. . * 5 * 1 1 1 * 77 * Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM. ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. „hc KVdVVVVbbbbGbpbGPGGGwf Goo ßͤocbcoco0ocoocbbPPPbbb0b0bbbbbbbbbb Nummer 34 Miltwoch S iernheimer Sgeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Miernheim L den 10. Februar 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PSK. hafen 15 111. 13. Jahrgang die role Schreckensherrſchaft in Spanien Eine franzöſiſche sludienreiſe nach Kalalonien gibt lehrreiche Auſſchlüſſe „Volllommene Anarchie“ Radikalſozialiſtiſche Abgeordnele überzeugen ſich! Paris, 9. Febr. Die radikalſozialiſtiſche Kammerfraktion hat am Dienstag den Bericht vier ihrer Mitglieder angehört, die eine Stu⸗ dienreiſe nach Katalonien, insbeſon⸗ dere Barcelona, unternommen hatten. Der Eindruck, den dieſe vier Abgeordneten mitge⸗ bracht haben, iſt außerordentlich ungünſtig. In Barcelona, ſo erklärten ſie, herrſche vollkommene Anarchie, und die bol⸗ ſchewiſtiſche Leitung habe jedwede Autorität verloren. die in die Hände der Anarchiſten übergegangen ſei. Ueberall herrſche größte Un⸗ ordnung. Mehr als 15000 Sinrich⸗ tungen hätten ſtattgefunden, und ſelbſt der Hleinſte Kaufmann werde oon den anarchiſti⸗ ſchen Elementen terroriſiert, die an der Front jahnenflüchtig geworden ſeien und heute in der kataloniſchen Hauptſtadt Plünderungen organiſierten. Die Abgeordneten waren der Anſicht, daß die ſpaniſchen Wirren ohne die ausländiſchen„Freiwilligen“ ſehr bald beendet ſein würden, denn die Milizen beteiligten ſich immer weniger an den militäriſchen Operatio⸗ nen. Die Abſicht der franzöſiſchen Abordnung, auch Valencia einen Beſuch abzuſtatten, um ihre Eindrücke zu ergänzen, konnte nicht durchgeführt werden, da die Bolſchewiſten ein⸗ fach nicht in der Lage waren, ihnen die Reiſe zu ermöglichen. Einer der Abgeordneten erklärte offen, daß er die Nationalregierung in Burgos den Anar⸗ chiſten in Barcelona vorziehe, obgleich er kein ausgeſprochener Anhänger General Francos ſei. Die Tatſache, daß vier Mitglieder einer franzöſiſchen Regierungspartei bolſchewiſtiſche Schreckensherrſchaft in Spanien ans Licht rücken und verurteilen, iſt bemer⸗ kenswert. Was werden aber die übrigen„Ka⸗ meraden der Volksfront“, vor allem die Kom⸗ muniſten., zu dieſen Wahrheiten zu ſagen haben? Sympathie für Spaniens Freiheilslampf Vorirag eines deulſchen Schriftleiter über ſeine 5panienreiſe Berlin, 9. Febr. Vor einem Kreiſe von Parteipreſſe⸗Schriftleitern ſprach in Berlin, wie die NSK. meldet, auf Einladung des Preſſepolitiſchen Amtes des Reichspreſſechefs der NSDAP der ſoeben aus Spanien zurück⸗ gekehrte Hauptſchriftleiter der„Pommerſchen Zeitung“ Paul Simon über ſeine journa⸗ liſtiſchen Spanienerlebniſſe. In feſſelnder Weiſe ſchilderte er eine Reihe von intereſſanten Einzelheiten des Befreiungs⸗ kampfes des ſpaniſchen Volkes. Die Geſichter „gefangener Soldaten“ der Internatio⸗ nalen Brigade. in der ſich das Geſindel der ganzen Welt vereinigt, traten ebenſo lebendig vor das Auge der Zuhörer wie die verbiſſene Wut des Kampfes. der um Madrid geführt wird. das den nationalen Truppen vor den Füßen liegt und deſſen Eroberung von Franco auch ohne Zerſtörung erhofft wird. Die Bedeutung der fremden Materiallie⸗ ferungen für die Bolſchewiſten trat als das Hauptmoment für die lange Dauer des Bür⸗ gerkrieges intereſſant hervor Der Vortragende konnte bei ſeinen Ausführungen die Schluß⸗ ſolgerung treffen, daß trotzdem im ſpaniſchen Volk kein Zweifel am Siege Francos und da⸗ mit der nationalen Idee herrſche und er be⸗ tonte, daß die internationale Gefahr der Bol⸗ ſchewiſierung Spaniens. die insbeſondere für das deutſche Volk ein unerträglicher Gedanke ſein müßte, ſchon in abſehbarer Zeit der Ver⸗ gangenheit angehören werde Der Fall Ma⸗ lagas ſein ein neuer Beweis dafür. daß die nationalen Kräfte eben doch mit dem inter⸗ nationalen Räubertum fertig werden würden. In ſeinen Dankesworten für die ſehr auf⸗ chluß reichen Ausführungen betonte Reichs⸗ amtsleiter Sünder maann, daß auch des Parteijournaliſten Feld die Welt ſei und daß ſolche Fahrten zu den Stätten weltvolitiſcher Ereigniſſe ein Dienſt nicht nur für die Preſſe,. ſondern auch für die Millionenmaſſen der deutſchen Leſer ſeien, die ſo in un⸗ mittelbare Berührung mit Schickſalen gebracht würden. die auch unſer deurſches Volk aus eigenſtem Lebensintereſſe heraus mit beſonde⸗ rer Aufmerkſamkeit verfolge. Uorwegiſche Ernedifſon nimmt neu- land in Beſit Oslo, 9. Febr. Von der Expedition des bekannten norwegiſchen Walfängers Bars hriſtienſen der im Dezember vorigen Jahres mit ſeinem Motorſchiff„Thorshavn“ in Begleitung des Fliegers Wideroe eine Südeis⸗ meerfahrt antrat, traf folgendes Telegramm ein: „Von dem Flieger Wideroe wurde am Frei⸗ tag eine Bucht im Packeis gefunden. von wo trotz der ſehr ſtarken Dünung der Start vorgenommen wurde. Auf einem zweieinhalb Stunden dauernden Erkundungsflug wurde neues Land zwiſchen dem 35. und 40. Grad öſtlicher Länge gefunden. Die norwe⸗ aus dem Flugzeug geworfen auf 38 Grad öſt⸗ licher Länge und 69.30 Grad ſüdlicher Breite. Von dem neuentdeckten Land wurde aus der Luft eine Kartenaufnahme angefertigt. Das Land beſteht aus einer Kette von Bergen, die ſich vom 40. Grad in einem nach Süden und Weſten offenen Bogen bis zum 35. Grad er⸗ ſtreckt. Im Inlandseis befindet ſich ein Berg von etwa 1500 Meter Höhe.“ ** Waſhington, 10. Febr Das Repräſen⸗ tantenhaus hat am Dienstag die von der Re⸗ gierung eingebrachte Entſchließung unverändert angenommen, die die Vollmacht des Präſiden⸗ ten zum Abſchluß gegenſeitiger Handelsabkom⸗ men um drei Jahre verlängert. Die Entſchließung iſt ſofort an den Senat weiterge⸗ leitet worden. London, 8. Februar. „Alle denkenden Menſchen Spaniens ſehen im gegenwärtigen Bürgerkrieg weniger eine Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Patrioten und Kommuniſten, als einen Kampf zwiſchen Gott und dem Teufel.“ Dieſe Worte ſprach Frau Mary Allen, die Befehlshaberin der britiſchen weiblichen Polizei, die ſoeben von einer längeren Reiſe durch Spa⸗ nien nach London zurückgekehrt iſt. Frau Allen hat während ihrer Reiſe Zwei⸗ drittel des ſpaniſchen Gebietes beſucht.„Gene⸗ ral Francos Erfolg war auf der ganzen Linie von einer Rückkehr zum ſittlichen religiöſen Leben begleitet“ erklärte ſie in einer Unter⸗ redung mit dem Vertreter einer großen Sonn⸗ tagszeitung„Die Gottesdienſte haben in den Kirchen, ſoweit dieſe von den Verwüſtungen der Roten verſchont geblieben ſind. wieder regelmäßig begonnen. Soweit verfügbare Ar⸗ beitskräfte vorhanden, iſt man zum Wiederauf⸗ bau zerſtörter Gotteshäuſer übergegangen. Ge⸗ neral Franco hat es verſtanden, in den befrei⸗ ten Gebieten wieder normale Verhältniſſe zu ſchaffen und die Lebensmittelverſorgung für die Zivilbevölkerung ſicherzuſtellen.“ Frau Allen konnte ſich mit eigenen Augen von den furchtbaren Spuren des Terrors über⸗ zeugen die die Roten allenthalben zurückge⸗ laſſen haben. Der einfache ſpaniſche Bauer ſei der Meinung, daß die Beſtialitäten der Bolſche— wiſten nur ein Werk des Teufels ſein könnten Die britiſche Polizeikommandantin brachte Hunderte von Lichtbildern mit, die in erſchreckender Weiſe Zeugnis ablegen von den unerhörten Grauſamkeiten der Roten. Man habe in der Weltpreſſe ſchon viele Photogra⸗ phien geſehen, die dieſes Thema illuſtrierten, giſche Flagge wurde um 17.50 Uhr Lokalzeit dieſe Aufnahmen aber ſeien ſo ſchaurig, daß ſie öffentlich die Schanghai, 9. Febr. Nach ſiebentätigem Aufenthalt in Schanghai trat Kreuzer„Emden“ am Dienstag die Weiterreiſe nach Niederlän⸗ diſch⸗Indien an. Zum Abſchied hatten ſich im Hafen die deutſche Kolonie mit Generalkonſul Kriebel und dem Landesleiter der NSDAP. ſowie viele führenden Perſönlichkeiten der Ver⸗ waltung und der Schanghaier Garniſon einge⸗ funden. Am Montag fand an Bord ein Abſchieds⸗ eſſen ſtatt, an dem u. a. Generalkonſul Krie⸗ bel, Schanghais Oberbürgermeiſter, der Kom⸗ mandeur der Garniſon und der Kommandeur der 87. Diviſion aus Such ow, teilnahmen. Der Kommandant der„Emden“, Kapitän zur See Lohmann, ſprach bei dieſer Gelegenheit ſei⸗ nen und der Beſatzung herzlichſten Dank für die außerordentlich freundliche Aufnahme aus, die Moskau, 9. Febr. Das Blatt der jung⸗ kommuniſtiſchen Organiſation, die„Komſo⸗ molſkaja Prada“, bringt am Dienskäg einen Artikel, der im Zuſammenhang mit der gegen⸗ wärtigen neuen Großaktion der GPU zur„Säuberung“ des Staats⸗ und Partei- apparates von allen oppoſitionell geſtimmten Elementen größtes Intereſſe verdient. Dieſe Aktion hat, wie aus dem erwähnten Artikel deutlich hervorgeht, nunmehr auch im kommu⸗ niſtiſchen Jugendverband, dem ſogenannten Komſomolſkell, eine große Anzahl von Opfern zur Strecke gebracht. 5 So wird aus einer Reihe von Gebieten be⸗ richtet, daß es dort„trotzkiſtiſchen Aus⸗ geburten“ gelungen ſei, in leitende Stellen des Komſomolſkell einzudringen, ſo in die jungkommuniſtiſchen Organiſationen des Aſow⸗Schwarzmeer⸗Gebietes, beſonders am Don, Schachty, Nowotſcherkaſſk, Noworoſſijfk, in Weſtſibirien und im Gebiet Samara. Schließlich iſt es auch hier wieder die Organi⸗ „Ein Kampf zwiſchen Golt und dem Teufel“ Was Frau Mary Allen, die Befehlshaberin der 3 Frauenpolizei, in Spanien ſah und erlebte unmöglich veröffentlicht werden könnten. ſation des Kiewer Gebietes, deren angebliche Verfehlungen beſonders hervorgehoben wer⸗ „Allerorts hört man entſetzliche Schilderun⸗ gen über das Wüten der Bolſchewiſten“, fuhr Frau Allen fort.„General Franco wird als der Retter ſeines Landes geprieſen und ver⸗ ehrt. In einigen Ortſchaften, wo die Roten ganz beſonders grauſam herrſchten, laſtet noch der Druck der furchtbaren Erlebniſſe auf den Gemütern der Bewohner. Nur langſam ge⸗ wöhnen ſie ſich daran, daß mit General Fran⸗ cos Truppen Ruhe und Ordnung ihren Einzug gehalten haben.“ Die nationaliſtiſchen Heerführer ſtänden im Begriff mit jedem Vormarſch ihre ſtrategiſchen Poſitionen zu feſtigen. Dies erkläre auch, wes⸗ halb die Fortſchritte der Truppen Francos manchmal etwas langſam erſchienen. Im übri⸗ gen hätten die Nationaliſten ihr Hauptaugen⸗ merk mehr auf die Einnahme der Häfen und anderer wichtiger Punkte gelegt, als auf die Eroberung von Madrid. Es ſei geradezu rüh⸗ rend, welch aufopfernde Arbeit die nationaliſti⸗ ſchen Spanierinnen leiſteten. Frauen des Adels und der gebildeten Stände arbeiteten neben ihren Schweſtern aus den unteren Kreiſen in den Fabriken, um Beklleidungsſtücke für die Soldaten anzufertigen. „Der Krieg in Spanien wäre längſt zu Gun⸗ ſten Francos beendet, wenn nicht der Abſchaum der europäiſchen Menſchheit auf Seiten der Marxiſten kämpfen würde.“ In Spanien wun⸗ derten ſich viele Leute über die zögernde Hal⸗ tung Großbritanniens, die den Eindruck er⸗ wecke, als habe England eine ſchwache Regie⸗ rung. Beſonderer Dank aber gebühre einer Gruppe konſervativer Londoner Blätter, die die Dinge in Spanien darſtelle, wie ſie wirklich ſeien. General Franco brauche nur die morali⸗ ſche Unterſtützung der übrigen Welt, um den Krieg ſiegreich zu beenden. „Nach ollem, was ich mit eigenen Augen ſah. verdient Franco die Unterſtützung jedes anſtän⸗ kreuzer„Emden“ im Jernen Oſten herzlicher Abſchied in Schanghai ihnen in China zuteil wurde. Sie alle wüßten, und das beſtätigte ihnen auch das allgemeine herzliche Entgegenkommen, daß der Beſuch der „Emden“ dazu beigetragen habe, die freund⸗ ſchaftlichen deutſch⸗chineſiſchen Beziehungen zu vertiefen. 95 die in China lebenden Deutſchen ſei der Be uch ein Gruß aus der Heimat gewe⸗ ſen, der ihnen die Heimat nähergebracht habe. Kommandant Kapitän zur See Lohmann ſprach dann mit Bewunderung von Tſchiangkaiſcheks Leiſtungen, die China den Weg zur nationalen Einigung führen. In der geſamten chineſiſchen Preſſe in Nan⸗ king und in Schanghai findet die Abſchiedsrede des Kommandanten der„Emden“ großen Wi⸗ derhall. In den Beſprechungen wird das vor⸗ bildliche Verhalten der Beſatzung des deutſchen Kreuzers lobend anerkannt. Die„Säuberungsaklion“ der Gu den: dort hätten ſich die„trotzkiſtiſchen“ und ſonſtigen„ſtaatsfeindlichen Elemente“ beſon⸗ ders breit gemacht unter dem Schutz des be⸗ reits abgeſetzten Komſomolfkell⸗Sekretärs von Kiew, Sheleſnu yvi. Es iſt überaus bezeich⸗ nend und beſtätigt nur alle bisherigen In⸗ formationen daß es auch hier wieder die Ukraine iſt, auf die ſich die augenblickliche Verhaftungs⸗ und Säuberungswelle im be⸗ ſonderen konzentriert. Die„Komſomolſkaja Prawda“ deutet wei⸗ ter auch die Hintergründe an, die dieſer hauptſächlich gegen den Komſomolſtell gerich⸗ teten Aktion zu Grunge liegen. Das Blatt ſchreibt wörtlich: „Die Feinde der Partei haben immer wie⸗ der verſucht, ihren Einfluß auf die Jugend zu erſtrecken, ſie haben immer wieder verſucht, den Komſomolfſkell gegen die Partei auszu⸗ ſpielen, den Komſomolſkell für den Kampf gegen die Partei auszunutzen.“ Dieſe vielſagende Bemerkung muß wohl ſo aufgefaßt werden: Die neue Entwickelung des Komſomolſkell zu einer Großaktion mit rein erzieheriſchenn und Wehrertüchtigungsaufga⸗ ben, die der Komſomolſkell im Frühjahr 1936 beſchloß, ſcheint innerhalb der kommuniſtiſchen Jugendorganiſation auf Widerſtand geſtoßen zu ſein. Der Komſomolſkell hat ſich früher als eine bolſchewiſtiſche Partei im kleinen betrach⸗ tet und wurde erſt in der letzten Zeit von allen politiſchen Aufgaben abgetrennt. Es darf als ſicher gelten, daß die gegenwärtige Säube⸗ rungsaktion im Komſomolfkell gegen alle jene Jugendgruppen gerichtet iſt, die ſich dieſer Tendenz der politiſchen Mundtotmachung in dem Komſomolfkell widerſetzten und damit gegen den Willen der Parteigewaltigen ver⸗ ſtießen, die faſt ausnahmslos der älteren Ge⸗ neration angehören. General Queipo de Llano ſamten Angriff zu Waſſer und zu Lande. leitete den ge⸗ digen Menſchen gleich welcher Nationalität.“ (Erich Zander⸗Archiv, K.) rr — 1 1 1 7 — ——— AE — — 9 General Frantos Sieg 8 Europa ſieht mit großer Spannung dem blu⸗ tigen Reigen in Spanien zu. Alle Gegner des Bolſchewismus freuen ſich, daß es General Franco gelungen iſt, der bolſchewiſtiſchen Herr⸗ ſchaft in Malaga ein Ende zu machen und die ganze Provinz für die Nationalregierung in Beſitz zu nehmen. Die Nachrichten beſtätigen, daß es höchſte Zeit geweſen iſt. Denn wieder hatte ſich der bolſchewiſtiſche Schrecken ausge⸗ tobt; wieder hatten unzählige Menſchen ihr Leben laſſen müſſen, und andere Tauſende wa⸗ ren dem ſicheren Tode geweiht, wenn nicht die Nationaltruppen in letzter Stunde Rettung ge⸗ bracht hätten. Wo die Nationalregierung das Heft in der Hand hat, da herrſchen Friede und Ordnung; wo der Bolſchewismus herrſcht, da tobt ſich das Chaos aus, da wüten alle Zerſtörer der Ordnung gegeneinander. Alle, die ſich in die Gefolgſchaft Moskaus be⸗ geben haben, verzeichnen die Eroberung von Malaga durch General Franco als eine er⸗ hebliche Niederlage des Bolſche⸗ wis mus, und manchen dämmert es, daß dieſe Niederlage ſich weiter auswirken wird. Das Spanien, das ſich auf der Seite der National⸗ regierung befindet, iſt entſchloſſen, ſo lange zu kämpfen, bis dem moskowitiſchen Regiment ein Ende gemacht iſt. Die Truppen, die den Kampf gegen Malaga geführt haben, ſtehen nun bereit, den Kampf um Madrid in verſchärftem Maße aufzu⸗ nehmen. Welche Taktik General Franco wei⸗ terhin einſchlagen wird, wiſſen wir nicht; geht er weiter nach Norden an der Meeresküſte ent⸗ lang, dann bedroht er Valencia, den Sitz der geflüchteten Anarchiſten und Kommuniſten und anderer„Helden“ von Madrid. Auf jeden Fall hat die Nationalregierung mit Malaga eine breitere Operationsbaſis auch in der Be⸗ herrſchung des Meeres gewonnen. Was Ma⸗ laga bedeutet, wußte man in Moskau ganz gut; hat man doch von dort aus noch in den letzten Tagen Weiſung gegeben, Malaga bis auf den letzten Mann zu verteidigen. Nun, als die Sache brenzlich wurde, ſind die Verteidiger von Malaga doch ausgeriſſen. Sie haben ſich nach Norden in Sicherheit zu bringen verſucht, wo ihnen die„Sowjetrepublik“ Katalonien einen vorläufigen Zufluchtsort bietet Deutſchland hat vom erſten Tage an ſeine Sympathien für General Franco bekundet, und es hat die Nationalregierung auch formell als die rechtmäßige Regierung Spaniens anerkannt. Das haben die Weſtmächte bisher nicht getan, und ihre zweifelhafte Haltung hat der Nationalregierung den Kampf erſchwert. Das uneinige Europa hat zugeſehen, wie Sow⸗ jetrußland einen offenen Krieg gegen das na⸗ tionale Spanien führte, und es hat ſich nicht zuſammenfinden können in dem ſittlichen Proteſt gegen dieſe Vergewaltigungsverſuche an einem freien Volk. Eine ſolche Haltung iſt von eigen⸗ ſüchtigen Intereſſen diktiert, nicht von einer europäiſchen Haltung, die ein Intereſſe daran haben müßte, daß dieſe Einmiſchung entſchieden verurteilt wird, ein Intereſſe auch daran, daß dem Bolſchewismus der umfaſſende Angriff ge⸗ gen Weſteuropa verwehrt wird. Nur Deutſch⸗ land und Italien haben dieſe Proteſteinſtellung vorgenommen und zur Sammlung Europas gegen eine Weltgefahr aufgerufen. Von Moskau, dem Giftmiſcher, der in den Eingeweiden des ſpaniſchen Volkes herumwühlt, iſt dann die Lüge verbreitet worden, daß Deutſchland und Italien die Regierung Franco unterſtützen. Dieſe Lüge hat aber kurze Beine gehabt, wie inzwiſchen auch von den Weſtmäch⸗ ten feſtgeſtellt worden iſt. Aber wahr iſt es: das deutſche Volk ſteht mit allen ſeinen Sympathien auf der Seite eines Volkes, das einen heroiſchen Freiheits⸗ kampf gegen den Bolſchewismus führt. Es freut ſich über jeden Sieg Francos und beglück⸗ wünſcht ihn, daß ihm ein ſo großer Erfolg be⸗ ſchieden iſt. Wie es ſelber für die nationale Freiheit erglüht, ſo achtet und ehrt es die Frei⸗ heit und Selbſtändigkeit der anderen Nationen und würdigt es einen Kampf, den ein Volk nach entſetzlichen Martern führen mußte, um nicht dem Weltbolſchewismus als dem Hort der Bar⸗ barei und dem Zerſtörer des nationalen Eigen⸗ lebens anheimzufallen und an ihm zugrunde zu gehen. Möge es dem tapferen ſpaniſchen Volke ge⸗ lingen, den Kampf ſiegreich zu Ende zu führen. Das muß der Wunſch aller derer ſein, die wirk⸗ lich europäiſch denken und einen Blick für das haben, was die Wühlarbeit Moskaus anſtrebt. 