N Volks —— Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC dpf ã ͤVꝓVCbbbT0TbTbTbPbPbPbPTPbPTbTGbPTPTPTPbPGTGTPTGTGTbTTbTbTbTbT Nummer 35 S Donnerslkag ternheimer deilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim L den 11. Jebruar 1937 Anzeigenpretis: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text- teil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr 153. PSK. L' hafen 15 111. 13. Jahrgang der vierte Reichsberufswelllampf eröffnet Dr. Ley und Baldur von Schirach im Berliner Sporlpalaſt Die Berufserziehung der Jugend Der Deulſchen Arbeits fronk überlragen Berlin, 10. Febr. Mit einer Großkund⸗ gebung im Syortpalaſt wurde am Mittwoch⸗ abend der Reichsberufs wettkampf der deutſchen Jugend eröffnet. Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley und der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Baldur von Schirach, verkündeten vor 15000 Hitlerjungen und Bd M.⸗Mädeln, die ſich für den Reichsberufs⸗ wettkampf gemeldet haben, den Beginn dieſes großen Leiſtungswettbewerbes. Ein Spalier von Fackelträgern der HJ. er⸗ wartete den Reichsjugendführer und den Leiter der DAF. vor dem Eingang zum Sportpalaſt. Zahlreiche Vertreter von Staat, Partei, Wehr⸗ macht und Reichsarbeitsdienſt. darunter Reichs⸗ poſtminiſter Ohneſorge. SS.⸗Oberführer Heißmeyer als Vertreter des Reichsführers SS. und des Reichsärzteführers Dr. Wag⸗ ner, nahmen an der Kundgebung teil, die durch muſikaliſche Darbietungen. Geſangs⸗ und Sprechchöre feſtlich eingeleitet wurde Appell des Reichsjugendführers Nach Begrüßungsworten des Obergebietsfüh⸗ rers Axmann als Leiter des Reichsberufs⸗ wettkampfes ſprach der Reichsjugendführer Baldur von Schirach. In ſeinem Appell an die Millionen von Jungarbeitern und Jungarbei⸗ terinnen im Reich zeigte er, daß das was man⸗ chen Leuten bei der Eröffnung des erſten Reichsberufswettkampfes als ausſichtsloſer Ver⸗ ſuch erſchien, heute ſtolze Jradition und Wirklichkeit geworden iſt, die aus dem Leben der deutſchen Nation nicht mehr fortzu⸗ denken ſind. Er dankte dem DAF. für ihre ge⸗ waltige Hilfe an dieſem großen Werk und für ihre unentwegte treue und ſelbſtloſe Mit⸗ arbeit an dieſer größten erzieheriſchen Aktion. die die Menſchheit kennt Beionders dankte er Dr. Ley, der. wie er erklärte, unlösbar mit der deutſchen Jugend verbunden ſei, dafür. was dieſer im Rahmen des Berufswettkampfes und darüber hinaus für die deutſche Jugend ſeit vielen Jahren geleiſtet habe Der ſchönſte Dank, den die Jugend der DA und ihrem Leiter abſtatten könne, ſei. daß ſich für den diesjährigen Berufswettkampf 1,8 Millio⸗ nen frejwillige Teilnehmer gemel⸗ det haben Der Reichsjugendführer erklärte: Ich habe mit dem Reichsleiter der DA. im Zuſammen⸗ hang mit dem diesjährigen Reichsberufswett⸗ kampf ein Uebereinkommen geſchloſſen. das aus den Erfahrungen die aus der praktiſchen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen der DAF. und der SJ. in den vergangenen Jahren gewonnen wurden. die praktiſche Konſequenz zieht. Ich habe als Jugendführer des Deutſchen Reiches die Be⸗ rufserziehung der deutſchen Jugend der DAF. feierlich übertragen Ich werde die Jugend aufrufen, ſich ihrer berufserzieheriſchen Pflich⸗ ten im Rahmen der DA zu unterziehen, weil die DA in Zuſammenarbeit mit der Jugend⸗ bewegung Adolf Hitlers unter Beweis geſtellt hat, daß ſie praktiſch in der Lage iſt. berufs⸗ erzieheriſche Arbeit zu leiſten. Wenn die DA ihre von der ganzen Welt bewunderte Leiſtung vollbringen konnte. ſo iſt es eine nationalſozia⸗ liſtiſche Pflicht. daß ich meinerſeits die Jugend aufrufe allein der DA ihre Berufserziehung zu überlaſſen. Unter begeiſterten Kundgebungen der Ju⸗ gend ſchloß der Reichsjugendführer mit dem Ruf: Mit Gott für Deutſchland, mit Gott für Adolf Hitler! Von jubelndem Beifall der Jungen und Mädel begrüßt, ergriff dann der Leiter der Deutſchen Arbeitsfront. Reichsorganſſafionsleiter dr. Ley das Wort In den Mittelpunkt ſeiner Ausführungen ſtellte Dr. Ley drei Grundſätztze, die von der deutſchen Jugend mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommen wurden. Die Menſchen⸗ ſührund iſt Sache der Partei“ ſo er⸗ klärte Dr. Ley. und die Partei wacht eifer⸗ ſüchtia darüber, daß keine andere Inſtitution ſich in dieſes ihr Recht einmiſcht, und ſie iſt auch nicht gewillt. mit irgend einer Inſtitu⸗ tion dieſe Menſchenführung zu teilen.“ Als zweiten Grundſatz verkündete er:„Die Erziehung des deutſchen Volkes gehört allein der Partei, die Erziehung der Jugend gehört allein der Hitler⸗ Jugend.“ Als dritten Grundſatz ſchließlich betonte Dr. Ley den Wert des Wettkampfes, des Wett— eifers als des beſten Erziehungsmoments „Wir wollen die Menſchen in unſerem Lande wetteifern laſſen, ſie dadurch zur höchſten Lei⸗ ſtung bringen, wir wollen eine natürliche Ausleſe treiben.“ Beſondere Dankesworte widmete Dr. Ley dem Obergebietsführer Armann, der im Reichsberufswettkampf etwas aufgebaut habe. was in der Welt noch nicht da war. Stehend hörten die Tauſende deutſcher Jun⸗ gen und Mädel das Bekenntnis zum Führer Adolf Hitler, mit dem Tr. Ley ſeine Ausfüh⸗ rungen ſchloß: „Wir glauben auf dieſer Erde allein an Adolf Hitler. Wir glauben, daß der National⸗ ſozialismus der alleinſeligmachende Glaube unſeres Volkes iſt. Wir glauben, daß es einen Herrgott im Himmel gibt, der uns geſchaffen hat, der uns führt und lenkt und ſichtbarlich ſegnet, und wir glauben, daß dieſer Herrgott uns Adolf Hitler geſandt hat, damit Deutſch⸗ land für alle Ewigkeit ein Fundament ſeiner Exiſtenz habe. Adolf Hitler— Sieg⸗Heil!“ Mit dem Lied„Unſere Fahne flattert uns voran“ fand die eindrucksvolle Eröffnungs⸗ kundgebung zum Reichsberufswettkampf 1937 ihr Ende. Beſchießung von Bartelona Paris, 10. Febr. Barcelona wurde in der Nacht zum Mittwoch von der Seeſeite aus un⸗ ter Feuer genommen. Die katalani⸗ ſche Hauptſtadt wurde ſofort verdunkelt. Die Küſtenbatterien und ein im Hafen liegendes Kanonenboot ſollen das Feuer erwidert haben. Sowjetdampfer bei Bilbao gekapert Salamanca, 11. Febr.(Vom Sonderbe⸗ richterſtatter des DRB.) Bei der Beſchießung des Hafens von Barcelona durch national⸗ſpa⸗ niſche Kriegsſchiffe am Mittwoch früh wurde, wie mehrere Rundfunkſender melden, ein bol⸗ ſchewiſtiſcher Petroleumdampfer verſenkt; ein zweites Schiff wurde durch Artillerietreffer be⸗ ſchädigt. An der nordſpaniſchen Küſte in der Nähe von Bilbao hat ein nationalſpaniſches Schiff einen Sowjetdampfer, der mit Kriegs⸗ material für die buaskiſchen Bolſchewiſten bela⸗ den war, gekapert. Ueber die Mittwoch⸗ des Nichteinmi⸗ London, 11. Febr. U Sitzung des Unterausſchuſſes ſchungsausſchuſſes, in der Deutſchland durch Botſchafter von Ribbentrop vertreten war, wird in einer amtlichen Verlautbarung folgendes mitgeteilt: Dem Unterausſchuß lagen die bisher einge⸗ laufenen Antworten der vertretenen Re⸗ gierungen auf den Fragebogen vor, in dem der Rudolf heß über die Folgen des Parkeiausſchluſſes Berlin, 10. Febr. Laut NSck. hat der Stellvertreter des Führers in einem Erlaß an die Parteidienſtſtellen darauf hingewieſen, daß ausgeſchiedene Parteimitglieder, die ſich gegen die größeren Pflichten, die der Partei- genoſſe bei ſeinem Eintritt in die Partei auf ſich nimmt, verſtoßen haben, ſelbſtverſtändlich auch ihre etwaigen Führerſtellungen oder Arbeitsſtätten in der Partei und allen ihren Organiſationen ſowie alle im Auftrage der Partei übernommenen Ehrenämter im Staat und in den Gemeinden bei ihrem Ausſcheiden aus der Partei automatiſch verlieren. Ebenſo ſelbſtverſtändlich ſei es, daß das Ausſcheiden eines Parteigenoſſen, der Beamter ſei, und als ſolcher beſondere Pflichten gegen⸗ über dem nationalſozialiſtiſchen Staat habe, für ihn auch ſchwere Folgen hinſicht⸗ lich ſeiner Beamteneigenſchaft ha⸗ ben müſſe. Die Entfernung aus der Partei und ihrer Gliederungen ſei aber— ſo fährt der Erlaß des Stellvertreters des Führers fort— für jeden noch ehrliebenden Volksgenoſſen eine ſo harte Strafe, daß— ganz beſonders ſchwer ge⸗ lagerte Fälle ausgenommen— davon abzu⸗ ſehen ſei, aus der Bewegung Ausgeſchie⸗ dene auch etwa ihrer privaten Ar⸗ beitsſtelle verluſtig gehen zu laſſen. Die im Hinblick auf die Ewigkeitsaufgabe der Bewegung unentbehrliche Diſziplin müſſe ſtets eiſern aufrecht erhalten wer⸗ den, trotzdem aber ſei darüber zu wachen, daß allein ſchon im Intereſſe der Familie ein Aus⸗ geſchiedener nicht ohne zwingende Not⸗ wendigkeit wirtſchaftlich ſchlechter geſtellt werde. als jeder andere Volksgenoſſe. CCC 0ãõã ĩͤâdvdddwwbꝙßbwbwbC ͤTVPPVVPTTbTCTCPpbcCGGTGTGCbGcCcwcGbGwbGßGwCccwcbGbGcGGGcGGcGcbcCGGGGGöGPVGVGGPPPGGGGVGPcVGGVVGVGVGPVVVVVCVGVV Das brennende Malaga Kurz vor der Eroberung der Stadt durch Mordbrenner die öffentlichen Gebäude in Brand. die Nationaliſten ſteckten die bolſchewiſtiſchen (Heinrich Hoffmann, K.) Kriegsſchiffe feuern auf Barcelona Wie groß die Verwirrung in Almeria iſt, wo⸗ hin nach dem Fall von Malaga bolſchewiſtiſche Milizen in Maſſen geflüchtet ſind, geht aus einer„Verordnung“ des bolſchewiſtiſchen„Ober⸗ hauptes“ dieſer Stadt hervor. Darin heißt es, daß in Almeria als Flüchtlinge nur Frauen und Kinder aufgenommen würden. Wahrfahi⸗ gen Männern ſei der Aufenthalt, ſelbſt nur vor⸗ übergehend, verboten. Die Männer ſollten an 5 zurückkehren, die ſie feige verlaſſen ätten. Die katalaniſchen Bolſchewiſten beſchließen allgemeine Mobilmachung SS Paris. 11. Febr. Nach einer Meldung aus Barcelona haben die katalaniſchen Bolſche⸗ wiſten die Mobiliſation und Einreihung der Jahresklaſſen 34 und 35 in die ſogenannte „Rekrutenarmee“ und die Einreihung der Mi⸗ liz in die ſogenannte„Volksarmee“ beſchloſſen, fel unter Einheitskommando geſtellt werden ollen. Der Londoner Uichteinmiſchungsausſchuß beſchäfligt ſich mit Ueberwachung der ſpaniſchen Grenzen Plan für die Ueberwachung der Land⸗ und Seegrenzen Spaniens und der ſpaniſchen Beſitzungen behandelt wird. Der erſte Teil des Fragebogens bezog ſich auf die Vorſchläge über eine Ausdehnung des Nicht⸗ einmiſchungsabko•mmens, um die An wer⸗ bung ausländiſcher Staatsange⸗ höriger, die ſich an den Kämpfen in Spanien beteiligen wollen, in den betroffenen Ländern zu erfaſſen. Gleichzeitig ſollte auch die Ab⸗ reiſe oder die Durchfahrt ſolche„Frei⸗ willigen“ durch die betroffenen Länder erfaßt werden. Aus den Antworten ergibt ſich, daß die beteiligten Regierungen bemüht waren, das Ab⸗ kommen in der angedeuteten Weiſe aus zu- dehnen, und daß ſie wünſchten, daß dieſe Ausdehnung ſobald als möglich innerhalb des allgemeinen Rahmenwerkes des vorgeſchlagenen Plans in Kraft geſetzt werde. Der Unterausſchuß beſchäftigte ſich weiter mit den Antworten auf den Teil des Fragebogens, der ſich mit der Ueberwachung der ſpaniſchen Landgrenzen befaßt. Der portugieſiſche Vertreter erklärte dazu, daß ſeine Regierung den Plan für die Ueberwachung der ſpaniſch⸗portugieſiſchen Grenze nicht anneh⸗ men könne. Nach einem allgemeinen Meinungsaustauſch ſchlug der Vorſitzende vor, daß dieſe Frage un⸗ ter den neuen Umſtänden einem beſonderen Sonderaus ſchu ß überwieſen werden ſolle, der aus Vertretern Englands, Frank ⸗ reichs, Deutſchlands, Italiens, Portugals und der Sowjetunion zu⸗ ſammen mit deren techniſchen Beratern beſtehen ſolle. Dieſer Unterausſchuß ſoll Vorſchläge aus⸗ arbeiten, die den Plan allgemein annehmbar machen würden, wobei jedoch ſichergeſtellt wer⸗ den müſſe, daß der Plan für die von dem Aus⸗ ſchuß beabſichtigten Zwecke voll wirkſam ſein müſſe. Dieſer Vorſchlag wurde von dem Unteraus⸗ ſchuß angenommen, wobei der portugieſiſche Vertreter allerdings den Vorbehalt machte, daß er zuerſt die Zuſtimmung ſeiner Regierung er⸗ halten müſſe. Der Unterausſchuß einigte ſich dann darüber, dem neuen Sonderausſchuß gewiſſe, von den Vertretern Jtaliens und Deutſchlan ds gemachte Vorſchläge für die Verſtärkung gewiſ⸗ ſer Teile des Planes für die Ueberwachung der betroffenen Land⸗ und Seegrenzen zu über⸗ mitteln. Schließlich beſchäftigte ſich der Unteraus⸗ ſchuß mit dem vorgeſchlagenen Plan für die Flotten überwachung durch Schiffe der beteiligten Länder, die ſich nach Spanien oder in ſpaniſche Beſitzungen begeben. Die Er⸗ örterung dieſes Problems konnte nicht abge⸗ ſchloſſen werden. Es wird aur einer weiteren Sitzung des Unterausſchuſſes am Donnerstag vormittag erwogen werden. a Die erſte Sitzung des neuen Sonderausſchuſ⸗ ſes zur neuen Erwägung des Konrrollplanes auf Grund der portugieſiſchen Einwände wird am Freitag vormittag ſtattfinden. 1 — DDr r — — — 2K272 ü—— —— —— * 1———v 5 * 2 ——— Mitteleuropäiſche zpannungen Die wirkliche Befriedung Mitteleuropas iſt eine der unerläßlichen Vorausſetzungen für die Sicherung des europäiſchen Friedens über⸗ haupt. Dabei ſpielen die Fragen des Don au⸗ raumes eine ausſchlaggebende Rolle. Unter dem Verſailler Regime hatte ſich jener Bund der politiſchen Kriegsgewinnler gebildet, deſſen einziges Ziel es zunächſt war, die Eroberungen der Friedensſchlüſſe von 1919 zu ſichern. Es iſt kein Zufall. daß dieſer Bund ſich aus denjeni⸗ gen Staaten zuſammenſetzte, die die Nutznießer der Aufteilung der alten öſterreich-ungariſchen Monarchie geweſen waren: aus der Tſchecho⸗ ſlowakei. Südſlawien und Rumänien. Als die Völkerbundsdiplomatie blühte, hat die Kleine Entente, vertreten durch den tſchechoſlowakiſchen Außenminiſter Dr. Beneſch und den rumäni⸗ ſchen Außenminiſter Titulescu, politiſch vorübergehend eine erhebliche Rolle ſpielen können. Es iſt das Beſtreben namentlich des heutigen tſchechoſlowakiſchen Staatspräſidenten Dr. Beneſch geweſen, die Außenpolitik dieſer drei Staaten ganz einheitlich zu geſtalten. Dies iſt in Bezug auf gewiſſe Donaufragen zweifel⸗ los gelungen, namentlich ſoweit es ſich darum handelte, die ſogenannte Heiligkeit der Verträge gegenüber Staaten wie Oeſterreich-Ungarn und Bulgarien zu wahren. Inzwiſchen aber hat ſich herausgeſtellt, daß die politiſchen Entwicklungen ſtärker ſind als die ſtaatsrechtlichen Theorien und als die bloße Tendenz des Beharrens und Feſthaltens. Ru⸗ mänien zeigt nach dem Ausſcheiden Titules⸗ cus ein ſtarkes Beſtreben, ſeine Beziehun⸗ gen zu Polen wiederum zu ordnen. Zwi⸗ ſchen dieſen beiden Staaten haben ſchon früher militäriſche Abmachungen beſtanden, deren offenſichtlicher Sinn es iſt, eine gegenſeitige Hilfeleiſtung gegen die Gefahr eines Ueber⸗ ranntwerdens durch die ſowjetruſſiſche Dampf⸗ walze zu vereinbaren. Dieſe Richtung der ru⸗ mäniſchen Außenpolitik ſtimmt aber gar nicht überein mit der tſchechoſlowakiſchen Tendenz. zu Sowjetrußland in die engſten politiſchen und militäriſchen Beziehungen zu treten. Außerdem ſind die Beziehungen zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Polen gegenwärtig ſo un⸗ erfreulich wie nur möglich. Bezeichnend dafür iſt der Zwiſchenfall, der durch das Verhalten des tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Bukareſt Seba hervorgerufen worden iſt. Seba hat ein Buch geſchrieben, in dem er nicht nur ſtarke Unfreundlichkeiten ge⸗ gen Rumänien angebracht hat, ſondern in dem er gleichzeitig ſeinem Bedauern darüber Aus⸗ druck gibt, daß die Tſchechoſlowalei durch die Friedensverträge nicht eine gemein ſame Grenze mit Rußland bekommen habe. Dieſer offenſichtliche Angriff auf die territoriale Integrität des polniſchen Staates hat in War⸗ ſchau die größte Entrüſtung hervorgerufen, ge⸗ gen die auch alle Abſchwächungen der amtlichen Prager Stellen nicht aufkommen. Mindeſtens ebenſo ſtark aber iſt der politiſche Gegenſatz zwiſchen der Tſchechoſlowakei und Südſlawien. Schon ſeit längerer Zeit be⸗ treibt Südſlawien innerhalb der Kleinen En⸗ tente inſofern eine Sonderpolitik, als es ſich mit aller Kraft gegen jeden Verſuch zur Wehr ſetzt, in das Schlepptau der Sowjetpolitik hin⸗ eingezogen zu werden. Südfſlawien iſt einer derjenigen Staaten, die es bisher ſtrikt abge⸗ lehnt haben, zu Sowjetrußland diplomatiſche Beziehungen aufzunehmen. Die Intimitäten zwiſchen Prag und Moskau ſind in Belgrad mit großer Beſorgnis verfolgt worden. Süd⸗ ſlawien hat außerdem inſofern einen Schritt aus dem ſtarren Syſtem der Kleinen Entente heraus getan, als es ſich mit Erfolg bemüht hat, die Beziehungen zu ſeinem öſtlichen Nach⸗ barn Bulgarien wieder freundlich zu ge— ſtalten. Außerdem iſt in der letzten Zeit eine weſent⸗ liche Entſpannung zwiſchen Südſlawien und Italien eingetreten. Muſſolini hat in ſeiner bekannten Mailänder Rede ein ausdrückliches Freundſchaftsangebot an Südflawien gerichtet. