5 ſalldet, en ar Aug N 0 und freundſchaftlichen durch d Nummer 46 olks Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Bezu 1 Spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich e Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. eiertagen. otenlohn, D Millwoch L iernheimer deilung Verkündigungsblatt der NS AP. Viernheim den 24. Jebruar 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt An eigenpreisliſte Nr. 6 gültig. Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. 85 SK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Gemeinſamer Weg Berlin-Wien „Völlige Uebereinſtimmung in der Außenpolilik der beiden Länder“ das Ergebnis der Reiſe Neuralhs Eine amtliche Mitteilung die amtliche Mitteilung Wien, 23. Febr. Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichsminiſter des Auswärtigen Freiherr von Neurath hat in Erwiderung des Staatsſekretärs für die auswärtigen Angele⸗ genheiten Dr. Guido Schmidt in Berlin am 22. und 23. ds. Mts der öſterreichiſchen Bun⸗ desregierung einen Beſuch abgeſtattet. Der weitägige Aufenthalt des Reichsminiſters in ien hat den beteiligten Staats männern, Bundeskanzler Dr. Curt Schuſchnigg, Staatsſekretär für Aeußeres Dr. Guido Schmidt und Reichsminiſter Freiherrn v Neurath Gelegenheit zu eingehenden Be⸗ Eaſttt gen die ſich in einer überaus freund⸗ chaftlichen Atmoſphäre entwickelten, geboten. Sie betrafen in erſter Linie die Beziehun⸗ en zwiſchen den beiden deutſchen Staaten. kit Befriedigung konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich das Abkommen vom 11. Juli 1936 als eine geeignete Grundlage für die Wiederherſtellung eines vertrauensvollen 9 Verhältniſſes erwieſen hat und geeignet erſcheint, eine weitere erfolg⸗ reiche Zuſammenarbeit in dieſem Sinne zu ge⸗ währleiſten. In dieſem Zuſammenhang wurde auch auf den Abſchluß des letzten Wirtſchafts⸗ abkommens vom 27. Januar ds. Is. hingewie⸗ 4 und dabei der Erwartung Ausdruck gege⸗ en, daß die hierdurch erzielte Anbahnung eines regeren Austauſches im Güter⸗ und Fremdenverkehr ſich günſtig auf die allgemeine Entwicklung der gegenſeitigen Be⸗ ziehungen auswirken werde. In kultur⸗ politiſcher Hinſicht wurden die einzelnen vordringlichen Fragen des gegenſeitigen kul⸗ turellen Verkehrs eingehend erörtert und der bereits anläßlich des Berliner Beſuches des Staatsſekretärs Dr. Schmidt in Ausſicht ge⸗ nommene Ausſchuß für kulturelle Angelegen⸗ heiten zwiſchen Oeſterreich und Deutſchland be⸗ ſtellt, der bereits am 25. ds. Mts. ſeine Tä⸗ tigkeit aufnehmen wird. Hieran ſchloſſen ſich naturgemäß auch Aus⸗ ſprachen über die gegenwärtig im Brenn⸗ unkt des allgemeinen Intereſſes ſtehenden ragen der europäiſchen und insbeſondere mitteleuropäiſchen Politik, wobei völlige Uebereinſtimmung über die der Außenpolitik beider Re⸗ gier ungen zu Grunde liegenden gleichartigen Beſtrebungen zur Er⸗ haltung und dauerhaften Sicherung des allge⸗ meinen Friedens feſtgeſtellt werden konnte. IJreiherr v. Neuralh über das Ergebnis Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath über das Ergebnis— Eine Unterredung mit der Amtlichen Nach richtenſtelle Wien, 23. Febr. Reichsaußenminiſter Frei⸗ herr von Neurath gewährte vor ſeiner Ab⸗ reiſe einem Schriftleiter der Amtlichen Nach⸗ richtenſtelle eine Unterredung, in der er u. a ausführte: Das 7 zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich iſt ganz anders zu bewerten als das zwiſchen Staaten mit fremder Bevölke⸗ ung. Die Tatſache, daß diesſeits und jen⸗ ſeits der ſtaatlichen Grenzen Glieder des⸗ ſelben Volks wohnen, muß von ſelbſt auch die Beziehungen der beiden Staaten zueinan⸗ der beſtimmen und feſtigen. Die gemeinſame Sprache, die gleiche Kultur, dieſelbe Vergan⸗ genheit formen für die Bewohner des Deut⸗ ſchen Reichs und Oeſterreichs auch ein gemein⸗ ſames Schickſal. Das iſt die große Er⸗ kenntnis, die uns die gemeinſame deutſche Geſchichte offenbart. Aus dieſer ſchickſalverbundenen nationalen Zuſammenge⸗ hörigkeit iſt auch mein Beſuch in Wien zu ver⸗ ſtehen. Ich möchte ihn nicht in erſter Linie als ein ſtaatspolitſches Ereignis, ſondern als eine aus unſerer völkiſchen Verbundenheit ſich e Selbſtverſtändlichkeit an⸗ ehen. Ich bin aus dem Deutſcken Reich in den an⸗ deren deutſchen Staat gekommen und habe mich— es iſt faſt überflüſſig zu ſagen— ge⸗ freut, hier ebenſo wie drüben unter Volksge⸗ noſſen weilen zu dürfen. Der herzliche Emp⸗ fang den mir die Bevölkerung bereitet hat, ſowie die ſehr freundliche Aufnahme, die ich beim Herrn Bundespräſidenten. beim Herrn Bundeskanzler und dem Herrn Staatsſekretär Dr. Schmidt gefunden habe. haben mich in meiner Ueberzeugung beſtärkt, daß ich mich hier nicht als Fremder zu fühlen brauchte, weil der gleiche einheitliche nationale Wille unſere ſtaatlichen Beziehungen beherrſchen muß. Daß ich mit dieſem Bewußtſein wieder zurückkehren kann, dafür bin ich dankbar. Bolſchafter von Papen hat der Wiener Korreſpondenz Eichinger Zei⸗ tungsdienſt aus Anlaß des Beſuches des Reichs⸗ miniſters des Auswärtigen. Herrn von Neu⸗ rath. dieſen Artikel zur Verfugung geſtellt, in dem es u a heißt: „In beiden deutſchen Staaten wird durch den Mund der berufenen Staatsmänner immer wieder zum Ausdruck gebracht, daß der 11. Juli nicht nur einen Strich unter ein völlig anormales Verhältnis ge⸗ ſetzt hat. ſondern daß es der ehrliche Wille auf beiden Seiten iſt. die aus der Zeit der Mißverſtändniſſe noch vorhandenen Spannungen ſchrittweiſe zu beleiti⸗ gen. Somit wird durch den Beſuch des Frei⸗ herrn von Neurath. der in der altehrwürdigen Hauptſtadt Wien einen jubelnden Empfang ge⸗ funden hat, feſtgeſtellt, daß jenes Abkommen keineswegs einen Schlußſtein dar⸗ ſtellte, daß es vielmehr einen Ausgangspunkt für eine Neugeſtaltung des deutſch⸗öſterreichiſchen und damit des mitteleuropäiſchen Verhältniſſes überhaupt war.“ Reichsanßenminiſter Irhr. v. Neurath hal Wien wieder verlaſſen Wien, 24. Febr. Gleich nach dem Empfang auf der deutſchen Geſandtſchaft begaben ſich Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und ſeine Gemahlin auf den Weſtbahnhof, um mit dem fahrplanmäßigen Münchener Schnellzug um 11.10 Uhr Wien zu verlaſſen. Während der Reichsaußenminiſter den mit Blumen geſchmück⸗ ten Salonwagen beſtieg, überreichte der Bun⸗ deskanzler Freifrau von Neurath einen pracht⸗ vollen Strauß weißen Flieder. Frau von Neu⸗ rath verabſchiedete ſich dann noch von ihrer Tochter, Frau von Mackenſen. Unter den Heil⸗ Hitler⸗Rufen der zahlreichen zum Bahnhof ge⸗ kommenen Angehörigen der xeichsdeutſchen Ko⸗ lonie und Preſſe rollte der Zug aus der Halle. Neue deulſche Reichsanleihe 500 Millionen 4/ proz. Schatauw eiſungen— schon 100 Milſionen gezeichnet. Berlin, 23. Febr. Zur Fortführung der von der Reichsregierung übernommenen Auf⸗ gaben begibt das Deutſche Reich weitere 500 Millionen Reichsmark 4½⸗ prozentige auslösbare Reichsſchatz⸗ an weiſungen. Die durchſchnittliche Lauf⸗ zeit der Schatzanweiſungen beträgt wie bei den letzten Emiſſionen 9g Jahre. Zum 1. März der Jahre 1944 bis 1949 wird je ein Sechſtel des geſamten Betrages der Schatzanweiſungen nach vorangegangener Verloſung zum Nenn⸗ wert zurückgezahlt werden. Der Zinslauf be⸗ ginnt am 1. März dieſes Jahres. Von dem Ge⸗ ſamtbetrag dieſer Emiſſion ſind bereits 100 Millionen RM. feſt gezeichnet wor⸗ den. Die verbleibenden 400 Millionen RM. werden durch das unter Führung der Reichsbank ſtehende Anleihekonſortium zum Kurſe von 98 Prozent zur öffentlichen Zeichnung in der Zeit vom 4. bis 18. März aufgelegt. Die Einzahlungen durch die Zeichner auf die zuge⸗ teilten Schatzanweiſungen verteilen ſich auf die Zeit vom 5. April bis zum 5. Juni dieſes Jah⸗ res, und zwar ſind 40 v. H. am 5. April und je 20 v. H. am 5. und 25. Mai und am 5. Juni dieſes Jahres zu entrichten. Frühere Zah⸗ lungen ſind zuläſſig. Die neuen Reichsſchatz⸗ anweiſungen ſind mündelſicher und bei der Reichsbank lombardfähig. — Regierungsumbildung in Rumänien Fkärkung der Skellung Talarescus Bukareſt, 23. Febr. Die hier ſeit langem erwartete Umbildung der rumäniſchen Regie⸗ rung iſt am Dienstag Tatſache ge ⸗ worden. Die neue Regierung weiſt gegen ⸗ über der bisherigen folgende Veränderungen auf: Miniſterpräſident Tatarescu hat das Innenminiſterium mitübernommen. Unter⸗ ſtaaatsſekretär im Innenminiſterium wurde der Bukareſter Polizeipräfekt General Mari⸗ nescu. Der bisherige Ackerbauminiſter Saſſu hat das Juſtizminiſterium übernommen. Das Rüſtungsminiſterium iſt auf⸗ gelöſt worden. Seine Geſchäfte ſind auf das Heeresminiſterium übergegangen. Unterſtaats⸗ ſekretär im Heeresminiſterium wurde der bis⸗ N Generalſekretär dieſes Amtes. General la tz. Die bisherigen Miniſter für Juſtiz und In ⸗ neres— Djuvara und Juca— ſind als Miniſter ohne Portefeuille in dem neuen Ka⸗ binett verblieben. Der Reſt des Kabinetts iſt unverändert ge⸗ blieben. Tatarescu ſagt allen Ruheſtörern ſcharfen Kampf an. Miniſterpräſident Tatarescu gab nach der Umbildung ſeines Kabinetts einige Erklärun⸗ gen ab, in denen er zunächſt feſtſtellte, daß Ruhe und Ordnung im Lande herrſchten. Feierlich gab er dann ſeinem Willen Aus⸗ druck, mit rückſichtsloſer Energie gegen alle„Verantwortungslo⸗ ſen“ einſchreiten zu wollen, die die Ruhe und Ordnung im Staate ſtören wollten.„Ich wer⸗ de nicht dulden, ſagte der Miniſterpräſident, „daß der Ruf des Landes durch eine kleine Minderheit von Ruheſtörern erſchüttert wird, die nichts mit den Volksgefühlen und ſeinen Erforderniſſen gemein haben!“ Der Miniſterpräſident kündigte abſchließend an, daß er mitleidlos mit aller Schärfe gegen alle vorgehen werde, die ſich Angriffe oder e eee zuſchulden kommen laſſen ollten. delbos über Frankreichs Außenpolilik „Die ſpaniſche Kriſe muß beſeiligt werden“ Paris, 23. Febr. Der Senat befaßte ſich am Dienstag nachmittag mit der Anfrage des rechtsgerichteten Senators Armbruſter, welche Politik der Miniſterpräſident zu führen beab⸗ ſichtige, um die Freundſchaftsbande Frankreichs mit allen Verbündeten zu ſtärken. Außenminiſter Del bos betonte, daß es bedauerlich ſei, daß Frankreich zur Zeit keinen Botſchafter beim Quirinal ——..—. ̃ ̃ ꝓ ²˙ i.. 7 5 Nach der feierlichen Kranzniederlegung am Heldendenkmal ſchritt der zur Zeit in Wien weilt, die Front der Ehrenkompanie ab außenminiſter von Neurath, Links Botſchafter von Papen. Reichsaußenminiſter von Neurath in Wien der deutſche Reichs⸗ (Scherl Bilderdienst, K.) habe. Da aber Italien von Frankreich im Be⸗ glaubigungsſchreiben die Erwähnung des Titels eines Kaiſers von Abeſſinien verlangt habe— was es von dem gleichzeitig akkreditierten ame⸗ rikaniſchen Botſchafter nicht verlangt habe— konnte dieſem Wunſch Italiens nicht ent⸗ ſprochen werden. Frankreich konnte nicht allein die Annexion Abeſſiniens anerkennen und ſo ſeine Pflichten dem Völkerbund gegen⸗ über verletzen. Frankreich wünſche dringend. daß eine normale Lage entſtehe. Es müſſe aber ſeine Pflicht mit dem Wunſch in Einklang brin⸗ gen, gute Beziehungen zu Italien zu haben. In dieſem Zuſammenhang ſchilderte der Außenminiſter ausführlich die Nichtein⸗ miſchungsverhandlungen in London und ihre Ergebniſſe. Hinſichtlich der Freundſchaften Frankreichs teile er nicht den Peſſimismus des Senators Armbruſter. Nie ſei die Gemeinſchaft Frankreichs mit England enger geweſen als beute, und ſie ſei die beſte Gewähr für den europäiſchen Frieden. Mit den Vereinigten Staaten verbinde Frankreich ein gemeinſames Ideal. Der franzöſiſch⸗ſowjetruſſi⸗ ſche Pakt bleibe ebenſo wie die Abkommen Frankreichs mit der Kleinen Entente in Kraft. Wirtſchaftliche und finanzpolitiſche Abkommen hätten die franzöſiſchen allgemeinen diplomati⸗ ſchen Abkommen verſtärkt. Das franzöſiſche Bündnis mit Polen behalte ſeine ganze Bedeu⸗ tung. Außerdem ſcharten ſich in Genf alle die⸗ jenigen Länder um Frankreich, die den gleichen Hoffnungen und dem gleichen Ideal huldigten. Die Stunde, ſo ſchloß Delbos, ſcheine gekom⸗ men, daß der häufig von Frankreich und Deutſchland und vor allem von den Kriegs⸗ teilnehmern betonte Friedenswille beſſer verwirklicht werden könne. Das werde dann leichter möglich ſein, wenn die friedferti⸗ gen Erklärungen nicht mehr von Waffengeklirr übertönt würden. Blombergs Friedensrede Die Rede des Reichskriegsminiſters von Blomberg bei der Heldengedenkfeier im Ber⸗ liner Opernhaus hat im Ausland einen großen Eindruck hinterlaſſen. Sie wird in erſter Linie als eine Friedensrede ge⸗ wertet. Faſt alle engliſchen Zeitungen unter⸗ ſtreichen dieſen Charakter der Blombergſchen Ausführungen. Sie bezeichnen es als denkwür⸗ dig, daß der deutſche Kriegsminiſter unmittel⸗ bar nach der Bekanntgabe des britiſchen Auf⸗ rüſtungsprogramms und anläßlich einer Kund⸗ gebung zur Verherrlichung der alten deutſchen Armee eine ausgeſprochene Friedensrede gehal⸗ ten habe. Für uns iſt dieſe Einſtellung eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit. Denn das nationalſozialiſtiſche Deutſchland will den Frieden, weil es den Frie⸗ den für die Durchführung ſeines gigantiſchen Aufbauwerkes braucht. Die alten Front⸗ ſoldaten, die in der Führung unſeres Staa⸗ tes die maßgebende Rolle ſpielen, wollen den Frieden ebenfalls, weil ſie das Inferno des modernen Materialkrieges kennen gelernt ha⸗ ben. Dieſer Gedanke iſt beſonders bei dem in⸗ ternationalen Kongreß der Frontkämpferdele⸗ gation in Berlin und in Berchtesgaden zu ſtar⸗ kem Ausdruck gelangt. Reichskriegsminiſter von Blomberg hat in ſeiner Rede dieſe innere Verbindung zwiſchen nationalſozialiſtiſchem und ſoldatiſchem Denken noch beſonders unterſtrichen. Dieſe Verbindung beruht geſchichtlich und ideenmäßig darauf, daß der Nationalſozialiemus als politiſche Welt⸗ anſchauung in den ſchweren Kämpfen der deut⸗ ſchen Front während der letzten Kriegsjahre geboren worden iſt. Deshalb hat der Reichs⸗ kriegsminiſter ſachlich vollkommen recht, wenn er ſagte:„Wir wollen gute Soldaten und gute Nationalſozialiſten ſein. Es bleibt nicht die Wahl für das eine, oder das andere. Beides gehört zuſammen, und beides iſt im Grunde das gleiche.“ Dieſe Sätze kennzeichnen das Verhältnis von Wehrmacht und Bewegung im nationalſozia⸗ liſtiſchen Staat. Die Wehrmacht empfängt die ſtärkſten moraliſchen Energien aus der Geſamtheit des wehr willigen Vol⸗ kes, des Volkes, das durch die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung wieder zu einer politiſchen und geiſtigen Einheit geworden iſt. Ja, unſer Volk hat durch den Nationalſozialismus viel⸗ leicht zum erſten Mal in der Geſchichte in die⸗ ſer umfaſſenden Vollſtändigkeit ſeine politiſche Einheit gefunden. Und dieſe Verſchmelzung von nationalſozialiſtiſchem und ſoldatiſchem Denken, die geſchichtlich und ideenmäßig eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, wird auch immer mehr zur praktiſchen Wirklichkeit für jeden Einzelnen. Die Wehrmacht hat im Dritten Reich eine un⸗ geheure moraliſche und erzieheri⸗ ſche Aufgabe zu leiſten. Sie hat die Men⸗ ſchen zu harten und entſchloſſenen Männern zu formen. Sie iſt damit ein unentbehrliches Glied des nationalſozialiſtiſchen Staates, ſie iſt zuſammen mit der Bewegung, wie General⸗ feldmarſchall von Blomberg es ausdrückte, das Rückgrat und das Fundament des neuen Reiches. Wehrmacht und Partei. ſie gehören unlöslich zuſammen, ſie haben auf ver⸗ ſchiedenen Gebieten dieſelben Aufgaben zu er⸗ füllen. Während die Partei den politiſchen deutſchen Menſchen formt und die Trägerin der politiſchen Willensbildung iſt, ſchafft die Wehr⸗ macht die gewaltige Organiſation der deutſchen Landes verteidigung, die nur von dieſen deut⸗ ſchen Männern getragen werden kann. Ihr werden alljährlich Hunderttauſende von jungen Menſchen zur Ausbildung übergeben, und ſie iſt ſich der gewaltigen Verantwortung dieſer treuhänderiſchen Aufgabe in vollem Umfange bewußt.. 1 Dadurch, daß im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland in der Perſon des Führers die politiſche und die militäriſche Füh⸗ rung eines geworden ſind, iſt die ſtärkſte Gewähr dafür gegeben, daß die deutſche Ge⸗ ſamtpolitik in den Linien verläuft, die der Füh⸗ rer gekennzeichnet hat. Adolf Hitler hat wieder⸗ holt ſeinen ſtarken Willen zu einer Politik des wirklichen Friedens kundgetan. General- feldmarſchall von Blomberg hat als Miniſter der Reichsregierung und als Oberbefehlshaber der Wehrmacht in ſeiner Rede beim Helden⸗ gedenktag dieſen Friedenswillen noch einmal unterſtrichen. Er hat als Soldat geſprochen und damit ſeinen Worten ein noch größeres Ge— wicht gegeben. 