m ui. 0 + 2 erk, l ſten n ach ne 1 W . e 2 Amtsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. n Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich e Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. durch d Nummer 51 otenlohn, Dienskag Se ternheimer Volkszeulung Verkündigungsblatt der NS d AP. Viernheim den 2. Mürz 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für Imm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für Imm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Bolſchafter von Ribbenkrop ſpricht in Leipzig Deulſchlands Wille zum Vellhandel— Unſere kolonfale Forderung bleibt beſtehen „die beſie Bürgſchaft des Friedens“ Ribbentrop über die Wirkſchaftsumwälzung unſerer Jeil NDB. Leizig, 1. März. Auf der Früh⸗ jahrskundgebung der Kommiſſion für Wirt⸗ ſchaftspolitik der NSDAP. am 1. März 1937 in der Albert⸗Halle des Kriſtallpalaſtes zu Leipzig bielt der Außerordentliche und Bevoll⸗ mächtigte Botſchafter des Deutſchen Reiches Pg. Joachim von Ribbentrop eine große Rede, in der er nach einem kurzen Ueber⸗ blick über die Entwicklungsgeſchichte der Leip⸗ ziger Meſſe u. a. ausführte: Unſer Führer iſt ſeit der Machtergreifung ſtets beſtrebt geweſen, neben der wirtſchaftlichen Sicherung der nackten Exiſtenz des deutſchen Volkes eine Erhöhung des allgemeinen Lebens⸗ ſtandards in Deutſchland herbeizuführen und damit erweiterte Möglichkeiten des kulturellen Schaffens und des kulturellen Austauſches für ſein Volk ſicherzuſtellen. Zu dieſem Zwecke hat die deutſche Wirtſchaftsführung in den letzten Jahren gewaltige Anſtrengungen unternom⸗ men, um das deutſche Handelsvolumen mit dem Auslande auf dem Wege des normalen Güteraustauſches zu erhöhen und die entſprechenden großzügigen Vereinbarungen mit den verſchiedenen Ländern der Welt zu kommen. Die Tatſache, daß dies durch die kurzſichtig ablehnende Haltung wirt⸗ ſchaftlich ſtarker Länder nur zum Teil gelang. und ferner die Erkenntnis, daß das weitere Umſichgreifen des Bolſchewismus in der Welt die Gefahr einer weiteren Schranke des deut⸗ ſchen Außenhandelsvolumens((ſiehe Spanien) mit ſich bringen könnte, hat den Führer ver⸗ anlaßt, völlig neue Wege zu beſchreiten. Nach erneuten fehlgeſchlagenen Verſuchen, zu umfaſſenden internationalen Handelsabmachun⸗ gen zu kommen, ſchritt der Führer im vorigen Sommer wiederum zur Tat. Der Ihnen allen bekannte Vierjahresplan wurde kurzerhand be⸗ ſchloſſen. Dieſer Plan iſt Deutſchland von dem Auslande geradezu au'lgezwungen wor⸗ den Der Vierjahresplan iſt daher nur eine natürliche Selbſthilfe Deutſchlands und alle Kritik des Auslandes kann uns nur in unſerer Auffaſſung beſtärken. daß wir auf dem richtigen Wege ſind. Die wirtſchaftliche Bedeutung des Vierjiah⸗ resplanes wird meiner Auffaſſung nach von der Tragweite ſeiner politiſchen Auswirkungen noch übertroffen. Die Einteilung der Welt nach dem Kriege in Sieger und Beſiegte brachte auch ihre Einteilung in die Nationen der„Ha⸗ benden“ und der„Habenichtſe“, wie ein bri⸗ tiſcher Staatsmann dies im vorigen Jahr aus⸗ drückte. Verſailles hat Deutſchland, einſt wohlhabendſten Staaten der Erde, in die Front der Beſitzloſen gedrängt Man hat Deutſchland ſeinerzeit unvernünftiger⸗ weiſe ſeine geſamten mobiliſierbaren Werte genommen und ſo eine Ungleichheit des Beſitz⸗ ſtandes auf allen Gebieten geſchaffen, die letz⸗ ten Endes niemals von Dauer ſein kann. und die heute für ein gut Teil der Unruhe in der Welt verantwortlich zu machen iſt. Es liegt aber im Intereſſe aller Staaten, dieſe Unruhe zu beſeitigen und da⸗ her einen Ausgleich zwiſchen den beſitzen⸗ den und den beſitzloſen Nationen zu fin⸗ einen der den. Nach Lage der Dinge iſt dieſer Aus⸗ gleich nur auf zwei Gebieten zu finden, nämlich: 4 durch eine Löſung der Frage der Rückgabe des ehemaligen deutſchen Kolonialbe⸗ ſitzes, und 2 durch die eigene Kraft des deutſchen Vol⸗ les ſelber. Was die Löſung der Kolonialfrage angeht, ſo hat der Führer in ſeiner Rede vom 30. Januar erklärt, daß„die Forderung nach Ko— lonien in unſerem ſo dichtbeſiedelten Lande ſich als eine ſelbſtverſtändliche immer wieder erheben wird“ und hat gleichzeitig die Grün⸗ de. die für die Zurückhaltung der ehemaligen deutſchen Kolonien von dem Auslande vorge⸗ bracht werden, ſchlagend widerlegt. Deutſchland beanſprucht grundſätzlich das Recht auf Kolonialbeſit, wie dies auch jeder anderen, ſelbſt der klein⸗ ſten Nation der Welt, zuſteht, und muß jeg⸗ liche Argumentation, die ihm dieſes Recht e machen will, in aller Form zurückwei⸗ en. Deutſchland mit ſeiner auf engſtem Raum zuſammengedrängten großen Bevölkerung braucht Kolonien mehr als irgendjemand. Aus⸗ gerechnet Deutſchland aber ſoll keine Kolonien beſitzen? Ebenſo abwegig aber wie die Gründe, mit denen Deutſchland die Kolonien weggenom— men wurden, iſt auch die Begründung, die man dann und wann in der ausländiſchen Preſſe lieſt, wonach Deutſchland eine imperia⸗ liſtiſche Kolonialpolitik treiben und ſeine Ko⸗ lonien zu ſtrategiſchen Stützpunkten ausbauen würde. Nun zur wirtſchaftlichen Seite: 1. die Rohſtoff⸗Frage, * das heißt die Notwendigkeit für Deutſchland, Gebiete zu beſitzen, in denen mit eigener deutſcher Währung Rohſtoffquellen erſchloſſen werden können und aus denen ebenfalls mit deutſcher Währung Rohſtoffe für die Verſor⸗ gung der deutſchen Induſtrie zu kaufen ſind. Heute ſtehen Deutſchland die Rohſtoffquellen der Welt zwar offen, aber nur gegen Bezah⸗ lung in Deviſen, die wir nicht in genügendem Umfang beſitzen; 2. die Kolonien als Abſatzmarkt für Induſtrieartikel und als Feld für das deutſche Unternehmer⸗ tum. Hierbei ſind die Aufträge von den kolo⸗ nialen Verwaltungen für öffentliche Arbeiten beſonders zu erwähnen, die von großer Be⸗ deutung ſind. In fremden Kolonien gehen dieſe Aufträge faſt ausſchließlich an die Indu⸗ ſtrien der Mutterländer, bei denen unter deut⸗ ſcher Souveränität würde unſere Induſtrie natürlich das Primat haben: 3. die Entwicklungsmöglichkeiten in den Kolonien. Die Kolonien werden von dem heutigen Deutſchland in ſehr viel intenſiverer Weiſe ent⸗ wickelt werden können, und es wird eine viel großzügigere und langfriſtigere Wirtſchaftspla⸗ nung in ihnen durchgeführt werden können, als dies bei unſerer früheren freien Wirt⸗ ſchaftsführung möglich war. Es beſteht kein Zweifel, daß auf dieſe Weiſe nach einigen Jahren der Entwicklung aus den Kolonien ein erheblicherer Prozentſatz des ge⸗ ſamten deutſchen Rohſtoffbedarfs ge⸗ deckt werden kann als vor dem Kriege und zwar unter ausſchließlicher Inanſpruch⸗ nahme deutſchen Kapitals, alſo deutſcher Wäh⸗ rung. Wir hoffen, daß geſunder Menſchenverſtand und Wirtſchaftsraiſon auch auf dieſem Gebiet obſiegen und baldigſt eine gerechte Löſung fin⸗ den werden. (Fortſetzung auf Seite 2) London, 1. März. Es lohnt ſich nicht, jede einzelne jener deutſch⸗feindlichen Hetzmeldungen zu verzeichnen, mit denen eine gewiſſe Aus⸗ landspreſſe teils auf Grund eigener Erfindung, teils ohne Zweifel auf Anordnung von füdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Propa⸗ ganda zentralen Tag für Tag die öffent⸗ liche Meinung ihrer Länder überſchwemmt. Denn dieſe Lügen weiſen nicht nur hinſichtlich des Verbrecheriſchen ihrer Abſicht und des Ge⸗ meingefährlichen ihrer Wirkung, ſondern auch hinſichtlich ihrer Plumpheit eine nicht ge⸗ rade von beſonderer Intelligenz ihrer Herſteller zeugende Einſtellung auf. Als ihrer Bösartig⸗ keit wegen beſonders bemerkenswert darf jedoch eine Meldung des Marxiſtenblattes„People“ verzeichnet werden, das ſeinen Leſern erzählt, Deutſchland habe innerhalb der letzten Tage etwa 500 beſonders geſchulte Männer und Frauen damit beauftragt, die engliſchen Rüſtungspläne auszuſpionieren. Die Betreffenden ſeien„von einem geheimnis⸗ Leipzig. 1. März. Aus Anlaß der Groß⸗ kundgebung der Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ politik der NSDAP. wurde dem Führer und Reichskanzler folgendes Telegramm über⸗ mittelt: Zur Kundgebung für neue und fruchtbare Handelsbeziehungen zwiſchen freien u. ſelbſt⸗ bewußten Nationen ſind heute auf Ein⸗ ladung der Kommiſſion für Wirtſchaftspoli⸗ tik der NSDAP. 2500 führende Wirtſchafts⸗ mäner und amtliche Vertreter des In⸗ und Auslandes in Leipzig verſammelt. In dem feſten Glauben an den Sieg von Friedens⸗ willen und wirtſchaftlicher Vernunft über Unvernunft und Zerſtörung ſenden ſie dem Führer des deutſchen Volkes und dem Kanz⸗ ler des Deutſchen Reiches als Vorkämpfer Prag, 2. März. Der tſchechoflowakiſche Miniſterpräſident Hodza beantwortete am Montag eine Interpellation, die das heftig diskutierte Buch des bisherigen tſchechoſlowa⸗ kiſchen Geſandten Seba zum Gegenſtand hatte. Der Miniſterpräſident ging in ſeiner Ant⸗ wort zunächſt auf die vielbeachtete Tatſache ein, daß der tſchechoſlowakiſche Außenminiſter Dr. Krofta zu dieſem Buch das Vorwort ge⸗ ſchrieben habe. Hodza erklärte nun, es ſei dem Außenminiſter„nicht möglich geweſen, das ganze Buch in allen Einzelheiten durchzuſtu⸗ dieren“. Nicht als Ausdruck der Zuſtimmung zum Inhalt dieſes Buches ſei das Vorwort Die Leipziger Frü 11 Grundſtein zum Haus der deutſchen Arbeit. ter Mutſchmann, die Front einer Ehrenabteilung des Arbeitsdienſtes ab. hiahrsmeſſe eröffnet Nachdem Dr. Ley die Grundſteinlegung Bau des„Hauſes der deutſchen Arbeit“ gelegt hatte, ſchritt er, zuſammen mit Reichsſtatthal⸗ dum Preſſephoto, K.) „500 deutſche Spione“ Eine gemeine Jwecklüge des engliſchen Marxiſtenblalles„People“ vollen Man“, der vom Führer ſelbſt()) mit dieſer Aufgabe betraut worden ſei, ausgeſucht worden. Sie würden wahrſcheinlich als deutſche Touriſten auftauchen und ſeien be⸗ ſonders darin geſchult, ſich als Kommuniſten zu tarnen, um auf dieſe Weiſe aus den kom⸗ muniſtiſchen Arbeitern Geheimniſſe heraus⸗ zulocken. Was das Blatt mit dieſer unverſchämten Lü⸗ genmeldung erreichen will, liegt auf der Hand. Es hofft, den vor der Welt in Wort und Tat bekundeten Friedenswillen des Führers in Zweifel zu ziehen, die deutſchen politiſchen Ab⸗ ſichten in den Schmutz zu zerren und zu⸗ gleich die engliſche Oeffentlichkeit gegen den Gedanken einer Verſtändigung einzunehmen. Angſichts ſolcher bewußten Brunnenvergiftung drängt ſich von ſelbſt die Frage auf, ob es nicht im Intereſſe der europäiſchen Befriedung not⸗ wendig wäre, gegen dieſe Art von journaliſti⸗ ſchem Gangſtertum einzuſchreiten. Der Jührer an die Leipziger Tagung für Frieden, Ehre und Wohlſtand Völker ehrerbietige Grüße. Heil! gez. Bernhard Köhler. Leiter der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik. Der Führer ſandte folgendes Antwor⸗ telegramm: An Bernhard Köhler, Leipzig Der Kommiſſion für Wirtſchaftspolitik der NSDAP. und ihren Gäſten danke ich für die von ihrer Leipziger Tagung tele⸗ graphiſch übermittelten Grüße Ich er⸗ widere ſie mit aufrichtigen Wünſchen für Ihre Arbeir um Anbahnung neuer und engerer Handelsbeziehungen zwiſchen den Völkern. Adolf Hitler freier Eine Erklärung Hodzas zum Fall Seba „Ein Geſandler, der ſich in einer lilerariſchen Arbeit verſuchl“ geſchrieben, ſondern aus Gefälligkeit gegen⸗ über dem Geſandten,„der ſich in einer lite rariſchen Arbeit verſuchte.“ Im übrigen ſei das Buch Sebas,„wie jede literariſche Arbeit von Staatsbe⸗ amten“ weit davon entfernt. die Anſichten der Regierung oder irgendwelchee offizieller Stellen zum Ausdruck zu bringen. Die tſche⸗ choſlowakiſche Regierung halte es nicht für notwendig, Schritte zu unternehmen, um den durch das Buch angerichteten Schaden aus der Welt zu ſchaffen, wie das in der Interpella⸗ tion gefordert worden war. Die Regierung tue das deshalb nicht, weil„eine ganze Reihe von Aeußerungen Sebas in hohem Maße un⸗ richtig wiedergegeben“ worden ſeien. In einem gewiſſen Gegenſatz zu dieſer Stel⸗ lungnahme des Miniſterpräſidenten zu dem Buch Sebas ſteht dann ſeine anſchließende Mitteilung, daß die Regierung„nicht umhin könnte, die Berechtigung des Rücktrittsgeſu⸗ ches des Geſandten anzuerkennen, da er Ge⸗ genſtand von Angriffen gewiſſer Kreiſe“ ge⸗ worden ſei. —— die schweiz ſchüßk ſich vor hetz⸗ journaliſten Bern, 1. März. Das Eidgenöſſiſche Juſtiz⸗ und Polizeidepartement hat den Audens 05 italieniſchen Staatsangehörigen A. Prato, der nach übler Hetztätigkeit es vorgezogen hatte, ſeine Heimat zu verlaſſen, gegen die Auswei⸗ ſungsverfügung der eidgenöffiſchen Fremden⸗ polizei vom 9. Januar 1937 abgewieſen. Die ge⸗ nannte Verfügung der eidgenöſſiſchen Fremden⸗ — 90 hat die vom Genfer Staatsrat gegen den Völkerbundsjournaliſten A. Prato ausgeſpro⸗ chene Ausweiſung aus dem Kanton Genf auf deh. Gebiet der Eidgenoſſenſchaft ausge⸗ ehn — 2 ö — e * Ribbentrop ſpricht in Leipzig (Jortſetzung von Seite 1) Die im Ausland wachſende Einſicht über die Deutſchland widerfahrene Ungerechtig⸗ keit in der Behandlung der Kolonialfrage wird hoffentlich die Mandats mächte veranlaſſen, hier einmal von ſich aus die von uns erwartete großzügige Geſte freiwillig zu machen, was für eine endgültige Bereinigung der Atmoſphäre von größter Bedeutung wäre. „Ich glaube, Deutſchland kann dieſe Geſte ſogar verlangen, denn: Bei dem Prozeß der Wiedereingliederung Deutſchlands in die Reihe der Beſitzenden iſt Deutſchland freiwillig bereit, zur Befriedigung ſeiner Bedürfniſſe durch eine erneute unge⸗ heure Kraftanſtrengung des geſamten deutſchen Volkes die Hauptlaſt wiederum auf ſeine eige⸗ nen Schultern zu nehmen. Dies bedeutet nämlich praktiſch der Vierjahresplan. Es geht daher nicht an, daß die Welt auf der einen Seite ſagt, das materiell unzufriedene Deutſch⸗ land ſei gefährlich und auf der anderen Seite nicht gewillt iſt, Deutſchland zu helfen, ſondern ſogar vieles tut, um zu verhindern, daß wir ſatt und zufrieden werden. Ich glaube, daß die Außenwelt an dem Gelingen und an der ſchnellen Durchführung des Vierjahresplanes faſt genau in demſelben Maße intereſſiert ſein müßte, wie Deutſchland es ſelber iſt Denn: Hat es jemals in der Geſchichte eine beſſere Garantie für Ruhe und Frie⸗ den gegeben als ein zufriedenes und ſatu⸗ riertes Volk? Hier liegt nach meiner Auf⸗ faſſung die große außenpolitiſche Bedeu⸗ tung unſeres Vierjahresplanes. Ich bin der feſten Ueberzeugung, daß die deutſche Fähigkeit alle mit dem Vierjahres⸗ plan zuſammenhängenden Aufgaben löſen wird. Es iſt für uns Deutſche dabei ein Ge⸗ fühl der ungeheuren Beruhigung, daß dieſe Arbeit heute von einem einigen deutſchen Volk durchgeführt wird, und daß die Arbeit dieſer Millionen Hände nicht mehr, wie in früheren Jahren, unter dem ſteten Druck fremder Ein⸗ flüſſe und unter der jederzeitigen Möglichkeit gewaltſamer Eingriffe von außen vor ſich ge⸗ hen muß. Heute iſt der Garant für die Ruhe und Sicherheit des ſchaffenden Deutſchland unſere neue und ſtolze junge Wehrmacht, und die deutſche Wirtſchaft kann unſerem Führer nicht dankbar genug ſein, daß er ihr wieder den unentbehrlichen Schutz gegeben hat, ohne den ſie, wie die bittere Erfahrung uns ge⸗ lehrt hat, niemals exiſtieren könnte. Gegen die heter im Ausland Die Schaffung dieſer Wehrmacht war aber die Vorausſetzung für die Stellung und Wie⸗ derherſtellung des Anſehens unſeres Volkes in der Welt. Deutſchland hat heute als Groß⸗ macht ſeinen natürlichen Platz unter den Na⸗ tionen wieder eingenommen. Es iſt einig un⸗ ter der Führung Adolf Hitlers. es iſt ſtark durch das Wiedererſtehen ſeiner Armee. und es iſt im Begriff. ſich auch wirtſchaftlich un⸗ abhängig zu machen. Dieſe einfachen Tatſa⸗ chen ſcheinen aber für gewiſſe Kreiſe des Aus⸗ landes genügend Grund zu ſein. um nach wie vor gegen Deutſchland zu hetzen und Deutſchland zu verdächtigen. Ich weiß aus Erfahrung, daß dieſe Hetze zumeiſt nicht der wirklichen Einſtellung der fremden Völker entſpricht, ſondern daß landfremde und von dunklen Mächten abhängige Elemente aus Abneigung. Neid. Mißgunſt oder ſonſtigen anderen Motiven Deutſchland ſchädigen wollen und die ihnen leider Gottes im Auslande reichlich zur Verfügung ſteben⸗ den Propagandamittel hierfür einſetzen. Es iſt nun eine bedauerliche Tatſache, daß dieſe internationalen kommuniſtiſchen Hetzer immer wieder Helfershelfer in den verſchiedenen Ländern finden. Dieſen nahen ſie ſich meiſtens unter dem Mantel der De⸗ mokratie und erklären, der Bolſchewismus ſei eine nationale demokratiſche Angelegenheit Rußlands und damit der weſtlichen Demo⸗ kratie nahe verwandt, die einzige Gefahr aber für die Demokratien ſeien Nationalſozialis⸗ mus und Faſchismus. Die ſo eingefangenen Einfältigen, die an das eiſerne Doama der bolſchewiſtiſchen und kommuniſtiſchen Weltre⸗ volution immer noch nicht glauben können oder wollen, ſpielen dann leider nur zu oft das Spiel diefer radikalen Vorkämpfer der Weltrevolution, denen ſie in ihrer meiſt vagen und unbeſtimmten bürgerlichen Einſtellung nicht gewachſen find. Die auf den gleichen Weltanſchauungen des Nationalſozialismus und des FTaſchis · mus beruhende gemeinſame Abwehrſtel⸗ lung Deutſchlands und Italiens gegen die bolſchewiſtiſche Zerſetzung iſt die ſtärkſte Garantie gegen ein erneutes Einniſten dieſer Gefahr in Mitteleuropa. Es iſt deulſchlands aufrichliger Vunſch daß auch weitere Kulturländer ſich der Not⸗ wendigkeit gemeinſamer Abwehr gegen dieſe Weltgefahr bewußt werden möchten. Den Kern der Zweckpropaganda der Komin⸗ tern bildet die angebliche Gefahr des Natio⸗ nalſozialismus und Faſchismus für den Weltfrieden. Nur infolge dieſer konſtanten u. aus unzähligen Kanälen immer wieder neu geſteiften Hetzyropaganda gegen Deutſchland und gegen die NSDAP. iſt es zu verſtehen. daß man heute im Auslande oft den ſeltſam⸗ ſten Unterſtellungen, Behauptungen. Frogen uſw. begegnet, die immer auf einen Zweifel an Deutſchlands Friedensliebe binauslaufen. Dabei ſind die Ziele des deutſchen Volkes durch die großen Reden des Führers viel ein⸗ gehender vor der Welt feſtgeleat worden, als dies überhaupt je durch einen anderen Staats⸗ mann geſchah. Ein weiterer beliebter Angriffspunkt der Komintern iſt und bleibt die deutſche Aufrüſtung, die deutſche Armee. Niemand weiß beſſer als wir ſelbſt, was das deutſche Volk den Männern zu verdanken hat, die in den letzten Jahren die neue deutſche Armee aufgebaut haben. Die Anerkennnung des Auslandes hierfür iſt für uns ſehr ſchmeichelhaft, aber ich glaube, daß hier ein offenes Work über die Rüftung⸗⸗ geſchichte der lehlen vier Jahre vonnöten iſt: Wie war denn die Lage bei der Machtergrei⸗ fung durch den Nationalſozialismus? 