Volksz Amtsblatt der Bürgermeisterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. CCCCCCCCCCCCFPPPPPPPCPCPPGPGPGGGGGPGPGGPGPbPGPGPGPCbGPoPGGGPGTGPGPGPGTPTPGPGPGTPTPVbTTTTTTTTCCTPTPCTTT Nummer 54 ternheimer otenlohn, Freilag eilun den 5. März 1937 9 Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höbe und 22 mm Breite 3 Rpfg. im Text- teil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt e nen Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. SK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Prokeſt der deulſchen Bolſchaft in Vaſhinglon gegen die gemeine deulſchenhetze des jüdiſchen Oberbürgermeiſters von New Vork „Reiner war doch je ſo frech...“ 222 new orks jüdiſcher Oberbürgermeiſter als poliliſcher Gangſter Ne w Mort. 4. März. Der für ſeine Deutſch⸗ feindlichteit ſattſam bekannte jüdiſche Oberbür⸗ germeiſter von New Vork, Laguardia, deſ⸗ ſen Reden nicht nur in Deutſchland, ſondern in der ganzen Welt unliebſames Aufſehen erreg⸗ ten, hat ſich— wie ſchon in einem Teil der Auf⸗ lage mitgeteilt worden iſt— wieder einmal be⸗ wogen gefühlt, eine Rede zu halten, die eine Spitzenleiſt ung auf dem Gebiet ver⸗ logenſter Hetze darſtellt. Vor rund 1000 Frauen der Frauenabteilung des amerikaniſchen jüdiſchen Kongreſſes entblö⸗ dete ſich der jüdiſche Maulheld nicht, Deutſch⸗ land zu beſchuldigen, daß es verſuche, den Welt⸗ frieden zu zerſtören. In dem für die Weltausſtellung vorgeſchlagenen Gebäude der Vereinigten Staaten werde er eine Schrek⸗ kenskammer einrichten, in der als Höhe⸗ punkt die Figur jenes„braunhemdigen Fana⸗ titkers“ gezeigt werde, der jetzt den Weltfrieden bedrohe. Deutſcher Proleſt gegen Waſhington, 4. März. Die deutſche Botſchaft hat am Donnerstag im Staats⸗ departement gegen die geſtrigen Ausführungen von Laguardia Proteſt erhoben. Das Deulſchtum in New Bork proleſtiert Newyork, 4. März. Die Vereinigten deutſchen Geſellſchaften von Groß⸗New Mork haben am Mittwoch an den füdiſchen Ober⸗ bürgermeiſter Laguardia ein Telegramm ge⸗ ſandt. Sie proteſtieren darin ſchärfſtens gegen deſſen unverſchämte deutſchfeindli⸗ che Hetzrede Es iſt unglaublich ſo heißt es in dem Telegramm. daß der Bürgermeiſter einer amerikaniſchen Stadt, die ſich bei der Durchführung ihrer Aufgaben ſtark auf die Mitarbeit des deutſchen Elements ſt ü tz t. ſich erfrecht. das Oberhaupt einer be⸗ freundeten Nation zu beſudeln und zu ver⸗ leumden. Die Hetzrede Laauardias ſtellt eine ſchwere Beleidigung der deutſchſtämmigen Bürger des ganzen Landes dar. und dieſe ſind nicht gewillt. dieſe Beleidigung hinzunehmen. Erſte Aeußerung des Skaals⸗ ſekrelärs Hull Waſhington. 4. März. Nachdem in Vertretung des abweſenden deutſchen Botſchaf⸗ ters Botſchaftsrat Thomſen im Staatsde⸗ partement gegen die unverſchämten Aeußerun⸗ gen Laguardias eneraiſch proteſtiert hatte, wurde Staatsſetretär Hull von Journaliſten über den Stand der Angelegenheit befragt. Hull erklärte. er werde ſofort feſtſtellen laſ⸗ ſen, ob die Zeitungsmeldung den Tatſachen entſpreche. Selbſtverſtändlich ſei es bedauer⸗ lich, wenn ein Bürger der Vereinigten Staa⸗ ten, aleichaültig was er über die Innenpolitit eines anderen Landes denke, Aeußerungen tue, die als Beleidiauna der Regierung des andern Landes ausgelegt werden müßten. Hull wird ſich wie verlautet, alsbald mit Laguardia in Verbinduna ſetzen. Die Amtszeit Laguardias läuft Ende dieſes Jahres ab. Da er nicht der demokratiſchen Par⸗ tei angehört alſo auf die Unterſtützung durch Rooſevelts Parteimaſchine nicht rechnen kann. ſo verſucht er offenbar, außer den Stim⸗ men ſeiner republikanſchen Parteigenoſſen alle jüdiſchen Stimmen für ſich einzufangen Die einfachſte Methode dabei erſcheint ihm offenbar, ſich Unverſchämtheiten gegen den 5 5 des Deutſchen Reiches zu erlauben.— 'vpiſch ſüdiſch! Mit dieſer beiſpielloſen Verunglimpfung des deutſchen Volkes und ſeines Staatsoberhauptes ſetzt ſich der ſüüdiſche Bürgermeiſter der größten Stadt der USA. an die Sypitze all jener verant⸗ wortungsloſen Elemente, deren Lebenszweck es iſt. die Atmoſphäre der Welt zu vergiften. Seine Pöbeleien verraten die Wut der Ohnmacht und richten den Mann ſelbſt. Unbegreiflich bleibt nur— denn es iſt zwar der übelſte, aber bei weitem nicht der erſte Haßausbruch Laguardias. — daß ein im Grunde geſundes und ſelbſtbewuß⸗ tes Volk wie die Amerikaner dieſen Mann noch immer an der Spitze ihres wichtigſten Gemein⸗ weſens dulden. Laguardia hat in einer gerade⸗ zu unglaublichen Art und Weiſe das Oberhaupt eines 68 Millionen⸗Volkes angegriffen und da⸗ mit das ganze deutſche Volk. Die Abſicht iſt klar. Es iſt nicht nur der Haß gegen das na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſchland, der dieſen Ju⸗ den zu ſeiner Pöbelei beſtimmt hat, ſondern zweifelsfrei war ſeine Abſicht, einen neuen ſchwe⸗ ren Schuß gegen die Elemente der Verſtän⸗ digung zu richten. Laguardia und ſeine Kreiſe können nur aus der Völkerverhetzung Nutzen zie⸗ hen, nicht aber aus einem friedlichen Zuſam⸗ menleben. Es iſt zu erwarten, daß die USA⸗ Regierung aus dem gemeinen Angriff Laguar⸗ dias Folgerungen ziehen wird, die für Deutſch⸗ land reſtloſe Genugtuung bieten. Laguardias Nüpeleien Die„Deutſche Allgemeine Zei⸗ tung“ nimmt wie folgt Stellung: „Laguardia iſt Oberbürgermeiſter von New Pork, immerhin eine Stellung, die gewiſſe Verpflichtungen auferlegt. Wie er davon Ge⸗ brauch macht, haben ſchon ähnliche Vorfälle aus früherer Zeit gezeigt. Wenn ſich Laguardia erdreiſtet,. das Oberhaupt eines 70 Mill.⸗Volkes derartig zu beleidigen, wie es jetzt geſchehen iſt. ſo muß er zum wenigſten moraliſch geohrfeigt werden, da es tatſächlich nicht erfolgen kann. Jedenfalls iſt ſeine neue Hetzrede das Unerhör⸗ teſte, was ſich dieſer Oberbürgermeiſter bisher geleiſtet hat. Laguardia hat zur Gefährdung des Weltfrie⸗ dens ſchon in ſeiner bisherigen Tätigkeit ſo viel beigetragen, daß die für die Politik der Ver⸗ einigten Staaten verantwortlichen Männer jeden Anlaß haben, die neueſte Hetze gegen Deutſchland endlich mit einem ſcharfen Vorgehen gegen dieſen Mann zu beantworten. Laguardia ſteht im Dienſt jener geſchäftigen jüdiſchen Kreiſe, die nur durch einen neuen Krieg verdienen wollen. Es iſt ſelbſt⸗ verſtändlich, daß das deutſche Volk die Belei⸗ digung des Führers durch einen Mann in einer äußerlich ſo maßgebenden Stellung nicht hinneh⸗ men kann.“ „Marokko in Gefahr!“ Prokeſtnole der ſpaniſchen Nakional regierung an die Fignalarmächle der Alget iras-Akle Salamanca, 4. März. Die ſpaniſche Na ⸗ tionalregierung hat an die Signatarmächte der Algeciras⸗Akte eine Note gerichtet. in der ſie auf Machenſchaften an der Grenze von Franzöſiſch⸗ und Spaniſch Ma ⸗ rokko hinweiſt. Dieſe Machenſchaften, ſo heißt es in der Note, hätten den Zweck, Ruheſtörungen in Spaniſch. Ma; rokko hervorzurufen, damit ſo amtliche Stel ⸗ len von Franzöſiſch Marokko unter dem Vor; wand der Wiederherſtellung der Ordnung und der Vermeidung eines Uebergreifens der Ge⸗ fahr auf franzöſiſche Stämme in die ſpani⸗ ſche Zone ein marſchieren laſſen könnten, wodurch die internationalen Ver ⸗ träge verletzt und eine gefährliche Lage für den Frieden Europas geſchaffen werden würde. Die Note fährt fort:„Nachdem verſchiedene Verſuche einer Ruheſtörung an der Loyalität des Marokkovolles und ſeiner Behörden gegen⸗ über Spanien geſcheitert ſind, verſtärken ſich in dieſen Tagen die Manöver zur Provozierung eines Aufſtandes unter den ſpaniſchen Stäm⸗ men. Es werden heimlich Waffen konzentriert in den Zonen von Suazan und Huxed. die für das Gebiet von Wauen beſtimmt ſind, ſowie in Gueznaya mit der Beſtimmung für das Ge⸗ biet von Alhucemas. Gleichzeitia ſind franzö⸗ ſiſche Militärkonzentrationen an der Grenze der Protektoratsgebiete feſtzuſtellen. womit eine Kollektivaktion auf die Eingeborenen⸗ Grenzſtämme ausgeübt und unter ihnen ein Zuſtand der Un ruhe i geſchaffen wird.“ Die ſpaniſche Nationalregierung erklärt dann: „Wenn wir auch eine entſprechende Antwort auf jeden Angriffsverſuch im Gebiete des marokkaniſchen Protektorates bereit haben, ſo ſtellen wir jedoch feſt, daß die Haltung der amtlichen Stellen der franzöſiſchen Volksfront eine flagrante Verletzung von Geiſt und Buchſtaben der Verträge vom 30. März und 27. Novem⸗ ber 1912 darſtellen, die Frankreich und Spanien die Herſtellung von Friede und Ruhe in Marokko übertragen haben.“ „Da Friede und Ruhe in unmittelbarer Ge⸗ fahr ſchweben— zum großen Schaden für das dem Protektorat unterſtellte Volk und mit entſprechenden Auswirkungen für den Frieden Europas und den Status quo im weſtlichen Mittelmeer— ſieht ſich die ſpaniſche National⸗ regierung veranlaßt, ſich an die Sianatar⸗ mächte der Algeciras⸗Akte zu wenden, auf der trotz ſpäterer Verträge das internatio⸗ nale Regime von Marokko ruht, damit ſie in aller Eile eine internationale Kommiſſion ernennen, die die ſpaniſchen Zone beſuche, an Ort und Stelle die Ruhe und den Frieden, die im ſpaniſchen Protektoratsgebiet herrſchen, feſtſtellen, und ſich von den angeführten Ma⸗ chenſchaften überzeugen ſoll. Damit ſoll ver⸗ mieden werden, daß im franzöſiſchen Protek⸗ toratsgebiet und in der Tangerzone jene Ma⸗ növer durch kommuniſtiſche Politik auf dem Wege über ähnlich geartete Regierungen den Weltfrieden bedrohen. Die Note ſchließt:„Wir zweifeln nicht da⸗ ran, daß der Londoner Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuß, der ſich ſo ſehr für den europäiſchen Frieden intereſſiert, ſofort Maßnahmen treffen wird. um ſolchen verbrecheriſchen Manövern zu ſteuern, die dem Zweck der Anweſenheit Frank⸗ reichs in Marokko und den Vereinbarungen zur Nichteinmiſchung in ſpaniſche Angelegen⸗ heiten entgegengeſetzt ſind.