5 Freilich iſt dieſer Friedenswille des national⸗ ſozialiſtiſchen Deutſchland nicht zu vergleichen mit den pazifiſtiſchen Friedensredereien, die bei uns früher üblich waren und die von der Ge⸗ genſeite ſtets mit Recht als Zeichen der Schwäche gedeutet wurden Die Zeit der Diktate iſt vorbei, hat Generalfeldmar⸗ ſchall von Blombera erklärt. Es iſt die Großtat des nationalſozialiſtiſchen Deutſchland, daß es Staat und Volk wieder wirklich ſouperän ge⸗ macht hat Wir baben uns die Gleichbe⸗ rechtigung wiedergenommen, die uns die anderen freiwillig niemals gegeben hätten. Wir hätten wohl ein Recht darauf. heute verbittert zu ſein und unſeren früheren Gegnern die Er⸗ eigniſſe von vierzehn Nachkriegsfahren nachzu⸗ tragen Trotzdem hat Generalfeldmarſchall von Blombera die Friedens- und Verſtändiaunas⸗ bereitſchaft des neuen Deutſchland ſtark unter⸗ ſtrichen und den anderen Völkern zugerufen. ſie ſollen ebenſo wie wir den Haß vergeſſen und das Werk des Friedens wirklich fördern Das Andenken an zwei Millionen Gefallene und die Verantwortung für die Zu⸗ kunft des deutſchen Volkes verpflichten zu einer ſolchen wirklich männlichen Haltung. — die Koſlen der Ueberwachung für die ſpaniſchen Grenzen London. 24. Febr Der diplomatiſche Korre⸗ ſpondent der Preß Aſſoctation hat aus maß⸗ gebender Quelle erfahren, daß Fachmänner die Koſten der Ueberwachung der ſpaniſchen Gren⸗ zen auf fährlich 800 000 bis 900 000 Pfund. d h. 10 bis 12 Millionen RM ſchätzen, die auf die einzelnen an der Kontrolle beteiligten Län⸗ der umgelegt werden Auf England ent⸗ fiele nach dieſer Berechnung ein Betrag von rund 130 000 Pfund, d. h. 1,6 Millisnen RM. Löcher im Konkrollablommen Unſere wiederholt und ausführlich begrün⸗ deten Zweifel gegenüber dem Londoner Kon- trollabkommen, das gewiſſe Intereſſenten völlig unberechtigt mit einer Vorſchußglorie zu umge⸗ ben verſuchten, haben ſich bereits als vollberech⸗ tigt herausgeſtellt. Man braucht es noch nicht einmal beſonders tragiſch zu nehmen, wenn ſich gegenüber den offiziellen(offiziellen!) franzöſi⸗ ſchen Sperrmaßnahmen die Berufsſchmuggler in den Pyrenäen rühmen, ſie wären jederzeit in der Lage, Trupps bis zu 50 Mann nach Spa⸗ nien zu bringen. Freilich wird Zweck und Wert des Kontrollabkommens dadurch bereits beein⸗ trächtigt. Aber was ſoll man dazu ſagen, daß ſich bei den letzten Londoner Verhandlurgen ſo ganz beiläufig herausſtellt, daß man allen Ernſtes der— ſowietruſſiſchen Flotte einen Kontrollabſchnitt zugedacht hat! Alſo ausge⸗ rechnet einer Macht, die bisher den weitaus grö⸗ ßeren Teil der auf rund 70 000 Mann ange⸗ wachſenen ausländiſchen„Freiwilligen“ in Spa⸗ nien ſtellt! Bekanntlich hatten ſich die Englän⸗ der noch vor drei Tagen gegen die Zuteilung eines Kontrollabſchnittes an ſowjetruſſiſche See⸗ ſtreitkräfte mit guten Gründen geſträubt— ſie ſind alſo wieder einmal umgefallen und zeigen eine fatale Art von politiſcher„Elaſtizität“. Um das groteske der Lage noch auf die Spitze zu treiben, haben die Sowijetruſſen ſich gewei⸗ gert, den ihnen zugedachten Seeabſchnitt im Golf von Biscaya zu übernehmen, weiles ihnen dort— zu ſtürmiſch iſt. Sie verlan⸗ gen vielmehr einen Abſchnitt an der ſüd⸗ ſpaniſchen Küſte(11) und gedenken dabei gleich drei Fliegen mit einer Klap⸗ pe zu ſchlagen: erſtens die Fortſetzung ihrer Material⸗ und Freiwilligentransporte über See durch ſowjetruſſiſche Streitkräfte in den ſpani⸗ ſchen Gewäſſern zu ſichern, zweitens die rote Flottenbaſis Cartagena zu verſtärken und für eigene Zwecke zu benutzen und drittens drüben in Franzöſiſch!⸗Marokka ausgiebig bolſchewiſti⸗ ſche Propaganda zu treiben. Das letztere dürfte der einzige Grund ſein, um deſſentwillen Frank⸗ reich gegen ein Einniſten bolſchewiſtiſcher See⸗ ſtreitkräfte an der ſüdſpaniſchen oder marokka⸗ niſchen Küſte wäre. Und da während des ganzen bisherigen Sow⸗ jetkrieges in Spanien Paris und Moskau noch immer in dieſer oder jener mehr oder weniger getarnten Form zuſammengearbeitet haben, feh⸗ len auch diesmal franzöſiſche Quer⸗ ſchüſſe nicht: obwohl franzöſiſche Bolſche⸗ wiſten in einer Geſamtſtärke von rund drei kriegsſtarken Diviſionen die Grenze bei Perpig⸗ nan paſſiert haben und rieſige Mengen von Kriegsmaterial aller Art dort aus Frankreich zu den Roten geſchafft wurden, iſt der Regie⸗ rung Blum die Zahl der für die franzöſiſche Grenze vorgeſehenen Kontrolleure ſchon zu hoch und ſie läßt durch ihren Londoner Botſchafter auf Verminderung dieſer Zahl drängen! Es wäre alſo kein Wunder, wenn angeſichts dieſer Lage ſich die Pariſer Auguren zuzwin⸗ kern und die Herrſchaften im Kreml ſich die Hände reiben. Die läſtige Kontrollgeſchichte nimmt ſchließlich doch genau den Verlauf, wie man ihn ſich dort gedacht hat Erfolge der ſpaniſchen Nalionaltruppen Abwehrvorbereikungen der Bolſchewiſten bei Almeria Salamanca, 23. Febr. Die ſpaniſchen Nationaltruppen konnten an der Aragon⸗Front im Abſchnitt zwiſchen Calamocho und Belchite ibre am Samstag eingeleiteten Operationen erfolgreich fortſetzen. Dieſen Overa⸗ tionen wird ſtrategiſch allgemein große Bedeu⸗ tung beigelegt, da ſie möglicherweiſe zu einer Trennung Kataloniens vom üb⸗ rigen noch von den Bolſchewiſten beſetzten Spanien führen können. Die nationalen Truppen konnten ihre Ziele trotz der von der ſogenannten Internationalen Brigade entſandten Verſtärkungen erreichen und die Front in einer Länge von rund 45 Kilometer erheblich vorverlegen. An der Südfront haben die Bolſchewiſten öſt⸗ lich von Granada erhebliche Maſſen zu⸗ ſammengezogen, unter denen ſich, wie aus ſiche⸗ rer Quelle verlautet, auch die Beſten der zu⸗ letzt aus dem Ausland eingetroffenen Söldner⸗ haufen befinden, und hoffen zuverſichtlich, den Angriff der ſpaniſchen Nationaltruppen auf Almeria zum Stehen bringen zu können. An der Front von Madrid beſchränkten ſich die Bolſchewiſten auf gelegentliches Artil⸗ leriefeuer, da ſie angeſichts der überaus großen Verluſte der letzten Tage keine Infan⸗ terieſturmangriffe mehr wagen. Es ſteht feſt, daß ſich der größte Teil des heißumkämpften Olivenwalles bei Arganda nunmehr im Beſitz der Nationaltruppen befin⸗ det. Dabei wird allgemein zugegeben, daß hier die erbittertſten Kämpfe ſtattgefunden haben. die bisher um Madrid geführt wurden. General Orgas, der Oberbefehlshaber an der Madrid⸗Front, beſuchte am Dienstag vormittag verſchiedene Frontabſchnitte und äußerte ſich be⸗ friedigt über die Lage und die Stimmung bei den nationalen Truppen. 620 nationalen Spaniern das Leben gereltel Nach einer Meldung des„Jour“ haben in den vergangenen drei Monaten 620 nationale Spanier in der chileniſchen Botſchaft in Ma⸗ drid Zuflucht geſucht, um den fürchterlichen Schrecken und Verfolgungen der bolſchewiſtiſchen Unmenſchen zu entgehen. Die chileniſche Regie⸗ rung hat ſich dieſer unglücklichen Verfolgten an⸗ genommen und ihre Errettung ſichergeſtellt. Unter den Flüchtlingen befinden ſich 160 wehrfähige Spanier im Alter von 20 bis 45 Jahren, die auf Koſten und unter dem Schutz der chileniſchen Regierung nach Chile befördert werden ſollen, wo ſie bis zum Ende des ſpa⸗ niſchen Bürgerkrieges verbleiben werden. Die übrigen Flüchtlinge, alſo die weitaus größte Zahl, werden nach Marſeille ge⸗ 7 werden, wo ſie eine Unterkunft finden ollen. Zur Durchführung dieſer hochherzigen Ret⸗ tungsaktion wird die chileniſche Regierung am kommenden Montag von Paris aus große Reiſeautobuſſe über Port⸗Bou nach Madrid ſen⸗ den, die von den Militärattachss Chiles in Pa⸗ ris und Brüſſel und vom chileniſchen Luftfahrt⸗ attaché in Paris begleitet ſein werden. Die Koſten, die Chile für dieſe Rettungstat aufwendet, werden auf 7000 Pfund Sterling (etwa 90 000 RM.) geſchätzt. Drei Kullurpreiſe für 5 A-Männer Slabschef Lutze vor dem Kulturkreis der 5 U. Berlin, 28. Febr. Der zweite Tag der Arbeitstagung der Preſſe⸗ und Kulturreferen⸗ ten der SA⸗Gruppen und des Kulturkreiſes der SA. wurde durch kurzes Gedenken der 60 S A⸗Führer am Grabe Horſt Weſſels eingeleitet. Der Chef der Abtei- lung Weltanſchauung und Kultur, Sturm⸗ hauptführer Hermel, legte einen Kranz nieder. Stabschef Lutze hielt dann am Vormittag in der Adjutantur vor den Referenten und Kul⸗ turkreisangehörigen einen Vortrag über Ziel, Weſen und Form der kulturellen Arbeit in der SA. und behandelte weiter die propagandiſtiſche Bedeutung des Kampfblattes der Sturmabtei⸗ lung, die er mit der Wirkung der Flugblätter in den Jahren des Kampfes verglich. Nach ein⸗ gehenden Ausführungen über das Dankopfer der Nation, über das Ergebnis des erſten Lehr⸗ gangs der bildenden Künſtler in Bad Berka und nach einer Würdigung der NS⸗Kampfſpiele verkündete Stabschef Lutze die Stiftung dreier Kulturpreiſe. Dieſe Preiſe des Stabschefs und Schrifttum, für Muſik und für bildende Künſte gelangen alljährlich am 23. Februar. dem Todestage Horſt Weſſels, erſtmalig 1938 zur Verteilung an diefenigen SA⸗Männer, die auf dieſen Gebieten die beſte national⸗ ſozialiſtiſche Arbeit des Jah res nachweiſen. SA⸗Oberführer Schaudinn ſprach dann itber die Grundzüge der Rundfunkarbeit der SA. Die Rundfunkarbeit der SA. muß dem volkstümlichen Stil des freiwilligen politiſchen Soldatentums treffen und darf ſich nicht im verkrampftem Geſtalten von Dingen erſchöpfen, die den Hörer nicht anſprechen und deshalb wirkungslos bleiben. Nachdem Oberführer Klehn über weltan⸗ ſchauliche Zeitfragen und die kulturelle Dienſt⸗ geſtaltung geſprochen hatte, wurde am Nach⸗ mittag die Tagung fortgeſetzt mit einem Vor⸗ trag des Chefs des Hauptamtes für die natio- nalſozialiſtiſchen Kampfſpiele, Obergruppenfüh⸗ rer Kaſche. für Dichtung Erhebliche Verkehrsſteigerung bei der Keichspoſt 88 Berlin, 23. Febr. Die Deutſche Reichspoſt veröffentlicht den Vierteljahresbe⸗ richt über die Monate Oktober bis Dezember 1936. Danach hat der jahreszeitlich geſteigerte Verkehr den Umfang der Voriahrsleiſtung weſentlich überſchritten. In allen Betriebszweigen war die Entwicklung erſtaun⸗ lich, ſo beim Briefverkehr(plus 131 Millionen Stück), beim Paketverkehr(plus 5,7 Mill. Stück), beim Barverkehr(plus 4.6 Millionen Stück Ein⸗ und Auszahlungen). beim Poſt⸗ ſcheckverkehr(plus 13.7 Millionen) und dem Fernſprechverkehr(plus 40 Millionen Ge⸗ ſpräche). Von den Verkehrs⸗ und Betriebsverbeſſe⸗ rungen im Poſt⸗ und Fernmeldeweſen ſind u. a. zu erwähnen die Verbeſſerung der Luft⸗ poſt verbindung mit Aethiopien und Ni⸗ geria, die Ermäßigung der Luftpoſtzuſchläge im Weihnachts⸗ und Neufahrsverkehr mit Südamerika. die Aufnahme des Fernſprech⸗ dienſtes mit dem früher deutſchen Schutzgebiet Südweſtafrika, ferner mit Portorico und Sal⸗ vador und die Ausdehnung des Fernſprech⸗ verkehrs mit Weſtauſtralien. Die Zahl der Poſtſcheckkunden ſtieg um 4933 auf 1094 367. Durch 232 Millionen Buchun⸗ gen im Berichtsvierteliahr wurden 38,7 Mil⸗ liarden RM., davon 32.4 Milliarden RM. oder 83,9 Proz. bargeldlos beglichen. Im Schnellnachrichtenverkehr ſind 669 Millionen Geſpräche gezählt worden gegenüber 629 Mil⸗ lionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Zahl der beförderten Telegramme war wieder höher als im Vorjahr. nämlich 5,3 Millionen Stück gegenüber 5.1 Millionen. Die Sprechſtellen vermehrten ſich auf 3.39 Millionen Ende Dezember 1936 gegenüber 3,29 Millionen Ende Dezember 1935. Im Funkauslandsverkehr kamen 546 400 Telegramme auf und beim Seefunk 42 100 Telegramme ſowie 1 189 Funkgeſpräche. Die Zahl der Rundfunkteilnehmer erhöhte ſich um 578 900 auf 8.2 Millionen Ende De⸗ zember. Im Vierteljahr Juli bis September ſind 113 Schwarzhörer verurteilt worden. Die Geſamteinnahmen betrugen 496. die Geſamtausgaben 450 Millionen RM. gegen⸗ über 454 und 348 Millionen RM. im gleichen Zeitraum 1935. Fahnenweihe der Ableilung Wehr ⸗ macht der D Az. Anſprache des Reichskriegsminiſters. Berlin, 24. Febr Im Svportpalaſt fand am Dienstag abend unter ſtarker Beteiligung der Wehrmacht, ſowie Mitgliedern der Partei und von zahlreichen Angehörigen der DAF. die große Fahnenweihe der Abteilung Wehr⸗ macht der DA. ſtatt Der Rieſenraum war bis auf den letzten Platz beſetzt, als unter Fanfarenklängen Reichskriegsminiſter General⸗ teldmarſchall v. Blomberg erſchien und durch ein Ehrenſpalier den Saal betrat. Dann er⸗ folgte der Einzug der Fahnen, von denen die letzten 31, die geweiht werden ſollten, noch zu⸗ ſammengerollt waren Darauf nahm der Reichskriegsminiſter Ge⸗ neralfeldmarſchall v. Blomberg das VMort zu einer Anſprache, die mit der Weihe der Fahnen ihren Abſchluß fand. Der Reichskriegsminiſter in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Betriebsführer berührte mit der Blutfahne des Sturms 1„Hans Maikowſki“ die 31 Fahnen der Abteilung Wehrmacht und gab ihnen damit die Weihe. Richkfeſt in der deulſchen Bolſchaft in London London, 24. Febr. Aus Anlaß der Beendi⸗ gung des Umbaus des deutſchen Botſchaftsge⸗ äudes in London hatte Botſchafter v. Ribben⸗ trop die deutſchen Handwerker und ihre eng⸗ liſchen Kollegen zum Richtfeſt in die neuen, in den deutſchen und engliſchen Farben geſchmück⸗ ten Räume der Botſchaft eingeladen. An langen Tiſchen fanden ſie ſich mit den Mitglie⸗ dern der Botſchaft und Vertretern der Partei und der deutſchen Kolonie in London zuſam⸗ men. Eine bunte Richtkrone und der traditio⸗ nelle Richtſchmaus, Eisbein und Bier, erinner⸗ ten an die Heimat. Botſchafter v. Ribbentrop hieß ſeine Gäſte herzlich willkommen und ſprach ihnen ſeinen Dank für ihre Arbeit aus. Ex wies auf das Entgegenkommen der engliſchen Krone und der Behörden hin, die es ermöglichten, zahlreiche deutſche Arbeiter bei dem Umbau zu beſchäftigen. Herzlicher Beifall bewies, daß Botſchafter v. Ribbentrop den deutſchen Arbeitern aus dem Herzen geſprochen hatte. Dieſer Beifall ſtei⸗ erte ſich noch, als der Botſchafter auch den eng⸗ iſchen Gäſten ſeinen Dank ausſprach. Er ſchloß mit einem Siegheil auf den Führer und einem Hoch auf den engliſchen König. Die National⸗ hymnen beider Länder und Anſprachen des deutſchen und engliſchen Poliers beendeten den offiziellen Teil der Feier, an die ſich noch ein dc. kameradſchaftliches Beiſammenſein an⸗ oß. 20 Judetendeulſche verhaftet Reichenberg(Tſchechoſlowakei), 23. Großes Aufſehen erregt im nordböhmiſchen Grenzgebiet die Verhaftung von deutſchen Männern, die nach vorange⸗ gangenen Hausdurchſuchungen in Schluckenau und Rumburg von der Staatspolizei in die Kreisgerichtshaft nach Reichenberg einge⸗ liefert wurden. Unter den Verhafteten befinden ſich auch der Vorſitzende der Sudetendeutſchen Partei in Rumburg, der 1 Chefarzt des Krankenhauſes in Rumburg, Dr. Feid⸗ tenhanſl, und der ehemalige Bezirksleiter der vor drei Jahren aufgelöſten nationalſozia⸗ liſtiſchen Partei in Rumburg, Müller. Ue⸗ ber die Gründe der Verhaftungen wird von den tſchechoſlowakiſchen Behörden Stillſchweigen beobachtet. Luflfahriminiſter Pierre Cok in Lawinengefahr Paris, 23. Febr. Der franzöſiſche Luft⸗ fahrtminiſter Pierre Cot und der Unterſtaats⸗ ſekretär für Freizeitgeſtaltung und Leibesübun⸗ gen, La Grange, die am Montag zuſammen mit mehreren franzöſiſchen Abgeordneten in zehn Kraftwagen eine Fahrt durch Savoyen machten, ſind durch eine Lawine von der Außen⸗ welt abgeſchnitten worden. Die Kraft⸗ wagen verließen nachmittags die Ortſchaft Tigne, um ſich über den 1600 Meter hohen Paß des Kleinen St. Bernhard nach Val d'Iſere zu begeben. Plötzlich kam die Nachricht, daß eine Rieſenlawine am Paß niedergegangen war. Erſt ſpät abends erfuhr man dann, daß die Kraftwagenkolonne im letzten Augenblick noch an der betreffenden Stelle vorübergekommen und plötzlich in dem 1850 Meter hoch gelegenen Dorf Val d'Iſere eingetroffen war. Man hofft, die Straße am Dienstag freilegen zu können, damit die Eingeſchloſſenen ihre Rückreiſe antre⸗ ten können. Flrafgericht gegen die Berſchwörer in Addis Abeba Rom, 23. Febr. Wie eine aus Addis Abeba eintreffende amtliche Mitteilung beſagt, konn⸗ ten von den 2000 Eingeborenen, die ſofort nach dem Anſchlag auf den Vizekönig Marſchall Gra⸗ ziani feſtgenommen wurden, einige hun⸗ dert ihre vollkommene Unſchuld nachweiſen. Sie wurden ſofort freigelaſſen. Dagegen wurden alle in Haft befindlichen Eingeborenen, die im Beſitz von Waffen waren, oder in deren Behauſungen bei den ebenfalls ſofort eingelei⸗ teten Hausſuchungen Waffen entdeckt wurden, unverzüglich erſchoſſen. Für die übrigen geht die Unterſuchung weiter. der ſowjekruſſiſche Generalſflabschef in Reval §8 Repal, 23. Febr. Der Generalſtabschef der Roten Armee Marſchall Jegorow, traf am Dienstagmorgen auf ſeiner Rundreiſe durch die baltiſchen Staaten in Begleitung von vier höheren ſowjetruſſiſchen Offizieren in Reval ein. Ex erwidert damit den Moskauer Beſuch des eſtländiſchen Generalſtabschefs General Reel vom Mai 1936. ehr etwa: 7 — 4 N det K 0 er Beendi⸗ olchaftsge v fibben, ihn eng⸗ ken, in gechmück⸗ den. An 0 Miglie, der Partei on zuſam⸗ r niaditio⸗ , erinner: fihbennng 50 g Et wies u Krone glichten, mbau zu chafter b. aus dem eifall ſeei⸗ h den eng⸗ Er ſchloz und einem Nutional⸗ achen dez deten den 9 nuch ein enſein an⸗ tech Schlukenau u in die tg einge⸗ n befinden adeutſchen Chefarzt r. Feid⸗ girksleiter onalſozia⸗ let. le⸗ vof den chweigen Au he Luft⸗ ſterſtaals⸗ ibesübun⸗ amen mit in zehn omen ge teſt nn loch al Gta⸗ hun! weisen. Dagege“ borenen, in deren einzel“ wutdel, ihren deulſchlands Wirlſchaftsbeziehungen Ein inkereſſanker