zes. Die Stämme werden ausgeäſtet, der „Wellenmacher“ geht an das Binden und Zu⸗ rechthacken der ſogenannten„Wellen“, die in Viernheim zu einem unentbehrlichen Brenn⸗ material für die Hausbacköfen geworden ſind. Zwei andere ſind jetzt an das Abſägen der Stammenden, der dicken Herzwurzel, gegan⸗ en.„Stöcke“ werden geriſſen, desgleichen auch Scheitholz. Hand in Hand muß gearbeitet werden, damit die Arbeit immer auf dem laufenden bleibt. Man macht ſich ſchwerlich einen Begriff davon, wieviel Arbeit das Aufarbeiten einiger Meter Scheitholz erfordert. Vom Fällen des Baumes bis zum„ofenfertigen Brennholz“ iſt immerhin ein weiter Weg, von dem man meiſtens nicht viel weiß. Nachdem dann ſpäter der Holzſetzer in Aktion getreten iſt und das Holz numeriert und durch den Förſter„auf⸗ genommen“ worden iſt, kann die Verſteigerung ſtattfinden. Und wieviel Sorten Brenn⸗ und Nutzholz gibt es? Noch mehr als ein Dutzend! Das Stammholz wird durch Pferde zurückge⸗ 4 N r PPP 1 3 1 3 1 a 1 e v ſchleift, jeder Stamm wird peinlichſt genau gemeſſen und berechnet. Meiſt wird das Stammholz an große Sägewerke der näheren Umgebung verkauft. Die Zahl der Feſtmeter, die im vergangenen Winter im Viernheimer Wald geſchlagen wurden, beträgt rund 19 185 Feſtmeter, eine an ſich reſpektable Anzahl. Vorausſichtlich wird dieſe Zahl in dieſem Winter noch übertroffen werden. Es iſt intereſſant zu wiſſen, welche Rolle der deutſche Wald als Rohſtoffquelle inne hat. 12,7 Mill. ha(27 v. H.) des deutſchen Bo⸗ dens ſind Waldfläche. Davon entfallen rund 72 Prozent des deutſchen Waldes auf Nadel⸗ holzarten, die Kiefern ſtellen beim Nadelholz mit 44 v. H. den Hauptanteil, die Fichte folgt mit 25 v. H., die Tanne mit 3 v. H., Laub⸗ hölzer ſtellen mit 28 v. H. den Reſt der Ge⸗ ſamtwaldfläche. Eine dreifache Aufgabe hat der Wald. Er dient uns zur Erholung, er regelt den Waſſerhaushalt der Natur, er iſt eine unſerer bedeutendſten Brennſtoff⸗ und Rohſtoffquellen. Faſt die Hälfte des Waldes iſt in Privathand, ein knappes Drittel iſt Staatsforſt, der Reſt gehört Gemeinden, Stif⸗ tungen und Genoſſenſchaften. Die Einſchlagszahlen des Jahres 1935 be⸗ tragen im Ganzen 53,3 Millionen Feſtmeter, davon 18,2 Millionen Feſtmeter Brenn- und 34,1 Millionen Feſtmeter Nutzholz. Der Holz⸗ ertrag 1936 und 1937 iſt erheblich höher, da das Reichsforſtamt einen hundertfünfzig⸗ prozentigen Einſchlag angeordnet hat, damit uns mehr deutſches Holz als Bau- und Werk⸗ ſtoff und als Rohſtoff für die Zell⸗ und Faſer⸗ ſtoffgewinnung zur Verfügung ſteht. Das rationaliſtiſche Denken einer überwun⸗ denen Epoche hat den Wald als Stangenacker und Holzfabrik betrachtet und der Wald ſtand um das Jahr 1930 vor der Kataſtrophe. Tiefe Wunden hat Uebernutzung und Kahlſchlagwirt⸗ ſchaft dem Wald geſchlagen. Nur das kata⸗ ſtrophale Sinken der Holzpreiſe hat den Wald vor dem Schlimmſten gerettet. Nun iſt es wie⸗ der aufwärts gegangen, der Führer hat er⸗ kannt, ſchon vor allen anderen, daß dem deut⸗ ſchen Wald als Rohſtoffverſorger für die deutſche Wirtſchaft eine nie gekannte Bedeu⸗ tung zukommt, daß aber auch der deutſche Wald notwendig ſein wird für alle Zeiten, für das Sichſelbſtwiederfinden des deutſchen erhaltung an Geiſt, Leib und Seele. Mehr iſt uns der Wald, als nur der Lieferant für den Rohſtoff Holz, als Klimaregulator und Waſ⸗ ſerſpeicher, als Einnahmequelle für den Staat, für Gemeinden und Private, als Arbeits- und Verdienſtſtelle! In ihm, in ſeinen ewigen grü⸗ nen Hallen, finden wir Deutſche den ſeeliſchen Rückhalt, in ihm kann und ſoll der Deutſche den Weg zu ſeinem eigenen Selbſt wieder⸗ finden, immer wird die Urheimat des Deut⸗ ſchen der ewige deutſche Wald ſein! — haba— eee Volles, für ſeine Geſundwerdung und Geſund⸗ E 0 r A Sportvereinigung„ Amieitia“ 09 Viernheim Sportecho Je näher das Ende der Verbandsrunde kommt, umſo größer wird das Intereſſe nicht nur für den Meiſter, ſondern auch für die Ab⸗ ſtiegskandidaten. Durch die Gefahr, in der ſie ſchweben, vollbringen ſie Leiſtungen, die ihnen einen ſicheren Tabellenplatz gebracht