2 3 ſchweres Kraftwagenunglück Kraftomnibus auf den Philippinen in eine Schlucht geſtürzt— 23 Tote Manila, 9. Febr. Auf der Bergſtraße in der Nähe der Stadt Baguio letwa 220 Kilo⸗ meter nördlich von Manila) ſtürzte ein Kraft⸗ omnibus, der mit Filippinos vollbeſetzt war, in eine 70 Meter tieſe Schlucht. 23 In⸗ ſaſſen wurden getötet. Die Trümmer des Wagens und die Toten konnten bisher noch nicht geborgen werden, da die Schlucht ſchwer zugänglich iſt. 8s Salamanca, 10. Febr.(Vom Sonder⸗ berichterſtatter des DR B.). Im Verlauf der⸗ Säuberungsaktionen in der Provinz Malaga haben ſich in der Nacht zum Dienstag mehrere Hundert bolſchewiſtiſche Söldlinge, die in den Gebirgen um Malaga herum Juflucht geſucht hatten, den Truppen des Generals Franco er⸗ geben. In Almeria entſtand bei der Ankunft der aus Malaga geflüchteten bolſchewiſtiſchen Mi⸗ lizen eine große Panik. Es wurde ſofort die allgemeine Mobilmachung angeordnet. Alle Männer zwiſchen 15 und 60 Jahren wurden zur ſofortigen Befeſtigung der nach Almeria führenden Straßen aufgeboten. Wie die nationalen Rundfunkſender melden. iſt der„Oberſt“ Villaba, dem die bolſche⸗ Brüſſel, 9. Febr. In der belgiſchen Kam⸗ mer kam es am Dienstag nachmittag zu hef⸗ tigen Schlägereien zwiſchen den ver⸗ bündeten Rexiſten und Nationaliſten gegen Sozialdemokraten und Kommuni⸗ ſten. Den Saaldienern gelang es nicht, die Parteien zu trennen. Während etwa 40 Ab⸗ geordnete aufeinander einſchlugen, bewarfen ſich die anderen mit den ledernen Geſetzes⸗ bänden. Ein flämiſcher Nationaliſt wurde niedergeſchlagen und mußte aus dem Saal gebracht werden. Der Präſident hob ſchließlich die Sitzung auf und ließ die Publi⸗ kums⸗ und Preſſetribünen räumen, Die Zwiſchenfälle entſtanden durch eine Mei⸗ nungsverſchiedenheit zwiſchen dem Kammer⸗ präſidenten Camille Huismans und der rexiſtiſchen und nationaliſtiſchen Oppoſition. Bekanntlich hatte der ſozialdemokratiſche Kam⸗ merpräſident im Auftrag der Zweiten Inter⸗ nationale eine Reiſe nach dem von den Bolſche⸗ wiſten beſetzten Teil Spaniens unternommen und war dort gegen die Nichteinmiſchungs⸗ Allgemeine Beſtürzung bei den Bolſchewiſten über den Fall von Malaga wiſtiſchen Milizen in Malaga unterſtanden, ins Ausland geflohen. Er habe ſich geweigert, weiterhin unter dem Befehl ſeiner Geſinnungsbrüder von Valencia zu kämpfen. Auch der Oberhäuptling der bolſchewiſtiſchen Banden im Süden. General Martinez Monje. iſt abgeſetzt worden An ſeine Stelle wird ein ſowietruſſiſcher(1) Militär treten, dem auch die Verteidigung von Jaen und Almeria übertragen werden wird. t 8 Neuerdings verſuchen die bolſchewiſtiſchen Sender, nachdem die Bolſchewiſtiſchen von Va⸗ lencia den Fall Malagas beſtärigt hatten, die⸗ ſes zu vertuſchen und ſtellen die militäriſchen Operationen der letzten Tage an der Südfront als mißglückten Angriffsverſuch(1) der Natio⸗ politik der belgiſchen Regierung zu Felde ge⸗ Kontrolle- in der Eine Unmöglichkeit! Rom, 9. Febr. Der ſowjetruſſiſche Anſpruch auf Beteiligung an der Kontrolle in den ſpaniſchen Gewäſſern wird von der„Tri⸗ buna“ als„abſurde Forderung“ bezeichnet. Sow⸗ jetrußland wolle alſo einige ſeiner Kriegsſchiffe, die die rote Fahne führen, zum Schutze jener Kultur ſchicken, die der Kommunismus mit allen Mitteln zu zerſtören trachte. Dieſer ungeheuer⸗ liche Wunſch könne nicht ſcharf genug abgelehnt werden. Man müßte dann nämlich wieder ein weiteres Geſchwader zur Beaufſichtigung dieſer doch nicht unbeteiligten Wächter ausſenden, da Sowjetrußland immer wieder ſeinen entſchloſſe⸗ nen Willen betone, die ſpaniſchen Bolſchewiſten mit allen Mitteln zu unterſtützen. Wer könne von den Panzerſchiffen Moskaus erwarten, daß ſie die ihren gerade jetzt wieder in Malaga ge⸗ ſchlagenen„Genoſſen“ zugedachte Hilfe verwei⸗ gern? Das Sowjetmanöver bezwecke alſo offen⸗ bar, ſich im Mittelmeer feſtzuſetzen. Außerdem aber wolle Sowjetrußland durch ſeinen Anſpruch jede Aktion zur Begrenzung des Konflikts un⸗ möglich machen und ſo die Ausbreitung des Brandes begünſtigen. Eine Mitarbeit des Hauptſchuldigen könne man keinesfalls dulden, denn es ſei nie Brauch geweſen, die Durchfüh⸗ rung höchſter humanitärer und ſittlicher Auf⸗ gaben in die Hand des Henkers zu legen. Berſchärfung der ſchweizeriſchen Neutralikälspolifif Bern, 9. Febr. Da die kommuniſtiſche Wer⸗ betätigkeit für Sowjetſpanien ſowie die Fälle von Waffenausfuhr ſich in der Schweiz trotz des Verbots des Bundesrats in letzter Zeit wieder ſtärker bemerkbar machten, bereitet der Bundesrat auf Antrag der Bundesanwaltſchaft naltruppen hin. Ichlägerei in der belgiſchen Kammer Weshalb der Kammerpräſident die Bolſchewiſten beſuchte zogen. Die Oppoſition verlangte nun, daß der Kammerpräſident am Dienstag nachmittag Rede und Antwort ſtehe. Huismans lehnte dieſe Forderung ab und erklärte, nur im Rah⸗ men einer Ausſprache über das außenpolitiſche Budget Stellung nehmen zu wollen. Die ſich hieraus entwickelnde Auseinanderſetzung ver⸗ lief tumultartig und führte zu den ge⸗ ſchilderten ſchweren Schlägereien. Dieſe Vorgänge in der belgiſchen Kammer waren politiſch beſonders aufſchlußreich, weil ſich die katholiſche Rechte zum erſtenmal offen⸗ ſichtlich von den Sozialdemokraten diſtanzierte. Während die ſozialdemokratiſche Linke ſich ſchützend vor Huismans ſtellte, enthielt ſich die katholiſche Partei jeder Kundgebung für ihn. Als über den Zeitpunkt verhandelt wurde, wann die Angelegenheit zur Sprache kommen ſollte, verlangte die Rechte ebenſo wie die Rexiſten und Nationaliſten die ſofortige Erledigung der Angelegenheit. Schließlich einigte man ſich, im Laufe des Mittwochs das ganze Problem im Rahmen der Ausſprache über das außenpolitiſche Budget aufzurollen. Hand des Henkers ſchärfere Maßnahmen gegen dieſe Vor⸗ gänge vor. Er beabſichtigt, die Neutralität des Landes nach jeder Richtung hin zu wahren. Gegenwärtig liegen bei der Bundesanwalt⸗ ſchaft etwa hundert Fälle von Verletzung der bundesrätlichen Neutralitätsbeſtimmungen vor. Die Unterſuchung erſtreckt ſich auf weit ver⸗ zweigte Organiſationen. Neben der Vorbereitung zur Ausreiſe, dem erfolgten Ein⸗ tritt in die Reihen der ſpaniſchen Bolſchewiſten und der Rückkehr aus irgendwelchen Gründen liegen auch zahlreiche Zuwiderhandlun⸗ gen gegen das Waffen⸗ und Muni⸗ tionslieferungsverbot vor. Eine Rei⸗ he von Perſonen haben ſich auch wegen Ver⸗ letzung des eidgenöſſiſchen Militärſtrafrechts zu verantworten, das Armeeangehörigen verbietet, in fremden Heeren Dienſt zu tun. Ein beſonde⸗ res Gebiet der Unterſuchung der Bundesanwalt⸗ ſchaft bildet die Tätigkeit der Werber und die e Herkunft und des Beſtimmungs⸗ ortes der Waffen. Hier ſind weit ſtraffere Kon⸗ trollmaßnahmen vorgeſehen. Aukoſtraße Paris-Brüſſel zur Welt- ausſlellung ferlig Paris, 9. Febr. In Erwartung zahlreicher belgiſcher Ausſtellungsbeſucher für die Pariſer Weltausſtellung, die am 1. Mai dieſes Jahres eröffnet werden ſoll, wird der letzte Abſchnitt der Landſtraße Paris— Brüſſel zwiſchen Bavay und Malplaqut ausgebaut, der die Entfernung zwiſchen den beiden Haupt⸗ ſtädten auf das Straßennetz auf 273 km ver⸗ kürzt. Es handelt ſich um die moderne Geſtal⸗ tung der Staße, die von Paris über Senlis— Compieges— Noyon— Ham— St. Quentin— Bavay und Mons nach Brüſſel führt und die zum Teil dem Lauf alter Römerſtraßen folgt. 00 ͤddVGbpbpbppwwbGpPGGGpwGGpPPPGPpPGpcGbGbGTGGTbGpPbGPGWGVGTPPPVGGTPTPTVGTVTGTVTTVTTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTV—VꝗͤTTTWTTFTVTTWTVTTTTTTVTWVTWWWT—TW———— Galgenhumor im Jowjelland Anekdoten, die man ſich nicht erzählen darf. Die Brotkarte. Seine Mutter war am Dienstag geſtorben, und ſo war der Profeſſor am Mittwoch einmal, am Donnerstag und Freitag je zweimal zum Einwohneramt ge— gangen, um die Beſtattungserlaub⸗ nis zu erwirken. Aber jedesmal hatte der Mann am Schreibpult die gleiche Antwort ge⸗ geben:„Wir müſſen zuerſt die Brotkarte der Verſtorbenen erhalten.“ Früh am Sanistag war der Profeſſor wie⸗ der an der Eintragungsſtelle.„Ich habe die geſamte Habe meiner Mutter durchſucht. Sollte die Brotkarte eines Tages zum Vorſchein kom⸗ men, dann werde ich ſie Ihnen bringen— bei meiner Ehre.“ Der Bürokrat ſagte nur:„So⸗ bald wir, die Brotkarte der Verſtorbenen ha⸗ ben Der Profeſſor bebte unter dem argwöhniſchen Blick des Beamten Er ſagte:„Ich habe über⸗ all geſucht, aber ich werde weiterhin nachfor⸗ ſchen.“ Als der Profeſſor am Nachmittag des gleichen Tages wieder vorſtellig wurde, ſagte er:„Es iſt Zeit, daß meine Mutter beerdigt wird. Ich kann ihre Brotkarte nicht finden. Iſt es denn nicht möglich, daß ſie überhaupt keine Brotkarte beſaß?“ Der Beamte lächelte erheitert.„Natürlich“ ſagte er,„wenn ſie nie eine Brotkarte beſaß, ändert ſich die ganze An⸗ gelegenheit.“ Er vierließ den Raum und kehrte nach langer Zeit mit einem Fragebogen zurück.„Füllen Sie dieſe eidesſtattliche Er⸗ klärung aus!“ Mit zitternder Hand unter⸗ zeichnete der Profeſſor die eidesſtattliche Ver⸗ ſicherung: denn er war ein ehrlicher Mann und fühlte, daß ſie falſch war. Darauf erhielt er die Beſtattungserlaubnis.„Sie hätten uns viele Zeit erſpart, wenn Sie das gleich an⸗ fangs angegeben hätten. Es macht ſich immer bezahlt, wenn man die Wahrheit ſagt. Merken Sie ſich das für das nächſtemal.“—„Es wird kein zweites Mal vorkommen“, erwiderte der Profeſſor,„ich hatte ja nur eine Mutter.“ Der Größere. Zwei Männer ſtritten darüber, wer der größere Mann ſei, ob der frühere amerikaniſche Präſident Hoover oder Stalin. Der eine ſagte:„Hoover lehrte die Amerikaner, nicht zu trinken.“—„Das iſt nichts“, erwiderte ſein Begleiter,„Stalin lehrte die Ruſſen, nichts zu eſſen.“ Guter Rat. Eines Tages klagte Stalin bei Kalinin, daß ſein Speiſeſchrank voller Mäuſe ſei.„Stell' eine Tafel auf“, antwortete Kalinin,„die deine Speiſekammer zur Kol⸗ lektivfarm erklärt. Dann wird die Hälfte der Mäuſe Hungers ſterben und die anderen werden davonlaufen.“ Die geſtrenge GPU. Eine große Zahl Kaninchen kam auf der Flucht aus Rußland an die polniſche Grenze:„Laßt uns ſchnell durch! Die GPU. hat Befehl gegeben, alle Kamele zu verhaften, die das Land zu ver⸗ laſſen ſuchen.“—„Aber ihr ſeid doch beſtimmt keine Kamele“, ſagte die Grenzwache. Da ent⸗ gegneten die entſetzten Kaninchen:„Verſucht einmal ihr, das der GPU. zu beweiſen!“ Dienſt am Kunden. Genoſſe Iwan Dipoff will ſich ein Paar Schuhe kaufen. Er geht in den Laden und läßt ſich welche vor⸗ legen. Mit kritiſchen Augen muſtert er das Machwerk ſowfetruſſiſcher Induſtrie.„Die Schuhe ſind ſchlecht“, klagt Genoſſe Iwan. „Mit dieſen dünnen Sohlen komme ich ja nicht einmal bis nach Hauſe.“—„Das macht nichts“, verſichert der freundliche Verkäufer, wir ſchicken Dir die Schuhe koſtenfrei in die Wohnung.“ „Ueberleifungskommiſſare“ zur Durchführung des„Geſetzes über Groß⸗Ham⸗ burg und andere Gebietsbereinigungen“ Berlin, 9. Febr. Zur Durchführung des „Geſetzes über Groß⸗Hamburg und andere Ge⸗ bietsbereinigungen“ hat der Reichs⸗ und Preu⸗ ziſche Miniſter des Innern für die die Landes⸗ zugehörigkeit wechſelnden Gebietsteile Ueber⸗ leitungskommiſſare eingeſetzt, denen insbeſondere obliegt, in unmittelbarer Fühlung mit den beteiligten Verwaltungen für eine rei⸗ bungsloſe Durchführung des bereits am 1. April 1937 in Kraft tretenden Geſetzes zu ſorgen. Neue Behörden werden nicht eingerichtet, vielmehr ſind Ueberleitungskommiſſare für die zu Ham⸗ burg tretenden Gebietsteile der Reichsſtatthal⸗ ter Kaufmann in Hamburg, für die zu Olden⸗ bu 1 tretende Stadt Wilhelmshaven der olden⸗ burgiſche Miniſterpräſident Joel und für den zur Rheinprovinz tretenden oldenburgi⸗ ſchen Landesteil Birkenfeld der Regierungsprä⸗ ſident in Koblenz. Zum Ueberleitungskommiſſar für die zu Preußen tretenden hamburgiſchen Gebietsteile, für Lübeck und den oldenburgiſchen Landesteil Lübeck(Eutin) hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern den Oberpräſi⸗ denten i. R, Staatsrat Dr. Melcher ernannt, der ſich als„Ueberleitungskommiſſar in Schleswig“ der Regierung in Schleswig bedient. am 14. Februar Berlin, 9. Febr. Der Leiter der Wirt⸗ ſchaftsgruppe für das Gaſtſtätten⸗ und Beher⸗ bergungsgewerbe teilt ſeinen Mitgliedern mit, daß für den fünften Eintopfſonntag am 14. Februar 1937 folgende Eintopfgerichte für die Gaſtſtätten vorgeſchrieben ſind: 1. Suppentopf mit Geflügelklein oder Fleiſch⸗ einlage, 2. Sauerkraut oder Mohrrüben mit Schweine⸗ lleiſch, 3. Fiſcheintopfgericht nach freier Wahl, 4. vegetariſches Gemüſegericht. Die Feſtlegung dieſer Eintopfgerichte gilt nur für Gaſtſtätten.. der Beſuch des finniſchen Außen⸗ miniſters in Moskau Moskau, 10. Febr. Der finniſche Außen⸗ miniſter Holſti wurde am Dienstag von dem Vorſitzenden des Hauptvollzugsausſchuſſes der Sowjetunion, Kalinin, empfangen. Ferner fand geſtern zwiſchen dem Vorſttzen⸗ den des Rates der Volkskommiſſare der Sow⸗ jetunion Molotow und dem finniſchen Außenminiſter Holſti eine Anterredung ſtatt, bei der der ſtellvertretende Außenkommiſ⸗ ſar Kreſtinſti ſowie der Moskauer finniſche Ges ſandte Kockinen und der Sowijietgeſandte in Helſinki. Asmus. anweſend waren.— Gäſte ein Frühſtück, an dem außer den Genann⸗ ten noch mehrere Volkskommiſſare. darunter Kriegskommiſſar Woroſchilow, teilnahmen. Während des Frühſtücks tauſchten Molotow und Holſti Begrüßungsanſprachen aus. Nalieniſcher Miniſterrat Tiberregulierung bis zur Weltausſtellung Rom, 9. Febr. Der italieniſche Miniſter⸗ rat hat ſich in ſeiner heutigen ordentlichen Fe⸗ bruar⸗Sitzung mit einer Anzahl verwal⸗ tungstechniſcher Maßnahmen befaßt. Es wurden einige Verordnungen zur Aus ge⸗ ſtaltung des Heer⸗, Marine⸗ und Flugweſens erlaſſen, die das Geſetz vom 7. Juni 1934, ent⸗ ſprechend den durch das Imperium erwachſenen Aufgaben zweckmäßig ergänzen. Die Ausgaben für die im Hinblick auf die Weltausſtellung geplante Tiberregulierung in Höhe von 69 Millionen Lire und für einige öffent⸗ liche Eſſenbahnbauten und ⸗anlagen wurden genehmigt. Schließlich ordnet eine Verordnung die Bildung von Reſerven für einige Abtei⸗ lungen der Miliz an und ſtellt den aktiven Dienſt in der Miliz dem im Heere gleich. Die nächſte ordentliche Sitzung des Miniſtet⸗ rats iſt auf Samstag, den 10. April, feſtgeſetzt worden. Bolſchewiffiſches Reklameſchiff im hafen von Gdingen raffinierten Mittel, der ſich die bolſchewiſtiſche Propaganda bedient, iſt ein Vorfall, der ſich die⸗ ſer Tage im Gdingener Hafen ereignete. Nach den Berichten der polniſchen Preſſe wurde auf dem ſowjetruſſiſchen Dampfer„Transbalt“, der Eiſenerz und Mineralien nach Gdingen ge⸗ bracht hatte, ein ſowjetruſſiſcher Film vorge⸗ führt. Wer das Schiff beſtieg, wurde in einen beſonders hergerichteten Vortragsſaal geführt. Hier lief dann das bolſchewiſtiſche Machwerk über die Leinwand, das das Leben im„Sow⸗ ſeen Weser den Verhältniſſen im„kapitaliſti⸗ chen Weſten“ gegenüberſtellte. Die Hafenbehör⸗ den verhafteten 40 Perſonen, die an der Vor⸗ führung teilgenommen hatten. Hlreilunruhen im Hafen von Conflankine Paris, 9. Febr. Zwiſchen Streikenden und Arbeitswilligen iſt es am Montag im al⸗ geriſchen Hafen von Conſtantine zu ſchweren Ausſchreitungen gekommen. Es muß. ten ſchließlich ſchwarze Truppen eingeſetzt werden, um die Ruhe wiederherzuſtellen. Auf beiden Seiten der Kämpfenden gab es Ver⸗ letzte.. Später gab Molotow zu Ehren der finniſchen die Eintopfgerichte der Gaftſtäkten Warſchau, 9. Febr. Bezeichnend für die 4 * it n. ſtadt, fer! lan eine boll! Dieſe b Bahre ner— Schem n bene lens, 1 da fon Neben Null n S Leut den 0 0 es h Rae 5 hen den det iber Sop⸗ ichen dung mii 1 ſchen 1 aun: tet ton er⸗ Je t. dge⸗ ſens ent⸗ nen ben Ig ohe ent den ung tei ben ett e⸗ 1 l. . ti t⸗ * Englands größte Kolonie Indiens 46 70 Millionen qkm und ſein Virlſchaftswert Der neue engliſche König wird ſich in dieſem Jahr auf eine mehrmonatige Reiſe durch Britiſch⸗Indien begeben und am 1. Januar 1938 dem Krö⸗ nungsdurbar in Delhi beiwoh⸗ nen. Nach jahrelangen Beratungen und Verhandlungen tritt am 1. April 1937 die Reform der indiſchen Pro⸗ vinzialverfaſſung im Sinne einer Selbſtverwaltung in Kraft. Obwohl die Eaſt India Company als Weg⸗ bereiterin des Empire ſchon ſeit 1600 ihre Hand auf indiſche Häfen und den Handel mit indi⸗ ſchen Produkten gelegt hatte, datiert die wirk⸗ liche Erſchließung des rieſigen. 