iernheimer Volkszeilun Amtsblatt der Bürgermeiſterei Viernheim Verkündigungsblatt der N89 AP. Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Anzeigenprets: Grundpreis für 1 mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ S teil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 dee, ee Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 38 Montag den 15. Jebruar 1937 13. Jahrgang — p. Große Kulturlagung des Gaues Heſſen-Uaſſau Gauleiter Sprenger und Gaupropagandaleiter Müller-Scheld ſprechen über die kommende Kulturarbeil Bildung eines Gaukulturrats an der Seite des Gaupropagandaleiters Am Samstag und Sonntag fand in Wiesbaden eine Gaukulturtagung ſtatt, bei der Gauleiter Sprenger und Gaupropagandaleiter Müller⸗Scheld eingehend über die upttagung wurde umrahmt von mehreren Gondertagungen, auf denen vor Vertretern der Partei kommende Kulturarbeit in unſerem Gau Heſſen⸗Naſſau ſprachen. Die Ha un 0 ihm und ihren Gliederungen die hauptſächlichen Richtlinien nationalſozialiſtiſcher Kulturge ſtaltung aufgezeichnet wurden. mierend zur Seite ſteht. Durch die Perſonal⸗ 2 N 2 2 beige ele an zune Jeierſtunde der hillerſugend am Jonnlagggg Im gedrängt gefüllten Raum 75 Werkes des Landesſtellenleiters hat er die. 7 1 n Mainz ⸗Amd 158 in if 8 n Dyckerhoff und Wicking in Mainz ene kulturelle Arbeit auf breiteſter und volkstüm⸗ e N 5 begannn die Gaukulturtagung mit einer Be⸗ Im Mittelpunkt der von Muſik, Lied und lich. 1 0 0 Spruch umrahmten Feierſtunde der Hitler ichſter Grundlage vorwärts du treiben. Es] veſſen⸗Kaſſau wahrzunehmen. Der Reichs⸗ kommt dabei nicht darauf an, dem einfachen] miniſter iſt aber auch gleichzeitig Präſident der triebsfeierſtunde. Dichtungen von Standarten⸗ b 0 führer Schumann und Herbert Böbme lagen] Jugend ſtand die Rede des ſtellvertretenden darauf an. 5. n gleichzeiti c der von Bruno Hellberger geſchaffenen muſi⸗ Amtscheſs Kultur der Reichs ſuge ndfüh⸗ Arbeiter ſofort das Verſtändnis und Erlebnis] Reichskulturkammer. die für die geſamte Kul⸗ kaliſchen Ausgeſtaltung zugrunde. Werkſchar⸗ rung, Obergebietsführer Cerff. In der mit einer Beethovenſchen Sinfonie zu vermitteln turpolitik in Deutſchland verantwortlich ze ich⸗ kapelle, Hellertion, Landsknechtstrommeln, den großem Beifall aufgenommenen Rede führte er 0 88 ibn über das einſachſte und primitivſte net. Dieſe Befugniſſe ſind ebenfalls regional Chor des Betriebes kündeten von Glauben und etwa aus: Die kulturelle Arbeit erfordert die ulturſchaffen bis zum Erlebnis großer Kunſt⸗ aufgeteilt und werden von dem Landeskultur⸗ Gefolgſchaft. unt r ennbare Zuſammenar beit aller werke zu lenken. Die organiſche Erziehung führt walter wieder in Perſonalunion mit dem Gau⸗ Der Gebietsführer der Hitlerjugend. Ober⸗ Beteiligten und ſuſtändigen Kräfte. um alle] endlich auch dazu. die Kunſt nicht erſt dan als propagandaleiter ausgeübt. bannführer Brandt, ſprach zu der in Unt] Anberufenen von der inneren Geſtaltung des 1 zu bezeichnen, wenn ſie für den einfachen form und Arbeitskleid verſammelten Gefolg dien dh; boganiſerk werden dad dee Arbe olksgenoſſen nicht mehr verständlich in. Der nationalſozialiſtiſche Kunſtwillen ſchaft des Watriabes und ihren e der Organiſationen iſt es nicht, Genies zu 1 7 9 55. 101 a 1 9„Die Uebertragung der neuen Aufgabe gibt Wieder kündet der Chor vom Vertrauen zur f g 8 nt fi z aus Anlaß des Gaukulturtages feſtlich geſchmück j. 10 1 g b. 5 3 5 ſuchen. Das wahre Genie etzt ſich allen Ge⸗ ten Kurhaus ein, wo ihm die angetretenen mir Gelegenheit. vor dieſem Kreis einmal eine Führung, vom Bekenntnis zu treuer Gefolg,] walten zum Trotz durch und zwingt das Volk. Politiſchen Lei»ſowie die Hitler⸗J d Reihe von weitverbreiteten Unklarheiten zu be⸗ aft. Vor uns erſteht das Bild der rot be, ſich ei i i inen 8„ Polikiſchen Leiter ſowie die Zitler Iusend ie, ſeiti f in fü Schi ſchaf or u! ü ſich eines Tages mit ſeinen Leiſtungen du be die Werkſcharen einen herzlichen Empfang be⸗ ſeitigen, die gerade in führenden Schichten noch ſtrahlten Feldberrnballe. ſchäftigen. Es kommt vielmehr darauf an. mit reiteten. In der Vorhalle des Kurhauſes ſand ſehr häufig ſeſtgeſtellt werden können“, damit Begrüßung durch den ſtellvertretenden Gau⸗ der einfachſten und praktiſchen Kultur eine feierliche Begrüßung des Gauleiters. die leitet Pg. Müller ⸗Scheld zu einer grund⸗ leiter Staatsrat Reiner. arbeit einzuſetzen R. ſätzlichen Auseinanderſetzung mit dem national⸗ durch einen markant vorgetragenen Prolog An g. 8 5 Kurz nachdem die Teilnehmer au der Be⸗ Das Problem, das Volk der Kunſt wieder] eines Hitlerjungen eingeleitet wurde. ſtatt. ſozialiſtiſchen Kulturwillen über. Wir haben triebsfeierſtunde im Kurhaus zu ee zuzuführen, kann nicht durch verbilligte Ein⸗ We e 1 5 1 e 1225 3 ee mm garen ſchien der ſtellvertre⸗ 1 5 ö den. Nur eine gan Im Anſchluß hieran eröffnete im kleinen lter iffsverwirrungen nenner angekommen waren, erſch 0 8 trittskarten gelöſt werden tur ganz Saal des Kurbauſes der Kreisleiter des Kreises wird. Es iſt unerhört schwer, ſich W ar bei Menſchen. tende Gauleiter Staatsrat Reiner um ſie][ ſyſtematiſche Erziehungsarbeit. die die Kultur⸗ Ha. N 5 ird. 5 1 zu begrüßen. Mit kurzen Worten ſetzte er den veranſtaltung nicht mehr zum geſellſchaftlichen Wiesbaden, Römer die Haupttagung der mitivſten Dinge zu einigen, ſoga. K. Zweck dieſer Tagung auseinander. auf der] Ereignis, ſondern zum pöltiſchen Gemeinſchafts⸗ Kulturveranſtaltung des Gaues Heſſen⸗Naſſau. die den gleichen Bildungsgang hinter ſich haben. Gauleiter Sprenger und Gaupropaganda⸗ erlebnis ſtempelt, führt zum Ziel. In dieſem Außer dem Gauleiter und den übrigen Führern Dieſe Zeiterſcheinung iſt auch beute noch leiter Müller ⸗Scheld die Zuſammenfaſ⸗] Zuſammenhang iſt vor allem die Zuſammen⸗ der Partei waren als Vertreter der Wehrmacht nicht— das muß einmal ausgeſprochen werden ſung der kulturellen Beſtrebungen im Gau ein⸗ arbeit der nationalſozialiſtiſchen der Kommandie rende General Kreß von reſtlos beſeitigt. Wir müſſen dahin kommen. leiten werden Er betonte daß damit keine] Jugendbewegung mit der Organisation] Kreſſen ſtein mit ſeinem Stab ſowie Ver⸗ alles auf die denkbar einfachſte und plauſibelſte Untformierung geſchaffen, ſondern lediglich] des ſchaffenden deutſchen Menſchen zu begrüßen. treter des Reichsnährſtandes und Fübrer Formel zu bringen. Wir haben keine Zeit. Zerſplitterungen und Ueberechneidungen ver⸗⸗] Arbeiter und Jugend ſind dazu berufen. die des NS Kulturringes erſchienen. immer und immer wieder über äſthetiſche mieden werden ſollen. Staatsrat Reiner ſprach und ethiſche Begriffe une von, neuem auseinanderzuſetzen. Das gibt ja unſerer Wehrmacht in der der gute Geiſt des alten den Wunſch aus daß alle mit aufgeſchloſſenem 0 5 Sinn die Gedanken der Tagung aufnehmen 8. tte Ge und auf ſich wirken laſſen ſollen. ex ſiu Ei ex pri 8 2 3 15 die ungeheure a ö cherheit, daß über gewiſſe Dinge überhaupt Sondertagung der Kreispropagandaleiter eee und des Gauringes. a 5 g ä. 0 ei W Mü 1 Zur Einleitung der Tagung wurde die erſte oder irregeleitet Die Zielſetzung des Juden; 1 . 5 NN W Strophe 1.. 8„geiſtige Chaos“ in Deutſchland die Vandlung auf kulturellem Wiesbadens ſeine ſämtlichen Mitarbeiter auf geſungen. Darauf merge 58 9 0. N 5 dem Gebiet 9er Au im Gau Heſſen⸗] Wort eu einer aruneſüczlichen, Nene 5 555 die Deutſche Art erringt den Sie Gebiet Naſſau Die große Kulturtagung wird den nationalſozialiſtiſche Kulturarbeit im gemen rr 5 9 N wee a N Krelspropagandaletern eine neue wichtige Be⸗ nen. Er brachte die Entwicklung des beiahenden]. Ganz entſchieden wandte ſich der National- e ee Wedtet, auf dem kein Streit fugnis erteilen, die wiederum die vorherrſchen⸗ Kulturwillens der Bewegung, der ſeinen Anfang] ſozialismus gegen die falſche Meinung ehe⸗ 2 iſt: Das iſt die Wiſſenſchaft. Dort gilt de Stellung der Partei herausſtellen wird in der härteſten Kampfzeit genommen hatte. In maliger Syſtemgrößen. daß unſere Vorfahren nur der Beweis Eine Reihe von philoſophi⸗ 8 3 r t der Zeit des Liberalismus, in der die Be. leine Kultur beſeſſen hätten In unerbört bar⸗ ben Schwätzern jedoch hat mit gekünſtelter Der Hauptſtellenleiter 3„Aktive 1 wegung zu einem unüberwind li chen em Kamyſfe verſtand es unſer Führer, das ge⸗ Kompliziertheit zahlloſe Anschauungen ganda“ der Gauleitunga, Parteigenoſſe Wein-] Bollwerk beranwuchs, bat man den Kultur-] lamte deutiche weitesleben aus der Mbtichen auf den Kopf geſtellt. Beſonders auf dem Ge⸗ heimer. gab zu Beainn eine Reihe von ge] bolſchewismus klar erkannt. Ausgebend von der[ Verſumpfung wieder zurück zu den Quellen des biete der Kulturpolitik iſt die Verwirrung am ſchaltlichen Mitteilungen bekannt. ſſe Müll- Tatſache, daß jedes Volk eine ihm arteigene irtbewußten Volkstums zu führen. ſchlimmſten geweſen. Das Wort Kultur it in a Vater 285 3 ee* Kultur beſitzt. begann das Aufbauwerk des„Niemals bat der Fübrer“, jo fuhr der Gau⸗ eee von 3 philoſophiſchen 5 5 ſpezielle Fragen zu llären, die ſich eee e 2 8 5 N 8 font 1 ein materielles Ziel ge. möglichen Kreiſe Pen en n e ee aus der Arbeit der ihm untergeordneten] deutſche Kultur zu zerſtören. In einer beiſpiel⸗] Deutschen ce 72 mit 3 Anſpruch genommen ohne daß man wirklich von Dienſtſtellen ergeben haben. loſen Anmaßung spielte ſich das Judentum, das deulſchen Zukunft werde. Er bat jeden 5 e Kultur hätte reden können. Was iſt nun eigent⸗ Die Sondertagung der Arbeitsfront ſelbſt nicht die geringſte eigene Kultur beſaß gelebrt, die Welt als Deuce ane 1 lich Kultur? Das Wort kommt von culfura, In der Sondertagung der Kreisobmänner der dn deulichen beſitzen wird. als der Verwalter] i auch die Gebundenheit des geiſtigen Lebens ſwwhelle ber 8 Deutſchen Arbeitsfront und der Kreiswarte der der deutſchen Kultur auf. an das Leben der Nation ſeſtgelegt. 5 En Kesten K 1 NS-⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude ſprach So konnten die Juden damals ungehindert Der Gauleiter ſchloß nach einer kurzen Be. dar in einem Volk, einer Gemeinschaft, 10 nationalſozialiſtiſchen Aufbau⸗ J Pflege bedarf, was iſt das lebenswichtigſte und nach Eröffnungsworten des Gauwartes der] ihre zerſetzende Arbeit in dar deutſche Volk bin-[ handlung des Kraft durch Freude“ von eintragen. Mit folgenden Worten kennzeichnete werkes ſeine Rede mit den Worten:„Der ſchickſalsmächtigſte Element?— Die Geſinnung NS.⸗Gemeinſchaft„ a Gauobmann der Deutſchen] einmal der Führer dieſe Tatſache:„Der Jude[ Führer gibt uns die Weiſung und Lenkung in[ das heißt das Sinnen und Trachten, losgelöst Rekowsſki der Arbeitsfront Becker. Er wies auf die Zuſam⸗[bat noch keine Kultur gegründet,] der Kulturarbeit. Daraus iſt fü. z menfaſſung der kulturellen Arbeit durch den[weht a ber schon bunderte vernich⸗ der Wes aufgezeichnet. 3 e ee Ver 14 8 A Gau hin, der erſtmalig im Reiche iſt. tet. Die beſten deutſchen Kräfte einer jahr.] Naſſau zu gehen haben.“ ganzes Leben aus richtet 85 e Anſchließend erteilte der Gauobmann nähere tauſende alten Kultur wurden damals zerſtört 09 Kultur und Ziviliſation Arbeitsanweiſungen. 4 5 de ene das Ringen um die deulſche Kullur Der ſtellvertr. Gauleiter umriß die Bedeutung r beſteht, der zu ihr kein Gegenſatz iſt. In der Zuſammenfaſſung aller kulturellen Beſtre⸗. f N 2 5 des Gaues, die mit dieſer Tagung be⸗ Ausführungen des Gaupropagandaleiters Müller⸗Scheld. dae eden Bente bean man dae peng ginnen wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich nicht ſo, Ver Oaupropagandaleiter ſeute an den An⸗ wird der neugegründeten Hauptſtelle Kultur der menſchliche Leben einſpannen. Durch ihre Er⸗ daß nun die eine oder die andere Gliederung be“] jang ſeiner Rede die Verkündung der erſten Gaupropagandaleitung angeſchloſſen. kenntnis erhält man eine klare Weltanſchauung vormundet werden ſoll, ſondern gerade die J., praktiſchen Maßnahmen. die im Zuge einer ein⸗ 2. Die Landesleiter der Reichskulturkammer das heißt das Vermögen, die Welt auf be⸗ die von der Partei als Träger der Zukunft be“ heitlichen Leiſtung und Zielrichtung der natio⸗ I ſind vorgeſehen. für Intereſſengebiete ehrenamt⸗ſtimmte Weiſe anzuſchauen. Auch hier gibt der zeichnet wird. ſoll ſelbſtändig arbeiten können.] nalſozialiſtiſchen Kulturarbeit im Gau Heſſen⸗] lich in die Hauptſtelle Kultur eingegliedert zu] Arſprung des Wortes Ziviliſation die Erklä⸗ Die Partei will nur die Leitung der ganzen[ Naſſau ergriſſen werden. Der Auftrag des Gau⸗ werden. 2 5 rung der Bedeutung. Civis, das iſt der Bür⸗ Kulturarbeit in die Hand nehmen. Es darf nun leiters beißt klar: 3. Dem Gaupropagandaleiter wird in Zu⸗ ger, ein Menſch, der in einer Burg wohnt, die aber nicht im Exerztertempo eoraggeſchtung Der Gaupropagandaleiter übernimmt, die kunft ein Gaukulturrat, dur Seite ſteben. zu- als Schutz vor Angriffen in Notzeiten entſtan⸗ werden, ſondern eine organiſche Entwicklung] Fübrung in allen kulturellen Fragen und be⸗ ſammengeſetzt aus den Landesleitern der Reichs⸗ den iſt. Aus Anſiedlungen um die Burg ſind muß herbeigeführt werden. treut die einzelnen Organiſatianen. Er trägt kulturkammer, Intendanten der Theater. Ver- die Dörfer und schließlich die Städte entſtanden Den erſten Tag beſchloß ein Konzert im geen] dem Gauleiter gegenüber die alleinige Verant- tretern der Wiſſenſchaft. Kunſt uſw. Zidbiliſation enthält alſo all das, wa; ſich ßen Saal des Wiesbadener Kurhauſes Die] wortung. 4. Der Auftrag des Gauleiters an den Gau⸗ aus e e vieler Teilnehmer der Gaukulturtagung Heſſen⸗Naſſau Zur Durchführung wird folgendes ange provagandaleiter wird finngemüß auch auf die Menſchen auf einem perhänt nes hörten hier Dee aus 1 11 7 59 ordnet: e 3—— 1 0 277 Nen er 1 nämlich 8 iegfried. Meiſterſinger un ötterdäm⸗ Sas Hisberide Waukultaramt. ſeits eine Kreiskulturra or⸗ ganz beſtimmte rdnun 00 1 1 2 nnn merung. —— —— r bbb Jeben worten, ae etwas rein mäßiges, etwas zweckmäßig Notwendiges. Drei Faktoren der Kultur Denn von Jugend iſt der Menſch nicht gut, wie gedankenloſe Schwärmer meinen, ſondern eher egoiſtiſch. In der Geſellſchaft ſetzt ſich zu⸗ nächſt der Stärkſte und Brutalſte und nicht der Beſte durch. Deshalb ſind die Geſetze zivili⸗ etoriſche Notwendigkeiten. Die Momente der Ziviliſation ſind ſo zahlreich— und hier brachte Pg. Müller⸗Scheld eine Reihe von teils überraſchenden Beiſpielen— daß ihre Ueber⸗ betonung und Entwicklung zur diktatoriſchen Macht klar erkennbar wurden. Von den drei Faktoren der Kultur: Religion, Wiſ⸗ lenſchaft und Kunſt wurden beſonders von der Wiſſenſchaft die Erziehung und die Kunſt unterſucht. Bei der Erziehung müſſen zwei Ziele unterſchieden werden: 1. ein zivili⸗ ſatoriſches Ziel, das rein zweckmäßig be⸗ dingt iſt, und 2. ein kulturelles Ziel, das dort beginnt, wo jene äußerliche Zweck⸗ mäßigkeit aufhört und einer höheren Einſicht Platz macht. Gut und ausdauernd in der Haltung In der Kunſt kommt vor allem dem Theater die größte Bedeutung zu, weil es der Brenn⸗ ſpiegel aller Künſte iſt, weil hier alle Künſte vereinigt zur Darſtellung gelangen können. Früher zeigte dieſe Kulturſtätte Theater ein verzerrtes Bild, während wir heute fordern, daß dort der Menſch lebt, wie er nach unſerer Auffaſſung ſein ſoll. Die ganze Nachkriegs⸗ atmoſphäre iſt ein einziges Wogen und Gären im Volk, bis endlich der Führer der ruhende Pol wird. Kunſt iſt für uns Fanfare, r⸗ nung und Anfeuerung. Kunſt als Schmuck und Verſchönerung kommt für uns erſt in zweiter Linie. Es hat einmal ein deutſcher Dichter ſchlec„Wenn Bücher auch nicht gut oder chlecht machen, beſſer oder ſchlechter machen ſie doch.