— Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Erſcheinu ngs we iſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und eiertagen. e e Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich e durch d Nummer 37 Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCC c otenlohn, S Jams fag iernheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenprets: Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für 1mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 ECC den 13. Jebruar 1937 13. Jahrgang N. Goebbels gegen das Kriegsgerede „heule wird es leinen Krieg geben, da deulſchland wieder ſlark und mächlig iſt“ Ein ſtarkes Wort an die Well Berlin, 12. Febr. Auf einer Großkund⸗ gebung des Gaues Berlin der NSDAP. in der mit mehr als 20 000 Menſchen beſetzten Deutſch⸗ landhalle nahm der Berliner Gauleiter, Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels. in einer über zwei⸗ ſtündigen Rede zu allen wichtigen innen⸗ und außenpolitiſchen Tagesfragen Stellung. Zum Ausgangspunkt ſeiner großen Rede nahm der Miniſter die Erinnerung an den vierten Jahrestag der nationalen Erhebung. An dieſem 30. Januar 1937 habe der Führer nicht nur vor ſeinem eigenen Volk, ſondern vor der ganzen Welt eine imponierende Lei⸗ ſtungsſchau ausbreiten können. „Es iſt keine Phraſe“, erklärte Dr. Goebbels —— ſtürmiſchem Beifall,„wenn wir heute agen: Deulſchland iſt ſchöner geworden Wir haben unſerem Volk, das damals in hoff⸗ nungsloſem Peſſimismus zu verſinken drohte, den Glauben an ſeine nationale Sendung zu⸗ rückgegeben Wenn Deutſchland heute wieder eine Großmacht iſt, ſo darum, weil die Sache der Führung auch Sache des Volkes war, weil mutige Männer die Fahne vorantragen und nie aus der Hand ließen, und weil ſie die Macht, die ihnen das Volk gegeben hatte, auch zu gebrauchen wußten. Unſere Politik iſt nicht deshalb populär geweſen, weil wir ſie mit Ver⸗ ſprechungen populär machen wollten, ſondern weil ſie vom deutſchen Volk verſtanden und für gut befunden wurde“ Der Miniſter wies darauf hin, daß alle kata⸗ ſtrophiſchen Prophezeiungen der politiſchen Widerſacher ins Gegenteil umgeſchlagen ſeien. Atemloſe Stille herrſchte im Rieſenraum der Deutſchlandhalle, als Dr. Goebbels die ſcharf⸗ geſchliffene Waffe ſeiner glänzenden Rhetorik gegen den blutgierigen und kulturzerſtören⸗ den Bolſchewismus richtete. Er erklärte, daß ſich in Moskau ein provokatoriſches Unruhezentrum befände, das ſich in die inneren Angelegenheiten all der Staaten einmiſche, von denen die Sowjetjuden glauben, daß ſie noch einmal für den Bolſche⸗ wismus reif gemacht werden könnten. Moskau verſucht, dieſe Staaten gegen diejenigen Völker zu mobiliſieren, die den Bolſchewismus über⸗ wunden haben. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſich dieſe Nationen gegen jene Staaten zur Wehr ſetzen, die ſich als Prellbock gegen den Nationalſozialismus oder gegen den Faſchis⸗ mus mißbrauchen laſſen. Die Zweiteilung Europas in eine bolſchewiſtiſche und eine radi⸗ kale antibolſchewiſtiſche Gruppe braucht nicht mehr zu kommen, ſie iſt bereits da. Die dynamiſchen Kräfte, wie ihre Weltan⸗ ſchauungsformen ſind unaufhaltſam. Es zeugt nur von der Ueberheblichkeit der Menſchen, wenn ſie verſuchen, einem rollenden Schwung⸗ rad in die Speichen zu fallen. Man muß da heute Farbe bekennen.(Der Beifall der Maſſen ſteigerte ſich bei jedem Satz des Miniſters.) Dann verſchließen wir nicht die Augen vor die⸗ ſem drohenden Verhängnis, dann machen wir die Welt darauf aufmerkſam, erheben unſere Stimme und warnen, bis die Welt anfängt, zur Einſicht zu kommen. Wir laſſen nicht zu, daß der Bolſchewismus ſich in Weſteuropa ein neues Operationsfeld ſchafft, daß er ſich Spanien zum Sprungbrett macht um den Weſten Europas von dort aufzurollen. Dagegen wehren wir uns Mit Genugtuung ſtellte der Miniſter feſt, daß auch andere Staaten beginnen, dem Bolſche⸗ wismus Widerſtand zu leiſten. Es ſei ein Zeichen des geſunden Menſchenverſtandes, wenn die Völker auf die Phraſen der Mos⸗ kauer Komintern nicht mehr hereinfallen. Dann kam er auf die frenndſchafllichen Beziehungen zu anderen Nalionen zu ſprechen. Die Achſe zwiſchen Rom und Ber; lin, erklärte er, hat ſich bewährt. Wir haben mit Wien einen erträglichen Modus vivendi gefunden. Es iſt uns gelungen, mit Polen in ein gutes nachbarliches Verhältnis zu kom⸗ men. Wir hoffen, daß jetzt auch die Dan⸗ ziger Frage ein für alle mal liquidiert wird.(Anhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Das iſt eine konſtruktive Außenpolitik. Wenn wir ſtatt deſſen nur Kollektivitätsverträge hätten abſchließen wollen. wären wir damit niemals zu Rande gekommen. Mit ſchlagkräftigen Argumenten widerlegte der Miniſter das Gerede von einem kommen⸗ den Krieg„Man ſpricht überhaupt viel zu viel davon!“ Man ſollte beſſer nicht von einem kom⸗ menden, ſondern vom vergangenen Krieg re— den: denn noch bis heute iſt es der Welt nicht gelungen, die Schäden des Weltkrieges zu be ſeitigen. Heute wird es keinen Krieg geben, da Deutſchland wieder ſtark und mächtig iſt! Wir greifen niemanden an, und ich glaube, erklärte der Miniſter unter ſtürmiſcher Zuſtimmung, es hat auch niemand mehr Luft, uns anzugreifen. Die Welt muß ſich wohl oder übel allmählich mit Deutſchland als einer Großmacht abfinden. Aber einen Krieg wollen wir nicht! Der Führer will ihn nicht, das Volk will ihn nicht.“ N Rauſchender Beifallsſturm ging durch die Halle, als der Miniſter dieſes Kapitel ſeiner Ausführungen mit den Worten ſchloß: Wir wollen nur in Ehre und Frieden unſerer Arbeit nachgehen!“ i i Gefährlicher als dieſes Kriegsgerede ſei allerdings die Hetze der Moskauer Komintern. die wie ein Tintenfiſch im Trüben wirke.„Aber mir ſind ja nicht mehr von der Art der frühe⸗ ren bürgerlichen Regierungen“. ſo erklärte der Miniſter. die mit verſchränkten Armen zuſchau⸗ ten, wie alles danebenging. Wenn die Mos⸗ mit aller Kraft. kauer Komintern in der Welt gegen uns Pro⸗ paganda betreibt— von dem Handwerk ver⸗ ſtehen wir auch etwas, um uns zur Wehr zu ſetzen. Zwar ſind wir friedlich und ſchlagen nicht gleich Lärm, wenn man uns hier und da etwas zu nahe kommt. Aber dem, der uns dauernd und mit Abſicht propagandiſtiſch an⸗ greift, können wir zu gegebener Zeit auch mit ganzer Schärfe antworten Mit dieſer Politik ſind wir noch immer richtig gefahren und ich habe nicht den Eindruck, ſo erklärte Dr. Goebbels unter ſtürmiſcher Heiterkeit. daß die Sowiets im Vormarſch begriffen ſind“. (Fortſetzung auf Seite 2) Die Schlacht um Madrid hal begonnen Feil Freitag vormikkag Off enſive der Nalionalen Paris, 12. Febr. Wie der Havas⸗Sonder⸗ berichterſtatter aus Avila meldet, hat die Schlacht um Madrid begonnen. Die Offen⸗ ſive der nationalen Truppen ſei ſeit den frühen Morgenſtunden des Freitag in nördlicher und öſtlicher Richtung vorgetrieben worden. Sie nehme an Stoßkraft zu. Artil⸗ lerie und Luftwaffe entwickelten eine außerordentlich rege Tätigkeit. Die angreifen⸗ den Kolonnen hätten bereits zwei ſprunghafte Vorſtöße von großer Bedeutung durchgeführt. An der Madrider Front ſetzten nach dem amtlichen Heeresbericht die nationalen Truppen unerwartet ihren Vormarſch längs des Jarama⸗Fluſſes fort. Im Schutz der Dun⸗ kelheit drang zunächſt Kavallerie vor, die als erſte den Fluß erreichte, der infolge anhalten⸗ den Regens außerordentlich itte don iſt. Roß und Reiter überquerten ihn teils watend, teils ſchwimmend, und 8 ing das Waſſer über ſie hinweg. Der Angriff wurde wiederum von General Varela geleitet. Das andere Ufer wurde ron einer franzöſiſch⸗belgiſchen Kompanie der„Internationalen Brigade“ ver⸗ teidigt, die die Brücke geſprengt hatte. Die nationale Kavallerie griff dieſe Kompanie von hinten an und machte eine große Zahl Gefan⸗ gener. Nur wenige konnten fliehen. Nach Eintreffen der Infanterie wurde der Angriff auf die jenſeitigen Anhöhen fortgeſetzt, die vom Feind nach kurzem Kampf geräumt wurden. Erſt in den Mittagsſtunden trafen aus Madrid Verſtärkungen ein, denen die Wie⸗ dereroberung der Höhen am Oſtufer nicht ge⸗ lang, weil dort bereits nationale Feldartillerie und Maſchinengewehre lagen. Geburk eines Thronfolgers in Jlalien Ro m, 12. Febr. Die italieniſche Kronprin⸗ zeſſin hat am Freitagmittag 14.30 Uhr den von ganz Italien ſehnlichſt erhofften hronerben geboren. Die aus Neapel kommende Meldung wurde in der Hauptſtadt alsbald durch Son⸗ derausgaben der römiſchen Bevölkerung mitge⸗ teilt, die allenthalben freudige Anteilnahme an dem Ereignis bekundete. Der Glückwunſch des Führers und Reichskanzlers Berlin, 12. Febr. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat ſowohl dem König von Italien, Kaiſer von Aethiopien, als auch dem Kron⸗ prinzen und der Kronprinzeſſin herzlichſte Glückwünſche zu dem freudigen Ereignis ausge⸗ ſprochen Große Freude in ganz Jlalien Die Geburt des italieniſchen Thronerben hat in ganz Italien größten Jubel ausgelöſt. Die Sonderausgaben der römiſchen Preſſe feiern in ihren erſten Berichten aus Neapel in ganz⸗ ſeitigen Ueberſchriften das freudige Ereignis und bringen eingehende Schilderungen der ge⸗ waltigen Anteilnahme der dortigen Bevölke⸗ rung. Kaum hatten 101 Salutſchüſſe die be⸗ reits ſeit einigen Tagen mit großer Spannung erwartete glückliche Geburt eines Thronerben angekündigt, eilten tauſende begeiſterter Nea⸗ politaner zum königlichen Schloß, um in ſich immer wiederholenden Kundgebungen und ſtür⸗ miſchen Ovationen dem Haus Savoyen ihre Huldigungen darzubringen. Ebenſo wie der Duce hat auch der Pa pſt die Nachricht von der Geburt eines Thronerben mit 2 Freude aufgenommen. Die deutſche Botſchaft hat gleichfalls Flag⸗ genſchmuck angelegt. Botſchafter von Haſſell richtete an den Kronprinzen, den König und Kaiſer ſowie an den italieniſchen Regierungs⸗ 95 Glückwunſchtelegramme. em Thronerben, der die Namen Viktor Emanuel erhält, wird der Titel eines Prin⸗ zen von Neapel verliehen. Jur Unterredung Ribbenkrops mit Lord Halifax London, 12. Febr. Obwohl die engliſche amtliche Meldung über die Unterredung des Botſchafters von Ribbentrop mit Lord Halifar lediglich beſagte, daß in einer zweiſtündigen Unterredung verſchiedene Fragen, die das In⸗ Vorpoſten im Univerſilälsvierkel Die Kämpfe um die ſpaniſche Hauptſtadt ſind in den letzten Tagen wieder in ein aktives Stadium 7 8 0 In dem von den Truppen der Nationalregierung beſetzten Univerſitäts⸗ viertel ſind die Stellungen immer mehr ausgebaut worden. Ein vorgeſchobener Poſten der nationalen Truppen im Univerſitätsviertel. (Scherl Bilderdienſt, K.) tereſſe der beiden Länder berühren, beſprochen worden ſeien, glaubt eine Reihe von Blättern gewiſſe Kombinationen über den Inhalt der Beſprechung berichten zu können. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Mor⸗ ning Poſt“ glaubt feſtſtellen zu können, daß in der Unterredung die Frage der Lage in Spanien, der Nichteinmiſchung, der Beziehun⸗ gen Deutſchlands zu ſeinen Nachbarn und die bolſchewiſtiſche Gefahr erörtert worden ſeien. Ribbentrop habe Nachdruck auf die geheime Ar⸗ beit Sowietrußlands in Spanien. Frankreich und der Tſchechoſlowakei gelegt. Der Botſchaf⸗ ter habe beſonders auf die Erklärungen des Führers hingewieſen, daß Deutſchland an der Befriedung Europas mitarbeiten. an Verhand⸗ lungen für einen neuen Weſtpakt teil⸗ nehmen und Belgiens und Hollands Neutralität garantieren wolle. Was die Tſchechoſlowakei anlange, ſo habe Rib⸗ bentrop darauf aufmerkſam gemacht, daß Deutſchland ſich um ein beſſeres Verſtehen be⸗ mühe unter der Vorausſetzung, daß eine Zu⸗ ſicherung bezüglich des Schutzes der deutſchen Minderheit gegeben werde. Abgeſehen von einem Hinweis auf Deutſchlands allgemeine Haltung ſei die Frage der Kolonien nicht er⸗ örtert worden. Der Eindruck, den der Beſuch des deutſchen Botſchafters hinterlaſſen habe ſei der, daß Deutſchland augenblicklich keine Pläne in der Außenpolitik habe und ſich in den näch⸗ ſten Monaten auf ſeine Wirtſchaftpolitik der Selbſtverſorgung konzentrieren werde. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Daily Herald“ glaubt, daß vor allem zwei Fragen be⸗ handelt worden ſeien: der Beginn von Ver⸗ handlungen für ein neues Locarno als Auf⸗ takt für eine Generalregelung und der deutſche Anſpruch auf Wiederrückga be von Kolonien. Die bolſchewiſtiſche Gefahr und die Pakte Frankreichs mit den Sowjets und den Tſchechen ſeien ebenfalls erörtert worden. Die„Times“ beſchränkt ſich auf die Wie⸗ dergabe der amtlichen Meldung. ——— — . r 3 N 5 N 9 N Poliliſche Rundſchau Der ſpaniſche Bürgerkrieg iſt durch den Fal! von Malaga offenbar aus ſeiner Erſtar⸗ rung gelöſt worden. Die bolſchewiſtiſche Front iſt an dieſer Stelle zuſammengebrochen. Die roten Horden in und um Malaga ſind ſo gut wie vernichtet. Gleichzeitig haben die natio⸗ nalen Truppen auch bei Madrid wichtige ſtra⸗ tegiſche Erfolge erzielt. Die Hauptſtadt iſt jetzt von der Verbindung mit dem roten Spanien faſt völlig abgeſchnitten. Die roten Formatio⸗ nen, die ſich dort noch halten, werden wahr⸗ ſcheinlich ſehr bald das Schickſal ihrer Genoſſen von Malaga teilen. Der internationale Bol⸗ ſchewismus hat durch den Fall von Malaga einen ſchweren Schlag erlitten. * Dies zeigt ſich auch in der Beurteilung der ſpaniſchen B.lelnss durch die internationale Oeffentlichkeit. In England iſt ein deut⸗ licher Stimmungswechſel bemerkbar. Man rechnet jetzt allmählich damit, daß das nationale Spanien endlich doch Sieger über die eingebrochenen roten Horden bleiben wird. Intereſſant iſt auch die Tatſache, daß mehrere franzöſiſche Volksfrontabgeordnete, die der radikalſozialiſtiſchen Partei angehören, offen erklärt haben, ſie zögen die ſpaniſche National⸗ regierung dem kommuniſtiſchen Chaos in Barce⸗ lona und Alicante vor. Der weitere Fortgang der Operationen wird vermutlich erweiſen, daß die Widerſtandskraft der roten Horden ſchon jetzt ſtark geſchwächt iſt, während auf der ande⸗ ren Seite die moraliſch⸗militäriſche Kraft der Franco⸗Armeen augenſcheinlich im Wachſen be— griffen iſt. * Die internationalen Verhandlungen über die ſogenannte Nichteinmiſchung wollen nicht vom Fleck kommen. Die Portugieſen haben es mit Recht abgelehnt, ſich bei dieſer i unter eine internationale Kontrolle ſtellen zu laſſen, zumal nicht die geringſte Gewähr dafür gablden iſt, daß das Loch von Perpignan endlich de Fran wird. Denn auf dem Land⸗ wege über Frankreich werden nach den glaub⸗ würdigen Berichten zahlreicher franzöſiſcher Zeitungen auch heute noch tagtäglich Menſchen, Waffen und Munition nach dem bolſchewiſti⸗ ſchen Spanien verſchoben, und die Werbebüros der Komintern in aller Herren Länder arbei⸗ ten fieberhafter denn je. * Dabei hätten die Sowjetmachthaber eigent⸗ lich alle Veranlaſſung, ſich mit ihren inneren Sorgen zu 5 Er Zweifellos iſt die Erſchüt⸗ terung, in die Sowjetrußland durch den Machtkampf zweier jüdiſcher Kliquen hineinge⸗ raten iſt, ſehr erheblich. Es handelt ſich bei dem Stalin'ſchen Kampf gegen den„Trotzkis⸗ mus“ natürlich im Grunde nur um eine Aus⸗ einanderſetzung innerhalb der ſogenannten Füh⸗ rerſchicht Sowjetrußlands. Die Tatſache, daß bei den letzten Maſſenerſchießungen auch einige Juden ums Leben gekommen ſind, bedeutet kei⸗ neswegs, daß in Sowjetrußland der jüdiſche Einfluß etwa im Verblaſſen ſei. Auch die Rote Armee ſteht nach wie vor unter ſtärkſter jüdi⸗ ſcher Kontrolle.* Die Ankündigung der engliſchen Regierung, daß ſie ihr neues Flotten baupro⸗ gramm in ſchnellſtem Zeitmaß durchführen wolle, hat mit Recht überall 78 Aufſehen hervorgerufen. Beſonders in Italien weiſt man darauf hin, daß nunmehr die früher ein⸗ mal getroffenen Flottenvereinbarungen ganz gegenſtandslos geworden ſeien. Infolgedeſſen wäre es außerordentlich fehl am Platze, wenn etwa im Völkerbund noch einmal die alte Walze der internationalen Friedensſicherun durch Abrüſtung aufgelegt werden ſollte. Es iſt übrigens eine ſehr ſtarke Verkennung aller ge⸗ ſchichtlichen Tatſachen und uſammenhänge, wenn der amerikaniſche Präſident Rooſe⸗ velt der Auffaſſung Ausdruck gibt, daß die ſtarken Rüſtungsanſtrengungen aller Staaten der Gegenwart durch das Vorgehen der„faſchi⸗ ſtiſchen“ Mächte veranlaßt worden ſeien. * In dieſer Welt der Irrungen und Wirrun⸗ gen geht das deutſche Volk den Weg der fried⸗ lichen Erneuerung unbeirrt weiter. Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley und Reichsjugend⸗ führer Baldur von Schirach haben in der ver⸗ gangenen Woche den diesjährigen Reichs be⸗ rufswettkampf der deutſchen Ju⸗ gend eröffnet. Die gewaltige Bedeutung die⸗ ſer Veranſtaltung geht daraus hervor, daß ins⸗ geſamt 1,8 Millionen lernende Jugendliche ſich daran beteiligen, ihre Kräfte in friedlichem Wettbewerb meſſen. Die Ehrung der Sieger erfolgt überlieferungsgemäß durch den Führer am 1. Mai, dem Nationalfeiertag des deutſchen Volkes. Uebrigens iſt zwiſchen dem Reichs⸗ jugendführer und dem Reichsorganiſations⸗ leiter eine Vereinbarung getroffen worden da⸗ hingehend, daß künftig die Durchführung des Reichsberufswettkampfes in den Händen der Deutſchen Arbeitsfront liegt. Die bolſchewiſtiſchen Pühlereien in Leflerreich Geheimdruckerei ausgehoben, Waffen und Munition beſchlagnahmt Wien, 12. Febr. In der Induſtrieſtadt Knittelfeld in Steiermark wurde nach Blättermeldungen eine Geheimdruckerei und ein großes Waffenlager der Kommuniſten ausgehoben. Zahlreiche Piſtolen und viel Munition wurden in einer Meſſerſchlei⸗ ferei ſichergeſtellt. In einer Mauerniſche ver⸗ ſteckt fand man einen Vervielfältigungsapparat und Tauſende von Flugſchriften und Streuzet⸗ teln. Für den Abtransport des Materials wa⸗ ren zwei große Laſtkraftwagen erforderlich. Es wurde feſtgeſtellt, daß zwiſchen Klagenfurth, wo vor kurzem eine marxiſtiſche Druckerei ausgeho⸗ ben wurde, und der bolſchewiſtiſchen Zweigſtelle in Knittelfeld ein ſtändiger Kurierdienſt einge⸗ richtet war. r.... Die große Goebbels-Rede (Fortſetzung von Seite 1) Wenn Moskau Europa in ein blutiges Chaos hineinſtürzen will, ſo wird Deutſchland ſich da⸗ gegen zur Wehr ſetzen. Dr. Goebbels ergänzte dieſe Erklärung, die minutenlange Beffalls⸗ ſtürme auslöſte, mit dem Satz: „Wir werden es nicht zulaſſen, daß die Mos⸗ kauer Internationale die europäiſche Kultur unterhöhlt und das Abendland für die Welt⸗ revolution mürbe macht. Das iſt auch der Grund, warum wir in der internationalen Po⸗ litik nicht vorwärts kommen. Aber nach und nach werden die Hetzer zum Chaos durchſchaut. Das ſpaniſche Operationsſeld hat nicht etwa den Bolſchewismus weiter nach Europa hinein⸗ gebracht, ſondern nur Europa die Augen über 15 a Charakter des Bolſchewismus ge⸗ net!“ Mit beißender Ironie wies der Miniſter da⸗ rauf hin, daß das nationalſozialiſtiſche Deutſch⸗ land wohlwollende journaliſtiſche Aufklärungen und Belehrungen über den Bolſchewismus nicht nötig habe. And erneut erfüllten Beifallsſtürme die Halle, als der Miniſter ausrief: „Es iſt unſer großer Stolz, daß wir in dieſer Weltauseinanderſetzung die Rufer im Streit geweſen ſind und daß, wenn Europa einmal erwacht, wir es waren, die es zum Erwachen gebracht haben!“ Auf den zweiken Bierjahresplan übergehend, legte Dr. Goebbels die Gründe dar, die uns dazu beranlaſſen, aus eigener Kraft feh⸗ lende Rohſtoffe zu beſchaffen. Deutschland tue dieſen Schritt, weil es von der Welt einfach da⸗ zu gezwungen werde. So wie die ganze Na⸗ tion im Vierjahresplan mobiliſiert werde, um die Unabhängigkeit des Reiches ſicherzuſtellen, ſo werde auch der innere Aufbau des Staates in Angriff genommen. Unter langanhaltendem ſtürmiſchen Beifall nannte der Miniſter in die⸗ ſem Zuſammenhang vor allem den auf lange Sicht berechneten Plan des Ausbaues der Reichshauptſtadt, deren Bauten nach ſei⸗ ner Durchführung dann wie all die andern im Reich vom Aufbauwillen des nationalſoziali⸗ ſtiſchen Deutſchland ewig zeugen würden. Am Schluß ſeiner Nede wandte ſich der Mi⸗ niſter innerpolitiſchen Au'gaben zu. Er erklärte: Wir wiſſen, daß die Partei Trägerin unſeres politiſchen Lebens iſt. Wir wiſſen, daß die po⸗ litiſche Führung der Nation für immer von der Partei geſtellt wird. Das wichtigſte Problem iſt das Eerziehungsproblem. Wir haben uns niemals als Kirche gefühlt. Wir wollen den Kirchen ihr Recht geben, aber wir verlangen, daß die Kirchen uns unſer Recht geben. Es ſoll bei uns die Freiheit des religiöſen Denkens ga⸗ rantiert ſein. Man kann auch als Deutſchgläu⸗ biger von tiefer Gläubigkeit durchdrungen ſein. Die n unſeres Volkes 15 unſer großes Ziel und dieſer Gemeinſchaft ſollen alle Bildungsſtätten dienen. Wenn man als Natio⸗ nalſozialiſt für die Gemeinſchaftsſchule eintritt, ſo iſt es eine freche Lüge, wenn demgegenüber behauptet wird, wir wollten den Religions⸗ unterricht aus der Schule beſeitigen. Im Reli⸗ gionsunterricht ſoll man die Kinder trennen nach Konfeſſionen, wenn aber Deutſch und Geſchichte gelehrt wird, dann ſind die Kinder nicht zuerſt Katholiken und Proteſtanten, ſondern deutſche Schüler. Es gibt keine katholiſche Chemie und keine proteſtantiſche Phyſik.(Stürm. langanhal⸗ tender Beifall und Händeklatſchen). Dr. Goebbels ſtellte abſchließend feſt, daß Staat, Armee und Partei der gleichen Auf⸗ gabe, der Erhaltung unſeres Volkes dienen und gab dabei der großen Freude Ausdruck, daß Staat, Partei und Armee ſich füh⸗ rungsmäßig in einer Hand befinden. Noch einmal erinnerte der Minſter dann an die gewaltige a lee des 30. Januar, an die große Rede des Führers im Reichstag und legte ſelbſt Zeugnis dafür ab, wie alles an⸗ dere überſchattend die immerwährenden Sor⸗ gen des Führers ſind.