1 2 niſter Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Ee chein ungswe e. Täglich, ausgenommen ternheimer 1 S a* r E I eee Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. Nummer 21 ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rypfg eee eee e dienslag Anzeigenptreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Textteil für 1mm n 22 mm Breite 15 Rypfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte N. 6 gült ig Geſchäftsſtelle den 26. Januar 1937 ernheim, Bismarckſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 õõã ͥã V 13. Jahrgang deulſcher Reichstag am 30. Januar Eine große Regierungserklärung des Führers— Juſammentrill des Reichskabinells Reichsfeiern am 30. Januar der Füh rer ſprichl Berlin, 25. Jan. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda gibt nach⸗ ſolgendes Programm für den 30. Januar 1937 bekannt, das in Gemeinſchaft mit allen betei⸗ den 15 Token des 19. Januar Trauerfeier für die Beſatzung des Kriegs ⸗ marineverſuchsbootes„Welle“ Kiel, 25. Jan Von den Türmen und Häu⸗ ſern, von den Schiffen und Werftgebäuden der Kriegsmarineſtadt Kiel wehten am Montag die Hakenkreuzflaggen auf Halbmaſt. Auf dem Garniſonfriedhof wurde am Nachmittag die Trauerfeier für die Beſatzung des Kriegs⸗ marine⸗Verſuchsbootes„Welle“ abgehalten, die am 19. Januar im ſchweren Schneeſturm ums Leben kamen. Klirrender Froſt, ſchneidende Kälte wie an jenem Tage, an dem die Braven der„Welle“ ihr Leben ließen, herrſcht zur Stunde der Trauerfeier auf dem Kieler Garniſonfriedhof. Schon lange vor Beginn der Trauerfeierlichkei⸗ ten hat die Kieler Bevölkerung. die ſtets in enger Verbundenheit mit der Kriegsmarine lebt. ſich in großer Zahl neben den Trauergäſten eingefunden. In der Kapelle des Friedhofes waren die An⸗ gehörigen und Hinterbliebenen der Opfer ver⸗ ſammelt, denen der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Rae⸗ der das Beileid des Führers und des Reichs⸗ kriegsminiſters ausſprach.„Der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, ſo ſagte er, hat mich beauftragt. Ihnen perſönlich zu ſagen, wie er vom Herzen an Ihrer und unſerer tiefen Trauer teilnimmt. Herr Reichskriegsminiſter General⸗ feldmarſchall von Blomberg hat mich beauf⸗ tragt. Ihnen ſeine herzliche und tiefempfundene Teilnahme zu übermitteln. Ich ſelbſt, der ich mit der geſamten Kriegsmarine durch den Verluſt aufs tiefſte betroffen bin, trauere in herzlicher Verbundenheit mit Ihnen um unſere Getreuen, die ihr Leben dahingaben für ihre Brüder.“ Vorbei am Mahnmal der„Niobe“, auf dem die Reichskriegsflagge halbſtock wehte, ſchritt die Trauergemeinde zur Grabſtätte. Dort waren die 15 Särge, bedeckt mit der Reichskriegsflagge und zahlreichen Kränzen, aufgebahrt. Die Ehrenpoſten ſtellte das Verſuchsboot„Strahl“ der Kriegsmarine. Zahlreich waren die Trauer⸗ abordnungen der Kriegsmarine, und der SA.⸗ Gruppe Nordmark mit ihrem Gruppenführer Meyer⸗QAuade Neben dem Oberbefehls⸗ haber der Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Raeder ſah man den Stabschef der SA. Lutze, den Kommandierenden Admiral der Oſtſee Admiral Albrecht, den Flottenchef Vizeadmiral Carls, den Oberpräſidenten von Schleswig⸗Holſtein Gauleiter Lohſe, den Fe⸗ ſtungskommandanten von Kiel Kapitän z. S. Mewis den Befehlshaber im Luftkreis VI General der Flieger Zander, ſowie den Oberbürgermeiſter der Kriegsmarineſtadt Kiel Kreisleiter Behrens und zahlreiche Vertre— ter der Partei. ihrer Gliederungen und der Behörden. Nach einem Choral ſprachen die beiden Sta⸗ tionsgeiſtlichen, dann nahm der Kommandie⸗ rende Admiral der Marineſtation der Oſtſee, Admiral Albrecht, Abſchied von den Toten. „Der Seemann, der in hartem Kampf mit Sturm und See ſein Leben für die Rettung ſei⸗ ner deutſchen Brüder gibt“, ſo führte er aus, ſtirbt ebenſo den Tod für Volk und Vaterland. wie der Soldat. der die Waffe in der Fauſt, im Angriff auf die feindliche Stellung fällt. Ihr Tod ſoll uns allen eine ernſte Mahnung ſein.“ Nachdem das Lied„O Deutſchland hoch in Ehren“ verklungen war, präſentierte die Ehren⸗ kompanie der J. SSO(Schiffs⸗Stamm⸗Abtei⸗ lung der Oſtſee) das Gewehr, und bei dumpfen Trommelwirbel und unter den gedämpften Klängen des Liedes vom guten Kameraden ver⸗ las Korvettenkapitän Bahte, der Leiter der Nachrichtenverſuchsanſtalt die Namen der Ge— bliebenen. Drei Ehrenſalven krachten über die Gruft Zum Schluß der ſchlichten Feier legt General⸗ admiral Dr. h. c Raeder einen großen Kranz des Führers und einen weiteren des Reichs⸗ kriegsminiſters nieder. Stabschef der SA. Lutze ſchloß ſich an Während der Beiſetzungsſtunde hatten alle Schiffe der Kriegsmarine ihre Topp⸗ flaggen auf halbſtock geſetzt. Beſprechungen Nalſen-Türkei? Begegnung Ciano— Rüſchtü⸗Aras am 3. Febr. in Mailand Ankara, 25. Jan. Wie die Anatoliſche Te⸗ legraphenagentur meldet, wird die angekündigte Begegnung zwiſchen dem türkiſchen Außenmi⸗ Rüſchtü⸗Aras und dem italieniſchen Außenminiſter Ciano am 3. Februar in Mai⸗ land ſtattfinden. ligten Stellen feſtgelegt wurde. 8.00 Uhr: Wecken durch Muſik⸗ und Spielmannszüge der Bewegung im ganzen Reich. 9.00 Uhr: Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels ſpricht in der Turnhalle der 1. und 29. Volksſchule in Berlin⸗ Neukölln zur deutſchen Schuljugend. In allen Schulen des Reiches finden gleichzeitig Schulfeiern ſtatt, in deren Mittelpunkt die Uebertragung der Neuköllner Feier ſteht. Der Schulunter⸗ richt fällt danach aus. 10.00 Uhr: kanzlei in der Wilhelmſtraße. 13.00 Uhr: Führer und Reichskanzler. 17.00 Uhr: 20.00 Uhr: Vorbeimarſch der Leibſtandarte„Adolf Hitler“ vor dem Führer vor der Reichs⸗ Sitzung des Deutſchen Reichstages. Abgabe einer Regierungserklärung durch den Zuſammentritt des Reichskabinetts. Der Gau Berlin der NSDAP. bringt dem Führer zur Erinnerung an die Hul ⸗ digung vom 30. Januar 1933 einen Fackelzug. Gleichzeitig werden im Reich von den Ortsgruppen der Partei Kameradſchaftsabende durchgeführt. * Dr. Goebbels an das deulſche Volk Berlin, 25. Jan. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goeb⸗ bels hat folgenden Aufruf erlaſſen: An das deutſche Volk! Am 30. Januar, mittags um 13.00 Uhr, ſpricht der Führer zum Deutſchen Reichstag. Sein Wort iſt das der deutſchen Nation. Allen Deutſchen wird Gelegenheit gegeben werden, am Lautſprecher dieſe Rede zu hören. In ſämtlichen Betrieben, Geſchäften und Dienſt⸗ ſtellen werden die Werktätigen geſchloſſen am Lautſprecher verſammelt ſein und in allen deutſchen Häuſern wird man am Rundfunk⸗ empfänger den Worten des Führers lauſchen. Die zuſtändigen Stellen haben die vorberei⸗ tenden Maßnahmen für den Volksempfang eingeleitet. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda. gez. Dr. Goebbels. Flaggen heraus! Berlin, 55. Jan. Der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda gibt be⸗ kannt: Aus Anlaß des vierjährigen Beſtehens des nationalſozialiſtiſchen Reiches werden alle Deutſchen aufgefordert, am 30. Januar ihre Häuſer und Wohnungen zu beflaggen. gez. Dr. Goebbels. Neuer deulſcher Friedensbeilrag Geſetz gegen Teilnahme am ſpaniſchen Bürgerkrieg vorbereitel DNB. Zerlin, 25. Jan. Die Reichsregie⸗ rung hat am Montagmittag dem hieſigen bri⸗ tiſchen Botſchafter Sir Eric Phipps die deutſche Antwortnote auf die letzte engliſche Note in der Freiwilligenfrage überreichen laſſen: Die Note hat folgenden Wortlaut: 1. Die deutſche Regierung hat mit Genug⸗ tuung davon Kenntnis genommen, daß nach Anſicht der königlich britiſchen Regierung die hauptbeteiligten Mächte nunmehr über die Not⸗ wendigkeit ſofortiger Maßnahmen zur Verhin⸗ derung des Zuſtroms von Freiwilligen nach Spanien einig ſind und daß ferner auch grund⸗ ſätzliches Einverſtändnis darüber beſteht, daß dieſe Maßnahmen von allen beteiligten Regie⸗ rungen gleichzeitig getroffen werden, daß das Geſamtproblem der indirekten Formen der Ein⸗ miſchung in Spanien eine aktive Behandlung erfährt und ein wirkſames Kontrollſyſtem ein⸗ geführt wird. Damit würden die Vorausſetzun⸗ gen erfüllt ſein, von denen die deutſche Regie⸗ rung in der Note vom 7. Januar ibre Bereit⸗ willigkeit zur Anordnung der von ihr zu tref⸗ fenden Maßnahmen abhängig gemacht hat. 2. Unter dieſen Umſtänden hat die deutſche Regierung bereits ein Geſetz vorbereitet, daß die Einreiſe von deutſchen Staatsangehörigen nach Spanien zur Teilnahme am Bürgerkrieg, ſowie die Anwerbung von Perſonen zu dieſem Zweck unter Strafandrohung verbieten und ferner die notwendigen Verwaltungsmaß⸗ nahmen in Ausſicht nehmen würde, um die Aus⸗ reiſe und Durchreiſe aller Perſonen zu verhin⸗ dern, die ſich zur Teilnahme am Bürgerkrieg nach Spanien begeben wollen. Es wird ſich empfehlen. daß der Londoner Nichteinmiſchungsausſchuß ſofort die Ueberein⸗ ſtimmung aller beteiligten Regierungen über den weſentlichen Inhalt der von ihnen zu tref⸗ fenden Maßnahmen, über den Zeitpunkt ihrer Inkraftſetzung ſowie endlich über die Grund⸗ linien des einzuführenden Kontrollſyſtems feſt⸗ ſtellt. Sobald dieſe Feſtſtellung erfolgt iſt, wird die deutſche Regierung unverzüglich das Erfor⸗ derliche wegen der von ihr zu treffenden Maß⸗ nahmen veranlaſſen. 3. Was die Durchführung der Kontrolle an⸗ langt, ſo liegen der deutſchen Regierung und zwar zumteil erſt ſeit wenigen Tagen, eine Reihe von Entwürfen des Londoner Ausſchuſ⸗ ſes vor, deren Prüfung ſie möglichſt beſchleuni⸗ gen wird. Sie behält ſich vor, durch ibren Ver⸗ treter dem Londoner Ausſchuß das Ergebnis dieſer Prüfung ſobald als möglich mitzuteilen und dabei gegebenenfalls auch ergänzende Vor⸗ ſchläge zu machen. 4. Die kgl. britiſche Regierung hat ſich bisher leider noch nicht zu dem in der Note vom 7. Januar gemachten Vorſchlag der deutſchen Re⸗ gierung geäußert. alle nichtſpaniſchen Teilnehmer an den Kämpfen in Spanien einſchließlich der voli⸗ tiſchen Agitatoren und Propagandiſten aus Spanien zu entfernen, um ſo den Zuſtand vom Auguſt vr. Is. wiederherzuſtellen. Die deutſche Regierung legt auf dieſe Vorſchläge nach wie vor beſonderen Wert. Sie hat die ernſte Befürchtung, daß es nach der ganzen bereits in der Note vom 7. Januar geſchilderten Entwick⸗ lung der Dinge zu einer einſeitigen, den Sinn der Nichteinmiſchungspolitik zuwiderlaufenden Begünſtigung der der nationalen ſpaniſchen Re⸗ gierung im Kampfe gegenüberſtehenden Ele— mente führen wird, wenn die Mächte den Zu⸗ ſtrom von Freiwilligen nur für die Zukunft ver⸗ hindern, ſich aber damit abfinden, die bereits in Spanien befindlichen landfremden Teilnehmer am Bürgerkrieg dort zu belaſſen. Es erſcheint der deutſchen Regierung als das Gebot der Stunde. daß alle beteiligten Mächte jetzt endlich ernſt damit machen, jede Möglichkeit einer Einmiſchung in Spanien zu unterbinden. Wenn ſie dazu entſchloſſen ſind, werden ſie auch Mittel und Wege finden, um den erwähnten 9 der deutſchen Regierung zu verwirk⸗ ichen. „Sehr befriedigend“ London zu den Antwortnoten Deutſchlands und Italiens Ds London, 25. Jan. Die deutſche und italieniſche Antwort auf die britiſche Note in der Freiwilligenfrage ſind am Montag in Lon⸗ don eingegangen. Sie werden in zuſtändigen politiſchen Kreiſen als„ſehr befriedigend“ be⸗ zeichnet. Es wird erklärt, daß die Antworten alles enthielten, was erwartet worden ſei. Ueber die nächſten Schritte glaubt man ſich angeſichts der Kürze der Zeit noch nicht äußern zu können, zumal die beiden Antwortnoten noch einer ſorgfältigen Prüfung bedürften. Es wird jedoch angenommen, daß ſchon in den nächſten Tagen der Nichteinmiſchungsausſchuß zur Be⸗ ratung der jetzt zu ergreiſenden Maßnahmen einberufen werden wird. Preß Aſſociation weiſt darauf hin, daß ſich die Antworten Deutſchlands und Italiens inhaltlich deckten. Nachdem nunmehr ſämtliche fünf Mächte, an die ſich England gewandt habe, geantwortet hätten, glaube man ſagen zu kön⸗ nen, daß ein genügendes Maß von Ueberein⸗ ſtimmung beſtehe, um auf dem Wege zu einer wirkſamen Nichteinmiſchung in Spanien einen tatſächlichen Fortſchritt zu erzielen. Es müſſe Befriedigung verurſachen, daß ſowohl Deutſch⸗ land als auch Italien ſich bereit erklärt hätten, geſetzgeberiſche Maßnahmen zu erlaſſen, die eine Beteiligung der Staatsangehörigen dieſer Län⸗ der an dem ſpaniſchen Bürgerkrieg ungeſetzlich machten, vorausgeſetzt, daß die übrigen Mächte ſich bereiterklärten, ähnliche Schritte zu ergrei⸗ fen. Der Nichteinmiſchungsausſchuß habe bereits ausreichende Vorarbeiten für die Ingangſetzung des Kontrollplanes gemacht und im Hinblick auf die befriedigende Natur der nunmehr in Lon⸗ don eingegangenen Antworten werde erwartet, daß eine Sitzung des Ausſchuſſes in Kürze ein⸗ berufen werde. Sowohl die deutſche als auch die italieniſche Note enthielten gewiſſe Fragen von geringerer Bedeutung, die der Ausſchuß beraten werde; aber die Tatſache, daß hinſichtlich der grundſätzlich wichtigen Fragen Uebereinſtim⸗ mung beſtehe, gebe Grund zum Optimismus. Man hoffe, daß der Nichteinmiſchungsausſchuß ſchon bald die Beratung ſeiner Pläne abſchlie⸗ ßen und einen Zeitpunkt bekanntgeben werde, an dem das Freiwilligenverbot in Kraft treten könne. Der Ton der deutſchen und der italie⸗ niſchen Antwortnote laſſe zweifellos auf die Be⸗ reitwilligkeit dieſer beiden Länder ſchließen, mit den übrigen Mächten zur Löſung des ſpa⸗ niſchen Problems zuſammenzuarbeiten, das wie⸗ derholt als eine ernſte Bedrohung des europäi⸗ ſchen Friedens bezeichnet worden ſei. CCC ðVßßßd D hermann Göring wieder in Berlin Generaloberſt Göring traf nach ſeiner Ita⸗ lienreiſe wieder in Berlin ein. Unſer Bild zeigt ihn nach ſeiner Ankunft auf dem Anhalter Bahnhof im Geſpräch mit dem italieniſchen Botſchafter Attolic o, der ſich zur Begrüßun einfand.(Scherl Bilderdienſt, 90 1—ͤ W— FCFFFEFFFFTCTCC ** .———— C r ————ůů—˙* k—— Europäiſche Geſpräche Zuerſt war es Herr Eden, der engliſche Außenminiſter, der zu den europäiſchen Fra⸗ gen das Wort ergriff. Ihm wird ſelbſt von der engliſchen Preſſe beſcheinigt, daß er ſich keine Mühe gegeben habe, das neue Deutſchland zu verſtehen. und daß er ſich hartnäckig bemüht habe, die Tatſache der Weltbedrohung durch den Bolſchewismus zu überſehen. Nun hat Leon Blu m, der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident, das Thema der europäiſchen Verſtändigung fortgeſetzt. Es wird ihm be⸗ ſtätigt, daß er in der Tonart verbindlich gewe⸗ ſen ſei, aber ſelbſt die franzöſiſche Preſſe ſucht in ſeiner Rede vergeblich nach den poſitiven Vorſchlägen, die zu einer Verſtändigung dienen könnten. Zwar hat er die Notwendigkeit einer Verſtändigung mit Deutſch⸗ land betont, aber keinen Fingerzeig gegeben, wie er ſich dieſe Verſtändigung denkt. Er lehnt wie bisher die zweiſeitigen Verträge ab, und er muß ſich von der Auslandspreſſe ſagen laſſen, daß Frankreich doch mit dem Sowjetpakt ſelber einen zweiſeitigen Vertrag abgeſchloſſen habe. Mit ſeinem Ruf nach dem„unteilbaren Frieden“ führte er dieſen Gedanken logiſch zu dem ganzen Syſtem der. heutigen franzöſiſchen Militär⸗ und Außenpolitik weiter, die in ihrer Kollektivität eingeſtandenermaßen die kollektive Zuſammenarbeit zunächſt den General⸗ ſtäben überläßt. Es bedarf keiner beſonderen Betonung, daß hier Unterſchlede der Auffaſſung beſtehen, die allerdings ſehr weittragender Na⸗ tur ſind. Im Gegenſatz dazu ſind die Beiträge, die der deutſche Führer zur europäiſchen Frage geleiſtet hat, immer ſehr poſitiver Natur gewe⸗ ſen. Wir erinnern nur an das große Frie⸗ densprogramm des Führers, in dem er den Weſtmächten ſehr beſtimmte Vor⸗ ſchläge gemacht hat, die, wenn ſie angenom⸗ men worden wären, den Frieden auf Geſchlech⸗ ter hinaus geſithert hätten. Der Führer wird auf die Reden, die in London und in Lyon ge⸗ halten worden find, antworten, und wir dürfen gewiß ſein, daß er auch diesmal den europäi⸗ ſchen Völkern einen Weg zeigen wird, wie ſie aus den Spannungen herauskommen können. Es liegt nur an dem guten Willen der andern, die großen Friedensangebote des Führers ganz ernſt zu nehmen und ſie zur Grundlage der Verhandlungen zu machen. Darum hatte Mr. Eden kein Recht, Deutſchland an die Verſtändi⸗ gungsbereitſchaft zu mahnen; denn er ſelber hat bisher die Gelegenheit verſäumt, auf die großen Angebote des Führers einzugehen. Viel⸗ leicht iſt jetzt die Stunde gekommen, über die Sicherung des Friedens ernſthaft zu reden. Wenn der Führer geſprochen haben wird, wird Europa ſich darüber klar werden müſſen. * Am Sonntag kehrte Hermann Göring, nachdem er vorher noch eine längere Aus⸗ ſprache mit dem italieniſchen Re⸗ gierungschef hatte, nach Berlin zurück. Er wurde bei ſeinem Beſuch in Italien in Rom wie vornehmlich in Neapel mit außerordent⸗ licher Herzlichkeit empfangen. Das Ausland hat dieſe Reiſe und die Geſpräche, die gepflo⸗ gen wurden mit beſonderer Aufmerkſamkeit verfolgt. Vor allem in Paris hat man ſich vor⸗ her etwas leichtfertigen Erwägungen über die Haltung Italiens hingegeben. Man hoffte, daß die Einrichtung eines Generalkonſulats in Addis Abeba und ſpäter der engliſch⸗italieni⸗ ſche Ausgleich im Mittelmeer ſich raſch bezahlt machen würden. Es war ſchon damals klar, daß dieſe Hoffnungen nicht nur übereilt, ſondern auch eitel ſein würden. Eine kühle Analyſe der gegenwärtigen Lage Italiens, das Ruhe, Ste⸗ tigleit und Zeit für den Aufbau in Abeſſinien braucht, hätte die Propheten wären ſie weni⸗ ger von Wünſchen und Befürchtungen bewegt, eines beſſeren belehren müſſen. Jetzt, nach dem Beſuche Hermann Görings in Italien, nach den Kundgebungen, die Füh⸗ rung und Volk Italiens für den markanten Vertreter des Dritten Reiches veranſtalteten, ſteht auch für die Zweifler die Unantaſt⸗ barkeit des deutſch⸗italieniſchen Blocks feſt. In der abſchließenden Unter⸗ redung zwiſchen Göring, Muſſolini und dem Grafen Ciano wurde ausdrücklich„die Uebereinſtimmung über die in den voraufgegangenen Zuſammenkünf⸗ ten erörterten Probleme“ feſtgeſtellt. Die amtliche Mitteklung fügte aufſchlußreich hinzu:„Es wurde vereinbart, wegen dieſer Fragen auch für die Zukunft in enger Fühlung zu bleiben.