Vol Amtsblatt der Bürgermeiſterel Viernheim ausgenommen an Sonntagen acht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer Er cheinungswe e Täglich, Bezugspreis: Ins Haus gebr durch die Poſt monatlich 1.60 N. Nummer 31 und Feiertagen 10 Rpfg Jamskag ternheimer den 6. Februar 1937 Verkündigungsblatt der NS d AN. Mernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Textteil für Umm Höhe und 22 mm Breite 15 Ryfg. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarchſtraße 13. FTernſprecher 153. PSK. Ludwigshafen 15 11 5% Zur Zeit ift Anzeigenpreisliſte N. 6 20118 13. Jahrgang Slraßenkundgebungen in Moslau gegen Stalin Straßenkanks gegen Arbeiter und Sludenklen eingeſetzt „nieder mit Stalin“ Moskau. 5. Febr. In den ſpäten Abend⸗ ſtunden kam es geſtern in Moskau zu ſchwe⸗ ren Ausſchreitungen. In den Arbei⸗ tervierteln fanden Maſſenanſammlungen ſtatt. Drohende Rufe gegen Stalin wur⸗ den überall ausgeſtoßen. der Nikitskaja⸗ ſtraße, im Zentrum der S. kam es zu Zu⸗ ſammenſtößen zwiſchen Son emiliz und eini⸗ gen hundert Studenten, die unentwegt riefen: „Doloi Stalina“(Weg mit Stalin) Volkskommiſſar für Inneres, Jeſchow, mobiliſierte ſchließlich die ſogenannten ſpeziel⸗ len Truppen der GPu., die mit einigen Sal⸗ ven die Anſammlungen zerſtreuten. Ueber 15 Tote blieben am Platz, einige 40 Perſonen wurden verletzt. Bei den Aktionen kamen zum erſten Male die neuen für Straßenunruhen konſtruierten Kleintanks zur Verwendung. Die geſtrigen Unruhen ſind auf die äußerſt großen Lebensmittelſchwierigkeiten und die letzten Maſſenverhaftungen zurückzuführen. * Der„Angriff“ hat erſt vor wenigen Tagen illegale Flugblätter gegen die rote Judenherr⸗ ſchaft reproduziert, wie ſie in Maſſen in Mos⸗ kau verteilt werden. Der Haß gegen Stalin und ſeinen Blutterror, der ſich bisher nur in den Partiſanenkämpfen auf dem flachen Lande austobte, greift nun auch auf die Städte über. Waren die ſteigenden Zahlen der Verhaftungen und Erſchießungen ſo etwas wie ein Fieberthermometer der inneren Un⸗ ruhe in der Sowjetunion ſo iſt mit den offe⸗ nen Demonſtrationen in Moskau die Krank- heit ſelbſt zum Ausbruch gekom- men. Die Art von„Ordnung“ die bisher der Terror der GPu in der Sowjetunion auf— rechterhalten konnte, iſt endgültig vorbei. Ruß⸗ land tritt in die neue Phaſe des inneren Kampfes gegen den Bolſchewismus, den neben den unterdrückten Völkern in den Randrepu⸗ bliken Bauern. Arbeiter und geiſtig Schaffende gemeinſam führen. Der Thron des Tyrannen wankt bedenklich 30wjelruſſiſche A-Bool-Spionage im norwegiſchen Hafen Narwik Stockholm, 5. Febr. Die ſchwediſche Preſſe beſchäftigt ſich am Freitag mit einer Meldung aus Narwik, dem bekannten Erz⸗ hafen im nördlichſten Norwegen, über das Auftauchen eines U⸗Boots im Ofoten⸗ Fjord, kaum drei Seemeilen von den Anlagen zur Erzverſchiffung entfernt. Die nationale Zugehörigkeit dieſes U-Boots konnte aller⸗ dings nicht einwandfrei feſtgeſtellt werden. Nach Auffaſſung von„Aftonbladet“ liegt die Vermutung ſehr nahe, den Blick auf die ſow⸗ jetruſſiſche Eismeerflotte zu richten, die nach früheren Feſtſtellungen in dem nordnorwegi⸗ ſchen Fahrwaſſer tätig war und während des Herbſtes im Eismeer und in den angrenzen⸗ den Gewäſſern des Atlantiſchen Ozeans ver⸗ ſchiedene Uebungen abhielt. Die ſowjetruſſiſche Flotte im Eismeer beſteht augenblicklich aus zehn Zerſtörern und Torpedoboo⸗ ten, darunter einige der neuen Größenklaſſe. ſowie aus acht bis zehn Unterſeebooten und einer Reihe anderen Hilfsfahrzeugen. Das Blatt ſchließt ſeine Betrachtungen über die„U⸗Bootſpione im Ofoten⸗Fjord“ mit fol⸗ gender Bemerkung: „Mit der Murman⸗Küſte als Baſis könnten die Bolſchewiſten einen wirkſamen Krieg mit Hilfe von U⸗Booten und Minen gegen die Handelsſchiffahrt in dieſen Gewäſſern führen. Nebel und teilweiſe Eisbildung ſeien indes Schwierigkeiten, die der Tätigkeit der U-Boote an der Murman-⸗Küſte hinderlich ſein könnten. Deshalb liege die Vermutung nahe, daß die Bolſchewiſten ſich durch neue Baſen in Nord⸗ norwegen günſtigere Verhältniſſe für ihr et⸗ waigen Operationen ſchaffen möchten.“ Erregung an der franzöſiſchen Aklantikküſte Ständige Leichenfunde am Strand . Paris, 5. Febr. Pariſer Blättermeldungen zufolge iſt die Bevölkerung verſchiedener Ort⸗ ſchaften an der franzöſiſchen Atlantikküſte in hellſter Aufregung über Leichenfunde. die ſeit einiger Zeit faſt täglich am Strand gemacht werden. Aus Laroche ſur Von wird gemeldet, daß bisher vier Leichen angeſchwemmt wurden und am Freitag eine fünfte Leiche bei Preéfailles(Loire Inf.) gefunden wurde. Die Bevölkerung iſt umſo erregter, als die Leichen in faſt unbekleidetem Zuſtand und mit ſtarken Stricken aneinandergebunden waren. Eine Leiche war ohne Kopf, einer anderen fehlte ein Fuß und eine Hand. Die verſchiedenſten Vermu⸗ tungen über die Herkunft der Leichen werden angeſtellt. Den meiſten Glauben findet die, daß es ſich um Opfer der Bolſchewiſten in Spanien handelt. Abſchluß der Verkaufsverhandlun⸗ gen um die öſterr. Jugſpihbahn Uebernahme durch die Bayr. Zugſpitzbahn AG. Berlin, 5 Febr Nach Abſchluß der ſeit längerer Zeit geführten Verkaufsverhandlun⸗ gen iſt die Bayeriſche Zuaſpitzbahn AG. vr a!⸗ tiſch auch Beſitzerin der öſterrei⸗ chiſchen Zugſpitzbahn geworden. Das Land Tirol bleibt weiter am Unternehmen in⸗ tereſſiert und wird im Aufſichtsrat beider Un⸗ ternehmungen vertreten ſein. Dieſer Abſchluß dient dem beiderſeitigen Intereſſe Durch zweckmäßige Tarifgeſtaltun⸗ gen und betriebliche Zuſammenarbeit ſoll der bisherige unerfreuliche Zuſtand beiderſeitig nachteiliger Konkurrenz beſeitigt werden. Es iſt zu hoffen daß dadurch eine Befruchtung des gegenſeitigen Fremdenverkehrs eintritt. was im Intereſſe der deutſch⸗öſterreichiſchen Wirr⸗ ſchaftsbeziehungen nur begrüßt werden kann. Vorbeſprechung der Slaalen der Osloer Konvenlion Den Haag, 5. Febr. Die holländiſche Regierung hat die Regierungen der ſkandi⸗ naviſchen Staaten, Belgiens und Luxemburgs eingeladen, zu einer Ende Februar ſtattfindenden Vorbeſprechung der Staaten der Osloer Konvention Sachver⸗ ſtändige zu entſenden. Der Zweck dieſer Zu⸗ ſammenkunft, heißt es in einer holländiſchen Verlautbarung, liege in der Prüfung von Möglichkeiten einer engeren wi rtſchaft⸗ zwiſchen den lichen Zuſammenarbeit Staaten der Osloer Konvention. pold III.(links), zeigt. König Guſtav V. von Schweden gab anläßlich ſeines Staatsbeſuches in Brüſſel diner in der ſchwediſchen Votſchaft wo ihn unſer Bild mit dem König Englands neuer Bolſchafler in Berlin dir Nevile henderſon Zir Nevile M. henderſon briliſcher Bolſchafter in Berlin London, 5. Febr. Der engliſche König hat, wie Reuter meldet, der Ernennung des bis⸗ herigen britiſchen Botſchafters in Argentinien und Paraguay, Sir Nevile M. Sender⸗ ſon, zum britiſchen Botſchafter in Berlin zu⸗ geſtimmt. Sir Nevile M. Henderſon iſt 55 Jahre alt. Er ſteht ſeit 32 Jahren im engliſchen diplomg⸗ tiſchen Dienſt und iſt ſeit 1935 Botſchafter in Buenos⸗Aires und zugleich Geſandter bei der Republik Paraguay. Vorher war Henderſon von 1925 bis 1935 Geſandter in Belgrad. Er konnte ſich beſonders guter Beziehungen zu dem in Marſeille ermordeten König Ale xan⸗ der von Jugoſlawien erfreuen. In ſei⸗ ner diplomatiſchen Laufbahn hat Henderſon in Paris, Petersburg, Toki o. Ro m, Iſtanbul und Kairo gewirkt. Er iſt, wie viele der engliſchen Diplomaten. in Eton erzogen worden. Jiel der engliſchen Aufrüſtung London, 5. Febr. Der Erſte Lord der Ad⸗ miralität Sir Samuel Hoare ſprach am Freitag abend auf dem Jahreseſſen der Handelskammer von Bradford über Fragen der Verteidigung des Empire und über Ziel und Zweck der engliſchen Aufrüſtung. Ueber ſein Spezialgebiet, die Flotte, ſagte Hoare:„Wir bauen wirklich eine neue Flotte. Wir wollen über die Durchführung unſeres Pro⸗ gramms in anderen Ländern keinen Zweifel auf⸗ kommen laſſen Wir können Schiffe bauen, noch beſſer, noch ſtärker und noch ſchnel⸗ ler als jedes andere Land der Welt.“ „Bundesgerichksſyſlem vollkommen veraltet“ Eine Bolſchaft Rooſevells an den Bundeskongreß Waſhington, 5. Febr. Präſident Rooſe⸗ velt unternahm am Freitag einen weiteren ſenſationellen Schritt zur Stärkung der Zentralgewalt. Nachdem er erſt kürzlich eine Reform der Bundesverwaltung angekündigt hat, überſandte er jetzt dem Bundeskongreß eine lange und ſehr deutliche Botſchaft, in der er das Bundesgerichtsſyſtem als vollkom ⸗ men veraltet bezeichnet. Rooſevelt ſagt, daß alle drei Inſtanzen ſo überlaſtet ſeien, daß jeder Prozeß jahre⸗ lang dauere und arme Leute es ſich nicht lei⸗ ſten könnten, zu prozeſſieren. Die Kammern ſeien mit überalterten Richtern beſetzt, die nicht zwangsweiſe penſioniert werden könnten. Ein Teil von ihnen ſei geiſtig ſchon ſo ſchwach, daß ihre Arbeit darunter leide und ſie ſelbſt nicht fühlten, daß ſie ab⸗ gehen müßten. Außerdem ſtelle das andauernde Prozeſſieren wegen angeblich verfaſſungswid⸗ riger Geſetze eine ſchwere Belaſtung für die Regierung und die Allgemeinheit dar. Die verſchiedenen Bundesrichter träfen verſchie⸗ dene Entſcheidungen in wichtigen Verfaſſungs⸗ fragen, und manchmal dauere es Jahre, bis das Oberſte Bundesgericht irgendeine Frage für das ganze Land entſcheide. Inzwiſchen herrſche Ungleichheit, Unſicherheit und ſchwere Behinderung der Regierungsarbeit. Der Präſident verlangt, daß in allen Bun⸗ desgerichten für jeden Richter, der über 70 Jahre alt und zehn Jahre im Amt iſt, aber ſechs Monate nach Erreichung des 70. Lebens⸗ jahres noch nicht zurückgetreten iſt. ein wei⸗ terer Richter beſtellt werde. Dies würde die Zahl der Richter im Oberſten Bun⸗ ein Gala⸗ der Belgier. Leo⸗ (Aſſociated Preß, K.) desgericht— worauf es Rooſevelt in erſter Li⸗ nie ankommt— von neun auf 15erhößhen. Dadurch würden die alten Richter, die die Ge⸗ ſetze des Neuen Kurſes für verfaſſungswidrig erklärten und faſt jede Reformmaßnahme töte⸗ ten, mattgeſetzt. In ſeiner Botſchaft, die ſeit der Nationali⸗ ſierungserklärung des Goldes im Jahre 1933 wohl von keiner anderen Botſchaft übertroffen wurde und für Amerika ein hiſtoriſches Doku⸗ ment erſten Ranges darſtellt, ſagt Rooſevelt u. a.: „Die modernen Probleme erfordern den ſtändigen Zufluß neuen Bluts in den Ge⸗ richten, ebenſo wie in der Regierung und in der Privatwirtſchaft. Ein Nachlaſſen der körper⸗ lichen und geiſtigen Friſche führt die Richter dazu, vor der Anſtrengung zurückzuſchrecken, ſich mit den neuen Verhältniſſen vertraut zu ma⸗ chen. Neue Tatſachen erſcheinen getrübt und undeutlich durchihre alten Brillen, die ſie ſich für die Erforderniſſe einer früheren Generation hatten anpaſſen laſſen. Aeltere Leute nehmen an, daß die Gegenwart gleich der Vergangenheit iſt und lehnen es ab. die Ge⸗ genwart oder die Zukunft zu ſtudieren.“ Präſident Rooſevelt verlangt ſchließlich, daß Bundesrichter jederzeit verſetzt und jeweils den Bundesgerichten zugeteilt werden können, wo Kammern überlaſtet ſind. Eine radikale Neuerung bedeutet die weitere Forderung, daß kein Bundesgericht über die Verfaſſungs⸗ widrigkeit eines Geſetzes entſchei⸗ den oder einen Einhaltungsbefehl erlaſſen könne, ohne vorher den Juſtizminiſter benach⸗ richtigt zu haben, damit dieſer genügend Zeit hat, um das Geſetz vor Gericht verteidigen zu können. Der Eingriff des Präſidenten in die un⸗ abhängige, dem alten individualiſtiſchen Syſtem folgende Organiſation der Bundesge⸗ richtsbarkeit bildet in Amerika die Sen⸗ ſation des Tages. Von den meiſten Par⸗ lamentariern wird zugegeben, daß Rooſevelt ſeine Forderungen gut begründet hat und damit ſeinen Hauptgegnern den Wind aus den Segeln nahm. Allenkafsverſuch in Nanking Schanghai, 6. Febr. Gerüchtweiſe hörte man in den letzten Tagen. daß eine der Töchter des engliſchen Botſchafter Knatchbull⸗ Hugeſſen an der Grenze des Nankinger Feſtungsbezirks am Mittwoch durch einen Streifſchuß leicht verwundet wurde. Die hieſige Preſſe berichtete über dieſen pein⸗ lichen und rätſelhaften Zwiſchenfall nichts. Le⸗ diglich„Shanghai Evening Poſt“ bricht die tatktvolle Zurückhaltung und ſchreibt. daß die Verletzung, die wahrſcheinlich auf den Schuß eines übereifrigen Poſtens zurückzuführen ſei, noch zu Zwiſchenfällen führen könne. In Zu⸗ ſammenhang mit der engliſchen Vertretung haben die chineſiſchen Behörden ſofort eine Un⸗ terſuchung eingeleitet. über deren Ergebnis noch nichts bekannt iſt. .——— . C. ex*— 3 4„4— . 3 — — ee —̃̃ D—— r— 7 . S Politiſche Rund ſchau Die ganze Welt ſteht nach wie vor im Bann der großen Rede des Führers und Reichskanzlers, die anläßlich der vierjährigen Wiederkehr des Tages gehalten wurde, an dem der greiſe Reichspräſident von Hindenburg durch Adolf Hitler die Regierung der nationalen Er⸗ hebung bilden ließ und die Aera der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Staatsführung einleitete. Adolf Hitler hat am 30. Januar der Welt zu verſtehen gegeben, daß Deutſchland den Frieden will. Das iſt eigentlich nichts Neues, und wir haben uns im Laufe der letzten Jahre immer wieder nur darüber gewundert, daß andere Staaten, namentlich Frankreich, auf die wieder⸗ holten Friedensangebote des Führers gar nicht eingegangen ſind. In der Weltöffentlichkeit iſt aber auf Grund der Darlegungen des Führers eine gewiſſe Entſpannung feſtgeſtellt wor⸗ den. Dieſe Tatſache begrüßen wir, wir hoffen gleichzeitig, daß ſie den anderen Mächten den Anlaß bieten wird klare Schritte in der Rich⸗ tung einer wirklichen Friedensſicherung zu un⸗ ternehmen. Die letzte„moraliſche“ Grundlage des Verſail⸗ ler Diktates, der berüchtigte§ 231, der die an⸗ gebliche Schuld Deutſchlands am Kriegsausbruch feſtzuſtellen ſich vpermaß, iſt durch die feier li ch e Erklärung des Führers gleichfalls be⸗ ſeitigt worden. Damit findet ein jahrzehnte⸗ langer Kampf ein Ende, in dem die NSDAP. von vanherein Bannerträgerin geweſen iſt. Alle nationalen Kreiſe unſeres Volkes haben ſich von vornherein gegen dieſe Kriegsſchuldlüge aufgelehnt. Hindenburg hat ſchon vor Jahren anläßlich einer Rede am Tannenbergdenkmal die moraliſche Unmöglichkeit dieſer Kriegsſchuld⸗ behauptung betont. Nunmehr iſt durch die Er⸗ klärung des Führers der§ 231 und damit im Grunde das ganze Verſailler Diktat auch völker⸗ rechtlich für uns außer Kraft geſetzt worden. Wir ſind feſt davon überzeugt, daß die übrige Welt an dieſem dunklen Punkt nicht mehr rühren wird. * In Sowjetrußland ſteigt die neue Terrorwelle immer höher. Feſt ſteht, daß wiederum zahlreiche alte Mitkämpfer der bol⸗ ſchewiſtiſchen Revolution und Freunde Lenins durch den Diktator Stalin den Maſchinen⸗ e wehren der GPU. ausgeliefert worden ind. Feſt ſteht auch, daß weitere Akte dieſes Terrorismus geplant ſind. Wie weit die Zerſetzungserſcheinungen in Sowjetrußland ſelbſt fortgeſchritten ſind, iſt ſchwer zu überſehen. Eine Fülle verſchiedenarti⸗ ger Meldungen ſtürmt auf uns ein. Sicher iſt ſo viel, daß Stalin die Abſicht hat, ſich mit radika⸗ ler Brutalität aller derjenigen zu entledigen, in denen er irgendwie einen politiſchen Gegner oder eine perſönlichen Feind vermutet. Seine Getreuen von der GPU. haben ſich in Verfolg dieſer„Säuberungsaktion“ auch an die Rote Armee herangemacht. Das iſt ihnen aber offen⸗ bar zunächſt ſchlecht bekommen. Aus polniſcher Quelle iſt berichtet worden, daß der Kriegsmini⸗ ſter Woroſchilow ſich bei Stalin ſehr ener⸗ giſch gegen derartige Verſuche verwehrt hat. Er hat nach dieſen Meldungen den Diktator auch wiſſen laſſen, daß die Rote Armee für den Fall ſeiner eigenen Verhaftung in jeder Weiſe vor⸗ bereitet ſei. Wenn dieſe Nachrichten zutreffen— und man wird ihnen eine gewiſſe innere Wahrſcheinlich⸗ keit gleichfalls nicht abſprechen können— dann bedeuten ſie, daß die Zerſetzung in Sow⸗ jatrußland mit Rieſenſchritten vorangeht. Wir ſind uns nie darüber im Anklaren geweſen, daß früher oder ſpäter dieſes bolſchewiſtiſche Syſtem einmal in ſich zerfallen muß, weil es auf ungeſunden Grundlagen auf⸗ gebaut iſt. Dieſes terroriſtiſche Diktaturſyſtem muß ſich einmal ſelbſt auffreſſen. Deshalb liegen die Maſſenerſchießungen, die Stalin jetzt vorneh⸗ men läßt, durchaus in der natürlichen Entwick- lungslinie. Niemals haben die Machthaber des gegenwärtigen Sowjetrußland untereinander das Vertrauen faſſen können, das nun einmal die Vorausſetzung einer anſtändigen und ehr⸗ lichen Zuſammenarbeit iſt. Niemals haben ſie darauf verzichtet, ſich gegenſeitig in der wider⸗ wärtigſten Weiſe zu beſpitzeln. Deshalb muß es von Zeit zu Zeit immer wieder zu derartigen exploſiven Exzeſſen kommen, wie wir ſie in den Schauprozeſſen erleben. Dieſes ganze Syſtem iſt letzten Endes dazu beſtimmt, ſich ſeloſt aufzu⸗ freſſen. 5 Die Beſprechungen. italieniſchen und dem türkiſchen Außenminiſter in Mailand haben einen günſtigen Abſchluß gefunden. Zwar iſt kein Vertrag und auch kein Abkommen unter⸗ zeichnet worden. Es kann aber als ſicher gelten, daß der 1928 verlängerte türkiſch⸗italieniſche Freundſchaftsvertrag ſich mit neuem Leben fül⸗ len wird. Auf der einen Seite ſind die Türken beruhigt, daß Italien keine Angriffsabſichten hegt, auf der anderen Seite hat ſich die Türkei zu einer engeren Zuſammenarbeit mit Italien bereit erklärt. Man kann in den Abreden von Mailand auch eine Folge des engliſch⸗italieniſchen Ausgleichs im Mittelmeer ſehen. Italien wird wahrſcheinlich, nachdem noch einige Vor⸗ fragen erledigt ſind, den Beſchlüſſen der Konfe⸗ renz von Montreux über die Dardanellen bei⸗ treten. Die Sorge, die die Italiener bewegt, er⸗ gab ſich aus der ungehinderten Durchfahrt von Sowfetſchiffen durch die Dardanellen, durch die für das ziviliſierte Europa, wie jetzt die ſpa⸗ niſche Affäre zeigt, Gefahren erwachſen. Wie er⸗ innerlich, haben ſich damals die Engländer mit großem Nachdruck, wenn auch ohne Erfolg, gegen ⸗dieſes Durchfahrtsrecht gewehrt. Die römiſche Diplomatie ſucht hier gewiſſe Sicherungen. und es wird intereſſant ſein, zu ſehen, wie ſie aus⸗ ſehen. Für die Anerkennung des Abkommens von Montreux werden als Gegenleiſtung die Türken das oſtafrikaniſche Imperium anerkennen. Jedenfalls wurden in Mailand alle Fragen angeſchnitten, die zur Wiederaufnahme der poli⸗ tiſchen Zuſammenarbeit notwendig ſind. Rom wünſcht aber, und das iſt für die europäiſche Politik von einiger Bedeutung, nicht jenes Pakt⸗ ſyſtem im öſtlichen Mittelmeer wieder aufzuneh⸗ men, das einmal von Paris aus vor eſchlagen wurde, und ein Sicherheitsſyſtem vorſah, an dem zwiſchen dem t 7 Treuegelöbnis Berlin, 6. Febr. Am Freitag nachmittag empfing, wie der„V. B.“ meldet, der Führer und Reichskanzler den Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht, ſowie Vertreter der Beamten, An⸗ Führer n und Arbeiter der Reichsbank. Dem Führer wurde ein Urkunde überreicht, in der die Gefolgſchaft der Reichsbank ihre Freude und ihren Dank über die Befreiung der Reichsbank von den letzten internationalen Bindungen und ihre völlige Rückführung unter die Hoheit des Reichs zum Ausdruck bringt. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut: „Dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler dankt die geſamte Gefolgſchaft der Reichsbank in Ergebenheit und Treue für die Befreiung der deutſchen Notenbank von letzten internationalen Bindungen. Dem Ausland iſt das uns in Zeiten der Not und des Niederganges erpreßte Recht, auf die Deutſche Reichsbank als Trägerin der deutſchen Währung Einfluß zu nehmen, wieder genommen worden. Das deutſche Zentralnoten⸗ Aufruf des Reichspoſiminiſters an die Geſolgſchaft der Deulſchen Reichspoſt Berlin, 5. Februar. Im Amtsblatt des Reichspoſtminiſteriums wird folgender Aufruf des Reichspoſtminiſters Dr. Ing. e. h. Ohne⸗ ſorge vom 2. Februar veröffentlicht. Mit dem heutigen Tage iſt mir durch das Vertrauen des Führers das Amt des Reichspoſt⸗ miniſters übertragen worden, womit die Perſo⸗ nal⸗Union zwiſchen dem Reichsverkehrsminiſte⸗ rium und dem Reichspoſtminiſterium beſeitigt iſt. Das durch dieſe Maßnahme von unſerem Führer in die Deutſche Reichspoſt und die ge⸗ ſamte Kameradſchaft geſetzte Vertrauen ver⸗ pflichtet. Es verpflichtet in höchſtem Maße in aller erſter Linie uns immer wieber gegen- überdem Führer. Seien wir uns deſſen zu allen Zeiten bewußt, daß nur der Führer es war, der unſer Volk vom Abgrund zurückgeriſ⸗ ſen hat und der auch nun der Poſt, der alten wichtigen Verkehrsanſtalt, den Platz wieder freigegeben hat zu unbeengter ſtarker Entwick⸗ lung. Wir haben auf ihn zu ſehen als ſtärkſten Hort für Volk und Reich und können Zu⸗ verſicht und Stärke finden nur in dem Glauben an ſeine Sendung. Zum anderen müſſen wir uns ſtets unſerer be⸗ ſonderen Verpflichtung gegenüber den Volksge⸗ Berlin, 5. Februar. Der Reichs ⸗ bauernführer, Reichsminiſter R. Walter Darr é, Reichsminiſter Dr. Goebbels u. der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal⸗ dur v. Schirach, haben, wie der Reichsju⸗ gendpreſſedienſt meldet, nachfolgenden Aufruf erlaſſen: Schafft Schwimmbäder auf dem Land! Innerhalb der allgemeinen körperlichen Er⸗ tüchtigung der deutſchen Jugend iſt das Schwimmen geſundheitlich, erzieheriſch und ſportlich eine der wichtigſten Leibesübungen. Es ſtärkt die Kraft und Geſundheit der in den Ent⸗ wicklungsjahren ſtehenden Jugend, erzieht zu Wagemut und Entſchloſſenheit und fördert durch den ſportlichen Wettkampf die körperliche Lei⸗ ſtungsfähigkeit und das Vertrauen zum eige⸗ nen Können. Darum ſoll in Zukunft jeder deutſche Junge Sowjetrußland, die Türkei, Bulgarien, Rumä⸗ nien, Griechenland und Italien teilnehmen und das England und Frankreich garantieren ſoll⸗ ten. Das Verhältnis Italiens zu Sowjetruß⸗ land hat ſich ſeit dieſem Entwurf Barthous ge⸗ ändert. Offenbar ſtrebt Ilalien eine Aus wei⸗ tung der italieniſch⸗türkiſchen Zu⸗ ſammenarbeit auf die geſamten, mit der Türkei befreundeten Balkanſtaaten im antiruſ⸗ ſiſchen Sinne an. Die Vereinbarungen ſind des⸗ wegen ſo wichtig, weil das öſtliche Mittelmeer nach der Eroberung Abeſſiniens in den Brenn⸗ punkt weltpolitiſcher Probleme gerückt iſt. * Die Ausſprache über die nationale Verteidigung 1 in der Kammer hat ſich über mehrere Tage hingezo⸗ gen. Am Schluß ſteht das mit großer Mehrheit (405 gegen 186 Stimmen) angenommene Ver⸗ trauensvotum für die Regierung. Im Gegenſatz dazu 1 der flüchtige Be⸗ obachter den Eindruck von der Debatte gewin⸗ nen, daß es der franzöſiſchen Verteidigung auf vielen Gebieten am Notwendigſten mangele. Unnötig zu erwähnen, daß die in den franzöſi⸗ ſchen Gehirnen ſpukende„attaque bruſquce“ wie⸗ der eine vorherrſchende Rolle ſpielte, der, wie der Abgeordnete Reynaud erklärte, eine „contre⸗offenſive foudroyante“ entgegengeſetzt werden müſſe. Auch Belgiens neue Hal⸗ tung ſeit dem 14. Oktober 1936 wurde als ſtö⸗ rend empfunden. Dann aber wurde die Mechani⸗ ſierung der Armee als in unglaublicher Unord⸗ nung befindlich bezeichnet. as Material der Armee entſpreche nicht den modernen Anforde⸗ rungen. Die Herſtellung des Kriegsmaterials ſei um zwei Monate im Rückſtand. Die Magi⸗ not⸗Linie garantiere nicht hinreichend die Sicherheit Frankreichs. Die Zahl der Panzerwa⸗ gen ſei zu gering. Die Neubauten der Marine gingen zu langſam vor ſich. Statt der ſtatiſchen 9 — der Reichsbank dr. Schacht beim Führer inſtitut iſt nunmehr völlig der des Reiches unterſtellt. Das gewaltige Befreiungswerk des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland iſt damit zum Abſchluß gekommen. Die Reichsbank iſt ſich in allen ihren Gliedern ihrer Verantwortung für Volk und Staat be⸗ wußt und hat es ſtets als ihre vornehmſte Auf⸗ gabe angeſehen, nur Deutſchland zu dienen. Mit umſo größerer Begeiſterung begrüßen es die Be⸗ amten, Angeſtellten und Arbeiter der Reichs⸗ bank, daß die Verbundenheit des Noteninſtituts mit dem Reich auch nach außen hin wieder un⸗ eingeſchränkt in Erſcheinung tritt. unter dem Eindruck der Erklärung vom 30. Januar 1937 gelobt die Gefolgſchaft der Reichs⸗ bankineinmütiger Geſchloſſenheit von neuem dem Führer und Reichskanzler Adolf Hitler rückhaltloſe Einſatzbereit⸗ ſchaft und Pflichterfüllung im Dienſt des Dritten Reichs.“ Hoheit Die Aufgabe der Poſt Dienerin des geſamken Volkes und fkille Helſerin am Werk unſeres Führers! noſſen bewußt ſein. Iſt doch der Poſtbeamte bei jedwedem Nachrichtenaustauſch der ins Ver⸗ trauen gezogene Dritte, dem der Ueberſender ſeine geheimſten Wünſche und ſeine innerſten Regungen im Vertrauen auf Verſchwiegenheit übergibt. Niemals darf das in uns geſetzte Ver⸗ trauen enttäuſcht werden. Schließlich aber müſſen wir unſere Verpflich⸗ tung gegenüber unſeren Kamera⸗ den erkennen. Es muß, ſoll er ſeine Aufgabe gegenüber der Volksgemeinſchaft erfüllen können, der Perſo⸗ nalkörper der Nachrichtenverwaltung das Ver⸗ trauen zu anderen, alſo zur eigenen Kamerad⸗ ſchaft, ſelbſt als ein hohes Ziel empfinden und zu höchſt ſtellen. Bleiben wir immer zuſammengeſchloſſen zu dem engen Kameradſchaftsblock, der dann auch dem Führer in unſerer Verwaltung ein zuver⸗ läſſiges Werkzeug nationalſozialiſtiſcher Staats- führung garantieren wird. Mit dieſer Verpflichtung gegenüber Füh⸗ rer, Volt und meinen Kameraden trete ich mein Amt an. Ich werde es in dem Geiſt alter Tradition verwalten, der in der Poſt eine Einrichtung ſieht, die nur dem Kulturfortſchritt zu dienen hat. Nicht Dienerin irgendwelcher Intereſſen⸗ tengruppen, ſondern Dienerin des geſam⸗ ten Volkes und ſtille Helferin am Werke unſeres Führers zu ſein, iſt Aufgabe der Poſt. Mit dieſer Aufgabenſtellung grüße ich meine Kameraden aus Stadt u. Land. (gez.) Ohneſorge. Aktion der 5J. und des Neichsnährſlandes Fropagaudaausſchuß zur Förderung des schwimmſporls gebildel und jedes deutſche Mädel ſchwimmen können u. ſpäteſtens bis zum Ausſcheiden aus der HJ. bezw. den BDM. das Freiſchwimmerzeugnis beſitzen. Die Schwimmbäder aber, über die wir heute in Deutſchland verfügen, reichen bei weitem nicht aus, um dieſes große Ziel zu erreichen. Hunderttauſende der ländlichen Jugend können heute trotz des guten Willens das Schwimmen nicht erlernen, weil jede Schwimmöglichkeit fehlt, und viele fallen heute noch alljährlich dem naſſen Tod zum Opfer, weil ſie des Schwimmens unkundig ſind. Das kann und darf nicht mehr ſein! Wir rufen deshalb die Dörfer und Gemein⸗ den und die Ortsbauernſchaften und Ortsgrup⸗ pen der Partei auf: Schafft Schwimmbäder für die deutſche Ju⸗ gend, nutzt jeden Bach, jeden kleinen Fluß, je⸗ JJCFCCTC(C(ͤã ² AAA Abwehr müſſe zur bewealichen Abwehr überae⸗ gangen werden. Die dem Heere und der Luftwaffe gewährten Kredite ſeien nicht hinreichend. Das Artilleriematerial der Luftwaffe zeige bedroh⸗ liche Lücken. Auch die Maſchinengewehre ſeien unzureichend. Ja, die Bombenflugzeuge ſeien nicht in der Lage, die franzöſiſchen Linien zu überfliegen. Das neue Linienſchiff„Dunkerque“ bezeichnete der Marineminiſter ſelbſt nur als ein Modellfahrzeug. Sehr bedauert wurde das Eindringen der Politik in die Wehrmacht. An⸗ dererſeits wurde eine Armee verlangt, die der Politik Frankreichs entſpreche. Alle dieſe Beſchwerdepunkte treten vor der großen Frage zurück, die das Kernſtück der Kam⸗ merdebatte war, ob ſich die franzöſiſche Regie⸗ rung nicht entſchließen könne, ein Verteidi⸗ ungsminiſterium unter einer einzigen Perſonkichteit für die drei Wehrmachtteile ein⸗ zuführen. Kriegsminiſter Daladier hat in ſeinem Schlußwort dieſen Gedanken zwar abge⸗ lehnt, aber doch nicht mehr ſo kategoriſch, wie es bisher der Fall war. Er will einen Generaliſſi⸗ mus nur für den Ernſtfall vorſehen. Es wäre das der Zuſtand, wie er im letzten Kriegsjahr auf Drängen Lloyd Georges durch die Betrau⸗ ung Marſchall Fochs mit dem Poſten des Gene⸗ raliſſimus der alliierten Armeen geſchaffen wurde. Man iſt geneigt, bei dieſer Einſtellung die Vermutung zu hegen, daß die franzöſiſchen Re⸗ publikaner eine ſtarke Beſorgnis haben, den Schatten Bonapartes wieder auftauchen zu ſehen. Von Napoleon ſchrieb kürzlich ein be⸗ kannter franzöſiſcher Militärſchriftſteller und General, daß er die Feldzüge Friedrichs des Großen ſehr genau ſtudiert habe. Um ſeine Landsleute zu beruhigen, fügte der General hin⸗ zu, daß das Genie zwar entlehne, aber es drücke dem, das es entlehne, eine endgültige Form und ſeinen perſönlichen Stempel auf. den Teich aus. Schafft Stätten der Erholung und der körperlichen Ertüchtigung und helft mit an der großen Erziehungsarbeit des Reichs⸗ nährſtandes und der HJ. * Zur Förderung des Schwimmſports wurde ein Propagandaausſchuß gebildet, zu deſſen Vorſitzenden der Jugendführer des Deutſchen Reichs auf Vorſchlag des Reichsſportführers den Leiter des Amts für Leibesübungen in der Reichsjugendführung, Gebietsführer Schlünder, ernannt hat. Dem Ausſchuß gehören ferner die hierfür beſtimmten Referenten aus den Stä⸗ ben oder Aemtern der Unterzeichner des Auf⸗ rufs an. Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten hat anläßlich der Gründung dieſes Propagan⸗ daausſchuſſes einen Aufruf an die Gliederungen des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen erlaſſen, in dem er ſie auffordert, ſich mit al⸗ len Kräften an der Durchführung dieſer Wer⸗ bung zu beteiligen und zum endgültigen Er⸗ folg das Ihre beizutragen. Arbeitskagung des Kulturkreiſez der 5A. in Berlin Rundfunkanſprache des Stabschefs Lutze am Todestag Horſt Weſſels Berlin, 5. Febr Auch in dieſem Jahr wird der Kulturkreis der SA. am Todestag Horſt Weſſels in Berlin zu einer Arbeitstagung gemeinſam mit den Referenten der SA.⸗ Gruppen für Weltanſchauung und Kultur zuſammentreten. Die Arbeitstagung beginnt bereits am 22. u. endet am 24. Februar. Am 23. Februar, dem Todestag Horſt Weſſels, wird Stabschef Lutze vormittags zu den Taaungsteilnehmern und abends bei einer Feierſtunde zum Gedenken an Horſt Weſſel vom Berliner Funkhaus aus über alle deutſchen Sender ſprechen. In der Arbeitstagung, an der auch Führer der Werkſcharen teilnehmen, werden u. a. der Stabsführer der Oberſten SA.⸗Führung, Ober⸗ gruppenführer Herzog. Reichskulturwalter Bri⸗ gadeführer Moraller und der Vizepräſident der Reichsfilmkammer, Oberſturmführer Heinz Weidemann zu kulturellen Tagesfragen Stel⸗ lung nehmen. Traditions balaillon der Deulſch-Oſtafrikaner Das zwejte Bataillon des Infanterie⸗Regie⸗ ments 69 übernimmt die Tradition der ehe⸗ maligen deutſchen Schutztruppe in Deutſch⸗Oſt⸗ afrika.— General von Lettow⸗Vorbeck bei der Uebergabefeier. Hamburg, 5. Febr. In Wandsbeck⸗ Jenfeld wurde am Freitags dem JR. 69 die Tradition der ehemaligen Schutztruppe in Deutſch⸗Oſtafrika durch General v. Lettow⸗ Vorbeck an das zweite Bataillon des JR. 69 übergeben. Aus Anlaß dieſes Tages hatten bie Kaſernengebäude reichen Flaggen⸗ und Girlan⸗ denſchmuck angelegt. Im großen Viereck waren die Gliederungen der Wehrmacht, der Partei und der alten ſoldatiſchen Verbände, unter ihnen die Männer des Reichskolonialkriegerbundes in ihren alten Uniformen, aufmarſchieret. General v. Lettow⸗Vorbeck ſchritt unter den Klängen des Präſentiermarſches in Begleitung des Kommandierenden Generals des 10. Armee⸗ korrs, General der Kavallerie Knochen ⸗ hauer, und des Bataillons⸗Kommandeurs Oberſtleutnant Strack die Front des zweiten Bataillons und der aufmarſchierten Verbände ab. Dann würdigte Wehrkreispfarrer Hun⸗ zinger die heldenmütigen Taten des Generals von Lettow⸗Vorbeck und ſeiner Getreuen. Den 750 deutſchen Soldaten, die in Deutſch⸗Oſtafrika für ihr Vaterland fielen, galt ein ſtilles Ge⸗ denken. General von Lettow⸗Vorbeck erklärte, es er⸗ fülle ihn mit Stolz, die Tradition der Kaiſer⸗ lichen Schutztruppe in Deutſch⸗Oſtafrika dem zweiten Bataillon des JR. 69 übergeben zu können. Er wiſſe, daß ſie in gute Hände komme. Viereinhalb Jahre hätten ſeine Soldaten in beldenmütigem Kampfe ausgehalten und als einzigen Beſitz die Tradition heimbringen kön⸗ nen.— „Wir übergeben Euch jungen Soldaten“, ſchloß General von Lettow⸗Vorbeck,„dieſe heilige Ueberlieferung als Quelle ſolda⸗ tiſcher Kraft. Seid treue Hüter und Wahrer dieſes Beſitzes!“ Der Regimentskommandeur Oberſt von Brieſen ſprach den Dank des Regiments für die hohe und ehrende Verpflichtung aus. Nach einem dreifachen Hurra auf General von Lettow⸗Vorbeck ſprach Kommandierender General Knochenhauer die Verſicherung aus, daß die Soldaten der hohen Verpflichtung, die ihnen die neue Tradition auferlege, nachkommen wür⸗ den. Im Namen der Truppe gelobte er dieſer Verpflichtung Treue mit einem Sieg Heil auf Deutſchland und den Führer. holen wehrt ſich gegen den Bolſchewismus 53 Gefängnisurteile „8d Warſchau, 5. Febr. Das Bezirksgericht in Luzk in Wolhynien verhandelte gegen mehr als 60 Perſonen, die unter der Anklage umſtürz⸗ leriſcher Tätigkeit und Zugehörigkeit zu der ille⸗ galen kommuniſtiſchen Partei der Weſt⸗Ukraine ſtanden. 53 Perſonen erhielten Freiheitsſtrafen zwiſchen 10 und 2 Jahren. Kleine poliliſche Nachrichten Das kanadiſche Parlament lehnt einen Neutraliſierungsantrag ab London, 5. Febr Aus Ottawa wird gemel⸗ det: Das kanadiſche Parlament lehnte am Don⸗ nerstag eine von dem Führer der Bundespartei eingebrachte Entſchließung, die die Forderung ausſprache, Kanada müſſe in jedem künftigen Kriege neutral bleiben, ohne Abſtimmung ab. K. 9— 1—. „5—— ͤ—— 8 8 — — die: der — — — dem Führer verſchworene diener am Volk das nakionalſozialiſtiſche Beamtentum- Jum deulſchen Beamlengeſetz Das Beamtenrecht hatte vor der Macht⸗ ergreifung keine einheitliche Grundlage. Es be⸗ ſtand, abgeſehen von der Regelung für die Reichsbeamten, noch in etwa 16 beamtenrecht⸗ lichen Feſtſetzungen der Länder. Daher war es eine wichtige Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Staatsführung, nicht nur in die vorhandenen beamtenrechtlichen Formulierungen national⸗ ſozialiſtiſchen Geiſt zu bringen, ſondern darüber hinaus ein einheitliches deutſches Beamtenrecht für alle Beamten neu zu ſchaffen. Dieſes geſteckte Ziel iſt durch das neue Deutſche Beamtengeſetz, das mit dem 1. Juli 1937 in Kraft tritt, erreicht. denn es gilt nicht nur für die bisherigen Reichsbeamten, ſondern auch für alle Beamten der Länder und Gemein⸗ den und kennt nur noch den Begriff des Reichsbeamten. Hier beſteht nur noch der Unter⸗ ſchied, daß wir unmittelbare und mittelbare Reichsbeamten haben. Der Beamte iſt nicht wie im Syſtemſtaat auf die Verfaſſung verpflichtet, ſondern ſteht in einem öffentlich⸗rechtlichen Dienſt⸗ und Treue⸗ verhältnis zu Führer und Reich. Seinen Eid leiſtet er auf den Führer. Der Beamte iſt der Vollſtrecker des Willens des von der NSDAP. getragenen Staates. Der Staat fordert von ihm unbedingten Gehorſam und äußerſte Pflicht⸗ erfüllung, wofür dieſer ihm ſeine Lebens⸗ ſtellung ſichert. Dieſes Treueverhältnis zum Führer endet nicht etwa mit der Be⸗ endigung ſeiner dienſtlichen Aufgaben, ſondern es gilt bis zum Tode. Damit iſt, wie Reichsminiſter Dr. Frick ausführte, die alte Tradition der Beamtenſchaft zurückgekehrt, der der Führer in ſeinem Buch Mein Kampf“ mit Worten hoher Anerkennung gedacht hat. Der Beamte altpreußiſch⸗friderizianiſcher Prägung war auch dem Oberhaupt des Staates beſondere Treue und Gehorſamkeit ſchuldig. Heute ſchwört der Beamte unſerem Staats⸗ eberhaupt, dem vom Vertrauen des deutſchen Volkes getragenen Führer, ſeine Treue. In ſinnvoller Durchführung kann daher auch dem Ruheſtandsbeamten bei Verletzung ſeiner Treue⸗ pflicht ſeine Verſorgung entzogen werden. Nach dem jetzigen Deutſchen Beamtenrecht iſt es ein ſchweres Dienſtvergehen, wenn ein Ruheſtands⸗ beamter ſich ſtaatsfeindlicher Betätigung ſchul⸗ 125 macht oder ſeine Amtsverſchwiegenheit ver⸗ etzt. Der Beamte iſt Diener am Volk und hat ſeine Arbeit im nationalſozialiſtiſchen Geiſt zu leiſten. Aus der Einheit von Partei und Staat erwächſt ihm die Pflicht. ſich jederzeit für die NSDAP. einzuſetzen und Vorgänge, die den Beſtand des Staates oder der Partei ge⸗ fährden, zur Kenntnis ſeines Dienſtvorgeſetzten zu bringen. Beſonders bedeutſam iſt die Feſtlegung der ethiſchen Grundlage des Beamtentums, die in echter Vaterlandsliebe. Opferbereitſchaft und voller Hingabe der Arbeitskraft. Gehorſam gegenüber den Vorgeſetzten und Kameradſchaft gegenüber den Mitarbeitern beruht. Hier iſt nationalſozialiſtiſches Wollen zur Tat gewor⸗ den, hier wird die Arbeitsfreudigkeit des pflichtbe wußten Beamten ge⸗ ſtärkt. da alle Arbeit in kameradſchaftlichem Zuſammenhang zu leiſten iſt. Daß neben dem Gehorſam die Amtsverſchwiegenheit eine ganz beſonders wichtige Pflicht des Beamten dar⸗ ſtellt, iſt nur natürlich. Der Beamte iſt an die Geſetze und an die dienſtlichen Anordnungen ſeiner Vorgeſetzten gebunden, was jeder an⸗ deren Gehorſamsbindung vorgeht. Das Geſetz kennt außer Beamten auf Zeit (die leitenden Gemeindebeamten die nur auf eine beſtimmte Anzahl von Jahren berufen werden). noch Beamte auf Widerruf und Be⸗ amte auf Lebenszeit. Zur Ernennung eines Beamten auf Lebenszeit iſt außer der geſetzlich verlangten einwandfreien Abſtammung die Vollendung des 27. Lebensjahres ſowie die vor⸗ geſchriebene übliche Vorbereitungs- oder Probe⸗ zeit erforderlich. Erſt unter dieſen Voraus⸗ ſetzungen kann er nach Bewährung auf Lebenszeit berufen werden. Der Stellvertreter des Führers iſt vor der Er⸗ nennung der Beamten zu hören. Ebenſo iſt der Stellvertreter des Führers anzuhören, wenn Bücher mit Charalter Träger der Partei in gehobener als Beamte verſetzt werden ſollen. ſtimmungen zeigen wieder den innigen Z u⸗ ſammenhang zwiſchen Partei und Seta at. Beſonders wichtig iſt die Regelung, daß der Beamte auf Lebenszeit im Gegenſatz zu früher im Falle ſeiner Penſionierung ſofort Anſpruch auf Ruhegehalt hat während er früher erſt 10 Dienſtjahre zurückgelegt haben mußte. Wenn das Geſetz die Pflichten des Beamten voranſtellt und danach die Folgen für die Ver⸗ letzung von Pflichten feſtlegt, ſo regelt es glei⸗ chermaßen auch die Rechte des Beamten. Der Beamte bezw. ſeine Hinterbliebenen haben bei ordnungsgemäßer Beendigung des Beamtenver⸗ hältniſſes Anſpruch auf Verſorgung. Die Vor⸗ ſchriften des Unfallfürſorgegeſetzes für Beamte ſind in das neue Deutſche Beamtengeſetz über⸗ Stellung Dieſe Be⸗ nommen mit der Maßgabe, daß für jeden Dienſtunfall Fürſorge gewährt wird. Ebenſo hat auch das Beamtenhinterbliebe⸗ nengeſetz ſeinen Niederſch lla g im Deutſchen Beamtengeſetz gefunden. Neu iſt die Regelung daß die vermögens⸗ rechtlichen Anſprüche der Beamten. Ruheſtands⸗ beamten und der Hinterbliebenen. ebenſo wie Anſprüche des Dienſtherrn aus dem Beamten⸗ verhältnis heraus gegen den Beamten vor den Verwaltungsgerichten geklärt werden und nicht mehr wie bisher vor den ordentlichen Gerichten. Man iſt wohl hierbei von der Erkenntnis aus⸗ gegangen, daß die Verwaltungsgerichte durch ihre ſtändige Tätigkeit im Staat und Verwal⸗ tungsrecht berufen ſind, die Belange des Staa— tes und der Beamtenſchaft wahrzunehmen und l abzuwägen. Lediglich für die Beamten der Ju⸗ ſtizverwaltung werden Anſprüche aus Amts⸗ pflichtverletzung vor den ordentlichen Gerichten geltend gemacht. Die Reichs dienſlſlrafordnung Die neue Reichsdienſtſtrafordnung tritt mit dem 1. Juli 1937 in Kraft. Sie iſt die notwen⸗ dige Ergänzung zum deutſchen Beamtengeſetz, das ebenfalls am 1. Juli 1937 in Kraft tritt, um zu einer einheitlichen und vollkommenen reichsgeſetzlichen Regelung zu gelangen. Wenn das deutſche Beamtengeſetz die Pflichten, Auf⸗ gaben und Rechte der deutſchen Beamten um⸗ faßt, ſo wird durch die Reichsdienſtſtrafordnung dem Dienſtherrn die Möglichkeit gegeben, Ver⸗ ſtößen von Beamten gegen Ordnung und Pflichten zu begegnen u. im Notfalle unwür⸗ dige Beamten zu entfernen. Die Reichsdienſt⸗ ſtrafordnung ſoll ebenſo wie das deutſche Be⸗ amtengeſetz ein Mittel ſein, um nach den Wor⸗ ten des Führers den unvergleichlichen Beamten⸗ körper des alten Reiches zu ſchaffen, der unbe⸗ ſtechlich und unbeirrbar auf hoher Leiſtungs⸗ grundlage ſeine Pflicht erfüllt. Die Reichsdienſtſtrafordnung findet auf alle Beamten einſchließlich der Ruheſtandsbeamten Anwendung. Auch der Ruheſtandsbeamte unter⸗ liegt nach der nationalſozialiſtiſchen Pen nunmehr der Dienſtſtrafgewalt, denn wenn au mit dem Eintritt in den Ruheſtand deſſen Dienſtverhältnis beendet iſt, ſo erliſcht ſein durch den Treueid auf den Führer begründetes Treueverhältnis bis zu ſeinem Tode nicht. Die Reichsdienſtſtrafordnung ſieht als erheb⸗ liche Neuerung ein Wie deraufnahme⸗ verfahren in Dienſtſtrafſachen vor, weil nach nationalſozialiſtiſcher Einſtellung ein zugefügtes Unrecht wieder gutgemacht wer⸗ den muß, da die Ehre in unſerem Staat einen beſonderen Schutz genießt. Der Einheit von Partei und Staat entſpricht die in der Reichsdienſtſtrafordnung vorgeſehene Beteiligung der NSDAP. in beſtimmten Fäl⸗ en. Als Dienſtſtrafen ſind vorgeſehen: War⸗ Jum Gedenken an Vilhelm Guſtloff Anläßlich der erſten Wiederkehr des Todestages von Wilhelm Guſtloff, der ſein Leben für das neue Deutſchland ließ, fand am Guſtloff⸗Gedenkſtein im neu errichteten Ehrenhain in Schwerin, der Heimatſtadt Guſtloffs, eine nächtliche Feierſtunde ſtatt. Stabschef Lutze legte einen Kranz für Wilhelm Guſtloff nieder. Heinrich Hoffmann, K.) „Die Deutſche Kulturbuchreihe“ als Spiegel unſeres Denkens. Noch vor wenigen Jahren war es für den Volksgenoſſen, der mit dem Büchermarkt nicht ſo vertraut war, ſchwer, aus der Maſſe des Dargebotenen ein wirklich deutſches Buch herauszufinden. Juden, oolksfremde Literaten hatten ſich im deutſchen Buchweſen breitgemacht und beherrſchten den deutſchen Büchermarkt. Hierin hat der Nationalſozialismus grund⸗ legend Wandel geſchaffen und das Feld tüchtig aufgeräumt für unſere deutſchen Dichter und Schriftſteller.. In vorderſter Linie ſtehend, von dem Willen beſeelt, das gute deutſche Buch wieder nahezu⸗ bringen, iſt die„Deutſche Kulturbuch⸗ nen Werken wird dafür der Beweis erbracht. nen Werken wird dafür der Bewesi erbracht. Die„Deutſche Kulturbuchreihe“ bringt nun aber nicht, wie man irrtümlich annehmen könnte, nur Bücher heraus, die von dem deutſchen Menſchen. ſeinem Lebensraum und ſeiner Geſchichte be⸗ richten, ſondern die ganze Welt iſt es, die uns in den verſchiedenen Bänden vor Augen geführt wird. Wer die Bücher der„Deutſchen Kulturbuch⸗ reihe“ geleſen hat, möchte ſie in ſeiner Haus⸗ bücherei nicht miſſen. Denn abgeſehen von ih⸗ zem feſſelnden Inhalt und der alle Werke aus⸗ zeichnenden flüſſig geſchriebenen Darſtellungs⸗ kunſt, ſind dieſe in Halbleder gebundenen Bände auch rein äußerlich eine wirkliche Freude. Bei allen Büchern finden wir, daß die Dichter die Sprache des Volkes zu ſprechen verſtehen. Zu dieſen Dichtern gehört auch Martin Lu⸗ ſerke mit ſeinem„Hasko“, einem Waſſer⸗ geuſen⸗Roman aus der Zeit, da der blutdürſtige Herzog Alba über die Niederlande ſein Schrek⸗ kensregiment errichtet hatte. Zu jener Zeit ent⸗ ſteht nun die Geuſenflotte, und aus ihrer Mitte wächſt ihr prächtiger Führer hervor, Hasko. In ihm verkörpert ſich das Bekenntnis des nor⸗ diſchen Menſchen zu ſeiner eigenen, blutsgebun⸗ denen Welt. Das alles erlebt der Leſer nicht in einer trockenen Geſchichtsbeſchreibung, ſondern ein Abenteuer jagt das andere und ſteigert von Seite zu Seite die Spannung, die über dem gan⸗ zen Buche liegt.. In dem erſt vor kurzer Zeit in der„Deutſchen Kulturbuchreihe“ aufgenommenen Roman„Die Trommel Gottes“ von Fritz Weber wird die Zeit des Völkerfrühlings von 1848/49 in Alt⸗Oeſterreich behandelt. Das Schickſal eines jungen Reiteroffiziers in einer Armee ausein⸗ anderſtrebender Völker wird zu einem Sinnbild deutſcher Tragik im Ringen um Freiheit und Einheit. Meiſterhaft wird in dieſem Buch das Nationalitätenproblem der alten Monarchie, die Gegenſätze zwiſchen Volk und Regierung ge⸗ ſchildert. Das Buch iſt ſpannend von der erſten bis zur letzten Seite. 