“ Doch gilt analog für alle Kulturgebiete, das kulturelle Leben einmal. ganz nüchtern geſagt, ſo zu bewerten. wie das Training für den Sportsmann: Immer und immer wieder die innere Haltung und Kraft ſtärken und ſpan⸗ nen. Es wird in Zukunft ſo ſein, daß Inter⸗ eſſeloſigkeit der führenden Schichten aller Ge⸗ biete an kulturellen Dingen kom⸗ Promittierend iſt. Wieviele Menſchen ſind auf den Anſchauungen ihrer Jugend ſtehen geblieben. Deshalb ſind durch eine ununter⸗ brochene Werbung. Training, die Menſchen auf ein Höchſtmaß innerlicher Kraft vorzubereiten. Der Wert der Naſſen Wenn Kultur Pflege der dann iſt ſie unzerreißbar verknüpft mit der Raſſe. Der Einwand, daß es gar keine deutſche Raſſe gibt und damit auch keine deutſche Kul⸗ tur, iſt hinfällig. Es gibt eine Reihe von Raſſen in Deutſchland, die in ihren Eigenſchaf⸗ ten und den damit verwandten ethiſchen Begriffen das darſtellen, was nicht nur bei uns, ſondern auch bei anderen Vülkern als deutſch empfunden wird. Pg. Müller⸗ S eld ging dann auf die verſchiedenen Raſſen im deutſchen Volk ein und zeigte ihren Wert am geiſtigen und ſeeliſchen Gehalt der einzelnen Raſſen. Im deutſchen Volk lebt aber noch ein anderes Volk: Das füdiſche. In ihm wurzelt eigentlich der tiefere Sinn unſerer Raſſenfrage. Nicht weil wir einen Schul⸗ digen ſuchen, ſondern weil ſie, die Juden, unſere Höherentwicklung ſtörten, weil ſie das ganze kulturelle Leben an ſich geriſſen hatten und wir 11 erſticken drohten, deshalb haben wir uns auf ie blutsmäßige Zuſammengehörigkeit wieder beſonnen. Der Kampf Adolf Hitlers iſt in ſeiner letzten Deutung nichts anderes als ein Ringen um die deutſche Kultur. Dieſe Aufgabe löſen zu helfen, iſt unſer Ziel. Alle Bemühungen und alle bisherigen Erfolge ſind umſonſt, wenn es uns nicht gelingt, eine Um⸗ wandelung des Sinnens und Trachtens der Menſchen herbeizuführen. Wo wir ſehen, daß der alte Geiſt ſich wieder einzuſchleichen ver⸗ ſucht, müſſen wir auf der Wacht ſein, und wenn es not tut, rückſichtslos vorgehen und zuſchlagen. Mitarbeit aller Gliederungen Pg. Müller⸗Scheld ging dann aus⸗ führlich auf Einzelheiten der kommenden Kul⸗ turpolitik im Gau Heſſen⸗Naſſau ein. Er zeigte die kulturellen Inſtitutionen der Zweck⸗ Geſinnung iſt, Partei, wie ſie verankert ſind in der Deutſchen Arbeitsfront(der NSG „Kraft durch Freude“, die im Gau Heſſen⸗Naſſau vorbildlich für das ganze Reich iſt), dem Reichsnährſtand, dem Reichsarbeits⸗ dienſt, der Hitler⸗Jugend, der SA, SS uſw. Als erſte große Aufgabe wurde dem Gau⸗ propagandaleiter die Durchführung einer Gau⸗ Kulturwoche übertragen. Sie wird wahrſchein⸗ lich Ende Oktober oder Anfang November im Gau Heſſen⸗Naſſau ſtattfinden. Eine Aus⸗ ſtellung, ein Muſikabend, ein Theaterabend und zahlreiche Kdß⸗Veranſtaltungen bilden das Ge⸗ ripve dieſer Gau⸗Kulturwoche. Das Programm des Reichsſenders Frankfurt wird ſich ebenfalls in ibren Dienſt ſtellen. Jprengſloffanſchlag auf eine deulſche Berſammlung in Polen Poſen, 14. Febr. Wie erſt jetzt bekannt wird, wurde am Donnerstag gegen eine Mit⸗ gliederverſammlung der deutſchen Vereinigung in Grudno bei Neutomiſchel ein Sprengſtoff⸗ anſchlag verübt. Wie verlautet, wurde bei die⸗ ſem Anſchlag Dynamit verwandt. Sämtliche Fenſterſcheiben des Verſammlungsraumes gin⸗ gen in Trümmer. Der Verſammlungsteilneh⸗ mer bemächtigte ſich eine Panik. Die Polizei fahndet nach den Tätern, von denen bisher jede Spur fehlt. Kleine poliliſche Nachrichten Fehlſchüſſe bei einer franzöſiſchen Schießübung Wie Havas aus Tou⸗ Schießübungen etwa 10 Porquerolles(zur Paris, 14. Febr. lon meldet, ſind bei Granaten auf der Inſel Präſident Cianelli in Köln Der ilalieniſche Arbeilerführer beſucht die Deulſche Arbeilsfronf Köln, 15. Febr. Am Mitternacht traf in Köln Exz. Tullio Cia⸗ netti, der Präſident der Confederazione Faſeiſta Lavorati Dell' In duſtria, ein. Der verdiente italieniſche Arbeiterführer, der Mitglied des Großen Faſchiſtiſchen Rats iſt, wird ſich als Gaſt der Deutſchen Ar⸗ beitsfront eine Woche in Deutſchland auf⸗ halten und in Begleitung von Dr. Ley die wichtigſten Einrichtungen dieſer Organiſation der deutſchen Schaffenden ſtudieren. Staatsrat Schmeer begrüßte im Namen des Leiters der Deutſchen Arbeitsfront, Reichs⸗ organiſationsleiter Dr. Ley, den italieniſchen Sonntag kurz vor Gaſt und hieß ihn auf deutſchem Boden herz⸗ lich willkommen. Zur Begrüßung hatten ſich ſerner Vertreter der Partei und ihrer Gliede⸗ rungen, vor allem der D A., auf dem Bahn⸗ ſteig eingefunden, unter ihnen Schatzadjutant Maxrenbach, Amtsleiter Maletz ſowie der per⸗ ſönliche Preſſereferent Dr. Leys, Walther Kiel. Exz. Cianetti nahm im Hotel Excelſior, vor dem ein Doppelpoſten der Se. aufgezogen war, Wohnung. Vor in⸗ und ausländiſchen Preſſevertretern gab der Präſident ſeiner Freude darüber Ausdruck, das neue ab eee und vor allem die ſozialen und erz eheriſchen Ein⸗ richtungen der DAF. kennen zu lernen. Er verwies darauf, daß die ſoziale Politik des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland und die des faſchiſtiſchen Italien von dem gleichen Geiſte des Aufbaus getragen werden. Der Präſident erklärte, daß ſein Beſuch im Zeichen der engen deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft ſtehe. Er überbringe die Grüße der italieniſchen Arbei⸗ ter an das geſamte ſchaffende Deutſchland. deulſch-polniſches Wirtſchaftsablommen für zwei Jahre paraphiert. Warſchau, 15. Febr. Am Samstag ſind die deutſch⸗polniſchen Wirtſchaftsverhandlun⸗ gen abgeſchloſſen worden. Sie haben zu einer Verlängerung und Ergänzung des bis⸗ herigen Abkommens um zwei Jahre, alſo vom 1 ärz 1937 bis zum 28. Februar 1939, ge⸗ führt. Dieſes Ergebnis wird als ein Zeichen der Stabilität und Feſtigkeit der deutſch⸗polniſchen Beziehungen im allgemeinen gewertet. Es iſt darauf hinzuweiſen, daß es ſonſt üblich iſt, Wirtſchaftsabkommen nur für ein Jahr abzuſchließen. Wenn die Gültigkeit des jetzt zunächſt paraphierten deutſch⸗pol⸗ niſchen Wirtſchaftsablommens zum erſten Mal in der Geſchichte der Handelspolitik für einen Fee Zeitraum feſtgelegt wurde, ſo iſt as als ein Zeichen des Vertrauens der beiden Vertragspartner in die Stetigkeit ſowohl der wirtſchaftlichen Verhältniſſe des anderen Lan⸗ des wie der beiderſeitigen freundlichen Bezie⸗ hungen in allgemeiner politiſcher Hinſicht an⸗ 7 6 55 Ueber die Beſtimmungen des neuen Abkom⸗ mens, das das frühere Wirtſchaftsabkommen vom 4. November 1935 ergänzt und verlän⸗ gert, wird weiter bekannt, daß es auf der Baſis eines jährlichen Warenaus⸗ tauſches in einer Höhe von 176 Millionen Zloty aufgebaut iſt. Auf Grund der Erfahrungen, die aus dem alten Abkommen gewonnen wurden, werden, wie man hört, die Kontingente gerade auch für die deutſchen Ausfuhrwaren den wirklichen Abſatzmöglichkeiten und angepaßt, ſodaß eine wirkliche Ausſchöpfung des im Vertrag vorgeſehenen Warenaustau⸗ ſches erwartet werden kann, zumal auch ge⸗ wiſſe Erleichterungen in den ollbeſtimmun⸗ 28 vorgeſehen ſein dürften ie techniſche bwicklung der Warenverrechnung wird auf polniſcher Seite durch die Gründung des ſtaatlichen Verrechnungsinſtitutes erleichtert. Unter den Kontingenten, die im einzelnen feſtgelegt worden ſind, iſt übrigens die Rege⸗ lung zu erwähnen, die dem deutſchen Film in einem* ee grõö⸗ ßeren Ausmaß als bisher den pol⸗ niſchen Markt erſchließt. Auch auf dem Gebiete der Holzeinfuhr nach Deutſchland dürfte der deutſchen Ju. Dang weitgehend entſprochen werden. n Danziger Kreiſen dürfte die Berückſichtigung der auf dem Gebiet des deutſch⸗danziger Veredelungsverkehrs lie⸗ genden Wünſche der Danziger Wirtſchaft mit beſonderer Befriedigung zur Kenntnis genom⸗ men werden. In den nächſten Tagen tritt der deutſch⸗pol⸗ niſche Regierungsausſchuß in Berlin zuſam⸗ men, um die Plattform für die Monate März, April und Mai feſtzulegen. a In dieſem Zuſammenhang ſei darauf hinge⸗ wieſen, daß auch wegen des Abſchluſſes eines oberſchleſiſchen Eiſenhüttenabkommens anſtelle des am 1. März ablaufenden in der nächſten Woche neue Verhandlungen in Berlin begin⸗ nen. Marktvperhältniſſen Rede des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Außenpolifik und habshurgerfrage Dr. Schuſchnigg. n Wien, 14. Februar. Im Haus der Bundes⸗ geſetzgebung fand am Sonntag vormittag zum dritten Male ein Generalappell der Vaterlän⸗ diſchen Front ſtatt, bei dem der Frontführer Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg in einer zweiſtündigen Rede grundſätzliche Ausführun- gen zu allen innen⸗ und außenpolitiſchen Fra⸗ gen Oeſterreichs machte. Die Bedeutung der Veranſtaltung wurde durch die Anweſenheit der geſamten Bundesregierung, der Landes⸗ hauptleute und Statthalter, der Vertreter ſämtlicher Berufsſtände, zahlreicher Betriebs⸗ führer und vieler Mitglieder des Diplomati⸗ ſchen Korps unterſtrichen. Nach Begrüßungsworten des Generalſekre⸗ tär. der Vaterländiſchen Front Staatsſekretär Zernatte, nahm Bundeskanzler Dr Schuſchnigg das Wort. Er gab zunächſt einen Ueberblick über die wirtſchaftliche Entwicklung der letzten Zeit, die durch den Ausbau der Handelsabmachungen, nicht zuletzt mit Deutſch⸗ land. zu einem geſunden Optimismus berech⸗ tige. Dann ſkizzierte der Bundeskanzler die außenpolitiſchen Beziehungen des Landes zu den anderen Völkern, wobei er das beſonders Pan Verhältnis zu den Staaten der römiſchen Protokolle unterſtrich. Zum Abkommen vom 11. Juli mit dem Reich erklärte der Kanzler, daß dies Oeſterreich mit Genugtuung erfülle Es bedürfe keines Hinweiſes, daß die öſterrei⸗ chiſche Regierung entſchloſſen ſei, alles daran zu ſetzen, dieſe Beziehungen zu vertiefen. Mit großer Freude ſtelle überdies die öſterreichi⸗ ſche Staatsführung die Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung des Kanzlers des Deutſchen Reiches hinſichtlich der notwendigen wirtſchaftlichen Zuſam; e im mitteleuropäiſchen Raume eſt. Bei aller ſtaatlichen Souveränität hielten ſich die Oeſterreicher als gerade echte Deutſche Zwiſchen Wien und Prag ebenſo wie Belgrad beſtünden keinerlei Differenzen. Mit Frank⸗ reich und England würden freundſchaftliche Beziehungen unterhalten, beſonders auf kul⸗ turellem Gebiet. In den Mittelpunkt der innerpolitiſchen Be⸗ trachtungen ſtellte Dr. Schuſchnigg die Frage der Reſtauration ſowie das Problem der Befriedung des Landes. Angeſichts der verſchiedenen Deutungen, die das Habsburger Problem gerade auch in letzter Zeit im Auslande er⸗ fahren habe, formulierte Dr. Schuſchniga die Haltung der öſterreichiſchen Staatsführung folgendermaßen: 1. Das Wecken u. Wachhalten der Ehrfurcht vor den großen geſchichtlichen Werten typiſcher öſterreichiſcher Tradition iſt im Geiſte der Front gelegen. 2. Die Frage der Staatsform in Oeſterreich wird einzig und allein und ausſchließlich vom Volk Oeſterreichs entſchieden, und zwar auf dem Boden der Verfaſſung. 3. Es wird nicht experimentiert. Die monar⸗ chiſtiſche Propaganda hat ſich in den außen⸗ politiſchen Rahmen des heutigen Oeſterreichs einzufügen. Das öſterreichiſche Volk im gege⸗ benen Fall zur Entſcheidung zu rufen, iſt aus⸗ epa Sache der Führung von Staat und Front. Dieſe Richtlinien lägen nicht nur im Inter⸗ eſſe des Landes und des Volkes, ſondern auch des Namens Oeſterreich. In ſeinen weiteren Ausführungen wandte ſich der Bundeskanzler kurz ö der kommuniſtiſchen Propaganda zu, die, wie er feſtſtellte, ausſchließlich von landfremden Elementen ins Volk hineingetra⸗ gen werde, denen man aber hemmungslos die Maske vom Geſicht reißen werde. i Breiten Raum widmete Dr. Schuſchnigg dann der Frage der Ausſöhnung der nationalen Oppoſition mit der Staatsführung. In dieſem Zuſammenhang erklärte der Bundeskanzler zu den Plänen eines vereinsmäßigen Zuſammenſchluſſes al⸗ ler nationalen Elemente, daß man auf Regie⸗ rungsſeite angeſichts der unruhigen Zeitläufe es für unzweckmäßig halte, dieſen Gedanken⸗ gängen Raum zu geben. Allein die Tatſache, daß viele Perſönlichkeiten mit klangvollen Na⸗ men, die den Vereinsvorſchlag mit unterzeich⸗ net hätten, hohe Stellen im Rahmen der Va⸗ terländiſchen Front innehätten, ſei ein Be⸗ weis für die Bereitwilligkeit der verantwort⸗ lichen Stellen für reſtloſe Ausſöhnung mit den früheren weltanſchaulichen Gegnern. Eine ſol⸗ che aber könne und dürfe nur auf dem Boden der Vaterländiſchen Front erfolgen, bei der beſondere der Befriedung mit den National⸗ ſozialiſten dienende Referate geſchaffen wer⸗ den ſollten. Die Bürgſchaften für Holland Eine Erklärung des holländiſchen Außenminiſters zur Führerrede. Amſterdam, 14. Febr. Außenminiſter de Graeff hat geſtern in einer Antwort an den Abgeordneten der Erſten Kammer van Veſſem die Stellungnahme der niederländiſchen Regierung zu dem Teil der Führerrede Gruppe der Veres⸗Inſeln gehörend) eingeſchla⸗ vom 30. Januar dargelegt. in dem der Führer * ſeien jedoch keine Perſonen zu Schaden die deutſche Bereitſchaft erklärte, Holland und gekommen. Belgien als unantaſtbare neutrale 5 i. Gebiete anzuerkennen und zu garantieren. de Graeff erklärte dabei, daß die niederlän⸗ diſche Regierung die in dieſem Angebot zum Ausdruck kommenden guten Abſichten voll würdige. Holland könne jedoch hinſichtlich der Unantaſtbarkeit des niederländiſchen Staats ⸗ gebietes mit einem anderen Lande einen Ver⸗ n abſchließen, da die Unantaſtbarkeit des niederländiſchen Staatsgebietes für die Niederlande eine Aktion ſei, die ſich nicht zum an eines durch die Niederländer abzu⸗ ſchließenden Vertrages eigne. * In Berliner unterrichteten Kreiſen hört man hierzu daß dieſe Auffaſſung Hollands keines⸗ wegs im Gegenſatz zu der von Deutſchland vertretenen Anſicht über die freie Willensbe⸗ ſtimmung anderer Staaten ſtehe. Der Führer hat in ſeiner Rede, auf die die Erklärung de Graeffs Bezug nimmt, ja auch ausdrücklich be⸗ tont, daß das Zuſtanbekommen einer ſolchen Abmachung von dem Wunſche Hollands ab⸗ hänge.. Die deutſche Bereitſchaft, die Unantaſtbarkeit Hollands ebenſo zu garantieren wie die Bel⸗ giens, mache natürlich, ſo hört man in dieſen Kreiſen weiter, da halt, wo Hollands Auffaſ⸗ ſung von ſeiner Stellung im internationalen Leben dazu gelangt, einen Wunſch in der Rich⸗ tung des deutſchen Angebotes nicht auszuſpre⸗ chen. Man habe in Deutſchland vollſtes Ver⸗ ſtändnis für die bolländiſche Auffaſſung, da der Führer in ſeiner damaligen Rede in an⸗ derem Zuſammenhang davon geſprochen hatte, daß jeder Staat über ſeine eigene Sicherheit und über ihre Form und Ausmaße ſelbſt zu entſcheiden habe. Für Deutſchland ſei einzig wichtig, vor aller Oeffentlichkeit eindeutig kar⸗ gelegt zu haben, daß es zu jeder Form und ſe⸗ der Art bereit iſt, die holländiſche Unverletzlich⸗ keit zu garantieren und damit das Geſchwätz von einer angeblich anderen deutſchen Auffaſ⸗ ſung ein für alle Male gründlich erledigt zu haben. deulſchland und die gelbſländigleit Ikandinaviens Unterredung Haushofers mit„Stockholms Tidningen“. Stockholm, 15. Febr.