„Es war für uns alle tieferſchütternd“, 5 erklärte er,„als der Füh⸗ rer am Schluß ſeiner Rede ſeine drei Freunde nannte, ungewöhnliche Freunde, wie er ſagte, die ihn ſein ganzes Leben begleitet hätten: In ſeiner Jugend die Not, beim Zuſammenbruch des Reiches das Leid und, ſeitdem er die Ge⸗ ſchicke des Reiches in ſeiner Hand hält, die Sorge, und als er 2 Ausdruck brachte, daß er die Gewißheit habe, 1 ihn nun bis zu ſei⸗ nem letzten Atemzuge die Sorge nicht mehr ver⸗ laſſen werde. Für uns, ſeine alten Mitſtreiter, war es vielleicht der ſchönſte Teil ſeiner Rede, als er davon ſprach, daß zwar meiſtens die großen Geſtalter politiſcher Schickſale einſam ge⸗ weſen ſeien, daß ihn aber ein gütiges Geſchick vor dieſer Einſamkeit bewahrt habe. Das ging nicht nur, Miniſter und Statthalter, ſondern das ging jeden alten Parteigenoſſen an. Wie oft haben wir an ſorgenvollen Abenden in durchwachten Nächten be. Nöte miteinander geteilt, und an ſeinem Glauben aufgerichtet und in unſere Berechnungen immer die unſterb⸗ liche Kraft unſeres eigenen Volkes als wichtig⸗ ſten Aktippoſten eingeſetzt. In Freud und Leid find wir dicht aneinander gewachſen.“ Die Menſchen erhoben ſich von den Plätzen und dankten dem Redner mit minutenlangem Händeklatſchen und Heilrufen, als er ſeine große Rede mit dem Lied der Jugend ſchloß: „Unſre Fahne flattert uns voran, Unſre Fahne iſt die neue Zeit! Und die Fahne führt uns in die Ewigkeit. Ja, die Fahne iſt mehr als der Tod.“ * Die Begeiſlerung der 20 000 Schon bei den erſten Sätzen des Gauleiters empfand man den Geiſt der großen Kampfkund⸗ S von einſt, das eins ſein zwiſchen den erlinern und„ihrem Doktor“. Als er im erſten Teil ſeiner Rede mit Witz und Sarkasmus einen Rückblick auf das trau⸗ rige Erbe des Partetenſtaates gab, als er die⸗ ſem in großen Zügen packend das gewaltige Neu⸗ und Aufbauwerk der letzten vier Jahre entgegenhielt, wurde er immer wieder von der a Zuſtimmung der 20 000 unterbro⸗ en. Wie ein zündender Funke ſprang die Glut und die Leidenſchaftlichkeit ſeiner Rede auf die Zuhörer aus allen Schichten des Volkes über und dieſe brandete zurück zum Redner⸗ pult und umgab den Miniſter zum Beweis dafür, welch glänzender Kampfgeiſt die Reichs hauptſtadt erfüllt. Die prägnante Klarheit ſeiner Formulie⸗ rungen, die vernichtende Schärfe des Witzes und die hinreißende Kraft der Ueberzeugung zeigten wieder einmal klar und eindeutig, daß Dr. Goebbels nach einem Lutherwort„dem Volke aufs Maul geſchaut hat“. Die große Ab⸗ rechnung mit dem Bolſchewismus und ſeinen Umtrieben, die plaſtiſche Darſtellung des Rin⸗ nens der dynamiſchen Gewalten in Europa und die Schilderung der konſtruktiven Außen⸗ politik des Führers fanden ein Echo, das auch in den letzten Zweiflern im Auslande die Ueberzeugung vermitteln mußte mit welch fanatiſcher Anhänglichkeit das deutſche Volk hinter dem Führer und ſeiner Regierung in ihren Taten ſteht. Es iſt ſchwer möglich, die Steigerung der Begeiſterung zu ſchildern, mit der die große Rede des Berliner Gauleiters ausklang. Als das Siegheil auf den Führer ſein ſtür⸗ miſches Echo gefunden hatte, als die Lieder der Nation verklungen waren, und die ruhm⸗ reichen Feldzeichen und Sturmfahnen die Halle verlaſſen hatten, war eine Verſamm⸗ lung von politiſcher Bedeutung zu Ende. Die„Spulſliegerei“ über Noroſchweden Kockholmer Jeikungen fordern Abhilfe Stockholm, 12 Febr. ſchwediſche Preſſe beſchäftigt ſich am Donnerstag ein⸗ gehender mit der„Tatſache der Spukflie⸗ ger“, an deren Flügen ſeit der Feſtſtellung Generals Reuterswärd in ſeinem dem Kriegs⸗ miniſter überreichten Bericht noch kaum je⸗ mand ernſtlichen Zweifel hegen dürfte. Das Abendblatt„Nya Dagligt Allehanda“ veröffentlicht in dieſem Zuſammenhang einige Erklärungen des Genekalſtabschefs der ſchwe⸗ diſchen Armee, Generalleutnant Nygren, aus denen u. a. hervorgeht, daß man im Stab ſchon ſeit längerer Zeit die ſogenannte„Spuk⸗ fliegerei“ als eine Tatſache angeſehen habe. Manche Generalſtabsoffiziere hätten jedoch, ſo fügt General Nygren hinzu, dieſe fremde Fliegertätigkeit über Nordſchweden als in das Land der Phantaſie gehörend be⸗ trachtet. Dieſem Zweifel habe der Bericht des Generals Reuterswärd ein Ende berei⸗ tet. Seinen gründlichen und methodiſchen Unterſuchungen gebühre alle Ehre. Der Gene⸗ ralſtab werde alle Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen haben, um die Fortſetzung der un⸗ zuläſſigen Fliegeret zu verhindern. Im Hinblick auf das große Gebiet dürfte ein wirkſamer Schutz durch Komandierung einer Fliegerſtaffel nach dem Norden allein kaum gewährleiſtet werden können. Als ein⸗ zigen Ausweg betrachtet der Generalſtabscheſ vor allen Dingen die Organiſierung eines um⸗ faſſenden Bewachungsdienſtes unter Beteili- gung der Zivilbevölkerung. Wie das Blatt hinzufügt, hat ſich auch das Kriegsminiſterium ſeit längerem mit der Fra- Die ge der ſogen.„Spukfliegerei“ befaßt. Die Gegenmaßnahmen dürften ſomit nicht mehr lange auf ſich warten laſſen. „Aftonbladet“ nimmt zu dem Bericht Stel⸗ lung und erklärt u. a., die Tatſache, daß trotz aller wohldokumentierten Mitteilungen über die Spukfliegerei in Nordſchweden keinerlei Gegenmaßnahmen getroffen worden ſeien, müſſe die Oeffentlichkeit in höchſtem Grad befremden. Es gehe nicht an, daß die Be⸗ hörden noch weiter zögerten. Der gleichen Auffaſſung iſt auch General Reuterswärd ſelbſt, der dem Blatt gegenüber u. a. äußerte, daß die Verlegung einer ausreichenden Flie⸗ gerabteilung nach der Feſtung Boden und dem oberen Nordſchweden ſobald wie möglich er⸗ folgen müßte, zumal in dieſem ganz nörd⸗ lichen Drittel Schwedens nicht ein einziges Militärflugzeug zu finden ſei, und das ſei heikel genug. Der General habe ferner den Eindruck, daß es die„Spukflieger“ beſonders auf die Flußtäler, auf gewiſſe Induſtrieanla⸗ gen und die Eiſenbahnlinten abgeſehen hät⸗ ten. 8 Zum Schluß weiſt der General darauf hin, daß die Bedeutung der Feſtung Boden in letzter Zeit zugenommen habe, und daß die myſtiſchen Flüge ein deutliches Warnungsſig⸗ nal ſeien, ein genügender Anlaß, die Neuord⸗ nung der Verteidigung dieſes nördlichſten Gebietes von Schweden zu beſchleunigen. Das Blatt äußert dann die beſtimmte Vermutung, daß es ſich bei der„Spukfliegerei“ um ſowjet⸗ ruſſiſche Flugzeuge handele, und es wäre wünſchenswert, wenn die Nationalität dieſer Flieger ſobald wie möglich endgültig feſt⸗ geſtellt werden könnte. Zpaniſche Koſtprobe im Prager Parlament 5 88 Prag, 12. Febr. In der Vollſitzung des Abgeordnetenhauſes kam es zu wüſten Tu ⸗ multen der tſchechiſchen Linken ſche die tſchechiſchen Agrarier. Die kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete Machatowa verlas eine Erklärung gegen einen im tſchechiſch⸗agrariſchen„Vecer“ erſchienenen Artikel, in dem angeblich zwei ſpa⸗ niſche Bolſchewiſtenweiber„beſchimpft“ worden ſeien. Unter ohrenbetäubendem Lärm verlangte die Linke von dem tſchechiſchen Agrarier Fruby eine„perſönliche Entſchuldigung“ für die Re⸗ daktion des„Vecer“. Es hagelte nur ſo von ſchweren Beleidigungen der„Volksfront“⸗Ver⸗ treter gegen die größte tſchechiſche Regierungs⸗ partei, der bekanntlich auch der Miniſterpräſi⸗ dent angehört. Der Tumult erreichte ſeinen Höhepunkt, als die kommuniſtiſche Abgeordnete Hodinova in ihrer Raſerei ein Bündel Akten gegen Hruby ſchleuderte. Erſt nach langen Be⸗ mühungen konnte der Vorſitzende Malypetr die Ruhe wieder herſtellen. Die„Zeit“, das Blatt Konrad Henleins, über⸗ ſchreibt ihren Bericht über den Krach im Parla⸗ ment in großen Lettern:„Spaniſche Koſtprobe im Prager Rudolphinum— Volksfrontamazo⸗ nen attakieren die tſchechiſchen Agrarier“. heinrich von Irbik im Ichloß des Freiherrn von Flein Berlin, 12. Febr. Der öſterreichiſche Bun⸗ desminiſter a. D. Profeſſor Heinrich Rit⸗ ter von Srbik beſuchte am Donnerstag Schloß Cappenberg in Weſtfalen, den Alterswohnſitz und Sterbeort des Freiherrn vom Stein. Er wurde im Auftrage des abwe⸗ ſenden Hausherrn, Grafen von Kanitz, des Ex⸗ ben und Nachkommen Steins, und in Vertre⸗ tung des Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſchland von dem bekannten Stein⸗Forſcher Dr. Erich Botzenhart ſowie von dem Kom⸗ miſſariſchen Leiter des Reichsinſtituts für ältere deutſche Geſchichtskunde, Profeſſor Wilhelm Engel, empfangen und geführt. Dr. Botzenhart verwies in einer kurzen An⸗ ſprache auf die Bedeutung des Beſuchs des her⸗ vorragenden Hiſtorikers der geſamtdeutſchen Einheit im Hauſe des großen politiſchen Vor⸗ kämpfers der geſamtdeutſchen Einheit. Profeſſor von Srbik erwiderte, daß es ihm ein beſonderes Erlebnis ſei, die ehrwürdigen Zeugniſſe dieſes großen politiſchen Lebens, die das Stein⸗Archiy aufbewahrt, zu ſehen und aus dieſem Hauſe einen unmittelbaren Eindruck der Lebens⸗At⸗ moſphäre Steins mitzunehmen. Er widmete ſeine beſondere Aufmerkſamkeit denjenigen Stücken des Stein'ſchen Nachlaſſes, die den Kampf um das eine Vaterland, das Deutſchland heißt, zum Gegenſtand haben. Porkugal und der Konkrollplan Noch keine Erörterung der portugieſiſchen Stellungnahme Intra London., 12. Febr. Der Sonderausſchuß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes, der am Mittwoch eingeſetzt worden war, um Portugals ablehnende Haltung gegen den Kontrollplan zu erörtern, iſt am Freitag im Foreign Office zuſammengetreten Wie aus der nach der Sitzung veröffentlichten Verlautbarung her⸗ vorgeht, wurde jedoch die portugieſiſche Stel⸗ lungnahme überhaupt noch nicht beſprochen. Die Verlautbarung ſagt folgendes: Der Unterausſchuß erwog eine Reihe techniſcher Fragen, die mit dem Ueberwachungsplan in Fefe bang ſtehen und von verſchiedenen Vertretern angeſchnitten worden ſind. Er einigte ſich über einige diesbezügliche Empfeh⸗ lungen, die dem erſten Unterausſchuß vorgelegt werden ſollen. Die Frage der Ueberwachung der portugieſiſch⸗ſpaniſchen Grenze wurde nicht beſprochen. da der portugieſiſche Vertreter nicht im Beſitz der endgültigen An⸗ weiſungen ſeiner Regierung war. Die Er⸗ wägung dieſer Frage wurde daher bis zur nächſten Sitzung des Unterausſchuſſes aufge⸗ ſchoben. Engliſches Nüſtungsweißbuch Unterhausausſprache auf Donnerstag verlegt London, 12. Febr. Wie verlautet, wird die engliſche Regierung am kommenden Dienstaßz ein neues Rüſtungsweißbuch veröffenk⸗ lichen. Sie kommt damit der Forderung der Oppoſition nach, die den Wunſch ausgeſprochen hat, vor der Ausſprache über die Rüſtungsan⸗ leihe von 400 Millionen Pfund weitere Einzelheiten über das engliſche Rüſtungs⸗ programm zu erfahren. Das Weißbuch wird vor⸗ ausſichtlich die Verteidigungspläne für das kommende Jahr enthalten und im einzelnen die Erhebung der Rüſtungs⸗ anleihe begründen. Es wird ferner die bei den drei Waffengattungen erzielten Fortſchritte behandeln. Um den Abgeordneten Zeit zu geben, das Weißbuch zu ſtudieren, iſt die vorgeſehene Aus⸗ ſprache von Mittwoch auf Donnerstag verſchoben worden. Außerdem iſt die Regierung dem Wunſche der Oppoſition nachgekommen, einen zweiten Tag für die Ausſprache anzuberaumen. Wahrſcheinlich wird die Aus⸗ ſprache am Montag in acht Tagen fortgeſetzt 355 mit einer Abſtimmung abgeſchloſſen wer⸗ en. „Evening News“ glaubt, daß die Haushalts⸗ voranſchläge für das Jahr 1937/38 eine Summe von über 210 Millionen Pfund für die drei Waffengattungen vorſehen werden. Die geſam⸗ ten Rüſtungsausgaben für das laufende Jahr betragen rund 190 Millionen Pfund. Geheimnisvoller Waffendiebſtahl in einem belgiſchen Militärlager. Brüſſel, 11. Febr. In der Nacht zum Don⸗ nerstag wurden auf dem Truppenübungsplatz von Beperloo pon unbekannten Tätern ein leichtes Maſchinengewehr, eine Maſchinen⸗ piſtole und ein Granatenwerfer geſtohlen. Man nimmt an, daß Kommuniſten ſich in den Beſitz der Waffen gebracht haben. 5 2 fag den s gteiherm ge des ab itz, des d in Ver gte des he lein: orf we⸗ Ei lte len het on den Kon⸗ 15 füt ällere Vilhe ln lutzen An⸗ ichs des her: amtdeutſchen ichen Lor⸗ at. Ptofeſſor i beſond ſe di Stein⸗Ar etes eles hib dem Hauſe Nebens At, et widmete denjen 68, die z eutſch igen den land ln ieſiſche 1 dderausſchuz der um m Portugals ollpla n zu greign Office us det Ubarung ſche S nach her Stel⸗ ch Empfeb⸗ ab vorgelegt eberwachung eng tene leſſſche I tag petlegt „ witd die el 7 0 —— N Ro N e n N Fe N e 0* Iwiſchen Grippe und Frühling Don Jonnenflecken und polifiſchen dingen Von den Sonnenflecken iſt wieder viel die Rede. Sie ſollen ſchuld daran ſein, daß wir in den letzten Monaten ſo lange den heiteren Lichtglanz der Sonne entbehren mußten. Im⸗ mer und immer Regen, und immer alles rings⸗ um grau in grau, das bedrückt die Menſchen⸗ ſeelen ſehr, die empfindlichen mehr als die we⸗ niger empfindlichen. So entſteht die Empfäng⸗ lichkeit für die Grippe, die über den ganzen Erdball gezogen iſt und zahlreiche Opfer ge⸗ fordert hat. Beſonders ſchwer iſt England von der Grippe heimgeſucht worden, die ſich in manchen Städten verheerend wie die Peſt im Mittelalter auswirkte. Das bedrückt die Men⸗ ſchen, und man kann es dann verſtehen, wenn ſie verdrießlich ſind und ſehnſüchtig nach dem Frühling ausſchauen, nach Sonne, Licht und Leben. Als Miſter Eden mit dem Koffer auf dem Bahnhof ſtand, um in die Ferien zu fahren, ſoll ihm jemand zum Abſchied geſagt haben:„Hü⸗ ten Sie ſich vor der Grippe, und geben Sie acht auf die Sonnenflecken.“ Ein freundlicher Rat, aber er wird wohl kaum ſo verſtanden werden, daß Miſter Eden irgend einen Einfluß auf die Sonnenflecken habe, die gehören nicht zu ſei⸗ nem Reſſort. Die Sonnenflecken der europäi⸗ ſchen Politik machen indeſſen den weſtlichen Demokratien außerordentlich zu ſchaffen; ſie er⸗ ſcheinen im Zeichen des Sowjetſterns und wir⸗ ken überall Unruhe und bedrücken die Gemüter der Menſchen. Daraus entſteht dann die poli⸗ tiſche Grippe, die die Menſchen ganz benom⸗ men macht. daß ſie nicht ſehen, was vor Augen iſt und was unſerer Zeit nottut.„Achten Sie auf die Sonnenflecken“, möchten wir deshalb auch Mr. Eden zurufen. Im übrigen wünſchen wir ihm gute Erholung. * Es wird die Meinung ausgeſprochen, daß die Sonnenflecken auch den Karneval 1937 be⸗ einträchtigt haben. Er ſoll in Nizza, wo ſo viele Leichen angeſchwemmt werden, diesmal lange nicht ſo froh und fröhlich gefeiert wor⸗ den ſein wie ſonſt. Die grauen Nebeltage ſol⸗ len den Humor ſehr erheblich beeinträchtigt haben, und viele Gelehrten wollen auch einen gewiſſen Einfluß der Sonnenflecken auf die Geldbörſen feſtgeſtellt haben. Ob das richtig iſt, wollen wir nun nicht unterſuchen. Wir ſtel⸗ len nur feſt, daß das ungünſtige Wetter viel⸗ ſach die Freude beeinträchtigt hat, die Krank⸗ heiten vermehrt und die wirtſchaftliche Tätig⸗ keit beengt hat. Dennoch können wir froh ſein, daß die politiſchen Sonnenflecken uns nichts haben antun können und daß wir im Frieden unſere Tage verleben können. 5 Aber nun ſteigt umſo ſtärker die Sehnſucht nach dem Frühling in den Herzen auf. Zwar ſchickt der Winter noch immer eine Spreng⸗ ladung Schnee und Nebel gegen das zuneh⸗ mende Licht vor, hat er noch einmal Schnee⸗ ſtürme in Bayern und in Brandenburg vor ſich hergejagt— wir hier am Rhein befinden uns bei alledem in einem Zwiſchenzuſtand von Re⸗ gen und Nebel und freuen uns, wenn einmal auf Stunden die Sonne durchbricht. Dann iſt auch gleich wieder die Stimmung fröhlicher und erwartungsfreudiger. Es muß ja doch Frühling werden! Gegen die Sonnenflecken können wir Men⸗ ſchen nun freilich nichts ausrichten, aber wir können uns doch innerlich wappnen, daß ſie unſer Seelenleben nicht bedrücken können. Fehlt uns das natürliche Licht, ſo muß uns ein ande⸗ res Licht leuchten, damit wir frohgemut unſern Weg gehen können. Viele merken es ſo, was es bedeutet, für Ewigkeitsfragen aufgeſchloſſen zu ſein und ſich mit Schwingen der Seele in höhere Sphären zu erheben. Und geſund und befriedigend iſt es immer, mit einem frohen Glauben in der Welt zu ſtehen und für die großen Aufgaben von Volk und Vaterland auf⸗ geſchloſſen zu ſein. N Die Wormſer Volksbildungsſtätte hat einen ſehr erfreulichen A genom⸗ men und auf ihren Lehrgängen vielen einen rechten inneren Gewinn bereitet. Dieſe Spa⸗ iergänge durch Worms mehren das Wiſſen um die Heimat und um das Leben und Wirken der Vorfahren. Aus berufenem Munde hören die Teilnehmer an den Kurſen, wie unſere Vor⸗ fahren gelebt und gebaut haben, welche Ge⸗ ſchichte ſich um Bauten, Straßen und Plätze rankt, wie in den verſchiedenen Epochen Kunſt und Geiſteswiſſenſchaften ſich entfalteten, und wir gewinnen ſo Anſchluß an das Leben der vergangenen Geſchlechter, deren Werk wir fort⸗ zuſetzen haben. Was wir in Worms an Zeugen der Vergan⸗ genheit haben, das iſt ehrwürdig genug, und größer noch iſt das, was wir nicht haben. Dann macht der Erklärer einen Bogen durch die Luft und zeichnet mit einigen Strichen einen ganzen gewaltigen Gebäudekomplex hin, der einmal da geſtanden hat und Zeuge geweſen iſt von der großartigen Geſtaltungsfähigkeit der Vor⸗ fahren. Das macht aber die Herzen auch warm. wenn ſo vor unſerm Geiſte alte Herrlichkeit entſteht, und wir werden nachdenklich, wenn wir hören, wie die Mächte der Zerſtörung Macht gewannen und ſo im Leide immer wie⸗ der endete, was mit Freude begann. Heute iſt unſer Blick geſchärft für die Bedeutung des raſſiſchen Volkstums., für ſeine Aufgabe im göttlichen Haushalt und für die große Miſſion, die einmal das germaniſche Weltreich in der Völkerwelt erfüllen mußte und wie es die andern Völker reich machte mit der Entfaltung eines Geiſteslebens und einer In⸗ nenkultur, deſſen Früchte unvergänglich geblie⸗ ben ſind. Es iſt dieſe germaniſche Zeit, die zu einer wunderbaren Vertiefung der chriſtlichen Weltanſchauung und der chriſtlichen Kunſt und freilich auch zu einer außerordentlich kühnen Geſtaltung des philoſophiſchen Weltbildes ge⸗ führt hat. Wer dieſen Reichtum betrachtet, der wird manchen Blick für das Geheimnis des ſiſchen Lebens gewinnen g 70g Laben eine Erinnerung daran, wie in das deutſche Volk die internationalen Mächte einbrachen und wie es ſeinem Weſen entfrem⸗ det wurde. Nun iſt es das große Erlebnis un⸗ ſerer Zeit, daß wir aus der Verfremdung wie⸗ der zu uns ſelber gefunden und aufs neue die Freude an unſerer eigenen Art und unſerm eigenen Volkstum wiedergewonnen haben. * In einem Buche von Reinhold Wulle wird ſehr wirkſam das Weſen des aſiatiſierten Volks⸗ Wenn am 20. Februar die Internationale Automobil⸗ und Motorrad ⸗Ausſtellung ihre Tore öffnet, kann die deutſche Automobilin⸗ duſtrie wieder auf ein Jahr erfolgreicher Ar⸗ beit zurückblicken. Gewiß waren manche Schwierigkeiten zu überwinden. In welchem Umfange das gelungen iſt, zeigt die Tatſache, daß im vergangenen Jahre die Kraftfahrzeug⸗ Produktion weiter beträchtlich geſtiegen iſt und einen neuen Rekordumfang erreicht hat. Dazu trug nicht nur der erhöhte Inlandsabſatz bei, auch die Ausfuhr, der neuerdings noch mehr Aufmerkſamkeit geſchenkt wird. konnte vergrößert werden. Nach den vorläufigen Feſtſtellungen des Reichsverbandes der Automobilinduſtrie wur⸗ den 1936 über 240 000 Perſonenwagen herge⸗ ſtellt, alſo bald 200 000 Wagen mehr als 1932 Noch deutlicher ergibt ſich der Fortſchritt in der Motoriſierung aus einem Vergleich mit 1928, dem beſten Jahre vor der Kriſe, in dem nur eine Perſonenwagen⸗Erzeugung von 108 000 Stück erreicht werden konnte. Für das Tempo des Motoriſierungsfortſchrit⸗ tes ſind auch die jährl. Zuwachsquoten kenn⸗ zeichnend. Es überraſcht nicht. wenn ſich im weiteren Aufſtieg eine Verlangſamung bemerk— bar macht, denn in den vergangenen Jahren wirkten Wirtſchaftsaufſtieg, zurückgeſtellter Er⸗ ſatzbedarf und zuſätzliche Nachfrage infolge Steuerpolitik zuſammen. Aus den vorliegen⸗ den Ziffern ergibt ſich, daß der Laſttkraft⸗ wagen den ſtärkſten Auftrieb hat, während ſich bei Perſonenwagen und Krafträ⸗ dern die Zunahme verlangſamt. Die Produktions⸗ und Abſatzziffern allein geben noch kein vollſtändiges Bild des Auto⸗ marktes. Auch in Deutſchland macht ſich die in faſt allen Ländern ſichtbare Tendenz be⸗ merkbar, den mittleren Wagen mehr als bisher zu bevorzugen. Dieſe Entwicklung wird auch auf der Automobilausſtellung zum Aus⸗ druck kommen, auf der einſchließlich des„Ka⸗ dett“ von Opel, der ja zwar ſeit einiger Zeit läuft. aber zum erſtenmal auf der Ausſtellung erſcheint, 15 neue Perſonenwagen-Tuypen ver⸗ treten ſind. Es fällt auf, daß bei den Klein⸗ wagen bis 1.5 Liter Hubraum nur DKW. mit einem neuen Modell erſcheint. Darin dürfte vielleicht ein gewiſſer Abſchluß in der Entwick⸗ lung des Kleinwagens. ſoweit man angeſichts des techniſchen Fortſchrittes davon überhaupt ſprechen kann, zutage treten, ebenſo wie es möglich iſt, daß kommende Dinge die Firmen auf dieſem Gebiete augenblicklich zur Zurück⸗ haltung veranlaſſen. Um ſo mehr neues Leben zeigt ſich bei den mittleren Wagen, deren Ab⸗ ſatz natürlich auch geſchäftlich reizvoll iſt. Mit 1.5 bis 2 Liter Hubraum bringen Wanderer, BMW. und Hanſa neue Typen heraus. Der 1,7 Liter⸗Daimler⸗Benz erhält alſo Konkur⸗ renz. Der große Erfolg. den Daimler-Benz mit dem 1,7 Liter⸗Wagen gehabt hat.