5 In der„Deutſchen Kulturbuchreihe“ iſt weiter der niederdeutſche Heimat⸗ und Seefahrer⸗Ro⸗ man„Die Schifferwiege“ von Carl von Bremen herausgebracht worden. Hier in die⸗ ſem Buch ringen an der Natur und am Leben hart gewordene Menſchen mit dem Meer und kämpfen um ihr Daſein. Es iſt alter Wikinger⸗ geiſt, der die Männer hinaustreibt auf Fiſchland und Bodden, um das harte Holz auf Kiel zu legen und Schiffahrt zu treiben. In„Florian Geyer“, einem Roman von Heinrich Bauer, wird geſchichtlich genau und zuverläſſig in packenden Bildern die Zeit der deutſchen Bauernkriege behandelt. Der Held dieſes Romans iſt Florian Geyer, ein ech⸗ ter Bauernführer, der überall, wo Not am Mann war, mit ſeiner treuen„ſchwarzen Schar“ eingriff. In dem Buch„Tauſend und ein Abenteuer“ berichtet Kurt Faber., ein Mann mit der ewigen Wanderſehnſucht im Blut, der alle Meere befahren und alle Erdteile durchſtreift hat, vom Schickſal deutſchen Bluts in fernen Ländern. Wilhelm Kohlhaas behandelt in ſeinem Roman„Das verkaufte Regiment“ die unſelige Zeit, da deutiche Fürſten ihre Un⸗ tertanen zu ſelbſtſüchtigen Intereſſen einfach ver⸗ kauften.— Die Geſchichte eines Lebens bildet den Hintergrund des Romans von Johann Mar⸗ tin Schupp:„Der verlorene Klang“. Dieſes Buch handelt von eines Geigenbauers Glück und Not, iſt aber mehr als eine bloße Da⸗ ſeinsbeſchreibung, es wird zur Deutung eines Lebensſchickſals, das ein Menſch, voll des Le⸗ bens und der Kunſt. durchgekämmpit hat.— Das —— nung, Verweis, Geldbuße, Gepaltstursung, e e aus dem Dienſt, Kütrzung des Ruhegehalts. In ein und demſelben. Dienſtver⸗ fahren darf nur eine dieſer Dientſtafen der⸗ hängt werden. Die Warnung enthält die Miß⸗ billigung eines beſtimmten Verhaltens mit der Mahnung, künftig ſolches zu vermeiden, wäh⸗ hrend der Verweis der Tadel für ein beſtimmtes Verhalten iſt. Irgendwelche mißbilligenden Aeußerungen des Dienſtvorgeſetzten ſind keine Dienſtſtrafen, wenn ſie nicht ausdrücklich als Warnung oder Verweis bezeichnet werden. So⸗ dann regelt das Geſetz die Anwendung und die Höhe der Geldbuße und der Gehaltskürzung ſo⸗ wie der Kürzung des Ruhegehalts und der Ab⸗ erkennung des Ruhegehalts. Die ſchwerſte Strafe iſt die Entfernung aus dem Dienſt. Sie beendet das Beamtenverhält⸗ nis mit den vorgenannten Folgen. Die gerin⸗ geren Strafen, wie Warnung, Verweis und Geldbuße können außer durch ein förmliches Dienſtſtrafverfahren auch durch eine Dienſt⸗ ſtrafverfügung des Vorgeſetzten verhängt wer⸗ den. Wenn wegen derſelben Tatſachen die öf⸗ fentliche Klage im ſtrafgerichtlichen Verfahren erhoben iſt, ſo kann zwar ein Dienſtſtrafverfah⸗ ren eingeleitet werden, es muß aber bis zur Beendigung des ſtrafgerichtlichen Verfahrens ausgeſetzt werden. Desgleichen wird das Dienſtverfahren ausgeſetzt, wenn während ſei⸗ ner Durchführung die öffentliche Klage erhoben wird. Das Strafverfahren hat grundſätzlich den Vorrang und bindet im Falle des Freiſpruches den Dienſtſtrafrichter in beſtimmtem Umfang. Beſonders eingehend iſt auch die Frage der Vorermittlungen und der Dienſtſtrafverfügun⸗ gen geregelt. Der Einleitung des öffentlichen Dienſtſtraf⸗ verfahrens geht eine Vorunterſuchung voraus, die der Unterſuchungsführer als unabhängiger Unterſuchungsrichter zu führen hat. Mit dieſer Vorunterſuchung hat man bisher gute Erfah⸗ rungen gemacht, weil dadurch auch die Haupt⸗ verhandlung entlaſtet wird und die Verteidi⸗ gungsmöglichkeiten des Beſchuldigten möglichſt wenig eingeſchränkt ſind. Weſentlich ſtärker als bisher iſt die Einflußnahme der Einleitungs⸗ behörde auf den Gang des Verfahrens, da der Vertreter dieſer Behörde zu allen Beweiserhe⸗ bungen zu laden iſt und Anträge zur Unterſu⸗ chung neuer Punkte ſtellen kann, denen der Un⸗ terſuchungsführer entſprechen muß.. Den ent⸗ ſcheidenden Wendepunkt zwiſchen Unterſuchung und Verfahren bildet die Einrichtung der An⸗ ſchuldigungsſchrift, nach deren Eingang ſich der Beſchuldigte eines Verteidigers bedienen kann. Der Beſchuldigte und ſein Verteidiger haben das Akteneinſichtsrecht. Die Hauptver⸗ handlung iſt in Zukunft nicht mehr öffentlich, da die Intereſſen des deutſchen Dienſtes dies bedingen. Durch die Reichsdienſtſtrafordnung iſt in Ver⸗ bindung mit dem Deutſchen Beamtengeſetz die nationalſozialiſtiſche Forderung nach einer ein⸗ heitlichen reichsgeſetzlichen Regelung auf dieſem Gebiete verwirklicht worden. Dr. B. AKandal um das Spiellaſino in Baden bei Vien Wien, 5. Febr. Der Skandal um die im Beſitz des berüchtigten jüdiſchen Schwindlers Sigmund Boſel befindliche Spielbank in Baden bei Wien, durch den eine Reihe poli⸗ tiſcher Perſönlichkeiten belaſtet erſcheint, hat nun auch auf zwiſchenſtaatliches Gebiet über⸗ gegriffen. Der Präſident der Oeſterreichiſch⸗ Ungariſchen Geſellſchaft, Hofrat Mauritius Klieber, trat am Freitag überraſchend zu⸗ rück. Klieber war gleichzeitig Vorſtand eines Fremdenverkehrs⸗Vereins, der ſich hauptſäch⸗ lich mit Schlepperdienſten für das Spielkaſino befaßte. Als Präſident der Oeſterreichiſch-Un⸗ gariſchen Geſellſchaft, deren Hauptzweck es ſein ſollte, die kulturellen Beziehungen zwiſchen den beiden Staaten zu fördern, veranſtaltete Klie⸗ ber in Ungarn eine lebhafte Propaganda zum Beſuch des Kurortes Baden bei Wien, die im Grunde darauf hinauslief, Kunden für das dortige Spielkaſino zu werben. Chriſtl Cranz Studenten⸗Weltmeiſterin Zell am See, 5. Febr. In dem am Freitag in Zell durchgeführten Torlauf der Frauen im Rahmen der Akademiſchen Winter⸗ ſpiele ſiegte die deutſche Olympia⸗Siegerin Chriſtl Cranz. Sie hatte bereits am Vor⸗ tage den Abfahrtslauf gewonnen und iſt da⸗ durch in den Beſitz des Titels„Studenten⸗ Weltmeiſterin 1937“ gekommen. bekannte Werk von Kuni Tremel⸗Eggert. „Barb“, der Roman einer deutſchen Frau und die weiteren Bände der„Deutſchen Kulturbuch⸗ reihe“ führen uns in die Gꝛgenwart. In dem Roman„Eira und der Gefangene“ er⸗ zählt Heinrich Eckmann die Erlebniſſe eines deutſchen Kriegsgefangenen, der in Wales zu landwirtſchaftlichen Arbeiten auf eine Farm ab⸗ kommandiert iſt.— Die Nachkriegszeit findet le⸗ bendige Wiederauferſtehung in Friedrich Ekke⸗ hards„Sturmgeſchlecht“ und in Tüdel Wellers Roman„Peter Mönkemann“, der von den deutſchen Freikorpskämpfern an Rhein und Ruhr berichtet und uns mahnt, die Zeiten deutſcher Schmach und deutſcher Schande niemals zu vergeſſen. Der große Themenkreis der„Deutſchen Kul⸗ turbuchreihe“ wäre nicht vollſtändig, wenn nicht auch der Auslandsdeutſchen gedacht würde: Hier iſt der Roman von Erwin Wittſtock auf⸗ genommen worden,„Bruder, nimm die Brüder mit“, der ein lebendiges Bild vom deutſchen Volksleben in Siebenbürgen entwirft. Ein hohes Lied auf das deutſche Handwerk, mei⸗ ſterhaft erzählt, finden wir in dem Buch von Kurt Kluge,„Der Glockengießer Chriſtoph Mahr“. Zum Schluß ſei noch auf das erſt vor wenigen Wochen erſchienene Buch„Volksgeſchichte der Germanen in der Vor⸗ und Frühzeit“ von Kurt Paſtena ci bingewie⸗ ſen. Dieſes Buch gibt allen Wiſſensdurſtigen eine erſte Grundlage, auf der ſie weitere Stu⸗ dien aufbauen können, und dürfte für jung und alt unentbebrlich fein. r— De e e — Nochmals der Jall Schülle Als das Urteil gegen den ehemaligen Diöze⸗ ſauiungſcharführer Schülle aus Oberkirch (Baden). der wegen Blutſchande mit feinen Schweſtern zu 1½ Jahren Gefängnis verurteilt wurde, ausgeſprochen war hat ſich die deutſche Preſſe wegen des beſonders abſcheulichen Cha rakters des von Schülle begangenen Verbre— chens in der Berichterſtattung ſtark zurückgehal⸗ ten. Die Tatſache aber, daß von kirchlichen Stellen die Angelegenheit weiter öffentlich behandelt wird, gibt Veranlaſſung, noch einmal zum Fall Schülle Stellung zu nehmen. In den Erklärungen, die von amtlicher kirch⸗ licher Seite abgegeben worden ſind, heißt es, Schülle ſei nicht Führer ſämtlicher katholiſcher Junaſcharen für Baden geweſen, ſondern nur vor zwei Jahren rund ſechs Monate in der Diözeſanführerſchaft der katholiſchen Jugend tätig geweſen“ Es ſei ferner unwahr, daß „dieſer ſunge Mann Theologie ſtudiere, da er noch nicht das vorgeſchriebene Studium beendet habe. Er habe erſt ſeit April vorigen Jahres die Oberſekunda eines badiſchen Privatgymna⸗ ſtums beſucht.“ Demgegenüber muß feſtgeftellt werden: 1. Die Behauptung, daß Hans Schülle Diö⸗ zeſanjungſcharführer für Baden war, iſt voll⸗ kommen richtig. Das ergibt ſich ſchon daraus, daß beiſpielsweiſe die Anſchriften von Brie⸗ ſen, die von amtlicher kirchlicher Stelle an Schülle gerichtet waren, lauteten: „An den Diözeſanjungſcharführer in Ober⸗ kirch“. Die Weglaſſung des Namens beſagt eindeu⸗ tig, daß es eben in der ganzen Erzdiözeſe nur einen Jungſcharführer gegeben hat. Rund⸗ ſchreiben des Schülle an ſeine Unterführer tra⸗ gen den Kopf:„Jungſchar, Erzdiözeſe Frei⸗ burg“. Wenn es weiter in der Erklärung heißt, Schülle ſei vor etwa zwei Jahren rund ſechs Monate in der Diözeſauführerſchaft der katho⸗ liſchen Jungſcharen tätig geweſen, ſo muß dem⸗ gegenüber feſtgeſtellt werden, daß Schülle nicht nur irgendwie„tätig“, ſondern der tatſächliche Führer war. Wenn er nur ſechs Monate„tä⸗ lig“ gewefen iſt, ſo nicht deshalb, weil er viel⸗ leicht, wie aus der Formulierung der Erklä⸗ rung geſchloſſen werden konnte, aus freiem Ent⸗ ſchluß die Führerſchaft niedergelegt hätte oder weil dies von der kirchlichen Obrigkeit veranlaßt worden wäre, ſondern weil er wegen ſtaatsfeindlicher Tätigkeit von ſeinem Poſten entfernt wurde. Schülle hat ſich übrigens auch noch im Prozeß als„Diözeſan⸗ jungſcharführer“ bezeichnet. 2. Es iſt vollkommen wahr, daß Schülle Prieſter werden wollte. Schülle hat, wie berich⸗ tet, ſeiner Mutter aus der Unterſuchungshaft geſchrieben. er wolle trotz allem ſeine Abſicht, Prieſter zu werden, nicht aufgeben. Er hat im Prozeß auch nach richterlicher Feſtſtellung ſei⸗ nes Verbrechens bis zum letzten Augenblick den feſten Entſchluß kundgetan, doch noch Pfarrer zu werden, ein Entſchluß, der bei allen Prozeß⸗ beteiligten Erſtaunen und Verblüffung ausge⸗ löſt hat. Es iſt freilich richtig, daß Schülle noch nicht eingeſchriebener Student der Theo⸗ logie an der Univerſität war, vielmehr gehörte er als Schüler der allen Katholiken wohl⸗ bekannten Lenderſchen Vorbereitungsanſtalt in Sasbach(Baden) an. Als ſolcher bezog er beſonders hohe Sti⸗ pendien von ſeiten des erzbiſchöflichen Ordi⸗ natiats, die nur ſolchen Angehörigen der Vor⸗ bereitungsſchule in Sas bach zuteil werden, die ausdrücklich erklärt haben, daß ſie katholiſche Geiſtliche werden wollen und die man in ihrem Vorhaben unterſtützen will. Schülle iſt vom Herrn Erzbiſchof in Freiburg perſönlich als Junaſcharführer eingeſetzt worden. Ein Be⸗ weis für ſeine Bedeutung in der katholiſchen Jugendarbeit iſt die Tatſache, daß er vom Herrn Erzbiſchof in Freiburg während ſeiner Schutzhaft perſönlich beſucht wurde. Unter dieſen Umſtänden muß im Intereſſe der Wahrheit noch einmal darauf hingewieſen werden, daß die von kirchenamtlicher Seite herausgegebenen Erklärungen an dem Kern⸗ punkt der Angelegenheit vorbeigehen. Der we⸗ gen des ſcheußlichen Verbrechens der Blut⸗ ſchande beſtrafte Schülle hat in der Erzdiözeſe Freiburg an einer bemerkenswerten Stelle ge⸗ ſtanden. Es wäre unter dieſen Umſtänden beſ⸗ ſer geweſen, wenn kirchliche Stellen die An⸗ gelegenheit nicht weiter in„Erklärungen“ be⸗ handelt hätten, ſondern entſprechend' der von der deutſchen Preſſe geübten Zurückhaltung durch Stillſchweigen mit dafür geſorgt hätten, daß der Urteilsſpruch recht bald in Vergeſſen⸗ heit gerät. Durch immer neue Behandlung der Angelegenheit in der Oeffentlichkeit kann un⸗ möglich dem Intereſſe der Kirche gedient wer⸗ den. Eröffnung der„Münchener Früh⸗ jahrsansſtellung 1937“ München. 5. Febr. Am Freitag vormittag wurde in der neuen Pinakothek die„Münchener Frühjahrsausſtellung 1937“ in Anweſenheit zahlreicher Vertreter von Partei. Staat, Stadt, Wehrmacht. der Kunſt und der Künſtlerſchaft feierlich eröffnet. Sie umfaßt über 500 Kunſt⸗ werke und ſteht unter dem Leitſatz:„Die Figur und Kompoſition im Bild und an der Wand.“ Eden will in Paris nicht Skalion machen Außenminiſter Eden acht Uhr London London, 5. Febr. wird am Samstaafrüh um verlaſſen und ſich direkt an die fran ⸗ zöſiſche Riviera begeben. Entgegen den Meldungen franzöſiſcher Blätter wird er in Paris nicht Halt machen, um mit dem franzöſi⸗ ſchen Außenminiſter Delbos eine Unterredung zu haben Eine Verabredung dieſer Art iſt jedenfalls nicht getroffen worden. Eden nimmt. wie erklärt wird. Urlaub, da er erholungs⸗ bedürftig ſei. Er ſei allerdings nicht krank. Neue nalionale Offenſive auf Malaga heer, Flolle und Luffſtreilkräfte haben den Angriff eröffnet 2 §S London, 5. Febr. Nach Meldungen aus Gibraltar haben die nationalen Truppen eine neue Offenſive auf Malaga eröff⸗ net. Sie greifen zu Lande, zu Waſſer und in in der Luft an. Die nationale Flotte be ſchoß am Donnerstag nachmittag den Hafen von Ma⸗ laga. Gleichzeitig wurde der Kampf auf der Landfront zwiſchen Marbella und Fuengirola begonnen. Das Geſchützfeuer konnte in Gibral⸗ tar gehört werden. Der vom„Angriff“ nach Spanien entſandte Schriftleiter H. Fiddickow ſchreibt aus Gibraltar: Der Vorſtoß der nationaliſtiſchen Truppen auf Malaga von Antequerra und Marbella aus iſt wieder in vollem Gange. General Varela, der neue Befehlshaber des Kuampfabſchnittes Antequerra, der bisher an der Madrid⸗Front kommandierte, ſtieß unter Einſetzung von Pan⸗ zerwagen nach Artillerievorbereitung erfolgreich nach Oſten vor. Der Widerſtand der roten Trup⸗ pen war mäßig. Eine größere Anzahl Ueber⸗ läufer berichtete, daß unter den roten Milizen und der Bevölkerung Malagas eine aro ß; e Neigung zur Uebergabe der Stadt beſtehe. Die letzten Meldungen beſagen, daß bis jetzt allein in Malaga 4000 Perſonen ermordet wurden und daß noch über 5000 Nationaliſten als Geiſeln in den Gefäng⸗ niſſen ſitzen. Auch von Marbella aus iſt ein entſcheidender Vormarſch geplant. Die Artillerievorbereitun⸗ gen ſind bereits den ganzen Tag über im Gange. In den frühen Morgenſtunden wurde die Küſte des noch in Händen der Bolſchewiſten befindlichen Gebietes hinter Marbella von den nationaliſtiſchen Kreuzern„Almirante“ und „Canarias“ bombardiert. Die Schiffe gingen dann in Algeciras vor Anker. Der Kommandeur der Marbellatruppen, Oherſt Herzog von Sevilla, ſagte, daß bei an⸗ haltender guter Witterung mit der Einnahme Malagas in Kürze gerechnet werde. Der Weg wird frei gemacht „Geſtern morgen hat unter dem Befehl des General de Llano, der durch ſeine Rund⸗ funkanſprachen über den nationaliſtiſchen Sender von Sevilla bekannt iſt, der General an⸗ griff zu Waſſer und zu Lande ge⸗ gen Malaga begonnen. General de Llano hat ſich an Bord des Kreu⸗ zers„Canarias“ begeben, von wo aus er die gemeinſamen Operationen des Heeres, der Flotte und der Luftſtreitkräfte leitet. Sämtliche verfügbaren Einheiten der nationaliſtiſchen Flotte haben Algeciras verlaſſen und dampfen oſtwärts in Richtung Marbella. Zu gleicher Zeit haben ſich nationaliſtiſche Bombengeſchwa⸗ der aus Melilla und Ceuta an die Front be⸗ geben. Rege nalionale Fliegerläligkeit vor Madrid SS Toledo, 5. Febr. Die Regengüſſe, die in der letzten Zeit Operationen an der 17 5 von Madrid nahezu unmöglich machten, haben aufgehört. Da der Boden völlig aufgeweicht iſt, iſt in den nächſten Tagen mit größeren Unter⸗ nehmungen noch nicht zu rechnen. Lediglich die nationalen Flieger haben ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Ein Geſchwader aus 30 Maſchi⸗ nen belegte die feindlichen Stellungen an der Front von Madrid erfolgreich mit Bomben. Der Feind mußte ſogar zeitweiſe ſeine Stellungen räumen. Auch die Artillerie nahm ihre Tätig⸗ keit wieder auf. Flugzeugwerke in Paris beſchlagnahmt Paris, 5. Febr. Das Luftfahrtmini⸗ ſterium veröffentlicht am Donnerstagabend die Mitteilung, daß unverzeihliche Ver zöge⸗ rungen in der Lieferung von Kriegsmaſchi⸗ nen den Luftfahrtminiſter veranlaßt hätten. die Flugzeugwerke Morane⸗Saulnier zu beſchlagnahmen. Dieſe Mitteilung kam ſo ſpät, daß ſämtliche Blätter lediglich die Notiz bringen und keine Zeit mehr fanden, ſich darüber zu erſtaunen. daß plötzlich Betriebe in Frankreich beſchlag⸗ nahmt werden. Die Beſchlagnahme erfolgte auf Grund des Geſetzes zum Schutze der nationalen Verteidigung. Der„Paris Soir“ hat immerhin die Möglichkeit gehabt, noch mit der Direktion des Unternehmens in Verbindung zu treten und bringt in ſeiner letzten Ausgabe die Ant⸗ wort der Direktion, wonach dort von der Ent⸗ ſcheidung des Miniſters überbaut nichts bekannt iſt. Die Firma teilt mit. daß ſie vor ſechs Monaten etwa einen Auftrag hereingenommen habe, an dem ſie augenblicklich arbeite, der aber erſt am 1.ſi Juli geliefert wer⸗ den müſſe. Der angegebene Vorwand. der zur Beſchlagnahme der Werke führen ſoll. ſei zu⸗ mindeſt zweifelhaft. Im übrigen würde in ſämt⸗ lichen Teilen des Betriebes die Arbeit fort⸗ geſetzt und man habe von irgendwelchen Aus⸗ führungsmaßnahmen des Entſchluſſes des Luft⸗ fahrtminiſters bisher noch nichts geſpürt. In Wirklichkeit dürfte es ſich bei den„Verzöge⸗ rungen“ um die diskrete Umſchreibung der Fol⸗ gen eines der vielen Streiks handeln, die das franzöſiſche Wirtſchaftsgefüge ſeit Mo⸗ naten erſchüttern. Neues Geſetz über die Verwahrung und Anſchaffung von Wertpapieren Beſenlliches Jiel iſt Kundenſchuß und schuß des Sparers Berlin, 5. Februar. Die Reichsregierung hat auf Vorſchlag des Reichsminiſters der Ju⸗ ſtiz Dr. Gürtner in dieſen Tagen ein neues Ge⸗ ſetz über die Verwahrung und Anſchaffung von Wertpapieren verabſchiedet, das von folgendn Grundgedanken getragen iſt: Den Ausgangspunkt für die Rechtserneuerung auf dem Gebiete der Verwahrung und Anſchaffung von Wertpapieren bildet die Notwendigkeit der Sicherung, der Erhaltung u. des weiteren Aufbaues eines den Bedürfniſſen des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland genü⸗ genden Kapitalmarktes. Für die Förderung eines ſolchen Kapitalmarktes iſt nicht nur die Schaffung der erforderlichen Vorausſetzungen in der Organiſation der Börſen und des börſen⸗ mäßigen Handelns, ſondern auch eine das Ver- trauen ſtärkende und den Kundenſchutz verbeſ⸗ ſernde Regelung der Verwahrung und der An⸗ ſchaffung von Wertpapieren für andere weſent⸗ lich. Dieſe organiſche Ausgeſtaltung und Fort⸗ entwicklung des geltenden Bankdepotrechts, das ſeine Grundlage in dem Reichsgeſetz betreffend die Pflichten der Kaufleute bei Aufbewahrung fremder Wertpapiere vom 5. Juni 1898 findet, muß ſich auf den Boden der wirtſchaftlichen Gegebenheiten und Notwendigkeiten aufbauen. Aus dieſen Erkenntniſſen ergeben ſich für den Geſetzgeber zwei Notwendigkeiten, die das Ge⸗ ſetz zu berückſichtigen und miteinander in Ein⸗ klang zu bringen ſucht. . Weſentliches Ziel der Neuregelung muß der Schutz des Sparers ſein, der ſeine Er⸗ ſparniſſe in Wertpapieren anlegt. Damit iſt dem Geſetz die Richtung einer allgemeinen Ver⸗ beſſerung des Kundenſchutzes ge⸗ genüber dem geltenden Bankdepotrecht gewieſen. Dieſes Ziel ſucht das Geſetz in zwei Richtungen zu verwirklichen: einmal in der Erhaltung des Eigentums für den Hinterleger bei dem Ver⸗ wahrungsgeſchäft, und zum anderen in der möglichſt ſchnellen Verſchaffung des Eigentums für den Bankkunden beim Anſchaffungsgeſchäft. Als geeignetes Mittel zur Erreichung dieſer Ziele ſieht das Geſetz die Ausſtellung fe ſt e r Rechtsregeln an, denen grundſätzlich zwingender Charakter beigelegt worden iſt und die nur da abdingbaren Rechtsbeſtimmungen Platz machen, wo dies mit den ſonſtigen Zielen des Geſetzes in Einklang ſteht und insbeſondere, wo die Perſon des beteiligten Bankkunden dies rechtfertigt. Das Geſetz betrachtet es weiterhin als weſentliche Aufgabe, klare Begriffe feſtzu⸗ legen, um auch auf dieſe Weiſe den Schutz des Kunden zu vervollkommnen. Hierzu dient ne⸗ ben der geſetzlichen Feſtlegung banktechniſcher Ausdrücke in eindeutigem Sinne vor allem die Auflockerung des Geſetzestextes gegenüber dem Text des bisherigen Bankdepotgeſetzes. Als ge⸗ eignetes Mittel zur Erzielung eines verſtärkten Kundenſchutzes ſieht das Geſetz weiterhin vor, daß alle Vereinbarungen, die die Rechtsſtellung des Kunden beim Verwahrungs- und Anſchaf⸗ fungsgeſchäft beeinträchtigen, nur auf Grund ausdrücklicher und ſchriftlicher Erklärung des Kunden zuſtande kommen können. Insbeſondere ſchränkt das Geſetz die Möglichkeit ein, daß der Verwahrer und der Kommiſſionär die Be⸗ fugnis zu Maßnahmen, die die Rechtsſtellung des Kunden verſchlechtern, aus den Geſchäftsbe⸗ dingungen ableiten kann. 0 2. Wenn danach der Kundenſchutz das Hauptziel der im Geſetz durchgeführten Verbeſſerung des geltenden Bankdepotrechts darſtellt, ſo mußte andererſeits aber auch berückſichtigt werden, daß die Notwendigkeit des Kundenſchutzes mit der Notwendigkeit eines geordneten und beweglichen Wertpapierhandels und mit den be⸗ rechtigten Belangen der Verwahrer(Bankinſti⸗ tute) in Einklang zu bringen iſt. Insbeſondere berückſichtigt die Neuregelung die banktechni⸗ ſchen Möglichkeiten und Erforderniſſe, da ſonſt die Wertpapierverwahrung u. der Wertpapier⸗ handel in volkswirtſchaftlich nicht vertretbarer Weiſe erſchwert und verhindert würden. Kundfunk-Programm Sonntag, 7. Februar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Der Bauer ſpricht— der Bauer hört. 9.00 Schallplatten. 