„Stockholms Tid⸗ ningen“ bringt unter derUeberſchrift:„Deutſch⸗ land iſt bereit, unſere Neutralität zu achten“ eine Unterredung mit General Haushofer, der darin u. a. erklärt. es liege Deutſchland fern, zu den eigenen inneren Angelegenheiten der Völker Stellung zu nehmen. Es ſei aber die Ueberzeugung der maßgeblichen Stellen Deutſchlands, daß die nördlichen Nach⸗ barvölker im Falle eines Krieges, von dem Deutſchland hoffe daß er niemals kom⸗ men möge, ſo ſtark daſtänden. daß deren Neutralität unter allen Umſtänden ge⸗ ſichert und jede kriegeriſche Handlung in der Oſtſee unmöglich wäre. In dieſem Zuſammenhang weiſt das Blatt die durchſichtigen Gerüchte über angebliche deutſche Erörterungen über eine Beſetzung der Aalands⸗Inſeln im Falle eines Krieges in das Reich der Fabel zurück. Blum verlangt Geduld von den Beamken Paris, 14. Febr. Miniſterpräſident Bum wandte ſich am Sonnabend abend mit einer Rundfunkrede an die Staatsbeamt en, um ihnen zu erklären, weshalb ihre Forderungen auf Gehaltserhöhung— beſſer geſagt Gehaltsan⸗ gleichung an den jetzigen Stand der Lebenshal⸗ tungskoſten— noch nicht erfüllt werden könnten. Er erkenne die Forderungen der Be⸗ amten als berechtigt an, da die neuen Lebens⸗ haltungsrichtzahlen höher ſeien als zur Zeit der Feſtſetzung der Gehälter; aber das efizit dürfe nicht maßlos anwachſen, da ſonſt der öffentliche Kredit gefährdet werde. Deshalb fordere der Staat heute von ſeinen Mitarbeitern(Beam⸗ ten) Mäßigung und Geduld. Alles würde ſich ſehr ſchnell ändern, wenn nur die gehorteten od. geflüchteten Kapitalien wieder in den Kreislauf der franzöſiſchen Wirtſchaft ein⸗ geſchaltet würden. Hierbei deutete Blum an, daß die Summe der gehorteten oder geflüchteten Gelder das Dreifache deſſen ausmachen dürfte, was der Staat im Laufe dieſes Jahres leihen müſſe. Verhaftung eines ſowſelruſſiſchen Ipions in Norwegen Oslo, 14. Februar. In Tana, einem Städtchen an einem der nördlichſten Fiorde Norwegens, wurde der ſowjetruſſiſche Spion Eduard Belgonen verhaftet, in deſſen Wohnung ſowjetruſſiſches Funkgerät gefun⸗ den wurde. Belgonen iſt vor einigen Wochen von Murmansk und Leningrad zurückgekehrt, wohin er im Herbſt 1936 gereiſt war. Der Kommandeur der 6. Divifion in Har⸗ ſtadt bezeichnet dieſe Verhaftung als außeror⸗ dentlich wichtig. Nicht nur, daß mit Belgonen der erſte militäriſche Spion ſeit dem Weltkrieg in Norwegen verhaftet worden iſt, vor allem iſt dieſer Spionagefall der faßbare Ausdruck für die ſowjetruſſiſchen Umtriebe in Nordnor⸗ wegen. die nachzuweiſen bisher nicht möglich waren. Nationalgarde in Indiana eingeſeßl Anderſon(Indiana), 14. Febr. Die Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Mitgliedern der Ge⸗ werkſchaft der Autoarbeiter und Gewerkſchafts⸗ gegnern haben den Gouverneur des Staates In⸗ diana bewogen, 1000 Nationalgardiſten nach Anderſon zu entſenden, und über die Stadt nebſt Nachbarbezirken, darunter die Stadt Ale⸗ candria, den Aus nahmezuſtand zu verhängen. Die Nationalgarde hielt eine Autokolonne mit 300 Gewerkſchaftsanhängern aus Michigan an, und führte im Hauptquartier der Gewerkſchaft in Alexandria eine Razzia durch, wobei Ge⸗ fta und leere Patronenkiſten in ihre Hände ielen. Bolſchafter von Papen übergibt Karl Hans Strobl die Goethemedaille Wien, 13. Februar. Botſchafter v. Papen empfing den Dichter und Schriftſteller Karl Hans Strobl und überreichte ihm die vom Führer und Reichskanzler aus Anlaß ſeines 60. Geburtstages verliehene Goethe-Medaille mit der Verleihungsurkunde. — klehenheiten 2s ſel abet en Stelen en Ne ch eges, von mals kom- daß deren ſtunden ge⸗ ug in der er 3 17 1 Fut u einer eu en der Be⸗ en bebens⸗ en Lebeſts⸗ 1 geit der N iedaillt Nahen all 0 hol eint l halle der Neuaufbau der Berufsausbildung Das Ziel: Der beſte Facharbeiter der Welt Bertin, 13. Febr. Die völlige Neuordnung der Fragen der Ausbildung und Erziehung, wie ſie u. a. in der Verkündung der Adolf⸗ Hitler⸗Schulen und der Uebernahme der Be⸗ rufserziebung durch die Dað zum Ausdruck kommen, hat den Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley veranlaßt, den Hauptſchriftleiter des „Angriffs“ einiges über die Auswirkungen mitzuteilen, die ſich aus der Vereinbarung zwiſchen HJ. un DAF. ergeben werden. Dr. Ley erklärte u. a.: Unſer Plan, bei deſſen Verwirklichung wir in enaſter Fühlungnahme mit dem Reichserzie⸗ hungsminiſterium arbeiten werden, muß im⸗ mer bei der Volkschule beginnen. Die Volksſchulzeit muß verkürzt werden, aber ſinnvoll verkürzt, ſo daß ein allmäh⸗ licher Uebergang von der Schule in den Beruf erfolgt und die Berufsberatung und Berufsfindung unter der betreuenden Hand von HJ. und DAF. geſchieht. Bereits im ſiebenten Schuljahr beginnt die Berufserziehung. In den Schulen werden Werkſtätten errichtet, an denen die örtlichen Handwerksmeiſter mitwirken. Hier wird der Schüler an die beiden Grundſtoffe, Holz und Eiſen, herangebracht. Wir nennen das die Ro⸗ binſon⸗Klaſſe. Hier zeigt ſich, ob einer mehr zur grübelnden, baſtelnden, feinmechaniſchen Arbeit neigt oder mehr zur harten diszipli⸗ nierten Handarbeit, die ſich am Eiſen auswir⸗ ken will. In dieſer Klaſſe findet die Berufs⸗ beratung ſtatt. Das nächſte, das achte Schuljahr, iſt bereits das erſte Jahr der Berufslehre. Der Schüler wird bereits einem Meiſter am Ort zugeteilt. Der theoretiſche Unterricht in der Schule läuft weiter, und der Lehrer be⸗ hält die Aufſicht über den Schüler. Er wird etwa täglich ein bis zwei Stunden theore⸗ tiſchen Unterricht geben, wie er für jeden ſchaf⸗ fenden Menſchen nützlich iſt, z. B. kaufmän⸗ niſches Rechnen, ſchreiben von Geſchäftsbrie⸗ fen, anlegen einer einfachen Buchhaltung, Kal⸗ kulation, Materialberechnung uſw. In der Gemeinſchaftswerkſtatt der Schule wird außer⸗ dem wöchentlich ein paar Stunden weiter ge⸗ arbeitet.. Im dritten Jahr kommt der junge Menſch ganz zum Meiſter in die Lehre, das vierte Jahr ſieht man ihn in den Werkſtätten der DAF. oder der Induſtrie oder des Hand⸗ werks, wo die Spezialausbildung erfolgt. Völlig neu wird die Geſellen- und Meiſterprüfung geregelt. Ich habe gerade mit dem Gebietsführer Ax⸗ mann vereinbart, daß im Oktober dieſes Jah⸗ res der erſte Reichsberufswettkampf für Geſel⸗ len beginnt. 5 Wer dieſen Berufswettkampf eine feſtgeſetzte Anzahl von Jahren beſtanden hat, ſoll ohne beſondere Prüfung Geſelle werden, wobei na⸗ türlich nach Leiſtungen gemeſſen wird. Ehenſo wird der Meiſtertitel durch eine wei⸗ tere Teilnahme am Geſellenwettkampf erwor⸗ ben, ebenfalls unter Verzicht auf die bis⸗ herigen Meiſterprüfungen. 8 Wir haben das Geſellenwandern eingeführt. Es hat ſich ſo bewährt, daß wir von jedem Handeverker, ehe er Meiſter wird, ein Jahr Geſellenwanderung verlangen müſſen. Als Spitzen dieſes Fachſchulneubaues ſehe ich die Meiſterſchulen an. 5 Sie ſollen dafür ſorgen, daß eine gleichmäßige Güte des Handwerkertums im ganzen Reich erzielt wird. Nur wer eine dieſer Meiſter⸗ ſchulen beſucht hat, kan als Fachlehrer von der DAF. anerkannt und eingeſetzt werden. Wir ſehen, daß wir mit dieſem Fachſchul⸗ aufbau Zeit gewinnen und die Tüchtigen wirklich nach oben bringen. Es ſoll nicht mehr ſo ſein, daß tüchtige Facharbeiter und Handwerker erſt mit dreißig Jahren an eine Familiengründung herangehen können. Wir wollen junge Väter und junge Mütter als El⸗ tern vieler Kinder. 2 Das Erfreuliche für mich iſt, daß ich dieſe Ausbildungsfragen mit der Hitler-Jugend ge⸗ meinſam anpacken kann und daß das Vorrecht der Partei, das Vorrecht auf die Menſchenfüh⸗ rung, hierbei wieder in einer ganz praktiſchen Lebensfrage durchgeſetzt wird. g Die Erziehung muß bei der Bewegung lie⸗ gen, alſo bei der HF., der DAF. und der Partei. Die reine Lehre bleibt bei den Fach⸗ kräften. Jugend darf nur von Jugend geführt werden! Die Vermittlung von Wiſſen iſt nur ein Bruchteil der Heranbildung der Menſchen. Was aber bei der künftigen Menſchenbewer⸗ tung den Ausſchlag gibt, das ſind die Werte, die von der Bewegung unſerem Volk neu vor Augen geführt wurden. Grundſchule, Fach⸗ chule, höhere Schule und Adolf-Hitler-Schu⸗ len und Ordensburgen, dies ſind die Ele— mente unſerer künftigen Menſchenausleſe und Menſchenführung. Vier Direktoren der deulſchen Reichsbahn zu Miniſterialbirektoren ernannlk Berrin, 13. Febr. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat in Durchführung des Geſetzes zur Neuregelung der Verhältniſſe der Reichsbank und der Deutſchen Reichsbahn vom 10. Februar 1937 die Abteilungsleiter der im Reichs⸗ und preußiſchen Verkehrsminiſterium aufgegangenen Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahn, die Direktoren der Deutſchen Reichsbahn, Paul Treibe, Dr. ing. e. h Mar Leibbrand. Werner Bergmann und Alfred Prang zu Miniſterialdirek toren ernannt. Miniſterialdirektor Treibe leitet die Ver⸗ kehrs⸗ und Tarifabteilung, Miniſterialdirektor Leibbrand die Betriebs⸗ und Bauabteilung, Miniſterialdirektor die maſchinentechniſche und Einkaufsabteilung und Miniſterialdirek⸗ tor Prang die Finanz⸗ und Rechtsabteilung. die heranziehung der Wehrpflichligen zum akkfiven Wehrdienſt und Reichs arbeitsdienſt Berlin, 13. Febr. Im Reichs eſetzblatt, Teil J, Seite 186, iſt die eee über die Erfaſſung und Muſterung 1937 für den aktiven Wehrdienſt und Reichsarbeitsdienſt vom 4. Feb⸗ ruar 1937 veröffentlicht. Um dem einzelnen ehrpflichtigen den Ueber⸗ blick zu erleichtern, wann er zur Erfüllung des aktiven Wehrdienſtes und des Reichsarbeits⸗ dienſtes herangezogen wird, werden nachſtehend ſämtliche Geburtsjahrgänge aufgeführt, die zur Zeit von der Wehrpflicht und Reichsarbeits⸗ dienſtpflicht berührt werden. Geburtsjahrgang 1912 wird in Oſt⸗ preußen vom Herbſt 1937 an zum aktiven Wehr⸗ dienſt herangezogen, deshalb vorher polizeilich erfaßt, gemuſtert und ausgehoben. Geburtsjahrgang 1913 wurde im Vorjahr polizeilich erfaßt und gemuſtert. Die Erſatzreſerviſten J des Jahrganges werden, ſo⸗ weit noch nicht geſchehen, in dieſen und den kom⸗ menden Jahren für kurzfriſtige Ausbildung in der Wehrmacht herangezogen. Geburtsjahrgang 1914: Zurückge⸗ ſtellte Dienſtpflichtige haben ſich erneut zur Mu⸗ ſterung zu ſtellen. Sie werden, ſoweit die Ver⸗ hältniſſe es zulaſſen, zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Geburtsjahrgang 1915: Die Erſatz⸗ reſerviſten 1 des Jahrganges haben im allgemei⸗ nen den Reichsarbeitsdienſt geleiſtet. Ein Teil von ihnen dient bereits in der Wehrmacht. Die übrigen Erſatzreſerviſten J werden vom Herbſt 1937 an zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Bisher Zurückgeſtellte haben ſich erneut zur Muſterung zu ſtellen. Sie werden, ſoweit die Verhältniſſe es zulaſſen, zum Reichsarbeits⸗ dienſt und anſchließend zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Geburtsjahrgang 1916: Die Erſatz⸗ reſerviſten J des Jahrganges leiſten im allge⸗ meinen im laufenden Winterhalbjahr 1936/37 oder im kommenden Sommerhalbjahr 1937 Reichsarbeitsdienſt. Sie werden vorausſichtlich erſt vom Herbſt 1938 an zum aktiven Wehrdienſt herangezogen. Sofern hierfür ſchon im Herbſt 1937 Bedarf beſteht, wird er aus den im erſten Vierteljahr 1936 Geborenen gedeckt werden. Für die Zurückgeſtellten des Geburtsjahrgan⸗ 28 das gleiche wie für die des Jahrgangs Jahrgang 1917: Er hat ſich im Frühjahr 1937 zur polizeilichen Erfaſſung anzumelden und im Sommer 1937 zur Muſterung zu ſtellen. Die Erſatzreſerviſten J des Jahrganges haben von Herbſt 1937 an ein Halbjahr Reichsarbeitsdienſt zu leiſten, wozu ſie entweder im Winterhalbjahr 1937/8 oder im Sommerhalbjahr 1938 eingezo⸗ gen werden. Sie haben vorausſichtlich vom Herbſt 1938 an aktiven Wehrdienſt zu leiſten. Für die wehrpflichtigen Deutſchen im Aus⸗ lande iſt eine beſondere Anordnung erlaſſen. Weitere Auskünfte zur vorſtehenden 5 erteilen die Wehrbezirkskommandos und Webr⸗ meldeämter. Die Leelenfoller der GPU. das„Geheimnis“ der Selbſtbezichligungen Berlin, 13. Februar. Die„Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Zeitung“ veröffentlicht einen Bericht ihres Moskauer Korreſponden⸗ ten, der die unmenſchlichen und grauſamen Methoden der GPü. aufzeigt. Im Hinblick auf die wieder einmal erlebten„Geſtändniſſe“ der im letzten Moskauer Theaterprozeß Ver⸗ urteilten iſt die Schilderung von beſonderem Intereſſe, da ſie dazu beiträgt, das Rätſel um die Selbſtbezichtigungen zu löſen. Die Seelenfolter der armen Opfer der Tſcheka unterſcheidet ſich in manchen Fällen kaum von den Methoden der Hexenprozeſſe im Mittelalter, wird aber mitunter auch ſehr „modern“ mit den neueſten Errungenſchaften der Technik und der Medizin betrieben. In Einzelfällen politiſcher Art arbeitet man zunächſt mit der„Licht⸗ und Tempera- turkur“. Die Zelle der Häftlinge wird 30 Minuten lang ganz grell erleuchtet, um in den nächſten 30 Minuten in tiefſte Finſternis ge⸗ hüllt zu werden, dreißig Minuten bis vier⸗ zig Grad Hitze und darüber, um inner⸗ halb weniger Minuten die Zelle für eine hal⸗ be Stunde in einen Eiskeller zu verwandeln Dieſes„Spielchen“ wird wochenlang Tag und Nacht fortgeſetzt. Zu den harmloſeſten Druckmitteln gehören die ſtockfinſteren Ungezieferkammern, in denen die Gefangenen Tage und Wochen zubringen müſſen. Die„Quetſchkam⸗ mern“, die auf 40 Grad erhitzt werden und in die die Gefangenen maſſenweiſe hineinge⸗ quetſcht werden, daß ſie eng aneinanderge— drückt nur ſtehen können, ſind ebenfalls ſehr beliebt. Es kommt oft vor, daß die armen Op fer 24 Stunden und länger ſtehend in dieſer entſetzlichen Menſchenpökelkammer zubringen müſſen. Nicht einmal ihre Notdurft können ſie verrichten. Ein offenes Geheimnis iſt. daß die Gefangenen, auch die weiblichen, vielfach beſti⸗ aliſch geſchlagen werden. Die anderen körper⸗ lichen Folterungen, die meiſtens durch chineſi⸗ ſche und lettiſche Kommuniſten ausgeführ— werden, kann und will ich wegen der Scheuß⸗ lichkeit nicht erwähnen. Auch mit ſeeliſchen Druckmitteln arbeiten die Tſchekiſten. Man droht dem Gefangenen, daß auch ſeine nächſten Angehörigen verhaftet. ja erſchoſſen würden, wenn er nicht das ge⸗ wünſchte Geſtändnis unterſchreibe. Tauſende und Abertauſende haben wiſ⸗ ſentlich falſche Angaben unterſchrieben, um ihre Frauen, Eltern u. Geſchwiſter zu retten. Diejenigen Gefangenen aber, die man für die großen Theaterprozeſſe benutzen will, wer⸗ den ganz beſonders„zurechtgemacht“. Jedem ausländiſchen Beobachter iſt das ſchemenhaf⸗ te Weſen der Angeklagten in den fowjetiſchen Schauprozeſſen aufgefallen. Im Auslande hal man daher viel von Maſſenhypnoſe geſprochen Damit wird zwar der Eindruck, den die Opfer auf den Anklagebänken machen, ſehr treffend gekennzeichnet, aber praktiſch dürfte eine der⸗ artige Maſſenhypnoſe in das Land der Fabel zurückzuweiſen ſein. Tatſache aber bleibt, daß die Angeklagten jeder eigenen Willensäuße⸗ rung beraubt ſind. Wie iſt das möglich? Engliſche. Zeitungen ſchreiben von Ein⸗ ſpritzungen, durch die die Angeklagten willenlos gemacht worden waren. Viel näher liegt aber die Vermutung, daß die Unterfu⸗ chungsbehörde ihr Ziel durch Verabreichung von Luminalpräparaten erreicht hat. Flüſſige Luminalpräparate ſind völlig geſchmacklos und können daher jedem Eſſen und Getränk beigemengt werden, ohne daß das Opfer etwas davon merkt. In ſehr kleinen Doſen wirkt Luminal auch nicht als Schlafmittel, ſondern erzeugt nur halbe Mü⸗ digkeit. Schlaffheit. Wenn man mehrmals täg⸗ lich das Gift verabfolgt und dieſe„Kur“ eini⸗ ge Wochen durchführt, kann man den ſtärkſten Menſchen zu einer Marionette machen. Bereits zur Zeit des Schachty⸗Prozeſſes hörte ich, daß man in der Bubjanka Luminal verwende. Damals war mir das Medikament nur als Schlafmittel bekannt, und ich ſchenkte dem „Gerücht“ keinen Glauben. Inzwiſchen haben mich aber bekannte Nervenärzte darüber auf⸗ geklärt, daß das angebliche Gerücht leider eine traurige Tatſache ſein müſſe. Profeſſor Piccards neueſte pläne Mit 2000 fleinen Ballons in die Ikratoſphäre Profeſſor Jean Piccard. der bekannte Stratoſphärenforſcher, hielt an der Univerſität Minneſota einen Vortrag, in dem er ſeine nächſten Pläne ankündigte. Noch in dieſem Jahre wird der Stra— toſphärenforſcher einen neuen Vorſtoß in den Himmelsraum machen, und zwar auf eine völlig neuartige, ſelbſt die Fachleute ver⸗ blüffende Weiſe. Profeſſor Piccard glaubt, mit Hilfe ſeines neuen Flugapparates Höhen bis zu 20 Meilen(32 Kilometer) der derzeitige Re⸗ kord liegt etwas über 13 Meilen(20,8 Kilo⸗ meter)— erreichen zu können. Er wird ſich dabei eines Auftriebsmittels bedienen, das man laienhaft am beſten mit„Kinderballons“ bezeichnet. 2000 kleine Ballons werden die metallene Stratoſphärengondel tragen. Je⸗ der Ballon hat einen normalen Durchmeſſer von 4 Fuß, der jedoch bis zu 16 Fuß ausge⸗ dehnt werden kann. Daß man 2000 kleine ſtatt eines großen, einzelligen Ballons verwendet, hat den Vorteil daß ſämtliche Ballons zu⸗ ſammen zehnmal ſo leicht ſind und dennoch die⸗ ſelbe Sicherheit bieten wie die bisher verwen⸗ dete einzellige Rieſenhülle. Wie eine große Traube werden die Ballons die hermetiſch ver⸗ ſchloſſene Gondel tragen. die gegen früher keine weſentlichen Veränderungen aufweiſen wird. Von der Gondel aus führen elektriſch ge⸗ ladene Drähte zu jedem einzelnen Ballon bezw den einzelnen Ballongruppen. An dieſen Dräh ten ſind Zündkapſeln angebracht. ſo daß die Ballone durch einen Druck auf einen Knopf zur Exploſion gebracht werden können. Dieſe Vor⸗ richtung iſt inſofern von beſonderer Wichtigkeit, weil es da nit möglich iſt, durch Ausſchaltung einzelner Ballongruppen die Auftriebskraft zu mäßigen und ſogar auszuſchalten. um gegebe⸗ nenfalls zu erreichen, daß ſich die Gondel wie⸗ der auf die Erde herabſenkt.