“ Daſhington muß endlich einſchreilen Die Berliner Abendpreſſe zu der unverſchämten Hetzrede. Berlin, 4. März. Die meiſten Berliner Abendblätter weiſen die in ihrer jüdiſchen Un⸗ verſchämtheit nicht mehr zu überbietende Rede des„Oberbürgermeiſters“ von New Vork, La⸗ guardia, ſcharf zurück. Die Blätter brin⸗ gen ausführliche Beſchreibungen der Tätigkeit dieſes ehemaligen Ganoven, der jetzt mit ſeinen Gangſterbanden New Vork beherrſcht und ver⸗ langen von Waſhington endlich ein Einſchreiten gegen dieſen notoriſchen Friedensſtörer und Völkerverhetzer. In Salamanca, der Reſidenz des ſpaniſcher Ffagtschefs Die marokkaniſche Leibwache des Generals Franco bei der Ablöſung. (Scherl Bilderdienſt, K.) Der„Angriff“ ſchreibt: „Von Fiorello 5 Laguardia, dem Oberbür⸗ germeiſter von New Pork. hat die deutſche Oef⸗ fentlichkeit ſchon öfter Kenntnis nehmen müſſen. Seine Amtstätigkeit in New Vork beſtand ſeit 4 Jahren hauptſächlich darin. jüdiſchen Boykottkomttees vorzuſitzen und Deutſchland zu beſchimpfen Die Schimpforgie vor den 1000 jüdiſchen Dir⸗ nen. die er ſich von der Straße geholt hat. um ein applaudierendes Publikum zu haben, ſetzt aber allem die Krone auf. In ſeinem beſchränk⸗ ten Kaſchemmenverſtand kann der jüdiſche Hetz⸗ apoſtel allerdings nicht ahnen. was es bedeutet, den Führer eines 70 Millionen-Volkes zu be⸗ ſchimpfen. Immerhin aber ſollte man doch mei⸗ nen. daß das Weiße Haus in Waſhing⸗ ton ſo viel Macht beſitzt. um hochgetürmten Zuhältern zu verbieten. ihre Gemeinheiten ſtatt einer, nun gleich tauſend Frauen zu erzählen. Im eigenen Land aber haben die Regierungs⸗ männer ſcheinbar Angſt vor den Revolvern der New Vorker Unterwelt, die dem Obergangſter der Stadt auf den Piff gehorchen und laſſen den Judenlümmel ſchimpfen, wie es ihm ſeine dreckige Phantaſie ſuffliert. Wir haben nicht vor in die Goſſe zu hinabſteigen, aus der La⸗ guardia ſeine Schimpfwörter holt. Für heute genügt es. daß ein Zuhälter wie Laguardia Oberbürgermeiſter der größten Stadt Amerikas ſein kann. Ein Mann, der als Dolmetſcher auf Ellis Island von 1906 bis 1909 unzähligen Einwanderern erſt dann die Einwanderungserlaubnis verſchaffte, nachdem er ſie zuerſt ſexuell erpreßte, regiert in Amerfka acht Millionen Menſchen mit dem Ter⸗ ror der Revolver- und Knüppelgarden ſeiner Ganoven⸗Freunde New Vork, das mit drei Mil⸗ lionen Juden, noch dazu von ſolchem Kaliber wie ein Laguardia, geſtraft iſt. kann uns nur von ganzem Herzen leid tun.“ Die dumme Anvpöbelei eines ausländiſchen Staatsoberhauptes darf in Waſhington nicht überhört werden. Wir erwarten alſo entſpre⸗ chende Maßregeln.“ „Ausleſe“ Man hat die Leipziger Meſſe das das deutſche Schaufenſter zur Welt genannt und mit Recht. Auch in dieſem Jahr legt der flotte Gang des Frühiahrsgeſchäftes den Be⸗ weis dafür ab, daß die deutſche Wirtſchaft auf der hohen Stufe der Leiſtungsfähigkeit und der Wertarbeit ſteht. Diesmal aber kam der Meſſe eine beſondere Bedeutung zu, weil ſie durch die große Rede des Botſchafters v. Ribbentrop auch einen Tag lang zur Tribüne für die Welt geworden iſt. In der Tat kann ſich kein Politiker den Argumenten entziehen, die hier für den kolo⸗ nialen Anſpruch des deutſchen Volkes geltend gemacht wurden. Dieſe Forderung iſt für die Deutſchen nicht ein beliebiger außenpolitiſcher Programmpunkt, ſondern eine Ehrenſache und eine Angelegenheit des Herzens. Zu tief hat die Lüge von der angeblichen Unfähigkeit der Deutſchen, fremde Länder zu kultivieren das deutſche Volk verletzt, ſo daß allein aus dieſem Grunde die Kolonialforderung beſtehen bleibt, bis ſie erfüllt iſt. Deutſchland hat in den letz⸗ ten vier Jahren ſo manches erreicht was den weiſen Leuten des In⸗ und Auslandes un⸗ erreichbar ſchien ſodaß es auch dieſe Ehren⸗ frage in guten Händen weiß. * Auf die Ideen kommt es gewiß zumeiſt an, aber auch auf die Kraft ihrer Vertretung und Durchſetzung. Der Nationalſozialismus iſt da⸗ für der beſte Beweis. Wie viele Zeitgenoſſen gibt es doch in Deutſchland, die ſich rühmen wollen, dieſen oder jenen Grundgedanken ſchon längſt erkannt oder beſeſſen zu haben, die aber nicht den kleinſten Nachweis darüber erbringen können, was ſie für dieſe als richtig erkannte Wahrheit getan haben! Adolf Hitler hat mit ſeinem heroiſchen Kampf den klaſſiſchen Beweis geliefert. wie die Gedankenwelt einer kleinen Minderheit das ganze Volk erobert und für ſich gewonnen hat. Der Nationalſozialismus zeigt uns aber weiter, daß man nicht nach er⸗ rungenem Siege ausruhen darf, ſondern den Kampf um den deutſchen Menſchen jeden Tag neu beginnen muß. Die entſcheidende Bedeu⸗ tung, die er der Erziehungsfrage beimißt, ſtammt aus ſolcher Erkenntnis. Eine der ſtärkſten Säulen der Partei und des Staates iſt zweifellos die Deut ſſch e Arbeitsfront. Sie läßt ſich in einer Folgerichtigkeit. die alle Bewunderung ver⸗ dient, die Belange des arbeitenden Deutſchen angelegen ſein. Sie iſt der Vorpoſten in Werk⸗ ſtatt und Beruf, die organiſatoriſche Kraft für Erholung und Fachbildung. Neuerdings hat die Deutſche Arbeitsfront durch die Aus— ſtellung der Werkſcharen eine neue Klammer geſchaffen, die den Geiſt der Gemeinſchaft pflegen will, indem ſie die Aktivſten in den einzelnen Betrieben zuſammenfaßt. Für die Idee des Führers wächſt hier eine Mannſchaft heran, die an der wichtieſten Stelle eingeſetzt, eine ſtändige Propaganda der Tat und der Ge⸗ finnung leiſten wird. Wie dieſer Tage mitge⸗ teilt wurde, iſt der Aufbau dieſer Werkſcharen jetzt abgeſchloſſen. Eine Forderung des neuen Deutſchland iſt es, den Gang der Berufsausbildung des einzelnen Menſchen abzukürzen, damit er nicht zu ſpät in das Erwerbsleben tritt und erſt dann an die Möglichkeit einer Familiengründung den⸗ ken kann. Die akademiſchen Berufe vollenden ihre Ausbildung meiſt erſt am Ende des dritten Jahrzehnts, was mit den hohen Anforderungen zuſammenhängt. die an den Einzelnen bei uns geſtellt werden müſſen. Durch die zweijährige Dienſtzeit iſt eine weitere Verlängerung zu er⸗ warten, wenn nicht die Abſichten zur Tat wür⸗ den, die ſchulmäßige Vorbildung abzukürzen. In dieſem Jahre werden Abiturienten erſtmals nach achtjähriger höherer Schulbil⸗ dung entlaſſen. In Zukunft kann auch nach einem Erlaß des Reichserziehungsminiſters nach beſonderer Prüfung die Dauer der Grundſchule auf drei Jahre abgekürzt werden. Eine ähnliche Beſtimmung war ſchon ſeit 1925 vorhanden, fand aber nur noch wenig An⸗ wendung Der neue Erlaß gründet die aus⸗ nahmsweiſe Abkürzung der Grundſchule auf das Geſetz der Ausleſe, das auch ſonſt in unſerer Erziehung immer bedeutungsvoller wird. Von großer Wichtigkeit iſt ferner, daß die Deutſche Aufbauſchule nun ſchon nach ſechs⸗ jährigem Volksſchulbeſuch beginnt, ſodaß auch an dieſem Bildungszweie nur noch zwölf Jahre bis zur Reifeprüfung zurückzulegen ſind. * In den Gemeinden werden gegenwärtig die Voranſchläge zum neuen Haushalt ausge⸗ arbeitet. Eine Reihe von Großſtädten hat die Etats ſchon veröffentlichen können. Erfreulich iſt, daß in verſchiedenen Städten. der Anregung des Reichsminiſteriums des des Innern fol⸗ gend eine Ermäßigung der Tarife für Elektrizität. Gas oder Waſſer erfolgt iſt. Das iſt aus Halle. Hannover und Düſſeldorf berichtet worden. Solange eine Senkung der Steuern nicht möglich iſt, weil die Politik der Schuldentilgung fortgeführt und auch der neue Finanzausgleich abgewartet wer⸗ den muß, iſt die Entlaſtung der Verbraucher auf der Seite der Tarife beſonders erſtrebens⸗ wert. Wenn man bedenkt, daß allein Köln und Frankfurt a. M. je eine viertel Milliarde Schulden haben, ſo erkennt man die Bedeutung dieſes Problems. In dieſen beiden Fällen handelt es ſich allerdings um recht ſteuerkräf⸗ tige Städte, ungünſtiger iſt die Lage der über⸗ wiegend von Arbeitern und Angeſtellten be⸗ wohnten Gemeinden der Induſtriegebiete. Uebrigens hat es in Frankfurt a. M. dies⸗ mal bei öffentlicher Ratsherrenſitzung eine über zweiſtündige Ausſprache zwiſchen der Stadt⸗ verwaltung und den Gemeinderäten gegeben. Damit wird, bei richtiger Behandlung des Stoffes, dem hohen Ziele gedient. das die Deutſche Gemeindeordnung geſtellt hat. als ſie die Mitarbeit der Bürgerſchaft an den kom⸗ munalen Dingen zu einem wichtigen Beſtand⸗ teil der Selbſtverwaltung machte. b 2 der Wellrundfunkverein lagt in Berlin 51 Kundfunkgeſellſchaflen aus 39 Ländern verkrelen— Vorbereitung einer Neuverkeilung der Wellenlängen Berlin, 4. März. Der Weltrundfunkverein, der 51 Rundfunk⸗ geſellſchaften aus 39 Ländern umfaßt und ſo⸗ mit eine der größten internationalen Organi⸗ ſationen iſt, hält gegenwärtig in Berlin eine Tagung ab, die bis zum 14. März dauert. Der Verband, dem in dieſem Jahre wahr⸗ ſcheinlich noch vier weitere Rundfunkgeſell⸗ ſchaften beitreten dürften, wurde im Jahre 1928 gegründet, als der Rundfunk noch in den Kinderſchuhen ſteckte. Er ſtellte eine Art Selbſthilfe von neun europäiſchen Rund⸗ funkgeſellſchaften— darunter der deutſchen— dar, weil eine ſtaatliche Regelung der vom Rundfunk aufgeworfenen Probleme damals noch nicht möglich war. Hieraus entwickelte ſich dann im Laufe der Jahre die jetzige große Organiſation, die alle Fragen behandelt, die zwiſchenſtaatlich nicht geregelt werden können. Weiter arbeitet der Verein aus eigener Ini⸗ tiative Vorſchläge für die Regierungen aus. Am ſtärkſten iſt ſein Einfluß auf dem Gebiet der Wellen verteilung. Ihm iſt es zu danken, daß vor vier Jahren überhaupt eine ae im Wellen⸗Chaos erzielt werden onnte. Das auf wiſſenſchaftlicher Grundlage aufge⸗ baute Brüſſeler Kontrollinſtitut des Vereins prüft täglich die Einhaltung von über 700 Rundfunkwellen und ſtellt eine ſegens⸗ reiche Aetherpolizei dar, die ſchon viele Senderſtörungen entdeckt und abgeſtellt hat. Auf dem Programmgebiet hat der Ver⸗ ein den internationalen Austauſch von Rund⸗ funkübertragungen ermöglicht und die bekann⸗ ten„Weltringſendungen“ oder„Interkonti⸗ nentalen Sendungen“ durchgeführt. Daneben befaßt ſich der Weltrundfunkverein mit der großen Zahl urheberrechtlicher Fragen. Der Weltrundfunkverein hat einen tech- niſchen, einen juriſtiſchen und einen Programm⸗Ausſchuß eingeſetzt, über denen ein Rat ſteht, in dem nur ſtaatliche oder ſtaatlich auerkannte Rundfunkgeſellſchaften vertreten ſind. Der gegenwärtig amtierende Präſident iſt ein Schweizer, während die vier Vizepräſidenten vom Deutſchen Reich, Eng⸗ . Frankreich und Schweden geſtellt wer⸗ en. Der bedeutendſte Programmpunkt der Ber⸗ liner Tagung iſt die Vorbereitung der im nächſten Jahre in Rio ſtattfindenden Welt⸗ nachrichten konferenz, deren Dauer auf drei Monate berechnet iſt. Auf dieſer Konferenz ſoll der geſamte Wellenbe⸗ ſtand neu verteilt werden Hierfür muß der Weltrundfunkverein die Anſprüche der ein⸗ zelnen Länder auf Zuteilung beſtimmter Wel⸗ len prüfen und andererſeits auch die Bereiche des Unterhaltungsrundfunks gegenüber den Funkdienſten der Schiffahrt, der Luftfahrt uſw. abgrenzen. Großer Erfolg der Aukomobil-Ausſtellung Auswirkung auf das ganze Wirkſchaflsleben- Gewalliges Auslands- inlereſſe Berlin. 