14 Jahre lang war Deutſchland wehrlos. Das deutſche Volk mußte gewärtig ſein, daß jederzeit jeder Nachbar ins deutſche Land einmarſchiere, wenn Deutſchland irgend eine Handlung vornehme, die ihm nicht paßte. Während dieſer Zeit wa⸗ ren ſämtliche anderen Länder teils zur See, teils zu Lande meiſt hoch gerüſtet und in der Lage, jederzeit ihr Land gegen einen etwaigen Eindringling zu beſchützen. 2 Der Führer erklärte der Welt mit der Macht ⸗ ergreifüng, daß er dieſen Zuſtand nicht wei⸗ ter dulden würde. Er verlangte die Gleichberechtigung und die Erreichung derſelben durch Einlöſung des Abrüſtungsverſprechen⸗ der anderen und Deutſchland ſetzte ſich für die Abrüſtung ein, indem er erklärte, bis zum letz⸗ ten Maſchinengewehr abrüſten zu wollen, wenn die anderen dasſelbe täten. Als es klar wurde, daß die Welt nicht daran dachte abzurüſten, und auch nicht daran dachte, Deutſchland die Gleichberechtigung zu geben, als ferner alle bekannten Angebote des Führers für Rüſtungsbegrenzung geſcheitert waren, har delte der Führer und ſtellte durch die Wieder⸗ erſchaffung der deutſchen Armee das Gleich⸗ gewicht und den Zuſtand her, in deſſen Genuß die anderen Nationen ſchon immer waren. Die Reaktion auf dieſe Maßnahme, durch die Deutſchland ſich lediglich in den Verteidigungs⸗ uſtand verſetzte, in dem die anderen Länder ſelbſtverſtän lich immer waren, beſtand in An⸗ griffen gegen die angeblich aggreſſiven deut⸗ ſchen Abſichten! Als Antwort auf die deutſche Aufrüſtung, durch die ja die deutſche Armee völlig neu ge⸗ ſchaffen werden mußte, reagierte man nun mit weiteren gewaltigen Aufrüſtungen oder Rü⸗ ſtungsprogrammen über die bereits beſtehenden Rüſtungen hinaus. Deutſchland reagierte hier⸗ auf nicht mit Angriffen auf dieſe gewaltigen Mehrrüſtungen, ſondern mit der Erklärung, daß das Maß ſeiner Verteidigung jedes Land ſelbſt beſtimmen könne. Nun kommt das Seltſame: Man nimmt dieſe Haltung Deutſchlands als das Selbſtverſtänd⸗ lichſte von der Welt zur Kenntnis, hetzt aber ſeinerſeits gegen die deutſche Aufrüſtung ebenſo tapfer weiter. Deutſchland verſteht eine ſolche Haltung nicht und lehnt ſie ſcharf ab. Man erkennt hieran wieder deutlich die Gift miſche⸗ rei der dunklen Mächte, die nichts als Unruhe und Unheil in die Völker hin⸗ eintragen wollen, weil ſie nur von Unheil und Unfrieden leben können. Ich darf in dieſem Zuſammenhang nochmals an den erſten Appell unſeres Führers vom 30. Januar erinnern,„daß es unmöglich iſt, zu einer wirklichen Befriedung der Völker zu kom⸗ men, ſolange der fortgeſetzten Verhetzung durch eine internationale un verantwortliche Klique von Brunnenvergiftern und Meinungsfälſchern nicht Einhalt geboten wird.“ Ich glaube, daß der geſunde Sinn der Völker früher oder ſpäter dieſen Hetzern das Handwerk legen wird. Zum Rüſtungsthema möchte ich ſchließlich noch folgendes ſagen: Die Abrüſtung und Rüſtungsbegrenzung hat bedauerlicherweiſe verſagt. Das einzige kommen einer n„ das wäh⸗ rend der letzten vier Jahre zuſtandekam, iſt das deutſch⸗engliſche Flottenabkommen, das der weiſen Einſicht unſeres Führers und der klugen Vorausſicht britiſcher Staatsmänner zu verdanken iſt. Wenn auf dieſes eine Abkom⸗ men keine weiteren Schritte in dieſer Richtung folgten, auf die Deutſchland ſo ſehr gehofft hatte, wenn die großen Bemühungen des Füh⸗ rers zu einer Rüſtungsverſtändigung mit Frank⸗ reich in den letzten Jahren nicht zum Erfolg führten, wenn es auch nach dieſen Erfahrungen der letzten Jahre unendlich ſchwer 17 eine allgemeine Rüſtungskonvention in dieſer Welt zuſtande zu bringen, ſo glaube ich doch nicht an ein uferloſes Wettrüſten. Ausſchlagebend iſt immer der tat⸗ ſächliche Wille der Regierungen zum Ausgleich, zur Verſtändigung. Daß das neue Deutſchland dieſen guten Willen hat. haben die großen politiſchen Angebote des Füh⸗ rers an die Nachbarn zur Genüge bewieſen. Der Vierjahresplan iſt ein erneuter Beweis hier⸗ für auf dem Gebiete der Wirtſchaft. In demſelben Maß, in dem es durch den Vier⸗ jahresplan gelingt, Deutſchland wieder in die Reihe der wirtſchaftlich geſunden und ſolide e Völker einzureihen, wird ein gro⸗ er Teil der Schwierigkeiten und Hemmungen, wie Deviſeneinſchränkungen, Einfuhrkontingen⸗ tierungen uſw. verſchwinden, die heute das deutſche Wirtſchaftsleben und den Austauſch mit dem Ausland belaſten. Freilich wird dies niemals eine Rückkehr zu den alten liberaliſtiſchen Wirtſchaftsprinzipien bedeuten. Die gewaltigſte Umwälzung„die der heutigen Zeit erſt die Vorausſetzung für alle Re⸗ formen ſchuf, iſt und wird immer die völlige weltanſchauliche und moraliſche Neueinſtellung des deutſchen Volkes ſein. Der Führer hat durch die Schöpfung der nationalſozialiſtiſchen Weltauffaſſung dem deutſchen Voll völlig neue Wege ge⸗ wieſen. die von den Männern ſeines Ver⸗ trauens allenthalben mit Tatkraft und Ent⸗ ſchloſſenheit und Zuverſicht beſchritten werden. Das deutſche Volk iſt optimiſtiſch. Schon das Straßenbild zeigt den Unterſchied gegen frü⸗ her. Statt der müden, verdroſſenen Geſichter. denen man früher täglich begegnete, ſieht man heute fröhliche Menſchen. Durch die Straßen marſchiert in ſingenden Kolonnen die deutſche Jugend, die deutſche Arbeiter⸗ ſchaft findet heute Kraft durch Freude, man ſieht, daß wieder Lebensmut in das deutſche Volk eingezogen iſt. Der Vierjahresplan iſt ein Ausdruck die ⸗ ſer Lebensbejahung und iſt auch ein deutliches Ja zu einer endgültigen Geſundung der deutſchen Volkswirtſchaft. Dieſe Geſun⸗ dung iſt für die Welt von vitalſter Bedeutung. Denn: Der Welthandel kann nicht zu neuer Blüte kommen, wenn Deutſchland ausfällt. Ein blühender Welthandel iſt der beſte Garant des Friedens. Daß Deutſchland heute nach tiefem Verfall auf dem Wege zur Geſundung und zu neuer Kraft iſt, iſt das große Wunder des National⸗ ſozialismus. Der Mann, der dies vollbrachte und damit heute ſchon dem Weltfrieden einen unſchätzbaren Dienſt geleiſtet hat, iſt unſer Führer Adolf Hitler. nnn 8— Die zugige Biscaya-Ecke Die Sowjets haben jetzt im Londoner Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß erklärt, daß ſie ſich an der Seekontrol'l'e Spaniens nicht beteiligen werden. In der vorletzten Ausſchußſitzung hat der Sowietbotſchafter mitgeteilt, daß ſeine Regierung eine Kontroll- ſtrecke im Mittelmeer verlange, weil es an der Biskaya⸗ Ecke„zu ſtürmiſch“ ſei. Freilich ging nun ein vergnüates Schmun⸗ zeln über die Seefeſtigkeit der ſowjetruſſiſchen Marinehelden durch die Welt. Aber dieſes Schmunzeln allein genügt doch nicht. Gegen⸗ ſtand des Schmunzelns kann eigentlich nur die täppiſch⸗linkiſche Ausrede ſein. die erſichtlich von einem Sowjet⸗„Diplomaten“ ausgedacht worden iſt, der niemals Schiffsplanken unter ſeinen Beinen gefühlt hat. Man wird nicht fehlgehen, für die Weigerung Rußlands an⸗ dere Gründe zu ſuchen: Einmal kam es den Sowjetruſſen mit ihrem Wunſch nach einer Beteiligung an der Seekontrolle nur darauf an, die Kontrolle, die ſie angeblich ſo heiß herbeiſehnten, zu verzögern. Als zweiter Grund mag mitgeſpielt haben. daß die Veir'ſorgung der ruſſiſchen Kon⸗ trollſchiffe mit Nachſchub an Menſchen und Material ſchwierig und koſtſpielig war. Der dritte Grund ſcheint uns aber eigentlich ausſchlaggebend. Sowjetrußland betreibt eine ungemein aktive Flottenpolitik. die es nach beſter Möglichkeit geheimzuhalten ſucht. Mos⸗ kau hält die Baupläne und die Armierungs⸗ zahlen ſeiner Schiffe ſehr aeheim und begnügt ſich im allgemeinen, einige unbeſtimmte und nichtsſagende Prozentziffern anzugeben, wäh⸗ rend die alten Seemächte, wie ein einfacher Blick in ein Taſchenbuch für Kriegsflotten zeigt, ungleich offenherziger ſind. wenn ſie ſelbſtwerſtändlich auch ihre Spezial kon⸗ ſtruktionen nicht an die aroße Glocke hängen. Wie ungeheuer die Sowjetrüſtungen auf maritimem Gebiete ſind. gina neulich aus einem ſenſationellen Enthüllungsartikel des Flottenkorreſpondenten des„Daily Telegraph“ hervor, der die Engländer auf die unliebſame Tatſache aufmerkſam machte, daß Sowjetruß⸗ land die ſtärkſte U⸗Boot⸗Macht ſei. Und wohl⸗ verſtanden, dabei handelt es ſich nicht allein um U-Boote von kleiner Tonnage für flaches Gewäſſer, ſondern um Typen bis zu 1400 Tonnen. Die ruſſiſchen 800⸗t.⸗Boote haben be⸗ reits einen Fahrbereich von 7000 Seemeilen, der zehnfachen Entfernung Kopenhagens von Leningrad. * Einen ungewöhnlich harten Winter, der außerordentlich früh einſetzte, hat es in dieſem Jahre in Spanien gegeben. Dadurch ſind die militäriſchen Operationen ſtark beein⸗ trächtigt worden. Unter anderem iſt auch die Offenſive Francos gegen Madrid erſt im Ne⸗ bel und Matſch und nachher im Schnee und im Eis ſteckengeblieben. Die hohen Berge nördlich von Madrid, um deren Kämme lange und erbittert gerungen wurde, waren ein na⸗ türliches Hindernis für den Fortgang der mi⸗ litäriſchen Operationen. Trotzdem iſt das Ergebnis dieſes Winter⸗ feldzuges nicht unbedeutend. Die Abſchnü⸗ rung Madrids durch die nationaliſtiſchen Siege an der Jarama⸗Front iſt ſo aut wie vollendet. Jedenfalls iſt die rote Stellung in der ſpaniſchen Hauptſtadt auf die Dauer un⸗ haltbar geworden. Im Norden iſt die militä⸗ riſche Lage ziemlich ſtationär geblieben. Al⸗ lerdings haben die roten Haufen in den letz⸗ ten Tagen in großen Maſſen die aſturiſche Stadt Oviedo ſtark angegriffen, und es ge⸗ winnt den Anſchein, als ob die tapferen Ver⸗ teidiger dieſer vorgeſchobenen nationaliſtiſchen Stellung allmählich in eine ſchwierige Lage geraten würden. Das Beſtreben der roten Machthaber. irgendwo einmal einen taktiſchen Einzelerfola zu erzielen, iſt verſtändlich ge⸗ nug. Sie brauchen irgend etwas. um den ge⸗ ſunkenen Mut ihrer Anhänger wieder anzu⸗ feuern, nachdem ſie ihnen haben erzählen müſſen, daß Malaga verloren gegangen iſt u. daß die roten Milizen vor Madrid in immer wiederholten vergeblichen Anſtürmen un⸗ glaubliche Verluſte erlitten haben. Was die Einnahme Malagas anbetrifft, ſo bedeutet ſie für die nationaliſtiſche Kriegfüh⸗ rung einen unſchätzbaren Gewinn. General Franco hat dadurch einen brauchbaren Kriegs⸗ hafen an der ſpaniſchen Südküſte erhalten. Die Bedrohung ſeiner Verbindungen mit Ma⸗ rokko iſt endlich vorüber. * Der Feldzug dieſes Winters ſtand für die Nationaliſten von vornherein im Zeichen des wachſenden roten Widerſtandes. Die Verſtei⸗ fung kam dadurch zuſtande, daß Sowjet⸗ rußland und ſeine Helfershelfer in anderen Ländern ſtarke Trup⸗ penmaſſen nach Spanien warfen. Dort wurden die ſogenannten internationa- len Brigaden organiſiert. die aus komman⸗ dierten ſowjetruſſiſchen Soldaten beſtanden, aber auch aus angeworbenen Söldnern, die über Frankreich nach Rotſpanien einreiſten und die ſich aus Frankreich ſelbſt, aus Eng⸗ land, der Tſchechoflowakei, Holland. Belgien uſw. rekrutierten. Ein großer Teil dieſer ſoge⸗ nannten Freiwilligen möchte am liebſten ſo⸗ fort in die Heimat zurückkehren. denn man hatte dieſen Leuten goldene Berge verſprochen und jetzt werden ſie von den eigenen Maſchi⸗ nengewehren niedergeſchoſſen, wenn ſie das Kriegführen für die in Barcelona und Va⸗ lencia praſſenden roten„Führer“ ſatt bekom⸗ men haben. Eine weſentliche Aenderung der Geſamtla⸗ ge iſt nun dadurch hervorgerufen worden, daß die Abſperrung ganz Spaniens gegen die weitere Zufuhr von ausländiſchen „Freiwilligen“ jetzt endlich, allerdings ſechs Monate zu ſpät, durchgeführt worden iſt. Wir müſſen abwarten, wie dieſe Sperre ſich prak⸗ tiſch auswirkt Für die Operationen in Spanien ſelbſt be⸗ deutet das Ende des Winters zweifellos eine Erleichterung. Nunmehr wird unter Uniſtän⸗ den auch die Gebirgsfront nördlich von Ma⸗ drid, die in den letzten Monaten faſt völlig er⸗ ſtarrt war wieder in Bewegung kommen. Es wird die Möglichkeit zu größeren Operationen gegeben ſein, nachdem der ſpaniſche Bürger⸗ krieg im Laufe des Winters an faſt allen Fronten zum Stellungskrieg geworden war. Wenn die Abſperrung Spaniens gegen den Zuzug ausländiſcher Streitkräfte ernſthaft durchgeführt wird, dann dürfte ſich vermutlich auch ſehr bald herausſtellen, daß die ſpani⸗ ſchen nationaliſtiſchen Kräfte an innerem mo⸗ raliſchen Wert den roten Horden gewaltig überlegen ſind. Und ſchließlich geben in allen militäriſchen Auseinanderſetzungen letzten 7 dieſe moraliſchen Energien den Aus⸗ ſchlag. Der neue Völlerbundskommiſſar in Danzig Danzig, 1. März. Der neue Danziger Völ⸗ kerbundskommiſſar Prof. Burckhardt traf am Montag nachmittag mit ſeiner Gattin in Danzig ein. Bei ſeiner Ankunft wurde er von Staatsrat Dr. Böttcher als Vertreter der Danziger Regierung begrüßt. Von polniſcher Seite war der diplomatiſche Vertreter Polens in Danzig, Chodacki, zur Begrüßung auf dem Bahnhof erſchienen. Der Präſidenlenwechſel in Finnland vollzogen 190 Helſinki, 1. März. In einer feierlichen Sitzung des finniſchen Reichstags erfolgte am Montag der Wechſel in der Präſidentenſchaft. Auf den vollbeſetzten Tribünen hatte ſich das geſamte diplomatiſche Korps, darunter auch der deutſche Geſandte von Blücher, eingefunden. Dem ſcheidenden Präſidenten Spinhufpu.d wurden zahlreiche Beweiſe für die Anhänglich⸗ keit ſeines Volkes zuteil. Die Preſſe aller Kich⸗ tungen erklärt, daß ſeine nun abgeſchloſſene Amtstätigkeit der inneren Feſtigung und dem allgemeinen Auſſtieg Finnlands gedient habe. Gleichzeitig verſicherte die geſamte Preſſe dem neuen Präſidenten Kallio ihre Loyalität. Kallio erwähnte in ſeiner Antrittsrede im Reichstag auch die außenpolitiſchen Beziehun⸗ gen Finnlands. Seine Aeußerungen bewegten ſich im Rahmen der bekannten früheren Regie⸗ rungserklärungen. 