4670 Mil⸗ lionen Quadratkilometer umfaſſen⸗ den Landes und ſeine allmähliche Durchdrin⸗ gung mit europäiſchen Verwaltungs⸗ und Wirt⸗ ſchaftsformen doch erſt von etwa 1850 an. Der weſtliche Einfluß erſtreckte ſich zunächſt auf die induſtrielle Verarbeitung der im Lande ge⸗ wonnenen und vorher rein handwerklich ver⸗ arbeiteten Faſern der Baumwolle und Jute, auf die Aufſchließung von Kohlenvorkommen und Erdölquellen und auf die Plantagenwirt⸗ ſchaft. die vor allem Tee, Reis und Zuckerrohr hervorbringt. Die zweite Etappe, die etwa mit der Jahrhundertwende einſetzte, war vornehm⸗ lich dem Aufbau einer Eiſen⸗ und Stahlindu⸗ ſtrie ſowie der Errichtung von Waſſerkraftwer⸗ ken gewidmet. Die einige Zeit nach dem Welt⸗ krieg eingeführte indiſche Schutzzollpolitik ließ ann— und damit war der dritte Abſchnitt eingeleitet eine ganze Reihe von Induſtrien entſtehen, die für die Verſorgung der indiſchen Bevölkerung mit Gebrauchsgegenſtänden aller Art in Frage kommen. Dieſe nun bald 100 Jahre umfaſſende Entwicklung hat jedoch nur die Oberfläche der indiſchen Wirtſchaft berührt und verändert; die Grundlage bildet heute wie vor Jahrhunderten die Millionenmaſſe der in der Dorfgemeinſchaft feſt gebundenen indiſchen Bauern, die mit primitivſten Mitteln ihren kleinen Grundbeſitz bebauen. Mer 11 Prozent der 350 Millionen In⸗ der leben in Städten, 75 Prozent ſind unmit⸗ telbar von der Landwirtſchaft abhängig. Die wirtſchaftliche Lage der Bauern iſt durch eine ungeheure Verſchuldung gekennzeich⸗ net, die manchen dazu verurteilt, ſein Leben lang als eine Art von Sklave für den„Dorf⸗ bankier“, d. h. den örtlichen Geldverleiher, zu arbeiten, der ihm das Geld für Saat, Dünger, Werkzeug uſw. vorſchießt und ſich dafür ein Pfandrecht am geſamten Beſitz des Schuldners geben läßt. Tritt eine Mißernte ein— und es gibt oft Mißernten wegen der unglücklichen Waſſerverhältniſſe—, ſo iſt der Bauer ruiniert und arbeitet nur noch für ſeine Schulden. Kredit und Kapital ſind in Indien überhaupt 3 andere Begriffe als in der weſtlichen elt. Kapitalbildung ſieht dort ſo aus, daß man einen goldenen Becher oder einen Armreif oder ſonſt ein Stück aus Edelmetall im Gar⸗ ten vergräbt— bei wohlhabenden Leuten wird das„Kapital“ vielleicht etwas weniger primitiv untergebracht, und bei der dünnen, wirklich reichen Oberſchicht ruht es in Schatz⸗ kammern und großen Treſoren. Wenn die in⸗ diſche Wirtſchaft blüht, dann zeigt ſich das an einem ſtändigen Strom von Gold, der aus London und aus den Golderzeugungsländern nach Indien fließt. Bis 1929 waren es etwa 2 Milliarden Rupien(die Rupie iſt gegenwär⸗ tig etwa ein ſh 6 d, alſo rd. 2 RM. wert), die jährlich eingeführt wurden und in den„Spar⸗ ſtrümpfen“ verſickerten. Seit 1931 erzwang die große Kriſe in Verbindung mit dem ſteigenden Goldwert eine ſtändige Goldausfuhr, die bis Anfang 1935 33 Mill. Unzen ausmachte und ür die Goldverſorgung der Welt wie die Ent⸗ eckung eines neuen, ſehr bedeutenden Gold⸗ vorkommens wirkte. Das für den Aufbau neuer und die Inten⸗ ſivierung alter Wirtſchaftszweige notwendige Kapital kommt aus dem Weſten, und ent⸗ ſprechend fließen Zinſen und ſonſtige Erträge dorthin zurück. Der Oſten andererſeits liefert die Maſſenwaren, die die Bevölkerung braucht und bezahlen kann, insbeſondere die billi⸗ gen japaniſchen Baumwollgewebe. die für die Bekleidung der 350 Millionen be⸗ ſtimmt ſind. Da die politiſche Unabhängigkeits⸗ bewegung unter Gandhis Führung das Hereinſtrömen britiſchen Kapitals und britiſcher Waren als unerwünſcht betrachtet und be⸗ kämpft, ſo mußten ſich die wirtſchaftlichen In⸗ tereſſengegenſätze zu politiſchen Konfliktſtoffen verdichten. Für die Baumwollinduſtrie von Lancaſhire, die früher eine hohe Rente aus dem „Kattun“⸗Geſchäft mit Indien zog, iſt die Vor⸗ herrſchaft über den indiſchen Markt wohl end⸗ gültig an Japan verloren, wenn auch die im Ottawa⸗Rahmen geſchaffenen Vorzugszölle für engliſche Waren und die Kontingentierung der japaniſchen Lieferungen das Tempo des japa⸗ niſchen Vordringens vermindert haben. Eine ganz andere Stellung hat die Jute⸗ induſtrie, die in Kalkutta, dem Mittelpunkt des überſchwemmungsreichen und daher für den Juteanbau geeigneten Gangesdeltas, be⸗ heimatet iſt. Sie arbeitet faſt ausſchließlich für die Ausfuhr, iſt deshalb viel kriſenempfind⸗ licher als die anderen Induſtrien und bildet ſeit Jahren wegen ihrer Ueberſetzung mit ver⸗ alteten Betrieben und ihrer Außenſeiterkämpfe einen Gegenſtand der wirtſchaftspolitiſchen Re⸗ gierungsſorgen. Der ein Weltmonopol beſitzende Juteanbau beginnt, ſich von der kata⸗ ſtrophalen Abſatzkriſe zu erholen, woran eine behördlich erzwungene Anbaueinſchränkung mitgewirkt hat. In Hamburg iſt 85 Jahre alt der Segelſchiffskapitän Robert Hilgen⸗ dorf geſtorben, der unter dem Namen des„Fliegenden Holländers“ eine ſtadt⸗ bekannte Perſönlichkeit war. Als Robert Hilgendorf in ſeiner Jugend zum erſten Mal auf eine Weltreiſe ging, herrſchten die Segelſchiffe noch faſt unumſchränkt. Die Dampfer waren noch eine Seltenheit, aber ohne getakelte Maſten wagten ſie kaum eine längere Reiſe zu unternehmen. Hilgendorf hatte das echte Segelſchiffsblut. Die Dampfer waren ihm ein Greuel. Nachdem er das Kapi⸗ tänsexamen gemacht hatte, verſchrieb er ſich ganz der bekannten Segelſchiffsreederei F. Laeiß in Hamburg, die ſo ziemlich alle Schnel⸗ ligkeitsrekorde auf der Fahrt von Hamburg um Kap Horn herum gebrochen hatte. Alle Namen dieſer Schiffe beginnen bekanntlich mit einem P. wie„Peking“,„Priwall“, „Pamir“,„Padua“, auf die das Seemanns⸗ lied gemünzt iſt: Die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie und der Erz⸗ bergbau haben eine ſehr günſtige Entwicklung nehmen können, da ſie unter beſonders vorteil- haften Bedingungen arbeiten. Das Erz wird weſtlich von Kalkutta im Tagebau gewon⸗ nen, hat einen Eiſengehalt von 60 Prozent und enthält die heute in der ganzen Welt be⸗ ſonders begehrten Beimiſchungen von Mangan, Chrom und Wolfram. Die Roheiſengewinnung hat die billigſten Produktionskoſten der Welt. Japan, das keine eigene Erzbaſis hat, iſt ein guter Abnehmer für indiſche Erze und indiſches Roheiſen, aber auch ſonſt hat ſich die Ausfuhr gut entwickelt. Im Norden des Landes, in der zu Füßen des Himalaja liegenden, von großen Strömen durchfloſſenen Tiefebene wird das Problem der Bewäſſerung grundſätzlich durch Ueberſchwemmungen gelöſt, die noch dazu durch Zurücklaſſung eines feinen Schlammes die Düngung beſorgen. Im Süden dagegen, auf der Halbinſel zwiſchen Arabiſchem und Benga⸗ liſchem Meer, ſind die Flüſſe als Waſſerliefe⸗ ranten unzuverläſſig, und der von Wald ent⸗ blößte Boden nicht imſtande, Feuchtigkeit auf⸗ zuſpeichern. Bleibt nun einmal der nach ſechs⸗ monatiger Trockenheit fällige Südweſtmonſum, der den Regen bringt, aus, ſo iſt eine Miß⸗ ernte mit Hungersnot im Gefolge unausbleib⸗ lich. Die mit britiſchem Kapital gebauten Ka⸗ näle und Talſperren haben hier bereits weit⸗ gehenden Wandel geſchaffen. bb mal um Kap Horn In hamburg ſtarb der„Fliegende Holländer“ „Wir ſind von der flying P.⸗Line, Und Geld kriegen wir garkein, Und der Kapitän iſt der Dübel, Und der Steuermann iſt das Uebel.“ Kaum dreißig Jahre alt, war Hilgendorf ſchon Kapitän und zwar der tüchtigſten einer. Ein ſeltſamer Ehrgeiz packte ihn, allein mit Hilfe ſeiner Segel mit den Dampfern um die Wette zu fahren. Ganz gelang ihm das wohl nicht. aber oft ſoll er weit ſchneller geweſen ſein, d. h. wenn der Wind günſtig war. Zu jener Zeit dauerte eine Reiſe nach der Weſtküſte Amerikas rund 100 Tage. Das war ſogar eine gute Lei⸗ ſtung und viele ſind auch 120 unterwegs ge⸗ weſen. Jedenfalls verrichtete Hilgendorf mit ſeiner Mannſchaft, mit ſeinem Schiff, mit ſei⸗ nen Segeln Wunderdinge. Er ſtellte Rekorde auf, die die Zeiten der Segelſchiffreiſen oft um drei Wochen verkürzten. Allerlei Geſchichten ſpannen ſich um dieſen geborenen Freund des Segelſchiffes. Ganz im geheimen flüſterte man ſich zu. der Hilgendorf die Eroberer von Malaga Der Admiral und Oberbefehlshaber der nationalſpaniſchen Flotte. Don Franzisco Mo⸗ reno⸗Fernandes(links) im Geſpräch mit ſeinem Bruder, dem Komandanten des Kleinen Kreuzers„Almirante Cervera“, Fregattenkapitän Salvador Moreno(Mitte) und dem Ko⸗ mandanten der„Canarias“, Kapt. z. S. Don Franzisco Baſtarreche.— Moreno iſt es zu verdanken, daß das nationale Spanien heute über die beiden ſchweren Kreuzer verfügt. Er ſturmte ſeinerzeit mit 80 Mann das Marinearſenal von Ferrol, wo die beiden Schiffe lagen, und zwang die Roten, ſie herauszugeben. Don Franzisco Scherl Bilderdienſt JJ... r d Erinnerung an einen Beſuch im Hauſe Chamberlain Zum 10 jährigen Todestag des großen Deuters der Zeit Bayreuth liegt ſtill und verträumt. Die Zeit iſt noch fern, in der durch die alte Markgrafen⸗ ſtadt, die durch Wilhelmine, der Lieblingsſchwe⸗ lr des großen Fritz, und den großen Chamber⸗ lain ſoviel Bindungen nach Norden hat, wieder eine kunſtgläubige Gemeinde wandern wird— voll des gewaltigen Erlebens der Weiheſpiele. Dieſe Menſchen— aus aller Herren Ländern — werden in dem Zauber des Muyſteriums von Bahreuth leben, das ſich um die Namen Wag⸗ ner— Chamberlain— Jean Paul und Hans Schemm legt. 5 Unſer Schritt findet den Weg nach dem Heim jenes großen Künders des nordiſchen Gedan⸗ lens. der in Deutſchland ſeine Wahlheimat und in Bayreuth ſeine Wirkensſtätte fand: Hou⸗ ſton Stewart Chamberlain! Hart neben Haus Wahnfried ſteht das Haus, das des Wahldeutſchen Chamberlains Ringen um die letzten Erkenntniſſe der deutſchen Seele ſah. Chamberlain ruht nun ſchon längſt auf dem Stadtfriedhof der alten Markgrafenſtadt Bay⸗ reuth. Viele Große ſchlafen dort neben ihm den ewigen Schlaf. Er aber ruht von einem Schaffen aus, ſo umſpannend und groß, daß es wohl mehr als ein ganzes langes Menſchen⸗ leben umfaſſen könnte. Jed Eva Chamberlain, die Tochter Richard Wagners und getreue Weggenoſſin und Mitſchafferin am Werk ihres großen Mannes, wahrt in Würde und Vietät den Saut. r zum Teil ungehoben in dem Nachlaß des Ver⸗ ſtorbenen ruht. Die würdige Frau empfängt ihre Gäſte gern, ſo ſagt ſie uns, weil ſie weiß, daß immer nur die Menſchen zu ihr kommen, in deren Herzen Verehrung für das Werk ihres Gatten ruht.. Eine vielgeſtaltige Bibliothek gibt dem Ar⸗ beitsraum Chamberlains das Geſicht. Hier ſtehen alle Werke jener Männer vereint, die der Welt und ihrer Nation Großes zu ſagen hatten. Eine wunderbare Skizze zu dem Bilde Frau Coſima Wagners von Lenbach, deſſen Ausführung wir vor wenig Stunden im Ar⸗ beitszimmer des Meiſters im Hauſe Wahnfried ſahen, gibt dem Raum eine zeitloſe Weihe. Wieder fällt das Auge auf ein Bild Lenbachs: Chamberlain in ſeiner Frühzeit. Und dort ein Bild auf der Staffelei von Staſſen, das den Denker in ſeinen letzten Lebensjahren zeigt. Alles, was in dem Jugendbildnis noch nach außen weiſt, und das dem Ausdruck dieſes Man- nes etwas Kühnes gab, zeigt auf dem letzten Bild nach innen. Die Gattin des Verſtorbenen kommt vor die⸗ ſem Bild auf die letzte Schaffenszeit ihres Mannes zurück. Still, faſt feierlich berichtet ſie von ſeinem Leiden, und dabei gewaltigen Wil⸗ len, mit dem er alles Körperliche bezwang. Und es iſt ergreifend, zu hören, wie er an ſeinem Lebensende noch einmal ſeine Kraft zuſammen⸗ riß, um der Gattin ſein letztes Werk mit ſchon verzaeanee.. Wir ſchauen von dem Arbeitstiſch auf das Stehpult am Fenſter. Stehend wurde viel ge⸗ ſchaffen! Ein Schaffensſymbol? Ließ die un⸗ geheure Spannkraft ſeines Geiſtes den Mann nicht ſitzend arbeiten? Die Antwort: Lies das Werk dieſes Großen und du wirſt begreifen, daß ſein Weſen und ſein Werk aufwärts weiſen. Wir ſtehen dann noch in tiefer Ergriffenheit vor den letzten Dokumenten des Schaf⸗ fens Meiſter Chamberlains, der als einer der Erſten auch die ideelle, politiſche und menſchliche Spannweite Adolf Hitlers ahnte. Wir wiſſen, daß der Führer und Chamberlain vor langen Jahren hier ernſte Stunden um die Formung der neuen großen Idee verbracht haben. f Wie kam Chamberlain doch zum Führer? Ebersberger, der Getreue des Hauſes Wahnfried, berichtet uns darüber: „Ich erinnere mich noch ganz genau, daß es im Jahre 1921 plötzlich hieß, als der Führer hier war:„Adolf Hitler möchte Chamberlain kennenlernen, du Ebersberger, mußt zum Cham⸗ berlain gehen!“ Es war aber bereits 8.45 Uhr abends. Ich bin trotzdem gegangen, habe mit dem Dichter geprochen und erreicht, daß noch um dieſe Tagesſtunde unſer Führer zu Cham⸗ berlain kam. Dreiviertel Stunden haben ſie ge⸗ ſprochen, und am nächſten Tag iſt der Führer wieder zum Dichter gegangen.“ Lange graue Schatten fallen nun in den Arbeitsraum. Wir verlaſſen das ſtille Haus an der Richard⸗Wagner⸗Straße mit dem hoff⸗ nungsfrohen Wiſſen, daß viele, nicht bekannte Geiſtesſchätze in dem Heime Chamberlains ruhen, die noch einmal die Welt beglücken ſollen. Segel Selen. FE habe ſich auf der Karte ſeine eigene Routen eingezeichnet, von denen kein Anderer etwas wiſſen dürfe, und dort finde er immer Wind. Die Kurſe der Segelſchiffe liegen bekanntlich weitab von allen Schiffen. Sie kreuzen ſich auch nur ſelten mit den Dampferlinien. Aber die Kurſe Hilgendorfs führten geradezu in die Einſamkeit, in die alleinige Geſellſchaft des Windes. Eine zeitlang führte er eines der größten Segelſchiffe der Welt. den Fünfmaſter „Potoſi“ und rang dieſem mächtigen Schiff Geſchwindigkeiten ab. die von allen Seeleuten bewundert wurden. Einmal ſoll er in fünf Monaten und 19 Tagen die Reiſe von Ham⸗ burg nach Chile hin und zurück gemacht haben. Im ganzen hat Kapitän Hilgendorf das ge⸗ fährliche Kap Horn 66 Mal umfahren. Schon damals nannte man ihn den„Fliegenden Hol⸗ länder“. oder den„Teufel von Hamburg“. Als er ſich dann zur Ruhe ſetzte blieb ihm dieſer Name als Auszeichnung einer ehrenvollen Laufbahn. Jetzt iſt er geſtorben nach einem tatenreichen Leben, geſtorben, trotz dem er den Namen des Geiſterkapitäns trug, der nach der Sage ruhelos auf den Meeren kreuzt. Der Luflſchutz auf der Leipziger Jrühjahrsmeſſe neue große Aufgabe geſtellt. Es iſt darum außerordentlich bedeutungsvoll, daß die Bau⸗ meſſe in Leipzig(vom 28. Februar bis 8. März 1937) nicht nur in die Propaganda für den Gedanken des Luftſchutzes eingeſchaltet iſt, ſondern in einer umfänglichen Sonderſchau in Halle 20, in der Halle Stahlbau und auf dem benachbarten Freigelände zeigen wird, welche baulichen Maßnahmen gegen die der Zivilbevölkerung bei Fliegerangriffen drohen⸗ den Gefahren zu treffen ſind. Die Sonderſchau wendet ſich keineswegs nur an die Architekten und Baumeiſter; ſie will weiteſte Kreiſe, ins⸗ beſondere auch die Bauherren und Hausbeſitzer, über die einſchlägigen Fragen anſchaulich un⸗ terrichten. Es handelt ſich bei den baulichen Schutzmaß⸗ nahmen, wie die Meſſe dartut. um ein Dop⸗ peltes: einmal gilt es, die Zivilbevölkerung gegen Splitterwirkungen und Kampfſtoffe zu ſichern, zum andern will man den durch Brandbomben an Gebäuden zu er⸗ wartenden Schaden auf ein Geringſt⸗ maß einſchränken. Der perſönliche Schutz er⸗ fordert die Schaffung von Luftſchutzräu⸗ men, der Brandgefahr wird durch zweckent⸗ ſprechende bauliche Vorkehrungen und Ord⸗ nungsmaßnahmen in den Dachgeſchoſſen unſerer Häuſer und durch einen organiſierten aktiven Brandſchutz begegnet. Abgeſehen von direkten Volltreffern ſchwerer