Bericht des Reichswirkſchaflsminiſteriums über unſeren Handelsverkehr Der Vierjahresplan hat im Ausland vielfach den Eindruck. laſſen, als ob Deutſch⸗ land ſich in zunehmendem Maß vom Außen⸗ handel zurückzuziehen beabſichtige. Daß das Ge⸗ genteil richtig iſt, hat der Führer in ſeiner Reichstagsrede am 30. Januar 37 ausdrücklich hervorgehoben. Der Vierjahresplan wird uns 851 in den Stand ſetzen, auf verſchiedenen ebieten Deviſen einzuſparen, aber da der deut⸗ 9 Verbrauch an ausländiſchen Nahrungsmit⸗ eln und Rohſtoffen praktiſch unbeſchränkt ſtei⸗ Feier ſeßig iſt, ſo werden die 5 0 eviſen eine willkommene Gelegenheit bieten, andere ausländiſche Waren in vermehrtem um⸗ fange einzuführen, um damit die Lebenshaltung des deutſchen Volkes zu heben. In einem Be⸗ richt, den das Reichswirtſchaftsminiſterium ſo⸗ eben über den Stand der wirtſchaftspolitiſchen Beziehungen in Deutſchland im Jahre 1936 herausgibt, wird deshalb auch hervorgehoben, daß das Reich nach wie vor bereit ſei, mit allen ausländiſchen Staaten auch langfriſtige han⸗ delsvertragliche Bindungen einzugehen. Im übrigen führt der Bericht den Nachweis, daß der am 24. September 1934 in Kraft ge⸗ . lee„Neue Plan“ die in ihn geſetzten Erwar⸗ ungen, ſoweit das bei den entgegenſtehenden e möglich iſt, erfüllt hat Er ging von der Theſe aus, daß Deutſchland nur ſo viel einführen werde, als es mit ſeiner Ausfuhr bezahlen kann. Be⸗ reits in der zweiten Hälfte des Jahres 1935 hatte der„Neue Plan“ zu einem Ausgleich der deutſchen Handelsbilanz geführt. Der Einfuhr⸗ überſchuß, der im Jahre 1934 284 Millionen RM. betragen hatte, verwandelte ſich im Jahre 1935 in einen Ausfuhrüberſchuß von 111 Mil⸗ lionen RM. Dieſe Entwicklung ſetzte ſich im Jahre 1936 fort und führte zu einer weiteren erheblichen Aktivierung unſerer Handelsbilanz. Einer Einfuhr von 4,128 Milliarden RM. (etwas weniger als 1935) ſtand im Jahre 1936 eine Ausfuhr von 4,768 Milliarden RM., d. h. 500 Millionen mehr als 1935, gegenüber. Der Ueberſchuß der Ausfuhr über die Einfuhr be⸗ trägt im Jahre 1936 rund 550 Millionen RM. s wäre nun aber irrig anzunehmen, daß der Gegenwert für die erhöhte deutſche Ausfuhr in voller Höhe für Einfuhrzwecke zur Verfügung 2 hätte. Zunächſt einmal müſſen bei der usfuhr aus Wettbewerbsgründen häufig län⸗ gere Kreditfriſten eingeräumt werden, während der Einfuhrhandel in der Regel kurzfriſtige Be⸗ zahlung nötig macht. Die ſteigende Aktivierung unſerer Handelsbilanz kann ſich daher erſt all⸗ mählich und ſpäter im Anfall von Bar⸗ und Verrechnungsdeviſen auswirken. Ferner mußte auch im Jahre 1936 ein nicht unerheblicher Teil der Ausfuhrerlöſe zur Abdeckung alter Waren⸗ ſchulden verwandt werden. Die vor dem In⸗ krafttreten des Neuen Plans entſtandenen Wa⸗ renſchulden konnten auf dieſe Weiſe im Weſent⸗ lichen abgedeckt werden. Außerdem ſind aber auch bedeutende Beträge für den Kapitaldienſt und andere Sonderzwecke, alſo Reiſeverkehr, Nebenkoſten, kleiner Grenzverkehr uſw., abge⸗ gangen. Und ſchließlich mußten bei verſchiede⸗ nen Ausfuhrgeſchäften teilweiſe auch eingefro⸗ rene Guthaben der ausländiſchen Beſteller in Zahlung genommen werden. Es darf aber bei der Beurteilung der deut⸗ ſchen Ausfuhrerlöſe auch nicht vergeſſen werden, daß der weitaus größte Teil des deutſchen Au⸗ ßenhandels ſich im Verrechnungswege abwickelt. Die Ausfuhrerlöſe ſind alſo nicht frei verfüg⸗ bar, ſondern zweckgebunden. Immerhin konnte infolge der geſteigerten Ausfuhr die Verſchul⸗ dung auf den Verrechnungskonten im Laufe des Jahres 1936 erheblich abgebaut werden. Jeden⸗ falls 5 mit der Umkehrung der deutſchen Han⸗ delsbilanz von der Paſſivität zur Aktivität das weſentliche Ziel des Neuen Planes worden. l Das abgelaufene Jahr wird gekennzeichnet durch eine ſteigende Weltkonjunktur. Große, von der Kriſe brachgelegte Induſtrien ſind wieder flott gemacht worden, nicht zuletzt auch durch ein erreicht gewaltiges Anwachſen der öffentlichen Auf⸗ träge, vor allem für die militäriſche Aufrüſtung. In einer Reihe von Staaten nähert ſich die Be⸗ ſchäftigung einzelner Induſtrien bereits wieder der oberen Grenze ihrer Leiſtungsfähigkeit. Hand in Hand damit ging eine ſtetige Steige⸗ rung der Rohſtoffpreiſe, ein Vorgang, der für ein rohſtoffarmes Land wie Deutſchland uner⸗ wünſcht iſt. In dieſen Zeitabſchnitt ſteigender Weltkon⸗ junktur fällt als ein bedeutſames Ereignis von internationaler handelspolitiſcher Bedeutung die Abwertung der Währungen in einer Reihe wichtiger europäiſcher Staaten, in Frankreich, der Schweiz, den Nieder⸗ landen, der Tſchechoſlowakei, Lett⸗ land und Italien. In Frankreich betrug die Abwertung 26 bis 34 Prozent, in den Nie⸗ derlanden 19 bis 20 Prozent, in der Schweiz 26 bis 34 Prozent, in der Tſchechoſlowakei 13 bis 19 Prozent, in Lettland 40 Prozent u. in Ita⸗ lien 41 Prozent. Zu einer Löſung der interna⸗ tionalen Währungsſchwierigkeiten haben weder dieſe Abwertungen noch das im Zuſammenhang damit zwiſchen Frankreich, Groß-Britannien und den Vereinigten Staaten abgeſchloſſene Ab⸗ kommen über eine Zuſammenarbeit auf wäh⸗ rungspolitiſchem Gebiet, dem ſich ſpäter auch die Niederlande und die Schweiz anſchloſſen, ge⸗ führt. Der deutſchen Währungspolitik konnte die Abwertungswelle keinen Anlaß geben, von ihren Grundſätzen, die der Reichsbankpräſident Dr. Schacht am 30. Sept. 1936 vor dem Zen⸗ tralausſchuß der Reichsbank entwickelte, abzu⸗ gehen. Die deutſche Ausfuhr wird durch die Abwertungen inſofern berührt, als dadurch die Wettbewerbslage in preislicher Hinſicht weiter zu unſeren Ungunſten verſchoben wird. Mährend aber die engliſche und die amerikani⸗ ſche Abwertung einſt in einer Zeit abſinkender Weltkonjunktur und fallender Rohſtoffpreiſe vollzogen wurden, erfolgten die Abwertungen des Jahres 1936 bei ſteigender Konjunktur und ſteigenden Preiſen. Dieſer Umſtand hat zu einer verhältnismäßig ſchnellen Preisſteigerung in faſt allen Abwertungsſtaaten geführt. In ein⸗ zelnen Fällen erreicht ſie ſchon heute faſt den Hundertſatz der Abwertung. Durch dieſe auch weiterhin anhaltende Preisentwicklung werden die ſich aus der Abwertung für die deutſche Aus⸗ fuhr ergebenden ungünſtigen Auswirkungen in gewiſſem Umfange wieder ausgeglichen. Auf handelspolitiſchem Gebiet waren wäh⸗ rend der Dauer des abgelaufenen Jahres un⸗ unterbrochene Verhandlungen, häufig gleichzei⸗ tig mit einer Vielzahl von Staaten, erforder⸗ lich. Dieſe Verhandlungen ſtellten an die deut⸗ ſchen Unterhändler deshalb beſondere Anforde⸗ rungen, weil die Intereſſen des Auslandes mit den Notwendigkeiten der deutſchen Maßnahmen bisweilen nur ſchwer in Einklang zu bringen waren. Immerhin gelang es, das beſtehende handelspolitiſche Vertragsſyſtem durch eine Reihe von Verlängerungs⸗ und Zuſatzabkom⸗ men erfolgreich weiter zu entwickeln. Jowjelſpion Belgonen geſlehl Betretenes Schweigen der Marxiſtenpreſſe. 88 Oslo,. 23. Febr. Der vor einigen Wo⸗ chen wegen des Verdachts der Spionage für die Sowjetunion verhaftete norwegiſche Staatsangehörige Belgonen hat bei ſei⸗ neinem Verhör am Montag, das bis zum ſpäten Abend dauerte, vor dem Unterſuchungs⸗ richter in Vadſoe ein umfaſſendes Geſtändnis abgelegt. 5 Belgonen mußte, wie er erklärte. die Mel⸗ dungen an ſeine Auftraggeber in der Sowjet⸗ union nach einem beſtimmten Code abgeben. Er hatte u. a. auch den Auftrag, die Anweſen⸗ heit von Ausländern in Nordnorwegen ſofort zu melden. Zum Zwecke der leichteren Ueber⸗ mittlung ſeiner Nachrichten ſtand der Spion in ſtändiger funkentelegraphiſcher Verbindung mit ſeinem Onkel, dem Führer eines ſowjet⸗ ruſſiſchen Wachtſchiffes. Belgonen gab auch Korvettenkapitän Waue einen Kranz am Grabe des Freiheitskämpfers nieder. 0 Jum 7. Todes lag Horſt Weſſels legte im Namen der Beſatzung des Schulſchiffes„Horſt Weſſel“ Weltbild, M.) einen genauen Bericht über einen Spionage⸗ ans bilbungskurſus, den er in der Sowjet⸗ union genoſſen hat. 5 Sehr peinlich wirkt dieſes umfaſſende Ge⸗ ſtändnis des Sowjetſpions für die hieſige marxiſtiſche Preſſe. Die marxiſtiſchen Zeitun⸗ gen haben bisher ſtets geleugnet, daß Bel go⸗ nen Spionage für die Sowjetunion getrieben habe. Ein Sowieleisbrecher geſunken Moskau, 23. Febr. Der ſowjetruſſiſche Eis⸗ brecher„Semjorka“ erlitt im Schwarzen Meer Schiffbruch und iſt, wie die TAS aus Odeſſa berichtet, allem Anſchein nach mit der geſamten Mannſchaft geſunken. In den letzten von den Küſtenſtationen auf⸗ gefangenen Funkſprüchen teilte der Sowjeteis⸗ brecher mit, daß der Maſchinenraum bereits mit Waſſer vollaufe und die Mannſchaft das Schiff verlaſſe. Nach dieſem Funkſpruch vernahm man keine SOS⸗Rufe mehr. Die bei⸗ den Rettungsdampfer„Taifun“ und„Henkin haben während des ganzen Dienstags die ver⸗ mutliche Unglücksſtelle genau abgeſucht, konn⸗ ten jedoch weder Menſchen noch Wrackſtücke des Eisbrechers entdecken. Dagegen wurden zwei von dem Eisbrecher„Semjorka“ ſtammende und an Land geworfene Tonnen aufgefunden, ſo daß ſich der Untergang des Sowjetdampfers zu beſtätigen ſcheint. Ein unbemerkler„Trohkiſlen⸗ Prozeß“ Zwei Todesurteile. Moskau, 24. Febr. Der ſibiriſchen Lokal⸗ zeitung„Oſtſibiriſche Prawda“ zufolge hat in der Stadt Niſchniy Udinſk(Oſtſibirien) ein neuer Trotzkiſten⸗Prozeß ſtattgefun⸗ den, den die Moskauer Preſſe mit Stillſchwei⸗ gen übergangen hat. 7 Vor Gericht ſtanden wiederum Eiſenbahn⸗ beamte, und zwar ein Ingenieur und zwei Tech⸗ niker, denen gegenrevolutionäre und, trotzkiſtiſche Umtriebe und Schädlingsarbeit zur Laſt gelegt wurden. Der Prozeß dauerte vom 12. bis 15. Februar. Die Angeklagten Mirotwortſki und Roſpopin wurden zum Tode verurteilt, der An⸗ geklagte Nowikow zu acht Jahren Gefängnis. Mirotwortſki wurde außerdem beſchuldigt, an der Vorbereitung des Mordes an Kyrow be⸗ teiligt geweſen zu ſein. Raſpopin habe, ſo be⸗ hauptet die Anklage, im Verlauf von zwei Mo⸗ naten 165 Lokomotiven durch„Schädlingsarbeit“ zerſtört. Zum Anterſchied von dem Moskauer Trotz⸗ kiſten⸗Prozeß ſcheint der Prozeß von Niſchnin Udinſk weniger ſorgfältig vorbereitet geweſen zu ſein, denn alle drei Angeklagten haben, wie das oſtſibiriſche Blatt ſchreibt, bis zum Schluß ihre angeblichen Verbrechen hartnäckig geleugnet. „das deulſche Gebel“ Anſprache des Stabschefs Lutze. übertrugen am Dienstag, dem Todestag Horſt Weſſels, im Rahmen einer eindrucksvollen Feierſtunde die hymniſche Dichtung„Das deutſche Gebet“ von Herbert Böhme, in deren Mittelpunkt das Bekenntnis zur Fahne ſtand, ſowie das Gedenken an den Opfer⸗ tod der Helden des Weltkrieges und der Kämpfer der nationalſozia⸗ liſtiſchen Revolution, denen Horſt Weſſel, getreu bis zum Tode, mit leuchtendem Beiſpiel voranging. Während der Feierſtunde nahm auch Stabs⸗ chef Lutze das Wort zu einer Anſprache zum Gedenken der Sturmabteilungen. Ausgehend vom Tode des Berliner SA-Sturmführers Horſt⸗Weſſel erklärte er, daß der Geiſt, der die⸗ ſen nationalſozialiſtiſchen Kämpfer beſeelte, in Deutſchland ewig fortleben werde. London, 23. Febr. Wie amtlich bekannt⸗ gegeben wird, ſind zur Flottenſchau in Spithead am 20. Mai ds. Is. 33 Flotten mächte eingeladen worden, je ein Kriegsſchiff zu ent⸗ ſenden. Platzmangel mache, ſo wird erklärt, die Teilnahme von mehr Kriegsſchiffen unmöglich. Aus der Feder des Reichspreſſe⸗ hefs der NSDAP. Dr. Otto Diet⸗ rich ſtammt eine Artikelreihe: „Brücken in eine neue Zeit.“ Wir ge⸗ ben nachfolgend den erſten Artikel „Der Weltkampf der Geiſter“ wieder. Politik und Wirtſchaft ſind die beiden Pole, um die das Daſein der Völker kreiſt. Ihre Syn⸗ theſe bedeutet Leben, ihre Feindſchaft Verfall und Untergang. Politik und Wirtſchaft ſind die wechſelwirkenden Kraftſtröme— wenn ſie ſich der Stellung bewußt bleiben, die ihnen das Leben zuweiſt. Aber ſie werden zu Totengrä⸗ bern der Völker, wenn ſie ihre Rollen ver⸗ tauſchen, wenn die Wirtſchaft herrſchen will, wo ſie zu dienen hat, und die Politik ſich unterordnet, wo ſie zum Richter beſtellt iſt. Politik oder Wirtſchaft, welche dieſer beiden Mächte die Herrſchaft in Händen hält, entſchei⸗ det über das Schickſal der Völker, vielleicht nicht von heute auf morgen ſichtbar, aber auf die Dauer unausbleiblich. Denn an den Strom⸗ linien dieſen beiden Pole ſcheiden ſich die Geiſter, weil ſich in ihnen weſensverſchiedene Begriffe verkörpern, die für die Lebensan⸗ ſchauung und Charakterhaltung eines Volkes von grundlegender Bedeutung ſind. Politik und Wirtſchaft ſtehen r ge genüber wie Gemeinſchaftsgeiſt und Einzel⸗ intereſſe. Wo die Wirtſchaft die Politik be⸗ herrſcht, triumphieren Selbſtſucht und Macht⸗ hunger Einzelner über das Wohl Aller Wo die Politik mit autoritärer Hand die Wirtſchaft lenkt und ſie entfaltet, da erhebt der Geiſt der Gemeinſchaft ein ganzes Volk zu Glück und Wohlſtand. Die Politik iſt das Schickſal; ſie ſteht über der Wirtſchaft, weil es eines der Ge⸗ ſetze des Lebens iſt, daß das Intereſſe der Ge⸗ einander ge⸗ „Der Wellkampf der Geiſter“ meinſchaft ſtärker iſt als das Einzelnen. Zwiſchen dem Primat der Politik und dem der Wirtſchaft pendelt die Geſchichte der Staa⸗ ten vom Deſpotismus und der antiken Tribut⸗ kolonie bis zum liberalen Nachtwächterſtaat, vom Cäſarismus bis zum merkantiliſtiſchen Abſolu⸗ tismus, von der Händlergeſinnung untergehen⸗ der Staaten bis zur völkerauflöſenden Welt⸗ wirtſchaftsidee des 20. Jahrhunderts. Niemals aber ſind ſich nationaler Lebens⸗ wille und internationale Händlergeſinnung ſo unverhüllt und entſcheidend entgegengetreten, wie im Ringen des Nationalſozialismus mit dem internationalen Judentum als dem Exponenten des wirtſchaftlichen Machthun gers. Hier iſt der Weltkampf um Politik und Wirtſchaft in ſeiner letzten Inſtanz aufeinandergeſtoßen! Den wirtſchaftlichen Weltherrſchaftsträumen Weniger auf den Trümmern der nationalen Staaten hat der politiſche Feuergeiſt des Na⸗ tionalismus Idee und Schöpfung des modernen nationalpolitiſchen Führer t aates entgegengeworfen! Und mit dieſer Idee— daran beſteht kein Zweifel— iſt ä eine neue gewaltige Gerſtesmacht in die Geſchichte eingetreten. Denn dieſe Idee hat ja nicht nur einen beſtehenden Zuſtand geändert, ſondern ſie hat das Denken ſelbſt revolutioniert und umgewandelt. Sie hat das individualiſtiſche Denken, das Jahrhunderte unſerer Entwicklung beherrſcht hat, entthront und durch das gemeinſchaftsbewußte Denken er⸗ ſetzt, das unſerem Leben ganz neue Grundlagen und ihm ungeheure Auswirkungsmöglichkeiten auf allen Gebieten eröffnet. Das indivi⸗ Intereſſe des dualiſtiſche Denken, das den Primat der Wirt- ſchaft auf ſeine Fahnen ſchrieb, endete im natio⸗ nalen Peſſimismus, und im„Untergang des Abendlandes.“ Gemeinſchaftsbewußtes Denken und nationalſozialiſtiſches Handeln aber brechen die Tore auf zu einer neuen Epoche ſozialen und wirtſchaftlichen Aufſtiegs, zu neuer Blüte und Entfaltung der abendländiſchen Kultur! Was bisher in Dunkel gehüllt war, eröffnet ſich nun unſeren Blicken: Wir ſtehen auf einer gemeinſamen weltanſchaulichen Baſis, innerlich feſt und unangreifbar. Durch ſie ordnet ſich uns nicht nur das politiſche Le⸗ ben, ſondern auch das wirtſchaftliche Geſchehen ſinnvoll und klar. Wie Schuppen fällt es uns von den Augen: Wir erkennen, daß die inter⸗ nationalen Mächte der Wirtſchaft und ihre Ge⸗ walt über Brot und Leben der Völker nicht un⸗ entrinnbares Schickſal ſind. Daß ſie auf töner⸗ nen Füßen ſtehen, auf der internationalen Zwangsherrſchaft wirtſchaftlicher Tributmono⸗ pole einerſeits und einer raffinierten Verneb⸗ lung des wirtſchaftlichen Denkens andererſeits, das ſkrupelloſer kapitaliſtiſcher Wirtſchaftsgeiſt und marxiſtiſcher Betrug durch jüdiſchen In⸗ tellekt geſchaffen haben. Wenn wir dieſes Lü⸗ gengewebe mit nationalſozialiſtiſchen Augen durchſchauen, dann beginnen wir zu begreifen, daß es kein irgendwie gearteter naturgeſetz⸗ licher Mechanismus, ſondern der ſchöpferiſche menſchliche Geiſt iſt, der zu allen Zeiten das Wirtſchaften geſtaltet hat. Daß das Volk nicht der Knecht, ſondern der Herr ſeiner Wirtſchaft iſt! Wir ſehen plötzlich in bisher nicht gekannter Klarheit, was unſterblichem deutſchen Erfinder⸗ geiſt im Kampf gegen den Rohſtoffmangel und gegen die Naturmonopole der Welt bereits ge⸗ lingen konnte. Die brennendſten Fragen der Gegenwart tre. ten in den Lichtkegel nationalſozialiſtiſcher Er⸗ kenntnis: Deutſcher Geiſt erfand den künſtlichen Dünger und ſchuf damit neues Brot für dieſe Erde! Wir zwangen das Zuckermonopol der Tropen nieder, das Salpetermonopol Chiles, die Farben Indiens und das Stahlmonopol Englands! Wie lange noch werden Amerikas Baum⸗ wollkönige tributſcheiſchende Macht über das „weiße Gold“ der Welt beſitzen? Wer wird dem Gummimonopol der internationalen Kautſchukmaanaten den töd⸗ lichen Stoß verſetzen? Wer wird der Weltölalleinherr⸗ ſchaft weniger Kapitalgeſellſchaften das Handwerk legen? Womit und wodurch werden wir die wirt⸗ ſchaftlichen Tributmonopole brechen, die die Herrſchaft weniger über die Naturſchätze dieſer Erde aufgerichtet haben? Dieſe Fragen der nationalen Wirtſchaft und die Antworten, die ihre chemiſchen Laboratorien darauf zu geben haben, ſind heute auch in den Brennpunkt der Politik getreten. „Werden die Rohſtoffſyntheſen das wirtſchaft⸗ liche Weltbild ändern? Dieſe Frage iſt heute auf aller Lippen. Sie werden es nur dann, wenn die gewaltige Syntheſe des Geiſtes und der Menſchen ihnen die Bahn bricht! Und ſie werden es nur da, wo eine neue große Idee einheitlich und geſchloſſen eine ganze Nation auf friedlichem Wege in Marſch ſetzt gegen welt⸗ wirtſchaftliche Monopolherrſchaft und welt⸗ wirtſchaftliche Unvernunft! ſchen, in der allein Großes gedeihen und zur Wirklichkeit werden kann, hat der Führer im deutſchen Volk geſchaffen. Sie iſt das Schickſal, das die Wirtſchaft wie alle Lebensimpulſe der Nation trägt und zum Erfolge führt. Es iſt die Syntheſe aus Nationalismus und Sozialismus, die uns eine neue Stufe menſchlicher Kultur erſchließen wird. Sie in ihrem innerſten Weſen und den Ge⸗ ſetzen ihres Wirkens begreifen, heißt den tiefſten Sinn unſerer Zeit verſtehen. 