9.15 Eine Mor⸗ genfeier. 10.00 Konzert. 11.45 Seewetterbericht 12.00 Konzert. 13.00 Glückwünſche. 14.00 Kinder⸗ funkſpiel 14.90 Kleine Anterhaltungsmuſik. 15.10 Beim Kronenwirt iſt heute Jubel und Tanz. 16.00 Schallplatten. 17.30 Adrian, der Tulvendieb. 18.00 Deutſche Tänze und Faſtnacht jenſeits der Grenzen. 18.55... und nächſten 1 Sonntag Wunſchkonzert 19.00 Schöne Melodien. 19.45 Deutſchlandecho. 20.00 Buntes Orcheſter⸗ konzert. 22.00 Wetter, Nachr. uſw. 22.30—00.55 Wir bitten zum Tanz. -Reichsſender Frankfurt 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit, Wetter uſw. 8.45 Orgelchoräle. 9.00 Evangel. Morgenfeier. 9.45 Glaube und Zuverſicht. 10.00 Konzert. 12.00 Konzert. 14.00 Kinderfunk 14.45 Das Volk er⸗ zählt. 15.00 Deutſche Scholle. 16.00 Muſik zur Unterhaltung. 18.00 Ein Lebensbild um Richard Wagner. 18.30 Sonntagabend vergnügt und froh. dafür ſorgt„Fidel u. Co.“ 19.50 Sportbericht 20.00 Fremdenſitzung des Mainzer Karneval⸗ vereins. 22.00 Zeit, Nachr. 22.20 Echo vom Int. 2 2 22 —— — Bekanntmachungen der N. S. D. A. B. Krels Heppenheim Kreisſchulungsleiter. Am Sonntag, den 7. Februar 1937, vorm. 8.30 Uhr, findet in Birkenau i. O., im Gaſt⸗ haus„Deutſches Haus“ eine Sitzung der Schu⸗ lungsredner der Partei und der Gliederun⸗ geen ſtatt. Ich erwarte von den betreffenden Parteigenoſſen reſtloſe und pünktliche Teilnahme. Amt für Beamte(RDB.), Kreis Heppenheim. Ich erſuche die Kreisabſchnittswalter um ſofortige Einſendung der Kaſſenbuchabſchriften, ſowie der übrigen Meldungen. NSLB., Kreiswaltung Kreisſtelle für Jugendzeitſchriften. 1. Beſtellung und Lieferung der April⸗ Nummer von„Hilf mit!“ und„Deutſche Jugendburg“. Um Schwierigkeiten bei Beſtellung und Lieferung am Schuljahrsende zu begegnen, iſt folgende Regelung getroffen worden: Die Beſtellung der April⸗Nummer erfolgt zuſammen mit der März⸗Nummer. Die Lie⸗ ferung der März⸗Nummer erfolgt ab 16. Februar; die Lieferung der April⸗Num⸗ mer erfolgt Anfang März, ſodaß die Schü⸗ ler beide Nummern vor den Oſterferien er⸗ halten. In den Orten, wo ſich die Beſtell⸗ zahl für März und April gegenüber der⸗ jenigen vom Februar ändert, wird um ſo⸗ fortige Meldung gebeten, da die Beſtelſneig diesmals beſonders pünktlich an den Gau abgehen muß. 2. Sonderdruck Wehrgemeinſchaft“. Von dem bereits angekündigten Sonder⸗ druck„Volksgemeinſchaft— Wehrgemein⸗ ſchaft“ ſind den Ortsgruppen die nötigen Werbeerxemplare zugegangen. Es wird er⸗ wartet, daß ſich die Vertrauensleute eifrig für den Verkauf der Sonder⸗Nummer ein⸗ ſetzen, da wir anläßlich unſerer diesjährigen NSL B.⸗Gautagung dieſe Ausſtellung ſelbſt beſuchen können. 3. Um Ueberweiſung der fälligen Beträge für Februar wird gebeten, da dieſelben ſchon am 7. Februar an den Gau weitergeleitet werden müſſen. 101 J. V.: Koch. . Kd db Reit⸗ und Fahrturnier. 22.30 Sportſpiegel des Sonntags. 22.45 Schallplatten. 24.00—02.00 „Martba“ Reichsſender Stuttgart 6.00 Hafenkonzert. 8.00 Zeit. Wetter. 8.05 Gym⸗ naſtik, 8.25 Bauer, hör zu. 9.00 Evangel. Mor⸗ genfeier. 9.30 Immer luſtig und fidel. 10.00 Morgenfeier der 5J. 10.30 Faſtnachtsmorgen bei Hurlebaus und Sohn. 11.30 Bachkantate 12.00 Konzert. 13.00 Kleines Kapitel der Zeit 13.15 Konzert. 13.50 Zehn Minuten Erzeugungs⸗ ſchlacht. 14.00 Kinderſtunde. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 15.00 Muſikaliſche Allotria. 16.00 Unterhaltungsmuſik. 18.00 Männer ſuchen ſtets zu naſchen. 18.30 Muſik für alle. 19.30 Turnen und Sport haben das Wort. 20.00 Die Fa⸗ ſchingsorgel. 21.00 Wie es euch gefällt. 4 „Volksgemeinſchaft— — Beſſerung der Lage im Ohio-Tal Der Miſſiſſippi ſteigt weiter New Pork, 5. Febr. Während ſich die Lage im Ueberſchwemmungsgebiet im Ohio⸗ Tal durch den Rückgang der Fluten erheblich gebeſſert hat, ſteigt der Miſſiſſippi hauptſächlich zwiſchen Memphis und New Orleans weiter. Ueber 120.000 Mann unter Leitung von Ingenieuren der Bundesarmee verſehen deshalb den Wachdienſt längs des rund 1000 Meilen langen Deichs am Unterlauf des Miſſiſſippi weiter. Neuerdings werden großelleberſchwemmungen in Nord⸗Kalifornien Oregon und im Staat Waſhington gemeldet, wo die Schneeſchmelze Hochwaſſer auf allen Flüſſen verurſachte, das bereits erheblichen Schaden anrichtete. Im Hood⸗River⸗Diſtrikt ſind die Landſtraßen durch nahezu 2 Meter hohen Schnee nicht zu begehen. Auch der Bahnverkehr iſt lahmgelegt. Werbung bringt Kunden! Stung! Stung! Gaslhans zum Eimbaum“ Mor gen, Sonntag abend 7.29 Uhr Großer Bunier Abend Schlager auf Sdilager Es ladet ganz närr isch ein RHapelle de Willi un Ahoi dle Rant Fastnacht-Dienstag: üroßer Sonlugrummel. 3 — k. 15 kr 15 9 * — * —— —— 3 Nr. 6 Sonntag, den 7. Februar 1937 Der Wildling Von Alfred Bergien Gleich hinter unſerem Garten, auf dem kurzen Schräghang, der ſanft und doch ſelbſtſicher in das grüne Tal der Bodden⸗ wieſen hinübergleitet, wurzelt unſer Wild⸗ ling,— ein ſtämmiger, knorriger Apfel⸗ baum. Freiwild, ſtand er lange inmitten des buntgrünen Wieſenteppichs. Ein trotziger, aber erfahrener Kämpfer gegen den raſend heulenden Weſtſturm, der, von der See kommend, in raſender Wut die Wellen⸗ berge vor ſich auftürmt, und die weißen Giſchtkämme weit in die Dünen und über das Ufer ſchleudert;— den feinen Sand der Dünen hochaufwirbelnd vor ſich her⸗ treibt, bis er in den ſteif gereckten Kronen der Bäume einen ſtörrigen Raufpartner findet. Und gar mit unſerem Wildling raufte und tobte er beſonders gern, denn die kraftvolle Gewandtheit des jungen Recken ſchien ihm zu gefallen Aber die Borke des Wildlings wurde von dem ewigen Kampf mit dem wilden Raufgeſellen knortzig und riſſig, wie harte, ſchwielige Bauernhände, oder wie das Geſicht des alten Fiſchers Kahn.— Der war auch der erſte, der den Kampfmut und die ſture Kraft des Wild⸗ „lings erkannte.„Seh nur!“ ſagte er eines ages, als der Weſtſturm wieder tobte und wühlte,„wie er zu kämpfen verſteht,— wie er ſich anſtemmt gegen den wilden Ge⸗ ſellen.— And dann ſeht ſeine Aeſte,— wie klug und zweckmäßig ſie aus dem feſten Weſen des Stammes herausgebaut ſind. Keiner wächſt umſonſt in die helle Bläue des Himmels Jeder einzelne verſteht es, ſich zu biegen oder zu ſtemmen, je nachdem es der Kampf erfordert.“— Und der Vater hörte auf das Wort des alten Fiſchers. Er verlegte den Zaun unſeres Gartens bis hinter den Wildling und nahm in ſo mit in ſeine Pflege. Er brach die Erde um den knorrigen Stamm, damit die Frucht der tiefſchwarzen Scholle ihn mit neuer Kraft erfülle. Aber der Sturm, der ſich um den Schutz des Menſchen und den ſtachlichen Draht des Zaunes nicht kümmerte,— blieb. Noch wilder faſt, noch ungeſtümer tobte er. Doch der Baum raffte die kampferprobte Krone zuſammen, ſtemmte ſie gegen das Wetter, und prüfte jeden ſeiner ſchlagen⸗ den Aeſte. Beſſer waren ſie geworden, dünkte ihm. Sie wippten und ſchnellten ſo frei und geſchmeidig wie die dünnen Ger⸗ ten der Uferweiden drüben am Saume der Wieſen. And der Wildling freute ſich, daß 40 die friſchgebrochene Scholle ſolche Kraft ab. g Darüber verging der Herbſt,— und der Winter kam mit ſeinem klirrenden Froſt, mit dem glitzernden Kriſtall des Rauh⸗ reifes und der ſchweren Laſt des weißen Schnees.— Kämpfen mußte er;— immer wieder kämpfen gegen Sturm, Froſt und Schnee. Aber er fühlte eine Kraft in ſich, die ihn alle Kämpfe viel leichter beſtehen ließ als früher in ſeiner Wildheit. Und langſam begann ein feines Singen und Raunen in der Luft. Und aus dem mählichen Erwachen begann ein Saugen und Ziehen in dem zerriſſenen Erdreich, und aus den rauhen Schollen der Winter⸗ furche keimte der erſte, grüne Flaum des frühen Jahres. Wie feiner Kraftſtrom pulſte es aus dem Herzen des Erdreichs in den Stamm des Baumes und teilte ihm das Erwachen der Erde mit, daß die ſchlanken, geſchmeidigen Sproſſen an ſeinen knorrigen Kampfäſten ein Schauer ahnender Sonnenfreude durch⸗ rieſelte.— Und immer ſtärker wurde der Pulsſchlag der Erde und immer voller der Kraftſtrom, bis ihn der ſtrotzende Reich⸗ tum der Kraft ſo erfüllte, daß er ihm faſt die knorrige Borke ſprengte. So trieb er in einem plötzlich aufquellen⸗ den Luſt⸗ und Zeugungsrauſche immer neue Sproſſen, immer neue Aeſte und weige. Aber er hatte nicht mehr die Zeit, e klug und zweckmäßig einzubauen, und e zu lehren, gegen Sturm und Wetter anzukämpfen, wie er es als Wildling ſtets getan. Er freute ſich des hauchzarten Ge⸗ webes rotweißer Blüten, das ſich mehr und mehr über ſeine knorrigen Aeſte ſtreifte, und ihn in einen weichen, milden Duft einlullte der ihn Sturm und Wetter vergeſſen machte. Da kam das erſte Frühlingsunwetter über die See herangebrauſt. Mit ſolcher 92„„1„„öL 636+44„„„%.ö.t 94%“ Da wachte auch in dem Stamm der alte Kampfgeiſt wieder auf. Froh und mutig warf er ſeine Zweige dem Wetter ent⸗ gegen;— lehrte ſie kämpfen und ſtählte ſie in den Kampfpauſen zu kraftvollen Kämpfern. Und der Baum blieb.— Noch heute ſteht er da. Machtvoll reckt er ſeine Krone in * K—K—————4—ͤ̃̃ k—i——4%„6—9*ͤ“t „Nennt man dich quch Spatz?“ Gewalt, und ſo voll grimmen Zorns, daß die alten Wildlinge, die ſturm⸗ und wetter⸗ erprobten Kämpfer oben am Strand und hinter den Dünen den Kampf aufgaben. Anſer Wildling aber, kraftvoll und ſtolz wie er war, ſtemmte ſich dem wütenden Sturm entgegen.— Wohl ſtand der Stamm trotzig und ſtark, wohl erwachte auch in den knorrigen Aeſten der alte Kampfgeiſt wieder, aber all die neuen Zweige und Triebe, all der Luxus, den er ſich im plötzlichen Zeugungsrauſche zu⸗ gelegt,— ſtolz,— aber weich wie er war. bog und brach und wirbelte davon, ſo oft ſie der Sturm ſtreifte. Das ſchlug auch den alten Aeſten viele Wunden, bis auch ſie den Kampf mutlos und traurig auf⸗ geben mußten.— Längſt ſchon war das Unwetter verzogen. — Aus ſtrahlend heiterem Himmel lachte eine ſorgloſe Sonne herunter und wollte den Baum mit mildem Streicheln wieder geſund machen. Aber vergebens. Wie in ſchwermütiger Trauer ließ er die Krone hängen, und faſt ſchien es, als krieche er immer mehr in ſich zuſammen vor herbem Weh. Nur hinter der riſſigen Rinde des Stammes pochte es immer noch wie ſehnſüchtiges Hoffen.— And wieder kam der alte Fiſcher Kahn, ſah ſich den Baum an, ſagte aber nichts. Als er wieder ſteif und ſchwerfällig dem Dorf zuſchritt, gab ich den Baum auf. Da kam der Alte mit allerlei Gerät wieder zurück. Wortlos ſtieg er in den Baum,— ſägte und ſägte einen nach dem anderen der neuen, ſchlanken Triebe ab, bis ſie alle entfernt waren und die weißen Wunden aufleuchteten. Schlecht, ſehr ſchlecht ſtand es um den Baum. Wir gaben ihn alle auf. Nur der alte Fiſcher nicht. Wieder ſtieg er hin⸗ auf, ſteckte Edelreiſer in die Wunden und verband ſie wieder ſorgfältig.— Und wie in leiſem Beben pulſte das neue, friſch ſchlagende Blut durch den Baum. Und als der Sturm kam, fand er nichts, wo er anfaſſen konnte. Klein und fein waren die neuen Triebe. Sie duckten ſich liſtig und gewandt unter jedem Stoß und jedem Hieb— und blieben Sieger. Photo Rosemarie Clausen M —————=—Kl—k—k—k——————— 2————n—l— Q AA 2—*» die helle Bläue des Himmels, und Jahr um Jahr ſchenkt er die ganze Fülle ſeiner Früchte der Hand, die ihn einſt wieder kämpfen lehrte. Der ſeltſame Alte Von Arthur M. Fraedrich „Sieh dort, wie ſchön der Junge dahin⸗ gleitet! Sieh, jetzt läuft er gar auf einem Bein.“ Bruno folgt dem Blick der Mutter. Aber er iſt mißmutig. Er ſieht, wie ſicher und frei des Tiſchlers Kurt dahinſauſt, und er zweifelt mehr und mehr, daß er je das Schlittſchuhlaufen lernt. Ach, ſo wie der möchte er auch laufen können! Er wird es wohl nie erlernen. Doch die Mutter will, daß er's lernt! Immer wieder ermuntert ſie ihn, es noch⸗ mals zu verſuchen. Aber immer wieder gerät er ins Gleiten, ſobald ſie nur den ſtützenden Griff unter ſeinen Achſeln ein wenig lockert, und ſchlägt hin. Dann lacht die ſeinen anſtrengenden Bemühungen zu⸗ ſehende Dorfjugend. „Wenn ſeine Mutter ihm vorlaufen könnte, würde er's viel ſchneller lernen“, flüſtert ein Knirps, und ein anderer wiſpert:„Zwiſchen uns müßte er ſein, dann könnte er es längſt!“ Die Frau zeigt ein abweiſendes Geſicht; ihr Einziger zwiſchen der ungezügelten Dorfjugend?„Wage es noch einmal, mein Kind!“ wendet ſie ſich wieder dem Knaben zu. Und er wagt es noch einmal. Aber ſeine Knie zittern ſchon, und die ſolcher un⸗ unterbrochenen Beanſpruchung noch nicht gewachſenen Knöchel ſind ſchmerzhaft ſpür⸗ bar. Er ging am liebſten nach Hauſe und nie, nie wieder aufs Eis! Aber ſeiner Mutter Ehrgeiz, entfacht durch Be⸗ merkungen der umſtehenden, begutachten⸗ den Kinder, läßt ein Mitfühlen mit ſeiner körperlichen und ſeeliſchen Qual nicht auf⸗ kommen. Wieſo ſoll gerade ihr Junge es nicht erlernen? Er iſt geſund und kräftig; es mangelt ihm nur noch an Mut, an 8 l 1—2— ù—* 1 Selbſtvertrauen. Sollte ſie, die Mutter, ihm das nicht geben, ihn nicht das Schlitt⸗ ſchuhlaufen lehren können? Die anderen Kinder bringen es ſich gegenſeitig bei— wieviel mehr wird ſie, die Erwachſene lehrend wirken können. Der Sohn des Tiſchlers kommt in einer großartig abgezirkelten Schleife heran⸗ gebrauſt. Kurz vor dem Ziel wirft er ſich in der Luft herum und ſchlittert rückwärts in den ſtaunenden Kreis um die Frau. „Das nimm dir zum Vorbild! Nur Mut, Junge!“ Abermals verſucht es der Knabe. Aber aus ſeinem Blick ſpricht Angſt. Wankend tappt er hin und her. Als er nun aus⸗ rutſcht und wieder hart hinſchlägt, ver⸗ gräbt er das Geſicht in die Arme und ſchluchzt in ſich hinein. Da tritt ein alter, ſonderbar gekleideter Mann in den Kreis. Dunkel und ſchwer iſt eine Stimme, als er, nur für die Frau ver⸗ ſtändlich, ſagt:„Warum quälſt du dein Kind! Du als Mutter ſollteſt wiſſen, daß man in ein Kind weder etwas hinein⸗ reden noch ⸗ſchlagen kann.“ Die Frau will aufbegehren, doch der klare Blick des ſeltſamen Alten, der durch ſie hindurchzuſehen ſcheint, als wäre ſie aus Glas,„wingt ihre Augen zu Boden. Ein⸗ dringlich fährt der Alte fort:„Ehrgeizige Mütter verſündigen ſich oft an ihren Kin⸗ dern. Verſuche, dir die Welt der Kleinen zu eigen zu machen; handle vernünftig! Und willſt du Lehrer deines Kindes ſein, ſo mußt du das zu Lernende zuvor ſelbſt beherrſchen lernen. Du handelſt unrichtig, wenn du einem Lernenden, der ſich noch nicht einmal die Anfangsgründe des Schlittſchuhlaufens zu eigen machen konnte, einen Meiſter des Eisſports, wie es der kleine Kurt ſchon iſt, als Vorbild hinſtellſt. Deſſen turmhohe Ueberlegenheit läßt ihn verzagen an ſeinem eigenen Wollen und Können. Gib deinem Kinde die Geſellſchaft Gleichaltriger, ſolcher, die ſich gleich ihm zum erſten Male auf Kufen verſuchen. Sie werden miteinander wetteifern, und du wirſt ſehen, wie ſchnell dein Junge be⸗ greift!“ Die Dorfjungens ſind rauh und un⸗ gebärdig, denkt die Frau abwehrend. Ale wenn der Fremde dieſe Gedanken erraten hat, erwidert er:„Deinem Kinde fehlt ſeinesgleichen! Ein Kind will unter Kin⸗ dern ſeiner Kindheit leben.“ Indem er ſich unvermittelt den umſtehen⸗ den Kindern zuwendet, befiehlt er dem Tiſchlersſohn, ſich dort abſeits im Laufen zu vervollkommnen. Danach führt er Bruno in die Mitte der anderen:„Nun ſpielt und vergnügt euch und übt!“ And alsbald erfüllt Jauchzen und Lachen die ſtille winterliche Landſchaft. Stunde um Stunde verrinnt. Endlich kommt Bruno herangeſtelzt. Zwar iſt er müde und abgemattet, aber ſeine Augen ſtrahlen; ſeine Wangen glühen. Nichts mehr iſt da vom Zittern der Beine, nichts mehr von Schmerz in den Knöcheln. Anderntags, als er wieder aufs Eis darf, röten ſich gar ſchnell ſeine Wangen von der Luſt am Spiel, am Ueben. Und als er dann nach einem mächtigen Anlauf herangebrauſt kommt mit enggeſtellten Beinen und faſt wie ein geübter Läufer knapp vor der Mutter abbremſt, ſieht dieſe ſcheu und dankbar zugleich zu dem plötzlich wieder erſchienenen Fremden auf. Aber deſſen Blick liegt ſinnend in weiter Ferne. Wie eine Orgel ſchwingt ſeine Stimme bei den Worten:„Das Kind braucht die Ge⸗ meinſchaft wie wir. Nur in ihr wird das Kind groß und ſtark und frei; denn die Gemeinſchaft iſt für ihn da und er iſt für dieſe da!— Junge Mutter, ſchenke deinem Kinde Brüder und Schweſtern! Gott wird es dir vergelten, dein Polk und dein Junge werden es dir danken!“ „Die Frau errötet. Sie beugt ſich über ihren Einzigen, umſchlingt ihn und flüſtert ihm etwas ins Ohr Da jauchzt der Knabe auf:„O ja, Mutter, dann lehre ich das Brüderchen ſpäter das Schlittſchuhlaufen, wie die ande⸗ ren Kinder es mir beigebracht haben!“ Jahre ſpäter weiß Brunos Mutter nicht mehr zu ſagen, ob dieſer ſeltſame Alte Wirklichkeit oder nur eine Traumgeſtall war. * . ——— — ß——— 1 ukt 1 Nach einer wahren Begebenheit von Julius Mette Lange Jahre ſchon iſt es hin. Im trüben Scheine der Oellampe ſaßen wir Kinder an den langen Winterabenden in der warmen Stube und lauſchten an⸗ dächtig den ſchönen Geſchichten, die uns unſere gute Mutter vortrug. Nicht nur wir lauſchten gerne, nein auch die Nachbarskinder kamen des Abends gern nach dem„Metten⸗Hauſe“, und ſie kamen auch noch, nachdem ſie ſchon längſt ſchul⸗ entlaſſen waren. Mochte es nun draußen noch ſo ſehr ſtürmen, regnen oder finſter lein; Schirm, Mantel und Sturmlaterne halfen über beſagte Hinderniſſe hinweg. Wir alle hörten am liebſten recht gruſe⸗ lige Geſchichten von Räubern, Totſchlägern und— Geſpenſtern, und wenn es uns da⸗ bei auch eiskalt über den Buckel lief und wir uns nachher vor Gruſeln bis über die Ohren unter die Bettdecke verkrochen; wir wußten es immer auf ſolche Geſchichten zu bringen.—— Dieſen Abend, von dem ich erzählen will, ſtanden beſonders uns Kleinſten vor Angſt mal wieder die Haare zu Berge. Die Nach⸗ barskinder machten ſich gerade fertig zum Heimgehen. Da, auf einmal gab es einen Bums und hinterher ein Gepolter und Gezappel, als wenn ein Dutzend Geſpenſter losgelaſſen worden wären. Wo war das? Was mag das ſein? Da, wieder derſelbe Spektakel! Ueber uns auf der Kammer war es. Rum⸗bum— trrrä⸗tä⸗tä⸗tä⸗tä⸗täää⸗rrr⸗ trr⸗bum!—— Alle guten Geiſter, ſteht uns beil!l! Kreideweiß und verdattert waren die Größten; wir Kleinen fingen voll Schreck und Angſt zu jammern an:„Wäre doch Vater erſt hier!“, aber der war in der nahen Stadt auf der Fabrik und vor einer Stunde nicht zurück zu erwarten. Wieder ging's da oben: Rum⸗bum! Trä⸗ tä⸗tä⸗tä⸗bum!—— „Wir müſſen doch wiſſen, was das iſt!“ meint Nachbars Heinrich.„Das iſt viel⸗ leicht ein Einbrecher!“ „Junge! biſt du nicht geſcheit? Denkſt du abends um neun Uhr kämen ſchon Ein⸗ brecher und dann mit einem ſolchen Krach?“ Ganz gleich! Ich will es nun wiſſen!“ beharrte er eigenſinnig. Heinrich war nur ein Dreikäſehoch, aber Courage hatte er ſchon immer bewieſen. Als es über uns nun wiederum ſo recht am Rumoren war, nahm er ſich den Beſen aus der Ecke und ſtieß, trotzdem wir ihn alle ängſtlich beſchworen, doch nicht ſich und uns alle mit unglücklich zu machen, mit 8 Stiel einige Male kräftig unter die ecke. Ueber uns wurde es da plötzlich ſtill, und gerade wollten wir befreit aufatmen, da ging es von friſchem los und noch ſchlimmer als vordem. „Nun könnt ihr mir alle ſagen was ihr wollt; ich bleibe dabei: dies iſt nichts Rich⸗ tiges, das geht nicht mit rechten Dingen zu!“ Einer ſagte es und die meiſten von uns glaubten dasſelbe. Was nun, wenn uns Heinrich durch ſeine Dreiſtigkeit den Spuk herausgefordert hatte, ſo daß es uns ſchließlich noch an Hals und Kragen ging?— Immer näher rückten wir der Haustür zu, um im gegebenen Augenblick fliehen zu können. Rum⸗bum! Nrrr⸗tä⸗tä⸗tä⸗tä⸗ bum!—— Nachbars Heinrich faßte nach der bereit⸗ ſtehenden Laterne:„Bleibt mal hier! Ich gehe jetzt nach Hauſe und hole die Flinte!“ And fort war er. „Der Donnerwettersjunge! doch ſeinen Vater mitbrächte!“ „Sein Vater iſt auch noch nicht zu Hauſe!“ „Was meint er nur für ein Gewehr?“ „Ich habe es ſchon einmal geſehen. Es iſt ein altes verroſtetes Ding. Schießen kann er beſtimmt nicht mehr damit!“ „Er wird den Spuk wahrſcheinlich mit dem Gewehr nur ſchrecken wollen.“ Dieſe ganze Unterhaltung wurde in ängſtlichem Flüſtertone geführt. ** Wenn er Heinrich kam und er war bepackt mit einem alten, ausgedienten Löffelgewehr. Mit einer ungeduldigen Handbewegung tat er unſere Fragen: Was ſeine Mutter ge⸗ ſagt habe uſw., ab, und als es über uns wieder rumorte, meinte er entſchloſſen: „So, jetzt iſt's Zeit! Jetzt gehe ich rauf auf die Kammer! Wer geht mit und leuchtet?