Sprengbomben, gegen die nur ganz beſonderer Vorkehrungen Schutz gewähren können, vermag die Bautech⸗ nik den Forderungen des Luftſchutzes ſchon jetzt mit verhältnismäßig einfachen Mitteln weit⸗ gehend gerecht zu werden. Zum größten Teil wird ſich das Intereſſe der Meſſebeſucher auf den Einbau von behelfsmäßigen Schutzräumen in den Kellergeſchoſſen der Altbauten richten. Hier geht es zunächſt um die Trag⸗ fähigkeit von Decken und Mauern die unter Umſtänden die Trümmerlaſt des zuſammenſtür⸗ zenden Hauſes tragen müſſen. ſodann aber um die Frage, ob Mauern und Decken gegen Kampfſtoffe hinreichend dicht ſind und auftref⸗ genſetzen. An zahlreichen Beiſpielen wird die Sonderſchau„Luftſchutz“ klarlegen, wie Schutz⸗ räume zu bauen und auszuſtatten ſind und et⸗ waige Verſtärkungen und Abdichtungen mit Hilfe von Eiſen, Holz. Beton, Erdaufſchüttun⸗ gen und anderen Mitteln ausgeführt werden können. Größte Sorgfalt iſt auf die Abdichtung von Fenſtern und Türen der Schutzräume und der zugehörigen Gasſchleuſen zu legen, wofür „ techniſche Löſungen gegeben wer⸗ en. „Günſtiger als bei Altbauten liegen die Ver⸗ hältniſſe des Schutzraumbaues bei Neuanlagen. Stahl und Beton erweiſen ſich dabei als die hauptſächlichſten Bauſtoffe, mit deren Hilfe die Bauinduſtrie eine ganze Reihe zweckentſpre⸗ chender Konſtruktionen entwickelt hat. Hier verdient die Verwendung von Stahllamellen, Stahl⸗Kaſtenſpundbohlen, Stahl⸗Pokaleiſen be⸗ ſondere Erwähnung. Auch Wellbleche haben ſich für dieſen Zweck als treffliches Baumaterial erwieſen. Manches iſt bei dieſen Bauweiſen aus den Erfahrungen des Bergbaues genom⸗ men. Stahlblech mit zwiſchengelagerten locke⸗ ren Füllſtoffen, die übrigens nicht nur für die Schutzräume des Kellers in Betracht kommen, können unter Umſtänden ſogar unmittelbar auftreffende Bomben unſchädlich machen. Mit dem Bau von Schutzräumen im Keller muß die Sicherung des Hauſes gegen Brandgefahr zuſammengehen. In Altbauten wird man das Schwergewicht auf den Schutz des vorhandenen Holzwerkes gegen Feuerwirkung und Schaf⸗ fung überſichtlicher Räume, in Neubauten auf Bevorzugung unverbrennlicher Bauſtoffe legen. Selbſtverſtändlich iſt die Sonderſchau„Luft⸗ ſchutz“ damit bei weitem nicht erſchöpft. Die zahlreich beteiligten führenden Firmen zeigen in gleicher Weiſe wie die baulichen Anlagen auch deren Ausſtattung, ſowie die Aus rüſtung Meldegänger uſw. In einer beſonderen Abtei⸗ lung werden die Hilfsmittel des aktiven Brandſchutzes vorgeführt. Daran ſchließen ſich praktiſche Verſuche mit dem Schaumlöſchverfah⸗ ren auf dem Freigelände. Kurz. es iſt eine ebenſo zeitgemäße wie notwendige und umfaſ⸗ ſende Schau, die in Verbindung mit der Gro⸗ zen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe über das Geſamte des Luftſchutzes in dieſem Frü geboten werden wird. e Der Luftſchutz hat die Bauwirtſchaft vor eine fenden Splittern genügend Widerſtand entge⸗ der Luftſchutz⸗Hauswarte, der Hausfeuerwehren, 0 1 ö ö . 8 ů————ͤ ͤ—U—UhU—= R—— — — 1 r r ö * c——3 c—— — f 88 0 a die role Schreclensherrſchaft in Malaga Bolschewisten schlachten 13 000 Menschen hin— Seiselschiffe solſten in Brand gesteckt werden London, 9. Februar. Einen erſchütternden Bericht von der Blutherrſchaft der Bolſchewiſten in den letzten Stunden vor der Einnahme Ma⸗ lagas durch die nationalen Trupoen gibt H. S. Garaff, der Sonderkorreſpondent der„Da i⸗ ly Mail“. Danach hat die Bevölkerung Ma⸗ lagas, als die Nationalen vor den Toren Mala⸗ gas ſtanden eine Schreckens nacht durch⸗ lebt. Die Bolſchewiſten haben geplündert, ge⸗ mordet und Brandſtiftungen verübt, überall habe man Flammen hoch gen Himmel ſchlagen ſehen. Oberſt Borbon, der die nationalen Trup⸗ pen an der Küſte kommandierte, habe darauf beſchloſſen, alles zu wagen, um Malaga ſo ſchnell wie möglich einzunehmen, und zwar, weil er eine Meldung erhalten hatte, daß die Bolſchewiſten in Valencia ihre Handlanger in Malaga beauftragt hätten, den Terror noch zu verſtärken und noch mehr Menſchen hinzu⸗ ſchlachten. Da ſich viele Geiſeln in Malaga befunden hätten, ſei Oberſt Borbon vorgeſtoßen, um ein weiteres Hinſchlachten von Unſchuldigen zu perhindern. Garaff ſchreibt, daß die Zahl der in Malaga von den Bolſchewiſten Ermordeten ſich auf 13 000 belaufe. Die Zahl der Opfer aus Kreiſen der Intelli⸗ 00. Alicante beziffere ſich jetzt bereits auf Auch in Torremolinos, dem ſchönſten Badeort vor Malaga, ſeien die herrlichen Vil⸗ len von den Bolſchewiſten angeſteckt und ge⸗ plündert worden. Hier habe ein Mann unter dem Spitznamen„Der Oberſt“, ſeiner Herkunft nach Barbeſitzer, als Leiter einer Abteilung von„Totenwagen“ ein wahres Schreckensregi⸗ ment ausgeübt. Mit dieſen Wagen und die⸗ ſen„Scharfrichtern“ ſei er täglich nach Ma⸗ laga gefahren, um ſich dort Opfer zu ſuchen Eine Frau erzählte Garaff, daß dieſer„Oberſt“ nicht weniger als 60 Perſonen ermordet habe Ein Einwohner Malagas hat dem Korre— ſpondenten der„Daily Mail“ eine Schilderung der letzten Stunden vol der Einnahme dei, Stadt gegeben. Von den frühen Morgenſtun⸗ den an ſei es der Bevölkerung durch das ſtär⸗ ker werdende Gewehr, und Maſchinengewehr⸗ feuer und das Donnern der Geſchütze klar ge⸗ weſen, daß Francos Truppen immer näher rückten. Die bolſchewiſtiſchen Mordbanden hätten ſehr bald den Mut verloren, und ſchon am Morgen ſeien die erſten Fliehenden von der Front in der Stadt angekommen. Die Stadt ſelbſt habe einen völlig verlaſſenen Ein⸗ druck gemacht, da alle Männer gezwungen worden ſeien, zu den Waffen zu greifen, Frauen und Kinder aber in den Häuſern blie⸗ ben. Der größte Teil der Fliehenden habe ſich ſchleunigſt der Gewehre und der Munition entledigt und ſich nach Hauſe begeben. Nur ein kleiner Teil ſei nach Oſten geflohen, wo viele von ihnen dann ſpäter gefangen genom⸗ men worden ſeien. Die Zahl der Fliehenden habe ſich in den Morgenſtunden immer mehr verſtärkt, bis es dann gegen Mittag klar ge⸗ weſen ſei, daß eine allgemeine Flucht im Gang ſei. Garaff berichtet ſchließlich noch von einer beſonderen Greueltat, die die bolſchewiſti⸗ ſchen Horden als Schluß ihres Terrors durch⸗ zuführen beabſichtigten. Sie verſuchten näm⸗ lich das Schiff, das mit politiſchen Gefange⸗ nen im Hafen lag und in dem Geiſeln ſeit vielen Monaten eingeſperrt waren, in Brand zu ſetzen. Dieſer Verſuch iſt aber erfreulicher⸗ weiſe fehlgeſchlagen. Vie die Bolſchewiſten in Malaga hauflen Allein 75 000 Kilogramm Silber geraubt. S8 Rom, 9. Febr. Eine Stefani⸗Meldung aus Malaga beſagt, daß die von den Bol⸗ 77. ðͤ V ͤ Kb Die Gefolgſchaft lommt vor der Auſſichts rats tankieme 88 Berlin, 9. Febr. 51 dem neuen Aktienrecht, das unter Beibehaltung der annonymen Geſellſchaftsform für die unbedingt erforderlichen Fälle dennoch auch 5 dieſem Ge⸗ biet nationalſozialiſtiſches Gedan engut ver⸗ wirklicht, geben die Referenten des Reichsjuſtiz⸗ miniſteriums, Miniſterialdirigent Quaſ⸗ ſowſki, Amtsgerichtsrat Herbig, Landge⸗ richtsrat Geßler und Gerichtsaſſeſſor Hafer⸗ mehl in der„Deutſchen Juſtiz“ ausführliche Erläuterungen. Wie Miniſterialdirigent Quaſſowſki dabei u. a. feſtſtellt, ſind von grundſätzlicher Bedeutung die Beſchränkungen, denen die Anſtellungsver⸗ träge der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglie⸗ der, insbeſondere die Feſtſetzung ihrer Bezüge, unterworfen werden. Eine Beſtellung der Vor⸗ ſtandsmitglieder auf unbegrenzte Zeit laſſe das Geſetz nicht mehr zu, ſondern höchſtens eine ſolche für fünf Jahre, Das Geſetz beſtimme weiter, daß die Ge⸗ ſamtbezüge der Vorſtands⸗ und Auſfſichts⸗ ratsmitglieder in einem angemeſſenen Verhältnis zu den Ausgaben der ein⸗ zelnen Mitglieder und zur Lage der Geſellſchaft ſtehen müſſe. Die Gewinnbe⸗ teiligung der Vorſtands⸗ und Auffſichtsratsmit⸗ glieder werde unter ſozialrechtlichen Geſichts⸗ punkten weiteren Beſchränkungen unterworfen. So verlange das Geſetz, daß die Gewinnbeteili⸗ gung der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglie⸗ der in einem angemeſſenen Verhältnis zu den Aufwendungen der Geſellſchaft zugunſten der Gefolgschaft oder von Einrichtungen, die dem Gemeinwohl dienen, ſtehen muß. Iſt dies Erfor⸗ dernis nicht erfüllt, ſo könne der Staatsanwalt als Vertreter des öffentlichen Intereſſes ein⸗ ſchewiſten dort angerichteten Verwüſtun⸗ gen noch weſentlich größer ſeien, als man ur⸗ ſprünglich befürchtet hatte. Keine Fahrſtraße der Innenſtadt ſei verſchont geblieben. Die meiſten Häuſer wieſen Zeichen der Zerſtörung auf. Noch ſchlimmer ſehe es in den Außen⸗ vierteln aus, vor allem am Hafen. Die in der Nähe der Kathedrale gelegenen hiſtoriſchen Paläſte und Villen böten den Anblick von Rui⸗ nen. Der geſamte Kirchenſchatz. die Altar⸗ decken, Bilder uſw. ſeien geraubt worden. Was die plündernden Bolſchewiſtenhorden nicht mitführen konnten, hätten ſie in der Mitte der „ aufgeſchichtet und in Brand ge⸗ ſteckt. Inzwiſchen hätten die ſiegreichen Truppen bereits mit der Wiederherſtellung der Ordnung begonnen. Die Straßen ſeien von den zahl⸗ reichen Leichen gefallener Bolſchewiſten geſäu⸗ bert worden Ein regelrechter Sanitätsdienſt ſei bereits eingerichtet, Auch für die geregelte Verpflegung der Bevölkerung, die ſich durch den unaufhörlichen Zuſtrom von Ziviliſten aus allen Teilen der Umgebung um nicht we⸗ niger als 150,000 Menſchen vermehrt habe, ſei Vorſorge getroffen worden. Einer Meldung des„Piccolo“ zufolge, haben die Bolſchewiſten aus Malaga allein 75 000 kg. Silber geraubt. Weitere Einzelheiten zur Einnahme Malagas London. 9. Febr. Ueber die Einnahme von Malaga durch die nationalen Truppen be⸗ richtet Reuter weitere bemerkenswerte Einzel⸗ heiten, die von einem zuverläſſigen engliſchen Beobachter mitgeteilt wurden. Die geſamte Guardia civil von Malaga und die Polizei, insgeſamt etwa 8000 Mann, ergaben ſich den nationalen Truppen. Als die nationalen Truppen in die Vorſtadt von Ma⸗ laga einmarſchierten wurden ſie von Tauſen⸗ den von Frauen begeiſtert begrüßt. Viele von ihnen knieten nieder und baten um Nahrungs⸗ mittel, da ſie das bolſchewiſtiſche Regime dem Hungertode nahegebracht hatte. Die nationa⸗ len Truppen haben bereits über 1000 Säcke Mehl nach Malaga geſchickt. Sie beabſichtigen, Brot und andere Lebensmittel nach Malaga zu bringen und dort frei verteilen zu laſſen. Ueber 5000 Flüchtlinge, die unter der bolſche⸗ wiſtiſchen Herrſchaft Malaga verlaſſen hatten, wollen jetzt zurückkehren. Sie wellen die bri⸗ tiſchen Flottenbehörden bitten. ihnen für die Beförderung von Algeciras nach Malaga ein Kriegsſchiff zur Verfügung zu ſtellen. Der Herzog von Sevilla, Militäroberbefehls⸗ haber von Algeciras, iſt vorläufig zum Mili⸗ tärgouverneur von Malaga beſtimmt worden. Als Zivilgouverneur iſt der Befehlshaber der ee civil, Hauptmann Alted, eingeſetzt worden. Jüdische Schieberbande verurteilt hohe Juchlhaus- und Gefängnisſtrafen Berlin, 9. Febr. Nach mehrwöchiger Ver⸗ handlung verkündete die 4. Große Strafkammer des Berliner Landgerichts am Dienstag abend das Arteil gegen die 13 Mitglieder einer internationalen Deviſen⸗ ſchieberbande, die Vermögenswerte von rund 250 000 Reichsmark auf Schleichwegen über die Grenze nach Holland gebracht hat. Sämt⸗ liche Angeklagte, bis auf den holländiſchen Ku⸗ rier Pieter FJeberwee waren Ju⸗ den. Mehrere Beteiligte konnten ſich nach Auf⸗ deckung der Schiebungen noch ins Ausland be⸗ geben, ſie wurden jedoch im Abweſenheitsver⸗ fahren mitverurteilt. Die höchſte Strafe von je acht Jahren Zuchthaus erhielten der in der Syſtemzeit in Berlin als Rechtsanwalt tätige 51jährige Hans Abraham Kaufmann und der holländiſche Kurier Feber wee. Dazu kamen noch 30 000 bzw. 40 000 RM. Geldſtrafe und zehn Jahre Ehrverluſt bei Kaufmann. Ferner erhielt der Ausländer Samuel Goldmann vier Jahre Zuchthaus und 10 000 RM. Geldſtrafe. Im Abweſenheitsverfahren wurden verurteilt die flüchtigen Angeklagten Walter Stern zu fünf Jahren Zuchthaus und 50 000 RM. Geld⸗ ſtrafe, Wilhelm Kronheim zu 2½% Jahren Zuchthaus und 30 000 RM., Ludwig Jenſen zu 2% Jahren Gefängnis und 20 000 RM. und Dr. Felir Cohn zu zwei Jahren Gefängnis und 10 000 RM. Geldſtrafe. Bei den reſtlichen ſechs Angeklagten wurde auf Gefägnisſtrafen bis zu fünf Monaten erkannt. ſoweit nicht das Straffreiheitsgeſetz Platz griff. telt hatten Die Schieberorganiſation ſtützte ſich in der Hauptſache auf Hans Abraham Kauf⸗ mann und ſeine ausländiſchen Gegenſpieler in Amſterdam bzw. Oldenzaal(Holland). Jü⸗ diſche Emigranten, die ihr Geld ins Ausland bringen wollten, ſetzten ſich mit Kaufmann in Verbindung, der im Weſten Berlins ein Büro unterhielt. Er erledigte alle Aufträge„höchſt diskret“ und wickelte die ungeſetzlichen Vermögensverſchiebungen ſicherheitshalber un⸗ ter verſchiedenen Decknamen ab. Er veräußerte die Grundſtücke, Hypotheken und ſonſtige Werte ſeiner Glaubensgenoſſen und händigte nach Ab⸗ zug ſeiner„Vermittlungsgebühr“ von 10 v. 5. den Gegenwert dem Kurier Feberwee aus. Die⸗ ſer fuhr gewöhnlich über Osnabrück nach Am⸗ ſterdam oder Oldenzaal und nahm das Geld in raffipjert angebrachten Verſtek⸗ ken in ſeinem Kraftwagen mit über die Grenze. Dieſer Geldſchmuggel blieb den wachſamen Zollfahndungsbeamten nicht lange ver⸗ borgen und Ende Mai 1936 holten ſie zum entſcheidender Schlage aus, nachdem ſie auch die inländiſchen Verbindungen des Kuriers ermit⸗ Feberrſee war gerade bei Kauf⸗ mann in Berlin geweſen. Als er ſich verfolgt ſah, prang er in der Gegend des Kaiſerhofs in eine Taxe und ſuchte dann mit Hilfe der U-Bahn zu entwiſchen. Er kam aber nicht weit und konnte bald von den ihn verfolgenden Be⸗ amten feſtgenommen werden. Nach anfänglichem Leugnen gab er alle ſeine Verbindungsleute im In⸗ und Auslande preis. Maniura-Brozeß in Kallowih § Kattowitz, 9. Februar. Vier Tage verhandelte das hieſige Bezirksgericht gegen 3 6 Angeklagte in einem neuen Maniurapro⸗ zeß. Die Anklage lautet auf Hochverrat nach§ 97 des polniſchen Strafgeſetzbuches. Von den 36 Angeklagten waren ſieben nicht zur Ver⸗ handlung erſchienen. Einige Angeklagte wur⸗ den aus der Unterſuchungshaft vorgeführt, in der ſie ſich ſchon ſeit Monaten befinden, Bei den Angeklagten handelt es ſich durchweg um bolniſche Staatsangehörige., die ſich zum überwiegenden Teil zum polniſchen Volkstum bekennen und ihre Ausſagen auch in polniſcher Sprache machten. Die Anklage warf den Beſchuldigten vor, dem Geheimbund des Maniura ange⸗ hört und deſſen Beſtrebungen unterſtützt zu ha⸗ ben, Gebietsteile aus dem polniſchen Staatsge⸗ füge abzutrennen Die nachträgliche Verhand⸗ lung gegen dieſe 36 Angeklagten wurde damit begründet, daß ſie aus„techniſchen Gründen“, in dem erſten Prozeß, der die Verurteilung von über 100 Angeklagten brachte, nicht erfaßt wer⸗ den konnten. Aufſchlußreich war die Ausſage des Angeklagten aus dem erſten Prozeß, bei dem die Namensliſten gefunden worden war. Er erklärte, daß es ſich dabei um die Liſte einer legal entſtehenden Arbeitsorganiſation gehan⸗ delt habe und nicht, wie die Anklage behauptet, um eine Mitgliederliſte des Geheimbundes des Mantura. Die auf der Liſte verzeichneten Per⸗ ſonen würden unſchuldig auf der Anklagebank litzen. Der Staatsanwalt war jedoch der An⸗ ſicht, daß ſämtliche Angeklagten ſchuldig ſeien. Ein Teil der Angeklagten hätte eingeſtanden, daß ſie dem ſogen. Geheimbund ang⸗hört hät⸗ ten. Für die übrigen Angeklagten feien die Schuldbeweiſe hinreichend, er laſſe jedoch mil⸗ dernde Umſtände gelten, da Not und Arbeits⸗ loſigkeit der Angekl bewogen hätten, dem Ge⸗ heimbund des Maniura beizutreten. Der Strafantrag lautete durchweg auf Gefängnis⸗ ſtrafen von 2—5 Jahren. Am Montagnachmittag verkündete das Ge⸗ richt das Urteil. Von den 29 Angeklagten die ſich zur Verhandlung geſtellt hatten, wur⸗ Johann Schafferczyk⸗ Kattowitz erhielt 2/5 Jahre Gefängnis 21 Angeklagte wurden zu je zwei Jahren und zwei Ange⸗ klagte zu je 172 Jahren Gefängnis verurteilt. Sämtlichen Angeklagten wurden die bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren aberkannt. 