5 8 2 1 1 8 — Voll Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Ee cheinungswe e. Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen Bezugspreis Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 N99 J ð d Nummer 25 Jams lag iernheimer Sgeillung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg. im Texttel für I mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. ur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte R. 6 gült ig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarchſtraße 13. Fernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 110 ee eee e eee eee eee, eee eee den 30. Januar 1937 13. Jahrgang Vier Jahre neues Deulſchland Adolf Hitlers Werk: Freiheit, Friede! dier Jahre! „Gebt mir vier Jahre Zeit!“ hatte der Füh⸗ rer vor vier Jahren gebeten. Und heute ſind dieſe vier Jahre vorüber. Der Führer wird vor allen Deutſchen heute Rechenſchaft ablegen und die gewaltige Arbeit dieſer vier Jahre vor uns anſchaulich machen. Als der Führer, hinter ſich die wuchtige Ge⸗ ſchloſſenheit ſeiner Partei, ja einer erdrückenden Mehrheit des deutſchen Volkes, vor vier Jahren das Schickſal Deutſchlands in die Hand nahm, tat er es gewiß unter dem unwiderſtehlichen Zwang jener inneren Berufung, wie ſie in Jahrhunderten nur ganz ſelten einmal einem überragenden Staatsmann zuteil wird. Aber er tat es gewiß nicht leichten Herzens. Er ſah wie kein anderer in die Welt, die im Zeichen des gewaltigen Umbruchs auf allen Gebieten ſteht. Er kannte die Schwere der Arbeit. Und ſchließ⸗- lich wußte niemand beſſer als Adolf Hitler ſelbſt, daß der ſtürmiſche Jubel, der am 30. Januar 1938 durch Deutſchland ging, das Auf⸗ atmen einer gequälten und irregeführten Be⸗ völkerung, noch nicht aber die Umformung dieſer Bevölkerung zu einem Volk, zu einer Nation und zu jener Volksgemeinſchaft bedeutete, die eine der ſchönſten und bedeutungsvollſten Ideen des Führers iſt. Dieſe Bevölkerung ſtrebte nach allen Richtungen auseinander. Welch' eine Auf⸗ gabe lag vor dem Führer! All dies und noch viel mehr ſtand dem Führer vor Augen, als er das Wort ſprach:„Gebt mir vier Jahre Zeit!“ Gedacht waren dieſe Worte wohl als Parole für die erſten und gröbſten Aufräumungsarbeiten auf dem deutſchen Trüm⸗ merfeld. Dafür war die Friſt von vier Jahren, gemeſſen an den vergangenen dreizehn Jahren, mehr als knapp. Wir haben in dieſen Tagen der Vorbereitung und inneren Sammlung auf den 30. Januar immer wieder die Summe deſſen zu überſchauen verſucht, was in dieſen vier Jahren getan wor⸗ den iſt. Das wird uns heute noch eindring⸗ licher aus dem berufenſten Munde dargelegt werden, wenn die achtzig Millionen der Deut⸗ ſchen hier im Vaterland und draußen in der Welt wie eine einzige rieſige Nationalverſamm⸗ lung zuſammentreten. Auch wer nur an die Zerreißung der Verſailler Ket⸗ ten, an die Wiedergewinnung der Wehr— freiheit und der Gleichberechtꝛgung, an die Wiederbeſetzung des Rheinlandes und an⸗ dere Taten der Freimachung denkt, muß ſich ge⸗ ſtehen, daß ſelbſt die innigſten und kühnſten Hoffnungen vor vier Jahren auch nicht an⸗ nähernd ein ſolches neues Deulſchland vorzu- ſtellen wagten, wie es heute Wirklichkeit iſt. * Welche Höhepunkte nationalen Erlebens hat uns der Umſchwung gebracht! Wir denken an den großen Tag von Potsdam, der den Generalfeldmarſchall und den Gefreiten des Weltkrieges vereinigt ſah. Wir denken daran, wie mit dem Ermächtigungsgeſetz vom 24. März 1933 die Aera der ſogenannten Gleich⸗ ſchaltung einſetzte; wie der Separatismus der Länder gebrochen wurde und die Einſetzung der Reichsſtatthalter erfolgte. Seitdem ging es Schritt für Schritt vorwärts. Ein Gebiet des Verwaltungsrechts nach dem andern wurde zum Reichsrecht umgeſtaltet. Die Kommuniſten wur⸗ den für außerhalb der Verfaſſung ſtehend er— klärt. Die Parteien verſchwanden. in den vier Jahren nationalſozialiſtiſchen Re⸗ gierens iſt der Weg der Vereinheit⸗ lichung des Reiches ſo kraftvoll und zielbewußt beſchritten worden, daß in dieſem Wahrlich, kurzen Zeitraum mehr getan worden iſt als in Jahrhunderten. Der Nationalſozialismus hat vor allem von innen heraus das Gefühl der Einheit in einem Maße geſtärkt, das vordem kaum für möglich gehalten worden wäre ange⸗ ſichts der partitulariſtiſchen Einſtellungen im ganzen Reich. Die Drohung mit der Mainlinie verlor ihren Sinn in dieſem ungeſtümen Durch⸗ bruch des Dranges zum Reich der Deutſchen un⸗ ter dem einen Führer. Denken wir noch daran, wie wir im erſten Jahr des Umbruchs das Maifeſt in einer wunderbaren Einheitlichkeit und inneren Ver— (Heinrich Hoffmann. K.) bundenheit feierten? Wie damals ſchon die Maſſen in hellen Scharen aus den marxiſtiſchen und kommuniſtiſchen Internationalen in das Lager Adolf Hitlers überſchwenkten? Wie die Fahne des neuen Reiches ſieghaft die Häuſer in den Arbeitervierteln beherrſchte? Denken wir daran, wie die alten Klaſſenkampforganiſationen des Marxismus und des Kapitalismus ver⸗ ſchwanden und ſich zu neuer friedlicher Zuſam⸗ menarbeit in der mächtigen Deutſchen Ar⸗ beitsfrontt zuſammenfanden? Denken wir noch daran, wie der Arbeitsdienſt wurde? Wie die Arbeitsſchlacht begann? Wie wir das Ernte⸗ feſt feierten? Wie wir das Winterhilfswerk de⸗ gannen und den Eintopf zum Symbol der neuen Volksgemeinſchaft machten? Denken wir noch an die Reichsparteitage, wie ſie damals die ganze Nation zu vereinigen begannen? Die Fülle der Geſichte überwältigt uns. Ein Jugendſturm ging durch das Land und ver⸗ ſcheuchte den Geiſt der Verzweiflung und der Hoffnungsloſigkeit. Der Führer brachte alle zu⸗ ſammen, die unglücklich und luſtlos jeder ſeinen eigenen Weg gegangen waren, und er ließ ſie das Glücksgefühl empfinden, das aus der Ge⸗ meinſamkeit des Wollens und Wirkens für die Nation entſteht. Der Führer ſcharte das ganze, auf Notwende hoffende Volk um ſich, und das Voll brachte ihm grenzenloſes Vertrauen dar. * Geheimnisvoll ſind die Veränderungen, die das Jahr 1933 gebracht hat. Der Durchbruch der nationalen Revolution in Deutſchland veränderte die politiſche Lage Mitteleuropas, deſſen Ohnmacht es zu einem der gefährlich⸗ ſten Kriſenherde machte. Aber— ſähen wir nur dies, wir würden den Sinn des gewalti⸗ gen Umbruchs nicht erfaßt haben. Wir müſ⸗ ſen beachten, daß die drohende welt⸗ politiſche Erſcheinung des Bol⸗ ſchewismus das Zeichen für den Zu⸗ ſammenbruch einer ganzen Epoche darſtellte. Ganz Europa ſteht in einer Er⸗ ſchütterung, wie ſie vielleicht nur alle fünfhun⸗ dert oder tauſend Jahre durch die Völkerwelt geht. Der Weltbolſchewismus hat überall in die Geſchicke der alten Demokratien eingegrif⸗ fen und ſie ſturmreif gemacht, gleichſam als ein Zeichen, daß die alten Verfaſſungen nicht mehr ausreichten, das Leben der Völker zu ordnen, ihre nationalen und wirtſchaftlichen Bedürfniſſe zu befriedigen. Dieſe untauglichen Lebensformen ſind in der Nachkriegszeit in gewaltigen Erſchütterungen zerbrochen oder ſtehen in den wilden Gärungen des Unter⸗ gangs. Wir wiſſen es, daß Deutſchland demſerben Schickſal ausgeliefert worden wäre, wenn nicht der Durchbruch des nationalſozialiſtiſchen Reiches Adolf Hitlers gekommen wäre. Furcht⸗ bar genug ſind die Früchte, die der Bolſche⸗ wismus zeitigt. Bedrohlich genug iſt ſein An⸗ ſturm gegen das Abendland. Nun erweiſt es ſich, daß das neue Deutſchland einen Führer⸗ beruf in der Welt hat und den Weg zu einer neuen Epoche zu ebnen berufen iſt. Adolf Hitler hat auf dem letzten Parteitag in Nürnberg die Völker gewarnt und ihnen gezeigt. was auf dem Spiel ſteht und daß die Volksfrontbewegungen notwendig in das bol⸗ ſchewiſtiſche Chaos führen müſſen. Noch ver⸗ ſchließen ſich viele den Warnungen des Füh⸗ rers, obwohl ihnen das Beiſpiel Spaniens und die Erfolge der Totengräberarbeit des Bolſchewismus an den alten Demokratien eine grauſige Beſtätigung der Richtigkeit der Vorausſagungen des Führers geben konnten. Uns aber kann nichts beirren in der Erkennt⸗ nis, daß die alte Epoche nicht mehr zu halten iſt und daß die neue ſich durchſetzen wird, weil die Geſchichte nicht ſtillſteht. So nehmen wir den Umbruch, den das deut⸗ ſche Volt vor vier Jahren vollzogen hat, als eine dankenswerte Fügung hin. Wir danken dem Fuhrer. daß er uns davor bewahrt hat, in das grauſige Experiment des Bolſchewis⸗ mus zu ſtürzen, und daß er uns auf den We⸗ gen der Autorität und der Ordnung in eine neue Epoche der Geſchichte hinübergeführt hat, ohne daß vorher ein Zuſammenbruch mit Mil- lionen Opfern erfolgen mußte. Das deutſche Volk dankt dem Führer für ſeinen Weitblick und ſeine Vorausſicht und vertraut ihm, daß er ſich auch in den kommenden vier Jahren bewähren wird. Es beſtätigt dem Führer heu⸗ maus vollem He zen: Du haſt Dein Wort ge— alten, und es gelobt, ſeiner Führung auch ernerhin zu folgen. Ein Reich— ein Führer— ein Volk! e 2 2 2 7 — ;——————————————pĩie᷑—— F 77777 ˙ PPP „ eee S 2 8 . .— 2 R ——— N r eee ee eee * 232K ĩö˙ 2„ aa c. Tagesbefehl an die 5A! Stabschef Lutze hat— laut NSK.— folgen⸗ den Tagesbefehl an die SA. erlaſſen: Männer der Sturmabteilungen! Mit dem 30. Januar 1937 geht für die natio⸗ nalſozialiſtiſche Bewegung wiederum eine Zeit⸗ ſpanne zu Ende, die 12 Monate Kampf und Arbeit, Erfolg und Sieg in ſich ſchließt. Der 30. Januar wird in der deutſchen Ge⸗ ſchichte immer der Tag ſein, an dem das deut⸗ ſche Volk, rückblickend und Ausſchau haltend, neue Kraft verſpürt zu neuer Arbeit und neuem Kampf: Der Tag, an dem der Führer in die Reichskanzlei einzog und ſeine Sturm⸗ abteilungen mit hartem Schritt und ſoldati⸗ ſchem Geiſt durchs Brandenburger Tor in ein neues Deutſchland marſchierten. Männer der SͤAl Für uns, die wir dieſen Tag vor vier Jahren durch jahrelangen Kampf, durch Opfer an Gut und Blut, treu an der Seite des Führers marſchierend, ermöglichten, bedeutet ſeine jährliche Wiederkehr eine beſon⸗ dere Verpflichtung. Für uns iſt der 30. Januar 1933 der Beginn einer Zeit, in der vollendet werden muß, was der Führer einſt mit weni⸗ gen Getreuen begann. Er iſt für uns der Be⸗ ginn einer Zeitrechnung, die dem Kampf und der Arbeit der nationalſozialiſtiſchen Bewegung ſieghaften Ausdruck verleiht. Mit dem 30. Januar 1933 war der Kampf in der Oppoſition korrupten Syſtem beendet, und der Kampf um die Vollendung unſeres Wollens begann. Wir feiern dieſen Tag! Feiern ihn als den Beginn eines neuen Kampfjahres! Und wir bekennen uns jährlich an dieſem Tage erneut zu dem alten Geiſt der Sturmabteilungen, zum Geiſt der deutſchen Re⸗ volution! Wir bekennen uns an dieſem Tage zu unſe⸗ ren ermordeten Kameraden in der Standarte Horſt Weſſels, zu ihrem Kampf und ihrem Opfer! Und wir bekennen uns zu unſerer unver⸗ brüchlichen Treue zum Führer und zum Einſatz für ihn und ſeine Idee! Mit dieſem Bekenntnis im Herzen marſchie⸗ ren wir auch in das fünfte Jahr der national⸗ ſozialiſtiſchen Erhebung, geſtählt im Opfer, ge⸗ härtet im Kampf und mit der Gewißheit, daß auch das vor uns liegende Jahr uns als die Sturmabteilungen finden wird, die mit Ent⸗ ſchloſſenheit und eiſernem Willen dem Führer ſchon ſo manchen Kampf ſiegreich beſtehen halfen. Dieſes Gelöbnis an den Führer, meine Ka⸗ meraden, verbinde ich mit dem Dank an Euch für die Arbeit des hinter uns liegenden Kampf⸗ jahres. Ich weiß, daß Ihr dieſen Dank nicht beanſprucht, daß für Euch in der Erfüllung der freiwillig übernommenen Verpflichtung zum Kampf ſchon die Anerkennung liegt. Ich weiß. daß Euch der Grundſatz:„Mehr ſein als ſchei⸗ nen!“ in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Und deshalb weiß ich auch, daß Ihr mit Freude und Stolz an die Arbeit des vor uns liegenden Kampfjahres gehen werdet. Unſer Weg heißt: Einſatz. Opfer, Kampf und Sieg für Adolf Hitler!. einſer Ziel iſt des Führers Ziel: Das ewige utſchland! e gez. Lutze Tagesbefehl an die 55. zum 30. Jaunar Berlin, 29. Jan. Die NS. veröffentlicht folgenden Aufruf des Reichsführers SS.: „Der Glaube an den Führer, eine unbän⸗ dige Liebe zu Deutſchland und eine uner⸗ ſchütterliche Treue ließen uns die Macht ge⸗ winnen. Dieſelben Tugenden ließen uns in vier Jahren wieder ein großes Volk wer⸗ den, dieſelben Tugenden werden für alle Zukunft das Reich ſichern. gez.: Heinrich Himmler Reichsführer SS.“ Reichsorganiſalionsleiter Dr. Len zum 5 A.-Obergruppenführer 8 ernannt ss Berlin, 30. Jan. In der NSK. heißt es: Mit der Ernennung des Reichsorganiſa⸗ tionsleiters und Führers der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, zum SA. Obergruppenführer und ſeines Stellvertreters. des Reichsinſpekteurs Pa. Rudolf Schmeer, zum SA.⸗Gruppenführer iſt eine weitere nach außen ſichtbar in Erſcheinung tre⸗ tende Feſtigung der Kampfgemeinſchaft zwi⸗ ſchen SA. und der Deutſchen Arbeitsfront ge⸗ ſchaffen. nachdem bereits im Sommer vorigen Jahres das Abkommen zwiſchen SA. und Werkſcharen getroffen war. Ferner wurden im Stab der oberſten SA. ⸗ Führung unter anderem folgende S A.⸗ Führer befördert: zum Gruppenführer: Brigadeführer der Reichskriegsopferführer Hans Oberlindober. Zum Brigade⸗ führer: Oberführer E. Boetel und der Reichskulturwalter Oberführer Fer anz Moraller. Zu Oberführern wurden befördert: die Standartenführer Julius Görlitz und Werner Kolb. 5 5 Im NSS. wurden u. a. befördert: Zum Gruppenführer der Führer der Motorgruppe Heſſen, Brigadeführer Richard Prinz von Heſſen. Zum Brigadeführer: Ober⸗ führer von Ihle⸗Schwanke, Geſandter und Chef des Protokolls im Auswärtigen Amt. zu einem volksfremden und die Neugliederung des Reiches Der ſchlußſtein einer nakürlichen, organiſchen Entwicklung— Miniſter Frick über die Reichsreform Berlin, 29. Jan. Aus Anlaß des 30. Ja⸗ nuar erörtert der Reichsinnenminiſter Dr. Frick in der Führerzeitſchrift der nationalſozialiſtiſchen Jugend„Wille und Macht“ die Frage, wann die Reichsreform zu erwarten iſt. Es ſei ein weitverbreiteter Irrtum, zu glau⸗ ben, daß der Neubau des Reiches oder die ſoge⸗ nannte Reichsreform ausſchließlich oder doch in erſter Linie eine Frage der gebiets⸗ e Einteilung des Reiches in Gaue ſei. Reich, Volk und Staat ſeien in der Glut der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion zu einer unlöslichen Einheit verſchmolzen worden. e Zerriſſenheit gebe es in Deutſchland zwiſchen Volkswillen und Staatsführung keine Gegenſätze mehr. Die Schaffung des prachtvollen natio⸗ nalen Einheitsſtaates und die reſtloſe Ueber⸗ windung der früheren Bundesſtaaten war und ſei die hiſtoriſche Aufgabe der nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution. Dazu, ſo erklärt der Miniſter, war zunächſt die geiſtige und ſeeliſche Umſtellung aller Volksgenoſſen aufs Ganze nötig. Je mehr die Volksgenoſſen nur als Deutſche fühlen, den⸗ ken und handeln, umſomehr verſchwinden die inneren Landesgrenzen Deutſchlands in weſen⸗ loſem Scheine. Die weiteren Maßnahmen ſind dann nur eine logiſche Folge und Vollzug des inneren Geſchehens ſtaatsrechtlicher und verwal⸗ tungsmäßiger Anpaſſung an die innerlich längſt ſchon errungene Volksgemeinſchaft. Auch die Neugliederung des Reiches, ſo wichtig ſie als ſtaatsrechtliche Verwaltungsmaßnahme iſt, und ſo tief ſie in alle Verhältniſſe des öffentlichen und privaten Lebens einſchneidet, iſt dann ſchließlich nichts anderes als der Schlußſtein einer natürlichen, organiſchen Entwicklung. Miniſter Frick weiſt darauf hin, daß die Verfaſſung des Dritten Reiches im Gegenſatz zur Weimarer Verfaſſung nicht am grünen Tiſch von volksfremden Gelehrten entſtanden ſei, daß ſie ſich vielmehr organiſch nach den praktiſchen Bedürfniſſen von Volk und Staat entwickelt habe. Die Verwirklichung der nationalſozialiſtiſchen Reichs⸗ idee erfordere den völligen Neubau des Reiches nicht durch Erlaß einer theoreti⸗ ſchen Verfaſſung, ſondern durch eine durchgreifende Neugeſtaltung und Neuordnung aller öffentlichen Einrichtungen und der geſamten Verwaltung. Dieſes große hiſtoriſche Ge⸗ ſchehen, der Neubau des Reiches, vollziehe ſich in unſerer für die Staatsentwicklung ſo bedeut⸗ amen Zeit Tag für Tag in ununterbrochenem uf. Er habe mit dem Ermächtigungsgeſetz vom März 19338 begonnen und ſei fortgeſetzt worden mit dem Gleichſchaltungsgeſetz und der Einſetzung der Reichsſtatthalter, mit der die Zentralgewalt des Reiches ſichergeſtellt wurde. Mit dem am 30. Januax 1934 vom Reichstag einſtimmig beſchloſſenen Geſetz zum Neubau des Reiches ſeien alle Vorausſetzungen dafür geſchaffen worden, daß der deut⸗ ſche Staatsaufbau in den kommenden Jahren vollendet werde. Am 30. Januar 1935 ſei die erſte deutſche Gemeindeordnung in der deutſchen Geſchichte Wirklichkeit geworden, die einer der bedeutendſten Beiträge zum Neubau des Reiches ſei. Hand in Hand mit dem inneren Neubau des Reiches habe ſich die fortſchreitende Befreiung des Reiches aus den Feſſeln von Verſailles voll⸗ zogen. Wenn die von Adolf Hitler in hartem Kampfe wiedererrungene deutſche Freiheit und Ehre erhalten und das einige Dritte Reich auf Jahrhunderte hinaus Beſtand haben und wei⸗ ter ausgebaut werden ſolle, dann bedürfe unſer koſtbarſtes Gut, die deutſche Jugend, befonderer Führung und Erziehung. Daher habe die Reichs⸗ regierung durch das Geſetz vom J. Dezember 1936 die einheitliche, körperliche, geiſtige und ſittliche Erziehung der geſamten deutſchen Ju⸗ gend in der Hitler⸗Jugend ſichergeſtellt. So vollziehe und verwirkliche ſich, damit ſchließt der Miniſter, auf allen Gebieten Schritt für Schritt der Neubau des Reiches und damit der Sehn⸗ ſuchtstraum ungezählter deutſcher Geſchlechter: der deutſche Einheitsſtaat. Frankreichs Aufrüſtung Die Flolte ſoll auf 850 000 To. gebracht werden—„Dünkirchen“ das modernſte Kriegsſchiff der Well? Paris, 29. Jan. In der Sitzung der Kam⸗ mer ſprach ſich am Freitag nachmittag der ehe⸗ malige Kriegsmarineminiſter Piétri gegen die Einführung der einheitlichen Kommandogewalt aus. Es ſei zweckmäßig, es bei einer möglichſt engen Zuſammenarbeit der drei Generalſtäbe zu belaſſen. Kriegsmarineminiſter Gaſnier⸗Duparo wies darauf hin, daß 1 eine ſtarke Flotte brauche, um im Kriegsfall die Freiheit ſeiner Verbindungen zu den überſeeiſchen Beſitzungen gewährleiſten zu können. Der Miniſter er⸗ innerte daran, daß Frankreich heute nur noch durch das Londoner Abkommen vom März 1936 gebunden und die zweite Flottenmacht Europas ſei. Die Beſatzungen der Kriegsſchiffe reichten aus, doch müßten ſie im Kriegsfall noch ver⸗ vollſtändigt werden. Das Flottenbauprogramm für 1937 ſehe zahlreiche Neubauten vor. Der Oberſte Kriegsrat der Marine habe gefordert, die franzöſiſche Flotte auf mindeſtens 850000 To. zu bringen. Das ſei natürlich im Augenblick nicht möglich, aber man werde dieſem Rat notgedrungen doch folgen müſſen. Der Miniſter kündigte in dieſem Zuſammen⸗ hang die bevorſtehende Eingabe einer Geſetzes⸗ vorlage für die gleichzeitige Verabſchiedung von drei Flottenbautranchen an. Die„Dün⸗ kirchen“ ſei entgegen den Behauptungen der Vorredner bis auf die Beſtückung fertiggeſtellt. Sie werde mit 33⸗Ztm.⸗Geſchützen ausgerüſtet und maſchinelle Einrichtungen für die Bedie⸗ nung der Artillerie haben, wie ſie noch auf kei⸗ nem anderen Schiff vorhanden ſeien. Jeden⸗ falls könne die„Dünkirchen“ als das modernſte Kriegsſchiff der Welt be⸗ zeichnet werden. General Hayaſhi mit der Kabinellsbildung betraut Die Bedingungen der Armee: Ausſchaltung der Parteien! Tokio, 29. Jan. Der Kaiſer betraute auf Vorſchlag des Fürſten Saionji den frühe⸗ ren Kriegsminiſter General Hayaſhi mit der Bildung des neuen Kabinetts. Die Armee wird für das neue Kabinett den Chef des militäriſchen Erziehungsweſens, Ge— neral Sugiyama, als Kriegsminiſter zur Verfügung ſtellen. Wie die Agentur Domei berichtet, teilten die Militärkreiſe mit, daß ſie an das neue Kabi⸗ nett folgende Forderungen ſtellen: 1. Der Schwerpunkt ſeiner Tätigkeit muß in der Stärkung der Landes verteidi⸗ gung liegen; 2. Neben dem Kabinett muß ein Zentral⸗ rat geſchaffen werden, der unter dem Vorſtitz des Miniſterpräſidenten ſteht; 3. Das parlamentariſche Syſtem und die Wahlordnung müſſen einer Reform unterzogen werden; 4. Das Kabinett und die Staatsführung muß unabhängig von den politiſchen Parteien ſein. Dem neuen Kabinett ſollen nur Männer mit neuen Gedanken angehören, die ſich für die Erneuerung des Staates überzeugt einſetzen. Der mit der Kabinettsbildung beauftragte General Havaſhi iſt 61 Jahre alt. Er war ſei⸗ nerzeit in Frankreich in beſonderer Miſſton verwendet worden und dann als Mitglied der japaniſchen Abordnung in Genf tätia geweſen. Im Jahre 1934 wurde er als Kriegsminiſter ins Kabinett berufen. Er trat von ſeinem Po⸗ ſten im Herbſt 1935 anläßlich des Attentats des Oberſtleutnants Aizawa zurück. General Sugiyama, der als Kriegs⸗ miniſter in das neue Kabinet eintreten ſoll. ſteht im 57 Lebensjahr. Er war als Vertreter der japaniſchen Regierung an den Arbeiten der Genfer Abrüſtungskommiſſion beteiligt und wurde 1928 zum ſtellvertretenden Kriegs⸗ miniſter ernannt. Später ward ihm das Kom⸗ mando der 12. Inf.⸗Diviſion übertragen. Im Vorjahr wurde er mit der Aufſicht über das militäriſche Erziehungsweſen betraut Zum Nachfolger Sugiyamas als Chef des militäriſchen Erziehungsweſens iſt ſein bis⸗ heriger Stellvertreter. General Nakamura, auserſehen. 1 8 i — Ü kügenfeldzug um Portugals Kolonie i Angola Portugieſiſche Regierung weiſt durchſichtige Preſſemanöver energiſch zurück Liſſabon, 30. Jan. Die portugieſiſche Re⸗ gierung veröffentlichte am Donnerstag eine Note, die ſich vor allem mit einem angeb⸗ lichen Vertrag mit Deutſchland über eine Ausbeutung der portugieſiſchen Kolonie Angola beſchäftigt. Es heißt in der Erklärung:„Unkenntnis portugieſiſcher Verhältniſſe mag die Verbreitung derartiger Gerüchte erleichtern. Es ſteht jedoch feſt daß die Verleumder die Verhältniſſe in Portugal ſowie Portugals politiſche und mora⸗ liſche Stellungnahme gegen den Kommunismus genau kennen. Hier ſind die Urheber zu finden. Es ſind die gleichen, die die Marinerevolte angezettelt und die Bomben⸗ anſchläge verübt haben.“ Die Erklärung ſchließt mit der Feſtſtellung. daß die portugieſiſche Regierung ihren Ko⸗ lonialbeſitz weder verkaufen, noch irgendeiner Macht zur Ausbeutung übertragen, verpachten oder auf⸗ teilen wird, und zwar ſowohl aus ſtaats⸗ rechtlichen Gründen als auch aus vaterländi⸗ ſcher Geſinnung. Todesurleil gegen Anna Bißbork vom Reichsgericht beſläfigt Leipzig, 29. Jan. Der Erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat die von der 30 Jahre alten Angeklagten Anna Bißbort geb. Veith aus Contwig gegen das Urteil des Schwur⸗ gerichts Zweibrücken vom 24. November 1936 eingelegte Reviſion als unbegründet verwor⸗ fen. Damit iſt die Beſchwerdeführerin wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Ver⸗ luſt der bürgerlichen Ehrenrechte rechtskräftig verurteilt. Anna Bißbront hat am 17. Oktober 1935 ge⸗ meinſam mit ihrer Schweſter Ling und deren Ehemann. dem 46jährigen Chriſtian Riech⸗ mann. ihren Mann, den 33 Jahre alten Adam Bißbort ermordet Die Leiche des Adam Biß⸗ bort wurde 2 Tage ſpäter im Backofen ver⸗ brannt. Lina Riechmann hat in der Unter⸗ ſuchungshaft Selbſtmord verübt. Chriſtian 0 Riechmann wurde gemeinſam mit der An⸗ geklagten Anna Bißbort vom Schwurgericht Zweibrücken wegen Mordes zum Tode verur⸗ teilt: das Urteil gegen ihn iſt rechtskräftig geworden, da er auf ſein Rechtsmittel verzich⸗ tet hatte. Auszeichnung deulſcher Künſtler durch den Führer Berlin, 29. Jan. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat zum 30. Januar auf Vorſchlag des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda namhafte deutſche Künſtler mit der Verleihung eines Titels ausgezeichnet. Es wurde verliehen der Titel General⸗ muſikdirektor den beiden erſten ſtaat⸗ lichen Kapellmeiſtern des Deutſchen Opernhau⸗ ſes in Charlottenburg Karl Dammer und Arthur Rother, ſowie dem erſten Ge⸗ ſchäftsführer des Berliner Philharmoniſchen Orcheſters Kapellmeiſter Hans v. Benda. Den Titel Profeſſor erhielten die Kom⸗ poniſten Max Doniſch und Arno Rentſch, der Architekt Albert Speer, der Reichsbeauf⸗ tragte für künſtleriſche Formgebung Zeichner Hans Schweitzer. der Bildhauer Kurt Schmid⸗Ehmen, der Filmregiſſeur Carl Froelich, der Pianiſt Walter Gieſeking und der techniſche Direktor am Deutſchen Opernhaus Kurt Hemmerling. Den Titel Kammerſänger erhielten die Opernſänger Anton Baumann, Michael Bohnen, Eduard Kandl, Eyvind La⸗ holm. Walter Ludwig. Gotthelf Heinrich Piſtor, Hans Reinmar und Willi Wörle vom Deutſchen Opernhaus, ſowie Ludwig We⸗ ber von der Staatsoper München. Den Titel Kammerſängerin erhielten die Opernſängerinnen Eliſabeth Friedri 8 Elſa Larcen, Margret Pfahl und Luiſe⸗ Willer vom Deutſchen Opernhaus, ſowie Sabine Offermann von der Staatsoper Hamburg. Den Titel Staatsſchauſpieler erhiel⸗ ten die Schauſpieler Heinrich George, Ernſt Karchow, Theodor Loos, Paul Otto, Ja⸗ lob Tiedtke und Matthias Wiemann. Den Titel Staats ſchauſpielerin er⸗ hielt Luci Höflich. Ehrengeſchenk der Goldſchmiede 5 für dr. Goebbels Berlin, 29. Jan. Reichsminiſter Dr. Goeb⸗ bels empfing am Freitag in den Räumen ſei⸗ nes Miniſteriums eine Abordnung der Deut⸗ ſchen Geſellſchaft für Goldſchmiedekunſt e. V., beſtehend aus den Herren Jupwelter Wilm, W. Hamel und Dr. Werner Im Na⸗ men des Präſidiums ſprach Herr Wil m, der Gründer der Geſellſchaft, Dr. Goebbels ſeinen Dank für die tatkräftige Förde⸗ rung des deutſchen Kunſthandwerks aus und überreichte dem Miniſter unter 8 die Bedeutung des Tages der nationalen Ex⸗ hebung ein Ehrengeſchenk der Goldſchmiede⸗ kunſt. Durch dieſes Kunſtwerk inn. man Dr. Goebbels vor Augen führ welcher Höhe die heute ſtehe. 5 Reichsminiſter Dr. Goebbels nahm das Ehrengeſchenk mit Worten des Dankes und der Anerkennung entgegen. 13 Todesurleile im Moskauer l Thealerprozeß 88 Moskau, 30. Jan. Im Moskauer Theaterprozeß wurde heute früh das Urteil gefällt. 