4. März. Die Internationale Automobil⸗ und Motorradausſtellung ſtellt einen neuen gewaltigen Fortſchritt nicht nur für die Motoriſierung Deutſchlands und einen durchweg glänzenden Erfolg für die Ausſteller, ſondern auch einen ſtarken Im⸗ 5 für das ganze deutſche Wirtſchaftsleben ar. Der diesjährige Termin der Internationa⸗ len Automobil- und Motorradausſtellung iſt ſchon deshalb beſonders günſtig, weil er ſich mit dem der Leipziger Muſtermeſſe er⸗ gänzt, ſo daß ſich dieſe beiden großen deut⸗ ſchen Ausſtellungen gegenſeitig dadurch ſehr belebten, daß ſehr viele Automobilausſtel⸗ lungsbeſucher auch einen Abſtecher nach Leip⸗ zig machten und umgekehrt viele Gäſte der Leipziger Meſſe die Gelegenheit benutzten, auch die Autoſchau zu beſichtigen. Schon lange vor Beginn der Ausſtellung waren faſt ſämtliche Berliner Hotels bis auf das letzte Zimmer und auf den letzten Platz ausverkauft. Die gleiche Belebung wirkte ſich auf das geſamte Berliner Gaſtſtät⸗ tengewerbe, ſowie ſämtliche Vergnügungsſtät⸗ ten uſw. aus. Ganz gewaltige Ausmaße nahm der Verkehr an: Bisher wurden allein 176 Sonderzüge aus dem Reich und aus dem Ausland durch⸗ geführt, die teilweiſe Beſetzungen bis zu 1200 Perſonen aufwieſen. Außerdem kamen noch 279 Omnibuſſe mit einer Durchſchnittszahl von 32 Fahrgäſten und Tauſende von Perſonen⸗ kraftwagen und Krafträdern. Hieraus erklärt ſich auch der gewaltige Beſuch der Ausſtellung. Bisher wur⸗ den 560,000 Beſucher gezählt, wobei zu bemer⸗ ken iſt, daß durch die eingeſchalteten Käufer⸗ tage mit erhöhtem Eintrittspreis der Beſuch abſichtlich gedrückt wurde, um den ernſten In⸗ tereſſenten Gelegenheit zu geben, die Fahr⸗ zeuge genau zu beſichtigen. Niemand hätte es für möglich gehalten, daß die vorjährige Be⸗ ſucherzahl noch überboten werden könnte; und trotzdem wurden an den erſten beiden Volks⸗ tagen einmal 10000 und einmal 12000 Be⸗ ſucher mehr gezählt als an den gleichen Volks⸗ tagen des Vorjahres! Ganz gewaltig iſt auch das Intereſſe und der Beſuch aus dem Ausland: Waren es bisher hauptſächlich ausländiſche Preſſevertre⸗ ter und Fachleute, die von der größten Auto⸗ mobilſchau Europas angezogen wurden, ſo ſind es nunmehr ſchon große Gruppen aus unſeren Nachbarländern, einige auch aus Ueberſee, die zahlreich nach Berlin kamen. Der Veranſtalter konnte bisher 3750 ausländiſche Preſſevertreter und Gäſte begrüßen. Auffal⸗ lend ſtark iſt in dieſem Jahr das große In⸗ tereſſe und die Beſucherzahl von Frankreich mit 28 Autoinduſtriellen an der Spitze. Dieſem gewaltigen äußeren Erfolg ent⸗ ſpricht auch das geſchäftliche Er⸗ gebnis. Soweit es ſich bisher überſehen läßt, haben zahlreiche Fabriken ſo viele Auf⸗ träge erhalten, daß ihre Fabrikation auf lange Sicht vollkommen gedeckt iſt. Manche Ausſteller erklären, daß ſie ſeit zehn Jahren keine ſo großen Abſchlüſſe mehr getätigt ha⸗ ben wie bei der diesjährigen Ausſtellung. Be⸗ ſonders auffallend iſt das große Geſchäfts⸗ intereſſe des Auslands, und die getätigten Ausfuhrabſchlüſſe erreichten noch nie dagewe⸗ ſene Ziffern. Rund 1 Milliarde Rm. für die engl. Armee Kriegsſtärke und Armeereſe rue des engliſchen heeres London, 4. März. Am Donnerstag wurde in London der Haushaltsvoranſchlag der Armee für das Haushaltsjahr 1937/38 bekanntgegeben. Die Koſten ſtellen ſich hiernach auf 63,1 Millionen Pfund(775,2 Mill. RM.), alſo um nur ſieben Millionen Pfund höher als im Vorjahre. Der Voranſchlag für 1936/37 iſt bekanntlich um 6,6 Mill. durch Nachtragshaushalte erhöht wor⸗ den, ſo daß die tatſächliche Erhöhung gegenüber 1936 13,839 Mill. Pfund Sterling beträgt. Wie der Kriegsminiſter bekanntgibt, beabſich⸗ ſigt er, zu der Summe von 63,1 Millionen Pfund jedoch noch rund 19 Millionen Pfund Sterling(220 Mill. RM.) anzufordern, um hier⸗ mit Ausgaben für die Ausrüſtung der Armee und Fabrikanlagen zu decken. Die Geſamtaus⸗ gaben für die Armee werden ſich 1937/38 ſomit auf 82,2 Mill. Pfund(986,4 Mill. RM.) ſtel⸗ len. Die Ausgaben für die Armee ſind die höchſten, die ſeit 16 Jahren in England zu ver⸗ zeichnen ſind. In einer Erläuterung erklärt die Regierung, die Voranſchläge ſeien dazu beſtimmt, das Mo⸗ derniſierungsprogramm der Armee zu beſchleu⸗ nigen. Die Moderniſierung der Armee, die Verbeſſerung der Küſten verteidigung und Luft⸗ abwehr, die Einrichtung eines Munitionsamtes im Kriegsminiſterium, die Vermehrung der Ba⸗ rackenbauten, die Verſtärkung der regulären Ar⸗ mee und der Heimatarmee bewieſen, daß eine raſtloſe Aktivität geherrſcht habe. Das Ziel be⸗ ſtehe darin, eine ausreichende Armee für die Heimat und für Ueberſee zu ſchaffen, die es der Regierung auch im Kriege geſtatte, den inter⸗ nationalen Verpflichtungen nachzukommen. Die Stärke der regulären Armee wird mit 168 900 Mann angegeben, gegenüber 158 400 im Vorjahre und 168 400 im Jahre 1914. Die Vermehrung des Perſonals wird beſonders auf die n e vier neuen Infanterie⸗ Bataillonen, die Vergrößerung des Tankkorps und der Luftabwehr zurückgeführt. Mehrere Regimenter werden noch mechaniſiert werden, darunter fünf Kavallerie⸗Regimenter. Bei der Feldartillerie hofft man die Mechaniſierung in dieſem Jahre beenden zu können. Für den Neu⸗ bau von 14 Munitionsfabriken ſind insgeſamt rund 16,2 Millionen Pfund vorgeſehen(rund 10 Mill. Pfund mehr als im Vorjahre). erner werden bei dieſer Gelegenheit An⸗ gaben über die Stärke der r mee⸗ reſerve gemacht, die 121900 Mann Ende 1936 betrug und für Ende 1937 auf 131 500 Mann er⸗ höht wird. Ferner ſteht der Armee eine Erſatz⸗ reſerve in Stärke von 21130 Mann zur Ver⸗ fügung. Die Kriegsſtärke der engliſchen Armee ſtellt ſich alſo auf rund 300 000 Mann, wobei die „Heimatarmee“ in einer Sollſtärke von rund 141000 Mann nicht peru b indiſchen Armee und den Armeen der Dominions völlig zu ſchweigen. das Unterhaus gegen kommu- niftiſche Gollloſenpropaganda Zögerndes Mitgehen Simons. London, 4. März. Der konſervative Ab⸗ geordnete Den ville lenkte die Aufmerkſam⸗ keit des Innenminiſters auf ein kommuniſti⸗ ſches Plakat, das darſtellen ſoll, wie Hammer und Sichel über den gekreuzigten Chriſtus ſiegen. Er fragte, ob der Miniſter für das Verbot dieſes Plakates ſorgen würde. Innenminiſter Sir John Simon er⸗ widerte, er kenne das Plakat, ihm ſei aber nichts davon bekannt, daß dieſes Plakat„Un⸗ ruhe“ hervorrufe. Falls das der Fall ſei, werde die Polizei angemeſſene Maßnahmen treffen. Denville gab ſich mit dieſer Antwort jedoch nicht zufrieden und verlangte, daß der Mini⸗ ſter gegen das Plakat einſchreite. Zum Be⸗ weis der Gottesläſterung zeigte Denville hier⸗ auf im Unterhaus eines der Plakate, das ſichtlichen Eindruck machte. Simon forderte daher Denville auf, die An⸗ gelegenheit noch einmal vorzubringen und Einzelheiten mitzuteilen. Hierauf erhob ſich der Labour⸗Abgeordnete Logan. Unter dem Beifall des Hauſes ver⸗ 1 langte er, der Miniſter müſſe die Polizei an⸗ weiſen, dafür Sorge zu tragen, daß derartige Plakate nicht angeſchlagen werden dürften. Die kommuniſtiſche Partei Englands ver⸗ öffentlichte gleichzeitig eine Erklärung, in der ſie behauptet, daß ſie mit dem Plakat nichts zu tun habe. Ein Zeichen für den ſchlechten Eindruck, den dieſes Plakat allge⸗ mein in England gemacht hat. der Führer an die Douaumonkl⸗ glürmer Berlin, 4. März. Der Führer und Reichs⸗ kanzler ſandte an die am 21. Jahrestage der Erſtürmung der Panzerfeſte Douaumont in Ber⸗ lin verſammelten Dou aumont⸗Stürmer zu Händen von Reichsbahnrat Radtke das nach⸗ ſtehende Telegramm: „Ihnen und den anderen aus Anlaß des Jah⸗ restages der Erſtürmung in Berlin verſammel⸗ ten Douaumont⸗Stürmer danke ich für die mir telegraphiſch übermittelten Grüße, die ich im Gedenken an dieſe kühne Waffentat und in ka⸗ meradſchaftlicher Verbundenheit herzlichſt er⸗ widere.(gez.) Adolf Hitler.“ Der Führer beim„Roſenkavalſer, in der Flaalsoper München München, 4. März. Die zweite Aufführung der Staatsoper im Nationaltheater erhielt ihre be⸗ ſondere Bedeutung durch die Anweſenheit des Führers, der bei ſeinem Erſcheinen in der großen Mittelloge von dem bis auf den letz⸗ ten Platz beſetzten Haus mit erhobener Rechten begrüßt wurde. In der Begleitung des Führers befanden ſich Botſchafter SS-Gruppenführer von Ribbentrop. Obergruppenführer Brückner und Reichspreſſechef Dr. Dietrich. Ferner waren an⸗ weſend Reichsſtatthalter General Ritter v. Epp und der ſtellvertretende Gauleiter Nippold. Die glanzrolle Aufführung der Straußoper unter Leitung von Generalmuſikdirektor Cle⸗ mens Krauß, fand ſchon nach dem erſten Akt ſtarken Beifall, der ſich nach Schluß der Vorſtellung zu begeiſterten Ovationen für Cle⸗ mens Strauß und die Träger der Hauptrollen Hildegarde Ranzak, Viorica Urſu⸗ leac., Adele Kern, Ludwig Weber und Georg Hann ſowie für den Regiſſeur Rudolf Hartmann geſtaltete. Minutenlang jubelten die Beſucher nach Schluß der Vorſtellung dem Führer zu, der die⸗ ſen feſtlichen Abend, der ſo recht von dem hohen Stande des Münchener Theaterlebens zeugte, in ihrer Mitte verlebt hatte. Jilmvolkstag am 7. Mürz Berlin, 4. März. Im Rahmen der Jah⸗ restagung der Reichsfilmkammer findet am Sonntag. dem 7. März. ein Filmvolkstag ſtatt. In 2000 täglich ſpielenden Filmtheatern mit einer Million Sitzplätzen wird an dieſem Tage eine koſtenloſe Filmvorſtel⸗ lung gegeben. e Zu der Veranſtaltung hat jeder Volksgenoſſe Zutritt, der die Druckſchrift„Film und Volk“ zum Preiſe von 20 Pfg. an den Kaſſen der betreffenden Filmtheater erwirbt. Es empfiehlt ſich, diejenigen Filmtheater am Filmvolkstag aufzuſuchen, bei denen man auch die Schrift„Film und Volk“ erworben hat. Die Filmtheater, die an der Durchführung des Filmvolkstages beteiligt ſind, werden dies in geeigneter Form ankündigen. Baldur von Schirach vor der Wehr⸗ macht Berlin, 4. März. Auf Einladung des Reichskriegsminiſteriums ſprach am Donnerstag der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal⸗ dur von Schirach, im Feſtſaal des Reichs⸗ kriegsminiſteriums zu den Abteilungschefs und dem Ofſizierskorbs. An Hand zahlreicher ſtati⸗ ſtiſcher Angaben ſchilderte er den Aufbau und die Organiſation der Hitler⸗Jugend; er befaßte ſich mit den Erſcheinungen in der Entwicklung des jugendlichen Menſchen und ging ausführlich auf die Bedeutung der religiöſen Frage für die Erziehung der Jugend ein. Beſondere Anteil⸗ nahme fanden ſeine Ausführungen über die Maßnahmen der SJ. auf ſozialem und berufs⸗ erzieheriſchenm Gebiet und über die körperliche Ertüchtigung Scharfe amlliche Flellungnahme Polens zum Fall Seba Warſchau, 4. März. Der Außenminiſter hat nunmehr eine Antwort auf die Interpellation des Sejm⸗Abgeordneten Walewſki herausgege⸗ ben, der auf die polenfeindlichen Tendenzen des berüchtigten Buches des Nen Ge⸗ ſandten Seba hingewieſen hatte. In dieſer Antwort heißt es, die polniſche Regierung ſei leider gezwungen, mit Bedauern feſtzuſtellen, daß die Vorwürfe des Abgeordneten Walewſfki hinſichtlich des ausgeſprochen anti⸗polniſchen Charakters der tſchechiſchen Publikation der tatſächlichen Sachlage entſprechen, ebenſo wie der Umſtand, daß dieſe Publikation mit einem Vorwort des amtierenden Außenminiſters der tſchechoſlowakiſchen Republik verſehen iſt. Angeſichts dieſer Tatſache ſei die polniſche Regierung bei ihrer Beurteilung der Einſtel⸗ lung und der Abſichten des tſchechoſlowakiſchen Staates gegenüber Polen gezwungen, das Er⸗ ſcheinen dieſes Buches ernſthaft in Rechnung zu ſtellen. Jlugzeugunglück bei Jürich §S Zürich, 4. März. Ueber dem Induſtrie⸗ ort Schlieren, nördlich von Zürich, führten am Donnerstagvormittag mehrere Offiziere des Militärflugplatzes Dübendorf Uebungsflüge aus. Dabei ſtießen zwei Flugzeuge zuſammen und ſtürzten ab. Dem einen Flugzeugführer gelang es zwar, mit dem Fallſchirm abzu⸗ ſpringen, er wurde aber von dem Flugzeug erfaßt und mitgeriſſen. Der andere Flieger wurde unter den Trümmern ſeiner Maſchine begraben. 