19 Verurteilten wurde die mehrmonatige Unterſuchungshaft angerechnet. Mit Rückſicht auf die Notlage der Verurteil⸗ ten wurden die Koſten des Verfahrens der Staatskaſſe auferlegt. Eröffnung der Uusſtellung „Lehrerbildung im Drillen Reich“ Berlin, 8. Febr. Der Reichsminiſter für Wiſſenſchaft., Erziehung und Volksbildung Ruft eröffnete am Montagnachmittag in den Räumen des Deutſchen Zentralinſtitutes für Erziehung und Unterricht die Ausſtellung Lehrerbildung im Dritten Reich“, die eine vorzügliche Ueberſicht über die Arbeii 5 27 deutſchen Hochſchulen für Lehrerbildung gibt. Zu der Feier im Ehrenſaal der Ausſtellung hatten ſich zahlreiche Vertreter der Erziehungs⸗ behörden ſowie der Staats⸗ und Parteidienſt⸗ ſtellen eingeſunden, u. a. Gauleiter Oberpräſi⸗ dent Stürtz, die Staatsſekretäre Milch und Landfried ſowie Stadtſchulrat Dr Meinshauſen für die Reichshauptſtadt. Nach der Begrüßungsanſprache durch den ſtellvertretenden Leiter des Deutſchen Zentral⸗ inſtituts für Erziehung und Unterricht, SS. Sturmführer Pudelko, leitete ein Chor der Studenten der Hochſchule für Lehrerbildung die Feierſtunde mit der Kantate„Für Deutſch⸗ land“ von Homeyer ein. Reichsminiſter Ruſt, der anſchließend das Wort nahm. wies in ſeiner Rede vor allem auf die Bedeutung der Hochſchulen für Lehrer⸗ bildung im Rahmen der deutſchen Hochſchul⸗ und Schulerneuerung hin. Nach einleitenden Worten über die unheilvolle Zerſplitterung, die der Nationalſozialismus im Jahre 1933 auch auf dem Gebiet der Lehrerbildung vorge⸗ funden hatte entwickelte Reichsminiſter Ruſt die Grundſätze, die für den Aufbau einer na⸗ ſchreiten und eine Herabſetzung der Gewinnbe⸗ den 24 für ſchuldig befunden, während fünf! tionalſozialiſtiſchen Lehrerbildung maßgebend teiligung im Klagewege erzwingen. freigeſprochen wurden. Der Hauptangeklagte waren. e eee 7 8 5 2 r—— r eee„— 5 4 2 8.— Belaunkmachungen der N. S. O. A. B. Krels Heppenheim AP., Gan Heſſen⸗Naſſau. 3 am Man, Gutleutſtraße 8—14, dolf Hitler⸗ Haus. ernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 33 003 chriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Sprechſtunden: Vormittags: Dienstag, Mittwoch, Donnerstag von 10—12 Uhr. Nachmittags: Dienstag, Mittwoch und Freitag, von 17—18 Uhr. ſt nur in Eilfällen, nach vorheriger Anmeldung. 2 2„ 1 penheim an der Bergſtraß⸗ e 1 315 Sprechſtun des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. ———— und Freitag Kreiskaſſenleiter. Unter Bezugnahme auf das Rundſchreiben Nr. 27/37, weiſe ich darauf hin, daß alle Aufnahmeſcheine NRSBO. und NS⸗Hago geſammelt an die Kreisleitung zum genann⸗ ten Termin einzureichen ſind. Auch in Zukunft ſind aufgerufene Auf⸗ nahmeſcheine immer über die Kreisleitung einzureichen. Kreisfrauenſchaftsleiterin. Die Sprechſtunde der Kreisfrauenſchafts⸗ leiterin fällt am Mittwoch aus. NSL B., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft„Zeichnen und Kunſt“ Am Mittwoch, den 10. ds. Mts., findet eine Tagung unſerer Arbeitsgemeinſchaft im Zei⸗ chenſaal der Oberrealſchule in Heppenheim um 15 Uhr ſtatt.— Bei genügender Beteiligung iſt eine gleiche Tagung am Mittwoch, den 17.— 1 im Schulhaus in Rimbach für die Teilnehmer, die an der erſten Tagung nicht teilnehmen können. Die Mitglieder, die zu dieſer Tagung kommen, wollen bitte dies durch Poſtkarte dem Kreisſachbe⸗ arbeiter, Zeichenlehrer Heinrich Herrmann, Hep⸗ penheim, bis Ende dieſer Woche melden! Nähere Mitteilung erfolgt am Montag an dieſer Stelle. Es wirb gebeten, zu beiden Tagungen Zeichen⸗ und Malgerät ſowie Schülerarbeiten aus dem Unterricht mitzubringen. f F AS Bd Du. Amt füt Vollsgeſundheit Verwaltungsſtelle 19 NS D. Aerztebund. 5 Am Donnerstag, den 11. Februar 1937, abends 8.30 Uhr, findet in Heppenheim im Gaſthof„Halber⸗Mond“ die Monats⸗ zuſammenkunft ſtatt. Erſcheinen der Mit⸗ glieder iſt Pflicht. Better, Kreis vb mann der DA ß. CCC Rundfunk- Programm Donnerstag, 11. Februar 1937 Deutſchlandſender 6.00 Glockenſpiel, Morgenruf. Anſchl.: Schallplatten. 6 30 Konzert. 3.40 Kindergymnaſtik. 10.00 Volkslieder ſingen. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Anſchl.: Wetter. 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Dreil 15.15 Aus neuzeitlichen Frauendich⸗ tungen. 15.45 Hochme ſpielt auf(Schallplatten). 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Der ruſſiſche Baſ⸗ ſiſt Kapiton Zaporojez ſingt. 18.30 Du ſelbſt reglierſt dein Leben! 18.45 Was intereſſiert uns heute im Sport? 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.30 Waf⸗ fenträger der Nation. 20.10 Tiana Lemnitz ſingt. 21.00 Die ſchwarze Kunſt. 22.20—22.35 Deutſchlandecho, Funkbericht von den Viererbobmeiſterſchaften in St. Moritz. 28.00—24.00 Zur Unterhaltung(Schallplatten). Reichsſender Frankfurt 6.00 Choral. 6.30 Konzert. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Ein Morgengruß aus der Weſtmark. 10.00 Volkslied⸗ ſingen. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt 12.00 Konzert am Deutſchen Eck. 14.10 Beliebte Kapellen und Soliſten. 18.00 Volk und Wirt⸗ ſchaft. 15.15 Zeit, Wirtſchaftsmeldg., Kinderfunk: Wit lernen alte Volksreime. 16.00 Unterhaltungs⸗Konzert. 17.00 Dämmerſtunde bei Mozart. 17.30 Die Queen und das Deutſche Reich. 17.40 Eindrücke von einer Flaltenreiſe. 18.00 Blaskonzert. 19.00 Ueberall wo Deutſche wohnen.. 19.40 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegel. 20.10 Opernkonzert. 22.30 Tanzmuſik. 24.00 2.00 Nachtmuſttk. Reichsſender Stuttgart 2.00 Choral. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.10 Gymnaſtit 8.30 Ohne Sorgen jeder Morgen. 9,30 Wir braten ohne Fett, 10.00 Volksliedſingen. 11.30 Für dich, Bauer! 12,00 Konzert. 13.15 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 16.00 Bunte Wut am Nachmittag. 1700 Glütwunſch an Kinderreiche. 17.10 Horbericht aus dem Mutterhaus des Roten Kreuzes. 17.40 Streichquartett d⸗moll von Paul Steinmüller. 18.15 Blaskonzert. 19.00 Spaniſche Volksmuſik. 19.40 Echo aus Baden. 20.00 Nachrichten. 20.10 Mein, Dein, Sein, Unſer, Euer, Ihr großer Tag. 21.10 Hans Bund pielt zur Unterhaltung. 22.80 Unterhaltungs⸗Konzert 24.00—2.00 W. A. Mozart. — a 0 8 2 . 2 2 2 8. keine„Peſtrallen“ in Puris Aufgeregte Gerüchte um eine tote Türkin im u⸗Bahn⸗Tunnel— Beruhigende Dementis der Behörden— Der letzte Peſtfall im Welthrieg feſtgeſtellt „Man“ das heißt alſo, jedermann auf der Straße, in den Cafés und Eſtaminets, der U⸗ Bahn und im Bus ſpricht davon:„Haben Sie ſchon gehört— die Türkin in der U-Bahn? von einer peſtverdächtigen Ratte gebiſſen und dann geſtorben? Was ſoll aus der Weltaus⸗ ſtellung werden?“ Und dann geht das Mut⸗ maßen und Kombinieren los, das Sichſorgen und Aengſtigen und ſelbſtverſtändlich das Schimp⸗ fen auf die Regierung, die„natürlich“ wieder keine Vorkehrungen getroffen hat, um das dro⸗ hende Unheil von dem durch die Weltausſtellung etmatteten Wirtſchaftsaufſchwung abzuwenden. „Oh lala, Monſieur, les affaires!“ Ja, ja, die Geſchäfte. Und dann greift jeder nach ſeinem Leibblatt und ſucht eifrig danach ob was Neues über die Peſt darinnen ſteht. Was ist das nun eigentlich mit der Pest Vor einiger Zeit iſt in einem Antergrund⸗ bahntunnel eine junge Türkin von einer Ratte gebiſſen worden. An den Folgen dieſer Verlet⸗ zung ist ſie dann einige Tage ſpäter geſtorben. Das iſt natürlich ſehr bedauerlich wenn man auch nicht die Frage unterdrücken kann, wie das junge Mädchen in einen Untergrundbahntunnel etommen iſt. Auf den Bahnhöfen und in den ügen der„Metro“, wie die Ü⸗Bahn in der Abkürzung genannt wird, pflegen ſich nämlich keine bißwütigen Ratten herumzutreiben. Wer nun den Unſinn aufgebracht hat, daß die Ratte 28 ein Peſtträger geweſen ſei und das türkiſche Mädchen ihren Tod durch die P gefunden habe, iſt natürlich nicht zu erg Man weiß ja, wie derartige Gerüchte ſich verbreiten, ch ve ſchließlich wußte ganz Paris davon und die Be⸗ hörden und die Zeitungen haben nun alle Hände voll zu tun, um die beſorgten und ängſtigen⸗ den Pariſer aufzuklären und zu ber en Die Peſt, einſt die Geißel des Mittelalters beſitzt für das heutige Europa fei e Schreck⸗ niſſe mehr. Seit der Pariſer Sanitätskonfe⸗ renz 1903 beſtehen beſtimmte internationale Vorſchriften zur Abwehr und Verhütung und außerdem geht man den bekannteſten Peſtträ⸗ gern, den Ratten, jahraus jahrein in behördlich organiſierten Feldzügen zu Leibe. Seit Ludwig XIV. hat ſich in Paris kein Pef hr ereig⸗ net, mit einer einzigen Ausnahme. 5 Der Inſpekteur für Epidemien an det medi⸗ ziniſchen Akademie von Paris, Herr Jol⸗ train, hat mit anerkennenswerter Offenheit ſich in einem Pariſer Blatt über diefen einen Fall ausführlich geäußert. Im Jahre 1669 war der letzte Peſtfall in Paris gemeſen. Im Jahre 1917 fam 15 ein Schiff in Frankreich an, das peſtkranke Ratten an Bord hatte. Es fuhr die Seine hinauf bis nach Cevallcis, wo es zwei Tage vor Anker blieb. Bei dieſer Gelegen⸗ heit müſſen einige peſtkranke Ratten an Land gekommen ſein. Zunächſt brach eine Viehſeuche aus, vor allem auch ein großes Natten⸗ ſter ben. Im ſelben Jahr 1917 iſt dann in Paris ſelbſt ein Kind der Peſt zum Opfer ge⸗ ſallen. Man hat damals in den beiden letzten Kriegsſahren nicht ſo exakte Beobachtungen durchführen können wie in den Jahren darauf. 1918 und 19 wurden jedenfalls zahlteiche Kada⸗ ver verendeter Ratten feſtgeſtellt. Inſpekteur Joltrain erklärt, daß Fälle von menſchlicher Peſt vielleicht vorgekommen find, aber ſie ſind wahr⸗ ſcheinlich als ſolche nicht erkannt worden. Auf jeden Fall laben die Sanität rden bereits nach der Aufklärung des er Jalles durch Maſſenimpfungen und ſonſtige Schutzmaßnah⸗ men die nötigen Vorkehrungen getroffen. Im Jahre 1920 ſind im ganzen 91 Fälle von Peſt⸗ tre n erkrankungen in Frankreich ellt worden, und mit dem Jahre 1921 wurden die Peſtfälle ſeltener und ſind dann ſchließlich ganz ver⸗ ſchwunden. Elendslöcher in Paris Eine Gefahr beſteht nach der ausdrüdlichen Verſicherung Herrn Joltrains ſchon längſt nicht mehr. Aber da es in Paris noch genug Elends⸗ löcher gibt, ſchmutzige und dunkle„Wohnungen“, in denen ſich viel Ungeziefer befindet vor allem Rattenflöhe, die gar oft Träger des Peſtbazillus ſind, muß nach wie vor eine ſtrenge Ueberwa⸗ chung ſtattfinden. Die Beſeitigung die löcher und die Ausſiedlung ihrer B moderne und geſunde Wohnungen die deſte Seuchen bekämpfung. Mie ſteht es aber mit den Natten? Auch hier⸗ zu haben ſich die Behörden geäußert. 1921 hat man 7000 Ratten unterſucht. Davon waren 41 veſtkrank und im gleichen Jalre hat man auch 2 10 Fälle menſchliche⸗ Leſterkrankung feſ⸗⸗ zereüt. Im Jahre 1936 fi in den Laborato⸗ rien der Pariſer Geſundheitsbehörden 3525 Rat⸗ Der anterſucht worden, unter denen keine einzige als peſtkrank angeſprochen werden konnte und nur vier als peſtverdächtig angeſehen werden mußten. Menſchliche Peſtfälle wurden nicht ge⸗ meldet Ein anderes Mitglied der mediziniſchen Aka⸗ demie, Gabriel Petit, der in Vor⸗ kämpfer der Rattenvertilgung beka int iſt, hat ſich ebenfalls an der Peſtdebatte beteiligt. Er 4 iſt zugleich — r P beklagt vor allem, daß die Ratten in Frankreich immer noch eine allzu große Rolle ſpielen. Schon vor dem Kriege habe man 200 Millionen Goldfranken für ihre Vernichtung ausgegeben, aber es iſt ſeitdem nicht beſſer geworden, da die einzelnen Maßnahmen nicht ausreichten, um der ungeheuren Vermehrung der Ratten Einhalt zu tun. Schon zweimal, 1928 und 1931 haben in Paris internationale Kongreſſe ſtattgefunden, die ſich mit der Nattengefahr beſchäftigten. Mehr als 50 Nationen waren auf ihm vertre⸗ ten. Da auf den Kongreſſen die Errichtung eines inrernationalen Nattenbüros angeregt wurde, hat das franzöſiſche Außenminiſterium deswegen mit einer Reihe ausländiſcher Regierungen ie n genommen, bisher allerdings ohne Er⸗ 0 Herr Petit ſetzt ſich nun für die Einführung des däniſchen Syſtems in Paris ein. Es beſteht darin, daß man unter den Ratten ſelber eine tödliche Epidemie hervorruft. Dieſes Mittel iſt bisher in England und in allen nordiſchen Ländern mit Erfolg ange⸗ wandt worden. Innerhalb der Pariſer Bann⸗ meile ſoll es nach Petits Schätzungen faſt 10 Millionen Natten geben, d. h. alſo genau ſo viel Ratten wie Menſchen. Die ſtädtiſchen Rat⸗ ten, die in alle Lagerräume, Maſchinenſäle uſw. vordringen, ſind noch nicht einmal die gefähr⸗ lichſten, obwohl es nichts gibt, was vor ihnen ſicher wäre. Draußen auf dem Land ſind ſie zu einer wirklichen Plage geworden, denn ſie freſ⸗ ſen das Getreide ab, durchwühlen den Acker⸗ boden und verwüſten ganze Bezirke. In ihren Gängen unter der Erboberfläche kann man ihnen nur außerordentlich ſchwer beikommen. Monſieur Petit ruft deshalb zu einem Vernichtungskrieg gegen die Ratten auf. Mit der 15 war es alſo nichts, Gottſeidank! Aber die Katten! Wird die Regierung ihnen an den Leib gehen? Bei der Erörterung dieſer Frage gerät man ſchon wieder in die Politik, ſodaß begründete Ausſicht beſteht, die Ratten werden wohl einige Zeit noch am Leben blei⸗ ben. Und die Untergrundbahn? Sie freut ſich der unerwarteten Reklame und verweiſt auf ihre ſchönen Züge, in denen ſich keine vierbeinigen Ratten befinden. Und die Weltausſtellung? Sie wird ſtarten, ob mit oder ohne Ratten. Und die Geſchäfte?„Oh lala, Monſieur, excellents!“ Dle Tragödie der Goldgräber von Pantano Nach 35 Jahren aufgellärk Durch die Wunderwelt der Tropfſteinhöhlen von Colorado— Ein grauſiger Fund— Die Leichen waren völlig mumiſiziert Los Angeles, im Februar. ſche Bergbauinduſtrie wurde in en wiederholt auf die reichen n aufmerkſam gemacht, die die Berge Plateaus an abbaufähigen Koh⸗ le n bieten. Die größten und be⸗ haben daher im Laufe der he Expeditionen ausgerüſtet, um an Ort und Stelle zu überprüfen. Expedition durchſtreifte erſt kürz⸗ ieſe überaus romantiſche Bergwelt des Colorado⸗Plateaus, deren beſonderen fand⸗ ſchaftlichen Reiz t zuletzt die vielen Tropf⸗ ſtei ie in ihrer Zauberhaftigkeit alle was ſonſt an unter- Die amer Die den letzten D irdiſchen Höhlen auf der Welt beſannt iſt. In r er Wunderhöhlen des Colorado⸗ nach Erzvorkommen durchforſcht wurde, machten nun jene Geologen einen grau⸗ ſigen Fund. Aeußere Verletzungen waren nicht wahr⸗ nehmbar Man ſtieß im Innern der gewaltigen Tropf⸗ ſteinhöhl Den vollkommen zuſammenge⸗ eichnam eines Mannes, der nicht war. Irgendwelche äußere Ver⸗ nicht wahrnehmbar. In der Tat ließen die angenagten Schuhſohlen und eine bis auf einen kurzen Stumpf aufgegeſſene Stearinkerze auch ſonſt darauf ſchließen, daß der Mann nicht eines gewaltſamen Todes ge⸗ ſtorben, ſondern regelrecht verhungert war. Seine Fußſpuren konnten in dem ſich kilome⸗ terweit 1 der Erde ausdehnenden Höhlen⸗ gebiet verf verden. Sie hoben ſich in dem unberührten Staub ſogar deutlich ab. Man ging ihnen ch. In ſeltſamen Windungen durch die rdiſchen Dome und Krtiſtall⸗ paläſte aus Stalaftiten und Stalagmiten flchr⸗ ten die Fußſpuren im Kreiſe herum wieder zu der Fun e zurück, wo man dann plötzlich iten Toten ſtieß. Ueberfall auf den Colorado⸗Expreß Dieſer Tote lag in merkwürdig verkrümmter Stellung auf der Erde. Schon eine oberfläch⸗ liche Unterſu ergab, daß in ſeiner Bruſt eine Kugel ſteckte. Hier, in der Tiefe des Ber⸗ ges, in die Licht des Tages nicht einmal mehr als ein ſchwacher Schimmer zu dringen vermag, war alſo ein Mord geſchehen, oder hatte ſich eine furchtbare Tragödie abgespielt? Man ſann lange nach. Mit Hilfe alter poli- zeilicher Protokolle kam man dem Geheimnis allmählich auf die Spur. Es konnte ſich nach Lage der Dinge bei dieſen Toten nur um jene Banditen handeln, die vor über dreieinhalb Jahrzehnten den inzwiſchen in Vergeſſenheit ge⸗ tatenen Ueberfall auf den Colorado⸗Expreß ver⸗ übt hatten, um ſich in den Beſttz des Goldes zu ſetzen, das dieſer Zug mit ſich führte. Dieſer kühne Ueberfall auf den Colorado⸗ Expreß ere ſich am 20. Oktober des Jah⸗ res 1901. Zug war außerfahrplanmäßig und nur mit Beamten beſetzt, die den Gold⸗ transport zu en hatten Wenige Kilome⸗ ter hinter Pan bemerkte der Lolomotipflth⸗ rer ein quer ie Schienen gelegtes Hinder⸗ nis. Er verlangſamte die Geſchwindigkeit des Zuges. In dieſem Augenblick ſtürzten drei mas⸗ kierte Banditen aus dem Gebüſch. Ste knallten die Begleitmannſchaft nieder, raubten eine Goldkiſte und verſchwanden alsdann mit ihren Pferden wieder in den Wäldern. Ein friſchgeſchaufeltes Grab Dieſes Verbrechen, einer der erſten großen Gangfterſtreiche, die Amerika erlebt hat, hat ſei⸗ nerzeit ungeheures Aufſehen erregt. Die Poli⸗ zei mehrerer Staaten machte ſich an die Auf⸗ klärung des W und die Verfolgung der Ban ber dieſe ſind nie gefunden worden. egen entdeckte man eines Tages m Gebirge die anſcheinend herrenlos umher⸗ irrenden Pferde, mit denen die Goldräuber von Pantano ihren Ueberfall ausgeführt hatten. Dieſe Pferde waren einem Farmer der Umge- bung bekannt, da ſie ihm geſtohlen worden wa⸗ ren. Die genauen Angaben, die dieſer Farmer der Polizei zu machen in der Lage war, führ⸗ ten ſchließlich zu der Feſtſtellung, daß der Ueberfall auf den Colorado⸗Expreß nur von den drei Pferdehirten Shorty, Pecos und Bronc, drei wilden, verwegenen Burſchen, verübt worden ſein konnte. In der Tat hat man einige Tage ſpäter in der Nähe der Stelle, wo die herrenlos umherirrenden Pferde aufgefunden wurden, ein friſchgeſchaufeltes Grab mit dem Leichnam des einen Banditen Shorty entdeckt. Der Fluch des Goldes Wie die Tragödie weiter verlaufen iſt, weiß heute natürlich niemand mehr genau anzuge⸗ ben, denn alle Beteiligten ſind längſt tot. Man iſt daher auf Vermutungen angewieſen, die allerdings der Wahrheit ziemlich nahekommen dürften. Aller Wahrſcheinlichkeit nach waren die Gold⸗ räuber von Pantano nach dem geglückten Ueber⸗ fall auf den Zug bei der Verteilung der Beute in einen Streit geraten, der dem Banditen Shorty als erſtem das Leben koſtete. Die beiden Ueberlebenden waren dann weiter ins Gebirge geritten und ſattelten ſpäter am Eingang der Höhle ab, die ihnen zum Verhängnis werden ſollte. In der Tiefe des Berges iſt es dann zwiſchen Brone und Pecos erneut zu einem Streit gekommen, in deſſen Verlauf Bronc durch einen Schuß in die Bruſt getötet wurde. Nun⸗ mehr iſt zwar der letzte der Räuber, Pecos, der einzige Beſitzer des geſtohlenen Schatzes gewor⸗ den, aber der Fluch des Goldes traf auch ihn, denn der einzige, der ſich in dem Labyrinth die⸗ ſer Tropfſteinhöhen auskannte, Bronc, war tot, Pecos jedoch irrte tagelang durch die unter⸗ irdiſchen Gänge und Schluchten, ohne wieder herauszufinden. Es muß ein gräßlicher Tod geweſen ſein, den er gefunden hat, als er ſchließ⸗ lich erſchöpft und entkräftet zuſammenbrach. Die Leichen der Toten ſollen übrigens gut erhalten geweſen ſein, als man ſie jetzt aufge⸗ funden hat. Vermutlich hat die Grabesluft in dieſen Tropfſteinhöhlen des Colorado mumifi⸗ zierend gewirkt. Auch die Goldkiſte, die die Banditen ſeinerzeit geraubt hatten, wurde übri⸗ gens entdeckt. Ein Teil des Schatzes wird wohl als Finderlohn verteilt werden, während dann der Reſt endgültig dem amerikaniſchen Bundes- amt zufließt. Grießpudding ſoll heilen Zuchthaus für gemeingefährliche„Geſund⸗ beterinnen“.