13 Angeklagte, darunter der frühere ſtellvertretende Volkskommiſſar der Schwerindu⸗ ſtrie, Pjatako w, und der frühere Verkehrs⸗ kommiſſar und ſpätere ſtellvertretende Chef der Wegebauverwaltung, Serebriakow, wur⸗ den zum Tode durch Erſchießen verurteilt. Radek und der frühere ſowjetruſſiſche Bot⸗ ſchafter in London und ſtellvertretende Kommiſ⸗ ſar für auswärtige Angelegenheiten, Sokol⸗ nikow ſowie der Kraftwagenlenker Arn old erhielten je zehn Jahre Gefängnis, der Angeklagte Stroilow acht Jahre Ge⸗ fängnis. a verlängerung der Gülligkeilsdauer der Margarinebezugsſcheine Berlin, 29. Jan. Nach den Beſtimmungen der Reichsregierung werden bekanntlich von den Fürſorgebehörden beſondere Margarine⸗ bezugsſcheine ausgegeben, um den Volksgenoſ⸗ ſen mit geringem Einkommen den Bezug der Konſummargarine zu ſichern. Da die Scheine vielfach erſt in der zweiten Januarhälfte aus⸗ gegeben worden ſind oder auch jetzt noch aus⸗ Fpegeben werden, hat der Reichs- und preußiſche Arbeitsminiſter angeordnet, daß der Januar bezugsſchein für Konſummargarine au ch für Februar gültig bleibt. Die Bezugs⸗ berechtigten können daher den Januarabſchnitt des Bezugsſcheins auch noch im Februar ver⸗ wenden. Dagegen iſt die Gültigkeitsdauer des Januar⸗ abſchnitts der Reichsverbilligungsſcheine für Speiſefette nicht verlängert worden, weil Reichsverbilligungsſcheine ſchon ſeit langer Zeit ausgegeben werden und die Bezugsberech⸗ tigten daher die Scheine rechtzeitig erhalten haben. Kundfunküberkragung der Führer ⸗ rede in dänemark Ss Kopenhagen, 29. Jan. Die däniſche Oeffentlichkeit wird Gelegenheit haben, die große Rede des Führers in der bevorſtehen⸗ den Reichstagsſitzung mit anzuhören. Der Staats rundfunk kündigt an, daß er die morgige Erklärung übertragen wird. Anſchlie⸗ ßend wird vom Preſſedienſt noch ein Ueber⸗ blick über die Rede in däniſcher Sprache gege⸗ ben werden. J U —— deutſche Goldſchmiedekunt —. 4 0 1 N 6 N . 4 1 N N 1 1 . Ds wenige Lände bonnten den der dus de Deulſch die den deulſce ſchen! Val nalſet ſen ß nch le feen 10 din ba 6 f ditt File lle dit 170 hi. deg un Den ſtrelerz ſind w tin er debe dr. Goeb⸗ amen ſei⸗ det Deut⸗ delunſt Juvelier Im Na⸗ il, det ls ſeinen Förde⸗ aus und 5 . niedekun ihm das und det * let loskauet urteil frühete werindu⸗ gerlehts⸗ Gef det w, wur⸗ erteilt. ſche ot⸗ gummi. Sokol⸗ Ittold gn 15, ahr Ge⸗ habet. e mmungen ich bon in dänische für alle „Gebl mir vier der Führer über den Auſbau des Reiches Partei— Staal— Volk Nur wenn das Volk dauernd einen inne⸗ zen Anteil nimmt an den Grundfätzen und Methoden, die eine ſtattliche Organiſation tragen und bewegen, wird ein leb endiger Organismus erwachſen ſtatt einer toten, weil nur formalen mechaniſtiſchen Organiſa⸗ tion. Nur das vom Leben Erfüllte wird aber zu ſeiner Erhaltung, wenn nötig, auch das Leben beanſpruchen können und einzuſetzen vermögen. * Wir erkennen im parlamentariſchen Syſtem keinen wirklichen Ausdruck des Volkswillens, der logiſcherweiſe nur ein Wille zur Erhaltung des Volkes ſein kann, ſondern wir ſehen in ihm eine Verzerrung desſelben, wenn nicht gar eine Verdrehung. Der Wille eines Volkes zur Behauptung ſeines Daſeins tritt am klarſten und nützlichſten in ſeinen beſten Köpfen in Erſcheinuna! Sie ſind die repräſentative Führung einer Nation und ſie allein können auch der Stolz eines Volkes ſein und niemals jene Parlamentarier, deren Geburtsort die Wahlurne und deren Vater der anonyme Stimmzettel iſt. Der konſtruktive Aufbau der kommenden Führung der Nation durch ihre fähigſten Köpſe wird Jahre erfor⸗ dern, die ſinngemäße Erziehung des Volkes viele Jahrzehnte. Entwicklung ergeben können. Ihr Ziel muß die Konſtruktion einer Verfaſfung ſein, die den Willen des Volkes mit der Autorität einer wirklichen Führung verbindet. Die ge⸗ ſetzliche Legaliſierung einer ſolchen Verfaſ⸗ ſungsreform wird dem Volke ſelbſt zugebil⸗ ligt. Vor dem Reichstag am 23. März 1933. * Der Ausgangspunkt der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Lehre liegt nicht im Staat, ſondern im Volk. D. h. um die Richtigkeit, mithin Zweckmäßigkeit der äuße⸗ ren volklichen Organiſationsformen überprü⸗ fen, beurteilen und korrigieren zu können, iſt ez notwendig, über ſie als Mittel hinweg den Zweck zu begreifen. Deshalb liegt der Brenn⸗ punkt jeder nationalſozialiſtiſchen Betrachtung in der lebenden Substanz, die wir nach ſeinem geſchichtlichen Werdegang als„Deutſches Volk“ bezeichnen. Auf dem Parteikongreß des Reichspar⸗ teitages zu Nürnberg 1934. * Es iſt unſer Wunſch und Wille, daß dieſer Staat und dieſes Reich beſtehen ſollen in den kommenden Jahrtauſenden. Dafür Berlin am Abend des 30. Januars 1933 Das frühere Deutſche Reich mochte ſich wenigſtens ſcheinbar noch auf den einzelnen Ländern aufbauen. Die Länder ſelbſt aber konnten ſich ſchon nicht mehr aufbauen aus den deutſchen Stämmen, ſondern höchſtens aus deutſchen Menſchen.„Das heutige Deutſche Reich baut ſich aber nicht mehr auf die deutſchen Länder auf, auch nicht auf den deutſchen Stämmen, ſondern aus dem Deut⸗ chen Volk und aus der das ganze Deutſche lk erfaſſenden und umſchließenden natio⸗ nalſozfaliſtiſchen Partei. Das We⸗ ſen des kommenden Reiches wird daher nicht mehr beſtimmt von den Intereſſen und Auf⸗ faſſungen der Bauſteine des vergangenen, ſon⸗ dern durch die Intereſſen der Bauſteine. die das heutige Dritte Reich geſchaffen haben. Es iſt daher weder Preußen noch Bayern, noch irgendein anderes Land ein Pfeiler des heutigen Reiches, ſondern die ein⸗ zigen Pfeiler ſind das Deutſche Volk und die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung. Aus der Proklamation des Führers auf dem Reichsparteitag 1933. * Wenn ſchon die Demokratie nur die Voll⸗ ſtreckerin des Volkswilleng ſein ſoll, dann ſind wir beſſere Demokraten als unſere Geg⸗ ner in den meiſten ſogenannten Demokratien der Welt. Denn dort wird der Wille der Völ⸗ ker nicht ſelten von ſchlechten Parteien vertan, und bei uns von einem ſtarken Regi⸗ ment wahrgenommen. * Der Aufbau des Reiches zu einer ſtarken, ü Deutſchen kraftſpendenden Einheit hat wahrhaft geſchichtliche Fort⸗ ſchritte gemacht. Allein wir baben damit nicht die früheren Länder zu mißachteten Provinzen heruntergedrückt, ſondern im Gegenteil ſie mit N r nationalſozialiſtiſcher Sorgfalt ge⸗ pflegt und zu entwickeln verſucht. Ein Sanie⸗ rungswerk von früher kaum vorſtellbaren Aus⸗ maßen wurde begonnen, die finanziell vor dem Ruin ſtehenden Länder und Gemeinden in zahlloſen Fällen gerettet. Denn: Wir wol⸗ len keine verelendeten Provinzen, ſondern „ Gaue des Deutſchen Rei⸗ e Aus der Proklamation des Führers auf dem Reichsparteitag 1934. * Eine weitergehende Reform des Rei ⸗ ches wird ſich nur aus der lebendigen eee eee ee eee eee eee, aber wird nicht das entſcheidend ſein, was wir aus einer politiſch wenig erfreulichen Vergan⸗ genheit hervorholen und aufheben, ſondern was wir aus der Zukunft dem Reich gewin⸗ nen. Und wir können glücklich ſein, zu wif⸗ ſen, daß dieſe Zukunft reſtlos uns gehört. Auf dem Parteikongreß des Reichspar⸗ teitages zu Nürnberg 1934. Die Partei iſt jetzt der Staat ge⸗ 8 Alle Macht liegt bei der Reichs⸗ gewalt. Es muß verhindert werden. daß das Schwergewicht des deutſchen Lebens wieder in einzelne Gebiete oder gar Organiſationen ver⸗ lagert wird. Es gibt keine Autorität mehr aus einem Teilgebiete des Reiches ſondern nur aus dem deutſchen Volksbegriff. Am 6. Juli 1933 vor den Reichsſtatt⸗ haltern in der Reichskanzlei. * Die Partei wird für alle Zukunft die politiſche Führungsausleſe des Deutſchen Volkes ſein. Sie wird einen Staat politiſcher Apoſtel und Streiter ausbil⸗ den, die dann als gehorſame und pflichtgetreue Offiziere der Bewegung ihren Dienſt tun. Sie wird jene große Schule ſein. die Millionen unſeres Volkes an ſich zieht, ausbildet und wieder entläßt. In ihr wird ſich eine Tradi⸗ tion der Kunſt der Volksführung entwickeln, die verhindern ſoll, daß jemals wieder fremde Geiſter Gehirn und Herz der deutſchen Men⸗ ſchen verwirren. Sie wird in ihrer Lehre unveränderlich, in ihrer Organiſation ſtahlhart, in ihrer Taktik ſchmiegſam und anpaſſungsfähig, in ihrem Geſamtbild aber wie ein Orden ſein. Auf dem Kongreß des Reichsparteitages zu Nürnberg 1935. * Wenn es die Aufgabe der Partei iſt, eine Organiſation zu bilden, in der die poli⸗ tiſche Ausleſe der Nation ihre fort⸗ dauernde ewige Ergänzung findet, dann iſt es ihre Pflicht, dafür zu ſorgen. daß der Staats⸗ führung ein weltanſchaulich ſtabiler Charakter verliehen wird. Sie hat daher den geſchichtlichen Befehl zu erfüllen, in ihrer Organiſation die Vorausſetzung zu ſchaffen für die Stabiliſierung der Führung im Staat durch die Ausleſe. Bil⸗ dung und Abſtellung diefer Füh⸗ rung. Die ſtolzen Bauten auf dem R eichsparteitagsgelände in Nürnberg (Bildarchiv, 4 M.) Der Führer grüßt den Fackelzug des 30. Januars Jahre Jeil“ . Sie muß dabei den Grundſatz vertreten, daß alle Deutſchen weltanſchaulich zu National- ſozialiſten zu erziehen ſind, daß weiter die beſten Nationalſozialiſten Parteigenoſſen wer⸗ den und daß endlich die beſten Parteigenoſſen die Führung des Staates übernehmen! Staatsaufgabe iſt die Fortführung der hiſto⸗ riſch gewordenen und entwickelten Verwal⸗ tung der ſtaatlichen Organiſationen im Rah⸗ men und mittels der Geſetze. Parteitaufgabe iſt: 1. Aufbau ihrer inneren Organiſation zur Herſtellung einer ſtabilen, ſich ſelbſt forterhaltenden ewigen Zelle der nationalſozialiſtiſchen Lehre. 2. Die Erziehung des geſamten Volkes im Sinne der Gedanken dieſer Idee. 3. Die Abſtellung der Erzogenen an den Staat zu ſeiner Führung und als ſeine Gefolgſchaft. Im übrigen gilt das Prin⸗ zip der Reſpektierung und Einhaltung der bei⸗ derſeitigen Kompetenzen. zu Nürnberg 1935. Ne junge deulſche Luftwaffe Eine Tat Hermann Görings Luftgeltung kann ein Volk heute nur errin⸗ gen und bewahren, wenn es auf allen Gebie⸗ ten der Luftfahrt ſich eine führende Stel⸗ lung ſichert, wenn ein einheitlicher Geiſt das Ganze durchdringt und alle Einzelmaßnahmen ſich ſinnvoll in den Geſamtplan einfügen. Rie⸗ ſengroß war daher die Aufgabe, die den Reichs⸗ miniſter der Luftfahrt, Hermann Göring und ſeine Mitarbeiter und Berater erwartete. Alles war auf eine neue Grundlage zu ſtellen oder mußte überhaupt erſt gänzlich neu geſchaf⸗ fen werden. Man mache ſich nur einmal klar, wo überall der Hebel angeſetzt werden mußte, um ſowohl die Größe der Aufgabe als auch die Größe des Geleiſteten richti einzuſchätzen. Neubau einer feigen Verwaltung von der miniſteriellen Zen⸗ trale bis zu den regionalen Luftämtern, Re⸗ organiſierung und Förderung der Flugzeug⸗ fabriken wie der Motoren⸗ und Zubehör⸗In⸗ duſtrie, Zuſammenfaſſung der Luftfahrt⸗ forſchung und der wiſſenſchaftlichen Inſti⸗ tute zur Gemeinſchaftsarbeit und zur geiſtigen Ausrichtung auf das Geſamtziel, Ausweitung der Bodenorganiſation und Vereinheitlichung des Flugſicherungs⸗ und Wetterdienſtes, Wie⸗ deraufrichtung der ſchwer ringenden Ver⸗ kehrsluftfahrt und ihre tatkräftige Ent⸗ wicklung. Beſeitigung des zum Teil politiſch gefärbten Durch⸗ und Gegeneinanders im Luft⸗ ſport und ſeine Aus geſtaltung zur Volksbewegung, Weckung des Abwehr⸗ willens gegen die Luftgefahr und ſeine macht⸗ volle Organiſierung im Reichs luftſchutz⸗ bund— das alles mußte erſt gedacht und dann getan werden, ehe das letzte noch fehlende Glied einer deutſchen Luftgeltung— die Krö⸗ nung des Ganzen— wiedergeſchaffen werden konnte: die deutſche Luftwaffe. Der Parteienſtaat der Syſtemzeit wäre, wenn er ſich je zum Gedanken einer deutſchen Luftgeltung bekannt hätte, allein ſchon am Aufbau des Verswaltungsapparates und der Gewährleiſtung ſeines wirkſamen Durchgrei⸗ fens geſcheitert Das beweiſt wohl am beſten die Tatſache, daß die Zuſammenfaſſung aller Kräfte zu einem Ziel auch im neuen Reich zur vollen Auswirkung erſt gelangen konnte, als das Geſetz über den Neuaufbau des Reiches vom 30. Januar 1934 die Staatlichkeit der Länder durch Uebertra⸗ gung der Hoheitsrechte auf das Reich beſei⸗ tigte und damit die Zuſtändigkeit auf dem Gebiete der Luftfahrt reichs rechtlich neu ge⸗ ordnet werden konnten. Neue Weltgeltung Nur ein dem Gemeinnutz verſchworener und nicht dem Eigennutz der Intereſſenten ausgelieferter Staat konnte überhaupt die Wiederaufrichtung der deutſchen Luftgeltung als lebenswichtig anerken⸗ nen und mit dem Einſatz aller der Größe der Aufgabe entſprechenden Kräfte durchführen. Halbe Maßnahmen mußten hier unwirkſam bleiben. Die unzureichende Unterſtützung des Luftverkehrs im parlamentariſchen Zwiſchen⸗ reich mußte zwangsläufig zur Kriſe führen, Auf dem Kongreß des Reichsparteitages 1 1 . 1 1 1 F 1 r —wA 3—— 9 VF 1 — — K —ů——·*—..ꝛz—.. N 4 ö 7 als das Ausland ſich anſchickte, der aus eige⸗ ner Kraft groß gewordenen kehrsluftfabrt den Vorſprung unter Einſatz gewaltiger finanzieller Mittel wieder abzu⸗ jagen. Wohl war es möglich, die deutſche Ver⸗ kehrsluftfahrt. die ſeit 1926 in der Aera der Deutſchen Lufthanſa unter der Führung des heutigen Staatsſekretärs der Luftfahrt, Ge⸗ neralleutnants Milch, zu einem Begriff von Weltgeltung geſtaltet werden konnte, 1933 dem Neubau deutſcher Luftgeltung als Kernſtück einzufügen, aber es war auch die höchſte Zeit, daß ein ſtarker Staat ihr in einem ſchon verzweifelt gewordenen Kampf gegen die Ueberfremdung durch das Ausland unter die Arme griff. Der Geiſt iſt es, der ſich den Körper baut. Wenn je dieſe Worte einen Sinn haben, ſo ſind ſie durch die Geſchichte der deutſchen Luft fahrt im Zwiſchenreich gerechtfertigt worden. Nicht aus dem Geiſt des ohnmächtigen Zwi⸗ ſchenreichs iſt der deutſche Luftverkehr gebo⸗ ren worden. Nicht ſein Geiſt war es, der deut⸗ ſche Jugend dazu trieb, auch motorlos zu fliegen, dieſer Geiſt war der Geiſt der Män⸗ ner, die einſt in großer Zeit deutſchem Flie⸗ gertum das heroiſche Gepräge gaben und der Fliegerei auch in den Stürmen der Nach⸗ kriegszeit in kameradſchaftlichem Zuſammen⸗ ſtehen die Treue hielten. In dieſem Geiſt wird die Jugend Adolf Hitlers ſchon von früh auf für den Luftſport vorbereitet und erzogen. Dieſer Geiſt war es auch, der im deutſchen Luftſportver⸗ band das Sammelbecken der flug⸗ begeiſterten wehrfähigen Jugend entſtehen ließ und darüber hinaus das ganze Volk für den Gedanken neuer deutſcher Luft⸗ geltung reif machte. So waren denn alle er- forderlichen moraliſchen, geiſtigen und fliege⸗ riſchen Vorausſetzungen erfüllt, die es dem Führer geſtatteten, mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im März 1935 auch die Aufſtellung einer Luft- waffe als ſelbſtändigen dritten Wehrmachtteil zu befehlen. Erſt mit der Wiedereinrichtung der Luftwaffe haben wir unſere Luftgeltung im letzten und höchſten Sinne wiedererrungen. Der deutſche Luftraum iſt nicht mehr der Be⸗ drohung hochgerüſteter Nachbarn ausgeliefert. Ihn ſchützt die Waffe in der Luft. So wollen wir denn am 30. Januar, wenn wir der Jahre des Wiederaufbaues gedenken und auf den feſtlichen Fackelzug der SA. blik⸗ ken oder den Klängen ſeiner Marſchmuſik im Rundfunk lauſchen, uns an die Mahnworte. General Görings erinnern, daß ohne die ſchöpferiſche nationalſozialiſtiſche Revolution und ohne die SA., die den Staat Adolf Hit⸗ lers erſt erkämpfen mußte, von neuer deutſcher Luftgeltung heute nicht geſprochen werden könnte. Hptm. Dr. Kürbs. deutſchen Ver⸗ Vier Ae * Jahre nationalſozialiſliſches Deulſchland Die nächſten Milarbeiler des Führers zum 30. Januar Berlin, 29. Jan. Der„Völkiſche Beobach⸗ ter“, das Zentralorgan der NSDAP., bringt in ſeiner Nummer vom 30. Januar 1937 aus An⸗ laß der vierjährigen Wiederkehr des Tages der Machtübernahme Beiträge aus der Feder der erſten Mitarbeiter des Führers. in denen nach großen Geſichtspunkten die vier Jahre national⸗ ſozialiſtiſcher Staatsführung behandelt werden. Aus dieſen Beiträgen geben wir die nachſolgen⸗ den Auszüge wieder. Niniste präsident Generaſobetst G ning Der Dank an den Führer Am Ende eines zwölfjährigen Ringens, in dem Adolf Hitler und ſeine Getreuen gegen alle Schwierigkeiten, manchen Enttäuſchungen zum Trotz, mit unerhörter Willenskraft die Nation geiſtig eroberte, ſteht als Krön ung der Tag des Sieges, der 30. Januar 1933. Es iſt der denkwürdigſte Tag deutſcher Geſchichte, der Sieg eines ſtählernen Willens, der die Ge⸗ ſchicke meiſtert. Es war für mich der ſtolzeſte Tag meines Lebens, als ich dem Führer im„Kaiſerhof“ mel⸗ den konnte, daß die Macht nun endgültig und für immer in ſeinen Händen liegt. Damit war die Vorausſetzung geſchaffen für den Wie⸗ deraufſtieg des deutſchen Volkes Von nun an galt für Volk und Staatsführung nur ein Wille, der Adolf Hitlers! Heute, vier Jahre ſpäter, erleben wir den vierten Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Re⸗ volution als Zeugen des ſtolzen und herrlichen Aufbauwerkes des Führers. Was der Führer am 30 Januar 1933 in ſeinem hiſtoriſchen Aufruf ſich ſelbſt als Ziel ſetzte, iſt erreicht. Schwierig⸗ keiten, die unüberwindlich ſchienen, ſind beſei⸗ tigt. Von ſeinem Volke geliebt und verehrt, ge⸗ achtet von der Welt und bewundert von allen ſchaut der Führer und mit ihm das deutſche Volk heute zurück auf eine Zeit unermüdlichen Schaffens, reich geſegnet von Erfolgen. Wiederum hat uns der Führer vor neue Auf⸗ gaben geſtellt. Wir werden ſie erfüllen durch Einſatz der letzten Kräfte, in unermüdlicher Ar- beit,. mit nationalſozialiſtiſcher Energie und Tat⸗ kraft. Das ſoll unſer Dank ſein für das, was der Führer für uns geſchaffen hat: Das Gelöbnis, ſeinem unerreichbaren Beiſpiele folgend, unſer die Umkehr in der Wirlſch! t 30 ſprach der Führer am 1. Februar 1933 2„Die nationale Regierung wird das große Werk der Reorganiſation der Wirtſchaft un⸗ ſeres Volkes mit zwei großen Vierjahresplä⸗ nen löſen: Rettung des deutſchen Bauern zur Erhaltung der Ernährungs- und damit Le⸗ bensgrundlage der Nation, Rettung des deut⸗ ſchen Arbeiters durch einen gewaltigen und umfaſſenden Angriff gegen die Arbeitsloſig⸗ keit.“ 3* Durch die nationalſozialiſtiſche Geſetz⸗ gebung und Agrarhilfe geſundete 0 das deutſche Bauerntum ſehr ſchnell. Die Verkaufserlöſe der Landwirt⸗ ſchaft ſtiegen von 6,4 Milliarden Reichsmark im Jahre 1932—33 auf 8,8 Milliarden Reichs⸗ mark 1935—36. Durch dieſe Vergrößerung der Einnahmen war auch eine entſprechende Stei⸗ gerung der Betriebsausgaben möglich, und zwar ſtiegen die Betriebsausgaben in der ge⸗ nannten Zeit von 55 Milliarden RMk. auf 5,9 Milliarden RMk. Die Schuldenlaſt der Landwirte verminderte ſich von 12 Milliarden Mitte 1932 auf 11 Milliarden RMk. Mitte 1936. Die Zinſenlaſt von 850 Mill. Reichs⸗ mark 1932—33 auf 570 Mill. RMk 1935—36, ſodaß ſich der Anteil der Zinſen aus dem Er⸗ lös von 13,5 auf 6,8 Prozent ſenkte. Im Dienſte der Erzeugungsſchlacht der friedlichen Wirtſchaftsſchlacht des deutſchen Bauerntums ſtieg die Anbaufläche in dem vierjährigen Zeitraum ſeit 1933 bei Raps und Kübſen von 5103 auf 54 600 Hektar, bei Flachs von 4889 auf 44 100 Hektar und bei Hanf von 2111 auf 5733 Hektar. Vergrößert wurde wei⸗ ter die Anbaufläche bei Grünmais von 45 600 auf 59 000 Hektar, bei Körnermais von 6300 auf 19 300 Hektar, bei der Lupine von 12 200 auf 25000 Hektar, bei der Luzerne von 318 000 auf 404 000 Hektar und bei der Wintergerſte von 306 000 auf 436 000 Hektar. Gleichzeitig ſtieg der Schafbeſtand von 3.5 auf 5 Millionen Stück, der Schweinebeſtand um 3 Millionen Stück. Und der Führer ſprach weiter: „Binnen vier Jahren muß die Arbeitsloſig⸗ keit endgültig überwunden ſein. Mit ſeiner gigantiſchen Aufgabe der Sanierung unſerer Wirtſchaft wird die nationale Regierung ver⸗ binden die Aufgabe und Durchführung einer Sanierung des Reiches der Länder und der Kommunen in verwaltungsmäßiger u. ſteuer⸗ echniſcher Hinſicht.“. 7 5 Zahl der Arbeitsloſen ging um 5,7 Millionen am 1. Januar 1933 auf 119 Millionen bis 1. Dezember 1936 zurück. Das Einkommen aus Lohn und Gehalt ſtiea von 26 Milliarden Mark 1932 auf 32,2 Milliarden Mark 1935. Die Zahl der beſchäftigten Arbei⸗ ter und Angeſtellten betrua Mitte 1933 13,9 Millionen. Mitte 1936 18,4 Millionen. r Aufſchwung in der induſtriellen * Erzeugung Deutſchlands 5 iegelt ſich am deutlichſten in der ntwick⸗ t des Geſamtinderx wider. Setzt man die Inderziſſer für 1928— 100. ſo betrug der In⸗ der im Monatsdurchſchnitt 1932 54. im Okto⸗ ber 1936 dagegen aber 114.3. Der Bruttoerzeu⸗ gungswert der deutſchen Induſtrie betrug 1932 35 Milliarden Mark, 1936 dagegen 65 Milliar⸗ den Mark. Die Reichsbahn beförderte an Gütern 1932 im Monatsdurchſchnitt 0,17 Millionen, 1936 im Monatsdurchſchnitt des dritten Viertel- jahres 3407 Millionen Tonnen. An Perſonen wurden 1932 109 Millionen im Monatsdurch⸗ ſchnit!t und 1936 im Mona sdurchſchnitt des dritten Vierteljahres 138 Millionen befördert. Der Wohnungsbau verzeichnete 1932 159000 Rohzugänge, 1936 dagegen 310 000, die Reinzugänge in der entſprechenden Zeit belie⸗ fen ſich auf 141000 und 290 000. Selbſtver⸗ ſtändlich wurde durch die vermehrte Bautätig⸗ keit der Abſatz an Bauſtoffen erheblich geſtei⸗ gert. So wuchs der Zementabſatz in Deutſch⸗ land von 2 794000 Tonnen im Jahr 1932 auf 9 960 000 Tonnen im Jahre 1936 an. Die Zahl der Konkurſe ging von 8393 im Jahre 1932 auf 2577 im Jahre 1936, die Zahl der Vergleichsverfahren von 6041 auf 552 zurück.— Die Handwerksumſätze ſtiegen von 10 Milliarden Mark im Jahre 1932 auf 15 Milliarden 1936. 1 Selbſt der deutſche Außenhandel, der 1934 noch mit einem Paſſivſaldo von 284 Millionen Mark abſchloß, wies 1936 einen Ausfuhrüberſchuß von 550 Millionen Mark aus. Kein Wunder, daß ſich die Steuerein⸗ nahmen von 10, 2 Milliarden im Jahre 1932—33 auf 13,2 Milliarden 1935—36 und die Einnahmen des Reiches von 7,4 Milliar⸗ den 1932 auf 99,8 Milliarden Januar—Novem⸗ ber 1936 ſtiegen. Die Zahl der Eheſchließungen betrug 1932 510 000, 1935 650 00, die der Ge⸗ burten 1932 978 000, 1935 1 265 000. An Ehe⸗ ſtandsdarlehen wurden 1933 ausgegeben: 141 600, 1935 156 400. 1932 wurden 256 000, 1935 dagegen ſchon 617 000 Kinder zur Erho⸗ lung verſchickt. 8 5 e Volkseinkommen ſtieg von 45,2 Milliarden RMk. Im Jahre 1932 auf 52,6 Milliarden RMk im Jahre 1934 und 61,5 Milliarden RMk. im Jahre 1936. Entſprechend wuchs die Spartätigkeit. Wäh⸗ rend ſich die Spareinlagen Ende 1932 auf 9,9 Milliarden RMk. beliefen, betrugen ſie im No⸗ vember 1936 16,6 Milliarden RMk. Der Wert der Lebensverſicherungen ſtieg von 17,8 Mil⸗ liarden 1933 auf 22,7 Milliarden Ende Okto⸗ ber 1936. 8 a Während vor der Machtergreifung ein gro⸗ ßer Teil der deutſchen Jugend arbeitslos herumlungerte, erobert ſie heute im Arbeits⸗ dienſt neue Provinzen. Allein in den erſten Jahren hat der Arbeitsdienſt bereits 200 000 Hektar deutſchen Landes durch Gräben ent⸗ wäſſert, 50 000 Hektar gerodet, 135 000 Hektar Waldland aufgeforſtet und 10 000 km Bäche und Flüſſe ausgebaut, d. h. eine Strecke, die zehnmal ſo groß iſt wie die Entfernung Köln⸗ Königsberg.