„Es beſteht näm⸗ lich“, erklärte Profeſſor Piccard.„die Gefahr, daß man unter Umſtänden zu hoch hinaufgetra⸗ gen wird und dann nicht mehr in der Lage iſt, die Gondel wieder abwärts zu bewegen. Denn in der Stratoſphäre arbeitet das menſchliche Gehirn nicht ſo ſchnell und fehlerlos wie auf der Erde.“ Der Forſcher verſicherte daß es keine Rolle ſpiele, wenn ſelbſt einige hundert Ballone ungewollt platzen ſollten. Das könne noch kei⸗ nen Abſturz bewirken. Er habe bereits den Verſuch unternommen, eine für eine Perſon be⸗ rechnete Gondel an achtzig dieſer kleinen dehn⸗ baren Gummiballons anzuhängen und unbe⸗ mannt aufſteigen zu laſſen. Erſt in einer Höhe von 25,000 Meter hätten die Ballon all⸗ mählich zu platzen begonnen wobei ſie vermut⸗ lich, wären ſie mit Gaſen von geringerem ſpe⸗ zifiſchem Gewicht gefüllt geweſen. noch höher gekommen wären. Durch das Platzen mehrerer Ballone ſei eine ganz automatiſche Abwärts⸗ bewegung entſtanden, und als die Gondel auf der Erde ankam, ſeien noch 45 Ballone unver⸗ ſehrt geweſen Das große Experiment, das ge⸗ genwärtig ſorgfältig vorbereitet wird. ſoll noch im Laufe dieſes Jahres unternommen werden. — 8 2 g * 10 r eee et*— ö 8*— 2 3 g Rundfunk- Programm Dienstag, den 16. Februar 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenſpiel. 06.30 Konzert. 08.00 09.00 Sendepauſe. 09.00— 10.00 Sperrzeit. 10.00 Aus aller Welt. 10.30 Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30 Freizeit der Hausange⸗ ſtellten. 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört! 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter⸗ und Börſenberichte, Programmbinweiſe. 15.15 Die Frau in der deutſchen Landſchaft 15.45 Schallplatten. 16.00 Muſik am Nachmittag. 17.50 Moje Forbach ſingt. 18.20 Pol Zeitungsſchau. 18.40 Reichsminiſter Dr. Ferer Raſſe und Recht. 19.00 Guten Abend, lieber Hörer! 19.30 Deutſchlandecho. 20.00 Kernſpruch. 20.10 Wir bitten zum Tanz. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30 Eine kleine Nachtmuſik. 22.45 Seewetterbericht. 23.00 —24.00 Schallplatten. Frankfurt 06.00 Cboral. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſer⸗ ſtand. 08.05 Wetter. Schneebericht. 08.10 Gymnaſtik 08.30—09.30 Sendepauſe. 09.30 Muſik am Morgen. 10.00 Deutſcher im fremden Land. 10.30—11.00 Sende⸗ pauſe. 11.00 Hausfrau, hör zu! 11.15 Programm- anſage, Wirtſchaftsmeldungen, Wetter. 11.30 Land⸗ funk. 11.45 Sozialdienſt. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachrichten. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Frauenfunk. 16.00 Konzert. 17.30 Aus neuem, deutſchen Schaffen. 18.00 Konzert. 19.00 Junger Sozialismus. 19.30 Kampf dem Verderb. 19.40 Zeitfunk. 19.55 Wetter, Wirtſchaftsmeldungen. Programmänderungen. 20.00 Zeit, Nachr. 20.10 Tanzmuſik. 22.00 Zeit, Nachr. 22.15 Nachricht., Wet⸗ ter, Schneebericht, Sport, Nachr. d. DAF. 22.30 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24.00 02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit, Wetter. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtandsmeldungen. 08.05 Wet⸗ ter, Bauernfunk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Konzert. 09.30—10.00 Sendepaufe 10.00„Hermann v. Wiß⸗ mann“. 10.30 Franzöſiſch für die Unterſtufe. 11.00 211.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 216.00 Sendepauſe. 16.00 Schallplatten. 17.00 Von Blumen und Tieren. 17.30 Adelheid Armhold ſingt 17.40 Vortrag. 18.00 Konzert. 19.20 Klaviermuſik 19.45 Stiweltmeiſterſchaften. 20.00 Nachrichten. 20.10 „Wie es euch gefällt“. 21.00 Fortunas Liebling. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport. 22.20 Pol. Zeitungs⸗ ſchau. 22.40 Tanz⸗ und Volksmuſik. 24.00—02.00 Nachtmuſik . ˙ c ˙ K Die Iffenſive gegen das amerikaniſche Bundesgericht Waſhington, 13. Febr. Der Kampf um die von Rooſevelt geforderte Reform des Bun⸗ desgericht⸗-Syſtems geht weiter und wird täg⸗ lich heftiger. Unternehmerkreiſe und andere intereſſierte Gruppen üben auf die Senatoren einen ſehr ſtarken Druck aus, und die Reihen der Anhänger der Reform haben ſich in den letzten Tagen etwas gelichtet. Rooſevelt bleibt vorläufig bei ſeinem Plan und verſucht, durch Einzelunterredungen mit einflußreichen Senatoren eine Mehrheit zu gewinnen. Notfalls dürfte er jedoch mit kleinen Abänderungen einverſtanden ſein, ſolange ein Weg gefunden wird, der ihm und dem Bundeskongreß die Vollmacht zur Regelung der volkswirtſchaftlichen National- fragen gibt, die— wie er immer wieder be⸗ tont— nicht durch 48 Einzelſtaaten gelöſt wer⸗ den können. das engliſche Königspaar beſucht den Londoner Often Ss London, 13. Febr. Zum erſtenmal ſeit ſeiner Thronbeſteigung beſuchten König Georg VI. und die Königin die öſtlichen Vier⸗ tel von London, in denen bekanntlich die ärmere Bevölkerung wohnt. Der König folgte damit einer Tradition, die von ſeinem Vater begonnen worden war. Die Bevölkerung bereitete dem Königspaar einen herzlichen Empfang. N neuer engliſcher Ruf nach Anerkennung Francos cd London, 13. Febr. Die Erkenntnis, daß Großbritannien die Anerkennung der ſpaniſchen Nationalregierung nach ihren letzten Erfolgen kaum mehr verweigern kann, nimmt in England immer mehr zu. Der konſervative Abgeordnete Ramſay wird am Dienstag den Vertreter des Foreign Office im Unterhaus fragen, ob ange⸗ ſichts der Tatſache, daß General Fronco nicht nur politiſch Spanien in größerem Umfange vertritt als die Bolſchewiſten, ſondern auch tatſächlich drei Viertel des Landes kontrolliert, die briti⸗ ſche Regierung nicht normale diplomatiſche Be⸗ ziehungen mit ihm aufnehmen wolle. London, 12. Februar. In einem Leitauf⸗ ſatz fordert die„Catholic Times“, das führende Organ der Katholiken Englands, die britiſche Regierung angeſichts der neuen militäriſchen Wendung in Spanien auf, endlich die ſpaniſche Nationalregierung anzu⸗ erkennen. Es ſei eine Frage des Anſtands, der Ehre und der Chriſtenpflicht, daß ſich die Regierung jetzt entſchließe, in den ſpaniſchen Wirren Partei zu nehmen. Vor einem Jahr habe das Kabinett einen ſchweren Fehler gemacht, indem es die durch die Flucht Haile Selaſſies geſchaffene Lage ignoriert habe. Die Frage laute, ob die engliſche Regierung einen — 4 9 Fehler heute in Spanien begehen wolle. Prag plant Erhöhung des heeres §s Prag, 13. Februar. Bisher war der tſchechoſlowakiſche Verteidigungsminiſter nur berechtigt, das ſtehende Herr nur mit Zuſtim⸗ mung der Regierung um höchſtens 5000 Mann zu verſtärken. Die Prager Regierung beabſich⸗ tigt jetzt, dieſe Grenze aufzuheben und hat dem Parlament einen entſprechenden Geſetzentwurf zugeleitet. Mit der Annahme dieſes Entwur⸗ fes wird das Parlament der Regierung un beſchränkte Vollmacht zur Erhöhung des Heereskontingents geben. r— — 11 1 * 1 1 5 0 9 5 1 — ——— 1 2—— ů——— 25. Fortſetzung Sanz offenbar wurde der gemeinſte Verrat getrieben, der eines Offiziers doppelt unwürdig war. Als er die Photos zurückgab, ſagte er:„Mr. Woulsham Hauptmann Mackill wird die Konſequenzen ziehen müſſen!“ „Ich danke Ihnen, Herr Oberſt!“ ö * 8 * Hauptmann Mackill wurde bleich, als der Oberſt ihm ſagte, baß er jetzt ſofort mit ihm zuſammen das gaſtliche Haus der Lady Madge verlaſſen müſſe. Er ahnte, was geſchehen war, denn ihm war die Abweſen⸗ heit Pits ſonderbar vorgekommen, und er hatte den ganzen Nachmittag das Gefühl gehabt, daß er beobachtet werde. Ohne ein Wort der Erwiderung war er bereit, verabſchie⸗ dete ſich von Katharina und der Hausherrin— Pit war nicht anweſend— und nach wenigen Minuten trug der Wagen Lady Madges ſie nach der Station. „Warum der plötzliche A“ ſchied, Herr Oberſt?“ fragte der Hauptmann unterwegs. „Weil ich nicht dulden kann, daß Sie die Gaſtfreundſchaft dieſes Hauſes länger in Anſpruch nehmen. Sie wiſſen ge⸗ nau, um was es ſich handelt!“ Hauptmann Mackill erblaßte. 4„Herr Oberſt— ich...!“ Der ſchnitt ihm das Wort ab und ſagte kurz:„Ich will keine Rechtfertigung hören, Mr. Mackill. Sie werden be⸗ greifen, daß ich die Konſequenzen ziehen muß, wenn Sie nicht vorziehen, um Ihren Abſchied einzukommen!“ Hauptmann Mackills Atem ging ſchwer, er wollte ſpre⸗ chen, aber die Kehle war ihm trocken, und er fand auch kein Wort, mit dem er ſich hätte rechtfertigen können. Schließlich ſagte er mühſam:„Herr Oberſt— haben recht! Ich muß— die Konſequenzen ziehen und— meine Schuld ſühnen!“ Weiter ſprachen ſie nicht, auch während der Eiſenbahnfahrt nach Edinburgh wurde kein Wort gewechſelt. Als ſie voneinander Abſchied nahmen, da fragte der Hauptmann leiſe:„Und— was geſchieht mit— mit Miß Nina, Herr Oberſt?“ „Das weiß ich nicht! Aber ich nehme als ſicher an, ſie wird nach dem Kontinent zurückkehren.“ Da war Mackills Entſchluß gefaßt. Er würde der Gelieb⸗ ten ſchreiben und ihr folgen. ** * Kartherina empfand marternde Sorge, als die Gäſte ſo fluchtartig aufbrachen, und ihr Herz klopfte ſtark, als ſie mit Pit und Lady Madge allein war. Pit war ruhig wie immer, aber ſie ſpürte mit dem feinen Gefühl des Weibes, daß irgend etwas in der Luft lag. Ihr Herz klopfte heftig, als ſie mit Pit allein war. Er ſah ſie plötzlich an, und ſie erſchrak, denn das war ein ganz anderer Menſch als der, den ſie immer gekannt hatte. „Mademoiſelle Katharina Horthys, Sie werden noch heute abend abreiſen, ſamt Madame Wera Anaſtaſia. Das Auto ſteht in einer Stunde bereit. Ich habe James Auftrag ge⸗ geben, Sie direkt nach London zu fahren.“ „Was ſoll das heißen?“ fuhr ſie auf. „Das ſoll heißen, daß ich mit Mademoiſelle Katharina Horthys, die mich mit Hauptmann Mackill ſeit Wochen in ſchamloſeſter Weiſe betrügt, fertig bin!“ Sie wollte auffahren und ſprechen, aber er ſchob ihr die Bilder zu. „Ich habe mir heute— nicht aus Eiferſucht, denn eine Frau, die mich betrügt, iſt für mich nicht vorhanden— den Beweis geholt. Sie halten die Beweiſe in Händen, Made⸗ moiſelle!“ Da ſah ſie, daß alles verloren war. ine maßloſe Wut packte ſie, daß ſie überliſtet worden wa „Das iſt eine Gemeinheit!“ ſchrie ſie ihn an.„Mir nach⸗ ſpionieren!“ „Mag ſein!“ entgegnete er kühl.„Vielleicht war's eines Woulsham nicht würdig, aber gegen Gemeinheit kann man in der Wahl der Mittel nicht wähleriſch ſein! So! Das wäre erledigt!“ „Du glaubſt, daß ich mir das bieten laſſe7? Du? Jh werde dem hochwerten Lord erzählen...!“ „Ganz nach Wunſch! Mein Vater wird aufatmen. Ich werde ihm nichts verſchweigen! Schlagen Sie ſo viel Skan⸗ dal wie Sie wollen, ich fürchte ihn nicht!“ „Und du haſt mich geliebt?“ fragte ſie bitter. „lber alles!“ ktkollte davon. 5 Pit ſtand an dem hohen Fenſter, und ſeine Augen ſuchten —— Urheberrechtsschutz: Korrespondenzverlag Hans Müller Leipzig C 1 „Und vergißt mich ſo ſchnell? Streichſt mich, ohne daß ich mich rechtfertigen darf, aus deinem Leben?“ Er lachte bitter auf.„Rechtfertige dich doch! Gibt es für dich denn eine Rechtfertigung? Nein, hier iſt jedes Wort zu ſchade, hier ſchlägt niemand eine Brücke mehr! Ziehen Sie die Konſequenzen, wie ich ſie ziehe! Heiraten Sie Mackilll Ich habe nichts dagegen.“ . ſah ihn noch einmal an, dann atmete ſie tief auf. „Sie haben recht, Mr. Woulsham! Es iſt das Beſte, wir trennen uns!“ Er nickte nur und ſtand erwartend. Eine Frage hatte er noch erwartet, die Frage nach— einer Entſchädigung in bar. Aber die kam nicht, denn Katharina ſchämte ſich in dieſem Augenblick unſagbar, nicht, weil ſie ihn betrogen hatte, ſon⸗ dern weil er ſie bezwang. a * 1 „ Von draußen klang das Rattern des Motors. Das Auto * die Dunkelheit zu durchdringen. Aber er ſah nur undeutlich, wie der Wagen anruckte und davonzog. Lady Madge ſtand am Tiſch und ſah auf den Neffen. Jetzt wandte er ihr den Kopf zu, und ſie ſtaunte, denn ſein Geſicht war eher heiter als ernſt. Ja, es ſprach förmlich eine große Zufriedenheit aus ihm. Lady Madge ging auf ihn zu und ſaßte ſeine Hände. „Geht's dir ſehr nahe, mein Junge?“ „Nein, Tante!“ entgegnete er einfach.„Ich bin herzlich froh!“ Sie ſchüttelte den Kopf und zog ihn zum Kamin.„So, ſetz dich jetzt, mein Junge!“ ſagte ſie herzlich.„Und dann ſprich dich aus! Ich hab's im Gefühl, daß du mir allerhand zu er⸗ zählen haſt! Ja, ja, als alte Frau ſpürt man das! Du ſollſt mir nichts von Ninas Betrug ſagen!“ „Nina? Es war ja gar nicht Nina, die hier geweilt hat!“ „Nicht Nina?“ Die alte Frau war grenzenlos erſtaunt. „Wer war es denn?“ „Katharina Horthys, die berühmte Filmſchauſpielerin aus Paris!“ „Ja, aber— ich— ich habe doch geleſen— die filmt ja in Paris!“ „Ganz einfach, Tante! Katharina hat ſich eines Dublees bedient! Und dieſes Dublee, deſſen Namen Katharina ange⸗ nommen hat, iſt das reizendſte Mädchen der Erde und heißt Nina Alexandra Frouwen!“ N „Ja, das iſt ja ein Roman!“ „Ein richtiger Roman, und ich will ihn dir einmal genau erzählen. Höre gut zu!“ n Offen ſetzte er ihr alles auseinander, ſprach von den Grün⸗ den, die Katharina und ihn veranlaßt hatten, das Spiel zu wagen. „„Nina“— ſprach er zum Schluß, und alle Zärtlichkeit lag in dem Wort—„Nina gleicht Katharina. Die Natur gibt uns mit dieſer Ahnlichkeit das größte Rätſel auf. Beide ſind ſich fremd. Sie kennen ſich nicht. Aber— ein großer Unter⸗ ſchied iſt doch da. Nina hat ein Herz, ſie iſt die Liebe und Güte ſelber.“ g Alles erzählte er, ſprach auch von den Verfolgungen, die Katharina galten, und die Nina erdulden mußte. „Eins ſteht jetzt feſt! Ich fahre nach Paris und hole mir Nina. Papa kann ja nichts dagegen haben, denn— ſie iſt ja Nina Alexandra Baroneſſe Frouwen.“ „Mein lieber Junge!“ ſagte die alte Frau mit verhaltener Zärtlichkeit.„Ich will glücklich ſein, wenn du mir deine Nina zuführſt. Bringe ſie zuerſt zu mir!“ „Einen Haken hat es aber noch, Tante! Ich weiß nicht— ob ſie mich je lieben wird!“ „Ich will es mit dir hoffen, mein Junger Am nächſten Morgen fuhr Pit— James hatte ſich eben aus London zurückgemeldet und ihm mitgeteilt, daß die Da⸗ men ſofort nach Dover weitergefahren ſeien— nach Edin⸗ burgh, ſtartete mit ſeinem Flugzeug nach London und ſuchte den Vater auf. g Er hatte das Bedürfnis, ſich offen mit ihm auszuſprechen, und Sir Reginalds Erſtaunen war rieſengroß. Als Pit endete, reichte er ihm die Hand und ſagte warm: „Mein Junge, du haſt recht gehandelt! Ich danke dir! Und was willſt du jetzt tun?“ „Nach Paris fahren, zu Baroneſſe Nina Frouwen!“ Der alte Ariſtokrat lächelte fein. 8 FFC CC ͤĩ˙-A ˙.rÜ.n—— Lr „Willſt du dir noch einmal die Finger verbrennen?“ „Nein, ich denke nicht daran! Ich will dir die reizendſte Schwiegertochter nach London bringen. Es wird Zeit, daß Sir Reginald ſich um ſeine Enkel kümmert!“ Da lachte der alte Herr herzlich auf, ſchlug ihn auf die Schulter und ſagte:„Junge, fahre nach Paris! Hol dir dein Glück! Haſt klare Augen, das weiß ich! Einmal hat dir die Leidenſchaft für eine ſchöne Frau den Blick getrübt, aber letzt wirſt du ins Herz ſchauen! Biſt doch ein Woulsham/ Gott befohlen, Pit!“ Ehe Pit abreiſte, ſuchte er ein Auskunftsbüro auf und gab den Auftrag, genaueſte Erkundigungen über Katharina, ihre Mutter und über Nina Frouwen einzuziehen. So raſch als möglich! Geld ſpiele keine Rolle. Er ließ einen reſpektheiſchenden Scheck zurück und fuhr mit dem Flugzeug nach Paris. Auf der Reiſe von Dover nach Calais fragte Wera Ana⸗ ſtaſia ihre Tochter:„Willſt du mir nicht endlich ſagen, was geſpielt wird?“ Katharina hatte bis jetzt geſchwiegen. Nun endlich ſprach ſie:„Zwiſchen mir und Pit iſt alles aus! Er iſt dahintergekommen, daß ich ihn mit Hauptmann Mackill betrog.“ f Die Eröffnung wirkte niederſchmetternd. Wütend ziſchte Wera Anaſtaſia ihre Tochter an: 5 „Du Törin! Wie konnteſt du...!“ „Laß mich in Frieden!“ ſagte Katharina ſcharf.„Es iſt gut ſo! Ich hatte es ſatt! Ich habe die ganze Komödie ſatt. Ich fahre nach Paris zurück, und Nina wird von ihrem Platz abtreten! Ich filme wieder!“ „Biſt du wahnſinnig? Denk an deine Feinde!“ „Sie ſind ſtill geworden! Ich werde mich ihrer ſo zu weh⸗ ten wiſſen, wie Nina ſich ihrer wehrte.