— es wurden etwa 14000 Stück verkauft. eine für Daimler⸗Benz erſtaunliche Abſatzziffer— hat wohl weſentlich zu dem Entſchluß der anderen Autofabriken beigetragen, ſich verſtärkt dem Mittelwagen zuzuwenden. Am intereſſanteſten London, 9. Februar. Foula iſt ein winziges Eiland der Shet⸗ landgruppe, 25 Kilometer von der ſchottiſchen Küſte entfernt. Die kleine Inſel, die 120 Be⸗ wohner zählt, war ſeit dem 27. Dezember vori⸗ gen Jahres von der Außenwelt völlig abge⸗ ſchnitten. Die heftigen Stürme, die in den ver⸗ gangenen 6 Wochen die Küſten Englands und Schottlands heimſuchten, machten jede Schiff⸗ fahrt nach der einſamen Inſel unmöglich. Für die Inſelbewohner wurde der Zuſtand immer unhaltbarer. Das Eiland, das 5 Kilo- meter lang und 3 Kilometer breit iſt, beſitzt nämlich nur einen einzigen Laden, der ſämtliche Bedürfniſſe der Anſäſſigen befriedigt, was in normalen Zeiten durchaus genügt. Durch die widrigen Wetterverhältniſſe aber mußten die Inſulaner die größten Entbehrungen durch⸗ machen, denn die Lebensmittelvorräte des ein⸗ zigen Lädchens waxen inzwiſchen zur Neige ge⸗ gangen. Man führte auf der Inſel eine Art Rationierung ein, um eine gleichmäßige Ver⸗ teilung der Nahrungsmittel zu gewährleiſten. Die Inſel beſitzt keine Telefon⸗ und Telegrafen⸗ verbindung mit der ſchottiſchen Küſte, und die einzige Beleuchtung der Hütten ſind Oellampen. Als ſchließlich auch das Petroleum aufgebraucht war, blieb ihnen nichts weiter übrig, als ſich mit Torffeuer zu behelfen. Zwei Inſelbewoh⸗ ner aber beſitzen Rundfunkgeräte, und auf dieſe Weiſe wurde eine Verbindung mit Foula her⸗ geſtellt Freudige Botſchaft im Rundfunk Am verfloſſenen Sonnabend konnte man im Londoner Rundfunk eine Botſchaft hören, die den 120 Bewohnern der verlaſſenen Inſel galt. Der Anſager meldete:„Wenn Bewohner von Foula zuhören, ſo ſei ihnen geſagt. daß Hilfe unterwegs iſt. Wir wünſchen ihnen und der Beſatzung des Rettungsſchiffes viel Glück! Wie ein Lauffeuer verbreitete ſich die frohe Kunde auf der kleinen Inſel. Jetzt faßten die tums Sowjetrußlands geſchildert. Marx hatte ſeinen blutleeren Begriff des internationalen Proletariats geſchaffen, den es in Rußland gar nicht gab.„Wir haben kein Proletariat, aber wir werden uns eins ſchaffen“, ſagte Le⸗ nin. So ſchuf er die Diktatur der prole⸗ tariſchen Idee über das ganze ruſſiſche Volk. Der Menſch wird„liquidiert“, weil es die Einebnung der ruſſiſchen Seele erfordert. Hundert Millionen Köpfe müſſen abgeſchla⸗ gen werden, erörtert Doſtojewſkis„Nihiliſt“ ganz ſachlich, damit die traditionelle Belaſtung verſchwinde.„Gedacht hat dieſen Wahnſinn wohl auch mancher europäiſche Theoretiker, durchge⸗ führt konnte er nur in Rußland werden. Der Bor der Aukomobil-Ausſlellung iſt die große Zahl neuer Typen mit über 2 Liter Hubraum. Die Hälfte aller neuen Modelle gehört dieſer Größenordnung an. Ver⸗ treten ſind Adler. Wanderer. Daimler-Benz, Hanomag, Hanſa, Opel, Stoewer. alſo eine überaus reichbeſetzte Liſte. Bei einer wirtſchaftlichen Betrachtung liegt natürlich die Frage nahe. ob die Markt⸗ lage mit dieſen Produktionsprogrammen übereinſtimmt. Die Ziffern zeigen deutlich wie der Anteil der mittleren Wagen im letzten Jahre zugenommen hat. Betrachten wir aber die abſoluten Ziffern, ſo ergeben- ſich bei den Wagen über 2 Liter trotz der Zunahme des Ab⸗ ſatzes doch begrenzte Verkaufsmöglichkei⸗ ten. Angeſichts der ſteigenden Kaufkraft und dem Bedürfnis, einen Wagen zu haben, der die Möglichkeiten der Reichsautobahn aus⸗ nutzen läßt, dürfte der Anteil der mittleren Gruppe im neuen Jahre weiter zunehmen. Trotzdem ſteht die große Zahl der neuen Typen in den mittleren Wagen begrenzten Abſatzmög⸗ lichkeiten gegenüber. Infolgedeſſen kann man vermuten, daß ſich der Preisdruck, der ſchon bisher bemerkbar war, angeſichts des Wett⸗ 3 ſo zahlreicher Produzenten verſtärken wird. Die große Typenzahl für einen ziemlich engen Bedarf fördert nicht gerade die Tendenz zur Serienfabrikation, was höhere Koſten bei wahr⸗ ſcheinlichem Preisdruck bedeutet. Gewiß konnte Daimler⸗Benz beim 1,7 Liter⸗Wagen die für dieſes Unternehmen ſonſt weniger geübte Se⸗ rienfabrikation erfolgreich betreiben. Bei der großen Zahl der neuen Wettbewerber iſt es aber leicht möglich, daß gerade die Werke, wel⸗ che die Serienherſtellung gewohnt ſind, beim mittleren Wagen davon nur in beſchränktem Umfange Gebrauch machen können. Will man das Bild der Autoausſtellung ſchlagwortartig kennzeichnen, ſo lautet die Formel: Bevorzugung des mittleren Wagens in der Preisklaſſe um 4000 RM. Auch auf dem Gebiete der ſchwe⸗ ren Wagen über 3 Liter gibt es neue Typen und zwar kommen Daimler-Benz, Opel und Stoewer mit Modellen in dieſer Größenklaſſe heraus, ſo daß Ford und Horch eine fühlbare Konkurrenz erhalten. Die Zulaſſungsſtatiſtik für 1936 zeigt für die Perſonenkraftwagen mit über 3 Litern Hubraum einen Abſatzrückgang. Man muß deshalb den Mut bewundern, in dieſem Bezirk die Typenzahl zu vergrößern. Gewiß beweiſt das Geſamtbild der neuen Mo⸗ delle, daß unſere Autoinduſtrie Unternehmungs⸗ luſt und Beweglichkeit beſitzt. Aber es kann die Tatſache einer weiteren Zunahme der Typenzahl nicht überſehen werden. Dieſe Entwicklung entſpricht nicht ganz den Vorſtel⸗ lungen, die wir von einer rationell arbeitenden Automobilinduſtrie haben. Es iſt lange genug betont worden, daß die Zahl der Typen kleiner werden muß, damit eine weitere Senkung der Preiſe gefördert wird. Dieſe Aufgabe bleibt nach wie vor am wichtigſten und darf nicht zurück⸗ treten, wenn infolge der günſtigen Wirtſchafts⸗ lage der Anreiz entſteht, auf dem Gebiete der mittleren und mit größeren Gewinnen verbun⸗ denen Wagenklaſſen mehr als bisher um den Marktanteil zu kämpfen. Sechs Vochen im Eisbann Hungersnot auf einer sheflandinſel— Ein schiff bringt Reflung 120 Seelen wieder Mut; ſie wußten, daß man ſie nicht vergeſſen hatte. Der Fiſchdampfer„Betty Bodie“ durchpflügte bei ſchwerem Sturm die bewegte See. An Bord führte das Schiff eine Fünftonnenladung Le⸗ bensmittel, Tabak und Oel ſowie die Poſt der letzten 6 Wochen, unter der ſich zahlreiche Neu⸗ jahrsgrüße und Geſchenke befanden. Die hohen Kliffs von Foula ſind die höchſten Großbritan⸗ niens; die Inſel verfügt auch über keine ge⸗ ſchützte Landungsmöglichkeit. Aus dieſem Grunde mußte die Ladung der„Betty Bodie“ in einem kleinen Boot an Land gebracht wer⸗ den. Als die Rauchfahne des Fiſchdampfers ſicht⸗ bar geworden war, machten ſich alle Bewohner der Inſel, vom Greis bis zum Säugling, auf den Weg zum Hafen, um die Befreier zu be⸗ grüßen. Der Grippe entronnen Es war auch höchſte Zeit, daß Rettung kam, denn auf der ganzen Inſel war kaum ein Stückchen Brot mehr vorhanden. Die Bewoh⸗ ner erfuhren von der Mannſchaft, was ſich in⸗ zwiſchen in der großen Welt zugetragen hatte. Mit nicht geringem Schrecken hörten ſie von den ſchweren Folgen der Grippe, die in allen Teilen Großbritanniens viele Todesopfer ge⸗ fordert hatte. Auch auf den anderen Inſeln der Shetlandgruppe hatte die Seuche ihren Einzug gehalten. So hatten die biederen In⸗ ſulaner wenigſtens einen Troſt in ihren Nöten gefunden: die Grippe hatte Foula, das keine Berbindung mit der Außenwelt hatte, völlig verſchont. Innerhalb weniger Monate iſt nun die kleine Inſel zweimal in der engliſchen Preſſe erwähnt worden. Das erſte Mal im Oktober vorigen Jahres, als eine Filmgeſellſchaft, die das Eiland zum Schauplatz einer Handlung neh⸗ men wollte, auf der Inſel zurückbleiben mußte, weil das Wetter die Abreiſe unmöglich machte. . eee F Bolſchewismus ſprach: Es werde! und es ward nicht. In den weiten Ebenen der ruſſiſchen Erde lebt ein entwurzeltes Sklaventum, und das harte Knallen der Gewehrſchüſſe erſetzt den pfeifenden Ton der Knute.“ So ſpricht die ruſ⸗ ſiſche Sphinr aus Belinſki:„Um den ge⸗ ringſten Teil der Menſchheit glücklich zu machen, könnte ich alle übrigen mit Feuer und Schwert vernichten. Ein furchtbarer Menſch bin ich, wenn ſolch ein myſtiſcher Widerſinn Macht über mich er⸗ greift.“ Bakunin ſpricht von der Luſt der Zerſtörung, die eine ſchaffende Luſt ſei. Atten⸗ tate, Maſſenmorde ſeien eine natürliche Tat⸗ ſache. Doſtojewſki läßt ſeinen Nihiliſten in der Ekſtaſe des Zynismus ſagen:„Was uns jetzt unbedingt nottut, iſt eine unerhörte Sittenloſigkeit, eine grundgemeine Demoraliſation, wobei ſich der Menſch innerlich in einen garſtigen, feigen, grauſamen und ſelbſtiſchen Schmutzſchleim verwan⸗ delt. Die Höherbegabten müſſen hingerichtet werden. Einem Cicero wird die Zunge aus⸗ geſchnitten, einem Kopernikus werden die Augen ausgeſtochen, ein Shakeſpeare wird ge⸗ ſteinigt. Ohne Deſpotismus hat es noch nie Gleichheit gegeben.“ Das iſt der Wahnſinn, für den ſich Aber⸗ tauſende hinrichten laſſen. Reinhold Wulle ſagt dazu:„Den Anfang kennen wohl die Herren im Kreml, aber das Ende ſteht immer bei Gott. Vielleicht iſt in der Paſſion des ruſſiſchen Vol⸗ kes ſchon die Wendung eingetreten, wer kann es wiſſen. Sicher iſt nur, daß aus der Einſatz⸗ bereitſchaft wagender Jugend Heldentum ent⸗ ſteht und daß kein Heldentum in der Materie enden kann. Jeder Einſatz iſt Idealismus, iſt Opferbereitſchaft über ſich ſelbſt hinaus. Das aber iſt ſchließlich das Ende des Leninismus. iſt die Umkehr des Dämoniſchen zum Gött⸗ lichen. Das alles kann ein Menſchenalter dauern und mehr. Was weiß der Kosmos von unſerer Rechnung!“ * Es kam uns unwillkürlich ſo, germaniſches Volkstum und aſiatiſiertes Volkstum gegen⸗ überzuſtellen und dieſe ungeheuerlichen Flut⸗ wellen der Finſternis und der Zerſtörung zu charakteriſieren, die das„Liquidieren“ zu einem Syſtem machen und es Freiheit und Demokra⸗ tie nennen. Nein, der Germane will davon nichts wiſſen, er will bei ſeiner eigenen Art bleiben, und wir glauben, daß er nur ſo fähig und berufen ſein wird, ſeine Miſſion als Wi⸗ derſtandszelle zu erfüllen. Denkt Europa daran, daß einmal die Reiter Dſchingis⸗Khans in Schleſien ſtanden? Daß Tamerlans Stern blu⸗ tigrot über dem Oſten aufging? Ueber unſerer Zeit lagern dieſe furchtbaren Sonnenflecken des Oſtens, eine Warnung für Europa und für alle, die heute für die Völkerpolitik verantwort⸗ lich zeichnen. Der Führer hat deutlich genug ſeine warnende Stimme erhoben. In dieſen Wochen haben wir das Gedächtnis an Charles Dickens gefeiert, an den fei⸗ nen engliſchen Dichter, der nicht nur äußerlich einen echten Germanentyp darſtellt, ſondern der auch innerlich germaniſches Weſen verkör⸗ perte. Wir haben ihn in Deutſchland geliebt von der erſten engliſchen Stunde an. Sein „Chriſtmas Carrol“ hat uns ans Herz gegrif⸗ fen, und den feinen Humor in David Copper⸗ field fanden wir von unſerer Art. Soll einer ſagen, die Raſſe bedeute nichts! Sie bedeutet ungeheuer viel, ſoviel, daß wir ſagen können: das Abendland iſt rettungslos verloren, wenn die germaniſche Raſſe es nicht mehr zu retten vermag, wenn ſie für den Neubau Europas nicht ihr tiefes Geiſtesleben, ihre ſoziale Ge⸗ rechtigkeit, ihre heroiſche Widerſtandskraft zu geben vermag. Und ſehr recht hat der Führer, wenn er ſagt, daß von dieſer Erkenntnis des raſſenmäßigen Weſens und Lebens her auch die Erkenntnis der großen Aufgabe kommen baute die die europäiſchen Völker jetzt zu leiſten haben. An Charles Dickens dachten wir beſonders um deswillen weil er einmal und öfter in Worms geweſen iſt, hier Station gemacht hat, wenn er den Rhein entlang reiſte. Auch ſein Werk gehört zu den Kulturwerten des Abend⸗ landes, die wir zu ſchützen haben vor der furchtbaren„Liquidation“, die die Erde blutrot färben will, wenn ihr dazu die Macht gelaſſen wird.—8. lebergabe des Berwallungsgebäudes der 3 Ap. Der Führer und Reichskanzler übergab den Verwaltungsneubau der NSDAP. am König⸗ lichen Platz in München an den Reichsſchatz⸗ meiſter Schwarz. Anſchließend nahm der Füh⸗ rer eine eingehende Beſichtigung der neuen Räumlichkeiten vor. Links vom Führer Reichs⸗ leiter Bormann und rechts Reichsſchatzmei⸗ ſter Schwarz(Heinrich Hoffmann, K.) ———— Ä Jäuberung der Provinz Malaga Die Straße Madrid- Valencia endgüllig für die Bolſchewiſlen abgeriegelt Salamanca, 12. Febr.(Vom Sonderbe⸗ richterſtatter des DNB.) In ſeiner Anſprache über den Sender Sevilla teilte General Queipo de Llano mit, daß in der Provinz Malaga hunderte weitere Ueberläufer auf der natio⸗ nalen Seite eingetroffen ſeien. Gefangen ge⸗ nommen wurde der Vorſitzende des bolſch e⸗ wiſtiſchen Gerichtshofes, der über 5000 nationalgeſinnte Spanier zum Tode verur⸗ teilt hat. In der Hoffnung, den Anmarſch der nationalen Truppen aufhalten zu können, ſprengten die Bolſchewiſten Deiche und Stau⸗ wehre, ſo daß die Waſſermaſſen weite Gebiete überfluteten, jedoch den beabſichtigten Zweck verfehlten, wie die Einnahme von Motril zeigt. Die nationalen Truppen ſetzten die Säuberung von Ortſchaften fort: Monda, Coin, Alozaina, Alaudin el Grande und Alaudin de la Torre. In Malaga ſelbſt wurde eine große Munitions⸗ fabrik aufgefunden. In Ronda trafen über 300 vor dem Terror geflüchtete Familien ein. Bei Motril kam es zu einem Luftkampf, in deſſen Verlauf zwei Flugzeuge des franzöſiſchen Potez⸗ Modells abgeſchoſſen wurden, von denen eines ins Meer fiel. „Merkwürdige Freiwillige aus ſtanada“ Ein auſſchlußreicher Reuterbericht aus Perpignan London, 12. Febr. Reuter veröffentlicht folgenden aus Perpignan datierten Bericht, der eines weiteren Kommentars nicht bedarf: „59 Perſonen verſchiedener Nationalität überſchritten heute bei Le Perthus die franzö⸗ ſiſch⸗paniſche Grenze, um ſich in die katalaniſch⸗ ſpaniſchen Bolſchewiſtenhorden einreihen zu laſ⸗ ſen. Nur ein Engländer kam im letzten Augen⸗ blick zu einer Sinnesänderung und kehrte um. Die übrigen, die in i Laſtkraftwagen eingetroffen waren, ſetzten die Fahrt in ſpani⸗ ſchen Wagen fort. Unter ihnen befanden ſich fünf ſogenannte Kanadier mit Na⸗ men wie Jwanoff, Rouskoff, Vlateff und anderen nicht minder„angelſächſiſchen“ Namen. Nur einer der„Kanadier“ konnte ein einigermaßen verſtändliches Engliſch ſprechen. Sie bezeichneten ſich als„bulgariſche Kana⸗ dier“, werden aber auf den amtlichen franzöſi⸗ ſchen Liſten als„kanadiſche Freiwillige“ ge⸗ führt. Keiner von ihnen war im Beſitz eines britiſchen Paſſes. In der Gruppe befand ſich ferner ein„Rumäne“, der ausgezeichnet fran⸗ zöſiſch ſprach und den Vornamen Winſton hatte. Er lehnte es aber ab, ſich ausfragen zu laſſen!“ Der Reuter⸗Korreſpondent fügt hinzu, daß dieſe Art von ſogenannten„Freiwilligen“ na wie vor täglich in Gruppen von rund 40 Mann über die Grenze nach Spanien gehen. Aus der Statiſtik des franzöſiſchen Grenzpoſtens gehe hervor, daß allein bei Perthus in den letzten fünf Monaten 10 000„Freiwillige“ die Grenze überſchritten hätten. gleigende Nervoſifäk im ſpaniſchen Bolſchewiſtenlager Salamanca, 12. Febr.(Vom Sonder⸗ berichterſtatter des DRB.) Nach einer Mel⸗ dung des bolſchewiſtiſchen Senders von Madrid hat die Beſchießung der katalaniſchen Küſte durch einen nationalen Kreuzer während des Donnerstag vormittags eine wilde Panik unter der Bevölkerung hervorgerufen. Der Oberbolſchewiſt in Almeria hat ſich an die Bolſchewiſtenzentrale in Valencia gewandt, um Hilſe für die in Almeria eingetroffenen Ma⸗ laga⸗Flüchtlinge zu erflehen. Aus Valencia Neue Unordnung über den Einſah der Melallarbeiter §s Berlin, 12. Febr. Im Reichsanzeiger wird heute eine neue Anordnung über den Arbeitseinſatz der Metallarbeiter veröffent- licht. Es iſt durch den Erfolg der Arbeitsbeſchaf⸗ fungsmaßnehmen der nationalſozialiſtiſchen Regierung und der eingetretenen Belebung der deutſchen Wirtſchaft bereits ein fühlbarer Mangel an Metallarbeitern eingetreten. Um ein gegenſeitiges Abziehen der Facharbeiter durch die einzelnen Betriebe nach Möglichkeit zu verhindern, ſind bereits ſeit dem Jahre 1934 Maßnahmen getroffen worden, die jetzt nach zwei weſentlichen Geſichtspunkten bin er⸗ weitert wurden Einmal ſind durch die neue Anordnung auch die akademiſch vorgebildeten Kräſte, deren An— werbung beſonders umfangreich war, in die bisherige Regelung einbezogen worden, ſoweit ihr Gehalt monatlich 1000 RM. nicht über⸗ ſteigt. Die zweite, noch weſentlich wichtigere Aenderung beſteht darin, daß jeder Wechſel von Arbeitskräften in der Metallinduſtrie, wenn es ſich um Fachkräfte handelt, zuſt im- mungspflichtig iſt. Bisher konnte im gleichen Arbeitsamtsbezirk eine Stellenände⸗ rung ohne Zuſtimmung der Arbeitsämter er- folgen. 5 Gegen die ſich daraus ergebenden Unzuträg⸗ lichkeiten hatten ſich einzelne Wirtſchaftsgrup⸗ pen durch Einführung von„Abkehrſcheinen“ zu helfen verſucht, die aber den Nachteil hatten, daß die Arbeitskraft des einzelnen Facharbel⸗ ters gewiſſermaßen dem Ermeſſen ſeines bis⸗ herigen Arbeitgebers oder Meiſters ausgelie- fert war. Mit Wirkung vom 15. Februar ab iſt nun auch jeder Wechſel innerhalb des glei ⸗ chen Arbeitsamtes zuſtimmungspflichtig ger worden. ee traf die Antwort ein: Schickt uns erſt eine Aufſtellung über dieſe Flüchtlinge. Der Bolſchewiſtenhäuptling von Santan⸗ der hat nach Mitteilung des nationalen Sen⸗ ders in Salamanca die„Beziehungen zu den baskiſchen Separatiſten abgebrochen und den Güteraustauſch zwiſchen beiden Provinzen ein⸗ geſtellt.“ In Sabadell kam es anläßlich einer bol⸗ ſchewiſtiſchen Kundgebung zu ſchweren und blu⸗ tigen Schlägereien. Die Barcelonaer Sowiets haben daraufhin alle Kundgebungen und po⸗ litiſchen Verſammlungen verboten. Außerdem iſt auch in Barcelona ein ſogenannter „Verteidigungsausſchuß“ eingeſetzt worden, der „im Hinblick auf mögliche Ereigniſſe in naher Zukunft“ die Verteidigung des geſamten ka⸗ talaniſchen Gebietes vorbereiten ſoll. Aufſchwung des deulſchen Luftverkehrs Berlin, 12. Febr. Die jetzt vorliegenden vorläufigen Betriebsergebniſſe des europäiſchen Planverkehrs der Deutſchen Lufthanſa für das Jahr 1936 zeigen mit erfreulicher Deutlichkeit, daß der Anſtieg der Beförde⸗ rungsleiſtungen, der ſeit dem Jahre 1933 zu verzeichnen iſt, auch im vergangenen Jahr un⸗ vermindert angehalten hat. Das iſt nicht nur ein Zeichen für die fortſchreitende Geſundung unſerer Wirtſchaft durch die Maßnahmen der Regierung des Dritten Reiches, ſondern auch ein Beweis dafür, daß das Verkehrsflugzeug immer mehr in die ihm im Rahmen des Ge⸗ ſamtverkehrs zugewieſenen Aufgaben hinein⸗ wächſt und in ſtändig größer werdendem Am⸗ long zu einem Diener von Volk und Wirtſchaft wird. Die Flugzeuge der Deutſchen Lufthanſa leg⸗ ten während des Jahres 1936 allein im euro⸗ päiſchen Planverkehr im gemiſchten Dienſt 12 009 000 km und im Poſt⸗ und Fracht⸗ verkehr(die von der Lufthanſa betriebenen Reichsbahnſtrecken eingeſchloſſen) 2879 000 km zurück, alſo eine Geſamtflugleiſtung von 14888 000 km, was gegenüber dem Vorjahr einer Steigerung um 16,4 v. H. entſpricht. Ganz befonders bemerkenswert iſt die Zahl der beförderten Fluggäſte. Konnte die Deutſche Lufthanſa im Jahre 1935 die Ne⸗ kordzahl von 165 000 zahlenden Flugaäſten ausweiſen, ſo ſtieg dieſe Zahl für das Jahr 1936 auf 231 900, alſo um 41 Prozent. Die Zahl der Fluggaſtkilometer betrug 85 503 000 alſo 37.7 v. H. mehr. Aebnlich iſt die Entwicklung des Gepäck⸗ verkehrs. Hier wurden 373 000 kg(plus 33,1 v. H.) befördert, während die Zahl der Tonnen⸗Kilometer 196 400(plus 30.4 v. H.) beträgt. Insgeſamt wurden 1 326 300 kg Luft⸗ expreßgüter befördert(plus 7.9 v. H.). Ganz außerordentlich iſt die Zunahme der Luftpoſt. Die Lufthanſa beförderte insgeſamt 2 409 000 kg Luftpoſtſendungen; das bedeutet eine Stei⸗ gerung um 3.9 v. H. Die Tonnen⸗Kilometer⸗ leiſtung ſtieg um 56,2 v. H. auf 98g 000. Die genannten Zahlen, die ſich lediglich auf den europäiſchen Planverkehr beziehen, ſind der Erfolg der zielbewußten Aufbauarbeit, die vom deutſchen Luftverkehr geleiſtet wird. Zwi⸗ ſchen London und Paris im Weſten. zwiſchen Liſſabon, Rom und Athen im Süden, zwiſchen Warſchau und Moskau im Oſten und zwiſchen Stockholm, Oslo und Kopenhagen im Norden ſpannt ſich das gewaltige Netz. das tagaus, tagein von deutſchen Verkehrsflugzeugen be⸗ flogen wird. Waren noch vor einigen Jahren die Fluggäſte in der Mehrzahl Luxusreiſende, ſo ſtellen vor allem Induſtrielle, Kaufleute und Ingenieure heute das Gros der Fluggäſte. Auch der Luftpoſtbrief iſt inzwiſchen zur Selbſtver⸗ ſtändlichkeit geworden, ebenſo wie das Luft⸗ expreßgut. Das erfreuliche Betriebsergebnis der Deut⸗ ſchen Lufthanſa ſpiegelt zugleich das Vertrauen wieder, das ſich die deutſche Handelsluftfahrt im In⸗ und Ausland erworben hat. „Bekenntnis zur Gemeinſchaftsſchule“ Unabänderliches Ziel iſt„die deutſche Schule“ Bayreuth, 12. Ffkebr. Gauleiter Fritz Wächtler, Reichswalter des NS.⸗Lehrer⸗ bundes, nimmt in einem Artikel in der„Bay⸗ riſchen Oſtmark“ zu den Ergebniſſen der Ein⸗ ſchreibungen für die Gemeinſchaftsſchule in München und Nürnberg Stellung. In dem„Bekenntnis zur Gemeinſchafts⸗ ſchule“ überſchriebenen Artikel erklärt Gau⸗ leiter Wächtler u. a., die Einſchreibungen zeigten deutlich, daß es auch für die katholiſche Bevölkerung überhaupt keinen„Kampf um die deutſche Schule“ gebe, und daß ſie ebenſo⸗ wenig von dem Unkenruf der Gefährdung der religibſen Erziehung beeindruckt werden kön⸗ ne. Wenn man nach den Gründen ſuche, aus denen heraus ſich die Elternſchaft zur Ge⸗ meinſchaftsſchule, das heißt zur deut⸗ ſchen Schule, bekannt habe ſo muß dabei auf das ſelbſtverſtändliche— und deshalb bisher ungeſchriebene— Geſetz völkiſchen Lebens hingewieſen werden, daß ein über alle Stände, Parteien und Konfeſ⸗ ſionen hinweg geeinigtes deutſches Volk nur eine in dieſem Geiſt geſchaffene u. in dieſem Geiſt wirkſame deutſche Schule haben lönne. Immer wieder hätten die Gegner offen oder verſteckt dem Staat und der Partei den Vor⸗ wurf gemacht, der Wille zur Gemeinſchafts⸗ ſchule widerſpreche den geſetzlichen Vereinba⸗ rungen. Mit aller Schärfe müſſe es einmal ge⸗ ſagt werden: In der ganzen Kampfzeit der — Rundfunk- Programm Sonntag, den 14. Februar 1937 Deutſchlandſender 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 09.00 Sonntagmorgen ohne Sorgen 10.00 Kampf iſt das Leben. 10.45 Konzert. 11.00 Ge⸗ dichte. 11 15 Seewetterbericht. 11.30 Cellomuſik. 12.00 Konzert. 15.00 Volksweiſen. 15.30 Bauerndichtung 16.00 Schallplatten. 17.00„Junger Mann in unge ſicherter Poſition“. 17.30 Schöne Melodien. 19.40 Funkberichte und Sportnachrichten. 20.00 Konzert. 22.00 Wetrer, Nachr., Sport. 