“ Die Achſe Berlin—Rom iſt heute bereits ein feſter Beſtandteil der europäiſchen Politik; ſie iſt ein aufbauendes Element. Während die gro⸗ ßen Demokratien ſich immer noch in der Hoff⸗ nung wiegen, ſie könnten in der europäiſchen Auseinanderſetzung das Zünglein an der Waage bilden und ſich dadurch zum Träger des kommuniſtiſchen Bazillus machen, iſt hier eine Zuſammenarbeit vereinbart und ein Verhält⸗ nis geſchaffen, daß die Vorausſetzungen für den Aufbau einer neuen Ordnung in Europa verbürgt, die dem wirklichen Leben und den wirklichen Bedürfniſſen der Völker mehr ent⸗ ſpricht als die gegenwärtige. Die Politik des Führers trägt ihre Früchte. Man gedachte Deutſchland zu vereinſamen und die Front von Streſa wieder aufzubauen: man wird jetzt dieſe Hoffnung preisgeben müſſen. * Nach einigen Wochen der Polemik kommt die überraſchende Meldung, daß ſich die Vertreter Frankreichs und der Türkei im Beiſein des ſchwediſchen Außenminiſters über das Schickſal des Sandſchaks geeinigt hätten. Da⸗ nach ſoll das Gebiet von Alexandrette und Anttochien, wo eine ſtarke türkiſche Mehrheit lebt, im Rahmen des ſyriſchen Staa⸗ tes volle verwaltungsmäßige Autonomie unter der Bürgſchaft des Völkerbundes mit einem Völkerbundskommiſſar erhalten. Dieſe Vereinbarung iſt auch für die europäi ſche Politik von großer Wichtigkeit, iſt doch hier zum erſten Male die Reviſion eines Zuſtandes vorgenommen, der durch die Friedensdiktate vom Jahre 1919 gegen die völkiſchen Verhält⸗ niſſe geſchaffen wurde. Es gibt auch in Jür Enlfernung aller Nichlſpanier! Naliens Ankworknole— Völlige Uebereinſtimmung mil Deulſchland Rom, W. Jan. Die italieniſche Antwort auf das engliſche Memorandum vom 11. Ja⸗ nuar iſt ebenfalls in der Form eines Memo⸗ randums gehalten und hat in Ueberſetzung folgenden Wortlaut: 1. Die italieniſche Regierung hat das Me⸗ morandum der engliſchen Botſchaft vom 11. Januar über die Frage der Nichteinmiſchung und beſonders über die Freiwilligenfrage einer eingehenden Prüfung unterzogen. 2. Die engliſche Regierung gibt der Anſicht Ausdruck. daß die hauptſächlich intereſſierten Mächte nunmehr übereinſtimmend ſofortige Maßnahmen zur Unterbindung des Zuſtromes ausländiſcher Freiwilliger nach Spanien für notwendig erachten unter der Vorausſetzung, daß dieſe Maß⸗ nahmen gleichzeitig von allen Regierun⸗ gen ergriffen werden. Die engliſche Re⸗ gierung iſt ferner der Anſicht, daß die Prü⸗ fung der anderen Formen indirekter Ein⸗ miſchung aktiv fortgeſetzt und daß ſchließlich ein wirkſames und hinreichendes Kontroll⸗ ſyſtem eingerichtet wird. Die italieniſche Regierung freut ſich, wie⸗ derum Gelegenheit zu haben, neuerlich beſtä⸗ tigen zu können, daß dieſe Ziele gerade zu den Hauptzielen gehören, die ſie zu erreichen wünſcht; ſie ſind als ſolche im Abſchnitt 4 ihrer Note vom 7 Januar angegeben. Die italieniſche Regierung iſt dementſpre⸗ chend bereit, die notwendigen geſetzgeberiſchen Maßnahmen zu ergreifen, um auf ihrem Ge⸗ biete die Anwerbung die Abreiſe und die Durchfahrt von Perſonen zu verbieten, die ſich zur Teilnahme an dem gegenwärtigen Konflikt nach Spanien begeben. Dieſe Maß⸗ nahmen, die praktiſch bereits ausgearbeitet ſind, werden zur Anwendung gelangen, ſo⸗ bald alle anderen Regierungen ähnlichen Maßnahmen zugeſtimmt haben, ſobald ferner Uebereinſtimmung über die allgemeinen Li⸗ nien eines hinreichenden Kontrollſyſtems be⸗ ſteht und ſobald ſchließlich über den Londoner Ausſchuß ein Datum für ihr gleichzeitiges Inkrafttreten feſtgeſetzt iſt. 3. In ihrem Memorandum erinnert die engliſche Regierung daran, daß der Nichtein⸗ miſchungsausſchuß bereits ein Kontrollſchema für die Häfen und für die Landgrenzen Spa⸗ niens ausgearbeitet hat. Sie erinnert noch daran, daß dieſes Schema zweckmäßig ange⸗ wandt und ſo ausgedehnt wird, daß außer dem Kriegsmaterial auch die Einreiſe von Freiwilligen nach Spanien zu Lande und zu Waſſer mit einbezogen wird, als hinreichend angeſehen werden könnte, um zu dem ge— wünſchten Ziele zu kommen. Die engliſche Re⸗ gierung beantragt noch, zu erfahren, ob und welche anderen Methoden und Formen der Kontrolle, abgeſehen von dem in den Entwür⸗ fen des Ausſchuſſes dargelegten, die italie⸗ niſche Regierung evtl. prüfe und erklärt ſich bereit, ſie mit größter Beſchleunigung zu er⸗ örtern. Die italieniſche Regierung beehrt ſich, zu erklären, daß ſie die Prüfung der verſchiede⸗ nen Entwürfe des Komitees annähernd ab⸗ geſchloſſen hat. Sſe prüfte die Entwürfe einer Kontrolle zu Lande und zu Waſſer. das Sche⸗ ma für die Ausdehnung dieſer Kontrolle auf die Freiwilligen, die Entwürfe einer Luftkon⸗ trolle und Entwürfe, von denen manche erſt ſeit einigen Tagen in ihrem Beſitz ſind. Sie behält ſich vor, über ihren Vertreter dem Londoner Ausſchuß binnen kurzem genaue Angaben darüber wie auch über die Luftkon⸗ trolle zukommen zu laſſen. 4. Die italieniſche Regierung beehrt ſich, daran zu erinnern, daß außer den verſchiede⸗ nen bisher vorgebrachten Ideen und Vorſchlä⸗ gen, mit denen man eine wirkſame Nicht⸗ einmiſchungspolitik ſichern wollte, auch der Vorſchlag gemacht worden iſt, aus dem ſpaniſchen Gebiet alle nichtſpani⸗ ſchen Kämpfer, alle politiſchen Freiwilli⸗ gen, alle Propagandiſten und Agitatoren. die ſich zur Zeit in Spanien befinden, zu⸗ rückzurufen, um dadurch das Problem wieder auf ſeine urſprüngliche Grundlage vom Auguſt 1936 zurückzuführen. Die italie⸗ ſche Regierung bezieht ſich in dieſer Hinſicht auf ihre Note vom 7. Januar. Die italieni⸗ ſche Regierung würde es begrüßen, wenn die engliſche Regierung hier ihre diesbezüglichen . und ihre Anſicht mitteilen wür⸗ e. Ihrerſeits behält ſich die italieniſche Re⸗ gierung vor, im Nichteinmiſchungsausſchuß konkrete Vorſchläge zu machen oder ſolche zu unterſtützen. Die italieniſche Regierung kann nicht um⸗ chin, in dieſem Zuſammenhang hervorzuhe⸗ ben, daß— falls die in dieſen Tagen von der Preſſe der verſchiedenen Länder veröffent⸗ lichten Nachrichten über eine ſogenannte Maſ⸗ ſenanſammlung der Ausländer, die den Krei⸗ ſen einer der beiden im Konflikt ſtehenden Parteien zugeſtrömt ſind, ſich bewahrheiten ſollten— eine derartige Maßnahme zweifel⸗ los im Gegenſatz zu jeder authentiſchen Nicht⸗ einmiſchungspolitik ſtehen würde. Ein ſolch willkürlicher und einſeitiger Schritt von einer der beiden in Konflikt ſtehenden Parteien könnte keinesfalls als Verhinderung oder Hindernis bei der Prüfung und Durchfüh⸗ rung jener Vorſchläge gelten, die dem Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß in London zur voll⸗ kommenen Räumung Spaniens von den Kriegs⸗ und politiſchen Freiwilligen vorgelegt werden ſollen. Andernfalls würden dieſe Vor⸗ ſchläge Gefahr kaufen, unwirkſam gemacht zu werden, noch bevor ſie geprüft und beſprochen worden ſind. Der erwähnte willkürliche Akt zeigt aber auf jeden Fall, wie groß tatſächlich die Rolle iſt, die ausländiſche Freiwillige bei einer der bei⸗ den in Konflikt ſtehenden Parteien ſpielen. Er zeigt auch, welch großes Gewicht dieſe Partei auf dieſe Unterſtützung legt. 5. Die Abſichten, die die engliſche Regierung dazu beſtimmt haben, von ſich aus die Maß⸗ nahmen zu ergreifen, die notwendig ſind, um in ihrem Lande die Rekrutierung und die Ausreiſe der Freiwilligen geſetzlich ſtrafbar zu machen. werden von der italieniſchen Re⸗ gierung durchaus verſtanden und gewürdigt. Die italieniſche Regierung zweifelt nicht daran, daß die engliſche Regierung ihrerſeits die Beweggründe zu ſchätzen wiſſen wird, von denen die vorliegende Note und ihre früheren Mitteilungen geleitet ſind, näm⸗ lich: Unterſtützung und Annahme jedes Vor⸗ ſchlages, der die Sicherſtellung einer authentiſchen und allgemeinen Politik der Nichteinmiſchung und ihre ſtrenge tatſüäch⸗ liche und vollſtändige Durchführung im Intereſſe des ſpaniſchen Volkes und der höchſten Intereſſen des Friedens und der Kultur bezweckt. 0 „Vie kann Blum behaupten.“ Die Aufnahme der Blum⸗-Rede in Belgien Brüſſel, W. Jan. Die Mehrzahl der belgiſchen Morgenblätter beſchränkt ſich darauf, die Léon Blum⸗Rede ohne eigenen Kommen⸗ tar wiederzugeben. Lediglich der„Brüſſſe⸗ ler Standaard“(Flämiſch⸗katholiſch) und die„Nation Belge“ drücken in Leitartikeln ihre Enttäuſchung aus. Der„Standaard“ ſteht den Aeußerungen Blums über die Unteilbarkeit des Friedens und über das ſtarre Feſthalten an der kollek⸗ tiven Sicherheit verſtändnislos gegenüber und ſchreibt: „Jedermann muß ſich fragen, warum es Frankreich nicht möglich ſein ſolle, direkt mit Deutſchland zu verhandeln. Eine Regelung zwiſchen Frankreich und Deutſchland kann nur für die Löſung der übrigen euro⸗ päiſchen Fragen förderlich ſein. Die franzö⸗ ſiſch⸗deutſche Verſtändigung iſt und bleibt der Mittelpunkt der europäiſchen Politik. Wie kann Blum behaupten, daß direkte Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland die Iſolierung anderer Staa⸗ ten zur Folge hätten? Deutſchland ſchloß mit Italien ein Abkom⸗ men? Deutſchland verhandelte getrennt mit England und Polen. Warum kann Frankreich gegenüber Deutſchland nicht die gleiche Hal⸗ tung einnehmen, die England und Italien für richtig gefunden haben? Jedes Abkommen, Europa ſehr viele„Sandſchaks“. Als die Türkei die Reviſion des Dardanellenſtatuts forderte und auch bekam, lobte man ſie mit einer Spitze gegen das Reich, weil ſie die Re⸗ viſion auf dem Wege der Verhandlung betrie⸗ ben hatte. Diesmal iſt ſie anders vorgegangen und auch zum Ziel gekommen. Der Sandſchak iſt allerdings weit von Europa entfernt, aber nicht ſo weit daß er nicht beiſpielhaft wirken könnte. zumal da die Friedensverträge auch in Europa, und nicht nur an einer Stelle, gegen die völkiſchen Verhältniſſe die Grenzen gezogen haben. das ein aufrichtiger Friedenspakt iſt, ſchließt ein neues nicht aus. Wenn Blum behauptet, daß der Friede un⸗ teilbar ſei, ſo muß man dabei unwillkürlich an die verſchiedenen zweiſeitigen Pakte den⸗ ken, die Frankreich abgeſchloſſen hat. In erſter Linie drängt ſich an dieſer Stelle der Pakt mit den Sowjets auf. Wenn die Freunde Frankreichs etwas dagegen haben, daß Frankreich mit Deutſchland Frieden ſchließt, ſind ſie eben keine Freunde des Frie⸗ dens. Man verlangt von Deutſchland auch die Bereitwilligkeit für eine Rüſtungsbeſchrän⸗ kung. Man will dabei doch nicht vergeſſen haben, daß Hitler bereits einen Vorſchlag über die Rüſtungsbeſchränkungen unterbrei⸗ tet hat und ſpäter ſogar nochmals darauf zu⸗ rückgekommen iſt! Der Vorſchlag Hitlers wurde aber wie alle anderen Abrüſtungsvorſchläge torpediert! Daraus folgt, daß kein Zweifel darüber be⸗ ſtehen kann, daß Deutſchland zum Abſchluß eines ſolchen Abkommens bereit ſein würde. Das Flottenabkommen mit England war ja ſchon der erſte Schritt auf dieſem Wege. Die„Nation Belge“ veröffentlicht unter der Ueberſchrift„Eine Rede ohne Tragweite“ einen kurzen Kommentar, in dem das franko⸗ phile Blatt ſeine Enttäuſchung über die Aus⸗ führungen Blums zeigt. Der franzöſiſche Mi⸗ niſterpräſident habe die Gerüchte dementiert, die von einer Bereitwilligkeit Frankreichs zu wirtſchaftlicher Zuſammenarbeit mit Deutſch⸗ land ſprechen, und ſeine Abneigung gegen jedes direkte Abkommen und alle zweiſeitigen Verträge beſtätigt, wobei er vergeſſen habe. daß der Sowjetpakt gerade unter dieſe Kate⸗ gorie falle. Im übrigen habe Blum lediglich daran erinnert, daß Frankreich dem Völker⸗ bundspakt und der Politik des unteilbaren Friedens treu bleibe, womit abſolut nichts neues geſagt ſei. nicht Die Reichs baunfftadt am 30 Jannar Lautſprecher zwiſchen der Reichskanzlei und der Kroll⸗Oper— Der Weg des großen Fackelzuges Berlin, 35. Jan. Für den 30. Januar werden auf der Anſahrtſtraße des Führers von der Reichskanzlei zur Kroll⸗Oper Lautſprecher aufgeſtellt werden, über welche die Rede des Führers übertragen wird. a Die Rede des Führers und Reichskanzlers am 30. Januar wird vom Deutſchen Rundfunk am Sonntag. den 1. 11.00 Uhr über alle Sen⸗ der mit Ausnahme des Deutſchlandſenders wiederholt werden. 5 Der große Fackelzug des Gaues Berlin der NSDAP., der am 30. Januar zur Erinnerung an die Huldigung vom 30 Januar 1933 durch⸗ eführt wird, nimmt ſeinen Beg von der Char⸗ ottenburger Chauſſee durch das Brandenbur⸗ ger Tor und die Wilhelmstraße zur Reichs⸗ kanzlei. Iſchela⸗Mord in Baris? Ehemaliger Sowjetruſſe in Bois de Boulogne ermordet aufgefunden Paris, 25. Jan. In Bois de Boulogne wurde am Montagvormittag der frühere ſow⸗ jetruſſiſche Wirtſchaftler Navachine ermor⸗ det aufgefunden. Einzelheiten fehlen zur Stunde noch. Navachine hatte ſich nach Ausbruch der bol⸗ ſchewiſtiſchen Revolution in Rußland zunächſt den neuen Machthabern zur Verfügung geſtellt und war ſpäter nach Paris gegangen, wo er die franzöſiſche Nationalität erwarb. Er war bis 1930 Leiter einer Bank und widmete ſich ſpäter wirtſchaftlichen Studien. Es heißt, daß Navachine in der letzten Zeit alle Beziehungen zur Sowjetregierung abgebrochen habe. Doch ſoll er eine rege politiſche Tätigkeit innerhalb einer anderen Gruppe der äußerſten Linken entfaltet haben. Jedenfalls muß Navachine eine bedeutende Rolle in Paris geſpielt haben, denn der franzöſiſche Wirtſchaftsminiſter Spinaſſe begab ſich perſönlich in das betref⸗ fene Polizeikommiſſariat, um ſich über den 1 Stand der Unterſuchung zu unter⸗ richten.. Starke Erregung über den Tſcheka⸗Mord in Paris Paris, 25. Jan. Die Ermordung des frü⸗ heren ſowjetruſſiſchen Wirtſchaftlers Na⸗ vachine hat in Paris ſtarke Erregung aus⸗ gelöſt, da Navachine eine nicht nur in wirt⸗ ſchaftlichen Kreiſen ſehr bekannte Perſönlich⸗ keit war. Mehrere Morgenzeitungen geben in ihren Provinzausgaben der Vermutung Raum, daß es ſich um einen politiſchen Mord handeln könne, und zwar beſtehe mög⸗ licherweiſe ein Zuſammenhang mit dem gegen⸗ wärtig in Moskau durchgeführten Prozeß gegen die Trotzki⸗Anhänger. So weiß z. B. der„Matin“ zu melden, daß Navachine ein enger Freund von zwei Angeklagten im Mos⸗ kauer Theaterprozeß, Sokolnikow und Pjata⸗ kow, geweſen ſei. der Moskauer Thealerprozeß Der Theaterprozeß ſoll auch die willkürliche Verhaftung Reichsdeutſcher begründen Moskau, 25. Jan. Die Montagsſitzung begann mit der Vernehmung des„Zeugen“ In⸗ genieur Login o w, der als angebliches Mit⸗ glied der Trotzkiſten-Organiſation im Auftrage Pjatakows und anderer Angeklagter insbeſon⸗ dere in Induſtriebetrieben in der Oſt⸗Ukraine Sabotageakte verübt haben ſoll. Getreu dem eingeſpielten Muſter unzähliger ſowjeti⸗ ſcher Schädlingsprozeſſe, deren Hintergründe ſattſam bekannt ſind, trägt der Zeuge ſeine Ausſagen vor. Loginow liefert in flüſſigem von den Stichworten des Staatsanwalts dirigierten Vortrag neuen ſenſationellen Stoff für die Leitartikel der Sowjethlätter, indem er in allen Einzelheiten angebliche Schädlings⸗ arbeit wie Ueberheizung von Koksöfen, falſche techniſche Planung von Werksbauten, Einſatz falſch konſtruierter Maſchinen und anderer in das Programm des Staatsanwalts paſſende „Verbrechen“ ſchildert. Die Eintönigkeit dieſer Kette von auswen⸗ dig gelernten„Geſtändniſſen“ wird dann un⸗ terbrochen und gewinnt Intereſſe, als es ſich zeigt, daß dieſer Kronzeuge beſonders präpariert worden iſt, um zu den widerrechtlichen Verhaftungen Reichs deutſcher eine Begründung zu erdichten. Loginow erklärt in ſeiner Zeugenausſage, er habe von dem An⸗ geklagten Rataitſchak die Weiſung erhalten, ſich mit deutſchen Ingenieuren und Technikern, die in der Sowjetunion ſchon länger tätig wa⸗ ren, in Verbindung zu ſetzen, und zwar zum Zwecke der Spionage, und der Weiterleitung an Agenten des deutſchen Spionagedienſtes.