“ „Täuſche dich nicht! Sie werden mit dir kein Erbarmen haben!“ Haßvoll ſah die Tochter auf die Mutter.„Und wer war ſchuld daran, daß ich das— dieſes Entſetzliche— tun konnte? Wer? Du! Nur du!“ Wera Anaſtaſia erblaßte unter der Schminke and ſchwieg, um nach einer Weile wieder zu beginnen: „Ich bin ganz abgebrannt! Du mußt mir etwas Geld ge⸗ ben, Täubchen!“ „Pit Woulsham gab dir zehntauſend Pfund! Außerdem haſt du eine Leibrente von monatlich dreihundert Pfund ge⸗ habt! Was haſt du mit dem Geld angefangen?“ „Aber Täubchen, du kennſt doch meine kleine Schwäche!“ „Spiel und abermals Spiel! Jetzt hat das ein Ende! Von mir haſt du nicht mehr zu erwarten, als das, was du unbedingt zum Leben brauchſt! Einmal muß es ein Ende haben! Viel zuviel habe ich dir geopfert.“ Wera Anaſtaſia fand es ratſam, fetzt zu ſchweigen. Sig wollte einen günſtigeren Augenblick abwarten. * Die letzten Aufnahmen! Eben war der Aufnahmeleiter bei Nina geweſen, die müde auf dem Altan des Schloſſes ſaß, und hatte ihr verkündet, daß die letzten Aufnahmen ganz ausgeze buen jzeraten ſeien und die Arbeit getan ſei. Nina ſah ihn dankbar an. Sie war herzlich froh, dieſe Nervenſtrapaze hinter ſich zu haben, und jetzt erſt, da ſie wußte, daß Tage der Ruhe kom⸗ men würden, hatte ſie einen Blick für die paradieſiſch ſchöne Landſchaft. Hoch reckte ſich die Rovennaburg und bot einen herrlichen Blick in die Bergwelt Südtirols und hinunter in das herr⸗ liche Grödener Tal. Rechts von ihr lag Salern, die nächſte kleine Stadt. Win⸗ zige Dörfer, Einödhöfe waren in die grüne, wundervolle Landſchaft geſtreut. Nina wandte ſich an den neben ihr ſitzenden Jean und ſagte leiſe:„Die letzten Aufnahmen! Haben Sie gehört, Jean?“ „Ja, Mademoiſelle! Morgen werden noch ein paar Außen⸗ aufnahmen, nur Landſchaftsbilder gedreht, und übermorgen fahren wir nach Paris zurück.“ Nina ſeufzte erleichtert auf. „Die Welt iſt ſo ſchön hier, unſagbar ſchön, und ich kann mich dieſer Schönheit nicht freuen, Jean!“ „Warum können Sie es nicht, Mademoiſelle?“ „Weil— ich Angſt habe!“ Forkſetzung folgt. 6 . 5 2 18 5 48 1 8 5 eee e rn 2. able 1 dee dein r ble aber na das les ann ihn 1 ſat. deh⸗ nen 10 el du de 10 en ⸗ 1 l „Sportklub Käfertal— Phönix Mannheim 1. Füßball in Zahlen Züddeulſche Meiſierſchaftsſpiele: Gau Südweſt: A. Frankfurt— Eintr. Frankfurt 2:2(1:2) ormatia Worms— Kick. Offenbach 4.3 1103 Union Niederrad— F. 03 Pirmaſens 272(11 Sportfr. Saarbr.— SV. Wiesbaden 32 141 Box. Neunkirchen— FV. Saarbrück, 3:3(1:1 Gau Baden: SpVg. Sandhofen, SV. Waldhof 0:3(0:2) V. 04 Raſtatt— VfL. Neckarau 221 15 erm. Brötzingen— 1. FC. Pforzheim 2:2 5 BfB. Mühlburg— Karlsruher FV. 0:4(0:2) Freiburger FC.— PfR. Mannheim 2:6(12) Gau Mürttemberg: Stuttgarter SC.— VfB. Stuttgart 0·0 Sportfr. Stuttgart— SpVg. Cannſtatt 89 1. SSW. Ulm— Stuttgarter Kickers 2:0 SB. Göppingen— Union Böckingen 4:3 Gau Bayern: Wack. München— VfB. Ingolſtadt⸗Ringſee 0:0 JC. 05 Schweinfurt— Bayern München 14 Vf. Coburg— 1860 München 38 1. FC. Nürnberg— BC. Augsburg 51 Gau Heſſen: Sp. Kaſſel— Heſſen Hersfeld 31 Boruſſia Fulda— Kewa Wachenbuchen 32 Kurheſſen Marburg— Germania Fulda 112 Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksklaſſe Gruppe Südheſſen: MSV. Darmſtadt— FC. 03 Egelsbach 20 Olympia Lorſch— Sp. 1898 Darmſtadt 1:2 VfR. 1910 Bürſtadt— Alemannia Worms 113 Olympia Lampertheim— SpV. 19 Münſter 5:1 Haſſia Dieburg— Norm. Pfiffligheim 0:5 Gruppe Rheinheſſen: SC.„Opel“ Rüſſelsheim— Tura Kaſtel 222 Viktoria Walldorf— SpV. 1912 Koſtheim 3:0 Germ. Okriftel— VfB. 12 Unterliederbach 2:5 SpVgg. 10 Weiſenau— Sp. 09 Flörsheim 21 Jg. 03 Mombach— Haſſia Bingen 23 JV. 08 Geiſenheim— 1. FSpV. 05 Mainz 4:0 Gruppe Pfalz⸗Oſt: Phönix Ludwigshafen— Germ. L'hafen 6:1 TV. Frieſenheim— SpVg. Mundenheim 914 TSG. Rheingönheim— FV. 08 Mutterſtadt 111 Kickers Frankenthal— FG. 1914 Oppau 0:3 JV. Speyer— Pfalz Ludwigshafen 21 N Gruppe Unterbaden⸗Weſt: Kurpfalz Neckarau— Alem. Ilvesheim Ol. Neulußheim— VfTR. Feudenheim Fortuna Edingen— Germ. Friedrichsfeld? FV. 08 Hockenheim— 08 Mannheim Handball am Zonnkag Vorrunde um den„Adler⸗Preis“: — 2882 „ e — 8 288 Altenſtadt: Württemberg— Weſtfalen 416 Bamberg: Bayern— Brandenburg 4.3 Kiel: Nordmark— Baden 9:8 Stettin: Pommern— Südweſt 2:7 Eſſen: Niederrhein— Heſſen 4:2(2:1) Aachen: Mittelrhein— Sachſen 6:5 Königsberg: Oſtpreußen— Mitte 7:21 Görlitz: Schleſien— Niederſachſen 7:10 Süddeutſche Meiſterſchaftsſpiele: Gau Südweſt: S. 98 Darmſt.— Ing. St. Ingbert 10:8(8:0) TSV. Nußloch— SC. Freiburg: Fr. n. angetr. Tgd. Ketſch— TSV. Oftersheim 7:3 Gau Bayern: Tad. Landshut— 1. FC. Nürnberg Polizei Nürnberg— 1860 München Hocken⸗Ergebniſſe Meiſterſchaft non Baden/ Württemberg: C. Heidelberg— Tgd. 78 Heidelberg eidelberger TV. 46— TV. Mannheim 46 VfR. Mannheim— MTG. Mannheim a Freundſchaftsſpiele: Höchſter HC.— TV. 57 Sachſenhauſen rankfurter TV. 60— Wiesbadener TSC. GSW. Frankfurt— TSG. 46 Darmſtadt Allianz Frankfurt— FSV. Frankfurt 3 Allianz Frankfurt— FSV. Frankfurt V. 60 Fechenheim— Eintracht Frankfurt DHC. Wiesbaden— Offenbacher RV. 74 r.: DHC. Wiesbaden— Offenb. RV. 74 echn. Hochſch. Darmſtadt— Reichsb. Fft. Mainzer RC.— Höchſter RV. Mainzer RC.— Militär SV. Wetzlar Bezirk güdheſſen MSB. Darmſtadt— FC. Egelsbach 2 VfR. Bürſtadt— Alemannia Worms 1 Olympia Lampertheim— SV. Münſter 5: Sicher Dieburg— Norm. Pfiffligheim 0 Olympia Lorſch— SV. 98 Darmſtadt 1 Der neue Tabellenſtand: . * 282 do do S eee et Sibi SHS MSV. Darmſtadt 19 15 2 2 80:24 32 ſich Gaue trafen, die bisher, wenn überhaupt, . dach 1 lat in den weiteren Runden zuſammentrafen. SV. 98 Darmſtadt 18 10 4 4 51:32 24 Dabei gab es allerdings recht weite Reiſen und Olympia Lorſch 19 9 3 7 49:41 21 ob der gelbliche Erſolg dieſer Maßnahme mit VfR. Bürſtadt 19 8 3 8 27:29 19 dem ſportlichen Intereſſe dieſer Spiele Schritt SV. Horchheim 18 8 2 8 35246 18 hält, muß abgewartet werden. Die Zuſchauer⸗ Ol. Lampertheim 19 8 29 51:41 18] zahlen waren nicht gerade überwältigend. Die Alemannia Worms 19 6 49 38:49 16] Gaue Weſtfalen. Bayern. Nordmark, Norm Pfiffligheim 19 6 3 10 45:60 15 Südweſt. Niederrhein, Mittelrhein. Sp. gg. Arheilgen 17 5 3 9 29:38 13][ Mitte und Niederſachſen waren die SV. Münſter 19 4 411 24:41 12 4 des Sonntags, die ſich für die Zwiſchen— Haſſia Dieburg 19 2 5 12 19:67 9 runde durchſetzten. eee L e eee 4 ee eee 8 83 8 11 5 8 1 0 ee 1——..,——— r—— n der Spork vom Fonnkag Valdhof und B. f. R. ſiegen klar Beide Abſtiegskandidaten im Gau Baden erfolgreich Im Gau Baden liegt die Entf eidung wei⸗ terhin zwiſchen dem SV. Waldha n B Mannheim, die ihre auswärtigen Spiele in Sandhofen mit 3:0 bezw. in Freiburg mit 612 klar gewinnen konnten, dagegen büßte der 1. FC. Pforzheim mit dem 2:2 in Brötzingen einen wertvollen Punkt ein. Die unteren Mann⸗ ſchaften wehrten ſich mit aller Kraft gegen den Abſtieg. Sowohl der FV. 04 Raſtatt als auch der Karlsruher JV. kämpften erfolgreich und haben immer noch die Möglichkeit, ſich in Sicherheit zu bringen. Nach Verluſtpunkten ſteht jetzt ſogar der VfB. Mühlburg an letzter Stelle. pg. Sandhofen— 35. Waldhof 9:3(0:2) Wo der VfR. und der 1. FC. Pforzheim „hängen“ blieben, da ſetzte ſich der SV. Wald⸗ hof erfolgreich durch. Mit 3:0 landete der Fa⸗ vorit einen einwandfreien und verdienten Sieg. der bereits nach einer halben Stunde ſo gut wie ſicher feſtſtand. Die Gäſte legten in dieſer Zeit durch Pennig, der eine Flanke von Wei⸗ dinger verwandelte, und Günterroth zwei Tore vor und ſpielten nun nur noch auf Sicherheit. So konnte Sandhofen ſich in der zweiten Halb⸗ zeit beſſer entfalten, aber mit ſeinem ſchwachen Sturm keine Tore erzielen, vielmehr war Waldhof fünf Minuten vor Schluß durch Siff⸗ ling, der einen Elfmeter einſchoß zum dritten und letztenmal erfolgreich. Beim Sieger gaben der Torhüter Drayß, der Mittelläufer Heer⸗ mann, der Außenläufer Leupold und vorüber⸗ gehend auch der Sturm eine gute Vorſtellung. 5000 Zuſchauer. JB. 04 Raſtalt- Pfe. neckarau 2:1(1:1 Der 2:1⸗Sieg der Raſtatter war zwar glück⸗ lich, aber dennoch nicht ganz unverdient. Die Gäſte pflegten das beſſere Spiel, erwieſen ſich aber im Sturm als ziemlich harmlos, während die eifrigen Raſtatter faſt jede ſich bietende Chance ausnutzten. Nach 15 Minuten ſiel durch Wahl das erſte Tor für Neckarau, mußte ſich aber bei überlegenem Spiel noch vor der Pauſe den Ausgleich gefallen laſſen. Im harten Rin⸗ vor Schluß aus einem Gedränge heraus zum ſiegbringenden Treffer. Jreiburger JC.— Uk. Mannheim 2:6[1:2] Der VfR. Mannheim überſtand die Freibur⸗ ger Klippe leichter, als man erwartet hatte. Die Gäſte lieferten eines ihrer beſten Spiele und waren im Sturm in großer Schußlaune, wäh⸗ rend die Freiburger erheblich enttäuſchten. Das Zuſammenſpiel klappte bei Mannheim ausge⸗ zeichnet, doch dauerte es immerhin eine halbe Stunde, bis Langenbein den Torreigen eröff⸗ nete. Freiburg kam aber bald darauf durch Koßmann zum Ausgleich, aber mit dem Pau⸗ ſenpfiff zuſammen brachte Lutz den VfR. wie⸗ der in Führung. Kurz nach Wiederbeginn er⸗ höhte Striebinger auf 3:1, Wagner und Lutz brachten das Ergebnis auf 5:1. Peters ver⸗ ringerte auf 5:2, aber Striebinger ſtellte durch Kopfball das alte Torverhältnis wieder her. 4000 Zuſchauer. Der Tabellenſtand: SV. Waldhof 14 84212 A VfR. Mannheim 15 33:15 21:9 FC. Pforzheim 13 21:8 17:9 Freiburger FC. 1 ‚ VfL. Neckarau 15 17:24 13:17 SpVg. Sandhofen 11„126 Germania Brötzingen 1298 VfB. Mühlburg 11 n Karlsruher JV. 13 13:15 8:18 FV. Raſtatt 13 12:28 8:18 „Eintracht“ beinahe geſtrauchell 350. Frankſurl— Einlra cht Frankfurk 2:2[1:2 Bei ſchönſtem Fußballwetter trafen ſich die beiden Frankfurter Großvereine vor 14000 Zu⸗ ſchauern am Bornheimer Hang. Es gab einen hartnäckigen und mitreißenden Kampf, der dank der genauen und energiſchen Leitung durch Multer⸗ Landau immer im Rahmen blieb. Die beſſere und überlegen ſpielende Mannſchaft war die Eintracht. den größeren Kampfgeiſt brachte Bornheim auf. In Möbs, Groß und Fürbeth hatte Eintracht ihre beſten Leute. Bornheim hatte doch J. Schweinhardt als Mit⸗ telläufer und Schmidt dafür in den Sturm ge⸗ ſtellt. Wörner, Armbrüſter und J. Schwein⸗ hardt waren die beſten Leute, Schmidt im Sturm ein ziemlicher Ausfall. In der 7. Minute fiel bereits der erſte Tref⸗ fer. Groß beging eine Regelwidrigkeit an Schuchardt und dieſer ſchoß den Freiſtoß aus 18 Mtr. ein, wobei der Ball erſt noch Groß be⸗ rührte. Aber ſchon nach zwei Minuten hob Möbs elegant und hart den Ball mit dem lin⸗ ken Fuß in die rechte Torecke zum Ausgleich. Wolf im Bornheimer Tor hatte in der Folge ſehr gefährliche Momente zu überſtehen, auf der Gegenſeite war Groß der Retter in der Not. Drei Minuten vor der Pauſe war Hinkel ſoul gegen Schmitt. dieſer ſchoß den Freiſtoß ſelbſt und vom Kopfe Möbs' landete der Ball im Netz; Eintracht ging mit einer Führung von 2:1 in die Pauſe. Nach Wiederbeginn ging Fürbeth nicht mehr pon Schuchardt weg, ſodaß Bornheims gefährlichſter Mann faſt kaltgeſtellt war. In der 10. Minute umſpielte der Born⸗ heimer Außenläufer Wößner zwei Mann und ſchoß aus 16 Meter unhaltbar zum Ausgleich ein. Kurz darauf rettete Schmidt auf der Tor⸗ linie bei einem Kopfball Schuchardts. Das Tempo ſteigerte ſich immer mehr und die letzte Viertelſtunde ſtand in einem wilden Wirbel von Angriffen der Eintracht, der aber kein Er⸗ folg mehr beſchieden war. Aus 4:0 wurde 4:3! Wormatia Worms— Kickers Offenbach 4:3(4:0) 6000 Zuſchauer erlebten in Worms einen recht eigenartigen Kampf. In der erſten Halb⸗ zeit waren die Wormſer in Glanzform, die Offenbacher verſagten mit Ausnahme ihres Tor⸗ mannes Eigenbrodt vollkommen. Schon in der erſten Minute ſchoß Linksaußen Hofmann den erſten Treffer. Eckert ſteuerte in der 13. und 15. Minute zwei Tore bei und(der allgemein etwas langſame) Gölz ſtellte in der 38. Minute das Ergebnis auf 4:0. Nach der Pauſe war das Bild vollkommen verändert. Lindemann ging bei den Kickers in den Sturm auf halblinks, während Nowotny den Mittellauf beſetzte. Run klappte es bei den Offenbachern ausgezeichnet. Durch dauernden ſchnellen Flankenwechſel wurde die Elf ſehr gefährlich. Ihre Ueberlegenheit wurde begünſtigt durch das Ausſcheiden Zimmer⸗ manns, der eine Viertelſtunde fehlte und auch nach ſeiner Rückkehr nicht mehr voll aktions⸗ fähig war. In der 6. Minute ſchoß Stein den erſten Tref⸗ fer. Worms kam erſt nach 20 Minuten ins Spiel, aber Stein hob in der 30. Minute einen Ball über Eckert zum zweiten Male ins Netz und eine Minute vor Schluß verbeſſerte Linde⸗ mann durch Prachtſchuß auf 4:3. Mit Glück blieben die beiden Punkte in Vorms. Kiefer, Winkler und Eckert waren die beſten Leute beim Sieger; Eigenbrodt, Lindemann, Stein, Nowotny und Neidel waren die beſten Offenbachs. Bäcker⸗ Ludwigshafen leitete den Kampf an ſich korrekt, aber nicht energiſch ge⸗ nug. Pirmaſens halle Glück! Union Niederrad— FK. Pirmaſens 2:2(1:1) Vor 1500 Zuſchauern lieferten ſich beide Mannſchaften einen harten Kampf. Pirmaſens hatte Kolb, Weiſhammer und Hergert erſetzt und dankt der ausgezeichneten Leiſtung des Torhüters Schaumburger das knappe Ergebnis und den gewonnenen Punkt. Nächſt Schaum⸗ burger waren die Verteidiger und die Stür⸗ mer Bille und Flohr die beſten Leute. Union verzettelte ſich zu ſehr in Einzelaktionen und hatte in Schlagbauer im Sturm den ſchwäch⸗ ſten Mann. Die Hintermannſchaft. Mittelläufer Müller und die Stürmer Pflug, Berger und Kirſch waren hier die Beſten. a Ein Kopfball Müllers brachte Niederrad in Um den„Adler-Preis“ im Handball Javorilenſiege und Ueberraſchungen— Gau Züdweſt ſiegt Zum erſten Male ſtritten am Sonntag die deutſchen Handballgaue um den vom Reichs⸗ ſportführer geſtifteten„Adler⸗Preis“, der die bisherigen Pokalkämpfe abgelöſt hat. Die Paarungen waren recht intereſſant; zumal man vermieden hatte, wie in früheren Jahren Mannſchaften benachbarter Gaue zu paaren, ſo⸗ daß Begegnungen zuſtande kamen, bei denen Weſtfalen hatte ſchwerer zu kämpfen, als erwartet, um in Altenſtadt über den Gau Württemberg mit 6:4(3:4) zu gewinnen. Der Gau Bayern landete über die neu zuſam⸗ mengeſtellte Elf von Brandenburg mit 4:3(3:2) einen recht knappen Sieg. Nord⸗ mark konnte ſich über Baden ebenfalls nur knapp mit 9:8(5:5) behaupten. Klarer war der Sieg, den der Gau Südweſt, der letzte Ge⸗ winner des alten Pokals, in Stettin mit 7:2 (211) über Pommern errang. Niederrhein ſchaltete Heſſen mit 4:2(2:1) ebenfalls weſent⸗ lich knapper aus, als man erwartet hatte. Ueber⸗ raſchend kommt der Sieg, den der Gau Mit⸗ telrhein mit 6:5(2:1) über Sachſen errang. Das größte Ergebnis des Tages erzielte der Gau Mitte, der in Königs 1 über Oſt⸗ preußen mit 21:7(9:1) ſiegte und unerwartet kommt auch das Ausſcheiden des Gaues Schle⸗ ſien, der in Görlitz gegen Niederſachſen mit 7:10(5:4) unterlag. gen um den Sieg kam Raſtatt zwei Minuten Belannimachungen ber N. S. O. A. B Kreis Heppenheim Kreisgeſchäftsſtelle Heppenheim an der Bergſtraße Kaiſerſtraße 2, Fernſprecher 315 Sprechſtunden des Kreisleiters: Mittwochs von 15—18 Uhr. Kreismuſikzug. Donnerstag, 18. ds. Mts., abends 8.30 Uhr, Probe in der Stadtſchule. Probe iſt Dienſt. —— NS LB., Kreis Heppenheim. Ab 1. März 1937, werden mit dem Monatsbeitrag 0.20 Mk. für das Schu⸗ lungslager erhoben. Penſionäre und Kin. dergärtnerinnen ſind frei. Ein Erlaß des Beitrages kann nicht gewährt werden. i Von jedem NSB.⸗Mitglied müſſen mo⸗ natlich 0.10 Mk. für die NSG.„Kd.“ abgeführt werden. Die Rückstände ſind ſo⸗ fort zu begleichen. Arbeitsgemeinſchaft Mädchenerztehung, techniſche Gruppe. 73 1 hiermit an die auf Mitt⸗ woch, 17. ds. Mts., feſtgeſetzte Tagung in Weinheim, Kaffee Schütz. Arbeitsgemeinſchaft„Zeichnen und Kunſt“. Unſere geplante Tagung findet am Mitt woch, den 17. ds. Mts., um 14.30„Uhr, i Rimbach ſtatt. Ich erinnere an die Anordnung unſeres Kreiswalters, daß jede größere* einen und 2—3 benachbarte kleinere Schulen meinſam einen Vertreter zu entſenden haben. Arbeitsgemeinſchaft für Werkunterricht. Unſere nächſte Arbeitstagung findet am Mitt, woch, den 17. Febr. in der Realſchule Nimba um 14 Uhr ſtatt(Dachgeſchoß). Flugmodellbau Schere mitbringen. Gäſte willkommen. 