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der italieniſche Einfluß bei der einmal notwendigen Bereini⸗ gung der Donaufragen auf politiſchem und wirtſchaftlichem Gebiete ſtark ſpielen wird. Schon jetzt iſt in Umriſſen erkennbar, daß die Beziehungen zwiſchen Italien und der Balkan⸗ Entente ſich ganz erheblich gebeſſert haben. Nach den letzten Verhandlungen zwiſchen dem türkiſchen und dem italieniſchen Außenminiſter in Mailand iſt in Moskau eine erhebliche Beunruhigung eingetreten, weil die Sowjetdiplomatie offenbar in Ankara ſtark an Boden verloren hat Angeſichts dieſer Entwick— lungen wird die Tſchechoſlowakei früher oder ſpäter einmal vor die Frage geſtellt werden, ob es für ſie wirklich zweckmäßig iſt, an dem Sowjetbündnis feſtzuhalten. Schon jetzt wird man ohne Uebertreibung feſtſtellen dürfen, daß der innere Zuſammenhalt der Kleinen Entente durch die Macht der Tatſachen erſchüttert wor⸗ den iſt Auch im Donauraum zeigt ſich deutlich, daß die ſtarren Bindungen der Friedensdiktate von 1919 ſich überlebt haben und lebens volle⸗ ren Entwicklungen platzmachen müſſen. der Jührer beim By w- Konzert der Philharmonie Wilhelm Furtwängler am Dirigentenpult. Berlin, 10. Februar. Zu einem außergewöhnlichen künſtleriſchen und geſellſchaftlichen Ereignis geſtaltete ſich das Konzert, mit dem ſich das Philharmoni⸗ ſche Orcheſter Berlin unter Leitung von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler am Mittwochabend in der ausverkauften Philhar⸗ monie in den Dienſt des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes ſtellte. Anweſenheit des Führers und Reichskanzlers und vieler führender Perſönlichkeiten aus Staat und Partei, Di⸗ plomatie, Wehrmacht, Kunſt, Kultur, Wiſſen⸗ ſchaft und Wirtſchaft gab der Veranſtaltung ihre beſondere Bedeutung. Das von Wilhelm Furtwängler gewählte auserleſene Programm, das die beiden Romantiker Weber u. Brahms und Ludwig van Beethoven vorſah, rückte ſie in den Mittelpunkt des reichshauptſtädtiſchen Konzertlebens. Der große Saal der Philharmonie war voll⸗ kommen ſchmucklos geblieben, alle Andacht galt den unſterblichen Schöpfungen der großen Meiſter. Parkett und Ränge füllten ſich zei⸗ tig. Kurz vor Beginn erſchien der Führer in der Ehrenloge, in der Miniſterpräſident Gö⸗ ring und Frau Göring bereits Platz genom⸗ men hatten, begleitet von Reichsminiſter Dr. Goebbels, ſeinem Adjutanten SA.⸗Ober⸗ gruppenführer Brückner, Hauptmann a. D. Wiedemann, dem Adjutanten der Luft⸗ waffe Hauptmann Mantius, dem perſön⸗ lichen Referenten des Reichspropagandamini⸗ ſters Miniſterialrat Hanke, und dem ſtell⸗ vertretenden Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Berndt. Die Beſucher erbo⸗ ben ſich von den Plätzen und ehrten den Füh⸗ rer mit dem deutſchen Gruß. Die Dann erſchien mit herzlichem Beifall emp⸗ fangen Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwäng⸗ ler am Dirigentenpult. Das künſtleriſche Programm, das die Philharmoniker nun wie⸗ der gaben, war gleichzeitig eine Ehrung für zwei große Meiſter der deutſchen Romantik. Zum Gedächtnis an den vor 150 Jabren ge⸗ borenen Carl Maria von Weber er⸗ öffnete die Ouvertüre zum„Freiſchütz“ die Vortragsfolge. Als Vorfeier des 40jährigen Todestages von Johannes Brahms er⸗ klang ſodann deſſen Vierte Symphonie. Der zweite Teil des Abends war Beethovens Sie⸗ benter Symphonie gewidmet. Da die Veran⸗ ſtaltung reſtlos ausverkauft war, hat das Philharmoniſche Orcheſter eine Wiederholung des Konzerts für den 21. und 22. Februar vorgeſehen. Der Reinertrag des Abends mehr als 21 000 Reichsmark. Während der Pauſe des von Staatsrat Dr. Wilhelm Furtwängler und dem Philharmoni⸗ ſchen Orcheſter zu Gunſten des Winterhilfs⸗ werkes des deutſchen Volkes veranſtalteten Konzert empfing der Führer und Reichskanz⸗ ler in ſeiner Loge den franzöſiſchen Botſchaf⸗ ter Francois⸗Poncet und den polni⸗ ſchen Botſchafter Lipſfki. Der künſtleriſche Leiter, Generalmuſikdirek⸗ tor Hans von Benda, und der Geſchäfts⸗ führer des Philharmon. Orcheſters, Steg⸗ mann, übergaben dem Reichspropaganda⸗ miniſter Dr. Goebbels einen Scheck über den Reinertrag des Abends in Höhe von 21 065,40 RMk. Gewiß ein erfreuliches Ergeb⸗ nis dieſes einzigartigen Konzertabends. Auf nach Breslau zum deulſchen gänger⸗Bundesfeſtl Berlin, 11. Febr. An die Sänger in allen deutſchen Gauen und an die Sänger deutſchen Stammes in aller Welt ergeht folgender Aufruf! Auf nach Breslau zum Deutſchen Sänger⸗ Bundesfeſt! An allen deulſchen Fänger! Wir deutſchen Sänger rüſten zum 12. Deut⸗ ſchen Sänger⸗Bundesfeſt und zur 75⸗Jahrfeier des Deutſchen Sänger⸗Bundes, die in den Ta⸗ gen vom 28. Juli bis zum 1. Auguſt 1937 in Breslau ſtattfinden werden. Wir rufen die Sänger aus allen deut⸗ ſchen Gauen nach Breslau. dem altehrwür⸗ digen Bollwerk deutſcher Kultur im Südoſten des Reiches. Wir rufen aber auch die Sänger deutſchen Stammes aus aller Welt. Unſer großes Feſt wird eine gewaltige Heer⸗ ſchau der deutſchen Sänger werden, ein mäch⸗ tiges Bekenntnis zum deutſchen Volke und zum deutſchen Lied. Die Feſtſtadt Breslau. das große Deutſche Reich werden alle deutſchen Sangesbrüder in herzlicher Gaſtfreundſchaft empfangen, um mit ihnen das Feſt des deutſchen Liedes zu feiern. Albert Meiſter. Herne i. W. Bundes⸗ führer, zugleich im Namen des Führer⸗ rates und der Sänger-Gauführer im Reichsgebiet. Georg Brauner, Berlin. Leiter der Zen⸗ trale für die deutſchen Chorverbände im Ausland Emil Fuchs, Breslau. Obmann des Feſt⸗ ausſchuſſes. Joſef A. Jakſch, Wien. Oſtmärkiſcher Sänger⸗Bund. Dr. Karl Kolheim, Graz. Steyriſcher Sänger⸗Bund. Mauritius Paper. Spittal. Kärntner Sänger⸗Bund. Ing. Theodor Fruhwirth, Linz an der Donau, Obersöſterreichiſcher Sänger-Bund. Georg Bankoſegger, Salzburg. Salz⸗ burgiſcher Sänger⸗Bund. Dr. Kurt Strele. Innsbruck. Tiroler Sänger⸗Bund. Otto Konzett. Sänger⸗Bund. Alfred Krieger, ger⸗Bund. Dr. Hans Ohnnert. Hermannſtadt, Sie⸗ benbürgiſch⸗Deutſcher Sänger⸗Bund. Heinrich Siebeneicher. Bukareſt, Rumäniſch⸗Deutſcher Sänger⸗Bund. Feldkirch. Vorarlberger Danzig. Danziger Sän⸗ Alt⸗ Wie die jüdiſche Greuelpropaganda arbeitel Die ſyſtematiſche Hetz⸗ und Greuel⸗Propa⸗ ganda, die eine gewiſſenloſe jüdiſche Journaille gegen das neue Deutſchland betreibt, gibt dem „Völtiſchen Beobachter“ Veranlaſſung zu folgenden Betrachtungen: Die„(Czernowitzer Deutſche Tages⸗ po ſt“ hat ſich der ebenſo unerfreulichen wie in dieſem Falle nützlichen Mühe unterzogen, ein⸗ mal nachzuprüfen, welche„ganz großen“ Lügen allein die Judenpreſſe in Czernowitz über das neue Deutſchland verbreitet hat. Das Blatt mußte bei dieſer Feſtſtellung den Anſpruch auf Vollſtändigkeit fallen laſſen, weil das räumlich einfach nicht zu machen geweſen wäre, und ſich auf die eklatanteſten Beiſpiele beſchränken. So wurde natürlich von der Abſchlachtung aller Juden in Deutſchland berichtet. Wer einmal eine halbe Stunde lang auf dem Berliner Kurfürſtendamm und in den „beſſeren“ Wohnvierteln der Reichshauptſtadt und anderer deutſcher Großſtädte ſpazierengeht, dürfte über den geringen Erfolg dieſes angeb⸗ lichen„Schlachtefeſtes“ erſtaunt ſein. Die Czernowitzer Judenpreſſe„berichtete“ über die Vernichtung aller Kirchen in Deutſchland. Jedes Kind weiß, daß im Dritten Reich nicht eine einzige Kirche überhaupt nur angetaſtet worden iſt, vielmehr jährlich Hun⸗ derte von neuen Gotteshäuſern gebaut wurden. Fünfmal iſt die deutſche Wehrmacht nach den Meldungen aus Czernowitz in die Tſchechoſlowakei einmarſchiert. Ob es ſich hier nicht um einen Sehfehler des fin⸗ digen Berichterſtatters anläßlich eines der zahl⸗ reichen Beſuche ſowjetruſſiſcher Militärs in der Tſchechoſlowakei handelt? 5 In Deutſchland ſind— ſo meldet die Juden⸗ preſſe weiter— alle Katholiken, Proteſtanten, Juden und Marriſten eingekerkert worden. Nun fragt es ſich bloß, wer denn die vielen Menſchen ſind, die bei uns frei auf der Straße herumlaufen? Im Herbſt 1936 wurde von einem Bombardement und der Vernichtung() Prags durch die deutſche Luftwaffe geſchrieben. Dieſe immerhin beachtliche Tatſache hat bis heute noch zu keinem diplomatiſchen Schritt der tſche⸗ chiſchen Regierung in Berlin geführt. Man ſcheint die Zerſtörung Prags glatt überſehen zu haben. Elfmal haben„Reichswehr und SA.“, wie wir aus Czernowitz erfahren, ſeit 1933 Dan⸗ zug beſetzt. Nähere Einzelheiten ſind uns un⸗ bekannt. Ofſenſichtlich ſind die„Eroberer“ Danzigs anſchließend gleich weitermarſchiert, um der Senſationsgier des jüdiſchen Schreiber⸗ lings zuliebe einen„Handſtreich im Memelge⸗ biet“ zu vollführen. Auch davon erſchien ein „Tatſachenbericht“. Die zweimal gemeldeten deutſchen mili⸗ täriſchen Ueberfälle auf Polen haben am Be⸗ ſtand des deutſch⸗polniſchen Abkommens er⸗ ſtaunlicherweiſe nichts ändern können. Der Luftüberfall deutſcher Zeppeline auf London war ſo unglaubwürdig, daß dieſe Er⸗ findung den geduldigen Leſern der jüdiſchen Journaille nur einmal zugemutet wurde. Dagegen iſt der Tatſache eines überraſchenden deutſchen Ein⸗ marſches in Frankreich, Belgien und Holland Beachtung zu ſchenken. Ob dieſer Einmarſch im gleichen Augenblick ſtattfand, als nach Mel⸗ dungen der Czernowitzer jüdiſchen Preſſe deut⸗ ſche Diviſionen in Spaniſch⸗Marokko landeten und eine deutſche Millionenarmee in Spanien aufmarſchierte, als altive deutſche Truppen eine Revolution in Arabien entfeſſelten und Deutſch⸗ land die Schweiz okkupierte, entzieht ſich unſe⸗ rer Kenntnis, weil wir bereits durch einen „militäriſchen Einfall in Oeſter⸗ reich“ zu ſehr in Anſpruch genommen waren. Trotz unſeres erheblich vergrößerten Nah⸗ rungsmittelumſatzes leiden wir natürlich Hunger. Die Judenpreſſe will es ſo, alſo weiß ſie es und meldet es flugs. Der Zuſammen⸗ bruch der deutſchen Wirtſchaft iſt ſo intereſſant, daß er monatlich einmal auftaucht. Damit iſt Deutſchland ſeit 1933 48 Mal pleite gegangen. Wie es trotzdem ſechs Millionen Arbeitsloſe in Arbeit und Brot bringen. Reichsautobahnen und Siedlungen ſowie Großbauten erheblichen Umfanges errichten konnte, bleibt ſein Geheim⸗ nis. Da überdies die nationalſozialiſtiſche Re⸗ gierung in zweimonatlichen Abſtänden nach ge⸗ naueſten Czernowitzer Informationen durch Revolution geſtürzt wird. herrſcht bei uns ſolche Unordnung, daß wir das durch die „Ausrottung der geſamten Intelligenz“ hervorgerufene„rapide Anwachſen der An⸗ alphabeten⸗Ziffern“ nur noch als ganz uner⸗ heblich empfinden. Das iſt ein kleiner Auszug aus dem Straf⸗ regiſter welches die jüdiſchen Federfuchſer in Czernowitz über uns führen. In vielfältig⸗ ſter Ausführung begegnen uns die 17 und ähnliche Schwindelmanöver an allen En⸗ 88 beste ch gseh e den der Welt, wo Juden ſitzen. Für die Staats⸗ anwälte mancher Länder eröffnet ſich hier ein ebenſo umfangreiches wie dankbares Aufgaben⸗ gebiet, deſſen Erledigung im Dienſte eines wahrhaften Völkerfriedens ſtehen würde. Fliftung des Führers Der Führer überweiſt 50 000 Neichsmarl der „Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“ Berlin, 10. Febr. Ganz beſonders ſtür⸗ miſches Wetter zur See hat in den vergangenen Monaten eine große Anzahl von Opfern unter den deutſchen Seeleuten und Fiſchern gefordert. Aus dieſem Anlaß hat der Führer und Reichs⸗ kanzler der„Stiftung für Opfer der Arbeit auf See“, die der von ihm ſelbſt ins Leben ge⸗ rufenen„Stiftung für Opfer der Arbeit“ ein⸗ gegliedert iſt, einen Betrag von 50 000 Reichsmark überwieſen. Dieſe Zuwen⸗ dung iſt für die Familien verunglückter See⸗ leute beſtimmt und ſoll überall da. wo die Renten der Berufsgenoſſenſchaft nicht ausrei⸗ chen, zur Sicherung der Hinterbliebenen wer⸗ wendet werden. Auch Reichsminiſter Dr. Frick hat aus dem gleichen Anlaß und zu dem gleichen Zweck einen Betrag von 10 000 Reichsmark geſtiftet. Die Generalinſpekleure der Ordnungspolizei Ihre Aufgaben und Befugniſſe. Berlin, 10. Febr. Der Reichsführer SS. und Chef der deutſchen Polizei hat für die am 1. September 1936 eingeſetzten Generalinſpek⸗ teure der Ordnungspolizei eine Dienſt⸗ anweiſung erlaſſen. Demnach iſt der Ge⸗ neralinſpekteur der Schutzpolizei für die An⸗ gelegenheiten der Schutzpolizei außer ihren Schulen und den Ausbildungshundert⸗ ſchaften zuſtändig, der Generalinſpekteur der Gendarmerie und Gemeindevollzugspo⸗ lizei, für die Angelegenheit der Gendarmerie und Gemeindevollzugspolizei ohne die Schu⸗ len. und der Generalinſpekteur der Schulen für die Ausbildungshundertſchaften und für ſämtliche Schulen der Ordnungspolizei. Der Generalinſpekteur der Schulen iſt berechtigt, den Vorſitz bei ſämtlichen Prüfungen zu über⸗ nehmen. bob Millionen Franken⸗Anleihe für die Tſchechoſlowakei Der franzöſiſche Senat billigt die Anleihe Paris. 11. Febr. Der Senat nahm in ſei⸗ ner Sitzung am Mittwoch nachmittag einen An⸗ trag des Finanzminiſters in etwas abgeänder⸗ ter Faſſung an, durch den eine 600 Millio⸗ nen Franken ⸗ Anleihe für die tſche⸗ choſlowakiſche Regierung vom fran⸗ zöſiſchen Staat garantiert wird. Von dieſer Anleihe ſoll jedoch die tſchechoſlowakiſche Anleihe von 1932, die mit 5 v H verzinſt wurde, und die am 1. April 1937 fällig iſt, zurückbezahlt werden. Die Laufzeit der neuen Anleihe darf zehn Jahre nicht überſteigen. 5 95 Daraufhin wurden die Nachtragskredite vom Dezember mit 284 gegen 3 Stimmen angenom⸗ men. 8 Auch die Vorlage über zuſätzliche Kredite für Januar wurde vom Senat mit 244 gegen 30 Stimmen angenommen. Kabinelfsſitung in London London, 10. Febr. In der Kabinettsſitzung am Mittwoch wurde eine umfangreiche Tages⸗ ordnung erledigt. Zunächſt erſtattete Wirt⸗ ſchaftsminiſter Runciman ausführlich Be⸗ richt über ſeine Reiſe nach den Vereinigten Staaten. Wie verlautet, mißt das Kabinett den Beſprechungen, die Runeiman mit den ameri⸗ kaniſchen Staatsmännern hatte, große Be⸗ deutung bei. Auf innenpolitiſchem Gebiet dürfte ſich das Kabinett hauptſächlich mit den geplanten Maßnahmen für die Notſtandsge⸗ biete befaßt haben. In unterrichteten Kreiſen hält man es für wahrſcheinlich. daß ſich die Re⸗ gierung dabei auch mit der Frage der Ge⸗ währung eines Zuſchuſſes für die engliſche Kohlenausfuhr befaßt hat. Dieſe Forderung war in letzter Zeit wiederholt vom engliſchen Kohlenausfuhrhandel erhoben worden. Ein weiterer Punkt der Tagesordnung wird die Zuſammenſetzung des Ausſchuſſes geweſen ſein, der die Zivilliſte für den neuen Herr⸗ 21 und den Königlichen Haushalt feſtſetzen 0 Amksenkhebungen auf Malta mit polifiſchem hinfergrund London, 10. Febr. Auf Veranlaſſung des britiſchen Kolonial⸗Miniſters ſind zwei britiſche Kronbeamte in Malta ihrer Poſten ent⸗ hoben worden. Es handelt ſich um den Kurator des Kunſtmuſeums in Valetta, Vin⸗ cent Bonello, einen früheren nationaliſti⸗ ſchen Juſtizminiſter, und den Malteſer Univer⸗ ſitätsprofeſſor Carlo Mallia. Laut engliſchen Preſſemeldungen glaubt man, daß die Beamten wegen ihrer proſtalieniſchen Einſtellung und Betätigung entlaſſen wurden. In Valetta wurde von den engliſchen Behörden mitgeteilt, daß Bonello und Mallia ſich einer Betätigung ſchuldig gemacht hätten, die den britiſchen Intereſſen abträglich geweſen ſei. 8 öffentliche Unterſuchung wird nicht ſtatt⸗ inden. Dom kommuniſtiſchen Vahn geheil §§ Paris, 10. Febr.„Figaro veröffentlicht den Bericht eines Franzoſen, der ſein Eintreten für die Bolſchewiſten in Spanien bitter bereut und dem es„wie 2278 Leidensgefährten“ ſchließlich gelang, aus dem bolſchewiſtiſchen He⸗ xenkeſſel zu entfliehen. Der Gewährsmann des Blattes erklärte, die„Freiwilligen“ hätten hungern müſſen und nicht einmal ihre ver⸗ ſprochene Löhnung bekommen. Viele von ih⸗ nen ſeien von den Anarchiſten einfach nieder⸗ geſchoſſen worden. Nach ſeinen Erlebniſſen in Spanien habe er vom Kommunismus mehr als genug. 