55 Nach der Feſtſitzung im Reichstag verabſchie⸗ dete ah Prafcden Spinbufud im Präſtdenten⸗ ſchloß von den Mitgliedern des Staatsrats und dem diplomatiſchen Korps, das dann dem neuen Präſidenten Kallio vorgeſtellt wurde. glele Beſſerung im Befinden Grazianis Ro m, 1. März. Nach einer aus Addis Abeba eintreffenden amtlichen Meldung ſchreitet die Beſſerung im Befinden des Vize⸗ königs Marſchall Graziani ſtetig fort, ſodaß er binnen weniger Tage völlig ge⸗ neſen ſein wird. Nach einer Unterſuchung N16 Profeſſor Frugoni ſei jede innere Komplikation als ausgeſchloſſen zu betrachten. Der Vizekönig hat trotz ſeiner Verwundung ohne Anter⸗ brechung die oberſte Leitung der Regierungsge⸗ ſchäfte in Aethiopien weitergeführt. der Flreil im Fünflirchener Kohlenrerier Budapeſt, 1. März. Dem Streik im Fünf⸗ kirchener Kohlenrevier haben ſich auch die zur chriſtlich⸗ſozialen§ewerkſchaft gehörenden Arbei⸗ ter angeſchloſſen. Wie die Blätter berichten, wird die Gendar⸗ merie unter allen Umſtänden die Ruhe und Ord⸗ nung im Kohlenrevier aufrecht erhalten. Unter gar keinen Umſtänden könne zugelaſſen werden, daß die Arbeitswilligen von den Streikenden behindert werden. Wie die Bergwerksdirektion mitteilt, haben ſich bei Schichtwechſel in den Nachmittagsſtunden etwa 10 bis 12 v. H. der Geſamtbelegſchaft zur Aufnahme der Arbeit ge⸗ es Zu Ruheſtörungen ſei es nirgends ge⸗ ommen. Fernkabel Belgrad— Marſeille eröffnet Belgrad, 1. März. In Igalo in der Bucht von Kattaro fand am en in Be⸗ en f des franzöſiſchen und des jugoſlawi⸗ chen Poſtminiſters die feierliche Eröffnung der Fernkabellinie Belgrad— Igalo— Marſeille ſtatt, durch die der Kabelverkehr zwiſchen Jugo⸗ 5 flawien und Frankreich hergeſtellt wird. ——— 0 9 belom⸗ ſamtſa⸗ u, daß len; dichen ſechz 1. Vir 12 bit be⸗ o eine nan. on Na⸗ ulli er, men. Ez Aatibnen Birger, aſt allen en Wu. aeg en Anlhaft mullich ſpani⸗ n mo⸗ waltig allen letzten Aus⸗ un iget Vl, It tuj attin in e et von elet det volniſchet t Polens auf den Alan. erlichen 1 We ſich das auh der gefunden. ford hänglich⸗ ler Nich Achloſſene und den nt habe ſe den lität. ede im eziehun⸗ ewegten u Regie; nabſchi⸗ ſidenten⸗ tüts und m neuen Al 5 Abeht itet die Vize“ tetig öllig ge g dug pfllation zelön 190 ö Unter⸗ tungs de — 77 — fl. New Vork, im Februar. Kürzlich wurden hier zwei Ereigniſſe aus⸗ lübrlich von der Preſſe behandelt und in einen direkten Zuſammenhang gebracht, nämlich die Ernennung George Bonnets zum franzöſiſchen Botſchafter in Washington und der amerika⸗ niſche Beſuch Sir Walter Runcimans, der als alter Freund des Präſidenten Gaſt im Weißen Hauſe war und ſeinen Waſhingtoner Aufent⸗ balt um zwei Tage verlängerte. Warum, fragt man ſich in politiſchen Kreiſen, durchbricht die franzöſiſche Regierung ihren Brauch und er⸗ letzt den Berufsdiplomaten, Andre de Labou⸗ laue, der ſich in der Bundeshauptſtadt der Be⸗ liebtheit und eines großen Einfluſſes erfreut, durch George Bonnet, der wie Sir Walter Nunciman Wirtſchafts⸗ und Finanzfachmann von Ruf iſt? Wir müſſen, um dieſe Frage beantworten zu können, den amerikaniſchen Preſſemeldungen folgen, und zunächſt auf die amerikaniſche Neu⸗ tralitätsgeſetzgebung eingehen. Die vorläufige Bill, die jetzt auch die Bür⸗ gerkriege einſchließt, läuft am 1. Mai ab. Senator Pittman, der Vorſitzende des Senats⸗ ausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten, hat, ſelbſtverſtändlich im engſten Einvernehmen mit dem Weißen Haus— das Geſetz. das nach dem 1. Mai endgültig werden ſoll, derart er⸗ gänzt, daß der Präſident der Vereinigten Staa⸗ ten die Ermächtigung erhält, künftig im Kriegsfalle die Ausfuhr nicht nur von Waffen. Munition und ausgeſprochenem Kriegsmate⸗ rial, ſondern darüber hinaus, wenn er es für angebracht halten ſollte, von allen anderen Baren und Gütern an Kriegführende zu unter⸗ binden. Es kann nicht ſtark genug unterſtrichen wer⸗ den. daß der Präſident, die Regierung und die überwältigende Mehrheit des Kongreſſes nur von dem einen einzigen Gedanken beherrſcht werden, in einem künftigen Konflikt die wirk⸗ lich hundertprozentige Neutralität der Ver⸗ einigten Staaten ſicherzuſtellen. Sie ſind von dem ehrlichen Willen be⸗ ſeelt, Amerika nicht wieder, wie im Jahre 1917, von der Wallſtreet und ihren Hinter⸗ männern in einen Krieg hineinziehen zu 5 laſſen. Wenn ſich dieſe Einſtellung heute in Waſ⸗ hington und im amerikaniſchen Volk durch⸗ ſetzen konnte, ſo iſt der Grund zu einem nicht geringen Teil darin zu ſuchen, daß die Alliier⸗ ten ihren Kriegsſchuldverpflichtungen nicht nachkamen. Mit aufgelaufenen Zinſen beträgt heute die Schuld der Alliierten an die Ver⸗ einigten Staaten ſchätzungsweiſe zwiſchen dreizehn und vierzehn Milliar⸗ den Dollars. 5 In Waſhington ging man daran, eine feſt⸗ umriſſene Neutralitätspolitik zu formulieren. die zu einem nicht geringen Teil darauf zurück⸗ zuführen iſt. daß die früheren Alliierten mit Allen ihren Kriegsſchuldenverpflichtungen in Verzug blieben und dadurch die amerikaniſche Abneigung gegen eine neue Verwicklung in einen außeramerikaniſchen Konflikt ſtärkten. Von Paris und dann von London aus wurden aber ausgerechnet in dieſem Zeitpunkt Mel⸗ dungen in die amerikaniſche Preſſe lanziert, wonach nicht nur England, ſondern auch Frank⸗ reich neuerdings geneigt ſei mit Amerika über die Kriegsſchuldenfrage zu ſprechen. Von offizieller Seite ſtammende Meldungen geben offen zu, daß der Präſident von„einem perſönlichen Freunde, der überdies noch dem britiſchen Kabinett angehört“, einen Bericht aus erſter Hand über die Lage in Europa zu erhalten wünſchte. Die Zeitungen gehen wei⸗ ter und unterſtreichen, daß den Engländern wiederum— und darin liege die Bedeutung des Beſuches Sir Walter Runcimans— ganz zweifellos daran gelegen ſein müßte, aus beru⸗ ſenem Munde in Waſhington zu erfahren, wie die amerikaniſche Neutralitätspolitik in der Wirklichkeit ausſehen würde. Ganz klar drückt ſich eine Waſhingtoner Meldung der„New Vork Times“ aus, wonach Runciman darum zu tun geweſen ſei, vom Prä⸗ ſidenten perſönlich zu erfahren, wieweit ſich das Neutralitätsgeſetz im Falle eines Konfliktes auswirken würde, da England zögern könnte, über ein engliſch⸗amerikaniſches Handelsabkom⸗ men zu verhandeln, wenn ihm im Kriegsfalle der amerikaniſche Markt verſchloſſen würde. Aber auch das größte Oppoſitionsblatt, die republikaniſche „New Pork Herald Tribune“, die übrigens im franzöſiſchen Fahrwaſſer ſchwimmt, gelangt zu ganz ähnlichen Feſtſtellungen. Schon ſeit Wochen äußert die Preſſe ihre Zweifel darüber, ob das Neutralitätsgeſetz wirklich nach jeder Richtung hin die Neutrali⸗ tät der Vereinigten Staaten im Kriegsfalle ſicherſtelle. Amerikaniſche Firmen könnten, wie erklärt wird, ohne den Wortlaut des Geſetzes zu verletzen, die Kriegsführenden indirekt, alſo über neutrale Länder beliefern. Da ſowobhl England wie Frankreich über ge⸗ nügende Geldmittel verfügen würden, könnten ſie dann ſehr bald beſtimmen, welche Länder von dieſer Belieferung mit amerikaniſchem Material ausgeſchloſſen werden ſollen. Im Neutralitätsgeſetz wird von der„Ausfuhr“ von Kriegsmaterial und anderen Waren geſprochen. Die„New Pork Times“ werfen dann auch noch in einem Leitartikel ganz offen die Frage auf. wieweit in einem Konflikte Kriegsmaterial. Lebensmittel und alle anderen Waren, über die der Präſident das Ausfuhrverbot verhängt. auf britiſchen Schiffen. alſo nicht unter ameri⸗ kaniſcher Flagge, fortgeſchafft werden können. nachdem ſie von den Engländern auf dem ame⸗ rikaniſchen Markt mit Bargeld gekauft wurden. Vielleicht würde, meint das Blatt, bevor man an die Verſtopfung dieſes Loches im Neutra⸗ litätsgeſetz ginge, dann wieder die Theſe Ba⸗ ruchs— der bekanntlich ſeit Woodrow alle amerikaniſchen Präſidenten beraten hat— Be⸗ achtung finden Vielfach will man auch den amerikaniſchen Außenhandel in Kriegszeiten gorgen um die Us A-neukralilät England und Frankreich als Rohſtoff-Refleklanken auf die„Caſh and Carry⸗Baſis“ abſtellen, was bedeuten würde. das der Kriegführende, der auf dem amerikaniſchen Markt aufkauft und in bar bezahlt, auch ſeine Waren auf ſeinen Schif⸗ fen fortſchaffen kann. Zweifellos will der Präſident dem Frieden und friedlichen Wiederaufbau dienen, was ja auch daraus hervorgeht, daß er auf eine Kon⸗ ferenz der maßgebenden Wirtſchaftsmächte hin⸗ zuarbeiten ſcheint. Aber ſchon aus dieſem Grunde dürfte zweifellos die amerikaniſche Preſſe recht haben, die nicht daran glaubt, daß zwiſchen Rooſevelt und Sir Walter Runciman ausſchließlich über ein engliſch⸗amerikaniſches Handelsabkommen geſprochen wurde. Nichts lag daher näher, als daß ſie die Reiſe Sir Walter Runcimans., außerdem aber die Ernennung George Bonnets zum fran⸗ zöſiſchen Botſchafter mit allen Fragen in Zu⸗ ſammenhang brachte, die in den vorſtehenden Zeilen geſtreift wurden. lein Welthandel aus Zwang und Not Rede Bernhard Köhlers Der Leiter der Kommiſſion für Wirtſchafts⸗ 'olitik der NSDAP., Bernhard Köhler. ührte in ſeiner bedeutungsvollen Rede u. a. aus: i Nahezu in allen Ländern, deren Wirtſchaft durch einen hohen Stand gewerblicher Erfolge gekennzeichnet iſt, hat ſich das Bild der wirt⸗ ſchaftlichen Lage innerhalb des letzten Jahres entſcheidend geändert. Dennoch iſt die Steige⸗ rung der nationalen Erzeugung in den neu auf⸗ eblühten Volkswirtſchaften weſentlich hö⸗ 27 als die Steigerung ihres Außenhan⸗ els. für uns bedeutet dies eine Beſtätigung da⸗ Ur. daß das erſte Ziel wirtſchaftspolitiſcher Führung die innere Geſundheit der natio⸗ nalen Wirtſchaft ſein muß und daß erſt von 9 4 Volkswirtſchaften aus wieder ein lühender und ſeinen Teilnehmern nütz⸗ licher Welthandel entſtehen kann. Nach dische 2 der Tatſache, daß die natio⸗ nalſozialiſtiſche Wirtſchaftspolitik in keiner Hinſicht eine Politik der Abſchließung vom Welthandel und eine Nichtachtung des Wertes weltwirtſchaftlicher Beziehungen iſt, wies der Vortragende 9 hin, daß man von internationalem Wirtſchaftsfrieden nicht ſpre⸗ chen kann, wenn gleichzeitig ein inter natio⸗ naler Währungskrieg tobt. Er hob in dieſem Zuſammenhang die Stabilität der eigenen Währung hervor, die ihren Cha⸗ rakter als autonome Leiſtungswäh⸗ r u 0 auch nicht ändern werde, wenn eines Ta⸗ ges Verrechnung und Spitzenausgleich über einen allgemein anerkannten Goldpreis wieder möglich ſein ſollte. Auf die Rüſtungsfrage Auſbabe betonte der Redner, unbeſchadet der Aufgabe, unſere Rüſtung ſo zu geſtalten, daß ſie den unbedingten Schutz 5 0 Freiheit und unſerer Ehre gewährt, ſind wir um jeden Mann froh, den wir nicht für die Bewaff⸗ nung, ſondern für die Bereicherung und Ver⸗ eee e Vaterlandes arbeiten laſſen können. ir würden durchaus an der Ent⸗ wicklung eines neuen blühenden Welthandels verzweifeln müſſen, wenn wir nicht überzeugt wären, daß die natürlichen Kräfte der Völker vor allem geſunde und in ſich gefeſtigte Volks⸗ wirtſchaften hervorzubringen vermögen. Nicht gegenſeitige Abhängigkeit zur Deckung der nackten Notdurft, ſondern Austauſch freier Leiſtungen ur gegenſeitigen Bereicherung iſt der Sinn des elthandels. Die natürliche Außenhandelsgrundlage eines Volkes iſt nicht ſein Mangel an le⸗ bensnotwendigen und unentbehrlichen Gü⸗ tern, ſondern der Ueberſchuß ſei⸗ ner Leiſt ung und Kunſtfertig⸗ keit, mit dem es in Austauſch und Wett⸗ bewerb zu anderen Leiſtungen und Fertig⸗ keiten treten kann. Hier und nirgends anders liegen die großen Möglichkeiten künftigen Welthandels. Kein Volk ſoll glauben, dem Leiſtungswettſtreit ent⸗ gehen und ihn durch künſtliche Monopole aus⸗ 5 F zu können, ohne ſchließlich die eigene üchtigkeit und den eigenen Wohlſtand preis⸗ zugeben. Wird der Verſuch dazu gemacht, ſo wird bald der Zwang wirkſam, nicht mehr mit der Leiſtung, ſondern mit niedrigen Löh⸗ nen zu konkurrieren. Eine ſogenannte Weltwirtſchaft auf ſolchen Grundſätzen aber muß der Verarmung, der Völkerfeindſchaft und dem Klaſſenhaß Vorſchub leiſten— woraus ſich auch das Intereſſe der internationalen Zerſtörer an der Aufrechterhaltung des Glaubens an eine ſolche Weltwirtſchaft erklärt. Die Binnen⸗ wirtſchaft braucht in einem häufig gar nicht richtig erkannten Maße Arbeitskräfte, die vorher zur Ausfuhr benötigt ſchienen; und wir Deutſchen haben ja bereits den Beweis ge⸗ führt, daß für den Ausfall großer Arbeitsmög⸗ lichkeiten in der Ausfuhr die Verſorgung des eigenen Volkes eintreten mußte. Dasſelbe gilt auch für den Markt der Rohſtoffe. Es iſt in keiner Hinſicht zu befürchten, daß hierfür Ab⸗ nehmer fehlen, wenn nur die Märkte durch Schaffung von Verbrauchern, d. h. durch richtigen Einſatz der nationalen Arbeit, entwickelt werden. Wirtſchaftliche Selbſtbeſtimmung iſt 5 unabdingbare Hoheitsrecht eines freien olkes. Nicht die Politik anſtändiger Völker ſtört die Wirtſchaft, aber das jüdiſche Ge⸗ ſchäft ſtört anſtändige Poljtit, und die jüdiſche Politik ſtört die Geſchäfte anſtändiger Völker. Wir kommen nicht als Hilfsbedürftige. Wir kommen auf den Weltmarkt als Kaufleute, die ſich ihres eigenen und des Wertes ihrer Waren bewußt ſind und die entweder als Gleichberech⸗ tigte mit anderen Geſchäfte machen oder gar nicht. Wir bieten unſeren Geſchäftsfreunden eine erhebliche Chance: Unſere deutſche Wirt⸗ ſchaft befindet ſich auf dem Wege u e ſichertem Wohlſtand, zu 6 Le benshaltung und zur Entwicklung ge⸗ ſteigerter Bedürfniſſe. Wir ſind ent⸗ ſchloſſen, uns aller der Vorteile zu bedienen, die der Welthandel uns zu bieten vermag. Nun ſuchen wir die Leute, die bereit ſind, uns zu ver⸗ ſtehen, mit uns zu verdienen. ir ſind zutiefſt überzeugt, daß wir unſere Gegenleiſtung nur im freien Vettbewerb anbieten können. Wir haben keine Angſt vor dieſem Wettbewerb und verlangen nur, daß wir als Gleichberech⸗ tigte in ihn eintreten können. Wir glauben nicht an einen Welthandel, der aus Zwang und Not und Hunger entſteht. Wir glauben aber an einen Welthandel, der von dem kräftigen Willen arbeitsfreudiger Völker getragen wird. keine Reſtauralion in Oeſterreich „Giornale d' alia ſagk:„nicht alluell, aber gefährlich!“ Rom, 1. März. Zu den Verſuchen der fran⸗ zöſiſchen Preſſe, aus der öſterreichiſchen Re⸗ ſtaurationsfrage einen Unruhefaktor für Mitteleuropa zu machen, nimmt der Di⸗ rektor des halbamtlichen„Giornale d'Italia“ erneut energiſch Stellung. Die Haltung Ita⸗ liens Oeſterreich gegenüber ſteht feſt. Sie be⸗ ruht auf dem Grundſatz der politiſchen Unabhängigkeit und terr'itoralen Integritä't Oeſterreichs. Außerdem erkenne Italien an, daß der Charakter Oeſter⸗ reichs als deutſcher Staat unveränderlich ſei. Dieſe Haltung kommt in den römiſchen Pro⸗ tokollen zum Ausdruck und wurde hinſichtlich des deutſch⸗öſterreichiſchen Verhältniſſes durch die Protokolle vom 11. Juli 1936 bekräf⸗ tigt. Aus dieſer eindeutigen Einſtellung Italiens zum geſamten öſterreichiſchen Problem eraibt ſich auch. wie„Giornale d' Italia“ betont, die Beurteilung der Reſtaura⸗ tionsfrage. Eine Reſtauration in Oeſterreich iſt— ganz abgeſehen von welchem Geſichts⸗ punkt aus man die Habsburger Dynaſtie betrachtet— nicht aktuell, aber doch gefährlich. Die Frage einer Reſtauration iſt in den Vorverhandlungen und in den römiſchen Pro⸗ tokollen ſelbſt niemals angeſchnitten. ſondern ſtets zurückgeſtellt worden. Weder diplomatiſche Akte, noch Aeußerungen verant⸗ wortlicher diplomatiſcher Perſönlichkeiten, ſa nicht einmal italieniſche Preſſeſtimmen erlau⸗ ben den Schluß, daß Italien einer Reſtaura⸗ tion der Habsburger freundlich gegenüberſte⸗ he. Wenn Frankreich aus nur allzudurchſich⸗ tigen Gründen Glauben machen möchte, nur durch eine Habsburger Reſtauration könne Oeſterreichs Unabhängigkeit geſis chert werden, ſo erklärt Italien demgegen⸗ über, eine ſolche Reſtauration könne die öſterreichiſche Unabhängigkeit viel aufs Spiel ſetzen. Gleichzeitig würde eine ernſte Lage in ganz Europa geſchaffen werden. Dieſe Auffaſſung wird auch von verantwortlichen öſterreichiſchen Staatsmännern geteilt, wie dies aus der Re⸗ de des Bundeskanzlers Schuſchniga vom 14. Februar hervorgeht. Zwiſchen den Worten Schuſchnigas und der Haltung der italieni⸗ ſchen Regierung ſowie dem bereits zu dieſer Frage vom„Giornale d'Italia“ veröffentlich⸗ ten Artikel, beſteht keinerlei Wider⸗ ſpruch. Italien denkt nicht daran, ſich in die inneren Angelegenheiten Oeſterreichs zu miſchen, deſſen Unabhängigkeit es vertritt. Sollte eine Erklärung zum Reſtaurations⸗ problem erfolgen, ſo muß man dieſe als eine notwendige Antwort an die Adreſſe gewiſſer ausländiſcher, beſonders franzöſiſcher Blätter anſehen. was auch die„Reichspoſt“ berückſich⸗ tigen ſollte. Dieſe ausländiſchen Preſſeſtim⸗ men haben Italien Abſichten, ja Initiativen zu Verhandlungen und Vereinbarungen un⸗ terſtellt, die Italien nie gehabt hat und nie haben wird. Daß die Richtiaſtellung des „Giornale d'Italia“ ihr Ziel nicht verfehle, geht ſchon aus der Verſtimmung Frankreichs hervor. In Frankreich will man die Achſe Rom— Berlin ſchwächen, ja zerſchlagen, indem man das befreundete Oeſterreich zum Zankapfel machen will, um den ſich Italien und Deutſchland unweigerlich in die Haare ge⸗ raten ſollen. Aus dieſem und aus keinem anderen Grund hat man in den letzten Wochen das Märchen von einer italieniſchen Aktion zu⸗ gunſten der Reſtauration in Oeſterreich ver⸗ breitet. Dieſer hinterliſtige Verſuch iſt aber geſcheitert. Frankreich will Italien damit außerdem noch für immer ausſchließlich am Brenner als ewigen Hüter feſtnageln. Frankreich ver⸗ aißt. daß Italien ein Imperium iſt und da⸗ mit ſowohl imperiale als auch europäiſche Intereſſen hat, die ſeiner Politik großzügigere und konkretere Aufgaben zuweiſen. eher Ju Ehrenbürgern ernannt Die Reichsminiſter Göring, Dr. Goebbels und Dr. Frick Ehrenbürger von Saarbrücken Saarbrücken, 1. März. Am zweiten Jah⸗ restag der Rückgliederung des Saarlandes fand um die Mittagsſtunde eine Feſtſitzung der Rats⸗ herren der Stadt Saarbrücken im feſtlich ge⸗ ſchmückten Sitzungsſaal ſtatt. Oberbürgermeiſter Dürrfeld erinnerte in ſeiner Anſprache dar⸗ an, daß gerade vor 2 Jahren am 1. März zum erſten Male der Führer ſaarländiſchen Boden be⸗ treten habe. Dieſer Erinnerungstag habe für die künftigen Zeiten als Tag des kulturellen Schaffens in der Weſtmark ſeine Weihe erhal⸗ ten. Saarbrücken müſſe immer mehr auch zu einem kulturellen Bollwerk ausge⸗ baut werden. Der Führer habe durch die Schen⸗ kung des neuen Theaters dieſe beſonders kultur⸗ politiſche Aufgabe Saarbrückens anerkannt. „An dieſem Erinnerungstage“, ſo fuhr Ober⸗ bürgermeiſter Dürrfeld dann fort,„iſt es für mich eine angenehme Pflicht, auch der Männer zu gedenken, die als treue und en g ſt e Mitarbeiter unſeres Führers Füh⸗ rers das Aufbauwerk der Stadt Saarbrücken ermöglicht und gefördert haben. In den Herrn Reichsminiſter Generaloberſt Göring, Dr. Goeb⸗ bels und Dr. Frick ſieht die Stadt Saarbrücken nicht nur ihre derzeitigen verdienſtvollen För⸗ derer auf kulturellem und verwaltungsmäßigem Gebiet, 9— auch die treuen Mitſtreiter des Führers, die ſich im Saarkampf einen bevor⸗ zugten Platz im Herzen unſerer Bevölkerung er⸗ obert haben. Es iſt mir daher ein Herzensbe⸗ dürfnis, dieſe drei Herren Reichsminiſter für die Verleihung des Ehrenbürgerechtes der Stadt Saarbrücken vorzuſchlagen.