5 Neuinſzenierung des„Roſenkavalier“ der ger: der at den ge: be l en in am ige len bel 10 et e * Aufbruch zur Frühjahrsbeſtellung der Reichsnährſtand auf der ganzen Linie gerüſlel Die deutſche Oeffentlichkeit und das deutſche Landvolk ſind in den letzten Tagen und Wochen wiederbolt auf Perſonalveränderungen inner⸗ halb des Reichsnährſtandes hingewieſen worden. Bewährte Bauern, Praktiker und Kämpfer ſind vielfach in die Hauptabteilungen berufen wor⸗ den. Die letzte derartige Berufung war die des Landesbauernführers Körner von der Lan- desbauernſchaft Sachſen für eine begrenzte Zeit an die Verwaltung in der Reichsführung des Reichsnährſtandes. Kurz vorher wurde Hauptabteilungsleiter Korte für die Organi⸗ ſation der Marktordnung der Fiſchwirtſchaft F wurde Schneider ⸗Eckers⸗ dorf aus Schleſien zur Inſpektion der Durch⸗ führung der Erzeugungsſchlacht in den Dörfern beſtellt. Generell geſehen wird dadurch deutlich das Beſtreben des Reichsbauernführers ſichtbar, die Praktiker vom Lande ſtärker zur Löſung der organiſatoriſchen Aufgaben in der Zentrale des Reichsnährſtandes heranzuziehen, und ble die Fehler zu vermeiden, die ſich gewöhnli dann einſtellen, wenn der Theorie am grünen Tiſch ein zu großer Raum bereitgeſtellt wird. Der Reichsbauern führer, der nun⸗ mehr von ſeiner Sportverletzung endgültig wieder hergeſtellt iſt und ſeine Dienſtgeſchäfte im Ernährungsminiſterium übernommen hat, mit dem er während ſeines Aufenthalts in Hohenlychen dauernd in engſter Verbindung ge⸗ arbeitet hatte, hat nunmehr auch innerhalb der Spitzen der ihm unterſtellten Stellen alle Kräfte wirkungsvoll zuſammengefaßt. In der Perſon R. Walter Darrss ſind ja die Funk⸗ tionen des Reichsbauernführers, des Reichs⸗ ernährungsminiſters und des Reichsleiters ver⸗ einigt. War ſchon früher der Reichsnährſtand der erſte Stand in Deutſchland, deſſen orga⸗ niſatoriſche Neugliederung und zweckmäßige Zuſammenfaſſung vor allen anderen Ständen beendet war, ſo verbürgt dieſe Vereinigung vom agrarpolitiſchen Amt der NSDAP., von ſtaat⸗ licher Aufſichtsbehörde und von Selbſtverwal⸗ tung des Standes eine Schlagkraft, wie ſie bei anderen Ständen in dieſer Einheitlichkeit noch nicht erreicht worden iſt. R. Walter Darre hat eine Reihe von Arbeitsausſchüſſen eingeſetzt. Es gibt ſolche für die Bodenordnung, für die Erzeugungsordnung, für die Ver⸗ brauchslenkung, für die Marktordnung, für die Außenhandelsordnung und für Landarbeiter⸗ fragen. Dieſe Arbeitsausſchüſſe ſetzen ſich aus den maßgebenden Referenten aller beteiligten Stellen zuſammen. Die Ergebniſſe der Aus⸗ ſchußberatungen liegen dann ſpäter einer zwei⸗ ten Neuſchöpfung vor, durch die eine höchſte Schlagkraft gewährleiſtet wird. 5 Es iſt der ernährungspolitiſche Arbeitsſe nat. Un alle bürokratiſchen Zu⸗ ſtändigkeitsfragen auszuſchalten, hat der Reichsbauernführer alle verantwortlichen Unter⸗ chefs hier zu einem beſonderem Gremium zu⸗ ſammengefaßt. Ihm gehören an: Staatsſekre⸗ tär Herbert Backe, Reichsobmann Wilhelm Meinberg, Staatsſekretär Werner Billi⸗ kens, Stabsamtsführer Dr. Hermann Reiſchle und Verwaltungsamtsführer Freiherr von Kanne. In dieſem Gremium werden alle Aufgaben eingehend geprüft, ob ſie finanziell, techniſch und zeitlich durch⸗ führbar ſind. Sie werden danach dem Beauftragten des Führers für den Vierjahresplan Miniſterpräſidenten Her⸗ mann Göring zur letzten Entſcheidung vor⸗ gelegt. So iſt hier in der Zentrale des Reichs⸗ nährſtandes organiſatoriſch alles vorbereitet worden, um den Reichsnährſtand mit aller Kraft für die Frühjahrsarbeit einzuſetzen, von der im Rahmen des Vierjahresplanes ſoviel für das deutſche Volk ernährungspolitiſch ab⸗ hängt. Bereits in Goslar auf der Reichsbauern⸗ tagung war die ſtärkere Heranziehung der unterſten Inſtanzen des agrapolitiſchen Ap⸗ parates der Orts⸗ und Reichsbauernführer ſichtbar geworden. Vergleicht man die Ergeb⸗ niſſe der Erzeugungsſchlacht in den einzelnen 1Otſchaften und Kreiſen miteinander, ſo er⸗ lebt man immer wieder von neuem die Beſtä⸗ tigung der alten Erfahrung, wie ungeheuer viel gerade auf dem Lande von dem Können und dem perſönlichen Anſehen der Kreis⸗ und Ortsbauernführer abhängt. Von ihrem Bei⸗ ſpiel und ihrer Energie hängt im weſentlichen der Stand der Erzeugungsſchlacht in den Kreiſen und Ortſchaften ab. Die tüchtigen Landwirte gehen ja ohnehin begeiſtert und willig mit, ja ſie ſind ſogar vielfach ihrer Um⸗ gebung voraus. Aber nicht auf ſie allein kommt es an, ſondern eben auf die breite Maſſe aller derjenigen, die ungern den alten Trott verlaſſen und nur mißtrauiſch den Er⸗ fahrungen ihrer tüchtigeren Nachbarn folgen. Darum muß die Dorfverſammlung, die Kreis⸗ verſammlung, die Aufklärungsarbeit, der Präſident Paſtor Konſtankin Frick 60 Jahre alt Berlin, 4. März. Der Präſident des Zentralausſchuſſes für die Innere Miſſion der deutſchen evangeliſchen Kirche, Paſtor Con- ſtantin Frick(Bremen). begeht am 5. März ſeinen 60. Geburtstag. Er begann ſeine pfarramtliche Laufbahn an der Frauenkirche in Bremen. Nach dem Kriege übernahm er dazu noch die Leitung des Bremer Diakoniſ— ſenhauſes. Im Dezember 1934 wurde Paſtor Frick zum Präſidenten des Zentralausſchuſſes für Innere Miſſion und damit an die Spitze der geſamten evangeliſchen Liebestätigkeit be⸗ rufen, in deren Dienſt er ſeitdem eine weit⸗ reichende Tätigkeit entfaltet hat. Er gehört dem Führerrat des Kaiſerswerther Verbandes deutſcher Diakoniſſenmutterhäuſer und dem Vorſtand des Deutſchen evangeliſchen Kranken⸗ hausverbandes an. Vom Zentralausſchuß wurde dem Jubilar in Anerkennung ſeiner Verdienſte die Wichernplakette verliehen. Einheit und Verkrauen Der Bund deutſcher Reichszollbeamten übergibt ſein Vermögen dem Reichsbeamtenführer Berlin, 4. März. Der Bund deutſcher Reichszollbeamten, die ehemals größte Zollbe⸗ amtenorganiſation Deutſchlands, hat ſich aufge⸗ löſt. Seine Mitglieder ſind der Einheitsorgani⸗ ſation der deutſchen Beamten, dem Reichsbund der deutſchen Beamten e. V., einzeln beigetre⸗ ten. Als Zeichen des Bekenntniſſes der Zoll⸗ beamten zur Einheit der Beamtenſchaft und da⸗ mit zur Gemeinſchaft des Volkes, ſowie als Ausdruck ihres Vertrauens zur nationalſoziali⸗ ſtiſchen Führung der deutſchen Beamten, wurde —— Umgang durch die Ställe und durch die Aek⸗ ker noch mehr als bisher imLaufe des jetzt einſetzenden Landjahres gepflegt werden. Im Rahmen der Werbung für das deutſche Fach⸗ buch wird gerade auch von ſeiten des Reichs⸗ nährſtandes alles getan, um durch billige und moderne Schriften jedem Landwirt die Mög⸗ lichkeit zur eigenen Weiterfortbildung und Un⸗ terrichtung zu bieten. Hier hinein gehört auch die aroße Aktion für die Errichtung von Dorf⸗ büchereien. Nach wie vor hängt jedoch alles von der Ueberzeugung jedes einzelnen Landwirts ab, daß von ihm in der eigentlichen Stellung des deutſchen Landmannes als des Betreuers des heimatlichen Grund und Bodens. von ihm, ſeiner Tatkraft und Intelligenz, das deutſche Volk den letzten Einſatz erwartet. Politiſche Tageschronitk das Vermögen des ehemaligen Bundes am Don⸗ nerstag, den 4. März 1937, dem Reichsbeamten⸗ führer Pg. Hermann Neef durch den Reichs⸗ hauptſtellenleiter Pg. Mehling zur Verfü⸗ gung geſtellt. Es iſt dies ein erneutes Beiſpiel für die Ab⸗ kehr der Beamtenſchaft von der organiſierten Zerſplitterung der früheren liberaliſtiſchen Zeit und ein Bekenntnis ihres Willens, bisher noch brachliegende Mittel der vom Führer geſchaffe⸗ nen Volksgemeinſchaft zuzuführen. Neue Ralionierung des Brolverkaufs in Fowjelrußland Moskau, 4. März. Wie jetzt bekannt wird. haben die Ernährungsſchwierigkeiten, die in⸗ folge der Mißernte des Vorjahres in den meiſten Gebieten des europäiſchen Rußland herrſchten, ſo akute Formen angenommen, daß die Sowjietregierung zu neuen Einſchränkungs⸗ maßnahmen greifen mußte. So wurde z. B. in einigen Gebieten der freie Verkauf von Brot, des Hauptnahrungsmittels der arbeitstätigen Bevölkerung in Stadt und Land, auf die Städte beſchränkt und in den Dörfern praktiſch ſo gut wie eingeſtellt. Selbſt in den Landbezirken des Moskauer Gebiets iſt man dazu übergegan⸗ gen, den Brotverkauf ſtreng zu ratio⸗ nieren. In den meiſten Dörfern des Mos⸗ kauer Gebiets z. B. darf nur während weniger Stunden, zudem meiſt in der Nacht. Brot ver⸗ kauft werden. Vor den Verkaufsſtellen ſammeln ſich große Menſchenmengen, die ſogenannten „Schlangen“, ſchon viele Stunden vorher an. Es wird jedoch pro Perſon nur ein Kilo Brot ausgegeben. Da die zum Verkauf freigegebenen Brotmengen meiſt auch dann bei weitem nicht ausreichen, iſt der Zuſtrom von Kolchos⸗Bauern, Aegyptens. dorf(mit Brille). Vorn recht mit der Die beiden Haſenflieger am Tut-Ench⸗Am N on-Grab V»»l 1 Nach Beendigung des Oaſenfluges beſichtigten die deutſchen Flieger die Sehenswürdigkeiten Von links(mit Brille) Hauptmann von Blomberg, (mit Hut), von Gronau mit Frau, und der deutſche Geſandte in Aegypten, Baron von Wachen⸗ Mützein der Hand, Luftſporthauptführer Thomſen. Frhr, Speck von Sternberg (Preſſephoto, K.) 5 Kampf Die Oelquellen der Welt „Es iſt daher mein unabänderlicher Entſchluß, die deutſche Kraftverkehrs⸗ wirtſchaft, die eine der größten In⸗ duſtrien unſeres Volkes iſt. von der Unſicherheit der internationalen Im⸗ porte unabhängig zu machen, und auf eine ſolide ſichere eigene Baſis zu ſtellen. Wir werden in ein bis zwei Jahren im Treibſtoff⸗ und Gummibe⸗ darf vom Ausland unabhängig ſein und dabei unzähligen deutſchen Volks⸗ genoſſen eine ſichere Lebensexiſtenz geben.