22————————j——— Berlin, 23. Febr. Die deutſchen Sender Dieſe Syntheſe des Geiſtes und der Men⸗ — 1 — p—œ ———— — 2 „ — r — der Weſtmark. Der höchſle Irden der Bewegung 88 Berlin, 23. Febr. Der Führer hat am Tage der Erfüllung ſeines erſten großen Vierjahresplanes Männern das Goldene Parteiabzeichen verliehen, die der Be⸗ wegung bisher noch nicht angehörten. Aus die⸗ ſem Anlaß bemerkt das von Baldur von Schi⸗ rach herausgegebene Führerorgan„Wille und Macht“, daß damit aus einem Traditions⸗ abzeichen der alten Garde gleichzeitig der höchſte Na werde, den die Bewegung zu vergeben abe. Der unbekannte Träger des goldenen Partei⸗ abzeichens, der Fabrikarbeiter, der Handwerker, die Botenfrau, der kleinſte Amtswalter einer Gliederung der NSDAP. könne unglaublich ſtolz ſein, daß das Symbol ſeines Einſatzes für ein neues Deutſchland heute das höchſte Ehren⸗ zeichen geworden ſei, das das nationalſozialiſti⸗ ſche Reich zu vergeben habe. Der Reichsmini⸗ ſter, den der Führer durch dieſe Auszeichnung ehrte, ſei dem ärmſten unbekannten Volksgenon ſen und allen Gefolgsmännern des Führers im Orden der Partei nicht anders als gleichgeſtellt Im Jahre 2000 werde niemand danach werten. ob das geſchichtliche Verdienſt einzelner um die Bewegung Adolf Hitlers vor oder nach dem 30. Januar 1933 liege. Das Goldene Ehrenzei⸗ chen werde die Einzelnen erkennen laſſen, die uns einſt— heute und morgen— voranmar⸗ ſchieren. Marine⸗Sanitätsoffizier⸗Laufbahn Berlin, 23. Febr. Die Kriegsmarine ſtellt zum 1. April und 1. Oktober ds. Is. noch Ma⸗ rine⸗Sanitätsoffizier⸗Anwärter ein, und zwar: 1. Studierende vom vierten Semeſter ab, 2. Medizinalpraktikanten und approbierte Aerzte. Die Einſtellungsbedingungen können bei der Inſpektion des Bildungsweſens der Marine in Kiel angefordert werden. Rundfunk- Programm Donnerstag, den 25. Februar. Deutſchlandſender. 6: Glockenſpiel. 6.30: Konzert. 9.40: Kindergym⸗ naſtik. 10: Volksliedſingen. 11.30: Der Bauer ſpricht — Der Bauer hört. 12: Konzert. 13.45: Nachrich⸗ ten. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15: Wetter. 15.15: Erlebnis am Lautſprecher. 15.45: Amelita Galli⸗Curci ſingt. 16. Muſik am Nachmittag. 18: Klapiermuſik. 18.30: Ein Beſuch in der„Villa Bä⸗ renfett“. 18.45: Was intereſſiert uns heute im Sport? 19: Guten Abend lieber Hörer! 19.30: Waffenträger der Nation. 20: Kernſpruch. 20.10: Das deutſche Lied. 20.30: Reger⸗Brahms. 22: Wetter, Nachrich⸗ ten, Sport. 22.20: Deutſchland⸗Sportecho. Eishockey⸗ Weltmeiſterſchaft in London. 23—24: Beliebte Tanz. kapellen. Frankfurt. 6: Choral. 6.30: Konzert. 8.05: Wetter, Schneebe⸗ richt. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ein Morgengruß aus 9.30: Nachrichten. 10: Volksliedſin gen. 11: Hausfrau. hör zu! 11.30: Landfunk. Die Sprechſtunde! Der Bauer fragt— wir antworten 12: Konzert. 14: Nachrichten: 14.10: Im Rhythmus der Freude um die Welt. 15: Volk und Wirtſchaft 15.30: Kinderfunk. 16: Kleines Flötenkonzert. 16.30 Wir laden Sie ein zu einem Tänzchen am Rhein. 17.30: Unvergeſſenes deutſches Land. 17.45: Das aktuelle Buch. 18: Blaskonzert. 19: Es muß doch Frühling werden. 19.30: Sportvortrag der Woche. 19.45: Was willſt Du werden? 20.10: Kon- zert. 22: Zeit, Nachrichten. 22.30:„Er hieroth ſini Frau.“ 23: Tanzmuſik. 24—02: Nachtmuſik. Stuttgart 6: Choral. 6.30: Konzert 8.05: Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. 9.30: Vom richtigen Gemüſekochen. 10: Volksliedſingen. 11.30: Für dich, Bauer! 12: Konzert. 14: Allerlei von Zwei bis Drei! 16: Muſik am Nachmittag. 17.10: Frauen am Werk. 17.40„Mir ſan zünfti“. 18: Ba⸗ diſche Komponiſten. 19: Der Werkſtattzug der NSKK.⸗Motorbrigade Oſtmark gibt den Motorein⸗ heiten der HJ. eine techniſche Schulung. 19.15: Beet⸗ hoven. 19.45: Echo am Abend. 20 10: Fünf Tanz⸗ kapellen ſpielen zum Tanz. 22.20: Funkbericht von den Eishockey Weltmeiſterſchaften in London. 22.45 bis 24 Unterhaltungskonzert. 222 Jorlgeſetzl jüdiſche Unvetrſchämlheilen Ungarns nalionale Jugend proleſtierk Budapeſt, 23. Febr. An der Budapeſter Univerſität kam es am Dienstag von neuem zu ſtudentiſchen Proteſtkundgebungen. Bereits in den Nachtſtunden hatten ſich mehrere hundert Studenten in den Räumen der grßen Studen⸗ tenverbindung„Turul“ verſammelt, um die in Fünfkirchen bei Kundgebungen gegen jüdiſche Provokationen feſtgenommenen Kameraden ih— rer Sympathien zu verſichern. Die Studenten zogen geſchloſſen zunächſt vor die Verlagshäuſer der großen Regierungsblätter und veranſtalte⸗ ten eine lebhafte Sympathiekundgebung vor dem Haus des rechtsradikalen„Uf Magyarſag“, wo der völkiſche Reichstagsabgeordneie Dr. Franz Rainiß vom Balkon aus die Studenten mit er⸗ hobenem rechten Arm begrüßte. Die Studenten begaben ſich dann vor eines der bekannteſten Budapeſter Lichtſpieltheater und ſuchten die Aufführung eines ausſchließlich von füdiſchen Schauſpielern dargeſtellten Films zu verhindern. Auch vor der mediziniſchen und philoſophi⸗ ſchen Fakultät verſammelten ſich viele hundert Studenten zu einer ſtillen Kundgebung, bei der es zu Zuſammenſtößen mit ſtörenden jüdiſchen Studenten kam. Viele jüdiſche Stu⸗ denten hatten es allerdings angeſichts der Spannung der letzten Tage vorgezogen, an die⸗ ſem Tage nicht zu erſcheinen. Wegen des diſsip⸗ linvollen Verhaltens der Studenten war ein Einſchreiten der Polizei nicht notwendig. Auf Anweiſung des Rektors iſt der Eintritt in die Univerſität ab ſofort nur gegen Ausweis ge⸗ ſtattet. In Fünfkirchen blieben am Dienstag ſämt⸗ liche Studenten auf Grund des allgemeinen Be⸗ ſchluſſes vom Montag den Vorleſungen der Univerſität fern. Die ſtudentiſche Ju- gend betont, daß die Fünfkirchener Univerſität in der letzten Zeit von jüdiſchen Univerſitäts⸗ hörern förmlich überflute werde. Durch das Fernbleiben von den Vorleſungen hoffen die Studenten Abhilfe dieſes Mißſtandes zu erreichen. Die Budapeſter Leitung des Studen⸗ tenverbandes„Turul“ kündigt für die nächſte Zeit weitere Proteſtverſammlungen in allen Provinzſtädten an. Zuſammenſtöße bei einer Bauernverſammlung in Nordfrankreich Paris, 23. Februar. Bei einer in Aves⸗ nes im Departement Nord von etwa 3000 Bauern veranſtalteten Proteſtverſamm⸗ lung, die von Dorgeres geleitet wurde, kam es zu Zuſammenſtößen. Der„Ver⸗ band zu Verteidigung der Bauernintereſſen“ hatte eine Proteſtverunſtaltung in einer Stadt des Departements Aisne geplant, der zuſtän⸗ dige Präfekt aber hatte die Verſammlung we⸗ gen Gefährdung der öffentlichen Ordnung verboten. Er hatte auch polizeiliche Maß nahmen zur Verhinderung der Abhaltung der verbotenen Verſammlung getroffen. Trotzdem waren aber die Bauern in etwa 800 Kraftwa⸗ gen nach der Stadt des Departements Aisne gekommen, wohin Dorgsres ſie gerufen hatte Zur allgemeinen Ueberraſchung gab Dor⸗ gères plötzlich den Befehl, mit den Kraftwa⸗ gen nach der Stadt Avesnes im Departement Nord zu fahren, was auch geſchah. Gendar⸗ merie und Kraftwagen begleiteten die Auto⸗ karawane der Bauern. Als dieſe die Grenze des Departements überſchritten hatten, mach⸗ te die Gendarmerie des Departements Aisne kehrt und fuhr zu ihrem Präfekten zurück dem ſie berichtete. In der Zwiſchenzeit hatten ſich die 3000 Bauern um Dorgeéres verſammelt, der ihnen das Programm ſeiner Bauernfront ent⸗ wickelte. Die Spannung ſtieg, als politiſche Gegner die Marſeilaiſe ſangen und die Bauern zum Proteſt mit erhobener Rechten grüßten. Ein Mitarbeiter des Unterſtaatsſe⸗ kretärs für Freizeitgeſtaltuna wurde ausge— pfiffen. Während dieſer Auseinanderſetzung kam nun auch die vom Präfekten des Departements Nord, der inzwiſchen von dem Präfekten des Departements Aisne von den Vorfällen un⸗ terrichtet worden war, aufgebotene Gendar⸗ merie an, um die nicht genehmigte Ver⸗ ſammlung aufzulöſen. Die Bauern verſuchten zuerſt die Polizei mit Hochrufen auf das Heer und die Mobile Garde auf ihre Seite zu zie⸗ hen. Die Gendarmerie ſchritt jedoch zur Räu⸗ mung des Saales und drängte die Bauern auf die Straße. Bei Handgemengen wurden mehrere Kundgeber und zwei Gendarmen, da⸗ runter ein Leutnant, verletzt. Dorgeres for⸗ derte ſeine Anhänger auf, die Verſammlung zu verlaſſen. Er ſelbſt wurde im Triumph aus dem Saale getragen und konnte mit einem Kraftwagen mit unbekanntem Ziel verſchwin⸗ den. dem Andenken Vaſhingtons Steubens Anteil an dem amerikaniſchen Freiheitskampf. Waſhington, 22. Februar. Der als Ge⸗ ſchichtsforſcher und Kenner der amerikaniſchen Außenpolitit hoch angeſehene ſtellvertretende Unterſtaatsſekretär im amerikaniſchen Aus⸗ wärtigen Amt, Moore, hielt anläßlich der Wiederkehr von Waſhingtons Geburtstag vor 205 Jahren vor den amerikaniſchen Vereini⸗ gungen der Töchter und Kinder amerikaniſcher Freiheitskämpfer eine große Rede. Er ſchilder⸗ te hierin die großen Leiſtungen Waſhingtons für die unabhängige geeinte Nation und ſeine Kämpfe nicht nur auf den Schlachtfeldern. ſondern auch für die Bildung einer ſtarken Zentralregierung, ohne die die Lostrennung von England nie zur Entwicklung eines gro⸗ ßen, mächtigen, in ſich einigen Staatenbundes geführt hätte. In ſeinen ausführlichen geſchichtlichen Dar— legungen erwähnte Moore nur einen Auslän- der, und zwar den General von Steuben, von dem er ſagte:„General von Steuben, der fähigſte und erfahrenſte fremde Soldat in un⸗ ſerer Revolution, ſchrieb an Waſhinton, für ihn ſei es Ehre genug, unter Friedrich dem Großen und George Waſhington gedient zu haben. Der letzte Brief, den Waſhingtoy ſchrieb, bevor er ſein Amt als Höchſtkomman⸗ dierender niederlegte, war ein Brief an Steuben, in dem er dem Deutſchen dankte für die große Hilfe in der Durchführung des ame⸗ rikaniſchen Freiheitskrieges. deulſch⸗-ilalieniſche Forſchungs⸗ expedilion nach Aelhiopien 8s Rom, 23. Febr. In der Nacht zum Diens⸗ tag verließ die deutſch⸗italieniſche Wiriſchafts⸗ expedition zur Erforſchung der äthiopiſchen Bo⸗ denſchätze den Hafen von Neapel an Bord des Dampfers Colombo. Die Expedition beſteht aus elf deutſchen und vier italieniſchen Mitgliedern. Sie wird von General Cattaneo geführt. * 2 Bekanntmachungen ber N. S. O. A. Krels Heppenheim NmeDAP., Gan Heſſen⸗Naſſau. rankfurt am Man, Gutleutſtraße 8—14 dolf Hitler⸗Haus. Fernſprecher: 30 381, Poſtſcheckkonto: 33 003 Schriftverkehr: Benutzt im eigenen Intereſſe für jede Abteilung geſonderte Bogen Keule Alittwoch, den 24. os. Ms., jällt bie Sprechſtunde des Kreisleiters injolge anderweitiger dienstlicher Ver⸗ hinberung aus. Luftſchutzſchule der Gemeindegruppe Heppenheim. Heute Mittwoch, den 24. Febr. 1937, um 19.50 Uhr beginnt der 7. Lehrgang der Luftſchutz⸗ ſchule in der Ober⸗Realſchule(Seitenbau). Die einberufenen Hauswarte wollen ſich pünktlich hierzu einfinden. Lehrplan des 7, Lehrganges: . Einführung in den Luftſchutz: Die Notwendigkeit des Luftſchutzes. Die Luftwaffe und ihre Gefahren. Studaſſ. Dr. Bentz 25. 2. Brandwehr: Brandbekämpfung(Vortrag) Wehrführer Apfel Brandübungen Studaſſ. Neumeiſter 26. 2. Schutzraumbau: Sicherung gegen Einſturz, Splitter und Kampfſtoffe, Durchſchleuſen— Notausgang⸗ Benützung. Stadtbaumeiſter Winter 1. 3. Kampfſtoffe: Die Arten der Kampfſtoffe. Uebungen im RNeizraum. Studaſſ. Dr. „ Schutzmittel gegen Kampfſtoffe: Die Gasſchutzgeräte. Uebungen mit der Gasmaske. Studaſſ. Schaad Erſte Hilfe bei Kampfſtofferkranlungen mit Uebungen. Oberarzt Dr. Schlapp Erſte Hilfe: 5 bei Schlagaderblutungen, Knochenbrüchen u. a. mit Uebungen. Kolonnenführer Kaiſer Hammer 4. 3. Allgemeines: Die Frau im Luftſchutz Frl. Baumann, Der Aufbau des Luftſchutzes Studaſſ. Dr. Bentz Lehrerin Ausſprache. Kameradſchaftsabend. Dr. Bentz, Schulungsleiter. Führerbeſprechung der Gemeindegruppe Heppenheim Am Donnerstag, den 25. Febr. 37, findet auf dem Geſchäftszimmer der Gemeindegruppe(Rat⸗ haus Zimmer 18) eine Untergruppenführerbeſpre. chung ſtatt. Monatsberichte ſind mitzubringen. Heil Hitler! Der Gemeindegruppenführer gez. Sieger. Afrikabefriedung ungeſtörk! Marſchall Grazianis erfolgreiche Organiſationsarbeit in Abeſſinien. Das Attentat, das in Addis Abeba auf den italieniſchen Vizekönig von Aethiopien, Marſchall Graziani, verübt wurde, darf nicht zu der Annahme verführen, als ob ſich dem italieniſchen Befriedungswerk im ehemaligen Abeſſinien plötzlich neue Schwierigkeiten entge⸗ genſtellten. Die italieniſche Auffaſſung iſt, daß es ſich hier um eine kriminelle Tat handelt. die durch ſtrenge Beſtrafung der Schuldigen geahndet werden wird, daß dem Vorfall abe keinerlei politiſche Bedeutung beizumeſſen ſei. Als die italieniſchen Truppen am 5. Mai 1936 in die Hauptſtadt des einſtigen Negus einzogen, erklärte der Duce am Abend des gleichen Tages bei einem Generalappell der Faſchiſtiſchen Partei in Rom, der Krieg ſei nunmehr beendet und der Friede wieder her⸗ geſtellt. Alles Weitere, was ſich nunmehr in Abeſſinien vollzog, geſchah unter dieſer Parole. Man ging ungeſäumt daran, eine das ganze Land überſpannende Zivilverwaltung einzurichten, die Schritt um Schritt ihre Be⸗ ſugniſſe von den militäriſchen Dienſtſtellen übernahm, man traf die Vorbereitungen für die wirtſchaftliche Erſchließung und Beſiedlung des Landes, vor allem durch die Anlage brauchbarer Straßen, die die notwendige Vor⸗ ausſetzung für alles Weitere war. Selbſtver⸗ ſtändlich mußte Hand in Hand damit die voll⸗ ſtändige militäriſche Beſetzung des Landes gehen, deſſen Streitkräfte auf dem Schlachtfelde völlig zuſammengebrochen waren und das zu einem organiſterten Widerſtande nicht mehr fähig war, das ihn ſeitdem auch nicht wieder verſucht hat. Die militäriſchen Expeditionen, die noch notwendig wurden. namentlich um die ttalieniſche Herrſchaft im Weſten und im Südweſten Abeſſiniens ſicher⸗ zuſtellen, hatten im weſentlichen den Charakter von Polizeiaktionen. Man hat niemals etwas davon gehört, daß es zu neuen Kampfhandlungen gekommen wäre. 5 Im Einzelnen wird das große Befriedungs⸗ und Erſchließungswerk der italieniſchen Ver⸗ waltung in dem neu gewonnenen Imperium durch folgende Phaſen gekennzeichnet. Dabei hat ſich vollkommen bewahrheitet, was Muſſo⸗ lini am 25. Oktober in Bologna erklärte: daß Italien nämlich in ſieben Monaten ein Kai⸗ ſerreich gegen eine ganze Koalition erobert habe und daß es weit weniger als ſieben Mo⸗ nate brauchen werde, um Abeſſinien ganz zu beſetzen und zu befrieden. In dem Augen⸗ blick, als Muſſolini dieſe Worte ſprach. rück⸗ ten italieniſche Kolonnen in die fruchtbare Seengegend Aequatorial-Afrikas u gegen den Weſten vor, um die Phantomregie— rung, die angeblich in Gore noch beſtehen ſollte, aufzuſpüren und auszuheben. Die Stadt Gore wurde am 29. November be⸗ ſetzt. Von einer Regierung wurde keine Spur entdeckt, und praktiſch war mit dieſem Vorſtoß nach einem der äußerſten Winkel des Landes die militäriſche Beſetzung des ganzen ehemali⸗ gen Negusreiches beendet. Bereits am 1. Juni 1936 war die Verfaſ⸗ ſung und die Verwaltung von Ita⸗ lieniſch⸗Oſtafrika, die aus Abeſſinien, Erythräa und Italieniſch⸗Somaliland ein einheitliches großes Kolonialreich ſchuf, vom italieniſchen Miniſterrat genehmigt und in Kraft geſetzt worden. An die Spitze trat ein Vizekönig, zu⸗ nächſt Marſchall Badoglio, der am 15. Juni dann ſein Amt an Marſchall Graziani abgab Bei der Abgrenzung der einzelnen Regie⸗ rungsbezirke wurde nach Möglichkeit Rückſicht darauf genommen, daß geſchloſſene Siedlungs⸗ gebiete der mannigfachen abeſſiniſchen Stämme von ganz verſchiedener Volkstumsart gebildet wurden. So legte man z. B. großen Wert größeren darauf, den Bezirk Harrar ſo abzuſtecken, daß in ihm die mohammedaniſche Bevölkerung des Landes annähernd vollſtändig zuſammen⸗ gefaßt wurde. Ueberhaupt zeigte die italieniſche Verwaltung Verſtändnis für die berechtigten Sonderwünſche der Bevölkerung. die in der Zeit des Negus zum größeren Teil ja nur durch eine mehr oder minder ſtark ausgeprägte Gewaltherrſchaft dem eigentlichen