“ 8 0 Zahlen, die für ſich allein ſprechen.. L. Hamel. Leben und unſere Arbeit dem Führer und ſeinem Werke zu weihen, dem nationalſozialiſtiſchen Deutſchland. Re cismini ter Dr. Goebbeis Vier Jahre Hitler⸗Deutſchland Was ſich der Nationalſozialismus in der erſten Etappe ſeines Aufbauwerkes zum Ziele jetzte, iſt erreicht. Ein ſeit Jahrzehnten durch Parteihader und politiſchen Brudermord zer⸗ riſſenes und den Feindmächten wehrlos preis⸗ gegebenes Volk bekannte ſich zu einer neuen heroiſchen Weltanſchauung Es konnte ſeinem inneren Zerfall Einhalt gebieten, die Ketten der Knechtſchaft zerbrechen und ſich als neuerſtan⸗ dene Nation der Kraft und der Ehre im Kon⸗ zert der Völker die Gleichberechtigung zurück- erobern. Das Aufbauwerk des Führers iſt in der Liebe und dem Vertrauen des deutſchen Volkes be⸗ gründet, und es ſteht außer Zweifel, daß die Nation auch in den kommenden Jahren ihre nationale Pflicht erfüllen und ſich einmütig hin⸗ ter die Politik des Führers ſtellen wird Die nationalſozialiſtiſche Bewegung wird ihre Kampfkraft in den Dienſt des Vierjahresplanes ſtellen und überall dort an der Spitze marſchie⸗ ren, wo es gilt, am Aufbau des Reiches tat⸗ kräftig mitzuarbeiten. Ihre alten Kämpfer bil⸗ den die Avantgarde der deutſchen Zukunft, die in Treue zum Führer ihre ſchwere Aufgabe er⸗ füllt. Es lebe Adolf Hitler! Generalicldmatschall von Bombeig Adolf Hitler einer der größten Wehrſchöpfer unſerer Geſchichte Sinnbild, organiſatoriſcher Ausdruck und Hü⸗ terin der Wehrkraft des Volkes iſt die neue Wehrmacht, die nach außen das Reich ſchützt und im Innern die ſoldatiſche Erziehungsſchule der Nation bildet. In dem Trümmerfeld, das der zuſammenbre⸗ chende Staat von Weimar dem Führer des neuen Deutſchlands hinterließ, befand ſich nur ein Block, der keine Riſſe und Schäden aufwies, der den Stürmen aller inneren und äußeren Feinde getrotzt hatte. Es war die kleine Reichs⸗ wehr, deren geſchichtliches Verdienſt darin be⸗ ruht, daß ſie das Erbe preußiſch⸗deutſchen Sol⸗ datentums, den Geiſt hingebungsvoller Vater⸗ landsliebe und das Kapital kriegeriſchen Wiſ⸗ ſens und Könnens trotz aller Feſſeln und hem⸗ menden Einflüſſe der Umwelt unverſehrt über die 15 ſchwerſten Jahre deutſcher Wehrgeſchichte hinweggerettet hatte. Adolf Hitler hat dieſer Armee, trotz allem, was vorher zwiſchen ihm und ihrer politiſchen Führung geſtanden hatte, vom erſten Tage der Machtübernahme an volles und rückhaltloſes Vertrauen geſchenkt. Dieſe kleine Armee bot ihm die Gewißheit, daß aus ihr eine größere hervorgehen, daß aus dieſem Berufsheer das Vaolksheer werden konnte. Was der Führer in dieſen vier Jahren für die Wehrmacht tat, ſtellt ihn in die Reihe der größten Wehrſchöpfer unſerer Geſchichte. Die Reichswehr hat die Erwartungen des Führers nicht enttäuſcht. Sie glaubte an dieſen Mann und ſeine Sendung; ſie erwiderte Vertrauen mit Treue, mit ſelbſtverſtändlichem Gehorſam und— was mehr iſt— mit Liebe. Aufopfernder iſt noch nie in Friedenszeiten in einer Wehr⸗ macht gearbeitet worden als ſeither im deutſchen Heer, in der Kriegsmarine und in der Luft⸗ waffe. Wenn Deutſchland am heutigen Tage dem Führer und allen ſeinen Helfern am Werk dankt, dann gebührt ein Teil dieſes Dankes auch den Offizieren, den Unteroffizieren und allen Ange⸗ hörigen der Wehrmacht. Wer den Führer und die Wehrmacht nennt. darf die Partei nicht vergeſſen. Daß der Punkt 22 des Programms vom 24. Februar 1920, der die Bildung eines Volksheeres fordert, heute Wirklichkeit iſt, daß der Wehrgedanke im ganzen Volke lebendig iſt, daß die Nation in ſoldati⸗ ſcher Diſziplin dem Führer folgt, verdanken wir Soldaten der Partei Wir Soldaten grüßen daher heute in treuer Kampfgemeinſchaft die Kameraden der Partei im braunen, ſchwarzen und erdfarbenen Kleid. Das Thema von Gegenſätzen zwiſchen Partei und Wehrmacht wollen wir Emigranten und deutſchfeindlichen Leitartiklern überlaſſen. Die Wehrmacht iſt nichts ohne das Volk, das hinter ihr ſteht. Die Wurzeln ihrer Kraft lie⸗ gen ſo„ic, einer ruhmreichen Vergan⸗ genheit“, aber auch im„deut ſchen Volks⸗ tum, deutſcher Erde und deutſcher Arbeit“(Pflichten des deutſchen Soldaten). Der neuzeitliche Krieg fordert die Dreieinig⸗ keit von Soldat, Bauer und Arbei⸗ ter; der Friede nicht minder. Das fordert Selbſtüberwindung im Großen und im Kleinen, Achtung vor der Vergangenheit, aber auch Ach⸗ tung überlebter Vorſtellungen und inhaltlos gewordener Formen. Das verlangt nicht mehr und nicht weniger, als daß wir Soldaten Na⸗ tionalſozialiſten ſind. Führer und Volk, Partei und Wehrmacht ſind die Geſetzgeber des neuen Deutſchland. Nach dieſen hat ſich unſere Arbeit auch in der Zukunft auszurichten. Dann werden wir auf den zweiten Zeitabſchnitt des Dritten Reiches mit dem gleichen Stolz zurückblicken kön⸗ nen wie auf den erſten. Wir haben noch große Aufgaben vor uns. Der Marſch geht weiter Wirfolgen dem Führer. Reichsminister Dr. Fri Krönung unſeres Schaffens die wahre Volks⸗ gemeinſchaft g Dem nationalſozialiſtiſchen Kampf und ſeiner Revolution blieb es vorbehalten, zum erſten 5 * 4 .... ͤ ͤdddddddßdßdßdꝙdṍꝓ.ow Male in der zweitauſendjährigen Geſchichte des deutſchen Volkes den Bau eines nationalen Volks⸗ und Einheitsſtaates in Angriff zu neh⸗ men. Der Führer war ſich keinen Augenblick dar⸗ über im Zweifel, daß mit der Beſeitigung des Länderſeparatismus und der Errichtung eines zentralen ſtaatlichen Machtapparates noch lange nicht die Aufgaben der Gegenwart erfüllt ſind. Die nationalſozialiſtiſche Revolution iſt ja nicht nur die Geſtaltung des Reiches nach einer be⸗ ſtimmten Theorie, ſondern gleichzeitig eine ge⸗ waltige Veränderung des geiſtigen, kulturellen, ſozialen und wirtſchaftlichen Lebens unſeres Volkes. Ihr Ziel und ihre Krönung iſt die Schaffung der wahren deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft. Dieſer Idee dienen alle Maßnahmen von Partei und Staat, ſie iſt die Grundlage, auf der ſich der nationalſozialiſtiſche Staat erhebt. Die Idee der Volksgemeinſchaft fordert, daß alles öffentliche und private Leben nur dem einen letzten und höchſten Zweck diene, nämlich der Größe, der Ehre und der Wohlfahrt der Nation. Du biſt nichts, Dein Volk iſt alles! Dieſen Tag begeht das ganze deutſche Volk als einen Feſttag in tiefer Dankbarkeit zum Füh⸗ rer. Es feiert den 30. Januar als den Tag der Rettung des Reiches und des Aufbruches zu einer neuen Zeit im Geiſte des. Retters und Führers Adolf Hitler! Reichsminider Darré Rettung und Leiſtung des Bauerntums Am 30. Januar 1937 tritt das deutſche Land⸗ volk heißen Herzens vor ſeinen Führer, um ihm Dank abzuſtatten für die Rettung vor dem Un⸗ tergang, die Adolf Hitler und ſeine Bewegung in den letzten vier Jahren brachte. Der deutſche Bauer iſt heute dank des Reichserbhofgeſetzes wieder ein freier Mann auf ſeiner Scholle, der nicht mehr zu fürchten braucht, infolge irgendeines wirtſchaftlichen Mißgeſchickes den Hof ſeiner Väter für immer verlieren zu müſſen. Die Blutsquelle des deut⸗ ſchen Volkes wurde ſo vor dem Verſiegen be⸗ wahrt und für immer gerettet. Darüber hin⸗ aus machte das Reichsnährſtandsgeſetz und die auf ihm aufgebaute Marktordnung die Land⸗ wirtſchaft wieder leiſtungsfähig und ſetzte ſie in den Stand, ihre Aufgabe zu erfüllen, die Ernährung des Volkes zu ſichern. Die Erzeugungsſchlacht nimmt im Rahmen des Vierjahresplanes ihren Fortgang, nur mit noch mehr Hingabe und Einſatz als bis⸗ her. Wir werden ſo von Jahr zu Jahr freier werden, zumal die Landwirtſchaft in dieſem Kampf heute nicht mehr allein ſteht, ſondern durch den Kampf gegen den Verderb von Nah⸗ rungsmitteln und die Anpaſſung der Nah⸗ rungsgewohnheiten an die Erzeugniſſe unſeres 5 jetzt vom ganzen Volk unterſtützt 110. So können wir nach vier Jahren feſtſtellen, daß das Werk Adolf Hitlers auch auf dem Gebiet der Ernährungswirtſchaft von dem Schickſal geſegnet wurde und in der Zukunft noch reichere Frucht zu tragen verſpricht. Die Treue und Einſatzbereitſchaft des Bauerntums wird auch weiterhin ein zuverläſſtiges Fund- ment für die Aufbauarbeit des Führers ſein. Reicksministe: Dr. Fran Der Kampf um ein deutſches Gemeinrecht Der Sieg der nationalſozialiſtiſchen Revolu⸗ tion gab auch dem deutſchen Recht nach vielen Jahrhunderten gewaltſamer Unterdrückung ſeiner Eigengeſetzlichkeit die freie Entwick⸗ lungsmöglichkeit zurück. Aufbauend auf der durch die Einheitsorganiſation des deutſchen Rechtsſtandes geſchaffenen geiſtigen Grund⸗ lage wurde die langerſehnte Rechtseinheit des deutſchen Volkes Wirklichkeit. Der Juriſt, bis dahin Repräſentant einer formalen Ordnung, wurde abgelöſt durch den Rechtswahrer, den Kämpfer für Gerechtig⸗ keit, den Bekenner des Rechtes. Auch uns Rechtswahrern ſind in den kom⸗ menden Jahren neue gewaltige Aufgaben ge⸗ ſtellt. Mit den Mitteln, die dem Recht als dem wichtigſten Kulturfaktor der Menſchheit zur Verfügung ſtehen, haben wir unſeren Bei⸗ trag an der Abwehr des internationalen jüdi⸗ ſchen Bolſchewismus zu liefern. Dem Recht iſt ferner der Schutz der Durchführung der nationalen Aufgaben des zweiten Vierſahres⸗ planes nach innen anvertraut, und endlich iſt es ſeine Miſſion, die Gemeinſchaft aller deut⸗ ſchen Volksgenoſſen weiterhin zu beſchäftigen, damit ein ſtarkes deutſches Volk in einem un⸗ zerſtörbaren Reich in ein neues glücklicheres Jahrtauſend eingehen kann. Er entlarvte Moskaus Lügen Der engliſche Kriegsminiſter Duff Cooper kam in ſeiner Londoner Rede auch auf den Mos⸗ kauer Theaterprozeß und die angeblichen Selbſt⸗ bezichtigungen der Angeklagten zu ſprechen. „Dieſe Geſtändniſſe“, ſagte der Miniſter,„wür⸗ den die Inſaſſen unſerer Irrenhäuſer in Beſtür⸗ zung und Schrecken verſetzen.“ (Preſſephoto, K.) lic von 128 2 4 0“ ſette ſie füllen, die u fahnen gang, nur 0 als bis⸗ Jeht ſteiet in dieſem bt. ſondern b bon Nah, der Nah⸗ ſſe unſerez ſtitt n feſtſelle, auf dem don dem er Zukunft gl. N, lerntling e drs fei. meintech. en Nebolu⸗ nach vielen terdrückung Enwick⸗ d auf det deutſchen 1 Gtund⸗ unheit des mant einer durch den Gerechtig⸗ Eröffnung der Grünen Woche 22 6464 2 Die„Grüne Voche“ eröffnel In Berlin wurde durch Miniſterpräſident Generaloberſt Göring die„Grüne Woche“ ſeier⸗ lich eröffnet. Dem Eröffnungsakt ſchloß ſich ein Rundgang durch die Ausſtelung an. Rechts 1 von Hermann Göring der Reichs bauernführer Darré, links Stadtpräſident Dr. ippert. (Weltbild, K.) Bede des Miniſterpräſidenlen Göring Berlin, 29. Jan. Miniſterpräſident Ge⸗ neraloberſt Göring führte in ſeiner Anſpra⸗ che bei Eröffnung der Grünen Woche aus: Ich möchte zunächſt meiner großen Freude Ausdruck geben, daß es mir auch in dieſem Jahr wieder vergönnt iſt, heute hier die Grüne Woche zu eröffnen. Vor allem aber möchte ich dadurch ſum Ausdruck bringen die innige Verbundenheit, ie mich heute mit der ganzen deutſchen Land⸗ wirtſchaft, mit dem Reichsnährſtand und insbe⸗ ſondere ſeinem Führer Darré verbindet. Ich habe bereits in meiner Goslarer Rede darauf hingewieſen, daß gerade die Landwirtſchaft im Rahmen des Vierjahresplanes die größte und entſchei⸗ dendſte Aufgabe zu löſen hat, und ich nannte deshalb ſie ſelbſt das Sturm⸗ bataillon des Vierſahresplanes. Denn was mützen uns alle anderen Dinge, wenn nicht die Ernährung unſeres Volkes geſichert iſt. Der Menſch vermag nur dann zu arbeiten und die 1 Kraft einzuſetzen, wenn in ihm auch dieſe Kraft vorhanden iſt, und neben den ſeeli⸗ ſchen Dingen müſſen nun auch einmal die kör⸗ perlichen Berückſichtigung finden. Deshalb wird eine letzte Freiheit für ein Volt immer in ſei⸗ ner Nahrungsfreiheit entſchieden wer⸗ den. Dieſe Erkenntnis unterſcheidet uns grund⸗ ſätzlich von unſeren Vorgängern, die auf dieſem Gebiet in keiner Weiſe die ſchwere Gefahr er⸗ kannten, in der ſich Deutſchland befand und die gerade darum vielleicht auch nicht imſtande wa⸗ ren, eine Politik zu führen, wie ſie einem ſolch green und tatkräftigen Volk zukommt, und vielleicht gerade aus dieſem Nichtverſtehenwollen der Wichtigkeit der Ernährungsfreiheit kam ihre ganze feige, pazifiſtiſche Politit, nahm darin ihren Urſprung. Wir aber erkannten, daß die Vorausſetzung für den Aufbau und die Größe eines Volkes die iſt, daß ein Volk ſein tägliches Brot bekommt, ſatt werden kann und damit nicht abhängig iſt auf dem wichtigſten Gebiet des ganzen Lebens. 5 einen leidenſchaftlichen Appell in Goslar an die deutſchen Bauern gerichtet. Ich glaube, ich habe mit aller Eindringlichkeit ihnen vor Augen geführt, daß wirklich auch das Brot⸗ getreide Goldes wert iſt. Ich habe ihnen vor Augen geführt, daß gerade von dieſen Körnern die ganze Lage Deutſchlands mit abhängt. Ich habe ihnen vor Augen geführt welch' unge⸗ beuren Schatz ſie damit in ihren Scheuern lie⸗ 70 hahen. Und ich weiß und bin ſicher, daß ieſer Appell richtig verſtanden worden iſt. Denn ſchon die Anzeichen der letzten Wochen 2 7 mir darin recht, und ich weiß darum auch, 5 der Bauer verſtanden hat, worum es jetzt geht und welch große Pflichten und welch' un⸗ N Verantwortung auf ſeinen Schultern iegen. „ Ich bin glücklich, daß im Rahmen des Vier⸗ ahresplanes die neue„Grüne Woche“ dieſes Jahres wieder ſo reichlich beſchickt worden iſt. Ich begrüße es ganz außerordentlich. daß die leingärtner ebenfalls ihre Berückſichti⸗ gung gefunden haben. Denn heute kommt es auf jede kleinſte Stelle an. Immer wieder werden wir hineinrufen in den Kampfruf: Kampf dem Verderb! mmer wieder werden wir es den Haus⸗ rauen ſagen: Auch auf Euch ruht dieſe flicht; auch ihr könnt mithelfen oder könnt pflichtvergeſſen das Reich ſchädigen! Es iſt dies immer wieder meine große Auf⸗ abe, die ich aus leidenſchaftlichem Herzen er⸗ en möchte, jedem einzelnen Deutſchen, ganz gleichgültig, wo immer er ſtehen mag, klar zu machen, daß er es nicht anderen überlaſſen ſoll, was zu ge chehen hat, ſondern daß ſeder, aber gu jeder Einzelne erkennt, daß er mit n Verpflichtung übernommen hat, dieſen letz⸗ en großen Vierſahresplan durchzuführen und aß 8 auf jeden Einzelnen ankommt. Wenn einmal dieſe Erkenntnis Allgemeingut geworden it. wenn es wirklich ſo iſt, daß jeder, — ich rzöchte ſagen— ſich fragt: was kann ich in der Zielſetzung meines Führers tun, in der Richtung, die er mir gewieſen hat, dann wird eine ungeheure Kraft und Energie von dieſem Volke ausſtrömen. 1 f Dann werden wir auch die Aufgabe ſchaf⸗ fen, die heute vom Ausland zum Teil als unmöglich hingeſtellt wird. Das Ausland hat aber auch andererſeits er⸗ kannt, daß— wenn es dem deutſchen Volke ge⸗ lingt, die Aufgabe durchzuführen, dann allerdings auch die letzte ſchwache Stelle Deutſchlands gepanzert worden iſt. (Lebhafter Beifall.) 5 Und darüber möge ſich weder der Mißmutige und Kleingläubige im Inland, noch der Miß⸗ mutige draußen im Unklaren ſein: das deutſche Volk unter ſeinem Führer Adolf Hitler wird all das durchführen, was dieſer Führer will.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) 5 Es iſt vielleicht ganz gut, einen Augenblick zurückzudenken, was heute vor vier Jahren war, und Sie werden verſtehen, meine lieben Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, daß das gerade am heutigen Tage in dieſer Stunde mich innerlich tief aufwühlt und bewegt. Denn heute vor vier Jahren führte ich im Auf⸗ trage des Führers die letzten abſchließen⸗ den Verhandlungen zur Bildung des neuen Kabinetts und damit zur Uebernahme der Macht durch Adolf Hitler. Und ſelbſt am letzten Tage ſchienen ſich noch von feindlicher Seite gewaltige Hinderniſſe auf⸗ zutürmen. Selbſt noch in der letzten Nacht ſollte der Schlag durchgeführt werden, daß Adolf Hitler die Macht übernahm. Deshalb iſt es notwendig, zurückzudenken an dieſen ereig⸗ nisreichen Tag, an die Prophezeiungen, die da⸗ mals von beiden Seiten gegeben wurden:„Es wäre ganz gut, einmal den Phantaſten Hitler an die Macht kommen zu laſſen, damit endlich das Volk erkenne, was für eine Geſellſchaft von Phantaſten und Narren ſich hier einbildet, Deutſchland zu regieren“,— das war ungefähr der Tenor der wohlwollenden Zeitungen von damals. Und, meine lieben Volksgenoſſen: was pro⸗ phezeiten wir damals? Nur das eine: mit eiſerner Entſchloſſenheit unſere Pflicht zu tun, Deutſchland zu retten, trotz aller Schwere, und vier Jahre zu arbeiten und in dieſen vier Jah⸗ ren die erſte ſchwere Aufgabe durchzufüßren. Und ich glaube: Sie iſt durchgeführt worden in einem Aus⸗ maß, das heute auch uns überwältigend erſcheint. Welch' eine Rolle und welch' eine Aufgabe in dieſen letzten vier Jahren die Landwirtſchaft und das Landvolk gehabt hat, das wißt Ihr alle ſelbſt am beſten. Gerade das Landvolk darf dieſe vier Jahre ſegnen, die ihm nicht nur die Freiheit, ſondern überhaupt erſt ſeine Wieder⸗ geburt gaben, ſeinen Beſtand ſicherten, die über⸗ haupt erſt wieder ein Landvolk, ein Bauerntum geſchaffen haben. Gerade das Landvolk mag ſich jenes furchtbaren Bauernſterbens vor vier Jahren erinnern. Heute hat es, gefeſtigt auf der Scholle, ungeheure Aufgaben übertragen bekommen. In dieſem Jahre iſt die Grüne Woche und ihre Schau ausſchließlich auf die Landwirtſchaft beſchränkt worden. Fortgefallen iſt vieles, vor allem die Jagd, weil im gleichen Hauſe eine Internationale Jagdausſtellung ſtattfinden ſoll. Aber was heute zu ſehen iſt, iſt von großem Wert, ich betone es noch einmal, nicht nur für den Bauern und das Landvolk, ſondern von gleichem Wert für den Städter und für den Verbraucher. Und ich bin überzeugt, daß, wenn jetzt die Schau eröffnet wird, wenn ſich die Pforten auftun, wieder Hunderttauſende hin⸗ einſtrömen, durch dieſe Hallen gehen, Erkennt⸗ niſſe mitnehmen, und vor allem auch jenen abſo⸗ luten Willen, in den Reihen Adolf Hitlers zu marſchieren und die Pflicht zu erfüllen, damit die nächſten Jahre genau ſo arbeitsreich, aber noch glorreicher zum hohen Ziele führen, zum Deutſchland Adolf Hitlers. In dieſem Sinne erkläre ich die Grüne Woche 1937 für eröffnet. (Langanhaltender Beifall.) kleine poliliſche Nachrichten Dr. Goebbels bei der Reichsleitung des Reichs⸗ arbeitsdienſtes. Berlin, 28 Jan. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſtattete am Donnerstag der Reichs⸗ leitung des Reichsgrbeitsdienſtes in Berlin⸗ Grunewald einen Beſuch ab. Dr. Goebbels wurde vom Reichsarbeitsführer Reichsleiter Hierl herzlich begrüßt und nach Vorſtellung der Amtschefs des Reichsarbeitsdienſtes durch die Räume des Dienſtgebäudes geleitet. huſum und Pellworm vom Eis eingeſchloſſen Flugzeuge vermitteln den Verkehr s Huſum, 29. Jan. Das Eis im nord⸗ frieſiſchen Wattenmeer hat ſeit einigen Tagen die Inſeln und Halligen vom Wattenmeer ab⸗ geſchloſſen. Nach den Inſeln Föhr und mrum iſt keine Schiffsverbindung mehr möglich, ſo daß man auf Flugverbindungen angewieſen ſein wird. Geſtern wurde zum erſten Male eine Flugverbindung zwiſchen Amrum und Huſum hergeſtellt. Ein Flugzeug der Lufthanſa unternahm bereits am Mitt⸗ woch zwiſchen Pellworm und Huſum drei Flüge, auf denen Poſtſachen und Paſſa⸗ giere befördert wurden. Die Flugdauer für die etwa 20 Klm. lange Strecke beträgt 10 Mi⸗ nuten. Der Start und Landeplatz befindet ſich auf dem mit eingedeichtem Vorland, das ſich ſchon bei früheren Flügen in ſtrengeren 2 5535 für dieſen Zweck als ſehr geeignet ies. Am Donnerstag konnte die Strecke Pell⸗ worm— Huſum wegen der erneut auftreten⸗ den Südoſtwinde nicht geflogen werden. Bei günſtigem Wetter wird, ſolange die Eis⸗ verhältniſſe andauern, täglich geflogen. Am Freitag wurde der Luftdienſt auch von Wil⸗ helmshafen auch nach Wangeroog und Spie⸗ keroog aufgenommen. Auf dex Inſel Spiekeroog befinden ſich zurzeit über 100 Schulkinder, für die bei an⸗ haltendem Froſt die Lebensmittel nicht aus⸗ reichen. Die Deutſche Lufthanſa wird Poſt, Fracht und Lebensmittel nach Spiekeroog be⸗ fördern und auf den Rückflügen eine Anzahl Notſtandsarbeiter nach Wilhelmshafen beför⸗ dern. Sollte der Oſtwind noch länger anhal⸗ ten, ſo werden in den nächſten Tagen auch die übrigen Inſeln an der oſtfrieſiſchen Küſte, Langeoog, Juiſt, Borkum un Norderney, an⸗ geflogen. Die Verſorgung der Inſeln mit Lebensmitteln iſt durch die Deutſche Luft⸗ hanſa ſichergeſtellt. Hamburger Dampfer treibt ſteuerlos in der Nordſee. Ham bu rg, 29. Jan. Nach einem bei der Hugo Stinnes⸗Reederei AG. eingetroffenen Telegramm hat der 2189 Tonnen große Dam⸗ pfer„Edmund Hugo Stinnes IV“, der ſich mit einer Ladung Kohlen auf der Fahrt von Hartlepool nach Harburg befand, in der Nord- ſee Ruderſchaden erlitten. Das Schiff, das ſteuerlos auf der Nordſee treibt, forderte drahtlos Hilfe an. Der Bergungsdampfer e iſt aus Harvich zur Unfallſtelle ge⸗ andt. 6 Die Tragödie des dampfers„Olifer“ Der Kapitän der„Europa“ berichtet Bremen, 29. Jan. Wie bereits gemeldet, war auch der Schnelldampfer„Europa“ an die Unfallſtelle des Hamburger Tank⸗Motorſchiffes „„Olifer geeilt. Der Kapitän der„Europa“ ſchildert im folgenden die verzweifelten Ver⸗ ſuche, die Beſatzung des untergegangenen Schif⸗ 1 1 n er Unfallſtelle herrſchte voller Sturm bei fünf Grad Kälte und ſehr hoher, kurzer und kabbliger See. Kurz vor Durchbruch des Tageslichts ſah man auf der „Europa“ voraus ein Flacker feuer. Gleich darauf bemerkte man auch ſchwache Umriſſe eines Schiffes, das bereits im Sinken begriffen war und dann nicht wieder geſehen wurde. Gleichzeitig mit der„Europa“ hielten der Dampfer„Hamburg“ der Hamburg⸗Amerika⸗ Linie und ein kleiner holländiſcher Dampfer auf die Unfallſtelle zu. Von der„Europa“ wurde dann ein treibendes Boot ge⸗ ſichtet. Unter ſchwierigen Manövern gelang es, das treibende und bereits voll Waſſer geſchla⸗ gene Boot längsſeitz zu gehen. Darin befan⸗ den ſich drei Männer, die ſo erſchöpft wa⸗ ren, daß Beſatzungsmitglieder der„Europa“ in das Boot hinunterſpringen mußten um die Geretteten anzuſeilen. Die drei Geretteten ſind: der 2. Offizier Erich Beyer und die Matroſen Martin Prit⸗ ſeens und Adolf Barn water. Kurz darauf ſah man einen Mann im eiſi⸗ gen Waſſer auf ſeiner Schwimmweſte trei⸗ ben, der anſcheinend noch Lebenszeichen von ſich gab. Die„Europa“ ſetzte ſoſort ein Boot aus. In der hohen ſchweren Brandungsſee ge⸗ lang es trotz größter Anſtrengungen aber nicht, den Mann noch lebend zu bergen. Von der Kommandobrücke der„Europa“ wurden darauf noch zwei weitere Leichen und viele Wrackſtücke geſichtet. Wegen der hohen See war es jedoch nicht möglich, die Leichen zu bergen. Außerdem ſchwebte das eigene, bereits halb voll Waſſer geſchlagene Dane Rettungsboot und mit ihm ſeine elftöpfige Be⸗ ſatzung in ſchwerſter Gefahr. Unter ſchwierigen Manövern mit Hilfe des Dampfers„Hamburg“ gelang es ſchließlich, die Beſatzung des eigenen Bootes der „Europa“ an Bord zu holen. Das Boot ſelbſt mußte im Stich gelaſſen werden. Damp⸗ fer„Europa“ ſuchte noch längere Zeit die Un⸗ fallſtelle ab und ſetzte gegen neun Uhr die Reiſe nach Bremerhaven fort. Dieſem Bericht des Kapitäns der„Europa“ ſoll noch die Mitteilung der Funkſtelle Nord⸗ deich hinzugefügt werden, daß gegen 6.25 Uhr Freitag früh von dem geſunkenen Dampfer „Olifer“ ein SOS⸗Ruf abgegeben wurde, dem das havarierte Schiff die Worte zufügte:„Ha⸗ ben Lecklage, kommt ſchnell zu Hilfe.“ Weite⸗ 1 1 von dem Dampfer dann nicht mehr gehört, Rundfunk-Programm Sonntag, den 31. Januar 1937. Deutſchlandſender: 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Der Bauer ſpricht — Der Bauer hört. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.30 Orgelmuſik. 11.00 Reichs⸗ ſendung. 14.00 Kinderfunkſpiel. 14.30 Dän. Volkstänze. 14.45 Skiwettkämpfe. 15.00 Dän. Volkstänze. 15.15 Vortrag. 15.30 Länderfuß⸗ ballſpiel: Deutſchland—Holland. 16.10 Konzert. 17.30 Franz Schubert und ſein Freundeskreis. 18.00 Schöne Melodien. 19.40 Deutſchlandecho. 20.00 Konzert. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Deutſchlandecho. 22.30— 00.55 Wir bitten zum Tanz. Reichsſender Frankfurt: 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand, Wetter, Schneebericht. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 bis 08.45 Sendepauſe. 08.45 Konzert. 09.00 Schallpl. 09.45 Bekenntniſſe zur Zeit. 10.00 Ski⸗Wettkämpfe 10.30 Chorgeſang. 11.00 Kon⸗ zert. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Die Geſchichte einer freud. Ueberraſch. 15.00 Deutſche olle. 15.30 Länderfußball: Deutſchland— Holland. 16.10 Konzert. 17.11 Fremdenſitzung d. Main⸗ zer Karneval⸗Vereins. 19.45 Sportber. 19.50 Funkber. 20.00 Drei Orcheſter ſpielen. 22.00 Zeit, Nachr. 22.10 Wetter⸗ und Schneeber., Nachr. 22.15 Sportſpiegel. 22.40 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart: 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Wetter. 08.05 Gymnaſtik. 08.25 Bauer. hör zu! 08.45 Schallplatten. 09.30 Streichquartett. 10.00 „Wie es euch gefällt.“ 11.00 Konzert. 14.00 „Kaſperle beim Narrentreffen“. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 15.00 Unbekanntes aus Schwaben. 15.30 Länderfußballſpiel: Deutſch⸗ land— Holland. 16.10 Muſik. 18.00 Schallpl. 18.30„Hört zua und loſet“. 19.30 Turnen u. Sport— haben das Wort. 20.00 Faſchings⸗ muſik. 21.00 Muſik, Stafettenlauf. 2200 Zeit, Nachr., Wetter und Sport. 22.20 Vom Int. Reit- und Fahrturnier in der Deutſchland halle. Montag, den 1. Februar 1937: Deutſchlandſender: 06.00 Glockenſpiel. Fröhl. Wochenanfang. 08. 9.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperr⸗ zeit, 00.40—10.00 Sendepauſe. 10.00 Schul- funk. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 See⸗ wetterbericht. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Neueſte Nachr. 14.00 Allerlei— von Ztevei bis Drei. 155.00 Wetter⸗ u. Börſenber., Programmhinw. 15.15 Volkslieder. 15.45 Von neuen Büchern. 46.00 Muſik. 17.50 Der Spiegel. 18.25 Ein Schauspieler ſingt. 18.40 Jeitfunk 19.00 Gu. ten Abend, lieber Hörer! 19.45 Deutſchland⸗ echo. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Februar. Ein Monatsbild. 21.00 Ital. Muftl. 200 Weder Nachr., Sport. 2220 Deutſchlandecho. 22.30 Kl. Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. B.00 24.00 Es meldet ſich zur Stelle— die ultra⸗ kurze Welle! Reichsſender Frankfurt: 06.00 Choral. 06.30 Konzert. 08.00 i Waſſerſtand. 608.05 Wetter⸗ u. Scherben 08.10 Gymnaſtil. 08.30 Muſik. 09.30 Nachr. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 Kinderlieder. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeld., Wetter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Schall ⸗ platten. 15.00 Volk u. Wirtſchaft. 15.15 Kin⸗ derfunk. 15.45 Konzert. 16.45 Walter Beſt lieſt vor. 17.00 Kammermuſik. 17.30 Das Mikro- fon unterwegs. 18.00 Muſikal. Abendbummel. 10.00 Funkfolge. 19.45 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeld., Programmänderungen. 20.00 Nachr. 20.10 Heimatlieder. 21.00 Muſikal. Hörſpiel. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachr., Wetter- u. Schneeber. 22.30 Sitz. d. Mainzer Karneval⸗Klubs. 23.00 Tanzmuſik. 24.00— 02.00 Blasmuſik. i Reichsſender Stuttgart: 06.00 Choral. 06.05 Gymnaſtik. 06. zert. 08.00 Waſſerſtand. dach Wee 6415 Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30 Krach in der Müntonne. 09.45—10.00 Sendepauſe. 10.00 „Schneeweißchen und Roſenrot“. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Für Dich. Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Schallpl. 17.00 Start der Werbewagen der Reichsrundfunk⸗ kommer. 17.30 Die Jagd im Februar. 18.00 Muſikal. Abendbummel. 19.00 Startſchuß in den Karneval. 19.45 Echo aus Baden. 20.00 Nachr. 20 10 Wie es euch gefällt. 21.00 Das Land im Gebirge. 2200 Zeit, Nachr. Wetter und Sport. 22.20 Beſuch in einem NSVTag⸗ heim. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—02.00 Blas- muſit. 