22.25 Deutſchlandecho. 22.45 Seewetterbericht. 23.00—00.55 Tanzmuſik. Frankfurt 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Gymnaſtik. 08 2508.45 Sendepauſe. 08.45 Morgen⸗ muſik. 09.00 Kath. Morgenfeier. 09.45 Fridericus. 10.00 Morgenfeier der HJ. 10.30 Chorgeſang. 11.1 Feſtakt anl. d. Einw. der neuen Orgel d. Univerſität Freiburg. 12.00 Konzert. 15.00 Ein Geſpräch mit einem Kreisbauernführer. 16.00 Konzert. 18.00 Der Spiegel. 18.30 Sonntagabend vergnügt und froh 19.50 Sportbericht. 20.00 Konzert 22.00 Zeit, Nach ⸗ richten. 22.10 Wetter- und Schneebericht, Nachrichten 22.15 Länderboxkampf Deutſchland— Polen. 22.45 Tanz⸗ muſik. 24.00—02.00 Der Operndall. Stuttgart 06.00 Hafenkonzert. 08.00 Zeit, Wetter. 08.05 Gym⸗ naſtik. 08.25 Bauer, hör zu! 08.45—09.00 Sende⸗ pauſe. 09.00 Kath. Morgenfeier 09.30 Orgelmuſik 10.00 Morgenfeier der SA 10.50 Chorgeſang. 11.00 Zur Feier des Tages. 11.30 Schallplatten. 12.00 Konzert. 14.00 Kaſperle. 14.45 Aus Laden und Werkſtatt. 15.00 Schallplatten. 15.30 Hörbild. 16.00 Volksmuſikanten. 18.00 Ueber allen Gipfeln iſt Ruh' 18.40 Schallplatten. 19.00„Katzejammer“. 19.30 Turnen und Sport— haben das Wort. 20.00 Kon ⸗ zert. 20.35 Wie es euch gefällt. 22.00 Zeit, Nach⸗ richten. 22.30 Wir bitten zum Tanz. 24.00—02.00 Der Opernball. Montag, den 15. Februar 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. Fröhl. Wochenanfang. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit 09.40 10.00 Sendepauſe. 10.00 Grundſchulfunk. 10.30 Bewegung gegen eine Uebermacht von Fein⸗ den habe es die Partei nicht nötig gehabt, in irgend einer Form illegal vorzugehen. Und jetzt. nachdem dieſe Partei den Staat auf⸗ gebaut habe, ſolle der Staat gegen irgendwel⸗ che Abmachungen verſtoßen müſſen, um ſeine Ziele durchzuſetzen? Das Volk ſelbſt habe hier — im Rahmen der Geſetze— in eigener An⸗ gelegenheit die Entſcheidung gefällt und die Gemeinſchaftsſchule, die deutſche Schule gefor⸗ dert! Der Artikel ſchließt: Das Ziel, für das wir kämpfen, und für das ſich beſonders auch die geſamte deutſche Erzieherſchaft einſetzt, die im Nationalſozialiſtiſchen Lehrer⸗ bund geeint iſt, heißt nun einmal unabänder⸗ lich: die deutſche Schule. Sie, dieſe Ge⸗ meinſchaftsſchule, überall im Reich als die einzige maßgebliche Schulform einzurichten, iſt das Gebot nationalſozialiſti⸗ ſcher Erziehungsarbeit an der deutſchen Ju⸗ gend. Dieſe Aufgabe muß im Mittelpunkt des gewaltigen und zukunftsſchweren Werkes der Schulreform ſtehen, damit die vom Führer geſchaffene Volksgemeinſchaft in der allgemei⸗ nen Schule ihren erzieheriſchen Ausdruck fin⸗ det. Wer dieſes Ziel aber zum Anſatzpunkt für einen Kulturkampf mißbrauchen möchte, iſt ein Verräter am deutſchen Volk, und er kann ſicher ſein, daß dieſes Volk ihm eines Tages ganz gehörig auf die dreiſten Finger klopfen wird. Die Ergebniſſe von München und Nürn⸗ 11.15 Seewetterbericht. 11.30 11.40 Der Bauer ſpricht— Der 18.45 Nachrichten. 14.00 11.15 Sendepauſe. —11.40 Sendepauſe. Bauer hört. 12.00 Konzert. Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 A. Cortot — Tita Ruffo(Schallplatten). 15.45 Neue Bücher. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Frontſoldaten er⸗ zählen. 18.20 Ung. Volkslieder. 18.40 Aus dem Zeit- geſchehen. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.45 Die Waffe der Idee. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Phil⸗ harmoniſches Konzert. 21.10 Der alte Wrangel. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.20 Sportecho. 22.45 See⸗ wetterbericht. 23.00—24.00 Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle. Frankfurt 06.00 Choral. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſer⸗ ſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſik zur Frühſtückspauſe. 09.30 Nachr. 09.45 — 10.00 Sendepauſe. 1000 Alle Kinder ſingen mit. 10.30—11.00 Sendepauſe. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.15 Programmanſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wet⸗ ter. 11.30 Landfunk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Kon⸗ zert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Kinderfunk. 15.45 Konzert. 16.45 Erzählungen. 17.00 Hausmuſik. 17.90 Leute vom Bergwald. 18.00 Muſikal. Abendbummel. 19.00 Buüchner⸗Gedenkſtunde. 19.40 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen, Programmänderungen. 20.00 Zeit, Nachrichten. 20.10 Klänge der Heimat. 22.00 Zeit, Nachrichten 22.10 Nachr., Wetter, Schnee⸗ bericht, Sportbericht. 22.15 Funkbericht vom Torlauf für Männer und Frauen der Ski⸗Weltmeiſterſchaften in Chamonix. 22.90 Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nacht⸗ muſik. Stuttgart 06.05 Gymnaſtik. 08.05 Wetter. 08.10 Gymnaſtik. 09.30 Die Kochkiſte. 09.45— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Ratet einmal! Akuſtiſche Ratſelſendung. 10.30—11 15 Sendepauſe. 11.15 Für dich, Bauer! 12 00 Konzert. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00—16.00 Sendepauſe. 16.00 Müſik am Nachmittag. 17.45 Beſuch in einem zahntechn. Laboratorium. 18.00 Mu- ſikal. Abendbummel. 19.00 Hörberichte. 19.45 Echo aus Baden. 20.00 Nachrichten. 20.10 Klänge der 06.00 Choral. 08.00 Waſſerſtand. 06.90 Konzert. Heimat. 22.00 Zeit, Nachrichten, Wetter, Sport. 22.20 S9 22.30 Lieder. 22.45 Tanzmuſik. 24.00 —02.00 Nachtmuſtk. Belannimachungen der N. S. O. A. B) Kreis Heppenheim Kreiskaſſenleiter! Betr.: Hilfskaſſe! Röſchr. Nr. 15/37. Außer Fürth, Hirſchhorn, Hammelbach, Kirſchhauſen und Waldmichelbach ſtehen die Vollzugsmeldungen noch von fümtlichen Ortsgruppen und Stützpunkten aus! Ich muß unbedingt Erledigung bis 15. Februar erwarten! 1 Betr.: Nundſchreiben 23/37 VDK. Ich vermiſſe Meldung oder Fehlanzeige von Birkenau, Hambach, Hirſchhorn, Kirſch⸗ hauſen, Mörlenbach, Oberabtſteinach, Ober⸗ ſchönmattenwag, Neckarſteinach, Wahlen.— Ich bitte ebenfalls um Erledigung bis 15. Februar. NSLB., Kreis Heppenheim. Arbeitsgemeinſchaft für Werkunterricht. Unſere nächſte Arbeitstagung findet am Mitt⸗ woch, den 17. Febr. in der Realſchule Rimbach um 14 Uhr ſtatt(Dachgeſchoß). Flugmod e. Schere mitbringen. Gäſte willkommen. J. V.: Koch. J. — — e NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Die Seefahrten der NSG.„Kdßß.“ im Jahre 1937 Nachfolgend geben wir die im Jahre 1937 ſtatt⸗ findenden Norwegenfahrten bekannt: SF. 101/37 mit„Monte Olivia“, vom 17. bis 25. Mai, ab Hamburg. SF. 102/87 mit„Der Deutſche“, g vom 3. bis 16. Juni, ab Bremen. SF. 103/37 mit„Monte Olivia“, vom 5. bis 13. Juli, ab Hamburg. SF. 104/37 mit„Monte Olivia“, vom 26. Juli bis 3. Aug. ab Hamburg F. 105/837 mit„Sierra Cordoba“, vom 7. bis 15. Auguſt, ab Bremen SF. 106/37 mit„Der Deutſche“, vom 7. bis 15. Sept. ab Bremen. . für jede Seefahrt beträgt 37.— 0 7 Anmeldungen nehmen die Amtswarte der NS. „Kraft durch Freude“ und die Kreis dienſtſtelle Heppenheim, Laudenbachertor 6, entgegen. 61 Wieder zwei Arlauberzüge der NSG.„Adß.“ für 1937 geſperrt! 5 Das Gauamt Heſſen⸗Naſſau der NSG.„Kraft durch Freude“ teilt mit, daß infolge des überaus zahlreichen Einganges von Anmeldungen wiederum zwei Urlaubszüge und zwar: 5 UF. 40/87 nach Rügen, vom 13—27. Juli u. UF. 62/37 nach dem Berchtesgadener Land, vom 9. bis 16. Auguſt 1937 wegen Erreichung der Teilnehmerzahl geſperrt werden mußten. Anmeldungen zu dieſen Zügen können keine mehr angenommen werden. f Es iſt ferner nachfolgender Zug aus dem Jahres. programm 1937 geſperrt: UF. 16/7 Berchtesgadener Land vom 6. bis 14. Juni 1937. Wir raten deshalb ſchon jetzt allen Arbeits⸗ kameraden und allen Betriebsführern, zeitig die Urlaubsfeſtlegung vorzunehmen und die Voran⸗ meldungen durch den Betriebswart weiter zu leiten. berg ſind Zeugnis dafür. Wir Deutſchen aber wollen uns freuen, daß unſer Gemeinſchafts⸗ geiſt in der Gemeinſchaftsſchule einen neuen überzeugenden Beweis ſeiner immer ſtärker werdenden Kraft geliefert hat. die Amtsenthebung auf Malta Verſtimmung in Italien. Rom, 12. Februar. Die bereits gemeldete und auf Veranlaſſung des britiſchen Kolonial- miniſteriums erfolgte Amtsenthebung von 2 italienfreundlichen Malteſer Profeſſoren wird in der römiſchen Preſſe mit ſichtlicher Ver⸗ ſtimmung kommentiert. „Tribuna“ erklärt, es handele ſich um zwei hervorragende Perſönlichkeiten, die ſowohl dank ihrer Charaktereigenſchaften als wegen ihrer wiſſenſchaftlichen Fähigkeiten dem kul⸗ turellen Leben Maltas und vor allem der Malteſer Hochſchulfſugend wertvolle Dienſte geleiſtet haben. Das britiſche Kolonjalmini⸗ ſterium tue daher ſehr übel daran, ſolche Män⸗ ner zu entfernen. Erneut werde damit bewie⸗ ſen, daß London wenig Gewicht auf die ver⸗ hängnisvollen Folgen einer ungerechten anti⸗ italieniſchen Politik lege. General Faupel deulſcher Bolſchafter bei der ſpaniſchen Nationalregierung. 88 Berlin, 12. Febr. Der Führer und Reichskanzler hat den bisherigen deutſchen Ge⸗ ſchäftsträger, General a. D Faupel, zum deutſchen Botſchafter bei der ſpaniſchen Natio⸗ nalregierung ernannt. General Faupel iſt heute durch den Reichsminiſter des Auswär⸗ tigen, Freiherrn von Neurath. vereidigt worden. 50 5 ſulbaß 1„ chen die U lichen ing bis V J karge i ilch, 0 Ober, Hen.— dis 13. gt. Mitt, Ainbig Ag aher s 937 flat anbulg, Jumez, denbutz, h Hanbutg b Btemen Bremen, t beträgt Uebe dich an dem Worte Mit der einen Hand wird gegeben, mit der anderen genommen. Alle Erziehung verläuft unter dieſem Pendelgeſetz. Alles Erzogenſein beſteht in der endlich errungenen inneren Ruhe dem einen wie dem andern Schickſal gegenüber und einer Liebe und einem Vertrauen, die höher find als alle Vernunft zwiſchen Geburt und 1 Das Glück des Lebens Iſt nicht jeder von uns einmal krank ge⸗ eſen und hat in ſeinem Schmerz ganz ſtark und inbrünſtig empfunden, wie ſchön es iſt, geſund zu ſein! Die Welt ohne Schmerzen erſcheint als Paradies, man iſt bereit, alles dafür zu opfern! Es iſt un⸗ ſaßbar, daß man ſo oft unzufrieden und undankbar war, aber in Zukunft wird alles beſſer werden! Man wird das Glück „zu leben“ voll genießen! Und dann iſt es wieder wie früher. Die Schmerzen ſind verſchwunden und mit ihnen die guten Vorſätze. Man bringt ſeine Tage zu Ende, ohne recht zu wiſſen warum, man arbeitet luſtlos und läuft dem ſogenannten Vergnügen nach und— langweilt ſich weiter. Wir dürfen nicht ſo achtlos mit unſerem Leben umgehen! Sie ſind für uns alle ge⸗ zählt, die„glücklichen Tage“ ohne Schmer⸗ zen körperlicher und ſeeliſcher Art! Erſt wenn wir ſie verloren haben, wiſſen wir, daß nicht in großen Erlebniſſen, nicht im Reichtum und nicht in der Erfüllung von Münſchen unſer Glück liegt, ſondern in der Vermeidung von Schmerzen. Nãchſtenliebe „Wir verſtehen uns nicht!“ Wie oft hört man dieſen verzweifelten Ausruf von Män⸗ nern und Frauen, von Eltern und Kindern, von Chefs und Angeſtellten, von Hausfrau und Perſonal. Warum verſtehen wir uns nicht? Weil wir ſelbſtſüchtig ſind, weil wir nur an uns denken und niemand ſich die Mühe macht, ſich in das Leben und in die Empfindungswelt des andern hineinzuver⸗ ſetzen. Verſuchen wir doch einmal— vielleicht nur probeweiſe—, uns ſelbſt bei allen Dingen, die an uns herantreten, auszu⸗ 57 und nur das Wohl des andern im uge zu haben. Die ganze Welt wird uns in einem neuen Licht erſcheinen. Alles wird leichter und freier, wenn wir uns von der Ichſucht befreien. Wieviel Leid wird er⸗ ſpart, wieviel Freude geſchaffen, wieviel Verſtändnis iſt plötzlich da und wie glück⸗ lich fühlen wir uns ſelber! Wir ſind nicht mehr auf unſer kleines Erleben angewieſen, die Schickſale unſerer Nächſten werden zu 9 8 eigenen Schickſalen und machen uns reich. Berufe für alleinſtehende Frauen Die Zimmervermieterin ohne und— Man ſollte glauben, dieſes Thema ſei bereits erſchöpft, aber nach den vielen Klagen, die man immer wieder von Mieter und Vermieter hört, ſcheint es doch noch allerhand zu geben, was des Beſprechens wert erſcheint. Wer möbliert wohnen muß, kennt alle die Leiden, die damit verbunden ſind. Zu den ganz ſchwarzen Tagen gehört die Wohnungsſuche. Von fünfzig Zimmern iſt die größere Anzahl unſchön und nicht behaglich eingerichtet, oder die Wirtin iſt von vornherein ſo unfreundlich, daß man ſchon alle Weiterungen ahnt. Müde und zerſchlagen von all den Enttäuſchungen und der Anſtrengung des Redens und Anſehens, nimmt man dann ſchließlich „irgend etwas“. 5. a Iſt es nicht möglich, daß beide Teile ſich bemühen, eine erträgliche Grundlage zu ſchaffen? Muß das„Möblierte Zimmer“ Abſteflraum für Gerümpel ſein, muß die Benutzung des Badezimmers durch den Mieter eine ſtändige Quelle von Aerger ein? f Es gibt billige und ſehr hübſche Stoffe, mit denen man die Couch, Fenſter und Kiſſen bekleiden kann. Sie machen jedes Zimmer hell und freundlich. Wer Geld verdienen will, muß auch etwas dafür bieten. Ordnung und Sauber⸗ keit ſind Vorausſetzung. Der Morgenkaffee braucht kein Abwaſchwaſſer zu ſein und der Beſuch des Mieters wird noch keinen Ruf untergraben, wenn er bis 11 Uhr abends im Hauſe bleibt. Wer nicht ſoviel Men⸗ chenkenntnis beſitzt, daß er weiß, ob er es a einer anſtändigen Perſon zu tun hat, der ſollte einen andern Beruf wählen. Freundlichkeit und Entgegenkommen, der Wille, einem alleinſtehenden Menſchen die Illuſtion eines Heimes zu geben, ſichern jahrelange treue Mieter, die durch Pünkt⸗ lichkeit und Rückſicht danken. —— mit Küchenbenutzung Wie ſchwer es iſt, in einem Haushalt Aufnahme zu finden als Mieter mit Küchenbenutzung, daß weiß wohl jeder. In den meiſten Fällen kommt es ſchon nach kurzer Zeit zwiſchen den Parteien zu einem gehörigen Krach, der ſich nur ſelten wieder einrenken läßt. Schuld tragen immer beide Seiten und Mangel an Takt und Verſtändnis führen zu dem unerwünſchten Reſultat. Wer ein Zimmer unter den geſagten Bedingungen abgibt, muß ſich mit dem Gedanken ver⸗ traut machen, eine Frau neben ſich in der Küche zu dulden, die wahrſcheinlich nach anderen Grundſätzen kocht und lebt, wie man ſelbſt. Da heißt es eben gegenſeitig Ver⸗ ſtändnis für den Andern aufbringen und ihn nicht zu der eigenen Art bekehren wollen. Beim Abſchluß des Vertrages muß man ſelbſtverſtändlich feſtlegen, wann und zu welchen Zeiten die Küche zur Verfügung 7 75 wer das Geſchirr reinigt uſw. Dann gehts. Umzugsdame Es iſt nicht mehr weit bis zum üblichen Umzugstermin, dem 1. April, und wir wollen nicht verſäumen, auf einen Beruf hinzuweiſen, der ſich immer mehr erfolg⸗ reich durchſetzt: Die Umzugsberaterin. Was muß eine Frau alles können, die ſich dieſen Beruf erwählt? Sie muß einen ſicheren Blick haben, organiſatoriſche Begabung, künſtleriſches Empfinden für Farben und Formen, muß nähen und praktiſch zu⸗ greifen können, gewiſſenhaft und ordentlich und in der Lage ſein, die Hausfrau vollkommen zu erſetzen. Man zieht nicht ſo oft um im Leben, um mit der eigenen Er⸗ fahrung auszukommen, wie gern bedient man ſich da der Hilfe einer erfahrenen Perſon. Die Beraterin kommt vor dem Umzug in die alte und in die neue Wohnung, überlegt und beſpricht dann alle Fragen für das neue Heim. Sie mißt die Räumlichkeiten aus und erkundet, wie die vorhandenen Möbel geſtellt werden kön⸗ nen, was verändert werden muß. wo Schäden vorhanden ſind, was repariert, tapeziert oder vom Tiſchler ausgebeſſert werden muß. Sie kann auch die Verhand⸗ lungen mit dem neuen Hauswirt führen, da er ſicher den Vorſtellungen eines Men⸗ ſchen, der in dieſen Dingen Erfahrung hat, Gehör leiht. Natürlich liegt dieſer Be⸗ ruf etwas abſeits, da er wohl nur in Frage kommt für größere Haushalte. N Photos Film- u. Bildberichte I Das beigefarbene Komplet mit losem Mantel hat eine braune Seidenbluse als Ergänzung und ebensolches Mantelfutter Die Ausbeſſerin Viele Frauen beſſern höchſt ungern die Wäſche und Kleider der Familie aus, viele haben keine Zeit dazu, und Männer tun es überhaupt nicht. Sie ſtehen völlig rat⸗ los vor den Wunden in Strümpfen und Hemden und wiſſen keinen Ausweg. Gewiß, es gibt Geſchäfte, die gewünſchte Repara⸗ turen dieſer Art ausführen, aber mancher ſcheut die Preiſe dieſer Anſtalten. Sollte ſich hier nicht ein ausſichtsreicher Beruf für eine tüchtige Frau mit hand⸗ arbeitlicher Geſchicklichkeit öffnen? Was braucht man dazu: die gewerbliche An⸗ meldung, ein helles Zimmer, eine Näh⸗ maſchine und verſchiedene Sorten Band, Stoff, Garn und Knöpfe. Einige Anzeigen in der Zeitung und gute Arbeit tun das ihre, raſch einen Kundenkreis zu ſichern. Wer weiter gehen will, kann junge Mädchen einſtellen, wenn ſich der Betrieb vergrößert, die damit Brot und Arbeit hätten. Ein Laufjunge holt die ſchadhaften Sachen ab und beſorgt ſie wieder in die Wohnung. Dieſes Geſchäft muß auch in kleinen Städten ſeine Frau ernähren, da er einem wirklichen Bedürfnis gerecht wird. Vorausſetzung iſt natürlich, daß man die Preiſe niedrig hält und die Arbeit gewiſſenhaft und ſchnell ausführt. Modenolizen Wir wiſſen ſchon aus Erfahrung, daß die Zwiſchenſaiſon eine Vorliebe für das Zuſätzliche hat und die Linie wenig ver⸗ ändert. Am Tage ſehen wir ſehr ſchöne, entweder gerade oder tailliert gearbeitete Sport⸗ mäntel, deren Reiz in einer beſonders ſorg⸗ fältigen Technik beſteht: Doppelnähte ver⸗ zieren die rückwärtige Mitte, Kragen, Revers und Taſchen. In einigen Kollektionen begegnen uns weite, loſe, dreiviertellange Mäntel mit farbigem Seidenfutter. Bei den Koſtümen können wir kurze, an⸗ liegende Jacken, deren Linie ſich nach rück⸗ wärts ſenkt und hinten ein glockiges Schöß⸗ chen bildet, notieren. Sie wechſeln ab mit geraden, neuartigen Boleros, die vorn offen ſind und den Ausſchnitt oder das Der sportliche Mantel aus derbem karierten Wollstoff ist das Richtige für den Uebergang Jabot des Kleides ſichtbar werden laſſen und mit anliegenden Modellen, die Revers und lange Aermel mit Manſchetten zeigen. Das Nachmittagskleid wird vorwiegend in Glockenſchnitt gebracht. Die Taille iſt vorn ein wenig in die Höhe geſchoben, rück⸗ wärtig fällt ſie leicht ab. Die Gürtel dieſer Kleider ſind oft rund geſchnitten und be⸗ ſtickt. Der Ausſchnitt, bisher faſt immer ſehr ſtreng und faſt bis zum Hals hinauf⸗ gehend, iſt verändert worden. Drapkerungen und weiche Falten, dreiviertellange, dra⸗ pierte, ſtark puffende Aermel ſind vor⸗ herrſchend. Immer noch gekrauſte Partien, die die Bruſt plaſtiſch herausarbeiten. Viele Kleider ſind aus zweierlei Material. Die Nachmittagsmäntel fallen auf durch ihren oben anliegenden Schnitt, der im Rock etwas glockig ausſchwingt. 5 Die Abendkleider ſind glattanliegend in Prinzeßform; ſie haben Drapierungen am Ausſchnitt, gezogene und drapierte Effekte beleben gewickelte Kleider. Der Ausſchnitt iſt großzügig, beſonders im Rücken. Schmale Träger liegen über der Schulter, breite verſchlingen ſich vorn und enden hinten im Ausſchnitt. Die Röcke ſind eng und lang, haben etwas Schrittweite vom Knie ab. Bei einigen Modellen hat man den Fuß freigelaſſen, ſie ſind eng und haben einen weiten glockigen Tüllüberwurf, der bis zum Boden hängt und vorn offen iſt. Schöne große Blumen werden zu dieſen Kleidern getragen, meiſt ſind es Roſen, Dahlien, Pfingſtroſen und üppig gebündelte Phantaſieblumen.. An abendlichen Stoffen ſehen wir bunte Lamés in verſchiedenen Farben und Muſtern, Jerſeyſatin mit Samt kombiniert, Taft mit Samt, Zuſammenſtellungen von Chiffons in vier oder fünf Farben, Spitzen, Brokate, Seidencloqué, Phantaſiekrepps und Moiré. Die Abendmäntel ſind intereſſant und neuartig. So gefällt ein rückwärts ſtark glockender, bis zum Boden reichender Woll⸗ ſtoffmantel mit Pelerine. Ein langer Mantel aus changeant Taft iſt über und über beſtickt. Orientaliſche Stickereien ſind allerletzte Mode. Die Hüte ſind flacher geworden. Ihr Material iſt Filz, Moirsband, Wollſtoffe (zum Mantel paſſend), Rips und Tafte, die in Karos und Ornamenten abgeſteppt find. Man trägt ſie ein wenig aus der Stirn ſchoben und gibt ihnen kleine maleriſche Schleier, die den Rand erſetzen. Vierjahresplan geht auch junge Hausfrauen an Mit großem 67 und ſehr viel gutem Willen fängt wohl jede Frau, die in die Lage kommt, einen eigenen Haushalt zu führen, ihre Tätigkeit an. Es wird alles wunderſchön vorbereitet, und die Haus⸗ haltsbücher warten nur darauf, geführt zu werden. Das geht dann alles eine Zeitlang gut, bis dann plötzlich eine gewiſſe Lange⸗ weile auftaucht und der Gedanke durch⸗ kommt, ach, Gott, wozu brauche ich eigent⸗ lich alles aufzuſchreiben, das Geld wird ja doch alle, und daß wir leben müſſen und uns anziehen uſw., wiſſen wir auch, davon wird das Geld auch nicht mehr. Das Haus⸗ haltsbuch wird in die Ecke gelegt und keines Blickes mehr gewürdigt. Das iſt falſch, meine lieben jungen Hausfrauen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß der größte Teil unſeres Volksvermögens durch die Hände der Hausfrauen geht und daß hier alle Fäden zuſammenlaufen. Die heutige Zeit verlangt, daß wir uns perſönlich mit den volkswirtſchaftlichen Notwendigkeiten aus⸗ einanderſetzen, damit wir ein wenig zur Verbeſſerung beitragen. Es iſt notwendig, den Haushalt als Betrieb anzuſehen, in dem Einnahmen und Ausgaben genau vermerkt ſind, nur ſo iſt es möglich, einen wirklichen Ueberblick zu haben und ſeinen Betrieb muſterhaft zu führen. Ich will Ihnen nur ein kleines Beiſpiel vor Augen führen, welche Kräfte und Mächte in unſerer Hand liegen. Deutſchland hat ungefähr 15 Millionen Haushaltungen; wenn in jeder pro Tag 10 Pfennig durch Umſicht geſpart werden, ergibt das im Jahr ein Vermögen von 54 Milliarden. Wenn nun jede Frau dieſen kleinen Betrag einſparen würde, der ſich beſtimmt in den meiſten Fällen vergrößern läßt, ohne daß irgend etwas oder irgend⸗ jemand dadurch zu kurz kommt, ſo kann in jeder Familie ein kleines Vermögen ent⸗ ſtehen und dieſe vielen kleinen Vermögen ergeben dann ein Volksvermögen. 