“ Mit einem dreifachen Siegheil und dem Ge⸗ ſang der nationalen Lieder fand die Feſtſitzung ihren würdigen Abſchluß. Große öchneeverwehungen in der Ichweiz Drei Eiſenbahner eines Hilfszuges getötet 33 Touriſten eingeſchneit Baſel, 1. März. Die Schneefälle, die in den letzten Tagen in den Alpen niedergingen, führ⸗ ten zu großen Schneeverwehungen. die Unterbrechungen auf einigen Bahnlinien zur Folge hatten. Hinzu kamen noch viele Lawi⸗ nenſtürze, die der Föhn verurſachte. Ein Hilfs⸗ zug mit Schneeſchleudermaſchinen wurde auf der Bernina⸗Bahn am Sonntag von Schnee⸗ maſſen überraſcht Vier Bahnangeſtellte wur⸗ den verſchüttet. Nur einer konnte ſich aus dem Schnee befreien. Der Hilfszug ſollte einen ſteckengebliebenen Zug von St. Moritz befreien. Lawinen unterbrachen den Verkehr auf der Albula⸗Linie der Raetiſchen Bahn. Zwiſchen Spinat und Bevers blieb ein Zug am Sonntag abend ſtecken, ſo daß die Reiſenden die ganze Nacht über in einem Wagen zubringen mußten. Auch die Strecke nach Davos iſt zwiſchen Davos⸗Dorf u. Davos⸗Wolfgang auf 50 Meter unterbrochen. Auch der Verkehr zwiſchen Da⸗ vos— Monſtein und Wieſen war vorübergehend durch eine Lawine lahmgelegt. Auf der Furka⸗ Oberalp⸗Linie bei Diſentis mußte der Verkehr wegen der rieſigen Schneemaſſen vorläufig ein⸗ geſtellt werden. Auf der Diavolezza⸗Hütte ſind 33 Touriſten eingeſchneit. Sie haben nur wenig Proviant. Vorbereitungen zu ihrer Befreiung wurden getroffen. Kaufluſt in Leipzig Leipzig, 1. März. Nachdem am Sonntag nachmittag die nur für einen Tag nach Leipzig reiſende Einzelhandelskundſchaft aus dem mit⸗ teldeutſchen Gebiet und aus Berlin mit ihrem ſogenannten Provinzkäufen die Abſchlußtätigkeit eingeleitet hatte, ſetzte am Montag morgen das 70 0 Geſchäft mit ausgeſprochener Kaufluſt vielverſprechend ein. Jenſakion in New Hork Amerikaniſche Bermuda⸗Hotels lehnen jüdiſche Gäſte ab. New Pork, 2. März. In New Pork erregt eine Meldung der„New York World Tele⸗ ram“, die auf der erſten Seite in ganz großer ufmachung erſcheint, größtes Aufſehen. Dieſe große Tageszeitung teilt ihren Leſern mit, daß ſich vier der größten amerikaniſchen Hotels auf der Bermuda Inſel ent⸗ ſchloſſen haben, mit Beginn der jetzigen Sai⸗ ſon, die am 1. März eingeſetzt hat, jüdiſche Gäſte nicht mehr aufzunehmen.— Zwei andere maßgebende Hotels, Caſtle⸗Har⸗ bor und Elbowbeach, nehmen bereits ſeit meh ⸗ reren Jahren keine Juden auf. Die Bermuda⸗-Hotels, die ſich nunmehr ent⸗ ſchloſſen haben, ihren Gäſten nicht mehr zuzu⸗ muten, mit Juden unter einem Dach zu leben, folgen mit dieſem Judenverbot der Gepflogen⸗ heit aller erſtklaſſigen Hotels und Clubs in den Vereinigten Staaten, die es ſtets abge⸗ lehnt hatten, Juden aufzunehmen.— Es iſt anzunehmen, daß bald mehr Hotels der Ber⸗ mudas dieſem Vorgehen folgen werden. Jähr⸗ lich rechnet man mit etwa 80 000 Touriſten aus den Vereinigten Staaten, die ihre Ferien auf den Bermudas verbringen. Die Zeitung„New Pork World Telegram“ berichtet weiter, daß die beſagten Hotels ihren New Norker Manager angewieſen haben, die Gäſte auf das Judenverbot hinzu⸗ weiſen und Anmeldungen von Gäſten dar⸗ aufhin genau zu prüfen.— In dieſem Zuſam⸗ menhang ſpricht man davon daß im letzten Jahr faſt die Hälfte aller amerikaniſchen Tou⸗ riſten nach den Bermudas Juden waren. Englands Aufrüſtung- keine Joldalen a London, 1. März.„Sunday Times“ ſchreibt von den ungünſtigen Rekrutie⸗ rungsergebniſſen bei den Luftabwehrformatio⸗ nen. Man hatte urſprünglich beabſichtigt, zwei Diviſionen mit je 20 000 Mann aufzuſtellen. Das Ergebnis der Rekrutierungen ſei aber nur kalten Mann, ſodaß insgeſamt 25 000 Mann — jzahnenflucht aus dem Lager der Rolen Ein„Enltäuſchler briliſcher Freiwilliger“ berichtel London, 1. März. Die engliſchen Blätter melden aus Tala vera, daß bolſchewiſtiſche Milizleute und Mitalieder der internationa⸗ len Brigade maſſenweiſe zu den natio⸗ nalen Streitkräften übergelaufen ſeien. Allein am Samstag ſeien 70 Milizleute während eines Angriffs der Bolſchewiſten aus Cara⸗ banchel deſertiert.„Daily Telegraph“ ſchreibt, daß die Zahl der Fahnenflüchtigen an allen Fronten ſtändig zunehme, was ein Zeichen für die wachſende Demorali⸗ ſierung bolſchewiſtiſchen Banden ſei. Ein gane Teil von ihnen neige dazu, die Kampffrönt zu verlaſſen. wo immer es mög⸗ lich ſei. Unter den Ueberläufern. die am Sonn⸗ taa bei Arganda zu den Nationalen übergin⸗ gen, hätten ſich auch zwei engliſche„Freiwil⸗ lige“ befunden. Sie hätten mitgeteilt, daß ſie durch britiſche Kommuniſten veranlaßt wur⸗ den, ſich nach Spanien zu begeben, um in der „internationalen Brigade“ zu dienen. Andere britiſche Freiwillige, die nach Eng⸗ land zurückgebracht worden ſind. nachdem ſie aus der„internationalen Brigade“ geflüchtet waren, berichten über Streitigkeiten unter den ausländiſchen Freiwilligen. James Col⸗ lins. der am Samstag in England eintraf, nachdem er drei Monate lang bei den Bolſche⸗ wiſten gedient hatte, erklärte, daß er ſämtliche Illuſionen verloren habe. Anfang Januar hätten ſich in ſeinem Batail⸗ lon 600 Engländer und Schotten befunden. Ihre Zahl ſei durch Tod und Fahnenflucht auf 180 geſunken. Kommuniſtiſche Agenten hätten Collins verſprochen, daß er entweder in der ſpaniſchen Marine oder bei einer Ver⸗ bandsſtelle dienen werde. Nachdem man ihm drei Pfund ausbezahlt hatte, begab er ſich nach Dieppe, wo er von ſpaniſchen Kommu⸗ niſten in Empfang genommen und unter einem ſpaniſchen Namen weiterbefördert wur⸗ de. Nach einer dreitägigen Ausbildung wurde er in die„internationale Brigade“ geſteckt. Collins berichtet ferner, daß ſein Bataillon mit ſowjetruſſiſchen Maſchinengewehren aus⸗ gerüſtet war und von früheren britiſchen Ar⸗ meeoffizieren befehligt wurde. Vier feiner Ka⸗ meraden ſeien zu den Nationalen übergegan⸗ gen, obwohl jeder, der bei der Fahnenflucht erwiſcht worden ſei, ins Zuchthaus geſteckt oder erſchoſſen worden ſei. Die„internationa⸗ le Brigade“ werde immer in den vorderſten Linien eingeſetzt, während Tauſende von ee Spaniern hinter den Linien blie⸗ en. der neue Jowjelbolſchafler in Valencia „Ein gefährlicher Komintern⸗Agent“ Ss Paris, 1. März.„Matin“ warnt im Zuſammenhang mit dem Sowietbotſchafter⸗ wechſel in Valencia vor der Auffaſſung, als ob Moskau dadurch auf weitere Wühl⸗ arbeit in Spanien und weitere Unterſtützung der dortigen Bolſchewiſten verzichten würde. Der neue Sowjet⸗Botſchafter in Valencia, Leo Jakobſohn⸗Gaikis, genannt der „ſchweigſame Agitator“, ſei der Anſtifter zahl⸗ reicher kommuniſtiſcher Aufſtände in Latein⸗ Amerika geweſen. Es handele ſich ſomit bei der Neubeſetzung der Sowjetbotſchaft in Va⸗ lencia nur um einen techniſchen Wechſel. Unter dem Kommando Gaikis ſeien die zahl⸗ reichen kommuniſtiſchen Aufſtände in Bol i⸗ vien, Peru, Chile und Braſilien ausgebrochen, an denen vor allem die India⸗ ner teilgenommen hätten. Seitdem werde Gai⸗ kis allgemein als großer„Spezialiſt“ der kom⸗ muniſtiſchen Propaganda betrachtet. Gaikis beherrſche die ſpaniſche Sprage vollſtändig, was ihm erlauben werde, mit den örtlichen Leitern wie auch mit den„ſpaniſchen Maſſen“ ſelbſt in enger Fühlung zu ſein. Alle in Spa⸗ nien arbeitenden Kominternagenten ſeien ihm unterſtellt. Auch Antonow Owſejenko, deſ⸗ ſen Hauptarbeitsgebiet Barcelona iſt, und der ſich bisher arößter Selbſtändigkeit erfreuen konnte, ſei fortan der Autorität von Leo Ja⸗ kobſohn⸗Gaikis unterſtellt. „Was wird Gaitis, der ſchweigſame Agita⸗ tor in Spanien noch an Ueberraſchungen vor⸗ bereiten?“ fragt das franzöſiſche Blatt. Bolſchewiflen beſchießen das Lazarelt in Oviedo Rote⸗Kreuz⸗Schweſtern von Marxiſten ermordet Salamanca, 1. März. Vom Sonderbe⸗ richterſtatter des DRB.) Der am Sonntag her⸗ ausgegebene Heeresbericht teilt zu den wieder⸗ holten Angriffen der bolſchewiſtiſchen Horden an der Aſturien-Front mit, daß dieſe als Ge⸗ neralangriff aufgezogenen Bemühungen von den nationalen Truppen vollſtändig zu⸗ rückgeſchlagen wurden. Die Bolſchewi⸗ ſten hatten große Verluſte und kamen nicht einen Schritt vorwärts. Obwohl das Hoſpital in Ove do deutlich und weithin ſichtbar durch Rote⸗Kreuz⸗Fahnen und Bemalungen gekennzeichnet iſt, richtete die Artillerie der Gegner des nationalen Spanien ihr Feuer auf die Gebäude. In Somiedo wur⸗ den von den Marxiſten einige Rote⸗Kreuz⸗ Schweſtern gefangen genommen Jetzt wurde bekannt, daß ſie auf viehiſche Weiſe ermordet wurden. An der Madrid⸗Front iſt der Tag ruhig verlaufen. Bolſchewiſtiſche Blutjuſtiz in Bilbao. Paris, 1. März. as bolſchewiſtiſche Bluttribunal hat 15 Nationalſpanier zum Tode und fünf andere zu lebenslänglicher Zangsarbeit verurteilt. Möglichkeiten für die Umgehung des Freiwilligenverbols „Action francaiſe“ meldet neue Grenzübertritte Ss Paris, 1. März. Wie die„Action fran⸗ caiſe“ berichtet, haben am 25. Februar wiede⸗ rum 125 angebliche„Spanienflüchtlinge“ die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze bei Cerbere über⸗ ſchritten. Wie das Blatt weiter berichtet, gibt es immer noch 5 Möglichkeiten, um trotz des Freiwilligenverbots über die Grenze zu kom⸗ men: 1. Die Freiwilligen werden mit ſpani⸗ ſchen Päſſen ausgeſtattet. Zu dieſem Zweck hat der„Konſul“ der ſpaniſchen Bolſchewiſti⸗ ſchen in Perpignan 10 000(1) Päſſe bei einer Druckerei in Bordeaux beſtellt. Der Grenzüber⸗ tritt vollzieht ſich mit Hilfe von Kraftwagen, und die neuen„Spanier“ werden an der Grenze als Abgeordnete oder Mitglieder von beſtimm⸗ ten Ausſchüſſen vorgeſtellt. 2. Die„Freiwilligen“ werden aufgrund an⸗ geblicher Arbeitsverträge als„Spezialar⸗ beiter“ nach Spanien geſchickt. 3. Die„Freiwilligen“ ſtellen ſich als angeb⸗ liche„Spanienflüchtlinge“ aus den von den Nationalen beſetzten Gebieten vor, die„Frank⸗ 2 * reich nur auf der Durchreiſe berühren und nach Katalonien einreiſen wollen“. 4. Die„Freiwilligen“ werden als„Seeleute“ für die Beſatzung kleiner Küſtenfahrzeuge an⸗ geworben. 5. Die„Freiwilligen“ werden mit„Diplo⸗ matenpäſſen“ der ſpaniſchen Bolſchewiſten ausgerüſtet. Auſſen wehren ſich gegen das Slachanow-inſtem Warſchau, 28. Febr. Drei Angehörige des ruſſiſchen Volkes, die von den grauſamen Ausbeutungsmethoden des Stachunow⸗Syſtems zur Verzweiflung getrieben worden waren, ha⸗ ben dieſer Tage, wie die PAT meldet, ihren Widerſtand gegen dieſes unmenſchliche Syſtem mit dem Tode bezahlen müſſen. Bis aufs Blut gepeinigt, haben drei Waldarbeiter bei Rodungsarbeiten im Bezirk von Poſtychew einen Stachanow⸗Aufſeher und einen Meiſter erſchla⸗ gen. Einen Parteiſekretär, der wahrſcheinlich die Arbeiten in Augenſchein nehmen wollte, hatten ſie ſchwer verletzt. Dafür wurden ſie jetzt vom Gericht zum Tode durch Erſchießen verurteilt. „Irancos Sieg eine Notwendigkeit“ Eine Unlerredung Randolph Churchills mit dem ſpaniſchen Skaalschef 8s London, 1. März.„Daily Mail“ ver⸗ öffentlicht in großer Aufmachung eine Unter⸗ redung, die General Franco in Sala⸗ manca dem Sohn Winſton Churchills, Randolph Churchill, gewährt hat. 5 Franco erklärte dabei, u. a., daß er ſtolz darauf ſei, bei der Rettung Spaniens von der ſchlimmſten Form der Barbarei, nämlich dem Kommunismus, eine Rolle ſpielen zu können. Die Unvermeidlichkeit ihres Sieges habe den Nationalen die Verantwortung für das zu⸗ künftige Wohlergehen und die Ruhe des ganzen ſpaniſchen Volkes auferlegt. Die Bolſchewiſten hätten zahlloſe Verbrechen und Gewalttaten be⸗ gangen, die zum Himmel nach einer gerechten Strafe ſchrieen. Dieſe gerechte Strafe würden ſie mit Beſtimmtheit erhalten. Die Rädels⸗ führer und diejenigen, die des Mordes ſchul⸗ dig ſeien, hätten den Tod verdient, aber der großen Maſſe der Geaner werde die nationale Regierung auch weiterhin Milde und Gnade erweiſen. Sie wiſſe, daß viele, die zur Zeit in den Reihen der Bolſchewiſten dienten, gegen ihren Willen dort ſeien. Viele Hunderte ſeien bereits zu den nationalen Streitkräften übergelaufen, Gefangene, die ſchwerer Vergehen verdächtig ſeien, würden vor ein ordentliches Kriegsgericht geſtellt werden. Die nationale Regierung ſei klug genug, einzuſehen, daß der Sieg im ſpaniſchen Bürgerkrieg nur der erſte und leichteſte Schritt ſei. Wenn dieſer Sieg errungen ſein werde, dann müſſe man daran gehen, die unzufriedenen Elemente zu befriedigen, um das ganze Land zu einigen. Randolph Churchill ſchreibt in Anſchluß an die Unterredung, daß ein geeinigres Spanien, das die Eigentumsrechte und die Heiligkeit der Religion garantiere, die große Notwen⸗ digkeit ſei, die die beſten Kräfte des ſpani⸗ ſchen Volkes zuſammengeführt habe, um den tyranniſchen und erniedrigenden Plänen der fremden Kommuniſten ein Ende zu machen. Es ſei unmöglich, den ſpaniſchen Bürgerkrieg aus der Nähe anzuſehen, ohne die Ueberzeugung zu gewinnen, daß General Francos Sieg wichtig ſei, wenn Spanien wieder ſeinen Platz als Mit⸗ glied der europäiſchen Familie einnehmen wolle. Bisher neun Reichsdeulſche zur Grenze abbefördert 88 Moskau, 1. März. Von den aus der Sowjetunion ausgewieſenen 10 Reichsdeut⸗ ſchen ſind bisher neun, und zwar ſechs aus Leningrad(Fiſchle, Klein, Walther, Lariſch, Paul Bärwaid und Tatjana Bärwald), drei aus Moskau(Thilo, Goldſchmidt. Melchior) unter Polizeibewachung an die Grenze ab⸗ befördert worden. Einer der zur Ausweiſung Beſtimmten. Wilhelm Pfeiffer, der bei Beſuch des Vertreters der Deutſchen Botſchaft einen ſehr erregten Eindruck machte, iſt bisher nicht abbefördert worden, ſondern befindet ſich, wie von Sowjetſeite mitgeteilt wird, nach wie vor im Gewahrſam des Innenkommiſſa⸗ riats in Moskau. Pfeiffer, der früher Kommu⸗ niſt war, und nicht nach Deutſchland zurück⸗ kehren wollte, ſoll, wie jetzt bekannt wird, in ein anderes Land abgeſchoben werden. Manche reichsdeutſche Gefange⸗ nen ſind während ihrer Haftzeit offen⸗ bar einem doppelten Druck ausgeſetzt worden, indem ſie nicht nur fälſchlich beſchuldigt, ſon⸗ dern auch mit angeblich nach der Rückkehr in Deutſchland ihnen drohenden Gefahren ge⸗ ſchreckt worden ſind. In einer ſowjetamtlichen Mitteilung, in der die Ausweiſung der oben erwähnten Reichs⸗ deutſchen mitgeteilt wurde, heißt es,„die Aus⸗ gewieſenen hätten ſich in der Vorunterſuchung ſchuldig bekannt“. Im Gegenſatz hierzu haben ſie bei dem Beſuch des Vertreters der Deutſchen Botſchaft, wie bereits bekannt, ausnahmslos jede der ihnen zur Laſt gelegten Vergehen be⸗ ſtritten und immer wieder ihre Unſchuld be⸗ tont. Ialien ſchafft ſich ſein„Malta“ London, 1. März. Ein königliches Dekret, das vom 21. November 1936 datiert iſt, aber erſt geſtern veröffentlicht wurde, verbietet das Ueberfliegen der Inſel Pantelleria, eines vulkaniſchen Felſenlandes, das mitten in der Straße von Sizilien gelegen iſt und daher eine große ſtrategiſche Bedeutung beſitzt. Die Inſel iſt nicht mehr als 60 Kilometer von der afri⸗ kaniſchen Tunisküſte entfernt und etwa 100 Kilometer von der ſizilianiſchen Küſte. Ein be⸗ feſtigtes Pantelleria würde Italien jederzeit mit Leichtigkeit in den Stand ſetzen, die Stra⸗ ze von Sizilien für jeden Schiffsverkehr zu ſperren. Dieſes Verbot hat in England ſtarke Beach⸗ tung gefunden. Die Blätter veröffentlichen die Meldung an hervorragender Stelle, und der „Daily Telegraph“ ſchreibt, daß dieſes italie⸗ niſche Dekret von überragender Bedeutung für die Mittelmeermächte ſei. Man weiſt darauf hin, daß Pantelleria we⸗ ſentlich günſtiger als Malta liege und ſtärker als Malta die enge Paſſage des Mittelmeeres beherrſchen könne. Das italien. Flugverbot betrachtet man in London als einen Beweis dafür, daß die In. ſel beſonders ſtark befeſtigt iſt. Während des abeſſiniſchen Krieges wurden bekanntlich die erſten Vorbereitungen zur Befeſtigung der Inſel getroffen. In England behauptet man, daß die Inſel, die ein großer vulkaniſcher Felſen iſt, keinen eigentlichen Hafen beſitze und in der Haupt⸗ ſache wohl als Flugſtation in Betracht komme. Es iſt gewiß, ſo ſchreibt die gemäßig⸗ te Wochenſchrift„Spectator“ daß man von die⸗ ſer Inſel noch viel hören wird in eine Krieg, an dem Italien beteiligt iſt. Sie fügt zwiſchen Gibraltar und Alexandria noch einen dritten Punkt hinzu, an dem die Verbin⸗ dungswege durch das Mittelmeer blockiert werden können, und die Inſel iſt heute ganz gewiß weit ſtärker, als dies noch vor 12 Mo⸗ naten der Fall war. Es verdient Beachtung, daß mit dem eng⸗ liſch⸗italieniſchen Abkommen vom 2. Januar das urſprüngliche freundſchaftliche Ver ⸗ hältnis zwiſchen London und Rom im; mer noch nicht hergeſtellt iſt. In einem beſcheidenen Grad iſt aus Aulaß der Einladung des Negus zu den Krönungs⸗ feierlichkeiten die alte Preſſekontroverſe wie⸗ der aufgelebt. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Ti⸗ mes“ wendet ſich heute morgen gegen die von der italieniſchen Preſſe vorgenommene Ver⸗ größerung dieſes„Zwiſchenfalles“ und ſchreibt dann, wenn dieſe Kontroverſe fortgeſetzt wer⸗ de, ſähe ſich England zu ſeinem Bedauern ge⸗ zwungen, anzunehmen, daß ein gewiſſer Wan⸗ del in dem Geiſt der Mittelmeer⸗Erklärungen vom 2. Januar eingetreten ſei. Anſchließend daran fährt die„Times“ mit überraſchender Schärfe fort: Der einzige Grund für dieſe Einladung iſt, daß England nicht bereit iſt, irgendwelche Schritte zu einer juriſtiſchen Anerkeg ⸗ nung des italieniſchen Imperiums in Abeſſinien zu tun, ohne ſich mit den übrigen Mitgliedſtaaten des Völkerbundes gemeinſam zu beraten. Weiterhin weiſt die„Times“ darauf hin, daß noch vor drei Wochen die in England ak⸗ kreditierten Diplomaten vom neuen engliſchen König zur Ueberreichung ihrer Beglaubi⸗ gungsſchreiben empfangen worden ſeien. An dieſer Zeremonie hätte ſowohl der italieniſche Botſchafter wie der abeſſiniſche Geſandte teilgenommen und niemand habe dieſe Tat⸗ ſache kommentiert. Wenn man dieſelbe Hal⸗ tung auch für die Krönungsfeierlichkeiten an⸗ r eu werde ſich niemand etwas dabei ver⸗ geben. 3 1 3 eee ee eee ee Bekanntmachungen der A. S. D. A. B. Kreis Heppenheim Der Kreiskaſſenleiter. Es fehlt mir noch die Wertmarlen⸗Empfangs⸗ beſtätigung von Gras⸗Ellenbach Es fehlen mir weiterhin Mitgliederſtandsmeldung, Belanz und Wertmarkenanforderung Nr. 16, von Gras-⸗Ellenbach Ober⸗Schönmattenwag Es fehlen die Organiſationsberichte von Birkenau Hambach Mitlechtern Ober⸗Schönmattenwag Rothenberg. 8 Ich erſuche um ſofortige Einſendung der Berichte. Kreisſchulungsleiter. Am Sonntag, den 7. März, findet in Birkenau, morgens um 8.30 Uhr, eine Sitzung aller Schmungsredner der Partei und der Gliederungen ſtatt. Es wird um vollzählige Beteiligung an dieſer Beſpre⸗ chung gebeten. Lokal:„Deutſches Haus“ NSLB., Kreis Heppenheim. 5. März 1937. Die Uebertragung der Feierſtunde am Todestage von Hans Schemm erfolgt nur über den Deutſch⸗ landſender und den Reichsſender München. Betr. Gautagung: Alle Nichtteilnehmer müſſen die Feſtſchrift und das Abzeichen beziehen und werden dafür mit 1,50 Mk. belaſtet. NSLB., Kreis Heppenheim. Am 17. und 18. April 1937, findet zu Mainz eine Gautagung für ſämtliche Er⸗ zieher und Erzieherinnen des Gaugebietes ſtatt. Ich erwarte für meinen Kreis reſtloſe Beteiligung. Uniformberechtigte müſſen in Uniform antreten. In dieſen Tagen geht jedem NSLB.⸗Mitglied über ſeinen zuſtän⸗ digen Bezirkswalter ein Meldezettel zu. Die⸗ ſer iſt deutlich auszufüllen und ſofort dem Bezirkswalter wieder zuzuſchicken, der mir nach Eingang ſämtlicher Meldezettel dieſe wieder vollzählig zurückſchickt. Die Gelder für Teilnehmerkarte und Uebernachtung ſind auf die Bezirkskaſſen möglichſt ſofort einzu⸗ zahlen. Der Bezirksrechner nimmt für die geſamte Zahl der im Bezirk befindlichen Mitglieder die Abrechnung mit der Kreis⸗ kaſſe vor.— Die Umlage für das Schu⸗ lungslager, die am 1. März 1937 mit dem Beitrag allmonatlich zu zahlen iſt, beträgt nicht 20 Pfg., ſonders 50 Pfg. und für Halbzahler 25 Pfg.— Die Fragebogen ſür die Dienſtwohnungen ſind fetzt ſofort ein⸗ zuſenden.. J. V.: Koch. CFF Rundfunk- Programm Mittwoch, den 3. März 1937 Deutſchlandſender 06.00 Glockenspiel, Morgenruf, Wetter; 06.30 Kon⸗ zert; 09.40 Kleine Turnſtunde für die Hausfrau; 10.00 Deutſche Dichtung und Muſik; 10.80 Fröhlicher Kindergarten; 11.30 Was bringt die Leipziger 3 jahrsmeſſe Neues für die Frau?; 11.40 Der Bauer ſpricht, der Bauer hört; 12.00 Konzert; 13.45 Nachr.; 14.00 Allerlei von Zwei bis Dreil; 15.00 Wetter, 15.15 Teſſiner Volksweiſen; 1540 Der Kammerchor ſingt; 16.00 Muſik am Nachmittag; 17.50 Zeitgenoſſi⸗ ſche Muſik; 18.20 Der Dichter ſpricht; 18.40 Sport⸗ funk; 19.00 Guten Abend, lieber Hörerl; 19.45 Deutſch⸗ landecho; 20.00 Kernſpruch; 20.10 Friedrich Wührer ſpielt; 20.45 Stunde der jungen Nalion; 21.15 Neue deutſche Blasmuſik; 22.00 Wetter, Nachr., Sport; 22.30 Eine kleine Nachtmuſik; 23.00—24.00 Wir bitten zum Tanz! Frankfurt 06.00 Choral: O du hochheiliges Zeichen; Morgen⸗ ſpruch, Gymnaſtik; 06.30 Konzert; 07.00 Nachrichten; 08.00 Zeit, Waſſerſtand; 08.10 Gymnaſtik;(8.30 Werkskonzert; 10.00 Friſch auf, mein Volk, die Flam⸗ menzeichen rauchen; 11.00 Hausfrau, hör zul; 11.40 Landfunk; 11.45 Sozialdienſt; 12.00 Muſikal. Kurz⸗ weil; 14.00 Zeit, Nachr., 14.10 Beliebte Kapellen und Soliſten; 15.00 Volk und Wirtſchaft; 15.15 Hinweiſe für die Freizeit, 15.30 Deutſcher Humor, Funkfolge: 16.00 Kammermuſik; 16.30 Unterhalfungskonzert; 17.30 Sport, zeitgemäß belauſcht, 18.00 Unſer ſingendes, klingendes n 19.45 Der Zeitfunk bringt den Tagesſpiegelf 19.55 Wetter, Wirtſchaft; 20.00 Zeit, Nachrichten; 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Heiteres um die Ehe, geſungen, geſprochen und ge⸗ ſpialt: 22.00 Zeit, Nachr.; 22.15 Sport; 22.30 Kam⸗ mermuſik; 23.00 Unterhaltungs- und Tanzmuſtk; 24.00 bis 02.00 Nachtmuſik. Stuttgart 08.10 Gymnaſtik; 08.30 Muſikaliſche Frühſtückspauſe; 09.30 Von webleidigen Kindern; 10.00 Friſch auf, mein Volt, die Flammenzeichen rauchen; 11.30 Für dich, Bauer; 12.00 Muſikal. Kurzweil; 14.00 Allerlei von Zwei bis Dreil; 16.00 Bunte Muſik am Nachmittag; 17.00 Wir machen Muſtk; 17.30 Hausmuſik aus der Zeit des Türkenlouis; 17.50 Zehn Minuten Deutſch; 18.00 Singendes, klingendes Frankfurt; 19.45 Eine deutſche Prinzeſſin als erſte Kaiſerin von Braſilien; 20.00 Nachrichten, 20.15 Stunde der jungen Nation; 20.45 Schubert⸗Zyklus; 22.00 Zeit, Nachrichten, Wet⸗ ter, Sport; 22.80 Unterhaltungs- und Tanzmuſik; 24.00—02.00 Nachtmuſik. 0 III 15 2 in ine fei 1 le⸗ jagen. —— Ku Klux Klan gegen oe Louis Amerilas ern ſteltles Problem Harlem in Aufruhr— 1619 kamen die erſten Neger nach USA Die finanzielle Macht der ſchwarzen Amerikaner Die Vorschußlorbeeren fur den„brauen Bomber Es war am Tage, da der ſenſationelle Bor⸗ kampf zwiſchen Max Schmeling und Joe Louis, dem braunen Bomber. ausgetragen werden ſollte. 6 Harlem, New Porks Negerviertel, befand ſich in einem Freudenrauſch. Schon hatte man Feſt⸗ eſſen arrangiert, um den Sieger Louis(welcher Schwarze zweifelte am Triumph?) gebührend zu ehren. Er ſelbſt hatte in ſeinem Haus ein großes Galadiner angeſetzt. Die Schwarzen, die nicht zum Vorkampf ſelbſt gingen. hatten ſich wenigſtens in den Tauſenden von Negerknei⸗ ven einen Platz geſichert. a Und dann kam der Abend. Mar Schmeling ſchlug den„braunen Bomber“ zuſammen. Wutorgie in Harlem In der Negerſtadt Harlem flammte ein Haß gegen die Weißen auf, wie ihn USA. noch nicht Lelabt hatte. Neger ſtürmten Straßenbahn⸗ wugen, verprügelten Weiße und ſteckten die Wagen in Brand. an fürchtete eine ſchwarze Revolte großen Stils. Tauſende von Poliziſten wurden einge⸗ ſetzt, um das Umſichgreifen einer ſchwarzen Wutorgie, die leicht hätte furchtbare Folgen haben können, zu verhindern.. Es wiederholte ſich im größeren Stil jene Demonſtration der ſchwarzen Amerikaner, die man ſchon beſorgt bei Ausbruch des italieniſch⸗ abeſſiniſchen Krieges beobachten konnte. Ku-Klux-Klan greift ein Wie es in den Wald hineintönt, ſo ſchallt es wieder heraus. 5 Die amerikaniſchen Zeitungen melden in Sate Aufmachung, daß der Negerborer Joe ouis nach ſeinem Kampf gegen Bob Paſtor eine Reihe von Drohbriefen erhalten hätte. Alle hatten denſelben Text. Er lautete: „Wenn Du nicht beſiegt wirſt, wirſt Du ge⸗ . Und dieſer Brief war mit drei roten „gezeichnet. Das ſind die Buchſtaben, die je⸗ dem Neger in Amerika paniſchen Schrecken ein⸗ Es ſind die Buchſtaben des Ku⸗Klux⸗ Klan. Zwar iſt dieſe Geheimorganiſation, die ſich gegen Katholiken, Freimaurer. Juden und Neger gebildet hat, und die vor allem durch ihre Femegerichte von ſich hat reden machen, ſtreng verboten. Die Zugehörigkeit zu ihr bringt hohe Zuchthausſtrafen. Aber ſie arbeitet nach wie vor, wenn auch in bedeutend geringe⸗ rem Umfange als vor etwa zehn Jahren. weiter. 5 g Wie weit es ſich im Falle Louis um eine wirkliche Aktion der Geheimorganiſation Ku⸗ Klux⸗Klan oder um die Drohöyngen einzelner Fanatiker, oder aber. das kann man in Ame⸗ rika nie wiſſen, um einen Reklametrik handelt damit der Kampf Braddock—Louis eine mög⸗ lichſt ſenſationelle Note enthält. kann man von Europa aus ſchwer beurteilen. Doch dieſe Epiſode, mag ſie Urſache haben, woher ſie auch will, wirft ein grelles Schlag⸗ licht auf das ernſteſte Problem Amerikas, auf die Negerfrage. Ole ersten 20 Neger in USA. Im Jahre 1619 brachte ein bolländiſches Kriegsſchiff 20 afrikaniſche Neger nach Vir⸗ ina und verkaufte ſie an die Farmer dieſes taates als Sklaven. a: 4 So begann die Negerinvaſion in USA. Als Abraham Lincoln die Sklaverei auf⸗ hob, zählte man in Amerika 4 Millionen Ne⸗ ger gegen 27 Millionen Weiße. Heute ſchätzt man die Zahl der in Amerika lebenden Neger auf 12 Millionen. Das ſind 10 Prozent der Geſamtbevölkerung. Aber ſie haben ſich nicht nur in den 75 Jahren bevöl⸗ kerungspolitiſch um dreihundert Prozent und zwar aus eigener Kraft(denn der Bevölke⸗ rungszuwachs der Weißen in Amerika iſt zum arößten Teil auf die Einwanderuna zurückzu⸗ führen) vermehrt, ſie haben vor allen Dingen ihre finanzielle und nationalökonomiſche Po⸗ ſition in ungeahntem Maße verbeſſert. Der Aufstieg der amerikanischen Neger Einige Zahlen ſollen das beweiſen. Im Jahre 1863 beſaßen die Neger nur neuntauſend Eigenheimſtätten. Im Jahre 1913 bereits fünfhunderttauſend. Im Jahre 1863 zählte man fünfzehntauſend Neger mit eigenen Bauernwirtſchaften. Im Jahre 1913 937 000. Bereits im Jahre 1913 wurden 40 000 ſelb⸗ ſtändige Geſchäfte gezählt, die Neger beſaßen und leiteten. Das Geſamtvermögen der Swarzen wurde im Jahre 1863 auf 150 Mil⸗ Non en Dollar geſchätzt. zwanzig Jahre ſpäter bereits auf 700 Millionen Dollar. Während ſie 1863 fünfhundert eigene Kir⸗ chen beſaßen, konnten ſie 1913 mit vierzigtau⸗ ſend eigenen Kirchen aufwarten. Roosevelt, ein neger- freundlicher Präsident Inzwiſchen, in der Krieas⸗ und Nachkriegs⸗ zeit, hat ſich die Situation der Neger wieder⸗ um glänzend verbeſſert. Seit Abraham Lincoln ſaß im weißen Haus kein negerfreundlicherer Präſident als Frank. lin D. Rooſevelt. Er empfing ſehr häufig Ver⸗ treter von Negerorganiſationen. Schwarze Dollar-Millionäre Kein Wunder, daß die Neger in allen Sparten des öffentlichen Lebens Einfluß ge⸗ wonnen haben. Es gibt Negerabgeordnete im Senat. Die ſchwarzen Gebrüder Patterſon in Greenfield beſitzen eine der führenden Karoſſeriefabriken Amerikas: eine Negerin Mae Brown hat durch Herſtellung von Schön. heitspräparaten ein Millionenvermögen ge⸗ macht. In New Vork aibt es eine Negerbank deren Präſident Mr. Wraddock von Rockefel ⸗ ler jun. auf dieſen Poſten berufen wurde. Ja- mes Finley Wilſon, der Führer der Negerfrei⸗ maurer, iſt vielfacher Millionär. Ja, ſogar in Weſtpoint und in der Marineakademie konn. ten Neger hineingelangen. Figuren, wie Father Divine, der ſchwarze Negerapoſtel, ſtellen heute ſo etwas wie eine theologiſche Macht dar. Er hat be⸗ reits heute in Harlem ſo etwas wie eine ſchwarze Diktatur aufgerichtet. Er kann es ſogar wagen, Zeitungen, die gegen ihn pole ⸗ miſieren, mit Boykott zu drohen. Dazu kommt. daß die Neger heute bereits über 69 Univerſi⸗ täten verfügen, von denen 13 der Gruppe A angehören, ſodaß ihre Abgangszeuaniſſe und Grade von den führenden amerikaniſchen Univerſitäten anerkannt werden. Die Abwehr maßnahme der Weißen Ungeheuer nimmt auch die Zahl der Miſch⸗ ehen zu, obwohl in vielen Staaten Ehen zwi⸗ ſchen Schwarzen und Weißen verboten ſind. So iſt es kein Wunder, daß die Abwehr⸗ maßnahmen der Weißen gegen das empor⸗ wuchernde Negertum ſchärfere und draſtiſchere Formen annehmen. Auch die Lynchjuſtiz gegen Neger hat ſich in der letzten Zeit wieder er⸗ heblich vermehrt. Amerika ſteht früher oder ſpäter vor der Notwendiakeit. die ſchwere, das weiße Ameri⸗ kanertum bedrohende Negergefahr, zu bannen. Ein merkwürdiges Testament der„letzte Mann“ der Barkon-Bar Die Erziehung eines Leichtſinnigen— Ein Jahr der Einkehr N oder enterbt! In Chicago erregt gegenwärtig ein ſelt⸗ ſames Teſtament nicht geringes Aufſehen, das von dem„letzten Mann“, dem Toilettenwär⸗ ter einer großen Bar, verfaßt iſt und deſſen jüngeren Bruder zum Univerſalerben einſetzt, ſofern ſich dieſer bereit erklärt, ein Jahr laug ebenfalls den Beruf eines„letzten Mannes“ auszuüben. „How. How.“ kommt es anfeuernd und enttäuſcht zugleich von den dichtbeſetzten Tribünen. Auf dem Raſen tobt ein erbittertes Ringen. Die Univerſitätsmannſchaft von Chi⸗ cago iſt in der ſchweren und nervenaufpeit⸗ ſchenden Fußballſchlacht gegen Detroit zurück⸗ gefallen. Schuld daran trägt einzig und allein der Stürmer„How“, ſonſt einer der beſten von Chicago, heute aber zweifellos der ſchlechteſte Mann im Feld. Er ſpielt zerfahren wie noch nie in ſeinem Leben, und wenn ihm ſeine Ne⸗ henleute gute Schußgelegenheiten herausgear⸗ beitet haben, dann verſagt er jedesmal ganz jämmerlich. Schließlich zieht er ſich auch noch eine Verletzung zu und verſchwindet ſang⸗ und klanglos aus dem Stadion Howard B. Allen. in der ganzen Univerſität nur unter dem Namen„How“ bekannt, kann vor Aerger über ſich ſelbſt. über ſein Geſchick und über ſeinen kürzlich verſtorbenen Bruder kaum ein Wort herausbringen, als ihn die Kameraden nach verlorenem Spiel in der Ka⸗ bine mit Fragen beſtürmen. „Laßt ihn endlich in Ruhe!“ ruft jemand, „Hom ſcheidet ja doch aus der Mannſchaft aus, weil er die Univerſität verläßt!“ Howard ſpringt von ſeinem Ruhebett hoch. macht Miene, ſich auf den Sprecher zu ſtürzen, aber dann läßt er ſich aufſtöhnend zurück⸗ fallen. „Es iſt richtig“, keucht er,„ich gehe ab, aber wißt Ihr auch, was ich werde? Ich erzähle kei⸗ nen Witz, es iſt blutige Wahrheit. ich werde „letzter Mann“ in der Barton⸗Bar. Aufwärter in den Toiletten für Herren.