1 den Er cheinungswe e Täg lich, vol Amtsblatt der Vürgermeiſterei Mernheim ausgenommen an Sonntagen und Jeiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Ryfg Erã d r Unmmer 20 Monlag Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Texttei für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte N. 6 gült ig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 CCC ͤͥͤ ²³¹1¹-AA KK den 25. Januar 1937 13. Jahrgang Leon Blum für Ausſprache mil Deulſchland Eine wohlabgewogene Erklärung— Kein Angriff gegen Deulſchland— die kollellive Sicherheil die Lyoner Rede Leon Blums Paris, 24. Jan. Miniſterpräſident Léon Blum wies in ſeiner Rede in Lyon einleitend darauf hin, daß die Volksfront feſt ſlehe Das ermutige die Volksfront, den be⸗ ſchrittenen Weg weiter zu verfolgen. Die Regie⸗ rung werde das tun, indem ſie dem Parlament Reformen, wie die Schaffung eines nationalen Arbeitsloſen⸗ 5 fonds, eine Verſicherung gegen landwirtſchaft⸗ liche Schäden aller Art uſw. vorlegen wer⸗ de. Blum betonte fortfahrend, daß er ſich kei⸗ neswegs die Schwierigkeiten verhehlte, die noch zu überwinden ſeien. Die franzöſiſche Wirtſchaft müſſe einen ganzen Komplex von wichtigen Maßnahmen verdauen und verarbeiten, von dem ſie faſt gleichzeitig betroffen worden ſei. Das Verhältnis zwiſchen den inneren Kurſen und den Löhnen ſei noch ſchwierigen Ver⸗ ſuchen unterworfen. Haushalt, Schatzamt und Markt hätten noch nicht ihr normales Geſicht wiedergewonnen. Ich würde, ſo ſagte Léon Blum, ſicherlich lügen, wenn ich behauptete, daß die ausgewanderten Kapitalien bereits ins Mutterland zurückgekehrt ſeien, oder daß die Hortung des Goldes und der Banknoten nut noch der Vergangenheit angehöre. Eines⸗ teils habe die wirtſchaftliche Ankurbelung die finanziellen Schwierigkeiten für die Gegenwart noch vergrößert. Der ſteigende Privatbedarf geſelle ſich zu dem öffentlichen Bedarf, deſſen Gründe man kenne: Fehlbeträge des Haus⸗ halts. Rüſtungsprogramm, Fehlbetrag der Ei⸗ ſenbahn, außerordentliche Ausgaben oder Vor⸗ ſchüſſe ſozialer oder wirtſchaftlicher Art, die nie⸗ mand bedauern dürfe, da ſie gerade den Start ermöglicht hätten Die Preis bewegung müſſe genau kontrolliert werden: im ganzen ſei er optimiſtiſch. Die Beſſerung der wirtſchaft⸗ lichen Lage ſei bereits eine Tatſache, und man ſehe in einem zweiten bald bevorſtehenden Sta⸗ dium die Rückwirkung auf die geſamte Finanz⸗ lage. Dieſe Vorausſage habe zur Vorbedingung daß die innere Ordnung andauere und immer feſter werde Vorbedingung ſei natürlich auch. daß nicht zu oft Sturmzeichen den Wetterzu⸗ ſtand Europas zu ſchwer ſtörten. Die Regie⸗ rung habe ſich nicht darauf beſchränkt, den Kriegsgefahren vorzubeugen oder ſie zu be⸗ ſchwören: ſie habe ſich bemüht, durch alle mög⸗ lichen Mittel Europa zu einem Zuſtand der Stabilität und der Eintracht zu bringen, auf dem ſich der Frieden begründen könne. Ich gelange jetzt, ſo fuhr Miniſterpräſident Blum fort, zu dem Teil meiner Rede, der, wie ich weiß, überall mit aufmerkſamſtem Intereſſe erwartet wird. Nach den Pariſer Zeitungen haben alle Zeitun⸗ gen Europas und der Welt nach Belieben wie⸗ derholt, daß ich am 24. Januar in Lyon die Beziehungen Deutſchlands und Frankreichs be⸗ handeln würde. Ich werde ſie alſo behandeln, da die internationale Preſſe ſo entſchieden hat. Wenn ich heute ſchweigen würde, wäre das eine Art des Sprechens. Das franzöſiſch-deulſche Verhältnis „Unmittelbare Ausſprache mit Deutſchland“, was bedeutet das eigentlich? Wir baben ſtets unmittelbare Beſpre⸗ chungen mit Deutſchland durch Vermittlung des deutſchen Botſchafters in Paris oder des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin, durch Füh⸗ lungnahme unſerer Miniſter. wenn ſie das Glück baben. einander zu treffen Unmittelbare Verhandlungen beſtehen alſo: aber ich fürchte, wenn man von unmittelbarer Verhandlung ſyricht. denkt man in Wirklichkeit an etwas anderes Unmitteſbare Ver⸗ handlung bedeutet in der Auffaſſung der Män⸗ ner, die dieſen Ausdruck am liebſten brauchen, in Wirklichleft„geſonderte Regelung“. Man verſteht darunter, daß zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich nach einer Ausſpra⸗ che zu zweien ein ſeſtes Abkommen zuſtandekommen könnte, ohne daß andere Mächte an der Ausſprache teilnehmen oder an die Löſung gebunden werden Natürlich läuft dieſe Auffaſſung auf die von Reichskanzler Hit⸗ ler befürwortete und angewandte Methode hinaus, die nach dem Abschluß von zweiſei⸗ tigen Pakten abzielt, die geſondert von einem Staat mit jedem der Staaten abgeſchloſ⸗ ſen werden, die ihn umgeben oder intereſſieren. und die in ihrer Verbandlung wie in ihren Auswirkungen voneinander getrennt werden. Dieſe Methode befürwortet und wendet die franzöſiſche Regierung nicht an. Ich glaube Wirklichkeit zu erweiſen, wenn ich erkläre, daß wir die franzöſiſche Sicherheit nicht vom europäiſchen Frieden trennen wollen, und wir wollen das nicht, weil wir es nicht können. Wir ſind überzeugt, daß keine für Frank⸗ reich beſonders geſchaffene Verpflichtung die Sicherheit Frankreichs verbürgen würde. Das iſt die Ueberzeugung, die durch die ſo oft ſalſch verſtandene Formel vom unteilbaren Frieden zum Ausdruck gebracht wird. Wir kön⸗ nen in Europa nicht gleichgültige Zuſchauer bleiben. Wir ſind Mitglieder des Völkerbun⸗ des. Wir ſind ſeinen Grundſätzen und ſeinen Satzungen treu. Wir haben Freundſchaften an⸗ geknüpft, an denen wir voll und ganz feſthalten. (Auch mit Moskau! Die Schriftleitung) Wir haben Verpflichtungen übernommen, de⸗ nen wir uneingeſchränkt treu blei⸗ ben Anſer Ziel bleibt, um eine Wendung der Londoner Verlautbarung vom Juli wieder auf⸗ zunehmen, die Geſamtregelung der eu⸗ ropäiſchen Probleme. Wir haben bewie⸗ ſen, daß wir, um dazv zu gelangen, bereit ſind, freimütigſten, uneigennützigſten, ja ich möchte beinahe ſagen. den vollſten Bei⸗ trag zu liefern. Aber wir ſuchen im Hinblick auf eine allge⸗ meine Regelung oder inmitten einer allgemei⸗ nen Regelung die Löſung des deutſch⸗franzöſi⸗ ſchen Problems. Ich halte die Regelung weiter⸗ hin für möglich, wenn alle europaiſchen Natio⸗ nen einen gleich guten Willen zeigen. Aber ich bin, wie es Eden am Dienstag in ſeiner Rede geſagt hat, der Anſicht, daß dieſe Möglichkeit zur gegenwärtigen Stunde im weſentlichen von Deutſchland abhängt. Ich möchte mich zu dieſem Punkt mit einer uneingeſchränkten Freimütigkeit äußern. Man ſieht gerade in dieſer Zeit, wie der deutſche Staat ſeine ganze Organiſationsgabe und die ganze Macht ſeines nationalen Willens einſetzt, um ernſte Schwierigkeiten wirtſchaft⸗ licher Art zu überwinden. In vielen Köpfen iſt daher von ſelbſt der Gedanke an eine Art Austauſch, eine Art Vertrag wachgewor⸗ den, durch den Deutſchland auf wirtſchaft⸗ lichem Gebiet eine Hilfe erhalten würde die es durch eine befriedigende Teilnahme an der friedlichen Regelung der europäiſchen Lage wettmachen würde. Im möchte mich nicht auf dieſen Boden ſtellen Schluß auf der 2. Seite Jugoſlawiſch⸗bulgariſches Abkommen „Unverletzlicher Friede— ewige Freundſchaft“ Belgrad, 24. Jan. Die Unterzeichnung des iugoſlawiſch⸗bulgariſchen Abkommens, das die Bezeichnung„Freundſchaftspakt zwi⸗ ſchen Jugoſlawien und Bulgarien“ trägt, erfolgte am Sonntagvormittag durch den iugeſlawiſchen Miniſterpräſidenten Dr. Sto⸗ jadinowitſch und den bulgariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten Dr. Kioſſeiwanoff im bie⸗ ſigen Aunenminiſterium. Der Pakt enthält nach der üblichen Präambel nur zwei Artikel. Artikel 1 lautet:„Zwiſchen dem Königreich Jugoſlawien und dem König⸗ reich Bulgarien wird unverletzlicher Friede und aufrichtige, ſowie ewige Freundſchaft herrſchen.“ Artikel 2 beſtimmt. daß der Vertrag nach dem baldmöglichſt in Belgrad vorzunehmenden Aus⸗ tauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft tritt. Die Unterzeichnung des Freundſchaftspakts erfolgte unter ſtärkſter Anteilnahme der ganzen Oeffentlichkeit. Dem bulgariſchen Miniſterprä⸗ ſidenten wurde als er mit ſeiner Gattin am Sonntagfrüh in Belgrad eintraf. ein beſonders freundſchaftlicher Empfang bereitet. Die Haupt⸗ ſtadt hatte Flaggenſchmuck in den jugoflawiſchen und bulgariſchen Farben angelegt. Die geſamte Belgrader Preſſe veröffentlicht anläßlich der Abkommens⸗Unterfertigung herz⸗ lich gehaltene Artikel. Das halbamt⸗ liche Blatt„Vreme“ würdigt die Verdienſte des bulgariſchen Miniſterpräſidenten für das Zuſtandekommen des Pakts. Kioſſeiwanoff habe ſeit ſeiner Belgrader Geſandtentätigkeit als Pionier der bulgariſch⸗jugoſlawiſchen Verſtän⸗ digung gewirkt. Jugoflawien begrüße ſein Kommen, das nicht nur den ewigen Frieden zwiſchen Jugoſlawien und Bulgarien, ſondern auch eine neue Epoche auf dem Balkan einleite beſonders warm. Von heute an beginne für den ganzen Balkan eine neue Zeit. Einigung zwiſchen Frankreich und der Türkei Die Frage des Fandſchaks Alexandrelle grundſäßlich bereinigt Genf, 24. Jan. Die Vertreter Frankreichs und der Türkei haben im Beiſeine des ſchwedi⸗ ſchen Außenminiſters am Samstagabend eine mehrſtündige Beſprechung abgehalten, in der, wie verlautet, eine grundſätzliche Einigung über das Schickſal des Sandſchak erzielt worden iſt. Danach ſoll das Gebiet von Alexandrette und Antiochien im Rahmen des ſpriſchen Staates volle verwaltungsmäßige Autonomie unter der Garantie des Völkerbundes erhalten. Die Grundlagen der erzielten Verſtändigung in der Sandſchakfrage ſind von der türkiſchen Abordnung am Sonntagvormittag telegraphiſck nach Ankara übermittelt worden. Gleichzeiti⸗ haben die Rechtsſachverſtändigen der beiden Ab ordnungen zuſammen mit dem ſchwediſcher Außenminiſter die Ausarbeitung der Einzel, heiten in Angriff genommen. Näher zu beſtim⸗ men iſt insbeſondere noch die Form der Völkerbundsgarantie. Dieſe ſoll wahr⸗ ſcheinlich durch einen im Sandſchak reſidierenden Völkerbundskommiſſar ausgeübt werden. Das Gebiet wird, wie weiter verlautet, entmilitari⸗ ſiert werden. Für ſeine Verteidigung gegen äußere Angriffe ſoll ein türkiſch⸗franzöſiſches Militärabkommen Sorge tragen. Die Voraus⸗ ſetzungen und die Art des Wirkſamwerdens dieſer Garantie bedarf gleichfalls einer genauen Feſtlegung. Die Autonomie ſoll ſehr weitgehend ſein und praktiſch einer ſtaatlichen Eigenbeſtän⸗ digkeit gleichkommen. Demgemäß ſollen ein⸗ gehende Beſtimmungen über den Schutz der ara⸗ biſchen, armeniſchen und anderen Minderheiten getroffen werden. Die ſyriſche Regierung ſoll hinſichtlich des Sandſchack im weſentlichen nur zur Führung der auswärtigen Angelegenheiten und in gewiſſen Finanzfragen zuſtändig ſein. Bolſchewiſtiſcher Pöbel ſtürmt Banken von Malag a Abtransport von Kunſtſchätzen nach Sowjetrußland Salamanca. W. Jan. Nationale Flie⸗ ger belegten am Sonntag erneut die Befeſti⸗ gungen von Malaga ſowie die Zufuhrſtraßen bei Motril mit Bomben. Die aus Granada auf Malaga vorſtoßende Infanterie ſetzte ihren Unſer Bild zeigt einen Teil des alten Hafens. )j)))JCCCCCCC(0ſç0é0é ĩ]VWJ Neuer engliſcher Luflftützpunkt im Millelmeer Zypern, eine der größten Inſeln im Mittelmeer, die den Küſten Aegyptens, Syriens und der Türkei vorgelegen iſt, wird von England jetzt als großer Luftſtützpunkt ausgebaut.— (Preſſephoto, K.) Vormarſch über Alhama in Richtung auf die Küſte erfolgreich fort. In Malaga wird die Verwirrung unter den Bolſchewiſten ſtündlich größer. Der kommu⸗ niſtiſche Pöbel ſtürmte die meiſten Banken in Malaga und erbrach die Safes. Die dort aufbewahrten Schmuckſachen und Wert⸗ papiere wurden geraubt. Nach Berichten des nationalen Senders iſt ein neuer großer Dieb⸗ ſtahl am Vermögen des ſpaniſchen Volkes im Gange. Ein großer Teil der Kunſtſchätze der Muſeen und aus Privatbeſitz wird in rieſige Kiſten verpackt und nach einem unbekannten Beſtimmungsort, höchſtwahrſcheinlich ein ſow⸗ jetruſſiſcher Hafen, verſchifft. Die in der Nähe der Küſte bei Malaga lie⸗ genden Siedlungen müſſen von den Bewoh⸗ nern geräumt werden. An der Front von Madrid unternahmen die nationalen Flieger trotz dieſigem Wetter er⸗ neut erfolgreiche Bombenflüge. Chinefſche Narnnna für Moskau Nanking, 23. Jan. In einer Rundfunkrede, in der er ſich u. a. auch mit der Lage in Sianfu befaßte, erklärte der frühere Miniſterpräſident und jetzige Vorſitzende des Zentralpolitiſchen Ausſchuſſes der Koumintang, Wangtſching⸗ wei, daß China in keiner Weiſe mit Sowjet⸗ tußland zu vergleichen ſei, und daß der Kom⸗ munismus für ſein Land unmöglich ſei. Das Schickſal einiger Länder beweiſe, daß ledes Land, das mit dem Kommunismus lieb⸗ äugelt, ſeine Unabhängigkeit verliere. Ein deutliches Beiſpiel für die unheimlichen Folgen des Kommunismus ſei Spanien. Auch China werde untergehen, wenn es den Kom⸗ munismus annähme. Ebenſo ſei die Idee einer ſogenannten„Volksfront“ völlig abwegig. —— *. eee — e r d neee VFC e —— Politik und Wiriſchaft Unter den vielen und meiſt ſehr guten witzigen Karikaturen, die im Laufe der Jahre über Dr. Schacht gemacht worden ſind— die Reichsbank hat ſie anläßlich des 60. Geburts⸗ tages ihres Präſidenten geſammelt herausge⸗ geben— befindet ſich eine aus dem„Petit Pariſien“ vom 26. April 1929 mit dem Titel „Ganz wie Dr. Schacht“. Der Bote vom Gas⸗ werk iſt da und präſentiert eine Rechnung, die der Wohnungsinhaber mit den Worten zu⸗ rückgibt:„Sagen Sie der Geſellſchaft: Ich kann das alles nicht bezahlen. Ich werde ihr Gegenvorſchläge machen.“ Es ſoll damit ge⸗ ſagt ſein, daß der Schuldner hezahlen will, nicht bezahlen kann und aus dieſem Grunde mit Gegenvorſchlägen aufwarten wird. So — von Paris aus geſehen. Was aus der Karikatur aber nicht erſichtlich wird. iſt, daß die Gläubiger daran ſchuld waren, wenn der Schuldner mit den Zahlungen nicht nach⸗ kam und daß ſie ſich deshalb auf einem ver⸗ nünftigen Wege einig werden mußten. Das iſt die Grundlage und die Grundwahrheit, von der Dr. Schacht mit ſeiner Entſchuldungs⸗ politik ausgegangen iſt und ausgehen mußte, wollte überhaupt das ungewöhnlich verwickelte Problem einer annehmbaren Löſung für alle Teile entgegengeführt werden. Und wie über⸗ legen und überlegt gehandelt wurde. beſtätigen die Worte Dr. Schachts auf der Feſtſitzung der Reichswirtſchaftskammer:„.. die Achtung vor der Behandlung des Schuldenproblems durch Deutſchland ſei letzten Endes nicht klei⸗ ner, ſondern größer geworden.“ Ein morali⸗ ſcher Sieg, der nicht hoch genug eingeſchätzt werden kann, da er nach und nach allerdings, aber mit wachſender Sicherheit die Wege öff⸗ nete, die zunächſt notwendige Entlaſtung ſchuf, die uns frei und immer freier atmen ließ. Die Zähigkeit, mit der die Linie dieſer Ent⸗ laſtungspolitik verfolgt wurde, hat Deutſch⸗ land ebenſoviel Achtung verſchafft wie die Kühnheit, mit der zu gleicher Zeit und paral⸗ lellaufend die gewaltigſten Projekte angepackt und gemeiſtert wurden. Ueber dieſes Thema hat Dr. Schacht geſpro⸗ chen und die maßgebenden 4 Faktoren hervor⸗ gehoben: Die Finanzierung des Ar⸗ beitsbeſchaffungsprogramms, die Entſchuldungsvolitik, die umgeſtal⸗ tete Handelspolitik und die Wäh⸗ rung. Wir ſehen alſo zu gleicher Zeit: Auf⸗ bau, Entlaſtung, Umbau und Erhaltung. Ein kühnes Unternehmen angeſichts der Tauſend⸗ fältigkeit der Einzelprobleme und angeſichts der Tatſache, daß um Deutſchland herum nicht Volkswirtſchaften ſaturierten Charakters lagen und liegen, die ſich hätten ſagen können, wir haben ja Zeit ruhig abzuwarten, bis Deutſch⸗ land ſeine Schulden bezahlt und dann für uns handelspolitiſch wieder intereſſiert. Ganz im Gegenteil waren die Reibungen und die Rei⸗ bungsflächen um ſo größer, als das„deutſche Wunder“ zu einer Zeit geſchehen mußte, die als Weltwirtſchaftskriſe in den Sprachge⸗ brauch eingegangen iſt, ohne daß damit die ganze Schwere und Tiefe der Not dieſer Zeit annähernd richtig gekennzeichnet wäre. Bild⸗ lich geſehen hat Dr. Schacht jahrelang gegen eine Ueberzahl von„Feinden“ gefochten, teils mit dem feinen Florett, teils mit dem ſchwe⸗ ren Säbel einen nach dem andern abführend. Und das Verblüffende dabei iſt, daß der Be⸗ ſiegte dem Sieger eigentlich nie böſe war, daß er ſich meiſt ſehr bald mit dem Sieger auf einer vernünftigen Baſis einigte, die beiden Teilen gerecht wurde. Das iſt das perſönliche „Geheimnis“ des beutſchen Reichsbankpräſi⸗ denten, das uns eine erſtaunliche Erfolgs⸗ ſerie brachte, wenn es ſelbſtverſtändlich nicht alles auf einmal bewältigen konnte. Wir ſehen heute an allen Ecken der Welt die Diskuſſion über die Notwendigkeit der wirtſchaftlichen Verſtändi⸗ gung. Es iſt nicht zuletzt der deutſchen Wirtſchaftspolitik zu danken, daß ſich in ande⸗ ren Staaten mit der wachſenden Not und den ſteigenden Zuſammenbrüchen die Erkenntnis mehr und mehr Bahn gebrochen hat, daß es in dem bisherigen Fahrwaſſer nicht weitergehen konnte, daß irgendetwas geſchehen muß, um einen vollkommenen Zuſammenbruch zu ver⸗ hindern und die aufſteigende Linie wieder zu gewinnen. Das konnte allein mit der Aende⸗ rung dieſer oder jener Methode nicht geſche⸗ hen, es mußte vielmehr die Grundeinſtel⸗ lung gewechſelt werden. Es konnte einfach die Weltwirtſchaft nicht allein finanzpolitiſch oder handelspolitiſch oder währungspolitiſch oder produktionsmäßig betrachtet und von jedem einzelnen Zweig nach ſeinen egoiſtiſchen Beweggründen gearbeitet werden. Die Er⸗ kenntnis der Zuſammenſchau: der millionen⸗ fachen Zuſammenhänge, des Aufeinander⸗ angewieſenſeins mußte, allerdings erſt aus der Not heraus, wachſen. Das Gefühl für den Organismus mußte erſtehen, um die Geſetze des Funktionierens zu erkennen und die ein⸗ zelnen Funktionen richtig aufeinander abzu⸗ ſtimmen. Noch ſind wir lange nicht ſo weit, daß wir über dem Berg wären. es werden ganz im Gegenteil noch viel Schwierigkeiten und Einſeitigkeiten zu überwinden ſein, bis die Weltwirtſchaft wieder einen friſchen Zug erhält. Aber die Grundeinſicht, daß die welt⸗ wirtſchaftliche Verbundenheit im wahrſten Sinne des Wortes nur auf orqganiſche Weiſe poſitiv ausgewertet werden kann, iſt im Wachſen. Und das iſt bei der faſt ſprichwört⸗ lichen Verknöcherung immerhin etwas. Der deutſche Wirtſchaftsaufbau in den letzten vier Jahren iſt ein ſehr wert⸗ voller Beitrag zu dem Thema Politik und Wirtſchaft. Die heutige Lage der Weltwirt⸗ ſchaft iſt mit das Ergebnis einer elementaren Weisheit, daß ſchlechte volitiſche Führung keine aute Wirtſchaft und ſchlechte Wirtſchafts⸗ führung auch keine gute Politik machen kann, weil Politik und Wirtſchaften eben das Leben der Völker ſind und keine für ſich lebens⸗ fähigen eigengeſetzlich in ſich abgeſchloſſenen Mechanismen. Nur die kraftvolle, auf völki⸗ ſcher Stärke und Einigkeit beruhende poli⸗ tiſche Führung vermag es. einem Volke durch eine entſprechende Wirtſchaftspolitik ein Le⸗ e eee eee. die Rede Leon Blums Fortſetzung von der 1. Seite Ich bin nicht der Anſicht, daß wir Deutſch⸗ land ettvas vorſchlagen ſollten, was einem Handel ähnelt. Wir ſind uns unſerer natio⸗ nalen Würde zu ſehr bewußt, und wir ſind entſchloſſen, nötigenfalls deren Achtung durchzuſetzen, um nicht ſelbſt die Würde der anderen Nationen zu achten. Noch ferner liegt uns der falſche wie gefährliche Gedanke, daß die Verſchlimmerung der wirtſchaftlichen Schwierigkeiten Deutſchlands dieſes eines Ta⸗ ges zwingen könnte, um Hilfe zu bitten und Bedingungen zu erdulden. Schließlich hüten wir uns, einen Zweifel zu hegen an dem Friedenswillen, den Reichs⸗ kanzler Hitler bei feierlichen Gelegenheiten proklamiert hat. Wenn eines Tages Abkom⸗ men zuſtande kommen ſollten, ſo können und dürfen ſie nur in einem Geiſte des Ver⸗ trauens und dem Fuße der Gleich⸗ heit abgeſchloſſen werden. a der Juſammenhang zwiſch en Wirlſchaft und Politik Nach dieſer Einleitung gibt es eine offen⸗ kundige Wahrheit, vor der niemand die Augen verſchließen kann. Wie kann man ſich aber beim gegenwärtigen Stand Euro⸗ pas, während die Empfindſamkeit der Völker ſeit langen Monaten einer Herrſchaft zeitwei⸗ lig wiederkehrender Erſchütterungen aus⸗ neſetzt iſt, und während das Wettrüſten über⸗ all in beſchleunigterem Tempo als vor dem Kriege fortgeſetzt wird, Wirtſchafts⸗ abkommen unabhängig von der politiſchen Regelung denken? Wel⸗ ches Volk würde einwilligen, mit einem an⸗ deren Volk zuſamenzuwirken, ſei es durch Er⸗ öffnung von Krediten. ſei es durch Beſſerung ſeiner Rohſtoffverſorgung, ſei es durch Er⸗ leichterungen für die Siedlung oder Koloniſie⸗ rung, wenn es auch im geringſten Maße Be⸗ denken haben müßte, daß die von ihm ge⸗ leiſtete Hilfe Gefahr läuft, ſich eines Tages gegen es zu richten daß die Kredite, die Rohſtoffe, die auswärti⸗ gen Niederlaſſungen noch eine militäriſche Stärke und eine militäriſche Möglichkeit(po⸗ tentiel) ſteigern würden, deren Opfer es ſelbſt oder ſeine Freunde ſein würden. Es beſteht alſo eine notwendige Verbin⸗ dung, ein unvermeidlicher Zuſammenhang zwiſchen der wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit einerſeits, der friedlichen Organiſierung und dem Aufhalten des Wettrüſtens auf der an⸗ deren Seite. Um gemeinſam zu arbeiten, muß man im Frieden arbeiten können. Dieſer Zu⸗ ſammenhang iſt ebenſo offenkundig, wenn man das Problem umkehrt. Ich habe die in⸗ nere Ueberzeugung, daß gerade die übertrie⸗ benen Rüſtungen Europa zwingen werden, die Frage der Abrüſtung einer erneu⸗ ten Prüfung zu unterziehen. Ein Abkommen über die Begrenzung und allmähliche Be⸗ ſchränkung der Rüſtungen muß notwendiger Weiſe wichtiger Beſtandteil einer all⸗ gemeinen Regelung der europäiſchen Prob⸗ leme ſein. Aber die Kriegsmaterialienherſtel⸗ lung nimmt heutzutage einen ſolchen Platz in der Erzeugung der induſtriellen Völker ein, daß es wahrſcheinlich unmöglich wäre, einfach ihren Stillſtand anzuord⸗ nen, ohne ſich der Gefahr ſchwerer innerer Kriſen auszuſetzen. Vielleicht iſt es nicht mehr möglich, ein internationales politiſches Abrüſtungsabkom⸗ men ins Auge zu faſſen, das nicht ein inter⸗ nationales Wirtſchaftsabkommen zum Gegen⸗ ſtand hätte, das Erſatzabſatzmöglichkeiten für die Unternehmen und für die Arbeitskräfte bereit⸗ ſtellt. So würden ganz natürlich die Fragen der Ausrüſtung und großer Arbei⸗ ten in Europa, in den Kolonien und in der Welt auf den Plan treten, d. h. die Fragen der materiellen und tech⸗ niſchen Zuſam menarbeit, die Kre⸗ ditfragen, die finanzielle Zuſam⸗ menarbeit. Ich komme hier auf gewiſſe An⸗ regungen des Planes, den zu Beginn der Kriſe das Internationale Arbeitsamt im Ein⸗ vernehmen mit den Gewerkſchaftsverbänden aufgeſtellt hatte, und ich komme damit auch auf die Gedanken, die meine Freunde und ich nach dem Kriege für die Löſung des Repa⸗ rationsproblems angeregt hatten. Enge Verbinung des deutſch⸗franzöſiſchen Problems mit dem geſamteuropäiſchen Problem, notwendiger Zuſammenhang der wirtſchaft⸗ lichen Zuſammenarbeit mit der politiſchen Regelung und der Organiſierung des Frie⸗ dens, das ſind meine Schlußfolgerungen. Ich weiß, daß ſie banal ſind. Aber ich hatte Sie vor der Enttäuſchung gewarnt. Ich brauche wohl kaum hinzuzufügen, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung heute ebenſo bereit iſt, wie ſie morgen bereit ſein wird, durch Handlun⸗ lichen Regelung der europäiſchen Lage gen ihren heißen Willen zu bekunden, Europa und der Welt die wahre Sicherheit wiederzu⸗ geben, d. h. das innere tiefe Gefühl, daß die Welt wieder friedlich geworden iſt, daß keine Befürchtung mehr auf ihr laſtet, daß ſie die Ruhe ihrer Arbeit und ihres Schlafes wie⸗ dergefunden hat. Eden hat in der Rede, auf die ich mehrmals zurückgegriffen habe und mit der ich gedanklich und gefühlsmäßig einver⸗ ſtanden bin, geſagt:„Wir können die Welt nicht durch Pakte und Verträge heilen, auch nicht durch noch ſo ſchöne und vom Friedens⸗ geiſt durchdrungene Reden: was nötia iſt, das iſt der Wille, der unbeſtreitbare Wille zur Zu⸗ ſammenarbeit. Dieſer Wille iſt in Frank⸗ reich einmütig vorhanden. Ex iſt ſo offenkun⸗ dig