“ Adolf Hitler bei der Eröffnung der Internationalen Automobil⸗ und Motorrad⸗ Ausſtellung in Berlin. * Die Entwicklung menſchlichen Wiſſens und Könnens ſpiegelt ſich vielfach wider in der Verſchiebung des Intereſſes an den Rohſtoffen der Erde. Waren Gold und Silber die Zielträume der Alten, ſo traten ſeit dem Mittelalter die Eiſenerze in den Vordergrund. Kämpfe entbrannten ſpä⸗ ter um die Kohle, und als im 19. Jahrhundert Oelbeſtandteile von den Verbrennungsmotoren zum Rohſtoff erkoren wurden da ging man mit wilder Gier den Spuren des Erdöls nach. Was war dieſes Erdöl in den vergangenen Jahrhunderten? Nur ein Naturwunder, wenn um Oel — Der deutſche Weg es auf einer Inſel im Kaſpiſchen Meer in mäch⸗ tiger Flamme zum Himmel loderte. Zum Wunder des ewigen Feuers in Iran zogen Feldherrn und Propheten und fühlten dieſe Feuerkräfte als Organe der Erde, als feuer⸗ trächtige Geheimniſſe des Erdinnern, das ſie in fließendem, brennendem Gewande emporſchleu⸗ derte. Die Chineſen nahmen das Erdöl nüch⸗ tern in die von ihnen konſtruierten Brennge⸗ fäße. Petroleumlicht flackerte in den alten Pa⸗ läſten der Chineſen ſchon Hunderte Jahre vor Chriſti Geburt. Da der Sinn jener Zeiten überall in der Erde Heilkräfte erſpürte, wurde Erdöl ein vielbenütztes Heilmittel. Faſt zwei Jahrtauſende vergingen, bis ſich das wirtſchaftliche Interelſe dem fllüſſi⸗ gen Saft der Erde zuwandte. Die Chemie hatte die irdiſchen Stoffe in ihre Elemente aus⸗ einandergelegt. Aus dem Erdöl wurde 1830 in der Deſtillation zum erſtenmal von einem deut⸗ ſchen Chemiker, Reichenbach, Benzin abge⸗ ſpalten und entdeckt. Die Technik ſuchte nach billigen Energien zum Antrieb ihrer Maſchi⸗ nen. Chemiker und Ingenieur reichten ſich die Hände. Aber erſt als der Verbrennungsmotor die chemiſche Energie dieſes veredelten Erd⸗ ſtoffes. des Benzins freimachte und für die Be⸗ wegung benützte, griff der Schwarm des Ka⸗ pitals erneut nach den Erdölquellen. Auf deutſchem Boden wurde ſchon 1850 in Hannover nach Erdöl gebohrt. Amerika hatte mit ſeinen Bohrungen mehr Glück. Ein Oel⸗ rauſch durchſchüttelte das amerikaniſche Land. In menſchenleeren Gebieten tummelten ſich über Nacht Tauſende von Menſchen. Millionen von Dollars bezahlte man für ölreiche Erde. Die pennſylvaniſche Oelinduſtrie beſchäftigte 1875 ſchon mehr als 60.000 Arbeiter. Ueber⸗ menſchliches und Unmenſchliches klammerte ſich an das Erdöl. Banditen überfallen Oelfelder und Oelzüge. Urwälder werden zu Fabriken, Wüſten zu Städten. Die Welt ſieht Rockefeller als Oelkönig. Der chineſiſche Markt wird von ihm erobert. In der Hütte des Chineſen brennt in kitſchiger amerikaniſcher Serienlampe mit inhaltloſen chineſiſchen Ornamenten ame⸗ rikaniſches Erdöl. Die Lampen wurden von den kühl rechnenden Agenten verſchenkt. Das lebloſe Metall frißt ja Oel, und Oel liefert nur Amerika. Skandale brennen um Roceefeller. Die Börſe kracht in allen Fugen. Der Oeltruſt wird geſprengt. Neue Oelgeſellſchaften ent⸗ ſtehen. Allenthalben Raubbau am Oel der Erde. Bohrtürme im Kaukaſus., in Perſien— die ganze Erde wird ſyſtematiſch nach Oel ab⸗ geſucht. Der Weltkrieg greift mit harter Hand in die Speichen der Entwicklung. England gelingt es, drei Viertel des Welterdöls zu erringen. Rußland wird Konkurrent. Die ruſſiſche Oel⸗ ausfuhr ſank aber ſeit 1932 beträchtlich. Wie groß iſt heute die Weltpro⸗ duktion von Erdöl? Die Geſamtpro⸗ duktion an Erdöl betrug im Jahre 1933: 197.915.000 Tonnen. im Jahre 1934: 208,982,000 Tonnen. im Jahre 1935. 226.119.000 Tonnen. An erſter Stelle ſtehen die Vereinigten Staa⸗ ten von Nordamerika mit 135.487.000 Tonnen Erdölförderung im Jahre 1935. Nach ihnen, aber zahlenmäßig in großem Abſtand kommt Rußland mit 24,005,000 Tonnen, an dritter die die Brotverkaufsſtellen der Städte auf⸗ ſuchen, immer noch ſehr ſtark. Ferner hat in letzter Zeit, übereinſtimmenden Beobachtungen zufolge. der Bettel trotz aller polizeilichen Ge⸗ genmaßnahmen wieder ſtark zugenommen. Im übrigen gehören auch Milch, Eier und Fiſche in letzter Zeit(ſelbſt in Moskau!) wieder zu den „Defizit⸗Waren“, die entweder gar nicht oder in ganz unzureichenden Mengen vorhanden ſind. Blulige Iwiſchenfälle in einem kuneſiſchen Bergwerk Paris, 5. März. Havas meldet aus Tunis, daß ſich am Donnerstag nachmittag in einem Bergwerk in Metlaoui blutige Zwiſchenfälle er⸗ eignet haben. 13 Tote und 16 Verletzte waren zu verzeichnen. Streikende hatten das Bergwerk in Mitlaoui beſetzt. Gendarmen und Militär waren angefor⸗ dert, um die Ordnung wieder herzuſtellen. Die ſtreikenden eingeborenen Bergleute empfingen die Soldaten mit Revolverſchüſſen. Der Befehlshaber der Gendarmerie und drei Gen⸗ darmen wurden verletzt. Es kam zu einem er⸗ bitterten Feuergefecht, bei dem 13 Streikende getötet und 12 verletzt wurden. Die Streikenden zogen ſich darauf in ihre Hütten zurück. Die Staatsanwaltſchaft von Suſa hat eine Unterſuchung eingeleitet. Jüdiſches Kommuniſtenneſt in Varſchau ausgehoben 40 Verhaftungen. Warſchau, 4. März Die Warſchauer Po⸗ lizei überraſchte am Mittwoch 40 Kommu⸗ niſten. die ſämtlich Juden und Mitglieder des Berufsverbandes der Drucker ſind, bei einer Geheimfeier für den neuerdings von den Bolſchewiſten annektierten ruſſiſchen Dichter Puſchkin. Die 40 Juden, bei denen zahl⸗ reiche kommuniſtiſche Druckſchriften vorgefun⸗ den wurden, wurden verhaftet, das Verbands⸗ lokal des Berufsverbandes verſiegelt. Die Warſchauer Polizei hatte ſeit langem den Verdacht, daß der Warſchauer Buchdruk⸗ kerverband unter kommuniſtiſchem Einfluß ſteht und kommuniſtiſche Hetze betreibt. U. a. hat ſich dieſer Verband auch an einer inter⸗ nationalen Hilfsorganiſation für das bolſche⸗ wiſtiſche Spanien beteiligt Während der Ver⸗ bandsarbeit wurden auch in Vorträgen und Vorleſungen die Beſchlüſſe des 7. Komintern⸗ Kongreſſes erläutert. Fleuerſteckbrieſe und Vermögens⸗ beſchlagnahme Berlin, 4. März. Gegen die nachſtehend aufgeführten Steuerpflichtigen ſind Steuerſteck⸗ briefe erlaſſen worden: 1. Die ledige Johanna Heimann, zuletzt wohnhaft in Laupheim(Württemb.), Ulmer Str. 28, zur Zeit vermutlich in USA, vom Fi⸗ nanzamt Laupheim wegen 32 380.80 RM. 2. Hopfenhändler Bernhard Kauffmann und deſſen Ehefrau Alice geb. Kauffmann, zu⸗ letzt wohnhaft in Bruchſaal, Schillerſtraße 6, zur Zeit in Paris, Grand Hotel, vom Finanz⸗ amt Bruchſal wegen Reichsfluchtſteuer von 175 000 RM. Es ergeht hiermit die Aufforderung, die oben⸗ genannten Steuerpflichtigen, falls ſie im In⸗ land betroffen werden, vorläufig feſtzunehmen und ſie gemäߧ 11 Abſ. 2 der genannten Ver⸗ ordnung unverzüglich dem Amtsrichter des Be⸗ führe in welchem die Feſtnahme erfolgt, vorzu⸗ ühren. Ukrillas von den ſpaniſchen Nakionaltruppen eroberl Das Minengebiet Kataloniens in nationalem Beſitz 88 Salamanca, 4. März.(Vom Sonder⸗ berichterſtatter des DRB.) Nationale Sender teilen mit, daß die Nationaltruppen am Mitt⸗ woch an der Teruel⸗Front bei Montalban die Ortſchaft Utrillas erobert haben. Mit der Einnahme Utrillas iſt das Minengebiet Kata⸗ 2 völlig in nationalſpaniſchen Beſitz ge⸗ angt. Rumänien mit 8,359,000 Tonnen. Iran hatte 1935 eine Erdöllieferung von 7,480,000 Tonnen. Niederländiſch⸗Indien, Mexiko. Irak, Kolum⸗ bien, Peru, Argentinien. Trinidad. Britiſch⸗ Indien, Sarawak und Brunei, Polen, Deutſch⸗ land, Japan, Ecuador. Kanada. Aegypten folgen hinter den Haupterzeugern. Vor zwanzig Jahren hat man die Behaup⸗ tung aufgeſtellt, daß das Erdöl dem Ver⸗ ſiegen nahe ſei. Auch heute ſchätzen die Sach⸗ verſtändigen, daß der Erdölvorrat nur noch für wenige Jahrzehnte ausreicht. Zwar können die Förderverfahren noch weſentlich beſſer ausge⸗ baut werden. Die Chemie hat die beſten Raffi⸗ nations⸗Verfahren erſonnen— aber alles wird nicht helfen, wenn einmal der Tag kommt, wo der Traum des Erdöls ausgeträumt ſein wird. Die deutſche Chemie ſtemmt ſich dieſer ſchick⸗ ſalhaften Kurve ſchon heute mit klarem Wollen entgegen. Sie macht, den Abſichten des Führers folgend, Deutſchland in der Treibſtofferzeugung unabhängig vom natürlichen Erdöl. Sie greift mit genialem Können zur Syntheſe. Sie kommandiert den Atomen der Kohle und des Waſſerſtoffs. ſich zu Benzin zu vereinigen, und ſchweißt ſie unter dem kühnen Griff der Ver⸗ mittlungsſtoffe zuſammen. Die größte Einbil⸗ dungskraft hätte dieſen chemiſchen Weg nicht erſinnen können. Die deutſche wiſſenſchaftliche Tat hat ihn gefunden und damit ein neues Kräftezentrum aufgedeckt. wie es kein Rocke⸗ feller zu ſchaffen vermochte. Im Lebenslauf der Rohſtoffe wird dieſe neue chemiſche Realität dann die größte Rolle ſpielen. wenn das Ver⸗ ſiegen der Welt⸗Erdölauellen beweiſen wird, daß auch das Myſterium des Erdöls ein Ende hat. Dr. Adolf Reitz ROMAN VON FRIEDE BIRRKNER 8 Fortſetzung Aber Finger weg von den Mädels, ſind fein erzogene, an⸗ ſtändige Mädels, ſo was kennen wir bei uns gar nicht. Frau Karin braucht nicht die Naſe zu rümpfen.“ „O lieber Himmel, Herr Schulze, was läge mir ferner als ſolch dummer Hochmut. Bin von Herzen froh, wenn ich da ſein darf, wo die Mädchen verſteckt werden... danke meinem Schöpfer dafür und will ſehr nett und lieb zu ihnen ſein.“ Stumm nahm Willy Schulze ihre Hand, drückte ſie und packte ſie dann etwas unſanft am Arm, ſchleppte ſie durch die ſchlecht erleuchteten Gänge und Treppen des rieſigen Schiffes und ſtopfte ſie ſamt Hein und Robert ohne viel Worte in ſeine kleine Kabine, in der ein ſchwaches Licht brannte. Drei kleine, feine, zierliche Geiſhas ſtanden ſofort artig auf von der gepolſterten Wandbank, verneigten ſich vor Karin und ſtanden dann abwartend regungslos da. Die Frauen ſahen ſich an, und Karin hatte ein weiches, liebes Lächeln für die jungen, geſchminkten Geſchöpfchen, deren feine Geſichtszüge ohne die Schminke gar nicht zu denken waren. Wie ein Wiederſchein ging Karins Lächeln über die Geſichter, und noch einmal verneigten ſie ſich, ihre kleinen, feinen Händchen auf ihre Knie legend. „Die Mädels ſprechen engliſch, Frau Hirt, da können Sie ſich ungeniert mit ihnen unterhalten. Aber bitte keinen Namen nennen... man kann nicht wiſſen.“ „Sie meinen, daß Vorſicht dringend geboten iſt?“ Karin ſah den großen, kräftigen Mann tapfer an, und ihn rührte die Tapferkeit der zarten, blonden Frau. Er blinzelte ihr luſtig zu und brummte: „Na, wir wollen doch die zwei Kerle nicht einſpinnen laſſen, was?“ „Oh...“ Karin preßte die ſchmalen Hände auf ihren Mund und Tränen kamen ihr in die Augen. Aber ſchon winkte Willy lächelnd ab. „Alſo, Jungens, bis ich euch hier raushole rührt ihr euch nicht. Vertreibt euch die Zeit wie ihr wollt, ſeht zu, wie ihr alle ſechs kampiert... anders geht es nicht. Die beiden Männer hole ich ſo gegen 2 Uhr nachts ab, dann kommen ſie in Dickchens Logis, der hat Dienſt.