abeſfſiniſchen Staatsvolk, den Amharen, unterworfen wor⸗ den war. Man ſchonte die koptiſche Kir⸗ che und ließ ihr nach Möglichkeit Freiheit, und als Amtsſprachen wurden neben dem Italieniſchen die in den einzelnen Landestei⸗ len einheimiſchen Idiome anerkannt. Ende Juni wurde mit dem Rücktrans⸗ port eines Teiles der italieniſchen Truppen begonnen, da, abgeſehen von kleineren Un⸗ ruhen, in denen Gallaneger führend zu ſein ſchienen., eine Störung des Landfriedens nicht mehr zu befürchten war. Beim Kolonialmini⸗ ſterium in Rom wurde für den wirtſchaftlichen Aufbau der neuen Kolonie ein beratendes Or⸗ gan aus den Vertretern der Korporationen von Landwirtſchaft. Induſtrie und Verkehr geſchaffen. Gleichzeitig erfolgte die Pla⸗ nung der wichtigſten Straßen bau⸗ ten vor allem eines großen Straßenzuges von Aſſab am Roten Meer nach Addis Abeba, da die Djibutibahn nicht mehr in der Lage war, den geſteigerten Verkehr zu bewältigen. Eben⸗ ſo wurde Mitte Juli eine Neuordnung der Währungsverhältniſſe in ganz Italieniſch⸗Oſt⸗ afrika durchgeführt. An die Stelle des Ma⸗ ria⸗Thereſientalers trat die Lira. Aufang Oktober wurde in Italien eine gro⸗ ße Anleihe aufgelegt, um die Ergebniſſe des Steges in Oſtafrika auszuwerten,. Grund⸗ beſitzer wurden in gewiſſem Umfange ver⸗ pflichtet, dieſe Anleihe, die mit großen ſteuer⸗ lichen Vergünſtigungen ausgeſtattet wurde, zu zeichnen. Im Januar erfolgte dann die Gründung einer italieniſchen Bergbau⸗Ge! 7 A 1 1 5 2 10 5 e ſellſchaft mit einem Kapital von 20 Mil⸗ lionen Lire, die ihre Tätigkeit in Aethiopien inzwiſchen aufgenommen hat, und im gleichen Monat wurde die italieniſch⸗deutſche Geſellſchaft„Societa Anonima Minera⸗ ria Africa Orientale Italiana“ mit einem Grundkapital von 50 Millionen Lire errichtet, das auf 200 Millionen erhöht werden kann. Zweck dieſer Gründung iſt, die Gebiete von Harrar und Wollega nach dem Vorkommen von Kohle. Eiſen, Kupfer und Blei zu erfor⸗ ſchen. Deutſches Kapital iſt maßgeblich betei⸗ ligt, und die deutſche Induſtrie erhielt ein Vorkaufsrecht auf 25 Prozent der wirtſchaft⸗ lichen Ausbeute, das auch dann nicht erliſcht, wenn Italien von ſeinem Rechte des ſpäteren Rückkaufs der deutſchen Kapitalbeteiligung Gebrauch machen ſollte. Die techniſche For⸗ ſchungsleitung liegt in deutſchen Händen. Die Erſchließung der Gold⸗ und Platinvorkommen wurde einem halbſtaatlichen ſtalieniſchen Un⸗ ternehmen, an dem britiſches und frauzöſiſches Kapital beteiligt iſt. übertragen. Außerdem wurden weirtere 13 Aktiengefell⸗ ſchaften gegründet, die den Anbau von Baumwolle, anderen pflanzlichen Textilwaren, Oelſaaten und Oelfrüchten, die Erzeugung von Milchprodukten, die Fleiſchverarbeitung, die Gewinnung von abeſſiniſchem Zement, Tan⸗ nin, Baumaterialien. Rohhäuten, die Errich⸗ tung von Elektrounternehmungen uſw. als Geſchäftsbereich zugewieſen erhielten. Schließlich iſt bereits im Jahre 1936 in gro⸗ ßerem Umfange mit der Anſiedlung von Italienern in Abeſſinien begonnen wor⸗ den. Nach amtlicher Auskunft wurden 100 000 angeſiedelt und weitere 30 000 ſollen in Kürze folgen. Bis Ende 1937 werden etwa 500 000 Koloniſten angeſetzt ſein und bis zum Ende des Jahres 1940 ſoll ſich ihre Zahl auf 5 Millionen erhöhen. Italien iſt im Begriff, ſein neues Imperium mit ſeinen Söhnen und ſeinem Unternehmungsgeiſt reſtlos zu durch⸗ dringen. f 8 hein. N, un chat. . Dig 1 net cheim indet Jut⸗ dptt, J Aeemah nungen 1 „ — Eine Million Amerikaner wohnen in Autos auf der Landstraße 1 . Haode Wandere mit Auto Saraſota, die erſte Autoanhängerſtadt der Welt Was koſtet ein rollendes Heim? Die ewig Gestrigen und das Auto Von Monat zu Monat, von 7 zu Jahr ſteigen die Geſchwindigkeiten des Autos. Wie ein Blitz ſauſt es über die Landſtraße, wie ein raſend gewordener Film flitzen an unſeren Au⸗ gen Bäume, Häuſer, Berge vorbei. Viele der ewig Geſtrigen haben lamentiert, daß die 19 e Entwicklung des Autos die Romantik des nderns unmöglich gemacht und die Stille und Schönheit der Natur zer⸗ ſtört hätte. Die ewig Geſtrigen haben wie immer unrecht. Die große deutſche Automobil⸗Ausſtellung euch wieder großartige Dokumente des auto⸗ mobiliſtiſchen Fortſchrittes. Aber während in unſeren Ohren noch das Dröhnen der Kompreſſoren klingt, während un⸗ ſere Augen gebannt ſind von den tauſend Herr⸗ lichkeiten dieſer techniſchen Wunderſchau, kommt aus Amerika die Kunde, daß eine neue N der Wanderromantik mitten im Entſtehen iſt. Auto-Anhänger dle große Mode von U.. A. Gerade das Auto, das vielgeläſterte Auto, iſt die Urſache dieſer neuen Bewegung, die be⸗ reits in ungeahntem Maße den amerikaniſchen Kontinent erobert hat. Ja, der Auto⸗Wohnanhänger Mode Amerikas geworden. Schon heute leben in den„covered Wagons“ eine Million Amerikaner. Schon heute iſt in Amerika das rollende„home, ſweet home“ zur Selbſtverſtändlichkeit geworden. iſt die große Eine neue lndustrie ist geboren Die Spezialfabriken, die ſich mit der Herſtel⸗ lung der fahrenden Autoheime beſchäftigen, können kaum der Nachfrage aus Käuferkreiſen nachkommen. Man höre nur eine Zahl. Eine Geſellſchaft, die„Cobered Wagon“, die 1936 techstauſend Auto⸗Wohnanhänger hergeſtellt hat, wird im 1 1937 als Minimum zwanzigtauſend Auto⸗Wohnanhänger produzieren. Dieſelbe Geſellſchaft hat im Januar vorigen Jahres 185 Anhänger Höfe be und in dieſem Januar 1234. Sie beſchäftigt bereits 1300 Mann und ſtellt Woche für Voche mehr Arbeiter ein. Von hundert bis viertausend Dollar Die Landſtraßen Amerikas ſind von den ver⸗ ſchiedenſten Typen der Wohnungsanhänger überſchwemmt. Man—5 rollende Wohnungen, die von primitiven alten Fords gezogen wer⸗ den und die ſich die Gefell wandernde Arbei⸗ ter, ſelbſt zuſammengeſtellt haben. Familien mit fünf und ſechs Kindern rollen ſo durch ganz Amerika. Die billigſten Auto⸗Wohnanhänger koſten 100 Dollar. Sie ſind einfach, aber zweckmäßig und ſauber eingerichtet und möbliert. Je höher der Preis iſt, deſto mehr Luxus⸗ dinge ſind eingebaut. Die teueren rollenden Heime ſind verſehen mit Rundfunkempfänger, 2 Kühlervorrichtung, Klimaanlagen, elektriſchem Herd, Wandbetten mit Sprung⸗ federmatratzen, einem Fernſprecher zum Vor⸗ derwagen, der die. auf Rädern zieht, Bad, kleine Bibliothek. elbſtderftändlich iſt auch eine Bar mit allen nur erdenklichen Mix⸗ vorrichtungen eingebaut. Die teuerſten Luxuskonſtruktionen, mit allen nur erdenklichen Schikanen des Komforts und des Ueberamerikanismus ausgeſtattet, koſten 4000 Dollar. Die Zugvögel ö der Landstraße Wie die Zugvögel folgen die Autoanhänger den Jahreszeiten. Die meiſten trifft man in lorida und Kalifornien. Aber der Autoan⸗ zänger iſt auch bei kälteſtem Wetter ein behag⸗ iches Heim. ö Doch die Autowanderer ziehen D lich die warmen Gegenden vor, ſchon um even⸗ tuell klimatiſchen Beſchwerden und unnötigen Wettergefahren aus dem Wege zu gehen. Die Stadt auf rollenden Rädern Kein Wunder, daß dieſe modernen Auto⸗ Zugvögel das ganze Touriſtenleben Amerikas umgeſtaltet haben. Lager, mit beſonders für die Anhängerwagen geſchaffenen Einrichtungen, ſchießen wie Pilze aus der Erde. Sie befinden ſich* an Orten, die ſchon immer von Touriſten bevor⸗ zugt wurden. Am beſten be 77 1 0 die Geſchäftsleute Flori⸗ das die Möglichkeiten dieſes neuen Job. So iſt in Saraſota die erſte Auto⸗Anhänger⸗ ſtadt der Welt entſtanden, eine vollſtändige Stadt für Wohnwagen mit Straßen, regelrech⸗ ter Beleuchtung und Kanaliſation. Florida hat die meiſten rollenden Kolonien der Welt aufzuweiſen. Die Gebühr für den Anſchluß an die Licht⸗ leitung und die Waſſerleitung beträgt niemals 1225 als zwei Dollar die Woche. In vielen Fällen wird ſogar gar keine Gebühr erhoben, dann halten ſich die privaten Unternehmer oder die Kommune an den Umſätzen, die durch den —— ͤ—Pò—UN———»—„— Verkauf von Lebensmitteln und Gebrauchsge⸗ genſtänden entſtehen, ſchadlos. Es iſt garnichts Außergewöhnliches, daß fünf⸗ hundert bis achthundert Anhänger in einem Lager anzutreffen ſind. Intereſſant iſt, daß die Bewohner, ob arm oder reich, ob Bankiers, die ſich zur Ruhe geſetzt haben, ob Tramps, die ſich aus alten Autobeſtandteilen ihr rollendes Heim zuſammengeflickt haben, ihr geſellſchaftliches Le⸗ ben allein leben und ihre Feierſtunden voll⸗ kommen fern von der ſtädtiſchen Bevölkerung verbringen. Die Vergnügungen, die ſie ſuchen, ſind die einfacheren früherer Zeitläufe. Abends, wenn der Mond aufgeht, ſingen ſie ſentimentale oder luſtige Weiſen. Einer ſpielt Gitarre, einer erzählt Anekdoten. In dieſen Wanderburgen entſtehen Freundschaften und Bindungen für das ganze Leben, frei von jeder Konvention. Wer lebt im rollenden Heim 7 Aus welchen Berufsſchichten und geſellſchaft⸗ lichen Kreiſen ſett ich das Amerika der Land⸗ ſtraße zuſammen? An der Spitze liegen Allein⸗ ſtehende und kinderloſe Ehepaare. Berufsmäßig ſind am häufigſten Landarbei⸗ ter anzutreffen, die zum Beiſpiel während der Kartoffelernte in Colorado Arbeit finden und während der Apfelſinenernte in Kalifornien. Dann folgen Handwerker und Geſchäftsrei⸗ ſende, die auf dieſe Weiſe ihrem Beruf vollkom⸗ mener und billiger nachgehen können, als wenn ſie irgendein anderes Verkehrsmittel be⸗ Nutzen. roß iſt auch die Zahl derjenigen, die nicht mehr zu arbeiten brauchen und von den Zin⸗ ſen ihres Einkommens bequem und billig leben und ſo ihren Heimatkontinent nach Herzensluſt bewundernd bereiſen können. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das rollende Autoheim in Europa niemals die Bedeutung haben kann wie in Amerika. Dazu iſt wohl un⸗ ſer Kontinent zu klein. Aber daß dieſe Be⸗ wegung der ewigen Sehnſucht der Menſchheit nach der Natur entgegenkommt und die Ameri⸗ laner, und ſicher auch eines Tages die anderen Großſtädter aus den gigantiſchen Dſchungeln der Steinwüſte herausführt, iſt wohl klar. Irans Aufſlieg Schah Reſa Pahlawi, der Schöpfer des neuen Perſien Teheran, im Februar. Der Fremde, der heute nach Iran kommt, fin⸗ det ein Land vor, das ſich vom Perſien früherer Jahrzehnte weſentlich unterſcheidet. Ueberall iſt ein neuer Geiſt eingezogen, und dieſe völlige Metamorphoſe iſt das Werk eines einzigen Mannes. Der Reiſende, der von Sowjetrußland kommt, bemerkt am Grenzfluß Araxes zwei Zollhäuſer: im ruſſiſchen Zollhaus ſtieren Lenin und Marx von der Wand auf den einſamen Wanderer, während man im perſiſchen Grenz⸗ haus die eingerahmte Photographie eines Sol⸗ daten erblickt. Es iſt das Bild Seiner Kaiſer⸗ lichen Majeſtät Schah Reſa Pahlawis, des ein⸗ ſtigen Koſakenoffiziers, der im Jahre 1921 durch ſeinen Marſch auf Teheran Berühmtheit er⸗ langte. 1925 nahm dieſer Mann aus dem Volke den Kaiſertitel an, nachdem ſein Vorgänger Ahmed, der den Aufenthalt in Paris und fran⸗ zöſiſchen Kurorten ſeinen Herrſcherpflichten vor⸗ zog, des Thrones verluſtig erklärt worden war. Schah Reſa Pahlawi kam zur rechten Stunde. Das Land war durch Korruption und innere Wirren zerriſſen und drohte eine leichte Beute für ſeine mächtigſten Nachbarn, die Sowjet⸗ union und das britiſche Reich, zu werden. Des Koſakenoffiziers entſchloſſenes Eingreifen aber machte dieſen Träumen ein raſches Ende. Einſchneidende Reformen Der Schah iſt ein Herrſcher, wie ihn Iran lange nicht rc hat. Er iſt der beſchäftigſte Mann im Reiche und überwacht alles perſön⸗ lich. Seine Inſpektionsreiſen zeichnen ſich durch ihre Gründlichkeit aus. Seine Miniſter, Armee⸗ kommandeure und Polizeichefs wiſſen, daß der Monarch ſie ſcharf im Auge behält, und ſie wiſ⸗ ſen auch, daß ſie ſofort hes Poſtens enthoben werden, wenn ſie das Geringſte verabſäumen. Auf dieſe Weiſe hat Schah Reſa ſich einen vor⸗ trefflichen Mitarbeiterſtab herangezogen. Da⸗ war, der jetzige Finanzminiſter, hatte früher das Portefeuille der Juſtiz inne. In dieſer Ei⸗ Vale ſchuf er ein neues Geſetzbuch. Große Verdienſte hat ſich auch Hekmat, der Unterrichts⸗ miniſter, auf dem Gebiete der Volksbildung er⸗ 1 8 die außerordentliche Fortſchritte auf⸗ weiſt. Im ganzen Staate herrſcht eine ſtraffe Diſ⸗ ziplin. Dies wird am beſten durch die Tatſache belegt, daß ſeit 1931 keine Unruhen unbotmäßi⸗ ger Stämme zu verzeichnen waren. Wie die Türkei, das einzige Land, das Schah Reſa bis⸗ her beſucht hat, ſo hat auch Iran eine grund⸗ legende Wandlung durchgemacht. Es war eine Revolution ſowohl auf induſtriellem als auch auf geiſtigem Gebiete. Die Perſer ſind im Be⸗ griff, ſich immer mehr den weſtlichen Sitten und Gebräuchen anzupaſſen, ohne indeſſen ihre ruhmreichen Traditionen zu vergeſſen. Die Frau ohne Schleier In der Hauptſtadt Teheran ſteht ein Ge⸗ bäude, das obzwar erſt ein Jahr alt, bereits Geſchichte gemacht hat. Hier war es, wo die Kaiſerin als erſte der Frauen Irans den alther⸗ gebrachten Schleier vor aller Oeffentlichkeit ab⸗ legte. Seit dieſem Tage ſind erſt 12 Monate ver⸗ ſtrichen, aber ſchon heute iſt es der Wunſch jeder gebildeten jungen Perſerin, als Stenotypiſtin oder Privatſekretärin ihr Brot zu verdienen. So findet man denn unter dem Perſonal von „Fields“, wie die Anglo⸗Jranian Dil Com⸗ pany kurz genannt wird, heute zahlreiche Per⸗ ſerinnen hinter der Schreibmaſchine ſitzen. Die Frauenemanzipation hat notwendiger⸗ weiſe zur Einführung europäiſcher Kleidung verholfen. Aber nicht allein darin findet Irans Moderniſierung ſichtbaren Ausdruck. Die gewal⸗ tigen Fortſchritte im Transportweſen haben die Europäiſierung beſchleunigt und zur Hebung von Bildung und Hygiene beigetragen. Im Jahre 1925 beſaß Perſien insgeſamt 1.800 Klm. Autoſtraßen. Neuerdings wird dieſes Straßen⸗ netz um 3.600 Klm. im Jahre vermehrt. Auch die Luftfahrt hat einen Aufſchwung genommen. die einzigen Schwierigkeiten auf dieſem Gebiete liegen im Mangel geeigneten Perſonals und verläßlicher Wetterſtationen, die in einem ber⸗ gigen Lande wie Iran für die Fliegerei unent⸗ behrlich ſind. Soweit man einheimiſche Pilo⸗ ten herangebildet hat, haben ſie ſich glänzend bewährt. Tranſiraniſche Bahn— ein 360 Millionen⸗ projekt Reſa Pahlawis größtes Projekt iſt die Trans⸗ iraniſche Bahn, die in 2 Jahren fertiggeſtellt ſein ſoll. Die Eiſenbahn, die von einer Reihe ausländiſcher Firmen gebaut wird, iſt bereits auf Teilſtrecken in Betrieb. 200 Klm. von Ban⸗ dar Schah am Kaſpiſchen Meer in Richtung Teheran und 300 Klm. von Bandar Schahpar am Perſiſchen Golf nach Norden wurden dem Betrieb übergeben. Bei dem ganzen Plan har delt es ſich um ein Objekt von 360 Millionen Mark. Die transiraniſche Bahn iſt das Lieblingspro⸗ jekt des Kaiſers. Sie ſoll ein Symbol der na⸗ tionalen Wiedergeburt werden. Der Schienen⸗ 159 wird entlegene Provinzen erſchließen, der Arbeitsbeſchaffung und ſtrategiſchen Zwecken dienen. Das heutige Perſien iſt keine Gefahr für ſeine Nachbarn. Die früher teilweiſe ge⸗ ſpannten Beziehungen zu einigen der benach⸗ barten Staaten haben normalen Verhältniſſen Platz gemacht. In wirtſchaftlicher Hinſicht be⸗ 70 ein lebhafter Wettbewerb mit Sowjetruß⸗ and. Durch die Einführung der militäriſchen Dienſtpflicht, der Schaffung einer modernen Wehrmacht und Marine wurde das Vaterlands⸗ efühl aller Perſer neu geweckt. Die innere Ein⸗ belt fand in der der Krtean des kaſtenreichen Stammesſyſtems ihre Krönung. Mehr und mehr verſucht Iran ſeine Bodenſchätze auszubeuten und ſich in wirtſchaftlicher Beziehung unabhän⸗ ig zu machen. Deutſche Ingenieure und Wiſ⸗ ſenſchaftler ſind in zahlreichen W e an führender Stelle tätig. Während Banken Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke ehedem von ausländiſchen Kapitaliſten betrieben wurden, hat die Regierung dieſe Betriebe nunmehr in eigene Regie genommen. 5 Aus Stämmen wird ein einiges Volk Das neue Teheran lehnt ſich in ſeinem Bau⸗ ſtil nicht an europäiſche Vorbilder, ſondern ans antike 96 N an. Rieſenhafte Wandbilder zeigen Darius und andere große Herrſcher des Altertums in der neuerbauten Oper, in der Nationalbank und dem Polizeipräſidium. Wei; tere moderne Neubauten ſind im Entſtehen be⸗ riffen. Die maleriſchen Stadttore, Ueberbleib⸗ el aus der Epoche der Dynaſtie Kajar, ſind längſt abgeriſſen worden, ebenſo die Stadtwälle und viele alte Basare. Die Hauptgeſchäfts⸗ für d. Lalazar(Straße des Tulpenbeetes) iſt ür den Einbahnverkehr vorbehalten. Hier und in anderen Straßen beſtehen mehrere Licht. ſpielhäuſer. 5 Gewiß hat Schah Reſa noch immer eine Ar! Oppoſition gegen ſich. Es find dies die reichen Großgrundbeſitzer, ein Teil der Geiſtlichkeit und die Nomaden. Die Latifundienbeſitzer fühlen ſich durch die hohen Steuern belaſtet, der Klerus lehnt die Europäiſterung ab, und die Nomaden ſtemmen ſich gegen die Wehrpflicht. Im Gan⸗ en genommen aber ſteht Irans Volk hinter ee entſchloſſenen Herrſcher. Wie wäre es auch ſonſt möglich geweſen, daß ein einziger Mann dieſe großen Leiſtungen vollbringen konnte. Das Heer ſteht wie ein geſchloſſener Block hinter dem Kaiſer, und auch die junge Ge⸗ neration iſt entſchloſſen, an Reſa Pahlawis Werk mitzuarbeiten. Das beweiſt allein ſchon der ſtets wachſende Zuſtrom von Studierenden an der neugeſchaffenen Univerſität in Teheran. „Viktoria“ im fernen Often Große britiſche Manöver um Hongkong Englands Schlüſſel⸗ ſtellung im Chineſiſchen Meer Im Zuſammenhang mit den kürzlich durch⸗ geführten Land⸗, Flug ⸗ und Flottenmanövern um Singapore rüſten jetzt die britiſchen Oſt⸗ aſtenſtreitkräfte, um auch Hongkong, den zweiten wichtigen Stützpunkt Englands im — Oſten, in den Mittelpunkt einer groß angelegten Kriegsübung zu ſtellen. 