— Viele tauſend Mark erbeukrt: Vor der Großen Strafkammer Köslin wur⸗ den zwei gefährliche Betrügerinnen, die ſich als Geſundbeterinnen ausgegeben hatten, zu hohen Zuchthausſtrafen verurteilt, Frau Hedwig Köhn, 59 Jabre alt, zu vier Jahren. und vier Jabren Ebtverluſt, und deren Töoch⸗ ter Frau Johanna Mann, 31 Jahre alt, zu drei Jahren Zuchthaus und vier Jahren Ehr⸗ verluſt. Die Verurteilung erfolgte wegen ſort⸗ geſetzten Betruges und erſchwerendem Tat⸗ beſtand. Die beiden batten in Köslin bei einer allzu leichtgläubigen Volksgenoſſin den Eindruck zu erwecken verſtanden, als ſeien ſie im Beſitze übernatürlicher Kräfte. Sie verſprachen ihr die Heilung ihrer kranken Mutter, gaben ihr einen Grießpudding und ließen ſie in einem dunklen Zimmer beim Kerzenſchein fromme Sprüche beten. Dafür ließen ſie ſich Beträge geben, die in die Tauſende gingen, und die ſich die naive Volksgenoſſin mühſam zuſammen⸗ horgte. Gedrückt von ihren Schulden verkaufte ſie ſchließlich ihr Haus, das ſie in Zanow bei Köslin beſaß. Als trotz der„Heilmittel“ die Mutetr ſtarb. erſannen die Betrügerinnen ein wahrhaft teuf⸗ liſches Mittel. um ihr Opfer weiter auszu⸗ beuten. Sie gaukelten ihr vor, ſie würden ihr einen Mann zum Heiraten beſorgen, gaben ihr eine billige ſchwarze Halskette zum Tragen mit der ſie ſich einen beſtimmten Mann geneigt machen könnte, und erpreßten von ihr unter ſtändigen Verſprechungen, der Mann zur Hei⸗ rat würde nun bald kommen, weitere hohe Geldbeträge. Als das Geld der Volksgenofſin verbraucht war, ließen ſie dieſe ein Stück Scho⸗ kolade eſſen, dann würden ihr neue Mittel und Wege zur Geldbeſchaffung einfallen. Tatſäch⸗ lich ließ ſich dann das Mädchen, ganz im Banne der gemeingefährlichen Betrügerinnen, verlei⸗ ten, das Sparkaſſenbuch ihres alten Vaters an⸗ zugreifen und einen Betrag von 2000 RM. ab⸗ zuheben und den„Geſundbeterinnen“ auszu⸗ händigen. Im ganzen haben dieſe in den Jahren 1935 und 1936 rund 14 500 RM. ergau⸗ nert. Nur 3 000 RM. konnten davon gerettet werden. Der ganze Fall, der ans Unglaub⸗ liche grenzt, beweiſt einmal mehr, wie notwen⸗ dig eine Volksaufklärung gerade in den von gewiſſenloſen Elementen geſchäftsmäzig aus⸗ genutzten„überſinnlichen“ Dingen iſt. Narktfrauen ſpielen im Spielkaſino Aufdeckung zahlreicher Mißſtände und Mißbräuche bei den öſterreichiſchen Spielbanken In der öſterreichiſchen Oeffentlichkeit macht ſich eine von Tag zu Tag wach⸗ ſende Bewegung gegen die öf⸗ fentlichen Spielbanken be⸗ merkbar, wobei ſchwere Beſchuldigungen gegen deren Leitung erhoben werden. Bald nach dem Kriege ſind in einer Reihe von Staaten, die den öffentlichen Spielbetrieb nicht heſaßen, Spielbanken eingeführt worden. Datzu gehören Deutſchland, das in Baden⸗Ba⸗ den ein Spiellaſino geſtattete, Danzig und Oeſterreich. Während aber das Reich und die Freie Stadt Danzig ihre Spielkaſinos unter ſtrenge Kontrolle ſtellten, hat die Erteilung der Iſterteichiſchen Konzeſſion an die Oeſterreichiſche Kaſino⸗A. G, nicht nur zu Mißſtänden, ſondern auch zu offenkundigen Mißbräuchen geführt, deren Aufdeckung zu einer ſtarken Erregung in der Oeffentlichkeit und nunmehr ſchon zu einem Sturmlauf gegen die Kaſinos geführt hat. Selbſtverſtändlich beſteht auch in Oeſterreich eine geſetzliche Regelung, aber die Leitung der Kaſino⸗A. G., die u. a. Spielbanken in dem be⸗ bekannten Badeort Baden bei Wien, am Sem⸗ mering und in Salzburg unterhält, hat es ver⸗ ſtanden, die ihr läſtigen Kontrollbeſtimmungen zu umgehen, ſodaß vor allem in Baden Zu⸗ ſtände eingeriſſen ſind, die mit der urſprüng⸗ lichen Abſicht der Spielzulaſſung, nämlich den neden zu heben, nicht mehr im Ein⸗ klang ſtehen. An und für ſich iſt nämlich In⸗ ländern das Spielen verboten, aber jeder, der gern ſpielen wollte, konnte Mitglied des Oeſter⸗ reichiſchen Cerele werden, der die ſich Melden⸗ den wahllos aufnahm und ſie mit Gaſtkarten für das Spielkaſino in Baden verſah. Der Auf⸗ ſichtsbehörde gegenüber, dem Finanzminiſterium, wurde erklärt, daß es ſich um Fremde handele, ſodaß die Cercle ſtets über eine genügende Zahl von Gaſtkarten verfügen konnte. Was nahm nun der Cercle an Mitgliedern 1 2* ———— 2* N * 5 Dee ee eee. N auf? Alle und jeden, der noch die Auffnahme⸗ gebühren und einen gewiſſen Mitgliedsbeitrag bezahlen konnte. Alles andere war gleichgültig. So iſt es denn gekommen, daß neben Beamten u. Beamtinnen, auch Geſchäftsleute, kleine An⸗ geſtellte, ja ſogar Marktfrauen die Mitglied⸗ ſchaft erwarben, alle in derſelben Hoffnung, ihre mißlichen Finanzverhältniſſe am Spieltiſch ſanieren zu können. Die Hoffnung auf Spiel⸗ gewinn hat ſchon immer getrogen und in den öſterreichſſchen Spielkaſinos war es auch nicht anders. Dle Folge davon iſt, daß ſich die Fälle von Unterſchlagungen, Veruntreuungen und Be⸗ trügereien geradezu erſchreckend vermehrten. Kaum ein Stand oder ein Beruf iſt davon aus⸗ genommen. Der letzte Fall, der ſich vor zivei Tagen exeignete, betrifft einen Kellner, der Sparkaſſenbücher fälſchte und mehrere Tauſend Schilling im Semmering⸗Kaſino verſpielte. Auch Selbſtmordfälle ſind vorgekommen. Aus dem Anreiz zur Hebung des Fremdenverkehrs wurde eine Lockung zum Verbrechen, denn die Spiel⸗ kaſinos entwickelten ſich zu einer üblen Korrup⸗ tionsguelle. Während über zahlreiche Männer und Frauen ſchwere Sühne für ihre Vergehen verhängt werden mußten, lebten die Spielbank⸗ leiter herrlich und in Freuden. Der General⸗ direktor bezog rund 150 600 Schilling Einkom⸗ men, der erste Direktor 120 600, die Steuern zahlte die Spielbank. Andererſeits iſt das Fi⸗ nanzminiſterium durch die Hinterziehung der Steuern für die Gaſtkarten aufs ſchwerſte hin⸗ tergangen worden. Das Kapital der Bank be- trug eine Million Schilling. Der jährliche Ge⸗ winn betrug ein Mehrfaches des Kapitals, und geradezu ungeheuerliche Wucherzinſen, über die die Steuerbehörde nichts erfuhr. Die Aktien ſollten nach der Satzung ſich ausſchließlich in den Händen von Inländern befinden. Jetzt hat ſich herausgeſtellt, daß ſie bis zur Hälfte in amerikaniſchen Beſitz übergegangen ſind und 9 größte Teil der de Hälfte einem jüdi⸗ ſchen Finanzmann gehört, der ſich gegentockrt; in Haft befindet. ö b eee 2 5— 5 8 150 . 8*— ee ee e 5 21. Fortſetzung. „Darüber rede ich nicht! Jedenfalls iſt Tenier reingefallen, und Richard wird im Hoſpital froh ſein, daß er nichts unter⸗ nommen hat. Es kann ihm nichts geſchehen!“ Wirklich nichts?“ „Nein, er hat ja nichts getan! Oder glauben Sie, daß ich Richard die Annahme des Auftrages nachweiſen lönnte? Nein, nein, Mammy Merry, da iſt der„Rabe“ zu geriſſen! Aber eins muß ich natürlich tun! Ich muß Richard befragen, wer ſein Auftraggeber war. In welchem Hoſpital liegt er?“ Er notierte ſich die Adreſſe, es war die Charité. „Mit wem hatte Richard denn Streit?“ „Mit— mit— Jonny!“ „Mit Ihrem Manne? Mammy Merry, wie ſind Ze nur dazu gekommen, einen Neger zu heiraten?“ Voll Scham ſah die Frau vor ſich nieder. Die beten Beamten ſtanden auf und verließen Al. ** * Rich war nicht zu vernehmen. Der Azl zuckte die ol Achſeln, als man ihn fragte. „Ganz ſchwere Sache! Gebe ihm nur noch ein paar Stun⸗ den! Embolie iſt dazugekommen!“ Das genügte. Peliſſaire hörte es beſtürzt. Jetzt war der Weg zu dem geheimnisvollen Auftraggeber verſperrt. „Iſt es nicht möglich, dem Kranken eine Spritze zu geben, daß er noch eine Ausſage machen kann? Es iſt ſehr wichtig, Herr Doktor!“ drängte Peliſſaire. Der Arzt nahm mit dem Geheimrat Rückſprache. Der tele⸗ phonierte mit der Station. „Ich bedaure, Sergeant“, ſagte er höflich.„Der Kranke iſt eben geſtorben!“ Tief niedergeſchlagen verließen die beiden Beamten die Charité. Sie fuhren ſofort zu Mammy Merry zurück. Als die Frau vom Tode ihres Geliebten erfuhr, brach ſie zuſammen. Als ſie wieder zu ſich kam, raſte ſie wie eine Wahnſinnige. Das Krankenauto kam und brachte ſie in die Pſychiatriſche Klinik. Beide Beamten fuhren mit und erwarteten dort den ärzt⸗ lichen Befund der großen Kapazität. Der Arzt ließ ſie etwa eine Stunde warten, um ihnen dann einen langen mediziniſchen Vortrag zu halten, der Peliſſaire bald zur Verzweiflung brachte. a „Pardon, Herr Geheimrat! Aber wann wird Mammy Merry wieder vernehmungsfähig ſein?“ „Ich fürchte nie, meine Herren!“ Das war ein harter Schlag. „Die Frau iſt viel kränker, als ſie je gewußt hat. Ich laſſe eben die Waſſermannſche Blutunterſuchung durchführen. Haben Sie noch eine kurze Zeit Geduld!“ f Das Warten fiel ſchwer, aber es half nichts, man mußte es auf ſich nehmen. Der Profeſſor war ein ſehr feiner eneuſch und verkürzte ihnen die Zeit mit einer intereſſanten Unterhaltung aus ſeinem Berufsleben. Endlich kam der Aſſiſtent und flüſterte dem Profeſſon etwas zu. Der alte Arzt zuckte zuſammen, und ſein Geſicht wurde ernſt. Dann trat er zu den beiden Beamten und ſagte bedauernd: „Keine Hoffnung, meine Herren! Blutprobe zeigt ein er ſchreckendes Bild! Drei Kreuze! Krank durch und durch!“ Bedrückt verließen Peliſſaire und Sejours die Klinik. „Da wären wir ſoweit wie vorher!“ ſagte Baptiſte bitter Peliſſaire lächelte wieder. „Ich habe noch einen großen Trumpf!“ „Spiele ihn doch aus!“ „Wenn meine Zeit kommt!“ VII. Nina filmte. Sie ſpielte die Hauptrolle in dem Film„Coeur⸗Aß!“ So hatte man den Film„Amor auf Reiſen“ umgetauft. Anette war ihr eine glänzende Helferin, ſchminkte ſie und ſtand ihr mit Rat und Tat zur Seite. Manche Menſchen ſind für beſtimmte Aufgaben geboren. Nina war es; ſie fand ſich mit geradezu überraſchender Schnelligkeit in das Neue, ſpielte mit ihrem ganzen Scharm, aller Liebenswürdigkeit und Nobleſſe. Nichts war gekünſtelt; ſie gab ſich ſelber. Der Film hatte eine heitere Note, und alle ſtaunten über Mademoiſelle Katharina Horthys, als ſie ihr Lachen hörten. So kannte man die Diva noch nicht. Nina zeigte ſich ihnen mit einem Male von einer ganz neuen Seite. Sympathiſch ward ſie allen. Ein großer Zug von Herzlichkeit, Innigkeit erfüllte ihr Spiel, etwas, was man bei Katharina nie geſpürt hatte. Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlaz Hans Müller. Leipzig C 1 Mancher ſchüttelte den Kopf und begriff nicht, daß es die⸗ ſelbe Katharina ſein ſollte, die früher in manchem Vampfilm glänzte. Der Steuermann der en eee ſagte:„Ich möchte bald glauben, daß es nicht die Katharina, ſondern eine ganz andere iſt.“ Aber er wagte nicht, es offen auszuſprechen. Menſchen können ſich verändern, damit begnügte er ſich. Der Präſident der„Cinema“ war überglücklich. Seine Stellung ſtand feſter denn je. Die Nachfrage nach dem in Arbeit befindlichen Film war eine ganz große, er würde auch ein glänzendes Auslandsgeſchäft ſein. Gegenwärtig verhan⸗ delte man mit Deutſchland; mit anderen Ländern waren Verhandlungen in Vorbereitung. Das Geſchehen um Nina aber war ſo ſenſationell, ein ſo großes Geheimnis umgab ſie, daß alles auf ihren neuen Film geſpannt war Jeden Tag fuhr Nina, begleitet von Jean Havre und Bap⸗ kiſte Sejours, nach Paris, um abends zurückzukehren. Der Sommer war licht und warm; ein Tag war immer ſchöner als der andere; in den Außenaufnahmen gab es keine Stockung, ſo daß die Ferligſtellung des Films raſch vor ſich ging. In Fontenay lebte Nina, behütet, beſchützt und verhätſchelt don ihren drei Freunden, glücklich und unangefochten. Es kamen keine Blumen mehr mit liebenswürdigen Brie⸗ ſen, kein Überfall trat mehr ein, und ſo genoſſen alle mit zollen Zügen den Sommer. Jean Havre hatte im Herzen eine ſtille Liebe zu Nina gefaßt. Das Mädchen hatte es wohl geſpürt und ihn eines Tages offen gefragt:„Sie lieben mich, Jean Havre?“ Erſchrocken ſah Jean ſie da an und bekam einen roten Kopf. „Oh, Mademoiſelle, wir alle lieben Sie!“ „Ja, Jean Havre, und das macht mich glücklich! Aber bei Ihnen iſt es mehr als die Kameradſchaft, die Verehrung oder— will mehr werden! Ich mag Sie ſehr gern, Jean, ich habe Sie lieb wie einen Bruder, ich wollte Ihnen das nur ſagen, damit— damit Sie mir immer der gute Freund blei⸗ ben, den ich ſo ſehr ſchätze!“ Schweigend ſah er ſie an und küßte dann ihre Rechte. „Mein Herz iſt ganz frei, ſo frei wie der Vogel in den Lüften. Ich warte auf den Mann, den ich— lieben kann mit ganzer Seele. Wenn er kommt, dann braucht er mich nur an⸗ zuſehen, und ich weiß, daß mein Schickſal vor mir ſteht!“ „Sie ſuchen die große Liebe, Mademoiſelle!“ „Ja, Jean Havre! Sie und ich, wir beide tun das, jeder für ſich! Und jeder ſucht Erfüllung! Kameradſchaft iſt viel, aber nicht alles!“ Jean ſah ſie offen an.„Ich danke Ihnen, Katharina, von Herzen danke ich Ihnen. Sie haben mir eine Illuſion genom⸗ men, aber— es iſt gut ſo! Es iſt auch beglückend, wenn ich Ihnen ein Kamerad ſein darf! Und ich wünſche aufrichtig, daß Sie ſo glücklich werden, wie Sie es erwarten und auch verdienen!“ Abermals küßte er Ninas Hand, und dann ließ er ſie allein. Ein großer Schmerz war in ſeinem Herzen; er begrub in dieſer Stunde ſeine ſchönſte Illuſion, einen Traum, aber aus dem Schmerz erwuchs doch wieder Freude. Er war ihr Kamerad, durfte ihr ein Freund in des Wortes beſter Bedeutung ſein. Auch das war ſchon ein Geſchenk. Er wußte, daß ſich Katharina nicht um Geld, Vermögen, Stel⸗ lung riß, nein, ſie würde den ärmſten, den einfachſten, den kleinſten Menſchen beglücken, wenn es die große Liebe war. Das war unſagbar tröſtlich. Am nächſten Morgen war Jean wieder der friſche und fröhliche Menſch. Er hatte überwunden, und ſeltſamerweiſe dünkte ihm das Leben genau ſo ſchön wie früher. Peliſſaire war wie ein Jagdhund. Er ließ den Pavillon im Garten, die Verbindung nach der Wohnung des Konſuls, nicht aus den Augen. Ganze Tage und Nächte verbrachte er im Keller, in der Wohnung des Konſuls. Er wartete ſchmerzlich darauf, daß einer der geheimnisvollen Feinde Mademat-es wieder auf⸗ tauche. Aber er wartete umſonſt. Tenier und ſeine Spießgeſellen waren zu hohen Freiheits- ſtrafen verurteilt worden. Mammy Merry war inzwiſchen in geiſtiger Umnachtung geſtorben. Alle Bemühungen, in der Kneipe etwas Näheres zu erfahren, waren nutzlos geweſen. Schließlich blieb nichts anderes übrig, als zu warten. In Fontenay gefiel es ihm ausgezeichnet. Mutter Phöbe kochte ganz ausgezeichnet. Zwiſchen ihr und ihm war ein re⸗ gelrechter Wettkampf. Kam der Sonnabend heran, dann ſtürzte ſich Peliſſaire mit Feuereifer in ſeine Arbeit. Die leckerſten, köſtlichſten Speiſen zauberte er hervor, daß er meinte, die könne Mutter Phöbe nicht übertreffen, aber— das war nur ein Irrtum. Denn am Sonntag triumphierte wieder Mutter Phöbes Kochkunſt. Peliſſaire hatte ſeinen Meiſter gefunden. „* * Nina ehe eines Tages kurz vor Beendigung der Auf⸗ nahmen einen ganz unerwarteten Beſuch. Anette kam erregt zu ihr in die Garderobe und meldete ihr, daß Sir Pit Woulsham ſie zu ſprechen wünſche. Nina ſchüttelte den Kopf. „Ich kenne den Herrn nicht! Warum biſt du ſo erregt, Anette?