8 e 5 2 1 1 1 1 r... 3 f r NS „ 11. Fortſetzung Wie oft war es auf dem Prapoium vorgetommen, datz Menſchen bei Perſonalbeſchreibungen ganz ſtark»oneinander abwichen. Jeder Menſch ſieht nicht alles, er klammert ſich mit ſeinem Auge an irgendeinen Zug, der ihm beſonders markant erſcheint. Oft kam es vor, daß unter zweihundert vorgelegten Photo- graphien zehn verſchiedene als ähnlich mit dem Verbrecher bezeichnet wurden. Was tat man da? Man photographierte alle zehn Bilder auf eine Platte, kopierte alſo ein Bild auf das andere, und aus dieſem Ge⸗ meinſchaftsbild erſtand oft das Geſicht, das den Verbrecher am genqaueſten zeichnete. Dieſes Verfahren wandte Baptiſte jetzt bei dieſen acht Gutachten an, in Gedanken legte er gewiſſermaßen eins über das andere, ſo daß ſich die Bilder ſchnitten und die Linien kreuzten, und da erſchien vor ſeinem geiſtigen Auge zum Schluß eine ganz beſtimmte Figur. Es war ein Mann in den Sechzigern. Hochgewachſen, breit, hohe, kantige Stirn, mit graublauen Augen, die hart und in kalter Sicherheit blickten. Um den Mund war ein Zug, der ſympathiſch berührte, aus dem man auf ein un⸗ beſtechliches Gerechtigkeitsgefühl ſchließen konnte, das im Guten wie im Schlechten gleich ſtark war. Das Bild einer Perſönlichkeit, eines Willensmenſchen, der über Energie und höchſte Intelligenz verfügte, das Bild eines Mannes, der ein Ariſtokrat und ein Bauer zugleich war, der im Haſſen primitiv und unerbittlich ſein konnte, der aber beſtimmt gei ſtig als hochſtehender Menſch literariſche und künſtleriſche Intereſſen verfolgte. Das war das Bild, das ſich für Baptiſte Sejours ergab. Peliſſafre hatte recht, man mußte abwarten, bis jener ge⸗ heimnisvolle Feind ſich zeigte. Daß es kein Bluff war, das erkannte Baptiſte ſchon daran, daß Nina nicht wünſchte, daß die Offentlichkeit darüber unterrichtet werde, abgeſehen davon, daß er es ihr rein menſchlich nie zugetraut hatte. Nach einigen Stunden wurde er abgelöſt, und er unterhielt ſich mit Jean noch eine ganze Weile darüber. Die Nacht verging ruhig. V. Am nächſten Morgen fuhr Nina, begleitet von Anette und Jean, zur„Cinema“. Der Wagen ſtand vor der Tür, und Nina wollte eben ein⸗ ſteigen, als ein junges Mädchen mit einem wundervollen Blumenarrangement erſchien. Nina betrachtete es überraſcht und öffnete das Kuvert, das ihr das Mädchen reichte. 5 Jean merkte ſofort, daß der Inhalt von beſonderer Bedeu⸗ tung ſein mußte, denn Nina wurde blaß, als ſie die Zeilen las. „Wieder eine Aufmerkſamkeit von meinem unbekannten Feinde. Leſen Sie, Monſieur Havre!“ Das Mädchen wollte gehen, aber Jean hielt ſie zurück. „Einen Augenblick, kleines Fräulein!“ ſagte er raſch und ergriff den Brief. Er las:„Seien Sie ohne Sorge, daß ich Sie neuchlings überfalle. Ich will rächen, nicht aus dem Hinterhalt mor⸗ den. Meine Stunde kommt, die Sie mir lebend in die Hand gibt. Und dann rechnen wir ab! Denken Sie an Riga! Ihren Mut bewundere ich!“ Der Brief trug keine Unterſchrift. „bas jagen Sie dazu, Ntonſtieur Havre? Allmählich be⸗ ginnt es mir auf die Nerven zu fallen!“ „Das wollen auch die Briefe! Man will Sie nervös machen, unruhig, unfähig zur Tätigkeit! Wenn ich mir's eigentlich recht überlege, dann kommt mir manchmal der Ge⸗ danke, daß es ſich hier auch um eine Gemeinheit, einen üblen Biuff Ihrer Konkurrenz handeln kann.“ „Aber meine Kolleginnen wiſſen doch, daß ich nicht mehr filme!“ „Wiſſen ſchon, aber ob ſie es glauben? Jedenfalls ſoll ſich Freund Peliſſaire um dieſe Sache kümmern!“ Er pfiff ſeinem Kameraden, und Peliſſaire ſteckte raſch und erſchrocken den Kopf zum Fenſter heraus. „Was gibt's, mon ami?“ „Komm herunter! Sehr wichtige Sache!“ Peliſſaire kam, ſo raſch er konnte, und als er hörte, um was es ſich handelte, da nahm er das Mädchen, ſie öußerſt liebenswürdig behandelnd, mit in das Haus, während das Auto davonfuhr. 0* * „Haben Sie keine Sorge, Mademoiſelle!“ ſagte Peliſſaire mit aller Väterlichkeit die er in ſeine Stimme legen konnte. „Nehmen Sie Platz. Ich habe lediglich ein paar Fragen an Sie zu ſtellen!“ „Sie... Sie... ſind wohl von der Polizei, Monſieur?“ „Ja, bin ich! Sie ſind ſehr ſcharfſinnig, Mademoiſelle! Alſo nun berichten Sie mir einmal etwas über den Mann, der dieſes koſtbare Blumenarrangement bei Ihnen kaufte!“ „Iſt etwas mit den Blumen? Ich habe ſie ſelbſt arran⸗ giert!“. „Nein, Mademoiſelle, die Blumen ſind unſchuldig, ſind reizend, und ich bewundere Ihren Geſchmack! Wirklich, das haben Sie ganz vorzüglich gemacht. Aber... da iſt ſo eine Sache mit dem Brief, den Madame mit erhielt. Das iſt nämlich ein Anonymus! Sie wiſſen doch, was das iſt?— Alſo dieſer Anonymus verfolgt Mademoiſelle Horthys dau⸗ ernd, daß es der Künſtlerin auf die Nerven zu fallen be⸗ ginnt. Ich ſoll dieſen Mann feſtſtellen! Selbſtverſtändlich ganz diskret, nicht etwa ſo, daß Sie einen guten Kunden loswerden! Bewahre, das kommt nicht in Frage! Wir von der Polizei ſind zur Diskretion erzogen und haben die Pflicht, ſo zu arbeiten, daß keiner geſchäftlich geſtört wird. Alſo jetzt ſchildern Sie mir einmal den Mann, der das Blu⸗ menarrangement beſtellt hat!“ „Das war eine Bote vom Eilboteninſtitut Blitz““ „Sehen Sie, mein Fräulein, jetzt bin ich genug unterrich⸗ tet! Damit Sie nicht umſonſt Ihre Zeit verſäumt haben, hier ſind fünf Franken!“ Sie bedankte ſich freundlich, verſprach, über die Befragung zu ſchweigen, und Peliſſaire geleitete ſie hinaus. Dann ſetzte er ſich ſelber aufs Motorrad und fuhr nach der Zentralſtelle des Eilboteninſtituts. Dort ſtellte man feſt, daß der Auftrag von einem Manne, der wie ein Arbeiter, der Kleidung nach, ausſah, übermittelt wurde. Der Angeſtellte der den Auftrag entgegengenommen hatte, konnte ſich natürlich auf nichts mehr beſinnen, aber Peliſ⸗ ſaire kannte das, er begriff auch, daß dieſe Inſtitute be⸗ ruflich zur Diskretion verpflichtet waren. Aber er ließ nicht locker und erfuhr zum Schluß doch etwas Weſentliches. Ver verreffende Arvener trug ein rotes Tuch um den Hals, und an ſeinen Ohrläppchen hingen Ohrringe mit einem grünen Stein. Das war ſchon etwas! Eine Stunde ſpäter wußten alle Poliziſten von Paris, baß nach einem Manne gefahndet wurde, der Ohrringe mit einem grünen Stein und ein rotes Tuch um den Hals trug. Nur feſtſtellen, nicht verhaften. Monſieur Verignes, der Präſident der„Cinema“, emp⸗ fing Mademoiſelle Horthys mit aller Liebenswürdigkeit, und gemeinſam mit Nina, begleitet von Jean und Anette, beſuchten ſie die Ateliers, die auf einem großen Gelände, das der Cinema gehörte, aufgebaut waren. Es war eine ſchwere Belaſtungsprobe für Nina, und ſie war Anette über alle Maßen dankbar, daß ſie ihr beiſtand. Kam irgendeine Künſtlerin oder ein Künſtler auf Nina zu, dann ſagte Anette leiſe:„Ah da kommt Madame Goos“, oder„Da iſt ja Monſieur Romain!“ So erfuhr Nina, ohne daß es dem Präſidenten der Ci⸗ nema auffiel, immer rechtzeitig, wer vor ihr ſtand. Ein paarmal paſſierte es nun, daß zugleich eine ganze Anzahl auf Nina zuſtrebte.* Da hatte es Anette ſchlecht, aber ſie half doch weiter. Sie warf einmal ein Wort dazwiſchen, wie:„Mademoi⸗ ſelle Cheron wird alle Tage jünger, finden Sie das nicht, Mademoiſelle?“ 5 Natürlich fand das Nina mit Vergnügen. Aber ſie atmete doch auf, als ſie wieder in dem luxuriöſen Büro des Filmgewaltigen ſaß, und nur ihn und Monſieur Perrin, den erſten Regiſſeur der Cinema, vor ſich hatte. „Wann beginnen wir alſo den nächſten Film, Mademoi⸗ ſelle?“ verſuchte ſie Monſieur Verignes zu überrumpeln. „Das weiß ich nicht! Ich bin ja daran unintereſſiert!“ Monſieur Verignes tat einen tiefen Seufzer, dann ſagte er ernſt zu Nina:„Zwölfhundert Menſchen beſchäftigt die Cinema! Wollen Sie, daß die arbeitslos werden?“ „Ich verſtehe Sie nicht, Monſieur Verignes!“ „Mademoiſelle, das ſoll nicht heißen, daß wir bankerott ſind. Nein! Aber uns fehlen gegenwärtig flüſſige Betriebs⸗ mittel. Wir können ſie erhalten, aber die Bedingung für uns iſt nur zu erfüllen, wenn Sie weiter bei uns filmen!“ „Sie wollen doch nicht etwa ſagen, daß man die Geld⸗ hergabe von meiner weiteren Filmtätigkeit für die Cinema abhängig macht?“ „Doch, das will ich ſagen! Mademoiſelle Horthys, ich bitte Sie in dieſer Stunde, übernehmen Sie die Hauptrolle Urheber rechtsschutz: Korrespondenzverlaz Hans Müller. Leipzig C 1 — 5 in dem neuen Film! Und wenn Sie ſich nur für dieſen Film verpflichten! Das genügt ſchon, Mademoiſelle! Über die weitere Tätigkeit können wir uns dann einigen! Nur ſagen Sie für dieſen Film zu.“ Nina war äußerſt verlegen. Sie hatte noch nie in ihrem Leben gefilmt und fühlte ſich natürlich dieſer Tätigkeit nicht gewachſen, ſie hatte Angſt, ſich zu verraten. Und dann.. was würde Katharina ſagen, wenn ſie für dieſe filmte! Das war gegen die Abmachung. Darüber war zwar nie geſprochen worden, aber beſtimmt war es nicht im Sinne Katharinas. Nina fürchtete ſich zwar vor nichts, ſie ſtand auf dem Standpunkt, daß überall mit Waſſer gekocht werde, und daß ſich ein intelligenter Menſch überall zurechtfinden müſſe, aber vor dem Filmen hatte ſie eine große Angſt. Vie Hauptſorge war, daß man ertennen könne, daß ſie nicht Katharina war. „Monſieur Verignes, ich ſagte Ihnen ja... mein Auto⸗ unfall! Ich finde mich in dieſer nervenzerrüttenden Tätig⸗ keit nicht mehr zurecht. Ich komme mir vor wie eine An⸗ fängerin mit Lampenfieber.“ „Das gibt ſich wieder! Mademoiſelle, ich beſchwöre Sie, machen Sie eine Probe.“ „Das kann ich heute noch nicht verſprechen! Laſſen Sie mir drei Tage Bedenkzeit!“ Verignes wechſelte einen Blick mit Perrin, in dem deut⸗ lich die Hoffnung ſtand: wir werden es ſchaffen!“ 0 0 * Etwa um dieſe Zeit wurde Peliſſaire vom Polizeipräſi⸗ dium mitgeteilt, daß man einen Mann feſtgeſtellt habe, auf den die Beſchreibung zutreffe. Peliſſaire kam in Aufregung, die ſich noch ſteigerte, als er hörte, daß dieſer Monſieur Albert Juge als Arbeiter bei der Filmgeſellſchaft Cinema angeſtellt war. 5 Aha, jetzt begann ſich das Dunkel zu lichten. 8 Katharina Horthys' Feinde ſaßen in der Filmgeſellſchaft. Das beruhigte ihn zugleich etwas, er ſah jetzt alles nicht mehr ſo ſchlimm an. Sicher ſteckte eine neidiſche Kollegin dahinter! Er verſuchte, ſich das einzureden! Aber ſo recht vermochte er ſelber nicht daran zu glauben. Jedenfalls beſchloß er, ſofort Jean Havre anzurufen, der im Augenblick mit Katharina in der„Cinema“ war. 0 8 * Jean Havre hatte eben mit Mademoiſelle das Direktions⸗ büro der Cinema verlaſſen. Sie ſtanden draußen in der geſchmackvoll eingerichteten Diele, als einer der Angeſtellten herantrat und zu Jean ſagte:„Monſieur Havre?“ „Ja, Monſieur?“ 5 „Sie werden am Apparat verlangt!“ Jean ſah Nina an, aber die ſagte freundlich:„Ich gehe inzwiſchen hinunter, Monſieur Havre! Ich erwarte Sie am Wagen.“ Jean, der Mademoiſelle in Begleitung Perrins ſah, nickte ihr zu und ſuchte ſofort die Zelle auf. N Peliſſaire war am Apparat. „Was gibt's, Raoul?“ „Intereſſante Feſtſtellung, mein ſonny boy! Hör“ gut zul Der Mann, der Mademoiſelles Blumenbeſtellung beim Eil⸗ boteninſtitut aufgab, heißt Juge! Und iſt in der„Cinema“ als Arbeiter beſchäftigt.“ „Ich beglückwünſche dich, Raoul, du haſt glänzend ge⸗ arbeitet!“ „Kümmere dich ſofort um den Mann!“ „Wird prompt beſorgt!“ a „Und laß mir aber Mademoiſelle nicht aus den Augen!“ „Sie iſt gegenwärtig mit Monſieur Perrin zuſammen zu ihrem Wagen gegangen.“ „Laß ſie mir nicht aus den Augen, Jean!“ „Keine Sorge, Raoul! Sonſt noch was?“ „Nein, alles in Ordnung!“ 3 Jean Havre hängte den Hörer ein und verließ die Zelle. Raſch lief er die Treppe hinunter, und er ſtaunte nicht ſchlecht, als er unten im Wagen wohl Anette ſitzen ſah, aber Mademoiſelle nirgends erblickte. f „Wo iſt Mademoiſelle?“ fragte Jean beunruhigt. „Ich weiß nicht! Ich erwarte ſtie! Sie iſt noch nicht von oben gekommen!“ „Monſieur Perrin wollte ſie doch ſofort zum Wagen ge⸗ leiten!“ „Ja, aber ich bin vorweg gegangen, denn Mademoiſelle traf Monſieur Bertrand! Sie unterhielten ſich! Monſieur Bertrand iſt der Regieaſſiſtent von Monſieur Perrin.“ 4 Forkſetzung folgt. 56 A ² ͤaꝛ ̃ wm ũTH-j Ä. 1 0 en lber 1 0 le ſch Angt, N jagen ahung. tm if dem cb daß müſſe, daz ſie Auto. Wiüig he Am, dre Sie ſen Sit m deut geiptäf⸗ abe, auf 4 t . ellchaft. les nicht ermochte fel, ber tektions⸗ in det stellen U An che Sie am 10 nickte gul 11 im Eil⸗ dne zend 95 Augen“ men 0 zie del. fle licht jah tber 1 bon agen* dewiſle N outet geri. 5 Frauen-Beil 1 elegante N N Der n“ fre läßt, gibt diesem ſugendlichen Sloduskleld einen neuen Effet N düsch ist die i. zu dem rotbraunen Ton des le für Scöse O: stwa 3,60 m Stoff 98 cm breit. Vobach · Schnſtt 80874 SteSe OU. Die geoteste Passe, dle eln, Fenster- Nicht nur beim Abend-, sendern auch Zn Nachmittagskleid sehen wir dle neue Frackform! Her aus schwarzem Malts mt feschem welden Westeneffett. Erf. für Sröge I: stwWm/ 3,85 brelt: zur Weste: etwa 1,10 M Stoff 80 om breit. Vobach · Schnitt 8087 Gre und iii. Eine entruckende Kasak aus Ffertem Taft, dle zu ſedem dellebigen dunklen Rock sffektvofl Wifkt. E Hot derſſch fut Stöge II: et. 3, 40 m Stott 80 cm dreſt. Vobach- Schaſtt 80848 Gose I und I. Schmücken Sie Ihr Kleld mit der mo- enen Perlenstickerell Her ist ein gutes Beispiel: Oie dastelffarbigen Slüten sind gem marinebleuen Kleid in zwangloser An- o dnung e Aufbügelmusters0770 N) Ecf. for„ 5 breit. Vobach · Schnitt 80977 Grog i und. age zu„Viernheimer Volkszeitu — Farblioh es. Erf. m Stoff do om ros k- Be IV: etwa 4m Stoff 96 om am. 9 N F A 5 2 92 28 ö 7 A 0 der ersten ruhigen Tagen des neuen Jahres denken viele Frauen qdarar sien ein neues Nachmittags kleid anzuschaffen. Oe hübsche Wein- gachtsstoft soll verarbeitet und eine modische und kiedsame Form aus- gesucht werden. Es gibt zu; Wintersaison die verschiedensten neuen Typen, und fü jeden Geschmaci ist Rechnung getragen— Die groge schlanke Figur wird in einem schwarzen Frackkleid mit Weige; Weste sen. slegant wirken, während eine kleinere zierliche Frau eit, gepunktetes Seidenkleio mit weich drapiertet Passe trager(ann Die Kasalform ist imme: noch aktuell, und imme: noc ertreut sich bunt karierte Tat zur enger schwarzen Roc große Seliebtheit. auf die gute Verarbeitung wire grobe/ Wert gelegt, Handarbeſ am Nach. mittagskleid ist grobe Mode, und das hie; gezeigte marine Seiden eic mi pastelltarbiqeo Perier bestickt, ist ein gutes Beispiel dafür. Se sllen Kleidern fällt die weibliche und graziöse Linie aut, die am Nach- 3 mittag getrage, wird und die für die Wintermode 1937 typisch ist. „— 0 e 1 ne WI NL N Ein Blick in den Modefrühling Kaum iſt das Sylveſter⸗Bleigießen vorüber und ſchon ſind wir wieder neugierig. Aber dies⸗ mal wollen wir nicht das Schickſal kennen⸗ lernen. ſondern es womöglich mit neuer Mode ein wenig herausfordern. Wer Glück hat, mag vielleicht beim Saiſon⸗Schlußverkauf eine Stoffart und Farbe entdecken. die für das Frühjahr geeignet iſt, denn allzu auffällige Wandlungen wird es kaum geben. Wenigſtens nicht für die erſten Vorläufer: die Koſtüme Die traditionell richtigen aus Wollſtoffen wer den wir zwar auch diesmal erſt ausfahren, wenn die Gefahr des Schnupfenkriegeas nicht mehr beſtegt alen die anderen ſtark modiſchen, vorwiegend aus kunſtſeidenen Geweben. laben ſchon unter dem Wintermantel Berechtigung Später ſehen wir ſie dann im Sommer wieder und desbaſß kann niemand von ihcem Luxus ſprechen, auch wenn man ſie jetzt ſchon, ſozu⸗ ſagen als Nad, mittagsfieid, probiert. Vielſeitig iſt das Gewebebild und das uns gerade dann willkommen. wenn wir. wie heute, den Vorzug ſchlichter Formen neu entdeckt haben. Won kann fämlich zu den Koſtümen jeden kunſtſeidenen Stoff verwenden. der ſonſt ür ein Nachmittagskleid beſtimmt ſcheint ellenkreps ſchießen da den Vogel ab. Auch Rippenmuſter, die, wie ſchon ihr Name ſagt, etwas kräftiger und regelmäßiger laufen als Wellen, ſpielen eine maßgebende Rolle. Und dann, diesmal aus Kunſtwolle, Noppengewebe und ſolche die wie grobgeſtrickte Handarbeit ausſehen. Was Kunſtſeiden⸗Duvetine iſt. wiſſen wohl die meiſten Frauen. die wenigen, die ihn noch nie verwendet haben, werden ihn beſtimmt für das Koſtüm vormerken. denn er iſt herrlich weich, ſchimmer! matt und läßt ſich ſpäter— da wir ſo gern umändern— zu vielerlei Zwecken verwenden. Die Kreppſtoffe werden noch bereichert durch Effekte in ornamentaler und Blumenart, her⸗ vorgerufen durch Jacquardbindung. Das iſt eine Webtechnik bei der eine ſinnvolle Vorrichtung dafür ſorgt. daß durch einzelne Kettſäden (Kette and Schuß find ie wert betebee ein niedriger als die Oberfläche gehaltenes Muſter entſteht. Auch Duvetine⸗Reverſible (alſo ein doppelſeitig verwendbarer Kunſt⸗ ſeidenſtoff) wird ſich zum feſchen Koſtüm eignen, denn da kann man Jackenaufſchläge und ge⸗ ſchlitzten Rockſaum aus der Rückſeite des Stoffes“ nehmen. Die Schnittformen für ſolche Vorfrühlings⸗ koſtüme ſind je einfacher, deſto geſchmackvoller. Wieder mal neu iſt die beträchtliche Kürzung des Rockes, die hoffentlich nicht von allen mit⸗ gemacht wird. da die Mode dabei nur an ſchöne Beine gedacht hat! Das einfache Smoking⸗ koſtüm wird in ſchwarz und blau am beſten ausſehen. Für Schößchenjacken haben wir etwas übrig, wenn die Trägerin ſchlank iſt. ſo daß ſie ſich dieſe HFüftenbetonung leiſten kann. Allen andern ſei das Rezept der längeren manchmal ſehr geraden Jacke empfohlen, das beſtimmt auch kein Stiefkind der Mode iſt. wie das Früh⸗ jahr beweiſen wird. Zu Smoking und kurzen Schößchenjacken treten wieder die beliebten Weſtenbluſen aus weißem Leinen⸗ oder Seiden⸗ piken auf, oder, vorerſt noch unter dem Pelz⸗ mantel, Metallſtoffweſten, die, auch wenn ſie ärmellos ſind, jede Bluſe erſetzen. Jenſlereinkäufe? Bei der Amerikanerin und auch bei der Engländerin gehört das„window⸗ſhopping“ einfach zum Tagesprogramm. Die Frauen dort unterrichten ſich„laufend“ über alles. was es auf dem Gebiet der Mode. des Haushalts, des Kunſtgewerbes uſw. Neues gibt. Das bedeutet unentwegt Anregung und eine gewiſſe Ge⸗ ſchmacksſchulung und ſogar Gelderſparnis bei einem ſpäteren regelrechten Einkaufsgang. Und dieſem ſollten nur aus rein praktiſchn Er⸗ wägungen immer einige Erkundungs⸗Fenſter⸗ einkäufe vorausgehen müſſen, bei denen man tatſächlich nichts oder nur winzige Kleinigkeiten kauft?— Ganz richtig, denn der Bummel durch die Geſchäftsſtraßen. bei dem man nur mit den Augen kauft, ſetzt ſich zu gegebener Zeit in Geld um. Zeigt die Blumenausleſe nicht geradezu entzückende, neue Anordnungen?— Und dieſe einzigartigen, ovalen Obſtmundtücher mit den farbigen Kanten... mit dem roſa Linon⸗Tee⸗ gedeck iſt kein Staat mehr zu machen. das ließe ſich eigentlich ganz famos zu einem ſolchen Obſtgedeck umbauen! Die Auswirkungen?— Man iſt über alle möglichen Preiſe. Qualitäten und Neuerſchei⸗ nungen im Bilde, man erwirbt eine Menge Warenkenntniſſe. hat Vergleichsmöglichkeiten, ee n und das alles kommt einem beim Kaufen ſehr zuſtatten. Nebenbei iſt gar nicht zu unterſchätzen. was es an Zeiterſparnis bedeutet. ſofort zu wiſſen, daß diefes Geſchäft für einen beſtimmten „Typ“ gar nicht in Frage kommt. daß aber ein anderes ſolche Sachen neu aufgenommen hat. Einen ſofort greifbaren, wirklichen Hinter⸗ grund hat jeder unſerer Fenſterkäufe natürlich auch noch! Etwas iſt doch immer zu beſorgen: paſſende Nähſeide, Zuſatzſtoff, Briefpapier, Ge⸗ ſichtswaſſer,— hier eine Handſchuhreparatur, dort eine Karte fürs Theater, das iſt ſo die Grundlage für jeden kleinen Fenſter⸗ und Ladenbummel. Woher die Zeit nehmen?— Einteilung iſt alles. Die nötigen Anweiſungen geben, das Drum und Dran fürs Eſſen vorher bis ins Kleinſte erledigen, vorbereiten. Von ſolch einem„Fenſtereinkauf“ kommt man jedes⸗ mal angeregt und erfriſcht zurück. Wer beſorgt unentwegt Erſatzſteine, die ewigen Inſtandſetzungen. wer macht Be⸗ ſtellungen von nötigen Dingen?— Man ſeufzt unter der Macht der kleinen Dinge, die einen dauernd in Atem halten, wenn das Leben er⸗ träglich ſein ſoll. Und ſo tut man ſeine Pflicht, ohne mit der Wimper zu zucken, zwei⸗, dreimal in der Woche.. Daß die Lauferei einem nebenbei noch Spaß macht— iſt das ein Febler? ö Eliſabeth Maske im Scheinwerfer Trachten. Karnevalsfeſte haben ihre eige⸗ nen Geſetze und ihr eigenes Recht. Die Koſtüm⸗ frage wird das wichtigſte und luſtigſte Problem, das zu lölen die Mode alle Hilfsmittel heran⸗ zieht. Nationaltrachten und hiſtoriſche Masken⸗ kleider kommen nicht minder zu kurz; es iſt er⸗ ſtaunlich, wieviel Griechinnen. Türkinnen, Orientalinnen, Neapolitanerinnen uſw. das Par⸗ kett bevölkern. Wenn wir uns entſchieden haben, als Neapolitanerin zu kommen. ſo haben wir gewiß bedacht, daß wir dieſes Koſtüm nur dann zur vollen Wirkung bringen, wenn wir nicht nur dunkelhaarig und dunkeläugig ſind, ſondern auch bis zu einem gewiſſen Grade die beſon⸗ deren Merkmale der ſüdlichen Frau beſitzen, eine gewiſſe Weichheit und Melancholie der Züge, Anmut der Bewegungen uſw. Das Koſtüm ſollte auf unſeren Menſchen paſſen. Abendkleid wird Koſtüm. Wenn wir unſerem Abendkleid nur andeutungsweiſe die karnevaliſtiſche Note geben wollen, gleich den Herren mit den farbigen Aufſchlägen auf dem Frack, dann machen wir's ſo: Schwarze, glän⸗ zende Seide wird in möglichſt geraden Linien verarbeitet, die Taille ärmellos, großer Aus⸗ ſchnitt. Alſo unſer ſchwarzes Abendkleid kann uns dienen. An einer Seite des Rockes., nach Belieben auch an beiden. werden ſtark farbene bunte Tülle aufeinanderliegend ſo angebracht, daß ſie wirkungsvoll in Kaskaden herunter⸗ fallen, oder dichtgezogene auch pliſſierte Tüll⸗ ſtreifen übereinandergelegt und drei⸗ und vier⸗ ſtufig ſeitlich angebracht. Schmale bunte Tüll⸗ ſtreifen fallen auch von der Schulter rücklings herunter. Den Tüll wählt man in den markan⸗ ten Karnevalsſarben: rot, grün, gelb, jade, orange, türkis. Zu dieſer— halt Abend⸗ halb Karnevalstoilette trägt man den langen ſchwar⸗ zen Handſchuh, der gut in die Faſchings romantik paßt. Im lockig friſierten Haar darf das Strah⸗ lendiadem nicht fehlen, auch große bunte Federn anſtelle anderen Schmucks ſind geeignet. Dazu — wenn's beliebt— ein Fächer. Die kleinen Bosheiten Wenn der Verſtand ſich entwickelt, halten wir es für unſere Ehrenpflicht, auch die geringſte Kreatur nicht unnötig zu quälen, denn wir wiſſen, ſie fühlt den Schmerz wie wir ſelbſt. So handeln wir an den Tieren. Aber wie halten wir es mit den Menſchen? Quälen wir ſie nicht ſehr oft unnötig und unbedacht? Ueberlegen wir uns immer, wie der andere es auffaßt, wenn wir ihn hönſeln, uns über ihn luſtig machen, oder ihm gar bewußt Schmerzen zufügen? Meiſtens geht es ſo lange gut, bis der Betroffene ſich zurückzieht, oder bis es eine Kataſtrophe gibt. Denn einmal empört ſich auch das zahmſte Geſchöpf, und gerade wenn man es ſehr lange unterdrückt hat, ſind die Folgen unüberſehbar. Auch die kleinen Bosheiten, die man im täg⸗ lichen Leben ſorglos unter ſeine lieben Nächſten verſtreut, können mit etwas 1 Willen unterbleiben. Selbſt wenn ie gutmütig aufgenommen werden, ein Stachel bleibt immer zurück und frißt ſich weiter. Es genügt dann oft ein gering⸗ fügiger Anlaß, um aus einem Nichts bitteren Ernſt zu machen. Das Recht, daß man den Tieren zugeſteht, dürfte man auch den Menſchen einräumen, und niemals im Scherz quälen. Dazu wird allerdings von uns verlangt, daß wir ein bißchen mehr nachdenken. Vielleicht verſteht man das Geſagte am beſten, wenn man ſich ſelbſt einmal in die Lage verſetzt, in die man aus Laune, aus Unachtſamkeit oder gar aus Bosheit einen Menſchen bringt. Die kägliche Körperpflege A5 jeder Frau ſchlummert die Sehnſucht zu gefallen. Man möchte ſich nette Dinge über die eigene, gepflegte Erſcheinung Cain laſſen, oder ſie zum mindeſten in den eſichtern leſen. Ein Weg, ſich vor frühem Verblühen zu ſchützen und vorhandene Gaben zur vollen Entfaltung zu bringen, iſt die tägliche Körper⸗ und Hautpflege. Wir wiſſen, daß unſere Haut zwei Ar⸗ beiten zu verrichten hat: ſie iſt Aus⸗ ſcheidungs⸗ und Atmungsorgan. Von ihrer 51 Beſchaffenheit hängt ein großer Teil es Wohlbefindens ab. Unſer Ziel muß daher ſein, ſie rein, friſch und gut durch⸗ blutet zu halten und ſie ſoweit abzuhärten, daß ſie nicht auf das kleinſte Zuglüftchen mit einer Erkältung antwortet. Beſſer als das tägliche Bad iſt die lau⸗ warme Abreibung. Heißes Waſſer und der ſtändige Gebrauch von Seife zerſtören die zarte Fettſchicht der Haut. Der Körper muß zu ihrer Erneuerung Kräfte vergeuden, die er an anderer Stelle wichtig braucht. Ge⸗ ſund iſt es, einmal wöchentlich warm zu baden und dann kräftigen Gebrauch von der Seife zu machen. Hinterher wird mit kühlem oder kaltem Waſſer nachgeſpült. Kaltes Waſſer ſchließt die Poren und ſollte, wenn die Nerven es vertragen, vorgezogen werden Wer keine Gelegenheit zum Baden hat, kann ſich mit einer wöchentlichen warmen Ganzwaſchung mit Seifenwaſſer behelfen. Die Wirkung des Bades und der Waſchungen werden durch nachfolgendes Frottieren erhöht. Auch über die Maſſage nach dem Bade ſind noch ein paar Worte zu ſagen. Sie regt den Blutkreislauf an, verhindert Fett⸗ anſatz, ſchafft Schlacken aus dem Körper und verleiht ein Gefühl der Friſche. Vor Uebertreibung muß allerdings gewarnt werden. Am beſten iſt es, ſich von ge⸗ ſchulten Händen maſſieren zu laſſen, doch iſt das aus verſchiedenen Gründen nur ſelten durchführbar, und man begnügt ſich des⸗ halb mit der maſſage. Man beginnt mit dem Aufwärtsſtreichen von den Knöcheln bis zum Knie. Die Gelenke werden dadurch ſchlanker und beſſer durchblutet. Beſonders wichtig iſt das für Menſchen, die viel ſtehen und laufen müſſen und die zu Blutverdickung und Krampfadern in den Beinen neigen. Von den Schenkeln wird ſtrichweiſe mit beiden Händen die Haut hochgehoben und ſo ſtark, wie man es ohne Schmerzen aus⸗ hält, durchgeknetet. Das gleiche gilt für die Arme. Der Leib wird in liegender Stellung be⸗ handelt. And zwar hebt man die Bauch⸗ decke kreisförmig an und knetet ſie durch. Das regt die Darmtätigkeit an und ver⸗ hindert und mildert Fettanſatz. Die Bruſt wird nicht berührt. Der Hals wird mit den Händen von unten nach oben ge⸗ ſelbſtausgeführten Teil⸗ ſtrichen. Das Genick wird durchgeknetet, wenn es die gefürchtete Speckrolle zeigt. Ich weiß, daß dieſe Ausführungen keine grundſätzlichen Neuerungen enthalten. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß wir alle dazu neigen, im Laufe der Zeit ein wenig mit unſern guten Vorſätzen in Ver⸗ zug zu kommen, und daß es gut tut, einmal wieder erinnert zu werden, wie es um die eigene Körperpflege beſtellt iſt. Die Geſchichte des Fieber meſſers Vor etwa 35 Jahren hat man wohl zum erſten Male mit einer, wenn auch primi⸗ tiven, phyſikaliſchen Methode Körper⸗ temperaturen gemeſſen. Der Fiebermeſſer, der dem Arzt Sanctorius zugeſchrieben wird, ſah gegen Ende des 16. Jahrhunderts ſo aus: ein gebogenes Glasrohr trug am Ende eine olivenförmige Verdickung. Dieſe Glasoliven wurden von den Patienten in den Mund genommen, während das offene Ende des gebogenen Rohres in ein Gefäß mit Waſſer eintauchte. Die Erwärmung trieb natürlich Luft aus dem Glasrohr aus und ließ ſpäter, wenn das Inſtrument— aus dem Mund genommen— ſich wieder abkühlte, eine dieſer Luftverdünnung— alſo der im Mund gemeſſenen Temperatur — entſprechende Waſſermenge in das Glas⸗ rohr eintreten. Man ſieht, es war doch noch eine ſehr grobe Methode des Meſſens, und richtige Ergebniſſe hingen von einer ganzen Reihe von Zufälligkeiten ab. Es iſt reizvoll, dieſem Urahn der Fieber⸗ meſſer das neueſte Gerät zur elektriſchen Meſſung der Körpertemperatur gegenüber⸗ zuſtellen. Es wurde in der zweiten Mediziniſchen Klinik der Charité er⸗ probt und hat ſich nach einem Bericht in den„Naturwiſſenſchaften“ gut be⸗ währt. In der Hauptſache beſteht es aus einem elektriſchen Widerſtandsthermometer, welches durch etwa zwei Meter lange, in einem dünnen Schlauch liegende Drähte mit einem Zeigermillivoltmeter verbunden iſt. Das Thermometer ſelbſt iſt nur 25 Mil⸗ limeter lang und kann im Mund, in der Achſel oder im Darm benutzt werden. Olivenförmig ausgebildet, wird es für Meſſungen im Magen und Zwölffinger⸗ darm verwandt. Dieſes neue Gerät hat einige bemerkenswerte Vorteile: So können die Temperaturen mit einer Genauigkeit von einem hundertſtel Grad abgeleſen werden. Auch die kleinſten Temperatur⸗ veränderungen werden ſofort angezeigt. Eine willkürliche Beeinfluſſung der Tem⸗ peratur durch den Patienten, wie ſie bei der Anwendung von Queckſilberthermo⸗ metern häufiger vorkommt, iſt ausge⸗ ſchloſſen. Da das Thermometer ohne weſent⸗ liche Beläſtigung des Patienten längere eit in der Achſelhöhle oder im Darm be⸗ aſſen werden kann, iſt man in der Lage, den Temperaturverlauf, z. B. bei Infek⸗ Photos(2) Film- und Bildberichte M Spitzen und Blumen för Mutter und Tochter— farbe und Schnitt betonen den Altersunterschied tionskrankheiten auf Beſonderheiten zu unterſuchen. Bemerkenswert iſt weiterhin die Tat⸗ ſache, die Weſtphal in den„Naturwiſſen⸗ ſchaften“ berichtet; daß die Nachprüfung der Differenz zwiſchen in der Achſelhöhle und dem Darm gemeſſenen Temperaturen mit dieſem genauen Inſtrument ergeben hat, daß ſie nicht, wie allgemein angenom⸗ men, 0,5 Grad, ſondern durchweg nur 0,2 bis 0,3 Grad beträgt. Die praktiſche Küchentracht Die meiſten Haushaltungen ſind heute ſo zugeſchnitten, daß ſich die Hausfrau ſelbſt um die Küche kümmert. Wir haben den Begriff, daß eine aue entweder nur Haus⸗ frau oder nur Geſellſchaftsmenſch iſt, völlig überwunden und find vielſeitig geworden. Es macht uns nicht das geringſte aus, alle Arbeiten ſelber zu machen und andererſeits unſern Pflichten als Dame gerecht zu werden und ſtets in einem tadellos gepfleg⸗ ten Zuſtand zu ſein. Ein wenig praktiſch muß man allerdings ſein. Es iſt wichtig, daß man ſich beim Betreten der Küche ſofort mit einem großen Kittel bekleidet, der die Kleider vor jeder Ver⸗ unreinigung ſchützt. Das Haar ſollte durch eine ſogenannte Kochhaube verdeckt wer⸗ den. Erſtens verhindert man dadurch, daß es Küchengerüche annimmt, zweitens, daß die Friſur durch Dampf oder Staub leidet, und drittens iſt es hygieniſcher, denn man kommt ſo nicht in die Gefahr, vielleicht ein Haar zu verlieren und es in der Suppe 1 8— Die Küchen⸗ kittel und Hauben müſſen aus Waſchſtoff ſein.— Die Hände werden nach jeder Arbeit gründlich mit Seife und Zitrone gereinigt und hinterher mit Creme ein⸗ gerieben. Um nicht zu ermüden und die Füße zu überanſtrengen, trage man mög⸗ lichſt keine zu hohen Abſätze während der Arbeit. Ueber Schönheitspflege Dunkle Härchen an den Beinen bereiten den Frauen ſehr viel Kummer. Beſonders zur Badezeit ſind ſie den Blicken ausgeſetzt und ſollen unter allen Umſtänden verſchwinden. Wenn man die Geduld aufbringt, kann man ſie täglich mit ud fte betupfen, nach einigen Wochen find ſie ſo hell ge⸗ worden, daß man ſie nicht mehr bemerkt. Sonſt greife man zu einem der fertigen Präparate, die man in jeder Drogerie be⸗ kommt. Die Härchen verſchwinden dann völlig, meiſtens für einige Monate. Nur muß man bei der Behandlung vorſichtig ſein, daß man keine Wunden oder Riſſe am Bein hat. * Viele Frauen waſchen ihre Haare mit Hennaſeifen und helfen dem eigenen, viel⸗ leicht etwas farb⸗ oder glanzloſen Ton da⸗ durch nach. Man kann den Farbton genau nach ſeinem eigenen Haar abſtimmen, in⸗ dem man zwei oder drei Seifen mitein⸗ ander vermiſcht. Am ſicherſten trifft man den gewünſchten Ton, wenn man ſich eine kleine Strähne herausſchneidet, natürlich nicht gerade aus der oberſten Deckſchicht, und eine Probefärbung vornimmt. Man 1 nach Beendigung des Froſtes anfangen, ſich mit dem Balkon zu be⸗ ſchäftigen. Wenn man ſpäter wirklich gute Blumenerde haben will, ſchütte man alle Käſten aus, durchmiſche die Erde mit einem roßen Paket Blumendünger und laſſe ſie o liegen, bis die Blumen gepflanzt werden. * Man kann ſich unverbrennbares Papier herſtellen zum Einwickeln von Dokumenten 0 indem man einfaches Papier in eine launlöſung taucht und es trocknen läßt. weckmäßiger Beier solle eine feuerfeſte aſſette, das ier ſollte nur ein Not⸗ behelf ſein. 8 a* Teeflecke ſind oft ſehr ſchwer aus Por⸗ zellankannen zu entfernen. Man vermiſche Eſſig und Salz und bearbeite damit die Stellen. Meiſtens werden die Flecken ver⸗ ſchwinden. *. 7 In vielen Haushaltungen gibt es in der Küche noch ſchöne alte Kupferkeſſel. Sie laſſen ſich gut als Blumenkübel, Blumen⸗ töpfe und Vaſen verwenden. * Wenn man das Schlafzimmer tagsüber als Wohnzimmer verwendet, fehlt es oft an Platz für einen Spiegel, in dem man ſich von Kopf bis Fuß ſehen kann. Man kann in die innere Tür des Kleiderſchrankes einen Spiegel 2 laſſen. Jeder Glaſer fertigt das gewünſchte Maß an, verſieht den Spiegel mit vier Schraublöchern, und bringt ihn auf Wunſch an, obwohl das eine ſehr leichte Arbeit iſt, die man ohne Schwierigkeit ſelbſt machen kann. * Rote Tintenflecken auf Stoffen ver⸗ ſchwinden, wenn man ſie einige Stunden recht dick mit Senf beſtrichen liegen läßt und dann auswäſcht. * Farbige Wollſachen werden durch das Waſchen oft matt und fleckig. Man ſetzt dem Spülwaſſer ein wenig Weinſtein⸗ ſäure zu. * Grüne Wollſachen behalten ihre ſchöne leuchtende Farbe, wenn das Spülwaſſer ein wenig Eſſig erhält. * 5 Hartgewordener Käſe wird wieder ge⸗ brauchsfähig und ſchmackhaft, wenn man ihn ſolange in Milch legt, bis er weich ge⸗ worden iſt. * Reis kann man vor dem Anbrennen ſchützen, wenn man auf den Boden dez Kochtopfs einen kleinen Teller ſtellt. * Eine große Erfriſchung für empfindliche Füße ſind regelmäßige 4 85 denen man einen Schuß Eſſig zuſetzt. 92 K N. Eintopfgericht mit Fiſch 750 Gramm Fiſchfilet, 500 Gramm Sellerie, 250 Gramm Porree, 750 Gramm Kartoffeln, etwas Kümmel, gewiegtes Dillkraut und Peterſilie. Die Fiſchſtücke werden zwiſchen das in Scheiben geſchnittene Gemüſe gelegt und erhalten einen Aufguß von Brühe. Das Gericht wird im Ofen eine Stunde gedämpft. Fleiſchloſes Eintopfgericht Je 350 Gramm Blumenkohl, Sellerie, Kar⸗ toffeln,. oder Kohlrüben, auch Kürbis und Porree ganz nach Vorrat, werden zerkleinert(in Stifte, Scheiben, Raſpel, Rin⸗ gel, wie man ges in Fett gegeben, in dem eine Zwiebel be angeſchmort wurde. Man gießt ſo viel Fleiſchbrühe an, daß das Gemüſe gerade davon bedeckt iſt und läßt es feſt zugedeckt etwa 1 Stunde langſam kochen. Beim An⸗ richten ſtreut man reichlich geriebenen Käſe oder auch gewiegte Peterſilie und Schnittlauch auf das Gericht. Hammel⸗Eintopf Koteletts werden in flüſſiges Fett getaucht und mit friſch geriebenem Weißbrot ſowie mitn und Salz beſtreut. Beide Seiten müſſen je 3—4 Minuten gut durchbraten. Inzwiſchen hat man gebratene Kartöffel⸗ chen mit einer Tomatenſoße vermiſcht und gießt nun das Ganze über die Koteletts. Roſinenbrötchen. 250 Gramm Zucker werden mit dem Schnee von drei Eiweiß, dem Saft und der Schale einer Zitrone eine halbe Stunde gerührt. Dann kommen 100 Gramm Roſinen und 180 Gramm* dazu; davon werden kleine Häufchen aufgeſetzt und blaß⸗ gelb gebacken. Die Roſinen müſſen trocken ſein. Butter⸗Bretzeln. 210 Gramm Mehl, 140 Gramm Butter, 70 Gramm Zucker, das Ab⸗ geriebene einer Zitrone bröſelt man ab, macht es mit zwei Eidottern ganz leicht zuſammen und formt eine Wurſt davon, die man zu nuß⸗ großen Stücken ſchneidet, kleinfingerdich mit den Händen ausrollt und zu Bretzeln formt. Die geformten Bretzeln beſtreicht man mit Ei, drückt die beſtrichene Seite in Hagelzucker und bäckt ſie. a ** „ üͥ mem ö aM— — 5 + e 1 * 1 43 he 1 le U 0 en 15 t. . 10 en 1 15 an e lt n e 0 . pie en U en it be im on 1 il. 10 lb cht en 15 lt ft. it el Nr. 5 Sonntag, den 31. Januar 1937 Achtzehn Jahre ſpäter das Wiederſehen zweier Frontkameraden Ein Erlebnis von Fritz Kaiſer Im Lazarett hatten wir voneinander Abſchied genommen, nachdem ſich unſere Hoffnung zerſchlagen hatte, das zweite Mal wieder gemeinſam ins Feld rücken zu können. Schon zu ein und demſelben Trans⸗ port eingeteilt, hatte mich meine alte Wunde erneut aufs Lager geworfen und ſogar einen operativen Eingriff erforderlich ge⸗ macht. Erſt Wochen ſpäter konnte ich den Weg nach Frankreich gehen, doch das wilde Würfelſpiel des Kriegsſchickſals wollte kein Treffen mehr mit dem alten Kameraden fügen. Und auch ſpäter nach der Heimkehr nicht. Jeder war in einen Strudel für ſich geriſſen Das Leben war Kampf, ärger denn je. Nur die wenigen, hin und wieder getauſchten Briefe waren ſichtbarer Aus⸗ druck für die enge Verbundenheit der beiden Kameradenherzen. Und die Treue blieb auch dann unwandelbar beſtehen, als dieſe Briefe immer ſeltener wurden und eines Tages ganz ausblieben. So empfand ich den Augenblick, als, ſage und ſchreibe, nach achtzehn Jahren der hohe Wuchs meines Kameraden, blond und blauäugig, ganz der alte, nur ein wenig beleibt, im Türrahmen meiner ſtillen Arbeitsſtube erſchien. Ein Lächeln ſpielte um ſeinen Mund, das für mich ergreifend wat, wohl weil es ſelbſt etwas Ergriffenes hatte. „Biſt du's wirklich oder nur dein Geiſt?“ entfuhr es mir. „Du ſchriebſt mir, mein Lieber, irgend⸗ wann einmal“, und es war die alte Stimme, die da klang, und die alte Be⸗ ſcheidenheit,„dich zu beſuchen, wenn mich der Weg nach Thüringen führte. Nun iſt es ſo weit!“ „Ja, endlich ſo weit!“ löſte ſich freudig das Echo bei mir, und wir ſchüttelten uns die Hände, daß ſie knackten. „Wir ſind Männer geworden an Jahren, Fritz!“ ſagte beſinnlich der Kamerad. Ich nickte und wies ihm den Platz an im ledernen Seſſel. „An Taten mußten wir ſie damals ſchon ſein, Hans, und waren dabei doch die reinſten Knaben noch!“ „Ich glaube, geſchadet hat's uns beiden nichts, denn du wirſt ſo gut wie ich in⸗ zwiſchen erkannt haben, daß das Leben oft hart und unbarmherzig iſt und Feſtigkeit 10 dem fordert, der nicht unterliegen will.“ „Aber dir geht's gut, Hans?“ „Ach, danke, ich habe mein Auskommen. — Daß ich verheiratet bin, das weißt du ja wohl? Aber nun ſind drei Kinder hinzu⸗ gekommen, zwei Mädels und ein Junge!“ Er ſagte es voll Vaterſtolz und zeigte mir das Bild ſeiner Familie „Uebrigens habe ich von dir manches ſchon geleſen“, fuhr er fort„Ich mußte dabei immer daran denken, was für ein Schwärmer du damals warſt, wenn es auf die Zukunft und den Beruf zu ſprechen kam. Manchmal haſt du mir ja auch Ge⸗ dichte und kleine Geſchichten vorgeleſen. Weißt du noch?— Leicht haſt du es ſicher nicht immer gehabt in deinem Beruf, Fritz?“. „Ich habe den Kampf auf mich genom⸗ men, Hans, und verſucht, ihn ehrlich zu kämpfen und meinem Volk damit zu dienen. Draußen haben wir ja auch um Heiligeres als um den bloßen Sold geſtritten Und wir haben damit nicht nur das Vaterland gerettet, ſondern auch uns ſelbſt das Leben erſt verdient! Ich bin zufrieden mit meinem Geſchick, brauchte noch nicht zu hungern, wenn es auch manchmal knapp herging, und kann es mir ſogar leiſten, mit dir auf dieſes Wiederſehen eine Flaſche Wein zu trinken.“ „Sapperlot!“ lachte der Kamerad„Du kennſt wahrſcheinlich noch meine Neigung für einen guten Tropfen!“ Ich nahm Gläſer und einen Moſel aus dem Schränkchen neben der Bibliothek und ſchenkte ein. I 85 NN Archiv Aufwärts-Verlag M Huongrige Wintergäste Möwen kommen zum Frühſtück —— k 2—A—* „Auf die alte Frontkameradſchaft, Hans, als der erſten wahren Volksgemeinſchaft, die wir erleben durften, das Herrlichſte vielleicht des ganzen Krieges!“ Wir ſtießen an. Ein reiner Klang lag im Zimmer. Und dann eine tiefe Stille. „Wunderſam mild!“ lobte mein Gaſt. „Nun noch ein Stäbchen dazu!“ meinte ich und rückte ihm die Zigaretten hin. „Weißt du noch, wie wir am Hochberg bei Reims die letzte miteinander teilten?“ erinnerte er ſich. „Eine halbe Stunde ſpäter hatten wir beide das Eiſen im Fleiſch“, nickte ich. Nun auf einmal war das Fronterlebnis da in der Unterhaltung und zog immer weiter ſeine Kreiſe. Zueinandergebeugt ſaßen wir im kleinen Zimmer wie einſt im engen Unterſtand Die Rauchſchwaden der Zigaretten umnebelten uns gleich Pulver⸗ dampf, und immer wieder kehrte von Zeit zu Zeit die Redewendung:„Weißt du noch?“ Und jedesmal waren dieſe Worte ein Anſtoß zu neuen Erinnerungen Ganz Belgien und Frankreich ging wie ein Film⸗ ſtreifen durch die enge Arbeitsſtube, die donnernde Front von Ypern bis Verdun Geſichter tauchten auf, von denen viele ins Jenſeits verblichen. Aber auch Heiteres wurde lebendig zwiſchen dem Ernſten, ſo wie damals das eine nur durch das andere zu ertragen war. „Es wird die größte Gnade unſeres Lebens das eine bleiben“, gab ich zuletzt dem Kameraden zu bedenken,„daß wir dieſe Zeit überleben durften, die Millionen von Menſchen forderte, die einmal nicht weniger als wir auf Heimkehr und Zukunft goiften. Damit baben wir für immer vor Gott und dem Gewiſſen die Verpflichtung übernommen, jeder an ſeinem Platz mit der Unbedingtheit wie damals ſich als Sohn ſeines Landes und Volkes einzuſetzen, der Gemeinſchaft und damit ſich ſelbſt zu Nutz und Frommen.“ Der Kamerad ſchüttelte mir beide Hände und ſah mir feſten Blickes ins Auge. Was bedurfte es der Worte noch! Ich wußte genug. Er war nicht umſonſt Front⸗ kamerad geweſen. Seine Geſinnung ſtand ihm in dieſem Augenblick leuchtend auf die Stirn geſchrieben. Die achtzehn Jahre hatten nichts an ihm geändert. Er war ein Mann geblieben, der von Herzen ſein Vaterland und Volk liebte und jederzeit zum Einſatz dafür bereit war. Slür miſche Nacht Skizze von Hans Obert Die wilden Stürme des Winters haben As Wort. Gierig und ungeſtüm, mit gefräßigem Maule benagt das Meer das Werk von Menſchenhand In ſeinem Schutze liegen die friedlichen Häuſer des Dorfes, die Fel⸗ der und Weidegründe. Ole, der verträumte Ole, geht über den Deich. Sein Mantel knattert im Winde Der Sturm zauſt ſein bloßes Haar. Ja, Ole hat es nicht in der Stube bei der Mutter geduldet. Sie hat ihre Arbeit mit dem Vieh und dem Haushalt. Das hält die Gedanken fern. Aber ihn ſuchen ſie heim. Er kann ihnen nicht entrinnen. Es treibt ihn hinaus. Alle Boote ſind heimgekehrt. Nur das des Bruders und des Vaters iſt noch draußen. Der Sturm weht gerade auf die Küſte und treibt das Waſſer in den Fluß zurück, daß es ſich ſtaut. Was ſoll nun werden, wenn die beiden nicht wiederkehren? Er bleibt ſtehen und ſtarrt hinaus in die brodelnde, unruhige Weite, bis ſeine Augen zu tränen be⸗ ginnen. Nichts ſieht er als die wilde Jagd der Wolken und das brandende Meer. Kein Segel. Kein Zeichen. Nichts kann man tun als warten, warten. Ole hatte nie einen Sinn für die Arbeit des Vaters. Aber er war ein heller Kopf und hatte ſeine Freude an den Büchern und derartigem Zeug. So hatte er es durchſetzen können, daß ſie ihn ſchweren Herzens hinausziehen ließen, um auf der Schule der Kreisſtadt zu ſtudieren. Nun war es ſo weit. Noch ein halbes Jahr, und er zog auf die Hochſchule hinaus. Ole hockt ſich nieder und ſinnt und ſinnt, bis er nichts mehr erkennen kann und die Fenſter hinter ihm hell werden. Grollend und dröhnend wirft ſich die See gegen das Bollwerk der Menſchen. Eine Hand legt ſich ſacht auf Oles Schulter. Ver⸗ ſtört blickt er auf. Ein alter, weißhaariger Fiſcher ſteht neben ihm und deutet mit der Hand hinaus. Sein Mund ſpricht Worte, die Ole nicht vernimmt. Der Sturm reißt ſie dem andern hinweg. Er nickt nur ver⸗ ſtändnislos. Aber als er nun aufrecht ſteht, hört er: „Armer Ole, ſie kommen nicht wieder. Beim Krüger hat man angerufen. Die See hat ihre Leiber an Land geſpült. Kopf hoch, mein Junge!“ In Oles Augen ſchießt es heiß auf. Sein Blick wird blind. Er fühlt den Druck einer feſten, rauhen Hand. Dann läßt jener ihn allein. Ole preßt die Zähne zuſammen, daß ſie knirſchen. Bis hoch hinauf an ſeine Schuhe leckt und züngelt das Waſſer. Keinen Fuß⸗ breit weicht er zurück. Er ſieht trotzig hin⸗ ein in das fahle Glimmern der Schaum⸗ kronen und des donnernden Schwalles. Seine Fäuſte ballen ſich Plötzlich lacht er auf, ſcharf, ſchneidend.„Mich kriegſt du nicht unter. Mich nicht. Haha.“ Haß iſt in ſeiner Stimme. Er wendet ſich kurz und ſtapft ſchwer zu dem Haus, in dem die Mutter wartet. Das Herz wird ihm ſchwer. Arme Mutter. Der Sturm reißt ihm die Tür aus der Hand. Knallend ſtößt ſie gegen die Wand. Brüllend wirft ſich der entfeſſelte Geiſt des Aufruhrs in den Hausgang. Aber mit kräftiger Fauſt ſchließt Ole ihn aus. Ruhig iſt es hier innen. Aber in Oles Ohren iſt noch der Aufſtand und Aufruhr von draußen. Die wirren, feuchten Haare ſtreicht er aus der Stirn und blickt ſich aufatmend um. Die Mutter ſitzt im Dunkeln am Ofen, die Hände liegen müßig im Schoß. Nur die rote Glut aus dem Aſchenloch wirft hellen Schein vor ihre Füße. Ole geht leiſe zu ihr. Sie regt ſich nicht. Es hilft nichts. Er muß es ihr ſagen. Un⸗ beholfen ſtreicht er mit der Hand über ihr Haar. Da regt ſie ſich endlich.„Armer Ole“, ſagt ſie,„armer Ole, du haſt jetzt nur noch mich.“ Er hört aus ihrer Stimme, daß ſie ſtill vor ſich hin geweint hat. Da muß er die Lippen zuſammenpreſſen, um nicht wie ein kleiner Junge aufzu⸗ ſchluchzen Und ein ſtahlharter Wille iſt in ihm und Haß und unbeugſamer Trotz, als er in ſein Zimmer geht. Er packt die Bücher, die ihm lieb waren, zuſammen Die Ofentür reißt er auf, daß ſein Geſicht rot überflammt wird Er reißt die Einbände in Fetzen und ſchiebt ſie in die Glut„Was ſollen ſie mir jetzt noch? Mein Platz iſt an deiner Seite Hierher gehöre ich und nicht in die warmen Studierſäle. Vater iſt von der See getötet worden. Seinen Platz nehme ich nun ein Ich will nicht vor dem dort draußen davonlaufen.“ Die Mutte; nimmt ſeinen Kopf in beide Hände und ſieht ihm mitleidig forſchend tief in die Augen Aber ſein Blick weicht dem ihren nicht aus, kein Bedauern iſt darin zu leſen Da ſtreichelt ſie ihm weich durch das zerzauſte Haar:„Ole, mein Ole, jetzt hab' ich nur dich.“ D e 3 erer- —— Aſchau nei!“ gein Bonnlag/ e. Ein Bergſonntag. f Ueber dem lieblichen Prientale liegt der farbenfrohe Zauber des Herbſtes. Stolz ſäumen die ſchroffen Zacken der Kampenwand und des Zellerhorns das ſeidige Blau des Himmels. An der Türe eines ſtolzen Bauernhofes lehnt ein hochgewachſener Burſche. Die braunen Fäuſte ſtecken in der Taſche der gamsledernen Hoſe, Kraft und Selbſt⸗ bewußtſein, Stolz auf die eigene Scholle, atmet die Geſtalt des Burſchen, eine über⸗ ſtrömende, ihm vielleicht ſelbſt unbewußte Kraft. Der alteingeſeſſene Bergbauer, der wleichſam das Adelsgeſchlecht des Berg⸗ volkes iſt, ſpricht aus der Art des Burſchen, aber der Ausdruck ſeines Geſichtes iſt miß⸗ mutig; grübelnd ſtarrt er vor ſich hin. „An was denkſt denn, Loisl?“ Ein friſches Mädel hat ſich dem Burſchen ge⸗ nähert. Zwei breite blonde Zöpfe um⸗ rahmen ein ſchmales Geſicht, aus dem große blaue 4 171 leuchten. „Fort möcht ich!“ Der Burſche hat es eldenſchaftlich hervorgeſtoßen. „Fort—!“ Unter der Türe erſcheint ein ſtämmiger Bauer, deſſen verfüngtes Eben⸗ bild der Burſche iſt. In dem Geſicht des Alten iſt ein gefährliches Wetterleuchten. 1 dir wohl nicht mehr daheim, ſeit du draußen in München warſt“, ſagt er langſam. „Hab auch erſt g'ſehn, was leben heißt, ſeit ich draußen war“, ſtößt der Burſche leidenſchaftlich hervor.„Zum Verzweifeln ſind die Sonntage mit ihrem ewigen Einerlei.“ „Ich bin ſeit. Jahren auf dem Hof“, entgegnet der Alte zornig, aber der Sonntag war immer ‚mein Sonntag“. Die ganze Woche hab ich mich gerackert und die ganze Woche hab ich mich auf meinen Sonntag g'freut. Ich hab immer Anter⸗ haltung genug g'habt.“ Monika iſt ängſtlich abſeits getreten. Sie weiß, daß die beiden, Vater und Sohn, die 1 Hitzköpfe beſitzen und ſte weiß, daß ei ihnen ein Zuſammenprall ſo raſch kom⸗ men kann wie ein Bergwetter, das, kaum 1 0 auch ſchon mit voller Wucht zer⸗ törend heranraſt. „Komm, geh'n wir ein wenig nach Monika will den Burſchen von der Türſchwelle fortziehen. „Laß mir mein 284 Loisl hat den Arm des Mädels unſanft beiſeite geſchoben und will ſich, ohne nach ihr und ſeinem Vater zu ſehen, vom Hofe entfernen. Da ſteht der Alte hochaufgerichtet vor ihm. „Ich will dich net halt'n“, ſagt er, und in ſeiner Stimme iſt etwas, das den Bur⸗ ſchen tief erbleichen läßt.„Ich will dich net halt'n, wennſt glaubſt, daß du 4. gut für einen geſtandenen Bauer biſt. Geh nei in die Stadt! Aber geh bald! Geh bald, da⸗ mit ich dich nimmer ſeh!“ ſchreit der Alte jetzt in ſchrankenlos ausbrechendem Zorn ſeinem Buben ins Geſicht. „Vater!“ Moni hängt bittend am Arm des Alten. Da lacht Loisl höhnend auf. Dann wendet er ſich um und ſtürmt die knarrende Treppe hinauf in ſeine Kammer. Kurze Zeit ſpäter ſchreitet er mit einem kleinen Bündel im Arm vorbei an dem Vater und der weinenden Monika und ſteigt vor ihren Augen in den Poſtwagen, der eben an der Autobushalteſtelle angelangt iſt. Der Alte achtet nicht auf das laut weinende Mädel. Langſam geht er durch den Garten und pflückt Blumen, die noch als ſpäte Gäſte des Sommers ihre Blüten⸗ köpfchen in der Abendſonne wiegen. Einen großen Strauß brennendroter Blumen pflückt er, dann geht er mit dieſem Strauß langſam und ſchwerfällig hinüber nach dem Kirchhof und legt ihn auf ein ſtilles Grab. „Muatter“, ſagt er, während zwei ſcheue Tränen über ſeine wetterharten Züge rinnen,„Muatter, jetzt muaßt halt du wieder aufpaſſen auf unſeren Einzigen, ſonſt kommt unſer Hof in fremde Händ'!“ *. Und wieder iſt ein leuchtender Sonntag im ſtillen Prientale. Zwei Jahre ſind ver⸗ gangen, ſeit Loisl in unüberlegtem Jäh⸗ zorne dem Hofe ſeines Vaters den Rücken gekehrt hat, zwei Jahre, ſeit der Vozer ſeinen einzigen Buben in die Stadt ſchickte. Nichts hat ſich geändert in der Heimat des Loisl ſeit dieſer Zeit. Nach wie vor brüllt das herrliche Vieh im Stall, läuten die Glocken melodiſch in die leuchtende Morgen⸗ ſonne oder durch den verträumten Abend. Treu hält die Kampenwand Wacht über Aſchau und ſieht hinaus auf den blitzenden Spiegel des Chiemſees. Nur der alte Berg⸗ bauer, der Vater des Loisl, hat ſich ver⸗ ändert. Seine hohe Geſtalt iſt gebückt, und wenn der Wind aus Tirol herüberſtreicht über den weiten Hof, dann iſt es, ais ginge ein Wehklagen durch das große Haus. Monika ſteht mit dem Alten unter der austüre.„Jetzt wird das Poſtauto gleich ommen, Vater“, ſagt ſte müde, und ein trockenes Weinen ſchüttelt ſie.„Heute ſind es 10 Jahre, daß er fort iſt— nichts hat er hören laſſen, die—— Jahre, gar nichts! Am Sonntag iſt es immer doppelt ſchwer!“ Der Alte nickt.„Daß mich die Muatter o lang warten laßt, bis ſie ihn zurück⸗ chickt“, ſagt er gedrückt. Da tönt das ſcharfe Tuten eines Kraft⸗ wagens durch die tiefe Stille des Sonntags. Monika preßt die Hand aufs Herz. Aber dort, um die grünen Hügel biegt nicht das ewohnte Poflauto; ein großer ſchwarzer agen, an deſſen Vorderfront ein rotes Kreuz leuchtet, kommt langſam und doch viel zu ſchnell näher. Dann öffnet ſich die Türe des dunklen Wagens und aufſtöhnend bricht der Berg⸗ hofer vor der ſchmalen Tragbahre, auf der ſein Einziger gebettet liegt, in die Knie. „Sonntag 18 Vater!“ flüſtern die blut⸗ leeren Lippen des Loisl, und ſeine ab⸗ gemagerte Hand ſtreicht zärtlich über das 8 des Alten.„Dein Sonntag, er 40 Längſt iſt der dunkle Wagen wieder ab⸗ 2 In der Kammer des Loisl ſitzt der lte bei ſeinem Buben. Er fragt nichts, der Bergbauer. Er hält nur die fiebernde nd ſeines Buben und ſieht ihm glücklich n die Augen. Draußen vor dem Haus aber ſteht ein blondes Mädel und hat eine lange Unter⸗ redung mit dem Tod, der 1 5. über die Schwelle will. Doch ſelbſt dieſer hartnäckige Geſelle kann der heißen Bitte, die in den Blauaugen ſteht, kein„Nein“ geben. Er hat auch viel je tun und er weiß,— er mit Frauen, die ihm den Kampf angeſagt 3 immer ſehr ſchlecht fertig werden nn. Deshalb wendet er ſich ab und ver⸗ läßt den Hof. 4 Und wieder läuten die Glocken weihevoll einen Sonntag ein. Schwer ſtützt ſich Lois! auf die ſtarken Schultern ſeines Vaters, der wieder aufrecht und gerade durch den Hof geht, und zärtlich blickt er in die Augen ſeines blonden Mädels. Der Winter hat ſeinen Einzug gehalten, flimmernd liegt der Schnee vor den blitz⸗ ſauberen Fenſtern der Stube.„Sonntag is' und Weihnachten is auch bald, Monika“, ſagt Lois! glücklich.„Weihnachten, daheim!“ „Iſt es dir draußen 1 ſchlecht ergangen, Lois?“ Es iſt das erſtemal, daß Monika W an Vergangenes rührt. „Schlecht!“ Loisl ſieht ſinnend vor ſich 5„Erſt hat mich alles g'freut“, ſagt er ngſam.