1 —— gr. Schanghai, im Januar. Sianfu, das Zentrum des letzten Putſches, iſt ſchon vor einigen Jahren aus ſeinem Dornrös⸗ chenſchlaf erwacht, in dem es ein Jahrtauſend verträumt hat. General Tſchanghſueliang, der durch ſeinen tollen Streich den Namen der Pro⸗ vinzialſtadt der ganzen Welt geläufig gemacht hat, hat zuerſt zwei Jahre lang ſeine neue Hauptſtadt aus einem der rückſtändigſten chine⸗ ſiſchen Inlandplätze in ein modernes, weſt⸗ lich angehauchtes Handelszentrum verwandelt. Der General Tſchanghſueliang und ſeine Gefolgſchaft von Offizieren und Beamten ſind bekannt dafür, daß ſie mit vollen Händen Geld ſpenden. Aus der Mandſchurei, dieſem größten Ueberſchußgebiet Oſtaſiens, haben ſie Hunderte von Millionen mitgebracht. Und vor allem auch die Kenntnis, wie man aus dem „Flachen Lande“ von dem emſigen, beſcheidenen chineſiſchen Bauern Geld herauszieht. Die Herrſchaft Tſchanghſueliangs war für die Provinz Schenſi eine ſchwere Belaſtung, aber fit an Sianfu hat davon pro⸗ itiert. f Ein Mau Land(675 Quadratmeter) koſtete vor drei Jahren in Sianfu 50 Dollar. Jetzt iſt der Preis für den Mau auf 1800 Dollar geſtiegen. Und die Mukden⸗Leute, die erſt Geld ausgege⸗ ben haben, haben nun ſpekulativ wieder gewon⸗ nen. Die Steigerung der Grundſtückpreiſe war eine Folge des neuen Bebauungsplans, der das Bild der Stadt von Grund auf verändert hat. Sianfu war eine typiſch chineſiſche Stadt. Ge⸗ nau rechteckig, von einer breiten, bezinnten Steinmauer eingeſchloſſen, mit ganz engen, aber ſchnurgraden Straßen, an deren beiden Seiten auch wiederum Mauern entlangliefen, die die chineſiſchen Privathäuſer gegen die Welt ab⸗ ſchloſſen. Eine Stadt, die auf den Fremden zu⸗ erſt ärmlich und verlaſſen wirkt, eine Stadt, in der man leben muß, um zu verſtehen, daß doch die Gedanken großer Städtebauer dieſe * menſchlicher Siedlung geſchaffen haben. it ſteigenden Grundſtückpreiſen hat die neue von den Mukden⸗Leuten eingeſetzte Verwaltung rückſichtslos das Lineal über den Stadtplan ge⸗ legt. Die großen Hauptſtraßen wurden gezogen, die Nord⸗ und Südtore, Oſt⸗ und Weſttor jetzt verbinden. Der endloſe Reigen rufender Rik⸗ ſchakulis wurde durch den ſtädtiſchen Auto⸗ bus⸗Dienſt an die äußerſten Kanten der neuen Aſphaltſtraßen zurückgedrängt, von 15 Privat⸗Automobilen im Jahre 1930 ſtieg die Zahl der zugelaſſenen Wagen unmittelbar vor Ausbruch des Putſches auf 637. Die kahlen Steinmauern der chineſiſchen Damen hatten der Straßenverbreiterung Platz gemacht, ſtatt deſ⸗ ſen bauten chineſiſche Händler ihre Läden im Schanghai⸗Stil, einem rätſelvollen Bauſtil, der es fertiggebracht hat, Chineſen europäiſch und Europäern chineſiſch vorzukommen. Die Einwohnerzahl von Sianfu hat ſich in den letzten Jahren verdoppelt, und den neuen Herren der Schenſi⸗Provinz wurde es bald klar, daß der enge Rahmen der Stadtmauern für ihre neue Hauptſtadt nicht ausreichte. Infolgedeſſen entſtand außerhalb der Tore Neu⸗Sianfu, angelegt von einer Architekten⸗Gruppe, die in Deutſchland ſtudiert hat und in Schanghai ein großes Baubüro unter⸗ hält, das den klangvollen Namen„Die Moder⸗ nen“ trägt...„Die Modernen“ lieben viel Glas an den Häuſerfronten, eingefaßt durch chromiſch blinkende Metalls— ſolange das Haus neu iſt. Die eigentlichen Staatsgebäude wurden in Eiſenbeton errichtet. Die von den Belgiern kontrollierte Eiſenbahn, die von Sian⸗ fu in genau öſtlicher Richtung zum Gelben Meer führt, entſchloß ſich, an der neuen Proſperität teilzunehmen, und errichtete ein Hotel mit hun⸗ dert Zimmern. Das Geſchäft in Sianfu nahm einen ſchnellen Aufſchwung, und das Hotel war regelmäßig überfüllt. Jeder lobte die hübſchen Räume und beneidete doch den einen Gaſt, der wie der Herr des Ganzen über den hundert Zimmern ſchwebte. Auf das Hotel iſt nämlich aufgeſtockt eine Privatwohnung, von der man den ſchönſten Blick auf Neu⸗Sian hat. Und in dieſer Wohnung lebte ein Deutſcher mit ſeiner Familie. Dieſer Deutſche hat nichts mit der großen Poli⸗ tik zu tun. Die Chineſen zeichnen ihn aus, weil er für ſie ein Vorbild der Pflichttreue iſt. Er Sianfu, Chinas älkeſte Kaiſerſtadt Ueber 3000 Jahre alt! war derjenige Radio⸗Ingenieur, der die draht⸗ loſe Station in Mukden eingerichtet und aus⸗ 1 hat, die erſte Station in China, die er⸗ olgreich mit Europa in Verbindung ſtand. Nachdem ſich das Geſchäft belebte, ſind auch die großen chineſiſchen Banken nach Sian gegan⸗ en. Die Zentral⸗Bank von China, die künftige otenbank, und die Verkehrsbank haben ihrer⸗ ſeits große Betonkäſten errichtet, die Zahl der Villen und Geſchäftshäuſer hat Neu⸗Sian bald zu einem geſchloſſenen Stadtteil gemacht. Auch Tſchanghſueliang ſelbſt, der zuerſt in dem Gou⸗ verneurshauſe der Altſtadt wohnte, hat ſich hier eine neue Reſidenz geſchaffen. Am Eingang be⸗ findet ſich eine Kaſerne für eine tauſend⸗ köpfige Leibwache, es folgen die Ge⸗ bäude für den Verwaltungsſtab und das Pri⸗ vatſekretariat und ſchließlich, in einem großen Park mit künſtlichen Seen und einem aufge⸗ ſchütteten Hügel mit vielen Höfen und Hallen: die Wohnſtätte des„Jungen Marſchalls“. Die Zahl der Ausländer in Sianſu betrug nicht einmal hundert. Die meiſten ſind amerikaniſche und engliſche Miſſionare, die hier ſeit Jahrzehnten Schulen und Hoſpitäler unter⸗ halten. Außerdem gibt es eine katholiſche Miſ⸗ ſion, Franzoſen und Italiener. Die Deutſchen in Sianfu, ungefähr ein Dutzend, waren Kauf⸗ leute. Sie haben ſich erſt im letzten Jahre hier niedergelaſſen und dachten wohl ihre Geſchäfte durch alte Freundſchaften mit den früheren Mukdener Machthabern zu fördern. Für alle Ausländer iſt die Entwicklung der letzten Wo⸗ chen traurig. Sie kannten Tſchanghſueliang aus guten Tagen und vertrauten auf die Aufbau⸗ arbeit, die er als ſein Programm verkündet hatte. Heute, wo Tſchianghſueliang einen aben⸗ teuerlichen Kurs mit Unterſtützung der Kom⸗ muniſten geſteuert hat, iſt an Geſchäft nicht mehr zu denken. Sianfu, die jetzt in den Mittelpunkt des In⸗ tereſſes gerückte Provinzialſtadt, iſt eine der älteſten Hauptſtädte des Reichs der Mitte. Schon vor 3000 Jahren, bevor China Kaiſerreich war, haben hier die Könige reſi⸗ diert. Und der—— Kaiſer von China, der durch den Bau der großen Mauer und die Bücherver⸗ brennung in Europa bekannte Schihuangti einigte das Reich von Sianfu aus. Gerade in den Zeiten, wenn China ſtark war, wenn es den Barbaren im Norden und Weſten die Spitze bieten konnte, war Sian die Hauptſtadt, und nur wenn das Land ſchwach war, wenn die Bar⸗ baren von den Grenzen hereinbrachen, verlegte der Kaiſer ſeine Reſidenz weiter nach Oſten. Infolgedeſſen iſt Sianfu reich an hiſtoriſchen Erinnerungen, von denen nur ein kleiner Teil bisher gezeigt werden kann. Nicht einmal das Grab von Schihuangti iſt gefunden worden, ob⸗ wohl es ſicherlich für Archäologen und Hiſtori⸗ ker intereſſante Aufſchlüſſe gäbe. Auf dem Bo⸗ den dieſes Grabes ſoll nach zeitgenöſſiſchen Schilderungen eine Weltkarte dargeſtellt ſein, in der ſich Berge aus getriebenem Silber erheben, die Städte in kleinen golde⸗ nen Modellen nachgebildet ſind und das Meer mit Queckſilber ausgefüllt iſt. Bayreuther Bühnenfeſtſpiele 1937 „Lohengrin“ am 24. Juli bereits ausverkauft Für die diesjährigen Bayreuther Bühnen⸗ feſtſpiele, die am 23. Juli beginnen und am 21. Auguſt enden, hat der Kartenvorverkauf be⸗ reits-vor geraumer Zeit in den in⸗ und aus⸗ ländiſchen Büros und Vertretungen des Nord⸗ deutſchen Lloyd, der Hapag und des Mittel⸗ europäiſchen Reiſebüros(MER.) begonnen. Wie die„Deutſchen Verkehrsblätter“ vom Mitteleuropäiſchen Reiſebüro(MEg.) erfah⸗ ren, iſt die Nachfrage auch aus dem Ausland ſehr rege. Begeiſterte Feſtſpielbeſucher haben gleich im Anſchluß an die vorjährigen Auffüh⸗ rungen in Bayreuth Vorbeſtellungen aufgege⸗ ben; die Originalkarten ſind nunmehr ſchon zu habn. Für die Eröffnungvorſtellung des „Prſifal“ am 23. Juli und die erſte„Lohen⸗ grin“⸗Aufführung am 24. Juli lagen beſonders viel Vorbeſtellungen vor, ſo daß die„Lohen⸗ grin“⸗Voreſtllung bereits ausverkauft iſt. Für die Eröffnungsvorſtellung ſind nur noch ver⸗ einzelte Karten zu haben. Wer für„Parſifal“ gute Plätze haben will. ſollte eine der Auguſt⸗ Vorſtellungen wählen und unverzüglich hierfür Karten beſtellen. Kleine poliliſche Nachrichten Der Grund für die Verzögerung der Ratiſizie⸗ rung des Londoner Flottenvertrages durch England London, 10. Febr. Auf eine Anfrage teilte Unterſtaatsſekretär Lord Cranborne im Un⸗ terhaus mit, daß die britiſche Regierung durch⸗ aus bereit ſeit, den Londoner Flottenvertrag von 1936 zu ratifizieren. Sie führe jedoch im⸗ mer noch Beſprechungen mit ande⸗ ren Mächten, um zvweiſeitige Vereinba⸗ rungen auf der Grundlage des Londoner Flot⸗ tenvertrages abzuſchließen. Im Hinblick auf dieſe Beſprechungen wolle England die Ratifi⸗ zierung aufſchieben. Trotzdem hoffe man, daß die Ratifizierung durch die britiſche Regie⸗ rung bald erfolgen könne. Bisher ſei das Ab⸗ kommen, wie er glaube, nur von den Ver⸗ einigten Staaten ratifiziert worden. 8 14 1 2 14 1 9 01 Mordbefehl an den Juden Frankfurter Das Beweisſtück dafür, daß Frank⸗ furter nur ein Werkzeug der jüdiſchen Weltliga war, iſt jene Zigaretten⸗ ſchachtel, mit den Mordanweiſungen. In deutſcher Ueberſetzung lautet ſie im Original, das in jugoſlawiſcher Spra⸗ che abgefaßt iſt:„Montag, 3. 2. 36, 9.30 Uhr, muß die Verurteilung aus⸗ 11 cee e geführt werden. Vorher anrufen und fragen, ob er da iſt. Wenn er nicht herauskommt, auch nicht zu ſehen iſt, verſuchen zu fliehen, ſonſt Ausführung des Selbſtmordes. 1—2 Schüſſe in die Bruſt. Revolver in der rechten Taſche des Rocks. Nicht im Ueberzieher. So⸗ bald ich im Zimmer bin, plötzlich her⸗ ausziehen und ſchießen. In den Kopf oder in die Bruſt 3 Schüſſe.“ (Lang, K.) „Meteor“ auf großer Jahr Ohne viel Aufhebens, wie es der Sachlichkeit deutſcher wiſſenſchaftlicher Arbeit entſpricht, hat vor wenigen Tagen der„Meteor“, das be⸗ kannte Vermeſſungs⸗ und Forſchungsſchiff der Reichsmarine, die Heimat zu einer neuen großen Reiſe in den Atlantiſchen Ozean verlaſſen. Ihn begleitet das rege In⸗ tereſſe der Fachkreiſe in aller Welt. das in der gewaltigen Erweiterung der einſchlägigen Kennt⸗ niſſe wohlbegründet iſt, die die Wiſſenſchaft ſeiner erſten Expedition in den Jahren 1925 bis 1927 verdankt. Damals war der ſüdliche Teil des Atlantiſchen Ozeans das Feld ſeiner Tätigkeit, jetzt iſt es der vielbefahrene nördliche bis zur Arktis hinauf. Deutſchland hat ſich, abgeſehen von der Be⸗ teiligung einzelner Forſcher an fremden Expe⸗ ditionen, wegen ſeiner früheren ſtaatlichen Un⸗ einheitlichkeit erſt verhältnismäßig ſpät in die Tiefſeeforſchung eingeſchaltet. Das hat nicht viel zu beſagen, nicht nur weil noch unendlich viel zu erforſchen iſt, ſondern auch weil die Tiefſeeforſchung ſich nach Rüſtung und Metho⸗ dik noch immer im Aufbau befindet, Hierin hat Deutſchland den Vorſprung anderer Nationen längſt eingeholt und ſich dank bahnbrechender Erfindungen— es ſei nur das heute unent⸗ behrliche Gcholot genannt— und ganz neuer Methoden einen Platz in der vorderſten Reihe errungen. Mit Stolz dürfen wir aber auch auf die früheren deutſchen Expeditionen zurück⸗ blicken, auf die große Weltreiſe der„Ga⸗ selle“(1874—76), die aufſchlußreiche und für die Entwicklung der Hochſeefiſcherei auch praktiſch bedeutungsvolle Plankton ⸗Ex⸗ pedition(„National“) im Jahre 1889, auf die volkstümlichſte von allen, die„Valdi⸗ via“ ⸗ Expedition 1888—99, die beiden Antarktiſchen Expeditionen,„Gauß“ 1901—03 und„Deutſchland“ 1910—11) und andere größeren und kleineren Umfanges, an die ſich dann nach längerer Unterbrechung durch den Krieg die erwähnte hochbedeutende„Me- teor“⸗Reiſe nach dem Südatlantik ſchloß. Die Tiefſeeforſchung gliedert ſich in zwei Zweige, den ozeanographiſchen und den biologiſche n. Dieſer erſtreckt ſich über das organiſche Leben in allen ſeinen Aeußerun⸗ gen und Wechſelbeziehungen, jener bezweckt die Feſtſtellung der Meerestiefen und der Bodenbe⸗ ſchaffenheit und die Kenntnis der phyſikaliſchen und chemiſchen Verhältniſſe, Kräfte und Wir⸗ kungen aufeinander. Wie ſchon aus der Zuſammenſetzung des wiſ⸗ ſenſchaftlichen Stabes hervorgeht, wird die neue „Meteor“ ⸗Expedition, wie auch die erſte, ganz vorwiegend ozeanographiſche Aufgaben zu löſen haben, die ſich auf das geſamte, an weißen Flecken noch überreiche Gebiet dieſer Wiſſen⸗ ſchaft erſtrecken dürften. Eine hat der wiſſen⸗ ſchaftliche Leiter, Prof. Defant kürzlich an⸗ gedeutet, nämlich die Erforſchung der Urſachen und des Ablaufs des Emporquellens von kaltem Tie fenwaſfier in be⸗ ſtimmten engbegrenzten Bezirken, das auf die meteorologiſchen Verhältniſſe Europas ſtark ein⸗ wirkt. Weiter wird das„Meteor“, wie er es ſchon auf der erſten Reiſe im Südteil des Ozeans getan hat, den Nordatlantik durch zahl⸗ reiche Parallelfahrten in verhältnismäßig ge⸗ ringen Abſtänden mit einem Netz von Beobach⸗ tungsſtationen überziehen, während auf allen früheren deutſchen wie fremden Expeditionen immer nur einzelne Ketten geſpannt oder, fach⸗ männiſch guſprochen, einzelne Schnitte gelegt worden waren. Durch das Netzſyſtem wird, un⸗ ter anderen Vorteilen für die Auswertung des Materials auch eine ſyſtematiſche Topographie des Meeresbodens mittels Lotungen er⸗ möglicht. Die ſo zuſtandekommende Meeres⸗ grundkarte kann zwar noch keinen Anſpruch auf Vollkommenheit machen— für den Südatlantik beträgt die Maſchenbreite immer noch 600 Kilo⸗ meter, und für die Nordhälfte wird ſie ſich we⸗ gen der beſchränkten Reiſedauer auch wohl kaum verkürzen laſſen,— aber ſie bildet doch, zumal ſie durch Einzelbeobachtungen ergänzt werden kann, eine zuverläſſige Grundlage für die künf⸗ tigen Unterſuchungen und Berechnungen. Als ſolche hat ſie ſich für den Südatlantik ſchon gut bewährt. Wir wollen ſtolz darauf ſein, daß die Tief⸗ ſeeforſchung dieſen bahnbrechenden Fortſchritt, der dem Namen„Meteor“ denſelben Glanz ver⸗ leiht wie Schiffen anderer erfolgreichen Groß⸗ expeditionen, dem„Beagle“ und dem„Chal⸗ lenger“ etwa, deutſcher Planung und dem Eifer und der Hingabe deutſcher Forſcher und See leute zu danken hat, und auch der jetzigen Reiſe einen glücklichen Verlauf und einen neuen Triumph wünſchen. Dr. Rauſchenplat. Ehrenurkunden für 2000 Schüler und Schülerinnen Jugendäußerungen über Volksgemeinſchaft— Wehrgemeinſchaft für den Führer. Berlin, 11. Februar. Wie der NS.⸗Lehrerbund mitteilt, iſt jetzt eine Sichtung und Wertung der Schüler⸗ arbeiten aus dem im letzten Jahr an allen deutſchen Schulen durchgeführten Wettbewerb „Volksgemeinſchaft— Wehrgemeinſchaft“ er⸗ folgt. Die Einſender der auf der Berliner Ausſtellung gezeigten 2000 Arbeiten wurden vom Reichswalter des NS.⸗Lehrerbundes, Gauleiter Wächtler, durch Verteilung einer Ehrenurkunde ausgezeichnet. Etwa 500 Schü⸗ ler und Schülerinnen aus allen deutſchen Gauen erhalten die Ehrenpreiſe des Reichs⸗ walters des NS.⸗Lehrerbunds, des Reichs⸗ krieasminiſters, des Reichsluftfahrtminiſters, des Oberkommandos der Kriegsmarine, des Reichsluftſportführers, der deutſchen Luft⸗ hanſa, des Norddeutſchen Lloyd, der Hapag und des„Hilf mit!“ ⸗Verlags, ſowie vieler an⸗ derer Stellen. Die Sach⸗ und Geldpreiſe werden dieſer Tage den Schülern und Schü⸗ lerinnen zugeſtellt. Die zahlreichen Fahrten, Ferienaufenthalte, Beſichtigungen von Trup⸗ penteilen und Kriegsſchiffen uſw. werden im Lauf dieſes Frühjahrs und Sommers durch⸗ geführt. Das Geſamtergebnis des Wettbe⸗ werbs hat alle gehegten Erwartungen über⸗ troffen. Der Reichswalter des NS.