“ Die Geſchichte vom Bruder Frederick Folgendes iſt geſchehen, wenn man die ver⸗ ſchiedenen Zeitungsberichte zuſammenſtellt: Ho⸗ ward B. Allen, der 24jährige Medizinſtudent. hatte einen 12 Jahre älteren Bruder. Frederick, deſſen Exiſtenz er aber zu verſchweigen pflegte. Bruder Frederick war in jungen Jahren leicht⸗ ſinnig geworden, hatte in die Geſchäftskaſſe ge⸗ griffen und verdiente nach Verbüßung einer Gefängnisſtrafe ſeinen Lebensunterhalt ſechs Jahre lang bis zu ſeinem Tode ſehr redlich als „letzter Mann“ in der bekannten Barton⸗Bar. Howard, ſelbſt ein rechter Winhund, der die tollſten und bedenklichſten Streiche fertig brachte. glaubte ſich dieſes Bru⸗ ders ſchämen zu müſſen, was ihn jedoch nicht hinderte, ſich faſt das geſamte, koſtſpielige Studium von ihm bezahlen zu laſſen und ihn obendrein noch regelmäßig um manchen Dol⸗ lar anzuſchnorren. Er fand es ganz in Ord⸗ nung, der junge Student, daß ſein älterer Bruder Nacht für Nacht in den Toiletten der Barton⸗Bar verbrachte und das ſpärlich flie⸗ ßende„Trinkgeld“ ſammelte, während er, Howard dieſes ſauer verdiente Geld mit vollen Händen ausgab. Eines Tages aber erhielt Howard von Mr. Floyd Barton, dem Beſitzer der Barton⸗Bar, die Nachricht, daß Frederick innerhalb weniger Tage an Lungen- entzündung geſtorben ſei. Howard möge bitte nicht das Begräbnis verſäumen und ſich nach der Trauerfeier in der Bar einfinden, damit ihm das Teſtament Fredericks zur Kenntnis gebracht werden könne. Er ſah ſich vor einem Abgrund. Was ſollte jetzt aus ihm werden? Mit einigem Herzklopfen ſaß er zwei Tage ſpäter dem würdigen Mr. Barton gegenüber. Große Reichtümer konnte er von Frederick 2 nicht erwarten, aber einige hundert Dollar hätten ihm wenigſtens für die nächſten Wochen geholfen! „Ich bewundere Ihren Bruder!“ Mr. Barton räuſperte ſich lange und mit Nachdruck. Dann las er feierlich:„Hiermit ſetze ich, Frederick Allen, meinen am 10. Ja⸗ nuar 1913 geborenen Bruder Howard Benard Allen zu meinem alleinigen Erben ein. Ich überlaſſe ihm, im Einverſtändnis mit Mr. Floyd Barton, der auch mein Teſtamentsvoll⸗ ſtrecker iſt, das Pachtrecht für die Herren⸗Toi⸗ lette in der Barton⸗Bar auf ein Jahr...“ Ueber ſeine Brille hinweg beobachtete Mr. Barton, wie Howard zuſammenzuckte und erſtarrte. „Ferner hinterlaſſe ich ihm meine, zu Gun⸗ ſten meiner Erben abgeſchloſſene Lebensver⸗ ſicherung in Höhe von 15000 Dollar...“ „Was?“ unterbrach Howard in freudiger Ueberraſchung,„15000 Dollar? iſt das wahr?“ „Jawohl, ein ſchönes Sümmchen. wie? Ich bewundere Ihren Bruder, wie er die Zukunft vorausſah. Aber hören Sie weiter:„Sollte jedoch mein Bruder Howard auf das Erbe des Pachtrechts für die Barton⸗Bar⸗Toiletten ver⸗ zichten, oder ſollte er die Wartung der Toi⸗ lette nicht ſelbſt übernehmen, dann geht er damit auch der 15000 Dollar aus meiner Le⸗ bensverſicherung verluſtig. Die Summe fällt in dieſem Falle reſtlos dem Wohlfahrtsfond für begabte Waiſenkinder zu. Als Erklärung zu dieſem meinem Teſtament füge ich hinzu: Mein Bruder Howard iſt ohne Zweifel ein hochbefähigter und zu großen Hoff⸗ nungen berechtigender junger Menſch. Aber ich habe auch allen Grund zu der 5 daß er, ebenſo wie ich vor zehn Jahren, auf die ſchiefe Bahn gerät. Ich habe damals ſchwer ge⸗ fehlt und meine Tat hart gebüßt. Ich bin ſeeliſch daran zerbrochen. Seit ich aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen bin, kenne ich nur noch die Sorge, meinen über alles geliebten Bruder vor dem gleichen Schickſal zu bewahren. Ich ſuche ihm, ſoweit er mir dazu ein Recht einräumt, den toten Vater zu erſetzen. Mit meinen Geld⸗ unterſtützungen ermögliche ich ihm den Univer⸗ ſitätsbeſuch. So braucht mich mein Bruder und wird mich auch weiterhin noch viele Jahre nicht entbehren können. Was geſchieht aber, wenn ich einmal nicht mehr bin? Die wirtſchaftliche Seite dieſer Frage iſt heutzutage kein Problem. Ich tat nur, was ungezählte verantwortungs⸗ bewußte Männer vor mir taten. Gewiß, die re⸗ gelmäßige Zahlung der Prämien für die Lebens⸗ verſicherung iſt mir nicht leicht geworden, da ich ſchon 1 7 ſo viel Geld für Howard ausgeben mußte, aber davon will ich hier garnicht ſprechen. Es galt für mich, ihm auf irgendeine Weiſe eine nachhaltige Lehre zu erteilen, und ihr: ſeinen Leichtſinn auszutreiben. Er iſt trotz ſei⸗ ner Erfolge auf der Univerſität noch von er⸗ ſchreckender Unreife, weil er die Welt bisher nur von der Sonnenſeite geſehen hat. So kann es nach meiner unerſchütterlichen Ueberzeugung nur zu ſeinem Vorteil ſein, wenn er— wenig⸗ ſtens vorübergehend— auch einmal mit den Schattenſeiten unſeres Daſeins Bekanntſchaft macht. Er darf mich nicht mißverſtehen! Ich will ihm keinen Schabernack ſpielen. Bei mei⸗ ner Klauſel mit der einjährigen Toiletten⸗Pacht hege ich genau die gleichen guten Abſichten, die ich ſchon vor Jahren mit dem Abſchluß der Le⸗ bensverſicherung bewieſen habe. Ich bitte Ho⸗ ward inſtändig, meinem letzten Willen Folge zu leiſten!“ Des Widerſpenſtigen Zähmung Howard hatte nur mit großer Mühe ruhig zu Ende hören können. Seine Wut war gren⸗ zenlos:„Niederträchtig, ganz niederträchtig!“ ſchrie er,„das hat er großartig gemacht, mich auf dieſe Weiſe in die Knie zu zwingen!“ Er lief aufgeregt im Zimmer hin und her. Plötzlich blieb er ſtehen:„Gut, ich werde mich beugen, aber nur, weil ich dem Bruder auch im Tode nicht den Triupiph gönne, mich enterben zu laſſen!“ Mr. Barton nahm ſeine Brille ab und blickte dem jungen Menſchen vor ihm feſt in die Au⸗ gen:„Lieber Mr. Allen, machen Sie nicht ſo viele Worte, Sie beweiſen mir nur, daß Ihr Bruder mit ſeinem Urteil über Sie vollkommen Recht hatte. Uebernehmen Sie den Pachtver⸗ trag oder nicht?“ 8 „Jawohl, aber ich kann erſt übermorgen von der Univerſität freikommen.“ „Abgemacht!“ Wirklich, zwei Tage nach der Beerdigung ſei⸗ nes Bruders und einen Tag nach ſeinem un⸗ glücklichen Fußballſpiel zog Howard als„letzter Mann“ in die Barton⸗Bar ein. Seinen Oblie⸗ genheiten kommt er mit größter Gewiſſenhaftig⸗ keit nach und man gewinnt allgemein den Ein⸗ druck, als ſchicke er ſich ergeben in ſeinen neuen Beruf. Natürlich haben die Zeitungen die Ge⸗ ſchichte des„Letzten Mannes“ von der Barton⸗ Bar in aller Ausführlichkeit veröffentlicht. Ho⸗ ward zählt augenblicklich zu den berühmteſten Männern Chicagos und wird in ſeinem Wir⸗ kungskreis ſtändig fotograpiert und interviewt. Bei ſeinem letzten Interview erklärte er: „Sehen Sie, meine Herren, als mir das ge⸗ wiß eigenartige Teſtament meines Vruders vor⸗ geleſen wurde, ſtieg in mir ein namenloſer Groll auf. Da hat ſich der ſchulmeiſterhafte Frederick eine abgefeimte Rache an mir ausge⸗ heckt, war mein erſter Gedanke. Jetzt aber, nachdem ich ſchon mehrere Tage hier unten ſitze und Muße genug gehabt habe, alles gründlich zu überdenken, kann ich meinem Bruder nur immer wieder ſtille Abbitte leiſten. Erſt jetzt weiß ich, was er erdulden mußte, und vor wel⸗ chem Schickſal er mich bewahren wollte. Wenn ich das Jahr der Prüfung hinter mir habe, werde ich unter vielem anderen auch die 15 000 Dollar zu ſchätzen gelernt haben, die ich der treuen Vorſorge meines Bruders verdanke.“ 0 Monſieur Houplin und ſeine 92 Regenſchirme Kurioſes Abenteuer eines Pechvogels— Ganz Paris lacht Paris, Anfang März. Wohl in keiner anderen Stadt der Welt hat man ſopiel Sinn für die kauzigen Verſchnörke⸗ lungen des Schickſals, wie in Paris. Gegen⸗ wärtig geht in allen Caféhäuſern und auf allen Boulevards ein Schmunzeln über die Geſichter der Pariſer, wenn ſie den Namen Houplin hören.„Ah“, heißt es dann gleich,„das iſt der Mann mit den zweiundneunzig Regenſchirmen.“ Wie Hexrx Houplin zu dieſer beluſtigenden und nur für ihn traurigen Berühmtheit kam, iſt eine Geſchichte, in der das unwandelbare Pech eines Menſchen eine entſcheidende Rolle ſpielt. Der Hammer fiel bei 16 Francs Eines Tages ging Herr Houplin bei ſtrahlen⸗ dem Wetter aus dem Hauſe, um einen Vormit⸗ 84g lernen zu machen. Doch der Himmel bezog ſich gleich darauf ſchnell und wenig ſpä⸗ ter ging ein Platzregen nieder. Herr Houplin entging dem ſtrömenden Naß, indem er in ein Geſchäft trat. Die Tür ſtand offen, es war ein Auktionslokal. Herr Houplin horte Stimmen aus dem Inneren kommen, hörte, wie der Auk⸗ tionator gerade ſagte:„Fünfzehn Francs ſind geboten!“ und einen Regenſchiren ſchwang. Nun, dachte Herr Houplin, das paßt ja eigent⸗ lich ausgezeichnet und bot mit.„Sechszehn Francs!“ Niemand bot weiter, der Hammer fiel.. da ſchleppte ein Angeſtellter des Auk⸗ tionslokals eine Kiſte herbei, in der befanden ſich zweiundneunzig Regenſchirme. Das Gebot hatte Herrn Houplin zu ihrem Beſitzer gemacht. „Darf ich Ihnen einen Regenſchirm ſchenken?“ Damit begann das Maxtyrium des Herrn Houplin. Zunächſt einmal beſchenkte er ſeine ee eee eee Familie und ſeine Verwandten mit Schirmen. Man nahm ſie an, dankte manchmal ſchon ſäuerlich.. aber der Beſtand der Regenſchirme ging damit nicht zu Ende, ja, in ihrem reichen Vorrat war kaum eine Lücke zu ſpüren. Da begann Herr Houplin auch all ſeinen Bekann⸗ ten Regenſchirme zu ſchenken— oder wenig⸗ ſtens anzubieten.„Darf ich Ihnen einen Re⸗ genſchirm ſchenken?“ Die meiſten hatten ja ſchon einen, zumal der Regenſchirm im Pariſer Straßenbild überhaupt eine dominierende Rolle ſpielt. Am Stammtiſch war nichts mehr zu machen— und der Kutſcher, der Herrn Houp⸗ lin Holz ins Haus brachte und ſtatt des erwar⸗ teten Trinkgeldes einen Regenſchirm bekam, murrte ſchon ganz offen. Bald hieß es überall, ſobald der Name Houplin fiel:„Ach, das iſt ja der Mann mit den Regenſchirmen!“ Letzter Ausweg— die Seine Herr Houplin war in Verzweiflung. Er wurde die Regenſchirme nicht los. Schließlich hatte Herr Houplin ein anderes Syſtem ver⸗ folgt, um die Dinger loszuwerden: er fuhr mit der Straßenbahn, ſtieg aus und ließ einen Re⸗ genſchirm ſtehen. Er machte es in der Unter⸗ grundbahn und im Autobus genau ſo. Aber was ihm früher manchmal gelungen war, ohne daß er es wollte, das gelang jetzt nicht mehr. Immer bemerkte der Schaffner oder irgend ein Fahrgaſt den vergeſſenen Schirm. Und ex mußte das treue Stück doch wieder mitnehmen. Schließ⸗ lich beſchloß Herr Houplin eine Radikalfur. Er ſchleppte eines Nachts den ganzen Reſtpoſten der Regenſchirme an eine Stelle der Seine und warf die Dinger in den Strom. Aber immer wird ihm der Name bleiben:„Der Mann mit den Regenſchirmen“. —— 5 * r — — x·—ꝛ————- (5. Fortſetzung) „So, nun genug der Berichte, ich kann mir ſehr gut ein Bild von alldem machen. Wollen wir nicht Ihren Mann und Herrn Hein herbeirufen, damit wir ganz großen Kriegs⸗ rat halten können?“ „Ja, das iſt ein guter Gedanke. Und haben Sie vielen Dank dafür, daß Sie mir die Wohltat erwieſen, Ihnen all meine ſchweren Sorgen ſagen zu können. Es tut ſo gut, ſich einmal bei einer Frau ausweinen zu können, wenn man den Männern immer die Tapfere vorſpielen muß, um ſie nicht noch mehr in Sorge zu bringen.“ Karin trocknete energiſch die Tränen, lächelte Roſi dankbar zu und ging dann an die Tür zum Nebenzimmer.„Ihr könnt wieder zu uns kommen, ich habe Fräulein Polter alles berichtet, wie es um uns ſteht, und ſie hat ſich bereit erklärt, uns zuerſt ein⸗ mal von der drückendſten Sorge zu befreien.“ „Und das wäre?“ fragte Hein geſpannt. Denn er war ſehr beſorgt um ein Paar neue Strümpfe für Karin. Darin ſah er vorerſt einmal das Dringendſte. „Noch ein Paar ganze Stiefel für euch Männer, damit ihr auch einmal gemeinſam ausgehen könnt.“ Karin ſtrich ihrem Mann mit einem tapferen Lächeln über den Kopf. Sie wußte genau, wie es in Robert kämpfte, und ſie wollte ihm die ſchweren Stunden möglichſt erleichtern. Er küßte ihre Hand, nickte dann Roſi zu und ließ ſich in einen Stuhl ſinken, ſtützte den Kopf in die Hände und ſagte aus dieſer Stellung heraus in bitterem Tone: „Können Sie ſich denken, Fräulein Polter, was es für zwei kräftige, arbeitswillige Menſchen bedeutet, ſo vor Ihnen zu ſtehen?“ „Bitte, reden Sie keinen Unſinn. Wie wäre es denn, wenn ich Sie bitten müßte, mir ganz ſchnell ein Hemd oder ein Kleid oder ſonſt etwas zu beſchaffen? Wir ſind doch Kameraden... da gibt es keine falſche Scham oder ſolchen Unſinn. Kann einer helfen, ſo iſt es ſeine verflixte Schuldig⸗ keit, dies zu tun. Daß ich nun zufällig die Eine bin, iſt doch nur eine Laune des Schickſals.“ Roſi hatte leiſe, aber doch herzlich geſprochen, und es wirkte ſo auf Hein, daß er einfach ihre beiden Hände nahm und ſie heftig an ſeine Lippen drückte. „Donnerwetter, Sie ſind wirklich ein feiner Kerl, Kamerad! Mit Ihnen kann man ja durch dick und dünn reiten, Pferde mauſen und all ſo was anſtellen. Na alſo, denn man rin ins Vergnügen. Drüben über den Platz weg iſt ein Althändler, der hat Stiefel, mit denen ich ſchon lange geliebäugelt habe, denn Robert ſeine drücken mich ſchauder⸗ haft. Jetzt kann ich es ja eingeſtehen, wenn ich die Quäl⸗ geiſter los bin, ſinge ich auch noch Halleluja. Nee, nee, Robert, nun mach mal nicht in falſcher Scham und ſo. Wir müſſen Fräulein Polters Hilfe annehmen, Karins wegen, einverſtanden. Alles andere, beleidigter Männerſtolz und all ſo'n Kram den laſſen wir mal vorläufig in der Brief⸗ taſche ſtecken. Das iſt Luxus, den können wir uns jetzt nicht leiſten. Alſo, Roſikind, her mit dem Zaſter... in einer Viertelſtunde bin ich wieder da.“ Hein wußte, daß er ſich und Robert nur durch ſolchen humoriſtiſchen Ton helfen konnte, wenn ihnen nicht ihr Elend über dem Kopf zuſammenſchlagen ſollte. Roſi verſtand ihn auch ſofort, zog ihr Portemonnaie und reichte ihm lachend eine Summe, die für mehr als nur ein Paar alte Schuhe reichen ſollte. „Bitte, nehmen Sie und beſorgen Sie das Nötigſte für ſich und Herrn Robert. Es muß ſein, alſo nicht lange ge⸗ wartet damit. Und wie ſteht es denn hier im Haus mit der Rechnung?“ fragte ſie lächelnd Karin. „Na, erlaube mal, Karin, ſo ſchlimm iſt es nun aber wirklich nicht, daß du gleich oh! zu ſchreien brauchſt. Wir haben ſeit vorgeſtern nicht mehr bezahlt. Daran wird der gute Japs nicht gleich pleite gehen.“ Hein war faſt empört. „Wenn alle Gäſte ſo wenig auf der Latte zu ſtehen hätten, wie wir... keinen Wein, keine unnötigen Leckereien, nur das Nötigſte, was wir brauchen.“ „Gehen Sie jetzt, Herr Berger. Sie haben eigentlich hier im Augenblick nichts mehr zu vermelden.“ Roſi ſchob ihn ſacht zur Tür, drehte ſich dort noch einmal um und ſagte über die Schultern zu Karin:„Ich will nur eben mal ein Wort mit meinem alten Freunde aus Tokio reden... Ihren Wirt, meine ich.“ Karin ſah Robert an, ſie faßten ſich bei den Händen wie zwei große Kinder, die ſich im dunklen Walde fürchteten und warteten, ohne ein Wort miteinander zu' reden, bis Roſi wieder zurückkam. „Was.. was hat er geſagt? Er iſt immer ſo furcht⸗ bar freundlich und das ängſtigt mich.“ Karin faßte Roſi nervös am Arm, aber dieſe ſchüttelte nur lächelnd den hübſchen Kopf. f „Aber.. aber, wie kann man ſo ängſtlich ſein und wie kann man ſo wenig in dem Geſicht eines Japaners leſen.“ „Oh, liebſtes Fräulein Polter, für mich iſt ein Mongo⸗ lengeſicht wie das andere. Und alle erſchrecken mich durch ihre gleichbleibende freundliche und ergebene Miene. 5 „Stimmt ſchon, in gewiſſem Sinne. Wir Europäer könnten viel von dieſen beherrſchten Geſichtern lernen. Das Geſicht wahren... ſo nennen ſie dieſe Beherrſchung ihrer Züge. Aber ich dringe doch ſchon ein wenig tiefer durch, weil ich lange mit dieſen Menſchen zuſammenlebe. Ihr Wirt unten zum Beiſpiel iſt wirklich nicht böſe. Er hatte ſich den Plan geſett, Ihnen noch ſechs Tage zu ſtunden und dann ROMAN VON FRIEDE BIRRNER Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück Bez. Dresden) würde er Sie mit der freundlichſten und artigſten Miene um Entſchuldigung bitten, aber er müſſe leider dieſe Zimmer frei haben, ob der ehrenwerte Mr. Hirt ſich nicht ein anderes Hotel ausſuchen möchte, welches ſeinen verwöhnten Anſprü⸗ chen beſſer paſſe als ſein ärmliches Haus. Kein lautes Wort, keine häßliche Geſte... der Japaner bleibt immer ein Gentleman, zumal den europäiſchen Frauen gegenüber.“ „Alſo, noch ſechs Tage... Robert, und was dann?“ Müde zuckte Robert mit den Schultern, und Roſi hatte tiefſtes Mitleid mit dieſem Manne, der durch die Unmög⸗ lichkeit, den Seinen helfen zu können, völlig zermürbt war. Sie trat neben Karin, ſtreichelte ihre ſchmal gewordenen Wangen und ſagte dann: „Ich habe mit dem Wirt alles geregelt bis heute, das war wirklich eine Kleinigkeit, und mit ihm beſprochen, daß es günſtiger wäre, Sie führen alle drei nach Saigon. Dort ſollen die Verdienſtmöglichkeiten durch den Handel mit euro⸗ päiſchen Firmen viel ſtärker ſein.“ „Gut geſagt und gut gedacht“, ſagte Robert ind lachte ein wenig bitter auf,„aber wie ſollen wir nach Saigon kommen? Sie wiſſen, wir dürfen nicht einmal unſere Papiere zeigen, da wir nicht wiſſen, ob man uns nicht ſchon ſucht. Was dann, wenn man uns in urgendein franzöſiſches Ge⸗ fängnis ſperrt?“ „Laſſen Sie nur Ihrer Phantaſie nicht gar zu ſehr die Zügel ſchießen, Herr Hirt. Glauben Sie, daß dies für Frau Karin eine Freude iſt?