(J) Hierbei ſoll Loginow auf den Angeklagten Graſche als geeigneten Mittelsmann hinge⸗ wieſen haben, da er von deſſen angeblichen Ver⸗ 8 mit„deutſchen Spionen“(1) gewußt abe. noch keine Enſſcheidung ſiher die jananiſche Kabjneffsbildung Tokio. 25. Jan.(Oſtaſiendienſt des DNB.) Die Unterredung, die General Ugaki mit Kriegsminiſter Terauchi und Marineminiſter Nagano am Montag hatte, brachte noch keine Entſcheidung über den Kernpunkt der Kriſe: ob und unter welchen Bedingungen ſich die e an dem neuen Kabinett beteiligen wird. Nur noch revolutionäre Filme in Sowjet⸗ ſpanien Salamanca. 24. Jan. Die bolſchewiſti⸗ ſchen Getvalthaber kündigten durch einen Er⸗ laß die Schließung einer großen Anzahl von Lichtſpieltheatern in dem von ihnen terrori⸗ ſierten Gebiet zum 1. Februar an. Die übri⸗ gen erhalten nur noch die Erlaubnis zur Vor⸗ führung„revolutionärer“, d h. ſowjet⸗ ruſſiſcher Filme Der bolſchewiſtiſche Ma⸗ drider Sender verbreitet einen Erlaß des Verteidigungsausſchuſſes“, der die„Be⸗ ſchlagnahme“ ſämtlicher Haushaltungsgegen⸗ ſtände und Möbel in den innerhalb der Kampf⸗ zone liegenden Wohnungen ankündigt. „J ˙·A 2 fte and ken det und — e ermor⸗ len zut det bol, zunächſ ig geſtellt u, wo et Er war de. Dat imer halb 8 bettei⸗ lber hey 1 utr⸗ Nord des ftü⸗ s Na⸗ ung aus⸗ in wirt⸗ ich geben in ig Raum, ſchen llürliche inden Dier Jahre unler dem halenkren⸗ Der innere Aufbau im neuen Deulſchland Als Adol! Hitler am 30. Januar 1933 die Macht im Vaterlande übernahm. forderte er vier Jahre Zeit zur Durchführung eines erſten Programms für die Rettung unſeres Volkes. Jetzt blicken wir auf dieſe Friſt zurück und be⸗ trachten das was ſeitdem geworden iſt. Er⸗ ſchien nicht jenes Vorhaben damals zu Beginn des Jahres 1933 als geradezu ausſichtslos? Der deutſche Individualismus hatte ſich in der Zeit des Weimarer Syſtems ausgetobt bis zur Selbſtzerfleiſchung, die Sonderintereſſen der Einzelſtaaten ſchienen ſtellenweiſe bis zum Se⸗ paratismus zu gedeihen, das„freie Spiel der Kräfte“ hatte den Wirtſchaftskörper zerriſſen, der Marxismus nichts als Verzweiflung und Bürgerkrieg geſchaffen und dem Arbeiter jede Hoffnung genommen. Jüdiſcher Geiſt und Bol⸗ ſchewismus verhöhnten und fälſchten die Werte deutſcher und chriſtlicher Kultur. Für⸗ wahr, gewiſſe Teile des Auslandes konnten zufrieden ſein. Hier mußte der Nationalſozialismus erſt einmal Ordnung ſchaffen. Die Maſſe mußte wieder Volk, mußte in den Gleichſchritt der Nation gebracht werden. Wohl gebührt (nach dem Wort Rankes) der Außenpolitik das Primat, die erſte Stelle, aber eine erfolgreiche Außenpolitik iſt erſt möglich, wenn eine gute Innenpolitik getrieben wird. Mit zwin⸗ gender Kraft ergab ſich daher für die natio⸗ nalſozialiſtiſche Staatsführung das Gebot, vor allem die Einheit und Einigkeit des deutſchen Volkes herzuſtellen. Das erſte Geſetz, das Adolf Hitler forderte, war das Er mächtigungsgeſetz vom 24. März 1933. Damit erhielt die Regierung die⸗ jenige Macht, die ſie zu raſchen Entſcheidungen befähigte. Am 7. April 1933 erſchien das Reichs⸗ ſtatthaltergeſetz, dem am 30. Januar 1934. dem erſten Jahrestage der Machtergreifung, das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches folgte. Die Länderhoheit ging nun auf das Reich über, die vielberufene Eigenſtaatlichkeit der Länder hörte auf. Die Juſtiz wurde Reichsangelegen⸗ heit, andere wichtige Reſſorts wurden in Per⸗ ſonalunion mit den preußiſchen Miniſterien ge⸗ bracht, am 2. Mai 1935 erfolgte der wichtige Schritt der Uebernahme der Polizei durch das Reich, die Realſteuern wurden im Verlaufe des letzten Jahres durch Reichsrecht geregelt. Die Gemeinden erhielten durch die deutſche Ge⸗ meindeordaung eine einheitliche Verfaſſung und Aufſicht. Cs verſtand ſich ganz von ſelbſt, daß nach dem Hinſcheiden des allverehrten Reichs⸗ präſidenten von Hindenburg(2. Auguſt 1934) Adolf Hitler als Führer und Reichskanzler zum Stantsoberhaupt ausgerufen wurde. Das Volk hat in glänzender Abſtimmung dieſe neue Form eines deutſchen Führerſtaates einhellig gebilligt. Am 1. Mai 1933 feierte Deutſchland erſt⸗ mals den nationalen Feiertag. in ſtarker Be⸗ tonung als eines Feſtes der Arbeit. Das Ge⸗ ſetz zum Schutze der deutſchen Arbeit ward die Magna Charta der Schaffenden im Vaterlande. Es fielen die Hochburgen des marxiſtiſchen Klaſſenkampfes ebenſo wie die alten Parteien verſchwunden waren. Die Deut⸗ ſche Arbeitsfront wurde die machtnolle Säule aller ſchaffenden Deutſchen das Winterhilfs⸗ werk der großartige Ausdruck nationaler Soli⸗ darität. Mit Rieſenſchritten gelang die Ue⸗ berwindung der Arbeitsloſigkeit. Stolz ziehen die Reichsautobahnen ihre Linien durch das Reichsgebiet. Stolze Bauten in den großen Städten, Siedlungen, Kanäle und neue In⸗ duſtriewerke reden die machtvolle Sprache des Aufbaus. Gleichzeitig und nicht minder zielbewußt voll⸗ zog ſich der Neubau des Bauerntums, als des Grundpfeilers der Nation. Das Reichs⸗ erbhofgeſetz hat den Bauern vor der Gefahr gerettet, von der Scholle weichen zu müſſen. Der Reichsnährſtand iſt das ſelbſtverwaltete Organ des Landvolkes und zugleich der Treu⸗ händer der Volksernährung. Die Erzeu⸗ gunasſchlachten wurden Markſteine des bäuerlichen Einſatzes für die Geſamtheit und das alljährliche Erntefeſt auf dem Bückeberg wurde zu einer Feier, an der das ganze Volk freudigen Herzens teilnahm. Dieſe flüchtige Skizze kann das machtvolle Werden dieſer ereignisvollen vier Jahre nur andeuten. Immer mehr Räume mußten im neuen Reichshauſe ausgebaut werden, nachdem der Führer dafür die Grundlagen geſchaffen und die Mauern ſich emporhoben. Man denke an die Geſundung der Reichsfinanzen, an den ſtändiſchen Aufbau des Handwerks und der Induſtrie, den Zuſammenſchluß der Kulturbe⸗ rufe uſw. Der neue Plan des Reichsbankprä⸗ ſidenten Dr. Schacht gab der Währung die Sicherheit. Während man draußen erzählen wollte, in Deutſchland ſei Hunger und Not, überzeugten ſich Hunderttauſende von Auslän⸗ dern bei den Olympiſchen Spielen 1936 davon, daß unſer Land eine Inſel der Ordnung und des Friedens iſt, daß Brot und Arbeit genug vochanden ſeien, daß ein neues Geſchlecht ſich in Sport und Leibesübungen erfreut, daß die⸗ ſes geſchmäbte Deutſchland eigentlich ein glück⸗ liches Land ſei! Daneben geht der Prozeß der geiſtigen Umſchmelzung weiter. Die Begriffe von Raſſe und Volk Blut und Boden. Ehre und Freiheit leiten auf vielen Gebieten eine neue Entwick⸗ lung ein. Erſt in einigen Jaßren wirgd ſich der große Amſchwung des Denkens klar feſtſtellen laſſen, der ſich angebahnt hat und in verſchiedenen Geſetzen zum Ausdruck gebracht wurde. Wir denken an die ſtolzen Reichsparteitage und an die Nürnberger Ge⸗ ſetze zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre. Inzwiſchen ſetzt ſich unter Miniſterpräſident Hermann Föring der neue Vierjahres⸗ plan in Garg, der uns die eigene Rohſtoff⸗ baſis bringen und auch auf dieſem Gebiet die Unabhängigkeit herſtellen wird. Ein gigan⸗ tiſcher Plan und ein herrliches Ziel! Nur im Reiche Adolf Hitlers, das jede Kraft erfaßt und alle Energien entfaltet. iſt ein ſol⸗ ches Programm möglich und durchſetzbar. Wenn wir in dleſen Tagen dem Führer danken möch⸗ ten für alles, was in dieſen vier Jahren ge⸗ ſchaffen und erreicht wurde. dann tun wir es am beſten mit dem Gelöbnis. den zweiten Vierjahresabſchnitt des national⸗ ſozialiſtiſchen Staates mit noch höherer Kraft und Treue zu erfüllen. Dann wird Deutſch⸗ land für alle Julunft feſt ſtehen als ein Hort der Mobſiahrt den Fes und des Friedens Ein Jahrgang geht, ein neuer kommt. Rekruteneinſtellung beim Arbeitsdienſt Das Los der Madrider Geſandiſchaſtsflüchklinge Bölkerbundsraksſißung— Beſchämende Juftände in Madrid Genf, 25. Jan. Der Völkerbundsrat am Montag in öffentlicher Sitzung die Ver⸗ handlung ſeiner Tagesordnung fortgeſetzt: Der Bericht der Aerztekommiſſion, die der Völkerbund Ende September zur Unterſuchung der Geſundheitsverhältniſſe in das von den Bolſchewiſten beherrſchte Spanien entſandt hatte, wurde von einem Mttglied dieſer Miſſion kurz erläutert. Der Vertreter der Valencia-Bolſchewiſten, Alvarez del Vayo, benutzte die Gelegen- heit dem Rat eine von Phraſen ſtrotzende kom⸗ muniſtiſche Volksverſammlungsrede vorzuſetzen. die in einer Verherrlichung der Zuſtände in dem noch von den Bolſchewiſten beherrſchten Teil Spaniens gipfelte. Anſchließend brachte der chileniſche Vertreter Edwards die Frage der Flüchtlinge, die bekanntlich im Zuſammenhang mit den humanitären Fragen des Krieges in Spanien behandelt werden ſollte, vor dem Rat zur Sprache. Er wies darauf hin, daß unter die⸗ ſen Flüchtlingen alle Geſellſchaftsſchichten und alle politiſchen Richtungen vertreten ſind. Ins⸗ geſamt ſeien in 14 Geſandtſchaften annähernd 4000 Flüchtlinge untergebracht. Hätte die erſte Unterſuchungskommiſſion dieſe Geſandtſchaften bei ihrem Aufenthalt in Ma⸗ drid beſucht, ſo hätte ſie ſich davon überzeugen können, daß die Verhältntiſſe notwendigerweiſe unbefriedigend ſeien. Die Flüchtlinge hat' zögen dieſe Bedrängnis jedoch dem ſicheren Tod vor, der ſie auf den Straßen erwarte. So hät⸗ ten die meiſten, die in der deutſchen Botſchaft untergebracht waren, den Tod gefunden. Auch ſeien„gute Demokraten“ wie Salvador de Ma⸗ dariaga, der langjährige Genfer Vertreter Spaniens und eifrige Mitarbeiter am Völker⸗ bund, mit dem Tod bedroht worden, und habe ſich gezwungen geſehen, die Stadt zu verlaſſen. „Geleitſcheine“ hätten nur einen beſchränkten Wert angeſichts der tatſächlichen Machtverhält⸗ niſſe. Der chileniſche Vertreter ſchlage vor, einen internationalen Ausſchuß zu beauftragen, im Benehmen mit den Bolſche⸗ wiſten in Valencia und dem diplomatiſchen Korps den Abtransport der Flüchtlinge einzu⸗ leiten. Möglicherweiſe könnte die erſte Kom⸗ miſſion jedoch, ergänzt durch militäriſche Sach⸗ verſtändige, Vertreter des Roten Kreuzes und durch Völkerbundsbeamte, dieſe Aufgabe über⸗ nehmen. Der Vertreter Polens ſchloß ſich den An⸗ regungen des chileniſchen Vertreters ausdrück⸗ lich an, während der Vertreter der ſpaniſchen Bolſchewiſten, Alvarez del Vayo, gegenüber dieſen Vorwürfen nur längere Ausflüchte machte und haltloſe Verdächtigungen gegen die Schutzbefohlenen der Geſandtſchaft vorbrachte. Die Ausſprache wurde dann mit Rückſicht auf die vorgerückte Zeit ergebnislos abge⸗ brochen. Der Vertreter Chinas wird als Bericht⸗ erſtatter für die humanitären Fragen des Krie⸗ ges in Spanien im Benehmen mit den einzel⸗ nen Ratsmitgliedern einen Entſchließungsent⸗ wurf ausarbeiten. Freilaſſung auf höheren Befehl Paris, 25. Jan. Der„Matin“ berichtet, daß die vier bei Bourg⸗-la⸗Reine feſtgenomme⸗ nen Laſtkraftwagenfahrer, die Spreng⸗ ſtoff und Munition für die ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten beförderten, wieder in Freiheit ge⸗ ſetzt worden ſind und mit ihren beiden fabrik⸗ neuen Laſtkraſtwagen weiterfahren durften, nachdem die Munitionskiſten, die ſie mitführ⸗ ten, ausgeladen worden waren. Das„Jour⸗ nal“ behauptet, daß dieſe ſeltſame Freilaſſung von oben her angeordnet worden ſei und dem Ergebnis der polizeilichen Unterſuchung zu⸗ widerlaufe. Man habe auch ſorgfältig die Na⸗ men der vier Fahrer verheimlicht. 23 Tole bei einem Aulounglück Amerikaniſcher Ueberlandautobus in einen Kanal geſtürzt Miami, 25. Jan. Im ſüdlichen Florida hat ſich am Montag ein furchtbares Verkehrs⸗ unglück ereignet. Infolge Bruchs des rechten Vorderrads überſchlug ſich ein großer Ueber⸗ landautobus, der mit 29 Fahrgäſten beſetzt war, und fiel von der ſchmalen durch die be⸗ kannten Everilades⸗Sümpfe führenden Straße in einen tiefen Kanal. 23 Fahrgäſte ertranken. Die Autobuslinie ſtellt die einzige Verkehrsver⸗ bindung zwiſchen den Städten an der Oſt⸗ und Weſtküſte Floridas dar. Starke Berkehrsſtörungen in hamburg Hamburg, 25. Jan. Mit dem zur Flut⸗ zeit ſteigenden Waſſer der Elbe konnte am Montag nachmittag das Elektrizitätswerk in Neuhof wieder in Betrieb genommen werden, ſo daß gegen 15 Uhr die meiſten Stadtteile Hamburgs wieder mit Strom verſorgt waren. Die zahlreichen Induſtriewerke. die beſonders ſchwer unter dem Ausſetzen des Stromes litten, konnten wieder die Arbeit aufnehmen. Wie lange jedoch dieſer Zuſtand anhält. erſcheint höchſt ungewiß, da bei dem weiter vorherr⸗ ſchenden Südoſtwind die Anlagen in Neuhof wiederum außer Kraft geſetzt zu werden drohen, 12775 der Elbeſtrom in den Abendſtunden ein⸗ etzt. Infolge des Strommangels waren die Ham⸗ burger Zeitungen nicht in der Lage. ihre Aus⸗ gaben zur gewohnten Stunde herauszubringen. Soweit die Zeitungen nicht über eigenen Strom verfügten, erſchienen ſie mit mehrſtündiger Ver⸗ ſpätung und zum Teil als Notausgaben, wo⸗ bei größere Teile ſtatt des Maſchinenſatzes Handſatz aufwieſen. Die Straßenbahnen haben tagsſtunden den Verkehr wieder in vollem Umfange aufgenommen, während die Hoch⸗ bahn nur mit einigen wenigen Wagen den Verkehr aufrecht erhält. Im übrigen iſt der Verkehr der Autobuſſe und der Stadtbahn er⸗ heblich verſtärkt worden. Das Motorſchiff„Monte Olivia“ der Ham⸗ burg⸗Süd iſt inzwiſchen mit eigener Hilfe wie⸗ der flott geworden und im Hamburger Hafen gegen 15 Uhr eingetroffen. Querab von Fin⸗ kenwerder ſind die beiden engliſchen Dampfer „Marsden“ und„Leeds City“ auf Grund gera⸗ ten. Es iſt anzunehmen, daß auch dieſe beiden Schiffe bei Hochwaſſer aus eigener Kraft wieder frei kommen. Pioniere zur hilfeleiſtung eingeſeßl Ss Hamburg. 