⸗Lehrerbun⸗ des, Gauleiter Wächtler, hat dem Führer und Reichskanzler ein Prachtwerk überreicht, das die Leiſtungen der deutſchen Jugend und Lehrerſchaft im Rahmen dieſes Wettbewerbs für die Zukunft feſthält. In einem Sonder⸗ druck werden die Arbeiten der geſamten Schuljugend vermittelt. Eine Wanderausſtel⸗ lung, die— wie gemeldet— gleichfalls die Arbeiten zeigt, iſt ſchon von über 40 deutſchen Städten angefordert worden. Dr. Ernſt Hanfſtaengel 50 Jahre all Berlin, 11. Februar. Dr. Ernſt Hanfſtaengel, der Auslandspreſſe⸗ chef der NSDAP., feiert am 11. Februar ſei⸗ nen 50. Geburtstag. Er entſtammt einer alten bäuerlichen Familie, die ihren Urſprung in Bayern bis auf das Jahr 1350 zurückführt. Sein Vater war der Begründer des bekannten deutſchen Kunſtverlages Hanfſtaengel in München. Dr. Ernſt Hanfſtaengel abſolvierte ſeine Studienzeit meiſt an ausländiſchen Hochſchulen. Im Anſchluß an die Teilnah⸗ me an den Münchener Novemberereigniſſen 1923 ging er mit anderen Mitkämpfern nach Oeſterreich in die Verbannung. Nach ſeiner Rückkehr im Jahre 1924 ſetzte er ſeine Studien im In⸗ und Auslande fort, deren Ergebnis er in dem Werk„Von Marlborough bis Mira⸗ beau“ niederlegte. Dr. Hanfſtaengel iſt auch als Komponiſt be⸗ liebter Märſche hervorgetreten, von denen der Marſch„Deutſcher Föhn“ beſonders bekannt geworden iſt. Nach der Machtübernahme iſt es ihm als Auslandspreſſechef der NSDAP. dank ſeiner zahlreichen ausländiſchen Beziehungen in er⸗ folgreicher Weiſe gelungen, aufklärend für das Dritte Reich zu wirken und dem natio⸗ nalſozialiſtiſchenn Deutſchland neue und auf⸗ richtige Freunde zuzuführen. Dem alten und erfolgreichen Kämpfer der Bewegung, dem feinſinnigen Künſtler, gelten am heutigen Tage die Sympathien ſeiner zahlreichen Freunde im In⸗ und Ausland. Niederländiſche Kolonialſorgen Den Haag, 10. Febr. Im Verlauf der Kammerausſprache über den Haushalt der hol⸗ ländiſchen Kolonie Surinam teilte Miniſter⸗ präſident Colijn mit, daß die Kolonie ſeit 1867 an laufenden und außerordentlichen Zu⸗ ſchüſſen und Anleihen das Mutterland mit 118 Millionen Gulden belaſtet habe. Es ſei keine Hoffnung vorhanden, daß der wirtſchaftliche Zuſtand der Kolonie ſich beſſern könnte. Der Zuckeranbau ſei dort zugrunde gegangen. Von 105 Zuckerfabriken im Jahre 1900 gebe es heute nur noch zwei, und dieſe könnten auch nur mit Hilfe von ſtaatlichen Unterſtützungen be⸗ ſtehen. Der Kakaoanbau ſei gleichfalls zu⸗ grunde gerichtet. Der Kaffeeonbau ſtehe vor dem Zuſammenbruch. Die Bananenanpflan⸗ zungen hätten große Verluſte zu verzeichnen. Lediglich der Reisanbau entwickle ſich befrie⸗ digend. Die Forderung einiger Abgeordneten, die Regierung möge die weiße Siedlung in Suri⸗ nam fördern, beantwortete der Miniſterpräſi⸗ dent mit der Feſtſtellung, es ſei heute für einen holländiſchen Bauernſohn weit vorteilhafter, ſein Geld in Holland oder Nordfrankreich in einem Hof anzulegen, als ſich in Surinam eine Farm zu kaufen, die doch keinen Gewinn lie⸗ fern könne. Das Erdbeben bei Conſtanline ss Paris, 11. Febr. Das Erdbeben, das die Gegend von Guelma bei Conſtantine heim⸗ geſucht hat, forderte ſoweit bisher feſtſteyt, zwei Tote und elf Schwerverletzte. Zwei Dör⸗ fer in der Umgegend von Guelma ſind völlig zerſtört. In Guelma ſelbſt wurden mehrere Häuſer, darunter das Gefängnis der Stadt, in Mitleidenſchaft gezogen. Die Gefangenen ver⸗ ſuchten, durch die entſtandenen Mauerriſſe zu entfliehen, ſie wurden aber von den Wächtern 3 vorgehaltenem Revolver in Schach ge⸗ halten. Waffenſchmuggel an der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze aufgedeckt Paris, 10. Febr. In Mentone iſt man einer Waffenſchmuggel⸗Angelegen⸗ heit auf die Spur gekommen. Als ein Niz⸗ zaer Einwohner die franzöſiſch-italieniſche Grenze übeiſchritt, wurden bei der Durch⸗ ſuchung ſeines Kraftwagens zwei Maſchinenge⸗ wehre. 19 Revolver und zwei Karabiner ſowie 13 000 Schuß Munition gefunden. Eine Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet worden. 0 5 0 1 1 0 1 G — r — — ä ..... TK—— 838 8 5——ͤ—— Gegenbeſuch des Reichsaußen⸗ miniſters in Pien 88 Berlin, 10. Februar. In Erwiderung des Beſuches, den der Staatsfelretär des Aus⸗ wärtigen Dr. Schmidt Ende des Jahres 1936 in Berlin abgeſtattet hat, wird ſich der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath am 21, ds. Mts. zu einem zwei⸗ begeben. tägigen Beſuch nach Wien General von Owen geſlorben 5 8s Berlin, 10. Febr. General der In⸗ fanterie a. D. Adolf Karl von Owen iſt im Alter von 82 Jahren in Berlin geſtorben. Adolf Karl von Owen wurde in Weſtpreu⸗ ßen geboren und kam 1873 als Leutnant aus dem Kadettenkorpßs zum Infanterie⸗Regi⸗ ment 96. Von 1887 bis 1899 war er Batail⸗ lonskommandeur im 3. Garde⸗Regiment zu Juß. Von 1902 bis 1914 ſtand er an der Spitze des Grenadier-Regiments 12 in Frank⸗ furt a. O., übernahm hierauf die 17. Infante⸗ rie-Brigade in Torgau und 1907 das Kom⸗ mando der 7. Diviſion in Magdeburg. 1911 wurde er Gouverneur von Metz. Im Septem- ber 1912 erhielt von Owen den Rang eines Generals der Infanterie unter Stellung a la Suite des Grenadier⸗Regiments Nr. 19 und ſchied dabei auf ſeinen Wunſch aus dem Dienſt. Bei Kriegsausbruch wurde General v. Owen wieder zum Gouverneur von Metz ernannt, welche Stellung er gleichzeitig mit der des Führers der Gruppe Metz bis 1918 innehatte. Ende 1918 trat der verdiente General in den Ruheſtand. Deileidslelegramm des Führers zum Tode des Generals von Owen. §s Berlin, 10. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat an Oberſt von Owen ſol⸗ gendes Telegramm gerichtet: „Zu dem ſchweren Verluſt, der Sie durch den Tod Ihres Vaters, des Generals der Infan⸗ terie Adolf von Owen betroffen hat, ſpreche ich Ihnen in Erinnerung an die großen Ver⸗ dienſte. die der Verſtorbene ſich in Krieg und Frieden um Deutſchland erworben hat, mein herzlichſtes Beileid aus.“ Belriebseinſtellung auf der galz⸗ kammergul-Cokalbahn Ueber 300 Perſonen brotlos. §8 Wien. 10. Febr. Die Salzkammergut⸗ Lokalbahn ſtellte am Dienstagabend ihren Be⸗ trieb ein, nachdem Verhandlungen im Han⸗ delsminiſterium zur Bereitſtellung neuer Mit⸗ tel ergebnislos geblieben ſind. l Die Bahn verbindet auf einer 76 km. lan⸗ gen Schmalſpurſtrecke die Stadt Salzburg mit dem Hauptort des Salzkammergutes Bad Iſchl. Kataſtrophal wirkt ſich die Einſtellung inſofern aus, als die Geſellſchaft nun zah⸗ lungsunfähig geworden iſt. Die Stimmung des Bahnperſonals iſt verzweifelt, da über 300 Perſonen brotlos geworden ſind * Die Einſtellung des Betriebes auf der Salz⸗ kammergut⸗Lokalbahn hat ſchwere Folgen. Um die um ihr Beſtehen ſchwer ringende Bahn nicht noch mehr zu gefährden, waren ſeinerzeit die meiſten privaten Anträge auf Errichtung von Kraftwagenlinien in das Salzkammergut abgeſchlagen worden. Da jetzt der nötige Kraft⸗ wagenpark fehlt, konnte im Augenblick der Ein⸗ ſtellung des Bahnbetriebes kein vollwer⸗ tiger Erſatz geſchaffen werden. Viele Orte im Salzkammergut, wie z. B. das berühmte St. Wolfgang am Wolfgangſee, ſind daher vom Verkehr abgeſchnitten. Hinzu kommt im Falle St. Wolfgang, daß Kraftwagen die ſtark vereiſten Bergſtraßen nicht bezwingen können. Viele Schüler, die Salzburger Schulen beſuchen, mußten deshalb am Mittwoch dem Unterricht fernbleiben. Eine Bürgermeiſterkonferenz der Salzburger Gemeinden fordert die ſofortige Be⸗ ſeitigung der chaotiſchen Verkehrszuſtände. ſchwerer Unfall in Paris 88 Paris., 10. Febr. Auf dem Bauplatz des Hauſes der franzöſiſchen Eiſenbahnen auf der internationalen Ausſtellung 1937 hat ſich Dienstag ein Einſturzunglück ereignet. 30 Ar⸗ beiter, die ſich auf einem vier Meter hohen Gerüſt befanden, das plötzlich zuſammenbrach, wurden in die Tiefe geriſſen. 22 wur⸗ den verletzt. davon ſechs ſo ſchwer, daß ſie ins Krankenhaus gebracht werden mußten. Der Zuſtand eines der Verletzten iſt beſorgnis⸗ erregend. 11 Tole bei einem Flugzeugunglück ss San Franzisco, 10. Febr. Kurz vor der Landung ſtürzte ein Großflugzeug der United Air Lines über dem Hafen ab. Die Maſchine ſank ſofort. Alle 11 Inſaſſen ertranken. Die Leichen konnten noch nich“ geborgen werden. Große Unwellerſchäden in Alabama ss New Mork, 10. Febr. Wie aus Bir⸗ mingham gemeldet wird, ſind in großen Teilen des Staates Alabama durch ſchwere Wolken⸗ brüche und heftige Stürme große Schäden an⸗ gerichtet worden. Zahlreiche Wohnhäuſer und Geſchäftsgebäude ſtürzten ein oder wurden ſtark beſchädigt 21 Perſonen ſind zum Teil ſchwer verletzt worden. Zuſammenſtöße mit Streikenden in Kowno. Kowno, 9. Febr. Die Belegſchaft der mei⸗ ſten Kownoer Sägewerke, Erzbauwerke und Bäckereien iſt in einen Lohnſtreik getreten. Sonntag nachmittag überfielen Strei⸗ kende einen Brotlieferungswagen einer Genoſ⸗ ſenſchaftsbäckerei, deren Arbeiter ſich nicht an dem Streik beteiligten, und ſtürzten ihn um. Sechs Perſonen wurden verhaftet. Japaniſche Generalſläbler entführt? Aus dem Schnellzug Verlin-Budapeſt ſpurlos verſchwunden Berlin, 10. Febr. Noch iſt die Unter⸗ ſuchung über den Mord der Auslandsorgani⸗ ſation der GPU. nicht beendet, noch iſt der weitere Mord an dem Schweizer Jungnationa⸗ liſten⸗Führer nicht geſühnt, da kommt aus Budapeſt die ſenſationelle Meldung, wo⸗ nach zwei japaniſche Generalſtäbler aus dem Schnellzug Berlin—Budapeſt ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſind, und zwar nach dem bis⸗ herigen Unterſuchungsergebnis auf tſchechi⸗ ſchem Gebiet. An der ungariſchen Grenzſtation Scob wurde feſtgeſtellt, daß das Handgepäck herren⸗ los in einem ſonſt leeren Abteil lag, während die Eigentümer nirgends zu entdecken waren Bei der Oeffnung und Unterſuchung des Hand⸗ gepäcks ergab es ſich, daß zwei Offiziere des japaniſchen Generalſtabes die Eigentümer waren. In Oderberg ſind zwei elegant ge⸗ kleidete Herren in eins der Nachbarabteile eingeſtiegen. Sie haben nach Ausſage eines Zugangeſtellten die beiden ſapaniſchen Her⸗ ren dauernd genau beobachtet. Die beiden Fremden haben dann hinter Sillein den Zug verlaſſen. Von ihnen und den japaniſchen Generalſtäblern fehlt ſeit⸗ dem jede Spur. Die Budapeſter Polizei, die die Unter- ſuchung leitet, und auch die zuſtändige Wie⸗ ner japaniſche Geſandtſchaft ſofort benach⸗ richtigte, befürchtet, daß die beiden japaniſchen Offiziere von Agenten der GPU. während der Fahrt durch die Tſchechoſlowakei entweder er⸗ mordet und aus dem Zug geworfen oder ver⸗ ſchleppt worden ſind. Sollten dieſe Befürchtungen ſich bewahrhei⸗ ten, ſo würde ein ſolches Doppelverbrechen ſämtliche bisherigen Berichte über die Durch⸗ ſetzung der Tſchechoſlowakei mit bolſchewiſti⸗ ſchem Funktionärsgeſindel aller Art voll in⸗ haltlich beſtätigen und das kürzlich erfolgte Prager Dementi über die Abhängigkeit der Tſchechoſlowakei von ihren bolſchewiſtiſchen 8 in ein ſehr eindeutiges Licht ſetzen. Auch ein deutſcher Ingenieur verſchwunden? Gleichzeitig wird aus Budapeſt gemeldet, daß ein deutſcher Ingenieur Heinz Bräu⸗ tigam, der an ein chemiſches Unternehmen in Budapeſt engagiert und bereits am 20. Ja⸗ nuar die deutſch⸗tſchechiſche Grenze bei Oder⸗ berg paſſiert hat, bisher an ſeinem Beſtim⸗ mungsort noch nicht eingetroffen iſt. Auch keine ungariſche Grenzſtelle hat bisher in ih⸗ ren Liſten eine Eintragung darüber, daß der Die Källewelle wirkle ſich aus Enlkwicklung des Arbeilseinſates im Januar 1937 Ss Berlin, 10. Febr. Der Arbeitseinſatz im Januar ſtand ſtark unter dem Einfluß der anhaltenden Kältewelle, die über den größten Teil des Reiches hinwegging. Alle Saiſon⸗ außenberufe ſind dadurch ſtark betroffen wor⸗ den. Die Zahl der Arbeitsloſen ſtieg in⸗ folgedeſſen um 374000 auf 1853 000. Damit hat die Zunahme der Arbeitsloſigkeit im Win⸗ ter, die bisher noch weſentlich unter der des Vorjahres lag, faſt genau denſelben Umfang erreicht wie im Vorjahr.(Zunahme: 817000 gegenüber 814000 im Vorjahr.) Da das Wet⸗ ter im Vorjahr milder und günſtiger war, hätte man mit einer ſtärkeren Zunahme der Arbeitsloſigkeit rechnen können. Sie iſt nicht eingetreten, weil die Betriebe., insbeſondere des Bau⸗ und Bauſtoffgewerbes, im Hinblick auf den vorliegenden Auftragsbeſtand und den empfindlichen Facharbeitermangel ihre Stamm⸗ belegſchaften, ſoweit irgend möglich, durchge⸗ halten haben, um bei Eintritt günſtigerer Wit⸗ terung ſofort weiter arbeiten zu können. In den Saiſonaußenberufen betrug die Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit 256000; dem ſtand in den übrigen Berufsgruppen eine Zunahme um 118 000 gegenüber. Die Zahl der arbeits⸗ loſen Bau⸗ und Bauhilfsarbeiter nahm um 190 000 zu, und überſchritt damit leicht den Stand im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Bemerkenswert iſt aber, daß die Arbeitsloſig⸗ keit im Baugewerbe weit unter der des Win⸗ ters 1928/29 blieb, in dem auch nach einem ähnlich ſtarken Beſchäftigungsgrad durch an⸗ haltenden Froſt die Bautätigkeit weitgehend ſtillgelegt wurde. 5 Ende Januar 1929 waren 793 000 arbeits⸗ loſe Bau⸗ und Bauhilfsarbeiter vorhanden, Ende Januar 1937 nur 487000. Auch die Ar⸗ Ingenieur die tſchechiſch-ungariſche Grenze paſſiert bat. beitsloſenzahlen in der Landwirtſchaft, der Induſtrie der Steine und Erden(16 000 plus 14000) haben nicht unerheblich zugenommen, jedoch lagen ſie noch immer 20 bis 30 Prozent niedriger als im Januar des Vorjahres. In allen übrigen Berichtsgruppen mit Ausnahme des Berabaues war gleichzeitig eine Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen zu verzeichnen. Bei den Zugängen ha idelt es ſich aber zum größten Teil um Berufsangehörige, die Arbeit außer⸗ halb ihres Berufes erhalten hatten und dieſe Tätigkeit unter dem Einfluß der Witterung vorübergehend aufgeben müſſen. Teilweiſe iſt aber auch eine direkte Umſatz⸗Ab hängigkeit einzelner Produktionszweige die Urſache. Der überragende Einfluß der Witterungs⸗ verhältniſſe auf die Beſchäftigungslage kommt auch darin zum Ausdruck, daß die Arbeits⸗ amtsbezirke Rheinland, Weſtfalen und Süd⸗ weſtdeutſchland nur eine Zunahme von 33 000 Arbeitsloſen zu verzeichnen hatten. Hier ſetzte der Froſt ſpäter ein und dauerte nur kurze Zeit, ſo daß die Störungen nicht ſo tiefgreifend wa⸗ ren wie in den übrigen Bezirken des Reiches. Die Zahl der von der Reichsanſtalt Unter⸗ ſtützten ſtieg auf 1159 000, die Zunahme betrug 263 000. Da der Froſt in ſtärkerem Maße erſt in der zweiten Monatshälfte einſetzte, befin⸗ det ſich ein Teil der Entlaſſenen noch in der Wartezeit, die Zahl der Nichtunterſtützten iſt infolgedeſſen um 98 900 geſtiegen. Die Zahl der anerkannten Wohlfahrtserwerbsloſen ſtieg geringfügig um 13 000 auf 178 000. Wegen der Kälte mußten auch zahlreiche Notſtandsarbeiten eingeſtellt werden, ſo daß die Zahl der Notſtands arbeiter von 76000 auf 51000 zurückging. gie möchten Frankfurler befreien das Wellſudenlum an der Arbeit- Einem Mörder gehl es gul Berlin, 9. Febr. Im Eher⸗Verlag, Mün⸗ chen, iſt ſoeben ein neues Buch von Wolfgang Diewerge erſchienen, das noch einmal den ganzen Prozeß gegen den Juden David Frank⸗ furter aufrollt und in unmißverſtändlicher Form die Forderung erhebt. nun endlich die Frage der Hintermänner bei der Bluttat in Davos zu klären. Die deutſche Preſſe hat ſofort mit der Urteilsverkündung in Chur das Verlangen geſtellt. die im Prozeß unterbliebene Klärung der eigentlichen Hin⸗ tergründe des Mordes nach dem Prozeß noch durchzuführen. Dieſe Forderung beſteht heute ungeſchmälert. In dieſem Sinne wird auch ein Gutachten von Prof. Grimm abgefaßt ſein, das demnächſt den zuſtändigen Stellen über⸗ reicht werden wird. In dem Vorwort des Buches„Ein Jude hat geſchoſſen“ gibt der Verfaſſer die Gründe für die Herausgabe einer neuen Schrift bekannt. Sie iſt, ſo wird erklärt, notwendig geworden, weil in aller Welt die jüdiſche Weltliga zur Abwehr des Antiſemitismus ſich zu einer Maſ⸗ ſenaktion rüſtet, um David Frankfurter aus dem Zuchthaus zu befreien. Anter anderem heißt es in dem Buch: „Vorkämpfer der Menſchheit“ „Der Mörder ſoll von dieſen Kreiſen in al⸗ len Ländern als Vorkämpfer der Menſchheit und unſchuldiges Opfer der Juſtiz dargeſtellt werden. Wenn wir nicht erleben wollen, daß eines Tages David Frankfurter als Nobelfrie⸗ denspreisträger wieder auferſteht. müſſen wir den Verlauf und die Ergebniſſe des Prozeſſes ſo feſthalten, wie ſie tatſächlich waren. ehe ſie von der jüdiſchen Weltpropaganda in ihr Ge⸗ genteil umgefälſcht worden ſind. Ueberall in der Welt ſind die Führer der jüdiſchen Weltliga an der Arbeit. um die Frei⸗ laſſung David Frankfurters zu erreichen. Die Aufdeckung der Machenſchaften dieſer Weltliga bedeutet zugleich einen weſentlichen Beitrag zur Entlarvung der Hintermänner des Mörders Frankfurter. Die Löſung dieſer Aufgabe ſind wir Wilhelm Guſtloff noch ſchul⸗ dig. In der Schrift find die Briefe an den Mörder enthalten, die er während ſeiner Unterſuchungshaft von überall her erhielt. Hy⸗ ſteriſche Frauen ſchreiben ihm und flehen bei den Behörden um Gnade. Der aus dem rhei⸗ niſchen Separatiſtenſpuk berüchtigte Landesver⸗ räter Matthes ſchrieb ebenfalls an Frank⸗ furter, mit der triefenden Anrede„Lieber Mitmenſch. Die ganze Miſchpoche erhebt ihr Geſchrei. So ſchreibt ein Herr Zérapha: „Frankfurter iſt rein, er iſt vollkommen. Ich erkenne ihn als meinen Meiſter an.