“ „Ach, Mademoiſelle— das iſt doch— der Mann, um des⸗ willen Mademoiſelle Katharina Paris verließ und Sie an ihre Stelle bat!“ Nina ſtaunte. „Ja, was will er denn: Was kann er bloß wollen „Ich nehme an, Mademoiſelle Katharina wird getobt haben, als ſie las, daß Sie filmen. Ich bin überzeugt, ſie ſchickt Sir Woulsham, um Ihnen den. zurechtzuſetzen!“ Ninas Augen flammten auf. „So? Meinſt du, Anette? Da kommt er mir gerade recht! Ich laſſe bitten!“ Anette verließ die Garderobe, und wenige Augenblicke dar⸗ auf betrat ein hochgewachſener junger Mann den Raum. Als er Nina ſah, blieb er an der Tür ſtehen und ſtarrte ſie in wortloſem Staunen an. Er war auf ſehr viel Ahnlich⸗ keit gefaßt geweſen, aber daß er hier dem Ebenbilde der Ge⸗ liebten begegnete, lieblicher, weicher, das hatte er nicht er⸗ wartet. Auch Nina war verlegen. Sie ſtarrte auf den jungen Mannz; alle Sicherheit hatte ſie verlaſſen. Groß und ſtattlich ſtand Pit Woulsham vor ihr, ſo ganz anders in der Art als ihre drei Kameraden, die doch elleſamt ſtattliche hübſche Kerle waren. Nein, Pit wirkte reif, männlich und doch wie ein großer Junge. „Guten Tag, Mademoiſelle!“ grüßte er ſchließlich und ver⸗ ſuchte, ſeine Befangenheit abzuſchütteln.„Mein Beſuch 122557 raſcht Sie?“ a „Ja, Sir! Wollen Sie bitte Platz nehmen!“ Er lauſchte aufmerkſam auf die Stimme. Sie dünkte ihm ſchöner als Katharinas Stimme, klang wie eine Glocke. „Mein Beſuch muß Sie überraſchen, Mademoiſelle Nina!“ nahm er das Wort.„übrigens, der Titel Sir gebührt mir noch nicht, ich bin Mr. Woulsham.“ „Alſo, Mr. Woulsham! Was führt Sie zu mir?“ „Katharinc ſchickt mich zu Ihnen!“ „Ah— ſo ſind Sie Katharinas Verlobter?“ „So iſt es! Katharina hat mir geſagt, daß Sie für Sie eingeſprungen ſind.“ Nina ſah ihn aufmerkſam an. Er gewann noch, wenn er ſprach. Seine Stimme war warm und weich und doch feſt, durchaus männlich. Er ſprach das Franzöſiſche ſehr gut, mit ganz leichtem Akzent. „Ja“, lächelte Nina,„ich filme ſogar für Katharinal“ „Ja— eben! Das habe ich geleſen; vielmehr Katharina hat es geleſen. Und deswegen bin ich hier!“ „Katharina ſchickt Sie, Mr. Woulsham?“ „Ja, Mademoiſelle Nina! Katharina läßt Sie grüßen, und ich ſoll Ihnen dieſen Brief geben.“ Nina nahm den Brief. Schon das Parfüm verriet, daß er aus Katharinas Hand kam. Sie erbrach ihn und las. „Meine Liebe! Ich habe alle Hochachtung vor Ihnen und wußte, daß Sie mein Leben gut ſpielen würden, aber daß Sie ſich hinreißen laſſen und ſogar filmen, das kann ich nicht dulden. Ich verlange von Ihnen, daß Sie ſich nach Erledigung des nun einmal begonnenen Films ſofort jeder weiteren Filmtätigkeit enthalten. Es geht nicht, daß Sie damit mein Inkognito in England gefährden.“ Der Brief trug keine Unterſchrift. Nina betrachtete ihn nachdenklich, dann lächelte ſie. „Kennen Sie den Inhalt des Briefes, Mr. Woulsham?“ „ „Und was ſagen Sie dazu?“ „Ja— ich— ich kann Katharina nicht unrenm gehen Forlſetzung folgt. ——. Zůäu—d ä e 38 * 2 re Bekanntmachungen Drisgruppe der A. S. H. A. 7 Fiernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Vereidigung 1937. Bei der diesjährigen Vereidigung werden diejenigen Politiſchen Leiter und Führer der Gliederungen angeſchloſſener Verbände ver⸗ eidigt, ſoweit dieſes noch nicht in den vorher⸗ gehenden Jahren erfolgte. Zur Vorbereitung hierzu melden ſich am kommenden Donnerstag, den 11. Februar 1937, um 20 Uhr, bea Zellenleiter ſowie die Führer der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände in der Par⸗ teidienſtſtelle zwecks Feſtſtellung der für die Vereidigung in Betracht kommenden Perſonen. Punffliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. b Die Zellenleiter holen am Donnerstag⸗ abend die Beitragsmarken beim Kaſſenleiter ab, pünktlich um 20.30 Uhr in der Partei⸗ dienſtſtelle. Franzke, Ortsgruppenleiter. NS. ⸗Frauenſchaft Die Kaſſiererinnen wollen am Mittwoch⸗ mittag die Beitragsmarken bei mir abholen. Die Leiterin. Keichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim An alle Amtsträger! Der von unſerer Kreisführung angeſetzte Amtsträger⸗Appell findet am kommenden Frei⸗ tag, den 12. ds. Mts., abends punkt 8 Uhr, in der Luftſchutzſchule ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Ap⸗ pells erwarte ich, daß auch alle Amtsträger anweſend ſind. Dringende Entſchuldigungen ſind mir ſchriftlich vor dem Appell zuzuleiten. Der Gemeindegruppenführer. * DAF— Arbeitsdank Am Donnerstagabend 8 Uhr im Gaſthaus „Zur Traube“ Pflichtappell ſämtlicher Ar⸗ beitsdankmänner und Maiden. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Der Ortswalter. Lokale Nachrichten WHW 1936/37 Viernheim, den 10. Februar 1937 Anſer Tagesſpruch Ueber Sein und Nichtſein unſeres Volkes entſcheidet allein die Mutter. 5 Aus„Völkiſche Wacht“. * Fasnaciit᷑ ist v. „Geſtrenge Herren regieren nicht lange“, heißt es im Sprichwort; der Prinz Karneval iſt ein munterer, toller, lebensluſtiger und lebenlaſſender Fürſt. Er iſt keineswegs ſtreng, und regiert doch nicht lang. Aber nicht, weil ihm ſeine eigenen haßerfüllten, unter ſeinem Joch ſeufzenden Untertanen ſtürzen. Nein, er überſpannt nach einer anderen Seite den Bogen. Sein unerſättliches, raſendes Lebens⸗ tempo und vor allem die außerordentlichen Tribute an klingender Münze oder kniſternden Scheinen, die er für die Teilnahme an ſeinem Triumphzuge fordert, raubt den meiſten ſei⸗ ner Anhänger den Atem, wörtlich und bildlich genommen. So verſinkt dann alljährlich die überſchäumende Lebensfreude in der weniger erfreulichen Aſchermittwoch⸗Morgenſtimmung. Grauer als je hängen nach durchwachten Fas⸗ nachtnächten die düſteren Wolken am winter⸗ lichen Himmel, ſchlechter denn je ſchmeckt die Alltagsarbeit. Die Alltagskoſt iſt ſchal und bitter, beſcheidene Genüſſe bieten zunächſt kei⸗ nen Reiz mehr, wie ausgebrannt ſind Hirn und Geldbeutel, und faſt tragiſch wäre dieſe Stimmung, lebte nicht bei aller Müdigkeit doch noch der Gedanke: aber ſchön war's doch! Mit dem letzten Geigenſtrich iſt TN Prinz Karneval entflohen, zurück ins Reich der Phantaſie, wo er nun wieder ein Jahr lang Zeit hat, ſich von den Strapazen ſeines kurzen Erdenwallens zu erholen. Mit dem Aſchermittwoch hängen mancher⸗ lei Gebräuche zuſammen, ſo das Geldbeutel⸗ waſchen, dann das Werfen von Heringsſeelen an die Wand und der ſogenannte Katerſchmaus, zu dem aber ſelten noch das Geld reicht. In manchen Gegenden iſt das Frauenrecht ein alter Brauch. Wie oft im Leben, haben alſo auch bei der Fasnacht die Frauen„das letzte Wort“. Dann iſt es aber endgültig vor⸗ bei mit den Fasnachtsveranſtaltungen. Es be⸗ ginnt die ernſte Zeit des Beſinnens und Fa⸗ ſtens, die ſe genannte ſtille Zeit der Vorbe⸗ reitung auf Oſtern und den Frühling. Glück⸗ lich die Menſchen, die bei aller Fasnachtluſt⸗ barkeit ſich den Sinn für dieſe beſinnliche Zeit bewahrt haben, die wieder leicht ins Alltagsleben zurückfinden, ohne ſich über das, was vergangen, Gewiſſensbiſſe machen zu müſſen. Für ſie iſt der Aſchermittwoch kein Tag des Grauens und der Trübſal, ſondern ein Tag, der ſie zum Ernſt des Lebens zu guten Vorſätzen, zur Opferbereitſchaft und zu neuem Einſatz ihrer Kräfte mahnt. Die Bauernregeln künden für dieſen Tag: „Hat der äſchrige Mittwoch Eis, wird's im Mai gar heiß“.—„Wenn's am Aſchermitt⸗ woch regnet, iſt ein ſchlechtes Frühjahr zu erwarten“. Doch gilt auch dies als Wahrheit: „Aſchermittwochregen bringt dem Frühobſt Segen“.—„Wie am Aſchermittwoch der Bäuerin die Dampfnudeln geraten, werden ſie zwölfmal hintereinander“. Mitglieder der Partei, Formationen und Gliederungen: Montag, 15. Febr. Große Parteitundgebung. Erſcheinen iſt Pflicht! — Betr.: Ausgabe von Nudeln und Eintritts⸗ karten zur Veranſtaltung am Samstag, den 13. Februar 1937, welche von dem Mund⸗ und Handharmonika⸗Orcheſter Erlenbach un⸗ entgeldlich ausgeführt wird. Am Donnerstag, den 11. Februar 1937, findet die Ausgabe in folgender Reihenfolge ſtatt: f Vorm. von ½9—9 Uhr: Buchſtabe A Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe B Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe D- Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe H—3 Nachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe K— Nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe M— N Nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe O—St Nachm. von 5—6 Uhr: Buchſtabe T—3 Stempelkarte iſt dieſesmal unbedingt vor⸗ zulegen und die Reihenfolge genau einzuhalten. Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim i CCC Eintopjjonntag am 14. Februar Nachdem ſich der Faſching ausgetobt hat, kommt die Vernunft wieder zu ihrem Recht. Hierbei iſt der erſte offizielle Akt der Vernunft für uns alle der fünfte Eintopfſonn⸗ tag des WHW. 1936⸗37, der auf den 14. Februar fällt. Die Eintopfſonntage ſind immer beſinnliche Tage, die jeden Volksgenoſſen daran erinnern ſollen, daß wir Deutſchen unter unſerem Füh⸗ rer Adolf Hitler ein Volk mit ſozialiſtiſchem Wollen geworden ſind, bei dem kein Volksgut unbeachtet abfeits ſtehen darf. Dr. Ley und Obergebletsjührer Axmann eröffnen den RBWAK. im Gau Hejjen⸗Naßau Am 16. Februar 1937, abends 8.30 Uhr, eröffnet der Reichsorganiſationsleiter und Leiter der DA F., Pg. Dr. Ley, den Reichs⸗ berufswettkampf im Gau Heſſen⸗Naſſau. Die Kundgebung findet in der Feſthalle zu Frank⸗ furt a. M. ſtatt. Gleichzeitig wird Dr. Ley über das Thema:„Revolution in der Be⸗ rufserziehung“, ſprechen. Auch wird der Leiter des RBW., Obergebietsführer Axmann, anweſend ſein und zu den ſozialen Forderun⸗ gen des deutſchen Jungarbeiters Stellung nehmen. Intereſſenten wollen ſich auf der DAßF.⸗Geſchäftsſtelle melden. Veranſtaltung des Mund und H andharmonika⸗Orcheſters Erlenbach Die bekannte Erlenbacher Spielſchar, die ſchon im Rundfunk und erſt kürzlich in Hep⸗ penheim aufgetreten iſt, hat ſich in uneigen⸗ nütziger Weiſe koſtenlos zur Verfügung ge⸗ ſtellt, um den hieſigen Hilfsbedürftigen des WHW. einen ſchönen Abend zu bereiten. Dieſer findet am Samstag, den 13. Februar ſtatt. Die Ausgabe der Eintrittskarten erfolgt mit der Ausgabe von Nudeln morgen Don⸗ nerstag in der an anderer Stelle bekannt ge⸗ gebenen Reihenfolge. Todesfall. Geſtern Nacht ſtarb die Ehefrau des Peter Knapp 8., Weinheimer⸗ ſtraße. Eine junge Gattin und Mutter von 5 Kindern wurde unerwartet in die Ewigkeit abberufen. e 1 6 .——— — Wanbern mit Kraft durch Freube Von allen Freuden dieſer Welt, die uns ein Gott gegeben, das Wandern mir das Herz erhellt, denn Wandern, das heißt Leben! Nur der Menſch, der ſelbſt wandert und mit dieſem Wandern Kraft und Freude holt am Geſundbrunnen Natur, wird ganz den Sinn dieſer ſchlichten Worte erfaſſen. Zumeiſt iſt es ſo, daß durch die Indu⸗ ſtrialiſierung und Verſtädterung, den Men⸗ ſchen das verbindende Gefühl und jedes bißchen Achtung vor der vielgeſtaltig ſchaffen⸗ den Natur in großem Maße verloren gegangen iſt, daß er Raubbau mit ihr treibt und nur damit rechnet, was er aus ihr herauspreſſen kann, wie er ſich an ihr bereichern kann. Sie wiſſen nicht mehr, daß gerade die Natur, mit ihren mannigfachen Schätzen, der Jung⸗ brunnen unſeres Volkes iſt. Kein Geſundheits⸗ dienſt, keine Volksfürſorge kann uns das ge⸗ ben, was die Natur uns bietet. Schwächen wir ſie, ſchwächen wir uns. Vernachläſſigen wir ſie, vernachläſſigen wir uns. Um dem Menſchen die Schönheiten der Natur zu zeigen, ihn wieder zurückzuführen zu dem Jungborn Natur, dem Spender edler Lebenskräfte und echter Freude, ſind die Wan⸗ dervereine entſtanden. In unermüdlicher, op⸗ fervollen, von hohem Idealismus getragener Arbeitsleiſtung wurden Wanderwege angelegt in allen deutſchen Gauen, um dem Menſchen die Schönheiten der Heimat zu erſchließen. Schutzhütten und Häuſer wurden gebaut, da⸗ mit der Wandernde Unterkunft finde, ſich er⸗ hole, an Leib und Seele geſunde fern allem Stadtgetriebe und Maſchinenlärm. Tauſende zogen hinaus und lernten die Vielgeſtaltigkeit der Deutſchen Landſchaft ken⸗ nen, achteten die Tier⸗ und Pflanzenwelt in ihrem ſteten Wechſel und erfuhren auf heimat⸗ kundlichen Wanderungen den geſchichtlichen und kulturellen Werdegang der Heimat, des Gaues, des ganzen Reiches. Trotzdem die Wandervereine mit dieſer großen Arbeit wertvollen Dienſt taten an der Volksgeſundheit, Hervorragendes leiſteten in der Weckung der Heimatliebe, ſo wurden ſie doch nie„Volks“ Bewegungen. Wir hatten und haben die ſogenannten „bürgerlichen“ Wandervereine, die in der Hauptſache aus dem Mittelſtand und den „beſſeren“ Schichten unſeres Volkes beſtanden. Ein einfacher Arbeiter hatte dort keinen Platz, fühlte ſich nicht wohl in ihren Reihen. Als Gegenpol kamen die Arbeiterwandervereine auf. Während die einen ſich in„ſpießbürger⸗ lichem“ Kaſtengeiſt vom Volke abſchloſſen, da⸗ durch verkalkten und abſtarben, wurden die andern in häßlichem parteipolitiſchem Kampf aufgerieben und mußten bei der Machtüber⸗ nahme aufgelöſt werden. Die einzige Bewegung, die im Wandern den tiefen volk⸗ und geineinſchaftsbildenden Wert ganz erkannte, war der„Wandervogel“. Dieſe Bewegung ergriff den urdeutſchen Ge⸗ danken des Wanderns wieder auf und wollte den deutſchen Menſchen wieder in ſeiner Hei⸗ mat verwurzeln aus der Erkenntnis heraus, daß nur ein heimatgebundenes Volk ein ſtar⸗ kes einiges Deutſchland darſtellen könne. Dort wurde verſucht, die große Einheit Natur, Volk und Kultur wieder herzuſtellen. Aber leider kam auch dieſe Bewegung nicht zum Durch⸗ bruch. Der große Krieg entriß ihr die beſten Führer im Kampfe um das Vaterland, das Parteienſyſtem der Nachkriegszeit ließ ſie auch nicht hochkommen. So zerſplitterte der„Wan⸗ dervogel“ in hundert Grüppchen, die von allen möglichen materiellen, konfeſſionellen und re⸗ ligiöſen Geſichtspunkten aus wanderten. Der Reſt der Wandervogel⸗Bewegung konnte noch in ſchwärmeriſcher, faſt wirklichkeitsfremder Naturverbundenheit dieſen Quell wahrhafter Volkwerdung hüten. Dann kam das Jahr der nationalen Erhebung, die alles artfremde und volksverderbende beiſeite fegte und ſo die Quellen und Wege wieder freilegte zum eini⸗ gen Volk deutſcher Nation und die NS.