und hat ſich ſo offen gezeigt, daß ihn wohl niemand in der Welt anzuzweifeln denkt. Aber wie wir es wünſchen und hoffen, daß auch Deutſchland ſeinen Willen der Zuſammen⸗ arbeit bekundet, ſind wir bereit, mit ihm wie mit allen anderen Völkern ohne irgendeinen Hintergedanken und ohne irgendeine Hemmung zu arbeiten. In der gemeinſamen Anſtrengung werden wir uns von niemanden übertreffen laſſen, und wir können uns nichts Glücklicheres für Europa vorſtellen als den edlen Wetteifer zum Frieden, der dann anheben würde. Wir ſtehen auf dem Standpunkt, daß das, wofür uns das Land vielleicht heute am meiſten Dank weiß. unſere hartnäckige und unerſchütterliche Anſtrengung iſt, den unteilbaren Frieden zu wah⸗ ren. Wir werden nicht vergeſſen, daß in der Formel der Volksfrontzuſammenfaſſung der Friede der Ausdruck iſt, der die beiden anderen Begriffe beherrſcht, da ein Volk ohne Frieden auch kein Brot hat und da es, wenn es den Frieden verliert, ſtets Gefahr läuft, ſeine Frei⸗ heit zu verlieren. Amlliche deulſche Slellungnahme zu den Ausführungen Leon Blums Zur Rede Blums ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ folgendes: Der franzöſiſche Miniſterpräſident Léon Blum hat in Lyon eine Rede gehalten, der die Pari⸗ ſer Preſſe die Bedeutung eines euro päiſchen Ereigniſſes vorausgeſagt hatte. Blum bekannte, daß er durch dieſe Vor⸗ ausſage überraſcht worden ſei, aber dennoch bereit ſei, über das deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ hältnis zu ſprechen. Die Worte, die er an Deutſchland richtete, waren nach jeder Richtung hin verbindlich, und es war nichts in ſeinen Ausführungen, was Deutſch⸗ land hätte kränken und die gute Abſicht ſeiner Führung in Zweifel ziehen können. Er erklärte, daß er an dem von Adolf Hitler mehr⸗ fach feierlich proklamierten Friedenswillen nicht zweifele, und mit Befriedigung kann man auch feſtſtellen, daß er nichts vorſchlagen wolle, was einem Handel ähnlich ſehe, ob⸗ wohl die Idee entſtanden ſei, daß eine Hilfe für Deutſchland auf wirtſchaftlichem Gebiet nur dann in Frage komme, wenn es ſich zu einer befriedigenden Teilnahme an der fried⸗ bereit findet. Es ſei auch nicht ſein Wunſch, eine mögliche Verſchlechterung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage Deutſchlands zu einem politiſchen Zwange auszunutzen und Deutſchland zu nötigen, um Hilfe zu bitten und ſich politiſchen Bedingungen zu unterwer⸗ fen. Wenn Herr Blum jedoch verſichert, er ſei immer bereit geweſen, die aufrichtigſte und freieſte Anſtrengung zu machen, um voller Freimütigkeit die allgemeinen Probleme anzu⸗ ſchneiden, die das politiſche Leben zweier gro⸗ ßer Staaten aufwirft, ſo vermögen wir ihm darin nicht zuzuſtimmen. Er verwirft die Methode der zweiſeitigen Pakte und ſucht die franzöſiſche Sicherheit wieder⸗ um im Rahmen des kollektiven Friedens, indem er ſich auf die Grundſätze des Völkerbundes beruft. Gleichzeitig verſichert er, daß Frankreich ſeinen Freunden treu blei⸗ ben wolle. Aber die Erfahrungen Deutſch⸗ lands können die Forderungen nach dem un⸗ teilbaren Frieden nicht für die einzig wirkſame Methode anerkennen. Gerade die Freunde und Verbündeten Frankreichs ſind es geweſen, die den internationalen Kollektivismus mißbraucht haben. die ſich von Frankreich Rüſtungsanleihen geben ließen und durch ihre Haltung gegenüber Deutſchland erkennen lie⸗ ßen, daß ſie es nicht für nötig hielten, ſich mit uns zu vertragen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident hat einen Erfolg vorausgeſagt, wenn alle gleich guten Willens ſeien, aber die Eindrücke der letzten 18 Jahre ſind in Deutſchland noch zu ſtaxk, als daß es das Vertrauen in dieſen guten Willen bei allen anderen aufbringen könnte. Nichts hat Deutſchland bisher auf dem Wege von Ver⸗ handlungen erreichen können, am wenigſten auf allgemeinen Kongreſſen. Und wenn es auf dem Wege zur Freiheit und Gleichberechtigung vorangekommen iſt, dann nur deshalb, weil es ſich den Weg ſelbſt geöffnet und ————— 0 ⏑ ben zu ſichern, das ſeiner Kulturhöhe ent⸗ ſpricht. Solche„Wunder“, wie die deutſchen Wirtſchaftserfolge oft draußen bezeichnet wer⸗ den, können nicht in einem Staate geſchehen, an deſſen Innenleben der Bolſchewismus nagt, deſſen Führung durch den Bolſchewis⸗ mus unſicher und gehemmt wird, deſſen Leben tagtäglich durch Aufſtände und Streiks beunruhigt wird, wo das ſoziale Problem für die politiſche Revolutionierung mißbraucht wird. Andererſeits aber kann auch die natio⸗ nale Stärke eines Volkes nicht geſchaffen oder erhalten werden, wo nicht erkannt wird, daß die nationale Kraft und die ſoziale Aus⸗ geglichenheit einander bedingen, wo nicht er⸗ kannt wird, daß man die heute zur Geſamt⸗ lebenskriſe gewordene ſoziale Frage nicht ſo linker Hand liegen laſſen kann, ohne eines Tages die Machtſtellung eines Staates zu ge⸗ fährden. Ebenſo klar iſt, daß die zerſtörenden Elemente überall da leichteren Anſatzpunkt für ihre Propaganda haben, wo man dieſer freilich revolutionären Erkenntnis und Wahr⸗ heit des 20. Jahrhunderts aus dem Wege geht, weil man in reaktionärer Sturheit glaubt, ſelbſt aus dem Hunger der Maſſen eine für die Ewigkeit garantierte Dividende beziehen zu können. Der Bolſchewismus rech⸗ net kalt und geſchickt mit dieſer Reaktion und es kommt ihm gar nicht darauf an. mit ihr die beſten Geldgeſchäfte zu machen. Beide zu⸗ ſammen, Reaktion und Bolſchewismus, ſind ſich in einem Punkt einig: Im Haß gegen jede völkiſche Weltanſchauung und deren politiſche Verwirklichung, weil ſie beide im internatio⸗ nalen Herrſchaftsanſpruch den Sinn ihres Da⸗ ſeins und ihrer„Arbeit“ ſehen. Es bedarf keiner philoſophiſch tiefgründigen Beweis⸗ führung, um erkennen zu laſſen, daß im Grunde der entſcheidende Endkampf um So⸗ zialismus oder Reaktion auf der politiſchen Tagesordnung der Welt ſteht. Gutes oder ſchlechtes Zuſammenleben der Völker haben dieſe Entſcheidung zur Vorausſetzung. Es iſt daher ſo manches Gefaſel, das an dieſer Tat⸗ ſache vorbeigeht, ebenſo überflüſſig wie ge⸗ 8 wenn auch oft beabſichtigt und be⸗ ußt. „Nationalſozialismus iſt kein Exportartikel“ ſicherlich, er iſt, ſo wie er iſt, nur in Deutſch⸗ land denkbar. Aber— daß die vier vergan⸗ genen Jahre deutſcher Wirtſchaftspolitik vie⸗ len Völkern und ihren Staatsmännern eine tiefe Lehre ſein können, wird niemand ernſtlich beſtreiten wollen. Es war nicht leicht, den noch nicht beendeten wirtſchaftsrevolutio⸗ nären Weg voranzugehen und Bahnbrecher zu ſein. Wenn daher in der nächſten Zeit die Wirtſchaftsgeſpräche auch nur einige wenige praktiſchen Erfolge zeitigen ſollen, wird man an der Tatſache nicht vorbeikommen, daß, wenn auch nicht ſehr gern, neue Wege gegan⸗ gen und neue Methoden gefunden werden müſſen, die dem Welt⸗ und Wirtſchaftsgefühl des 20. Jahrhunderts und ſeiner Entfaltung entſprechen. ſich nicht mehr auf den guten Willen der ande⸗ ren verlaſſen hat. Auch müſſen wir beſtreiten, daß unſere Methode der zweiſeitigen Abma⸗ chung es an Wirklichkeitsſinn hat fehlen laſſen. Keiner unſerer Partner, die ſich auf dieſem Weg mit uns verſtändigt haben, übervorteilt gefühlt, und niemand konnte ſich durch die zweiſeitigen Abkommen Deutſchlands in den letzten Jahren beeinträch⸗ tigt oder bedroht fühlen. Im Gegenſatz dazu ſtehen die zweiſeitigen Verträge, die Frankreich trotz der durch den Mund ſeines Miniſterpräſidenten verkündeten Grundſätze geſchloſſen hat. Deutſchland hat durch ſeine Abkommen mit Polen und Oeſterreich, durch das Flottenabkommen mit England und durch ſeine direkte Ausſprache mit Ita⸗ lien viele Gefahrenpunkte aus der Welt ge⸗ ſchafft. Der franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt aber wird bis zum heutigen Tage nicht nur von Dentſchland als eine große Ge⸗ fahr für Eur opa angeſehen. Auch Herr Blum ſollte deshalb die guten Er⸗ gebniſſe unſerer Methode nicht verkennen, und er ſollte unſere Uneigennützigkeit dabei ebenſo⸗ wenig in Zweifel ziehen wie diejenige Englands oder Italiens und der anderen Staaten, mit denen eine Verſtändigung möglich war. Oder wünſcht Herr Blum, daß gerade die franzöſiſche Sicherheit eine Sonderbehandlung erfahren ſoll? Oder ſoll das ſtarre Feſthalten an der alten Methode wieder dazu führen, daß Deutſchland in die Zwangslage zurückverſetzt wird, deren Aufrechterhaltung das Syſtem des Völkerbundes und des Kollektirismus bildet. Leon, Blum will nicht, daß mit der Frage der politiſchen Verſtändigung ein Handelsgeſchäft gemacht werde, und dennoch glaubt er, daß es heute nicht mehr möglich ſei, gewiſſe politiſche Fragen von der wirtſchaftlichen zu trennen. Der Wille zur Zuſammenarbeit iſt auf deut⸗ ſcher Seite uneingeſchränkt vorhanden. Wenn der franzöſiſche Miniſterpräſident erklärt, daß auch er bereit ſei, ohne Hintergedanken und ohne Hemmung in eine Ausſprache mit Deutſch⸗ land einzutreten, ſo mag das als ein gutes Vorzeichen für die Zukunft gedeutet werden; das Zurückgreifen auf die Vergangenheit aber wird immer wieder zu einer Politik i greiſe führen müſſen. Britiſche Geſchwader vor Gib r lar London, 24. Jan. Wie aus Gibraltar be⸗ richtet wird, trafen dort das zweite Schlacht⸗ ſchiffgeſchwader, das zweite Kreuzerge⸗ ſchwader, ſowie 14 Zerſtörer ein. In Gibral⸗ tar werden ſich bekanntlich in Kürze die eng⸗ liſche Heimat⸗ und die Mittelmeer⸗Flotte zu Manövern vereinigen. Degrelle verkündele das Rer⸗ Programm Brüſſel, 25. Jan. Das ſogenannte„po⸗ litiſche Sechs⸗Tage⸗Rennen“ der Rex⸗Bewegung fand am Sonntag mit einer überfüllten Maſ⸗ ſenverſammlung im Brüſſeler Sportpalaſt ſei⸗ nen Ahſchluß. Ueber 15 000 Zuhörer füllten das rieſige Rund. Selbſt die Radrennbahn war von Menſchen überflutet. Seit ſechs Tagen übten dieſe Kundgebungen eine Anziehungskraft aus, die täglich größer wurde. Der Ab⸗ ſchluß wurde zu einem wahren Triumph für den Führer der jungen Bewegung, Leon De⸗ grelle, der jeden Abend unter dem toſenden Beifall ſeiner Anhängerſchaft zu den Maſſen ſprach, um das Programm von Rex zu verkün⸗ den und den alten Parteſen Kampf bis zum Letzten anzukündigen. Am Schluß aller Verſammlungen wurde außer der belgiſchen Nationalhymne ſtets auch das flämi⸗ ſche Nationallied erhobenen Armes von der Menge geſungen. Franzöſiſche Helkonzeſſion im Jandſchak Alexandrelle Jeruſalem, 22. Jan. Wie aus Beirut gemeldet wird, hat eine franzöſiſche Tochterge⸗ ſellſchaft der engliſchen Irak⸗Petroleum⸗Geſell⸗ ſchaft eine Bohrungskonzeſſion im ſogen. Sandſchak Alexandrette erhalten. Die Ergebniſſe von Verſuchsbohrungen laſſen da⸗ techniſchen 17 ſchließen, daß in dieſem Gebiet ergie⸗ ige Oelquellen vorhanden ſind. hat ſich bisher t d kunde ul eine k e ſſtiſche tin enten, ihn woh llt Ohl fen daß 4% ba anne ihn wie endelnen emnung berden ſen, und Cura Itlede auj ba as Land 9. unſe dnnn zu wah. h in de ing der uuderen Aieden es den le Frei. i dent⸗ Wenn t, daß t und deutſch⸗ t gutes verden: it abet oxtiſe t lat be⸗ lacht, zetge“ Gibral⸗ die eng⸗ lotte zu ſchaffenen Werten. Wir können in Deutſchland Dege zur poliliſchen und wirkſchafllichen Fteiheil Auſſchlußreiche Vorträge bei ichulungskurſen der Kreisſchulungsleifer und Waller der Partei und 93. „Ned Frankfurt. M., 24. Jan. Am Samstag eröffnete der Leiter des Gauſchulungs⸗ amts, Gauamtsleiter Ruder, einen Schulungs⸗ kurſus der Kreisſchulungsleiter und walter der Partei und der Deutſchen Arbeitsfront auf der Schulungsburg Keſten hö he bei Oberurſel. Der Leiter der Gauſchule der Deutſchen Arbeits⸗ front, Gauhauptſtellenleiter Wachsmuth, ab einen Ueberblick über die beſonderen Schu⸗ ungsaufgaben der Deutſchen Arbeitsfront, die bei dieſem Lehrgang im Vordergrund ſtanden. Abends hielt der Leiter des Schulungsamtes der DA, Reichsamtsleiter Wa guner, einen mit größter Aufmerkſamkeit aufgenommenen Vor⸗ trag, in dem er u. a. ausführte: Das deutſche Volk iſt das Volk der Mitte und des 20 das größte in Europa. Die meiſten Wege r Wirtſchaft und des Handels führen durch Deutſchland. Wenn es in Konfeſſionen und Klaſſen zerfiel, wenn es uneinig war, war es ohnmächtig und ein Spielball der anderen. Wenn aber die Deutſchen einig ſind, iſt ihre Politik ausſchlaggebend in Europa Reichsamts⸗ leiter Wagner zeigte die einzelnen Gefahren auf, die uns von den Grenzen her drohten. Das einzige Mittel, das dem Führer dagegen zur Ver⸗ fügung ſtand, war der Appell an das Gewiſſen der Welt und durch die Kraft ſeiner Perſönlich⸗ keit erreichte er hiermit ſein Ziel. In gleichlaufender Linie entwickelte ſich die Formung des wirtſchaftlichen Geſchehens. unter dem Syſtem herrſchte Wirtſchaftsnot. Zwei Ar⸗ beiter mußten den dritten ernähren. Alles ſtand vor dem Ruin. Der Führer riß in wenigen Monaten das Steuer herum. Immer wieder prophezeite zwar das Ausland den unmittelbar bevorſtehenden Zuſammenbruch. Die Tatſache hat aber längſt bewieſen, daß das Gegenteil der Fall iſt, und daß ſich unſere Wirtſchaftslage immer mehr beſſert. Aus den früheren Zeiten haben wir als traurige Erbſchaft Wohnblocks mit 5 Hinterhöfen übernommen. In vielen Schulen wurde feſtgeſtellt, daß von 100 Kindern damals kur 15 ein eigenes Bett hatten. Hieraus ergibt lich für uns eine ſehr ſchwere Aufgabe, deren Löſung Jahrzehnte erfordert. Als Notwendia⸗ leit haben wir hierbei die Raumgeſtaltung und die Reichsplanung erkannt. Die Deukſche Arbeitsfront hat die Abſicht, in den nächſten Jahrzehnten vier bis 132 Millionen SHeimſtätten zu ch affen. 6 Alles wirtſchaftliche Emporblühen nützt aber nichts, wenn die alte Geſinnung der Menſchen bleibt. Der Kommunismus konnte nur durch die beſtehende Klaſſenkluft ſo ſtark emporſteigen. Die Klaſſenſpaltung gilt es daher zu überwin⸗ den. Die ganze politiſche Kraft muß ſich beſon⸗ ders auf dem Gebiet des Arbeitslebens durch⸗ ſetzen. Drei wichtige Zellen nennt Dr. Ley, die es zu erneuern gilt: Familie, Gemeinde, Betrieb. Der Betrieb iſt die Aufgabe der Deutſchen Arbeitsfront. Er ſoll eine Zelle des Vertrauens werden. Die Geſinnung des Ver⸗ trauens, des Anſtandes, der Kameradſchaft muß kommen und das Sich⸗Kümmern bes Betriebs⸗ führers um ſeine Gefolgsmänner zur Selbſt⸗ verſtändlichkeit werden. Die innere Verbunden⸗ heit der Betriebsführer mit ihren Gefolgs⸗ männern tut not. Oer Vierjahresplan Am Sonntag fand die Schulungstagung ihre Farttebung mit einem Vortrag des Leiters des mtes für ſoziale Selbſtverantwortung der Deutſchen Arbeitsfront, Reichsamtsleiter Tex⸗ tor. Er ſtellte an den Anfang ſeiner Aus⸗ führungen einen Ueberblick über die Zuſammen⸗ hänge zwiſchen Induſtrie und Bevölkerung. Die Entwicklung der Induſtrie iſt zunächſt eine Sache nicht des Kapitals, ſondern der Menſchen. Der Aufſchwung der Induſtrie in vielen Staaten brachte Schwierigkeiten im zwiſchenſtaatlichen Verkehr durch Aeberſetzung. Der Weltkrieg iſt nicht die Urſache der Abſatzſchwierigleiten, ſon⸗ dern hat die Entwicklung nur beſchleunigt. Als ſchwere Belaſtung für alle, beſonders aber für uns, kamen die unvernünftigen Ver⸗ änderungen durch das Verſailler Diktat hinzu. Die ſchwere Schuld der Syſtemregierungen iſt es, daß ſie die politiſchen in Privatſchulden ver⸗ wandelten, anſtatt ihre Zahlungsunfähigkeit darzulegen. Dieſe Privatſchulden belaſten uns noch heute. Durch den Dawesplan wurde auch eine künſtliche Abhängigkeit unſerer Währung eſchaffen als eine letzte Auswirkung der libera⸗ itiſchen Denkweiſe, daß das Gold die Deckungs⸗ rundlage jeder Währung und damit die Herr⸗ —— im Wirtſchaftsleben iſt. Wir Nationalſozialiſten ſind anderer Anſicht. Die Deckung der Währung ſehen wir in den ge⸗ alles bauen und ſchaffen, was uns der Boden gibt, wenn wir nur kein Geld herausgeben müſſen in Form von Deviſen. Der Führer will keine Autarkie Deutſchlands, aber die Maßnahmen der anderen haben uns oft u einer Abſchließung gezwungen. N Im Wirtſchaftsleben bejaht der National⸗ * die ſchöpferiſche Initiative. Er for⸗ ert aber die Bindung an die Gemeinſchaft. Wir ſtellen über alle Dinge die Politik, die Führung des Lebenskampfes unſeres Volkes. Die Sozialpolitik Eingehend behandelte Reichsamtsleiter Textor die Frage der Sozialpolitik, die nicht für das ganze Reichsgebiet einheitlich geſtaltet werden kann. Jeder Betrieb hat eine andere Sale ag und andere Bedingungen; deshalb oll er ſeine Angelegenheit zunächſt ſelbſt orga⸗ kiſteren. Die Exiſtenz des einzelnen hängt nicht don ſeinem Beruf, ſondern vom Betrieb ab. Der Betrieb f eine Einheit und kann nicht nach Be⸗ tufen aufgeteilt werden. Die Menſchenführung gell artgemäß ſein. Der deutſche Arbeiter will ſelbſtverantwortlich 925 und nicht immer ka⸗ krolliert werden. Abſolut ſelbſtändig in ſeiner Meinung ſoll der Vertrauensrat gegenüber Be⸗ kriebsführer und Gefolgſchaft die Dinge zum Ausdruck bringen, wie er es für richtig hält. er Hilfe braucht. Die Sozialpolitik geht weit über die Lohnfrage hinaus. Dabei iſt auch die Bevöl⸗ kerungspolitik eine wichtige Frage. Auch im Be⸗ trieb muß anerkannt werden, daß die kinderreiche Familie wertvoller iſt. Manche Dinge laſſen ſich im Betrieb nicht regeln. Es war naheliegend, in dieſen Fällen die Beteiligten an einen Tiſch zu holen. So wurden die Arbeitsausſchüſſe geſchaffen, in denen alle Fragen beſprochen werden ſollen, an deren Regelung eine größere Zahl von Be⸗ trieben intereſſiert iſt. Dabei entſteben aus dem Warſchau, 24. Jan. Der„Krakauer Illu⸗ ſtrierte Kurier“ ſchreibt in einem Artikel zum Moskauer Theaterprozeß, aus der amtlichen ſowjetruſſiſchen Preſſe habe man bezüglich der in der bolſchewiſtiſchen Partei und dem Sow⸗ jetſtaat geſpielt hätten erſehen, daß die Mos⸗ kauer Machthaber die Angeklagten vor ihrer eigenen Oeffentlichkeit und vor dem Ausland als eine Bande von Ka⸗ naillen, Karrieremachern, Zynikern und von vollendeten Lumpen hinſtellten. Für die ganze Welt, ſo ſchreibt das polni⸗ ſche Blatt, ſei viel wichtiger als die Frage, welche Motive dazu führten, daß die einen Bolſchewiſten die anderen erſchöſſen, die Grundfrage, die man ſich ſchon nach dem Pro- zeß gegen Kñamenew und Sin owjem vorgeleat habe, nämlich, wie es möglich ſei. daß 170 Millionen Menſchen und der ſechſte Teil der Erde von einer Clique beherrſcht werde. die ſich nach den gegenſeitigen Ankla; gen aus Lumpen und Entarteten zuſammen⸗ ſetze. Man erinnere ſich plötzlich daran. daß unter den europäiſchen Staaten, die im Völ⸗ kerbund ſitzen und in den verſchiedenen inter, nationalen Ausſchüſſen, die an diplomatiſchen Kombinationen und Verhandlungen teilneh⸗ men. die Vertreter der Sowjets ſitzen. deren„reagierende Elite“ ſo ausſehe, wie es die Moskauer Preſſe zeigte und deren Mit⸗ glieder ſich gegenſeitig ſo behandelten, wie es die Ausfübruna der ſowietruſſiſchen Preſſ⸗ und die Gerichtsurteile zeigten. 5 Was müſſe man von einem Staat und von einem Reaime denken, in dem derartige Dinge möalich und ſogar eine ſtändige Maſſenerſcheinunga ſeien? Was müſſe man von dem Wert dieſes Staates halten und von ſeiner Fähigkeit, in Europa politiſch tätia zu ſein und mitzuarbeiten? In Sowjet⸗ rußland fließe nicht nur Blut, ſondern das Blut miſche ſich mit Schmutz. und das ſei ein Spmbol des düſteren Schauſpiels, das der ſotvietiſche Olymp“ der Welt gebe. Pialakom geſteht alles Die Vernebmung der Angeklagten im Moskauer Theaterprozeß. Moskau. 24. Jan. Die Vernehmung der Angeklagten im Moskauer Theaterprozeß be⸗ aann am Samstag mit dem Verhör Pjata⸗ kows. der bereitwilliaſt alles geſtand, was er auf Grund der Anklageſchrift geſtehen ſollte Er wiederbolte die törichten Anſchuldigungen gegen Deutſchland und Japan und gab weiter reumütig zu, daß er ſich durch„falſche Pla⸗ nungen“ der„Fehlinveſtitionen großer Kapi⸗ talien“ ſchuldig gemacht habe. Da die letzt⸗ Die Betreuung der Menſchen iſt eine der wichtigſten Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfront. Es gilt. lich um den Menichem au kümmern. menn ten die übereinandergeſchichteten Eisblöcke bei Schwedt. praktiſchen Leben die Vorſchläge für die Geſetz⸗ gebung des Staates, die ſo nicht vom grünen Tiſch aus geſchaffen werden. Für ganze Wirt⸗ ſchaftsgebiete haben die Arbeitskammern, für das Reich die Reichsarbeitskammern dieſelbe Aufgabe. Eine lebhafte Ausſprache über das Gehörte, die das tiefe Intereſſe der verſammelten Amts⸗ walter zeigte, ſchloß den ergebnisreichen Schu⸗ lungskurſus ab, der die Aufgaben der Deutſchen Arbeitsfornt innerhalb des Wirkens der Partei jetzigen Angeklagten, die alle eine große Rolle einmal in ihrer ganzen Tiefe aufzeigte. Die Grundfrage des Moskauer Thealerprozeſſes Icharfe Abrechnung eines polniſchen Blatts mit Moskau genannten Selbſtbezichtungen offenbar den wirklichen Hintergründen des Prozeſſes allzu nahe kamen. verwies der Gerichtsvorſitzende Ulrich weitere Ausſagen über dieſes Thema auf eine nichtöffentliche Sitzung. Auch Romm, Sokolnikow und Serebrjakow „geſtehen“ Moskau, 25. Jan. Die Sonntagsnachmit⸗ tagsſitzung im Moskauer Theaterprozeß brachte nach Abſchluß des Verhörs von Radek die Zeugenvernehmung von Romm. Dieſer war bisher Korreſpondent der„Is⸗ weſtija“ in Waſhington. Er befindet ſich gleichfalls in Haft. Stockend und mit lei⸗ ſer Stimme„geſteht“ Romm angebliche Ku⸗ rierdienſte zwiſchen Trotzti und Radek ein, und zwar unter Ausnutzung ſeiner dienſt⸗ lichen Stellung im Auslande. Darauf kam der Staatsanwalt nochmals auf die Verbin⸗ dung Radeks zu dem General der Roten Armee und früheren Militärattaché der Sow⸗ jetunion in London, Putna, zurück. Putna, der bekanntlich ſchon zur Zeit des erſten Trotzkiſtenprozeſſes im vorigen Jahr verhaf⸗ tet wurde, ſitzt immer noch im Gewahrſam der GPU. Bei der Erörterung fiel auch der Name des Marſchalls der Sowjetunion Tu⸗ chatſchewſki, der Putna zu Radek„auf dienſtlichem Wege“ geſchickt haben ſoll. Auffal⸗ lend iſt, daß der Staatsanwalt peinlich ver⸗ meidet, Radek über den Charakter ſeiner Be⸗ ziehungen zu Putna zu näheren Aeußerungen zu veranlaſſen. Radek wird dagegen vom Staatsanwalt aufgefordert, dreimal mit lau⸗ ter Stimme zu erklären, daß Tuchat⸗ ſchewſki nicht das geringſte mit der Trotzkiſtengruppe zu tun habe. Der Saal nahm dieſe„Ehrenerklärung“ für Tuchat⸗ ſchweſki aus dem Munde Radeks mit Erſtau⸗ nen zur Kenntnis. Das Gericht fährt alsdann mit der Ver⸗ nehmung des dritten Hauptangeklagten, des früheren ſowjfetruſſiſchen Botſchafters in Lon⸗ don und Vizekommiſſars für auswärtige An⸗ gelegenheiten, Sokolniko w, fort. Nach der Anlage des Prozeſſes ſoll Sokolnikow als Mittelsmann zwiſchen der im Vorjahr abge⸗ urteilten Sinowjew⸗Kamenew⸗Gruppe und der Pjatakow⸗Radek⸗Gruppe erſcheinen. Er hat ſo wünſcht es der Staatsanwalt. gleichfallz hoch⸗ und landesverräteriſche Pläne„einzuge⸗ ſtehen“. Das tut er auch, und zwar genau nach den entſprechenden Punkten der Anklageſchrift. Er gibt zu, landesverrätiſche Geſpräche mit einem„Vertreter einer fernöſtlichen Groß. macht“ im Auftrage Trotzkis geführt zu haben. Der Theaterprozeß ſchloß am Sonntag mit der Vernehmung des vierten Hauptangeklag⸗ ten, des früheren Verkehrskommiſſars und Packeis auf der Oder Die Oder, der Groß⸗Schiffahrtsweg im Oſten des Reiches, iſt jetzt durch Eismaſſen vollkon men blockiert, ſo daß die Schiffahrt eingeſtellt werden mußte. eee Anblick bie⸗ einrich Hoffmann, K.) ſpäteren Vizechefs der Wegebauverwaltung Serebrjakow. Auch er fällt nicht aus der Reihe. Er„geſteht“ ſeinerſeits die angebliche Schädlingsarbeit im Reſſort des Transport- weſens. Dabei erwähnt er auch die Eiſen⸗ bahnkataſtrophen, falſche Berechnungen tech⸗ niſcher Normen für Lokomotiven uſw., alles Mißſtände. die zu den Krebsſchäden des ſow⸗ jetruſſiſchen Eiſenbahnweſens gehören. Wie⸗ derum hat man das Gefühl, daß damit an die Hintergründe des Prozeſſes gerührt wird. Fer ner hat ſich Serebrjakow ebenſo wie die übri⸗ gen bisher vernommenen Angeklagten zu der angeblichen Vorbereitung von Terrorakten auf bolſchewiſtiſche Parteigewaltige zu bekennen. Hierbei taucht wenigſtens