hätten, ja wenn ſie nur ſchon zu Beginn der Runde gezeigt worden wären. In der Gruppe Weſt bringt der Sonntag folgende Spiele: Amicitia Viernheim— Neulußheim(1:3) Ilvesheim— Heddesheim(5:2) Friedrichsfeld— Phönix Mannheim(1:1) Kurpfalz Neckarau— Feudenheim 15 Nach Spiel⸗ und Punktzahl geſehen, ſollte Heddesheim der Begleiter von Edingen in die Kreisklaſſe ſein. Es wird ihnen wohl morgen in Ilvesheim nicht gelingen, die ſo notwen⸗ digen Punkte zu holen, doch muß ſich der Meiſter hüten, Fortuna von der leichten Seite zu nehmen. Auch Feudenheim wurde durch ſeine zuletzt gezeigten ſchwachen Leiſtungen in den Abſtiegsſtrudel gezogen und es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß ſie auch in Neckarau Fe⸗ dern laſſen müſſen. Ein Sieg von Kurpfalz bringt dieſen Punktgleichheit, was beim Rück⸗ ſtand von zwei Spielen gegenüber Feudenheim nicht überſehen werden darf. Fiedrichsfeld hat Phönix zu Gaſt und wird auf heimatlichem Gelände den Mannheimern das Nachſehen ge⸗ ben. Dadurch würden aber die ſchwachen Mei⸗ ſterſchaftshoffnungen von Phönix endgültig be⸗ graben werden. Für unſere Amicitia gilt es, an die vor⸗ ſonntäglichen Leiſtungen anzuknüpfen und für die Neulußheimer 1:3⸗Niederlage Revanche zu nehmen. Dies ſollte den Grünen auch gelin⸗ gen, wenn ſie den gleichen Kampfeseifer und Siegeswillen von Beginn an zeigen wie in Feudenheim. Unſere letzten beiden Heimſpiele bringen„goldene“ Punkte, das mögen unſere Mannen bedenken. Auch die Jungliga hat durch ihren 6:3⸗Sieg in Feudenheim gezeigt, daß ſie ſpielen kann. So hoffen wir, daß beide Mannſchaften auch unſeren Viernheimer Sportfreunden mal wieder vor Augen führen, wie man Sieg und Punkte holt. Der bedauerliche Vorfall beim Phönixſpiel auf dem Waldſportplatz hat dem handgreiflich gewordenen Zuſchauer eine Geldſtrafe und ein Jahr Platzſperre eingebracht. Der Verein iſt mit einem blauen Auge um die drohende Platz⸗ ſperre herumgekommen. Wir richten daher er⸗ neut an die Sportplatzbeſucher die dringende Bitte, die Grenzen des ſportlichen Anſtandes nicht zu überſchreiten. Wichtiger Punktekampf der Turner⸗ Handballer! TG. St. Leon auf dem Sportjelö a. d. Lorſcherſtraße TG. St. Leon— eine in hieſigen Sport⸗ kreiſen noch völlig unbekannte Mannſchaft— ſtellt ſich morgen nachmittag, 3 Uhr, unſeren Turnern zum fälligen Rückſpiel gegenüber. Unſere Gäſte nehmen zur Zeit den 4. Tabel⸗ lenplatz ein und haben noch die beſten Aus⸗ ſichten auf den Meiſtertitel. Ein klarer und nur allzu deutlicher Beweis, daß die Mann⸗ ſchaft ſich deſſen bewußt iſt, ſtellt der letzt⸗ ſonntägliche hohe Sieg(9:4) gegen den derzei⸗ tigen Tabellenführer Hockenheim dar. In der Tat eine Leiſtung, die bis jetzt noch keiner Mannſchaft gelungen iſt und die für die gute Form der Leoner ſpricht. Nicht zuletzt wird dieſer großartige Erfolg für St. Leon Anſporn zu weiteren Taten ſein— und ſo erwarten wir morgen eine Elf, die allen Ern⸗ ſtes und völlig ſiegesbewußt in den Kampf gehen wird. Gleich den Gäſten hat auch Viernheim nichts zu verſchenken und alle Veranlaſſung, ſich reſtlos für Sieg und Punkte einzuſetzen. Alle Spieler ſeien ſich aber ſchon im Voraus be⸗ wußt, daß auch der letzte Reſt an Kräften aufgeboten werden muß, und vor allen Din⸗ gen nur eine geſchloſſene Mannſchaftsleiſtung für die günſtige Löſung der ſchweren Aufgabe Erfolg verſpricht. So wird ſich morgen vor den Augen der Sportfreunden ein Handball⸗Großkampf ab⸗ wickeln, ausgeſtattet mit allem, was notwen⸗ dig iſt, um zu begeiſtern und mitzureißen. Aeußerſt hart, aber hoffentlich ſtets im Rah⸗ men des Erlaubten werden beide Mannſchaften um jeden Meter Boden kämpfen, und, das können wir ſchon jetzt ſagen: nur die Elf wird zu Siegeslorbeeren kommen, die das beſ⸗ ſere Stehvermögen— die größere Ausdauer — für ſich in Anſpruch nimmt. Hoffen wir alſo das Beſte für unſere Mannſchaft, die mit einem evtl. Sieg ſich in der Tabelle hart hin⸗ ter die Spitzenvereine ſetzen wird, im anderen Falle aber das Gegenteil eintritt. Sportfreunde Viernheim! An euch geht die Bitte, dem morgigen Punktekampf auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße recht zahlreich beizuwohnen. Jeder Beſucher wird an dem ſtets aufopferungsvollen Spiel beider Mann⸗ ſchaften ſeine Freude haben und mit lebhaftem B Turner⸗Fußballer kämpfen m Neckarhaujen Die Verbandsſpiele der Kreisklaſſe 1 nä⸗ hern ſich ihrem Ende. Zum vorletzten Pflicht⸗ ſpiel rteten unſere Turner morgen in Neckar⸗ hauſen an. Dieſes Spiel iſt umſo wichtiger, da durch das Unentſchieden am vorigen Sonn⸗ tag die Abſtiegsgefahr immer noch nicht ge⸗ bannt iſt. Es heißt daher für unſere Mann⸗ ſchaft morgen kämpfen und nochmals kämpfen! Dieſe wichtigen Punkte müſſen gerettet wer⸗ den!— Mannſchaftsaufſtellungen: 1. Mannſchaft: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Unrath, Begrmann, Mandel K.; Jakob G., Helbig, Stumpf H., Stumpf L., Sommer. 2. Mannſchaft: Knapp; Brandenburger, Helf⸗ rich; Mandel A., Effler A., Mandel J.; Buſalt Ed., Helfrich, Kempf, Heckmann G., Jöſt Gg. g Abfahrt gemeinſam 11.10 Uhr ab OC. Intereſſe dem Geſchehen folgen! Deshalb lau- tet für morgen nachmittag die Parole: Auf zum Punktekampf der Turner⸗ Handballer! Jugendliche in der Landwirüchaft Ein Merkblatt für Jugendſchutz Die Schutzvorſchriften für Jugendliche bei der Tätigkeit in der Landwirtſchaft waren bisher ſehr uneinheitlich und vielfach auch unzureichend. Der Verband der deutſchen land⸗ wirtſchaftl. Berufsgenoſſenſchaften hat deshalb zuſammen mit dem Reichsnährſtand und dem Reichsverſicherungsamt neue einheitliche Ju- gendſchutzvorſchriften aufgeſtellt, die über das bisherige Maß vielfach erheblich hinausgehen. Es iſt ein Merkblatt für den Jugendſchutz bei der Landarbeit herausgegeben worden, das einleitend feſtſtellt, daß es nicht nur gelte, die Jugendlichen, die die Zukunft unſeres Volkes ſeien, in ihrem beruflichen Können und Wiſſen zu ertüchtigen, ſondern auch vor den Gefahren zu ſchützen, denen ſie infolge ihrer Unerfahrenheit und der noch mangelnden gei⸗ ſtigen und körperlichen Reife beſonders aus⸗ geſetzt ſind. Die Beſchäftigung von Jugend⸗ lichen mit beſonders gefährlichen Arbeiten wird verboten und darüber hinaus allen Betriebs⸗ angehörigen zur Pflicht gemacht, durch Auf⸗ ſicht und Belehrung die Jugendlichen zu un⸗ fallſicheren Arbeitern zu erziehen. Elternabende zur Heimbeſchaßungsaktion ber 88 Am Donnerstag trat im Rahmen der Werbeaktion zur Heimbeſchaffung die Hitler⸗ Jugend Heſſen⸗Naſſaus auf 411 Elternaben⸗ den vor die Oeffentlichkeit. Dieſe Elternabende ſollen vor allem die Angehörigen der Jungen und Mädel einmal Einblick in den Heimabend⸗ betrieb geben und ſie außerdem auf die drin⸗ gende Notwendigkeit der Beſchaffung von Heimen hinweiſen. Außer den zuſtändigen Einheitsführern ha⸗ ben auch Führer der Partei und ihrer Glie⸗ derungen ſowie Behördenvertreter das Wort ergriffen und die Möglichkeit des Einſatzes aller Volksgenoſſen für die Verwirklichung des gewaltigen Bauplanes der Hitlerjugend er⸗ läutert. Die Ablieferung der Lohnſteuerbelege. Im Rahmen des Sozialdienſtes der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront bringt der Reichsſender Frankfurt am Montag, den 25. Januar 1937, um 11.45 Uhr, alles Wiſſenswerte über dieſe wichtige Frage. —7 ˖—·˙²̃ Kr eee eee ee erf, Katholijche Gemeinde Viernheim: Sonntag Septuageſima Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jung⸗ frauen; 2 Uhr: Andacht, Verſammlung für die Jungfrauen⸗Kongregation Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt 7½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 7.05 Uhr Requiem für die in Bühl verſt. Schweſter Bionia geb. Maria Reinhardt 7.35 Uhr beſt. Amt für Adam Babylon 3., Bruder Johannes und Angehörige Dienstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Chriſtina Babylon geb. Sommer, Bruder Sebaſtian, Schwager Adam Adler 7.35 Uhr Requiem für Hochw. Herrn Dom⸗ kapitular und Generalvikar Nikolaus Schu⸗ macher, der 5 Jahre in Viernheim Kaplan war Mittwoch: a 7.05 Uhr beſt. Amt für Michael Ringhof, Ehefrau Cäcilia geb. Pfenning, Eltern Mich. Ringhof, beide Ehefrauen, Schwie⸗ gereltern