95 Jahre iſt jetzt Hongkong, das„Tal der duftenden Waſſer“, wie es im Chineſiſchen heißt, in engliſchem Beſitz. Der Name Hong⸗ kong iſt die dialektiſche Ausſprache für Hiang⸗ kiang, auf die ſich ſeltſamerweiſe die Europäer ee Die große Stadt aber, die den Mittelpunkt dieſer Beſitzung bildet und die ſich am Hang eines hohen Berges über dem Hafen erhebt, heißt Viktoria. Der Berg trägt die eigentlichen Befeſtigungswerke, die in den letz⸗ ten Jahren noch vervollkommnet wurden. Ihr Ausbau war nach dem Flottenvertrag von Waſhington, der jetzt abgelaufen iſt, wohl ver⸗ boten, aber die aufmerkſamen Herrſcher der Stadt ſorgten ſchon dafür, daß ſie nicht verfie⸗ len. Der bisher drückenden Beſtimmung ledig, wird es wohl nicht lange dauern. bis England ſich mit erhöhtem Eifer an die Anlage neuer Werke macht, um Hongkong zu einem zweiten uneinnehmbaren Singapore umzugeſtalten. Im Laufe von 9 Jahrzehnten iſt auf der einſt kahlen Granitinſel, öſtlich von der Ein⸗ fahrt des Kanton⸗Fluſſes, einer der wichtigſten Kriegs⸗ und Handelshäfen des Oſtens geſchaf⸗ ſen worden. Als 1840—42 die Engländer durch den Opium⸗Krieg die Oeffnung Chinas für den Handelsverkehr erzwangen, nahmen ſie auch die einſame und gottvergeſſene Felſeninſel in ihren Beſitz. Sie wußten immer, warum ſie etwas taten und das erſte engliſche Schiff, das hier anlegte hatte genaue Ordre. ſich 17. 1 5 dieſes Platzes zu bemächtigen, der äußer ich ſo wenig anziehend war. Heute iſt dieſe Inſel ein Paradies mit einer Großſtadt in ihrer Mitte und was man dem Granit⸗ und Baſalt⸗ 1 4 e eee eee e eee e boden abgerungen hat, grenzt ans Wunder⸗ bare. Das Hafengelände, das ſich auf ein 20 Quadratkilometer großes Waſſerbecken erſtreckt, iſt von vorzüglicher Beſchaffenheit und beher⸗ bergt in jedem Jahr Zehntauſende von Schif⸗ fen aller Nationen. Neben Shanghai iſt Hong⸗ long mohl der bedeutendſte Hafen an der chine⸗ ſiſchen Küſte, der bedeutendſte in der kleinſten der engliſchen Kronkolonien. Wer Hongkong zum erſten Mal betritt, glaubt ſich in einer rein engliſchen Hafenſtadt zu befinden. Fehlte die Unmaſſe der arbeiten⸗ den Chineſen, ſo könnte man denken, ſich in Portsmouth oder Plymouth zu befinden. Nicht immer in günſtigem Sinne fällt das auf. Viele werden durch den froſtigen Empfang abge⸗ ſchreckt und vermiſſen bei der ſchweren Bauart der Häuſer die luftigen Bungalows von Sin⸗ gapore und Colombo, Hier in Hongkong geht alles kühler und geſchäftsmäßiger zu, weil Oſt und Weſt ſich treffen und aufeinander ſtoßen, Europäer und Amerikaner neben Aſiaten und Indern zuſammenleben und aufeinander ange⸗ wieſen ſind. Da Hongkong leider mitten im ſchlimmſten Taifungebiet liegt, hat auch die ſchwere und maſſige Bauart der Häuſer ihre Begründung. Die furchtbaren Stürme würden im Handumdrehen alles bunt durcheinander⸗ werfen und Hongkong hat auf dieſem Gebiet ſchon böſe Erfahrungen machen müſſen. So im Jahre 1874, wo ein Taifun im Laufe einer halben Stunde einen ganzen Stadtteil zerſtörte und Tauſende von Menſchen dabei ihr Leber laſſen mußten. Der Berg als Feſtung Hongkong, oder vielmehr Viktoria dear gef liegt das 89 als Pachtgebſet auf dem Feſt⸗ land erworbene Kaulun. In einer langen Reihe leuchten die weißen Häuſer und Kaſer⸗ nen aus üppigem Grün über die blaue Bucht hinüber. Darüber hinweg erheben ſich ſteile, zerklüftete Höhen von rotem Granit, die bereits zu China gehören. Ueber der Stadt Viktoria aber thront beherrſchend der Peak Viktoria, 700 Meter hoch, mit ſteilen Wänden. Durch ſein Vorhandenſein war der Stadt nicht viel Platz zur Ausbreitung gelaſſen und die wenigen lan⸗ gen Straßen ziehen ſich unmittelbar am Ufer des Meeres hin. Von dieſen Hauptſtraßen wie⸗ der führen Querwege den Berg hinan und ver⸗ lieren ſich dort im Grün herrlicher Gärten und bunter Blüten. Palmen wachſen hier mit ſchön geſchwungenen Wedeln, Bananen ſchwen⸗ ken im Seewind ihre breiten Blattfahnen Subtropiſche Vegetation mit hohen Araukarien, Kakteen und Agaven iſt vorherrſchend. Ganz oben von der Spitze des Peak flattert der Union Jack, aber von den Werken, die im Ernſtfall Tod und Verderben ſprühen, iſt wenig zu ſehen. Trotzdem kann man Hongkong mit dem Singapore Chinas vergleichen. Aehnlich wie der kanonengeſpickte Dſchebel al Tarik von Gibraltar, beherrſcht auch der Peak mit ſeiner Kette von Vorbergen und den kleinen vorge⸗ lagerten Inſeln die Einfahrt nach dem Süden Chinas. Die eigentlichen Feſtungswerke ſtam⸗ men wohl aus älterer Zeit, aber was in ihnen vorgeht, und wie ſie gerüſtet ſind, darüber wiſ⸗ ſen nur wenige Eingeweihte. Auch in vergangenen Jahrzehnten hat Eng⸗ land ſtets großen Wert auf dieſen am weite⸗ ſten öſtlich vorgeſchobenen Poſten ſeines Welt⸗ reiches gelegt. Viele hundert Millionen ſind ſchon früher zu ſeiner Befeſtigung verwendet worden und ſelbſt die europäiſche Kolonie in Hongkong mußte früher jährlich ein paar Mil⸗ lionen für dieſe Verteidigungszwecke zuſam⸗ menbringen— Trotz des obenerwähnten Flot⸗ tenvertrages von Waſhington iſt kaum anzu⸗ nehmen, daß Enaland jetzt daran gehen muß, eine ganz neue Seefeſtung zu errichten. Die alten Werke bilden zumindeſtens eine gute Ba⸗ ſis. auf der weiter gebaut werden kann. Die angekündigten Manöver, die in der erſten Märzhälftre vorgeſehen ſind, werden wie bei Singapore von 32 Kriegsſchiffen, mehreren Landungsbataillonen, fliegenden Batterien und Luftabwehrabteilungen beſtritten. Dazu kom⸗ men aus dem Hinterland zur Abwehr des vor⸗ geſehenen Angriffs die garniſonierenden Trup⸗ pen und einige im Fernen Oſten für England ſtets verfügbare Luftſtreitkräfte.. Z. T. Uier haben Heimweh ROMAN VON FRIEDE BIRRKNER „Heiliger Buddah, habe ich den verdammten Kram ſatt! In dieſer Hitze wird man ja blödſinnig, wenn man es nicht ſchon iſt.“ Hein ſtrich ſich über ſein Geſicht, das trotz der Sonnen⸗ glut, in der er ſtand, eigenartig blaß war. Die Schweißperlen brannten auf der Haut des hellblonden Mannes, und die wenig ſorgfältige Raſur zeigte entzündete Röte. Nachdem er ſich die Stirn gewiſcht hatte, ſtülpte er den ſchon reichlich chmutzigen Tropenhelm wieder auf und riß ſich zuſammen, ſein ſchweres Tagewerk weiter auszuführen. Um ihn herum Kulis, ſoweit er ſehen konnte, ſtumm arbeitende kleine zarte Geſtalten, untermiſcht mit größer ge⸗ bauten Indern, die einen ſtolzeren Zug in ihren Geſichtern hatten als die anamitiſchen Kulis. Ihre koniſch zugeſpitzten Hüte wirkten wie Pilze aus dem ſchon reichlich hochſtehenden Reisgras heraus. Sie hatten alle die weiten Hoſen hoch⸗ gekrempelt bis über die Knie, denn ſo weit reichte ihnen das Waſſer der Reisfelder. Hein, der Aufſeher über unermeßlich weitverzweigte Felder war, hatte die weichen, ſchmiegſamen Inder lieber als Arbeiter denn die chineſiſchen Kulis. Aber der Chineſe war billiger... und ausdauernder. Hein Berger war ſchon ſeit zwei Jahren in Anam und ertrug mit verbiſſener Wut alles Ungemach und alle Qual er wollte wieder heim... nach Deutſchland. Aber dazu brauchte er Geld, ſehr viel Geld. Denn das, was er mit⸗ gebracht hatte, als er vor einigen Jahren ſo verdammt ſtolz und erwartungsvoll in die weite Welt hinausgeſtürmt war — na, das war ja nun ſchon gründlichſt verbraucht. Von der Herrlichkeit war nicht eben viel übriggeblieben, außer ein paar vornehmen Angewohnheiten ſamt Begleiterſcheinungen, als da waren ein ſehr gutes engliſches Rakett, ſechs ver⸗ ſchiedene Golfſchläger mit Hülle dazu, alles prima ſport⸗ gerecht, ein anſtändiger Sattel, ohne den ein verflucht ſchnei⸗ diger Kerl doch einfach gar nicht leben konnte, und ein netter Berg Schulden. Das waren vorläufig ſo gewiſſermaßen Heins ſämtliche Beſitztümer. Nicht gerade viel, aber ihm genügte es. Dazu kam ein dreckiger Bungalow, in dem kein Stuhl, kein Seſſel in Ordnung waren, dafür aber war die Bade⸗ ſtube, was man ſo hierorts als Badeſtube bezeichnete, reich⸗ lich mit Skorpionen und anderen netten Haustieren ver⸗ ſeucht. Auch durfte es einen jungen Mann von Welt nicht ſtören, daß ſein Küchenboy keinerlei Anſtoß daran nahm, wenn in dem ſich ewig gleichbleibenden Eſſen Fliegen und anderes Getier als Würze mitgekocht waren. Wie unendlich gleichgültig war es ihm, was er über⸗ haupt zu ſich nahm; er aß nur, um nicht zu verhungern, trank, um nicht zu verdurſten, hielt ſich ſauber, um nicht den letzten Reſt der Achtung vor ſich ſelber zu verlieren. „Verfluchte Schweinerei... da iſt ja wieder ein Damm geriſſen und das Waſſer abgelaufen!“ Die Wut brachte Hein wieder auf die Beine, und er ſtapfte durch den Schlamm nach einer höhergelegenen Reisterraſſe, welche völlig trocken⸗ gelegt war. Die widerlichen Zecken, die in dem Schlammwaſſer lebten, ſetzten ſich an ſeine mageren Beine und plagten ihn weidlich, aber er war teils zu mürbe, teils zu wütend, um ſich dieſer Plagegeiſter zu erwehren. Als er unter weidlichem Fluchen und Stöhnen oben angekommen war, hörte er plötzlich ein leiſes Lachen und ſah Robert Hirt vor ſich ſtehen. „Na, Menſchenskind, was machſt du denn hier? Haſt wohl auf deinem eigenen Diſtrikt nicht genug zu tun, was? Mußt hier noch andere Leute von der Arbeit abhalten?“ Hein wiſchte ſich wieder einmal den Schweiß von der Stirn und ſah den Freund und Schwager teils wütend, teils er⸗ freut an. 5 Ganz ſo wie er ſah Robert aus, auch ein ausgemergel⸗ tes, müdes, verhetztes Geſicht, mager die Geſtalt, aber in den hellen Augen eine unbändige Willenskraft, die bei Hein mehr als Wut zu bezeichnen war. Sie reichten ſich die Hände und klopften ſich dann gegenſeitig begütigend auf die Schultern. „Na, nun ſchimpf' doch nicht immer, oller Hein. Iſt dir denn der ganze Humor vergangen?“ „Humor.., bei der blödſinnigen Hitze und bei der Plagerei mit den verdammten Zecken an den Beinen? Scheußliches Viehzeug iſt das.“ Voller Ekel ſtrich ſich Hein die widerlichen Zecken mit ſeinem Stocke von den Beinen, was gar nicht ſo leicht ging, denn dieſe Bieſter fraßen ſich feſt.„Da ſoll man noch Humor haben? Haſt du vielleicht welchen?“ „Hm.. hab' ich... Galgenhumor, der hilft manchmal auch... und Karin merkt dann nicht, wie es um mich ſteht, das iſt das Wichtigſte.“ Ruhig hatte Robert das geſagt, und Hein legte ihm die Hand auf die Schulter. „Haſt recht, Karin darf nicht merken, was für eine ver⸗ fluchte Schweinerei das hier alles iſt.“ ö „Das merkt ſie ſehr wohl, aber ſie darf nicht ſpüten, wie ſchwer es uns wird, dieſe Schweinerei hier weiter zu ertragen. Da liegt der Haſe im Pfeffer, mein Lieber. Aber der langen Rede kurzer Sinn: ich ſoll dich für heute abend zu uns bitten... Karin hat einen Kuchen gebacken, und das iſt doch immerhin ein Ereignis in dieſem Himmelsſtrich.“ „Menſchenskind, ſo richtigen Kuchen mit Roſinen und Mandeln darin? Du, mir läuft das Waſſer im Munde zu⸗ ſammen. Menſch, wenn es bloß nicht wieder Fliegen ſtatt Roſinen ſind! Meinem Küchenboy ging es neulich ſo, als er Karins Rezept ſtolz ausprobierte. Wie geht es denn Karin?“ Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück Bez. Dresden) „Wie ſoll es ihr gehenr Ste trägt alles mit rührendem Gleichmaß, iſt vergnügt und heiter, läßt mir nie merken, daß das Leben hier ſchwer für ſie iſt.“ „Na, ja, eben mit einem Wort, Karin, die Perle, iſt ja ſchließlich auch meine Schweſter, das gute Mädchen. Aber nun Schluß mit der erfreulichen Debatte, ich muß doch mal ſehen, wo der Dammbruch iſt. Die verflixten Kulis denken ja nicht daran, etwas anderes zu tun, als was ihre Arbeit iſt. Wenn es brennt und ſie ſind zufällig Bäcker, dann ver⸗ brennen ſie lieber mit, als daß ſie löſchen.“ Hein reichte ſeinem Schwager die Hand, winkte ihm noch kurz zu und rief, nachdem er ſchon eine weitere Terraſſe erklommen hatte: „Alſo grüß' das alte Mädchen, ich bin gegen 7 Uhr bei euch.“ „Gut... gemacht, aber bitte ſtrahlender Laune.. kein Gejammer und Geklöne— wegen Karin nicht.“ „Ehrenſäbel, mein Guter.“ Und damit fuhr Hein wie ein Gewitter über den Wächter der Reisterraſſen her, der es überſehen hatte, daß in ſeinem Bezirk ein Damm defekt war. Robert ſtapfte, vorſichtig die naſſen Felder vermeidend, nach ſeinem Bezirk zurück, ein kleiner Spaziergang von zwei bis drei Stunden. Aber der Begriff Zeit und Entfernung war den Europäern hier oben faſt völlig abhanden ge⸗ kommen. Die lebten dahin, ohne viel nachzudenken, nur immer mit dem brennenden Wunſch, endlich ſoviel Geld verdient zu haben, daß ſie wieder heim konnten, heim nach dem herrlichen, kühlen, geſunden und ſchönen Deutſchland, das ſie verlaſſen hatten, da ſie keine Exiſtenz finden konnten und mit ihren letzten Barmitteln den wahnſinnigen Verſuch unternahmen, ſich in fremdem Lande eine Exiſtenz zu gründen. f a Wie jammervoll ſelten dies gelang, dafür waren die zer⸗ rütteten Verhältniſſe bei Hein und Robert ein Schulbeiſpiel. Sie hatten nichts mehr als ihre Gehälter, die ſie bitter ſchwer verdienen mußten, und dies Geld ging alles glatt für den täglichen Unterhalt drauf. Das Leben der Europäer war teuer in Anam, wenn es nur eben erträglich ſein ſollte. Von Glück mußten ſie reden, daß ſie beide bei der näm⸗ lichen Geſellſchaft angeſtellt waren, ſo daß Hein ſeine ge— liebte Schweſter wenigſtens mehrere Male im Monat ſehen konnte. Robert Hirt war vor drei Jahren den Verlockungen einer franzöſiſchen Kolonialgeſellſchaft verfallen, als er in Deutſchland wieder einmal nach langem vergeblichem Suchen dem Nichts gegenüberſtand und hatte einen Vertrag unter⸗ ſchrieben, der ihm auf dem Papier die herrlichſte Stellung verſchrieb ihm die wunderbarſten Eröffnungen für ſpäteren Reichtum glaubhaft machte. Erfreut, endlich Boden unter den Füßen zu haben, glaubte er, es auch verantworten zu können, daß er ſich mit Karin Berger trauen ließ. Schon viele Jahre hatten ſie beide tapfer darauf gewartet, daß er eine Exiſtenzmöglichkeit für ſie beide finden würde, aber wieder und wieder waren ſie enttäuſcht worden. War es da ein Wunder, daß ſie beide begeiſtert zugriffen, als ſich die Möglichkeit bot, zumal die Geſellſchaft noch großzügig auch die Überfahrt für Karin bewilligte? Die beſcheidene Mitgift, welche Karin von ihren Eltern bekam, reichte gerade aus, ſie notdürftig für die unter ganz neuen Geſichtspunkten geſchloſſene Ehe auszuſtatten. Aber nichts konnte die Seligkeit und das Vertrauen auf die Zu⸗ kunft der beiden Menſchen trüben. Wie zwei Kinder ſo ſelig ſchifften ſie ſich in Marſeille ein... und fanden in den Bergen von Anam die graue Wirklichkeit. Aber tapfer, wie es Karins Art war, ließ ſie den Kopf nicht hängen und nahm in dem kleinen verwahrloſten Haus⸗ halt den Kampf mit Kakerlaken, Skorpionen, Moskitos, Ratten, Schmutz und fremdſprechenden Boys auf und hatte nach verhältnismäßig ſchneller Zeit ſo etwas wie ein Wun⸗ der geſchaffen, ein Haus, das leiſe Anklänge an deutſche Ge⸗ mütlichkeit, deutſche Art und Sauberkeit zeigte. Am ſchwerſten wurde ihr ſelber der Kampf gegen das Klima, ſie litt oft unſagbar unter der tropiſchen Hitze und den feuchten Regentagen. Aber nie ſah Robert, wenn er von ſeiner ſchweren Arbeit heim kam, ein verdroſſenes oder auch nur müdes Geſicht bei ihr. Sie blieb ſich immer gleich in ihrer ſchlanken Blondheit, die wie etwas Lichtes unter den Eingeborenen wirkte. Ihr Mann, der einen ſcharf brünetten Typ verkörperte, hatte unter dem Klima nicht ſo zu leiden wie die blonde Karin. Er fluchte wohl weidlich über die Hitze und alle widerlichen Begleiterſcheinungen, aber er ertrug die Tropen beſſer. Dafür lebte aber in ihm das Heimweh ſtärker als in ihr, denn für Karin war da die Heimat, wo ihr Mann war. Als ſie ein Jahr ſchon in Lang Biang, dem Landſtrich, wo die Reiskulturen lagen, gelebt hatten, tauchte plötzlich, ohne jede vorherige Anſage, Karins Bruder Hein auf, den ſie in Deutſchland in ſeiner guten Büroſtellung ſicher ver⸗ ſorgt glaubte. Hein hatte ein erhebliches Maß an Gepäck bei ſich, ſehr viel Stöhnen über die Hitze, Fluchen über die verdammte Wirtſchaft in der geloßten franzöſiſchen Kolonie und verteufelt wenig Geld. Dafür aber die feſte Abſicht, ſich nicht wieder aus dem Lande zu rühren. bis er Millionär geworden ſei. Robert verſicherte ihm gleich als kalte Duſche, daß er dann wohl noch in hundert Jahren Anam beglücken werde, da dieſes verdammte Land noch kein Europäer als reicher Mann verlaſſen habe, aber er wolle verſuchen, ihn bei ſeiner eigenen Geſellſchaft als Aufſeher anzubringen. Auf ſeine Frage, ob er etwas vom Reisbau verſtünde, mußte Hein verſichern, daß er außer dem Widerwillen gegen Reis nichts van dem ganzen Kram verſtünde, was Robert widerum als etwas wenig bezeichnete. Als Hein aber erklärte, es bliebe ihm ja keine andere Möglichkeit, da er in Deutſchland in⸗ folge Abbaus ſeine Stellung verloren und ſeinen letzten Reſt an barem Gelde für Reiſe und Nichtigkeiten ausgegeben habe, da trat Robert den ſchweren Gang zum Direktor des Diſtriktes an, einem Mann, den Robert am liebſten jeden Tag einmal totgeſchlagen hätte, ſolch ein widerlicher Be⸗ trüger war der Monſieur Cherpin. Ein dicker, wohlgefälli⸗ ger, ſchwitzender Kerl, deſſen unſaubere Augen ſtändig nach Karin ſchielten, ſobald er ſie nur entdecken konnte. Machtlos war Robert dieſen Blicken gegenüber, wollte er es nicht mit dieſer Allmacht, die ſein Wohl und Wehe in Händen hielt, verderben. Als Preis für Heins Einſtellung mußte er eine Einladung für ſich und Karin annehmen in den mit reich⸗ lich viel Luxus gehaltenen Bungalow dieſes Monſieur Cherpin. Außer dem ſchlechten Gehalt, der ſchweren Arbeit, dem brennenden Heimweh und anderen Widerwärtigkeiten teilte Hein glühend eifrig auch noch den Haß auf Cherpin mit ſeinem Schwager, und er hatte manchmal, wenn er abends allein in ſeinem verlotterten Bungalow war, Wahnvor⸗ ſtellungen, wie er dieſen widerlichen Fettkloß an die Wand drückte, bis er quietſchte. Aber was fängt man als armer, ſchuftender europäiſcher Kuli an im fremden Lande? Man ſchuftet, ſchuftet, bis kein Gramm Kraft mehr im Körper iſt, und vegetiert nur von der Hoffnung, einmal aus dieſer Hölle herauszukommen. Was in Karins Kraft lag, den beiden Männern ihr ſchweres Leben zu erleichtern, das tat ſie und war wirklich erfinderiſch darin, einen Reſt deutſcher Kultur um ſie ſein zu laſſen. 