“ Über den Verlauf der Nacht wollen wir den Deckmantel chriſtlicher Nächſtenliebe breiten. Karin ſaß mit den Geiſhas zuſammen auf der Polſterbank, und die beiden Männer hatten ſich in Ermangelung einer anderen Sitzgelegenheit auf den Boden gehockt, aber alle zuſammen rauchten ſie wie die Stadtſoldaten, die Geiſhas, Karin und die Männer— die kleine Kabine war bald in Dampf und Rauch gehüllt. Aber auch dieſe Nacht ging vorüber. Gegen 11 Uhr ſollte die„Wilhelminje“ auslaufen, und bis dahin mußten die Konter⸗Paſſagiere noch verſteckt bleiben. Eine Stunde vor Abgang des Schiffes fing aber Hein an, bedenklich unruhig zu werden, wußte er doch, daß die kleine blonde Roſi unten am Kai ſtand und nach ihm und den andern Ausſchau halten würde. Was ſollte ſie denn von ihrer Undankbarkeit denken? Es war doch auch eine Gemeinheit. Erſt nahmen ſie das Geld von dem Mädel und nun war nicht einmal einer da, der ihr einen Abſchiedsgruß nachwinkte. Er wühlte und bohrte mit dieſen Gedanken bei Robert und wollte dieſen veranlaſſen, mit hinunter nach dem Kai zu ſchleichen, aber ſo ſelten Robert die Reſpektsperſon ihm gegenüber erkennen ließ, in dieſem Punkte war er hart und energiſch. „Ausgeſchloſſen... vergiß nicht, welches märchenhafte Glück es für uns bedeutet, daß wir überhaupt auf dem Schiff ſind und fortkommen aus all den Gefahren und dem Elend. Außerdem dürfen wir Willy Schulze keine Schwie⸗ rigkeiten bereiten, und es wäre für ihn verdammt bös, wenn man uns jetzt noch hier entdeckte. Kamm mal her, ſieh durch die Luke... was erblickſt du da?“ Sie ſtanden dicht gedrängt an der kleinen Luke, die ihnen gerade einen Ausblick auf den Kai und auf den Steg gewährte, der an Bord führte. An jeder Seite des breiten Steges ſtand ein franzöſiſcher Poliziſt, auf dem Kai ſelber patrouillierten ſechs bewaffnete Soldaten auf und ab, die jeden Menſchen ſcharf im Auge hatten. „Donnerwetter, ob das Aufgebot nur wegen uns iſt?“ „Wer weiß. Ich nehme an, daß es ſo üblich iſt, aber immerhin ſiehſt du doch jetzt die Unmöglichkeit ein?“ „Was bleibt mir anderes übrig. Aber, Karin, ſag' doch mal, was ſoll das Mädel von uns denken?“ Müde ſtrich Karin ihm über die erhitzte Stirn. Die Glut in dieſer kleinen Kabine, welche noch durch den Par⸗ füm⸗ und Schminkgeruch der ſchüchternen, kleinen Geiſhas verſtärkt wurde, hatte ſie ſehr elend gemacht. Sie ſah jammervoll aus und wußte nicht mehr, wie ſie ſich aufrecht⸗ halten ſollte. Der ſtarke Tee, den Willy ihnen mit Brot und Fleiſch geſchickt hatte, war ja ein Labſal geweſen, aber ſie ſehnte ſich unſagbar danach, ausgeſtreckt auf einem kühlen Bett zu liegen. Sie hatte alſo nicht die richtige Einſtellung für Heins tiefen Kummer. a „Sie wird denken, daß es uns nicht gelungen iſt, hier⸗ her nach Saigon zu kommen. Sie wird uns verlorengeben ., und ihr ſauer verdientes Geld dazu. Aber mach' dir darüber jetzt keine Gedanken, wenn nur endlich das Schiff ab en wollte, ich fiebere, daß ich hier herauskomme.“ obert ſah auf ſeine einfache Armbanduhr und legte dann einen Arm um Karin, ſie dicht an die Luke ziehend, Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück Bez. Dresden) damit ſie das wenige, was an friſcher Luft zu ſpüren war, aus erſter Hand bekam. „Armes... Liebes... noch eine halbe Stunde, dann iſt hoffentlich das Schlimmſte überſtanden.“ Hein ſtand dicht hinter ihnen und verſuchte ab und zu einen Blick durch das kleine runde Fenſter zu werfen. Plötzlich packte er Rober⸗ und Karin an den Schultern. da feht ihr nich „Was denn... erſchreck' doch Karin nicht.. wen ſiehſt du denn?“ „Cherpin... da... er betritt den Steg! Was will der Kerl hier.. ſucht er uns? Allmächtiger Gott, warum hab' ich den Hund nicht totgeſchlagen!“ „Ruhe, Hein, vor allen Dingen Ruhe! Willy weiß ja, wie es zwiſchen uns und Cherpin ſteht. Wenn er kann, hilft er uns. Ruhig, Kari.... das hat gar nichts zu be⸗ deuten, nur keine Aufregung. Beherrſcht euch beide, ſchon der Mädels wegen. Sie dürfen nicht merken, daß wir mehr Angſt haben als ſie ſelber.“ Robert lieferte in dieſen Augen⸗ blicken Titanenarbeit an Beherrſchung, ihm ſelbſt klopfte das Herz bis hinauf zum Hals, aber er wollte und mußte Karin ſchonen. Kaum hatte er geendet, als die Tür vorſichtig aufge⸗ ſchloſſen wurde, und freundlich grinſend ſchob ſich Dickchen durch den ſchmalen Spalt. Er hielt einen Zettel in der Hand, den er vertraulich blinzelnd Karin reichte. Haſtig las ſie die wenigen Worte:„Cherpin in letzter Minute als Paſſagier an Bord gekommen... zu Beſorgnis kein Anlaß, aber nicht unvorſichtig ſein.“ Aufatmend reichte Karin den Männern dieſe Zeilen, dann nickte ſie Dickchen dankbar zu, und dieſer ſtrahlte über ſein ganzes fettes, verſchwitztes Geſicht, nickte Karin noh einn blend zu und ver⸗ ſchwand wieder durch die ſchmale Tür, die er hinter ſich zuſchloß. „Hm... da hätten wir unſeren lieben, guten Cherpin alſo mal wieder in unmittelbarer Nähe. Na, das freut einen denn ja auch. Wenn der Burſche uns dazwiſchen funkt, dann muß ich ihn doch noch mit einem roſtigen Küchenmeſſer erdolchen.“ Hein vergrub ſeine Hände in die Hoſentaſchen und machte ein Geſicht wie ein gereizter Löwe, ſo daß die kleinen Geiſhas, die dauernd bemüht waren, die von der Hitze aufgelöſte Schminke in ihren Geſichtern vor⸗ ſichtig abzutupfen, ihn ganz erſchrocken anſahen.„Nee, ſeid man ruhig, Kinder, euch freſſe ich nicht auf.“ Hein klopfte der einen Geiſha beruhigend auf die Wange.„Himmel, Kinder, eure Schminke läuft ja ab... wird Zeit, daß ihr zur Auffriſchung wieder in einen Eiskeller kommt.“ Obgleich die kleinen, zierlichen Dämchen nicht ver⸗ ſtanden hatten, was Hein geſagt, ſtrahlten ſie ihn doch er⸗ geben und artig an. Karin war nachdenklich geworden und maltraitierte mit den Zähnen ihre Unterlippe. „Für euch Männer wird es durch Cherpin beſtimmt keine Schwierigkeiten geben. Wir ſind ja hier auf dem Schiff auf neutralem Boden, aber für mich können ſich Komplikationen ergeben, und da muß ich ſehr vorſichtig lavieren, damit wir Willy Schulze keinerlei Unannehmlich⸗ keiten bereiten. Wir werden ja ſehen. Nur erſt heraus aus dieſem fürchterlichen Schwitzkaſten.“ Karin gab ſich Mühe, ihre tiefen Sorgen nicht merken zu laſſen, und ſah ihren Mann lächelnd an. Auch Robert, der ſich mit ſeinem nicht mehr ganz ſauberen Taſchentuch über die Stirn wiſchte, ſtöhnte ein wenig. „Na ja... kalt iſt es ja gerade nicht hier, aber die letzte halbe Stunde wird auch vergehen.“ „Laßt mich doch mal wieder an die Luke ran... will ſehen, ob Klein⸗Roſi nicht unten ſteht.“ Hein ſchob ſeinen Schwager beiſeite.„Richtig, ſag ich es nicht... da ſteht das liebe Kind und guckt ſich die Augen nach uns aus. Himmel, ſo'ne Gemeinheit... und ich ſitze hier feſt und kann mich nicht rühren. Ob ich ihr mal winke?“ „Womit?“ „Mit meinem Taſchentuch!“ „Die ſchwarze Fahne würde ſie gar nicht bemerken“, ſagte Robert entſchieden etwas höhniſch, indem er verächt⸗ lich auf Heins auch nicht mehr blütenweißes Taſchentuch zeigte.„Außerdem wäre es ſehr unklug, dann kommt ſicher⸗ lich ein Policeman angelaufen und fragt, wer hier winkt. Bezähme deine Ungeduld... in einer Stunde ſpäteſtens kannſt du ſie aufſuchen.“ „Und bis dahin verblutet ſich ihr Herz aus Kummer über unſern Undank.“ „Wird das Herz nicht machen. Sie wird nur eine Mordswut bekommen, daß ſie ihr ſchönes Mitleid und ihre Hilfsbereitſchaft an untaugliche Objekte verſchwendet hat.“ „Na... ſie wird Augen machen, das gute Kind.“ „Wird Cherpin auch machen.“ „Kann er, aber nicht auf Karin, ſonſt... wie geſagt, das roſtige Küchenmeſſer behalte ich mir noch vor.“ * Die„Wilhelminje“ war in voller Fahrt, und es wehte ein leiſer, erfriſchender Wind über Bord. Es war die Stunde des Nachmittagtees. Roſi Polter ſaß mit Mrs. Poſikoi in dem kleinen Teeraum, deſſen weit⸗ geöffnete Fenſter kühlen Luftdurchzug boten. Roſi mußte ſich ſehr viel Mühe geben, ihre Verſtimmung nicht merken zu laſſen. Sie hatte ſich ehrlich darauf gefreut, Hein Berger wiederzuſehen, hatte auch feſt geglaubt, daß die drei alles daran ſetzen würden, um ſie noch einmal vor ihrer Ausfahrt ſprechen zu können. Und nun war ſie ſo bitter enttäuſcht worden. Keiner von den dreien hatte es für nötig befunden, ſich zu zeigen. Oder ob ihnen etwas zugeſtoßen war? Ob man ſie vielleicht noch gefaßt hatte? Roſi ſuchte ſich zu tröſten. Vielleicht hatten ſie Arbeit gefunden in anderer Gegend und konnten nicht zur Abfahrt des Schiffes kommen. Wie dumm, daß man nicht wenig⸗ s verabredet hatte. daß ſie ihr ſchreiben, wenn ſie ver⸗ hindert waren. Roſi hatte gar nicht mehr ſo tolles Heimweh nach Deutſchland, hatte das Gefühl, daß ſie irgend etwas in Aſien zurückließ. Wie dem auch ſei, Roſi war traurig. Aber ſie ließ nicht nach in ihren Pflichten, war auf⸗ merkſam, wenn die feine, kleine Japanerin mit ihr ſprach, hatte weiterhin ihre nette Einſtellung zu den ihr anver⸗ trauten Kindern. Aber, der erſte Tag an Bord, auf den ſie ſich nach den letzten heißen Tagen in Saigon ſo gefreut hatte, war ihr verdorben. Sie war einige Sekunden geiſtesabweſend und ſchreckte jetzt auf, als man die Teetaſſe vor ſie hinſtellte und von der linken Seite ein weißgekleideter Steward ihr das Kuchenbrett zur Auswahl vorhielt. Ein wenig intereſſelos tippte ſie mit ihrem Finger in Richtung eines kleinen Schokoladenkuchens. Aber als ſie im ſelben Augenblick eine Stimme neben ſich hörte, ſah ſie erſchrocken auf. „Macht dick, der Kuchen“, hatte der Steward leiſe geſagt. Roſi ſah ihm ins Geſicht. Hein... Hein Berger ſtand da gebeugt neben ihr und hielt das Kuchenbrett. Er ſah ſie nicht an, aber am Zucken ſeiner Stirnfalten merkte ſie, daß er ſie erkannt hatte. Roſi wurde es mit einem Ruck viel leichter um ihr Herz. Aber ſie war im gleichen Augen⸗ blick beherrſcht, ließ ſich nichts merken, lehnte ſich nur ein wenig hochnäſig in ihrem Stuhl zurück und ſagte: „Zwei Stück davon, bitte.“ „Machen noch dicker!“ „Geht Sie gar nichts an.“ „Ich bevorzuge die ſchlanke Linie.“ „Ich nicht! Danke... keine Sahne.