Georg Buſalt und Ehefrau und Angehörige 15 7.35 Uhr beſt. Amt für Johannes Winkler, Ehefrau Kath. geb. Hofmann, Mutter Kath. geb. Adler, Schwiegereltern Mich. Winkler und Cäcilia geb. Haas und Pflegekind Maria Kraſtel Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Georg Hofmann, Ehefrau Franziska geb. Köhler, Tochter Anna Maria und Peter Friedel, Ehefrau Anna Maria geb. Englert, Tochter Apol. geehel. Lammer und Angehörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Nik. Helbig 6., Ehefrau Thereſe geb. Alter, Eltern und Angehörige Freitag: N. 7.05 Uhr beſt. Amt für Franz Phil. Rei⸗ chert, Schwiegermutter Marg. Winkenbach geb. Bildſtein, Schwiegertochter Eliſe Rei⸗ chert geb. Sax, Schwiegerſohn Joh. Wink⸗ ler und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Joſef Martin, Anna Maria Grünewald, Adam Wunder, Michael Neuhäuſer 7.05 Uhr beſt. Amt für verſt. Krieger Matth. und Adam Heckmann, Schweſter Eliſabeth, Vater Georg Heckmann und An⸗ gehörige Samstag: i 7.05 Uhr Seelenamt für Joh. Pfützer 2., Ehefrau Katharina geb. Englert, verſt. Krieger Cornelius und Nikolaus und An⸗ gehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Nikolaus Winkenbach und Johannes Nikolaus Kalt 7.35 Uhr beſt. Amt für Matthias Martin 2. Eltern, Schwiegereltern, Geſchwiſter und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt gemeinſame hl. Kom⸗ munion für das 8. Schuljahr. Mädchen beichten Freitag halb 6 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Die Kollekte am heutigen Sonntag iſt für die Heranbildung einheimiſcher Prieſter in der Heidenmiſſion beſtimmt. Am nächſten Sonn⸗ tag iſt die Kollekte für den Diözeſan⸗Caritas⸗ Verband. Am Montag: 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen, am Dienstag: alle Jünglinge jeweils abends 8 Uhr im Sälchen der Kirche. Gottesbienzi⸗Oroͤnungen Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 24. Januar 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Joh. 9, 24—41; Lieder: 335, 330, 318, 295) Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 25. Januar: Kirchenchor Dienstag, den 26. Januar: Frauenabend Freitag, den 29. Januar: Mädchenkreis. Vollsgemeinjchaßt im Kleinen Wenn wir von Volksgemeinſchaft ſprechen, ſo denken wir gemeinhin an die Bluts⸗ und Volksgenoſſenſchaft im Reich und außerhalb ſeiner Grenzen und ſind froh und glücklich in dem Bewußtſein, endlich zu dieſer Gemein⸗ ſchaft zuſammengewachſen zu ſein. Allzugern aber ſehen wir dies als eine vollzogene Tat⸗ ache an und meinen, nun ſei alles gut und feen, und wenn wir dann noch monatlich un⸗ ſere Pfundſpende abliefern und die Plaketten erwerben, ſo meinen wir, unſerer Pflicht der Volksgemeinſchaft gegenüber in vollem Um⸗ fange Genüge getan zu haben. Wie aber ſteht es mit dem Beweis volkskameradſchaftlicher Geſinnung dem nächſten Nachbarn gegenüber, dem wir täglich begegnen? Fehlt da oft nicht ſehr viel, manchmal alles? Du gehſt in deinem Sonntagsrock ſpazieren. Auf der Straße fährt da ein altes Mütterchen vorbei, das irgendwo einen Zentner Kartof⸗ feln erhalten hat und ſich mühſam den an⸗ ſteigenden Weg entlang quält. Gewiß, du möchteſt ganz gern hilfreiche Hand leiſten, aber der neue Rock und die Menſchen, die das ſehen würden. Genug, du haſt viele, viele „Aber“ zur Hand. Zuletzt ſiehſt du ſchnell fort und beſchwichtigſt die Stimme deines Gewiſſens damit,„nichts geſehen zu haben.“ Oder dein Nachbar erkrankt, die Frau geht täglich in die Fabrik und kann ſich nicht viel um die Kinder kümmern. Wie wäre es, wenn du ſie an deinen Tiſch laden würdeſt? Wie wäre es, wenn du dich daran machen würdeſt, den kleinen Garten umzugraben, damit er nicht verwildert? Du hörſt irgendein übles Gerücht, das ein. Klatſchmaul dem anderen weiterträgt. Es geht wider deinen Nachbarn. Haſt du es dir nicht ganz gern und willig angehört und vielleicht gar ein wenig Schadenfreude emp⸗ funden? Wie wäre es, wenn du das nächſte Mal ſolch einem Klatſchmaul eine kleine Vor⸗ leſung über„Volksgemeinſchaft“ halten wür⸗ deſt? Ach, es brauchen nicht einmal immer Worte zu