“ Er ſah ſich ſuchend um. Freiwillig meldete ſich keiner.. „Franz! Geh du mit!“ hielt er meinen älteſten Bruder an:„Du kannſt ja immer hinter mir bleiben; mußt die Laterne aber Franz, der mit ſeinen dreizehn Jahren eigentlich der Aelteſte(außer unſerer Mutter!) war, ließ ſich bereden, und nun ſchlichen die beiden, ähnlich wie Indianer auf dem Kriegspfad, die Treppe herauf. Wir anderen taſteten uns in gutem Ab⸗ ſtande hinterher. Die beiden Mutigen ſtanden lauſchend vor der Kammertür, und als es da drinnen wieder laut wurde, flog mit einem Ruck die Kammertür auf. Da! Nun war es paſſiert! Sehr geſpannt waren wir auf das, was nun kommen mußte; und es kam!„Machſt du, daß du herauskommſt! Du verdammtes Katzenbieſt!“ Und helles Gelächter ſchallte aus der Kammer her zu uns herüber. Flugs waren wir alle dort und ſahen gerade noch, wie unſere Katze durch ein Loch, das ſie ſich in den vor das offene Fenſter geſpannten Maſchendraht gemacht hatte, entwiſchte. Und wie hatte es das Bieſt angefangen, uns alle derartig in Angſt zu jagen? Auf der Kammer hingen die Schinken und die Würſte zum Lüften, und gerade auf die Würſte hatte es das Katzenbieſt wahrſcheinlich abgeſehen. Die Würſte aber hingen ſo hoch, daß die Katze ſchon einen gewaltigen Sprung machen mußte, um her⸗ anzukommen. Vergeblich hatte ſie nun zu wiederholten Malen dieſen Sprung gewagt und war dann jedesmal in die unten auf dem Boden aufgeſchütteten Aepfel gefallen, die dann durcheinander rollten. Nun war uns alles klar und ſehr begreiflich! Die Katze iſt uns abſolut nicht zum Schaden geweſen. Nicht, weil ſie ſich ver⸗ gebens um eine Wurſt bemüht; nein, ſie lieferte uns den Beweis, daß nicht alles Spukerei iſt und wenn man noch ſo feſt glaubt, daß es ſpukt! Die lapfere Magd/ getan Mühſam ſchleppte Marei ſich aufwärts. Noch über eine geröllige Lichtung, über einen ſteilen Hang— endlich hatte ſie die letzte Höhe erreicht. Sie warf ſich ins ſpär⸗ liche Gras und lag wie zerſchlagen, zer⸗ ſchlagen an Leib und Seele. Scharf pfiff der Föhn über die Latſchen und Zwerg⸗ kiefern. Aber die Sonne meinte es gut. Sie breitete über das junge Weibsding ihre Wärme wie eine brave Zudeck. Weit offenen Auges ſtarrte Marei in die blaue unendliche Wölbung, ſinnierte, träumte und flennte zwiſchendurch. Sie empfand Leid und zugleich Freude, Verzagtheit und zu⸗ gleich Zuverſicht, Bangen, Sehnen und und was in einer zwanzigjährigen Bruſt⸗ kammer eben aufgeſtapelt liegt und dann durcheinander herauswirbelt, wenn das Geſchick plötzlich einmal kraus und ver⸗ worten daherkommt. So halbwegs war ſie wieder ausgeruht. Sie erhob ſich und blickte noch einmal hinab⸗ u, taleinwärts, über Eibiswald hin gegen Wies. Es hatte ihr dort recht gut gefallen. Es hatte ihr überhaupt überall recht gut ge⸗ fallen. Die Marei konnte ſich nicht beklagen. Die Menſchen hatten es allzeit gut mit ihr gemeint. Daß eben jetzt— das daher⸗ kommen mußte— ſo plötzlich... Sie hatte ihn ja von Herzen lieb, und es ſollte ja auch bald Hochzeit ſein— da hatten die Slo⸗ wenen ihr den Hochzeiter weggeſchoſſen wie einen Haſen... Weil er ſich auch unter die Kärntner hatte miſchen müſſen— die hätten ihren Freiheitskampf wohl auch ohne ihn ausgetragen... Freilich— ſie war ja ſelbſt mit dabei. Marei lehnte ſich mit ihrem Bündel a einen mutterſeelenallein ſtehenden Lärchen⸗ ſtamm. Ein dickes, ſchweres, erlöſendes Schluchzen ſchob ſich aus ihrer Bruſt.„Wein dich nur aus und rotz dich nur aus“, hatte der alte Göd zu Unterdrauburg immer ge⸗ ſagt, und— wahr iſt's, es iſt wirklich das beſte, was der verzagte Menſch tun kann. Der alte Göd! Der wird Augen machen, wenn ſie ſo plötzlich daherkommt, noch dazu nicht— allein... Aber der alte Göd hatte keine Augen mehr gemacht— machte über⸗ haupt keine mehr— vor einem Monat hatte er ſie für immer geſchloſſen. So ſchön! Jetzt ſtand ſie da mit ihrem Bündel. Daß er ihr auch gar nicht geſchrieben hatte.. Nun werde man ſie wohl vom Haus weiſen— und dann— wohin? Recht verzagt pochte ſie an die Tür und— hatte bleiben können, natürlich nur für die— gewiſſe Zeit. Und alles iſt gut gegangen, und ein Platz für das Kind hatte ſich auch gefunden— natürlich war es keiner, wie Marei ihn gern gehabt hätte— ganz Deutſche wären ihr halt lieber geweſen. Auch ſoll die Frau Poſthalter eine recht Biſſige ſein, ging die Rede, und geizig außerdem. Na, ja, die zwei Poſthalterleute waren eben ſchon alt, Kinder waren auch nie da, und der Kauf⸗ laden, den ſie neben dem Poſtamt ein⸗ gerichtet hatten, machte auch Sorgen. Aber trotzdem— s iſt beſſer gegangen als Marei dachte. Es hatte nur den Haken— Marei müßte ſich vertraglich verpflichten— Man hatte Marei einen ſloweniſchen Schein zum unterſchreiben hingelegt, und in ihrer Bedrängnis hatte ſie unterſchrieben, und— Marei hatte kein Kind mehr gehabt. Aber den Vornamen des Vaters hatte das Bübele doch gekriegt: Peter! Das freute Marei am meiſten. * Marei kehrte nach Wies zurück und wurde wieder aufgenommen— nur dürfe ſie nimmer ſo heimlich bei Nacht und Nebel verſchwinden.„Dasſelbige paſſiert mir wohl nimmer...!“ meinte ſie ſtill. Sie hatte wieder ihre Arbeit getan wie früher, Backen waren nimmer ſo rot und geſund und vom Fleiſch war ſie auch gekommen. „Die Marei hat ihr Geheimnis wußte man ſich im Ort zu erzählen. Und zwei Jahre hatte Marei dieſes Geheimnis mit ſich herumgetragen. Oft wurde ſie von der Bäuerin heimlich beobachtet, gern wäre ſie hinter der Marei ihre Schliche ge⸗ kommen. „Einmal noch, Marei, wenn du durch⸗ gehſt, darfſt du mir nimmer ins Haus.“ hatte ſie der Marei eines Tages geſagt Und eines Tages war Marei halt wieder dahin. Gegenüber dem Kaufladen der Poſt⸗ halterleute lauerte ſie. Sie hatte das Kopf⸗ tuch tief ins Geſicht gezogen, damit man ſie nicht erkenne. Bis auf die Haut war ſie ſchon durchnäßt, aber ſie wartete und lauerte.„Daß es auch ſo dumm daher⸗ regnen muß— drei Tage lang ſchon— da kann man freilich kein Kind auf die Straße ſchicken...“ Am vierten Tag war es aber ſchön und ſonnig. Seit allerfrüh ſchon ſtand ſie—; heute wird ſie das Bübel ſehen. Zuweilen ging ihr der Atem ruckweiſe, oft mußte ſie das Schneuztüchel vor den Mund preſſen — Mutter ſein iſt doch was Schönes. Ihre weitſchichtigen Verwandten hatte ſie nicht aufgeſucht, die hätten ſie am Ende verraten... und der Schein iſt halt doch einmal unterſchrieben— der blutige Schein Vielleicht geht's dem Bübel recht ſchlecht, wird drangſaliert von den beiden verbiſſenen Alten— Da...! dal! da kam aus der Ladentür— kam angezappelt— pausbackig— in einem ſchönen Kleidel— lachend— freudig— ſchier jauchzend— ſicher, weil die Sonn' ſo ſchön ſcheint— kam ihr, ihr Peterle— an der Hand einer großen ſtarken Dirne, und in der Tür ſtand die Frau Poſthalter wie eine alte Gluckhenn'... Marei trat raſch ins Haus⸗ tor— aufjauchzen wollte ſie: ihr Peterle! — ihr... Aber zum ſinnieren war jetzt keine Zeit— ſie mußte dem Bübel nach Außerhalb des Ortes, der Drau entlang, wanderten Kind und Dirn. Marei trat wie zufällig zu ihnen.„Iſt ein liebes Bübel... Wie heißt es denn. Peterle? —. Das Peterle iſt aber ein liebes, ein ſchönes Bübel...“ Lange hatte Marei mit dem Kinde ſo geſprochen, und das Kind war gar nicht ein biſſel verſchreckt. Alles wär' nicht ſo ſchlimm geweſen, wenn die große, ſtarke Dirn nur mehr deutſch ge⸗ konnt hätte a And die Marei wurde von der Bäuerin doch wieder aufgenommen, freilich, die Bäuerin hatte nun alles zu wiſſen bekom⸗ men... And ſo hatte es Marei wieder zwei lange Jahre ausgehalten— aber wie ſchwer... Weiß denn ein Menſch— kennt denn ein Menſch dieſe Sehnſucht— wie ſie zieht, und Tag und Nacht nicht zur Ruhe kommen läßt.. 2— Arme Marei— arme Mutter.. And die Bäuerin hatte ihr den Rat gegeben:„Machſt dich halt auf, Marei, und ſuchſt dir einen Platz in Unterdrauburg...“ Marei riß die Augen auf, dann heulte ſie heraus, was ſie nur konnte.. An der breiten Bruſt der braven ſteiriſchen Bäurin lag die Magd und weinte ſich eine Berglaſt vom Herzen— flennte, rotzte und jubelte zwiſchendurch...„Ja, wenn die Bäurin ihr die Dokumente geben würde, und— im Dienſtbuch noch extra ein Zeugnis, wo nicht drin ſtände, daß ſie ſchon zweimal durchgegangen...“ And Marei hatte zu Unterdrauburg einen Dienſtplatz bekommen, zwar ſchwer, und einen recht ſchlechten. Aber ſo ſchlecht hätte Wie die mit dem Bübel an der Donn wieder zuſammengekommen war, und— weil ſie mit dem Bübel halt ſo gern ein biſſel allein geweſen wäre, warf ſie heim⸗ lich ſein Hütel in ein Weidengebüſch, auf daß die große ſtarke Dirn weit mächt hat urückgehen müſſen, um das Hütel zu — 8 Marei hatte inzwiſchen das Bübel geherzt und geküßt, und ihm recht lieb und eindringlich zugeredet, ja nur immer deutſch zu reden—„weißt, deine Mutter iſt auch eine Deutſche und hat dich viel gern 5555 wiſſen darf es halt niemand.. Und weil das Bübel ganz unvermittelt, ganz natür⸗ lich fragte:„Biſt leicht du meine Mutter?“ und juſt die große ſtarke Dirn zurückge⸗ kommen war, hatte Marei das Hütel ſelbſt aus dem Gebüſch geholt— ſie hätte ſonſt laut herausſchreien müſſen— ſo froh und glücklich und ſelig war ſie—— nur wiſſen durfte es niemand... * Man hatte es aber doch erfahren— frei⸗ lich, erſt nach zwölf Jahren— nach langen, ſorgenſchweren, glückreichen zwölf Jahren, in denen ſich Marei recht heruntergerackert, vom Taggrauen bis tief in die Nacht, faſt ohne Lohn und wenig Eſſen— aber ſie war glücklich. Schier alle Monate hatte ſie ſich aus dem Haus geſchlichen und war heimlich mit ihrem Peterl zuſammen⸗ gekommen. Der wuchs geſund und ſtark heran und kriegte ganz das Ausſehen ſeines gefallenen Vaters. Das war recht— alles war ihr recht. Plötzlich machte der Karren einen Knacks. An der Stalltür lehnte Marei— blaß wie die Mauer... Der Dienſt war ihr auf⸗ gekündigt. Nicht allein das: vom Kom⸗ miſſär hatte ſie den Auftrag erhalten— binnen vierundzwanzig Stunden das Land zu verlaſſen... Was werde ihr Peterl da⸗ zu ſagen?... Sie packte ihr Bündel und wußte nicht, daß ſie's packte— ſie wußte nur, daß ſie gegenüber der Poſthalterei unter dem alten Haustor ſtand wie vor zwölf und vierzehn Jahren— wußte nur, daß ſie auf das Bübel wartete, um Ab⸗ ſchied zu nehmen— wußte nur, daß ein Gendarm ſie hervorgeholt hatte, um ſie über die Grenze zu bringen. Da ſtand ſie nun auf der gleichen Lich⸗ tung— am gleichen Lärchenſtamm. Da ſchnitt es an ihrem Herzen mit langſamen, tiefen Schnitten. Das Leben war ihr wie abgefallen, abgeſunken, abgeronnen Müde war ſie— lebensmüde— und ihr Peterl wußte von nichts. Aber der Bub hatte es ſchon erfahren. Man hatte es ihm brühwarm zugebracht, auf daß er doch einmal wiſſe, wer eigent⸗ lich ſeine Mutter ſei! Eine verlogene, ver⸗ tragsbrüchige Magd, die ihr Bündel hat ſchnüren müſſen, die man auf die Straße geworfen— die von einem Gendarm als landesverwieſen über die Grenze gebracht worden war— ſo eine wär' ſeine Mutter, und er könne ſich in die Haut hinein ſchämen...! Der Bub aber hatte ſich nicht geſchämt— hatte nicht einmal ſein Bündel gepackt— dazu hatte er ſich gar keine Zeit mehr genommen And wie damals pfiff der Föhn über die Zwergkiefern und Latſchen, wie damals breitete die brave, gute Sonne ihre Wärme über eine arme, ausgemergelte Magd, der man das letzte fortgenommen.. Wenn es keine Sünde wäre, ein Ende zu machen— Aeſte gäb' es ja genug rundum. Da ſchallte ein heller Ruf über die Lichtung: „Mutter!“ Und noch einmal:„Mutter!!“ — Marei riß den Kopf herum— das iſt— iſt ja ihr... Mit aller Gewalt mußte ſie ſich aufrecht halten.. Sie krampfte ihre Finger in die Lärchenrinde Iſt ſie närriſch geworden?„Mutter.. I!“ Iſt das wirklich— wirklich.. 2! Und bald darauf lag an der armſeligen, verhärmten, verkümmerten, aber— glück⸗ ſeligen Bruſt der Mutter ihr Kind. Sie hielt es umklammert und ſtarrte lange weitoffenen Auges in die blaue, unend⸗ liche Wölbung— wie damals Hand in Hand ſchritten Mutter und Kind der deutſchen ſteiriſchen Heimat zu 9 O icteuonte Man muß nie„nie“ ſagen. Wenn einer „nie“ ſagt, dann iſt er immer ſchon dicht vor dem Umkippen. Fontane * Allem Leben, allem Tun, aller Kunſt muß das Handwerk vorausgehen, welches nur in der Beſchränkung erworben wird. Goethe Das Höchſte für den Menſchen iſt die Pflicht, und das Größte unter den Gütern der Welt iſt der ſittliche Wille. W. Wundt Unzufriedenheit iſt Dummheit! O, J. Bier baum *. „Ich danke niemandem, der klein genug iſt, meinetwegen ſeinen Charakter zu ver⸗ ſo halten, daß ich auch ſehen kann!“ nur war ſie karger geworden, und ihre er gar nicht ſein können laſſen. a Leſſing 3 22 1 1 5 e N 2 3 RRR 8 33 5 8 . 5————— Na. 8 8—— 1 * ein eim, auf hat 1 ubel ind il uch veil ur. nd fen del. en len fat fit dat en ark len d lf n 10 . 0 te ei * U. b in fe Vom Lieben und Liebenlaſſen Sich lieben zu laſſen iſt bequem. Man iſt immer im Vorteil. Die Geſellſchaft des Liebenden, ſeine Gefühle, ſeine Gedanken, alles iſt einem im Grunde gleichgültig, denn man hält nur ſtill. So denken ſicherlich viele Frauen, die das Glück haben, einen Menſchen zu be⸗ ſitzen, der ſein ganzes Herz an ſie ver⸗ loren hat. Und doch ſind dieſe Frauen bedauerns⸗ wert, denn das Schönſte im Leben geht ihnen verloren.„Nur im Liebenden iſt Gott“, ſagte einmal ein kluger Mann, und wirklich, nur ein Liebender iſt glücklich. Sicher bringt Liebe auch Kummer und dunkle Stunden, aber was wiegt das gegen das unendlich ſelige Gefühl der Liebe, gegen dieſe tiefſte Kraft im Men⸗ ſchen, die ihn befähigt, auch das Unmög⸗ lichſte möglich zu machen, die ſich ſchöpferiſch auswirkt, die ihn anſpornt, die Anfang und Ende allen Geſchehens iſt? Es gibt nichts Heiligeres und Größeres, darum dürfen wir nicht aus ſeeliſcher Be⸗ quemlichkeit an der Liebe vorüber gehen und vielleicht gar gegen ſie ankämpfen, wenn ihre Zeit gekommen iſt: wenn das Herz ſpricht. Wir müſſen ſie pflegen und gut zu ihr ſein: ſie iſt ſo zart und zerbrech⸗ lich, ſie bleibt nur lebensfähig, wenn wir uns ganz auf ſie einſtellen und wenn uns keine Mühe zu groß iſt. Wir müſſen uns ſelbſt verleugnen lernen, wir müſſen mit vollkommener Hingabe den ganzen ge⸗ liebten Menſchen erfaſſen und alle Zweifel überwinden.„Sein Glück“ muß der höchſte Gedanke ſein, der uns erfüllt. Sein Glück iſt nicht immer das gleiche wie unſer Glück, darüber müſſen wir uns klar ſein. Darum müſſen wir nach ſeiner und nicht nach unſerer Empfindung handeln, ſonſt kommt ſchnell ein grauſames Ende. Die Liebe ver⸗ trägt es auch nicht, überfüttert zu werden % eine ihrer wichtigſten. Forderungen iſt die weiſe Einteilung aller Zärtlichkeiten und ſeeliſchen Hochſpannungen. Wenn wir die Geſetze der Liebe achten, erkennen wir, daß nach der großen Leiden⸗ ſchaft die Zeit der tiefſten menſchlichen . kommt, die ein naturgewollter lebergang zu unſeren reiferen Jahren iſt, die den Liebenden den Weg von der Höhe des Lebens zum großen Abſchied vergoldet. Was will die Modenſchau? Die Frühlings⸗Modenſchauen geradezu phantaſtiſche Modelle. Man fragt ſich bei ihrem Anblick wohl: wann und wo kann man dieſe Kleider tragen? Die Antwort darauf lautet: keine Sorge, wenn die großen Modenſchauen vorüber ſind, haben ſie ihre Pflicht getan, denn ſie wollen den Frauen nur An⸗ reger und Berater ſein. Sie wollen„eine Linie“, eine„neue Idee“,„einen Stil“ möglichſt rein durchführen und werden zu dieſem Zweck ſorgfältigſt durchdacht und ausgearbeitet. Wir wiſſen, daß die Ge⸗ legenheiten, anſpruchsvolle Kleider zu tragen, verſchwindend klein ſind und der Geldbeutel den meiſten Frauen nicht ge⸗ ſtattet, ſie zu kaufen. Aber ſie regen uns an, und jede Frau kann an ihnen lernen. Nur ſollten wir nicht in den Fehler verfallen, ein Modell original nach⸗ zuarbeiten. Das iſt faſt immer falſch, denn die Kleider werden auf lebenden Manne⸗ quins ſozuſagen herausmodelliert, unter ſtrengſter Berückſichtigung ihres Körpers. Da nun jede Frau verſchiedene Vorzüge und verſchiedene Nachteile in der Figur hat, wäre es geradezu ein Wunder, wenn ein Kleid an einer anderen Frau genau ſo zur Wirkung käme wie an dem Modell, auf dem es gearbeitet wurde. bringen Noch mehr Vorſicht mit Benzin Immer wieder lieſt man von Benzin⸗ exploſionen— es iſt ein Wunder, daß nicht noch viel mehr Unheil mit dieſem äußerſt gefährlichen Stoff angerichtet wird.— Fragen Sie irgendeine Frau, ob ſie Benzin im Haushalt verwendet, ſtolz wird ſie Ihnen antworten:„Freilich, ich reinige alle meine Kleider ſelbſt, aber ich bin ſehr vorſichtig und gehe ſtets auf den Hof oder auf den Balkon, damit kein Unglück geſchehen kann.“ Der verbleibende Reſt des ſo ſorgfältig vor Entzündung gehüteten Benzins wird dann in den Ausguß ge⸗ goſſen. Da Benzin leichter iſt als Waſſer, bleibt es oft ſtundenlang in den Abfluß⸗ röhren, und ein zufällig weggeworfenes Streichholz, die Dauerflamme der moder⸗ oder eine nen Warmwaſſerapparate, eee im Raum genügen, eine Exploſion hervorzubringen. Nur wenn man Benzin direkt auf den Erdboden gießt, verflüchtigt es ſich ſchnell. Wer dieſe Möglichkeit nicht hat, ſollte endgültig darauf verzichten, Benzin im Haushalt zu verwenden, es iſt ein geradezu ſträflicher Leichtſinn. 985 Die Mandelentfernung iſt immer noch ein heftig umſtrittener Punkt in der Medizin. Darum iſt es vielleicht nicht un⸗ intereſſant, zu erfahren, daß das engliſche Geſundheitsminiſterium amtlich gegen die häufige Entfernung der Mandeln einge⸗ ſchritten iſt. Die Begründung dafür lautet: „Die meiſten Mandelkrankheiten heilen mit den Jahren von ſelbſt aus, während nach dem operativen Eingriff ſehr häufig Störungen entſtehen, da der menſchliche Körper auf die Arbeit dieſer Drüſen nicht verzichten kann. Vitamine und Kinder Die großen Erfolge, die man bei rachi⸗ tiſchen Kindern mit der Behandlung von ultravioletten Strahlen(Höhenſonne), er⸗ zielt hat, haben zu der Entdeckung geführt, daß man auch Lebensmittel durch Beſtrah⸗ lung vitaminreich und daher Rachitis ver⸗ hütend machen kann. Nimmt ein Kind je⸗ doch oder gar ausſchließlich derart be— handelte Nahrung zu ſich, ſo entſteht ein Vitamin⸗Ueberſchuß, der ſeinem Knochen⸗ wachstum ſchadet. Aus dieſem Grunde ſollten beſtrahlte Milch, Obſt, Gemüſe uſw. nur nach genauer ärztlicher Vorſchrift verabreicht werden. Mode für das junge Mädchen Für den flüchtigen Beſchauer iſt kaum ein Unterſchied zu bemerken zwiſchen dem Anzug der Frau Schnellpökelei Haushaltungen, die ſchon früher ſelbſt geſchlachtet haben, dürfen auch in dieſem Jahr ihren Schinken einlegen. Nachſtehend ein Rezept, wie man die Poökelzeit ver⸗ kürzt: Es dürfte noch wenigen bekannt ſein, daß man Pökeln von Schweineſchinken mit geglühtem Kochſalz in ſechs Tagen aus⸗ führen kann, ohne das Fleiſch dabei der Gefahr des Nichtdurchpökelns auszuſetzen. Ich nehme auf einen Schinken von 15 Kilo⸗ gramm 625 Gramm Kochſalz und glühe es in einer eiſernen Pfanne auf Kohlen⸗ glut unter beſtändigem Umrühren ſo lange, bis ein Pröbchen davon, auf einen feuchten Lappen geſchüttet, ziſcht!— Iſt der Hitze⸗ grad erreicht, ſo ſchütte ich auf die Fleiſch⸗ ſeite des Schinkens acht Eßlöffel von dem glühenden Salz und reibe das Fleiſch ſo lange damit ein, bis das Salz ein⸗ gedrungen iſt. Solange dasſelbe zu heiß iſt, um es mit den Händen zu berühren, verreibe ich es mit der runden Seite eines Holzlöffels. Iſt das Salz eingezogen, gebe ich noch einmal acht Löffel voll auf dieſelbe Schinkenſeite und verreibe es wie vorher. Die folgenden acht Löffel gebe ich auf den Querdurchſchnitt des Schinkens, der gleich⸗ falls ohne Schwarte iſt und das Salz daher ebenſo leicht aufnimmt. Es iſt beſonders auf den ſtarken Hitzegrad des Salzes zu achten, da es ſonſt nicht in das Fleiſch ein⸗ dringt. Wenn genügend geglüht, ergibt das Salz nicht mehr als 25 Eßlöffel; denn es verliert alle Feuchtigkeit und ſchrumpft zu⸗ ſammen. Der letzte Löffel Salz wird auf den Beinabſchnitt geſchüttet und dort feſt angedrückt. Nun lege ich den Schinken mit der ein⸗ geriebenen Seite nach oben in eine Holz⸗ mulde und ſtelle ihn zwei Tage kalt. Nach Verlauf dieſer Zeit wiederhole ich die Ein⸗ reibung, zu der ich weitere 625 Gramm Salz glühe; nach zwei Tagen werden ein drittes Mal 625 Gramm in derſelben Art eingerieben. Iſt dieſes geſchehen, ſo ſtreue ich auf jede eingeriebene Seite einen Eß⸗ löffel Zucker und einen Teelöffel pulveri⸗ ſierten Salpeter(der und dem Anzug des jungen Mäd⸗ chens. Und doch gibt es ganz be⸗ ſtimmte Merkmale, die ein taktvolles junges Mädchen ſtets innehalten wird. Am Vormittag wird es ſehr ſchlicht ausſehen, es liebt den rein ſport⸗ lichen Stil, aber es wird eine größere Zurückhal⸗ tung üben als die Frau. Sein Pelz⸗ kragen, der den Mantel oder das Jackenkleid ſchmückt, wird ein wenig beſcheidener ſein; Handſchuhe, Schuhe, Handtaſche, alles wird von beſter Qualität, aber von einer be⸗ wußten Einfach⸗ heit in der Aus⸗ führung ſein.— Am Nachmittag trägt es das drei⸗ viertellange, ſtumpfe Seiden⸗ kleid. Es wartet mit den langen, groß wirkenden Kleidern, bis ſeine Zeit gekommen iſt. Noch läßt es den Reiz der Jugend⸗ lichkeit durch ſich ſelbſt wirken.