26. Jan. Auch in der Nacht zum Dienstag mußte das Neuhöfer Elektrizi⸗ tätswerk wegen des durch den ſtarken Südoſt⸗ wind verurſachten niedrigen Waſſerſtandes der Elbe die Stromzufuhr für etwa zwei Stunden unterbrechen. Da die Wetterlage ſich in den nächſten Tagen wenig zu ändern ſcheint, hat Gauleiter Kaufmann ſich entſchloſſen, die Har⸗ burger Pioniere anzufordern, die in den ſpä⸗ ten Abendſtunden des Montags bei dem Neu⸗ höfer Elektrizitätswerk eintrafen. Sie ſind da⸗ mit beſchäftigt, einen Damm durch den Neu⸗ höfer Kanal zu ziehen, damit die Waſſermaſſen bei ablaufendem Waſſer zurückgehalten werden können. Hierdurch und durch die Ausſchachtung der Kanalſohle beim Werk hofft man das nö⸗ tige Kühlwaſſer für die Turbinen bereitzu⸗ ſtellen. Die Ueberſchwemmung im Miſſiſſippi-Gebiel §8§ Cincinnati, 26. Jan. Der Stadtrat von Cincinnati ernannte am Montag einen „Notſtandsdiktator“, der weiteſtgehende Be⸗ fugniſſe zur Unterſtützung der Opfer der Ueberſchwemmungskataſtrophe hat. Außerdem übernimmt er die oberſte Leitung im Kampf gegen die Seuchen⸗ und Feuersgefahr. Der Ohio erreichte am Montagnachmittag bei Cin⸗ einnati eine Höhe von faſt 27 Metern oder 8 Meter über den Stand der Flut im geſamten Ueberſchwemmungsgebiet. Als erſte Amtshandlung ordnete der Not⸗ ſtandsdiktator von Cincinnati an, daß täglich vorläufig nur eine Stunde lang aus dem ſtäd⸗ tiſchen Waſſerreſervoir Waſſer bezogen wer⸗ den darf, da die Waſſerwerke überflutet ſind. Sie können ihre Arbeit erſt wieder aufnehmen, wenn der Ohio bis auf 23 Meter gefallen iſt. Das Hochwaſſer des Ohio ſelbſt wälzt ſich jetzt dem Miſſiſſippi zu. Man befürchtet, daß die Fluten auch im fruchtbaren Miſſiſſippital große Schäden anrichten werden. Alles wird hier von der Widerſtandsfähigkeit der großen Dammbauten am Miſſiſſippi abhängen, die 1927 errichtet wurden. Der Gouverneur von Kentucky erklärte auf Erſuchen der ſtädtiſchen Behörden über Louis⸗ ville den Ausnahmezuſtand. Eine halbe Million Obdachlose in Ohio Cincinnati(Ohio), 25. Jan. Die Zahl der durch die Ueberſchwemmung des Ohio⸗ Fluſſes obdachlos gewordenen Perſonen wird nunmehr nach vorſichtiger Schätzung mit einer halben Million angegeben. Die obdachloſen Familien lagern, oft nur mit dem Nötigſten bekleidet. auf den Höhen zu beiden Seiten des Ohio⸗Tales. Viele ſind in S chu len und Kirchen untergebracht. Das Rote Kreuz errichtete überall fliegende Laza⸗ rette, wo Tauſende gegen drohende Seuchen ge⸗ impft werden. Inzwiſchen iſt es den Bemühungen der Feu⸗ erwehr auch gelungen, des Rieſenfeuers, dem über 35 Häuſer zum Opfer fielen, Herr zu wer⸗ den. Es brennen nur noch einige Oeltanks. zchwere Bulverexploſion in einer chileniſchen Grube Santiago de Chile, 26. Jan. Durch Unvorſichtigkeit ereignete ſich in der K u pfer⸗ grube„Chuquicamata“ der Anaconda Cop⸗ per⸗Geſellſchaft am Montag morgen eine ſch were Schwarzpulverexploſion. Bisher ſind etwa 100 Tote feſtgeſtellt wor⸗ den. Verletzt wurden rund 100 Perſonen. Vollſtreckung eines Todesurkeils §§ Berlin, 25. Jan. Heute iſt der am 10. Juli 1911 geborene Erhard Kulicke aus Wanne⸗Eickel hingerichtet worden, der am 10. September 1936 vom Schwurgericht in Botrypp wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt worden war. Kulicke hatte am 26. Juli 1936 ſeine 25jährige ſchwangere Ehefrau ermordet, um ſeine Geliebte heiraten zu können in den Nachmit⸗ ee —— „„ a N — der eee e e Garvin warnk Eden vor einer Rückkehr zur Ideologie Wilſons §§ London, 25. Jan. Im„Obſerver“ wendet ſich Garvin gegen die letzte Rede Edens. Als die Ziele der britiſchen Politik bezeichnet er die Erhaltung des Friedens und eine Beſſerung des Wohlſtandes. Das ſeien beſtimmte und große Ziele. Wie ſtehe es aber mit den Mitteln, um dieſe Ziele zu erreichen! Er ſtelle moraliſche Forderungen auf, die faſt wie britiſche 10 Gebote ausſehen in einer ungewöhnlichen, ja zwiſchen Großmächten ein⸗ zigartigen Sprache. Er verlange, daß Deutſch⸗ land britiſche Gedanken annehme, ohne anzu⸗ regen, daß Großbritannien deutſche Gedanken annehme. Das ſei kein Kompromiß, es ſei auch zu befürchten, daß das kein Geſchäft ſei. Edens Plan ſcheine eine Rückkehr zur Ideolo⸗ gie Wilſons zu ſein, unter ſehr viel weniger erfolgverſprechenden Ausſichten als vor 20 Jahren. Der Außienminiſter ſolle ſich hüten, die Ge⸗ fahren zu verſchlimmern, die er ſo heiß zu bannen wünſche. Deutſchland werde beſchworen, ſein Herz und ſein Syſtem zu ändern. Ein ähnliches Er⸗ ſuchen werde aber nicht an Stalin und an den bewaffneten Kommunismus geſtellt. Hit⸗ lers Aufgabe habe darin beſtanden, ſein Volk aus der Niederlage zu erheben, die Verſailler Unterjochung zu zerbrechen und Deutſchlands Größe wieder herzuſtellen und zu vermehren. Das ſei das Ziel der außergewöhnlichen hiſto⸗ riſchen Perſönlichkeit, die den Namen Adolf Hitler trägt. England aber fordere ihn auf, ſeinen Vier⸗ jahresplan aufzugeben, was eine glatte Unmöglichkeit ſei, denn der Vierjahres⸗ plan ſei die wirtſchaftliche Grundlage der Verteidigung. Er ſei in der Hauptſache ein Plan zur Ent⸗ wicklung der inneren Hilfsquellen. Der le⸗ benswichtigſte Teil des Vierjahresplanes, ſo⸗ weit er militäriſcher Natur ſei, werde nicht erſt 1940, ſondern in weniger als 12 ſonaten fertiggeſtellt ſein. Dann werde Deutſchland ſeinen eigenen Treibſtoff wie auch ſeinen Gummi herſtellen. Edens Rede werde dieſen Prozeß nur noch beſchleunigen. Deutſchland werde im Falle einer Flotten blockade unver⸗ wundbar oder ſehr viel weniger verwundbar ſein als dies beim letzten Konflikt der Fall geweſen ſei. Das werde ſein Ziel ſein müſ⸗ ſen, ſolange auch nur die geringſte Gefahr eines neuen Konfliktes mit Großbritannien gegeben ſei. f Deutſchland werde nicht zum Völkerbund zu⸗ rückkehren, wenn dieſer nicht in ein Verſöh⸗ nungsſyſtem umgewandelt werde, das auto⸗ matiſche Sanktionen und Ziwangsmittel einer Mehrheit von Staaten ausſchließe, die von dieſem für ihre eigenen Zwecke gegen andere benutzt werden. Auf Abwendung einer Ka⸗ taſtrophe, könne man nicht hoffen, wenn Eden die Ideologie Wilſons wieder erwecke, ſondern nur im Falle eines Verfahrens, das mehr vermittelnd und weniger diskriminierend ſei. Eindringlicher Warnruf Gandas Kritiſche Prüfung der Eden⸗Rede 858 Rom, 25. Jan. Die Rede Edens vom 18. Januar wird von Gayda in der„Voce d'Italia“ noch einmal einer kritiſchen Prüfung unterzogen f Am gefährlickſten ſei der abſchlleß nde Tei! der Rede Edens, in dem der engliſche Außen⸗ miniſter Deutſchland als die Arſache aller europäiſchen Unruhe hinſtellen wolle. Von Sowietrußland, von der Drohung des Kom⸗ munismus für die ganze Welt, ſage Eden kein Wort. Dieſe Verſchiebung des Blickfeldes und der gerechten Beurteilung ſei ein doppelter Irr⸗ tum, denn er rufe neue feindliche Strömungen gegen Deutſchland hervor und endlich natürlich in Deutſchland ſelbſt ein begründetes Miß⸗ trauen und eine berechtigte Reaktion. Die un⸗ mittelbare Folge ſei alſo eine erneute ſcharfe Spaltung in Europa, ein Ergebnis alſo, das in direktem Gegenſatz ſtehe zu jener„kontinen⸗ Varnungen an Mr. Eden talen Regelung“, über die, wie Eden erklärte, die engliſche Politik verhandeln wolle. Mit dieſer Verſchiebung des Blickpunktes ſchafſe die engliſche Politik nur eine blinde törichte Toleranz gegenüber dem Kom⸗ munismus. Laſſe man aber dem Kommunismus freie Hand, dann könne es ſich ereignen, ſo warnt Ganda erdiipglich, daß eines Tages viele europäiſche Länder und ihre Kolonialreiche durch die unerwartete und unheilbare Kata⸗ ſtrophe überraſcht werden. Deutſchlands Wirkſamkeit begrenze ſich auf ſef eigenes Land, den Kommunismus dagegen arbeite in der ganzen Welt. Die angebliche Drohung Deutſchlands beruhe in nichts anderem als in Deutſchlands hartnäckiger Arbeit, in ſei⸗ ner wachſenden Bevölkerung. in ſeinen Rechten, die es als großes Kulturvolk habe. die alſo be⸗ rechtigt ſeien. Die wirkliche Drohung des „ munismus ſei dagegen die Propaganda für eine zerſtörende Revolution, eine Propagada, die von einem Lande ausgehe, das dieſe Re⸗ volte vor allem für eine Aktion nach außen benutze, um die Macht der anderen zu ſchwächen Man müſſe hoffen. ſo ſchließt Gayda ſeine Betrachtungen, daß Edens Rede mehr dem Zweck der engliſchen Innenpolitik dienen ſollte und nicht der wirklichen Anſchauung der engliſchen Außenpolitik entſpreche. Wäre dem nicht ſo, dann ſeien alle guten engliſchen Abſichten für einen Wiederaufbau Europas auf einem ganz falſchen Wege; denn ein Ver⸗ ſuch, Deutſchland moraliſch zu iſolieren, ſei ver⸗ geblich, wie dies die politiſche Lage Europas klar beweiſe. Vom Reichsehrengerichtshof s Berlin, 25. Jan. Der Reichs⸗ und preußiſche Arbeitsminiſter hat im Einverneh⸗ men mit dem Reichsminiſter der Juſtiz den SA.⸗Obergruppenführer Manfred von Kil⸗ linger zum Beiſitzer der Reichsregierung im Reichsehrengerichtshof beſtellt. Iranco ſollle ermordel werden Racheakt der Kominlern Paris, 24. Jan.„Jour“ erklärt, die in den letzten Tagen in verſchiedenen portugieſiſchen Städten verübten Bombenanſchläge ſeien nur als Auftakt zu einer umfaſſenden kommuniſti⸗ ſchen Aktion in Portugal zu betrachten. Das Blatt will unterrichtet ſein, daß die Moskauer Agenten bereits vor zwei Monaten ein Attentat gegen den Führer der ſpaniſchen Nationalregierung. Franco, vorbe⸗ reitet hätten. Die Okaba— Organiſation der Balkan⸗ Komitadſchi— habe vier ihrer Mitglieder nachgeſchickt, wo ſie General Franco ermorden ſollten. Die vier Terroriſten ſeien aber von den nationalen Behörden ge⸗ faßt und in einem ordentlichen Gerichtsver⸗ fahren zum Tode verurteilt worden. Das Urteil ſei bereits vollſtreckt. Erfolge vor Madrid Kommuniſtiſche Stellung an der Front von Aranjuez von nationalen Truppen beſetzt. 88 Salamanca, 25. Jan. Der Heeres⸗ bericht des oberſten Befehlshabers in Sala⸗ manca meldet, daß die nationalen Truppen am Sonntag die Front bei Aranjuez ein⸗ gebrochen hätten. Sie verdrängten dabei den Gegner aus einigen Stellungen. Die Truppen der nationalen Südarmee wieſen an der Front von Malaga kleine kommuniſtiſche Gegenangriffe zurück. Der Feind hatte dabei Verluſte an Toten und Gefangenen. Im Gebiet von Alhama(nordöſtlich von Malaga) wurden bei leichter Gefechtstätigkeit Säuberungsaktionen durchgeführt. Es wur⸗ den die Leichen von weiteren 115 Bolſche⸗ wiſten aufgefunden, ſowie 55 Gewehre, 54 Jagdflinten, 27 Piſtolen, Perſonen⸗ und Laſt⸗ kraftwagen und anderes Kriegsmaterial er⸗ beutet Die im Abſchnitt Ochichar operieren⸗ den nationalen Abteilungen erbeuteten 24 Pferde, 25 Gewehre, ſowie zahlreiche Hand⸗ granaten und Maſchinenpiſtolen. 32 Bolſche⸗ wiſten fielen im Kampf. An der Front in der Provinz Jaen wurde ein bolſchewiſtiſcher Gegenangriff in Richtung auf Almedinilla und Villafranca blutig zu⸗ rückgewieſen. An ſämtlichen Fronten, beſonders in An⸗ daluſien, laufen aus dem bolſchewiſtiſchen Lager zahlreiche Milizen ſowie Fami⸗ lien, die der Sowjetherrſchaft entfliehen wol⸗ len, über. An der Madrider Front wurde wieder ein bolſchewiſtiſcher Gegenangriff mit ſtarken Verluſten für die Angreifer abgeſchla⸗ gen. 17 nationale Bombenflug⸗ zeuge ſetzten ihre bereits an den Vortagen durchgeführten Bombenabpürfe über den bol⸗ ſchewiſtſſchen Stellungen fort, um dieſe ſturm⸗ reif zu machen. „die Freundſchaft England Portugal muß erhalten werden“ Eine Mahnung Rolhermeres §s§ London, 25. Jan. In der„Daily Mail“ warnt Rothermere die Regierung, ihre gegenwärtige Haltung den ſpaniſchen Wirren gegenüber beizubehalten. Eine der⸗ artige Politik könnte die freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen England und ſeinem älte⸗ ſten Verbündeten, Portugal, äußerſt ungünſtig beeinfluſſen. Von allen Feſtlandsmächten hätte Portugal, ſo ſagt Rothermere, am meiſten ein bolſche⸗ wiſtiſches Spanien zu fürchten. Wenn Eden aber Protugal beeinfluſſen wolle, ruhige Hal⸗ tung gegenüber einer Gefahr vor der eigenen Tür einzunehmen, ſo gefährde das die guten Beziehungen zwiſchen England und Portugal, die über 300 Jahre gewährt hätten. Rothermere erklärt, England habe f einen ſehr realiſtiſchen Grund, daß es alles tun müſſe, weiter in guten Beziehungen zu Liſſabon zu ſtehen. Die Azoren gehörten Por⸗ tugal, und dieſe Azoren könnten in einem künftigen Krieg inſofern eine Schlüſſelſtellung einnehmen, als ſie die Baſis für U⸗Boote und Luftſtreitkräfte bilden könnten, die den glurm auf Windstärke 10 im nordweſl⸗ deulſchen Küſtengebiel Landſtraßen unter Glatteis. 86 Bremen, B. Jan. Im nordweſt⸗ deutſchen Küſtengebiet herrſchte in der Nacht zum Montag wieder ſtarker Sturm aus Süd⸗ auch oſt. Durchſchnittlich wurde Windſtärke 10 ge⸗ meſſen. Der Sturm trieb gewaltige Waſſer⸗ maſſen auf der Weſer in die Nordſee, wodurch die Schiffahrt empfindlich geſtört wurde. Im Hafen von Bremen liegen die meiſten Schiffe infolge des außerordentlich niedrigen Waſſer⸗ ſtandes auf Grund. Die nach Bremen unter⸗ wegs befindlichen Schiffe waren gezwungen, die Fahrt zu unterbrechen und auf das Ein⸗ ſetzen der Flut zu warten. Am Vormittag flaute der Sturm vorübergehend auf Stärke 8 ab, es beſteht jedoch die Gefahr eines erneuten Auffriſchens. Auch im Bremer Hafen hat die e durch die niedrigen Waſſerſtand zu eiden. Die nordweſtdeutſchen Landſtraßen, bis zum Rhein hinunter, ſind mit ſtarkem Glatt⸗ eis bedeckt, ſo daß der Verkehr nur unter ae Schwierigkeiten durchgeführt werden ann. ſchwerer Füdoſtſlurm in der Nordſee Der niedrigſte Waſſerſtand ſeit Jahren. Motorſchiff Monte Olivia ſeſtgelaufen. 5s Hamburg, 25. Jan. Der ſtarke Süd⸗ oſtwind, der im nordweſtdeutſchen Küſtenge⸗ biet in der Nacht zum Montag herrſchte, hat, wie die Deutſche Seewarte mitteilt, in der Nordſee Sturmſtärke angenommen. Während in der Deutſchen Bucht bereits Windſtärke 9 bis 10 gemeſſen wurde, herrſcht in der mittle⸗ ren und öſtlichen Nordſee Windſtärke 11 und 12. Durch den Südoſtwind ſind die Waſſermaſſen aus der Elbe hinausgetrieben worden, ſo daß im Hamburger Hafen ein außerordentlich niedriger Waſſerſtand von minus 2,73 Metern und ſomit ſeine eigene Macht zu ſtärken. gemeſſen wurde. Der Unterſchied gegen den geſamten Seeverkehr Englands nach allen Kontinenten erheblich beeinträchtigen könnten. Es ſei erſtaunlich, daß wegen der Schmei⸗ cheleien Litwinows und des Vorurteils des linken Flügels in Frankreich England das Riſiko eingehen ſollte, ſich einer Na⸗ tion zu entfremden, die im Ernſtfall die geſamte Lebensmittelverſorgung des In⸗ duſtrielandes England kontrollieren könnte. Die Miniſter müßten erkennen, daß Eng⸗ land heute mehr denn je die Freundſchaft Portugals brauche. Dem törichten Nachjagen internationaler Ideale müſſe ein Ende ge⸗ macht werden, da ein Stützpfeiler der militäri⸗ ſchen Verteidigung nach dem anderen inzwi⸗ ſchen unterminiert werde. Zum Schluß heißt es. daß Englands„freundſchaftliche Beziehungen“ zu Sowjetrußland und die Intereſſen der Klique bolſchewiſtiſcher Mörder wie ein Stäubchen im Vergleich zu Portugals feſter Unterſtützung wiegen ſollten. dem Meere gewöhnlichen Waſſerſtand beträgt über 2,50 Meter. Durch dieſen ungewöhnlichen, ſeit vier Jahren nicht mehr feſtgeſtellten Tiefſtand iſt die Großſchiffahrt außerordentlich gefähr⸗ det. Für die Ueberſeedampfer iſt das An⸗ ſteuern des Elbefahrwaſſers mit großen Ge⸗ fahren verbunden. Das Motorſchiff„Monte Olivia“ der Hamburg ⸗ Südamerika ⸗ Dampfſchiffahrts⸗ Geſellſchaft iſt bereits zweimal im Elbefahr⸗ waſſer auf Grund geraten. Am Montag ge⸗ riet das 13 750 Tonnen große Schiff unter⸗ halb Cuxhavens auf Grund. Zwei Stunden ſpäter konnte das Schiff jedoch mit eigener Kraft wieder flott werden. Gegen Mittag ge⸗ riet die„Monte Olivia“ bei Brunshaupten zum zweiten Male feſt. Von Bruns⸗ büttel aus ſind Schlepper zur Hilfeleiſtung ausgelaufen. Man hofft, daß das Motorſchiff bei fFflutwaſſer am Nachmittag mit eigener Kraft wieder frei kommt. hamburg ohne Licht Verkehrseinſchränkung notwendig. s Hamburg, 25. Jan. Der ſtarke Süd⸗ oſtwind, der in der Nacht zum Montag im Unterelbegebiet herrſchte, hat zu einer merk⸗ würdigen Störung der Elektrizitätswerke Neu⸗ hof der Hamburger Elektrizitätswerke geführt. Durch den Südoſtwind hat der Waſſerſtand in der Elbe einen ungewöhnlichen Tiefſtand er⸗ reicht. Dadurch iſt auch das Waſſer aus dem Neuhofer Kanal abgefloſſen, ſo daß die Elek⸗ trizitätsmaſchinen kein Waſſer zum Kühlen mehr haben. Hamburg iſt daher mit Wands⸗ 18 Billſtedt ſeit Sonntagnacht ohne icht. Bisher vermochte das Werk noch einen Dieſelmotor in Tätigkeit zu halten, der den Strom zu den Verkehrsmitteln lieferte. Wie lange die Verkehrsmittel noch mit Strom ver⸗ ſorgt ſein können, läßt ſich nicht überſehen. Eine völlige Stillegung des Betriebes in Neu⸗ hof würde zu unabſehbaren Verkehrsſtarungen führen. In den letzten Stunden mußte der Verkehr bereits ganz erheblich eingeſchränkt werden.! Bekanntmachungen ber N. S. H. A. B. Kreis Heppenheim NSOB., Kreis Heppenheim. Unſere Kreistagung findet am Mittwoch, den 27. Januar 1937, um 14.30 Uhr be⸗ ginnend, im„Halben Mond“ zu Hep⸗ penheim ſtatt. Vollzähliges Erſcheinen iſt Pflicht. Es ſpricht der Pg. Kreisſchulrat Siebert. J. B.; Koch. ASB-D. Orts waltung Heppenheim. Ich erinnere die Zellen⸗ und Betriebswalter an die Abrechnung des WSW. heute abend zwiſchen 6 und 7 Uhr auf der Geſchäftsſtelle. n Vetter, Kreisobmann der Daß. NSG.„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim a. d. B. Mit dem Omnibus der„Kd.“ zum Roſen⸗ montag nach Mainz. Am Roſenmontag kommen aus allen Kreiſen des Gaues Heſſen-Naſſau die Volks⸗ genoſſen mit Omnibuſſen zum Mainzer Karneval. Auch der Kreis Heppenheim hat eine ſolche Fahrt angeſetzt und koſtet die Teil⸗ nehmergebühr je RM. 3.10. Sollten Volks⸗ genoſſen den Wunſch haben, in Mainz Mit⸗ tageſſen einzunehmen, ſo erhöht ſich der Preis auf RM. 4.10. Alle Volksgenoſſen, die Intereſſe haben, an dieſer Fahrt teilzunehmen, wollen ſich bis zum 4. Februar 1937 bei den Orts⸗ warten und bei der Kreisdienſtſtelle der NSG.