8 * 4 ! NS. ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Die Seefahrten der NSG.„Kdß.“ im Jahre 1937 Nachfolgend geben wir die im Jahre 1937 ſtatt⸗ findenden Norwegenfahrten bekannk: SF. 101/57 mit„Monte Olivia“, vom 17. bis 25. Mai, ab Hamburg. SF. 10% 7 mit„Der Deutſche“, ere 5 vom 8. bis 16. Juni, ab Bremen. SF. 103/37 mit„Monte Oliv g vom 5. bis 13. Juli, ab Hamburg. SF. 10/7 mit Zee Sid 14 1 vom 26. Juli bis 3. Aug. ab Hamburg SF. 105/37 mit 4 Cordoba“, 1 9 1 vom 7. bis 15. Auguſt, ab Bremen SF. 106/37 mit„Der Deuiſche vom 7. bis 15. Sept. ab Bremen. H nne für jede Seefahrt beträgt . 0 Anmeldungen nehmen die Amtswarte der NSc5. Kraft durch Freude“ und die Kreisdien ſtelle berpenheim, Lalldenbacherto d. antdegen. 4 der 13. Minute die Führung; ein von Müller verſchuldeter Handelfmeter Pirmaſens durch 50 in der 19. Minute den Ausgleich. chaumburger ſchied dann bis Halbzeit verletzt aus. Nach der Pauſe war Niederrad ſtark über⸗ legen, aber ein von Kolter verſchuldeter Elf⸗ meter ergab in der 20. Minute durch Flohr die Führung und Kirſch glich in der 24. Minute auf Zuſpiel Grölls wieder aus. Mit viel Glück rettete Pirmaſens einen Punkt. Happ⸗ Hanau war dem harten Kampf ein ſicherer Leiter. Boruſſia Neunkirchen— FV. Saarbrücken 3:3(1:1) In dieſem ſehr ſchönen Kampf, der vor 8000 Zuſchauern bei beſten Platzverhältniſſen ausge⸗ tragen wurde, ſah Boruſſia Neunkirchen nach 23 Minuten Spielzeit in der zweiten Halbzeit mit 3:1 als ſicherer Sieger aus. Die große Kraft⸗ leiſtung der Saarbrücker, vornehmlich ihres beſten Mannes, des Nationalſpielers Sold, ent⸗ riß aber in letzter Minute den Boruſſen noch einen Punkt. Beide Mannſchaften kamen in ſtärkſter Aufſtellung. Boruſſia hatte den beſſe⸗ ren Sturm, wies aber Schwächen in der Hinter⸗ mannſchaft auf. Bei Saarbrücken war Sold der weitaus beſte Mann; ihm danken die Gäſte auch den Punktgewinn. Petry ſchoß nach ſieben Minuten den Füh⸗ rungstreffer für Neunkirchen; Reſch in der 23. Minute den Saarbrücker Ausgleich. Nach der Pauſe erzielten Leibenguth in der 12. und Schneider in der 25. Minute zwei weitere Neun⸗ kirchenerx Tore, dann gab es aber einen Elf⸗ meter für Saarbrücken. Sold verwandelte zum 3.2, ging dann in den Sturm und ſchoß in der 42. Minute ſelbſt noch den Ausgleich. Fink⸗ Frankfurt leitete den Kampf ſehr gut. Die neue Tabelle Wormatia Worms 15 9 4 2 41:20 2228 Eintracht Frankfurt 15 10 1 4 41:29 21:9 Offenbacher Kickers 16 9 3 4 36:27 21:11 Bor. Neunkirchen 16 5 5 6 26230 15:17 585 Pirmaſens 15 5 4 6 25292 14:16 SV. Frankfurt 16 4 6 6 30230 14:18 Union Niederrad 16 5 3 8 31239 13:19 V. Saarbrücken 16 4 5 7 26236 13:19 V. Wiesbaden 15 5 2 8 21:24 12:18 Spfr. Saarbrücken 16 4 3 9 25:25 11:21 — TTT 1 0 4 0 1 0 1 5 8 5 * ccc 8— 2 3 r Er er ———5 r ————— F A —— — deutjche Manner und Frauen- Arbeiter, Bauern, Fandwerker, Beamte und Gewerbetreſbenbe von Viernheim hören alle heute abend 8.30 Uhr im„Freijchütz“ Gaulnspakteur Pg. HUIZKämper e eee Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. H. A. 7 Biernheim . NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Betr.: Groß⸗Kundgebung am Montag, 15. Februar, abends 8.30 Uhr, im „Freiſchütz“. An dieſer Kundgebung haben alle Partei⸗ genoſſen und ⸗genoſſinnen ſowie ſämtliche Parteianwärter teilzunehmen. Die Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter haben daran in Uniform teilzunehmen, ebenſo die neu ein⸗ geſetzten Blockleiter ſowie ſämtliche Walter und Warte der Gliederungen in Dienſtanzug, ſoweit das Tragen desſelben geſtattet iſt. Die Fahnenabordnungen treten um 20 Uhr an der Parteidienſtſtelle an. Die Formationen ſammeln ſich zum gemein⸗ ſamen Abmarſch an ihren Standorten. An die Mitglieder der Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände richte ich die Auf⸗ forderung, an dieſer Kundgebung reſtlos zu erſcheinen. Franzke, Ortsgruppenleiter. * Betr.: Groß⸗Kundgebung der Partei heute abend 8.30 Uhr im Freiſchütz: Die Mitglieder der NS.⸗Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände: NSBO./ DA F., NS K OV., NS.⸗Bauernſchaft, NS.⸗Frauen⸗ ſchaft, NSV., NSL B., RDB., RLB., Feuer⸗ wehrpolizei und Arbeitsdank werden hierdurch nochmals beſonders auf die heute abend ſtatt⸗ findende Partei⸗Kundgebung hingewieſen und von ihnen eine vollzählige Beteiligung er⸗ wartet. Die Leiter(in) der gen. Gliederungen. Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Zwecks Teilnahme an der Parteikundgebung treten alle Amtsträger punkt 8 Uhr in der Luftſchutzſchule an. Armbinden ſind anzulegen. Der Gemeindegruppenführer. NS.⸗Kriegsopferverſorgung Die Kameraden und Kameradenfrauen neh⸗ men am Montagabend geſchloſſen an der Großkundgebung im„Freiſchütz“ teil. Der Kameradſchaftsführer. Dienſibejehl der Hitler⸗Jugend Heute abend tritt die ganze Gefolgſchaft um 20 Uhr an der Schillerſchule an. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen; wir gehen geſchloſſen zur Kundgebung der Partei. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Uniform, ſoweit vorhanden, zu tragen iſt. Der Gefolgſchaftsführer. Jungmädel Achtung! Für alle Schaftsführe⸗ rinnen der Jungmädell Montag, den 15. Februar, mittags von 6—7 Uhr, liefern alle Schaftsführerinnen den Beitrag für Januar ab(im Heim Schiller⸗ ſchule). Die Führerin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 15. Februar 1937 Anſer Tagesſpruch Je bequemer der Weg eines Mannes iſt, deſto weniger leiſtet er. Je ſchwerere Aufgaben einem Volk geſtellt ſind, auf eine deſto höhere Stufe ſteigt dies Volk. Lagarde. * Die Viernheimer deutſche Bevölkerung hört am Montagabend um ½9 Uhr im „Freiſchütz“ in der Großkundgebung der AS dA den Begründer der Viernheimer SA.: Gauinſpekteur Pg. Holzkämper, Frank⸗ furt, ſpricht! Deutſche Männer und Frauen! Früher, in der Syſtemzeit, als es Tag um Tag dunkler um uns in Deutſchland ward, da klammerten ſich Millionen von Deutſchen an das Wort des einen Mannes, unſere Verſammlungen waren überfüllt, in denen der Arbeiter, der Bauer, der Handwerksmeiſter, kurzum ſchaffende deut⸗ ſche Menſchen, aus den Worten der Kämpfer um ein neues Deutſchland neue Kraft und gläubige Hoffnung ſchöpften. Der Führer hat ſie alle in ein neues und herrlicheres Deutſch⸗ land geführt! Das weißt du, deutſche Mutter mit deinen Kindern jetzt erſt zu ermeſſen, in welches Elend wir gekommen wären, hätte Adolf Hitler und ſeine Getreuen nicht mit feſter Hand das Steuer erfaßt. Einer dieſer Kämpfer in der großen Gemeinſchaft des Füh⸗ rers iſt der Redner in der Großkundgebung: Pg. Holzkämper! Wir Viernheimer Män⸗ ner und Frauen der Fauſt und der Stirn ſehen es als eine große Ehre an, den Begründer der hieſigen SA. in unſeren Reihen auf einige Stunden begrüßen zu können und richten an die ganze Bevölkerung, an die Frauen beſon⸗ ders, die Aufforderung: kommt alle in die Parteikundgebung! * Der Sonntag Hell und freundlich, allerdings etwas kühl und froſtig, war der geſtrige Sonntag. Ein⸗ topf war geſtern, der fünfte in dieſem Winter⸗ halbjahr. Am Morgen holten Volksgenoſſinnen und Volksgenoſſen, von Haus zu Haus gehend, die Spenden ein. Die Eintopfſonntage des deutſchen Volkes ſind Feiertage der Nation. Hohe, ernſte Feiertage, denen ihrer tiefſtin⸗ neren Beſtimmung nach der Geiſt der Beſinn⸗ lichkeit und der werktätigen, opferbereiten Ge⸗ meinſchaft anhaftet. Der Sinn des Eintopf⸗ ſonntages erfüllt ſich nicht mit der Leiſtung einer kleinen Eintopfſpende, auch nicht mit dem Kochen eines echten Eintopfes. Dieſe Taten ſind Beiwerk, Beiwerk zu dem ver⸗ pflichtenden Leitgedanken, daß wir Deutſchen alle, wo immer auch wir leben, in der Heimat oder in der Fremde, Brüder und Schweſtern ſind, Glieder eines Volkes, Träger eines Schickſals, Zugehörige einer großen Bluts⸗ gemeinſchaft. Und aus dieſem Brudergedanken erwuchs uns die heilige Verpflichtung, hel⸗ fend und lindernd teilzunehmen an der Le⸗ bensnot derjenigen,„die hart bedrückt des Lebens ſchwere Laſt“. In den Dienſt der tä⸗ tigen Hilfe ſtellt ſich die bekannte Langſtrek⸗ ken⸗ und Turnierreiterin Frau Schümann, Berlin, die auf ihrem Ritt„Hoch zu Roß durch Deutſchland“ auch unſeren Ort paſſierte. Sie nahm geſtern ihren Weg von Heppenheim kommend über Weinheim— Viernheim nach Mannheim. Dieſer Ritt für das Winterhilfs⸗ werk iſt einzigartig und nicht allein vom ideel⸗ len, ſondern auch vom ſportlichen Standpunkt aus hoch einzuſchätzen. Frau Schumann er⸗ weckte bei ihrem Ritt durch Viernheim Freude und Begeiſterung. Manches Geldſtück wurde ihr zugeführt.(Siehe auch Sonderbericht). Am Nachmittag, als wärmende Sonnen⸗ ſtrahlen zum Spaziergang einluden, fand im Ratskellerſaal die Eröffnungsfeier des vier⸗ ten Reichsberufswettkampfes ſtatt. Dieſe große Leiſtungsprüfung währt nun bis 28. Februar und gewinnt an beſonderer Bedeu⸗ tung angeſichts des zweiten Vierjahresplanes, der vom deutſchen Volk mit größter Energie in Angriff genommen iſt. Eines ſtarken Beſuches erfreuten ſich die Vorführungen des Ufa⸗Films„Verräter“ im Central⸗Film⸗Palaſt. Der mit dem Prä⸗ dikat:„Staatspolitiſch wertvoll“ ausgezeich⸗ nete Film begeiſtert die Beſucher. Heute Mon⸗ tagabend letzte Vorführung des nach einer wahren Begebenheit hergeſtellten Filmes. Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führte geſtern nachmittag die erſte diesjährige Fußwanderung durch. Das Wetter war wie dazu geſchaffen. Singend und muſi⸗ zierend ging es durch den herrlichen Wald nach Hüttenfeld, und kehrte man am Abend ſo gegen halb 7 Uhr, wieder zurück. Es war ein ſchöner Nachmittag mit herrlichen Erlebniſſen, der wohl allen Beteiligten Anlaß zur Teil⸗ nahme weiterer Fußwanderungen von„Kraft durch Freude“ ſein wird. Kundgebung der NS DA. Millionen Kameraden und Kameradinnen ringen dieſe und die nächſte Woche unermüd⸗ lich um die beſte Leiſtung in ihrem Beruf. Man hat den diesjährigen Reichsberufswett⸗ kampf unter das Geleitwort geſtellt: Gegen Stachanow— für den Vierjahresplan! Stärker denn je kommt bei dieſer Aktion der freiwillige Einſatz der Jugend im neuen Deutſchland, der Wille, beſte Wertarbeit zu leiſten, zum Ausdruck. In Rußland aber wird nach dem bekannten Stachanow⸗Syſtem die Jugend ausgebeutet und zur Arbeit gezwun⸗ gen. Unſere ſchaffende Jugend bekennt ſich zu einem friedlichen Wettkampf. Sie bekennt ſich zur Olympiade der Arbeit. Die Grundlage dieſes Wettkampfes iſt das Leiſtungsprinzip. Wir wiſſen heute alle, daß es nicht 155 auf die Schnelligkeit und die Menge ankommt, ſondern auch die gute Fach- und Qualitäts⸗ arbeit. Wie im ganzen Gau, ſo fand auch in un⸗ ſerem Kreis geſtern die Eröffnung des vierten Reichsberufswettkampfes 1937 ſtatt. In den vier Wettkampforten des Kreiſes, in Heppen⸗ heim, Viernheim, Fürth und Waldmichel bach, verſammelten ſich die Wettkampfteilnehmer, die Hitlerjugend und die Handwerksmeiſter zu Eröffnungskundgebungen, in denen der Kreis⸗ obmann der DAF. und der Kreisjugendwal⸗ ter über den Sinn und die Bedeutung des Reichsberufswettkampfes ſprachen. Die Feiern waren von Liedern und Sprechchören der Hit⸗ lerjugend umrahmt. In Viernheim fand die Eröffnung des RBW. geſtern nachmittag 4 Uhr im eigens hierzu feſtlich geſchmückten Saale des„Rats⸗ keller“ ſtatt. Nach dem Fahneneinmarſch be⸗ grüßte der Ortsjugendwalter insbeſondere den Kreisobmann der DAF., Pg. Vetter, Orts⸗ gruppenleiter Franzke, Unterſturmführer der SS. Pg. Schneider, Kreisjugendwart Rech und die Innungsmeiſter. Neben Angehörigen der am Wettkampf teilnehmenden Jugend wa⸗ ren die Vertreter der Schulen erſchienen ſowie Die Eröffnung bes 4. Aeichsberufswetikampjes 1937 90 Prozent aller Jugendlichen haben ſich im ganzen Reich gemeldet der Ortsbauernführer. Ein Lied der Hitler⸗ Jugend,„Brüder in Zechen und Gruben“ und ein Sprechchor, der ausklang:„Arbeit ſegnet das Volk“, leitete über zu der Rede des Kreisjugendwalters. Von den früheren Ju⸗ gendverbänden ausgehend, ſtellte er dem ge⸗ genüber die Arbeit der Hitlerjugend. Er 0 tonte das Leiſtungsprinzip und richtete das Wort an die Handwerksmeiſter, mit der Bitte: Gebt den Jungen in dieſem Jahre Urlaub für die Zeltlager, zeigt Verſtändnis für eure Lehr⸗ linge, denn wenn ſie ſportlich und fene geſtählt aus den Lagern und Führerſchulen kommen, werden ſie mit doppelter Arbeits⸗ freudigkeit an ihre Arbeit gehen, und demnach ſteigert ſich auch ihre Leiſtung. In unſeren Händen wird einſtens der Staat ſein. Dem⸗ nach müſſen wir uns auch formen und ſchu⸗ len. Aus unſerer Arbeit ſpricht das Wollen der geſamten Nation. Der Kreisjugendwalter erklärte er hierauf den Reichsberufswettkampf 1937 für eröffnet. Kreisobmann der DAF., Vetter, ſprach dann über den Facharbeitermangel, der heute herrſcht. 30 Prozent Facharbeiter und 70 Prozent ungelernte Arbeiter, das traurige Er⸗ gebnis einer überwundenen Zeitepoche, mußte der nationalſozialiſtiſche Staat übernehmen. Und wir müſſen es unbedingt auf 90 Prozent Facharbeiter bringen. Dazu dient der Reichs⸗ berufswettkampf. Er muß den Jungarbeiter formen und ſchulen, und zum Facharbeiter erziehen. Obermeiſter Wunderle und Orts⸗ gruppenleiter Franzke ermahnten die Ju⸗ gend, ihre Pflichten ſtets zu erfüllen und mit einem großen Eifer und einem ſtarken Willen in den Reichsberufswettkampf 1937 zu gehen. Mit der Huldigung an den Führer und dem Lied der Hitlerjugend fand die Feier ih⸗ ren Abſchluß. Und nun, ihr Jungarbeiter und Jung⸗ arbeiterinnen, friſch ans Werk! Möge ein jeder ſich der großen Aufgabe bewußt ſein, die uns der Führer geſtellt hat und die da heißt: Deutſchland! Viernheim begrüßte die WS W- Aeiterin 85 auf ihrem Aitt von Berlin durch Deutjchlanb Als wir am Samstagabend die Mitteilung erhielten, daß die durch die Preſſe bereits be⸗ kannte Reiterin für das Winterhilfswerk auch bei uns durch Viernheim kommen würde, da kannten wir nichts anderes, als dieſer mutigen Frau ein herzliches Willkommen am Sonntag in der Früh zu entbieten. Draußen am Orts⸗ ausgang nach Weinheim hatten ſich viele Ein⸗ wohner eingefunden, um bei dieſer ſicherlich hiſtoriſchen Begegnung dabei zu ſein. Es dauerte wohl etwas länger als das Eintreffen zugeſagt war, deshalb fuhren wir einmal bis an die Bergſtraße hin, um die Botſchaft ſchneller nach hier bringen zu können, wann nun beſtimmt dieſe tapfere Kämpferin für die deutſche Not⸗ und Volksgemeinſchaft bei uns eintreffen würde. Zwiſchen Weinheim und Sulzbach kamen dann die bekannte deutſche Meiſter⸗ und Turnierreiterin, Frau Frie⸗ del Schumann aus Berlin auf einem ſchmiſſigen, braungefleckten Schimmel gerit⸗ ten, in einem ſchneidigen Trab, daß die be⸗ gleitende NSKK.⸗Kolonne ſo ziemlich bis hin⸗ ten die Gashebel drücken mußte, um das Tempo mithalten zu können. Sie gaben Frau Schumann das Geleit bis zu unſerer Orts⸗ grenze, wo dann bereits einige Radfahrer die Wegweiſer waren bis zum ſogenannten Orts⸗ eingang, wo Ortsgruppenleiter Pg. Franzke mit dem Stab der Ortsgruppenleitung, Bei⸗ geordneter Pg. Riehl und NSV.⸗Ortswalter Pg. Zöller unſere bewundernswürdige mu⸗ tige Reiterin herzlichſt willkommen hießen namens der Partei, der Gemeinde und der vom Winterhilfswerk betreuten Viernheimer Volksgenoſſen, für die ſich Frau Schumann auch ſchon ſeit 14. November vorigen Jahres im Sattel befindet und von Berlin aus durch die Kurmark nach Kiel, Hamburg, Hannover, Sachſen, Thüringen, Heſſen⸗Naſſau, Tag für Tag geritten iſt. Sie ſammelt heute in Mann⸗ heim, ſodann in Heidelberg, reitet dann nach Mainz, den Rhein hinab bis nach Düſſeldorf und von dort aus wieder nach Berlin, überall in allen Städten ſammelnd. Sie freute ſich beſonders über den ihr in Viernheim bereiteten unerwarteten Empfang, bei welcher Gelegen⸗ heit durch den Vertreter der Gemeinde in die von Frau Schumann mitgeführte Sammelliſte ebenfalls ein ſchöner Beitrag zur Unterſtützung unſerer Volksgenoſſen in Not eingetragen wur⸗ de, wofür ſich die Reiterin herzlichſt bedankte, wie auch für all die kleinen Gaben, die ihr in die WHW.