eine neue Nu⸗ ance auf: Serebrjakow will beſonders enge Verbindungen mit kaukaſiſchen Trotzkiſten und Menſchewiken unterhalten haben. Dieſe will er zu Terrorakten auf den Häuptling der bol⸗ ſchewiſtiſchen Partei in Georgien, Berija, und auf Stalin angeſtiftet haben. Dabei kommt zur Sprache, daß Oppoſitionelle in Georgien angeblich ein unabhängiges Georgien oder wenigſtens die Vorherrſchaft Georgiens in der kaukaſiſchen Föderation anſtrebten. Damit war die Sonntagsverhandlung im Moskauer Theaterprozeß beendet. Die nächſte Sitzung beginnt am Montagvormittag. Rieſenexploſion in Cincinnali Häuſerviertel in Brand Cincinnati, 24. Jan. Eine durch das Hochwaſſer verurſachte E rploſion meh⸗ rerer Oeltanks der Standard Oil Co. ſetzte ein ganzes Häufer viertel in einer Länge von drei Meilen und einer Breite von einer halben Meile in Bran d. Die Stich⸗ flamme ſchoß über 100 Meter hoch und wurde ſtändig von explodierenden Oelfäſſern und Tanks genährt. Das brennende Oel floß auf die durch das Hochwaſſer überfluteten Straßen und machte aus ihnen brennende Flüſſe. Min⸗ deſtens 32 Häuſer hrannten nieder, darunter zwei Fabriken. Die Feuerwehr mußte ihre Löſcharbeiten von Motorbooten aus vornehmen. Das Großfeuer in Cineinati noch nicht einge⸗ dümmt— Farmer in Tenneſſee wehren ſich gegen Durchſtechung eines Dammes Sd New Pork, 25. Jan. Das durch die Exploſion mehrerer Seltanks der Standard⸗ Oil⸗Company verurſachte rie ſige Feuer in Cineinati konnte von der Feuerwehr in⸗ folge des ſtändig ſteigenden Hochwaſſers bis Sonntag⸗Mitternacht noch nicht einge⸗ dämmt werden. Rieſige Rauchwolken lagern über der Stadt, in der unbeſchreibliche Verwir⸗ rung. Elend und Panik herrſchen. Der Gou⸗ verneur des Staates Ohio hat tauſend Mann Nationalgarde nach Cincinati abkommandiert, um Unruhen zu verhüten. Außerdem wurde über die Stadt der Belagerungszu⸗ ſtand verhängt. Die Verluſte der Standard⸗ Oil⸗Company werden bereits auf drei Millio⸗ nen Dollar geſchätzt. Ihre ſämtlichen Gebäude, das Arbeiter⸗Erholungsheim, die Warenhäu⸗ ſer und Garagen ſowie 5000 Kraftwagen, fer⸗ ner eine Million Gallonen Benzin und 10 große Oeltanks ſind dem Brande zum Opfer gefallen Die Feuersbrunſt wütete in den ſpä⸗ ten Abendſtunden des Sonntags in einer Länge von fünfeinhalb Kilometern und einer Breite von einem Kilometer. Die vom Oel ge⸗ , Flammen ſchlagen bis zu 150 Meter 0 Auch die Uueberſchwemmungskata⸗ ſtrophe nimmt noch zu. Der Bürgermeiſter von Louisville(Kentucky) befahl den 300 000 Einwohnern dieſer Stadt ſofortige Räumung. Beſonders ernſt iſt auch die Lage im Staate Tenneſſee. In der Nähe von Memphis be⸗ wachen Farmer mit Schrotflinten bewaffnet den dort neu errichteten Damm, da die Heeres⸗ verwaltung den Befehl gegeben hatte, den Damm zu durchſtechen, um die weiter am Ober⸗ lauf des Miſſiſſippi gelegene Stadt Kairo(Illi⸗ nois) vor den Fluten zu retten. Die über die⸗ ſen Befehl empörten Farmer drohen, auf die dorthin entſandte Nationalgarde zu ſchießen. Dinter in Deulſchland Nach ſchwerer Fahrt durch Sturm und Eis lief„U 30. von der Unterſeebootsflotille„Saltz⸗ wedel“ völlig vereiſt in den Kieler Hafen ei (Scherl Bilderdienſt, K. 3—— r— wü D 1 N N — 9—— PF S ieee „Menſchenführung und Menſchenbetreuung“ Gedanken zur Perſonalpolifik der 189 Ap. Von dem Leiter des Gaupersonalamtes Hessen Nassau, Walter Heyse, M. d. R. NSG. In dieſen Tagen ſind es 10 Jahre her, ſeitdem der Gauleiter des damaligen Gaues Heſſen⸗Naſſau⸗Süd der NSDAP., Par⸗ teigenoſſe Sprenger, den Hochſchulgruppenfüh⸗ rer des NSDStB. in Frankfurt/M., Partei⸗ genoſſen Walter Heyſe, in die Gauleitung zur ehrenamtlichen Tätigkeit berief. Acht Jahre ſind es am 15. Januar geweſen, ſeitdem Par⸗ teigenoſſe Heyſe hauptamtlich in den verſchie⸗ denſten Funktionen in der Gauleitung Heſſen⸗ Naſſau tätig war. In dieſer Zeit bekleidete er folgende Aemter: 1927: Gaupreſſewart und Gauredner des Gaues Heſſen⸗Naſſau⸗Süd in Frankfurt/ M. 1929(ab 15. Jan.): Gaugeſchäftsführer und Gaupropagandaleiter des Gaues Heſſen-Darm⸗ ſtadt in Offenbach. 1929(ab 1. Juli): Gaugeſchäftsführer und Gauorganiſationsleiter ſowie Propagandalei⸗ ter und Organiſationsleiter 1 des Gaues Heſ—⸗ ſen⸗Naſſau⸗Süd in Frankfurt/ M. 1931: Gau⸗Kommiſſar(Gauinſpekteur) und Leiter der Lehrabteilung(Rednerſchulung) des Gaues Heſſen⸗Naſſau⸗Süd, ſowie kommiſſ. Kreisleiter des Main⸗Taunus⸗Kreiſes. 1932: Leiter des Gaunachrichtendienſtes und ſtellvertretender Leiter des Gauwirtſchafts rates des Gaues Heſſen⸗Naſſau⸗Süd, ſowie Stadtrat der NSDAP. im Magiſtrat der Stadt Frank⸗ furt/ M. 1932(ab 1. Dez.): Leiter der Verbindungs⸗ ſtelle der Hauptabteilung 7(Beamtenabteilung) 95 der Reichsleitung der NSDAP. in Mün⸗ en. 1933: Stellvertretender Gauleiter des Gaues Heſſen⸗Darmſtadt in Darmſtadt. Nach Zuſam⸗ menlegung der Gaue Heſſen⸗Darmſtadt und Heſſen⸗Naſſau⸗Süd zum heutigen Gau Heſſen⸗ Naſſau perſönlicher Adjutant des Gauleiters Heſſen⸗Naſſau. 1934: Vortragender Adjutant des Gauleiters und Leiter der Gau-⸗Inſpektion. Ab 1936: Leiter des Gauperſonalamtes Heſ⸗ ſen⸗Naſſau. Parteigenoſſe Heyſe iſt Träger des Goldenen Ehrenzeichens und außerdem Reichsredner der NSDAP. g Zu einer der weſentlichſten Aufgaben nati⸗ onalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit gehört die Perſonal politik. Dieſe„Politik“, Men⸗ ſchen zu erfaſſen, ſie an die richtige Stelle zu ſetzen und dadurch jeder Arbeit die notwendi⸗ ge Untermauerung für die Zukunft zu geben, iſt der tiefere Sinn einer ſolchen Funktion. Im Berufsleben, im ſtaatlichen Leben, im Wirtſchaftsleben, überall finden wir Menſchen und Einrichtungen, die ſich mit dieſer Tätig⸗ keit befaſſen. Bei einer politiſchen Bewegung von dem Ausmaß und der verantwortungs⸗ vollen Bedeutung der NSDAP. iſt dieſe Auf⸗ gabe eine eminent wichtige. Eine Partei, die einer ganzen Nation neuen Auftrieb gab, in einem Volk verloren gegangene Kräfte weckte, einen Staat errichtete, der die äußere Dokumen⸗ tation einer neuen Weltanſchauung ſein ſoll, eine ſolche Partei mußte ſeit ihrem Beſtehen auf die Frage des richtigen Einſatzes von Menſchen, ihrer Verwendung, Be⸗ obachtung und Führung ihr Haupt⸗ augenmerk richten. Neben ihrer Organiſation und Propaganda hat die NSDAP. dieſe Funktion der Menſchen führung u. betreuung von vornherein erkannt. Adolf Hitler hat mit der Sicherheit des genialen politiſchen Führers aus der kleinen Gefolg⸗ ſchaft der Kampfzeit die Führernaturen in ſei⸗ nen Reichs⸗ und Gauleitern herausgeholt und ſie an die Stellen geſetzt, an denen ſie heute noch wirken. So war es wiederum eine Auf⸗ gabe der Gauleiter, als Führer und Hoheitsträger in ihrem Bereich. die richtigen und geeigneten Parteigenoſſen an die ihnen zukommenden Poſten zu ſtellen. In der Kampfzeit erwies ſich die Richtigkeit dieſer Perſonalpolitik an dem Haß und der Verfol⸗ gung der Gegner einerſeits und der Gefolg⸗ ſchaftstreue der Anhänger andererſeits. Die Partei war bis zur Macht⸗ übernahme ſelbſtverſtändlich und zwangs⸗ läufig eine Partei der Ausleſe, weil ſich in einem Kampf gegen eine Welt von Feinden der Einzelne bewähren mußte, an der Stelle. wo er ſtand: die NS D AP. nachder Machtübernahme ſoll nach dem Wort des Führers vom Reichsparteitag 1935 ebenſo beſtrebt ſein, die Ausleſe der beſten Deutſchen als Nationalſozialiſten darzuſtellen. Daraus allein ſchon erhellt die Bedeutung jeder per⸗ ſonellen Arbeit der Partei! Beſchränkte ſich in der Kampfzeit die Bedeu⸗ tung der Perſonalpolitik nur auf die Mitglied⸗ ſchaft, ſo wuchs die Bedeutung mit der Uebernahme des Staates und dem Aufbau des Dritten Reiches! Das Wort des Führers— das er ebenfalls in Nürnberg ſprach — daß die Partei dem Staate befehle, erwei⸗ tert die Perſonalarbeit der Partei und damit des Gauleiters in unerhörtem Maße. Allein die Verantwortung nach der Machtübernahme ſowie im Aufbau von heute, daß an maßgebli⸗ che und verantwortliche Stellen wirkliche Na⸗ tionalſozialiſten kommen. iſt ein Ausſchnitt aus diefer Partei! Innerhalb der Grenzen der Partei, aller ihrer Gliederungen, der an⸗ geſchloſſenen und betreuten Verbände iſt der direkte Wirkungsbereich der Perſonalpoli⸗ tik der NSDAP., darüber hinaus jedoch die Einflußnahme und Beobachtung aller Vor⸗ gänge, die einen nationalſozialiſtiſchen Aufbau in Gegenwart und Zukunft garantieren ſollen. Konnte in den erſten Jahren, nach der Neu⸗ gründung der NSDAP, der Gaule iter aus dem Kreiſe der kleinen Mitgliedſchaft, von de⸗ nen er faſt jeden perſönlich kannte — denn es war eine„Familie“ dieſe alte Garde der Partei!— ſich ſelbſt nach eigenem Urteil die herausholen, die er brauchte, ſo mußte mit dem Wachſen der Bewegung dieſe Funktion im Rahmen einer Dienſtſtelle betreut und verwaltet werden. natürlich unter der be⸗ ſonderen Pflege und Verantsortlichkeit des Hoheitsträgers! Ebenſo war es mit allen an⸗ deren lebenswichtigen Funktionen der Be⸗ wegung, ob ſie Propaganda, Organiſation, Preſſe oder Schulung hießen. War es nicht in der Anfangszeit ſo, daß jeder aktive Partei⸗ genoſſe mehrere Arbeiten verrichtete, SA.⸗ Mann, Propagandiſt und Organiſator in einer Perſon war, Redner und„Politiſcher Leiter“ im heutigen Sinne zu gleicher Zeit war? Wie gern und oft ſpricht auch unſer Gauleiter Sprenger von den Zeiten, in denen ſich die„Gauleitung“ und die Anfänge ihrer Aem⸗ ter von heute in ſeiner Wohnung befanden, ein Füllfederhalter, eine kleine Schreibma⸗ ſchine, ein Abziehapparat und einige Vordruck⸗ formulare ſo ungefähr die einzigen bürokra⸗ tiſchen Inſtrumente ſeiner Arbeit im Rhein⸗ Main⸗Gebiet! In dieſen Zeiten war„Per⸗ ſonalamt“ und„Perſonalpolitik“ weiter nichts als der richtige Blick, geeignete Mitarbeiter zu finden. überall Kämpfer und Aktiviſtennaturen herauszufinden, ihnen die eigene Anſchauung, Erfahrung und Aktivität mitzuteilen. Men⸗ ſchenkenntnis und Lebenserfahrung brachten uns die Gegner und die Widerſtände in einem Maße, das heute noch die inſtinktive Sicher⸗ heit des alten Nazis in allen ſeinen Hand⸗ lungen und Beurteilungen ausmacht. Menſchen führung und Menſchen⸗ betreuung hat der Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Ley als die Kernpunkte der Politi⸗ ſchen Arbeit im allgemeinen und der perſonel⸗ len im beſonderen immer wieder herausgeſtellt. und ſo iſt es zu verſtehen, wenn er die rich⸗ tige Perſonalpolitikals die wich⸗ tigſte Arbeit des Hoheitsträgers und das Perſonalamt der Partei als das„Herz der Bewegung“ bezeichnete. Des⸗ halb erfreut ſich auch das Perſonalamt eines Gaues der beſonderen Fürſorge des Gaulei⸗ ters. Er als Hoheitsträger iſt verantwortlich für die perſonelle Politik der Partei, ſoweit ihr Einfluß reicht, und es gibt keinen Vor⸗ ate auf dieſem Gebiete, der ihn nicht inter⸗ eſſiert. Der Perſonalamtsleiter iſt ſomit der Sachbearbeiter und Treuhänder des Gau⸗ Berlin, 24. Jan. Am Schlußtag der vom 19. bis 23. Januar unter dem Leitgedanken „Das ewige Reich“ in Kaſſel abgehaltenen Tagung ſämtlicher Gauhauptſtellenleiter, Gau⸗ ſtellenleiter und Kreisamtsleiter des Gaues Kurheſſen, die eine gründliche Schulung der führenden Politiſchen Leiter der Kreiſe be⸗ zweckte und die in ihrer Art zum erſtenmal im Reich ſtattfand, ſprach Reichsorganiſationslei⸗ ter Dr. Ley über die Idee des Führer⸗ ſta ats. Zur Führung eines Volks gehörten nicht allein die Gewalt und die äußeren Macht⸗ mittel. Dieſe Dinge, die einem vergangenen bürgerlichen Syſtem die einzige Prägung des Staatsbegriffs waren, ſeien nebenſächlicher Art. Durch ſeine Perſönlichkeit und ſeine Idee habe der Führer im deutſchen Volk das Ver⸗ trauen geſchaffen, das die Millionen und aber Millionen Arbeiter und Bauern zu ſeiner Ge⸗ folgſchaft brachte. Durch das freſſende London, 24. Jan. In der„Yorkſhire Poſt' tritt in einem längeren Aufſatz der Engländer A. G. Dickſon der in England weit verbreiteten Auffaſſung entgegen, daß die Sudetendeutſchen in der Tſchechoflowakei ſich über nichts zu be⸗ klagen hätten. Dickſon weiſt darauf hin, daß die Tſchecho⸗ ſlowakei große völkiſche Minderheiten enthalte. Es befänden ſich, ſo ſchreibt er, mehr Deutſche in der Tſchechoflowakei als Dänen in Dänemark und Norweger in Norwegen. Bei der Aus⸗ rufung der tſchechoſlowakiſchen Republik ſei man über den Anſpruch der Deutſchen in Böhmen auf Anſchluß an Oeſterreich in Form einer auto⸗ nomen Provinz einfach hinweggegangen. Nach⸗ dem man die Sudetendeutſchen bei der Auf⸗ ſtellung der Verfaſſung der Republik nicht be⸗ fragt habe und ihnen den Grundſatz nationaler Selbſtbeſtimmung nicht zugebilligt habe, habe man auch nicht erwarten können, daß dieſe aus vollem Herzen beim Aufbau des neuen Staates mitarbeiteten. Erſt 1926 habe man ſie auf⸗ gefordert, ſich an einem Koalitionskabinett zu beteiligen. Die Tſchechen ſeien zwar verpflichtet tigung zu gewähren, aber zwiſchen 1920 und 1926 ſeien von den Sudetendeutſchen nicht weni⸗ ger als 19 Petitionen wegen der Verletzung dieſer Rechte an den Völkerbund gerichtet wor⸗ den, ohne daß ſie eine einzige Antwort erhalten hätten, von der Abſchaffung der Uebel ganz zu ſchweigen. Die deutſchen Grundbeſitzer in der Tſchecho⸗ ſlowakei habe man bereits kurz nach dem Kriege enteignet und auch die Erſetzung 50 000 ſudeten⸗ deutſcher Beamter durch Tſchechen habe wohl! kaum dazu geführt, die Anhänglichkeit der Sudetendeutſchen zu gewinnen. Was von den Sudetendeutſchen als unerhörte Unterdrückung bezeichnet worden ſei, ſei aber ſtets von den Tschechen als„Wiederherſtellung des Gleich⸗ wichts“ angeſehen worden. In der Landwirt⸗ chaft, in der Induſtrie, im Handel, beim Trans⸗ rortweſen, bei den Beamten, in der Armee und geweſen, ihren Minderheiten volle Gleichberech⸗ leiters dafür, daß aus der Fülle der anfallen⸗ den Arbeiten gerade dieſe Dinge mit beſonde⸗ rer Sorafalt und Sachkenntnis an ihn heran⸗ getragen werden. Ebenſo wie— poſitiv ge⸗ ſehen— die Bedeutung der Partei unwider⸗ ſtehlich ſtark ausſtrahlt, wenn— oben wie unten— der richtige Mann am richtigen Platz ſitzt, die Führerfähigkeiten des einzelnen in der Gemeinſchaft ſich auswirken und er wil⸗ lige Nachfolger, auch bei den Nichtparteigenoſ⸗ ſen, ohne Zwang, findet, ſo kann falſche Per⸗ ſonalpolitik die entſprechenden Folgen ha⸗ ben! Daß nationalſozialiſtiſche Perſonalpoli⸗ tik in dieſer Bedeutung eine Verwaltungs⸗ organiſation von beſonderem Ausmaß und größter Verantwortlichkeit erfordert, liegt auf der Hand. Ich unterſcheide deshalb die Per⸗ ſonalpolitik von der Perſonalverwaltung. Letztere iſt die notwendige Vorausſetzung, auf der erſt die Perſonalpolitik aufbaut! Der Aufbau des Gauperſonal⸗ amtes Heſſen⸗Naſſau ſtellt ſich in fol⸗ genden planmäßigen Dienſtſtellen dar: 1. Hauptſtelle:„Geſchäftsführung“ 2. Hauptſtelle:„Bearbeitung politiſcher Fra⸗ gen der Politiſchen Leiter und Führerin⸗ nen der Frauenſchaft“ 3. Hauptſtelle:„Bearbeitung politiſcher Fra⸗ gen der Walter, Warte und Obmänner der angeſchloſſenen Verbände“ 4. Hauptſtelle:„Führernachwuchs der Partei“ Zu dieſen ebengenannten Hauptſtellen des Gauperſonalamtes gehören noch einige vom Gauleiter für ihren beſonderen Zweck eingerichtete Dienſtſtellen: a) die„Hauptſtelle für Behördenfragen“, die als Verbindungsſtelle zum Gauamt für Be⸗ amte in Sonderheit die politiſchen Begutach⸗ tungen für Beamte im Sinne der Anordnung des Stellvertreters des Führers bearbeitet, eine Arbeit von ganz beſonderer Bedeutung und Verantwortlichkeit! b) die Stelle für Behördenfragen im Gebiet „Heſſen“, deren Leiter gleichzeitig Perſonal⸗ chef der Heſſiſchen Landesregierung iſt. c) die„Sonderkartei“ in der Hauptſtelle „Führernachwuchs“. Hier werden alle Parteigenoſſen geſammelt, „das ewige Reich“ Dr. Len ſpricht zu den Poliliſchen Leilern des Gaues Kurheſſen und ſchmelzende Feuer der ſchwer⸗ ſten je über unſer Volk gegangenen Notzeit ſei es herangereift zur Ernte, die der Führer durch die Machtübernahme gebor⸗ gen bebe. So habe er zum erſtenmal in der zweitauſendjährigen Geſchichte eine wahr ⸗ hafte Volksführung ſchaffen können, wurzelnd im tieſſten und letzten Mutterboden der deutſchen Scele. So habe Adolf Hitler ſein Werk vollbracht, ſein Drittes Reich, das nach unſerem heiligen Glauben das ewige Reich des deutſchen Volks iſt.„Unerſchütterlich ſteht der Orden der Partet, der das Werk garantiert in eine Zutunft hinein, die niemand von uns Lebendigen erleben, vorausſehen oder auch nur erahnen kann. So prägt ſich in dieſem Führer⸗ ſtaat, im ewigen Reich, das Größte und Schönſte aus, das unſer Volk und ſeine gottge⸗ gebene Auſgabe beraushebt über alle: der hei⸗ (ige Clanbe!“ Die bittere Nol der Iudelendeulſchen Engländer beweiſt die Unlerdrückung der deulſchen in der Tſchechei in den freien Berufen erweiſe beiſpielsweiſe die Statiſtik von 1930 gegenüber der von 1921, daß die Zahl der Tſchechen zum Nachteil der Sudeten⸗ deutſchen zugenommen habe. Polizei und Juſtiz⸗ beamte ſeien faſt ausſchließlich Tschechen. Die Deutſchen müßten natürlich in der Armee dienen, aber die höheren Ränge ſeien ihnen ver⸗ ſchloſſen. 1 In der Induſtrie Böhmens ſeien diejenigen Induſtrien, die deutſche Handwerker und Arbei⸗ ter beſchäftigten, durch die Weltkriſe auf das ſchwerſte betroffen worden. Z. B. ſeien 1933 in der Porzellaninduſtrie von 747 000 Arbeitsloſen ungefähr 400 000 Sudetendeutſche geweſen. In den deutſchen Gebieten in der Tſchechoſlowakei befänden ſich mehr Arbeitsloſe als in ganz Frankreich! Die deutſchen Gebiete Böhmens ſtünden bezeichnenderweiſe in der Selbſtmord⸗ ſtatiſtik Europas an der Spitze! Der 1 ſchildert dann den rückſichts⸗ loſen Kampf der Tſchechen gegen die deutſche Sprache. Er weiſt beſonders darauf hin, daß eine große Zahl deutſcher Schulen geſchloſſen wurde und daß die gegenwärtige Zahl der deut⸗ chen Schulen nicht mehr der ſudetendeutſchen Bevölkerungsziffer entſpreche. Es werden dann tſchechiſche Polizeiſchikanen aufgezählt: Päſſe werden verweigert, Häuſer durchſucht, Zeitungen zenſiert und verboten, Bürger werden ins Ge⸗ fängnis geworfen, ohne daß eine Klage geer ſie erhoben wird. Alles das im Namen der Demokratie! Die Tſchechen behaupteten, daß die Sudeten⸗ deutſchen noch immer ihre Loyalität zu beweisen hätten. Die Sudetendeutſchen, die hierfür bereits alles Erforderliche getan hätten, könnten aber antworten, daß die Tſchechen jedoch ihren Staat als einen reinen Slawenſtaat betrachteten, der ihnen allein gehöre und in dem alle anderen Nationalitäten nur geduldet, aber nicht als gleichberechtigte Partner im Staatsleben heran⸗ gezogen werden. Der Verfaſſer verweiſt dann auf die Reden Konrad Henleins, die ſtets den Geiſt einer reſtloſen Loyalität gegenüber dem tſchechoſlowakiſchen Staat atmeten. * 4 1 N die dem Gauleiter zu gegebener Veranlaſſung vorgeſchlagen werden können für Stellen in Partei, Staat und Wirtſchaft. Die Sichtung dieſer Kräfte geſchieht unter Mitwirkung ſämt⸗ licher Amtsleiter und Hoheitsträger in Ver⸗ bindung auch mit den Perſonalſtellen der Gliederungen. Alle notwendigen Nachprüfun⸗ gen, die Einreichung von Unterlagen, perſönli⸗ che Vorſtellungen, Begutachtungen, Heranzie⸗ hung zur zeitweiſen Dienſtleiſtung in der Gauleitung oder in einer Kreisleitung u. a. m. gehören hierher. Hier ſoll nach dem Willen des Gauleiters das ſtete Reſervoir der fähigſten und er⸗ probteſten Kräfte ſein und immer wie⸗ der aufgefüllt werden! Gerade dieſe Arbeit in Verbindung mit der Sichtung des Führer⸗ nachwuchſes für die Partei iſt zukunftswichti in ganz beſonderem Maße Es werden! keine Mittel und Mühen geſcheut, um die Sich⸗ tung dieſer Kräfte zu betreiben(Parteiſchulen, Schulungsburgen und die Ordenburgen). Hier wird insbeſondere die Muſterung und Ueber⸗ wachung der Führeranwärter für die Ordens⸗ burgen ebenſo wie die Bearbeitung ihrer per⸗ ſönlichen Angelegenheiten in enger Verbin⸗ dung mit dem Amt Führernachwuchs der Reichsorganiſationsleitung durchgeführt. Eine beſondere Fühlung mit dem Gauſchulungs⸗ amt, das die beſten Schüler aus den Lehrgän⸗ gen zuweiſt, iſt dadurch bedingt und ſelbſtver⸗ ſtändlich. d) einem Hauptſtellenleiter unterſtehen wei⸗ terhin die„Betreuungsſtellen für die alten Kämpfer mit der Mitgliedsnummer 100 bis 300 0000.“ Ebenſo iſt die Dienſtſtelle des Gau⸗ ſachbearbeiters der„Alten Garde)(Nr. 1 bis 100 000) organiſatoriſch dem Perſonalamt an⸗ geſchloſſen. Selbſtverſtändlich gehören zum Perſonalamt noch die Stellen, welche die, aus der Natur des Amtes erklärliche, ſehr ſtarke Aktenregiſtratur,. Namenskartei und gebietlich gegliederte Stel⸗ lenbeſetzungskartei ſowie den geſamten Schrift⸗ verkehr bearbeiten. So ſehr wie die Partei als eine kämpfende Bewegung ſich hüten muß, ein bürokratiſcher„Apparat“ zu werden, hinter deren Schaltern die eiſige„Amtsmiene“ droht, ſo ſelbſtverſtändlich iſt aber auch, daß die nun einmal notwendige Sorgfalt in der Geſchäfts⸗ führung gewährleiſtet iſt. Ideal ſoll uns immer ſein in der Verwal⸗ tungsarbeit eines Parteiamtes die glückliche Verbindung kämpferiſcher ſoldatiſcher Haltung mit den beſten Eigenſchaften und Erfahrungen preußiſch⸗deutſchen Beamtentums. Die dauernde lebendige Verbindung mit Partei und Volk draußen im Gau erhält uns beweglich und immun gegen die Gefahr einer Verbürokratiſie⸗ rung oder einer Verkapſelung in einer„höhe⸗ ren“ Atmoſphäre. Hierin iſt uns unſer Gau⸗ leiter ſelbſt Vorbild im Alltag des Dienſtes!— „So ſoll das, was im Rahmen des zur Ver⸗ fügung ſtehenden Raumes über die Arbeit und Bedeutung des Perſonalamtes geſagt werden konnte, einen kleinen Ausſchnitt geben aus dem Frontabſchnitt Heſſen⸗Raſſau der NSDAP, der ſeit ſeinem Beſtehen immer ſtolz war, ſeine Teil im Aufbau und in der Fortentwicklung der Partei geleiſtet zu haben. Die Partei wird im Rhein⸗Main⸗Gebiet, gerade auch im kommen⸗ den Zeitabſchnitt des 2. Vierjahresplanes, ihr berechtigtes Primat im Leben des Volkes be⸗ weiſen und den Motor unſerer Kräfteentwick⸗ lung darſtellen! Miniſterpräſidenk Göring wieder in Berlin Berlin, 24. Jan. Miniſterpräſident Gene⸗ raloberſt Göring und Frau trafen am Sonntag um 19.48 Uhr mit dem fahrplanmäßigen D⸗ Zug wieder in Berlin ein. Zum Emp⸗ fang hatten ſich neben Staatsſekretär Körner und dem Führer der Wachſtandarte„Feld⸗ berrnhalle“. Brigadeführer Reimann, auch der Königlich Italieniſche Botſchafter Exz. Attolico und der italieniſche Luftfahrt⸗ attachs Oberſtleutnant Teucci eingefunden, die den Miniſterpräſidenten aufs herzlichſte be⸗ grüßten. Moskau weiſt japaniſchen Proleſt zurück Moskau, 24. Jan. Der Botſchaftsrat der iapaniſchen Botſchaft in Moskau, 8470 0 be⸗ ſuchte am Samstag, wie die„TAS“ meldet, den Leiter der zweiten Oſtabteilung des Volks⸗ kommiſſariats des Aeußern, Koslowſki, und legte gegen die von ſowjetruſſiſchen Grenz⸗ beamten durchgeführte Durchſuchung der bei⸗ den japaniſchen Dampfer„Siberia Maru“ und „Kongoſan Maru“ Proteſt ein, die am 19. Januar, wie gemeldet, in den Hafen von Wladiwoſtok eingelaufen waren. wies den Proteſt zurück und erklärte, daß die japaniſche Regierung„keinerlei Gründe zu Proteſten oder gar Be⸗ ſchwerden über die Handlungen ſowjetruſſi⸗ ſcher Beamten habe“(?). Weiter wies Kos⸗ lowſti den Botſchaftsrat darauf hin, daß der Proteſt der japaniſchen Regierung in dieſem Fall umſo weniger am Platz ſei, da bei der Durchſuchung der„Siberia Maru“ Material entdeckt worden ſei, durch das der Kapitän und einige Mann der Beſatzung einer ungeſetzlichen Handlung überführt ſeien.(9 Flurm über England London, 24. Jan. Der ſeit einigen Tagen in England herrſchende Sturm hat eine Reihe von Unglücksfällen zur Folge gehabt. Am Samstag kenterte in der Nähe von Weyme th ein Lotſenboot, wobei zwei Mann der Beſatzung in den Fluten um⸗ kamen.— Das vor Dartmouth aufgelaufene Schiff„Engliſh Trader“ blieb die ganze Nacht über auf dem Felſen, ohne daß es möglich war, das Schiff zu befreien.