„Kraft durch Freude“, Heppenheim a d. B., Laudenbachertor 6, anmelden, unter gleichzeitiger Zahlung der Teilneh⸗ mergebühr. i Rund ſunk-Programm Mittwoch, 27. Januar Deutſchlandſender 06.00 Glockenſplel. 06.30 Konzert. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40 Kl. Turnſtunde. 10.00 Habt Ihr ſchon von dem großen Wettbewerb gehört! Eine kleine Folge über die Aufklärungsaktion „Volksgemeinſchaft— Blutsgemeinſchaft.“ 10.0 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.40 Sende⸗ pauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Nachr. 14.00 Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſen⸗ berichte. Programmhinweiſe. 15.15 Schallpl. 15.45 Die Stimme Lapplands. 16.00 Konzert. 17.50 Jungvolk, hör zu! 18.20 Der Dichter ſpricht. 18.40 Sportfunk. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer. 19.45 Deutſchlandecho. 20.00 Kern⸗ ſpruch. 20.10 Das deutſche Lied. 20.45 Stunde der jungen Nation. 21.15 Schallpl. 22.00 Wet⸗ ter, Nachr., Spert. 22.20 Deutſchlandecho. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—24.00 Wir bit⸗ ten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt 06.00 Choral, Morgenſpruch. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtandsmeldungen. 08.05 Wetter⸗ und Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Werkskonzert. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Hörfolge. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.15 Programmhinweiſe. 11.30 Gaunachrichten. 11.40 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Werkskonzert. 13.00 Zeit, Nachr., Wetter⸗ und Schneebericht. 13.15 Sing mir das Lied. Lang, lang iſt's her 14.00 Zeit, Nachr., Wetter. 14.10 Schallpl. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Von Schelmen und braven Leuten. 17.00 Kammermuſik. 17.30 Das Mikrofon untertvegs. 18.00 Unſer ſin⸗ gendes, klingendes Frankfurt. 19.45 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeld., Programm⸗ änderungen. 20.00 Zeit, Nachr. 20.15 Stunde der jungen Nation. 20.45 Der abe Mo⸗ zart. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr., Wetter⸗ und Schneebericht. 22.20 Int. Winterſport⸗ woche 22.35 Unterhalt.⸗ u. Tanzmuſik. 24.00 —02.00 Nachtkonzert. K Reichsſender Stuttgart 6.00 Choral. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Kon⸗ ert. 08.00 Waſſerſtandsmeld. 08.05 Wetter. f uernfunk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſikal. Frühſtückspauſe. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Kling, Schritte. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Für dich, Bauer! 12.00 Sing mir das Lied.. Lang, lang iſt's her.. 14.00 Aller⸗ lei von Zwei bis Drei. 15.00—15.15 Sende⸗ pauſe. 15.15 Plaudereien. 15.30 Lied und Spiel. 16.00 Muſik. 17.50 10 Min. Deutſch. 18.00 Sing., kling. Frankfurt. 19.45 Studen⸗ tinnen vertreten Urlaubsfrauen. 20.00 Nachr. 20.15 Stunde der jungen Nation. 20.45 Sturm und Drang. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Int. Winterſportwoche. 22.35 Tanz⸗ u. Unterhaltungsmuſik. 24.00—02.00 Melodien aus Opern und Operetten. Nl eee wog c be⸗ dep⸗ 1 f, hat Arg r vice m lu all holz licher eine Tel⸗ Jolle. Mit⸗ h der aben, n ſich Olts⸗ e der heim alben, iheh⸗ e Henry Fords abenteuerlichste Reise Das. Atledengſchiff wird verſleigerk Ein Schiff ſoll Frieden ſtiften— Der Krieg der„Paziſiſten!“— Wie die Expedition ſcheiterte Das„Friedensschiff“ unter dem Hammer Die Andenfenjäge Amerikas, ja der ganzen Welt. horchen auf. Eine der größten Rari⸗ täten aus den Jahren des Weltkrieges iſt zu erſteigern. Henry Fords berühmtes Friedensſchiff „Oscar II“ ronmt unter den Hammer.(Der Ozeandampfer„Oscar II“ hat im wahrſten Sinne des Wortes eine große Vergan⸗ genheit hinter ſich. Auf ihm fuhr der Nordpolforſcher Fredéerie Cook im Jahre 1919 im Newyorker Hafen ein und wurde von der Newyorker Bevölkerung ſtür⸗ miſch gefeiert.) Mit dem„Friedensſchiff“ iſt ein Ereignis verknüpft, das in ſeiner merk⸗ würdigen Miſchung von Naivität, gutem Willen und Senſationsluſt einzig daſteht in 1 Geſchichte der verſuchten Friedensvermitt⸗ ungen. Henry Fords Friedensschritt Sechszehn Monate ſchon tobte der Welt⸗ krieg an allen Fronten. Hunderttauſende von Menſchen hatten die Schlachtfelder in Frank⸗ reich und Rußland mit ihrem Blut gedüngt. Da ertönte plötzlich kurz vor November 1915 eine merkwürdige Botſchaft aus Amerika. Henry Ford ließ durch die Zeitungen Ame⸗ rikas mitteilen daß er noch vor Weihnachten „die Jungens aus den Schützengräben heraus⸗ holen würde“. Henry Ford, dieſer geniale, mann, Organiſator und Autopionier, wollte dieſes Ziel erreichen, indem er ein Ozean⸗ ſchiff charterte und mit Repräſentanten ame⸗ rikaniſcher pazifiſtiſcher Organtſationen nach Oslo reiſte, um von hier aus eine Verſamm⸗ lung der Außenminiſter der kriegsführenden Mächte zu einer ſtändigen Schlichtungskonfe⸗ renz, die den Frieden herbeiführen ſollte, zu organiſieren. große Kauf⸗ Eine Frau Überzeugt den Autokönig Wie war dieſer klare, hervorragende Wirt⸗ ſchaftsführer zu dem reichlich kühnen und phantaſievollen Plan gekommen? Einer un⸗ gariſchen Journaliſtin, einer Dame namens Ro ſika Schwimmer war es geglückt, die Reihen der Ford'ſchen Sekretäre zu durchbre⸗ chen und den großen Rechner von ihrer Wol⸗ kenkuckucksidee zu überzeugen. 3 Das Hauptquartier der Friedensexpedition befand ſich im Bildmore Hotel in Newyork. Man hatte an alle einflußreichen Perſönlich⸗ keiten Amerikas, an alle Gouverneure und Vizegouverneure der amerikaniſchen Staaten, an alle Univerſitätsrektoren Einladungen zur Teilnahme an der Fahrt über den Ozean ge⸗ ſandt. Auch der Papſt war um ſeinen Segen für dieſe Fahrt ins Abenteuer erſucht wor⸗ den. Aber faft ausnahmslos erhielt man Ab⸗ ſagen. Fords Frau und ſeine Freunde waren außerordentlich beſtürzt. Er ließ ſich jedoch nicht entmutigen. a Die führenden Männer und Frauen Ameri⸗ kas hatten abgeſagt. Dafür aber hatten zu⸗ geſaat: religiöſe Fanatiker, verrückte Schwarm⸗ geiſter, Demagogen, Repräſentanten radikal⸗ ſter und deſtruktipſter Pazifiſtengruppen und ein rieſiger Schwarm von Preſſeberichterſtat⸗ tern, Photographen waren natürlich auch da⸗ bet. Der Start ins Abenteuer Am 4. Dezember 1915 ſollte Hoboken ſeinen merkwürdigſten Tag erleben. An dieſem Tag ſollte es losgehen. Eine ungeheure Menſchen⸗ menge hatte ſich zuſammengefunden, die im Zuſtand dr religiöſen Extaſe immer wieder den Frieden hochleben ließ und abwechſelnd patrioti⸗ ſche und fromme Lieder ſang. Gegen Mittag erſchien Thomas Alva Ediſon. der mit Tränen in den Augen ſeinen Freund Henry Ford noch einmal zu überreden verſuchte. die Neiſe mitzumachen. Es fuhren 45 Delegierte mit und 53 Jour⸗ naliſten. Auch drei Filmoperateure waren mit von der Partie. Bevor das Schiff in See ſtach wurden, und zwar zu gleicher Zeit, noch eine Menge Reden gehalten. Vom Heck aus hielt der Vizegouverneur von Karolina eine Anſprache über die Keuſchheit und Schönheit der Frau des Südens, ein Senator aus Nord⸗Dakota hingegen erzählte den Journaliſten. daß er na⸗ türlich für Amerikas Aufrüſtung ſei und im übrigen nur ein paar Verwandte in Skandi⸗ napien beſuchen würde. Ein Schauſpieler hielt im Jargon eines Berufsboxers eine flammende Anſprache, in der er ſchilderte, wie ſchnell die Friedensdelegation dem Krieg ein Ende machen würde. Friedensfreunde hatten das Innere des Schiffes mit Palmen und Poſaunenengel und ausgeſtopften Friedenstauben garniert. Pazifisten unter sich Bald graute es Heny Ford vor dieſer Bande der Friedensengel Er war ausgezogen, ein ed⸗ les Werk zu tun und war bald umnebelt, ver⸗ ſtrickt in die wüſteſten Intrigen Clique ſtand gegen Clique. Die Herren Pazifiſten prügelten ſich untereinander. Es kam zu Streitigkeiten, wer eine Luxuskabine bekommen ſollte und wer nicht. Es ging ſo weit, daß das Geſchrei und das Herumfuchteln mit Bevolvern einem vorbeifahrende: Schiff auffiel und ein Offizier an den Kapitun herüberfunkte, ob Hilfe erfor⸗ derlich ſei. Henry Ford verließ ſeine Kabine nicht mehr, Ingrimmig verfolgte er das Trei⸗ ten, der würdeleſen Geiehgaft, die ſich an⸗ maßte, der Welt den Frieden zu bringen. Ford zurück nach 08A. Kaum war das Schiff in Oslo gelandet, be⸗ gannen neue Streitigkeiten unter den Friedens⸗ freunden auszubrechen. Ford wurde die Sache zctu bunt. Er fuhr eines Morgens früh um 4 Ahr mit der Taxe zum Bahnhof in Oslo und nahm einen Zug nach Bergen, und fuhr mit den nächſten Schiff nach Amerika zurück. Die Friedensexpedition verkrümelte ſich in den neu⸗ ttalen Hauptſtädten Europas. Das reine, große Streben Henry Fords war und iſt nicht anzu⸗ zweifeln. Aber die Expedition des Friedens⸗ ſchiffes iſt ein Meiſterbeiſpiel dafür, was ge⸗ füblsduſelige Pazifiſten, Demagogen und Ge⸗ ſchäftemacher anrichten können, auch wenn Edles gewollt iſt. Nun wird„Oscar 2.“ verſteigert. Vielleicht wird das Schiff von irgendeinem amerikani⸗ ſchen Muſeum erworben, als größte Rarität und zur Erinnerung daran. wie Amerikas erfolg⸗ reichſter und praktiſchſter Idealiſt von Ge⸗ ſchäftemachern in eine Niederlage, in die ein⸗ zige ſeines Lebens. getrieben wurde. Ein unſichtbarer Genlleman Wenn ein Zwerg eine große Luxuslimouſine ſteuert Budapeſt„im Januar Auf dem Muſſolini⸗Platz in der ungariſchen Hauptſtadt ſtockte an einem der letzten Tage plötzlich der gewaltige Verkehr, weil Alarmſig⸗ nale das Herannahen von motoriſierter Po⸗ lizei ankündeten. In der Tat konnte man wenige Augenblicke ſpäter eine große Limouſine in raſcher Fahrt aus der Andraſſy⸗Straße guf den Platz ein⸗ biegen ſehen. Der große Wakgen war zu beiden Seiten von Polizeibeamten auf Motorrädern flankiert. 1 Die Polizei war auf den myſteriöſen Wagen bereits in der Andraſſy⸗Straße aufmerkſam gemacht worden. Der Wagen fuhr mit ziemlich großer Geſchwindigkeit dahin, aber von einem Schoffeur war nicht das Geringſte zu ſehen. Sollte ſich der Wagen ſelbſtändig gemacht haben? Oder wie ſollte man ſich ſonſt dieſes geheimnisvolle Automobil, das ſich mit großer Geſchicklichkeit durch den Verkehr ſchlängelte, er⸗ klären? Auf dem Muſſolini⸗Platz kam der Geiſter⸗ wagen endlich zum Stehen. Die Beamten näherten ſich dem Wagen, aber ſie konnten um⸗ ſoweniger etwas darin entdecken, als die Vor⸗ hänge im Innern heruntergelaſſen waren. Man klopfte. Als Antwort darauf ertönte ein ſchrilles Sirenengeheul, daß den Umſtehenden beinahe das Blut in den Adern geronnen wäre. Endlich kam des Rätſels Löſung Eine Tür zu dem Wagen wurde geöffnet und heraus trat, auf das Trittbrett des Autos, ein Gentleman in elegantem Frack und Zylinder. Der ganze Gentleman war allerdings nur 1.10 Meter groß, aber er lächelte verbindlich über das ganze Geſicht, ſodaß ihm faſt das goldumrandete Monokel aus dem Auge gerutſcht wäre. Der Beſitzer und Fahker des Wagens iſt ein Zwerg, der ſich, da er bei Filmaufnahmen mitwirkt, vorübergehend in Budapeſt aufhält. An jenem Vormittag begab ſich der unſichtbare kleine Gentleman übrigens gerade nicht in die Filmateliers, ſondern zu einer Hochzeitseinla⸗ dung. g Großer Schwindel oder geniale Erfindung 7 Aukokönig Jord und die Tarnlappe Ein uralter Menſchheitstraum vor der Erfüllung? Auf dem Rummelplatz begann es Budapeſt, im Januar. Wie die ungariſchen Zeitungen in großer Aufmachung berichten, hat Hen⸗ ry Ford, der amerikaniſche Automobil⸗ könig, zuſammen mit ſeinem Sohn für nicht weniger als eine Million Dollar von dem ungariſchen Erfinder Stephan Prybill das Patent ſeiner„unſichtbar⸗ machenden Strahlen“ erworben. Da man vorläufig noch nicht feſtſtellen kann, ob hier nicht vielleicht doch eine Falſchmeldung vorliegt, läßt ſich auch nicht entſcheiden, ob man es bei den „unſichtbarmachenden Strahlen“ mit einem großen Schwindel oder einer ge⸗ nialen Erfindung zu tun hat. Zuerſt glaubte man an einen Witz. Es gab ein lautes Gelächter in den Budape⸗ ſter Schriftleitungen, als eines Tages die Ein⸗ ladung zur Vorführung der„unſichtbar⸗ machenden Strahlen“ einlief. Da wollte alſo ein Mann namens Stephan Prybill die Tarn⸗ kappe erfunden haben. Das war ſicherlich ein weltfremder Phantaſt, der da von ſich reden machte. Die meiſten Zeitungen hielten die Entſendung eines Berichterſtatters für über⸗ flüſſig und die wenigen Redaktionen, die der Sache doch nachzugehen gewillt waren, ent⸗ ſandten ihre— Humoriſten! Stephan Prybill entpuppte ſich als ein Jüngling mit wildflatternden Locken und we⸗ nig eleganter Kleidung. Er paßte ſo recht zu der Vorſtellung, die man ſich von ihm gemacht hatte. In guter Laune nahmen die Journa⸗ liſten in der kleinen Erfinderwerkſtatt Platz. Als dann aber Stephan Prybill nach einer kurzen, ſehr ſachlichen Vorrede ſeinen Appa- rat in Tätiakeit ſetzte, da verging den Beſu⸗ chern nicht nur das Lachen, ſondern auch das Sehen. Gegenſtände. die noch eben deutlich vor ibnen lagen, ſchienen ſich plötzlich, wie auf ein Kommando. in Luft aufzulöſen und wa⸗ ren ſpurlos verſchwunden. Wer aber nach ihnen faßte, der konnte feſtſtellen, daß ſie noch immer vorhanden waren. Die Journaliſten kratzten ſich nachdenklich den Kopf und wußten nicht, was ſie ſagen ſollten. Zu einer witzigen Gloſſe war ihnen alle Luſt vergangen. So kam es, daß am nächſten Tage in einigen Bu⸗ dapeſter Zeitungen kurze Meldungen über die Wundermaſchine des Herrn Prybill erſchie⸗ nen, die dann die Runde durch die geſamte Weltpreſſe machten. Stephan Prybill konnte ſich fortan vor Zeitungsleuten aus aller Welt nicht retten. Da er aber keineswegs gewillt war nähere Einzelheiten ſeiner Erfindung preiszugeben, erlahmte das Intereſſe bei den Zeitungen und Prybill wurde wieder vergeſ⸗ ſen Um nun leben zu können, mußte ſich Pry⸗ bill wohl oder übel entſchließen, das Au⸗ gebot eines Schaubudenbeſitzers Völgyeſi an⸗ zunehmen und ſeine Erfindung allabendlich im Budapeſter Wurſtelprater im Stadtwäld⸗ chen vorzuführen. Er hatte damit wieder gro⸗ ßen Erfolg und brauchte ſich über mangelnde Einnahmen nicht zu beklagen. Dann aber gab es für ihn einen ſehr bedauerlichen Zwiſchen⸗ fall. Auf dem gleichen Rummelplatz trat die dreiund zwanzigjährige Margarete Hamori als„Dame ohne Unterleib“ auf. Sie verliebte ſich in unſeren Erfinder und als dieſer in ſeiner Bude eines Tages ebenfalls eine„Da⸗ me ohne Unterleib“ zeigte, wobei ſein Appa⸗ rat die Beine der betreffenden Artiſtin un⸗ ſichtbar werden ließ, ſah ſich Fräulein Hamo⸗ ri nicht nur um ihre Liebe, ſondern auch um ihren artiſtiſchen Trick betrogen. Sie verübte einen Selbſtmordverſuch und lenkte dadurch die Aufmerkſamkeit ihrer Berufskameraden auf die unangenehme Konkurrenz. Einige handfeſte Männer traten vor Prybill hin und erklärten mit finſteren Mienen, er werde ſich nun ſelbſt auf dem Rummelplatz unſichtbar machen müſſen, diesmal aber nicht mittels ſeines Apparates. Sehr zum Leidweſen des Schauſtellers Völ⸗ gyeſi kam Prybill dieſer Aufforderung auf der Stelle nach. Er machte ſich damit eines Kon⸗ traktbruches ſchuldig und wird ſich demnächſt gegen eine Klage des Schauſtellers vor Ge⸗ richt zu verteidigen haben. Auf der Londoner Autoſchau Prybill wußte aber, was er wollte. Er hatte auf dem Rummelplatz genug Geld verdient, um mit ſeiner Apparatur nach London reiſen zu können. Hier mußte er wieder zu artiſti⸗ ſchen Darbietungen ſeine Zuflucht nehmen. Das große Glück kam, als ihm ein Agent eine Koje in der Londoner Autoausſtellung ver⸗ ſchaffte. Hier hatte der Erfinder endlich die Möglichkeit, ſeine unſichtbarmachenden Strah⸗ len ſachverſtändigen Ingenieuren vorzufüh⸗ ren. Unter den Beſuchern befand ſich nun auch Edſel Ford, der Sohn Henry Fords. Dieſer hat, wie ſein Vater, offene Augen und Ohren für noch unentwickelte, aber vielverſprechende Erfindungen. Er ließ ſich alles genau erklä⸗ ren und ſetzte ſich dann mit ſeinem Vater in Verbindung. Der alte Henry Ford war nicht abgeneigt, ein Experiment mit der Erfindung zu machen und dabei auch eine beträchtliche Summe aufs Spiel zu ſetzen. Einige Monate zwar zogen ſich die Verhandlungen hin, jetzt aber ſoll Stephan Prybill einen Vertrag über den Verkauf ſeines Patentes für eine Million Dollar in der Taſche haben. * Man muß abwarten, was nun geſchieht. Schon viele, ſpäter epochemachende Erfindungen wurden, als ſie noch in ihren Kinderſchuhen ſteckten, für Schwindel erklärt und verlacht. Die mühle von Janſſouci 200 Jahre alt! Geſchichtsfälſchung um Friedrich den Großen Vor zweihundert Jahren wurde mit dem Bau der berühmten Windmühle von Sanſ⸗ ſouci bei Potsdam begonnen, deren Ge⸗ ſchichte mit der Perſönlichkeit Friedrichs des Großen auf das engſte verknüpft iſt. Wer kennt nicht die Anekdote von dem Mül⸗ ler von Sanſſouci, der dem König gegenüber, als ihm dieſer die Mühle enteignen wollte, un⸗ erſchrocken auf ſeinem Beſitzrecht beharrte und ſeinen Standpunkt mit der denkwürdigen Aeu⸗ zerung vertrat:„Ja— wenn das preußiſche Kammergericht nicht wäre! Das wird auch vor Eurer Majeſtät nicht zurückweichen.