⸗Sammelbüchſe eingeworfen wur⸗ den, die neben am Kopf des Pferdes, überdies ein herrliches Raſſepferd aus dem bekannten deutſchen Stall Glan, aufgehängt war. Viel⸗ mals dankend mit herzlichem Händedruck ver⸗ abſchiedete ſich dieſe tapfere Frau, die in Wind und Wetter, Kälte, Sturm und Regen reitet und reitet, Tag für Tag, ſich kaum Ruhe gönnend, um nach wenigen Stunden Schlaf wieder in den Sattel zu ſteigen, um überall das Opfer für die Volksgenoſſen ein⸗ zuſammeln, die ſich noch in Not befinden. Die ganze von Frau Schumann zu durchrei⸗ tende Strecke beträgt 3500 Kilometer. Ihre Mühen und Strapazen können nur belohnt werden durch die Opfergabe des ganzen Volkes, um es bei ihrer Rückkehr dem Führer berich⸗ ten zu können, was ſie und ihr ſchönes Pferd „Bubi“ für die Volksgemeinſchaft bereitwil⸗ ligſt getan haben. Der Erfolg bis heute war mit 82 000.— Mk. bereits ein gewaltiger und wir wünſchen unſerer wackeren WHW.⸗Rei⸗ terin noch einen recht guten Erfolg und glück⸗ liche Beendigung ihrer Reiſe in ihrem ſo herr⸗ lichen Beweis zur großen deutſchen, von un⸗ ſerem Führer begründeten einzigen Volksge⸗ meinſchaf. t Ortsgruppenleiter Pg. Franzke begleitete Frau Schumann bis an die Stadtgrenze von Mannheim. Auf ihrem Wege wurde ſie von der Bevölkerung herzlichſt begrüßt und ihr immer wieder Geldſtücke in die WHW. Büchſe geſteckt, für die ſie ſtets mit dem deutſchen Gruß dankte. Wir werden in einer der nächſten Nummern davon einige Bilder noch bringen. efbe. 8 aste“ len ler f ac) fle it 2 ent ker er 0 Se dee 1 3 1 — ae eee ee * * Anſere vom Wg W betreuten Volksgenoſſen erlebten bei ber Erlenbacher Spieljchar herrliche Stunden der Volksgemeinſchaft Auf Einladung der hieſigen Ortswaltung des Winterhilfswerkes 1936/37, veranlaßt durch die Kreiswaltung Heppenheim, hatten ſich am Samstagabend viele hundert Männer und Frauen mit ihren Kindern im Saale des „Freiſchütz“ eingefunden, denn ſie hatten alle Eintrittskarten umſonſt erhalten, um einige Stunden froher Kameradſchaft zu erleben. Nach Begrüßung der Spielſchar und ihres Leiters Pg. Lehrer Joſeph, ſowie der er⸗ ſchienenen Gäſte vom Kreis, Ortsgruppe und Gemeinde durch den NSV.⸗Ortswart Pg. Zöller, fingen die 43 kleinen Muſikanten aus dem Odenwalddorf Erlenbach, das 201 Einwohner hat— es ſind ſämtliche Schul⸗ kinder vom 1.—8. Schuljahr mit ihrem Leh⸗ rer— an, mit ihren Mund⸗ und Handhar⸗ monikas herrliche Volksweiſen, dazwiſchen einige ernſte Stücke, ſodann Odenwälder Hei⸗ matlieder, Soldaten⸗ und vaterländiſche Lie⸗ der in den Saal erklingen zu laſſen, daß ſich nach den einzelnen Vorträgen die Stürme der Begeiſterung kaum legen wollten. Dazu ſan⸗ gen die Anweſenden immer wieder die ver⸗ ſchiedentlichen Lieder mit, ſtets angefeuert durch den über alles zu lobenden Dirigenten, der zwiſchen ſeinen Muſikanten und den Zu⸗ hörern bald den nötigen Kontakt gefunden hatte und durch ſeine würzigen Reden eine wahre Begeiſterung und verbindende Kamerad⸗ ſchaft ſchuf. Die einzelnen muſikaliſchen Vor⸗ träge wurden öfters von den Schülern mitge⸗ ſungen, ſo u. a. das ſchöne„Durewaldlied“, das von Lehrer Becker⸗ Hornbach gedichtet wurde, der ſich ebenfalls unter den Gäſten befand, denn Erlenbach als Muſikſpielſchar und Hornbach als Theaterſpielſchar haben unſeren Odenwald und ſeine Heimat über den Aether hinaus ſchon in alle Welt getragen. Und wenn das DOurewald⸗Heimatlied erklingt: 1. Ich bin vum Ourewald, do bläſt de Wind ſou kalt, ich mach gewiß koa Schand, meim ſchöne Heimatland. Denn in dem Ourewald, do ſin die Leit grouß und ſtark, ſin wie die Tannebaam bei uns dehaam. 2. Mea ſin aus're kloane Stadt, die noch koa Eiſebahn hot, mea mache uns gar nichts draus, un laafe zu Fuß nach Haus. Denn in dem Ourewald, do ſin die Leit grouß un ſtark, ſie laafe immer noch uff eane zwaa Boa. 3. Bin ich im fremde Land bei Leit ſou unbe⸗ kannt, zieht's mich mit aller Gewalt zum ſchöne Ourewald. Denn in dem Ourewald, do ſin die Leit annerſcht halt als in de ganze Welt mit all eam Geld. „Drum ſage mea's noch emol ſou ſchöi wie in unſrem Tal is in de ganze Welt doch nirgends mehr beſtellt. Mim ſchöne Oure⸗ wald hots unſer Herrgott halt, des iß ge⸗ wißlich woa, gar gut gemaant— dann wachſen dieſe kleinen Künſtler mit ihren ſchönen Leiſtungen über ſich hinaus, denn das iſt heimatliche Scholle, das iſt völkiſche Ver⸗ bundenheit, das iſt Blut und Boden in deut⸗ ſcher Erde. 8 In dieſer herrlichen Geſtaltung eines wirk⸗ lichen Heimatabends vergingen faſt vier Stun⸗ den kameradſchaftlichen Beiſammenſeins, die für unſere Volksgenoſſen mit ihren Familien⸗ angehörigen zu einem großen Erlebnis wur⸗ den. Den beſonderen Dank ſtattete am Ende des Abends Kdß.⸗Ortswart Weidner der wackeren Spielſchar und ihrem Leiter ab, wo⸗ bei er darauf hinwies, daß auch in Viernheim eine ähnliche Spielſchar in der Ausbildung begriffen iſt, der bereits 68 Kinder und 20 Erwachſene angehören, die Mundharmonika ſpielen lernen, während 25 Perſonen ſich auf der Ziehharmonika ausbilden laſſen. Er bat darin in der ganzen Bevölkerung um größte Unterſtützung, denn Kraft durch Freude will auch in Viernheim ſolche Spielſcharen zur Freude der deutſchen ſchaffenden Menſchen aufziehen. Anſchließend ſprach als Vertreter der Kreisleitung Pg. Schweigert zu den Anweſenden herrliche Worte im Geiſte der Kameradſchaft und der Volksgemeinſchaft, die uns an dieſer herrlichen muſikaliſchen Feier⸗ ſtunde hier alle ſo verbindet, dabei nochmals einen Rückblick gebend auf jene Zeit, als in unferem Vaterland Bruderzwiſt und Klaſſen⸗ kampf tobten, als wir daran waren, durch bolſchewiſtiſche jüdiſche Tyrannen in Not und Elend geſtoßen zu werden. Das hat ein Mann, unſer Führer Adolf Hitler, verhindert und uns allen wieder ein ſchönes und freies Vaterland geſchaffen, das herrliche Symbol des Hakenkreuzes, das über uns flattert als Zeichen der Freiheit und Ehre. Wir danken es dem Führer mit dreifachem„Sieg-Heil“. Begeiſtert ſtimmten alle in den Gruß an Adolf Hitler ein und ſangen anſchließend die deutſchen Lieder. Ortsgruppenleiter Pg. Franzke beendete dieſen über alles erha⸗ benen Muſikabend der Volksgemeinſchaft noch- mals mit Worten des Dankes an alle Er- ſchienenen und der Bitte, ſtets tatkräftig mit⸗ 2 zuarbeiten am Gelingen des großen Werkes, das ſich unſer Führer für ſein deutſches Volk geſtellt hat. Eine gemütliche Stunde der kleinen Muſikanten bei Kaffee und Würſtchen ſchloß ſich noch an, wo ſie auch noch Gelegen⸗ heit fanden, einige alte Odenwälder Tänze vor⸗ zuführen, worauf ſie dann wieder mit dem Omnibus in ihr durch ſie ſo berühmt gewor⸗ denes Odenwalddörfchen fuhren, ſelbſt begeſ⸗ ſtert davon, daß ſie ſo viel deutſchen Männern, Frauen und Kindern durch ihr Spiel eine Freude bereiten konnten. Und unſere Bitte an unſere kleinen Spieler geht dahin: ſich noch⸗ mals recht bald uns hier mit ihren Inſtrumen⸗ ten und Liedern vorzuſtellen, damit ſie ganz Viernheim einmal hören kann. Habt daher nochmals vielen herzlichen Dank, all ihr klei⸗ nen Meiſter und euer fabelhafter Dirigent Pg. Joſeph— wir wünſchen uns für über⸗ all ſolche Erzieher auch für unſere Jugend! Die Schlußkämpfe in der Bezirksklaßje Unterbaben⸗Weſt Auch den geſtrigen Sonntag könnte man einen Tag der Ueberraſchungen nennen. Der Tabellenführer Ilvesheim mußte ſich dem Vorletzten der Tabelle mit 3:2 beugen.— Der Kampf um den zweiten Tabellenplatz zwi⸗ ſchen Käfertal und Phönix Mannheim ging mit 2:0 zugunſten Käfertals aus. Ueberra⸗ ſchend hoch gewann Feudenheim in Neuluß⸗ heim 1:4.— Weiter verblüfft der Sieg des Abſtiegskandidaten Edingen über Friedrichs⸗ feld 3:2.— In Hockenheim gab man den Gäſten 08 Mannheim mit einem 1:1 auch einen Punkt mit nach Hauſe. Edingen— Friedrichsfeld 3:2 Aehnlich wie die Amicitia Viernheim ſcheinen auch etwas ſpät die Edinger zur Be⸗ finnung zu kommen. Vom Anſpiel weg greifen die Einheimiſchen forſch an und verpaſſen ihre erſte Chance. Beiderſeits wird mit ſchärfſtem Einſatz und wechſelndem Feldſpiel gekämpft. Doch fallen bis zur Pauſe keine Tore. Erſt nach Wiederbeginn erzwingen die Platzherren den Führungstreffer, den aber die Gäſte durch Rockſitz bald ausgleichen. So ſteht das Re⸗ ſultat bis wenig vor Schluß, als Friedrichsfeld ſogar in Führung gehen kann. Die bisherige Eintönigkeit des Spieles wird durch friſches Tempo erſetzt und in der letzten Minute er⸗ kämpft ſich das eifrige Edingen den Aus⸗ gleich und den Führungstreffer, der ihnen den Sieg bringt. Hockenheim— 08 Mannheim 11 In der Tabellenmitte liefert man ſich meiſt keine allzu intereſſanten Kämpfe. Doch hier war es anders. Mit Verbiſſenheit und Tempo — doch zeitweilig reichlich hart— wurde von Anfang bis Ende gekämpft. Da beiderſeits Tordeckung und Verteidigung die Qualität der Angriffsreihen übertrafen— 08 Mannheim ſtellte eine neue, junge Mannſchaft ins Feld — ging man zur Halbzeit torlos in die(nicht vorhandenen) Kabinen. Auch nach Wiederan⸗ ſpiel überragten auf beiden Seiten Läufer⸗ reihen und Verteidigungen, die mit Macht verſuchten, ihre Stükmer nach vorn zu drän⸗ gen. Zwar ſah man wiederholt äußerſt ſcharfe und ſpannende Drangperioden, aber jeder der beiden Gegner mußte ſich mit nur einem Tor begnügen. Das Unentſchieden entſpricht den Leiſtungen und der Kampfkraft beider Gegner. Käfertal— Phönix Mannheim 2:0 Ein ſcharfes Rennen war in Käfertal zu erwarten, war doch den Platzherren im Falle eines Sieges der zweite Tabellenplatz ſicher. Käfertal hatte ſich für die Vorſpielniederlage zu revanchieren und drehte von Anſpiel weg mächtig auf, ſpielte nur auf Sieg. Zwar wehr⸗ ten ſich die Leute von Phönix mit zäher Energie und letzter Hingabe, aber dieſem ſtür⸗ miſchen Drängen der erſten Halbzeit mußten ſich die Mannheimer zweimal beugen. Die Käfertaler Sturmreihe mit ihrer Kanone Fuchs war glänzend in Fahrt. Da die Platzherren nach der Pauſe das ſichere Ergebnis zu halten ſuchten, kam Phönix etwas auf, aber an der ſicheren Verteidigung und guten Tordeckung Käfertals zerſchellten die wohlgemeinteſten An⸗ griffe der Gäſte. Man trennte ſich zum Schluß mit dem Ergebnis der erſten Halbzeit 20. Neulußheim— Feudenheim 114 Man hatte ſich von dieſem Spiel in der Tabellenmitte von vornherein nicht allzu viel vverſprochen. Die Platzherren ſpielten denn auch ziemlich luſtlos und ohne beſonderes Intereſſe, während Feudenheim die Gelegenheit wahr⸗ nahm und ſeinem Gegner vier Treffer in die Maſchen jagte. Es reichte den Platzherren, die den eifrigen Feudenheimern gegenüber ei⸗ nen müden, zerfahrenen Eindruck machten, nur zu einem Gegentor. Unterbaden⸗Weſt Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Ilvesheim ie dd e Käfertal d enn Phönix Mannhei nn. 21 13 3 6 43,31 28 Neulußheim ii tt deer 24 Friedrichsfeld nr e e Viernheim o h d 48 20 Feudenheim id o ons 18 Heddesheim 20 6 3 11 47:48 15 Hockenheim 20 6 8 11 Soets 15 8 Mannheim 18 5 4 9 37.0 14 Kurpfalz Neckarau„„;”ũů O Edingen 19 2 14 30.70 8 Neckarau— Ilvesheim 3:2 Daß Neckarau, das um den Verbleib in der Bezirksklaſſe kämpft, einen hartnäckigen Geg⸗ ner abgeben würde, war vorauszuſehen, aber einen Sieg des vermeintlichen zweiten Ab⸗ ſtiegskandidaten hätte niemand erwartet. Nek⸗ karau hielt eingangs ſeinen techniſch wohl et⸗ was beſſeren Gegner durchaus die Stange und ließ ſich auch durch das erſte Tor im Anſchluß an einen Elfmeter für Ilvesheim nicht ver⸗ blüffen. Der Ausgleich war dann auch bald fällig, doch noch einmal vermochte der Tabel⸗ lenführer die Führung an ſich zu reißen. Ein Elfmeter für Neckarau brachte neuerdings den Ausgleich und ein weiterer Elfmeter in dieſem elfmeterreichen Spiel ſogar die Führung für die Platzherren. Die Gäſte verloren daraufhin völlig die Nerven und verdarben ſelbſt ihre beſten Chancen. Die Neckarauer, denen nach ihrem aufopfernden Spiel der Sieg durchaus zu gönnen iſt, vermochten mit Glück das Re⸗ ſultat 3:2 zu halten. * Turner⸗ Handball: Viernheim A⸗Jug.— Germania Mannh. 92 Viernheim B⸗Jug.— Poſt Mannh. 4:3 Aus Stabt und Land Mannheim.(Fahrradmarder am Werk). Am Donnerstag wurden hier fünf Fahrräder, von bis jetzt noch unbekannten Tätern ent⸗ wendet. Da die Täter zweifellos verſuchen werden, die Fahrräder in irgend einer Form zu veräußern, wird darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Käufer geſtohlener Fahrräder ſich der Hehlerei ſchuldig machen und ſtreng be⸗ ſtraft werden.—(Feſtnahme). Wegen Erre⸗ gung öffentlichen Aergerniſſes wurde am Don⸗ nerstag hier ein Mann feſtgenommen.—(Die Verkehrsdiſziplin muß immer noch beſſer wer⸗ den). Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 62 Verkehrsteilnehmer verwarnt. Wegen verſchie⸗ dener techniſcher Mängel an Kraftfahrzeugen wurden 28 Fahrzeughalter rote Vorfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt. Tödlicher Sturz von der Treppe Lampertheim. In Höchſt i. O., wo er ſeine dort verheiratete Tochter beſuchte, ſtürzte Eiſenbahnſekretär i. R. Adam Friedr. Pfeil ſo unglücklich eine Treppe herab, daß er an den erlittenen Verletzungen ſtarb. Seine Bei⸗ ſetzung erfolgt auf dem Lampertheimer Fried⸗ hof. Ein Unbekannter ſchwer verletzt. Zuſammenſtoß zwiſchen Omnibus und Rad⸗ fahrer in Darmſtadt Am Donnerstag gegen 5.40 Uhr, ereignete ſich an der Ecke Rhein- und Hindenburgſtraße ein Zuſammenſtoß. zwiſchen einem Omnibus und einem Radfahrer. Der Radfahrer wurde ſchwer verletzt. Seine Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden, weil er noch bewußt⸗ los im Krankenhaus liegt und er auch keine Ausweispapiere bei ſich hatte. Es handelt ſich vermutlich um einen Arbeiter von auswärts, der zu ſeiner Arbeitsſtelle fahren wollte. Pfungſtadt. Am Freitag voriger Woche ſtießen an einer leichten Kurve auf der Straße Eberſtadt— Pfungſtadt in der Nähe der Bornmühle zwei Kraftwagen zuſammen, wo⸗ der Motorradfahrer Georg Stolze, Pfungſtadt, tödlich verunglückte. Der aus Richtung Eber⸗ ſtadt kommende Kraftwagen überholte an der Unfallſtelle gerade ein in gleicher Richtung fahrendes Fuhrwerk, wobei der aus Pfung⸗ ſtadt kommende Motorradfahrer Stolze mit dem Auto zuſammenſtieß. Der Anprall er⸗ folgte mit dem linken Kotflügel des Wagens, wobei der Verunglückte gegen die obere Faſ⸗ ſung der Winſchutzſcheibe mit dem Kopf auf⸗ ſchlug, und in den Straßengraben geſchleudert wurde. Der Tod trat auf der Stelle ein. Die polizeilichen Ermittlungen nach der Schuld⸗ frage ſind noch im Gange. * Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt waren 124 Milchſchweine, 341 Läufer, zuſammen 465 Stück. Verkauft wur⸗ den 100 Milchſchweine, 181 Läufer, zuſam⸗ men 283 Stück. Milchſchweine 7—15 Mk., Läufer 16—40 Mk. Marktverlauf: mittel. eee, ee Aeſchsberufswellkampf Abtlg. Bekleidung. Heute Montag⸗ abend 8.30 Uhr haben in der„Vorſtadt“ zu erſcheinen: Müller, Käthe, geb. 12. 8. 22, Näherin Wühler, Erna, geb. 18. 3. 22, Näherin Sommer, Hedwig, geb. 7. 4. 22, Näherin Kirchner, Eliſabeth, geb. 9. 6. 22, Näherin Schüßler, Erna Joh., 26. 11. 20, Näherin Uhrig, Sophie, geb. 18. 6. 21, Näherin Kühlwein, Joſepha, geb. 12. 12. 20 Näherin Knapp, Hildegard, geb. 24. 8. 20, Näherin Leuſer, Dorothea, geb. 23. 2. 21, Näherin Schneider, Katharina, geb. 16. 10. 21 Näherin Baumann, Lina, geb. 23. 2. 22, Näherin Mandel, Kath., geb. 24. 11. 21, Näherin Sommer, Dina, geb. 11. 6. 20, Schneiderin Helmeck, Cäc., geb. 1. 7. 20, Schneiderin Kühlwein, Katharina, geb. 3. 11. 19 Schneiderin Lang, Magda, geb. 14. 8. 21, Schneiderin Adler, Jakob, geb. 26. 4. 21, Schneider Friedel, Fritz, geb. 23. 11. 20, Schneider Chriſt, Heinz, geb. 16. 7. 20, Schneider Bach, Wilhelm, geb. 10. 2. 20, Schneider Hook, Hermann, geb. 28. 2. 20, Schneider Kalitowski, Hans, geb. 27. 3. 20, Schneider Adler, Karl, geb. 28. 9. 21, Tapezierer und Polſterer Beikert, Robert, geb. 5. 2. 20, Tapezierer und Polſterer Werle, Alfred, geb. 10. 11. 