275 2A N Speiſezettel für die Woche Montag: Tomatenſuppe(Püree)— Nou laden mit Kartoffelbrei und Feldſalat— Apfelſtrudel. Dienstag: Kartoffelſuppe— Gebackenen Ob mit Schinkenbeilage— Friſches Mittwoch: Gemüſeſuppe— Polniſche Bee ſteaks mit Chicorée⸗Gemüſe. Cebtelaben, pudding. Donnerstag: Saftſuppe— Porreegemüſe mit holländiſcher Soße, Kartoffeln 1 2 koteletts— Apfelmus. Freitag: Erbſenſuppe— Kabeljau, gebacken, 9 0. und Kohlſalat— Gefüllte mletts. Sonnabend: Kohl mit Hammelrippchen und Bratkartoffeln— Brotpudding mit Kirſchſaft. Sonntag: Bouillon mit Einlage— 5 im Topf mit verſchiedenen Gemüſen— Apri⸗ koſen⸗Kompott. S 92 5 r rr r —ͤ—ͤ— r — D 1 1. 1 1 * ö 1. r——ꝙ— 5 ————— 24. Fortſetzung „Wieviel es iſt, weiß ich nicht, aber es muß ein hoher Be⸗ trag ſein. Er hat mir auch verraten, daß er es um meinet⸗ willen getan hat, weil er, der an ſich immer das größte In⸗ tereſſe für die Filmbranche hatte, durch— die Katharina⸗ Horthys⸗Filme ſo begeiſtert worden iſt. Das hat mich raſend ſtolz gemacht, als er ſagte, daß ich in dieſem Film beſſer bin als in den vergangenen.“ Die Männer ſtimmten ihr zu. „Und wann beginnen Sie mit dem 5. emoiſelle?“ „In vierzehn Tagen! Eine Reihe Szenen muß im Atelier gedreht werden. Die kommen zuerſt dran. Dann geht's nach Südtirol.“ „Alſo in rund vier Wochen verlaſſen wir das ſchöne Fon⸗ tenay! Nun, Abwechſlung kann nicht ſchaden!“ Peliſſaire ſprang auf und reckte ſich.„Auf, Herrſchaften! Wir müſſen heim, ſonſt zankt Mutter Phöbe!“ Auf ſein Kommando erhoben ſich alle, und es wurde zu⸗ ſammengepackt. Peliſſaire aber nahm Jean beiſeite und ſagte:„Rovenna⸗ burg— das heißt Entſcheidung! Ich hab's im Gefühl, mein Junge! Dort heißt's die Ohren ſteifhalten! Beſtimmt wird dort der große Schlag verſucht werden!“ „Du kannſt recht haben!“ ſtimmte Jean ernſt zu. 0 0 9. Das Abendbrot war ſchon fix und fertig, Mutter Phöbe nief ein ums andere Mal zum Fenſter, aber noch immer zeigte ſich der Wagen nicht. Mutter Phöbe war untröſtlich, Vater Raphael konnte ſie kaum noch beruhigen. Da— juſt zur rechten Zeit noch— fuhr der Wagen ins Tor ein, und dem alten Frauchen fiel ein Stein vom Herzen. ö So waren die Leckerbiſſen doch noch zur rechten Zeit fertig geworden. Sie hatten einen guten Appetit mitgebracht, und es ſſchmeckte allen ausgezeichnet. Der gute Appetit war das ſchönſte Lob für Mutter Phöbes Kochkunſt. 3 Als abgeräumt worden war, und als ſich die vier einer flotten Bridgepartie widmen wollten, auf die ſich Peliſſaire wie ein kleiner König freute, da kam plötzlich Beſuch. Der dicke Präſident der„Cinema“, Monſieur Verignes, und Baron von Lieven. Peliſſaire war innerlich wütend, er hätte die beiden am niebſten an die friſche Luft geſetzt, aber wohl oder übel mußte er ein nettes Geſicht machen. Es fiel etwas komiſch aus. Peliſſaire hatte Gelegenheit, Baron von Lieven genau zu betrachten. Er war ein Mann in den Fünfzigern und machte wirklich den Eindruck des vollendeten Edelmannes. Er war ſchlank, faſt hager, hatte eine glänzende Figur. Das Haar war tiefſchwarz. Das iſt gefärbt! ſtellte Peliſſaire feſt. Zwei ernſte, ſtarke Augen lohten in dem Geſicht. Wenn man in ſie ſchaute, dann wurde man zweifelhaft und wagte den Baron kaum über Fünfundvierzig zu taxieren. Aber er war beſtimmt viel älter. In einem aber gab er Mademoiſelle recht; man hatte ab⸗ ſolut das Gefühl, einem Edelmann gegenüberzuſitzen. Aus jedem Zug ſprach ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsgefühl. Baron von Lieven ſagte liebenswürdig zu Nina:„Sie werden erſtaunt ſein, Mademoiſelle Katharina, daß wir Sie noch zu ſo ſpäter Stunde überfallen, aber ich wollte meinen neuen Buick proben, und Monſieur Verignes ſchlug vor, Fontenay anzuſteuern, um Ihnen guten Abend zu ſagen.“ „Ich freue mich, daß Sie gekommen ſind, Herr Baron! Mutter Phöbe wird es ſich nicht nehmen laſſen, Sie zu be⸗ wirten, ſo gut die Speiſekammer es noch zuläßt!“ „Natürlich werden wir gern einen Biſſen eſſen und einen Schluck trinken. Nur bitte ich Sie, Mademoiſelle, ſich keiner⸗ lei Umſtände zu machen!“ b Peliſſaire blieb ganz ſtill und beſchränkte ſich aufs Be⸗ obachten. Er dachte, wie iſt es möglich, daß dieſer dicke Verignes auf den exponierten Poſten eines Präſidenten der„Cinema“ mit einem Jahreseinkommen von zweihunderttauſend Frank, aus⸗ ſchließlich der Tantiemen, kam? Verignes war kein Genie, und doch behauptete er ſich, ja, man mußte zugeben, daß die„Cinema“ in den acht Jahren unter ſeiner Leitung eine glänzende Entwicklung durchgemacht hatte. Wie war das nur möglich? Peliſſaire ahnte nicht, daß der große Erfolg des Mannes in ſeinen Bombennerven zu ſuchen war. Der Film ver⸗ brauchte die Menſchen ganz gewaltig; nirgends iſt ein ſo ſo großes Kommen und Gehen. Verignes aber hatte Nerven wie Taue und verſtand vor allem, die richtigen Leute auszuwählen und an die richtigen ee e —.——————————————— Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller. Leipzig C 1 Poſten zu ſtellen. Inſtinktiv erkannte er ſofort, was mit jedem los war. Er war kein Streber, nicht vom Ehrgeiz beſeſſen, ſtürmte nicht voran, faſzinierte nicht, aber im ruhigen Vorwärts⸗ drängen ſchonte er klug die Kräfte. Die Gäſte blieben wohl eine gute halbe Stunde, und als ſie gingen, da hatten ſie Ninas Verſprechen, mit ihren drei Musketieren auf dem Gartenfeſt des Barons zu erſcheinen. * In dieſer Nacht hatte Peliſſaire ſchwere Träume. Er träumte, daß er auf dem Gartenfeſt mit Nina und den Kameraden ſei, daß Jean und Baptiſte ſchliefen und nicht wachzukriegen waren. Der böſe Feind hetzte Nina, die vor ihm floh. Er, Peliſſaire, wollte ihr helfen, aber ſeine Füße waren wie Blei und wurden immer ſchwerer. Krampfhaft verſuchte er, ſie zu bewegen und ſtand doch hilflos wie feſtgebannt. Bis er erwachte und tief aufatmete. Der Mond ſchien friedlich in ſein Schlafzimmer. Peliſſaire ſetzte ſich im Bett auf. Er überlegte. hatte heute die Wache?“ Jean! Er rang aus dem Bett, lief hinaus und fragte erſtaunt, als er Peliſſaire in ſeinem vorſintflutlichen Schlafanzug ſah: „Was gibt's denn, Raoul?“ „Ach nichts! Ich wollte nur mal ſehen, ob du auf deinem Poſten biſt!“ Befriedigt legte er ſich zu Bett, mit dem feſten Vorſatz, während des Gartenfeſtes alle Augen offenzuhalten. Wer Baron von Lieven hatte eine„Italieniſche Nacht“ arran⸗ giert. Seine Gäſte waren begeiſtert. Er war ein äußerſt liebens⸗ würdiger Wirt und tat alles, um es jedem ſo behaglich als nur möglich zu machen, ſo daß alle reſtlos befriedigt waren. Allmählich wurde auch Peliſſaire mit in die frohe, be⸗ ſchwingte Stimmung geriſſen, ohne daß er deswegen ſeine Wachſamkeit verlor. Aber das Feſt ging ohne jeden Zwiſchenfall zu Ende. Als ſie heimfuhren, ſagte Peliſſaire leiſe zu Baptiſte: „Die Entſcheidung heißt Rovennaburg!“ Und er ſollte recht behalten! IX. „Nina filmt auf der Rovennaburg!“ Pit hörte Katharinas erregte Worte; er ließ die Zeitung ſinken und ſagte ruhig:„Wenn die Zeitungen es melden, dann wird es wohl ſo ſein, Liebe!“ Katharinas Hände zerpflückten das kleine, ſeidene Taſchen⸗ tuch. 5 „Ich will, daß du zu Nina fährſt und es ihr verbieteſt!“ „Ich kann es ihr nicht verbieten, Katharina!“ entgegnete Pit ernſt.„Nimm doch Vernunft an! Laß hinter dir, was war! In wenigen Wochen wirſt du Lady Woulsham! Biſt du mir nicht gefolgt, weil du mich liebteſt?“ „Ja, ja!“ ſtieß Katharina haſtig heraus; ihre Blicke irrten in die Ferne; ihr war anzuſehen, daß ſie nachdachte, daß tau⸗ ſend Gedanken durch ihren Kopf wirbelten. Ein bitterer Zug erſchien auf ihrem ſchönen Geſicht. „Gut!“ ſagte ſie.„Ich will mir Mühe geben, zu vergeſſen, was einmal war! Aber es iſt nicht leicht, Pit!“ „Ich glaube es dir, Katharina!“ ſprach Pit ſeltſam kühl. Katharina war mit einem Male ruhig geworden. Sie plauderte über alle möglichen Dinge, ſchwieg vollkommen über den Film. Plötzlich ſagte ſie, wie ſo nebenher:„Lady Madge meinte, der Oberſt würde heute kommen?“ „Ja! Auch der Hauptmann Mackill!“ entgegnete Pit. Er dachte ſich nichts dabei und ſchien verlegen, als ihn Katharina jetzt neckte:„Du biſt doch eiferſüchtig, mein Lieber!“ „Nein!“ wehrte er ſich mit blitzenden Augen.„Ich weiß nicht, ob es klug iſt, wenn ich dir's ſage, aber ich bin nicht die Spur eiferſüchtig!“ „Das möchte ich unter Beweis ſtellen!“ „Warum nicht! Ich bin zu jeder Probe bereit! „Gut! Dann werde ich heute allein mit Hauptmann Mak⸗ kill ausreiten!“ „Willſt du wieder einen Rotrock ſchießen?“ „Vielleicht ein größeres Wild!“ ſagte ſie doppelſinnig. „Bedaure, größeres Wild gibt es hier nicht!“ lachte Pit. „Es müßte höchſtens ein Ochſe von unſeren Weiden wild werden.“ „Ein Ochſe! Sehr gut geſagt!“ ** 1 n Als Hauptmann Mackill und der Oberſt eintrafen, fanden ſie nur die Frauen vor. Pit hatte ſich entſchuldigen laſſen. Er habe in der Kreis⸗ ſtadt eine Angelegenheit zu erledigen. Zum Abend werde er zurück ſein. Hauptmann Mackills Blicke ſuchten Katharinas Augen, er hatte Mühe, ſeine Freude zu verbergen.. Zu ſeiner beſonderen Freude hatte Lady Madge nichts dagegen einzuwenden, daß Nina mit ihm allein ausritt. Als die beiden fort waren, ſagte der Oberſt erſtaunt zu Lady Madge.„Sie haben ſich verändert, liebſte Freundin!“ „Wieſo?“ „Sie laſſen Pits künftige Frau allein mit Mackill aus⸗ reiten! Sonſt haben Sie dem immer Widerſtand entgegen⸗ geſetzt!“ Die alte Frau nickte und ſah ihn bedeutungsvoll an. „Das hat heute ſeinen ganz beſonderen Grund, lieber Oberſt! Heute wird über Pits Zukunft entſchieden.“ Sie ſagte das ſo ernſt, daß der alte Offizier erſchrak. „Was wollen Sie damit ſagen, Lady Madge?“ „Hauptmann Mackill iſt ein ſcharmanter Menſch! Ich habe ihn gern als Gaſt hier geſehen. Sie ſagten mir auch, er ſei ein guter Offizier! Schade, daß er ſeinen Abſchied er⸗ halten wird!“ „Warum ſoll er ſeinen Abſchied erhalten?“ „Er betrügt Pit!“ entgegnete die alte Frau hart. unterhält ſeit Wochen mit Nina ein Liebesverhältnis.“ „Das iſt unmöglich, liebe Freundin! Dieſe Gemeinheit traue ich Mackill nicht zu.“ „Leider iſt es Wahrheit! Nina betrügt Pit, und zwar nicht erſt ſeit geſtern, ſondern ſeit Wochen mit Hauptmann Mak⸗ kill. Ich habe klare Augen, die ſcharf blicken, lieber Oberſt!“ Lange war Schweigen zwiſchen den beiden Menſchen. Der Oberſt war im Innerſten erſchüttert. Er kannte Lady Madge, wußte, daß ſie nicht ein Wort geſagt hätte, wenn ſie dis Wahrheit nicht ganz genau wußte. „Und Pit weiß davon?“ „Ja!“ „Haben Sie es ihm geſagt?“ „Nein! Er iſt ſelber zu mir gekommen. Er hat den etzten Beweis noch nicht. Er ſucht ihn heute!“ „Oh— ich bewundere ſeine Selbſtbeherrſchung!“ „Ja, die iſt zu bewundern. Er, der innerlich noch ein Junge, der ganz zart in ſeinen Empfindungen iſt, hat eine ſeeliſche Kraft, die maßlos iſt. Und wenn er ſie noch ſo ge⸗ liebt hat, er wird ohne Erbarmen Nina aus dem Hauſe weiſen, wenn er den letzten Beweis beſitzt. Ehrenhaftigkeit iſt ihm alles. Ach, es gibt zu wenige Menſchen wie ihn.“ Der Oberſt erhob ſich und ging aufgeregt hin und her. Schließlich ſagte er:„Ich reite ihnen nach!“ „Sie bleiben, Oberſt! Was kommen muß, ſoll kommen! Im Intereſſe Pits! Die reinliche Scheidung!“ Er „* * Am Abend war Pit zurück und wurde von Mackill mit fon eierter Herzlichkeit gegrüßt. Er war ruhig und nett wie immer. Doch als Lady Madge ihn in einem unbeobachteten Augenblick anſah, da erkannte ſie an ſeinen Augen, daß die letzte Entſcheidung gefallen war. Eine unangenehme Überraſchung gab es an dieſem Abend zunächſt. 0 a Madame Wera Anaſtaſia tauchte auf. Sie kam von der Riviera Lady Madge wußte, warum ſie zurückgekommen war. Das Geld war alle, und Pit ſollte neue Summen zur Verfügung ſtellen. Sie lächelte in Gedanken. Sie wußte, daß Pit keinen Schilling mehr opferte. Madame Wera Anaſtaſia ſuchte an dieſem Abend Gelegen⸗ heit, Pit zu ſprechen, aber ſie entſchloß ſich dann doch, die unangenehme Ausſprache auf den nächſten Tag zu ver⸗ 5 ſchieben. Gemeinſam wurde das Abendeſſen eingenommen. Kurz darauf nahm der Oberſt Pit beiſeite und ſagte:„Es iſt Ihnen doch recht, daß wir uns nach dem Eſſen emp⸗ fehlen?“ Pit nickte und bemerkte dann:„Sie, Herr Oberſt, ſind mir immer ein lieber Gaſt, aber ich hielte es nicht aus, Mr. Mak⸗ kill länger in meiner Tante Haus zu ſehen! Mackill iſt ein Schuft, Herr Oberſt! Darf ich Sie bitten, einige photogra⸗ phiſche Aufnahmen anzuſehen? Ich könnte ihn über den Haufen ſchießen, aber er iſt es nicht wert.“ Der Oberſt ſah die Bilder an, die Pit inzwiſchen in ſeiner Dunkelkammer entwickelt hatte, und erſchrak im innerſten Herzen. Forſſetzung folgt. ſmnden Kteis. perde Augen, nichts ritt. unt zu undin!“ l aus- gegen. * r auch, jieb er. . Et 18.“ einheit m nicht Mal berſtl n. Det lade, ſie dit h ein eine 0 ge⸗ Hause ſigkeit b.“ d he. eri il fo Nodge kannte n war. Abend on det men en zul keinen egen 5 die ber oi Nr. 7 Sonntag, den 14. Februar Arſache und Wirkung Von Arthur M. Fraedrich „Kinder, hab' ich einen Bärenhunger! Was gibt es?“ Die zwei Monteure, die bereits an dem friſch geſcheuerten Tiſch der Kantine ſitzen, laſſen ſich keine Zeit beim Eſſen, um die Frage des eintretenden Kollegen zu beantworten.„Kartoffel⸗ puffer“, ſagt ſchließlich einer von ihnen und futtert weiter drauf los, als wollte er den ſoeben aufgetragenen Berg allein ver⸗ ſchlingen. „Kartoffelpuffer!“ wiederholt der Ein⸗ getretene ſinnend, ſetzt ſich zu den andern und ſagt noch einmal:„Kartoffelpuffer!“ „Nun? Was iſt denn?“ „Wenn ich Kartoffelpuffer ſehe, gedenke ich der ſchlimmen Zeit, die ich habe durch⸗ machen müſſen, gedenke ich der Stunden, die mich zum Dieb machten.“ „Zum Dieb machten?“ horchen die anderen auf.„Menſch, Franz, erzähle!“ Franz packt ſich den Teller voll, und während er ißt, erzählt er zwiſchendurch.. „Es war in jener Zeit unſeligen An⸗ gedenkens, als wir alle faſt ohne Ausnahme langſam, aber ſtetig vor die Hunde gingen, und zwar im Winter. Der Abend ſank. Die Silberpappeln am Straßenſaum beugten ſich dem krachenden Sturm, der über die in Froſt erſtarrte Erde dahinbrauſte. Und dieſer Sturm machte ſich her über meinen dünnen Sommermantel und ſtach ſeine grimmige Kälte in mein Geſicht, der ich hundemüde dahinwalzte auf der Landſtraße. Der gräßliche Sturm heult und höhnt in den Telephondrähten. Müde zum Umfallen tappe ich durch den knirſchenden Schnee des Wegs. Und in meinem Gedärm wühlt es. Man nennt ſo etwas Hunger. Vielleicht kommt es auch von der barbariſchen Kälte, denke ich. Ich ſehe hinter mir, ich ſehe nach rechts, nach links, ich ſchaue die Straße ent⸗ lang; aber nichts ſehe ich, was mir, dem arbeitſuchenden Wanderer, ein wenig Hoff⸗ nung zu geben vermag. Vom Himmel iſt ja noch nie fertiges Brot gefallen, hat's noch nie heißen Kaffee geregnet; zwei Dinge, die ich ſo bitter benötige. Weiß Gott, ich war am Verzweifeln an jenem Abend! Die Kälte der Hunger und das andere Drum und Dran werden mich nun doch noch unterkriegen, denke ich. Bald kann ich nicht mehr weiter, bald ſinke ich hin. Und was dann? Da ſehe ich fernab meiner Straße ein Bauerndorf liegen. Ich ſehe Lichter auf⸗ flammen. Sie laſſen mich Wärme und Brot ahnen. Die Landſtraße wird einen Bogen machen, denke ich, und ich tappe weiter, immer weiter. Endlich tauchen in der Dunkelheit drei Katen vor mir auf. Sie ſind mit Stroh abgedeckt.“ „Drei Katen in einer Reihe? Wo war das, Franz?“ „Tut nichts zur Sache“, übergeht er die Zwiſchenfrage.„Alſo, ich ſehe hinter Tüll⸗ gardinen eine Petroleumlampe aufflam⸗ men. Ich vermeinte das rötliche Licht zu fühlen wie die Hand den wärmenden Kachelofen. Mein Magen knurrt.. Still! Ein heller Schein fällt aus der mittleren Kate über den zerfahrenen Schnee der Straße. Ich ſehe eine Frau, eine gerade, ſtarkknochige Tagelöhnerfrau aus der Tür heraustreten. Ich ſehe ihre harte, ſchwungloſe Naſe unter einem feſtverknoteten, verblichenen Kopf— tuch. Die Frau verſchwindet hinter das Haus. Stellt euch folgendes Bild einmal recht deutlich vor: Drei Katen, aus der mittleren fällt ein webender Lichtſchein in die Nacht. Im Hintergrund ſticht eine Silberpappel wie eine ſchwarze Kerze in den von Wolken⸗ fetzen abgejagten Himmel. Kein Menſch zu ſehen oder zu hören. So nähere ich mich der offenſtehenden Tür. Plötzlich ſchrecke ich zuſammen; ich hemme den Schritt, meine Naſenflügel weiten ſich: Ein Geruch, ein ſchier ſinnbetäubender Geruch aus meiner Kindheit, ich liebe ihn; ich glaube, ein jeder Menſch liebt ihn. Dieſen Geruch ziehe ich durch meine Naſe ein, einmal und zweimal, immer wieder Dabei fühle ich, wie der Hunger, dieſer un⸗ erbittliche Begleiter meiner Wege, noch ſtärker zu peinigen beginnt. »Wenn der Fröhling auf die Berge steigt. 4 Photo Film- und Bildberichte M N Tobis III un mim Uu 1 11 1 Ich ſtehe vor der Tür, die eine Küche er⸗ ſchließt. Im Hintergrund ſteht ein ſteiner⸗ ner Herd, eine Art Eſſe. Darauf ſehe ich einen Dreifuß. Unter dieſem glimmt Holz, und auf ihm ſteht eine Pfanne, die einen flackernden Schein gegen die Decke wirft. Und dieſer Pfanne entſteigt jener Geruch, der mich allmählich raſend zu machen be⸗ ginnt. Mir ſteigt das Blut zu Kopf, die Sinne ſchwinden mir... Und da geſchieht es denn. Ich werde zum Dieb. Ein Satz, ein Griff— und ich halte einen heißen, halbgaren Kartoffelpuffer in den krummen Fingern. Ich renne hinaus, renne. Hinter der Silberpappel ſtehend, verſchlinge ich den Raub voller Gier. Ganz von fern höre ich, wie der Sturm die Tür zuſchlägt. Ich will zurückgehen, die Frau um Entſchuldigung bitten— ich ſchäme mich.— Seht, an dieſe Feigheit denke ich, wenn ich Kartoffelpuffer ſehe.“ Eine Weile herrſcht Schweigen. Ein jeder gedenkt der Zeit der zermürbenden Un⸗ tätigkeit. Bis einer von ihnen— derſelbe, der vorhin die Zwiſchenfrage ſtellte— ſagt, indem er nachdenklich ins Weite ſchaut: „Deine Geſchichte iſt noch nicht zu Ende, Franz. Höre zu! Die Frau, die hinter das Haus ging, kommt wieder zurück. Sie tritt in die Stube ein, wo ihr Mann, der Tagelöhner, auf der Ofenbank ſitzend, einen Korb flicht. Der beiden Sohn, ein arbeitsloſer Monteur, ſitzt untätig am Tiſch. Die Frau erzählt von dem Rätſel des ſpurlos verſchwundenen Puffer. Ihr wollt nichts von Spuk wiſſen, ſagt ſie; dann erklärt mir, wo der Puffer geblieben iſt! Ich war nicht länger als eine Minute hinterm Haus. Die Küchentür habe ich hinter mir geſchloſſen Die Katze war bei euch hier in der Stube. Ihr ſagt ja ſelbſt, ihr habt nichts Verdäch⸗ tiges gehört. Und nichts in der Küche iſt in Unordnung, nichts umgeſtoßen, nichts zer⸗ ſchlagen. Aber der Puffer iſt weg, das Fett dampfte in der Pfanne. Glaubſt du noch nicht an Spuk?“ Der Monteur weiß nichts darauf zu er⸗ widern. Er und ſeine Eltern ſuchen lange eine Erklärung für dieſen rätſelhaften Vorfall, aber weder ihm noch dem Tage⸗ löhner gelingt es, der Frau den Gedanken, ein Unweſen habe ihr einen Streich ge⸗ ſpielt, auszureden. Sie glaubt heute, nach Jahr und Tag, noch daran, daß es damals in dem Hauſe ſpukte, und ſie wird ſo lange daran glauben, bis du, Franz...“ „Kinder!“ unterbricht Franz ihn, auf⸗ ſpringend,„dann iſt ja alles noch wieder in Ordnung zu bringen! Ich komme am Sonn⸗ tag mit dir nach Hauſe, und dann werden wir dem Spuk den Garaus machen, und ich werde den geſtohlenen Puffer mit einem ſchönen wollenen Kopftuch bezahlen.“ Da heult die Sirene auf, und die Mit⸗ tagspauſe iſt zu Ende. Der Wille zum Glück Von Geo Hering Jedes Menſchenherz ſehnt ſich nach Glück und doch fehlt den meiſten der Wille zum Glück. So widerſinnig das auch an⸗ ſcheinend klingen mag, ſo iſt es doch rich⸗ tig, denn die meiſten Menſchen haben vom Glück immer noch die Vorſtellung des kortuna caeca, des blinden Glückes, das ein⸗ fach manchem unverdient und unverhofft in den Schoß fällt wie eine reife Frucht in das Gras. Das kann freilich nur die An⸗ ſicht jener ſein, die als Glück nur einen großen Lotterietreffer ſehen, eine Mil⸗ lionenerbſchaft oder ſonſt irgend eine augenfällige Erſcheinung in Beruf und Leben. Dieſe ſind wie Wüſtenreiſende, die der trügeriſchen Windſpiegelung einer Fata Morgana nachlaufen und dabei die ſtille Oaſe überſehen, die ihnen vielleicht zur Rettung hätte werden können. Wer aber im Glück etwas anderes ſieht als das große Einmalige, das außergewöhnlich Er⸗ wartete und Erhoffte, und es iſt not⸗ wendig, dies zu tun, der wird zum Glück auch ernſthaft den Willen haben müſſen. Glück? Freilich ein Wort, deſſen Deu⸗ tungen ſich auf keinen Generalnenner, auf keine gemeinſame Linie bringen laſſen. Immer und immer haben ſich die Herzen wund geſehnt nach dem, das ſich Glückgenannt wiſſen will. Die Sage erzählt von einem Manne, der auszog, das Glück zu ſuchen. Er ſuchte es in den Paläſten der Reichen, in den Sälen der Weisheit und auf den Feldern des Ruhmes und fand es nicht. Alt und müde kam er an ein Haus, das die Inſchrift trug: Hier wohnt das Glück. Als er das Haus betrat, fand er ein offenes Grab, bereit, ihn aufzunehmen. Nein, auszuziehen und das Glück zu ſuchen, lohnt ſich nicht. Der Dichter warnt davor, es im Weltgetümmel zu ſuchen. Warum in die Ferne ſchweifen, Sieh das Gute liegt ſo nah? Lerne nur das Glück begreifen, Denn das Glück iſt immer da! Das iſt es alſo! Lernen muß man, das Glück zu finden und zu begreifen. Was iſt aber das anders, als den Willen zum Glück haben. Der Wille iſt eine herrliche Macht, und die Philoſophen erkennen den Willen als das hinter jeder Erſcheinung ſtehende treibende Moment. Nicht ich möchte glücklich ſein; ich will glücklich ſein, muß unſre Loſung heißen. Wir wollen glücklich ſein, indem wir das Glück be⸗ greifen, das„immer da“ iſt, in jeder Blume, die uns der Frühling blühen läßt; in jedem Liede, das uns geſungen wird, in jedem Bilde, das unſer Auge erfreut. Wenn Maler das Glück malen wollten, ſo malten ſie nicht Traumſchlöſſer und Geld⸗ ſäcke, ſondern das ſtille Behagen gemüt⸗ voller Häuslichkeit. Betrachten wir nur die Bilder eines Richter, dann ſehen wir, wie aus den häuslichen Szenen der ein⸗ fachen Leute Friede und Glück ausſtrahlen. Oder erzählen uns die gemütigen Bilder eines Moritz von Schwind nicht das Glück der ſtillen und beſcheidenen Freuden des Lebens? Das Glück wollen, heißt nicht, in die Sterne greifen und Unmögliches for⸗ dern, ſondern es heißt, die Dinge um uns nicht etwa als tückiſche Objekte zu betrach⸗ ten, die nur zu unſerer Verärgerung da ſind, ſondern uns gegeben, unſer Leben da⸗ mit zu geſtalten. Denn was iſt letzten En⸗ des Glück anders als die Erkenntnis: Ich muß das Leben leben, das mir gegeben iſt und es mir daher ſo geſtalten, daß es an⸗ genehm iſt. 2 W ————— ͤͤ——— 440 ö 11 1 ö „ 1 41 E R N der große Springer und die dame Skizze von Karl Lütge Erregung trieb die Maſſen an. Niemand konnte ſich entziehen, obwohl der Weg äußerſt ſteil und beſchwerlich verlief. Eine lange, dünne Reihe ſchwarzer Menſchen⸗ punkte ſchob ſich durch das Weiß zur Höhe und floß dann zuſammen mit einem breiten Meer ſchwarzer Tupfen, das ein weißes Hochtal anfüllte. Der Blick der Zuſchauermenge an der großen Sprungſchanze fing unbehindert die Hochgebirgspracht. Und doch irrte er immer wieder zum gewaltigen Schanzenbau, von dem herab die Skihelden in blauen, eng⸗ anliegendem Anzug in ſauſendem Gleiten ſpringen würden. „Karl Daland?