— In den ſchottiſchen Häfen konnten die Fiſchkutter ſeit fünf Tagen nicht mehr auslaufen. Die vor Wexford liegen⸗ den Leuchtſchiffe ſowie der Leuchtturm bei Tusker ſind ſeit vier Tagen vom Lande infolge des hohen Seegangs abgeſchnitten. Die Themſe führt ſeit mehreren Tagen Hochwaſſer, verſchie⸗ dentlich trat ſie über die Ufer. ſeinen * 3 Koslowſti 52 1 11 ſtet hen ter Let den leh: N Leit auf kit ne nal zun erſt det wet. in de dien fette die i 115 d Nette 11 upp det! Auhte legte tanzie. det n. den tete det, d pie 5 da n führer. wichig n auch e Sich, chuler, . hier Ueber denz, er per⸗ herbin⸗ der . Eine lungs⸗ gän⸗ n wei⸗ e alten J 00 bis s Gal biz mt an⸗ malant tur des ratur, 1 Stel: gui, tei als heir linter doubt, je nun ſchäfts⸗ Berwal⸗ lücliche Haltung rungen auernde Dolk ch und atiſie⸗ höhe et Gau⸗ ſtes!— ur Ver, eit und Verden 1 den , det VW. ung der vird in lommen⸗ des, iht les be⸗ tentwit⸗ Gene⸗ onntag en D Emp- ötnet „FJeld⸗ „ auch t Eg iſtfahtt⸗ unden, che be⸗ N rat det 90. be⸗ meldet, Voll owſli Grenz⸗ er bei⸗ * und m 10. n dan 8 dlowſt. 7 Ein neues Vahrzeichen Berlins Kichtfeſt der Haupthalle des 88 Berlin, 23. Jan. Am Kaiſerdamm, im Weſten Berlins, wehen auf dem Meſſegelände zu Füßen des Holzturmes die Fahnen des Dritten Reiches und der Stadt Berlin. Ein rieſiges Bauwerk, ein neues Wahrzeichen des Reiches und der Reichshauptſtadt. die Haupt⸗ halle auf dem Meſſegelände am Kaiſerdamm, iſt im Rohbau fertiggeſtellt. Am Samstag nachmittag fand in Anweſen⸗ heit von Vertretern der Stadt, der Partei, der Bauleitung. des Meſſeamtes, der Polizei, der an dem Bau beteiligten Firmen und zahl⸗ reicher Techniker, Angeſtellten und Arbeiter das Richtfeſt ſtatt, auf dem Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident Dr. Lippert die Richtanſprache hielt.„Es iſt mir eine Genugtuung,“ ſo führte der Oberbürgermeiſter u. a. aus,„ſchon im erſten Monat des neuen Jahres wieder zu Füßen eines gewaltigen Neubaues ſtehen zu dürfen, der künftig dem Berliner Stadtbild mitbeſtimmend das Geſicht geben wird. Auch dieſer Bau verſinnbildlicht den ununter⸗ brochenen Aufſtieg, die kraftvolle Neu⸗ ſchöpfung des Reiches und ſeiner Hauptſtadt ſeit jenem Tage, da vor nunmehr faſt vier Jahren der Führer Deutſchlands Geſchicke in ſeine Hand nahm. Wir feiern heute das Richt⸗ feſt der künftigen Haupthalle des Berliner Meſſe⸗ und Ausſtellungs⸗ geländes. Wie ein rieſenhaftes architektoni⸗ ſches Denkmal aus Stahl und Stein erhebt ſie ſich, um nach ihrer Vollendung für fernſte Ge⸗ ſchlechter Zeugnis abzulegen von der Baukunß und dem klaren, neuen Reiches. Aber noch in anderer Beziehung vermag ich ein wahres Monument in dieſem Bau zu ſehen: er iſt ein ehernes Symbol des Gemein⸗ ſchaftsſchaffens in einem neuen glücklichen Vaterland. In dieſem Sinne möchte ich allen jenen dan; ken, die das Werk bis zu ſeinem jetzigen wuchtigen Stilwillen des Verkehrsunfallkurve abgeſtoppl Reichsführer 55. himmler zum erziehungs dienſtes Berlin, 23. Jan. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei im Reichsmini⸗ ſterium des Innern veröffentlicht anläßlich des bevorſtehenden Einſatzes des NSKK. zur Un⸗ terſtützung der Polizei im Kampf gegen die Verkehrsunfälle folgende Verlautbarung über den augenblicklichen Stand der Ver⸗ kehrsunfallkurve: Nachdem ich am 1. Oktober 1936 die zentrale Leitung des Kampfs gegen den Verkehrsunfall auf den deutſchen Straßen übernommen habe, tritt als eine der erſten umfaſſenden Maßnah⸗ men der Verkehrserziehungsdienſt des Natio⸗ nalſozialiſtiſchen Kraftfahr⸗Korps am 23. Jan. zunächſt in den Großſtädten des Reichs, zum erſtenmal in Erſcheinung. Ich betone: als eine der erſten umfaſſenden Maßnahmen. denn es werden weitere von derſelben Großzügigkeit in allernächſter Zeit folgen. Der Einſatz des NSKK.⸗Verkehrserziehungs⸗ dienſtes erfolgt zu einem Zeitpunkt. an dem wir feſtſtellen können, daß die Unfallſtatiſtik die in den Sommermonaten des vorigen Jah⸗ res durchſchnittlich 145 Verkehrstote und 4200 Verletzte in der Woche verzeichnete, in den letz⸗ ten Wochen des Jahres 1936 bereits ein Ab⸗ ſtoppen der Unfallkurve anzuzeigen beginnt. Der Durchſchnitt der letzten Wochen des neuen Dre —— Meſſegeländes am Kaiſerdamm Stande gedeihen ließen, und die es zu ſtolzem Ende führen werden. Wir erinnern uns noch, Brande der Ausſtellungshallen der Führer und Reichskanzler ſelbſt die Ent⸗ ſcheidung für eine großzügige Neugeſtaltung des Berliner Meſſegeländes traf und wie un⸗ mittelbar darauf unter der tatkräftigen Förde⸗ rung des Reichspropagandaminiſters Dr. Goebbels die Pläne in Angriff genommen wurden. Nunmehr ſind auch die letzten Spu⸗ ren des Brandes beſeitigt, und es iſt ein Werk entſtanden, das die ganze Meſſeſtadt Berlins beherrſcht. In 240 Meter Länge erſtreckt ſich die Front der neuen Halle Ihr Mittel bau iſt nur um wenige Meter niedriger als das Mit⸗ telſchiff des Kölner Domes. Dieſer Mitteltrak. wird durch 28 Fenſter, die je 23 Meter hoch ſind, alſo ſo hoch wie ein Berliner Etagenhaus ſtrömende Lichtflut erhalten. Durch große Glas⸗ türen ſind die beiden Seitenhallen vom Mit⸗ telbau getrennt. Sie haben eine Länge von je 100 Metern und eine Breite von je 40 Metern Ihre Faſſade ſteigt bis zu 15 Metern auf Schon in dieſem Jahre, im Spätherbſt etwa, wird die neue Halle mit ihrem künſtleriſch aus⸗ geſtalteten Ehrenraum vollendet ſein. Aus allen Teilen des Reiches rollen immer noch die Baumaterialien nach der Maſuren⸗ Allee. Allein aus der Würzburger Gegend bringen 2000 Eiſenbahnwaggons und Laſtzüge Muſchelkalk für das Steinwerk der Halle nach Berlin. Bisher hat die Halle ſchon 20000 Tagewerke erfordert, und bis zu ihrer Fertigſtellung wird man noch weitere 15 090 Tagewerke benötigen. Dieſe Zahlen geben ein deutliches Bild davon, wie ſehr auch dieſer Bau zur Arbeitsbeſchaffung und zur Belebung der Wirtſchaft beiträgt. Der neuen Halle wünſche ich“, ſo ſchloß Dr. Lippert,„daß ſie ihre Beſtimmung erfüllen möge! Sie ſoll gleichzeitig auch ein Wahr⸗ zeichen ſein des ſchaffenden Dritten Reiches und ſeiner Hauptſtadt Berlin. Und jetzt befehle ich: Richtkrone heißt!“ wie nach dem im Jahre 1935 Einſaß des Nöofk.-Berlehrs⸗ die Zahl der Verkehrsopfer gegenüber dem Winter des Vorfahres mindeſtens etwa auf den gleichen Stand halten laſſen. Wenn es auch verfehlt ſein mag, aus den wenigen vorliegenden Vergleichsziffern der amt⸗ lichen Erhebungen des neuen Jahres und des Vorjahres voreilige Schlüſſe zu ziehen, und etwa die ſaiſonmäßigen Einflüſſe außer Betracht zu laſſen, ſo ergibt ſich bei Berückſich⸗ tigung aller Momente die Feſtſtellung. daß es gelungen iſt, trotz der fortſchreitenden Motori⸗ ſierung nicht nur ein weiteres An⸗ wachſen der Verkehrsunfälle zu ver⸗ hindern, ſondern ſogar ihre Zahl bereits etwas herabzudrücken. Dieſe Feſtſtel⸗ lung iſt beſonders wichtig, um den Beweis zu liefern, daß die vom Führer befohlene Moto⸗ riſterung des allgemeinen Verkehrs durchaus nicht zwangsläufig eine Vermehrung der Ver⸗ kehrsunfälle nach ſich zieht. Dieſe Feſtſtellung iſt uns ein Beweis, daß es möglich iſt, durch die Zuſammenarbeit aller ſich willig in die Verkehrsgemeinſchaft einfü⸗ genden Volksgenoſſen die Unfallkurve auf das durch die Anzulänglichkeiten der menſchlichen Natur bedingte Mindeſtmaß herabzudrücken und damit Verluſte an Leib und Leben für viele Jahres verzeichnet 80 Tote und rund 2000 Ver⸗ letzte als Opfer von Verkehrsunfällen. Obwohl ſich alſo der Kraftfahrzeugbeſtand des Deutſchen Reiches im letzten Jahr um mehr als 450000 neue Kraft⸗ deutſche Volksgenoſſen und Verluſte an wirt⸗ ſchaftlichen Werten von der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft fernzuhalten. In dieſer hoffnungsvollen Erwartung begrü⸗ ße ich die ehrenamtliche Tätigkeit des NSKK.⸗ Verkehrserziehungsdienſtes als ein ſichtbares fahrzeuge vermehrte, hat ſich demnach Vereinheillichung und Neugeſlaltung des Jugendſtrafvollzugs Berlin, 29. Jan. Reichsminiſter der Juſtiz Dr. Gürtner hat eine Allgemeine Verfü⸗ gung über den Jugendſtrafvollzug erlaſſen, die in Nr. 3 der„Deutſchen Juſtiz“ bekanntgemacht wird. Danach wird an jungen Gefangenen der Strafvollzug als Sondervollzug in Ju⸗ gendgefängniſſen durchgeführt. Bis auf weiteres ſind 10 Jugendgefängniſſe für männliche Verurteilte und ſechs Jugendgefäng⸗ niſſe für weibliche Verurteilte beſtimmt worden. Außerdem iſt feſtgeſetzt, in welche Anſtalt die Verurteilten der einzelnen Oberlandesgerichts⸗ bezirke einzuweiſen ſind. Den Jugendgefängniſ⸗ ſen weiſt die Verfügung ausnahmslos die Ver⸗ urteilten von 14 bis zu 18 Jahren, die Verurteilten von 18 bis zu 21 Jahren mit Ausnahme der Unverbeſſerlichen und ausnahms⸗ weiſe auch Verurteilte von 21 bis zu 25 Jahren zu, die nach dem Stand ihrer ganzen Entwick⸗ lung ſich beſſer zur Unterbringung im Jugend⸗ gefängnis eignen und bei denen mit einer nach⸗ haltigen Beſſerung gerechnet werden kann. „Das Ziel des Jugendſtrafvollzugs iſt es, die künftige Haltung des jungen Gefangenen ent⸗ ſcheidend zu beeinfluſſen. Der Geſan⸗ gene ſoll nicht verloren gehen. ſondern auf den rechten Weg zurückgebracht und ſo gefeſtigt werden daß er ein taugliches Glied der Volksgemeinſchaft wird. Er wird daber im Jugendſtrafvollzug mit gerechter Strenge in feſter Zucht gehalten und muß lernen, hart ge⸗ gen ſich ſelbſt zu werden. Dieſem Ziel dienen die Erfaſſung der Weſensart des Gefangenen, die Wahl der Haftform. die Arbeit. der Unter⸗ richt, die Leibesübungen, die Geſtaltung der Zeichen des Einſatzwillens der Bewegung. Freizeit und des Verkebrs des Gefangenen mit der Außenwelt, ſowie die Fürſorge für die Zeit nach der Entlaſſung. Dies wird in der Verfü, gung im Anſchluß an die reichsrechtlichen Grundſätze über den Strafvollzug im einzelnen in der Form von Richtlinien geregelt. Da mit dieſer Verfügung die bisherigen lan⸗ desrechtlichen Vorſchriften auf dieſem bedeu⸗ tungsvollen Sondergebiet gegenſtandslos wer⸗ den. iſt die Verfügung auch ein weiterer heacht⸗ licher Schritt zur Vereinbeitlichung des deut⸗ ſchen Rechts. Dr. Schacht dankt Berlin, 323. Januar. Für die über⸗ aus zahlreichen Glückwünſche und Gaben, die Dr. Schacht zu ſeinem 60. Geburtstag zu⸗ gegangen ſind, bittet der Reichsbankpräſident, auf dieſem Wege ſeinen herzlichſten Dank ſagen zu dürfen. Dr. Len zur Gründung des Bundes deulſcher Karneval Berlin, 22. Jan. Zu der am 16. Januar in München unter Mitwirkung der NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ erfolgten Gründung des„Bundes deutſcher Karneval“ äußert ſich Reichsleiter Dr. Ley wie folat: der dem Ausdruck der Lebensfreude und Le⸗ bensbejahung dient und in großen Gebieten des Deutſchen Reiches und auch in vielen an⸗ grenzenden Ländern im Volkstum wurzelt. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ betrachtet gerade die Pflege alter Volksbräu⸗ che als eine ihrer Hauptaufgaben und bearüßt deshalb die Gründung des„Bundes deutſcher Karneval“ unter ihrer Mitwirkung als Vorausſetzung dafür, den deutſchen Kar⸗ neval. entkleidet von allen geſellſchaftlichen und geſchäftlichen Entartungen, auf der brei⸗ ten Grundlage der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und in enger Zuſammenarbeit mit den traditionellen Karnevalvereinen zu einem wahren Volksfeſt im wahrſten Sinne zu machen. aez. Dr. R. Ley.“ Wegen Beleidigung des Führers vor Gerichl Berufungsverhandlung gegen den Hauptſchrift⸗ leiter eines holländiſchen Marxiſten⸗Blattes Amſter dam, 23. Jan. Am 21. Januar fand vor dem Gerichtshof in Amſterdam eine Berufungsverhandlung gegen den Hauptſchrift⸗ leiter des Marxiſten⸗Blattes I. P. Ankerſmit, wegen Beleidigung des Führers ſtatt. Ankerſmit war in erſter In⸗ ſtanz zu einer Geldſtrafe von 150 Gulden bezw. Genf. 22. Jan. Der Völkerbundsrat hat am Freitag nachmittag in öffentlicher Sitzung eine Reihe techniſcher Fragen erledigt. Eine Ausſprache wurde nur durch die Frage der Einholung von Gutachten des Haager Ge⸗ richtshofes veranlaßt. Es war ſchon vor längerer Zeit angeregt worden. die Tätigkeit des Haager Gerichts⸗ hofes dadurch zu beleben, daß die Einholung von Gutachten nicht. wie bisher, vom Rat ein⸗ ſtimmig, ſondern auch mit Stimmen⸗ mehrheit, vor allem alſo unter Ausſchluß der an einem Streitfall beteiligten Staaten, ſollte beſchloſſen werden können. Eine Reihe von Regierungen, insbeſondere Polen und Schweden, hatte ſich bereits ſchriftlich gegen dieſe im Völkerbundspakt nicht vorgeſehene Erweiterung der Gutachtentätig⸗ keit des Haager Gerichtshofes ausgeſprochen. In der Freitagſitzung begründete der rumä⸗ niſche Außenminiſter Antonescu ausführ⸗ lich den ablehnenden Standpunkt auch ſeines Tokio, 23. Jan. Die Forderung des Kriegs⸗ miniſters nach Auflöſung des Reichs⸗ tages wurde vom Kabinett abgelehnt. Daraufhin wurde der Rücktritt des Ge⸗ ſamtkabinetts beſchloſſen. Miniſter⸗ vräſident Hirota hat ſich zum Kaiſerlichen Palaſt begeben. um vom Kaiſer die Genehmi⸗ gung zum Rücktritt des Geſamtkabinetts zu erbitten. Um die Neubildung des japaniſchen Kabinetts Tokio. 23. Jan Als Nachfolger Hirotas werden in Zuſammenhang mit der Neubildung des japaniſchen Kabinetts am Samstag neber anderen der Präſident des Oberhauſes. Prinz Konoe, der im März die Bildung des Ka⸗ binetts ablehnte. ſowie die Generäle Ugak! und Minami genannt. Auch Admiral Suetzu⸗ gu und der frühere Flottenchef und Marine⸗ miniſter Oſumi werden als Nachfolger in Be⸗ tracht gezogen. Starke Beachtung findet eine Erklärung der aktiviſtiſchen Gruppen Japans, die ſich ein⸗ heitlich organiſieren wollen. Ihre Vertreter haben den Kriegsminiſter Terauchi zum Rücktritt des Kabinetts beglückwünſcht. Zu · gleich machen ſie dem Marineminiſter Nagano den Vorwurf ein Kompromiß mit den Parteier angeſtrebt zu haben Empfang an Bord des Kreuzers „Emden“ Tokio, 23 Jan. Der deutſche Kreuzer „Emden“ iſt nach fünftägigem Aufenthalt im Hafen von Nokohama mit dem Befehl aus⸗ gelaufen, nach Nanking und Schanghai zu gehen. Vor der Ausfahrt veranſtaltete die Beſat⸗ zung für die deutſche Kolonie und die Vertre⸗ 28e Volk, — 15 Tagen Gefängnis verurteili worden. Die Anklage erfolgte wegen„Beleidigung des Oher⸗ hauptes eines befreundeten Staates“ und grün⸗ dete ſich auf die Tatſache, daß„Het Volk“ an⸗ läßlich der Beiſetzung Guſtloffs eine gemeine Karikatur des Führers gebracht hatte. Der Generalſtaatsanwalt beantragte Beſtätigung des Urteils erſter Inſtanz. Der Gerichtshof hat die Urteilsverkündung auf den 4. Februar feſtgeſetzt. Jum Ankergang des Verſuchsbools „Delle“ Feierliche Beiſetzung am Montag. Berlin, 23. Jan. Im Verlauf der Ber⸗ aungsarbeiten konnten bisher 14 Opfer ge⸗ borgen werden. Die Bergungsarbeiten neh⸗ men ſeither ihren planmäßigen Verlauf. Die Särge mit den 14 Toten wurden inzwiſchen von Fahrzeugen der Kriegsmarine nach Kiel übergeführt und in dem Marinelazarett Kiel⸗ Wik aufgebahrt. Am Montag, 25. Jan., findet auf dem Garniſonsfriedhof in Kiel die feierliche Beiſetzung ſtatt. Die Schiffe der Kriegs⸗ marine werden während der Trauerfeierlich⸗ keiten Flaggentrauer anlegen und während der Beiſetzung die Toppflaggen halbſtock ſetzen. konkurrenz zwiſchen Genf und den haag Befürchlungen Anlonescus Landes, indem er insbeſondere darauf hinwies, daß es bedenklich wäre, die politiſche Vermitt⸗ leraufgabe des Völkerbundsrates immer mehr an den Haager Gerichtshof abzu⸗ geben und dadurch auf die Dauer das An⸗ ſehen des Rates zu ſchwächen. Ein Beſchluß wurde am Freitag noch nicht gefaßt, doch iſt damit zu rechnen, daß entſprechend einem An⸗ trag des ſchwediſchen Vertreters dieſe Frage an den Ausſchuß für die Reform des Völker⸗ bundspaktes der ſich bekanntlich im Dezember 1936 auf unbeſtimmte Zeit vertagt hat, über⸗ wieſen werden wird. Vor der Ratsſitzung hatte das Dreierkomitee für Danzig, in dem England, Frankreich und Schweden vertreten ſind, eine Sitzung abgehal⸗ ten. Der engliſche Außenminiſter berichtete über eine Unterredung, die er am Vormittag mit dem polniſchen Außenminiſter Beck hatte. Da ein ſchriftlicher Bericht Becks noch nicht vor⸗ ter der fapaniſchen Regierung und der Be⸗ Waſhington, 23. Jan. Präſident Roo⸗ ſevelt hat allem Anſchein nach kein V er⸗ langen, perſönlich in die Bei⸗ legung des Streiks der Autoarbeiter einzugreifen, doch nimmt man an, daß ſich das Kabinett in ſeiner heutigen Sitzung mit der Streiklage befaſſen werde. Der Präſident, der von beiden Seiten in den Streik verwickelt wurde, verlangte mit einigem Nachdruck, daß weniger geredet werde und erklärte vor Preſſe⸗ vertretern u. a.: Es gibt Augenblicke, in denen Erklärungen, Konverſationen und große Zeitungsüberſchrif⸗ ten nicht am Platze ſind. Der Gewerkſchaftsführer John Lewis, der vor Zeitungsvertretern die Erwartung ausge⸗ ſprochen hatte, daß ſich Präſident Rooſevelt auf Seiten der Streikenden ſtellen werde, nachdem die Gewerkſchaften ſeine Wiederwahl ermöglicht hätten, hat an die„Sitzſtreiker“ einen Aufruf erlaſſen, daß ſie die Fabriken weiter beſetzt halten ſollen. Der Präſident der General Motors⸗Werke, „Der Karneval iſt ein uralter Volksbrauch Sloan, erklärte, daß die ungeſetzliche Be⸗ tere Verſuche lag, wird das Dreierkomitee morgen nochmals zuſammentreten. Das ſapaniſche Kabinett zurückgetreten der Reichslag wird nicht aufgelöſl hörden einen Bordempfang. Bei dieſer Ge⸗ legenheit dankte der Kommandant, Lohmann, im Namen der„Emden“ Beſatzung für den ungemein herzlichen Empfang, den die Stadt dem deutſchen Kreuzer bereitet hat. Die über⸗ aus freundliche Aufnahme habe den vollen Erfolg der Miſſion des Kreuzers„Emden“ bewieſen, nämlich die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zewiſchen beiden Ländern zu vertie⸗ fen und die Japan⸗Deutſchen in glücklichſter Weiſe mit der Heimat zu verbinden. Unter nicht endenden Banzai⸗ und Siegheil⸗Rufen lichtete der Kreuzer dann die Anker. Polniſcher Bürgermeiſter von Kommuniſten mißhandell Bromberg. 23. Jan. In dem in der Nähe von Hohenſalza liegenden kongreßpolniſchen Städtchen Radziejewo Kejawſkie kam es zu ern⸗ ſten Ausſchreitungen, in deren Verlauf 150 Kommuniſten das Magiſtratsgebäude heſet⸗ ten und in das Büro des Bürgermei⸗ ſters drangen. Da dieſer die lärmend er⸗ hobene Forderung nach Auszahlung einer ein⸗ maligen Geldunterſtützung nicht erfüllen konnte. fiel die Menge über ihn her, warf ihn zu Bo⸗ den und zerrte ihn an den Füßen die Treppe hinunter. Dann ſchleiften ſie den Bürgermeiſter durch die Straße und warf ihn auf einen Wagen, deſſen Kutſcher gezwungen wurde, den übel zugerichteten Bürgermeiſter aus der Stadt herauszufahren. In der Nähe des Dorfes Biskupiec wurde der Unglückliche trotz der gro⸗ zen Kälte in einen Chauſſeegrahen geworfen. Die flehentlichen Bitten des zehnjährigen Sohns, den Vater doch zu ſchonen ließen die Kommuniſten ungerührt. Als die Polizei heranrückte, liefen die Kommuniſten auseinander. Bisher wurden acht Rädelsfübrer verhaftet. kein perſönliches Eingreifen Rooſevells im Auloſtreik Gewerkſchaftsführer für Streikverlängerung ſetzung der General Motors⸗Fabriken ein Hin⸗ ernis für jede friedliche Regelung ſei. Arbeitsminiſter Miß Perkins hat wei⸗ zur Beilegung des Streiks in Ausſicht geſtellt. Elektrizitätswerken Chicago im Dunkel Streik bei den Städtiſchen Elektrizitätswerken Chicago, 23. Jan. Bei den Städtiſchen brach Freitag abend ein Streit aus, durch den die Viermillionenſtadt in völlige Dunkelheit gehüllt wurde. Nur vereinzelte Lampen brennen in den Haupt⸗ verkehrsſtraßen. geſetzt worden, um den Verkehr nung aufrecht zu erhalten Alle Polizeibeamten ſind an⸗ und die Ord⸗ und zu verhüten, daß die Unterwelt die Dunkelheit zur Begehung von Verbrechen ausnutzt. Die Waſſerwerke, die Feuerwehr und die Krantenhäuſer werden noch für 24 Stunden mit Elektrizität verſorgt. Wenn die Stadt Streikenden haben ſollte, Betrieben der Strom abgeſchnitten werden. t dann die Forderung der auf Lohnerhöhung nicht bewilligt ſoll auch d ieſen lebenswichtigen — r ——— N 2 . ——— 5 Nalionaliſtiſcher Vormarſch auf Malaga die bolſchewiſtiſchen Horden auf dem Rückzug Salamanca, 23. Jan. Während die na⸗ tionalen Truppen ihren Vormarſch auf die rings von Bergen umgebene Hafenſtadt Ma⸗ laga bisher im weſentlichen, der Küſte fol ⸗ gend, aus ſüdweſtlicher Richtung durchgeführt haben und nur eine kleinere Abteilung von Ronda aus das Gebirge durchquerte, iſt jetzt, die Bolſchewiſten völlig überraſchend, ein kfühner nationaler Vorſtoß von Nordoſten her erfolgt. Nationale Ab⸗ teilungen ſind in das wilde Gebirgsland im ſüdweſtlichen Teil der Provinz Granada ein⸗ gedrungen und haben, wie der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Salamanca meldet, 34 km in Richtung auf Mala ⸗ ga vorſtoßen können. Nach glänzend durch⸗ geführtem Kampf mit den bolſchewiſtiſchen Banden wurde die Stadt Alhama, ſowie andere an der Marſchſtraße gelegene Ortſchaf⸗ ten erobert. Die Bolſchewiſten verloren 86 Tote, darun⸗ ter 5 Anführer, und 29 Gefangene. Mehrere der Gefangenen zeigten Verwundungen, die ibnen die eigenen Anführer beigebracht hat⸗ ten, um ſie am Zurückweichen zu verhindern Einem bolſchewiſtiſchen Anführer iſt es ge⸗ lungen, verwundet zu entkommen. Das erbeu⸗ tete Material iſt außerordentlich umfangreich Es beſteht aus Maſchinengewebren, Karabi⸗ nern und anderem Kriegsmaterial. Bei Eſtepona in der Provinz Malaga wur den ebenfalls Maſchinengewehre, ſowie die Ausrüſtung einer bolſchewiſtiſchen Nachrich⸗ tenabteilung erbeutet. Von den übrigen Fronten iſt tem Infanteriefeuer nichts melden. Ergänzend zu dem Heeresbericht wird noch bekannt, daß der neue erfolgreiche Vormarſch in Richtung auf Malaga von Oberſtleutnant Baturone durchgeführt worden iſt. Die unter ſeinem Befehl ſtebenden nationalen Truppen eroberten außer der Stadt Albama die Orte Eicuzar und Cacin. An den Kämpfen nah⸗ men u. a. auch bolſchewiſtiſche Matroſen aus Cartagena teil, die gerade zur Verſtärkung eingetroffen waren und ſogleich 46 Mann ver⸗ loren. außer leich⸗ Neues zu Munitionsmangel bei den Bolſchewiſten Rege Fliegerläligleit an der Madrider Front Salamanca. 23. Jan. An der Madrider Front liefen am Freitag zwei Polizeibeamte über, die von den Bolſchewiſten zum Kampf gegen die nationalen Truppen gepreßt wor⸗ den waren. Aus den Berichten dieſer Männer geht hervor, daß die von der nationalen Flot⸗ te durchgeführte Blockade der Mittelmeerhäfen die Verſorgung der ſpaniſchen Bolſchewiſten aus den Häfen der Sowjetunion allmählich wirkſam beeinträchtiat. So leiden die Bolſchewiſten bereits unter zunehmendem Munitionsmangel. An zahlreichen Front⸗ abſchnitten wurden den bolſchewiſtiſchen Ban⸗ den die Munitionsbezüge um 50 v H. gekürzt und die ſo gewonnenen Reſer⸗ ven an die anſcheinend als beſonders gefähr⸗ det betrachtete Madrider Front abgeführt Dazu kommt, daß der ſteigende Benzin; mangel die Benutzung von Kraftfahrzeu⸗ gen immer mehr erſchwert. Dies hat an ver⸗ ſchiedenen Frontabſchnitten ſchon dazu ge⸗ führt, daß die Geſchütze der maetoriſierten Ab⸗ teilungen auf Eſelskarren transportiert wer⸗ den müſſen. »Die Wirkſamkeit der nationalen Seeſperre wird übrigens von den bolſchewiſtiſchen An⸗ führern offen zugegeben. Die nationale Luftwaffe führte am Freitag an der Madrider Front erneut erfolg: reiche Bombenangriffe durch. 