“ Das Buch gibt dann einen glänzenden Ueber⸗ blick über den Verlauf des Prozeſſes und be⸗ ſchäftigt ſich eingehend mit der Situation nach dem Urteil. Einem Mörder geht es glänzend Die Beſtimmungen über den Strafvollzug in Graubünden werden von den üüdiſchen Rechtsverdrehern durchgeſchnüffelt, ob ſich nicht irgendwo ein Abſatz findet. um Frankfurter zur Hilfe zu kommen. Frankfurter ſitzt jetzt in der Strafanſtalt Sennhof in Chur, einer kleineren Anſtalt, de⸗ ren ganzes Perſonal aus dem Verwalter und ſeiner Frau, vier Aufſehern. einem Nachtwäch⸗ ter und einer Köchin beſteht. Morgens erhält Frankfurter Milchkaffee oder Schokolade, mit⸗ tags dreimal wöchentlich Suppe. einmal ein paar Würſtchen mit Gemüſe, zweimal 150 Gramm Fleiſch mit Gemüſe. einmal eine Por⸗ tion Maisbrei mit 100 Gramm Käſe. außerdem jeden Abend Suppe. Seine tägliche Brotration beträgt 750 Gramm. Damit Frankfurter den Appetit nicht verliert, muß die Köchin die Spei⸗ ſen„ſchmackhaft und reichlich zubereiten und für paſſende Abwechſlung ſorgen“. Außerdem gibt es in der Strafanſtalt eine Bibliothek. Scheinbar begründet ſich der Plan des Judentums zur Befreiung des Mörders auf leinen angeblich geſchwächten Geſundheitszu⸗ ſtand. Falls es ihm gelingen ſollte. eine ernſtere Krankheit zu markieren, ſo kann er unter Um⸗ ſtänden aus der Anſtalt entfernt werden. Hierüber heißt es in dem Buch: „Vielleicht wird ſich alſo die Strafvoll⸗ ſtreckung an Frankfurter nur zunächſt in Senn⸗ hof, dann im Stadthoſpital Chur und bei dau⸗ ernder Haftunfähigkeit in einem Sana⸗ torium abſpielen. Die Entſcheidung darüber a 8 12 1 6 0 0 1 3 8 4 — 75 1 4 1 3 5 3 7 0 2 eee e eee eee eee eee ee e Were, Kew, ere ee en Br eee e—*— eee eee en. 5 5— 8 2„me 8 mene 5 8 N e— 1 2 4—.— * 8e 20.* a 8——τποƷ.nn eee dee ee ee eee, 2 N 2 —— N e— 3 1 1 2.—— 8 Deutſchlandecho. G98 D N N Nes ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Die an die Amtswarte ergangene Mitteilung über das Gaſtſpiels des politiſchen Kabaretts: „Der Hahn“, am 14. Febr. in Heppen⸗ heim, wird hiermit zurückgezogen, da ſeitens des Reichsamtes der NSG.„Kd.“ anderweitiger Einſatz vorgenommen werden mußte. Ein neuer Termin für Heppenheim wird zeitig mitgeteilt. Rundfunk-Programm Freitag, 12. Februar 1937 Deutſchlandſender 6.30 Konzert. 9.40 Der Liebe Ewigkeit. 10.00 Pirma⸗ ſens. 10.50 Spielturnen im Kindergarten. 11.30 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Anſchl.: Wetter⸗ bericht. 12.00 Die Werkpauſe. 13.00 Glückwünſche 19.15 Konzert 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei! 15.15 Kinderliederſingen 15.40 Jungmädel reiſen durch Deutſchland. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 Klaviermuſik. 18.30 Von deutſcher Arbeit. 18.55 Die Ahnentafel. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.40 d 20.00 Kernſpruch. Anſchl.: Wetter, Kurznachrichten. 20.10 Drei Wiener Künſtler. 21.00 Buntes Kaleidoſkop. 22.30 Deutſchlandecho. Funkbe⸗ richt von den Viererbobmeiſterſchaften in St. Moritz. Reichsſender Frankfurt 6.30 Konzert. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Mor⸗ gen. 10.00 Pirmaſens. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.10 Dem Opernfreund. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Ein Königsgrab an der Saar. 16.00 Neue Unterhal⸗ tungsmuſik 17.00 Klaviermuſtik. 17.30 Der Ausweis aller Schaffenden! Sinn und Zweck des Arbeitsbuches. 17.45 Südoſt⸗Europa als wirtſchaftskundliches Stu⸗ diengebiet. 18.00 Muſik. 19.00 Volksmuſik und Volks⸗ lieder. 19.30 Reichsſendung. 20.10 Der deutſche Weg. 21.00„Der Apotheker“. 22.20 Funktbericht von den Viererbob⸗Meiſterſchaften in St. Moritz. 22.35 Nacht⸗ muſik. 24.00— 2.00 Nachtkonzert. Reichsſender Stuttgart 8.30 Froher Klang zur Arbeitspauſe. 9.30 Zwei Ein⸗ tapfgerichte zur Auswahl für den Eintopfſonntag. 10.00 Pirmaſens. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Kon⸗ zert. 14.00 Schallplatten. 14.30 Der Uhu auf der Fichte und zwei kleine Wichte.. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.45 Dein Arzt ſpricht: Magen und Darmkrankheiten. 18.00 Aus deutſchen Opern. 19.10 „Du Kind gioſt Sinn und Sonne.“ 159.30 Reichs · ſendung 20.10 Schwabiſche— Bahriſche Dirnd'l, juch⸗ heiraſſa! 21.00 Grabbe-Zyklus. 22.00 Zeit, Nachr. Jüdiſcher Ichmierfink verurkeill Verherrlichung des jüdiſchen Mordbuben Frankfurter in Polen b 1 n, 8 Nes We„Kurjer. an vom 8. Februar bringt Meldung: 5 e Wegen Verherrlichung David hatte ſich der Schreiberling der jü tung„Glos Podznanſky“, Mamelock, vor dem Bezirksgericht in Kaliſch zu verantworten. Der Beklagte hatte in ſeinem Blatt den Mord an Guſtloff durch den Juden Frankfurter verherr⸗ licht. Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Mo⸗ naten Haft. Es erblickte mit Recht in dem frag⸗ lichen Aufſatz die Verherrlichung eines Ver⸗ brechens. Letzle Telegramme Raſcher Bormarſch auf Mofril Rom, 10. Febr. Die„Tribuna“ bringt inte⸗ reſſante Einzelheiten über das raſche Vor⸗ rücken der nationalen Truppen. Am Mittwoch um 12.30 Uhr ſtanden ſie bereits 15 km vor Motril. Auf dem ganzen Vormarſch leiſtete der Feind ſo gut wie keinen Widerſtand, da er ſich in regelloſer Flucht befindet. Die Bevölke⸗ rung, die nach Malaga zurückkehrt, bereitete ihren Befreiern begeiſterte Kundgebungen. Viele Angehörige des in Malaga liegenden Regiments„Victoria, die ſich noch rechtzeitig verſtecken konnten, kamen nach Malaga zurück und ſtellten ſich beim nationalen Kommando. Aus Gibraltar erfährt die„Tribuna“, daß nach Schätzungen 15000 Bolſchewiſten nicht mehr der Umzingelung ent⸗ gehen konnten und in die Berge flüchte⸗ ten. Sie ſind vollkommen abgeſchnitten und daher ohne ausreichende Verpflegung. In den nächſten Tagen werden ſie ſich ergeben müſſen. Bisher wurden 4000 Gefangene in Malaga eingeliefert, die nur mit Mühe vor der Lynch⸗ juſtiz der Menge geſchützt werden konnten. Bei vielen fand man Juwelen und größere Geld⸗ ſummen, die von ihnen geraubt und geſtohlen worden waren. Nach einer Stefani⸗Meldung iſt den ſieg⸗ reichen Truppen eine große Beute an Waffen und Munition in die Hände gefallen Stefani weiſt auf das vorbildliche Verhalten des Ge⸗ nerals Collis hin. Er war bei Beginn des Kampfes vor Malaga verwundet worden. Trotzdem behielt er das Kommando des„Te⸗ rio“, um mit ſeinen ſiegreichen Truppen in die Stadt einzuziehen. CCC ĩ ccc liegt bei den Aerzten. Wenn dieſe von ähn⸗ lichem Verſtändnis und Wohlwollen für den Mörder durchdrungen ſind wie Dr. Jörger, dann wird die„kleine Blume am Wegesrand“ nicht 13 Jahre lang im Schatten des Sennhofes verblühen müſſen. Bei den Kuren wird die Weltliga ſicher großzügig eingreifen. Für einen durch alle Examina gefallenen. verbummelten Studenten ohne Zukunftsausſichten iſt ein be⸗ 3 Sanatoriumsaufenthalt keine ſchlechte ache! Angeſichts ſolcher Machenſchaften, die den eindeutigen Beweis für die internationale Hetzarbeit der Juden erneut liefern. erhebt das deutſche Volk von neuem die Forderung nach 8 der Hintergründe der Mordtat von avos.“ rankfurters iſchen Zei⸗ * 18— Sportsmädel, — *. 7 Der Herzensroman Vittorio Mussolinis Dechdelbereiſe nach euwood Ein Herzensbund geſchloſſen in Niceione— Ein tapferer Fliegerleutinant wird ſchüchtern Der zweite Sohn des Duce, Vittorio Muſſolini, hat ſich nach ſeiner Hochzeit mit ſeiner jungen Gattin nach Holly⸗ wood begeben. Ein gute Botschaft für HollywW-O Od Hollywood, das gerade in den letzten Wochen von einer Sturzflut peinlicher Skandalgeſchich⸗ ten überſchwemmt wurde, wird endlich einmal von einer erfreulichen Nachricht beglückt. Die Senſation der Scheidung der Wiener Schauspielerin Luiſe Rainer nach vierwöchent⸗ licher Ehe— ſie iſt ganz ſchnell ein großer Hol⸗ lywood⸗Star geworden, der Erpreſſungsverſuch an Clark Gable, dem eine Miß Norton ein Kind anzudichten verſuchte, die Ehekrachs von Laurel und Hardy, das traurige Abſinken des Buſter Keaton in Verlaſſenheit und Armut, der Selbſt⸗ mord der einſt ſchönſten Frau Hollhwoods, der Marie Prevoſt und all die anderen traurigen Senſationen, werden nun endlich einmal abge⸗ löſt von der guten Botſchaft, daß der zweite Sohn Benito Muſſolinis, Vittorio Muſſolini, mit ſeiner jungen Gattin die Hochzeitsreiſe nach Hollywood unternimmt. In Receione fanden sich zwei Zwei junge Menſchen, frei von allem Sno⸗ bismus, 5 von jeder Unnatur, haben ſich ge⸗ funden. Die Geſchichte dieſer jungen Ehe iſt eine der ſchönſten und einfachſten. Sie iſt geradezu ein Muſterbeiſpiel für die aufbauende Arbeit des Faſchismus und die weder Standes⸗ nach Ran⸗ gesunterſchiede duldende Familienethik des Duce. Vittorio Muſſolini, dieſer kräftige, breite, robuſte, zwanzigjährige Fliegerleutnant, lernte ſeine heutige Frau ſchon vor Jahren in Ric⸗ cione, wo der Duce und ſeine Familie in einer einfachen kleinen Villa fern von ſeder Zeremo⸗ nie, fedem Prunk und jeder Konvention die Sommerferien zu verbringen pflegt, kennen. Aber Orſola Buvoli, ein ſchlankes, blondes deren Eltern einfache, kleine Kaufleute aus Mailand ſind uro deren Wiege in Mantua ſtand, mußte ſich noch manchen Mo- nat, noch manches Jahr gedulden, bis die Stunde der Entſcheidung kam. Denn der Abeſſinienkrieg brach aus und der Fliegerleutnant Vittorio Muſſolini zog mit dem Todesgeſchwader ſeines Schwagers, des Grafen Ciano, in den Krieg. Wenn Orsola schrieb Am glücklichſten war der junge Leutnant Vittorio, wenn er von ſeinen grozen Kampf⸗ und Aufklärungsflügen heimkehrend, einen Brief, einen langen, zärtlichen Brief aus Mai⸗ land, vorfand von Orſola Buvoli, ſeiner Ju⸗ gendgeſpielin, die, das wußte der junge energi⸗ ſche Flieger, ſeine Frau werden ſollte. Der Sieg der italieniſchen Waffen in Abeſ⸗ ſinien brachte Vittorio wieder zurück in die Heimat. Muſſolini ſtrahlte, als er ſeinen jun⸗ gen, tapferen Sohn bei der feierlichen Heimkehr umapmte und küßte. Doch der Sohn, unerſchrocken im Kugelregen der Abeſſinier, unerſchrocken bei gefährlichen Notlandungen und dem Tacken der Flakgeſchütze, traute ſich nun nicht mit der Sprache heraus. Nur ſeine Mutter Donna Rachele wußte von dem heimlichen Glück ihres Sohnes und freute ſich aus ganzem Herzen darüber. Die große Gelegenheit in Mailand Hunderttauſende jubelten dem Duce zu, als er in Mailand ſeine große außenpolitiſche Rede hielt und in klaren, feſten Worten die außen⸗ politiſche Lage, die ſich nach der Eroberung Abeſſiniens ergeben hatte, ſchilderte. Immer wieder erdröhnten im Chor der Schlacht⸗ und Dare des italieniſchen Volkes„Duce! Duce! uce!“ In dieſer Sekunde des Triumphes wagte auch Vittorio Muſſolini. dem Vater die Braut vor⸗ zuſtellen, die ja eine Mailänderin iſt. Der Duce drohte ſeinem Sohn mit dem Fin⸗ ger, wies ihn lächelnd auf ſeine Jugend hin, drohte noch einmal mit dem Finger. küßte Or⸗ ſola Buvoli die Hand, beglückwünſchte den Sohn zu ſeinem guten Geſchmack— und zwei junge Menſchen waren die aglücklichſten der Welt. Die Freunde Vittorio Muſſolinis erfuhren erſt vor etma drei Wochen von der bevorſtehen⸗ den Hochzeit. Mussolini als Brautführer In der kleinen Kirche Roms St. Joſeph wurde Vittorio Muſſolini. der ſeine Flieger⸗ leutnantsuniform trug, getraut. Es war eine ſchlichte Familienfeierlichkeit. die nichts von offiziellem Prunk an ſich hatte. Der Duce führte die Braut. Vittorio ſeine Mutter und der Pater von Italiens Außen⸗ 5 Italiens Filmpläne miniſter, der Präſident der italieniſchenKam⸗ mer, Graf Ciano, die Mutter der Braut.(In derſelben Kirche war einſt Graf Eiano mit Edda Muſſolini getraut worden.) Fllm- Journalist Vittorlo Mussolini Es iſt kein bloßer Zufall, daß Vittorio Muſ⸗ ſolini und ſeine junge Frau ihre Flitterwochen in Hollywood verleben. Denn der Sohn des Duce iſt nicht nur Flie⸗ geroffizier der italieniſchen Armee, er iſt auch einer der begabteſten und leidenſchaftlichſten Filmiournaliſten Italiens. Er wird in Hollywood den Aufbau der Film⸗ ateliers und die Einrichtungen der amerikani⸗ ſchen Filminduſtrie auf das Intenſivpſte ſtu⸗ dieren. Das faſchiſtiſche Italien Muſſolinis intereſ⸗ ſiert ſich, genau wie das neue Deutſchland Adolf Hitlers, außerordentlich für alle Dinge des Films. Nicht nur die Filmbiennale von Venedig legt Zeugnis dafür ab, auch die neuen Filmpläne des Duce beweiſen es Vor den Toren Roms ſoll ſich in Kürze eine rieſige, nach den modernſten Erkenntniſſen der Filmtechnik erbaute Lichtſpielkunſt⸗Filmſtadt erheben. Vittorio Muſſolini wird beim Aufbau dieſes neuen Werkes des faſchiſtiſchen Italiens an her⸗ vorragender Stelle mitarbeiten dürfen. Seine junge Frau wird ihm eine treue Hel⸗ ferin ſein. Denn ſie iſt künſtleriſch ſehr intereſ⸗ ſiert. Sie hat Muſik ſtudiert und ſich als Pia⸗ niſtin bereits einen Ruf erworben. Beſonders intereſſiert ſie ſich für alle Probleme der Film⸗ Muſik. a Abenteuer einer weißen Frau in Afrika der Jriedensengel von Ugada Auch mit Löwen kann man ſich anfreunden— Ein Vermächtnis des Vaters Paris, im Februar. Eine bekannte franzöſiſche Zeitſchrift ver⸗ öffentlichte vor kurzem einen intereſſanten und ſpannenden Bericht über die Abenteuer und Er⸗ lebniſſe einer jungen Schweizerin im dunklen Erdteil. Es handelt ſich um Vivienne de Watte⸗ ville, die ſchon als Kind ihren Vater, einen be⸗ kannten ſchweizer Naturhiſtoriker, auf verſchie⸗ denen Expeditionen nach Afrika begleitet hat. Die letzte Expedition des ſchweizer Gelehrten de Watteville, die nach Uganda führte, wo er im Auftrage ſeiner Vaterſtadt Bern eine Samm⸗ lung von Seltenheiten zuſammenſtellen ſollte, nahm einen tragiſchen Ausgang. Der Wiſſen⸗ ſchaftler wurde von einem Löwen angefallen und tödlich verletzt. Trotzdem hat der Sterbende auch dann noch ſeine Liebe zur Natur und ſeine Achtung vor den Wundern der Schöpfung nicht verleugnet und flüſterte ſeiner Tochter, die an ſeinem Sterbebett weilte— wie ein Vermächt⸗ nis— die Worte ins Ohr:„Ich will nicht, daß dem Löwen, der meinen Tod verſchuldet hat, etwas geſchieht. Das Tier hat ſich prachtvoll ge⸗ wehrt und hat nur nach dem Geſetz gehandelt, das für alle Geſchöpfe der Natur gilt: Du oder ich!“ Ohne Hintergedanken, offen und ehrlich Vivienne de Watteville hat dieſe Worte ihres ſterbenden Vaters nie mehr vergeſſen können, und als ſie ſich daher einige Jahre ſpäter ihrer⸗ ſeits nach Uganda begab, tat ſie es ganz allein und ohne Waffen.