8 „Karin, blondgelocktes Mädchen, da ſind ja wirklich Roſinen drin und keene Fliegen! Wie haſte denn das fertig⸗ gebracht?“ Hein beſah ſich mit faſt feuchten Augen das Stück Kuchen, das Karin ihm auf ſeinen Teller gelegt hatte. Sie ſaßen alle drei auf der Veranda von Roberts Bungalow und feierten das Feſt des Kucheneſſens. 85 „Du wirſt lachen, mein Junge, das ſind keine Roſinen — das iſt eine Erfindung von mir.. ſind Paibeeren; die hab' ich im Ofen ſelber getrocknet und ſie ſehen genau ſo aus wie Roſinen, ſchmecken ſogar beinahe ſo.— Aber wenn du dich nicht endlich manierlich hinſetzt und die Pairoſinen nicht mit dem Finger aus dem Kuchen zupfſt, dann bekommſt du eins auf die Finger.“ ö „Gut ſo, altes Mädchen... halte du man die Fahne des feinen Benehmens hoch, bei mir ſackt doch bald der letzte europäiſche Schliff rettungslos ab.“ „Dann wäre es um deinen Schliff nie ſehr gut beſtellt geweſen. Wer einmal gelernt hat, daß es unmöglich iſt, mit dem Meſſer zu eſſen, der tut es nie mit wilder Begeiſterung. Aber— das laßt euch von mir geſagt ſein— wenn wir hier in dieſem verlotterten Lande vergeſſen, was gute Manieren ſind, kommen wir rettungslos unter den Schlitten, und des⸗ halb, mein lieber Hein, darfſt du dich mal ganz ſchnell er⸗ heben, mir dort von dem Tiſchchen eine Zigarette geben und mir fein brav als Dank für den ſchönen Kuchen die Hand küſſen.“ „Robert, hör' dir das an, Karin macht in Feinheit. da bleibt uns nichts anderes übrig, als mitzumachen. Uff bei der Hitze muß ich mich nun hier aus meinem bequemen Stuhl erheben und beweiſen, daß ich mich noch benehmen kann. Geht das nicht anders zu machen, Mädchen?“ „Nein, ich bin erbarmungslos.“ Karin ſah die beiden müden und abgehetzten Männer mit verborgenem Bedauern an, aber friſch und heiter blieb ihr Ton. Sie wußte ſehr wohl, daß ſie der innerliche Halt für die Männer war, und fühlte klar, daß das leiſeſte Nachgeben von ihr Verſagen und Willenszuſammenbruch der beiden nach ſich ziehen würde.„Alſo, erhebe deinen ſchlanken Leib und zeige, daß unſerer Mutter Sohn eine gute Kinderſtube hatte.“ „Hatte, Karin, hatte... aber ich weiß nicht, mir iſt ſo, als wenn ich ſie verloren habe. Schade, daß Mutter ſie nie photographiert hat, dann könnte man die Sache doch jetzt leicht unter Beweis ſtellen.“ „Vielleicht hältſt du mit deinen loſen Reden vor unſerer Mutter zurück, mein Junge. Kannſt übrigens mal den Brief leſen, den ich an Mutter geſchrieben habe... und ſchreib eine Zeile darunter; ich vermute, du haſt doch noch nichts geſchrieben.“ „Richtig vermutet, Karin. Weißt, es fällt mir verdammt ſchwer, Mutter ſo anzuſchwindeln und ihr alles herrlich und in roſigem Licht zu ſchildern.“ Karin ſah den Bruder ernſt an, ergriff dann die Hand ihres Mannes und ſagte, indem ſie ſich an ihn ſchmiegte: „Junge, da hilft nun nichts. Wenn Mutter genau wüßte, wie es um uns drei ſteht, dann würde ſie vor Sorgen ſterben. Aber mit meinen Berichten, wißt ihr, da geht ſie dann vergnügt in ihr Kaffeekränzchen, lieſt meine Briefe vor und iſt dann der Mittelpunkt, weil doch ihre Kinder in ſo einem intereſſanten Lande leben und es ihnen dort ſo gut geht, daß ſie für jede Handreichung einen andern Boy haben und im eigenen Hauſe leben, ein Reitpferd beſitzen und ich meine eigene Rikſcha und all ſolche Sachen.“ „Und wie ſieht dies alles in Wirklichkeit aus?“ Robert legte ſeine Pfeife beiſeite und packte Karin bei den Schultern. Fortſetzung folgt. — — 1 Fehl. Walle * f f San in! bela ſtüzen an Gait duc 1 0 * Nich erwn Ae hier! Sage Cru Ech u ſen j dem Schl Deen ſchein herq N Unte Natür Wir Hung fung ! tet Alm chen Ache f den f — U it lte nit bs — 1 Kaiſer“ am DEG. Bahnhof ſtatt. Ver.: WH W.⸗Veranſtaltung am 27. Fbr. 0 glieder der Formationen und Gliederungen auf Belannimachungen Ortsgruppe i NS. ⸗Beratungsſtunde jeden Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20 Hetr. Schulungsabend am 1. März Derſelbe findet im Gaſthaus„Deutſcher im„Freiſchütz“. Ich mache alle Parteigenoſſen und die Mit⸗ die WSW. Veranſtaltung am Samstag, 27. Febr., im„Freiſchütz“ aufmerkſam und er⸗ warte eine zahlreiche Beteiligung. Franzke. Ortsgruppenleiter. ** Mitteilung an die Geſangvereine! Ich bitte die Vorſitzenden, mit Rückſicht auf die WHW.⸗Veranſtaltung der NSG. „Kraft durch Freude“ am Samstag, 27. ds. Mts., die Singſtunden zu verlegen, alſo am Samstag keine Singſtunden abzuhalten und ihre Mitglieder aufzufordern, die Freizeit⸗ veranſtaltung durch ihren Beſuch zu unter⸗ ſtützen. Franzke, Leiter des Freizeitringes. * DAF— Arbeitsdank Am Donnerstag, 25. 9 findet im Gaſthaus„Zum Kaiſerhof“ bei Kamerad Froſchauer der Rüſtabend ſtatt. Ich erwarte, daß alle Arbeitsmänner und ⸗Maiden pünkt⸗ lich um 20 Uhr zur Stelle ſind. der A. S. H. A. Fiernheim Montagabend von 8—9 Uhr. —21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Gefolgſchaft 21/249 1 Am Mittwoch, 24. Februar 1937, haben alle Ig. ihren HJ.⸗Ausweis gegen Quittung abzugeben. Ich mache darauf aufmerkſam, daß jeder für den Schaden ſelbſt verantwortlich iſt, der ihm bei Nichtablieferung des Ausweiſes entſteht. Ablieferungszeit: 8—9 Uhr. Der Gefolgſchaftsführer. Die NSG.„Kraft durch Freude“ in Ver⸗ bindung mit dem Freizeitring veranſtaltet am kommenden Samstag, 20 Uhr, im„Freiſchütz“ einen Abend, der ausſchließlich für das Win⸗ terhilfswerk beſtimmt iſt. Zur Aufführung gelangt die dreiaktige Singſpieloperette„Blond muß mein Mädel ſein!“ Sowohl die Spiel⸗ ſchar der Sänger⸗Einheit wie auch das ver⸗ ſtärkte Orcheſter Schwarz⸗Weiß und Kapelle Hanf ſtellen ſich unentgeldlich in den Dienſt der Volksgemeinſchaft. Alle Volksgenoſſen ſollten ſich dieſe Aufführung nicht entgehen laſſen, zumal ſie damit das Winterhilfswerk unterſtützen. Man beſorge ſich rechtzeitig eine Eintrittskarte für 50 Pfg.! * NS. ⸗Frauenſchaft Donnerstagabend 8 Uhr: Heimabend. Bitte fertige Arbeiten abliefern. 5 Der Ortswalter. Lokale Nachrichten Viernheim, den 24. Februar 1937 unſer Tagesſpruch Nicht draußen im Strudel verrauſchender Luſt erwarte, das Glück dir zu finden: Die Seligkeit wohnt in der eigenen Bruſt, hier mußt du ſie emſig begründen! c E. Heynel. * 9 Cin aus ahne Fansten Nicht von den Schildbürgern ſoll hier wie⸗ der einmal erzählt werden. Das Haus ohne Fenſter, das wir heute meinen, iſt keine alte Sagenfigur, ſondern eine recht junge techniſche Errungenſchaft Amerikas. Und die bisherigen Erfahrungen mit dieſer Errungenſchaft haben uns vielleicht auch einiges zu ſagen. Wir wiſ⸗ ſen ja, welche Uebertreibungen neben geſun⸗ dem Wirtſchaftlichkeitsſtreben unter dem Schlagwort der Rationaliſierung jenſeits des Ozeans vorgekommen ſind. Als eine von ihnen ſcheint ſich jetzt unſer Haus ohne Fenſter herauszuſſtellen. Die Rationaliſierungsbeamten eines großen Unternehmens haben nämlich geglaubt, in den natürlichen Schwankungen von Witterung, Wärmegraden und Licht eine der größten Hem⸗ mungen gleichmäßiger und beſter Arbeitslei⸗ ſtung entdeckt zu haben. Man baute deshalb ein Haus ohne Fenſter. Künſtliches Licht von ſtets gleichbleibender Helligkeit und durch eine Klima⸗Anlage ſtets in gleicher Wärme, glei⸗ chem Feuchtigkeitsgehalt uſw. gehaltene künſt⸗ liche Luftverſorgung ſollten Tag und Nacht in dieſem Idealhauſe die beſten Vorausſetzungen für die menſchliche Arbeit durchhalten und da⸗ mit die dort tätigen Menſchen zu gleichbleiben⸗ der höchſter Leiſtung befähigen. Der eigent⸗ liche Urheber des für deutſche Begriffe recht merkwürdigen Planes war ſogar davon ſo be⸗ geiſtert, daß er noch ein zweites kleineres Haus ohne Fenſter und ohne ungehinderten Zutritt natürlicher Luft als Wohnhaus für ſich erbauen ließ und beſchloß, es möglichſt wenig zu verlaſſen. Nach nicht ganz einjähriger Benutzung ſind die beiden Häuſer ohne Fenſter jetzt geräumt. Sie werden umgebaut. Es hat ſich nämlich ergeben, daß höchſt unerwünſchte und gefähr⸗ liche Nebenwirkungen eintraten, welche die Wirkung des ganzen Gedankens praktiſch zu⸗ nichte machten. Der Daueraufenthalt bei ſtets gleichem Licht, gleichem Klima und Luft von gleichbleibender Zufammenſetzung erhöhte die Empfindlichkeit der, wie man wohl ſagen darf, von dieſem Verſuch betroffenen Leute ſo und ſchwächte ihre Widerſtandskraft, daß jedes Verlaſſen des Hauſes ohne Fenſter für ſie mit Krantheitsgefahren verbunden war. Wind, auch wenn er von anderen durchaus noch nicht als böſer Sturm empfunden wurde, Sonnen⸗ Die Leiterin. Betr.: Fiſchaus gabe. Am Freitag, 26. Februar, findet eine Fiſchausgabe ſtatt. Die Karten für dieſelbe werden auf unſerer Geſchäftsſtelle in folgen⸗ der Reihenfolge ausgegeben: Am Donnerstag, den 25. Februar 1937, nachm. von 1—2 Uhr: Buchſtabe A B nachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe D nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe JM nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe N— Sch nachm. von 5—6 Uhr: Buchſtabe St W Winterhilfswerk des deutſchen Volkes 1936/37 Ortsgruppe Viernheim EEC. Vcc Freiwillige Feuerwehr V heim Heute Mittwoch, den 24. Februar 1937, abends 8.30 Uhr, in der Schillerſchule Schu⸗ lungsabend. Pünktliches und vollzähliges Er⸗ ſcheinen wird erwartet. ieee eee ee dh e Ae Morgenſtunden waren für ſie mit zu großen Gefahren verbunden. Der Aufenthalt im Haus ohne Fenſter machte ſie untauglich für das Leben außerhalb dieſes Hauſes und wehrlos gegen Gefahren, die für andere Menſchen, Menſchen, deren Häuſer Fenſter haben und deren Arbeitsplätze Wind und Wetter ausge⸗ ſetzt ſind, keine Gefahren, ſondern höchſtens kleine Unbilden bedeuteten. Wir meinen, daß die amerikaniſche Ent⸗ täuſchung mit den Häuſern ohne Fenſter man⸗ chen Leuten in Deutſchland einiges zu ſagen hat. Wir denken dabei an überängſtliche Müt⸗ ter, die immer in Sorge leben, daß der Dienſt in Jungvolk oder Hitlerjugend ihre Kinder überanſtrengen könne, ſtatt ſich zu freuen, wenn dieſe unter ſorgſamer Ueberwachung ab⸗ gehärtet werden. Und wir denken an jene zum Glück wenigen, die immer noch die Größe des heutigen Umbruchs nicht erfaßt haben und ſich innerlich abſchließen, bis ſie unfähig zur Empfindung der Gemeinſchaft geworden ſein werden. Wir denken auch an jene, welche es für möglich halten, ſich einmal einige Zeit von der Umwelt in ihre Arbeit zurückzuziehen, für einige Monate die Zeitung abbeſtellen und keine großen Veranſtaltungen mehr be⸗ ſuchen, dabei vielleicht wirklich ſchwer und gut an ihrem Platze arbeiten, aber nach Monaten plötzlich ſehen, daß ſie doch ſo manches ver⸗ paßt haben, das noch wichtiger als dieſe Ar⸗ beit war und jetzt wie Fremdlinge in der Ge⸗ meinſchaft ſich mühſam und vielbelächelt erſt „Unſere gefallenen Kameraden mahnen uns, daß die Bereitſchaft zum Kampf für die Idee auch die Bereitſchaft zum Sterben für dieſe Idee in ſich tragen muß“. Dieſe herrlichen Worte des Chef des Stabes der SA., Viktor Lutze, lagen dieſer ein⸗ drucksvollen Gedenkſtunde zugrunde, die am geſtrigen Abend von der SAR. 250 Sturm 60 Viernheim im Saale des„zreiſchütz“ ge⸗ ſtaltet wurde in der Aufführung„Das Deutſche Gebet“. Tiefes Mitfühlen zu einer großen Idee haben der Dichter SA.⸗ Oberſturmführer Herbert Böhme und der Komponiſt SA.⸗Truppführer Erich Lauer in dieſe Feierdichtung gelegt, ein Erleben des großen kämpferiſchen Gedankens, jenes un⸗ ſterblichen Geiſtes, der uns hinführt zu dem Lichte des Erſcheinens all der gewaltigen Ge⸗ ſtalten, die uns einen Kampf treueſter Pflicht⸗ erfüllung vorgelebt haben, die alle in der großen Standarte führt: des deutſchen Volkes unſterblicher Held Hor ſt Weſſel! Heute an ſeinem ſiebenten Todestag gedenkt das ganz unter dem nationalſozialiſtiſchen Banner geeinte Deutſchland ſeines unvergänglichen Sturmführers in Liebe und Treue, denn ſein Name iſt im ganzen deutſchen Volke verankert. In einem feierlich⸗würdigen Rahmen fand die Aufführung dieſer ſymphoniſchen Dich⸗ tung in Viernheim ſtatt unter der choriſchen Leitung von SA.⸗Sturmführer Pg. Bal⸗ Um die Ehre des beuijchen Jungarbeiters Ueberall regt es ſich unter den Jungar⸗ beitern, ſie arbeiten im Schaufenſter, ſie arbeiten an der Drehbank, am Schraubſtock, in der Werkſtatt, in Maſchinenſälen. Am Montag die Fachſchaft Bäcker, geſtern die Metzger und heute die Wettkampfgruppen Eiſen und Metall, ſämtliche Fachſchaften, die Wettkampfgruppe Leder und die Wettkampf⸗ gruppe Druck(Setzer und Drucket in unſerem Betriebe). Sie bekommen keinen Lohn. Gern geben ſie ihre Freizeit hin. Es heißt ja, die Ehre des Berufs zu vertreten. Ehre Parole iſt der Reichsberufswettkampf. Dieſer iſt für den Jungarbeiter das leuchtende Ziel, zu dem er dankbar aufſchaut. Denn der Reichsbe⸗ rufswettkampf hat den deutſchen Jungarbeiter nicht nur angeſpornt, nicht nur mit neuem Leben erfüllt, ſondern er hat dem deutſchen Jungarbeiter ſeine Ehre wiedergegeben. Der Reichsberufswettkampf iſt ein Ausdruck der Arbeit und der Jugend zugleich. Es iſt das Symbol der HJ. Das Schickſal des deutſchen Jungarbeiters war in früheren Jahren traurig. Er wuchs in einer Zeit auf, in der die Handarbeit die ver⸗ achtetſte Arbeit überhaupt war. Und auch ihre Vertreter verachtete man und ließ ſie elend verkommen. Das Schlimmſte aber war für den Arbeiter, daß es für ihn keine Idee gab, die ihn an Deutſchland kettete. Erſt der Na⸗ tionalſozialismus ſchuf die Vorausſetzungen für eine Jugend, in der der Jungarbeiter neben dem Schüler ſtand. Sie beide verband die Kameradſchaft. Gab es da noch einen Un⸗ terſchied zwiſchen Hand⸗ und Kopfarbeiter? Nein? So will alſo der Reichsberufswettkampf die Leiſtung des Jungarbeiters anerkennen und klarlegen. Er hat dem deutſchen Jung⸗ arbeiter die Ehre wiedergegeben. EEDEDYEYPDYDYDY˖C/////¶//////// Haſt Du ſchon Karten für die WHW. Ver⸗ anſtaltung: „Blond muß mein Mädel ſein“ am Samstag, 27. Februar, im„Freiſchütz“! PPP An die wehrpflichtigen Männer Viernheims! Ein weſentlicher Teil der militäriſchen Ausbildung in der deutſchen Wehrmacht liegt in der Erziehung der körperlichen Ausdauer und Leiſtungsfähigkeit des Einzelnen. Um nun der Wehrmacht die körperliche Erziehung und Ertüchtigung, beſonders der älteren Jahrgänge mit kurzer Ausbildungs⸗ zeit, zu erleichtern und zu vollem Erfolg zu verhelfen, liegt es ſchon im Intereſſe jedes Wehrpflichtigen, den Körper durch geeignete Leibesübungen beweglich und geſchmeidig zu machen. Die beſte Gelegenheit zu dieſer werwollen Vorarbeit iſt jedem durch die allwöchentlich am Donnerstagabend im„Freiſchütz“ ſtattfin⸗ denden KdßF.