“ In Wirk⸗ lichkeit war es gerade umgekehrt— der Alte Fritz förderte den Müller, wo er nur konnte, während dieſer dem König durch ſein Queru⸗ lantentum das Leben ſauer machte. Doch laſſen wir die Geſchichte ſelbſt erzählen! Im Jahre 17397 wurde einem Müller Graegenitz die Er⸗ laubnis zur Errichtung einer Windmühle auf dem„Wüſten Berg“, einem ſandigen, unfrucht⸗ baren Hügelrücken nordweſtlich von Potsdam, erteilt und ſogar das erforderliche Bauholz hierzu geliefert. Sie wurde als Bockmühle er⸗ baut, bei der das hölzerne Mühlenhaus auf einem gleichfalls hölzernen Unterbau. dem „Bock“, durch den„Stertz“, einen ſtarken Bal ken. bewegt wird. In Deutſchland ſind die mei⸗ ſten, heute noch beſtehenden Windmühlen als Bockmühlen errichtet, während die holländiſchen Windmühlen durch ein turmartiges, ſteinernes Mühlenhaus charakteriſiert ſind, an dem nur das die Radwelle tragende Dach durch den Stertz in die Windrichtung gedreht wird. Feſtungshaft für ungerechten Urteilsſpruch Als Friedrich der Große die Regierung an⸗ trat, fand er die Windmühle bereits vollendet var. Im Laufe der folgenden Jahre entſtan⸗ den die Parkanlagen von Sanſſouci, durch die ſich Gaevenitz. wie durch das Schloß ſelbſt, ſchwer benachteiligt fühlte. Immer wieder wandte er ſich mit Eingaben an den König, die Mauern und Bäume nähmen ſeiner Mühle den Wind weg und müßten daher beſeitigt werden. Der Alte Fritz, der das romantiſche Bauwerk im Landſchaftsbild von Sanſſouci nicht miſſen mochte, liet daraufhin zwar ſein Luſtſchloß nicht, wie ihm der Müller zugemutet hatte, wieder abreißen, doch dafür Graevenitz jede Unter⸗ ſtützung angedeihen. Er erließ ihm Pachtrück⸗ ſtände, lieb ibm ſogar Bargeld und ließ auf eigene Koſten die Böſchung, auf der die Mühle ſteht, abſteifen. Der Nachfolger des großen Kö⸗ nigs, Friedrich Wilhelm II., gab ihn dann ihre heutige Geſtalt. Nach mehrfachem Beſitzwechſel wurde die Mühle, die noch bis vor hundert Jahren in Betrieb war, 1839 durch Friedrich Wilhelm IV. käuflich erworben und nach dem Geſchmack des Königs umgebaut. Seitdem bildet das hiſtoriſche Kulturdenkmal ein Wahrzeichen Sanſſoucis, das aus dem Potsdamer Land⸗ ſchaftsbild nicht mehr wegzudenken iſt. Wie iſt aber nun eigentlich die Anekdote von dem Mül⸗ ler entſtanden, der, um ſein Recht dem König gegenüber zu wahren, bis ans preußiſche Kam⸗ mergericht gehen wollte? Es liegt hier offen- ſichtlich eine Verwechſlung mit dem Müller Ar⸗ nold aus Pommerzig in der Neumark vor. Die⸗ ſer hatte ſich beſchwerdeführend an Friedrich den Großen gewandt. daß ib'n das Kammer⸗ gericht in Berlin in einem Prozeß, den er we⸗ gen ſeiner Waſſermühle führen mußte, unrecht getan hatte. Der König hob daraufhin das Ur⸗ teil auf und verdammte die Richter zu länge⸗ rer Feſtungshaft. Dies hat jedoch die Geſchichts⸗ ſchreiber nicht daran gehindert, den Vorfall in das genaue Gegenteil zu verkehren und Grae⸗ venitz damit in Verbindung zu bringen. Kugeleinſchläge aus den Befreiungskriegen Die Mühle von Sanſſouci iſt übrigens nicht das einzige Bauwerk dieſer Art in Deutſchland dem geſchichtliche Bedeutung zukommt. Es ſei in nieſem Zuſammenhang nur an die Mühle von Teltow bei Berlin erinnert, die immerhin auch ſchon ihre hundertfünfzig Jahre alt iſt und in ihrem Gebälk noch Kugeleinſchläge aus der Zeil **. Fe. l 0—— der preußiſchen Befreiungskrieg aufweiſt. Sie iſt heute auf Motorbetrieb umgeſtellt und gibt damit den vielen übrigen alten Windmühlen, die ſeit Jahren nutzlos die Flügel hängen laſ⸗ ſen, ein nachahmenswertes Beiſpiel. Während man nach Kriegsende noch 22 000 Windmühlen in Deutſchland zählte, ſind heute nur mehr etwa 4500 von ihnen im Betrieb. Außerdem laufen noch 13 500 Waſſermühlen, die ſich demnach beſ⸗ ſer zu behaupten wußten, als ihre„luftige Kon⸗ kurrenz“. Der Reichsinnungsverband des Müllerhandwerks hat jedoch nunmehr bei den zuſtändigen Reichsminiſterien Schritte unter⸗ nommen, die an Zahl ſo ſehr zurückgegangenen Windmühlen mit Hilfe des Staates nicht nur zu erhalten, ſondern auch zum Beſten der Volksernährung wirtſchaftlicher und leiſtungs⸗ fähiger zu geſtalten. Unter Denkmalsſchutz Soweit die Mühlen nicht als Wirtſchafts⸗ unternehmen fortbeſtehen können, ſollen ſie we⸗ nigſtens hiſtoriſch als Bauwerke erhalten blei⸗ ben. Im Zuge der Erfaſſung deutſcher Kultur⸗ denkmäler im ganzen Reich werden auch die Windmühlen unter Denkmalsſchutz geſtellt. In beſonderen Fällen kann ſogar der jeweilige Propinzialkonſervator einen kleinen Zuſchuß zu ihrer Erhaltung aus dem ſogenannten Denk⸗ malsfonds zur Verfügung ſtellen. Noch klappern ſelbſt in der nächſten Umgebung von Berlin mehrere Dutzend Mühlen, doch eine nach der anderen verſchwindet von der Bildfläche und bald wird man die letzten von ihnen als— Modell im Muſeum bewundern müſſen. Unſere Nachfahren aber werden die romantiſchen Bau⸗ werke, die erſtmals zur Zeit der Kreuzzüge in Deutſchland auftauchten, nur mehr vom Hören⸗ ſagen und aus alten Büchern oder Abbildun⸗ gen kennen. An die Stelle der guten, alten Windmühlen werden, wie dies heute ſchon viel⸗ fach der Fall iſt, moderne Windturbinen und maſchinell betriebene„Mehlfabriken“ treten, von denen eine einzige anderthalb Dutzend Windmühlen zu erſetzen imſtande iſt. Wenn letz⸗ tere auch keine Betriebskoſten verurſachen und jaſt keine Reparaturen erfordern, ſind doch die Tage der Windmühlen gezählt, ſoweit ſie nicht rechtzeitig auf Motorbetrieb umgeſtellt werden. 2 3 FH 8 dn * D—— jj ĩͤ r 7. Fortſetzung Da ſtockte ſie, denn ſie, die immer um ihre Herrin geweſen war, erkannte, daß nicht Mademoiſelle Katharina, ſondern eine ander; vor ihr ſtand. „Mademoiſelle...“ „Was iſt, Anette?“ „Sie ſind nicht Mademoiſelle Katharina Horthys!“ rief bie Zofe aufgeregt. Da legte Nina den Finger auf den Mund und winkte ihr, ſtill zu ſein. f „Nehmen Sie Platz, Anette! Ich bin nicht Katharina Horthys! Ihre ſcharfen Augen haben es doch erkannt! eee Sie, daß es die anderen ebenfalls ſofort ſehen wer⸗ Anettes Blick flog prüfend über Nina, dann ſchüttelte ſie den Kopf.„Nein, außer mir wird Sie keiner erkennen! Dieſe Ahnlichkeit! Dieſe unendliche Ahnlichkeit, nein.. dieſe Gleichheit! Das gibt es auf der Welt? Aber wo iſt Made⸗ moiſelle Katharina?“ „In England, Anette! Sie will heiraten, und um ihr das zu ermöglichen, gab ich ihr meine Papiere, die auf den Na⸗ men Nina Alexandra Frouwen lauten. Mein Vater war baltiſcher Baron, ich habe das Recht, mich Baroneſſe zu nennen. Ein Jahr habe ich mich verpflichtet, als Katha⸗ rina Horthys zu leben! Ich fürchte, es wird ein ſaures Jahr werden!“ Doch da ſchüttelte die Zofe lachend den Kopf. „O nein, Mademoiſelle! Laſſen Sie mich bei Ihnen ſein, und Sie werden aller Schwierigkeiten leicht Herrin werden!“ „Gut, Anette! Ich brauche Sie ja! Ich kenne ja alle die Menſchen nicht! Wenn ich auch den Menſchen vorlügen muß, daß ich einen Autounfall gehabt habe, daß mein Ge⸗ dächtnis...!“ Sie kam nicht weiter, denn Anette lachte hell auf. „Oh, Madem elle, es wird köſtlich werden! Seien Sie ohne Sorgen, ehe ich jemand zu Ihnen laſſe, unterrichte ich Sie.“ „Ihr Schaden ſoll es nicht ſein, Anette!“ Prüfend ging Ninas Blick über die Zofe. Anette war ein hübſches Mädchen, keine Schönheit, aber ſie war zierlich, und ihr Geſicht trug den pikanten Zug der Pariſerin. Im Grunde ihres Herzens ſchien ſie eine gute Seele zu ſein. Anette blieb alſo. 0* * „Mademoiſelle hat eine Zofe!“ Dieſe Neuigkeit wurde dem vom Einkauf heimkehrenden Peliſſaire ſofort mitgeteilt. „Aha! Und wer iſt dieſe Perſon? Beſteht kein Zweifel an ihrer Zuverläſſigkeit?“ fragte der Graubart mit Würde. „Es iſt Mademoiſelles frühere Zofe!“ meinte Seſour. „Hat nichts zu ſagen!“ entgegnete Peliſſaire und legte ſein Geſicht in würdige Falten. Aber da erſchien Anette plötzlich, und Peliſſaire er⸗ kannte ſie. „Anette!“ rief er laut.„Sind Sie es, Mademoiſelle Paupin?“ Die Zofe nickte und wurde rot.„Freilich, Monſieur Pe⸗ liſſaire! Ich entſinne mich noch genau, wir haben doch auf dem Ball in Vitry ſeinerzeit dreimal zuſammen getanzt! Oh, Sie Schlimmer! Sie machten mir damals einen An⸗ trag!“ Jean Havre und Baptiſte Sejours lachten und ſtießen ſich gegenſeitig in die Seite. „So ein Heuchler!“ rief Jean.„Raoul, haſt du nicht mit uns geſchworen, daß du Junggeſelle bleiben wollteſt bis an dein Ende!“. „Still, Meſſieurs! Ich war ja betrunken an dieſem Abend!“ „Pfui, Monſieur Peliſſaire, ſchämen Sie ſich! Jetzt ver⸗ leugnen Sie die wahren Gefühle des Herzens!“ rief Anette mit geſpielter Entrüſtung. Damit ließ ſie ihn ſtehen und ging zu Nina, um ihr lachend von Peliſſaire zu erzählen. Draußen aber drangen Jean und Baptiſte auf den Freund und Kameraden ein.„Haſt du nicht geſchworen, wollteſt Junggeſelle bleiben bis an dein Ende!“ „Beruhigt euch, ihr kriegeriſchen Wüſtenſöhne, ich hab's geſchworen! Bis an mein Ende! Wenn ich geheiratet hätte, wäre das nicht mein Ende geweſen?“ Vor dieſer Logik verſtummten alle Vorwürfe. „Scheinbar hat ſie dich damals nicht erhört!“ „Nein“, entgegnete Peliſſaire ſchmunzelnd.„Gottlob nicht! Ich war ihr hinterher ſo dankbar. Ich blieb Junggeſelle, denn ſie erkannte, daß mein Spitzbart, der meinem Geſicht die unübertreffliche Würde verleiht, gefärbt war. Seitdem trage ich ihn ſo grau wie er iſt. Mit zweiund fünfzig Jahren iſt das ja ſchließlich keine Schande! Bei den Dingen, die ich erlebt habe! Meine Enttäuſchungen, Jungens, meine Enttäuſchungen, die müßtet ihr durchgekoſtet haben.“ Und ſchon wollte er anheben, von den Enttäuſchungen ſeines Lebens zu erzählen, aber die Freunde kannten des braven Peliſſaire Steckenpferd und ließen ihn nicht erſt zu Worte kommen. „Genug, genug!“ riefen ſie.„Wir kennen ſie ſchon aus⸗ wendig! Wir glauben dir alles und behaupten das Gegen⸗ teill Bei unſerer Freundſchaft, m dich über das Abend⸗ brot.“ So verkniff ſich Peliſſaire ſeine große Rede und ſagte nur weltſchmerzlich:„Ach... meines Lebens erſte Enttäu⸗ ſchung war, daß ich nicht als Sohn eines Millionärs auf die Welt gekommen bin!“ Damit verſchwand er in der Küche. Peliſſaire war eine gute Haut, ein prachwoller Menſch, immer hilfsbereit, und dabei lebte er ſo beſcheiden, well er in ſeiner Güte unterſtützte, wer ihn auch anging. Er hatte nie Geld. Dabei verdiente er ausgezeichnet, alle drei waren gutbezahlte Poliziſten. Das Gehalt an ſich war nicht überragend, aber die Prämien überſtiegen es oft. Alle drei waren ausgezeichnete Poliziſten, die von ihren Vorgeſetzten geſchätzt wurden, denn wenn man ſie auf die Spur ſetzte, dann ſetzten ſie ſich mit einer Verbiſſenheit ohne⸗ gleichen in Aktion. Das heißt, nicht in allen Fällen. Für gewiſſe Delikte waren ſie einfach nicht zu gebrauchen. Diebſtähle, nein, da⸗ für intereſſierten ſie ſich nicht. Sie ſtanden auf dem Stand⸗ punkt, daß die Leichtfertigkeit und die Gleichgültigkeit vieler Menſchen andere oft geradezu verleitete, zu ſtehlen. In ihren Augen hätte der Betreffende, der den anderen in Ver⸗ ſuchung führte, beſtraft werden müſſen. Einbruchsdiebſtähle, das war ſchon ein anderes Kapitel. Da ließ man das Trio gern arbeiten. Da verſagten ſie ſelten. Das Trio genoß ſogar bei der Verbrecherwelt eine gewiſſe Beliebtheit, wenn man ſo ſprechen darf. Ja, wenn es ſich um Roheitsdelikte, um Mord oder gar Raubmord handelte, da fanden ſie oft die Unterſtützung der Verbrecher⸗ kreiſe ſelber. Einmal ſpürten ſie einem Einbrecher nach, der bei ſeinem Einbruch zwei Kinder ſchwer verletzt hatte; in brutalſter Weiſe ſchlug er ſie nieder, ſo daß der eine Knabe zum Krüppel wurde. Als das berannt geworden war, da beſchworen die drei ihren Vorgeſetzten, ihnen den Fall zu geben. Aber das war nicht möglich, denn Kommiſſar Ling, der eben von einem Studienaufenthalt aus London zurückgekommen war, hatte den Fall bereits übertragen bekommen. Da ſetzten ſich die drei ohne Genehmigung ihres Vorge⸗ ſetzten auf die Fährte. Sie waren ohne Urlaub mit einem Male verſchwunden. Und ſie ſuchten! Sie hatten eine Feſtſtellung gemacht, die dem Kommiſſar Ling entgangen war. Sie hatten feſtgeſtellt, daß der Verbrecher Linkshänder war, und daß er auf dem linken Daumen eine Narbe haben mußte. Dieſer Umſtand war für ſie Goldes wert. Acht Tage ſpürten ſie nach dem Mann mit der Narbe. Und ſie fanden die Unterſtützung der Verbrecherwelt. In Marſeille faßten ſie den Burſchen, als er ſich eben nach Algier einſchiffen wollte. Auf dem Schiffe verhafteten ſie ihn. Als ſie nach Paris zurückkamen und den Verbrecher ab⸗ lieferten, da ſetzte es trotzdem dicke Vorwürfe, aber der Prä⸗ fekt ſelber griff ein, und alles war vergeben und vergeſſen. Das Seltſame war: ſie blieben einfache Poliziſten. Sie machten nicht Karriere. Dabei hätte Peliſſaire längſt In⸗ ſpektor ſein müſſen und auch können. Aber: wer Peliſſaire einmal grob geſehen hatte, wer ein⸗ mal miterlebte, wie reſpektlos er mit einem Vorgeſetzten zu Zeiten umſprang, der begriff, daß dieſer Mann nicht Kar⸗ riere machen konnte. Mit Jean Havre war es genau ſo. Er war von einer er⸗ ſchreckenden Offenheit. Baptiſte Sejours wiederum war den Vorgeſetzten gegenüber grenzenlos ſchüchtern, und er war der Jüngſte von allen. Alſo blieben ſie einfache Poliziſten. a Daß man ſie Nina zum Schutze mitgab, hatte ſeinen be⸗ ſonderen Grund. Dieſe Nacht hatte nur Jean Havre Nacht⸗ dienſt gehabt, aber die Freunde gingen einfach mit ihm, und es war ihnen ſelbſtverſtändlich, daß ſie ihm den Nachtdienſt verkürzten mit einem munteren Schwatz und mit Kartenſpiel. Als nun ein Mann für Katharina Horthys angefordert wurde, da begleiteten ſie einfach den abkommandierten Jean Havre. 8* e 2 2 8 e 2 l L 1 e Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Nina hatte den Anſturm der Reporter gut überſtanden aber ſie iſt rechtſchaffen müde, als ſie ſich ziemlich früh an Abend niederlegt. Für morgen haben ſich die Herren von der„Cinema“ an gemeldet. Ihr bangt ein wenig davor. Wird ſie ſich nich verraten? Anette iſt ja unbezahlbar. Sie wird ihr helfen, der Schwierigkeiten Herr zu werden. 7 So ſchläft ſie bald ein. Aber ihre„drei Musketiere“ wachen getreulich. Der Beppo, die treue Dogge, iſt, wie immer, bei ihr im Schlaf; zimmer. Kleine Nina Alexandra Frouwen, es iſt gut, daß du nicht weißt, wie dich das Schickſal noch packen wird! Schlafe wohl! IV. Jeder der drei Freunde hatte immer drei Stunden ge wacht. Eine Selbſtverſtändlichkeit war ihnen, daß ſie angekleidei ſchliefen, um jederzeit in Aktion treten zu können. Aber dieſe Nacht ging ruhig hin. Nichts ſtörte ihren Frieden. Punkt 6 Uhr ſtand Peliſſaire in der Küche, hatte ſich eine weiße Schürze umgebunden und ſummte ein flottes Solda tenlied. Das heißt, er glaubte zu ſummen, in Wirklichkeit wuchs dein Organ zu einer bedrohlichen Stärke an. Perrſſarte fuhr herum. un der Tut rund Jean Havrt und drohte mit geballter Fauſt und geſpielter Entrüſtung. „Schurke, was machſt du für einen Lärm!“ „Lärm? Liebſter, Beſter, Teurer, Lärm? Ich ſumme ein Liedchen! Da fleckt die Arbeit beſſer!“ „Das nennſt du ſummen? Mon dieu, Raoul! Das war laut wie der Schlachtgeſang der Hunnen!“ „Schlachtgeſang der Hunnen? Haben die Hunnen denn bei ihren Schlachtfeſten geſungen?“ „Und ob ſie geſungen haben! Es klang immer ſo, als ol du ſchnarchteſt!“ Das traf Raoul Peliſſaire bitter. Alles konnte er ver tragen, aber daß er ſchnarchte, das durfte ihm keiner ſagen „Schnarchen? Wer ſchnarcht?“ f „Du, und wie du ſchnarchſt! Wenn ſie einen Urwald um ſägen würden, wahrlich, das wäre leiſer, als wenn du ge⸗ waltig zu ſchnarchen beginnſt! Es hat nur einen Vorteil, daß kein Einbrecher ſich hereinwagt, denn jeder denkt, daß hier tauſend arme Seelen geſpenſtig röcheln.