ſein, ein Händedruck, der Verſtehen und Mitgefühl bekundet, iſt oft genug Ausdruck des Zuſammengehörigkeitsgefühls. Kurz und gut, es gibt immer und überall Möglichkeiten, 4 Morgenfeier der Hiller⸗Jugend Zum Todestag von Herbert Norkus bringt der Reichsſender Berlin am 24. Ja⸗ nuar 1937, vormittags 10 Uhr, eine öffentliche Morgenfeier. Das Thema der Feierſtunde heißt„Glaubt es, daß Leben ſtärker iſt als Tod“. Es ſpricht Obergebietsführer Arthur Axmann von der Reichsjugendführung. Ange⸗ ſchloſſen ſind die Reichsſender Frankfurt, Kö⸗ nigsberg, München und Stuttgart. Wir ma⸗ chen auf dieſe Sendung beſonders aufmerk⸗ ſam. * Zum Karneval nach Alainz Die NSG.„Kraft durch Freude“ läßt eine Anzahl von Zügen zum Mainzer Karneval fahren und bietet ſo den Volksgenoſſen eine günſtige Gelegenheit, an dieſem traditionel⸗ len Ausdruck rheiniſcher Lebensfreude teilzu⸗ nehmen. Von Wiesbaden fährt am 1. Feb⸗ ruar ein Zug zur„KdF.⸗Fremdenſitzung für 1.— RM. einſchließlich Eintrittspreis. Aus Wetzlar kommt am 7. Februar ein Zug. Am 8. Februar fahren Züge von Friedberg, Darm⸗ ſtadt, Alsfeld, Limburg, Bingen, Unterlahn und Groß⸗Frankfurt. Auskunft und Entgegennahme der Anmel⸗ dungen bei den einzelnen Dienſtſtellen der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. K Aus Stabt und Land Eine Reichsſtraße durch das Ried Lampertheim. Nach entſprechender Herrichtung der Durchgangsſtraßen wurde die Verkehrsſtraße Frankfurt— Groß⸗Gerau— Bürſtadt— Lampertheim— Mannheim als Reichsſtraße beſtimmt. Hierdurch haben alle Fahrzeuge auf dieſer Straße das Vorfahrts⸗ recht gegenüber den aus den Seitenſtraßen der Ortſchaften kommenden Verkehrsmittel. Die Wegebaupflichtigen, das ſind die an der Reichsſtraße liegenden Ortſchaften bzw. deren Gemeindebehörden, haben innerhalb der ge⸗ ſchloſſenen Ortsteile durch Aufſtellung der vorgeſchriebenen Warnzeichen auf dieſes Vor⸗ fahrtsrecht hinzuweiſen. In verſchiedenen Ge⸗ meinden wurden bereits dieſe Warnzeichen an⸗ gebracht. Mannheim.(Zerknall einer Wärme⸗ flaſche). In einer Nacht ſtellte eine Frau in ihrer Wohnung in der Oberſtadt die mit Waſ⸗ ſer gefüllte und aus Zinkblech beſtehende Wärmeflaſche auf die Gasflamme, ohne zuvor die Verſchlußſchraube abzunehmen. Dies hatte zur Folge, daß beim Erhitzen des Waſſers der Dampf nicht abziehen konnte, wodurch die Flaſche zerknallte. Durch dieſen Zerknall wur⸗ t A Lertant In uaseten Abteitene en Kleiderstoffe Mantelstoffe Herrenwäsche Nellmann Breltestt'ebe a HNey d n, 6 g Mannheim Nie hab nacher ä Kreis Seypenheim gibt bekannt, daß ab 1. Februar 1937 die Aeuarbeiten und Schuhreparaturen nur noch gegen Barzahlung ausgeführt werden können. Wegen des geringen Umſatzes und der knappen Verdienſtſpanne iſt die Bar⸗ zahlung unumgänglich notwendig geworden. Wir bitten die Kundſchaft, ſich darnach einzuſtellen. Bekannimachung Am 29. und 30. 1., 1. 2. bis 6. 2., 8. 2. bis 11. 2. 1937, jeweils von 8.00 bis 18.00 Uhr, finden Gefechtsſchießen des I. Bataillons Inf.⸗Regt. 110 mit ſcharfer Munition ſtatt. Die Feuerſtellungen liegen am Waldein⸗ ſchnitt 500 m nordoſtwärts der Fabrik am Nordoſtausgang von Viernheim. Schußrichtung nach Nordoſten. Das gefährdete Gelände wird durch Poſten an den wichtigſten Stellen abgeſperrt. Es darf während des Schießens nicht betreten werden und muß eine Stunde vor Beginn des Schießens geräumt ſein. Der gefährdete Raum wird durch folgende Linien begrenzt: Waldſpitze 400 m nordoſtwärts der Fabrik am Nordoſtausgang von Viernheim, rechtwin⸗ keliger Straßenknick der Straße Viernheim— Weinheim, Punkt 99 an Straße Viernheim — Weinheim. Von dieſem Punkt in gerader Linie nach Nordoſten in Richtung auf Lauden⸗ bach 4 km. Von dort umbiegend nach Nord⸗ weſten 2 km. bis Punkt 99 ſüdlich der Straße Hemsbach— Hüttenfeld. Von dort in gerader Richtung nach Südweſten auf den Bahnhof Viernheim zu 4 km. Von dort umbiegend von Waldſpitze 400 m nordoſtwärts der Fab⸗ rik am Nordoſtausgang von Viernheim. Die Poſten tragen gelbe Armbinden und ha⸗ ben Rechte und Pflichten eines Wachtpoſtens; ihren Anordnungen iſt Folge zu leiſten. Die Straße Weinheim— Viernheim iſt für jeden Verkehr während des Schießens geſperrt. Heppenheim, den 18. Januar 1937 Heſſiſches Kreisamt Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis und Beachtung. Viernheim, den 20. Januar 1937 Polizeiamt Viernheim J. V.: Steinmann den in der betreffenden Küche vier Fenſter⸗ ſcheiben zertrümmert, jedoch Perſonen nicht verletzt. Dieſer Vorfall ſollte erneut zur grö⸗ ßeren Vorſicht 9 und die ce ich⸗ keit einer ſolchen Nachläſſigkeit vor Augen führen.