„Warum ſollte es in der Tat nicht möglich ſein, auch den Tieren der Wildnis ohne Hintergedanken, offen und ehrlich entge⸗ genzutreten“, ſo nahm ſie ſich vor. ie ging ſogar in der feſten Abſicht nach Uganda, mitten unter dieſen Beſtien zu leben und ſie an ſich zu gewöhnen. Das Gewehr nahm ſie auf ihren Streifen durch den Urwald für alle Fälle natürlich mit, denn auch ſie hatte ſelbſt⸗ nerſtändlich das Recht, ſich gegebenenfalls zu wehren. Aber ihre Haußtdaffe war und blieb ihre Filmkamera, mit der ſie in der Folgezeit das Leben und Treiben der Schöpfung im Ur⸗ wald in Tauſend und aber Tauſend Bildern auf den Filmſtreifen bannte. Sie kam eben als Apoſtel des Friedens. In 3000 Meter Höhe Anfänglich hatte ſie mit ihrer Miſſion aller⸗ dings nur ſehr wenig Glück. Die Tiere flüchte⸗ ten, wo ſie des fremden, weißen Eindringlings anſichtig wurden. Ein junges Warzenſchwein, das ſie in hilfloſem Zuſtande aufgefunden hatte, ſowie ein halbverhungerter, räudiger, von ſei⸗ nem weißen Herrn davongejagter Hund, bilde⸗ ten zunächſt ihre einzige Begleitung. Eine Zeit lang ſchien es ſo, als könne ſich dieſe Frau, die den Tieren Afrikas den Frieden zu bringen entſchloſſen war, auch mit einer gro⸗ ßen Herde von Zebras anfreunden, die täglich in die Nähe ihres Lagers zur Weide kamen. Aber die Tiere waren doch zu ſcheu. Sie konn⸗ ten ihre ewige Angſt vor den Gefahren der Wildnis nicht überwinden und blieben ſchließ⸗ lich eines Tages ganz aus. Die junge Forſcherin beſchloß daraufhin, ſich noch weitet ins Innere Ugandas zurückzuziehen. Nach vielen beſchwerlichen Tagesmärſchen langte ſie auf einem Berg in 3000 Meter Höhe an. Dort ſchlug ſie ihr drittes Lager inmitten des Zau⸗ bers einer noch völlig unberührten Natur auf. Elefanten und Löwen als Umgang Die Tierwelt in allen ihren Vertretern ſoll dort im Urwald von Uganda, in 3000 Meter Höhe, von einer unwahrſcheinlichen Vielfalt ge⸗ weſen ſein. Es wimmelte vor allem auch von großen Tieren. Gewaltige Herden von Elefan⸗ ten, viele hundert prachtvolle Exemplare, zogen Tag für Tag an dem kleinen Zelt der mutigen Frau vorüber, und auch Lömen zeigten ſich in ganzen Rudeln. Es gehörte zweifellos nicht nur ſehr viel Mut dazu, ſondern in erſter Linie wa⸗ ren ſtarke Nerven erforderlich, um keinen Au⸗ genblick die Ruhe zu verlieren. Auch nur das geringſte Zeichen von Nervoſttät hätte, wenn es * dieſe Beſtien ſpürten und falſch auffaßten, leicht das Leben koſten können. Aber ſo waren ſchon nach wenigen Tagen zwiſchen den Elefanten und den Löwen und Vivienne de Watteville die beſten Beziehungen hergeſtellt. Man gewöhnte ſich gegenſeitig an⸗ einander, und es wäre nunmehr umgekehrt bei⸗ nahe aufgefallen, wenn man ſich einen Tag lang nicht geſehen und beobachtet hätte. Der Umgang mit den Löwen, die ſehr unbe⸗ rechenbar ſein können, blieb allerdings nach wie vor eine gewagte Sache, aber die Elefanten ſol⸗ len ſich nicht nur als ſehr gelehrige, ſondern auch als liebenswürdige Nachbarn erwieſen ha⸗ ben. Sie hielten bei den Aufnahmen ſtill und ſchienen ſich ſogar für die Filmerei lebhaft zu intereſſieren. Ein Inferno von unheimlicher Größe Eines Abends brach dann in dieſer Urwald⸗ einſamkeit auf den Bergen von Uganda ein ge⸗ waltiger Brand aus. Wie dieſer Brand entſtan⸗ den iſt, blieb ebenſo ein Rätſel, wie er, nachdem er mehrere Tage und Nächte gewütet hatte, plötzlich wieder erloſch. Vor allem in den Näch⸗ ten ſtellten die zum tiefſchwarzen Himmel em⸗ porzüngelnden Flammen ein Inferno von un⸗ heimlicher Größe dar. In weitem Umkreis brannte alles nieder. Nur die Bergeskuppe auf der die junge Schweizerin ihr Expeditionslager aufgeſchlagen hatte, blieb verſchont und bildete nunmehr eine blühende Inſel des Friedens, in der ſich die verſcheuchten Tiere, die dem Flammentod entronnen waren, ein Stelldichein gaben. Zu Tauſenden kamen die Vögel und ließen ſich in den Bäumen nie⸗ der und das Geſchrei der wandernden Affenher⸗ den erſcholl bei Tag und Nacht. Der Garten Eden war Wirklichkeit geworden. Vinienne de Watteville, dieſer Friedensengel von Uganda, konnte ſich keinen ſchöneren Rahmen für ſeine Miſſion der Liebe und Verſöhnung mit der Kreatur Gottes wünſchen 0 Shakeſpeare oder Baton? Neue Beweiſe in einem alten Streit.— Das Grab des Dichters Spenſer ſoll geöffnet werden London, im Februar. Seit etwa achtzig Jahren ſtreiten ſich die Ge⸗ lehrten über die Frage, wer der wahre Ver⸗ faſſer der Dramen Shakeſpeare ſei, der Schau⸗ ſpieler und Mitbeſitzer des Globetheaters William Shakeſpeare oder ſein Zeitgenoſſe der Philoſoph und Staatsmann Francis Bacon. Baron von Verulam. Die Frage iſt nicht ſo ſinnlos und unbegründet, wie es auf den erſten Blick erſcheinen mag, denn die Argumente für die Verſaſſerſchaft Bacons ſind durchaus nicht ganz von der Hand zum weiſen, und ſchließlich iſt es nicht unwichtig, zu wiſſen, un⸗ ter welchen Lebensverhältniſſen ſo herrliche Dramen entſtehen konnten. Ein namhaftes Mitglied der engliſchen Ba⸗ con⸗Geſellſchaft, Mr. R. L. Eagle, hofft nun in dieſem alten Streit einen endgültigen Be⸗ weis vorlegen zu können. Allerdings iſt dazu die Oeffnung eines Grabes in der Weſtminſter Abtei erforderlich. Es handelt ſich dabei um das Grab des„Fürſten der Poeten ſeiner Zeit“ Edmund Svenſer. der im Jahre 1599 in der Weſtminſter⸗Abtei beigeſetzt wurde. Alle zeit⸗ genöſſiſchen Dichter ſtanden an ſeiner Gruft, alle verlaſen ſie eine Elegie auf den Tod Spen⸗ ſers und warfen dann das Manuſfkript und die Feder, mit der die Elegie geſchrieben worden war, in das offene Grab. Mr. Eagle iſt über⸗ zeugt, daß Shakeſpeares, oder wenigſtens der Mann, der unter dem Namen Shakeſpeare ſeine Dramen verfaßte, bei dieſem Begräbnis zugegen geweſen ſein muß. Auch er hat dann das Manuſkript ſeiner Elegie dem Grabe an⸗ vertraut, und dort muß es noch heute zu finden ſein. Das Manuſfkript braucht, ſo folgert Mr. Eagle weiter, nach ſeiner Auffindung von Schriftſachverſtändigen nur eingehend geprüft zu werden. Trägt es die bekannten Schrift. züge Bacons und iſt es trotzdem mit dem Na⸗ men Shakeſpeare unterzeichnet, dann dürfte es als erwieſen gelten, daß Lord Bacon den Na⸗ men Shakeſpeare als Pſeudonym führte, und der Verfaſſer der Sbakeſpeare⸗Dramen iſt. Die Beweisführung wäre beſtimmt nicht ſchlecht, allerdings ſtehen ihr noch große Schwierigkeiten entgegen. Mr. Eagle muß zu⸗ nächſt einmal die Bacon⸗Geſellſchaft ſelbſt für ſeinen Plan gewinnen und dann mit deren Un⸗ terſtützung beim Dekan der Weſtminſter⸗Abtei die Oeffnung des Grabes Spenſers durchſetzen. was ſicher nicht leichtfallen wird. Schließlich beſteht noch die Gefahr, daß die Manuſfkripte der Dichter längſt vermodert ſind. Haupkmanns Verkeidiger wahnſinnig! Der amerikaniſche Rechtsanwalt Edward Reilly, der ſeiner Zeit den Mörder des Lind⸗ bergh⸗Babys. Hauptmann, verteidigte, iſt wahnſinnig geworden und wurde ins Irren⸗ haus eingeliefert. Mit dieſer Meldung taucht in den Spalten der Zeitungen plötzlich noch ein⸗ mal die entſetzliche Tragödie der Entführung und Ermordung des Kindes des berühmten Fliegers auf. Reilly ſchien ſeiner Zeit von der Unſchuld ſeines Klienten überzeugt und er hat außerordentliche Anſtrengungen gemacht. um ihn vor dem elektriſchen Stuhl zu bewahren, während des Prozeſſes und nachber noch, als er ſich immer wieder um einen Aufſchub der Hinrichtung bemühte. Er verſuchte, die Pfle⸗ gerin des Lindberghkindes als ſeiner Meinung nach Mitbeteiligte in die Angelegenheit hin⸗ einzuziehen. Aber ſeine Anſchuldigungen wa⸗ ren ſehr ſchlecht begründet und ſie ſchlugen ſchließlich zu Ungunſten von Hauptmann aus. Als Hauptmann hingerichtet wurde, zeigten ſich bei Reilly die erſten Spuren von Geiſtesgeſtört⸗ heit. Sein Ruf als Anwalt hatte obendrein gelitten und jetzt iſt er nun mit ſeinen Nerven völlig zuſammengebrochen. Ein heftiger Wahnſinnsanfall, der eine Gefahr für ſeine Umgebung befürchten ließ. machte es notwen⸗ dig. ihn zu internieren. „Keines Menschen Auge soll sle noch einmal sehen!“ Mauſoleum für die Pharaonenmumien Wie man die altägyptiſchen Könige endgültig beſtatten will London, im Februar Erſt vor kurzem konnte berichtet werden, daß die ägyptiſche Regierung die Abſicht hat, die Mumien der Pharaonen, die augenblicklich im Muſeum von Kairo aufgebahrt ſind, wieder zu beſtatten. Die Nachrichten die über dieſen Plan in die Welt hinausgingen, konnten aber noch keine weiteren Einzelheiten mitteilen. Allgemein nahm man an, daß man die Mu⸗ mien in die Gräber zurückbringen werde, aus denen ſie herausgeriſſen worden ſind. Dies iſt aber, wie fetzt mitgeteilt wird. aus vielerlei Gründen nicht möglich und ſo iſt geplant, ein heſonderes Mauſoleum für die altägyptiſchen Könige zu errichten. Als Platz für das Mau⸗ ſoleum kommt außer Heliopolis in erſter Linie Giſeh in Betracht. Giſeh wird wahrſcheinlich auch gewählt werden. da dort das trocknere Klima die Mumien beſſer erhält. Das merkwürdige an dieſem neuen Mauſo⸗ leum aber wird ſein, daß es vollkommen un⸗ terirdiſch iſt und mit allen techniſchen Mitteln unſerer Zeit ſo feſt verſchloſſen wird. das kein Menſch jemals mehr die alten Könige in ihrer Grabesruhe ſtören kann. Damit ſtellt nan wie der annäherend die Bedingungen her, unter denen die Mumien in ihren urſprünglichen Grabkammern lagen. und zum andern werden all die abergläubiſchen Stimmen zum Schwei⸗ — 6 en gebracht, die behaupten, die Oeffnung der Königsgräber, und die Entführung der Mumien in die Muſeen ſei für das ganze Land, ja für die ganze Welt unglücklich. Für die Beiſetzung der Königsmumien iſt ſelbſtverſtändlich vorläufig noch kein Programm entworfen. Von zuſtändiger Seite wird jedoch erklärt, es ſei ſehr wahrſcheinlich, daß die Be⸗ ſtattung in höchſter Feierlichkeit und mit all der Prachtentfaltung vor ſich gehen werde, wie ſie den ruhmreichen und mächtigen alten Königen zukomme. Man brauche ſich darüber aber vor⸗ läufig noch nicht ernſte Gedanken zu machen, da die Errichtung des Mauſoleums lange Zeit in Anſpruch nehmen werde. N Die Mumien werden inzwiſchen in beſonderen Räumen des Muſeums von Kairo aufbewahrt und können nicht mehr wie früher von Touri⸗ ſten beſichtigt werden. Man bemüht ſich, die Mumien weiterhin ſo gut wie möglich zu kon⸗ ſervieren. Sie haben, ſeit man ſie ihren Grä⸗ bern entriß, ſehr gelitten. Vor allem hat ſich ihre vorübergehende Aufbewahrung in dem Mauſoleum des ägyyptiſchen Nationalhelden Zaghloul Paſcha unerwartet ungünſtig ausge⸗ virkt.— Von dem Plan der Wiederbeſtattun der altägyptiſchen Könige werden ausſchließlich die in. Aegypten befindlichen Mumien betroffen. Es dürften aber nur ganz wenige Pharaonen⸗ numien im Beſitze amerikaniſcher oder europã⸗ iſcher Muſeen ſein. 3 5 8 e—ͤ ñ 114— 2 55 — vu—ꝛUgT n— — ——— ——— ö 1 ————— 4—— D (22. Fortſetzung) „Das verſtehe ich, aber— Katharina irrt ſich, wenn ſie annimmt, daß ich zu meinem Vergnügen filme. Das hat einen ganz anderen Grund!“ „Ich wäre begierig, dieſen Grund zu erfahren, Mademoi⸗ ſelle Nina!“ Aufmerkſam betrachtete ſie ihn und wurde dabei etwas verlegen. „Mr. Woulsham, Sie wiſſen drüben alſo, daß ich als Ka⸗ tharina Horthys filme. Kennen Sie auch die anderen Ereig⸗ niſſe um mich, um die Katharina Horthys Nummer zwei?“ „Ich verſtehe nicht!“ „Ich will es Ihnen erklären! Mr. Woulsham, als ich für Katharina einſprang, da tat ich es in dem feſten Glauben, daß ich mich für das Lebensglück zweier Menſchen einſetzen müſſe. Mir wurde erzählt, daß Katharina in ein anderes Leben, eben in das meine, das Leben der einſtigen Baroneſſe Nina Alexandra Frouwen, eintreten wolle, um als dieſe Mr. Woulshams Frau zu werden!“ „Ja, das iſt auch die Wahrheit! Mein Vater hätte ſich nie mit der Verbindung zwiſchen mir und Katharina Horthys, der Filmſchauſpielerin, abgefunden.“ „Ich glaube das! Aber— für Katharina war noch ein anderer Grund vorhanden, zu verſchwinden, ihr Leben von einer anderen weiterleben zu laſſen. Und dieſen Grund ken⸗ nen Sie wahrſcheinlich nicht!“ „Ich verſtehe nicht, was Sie meinen, Mademoiſelle Nina?“ „Der Grund war die große Gefahr, in der Katharina immer ſchwebte. Katharina hatte Feinde, die ihr ans Leben wollten. Die Gründe dafür kenne ich nicht. Katharina bekam Drohbriefe, auch noch, als ich Katharinas Stelle einnahm. Ich habe allerlei durchkoſten müſſen, Mr. Woulsham!“ Jetzt war der Engländer über alle Maßen beſtürzt. „Davon weiß ich nichts, nicht die Spur! Erzählen Sie doch, Mademoiſelle! Das wäre ja— gewiſſenlos von Ka⸗ tharina!“ Nina erzählte und fühlte ſich erleichtert, ja, ſie tat es mit Freude, denn der Mann, dieſer feine, noble Menſch, der ihr ſo ausgezeichnet gefiel, hörte ihr mit dem größten Intereſſe und der ſtärkſten Anteilnahme zu. Entſetzen war auf ſeinen Zügen, als Nina mit dem Bericht des letzten Überfalls ſchloß. „Das ſind die Ereigniſſe!“ ſagte Nina.„Ich gebe zu, daß ich die Abſicht hatte, daß ich mit dem Gedanken ſpielte, meine Rolle hinzuwerfen, aber— mich packte der Trotz, und ich habe Katharina mein Wort gegeben, obwohl ſie nicht fair handelte und mir dieſe Gefahr verſchwieg. Ich weiß nicht, ob Katharina eine Schuld trägt, die der Sühne wartet. Das muß ſie mit ſich ſelber ausmachen. Aber wenn das der Fall wäre, dann ſollen die geheimnisvollen Feinde offen auftreten und ſie anklagen, nicht heimlich ein Rachewerk verſuchen. Dieſe Hinterliſt nimmt den ſogenannten Rächern das mora⸗ liſche Recht, und ich habe jetzt keinen ſehnlicheren Wunſch, als dieſe Schufte zu faſſen. Drei wackere und tüchtige Polizei⸗ beamte ſind immer um mich. Sie und ich, wir ſind der Über⸗ zeugung, wenn ich filme, dann wird ſich der unbekannte Feind zeigen, und wir können ihn faſſen! Darum filme ich! Sagen Sie das Ihrer Braut, Mr. Woulsham, und Sie wird verſtehen, daß ich— Filmſchauſpielerin wurde.“ Mr. Woulsham war erſchüttert von dem Geſtändnis; er er⸗ hob ſich, nahm Ninas Rechte und küßte ſie innig. Sie ſpürte, wie die Lippen des Mannes bebten. „Oh, Mademoiſelle Nina, wie ſollen wir Ihnen jemals dieſe Aufopferung danken! Aber jetzt habe ich keine Ruhe mehr! Jetzt fällt's mir ſchwer, wieder heimzukehren, denn— ich— ich fürchte um Ihr Leben!“ Ninas Herz ſchlug ſchnell; eine ſüße, wohltuende Ver⸗ legenheit überfiel ſie, alles Blut ſchlug in ihr Antlitz. Sie ahnte nicht, wie unſagbar ſchön ſie in dem Augenblick ausſah. „Sie ſorgen ſich um mich? Mr. Woulsham, ich bin Ihnen eine Fremde!“ „Oh, ſagen Sie das nicht, Mademoiſelle Nina“, entgeg⸗ nete der Mann raſch.„Sie ſind mir nicht fremd, Sie ſind — ach, ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken ſoll— mir iſt — als— als wenn Sie Katharina wären, und ich möchte Sie ſchützen! Wahrlich, das möchte ich!“ „Sie haben Ihre Braut drüben in Ihrer Heimat, Mr. Woulsham! Bleiben Sie bei ihr! Laſſen Sie mich mit mei⸗ nen getreuen Helfern dieſen Kanpf durchführen.“ Der Engländer ſtand unſchlüſſig. „Mademoiſelle“, ſagte er endlich,„ich werde keine Minute Ruhe drüben haben. Werden Sie die Güte haben, mir zy ſchreiben, über alle Dinge, die ſich ereignen?“ „Wenn Ihnen daran liegt!“ „Oh, ſehr, Mademoiſelle! Ich bitte Sie darum! Und wenn Sie einen Helfer brauchen, dann denken Sie an mich! Jede Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Stunde können Sie über mich verfügen! Ein Telegramm und ich bin mit meinem Flugzeug in zwei Stunden bei Ihnen!“ „Ich danke Ihnen, Mr. Woulsham!“ Pit ſchrieb ihr ſeine Adreſſe auf. Wie ſchön ſeine charakter⸗ volle Handſchrift war! Zum Abſchied fragte er:„Und— kann ich Sie— nicht noch einmal ſehen, noch einmal ſprechen, Mademoiſellt Nina!“ Das Mädchen ſchüttelte den Kopf. „Nein, es geht nicht, Mr. Woulsham!“ „Ich bitte Sie, machen Sie es möglich! Vielleicht fällt Ihnen noch ſo mancherlei ein. Vielleicht wollen Sie mir einen Brief an Katharina mitgeben?“ Nina nickte.„Ja, einen Brief! Das wäre gut! Hören Sie, Mr. Woulsham, ich will in dieſen Brief alles das ſchreiben, was ich Ihnen erzählte. Ob Sie Katharina ſagen wollen, daß Sie es wiſſen, oder nicht, das überlaſſe ich Ihnen!“ „Wo kann ich Sie treffen?“ „Es iſt ſchwer, Mr. Woulsham! Ich bin immer unter Be⸗ wachung! Kommen Sie morgen um dieſe Stunde noch ein⸗ mal zu mir! Ich gebe Ihnen dann den Brief! Und nun auf Wiederſehen! Die Aufnahme wartet!“ Da ging Pit. Ninas Herz ſchlug heftig, als ſie allein war. 1 hatte Mühe, ihre Befangenheit vor Anette zu ver⸗ Zwei Tage ſpäter fuhr Pit mit ſeinem Flugzeug nach Lon⸗ don zurück und ſuchte ſeinen Vater auf, um dann nach Edin⸗ burgh zu ſtarten. Von dort fuhr er im Auto, das ihn er⸗ wartete, nach Lady Lexiſtowns kleinem Landgut in Schott⸗ land, wo ſich Katharina gegenwärtig aufhielt. Lady Lexiſton, Pits Tante, war eine vornehme alte Dame mit viel Herzensgüte, die Pits Braut durchaus liebe⸗ voll entgegengekommen war. Aber zwiſchen beiden kam es zu keinem guten Verhältnis. Lady Lexiſtown verſuchte, Katharina in allen Künſten der Hauswirtſchaft zu erziehen, ſtieß aber auf hochmütige Ab⸗ lehnung. Am wenigſten verſtand ſie ſich mit Wera Anaſtaſia, der Mutter Katharinas. Die Abneigung zwiſchen den beiden Frauen ſteigerte ſich zur offenen Feindſchaft, ſo daß ſich Pit veranlaßt ſah, einzugreifen. Er hatte eine Ausſprache mit Katharinas Mutter, und unter Opferung eines ſtattlichen Betrages und Zuſicherung einer hohen Rente gelang es ihm, Wera Anaſtaſia zu ver⸗ anlaſſen, daß ſie auf Reiſen ging. Lady Madge Lexiſtown atmete auf. Katharina beſaß we⸗ nigſtens Takt, und ſo wurde das Leben auf dem kleinen ſchottiſchen Landgute wieder erträglich. Lady Madge bekam oft Beſuch aus Edinburgh. Sie war dort mit dem Oberſten eines Hochlandregiments befreundet, der immer einige Offiziere ſeines Regiments mitbrachte. Katharinas Schönheit förderte natürlich den Verkehr. Der Flirt mit den Offizieren, die ihr huldigten, bot ihr eine will⸗ kommene Abwechflung. Pit war ja ein prächtiger Burſche, aber zu ſchwerfällig, nicht flott genug. Als er diesmal heimkam, traf er nur ſeine Tante in Geſell⸗ ſchaft des Oberſten an. Er wurde herzlich begrüßt, und als er mit Lady Madge allein war, fragte er:„Wo iſt Nina?