“. „O du Schurke!“ Raoul Peliſſaires Zorn war grenzenlos „Ich werde dir heute die Hühnerbrühe ſo verſalzen, daß du denkſt, du müßteſt das Rote Meer ausſaufen! Du Schul⸗ beiſpiel von einem Freunde, ſo wagſt du den würdigen Herrn Raoul Peliſſaire, Sohn des...!“ Aber er kam nicht weiter, denn Nina erſchien plötzli 8 ſchien plötzlich in Ihr Gruß wurde herzlich erwidert. „Schon munter, Mademoiſelle?“ fragte Peliſſaire. „Ja, ich bin ausgeſchlafen!“ „Sicher iſt Mademoiſelle..!“ Peliſſaire warf dem Freunde einen flehenden Blick zu. „. von der wundervollen Morgenluft geweckt worden. Es weht ein warmer Südwind.“ Peliſſaire atmete auf. Er ſah den Freund dankbar und glücklich an. Gottlob, er hatte ihn nicht vor ihr bloßgeſtellt. „Das Frühſtück iſt bald fertig!“ ſagte er eilfertig zu Nina. „Noch einige Minuten müſſen Mademoiſelle Geduld haben.“ „Nehmen Sie ſich Zeit, Monſieur Peliſſaire! Ich bin noch nicht hungrig! Ich gehe einſtweilen im Garten ſpazieren!“ „Aber nicht allein!“ warf Peliſſaire raſch ein.„Jean muß Sie begleiten. „Ich habe doch Beppo an meiner Seite!“ „Oh, das genügt nicht! Wie leicht kann ſo ein Hund niedergeſchoſſen werden. Mademoiſelle, wir ſind für Ihr koſtbares Leben verantwortlich, das mit einer Million Fran⸗ ken verſichert iſt! Jean muß in Ihrer Nähe bleiben!“ Nina lachte hell auf. Die Sorge Peliſſaires war wirklich rũhrend. „Gut, ich füge mich Ihren Anordnungen! Bitte, Mon⸗ ſieur Havre, wollen Sie mich begleiten!“ Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß Jean Havre dieſer Aufforderung ſehr gern nachkam. Munter plaudernd ſchritten ſie durch den Garten. Nina verſtrickte Jean in ein Geſpräch über ſeinen Beruf, und der junge Polizeibeamte ging gern darauf ein und er⸗ zählte allerhand Intereſſantes. Fortſetzung folgt. 2 2 . * * 8 ——— 3 P 412 1 S= = 45 8 3 Bekanntmachungen Orisgruppe ber N. S. D. A. Biernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr Dienſtſtunden der Pol. Aeſchsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Achtung! Luftſchutzhauswartel Heute abend 8 Uhr Beginn des Kurſus 4 für Hauswarte. Morgen Mittwoch, abends 8 Uhr, findet im„Freiſchütz“ die polizeiliche Verpflichtung aller bis jetzt beendeten Kurſe ſtatt und zwar: 1. Kurſus für Laienhelferinnen 1. und 2. Kurſus für Hauswarte. Ich bitte punkt 8 Uhr im Saal zu ſein, da Pfort die Namensverleſung vorgenommen wird. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſte lle: Adolf Hitlerſtraße 19 „Die Angehörigen und die Re B.⸗Mitglieder ſind zu dieſer Feier herzlich eingeladen. Der Gemeindegruppenführer. * 3 Sportdienſtgruppe des Jungvolks Am Donnerstag abend halb 9 Uhr, erſcheinen die Uebungsleiter der Gruppen ball, Handball, Leichtathletik und Gerätetur⸗ nen im HJ.⸗Heim Schillerſchule. Die Beſprechung iſt äußerſt wichtig. Der Leiter der Sportdienſtgruppe. Lokale Nachrichten Viernheim, den 26. Januar 1937 Anſer Tagesſpruch Das Alter hat oft ſchlechte Augen, die aber doch weiter ſehen als die guten Augen der Jugend. uncl 105 Fasnaclit Es gibt viele Leute, die ſteif und feſt be⸗ haupten, ihnen täte die Fasnacht gar nichts an, das ſei eine Zeit wie jede andere Zeit auch, nur die Verrückten würden da noch verrückter. Das kann mancher 5 bis 6 Wochen vor Fas⸗ nacht leicht ſagen. Aber wenn die Zeit gerade⸗ zu greifbar nahe rückt, wenn die Fasnacht aus jedem Schaufenſter lacht? Was dann? Da wird ſich doch mancher bei einem heimlichen Ueberſchlag ſeiner Kleidungs⸗ oder Geldbe⸗ ſtände ertappen. Wie oft wird wohl jetzt die Frage laut werden:„Was ziehe ich an?“ Es lockt gar ſo vieles, man hat fetzt die einzige Möglichkeit, ſein„Ich“ in die Ge⸗ wandung ſeiner Wunſchträume zu hüllen. Vielleicht wäre man gern in China auf die Welt gekommen, als Chineſe, oder man träumt von wilden Cowboys, die über die Steppe reiten, oder man möchte Filmſtar ſein, oder als Matrofe die Welt bereiſen, oder man träumt von der würdevollen Geſtalt eines Maharadſcha, oder... oder... oder, wer kann ſie alle nennen, die vielen Träume und Wunſchträume, die vielen Geſtalten, unter deren Hülle man einmal für ein paar Stunden ſein bürgerliches, weſteuropäiſches„Ich“ ver⸗ ſtecken möchte. Da wollen viele„Großen“ mal„klein“ ſein, und viele„Kleinen“ mal „groß“ ſein. Da werden die„Schüchternen“ ſich in der Rolle der Draufgänger gefallen, und die Draufgänger werden platt ſein, daß auch andere den Mund auftun, nicht nur ſie. Die Kinder wollen einmal e ſpier len und es ſoll vorkommen, daß die Eltern als„Schulkinder“ zum Maskenball gehen. Neulich kam ich zu einer ſchon vor⸗fasnacht⸗ lichen Exploſion oder Demaskierung bei Onkel Fritz. Er mußte zu einer Feier gehen und ſuchte verzweifelt ſeinen Frack und Zylinder. Das ganze Haus war in Aufregung, wütend riß der Hausherr ſämtliche Anzüge aus dem Schrank, vergeblich beteuerte die Gattin, ſie hätte Frack und Zylinder wie immer auf den Platz getan.„Nun, da wäre er doch da!“, ſchimpfte der Onkel. Das Suchen geht weiter. Als einziger daran unbeteiligt war der Jüngſte, der 6jährige Hanſel. Als er ſich laut⸗ los aus der Behauſung zu drücken verſuchte, kam er der Mutter verdächtig vor.„Hanſel, haſt du den Frack nirgends geſehen?“ Hanſel verneint ängſtlich.„Hanſel, haſt du etwa du wirſt doch nicht... um Gottes willen...“ Raſch lief ſie zum Kinderzimmer, ſchluchzend der Jüngſte hinterher. Nichts Gutes ahnend, riß ſie ſämtliche Schränke und Schubladen auf. Da—— in die Ecke des Spielſchran⸗ kes, zu unkenntlicher Maſſe verdrückt——— der Frack, Vaters geheiligter Frack! In der anderen Ecke, unter Bauklötzchen verborgen, der Zylinder.——— Worte waren über⸗ flüſſig, es folgte die Tat!„Ich—— wo— — wollte—— doch—— auch— mal —.— groooooß ſein——!“—— In klein und groß, in alt und jung rumoren jetzt die Fasnachtsgedanken und Pläne, jeder ſucht das Möglichſte und das Unmöglichſte zuſam⸗ men, und wer ſuchet, der findet! * Achtung! Ce Ce Vau⸗ Maskenball Wir gaben geſtern den Tag dieſes närriſchen Koſtümballes für alle Viernheimer Narren und Närrinnen falſch an: derſelbe findet am Sonntag, 31. Januar, im„Fürſt Ale⸗ xander“ ſtatt. Alſo noch beſſer! * Sängereinheit. Die Sänger wollen die Singſtunden⸗Anzeige im Vereinsanzeiger be⸗ achten. f Im Silberkranz Morgen Mittwoch begehen die Eheleute Matth. Jöſt und Anna Maria geb. Burkert, Bismarckſtraße 60, das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Unſere herzlichſten Glück⸗ wünſche und ein„Glückauf“ zur goldenen Hochzeit. Ehrentafel des Alters Seinen 70. Geburtstag feiert morgen Mitt⸗ woch, den 27. Januar, unſer Mitbürger Ferdinand Frank, Muſiker, Friedrich⸗ ſtraße. Wir wünſchen ihm einen recht langen, geſegneten Lebensabend! Zum Geburtstag herzlichen Glückwunſch! Achtung! Teilnehmer von Luftſchutzkurſen Beachtet die heutige Anzeige unter den NS.⸗Nachrichten.— Heute abend Beginn eines neuen Kurſus.— Morgen abend Ver⸗ pflichtung im„Freiſchütz“. Entrümpelung der Obſtgärten. Ein praktiſcher Schritt zur Hebung der Obſtzucht iſt die Entrümpelung der Obſtgärten. Alle Bäume, die nur wenig oder überhaupt kein Obſt tragen, müßten verſchwinden, damit die Maßnahmen zur Förderung des Obſtbaues nur wirklich geſunden Bäumen zugute kommen. And jetzt Winterjchlußverkauf Für unſere Hausfrauen beginnen Großkampftage 0 Am 25. Januar begann der diesjährige Winter⸗Schlußverkauf, der zwölf Werktage umfaßt. Damit beginnt für breite Volkskreiſe die Zeit des„billigen Einkaufs“. Wie viele gibt es, die notwendige Anſchaffungen bis zu dieſer Zeit zurückgeſtellt haben, wo ſie be⸗ 88 günſtig einzukaufen überzeugt ſind. nd e bietet der Winterſchlußverkauf Gelegenheit, zu ganz bedeutend zurückgeſetzten Preiſen zu kaufen. Für den Käufer iſt es allerdings genau ſo wichtig wie für den Geſchäftsmann, daß er genau weiß, welche Waren eigentlich unter den Winterſchlußverkauf fallen. Und das ſind fol⸗ gende Zweige: Glas, Porzellan und Steingut, Lederwaren, Schuhe und alle Bekleidungsge⸗ genſtänee. Zu der Gruppe der Bekleidungs⸗ gegenſtände gehören natürlich auch die Stoffe. Hier hat die Wirtſchaftsfachgruppe Textilien eine Verbotsliſte herausgebracht, auf der alle jene Artikel verzeichnet ſind, die nicht im Win⸗ terſchlußverkauf angeboten werden dürfen. Da⸗ zu gehören: Glatte(ungemuſterte) weiße Wä⸗ ſcheſtoffe, Handtücher einſchließlich Küchen⸗ Handtücher, glatte ungemuſterte Bettwäſche, Inlets, Erſtlingswäſche. Ferner Bettfedern, Kapok und ſonſtiges Betten⸗Füllmaterial, Matratzen und Matratzenſchoner, Reform⸗ Betten und andere Bettſtellen,— Her⸗ ren⸗Schirme und Herren⸗Stöcke, glatte ſchwarze Damenſchirme, Kinderſchirme und Gartenſchirme, Teppiche, ſoweit ſie eine Größe von 70 mal 140 em überſchreiten, Fahnen und Fahnenſtoffe aller Art und endlich Pelze und pelzgefütterte Mäntel. Mit dieſen wenigen Ausnahmen bleibt na⸗ türlich noch ein Rieſengebiet, das für den Winterſchlußverkauf freigegeben iſt. Die Be⸗ kleidungsgegenſtände ſtehen dabei natürlich im Vordergrunde. Wer irgend die Möglichkeit da⸗ zu hat, nimmt dieſe Gelegenheit wahr, um zu bedeutend ermäßigten Preiſen wirklich wert⸗ volle, gediegene Kleidungsſtücke zu kaufen. Der Winterſchlußverkauf ſoll ja genau ſo wie der Sommerſchlußverkauf den Geſchäften Gelegen⸗ heit geben, ihre Lager zu räumen. Es muß bereits wieder Platz geſchaffen werden für die Frühjahrsſaiſon, und aus dieſem Grunde wer⸗ den die Preiſe bedeutend heruntergeſetzt. Den ſtärkſten Preisſchwankungen ſind dabei erfah⸗ rungsgemäß rein modiſche Artikel unterwor⸗ * 5 5 1 1 7 2 8 N. 1 en erte,. 1 5—— eee,—— e N eee,* 5 haben. Alit bem Omnſbus ber Ko zum Aojenmontag nach Mainz Am Roſenmontag kommen aus allen Kreiſen des Gaues Heſſen⸗Naſſau die Volksgenoſſen mit Omnibuſſen zum Mainzer Karneval. Auch der Kreis Heppenheim hat eine ſolche Fahrt angeſetzt und koſtet die Teilnehmerge⸗ bühr je Rm. 3.10. Sollten Volksgenoſſen den Wunſch haben, in Mainz Mittageſſen einzu⸗ nehmen, ſo erhöht ſich der Preis auf Rm. 4.10. Alle Volksgenoſſen, die Intereſſe haben, an dieſer Fahrt teilzunehmen, wollen ſich bis zum 4. Februar 1937 bei den Ortswarten und bei der Kreisdienſtſtelle der NSG.„Kraft durch Freude“ Heppenheim a. d. B., Lauden⸗ bachertor 6, anmelden unter gleichzeitiger Zah⸗ lung der Teilnehmergebühr. Schnee und Aegen- Glatteis Die Glatteisgefahr hielt geſtern den ganzen Tag über an. Beſonders die Straßen, die nicht beſtreut waren und die mit einer feſten Decke wieſen Spiegelglätte auf. Manchem mußte es paſſieren, daß er der Länge nach hinfiel und mit dem Boden Bekanntſchaft machte. Nur U Schritt für Schritt und ganz bedäch⸗ tig konnte man vorwärts kommen. Trotzdem war man vor Stürzen nicht ſicher. Die Auto⸗ Motorrad⸗ und Radfahrer ſchlichen nur ſo dahin. Es gab geſtern früh, wie man an jeder Kurve beobachten konnte, nur„diſziplinierte“ Verkehrsteilnehmer. Wer aber trotzdem glaub⸗ te, die Kurve mit gewohntem Schwung nehmen zu können, der mußte ſeine Forſchheit büßen. Auch heute früh beſtand noch Glatteis, doch iſt nach dem geſtern abend niedergegangenen Schnee und Regen und den 3—4 Wärmegra⸗ den, die das Thermometer in der Frühe ver⸗ zeichnete, der übliche Matſch zu erwarten. Jetzt die Schnaken bekämpfen. So merkwürdig es klingt, jetzt iſt es an der Zeit, an die Bekämpfung der Schnaken zu denken. Millionen dieſer läſtigen Stechmücken würden das Licht der Welt nicht erblicken, wenn jetzt im Januar die eiergefüllten Schnakenweibchen vernichtet werden. Dieſe haben ſich zur Ueber⸗ winterung an geſchützten Orten, z. B. in Kellern, Garagen, Gartenhäuſern und der⸗ gleichen haufenweiſe zuſammengezogen und können dort jetzt leicht beſeitigt werden. Nie⸗ mand ſcheue dieſe geringe Mühe, ſich von den läſtigen Blutſaugern im kommenden Jahre zu befreien. fen. Denn naturgemäß muß das Beſtreben dahin gehen, Bekleidungsgegenſtände, die ſtark der Mode unterworfen ſind, zu verkau⸗ fen, ehe ſie unmodern werden. Hier werden deshalb die Preiſe beſonders ſtark herunter⸗ geſetzt und durch den raſchen Verkauf iſt beiden Teilen ein Vorteil gebracht: der Ge⸗ ſchäftsmann braucht dieſe Bekleidungsgegen⸗ ſtände nicht mehr mit in die neue Saiſon zu übernehmen, der Kunde aber kauft meiſt ſehr billig moderne Stücke, für die er viel⸗ leicht vor drei Wochen einen ganz bedeutend höheren Preis hätte zahlen müſſen. Für viele Menſchen liegt allerdings im Winterſchlußverkauf eine große Gefahr. Sie können einfach der Lockung der niedrigen Preiſe nicht widerſtehen und laufen wahllos auch Dinge, die ſie gar nicht unbedingt brauchen. Beim Anblick irgend eines hübſchen und ſehr billig angebotenen Gegenſtandes ſchmilzt ihr Herz wie Butter an der Sonne. Sie fragen nicht mehr:„Brauche ich das?“— ſie kaufen voll Begeiſterung. Frauen ſind dieſer Gefahr im allgemeinen noch mehr ausgeſetzt als Män⸗ ner. Die Leidenſthaft zu Stoffen und„bil⸗ ligen“ Kleidern kann ſich manchmal für die ganze Familie gefährlich auswirken. So kommt es vor, daß irgend welche ſehr preis⸗ wert angebotenen Stoffe gekauft werden, auch wenn in abſehbarer Zeit gar kein Bedarf da⸗ für beſteht. Man kauft dann eben auf„Vor⸗ rat“. Gerade das aber iſt falſch, iſt, volks⸗ wirtſchaftlich geſehen, ſchon wieder verant⸗ wortungslos und rächt ſich in ſehr vielen Fällen. Denn wie ſchon betont, ſind Be⸗ kleidungsgegenſtände aller Art, auch Stoffe, faſt immer der Mode unterworfen. Was jetzt und gewiß auch noch im Frühjahr und Som⸗ mer modern iſt und gut getragen werden kann, iſt, wenn man den Stoff ein Jahr liegen läßt, dann beſtimmt unmodern. Der Winterſchlußverkauf ſoll den Ge⸗ ſchäftsleuten ſowohl wie dem Käufer Nutzen bringen. Da im Schlußverkauf die Nachfrage ſtets gewaltig iſt, empfiehlt es ſich natür⸗ lich, ſeine Käufe möglichſt bald vorzunehmen, ehe die vorhandenen Beſtände in den Ge⸗ ſchäften zu ſtark ausgeſucht ſind. Auch im Schlußverkauf heißt es: mit Ueberlegung kau⸗ fen und nur das Notwendige kaufen! Dann wird man in jedem Falle auch gut gekauft 6 ——a—e—————— ͤůͤ————5r*Ce General⸗Appell ber Krieger⸗ u. Soldatlenkameradſchaft 1875 Am Sonntag nachmittag hielt die Kamerad⸗ ſchaft im Saale des„Schützenhof“ ihren Jahres⸗General⸗Appell ab, der ſich eines gu⸗ ten Beſuches erfreuen konnte. Kameradſchafts⸗ führer Schilling begrüßte die Kameraden, insbeſondere Kreisverbandsführer Becker, Ortsgruppenleiter Franzke und den Ver⸗ treter der Gemeinde, Beigeordneten Riehl. Er gab ſeiner Freude Ausdruck, daß die Ka⸗ meraden ſo zahlreich dem Rufe der Einladung gefolgt ſind und bat, der Kameradſchaft und dem Reichskriegerbund auch fernerhin in Treue verbunden zu bleiben. Es folgte ein ſtilles Gedenken für die im Jahre 1936 ge⸗ ſtorbenen Kameraden: Joh. P. Alter, Phil. Sax, Alois Bergmann, Adam Schmitt, Franz Heinz, Nik. Helbig, Joh. Gg. Haas, Friedr. Burlardt, Valt. Pfenning, Ad. Wilh. Blaeß; die Muſik ſpielte dazu das Lied vom guten Kameraden. Kameradſchaftsführer Schilling ſchloß ſeine Anſprache mit einem„Sieg⸗Heil“ auf unſeren Frontkameraden und Führer Adolf Hitler und nahm anſchließend die Auf⸗ nahme und feierliche Verpflichtung mehrerer Kameraden vor. Hierauf ging man zur Tages⸗ ordnung über und gab der Kameradſchafts⸗ führer einen ausführlichen Rückblick über das 1 in der Kameradſchaft bis zur Uebernahme der Führung derſelben durch ihn und im Beſonderen über die Kaſſenverhält⸗ niſſe der ehemaligen„Teutonia“ unter ihrer ſeinerzeitigen Führung. Mit Spannung ver⸗ folgten die Kameraden die Ausführungen, die nichts Erfreuliches zutage brachten. Sichtlich bekundeten die Kameraden ihre Mißſtimmung, zugleich doch befriedigt, daß ein. Wandel in der Führung und der Geſtaltung der Kamerad⸗ ſchaft eingetreten iſt, ein anderer Wind geht. Einen breiten Raum nahm die Ausſprache hierüber ein, nachdem Schriftwart M. Werle den Rechenſchaftsbericht für 1936 zum Verles gebracht hatte. Dieſer ergab, daß ſich der Zuſammenſchluß der„Teutonia“ und der„Haſſia“ zur heutigen Krieger⸗ und Sol⸗ datenkameradſchaft 1875 günſtig ausgewirkt habe. Kamerad Werle berichtete über die Ver⸗ anſtaltungen der Kameradſchaft, die Dienſte im WHW. und den Feuerſchutz im Walde während der Sommermonate, über die Er⸗ folge der Schützen und den Schießbetrieb auf den Schießſtänden, der mit viel mehr In⸗ tereſſe getätigt werden müſſe. Auch ſollten es die Kameraden als eine Ehrenpflicht erachten, an den Beerdigungen verſtorbener Kameraden ſich reger zu beteiligen. Kamerad Werle ſchloß den Jahresbericht mit der Mahnung, in Treue zur Kameradſchaft zu ſtehen, zur eigenen Ehre und zum Wohle unſeres geliebten Vaterlandes. Nunmehr ſprachen Ortsgruppenleiter Franzke, Kreisführer Becker und andere Kameraden, des Näheren eingehend auf die beſtandenen Verhältniſſe, die zum Wechſel in der Führung der Kameradſchaft und zum Zu⸗ ſammenſchluß führten. Die Redner gaben 0 40 Aufklärung und dürfte die Aus⸗ ſprache zur Bereinigung beigetragen haben, ſo⸗ daß die Kameraden heute feſter denn je zu ihrer Führung ſtehen. Daß es in der Kameradſchaft wieder vorwärts geht, war der Wunſch des Kreisführers und des Ortsgruppenleiters. Mit dem Dank an unſeren Führer Adolf Hitler, der uns alten Soldaten wieder unſere Ehre gegeben und zurückgeführt hat auf den Weg, auf dem wir heute ſtehen, ſchloſſen die Red⸗ ner ihre Ausführungen. Kamerad Jean Beikert erſtattete nun⸗ mehr ausführlichen Bericht über die Kaſſen⸗ lage der Kameradſchaft. Seinen umſichtigen Bemühungen iſt es gelungen, daß dieſe eine ſtabile geworden iſt. Für den Beſuch der Reichskriegertage in Kaſſel konnte bereits ein Betrag angelegt werden. Im Namen der Kaſ⸗ ſenprüfer wurden Kameraden Beikert Worte der Anerkennung zuteil für die einwandfreie Kaſſenführung und wurde ihm Entlaſtung er⸗ teilt. Der Kameradſchaftsführer berief den alten Beirat wieder zu ſeinen Mitarbeitern unter Hinzuziehung der Zugführer. Die Kaſ⸗ ſenprüfer bleiben dieſelben wie im Vorjahre. Zum Fechtwart wurde anſtelle des Kameraden J. Winkenbach, Kamerad Jean Helbig be⸗ ſtimmt. Zum Schluſſe des Appells ſprach Kameradſchaftsführer Schilling allen Mitar⸗ beitern Dank aus für die unermüdliche Arbeit innerhalb der Kameradſchaft und fand der Appell mit dem Treuegelöbnis für Führer und Vaterland und dem Geſang der beiden Nationallieder ſein Ende.