„Ich hab Arbeit g funden und hab leicht verdient, was ich braucht hab! Aber dann ſind die Abende kommen, Monika, die Abende in den Steinmauern der Stadt. Da hab ich plötzlich unſere Glocken g'hört, wie ie das Gebet geläutet haben, da hab ich den Vater geſehen, wie er durch den Stall gegangen is und nochmals nach dem Vieh geſchaut hat, und da hab ich plötzlich ge⸗ merkt, wie ſchrecklich allein ich bin. Wenn dann ein Sonntag gekommen iſt, da hab ich ſie geſehen, unſere Burſchen und Mädels, hab daran denkt, wie luſtig wir waren und uns nach dem Amt bei der Kirche noch unterhalten haben. Dann hab ich auch deine lieben blauen Augen und deine blonden Zöpf' geſehen“, ſagt er und ſtreicht der d Monika über die Haare. „Immer ſchlimmer iſt das Heimweh ge⸗ worden, immer ſtärker hat es mich heim⸗ gezogen zu euch, und ich hab gewußt, daß ich noch zugrunde geh drinnen in der Stadt. Aber ich war zu ſtolz“, fährt er dumpf fort, „zu ſtolz um 6 nachdem mich doch der Vater fortgeſchickt hat. Bleib, Vater“, bittet Lois! warm, als ſich der Alte jetzt entfernen will.„Da bin ich vor ein paar Monate an einem Sonntag auf einen großen Friedhof in der Stadt ge⸗ gangen, hab eigentlich net gewußt, warum; ich glaub, ich hab das Grab von der Muatter geſucht. Da iſt ſie plötzlich vor mir 88 und hat mich traurig angeſchaut. ejagt hat's mich da, naus aus dem Fried⸗ hof. Net rechts und net links hab ich Klage immer nur die Augen von der utter waren vor mir, und ich hab auch nicht das Auto geſehen, unter dem ich auf einmal gelegen bin. Wie ich im Krankenhaus zu mir gekom⸗ men bin, hab ich immer den Arzt bettelt. Immer ſchlechter iſt es mit mir geworden, bis der Arzt geſagt hat:„Wir müſſen ihn e wenn er geſund werden o 38 Eine tiefe Stille iſt zwiſchen den drei Menſchen.„Und jetzt, Loisl, jetzt, bleibſt du jetzt bei uns?“ fragt Monika bang. „Wenn mich der Vater noch mag und du meine Bäuerin wirſt“, ſagt Lois! weich und ſieht den beiden glücklich in die Augen. Der alte Bergbauer geht langſam zur Türe und ſieht nochmal zurück.„So ſchön wie heut war er noch gar nie, mein Sonn⸗ tag!“ ſagt er und verläßt die Stube. Kriminalſkizze der Manſchellenknopf/ de, Hätte Reggie Hoope mehr darauf ge⸗ achtet, paſſende, nicht zu kleine Manſchetten⸗ knöpfe zu tragen, wäre er ſehr wahrſchein⸗ lich nicht entlarvt worden. Man kann ſich vorſtellen, daß dieſer Gedanke es war, der ihn im Zuchthaus um ſein bißchen Ver⸗ ſtand brachte. Am fraglichen Abend hüllte der Nebel alles in ein milchiges Grau, in dem die Lichter der Station wie winzige, harmloſe Glühwürmchen wirkten. Hoope hatte in der Kantine der Fabrik noch ein Glas Tee etrunken und ſich dabei ungebührlich ver⸗ pätet. Ein Blick auf ſeine leuchtende Taſchenuhr belehrte ihn, daß es die höchſte 5 zum Zuge war. Er begann zu laufen. r hatte aber kaum die Sperre 2 als der Zug ſchon in Fahrt kam, und es gelang ihm ſchließlich nur noch, mit einem energi⸗ 1 5 Sprung auf dem Trittbrett des letzten agens zu landen. Wenige Sekunden klammerte er ſich dort keuchend an, dann öffnete er die Tür und warf ſich ins Polſter. Die Frau, die im gleichen Abteil ſaß, be⸗ trachtete ihn eingehend. Dieſe Frau wirkte außerordentlich protzig und unnatürlich. Sie trug dicke Ringe an den Fingern und hatte mehrere Perlenketten um den Hals. Sie ergriff ſofort die Gelegenheit zu einem Geſpräch. Reggie Hoope ſtarrte auf die Frau, die ein Höchſtmaß von Antipathie in ihm wach⸗ rief. Als aber die Frau ein Spielchen vor⸗ ſchlug, hor ſich ſeine Stimmung weſentlich. Eiy leidenſchaftlicher Kartenſpieler, fand et nichts dabei, daß auch eine Frau dieſem „Sport“ begeiſtert huldigte So nahm er denn den Vorſchlag beglückt an. Miß Gleen, ſo ſtellte ſich die Unbekannte vor, klaubte aus ihrer Taſche ein Päckchen Karten, ſtieß dabei aber an etwas Hartes, das klirrend zu Boden fiel. Hoope bückte ſich und hob zu ſeinem Erſtaunen einen zierlichen Revolver auf. Miß Gleen lächelte verlegen, legte das Ding neben ſich auf den Sitz und erklärte dann eifrig, ſie ſei Mit⸗ glied eines weiblichen Schützenklubs in London und huldige dieſer Paſſion faſt ſo leidenſchaftlich wie dem Kartenſpiel. „Ein ſeiner Sport das“, ſchloß ſie.„Fin⸗ den Sie nicht auch, Mr. Hoope?“ Der nickte. „Sie geſtatten doch?“, fragte er dann, nahm die Waffe in die Rechte und be⸗ trachtete ſie kritiſch. „Niedliches Schießeiſen“, murmelte er. „Sogar geladen.“ „Allerdings.— Aber es iſt ganz un⸗ gefährlich. Das Ding iſt geſichert. Nun, was wollen wir eigentlich ſpielen? Viel⸗ leicht Vier⸗auf⸗Vier?“ Hoope ſtreifte mit einem ſchnellen Blick nochmals die äußerliche Aufmachung ſeiner Partnerin.„Gut“, ſagte er dann.„Das haben wir immer drüben in Irland ge⸗ ſpielt. Wie hoch ſoll der Einſatz ſein?“ „Zwei Schillinge der Stich.“ 2 Hoope 7 überraſcht auf Dieſer Einſatz war immerhin recht hoch. Im ungünſtigſten Fall konnte er mit einem Schlage ſechzehn gute Schillinge verlieren. Aber er hatte ge⸗ nügend Vertrauen zu ſeiner Geſchicklichkeit. Er teilte die Karten und das Spiel begann. Bald merkte Hoope, daß dieſer Gegner ernſt zu nehmen war. Die Frau kannte das Spiel durch und durch. Wie ſie miſchte, das allein war ſchon bezeichnend für ihre Ver⸗ bundenheit mit den Karten. Sie flogen nur ſo von ihren geſchickten Fingern. Hoope zahlte und zahlte. Im Handum⸗ drehen hatte er über zehn Pfund verloren. Hektiſche Röte färbte ſeine Wangen. Der Schweiß perlte ihm von der Stirn. Wütend biß er die Zähne zuſammen und ſpielte haſtig weiter. Aber lange bevor der Zug K. erreichte, waren aus den zehn Pfund fünfzig ge⸗ worden. Hoope ſpielte ſchon völlig wild, um ſeinen Verluſt wieder hereinzubringen. Angſt, ſchlotternde Angſt bemächtigte ſich ſeiner. Die Summe war für ſeine Verhält⸗ niſſe zu groß. Zudem hatte er das Geld mitgenommen, um am nächſten Tage für ſeine Firma einige Rechnungen zu be⸗ gleichen. Er verſpielte alſo fremdes Geld. Bei fünfundſiebzig Pfund lehnte ſich Regaie Hoope zurück. Er war bleich wie der Tod und zitterte an Armen und Beinen. Er gab eine unglückliche Nele ab. 00 kann nicht mebr ſpielen“, ſtotterte er endlich.„Ich habe alles verloren“. „Wirklich?— Sie haben Pech, mein Freund. Das Spielchen iſt nett! Nicht wahr? Geht allerdings aufs Ganze!“ „Wiſſen Sie was“, ſagte Hoope bittend, „es iſt zwar komiſch, das zu ges aber könnten Sie nicht— ich meine, könnten Sie mit nicht das Geld einige Tage laſſen? Gerade 100 bin ich...“ N „Sie find gut“, fuhr ihm ſein Gegenüber an.„Das iſt aber doch wirklich die Höhe! Nee, damit haben Sie bei mir kein Glück!“ „Laſſen Sie mich doch erklären“, bettelte Hoope und krümmte ſich wie ein getretenen Regenwurm.„Die Sache iſt die..“ „Sie ſind verrückt! Laſſen Sie mich in Ruhe, Sie Narr! Was „Hands up!“ ſchrie Hoope und hatte den Revolver im Anſchlag. Er war ſinnlos vor Wut und wollte die Frau zwingen, das Geld wieder herzugeben. An Mord dachte er nicht Er wollte ſie nur erſchrecken. Miß Gleen machte eine Bewegung. Der Revolver fiel zu Boden. Im nächſten Augenblick rangen ſie miteinander. Die Frau hatte erſtaunliche Kräfte. Ein Stilett blitzte plötzlich in ihrer Hand auf. Der Mann bekam ſie aber zu faſſen, ſchleuderte ſie zurück. Raſch bückte er ſich, hob den Revolver auf. Hoope ſchloß die Augen und zog am Hahn. Dann war es geſchehen. Hoope war mit einer Leiche im Abteil. Mitten auf der Stirne der Frau ſaß ein dunkles Loch. Die Geſtalt war auf den Boden geſackt. Mit aller Gewalt zwang ſich Hoope zur Ruhe. Er überlegte, was zu tun ſei, um aus dieſer heiklen Geſchichte wieder heil herauszu⸗ kommen. Sein Blick fiel auf den Boden des Wagens, wo die Perlen in bunter Fülle zerſtreut umherlagen Sorgſam las er eine nach der anderen auf und warf ſie aus dem Fenſter. Ebenſo verfuhr er mit dem Revolver. Dann öffnete er die Wagentür und ſchubſte die ſterbliche Hülle der Miß Gleen in die Nacht hinaus E In dem Auto, das am nächſten Morgen vor der Fabrik von S. F. Ridger hielt, ſaß Carter, ein Angeſtellter von Scotland Pard. Er hatte eine nur kurze Unterredung mit Mr Ridger ſen. Dann fuhr er in charfem Tempo den Weg zurück und holte ch auf der Wache zwei handfeſte Kon⸗ tabler. Zwei Stunden ſpäter hielten ſie vor Hoopes Haus. Auf das Klingeln öffneten Hoope perſönlich. Man ſah ihm an, daß er eine ſehr ſchlechte Nacht gehabt hatte Er war erſtaunt über den Beſuch, blieb aber überaus höflich. „Dein Chef“, ergriff Carter im Innern des Hauſes das Wort,„ſchickt uns zu dir, Hoope. Du haſt dich telephoniſch wegen Anwohlſeins entſchuldigt. Gut. Da iſt aber eine Sache, die dringend der Aufklärung bedarf. Uebrigens, ſieh doch bitte einmal nach, Hoope. An deinem linken Hemd⸗ ärmel(Carter griff blitzſchnell danach), nein, der rechte muß es ſein..“ f Hoope ſtarrte auf den Detektiv. In deſſer Hand lag ein weißer Manſchettenknopf mi hellgrünen Tupfen und auffallend kleinem abgeplattetemBügel. Sein Manſchettenknopf Sein Blick irrte von einem der Männer zum anderen, blieb an ſeinem rechten e der unter dem Sakko hervor⸗ ugte, hängen. Es wurde ihm ſchwarz vor den Augen. Er ſchwankte. Wie im Traum hörte er Carters Stimme:„Es tut mir leid, alter Burſche, aber ich muß dich verhaften. Dieſer Manſchettenknopf, den ich ſofort als dein Eigentum erkannte, und der an deinem rechten Hemdärmel fehlt, wurde im Halsausſchnitt der Ermordeten gefunden!“ durch Großmut beſiegl u dem durch ſeine Schriften wohl⸗ bekannten Abbé Voiſin kam eines Tages ein Schriftſteller, den die geiſtige und ſchrift⸗ ſtelleriſche Ueberlegenheit jenes mit gif⸗ tigem Neid erfüllt hatte. Er hatte ein 1 gegen Voiſin mitgebracht und eſaß die Breiſtigkeit, es dieſem zu leſen zu geben. Voiſin nahm das Machwerk und las es in aller Ruhe, ohne ſich irgendwelche Zorneswallung anmerken zu laſſen, durch. „Die Arbeit zeugt von einiger Flüchtig⸗ keit“, ſagte er ſchließlich.„Wenn Sie er⸗ lauben, werde ich einiges daran ändern.“ Darauf feilte Voiſin nach beſtem Können am Ausdruck, pointierte und ſchärfte den Witz, fügte auch hier und da noch einen neuen ſatiriſchen Zug hinzu und gab das Elaborat dem Verfaſſer ſchließlich mit den Worten zurück:„Jetzt iſt die Satire meines Erachtens recht gut, und wenn mich nicht alles täuſcht, wird ſie Aufſehen und mich lächerlich machen.“ Das hatte der Schmähſchriftſchreiber denn doch nicht erwartet. Er warf, von der Seelengröße des Mannes beſtegt, ſeine Schrift ins Feuer und bat Voiſin demütig um Verzeihung. Er wurde ſchließlich ſpäter noch ein guter Freund des Abbe und— ſtarb in delſen Armen. d Dr. R. Bekannimochungen Ortsgruppe . 2——— eee 2 — —.——.—ͤ— der N. S. H. A. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Am Montag, den 1. Februar, 20.30 Uhr, Schulungsabend im Lokal„Vorſtadt“. Es haben teilzunehmen: Sämtliche Politiſchen Leiter, Zellen⸗ und Blockleiter der Partei, ſowie Blockwalter und Warte. Franzke, Ortsgruppenleiter. 8* NSKOV. Ab 1. Februar befindet ſich unſere Dienſt⸗ ſtelle Mannheimerſtraße 10. Unſere Geſchäftsſtunden ſind: jeden Dienstag, abends 8—9 Uhr: für Hinterbliebene und Kriegereltern, jeden Mittwoch, abends 8—9 Uhr: allgemein für alle Kameraden. Ich bitte, dieſe Tage genau einzuhalten, ebenſo auch die Zeit der Geſchäftsſtunden. Der Obmann: Seelinger. * DA Ich bitte die Mitglieder der DA F., die An⸗ ordnungen der N zu beach⸗ ten und lich zahlreich bei den Feierlichkeiten am 30. Januar zu beteiligen. DA F.⸗Amtswalter! Sämtliche Amtswalter treten heute abend 7.30 Uhr an unſerer Geſchäftsſtelle an. An⸗ zug: Soweit berechtigt, in Uniform; Zivil mit Hakenkreuzarmbinde. Ich erwarte, daß alles reſtlos und pünktlich zur Stelle iſt. Mögelin, Ortsobmann. 4 2** Betr. Freizeitring Am nächſten Dienstag, den 2. Februar, 20½ Uhr, Zuſammenkunft des Freizeitringes im„Deutſchen Kaiſer“. Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Ich bitte ſämtliche Formations⸗ und Glie⸗ derungsführer, ſowie ſämtliche Vereinsvorſit⸗ zenden, pünktlich und vollzählich zu kommen. Bei Verhinderung iſt unbedingt ein Stellver⸗ treter zu entſenden.— Etwaige Veranſtaltun⸗ gen für den Monat März müſſen an dieſem Abend angemeldet werden, wie bisher üblich. Dienſibejehl der giller⸗Jugend Aus Anlaß des 30. Januar treten alle Jungen am Samstagabend um 19.15 Uhr an der Schillerſchule an. Ich erwarte pünktliches und reſtloſes Erſcheinen. Jeder Ig. muß erſcheinen! * Neichsſchießwettkampf der 53 Am Sonntag, 31. Januar 1937, findet auch bei uns die Durchführung des Reichs⸗ ſchießwettkampfes der HJ. ſtatt. Alle Ig., die von den einzelnen Scharführern beſtimmt ſind, haben um 8.30 Uhr an der Schillerſchule anzutreten. Um eine reibungsloſe Durchfüh⸗ rung zu gewährleiſten, muß ein jeder pünkt⸗ lich zur Stelle ſein. Der Gefolgſchaftsführer. * Heute abend 7.30 Uhr Antreten aller Un⸗ tergruppenführer und Blockwalter an der Luft⸗ ſchutzſchule. Armbinden ſind anzulegen. Lammer, Gemeindegruppenführer. Lokale Nachrichten f Viernheim, den 30. Januar 1937 Anſer Tagesſpruch Deutſchland iſt wieder geſund. Seine Ein⸗ richtungen ſind nach innen und außen in Ord⸗ nung. Adolf Hitler. Tag ber Tat Unſer Heimatort im Schmuck der Fahnen! Zum vierten Mal begehen wir den Tag der nationalſozialiſtiſchen Revolution. Wir blik⸗ ken zurück. Aus Wehr⸗ und Ehrloſigkeit ſind wir ans Licht geſtiegen. Wir ſind ein ſtarkes Volk geworden. Die deutſche Jugend iſt ge⸗ eint und hält das Banner der Zukunft feſt in einer Hand. Aus deutſchen Ländern feat ich ein ſtarkes Reich. Ein Volksheer erſtand. Frei ſind die deutſchen Ströme. Volk an der Saar kam zur Mutter Deutſchland. Schorn⸗ ſteine rauchen wieder, und ein Heer von Ar⸗ beitsloſen fand wieder ſeine Arbeitsſtätten. Das fl die Tat der erſten vier Jahre. Solche Tat konnte nicht geſchehen ohne tiefe Ein⸗ griffe in das Leben der Nation und des Ein⸗ zelnen. Wer das Ganze ſieht, erkennt die Größe; wer nur Begleiter⸗ ſcheinungen wägt, iſt ſelbſt klein und verkennt den ge⸗ ſchichtlichen Weg, den unſer Volk geht. Die Aufgabe der erſten vier Jahre iſt erfüllt. Noch ehe ſie ſich vollendeten, ſtehen wir im neuen Kampf um die Sicherung unſeres natio⸗ nalen Lebens. Er muß ſiegreich ſein, weil jeder hilft. So feiern wir den 30. Januar als Tag der Tat zugleich durch die Tat. Er wird zum Opfertag für unſere noch notleidenden Bruͤder und Schweſtern. Das Winterhilfswerk als das ſchönſte Friedenswerk der Welt zeigt ſich heute in ſeiner ganzen Größe. Millionen fließen heute ins Volk, ſtiften Segen, trocknen Tränen, werden zum Zeugnis für die ſittliche Größe unſerer helfenden Gemeinſchaft.„Indem ſo dem 30. Januar eine einzigartige ſoziale Würde verliehen wird, ehrt der neue Staat ein nationales Aufbauwerk und damit ſich fab und jeden einzelnen Deutſchen“. * Ehrentafel des Alters Morgen Sonntag, den 31. Januar, wird Frau Anton Baus Witwe, Maria geb. Heilmann, Lampertheimerſtraße 49, 70 Ihre alt. Möge der Jubilarin noch man⸗ ches Jahr glücklichen Lebensabends beſchieden ſein. Unſere herzlichſten Glückwünſche! Den ärztlichen Sonntagsdieunſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Büttner, Wein⸗ e— Sonntags keine Sprech⸗ tunde. — Viernheim begeht den Jahrestag der nalionalen Erhebung Die urſprünglich auf heute abend anbe⸗ raumten Fasnachtsveranſtaltungen, ſoweit ſie in der Zeitung bekannt gegeben wurden, ſind ſeitens der Gaſtwirte auf andere Tage verlegt worden. So findet der Fasnachtsrummel im „Löwen“ in der kommenden Woche ſtatt, wäh⸗ rend der Maskenball im„Saftladen“ morgen Sonntag von Stapel läuft.(Die für Samsta ausgegebenen Maskenkarten haben Gultigkeit) — Der heutige Tag iſt dem Gedenken der Schickſalswende durch den Sieg der National⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchen Arbeiterpartei am 30. Januar 1933 gewidmet. Gemeinſam wol⸗ len Viernheims Einwohner dieſen Tag in Dankbarkeit zum Führer in Würde begehen, dazu unſere Gaſtwirte durch das Zurückſtellen des Maskenvergnügens weſentlich beitragen. Viernheim hört die Rede des Führers und beteiligt ſich am Fackelzug heute abend! * Ein Stunde länger Tag Und iſt der Januar auch zumeiſt ein rauher und kalter Geſelle, er hat ein Verdienſt: er erobert uns eine ganze Stunde Tageslicht mehr! Am Anfang des Monats ging die Sonne noch 8.08 Uhr auf, und nur um 20 Sekunden täglich ließ ſie ſich bewegen, früher aufzuſtehen, während ſie von Monatsmitte ab ſchon immer eine ganze Minute zugeben muß, ſodaß ſie am 31. Januar bereits 7.44 Uhr geweckt wird. Die 24 Minuten, die ſie uns früh mehr ſchenkt, ergänzen ſich mit den 45 Minuten, die ſie am Abend länger bei uns bleibt, zu einer reichlichen Stunde, und das iſt ſchon ein Gewinn. Acht Stunden war der Tag am 1. Januar lang, auf neun Stunden und neun Minuten bringt es der Januar. Wir merken es kaum. Was iſt das ſchon: eine Minute früher am Morgen, eine Minute ſpäter am Abend? Aber eines Tages langt es plötzlich. Wir knipſen das Licht nicht mehr zum Morgenkaffee an, Vater kommt im Dämmerlicht von der Arbeit heim, während es bis jetzt noch dunkle Nacht war, und wie⸗ lange wird's dauern, kommt ein verfrühter Schmetterling oder ein vorwitziges Schnee⸗ glöcklein und will uns gar ſchon vom Lenz erzählen. Doch nein, ſoweit iſt es nun noch nicht! Der Winter hat uns noch in ſeiner Gewalt und erſt geſtern Nacht und auch wäh⸗ rend des folgenden Tages breitete er über unſere Mutter Natur eine glitzernde Schnee⸗ decke aus, damit alle guten Hoffnungen vor⸗ witziger Lebeweſen begrabend Poſtdienſt. Am Tage des Jahrestages der nationalen Revolution bleiben die Poſt⸗ ſchalter von 13—16 Uhr e Te⸗ legraphen⸗ und Fernſprechdienſt) geſchloſſen. Der vierte Jahrestag * 1. 20.00 Uhr: Fackelzug aller NS. Formationen.(Fackeln ſind mitzu⸗ bringen!) Die Formationen treten an ihren Alarm⸗ plätzen an und rücken geſchloſſen in den Hindenburgring und zwar ſo, daß um 19.50 Uhr alles zum Abmarſch bereit ſteht. Die Spitze am OEG. Bahnhof, Front nach der Bergſtraße. Reihenfolge: Spielmannszug „Feuerwehrkapelle „Fahnengruppe „S Ag, NS, Pe, DA in Uniform HJ, ROB in Uniform, Polizei, Feuer⸗ wehr, Partei in Zivil, DAF. in Zivil und angeſchl. Verbände, SS. Abmarſch punkt 20 Uhr Marſchſtraßen: Horſt Weſſelſtraße, Weinheimer⸗, Bis⸗ marck⸗, Anna⸗, Lampertheimer⸗, Bür⸗ ſtädterſtraße bis Rathaus. Zu dieſer Feier ſind die Partei⸗ 02 0— 1 bes dritten Reiches Seine Geſtaltung in Viernheim: Am Rathaus Löſchen der Fackeln. Hier⸗ auf geſchloſſener Weitermarſch zur Par⸗ teidienſtſtelle. Hierſelbſt Verbringen der Fahnen. Anſchließend Weitermarſch zum Gaſthaus „Zur Vorſtadt“ zum Kameradſchaftsabend. 3. Durchführung des Kamerad⸗ ſchaftsabends: 1. Muſikſtück(Marſch) 2. Gemeinſames Lied(Siehſt du Oſten das Morgenrot) Muſikſtück(Marſch) „Anſprache des Hoheitsträgers „Gemeinſames Lied(Auf, auf zum Kampf) „Muſitſtück(Marſch) „Gemeinſames Lied(Brüder in Zechen und Gruben) 8. Muſikſtück(Marſch) 9. Gemeinſames Lied(Es ſteht an der Oſtſee) 10. Schlußwort des Hoheitsträgers. im 28= und Volksgenoſſen ſowie die ganze Bevölkerung herz⸗ lichſt eingeladen, denn wir wollen zuſammen dieſen Ehrentag des neuen Deutſchland feiern in dem Bewußtſein, daß es uns allen von dieſem Tage 1933 an, in unſerem deut⸗ ſchen Vaterland wieder beſſer gegangen iſt und Deutſchland wieder frei ward! Aus Not und Elend wurden Freiheit, Arbeit und Brot durch unſeren Führer Adolf Hitler! Und ſo erwarte ich auch, daß aus überzeugter Treue zu dem Führer kein Haus in Viernheim am 30. Januar ohne Hakenkreuzfahne iſt zum Dank an den Mann, der uns und unſeren Kindern wieder alles gegeben hat! Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter An alle Volksgenojjen des Kreijes Heppenheim Am Sonntag, den 31. Januar 1937, wird eine Reichsgeldſammlung in allen Ortsgrup⸗ pen und Stützpunkten des Kreiſes durchge⸗ führt. Geſammelt wird bei allen Volksgenoſ⸗ ſen, alſo auch bei denjenigen, die im Beſitz der WHW.⸗Türplakette ſind. Wir wollen an dieſem Tag unter Beweis ſtellen, daß wir uns alle miteinander verbunden fühlen. Noch klingen in unſerer aller Ohren die Worte des Führers in ſeiner gewaltigen Rede anläßlich der Eröffnung des Winterhilfswer⸗ kes 1936-37 und noch immer vernehmen wir den ehernen Appell an unſer Gewiſſen, der da lautet: Noch gibt es Brüder und Schweſtern in Not, noch hat nicht jeder ſein tägliches Brot! Reihe Dich ein in den helfenden Kreis, daß der Aermſte von uns ſich geborgen weiß! Ich rufe! Wir wollen durch die Tat bezeugen, daß wir treue Gefolgsmänner des Führers ſind, wir wollen uns ſtets dankbar erweiſen und immer daran denken, was wäre, wenn nicht in letzter Stunde der Führer uns vor dem Chaos gerettet hätte. Ueberall um uns herum wütet Rotmord. Volksgenoſſe, denke an Spa⸗ nien, denke aber auch an das Opfer unſerer gefallenen Freiheitskämpfer! Wie lächerlich gering iſt doch das kleine Opfer, das man von Dir verlangt, wenn Du überlegſt, daß andere das Beſte, ihr Leben gaben, damit Du in Ruhe und Frieden Deiner Arbeit nachgehen kannſt. Sei dankbar und opferel Wenn am Sonntag die Sammler, Volks⸗ genoſſen, bei Euch vorſprechen, dann zeichnet Euch mit einem angemeſſenen Opfer in die Sammelliſten ein. Heil Hitler! Kreisführung des WHW. 193 6/37, Kreis Heppenheim — Deßjentliche Aufforderung Der amtliche Teil unſerer heutigen Ausgabe enthält eine öffentliche Aufforderung betr. Abgabe der Steuererklärungen für die Ver⸗ anlagung zur Einkommenſteuer, Körperſchafts⸗ ſteuer und Umſatzſteuer 1936 ſowie für die Gewerbeſteuer für das Rechnungsjahr 1937. Die Steuererklärungen müſſen bis ſpäteſtens 1. März 1937 bei dem Finanzamt einge⸗ gangen ſein, ferner kann die Steuererklärungs⸗ friſt nur in einzelnen begründeten Ausnahme⸗ fällen auf Antrag verlängert werden. * 25 Jahre Zeitungsträgerin. Am 1. Februar ſind es 25 Jahre, daß Frau Kath. Adler(vorm. Samstag), Neubauſtraße, Zei⸗ tungen austrägt. In den Jahren 19071910 trug Frau Adler die hier erſcheinende„Viern⸗ heimer Zeitung“ aus, ſpäter unter Verleger Dr. Keil den„Viernheimer Anzeiger“ und ſeit nunmehr 12 Jahren, der Zeit ihres Beſte⸗ hens, unſere„Viernheimer Volkszeitung“. Treu, ehrlich und unverdroſſen hat ſie in all den Jahren ihren Dienſt verſehen. Ob Sonne oder Regen, ob Eis oder Schnee, immer pünkt⸗ lich hat die Jubilarin eilenden Schrittes ihre Abonnenten bedient. Mit der gleichen Treue blieben ihr auch die Abonnenten ihres Be⸗ zirks verbunden, die ſie ſeit Beſtehen der „Volkszeitung“ jahrein, jahraus liefert. Un⸗ ſerer geſchätzten Zeitungsträgerin, die ſeit dem 19. Januar ds. Is. im 66. Lebensjahre ſteht, unſere herzlichſten Glückwünſche. Möge ihr auch fernerhin Glück und Gelungen beſchie⸗ den ſein. Verlegung der ASKd⸗Geſchäftsſtelle Wie die Ankündigung in den parteiamt⸗ lichen Bekanntmachungen beſagt, iſt mit dem 1. Februar die Geſchäftsſtelle der NRS.⸗Kriegs⸗ opferverſorgung von der Patteigeſchaftoſtelle in der Adolf Hitlerſtraße, in die Wohnung des Kameradſchaftsführers Seelinger, Mann⸗ heimerſtraße 10, verlegt worden. Die amtlichen Geſchäftsſtunden der Glie⸗ derung finden ſtatt: Für Frauen, Hinterblie⸗ benen, Hirnverletzte und Kriegereltern: Diens⸗ tags von 20—21 Uhr, für alle übrigen Ka⸗ meraden: Mittwochs von 20—21 Uhr. Die Amtsſtelle erteilt an dieſen Tagen Aus⸗ kunft über alle Verſorgungsangelegenheiten, Siedlungsfragen ſowie Neuaufnahmen. Aus dem erweiterten Geſchäftsverkehr er⸗ gibt ſich für alle Antragſteller und Mitglie⸗ der eine erhöhte Rückſichtnahme, ſowohl in der Kürze und Sorgfalt der Berichte und Anträge, wie auch in der Zahlung der Beiträge. Als Ausweis für alle zu ſtellenden Anſprüche an die Organiſation dient die Mitgliedskarte, die in allen Fällen als Ausweis und amtliches Dokument vorzulegen iſt. Iſt der Verſorgungs⸗ berechtigte mit mehr als zwei Monaten mit ſeinen Beiträgen im Rückſtand, ſo ſind damit alle früheren Verſorgungs⸗ und Verſicherungs⸗ anſprüche verfallen und können nie mehr durch Nachzahlungen eingeholt werden. En erneuter Anſpruch wird nur durch Neueintritt wieder erworben. Es war am 30. Januar 1933. Ein kleines Erlebnis Ein regneriſcher Tag war dieſer 30. Januar 1933— und doch lag etwas in der Luft. In einer gewiſſen Vorahnung fuhr ich denn am Morgen in die Stadt F. innerhalb unſeres Gaugebietes. Als ich dort mit Bekannten zu⸗ ſammentraf, die bereits Jahre zuvor Mitkämp⸗ für für das neue Deutſchland waren, wovon der eine SA.⸗Truppführer war, waren wir gleich mitten im politiſchen Geſpräch drin mit dem einzigen Thema:„wird Adolf Hitler heute oder morgen als Reichskanzler berufen wer⸗ den!“ Als dann gegen die Mittagsſtunde das Radio in alle Welt, aber vor allem zu allen Deutſchen verkündete: Adolf Hitler iſt als Reichskanzler von dem Reichspräſidenten v. Hindenburg berufen worden, da gingen die Wogen der Begeiſterung hoch und wo ſich Be⸗ kannte und Freunde des dritten Reiches fan⸗ den, da drückten ſie ſich die Hände, umarm⸗ ten ſich und manch feuchtes Auge gab es da⸗ bei vor Rührung, daß endlich in unſerem Vaterland der rechtige Mann gekommen iſt. Immer wieder traf man in den Mittagsſtun⸗ den auf kleinere und größere Anſammlungen, Hände flogen oft dabei in die Luft, mehr drohend zuweilen von Leuten aus den geg⸗ neriſchen Lagern, die das alles nicht glauben wollten, was ihnen jetzt einfache SA.⸗Män⸗ ner, aber in Civil, ſo in kernigen unzweideu⸗ tigen Worten zu erklären verſuchten. Und wenn dabei Worte fielen, in ein paar Jahren wird es keine Erwerbsloſe mehr geben, dann hatten dieſe verbohrten Gegner nur lächerliche Worte dafür übrig, denn ſie konnten es nicht glauben, daß mit dieſem Tage alles anders bei uns werden würde. So ging es bis in die hereinbrechende Dunkelheit überall weiter, während wir bereits wußten, daß abends um 8 Uhr die SA. aufmarſchiert zur Feier dieſes großen denkwürdigen Tages. Wir fanden uns ebenfalls auf dieſem freien Platz ein, wo einige hundert SA.⸗Männer ſtanden und nach knap⸗ pen Befehlen ging es in die Dunkelheit hinein, mit klingendem Spiel gerade in die bekannten Gaſſen und Winkel, wo die ärmſten und ver⸗ blendetſten Menſchen in erbärmlichen Hütten hauſten, wo das Großſtadtelend ſich am mar⸗ kanteſten wiederſpiegelte. Mein Bekannter und ich liefen neben der marſchierenden SA.