15 Bombenflugzeuge. die von 15 Jaadflugzeugen begleitet waren, bombardierten morgens zu⸗ nächſt die bolſchewiſtiſchen Stellungen unmit⸗ telbar an der Stadtgrenze danach bolſchewi⸗ ſtiſche Lager zwiſchen der Hauptſtadt und dem Escorial. Dabei wurde die Umgebung von Valdemorillo beſonders ſtark mitgenommen. Die Jaadflieger ſprenaten durch Maſchinen⸗ gewehrfeuer bolſchewiſtiſche Banden ausein- ander. Die Flieger konnten deutlich die Kopf⸗ loſigkeit unter den Moskau⸗Söldlingen beob⸗ achten. die durch ſtarkes nationales Artillerie- feuer noch erhöht wurde. Im Abſchnitt von Pozuelo nordweſtlich von Madrid gelang es einer nationalen Abteilung durch geſchicktes Vorgehen. den Teil einer bolſchewiſtiſchen Bande zu umzingeln. Im Abſchnitt Carabanchel Bajo Getafe erſchienen vier bolſchewiſtiſche Flugzeuge und warfen Bomben ab. die aber nur geringen Schaden anrichteten. Bolſchewiſtiſcher Luftangriff auf Ceula Ungeheure Empörung unker der Bevölkerung Liſſabon, 23. Jan. In ſeiner Rundfunk⸗ anſprache über den Sender Sevilla am Frei⸗ tagabend beſchäftigte ſich General Queipo de Llano zunächſt mit einem am Mittwoch erfolaten Luftangriff von zwei bol⸗ ſchewiſtiſchen Bombenflugzeugen auf die offene Stadt Ceuta in Spa⸗ niſch⸗Marokko. Dabei ſind mehrere Bomben auf den Marktplatz gefallen. wodurch 36 Per⸗ ſonen aus der Zivilbevölkerung getötet wur⸗ den. Der General berichtete, daß dieſe feige Tat bei der Bevölkerung eine ungeheure Ex⸗ bitterung hervorgerufen habe. Die mauriſche Bevölkerung habe in Tetuan eine Kund⸗ gebung zu Ehren des Khalifen veranſtaltet, in der gegen die bolſchewiſtiſchen Flieger⸗ angriffe auf eine offene Stadt heftig prote⸗ ſliert worden ſei. Weiter ging General Queipo de Llano auf die Tatſache ein, daß ſpaniſche Bol ſche⸗ wiſten bei den Bombenanſchlägen in Por⸗ tugal führend beteiligt waren. Dies werde auch durch den merkwürdigen Umſtand klar erwieſen, daß die bolſchewiſtiſchen Sender die Nachricht über den Anſchlaa bereits in ten⸗ denziöſer Weiſe verbreiteten bevor die erſte Bombe platzte. Der General fand im Zuſam⸗ menhang mit dieſen neuen Verbrechen, die die Bolſchewiſten in dem befreundeten Nach⸗ barland begangen haben, warme Worte für das portugieſiſche Volk und ſeine Führer Auf die Lage an den Fronten eingehend, teilte der General mit, daß an der Südfront am Freitag drei weitere Ortſchaften durch die nationalen Truppen be⸗ ſetzt worden ſeien. Die von den Bolſchewi⸗ ſten angekündigte Offenſive ſei jämmerlich zuſammengebrochen. Die bolſchewiſtiſchen Feinde ſeien in die Flucht geſchlagen worden und haben 47 Tote auf dem Schlachtfeld zu⸗ rückgelaſſen, darunter 5 Anführer. Vor Madrid hätten ſich nur kleinere Zu⸗ ſammenſtöße ereignet. Das Artilleriefeuer ſei auf beiden Seiten jedoch ſehr ſtark geweſen. Die nationalen Truppen hätten einige ſtrate⸗ aiſche Frontverbeſſerungen vorgenommen. Araber gegen Kompromiß in der jüdiſchen Einwanderungs rage Revolveranſchlag in Haifa Jeruſalem, 22. Jan. Der britiſche Aus⸗ ſchuß, der an Ort und Stelle die mit der jüdi⸗ ſchen Einwanderung in Paläſtina zuſammen⸗ hängenden Fragen prüfen und vor allem die Berechtigung der arabiſchen Forderungen einer Prüfung unterziehen ſollte, hat Paläſtina ver⸗ laſſen. Im arabiſchen wie im jüdiſchen Lager werden lebhaft Vermutungen angeſtellt über die Entſcheidung, zu der der Unterſuchungsausſchuß kommen wird. Bei den Arabern iſt die Stimmung keineswegs opti⸗ miſtiſch, zumal das Gerücht verbreitet wird, die engliſche Regierung beabſichtige, künftig die Einwanderung der Juden auf 220 000 Perſo⸗ nen jährlich feſtzuſetzen. Die Araber bezeichnen eine ſolche Kompromißlöſung als völlig unge⸗ nügend. Auf den arabiſchen Bürgermeiſter von Haifa, Haſſan Bey Sid ki, iſt viermal ein Revolveranſchlag verübt worden. Die Schüſſe gingen jedesmal fehl. Der Bürger⸗ meiſter iſt von den arabiſchen Aktiviſten als zu ſehr regierungsfreundlich kritiſiert worden, und es heißt, daß der Orden der aufſtändiſchen Scheiks den Bürgermeiſter zum Tode verurteilt habe, und die Vollſtreckung dieſes Urteils nur eine Frage der Zeit ſei. 40 Regelmäßige Freiwilligen-Trans- porte für die Bolſchewiſten Ss Kopenhagen, 23. Jan. Unter der Ueberſchrift„Die kommuniſtiſche Partei ſendet däniſche Freiwillige nach Spanien“ veröffent⸗ licht„Berlingske Aften Avis“ einen ausführ⸗ lichen Bericht über die„Freiwilligen“⸗Trans⸗ porte, die jeden Samstaa von Esbjerg mit dem Dampfer„A. P. Bernſtorff“ abgehen und über Dünkirchen und Paris in das bol⸗ ſchewiſtiſche Spanien geleitet werden. Mit dieſem Ziel iſt auch am heutigen Samstag eine Gruppe von durch Kommuniſten gewor⸗ bener und ausgerüſteter„Freiwilliger“ aus Kopenhagen abgefahren, die von einem gewiſ— ſen Harald Nielſen, Sekretär des Bezirks See⸗ land der Kommuniſtiſchen Partei Dänemarks, geleitet wurde. Um das Ziel zu tarnen, war allen Beteiligten ſtrengſtes Stillſchweigen auf erlegt worden. Ein Arbeitsloſer, der im letzten Augenblick den ihm eingeredeten Plan, den Bolſchewiſten in Spanien zu helfen, bereute, hat u. a. ſol⸗ gendes über die Arbeit der bolſchewiſtiſchen Menſchenhändler erzählt: Die Wirtſchafterin eines kommuniſtiſchen Seemannklubs in der Gothersgade in Kopenhagen habe ihn, als das Geſpräch einmal auf Spanien gekommen ſei, die Adreſſe eines Hartwig Sörenſen in der Anderſengade gegeben. Von Sörenſen ſei er an den Sekretär Nielſen verwieſen worden der ihm geſagt habe, daß der nächſte Transport für Spanien ſchon überfüllt ſei und er ſchriftliche Nachricht erhalten würde. Bei einem dritten Beſuch in dem kommuni⸗ ſtiſchen Büro ſei er auf Freitag beſtellt wor⸗ den, und am Freitag habe er dann erfahren, daß die Abreiſe eines„Freiwilligen-Trans⸗ portes“ am Samstagfrüh vor ſich gehe und daß er ſich in einem Keller in der Bentzonsvej einfinden ſolle. In dieſem kommuniſtiſchen Verkehrslokal, das mit dem Bilde Lenins, roten Fahnen und einer großen Karte von Spanien ausſtaffiert ſei, habe er 150 Kronen zum Kauf einer Fahrkarte für ſich und einen anderen unbekannten Kameraden für die Strecke Kopenhagen— Esbjera— Paris ſo⸗ wie Geld zum Kauf eines Hemdes und zur Einlöſung ſeines verpfändeten Mantels be⸗ kommen. Als er am Freitag nachmittag in der Anderſengade die zweite Fahrkarte abge⸗ liefert habe, habe er Inſtruktionen empfangen. die dahin gingen, daß die„Freiwilligen“ ſich Samstagfrüh in dem kommuniſtiſchen Lokal in der Bentzonsvej einfinden ſollten, daß ſie ſich aber nicht kennen dürften und überhaupt Still⸗ ſchweigen bewahren ſollten. An dem„Ab⸗ ſchiedskaffee“ in dem genannten Lokal habe er nicht teilgenommen. „Berlingske Aften Avis“ ſchildert anſchlie⸗ ßend noch kurz die Abreiſe der„Freiwilligen“ unter gleichzeitiger Veröffentlichung eines Bil⸗ des, das drei von dieſen betrogenen jungen Menſchen an dem Gangfenſter des aus Kopen⸗ hagen abgehenden Zuges zeigt. Zum Schluß ironiſiert das Blatt eine kürzliche Erklärung des Außenminiſters Munch, wonach das Verbot der Ausreiſe von„Freiwilligen“ nach Spanien nicht aktuell ſei und meint, daß dies nur dann nicht aktuell ſei. wenn man den Wunſch habe, den Kommuniſten ſo viel Leute wie möglich nach Spanien zu ſchicken. höhere Reichsſtenereinnahmen Reichsſteuereinnahmen April— Dezember 1936 um rund 1.4 Milliarden RMk. höher als im Voriahr. Berlin 23 Jan. Die Einnahmen des Reiches an Steuern Zöllen und anderen Ab- gaben betrugen im Monat Dezember 1936 bei den Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 902,2(Dez. 1935 691,5) Mill. RMk., bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 313,7(276.0) Mill. RMk., zuſammen 1215.9(967,5) Mill. RMk. In der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1936 er⸗ brachten die Beſitz- und Verkehrsſteuern 5874,7 (i. V 4611,2) Mill. RMk., die Zölle und Ver⸗ brauchsſteuern 2709.9(2579,2) Mill RMk., zu⸗ ſammen alſo 8584.6(9170,4) Mill. RMk. Im ganzen ſind im Dezember 1936 an Be⸗ ſitz⸗ und Verkehrsſteuern 210,7 Mill. R Mk. mehr aufgekommen als im Dezember 1935 bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern 37.7 Mill. RMk. mehr, ſodaß das geſamte Mehraufkom⸗ men im Dezember 1936 gegenüber dem glei⸗ chen Vorjahrsmonat 248,4 Mill. RMk. be⸗ trägt. Im erſten bis dritten Viertel des Rech⸗ nungsjahres 1936 ſind gegenüber dem glei⸗ chen Zeitraum des Vorjahres mehr aufgekom⸗ men: an Beſitz⸗ und Verkehrsſteuern 1263, Mill. RMk., an Zöllen und Verbrauchsſteuern 130,7 Mill. RMk., zuſammen 1394.2 Mill. RMt. In dieſem Mehraufkommen ſind drei Poſten enthalten, die im Vorjahr noch nicht vorgekommen ſind: a) die Urkundenſteuer, die erſt ab 1. Juli 1936 Reichsſteuer geworden iſt, mit 19.5 Mill. RMk., b) die Erhöhung der Körperſchaftsſteuer- Vorauszahlungen durch das Geſetz zur Aenderung des Körperſchafts⸗ ſteuergeſetzes vom 27. Auguſt 1936, c) die Be⸗ förderungsſteuer für den Güter- und Werk⸗ fernverkebr mit Kraftfahrzeugen. Die Exploſionen in Liſſabon Liſſabon, 22. Jan. Die portugieſiſche Staatspolizei ſetzt die Unterſuchuna der Bom⸗ benanſchläge mit aller Energie fort. Es wur⸗ den zahlreiche verdächtige Perſonen. darunter mebrere Spanier, verbaftet. Der Polizei fiel auch ein Dokument in de Hände. aus dem einwandfrei hervorging., daß die Verhafteten 5 Dienſt der Bolſchewiſten in Spanien ſtan · en. Der Radioklub„Portuguez“, deſſen Sende⸗ ſtation durch Sprengkörper beſchädiat worden war, konnte am Freitag ſeine üblichen Rund⸗ funkſendungen wieder aufnebmen. Zu den Anſchlägen ſchreibt die Zeitung „Seculo“, daß die Anſchläge der Ausdruck des Sowietbanditentums geweſen ſeien, das im Ausland organiſiert und mit den modern⸗ ſten Sprengkörpern ausgeſtattet worden war. Das Material ſtammt zweifellos aus Barcelona, wo ſich heute der Herd der bolſchewiſtiſchen Propaganda für Weſteuropa befinde. Die Anſchläge hätten deutlich gezeigt, von welcher Seite der Staat bedroht werde, und gegen wen ſich die gemein⸗ ſame Abwehr richten müſſe „Dario da Manha“ verweiſt darauf, daß die Anſchläge das Beſtehen einer kommu⸗ niſtiſchen Organiſation in Portugal bewieſen hätten. Zweifellos werde dieſe Organiſation vom Auslande unterhalten und geleitet. Ihre Taktik beweiſe daß geſchulte Angehörige der Komintern die Ausführung der Verbrechen übernommen hätten Neue Brotpreiserhöhung in Paris Paris, 23. Jan. Der Brotpreis in Paris, der in den letzten Monaten mehrexema erhöht worden war, wird am 4. Februar wieder um einige Centimes ber⸗ aufgeſetzt. achneeſlurm im amerikaniſchen hochwaſſergebiel Ss New Pork, 23. Jan. Am Samstag wü⸗ tete in dem Ueberſchwemmungsgebiet des Ohio⸗ Fluſſes ſowie in Teilen des Miſſiſſippiflußtales ein ſchwerer Schneeſtur m. Durch die Un⸗ bilden der Witterung wurde die Not der Flücht⸗ linge, deren Zahl ſtändig ſteigt. außer⸗ ordentlich verſchärft Soweit bisber zu über⸗ ſehen iſt, ſind die Ueberſchwemmungen in 11 Staaten des mittleren Weſtens und Südens nicht nur die ſchlimmſten in den letzten 20 Jah⸗ ren, ſondern in der Landesgeſchichte überhaupt. Die Zahl der Obdachloſen wird z. Zt. mit 270000 angegeben. Man hofft je⸗ doch, daß eine angekündigte Kältewelle ein wei⸗ teres Steigen der großen Flüſſe verhindern wird. 5 Die Bundesregierung ſetzte alle ſtaatlichen Hilfsmittel zur Linderung der Not in den Ue⸗ berſchwemmungsgebieten ein. Auch die Bun⸗ desarmee beteiligte ſich am Rettungswerk. Das Rote Kreuz brachte zunächſt einen Betrag von zwei Millionen Dollar zur dringendſten Hilfeleiſtung auf. Die Küſtenwachſtationen in den Staaten New Jerſey und New Pork ſandten ihre Rettungsboote in Sonderzügen nach den Ueberſchwemmungsgebieten In den vom Waſſer umfluteten Häuſern ſind noch immer viele tauſend Menſchen eingeſchloſſen. In zahlreichen Landkreiſen herrſcht bereits Lebensmittelmangel Die elektriſchen Kraftwerke, die Waſſerwerke und die Gaswerke ſind lahmgelegt. Unter den Flüchtlingen ſind bereits zahlre iche Grip⸗ pefälle zu verzeichnen Auch andere Krank⸗ beiten haben ſich bemerkbar gemacht. Die Krankenhäuſer ſind in mehreren Städten überfüllt. Durch die ungewöhnlich große Zahl der Erkrankungen iſt ſtarker Aerztemangel eingetreten. Am Samstag wurden mehrere Dutzend Städte, die bisher von den Fluten verſchont geblieben waren, überſchwemmt. Auch neue Dammbrüche waren zu verzeichnen, ſodaß das Ueberſchwemmungsgebiet wieder an Aus⸗ dehnung gewann. In Eincinati wird der bisherige Flutſchaden auf über 5 Millionen Dollar geſchätzt. Der Stand des Hochwaſſers betrug in dieſer Stadt 23,20 Meter. Fünf Todesopfer einer Exploſion in Tokio Tokio, 23. Jan.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Am Samstagfrüh explodierte im dichtbevölker⸗ ten Induſtrieſtadtteil von Tokio ein Pul⸗ berlager der Armee. Fünf Perſonen wurden getötet und drei ſchwer verletzt. df“. Winterreisen Doppelte freude OAK 120 Zeichnung: Schröder. der ehrliche Ozeanrieſe Das Schweſterſchiff der„Queen Mary“ erhält keine Aufbauten London, im Januar. Allen Widerſtänden zum Trotz, die nicht zu⸗ letzt von dem inzwiſchen abgedankten eng⸗ liſchen König Eduard VIII. ausgingen, iſt der Bau eines Schweſterſchiffes der„Queen Mary“ in Angriff genommen worden. Der neue engliſche Ozeanrieſe ſteht ſogar bereits vor ſeiner Vollendung. Er wird auf der be⸗ rühmten Schiffswerft von Clyde gebaut und trägt vorläufig, bis zu ſeiner Taufe, die nichts⸗ ſagende Werftnummer„552“. „Nr. 552“ wird im Gegenſatz zu manchen anderen Ozeanrieſen keine beſonderen Aufbau⸗ ten erhalten. Man iſt in dieſer Beziehung ganz von den urſprünglichen Plänen abge⸗ gangen, und ſo wird dieſes Rieſenſchiff nur zwei Schornſteine beſitzen. Die„Queen Mary“ hat bekanntlich einen Schornſtein mehr, aber dieſer Schornſtein iſt nicht echt, ſondern eine Atrappe. Die„Queen Marr“ erhielt dieſen überflüſſigen Aufbau nur aus Gründen der Formſchönheit. Man meinte. drei Schorn⸗ ſteine auf ſolch einem rieſigen Schiff ſeien eindrucksvoller und machten ſich beſſer, als nur zwei. Der neue engliſche Ozeanrieſe wird alſo in dieſer Hinſicht, da ihm ſolche Atrappenauf⸗ bauten fehlen werden,„ehrlicher“ ſein als mancher ſeiner Vorgänger, denen man unbe⸗ denklich einen oder zwei falſche Schornſteine aufgeſetzt hat. Be. utzend vetſchont Auth 1. ſodaß n Aus, ilſchaden t. Der t Stadt U 19 erhäll Jauual. e nicht du⸗ ben eng en, it det „Oueen den. 1 i det be 1 und * Wer war Rübezahl und wo lebte Mit Vorliebe hauſt Frau Sage in Kloſter⸗ und Burgruinen, an Quellen, Seen und Küſten ſowie in berggipfelreichen Lan⸗ den. Nicht ſelten tritt die Sage in gleicher oder ſehr ähnlicher Geſtalt in verſchiedenen Gegenden auf. Es ſei nur an die Weiße Frau erinnert, die in einer ganzen Reihe von Schlöſſern geſpenſternd erſcheint und freudige, vor allem aber traurige Begeben⸗ heiten ankündet. Eine der bekannteſten Weißen Frauen iſt wohl die von Orla⸗ münde in Thüringen, die man lange Zeit als Ahnherrin der unheilverkündenden Weißen Frauen hohenzollernſcher Schlöſſer anſah. Der irdiſche Leib gehörte der Sage nach der Gräfin Agnes von Orlamünde: aber die Geſchichte kennt keine Agnes von Orlamünde, und wer als Urbild dieſer Ge⸗ akarsräfin zu gelten hat, iſt nicht er⸗ eſen. b der Norden, Süden, Weſten oder Oſten unſeres Vaterlandes, jeder Gau hat ſeine eigenen Sagen, die in irgendeiner Be⸗ ziehung zur Landſchaft ſtehen. Es ſind alſo meiſtens Heimatſagen, die kaum über das engere Gebiet hinausdringen und deshalb für Fremde wenig verſtändlich ſind. Aber ein kleiner Teil der Sagen iſt doch Gemein⸗ gut des deutſchen Volkes geworden. Endlos iſt die Zahl der Sagen, die mit den Gebirgsländern verbunden ſind. Faſt jeder bizarre Gipfel und jede ſeltſame Ge⸗ ſteinsbildung finden im Volksmunde eine ebenſo merkwürdige wie wunderbare Er- klärung. Allein der Sagen des Rieſenge⸗ birges und des Harzes, vor allem des Brockens, ſind unendlich viele. Hier wie dort muß man bis in die vorchriſtliche Zeit zurückforſchen, um den Hintergrund für dieſe Sagen zu finden. Woher der Berg⸗ geiſt des Rieſengebirges, Rübezahl, ſeinen Namen hat, iſt noch recht ungeklärt; viel⸗ leicht hängt er mit dem Rübezahlmärchen zuſammen, das uns den Berggeiſt beim Rübenzählen zeigt, vielleicht aber iſt auch dieſes Märchen durch den Namen Rübezahl entſtanden; wahrſcheinlicher aber ent⸗ ſtand der Name aus Rübezagel— gleich Rübenſchwanz. Dieſer ſchleſiſche Berggeiſt iſt eng verwandt mit dem Wilden Jäger: ve mutlich verkörpert er ſogar die gleiche Geſtalt. Wir finden den Wilden Jäger in Mecklenburg als Wode— unverkennbar ſteckt der Sturm- und Wettergott Wotan hinter dieſem Namen— und in Nieder⸗ ſachſen und Weſtfalen als Hackelberg. Die Uckermark hat ihren Wilden Jäger, ebenſo Thüringen; hier aber ſind ſie weiblichen Ge⸗ ſchlechts und unter dem Namen Frau Frick ſowie Frau Holle bekannt. Auch auf dem Brocken liegt der Ur⸗ ſprung von Sagen aus vorchriſtlicher Zeit. Die Walpurgisnacht hat eine gewiſſe Aehn⸗ lichkeit mit der Wilden Jagd. Einſt opferte man auf dem Gipfel des Brockens den Göttern, und als das Chriſtentum in dieſe Sängerkrieg auf der Wartburg überliefert Ob dieſer Sängerkrieg wirklich ſtattgefunden hat, kann die Forſchung nicht mit Beſtimmtheit ſagen. Dem unbekannten worden. Verfaſſer dieſes um das Jahr 1260 erſchienenen Berichtes lag wohl auch mehr daran, die berühmteſten der Wilde Jager?/ Der Teufelsſpuk auf dem Brocken/ Ein Turm mitten im Rheine der ſiebenbürgiſchen Sachſen begründete. Es iſt möglich, daß dieſe Sage in den Kinderkreuzzügen jener Zeit ihre Erklärung findet. Und nun zu Bingen. Hier erzählt Sänger des Mittelalters zu ver⸗ herrlichen und gegeneinander aus⸗ zuſpielen.— An Heinrich von Sachſen erinnert die vor der Burg von Braunſchweig errichtete Löwen⸗ ſäule. Vor den Toren Braun⸗ ſchweigs war Heinrich einſt Zeuge eines Kampfes zwiſchen einem Lande drang, blieb die Brockenhöhe noch lange der Ort des geheimen Götter⸗ opfers. Daraus ent⸗ ſtand die uralte Sage des Teufels⸗ ſpuks auf dieſer Höhe, die, als im 16. Jahrhundert der Glaube an Hexerei die Geiſter bewegte, Veranlaſſung gab, den Brocken als Schauplatz unheim⸗ licher Feſte zu be⸗ trachten. Auch an⸗ dere Felſen des Har⸗ zes ſind ſagenum⸗ woben. Die Roßtrappe beſitzt eine Ver⸗ tiefung, die entfernte Aehnlichkeit mit dem Abdruck eines rieſenhaften Pferdehufes hat. Die Sage erzählt von einer Königstochter Emma aus dem Rieſengebirge, die, von dem Rieſen Bode aus dem Böhmer Wald verfolgt, mit ihrem Pferd über den Felſen hinweggeſetzt ſei und ſo jenen Eindruck in dieſem harten Geſtein hinterlaſſen habe. Es beſteht kaum ein Zweifel, daß die Roßtrappe eine altgermaniſche Opfer⸗ und Totenſtätte war, und dieſe Tatſache ſowie die Vertie⸗ fung in dem Felſen haben Anlaß zu der Sage gegeben. Von den Sagen, die auf hiſtoriſche Er⸗ eigniſſe zurückgehen, ſpielt die berühmteſte auf der Wartburg und iſt uns als der Löwen und einem Lindwurm. Der Kampf ſchien ſich zuungunſten des Löwens zu entſcheiden; da über⸗ wältigte Heinrich den Lindwurm, und der Löwe blieb ihm treu bis zum Tode. Dem Herzog und dem Löwen zu Ehren wurde die Säule errichtet.— Eine der ſchönſten Sa⸗ gen, die einer Begebenheit aus dem 12. Jahrhundert ihr Entſtehen ver⸗ dankt, iſt die von den treuen Wei⸗ bern zu Weinsberg; ihnen zu Ehren hat ein vor Weinsberg liegender Hügel den Namen„Wei⸗ bertreu“ erhalten. Bei einer Be⸗ lagerung der Stadt durch König Konrad III. ſoll dieſer allen Män⸗ Links: Im großen Saal der Wart⸗ burg hängt ein Gemälde von Moritz von Schwind, das den Sängerkrieg darſtellt. Auf dem Bilde ſteht:„In dieſem Saale wurde der Sängerſtreit gehalten den 7. Juli 1207.“ Rechts: Das Nattenfängerhaus zu Hameln. Die Sage vom Rattenfän⸗ ger iſt anſcheinend auf die Kinder ⸗ kreuzzüge zurückzuführen. Oben: Der Mäuſeturm bei Bingen, der nichts mit Mäuſen zu tun hat. Links: Die Burg zu Braunſchweig mit der berühmten Löwenſäule. Rechts: Zahlreich ſind die Sagen, die im Harz ſpielen. Der Hexentanz⸗ platz ſteht im Mittelpunkt mancher Erzählung. Photo(5): Scherl Bilderdienſt. nern der Stadt blutige Rache ge⸗ ſchworen haben, nur den Frauen ſollte das Leben geſchenkt werden. Der König erlaubte ihnen ſogar, beim Verlaſſen der Stadt das ihnen Liebſte mitzunehmen. Ge⸗ treu dieſem Verſprechen nahmen die Frauen ihre Männer auf die Schultern und trugen ſie aus der belagerten Stadt. Schließlich ſei noch zweier be⸗ rühmter deutſcher Sagen gedacht, der Sage vom Rattenfänger von Hameln und vom Binger Mäuſe⸗ turm. Ende des 13. Jahrhunderts erſchien in Hameln ein Ratten⸗ fänger, der ſich bereit erklärte, ge⸗ gen entſprechenden Lohn alle Ratten aus der Stadt zu vertrei⸗ ben. Da man ihm aber den Lohn vorenthielt, beſchloß er, ſich zu rächen und lockte während des Gottes⸗ dienſtes ſämtliche Kinder aus den Häuſern in den nahen offenen Koeppelberg, um etwas ſpäter mit ihnen in Siebenbürgen wieder zum Vorſchein zu kommen, wo er mit den Kindern aus Hameln die Kolonie die Sage, daß der Erzbiſchof Hatto von Mainz ſehr grauſam gegen die Bevölkerung geweſen ſei; bei einer Hungersnot ſoll er arme Leute in eine Scheune geſperrt, dieſe ſodann angezündet und, als man das Klagegeſchrei der Eingeſchloſſenen vernahm, die Umſtehenden ſcherzend gefragt haben, ob ſie ſeine Brotmäuſe piepſen hörten. Da überfielen ihn zahlloſe Mäuſe und be⸗ drängten ihn ſo, daß er, um ſich vor ihnen zu retten, mitten im Rhein einen Turm er⸗ bauen ließ. Aber auch hier fand er keine Ruhe vor den Mäuſen und wurde endlich von ihnen aufgefreſſen. Die Sage vom Mäuſeturm iſt dadurch entſtanden, daß man dem Namen des Turmes eine falſche Deutung gegeben hat. Der Mäuſeturm heißt eigentlich Mautsturm, ein Name, der von Muſerie, d. h. Geſchütz, abzuleiten iſt. Nun iſt es aber gar nicht ſo entſcheidend, ob ſich der Urſprung der Sagen durch ge⸗ ſchichtliche Vorgänge begründen läßt oder ob ſie nur der Phantaſie des Volkes ent⸗ ſprungen ſind. Immer verſuchen ſie, eine Deutung von Erſcheinungen— augen⸗ fälligen, wie in den Bergen, überſinnlichen, wie den der chriſtlichen Götter— oder ge⸗ ſchichtlichen Vorgängen, wobei ſie ſich nicht nur mit der Deutung als ſolcher begnügen. ſie verteilen Lohn und Strafe. will leugnen, daß ſich gerade darin die deutſchen Sagen durch geſunden Sinn aus⸗ zeichnen. Sie entſcheiden über Schuld und Unſchuld, Und wer Paul Deparade. — ——— — T — N eee r 5 0 ĩ%1 — —.. —— (5. Fortſetzung) Dabei riß er ihm den falſchen Bart herunter, und det erſchaudernden Nina zeigte ſich die Phyſiognomie eines Zuchthäuslers. „Haben Sie Dank.. vielen Dank, daß Sie ſo raſch ge⸗ kommen ſind!“ ſagte Nina halb zu den Beamten, halb zum Publikum gewandt.„Darf ich Sie bitten.. das als ein ſichtbares Zeichen meines Dankes entgegenzunehmen. Für Sie, Monſieur, und Ihre Freunde!“ Die dreihundert Franken wurden von dem Publikum gern genommen, und als die Polizei jetzt das Publikum zum Ver⸗ laſſen des Hauſes aufforderte, kam man der Aufforderung ſofort nach. Ein Poliziſt geleitete Nina aus dem Zimmer. „Haben Sie noch einen Augenblick Geduld, Mademoiſelle!“ bat der Beamte.„Beruhigen Sie ſich etwas! Sie müſſen noch Ihre Ausſagen auf dem Präſidium machen.“ „Gern.. gern!“ ſagte Nina matt.„Nur fort von hier!“ Wenige Minuten ſpäter war der Beamte ſoweit. Seine drei Kollegen blieben in dem Mordzimmer, warteten das Eintreffen der Unterſuchungskommiſſion ab, während Nina mit dem einen Poliziſten zum Polizeipräſidium in Paris fuhr. Nina wurde ſofort vernommen. Sie gab alles, was ſie wußte, genau zu Protokoll, und der Beamte ſchrieb eifrig alles nieder. „Sind Sie fertig?“ fragte der Kommiſſar, der die Ver⸗ nehmung leitete. „Ja, Herr Kommiſſar!“ „Gut! Nun ſagen Sie uns noch, wie ſah der Mann aus, der ſich Ihnen gegenüber als Dr. Toureck ausgab?“ Nina gab eine Perſonalbeſchreibung, ſoweit es ihr möglich war. Der Kommiſſar pfiff leiſe durch die Zähne.„Hm ſehr gut! Fabelhaft beſchrieben! Den Burſchen werden wir bald haben. Das kann nur George Mellyn ſein! Den wollen wir ſofort feſtſetzen!“ „Wiſſen Sie denn, wo Sie ihn zu ſuchen haben?“ „Glücklicherweiſe ganz genau! Bei ſeiner Braut! Zufällig haben wir geſtern erfahren, daß die rote Merry“ ſeine Braut iſt. Er hat aber noch keine Ahnung, daß uns dieſer Umſtand bekannt iſt. Alſo iſt er ſicher dort zu ſuchen.“ „Haben Sie eine Ahnung, Herr Kommiſſar, ob ich tat⸗ ſächlich auf das Los Geld gewonnen habe?“ „Ach ſo, Sie meinen, daß das nur ein Vorwand war, um Sie nach Paris zu locken. Nein, Mademoiſelle! Es iſt Tat⸗ ſache, Sie haben den Haupttreffer gemacht! Die Burſchen hatten es alſo zweifellos auf das Los abgeſehen.“ „Ach, ich wünſchte, ich hätte das Geld nicht gewonnen. Ich habe ſo ſchöne friedliche Tage verlebt, die ſo entſetzlich unterbrochen werden mußten.