“ ſagte jemand laut in die Stille. Es klang wie Jubelſchrei. Welche Sar. Daland? fragte ſich die junge, een Dame, die in dünnen Schuhen im Schnee inmitten der unruhig verharrenden Menſchenmenge ſtand. Der Name bannte ſie durch den Jubelausruf eines Unbekannten. Vielleicht hatte ſie in den Zeitungen den Namen ſchon geleſen, ohne einen Begriff damit zu verbinden? Sie erlebte ja zum erſtenmal ein Ski⸗ ſpringen. Gebannt und begeiſtert bewunderte ſie daher die heldiſchen blauen Geſtalten, die durch die Luft wie Fabelweſen glitten. Einer nach dem anderen—— Einer von dieſen Helden ſchwebte in fanatiſchem, überirdiſchem Schwung, wie ein Vogel, ſo leicht, ſicher und irgendwie ſchön 5 Sie fragte. Ja, das war Karl Jubelgeſchrei und Begeiſterun nach der quarrenden Trompetenſtimme des Lautſprechers das kleine Hochtal. „86 Meter! Weltrekord!!“ Die Dame entflammte für den Ski⸗ ſpringer, und ſie ſchien ſich anfangs klar darüber zu ſein, daß ſie ihn nur ſtark be⸗ wunderte, weil er ſo tollkühn und dabei ſo wundervoll im Stil durch die Lüfte ſprang. Sonſt fand man wenig Heldiſches an dem Zweiundzwanzigjährigen; er war klein, unterſetzt, mit breitem, nicht zu ausdrucks⸗ vollem Geſicht, hellem Haarblond, heiter⸗ klaren blauen Augen. Er war Deutſcher geworden, während ſein Vater noch Nord⸗ länder, zwar in Deutſchland aufgewachſen, geweſen war. Das alles konnte die junge Dame beim gefälligen Portier im Hotel feſtſtellen, denn dort wohnte, wie ſie nach dem Sprungwett⸗ bewerb bemerkte, der kühne Skiheld. Die Dame, dieſe ſchmale, zarte Frau mit den wiſſenden Augen, blieb ſtark von Karl Daland gefeſſelt. Sie, die bisher der wirbel⸗ bunten Hotelhalle und dem Tanz dort aus⸗ gewichen war, ſetzte ſich heute in einen der Seſſel. Sie wurde ſogleich von einem Herrn im Sportanzug zum Tanz aufgefordert und tanzte. Auch Karl Daland bewegte ſich, wie ſie ſehen konnte, über die blanke Fläche. Da⸗ bei fing er einen Blick der jungen Dame. Beim nächſten Tanz bat er ſie. Auf Karl Daland übte die Gepflegtheit und Schönheit der Dame erregenden Reiz aus. Wiewohl er beſtändig von Sieg zu Sieg und von bewundernden Menſchen zu neuen Menſchen mit Geneigtheit zu be⸗ wundern, eilte, bannte ihn dieſe Bewunde⸗ rung, da ſie, weil er ſie als echt empfand, neu für ihn war. „Es war wundervoll— ja, ich habe der Sprungkonkurrenz zugeſehen— zum erſten⸗ mal—“ „Zum erſtenmal?“ „Ja, ich bin bisher nie zum Winterſport gefahren...“ Karl Daland ſprach nur auf Anrede vom Sport; er erzählte, daß er als eigentlichen Beruf Sporthütten für die Berge baue, aber daß er am liebſten ſpringe— und zwar ſpringe in großen Weiten—— „Es ſieht aus, als ſei ein Fabelweſen durch die Luft geglitten“, träumte die Dame in Erinnerung an die atemlos erlebten Sprünge. Irene wußte nicht, wie es geſchah— ſte, die ſo ſpröde war, die hierher nur gekom⸗ men war, um nach einer ſchweren Erkältung völlige Geneſung in der reinen klaren, ſonnendurchſtrahlten Hochgebirgsluft zu finden, wurde von dieſem Sportsmann ſo ſtark gefeſſelt, daß die Begleiterin, Fräulein Gagel, ſich entſchließen mußte, die baldige Abreiſe anzuraten. Irene blieb. Sie dachte nicht an Horſt, an Herrn Generaldirektor Horſt Blochler. Karl Daland hielt ſie feſt. Sie tanzten viel und ſprachen viel, und wußten ſich nicht zu ſagen, wovon die Rede ging, wenn ſie bei⸗ ſammen waren. In der großen Stadt in der Ebene wartete Horſt, der Verlobte von Irene, ein erfüllten reicher Induſtrieller. Sein Bild ſtand auf dem Schreibtiſch im Hotelzimmer der jungen Dame. Der Vierziger verblaßte in dieſen Stunden vor dem Zweiundzwanzig⸗ jährigen. Ein Menſch flog wie ein Vogel, herrlich . ſtolz und überirdiſch, durch die uft! Wer konnte ihm widerſtehen? Karl Daland wohnte gegenüber dem Zimmer der Dame. Eines Tages, als alles zwiſchen ihnen wortlos entſchieden war, ſtand die Tür zu ihrem Zimmer offen. Der Springer trat, einer unklaren Regung folgend, in das helle Zimmer und ſog wohlig den koſenden Duft ihres Parfüms ein. Sie ſaß, wie er wußte, jetzt in dieſer Minute mit ihrer Begleiterin in der Halle und wartete auf ihn. Eine Schlittenfahrt war vereinbart. Karl Dalnd wurde zu dem raſchen Schritt in das Zimmer durch eine unerklär⸗ bar zwingende Gewalt beſtimmt. Was wollte er in dem Zimmer? Er kannte die Dame nicht, er wußte nur, daß ſie ihn ſtark feſſelte— vielleicht liebte er ſie? Nun wollte er ſehen, wie ſie lebte, wie der Raum ausſah, worin ſie weilte. Alle Dinge trugen ihren Namen und hatten ein Koſen ihrer Hand empfangen. Da ſah er das Bild auf dem Schreibtiſch. Dies Bild in koſtbarem Rahmen war das erſte, was ſein Blick auffing. Der Vater? Nein, er redete ſich nichts ein. Er, der andere, der rechtmäßige Be⸗ ſitzer dieſer zarten Frau. Zu ihm paßte ſie. Dieſer war gepflegt, beſtimmt, überlegen, Menſch ihres Lebenskreiſes. Was war er dagegen? Sein Pfad lief abſeits, ging durch himmliſche Bezirke und ſtrebte abſeits der Gebundenheit der Erde. Karl Daland vereinigte Charakterfeſtig⸗ keit und tiefe menſchliche Erkenntnis alter Geſchlechter in ſich. Er wußte, was nun zu geſchehen hatte. Auf Zehenſpitzen verließ er das Zimmer. Er l die Halle und fuhr ohne Irene zur Höhe der Rieſenſchanze mit der Bergbahn. Wenige Sportfreunde gaben ihm dabei das Geleit. Einen ſandte er zurück, damit er ihn bei Irene ent⸗ ſchuldige. Hundert Meter iſt das Ziel; die Schanze muß es hergeben nach theoretiſcher Be⸗ rechnung, hatte er unlängſt erklärt. Heute wollte Daland den neuen Verſuch unternehmen. „Er ſpringt?“ fragte Irene kopfſchüttelnd Sie drängte zur Fahrt mit dem Schlitten, weil ſie tief betroffen war. Warum ſprang er? Floh er ſie—? Der tollkühne Sprung mißlang. Nur 87 Meter, faſt genau ſo weit wie am Sonn⸗ tag, gelang der Sprung. Allen Dingen bot irgend eine Macht Grenzen. Ueber ſie hin⸗ aus gelangte man nicht ungeſtraft. „Morgen!“ gelobte Karl Daland. In ſauſender Fahrt ſetzte er neben der Bahn an zur Talfahrt zum Höhenkurort. Die Sportfreunde, die ihn begleiteten, warnten ihn vor der ſteilen, gefährlichen Strecke. Karl Daland verlachte ſie. Es drängte ihn zur jähen, hemmungsloſen Schußfahrt. Kaum zwei Gedankenaugenblicke ſpäter lag er mit zerſchmettertem Knie auf der Zahnſchiene der Bergbahn... Der ſiegende Held war ein armer Krüppel. So ſchmal war der Weg von der Höhe zur Dunkelheit der Tiefe. Bahre und Arzt erſchienen. Man trug den Verletzten ins Hotel. Er verlor für Stunden das Bewußtſein nach der ge⸗ glückten Operation. Als Irene mit ihrer Begleiterin von der Schlittenfahrt zurückkehrte, hörte ſie vom Unfall. Sie bot dem Hotelleiter an:„Ich erbiete mich zur Pflege. Eine Kranken⸗ ſchweſter iſt hier nicht zur Hand. Ich habe einen Kurſus als Pflegerin genommen...“ Fräulein Gagel widerſprach mütterlich und dringend. Irene ließ ſich nicht abraten. Der Arzt geſtattete es nach kurzem Ueber⸗ legen, in der Hauptſache wohl, weil er im Augenblick in Verlegenheit wegen einer ge⸗ übten Pflegerin war. Der Springer lächelte ſchmerzlich, als er Irene an ſeinem Lager ſah. Er wollte aus ihrem Weg durch die raſche Flucht in eine unerhörte Leiſtung treten und wurde um ſo unwiderſtehlicher in ihre Bahn geſchleudert. „Ich liebe dich“, flüſterten ſeine Lippen im Fieber. Fräulein Gagel ging hinaus. Während ſie auf dem Gang ſtand, erfuhr Irene alles: von ſeinem Sehnen, von ſeinem Kampf, vom Sport, der ihn ſtärker hielt als ſeine Liebe Irene ſchrieb an dieſem Abend an ihren Verlobten und erbat ihre Freiheit zurück. Der Sport hielt Karl Daland nicht mehr. Nur ſie war noch da. Sie mußte ihm bleiben! Statt eines Briefes kam Horſt Blochler ſelbſt. Er ging im Hotel umher, forſchte nach Dingen, die niemand ihm deuten konnte, und erfuhr von der Verlobten nur, daß ſie die Freiheit wünſche. „Er braucht mich, wenn er am Leben nicht verzweifeln ſoll. Als er noch der Sieger auf dem gleitenden Brett war, be⸗ ourfte er meiner nicht; da hätte ich ihm im Wege ſtehen können. Nun iſt er Krüppel, ſein Leben iſt zerſtört, wenn er merkt, daß nicht nur ſein Sport, ſondern auch die Menſchen nicht mehr für ihn da ſind. Er braucht mich, um Vertrauen zu einem kleinen, engeren Leben, als das ſeine bis⸗ her geweſen iſt, zu faſſen. Soll ich es ihm nicht geſtalten, da ich mich dazu ſo ſtark ge⸗ drängt fühle— und da ich glaube, ſelbſt ein Glück dabei zu finden?“ Der große Induſtriemann hörte ſchwei⸗ gend zu. Er neigte dann den Kopf. Man reichte ſich zum letztenmal die Hände. Kopfſchüttelnd dachte Horſt Blochler an dieſe Abſchiedsminute während der Heim⸗ reiſe im Zug zurück. Wie groß Irene vor ihm geſtanden hatte.. und er wähnte ſie als kleines, zartes, verſpieltes Kind Was hatte die Veränderung bewirkt? Der Springer— oder die Leiſtung, die heldiſche Tat, die ſo auffällig war? Er wußte es nicht. Er empfand ſich nur zurückgedrängt mit ſeinem Lebenswerk und fühlte ſich zu ſeinem Erſtaunen klein, was ſonſt nie geſchehen war. — k Das Karuſſell/ a, eue, Unermüdlich dreht ſich das Karuſſell, um all die kleinen Gäſte zufriedenzuſtellen. Die Silberzierrate auf den verblichenen, roten Samtdecken glitzen verführeriſch, die weißen Blechpferde bäumen ſich wild und die Schiffsſchaukeln und Drehtöpfe bergen immer jauchzende Buben und Mädel, für die jene alte Drehorgel, die bei jeder Runde des Karuſſells dieſelben Schlager dudelt, die ſchönſte Muſik ihres jungen Lebens ſpielt! Und unermüdlich macht Lena Marins die Runde auf dem kreiſenden Karuſſell, um von den Kindern die paar Pfennige für die Rundfahrt einzunehmen. Wie oft ſchon hat ſie ſehnſüchtig dreinſchauenden Augen heimlich gewinkt:„Komm, darfſt umſonſt mitfahren!“ Der Vater braucht es nicht zu wiſſen, der hat genug zu tun mit dem Ingangbringen der Fahrten. Seit der alte Hias, der getreue Zuggaul, in den Sielen geſtorben war, ließ der Vater das Karuſſell von einem jüngeren Schimmel ziehen, der ſich noch ab und zu gegen die ſteten Runden wehrte und gern über Wieſen und Aecker dem Frondienſt ent⸗ flohen wäre. Wieder eine neue Runde. Ein gutge⸗ kleidetes Ehepaar, das ſchon längere Zeit mit einem reizenden Kinde vor dem Ka⸗ ruſſell gewartet hat, erregt Lenas Auf⸗ merkſamkeit. Der Mann hebt gerade das Mädelchen auf ein Blechpferd, gibt ihm die Zügel in die Hand und wendet ſich dann jah nach Lena um. Und während die Frau noch mit dem Kind plaudert, grüßt der Mann mit fragendem Lächeln zu Lena hinüber. Da brennt in dem ſtillen Mädchen ein jähes Feuer auf. Sie ſieht ſich an einem Sommertage an der Seite dieſes Mannes durch Kornfelder wandern, eng umfaßt, und läßt ſich gern erzählen, daß ſie mit ihrem ſchlanken, ſchmiegſamen Körper und dem tiefen Blau ihrer Augen zur Frau wie geſchaffen iſt, Liebe zu empfangen und zu geben! Und der Mann verſpricht ihr, daß er ſie bald aus dem Alltagsgrau er⸗ löſen und ihr irgendwo ein Heim ſchaffen wird. Die Hände hat ſie damals gefaltet und glückſelig gelauſcht, was ihr Theo Hilger inmitten Glockenblumen und Margueriten verkündet hat. Der Vater iſt arg bös geweſen, da Lena immer wieder um Urlaub bat, ſolange ſie mit dem Karuſſell in der Stadt blieben Und als ſie weiterzogen, hat der Mann ſie zärtlich umfaßt und geſagt:„Keine Sorgen, Herzliebe! Wenn ich in Vaters Baugeſchäft eintrete, hol ich dich, wo immer du auch ſtecken magſt! Bis dahin gib mir ſchön acht auf die Kinder und denk, daß einmal auch deine und meine Kinder auf deines Vaters Karuſſell fahren werden, und ich meine, ſie brauchen wohl keinen Pfennig zu bezahlen!“ Lena Martins wiſcht ſich mit der Hand über die Stirn. Fünf, ſechs Jahre mögen dazwiſchenliegen und heimliche Tränuen, Sehnſucht und Bitternis ſind darüber hin⸗ weggefloſſen. Auf Lenas Briefe iſt damc⸗ eine Antwort von Theos Vater gekommen, daß ſein Sohn eine Studienfahrt mache und brieflich nicht erreichbar ſei. Von Ort zu Ort iſt ſie müde mit dem Vater gezogen, der immer gekränkt war, wenn Lena Einladungen von Kollegen, die mit ihnen auf den Jahrmärkten weil⸗ ten, nicht annahm. Was hatten doch dieſe Männer für Gedanken? Sie liebten nur den blechernen Klang des Geldes auf dem Sammelteller, den Anreiz auf die Maſſe durch ſchreiende Reklame. Hätten ſie nicht laut gelacht wenn Lena von Blumen⸗ glocken und Sonnenſehnſucht erzählt hätte? Und nun ſtand Theo Hilger plötzlich da unten mit ſeiner Frau und ſeinem Kinde und wagte es, ihr einen Gruß zu bieten aus ſeiner fremden, eigenwillig geſchaf⸗ fenen Welt! Haß brandet in ihr empor! Trotzdem ſie faſt täglich Leid und Laſter begegnete, hatte ſie ſich den Traum der großen Liebe bewahrt. Händen, die zügel⸗ los nach ihr griffen, war ſie entglitten, die Worte wie einen Talisman im Herzen: Wo immer du ſtecken magſt, ich hole dich! Geiſtesabweſend macht Lena ihre Runde. Die Schelme machen ſich die Unaufmerk⸗ ſamkeit der Schaffnerin zunutze und drücken ſich vor der Zahlung. Starr blickt Lena hinüber zu dem zierlichen Mädchen, das ſtolz den Eltern zulächelt, als das Karuſ⸗ ſell ſich zu drehen beginnt. Sie wird dem Kinde von Theo Hilger kein Geld ab⸗ nehmen und ſich ihm nicht nähern, denn ſie fühlt, wenn ſie dem Kinde in die Augen blickt, wird es mit ihrer Beherrſchung aus ſein. Da fährt ſie jäh aus ihrem Traum: ein Junge hat mit einem Knallkorkengewehr dem Zugſchimmel ins Ohr geſchoſſen. Sie möchte den Bengel züchtigen, der ſich ſo ſcheinheilig einen Platz neben dem ohnehin ſchon unruhigen Tier gewählt hat, um es insgeheim zu ärgern. Ehe ſie weiterdenken kann, bricht die Hölle los. Der Schimmel, durch den Schuß erſchreckt, raſt irre in der Runde, das Karuſſell, das zu ſchwanken beginnt, dreht ſich unheimlich geſchwind, und die Kinder ſchreien. während die Zu⸗ ſchauer verſuchen, die raſende Fahrt zu hemmen, aber wie Weizenſpreu fort⸗ geſchleudert werden. Lena ſieht den Vater mit bleichem Geſicht, fühlt im Vorbeijagen die grauenhafte Angſt der Eltern da unten, die ihre Lieblinge dem Schrecknis ſchutzlos preisgegeben ſehen. Plötzlich quillt ein Kraftſtrom in dem Mädchen auf. Das raſende Pferd aufzu⸗ halten, iſt ein Ding der Unmöglichkeit. Aber Lena bricht ſich Bahn zur Gegenſeite, wo ſie Theo Hilgers Kind in Nöten weiß und obgleich ſie mit dem Kopf hart an die Metallſtangen geſchleudert wird, gelingt es ihr doch, das Kind gerade noch in dem Augenblick aufzufangen, als es haltlos von dem Pferde gleitet. Lena drückt das Kind innig an ſich, beruhigt es mit guten Worten und fühlt, daß es Vertrauen faßt. Da vermag ſie auch die anderen Kinder mit lauter, feſter Stimme und gewalt⸗ ſamen Lachen zur Ruhe und zum kapfern Feſthalten zu ermahnen. i Als ob ihre Kraft auf den Vater über⸗ ſtröme, weiß er auch plötzlich Rat, er zerrt ein Stück der Samtüberhänge herab und wirft es dem ſchnaubenden Gaul über den Kopf gewinnt dadurch die Herrſchaft über das Tier zurück. Unzählige Hände helfen nun, bald iſt das Karuſſell zum Stillſtand gebracht. Die Kindern klettern, blaß vor Schrecken, von den Plätzen. Lena Martins drückt noch einmal das Kind an ſich, ſie möchte es küſſen, wagt es aber nicht vor der fremden Frau, die, Tränen in den Augen, ihren Liebling an ſich reißt. Der Mann aber tritt auf Lena zu, tupft ihr vor Aller Augen die Blutstropfen von den Wangen und führt ſie zu einer Bank, auf der Mutter und Kind Platz genommen haben. „Lena, ich wußte, daß du hier warſt und wollte dir heute meine Schweſter und ihr kleines Mädel vorſtellen! Nun müſſen ſie dir auch gleich danken für deine tapfere Hilfe! Du biſt noch wie damals, aufrecht und mutig, und weiß Gott, ich bin glück⸗ lich, daß ich den Talisman immer bei mir getragen habe!“ Er neſtelt ein ſchwärzlich verblichenes Bild, ſie und er nebeneinander. aus der Taſche, das hat einmal ein Wanderphoto⸗ graph gemacht! g Unter Tränen lächelnd ſchaut Lena auf das liebe, alte Bild. Und ſie weiß plötzlich, daß das ganze Leben nur eine Fahrt auf dem Karuſſell iſt, Gutes und Böſes muß man durchfahren und landet doch immer da, von wo man ausgefahren iſt, bei der Liebe, der großen, unvergänglichen Liebe. ee r „„ W . r Große Parteſkundgebung am Montag. 15. Febr. in Freijchlitz Es ſpricht Gauinſpekteur Pg. Holzkämper⸗Frankfurt zur deutſchen Viernheimer Bevölkerung! Eintritt frei!— Beginn 20.30 Ahr Vekanntmachungen Drisgruppe der A. S. D. A. Viernheim 7 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Groß⸗Kundgebung am Montag, 15. Februar, abends 8.30 Uhr, im „Freiſchütz“. An dieſer Kundgebung haben alle Partei⸗ genoſſen und ⸗genoſſinnen ſowie ſämtliche Parteianwärter teilzunehmen. Die Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter haben daran in Uniform teilzunehmen, ebenſo die neu ein⸗ geſetzten Blockleiter ſowie ſämtliche Walter und Warte der Gliederungen in Dienſtanzug, ſoweit das Tragen desſelben geſtattet iſt. Tie Fahnenabordnungen treten um 20 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Die Formationen ſammeln ſich zum gemein⸗ ſamen Abmarſch an ihren Standorten. An die Mitglieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände richte ich die Auf⸗ forderung, an dieſer Kundgebung reſtlos zu] erſcheinen. * Betr.: WHW.⸗Veranſtaltung am Samstag, 13. Februar, abends 8 Uhr, im Freiſchütz. Zu dieſer muſikaliſchen Veranſtaltung ſind durch die hieſige Ortswaltung des WSW. alle Pol. Leiter eingeladen. Ich bitte, ſich daran beteiligen zu wollen. Der Eintritt iſt frei. * Ich mache die Parteimitglieder auf die KdßF.⸗Wanderung morgen Sonntag aufmerk⸗ ſam und bitte, ſich daran zu beteiligen. Die nicht marſchfähigen Pgg. wollen um 16 Uhr ſich in den„Ratskeller“ zur Eröffnung des Reichsberufswettkampfes begeben. Franzke, Ortsgruppenleiter. * An die Gliederungen der NSDAP.! Zu der Eröffnung des RBWK., die am Sonntag, 14. Februar 1937, im„Ratskeller“ in Form einer Kundgebung ſtattfindet, lade ich hiermit alle Gliederungen und angeſchloſ⸗ ſenen Verbände ein. Zeigt eure Verbundenheit mit der ſchaffen⸗ den deutſchen Jugend! Der Kreisjugendwalter und Standortführer der HJ.: Rech. 4 Jungmädel Achtung! Für alle Schaftsführe⸗ rinnen der Jungmädel! Montag, den 15. Februar, mittags von 6—7 Uhr, liefern alle Schaftsführerinnen den Beitrag für Januar ab(im Heim Schiller⸗ ſchule). Die Führerin. * Standortbefehl Am Sonntag, 14. Februar 1937, treten alle Jungen und Mädel der Hitlerjugend um 3.30 Uhr nachmittags im Schillerſchulhof an. Ich erwarte in Anbetracht der Eröffnung des RBW. reſtloſes Erſcheinen aller Jungen und Mädel. Jungvolk und Jungmädel haben nur über 12 Jahren anzutreten. Der Standortführer. Sportdienſtgruppen des Jungvolks—(Fähnlein 50 u. 53) Am Sonntag, 14. Februar 1937, treten an: Geräteturnen, Gruppe A: um 10 Uhr — Sportplatz Lorſcherweg— Uebungslei⸗ ter: Träger— Leichtathletik, Gruppe B: auf dem Sportplatz Freilichtbühne, 10 Uhr. Beide Gruppen(1. u. 2. Uebungsgr. machen ge⸗ meinſam Waldlauf).— Uebungsl.: Kiß K. und Beckenbach G. Handball, Gruppe A:(Uebungsl.: Tho⸗ mas): Sportplatz Lorſcher Weg 9½ Uhr Gruppe A, 2. Uebungsgruppe:(Uebungsl. Eppel) 9½ Uhr Gruppe B(Uebungsl. Alter G.— Becken⸗ bach A.): daſelbſt 10½ Uhr. Fußball: Gruppe A, 2. Uebungsgruppe, auf dem Waldſportplatz um 9½ Uhr.— Uebungsleiter Ehrhardt. Gruppe B, auf dem Wieſenwegſportplatz um 10% Uhr. Uebungsleiter: Hoock— Jakob. Kontrollkarten und Sportzeug mitbringen. Wer ohne Kontrollkarte antritt, wird als un⸗ entſchuldigt fehlend eingetragen. Der Leiter der Sportdienſtgruppe. NS.