⸗Ko⸗ lonne her, in der Nähe ſeines Bruders, der im Glied mitmarſchierte. Da ſollten wir et⸗ was erleben: aus den Fenſtern heraus hagelte es Steine, alte Töpfe, man übergoß uns, Weiber ſchrieen, Kinder wurden in die Ko⸗ lonnen geſtoßen, eine wütende Meute ſtand auf den ſchmalen Steigen, ſchimpfend und wütend— da fiel ein Schuß, ſcheinbar nur ein Schreckſchuß: aber unſere SA. Kolonne marſchierte weiter und weiter, nichts konnte ſie ſtören, ſehnige ſtraffe Geſichter ſchauten unter dem Sturmriemen in die Dunkelheit, aus der ihnen an dieſem Tage das Licht der Freiheit entgegenkam! Drei Stunden dauerte der Ummarſch. Wir gingen dann anſchließend in ein in der Nähe gelegenes Lokal, das als Gaſtſtätte für die Parteiangehörigen bekannt war. Wir ſaßen kaum drinnen, da ging auch ſchon die große Glastür in Scherben, denn kommuniſtiſche Raufbolde hatten ſolche mit ei⸗ nem Pflaſterſtein eingeworfen. Wir ſahen uns alle ſtarr an, denn wir waren gewärtig, daß nun auch noch die großen Fenſterſcheiben des Lokals in gleicher Weiſe eingeworfen werden würden. Man hört aber nach dieſem Knall, daß ein Laufen einſetzte, denn inzwiſchen wa⸗ ren Polizeibeamte zur Stelle und zerſtörten dieſe Anſammlungen. Plötzlich ſetzt der Laut⸗ ſprecher ein: es ſprach der Führer! Er ſprach an das ganze Volk! Freude und Begeiſterung glühte aus aller Augen— da erklang„Deutſchland, Deutſchland über alles“ — es erhob ſich alles von den Plätzen und grüßte mit erhobener Hand dieſen Mann, der eben zu uns geſprochen hatte, den wir vor uns ſahen in dieſer Minute in ſeiner ganzen Größe, denn wir glaubten an ihn. Bei uns am Tiſch ſaß ein älterer Mann mit ſeiner Frau, die bei den erſten Worten des Führers den Kopf auf den Tiſch gelegt hatten und die beim Deutſchlandlied nicht aufgeſtanden waren. Wir ſahen ſie einige Minuten ſtill an und als ſie ihre Köpfe erhoben, liefen ihnen die Tränen übers Geſicht, worauf ſie zu uns ſagten: das war unſer Führer— der hilft uns wieder, denn wir ſte⸗ hen am Verhungern! Und von dieſem Tag bis heute ſind es nur kurze vier Jahre! Ermeſſe daran, deutſches Volk, deutſche Mutter und deutſches Kind, die Größe und gewaltige Leiſtung deines Führers! Ir. Mas leißt qtdębecleit? Das iſt ein Begriff, den wir in vielfacher Beziehung auslegen können. Höflichkeit zeigt ſich im Umgang mit den Menſchen, beim Grü⸗ ßen. Doch wir haben ganz beſondere Fälle im Auge, über die einmal ruhig öffentlich ge⸗ ſprochen werden kann. Es finden Veran⸗ ſtaltungen ſtatt. Da treffen wir meiſt im⸗ mer die gleichen Leute, die einfach— aus Prinzip ſcheinbar— zu ſpät kommen müſſen. Sie ſelbſt wollen höflich behandelt ſein, aber ie denken nicht daran, wie unhöflich ſie ſind. Alles muß auf ſie warten, weil der Saal noch nicht beſetzt iſt, aber der Veran⸗ ſtalter weiß, daß noch eine ganze Reihe er⸗ ſcheinen muß, da ja die Eintrittskarten ver⸗ kauft worden ſind. Dasſelbe Bild jedoch auch bei privaten oder Vereinsanläſſen.„Man“ läßt einfach auf ſich warten.„Man“ hat es ja nicht nötig, die Höflichkeit zu zeigen,„man“ iſt ja„man“! Es gibt Leute, die ins Konzert gehen, ins Theater und in den Film. Oft wohl auch des guten Tons wegen. Man muß dabei geweſen ſein. Und dieſe Leute ſind es, die entweder in der letzten Sekunde anrücken, dann aufgeregt einen Platz ſuchen, alle ſchon An⸗ weſenden ungemein ſtören, bis ſie endlich ſitzen. Sie kommen auch ungeniert zu ſpät und wollen dann noch liebenswürdig angeſehen und behandelt ſein. Obwohl eine ganze Reihe an⸗ derer Beſucher wegen ihnen wieder aufſtehen müſſen. Das ſind dann meiſt wieder dieſelben Leute, die Sturm laufen auf ihre Kleider, hier die erſten ſein wolben. Als wenn ihr Leben da⸗ von abhinge. Dabei ſind ſie eine ewige Quelle der Unruhe, des Aergers und des Streits. Gewiß könnten ſie bedauert werden. Aber ſie ſind eben unhöflich. Sonſt würden ſie ſich ändern und an das Sprichwort denken: Höf⸗ lichkeit iſt eine Zier! Und nun wollen wir künftig unſere Augen offenhalten und ſehen, ob eine Wandlung eintreten wird. * Gipfelpunkt der Geſchmackloſigkeit Daß die nationalen Symbole keine geeigne⸗ ten„Objekte“ für geſchmackloſe Verirrungen auf dem Gebiet der wirtſchaftlichen Produktion ſind, hat ſich mittlerweile doch ſoweit herum⸗ geſprochen, daß die Liſten mit Verboten aus dem Geſetz zum Schutz der nationalen Sym⸗ bole beträchtlich kleiner geworden ſind. Die neueſte Bekanntgabe von Entſcheidungen durch den Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda enthält aber, trotz ihrer Kürze, ein als unzuläſſig zurückgewieſenes Erzeug⸗ nis, das einen Gipfelpunkt der Geſchmackloſig⸗ keit darſtellte, nämlich eine Pferdebürſte mit eingeflochtenem Hakenkreuz. Weiter wurden verboten eine kitſchige Ausführung der Ahnen⸗ tafel mit Hoheitszeichen und Reklamearten für Strümpfe, auf denen das Jungvolk zu Re⸗ klamezwecken mißbraucht worden war. Obſtbaumpflege nicht vergeſſen. Dem Verderb iſt der Kampf angeſagt, gleich⸗ zeitig gilt es auf der anderen Seite, die Er⸗ zeugung bis zur Grenze des Möglichen zu ſtei⸗ gern. Im Hinblick auf dieſe Aufgabe iſt alles zu tun, den Ertrag der Obſtbäume ſo groß und ſo hochwertig zu geſtalten, wie dies ir⸗ gend erreichbar iſt. Hierzu gehört die Be⸗ kämpfung aller pflanzlichen und tieriſchen Obſtbaumſchädlinge durch Bürſten und Rei⸗ nigen aller Obſtbäume. Die Baumkronen ſind ſachgemäß zu lichten und von allen dürren Aeſten zu befreien. Alle dürren und abgän⸗ gigen Obſtbäume ſind zu beſeitigen und aus den Obſtanlagen zu entfernen. f Gegen Froſtſch.den an den Glie⸗ dern. Wenn einzelne Glieder, Ohren oder Naſe, zu erfrieren drohen, wird die Haut wachsgelb bis ſchneeweiß und gefühllos. Er⸗ frorene Körperteile müſſen hoch gelagert und feſt mit kaltem Waſſer abgerieben werden, bis ſich in ihnen wieder Gefühl regt. Er⸗ wärmung darf nur allmählich einſetzen. Denn zu raſches Erwärmen hat ein Abſterben der erfrorenen Teile zur Folge. Warme Kom⸗ preſſen oder gar warmes Baden iſt ſehr ge⸗ fährlich. Vor allem die Frau verſehe ſich in dieſen Tagen mit warmen Strümpfen. Erin⸗ nert ſei an die zahlreichen Froſtſchäden, die der Winter 1929 infolge der knappen und dünnen Damenbekleidung brachte. Wichtige Lohnſteuerbeſtimmungen 1. Arbeitgeber haben für jeden am 31. Dezember 1936 bei ihnen beſchäftigt ge⸗ weſenen Arbeitnehmer dem Finanzamt die Steuerkarte 193 6 mit der vollzogenen Lohn⸗ ſteuerbeſcheinigung auf der zweiten Seite der⸗ Warum eigentlich Fettbezugsregelung? Die Neuordnung bietet Gewähr In letzter Zeit hört man oft vonſeiten der Verbraucherſchaft, daß es doch unnötig ge⸗ weſen ſei, ab 1. Januar 1937 beim Butter⸗ einzelhandel und Fleiſcherhandwerk Kunden⸗ liſten für Fett einzuführen und darüber hinaus die Verbilligungsaktion für Margarine zu erweitern. Fett aller Art ſei doch nach wie vor in allen Geſchäften in dem gewünſchten Umfang zu haben. Dieſe Feſtſtellung iſt zwar richtig, ſie geht aber nur von dem Augenblicklichen Zuſtand aus. Tatſache iſt, daß die Fettverſorgung zur Zeit aus mehreren Gründen weſentlich erleich- tert wird. Die Buttererzeugung iſt dank der Erzeugungsſchlacht weiter geſtiegen und liegt heute nicht unerheblich höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Hinzu kommt, daß wir in dieſem Jahre viel mehr Schweine und da⸗ mit mehr Speck und Schmalz zur Verfügung haben als im vergangenen Jahr. Schließlich iſt im Januar erfahrungsgemäß die Kaufkraft der Verbraucher durch das Weihnachtsfeſt ge⸗ ſchwächt und infolgedeſſen der Fettbedarf ge⸗ ringer als im Dezember. Es darf jedoch nicht überſehen werden, daß dieſe günſtige Lage ſich nur dann aufrecht erhalten läßt, wenn das deutſche Volk in wachſendem Maße zu einer Ernährungsweiſe übergeht, die Fett ſpart. Die Möglichkeiten hierzu dürfen in keiner Weiſe unterſchätzt werden. In Süddeutſchland iſt der Fettverbrauch teilweiſe nur halb ſo groß wie in Norddeutſchland. Insbeſondere wird es möglich ſein, den Fettverbrauch durch Uebergang zum warmen Abendbrot und auch zum warmen Mittageſſen(Ausbau der Kan⸗ tinen in den Betrieben!) an Stelle des Ver⸗ zehrens von Butter- und Fettbroten einzu⸗ ſchränken und dadurch Fett zu erſparen. — für eine gerechte Fettverteilung Die weitgehende Einführung der durchge⸗ henden Arbeitszeit nach dem Kriege iſt eine der Haupturſachen für die Steigerung des Fettverbrauchs in der Nachkriegszeit. Im Jahre 1913 wurden je Kopf der Bevölkerung 18,4 Kilo Fett, 1935 dagegen 22,9 Kilo ver⸗ zehrt. Die Steigerung entfällt faſt ausſchließ⸗ lich auf Margarine und Kunſtſpeiſenfett, de⸗ ren Verbrauch im Jahre 1935 um 4 Kilo je Kopf höher war als im Jahre 1913. Ge⸗ rade die Margarine iſt aber in unſerer jetzigen Deviſenlage ſehr ſchwer zu beſchaffen, denn ſie wird faſt ausſchließlich aus ausländiſchen aus ausländiſchen Rohſtoffen, die ſogar meiſt mit Bardeviſen bezahlt werden müſſen, her⸗ geſtellt. Da wir aber andererſeits vordringlich Deviſen zur Beſchaffung von Rohſtoffen für den nationalen Aufbau benötigen, iſt es vom deutſchen Volk nicht zu viel verlangt, wenn es aufgefordert wird, ſeinen Fettverbrauch wie⸗ der auf den niedrigen Vorkriegsſtand zu brin⸗ gen. Wenn jeder ſeinen Fettverbrauch frei⸗ willig um etwa 25 v. H. einſchränkt, iſt die Verſorgung geſichert und können Störungen nicht eintreten. f Im übrigen bietet die durchgeführte Fett⸗ bezugsregelung die Gewähr, daß auch dann eine gerechte Fettverteilung erfolgt, wenn ein⸗ mal die Verſorgung weniger reichlich im Ver⸗ hältnis zur Nachfrage iſt als jetzt. Insbeſon⸗ dere war die neue Regelung notwendig, um zu verhindern, daß in knapperen Zeiten die ſozial beſſer geſtellten Schichten beliebig viel Fett⸗ mengen kaufen können, und die minderbemit⸗ telten, meiſt ſchwer arbeitende Bevölkerung dadurch nicht mehr in der Lage iſt., ihren not⸗ wendigen Bedarf zu decken. ſelben zu überſenden. Die Ueberſendung hat bes zum 15. Februar 1937 an das Finanzamt zu erfolgen, in deſſen Bezirk die Steuerkarte 1937 ausgeſchrieben worden iſt. Die Steuer⸗ karten dürfen alſo dieſen Arbeitnehmern nicht ausgehändigt werden. Für die im Kalenderjahr 1936 beſchäftig⸗ ten Arbeitnehmer, deren Steuerkarte 1936 dem Arbeitgeber nicht vorgelegen hat, und für die vor dem 31. Dezember 1936 ausgeſchie⸗ denen Arbeitnehmer, bei denen die Lohnſteuer⸗ beſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte 1936 beim Ausſcheiden aus dem Arbeitsver⸗ hältnis verſehentlich nicht ausgeſtellt worden iſt, müſſen die Arbeitgeber Lohnſteuer⸗Ueber⸗ weiſungsblätter zum gleichen Zeitpunkt an das Finanzamt der Betriebsſtätte überſenden. Vordrucke zu Lohnſteuerüberweiſungsblättern werden von den Finanzämtern auf Antrag unentgeltlich an die Arbeitgeber abgegeben. 2. Alle Arbeitnehmer, die am 31. Dezember 1936 in keinem Dienſtverhältnis ſtanden, ſind verpflichtet, die in ihrem Beſitz befindliche Steuerkarte 1936 bis zum 15. Februar 1937 bei dem Finanzamt abzulie⸗ fern, in deſſen Bezirk ſie am 10. Oktober 1936 gewohnt haben. 3. Für Arbeitnehmer, deren Arbeitslohn im Kalenderjahr 1936 den Betrag von RM. 8 400.— überſtiegen haben, ſind vom Ar⸗ beitgeber außer der Lohnſteuerbeſcheinigung auf der Steuerkarte 1936 beſondere Lohnzettel auszuſchreiben und bis zum 31. Januar 1937 an das für den Arbeitnehmer nach ſeinem Wohnſitz zuſtändige Finanzamt einzuſenden. Wird der Lohnzettel an die dritte Seite der Steuerkarte 1936 angeklebt, dann erübrigt ſich die Ausſchreibung der Lohnſteuerbeſcheinigung auf Seite 2 der Steuerkarte oder des Lohn⸗ ſteuerüberweiſungsblattes. Vordrucke zu 1 5 zetteln werden den Arbeitgebern auf Antrag vom Finanzamt koſtenlos geliefert. Nähere Auskunft erteilen die Finanzämter. Gedenket der hungernden Vögel! Viernheimer Tonſtimſchau Was bringen dieſe Woche unſere Filmbühnen? Zwei erſtklaſſige Ufa⸗Spitzen⸗Programme! Ab heute im Central⸗Film⸗Palaſt: 6 „Die Slunde der Verjuchung Mit Guſtav Fröhlich und Lida Baarova! Dieſes ausgezeichnete Ufa⸗Großfilmwerk zeichnet ſich in drei Punkten aus: Groß von Format— wertvoll an Gehalt— und mit⸗ reißend in der Wirkung! Motto:„.... was nützt es, wenn man die ganze Welt gewinnt und man verliert den einen Menſchen, mit dem man dieſe Welt tei⸗ len möchte!“ Von der lebensverneinenden Verzweiflung bis zum geretteten Liebesglück führt dieſe pſy⸗ chologiſch packende, N Handlung eines durch Autor, Regie und Beſetzung hoch⸗ künſtleriſchen Films. Alle Regungen, deren das Menſchenherz in Freud, Leid und Liebe fähig iſt, finden in einem hochdramatiſchen Geſchehen beredten Ausdruck durch die mit⸗ reißende Geſtaltungskunſt einer ausgewählten Darſtellergemeinſchaft.—... in die läh⸗ mende Stille des Tatortes dringt unheimlich und bedeutungsvoll das Pauſenzeichen des Deutſchlandſenders:„Ueb. immer Treu und Redlichkeit!...“— Ein Moment nur, herausgegriffen aus der dramatiſchen Aus⸗ drucksfülle, die die Regie Paul Wegeners ſchuf. Dieſe Probleme, die in unſerem vom Arbeitstempo diktierten Zeitalter immer ak⸗ tueller werden, geben dem Film den großen, inneren Wert, regen zum Nachdenken an und beſchäftigen die Gemüter über das unmittel⸗ bare Erlebnis hinaus. Alles ſpricht für einen großen, würdigen, anſtändigen Film! Der verwöhnteſte Filmfreund kommt auf ſeine Rechnung. Ein Ufa⸗Spitzenfilmwerk, das man wirklich geſehen haben muß! * Achtung! Samstag und Sonntag! In den Gloria⸗Lichtſpielen: Der neueſte und beſte Hans Albers⸗Film Unter heißem Himmel“ Ein neuer Ufa⸗Großfilm von Weltgeltung! Ein dramatiſcher Abenteuerfilm voll künſt⸗ leriſcher Ausdruckskraft! Hans Albers zeigt als Kapitän Kellersperg die vielleicht ſtärkſte Leiſtung ſeiner glanz⸗ vollen, ſchauſpieleriſchen Laufbahn. So wurde Hans Albers nie erlebt wie in dieſem Film! Die abenteuerlichen Fahrten des Kapitän Kel⸗ lersperg, ſein Sturz und ſein Triumph, ſein von Liebe und Haß erfüllter Kampf und die ſchickſalhafte Erfullung ſeines Lebens in einer Frau, das alles verdichtet ſich in dieſem pak⸗ kenden und bildli chbezaubernden Ufa⸗Groß⸗ film zu einem Schauſpiel von unerhörter Spannung. Ein filmiſches Meiſterwerk von packender Größe, das Hans Albers, den be⸗ zwingenden Menſchengeſtalter, aufs neue im Zeichen der Ufa vereinigt.— Die grandioſe Landſchaft Griechenlands, ihre weiſtflimmern⸗ mernden Küſtenſtädtchen, ihre Häfen, ihre In⸗ ſelwelt und das Aegäiſche Meer, überſpannt von dem heißen Himmel des Südens, wird zum farbigen Hintergrund dieſes abenteuer⸗ lichen, ſpannenden Filmdramas! Wenn man je einem Film mit größter Er⸗ wartung entgegenſah, wenn man je einen Film mit größter Spannung erlebte, dann: Hans Albers„Unter heißem Himmel“. lt ke⸗ rilung e y dlung g hach „deten 2 ichen We- wählten ie lih⸗ geinlich 1 des Treu t mit, 1 Aus⸗ cherer u vom t al⸗ großen, an und nmittel⸗ i einen mt auf erk, das intag 1 ö lang! Hnſt⸗ etsperg glanz 0 wurde f Fin iin Kel⸗ 1 fel Id dae Sportvereinigung„Amicitia“ 09 Viernheim Sporlecho In der Gruppe Unterbaden⸗Weſt treten am Sonntag ſämtliche Vereine in Tätigkeit und zwar treffen ſich: a Phönix Mannheim— Feudenheim(0:3) 08 Mannheim— Käfertal(12) Neckarau— Neulußheim(1:4) Friedrichsfeld— Ilvesheim(3:4) Amicitia Viernheim— Hockenheim(1:1) Heddesheim— Edingen(3:3) Germania Friedrichsfeld hat alſo den Ta⸗ bellenführer zu Gaſt. Da man Ilvesheim als Meiſter ſchon betrachten kann, verliert die⸗ ſes Treffen an Bedeutung, doch werden beide Gegner darauf aus ſein, den Tabellenplatz zu feſtigen und das Torverhältnis zu verbeſ⸗ ſern. Große Anſtrengungen, wertvolle Punkte zu ſammeln, werden Neckarau und Heddesheim machen, und ſollte ihnen dies auch gelingen. Feudenheim hat bei Phönix wenig Ausſich⸗ ten, zum Siege zu kommen und ebenſo wird es 08 ergehen, da Käfertal nach dem 2. Platz der Tabelle ſtrebt. i Die Formverbeſſerung unſerer Amicitia hat angehalten. In einem prächtigen Kampfe re⸗ vanchierte man ſich für die Vorſpielniederlage in Neulußheim mit einem 7:3 Siege. Bedauer⸗ lich war, daß nur 500 Zuſchauer gekommen waren. Das fair ausgetragene Treffen, in dem beiderſeits gute Leiſtungen gezeigt wurden, hätte einen beſſeren Beſuch verdient gehabt. Im Ausnützen der Torchancen traten aber immer noch große Mängel zutage. Ebenſo hätte man zwei Gegentreffer unbedingt vermeiden müſſen.— Noch eindrucksvoller geſtaltete die Jungliga ihren Sieg. 13 Tore wollen geſchoſ⸗ ſen ſein und der eine Gegentreffer zeigt, daß auch die Hintermannſchaft auf dem Poſten war.— Im letzten Heimſpiel kommt nun morgen 08 Hockenheim auf den Waldſportplatz. Hof⸗ Handball⸗Bezirksklajie Der morgige Sonntag ſieht in der Hand⸗ ball⸗Bezirksklaſſe— Staffel 1— recht in⸗ tereſſante und für die weitere Geſtaltung der Tabelle äußerſt wichtige Begegnungen vor. Es ſtehen ſich gegenüber: 46 Mannheim— Hockenheim(1:5) TG. St. Leon— Friedrichsfeld(6:10) G. Ziegelhauſen— Handſchuhsheim(7:6) MTG.— TV. Viernheim(0:8) „Der Tabellenführer Hockenheim ſteht vor einer ſchweren Aufgabe inſofern, als 1846 Mannheim aufgrund ſeiner wiedergefundenen vollſtändigen Kampfkraft nicht gewillt ſein wird, auf eigenem Platze die Punkte abzu⸗ geben.— St. Leon wird wohl oder übel die am letzten Sonntag in Viernheim erlittene Scharte wieder auswetzen wollen und alles aufbieten, um gegen Friedrichsfeld erfolgreich zu beſtehen, was ihnen auch gelingen wird. Handſchuhsheim wird in Ziegelhauſen nichts oder nicht viel zu beſtellen haben, da die Platzmannſchaft zur Zeit wieder auf der Höhe iſt. Handſchuhsheim wird im Falle einer Nie⸗ derlage immer mehr dem Abſtieg nahe kommen. Ein weiterer Abſtiegskandidat iſt die Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft, bei welcher unſere Turner zum fälligen Rückſpiel antreten müſ⸗ ſen. Nun iſt es ja von vornherein klar, daß von Abſtiegsſorgen geplagte Vereine oftmals wahre Glanzleiſtungen vollbringen und auf⸗ grund ihres ungeheuren Eifers ſchon manchem ſiegesbewußten Gegner das Nachſehen gaben. Mit dieſer Tatſache müſſen ſich auch unſere Turner vertraut machen und ſich demgemäß vorbereiten. Mannheim brachte es am ver⸗ gangenen Sonntag durch eine Energieleiſtung auf dem Hohenſachſener Gelände zu einem 10:9Sieg, was ſchon an und für ſich viel, ſehr viel ſpricht. Vergleiche über das Vor⸗ ſpiel, das Viernheim mit 8:0 für ſich ent⸗ ſchied, zu ziehen, wäre verfehlt. Die Platzherren haben ihre ſpieleriſche Fähigkeit ſeit dieſer Zeit um ein Beträchtliches erhöht und werden zudem noch den Platzvorteil zu wahren wiſſen. Alſo können ſich unſere Turner auf das Schlimmſte gefaßt machen. Noch mehr als bisher heißt es daher aufpaſſen und mit Mut und Selbſtvertrauen in den Kampf! Und vielleicht glückt dann doch der große Wurf! Ja, vielleicht reicht es doch zu einem Sieg, der aber nur durch die Hergabe der letzten Kräfte erreicht werden wird. Auch das iſt Kameradjchaft Erkältung— das iſt doch eine Kleinig⸗ keit, kaum der Rede wert— nicht wahr? Jede leicertig zugezogene Erkältung, die ein Fernbleiben vom Dienſt erforderlich macht, beunruhigt den Arbeitslauf des Betriebes. Vielleicht bürdeſt du dem Arbeitskameraden Mehrarbeit auf. Vielleicht müſſen wichtige Dinge liegen bleiben. Iſt das kameradſchaft⸗ liche fen wir, daß unſere Mannſchaften die Freunde des runden Leders mit einem gleichen Schützen⸗ feſt erfreuen und zeigen, daß ſie beſtrebt ſind, Tabellenplatz und Torverhältnis noch zu ver⸗ verbeſſern. Vielleicht haben die 20 Tore auch bei dem halben Hundert Sportfreunden einge⸗ ſchlagen, die am letzten Sonntag noch fehlten und bewirken, daß auch ſie mal wieder ihre Schritte nach dem Waldſportplatz lenken. Feſt ſteht, daß ſie etwas verſäumt haben. Es ſpielen: Krug; Kiß Faltermann; Martin, Müller Joſef, Hoock; Schmitt Hch., Kiß Karl 3, Lang, Kiß Karl 2, Helbig. Jungliga: Biſchler; Kempf Joſ., Weidner; Eppel, Friedel, Rhein; Pfenning, Martin, Knapp, Georgi, Kempf Konr. * Turnerjußballer in Ladenburg Morgen müſſen unſere Turner zum letzten Verbandsſpiel in Ladenburg antreten. Wenn wir den Tabellenſtand der Mannſchaft be⸗ trachten, ſo ſehen wir, daß das Spiel unter allen Umſtänden gewonnen werden muß, wenn nicht das Schlimmſte eintreten ſoll. Allerdings wird man mit den am vorigen Sonntag ge⸗ zeigten Leiſtungen nicht beſtehen können, ſon⸗ dern nur mit friſcher Kraft und unbändigem Siegeswillen. Jeder Spieler muß ſich daher von vornherein voll einſetzen, dann wird auch dieſe Klippe genommen werden können. Maunſchaftsauſſeellungen: N 1. Mannſchaft: Beikert; Kühlwein, Winkler Karl; Unrath, Bergmann, Mandel K.; Jakob Gg., Heckmann Gg., Stumpf 1, Stumpf 2, Helbig Joh. 2. Mannſchaft: Knapp; Helfrich J., Hoock H., Mandel A., Effler, Mandel J.; Buſalt, Pfenning, Kempf, Brandenburger, Jöſt Gg. mit vollem Programm Jede Erkältung, die man in vollbeſetzte Räume trägt, bringt Mitmenſchen in Gefahr. Gewaltig wächſt ſie, wenn der Erkrankte durch Huſten, Spucken, gebrauchte Taſchentücher und auf andere Weiſe die Krankheitskeime ver⸗ ſchwenderiſch in die Luft befördert. Iſt das kameradſchaftlich? Erkältete, denkt kameradſchaftlich! Eure Volksgenoſſen, eure Arbeitskameraden können das verlangen! Kräftigt eure Geſundheit bei⸗ zeiten, damit ihr der Krankheit ohnehin Wider⸗ ſtand leiſtet! Befolgt die Ratſchläge zur Ver⸗ hütung von Anſteckungen! Und ſeid ihr nun doch erkältet, ſo verſchleppt dieſe Erkältung nicht erſt! Niemand hat einen Gewinn davon und am wenigſten ihr ſelbſt! Die Heimat. Unſere Beilage ſtellt in den Mittelpunkt ihrer heimatkundlichen Betrach⸗ tungen die Fasnacht. Neben Neckreimen, die bei dieſer Gelegenheit im Volksmunde weiter⸗ Tocben werden, hören wir vom Verlauf dieſer age in unſeren verſchiedenen Heimatbezir⸗ ken: alte Fasnachtsgeſtalten tauchen auf, der Ablauf des Feſtes im ſüdlichen Odenwald, in Rheinheſſen und in Oberheſſen wird uns ge⸗ ſchildert. Eine Reihe bildlicher Darſtellungen alter Volksbräuche bei den Verkleidungen ſoll die Verwurzelung des Fasnacht im Volke be⸗ ſonders dartun.— Als Abſchluß der diesma⸗ lichen Folge der Heimatblätter erſcheint ein kurzer Bericht über die Arbeitsaufnahme der Naturſchutzſtelle für den Kreis Heppenheim. Keine roten Scheiben an der Rückſeite der Beleuchtungseinrichtungen der Fahrzeuge! — „ N ö —— 1— ber N R N 5 N Veranſtaltungen bes Freizeitringes im Februar 1937 Auch im Februar finden in den meiſten Or⸗ ten des Kreiſes im Rahmen des Freizeitringes Feierabendveranſtaltungen ſtatt. Der Februar iſt eine Zeit, in welcher bis zum Faſtnacht⸗ uren der Prinz Karneval das Zepter führt. Auch wir wollen einer volkstümlichen Ge⸗ ſtaltung dieſer Zeit Raum laſſen, können wir doch ſagen, daß gerade im Kreis Heppenheim in einer Reihe von Orten des Odenwaldes Faſtnachtsbräuche gepflogen werden, die ſchon Jahrhunderte alt ſind. „Jedem das Seine“ ſei hier die Parole und die Faſtnacht des Jahres 1937 ſoll die Men⸗ ſchen fröhlich und heiter finden. Eines aber muß eingeflochten werden: Die Zeit, da man Karneval feierte, indem man ſich alte Lum⸗ 75 anzog, das Geſicht vermalte und eine Maske davorzog, iſt vorbei. Selbſt in der ausgelaſſenſten Stimmung wollen wir daran denken, daß all unſer Tun ſich letzten Endes finden muß im bejahenden Ausdruck der Lebens- und Kampfgemeinſchaft Deutſchland! In Viernheim finden nachfolgende Freizeitveranſtaltungen ſtatt: 6. Februar 1937: Koſtümfeſt im„Ratskeller“. Beginn 20 Uhr. Veranſt.: NSG.„Kd.“ in Verbindung mit dem Männergeſang⸗ verein. 7. Februar 1937: 2. Große Fremdenſitzung im„Karpfen“; Beginn: 20 Uhr. Veranſt.: NSG.„Kd.“ in Verbindung mit der Karnevalsgeſellſchaft Viernheim. Wandern mit„Kraft durch Freude“: 1. Kreiswandertag 1937 am 14. Februar Unter Führung der Ortswanderwarte wer⸗ den am 14. Februar von faſt allen Ortsgrup⸗ pen und Stützpunkten Wanderungen durchge⸗ führt. Auch hierbei ſollen ſich die Arbeits⸗ kameraden zu fröhlicher Gemeinſchaft ohne Berufs⸗ und Standesunterſchiede zuſammen⸗ finden. Und ſo weiſen wir ſchon hier auf dieſe Wanderungen hin und fordern dazu auf: Zum erſten Kreiswandertag der Kd. am 14. Feb⸗ ruar wandert alles! Wanderplan für Viernheim: Fußwan⸗ derung nach Hüttenfeld durch das Wieſen⸗ elände. Abmarſch um 13 Uhr am Rathaus. Führer: Ortswanderwart Schmitt. dere eee eee, den dae Der Reichs⸗ und Preußiſche Verkehrsminiſter weiſt auf folgendes hin: In letzter Zeit mehren ſich die Beobachtungen, daß Laternen von Kraft⸗ und anderen Fahrzeugen an der Rück⸗ ſeite rote Glasſcheiben haben. Bei Dunkel⸗ heit beſteht die Gefahr einer Verwechslung mit eingeſchalteten Fahrtrichtungsanzeigern. Zur Vermeidung einer Irreführung muß die Ein⸗ fügung ſolcher roten Scheiben in die Rückſeite von Beleuchtungseinrichtungen bei Fahrzeu⸗ gen aller Art unterbleiben. Die Brems⸗ und Schlußlichter werden naturgemäß hiervon nicht betroffen. * Wo it bas ſchönſte Dorf im Gau? In dieſem Jahre wird die Dorfverſchönerungs⸗ aktion über alle Kreiſe des Gaues ausge⸗ dehnt. Am Ende des Jahres wird überall das ſchönſte Dorf als Kreis- und Muſterdorf beſtimmt und von dieſen Kreismuſterdörfern wird das Gaumuſterdorf 1937 ausgewählt. Die Arbeit ſoll auch in den folgenden Jahren in gleicher Weiſe fortgeſetzt werden, bis ſchließ⸗ lich einmal alle Dörfer erfaßt ſind. Willſt du jung, geſund und ſchön bleiben, ſo mußt du bei„KdF.