“ „Karin... Karin. ſie wäre viel beſſer daran, hätte ſie mich nie geſehen... ſäße ſie noch wohl behütet bei ihrer Mutter und nicht in dieſem fürchterlichen Elend, wo wir auf die Hilfe eines tapferen deutſchen Mädels angewieſen ſind, was für uns Männer wahrlich kein erhebendes Ge— fühl iſt.“ Karin trat bei dieſen Worten neben ihn, umſchlang ſeine zuckenden Schultern und preßte ihre Wange feſt an die ſeine. „Red' keine Torheiten, Robert. Glaubſt du wirklich, ich wäre lieber bei Mama, machte mehr oder weniger nutz⸗ loſe Handarbeiten und fühlte mich als überflüſſiges Lebe⸗ weſen? Hier lebe ich doch, trotz allem, was wir durch⸗ machen. Mach' dir nie ſchwere Gedanken wegen mir, ich halte durch.“ „Bravo, Frau Karin. Immer geben Sie es ihm, ein altes Leiden der Herren Männer, wenn ſie mit der Kraft ihrer Arme oder ihres Willens nicht durchkommen, dann werden ſie zaghaft wie die Kinder. Aber nun mal Schluß mit der Jeremiade. Ich weiß auch ſchon einen Ausweg, wie Sie nach Saigon kommen. Tja, da ſtaunen Sie, was? Hm... das machen alles meine guten japaniſchen Ver⸗ bindungen.“ Karin umarmte Roſi, die vor lauter Eifer glühende Bäckchen bekommen hatte. „Mädel, Sie hat wirklich der liebe Gott zu uns ge⸗ ſchickt.“ „Nein, nein... der hat damit gar nichts zu tun. Mit ſolchen Kleinigkeiten gibt er ſich nicht ab. Das war Herr Berger... wiſſen Sie, Frau Hirt. Er wollte erſt ein biſſel mit mir flirten und markierte heute nachmittag den ganz großen Dämoniker, um mir zu imponieren, da mußte ich doch ſo lachen, daß er mich eine dämliche Ziege nannte. Na, da war dann die Freundſchaft ſo richtig hergeſtellt, und er berichtete mir von ſich und Ihnen. Alſo, nun paſſen Sie auf. Ich habe vorhin unten in der Gaſtſtube einen mir be⸗ kannten Küſtenkapitän geſprochen, der viel für meinen Vater gefahren iſt, auch ein Japaner, den habe ich gefragt, ob er vielleicht drei Deutſche ohne großen Koſtenaufwand und Kontrolle der Papiere mit nach Saigon nehmen würde. Da er nun noch ſo'ne kleine Schuld bei meinem ver⸗ ſtorbenen Papa hat, ſagte er ſofort zu, und Sie können über⸗ morgen mit ihm auf ſeiner ‚Moliſan' bis Saigon fahren. Das ſind ungefähr drei Tage Fahrt und er rechnet Ihnen nichts dafür, bittet nur, daß einer der Herren ihm bei einer Überſetzung, die er von einem deutſchen Buche macht, behilf⸗ lich iſt. Ja, ſtaunen Sie nur, ſo gebildet ſind japaniſche Kapitäne. Mr. La Haiho beſonders, er war in jungen Jahren viel in deutſchen Häfen. Alſo... iſt es Ihnen recht und ſoll ich für Sie zuſagen?“ Robert ſah Karin fragend an und ſie zögerte ein wenig. „Wollen wir erſt Hein fragen, Karin?“ „Ja, bitte, das wäre mir ſehr lieb.“ „Gut, dann warten wir, bis Hein zurückkommt.“ „Nicht nötig, hier iſt der kleine Schelm ſchon“, ſagte Hein, der eben zur Tür hereinkam, ſchwer bepackt und ſtrahlend.„Kinder, was man alles für Geld haben kann. Ihr macht euch keinen Begriff, noch und noch. Ich habe mich direkt bezähmen müſſen, nicht alles Geld auszugeben. Aber ſieh mal, Karin, dieſe reizende Bluſe mußte ich dir doch mitbringen. Es wäre eine helle Sünde geweſen, ſie liegen zu laſſen.“ Stolz breitete Hein eine herrlich geſchmackloſe Seidenbluſe einer längſt vergangenen Mode vor Karin aus und ſah die beiden Frauen etwas verdutzt an, als ſie auf⸗ lachten.„Iſt ſie nicht ſchön?“ „War... Hein... war einmal ſchön.“ „Ach, und ich fand das Roſa ſo nett und freundlich. Jetzt kommt es mir ja auch ein biſſel laut vor... aber, wie ge⸗ ſagt, da drüben fand ich ſie wundervoll.“ Zögernd hielt Hein ſein Wunderſtück in der Hand und blickte von einem zum anderen. Aufſeufzend legte er dann das Prachtſtück beiſeite und zeigte ſeine anderen Herrlichkeiten, die etwas vernünftiger ausgewählt waren. Stols hielt er Roſi leine „neuen“ Schuhe unter die Augen.„Sitzen wie angegoſſen, einfach fabelhaft. Und hier ſind Strümpfe für uns, Robert, und auch für Karin, hoffentlich ſind ſie in der Größe richtig. Ich fand dieſe hier mit den Spitzeneinſätzen ſo bezaubernd, und der Händler gab ſie mir auch ſehr billig ab.“ „Kunſtſtück“, ſagte Karin lachend.„Dieſe Art tragen ja nicht einmal mehr die... na ja... Hein, biſt ein richtiger Dummkopf, aber laß nur, ich trage ſie trotzdem, bis ſie das Zeitliche geſegnet haben. Aber nun laß uns von ernſten Dingen reden. Höre dem Plan zu, den Fräulein Polter für uns gefaßt hat.“ „Wer iſt denn das? Ach ſo, richtig, die Roſi heißt ja ſo. Nee, det gefällt mir gar nicht... Polter... nicht zu machen. Ich bleibe bei Roſi, darf ich?“ „Dürfen, wenn Sie endlich aufhören, mit Ihren Finger⸗ nägeln auf der Bluſenſeide herumzukratzen. Das macht mich langſam, aber ſicher verrückt.“ „J gitt, Kindchen hat Nervchen... oh dottedottchen, was machen wir denn da?“ „Dem großen Hein eines auf die Finger hauen, das machen wir da.“ „Na ſchön... alſo, was gibt's mal wieder Ernſtes? Ernſtes mag ich in den Tod nicht leiden. Luſtiges iſt viel netter.“ „Stimmt, aber dieſen Luxus können wir uns jetzt nicht leiſten.“ Robert erklärte ihm den Plan, nach Saigon zu fahren, um dort leichtere Möglichkeiten zu haben, Arbeit zu finden. „Gemacht, Kinder, ich bin dabei, nur nicht ſtagnieren, immer wieder ein anderes Bild. Wißt ihr, an wen ich manchmal denken muß: an unſeren guten alten Onkel Hugo, der dann ſpäter drüben in Amerika verſchollen iſt, der be⸗ kam es auch immer mit dem Wandertrieb; wenn er drei Tage an einem Ort geweſen war, packte er ſeinen Stehkragen und Zahnbürſte ein und ſchob ab. Mutter meinte ſtets etwas empört, Onkel Hugo habe gar kein Sitzefleiſch und es würde nie etwas aus ihm werden. Na, Sitzefleiſch habe ich auch nicht und werden wird aus mir auch niſcht, folglich ſcheint es doch ſo bei uns Bergers in der Familie zu liegen. Und gegen Familien- und Erbbeſtimmung kämpfen ſelbſt Götter vergeblich. Alſo auf nach Saigon! Und Roſi, das liebe Kind?“ „Fährt in zwei Wochen auch nach dort. Meine Herr⸗ ſchaft geht am 22. an Bord der ‚Wilhelminje“, einem hollän⸗ diſchen Dampfer, um nach Amſterdam zu fahren.“ „Na und?“ „Was und?“ „Und da wollen Sie uns ſo einfach hier zurücklaſſen. ich ſoll Sie niemals wiederſehen und ſo? Nee, Roſi, das geht nicht. Ich hab' mich in den kurzen Stunden unſerer Freundſchaft ſchon ſo an Sie gewöhnt, daß ich nicht mehr weiß, wie ich ohne Sie leben werde.“ „Sonſt geht es Ihnen aber gut, ja?“ Roſi fragte es ein wenig ſpöttiſch, aber Karin, die ihren Bruder ſehr gut kannte, wußte, daß er trotz ſeiner burſchikoſen Art ernſt geſprochen hatte. Er hatte das Mädel, die Roſi, wohl wirk⸗ lich gern und es fiel ihm ſchwer, ſie aus dem Auge zu ver⸗ lieren. Um ihm über die Trennung hinwegzuhelfen, ſagte ſie: „Wir wollen uns für Saigon noch einen feſten Treff⸗ punkt ausmachen, Fräulein Roſi. Eine Stunde vor Abgang der ‚Wilhelminje' werden wir alle drei am Kai ſtehen. Sie verſuchen, ob Sie uns noch einmal ſprechen können. Viel⸗ leicht können wir dann auch ſchon etwas über uns ſagen, vielleicht ſieht es ein wenig lichter in unſerer Zukunft aus.“ „Ich hoffe es, aus tiefſter Seele hoffe ich es. Und jetzt muß ich gehen. Hier ſchreibe ich Ihnen noch eine Zeile für den Kapitän La Haiho auf. Wenn Sie ihm dies geben, ſind Sie willkommene Gäſte auf dem Schiff, und er wird Sie bis Saigon bringen, ſo gut als er es kann. Und hier noch eine Zeile für einen japaniſchen Gaſtwirt in Saigon, wo Sie billig wohnen können. Solange ich mich erinnern kann, hat weder mein Vater noch ich je eine ſchlechte Erfahrung mit einem Japaner gemacht. Sie haben ein tiefgehendes Ehrgefühl, und Dankbarkeit iſt ihnen kein leerer Begriff.“ Roſi hatte einige Zeilen in japaniſcher Schrift geſchrieben, wobei ihr Hein ſtaunend zugeſehen hatte. „Donnerwetter, wie das geht... nie würde ich das lernen.“ „Das glaubte ich früher auch und wollte oft an meiner Geſchicklichkeit verzweifeln, aber wenn man es in junger Jahren lernt, geht es verhältnismäßig leicht.“ „Und was heißt denn das nun, was da ſteht?“ „Ganz einfach auf beiden Zetteln dasſelbe: Karin Hirt, Robert Hirt, Hein Berger. Ich gebe ſie in deinen Schutz, meines Vaters Segen wird dir der Dank ſein. Und das hier heißt dann Roſi Polter. So... Herr Hirt, nun verwahren Sie es gut. Ich muß jetzt gehen, ſonſt bin ich nicht pünkt⸗ lich wieder in meinem Dienſt.“ „Dienſt, Dienſt, wenn ich das ſo höre. Wie kann ſo ein feiner Kerl Dienſt haben. Sollen ſich doch die Japſe ihre ſchielenden Babys allein trockenlegen.“ Hein war ausge⸗ ſprochen ruppig. „Hein.. nicht ungezogen werden. Fräulein Roſi dars wegen uns keine Unannehmlichkeiten haben. Alſo.. leben Sie wohl, Sie kleiner Engel, und ich werde mich ſehr freuen, Sie in Saigon wiederzuſehen. Und noch mehr ſehne ich mich danach, eines Tages Ihre menſchenfreundlichen Handlungen gegen uns wieder vergelten zu können.“ Karin küßte Roſi innig und mußte kämpfen, daß ſie nicht weinte. Fortletzung folgt. ö 1 und al Bekanntmachungen Ortsgruppe ber A. S. O. A. P Blerndeim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. 7 Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Achtung Kurſusteilnehmer! Heute abend 8 Uhr Kurſus 4— 5. Abend. Morgen Mittwochabend 8 Uhr, nicht Don⸗ nerstag, Kurſus 5— 3. Abend. Der Gemeindegruppenführer. Alle für Einen: Opfere für das Winterhilfswerk! Lokale Nachrichten Viernheim, den 2. März 1937 Auſer Tagesſpruch Beim Kleinen beginnt alles, und je größer und mächtiger etwas werden ſoll, deſto lang⸗ ſamer und ſcheinbar mühſamer wächſt es. * Zen Mn lat cla März— das Eingangstor zum Frühling! Geben wir zu, daß wir ihm mit beſonderen Erwartungen entgegengehen. Sehr viel Schö⸗ nes kann uns in ihm erblühen. Aber auch Schnee und Eis kann er bringen, wie er geſtern und heute früh Beweiſe lieferte, was uns doch nicht willkommen wäre. Es kommen wie⸗ der die hellen Tage, in denen uns gleichſam die Augen aufgetan werden für die Herrlichkeit der Welt. Die Rinde der Birken ſcheint weißer zu leuchten, als wolle ſie uns ſichtbar machen, daß der Saft in den Stämmen emporſteigt. An Büſchen und Sträuchern ſehen bald ſchon die erſten grünen Spitzchen aus braunen Knoſpen⸗ hülſen hervor, und an den Kaſtanien beginnt ein ſtarkes inneres Leben bemerkbar zu wer⸗ den. Ueber den Feldern liegt der zarte Schim⸗ mer jungen Werdens. Die Winterſaat hat tapfer allen Fährniſſen der Witterung ſtand⸗ gehalten, jetzt kann das Wachſen und Heran⸗ reifen beginnen. Auf den Straßen ſpielen die Kinder Doppſch und Klickers, dieſe beiden echten Frühlings⸗ ſpiele, über denen Feſtungen und Soldaten und Baukäſten vergeſſen werden. Kreideſtriche werden auf die Bürgerſteige gezeichnet, und allerlei Hopsſpiele beluſtigen die Kinder. Die kleinen Zuſchauer kritteln eifrig und hinge⸗ geben, beinahe wie es die Großen bei den Fußballkämpfen machen. Wüßte man es nicht ſchwarz auf Weiß aus dem Kalender, daß der März begonnen hat, ſo würde es uns dieſes Treiben der Kinder künden. Lange dauerts aber auch nicht mehr, bis der Kalender uns den„amtlichen“ Frühlings⸗ anfang meldet. Mit hoffendem Herzen tren⸗ nen wir jeden Tag ein neues Blatt vom Ka⸗ lender— mit jedem Tag werden wir der Frühlingsſchönheit näher getragen. Wenn erſt die goldenen Forſythien blühen und ihr leuch⸗ tendes Gerank entfalten, dann... kann uns der Winter nichts mehr anhaben, dann hat der März geſiegt! Marguerite mit Glückskäler WHW.⸗Abzeichen aus dem Gau Heſſen⸗ Naſſau für die ſechſte Reichsſtraßenſamm⸗ lung am 6. und 7. März, die von der SA., SS., NS. und dem Reichsbund der Kinderreichen(RdͤK.) durchgeführt wird. Zum zweiten Male arbeitete eine Gemeinde des Gaues Heſſen⸗Naſſau: Oberramſtadt, nun für das Winterhilfswerk: Und ſie tat es mit beſonderer Freude. Stammt doch die Idee der Marguerite mit dem Glückskäfer von einem Oberramſtädter Kammacher. a Der diesjährige Auftrag iſt noch größer als der des Vorjahres, ſodah es gelang, außer den bereits beſchäftigten Kammachern auch 8 85 5 5 die Kerzen Sd HS för eln cüt das hu R b. Leichs frcaden famnung u d MAN d? —.— noch eine Reihe von Volksgenoſſen in Lohn und Brot zu bringen, die dieſes Handwerk nicht erlernt hatten. Die Auswirkungen der WoHW.⸗Aufträge liegen auf der Hand. Die Zahl der Wohlfahrtserwerbsloſen iſt durch die Maßnahmen der Reichsregierung und nicht zuletzt der Reichsführung des WSW. in Oberramſtadt von 200 vor der Machtüber⸗ nahme auf 10 Perſonen zurückgegangen. Im gleichen Verhältnis bewegt ſich die Anzahl der Arbeitsloſen⸗ und Kriſenunterſtützungs⸗ empfänger. Das Steueraufkommen hat ſich bedeutend erhöht, und der ortsanſäſſige Han⸗ del und das Handwerk ſind in ſtändigem Aufſtieg begriffen. * Schulungsabend. Im„Deutſchen Kai⸗ ſer“ fand am Montagabend ein ſtark beſuchter Schulungsabend ſtatt. Nach der Eröffnung durch Ortsgruppenleiter Franzke hielt Dr. Stumpf⸗ Heppenheim, einen Vortrag über „Den Weg zum Vierjahresplan“, der einen weſentlichen Beſtandteil der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Revolution bedeutet. Bei der primi⸗ tiven Wirtſchaft angefangen, behandelte der Sprecher die Wirtſchaftsſtufen, die im Libera⸗ lismus ihre ſchrankenloſe Auswirkung gefun⸗ den haben. Die Ausführungen, die jeden zum Einſatz aufforderten, waren ſehr intereſſant, daß jeder Beſucher etwas mit nach Hauſe nehmen konnte. Den Zielen des Führers zu folgen, die zur Erringung echter wahrer Volks⸗ gemeinſchaft führen, ſoll aller Aufgabe ſein. Reicher Beifall ward dem Redner zuteil.— SS.⸗Sturmführer Schneider behandelte in längeren Ausführungen die nationalſozialiſti⸗ ſche Preſſearbeit, insbeſondere die Werbung für die Kampfzeitſchrift der SS.,„Das Schwarze Korps“. Es war keiner im Saal, dem nicht die Art und der Inhalt ſeiner Dar⸗ legungen gefallen hat und denen ehrlicher Bei⸗ fall geſpendet wurde.— Gemeindegruppen⸗ führer Lammer gab nähere Anweiſungen über die große Verdunkelungsübung am 4. März. Sowohl die Männer des Luftſchutzes, wie auch die Einwohner werden zum Einſatz bereit ſein, ſodaß ein Gelingen der Uebung zu erwarten iſt.(Wir verweiſen auch auf die Bekanntmachung des Polizeiamts an anderer Stelle).— Ortsgruppenleiter Franzke be⸗ handelte zum Schluß des Schulungsabends verſchiedene lokale Angelegenheiten, die mit Intereſſe verfolgt wurden. Mit dem Gelöbnis der Treue und der Pflichterfüllung gegen Volk und Führer und einem„Sieg⸗Heil“ auf den Führer endete der intereſſante und lehrreiche Schulungsabend. Die letzte Ehre. Geſtern nachmittag 5 Uhr wurde der unerwartet abberufene Wil⸗ helm Jakob, Kühnerſtraße, zur letzten Ruhe beſtattet. Zahlreich war das Trauerge⸗ folge, insbeſondere ſeitens ſeiner Arbeits⸗ kameraden und der Betriebsführung der Ba⸗ diſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, zu deren Belegſchaft der Verſtorbene gehörte, die ihn auf 1—— letzten Gange begleiteten. Pfarrer Werner ſchilderte den Toten in einem tief⸗ empfundenen Nachruf als einen treuen, flei⸗ ßigen Arbeitsmann, der nur ein ſchlichtes Ar⸗ beiterleben führte, ſeine Pflicht erfüllte, wohin er geſtellt wurde. Herben Troſt ſpendete der Geiſtliche den Angehörigen des Verſtorbenen, den der Herr auf dem Wege zur Arbeitsſtätte heimholte, ſodaß ſich wiederum die Worte be⸗ wahrheiteten:„Raſch tritt der Tod den Men⸗ ſchen an, es iſt ihm keine Friſt gegeben“. Es erfolgten Kranzniederlegungen von der Be⸗ triebsleitung ſeiner Arbeitgeberin und von den Arbeitskameraden, bei denen er ſich großer Wertſchätzung erfreute. Sie betrauern einen aufrechten und geraden Arbeitskameraden.— Mögen die Hinterbliebenen Troſt in ihrem herben Leid finden. Ehrentafel des Alters Am 3. März begeht unſer Mitbürger Georg Koob, Holzſtraße 32, ſeinen 80. Geburtstag. Dem noch geiſtig und körperlich rüſtigen alten Bauersmann herzlichen Glückwunſch und noch viele geſunde Jahre im Kreiſe ſeiner Ange— gehörigen. * Leben und Tod im Februar. Im Im Monat Februar wurden in unſerer Ge⸗ meinde 17 Kinder zur Welt gebracht. Schnit⸗ ter Tod holte 7 Perſonen. Den Bund des Lebens ſchloſſen 2 Paare. Pie verdunkele ich meine Wohnung richtig? Die erſte hier durchgeführte Verdunkelungs⸗ übung war im großen und ganzen geſehen, gut. Der größte Teil der Bevölkerung folgte den gegebenen Anordnungen willig, weil man erkannte, daß dieſe Uebungen notwendig und vor allen Dingen zum eigenen Schutze ſind. Nur die Gleichgültigen und Allzubequemen drehten das Licht aus und legten ſich ins Bett. Dieſen ſei aber für die zweite Verdunkelungs⸗ übung ins Ohr geflüſtert, daß man diesmal für ſolche Mätzchen kein Verſtändnis zeigen wird und ſie ohne weiteres aus den Betten geholt werden. Die Kontrollorgane werden diesmal beſtimmt alle jene zur Meldung brin⸗ en, die den gegebenen Anordnungen nicht Folge leiſten. Die Verdunkelungsübung iſt ein wichtiger Faktor zur Landesverteidigung, da gibt es keine Halbheiten, weil ſich die geringſte Fahrläſſigkeit zum größten Unglück auswirken kenn. Ein Lichtſtrahl genügt, um den ganzen Ort zu verraten. Das mag ſich jedes merken. 