“ Dann fragte ſie in japaniſcher Sprache Mrs. Yoſikoi, was ſie wünſche, und entließ dann den kuchenſervierenden Steward mit einer leichten Geſte. Hein machte ſeine Sache wunderbar. Er ging von Tiſch zu Tiſch, zeigte die Herrlichkeiten auf ſeinem Brett und hatte bald ſo gewiſſermaßen ausverkauft. Bis auf ein Brioche. ein nettes, kleines, rundgebackenes Brioche. Und das hatte ſeinen Kopf für ſich. Es wollte ſich ſelbſtändig machen, wollte mal ſehen, wie es war, wenn es über das Deck kollerte. Erſchrocken bückte ſich Hein, hob es auf, rieb das kleine runde, braune Brioche an ſeiner weißen Jacke ab und legte es auf das Kuchenbrett zurück. Da lag es nun wieder gefangen und mußte weiter angeboten werden, wie nun eben Brioches angeboten werden. Und es lag bald auf dem Teller eines dicken, häßlichen Mannes, der es ſehr bald mordete und mit ſeinem Kuchenmeſſer erſtach. Dieſer kleine häßliche Mann war Cherpin, und dem gönnte Hein, als er ihn erkannte, das über das Deck gekollerte Brioche. Aber Hein wußte es klug einzurichten, daß Cherpin ihn nicht erkannte. Als er aber nach dem Büfett zurückging, ſah er mit einem halben Blick, daß Roſi genau beobachtet hatte, wie er ſich mit dem eigenwilligen Brioche geärgert und es dann doch noch an den Mann gebracht hatte. Er kniff nur das eine Auge zu, behielt ſonſt aber ſeine neue Linie als Steward inne. Daß er bei ſeinem kurzen Seitenblick mächtig an die Klapptür der Bar rannte, ſo daß ihm ſämtliche Farben vor Augen ſchwammen, iſt eine der kleinen Nebenſächlichkeiten des Lebens, die kaum der Er⸗ wähnung wert ſind. Karin hatte es an dieſem erſten Tage an Bord der „Wilhelminje“ beſſer; ſie brauchte noch nicht zu arbeiten, ſondern durfte ſich erſt einmal gründlich in ihrer kleinen, ſauberen Kabine, die neben dem Office der erſten Klaſſe lag, ausſchlafen. Willy Schulze hatte erſt noch einen ernſten Kampf mit dem„Alten“ auszufechten, ehe er ſeine drei Neuaquiſitionen einſtellen konnte. Für Robert war ja Dickchen verantwort⸗ lich, und um das Maſchinenperſonal kümmerte ſich der „Alte“ auch nicht, aber was ſo an Deck war, das erregte meiſt dann ſein Intereſſe, wenn man es nicht wünſchte. Folglich ging Willy gleich nach Abfahrt zu ihm und be⸗ richtete mit einem vergnügten Augenblinzeln, daß die be⸗ wußten drei Geiſhas, die keine ordnungsgemäßen Päſſe hatten, in ihren Kabinen untergebracht waren. Hörbar fiel dem„Alten“ ein Stein vom Herzen, und er bot Willy eine Zigarre an. Aber Willy dankte und erklärte, daß er eine Bitte vorzutragen habe, erzählte von den drei Deutſchen, die er gewiſſermaßen an Bord geſchmuggelt habe. Der choleriſche„Alte“ wollte in die Höhe gehen vor Er⸗ regung, aber Willy winkte nur ruhig ab und meinte: „Was Ihnen Ihre Geiſhas ſind, das ſind mir meine drei Deutſchen, die noch außerdem arbeiten und uns aus der Perſonalnot helfen. Alſo, wenn Sie amtlich werden, werde ich es auch und gehe ſofort zum Chef rauf. Der ſoll dann entſcheiden.“ Vor dem Chef hatte nun wiederum der„Alte“ eine Heidenangſt, und ſo ſtellte er mit Willn alles richtig, unter ⸗ ſchrieb, was zu unterſchreiben war, und Hein, Robert und Karin gehörten zum Perſonalſtab der„Wilhelminje“. Karin bekam am nächſten Morgen von der Oberſtewardeß ihre Berufskleidung zugewieſen, ein helles Kleid für vormittags, ſchwarz mit weißer Schürze nachmittags./ 0 Fortſetzung folgt. ———......... K ˙ ů 6 r e 22 9 1 -—— Der Sporkbelrieb am Jonnkag Fußball. Die Spiele im Bereich des Fußballs ſind wie folgt angeſetzt: Südweſt: Eintracht Frank⸗ furt— Wormatia Worms, F. Pirmaſens — SV. Wiesbaden; Baden: VfL. Neckarau— Germania Brötzingen, SV. Waldhof— Frei⸗ burger FC. Karlsruher FV.— FV. 04 Ra⸗ ſtatt, 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg; Württemberg: SpVg. Bad Cannſtatt— SV. Göppingen, FV. Zuffenhauſen— Sportjfr. Eßlingen; Bayern: 1860 München— 1. FC. Nürnberg, SpVg. Fürth— FC. Schweinfurt 05, BC. Augsburg— Bayern München; Heſ⸗ ſen: SC. 03 Kaſſel— 1. FC. Hanau 1893, Kurheſſen Marburg— SpV. Kaſſel, Kewa Wachenbuchen— Germania Fulda, VfB. Friedberg— SpVg. Niederzwehren.— Süd⸗ deutſche Nachwuchs⸗Mannſchaften proben in Reutlingen und Würzburg ihr Können Wäh⸗ rend in Reutlingen die Gaue Südweſt und Württemberg einen Vergleichskampf durchfüh⸗ ren, ſtellt ſich in Würzburg eine Stadtmann⸗ ſchaft den Vertretern anderer bayeriſcher Städte.— Ein Länderſpiel ſteigt im Amſter⸗ damer Olympia⸗Stadion, wo ſich die National⸗ Mannſchaften von Holland und der Schweiz gegenübertreten. Auch im Handball kriſtalliſieren ſich mehr und mehr die letzten Anwärter auf die Meiſterſchaft heraus. Wäh⸗ rend der Gau Südweſt am Sonntag eine Ruhepauſe einlegt, werden in den übrigen vier füddeutſchen Gauen insgeſamt 16 Begeg⸗ nungen durchgeführt: Baden: SV. Waldhof— SC. Freiburg, VfR. Mannheim— TV. Sek⸗ kenheim. TV. 47 Ettlingen— TSV. Ofters⸗ heim, TSV. Nußloch— Tad. Ketſch; Würt⸗ temberg: VfB. Friedrichshafen— TV. Alten⸗ ſtadt, Stuttgarter Kickers— Tbd. Göppingen, Eßlinger TSV.— KSV. Zuffenhauſen, TV. Cannſtatt— Tgſ. Stuttgart; Bayern: TV. Milbertshofen— Bamberger Reiter, Polizei Nürnberg— Poſt München. SpVg. Fürth— 1. FC. Nürnberg, BC. Augsburg— Tad. Landshut. 1860 München— TV. Exlangen: Heſſen: SpV. Kaſſel— Kurheſſen Kaſſel, TV. Wetzlar— Tuſpo Bettenhauſen. Tuſpo 86/09 Kaſſel— TV. Kirchbauna— Für das WHW. ſpielen am Sonntag in Kaſſel die Stadtmann⸗ ſchaft und eine Vertretung der Wehrmacht.— In Darmſtadt und München werden am Samstag Hallen⸗Turniere abgewickelt. Eine ſehr intereſſante Begegnung findet im Hockey in London ſtatt. Deutſchlands Frauen⸗ Nationalelf tritt hier am Samstag ge⸗ gen die Vertretung Englands an. Bisher war England das einzige Land. deſſen Hockey⸗ Frauen ſich rühmen konnten, Deutſchland ge⸗ ſchlagen zu haben. Diesmal ſind unſere Ver⸗ (Areterinnen aber auch noch mit einer Nieder⸗ lage gegen Holland belaſtet. Das Treffen ſteht alſo unter denkbar ungünſtigen Vorzeichen für uns; hoffen wir, daß das Ergebnis trotzdem ehrenvoll für uns ausfällt.— Am gleichen Tage beſtreiten übrigens Englands Männer einen Hockeykampf gegen Schottland in St. Andrews. Im Rugby wartet die Gruppe Süd wie⸗ der mit einem Meiſterſchaftsſpiel auf, das in Heidelberg die mit 2:0 Punkten relativ am beſten daſtehende RG. Heidelberg mit dem mit 3:1 Punkten führenden RC. Stuttgart zuſam⸗ menbringt.— Deutſchlands Rugby⸗Nachwuch⸗ unterzieht ſich, ebenfalls in Heidelberg, einer Probe und tritt gegen eine aus Nachwuchs⸗ Spielern gebildete badiſche Fünfzehn an. Großer Betrieb herrſcht im Lager der Tur⸗ ner, deren Gaugruppen⸗Meiſterſchaften am Sonntag in vier Städten des Reiches(Mainz, Fulda, Berlin und Magdeburg) abgewickelt werden. Für Süddeutſchland am wichtigſten ſind hierbei die Kämpfe in Mainz und Fulda. Während in Mainz die Gaue Südweſt, Ba⸗ den, Mittelrhein und Niederrhein zuſammen⸗ treffen, gehen in Fulda die beſten Turner von Heſſen. Württemberg. Weſtfalen und Bayern an den Start.— Am gleichen Tage gehen auch Heſſens Frauen in den Kampf. In Gelſenkir⸗ chen erledigen ſie mit den Vertreterinnen von Weſtfalen, des Mittel⸗ und Niederrheins zu⸗ ſammen die Ausſcheidungskämpfe der Gau⸗ gruppe 3.— In Frankenthal liefern ſich die beſten Turnerinnen des Gaues Südweſt gleichfalls Ausſcheidungskämpfe für das be⸗ vorſtehende Gaugruppenturnen. Recht wenig große Ereigniſſe weiſt der Winterſport auf, der nun doch langſam dem Ende a Wenn auch hier und da noch einmal im Schnee und auf dem Eiſe die beſten Winterſportler um den Sieg kämpfen — die wichtigſten internationalen Wettkämpfe ſind vorüber! Nach Holmenkol und Kongs⸗ berg iſt Lahti in Finnland noch einmal der Treffpunkt der nordiſchen Skinationen.— Im Kandahar⸗Rennen das am Samstag und Sonntag in Mürren ſteigt, vertreten die Ge⸗ ſchwiſter Cranz, die Deutſchen Meiſter Chriſtl und Rudi, die deutſchen Farben.— In Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen klingt die Ski⸗Saiſon mit einem internationalen Springen auf der C ³ĩðV%t ðͤ d ͤ A Zporkneuigkeilen in Kürze G. von Cramm /. Henkel gewannen beim Riviera⸗Tennisturnier in Monte Carlo das Endſpiel um den Buttler⸗Pokal gegen die Eng⸗ länder Hughes/ Hare 7:5. 6:3. 6:9. Den Beau⸗ mont⸗Pokal der Frauen holten ſich Matbien/ Bögner mit 6:3, 6:8. 6:3 gegen Vorke/ Ingram. Joſef Manger brachte im Rahmen eines Schwerathletik⸗Klubkampfes in Freiſing im Olymvpiſchen Dreikampf 840 Pfund zur Hoch⸗ ſtrecke und überbot damit ſeine bisher noch un⸗ erreichte Leiſtung von den Olymviſchen Spielen um 10 kg. Den Klubkampf ſelbſt gewann Eſſen 88 mit 3760:3715 Punkten. Olympia⸗Schanze aus.— Im übrigen ſind noch einige Gaumeiſterſchaften in Süd⸗ und Mitteldeutſchland im Gange.— Der Eisſport hat am Wochenende in Berlin noch einmal einen Höhepunkt mit dem Auftreten des Schweizer Eishockey⸗Meiſters. H C. Davos, und Kunſtlauf-Vorführungen, in deren Mit⸗ telpunkt die Geſchwiſter Pauſin. die Zweiten der Olympiſchen Spiele und der Weltmeiſter⸗ ſchaft, ſtehen. Vo ſtecken die Meiſter? In der Meiſterſchaftsfrage iſt man in den ſüddeutſchen Gauen am vergangenen Sonntag ein erhebliches Stück weiter gekommen. Zum VfB. Stutgart hat ſich mit Spielverein Kaſſel ein weiterer Gaumeiſter hinzugeſellt, und auch in den Gauen Baden und Bayern dürfte die Entſcheidung bereits gefallen ſein. SV. Wald⸗ hof nahm mit dem nicht alltäglichen Ergebnis von 7:4 dem VfR. Mannheim den Wind aus den Segeln und benötigt aus zwei Spielen nur noch einen Punkt, um den Titel erfolgreich zu verteidigen. Auch der 1. FC Nürnberg hat mehr Luft bekommen, nachdem die SpVg. Fürth durch die Coburger Niederlage reſtlos aus⸗ geſchaltet wurde und Bayern München durch das torloſe Unentſchieden gegen Wacker einen wertvollen Punkt einbüßte. Wie ſchon mehr⸗ mals in dieſer Saiſon bleibt der 1. FC. Schweinfurt der hartnäckigſte Rivale des „Club“, der immerhin noch den ſchweren Kampf gegen Bayern München vor ſich hat.— Ringt man ſich alſo zu der Meinung durch und erkennt neben VfB. Stutgart und SpV. Kaſſel noch SV. Waldhof und 1. FC. Nürnberg als Meiſter an, dann bleibt noch der Gau Südweſt mit ſei⸗ nem Wettlauf zwiſchen Wormatia Worms und Eintracht Frankfurt übrig. Der kommende Sonn⸗ tag ſoll nun auch hier die Entſcheidung brin⸗ gen, die dann klar zu Gunſten der Wormſer ausfallen würde, wenn Wormatia die Kraft⸗ probe erfolgreich beſtehen oder ſchon zu einem Unentſchieden kommen ſollte. Ein Eintracht⸗ Sieg würde dagegen erſt am letzten Spielſonn⸗ tag die Klärung bringen, da die Frankfurter noch in Offenbach gegen die Kickers anzutreten haben. Spannung iſt alſo genügend vorhanden. und wer aus dem wochenlangen Zweikampf als Sieger hervorgeht, wird zunächſt der 7. März zu beantworten haben. Die Kämpfe im Gau üdweſt erreichen an einem der letzten Spielſonntage mit der erneuten Gegenüberſtellung der beiden Fa⸗ voriten, Eintracht Frankfurt und Wormatia Worms, ihren Höhepunkt. Man wird ſich noch gut der erſten Begegnung erinnern können, in der die Wormatia die damals in einer ſchweren Spielkriſe ſteckende Eintracht glatt mit 5:1 abtun konnte. Inzwiſchen hat ſich vieles geändert, der Titelverteidiger hat von ſeinem Vorſprung bis auf einen Punkt alles eingebüßt und muß ſich nun buchſtäblich noch die Meiſterſchaft erkämp⸗ fen. die man bei„Halbzeit“ für Wormatia ſchon ſicher glaubte. In Anlehnung an das 2:2 ab⸗ gebrochene Rückſpiel vor drei Wochen, könnte man in der Beurteilung der Chancen zu dem Schluß kommen. daß die beiden Mannſchaften ſich augenblicklich ebenbürtig ſind und eine Punkteteilung am nächſten liegt. Der Schlüſſel zum Sieg dürfte vor allem eine Frage der Tak⸗ tik ſein, und in dieſer Beziehung haben wir für den Meiſter etwas mehr übrig. Die Antwort liegt bei Eintracht! Im zweiten Spiel des Ta⸗ ges ſind der FK. 03 Pirmaſens und SV. Wies⸗ baden die Gegner, in dem die Gäſte wohl ihre Abſchiedsvorſtellung in der Gauliga