“ Sport treiben, dort erreichſt du bei frohem Spiel ohne Plag u. Müh leicht das begehrte Ziel! Der uneheliche Vater muß genannt werden Ein Urteil von großer und grundſätzlicher Bedeutung iſt von der Großen Strafkammer Hannover gefällt worden. Die Kammer verurteilte eine ledige Mutter, die ſich ent⸗ ſchieden weigerte, den Vater ihres am 24. September 1935 geborenen Töchterchens zu nennen, zu 14 Tage Gefängnis. Im Intereſſe der Reinhaltung der Raſſe und des Blutes iſt es, wie das Gericht in ſeiner Urteilsbegrün⸗ dung ausführte, entgegen den früheren Ge⸗ pflogenheiten, unbedingt erforderlich, daß der Vater des unehelichen Kindes von der Mutter angegeben wird. Weigert ſie ſich, ſo wird ſie wegen Vergehens gegen das Perſonenſtands⸗ geſetz in Strafe genommen. eee eee eee eee Helft Heime bauen, helft Arbeit ſchaffen, Das Baujahr der Hitler-Jugend ruft! Jür jeden eine verpflichtung jum Opfer! Türplakette für den Monat Jebruar Steuerterminkalenber für den Monat Februar 1937 Späteſtens: 5.: Lohnſteuer für die Zeit vom 16. bis 31. Januar 1937 ſowie Abgabe der Beſchei⸗ nigung über die Geſamtſumme der im Monat Januar einbehaltenen Beträge. 10.: Umſatzſteuer⸗Voranmeldung und Vor⸗ auszahlung der Monatszahler für Monat Januar. Keine Schonfriſt. 10.: 4. Rate Vermögensſteuer lt. Steuerbe⸗ ſcheid. Keine Schonfriſt. 15.: Tilgungsbeträge auf Eheſtandsdarlehen. Keine Schonfriſt. 15.: 4. Rate Kirchenſteuer lt. Steuerbeſcheid. Keine Schonfriſt. 15.: Ablauf der Friſt für die Einſendung der Steuerabzugsbelege vom Arbeitslohn für Kalenderjahr 1936. 20.: Lohnſteuer für die Zeit vom 1.—15. Februar, ſofern der Steuerabzug den Be⸗ trag von 200 RM. überſteigt. Keine Schonfriſt. 25.: 6. Rate Landesſteuer bzw. Abſchlußzah⸗ lung für das Kalenderjahr 1936. Schon⸗ friſt bis 5. März. 28.: Ablauf der Friſt für die Einſendung der Einkommen-, Körperſchafts⸗ und Um⸗ ſatzſteuererklärungen für die Veranla— gung 1936. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms. Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms du XII tes, über 1800 8. 8t. iſt Anzeigen⸗ preisline r. 6 gullig. . 25 —— . — w—ç—%r—* —— 2—————— Goltesbienzt⸗Oroͤnungen Tatholſſche Gemeinde Viernheim: Sonntag Sexageſima Apoſtelkirche: ½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt ½2 Uhr: Chriſtenlehre für die Jung⸗ frauen; 2 Uhr: Andacht darienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit igt ½11 Uhr: Kindermeſſe an 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 7.05 Uhr 1. S.⸗A. für Philipp Adler 4. 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für ledig verſt. Cäcilia Kirchner und ledig verſt. Eva Seib 7.35 Uhr 1. S.⸗A. für Anton Rückert Dienstag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Jof. Brückmann, Ehefrau Maria geb. Dietz, Schwiegerſöhne: Joſeph gönigsfel hörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Johann Georgi, Ehefrau Magd. geb. Adler, Eltern, Tochter Eliſabeth geehel. Simon und Angehörige Vor dem 1. Amt iſt Kerzenweihe. Mittwoch: 7.05 Uhr 2., 7.35 Uhr 3. S.A. für Philipp Adler 4. Donnerstag: 7.05 Uhr 2., 7.35 Uhr 3. S.-A. für Anton Rückert Freitag:. 7.05 Uhr beſt. Amt für Cäcilia Mandel eb. Bugert, beiderſeitige Großeltern: Phil. uer und Ehefrau und Jakob Bugert und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. 1 für Joh. Hoock 7., Sohn gef. Krieger Nikolaus und Eliſabeth Buſalt und Angehörige 7.35 Uhr Segensmeſſe für Joh. Peter Alter anſtelle eines beſt. Amtes Samstag: a i 7.05 Uhr beſt. Amt für Nik. Stumpf 4., iegerſohn Phil. Benz und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familien Jakob Ernſt und Adam del 5 7.35 Uhr beſt. Amt für Anna Maria mitt geb. Bugert, Sohn Friedrich, S re Georg Kühlwein, Eltern, Schwiegereltern und Angehörige. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Am Donnerstag iſt von 5—7 Uhr 14 5 heit zur hl. Beicht. Freitag iſt um halb 7 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. 3 An Freitag(Herz- Jeſu⸗Freitag) iſt bei den Engl. Frl. von 1—5 Uhr das Allerheiligſte ausgeſetzt. Die Gläubigen ſind zum Beſuche freundlichſt eingeladen. 5 Am nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. hl. Kommunion für das 7. Schuljahr, die Schü⸗ ler der H. H. Lehrer Schmuck, Kumpa, Rektor Beller, Frl. Rieß und Frl. Koob. Am Sonntag, den 31. Januar 1937, wird der Caritasverband Worms eine Film⸗ vorführung in der Sporthalle veranſtalten: Um halb 4 Uhr für die Kinder(Eintritt 10 Pfg.) und um 8 Uhr für Erwachſene(Eintritt —.30 RM.) Die Filmvorführung wird ſehr empfohlen. 5 econtagabend um 8 Uhr iſt für die 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen im Sälchen der Kirche Verſammlung. CCC Aiebkreis⸗Süngertagung in Biblis Im Saale„Zur Krone“ in Biblis fand am Sonntag die Riedkreis⸗Sängertagung, an welcher auch Vertreter der hieſigen Geſangver⸗ eine teilnahmen, ſtatt. Kreisführer Alles konnte die Delegierten von 35 Vereinen be⸗ grüßen, wie auch Vertreter der Partei. Nach einem würdigen Gedenken der verſtorbenen Mitglieder gab der Vorſitzende den Geſchäfts⸗ bericht pro 1936. Kreischormeiſter, Muſik⸗ direktor Sieh ⸗ Mannheim referierte über das vorjährige Wertungsſingen und gab hierbei auch die Richtlinien für das diesjährige be⸗ kannt. Es ſoll diesmal an zwei Sonntagen durchgeführt werden und zwar für den nörd⸗ lichen Teil des Riedkreiſes am 2. Mai in Groß-Gerau und für den ſüdlichen Teil am 9. Mai in Biblis. Dem Geſangverein„Ein⸗ tracht“ wurde die Durchführung übertragen. Diesmal ſoll das Wertungsſingen auf Wunſch morgens erfolgen, womit man vielen Wünſchen aus Sängerkreiſen entſpricht. Nach Darlegung des Kaſſenberichtes und einer Anſprache des Bibliſer Ortsgruppenleiter⸗Stellvertreters— Babiſt— ſammelten ſich alle Teilnehmer zu einem Maſſenchor. Unter Stabführung von d, Karl Blank und Ange⸗ Evangelſſche Gemeinde Viernheim Sonntag, den 31. Januar 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt — 9 Röm. 8, 33—39; Lieder: 4, 265, Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt. Dienstag, den 2. Februar 1937: Frauenabend Donnerstag, den 4. Februar: Kirchenchor Freitag, den 5. Februar: Mädchenkreis. CCC ĩͤ Rafe Sieh ⸗Mannheim wurde„Die Mahnung“ Nhe Hiermit fand die Ta⸗ ung ihren Abſchluß. Faſinachtsveranſlaltungen Und letztmals: Wohin gehen wir Sonntagabend? A dei große Maske⸗Koſtümfeſt vum Ge Ge Vau in be Fürſt Alexander! Alſo es geht pünktlich um 8 Uhr 11 abends los: mit dem großen Einzug des Hohen Elferrates, der Prinzengarde, der Bojs, dem Eulenſpiegel und der großen Rede des oberſten Narren!„Verne an der Autobahn“ wird ſodann unter großem Geknatter einge⸗ weiht werden. Was dann kommt— das muß man wirklich geſehen und miterlebt haben, mehr können wir nicht mehr ſagen. Aber für etwas wird es jetzt beim Leſen Zeit: daß ſich Jeder eine Eintritts- bzw. Maskenkarte be⸗ large in den im Inſerat genannten Vorver⸗ aufsſtellen. Die Parole bleibt alſo für den Sonntagabend für alle Viernheimer Narren und Närrinnen: Hinein in den„Fürſcht“ auf den ee Masken⸗Koſtümball der Großen arnevalsgeſellſchaft! 5 Kleines Rätſel am Gartenzaun. Wenige beachten das kleine Schild am Garten⸗ zaun oder an der Mauer, auf dem unter einem H eine Fah und unter dieſer in einem rechten oder linken Feld eine weitere Zahl ſteht. Man⸗ cher weiß auch das Rätſel nicht zu löſen, das dieſes Schild dem Vorübergehenden aufgibt. Es bezeichnet die Stelle, wo die Feuerwehr im Falle der Gefahr Waſſer entnehmen kann, den „Hydranten“. Seinen Namen verdankt er der griechiſchen Sprache, und allgemeinverſtänd⸗ . er wohl als Zapfſtelle oder Waſſer⸗ geber bezeichnet werden. Die erſte Zahl bedeu⸗ tet, wieviel Meter entfernt vom Schild ſich die Linie befindet, auf der der Hydrant liegt, die zweite Zahl, wieviel Meter man auf dieſer Linie nach rechts oder links gehen muß, um ihn ſelbſt zu finden. Zumeiſt ſieht man ja den kleinen Eiſendeckel auf Fußweg oder Straße, zu dem das Schild hinführen will. Oft aber auch iſt der Deckel durch Erde ver⸗ deckt, und jetzt, wenn Schnee alles verhüllt, würde man die Stelle ohne den Hinweis auf dem Schild überhaupt nicht finden. Es liegt im Intereſſe aller, daß die Hydranten eisfrei gehalten werden. Denn wenn einmal ein Hy⸗ drant benötigt wird, dann iſt Gefahr im Ver⸗ zug und jede erſparte Sekunde kann Unheil ab⸗ wenden. » Sängerbund⸗Flora. Die Mitglieder wollen die Anzeige im Vereinsanzeiger beach⸗ ten. Es iſt zu wünſchen, daß die Mitglieder, aktive und paſſive, ſowie Ehrenmitglieder recht zahlreich der Generalverſammlung beiwohnen. Die winterliche Witterung hält vor⸗ erſt bei uns an. Samstag: Wolkig bis be⸗ deckt und weitere Schneefälle, bei lebhaften öſtlichen Winden kalt.— Sonntag: Bei Luft⸗ zufuhr aus Oſt Fortdauer der kalten, zu Schneefällen geneigten Witterung. PPS Der beſte Ausgleich und die wohltuenſte Ent⸗ ſpannung für den Arbeiter der Stirn und der Fauſt ſind die Leibesübungen! Niemand ſollte es deshalb verſäumen, ſich jede Woche— Donnerstagsabends— dieſe Wohltat für den Leib und den Geiſt bei den„Kraft durch Freude“ ⸗Sportkurſen im „Freiſchütz“ zu holen. SSS D Hauptoerjammlung bes Gartenbaues Der Landesverband der Gartenbauvereine für das Gebiet der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau veranſtaltet am Donnerstag, den 4. Februar, im Volksbildungsheim in Frankfurt ſeine 1. Hauptverſammlung. Der Referent 5 Gartenbau beim Reichsnährſtand wird auf Verſammlung über die Aufgaben der länd⸗ lichen Gartenbauvereine ſprechen, außerdem wird die Zuſammenarbeit der Bezirksgarten⸗ bauverbände und der Einzelvereine erſmalig zuſammenfaſſend behandelt. Zur Hauptver⸗ ſammlung, die nachmittags um 13 Uhr be⸗ ginnt, 5 alle Freunde des Geſamtgebietes Gartenbau eingeladen. . eQſü.—,—..̃—˙aAVA2——...rr————— deſſentliche Außpotberung zur Abgabe der Steuererklärungen für die Einkommenſteuer, Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1936 ſowie für die Gewerbeſteuer für des Rech⸗ nungsjahr 1937. Die Steuererklärungen für die Einkommen⸗ 71 Körperſchaftsſteuer und Umſatzſteuer ür das Kalenderjahr 1936 ſowie für die Ge⸗ werbeſteuer für das Rechnungsjahr 1937 55 in der Zeit vom 1. bis 28. Februar 1937 unter Benutzung der vorgeſchriebenen Vor⸗ drucke wie folgt abzugeben: 1 Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Einkommenſteuer ſind verpflichtet: A. Anbeſchränkt Einkommenſteuer⸗ pflichtige 1. wenn ihr Einkommen den Betrag von 8000 RM. überſtiegen hat oder 2. wenn ihr Einkommen weniger als 8 000 RM., aber mehr als 4000 RM. betra⸗ gen hat und darin Einkünfte von mehr als 800 RM. enthalten ſind, die weder der Lohnſteuer noch der Kapitalertrags⸗ ſteuer unterlegen haben, oder 3. ohne Rückſicht auf die Höhe des Ein⸗ kommens, wenn es ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land⸗ und Forſtwirt⸗ chaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger rbeit(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Berufes) beſtanden hat und der Gewinn auf Grund eines Buchab⸗ ſchluſſes ermittelt iſt. B. Beſchränkt Einkommenſteuerpflichtige 1. wenn ihre be inländiſchen Ein⸗ künfte, nach Abzug der Einkünfte, die der Lohnſteuer oder der Kapitalertragsſteuer unterliegen, 4000 RM. überſteigen, oder 2. ohne Rückſicht auf die Höhe ihrer inlän⸗ diſchen Einkünfte, wenn dieſe ganz oder teilweiſe aus Gewinn aus Land⸗ und Forſtwirtſchaft, Gewerbebetrieb oder ſelbſtändiger Arbeit(insbeſondere aus der Ausübung eines freien Berufes) beſtan⸗ den haben und der Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes ermittelt iſt. Der Ehemann hat in ſeiner Steuerer⸗ klärung auch die Einkünfte ſeiner Ehefrau anzugeben, die bei der Zuſammenveranla⸗ gung mit ſeinen Einkünften zuſammenzu⸗ rechnen ſind. Die Ehegatten werden zuſam⸗ menveranlagt, ſolange beide unbeſchränkt ſteuerpflichtig ſind und nicht dauernd ge⸗ trennt leben und dieſe e min⸗ deſtens vier Monate in dem Kalenderjahr beſtanden haben, für das die Veranlagung erfolgt. Ebenſo hat der Haushaltungsvor⸗ ſtand in ſeiner Steuererklärung auch die Einkünfte der Kinder anzugeben, die bei der Zuſammenveranlagung mit ſeinen Ein⸗ künften zuſammenzurechnen ſind. Der Haus⸗ haltungsvorſtand wird mit ſeinen Kindern, für die ihm Kinderermäßigung gewährt wird, zuſammenveranlagt, ſolange er und die Kinder unbeſchränkt an ſind. Einkünfte aus nichtſelbſtändiger Ar⸗ beit, die die Kinder aus einem dem Haus⸗ haltungsvorſtand fremden Betrieb beziehen, ſcheiden bei der Zuſammenveranlagung aus. II. Zur Abgabe einer Steuererklärung für die Körperſchaftsſteuer ſind verpflichtet: A. Anbeſchräntt ſteuerpflichtige Körper⸗ ſchaften über ſämtliche Einkünfte und zwar 1. Kapitalgeſellſchaften(Aktiengeſellſchaf⸗ ten, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Kolonialgeſellſchaften, bergrechtliche Ge⸗ werkſchaften); 2. Erwerbs- u. Wirtſchaftsgenoſſenſchaften 3. Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit 4. 3 juriſtiſche Perſonen des privaten echts; 5. nichtrechtsfähige Vereine, Anſtalten, Stiftungen und andere Zweckvermögen; 6. Betriebe gewerblicher Art von Körper⸗ ſchaften des öffentlichen Rechts(hierzu ehören u. a. ſämtliche öffentliche Ver⸗ — B. Beſchränkt ſteuerpflichtige Körper⸗ ſchaften über die inländiſchen Ein⸗ künfte und zwar: 1. Körperſchaften, onenvereinigungen und Vermögensmaſſen, die weder ihre Geſchäftsleitung noch ihren Sitz im In⸗ land haben; 2. Körperſchaften, Perſonenvereinigungen und Vermögensmaſſen, die nicht unbe⸗ ſchränkt ſteuerpflichtig ſind. C. Sämtliche Körperſchaften, Perſonen⸗ vereinigungen und Vermögensmaſſen 1. Die beim Wegfall der Steuerpflicht, ins⸗ beſondere auch bei der Umwandlung; 2. beim Uebergang von der Fee zur unbeſchränkten und beim Uebergang von der unbeſchränkten zur beſchränkten Steu⸗ erpflicht. III. Ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkom⸗ mens haben abzugeben eine Einkommenser⸗ klärung bei Beteiligung mehrerer Perſonen an den Einkünften aus a) Land- und Forſtwirtſchaft, b) Gewerbebetrieb, e) ſelbſtändiger Arbeit, d) Vermietung und Verpachtung unbeweg⸗ lichen Vermögens. Die Verpflichtung zur Abgabe der Erklä⸗ rung obliegt in dieſen Fällen den zur Ge⸗ pa oder Vertretung befugten Per⸗ onen. IV. Zur Abgabe einer Steuererklärung zur Umſatzſteuer ſind alle Umſatzſteuerpflich⸗ tigen verpflichtet mit Ausnahme: 1. der Straßenhändler, Wandergewerbetrei⸗ benden und anderen Umſatzſteuerpflichti⸗ en, die nach 88 83 und 85 der Durch⸗ füheungs be e zum Umſatzſteu⸗ Selce 1934 und zur Führung eines Straßenſteuerheftes verpflichtet ſind; 2. der nichtbuchführenden Landwirte, ſo⸗ weit ſie für ihre Umſätze Vorauszah⸗ lungen nach den jeweils geltenden Um⸗ e che geleiſtet ha⸗ n; f 3. derjenigen Unternehmen, deren Umſatz⸗ ſteuer far das Kalenderjahr 1935 nicht mehr als 20 Reichsmark beträgt oder bei ſteuerfreien Umſätzen betragen wür⸗ de, wenn dieſe ſteuerpflichtig wären(8 63 (2) der Durchführungsbeſtimmungen zum Umſatzſteuergeſetz 1934). Ohne Rückſicht auf ein etwa vom Kalender⸗ jahr abweichendes Wirtſchaftsjahr iſt in allen Fällen der in der Zeit vom 1. 1. bis zum 31. 12 1936 erzielte Umſatz anzu⸗ geben. 8 Eine Gewerbeſteuererklärung iſt ab⸗ zugeben: 24 1. für alle gewerbeſteuerpflichtigen Unter⸗ nehmen, deren Gewerbeertrag 2 ſchaftsjahr 1936(1935/86) den 9 von 4000 RM. oder deren Gewerbeka⸗ pital am 1. Januar 1935 oder an einem ſpäteren Feſtſtellungszeitpunkt den Be⸗ trag von 40 000 RM. überſtiegen hat; 2. für Kapitalgeſellſchaften(Aktiengeſell⸗ chaften, Kommanditgeſellſchaften auf ktien, Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung, Kolonialgeſellſchaften, berg⸗ rechtliche fegte für Erwerbs⸗ und Wirtſchaftsgenoſſenſchaften und 5 Verſicherungsvereine auf Gegenſeitigkeit ür ſonſti rivaten Rechts und für nichtrechtsfähige ereine iſt eine Gewerbeſteuererklärung nur abzugeben, ſoweit dieſe Unterneh⸗ men einen wirtſchaftlichen Geſchäftsbe⸗ trieb(ausgenommen Land- und Forſt⸗ wirtſchaft) unterhalten ö 3. ohne Rückſicht auf die Höhe des Ge⸗ werbeertrags oder des Gewerbekapitals für alle gewerbeſteuerpflichtigen Unter⸗ nehmen, bei denen der Gewinn auf Grund eines Buchabſchluſſes zu ermit⸗ teln iſt oder ermittelt wird; 4. für alle gewerbeſteuerpflichtigen Unter⸗ nehmen, für die vom Finanzamt eine Ge⸗ werbeſteuererklärung beſonders verlangt wird. VI Die zur Abgabe einer Steuererklärung Ver⸗ pflichteten haben die Steuererklärung auch dann abzugeben, wenn ihnen ein Vordruck nicht zugeſandt wird; die übrigen Steuerpflich⸗ tigen haben eine Steuererklärung abzugeben, wenn ſie hierzu vom Finanzamt aufgefordert werden. VII. Wer die Friſt zur Abgabe der ihm oblie⸗ genden Steuererklärung verſäumt, kann mit 9 5 6 zur Abgabe der Steuererklärung angehalten werden; auch kann ihm ein Zu⸗ ſchlag bis zu 10 v. H. der feſtgeſetzten Steuer auferlegt werden. „ VIII. Die Hinterziehung oder der 1 einer Hinterziehung der Einkommenſteuer, Körper⸗ ſchaftsſteuer, Umſatzſteuer oder Gewerbeſteu⸗ er ſowie fahrläſſige Vergehen gegen die Steu⸗ ergeſetze(Steuergefährdung) werden beſtraft. Heppenheim, den 30. Januar 1937. Finanzamt tige juriſtiſche Perſonen des N 4 51 0 ite 5 N 5 5 70 dur 6 n N 1 1 5 28 4 r le mon bekommt viele gute Wate für weng Geld im uud in bei N ü 3 5⁰ nonnneims Fechgeschöſt für Kleſderstofte, Welbweren ** onnhelms Fechgesec r Klelderstoffe, Winter-Schluß- Verkauf bn dee bee ee e kahn, 9 5 5 1.. 5 4 0 N dne, 5 8 e N. ö i. N 3 o/ een r den een 7.... ͤ 8 5 ‚ f Der Blutrausch bee Beattg kes——̃ DEG Restauration mus wird nie über Deutſchlan b 2 culung ur! uro kommens weil wir eine 4. tung für Landwirt⸗ N ahreslehrg Inge. Schnellfördernder rene Gemeinſchaft geworben 90 Jei net Motto: Groß und Klein bene. rivat- Unterticht bel mäsigem Honorar find Deine dauernde Opfer⸗ 5 Al uu ſchaft geeigne euch ſei es bekannt, Höhere und private Handelsschule bereitſchaft für das W W. oll al 4 zu verkaufen. beim Sander wackelt am al chüritz G aten zütenun der Welt Zenge unſeres neuen ee Näh. in der Ge⸗ r de dur c, Mannheim Fernsprecher 27105 Geiſtes lein! ſchäftsſt. d. Bl. 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Januar 1937, iche i 70 N Am Sonntag 4 am Montag abend 4 5 Happen 9 Rannen- nachmittags 1 Uhr, im Nebenzimmer des Gaſthauſes b dnf⸗ 0 W 771 Uhr großer 7.71 Uhr abend fun. Ratskeller ſtatt. Hierzu laden wir unſere ſämt⸗ 2 0 abend ichen Mitglieder recht herzlich ein. Tagesordnung 5 Kappen⸗ Hierzu laden Nach⸗] wird dortſelbſt bekanntgegeben. Der Vorſtand „ baer ant T wein wir unſere ge./ K dn. Freunde und ceſaugberein Sängerbund⸗Flora. 1. abend ſchätzte Nachbarſchaft, Die Muftk e weorgen Sonntag nachmittag halb 2 Uhr findet un⸗ 1 0* 4. 408 20 2 J. Wir laden alle unſere Gäſte, Freunde und Bekannte herz⸗ ſere diesjährige Generalverſammlung im Lokal ſtatt, him 1j reun 4 nner hier- 6 Nachbarn, Gäſte, lichſt einladen. wozu ſämtliche Mitglieder und Ehrenmitglieder herz⸗ 1 u ani zu närrischst ein Freunde und Bekannte närriſchſt ein. Bleibt gurer lich eingeladen ſind. e 15 e 2 er Vorſipende. 8 Fall. dakon frledell Familie Peter Vuſal“ Fälnllle gam Hnand ieimatzenung treu le ee eee teile Ge⸗ a N N 8 27 5 Morgen Sonntag nachmittag Beerdigung unſeres ae 8 3 85 100 Mark auf einen Streich: kunft han 2 Uhr in Sate en Biber unft ha r im Lokal. Der Vorſtand. mn de;„Nach ſchweren Schickſalsſchlägen auf mich ſelbſt ge⸗ Krieger und Soldatenkameradſchaft 1875 1 Anläßlich des 4. Jahrestages des 3. Reiches beteiligt ng 2 ſtellt, war mir unbekannt, daß ich als alleinſtehende ſich die Kameradſchaft am Samstag abend 20 uhr 575 Frau bis zu einer beſtimmten Einkommens · Grenze keine 7 zun Waffſcg. Pie Sühem, e rlerpfl 4 8 3 1— N ung nimm b Hauszinsſteuer zu zahlen brauchte. Als mich jemand mein 1. Stelberk 5 lame ace 5 405 Schilling, Kamer tsführer. finden darauf aufmerkſam machte, hatte ich dieſe Steuer an en 00 18 n bereits längere Zeit gezahlt. In einem Zeitungs- Artikel 21 Sonntag letztes Fußballverbandsſpiel in 1 2 adenburg. 1. M. 2.30 Uhr, 2. M. 12.45 Uhr. Ab⸗ .* las ich nun, daß in ſolchen Fällen— um Härten zu fahrt 2. 5 11.30 Uhr, 1. W. um 1 Uhr; alles un m iden i ünktlich ab Drehſcheibe per Rad. erklätung vermeiden 5 bereits gezahlte Beträge verrechnet werden Abt Handball: 1. und 2. Mannſchaft in Mann⸗ en 9 koͤnnten. Mein Haus wirt, dem ich den Artikel vorlegte, 858 ene e Saber 72 950 ni 1 1 2 Ech. A⸗Jugend in Ladenburg. ahrt 9. hr n Steuer war zwar noch nicht überzeugt, aber die zuſtändige per Rad ab Kriegerdenkmal. 9 Jugend auf dem Behörde ordnete an, daß mir die inzwiſchen gezahlten een um 72 3 8 5 8 a 1 8 1 portvereinigung Amicitia e. V. uh cu 100 Mark, die für mich ein kleines Vermögen bedeute⸗ e ernten ben J. f 1 0 ten, vom Haus wirt wieder gutgeſchrieben wurden.“ 1. Fußballmannſchaft gegen nelle 15 08 Fockenheim Uf. 1 auf dem Waldſportplatz. Beginn 2.30 1 0 Uhr. Jungliga beſtreitet das Vorſpiel. 1 N. f Beginn 12.45 Uhr. Handball⸗Abteilung: B Jugend gegen Tv Viernheim auf dem Waldſpor⸗ platz. Beginn 9.30 Uhr. Mannſchaftsaufſtellungen im Schaukaſten. Die Vereinsführung. Die Zeitung sagt ihren Lesern, was sie wissen müs- n Sie warnt, berät und hilft, unterhält und belehrt. Sie is! billig und pünktlich— kurz: unentbehrlich für jeden * 8 5 8— —— e a e ee 7 5 9 eee Dr Schlick Jar die mir anläßlich meines 70. Ge⸗ 7 N burtstages erwieſenen Glückwünſche und 7 1 7 Geſchenke danke ich auf dieſem Wege herz⸗ 7 um Februar in Urlaub act Beſonderen Halt 4 N 20, Wäg rend dieſer Seit wird meine Praxis uneinge⸗ kapelle und der Krieger⸗ und Soldaten⸗ ſchränbt durch einen Vertreter, Herrn Dr. med. kameradſchaft 1875 für die mir zuteil⸗ 7 0 DNraus, weitergeführt. Herr Dr. N. wohnt im Bauje gewordene Ehrung. 710 ö Blaeß— 6812. und auch nachts dort 2 J 7 7 zu erreichen.(Da 0 n der Gartentürel c e Ferdinand Frank, Muſtker 7 50 Am 1. März nehme ich meine Praxis wieder auf. 118 i 4 1 a 1 7 3 2 Mananeim, den C e eee e ee Desonders gunslige delegennen! rr Eufvertrag wernocn J 8 ruaad Abi%, 4 66 1 J J 7 N ü 8 an montag de—— 8 8 Geschäftsaufgabe ö 5 10 8 N zu äußerst herabgesetzten Preisen* 0 1 8 I benderbels— 1 8 M unever 9 5 2 2 8 ne trum 44 J 8 sowie aufgezeichnete Decken, Kiſſen 7 J J u. ſ. w. solange Vorrat reicht J J NB. Diejenigen, welche Strümpfe zur Reparatur J 8 gegeben haben, werden gebeten, dieselben J N innerhalb 14 Tagen abzuholen, da sonst keine ö 8 Den piennig N Garantie mehr übernommen wird. 5 8 ehre, lulse Weidner 1 J. Adolf Hitlerſtraße 41— 8 Hare 6 ö 2 fl J 8 2 6 f N Mouaduuad ſi.- abu dbulau. A e andvemehre! ur Gambrinusnalie 0 10 l 22& 8 2 Morgen Sonntag e 9 N 5 2 81 Uhe großer närriſcher 5 fo 9 0— 9 Durch Sparen bel der 9 onen el- 7 2 9 5 wozu wir Nachbarn, Freunde und„ f 9 Dezurlssparhas8e Lorsch 5 Belannte freundlichſt einladen ö 0 4 Familie Mich. Faltermann Zweigstelle blernheim ä e 1 7 7 Central-Fllm-Palast Gloria-Licnispiele weiß⸗emaillierte cher 1 TTT Samstag und Sonntag Samstag und Sonntag ü m. Nickel- u. Emailſchiff billig abzugeb. 1 ä n. Das Afa ⸗Spitzenſilmwerk der Saiſon! J Ein Abenteuer⸗Senſationsſiim der Afa![Oswald Dewald gien 8— 8 8 Eiſenwarenhandlung, Oefen u. Herde uur v 8 cusrau F GUI— 1 N NS.- Gemeinschaft N b SAO 115 D e 1 5„Kraft durch Freude“ 1 eL 2175 4 8 5„a. in Verbindung mit der 5 66 9 „rolle Carnevalsgelelschal viernneim b — Ge- Ce- Vvau 1 Sonntag, 31. Januar im„Fürſt Alexander“ die GrOses 15 Us ber U ent n 57 8 1*— W 2 6 110 ä Herren- Sboremden 8 gulmarsch des Hohen Fllerrales u. der Prinzengarde 100 3.98, 2.95, 2.50 8 1 unter dem Motto: 00 4— Herren-hüte, 2 M het N Abenteuerliche Fahrten 50, 2.50 die Nei ns an der auiohanhn 8 8 i Vernes N Abenteuerliche Liebe und Spori-ützen + Nr Abenteuerlicher Kampf des 1.20, 0.80 denn kram ter ung an men e Gapttgn geuercbces Solbsininder 5 lasten. eh lnn 8.11 Unr 0 1 b n 15 1 Ein Schauſpiel von unerhörter Spannung. Ein 8 r e Wir ke. dazu alle Verne- Groß von 9 5. 920 e 5 Meſterwert den rener ger e Cord- U. Bunhin- Herren- 1s le n mer Schoode ein. treißend in der Wirkung J Hans Albers, den bezwingenden Menſchengeſtalter, I gosen 5 5. für Masken, Civil 50 Noch mitwirkende: Harald Paulſen, Eliſabeth[aufs neue im Zeichen der Ufa vereinigt.: Die 8 4.90, 3.50 J See de 8 al Müiglbbern, n„Sue Wendt und Theodor Lobs. Eine ſpannerde. ſeeliſche] grandiofe Kandern, ihre Jaſelwel Slrichwesten u. Fulover a und Hofmann, Drehſcheibe.— Kummt all— es werd ſchö! vertiefte Unterhaltung. Alles ſpricht für einen großen merndes, üſtenſtädtchen, ihre Häfen, ihre Inſelwe l ere 1 7 5 1 würdigen Film. Motto: Was nützt es, wenn man J und das Aegätſche Meer, überſpannt von dem heißen im Preis weit zurückgeſetzt! 770 Der Präſident die ganze Welt gewinnt und man verliert den einen Himmel des Südens, wird zum farbigen Hinter⸗ I klit —— D Menſchen, mit dem man dieſe Welt teilen möchte.] grund dieſes abenteuerlichen, ſpannenden Films. 8 Har. ——— 9 i Dazu gute u. reichhaltige Beiprogramme, ſowie die neueſte Ufa⸗Tonwoche. Anfang in beiden 0 1 7——— S Theatern: Werktags 8,15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr, ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung. 5 Schulſtraße 6 1 20 3—— ieee zum grunen Unoleum Der Rannenanend Flelsch ständer. 1 5 Laub aller Art für Zimmer und Im deutschen Haus“ UNUicht nur gewaſchen, 5 en S Tischbelag!— Lauter in* e e icht ä Mam 8 31. Jan., abends 7.1 Unr E ug gg n d, 1 een onntag, 31. Jan., 2 2 80. T Koniabfer, Beiworſagen.] Abend, ſondern 9 Val. Winkenhach 1 e großer öffentllenher Engisetengas deen morgen f We inheimerſtraße 58 in dug agent in groß. Auswahl Sonntag 0 bringe ich meine bestein- 2 asken U Christonn 8,11 Uhr ſtatt e bug J086l empi e ALauchenumne 855 pp SPE f l Es ladet närriſchſt ein 5 83 5 Fa. N 1 l Sattler- und Tapeziermeister(eig. Konstruktion) in empfeh-* date 11 Niedrige Eintrittspreise: Adolf Hitlerstraße Mich. Ringho! lende Erinnerung. g 8 855 Na 5 A* Masken 7 Fas- 3 50 Pfg., ih. Ring 0 1 N I. il 8 N 5. Damen fg. anzen freil i a 2 N kn 5 Es ladet närrischst ein AN LAR 7* Eisige legt 8 die vewpele Frau Träger Witwe 3 0 f Hen eieb vey wendet unte ſoll Wäſche ſein! 15 1 5——— 1*. N U c N b.—. dhe A e AWH a i. 2 2 5— Wer id den 20 b.- Optenvenfchltett, Kent, ab dau au den men 1 ſich außerhalb der Volksgemeinſchaft und REVOIUTHION 1 1 verliert damit jedes Recht an dieſem Staat! a 5 n f f 1 M 4 Wechen F d ber dnn 6 z