8 5 Was muß diesmal verbeſſert werden? 1. Riſſe in den Fenſter⸗ oder Rolläden gut abblenden. 2. Die Fenſter gegen den Hof oder die Dach⸗ fenſter nicht vergeſſen. Nicht denken, ach, die Fenſter ſieht man von der Straße nicht und ich falle nicht auf. Wer ſo denkt, be⸗ trügt ſich ſelbſt. 3. Ein Zimmer und zwar der ge⸗ wöhnliche Aufenthaltsraum, muß beleuchtet und richtig ab⸗ geblendet Fun; Nicht ſich ins Bett le⸗ en und das Licht ausdrehen! Im Kriegs⸗ falle iſt jeden Abend Verdunkelung angeord⸗ net. Da kann man ſich nicht bereits um 6 Uhr im Winter ins Bett legen. Bedenkt das! 4. Bleibt von der Straße weg! Durch die Dun⸗ kelheit iſt der Verkehr erſchwert und man bringt ſich in Gefahr, wenn man die Straße betritt. 5. Treppenbeleuchtungen durch ſchwarze Pa⸗ pierhauben abblenden! 6. Transparente ſind auszuſchalten! Welches Verdunkelungsmaterial nimmt man? Dichte Wolldecken, dunkles Packpapier, Schließen der Läden(Riſſe aber abdichten!). Schwarze Papierhauben über die Lampen zie⸗ hen uſw. Letzteres gilt beſonders für die Treppenhaus⸗Beleuchtung. Nimmt man Papier, ſo iſt jeder Fenſter⸗ flügel einzeln abzublenden. Bei Wolldecken iſt zu beachten, daß dieſe auch gut angebracht bust daß ſeitlich oder oben kein Lichtſtrahl urchfällt. Deshalb überzeugt ſich jedes ſelbſt, indem man am Abend vorher einmal die betr. abgeblendeten Fenſter von außen anſieht. Weil die ganze Abblendung faſt ohne Geld⸗ mittel durchgeführt werden kann, muß jedes ſoviel Pflichtgefühl und Verantwortungsbe⸗ wußtſein haben, daß diesmal zu Beanſtandun⸗ gen keine Anläſſe mehr gegeben werden. Donner Stag, 4. mars Verdunkelungsdbun9 Tuberkuloſenberatung. Die nächſte Tuberkuloſenberatung findet Mittwoch, 3. März, nachmittags 2 Uhr, im hieſigen Krankenhaus ſtatt. * Die Schweinezählung findet mor⸗ gen Mittwoch, 3. März, ſtatt. Gezählt wer⸗ den ſämtliche in den Haushaltungen in Füt⸗ terung ſtehenden Schweine, die Hausſchlach⸗ tungen in den Monaten Dezember 1936, Januar und Februar 1937, ſowie die Kälber⸗ geburten, lebend oder tot, in den letzten drei Monaten. Unſere Gemeinde wurde in zehn Zählbezirke aufgeteilt. Die betr. Haushal⸗ tungen ſind den Zählern gegenüber zu wahr⸗ heitsgetreuen Angaben verpflichtet. Es ſchneite. Geſtern uach von dem bedeckten Himmel Schnee⸗ fl en, die die Landſchaft noch einmal in das winterliche Kleid zu hüllen drohten. Doch nur von kurzer Dauer war die weiße Herrlichkeit. Jedenfalls wäre der Schnee uns im Dezember und Januar lieber geweſen, als zum Beginn des Monats März. Es geht dem Frühling entgegen und darum ſchätzen wir nicht mehr die Boten des Winters. So auch nicht die Kälte, die am heutigen Morgen herrſchte. Das Wetter. Die im Nord⸗ und Oſtſee⸗ gebiet liegenden Tieldruckſtörungen überfluten von ihrer Weſt⸗ und Nordſeite her das euro⸗ päiſche Feſtland mit kalter Meeresluft. Unter ihrem Einfluß ſind auch bei uns die Tempera⸗ turen erheblich zurückgegangen. Im Gebirge hat ſich wieder Dauerfroſt eingeſtellt. Unter Schneeſchauern wird die Abkühlung weitere Fortſchritte machen.— Dienstag: Veränder⸗ lich mit zeitweiliger Aufheiterung, aber auch wiederholten Schauern bei kräftigen teilweiſe böigen Winden aus meiſt weſtlicher und nörd⸗ licher Richtung, für die Jahreszeit zu kalt, nachts vielfach Froſt.— Mittwoch: Noch im⸗ mer unbeſtändig mit Schauern, nachts Froſt. * Das Fechtlurnier bes Kreiſes Anterbaden in Viernheim In dieſem Jahre ſind es fünf Jahre, daß in Viernheim der Fechtſport, der Sport des ritterlichen und mutigen Kämpfers, ſeine Pflegeſtätte gefunden hat. Die Fachſchaft Fechten des Deutſchen Reichsbundes für Lei⸗ besübungen iſt in Viernheim vertreten durch den Fechtklub v. 1932. In den vergangenen Jahren hat der Fechtklub bei den Turnieren des Fachamtes immer ſehr gute Erfolge errun⸗ gen. Seine Fechter haben bei den einzelnen Kämpfen, ſei es im Florett, Degen, Säbel oder Frauen-Florett, immer die Hoffnungen ihres Fechtleiters erfüllt. Die Erfolge ſind deshalb auch Erfolge des Fechtleiters Jung, der keine Mühe geſcheut hat, die Fechtſport⸗ intereſſenten in Viernheim zu guten Fechtern heranzubilden, ſoweit dies in ſeinen Kräften ſtand. Bedauerlich iſt nur, daß ſich die Ju⸗ gend nicht wie in früheren Jahren, zum Fech⸗ ten meldet, um dieſe ſchöne Kunſt zu erlernen. Schnelligkeit in der Beinbewegung, geiſtige Regſamleit, ſchnelle Geiſtesgegenwart und einen ſicheren Blick, das ſind die Erziehungs⸗ früh wirbelten ö momente des Fechters. Auch die Fechterinnen ſtellen hier ihren„ganzen Mann“ und ſo war es für den Fechtklub ein erfreulicher Auftrag, das Bezirks⸗ und Gauklaſſenfechten der De⸗ gen⸗ und Florettfechterinnen zur Durchfüh⸗ rung zu erhalten. Die Meldungen ſind den Verhältniſſen entſprechend ſehr gut eingegan⸗ gen und haben nun die Viernheimer Sport⸗ anhänger Gelegenheit, am kommenden Sonn⸗ tag, den 7. Maͤrz, im Saale des„Ratskeller“ das elegante Fechten unſerer Frauen und Mädchen, wie das energiſche, zielbewußte Degenfechten der Männer, auf zwei Kampf⸗ bahnen zu verfolgen. Die Veranſtaltung und Kämpfe werden alle Erwartungen erfüllen, da ſich alte erfahrene Fechter und Fechterinnen, teils ehemalige Gaumeiſterinnen, um die erſten Plätze ſtreiten werden. Deshalb, Frauen, Mädchen und Männer, ſchaut euch die Kämpfe am Sonntag an, un⸗ terſtützt den Fechtklub v. 1932 Viernheim durch zahlreichen Beſuch, damit immer wie⸗ der ſolche Turniere nach Viernheim gelegt werden können. Mannheimer Schlachtviehmarkt Zufuhr: 59 Ochſen, 114 Bullen, 226 Kühe, 142 Färſen, 613 Kälber, 8 Schafe, 2291 Schweine. Preiſe: Ochſen 42—45, 38 bis 41, Bullen 40—43, 37-39, Kühe 40 bis 43, 34—39, 26—33, 20—25, Färſen 41—44, 38-40, Kälber 56—65, 44—55, 36 bis 40. Schweine 52,5, 52,5, 52,5, 51,5, 48,5, 52,5. Marktverlauf: Großvieh und Schweine zugeteilt, Kälber mittel. S Oe Egchrsckliche 6e. 2 Geſchichte vom Eislauf „Ach, wie gut hats jedermann, 5 wenn er Schlittſchuh laufen kann ſagte ſich Haſe und tat alſo. Und er pfiff ſich eins dazu. Aber plötzlich...(geſchah etwas, was man morgen in der Viernheimer Volks⸗ zeitung findet!) 1 Aus Stabt und Land Mann geim.(Verkehrsunfälle am Wo⸗ chenende). In den b letzten Tagen ereig⸗ neten ſich hier ſechs Verkehrsunfälle, wobei 9 Kraftfahrzeuge beſchädigt wurden. Perſonen wurden glücklicherweiſe nicht verletzt.—— (Betrunken am Steuer). Am Sonntagnachmit⸗ tag fuhr ein betrunkener Kraftwagenführer mit einem Laſtkraftwagen auf der Rhenania⸗ ſtraße in Rheinau. Dem verantwortungsloſen Fahrer wurde der Führerſchein abgenommen. Das Fahrzeug wurde ſichergeſtellt. eee e(Im Zeichen der Er⸗ nährungsſchlacht). Die Maßnahmen zur Stei⸗ gerung der heimiſchen landwirtſchaftlichen Produktion machen es notwendig, daß hier eine neue große Verſandhalle für Gemüſe errichtet wird. Die Obſt⸗ und Gemüſeverwer⸗ tungsgenoſſenſchaft hat in der Bahnhofſtraße drei Grundſtücke erworben, auf denen eine 30 Meter lange Verſandhalle erbaut wird, die ſchon bei Beginn der kommenden Spargelernte in Benutzung genommen werden ſoll. Lorſch. Der Polizei war mitgeteilt wor⸗ den, daß es in einigen der hieſigen Wirts⸗ lokale mit„Damenbedienung“ nicht einwand⸗ frei zugehe. Auf das dahin erfolgte Einſchrei⸗ ten wurde jetzt der Beſitzer eines dieſer Lokale zu vier Monaten Gefängnis verurteilt und die Schließung ſeines Betriebes angeordnet. In einem anderen Falle wurde der Inhaber einer Wirtſchaft wegen Kuppelei verhaftet und in das Amtsgericht Bensheim eingeliefert. Nächtliche Schießereien in Lorſch Lorſch. Auf dem Nachhauſeweg von einer Wirtſchaft gab ein junger Mann auf ſeinen Freund, mit dem er eine Auseinanderſetzung hatte, mit einer Piſtole vier Schuß ab. Zum Glück hatte dieſer das Vorhaben rechtzeitig bemerkt und war davon geſprungen, ſodaß alle Schüſſe fehl gingen. Ob der Schütze auf ſeinen Gegner wirklich ſchießen oder ihm nur Angſt einjagen wollte, muß die Unterſuchung er⸗ geben. Jedenfalls wurde der Täter in Haft genommen und dem Amtsgericht vorgeführt. Birkenau. Laut Beſchluß der hieſigen Gemeindeverwaltung bekommt jedes Paar, das den Bund der Ehe eingeht, das Buch Hitler „Mein Kampf“. Dieſes wertvolle Geſchenk haben bereits zwei Paare erhalten. Heſſen frei von Maul⸗ und Kauenſeuche Darmſtadt. Nachdem faſt das ganze Jahr 1936 hindurch das Land Heſſen frei von Maul- und Klauenſeuche geblieben, war um die Jahreswende im Kreis Offenbach in einem Gehöft ein Fall aufgetreten, der jedoch dank der intenſiven Maßnahmen der Veterinär⸗ Polizei bald beſeitigt war. Jedenfalls iſt nach der amtlichen Nachweiſung das ganze Land Heſſen am letzten Stichtag mitte des Monats ſeuchefrei gemeldet. der Bergſtraße Am letzten Samstag, kurz nach 12 Uhr, fuhr der 18jähirge Fabrikarbeiter Ludwig Bloching mit ſeinem Fahrrad von ſeiner Weinheimer Arbeitsſtelle nach ſeinem Wohn⸗ ort Leutershauſen. Er fuhr eine zeitlang hin⸗ ter einer Zugmaſchine mit Anhänger her und wollte in der Nähe des Pilgerhauſes die Zug⸗ maſchine überholen. In dieſem Augenblick kam von der entgegengeſetzten Richtung ein Mann⸗ heimer Lieferkraftwagen, von dem Bloching erfaßt und zur Seite geſchleudert wurde. Er erlitt einen Schlüſſelbeinbruch, Prellungen und erhebliche Verletzungen am Kopf, ſodaß ſeine Einlieferung in das Weinheimer Kran⸗ kenhaus mit dem Sanitätsauto notwendig wurde. Lebensgefahr beſteht nicht. Der Un⸗ fall konnte nach den bisherigen Unterſuchungs⸗ ergebniſſen nur darauf zurückzuführen ſein, daß der Verletzte verſäumt hatte, vor dem Schon wieder Verkehrsunfall auf Ueberholen ſich zu überzeugen, ob die Fahr⸗ bahn auch tatſächlich frei iſt. Gießen. Einem Schüler einer höheren Lehranſtalt drang durch irgendeinen Zufall die Spitze eines Tintenſtiftes in den linken Oberſchenkel. Bald ſtellten ſich Blutvergif⸗ tungserſcheinungen ein, die eine Ueberführung in die Klinik notwendig machten. Es mußte e eine Operation vorgenommen werden. Der Zuſtand des Schülers iſt ſehr ernſt. Laſtwagen Furche geſchloſſene Bahnſchranke Karlsruhe. Samstagmittag gegen 12 Uhr durchfuhr auf Wartſtation 72 zwiſchen Bietigheim und Oetigheim der Reichsbahn⸗ ſtrecke Karlsruhe— Raſtatt ein Laſtkraftwa⸗ gen die geſchloſſene Schranke. Der um dieſe Zeit fällige F D-Zug 101 paſſierte im glei⸗ chen Augenblick den Ueberweg. Er erfaßte den Laſtkraftwagen und zertrümmerte ihn voll⸗ ſtändig. Die Lokomotive wurde beſchädigt, Menſchenleben ſind nicht zu beklagen; auch wurde niemand verletzt. Alsbald nach dem Unfall wurden die Gleiſe durch den inzwi⸗ ſchen eingetroffenen Hilfszug der Reichsbahn wieder frei gemacht. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. Eine gemeine Tat Wiesloch. Der frühere Jagdaufſeher Leopold Schildhorn wurde nachts auf dem Heimweg nach Wiesloch von zwei in den 30er Jahren ſtehenden Männern ohne jeden Grund über die drei Meter hohe Böſchung in den Bach geſtoßen. Erheblich verletzt, konnte er ſich noch zur Albwieslocher Bahnſtation ſchleppen, wo er bewußtlos zuſammenbrach und völlig durchnäßt aufgefunden wurde. Die Feiglinge waren unterdeſſen geflohen. Man verbrachte Schildhorn in die Heidelberger Klinik. Kirchheimbolanden. Im Alter von 86 Jahren ſtarb ein Mann namens Franz Uferdinger, der ſeit vielen Jahren mit ſeiner Ziehharmonika durch das Land zog und überall bekannt war. Noch bis in die letzten Tage hinein hatte er in den Dörfern luſtig aufgeſpielt. Als jetzt die Erben die Wohnung bezogen, fanden ſie durch Zufall einen gro⸗ ßen Geldbetrag, den der Alte in der Zieh⸗ harmonika verſteckt hatte. In einer Schlinge erſtickt Heckfeld. Der elfjährige Sohn des Land⸗ wirts Franz Emil Hellinger wurde in der Holzremiſe des elterlichen Anweſens tot auf⸗ gefunden. Der Junge hatte ſich mit dem Kopf in einen Strick verwickelt, den er zum Schaukeln benutzte. Die Folge war, daß er erſticken mußte. Die Familie hat erſt vor Jahresfriſt einen 17jährigen Sohn durch den Tod verloren. Böſes Ende einer Hochzeitsfeier In der Nacht zum Samstag ereignete ſich Bentheim ein furchtbares Unglück, dem zwei Menſchenleben zum Opfer fielen. Der 54jäh⸗ rige Maſchiniſt Rebber und der 35 Jahre alte Kraftwagenführer Lammers hatten ih⸗ ren Arbeitskameraden Fiſcher von einer Hoch⸗ zeitsfeier nach Hauſe gefahren. Nach ihrer Rückkehr ſtellten ſie den Wagen in einen Schuppen und ließen den Motor laufen. Beide ſetzten ſich in den Wagen und ſchliefen ein. Durch die ſich entwickelnden Kohlenoxydgaſe wurden beide getötet. Als am Samstagmorgen Frau Lammers ihren Mann ſuchte, fand ſie die beiden tot im Wagen. Vom Tode des Ertrinkens gerettet Auenheim. Ein dreijähriger Junge fiel an der ſogenannten Rheinkehle in das zur Zeit tiefe Waſſer und wurde abgetrieben. Ein . ee holte ſofort Hilfe und die raſch herbeigeeilte 14 Jahre alte Schweſter ſprang unerſchrocken ins Waſſer. Im letzten Augen⸗ blick konnte ſie das dem Ertrinken nahe Brü⸗ derchen retten. Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Luftſchutz; hier: Verdunkelungsübung im Kreis Heppenheim. Auf Anordnung der Landesregierung— Abteilung III LS.— wird die für die Ver⸗ dunkelungsübung am 4. März 1937 feſtgeſetzte Zeit der„bpölligen Verdun⸗ kelung“ von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr feſtgelegt. Die Zeit der„eingeſchränkten Be⸗ leuchtung“ dauert demnach von Eintritt der Dunkelheit bis 19.30 Uhr, die Zeit der„völligen Verdunkelung“ von 19.30 Uhr bis 21.00 Uhr. Heppenheim, 26. Februar 1937 J. V.: Stieh. * Vorſtehende Bekanntmachung des Kreis⸗ amts Heppenheim bringen wir hiermit zur Kenntnis. J. V. Steinmann Polizeiliche Anoronung Wie aus vorſtehender Bekanntmachung des Kreisamts Heppenheim erſichtlich iſt, findet am Donnerstag, den 4. März 1937, innerhalb des Kreiſes, ſo auch in Viernheim eine Ver⸗ dunkelungsübung ſtatt. Die Einwohnerſchaft wird erſucht, die Richtlinien für die Verdun⸗ kelungsmaßnahmen, die vor einigen Tagen den Haushaltungen zugeſtellt wurden, genau zu beachten. Insbeſondere verweiſen wir auf den Straßenverkehr, der ſich auf das unbedingt Notwendige zu beſchränken hat. Die Zeit der Verdunkelung iſt aus der obigen Bekannt⸗ machung erſichtlich. Den Anordnungen der Polizei, Führern und Warten des R B., SA. und NSKK. iſt unbedingt Folge zu leiſten. J. V. Steinmann Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsberlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſ ellſchaft m. b. H., Worms. Da. I. 1937 über 1800 3. 3t. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr 6 gültie Freiw. Feuerwehr Viernheim Sonntag, den 7. März 1937, vorm. 6 Uhr f Uebung der Freiw. Feuerwehr und der Pflicht⸗ mannſchaft. Muſik und Spielleute haben anzutreten. Unentſch. Fern⸗ bleiben wird beſtraft. Antreten am Spritzenhaus. Signal 5.30 Uhr Kempf, Hauptbrandmeiſter Stoftfe für Kommunion und Konſirmanden⸗Kleider in weiß und ſchwar z Bleyle-Knaben⸗Kommunion⸗ Anzüge kaufen Sie billigſt bei Ronhsri Stelert Weinheimerstrass e 62 Vereins⸗Anzeiger Maachabsaagenossenschalt Heute Dienstag nachm. von 5 7 Uhr Aus⸗ zahlung und Einzug des Ausgleichs. Wirljchafisgruppe „Ambulantes Gewerbe Pflichtverjammlung es zur Pflicht gemacht, zu erſcheinen. Weiß, Ortsgruppenwart 88 vorm. 8 Ahr a5 Scnlarafſla- fakra Hans geper- Adolf Dillerſtraßee 85 ein Transport Ferkel, Läufer ⸗ u. 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Klaſſen-Lotterie Nachdruck verboten Se Ul. 8 5 Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe 1 8 Nummer in den beiden Abteilungen 1 un 17. Ziehungstag 27. Februar 1937 In der heutigen een wurden gezogen dutch d gra Heute Abend 8 Uhr im Gaſthaus z. Ratskeller Allen hauſierenden Gewerbetreibenden wird Heute morgen habe ich mir mal das Einweichwaſſer nach dem Auswringen etwas näher ange; ſehen, und als eine ganz dunkle, ſa faſt ſchwarze Lauge zurück ⸗ blieb- da war ich doch wirklich überraſcht. Daran kann man mal ſehen, wie wichtig das Einwei ⸗ chen iſt! Ich nehme ſchon immer Henko zum Einweichen, und ich muß ſagen: Für 13 Pfennig iſt das allerhand Leiſtung! Kein Wunder, daß man es beim Ko⸗ chen und Nachwaſchen ſo viel leichter hat! fñenfo machts fut: 13pfennig! nad ef 30 werden schnell beseitigt durch „1936 pram. 55 mit gold. Medaill. London v. Antwerpen. Jetzt auch B. extra verst. in Tuben f. 95. Gegen Pickel. Mitesser Venus Störke A. 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