“ „Ich kann Sie begreifen, Mademoiſelle! Sie iind über⸗ anſtrengt durch das furchtbare Erlebnis! Wollen Sie jetzt heimfahren oder wünſchen Sie im Hotel zu wohnen? Sie haben, ſoviel mir bekannt iſt, gegenwärtig kein Dienſtperſo⸗ nal.“ „So iſt es, Herr Kommiſſar! Ich bin nicht feige, aber das Erlebnis hat mich beunruhigt. Ich möchte um polizeilichen . Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Sanftmut. Dann verteidigte er den Menſchen, den er liebte, unter Einſatz aller Kräfte. „Beppo hat ſich mit Ihnen angefreundet!“ ſagte Nina erfreut.„Das gute Tier! Was wäre aus mir geworden, wäre er nicht geweſen.“ „Vielleicht hat er Ihnen das Leben gerettet, Mademoiſelle; man kann es nicht wiſſen! Der„Chamäleon“ iſt ein ſrau⸗ ſames Tier, hat ſein halbes Leben hinter Zuchthausmauern verbracht, aber er hat beſtimmt die Guillotine verdient. Man hat ihm nur noch keinen Mord nachweiſen können.“ Der Sprecher dieſer Worte war der junge Poliziſt Jean Havre, ein ſym! thiſcher hübſcher Menſch, der ein außer⸗ ordentlich gutes Benehmen zeigte. „Und der andere.. dieſer Mellyn, wie der Herr Kommi ⸗ ſar ſagte?“ Die Beamten ſahen ſich ernſt an. Dann nickten ſie mit den Köpfen, und der Graubart von den dreien, Raoul Pe⸗ liſſaire, meinte bedeutungsvoll:„Von dem hätten Sie noch weniger Gnade erwarten dürfen. Mellyn iſt Belgier, aus ſeinem Vaterlande ausgewieſen und verfolgt wegen eines politiſchen Mordes. Vor zwei Jahren ſtand er wegen der Ermordung ſeiner Geliebten vor den Schranken des Ge⸗ richtes. Wegen Mangel an Beweiſen wurde Mellyn damals freigeſprochen. Er hat bis jetzt acht Jahre Zuchthaus hinter ſich!“ 8 Nina ſchauderte, als ſie das hörte. Dabei hatte Mellyn einen ſehr guten Eindruck auf ſie gemacht. „Aber jetzt bin ich doch in guter Hut, nicht wahr, Meſ⸗ ſieurs?“ „Ja, Mademoiſelle Horthys!“ Diesmal ſprach der Dritte, ein großer blonder Menſch mit den ſchönſten Blauaugen, der ſeltſamerweiſe ausgerechnet aus Südfrankreich tammte und Baptiſte Sejours hieß.„Mademoiſelle können ruhig ſchlafen!“ „Es iſt nicht nur um dieſer Sache willen!“ erklärte Nina ernſt.„Ich werde ſeit einiger Zeit von unbekannter Seite verfolgt. Ich habe ſchon Drohbriefe erhalten.“ Die Beamten horchten geſpannt auf. „Haben Sie das der Polizei gemeldet?“ „Nein, ich habe alles nicht ſo wichtig genommen. Aber, als ich jetzt meine Reiſe antrat und Paris verließ, da wurde ich von einem Wagen dauernd verfolgt, bis es mir gelang, ihn abzuhängen.“ „Haben Sie die Drohbriefe noch?“ „Ich glaube kaum, ich werde morgen einmal ſuchen! Wir können uns morgen noch einmal darüber unterhalten. Jetzt habe ich aber eine Feſtſtellung gemacht, meine Herren! Ich habe Hunger, regelrechten Hunger!“ Die Polizeibeamten ſchmunzelten. Das war das beſte Zeichen, daß ſie das ſchlimme Erlebnis überwunden hatte. „Mademoiſelle haben doch Telephon! Wenn Sie Hotel Briſtol anrufen, ſenden die Ihnen ſofort, auch mitten in der Nacht, das Gewünſchte!“ ſchlug Jean Havre vor. „Das iſt ein guter Gedanke!“ Aber ſie hatten ihre Rechnung ohne die Poſt ſemacht. Da dergeſſen worden war, die Telephongebühren zu bezahlen, war der Anſchluß geſperrt worden. Doch jetzt wußte Raoul Peliſſaire, der Graubart, Nat. „Mademoiſelle, ich habe im Felde gekocht, für eine ganze Kompagnie! Wie ſieht es in Ihrer Speiſekammer aus? Haben Sie irgend etwas Eßbares da, was ich Ihnen zube⸗ reiten kann?“ Horthys gehört, und das lautete:„Eine ſchöne, kluge und geſcheite Frau, eine große Künſtlerin, aber eiskalt.. eine ohne Herz!“ 5 3 unglaublich, wie falſch die Menſchen die Künſtlerin eintaxierten. Als ſich Nina zur Ruhe niederlegte, da fühlte ſie ſich ſicher und geborgen und ſchlief tief bis in den Morgen hmein. III. Die drei Poliziſten hatten ſich in den Nachtſtunden im Wachen abgewechſelt. Der Hund war in Ninas Schlafzim⸗ mer. Früh gegen 8 Uhr waren alle drei munter. Sie gin⸗ gen in das Bad, duſchten ſich, einer nach dem anderen, und als an den Lauten des Hundes erkenntlich war, daß Nina erwacht war, da ging ein emſiges Schaffen los. Die drei wetteiferten, um Nina ein Frühſtück herzuſtel⸗ len, das ein Gedicht war. Einer von ihnen ging einholen, ſchaffte Milch, Brötchen und was ſonſt noch gebraucht wurde, heran. Als Nina erſchien und herzlich begrüßt worden war, ſagte Raoul Peliſſaire mit Würde:„Mademoiſelle Horthys, das Frühſtück iſt angerichtet!“ Nina warf einen Blick über den gedeckten Tiſch, dann ſchüttelte ſie den Kopf. „Ei, Meſſieurs, warum ſind Sie ſo ſtolz geworden? Nein, Sie müſſen mit mir ſpeiſen, Sie ſind meine Gäſte!“ Das ließen ſie ſich natürlich nicht zweimal ſagen, und bald waren vier vergnügte Menſchen emſig beim Schmauſen. „Sie ſind gewiß alle verheiratet, meine Herren!“ ſagte Nina.„Ich entnehme das aus Ihrer Geſchicklichkeit, ein Eſſen herzurichten, einen Tiſch zu decken! Sogar für Blu⸗ men haben Sie geſorgt. Ganz ausgezeichnet!“ Die drei Poliziſten ſchüttelten verlegen die Köpfe. „Nein, Mademoiſelle“, nahm der Graubart, der im übri⸗ gen ein ganz ſcharmanter Menſch war, das Wort.„Sie irren, wir ſind alle drei Junggeſellen!“ „Iſt das möglich!“ Nina klatſchte in die Hände.„Und ſo geſchickt! Ich bewundere Sie, Meſſieurs! Wenn Ihre Fähig⸗ keiten allgemein bekannt werden, dann reißen ſich die Da men um Sie!“ „Wir wohnen zuſammen, Mademoiſelle“, ſprach Peliſſaire weiter.„Wir ſind drei Freunde und führen gemeinſam einen Junggeſellenhaushalt. Im Anfang haben ſie ſich beide reichlich dumm geſtellt! Eben ſo junge Leute, haben niemals einen Krieg mitgemacht. Aber ſonſt ſind es drave Bur⸗ ſchen, liebe Freunde!“ „Und Sie haben auch immer zuſammen Dienſt?“ „Nicht immer, aber wenn es einzurichten geht, dann machen ſie es auf dem Präſidium ſchon möglich. Nina hatte vlöslich einen Gedanken. Ob ſie wohl dieſe drei prächtigen Männer für die Zeil eines Jahres beurlaubt bekommen könnte? Für ihren per ſönlichen Schutz? Sie brauchte einen Schutz, darüber war ſie ſich klar. Ka⸗ tharina Horthys war beſtimmt auch von hier fortgegangen, weil ſie ein Unheil fürchtete, eine Rache, der ſie entgehen wollte. Sie wußte, daß es ſchwer war, ſich auf die Dauer zu ver⸗ ſtecken, darum wollte ſie lieber hier, im guten Schutze ab⸗ warten, was geſchehen würde. Schutz für die nächſten Tage bitten.“ l g 5 g a Gemeinſam gingen ſie in die Küche und durchſtöberten die Aber ſie ſprach den Beamten gegenüber noch nicht darüber, 5„„WSBB———B—B—B—BB„B„B„„»„»ù ⁰——— E rr Dc e ee ee e eke ee ee eee e— und die Folge war natürlich, Hundejokels„verdorben“ war. Und doch ſtimmte das nicht, denn das hatte Beppo eben bewieſen, wenn einer ſeiner es aus mit aller Nina war eine reizende Wirtin. 1 1 0 Jean Havre ſchüttelte in Gedanken einmal um das andere Mal den Kopf. Er hatte einmal ein Urteil über Katharina Forkſetzung folgt. „ 1„Selbſtverſtändlich, Mademoiſelle! Steht Ihnen ſofort 7 zen 1 zur Verfügung! Wenn Sie wünſchen, laſſe ich ſofort einen anliegende große Speiſekammer. 1 4 5 1 Poliziſten zu Ihrem perſönlichen Schutz nach Ihrer Woh⸗ in waer tene da den 5 1 1 nung abkommandieren!“ Da ſtand ja eine ganze Reihe Konſerven, Bohnen, Erb⸗ 1 5 Nina ſah ihn dankbar an.„Das wäre mir eine Beruhi⸗ ſen; auch Fleiſchkonſerven waren vorhanden. An Tartoffeln Das Telephon klingelte. a ö 14 gung, Herr Kommiſſarl“ fehlte es nicht. Zwei Töpfe mit Fett wurden entdeckt. Nina erhob ſich überraſcht, ſie ging zum Apparat und wer 1 Wenige Minuten ſpäter ſteuerte Nina ihren Wagen, den„Mademoiſelle“, ſagte Peliſſaire vergnügt.„Bitte, be⸗ dete ſich. f * ü 5 getreuen Beppo neben ſich, ihrem Heim in der Rue Bona⸗ ſtellen Sie ein Diner und überlaſſen Sie mir ſeine Ausge⸗ Das Telephonamt rief an. 1 „ 15 parte zu. ſtaltung.“ a„Mademoiſelle“, ſagte die Beamtin,„wir haben Shren 0 „ 1 5 Drei Polizeibeamte auf Motorrädern folgten ihrem Wagen, Nina lachte und nickte. a Anſchluß wieder eröffnet. Wir haben heute morgen durch N 10 1. ö„Bitte ſehr, Herr Oberkoch! Aber ein Diner für vier Per · die Zeitungen erfahren, daß Sie wieder in Paris ſind!“ 0 5 1 Nina war„heim“.„ onen! Meſſieurs, Sie ſind meine Gäſte!“„Merci!“ dankte Nina. ö l 1 Sie fand alles ſo in Ordnung, wie ſie es verlaſſen hatte. i ̃ 3 i Aber kurz danach bedauerte ſie es. Nein, es hätte lieber 1 Die drei Poliziſten ſtanden wartend im Salon, bis ſich In der Küche hub nun ein emſiges Arbeiten an. Nina geſperrt bleiben ſollen, denn jetzt ſetzte förmlich ein Anſturm 0 ö 5 Rina umgekleidet hatte. Nach wenigen Minuten kam ſie ſelbſt griff mit zu, und es machte ihr Spaß. Die Männer auf ſie ein. 1 zurück und freute ſich, daß ſich Beppo mit den drei Poliziſten ſtaunten, denn ſie ſchälte Kartoffeln ſo ſicher und geſthickt, Eine Menge Bekannter meldete ſich und beglückwünſchte ſia . 1 a bereits angefreundet hatte. als wenn ſie es oft in ihrem Leben getan habe. zu dem überſtandenen Abenteuer. g 11 Das Tier war lammfromm, tat keinem Menſchen auch nur Konſervenbüchſen wurden aufgemacht, Fleiſch, Gemüſe, Nina fiel aus einer Verlegenheit in die andere. N 1113 das Geringſte zuleide, es ließ ſich von jedem Kinde gefallen, Kompott entnommen, und bald roch es lieblich im Raume. Das konnte ja gut werden. N 5 ö 15 5 was nur irgend möglich war. Es hatte ein ſelten gutes Tem⸗ Der Beppo bekam manchen Happen ſchon fetzt ab, den er Bis Jean Havre eingriff.„Mademoiſelle“, ſagte er la⸗ ö 34 E perament. mit gutem Appetit verſchlang. chend,„ſoll ich Ihnen alles vom Leibe halten? Laſſen Sie 1 ö N Katharina hatte ſich nicht viel um das Tier bekümmert, Nach einer halben Stunde war das Diner fertig. mich an den Apparat gehen! Ich verleugne Sie einfach!“ ö 1 1 daß es in den Augen eines Bei beſter Laune nahm man es im Speiſezimmer ein, und Nina war damit einverſtanden. Herrin etwas antun wollte, dann war b ˙— 2 TTT 885* N . eee e ee, e,— en, ene e 4 l mene,——— 5—* (6. Fortſetzung.) Nina fuhr, begleitet von Jean Havre, nach dem Polizei⸗ bräſidium. Von dort war die telephoniſche Meldung ge⸗ kommen, daß man George Mellyn verhaftet habe, und daß man Nina bitte, zu einer Gegenüberſtellung auf dem Präſi⸗ dium zu erſcheinen. 9 Ruhig dirigierte Nina ihren Wagen durch den Verkehr. Jean Havre, der neben ihr ſaß, bewunderte ihre ſichere Fahrweiſe. Der junge Poliziſt mochte achtundzwanzig Jahre zählen, aber er ſah weit jünger aus. Er war groß und ſchlank, ſein Geſicht edel geſchnitten, ſeine Sprache klar und ſchön. Immer lag etwas Warmes, Herzliches in ſeinen Worten, wenn er ſprach, immer lebte ſeine Stimme vor Anteilnahme, nie floß ihm die Rede gleichgültig vom Munde. Nina gefiel er ausgezeichnet. Er machte eine ausgezeich⸗ nete Figur und wußte ſich zu benehmen. Das ſchätzte Ning ganz beſonders an einem Manne. ** * George Mellyn wurde Nina gegenübergeſtellt. Sie erkannte ihn ſofort wieder. Das war zweifellos der Mann, der ſich als Dr. Marcel Toureck ausgegeben hatte. Anfangs legte ſich der Verhaftete aufs Leugnen, ſchließ⸗ lich gab er aber doch zu, daß er Katharina Horthys nach Paris gelockt habe, um ihr das Los abzunehmen. „Warum haben Sie Mademoiſelle erſt nach Paris ge⸗ lockt! Sie haben es ſich reichlich unbequem gemacht, George Mellyn! In Campelon wäre es Ihnen doch ſicher ein Leich⸗ tes geweſen, Mademoiſelle das Los abzunehmen.“ 10, Der, Chamäleon hatte mich veranlaßt, Mademotſeue nach Paris zu bringen! Er hatte einen Auftrag!“ Die Eröffnung erregte Nina und den unterſuchenden In⸗ ſpektor aufs ſtärkſte. „Einen Auftrag?“ Der Verhaftete ſtierte wütend vor ſich hin. Er ärgerte ſich, daß ihm das Wort entfahren war. Er ſchwieg jetzt hartnäckig und reagierte auf nichts mehr. Auf alle Fragen blieb er ſtumm, bis der Inſpektor ruhig zu ihm ſagte:„Sie wiſſen, George Mellyn, daß wir die Mit⸗ tel haben, Sie zum Sprechen zu bringen. Wenn es im Guten nicht geht, dann probieren wir es einmal anders.“ Das wirkte. Der Verhaftete bequemte ſich, aus Angſt zu ſprechen. „Der ‚Chämäleon“ gab mir den Auftrag, Mademoiſelle Horthys nach Paris heranzuholen, um ihr das Los abzu⸗ nehmen. Ich ſagte ihm, daß es beſſer wäre, wenn ich das gleich an Ort und Stelle beſorge, aber da meinte er, das ginge nicht, denn er habe den Auftrag übernommen, Made⸗ moiſelle nach Abnahme des Loſes weiterzugeben. Das brächte ihm noch weitere 200 000 Franken ein!“ „Mademoiſelle weiterzugeben? Wie iſt das zu verſtehen?“ „Weiß ich nichts Näheres! Jemand wollte Mademoiſelle Horthys in ſeiner Gewalt haben. Der hat dem„Chamäleon“ den Auftrag gegeben.“ „Und wer iſt dieſer Jemand?“ „Und wenn Sie mich mit glühenden Zangen zwicken, Herr Inſpektor, ich weiß es nicht!“ „Und wiſſen Sie auch nicht, was er von Mademoiſelle Horthys wollte?“* „Keine Ahnung! Vielleicht ein Liebhaber, der ſich rächen wollte. Kann ich nicht ſagen! Der Chamäleon hat mir dar⸗ über nichts verraten! Vielleicht weiß das Mademoiſelle am beſten?“ Er ſah dabei fragend auf Nina. Aber Nina ſchüttelte den Kopf.„Ich habe keine Ahnung, Herr Inſpektor! Ich wüßte nicht, wer mir feindlich geſinnt ſein ſollte!“ Ihr war bang zumute, jetzt, da ſie wußte, daß es einen Menſchen gab, der.. Katharina Horthys mit ſeinem Haß verfolgte. Der Inſpektor tat noch ein halbes dutzend Fragen, ohne etwas Näheres zu erfahren. Alle hatten das Gefühl, daß Mellyn tatſächlich über die näheren Einzelheiten nicht unterrichtet war. 6* * Nina fuhr wieder nach Hauſe. Sie war ſehr ſchweigſam, ſehr nachdenklich. Zum erſten ale exkamite ſie, welche Komplikationen entſtehen konnten. Was wußte ſie überhaupt von Katharina Horthys? Was hatte ihr Katharina aus ihrer Vergangenheit erzählt? Sie entſann ſich, daß Katharina keinen guten Ruf gehabt hatte, daß man von unzähligen Liaiſons der Künſtlerin auf dem Emigrantenball geſprochen hatte. Was würde ſich daraus noch entwickeln? — Sie ſeufzte ein wenig. Jean Havre, der junge Polizei⸗ Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 beamte, hatte es gehört, und er fragte herzlich:„Das Herz iſt Ihnen ſchwer, Mademoiſelle?“ „Ach ja, Monſieur Havre! Ich habe immer das Gefühl, als ob mich eine Gefahr umlauert. Ich wäre glücklich, wenn Sie und Ihre Freunde auf ein Jahr um mich bleiben könn⸗ ten! Ich fühle mich ſo ſicher, wenn ich Sje alle drei um mich weiß. Ob es möglich iſt, daß das Präſidium Sie drei mir auf ein Jahr zur Verfügung ſtellt?“ „Iſt das Ihr Ernſt, Mademoiſelle?“ fragte Jean Havre ſchnell. a „Mein völliger Ernſt! Ich würde Ihnen das gleiche Ge⸗ halt auszahlen, bei vollkommen freier Verpflegung!“ Jean Havre ſagte eine Weile nichts. Der Gedanke war ſo verlockend, ein Jahr lang Mademoiſelle Horthys zu be⸗ wachen. Er hing begeiſtert an der großen Künſtlerin, jetzt mehr denn je, denn er hatte ſie menſchlich von einer ſo an⸗ genehmen Seite kennengelernt. „Es fragt ſich nur, ob Sie wollen, Monſieur Havre, Sie und Ihre Freunde!“ „Wenn es das Präſidium genehmigt, ſofort, Mademoi⸗ ſelle!“ entgegnete Havre raſch und ſah ſie dabei mit leuch⸗ tenden Augen an, daß Nina ein wenig verlegen wurde. Ach, dachte ſie, wenn ich noch Nina Alexandra Frouwen wäre, in Jean Havre könnte ich mich verlieben! „Mademoiſelle, beantragen Sie es! Der Herr Polizei⸗ präfekt wird ſicher Ihrer Bitte entſprechen!“ „Glauben Sie, Monſieur Havre?“ „Ja, Mademoiſelle, ganz feſt glaube ich das!“ „Dann werde ich's heute noch tun! Jetzt will ich einmal zu der Lotteriekollektion fahren, um meinen großen Gewinn einzukaſſieren!“ entſchied ſie, um dann lächelnd fortzufahren: „Das Geld kommt mir zunutze, wenn ich meine drei Mus⸗ ketiere ſattmachen ſoll!“ „Ja, Mademoiſelle, wir würden Ihre drei Musketiere ſein! Es würde uns beglücken, die gefeierte Katharina Horthys vor allen Feinden ſchützen zu dürfen.“ Jean Havres Jugen glei⸗ ſten vor Begeiſterung. In der Lotteriekollektion wurde Nina ſchon ſeit Stunden erwartet. Ein gutes Dutzend Photographen hatte ſich mit ihren Apparaten vor dem kleinen Laden poſtiert, und als Nina erſchien, da begann ein eifriges Knipſen und Kurbeln. Nina ließ alles über ſuh ergehen, nahm den Betrag in großen Noten in Empfang und war froh, als ſie wieder in ihrem Wagen ſaß und ihn heimwärts ſteuerte. Vor einem Telephonhäuschen hielt ſie plötzlich on. Lachend ſagte ſie zu Jean Havre:„Ich will gleich einma, mit dem Herrn Polizeipräfekten ſprechen!“ Ehe ſich's Havre verſehen hatte, war ſie in dem Telephon. häuschen verſchwunden. Sie hatte Glück. Der Polizeipräfekt von Paris, Herr von Paynot, war anweſend, und als ſie ihren Namen nannte, wurde ſie auch ſofort mit ihm verbunden. „Ah, Mademoiſelle Horthys“, ſagte der Polizeipräfekt liebenswürdig,„ich bin glücklich, daß Sie dem gemeinen An⸗ ſchlag entgangen ſind, und ich beglückwünſche Sie zu Ihrer großen Tapferkeit!“ „Ach, Herr Polizeipräfekt“, erklärte Nina treuherzig.„Ich war nicht einmal beſonders tapfer! Meinen braven Beppo, meine Dogge, die müſſen Sie loben. Ich habe nur das Fen⸗ ſter aufgemacht und nach Hilfe geſchrien!“ „Sie ſind zu beſcheiden, Mademoiſelle! Und womit kann ich Ihnen dienſtbar ſein?“ 0 „Herr Präfekt, man hat mir auf dem Polizeipräſidium drei wackere Beamte zu meinem perſönlichen Schutze zur Ver⸗ fügung geſtellt! Ich möchte Sie herzlich bitten, dieſe drei Männer auf die Dauer eines Jahres zu beurlauben, damit ich ſie als meine Schutzengel engagieren kann, gewiſſermaßen als meine drei Musketiere!“ „Selbſtverſtändlich, Mademoiſelle! Mit Vergnügen! Geben Sie mir die Namen der drei Beamten ſchriftlich auf, damit ich die Beurlaubung ausſprechen kann. Allerdings könnte eine Beurlaubung auf ſo lange Zeit nur ohne Gehalt ſein.“ „Aber natürlich, Herr Polizeipräfekt! Dafür, ſür alles, komme ich ſelber auf! Herzlichen Dank!“ „Es war mir ein Vergnügen! Ich werde mir erlauben, in den nächſten Tagen einmal bei Ihnen vorzuſprechen!“ „Fein, Herr Präfekt! Kommen Sie zum Diner, denn Monſtieur Peliſſaire kann ganz vorzüglich kochen! Das hat er beim Militär gelernt! Die Polizei in Paris hat wirklich vielſeitige und tüchtige Polizeibeamte.“ „Ihr Lob macht mich ſehr glücklich, Mademoiſelle!“ Nina hängte an. Was wird mir die nächſte Zukunft bringen? dachte ſie und ſeufzte dabei. Es war doch nicht ſo leicht, das Leben eines anderen Menſchen zu leben. Es gab doch auſend un⸗ vorhergeſehene Klippen. Kleine Zufälle traten ein und konn⸗ ten gefährlich werden. Sie ſtieg in den Wagen und ließ den Motor an. Sie ſpürte Jean Havres Augen voll Spannung auf ſich gerichtet, aber es machte ihr ein diebiſches Vergnügen, ihn dappeln zu laſſen, wenn er auch ſo ein reizender netter Junge war. Schweigend fuhr ſie heim, und Jean Havre, als guterzo⸗ gener junger Mann, ſchwieg mit. *— * Nina ſteht vor einem Wald voll Blumen. Koſtbare Blumenkörbe, wundervolle Buketts, herrliche Blumenarrangements füllten den großen Raum. Nina ſchlug vor Staunen die Hände zuſammen! Wer ſchickte ihr nur all die Blumen? Ihr, der Nina ach ſo, immer wieder vergaß ſie, jetzt war ſie ja Katharina Horthys. Kopfſchüttelnd las ſie die Karten. Richtig, da ſandten ihr Leute vom Film, aus der Geſellſchaft,„Kollegen“ und„Kol⸗ leginnen“ Glückwünſche. Das ganze Zimmer war duftgeſchwängert. „Herrlich!“ ſagte Nina und ſah dabei die drei Poliziſten froh an, die ganz ſtolz vor ihr ſtanden. „Ja“, meinte Baptiſte Sejours.„Den ganzen Vormittag ging das ſo. Das Telephon hat einmal um das andere Mal geläutet. Und die Reporter! Dauernd mußten wir ſie an die Luft ſetzen! Einer war herein gekommen und hatte ſich hinter der Uhr verſteckt! Aber wir haben ihn ſchnell hinaus⸗ expediert!“ „Sie ſind tüchtig, Meſſieurs!“ Mit blitzenden Augen ſah ſie die drei Poliziſten an. „Meſſieurs?“ „Mademoiſelle!“ klang es ſtraff, wie aus einem Munde. „Wollen Sie auf ein Jahr in meine Dienſte reten? Ein Jahr Katharina Horthys beſchützen vor ihren Inbekannten Feinden? Wollen Sie ein Jahr meine drei Musketiere ſein?“ Die drei ſahen ſich einen Augenblick verdutzt an, dann kam es ſchneidig zurück: „Jawohl, Mademoiſelle!“ g „Abgemacht, Meſſieurs! Der Herr Polizeipräfekt hat es erlaubt! Er wird Sie auf ein Jahr beurlauben! Monſieur Peliſſaire, was beziehen Sie für ein Gehalt im Nonat?“ „1000 Franken, Mademoiſelle!“ „Ich zahle Ihnen 1500 Franken und freie Station! Ein verſtanden?“ Und ebenſo militäriſch knapp kam die Antwort zurück. „Jawohl, Mademoiſelle!“ „Monſieur Jean Havre! Wie hoch iſt Ihr Gehalt?“ „900 Franken!“ „Sie erhalten das gleiche! Und Sie, Monſieur Sejourz ebenfalls! Einverſtanden?“ „Einverſtanden, Mademoiſelle!“ kam die Antwort raſch Nina gab jedem die Hand und ſagte herzlich:„Ich werd mich auf Sie verlaſſen können, Meſſieurs! Ich fühle das! Sit werden mich nicht enttäuſchen, werden ſich als drei Kavalier von beſter Art zeigen. Sie werden für mich kämpfen, wenn es nötig iſt, Sie werden über mich wachen, daß ich es nicht nötig haben werde, mich zu fürchten.“ „Jawohl, Mademoiſelle Horthys!“ riefen die drei be⸗ geiſtert. Da lächelte Nina und ſchnupperte:„Und wenn mich nicht alles täuſcht, Monſieur Peliſſaire, iſt eben in der Küche die Milch übergelaufen!“ Da ſtürzte der brave Kompagniekoch wie ein Wilder da⸗ von. 3 8 * Nach dem Diner kam ein junges, hübſches Mädchen und begehrte Mademoiſelle zu ſprechen. „Wer ſind Sie?“ fragte Jean Havre wichtig. „Anette Paupin, Monſieur! Ich war die Zofe von Made⸗ moiſelle! Wir wurden auf ein Jahr beurlaubt, als Made⸗ moiſelle auf Reiſen ging. Ich will nur Mademoiſelle fra; zen, ob ſie meiner bedarf!“ „Bon! Warten Sie einen Augenblick!“ Peliſſaire ging und meldete Anette. Nina erſchrak. Sollte ſie Anette wegſchicken? Sie fürchtete, daß die Zofe erkennen würde, daß ſie nicht Katharina war. Aber ein Gebot der Klugheit war es ſchließlich doch, die Zofe, die alle kannte, die mit Katharina Horthys Be⸗ ziehungen gehabt hatten, um ſich zu haben. So ließ ſie Anette hereinbitten. Die Zofe kam auf Mademoiſelle zu und ſagte aufgeregt: „Oh, Mademoiſelle ſind wieder da? Ich habe geleſen, was zeſchehen iſt! Wie ſchlecht ſind doch...“ Fortſetzung folgt. die 5 1 0 Aiuüddeulſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: 10 Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 40 1 Eintracht Frankfurt— FV. Saarbrücken 31 Kickers Offenbach— FK. 03 Pirmaſens 312 4 Sportfrde. Saarbrücken— FSW Frankfurt 4:0 ö SV. Wiesbaden— Union Niederrad 8 Gau Baden: VfN. Mannheim— Pe. Neckarau 31 J. FC. Pforzheim— SV. Waldhof 01 Freiburger FC.— VfB. Mühlburg 32 8 Gau Württemberg: Stuttgarter Kickers— Sportfr. Stuttgart 312 SpVg. Cannſtatt— 1. SSV. Ulm 00 Sporfr. Eßlingen— VfB. Stuttgart E SC. Stuttgart— FV. Zuffenhauſen 90 Gau Bayern: Wacker München— VfB. Coburg 1:1 1860 München— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee 1:1 1. FC. Nürnberg— FC. 05 Schweinfurt 071 BC. Augsburg— Bayern München ausgef. 4 l Gau Heſſen: f b Germania Fulda— SpVg. Niederzwehren 1. 6 SC. 03 Kaſſel— Heſſen Bad Hersfeld f VfB. Friedberg— Kurheſſen Marburg f Kewa Wa henbuchen— 1. FC. 1893 Hanau 0 ö* 1 Ergebniſſe der Bezitksllaſſe Gruppe Südheſſen: 9 SV. 98 Darmſtadt— MSV. Darmſtadt Alemannia Worms— FC. 03 Egelsbach ö Normannia Pfiffligheim— VfR. Bürſtadt ö Sportv. Horchheim— Sportverein Münſter Olympia Lorſch— Ol. Lampertheim 1 N Haſſia Dieburg— Sportvypg. Arheilgen ö de Ae d S ie e c D d e c * SD Gruppe Rheinheſſen: VfB. Unterliederbach—Opel Rüſſelsheim 3100 1 3 Viktoria Walldorf— Tura Kaſtel 4:0 ö ö ö SV. 09 Flörsheim— Haſſia Bingen 31 1 FV. 08 Geiſenheim— SV. 1912 Koſtheim 1:2 1 1 SpVgg. 1910 Weiſenau— Germ. Okriftel 311 1 3 1. FSV. 05 Mainz— FVgg. Mombach 271 „ Gruppe Unterbaden⸗Weſt Alem. Ilvesheim— Fortuna Heddesheim 411 1 Amicitia Viernheim— Ol. Neulußheim 773 1 Germ. Friedrichsfeld— Phönir Mannheim 912 ö 5 Kurpfalz Neckarau— VfR T. Feudenheim 23 1 f Gruppe Pfalz⸗Oſt: „ Phönix Ludwigshafen— 08 Mutterſtadt 1 Pfalz Ludwigshafen— 04 Ludwigshafen 5 FV. Speyer— TV. Frieſenheim 3 Kickers Frankenthal— TS. Rheingönh. 93 Ludwigshafen— Spyyg. Mundenheim ASV. Ludwigshafen— 1914 Oppau 1* Ergebniſſe der Handball⸗Gauklaſſe d 25885 5 Gau Südweſt: N„ SV. 98 Darmſtadt— TV. Haßloch 3:12 1 1 TSV. Herrnsheim— MSV. Darmſtadt 614 f. Pfalz Ludwigsh.