“ „Ausgeritten! Hauptmann Mackill iſt doch auch da!“ „Warum erwähnſt du das ſo beſonders? Hauptmann Mackill war doch ſchon öfter da!“ fragte Pit ruhig, doch innerlich etwas beunruhigt. Lady Madge ergriff ſeine Hand und fragte herzlich:„Liebſt du Nina ſehr?“ „Warum fragſt du, Tante?“ „Weil ich mir nicht denken kann, daß du mit ihr glücklich werden kannſt!“ „Warum ſollte ich das nicht, Tante?“ „Weil— weil Nina kein Herz hat! Pit, laß mich einmal reden! Ich bin eine alte Frau, wir alten Leute ſehen ſchärfer als ihr jungen, das kommt daher, weil wir keine Illuſionen mehr haben. Ich habe Nina die ganze Zeit beobachtet, habe geſehen, wie ſie mit den Offizieren, die unſere Gäſte ſind, flirtet...“ „Ja, tut das nicht jede ſchöne Frau, Tante?“ „Ich verſtehe, was du ſagen willſt! Gewiß, jede ſchöne Frau wird für eine Huldigung empfänglich ſein, aber nicht in dem Maße wie Nina. Ich würde mich nicht wundern, wenn ſie dich eines Tages glatt betröge.“ „Aber Tante! Du magſt Nina nicht, du haſt...!“ „ eine Antipathie gegen ſie! Ja, ja, du haſt recht, lie⸗ ber Junge. Aber gerade die verpflichtet mich als anſtändigen Menſchen, ſo gerecht wie nur irgend möglich zu ſein.“ Pit kannte Lady Madge und wußte, daß es keine leeren Worte waren, die ſie ſprach. a Er küßte ihre Hand und ſagte herzlich:„Ich danke dir, Tante! Sei überzeugt, daß ich kein verliebter Tor bin! Ich halte meine Augen offen, und wenn— wenn dieſes Unge⸗ heuerliche eintreten würde, dann würde ich ſo handeln, wie der Sohn Sir Reginalds handeln müßte!“ „Das genügt mir, lieber Junge! Jetzt bin ich beruhiat.“ Katharina kam zwei Stunden ſpäter zurück und begrüßte Pit mit forcierter Herzlichkeit. Pit nahm ſie beiſeite und gab ihr den Brief Ninas. „Du haſt mit ihr geſprochen?“ „Jal““ i „Und was hat ſie geſagt?“ „Nichts. Sie hat mir dieſen Brief an bich mitgegeben! „Haſt du ihr nicht Vorhaltungen gemacht?“ „Doch! Aber ſie behauptete, daß ſie nicht aus Eitelkell filme, ſondern daß ſie ganz beſondere Gründe habe, über die ſie dir ſchreiben wolle.“ Er verſchwieg ihr aus eben dieſen Gründen, daß er alles wußte. Als ſie ihn jetzt fragend anſah, mußte er ſich ſehr zu ſammennehmen, denn er wußte, daß es ſchwer war, vor Ka⸗ tharina etwas zu verbergen. Sie erbrach den Brief und las ihn. i Pit ſchien es, als errege ſie der Brief ganz ſtark, aber als nehme ſie ſich ſehr zuſammen. Als ſie zu Ende war, zerriß ſie den Brief in tauſend kleine Schnitzel und ließ ſie vom Winde forttragen. „Warum läßt du mich den Brief nicht leſen?“ fragte er. „Ach ſo!“ tat ſie erſtaunt.„Dir lag daran? Es ſtand nichts von Belang darin. Nina meint, es ſei gut, wenn ſie den Film beende; ſie will dann nicht weiterfilmen. Das hat mich beruhigt.“ Katharina log; das wußte er jetzt. „Noch eine Frage, Katharina! Ich habe in Paris ſeltſame Sachen über— Nina gehört! Ich könnte auch ſagen: über Katharina, denn ſie lebt ja dein Leben. Die Pariſer Zeitun⸗ gen waren voll von Berichten über verſchiedene Überfälle auf Nina!“ „Reklamemätzchen!“ entgegnete Katharina ruhig.„Das iſt in Paris gang und gäbe.“ „Meinſt du?“ „Ja, ich bin überzeugt, das inſzeniert die Reklameabteilung der Cinema““ „So? Das beruhigt mich!“ „Haſt du dich darüber— beunruhigt?“ fragte ſie gedehnt. „Sehr! Ich ſtellte mir vor, daß du Nina ahnungslos ge⸗ laſſen hätteſt über Dinge, die ihr ſehr ſchaden könnten, wenn ſie davon nichts weiß!“ „Nina gefällt dir wohl gut?“ „Sie gleicht dir, iſt ſo ſchön wie du! Darum lebt ſie ja dein Leben!“ 8 „Sie iſt gegen mich eine Gans!“ Das Wort durfte ſie als kluge Frau nicht eechen, denn damit ſetzte ſie ſich in einem Maße vor dem Geliebten herab, wie es ſchlimmer nicht ſein konnte. „Nina iſt eine äußerſt guterzogene junge Dame, die Takt beſitzt. Ich bezweifle, ob ſie dich mit einem ſo wenig ſchmei⸗ chelhaften Ausdruck bedenken würde!“ Ganz kühl ſagte er es und wich dem Blick ihrer zornig tufflammenden Augen nicht aus. „Sie gefällt dir alſo beſſer als ich?“ „Die Frage iſt nicht am Platze. Du biſt meine Braut, und ich liebe dich!“ ſagte er einfach.„Komm jetzt zurück zu den Gäſten. Hauptmann Mackill verdreht ſich ſchun den Kopf nach dir!“. Sie ſah ihn aufmerkſam an; in ihrem Blick war eine Frage. „Haſt du etwas gegen Hauptmann Mackill?“ fragse ſie gedehnt. „Nicht das geringſte! Der Hauptmann iſt ein ſtattlicher, bildhübſcher Mann, der ſich zu benehmen weiß. Er iſt ge⸗ ſcheit, geiſtvoll; nur würde es ihm nicht ſchaden, wenn er ſich der künftigen Lady Woulsham gegenüber etwas mehr Zu⸗ rückhaltung befleißigte!“ „Du biſt eiferſüchtig?“ Pit lachte geringſchätzig. „Eiferſüchtig! Katharina, laß dir jagen, daß ich mich in dem Augenblick von dir trennen würde, wo ich ein Recht hätte, eiferſüchtig zu ſein! Du mußt dich langſam an die Tat⸗ ſache gewöhnen, daß Pit Woulsham kein verliebter Junge, ſondern ein liebender Mann iſt! Eine ſchöne Frau zu beſitzen, iſt jedem möglich, der über Geld und Beſitz verfügt, ich will die Liebe einer ſchönen Frau beſitzen!“ Ehe ſie eine Entgegnung hervorbringen konnte, bot er ihr den Arm und ging mit ihr zu den Gäſten zurück. Fortezung folgt ö ä N N N — * 3 Große Parteikundgebung am Montag. E... ˖‚‚—— rene,——— —̃— Es ſpricht Gauinſpekteur Pg. Hol zkämper⸗ Frankfurt zur deutſchen Viernheimer Bevölkerung! Bekanntmachungen Ortsgruppe ter A. S. d. A. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dien ſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Vereidigung 1937. Bei der diesjährigen Vereidigung werden diejenigen Politiſchen Leiter und Führer der Gliederungen angeſchloſſener Verbände ver⸗ eidigt, ſoweit dieſes noch nicht in den vorher⸗ gehenden Jahren erfolgte. Zur Vorbereitung hierzu melden ſich am kommenden Donnerstag, den 11. Februar 1937, um 20 Uhr, ſämtliche Zellenleiter ſowie die Führer der Gliederun⸗ gen und angeſchloſſenen Verbände in der Par⸗ teidienſtſtelle zwecks Feſtſtellung der für die Vereidigung in Betracht kommenden Perſonen. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen wird erwartet. 4 Die Zellenleiter holen am Donnerstag⸗ abend die Beitragsmarken beim Kaſſenleiter ab, pünktlich um 20.30 Uhr in der Partei⸗ dienſtſtelle. Franzke, Ortsgruppenleiter. 928 Aeichsluftichutzbund Gemeindegruppe Viernheim An alle Amtsträger! Der von unſerer Kreisführung angeſetzte Amtsträger⸗Appell findet am kommenden Frei⸗ tag, den 12. ds. Mts., abends punkt 8 Uhr, in der Luftſchutzſchule ſtatt. In Anbetracht der Wichtigkeit dieſes Ap⸗ pells erwarte ich, daß auch alle Amtsträger ö anweſend ſind. Dringende Entſchuldigungen ſind mir ſchriftlich vor dem Appell zuzuleiten. Heute abend 8 Uhr Schlußabend des Kur⸗ ſus 3— Hauswarte. Der Gemeindegruppenführer. * B. D. M. Am Freitag, 12. Februar 1937, gehen wir geſchloſſen in den Film„Verräter“. Wir tref⸗ fen uns pünktlich um 8 Uhr im Hofe der Schillerſchule, in Kluft. Mitzubringen ſind 30 Pfg. Das Geld iſt der betr. zuſtändigen Scharführerin abzugeben. Der Heimabend fällt an dieſem Abend aus. Die Gruppenführerin. Jungmädel Achtung! Für alle Schar⸗ und Schaftfüh⸗ rerinnen der IM. findet am Samstag, 13. Februar, eine Wochenendſchulung im Heim der Schillerſchule ſtatt und zwar von 4—7 Uhr mittags. Alle Schar⸗ und Schaftführerin⸗ nen haben daran in Kluft teilzunehmen. Antreten 10 Minuten zuvor vor dem Heim — Schillerſchule. Die JM.⸗Führerin. * Daß Arbeitsdank Am Donnerstagabend 8 Uhr im Gaſthaus „Zur Traube“ Pflichtappell sämtlicher Ar⸗ beitsdankmänner und Maiden. Pünktliches Erſcheinen wird erwartet. Der Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. Februar 1937 Anſer Tagesſpruch Wer kein tiefes Gefühl von ſeinen Pflichten hat, kann keinen richtigen Begriff von ſeinen Rechten haben. Wieland. die grauen Glüttsmänner ber Aeichs⸗Winterhiljs⸗Lotterie ſind ſeit einigen Wochen wieder allerorts in Erſcheinung getreten. Nichts hat ſich geändert an ihnen, ſeit ſie uns aus der gleichen Lotterie des erſten großen Winterhilfswerkes vor drei Jahren bekannt ſind. Genau wie damals bie⸗ ten ſie uns unentwegt ihre Glücksbriefe an— genau ſo freundlich, genau ſo hoffend auf die Abnahme durch uns. Wir werden ſie auch dies⸗ mal nicht enttäuſchen, wir hören ihr ſtändiges Angebot und greifen zu, ſo oft ſich Gelegenheit bietet und ſo oft unſer Geldbeutel dieſe kleine Spende von 50 Pfg. dem großen Hilfswerk gegenüber zuläßt. Dieſe beiden Vorausſetzun⸗ gen treffen öfter zu, als wir eingeſtehen wollen und die Ausrede:„Ich habe kein Geld“, ſollte wirklich nicht von denen zu hören ſein, denen die Vorſehung durch Glück, Geſundheit und Arbeit die Möglichkeit gegeben hat, ſich am Umſatz der Grauen zu beteiligen und dadurch dazu beizutragen, deren Not und Elend zu mildern, von denen der Erwerb eines Loſes nicht erwartet werden kann und für die das Erträgnis der Lotterie beſtimmt iſt. Als Spende wollen wir es anſehen, bis das geöffnete Los vor uns liegt und uns evtl. davon überzeugt, daß wir unverhofft zu einem mehr oder weniger großen Gewinn gekommen ſind. Wer ſpenden will, läßt ſich auch von etwa ſchon zuvor gezogenen Nieten nicht abhal⸗ ten und wird mindeſtens ebenſo ſchnell zu einem unerwarteten Gewinn kommen, als der⸗ jenige, der nur unter dieſer Vorausſetzung überhaupt in den roten Kaſten greift. Er wird auch keinerlei Enttäuſchung empfinden, wenn ihm das Wort„Nichts“ entgegen prangt und ſeine fünf Groſchen zu dem geworden ſind, zu dem ſie urſprünglich beſtimmt waren: zu einer Spende oder gar zu einem Opfer für das große Winterhilfswerk! Mögen ſich noch recht viele unſerer Volks⸗ genoſſen dieſen Standpunkt zu eigen machen und die Zahl derer abnehmen, die ſich erſt zum Erwerb eines gelben Briefes entſchließen kön⸗ nen, nachdem ihnen der graue Glücksmann be⸗ ſtimmt und unter vollſter Garantie verſichern mußte, daß noch„ganz große“ Gewinne in ſeinem Kaſten ſind. Wo Fenſter und Türen unbewacht oßen ſehen, können leicht Diebe einſteigen! Dieſer Fall paſſierte dieſer Tage in einem Hauſe in der Kühnerſtraße, als bei der her⸗ einbrechenden Dunkelheit noch im unteren Stock ein Fenſter offen ſtand, während die Frau in der Küche zu tun hatte. Oft ſind auch die Bauersleute beide im Stall beim Füttern uſw. und während der Zeit ſteht das ganze Haus offen. Als nun zufällig dieſe Frau in der Kühnerſtraße ins andere Zimmer ging, erſchrak ſie bald zu Tode, denn vor ihr ſtand ein fremder Mann, der ſich an Schubladen und Schränken zu ſchaffen machte. Die Frau ſchrie ſofort und der Dieb nahm Reißaus. Auf ſeinem vor dem Haus hingeſtellten Fahrrad ſauſte er die Kühnerſtraße durch, während die Frau auf die Straße lief und rief, man ſolle den Dieb halten. Es war aber gerade niemand auf der Straße, als oben an der Ecke eine ältere Frau, die ſich dem Fliehenden nicht in den Weg ſtellen konnte. Er fuhr an der Ecke Bürſtädterſtraße noch einen Jungen an und verſchwand dann auf dem Fahrrad in der Richtung der verlängerten Alexanderſtraße.— Wer war der Dieb! Wer kennt ihn! Entſpre⸗ chende Angaben wolle man auf dem Polizei⸗ büro machen. 5 ã ĩð dbb Mitglieder der Partei, Formationen und Gliederungen: Montag, 15. Febr. Große Parteikundgebung. Erſcheinen iſt Pflicht! eee eee eee eee Das Wetter. Vom Atlantik dringen fort⸗ geſetzt Störungen oſtwärts, die an ihrer Vor⸗ derſeite mehr oder weniger milde, von der Rückſeite her kältere Meeresluft auf das Feſt⸗ land verfrachten. Der Witterungscharakter iſt dementſprechend auch bei uns ſehr wechſelhaft. Nach dem Einbruch kälterer Luft, die im Ge⸗ birge, zum Teil aber auch in den Niederungen, Schneeſchauer brachte, dringt zunächſt wieder etwas mildere Luft über Frankreich oſtwärts, hinter der aber ſofort wieder kältere Luft aus nördlichen Breiten des Atlantik nachſtößt.— Donnerstag: Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung, aber auch vereinzelte, meiſt ſchauerartige Niederſchläge, im Gebirge meiſt Schnee, bei lebhafteren weſtlichen Winden Ta⸗ gestemperaturen zwiſchen 0 und plus 5 Grad. Freitag: Bei Luftzufuhr aus Weſt bis Nord⸗ weſt unbeſtändig mit einzelnen Niederſchlägen, Temperaturen wenig geandert. Aund um unjere Auf Grund der vorliegenden Berichte kann damit gerechnet werden, daß mit dem 1. März ds. Is. das geſamte Roggen⸗ und Weizenkon⸗ tingent erfüllt iſt. Die Erhebungen des Reichs⸗ nährſtandes und der Getreidewirtſchaftsver⸗ bände zeigen eine erfreuliche Zunahme der Beſtände an Brotgetreide in Mühlen und Lagerhäuſern, und zwar bei Roggen um rund 170 000 t, bei Weizen um etwa 70 000 t. Die Belieferung der Märkte war reichlich, und es ergab ſich hieraus die Tendenz einer raſchen Auffüllung der Lagervorräte bei den Mühlen. Recht beachtlich ſind auch die Ermittlungen des ſtatiſtiſchen Reichsamtes, denen zufolge ein Geſamtfuttergetreidebeſtand von rund 5,2 Millionen Tonnen an der Jahreswende ange⸗ nommen werden kann. Rechnet man hierzu die vorhandenen Kartoffelbeſtände in Höhe von etwa 24,6 Millionen Tonnen, ſo ergibt dies eine Futterreſerve, die uns hinſichtlich der Verſorgung mit Fleiſch recht gute Ausſichten bietet. Daß mit Rückſicht auf die in der Be⸗ richtswoche vorherrſchende Froſtwitterung die Verladungen von Kartoffeln ſtark eingeſchränkt wurden und die Kartoffelmärkte deshalb ſehr ruhig waren, hatte auf die Verſorgung der Verbraucher kaum einen Einfluß, Verteiler und Verbraucher hatten ſich hinreichend ein⸗ gedeckt. Nur im Weſten des Reiches ließ die etwas mildere Witterung Verladungen zu den Hauptverbraucherplätzen in gewiſſem Umfange zu. Im übrigen zeigt die Bewegung der Spät⸗ Kartoffelernte des laufenden Wirtſchaftsjah⸗ res nach den Erhebungen des Reichsnährſtan⸗ des, daß aus den Beſtänden der Landwirtſchaft verkauft oder im eigenen Betriebe verbraucht waren am 31. Dezember 1936 45 v. H. der Geſamternte, und daß ſich ſomit in Händen der Landwirtſchaft 55 v. H. befinden. Das anhaltende Froſtwetter hatte einen wei⸗ teren Rückgang des Eieranfalls zur Folge. Im Gegenſatz hierzu ſtanden Bayern, Würt⸗ temberg, Baden, Hannover, Braunſchweig und Oldenburg, die durch eine leichte Zunahme des Eintritt frei!— Beginn 20.30 Ahr Verjorgungslage! Eieranfalles in der Lage waren, den Bedarfs⸗ gebieten größere Ueberſchüſſe zuzuleiten als in der Vorwoche. Da die deutſchen Eiermärkte im Reichsdurchſchnitt mehr als in der Vorwoche in Anſpruch genommen wurden, mußte wieder ſtärker auf die Zufuhren auländiſcher Friſch⸗ eier und Kühlhauseier zurückgegriffen werden. Die Buttererzeugung der deutſchen Mol⸗ kereien betrug in der Woche vom 16. bis 21. Januar 1937: 73 116 Doppelzentner gegen⸗ über 57011 Doppelzentner in der Vorjahrs⸗ woche. Im Vergleich zur Vorwoche iſt in den meiſten Milchwirtſchaftsverbänden eine leichte Zunahme feſtzuſtellen. Allerdings machten die vom Froſtwetter ſtärker betroffenen Gebiete eine Ausnahme. Hier ging der Milch⸗ und Butteranfall zurück, und man kann immer wieder ſehen, in welchem Umfange der Land⸗ wirt mit ſeinem Betriebe von den Witterungs⸗ einflüſſen abhängig iſt. Der Verbrauch an Butter zeigt in den letzten Wochen eine Zu⸗ nahme, eine Entwicklung, die vorerſt anhalten wird. Da durch die Einführung der Kunden⸗ liſten der Butterverbrauch geregelt iſt, dürf⸗ ten ſich irgendwelche Schwierigkeiten kaum er⸗ geben, zumal auch die§0prozentige Zu⸗ teilungsmenge(80 v. H. des Oktoberver⸗ brauchs 1936) entſprechend den zu erwartenden Erzeugungsmengen errechnet wurde. Die Geſamtentwicklung an den deutſchen Vieh- und Fleiſchmärkten zeichnete ſich durch einen beachtlich höheren Auftrieb an Schlacht⸗ rindern und durch beträchtliche Mehrzufuhren an Schweinen aus. In der Berichtswoche ſtan⸗ den auf etwa 40 Märkten 21000 Rinder und 121000 Schweine zum Verkauf.