— Auch am Abend Beinabſchnitt be⸗ kommt nur einen halben) und laſſe den Schinken noch einen Tag kalt ſtehen, wor⸗ auf er ſogleich in den Rauch kommt. Dieſe Art des Ein⸗ ſalzens hat ſich ſeit Jahrzehnten aufs beſte bewährt. Ein Mißraten iſt nur möglich, wenn das Salz nicht heiß genug auf das Fleiſch kommt; es muß jedes⸗ wetteifert es nicht mit der älteren Schweſter. Mit Vorliebe trägt es das Stilkleid. Bei Photo Film- und Bildberichte M ihm darf es ein Erste Moden wenig verſchwende⸗ riſcher mit Stoff, 5 Valbeln, Pliſſees für und Rüſchen um⸗ gehen, denn ganz kommende ſchmal wirkende Schultern laſſen Tage die Linie trotzdem rührend wirken 5 mal, wenn es auf das Fleiſch geſchüttet wird, einen ziſchenden Ton geben. Daß das Fleiſch nicht vier Wochen in der Pökellake u liegen braucht und ſomit nichts von nen leichtlöslichen Beſtandteilen verliert. trägt zum Wohlgeſchmack des Schinkens außerordentlich bei. Ein wenig Mode Ein charakteriſtiſches Merkmal der Mode iſt der halblange Aermel. Man ſieht ihn ſo⸗ wohl beim Jackenkleid wie beim Nachmit⸗ tagskleid. Entzoeder ſieht dann darunter ein duftiger Bluſenärmel oder ein halblanger Handſchuh hervor. Dieſe Mode iſt ſehr jugendlich und weiblich und läßt großen Spielraum; außerdem eignet ſie ſich zum Moderniſieren von nicht mehr ganz modiſchen Kleidern. *. Das ganz kleine, knappe Bolero wird gern getragen. Es muß aber ſehr gut ge⸗ arbeitet ſein und darf im Rücken nicht zu⸗ viel Weite haben, wenn es die Figur vor⸗ teilhaft unterſtreichen ſoll. 5 e Als Ergänzung des Tageskleides ſieht man ſehr viel winzig kleine Pelzjäckchen, teils mit, teils ohne Gürtel. Man weicht hier auch gern in den Farben ab. Zum Beiſpiel trägt man ein Maulwurfjäckchen zum grünen Wollkleid und ein ſchwarzes Breitſchwanzjäckchen verbindet ſich mit jeder Farbe. Der Hut muß aber entweder mit dem Kleid oder mit der Jacke farbig über⸗ einſtimmen. de Abendkleider werden zum Uebergang, Fe und Sommer in ſtrahlenden rben bevorzugt. Man will dem ſchwar⸗ zen Kleid den Krieg erklären, da es im Winter zu ſehr das Feld beherrſchte. Eier laſſen ſich oft ſchwer ſchälen. Der Grund liegt durchaus nicht immer in der Aae ee des Hühnerfutters, ſon⸗ dern man muß Obacht geben, daß man beim Schälen das dünne Häutchen zwiſchen Ei und Schale mit abzieht. * Sowie die Witterung es geſtattet, ver⸗ banne man ſeine Winterſachen aus den Kleiderſchränken. Sie müſſen vor dem Weg⸗ legen oder ⸗hängen tadellos entſtaubt und gegen Motten geſichert ſein. Sehr praktiſch ſind für dieſen Zweck von der Induſtrie herausgebrachte Stahlkoffer. Leider ſind ſie immer noch ein wenig zu teuer für den Allgemeingebrauch. . Blumenkörbe ſtelle man niemals ohne Schutz auf Decken oder Tiſche. Während des Gießens kann man ſie in ein Gefäß ſtellen, damit das Waſſer ungehindert ab⸗ laufen kann, und hinterher ſchneidet man ſich eine Unterlage in der Form des Korbes aus waſſerdichtem Papier. * Schnee iſt ein gutes Reinigungsmittel für Teppiche. Sie werden kräftig damit ausgebürſtet und geklopft und bekommen ihre friſchen Farben wieder. *. Hölzerne Kochlöffel, die beim Einkochen von Obſt dunkel geworden ſind, legt man etwa eine Woche in kaltes Sodawaſſer, das man ein bis zwei mal erneuert. Sie er⸗ halten dadurch wieder ihre weiße Farbe. * Man kann unverbrennbares Papier zum Einwickeln von Dokumenten uſw. herſtel. len, indem man einfaches Papier in eine Alaunlöſung taucht und es trocknen läßt. G.„ 2 L; Küche des Auslandes: Franzöſiſche Zwiebelſuppe Zwei Pfund Zwiebeln werden mit andert⸗ halb Liter Waſſer aufs Feuer gebracht und eine Stunde bei kleiner Flamme gekocht. Von einem großen Stück Butter und einem Löffel Mehl macht man eine helle Schwitze, gibt die Flüſſgkeit daran, läßt noch eine Weile kochen und zieht die Suppe mit zwei Eidottern ab. Vor dem Anrichten ſtreut man zwei Löffel geriebenen Parmeſankäſe und einen Löffel ge⸗ hackte Peterſilie daran. Angariſches Krautgulaſch Drei feingeſchnittene Zwiebeln werden in Butter angeröſtet und mit Paprika und Salz beſtreut. Nun gibt man ein Pfund in grobe Würfel geſchnittenes Schweinefleiſch dazu und röſtet es zu bräunlicher Farbe. Zum Schluß kommt ein halbes Pfund Sauerkraut hinein und alles zuſammen ſchmort bei kleiner Flamme reichlich zwei Stunden. . Engliſcher Milchreis Zu einem halben Pfund halbgargekochten Milchreis gibt man zwei Eßlöffel gewäſſertes und feingehacktes Rindermark, drei Eßlöffel Roſinen, drei Eßlöffel Zucker, eine Priſe Muskat, Salz, ein Glas Madeira und zieht den Reis mit drei verquirlten Eidottern ab. Dazu ſerviert man kleines Gebäck. .* 1 1 4—— 7 ö F.. ̃ ˙... —— ————————çꝙr—3i 5 3 nnn!!! eee N— 18. Fortſetzung Jetzt horchten beide und kamen in Aufregung, denn deur⸗ lich hörten ſie, daß ein Auto draußen vor dem Tore ſtand und hupte. „Es... wird doch nicht Mademoiſelle ſein, Mutter?“ ſagte Vater Raphael aufgeregt. „Vielleicht doch! Nur Ruhe, Vater! Iſt ſa alles in Ord⸗ mung! Mademoiſelle kann zu jeder Stunde kommen. Fix, Alter, zieh dir die Jacke an!“ Aufgeregt fuhr der alte Gärtner in ſeine Hausjoppe, und dann verließen ſie das Haus. Richtig, da ſtand ein Auto. Mademoiſelles Wagen. Mutter Phöbe lief vorweg. „Oh... Mademoiſelle...!“ ſtotterte ſie glückſelig, als ſie am Wagen ſtand. „Mutter Phöbe“, lachte Nina herzlich und drückte die Hand der alten Frau.„Da bin ich, will nur einen Sprung hereintun, möchte mich erkundigen, ob und wann ich über⸗ ſiedeln kann.“ „Oh, Mademoiſelle, ſofort! Alles iſt in Ordnung! Made⸗ moiſelle können ſofort übernachten und brauchen heute nicht nach Paris zurück!“ Vater Raphael hatte das Tor aufgemacht, und Nina fuhr ein. Auch die Garagentür ſtand offen. Vorſichtig brachte ſie den Wagen unter. Dann erſt ſchüttelte ſie dem Ehepaar herzlich die Hand. „Da bin ich, Vater Raphael und Mutter Phöbe. Ich hatte ſchon immer Sehnſucht nach Fontenay. Ich bin glücklich, daß ich hier wohnen kann.“ N „Mademoiſelle waren ſo lange nicht da!“ warf Mutter Phöbe ein.„Ich hätte Mademoiſelle faſt nicht wieder er⸗ kannt. Jünger und ſchöner ſind Mademoiſelle geworden!“ Die mütterliche Zärtlichkeit im Tone der alten Frau tat Nina unendlich wohl, und ein großes Gefühl der Geborgen⸗ heit überkam ſie. 6 4 5* Im Speiſezimmer brannten alle Lampen und ließen den Raum feſtlich erſcheinen. Vater Raphael leiſtete Nina und Anette Geſellſchaft. Er erzählte, was es zu erzählen gab. Bis Nina einfiel, daß ſie doch ihre Freunde benachrichti⸗ gen mußte. Sie rief telephoniſch in Paris an, aber das Fräulein auf dem Amt ſagte ihr, niemand melde ſich. Peliſſaire befand ſich in der Wohnung des Konſuls. Totenſtille war um ihn, und kein Laut war zu hören, der auf die Anweſenheit eines Menſchen hindeutete. Vorſichtig verließ er das Mädchenzimmer und trat unhör⸗ bar hinaus auf den Flur. Zimmer um Zimmer unterſuchte er lautlos und ſtellte feſt, daß die Wohnung tatſächlich ver⸗ laſſen war. Zum Schluß ſuchte er den Raum auf, in den der Draht münden mußte. Es war der Salon. Die Jalouſien waren heruntergelaſſen, ſchienen vollkommen dicht. Er ſchaltete das Licht ein und ſuchte nach der Leitung. Endlich fand er den Draht, der dicht am Boden hinter der Scheuerleiſte zu einem großen Radioſuperhet führte. Peliſſaire ſtand ganz erſtaunt vor dem Apparat. Alle Hochachtung, mein verehrter Herr Gegner! ſagte er zu ſich. Das haſt du wirklich ausgezeichnet gemacht! Einfach und unverfänglich! Du brauchſt nur den Radioapparat anzuſtellen, ſo nimmt das äußerſt feine und em, findliche Mikrophon auf, was oben geſprochen wird, und trägt es hinunter zu dir, und klar und deutlich— nach Belieben verſtärkt— kannſt du hören, was oben geſprochen wird! Alle Hochachtung! Peliſſaire durchſuchte das Zimmer genau. Er fand Spu⸗ ren, die darauf hinwieſen, daß in der verlaſſenen Wohnung Fremde geweſen waren, das verriet auch der gefüllte Aſchen⸗ becher. An der Art, wie die Stühle herumſtanden, und an derſchiedenen anderen Kleinigkeiten erk ante Peliſſaire. d Menſchen hier geweſen waren. Aber wie waren ſie ins Haus gekommen? Waren ſie da geweſen, ſeit ſie zu dritt Mademoiſelle be⸗ vachtenꝰ? Noch einmal durchſuchte er die Wohnung und ſtellte feſt, daß von der Küche aus der Keller betreten werden konnte. Er durchſtöberte dieſen, der ſehr groß war. Zu ſeinem Erſtaunen ſtellte er feſt, daß er ſich bis zu dem kleinen Pavillon im Garten hinzog und daß eine Treppe empor in dieſen führte. Das war eine große überraſchung für Peliſſaire. Den Pavillon, der halbverdeckt unter Magnolienſträuchern lag, unterſuchte er genau und ſtellte feſt, daß er in der letzten Zeit nicht beſucht worden war. 1 977+ Urheber rechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Peliſſaire war ſehr mit ſich zufrieden, als er ſeinen Rück⸗ marſch antrat. Er ahnte nicht, daß inzwiſchen das Telephon geläutet hatte. Seine Gedanken beſchäftigten ſich wieder mit Mademoi⸗ ſelle, und eine große Sorge befiel ihn. Er verwünſchte es, daß er hier abwartend ſitzen mußte, aber wohl oder übel mußte er ſich beſcheiden. Jean Havre und Baptiſte Sejours ſuchten mit einer Ver⸗ biſſenheit ohnegleichen nach Ninas Wagen, aber ſie hatten keinen Erfolg. Doch als ſie nach einer guten Stunde zufällig wieder zuſammentrafen, da fiel Baptiſte plötzlich das Land⸗ haus Katharinas in Fontenay ein. Konnte Mademoiſelle dorthin gefahren ſein? Sie überlegten nicht lange. Vielleicht hatte das Landhaus Telephon. Sie liefen in das nächſte Reſtaurant und ließen ſich mit Fontenay verbinden. Ja, das Landhaus hatte Telephon, und ihr Herz hüpfte vor Freude, als ſich Mademoiſelle Katharina meldete. „Mademoiſelle“, ſagte Jean vorwurfsvoll,„Sie haben uns einen ſchönen Schrecken eingejagt!“ „Nicht böſe ſein, Monſieur Havre, ich mußte einmal wieder allein fahren. Und bitten Sie Monſieur Peliſſaire, daß er mich nicht ſo ſehr auszankt...!“ „Oh, Mademoiſelle, wer kann Ihnen böſe ſein?“ „Ich bin zufrieden, wenn Sie mir nicht grollen! Ich bleibe mit Anette gleich hier, und bitte Sie und Ihre Freunde, ſo raſch als möglich nach Fontenay zu kommen.“ „Heute noch? Mademoiſelle, das wird ſchlecht gehen. Ihr ganzes Gepäck...?“ „Das bringen Sie mit! Anette hat doch ſchon das meiſte gepackt. Was noch in den Schränken iſt, das räumen Sie aus und bringen es mit! Nehmen Sie ſich ein großes Auto!“ „Ich will mit Peliſſaire ſprechen!“ „Bitte, bitte, kommen Sie noch heute!“ „Wir wollen es verſuchen, Mademoiſelle! Ich rufe noch einmal an!“ Sehr befriedigt hängte er den Hörer an und klärte Bap⸗ tiſte auf, der ſichtlich befriedigt aufatmete. ö Semeinſam fuhren ſie heim. Als die Motorräder knatternd durch das Tor kamen, wun⸗ derten ſich die beiden Freunde, daß ihr Kamerad nicht ſofort den Kopf herausſteckte. A Peliſſaire ſcheint nicht da zu ſein!“ meinte Baptiſte. „Er wird keine Ruhe gehabt haben und ſich auch auf die Strümpfe gemacht haben!“ entgegnete Jean ruhig. Aber als ſie ihre Motorräder in die Garage ſchoben, do wunderten ſie ſich doch, denn Peliſſaires braver Benzineſel ſtand drin. „Nanu?“ Jean ſchüttelte den Kopf.„Peliſſaire iſt da und meldet ſich nicht?“ N Eiligſt liefen die beiden ins Haus, und als ſie oben im erſten Stock anlangten und die Klinke niederdrückten, wun⸗ derten ſie ſich abermals, denn die Tür war offen. Ein ſüßlicher Duft kam ihnen entgegen. Jean wußte ſo⸗ fort Beſcheid.„Lachgas!“ ſagte er zu Baptiſte.„Halte den Atem an!“ Er ſtürmte voran in den Salon und zuckte zuſammen, als er über die Schwelle trat, denn im Seſſel lagen und ſchliefen tief und feſt— Monſieur Peliſſaire und— Monſieur Verig⸗ nes, der dicke Präſident der„Cinema“. f Jean riß alle Fenſter auf. Mit gezogenem Revolver lief er durch alle Räume, aber er fand nirgends eine Spur von Eindringlingen. Da kehrte er zu den beiden Schlafenden zurück, die eben von Baptiſte gerüttelt wurden. Scheinbar ohne Erfolg! „Was hat das zu bedeuten?“ fragte Baptiſte. „Ein ganz heimtückiſcher Überfall, der beſtimmt Mademoi⸗ ſelle galt. Ein Glück, daß ſie auf den Gedanken kam, heute nach Fontenay zu fahren! Als wenn ſie es geahnt hätte. Die Herrſchaften ſind mit langen Naſen abgezogen!“ „Aber— wenn die Verbrecher jetzt ſchleunigſt nach Fon⸗ tenay gefahren ſind und dort das Werk vollenden?“ Baptiſtes ernſte Worte wirkten. Jeans Geſicht wurde be⸗ ſorgt. Er lief zum Apparat und ſtellte Verbindung mit Fon⸗ tenay her. Das Warten zerrte an ſeinen Nerven; endlich meldete ſich Nina. In fliegender Eile erzählte Jean ihr, was geſchehen war und warnte ſie, bat ſie, ſofort die Polizei anzurufen. Nina legte den Hörer auf. Ernſte Beſorgnis erfüllte ſie. Man hatte in ihrem Pariſer Heim einen Anſchlag auf ſie ausũben wollen. Jean Havre fürchtete, daß die Verbrecher ihr jetzt in Fon⸗ tenay einen Beſuch abſtatten könnten. Sie ſah unwillkürlich durchs Fenſter und ſchrak zuſammen. Denn draußen hielt ein Auto. Für den Bruchteil einer Se⸗ kunde ſtand ſie wie gelähmt, aber dann rief ſie hinunter: „Vater Raphael, Überfall! Schließen Sie die Tür! Überfall!“ Draußen waren vier, fünf dunkle Geſtalten blitzſchnell aus dem Wagen geſprungen und auf die Tür zugeſtürzt. Dort ſtand ganz zufällig Mutter Phöbe und als Made⸗ moiſelles angſtvoller Ruf erſcholl, drehte ſie geiſtesgegenawär⸗ tig den Schlüſſel im Schloß herum. Gerade noch zur rechten Zeit. Denn ſchon drückten ſtarke Hände die Klinke nieder. — * 0 0 Polizeiſtation Fontenay! Erholungsſtation! nannten die Pariſer Polizeibeamten ſie, und jeder freute ſich, wenn er einmal vier Wochen nach Fon⸗ tenay kam. Diesmal war Sergeant Chriſieur nach Fontenay abkom⸗ mandiert, ein mackerer Poliziſt, deſſen Nerven bei einer auf. reibenden Kriminalſache gelitten hatten. Chriſieur war noch jung. Er weilte ſchon drei Wochen in Fontenay, hatte ſich erholt und b. ennte nun darauf, wieder nach Paris zu kommen. An Fontenay und an den liebens⸗ würdigen Inſpektor würde er aber immer eine gute Erinne⸗ rung behalten. Rombert hatte heute abend Dienſt, und Chriſieur leiſtete ihm ein wenig Geſellſchaft. Es war den Tag über ganz ruhig geweſen, und wie es ſchien, war auch für die Nacht nichts zu erwarten. Sie vertrieben ſich die Zeit mit einem Spielchen. Da ſchrillte das Telephon. Chriſieur langte den Hörer herunter und reichte ihn Rombert. Der Inſpektor meldete ſich. Chriſieur ſah, wie ſein Vorgeſetzter erſchrak, hörte ihn haſtig ſtammeln:„Wir kommen ſofort! Sofort, Mademoiſelle!“ Der Hörer flog auf die Gabel. „Los, Chriſieur! Überfall auf Mademoiſelle Horthys! Haben Sie Ihre Waffen bei ſich?“ Er drückte auf die kleine Alarmanlage. Die zwei Poliziſten, die im Nebenraume faul auf den Pritſchen lagen, ſprangen auf. Kamen hereingeſtürzt. Haſtige Worte! Dann ſtürmten ſie fort, rollten in fieber⸗ hafter Eile ihre Motorräder heraus und ſauſten in die Nacht. Rombert blieb zurück. Er rief die Nachbarſtationen an, ließ die Straßen ſperren, um die Verbrecher beſtimmt z faſſen... s * Nina hat das Fenſter aufgeriſſen. Sie hält den Revolver in der Rechten, gewillt, bis zum Letzten zu kämpfen. Sieben Männer ſieht ſie, die beſchäftigt ſind, die Tür zu erbrechen. Jetzt klettert einer an den Schlingpflanzen des Altans hoch. „Zurück, oder ich ſchieße!“ ſchreit ſie laut. Die Geſtalt ſtutzt, aber dann wirft ſie ſiz über den Altan. Da kracht ein Schuß. l Der Mann bleibt, in die Schulter getroffen, liegen. Unten hat die Tür nachgegeben. Anette ſchreit auf. „Ruhig, Anette!“ ſpricht Nina und prüft die Zimmertür. Ja, der Riegel iſt vorgeſchoben. Von unten klingt Kampfgetümmel. Vater Raphael wehrt ſich wie ein Löwe, ſeine kleine, tapfere Frau ſchlägt um ſich, kratzt und beißt, daß der Verbrecher wütend flucht. Da kommt Hilfe! Draußen preſchen die rei Poliziſten auf den Motorrädern heran. Schüſſe knallen. Schreie! Eifriges Laufen! Kampfgetöſe! Der Motor des Autos draußen ſpringt an; mit einem Ruck ſchießt es vorwärts. Nur drei Mann können die Flucht ergreifen. Ch riſieur raſt nit ſeinem Motorrad dem flüchtenden Auto nach. Es iſt ein guter Wagen, der hundertvierzig Kilometer auf der Pfanne hat. Aber Chriſeur riskiert Kopf und Kragen. Er denkt, es wird ihn herunterwerfen, ſo ſehr ſtaucht das Motorrad durch Schlaglöcher, aber er krampft ſich feſt, behält die Sewalt über das Motorrad und iſt bis auf zehn Meter heran. Päng! Päng! wei Kugeln pfeifen an Chriſieurs Kopf vorbei. Fortſetzung folgt. —— Bekanntmachungen Ortsgruppe NS.⸗Beratungsſtunde jeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle Die Zellenleiter holen am Donnerstag⸗ abend die Beitragsmarken beim Kaſſenleiter ab, pünktlich um 20.30 Uhr in der Partei- dienſtſtelle. Franzke, Ortsgruppenleiter. * B. D. M. Ich gebe hiermit bekannt, daß wir von heute an bis einſchließlich Mittwoch, den 10. Februar 1937, keine Uniform tragen. Ebenſo fällt der Heimabend am Dienstag, 9. Feb⸗ ruar 1937, aus. Am Montag, 8. Februar 1937, iſt Führerinnenbeſprechung. Treffpunkt um halb 9 Uhr, Saarſtraße 15, pünktlich. Die Gruppenführerin. * Sportdienſtgruppe des Deutſchen Jungvolks Fähnl. 50 und 53 Der Dienſtbetrieb der einzelnen Sportarten verteilt ſich: Geräteturnen: Gruppe A: Antreten um 10 Uhr im Stadion.— Uebungsl.: Träger der A. S. d. A. 7 Viernheim Montagabend von 8—9 Uhr. : Adolf Hitlerſtraße 19 Leichtathletik: Gruppe B: 1. Uebungs⸗ gruppe; Antreten um 10 Uhr(Sportplatz Freilichtbühne)— Uebungsleiter: Kiß Karl Gruppe B: 2. Uebungsgruppe: Antreten um 10 Uhr im Stadion—(Uebungsleiter: Beckenbach Gg. andball: Gruppe A: 1. Uebungsgruppe: Antreten im Stadion um 9.30 Uhr.— Uebungsleiter: Thomas. Gruppe A: 2. Uebungsgruppe: Antreten im Stadion um 9.30 Uhr.— Uebungs⸗ leiter: Eppel. Gruppe B: Antreten im Stadion um 10.30 Uhr.— Uebungsleiter: Alter G. (Beckenbach A.) Fußball: Gruppe A: 2. Uebungsgruppe: Antreten am Waldſportplatz um 9.30 Uhr — Uebungsleiter: Jakob. Gruppe B: Antreten: Wieſenwegſportplatz um 10.30 Uhr.— Uebungsleiter: Hoock. Kontrollkarten und Sportzeug mitbringen! Pünktlich antreten! Der Leiter der Sportdienſtgruppe. — 4 Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. Februar 1937 Auſer Tagesſpruch Anerkennung braucht jeder. Alle guten Eigenſchaften können durch Gleichgültigkeit eingeſchläfert werden. Das deuljche Goll ziert unjer Kleib! Herrlichen deutſchen Schmuck bietet allen deutſchen Volksgenoſſen bei der morgen durch⸗ geführten 5. Reichsſtraßenſammlung das Win⸗ terhilfswerk in ſeinem Kampf für die not⸗ leidenden Brüder und Schweſtern mit ihren Kindern und Familien. Was gibt es für uns Schöneres, als unſer Kleid mit dieſem herr⸗ lichen Bernſteinſchmuck zu ſchmücken, um nicht allein immer wieder aufs neue zu helfen, dort wo noch Not herrſcht, ſie helfen zu lindern, ſondern weil durch unſeren Kauf dieſer Bern⸗ ſteinnadeln wieder tauſende von Familien, zehntauſende von Bernſteinarbeitern und arbeiterinnen auf Wochen hinaus Arbeit und Brot erhielten und erhalten werden. Darüber hinaus aber iſt dieſer deutſche Bernſteinſchmuck das ſchöne und ſichtbare Zeichen dieſer herr⸗ lichen Volksgemeinſchaft, dieſer vom Führer in uns wachgerufenen deutſchen Nächſtenliebe, die für uns nicht nur ein Lippenbekenntnis iſt, ſondern der Ausdruck einer ſelbſtverſtändli⸗ chen Opferbereitſchaft. Deshalb, deutſche Männer und Frauen, tragen wir alle morgen in Stolz und Dankbarkeit: deutſches Gold — den ſchönen Bernſteinſchmuck! * Ehrentafel des Alters Am heutigen Tage begeht Frau Pauline Martin geb. Rohrbacher, die Gattin des Landwirts Georg Martin 3., Hansſtr. 15, ihren 70. Geburtstag. Wir wünſchen der 70⸗ jährigen noch einen recht langen geſunden Lebensabend im Kreiſe ihrer Angehörigen. Herzlichen Glückwunſch! Ein neuer Kreis⸗ und Ortsführer der Kinderreichen Durch die Landesleitung des Reichsbundes der Kinderreichen, Gau Heſſen⸗Naſſau, wurde Pg. Auguſt Müller(Untererheber) mit der Führung des Kreisverbandes Heppenheim mit Sitz Viernheim beauftragt, wie auch die Ortswaltung Viernheim des RD. in ſeinen Händen liegt. Mitteilungen des Standesamts Im Monat Januar 1937 erfolgten folgende Eintragungen: 6 Eheſchließungen, 21 Gebur⸗ ten, 7 Sterbefälle. Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Landesbauernführer Dr. Wagner zum Oberführer befördert. Der Reichsführer SS und Chef der Deutſchen Polizei, Himmler, hat den Landesbauernfüh⸗ rer Heſſen⸗Naſſaus, SS.⸗Standartenführer Dr. Wagner, am 30. Januar 1937 zum SS.⸗ Oberführer befördert. 2 k weg fr adde Fasnaclitaanmtag In dieſem Jatzre hat es Prinz Karneval recht eilig, wieder von uns zu fliehen, denn Oſtern iſt zeitig, und zwiſchen Faſching und Oſtern liegt ja noch die Faſtenzeit. Was iſt das nun eigentlich um Fasnachts⸗ und und Faſchingszeit? Viel könnte man erzählen von kirchlichem Brauchtum, von Volksſitte und altem Herkommen. Daß ſich dies alles mehr oder weniger bis in unſere Tage erhalten hat, das liegt wohl daran, daß in jedem Men⸗ ſchen ein Stück Sehnſucht nach dem Roſenmon⸗ tag ſteckt. Der Alltag fordert immer allzu gebieteriſch ſein Recht. Wir haſten und jagen. Wir kommen kaum mehr los vom täglichen Trott. Da ruft die Faſchingszeit: Vergiß das einmal alles! Sei einmal Kind! Sei von aus⸗ gelaſſener Fröhlichkeit! Du hängſt ja ſonſt immer den Sorgen auf morgen nach! Laß einmal heute heute ſein! Lacht, ſcherzt, ſeid fröhlich im Herzen, und, damit dies recht gelingt, zieht den Alltagsmenſchen aus und zeigt euch im luſtigen Gewand des ausgelaſ⸗ ſenen, übermütigen Menſchen, der auch in euch ſteckt! Maskenfreiheit! Kleines Tippfräulein, heute kannſt du den Traum der Filmdiva träumen; Büromenſch, heute wird der Akten⸗ ſtaub hinweggeblaſen, ſei Clown oder König, Bettler oder Teufel, nur eines nicht: Zahlen⸗ menſch!