— PfR. Schwanheim 7:5 1 ö Ingob. St. Ingbert— Germ. Pfungſtadt 7175 ö „ ö Gau Baden: 5 SV. Waldhof— VfR. Mannheim 1121 Tade. Ketſch— SC. Freiburg g 11:5 1 ö TV. Seckenheim— TSV. Oftersheim 41 t TV. 47 Ettlingen— TV. 62 Weinheim 5.3 1 ö TV. Rot— TSV. Nußloch 7:5 „ „ hocken am Lonnlag 1 Süddeutſche Freundſchaftsſpiele 0 ö Tad. 46 Worms— Tad. 46 Darmſtadt 1:1 1 Frauen 9:0 1 SC. Frankf. 1880— Eintr. Frankfurt 821 I TV. 57 Sachſenh.— SC. Frankf. 1880 3:1 ö ö IGS. Frankfurt— FSV. Frankfurt 6:2 1 TB. 60 Fechenheim— FSV. Frankfurt 214 Höchſter HC.— HC. Kreuznach 8 ö ö Höchſter HC.— Frankf. TV. 1860 Frauen) 5:2 1 Offenbacher RB. 74— 1. Hanauer HTC. 6:0 ö 5 Wiesbad. ToC.— VfR. Mannh.(Frauen) 9:1 ö. Heidelberger WV. 46 HC. Heidelberg 1:3 1 5 5 g 1 1 Sporlneuigleiten in Kürze ö 5 0 1 Roman Wörndle und Chriſtel Cranz holten 1 1 im Rahmen der Internationalen Winterſport⸗ 5 1 woche in Garmiſch⸗Partenkirchen in der alpinen „ 35 Kombination Siege für Deutſchland heraus. Roman Wörndle belegte am Sonntag im Tor⸗ 1 90 lauf hinter dem Oeſterreicher Willi Walch mit 1 4 3,9 Sekunden mehr den zweiten Platz, ſicherte 5 1 ſich aber in 6:58 Minuten den Geſamtſieg vor 6 ö 5 Walch(7:17) und Rudi Cranz⸗Freiburg 47:44,5)— Bei den Frauen erzielte Chriſtel Cranz mit 5,8 die beſte Torlaufzeit und ſiegte in der Kombination überlegen in 7:37 vor Käthe Graſegger-Partenkirchen(8:18) und Gertrud Jehl⸗Garmiſch(10:41). Olympique Lille weilte am Sonntag am Nie⸗ derrhein und trug dort einen Fußball⸗Freund⸗ ſchaftskampf gegen Fortuna Düſſeldorf aus. Die franzöſiſchen Berufsſpieler blieben vor 6000 Zuſchauern mit 1:0(0:0) ſiegreich. Der Berliner Schlittſchuh⸗Club kam beim Vierländer⸗Eishockeyturnier in Garmiſch⸗ Partenkirchen zu zwei Erfolgen. Der deutſche Eishockeymeiſter ſiegte im letzten Spiel des Samstag über Göta Stockholm mit 2:0 und gab am Sonntag dem Budapeſter EV. mit 3:0 das Nachſehen. Albert Richter kam im Mannſchafts⸗Omnium in Antwerpen zu einem ſchönen Erfolg. Der Kölner ſiegte im Fliegerkampf über Michard und Scherens, wurde aber im Geſamtergebnis hinter Scherens und Kaers nur Dritter. —— — ̃ N b eee unkte-Jagd geht weiter! Lacquehay gewann auf der Pariſer Winter⸗ bahn das Stundenrennen hinter Motoren mit 68,575 Km. vor Paillard, Raynaud und G. Wambſt. Herbert Leupold⸗Breslau holte ſich als Auf⸗ takt zu den ſchleſiſchen Skimeiſterſchaften in Oberſchreiberhau den 50-Km.⸗Langlauf in 3:51:00 Stunden vor Horn-HDW.(3:52:30) und Feldwebel Müller⸗Hirſchberger Jäger (8:59:40). Schön/ Pellenagers ſiegten im Achtſtundenren⸗ rennen„Die Nacht“ in der Deutſchlandhalle mit 23 Punkten(329,230 Km.) und drei Run⸗ den Vorſprung vor Billiet/ Stieler und Wal⸗ thour/ Croßley, die mit vier Runden Rückſtand den dritten Platz belegten. Bezirksklaſſe Züdheſſen SV. 98 Darmſtadt— MSV. Darmſtadt 3:5 Alemannia Worms— FC. Egelsbach 32 Olympia Lorſch— Olympia Lampertheim 312 Normannia Pfiffligheim— VfR. Bürſtadt 2:0 Sportv. Horchheim— Sporty. Münſter 910 Haſſia Dieburg— Sportv. Arheilgen 328 Der neue Tabellenſtand: 7 MSV. Darmſtadt 17 13 2 2 63:24 28 FC. Egelsbach 17 11 1 3 821 28 SV. 98 Darmſtadt 17 9 4 4 48:32 22 Olympia Lorſch 17 9 2 6 45:84 20 Vf. Bürſtadt 8 2619 SpV. Horchheim a Ol. Lampertheim 7 9 3888 14 Alemannia Worms 17 5 4 8 35:46 14 Spogg. Arheilgen 17 39 2988 18 SpV. Münſter 1 10 19:82 11 Norm. Pfiffligheim 17 4 3 10 88:60 11 Haſſia Dieburg 17 2 5 10 1947 9 1. 56. Pforzheim ausgeſchallel? Im Gau Baden führte der wichtigſte Kampf des Sonntags vor 6000 Zuſchauern den FC. Pforzheim und den Gaumeiſter Waldhof zu⸗ ſammen. Die Waldhöfer gewannen das Tref⸗ jen knapp, aber verdient mit 1:0. wobei der ſiegbringende Treffer 10 Minuten vor Schluß fiel. Der VfR. Mannheim gewann höher als verdient mit 3:1(2:0) über den Vf. Neckarau, der in erſter Linie dadurch verlor, daß er den gefährlichen VfR.⸗Stürmer Langenbein nicht deckte und dieſem Gelegenheit zu drei Treffern gab. Glücklich war der 3:2⸗Sieg des Freibur⸗ ger Fc. über den VfB. Mühlburg, durch den edr VfB. Mühlburg weiter in Abſtiegsge⸗ fahr gerät. Der Tabellenſtand: SV. Waldhof 13 31:12 19:7 VfR. Mannheim 13 27:12 19:7 1. FC. Pforzheim 12 20:8 16:8 VfL. Neckarau 13 15:18 1313 Freiburger FE. 10 18:19 11:9 Germania Brötzingen 11 17:18 11·11 SpVg. Sandhofen 12 1717 10:14 VfB. Mühlburg 13 17:34 9:17 FV. Raſtatt 04 11 9:23 6:16 Karlsruher JV. 12 9115 6:18 * * JC. Pforzheim 91 Die alten Rivalen lieferten ſich im Brötzinger Tal einen harten und ſtets ſpannenden und feſ⸗ ſelnden Kampf, den der Gaumeiſter ſehr knapp aber durchaus verdient für ſich entſchied. Siff⸗ ling ſtand wieder in der Mannſchaft und bil⸗ 5 Valdhof dete mit Heermann und Leupold eine ausge⸗ zeictnete Läuferreihe, die der Mannſchaftsteil des Gaumeiſters war. Heermann iſt überhaupt als der beſte Mann auf dem Platze anzuſpre⸗ chen. In Sturm gefiel beſonders Weidinger. Pforzheim hatte wieder eine aute Hintermann⸗ voaft und aufopfernde Läuferreihe. der Angriff. in dem wieder Müller ſtand. wies aber manche Schwächen auf. Der entſcheidende Treffer fiel erſt 1 Minuten vor Schluß durch Bielmeier. Strößner⸗ Heidelberg leitete den Kampf vor 6000 Zuſchauern gut. In. Mannheim— fk. Neckarau 3:1[2:0] Der Mannheimer Lokalkampf VfR.— Neckar⸗ au hatte 5000 Zuſchauer angelockt. die einen überroſchend glatten Sieg des VfR. erlebten. Neckarou war im Feldſpiel durchweg beſſer, hat⸗ te aber ſehr viel Schußpech. Daß der VfR. ge⸗ wann, dankt er in erſter Linie ſeiner guten Ab⸗ wehr, in der ſich beſonders Kamenzien und Konrad auszeichneten und nicht zuletzt der Tat⸗ ſache, daß die Neckarauer den glänzend aufge⸗ legten Vfad.⸗Stürmer Langenbein nicht genü⸗ gend bewachten, ſodaß dieſer alle drei Tore er⸗ zielen konnte. Die erſten beiden Treffer fielen in der 17. und 27. Minute der erſten Halbzeit; Neckarau nerzeichnete in dieſer Zeit vornehm⸗ lich Lattenſchuſſe. In der Mitte der zweiten Hälfte erzielte Langenbein den dritten Treffer und kurz darauf ſchoß Roth das Ehrentor für Neckarau. Schiedsrichter Sturm⸗ Pforzheim war gut. Unveränderke Lage im Gau Jüdweſt Im immer ſpannender werdenden Endkampf um die Meiſterſchaft des Gaues Südweſt blie⸗ ben am Sonntag die Ueberraſchungen aus. Die führenden Offenbacher Kickers gewannen gegen Pirmaſens mit etwas Glück 32. nachdem ſie bei Halbzeit noch 0:1 im Hintertreffen lagen. Kla⸗ rer und verdienter fielen die Heimſiege der beiden Zweiten aus Worms ſiegte ſicher mit 4:0(3:0) über Boruſſia Neunkirchen und Ein⸗ tracht Frankfurt fertigte den FV. Saarbrücken mit 3:1(1:0) ab. Ueberraſchend kommt, daß ſich der FSV. Frankfurt, der am letzten Sonn⸗ tag Worms beſiegte, von den ſtark vom Abſtieg bedrohten Saarbrücker Sportfreunden mit 4:0 (2:0) ſchlagen ließ. Ungefähr erwartet kommt der Sieg des SV. Wiesbaden mit 221(2:1) über Union Niederrad. Die Spitze Kickers Wormatia— Eintracht hat ſich jetzt auf acht bzw. ſieben Punkte von der nächſten Gruppe ent⸗ fernt. Am Ende haben ſich FV. Saarbrücken und Union Niederrad verſchlechtert, aber auch Wiesbaden und nun wieder der FSV. Frank⸗ furt ſind nicht aus der Gefahrzone heraus. Offenbacher Kickers 14 9 3 2 31:18 21:7 Wormatia Worms 14 8 4 2 37:17 20:8 Eintracht Frankfurt 14 10 0 4 39:27 20:8 Bor. Neunkirchen 1 5 3 6 23:27 1315 FK. Pirmaſens 14 3 3 6 230 1318 FSV. Frankfurt SV SV. Wiesbaden 11 3 19: n 126 Union Niederrad 14 4 2 8 24-35 10:18 FV. Saarbrücken II 10.18 Spfr. Saarbrücken 14 9 * Wormatia Worms— Boruſſia Neunkirchen 4:0(3:0) 3000 Zuſchauer ſahen die Wormſer wieder in glänzender Form. Ihr Sieg iſt auch in dieſer Höhe vollauf verdient und mögliche Tore der Neunkirchener wurden ausgeglichen durch gro⸗ ßes Schußpech der Heſſen. Ein 6˙2 wäre etwa das chtige Ergebnis geweſen. Worms hatte eine große erſte Halbzeit und ſchoß durch Buſam (13. und 21. Minute) und den wieder halb⸗ rechts ſtehenden Gölz(25. Minute) drei Tref⸗ fer. Nach der Pauſe kam Boruſſia beſſer in Fahrt und der Kampf wurde ausgeglichen. Es dauerte bei verbiſſenem Einſatz beider Mann⸗ ſchaften eine halbe Stunde. bis der für Fath am linken Flügel ſtehende Hofmann den vier⸗ ten Treffer anbringen konnte. Neunkirchen überſtand die letzte Viertelſtunde mit viel Glück torlos. Die in der Geſamtleiſtung ſehr gute Wormſer Elf hatte in Kiefer, Winkler, Zim⸗ mermann, Buſam. Eckert und Lehr ihre beſten Leute. Vei Neunkirchen war Müller in Tor ſehr gut, er hatte aber auch viel Glück. Gut waren noch die Verteidiger. die Läufer Hütt und Theobald und die Stürmer Petry. Leiben⸗ guth und Fuhrmann. Wittmann⸗Frankf.⸗ Rödelheim leitete den harten, aber doch äußerſt anſtändigen Kampf gut. Kickers Offenbach— FK. Pirmaſens 3:2(0:1) Am Bieberer Berg gab es wieder einmal einen Großkampf. Ein abwechſlungsreiches, recht ſpannendes und aufregendes, vor allen rr — 0 5 8 3 Dingen aber anſtändiges und ſchönes Spiel führte zwei Mannſchaften zuſammen. die auf allen Poſten ſehr gut beſetzt waren. Alle Spie⸗ ler, mit Ausnahme des ſchwachen Offenbacher Linksaußen Kühnle. erreichten beſte Form. Der Kampf war meiſt gleichwertig und ein Unent⸗ ſchieden hätte ſeinem Verlauf beſſer entſpro⸗ chen. Es gab viele aufregende Momente. Einem Pfoſtenſchuß Nowotnys folgten verpaßte Tor⸗ gelegenheiten der Pfälzer durch Bille und Flohr. Flohr konnte aber doch in der 35. Min. den erſten Trefer anbringen und kurz darauf jagte Brill 2 einen Strafſtoß über das Tor. Fünf Minuten nach der Pauſe hatte Abt mit einem Schuß aus dem Hinterhalt Glück, es ſtand 1:1. In der 20. Minute fiel nach einer Ecke aus einem Gedränge der Offenbächer Füh⸗ rungstteffer, den fünf Minuten ſpäter Bille ausglich, als er über den herauslaufenden Ei- ehrodt einſchoß. Eine Viertelſtunde vor Schluß ſchoß Staab nach einem Freiſtoß von Abt den Siegestreffer. Multer⸗Landau lei⸗ tete den von 3000 Zuſchauern beſuchten Kampf SV. Wiesbaden— Union Niederrad 2:1(2:1) Wiesbaden war in dieſem Treffen gleich von Anfang an recht angriffsluſtig und ſetzte ſich in der Niederräder Hälfte feſt. In der 10. Minute ſchoß Linn aus einem Gedränge den Führungstreffer. Niederrads gelegentliche Durchbrüche ſcheiterten an der Wiesbadener Hintermannſckaft. In der 40. Minute ſchoß Schulmeyer auf Zuſpiel von Linn den zweiten Treffer und gleich darauf fiel durch den Rechts⸗ außen Pflug der m Nachſchuß einen abge⸗ wehrten Ball einlenkte. den Niederräder Ehren⸗ treffer. Nach der Paule war Wiesbaden wei⸗ ter überlegen, doch verhinderten Schußpech und die gute Niederräder Abwehr weitere Erfolge. wie auch Pflugs gelegentliche Durchbrüche kei⸗ nen Erfolg hatten. Niederrads Schlußdreieck, der rechte Läufer Allermann und der Stürmer Pflug waren die beſten Leute. Bei Wiesba⸗ den gefielen neben der Hintermannſchaft die Flügelſtürmer Schulmeyer und Fuchs(0. Schiedsrichter Wengrzyck⸗Worms leitete vor 3500 Zuſchauern gut. Spfdr. Saarbrücken— FSV. Frankfurt 4:0(2:0) Das Saarbrücker Sonntagsſpiel hatte eine Rekordzuſchauermenge von 4500 Perſonen ge⸗ funden. Frankfurt kam ohne Schuchardt, Saar⸗ brücken in ſtärkſter Beſetzung, wieder mit Pletſch als Mittelſtürmer. Die erſte Halbzeit war gut und ausgeglichen; in der zweiten Halbzeit ließ das Tempo ſtark nach und auch der Wi⸗ derſtand der Frankfurter wurde geringer. Bei Frankfurt gefielen nur Schweinhardt in der Verteidigung und Heldmann im Sturm, wäh⸗ rend die Läuferreihe ſehr ſchwach war. Saar⸗ brücken kämpfte mit großem Elan. hatte in der Verteidigung und im Linksaußen Joly die beſten Kräfte, während auch hier die Läufer⸗ reihe Schwächen aufwies. Erfolgreichſter Spie⸗ ler war Pletſch. der drei Treffer erzielte. Die Tore fielen in der 5. Minute durch Joly, in der 40. vor. der 15. und 20. Minute nach Halb⸗ zeit durch Pletſch. Bekanntmachungen der A. S. D. A. B. Kreis Heppenheim DA P., Gan Heſſen⸗Naſſau. 3 am Masn, Gutleutſtraße 3— 14. dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 331, Poſtſchedkonto: 53 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: 8 Dienstag, Mittwoch, Donncestag und Freitag von 10—12 Uhr. Nachmittags: a Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. Sonſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraß⸗ Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 31⁵ Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. —— NS LB., Bez. Heppenheim. Betr.: Bezirksumlage. Zur Beſtreitung der laufenden Unkoſten, muß eine Bezirksumlage erhoben werden: Vollzahler RM.—.50, Halbzahler RM.—.25, Teilzahler RM.— 15. Die Beträge ſind umgehend auf das Konto 1146 bei der hieſigen Bezirksſparkaſſe einzuzahlen. * NS.⸗Frauenſchaſt, Deutſch. Frauenwerk, Heppenheim Abtlg.: Volkswirtſchaft— Hauswirtſchaft. Morgen Dienstag, 20 Uhr, Beſprechun der Kursteilnehmerinnen in der Bäuerlichen Werk⸗ ſchule(Karlſtraße). —— Neichsmütterdienſt— Kochkurſus. Der auf Montagabend feſtgelegte Koch⸗ abend kann nicht ſtattfinden. Er wird ver⸗ legt auf Mittwochabend, 27. Januar 1937, um 20 Uhr. J. V.: Koch. Rundfunk-Programm Dienstag, den 26. Januar 1937. Deutſchlandſender. 06.00 Glockenſpiel. Morgenruf, Wetter für die Landwirtſchaft. Anſchl.: Schallplatten. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00 10.00 Sperrzeit. 10.00 Stein befreit die Bauern. 10.30 Fröhlicher Kinder⸗ garten. 11.00—11.15 Sendepauſe 11.15 Seewet⸗ terbericht. 11.30 Ernährungslehre für die Hars⸗ frau. 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer bört. 12.00 Konzert.(12.55): Zeitzeichen. (13.00): Glückwünſche. 13.45 Neueſte Nachrich⸗ ten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00 Wetter- und Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Mütter tauſchen ihre Erfahrungen aus. 15.40 Lieder altengliſcher Geſelligkeit. 16 00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Konzert. 18.20 Po⸗ litiſche Zeitungsſchau. 18.40 Das franzöſiſche Lied. 19.00 Guten Abend lieber Hörer! 19.45 Deutſchlandecho. 19.55 Die Ahnentafel. 20.00 Kernſpruch. Wetter, Kurznachrichten. 20.10 Wir bitten zum Tanz! 2200 Wett: gen, Sport. Deutſchlandecho. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00— 24.00 Himmliſche Klänge. Reichsſender Frankfurt. 08.10 Gymnaſtik 08.30—09 30 Sendenauſe. 09.30 Virtuoſe Unterhaltungsmuſik. 1600 Von Pflan⸗ zen und Tieren und vom Brauchtum im Monat Februar. 11.30—11˙00 Sendepauſe. 11.00 Frei⸗ burg: Nachrichten. 1115 Programmanſage. Wirtſchaftsmeldungen. Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt 12.00 Konzert.(13.00): Zeit. Nachrichten. Nachrichten aus dem Sendegebiet. Wetter⸗ und Schneebericht 14.00 Zeit. Nachrich⸗ ten. Wetter. 14.10 Nach Tiſch gönnt Euch ein wenig Raſt, ſei bei Frau Muſica zu Gaſt! 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15 15 Das deutſche Lied. 16.00 Konzert. 17 30 Friſche Fiſch, gute Fiſche. 18.00 Konzert. derb! 19.40 Der Zeitfunk bringt den Tages⸗ ſpiegel 19.55 Wetter. Sonderwetter für die Landwirtſchaft. Wirtſchaftsmeldungen. Pro⸗ grammänderungen. 20.00 Zeit. Nachrichten. 20.10 Wir bitten zum Tanz. 22.00 Zeit, Nachrichten. Reichsſender Stuttgart. 06.30 Konzert.(07.00): Nachrichten. 08.00 Waſ⸗ ſerſtand. 08.05 Wetter, Bauernfunk. 08.10 Gum⸗ naſtik. 08.30 Konzert. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Verſailles— Potsdam. 10.30 Engliſch für die Unterſtufe 11.00-11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich. Bauer! 12.00 Konzert.(13.00): Zeit, Wetter. Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00—15.15 Sendepauſe. 15.15 Von Blumen und Tieuen. 16.00 Muſik am Nachmit⸗ tag 17.40 Reiſebericht. 18.00 Konzert. 19.00 Zauber der Stimme. 19.45„Sturmnacht auf der Nordſee“. 20.00 Nachrichten. 20.10„Jetzt wird's zünftig.“ 20.50„Die erſte Linie“. 22.00 Zeit, Nachrichten. Wetter. Sport. 22.20 Politiſche Zei⸗ tungsſchau. 22.40 Badiſche Komponiſten. 23.25 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik. 19.00 Kampf dem Ver⸗ 9—j—j— — U— 88. ˙— 1 0 let 0 10 10 9 el⸗ l. 4 1 0 dit 00 30 900 ein der⸗ bet⸗ ks guet hel. lich 5.00 geile. aus. 16 00 Po⸗ ſiſche 19.45 Nb Vit 172t, leine 4.00 Vekannfmachungen Ortsgruppe Parteigenoſſen und Anwärter, die ihre Ahnentafel noch nicht abgegeben haben, wollen dieſelbe bis heute abend in der Parteigeſchäfts⸗ ſtelle abgeben. * Wichtige Beſprechung heute abend halb 9 Uhr Es haben daran teilzunehmen: alle Zellen⸗ leiter der PL., alle Führer der Formationen, ebenſo HJ. und Amtsleiter der Dü., NSV., RDB., NSKOV., NSFr. und NSL B.— Lokale Nachrichten Viernheim, den 25. Januar 1936 Anſer Tagesſpruch Selbſt die kleinſte Mindeſtzahl kann Ge⸗ waltiges ſchaffen, aber nur dann, wenn ſie vom feurigſten leidenſchaftlichſten Willen zur Tat bewegt iſt. Weltgeſchichte wurde bisher immer nur von Minoritäten gemacht. Adolf Hitler. b ae/ In dem Kampf gegen den Verderb ſind der deutſchen Hausfrau Aufgaben geſtellt, durch deren Erfüllung ſie den Beweis antreten ſoll, daß gerade ſe den größten Anteil nimmt an der Sicherſtellung unſerer Ernährungswirt⸗ ſchaft. Durch ihre Hand gehen alle Nahrungs⸗ mittel. Mehr als einmal am Tage iſt ſie es, die allein dazu berufen iſt, das tägliche Brot als das koſtbarſte Gut zu hüten. Ziel des Vierjahresplanes iſt es u. a., die Ernährungs⸗ grundlage für unſer Volk ſicherzuſtellen. Der Kampf gegen den Verderb iſt auch ein Mittel hierzu. Viele Dinge fallen täglich dem Ver⸗ derb zum Opfer, nicht zuletzt auch viel, ſehr viel Brot. Das darf nicht mehr ſein. Brot darf nicht verkommen, denn Brot iſt Volksgut. Die Brotreſte, die jetzt noch reichlich überall zu finden ſind, müſſen verſchwinden, die Ach⸗ tung vor dem ſchwer erarbeiteten Brot, die heute oft verloren gegangen iſt, muß wieder Allgemeingut unſeres Volkes werden. Haus⸗ frauen, ſorgt dafür, daß das Brot reſtlos der menſchlichen Ernährung zugute kommt! Laßt keine Brotreſte entſtehen! Suppen aus Brot und Semmelreſten geben unter Zutaten von Zucker und Eiern ein äußerſt nahrhaftes Eſſen ab. Aus dieſen Gründen muß dem jetzt von zuſtändiger Stelle verbreiteten Aufruf„Mehr Achtung vor dem Brot!“ der größte Erfolg gewünſcht werden! Fasnacht ger Faſtnacht? In einem Artikel„Fasnacht oder Faſtnacht?“ wendet ſich Dr. H. Stro⸗ bel gegen die weitverbreitete Anſicht, daß das Wort„Fasnacht“(falſch ge⸗ ſchrieben:„Faſtnacht“) etwas mit der kirchlichen Faſtenzeit zu tun habe. Es gibt ein deutſches Wort„vaſelen“, das im Mittelhochdeutſchen in der Bedeutung von „gedeihen“,„fruchten“ vorkommt und eng zu⸗ ſammenhängt mit vaſen, heißt: gedeihen, ſich fortpflanzen, Wurzel ſchlagen und heute noch in Zuſammenſetzungen wie Faſelvieh,(Zucht⸗ vieh), Faſelſchwein(Zuchtſchwein) auftritt. Die Grundbedeutung hängt alſo mit dem Be⸗ griff der Fruchtbarkeit zuſammen. Die Zeit der Fasnächte, Faſenächte oder Faſelnächte war ja auch von Anfang an die Zeit im Jahre, in der alle Natur zu neuer Fruchtbarkeit er⸗ wacht, in der ſich das neue Leben entfaltet und neue frühlinghafte Lebenskraft ſich aus⸗ zuwirken beginnt. Die unſerer volkseigenen Ueberlieferungs⸗ welt entſprungenen Fasnachtsbräuche bringen in ihren Sinnbildern und Handlungen das Er⸗ lebnis des neuen, erwachenden Lebens klar genug zum Ausdruck und ſtellen auch den Menſchen und ſeine Lebensgeſtaltung in eine klare Beziehung zu der ewig gültigen Ord⸗ nung der Natur, wobei ſeine Lebensfreude und Daſeinsbejahung freilich im Gegenſatz zu den lirchlichen Vorſchriften des Faſtens und der Enthaltung zu ſtehen kommen. Unter dieſer Betrachtungsweiſe erhielt auch unſer„Fa⸗ ſching, das alte„vaſchanc“, eine überzeu⸗ gendere Erklärung: es entſtand nicht aus einem Umzug zum„Faſten“, wohl aber aus einem im Zeichen des„Gedeihens“ ſtehenden Flur⸗ umgang, dem altüberlieferten germaniſchen Bittgang über die Fluren, zum Gruß und zum Segen der Saat. Jedenfalls entſpricht die Bezeichnung „Fastnacht“ weder dem Sinn noch dem In⸗ 3 8 — 5 S. Viernheim .. NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 ber A. S. D. A. 7 Durchſchlagsliſten der gemeldeten Parteian⸗ wärter ſind mitzubringen. Ich erwarte pünktliches Erſcheinen. Franzk 2 Ortsgruppenleiter. Jungmädel Achtung, Jungmädel! Morgen Dienstag⸗ mittag 3 Uhr treten alle Jungmädels vom 7. Schuljahr(Schiller⸗ und Goetheſchule) im Hofe der. an. Alles in Uni⸗ form. Es darf keine fehlen. N Die Führerin. halt des Feſtes, noch ſeiner volksſprachlichen Ueberlieferung.„Faſtnacht“ iſt ein fahrläſſig verfälſchter Begriff und die Zeugniſſe der Mundarten, der eigentlichen Sprache des Vol⸗ kes, verlange geradezu nach einer Bereinigung, nach einer Wiedergutmachung zur unverfälſch⸗ ten Fasnacht. Der Sonntag Ein ſchöner Januar⸗Sonntag war der geſt⸗ rige Tag. Wenn auch in der Frühe zwei Froſt⸗ grade und eine verſchiedentlich ſcharfe Oſt⸗ luft ging, ſo ſpendete die Sonne in den Nach⸗ mittagsſtunden mehrere Grade Wärme, ſodaß man ſich in Gottes freier Natur ergehen konnte. Bewußt wurden Wege herausgeſucht, die in der Sonne lagen. Ueberall ſah man in der friſchen, klaren und reinen Luft die Spa⸗ ziergänger mit Kind und Kegel freudig plau⸗ dernd. In dieſen Tagen tat man auch einen Blick in die Gärten, woſelbſt man feſtſtellen konnte, daß die Natur ſchon ſehr weit vor iſt. Schon ſieht man die erſten Kätzchenblüten, die von Jungen abgeriſſen werden. Schont die Palmkätzchen, dieſe Warnung iſt alſo jetzt ſchon am Platze. Auch unſere Ortsſtraßen bo⸗ ten ein belebtes Bild. Viele hielten Umſchau an den Auslagefenſtern der Geſchäfte anläß⸗ lich des heute beginnenden Winter⸗Schlußver⸗ kaufes. Da enthüllten ſich alle Wunder der Saiſon und die noch größeren Wunder der ſtaunlich niedrigen Preiſe. Scharen von Men⸗ ſchen bewegten ſich nach dem Waldſportplatz der Amicitia. Die elf Spieler der 1. Fußball- mannſchaft errangen geſtern einen beachtens⸗ werten Sieg über Olympia Neulußheim. In aufopferndem, nicht nachlaſſenden Kampf hat die Mannſchaft ihre treuen Sportanhänger mit einem hohen Sieg belohnt. Desgleichen erober⸗ ten ſich auch die Handballer des Turnvereins in einem temperamentvollen Spiel gegen die TG. St. Leon mit einem 10:3 Sieg zwei wichtige Punkte. Am Nachmittag fanden im„zreiſchütz“ Vorträge der Deutſchen Bau⸗ und Wirtſchafts⸗ gemeinſchaft Köln ſtatt, während die Hypothe⸗ ken⸗ und Bauſparkaſſe Badenia Karlsruhe in die„Vorſtadt“ Intereſſenten eingeladen hatte. Bei Kamerad Herbert,„Zum Schützenhof“ hielt die Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 den diesjährigen General⸗Appell ab, der einen erfreulich ſtarken Beſuch ſeitens der Kameraden und Gäſte aufzuweiſen hatte. Den Kameraden wurde von der neuen Führung der Kameradſchaft Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichte vorgelegt. Ein neuer Geiſt herrſcht in der Führung, der ſich auch auf die Kameraden übertrug. Der geſtrige General⸗Appell wird nach der Bereinigung der übernommenen un⸗ klaren Kaſſenverhältniſſe durch die jetzige Führung grundlegend ſein für die Geſchichte der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875. (Wir kommen auf den Verlauf des Appells, dem Kreisverbandsführer Becker, Ortsgrup⸗ penleiter Franzke und der Vertreter der Ge⸗ meinde, Beigeordneter Riehl, anwohnten, noch zurück. Am Samstag und Sonntag ſchwang Prinz Karneval ſein närriſches Zepter. Narren und Närrinnen traten beim Koſtümfeſt der NS.⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Ver⸗ bindung mit dem Turnverein v. 1893 im „Freiſchütz“ in Front, ebenſo beim Masken⸗ ball im„Fürſt Alexander“ und den vielen Kappenabenden, die in den Gaſtſtätten ver⸗ anſtaltet wurden. Solchen Abenden wohnte man ſchon von jeher gern bei, da in närriſch dekorierten Räumen glänzender Humor und fabelhafte Stimmung aufkommt, Fröhlichkeit alle Beſucher anſteckt und unweigerlich mit- reißt, was auch ſo ſein ſoll. Die Marinekameradſchaft hielt am Sams⸗ tagabend im„Löwen“ ihr traditionelles Labs⸗ kauseſſen ab, das den gewohnten kamerad⸗ Bejuch der Lujjchutzkurje In letzter Zeit iſt immer eine Anzahl von Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die zu einem Luftſchutzkurſus beſtellt waren, einfach ohne Entſchuldigung nicht erſchienen. Die Po⸗ lizeiämter ſind gehalten, in Zukunft ihr Au⸗ genmerk darauf zu richten, daß alle zu einem Luftſchutzkurſus einberufenen Volksgenoſſen auch reſtlos erſcheinen. Jeder Deutſche iſt luftſchutzpflichtig, ſagt das Geſetz. Um den vielerlei Entſchuldigungen zu begeg⸗ nen, werden jeweils vor Zuſammenſtellung eines neuen LS.