— Auch die Kälbermärkte wurden etwa mit rund 3 v. H. ſtärker beſchickt als in der Vorwoche und da die Qualität im allgemeinen genügte, ent⸗ wickelte ſich hier— auch unter dem Einfluß des Monatsbeginns— eine lebhafte Umſatz⸗ tätigkeit. Im Gegenſatz hierzu ſtanden die Schafmärkte, die eine weitere Abſchwächung erfuhren. Dr. Ley und Obergebietsjührer Axmann eröffnen den R BWK. im Gan Heſſen⸗Aaßau Am 16. Februar 1937, abends 8.30 Uhr, eröffnet der Reichsorganiſationsleiter und Leiter der DAF., Pg. Dr. Ley, den Reichs⸗ berufswettkampf im Gau Heſſen⸗Naſſau. Die Kundgebung findet in der Feſthalle zu Frank⸗ furt a. M. ſtatt. Gleichzeitig wird Dr. Ley über das Thema:„Revolution in der Be⸗ rufserziehung“, ſprechen. Auch wird der Leiter des RBWK., Obergebietsführer Axmann, anweſend ſein und zu den ſozialen Forderun⸗ gen des deutſchen Jungarbeiters Stellung nehmen. Intereſſenten wollen ſich auf der DAF. ⸗Geſchäftsſtelle melden. * 15000 Eintopi⸗Portionen auf einmal! Bekanntlich werden am 14. Februar 1937 in Altenberg(Gau Sachſen) die deutſchen Skimeiſterſchaften ausgetragen. Da an dieſem Tag Eintopfſonntag iſt, veranſtaltet die Gau⸗ führung Sachſen des WHW. eine großzügige Eintopfſpeiſung. Nicht weniger als 15 000 Eintopfportionen werden an die Zuſchauer ausgegeben. 42 Feldküchen ſtellen neben die⸗ ſem Mittageſſen noch 30 000 Kaffee⸗Portionen her. Im ganzen ſind mit der Durchführung dieſes Eintopfeſſens etwa 200 Perſonen ehren⸗ amtlich beſchäftigt. Dieſer Eintopf bei den deutſchen Skimeiſterſchaften dürfte ſeines Aus⸗ maßes wegen einer der größten ſein, der jemals in Deutſchland verabreicht worden iſt. * Jaſl 6000 Am für Ober⸗Aamſtadt Hilfsbereitſchaft der Arbeiterſchaft Der Aufruf des Gauleiters und Reichsſtatt⸗ halters Sprenger und des Gauwalters der Deutſchen Arbeitsfront, Willy Becker, hat den ſchönen Erfolg gehabt, daß für die durch Brandunfall ihres Arbeitsplatzes beraubten Arbeitskameraden der Möbelfabrik Schröbel in Ober⸗Ramſtadt an Spenden 5 933.— RM. eingegangen ſind. Damit hat ſich wieder ein⸗ mal die Hilfsbereitſchaft und der Kamerad⸗ ſchaftsgeiſt des deutſchen Arbeiers bewieſen. Der Handwerker im Handelsregiſter Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks hatte beim Reichsjuſtizminiſter den Antrag geſtellt, die Vorſchriften des Handelsgeſetz⸗ buches dahin zu ändern, daß auch Handwerkern die Eintragung i- das Handelsregiſter ermög⸗ licht wird. Die Handwerker ſollen das ſog. fakultative Eintragungsrecht erhalten. Wie der Reichsſtand mitteilt, hat der Miniſter eine entſprechende Geſetzesänderung vorbereitet. Ehe die Angelegenheit aber beim Reichs juſtiz⸗ miniſterium zum Abſchluß gebracht wird, ſol⸗ len die Induſtrie⸗ und Handelskammern ſowie die Handwerkskammern noch beſtimmte An⸗ gaben machen. Vorſicht bei Arbeiten in der Nähe von Starkſtromleitungen. Zur Zeit geht man vielfach an das Fällen und Ausäſten von Bäumen, nimmt Ausbeſſerungs⸗ und In⸗ ſtandſetzungsarbeiten an Gebäuden vor, prüft die Antenne nach und was dergleichen Arbeiten rund ums Haus ſind. Bei all dieſen Arbeiten, die in der Nähe von elektriſchen Leitungen vor⸗ genommen werden, iſt die Berührung der Leitungen, der Iſolatoren und der an Holz⸗ maſten angebrachten Eiſenteile, auch der An⸗ kerdrähte, ſtrengſtens zu vermeiden. Beſonders beim Baumfällen muß man darauf achten, daß dieſe nicht gegen die Leitungen der Maſte ſtür⸗ zen. Beſteht eine derartige Berührungsgefahr, ſo iſt das nächſte Betriebsbüro der Ueberland⸗ zentrale oder das Elektrizitätswerk zu ver⸗ ſtändigen, damit die Leitung vorübergehend nente wird. Geriſſene, von den Maſten herabhängende oder am Boden liegende Lei⸗ tungen zu berühren oder ſich ihnen zu nähern, iſt ſtets gefährlich. Vorübergehende ſind in derartigen Fällen zu warnen und der nächſte Aufſichtsbeamte auf dem ſchnellſten Wege zu verſtändigen. Der Rechtsanſpruch auf Renten. Die Reichsverſicherungsanſtalt für Ange⸗ ſtellten weiſt gegenüber verſchiedenen Gerüch⸗ ten darauf hin, daß für die Renten aus der Sozialverſicherung das von der Regierung Adolf Hitlers im Jahre 1933 geſchaffene Ver⸗ ſicherungsrecht maßgeblich iſt und bleibt. Hier⸗ nach haben die Verſicherten, ihre Witwen und Waiſen einen von den Verſicherungsgerichten verfolgbaren Rechtsanſpruch auf die Rente, der unabhängig davon iſt, ob der Berechtigte be⸗ dürftig iſt oder nicht. ö Du wirſt jünger, bleibſt geſund deshalb alle hin zur Kdßß⸗Sportſtund'! ale. 0 1 ist leicht: pflegen Sie Haar und Kopfhaut regelmäßig so, daß kein Alkali und keine Kalk- seife im Haar zurückbleiben, also mit Das ist ein lästiges Ubel, sehr oft mit star- ker Schuppenbildung verbunden! Abhilfe Für 20 Pf.: mit„Haarglanz“- Bad Für 30 Pf.:„Haarglanz“-Wirkung bei der Wäsche 15. Febr. in Freijchütz PPP addy aa — 55 rr Aus Stabi Der Neckar führt Hochwaſſer Heidelberg. Der Neckar iſt in der Nacht zum Dienstag überraſchend angeſtiegen und erreichte eine Höhe von 3.30 Meter, die auch noch am Mittwochfrüh feſtgeſtellt wurde. Die Schiffahrt iſt ſeit geſtern eingeſtellt. Um Schäden an den Stauwehren vorzubeugen, wurde ein großer Stapel von Langholz am Neuenheimer Vorland durch raſch eingeſetzte Kolonnen weggeſchafft. Eine teure„Perle“.— Sie ſtahl wie eine Elſter und lebte flott Die 21 Jahre alte Erna Berghäuſer aus Weidenau(Kreis Siegen) war in einer Familie in Gießen beſchäftigt, wo ſie es fertig brachte, im vorigen Jahr im Laufe weniger Wochen unter Anwendung von Nachſchlüſſeln aus verſchloſſenen Behältern der Dienſtherr⸗ ſchaft etwa 700 Mark und wertvolle Schmuck⸗ ſtücke zu ſtehlen. Nachdem ſie mit Schwung hinausgeworfen worden war, drang ſie doch noch mehrmals mit nachgemachten Schlüſſeln nachts und am Tage in die Wohnung ihrer früheren Herrſchaft ein und ſtahl dabei erneut rund 1000 Mark. Das tollſte Stück leiſtete ſie ſich aber damit, daß ſie dem Beſtohlenen ratenweiſe Rückzahlung verſprach, zu deren Leiſtung ſie jeweils nachts vorher in die Wohnung eindrang, ſich Geld herausholte und es am anderen Morgen dem Beſtohlenen als ihre„Abzahlung“ aushändigte. In ihrer neuen Stellung vollbrachte ſie alsbald die gleichen Manöver und erleichterte die Kaſſe ihrer neuen Herrſchaft, bis ſie auch hier hinausflog. Das Amtsgericht Gießen hatte die raffinierte und teure„Perle“ zu ſechs Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt, auf die Berufung der Staats⸗ anwaltſchaft hin erhöhte jedoch die Gießener Strafkammer die Gefängnisſtrafe auf zehn Monate, wobei u. a. berückſichtigt hat, daß die Diebin nicht aus Not gehandelt hat, ſon⸗ dern ihre Beute mit Freunden und Freun⸗ dinnen verpraßte. Rimbach.(Schwerer Schickſalsſchlag). In dem bei Albersbach gelegenen, aber zu Rimbach gehörenden Helmsberg wurde die Familie des zur Zeit arbeitsloſen G. Schmitt von einem ſchweren Schickſalsſchlag getroffen. und Land jüngſtes, im Januar ein Jahr alt gewordenes Kind, an einem Apfelbiſſen erſtickt. Alle Ret⸗ tungsverſuche waren vergeblich. In wenigen Minuten war der Tod eingetreten. Auch ärzt⸗ liche Hilfe hätte nicht mehr helfen können. Großfeuer in Rheinsheim Ein Gaſthaus vollſtändig niedergebrannt Rheinsheim b. Philippsburg. Am Mittwochabend kurz nach halb 7 Uhr brach im Dachſtuhl des Gaſthauſes„Zum Löwen“ aus bis jetzt noch unbekannter Urſache Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit auf das ganze Anweſen verbreitete. Das ziemlich große Gebäude iſt bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Dank energiſchen Eingreifens der Feuerwehren von Rheinsheim, Germers⸗ heim und Philippsburg konnten die ſtark ge⸗ fährdeten Nachbargebäude gerettet werden.— Von den Fahrniſſen und Erntevorräten iſt leider nichts mehr übrig geblieben. Der Ge⸗ ſamtſchaden wird auf etwa 40⸗ bis 50 000 RM. geſchätzt. Laßt den Pfandmeiſter in Ruhel Reinheim i. O. Wegen einer Schuld von fünf Mark, die der Mann abſolut nicht bezah⸗ len wollte, ſollte bei einem Einwohner ein Schwein gepfändet werden. Darüber geriet deſſen Frau derart in Wut, daß ſie den Pfand⸗ meiſter, der doch nur ſeine Pflicht erfüllen mußte, laut beſchimpfte, aus der Tür hinaus⸗ ſtieß und die Pfandmarke an der Tür ſofort abriß und vernichtete. Sie mußte ihre Unbe⸗ herrſchtheit mit einer Geſamtſtrafe von 11 Wochen büßen, die ihr das Schöffengericht Darmſtadt diktierte. Aus der Lügenwelt zur Wahrheit Eine begeiſterte Anhängerin unſeres Führers geworden Gießen. Gegenwärtig weilt, wie der „Gießener Anzeiger“ berichtet, bei einem Land⸗ wirt in Harbach(Kreis Gießen) eine Dame aus England zu Beſuch. Sie kann ſich nicht genug über die geordneten Zuſtände in ihrem Mutterlande wundern. Nach engliſchen Preſſe⸗ berichten und den dortigen Gerüchten hatte ſie ſich das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ganz anders vorgeſtellt. Ihre Befürchtungen waren ſo groß, daß ſie beinahe dem Ratſchlag Am Montag nachmittag gegen Abend iſt ihr Grundſtücks versteigerung Nächſten Montag, den 15. Februar, vor ⸗ mittags 11 Ahr wird auf freiwilligen Antrag der Michael Faltermann 2. Erben das dieſen eigentümlich zuſtehende Grundſtück Flur IX Nr. 561, Acker— Baum- ſtück— im Vaudenfeld die Lachegewann, wit 2676 qm im Sitzungsſaale des Rathauſes öffentlich meiſtbietend in Eigentum verſteigert. Die näheren Bedingungen werden im Verſteigerungstermin bekanntgegeben. Viernheim den 10. Februar 1937 Heſſ. e Viernheim lter Vereins⸗Anzeiger Turnverein von 1893. Die Turnſtunde der Turnerinnen fällt heute aus. Nächſte Turnſtunde in acht Tagen. Jabob Hoock Margareta Hoock geb. Cahres danben herzlich für die anläßlich ihrer Dermählung erwieſenen Aufmerbſambeiten. Diernheim, 11. Februar 1937 — Jumſ Sintopf merk: ien ihres Gatten, von der Reiſe Abſtand zu neh⸗ Dutt uu fiori men, gefolgt wäre. Nun kann ſie ſich mik eigenen Augen überzeugen, daß es tatſächlich bei uns keine Brotkarten gibt. Dieſes Mär⸗ chen iſt nämlich, wie die Dame u. a. erzählte, überall im Inſelreich im Umlauf. Ferner kann ſie ſich überzeugen, daß es in unſeren Bäckerläden tagtäglich friſches Brot zu kau⸗ fen gibt. In England hatte man ihr mit Be⸗ ſtimmtheit erklärt, im neuen Deutſchland würde nur altes, hartes Brot verkauft, da⸗ mit man es in den Haushaltungen nicht ſo ſchnell verbrauchen könne. Wie glücklich wird ihr Gatte ſein, daß ſie— ohne unterwegs ver⸗ haftet worden zu ſein— ihr Reiſeziel erreicht hat; denn dieſes Schreckgeſpenſt hatte man der Bedauernswerten in grellen Farben ausge⸗ malt. Kurzum: die Dame iſt ſprachlos vor Verwunderung und in der kurzen Zeit eine begeiſterte Anhängerin unſeres Führers ge⸗ worden. Nach ihrer Rückkehr wird ſie jede Gelegenheit benutzen, um ihren Freunden und Bekannten ein wahres Bild vom neuen Deutſchland geben. Als Geſchäftsfrau— ſie betreibt mit ihrem Gatten eine Teeſtube— wird es ihr daran nicht fehlen. Von Stein⸗ und Erdmaſſen ver⸗ ſchüttet Gießen. Auf der Reichsautobahnſtrecke zwiſchen Garbenteich und Steinbach im Kreis Gießen wurde am Montag der 27 Jahre alte Baggermeiſter Emil Schumm aus Bad Hom⸗ burg, der mit ſeiner Baggermaſchine mit dem Abtragen einer Stein⸗ und Erdwand beſchäf⸗ tigt war, durch plötzlich niederbrechende Stein⸗ und Erdmaſſen mitſamt einem Teil ſeiner Baggermaſchine verſchüttet. Der Verunglückte konnte von ſeinen Arbeitskameraden nur noch als Leiche geborgen werden. Großfeuer in einem Möbelwerk Ein Wehrmann ſchwer verletzt In einem Möbelwerk in Witzenhauſen brach aus noch unbekannter Urſache Feuer aus, das ſich ſchnell ausbreitete. Das Feuer entſtand in der Lackiererei. Durch eine Explo⸗ ſion wurde die eiſerne Tür, die die Lackiererei von dem angrenzenden Polierraum trennt, ge⸗ ſprengt, ſo daß das Feuer auch auf dieſen Raum übergriff. Durch den Brand wurde wertvolles Volksvermögen vernichtet, ein Teil der Holzvorräte und ſonſtige Betriebseinrich⸗ tungen fielen den Flammen zum Opfer; man hofft jedoch, den Betrieb aufrecht erhalten zu Feuerwehrmann durch Brandwunden an bei⸗ den Händen erheblich verletzt. Neuer Domkapitular in Mainz An Stelle des verſtorbenen Generalvikars und Domkapitulars Schumacher wurde Dekan Pfarrer Moſer in das Mainzer Domkapitel berufen. Domkapitular Hermann Moſer wurde 1881 zu Bensheim geboren. 1904 von Biſchof Dr. Kirſtein zum Prieſter geweiht, wirkte er als Kaplan in Bingen, Mainz⸗Kaſtel, an der Marienſchule in Mainz, an St. Paul in Of⸗ fenbach, Gießen und an St. Ludwig in Darm⸗ ſtadt. Dann war er Pfarrer in Klein⸗Krotzen⸗ burg und iſt ſeit 1932 Pfarrer in Gonſen⸗ heim. Seine Fähigkeiten in der Seelſorge und in der Verwaltung waren der Grund zu ſeiner Ernennung des Dekanates Mainz⸗Land. Mit der Berufung zum Domkapitular und Gene⸗ ralvikar der Diözeſe iſt Dekan Moſer zum erſten Mitarbeiter des Biſchofs ernannt. Er iſt ein Mann voll Umſicht und Tatkraft, der für ſein hohes und verantwortungsvolles Amt die notwendige Erfahrung in Seelſorge und Verwaltung mitbringt. FFFCFCCCCCCCCC o Die ganze Viernheimer ſchaffende Jugend iſt am Sonntag nachmittag 4 Uhr, zur Eröffnung des Reichsberufswettkampfes im „Ratskeller“. Ueberzählige Gegenſtände des Hausrates. Man ſollte ſie nicht zwecklos in Winkeln herumſtehen laſſen, wo ſie ver⸗ ſtauben und verderben, ſondern zum Verkauf in der Zeitung anbieten. Manchem iſt dadurch Gelegenheit geboten, billig zu einem notwen⸗ digen Gegenſtand zu kommen, der für einen anderen überflüſſig und unnütz geworden iſt. Man gewinnt durch den Verkauf Platz in Kammer oder Keller und verdient noch ein paar Batzen dazu. Eine kleine Anzeige hilft ſicher einen Käufer finden. e undverantwortlich für den politiſchen eil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., 93* Anzeigen⸗ Worms. DA. I. 1937 über 800 können.— Bei den Löſcharbeiten wurde ein n Zwangsverſteigerung. Februar 1937, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver⸗ ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs⸗ und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere 1 Nundfunkgerät, 1 Stand; uhr, 1 Nähmaſchine ferner 1 Partie Schuhe u. a. Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ haber nachmittags 2 Uhr im Gaſtha us „Zum Pflug“, Weinheimerſtraße. 5 Morgen Freitag, den 12. Meine müſſen ſofort bei ihrer Aufga be auf unſerer Ge⸗ ſchäftsſtelle bezahlt werden, da ſonſt ihr Erſcheinen in Frage geſtellt iſt. BrieflichenZuſendungen muß der entsprechende Berrag in lp nelmerUoks7öͤlunb Fische Briefmarken beigefügtwerden ster Berechnung liefert unsere Buchdruckerei Mädchen Jahren per ſofort für Haushalt Gg. Winkenbach Weinheimerſtr. 77 in einfacher bis feinster zu verkaufen. Ausführung bei dillig- M. Reinhardt Morgen Friſche 5 f Fleißiges Billige Lehenste icht unter 17 geſucht Bohnen bunt ½ fg 22 Thams& Garfs Bohnen weiß/ kg. 20 r diefe. Eebſen grün 1 10 432 inlieh- Linſen ½ kg von. 16 an Miſchobſt ½ kg v.. 58 an umen ½ kg v.. 40 an Konſerv. rikoſen loſe ½ kg. 55 Gem. ⸗Nudeln ½ kg von 3. 34 an Maccaroni/ kg v.-, 38 an Heringe 10 St.. 45 Bismarckheringe, Rollmops Ltr.⸗Doſe. 70 Bratheringe Ltr⸗D. 65 30% Rabatt H. 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Februar 1937 bie 8sschänsstelle. J. Uinkendach Köhler, Gerichtsvollz in Lampert. eee a 3 Er- 8e- Es Sewinnauszug der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 Nr. 3. Klasse 48. Prrußiſc-Süddentſche(274. Preuß.) Alaſſen-Letierie gezogen sssün alle Häs. d Nachdruck verbot. Gewinne zu 290000 RR. 237748 5 —— a 5 Lenin 1 n 8 eos diese 88447 ss Wiſſen Sie auc Auf jede gezogene Nummer ſind gel gleich hohe Gewinne 2102 wine zu* was die ſagen? gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 11 cher Nummer 84058 8523070 2000 RR. 1088 8140 108708 190773 268738 282681 ee in de beiden Atelung- 1 1 2800 Feng iu 2000 RM. 2307 38864 284g, 1147995, 34%%“ 8 8 188865 135883 170878 188847 212180 229284 292880 83181 1 1 1. Ziehungstag 9. Februar 1937 62 Gewinne zu 1000 Aut. 448 12878, id 68088 e 88088 Käſeladen! 727174488 102040 104888 119288 18847 18880 20[Butt oo 221334 228877 237922 249180 288184 2781) 288019 7728 318434 utter e, zerren 240876 343639 284484 275894 374780 389079 388205 21 2 Hewinne zu 8900 An. 3338885 126 Gewinne 4 800 Am., 1820, 574% 9 288 32803. JT 4080 41102. 4847 41928 48858 88244 71817 8 88888 Käſe⸗ 1 2000 Nn 17089 27026 44822 108289 171287 88082 100888 10150 120708 127855 128508.— 1—. 3 238763 2 27887 320288 32210 358918 363568 389284 98884 185705 185818 52689 28097 28983 44888 4 9252 5 g 353865 354894 8 Ein zurückgen. Senlal. Anme eichenfarbig mit türig. Spiegel⸗ ſchrank, Waſch⸗ kom. m Aufſatz, gerad. Mod. für Ain. L). abzugeben. Möbellager Mannheim U1.7, Breiteſtr. 8 51⸗ 70588 72727 77732 83990 88174 100298 101371 107084 117919 118330 120103 120994 39883 14068 231259 232984 249789 2852010 288877 318846 318855 820320 321129 5 2 342487 388733 386987 387137 387199 im Hauſe Pilz