— Die Feuerwehr⸗ kapelle, welche ſich in uneigennütziger Weiſe 255 Verfügung ſtellte, trug zur Unterhaltung ei. Briefkaſten An K. B. Für Ihre Einſendung vielen Dank. Leider können wir davon in dieſer Form keinen Gebrauch machen. Wir kommen hierauf bei entſprechender Gelegenheit gerne in größerem Umfange zurück. Die Schriftleitung. 5 5 8 +— i.. 3 0— . * Nb ——„V — ͤ⅛—ñů— r 8 eee erheblich hera gehoben werden. man ſoweit, daß die bahn wieder die Umfange aufnehm Abendkurs durchgeführt werden konnte. Mannheim.(Kein Rückgang der Ver⸗ Die Zahl der Verkehrsunfälle Woche 26 gegenüber tieg die Zahl 15 und die Zahl raftfahrzeuge von 19 auf den zwei Straßenbahnwa⸗ kehrsunfälle). betrug in der vergangenen 23 der Vorwoche. Desgleichen ſ der Verletzten von 9 auf der beſchädigten K 30. Außerdem wur gen und zwei Fahrräder beſchädigt. Trunkenheit der Fahrer ſind zwei der Unfälle zurückzuführen. 5 Beim Mottenkrieg ein Schrank aber nicht ſo, Mainz betrie Vorſicht. Das nem Schrank f merkt. Dieſen wol Leibe rücken. Schwefelſpähnen, ſtellte den Eimer in dieſen ab. Die Schwef Motten mit Stumpf die eifrige Kammerjägerin verſah, ze Schrank in Feuer, ſodaß ei⸗ wehr herbeigerufen werden zwar die ſich jedoch ſtand der gan ligſt die Feuer Aus Stabt und Land Sandwagen auf der Reichsauto⸗ bahn Auf dieſe von Das Glatteis am Montag vormittag brachte auf den Landſtraßen den Kraftwagenverkehr faſt völlig zum Erliegen, da wenig Neigung beſtand, auf den mit Eis überzogenen Stra⸗ ßen die Fahrzeuge und ſchließlich das Leben aufs Spiel zu ſetzen. Nicht viel anders war es auf der Reichsautobahn, die ſelbſtverſtänd⸗ lich von der Vereiſung nicht ausgenommen ſein konnte. Die Reichsbahn mußte den planmäßi⸗ gen Schnellautobusverkehr auf der Strecke: Frankfurt— Mannheim— Heidelberg— Karlsruhe— Stuttgart einſtellen, bis die Sandſtreuer der Reichsautobahn wieder die nötige Sicherheit verliehen hatten. In gro⸗ ßen Fahrzeugen wurden längs der Bahn unge⸗ zählte Fuhren Sand angefahren und auf der Fahrbahndecke verſtreut. Weiſe konnte die Schleudergefahr bgeſetzt, zum Teil ſogar auf⸗ Bis zum Nachmittag war Autobuſſe der Reichs⸗ rursf verbrannt „Kampf dem Verderb“—. ſelbſto wie ihn eine Hausangeſtellte in b, ſondern mit Ueberlegung und Mädchen hatte nämlich in ſei⸗ chon längere Zeit Motten be⸗ lte es einmal energiſch zu Sie nahm einen Eimer mit entzündete den Inhalt,— den Schrank und ſchloß eldämpfe vernichteten und Stiel, ehe Munition ſtatt. Die Feuerſtellungen liegen am Waldein⸗ nordoſtwärts der Fabrik am ſchnitt 500 m Nordoſtausgang von Schußrichtung na Das gefährdete G an den wichtigſten darf während des werden und muß eine Schießens geräumt ſein. Der ge wird durch folgen Waldſpitze 400 m am Nordoſtausgang keliger Straßenknick Weinheim, Punkt 9 — Weinheim. Linie nach Nordoſten in bach 4 Richtung nach Viernheim zu von Waldſpitze rik am Nordoſtausgang Die Poſten tragen gelbe Bekannimachune Am 29. und 30. 1., 1. 2. bis 6. 2., 8. 2. bis 11. 2. bis 18.00 Uhr, finden Gef I. Bataillons Inf.⸗Regt. 110 mit f erſtändlich ahrten in beſchränktem a en und zum Beiſpiel der Mannheim nach Frankfurt Auf ſige Be wurde brochen. Der Dieb, der g der ſich eignete, dem ſoll er au und in Wein Huther, ein Ortsſparkaſſ Strafkammer Unterſchl he von etwa 28 000 Mark nach, dazu ungen von Quittungen und Buchungen, der Unterſchleife gedient Der Vorſitzende geißelte den unge⸗ Vertrauensmißbrauch, deſſen der ehrbar erſcheinende Mann ſeinen Ge⸗ ber— geſchädigt wurden meiſt chuldig gemacht hat. Unter ng mildernder Umſtände wurde der lte Mann, der nichts zugab, danach aber die Strafe annahm, zu zweieinhalb fängnis und drei Jahren Ehrverluf und gleich in Haft abgeführt. Grüner Domino in dunkler Zelle Mann in Offenbach, der ſich in Gaarge heimlich für einen Mas⸗ e, wurde dabei von dem rt und verſteckte ſich. Beim Weg⸗ dieſer die Garage ab und der lle mußte die ganze Nacht ſtatt dem Ball, ein⸗ große in Hö Fälſch die zur Verdeckung hatten. wöhnlich kraſſen ſich noſſen gegenü kleine Sparer— f Zubilligu einer fremden kenball umkleiden wollt Beſitzer geſtö gang ſchloß Erwartungsvo in fröhlicher Geſellſchaft auf ſam in dunkler Garage verbringen. Ein vom Dienſt heimkehrender Wies ba⸗ dener Angeſtellter, der ſeinen Hausſchlüſſel wollte über eine Mauer in gelangen. Hierbei ſtürzte er An den Verletzungen iſt er vergeſſen hatte, Ein junger eine Wohnung in den Hof ab. geſtorben. ö mußte, die den Brand bald löſchen konnte. Schrank und Inhalt waren„erledigt“. Ein Dieb in Birkenau Birkenau. Schon wieder wurde die hie⸗ völkerung in Unruhe verſetzt. Diesmal bei dem Milchhändler Dörſam einge⸗ leiche wohl, wie der, vor einigen Tagen 100 RM. an⸗ fielen 600 RM. in die Hände. Außer⸗ ch einen Mantel entwendet haben heim andere Kleidungsſtücke. Rund 28000 Mark unterſchlagen Seit 40 Jahren war der nun 73jährige Gg. ſehr begabter Menſch, Rechner der e Urberach. Jetzt wies ihm die agungen ſeit 1924 Schädlinge des reellen Hauſierers In den letzten Tagen iſt, wie die Polizei⸗ direktion Darmſtadt bekannt gibt, im öſtlichen Stadtbezirk ein Hauſierer geblich ſelbſtgem anbot und für je fünf Stück 50 Rpf. verlangte, dünken. Er wurde 17 7 wenn man ihm nichts abnahm und gab dauerndes Schimpfen kund. 1937, jeweils von 8.00 Viernheim. ch Nordoſten. ben Rechte und Pflichten ei ihren Anordnungen iſt Folge Die Straßen Weinheim— Viern⸗ heim und Viernheim— Hütten⸗ feld ſind für jeden Verkehr während des Schießens geſperrt. Heppenheim, den 18. Januar 1937 Heſſiſches Kreisamt Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Beachtung. den 20. Januar 1937 Polizeiamt Viernheim Kenntnis und Viernheim, J. V.: Steinmann 32 echtsſchießen des charfer elände wird durch Poſten Stellen abgeſperrt. Schießens nicht betreten Stunde vor Beginn des fährdete Raum de Linien begrenzt: nordoſtwärts der Fabrik von Viernheim, rechtwin⸗ der Straße Viernheim— 9 an Straße Viernheim Von dieſem Punkt in gerader Richtung auf Lauden⸗ km. Von dort umbiegend nach Nord⸗ weſten 2 km. bis Punkt 99 ſüdlich der Straße Hemsbach— Hüttenfeld. Von dort in gerader Südweſten auf den Bahnhof 4 km. Von dort umbiegend 400 m nordoſtwärts der Fab⸗ von Viernheim. Armbinden und ha⸗ f ines Wachtpoſtens; zu leiſten. Es]; numnnnmemunnunnnnnnmmmmmmummmmumumnunmmum Il Uinter-ister Burschen 2 8 2 7 e alte Poſt 1 5.— 29 Sacco- Anzüge 29.50, 38.—, 45— Spori-anzüge 25.—. 29.50, 35.— 15.—, 19.50, 22.50 Horren-Hüte . E — — — 3 W 8 Spori-Mützen 8 fleppen-Sportnemden 3 0.80 ſchöne moderne Deſſins 3.95, 2.95, 2.50 5 Schulſtraße 7 aufgetreten, der an⸗ karten zum Kaufe drei Stück 25 Rpf. oder für einem Unwillen durch Weil ſeine For⸗ Jahren Ge⸗ t verurteilt je nach Gut⸗ 5 Kind einer F ne, die auf Kaffee. nungen im 18 Uhr, hatte Stichel in ſeiner 10j nach dem ſeine in den Waf das die Frau das Uf Mittwoch vorm. 8 Ahr ab Ver, Adolf Hitlerſtraßze 88 ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. ſtarke Einſtellſchweine z. bedeut. herabgeſetzt Schmitt, Schweinehlg, Zwingenberg. derung zu hoch erſ geſchloſſen gegen die pelt haben. Beſ los, ſchwarzes, ohne Scheite Die Witterung. Die gleiche Atlantik⸗ ſtörung, die bei ihrem Herannahen einen Aus⸗ kalten über Oſteuropa geſammelten Luftmaſſen auslöſte, hat auch gleichzeitig von her mildere Meeresluft in Be⸗ wegung geſetzt. Mit dieſer Entwicklung hat ſich in Deutschland öſtlich ſtrenge Winterkälte bei zur Zeit noch heiterem Wetter eingeſtellt. Während im Weſten und Süden ſich nur die Ausläufer der Kaltluft bemerkbar machen konnten, hat die aufſtei⸗ gende Warmluft meiſt Regen oder Glatteis herbeigeführt. Vorausſichtlich wird ſich nach anfänglich weiterer Milderung wieder die käl⸗ tere Oſtſtrömung durchſetzen können. Diens⸗ tag: Wieder zeitweiſe aufheiternd und nur bruch der Südweſten noch vereinzelte Schnee) bei öſtlichen Winden neue Abkühlung. Mittwoch: Bei Luftzufuhr aus Oſt voraus- und zeitweiſe ſichtlich kaltes Preis. z. Verkauf. Au 5— U. Palelol 39.— . E 8 — — 8 —— 8 Anzüge 3.50, 2.50 1.20, funauumummmunmememuuun Beſichtigen Sie meine 8 FFP Schaufenſter U Hauptſchriftleiter undverantw Teil Bernhard P eters, Teil Friedrich e f 2 inigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. o., 1 5 g drich Martin, Viernheim. Druck: ſchäftsſtelle: Frie Geſchäftsſ 5 lſchaft m. b. H., Wormſer Verlugs⸗ und Druckereigeſel ortlich für den politiſchen Worms, für den übrigen Viernheim. Verlag: Ver⸗ orms. f Worms. Du XII 1930 über 1800. 3. St. itt Anzeigen ⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. 9 Heute preiſen zu habe dd. Henle fen . Dienstag i ein Trans⸗ ort Ferkel, Läufer⸗ und Einleg⸗ yweine zu her abgeſetzten n bei Schwelnendig. muß ſagen: Für leichter hat! Heute morgen habe ich mir mal das Einweichwaſſer nach dem Auswringen etwas näher ange⸗ ſehen, und als eine ganz dunkle, ja faſt ſchwarze Lauge zurück · blieb— da war ich doch wirklich überraſcht. Daran kann man mal ſehen, wie wichtig das Einwei ⸗ chen iſt! Ich nehme ſchon immer Henko zum Einweichen, und ich das allerhand Leiſtung! Kein Wunder, daß man es beim Ko⸗ chen und Nachwaſchen ſo viel g en o machts für: 130fennig! 13 Pfennig iſt n N 5 junge Lobenünner Silberh. Italiener zu verkaufen. Adolf Hitlerſtr. 159 2 rädriger ür Maurer oder Zimmerer geeignet zu verkaufen Lorſcherſtr. 6 chien und vor ihm die Tür oll er in einem Falle ſogar Tür geſchlagen und heftig getram⸗ chreibung: Groß, ſchlank, hut⸗ nach hinten gekämmtes Haar l, weite ſchwarze Hoſe und ziem⸗ lich langer grünlicher Mantel. Heißen Kaffee getrunken und innerlich verbrannt Schleiden Eifel). Das drei Jahre alte amilie in Bronsfeld trank in einem unbewachten Augenblick aus einer Kan⸗ dem Tiſch ſtand, friſch gekochten ne erlitt ſchwere Verbren⸗ Mund und im Magen. Das ver⸗ letzte Kind wurde ins Krankenhaus gebracht, wo es ſtarb. Frau und wurde, f Die Klei Kind in den Main ge⸗ worfen Nachgeſprungen und den Tod gefunden! Am Donnerstag vergangener Woche, gegen der 40 jährige Rangierer Leo Hochheim mit ſeiner Frau und ährigen Tochter einen Spaziergang Main unternommen. Ohne erkenn⸗ bare Urſache ſtürzte ſich Stichel plötzlich auf Angehörigen und warf N Main. Stichel ſprang dann ſelbſt ins ſer und ertrank. Während der Mann und Kind in den Fluten untergingen, konnte er erreichen und ſich retten. Soweit bisher feſtſteht, dürfte die Tat auf einen Nervenzuſammenbruch des Mannes zu⸗ rückzuführen ſein. Stichel war ſchon längere Zeit krank. A Holle Sporimäntel 23.50 5 Andermänlel Ilunuumaummaau fallanami 8 Klelderstolle — Schaufenſter ummunmmummmmimmnmmnaamuam ö Frau und Kind der Weſer eine Niederſchläge(im Gebirge Beſuch ber Luftjchutzkurje In letzter Zeit iſt immer eine Anzahl von Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die zu einem Luftſchutzkurſus beſtellt waren, einfach ohne Entſchuldigung nicht erſchienen. Die Po⸗ lizeiämter ſind gehalten, in Zukunft ihr Au⸗ genmerk darauf zu richten, daß alle zu einem Luftſchutzkurſus einberufenen Volksgenoſſen auch reſtlos erſcheinen. Jeder Deutſche iſt luftſchutzpflichtig, ſagt das Geſetz. Um den vielerlei Entſchuldigungen zu begeg⸗ nen, werden jeweils vor Zuſammenſtellung eines neuen LS.⸗Kurſus die Blockwarte des Reichsluftſchutzbundes bei den betr. Hausbe⸗ ſitzern vorſprechen, um den Vorſchlag über die auszubildenden Perſonen entgegenzuneh⸗ men, um dieſe dann dem Polizeiamt melden zu können. Damit ſteht von vornherein feſt, daß die einberufenen Volksgenoſſen auch tat⸗ ſächlich an dem L. S.⸗Kurſus teilnehmen können. Reichs luftſchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Kaufe Vorräte nur in Ueberſchußzeiten, wenn du ſie in Küche, Keller und Boden und vor Verderb ſchützen kannſt! ee Mannheimer Großviehmarkt Am Mannheimer Großviehmarkt ſtanden zum Verkauf: 68 Ochſen, 139 Bullen, 147 Rinder, 321 Kühe, zuſammen 675 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche ſtanden 58 Tiere weniger zur Verfügung. Die Zutei⸗ lung erfolgte kontingentsgemäß bei unverän⸗ derten Höchſtnotizen. Ochſen 42—45, Bullen 40 bis 43, Rinder 41 bis 44, Kühe 40 bis 43. Am Kälbermarkt waren 525(Vor⸗ woche 689 Tiere) aufgetrieben. Trotz des ge⸗ ringen Auftriebes konnte ſich nur ein mittel⸗ mäßiges Geſchäft entwickeln. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 57—65 Pfg. gegenüber dem letzten Markttag. Der Schweinemarkt hatte mit 2459 Tieren(Vorwoche 2382) eine ſehr gute Beſchickung erfahren. Die Zuteilung wurde entſprechend der Kontingente bei unveränder⸗ ter Höchſtnotiz von 52,5 Pfg. vorgenommen. Mannheimer Pferdemarkt Zufuhr: 33 Arbeitspferde, 25 Schlacht⸗ ferde. Preiſe: ene 750 bis 1500 heiteres Wetter. damen Uintermantel mit Pelz von 25. an beſonders billig 10.⸗ flantelslolle 5. ,a f. 50 130 em breit 1.90 im Preis weit zurückgeſetzt oben Stblert Weinheimerſtraß — — — 1— —1 —5 — 2 — immun unmunmmmmunnmn Beſichtigen Sie meine 0 133 eitung Aue. b ſcheinen erwartet p RM., Schlachtpferde 40 bis 145 RM. Markt⸗ verlauf: ruhig.. 5 Vereins⸗Anzeiger änger⸗Einheit Dienstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Keiner darf fehlen! Der Vorſtitzer. Nadfahrervereinigung Viernheim. Mittwoch Abend 8 30 Uhr im Vereinslokal„Fürſt Alexander“ Vorſt ands⸗Sitzung. Vollzähliges Er⸗ der Vorſitzende. Munten club- NHenkauę Die Zeit zum günſtigen Einkauf iſt gekom⸗ men! Ueberall beginnen die Winter⸗ ſchlußverkäufe. Viele kaufluſtige Leſer ſuchen ſofort nach günſtigen Angeboten, denn ſie wiſſen, daß ſie den erſten und wichtigſten Schritt zum vorteilhaften Einkauf getan ha⸗ ben, wenn ſie ſich an Hand der Anzeigen in der„Viernheimer Volkszeitung“ vorher über die Angebote der Geſchäftsleute unterrichten. Darum ſchalten auch Sie, lieber Geſchäfts⸗ mann, den Käufer ein, den Sie in Ihrem Ge⸗ ſchäft ſehen wollen. Tauſende ſollen wiſſen, daß ſie in Ihrem 1 beſonders gut und billig kaufen können. Sagen Sie es daher allen rechtzeitig durch Anzeigen in der wirkſamen und vielgeleſenen„Viernheimer Volks⸗ zeitung“. 2 Bau- plätze zu verkaufen. Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d. Bl. acher in der Nähe des Ortes zu verkaufen. ifloltnes trage 9 Von wem, ſagt die Geſchäftsſt. d Bl. IAG NAI. purolt für alic dauiſceu Baricboſũlua ANUAR 30 DER 0 SO Z. REVOIUTION 2 4 — —. 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