⸗Kriegsopferverſorgung Die Kameraden und Kameradenfrauen neh⸗ men am Montagabend geſchloſſen an der Großkundgebung im„Freiſchütz“ teil. Der Kameradſchaftsführer. SV Die Amtswalter und Amtswalterinnen wol⸗ len zu der heute abend 8 Uhr im Freiſchütz ſtattfindenden Unterhaltung recht zahlreich er⸗ ſcheinen und damit ihre Verbundenheit mit den vom WHW betreuten Volksgenoſſen kund tun. Zöller, Orts⸗Amtsl. Lokale Nachrichten Viernheim, den 13. Februar 1937 Anſer Tagesſpruch Was ich dir wünſche, mein Freund? Ich wünſche allen dasſelbe: Finde jeglicher den, der ihm im Innerſten gleicht! Biſt du ein Guter, ſo kann dich der Himmel nicht beſſer belohnen; Biſt du ein Schlimmer, ſo ſtraft ärger die Hölle dich nicht. Fr. Hebbel. * Mettsta eit dle Jugenci Am Mittwochabend iſt der Reichsberufs⸗ wettkampf 1937 durch den Reichsjugendführer Baldur von Schirach und Reichsleiter Dr. Robert Ley feierlich eröffnet worden. Es iſt eines der ſchönſten Geſchenke an die deutſche Jugend, daß ſie jedes Jahr wieder mitten in dieſen großen Kampf hineingeſtellt wird, der ſich an alle in der Berufsausbildung ſtehenden deutſchen Jungen und Mädel wendet. Dieſer Ruf wird im fernen deutſchen Dörfchen ge⸗ nau ſo gehört wie in den großen Städten, und das iſt eigentlich das Schönſte an dieſem Wettkampf: daß er ein großes gemeinſames Band um alle ſchaffenden jungen Menſchen ſchlingt, daß ſie in frohem, friedlichen Wett⸗ ſtreit zeigen dürfen, was ſie ſchon gelernt ha⸗ ben und wie ſie an ſich ſelbſt und an ihrer Zukunft arbeiten. Gerade darin unterſcheidet ſich heute der Berufsweg der Jugend grund⸗ legend von ihrem Werdegang in früherer Zeit, daß der junge Menſch ſchon unmittelbar Fiwersohen wird in das große Schaffen eines Volkes. Sie alle, 10 Jungen und Mädel, die auch diesmal am Reichsberufswett⸗ kampf teilnehmen, wiſſen ganz genau: wir ſollen Rechenſchaft ablegen! An der Wende der erſten vier Jahre und an der Schwelle des zweiten Vierjahresplanes gewinnt der Reichs⸗ berufswettkampf nicht nur für die deutſche Jugend, ſondern für unſer ganzes Volk er⸗ höhte Bedeutung. Wir wiſſen heute alle, daß es mehr denn je darauf ankommt, alle Kräfte anzufpannen und jeden Einzelnen zum Ein⸗ ſatz ſeiner beſten Kräfte und ſeiner höchſten Leiſtungsfähigkeit heranzuziehen. Wir brau⸗ chen mehr denn je alle ſchaffensfrohen, ſtar⸗ ken Hände, wir brauchen aber erſt recht Lei⸗ ſtung und wieder Leiſtung. Was könnte nun aber den Leiſtungswillen der deutſchen Jugend mehr anſpornen als der jährliche Wettſtreit des beruflichen Könnens! Denn mancher, der es vielleicht im vergan⸗ genen Jahre nicht geſchafft hat, kann diesmal wieder mit friſchem Mute ſein Glück verſu⸗ chen, und wer da fühlt, daß er diesmal keine Lorbeeren gewinnen kann, dem winken ſie vielleicht im nächſten Jahre. Eine eindringliche Mahnung aber iſt der Reichsberufswettkampf auch für jene, die vielleicht nicht an beſon⸗ derem Fleiß, an Ehrgeiz und dem Willen, vor⸗ wärtszukommen, leiden. Denn ihnen allen wird auf dieſe Weiſe klar gemacht: Tauſende von jungen Kameraden und Kameradinnen deines Alters arbeiten und ringen unermüdlich um größtmögliche N Leiſtungen, und wenn du nicht ſelbſt alle Kräfte einſetzt, ſo wirſt du es auch im Leben zu nichts bringen, weil nur die wirklich gute Leiſtung im Leben vor⸗ wärts hilft. Aber nicht nur unſere Jugend be⸗ findet ſich in den Tagen des Reichsberufs⸗ wettkampfes in einem Zuſtand erhöhter Span⸗ nung, ſondern auch die Eltern und nicht zu⸗ letzt die Betriebsführer und Lehrmeiſter ſind davon erfaßt. Ja, das ganze Volk nimmt mit Spannung an dem Wettſtreit der Jugend teil. Eintopj- der herrliche Beweis deuiſcher Folksgemeinſchaft Eintopf— dein Opfer für die Not des Nächſten, Eintopf— iſt herrliche Kamerad⸗ ſchaft, Eintopf— eſſen wir Alle! Morgen iſt Eintopfſonntag!— Opfere in deutſcher Nächſtenliebe! Denke mor⸗ gen daran, daß wir unſeren Brüdern und Schweſtern und deutſchen Kindern helfen wol⸗ len und müſſen! Dein Opfer dem Füh⸗ rer für das deutſche Volk! flogen inſopfgerich Die Viernheimer deutſche Bevölkerung hört am Montagabend um ½9 Uhr im „Freiſchütz“ in der Großkundgebung ber NSA den Begründer der Viernheimer SA.: Gauinſpekteur Pg. Holzkämper, Frank⸗ furt, ſpricht! Deutſche Männer und Frauen! Früher, in der Syſtemzeit, als es Tag um Tag dunkler um uns in Deutſchland ward, da klammerten ſich Millionen von Deutſchen an das Wort des einen Mannes, unſere Verſammlungen waren überfüllt, in denen der Arbeiter, der Bauer, der Handwerksmeiſter, kurzum ſchaffende deut⸗ ſche Menſchen, aus den Worten der Kämpfer um ein neues Deutſchland neue Kraft und gläubige Hoffnung ſchöpften. Der Führer hat ſie alle in ein neues und herrlicheres Deutſch⸗ land geführt! Das weißt du, deutſche Mutter mit deinen Kindern jetzt erſt zu ermeſſen, in welches Elend wir gekommen wären, hätte Adolf Hitler und ſeine Getreuen nicht mit feſter Hand das Steuer erfaßt. Einer dieſer Kämpfer in der großen Gemeinſchaft des Füh⸗ rers iſt der Redner in der Großkundgebung: Pg. Holzkämper! Wir Viernheimer Män⸗ ner und Frauen der Fauſt und der Stirn ſehen es als eine große Ehre an, den Begründer der hieſigen SA. in unſeren Reihen auf einige Stunden begrüßen zu können und richten an die ganze Bevölkerung, an die Frauen beſon⸗ ders, die Aufforderung: kommt alle in die Parteikundgebung! * Ehrentafel des Alters Ein achtbarer Mitbürger, Herr Michael Burkert 1., Hansſtraße 23, der lange Jahre den Dienſt als Wegaufſeher in der Gemeinde verſah, feiert morgen Sonntag, 14. Februar, in noch geiſtiger Friſche und ſeltener Rüſtig⸗ keit im Kreiſe ſeiner Lieben ſein 84. Wiegen⸗ feſt. Wir gratulieren dem Jubilar und wün⸗ ſchen ihm noch einen recht langen und ge⸗ ſegneten Lebensabend bei beſter Geſundheit. Im Silberkranz Am kommenden Montag kann das Ehepaar Georg Kirchner und Frau Barbara, geb. Hermann, Horſt Weſſelſtraße, das Feſt der ſilbernen Hochzeit begehen. Mögen dem Jubelpaar noch weitere glückliche und ſonnige Tage beſchieden ſein, damit es nach 25 Jahren auch das goldene Ehejubiläum feiern kann.— Herzlichen Glückwunſch! Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Kienle, Adolf⸗ Hitlerſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. * Sängereinheit. Die Sänger beachten den Vereinsanzeiger. Die Singſtunde findet heute Samstag in der„Germania“ ſtatt. Liederkranz. Am Sonntag, 14. Feb⸗ ruar, nachmittags 1 Uhr, findet die Jahres⸗ Generalverſammlung im Lokal„Prinz Fried⸗ rich“ ſtatt. Sänger und Mitglieder des Ver⸗ eins wollen den Vereinsanzeiger beachten. Wann wird geflaggt! Ohne Aufforderung wird an folgenden Ta⸗ gen im Jahr geflaggt, wobei die Dauer der Beflaggung jeweils beginnt morgens 7 Uhr und endigt mit Sonnenuntergang: 1. Januar— Neujahrstag; 18. Januar — Reichsgründungstag; 30. Januar— Tag der Machtübernahme; 21. Februar— Helden⸗ gedenktag(halbmaſt); 20. April— Geburts⸗ tag des Führers; 1. Mai— nationaler Feier⸗ tag; 3. Oktober— Erntedanktag; 9. Novem⸗ ber— Gedenktag für die Gefallenen der Be⸗ wegung. ieee eee eee Und heute abend- zu ber Erlenbacher Spielſchar in den Freischütz! Für die vom Winterhilfsmerk betreuten Volksgenoſſen hat ſich die weit und breit be⸗ kannte Spielſchar aus Erlenbach im Oden⸗ wald in einer echt volksgemeinſchaftlichen Weiſe der hieſigen Ortswaltung unentgeltlich zur Verfügung geſtellt. Auf ihren Mund⸗ und Handharmonikas ſind ſie wahre Künſtler, trotzdem die Spielſchar aus ſehr vielen Schul⸗ kindern beſteht. Wir ſahen dieſe in ihren heimatlichen Odenwälder Trachten aufmar⸗ ſchierende Muſikſchar letztmals in unſerer Kreisſtadt, als der Kreis Heppenheim auf der Durchfahrt die älteſten Politiſchen Leiter der Bewegung begrüßte. Ta ſtanden die kleinen Erlenbacher Muſikanten und ſpielten ſo herz⸗ erfriſchend drauf los, daß ihnen Reichsleiter Dr. Ley und Gauleiter Sprenger für ihr Ständchen herzlichſt dankte. Unſere Volks⸗ genoſſen werden daher heute abend einige frohe Stunden bei dieſen kleinen muſikaliſchen Ge⸗ nies erleben dürfen. KoͤF⸗Wanberung nach Küttenfelb Sonntagmittag 1 Uhr vom Rathaus ab! Damit es nicht vergeſſen wird: ſeid alle nochmals auf die morgen nach Hüttenfeld ſtatt⸗ findende Nachmittags⸗Wanderung aufmerkſam gemacht. Wir treffen uns pünktlich 13 Uhr am Rathaus. der 1. Krelswanbertag ber ASG⸗. Kraft durch Freude 1937 Das Wandern befreit den deutſchen Men⸗ ſchen von den Sorgen des Alltags und führt ihn zum Erleben der Natur, läßt ihn ſeine Heimat lieben lernen. Es iſt aber auch eines der wertvollſten Mittel der Feierabendgeſtal⸗ tung, denn gerade beim Wandern kommt es darauf an, daß, wenn ſich Arbeitskameraden auf Wanderung begeben, ſie ſich nicht zuſam⸗ menfinden, als Vorgeſetzte und Untergebene, ſondern ſie alle, Arbeiter und Unternehmer, ſollen ſich finden und trinken aus dem gemein⸗ ſamen Quell des Feierabends, als Volksge⸗ noſſen zu Volksgenoſſen. Dies ſoll Leitgedanke ſein für alle Wander⸗ gruppen, die am 14. Februar ſich zuſammen⸗ finden und einige Stunden durch ihre engere Heimat ſtreifen. Nicht gröhlende Haufen, aber auch nicht wandernde Metallwarengeſchäfte, nein, ein⸗ fach und ſtolz, geſchmückt mit dem Zeichen der größten Organiſation der Welt, der deutſchen Arbeitsfront, wollen wir hinauswandern. Die Parole lautet am 14. Februar: der deutſche Volksgenoſſe wandert mit„Kdß.!“ Viernheims Wanderfreunde treffen ſich zu gemeinſamem Abmarſch morgen mittag 1 Uhr am Rathausplatz. f geſterkeit und Kunſt im Dienſte des Winlerhiljswerkes NS.-Gemeinſchaft„Kraft durch Freude und NS. ⸗Volkswohlfahrt am gemeinſamen Werk! Wie bereits ſchon einmal gemeldet, ge⸗ langen am 27. und 28. Februar in einer Reihe von Ortsgruppen und Stützpunkten des Krei⸗ ſes Heppenheim Veranſtaltungen im Dienſte des WHW. zur Durchführung. Auf Grund einer Vereinbarung hat es die Freizeitorganiſation„Kraft durch Freude“ übernommen, dieſe Veranſtaltungen in Ver⸗ bindung mit den Ortsringen für Freizeitge⸗ ſtaltung zu organiſieren. Veranſtaltung am 27. Februar: Ortsgruppe Viernheim: Theaterabend. Aufführung der Sing⸗ ſpieloperette„Blond muß mein Mädel ſein“ unter Mitwirkung des Geſangvereins Sän⸗ 8 Beginn: 20 Uhr im„Freiſchütz“. „Wir bitten alle Volksgenoſſen, ſich eben⸗ falls in den Dienſt des Winterhilfswerk.s durch einen zahlreichen Beſuch zu ſtellen. C N 9 1 1 1 A „—U—w? 8—— 3 ä— Die Deuljche Arbeitsfront meldet: KPW. Im Monat Januar 1937 wurden von der Verwaltungsſtelle 24 Heppenheim a. d. B. 8 RM. 3152.55 ausbezahlt. In dieſer Summe ſind RM. 1786.10 enthalten, die als zuſätzliche Unter⸗ ſtützung monatlich an Invalidenrentner aus⸗ bezahlt werden. Die einzelnen Beträge ſchwan⸗ ken zwiſchen RM. 5.— und RM. 40.—. Die Rechtsberatungsſtellen der DAF. er⸗ freuen ſich einer ſteigenden Beliebtheit. Auch im letzten Monat herrſchte während der Sprechſtunden wieder ſtarker Andrang. Ar⸗ beits⸗ und ſozialrechtliche Streitigkeiten wur⸗ den bereinigt und in zahlloſen Fällen Aus⸗ künfte erteilt. Das Amt für Betriebsführung und Be⸗ rufserziehung hat zur Zeit innerhalb des Kreiſes 26 Kurſe der zuſätzlichen Berufsſchu⸗ lung laufen, die durchweg ſehr gut beſucht ſind. In Heppenheim wird ein Fremdſprach⸗ kurs(Engliſch) durchgeführt, der ſtarke Be⸗ achtung findet. Das Jugendamt iſt zur Zeit vollauf mit der Vorbereitung des diesjährigen Reichsbe⸗ rufswettkampfes beſchäftigt. Die bis jetzt vor⸗ liegenden Meldungen überſteigen das Vor⸗ jahrsergebnis um ungefähr 250. Jeder 6. Volks genoſſe des Kreiſes Heppenheim beſuchte im Januar eine Veranſtaltung der NSG.„Kraft durch Freude“. Der erſte Monat des Jahres 1937 brachte auch der Arbeit des Feierabendwerkes der Deutſchen Arbeitsfront im Kreis eine Fülle neuer Aufgaben. Als Weſentlichſte ſeien hier die Vorbereitungen genannt, die ſich aus der Bildung der Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen der Kd. und der Hitlerjugend, Bund deut⸗ ſcher Mädel und Landſchaftsbund für Volks⸗ tum und Heimat ergaben. Auch in dieſem Jahr werden eine große Zahl Arbeitskameraden mit hinausfahren und ihren Urlaub verbringen. Dies bedingte, daß bereits im Januar die Vorbereitungen getroffen wurden, und müſſen ſchon jetzt fünf Urlaubszüge als geſperrt ge⸗ meldet werden als Ergebnis der 1. Propagan⸗ welle für das Amt Reiſen. In einer Wochen⸗ endſchulung am Abſchluß des Monats fanden ſich 26 Wanderführeranwärter der KdF. zu⸗ ſammen und wird am 14. Februar von allen Ortsgruppen gewandert. Ganz beſondere Tätigkeit mußte das Amt Feierabend im vergangenen Monat entwickeln und kann hier gemeldet werden, daß in 41 Feierabendveranſtaltungen(Laienſpiel⸗, The⸗ ater, Tanz⸗ und Koſtümfeſte) insgeſamt 9 590 Volksgenoſſen des Kreiſes an den Veranſtaltungen ihrer Freizeitorgani⸗ ſation teilnahmen. Beſonders zu melden ſind die Betriebsgemeinſchaften einer Anzahl von Betrieben, durch welche insgeſamt 881 ſchaf⸗ fende Menſchen in ihrer Arbeitsgemeinſchaft einige fröhliche Stunden erlebten. Auch im Januar kann die Abteilung Volks⸗ bildungswerk zwei Vortragsveranſtaltungen mit faſt 200 Teilnehmern melden. Zeitung und Schule Die Beſtrebungen auf Einbeziehung der Zeitung in den Schulunterricht haben, wie das Nd. meldet, jetzt eine konkrete Form er⸗ halten. Im Einvernehmen mit dem Reichs⸗ erziehungsminiſter Ru ſt und dem Reichswal⸗ ter des NSL B., Wächtler, hat die Reichs⸗ preſſekammer den deutſchen Lehrern eine Broſchüre„Zeitung und Schule“ übermittelt, die ſich mit der heutigen Bedeutung der Zei⸗ tung, mit ihrem Entſtehen und ihrer Ver⸗ wendbarkeit im modernen Unterricht beſchäf⸗ tigt. g In einem Geleitwort erklärt der Reichs⸗ erziehungsminiſter:„Will die Schule zeitnahe ſein, will ſie ſich nicht vom wirklichen, überall andrängenden Leben abkapſeln, ſo kann ſie nicht länger auf eines der modernſten und un⸗ entbehrlichſten Hilfsmittel für den Unterricht verzichten— nämlich auf die Zeitung! Denn die Zeitung iſt das lebendige Tagebuch des deutſchen Volkes, das jeden Tag um eine Seite reicher wird.“ Der Miniſter ermahnte jeden Erzieher, dazu beizutragen, daß die Zeitung, die größte Mittlerin zwiſchen Führer und Gefolgſchaft, ſchon dem jungen Deutſchen zum Freund wird. Reichswalter Wächtler er⸗ klärt unter anderem, es erſcheine ihm undenk⸗ bar, daß irgendein deutſcher Menſch nicht all⸗ täglich durch eine Zeitung teilhaben möchte an dem Großen, das rund um ihn im deutſchen Vaterland geſchieht. f Die Broſchüre gibt dem Lehrer alle Auf⸗ klärung, um die Zeitung im Unterricht nutz⸗ bringend verwenden zu können. Nach einer kurzen Einleitung über die Bedeutung der heutigen deutſchen Zeit wird ihre Entſtehung ausführlich beſchrieben. Die praktiſchen An⸗ regungen für die Einſchaltung der Zeitung in den Schulunterricht gehen davon aus, daß die im nationalſozialiſtiſchen Reich geſchaffene neue deutſche Zeitung mit großem Nutzen in der deutſchen Schule verwendet werden könne. Wenn es der Lehrplan zuläßt, ſo könnte etwa wöchentlich eine„Zeitungsſtunde“ eingeführt werden, entweder im Rahmen des Deutſch⸗ oder Geſchichts⸗Unterrichts. Wenn die beſon⸗ dere Zeitungsſtunde nicht möglich ſei, ſo laſſe ſich die Zeitung auch ſonſt beinahe in allen Unterrichtsfächern verwenden. Wir hätten zwar in Deutſchland vorzügliche Lehrbücher mit neuem Geiſt und dem Wunſch nach Zeit⸗ nähe. Aber bis ins Geſtern, Heute und Mor⸗ gen reichten ſie nicht. Hier habe die Zeitung den Faden aufzunehmen und bis in die letzte Gegenwart fortzuführen. Nicht zuletzt laſſe die Zeitung die Kinder auch miterleben, wie die engere Heimat ſich wandelt. * Es wird mehr ſtenografiert Die Mitgliederbewegung des Gaugebietes Heſſen der Deutſchen Stenografenſchaft, das bekanntlich in Darmſtadt ſeinen Sitz hat, iſt in ſtets ſteigender Aufwärtsentwicklung begriffen. Während zu Beginn des vergan⸗ genen Jahres der Mitgliederſtand 15000 be⸗ trug, beträgt die Mitgliederzahl jetzt bei 124 Ortsgruppen rund 16 350 Mitglieder. ere eee eee ee eee Die ganze Viernheimer ſchaffende Jugend iſt am Sonntag nachmittag 4 Uhr, zur Ecöffnung des Reichsberufswettkampfes im „Ratskeller“. Aufruf an bie jchaßfende Jugend Viernheims! Beinahe 2 Millionen Wettkämpfer und Wettkämpferinnen treten die nächſte und über⸗ nächſte Woche zum Reichsberufswettkampf an, um in ehrlichem Wettſtreit ihre Kräfte zu meſſen. 1,8 Millionen kämpfen um die Ehre, Beſter zu ſein in ihrem Beruf, um dem Füh⸗ rer am 1. Mai in die Augen ſehen zu können. Wie war es doch früher, zerriſſene Jugend, geſpalten in Parteien, in bündiſche Jugend. Heute eine ſtarke Jugend, geeint in eine Marſchrichtung. So iſt auch der Reichsberufs⸗ wettkampf ein Symbol dieſer Jugend. Die Hit⸗ lerjugend will durch dieſen Wettkampf be⸗ weiſen, daß ſie nicht eine Jugend iſt, die nur Forderungen ſtellt, ſondern die zuerſt ihre Pflicht erfüllt und etwas leiſten will. Somit iſt der Reichsberufswettkampf eine Angelegen⸗ heit, die die ganze deutſche Jugend angeht. Unſer Volk ſoll in Zukunft nur noch ein Volk von lauter Fach- und Qualitätsarbeitern geben. Beſonders die Einſatzbereitſchaft und die Leiſtungsfähigkeit, die auf dem Gebiete des Berufslebens durch den Marxismus ſchwer darniederlag, wird durch den Reichsberufs⸗ wettkampf in der Jugend neu erweckt, indem er den Anſporn zu handwerklicher Höchſtlei⸗ ſtung bildet. Ganz beſonders ſoll dieſer Reichs⸗ berufswettkampf ein Anſporn ſein, ſteht er doch im Zeichen des Vierjahresplanes! Im Gegenſatz zu dem bolſchewiſtiſchen Stacha⸗ now⸗Syſtem ſollen ſchon die deutſchen Jung⸗ arbeiter und Jungarbeiterinnen gute Fachar⸗ beiter werden, die ſpäter Höchſtleiſtungen in ihrem Beruf verrichten. So rufe ich die ganze Viernheimer ſchaf⸗ fende Jugend auf: kommt alle am Sonntag⸗ nachm. 4 Uhr zur Eröffnungskundgebung des Reichsberufswettkampfes in den„Ratskeller“. Du Jungarbeiter und du Jungarbeiterin: für dich gibt es am Sonntagmittag nur eins: zur Eröffnungskundgebung des RBWK.! Das Hämmern und Klopfen der deutſchen Jugend in den Werkſtätten und Fabriken ſoll als wahres Sinnbild deutſchen Geiſtes verſtan⸗ den werden. Darum, Jungarbeiter und Jung⸗ arbeiterin, hole dein Letztes bei dieſem fried⸗ lichen Wettkampf aus dir heraus! Denn nur die beſte Leiſtung wird den Sieg davontragen! Der Kreisjugendwalter der DAF.: Wilhelm Rech. Das WH W. rechnet mit Dir am 14. Februar! Opfere am Eintopfſonntag! An die Viernheimer Handwerksmeiſter Am nächſten Sonntag, nachmittags 4 Uhr, findet im Saale des„Ratskeller“ die Eröff⸗ nungskundgebung des RBW. ſtatt. Hierzu ſind alle Viernheimer Handwerksmeiſter ein⸗ geladen. Da es gerade ſie angeht,— denn ſie ſind es ja, die die Lehrlinge zu Fach⸗ arbeitern heranbilden—, ſo iſt es Pflicht eines jeden Handwerksmeiſters, am Sonntag zur Eröffnung des Reichsberufswettkampfes zu erſcheinen. Ebenſo iſt die ganze Bevölkerung herzlichſt eingeladen. Goltesbienſt⸗Oroͤnungen Katholiſche Gemeinde Viernheim: 1. Sonntag der Faſtenzeit: Dominica Invocabit Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Verſammlung der Jünglings⸗ ſodalität und zugleich Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht 4 Uhr: Verſammlung für die 2. Ab⸗ teilung der Jungfrauenkongregation abends ½8 Uhr: Faſtenpredigt, gehalten von einem Ordensprieſter Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Jak. Bugert 4. n. hl. Meſſe für Altbürgermeiſter Georg Friedr. Kühlwein 4., Ehefrau Magdalena geb. Jäger und Angehörige Dienstag: 6.10 Uhr 1., 6.40 Uhr 2. S.⸗A. für Felizi⸗ tas Knapp geb. Schwarzmann Mittwoch: f 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Jakob Bugert 4. 6.40 Uhr Segensmeſſe für Eliſabeth Simon geb. Georgi, verungl. Sohn Ludwig und Großeltern In dieſer hl. Meſſe gehen die letztjährigen Erſtkommunikanten zur hl. Kommunion. Die erſten Bänke für die Kinder mögen frei⸗ gehalten werden. Die Zeit der Beicht am Dienstag wird in der Schule bekannt ge⸗ geben. Donnerstag: 6.10 Uhr 3. S.⸗A. für Felizitas Knapp geb. Schwarzmann 6.40 Uhr beſt. E.⸗A. für 7 Schulkind Kath. Lammer Freitag. 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hof⸗ mann geb. Winkenbach, Eltern, Schwieger⸗ eltern und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Familie Joh. Heinzelmann, Johannes Sommer, Johan⸗ nes Helbig 6.40 Uhr beſt. Amt für Jakob Mandel 4., Ehefrau Katharina geb. Winkler, ledig verſt. Söhne Jakob und gef. Krieger Aug. Samstag: 6.10 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Helbig geb. Pfenning, Großeltern und Angehörige 6.10 Uhr geſt. hl. Meſſe für Adam Weid⸗ ner 3., Ehefrau Kath. geb. Neuhäuſer, Kin⸗ der und Angehörige 6.40 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Haas geb. Jochim, Schwiegervater Sebaſtian Haas und Angehörige Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern 6.40 Uhr hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche hl. Meſſe. Nächſten Sonntag iſt gemeinſchaftl. 5 Kommunion für das 5. Schuljahr. Mädchen beichten Freitag, Knaben Samstag 2 Uhr. Mittwoch und Freitag, abends halb 7 Uhr, Faſtenandachten. Am nächſten Sonntag Beginn der öſterlichen Zeit. An dieſem Sonntag erfüllen ihre Oſterpflicht alle Jungfrauen. Der Beichtſtuhl beginnt von jetzt ab Sams⸗ tag 4 Uhr. Die Kollekte am nächſten Sonntag iſt für den hl. Vater beſtimmt. Montag: 1. und 2. Abteilung der Jung⸗ frauen, Donnerstag: 3. Abteilung der Jung⸗ frauen abends 8 Uhr im Sälchen der Kirche. Dienstagabend 8 Uhr Vortrag für alle Männer und Jungmänner unſerer Pfarrei. Alle ſind herzlich eingeladen. 1 Grad Wärme. Geſtern früh gegen 6 Uhr waren es im Freien 1 Grad Wärme und heute 2 Grad über Null. Man könnte meinen, wir ſeien im April. Es regnet, herrſcht wärmender Sonnenſchein, und am Morgen und Abend Schnee und Eis.— Noch immer liegt Deutſchland im Bereich kalter Meeresluft, die zu weiteren Niederſchlags⸗ ſchauern,(im Gebirge durchweg Schnee) An⸗ laß gab. Die Großwetterlage zeigt erneut eine Umgeſtaltung, wobei zunächſt Witterungsbeſ⸗ ſerung und vor allem nachts weitere Abküh⸗ lung zu erwarten iſt. Es iſt jedoch zu erwar⸗ ten, daß ſich wieder zunehmend mildes Wetter mit Regenfällen durchſetzt.— Samstag: Häu⸗ fig aufheiternd und meiſt trocken, nachts ver⸗ breiteter Froſt, veränderliche Winde. Sonn⸗ tag: Vorausſichtlich wieder Uebergang zu un⸗ beſtändigem Wetter mit Niederſchlägen(an⸗ fänglich Schnee) und ſteigenden Temperaturen. Evangeliſche Gemeinde Viernheim: Sonntag, 14. Februar 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt (Text: Math. 4— 11; Lieder: 58, 244 295). Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 15. Februar: Kirchenchor Dienstag, den 16. Februar: Frauenabend Mittwoch, den 17. Februar: 2. Paſſions⸗ abend Freitag, den 19. Februar: Mädchenkreis. J.. Arbeiter, Bauern, Handwerker und Gewerbetreibende: erſcheinen vollzählig in der Partei⸗ Kundgebung Montag, 15. Januar, abends 8.30 Ahr im„Freiſchütz“ FCC Anjere Jugend ruft! Eröffnung des Reichsberufswett⸗ kampfes 1937 Volksgenoſſen, zeigt eure Verbundenheit mit unſerer ſchaffenden Jugend und kommt am Sonntag nachmittag 4 Uhr zur Eröffnung des 4. Reichsberufswettkampfes in den„Rats⸗ keller“. Der Kreisjugendwalter wird über den Sinn und die Bedeutung des Reichsberufs⸗ wettkampfes ſprechen. Die Kundgebung wird umrahmt durch Lieder und Sprechchöre der Hitler⸗Jugend. 5 Punlie zum A8 WK 1937 1. Tritt ruhig und entſchloſſen zum Wett⸗ ſtreit an. Wenn du mit der Ueberzeugung deines Könnens an die Arbeit gehſt, als gälte es, dein gewöhnliches Tagewerk zu vollbrin⸗ gen, dann wirſt du am eheſten für alle Fragen die richtige Löſung finden. g a 2. Achte auch auf deine Berufskleidung! Du weißt ja, daß du zum Reichsberufswett⸗ kampf in der Berufskleidung antrittſt, um ſo⸗ mit ſchon rein äußerlich zu dokumentieren, daß du auf deinen Beruf ſtolz biſt. Denke daran, daß darauf geſehen wird, ob deine Berufskleidung tipptopp in Ordnung iſt. 3. Nicht gleich drauflosſchießen, wenn dir eine Aufgabe geſtellt wird. Niemand beurteilt, wie ſchnell du deine Arbeit verrichteſt, wohl aber, wie gut du ſie ausführſt. 4. Laß dich nicht beeinfluſſen, wenn einer deiner Kameraden etwas anderes anpackt als du. Jeder hat ſein Lehrjahr hinter ſich— und jede Lehre 5 ihr eigenes Geſicht. 5. Vergiß vor allen Dingen nicht, dir Schreibzeug mitzubringen, denn mit den Fingern wirſt du ſchlecht die Löſung der theoretiſchen Aufgaben niederſchreiben können. Geborgt wird nichts! Kameraden, zeigt euch diszipliniert, beweiſt euer Können, tretet mit Mut und Berufs⸗ freude an, ſchreibt und ſprecht, wie euch der Schnabel gewachſen, und arbeitet, wie eure Hand es gewöhnt iſt. Nur dann werdet ihr eure Befriedigung beim Reichsberufswett⸗ kampf finden, in dem Bewußtſein, vor aller Oeffentlichkeit euer Können unter Beweis ge⸗ ſtellt zu haben. gandball des Turnvereins: Jugend⸗Mannſchaften ſtehen im Vordergrund Nachdem die 1. Mannſchaft ſpielfrei iſt und die 2. Mannſchaft in Neckarau gegen Kur⸗ pfalz das fällige Verbandsſpiel beſtreitet, lenkt ſich das Hauptintereſſe aller Handball⸗ freunde morgen Sonntag auf das Punkte⸗ ſpiel der A.⸗Jugend, die auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße gegen„Germania“ Mannheim um die Siegespalme ringt. Dieſe Begegnung iſt inſofern von beſonderer Wich⸗ tigkeit, als Viernheim dem geſteckten Ziel, der Erringung der Meiſterſchaft, ziemlich nahe gekommen iſt. Das morgige Spiel darf des⸗ halb, will man ſeine guten Ausſichten wah⸗ ren, nicht verloren gehen. Beginn: 1.30 Uhr. Die B⸗Jugend tritt um 2.45 Uhr gegen Poſt Mannheim an, allerdings mit wenig Sieges⸗ ausſichten, denn ſchon im Vorſpiel haben die Mannheimer ihre ſpieleriſche und körperliche Ueberlegenheit deutlich zum Ausdruck ge⸗ bracht.— Die Spieler der 1. Mannſchaft mögen das angeſetzte Platztraining vollzählig beſuchen.—(Näheres ſiehe Vereinsanzeiger). * H3 und NSW ein gemeinſamer Arbeit In der Frankfurter Feſthalle findet in der Zeit vom 8. bis 21. März 1937 eine große Ausſtellung der Hitlerjugend Gebietsführung Heſſen⸗Naſſau(13) ſtatt. Zur Zeit ſchweben noch Verhandlungen mit der NSV., um eine Beteiligung ſicherzuſtellen. 4 Mil leiſtungsprüfung. Bauern und ſonſtige Kuhhalter beachten wichtige Bekannt⸗ machung betr. Milchleiſtungsprüfung, in heu⸗ tiger Ausgabe. C Tee Vier ngeimer Conimſchau Das beſte Ufa-Filmwerk ds. Jahres! errater Samstag, Sonntag und Montag Central⸗Film⸗Palaſt! Ein Spitzenfilmwerk, auf das ſchon lange alles wartet. Nicht nur Filmfreunde ſollen ſich dieſes Ufa⸗Filmwerk anſehen, ſondern ganz Viernheim! So wertvoll iſt dieſes Filmwerk. In den Hauptrollen ſehen wir Willy Birgel und Lida Baarova.— Ein nach wahren Be⸗ gebenheiten verfaßter Spionagefilm, aus dem die Regie mit dem Einſatz großer wehrtechni⸗ ſcher Kräfte ein aufrüttelndes Dokument der Gegenwart ſchuf. Die Liebe eines haltloſen deutſchen Konſtrukteurs zu einer verwöhnten Frau wird zum erſchütternden Ablauf un⸗ heilvoller a he die den Geſtrauchelten zum Verräter ſeines Landes machen. Die her⸗ vorragende Darſtellung eines mit gefährlicher Präſion arbeitenden modernen Spionage⸗ apparates und die mit der entſchloſſenen Ge⸗ walt wehrtechniſcher Mittel einſetzende Ab⸗ wehr geſtalten den Film zu einem tiefen Er⸗ lebnis!— Es hat ſich ſchon herumgeſprochen, daß man unbedingt dieſes Filmwerk ſich an⸗ ſehen muß. Millionen ſahen ſich dieſes Film⸗ werk an und du willſt abſeits ſtehen! Nein, „Verräter“ muß man geſehen haben! Ein Filmwerk für Jung und Alt. In den Gloria⸗Lichtſpielen! Achtung! Samstag u. Sonntag! Nur 2 Tage! „Die klugen Frauen“ Ein Film voller Schwank⸗Situationen, voll Humor und Derbheit, ein Film von feigen Männern und lebensklugen, charmanten Frau⸗ en; ein Film, der Sie zu hemmungsloſem La⸗ chen reizen wird.(In Frankreich mit dem großen Filmpreis ausgezeichnet!)— In den Hauptrollen: Francoiſe Roſay, die kluge, vielgewandte Bürgermeiſterin, deren Charme ein Heer beſiegt. Paul Hartmann, der ga⸗ lante ſpaniſche Herzog. Carſta Löck, eine le⸗ benshungrige Fiſchersfrau mit dem Mund auf dem richtigen Fleck. Will Dohm, ein Bürger⸗ meiſter, der ſich tot ſtellt, wenn es brenzlich wird. Charlott Daudert, eine zarte Tochter ih⸗ rer reſoluten Mutter, der Bürgermeiſterin. Paul Weſtermeier, ein großſchnäuziger Flei⸗ ſcher, der ebenſo feige wie lang iſt. Trude Marlen, eine Gaſtwirtin, wie ſie ſein ſoll, eine Frau, die den Teufel im Leib hat. Albert Lieven, ein verträumter Maler mit Liebes⸗ ſchmerzen, und dazu noch viele komiſche, lu⸗ ſtige Perſonen, u. a. ein humorvoller Kaplan, ein melancholiſcher Zwerg, zwei biſſige Affen, zwei verliebte ſpaniſche Offiziere, eine char⸗ mante Bäckersfrau, über alle werden Sie 2 Stunden lachen.— Ein genialer Film, ein unerſchöpflicher Reichtum von Einfällen füllt jede Szene. Ein Einfall folgt dem anderen, nie läßt die Spannung nach. Dieſe Hymne an das Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Schulgefechtsſchießen bei Viernheim. Die Sche Waben des Inf.⸗Regts. 110 im unteren Feld ſind beendet. Grundſtücks⸗ beſitzer, die hierbei Flur⸗ oder ſonſtige Schä⸗ den erlitten haben, werden aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens 20. Februar 1937 auf dem Rat⸗ haus— Zimmer 18— zu melden. Viernheim, den 12. Februar 1937 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Ge⸗ tränkeſteuer⸗Erklärung für Monat Januar 1937. Viernheim, den 11. Februar 1937 Betr.: Milchleiſtungsprüfungen im Bezirk der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſſau vom 1. 7. 1936. Auf Grund der Verordnung über Milchlei⸗ ſtungsprüfungen vom 22. November 1935 (RGBl. 1 S. 1354) und der Verordnung des Beauftragten des Reichsnährſtandes für die Milchleiſtungsprüfung vom 11. Februar 1936 RNVBl. S. 70) wird für den Bezirk der Landes bauernſchaft Heſſen⸗Naſſau auf Vor⸗ ſchlag des Landesbauernführers angeordnet: 81 1. Sämtliche Beſtände, von drei und mehr Kühen im geſamten Bezirk der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſen⸗Naſſau unkerliegen der Milch⸗ leiſtungsprüfung. Die Prüfung erfolgt min⸗ deſtens einmal im Monat. Sie ſchließt eine Unterſuchung der Milch auf Fettgehalt ein. Maßgebund dafür ſind die im Betrieb vor⸗ eee, eee Das haben lr ja Lar- nem gewunt- Ja, das iſt es eben, Meiers ha⸗ ben mit der fal⸗ ſchen Sparſam⸗ keit die ganze Nachbarſchaft verärgert.— Wenn man ſich verheiratet, ſetzt man doch eine Anzeige in die Viernheimer Volkszeitung, damit es alle Freunde u. Be⸗ kannte erfahren! Kleine Anzeigen in der Hlernnelmer Volks zeltung ſchon von 40 Pig. an, je nach Größe des Textes und der Schrift. — 8 7 . m Me lat gewannen? 8. giehungstag 11.„ebruar 1987 In der heutigen Vormlttagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. gezogen 8 Kenan zu 10990 Rr. 38220 80998 388325 255570 ewinne zu 8050 RW. 8842 129871 30824 18—— 1 8— 81 88892 04529 28842 1620 1907 K 9887 18880 28528 67051 106897 117904 ewinne zu 1900 K. 12922 627384 92702 145842 148899 148836 155839 174621 7758 77 387457 1 312313 823447 344687 388289 362555 e eee eee ewinne 752 RM. 3102 29099 40950 47781 57990 72263 7257 J. 288837 28887 24600 2 52 2338568 283711 283333 37353 287970 33285 818386 343284 347788 348638 359381 408 Gewinne zu 300 R 8964 12651 12778 19 1 3930 899 8836 6207 6282 8916 60 80 818489 318552 324481 924488 328902 330518 333721 333315 336109 33 4843 349993 359044 359448 351208 353857 352897 888978 882885 390597 382294 383222 379725 370533 377403 378837 389581 384852 385676 387509 38784 3 8 396268 35823 88965 889758 388816 380729 382813 393874 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. gezogen a 8 dis ewinne zu 4 zg 383145 eee 5 90174 160574 216389 226778 ewinne zu M. 15623 25734 31971 41167 68898 80 ei e b e e g e gen ewinne zu 5 4 28 6125 8926 48275 644 77819, 98888 10 91d 106677 128821 143533 148084 194678518333 1 27 671 5 343087 849989 883288 353684 365802 387800 384597 ee 398 Gewinne zu 300 RM. 928. 2778 4462 5854 6576 7574 11881 11814 12717 14898 622 18432 16811 21394 22280 24315 24885 24809 25189 28387 28288 28878 33386 38416 38539 38803 57918.88487 81244 82258 83053 84480 85449 85808 85900 66668 2 27222 77288 79978 81084 82283 82304 83242 84236 85035 88491 80885 98078 150358 168788 104386 164848 104881 10565 198188 117287 147289 115171 119399 123783 127140 129344 130538 285889 287240 287893 289784 288878 271472 278576 277128 288859 289772 292419 297008 289289 299898 300741 302537 306288 3073827 397719 397878 308405 313289 314213 318880 325188 824478 326353 327088 327953 329080 880216 333926 338788 339958 341840 344833 347885 347712 359958 352774 353034 384911 356939 356972 360393 fer jeder Zentner KAL ist ein Baustein för die Erhelfung der Bodenfruchtbarkeit und die Sicherung der Nah nqsfreiheif. 1 Erjolg bu rch 8—— 2 2 A 8 Leben und die ſchöne, wilde Welt wird ſedes Herz ſchneller ſchlagen laſſen.— Auch dieſes Filmwerk iſt eine Spitzenleiſtung der inter⸗ nationalen Filmkunſt. Man möge nach Möglichkeit ſchon die Werktagsvorſtellungen beſuchen, denn 1. ſind dieſelben billiger und 2. gemütlicher.— Auf zu„Verräter“ und zu den„Klugen Frauen!“ Degen bie Waßſe des Mutigen Das bevorſtehende Bezirks⸗ und Gauklaſ⸗ 57 1 75 in Viernheim des Kreiſes Unter⸗ aden bringt die Degenfechter auf die Kampf⸗ bahnen. Der Degen, zum Unterſchied des Florett und Säbels, eine ausgeſprochene Stoß⸗ waffe, iſt die Waffe des mutigen Kämpfers. Die Spitze des Degens iſt nicht geſichert wie bei Florett oder Säbel, ſondern mit einer zak⸗ handenen Kühe ohne Rückſicht auf die Beſitz⸗ verhältniſſe. N 2. Sämtliche Kühe aus Beſtänden, die der Milchleiſtungsprüfung unterliegen, müſſen durch Ohrmarken gekennzeichnet werden. 3. Für Beſtände, die nach Abſatz 1 der Milchleiſtungsprüfung unterliegen, entfällt die Prüfungspflicht durch Verringerung der Kuhzahl unter drei Stück nicht. 4. Die Inhaber von Betrieben mit weniger als drei Kühen können ſich der Milchleiſtungs⸗ prüfung freiwillig anſchließen. 82 1. Die Durchführung der Milchleiſtungs⸗ prüfung erfolgt durch die Tierzuchtämter der Landesbauernſchaft und die von ihnen beſtell⸗ ten Oberkontrollaſſiſtenten, Kontrollaſſiſten⸗ ten und Probenehmer. Die Tierzuchtämter haben mit den zuſtändigen Milchwirtſchafts⸗ verbänden zuſammenzuarbeiten. 2. Die Kuhhalter ſind verpflichtet, den Tierzuchtämtern, Kontrollaſſiſtenten und Pro⸗ benehmern und allen ſonſtigen mit der Durch⸗ führung und Ausführung der Milchleiſtungs⸗ prüfung beauftragten Perſonen und Verwal⸗ tungsſtellen alle erforderlichen Auskünfte zu erteilen. Sie ſollen ihnen die Arbeit nach beſten Kräften erleichtern. 1. Zur Durchführung der Milchleiſtungs⸗ prüfungen werden Kontrollbezirke gebildet. Die Summe der Kontrollbezirke in einem Tierzuchtamtsbezirk bildet den Oberkontroll⸗ bezirk. Die Summe der Oberkontrollbezirke im Gebiete der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau bildet die Landeskontrollſtelle mit dem Sitz bei der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſ⸗ ſau. Für jeden Kontrollbezirk werden je nach Bedarf ein oder mehrere Kontrollaſſiſtenten angeſtellt, welch letzteren wieder eine Anzahl Probenehmer unterſteht. 361044 382359 383378 363481 363882 367484 373538 374747 383430 884906 889831 891833 395469 396503 398872 399141 399837 injerieren kigen Spitze verſehen, die es ermöglicht, die einzelnen Treffer auch ohne Elektromelder mit größtmöglicher Sicherheit zu erkennen. Des weiteren kommt hinzu, daß als 1 der ganze Körper gilt vom Scheitel bis zur Sohle. Die Spitze kann bei wuchtigen Stößen zu kleineren Verletzungen führen, d. h. ſog. Hautriſſe. Es iſt daher klar und verſtündlich, wenn man zwei Degenfechter beobachtet, daß ihr Kampf ruhiger verläuft wie der der Flo⸗ rett⸗ und Säbelfechter. Degenfechten könnte man auch mit Nervenfechten bezeichnen, denn im Degenkampf entſcheidet hauptſächlich die Konzentration und Ruhe des Kämpfers Sieg und Niederlage. Die meiſten Stöße und An⸗ griffe des Degenfechters erfolgen auf den Arm, da dies der kürzeſte Weg für die Setzung eines Treffers iſt. Die überraſchenden An⸗ 8 4 1. Die der Landesbauernſchaft entſtehenden Koſten der Milchleiſtungsprüfung werden in folgender Weiſe aufgebracht: a) Die Molkereien, in deren Einzugsgebiet die Milchleiſtungsprüfungen durchgeführt werden, haben je Kilogramm angelieferte Milch eine Gebühr von 0,06 Rpf. zu be⸗ zahlen. Die Beträge ſind monatlich nach⸗ träglich über den Milchwirtſchaftsverband an die Landesbauernſchaft(Landeskontroll⸗ ſtelle) abzuführen. Gebührenpflichtig ſind: 1. die Molkereien; 2. die e e jedoch wird die Gebühr nur nach denjenigen Milchmengen berechnet, welche die Ge⸗ noſſenſchaften nachweislich unmittelbar als Friſchmilch im Ort in Verkehr brin⸗ en.* b) Die Molkereien haben füt die Fettgehalts⸗ beſtimmung der Milch aus den der Milch⸗ leiſtungsprüfung unterſtehenden Beſtänden einen geeigneten Unterſuchungsraum bereit⸗ zuſtellen. Auch haben ſie die zu einer ord⸗ nungsmäßigen Ausführung der Milchlei⸗ ſtungsprüfung erforderlichen Geräte, Che⸗ mikalien, Bücher und ſonſtige Hilfsmittel zur Verfügung zu ſtellen und für Licht, Heizung ſowie elektriſchen Strom zu ſorgen. Kuhhalter, die die Milch aus ihren der Prüfung unterliegenden Beſtänden an eine Molkerei liefern, haben je Kuh und Monat eine Gebühr von 0.25 RM. zu zahlen. Der Betrag iſt jeweils bei der Ausführung der Milchleiſtungsprüfungen an den Probeneh⸗ mer gegen Empfangsbeſcheinigung zu zahlen und von dieſem unverzüglich an den Kon⸗ trollaſſiſtenten zur Weiterleitung an das Tierzuchtamt(Leiſtungs inſpektor) abzufüh⸗ ren. 0 — Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. I. 1937 über 800„ 4 in An zeigen⸗ breisliſte r 6 Kite griffe auf den Körper aus der Ruheſtellung geben dem Degenkampf das Intereſſante und zeugen oft von der Entſchlußkraft und Gei⸗ Einführung des Elektromelders beim Degen⸗ fechten hat eine bedeutende und beſſere Treffſicherheit mit ſich gebracht, da hierbei Fehlurteile der Kampfrichter— wer früher aufkam und ob richtig getroffen wurde— aus⸗ geſchloſſen ſind. Soll ein Treffer angezeigt werden, ſo muß der Druck des Angriffes minimum 100 gr. betragen. Die Kämpfe am 7. März werden daher aus Unterbaden die Fechter in Viernheim zuſam⸗ menbringen, die keine Angſt haben, evtl. eine minimale und ungefährliche Hautverletzung zu erhalten, daher der Degenfechter— der mutige Kämpfer! d) Kuhhalter, die die Milch aus ihren der Prüfung unterliegenden Beſtänden nicht an eine Molkerei liefern, haben je Kuh und Monat eine Gebühr von 0.40 RM. zu zahlen. Der Betrag iſt jeweils bei der Aus⸗ führung der Milchleiſtungsprüfung an den Probenehmer gegen Empfangsbeſcheini⸗ gung zu zahlen und von dieſem unverzüg⸗ lich an den Kontrollaſſiſtenten zur Weiter⸗ leitung an das Tierzuchtamt(Leiſtungsin⸗ ſpektor) abzuführen. In Zweifelsfällen ent⸗ ſcheidet der Landesbauernführer darüber, ob der Kuhhalter als Milchlieferant gilt. 2. Die in Abſatz 1 feſtgeſetzten Beträge ſind für ſämtliche Kühe aus den der Prüfung un⸗ terliegenden Beſtänden, alſo auch für die trockenſtehenden, zu entrichten. 3. Die den Molkereien nach Abſatz 1 ent⸗ ſtehenden Unkoſten dürfen den Lieferanten nicht unmittelbar in Rechnung geſtellt werden. — 5 Verſtöße gegen dieſe Anordnung werden mit Ordnungsſtrafen bis zu 1000.— RM. für jeden Fall der Zuwiderhandlung durch den Landesbauernführer geahndet. § 6 Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Berlin, den 23. Dezember 1936 Der Beauftragte des Reichsnährſtandes für die Milchleiſtungs⸗ prüfungen gez. Freiherr von Gumppenberg Vorſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 11. Februar 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. ſtesgegenwart des einzelnen Kämpfers. Die* Tobes⸗Anzeige Gott, der Allmächtige, hat unſere liebe Tochter, Schweſter und Nichte Acker Nachtweide, gute Lage 2700 qm zu verpachten f 5 7 in der Ge. d apa anmer ſchaftsſtelle ds. Bl. nach kurzer, ſchwerer Krankheit, verſehen mit den Tröſtungen unſerer hl. Kirche im jugendlichen Alter von 7 Jahren zu ſich in die Ewigkeit genommen. Viernheim, den 12. Februar 1937 Die trauernden Hinterbliebenen Die Beerdigung findet heute Samstag nachmittag 4 Uhr vom Trauerhauſe, Neuhäuſerſtr. 6, aus ſtatt. L. Verhkaulen täglich friſche Eler Speiſegelbe⸗ rüben und gelbe Speiſekartoff. Peter Belz Luiſenſtraße 56 Daunen— Bettfedern Inletts in guten Qualitäten beziehen Sie vorteilhaft durch Friedrichstrabe 10 Knoblauch- Beeren „Immer junger“ extta stark, enthalten den seit über 1000 Jahren bekannten echten bulgar. Knoblauch in konzentr., leicht verdaulicher Form. 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Ueberall Maſſenandrang, denn einer ſagt's dem andern:„Verräter“ muß man geſehen haben. Dazu gute Beiprogramme und die neueſte Ufa⸗Tonwoche. Anfang Werktags 8,15, Sonntag ab 7 Uhr ab 9,15 Uhr 2. Vorſtellung. Ein Beſuch der beiden Filmbühnen iſt das ſchönſte u billigſte Vergnügen. 1 Samstag und Sonntag Ein Millionenfilm! Ein Meiſterwerk! Die größte deutſch⸗franzöſiſche Gemeinſchafts praduktion des Jahres 1936. Nach Motiven von Charles Spaak und de Coſter. Ein derb-komi⸗ ſches, humorvolles Sittenbild aus einer flandri⸗ ſchen Kleinſtadt, mit ihren lebensluſtigen Bür⸗ ern und liebesklugen Frauen, die mit Charme, Ziſt und Klugheit die ſpaniſche Beſatzung der Stadt zur Kirmes einladen und ihren feigen Männern zeigen, daß Frauen nicht nur im Hauſe zu regieren verſtehen und daß auch ſpaniſche Soldaten vor ſchönen Frauen kapitulieren müſſen. Ein Film bei dem Sie aus dem Schmunzeln und Lachen nicht herauskommen 1 l III In den Hauptrollen: Francoiſe Roſay— Paul Hartmann— Carſta Löck— Albert Lieven— Charlott Daudert Paul Weſtermeier— Trude Marlen (Letzte aus Förſterei Heide) Dienstag, den 16. Februar l. Is. 9 Uhr vormittags beginnend werden in der Gaſtwirt⸗ ſchaft„Rheingold“ zu Lampertheim aus Heide Abtlg. 3(Abtrieb) öffentlich meiſtbietend ver⸗ ſteigert: Scheiter rm: Kiefer 220; Knüppel rm: Kiefer 167; Stöcke rm: Kiefer 100. Unterſtrichene Nummern kommen nicht zum Ausgebot. Auskunft durch Revierförſter Schwarz zu Heide. Lampertheim, den 11. Februar 1937 Heſſiſches Forſtamt Lampertheim Brennholzverſtei gerung meta Nr. 7 in gutem Zuſtand E billig zu verkaufen Mannheimerſtr. 17 eee Adolf Hitlerſtraße 41 Ein formschônes genlaf zimmer in Eiche mit Nussbaum, schwere Verarbeitunq, gerundet: N Anzahlu oder bestehend aus: 1 Schrank 3törig 180 cm breit, 1Frisierxomode mit 3teilig Kristallspieqel u. 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Auch ſolche Sän⸗ ger, die ſeither nicht mehr geſungen haben, ſind herz⸗ lich willkommen. Der Vorſitzende. Geſangverein Sängertreue⸗ Harmonie. Heute Samstag abend halb 9 Uhr Singſtunde. Reſt⸗ loſes Erſcheinen iſt dringend erforderlich. Morgen Sonntag vormittags 10 Uhr Geſamt⸗Chor⸗ probe, wo jedem Schichtarbeiter Gelegenheit geboten iſt, ſämtliche Chöre mitzulernen. Der Vorſitzende. Turnverein von 1893 Abteilung Handball: 1. Mannſchaft morgen vormittag halb 10 Uhr Platztraining. 2. Mannſchaft in Neckarau gegen„Kurpfalz“. Abfahrt halb 9 Uhr per Rad ab Drehſcheibe. A⸗Jugend in Viernheim gegen„Germania“ Mannheim, Beginn halb 2 Uhr. B⸗Jugend um 3 Uhr gegen Poſt Mannheim in Viernheim. Kleintierzuchtverein 1916 Viernheim Sonntag, den 14. 2. findet nachmittags 2 30 Uhr im Vereinslokal„Zum goldenen Karpfen“ die dies⸗ jährige Hauptverſammlung ſtatt. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt es Pflicht eines jeden Mit⸗ gliedes die Verſammlung zu beſuchen. Die Frauen ſind hierzu herzlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Medizinal⸗Verband Viernheim Sonntag, den 14. Februar, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus Saftladen zum grünen Laub(bei Wath. Träger Witwe) unſere General⸗Verſammlung ſtatt wozu die Mitglieder höfl. eingeladen ſind. Tagesord. nung wird im Lokal bekanntgegeben. Pünktliches und vollzähliges Erſcheinen erwartet der Vorſitzende chulung tur: Biüro bieten meine bewährten Jahres- und Halb- re Schnellförderuder rivat- Unterricht bei mäßigem Honorar Höhere und private Handelsschule chüritz 0 7. 23 nächst Universum Fernsprecher 27105 —— Das Gchaufenſter pic zu Hundenen Nie Anzeige aber ſpricht zu Tauſenden!