——— Ganz beſonders freuen ſich unſere Kinder auf das Maskentreiben auf den Straßen, und wir ſonſt ſo geſtrengen Aufpaſſer wollen heute ein Auge zudrücken und das andere, das fröhliche, heitere, umſo weiter öffnen. Unſere Gaſtſtätten aber laden herzlich dazu ein, am Abend in ihren geſchmückten Räumen zu Luſt und Tanz und Scherz zu verweilen. Wir folgen ihrem Ruf, und wir laſſen den Griesgram und Meckerer, den Berufsmenſchen und den——— in uns daheim, um ein⸗ mal nur und nur Menſch zu ſein. Reifeprüfung in Weinheim. Mit dem 2. Februar fand die Reifeprüfung am Realgymnaſium in Weinheim ihren 5 5 85 Sämtliche 11 Schüler der Oberprima eſtan⸗ den die Prüfung, und zwar ſind dies: Fra nz Alter, Viernheim, Dieter Baas, Hein⸗ rich Baumann, Hans Brummer, Peter Gropp aus Weinheim, Fritz Hermann Gröſche aus Birkenau, Hans Hill, Weinheim, Richard Obert, Sulzbach, Max Hans Pfeiffer, Wein⸗ heim, Karl Friedrich Rothenbuſch, Schries⸗ heim und Heinz Stöhr, Weinheim.— Die letzte Oberprima des Weinheimer Realgym⸗ nafiums wird ſomit die Schule verlaſſen. Schulſammlung des VD A. Der Reichserziehungsminiſter hat im Einverneh⸗ men mit dem Reichs⸗ und preußiſchen Innen⸗ miniſter und dem Reichsſchatzmeiſter der NS⸗ DAP. dem Volksbund für das Deutſchtum im Ausland zur Erleichterung der Durchführung ſeiner Aufgaben die Genehmigung zur Ab⸗ haltung einer Schulſammlung erteilt. Die Sammlung findet in der Zeit vom 8. bis 18. Februar ſtatt. Zu der Sammlung, die lediglich innerhalb des Bekanntenkreiſes der Sammler, nicht dagegen auf Straßen und Plätzen oder an anderen jedermann zugänglichen Stellen, auch nicht von Haus zu Haus, durchgeführt werden darf, werden Schüler und Schülerin⸗ nen vom vollendeten 10. Lebensjahre ab her⸗ angezogen. Jeden Tag eine Kleinigkeit ſparen Das Streben unzähliger Volksgenoſſen geht dahin, ſich eine kleine Geldrücklage für unvor⸗ hergeſehene Zwiſchenfälle zu ſchaffen. Die Bildung von Erſparniſſen ſetzt jedoch eine Lebenshaltung voraus, bei der Kleinigkeiten zurückgelegt werden können. Großes Ein⸗ kommen bietet keine unbedingte Gewähr da⸗ für, daß in jedem Falle Sparbeträge auch tat⸗ ſächlich erübrigt werden. Andererſeits zeigt gerade das Anwachſen der Sparkaſſeneinlagen, daß es nicht zuletzt die Bezieher kleiner Ein⸗ kommen ſind, die Pfennig auf Pfennig und Mark auf Mark zurücklegen. Wer ſparen will, muß jedenfalls zuvor gelernt haben, ſparſam zu wirtſchaften. Nicht nur für größere Aus⸗ gaben, denen ſich der einzelne gegenüberſieht, gilt dies, ſondern gerade auch für die alltäg⸗ lichen Dinge, z. B. laſſen ſich bei planmäßigem Reinigen der Möbel, der Kleider und des Fuß⸗ bodens Beträge ſparen. Auf zweckmäßigem Einkauf in größeren Mengen in Jahreszeiten, die eine beſonders reichliche Verſorgung und darum niedrigere Preiſe mit ſich bringen, muß derjenige bedacht ſein, dem es ernſthaft um be⸗ harrliche Mehrung ſeines Sparkaſſengutha⸗ bens zu tun iſt. Faſt alle Nahrungsmittelreſte laſſen ſich bei geſchickter Zubereitung und Zurichtung reſtlos verwerten und helfen damit das oft ſpärliche Wirtſchaftsgeld zu ſtrecken. Bei ein wenig Ueberlegung vermag jeder im Bereich ſeines Geldbeutels unzählige Mög⸗ lichkeiten ausfindig zu machen, die einer ſpar⸗ ſamen Wirtſchaftsführung zugute kommen und damit Rücklagenbildung zum eigenen Beſten und dem der Geſamtheit ermöglichen. * Schutzpolizei ſiellt Wachimeiſter ein Ehemalige Angehörige der Wehrmacht können ſich bewerben Ehemaligen Angehörigen der Wehrmacht im Alter von 20—25. Jahren, die im Herbſt 1935 oder 1936 nach einer Wehrmachtsdienſt⸗ zeit von einem bis fünf Jahren ausgeſchieden ſind, bietet ſich zum 1. April 1937 Gelegen⸗ heit, als Wachtmeiſter bei der Schutzpolizei eingeſtellt zu werden. Einſtellungen bei der Waſſerſchutzpolizei erfolgen zum 1. Nobem⸗ ber 1937. Merkblätter, aus denen alles weitere erſichtlich iſt, können von der dem Wohnort des Bewerbers zunächſt gelegenen Einſtel⸗ lungsbehörde angefsrdert werden. Die näch⸗ ſten Einſtellungsbehörden für unſer Gebiet ſind das Kommando der Schutzpolizei in Frankfurt und der Reichsſtatthalter in Heſſen — Landesregierung— Abteilung 2 in Darm⸗ ſtadt. Im eigenen Intereſſe wird möglichſt um⸗ gehend Anforderung der Merkblätter und bal⸗ dige Bewerbung, ſpäteſtens jedoch bis zum 10. Februar 1937, geraten. Bewerber für den Eintritt in die Waſſerſchutzpolizei, legen Geſuche laufend vor. Dieſe müſſen ſpä⸗ teſtens bis 15. September 1937 dem Kom⸗ mando der Schutzpolizei in Stettin vorliegen. Da die bisher gültigen Einſtellbedingungen in einzelnen Punkten gemildert worden ſind, wird auch ſolchen ehemaligen Wehrmachtsan⸗ gehörigen, die auf Grund der bisherigen Be⸗ ſtimmungen zurückgewieſen wurden, empfoh⸗ len, Merkblätter anzufordern und die Einſtel⸗ lungsmöglichkeit zu prüfen. Bewerbungen von ungedienten oder kurzgedienten Perſonen ſind zwecklos, weil eine Ueberführung in dieſe Dienſtzweige nur aus der Wehrmacht erfolgt. . Soziale Leiſtungen des Kyffhäu⸗ ſerbundes. Der Bundesführer des Deut⸗ ſchen Reichskriegerbundes hat auch für das Jahr 1937 wieder angeordnet, daß je 100 verdienſtvolle Kameraden, die in bedürftigen Verhältniſſen leben, in den Monaten Mai, Juli und September aus allen Landesteilen zu einem mehrtägigen Beſuch auf dem Kyff⸗ häuſer eingeladen werden ſollen. Kameraden, die das 90. Lebensjahr vollenden oder Eiſerne Hochzeit feiern, erhalten Ehrengaben. Ende Auguſt ſoll in Bad Ems ein Reichstreffen der Altveteranen ſtattfinden. Für das Winter⸗ hilfswerk wird neben der Beteiligung an einer Reichsſtraßenſammlung wieder ein WHW.⸗ Schießen durchgeführt.— Nach einer weiteren Anordnung wird zu dem feldgrünen Dienſt⸗ mantel des Bundes künftig an Stelle der blauen Armbinde eine Kyffhäuſer⸗Armbinde aus Filz⸗ oder Garbadine⸗Stoff in der Farbe des Dienſtmantels getragen. Das Tragen der Hakenkreuzarmbinde bleibt unberührt. * Alla, ihr Vernema Narregeſelle: in bie GeCe Bau⸗Frembenſitzung! Alla— die ureigenſte und patentamtlich geſchützte Viernheimer Beigrußrede.— Alla, gud Nacht(— iſt der von den Kölner Narren⸗ geſellſchaften aus Verne„geklaut“ Fas⸗ nachtsgruß, während wir Ah di ſagen. Was liegt uns alſo jetzt näher, als unſeren ſchönen Alla⸗Gruß ſelbſt für die Fasnatht anzu⸗ wenden, denn Alla gehört zu jedem Vernema Mädche, wenn es ſich owends am Hoftor von — 0 Kyfihäuferbund und Gemeinschaft Die Frontſoldaten ſammeln heute Den Gemeinſchaftsgedanken, Idealgut der Bewegung, praktiſch zu beweiſen, gibt der 6. und 7. Februar vollendete Gelegenheit. Dieſer hohe Schule des Krieges beim alten Front⸗ hohe Schule des Krieges beim alten Frotſol⸗ daten vollendete Tradition geworden. Folgt dieſem Beiſpiel, zeigt euren Dank für den hohen Opferſinn während des Krieges durch die alten Soldaten, indem ihr die Sammel- büchſen füllt. Frohſinn und Lebensbejahung herrſcht über⸗ all in dieſen Tagen, darum gedenkt beſonders derjenigen, die Schickſalsungunſt traurig und ſorgenvoll zu Hauſe hält. Um dieſe Not zu lindern, ſtehen die Kameraden des Reichskrie⸗ gerbundes volksverbunden, mithelfend in vor⸗ derſter Front. Der Deutſche Reichskriegerbund (Kyffhäuſerbund) ſammelt mit den Herzen. Gebt deshalb freudig und gern, er übt Kame⸗ radſchaft der Tat für Führer, Volk und Vater⸗ land. gez. Broicher, Landesführer. eee eee eee eee ſeinem Borſch verabſchied't. Und mit Alla fängt die große Fremdenſitzung am Sonntag⸗ abend im„Karpfen“ um 8 Uhr 11 an: mit Alla zieht die Prinzengarde ein, mit Alla kommen die grünen Bojs und der Hohe Elferrat, mit Alla ſteigt jede Kanone in die Bütt, und mit Alla wird das närriſche Haus ſie alle empfangen, beklatſchen und hinausbeglei⸗ ten!— So beſtimmt der närriſche Präſident mit ſofortiger Wirkung: der Gruß aller Viernheimer Nakren und Närrin⸗ nen iſt ab ſofort: Alla! * Hinein in die Frembenſitzung! Kein Viernheimer Narr darf fehlen! Da iſt nicht mehr viel dazu zu ſagen, nur noch eines: Frohſinn ſpringt aus allen Knopflöchern heraus! Wir fangen pünktlich um 8 Uhr 11 an— und hören auch wieder ebenſo pünkltich um 12 Uhr 11 auf— und wer ſich in dieſen vier Stunden nicht totgelacht hat, der kann wieder Roſenmontag feiern. Der Hohe Elferrat mit dem Freizeitring Viernheim in der NS.-Gemeinſchaft Kraft durch Freude“ wird allen die ſchönſte närriſche Un⸗ terhaltung bieten.— Und nun: Kommt Alle! 5 Fasnachtsveranſtaltungen Maskenball im„Karpfen“ Heute Samstag ſteigt der langerſehnte große Maskenball im„Karpfen“. Alle Vor⸗ jahrsmasken und all ihre Freunde und När⸗ rinnen kommen dieſes Jahr wieder auf ihre Koſten. Viel Witz, Humor und richtiges När⸗ riſchſein, kann doch nur im„Karpfen“ ſein. Stimmung reizende Schlager, Frohſinn und echte närriſche Gemütlichkeit findet jedermann am Samstagabend im„Karpfen“. l * Großer Kappenabend im Saftladen Wie aus dem Inſerat erſichtlich, findet heute abend 8.11 Uhr im Saftladen„Zum grünen Laub“ der große Kappenabend ſtatt. Die unermüdliche Stimmungskapelle Hanf wird für dieſen Abend Verſtärkung erhalten. Stimmung und Frohſinn werden Trumpf ſein und die Beſucher dieſer Veranſtaltung werden einige gemütliche Stunden verleben. * Bunter Abend. Am Fasnachtſonntag ſteigt in der Sporthalle am Lorſcherweg der bekannte bunte Abend mit Tanz. Wer dieſen Abend ſchon einmal erlebt hat, der kommt auch diesmal beſtimmt wieder. Alle, nicht nur die Jungen, nein, auch die älteren Jahrgänge ſind herzlich eingeladen. Ein abwechslungs⸗ reiches Programm ſorgt für angenehme Un⸗ terhaltung. Auch diesmal geht es— wie im⸗ mer— ganz groß her. Deshalb, wer einmal den Alltag für einige Stunden vergeſſen und ſich von Herzen freuen will, der kommt am Fasnachtſonntag, den 7. Januar 1937, in die Sporthalle am Lorſcherweg. Kinder⸗ Maskenball er Karpfenwirt veranſtaltet, wie geſtern durch Anzeige bekannt gegeben, am Fasnacht⸗ ſonntag den beliebten Kinder⸗Maskenball. Den Kindern werden wieder im Reiche des Prinzen Karneval einige frohe Stunden bereitet. Auch werden die beſten Koſtüme preisgekrönt. * D — *Die Sängereinheitler, Alt und Jung, beſuchen am Samstagabend den großen Bierrummel ihres Lokalwirts. Tanz und ech⸗ ter Humor werden den Abend beherrſchen. Große Ueberraſchungen ſind zu erwarten.— Jeder kommt auf ſeine Rechnung und unſer Lokalwirt ſoll es auch. Alſo, alle kommen und laſſen die Sorgen zu Haus! Ein klein wenig alles andere kommt Stimmung mitbringen, von ſelbſt. 8 4 858 8 S — F= Lanbarbeiter in der Front bes Bauerntums Die Großtagung der Hof- und Betriebsgefolgſchaft und ihrer Fachſchaften in Friedberg(Heſſen) Am Donnerstag begann in Friedberg die Großtagung der Hof- und Betriebsgefolgſchaft und ihrer Fachſchaften innerhalb der Landes⸗ bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau. Der Landarbeiter fühlte ſich in den Zeiten des Liberalismus weder organiſatoriſch noch ideell mit dem Bauerntum verbunden. Wenn nun dieſe Ta⸗ gung gleichſam der Ausdruck eines neuen Be⸗ kenntniſſes unſeres Landarbeitertums zum geſamten deutſchen Landvolk darſtellt, ſo iſt dies eines der hervortretendſten Momente ih⸗ rer Bedeutung. Es zeigt ſich hierin das Weſen der nationalſozialiſtiſchen Agrarpolitik, die alle Kräfte eines Standes zuſammenfaßt, um ſie dem ganzen Volk nutzbar zu machen. Nachdem der Landarbeiter durch das Geſetz des Führers dem Reichsnährſtand angeglie⸗ dert war, wurde ſeine Betreuung gemäß ſeiner Arbeitsgliederung in Fachſchaften aufgeteilt. In unſerer Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau beſtehen die Fachſchaften: landwirtſchaftliche Angeſtellte— Gärtnereigefolgſchaft— Guts⸗ handwerker und Lohndreſcher⸗Lohnpflüger— Winzergefolgſchaft, Tierpfleger, Forſt⸗ und Fiſchereigefolgſchaft. Jede Fachſchaft wird bei der Landesbauernſchaft von einem Landes⸗ fachſchaftswart und in jeder Kreisbauernſchaft von einem Kreisfachſchaftswart betreut. Die Arbeit in ſämtlichen Fachſchaften erſtreckt ſich in erſter Linie auf die ſozialpolitiſche Betreu⸗ ung und die zuſätzliche Berufsfortbildung. Das ſind die beiden wichtigſten Aufgaben, die in der Verbeſſerung der Lebensführung des Land⸗ arbeiters und in ſeiner fachlichen Weiterent⸗ wicklung zu erfüllen ſind. Bei der Eröffnung der Großtagung in Friedberg, die mit einem Sieg⸗Heil auf den Führer begonnen wurde, waren alle Fachſchaf⸗ ten unſeres Gebietes vertreten. Landesgefolg⸗ ſchaftswart Steidle von der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau begrüßte die Arbeitska⸗ meraden und die Vertreter der Partei, der Ar⸗ beitsfront, des Landesarbeitsamtes und der Stadt Friedberg, und knüpfte dann in ſeinen Ausführungen unter anderem an das alte Kampfwort der Bewegung:„Der Kampf geht weiter!“ an. Auch heute geht der Kampf noch weiter, denn er wird mit unermüdlicher Härte um die nationalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft geführt. Aus einer echten und ehrlichen Ge⸗ meinſchaft entſteht dann auch eine fruchtbare Arbeit. Der Landesgefolgſchaftswart erörterte dann den Aufbau der Fachſchaften, die ſozial betreut und durch die Berufsfortbildung zu einer Höherleiſtung gebracht werden, aus der ſich dann auch ein höheres Einkommen ergibt. Landarbeiter zu ſein, iſt heute ein Ehrenname, und ſo muß denn dem Landarbeiter heute auch die Achtung entgegengebracht werden, die ihm gebührt. Die Fachſchaftsleiter ermahnte Par⸗ teigenoſſe Steidle, ſich draußen in ihrer Ar⸗ beit mit aller Kraft für den Gedanken der Gemeinſchaft und der Kameradſchaft einzu⸗ ſetzen. Jeder Landarbeiter aber muß ſich von etwaigen Minderwertigkeitsgefühlen, die ihm vielleicht aus den Zeiten liberaliſtiſcher Miß⸗ achtung noch anhaften, frei machen und ſich deſſen bewußt werden, daß er ein vollwertiges Mitglied in der großen Front des National⸗ ſozialiſtiſchen Nährſtandes iſt. Wer die na⸗ tionalſozialiſtiſche Weltanſchauung aus gan⸗ zem Herzen bejaht, der wird gar keine andere Einſtellung wie dieſe haben können. Landes⸗ gefolgſchaftswart Steidle richtete wieder an die Landarbeiter die Aufforderung, zu ihren Kräf⸗ ten mit dazu beizutragen, daß der Jude aus den Dörfern bleibt und wandte ſich ab⸗ ſchließend gegen das Tippelunweſen, das dem Berufsſtand des Landarbeiters nur Schaden bringt. Im Anſchluß an die Eröffnung der Groß⸗ tagung begannen dann die Sondertagungen der Fachſchaften, in denen der Charakter dieſer geſamten Zuſammenkunft als einer ausge⸗ ſprochenen Arbeitstagung klar hervortritt. Die Ziele der Sondertagungen entſprechen den vor⸗ dringlichſten Aufgaben innerhalb der einzelnen Fachſchaften. Es wird für die Forſtgefolgſchaft die Erhöhung der Leiſtung und des Einkom⸗ mens durch eine intenſive zuſätzliche Berufs⸗ fortbildung erſtrebt. Die Gärtner ſollen vor allem wieder dem Bauerntum näher gebracht werden und zu einem bäuerlichen Denken hin⸗ geführt werden, damit ſie ſich nicht mehr allein als Gewerbetreibende, ſondern als Zu⸗ gehörige zum Landvolk und deſſen Aufgabe betrachten. Wichtig iſt auch die Sicherung der Gutsangeſtellten, die in nationalſozialiſtiſcher Geſinnung zwiſchen Betriebsführer und Ge⸗ folgſchaft ſtehen ſollen. Bei den Tierpflegern zeigt es ſich mehr noch als bei anderen Fach⸗ ſchaften, als notwendig, ſolche Elemente aus⸗ zuſcheiden, die dem geſamten Berufsſtand ſcha⸗ den. Das gilt vor allem für die Beſeitigung des Tippelunweſens. Wer mit einem zerfetzten Karton unter dem Arm, verkommen ausſehend, durch das Land zieht und ſich zu einer Plage der Landſtraßen entwickelt, hat nicht das Recht, einem Berufsſtand anzugehören, der ſich in ſtrenger Diſziplin in das Aufbauwerk des na⸗ tionalſozialiſtiſchen Staates eingliedert. Für die Schäfer iſt im Sinne der volkswirtſchaftlich notwendigen Förderung unſerer Schafzucht die Schaffung einer geſunden Arbeitsbaſis uner⸗ läßlich. 8 Eine beſondere Bedeutung im Rahmen der Sondertagungen hat die Tagung der Bezirks⸗ gefolgſchaftswarte. In jedem politiſchen Kreis betreut ein Bezirksgefolgſchaftswart die An⸗ gehörigen ſämtlicher Fachſchaften.— Die Sondertagung wies u. a. darauf hin, daß der Fachſchaftswart die Aufgabe erkennen muß, die ihm aus der großen ſozialpolitiſchen Tat der Umwandlung des Landarbeiterberufes in ei⸗ nen gelernten Beruf erwächſt. In enger Zuſammenarbeit mit den Ortsfachſchaftswar⸗ ten obliegt ihm vor allem die Feierabendge⸗ ſtaltung, der Urlaubsaustauſch, die Reiner⸗ haltung des Berufsſtandes, mithin alles das, was der Förderung des Landarbeiters im na⸗ tionalſozialiſtiſchen Deutſchland dient. eee een eee Bekämpfung ber Schwindelſirmen Zuſammenarbeit von DAF. und der Zentralſtelle Um die Schwindelfirmen, deren Opfer zu⸗ meiſt minderbemittelte Volksgenoſſen ſind, be⸗ kämpfen zu können, werden in Zukunft das Sozialamt der Deutſchen Arbeitsfront und die vom Reichsrechtsführer Dr. Frank mit der Bekämpfung der Schwindelfirmen beauftragte Zentralſtelle engſtens zuſammenarbeiten. Wie das Sozialamt der DAF. bekannt gibt, wird dieſe Zuſammenarbeit ſo vor ſich gehen, daß einerſeits die Zentralſtelle ſämtlichen Dienſt⸗ ſtellen der Deutſchen Arbeitsfront jederzeit mit Auskünften, Hilfe und Raterteilung zur Ver⸗ fügung ſteht und andererſeits die Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeitsfront alle vorkommen⸗ den Fälle bzw. Ermittlungen ſofort der Zen⸗ tralſtelle mitteilen.— Durch die Einſchaltung der Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront in die Bekämpfung der Schwindelfirmen, wird mehr noch als bisher den Gerichten und Strafverfolgungsbehörden die Möglichkeit ge⸗ geben, auf Grund genauen Materials den Schwindelfirmen das ae zu legen. Temperaturen wie im Frühling. Ueber 10 Grad Wärme verzeichnete geſtern das Thermometer.— Die vom Atlantik aus⸗ gehende Wirbeltätigkeit hat ſich verſtärkt, ſo daß die Regenfälle, die bisher auf Nord⸗ deutſchland beſchränkt waren, auch zu uns übergegriffen haben. Von der Rückſeite eines in das Nordſeegebiet vorgeſtoßenen Atlantik⸗ wirbels dringt jetzt kühlere Meeresluft auf das Feſtland vor. In ihrem Bereich wird ſich auch bei uns wechſelnd bewölktes Wetter mit zelnen Schauern einſtellen, doch iſt der Abzug der Wirbeltätigkeit noch nicht zu er⸗ warten.— Samstag: Uebergang zu mehr wechſelnd bewölktem Wetter mit einzelnen Schauern, bei lebhaften weſtlichen Winden Abkühlung.— Sonntag: Vorausſichtlich un⸗ beſtändig und Niederſchlagsneigung wieder zunehmend. Vier verſchiedene Bernſteinabzeichen wollen von Dix gekauft ſein! Frontkämpfer ſammeln für Dichl Weißt Du, was Du ihnen ſchuldig biſt? 1 Gottesbienzt⸗Oroͤnungen Katholiſche Gemeinde Viernheim: Dominica Quinquageſima Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſ 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt Anläßlich des 15. Jahrestages der Krö⸗ nungsfeier unſeres hl. Vaters Papſt Pius XI. nach dem Hochamt feierliches Tedeum. Die Gläubigen werden gebe⸗ ten, für die Geſundung des hl. Vaters, der ſchon längere Zeit ernſtlich erkrankt iſt, zu beten. 2 Uhr: Andacht, Verſammlung für den dritten Orden 4 Uhr: Verſammlung der 3. Abteilung der Jungfrauen bei den Engl. Fräulein Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt 7½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Benz 2., Ehefrau Margaretha geb. Mandel, Bruder Matthäus Mandel, Großeltern und An⸗ gehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Mich. Hoock 5. und Johannes Fleiſchmann 7.35 Uhr beſt. Amt für Anna Margaretha Walter geb. Wetzel, Enkelkind Eliſabeth Neff Dienstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Wink⸗ ler geb. Knapp, beiderſeitige Eltern und Angehörige 1 7.35 Uhr Requiem für! Hochw. Pfarrer Molitor Mittwoch: (Aſcher⸗Mittwoch): Faſtenzeit! 7.05 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Anna Maria Hofmann geb. Schalk, Eltern, Schwiegereltern und An⸗ gehörige 7.35 Uhr Singmeſſe anſtelle eines beſt. Amtes für Philipp Hanf, Ehefrau Anna Maria geb. Adler, Sohn Georg und Groß⸗ eltern Während der 2. hl. Meſſe und danach wird die geweihte Aſche ausgeteilt. Alle Leute gehen nur von den Seitenſchiffen an die Kommunionbank und nur durch das das Mittelſchiff zurück. Dieſe Ordnung muß eingehalten werden. Donnerstag: 7.05 Uhr beſt. E.⸗A. für Mich. Haas 4., Söhne Jakob und Hans und Angehörige 7.35 Uhr beſt. E.⸗A. für Val. Winkler 4., Ehefrau Thereſe geb. Georgi und Kinder Freitag. 7.05 Uhr beſt. Seelenamt für Hans Heck⸗ mann, Eltern Adam Heckmann, Ehefrau Magdalena geb, Kirchner, Schwiegereltern Anton Hanf, Ehefrau Eliſabeth geb. Win⸗ kenbach und Angehörige 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Mich. Tubach und den led. 7 Mich. Nägel 7.35 Uhr beſt. Amt für Joh. Martin 10., Ehefrau Magdalena geb. Burkert, Sohn Adam und Thereſ. Kohl und Angehörige Samstag: 7.05 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Hanf und Ehefrau Magd. geb. Buſalt, Tochter Anna Maria und Angehörige f 7.05 Uhr geſt. hl. Meſſe für Gg. Beikert 1. und Familie Nikolaus Bauer 7.35 Uhr beſt. Amt für Leonhard Bugert, Ehefrau Margaretha geb. Weinlein und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern um 7 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag iſt in der Marien⸗ kirche eine hl. Meſſe. Während der Faſtenzeit ſind Mittwoch und Freitag, abends halb 7 Uhr, Faſtenandachten. Montagabend Verſammlung der 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen, aber nicht im Sälchen der Kirche. C ã(( Frieda Vogler hingerichtet Das Ende der Giftmiſcherin Am 5. Februar 1937 iſt die 42jährige Frieda Vogler geb. Zorn, aus Mainz⸗Koſt⸗ heim, hingerichtet worden. Sie war vom Schwurgericht in Mainz wegen Giftmordes an ihrem Ehemann, dem Gaſtwirt Georg Herrn Beginn der Vogler, und dem Friſeur Ludwig Seitz zwei⸗ mal zum Tode und wegen Mordverſuchs an ihrem Stiefſohn Georg Vogler und dem In⸗ ſtallateur Keim zu 15 Jahren Zuchthaus ver⸗ urteilt worden. Helft Heime bauen, helft Arbeit ſchaffen, Das Baujahr der Hitler⸗Jugend ruft! Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 7. Februar 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Prediger: Pfarraſſiſtent Heck⸗Lamperth. Montag, den 8. Februar: Kirchenchor Dienstag, den 9. Februar: Frauenabend Mittwoch, den 10. Februar: 1. Paſſionsabend Donnerstag, den 11. Februar: Kirchenchor Freitag, den 12. Februar: Mädchenkreis. eee eee eee Sänger⸗Einheit Zu dem von unſerem Lokalwirt am Sams⸗ tagabend veranſtalteten großen Bierrummel lade ich die Mitglieder beſonders ein. Ich erwarte, daß die Mitglieder durch zahl⸗ reichen Beſuch ihre Verbundenheit mit dem Lokalwirt beweiſen. Närriſche Stimmung iſt zugeſichert. eee us Stabt und Land Die erſte Ehe beſtand noch zu Recht Die Vogelberingung läßt den Naturfreund immer tiefere Einblicke in das Vogelleben tun. Von einem vor zwei Jahren beringten Schwal⸗ benpärchen kam im vergangenen Frühjahr nach der Vogelberingungsſtelle in Riesloh nur das Männchen zurück. Es ſaß in den erſten Tagen ganz traurig vor ſeiner alten Niſtſtätte und ließ ſein„Biwiſt“ hören. Einige Zeit ſpäter hatte es dann aber ein fremdes Weibchen ge⸗ funden, und das Gezwitſcher im Hauſe war groß. Dann aber kehrte plötzlich das eigent⸗ liche Weibchen zurück, das man an dem um⸗ gelegten Ring erkennen konnte, und nun mußte das zweite Weibchen das Feld wieder räumen. Bürſ. dt. Auf der Wormſer Straße, in gleicher Höhe der Backſteinhütte, ereignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Der hieſige Kraftwagenbeſitzer P. Kohl hatte an dem dortigen Feldweg ſeinen Wagen gerade zum Stehen gebracht, um den Pächter Waldenber⸗ ger abzuſetzen, als im gleichen Augenblick ein ſchweres Auto mit ſolcher Wucht gegen das⸗ ſelbe auffuhr, daß der Perſonenwagen ca. 15 Meter weit fortgeſchoben wurde. Nur der alte Herr Waldenberger erlitt glücklicherweiſe nur kleinere Verletzungen, jedoch war der Perſo⸗ nenwagen ſo ſtark beſchädigt, daß er abge⸗ ſchleppt werden mußte. Die Gendarmerie weilte ſofort an der Unfallſtelle und ſtellte ihre Ermittlungen feſt. In 2 Tagen 200 RM. verjubelt Der 25 Jahre alte Hans K. aus Mannheim hatte ſich am Donnerstag vor der Großen Strafkammer II des Landgerichts Darmſtadt wegen ſchweren Diebſtahls im Rückfalle zu verantworten. K. ſoll im Auguſt 1936 in Oberſchönmattenwag ſeinem Dienſtherrn 200 bis 220 Mark geſtohlen haben. Das Geld brachte er in zwei Tagen auf Autofahrten und in leichtſinniger Geſellſchaft durch. Dann pumpte er einen Wirt unter falſchen Vorſpie⸗ gelungen um fünf Mark an und verſchwand unter Hinterlafſung einer Zechſchuld von 9 Mark. Der Angeklagte gab die ihm zur Laſt ge⸗ legten Taten zu, er beſtritt lediglich, den Dieb⸗ ſtahl unter erſchwerenden Umſtänden begangen zu haben. Das Gericht konnte nach dem Ergeb⸗ nis der Beweisaufnahme den Ausführungen des Angeklagten folgen und verurteilte ihn unter Einbeziehung einer früheren Strafe, die er zur Zeit verbüßt, zu einer Freiheitsſtrafe von drei Jahren Gefängnis. Brensbach. Einem hieſigen Einwohner, der in einem Wald bei Einſicht des zur Ver⸗ ſteigerung kommenden Holzes ſich Nummern notierte, fiel ein loſe in den Aeſten hängender Aſt direkt auf den Kopf. Er war zwar zuerſt bewußtlos, konnte dann aber nach Hauſe ge⸗ hen und ſich verbinden laſſen. Wegen ſeiner Schwindelgefühle konnte er drei Tage nicht arbeiten. Mannheim. Vor wenigen Tagen ſtarb in Mainz der letzte Hauptſchriftleiter der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“, Dr. Heinrich Rumpf, im 49. Lebensjahr an einer Lungen⸗ entzündung. Nach Abſchluß des juriſtiſchen Studiums und kurzer Tätigkeit im juriſtiſchen Beruf wandte er ſich der Preſſe zu und kam 1925 nach Mannheim, wo er bei der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ zunächſt als Leiter des politiſchen Teils, dann als Hauptſchrift⸗ leiter tätig war. Seit ungefähr Jahresfrist war er Rechts⸗ und Wirtſchaftsberater einer Che⸗ miſchen Fabrik in Wiesbaden. In der Mann⸗ heimer Preſſe, in deren Fachorganiſation Dr. Rumpf mehrere Jahre ehrenamtlich tätig war, wird man dem Verſtorbenen, der ſeiner Gat⸗ tin und zwei heranwachſenden Söhnen zu früh entriſſen wurde, ein bleibendes Gedächtnis bewahren. — 2 . — U — OEG.-Bahnhof—— Fernſp mmm, eee, em, en, D—— — zum gyn Deutlicher Kaijer Sonntag ab Lanz Montag ab 8 Uhr Noſenmontagstanz dienstag großer Lumpenabend Zu allen Veranſtaltungen ſpielt eine Abteilung des —— PFFPFDFTFTFTDTCTCTCTCTGTCTCTCTCTbTbTbTbbbbb ————————— Vlernhelm recher 10 Sonntag und Fasnacht⸗ Dienstag großer 2 Stimmung i Humor! Saudi! durch Faschingsrummel im„Schützenhof am Sonntag, 7. Febr. e eee bbb 1 Poſten Alasiuren, Glas- wände, fenster Nicht nur gewaſchen, nicht nur rein Dersibenflegt ſoll Wäſche ſein! 7 1 4 Heute Samstag großer Bler- Wozu wir Nachbarn, Gäſte und Bekannte herzlichſt einladen 8 Rappen- Nbend AFRummel Sumngskapene Gärtner: NempI Familie deorg Herbert 2. 8 g Alle Erſchienenen u. Nicht⸗ N Zum Beſuche ladet N. ect ſind wieder herzl. Fbeunzlichſt em 8 eingeladen. Familie M. Kempf * on Laub Heute Samstag abend 8.11 * Verſtärkte Muſikkapelle Fasnacht⸗Sonntag abend 7.30 Uhr närriſcher Tanz Uhr großer mit etwas Barver⸗ mög. zwecks Ueber⸗ nahme eines Ge⸗ ſchäfts, auch Witwe m. Kind angenehm, kennen zu lernen zwecks ſpät. Heirat Zuſchriften unter 200 Heirat' an die Geſchäftsſt. erbeten Verſchwiegenheit wird zugeſichert El. Aestaurauon Motto: Kimſcht noch e mol, wärrſcht ſä, s g fällt da; kimſcht net, do verſäumſcht viel! Heute Samstag, 8.11 Ahr Urober Hanpenabend zu vermieten. . Offerten unter Nr. Unter Mitwirkung der 5 frohen N 8 3 8 100 an die Ge⸗ Sänger. Eintritt 50 Pfg. Pe S 2. Prinz Friedrich“ E Des gibt 2 Saudi! Lehrling 7 405 ö Vorverkauf im Cerpfen, Hofmann pende, donning 2 une gender Zimmer Drehscheibe, Kassier Kühlwein, Im Storchen Morgen Sonntag werk ſofort in die zu mieten geſucht 8 b ö ner none Elleprat = ern er een wozu alles eingeladen iſt. Sandſtraße 4 U r Adam Seib 2. Kappen 5 Abend Elektromeiſter wozu wir unſere werte Nach⸗ barſchaft, Gäſte u. Bekannte recht närriſch einladen. Die Muſik Familie Lammer e 8 l 2 a 5 Mannheimerſtr. 3 1 friſchmelkende gar. über 20 Ltr. Milch pro Tag Friedrichſtr. 22 Kräftiger u. ſtreb⸗ ſamer Junge für das Elektrohand⸗ Kuh und Küche“ Kummt narä all, do werds wie immal olorrad a e—— Muſikzuges der 8 118 8 Niue Bal ae g e ene 5 3 N Extra große Auswahl in kalten und warmen peiſen. Iten ds. Bl. kein Erfolg! Mann, kath., 1, Blüte alten i. Aiuſchenwein. Das gute Kühnerzie. Satte ant water. 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Hanf, Bürſtädterſtr. 32 Sporthalle 270 cherweg ——— Wie alljährlich, ſo findet auch dieſes Jahr am fasinachtssonntag(7. 2. 1937 dekaunt Fasnachts⸗Nummel 3— an grobe „Jetzt kumme mä droa⸗ ird 0 billig zu verkaufen f Heute Samstag, 7.71 Uhr im Franz gammer Un 0 f 1 7 (Tivoli) großer immer ue, ee eee, ee, TE 7 fan... 1 Ui 1 Unterbrechung Bekannt werte Nachbarn, Gäſte u. 2 Einen. Mitwirkende: Wie leßtes Jahr. Beginn gu Ahr 8 Bekannte recht Wa einladen. schwelne Alt und Jung iſt hierzu herzlichſt eingeladen.— Es ladet Nachbarn, Freunde u. Gönner Zollungs⸗ Die Kapelle. und Kuhrüben Koſtümierung ohne Larve geſtattet. 5 recht närriſch ein Familie Fritz Herrmann. zu verkaufen 0 Dle Kapelle Famille Sommer olan Viernheimer Tonſtimſchau Was bringen dieſe bühnen? Ernſt Ludwig⸗ ſtraße 3 ber Wirt. Engelbert Winkler 0 ———* ſeinem herrlichen Tenor zuſammen mit Carla Spletter die einſchmeichelnden Melodien(Mar⸗ genden Stärke eines tapferen Frauenherzens. Achtung! Filmfreunde! Niemand darf dieſes Ufa⸗Spitzenfilmwerk verſäumen. Alle müſſen 8 f 8 n Sportfreunde! Morgen Sonntag, nachm 5 0 tags halb 3 Uhr, auf den Sportplatz an dh tha, Du entſchwandeſt— Letzte Roſe) erklin⸗ Lorſcherſtraße!— Vorher 2. Mannſchafte Woche unſere beiden Film⸗ Ausſtattungsfilms. Achtung! Filmfreunde! Filmwerke ſind dieſe Woche zu beſuchen.— Macht's euch möglich, beide zu beſuchen. Beide Filmwerke find ſehenswert. Jußball⸗Großkampf„Keine Werbung mit dem Vier⸗ 2 5 jahresplan! Der Werberat der deutſchen auf dem Sporijelb an der Lorjcherſir. Wirtſchaft nimmt in einem Erlaß dagegen Pokalſpiel: TV. Viernheim— Brühl Stellung, daß die Ziele des Vierjahresplanes Morgen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, ſteigt] und die damit zuſammenhängende Aufgabe das zweite Pokalſpiel des Turnvereins gegen J der Rohſtofferſparnis zu priwatwirtſchaftlicher FV. Brühl. Die Gäſteelf iſt für uns zwar Werbung ausgenutzt werden. Der Vierjahres⸗ eine unbekannte Mannſchaft, jedoch können] plan dürfe vor allem nicht dazu mißbraucht wir Vergleiche ziehen aus dem erſten Pokal⸗ 2 77 8 N 4 7 6 A er 7 2 gu: 5* Fa 1545 n. ee„Das Mädchen Irene“ ſich anſehen! gen laſſen. Die Erſcheinung und Schauſpiel⸗J1. Mannſchaft: Beikert 0 Im Central: eee 2 kunſt Roswaenges ſind ein weiterer reizvoller Kühlwein Schmitt 0 Das Mb hen Irene“ Achtung! Im Gloria ab Samstag: Vorzug dieſes 5 90 Winkler K. Bergmann K. Mandel K. 55 Jakob Heckmann Stumpf 1 Stumpf 2 Helbig 2. Mannſchaft: Knapp K.;: Unrath, Helfrich; Hoock H., Effler, Mandes A.; Buſalt, Helfrich K., Kempf, Jöſt Gg. Mandel Jak. * „Aartha“ (Letzte Roſe“) Ein Europa⸗Spitzenfilmwerk, das jedem Film⸗ Ein Film voll tragiſcher Konflikte, aber freund und jeder Filmfreundin zuſpricht! auch voll unbekümmerten Humors. Voll ſee⸗ Heitere Geſchichten aus dem Leben, die ſich liſcher Erregung und heiterer Entſpannung,[in überraſchender Bildfolge zu einer geſchmack⸗ voll Liebe und Leid, voll S hönheit, Frohſinn vollen, amüſanten und unterhaltſamen Spiel⸗ und menſchlicher Wärme! Monte Carlo, Paris J handlung formen, in deren Mittelpunkt die und London geben den farbigen Hintergrund zarte Liebesgeſchichte junger Menſchen ſteht. der menſchlich ergreifenden und zugleich be⸗] Humorvolle Dialoge! Eine ſchlichte, von Her⸗ glückenden Handlung dieſes Films, in der zen kommende und zu Herzen gehende Sprache! ſich ſchon ein ahnungsvoll ringendes, doch auch Melodiöſen Geſang und ſchwungvolle Muſik! noch von durchaus kindlichen und überſteiger⸗ Einiges aus dem Inhalt: Der Mägdemarkt Zwei wunderbare 5 Ein Ufa⸗Spitzenfilmwerk von ſeltener Schönheit! werden, Wettbewerber anzugreifen oder bei ten Gefühlen geleitetes Mädchen gegen die von Richmond—„Eine reiche Heirat ſteht ſpiel. Brühl hat zu Hauſe den FV. Secken⸗ den Verbrauchern den Eindruck hervorzurufen, Wiederverheiratung der Mutter ſtellt. Die[vor der Tür“— Wo iſt Harriet?— Die heim beſiegt, nachdem die Platzherren in der als ob die Benutzung der Wettbewerbserzeug⸗ feinſinnige Deutung dieſes Konfliktes, ſeine] Magd Martha, eine Hofdame?— Sind Har⸗erſten Halbzeit mit zwei Toren im Hinter⸗niſſe die Durchführung des Vierjahresplanes gegenſätzlichen Auswirkungen und ſeine wun⸗ riet und Martha ein und dieſelbe?— Lord treffen lagen; alſo eine Mannſchaft mit gro⸗ beeinträchtigen könne. Sollten überragende dervolle Löſung verdichten ſich zu einem un⸗ Triſtans nächtliches Abenteuer— Ein Ver⸗ßem Kampfgeiſt und unbeugſamem Sieges⸗ politiſche oder volkswirtſchaftliche Gründe es gewöhnlichen, filmiſchen Erlebnis. Dieſer trag fürs Leben— Sehnſucht nach der Frei- willen. Andererſeits muß man Viernheim ei⸗ erfordern, entgegen dieſen Grundſätzen eine neue Ufa⸗Film, dem bereits ein großer Ruf heit— Aus Spiel wird Ernſt uſw.— Ein nen knappen Sieg zutrauen, nachdem die Tur⸗ Bezugnahme auf den Vierjahresplan zu ge⸗ brausgeht, feſſelt insbeſonoere durch die au⸗ großer Ausſtattungsfilm, der ſeine intereſſante[ner über 07 Mannheim ganz knapp nach ſtatten, ſo werde der Werberat nach Fühlung⸗ „erordentlich reizvolle, überlegen geſtaltete Handlung auf die in der heiteren Oper Verlängerung ſiegreich blieben und Brühl in! nahme mit den zuſtändigen Reichs behörden von Lehandlung ſeines ungewöhnlichen Themas. „Martha“ tauſendfach erprobte Verwechs⸗ den Verbandskämpfen gegen ſeinen Meiſter 07 lungsgeſchichte aufbaut. Der Film gibt die] Mannheim zweimal unterlegen iſt. Es wer⸗ Möglichkeit, die Handlung aufzulockern, von den ſich alſo zwei gleichwertige Mannſchaften den engen Feſſeln des Theaters zu befreien und J gegenübertreten. Für die Turnerelf heißt es eine leichtbeſchwingte Handlung zu geſtalten,] deshalb: nicht die Nerven verlieren und Fuß— Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ die das nach guten muſikaliſchen Filmen hung⸗ball ſpielen wie gegen 07 Mannheim mit dem[einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, rige Publikum voll befriedigen wird. Kammer⸗ gleichen Siegeswillen und derſelben Aufop⸗ Herne e Denen e 1 fänger Helge Roswaenge von der Berliner ſerung, dann wird auch dieſes Pokalſpiel ſieg⸗ W ö De ee Worms. DA. J. 1937 über 1800 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ Staatsoper, einer der beſten Sänger, wird mit reich beendet werden. preisliſte Nr. 6 gültig. b Fall zu Fall eine Ausnahmegenehmigung er⸗ Mutter und Tochter verteidigen gegeneinander teilen. ihr Glück und kommen nach Kämpfen zu der Erkenntnis, daß das gemeinſame Glück ihres Lebens in der Bejahung beider Rechte zu finden iſt! Ein Film, in dem ſich aller Ernſt, alle Tiefe und aller Frohſinn des begegnen! Ein Film vom Glück, vom und von der über tragiſche Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den polttiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Lebens Sehnen Verwirrungen ſie⸗ Bekanntmachung * 1 basaus J. Walsch Drei zuchtuntaugliche Ziegenböcke und ein 1 2 Eber ſollen abgeſchafft werden. 5 S. 2 255 0 Angebote ſind bis Mittwoch, den 10. 2. ee N ö f ds. Mts., vormittags 11 Uhr, hier einzu⸗ N A f 17600 Eigenheime 1 1 Für den Eber muß das Angebot auf 8 Humorvolles e ee dale. Danksagung N kg. Lebendgewicht lauten.. Für die vielen Beweiſe herzlicher Teilnahme bei i Viernheim, den 3. Februar 1937 Nonzent ebe ant e dem unerwarteten Heimgang meines lieben Gatten 1 Der Bürgermeiſter: Sie ein unkündbares ö In Vertretung:— E Anne N g R i E h l. 1 Der WIxt. erhalten. Auf Wunsch über-* senden wir Ihnen unsere s e ſage ich auf dieſem Wege meinen innigſten Dank. l Brennholzverſteigerung vöet Be degzf228e Beſonders danke ich dem Geſangverein Liederkranz 5 Nr. 6 M Roten Kreu 2 Gemeinſchaft für den erhebenden Grabgeſang und die Kranznieder⸗ f N 3 der Freunde Wüstenrot legung, der Krieger⸗ und Soldatenkameradſchaft 1875 1 Dienstag, den 9. Februar l. Is. vor⸗ 1 in Ludwixaburg- Württ. für die erwieſene letzte Ehre, ferner Dank für die dun mittags 9 Uhr beginnend, werden in der Gaſt⸗ heute Samstag Ausführliche Beratung butch: Kranz⸗ und Blumenſpenden, den Stiftern von hl. 255 wirtſchaft Rheingold zu Lampertheim aus Heide abends ſo gegen 8 Uhrſ] Alex Hook Sen Ernſt Seelenmeſſen, ſowie allen denen, die ihm das letzte Abt. 25 und 31(Durchforſtung) öffentlich meiſt⸗ rum beginnend Ludwigstr. 19. Sprechſtunden: Geleite gaben. 5 88 bietend verſteigert: Fasnabhlsrummol e e e f In tiefer Trauer: Scheiter: Kiefer rm: 88; Knüppel Kiefer: rm 400; außerdem kommen aus Obere Wild⸗ Motto:„'s geht dorch“ Frau dosef Anton füuclert Mus. bahn 5 ca. 100 rm Kiefern Stöcke zum Aus⸗ Hierzu sel freundlich Blelbt surer Viernheim, den 5. Februar 1937. 1 gebot. Unterſtrichenes Holz wird nicht verſteigert f eingeladen wer Zeit hut; Heimatzeliung treu Lampertheim, den 4. Februar 1937(wer kane hat, braucht net zu kumme). 7 gendes Fornlamt Lampertheim Familie Schneider[ Von langwieriger Erkältung befreit! 205 Erkältungen und Grippe verſchwinden durch Nloſterſtau⸗Meliſſengeiſt meiſt ſehe chulung tu 76 Büro 1 raſch, wenn man gleich die erſten Anzeichen. wie Fröſteln, Huſten, Kopf. und Hal bieten meine bewährten Jahres- und Halb-. brite en Schnellfördernder rivat- Unterricht bei mäßigem Honorar EE ſchmerzen., energiſch bekämpft. Aber auch bei vorgeſchtittenen 2 heiten und Grippeanfällen leiſtet Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt vorzügliche Dienſte So ſchreibt Herr Willi Möhle. Handels⸗ Vertreter. Hannover.—— 14. a t8 Höhere und prwate Handelsschule 4 2 0 5 chüritz 1 nächst N Mannheim Ferusprecher 27105 29. 6. 36:.„Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt wurde mit von einem Geſchäftsfreund emp ſohlen. Dieſer wurde ſofort nach Gebrauch von einen langwierigen Erkältung befreit. Seitdem gebrauche ich ihn als Univerſalmittei bei allen mögliche Störungen der Verdauungsorgane mit vollem Erſolg Im vergangenen Wint hatte ich eine böſe Grippe. Die Jolgen beſeitigte ich mit einen kleinen Flaſchs bah Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt.“ Heute Samstag 8.11 Uhr großer rFaschings- Noſch wirlendes erprodles Rezept: Man schütte je einen Ehlöſſe keioſterfram 905 Meliſſengeiſt und Zucker in eine Nafſeetaſſe, rühre gut um und gieße kochend niſche rummel 2 denn 3— 212 3 5 05 Sun: 9 unt eiß vor aſengehen. Kinder nehmen n entſprechend vetrdünn n Am Sonnteg nech dem großen wozu wir Freunde und Gönner Regel fühlt man ſich 8 andern Motgen deſchwerdeſtei oder doch merkli Ando närriſch einladen 5. W re und AN..*—* 5. 85 8 älle t i it t i in Li voll enthalte. mon füstnachts Zug in mannneim Die Muff nne 1 Familie Konrad Neff 1— a 37 323 8. e NN A* 8 i 6 1 1; 1 4 alb nicht von ei 5 v ie jetzt 1 echten Kloſtetſta treffen sich die Miernheimer im NB. Dienstag großer Schlußrummel Meliſſengeiſtes del Jyrem Apotheker l Drogiſten. n ere it übten Gebrauchzanweilung 7 5 n 2.58. 1.75 und—.95 Nb 7 5 belt ambrau-Brauslüb'! 13 Wo geh ich heute und morgen hin? Zu den beiden Filmbühnen! 4 F 8 201 0 Nudes i Centpal-Fllm-Palast Gloria-Lichtspiele* Fun eee eee Das beſte Ufa⸗Spitzenfilmwerk d. Is. Ein Meiſterwerk deutſcher Filmkunſt— Ein Spitzen⸗. Heute Samstag, 15 So urteilen alle Beſucher aus Stadt und Land film nach den unvergeßlichen Melodien der heiteren Oper 2 8.11 Uhr großer e Es ladet freundlichst ein g 1 3 3 dum, Phil. Stumpf und Frau end Sal Es ladet ein 1 155 5 9. Kapelle dauwel fame E- reischùutz——* Fasnachtsdienstag 1 l Heute Samstag und roner Rummel jſaß “VFecia morgen Sonntag. er . großer 82 un zr 7 Tunze Zleumummel 5 Frunb „ heute Samstag b 1 11 72 7. anz 19.99 Uhr großer Fun Stimmung! Freude! Pa 118 8 2 Rappen- det 9 : S3 wie di. g 5 8 8. At, daß 1. e 1 Hier wurde ein großer Film geſchaffen, der im Rahmen Abend Ini iche f 55 f ö einer komiſchen, faſt burlesken Handlung mit vielen a* Familie Jochim 5 0 6 Schwankſituationen die ewigen Melodien aus Martha ner recht herzlich eingeladen ſind. N ulm d 0 f ct 87 F 1 3 ünſtleri ör bringt und die Muſik di ne Ein Film wie wir uns viele wünſchen. Ein Film künſtleriſch zu Eehbr 9 ſit dieſer Oper. Die Kapelle aen f 1 N voll tragiſcher Konflikte, aber auch voll unbekümmerten Familie Frig Lang 1—5 9 N g 7 Humors! Voll ſeeliſcher Erregung und heiterer Ent- Schönheit zeige— Der Film iſt ein muſika⸗ Im ee an 0 7 1 b ſpannung, voll Liebe und Leid, voll Schönheit, Froh. liſches, filmiſches und künſtleriſches Erlebnis bon e * ſinn und menſchlicher Wärme! Schwarzen Poler en nnd von allen Zeitgebundenheiten befreit, in ihrer ganzen keit 2 e. e 0 Morgen Sonntag, 19.14 Uhr beginnend, Vorher gutes Beſprogramm und neueste Aja⸗Tonwoche! Wer geht da nicht ins Kine Heute Samstag findet großer Anfang Werktags 8,15 Uhr, Sonntags ab 7 Uhr und ab 9 Uhr 2. Vorſtellung. 8 8.11 Uhr großer Ver „Das Mädchen Irene“ und„Martha“ erwarten heute und morgen alle Filmfreunde 5 du 0 Kappenabend a ben in f 1 1 8 CCC. ͤ ddp c eun lich t ſchlagen ſtatt, wozu wir unſere geſchätzte 2 85 wozu fr 4 8 Nachbarschaft Freunde und e. Sportvereinigung....... 1 555 Kannte recht närriſch einladen. 44444 5 nile! 5 W 1 5 9 Amicitia 09 Edmund Wedel ing 1 Familie Konrab Brechtel her; Flieger In asthaus L. goldenen Harpen 8 Waldschlögchen? Samstag, den 6. Fehruar,, de e Samstag abend 8.11 Unr Humor! Stimmung! Speiſe und Trank! Iſfindet im Vereinshaus(Waldſchenke) ein ben u E Kappen abends 8.11 Uhr großer öffentl. Morgen Sonntag 7.21 Uhr 1 dane . AAend cake 8 Vereins⸗Anzeiger„Aen. 1 Füsachts- deutz der Wän ma frijer uffgewacht, Heen ma die Meiſterſchaft gemacht. Alle Mitglieder u. Sport⸗ NN Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Da von heute abend 8.30 Uhr ab die Singſtunden wieder regelmäßig beginnen, ſo möchte ich alle Sänger umme 2 2 2 2 7 2 8 5 6 VI 5 5 920 ee eue e N 8 0 e eee ihrer Damen. mit großen Uenerraschungen! Wir laden Nachbarn, 8* l welt ſind dazu re erzlich eing 1 2 2 e e ee e die Bereinsführung. ber Uri: herbert ds muslh: nia uler ui, ele, Fraud und f e a 9 8 önner hierzu närriſch ein Turnverein von 1893 Es muß Dein Ehrgeiz ſein, zn Eintrittspreis: Maske 80 Pfg., Civil 40 Pfg. 1 ö 1 ſch e Sußtean jeder Gelegenheit Dich des Kap 2. Pokalſpi B Brü N 3 9 Vorher S die glege Opferns für das WS W. zu ent⸗ f familie ik. Hariin . ſianen. rr ig