⸗Ge⸗ meinſchaft„Kraft durch Freude“ war es, die mit dem Amt„Wandern und Reiſen“ den vom Wandervogel ſorgſam gehüteten Schatz wieder hob und mit neuer Kraft wieder in das ge⸗ ſamte ſchaffende deutſche Volk hineinträgt. Ihr Grundſatz iſt es: Alles was die Natur an Schätzen in mannigfacher Art zu bieten vermag, ſoll allen ſchaffenden Volksgenoſſen zugeführt werden. Unſer Leib, unſere Seele ſoll wieder geſunden in der erhabenen Schön⸗ heit unſerer Heimaterde, durch die Heilkraft der Sonne, der reinen Bergluft und in der würzigen Seeluft. Da gibt es nichts Schöneres und Heilſameres, als wandern und zu mar⸗ 5 ſchieren mit offenen Augen und aufnahme⸗ freudiger Seele durch unſer reiches deutſches Vaterland. Je mehr wir wandern, umſo jünger und friſcher werden wir uns fühlen, je mehr wir mit den Menſchen der deutſchen Scholle ſpre⸗ chen, vertraut werden mit dem Brauchtum unſeres Volkes, umſo mehr Kraft werden wir dieſen Erlebniſſen ſchöpfen zum Kampfe um die deutſche Volksgemeinſchaft. Denn dahin geht das große Ziel des„Kraft durch Freude“⸗ Wanderns, mit dem Wandern die Einheit und Stoßkraft des deutſchen Volkes zu fördern durch die Verwurzelung in der Heimat, durch das Kennenlernen der deutſchen Stämme in Brauchtum und Sitte und durch das Wiſſen um die geſchichtliche Entwicklung unſeres gan⸗ zen Volkes. Immer mehr muß es uns bewußt werden, daß die Schönheit der Landſchaft, menſchliches Schaffen und geſchichtliches Er⸗ leben das Antlitz unſeres Volkes formen und geſtalten. Durch eherne Geſetze, begründet in Blut und Raſſe, ſind wir in unſere Heimat hineingeboren, ſie trägt und nährt uns immer⸗ dar, Kraft und Geſundheit ſtrömt uns aus ihr entgegen. Durch das Wandern wollen wir ſchöpfen aus dem unerlöſchlichen Quell un⸗ eres Volkstums, aus Brauch, Sitte und Ge⸗ chichte, das alles gibt uns das Erleben und die Kraft, unſer Bekenntnis zum National⸗ ſozialismus zu erneuern, Kämpfer zu ſein für unſere Gemeinſchaft, damit das Werk des Führers, der Aufſtieg unſeres Volkes in eine neue Zukunft, für alle Zeit geſichert iſt. eee eee FJamilienbilber In vielen Familien werden alte Bilder von Großeltern, Verwandten und Ahnen liebevoll aufbewahrt. Alte Geſchlechter verfügen über wertvolle Oelgemälde ihrer Vorfahren oder haben gar eine ganze Ahnengalerie. Die Mehrzahl unſerer Volksgenoſſen beſitzt jedoch nur wenige Erinnerungen an frühere Ge⸗ ſchlechter und viele bemühen ſich nachträglich, wenigſtens Stammtafeln aufzuſtellen oder ihre Familiengeſchichte in der den Namen tragenden väterlichen Linie zuſammenzuſtellen. Für ſol⸗ che Familienforſchungen ſind Urkunden, Wap⸗ pen und Verträge aller Art von größtem Wert, aber es gilt ja nicht nur Namen, Daten und Herkunft aufzuſpüren, ſondern auch bei ſeinen Kindern eine wärmere Anteilnahme für die Familienforſchung zu erwecken und dadurch Raſſebewußtſein und Verantwortungsgefühl der Zukunft gegenüber zu ſtärken. Erſt wenn der junge Menſch etwas von der Weſensart, dem Denken und Fühlen, den Lebensſchickſalen und der Lebensleiſtung ſeiner Vorfahren weiß, ſpürt er auch in ſich die Stimme ſeines Blu⸗ tes und fühlt ſich als tragendes Glied einer Kette, die von der Vergangenheit in die Zu⸗ kunft führt. Kurze Aufzeichnungen über die einzelnen Perſönlichkeiten, die wir in den Stammtafeln finden, kleine Auszüge aus Familienbriefen, einzelne charakteriſtiſche Anekdoten, Mitteilungen über beſondere Lieb⸗ habereien ſagen uns oft mehr als verblichene Lichtbilder, Porträts von zweifelhafter Aehn⸗ lichkeit oder genaue Daten von Eheſchließun⸗ gen, Kaufverträgen, Titeln und Würden. Wenn wir von den Sorgen und Mühen, den Hoffnungen und Enttäuſchungen unſerer Vor⸗ fahren hören, können wir uns ein lebendiges Bild ihrer Weſensart machen. Es mag viel⸗ r leicht manchmal nicht alle Charakterzüge ent⸗ halten und au choft allzu leuchtende oder trübe Farben tragen, aber es iſt doch ein Bild, das ſich einprägt und dem wir leicht hier und dort einen beſonderen Weſenszug entnehmen können, der ſich auch in uns ſrelbſt findet. * Unglücksfall. In das Krankenhaus ein⸗ geliefert wurde vorgeſtern ein gjähriger Junge, dem beim Holzaufladen im Walde ein Scheit Holz ſo unglücklich auf das Schulter⸗ blatt fiel, ſodaß er ſchwere Verletzungen erlitt. Mit dem Auto mußte das Kind zurückgebracht werden. Auch Vorſicht beim Aufladen von Holz! Kinder weg von Fahrzeugen! Warum hat der Februar 28 Tage? Während das Jahr ſich nach der Umlaufszeit der Erde um die Sonne richtet, hängen die Monate von der Umlaufszeit des Mondes um die Erde ab. Dieſe beiden Umlaufszeiten gehen nicht reſtlos auf, es bleibt ſtets ein Reſt. Da⸗ her hat man es ſchließlich aufgegeben, ſich ſo genau nach den Mondumlaufszeiten zu rich⸗ ten und hat das Jahr einfach in 12 Teile eingeteilt, die abwechſelnd 30 und 31 Tage erhielten, da die Mondumlaufszeit 30 Tage und ſechs Stunden beträgt. Bei dieſer Rege⸗ lung ergibt ſich aber am Ende des Jahres ein Ueberſchuß; denn die überzähligen ſechs Stun⸗ den machen erſt jeden vierten Monat einen Tag über 30 aus. Als man dies erkannte, zog man am Ende des Jahres— der letzte Monat des Jahres war nach dem römiſchen Kalender der Februar— die überzähligen Tage ab. So kam der Februar zu ſeinen 28 bzw. 29 Tagen. Da die Kalenderreform, die den„kurzen“ Februar zur Folge hatte, im 46. Jahre vor Chriſti Geburt ſtattfand, blickt dieſer jetzt auf ſein 1983jähriges Beſtehen zurück. g rr ·˙·m-wwm. 145 1707 170 5 .— 1— 8 eee 5— Das Meliorations⸗- u. Siedlungs⸗ programm im Ried ſchreitet fort. Darmſtadt. Im 4. Arbeitsdienſt des Meliorationsarbeit⸗ und Siedlungspro⸗ gramms für das Ried werden nun folgende Arbeiten vergeben: Die Herſtellung des Gund⸗ bach in den Gemarkungen Flörsheimer Wald und Gundhof auf 3,7 km Länge mit 8000 ebm Erdbewegung und Nebenarbeiten, ſowie Entwäſſerungsarbeiten in der Gemarkung Mörfelden auf etwa 3 km Länge und 7000 ebm Erdbewegung, ſowie die Herſtellung des Wurzelbachs unterhalb der Reichsautobahn und von weiteren Entwäſſerungsgräben mit 4000 ebm Erdbewegung. Schrecklicher Betriebsunfall Ludwigshafen. Im Röhrenwalzwerk Buß hat ſich ein ſchrecklicher Unfall ereignet. Der auf der Mittagsſchicht beſchäftigte 33⸗ jährige Arbeiter Schimmelpfennig kam einem Rollgang zu nahe. Der Lauf erfaßte ſeine Kleider, ſodaß er ſich nicht mehr befreien konnte. Er wurde mit in den Gang gezogen und erlitt fürchterliche Verletzungen, ehe es gelang, ihn aus ſeiner Lage zu befreien. Ein Arm wurde verſtümmelt, außerdem trug der Unglückliche ſchwere Quetſchungen am Kör⸗ per davon. Der Verletzte wurde ſofort in das Krankenhaus übergeführt, wo ſchnellſtens eine Operation vorgenommen werden mußte. In der Grundelbach ertrunken Weinheim. Am Sonntag abend weilte der 59 Jahre alte Oberſtellwerksmeiſter i. R. Johann Metz von hier bei einem Kamerad⸗ ſchaftsabend. Als er ſich in der Nacht auf dem Heimweg befand, muß Metz infolge eines An⸗ falles in den Grundelbach gefallen ſein. Der Grundelbach iſt durch die neuerlichen Regen⸗ fälle leicht angeſtiegen und nur ſo kann man ſich erklären, daß Metz infolge des Sturzes in dem Bach ertrinken konnte. Der Verſtorbene litt öfters an ſolchen Anfällen und diesmal führte ein ſolcher zu ſeinem Tode. Am vor⸗ geſtrigen Tag fand man die Leiche im Bache liegend, die dann von den Leichenmännern ge⸗ borgen wurde. Vor drei Jahren iſt ſein 13⸗ jähriges Enkelkind in einer Sandgrube bei Lützelſachſen erſtickt. Der tragiſche Todesfall löſt allgemeine Teilnahme aus. Ein Großbrand wurde verhütet Wald⸗Michelbach. Unheimlich wirkte es, als in der ſtockfinſteren, regneriſchen Nacht auf Samstag kurz vor 1 Uhr die Sturmglok⸗ ken hier läuteten, zum zweitenmal innerhalb weniger Wochen. In der Gebäckfabrik Oden⸗ wald im unteren Ortsteil war ein Kamin⸗ brand ausgebrochen. Die hohen aus dem Schornſtein lodernden Flammen ließen den Eindruck eines Großbrandes entſtehen. Glück licher Weiſe konnte die Unter⸗Wald⸗Michel⸗ lus Stabt und Land Feuer im Keime erſticken, ſodaß der größte Teil der herbeigeeilten Helfer nicht mehr ein⸗ geſetzt zu werden brauchte. Das 1 geht über die Straße Groß-Bieberau. Nachdem die Oden⸗ waldbäche zum Samstag hin und wieder be⸗ deutend gefallen waren, ſetzte in der Nacht vom Sonntag zum Montag wieder erneut ſtarke Niederſchlagstätigkeit ein. Die Ger⸗ ſprenz, die Fiſchbach ſowie Mümling befan⸗ den ſich ſeit Montagvormittag in ſtarkem Stei⸗ gen. Angeſichts des immer noch niedergehenden Regens muß mit Hochwaſſer gerechnet werden. Die Provinzialſtraße Groß⸗Bieberau— Nie⸗ dernhauſen dürfte oberhalb der ſog. ſteinernen Brücke erneut überflutet werden. Mit naſſen Füßen kommen dadurch Fußgänger an ihre Arbeitsſtätte. Das für die jetzige Winterzeit zu warme Wetter macht ſich an den Sträuchern 55 Winterſaat ſtark bemerkbar, ſogar die Wieſen zeigen ſchon vielerorts ihr friſches Grün. Oppau.(Beim Spatzenſchießen den Bru⸗ der erſchoſſen). Der hier wohnhafte Willi Maſſar wollte vom Fenſter ſeines Zimmers aus Spatzen ſchießen. Sein faſt vierjähriges Brüderchen Manfred, welches dem Bruder dabei zuſehen wollte, lief unglücklicherweiſe im Augenblick des Abſchuſſes vor die Gewehr⸗ mündung. Mit einem Schuß in den Hinter⸗ kopf brach der Junge zuſammen. Trotz ſofor⸗ tiger Ueberführung in das Krankenhaus iſt das Kind ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ legen. Granatſplitter nach 20 Jahren entfernt Hahn. Vor 20 Jahren wurde Gg. Sachs von hier durch einen Granatſpitter am Hals verwundet. Der Splitter konnte damals nicht entfernt werden, da er direkt auf der Hals⸗ ſchlagader ſaß und die Entfernung dadurch ſehr gefährlich war. Jetzt nach 20 Jahren machte ſich der Splitter bemerkbar, indem er anfing zu wandern. Der Arzt konnte nun ohne Ge⸗ fahr die Entfernung vornehmer. Trauriger Abſchluß einer Karne⸗ valsfahrt Auto in den Rhein gefahren— 4 Inſaſſen i ertrunken Ein ſchwerer Verkehrsunfall ereignete ſich am Montag gegen 4.40 Uhr beim Ley ſtapel am Rhein. Eine aus acht Perſonen beſtehende Geſellſchaft aus dem Weſterwald kehrte von einem Karnevalsausflug in einem Kraftwa⸗ gen heim. Als ſie in hoher Geſchwindigkeit den auf den Leyſtapel endenden Felſengraben hinunterfuhren, konnte der Fahrer anſcheinend beim Einbiegen die Kurve nicht nehmen. Der Wagen durchfuhr das Geländer am Rhein⸗ ufer und ſtürzte in den Fluß. Von den In⸗ bacher Wehr dank ſofortigen Eingreifens das Bekanntmachung Betr.: Verſteigerung von Brennholz. Morgen Donnerstag, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaal des Rathauſes ca. zu mieten geſucht. 40 Rm Kiefern⸗Brennholz vom Kirſchenweg Schillerſtr. 21 Betr.: Mietunterſtützung für 4. bis 6. Ziel 1936 Ri. Die reſtlichen Anträge auf Gewährung von Mietunterſtützung für die Zeit vom 1. Ok⸗ tober 1936 bis 31. März 1937 werden am L berkaulen Donnerstag, den 11. Februar 1937, vormit⸗ Zimmer zum 1. April von zu verkaufen. Weinheimer⸗ die Scheiben eingeſchlagen hatten, aus dem Wagen zwängen und ſolange über Waſſer hal⸗ ten, bis Hilfe kam. Die anderen vier Mit⸗ fahrer, drei Mädchen und ein Mann, ſind er⸗ trunken. Es war bisher noch nicht möglich, den Wagen aus den Fluten zu bergen. Die N der Ertrunkenen ſtehen noch nicht feſt. Fußgänger in Mainz tödlich verletzt Sonntagmorgen gegen 3 Uhr ereignete ſich an einer Straßenkreuzung der Großen Bleiche ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Ein angeblich mit großer Geſchwindigkeit vom Rhein her kommender Perſonenkraftwagen überfuhr beim Ausweichen einer größeren, den Fahrdamm überquerenden Menſchenmenge ei⸗ ſaſſen konnten ſich vier Männer, nachdem ſie jungen Leuten ſtraße 3 Todes- 1 Anzelge Gott, der Allmächtige, hat meine liebe Gattin, unſere herzensgute Mutter, geb. Schwarzmann geſtern Nacht, unerwartet, im Alter von 40 Jahren zu ſich in die Ewigkeit genommen. Viernheim, den 10. Februar 1937 nen 35jährigen Mann aus Mainz⸗Biſchofs⸗ heim, der ſchwerverletzt in das ſtädtiſche Kran⸗ kenhaus eingeliefert wurde, wo er alsbald ſtarb. Die Ermittlungen über die Schuldfrage ſind noch im Gange.. Das Glück in den Schuhſohlen Einen glücklichen Griff machte ein Schuh⸗ machermeiſter in Solingen, der von einem grauen Glücksmann ein paar Schuhe zum Sohlen in Arbeit genommen hatte. Als jetzt der Glücksmann die Schuhe abholte und die 2.50 Mk. für die Reparatur bezahlte, gab der Schuhmachermeiſter ihm die zwei Mark zu⸗ rück und zog dafür vier Loſe aus dem roten Kaſten. Auf das erſte dieſer vier Loſe hatte er gleich einen Gewinn von 200 Mk., ſodaß ihm die Schuhſohlen des Glücksmannes wirklich Glück gebracht haben. Den Sohn in den Tod getrieben Havelberg. Vor einem halben Jahr fand in der Nähe von Havelberg eine entſetz⸗ liche Jugendtragödie ihren Abſchluß. Ein 18 jähriger junger Mann, der übrigens zu den beſten Hoffnungen berechtigte, ſchoß ſich eine Kugel durch den Kopf. Kurz vor ſeinem Tode hatte er jedoch bei einem Gendarmeriepoſten Anzeige erſtattet. Auf Grund dieſer Anzeige kam es zu einer Strafverfolgung ſeines Stief⸗ vaters Ernſt Lühns, der jetzt 50 Jahre alt iſt. Er hatte den jungen Mann ſeit Jahren zu widernatürlicher Unzucht mißbraucht und ihm ſtändig nachgeſtellt. Der Junge wußte ſich ſchließlich nicht mehr anders zu helfen, als 2 Leben ein Ende zu machen. Die große Strafkammer in Neuruppin derurteilte jetzt den Stiefvater zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Verhängnis volles Spiel mit Feuerzeug Während die Mutter in der Waſchküche be⸗ ſchäftigt war, ſpielte in Limburg ein etwa ſechsjähriger Junge mit einem Feuerzeug. Im gleichen Zimmer befanden ſich auch ſeine jun⸗ geren Geſchwiſter. Ein kleiner, etwa zwei⸗ jähriger Junge wurde das Opfer des verhäng⸗ nisvollen Spiels. Seine Kleider fingen Feuer und das Kind erlitt ſo ſchwere Brandwunden, Die ganze Viernheimer ſchaffende Jugend Eröffnung des Reichsberufswettkampfes im „Freiſchütz“! Tödlicher Unfall im Sägewerk Im Sägewerk G. P. Müller in Itter⸗ tal bei Eberbach verunglückte der 42 Jahre alte Säger Karl Haas tödlich. Haas war mit dem Sägen von Latten an einer Kreisſäge beſchäftigt. Der neben ihm arbeitende Kamerad ſah, daß Haas plötzlich zurücktaumelte. Nach dem ärztlichen Befund wurde Haas von einer beim Sägen abſplitternden Latte an der Haupt⸗ ſchlagader in der Herzgegend getroffen. Stuttgart. Nach Bekanntgabe des Stuttgarter Polizeipräſidenten haben die ſeit ſechs Tagen durchgeführten Fahndungsmaß⸗ nahmen gegen den am 1. Februar im Walde bei Oberndorf entſprungenen vierfachen Mör⸗ der Joſef Schäfer aus Betra(Hohenzollern) am Sonntag nachmittag zum Ziele geführt. Schäfer war bereits in der Nacht zum Sonntag geſichtet worden, doch war es ihm noch einmal gelungen zu entfliehen. Schließ⸗ lich gelang es einem Jäger, den unter einer Schicht Moos verſteckten Mörder zu ent⸗ decken und feſtzunehmen. Schäfer wurde ſofort in ſicheren Gewahrſam genommen und nach Stuttgart gebracht. Ein Zwillingspaar vermißt Seit einigen Tagen werden die Zwillings⸗ brüder Karl und Heinz Janſon aus Marburg vermißt. Sie wurden am 13. Februar 1926 in Marburg geboren. Beide ſind etwa 1,62 Meter groß, ſchlank und dunkelblond. Sie tragen dunkelblaue Trainingshoſen und grau⸗ melierte Joppen. Vermutlich treiben ſich beide auf dem Lande umher. Die Jungen ſind an⸗ zuhalten und gegebenenfalls die Polizei zu daß es nicht mehr zu retten war. Tochter, Schweſter, benachrichtigen. Schnelltur bei Erkältung, Grippe! Man rühre je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker in einer Taſſe gut um, gieße kochendes Waſſer hinzu und trinke möglichſt heiß zwei Portionen dieſes wohlſchmeckenden Geſundheits⸗Grogs(Kinder die Hälfte) vor dem Schlafengehen. Darauf ſchläft man gut und fühlt ſich am ö links öffentlich verſteigert. FFF 5 wiegertochter, Schwägerinund Tante, Frau anderen Morgen meiſt merklich gebeſſert. f een den 799 Februar 1937 kinder- 5 e 8 Wer dieſes ausgezeichnete Mittel erprobte, fürchtet Erkältungskrank⸗ Felizitas Knapp heiten nicht mehr. Laſſen Sie ſich deshalb nicht von einem Anfall über⸗ raſchen, ſondern verlangen Sie heute noch eine Flaſche Kloſterfrau⸗Me⸗ liſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten zu RM. 2,95, 1,75 oder 0,95. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen! iſt am Sonntag nachmittag 4 Uhr, zur N 0 b 90 Ide Jaucksaclen cnc. In tiefer Trauer: Peter Knapp 8. und Kinder nebſt Angehörigen. „ im Si ür taglich feiſche 3 tags, im Sitzungsſaale des Rathauſes für 1 Mieter, und Eler Freitag, den 12. Februar 1936, vormittags. im Sitzungsſaale des Rathauſes für Speiſekartoff. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachm. 4 Uhr N i ö ö Haus beſitzer Peter Belz von der Leichenhalle aus ſtatt. i 1 entgegengenommen. Luiſenſtraße 56 a g te 0 8 Mietbücher, Steuerzettel, Stempelkarten.. eee, 1 15. 85 E 25 1 1 N 5 7 7 7; j i 1 so müssen sie gut aussehen und bei Empfang 1 und Lohnbeſcheinigungen 4e% debe Dick- sofort angenehm auffallen. Dies erreichen Sie, wenn 0 N 1 Nach dieſem Zeitpunkt können Mietunter⸗ Sees eee eee eee, ee%ꝙ,dẽee e%. D een 1 1 3 ane 45 5. 0 Lunen 8 a 5— den, dem außer leistungsfähigen Maschinen und N 5 3 Soweit die in letzter Zeit geladenen Per⸗ zu verkaufen. 0 25 Schriften fachmännisch h* 1 ſonen, die im 1. Halbjahr berückſichtigt wur⸗M. Reinhardt Das kommt davon 3 12 9 2. 3 ae 2 1 0 0 den, zur Stellung des Ergänzungsantrages] Steinſtraße 2 1— 8 9 3 6 N* J e 1 1 7 8 1* 1. 2 1 4 nicht erſchienen ſind, wird angenommen, daß 3 2 Der alte Hartwig hält sich beide Ohren zu. In seinem— nn 1 7 ſie auf Mietunterſtützung verzichten. E 3 Stübchen ist es nicht mehr auszuhalten. Die neue 8 14 Viernheim, den 5. Februar 1937 bringt Erfolg 5 FHobelmaschine, die der Tischler unten aufgestellt 6 1 1 Der Bürgermeiſter: Zu verkaulen- 2 bat, macht einen Lärm, daf man wahnsinnig werden 28 1 5 In Vertretung: e e LKkönnte. Nun muß man wissen, daß der Hartwig mit 4 a 3 8 Riehl a gege 8 den Nerven nicht mehr ganz in Ordnung ist. Er 2 1 8 5 1 3 e d läuft zum Hauswirt und zur Polizei, doch überall 0 Friedrich Martin— Bismarckstraße 13 1 bekommt er die gleiche Antwort:„Lesen Sie denn 6 3 An ei er keine Zeitung? Die Baupolizei hat doch bekannt- 2 N 6 N 8 33 Ar 30 qm. 3 TVT000T0T0T0T0T0T0T0TT 6 flammigen weiß. 1 Gräben aufgestellt werden soll. Die Zeit für Einsprüche ist 8 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen 1 Sportvereinigung Amicitia 09 e. V. Il Gewann, von längst vorüber!“ Es rächt aich eben. 0 Gasherd Teil Be d Peters, Worm, für den übel Heute Mittwoch 3 5 Uhr 9 der Jugend d. Mannheimerſtr. 3 3 uf Teil Fat A 9 5 4 1— . Sport und leichte Schuhe mitbringen od. Brunnweg aus 2 zu verkaufen. einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms (Sp Die Leitung der g. Aderzs 3 wenn man keine Zeitung lest 2 Lorſcherſtr. 40 Geſchäftsſtele S rarich Narkta Biere Druck! 7 b lft Arbeit ſch ffen f. Beutel 2 2 2 8 e g 3„ m. b. H., 1 ft Heime bauen, helft Arbei„ 5 8. Du. I. 1937 über 1800. 8. Zt. iſt Anzeigen⸗ r 00 1 5 d 955 Giger 58 Saat 55 mee ,,õ,j,V eee eeeeeee ee eee ee 1—— A er 1800. 8. Zt. iſt Anzeigen 8 1 Das Baujahr der Hitler⸗J U erg 8 g f