21, Tapezierer und Polſterer Dienztplan ber Feuerwehr Uebungen der Freiwilligen Feuerwehr und der Pflichtmannſchaft bis zum 30. Mai 1937: Sonntag, 28. Februar, vorm. 6 Uhr Sonntag, 7. März, vorm. 6 Uhr Sonntag, 14. März, vorm. 6 Uhr Sonntag, 21. März, vorm. 5.30 Uhr Mittwoch, 31. März, nachm. 6 Uhr Sonntag, 11. April, vorm. 5.30 Uhr Sonntag, 18. April, vorm. 5.30 Uhr Sonntag, 25. April, vorm. 5.30 Uhr Donnerstag, 6. Mai, vorm. 5 Uhr Sonntag, 9. Mai, vorm. 5 Uhr Freitag, 28. Mai, nachm. 6 Uhr Muſikkapelle und Spielleute haben zu jeder Uebung anzutreten. Entſchuldigungen gibt es keine. Unentſchuldigtes Fehlen wird zur Be⸗ ſtrafung gemeldet. Am Mittwoch, 24. Februar, findet in der Schillerſchule ein Unterrichtsabend ſtatt und zwar abends 8.30 Uhr, zu welchem die aktive Wehr und die Pflichtmannſchaft zu erſcheinen haben. Kempf, Oberbrandmeiſter. Ausbildung von Feuerwehrführern An der Heſſiſchen Feuerwehr⸗Fachſchule zu Mainz iſt der 6. Winterlehrgang dieſes Jah⸗ res zu Ende gegangen. Er war von 35 Feuer⸗ wehrleuten aus Heſſen beſucht. Die Star⸗ kenburger Teilnehmer waren Löſchmeiſter A. Eichhorn aus Langen, Löſchmeiſter Heinrich Gärtner aus Hochſtädten, Brandmeiſter Hch. Eichbauer aus Schönberg, Oberbrandmeiſter Joh. Ad. Hickler aus Meſſel, Löſchmeiſter Ad. Lendemann aus Groß⸗Umſtadt, Brandmeiſter Wilh. Holſchuh aus Günterfürſt, Löſchmeiſter Phil. Orth aus Hainſtadt i. Odw., Ober⸗ feuerwehrmann Gg. Beller aus Michelſtadt, Brandmeiſter Gg. Olt aus Rimhorn, Wehr⸗ mann Joh. Löw aus Würzberg, Wehrmann Theodor Fries aus Birkenau, Oberbrandmei⸗ ſter Gg. Berg aus Fürth und Oberfeuer⸗ wehrmann Karl Lammer aus Viern⸗ heim. 8 PPP ccc Vier nyelmer Lonſimſchau Das beſte Ufa⸗Filmwerk ds. Jahres! 3 „Verräter Heute Montag letzter Tag! Central⸗Film⸗Palaſt! Ein Spitzenfilmwerk, auf das ſchon lange alles wartet. Nicht nur Filmfreunde ſollen ſich dieſes Ufa⸗Filmwerk anſehen, ſondern ganz Viernheim! So wertvoll iſt dieſes Filmwerk. In den Hauptrollen ſehen wir Willy Birgel und Lida Baarova.— Ein nach wahren Be⸗ gebenheiten verfaßter Spionagefilm, aus dem die Regie mit dem Einſatz großer wehrtechni⸗ ſcher Kräfte ein aufrüttelndes Dokument der Gegenwart ſchuf. Die Liebe eines haltloſen deutſchen Konſtrukteurs zu einer verwöhnten Frau wird zum erſchütternden Ablauf un⸗ heilvoller Geſchehniſſe, die den Geſtrauchelten zum Verräter ſeines Landes machen. Die her⸗ vorragende Darſtellung eines mit gefährlicher Präziſion arbeitenden modernen Spionage⸗ apparates und die mit der entſchloſſenen Ge⸗ walt wehrtechniſcher Mittel einſetzende Ab⸗ wehr geſtalten den Film zu einem tiefen Er⸗ lebnis!— Es hat ſich ſchon herumgeſprochen, daß man unbedingt dieſes Filmwerk ſich an⸗ ſehen muß. Millionen ſahen ſich dieſes Film⸗ werk an und du willſt abſeits ſtehen! Nein, „Verräter“ muß man geſehen haben! Ein Filmwerk für Jung und Alt. * ee ö r . N 1 e b* 4 7 . — . — . ——— 8—————— 8 —— ——F.——— —————-—ꝝ—¼ in einer Taf möglichſt heiß. Zwei Portionen dieſes wohl oder Drogiſten den echten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt. Flaſchen RM. 2.95, 1,75 und 0,95 (Bitte dieſes Rezept ausſchneiden!) Aezeyt bei Erkältung, Man a je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker e gut um, gieße kochendes N hinzu und trinke heits⸗Grogs(Kinder die Hälfte) vor dem Schlafengehen einnehmen. Grippe! Ohne Gewähr a a Gewinnanszug 5. Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten in den beiden Abteilungen 1 un 4. Ziehungstag Statt farten! freude an Diernheim, 13. februar 1937 g Die glückliche Geburt ihtes vierten kindes, eines krüftigen flädchens, zeigen in dankbarer forſtmeiſter Ichneider . 70157 53758 58 5225 588 84091 88824 87509 88777 8852 und Frau kflarie, geb. Geck 26181 78458 74483 9587298855 19, 88861 Ss 4 Gewinne zu 5000 NM. Gewinne zu 3000 NM. 4 Gewinne zu 000 RM. 7555 Gewinne 1 500 N C Achtung! Verbunkelungsübung In Vlern heim In den nächſten Tagen gehen allen Haushaltungen Merk⸗ blätter zu:„Nichtlinien für Verdunkelungsmaßnahmen im Luftſchutz“ u. ſ. w. Es wird gut ſein, wenn jeder Haushaltungsvorſtand dafür ſorgt, daß alle Familienmitglieder dieſe wertvollen Anregungen durchleſen. Die Merkblätter ſind nicht fortzuwerfen, ſondern gut auf zu bew a hren! Polizeiamt Viernheim Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim 3770186 377212 381793 385 398122 39870 2 Gewinne zu 10000 RM. 3 27 Gewinne zu 3000 RM 280448 6 Sewinne zu 1000 NM. 183199 181827 162908 268012 354299 356130 388761 883797 Cewinne 184033 1 085 30010 23347 76 Gewinne 15 300 RM. 3714 8 154448 1545717 1 27 AUntererhebſtelle Viernheim Die Untererhebſtelle bleibt am Mittwoch, den 17. Februar geſchloſſen. Nächſter Zahltag am Freitag, den 19. Februar. i Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., orms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags⸗ und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. I. 1937 über 1800. 8. Zt. in Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültia Meine ghan In der heutlgen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 RM. 2 Sewinne zu 10000 RM. 3388871 14881 388081 172908 187026 226073 358159 18 Gewinne zu 2000 NM. 1 278448 280 287848 3997 8 137825 223046 247382 272291 31825 48084 47843 87798 gas 68012 74331 85848 97522 108486 132163 148232 150529 182352 9 85 3883 N. toags 28759 26817 27146 35020 87336 2359 77108 128487 13671 N 08 159004 182240 184911 188328 188148 173878 197857 202528 212881 9488 271778 27385890 275812 388 1 5 289049 67888 351842 332380 833008 334890 3395 7339848 34816 5839 884508 358273 38236 366856 389948 887 386591 387410 388112 393805 394374 In der heutigen Nachmittagszlehung wurden Gewinne über 150 RM. gezogen 4 Cewinne zu 5000 RM. 180788 188929 50885 5 313914 2. Sewinne zu 2000 RM. 30890 143238 f 3944 253750 254839 307779 313221 rig 0 ae 500 RM. 577 1396 52108. 61358 815 101181111827 112025 11 88859 den 88260 5 142988 127369 158720 37877 242241 287050 272407 274143 274315 228389 2 3 2 285077 288708 305044 308220 308374 311188 324808 344528 347506 387429 358837 362206 383822 386456 388829 e 5718 17893 18392 21054 24 28038 80218 34863 8 507 40407 47942 28440 48201 83888 85343 85379 88 90757 9 98498 102721 05442 107205 1885830 772118509 41954728578 124778 128772 129188 132563 13547 1511 5308 237864 240858 240818 240824 248568 242177 248375 248819 249333 285084 2588719 26479 264884 286752 2687 9665 77 8558 280724 280882 282905 255575 84028 25 286405 309073 3004 1 207894 309398 318388 317278 317788 319943 320807 327889 3 33022 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 u je 300000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 4 15 „14 zu je 20000, 76 zu je 1 8000, 826 1 le 2000, 2578 zu je 1000, 4262 zu ie 500, 16906 zu je 300 Mark. in dieſer 8. Aeßüngstag 1 18. Febtuat 1987 . Zeitung In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen ſind Ihnen ſtets 2 Sewinne zu 19900 Kt. 198009 6 Sewinne zu 8000 Am. 8486 128484 267789 lle Holler 20 Gewinne zu 5590 B. 183286 29078 307878 331087 882878 % Gepigge 7,2809 A. 16347 13883 4898 21031 24023 281883701564 1o4802 18416 172582 288718 286986 828612 881891 eee eee r 12. Februar 1937 gezogen 241868 245907 25254 287848 288677 8, 137549 139162 145272 273393 84 185213 12718 28787 70779 180162 74888 280668 286387 294082 334908 0„28888 90180 42816 81267 218988 222775 224968 4595 8596 89 f 10003 108 11128 IN Gewinne 68812 69743 183158 184000 276822 282483 284917 288408 3073 104 Gewinne zu 500 RM. 8846 7163 2488 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne 1222880 455 5 gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 1 80 Nummer 80 Gewinne 127796 12791 209881 236739 289 152 262737 289578 275 816089 321680 843349 355570 379301 384 108 Gewinne zu 500 RM. 84124 92500 99448 99983 100880 1007 128948 139087 150382 151225 184973 188941 200188 201042 201525 205898 218227 222877 23480 246083 248182 253330 254238 288930 3 223889 298879 300880 303076 308348 307570 313780 321 901 9822 33001 333371 339225 347002 358805 359402 370671 878761 381507 384133 386563 304 Gewinne zu 300 NWI. 1 1402 20198 20461. 21152 22580 23932 29507 32849 33271 84264 38320 40014 4031842848 43781 44860 4604 86241 66971 68414 70186 76544 78412 80286 81615 u 1000 R. 8877 10821 28188 590280 89780 49406 89795 774886 104781 137283 140708 148491 5250549 327483 185802 228714 237244 266328 276499 54 eld dee 88. 11785841 8/161 84020 107824 111425 127800 137896 77569 158489 159897 180874 173332 18912 195841 198588 188753 210318 22895 213487 214813 215888 230977 242807 248788 254083 263595 288849 304815 304 345478 386770 362406 374891 376497 384104 39308 3 392 Gewinne 24880 27588 41331 42598 43581 46847 52856 83927 54852 58213 81388 635 16 84884 87477 67802 69226 70231 213358 72285 80348 80888 83328 85278 87379 87 98844 97900 ii 128280 22884888 114888 114880 117 946 311580 321349 337582 98867 14780 22788 38877 40333 40424 u 300 RM „ 2899 2469 4320 12216 8519 28847 39287 38879 37784 24948 77031 78382 918. 88811 88771 83314 85183 950 9889 132839 182440 132637 34333 134844 136438 137438 137501 140567 141138 158147 158576 44173 532 159285 180848 11 121289 171977 176877 17—— 179719 180024 8 193858 185118 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 5000 Rr. 2 8 Gewinne zu 3000 RM. N 5 0 14 n 2000 RM. 40864 47207 122980 127729 247804 u 1000 RM 49978 254468 13380 348848 55829 18304 40829 50270 87809 112667 144718 150792 1598551 180828 174242 176439 188507 883 285231 3005 14 302186 345 5837 83862 47187 69899 62901 664286 008 04 108588 115085 988 3208 7639 11077 12284 9 48498 57824 8 98 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 800000, 2 zu je 100000 3 4 „2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 6 zu je 30000, 14 zu je 20000, 74 zu je 10000, 156 zu je 5000, 812 zu je 3000, 782 zu je 2000, 2452 u je 1000, 4040 zu je 500, 16220 000 Alarl„ zu„ zu j. 284028 285599 „166 zu je 5000, 328 zu je Die vornehme Familien⸗Druchſache Derlobungs /, Vermählungs/ Seburts · und Traueranzeigen erhalten Sie ſchnellſteus in der Buchdruckerei der„Dieruheimer Dolkszeitung“, Bismarchſtr. 13, Tel. 153. Das großartige Uja⸗Filmwerk Achtung! Heute Montag nochmals Verräter Das Filmwerk, das man gejehen haben muß Aiemand verjäume die letzte Vorstellung! Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Schulgefechtsſchießen bei Viernheim. Die Schießübungen des Inf.⸗Regts. 110 im unteren Feld ſind beendet. Grundſtücks⸗ beſitzer, die hierbei Flur⸗ oder ſonſtige Schä⸗ den erlitten haben, werden aufgefordert, ſich bis ſpäteſtens 20. Februar 1937 auf dem Rat⸗ haus— Zimmer 18— zu melden. Viernheim, den 12. Februar 1937 Betr.: Erhebung einer Getränkeſteuer in der Gemeinde Viernheim. Ich erinnere die Wirte an Abgabe der Ge⸗ tränkeſteuer-Erklärung für Monat Januar 1937. Viernheim, den 11. Februar 1937 Betr.: Milchleiſtungsprüfungen im Bezirk der Landesbauernſchaft Heſſen-Naſſau vom 1. 100 Auf Grund der Verordnung über Milchlei— ſtungsprüfungen vom 22. November 1935 (RG Bl. 1 S. 1354) und der Verordnung des Beauftragten des Reichsnährſtandes für die Milchleiſtungsprufung vom 11. Februar 1936 RNVBl. S. 70) wird für den Bezirk der Landes bauernſchaft Heſſen⸗Noſſau auf Vor⸗ ſchlag des Landesbauernführers angeordnet: 81 1. Sämtliche Beſtande, von drei und mehr Kühen im geſamten Bezirk der Landesbauern⸗ ſchaft Heſſeu-Naſſau unterliegen der Milch⸗ leiſtungsprüfung. Die Prüfung erfolgt min⸗ deſtens einmal im Monat. Sie ſchließt eine Unterſu chung der Milch auf Gelczehalt ein. Maßpgebund dafur ſind die im Betrieb vor⸗ handenen Kühe ohne Rückſicht auf die Beſitz⸗ verhältniſſe. 2. Sämtliche Kühe aus Beſtänden, die der Milchleiſtungsprüfung unterliegen, müſſen durch Ohrmarken gekennzeichnet werden. 3. Für Beſtände, die nach Abſatz 1 der Milchleiſtungsprüfung unterliegen, entfällt die Prüfungspflicht durch Verringerung der Kuhzahl unter drei Stück nicht. 4. Die Inhaber von Betrieben mit weniger als drei Kühen können ſich der Milchleiſtungs⸗ prüfung freiwillig anſchließen. 82 1. Die Durchführung der Milchleiſtungs⸗ prüfung erfolgt durch die Tierzuchtämter der Landesbauernſchaft und die von ihnen beſtell⸗ ten Oberkontrollaſſiſtenten, Kontrollaſſiſten⸗ ten und Probenehmer. Die Tierzuchtämter haben mit den zuſtändigen Milchwirtſchafts⸗ verbänden zuſammenzuarbeiten. 2. Die Kuhhalter ſind verpflichtet, den Tierzuchtämtern, Kontrollaſſiſtenten und Pro⸗ benehmern und allen ſonſtigen mit der Durch⸗ führung und Ausführung der Milchleiſtungs⸗ prüfung beauftragten Perſonen und Verwal- tungsſtellen alle erforderlichen Auskünfte zu erteilen. Sie ſollen ihnen die Arbeit nach beſten Kräften erleichtern. 2 1. Zur Durgfäh ang der Milchleiſtungs⸗ prüfungen werden Kontrollbezirke gebildet. Die Summe der Kontrollbezirke in einem Tierzuchtamtsbezirk bildet den Oberkontroll⸗ bezirk. Die Summe der Oberkontrollbezirke im Gebiete der Landesbauernſchaft Heſſen⸗ Naſſau bildet die Landeskontrollſtelle mit dem Sitz bei der Landesbauernſchaft Heſſen⸗Naſ⸗ ſau. Für jeden Kontrollbezirk werden je nach Bedarf ein oder mehrere Kontrollaſſiſtenten angeſtellt, welch letzteren wieder eine Anzahl 8 4 1. Die der Landesbauernſchaft entſtehenden Koſten der Milchleiſtungsprüfung werden in folgender Weiſe aufgebracht: a) Die Molkereien, in deren Einzugsgebiet die Milchleiſtungsprüfungen durchgeführt werden, haben je Kilogramm angelieferte Milch eine Gebühr von 0,06 Rpf. zu be⸗ zahlen. Die Beträge ſind monatlich nach⸗ träglich über den Milchwirtſchaftsverband an die Landesbauernſchaft(Landeskontroll⸗ ſtelle) abzuführen. Gebührenpflichtig ſind: 1. die Molkereien; 2. die Milchabſatzgenoſſenſchaften; jedoch wird die Gebühr nur nach denjenigen Milchmengen berechnet, welche die Ge⸗ noſſenſchaften nachweislich unmittelbar als Friſchmilch im Ort in Verkehr brin⸗ en. b) Die Molkereien haben für die Fettgehalts⸗ beſtimmung der Milch aus den der Milch⸗ leiſtungsprüfung unterſtehenden Beſtänden einen geeigneten Unterſuchungsraum bereit⸗ zuſtellen. Auch haben ſie die zu einer ord⸗ nungsmäßigen Ausführung der Milchlei⸗ ſtungsprüfung erforderlichen Geräte, Che⸗ mikalien, Bücher und ſonſtige Hilfsmittel zur Verfügung zu ſtellen und für Licht, Heizung ſowie elektriſchen Strom zu ſorgen. Kuhhalter, die die Milch aus ihren der Prüfung unterliegenden Beſtänden an eine Molkerei liefern, haben je Kuh und Monat eine Gebühr von 0.25 RM. zu zahlen. Der Betrag iſt jeweils bei der Ausführung der Milchleiſtungsprüfungen an den Probeneh⸗ mer gegen Empfangsbeſcheinigung zu zahlen und von dieſem unverzüglich an den Kon⸗ trollaſſiſtenten zur Weiterleitung an das Tierzuchtamt(Leiſtungsinſpektor) abzufüh⸗ e Probenehmer unterſteht. ren. d) Kuhhalter, die die Milch aus ihren der Prüfung unterliegenden Beſtänden nicht an eine Molkerei liefern, haben je Kuh und Monat eine Gebühr von 0.40 RM. zu zahlen. Der Betrag iſt jeweils bei der Aus⸗ führung der Milchleiſtungsprüfung an den Probenehmer gegen Empfangsbeſcheini⸗ gung zu zahlen und von dieſem unverzüg⸗ lich an den Kontrollaſſiſtenten zur Weiter⸗ leitung an das Tierzuchtamt(Leiſtungsin⸗ ſpektor) abzuführen. In Zweifelsfällen ent⸗ ſcheidet der Landesbauernführer darüber, ob der Kuhhalter als Milchlieferant gilt. 2. Die in Abſatz 1 feſtgeſetzten Beträge ſind für ſämtliche Kühe aus den der Prüfung un⸗ terliegenden Beſtänden, alſo auch für die trockenſtehenden, zu entrichten. 3. Die den Molkereien nach Abſatz 1 ent⸗ ſtehenden Unkoſten dürfen den Lieferanten nicht unmittelbar in Rechnung geſtellt werden. 8 5 Verſtöße gegen dieſe Anordnung werden mit Ordnungsſtrafen bis zu 1000.— RM. für jeden Fall der Zuwiderhandlung durch den Landesbauernführer geahndet. 8 6 Dieſe Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Verkündigung in Kraft. Berlin, den 23. Dezember 1936 f Der Beauftragte des Reichsnährſtandes für die Milchleiſtungs⸗ pri: gen gez. Freiherr von Gu mppenberg Vorſtehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Viernheim, den 11. Februar 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. eee