⸗Sportkurſe gegeben. Kein Wehrpflichtiger ſollte es daher ver⸗ wieder ihren Platz ſuchen müſſen. Eindrucksvolle Forſt Weſſel⸗Hebenkſtunde der SAA 250 Sturm 60 Viernheim dauf. Auf der Empore, umrahmt mit den Symbolen der Freiheit, flankiert von Fackel⸗ trägern der SA. erhebt ſich das Mahnmal mit der Aufſchrift: Horſt Weſſel! Ge⸗ waltige, ins Herz eindringende Chöre der SA⸗ Männer unter muſikaliſcher Betonung durch die verſtärkte Feuerwehrkapelle, unterbrochen durch Einzelſprecher, geſtalten dieſe Gedenk⸗ ſtunde zu einer erhebenden Andacht in dem tieferen Sinn als das„Deut ſche G ebet“: Herrgott, erhalte uns des Glaubens Stärke, Herrgott, erhalte uns des Blutes Kraft, daß uns die Frucht der auferſtandenen Werke der Ehre Frieden und Befreiung ſchafft. In wuchtiger Form klingt das einzige Be⸗ kenntnis aus, getragen von dem Kampflied der Nationalſozialiſten zu ihrem Führer Adolf Hitler: Immer, wenn wir zuſammenſtehen, immer, wenn die Standarten wehen, in Frieden und Kampf, zu Feier und Feſt, im Glauben zum Tod, für Ehre u. Recht, ruft dich das ganze, das deutſche Geſchlecht: Führer, wir rufen dich an. Führer, trage die Fahne hinan zu Wolken und Sonne, zu Freiheit und Ruhm, denn die Fahne iſt unſer a Heiligtum: Führer, ſchreite voran! Einheitswerte. In Ergänzung früherer Erlaſſe hat der Reichsfinanzminiſter angeord⸗ net, daß auch dem Beauftragten für Grund⸗ ſtücksfragen beim Schatzamt der Deutſchen Arbeitsfront Auskünfte über Einheitswert von Grundſtücken koſtenlos zu erteilen ſind. Konfirmation(Kommunion) in Uniform. Zur Vermeidung von Unklar⸗ heiten teilt der Stellvertreter des Reichs⸗ jugendführers, Hermann Lauterbacher, mit, daß der Konfirmation(Kommunion) der Jun⸗ gen und Mädel aus der HJ. im Dienſtanzug nichts im Wege ſteht. Das Wetter. Von der Rückſeite des in⸗ zwiſchen bis Polen vorgeſtoßenen Wirbels ſetzte bereits am Montag eine neue Ueber⸗ flutung Deutſchlands mit kälterer Meeresluft ein. Sie brachte auch unſerem Gebiet nach dem verbreiteten und meiſt ſehr ergiebigen Landregen unter böigen Weſt⸗ und Nordweſt⸗ winden wieder einſetzende Schauertätigkeit. Im Gebirge haben ſich dabei über Nacht wie⸗ der Froſt und neue Schneefälle eingeſtellt. Vom Atlantik ziehen neue Störungen heran, ſodaß der Witterungscharakter auch weiterhin ſehr unbeſtändig bleibt.— Mittwoch: Zu⸗ nächſt noch Schauerwetter, ſpäter vorausſicht⸗ lich wieder ausgedehntere Niederſchläge, böige Winde aus weſtlicher Richtung.— Donners⸗ tag: Fortdauer des unruhigen und ſehr unbe⸗ ſtändigen Wetters. C y gausfrauen, vergeßt die heutige Pfund⸗ jammlung nicht! Die 4 Geſchichte vom großen Froſt G „Ich, als ſparſamer Hausvater“, ſagte Herr Haſe nämlich im Hinblick auf die Kälte,„ich krauche einfach ins Bett und warte, bis es wieder wärmer wird. Keine Viernheimer Volkszeitung leſen kann man auch im Bett!“ (Fort etzung folgt!).. ſäumen, ſich an dieſen Kurſen zu beteiligen. Aus Stadt und Land Mannheimer Jubiläumswoche im Pjerdejport Anläßlich ſeines 70jährigen Beſtehens hat der Badiſche Rennverein Mannheim ſeiner Rennwoche, die in dieſem Jahre ſich über die Zeit vom 2. bis 9. Mai erſtreckt, eine außerordentlich großzügige Ausgeſtaltung ge⸗ geben. Für die fünf Hauptrennen der Veran⸗ ſtaltung ſtehen nicht weniger als 45000 Mk. zur Verfügung, da die Badenia von 7500 auf 15000 Mk., der Preis der Stadt Mann⸗ heim von 5000 auf 10000 Mk. und der Saarbefreiungspreis von 7500 auf 10 000 Mk. erhöht wurden; außerdem wurden neu eingeführt zwei 5 000⸗Mark⸗Rennen, der Preis der Baden⸗Badener Spielbank und der Preis des Mannheimer Flughafens. Für dieſe fünf Hauptprüfungen der Veranſtaltung ſind die Ausſchreibungen bereits erſchienen. Das Rahmenprogramm wird demnächſt zur Ver⸗ öffentlichung gelangen; es wird weitere Preisaufbeſſerung bringen, denn die Geſamt⸗ ſumme aller Preiſe für die Jubiläumswoche beläuft ſich, dank ſtaatlicher und ſtädtiſcher Förderung des Rennſports auf 82 000 Mk., gegen 50 000 Mk. im Vorjahr. Mannheim.(Betrunkener Radfahrer.) In der Nacht zum Dienstag wurde ein Rad⸗ fahrer, der in angetrunkenem Zuſtande durch die Breite Straße fuhr und den übrigen Ver⸗ kehr gefährdete, vorläufig feſtgenommen und in den Notarreſt verbracht. Das Fahrrad wurde ſichergeſtellt.— Wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung wurden am Montag drei Führer von Laſtkraftwagen angezeigt und 22 Verkehrs- teilnehmer gebührenpflichtig verwarnt. An 23 Führer von Kraftfahrzeugen wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgegeben.—(Zeugen ge⸗ ſucht:) Im Monat Juni⸗Juli 1936 wurde zwiſchen Rangierbahnhof Mannheim und Pfingſtberg zwiſchen Rheinau und Neckarau eine Radfahrerin und etwa im Monat Sep⸗ tember 1936 zwiſchen Waldſchenke und Waſ⸗ ſerwerk Rheinau ebenfalls eine Radfahrerin von einem jungen Burſchen, der ein Fahrrad bei ſich hatte, in unſittlicher Weiſe beläſtigt und zum Teil tätlich angegriffen. Dieſe bei⸗ den Frauen wollen ſich umgehend bei der Kriminalpolizei Mannheim, Zimmer 86, oder bei einer Polizeiwache melden und Anzeige erſtatten. Belanntmachuna Betr.: Verwiegung des Tabaks 19 36er Ernte. Gemäß 8 24 Abſ. 1 des Tabakſteuergeſetzes vom 12. 9. 1919 hat die Verwiegung des im Inland geernteten Tabaks vor Beginn der Vergärung, ſpäteſtens jedoch bis zum 1. März des auf die Ernte folgenden Jahres ſtattzufinden. 5 Sollten einzelne Tabakpflanzer jetzt noch im Beſitz von Tabak ſein, ſo werden ſie zur Vermeidung von Weiterungen hiermit aufge⸗ fordert, denſelben ſpäteſtenQs am Samstag, den 27. Februar 1937, zwiſchen 9 und 10 Uhr an der amtlichen Verwiegungsſtelle(Rathaus) zur Verwiegung zu ſtellen. Viernheim, den 22. Februar 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. Freiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, den 28. Februar 1937, vorm. 6 Uhr Aebung der Frei⸗ willigen Feuerwehr und der Pflicht- mannſchaft. Muſikkapelle haben anzutreten. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird zur Be⸗ ſtrafung gemeldet. Antreten am Spritzenhaus. Kempf, Hauptbrandmeiſter Vereins⸗Anzeiger Sportvereinigung Amieitia 09 e. V. Heute Abend 8 Uhr Training der geſamten Jugend (A⸗Jugend und gemiſchte Jugend). Sonntag, den 28. Februar: A-Jugend gegen FV. 09 Weinheim hier, und Spielleute Ladenburg. Das Hochwaſſer des Nek⸗ kars iſt auch geſtern noch nicht zum Stillſtand gekommen. Für die Schuljugend war es ein beſonderer Spaß, am Rande des Ueber⸗ ſchwemmungsgebietes auf dem Neckarvorland nach„Strandgut“ Ausſchau zu halten. Von Heidelberg führt der zum breiten Strom an⸗ gewachſene Neckar ziemlich viel Bauholz mit, das nicht mehr in Sicherheit gebracht werden konnte und nun zum Teil an den Biegungen des Fluſſes ans Ufer geſchwemmt wird. Da weiteres Steigen gemeldet wird, ſieht man mit einiger Beſorgnis den weiteren Auswirkungen des Hochwaſſers entgegen, das nun leicht auf den tiefer gelegenen Grundſtücken Schaden anrichten kann. Bahnübergänge ſollen verſchwinden Aus dem Weſchnitztal. Auf Grund einer alten Vereinbarung muß die Weſchnitz⸗ talbahn Weinheim— Fürth außer auf den Halteſtellen auch an einer ganzen Reihe von ſchienengleichen Uebergängen einen kurzen Halt machen, ein Warnſignal von ſich geben, um landwirtſchaftliche Gefährte uſw. nicht anzufahren, und kann dann erſt den Ueber⸗ gang befahren. Natürlich verliert ſie damit koſtbare Zeit. Die Eiſenbahnverwaltung iſt, um dieſen Zeitverluſt zu vermeiden, und die Geſamtfahrzeit zu verringern, mit verſchie⸗ denen Gemeindeverwaltungen in Verbindung getreten, damit da und dort Wege(Feldwege) die bisher über die Bahn führten, geſchloſſen oder anders gelegt werden. Pfeddersheim. Hier erntete vor eini⸗ gen Tagen, wie Rheinh. Ztgen. mitteilen, ein Einwohner drei Pfund friſche Spargel. Ein Liebesidyll wird kapitaliſiert Bad Orb. Mit 500 Mark und 30 Mark „Vertragskoſten“ glaubte ein biederer Ehe⸗ mann ſeine gekränkte Ehre wieder hergeſtellt, wenngleich er dazu auch den Weg der Er⸗ preſſung wählte. Die Vorgeſchichte iſt kurz: Ein Kaſſeler Einwohner in geſicherter Lebens⸗ ſtellung, lernte eines Tages eine Frau ken⸗ nen, und auf den erſten Blick fanden ſich die Herzen. Das ſtille Glück hatte nur einen Haken: Beide Teile waren ſchon feſt vergeben und trugen den goldenen Reif an der rechten Hand. Der Ehemann der untreuen Frau in Bad Orb, bekam auch Wind von der Sache und fühlte ſich in ſeiner Ehre tief verletzt. Er beſtürmte den Ehebrecher und erklärte klipp und klar, ſich von ſeiner treuloſen Gattin ſcheiden zu laſſen. Daß das dem Kaſſeler nicht Gewinnauszug Ohne Gewähr 5. Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten gerade angenehm war, in einem Scheidungs⸗ prozeß recht unangenehme Ausſagen zu ma⸗ chen, kann man ſich vorſtellen. Auf der an⸗ deren Seite war man daher nicht ſparſam mit Drohungen, die die ganze Angelegenheit zum Skandal anwachſen ließen. Der beleidigte Ehemann und ſeine inzwiſchen wieder ver⸗ ſöhnte beſſere Hälfte erklärten ſich bereit, als „Reuegeld“ 500 Märklein entgegenzunehmen, die auch ratenweiſe bis auf einen Reſt von 50 Mark beglichen wurden. Wie das bei Rechtsgeſchäften üblich iſt, wurden auch noch rund 30 Mark an„Vertragskoſten“ angeſetzt, für die der hereingefallene Seitenſprüngler aus Kaſſel auch noch in Anſpruch genommen werden ſollte. Das war denn doch auch dem zahlenden Partner zuviel und er machte, was er ſchon längſt hätte tun ſollen: Er zeigte das Erpreſſerpaar an. In der erſten Verhand⸗ lung vor dem Kaſſeler Schöffengericht, wurde der Ehemann mit ſechs und die liebesgefällige Frau mit neun Monaten Gefängnis beſtraft. Die eingelegte Berufung hatte aber einen um⸗ gekehrten Erfolg. Das ſaubere Pärchen wurde nun zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt. Flammentod einer 57jährigen Frau Lörrach. Einen ſchrecklichen Tod erlitt die in der Schlageterſtraße in Lörrach⸗Stetten wohnende 57 Jahre alte Frau Buck beim Feueranmachen. Als ſie unvorſichtig hantierte, fingen ihre Kleider Feuer und ſofort war die Frau in Flammen und Rauch gehüllt. Nach⸗ barn, die erſt ſpäter das Unglück bemerkten, fanden Frau Buck auf, die nur noch ſchwache Lebenszeichen von ſich gab. Im Lörracher Krankenhaus iſt die bedauernswerte Frau ih⸗ ren ſchrecklichen Brandwunden erlegen. Kind tödlich brüht Groß-Gerau. Im hieſigen Kranken⸗ haus wurde ein dreijähriges Kind aus Büttel⸗ born, ein Sohn des Landwirts P. Barthel, mit tödlichen Verbrühungen eingeliefert. Der Junge war in einen Eimer mit kochendem Waſſer gefallen. Die Verletzungen des Kindes waren ſo ſchwer, daß es ſtarb. WHW.⸗Unterſtützung erſchlichen Schwörſtadt. Ein hieſiger Einwohner hatte ſich dadurch am Winterhilfswerk ver⸗ fündigt, daß er ſeine Einkommensverhältniſſe abſichtlich ſo niedrig angab, um Unterſtützung durch das WHW zu erſchleichen. Dies war ihm auch für eine kurze Zeit gelungen, doch Dreijähriges ver⸗ gefallen, und zwar je einer auf die Loſe in den beiden Abteilungen I un Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne 17 8 Nummer 12. Ziehungstag 22. 4 Sewinne zu 10000 RM. 109857 379308 2 Gewinne zu 50090 RM. 132441 8 Gewinne u 3000 RM. 67759 107550 161109 20 Gewinne zu 2000 RM. 48171 736 215257 251290 258332 279588 319055 54 Gewinne zu 1000 RM. 7398 13587 40286 49331 274884 298697 317698 382373 875443 888440 92 Gewinne zu 500 RM 291232 297975 315181 315443 341116 345627 355948 385867 388002 388684 392 Gewinne zu 300 RM. 15040 155368 34258 38163 38047 38164 38734 55911 58540 58724 59904 685 78934 81084 82268 90007 93229 93325 93637 100383 103704 106201 106828 108261 108462 108562 109075 111346 111996 112689 115042 118869 122024 125594 129056 129470 132276 135972 143391 148072 148171 67415 168334 169818 174207 174887 82679 186353 189136 191705 192875 30 311280 311499 312258 312513 313229 321824 322113 322539 327907 829338 329924 331264 338858 339447 339758 340317 347888 348461 350280 351546 352708 354787 355513 355827 358018 362893 383483 389417 371821 372638 375099 378498 376765 378835 380405 380530 383428 386404 390505 397698 399233 899481 399919 6 Gewinne zu 5000 RN. 300299 300882 37232 . Gewinne zu 2000 RM. 53755 71152 397 56 Gewinne zu 1000 RM. 8979 9001 14692 384916 88367 107111 115162 118116 146143 148452 1886530 24801 248184 263172 325988 327438 329059 338074 359188 381773 3895803 394909 60 Gewinne zu 500 RM. 5370 28500 46309 47538 94411 117528 122570 131896 134580 138568 139892 172461 175890 180107 215518 215845 235507 249927 350088 333998 346327 357223 368200 384107 73646 74122 75721 89133 91829 92044 94718 103498 104187 106039 106880 107873 109922 118988 88 119189 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 98 106982 147689 202874 79781. 107057 118081 138081 139714 173858 178398 190161 282809 343843 348182 357061 358936 360882 361199 1246 2819 4891 18728 28230 36315 36712 38089 60016 80834 94820 115886 117367 129175 137629 144223 145918 179588 180551 184403 195932 200485 203369 213288 220827 222518 238529 1. 916 252252 267364 273583 280198 283784 285734 1808 2990 4496 6487 9379 13334 14228 6302 18798 21150 22888 26835 27448 39734 82869 38088 39651 42387 43357 44842 45343 47819 49147 49214 49858 50197 50540 50923 85 88839 71294 71941 72841 73475 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 8 127587 241121 340 Gewinne 1 300 RR. 692 852 2429 3218 7887 8977 10588 1280 21884 23408 27308 31783 35804 39228 41232 42345 42885 47884 53991 84432 54527 56303 59996 80935 88883 77986 79808 80702 81982 84744 85187 87299 Februar 1937 70034 78984 375561 385605 54262 55782 100833 100843 119105 111245 128313 128839 180898 161152 177887 179180 201877 203573 313334 315705 332881 333705 349014 349292 358180 381337 376808 376635 398155 398161 318948 38887 79729 192328 237022 339258 343291 bald wurde die Unrichtigkeit der Angaben auf⸗ gedeckt und der Betrüger hatte ſich nun für ſeine Tat vor dem Strafrichter zu verant⸗ worten. Er wurde zu einer Gefängnisſtrafe von vier Wochen verurteilt. Ein hoher Stahlmaſt ſtürzt um! Der 22 Meter hohe Stahlmaſt, der auf dem Vallendarer Rheinufer in der Adolf Hitler⸗Allee ſteht und den Spanndraht der Niederwerther Fährponte trägt, brach um die Mittagsſtunde mit lautem Krach zuſam⸗ men. Der Maſt lockerte ſich im Fundament, neigte ſich in der Richtung des Spanndrahtes und ſtürzte auf die am Ufer liegenden Verlade⸗ ſtämme. Mit dem Einſturz des Maſtes wur⸗ den auch die Telefonleitungen nach Nieder⸗ werth zerſtört. Der Fährbetrieb zwiſchen Nie⸗ derwerth und Vallendar wurde durch Motor⸗ ſchiffe der Vallendarer Lokalſchiffahrt durch⸗ geführt. Motorſportſchüler retten 220 Schafe Durch die jahreszeitlich bedingten Regen⸗ fälle iſt die Lahn an vielen Stellen über die Ufer getreten und hat ausgedehnte Wieſen⸗ flächen überſchwemmt. Kürzlich— in der Nacht vom 19. auf 20. Februar— war bei dem Orte Staffel zwiſchen Diez und Limburg durch das reißende Waſſer ein Schäfer mit 220 Tieren vom Lande abgeſchnitten worden und wurden von den ſtändig ſteigenden Fluten bedroht. Dank des muſtergültigen ſchnellen und ſicheren Einſatzes der Motorſportſchule Diez a. L., die gegen 8 Uhr an der Unfall⸗ ſtelle eintraf, konnten alle Tiere, die Hürde und der Wagen des Schäfers in Sicherheit gebracht werden. Auf der Katzenjagd tödlich verunglückt In dem Dorfe Heis berg bei Siegen kam der 23jährige Wilhelm Hüttenhain, als er in einem Nachbarhauſe einer Katze nach⸗ ſtellen wollte, auf dem Speicher zu Fall und ſtürzte durch eine Bodenluke in die Scheune hinab. Er zog ſich dabei ſo ſchwere innere Ver⸗ letzungen zu, daß er nach wenigen Minuten ſtarb. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. I. 1937 über 1800 3. It. in Anzeigen⸗ breisſiſſe Mr 6 öſti * W W e 8— entate se 87001 71773 145231 1621089 310822 326323 106480 108849 119887 120883 gem. Jugend gegen Sandhofen in Sandhofen. Zwecks Mannſchaftsaufſtellung muß jeder anweſend ſein, an⸗ dernfalls er keine Berückſichtigung finden kann. Sutter Einige Zentner futter- Rar toflein zu kaufen geſucht Von wem, in der Geſchäftsſtelle zu 18888 1181 — 0 127658 128249 128423 128603 131337 132908 134331 124184 124 135282 135642 139636 150017 150833 155978 159887 188884 181294 161548 166838 188152 173780 174647 175000 178431 179227 189223 181691 182225 183921 183988 184473 199143 190807 198838 203420 2040 205877 206856 207826 209758 213929 218905 217123 219393 221443 221733 223245 231471 231852 232272 234984 234985 241578 246873 247490 247733 249981 253728 254880 280798 263389 265838 287344 268115 288739 273701 275593 278944 279720 280422 280827 281094 282660 287901 295108 295408 300958 302215 308703 309327 314163 314831 316488 318988 320883 320797 322139 822878 323108 323552 323716 326234 328883 332371 334820 334832 336440 341052 344686 351289 355716 356318 386511 858848 380717 367925 368884 370275 376112 380822 383274 389489 392982 399771 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 60 zu je 10000, 124 zu je 5000, 222 zu je 3000, 540 zu je 8 erfahren. 2000, 1700 zu je 1000, 2828 zu je 500, 11334 zu je 800 Mark. 2 2 5 5 MANNHEIM;: TURMHAUS· N73 Spargeinphanzen „Ruhm von Braunſchweig“ verkauft Hlllnau. Halertal,. 24 Zelbt surer deimatzeltung treu Wonnung W̃ 0 2 Zimmer und E bana ſoll der Verbraucher wiſſen zu vermieten 8 War ſäriftichen wo man etwas Gutes und ur · 2 2 . Preiswertes haben kann Zimmer“ an die wenn der Erzeuger es l ds. Bl. nicht in der Zeitung be⸗ erbeten kannt macht. gische Bezug duch dl R unn 0 Nin ein Tag zurück in an dem b. wubans⸗ pte einmal gen. wet der ul zur dil Es if fl 1 1 die erſte der Geb des hiſto Jbwieder ſt Lag auc unter! Der Fe 17 Jahren den Rebe Gedrängt t Ne W Es ſind Hoffe. ſchlicte Bt Stehend f Lom Eing dröhnt der Saal. Ein Fuhter ent jubelnder! 5 ihm fit Ddbergruppe de dr d und der fer pold geln Lang