⸗Kurſus die Blockwarte des Reichsluftſchutzbundes bei den betr. Hausbe⸗ ſitzern vorſprechen, um den Vorſchlag über die auszubildenden Perſonen entgegenzuneh⸗ men, um dieſe dann dem Polizeiamt melden zu können. Damit ſteht von vornherein feſt, daß die einberufenen Volksgenoſſen auch tat⸗ ſächlich an dem L. S.⸗Kurſus teilnehmen können. Reichs luftſchutzbund Gemeindegruppe Viernheim PPP Die Pfundſpende für Januar wird heute abgeholt. Gerade dieſe kleine, unſchein⸗ bare Gabe, erſcheint vielen Volksgenoſſen heute noch im vierten Winterhilfswerk als unbedeutend. Und doch bildet die Pfundſamm⸗ lung einen wichtigen Beſtandteil der geſamten Sammlungen des Winterhilfswerkes. Ihr alle ſeht nur die einzelnen Pfunde, die ihr den Sammlerinnen übergebt, vergeßt aber voll⸗ kommen, daß in den Sammelſtellen die Pfunde zu Zentnern und die Zentner zu Tonnen von Lebensmitteln werden, die das Winterhilfs⸗ werk benötigt. Alſo, Hausfrauen! Gebt reich⸗ lich zur Pfundſammlung des WSW. Der Dank aller betreuten Volksgenoſſen wird euch gewiß ſein. Todesfall. Straßenwärter i. R. Phil. Adler, Blauehutſtraße, hat nach längerer Krankheit im Alter von 72½ Jahren das Zeitliche geſegnet. Der Verſtorbene war als alter Soldat Mitglied der Kriegerkamerad⸗⸗ ſchaft, die ihrem Kameraden bei der Beerdi⸗ gung heute nachmittag 4 Uhr die letzte Ehre erweiſt. Antreten derſelben halb 4 Uhr bei Kamerad Ringhof, Saarſtraße. Winterſchlußverkauf. Heute beginnt wieder der alljährliche Winterſchlußverkauf, für den die Geſchäftswelt ihre Läger genau geprüft hat, um den Kunden eine Freude und ſich ſelbſt eine Erleichterung zu bereiten. Da⸗ mit iſt wieder die Zeit herbeigekommen, die für die meiſten Frauen das Ereignis des Jahres darſtellt. Schon längſt hatten ſie ihr ſehnſüchtiges Auge auf dieſen oder jenen Ge⸗ genſtand geworfen, doch entweder wollte der Geldbeutel nicht mit den Wünſchen Schritt halten, oder aber die kluge Frau ſagte ſich, in ein paar Wochen iſt ja doch Schlußver⸗ kauf! 1937 wäre wohl das erſte Jahr, in dem dieſe Gelegenheit nicht in ausgiebigſtem Maße ausgenützt würde! In den folgenden Tagen werden wieder die Läden belagert ſein von der kaufluſtigen Kundenwelt. Elwas mehr Aüchſicht bitte! Wenn jetzt wieder die Zeit des Holzabfah⸗ rens im Walde gekommen iſt, dann ſind die Waldwege und Schneiſen durch die erhöhte Beanſpruchung total aufgefahren. Es iſt des⸗ halb noch lange nicht notwendig, daß man die ſchmalen Radfahrerpfade mit dem Fuhrwerk rückſichtslos zuſammenfährt, ſodaß kein Menſch mehr(es ſei denn mit akrobatiſcher Geſchicklichkeit!) darauf fahren kann. Wenn, wie auf dem Sandhöferweg, täglich Hunderte von Volksgenoſſen mit dem Fahrrad zur Ar⸗ beitsſtätte fahren, dann iſt es wohl ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß jeder Fuhrwerksbeſitzer mit ſei⸗ nem Geſpann in der Wegfahrſpur bleibt. Gell's ij annerjcht worrn! Unter dieſem Motte, von der Großen Car⸗ nevalsgeſellſchaft— GeCeVau— geſtellt, findet am kommenden Samstag ein großes Koſtümfeſt für die Oeffentlichkeit im Fürſt Alexander ſtatt und zwar unter beſonderer Mitwirkung der Prinzengarde. Es iſt der große Maskentanz für die Viernhei⸗ mer Narren und Närrinnen. Es findet dabei eine Prämiierung der ſchönſten Masken ſtatt. Eintritt für Masken 80 Pfg., ſonſt 50 Pfg. Gefechtsſchießen. Wie in Bekanntma⸗ chung am Samstag bekannt gegeben wurde, findet in den letzten Januar⸗ und den erſten Februartagen ein Gefechtsſchießen eines In⸗ fanterie-Bataillons in unſerer Gemarkung ſtatt. Wie immer bei derartigen Uebungen wird das gefährdete Gelände durch Poſten abge⸗ ſperrt. Den Weiſungen derſelben iſt unbedingt Folge zu leiſten. Die Ziehung(Preuß.⸗Südd. Staats⸗ lotterie) der 5. Klaſſe der laufenden(48. 274.) Lotterie findet vom 9. Februar bis 15. März 1937 ſtatt. Schluß der Erneuerung: Generalverſammlung der Sänger⸗Einheit Die Sänger⸗Einheit hatte am Freitagabend zur ordentlichen Mitgliederverſammlung einge⸗ laden, zu der die Mitglieder recht zahlreich erſchienen waren. Mit dem Vereinswahlſpruch wurde die Verſammlung eröffnet. Aus dem von dem Vereinsvorſitzenden Zöller abge⸗ gebenen Rechenſchaftsbericht konnte man ent⸗ nehmen, daß im abgelaufenen Jahre recht er⸗ ſprießliche Arbeit geleiſtet wurde, die dem Verein auch die gebührenden Erfolge brachte. Es ſei da nur an das ſchöne Frühjahrskonzert mit Theo Herrmann und an das Wertungs⸗ ſingen erinnert, wobei der Chor des Vereins unter der Leitung ſeines verdienſtvollen Chor⸗ leiters Hartmann unter Beweis ſtellte, daß er auf beachtlicher Höhe ſteht. Der Singſtun⸗ denbeſuch des 75 Sänger ſtarken Chors betrug im Durchſchnitt 85 Prozent, und die Sänger⸗ ehrung für 100 prozentigen Singſtundenbeſuch ſind ein Zeichen des dort herrſchenden guten Geiſtes. Es konnten geehrt werden: zum 7. Mal Georg Hofmann, zum 6. Male Wilhelm Schalk, zum 4. Male Johann Bugert und Karl Zöller. Selbſt der Senior der Sänger, Gg. Aug. Dölcher, konnte zum dritten Male für 100 prozentigen Singſtundenbeſuch geehrt werden. Wahrlich eine großartige Leiſtung, die den Sängern zur Nachahmung empfohlen iſt, die oft unter kleinlichen Ausflüchten die Probe verſäumen. Die Mitgliederzahl hat ſich auf dem vorjährigen Stand gehalten und be⸗ trägt 260, darunter 36 Ehrenmitglieder. 15 Mitglieder ſind ausgeſchieden, nach auswärts verzogen und zum Teil zum Militär eingezogen worden. Die gleiche Anzahl Neu⸗ aufnahmen füllte die Lücke wieder aus. Auch der Kaſſenbericht zeigte ein befriedigendes Bild. Nachdem der Vereinsvorſitzer Zöller, als Be⸗ zirksführer des Bezirkes Süd des Sänger⸗ Riedkreiſes vom Kreisführer ernannt worden iſt, war es ihm nicht mehr möglich, weiter die Geſchäfte des Vereins zu führen. Sein neues Amt bringt ihm neben ſeiner Tätigkeit als Amtsleiter der NS. eine Fülle von Arbeit, ſodaß ſein Wunſch auf Entlaſtung verſtändlich iſt. Als Nachfolger hat die Verſammlung ein- ſtimmig den Sängerkamerad Mich. Koob gewählt, der aus ſeinem Vereinsleben bereits reichliche Erfahrungen mitbringt, ſodaß die Geſchicke des Vereins auch weiterhin in guten Händen liegen. Der neue Vorſitzende dankte dem ſcheidenden für ſeine bisher im Dienſte des Vereins geleiſtete erfolgreiche Arbeit und richtete an die Mitglieder und insbeſondere an die Sänger den Appell, auch unter ſeiner Führung dem Verein die Treue zu halten und ihn durch eifrigen Singſtundenbeſuch zu un⸗ terſtützen, im weiteren Streben zur Verherr⸗ lichung des deutſchen Männergeſangs. Auf die morgen Abend 8 Uhr ſtattfindende Singſtunde wird beſonders hingewieſen. E Glatteis! Geſtern früh Kältegrade, heute vormittag Regen— Glatteis. Waren die Straßen geſtern„in beſtem Zuſtand“, ſo ſind ſie heute früh gefährlich geworden. Bei Glatt⸗ eis gibt es gefährliche Stürze, verſäume da⸗ her niemand ſeine Streupflicht, die zu erfüllen man ſich ſelbſt und ſeinen Mitmenſchen ſchul⸗ dig iſt. Viernheimer Tonfilmſchau Im Central⸗Film⸗Palaſt: Ein Millionenfilm— ein Spitenſelmwe nk Stjenka Raſin— „Wolga Wolga“ Heute Montag letzter Tag! Es iſt die weltberühmte ruſſiſche Volksſage aus dem wildbewegten Leben des Koſakenre⸗ bells Stjenka Raſins. Es iſt irgendwo an der Wolga im 18. Jahrhundert— da ſchleppen Menſchen die Schiffe, da leben Fürſten in ver⸗ ſchwenderiſchem Glanz. Da lieben und haſſen ſich die Menſchen. Es gibt nur Sklaven und Herrſcher und da entſtand das Heldenlied des ruſſiſchen Freiheitshelden Stjenka Raſin. Es ſingen die weltberühmten Donkoſaken unter Serga Jaroff Weiſen voll Sehnſucht und Lei— denſchaft. Wer kennt nicht die ſchwermütigen Weiſen, das ergreifende, aus tiefſtem ruſ⸗ ſiſchem Volkstum ausſtrömende Lied, das ſich die ganze Welt erobert hat! Chöre von eigener Art ſtehen vor uns auf in wunderbarem Ton⸗ gefüge, aufgerichtet von den tiefſchwarzen Bäſ⸗ ſen bis zum kühnen Bogen des Tenor⸗FJalſetts — voll Sehnſucht, Schwermut, Leidenſchaft und Heimweh. Die Harfe der ruſſiſchen Volks⸗ ſeele ſchwingt in vollen Akkorden. Ein Film⸗ werk, das für alle Filmfreunde ein großes Erlebnis bedeutet. Wer den ſtummen Film vor zirka 9 Jahren geſehen hat, wird ſich be⸗ ſtimmt auch das heutige Tonfilmwerk Stjenka ſchaftlichen Verlauf nal m. 2. Februar 1937. Raſin anſehen. Dieſes Filmwerk iſt allen Jilmfreunden beſtens zu empfehlen. — * * n n N D d „ uu u .... ͤ„0 r ä—— ——— ͤ—TH—„—t— 1 TTT 9 K ů Z. —— Dem Ende entgegen w. Bezirksklaße Anterbaben⸗Weſt Der geſtrige Spielſonntag brachte in der Bezirksklaſſe Unterbaden⸗Weſt nur vier Be⸗ gegnungen, von denen die Kämpfe in Ilves⸗ heim und Viernheim wohl das meiſte In⸗ tereſſe beanſpruchten. Wenn auch das Treffen in Viernheim keinen Einfluß auf Tabellen- ende oder auf die Meiſterſchaft mit ſich brachte, ſo ſpielte man doch um einen guten Tabellenplatz und was weſentlich iſt: die Ami⸗ citia ſpielte wohl ihr beſtes Spiel in der diesjährigen Verbandsrunde. Von Anfang an hätte man mit dieſem Schneid und dieſem Elan kämpfen müſſen. Das 7:3 machte die Vorſpielniederlage in Neulußheim reichlich wett.— Ilvesheim hatte trotz des anſcheinend eindeutigen Reſultates von 4:1 alle Mühe, die Punkte zu Hauſe zu halten.— Das ab⸗ ſtiegsgefährdete Neckarau kämpfte gegen Feu⸗ denheim einen heroiſchen, aber unglücklichen Kampf. Nur knapp mit 2:3 mußte es die Punkte ziehen laſſen.— Zwei gewichtige Punkte holten ſich die Mannheimer Phönix⸗ leute in Friedrichsfeld. Ihre beſſere Leiſtung iſt mit dem 2:0 nicht überaus hoch belohnt. Ilvesheim— Heddesheim 4.1 Nachdem der letzte Sonntag gezeigt hatte, daß auch Ilvesheim zu ſchlagen iſt, gingen die Heddesheimer voller Hoffnung in dieſen Kampf. Noch droht Heddesheim die Abſtiegs⸗ gefahr, ſodaß man ſorgſam bemüht ſein muß, Punkte zu ſammeln. Dementſprechend war die Begegnung äußerſt hart, und erbittert wurde beiderſeits gefochten. Vom Anſpiel an zieht Heddesheim friſch vom Leder und erzwingt ſchon in den erſten Minuten das Führungstor. Doch nicht allzu lange kann es ſich ſeines Vorſprunges erfreuen. Ilvesheim ſpielt eine leichte Feldüberlegenheit heraus, die ihm zwei Tore und damit die Führung bringt. Es zeigt ſich in der Folge, daß ſich Heddesheim ein⸗ gangs zu ſehr verausgabt hatte und jetzt alles daran ſetzen muß, den Angriffen der Platz⸗ herren ſtandzuhalten. Mit dem Stande 2.1 geht man in die Pauſe. Die zweite aHlbzeit bringt dann nach anfänglichem Drängen der Gäſte eine merklich wachſende Ueberlegenheit der Platzherren. Doch die Gäſteverteidigung, vor allem der brillante Torhüter Heddesheims wehren ſich wacker. Erſt nach längerem An⸗ ſtürmen gelingt den Einheimiſchen ein wei⸗ teres Tor. Heddesheim muß jetzt endgültig nachgeben, ein Ausgleichen iſt kaum noch mög⸗ lich. Kurz vor Schluß ſtellt Ilvesheim das Endergebnis von 4:1 her, damit etwas reich⸗ lich— nach der gebotenen Leiſtung— den Sieg bezeichnend. Friedrichsfeld— Phönix Mannheim 0.2 Phönix hält wohl den zweiten Tabellenplatz, kann aber wohl Ilvesheim, das einen zu großen Vorſprung hat, kaum noch gefährlich werden. Daran wird auch die heutige gute Leiſtung in Friedrichsfeld nichts mehr ändern. Zugegeben muß allerdings werden, daß die Platzmannſchaft nicht ihren beſten Tag hatte und den Gäſten den Sieg nicht allzu ſchwer machte. Aufbau und Feldſpiel waren belang⸗ los und verzettelt. Dieſen oft zuſammenhang⸗ loſen Angriffen vermochte die ſichere Phönix⸗ verteidigung mit geringer Mühe Herr zu wer⸗ den. Zwar drängt nach Anſpiel Friedrichs⸗ feld, aber Rößling im Tor der Gäſte pariert ausgezeichnet. Im Phönixſturm klappt zu⸗ nächſt der Laden noch nicht ſo richtig, ſodaß man mit 0:0 die Seiten wechſeln muß. Erſt nach Wiederbeginn ſetzt ſich das überlegte ſyſtemvolle Zuſammenſpiel der Mannheimer durch, obwohl die Platzherren ſich mächtig ins Zeug legten. Eine ſchöne Kombination von Verteidigung zum Außen und präzis vors Tor Friedrichsfelds gegeben, wird von Lam⸗ mert erfolgreich abgeſchloſſen. Wenig ſpäter kann Rößling im Phönixtor ſein Können be⸗ weiſen, als er einen durch Foul verſchuldeten Elfmeter auch nach Wiederholung halt. Einen anſchließenden Durchbruch beendigt Lammert wiederum mit Erfolg. Brenzliche Situationen auf beiden Seiten ändern das Ergebnis nicht mehr. Das Treffen in Neckarau ſtand im Zeichen des drohenden Abſtiegs. Die Elf, deren Form ſich in der Bezirksklaſſe weſentlich gebeſſert hat, kämpfte mit vollem Einſatz. Doch auch Feudenheim hat anſcheinend die Kriſe über⸗ ſtanden, denn ſchon kurze Zeit nach Spielbe⸗ ginn konnten die Gäſte 2:0 führen. Das brachte natürlich eine reichliche Nervoſität des Platzbeſitzers mit ſich, was ſich auch in ſeinen Kampfhandlungen ausprägte. Trotz eifriger Hingabe wollten ſich Torerfolge nicht ein⸗ ſtellen, zumal Feudenheim das Glück auf ſei⸗ Kurpfalz mit doppeltem Eifer und verſchie⸗ dentlichen Umſtellungen. Man belagerte das Gehäuſe der Gäſte, aber Erfolge blieben wie⸗ derum aus. Statt deſſen konnte ſich Feuden⸗ heim aus der Umklammerung befreien und Anterbaden⸗Weſt Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Ilvesheim 18 16— 2 65:23 32 Phönix Mannheim TTT Käfertal 8 12 1 5 39027 25 Neulußheim 19 9 4 6 52:45 22 Friedrichsfeld 18„ 5 0 4d 10 Viernheim%% Feudenheim 5 Hockenheim 18 6 2 10 37:49 14 8 Mannheim 16. 5 3 8 35809 13 Heddesheim 19 5 3 11 38:46 13 Kurpfalz Neckarau i Edingen 11 2ͤ 2 R 6 Das iriumpnale u. eriolgreicne Snneeaiuimwern 8 7 Heute fontag lstzimais im Central-Flim-Palast Henka Ra Bekannimachung Betr.: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. In Gemäßheit der beſtehenden Anordnun⸗ gen werden die vorgeſchriebenen und notwen⸗ Maßnahmen gegenwärtig durchgeführt. Soweit private Baumbeſitzer nicht in der Lage Verpflichtungen ordnungsmäßig nachzukommen, erfolgt Durchführung der not⸗ wendigen Maßnahmen durch Beauftragte der Gemeinde. Anträge ſind alsbald und bis ſpä⸗ Mts., bei dem Feldſchützen des Bezirks, in dem die Bäume ſtehen, zu ſtellen. Auf die nachteiligen Folgen etwaiger Un⸗ terlaſſung wird beſonders aufmerkſam gemacht. digen ſind, ihren teſtens 28. ds. Viernheim, den 23. Januar 1937 Der Bürgermeiſter von friſchmelkenden, flotten, z. T gefahrenen ünennunen und Rindern Worms. e 2 1 veranſtaltet von der Nutzviehbe⸗ ſchaffung e. G. m. b. H., Ffm frellag, den 29. danuar 193 7 Großer Auftrieb: über 30 Tiere ner Seite hatte. Nach dem Wechſel verſuchte es Tiefbetrübt geben wir Kunde vom Tode un- seres lieben Verstorbenen, Herrn Philipp Adler 4. Ergeben in Gottes hl. Willen durch öftere hl. Kommunion, verschied er Samstag 18 Uhr nach schwerem, geduldigem Leiden im Alter von 72 Jahren. Viernheim, Dieburg, 24. Januar 1937. noch ein drittes Tor erzielen. Damit war das Spiel freilich entſchieden. Doch Neckarau gab ſich bei weitem noch nicht geſchlagen und er⸗ zwang, wenn auch erſt kurz vor Schluß, ein Gegentor, dem es durch einen Elfmeter ein zweites hinzufügte. Mehr ließen die abge⸗ laufene Spielzeit und die erlahmte Kampf⸗ kraft nicht zu. Zehn Tore auf dem Waldſportplatz Nach dem Siege der Amicitia in Feuden⸗ heim, ſah man mit regem Intereſſe dem geſt⸗ rigen Punktekampf gegen die ſieggewohnten Neulußheimer auf dem Waldſportplatz ent⸗ gegen. Und, was wohl niemand erhofft hatte, trat ein: Unſere tapferen Amiciten unterban⸗ den den Siegeszug der Gäſte und zwar in einer Weiſe und mit einem Reſultat, das alle Fuß⸗ ballfreunde aufhorchen läßt! 7:3 lautete es am Schluß! Ja, ſieben Mal war Viernheims Sturm, der ſich geſtern überhaupt in glän⸗ zender Schußlaune befand, erfolgreich! Nicht im Geringſten dachte Neulußheim an eine ſolch hohe Niederlage und doch mußten ſie die ſaure Pille ſchlucken und die Revanche der Einheimiſchen als vollauf geglückt unterzeich⸗ nen. Um es aber nicht zu vergeſſen: bei etwas mehr Glück wäre der Sieg der Viernheimer noch weit höher ausgefallen! Aber man kann ſich auch damit zufrieden geben. Sieben Tore gegen Neulußheim, das iſt bis jetzt in dieſer Runde noch keiner Mannſchaft gelungen! Sofort nach Anſpiel muß der Gäſtetorwart ſchon zum erſten Male rettend eingreifen. Neu⸗ lußheim wartet dann vereinzelt mit ſchneidi⸗ gen Angriffen auf und Krug im Tor der Ein⸗ heimiſchen mußte in dieſen Minuten mehr als einmal ſeine Kunſt unter Beweis ſtellen. Nun findet ſich auch Viernheim und arbeitet eine klare, Feldüberlegenheit heraus, die nach 10 Minuten das Fuͤhrungstor durch Helbig ein⸗ bringt. Das Drängen der Amicitia wird hef⸗ tiger und ſchon bald ſtellt ſich der 2. Erfolg ein. Jetzt iſt es Schmitt, der eine wunderbare Einzelleiſtung mit Torſchuß krönt. Weiter geht der Kampf und ſchon fünf Minuten ſpäter heißt es 3:0. Helbig jagt einen vom Gäſte⸗ torwart abgewehrten Ball mit aller Wucht ins Netz. Nur vereinzelt wird Neulußheim gefährlich, kann aber trotzdem in der 30. Minute ein Tor aufholen. Zwei Minuten vor Halbzeit ſtellt jedoch Lang durch Flachſchuß den alten Torabſtand wieder her. Sofort nach Wiederanſpiel hat Lang mit einem prächtigen Schuß großes Pech, als er nur noch die Latte trifft. Unaufhaltſam drängt Viernheim. Da gibt Kiß 2 eine Vorlage zu Schmitt, der durchgeht und zum 5:1 einſchießt. Kiß 2 vergibt einen Elfmeter, doch trotzdem läßt das 6. Tor nicht lange auf ſich warten. Neulußheim kommt nun zum zweiten und dritten Tor und kurz vor Schluß gelangt Viernheim zum 7. Treffer. Jodes- 1 Anzeige Strabenwärter l. R. und gestärkt Ein 10:3 Sſeg ber Turner⸗ Handballer Wer die letzten Spiele der Handballer des Turnvereins etwas verfolgt und miterlebt hat, wie nach harten Kämpfen eindeutige Siege u. a. auch gegen recht ſpielſtarke Mannſchaf⸗ ten, wie Handſchuhsheim, Ziegelhauſen, 1846 Mannheim, errungen wurden, der ſah ganz beſonders intereſſiert der Begegnung mit der TG. St. Leon entgegen. Und dies nicht ohne Grund Stellt doch St. Leon zweifellos eine der beſten Mannſchaften ins Feld, was beſon⸗ ſonders deutlich mit dem vorſonntäglichen 947 Sieg über den Tabellenführer Hockenheim zum Ausdruck kam. Und heute können wir ruhig ſagen, daß der gute Ruf, der St. Leon voraus⸗ ging, nicht von ungefähr kommt. Die Elf iſt äußerſt flink, verfügt über gute Ballbe⸗ handlung und auch über einen geſunden Tor⸗ ſchuß. Sie hat ſich trotz der hohen Niederlage recht tapfer geſchlagen! Aber noch beſſer war die Turner⸗Mann⸗ ſchaft in Fahrt! Sie vollbrachte eine bis jetzt in dieſer Runde noch nicht gezeigte Leiſtung. Es trat ſichtlich zutage, welche große Erfolge die ſtete Einſatzbereitſchaft eines jeden Spielers zeitigt. Da war aber auch gar kein Verſager vorhanden, der den guten Geſamteindruck mehr oder weniger zu trüben imſtande geweſen wäre. Ein uneingeſchränktes Lob werde hierfür der geſamten Mannſchaft zuteil. f St. Leon eröffnet den Kampf mit einem flotten Angriff und ſchon mußte Werle einen wuchtigen Strafſtoß unſchädlich machen. Die Gäſte bleiben vorerſt etwas im Vorteil und erſt nach und nach kann ſich Viernheim aus der Umklammerung befreien, doch will es im Sturm noch nicht ſo recht klappen. Schließ⸗ lich naht aber doch das Führungstor, das Schmitt nach prächtigem Alleingang erzielte. St. Leon läßt nicht locker und führt in for⸗ ſchem Tempo den Kampf weiter. Doch unver⸗ droſſen arbeitet Viernheims Hintermannſchaft und bleibt ſtets Herr der Lage. Mittlerweile war auch der Sturm etwas mehr„im Bilde“ und nun wird Angriff auf Angriff vorgetra⸗ gen. Alter Gg. wirft nach glänzender Kom⸗ bination zum 2:0 ein und nicht viel ſpäter macht Burkert das Halbzeitreſultat von 3:0 fertig.— Nach Wiederbeginn holt Leon ein Tor auf, doch Viernheim antwortet ſofort wieder mit dem vierten Tor. Von jetzt an kommt Viernheim erſt richtig in Schwung. Verteiltes Flügelſpiel und prächtige Kom⸗ binationen erfreuen das Auge des Zuſchauers. Es heißt ſchon 6:1, bis St. Leon zum 2. und als Viernheim zum 7. Mal erfolgreich war, das 3. Tor erzielt. Schmitt Siegfr. und Beckenbach vollbringen eine Glanzleiſtung und ſchon heißt es 8:3 und bis Schluß durch entſchloſſene Würfe des Halbrechten 10:3.— TV. Friedrichsfeld— 46 M'heim 4.4 TV. Hohenſachſen— MTG. 9:10 s Memand versaume diese Sehenswürdigkeit. Ein Be- such noch heute lohnt sieh Urleger- u. Soldaten- kameradschat 1875 Unſer treuer Kamerad Philion adler iſt zur großen Armee eingegangen. Die Kameradſchaft wird ihm ein ehrendes Andenken bewahren. 8 Antreten zur Teilnahme an der Beerdigung heute Montag nachmittag 3 30 Uhr an der Woh⸗ nung des Kameraden Lorenz Ringhof, Saarſtr. Der Kameradſchaftsführer Die tieftrauernd Hinterbliebenen. SAS Minten Ccdug.-Herkauf iſt gekom⸗ Winter⸗ Viele kaufluſtige Leſer ſuchen ſofort nach günſtigen Angeboten, denn Die Zeit zum günſtigen Einkauf men! Ueberall beginnen die ſchlußverkäufe. ſie wiſſen, daß ſie den erſten und wichtigſten Schritt zum vorteilhaften Einkauf getan ha⸗ Anzeigen in vorher über Geſchäftsleute unterrichten. lieber Geſchäfts⸗ ben, wenn ſie ſich an Hand der der„Viernheimer Volkszeitung“ die Angebote der Darum ſchalten auch Sie, mann, den Käufer ein, den Sie in rechtzeitig durch zeitung“. Ihrem Ge⸗ ſchäft ſehen wollen. Tauſende ſollen wiſſen, daß ſie in Ihrem Geſchäft beſonders gut und billig kaufen können. Sagen Sie es daher allen Anzeigen in der wirkſamen und vielgeleſenen„Viernheimer Volks⸗ Beerdigung: Montag 4 Uhr vom Trauer- hause, Blauehutstraße 49. 3 Verelns⸗Anzeiger Sänger ⸗Einheit Diͤenstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Keiner darf Heute Montag 19.71 Uhr großer 0 59 wozu wir unſere wer⸗ ten Gäſte, Nachbarn, Freunde und Bekannte recht närriſch einladen. Für Unter⸗ haltung ſorgen Kapelle Famille Nik. Martin D—— Zugeiaulen Zwei ſtarke Schwarz⸗brauner Elnleg- Statt Narten! Anläßlich unſerer ſilbernen Hochzeit wuerden uns derart viele Ghrungen zu teil, ſodaß es uns nicht moglich iſt jedem Gratulanten und Spender von Geſchenben einzeln zu danden und ſo mit ſprechen wir auf dieſem Wege allen die unſerer gedachten, den herzlichſten Dank aus. Diernheim, im Jauuar 1937 J. Engel und Frau Barbara geb. Rempf fehlen! Der Vorſitzer. Neue 2 an a 1 feine Rärmonina machinen zu verkaufen. 9 ja neu zu Anzeigen n 105 nde in dieſer Free zu verkaufen. Ze itung Zuſerieren*— ſind Ihnen ſtets berg r e beim, N 4.26 Jule Meller Wousnund scnweine Abzuholen 197 verkaufen. Zägerſtr. 14 Adolf Hitlerſtr. 56 Immer daran denken, das deutſche Volt muß dich aus eigener Kraft helfen! Dein Opfer zum WS W. ſoll der Beweis Deine! Gemeinſchaftsempfindens ſein! Je ſeſter dieſe Gemeinſchaft, um ſo größen unſere Voltskraft und damit um ſo ſicheren unſeres Volkes Zukunft! gielht eurer Heimatzenung treu 1 2 Weinheimer Scheenezsbek. Zugeführt wurden 319 Läuf ſchweine. Verkauft wurden 285 Läufer, 86 Milchſchweine. Milchſchweine das Stück 8 bis 14 RM., Läufer 1545 RM. er, 111 Milch⸗ Hauptſchriftleiter undverantw Teil Bernhard Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verla Peters, Worms, einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlugs⸗ und XII iso über 1800. 8. St. iſt Anzeigen ⸗ Worms. De Druckereigeſe preisliſte Nr.& gultig. 1 0%% ˙ 8 N 3 ortlich für den politiſchen für den übrigen : Ver⸗ b. H., Worms. liſchaft m. b. H., 1 0 Ta Ki. ſetn, Krieg Halen Parn Trat kitin n. 10 Ven t un * 0 Et ten eng lebt eint 3 gehe amt Ktie det krieg Reich beruft dun n ddt trag Teil det ufs Vubu ih lun fe dune 1 15 D ehtent er Kt bord Stupp Neg. laber Ut. 9 Lutze Ife Diztad Sͤles tungs New Gener, Ober Kteisl ter de Ehren Behöt Nat tiongg tende Mnit Der Sturm let de ird; wie 9 in A Tod j Nac unde ung d dom