—(Verkehrsſtörendes Herumſtehen wird nicht geduldet). In den Abendſtunden des Donnerstag wurden in der Neckarſtadt⸗Nord mehrere junge Burſchen, die durch verkehrs⸗ ſtörendes Herumſtehen den übrigen Verkehr behinderten, vorläufig feſtgenommen. Weiſt Bettler abl— Gebt dem WSW. Frankfurt a. M. In letzter Zeit wurde beobachtet, daß Bettler dazu übergehen, abge⸗ tragene Kleider und Wäſche zu verlangen. Um die Leute gebefreudiger zu machen, tragen ſie auf ihrer Betteltour ſchlechte und zerriſſene Kleider und geben an, die Sachen für ſich verwenden zu wollen. Von der Kriminalpolizei wurde aber feſtgeſtellt, daß die erbettelten Sachen ſofort in der Herberge verkauft werden. In den letzten Tagen wurden von der Krimi⸗ nalpolizei zwei von dieſen Bettlern feſtge⸗ nommen und dem Amtsgericht zur Aburteilung vorgeführt. Die Volksgenoſſen werden daher erneut darauf hingewieſen, die Bettler ab⸗ zuweiſen und abgelegte Kleider und Wäſche dem Winterhilfswerk zu übergeben. Deuljche Bau⸗ und Wirijchafts⸗ gemeinjchaft G. m. b. H., Köln Sonntag, den 24. Januar 1937, nachm. 5 Uhr im„Freiſchütz“ Vorträge von Dir. Kahl und Dir. Küsgen Mitglieder und Intereſſenten ſind frdl. ein⸗ geladen. Vereins⸗Anzeiger Männergeſangverein 1846 Samstagabend 8 Uhr Singſtunde. Reſtloſes Erſchei⸗ nen aller Sänger iſt unbedingt erforderlich da neue Chöre in Angriff genommen werden. Der Dirigent. Geſangverein Sängerbund⸗Flora. Heute abend 8.30 Uhr Singſtunde. Bitte dringend um Vollzähligkeit. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Abend ½9 Uhr vollzählige Singſtunde. Der Vorſtand. Brieftauben⸗Verein Sonntag, den 24. Januar, Ausſtellung in Heddes⸗ heim im Gaſthaus zur„Roſe“, dortſelbſt nachmittags 2 Uhr Gruppenverſammlung, wozu reſtloſes Erſchei⸗ nen aller Vereinsmitglieder erwünſcht iſt. Diejenigen Mitglieder, die ein Auto benutzen wollen, bitte ich bis ſpäteſtens Freitag nachm. bei mir vorzuſprechen. Der Vorſitzende. Kleintierzuchtverein 1916 Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß der Famtlien⸗ abend am Samstag abend nicht ſtattfindet. Dafür verſammeln ſich die Mitglieder am Sonntag abend halb 8 Uhr im Vereinslokal beim Kappenabend. Der Vorſtand. Geflügelzuchtverein Viernheim. Samstagabend 8.30 Uhr findet im Lokal„zum gold. Stern“ eine wichtige Mitgliederverſammlung ſtatt. Tagesordnung im Lokal. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſtand Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 Am Sonntag, den 24. Januar ds. Js, nachmittags 3.30 Uhr findet im„Schützenhof“ der diesjährige Generalappell ſtatt mit folgender Tagesordnung: „Rechenſchaftsbericht über das Jahr 1936 „Bericht des Kaſſenprüfungsausſchuſſes . Entlaſtung des Kaſſenwartes Berufung des Beirates „ Wahl des Kaſſenprüfungsausſchuſſes . Verſchiedenes Zu dieſem General⸗Appell lade ich ſämtliche Kameraden ein und erſuche um reſtloſe Beteiligung und pünkt⸗ liches Erfcheinen. Anzug: Kyffhäuſeranzug. Der Kameradſchaftsführer: Schilling Turnverein von 1893. Abtlg. Handball: Punkteſpiele am morgigen Sonn⸗ tag auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße. 1. Mſchft. gegen TG. St. Leon. Beginn nachm. 3 Uhr. Vor⸗ her 1.45 Uhr 2. Mſchft. gegen Poſt Mannheim. A⸗Jugend gegen Poſt in Mannheim. Abfahrt 9.18 Uhr Des. B⸗Jugend in Friedrichsfeld. Abfahrt 9.15 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. Abtlg. Fußball: Morgen Sonntag Verbandsſpiel in Neckarhauſen. 1. M. 2.30 Uhr, 2. M. 12.45 Uhr. Abfahrt gemeinſam um 11.10 Uhr OCG. Spieler 10 Minuten früher am Bahnhof wegen Fahrpreis ermäßigung. Die Leitung. Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Spielbetrieb am Sonntag, 24. 1. 1937. 1. Fußballmannſchaft gegen Olympia Neulußheim auf dem Waldſportplatz. Beginn 2.30 Uhr. Jungliga beſtreitet das Vorſpiel. Beginn 12.45 Uhr. Handballabteilung: B⸗Jugend gegen Poſtſportverein Mannheim in M'heim. Beginn 9.45 Uhr Abfahrt 8.45 Uhr„Vier Jahres⸗ zeiten“. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. O Die Vereinsführung. Riedrode hat einen Lehrer In die ſchmucke und helle Schule des Erb⸗ höfedorfes hat jetzt auch der erſte Lehrer ſei⸗ nen Einzug gehalten. Es iſt Lehrer Heß, der bisher kurze Zeit in Ober⸗Schönmattenwag ſtand und ſich dort bei den ihm anvertrauten Kindern ebenſo großer Beliebtheit erfreute, wie bei ſeinen SA.⸗Kameraden. Riedrode hat 43 ſchulpflichtige Kinder, bei einer Geſamteinwoh⸗ nerzahl von 103, denen nun der 2 Kilometer weite Schulweg bei dem böſen Wetter erſpart bleibt. Hilfe für Oberramſtadt Sofort nach Veröffentlichung des Aufrufs von Gauleiter Sprenger und Gauobmann Bek⸗ ker zur Linderung der ſchweren Not, die die Gefolgſchaft der Möbelfabrik in Oberramſtadt durch Feuersbrunſt erlitten hat, erklärte ſich die Gefolgſchaft einer Mainzer Firma bereit, noch in dieſer Woche an zwei Tagen je eine Stunde länger zu arbeiten. Der anfallende Betrag wird vom Betriebswalter auf das Konto der Deutſchen Arbeitsfront mit dem Vermerk„Betriebsgemeinſchaft der Tat, für die Kameraden der Arbeit in der Möbelfabrik Georg Schröbel, Oberramſtadt“, überwieſen. Brennholzverſteigerung Ar. 5 Mittwoch, den 27. Januar l. Js., vor⸗ mittags 9 Uhr beginnend, werden in der Gaſt⸗ wirtſchaft„Rheingold“ zu Lampertheim aus Heide Abtlg. 2, 3, 12, 13 und 26(Durchforſtung) und 4(Abtrieb) öffentlich meiſtbietend verſteigert: Scheiter Kiefer Rm: 100; Knüppel Kiefer rm: 477; Reiſerknüppel 1. Kl. Kiefer rm; 31; Stöcke Kiefer rm: 92. 8 Nähere Auskunft erteilt Herr Revierförſter Schwarz zu Forſthaus Heide. Rot unterſtrichenes Holz wird nicht verſteigert. Lampertheim, den 21. Januar 1937 Hej. Forstamt Lampertheim usster u. paletots 24. 29. 38. 32. — 82 Sport. Stutzer e 1 Sakko-Sport-Anzüge 27.- 36.- 48.- 38. Kinder-Mäntel-Anziige 6. 8. 12. 16. 14. 19. 26. 34. Hosen 2.30 6. 9 14. Loden-doppen l. viel. Ferd. 6. 30 9. 14. 18. Stoffe gem und cheviot 9.- 18. 16. uptſchriftleiter und verantwortlich für den po liti 7 Vert hard 4 eters, Worms, für 5 übnlgen Friedrich artin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Vorm. Je früher Anzeigen auf⸗ Weſthofen. Auf der Straße nach Weſt⸗ hofen fuhr eine angeheiterte Geſellſchaft mit einem Auto, deſſen Dach ſie bei ihrer Stim⸗ mung 977 hatte. Das Auto rannte gegen einen Telefonmaſt und die Dachhaſen landeten im hohen Bogen in einem Acker, ohne daß allzu viel paſſiert wäre. Verbilligte Krankenfürſorge für Kriegsblinde und Hirnverletzte. Mit Wirkung ab 1. Januar iſt eine Verein⸗ barung mit den deutſchen Hauptfürſorgeſtellen in Kraft getreten, durch die die Krankenfür⸗ ſorge für Kriegsblinde und Hirnverletzte ge⸗ regelt wird. Die der nalferßlute Vereini⸗ gung Deutſchlands angehörenden Aerzte ſind danach verpflichtet, Kriegsblinden und Hirn⸗ verletzten ſowie deren Angehörigen bei ärzt⸗ licher Betreuung wegen einer Krankheit, die nicht als Verſorgungsleiden anerkannt iſt, nicht mehr als die Mindeſtſätze der Preugo abzüglich 10 Prozent in Rechnung zu ſtellen. Auf die Durchführung der 1 sheil⸗ behandlung erſtreckt ſich die Vereinbarung nicht. Sie findet weiter keine Anwendung auf die ärztliche Betreuung auf Grund eines Ver⸗ icherungsanſpruches. Die den Arzt in An⸗ pruch nehmenden Perſonen gelten als Privat⸗ patienten. Kinder- belichen zu kaufen geſucht Gefl. Angeb. unter 150 an die Ge⸗ ſchäftsſt. erbeten Zu verkaulen. Allr. Rlelder- Schrank 1 Polsterslüne 2 Sola Von wem, ſagt die Geſchäftsſt d. Bl. Ein Ficisuh- Schrank zu kaufen geſucht. Von wem ſagt die Geſchäftsſt. ds Bl.! 3 Sie uns Ihren 5 ö för uns ere Konden dofdiesie schonh lange gewortethube netzt ist es so Weit! diese Abahl— 868 preise beweisen Es trag und Ihre Anzeigentexte vor d. gewünſch⸗ ten Erſchei⸗ nungstagzuſtel⸗ len, beſto bejer wird der Satz Ihrer Anzeigen ausfallen, deſto mehr Zeit kön⸗ nen wir auf die wirkſame Aus⸗ geſtaltung Ihrer Anzeigen ver⸗ wenden. Der Verlag Kleine Anzeigen in der Hernnelmer Volks zenung ſchon von 40 Pig. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Vi e Wormſer Verlugs⸗ und Deuce ſelſchat 2.. f. vreisliſte Nr. 6 gultig. Worm. Du. 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Januar,-Seettensfaate ein Hierzu ist die gesamte Volksgemeinschaft heral. eingeladen. Eintrittspreis Mk. 0.50 pro Person, Maskenkart en 1. Tanz Es ladet freundlichſt ein Die Kapelle Hanf Frau Träger Ww Mer danres zeiten Heute Samstag 8 Uhr großer Stimmung und Humor! Es ladet recht närriſch ein Familie J. Mandel Mexlit neuæ C [Café Brechtel Cellophon und Klavler 2 3— Miiimeen Tappenabenü 27. Jan., 8. 11 Uhr groß. wonu wir Alles herzlich einladen Famille Konrad Brechtel Sr ‚Deutjcher Kaijer an OEG. ⸗Bahnhof Fernſprecher Nr. 10 Sonntag, 24. Januar, ab 5 Uhr Jana Abe 8 Uhr Tanzſchau der Tanzſchule Stündebeck⸗Kirchner Vorführung moderner Tänze Zum Alltag⸗ und Abendeßſen die guten Speiſen vom Fachmann: Saure Nieren, Paprikaſchnitzel, Rahmkotelette, Rumſteak, verſchiedene Braten, dann meine ſchönen kalten Sachen: Garnierte Platten, Reſtaurationsbrote, ruſſiſche Eier, Brote mit verſchiedenem Belag u. ſ. w.— Es ladet ein abend, 23. Januar 8.11 Uhr großer närriſcher im „Fchbtzanhof wozu närriſch einladet füſminte debrg Herner 2. Familie Wejchmann Rosengarten Heute Samstag 8.11 Unr groger wozu werte Nachbarn, Freunde und Gönner närriſch einladen Emil Schneider und Frau Für Anterhaltung iſt geſorgt! Das Schaufenſter ſpricht zu Hunderten — ͤ:1 7²˙ ˙àj7Aͥ — — FFP fine Kegeln Uialer- Schluß berhau& 25. Ander bis 6. Februsr Staunenswert billige Prelsel Grosse Auswahl in allen zurüokgesetzten Artikeln! * Sobhaufenster beachten! Taffet- Kare für Blusen u. Kleider Mtr.—.85,—.70 Orepe Maroc ea 95 em brt., schöne Dessins Mtr.—. 85 NMaroo und Mattorene einfbg., ea 95 em br. Mtr. 1.35,—.85 Weine Wolistoffe für Kommunionkld., Mtr. 2.50, 1.35, 1.10 Einfarbige Mollstoſie 130 em brt., moderne Gewebe und Farben Mtr. 4.90, 3.90, 3.50 Mantelstoffe 140 em breit, Bouele und englischartig, Mt. 3.50, 2.90, 2.50 Hegante Mantel- und Kostülmstofte, 140 brt. 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Ein Beſuch lohnt ſich ee ee e, J Herz lichen Dan E 8 ür die uns anläßlich unſerer goldenen Hoch⸗ i zeit in ſo reichen Maße zuteil gewordenen Glück⸗ Aus Anlaß unſeres goldenen Hochzeits⸗ wünſche und überreichten Geſchenke danken wir feſtes ſind uns in überaus reichem Maße auf dieſem Wege nochmals herzlichſt. Slüchwünſche und Geſchende zuteil ge⸗ Belonderen Dan für die uns von den Be⸗ worden. Wir danken auf dieſem Wege klllen, hörden erwieſenen Ehrungen, dem Deutſchen auch den geſchätzten Behörden, für die Be⸗ Neichs briegerbund und der Prieger⸗ und Sol⸗ weiſe ehrenden Gedenkens.„ 1875 Diernheim für die über⸗ reichten rengaben und dem Geſangverein Georg Effler J. und Frau CFiederbranz für das dargebrachte Ständchen. Diernheim, den 23. Januar 1937 Aichael Schufter und Frau Reiche Frucht entfaltet, i d Wie das kleine Samenkorn Gsschanseröfinung und-Emafenlung a 1 So das kleine Pfennigstuck . 12 8 15 Spererfolg gestaltefl Der geehrten Einwohnerschaft, Freunden und Nachbarn 50 3 Wochen 70 beshalb ein Sparbuch 5 zur Kenntnis, daß ich— bedingt durch die Trennung Fur die uns anläßlich unſerer Angeſtelltem zu 2 der Firma Kühlwein& Gärtner— in der Dermählung in ſo reichem Maße zu⸗ mieten geſucht. 2 cherstragse 18 ei 5 Schriftliche Preis⸗ 2 2 9 teil gewordenen Glüchwünſche und 3 8 von der 0 f überreichten Geſchenke 5 4 bende ble de, dlls8pafssb Lift N g onnung 7 weiterhin ſelbſtändig betreibe.— Durch meine 8 2 13jährige Tätigkeit im Tüncher-Handwerk und die dadurch Konrad Burkert und Frau Zimmer und 2 1 5 8 1 81 1* I PN U Im 7 in jeder Hinsicht nete e 0e e 4 Bätchen geb. 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