geben wer⸗ den, da man ihnen in Pirmaſens wirklich nicht viel Hoffnungen auf einen Sieg machen kann. Baldhof vor dem Jiel Man kann wohl heute ſchon den SV. Wald⸗ hof zur Meiſterſchaft beglückwünſchen, da der Freiburger FC. dem Titelverteidiger den noch fehlenden einen Punkt liefern ſollte. Für den zweiten Platz kommen praktiſch noch drei Mann⸗ ſchaften in Betracht, zu denen auch der Freibur⸗ ger FC. zählt, der aber bei einer Niederlage gegen Waldhof aus dieſem engeren Kreis aus⸗ ſcheiden würde. Der 1. FC. Pforzheim und VfB. Mühlburg treffen ſich innerhalb von acht Tagen zum zweiten Mal. Die Revanche für die am letzten Sonntag erlittene Niederlage ſollte den Pforzheimern gelingen. VfL. Neckarau wird trotz Platzvorteil gegen Germania Bröt⸗ zingen einen ſchweren Stand haben. dagegen ſollte der Karlsruher JV. mit ſeinem Leidens⸗ gefährten aus Cannſtatt fertig werden. Favoriten auswärls Der Kampf um die Meiſterſchaft iſt im Gau Bayern zwar immer noch offen, doch ſollte es dem 1. Fc. Nürnberg zum guten Schluß doch gelingen, ſeine Mitbewerber hinter ſich zu laſſen. Der„Club“ hat am Sonntag in Mün⸗ chen gegen die„Löwen“ anzutreten und ſollte ſich trotz ſeiner ſchwachen Stürmerreihe erfolg⸗ reich durchſetzen. Schwerer hat es ſchon der 1. FC. Schweinfurt in Ronhof gegen die Spogg. Fürth, obwohl die„Kleeblätter“ ganz aus dem Tritt gekommen und für die Meiſterſchaft aus⸗ geſchaltet ſind. Schließlich muß mit Bayern München auch der dritte Favorit auswärts an⸗ treten, und zwar in Augsburg, das von jeher ein gefährliches Pflaſter war. In Würzburg trägt eine dortige Stadtmannſchaft ein Spiel gegen Nordbayern aus. Cecilia Colledge Wellmeiſterin Würdige Nachfolgerin Sonja Henies. Der Kampf um das Erbe Sonja Henies, den Weltmeiſtertitel im Einskunſtlauf der Frauen, wurde am Dienstagabend in London entſchie⸗ den. Wie nicht anders zu erwarten, holte ſich die Engländerin Cecilia Colledge den höchſten Titel in überlegener Weiſe. Das Empreß⸗Stadion war mit 12000 Zuſchauern vollkommen ausverkauft. Unter den Ehrengäſten ſah man auch den deutſchen Geſandten Woer⸗ mann. Um 21 Uhr begannen die Bewerberin⸗ nen mit ihrer Kür, 0 über mehrere Stun⸗ den erſtrckte. Cecilia Colledge, die bereits bei der Pflicht einen klaren Vorſprung herausgeholt hatte, war auch bei der Kür ihren Mitbewerbe⸗ rinnen weit überlegen und ſicherte ſich den Welt⸗ meiſtertitel mit 2528.9 Punkten. Den zweiten Platz belegte ihre Landsmännin Megan Taylor mit 2488,1 Punkten vor der Schwedin Vivianne Hultén, die mit 2406,1 Punkten bewertet wurde. 5 Nach Bekanntgaben der drei Erxſtplacierten wurde der neuen Weltmeiſterin Colledge ein Pokal überreicht, nachdem vorher die gleiche Ehrung für die Sieger im Paarlaufen, die Deutſchen Maxie Herber/ Ernſt Baier ſtattge⸗ funden hatte. Leupold Kombinalionsſieger in CTzirk Bei ſchönem Wetter, allerdings nicht den beſten Schneeverhältniſſen. wurde am dritten Tage der auslandsdeutſchen Ski⸗Wettkämpfe in Czirk der Langlauf ausgetragen. Wie erwartet, ſchoben ſich die beiden Deutſchen Herbert Leu⸗ pold und Günther Adolph in der Dreier⸗ Kombination auf die beiden erſten Plätze. Leu⸗ pold gewann den 15 Kilometer⸗Langlauf unter 120 Bewerbern in der Zeit von 1:05:52 vor Günther Meergans und Feiſt(beide Deutſch⸗ land). Damit gewann Herbert Leupold den für den Sieger der Dreier⸗Kombination(Ab⸗ fahrt, Torlauf und Langlauf) geſtifteten Ehren⸗ preis des deutſchen Generalkonſuls Nöldecke⸗ Kattowitz. Am Dienstag wird der Kombina⸗ tions⸗ und Svezialſprunglauf ausgetragen. Ergebniſſe: Dreier⸗ Kombination: 1. Herbert Leupold, Deutſchland, 281.31 Punkte; 2. Günther Adolph. Deutſchland, 279,53: 3. Walter Hollmann⸗Hd W. 270.— Langlauf(15 Kilometer): 1. Her⸗ bert Leupold 1:05:52: 2. Günther Meergans 1:07:24; 3. Ernſt Feiſt 1:07:55: 4. Günther Adolph 1:09:48: 5. Guſtel Berauer⸗Hd W. 1:09:57. Drei Holmenkol⸗Medaillen. Die Holmenkol⸗Medaille, die hböchſte Aus⸗ zeichnung der klaſſiſchen Norwegiſchen Skixen⸗ nen, die nicht in jedem Jahr zur Verteilung gelangt, wurde diesmal gleich an drei Ski⸗ läufer vergeben. Ausgezeichnet wurden Bir⸗ ger Ruud. Olaf Hoffabakken u. M. P. Vangli. herber/ Baier wieder Wellmeiſter Am Montag abend wurde im Empreß⸗Sta⸗ dion zu London vor rund 7000 Zuſchauern die Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen der Paare entſchieden. Die deutſchen Olympiaſieger Maxie Herber/ Ernſt Baier ſicherten ſich erneut den Titel mit 80,1 Punkten und Platzziffer 87 vor dem öſterreichiſchen Geſchwiſterpaar Pau⸗ ſin mit 75,5 Punkten und Platzziſfer 15 ½ und dem engliſchen Ehepaar Cliff mit 73,5 Punk⸗ ten und Platzziffer 24. Die Deutſchen zeig⸗ ten ein ganz erſtklaſſiges Programm, das voll⸗ ſtändig neu aufgebaut war. Einſtimmig er⸗ klärte das Publikum einen Klaſſen⸗Unterſchied zwiſchen dem deutſchen Paar und den Oeſter⸗ reichern Pauſin, die ihr altes Programm vor⸗ trugen und damit natürlich erheblich gegen die Deutſchen abſtachen. Aber auch das zweite deutſche Paar Koch/ Noack hielt ſich ausgezeich⸗ net und belegte den 5. Platz mit 71,1 Punk⸗ ten und Platzziffer 31. 91 000 Dollar mit„Naſenlänge“ Das wertvollſte Ausgleichsrennen der Welt, das berühmteſte Santa Anita Handicap. wurde auf der am Fuße der Sierra Madre⸗Berae ge⸗ legenen Rennbahn bei der kaliforniſchen Stadt Arcadia vor 60,000 Zuſchauern entſchieden. Das Rennen nahm einen knappen Ausgang. das erſt die Zielphotographie über das Neſultat entſcheiden mußte. Sieger wurde der das Höchſt⸗ gewicht tragende Roſement unter Go r⸗ don Richards, der als 4:1⸗Favorit ge⸗ ſtartet war und um eine„Naſenlänge“ Sea Biscuit auf den zweiten Platz verwies. Der Beſitzer Roſemonts. William Dupont jun., konnte für dieſen knappen Sieg die hübſche Summe von 91.800 Dollar kaſſieren. Weitere Bezirksklaſſen-Meiſter ermillelt In der ſüdweſt⸗ und ſüddeutſchen Bezirks⸗ klaſſe wurden am vergangenen Sonntag wei⸗ tere Bezirksklaſſenmeiſter ermittelt: Gau Heſſen: SV. 06 Bad Nauheim(Grup⸗ pe Friedberg) Gau Südweſt: Spfr. Frankfurt(Gruppe Nordmain). VfL. 03 Neu⸗Iſenburga(Gruppe Südmain). Opel Rüſſelsheim(Rheinheſſen), MSV. Darmſtadt(Südheſſen), Phönix Lud⸗ wigshafen(Oſtpfalz), Saar Saarbrücken Saar). Gau Baden: Alemannia Ilvesheim(Unter⸗ baden⸗Weſt), FC. Neureut(Mittelbaden⸗ Nord), Phönix Karlsruhe(Mittelbaden⸗Süd). IV. Kehl(Freiburg⸗Süd). FC. Freiburg (Freiburg⸗Nord). VfR. Konſtanz(Gr. Konſt Rundfunk- Programm Samstag 6. März Deutſchlandſender 6: Glockenſpiel, Morgenſpruch. Anſchl.: Schallplat⸗ ten. 6.30: Konzert. 9.40: Kleine Turnſtunde für die Hausfrau. 10: Deutſchland iſt dort, wo ſtarke Herzen ſind. 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11: Rohmilch oder erhitzte Milch? Ratſchläge für die Hausfrau 11.40. Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12“ Konzert. 14: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.10. Ruf ber Jugend. 15.15: Funkberichte aus der Ar⸗ beit der HJ. 15.30: Wirtſchaftswochenſchau 15.45. Geſpräche aus unſerer Zeit. 16: Es meldet ſich zur Stelle die ultrakurze Welle! Froher Samstag⸗Nach, mittag. 18: Volkslieder— Volkstänze. 18.45: Sport der Woche. 19: Guten Abend, lieber Hörer! Berlin bleibt doch Berlin! 19.45: Unſer ſozialpolitiſcher Rat- geber. 20.10: Die fröhliche Benzinkutſche. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 23—00.55: Zum Tanze erklingen die Geigen. Frankfurt 6: Deutſch ſein, heißt treu ſein. Morgenſpruch. 6.30. Konzert 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Muſik am Morgen 10: Schulfunk. 11: Hausfrau, hör zu! 11.40: Der Bauer fragt— wir antworten! 11.45: Sozialdienſt. 12: Konzert. 14.10: Muſikaliſche„Preſſe“⸗Neuheiten. 15: Volk und Wirtſchaft 15.15: Die Haushaltungs⸗ ſchule 16: Froher Funk für alt und jung.(8: Deutſches Segelfliegen. 18.15: Sportſchau. 18.80: Kameraden unterm Spaten. Soldaten der Arbeit ſingen und muſizieren. 19.30: Wochenſchau. 19.55: Ruf der Jug ind. 20.10: Zuguterletzt! 22.30: Nachtmuſik 24—2: Nachtkonzert. Stuttgart 6· Choral. 6.90: Konzert. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Konzert. 10: Deutſchland iſt dort, wo ſtarke Herzen ſindl 11.30; Für dich, Bauer! 12: Konzert. 14: Eine Stund' ſchön und bunt. 15: Aus der Muſikarbeit des Bd M. 15.30: Kampfball. Hörſpiel um ein neues Spiel. 15.45: Ruf der Jugend. 16: Froher Funk für alt und jung. 18. Tonbericht der Woche. 18.30: Aus heiteren Opern 19:„Märzenveilchen“. Bunte Stunde. 20.10: Zuguterletzt! 22.30: Nachtmuſik. 24—2: Nachtkonzert. der König von Aegyplen in der Schweiz 88 St. Moritz, 4. März. König Farukl. von Aegypten traf am Donnerstagvormittag mit dem Engadin⸗Expreß in St. Moritz ein. In ſeiner Begleitung befanden ſich die Köni⸗ gin⸗Mutter, vier Schweſtern, der ägyptiſche Ge⸗ ſandte in der Schweiz ſowie ein Gefolge von etwa 30 Perſonen. Auf dem Bahnhof wurde der König vom ſchweizeriſchen Geſandten in Aegyp⸗ ten ſowie dem Vertretern der örtlichen Behör⸗ den begrüßt. König Faruk wird vorausſichtlich bis Ende März in St. Moritz verweilen und Winterſport betreiben. Polen greift energiſch durch Das Verbot des Warſchauer Marxiſtenblattes zieht weitere Kreiſe— Verhaftungen in der Provinz 8s Warſchau, 4. März. Zu dem gemelde⸗ ten Verbot des marxiſtiſchen Hetzblattes „Dziennik Popularny“ wird mitgeteilt, daß die Schließung durch das Warſchauer Be⸗ zirksgericht für unbegrenzte Zeit angeordnet würde. Die Maßnahme wird mit der kommuni⸗ ſtenfreundlichen politiſchen Tendenz des Blattes begründet, das, wie es heißt, ſtändig gegen das in Polen beſtehende Verfaſſungsſyſtem zu Felde zog, ſtaatsfeindliche Tendenzen verbreite, deut⸗ liche kommuniſtiſche Sympathien verriet und die Forderungen und Gedanken des ſiebenten Kongreſſes der Komintern zu verwirklichen ver⸗ ſuchte. Im Zuſammenhang mit der Verhaftung der Beſitzer und Mitarbeiter des Blattes werden in der Provinz weitere Hausſuchungen durchge⸗ führt. Die Verhafteten ſtehen unter der An⸗ klage, Vorbereitungen zur gewaltſamen Aende⸗ — der beſtehenden Staatsform getroffen zu aben. der Brand in der Pulverfabrik Pionki 8 Warſchau, 4. März. Von den etwa 20 Arbeitern, die bei dem Brandunglück in der ſtaatlichen Pulverfabrik in Pionki bei Radom ſchwer verletzt wurden, ſind 14 geſtor ben. Er hal ſeine„Arbeil“ aufgenommen Moskaus neuer„Botſchafter“ Jakobſohn⸗Gaikis in Valencia eingetroffen Ss Paris, 4. März. Wie die kommuniſtiſche „Humanité“ meldet, iſt der neue Sowjetbot⸗ ſchafter bei den ſpaniſchen Bolſchewiſten in Va⸗ lencia, der wegen ſeiner bolſchewiſtiſchen Hetz⸗ arbeit in Südamerika berüchtigte Jude Leo Jakobſohn⸗Gaikis, am Mittwochmor⸗ gen in ſeinem neuen Wirkungsgebiet angekom⸗ men. Seine erſte Handlung war, wie das fran⸗ zöſiſche Bolſchewiſtenblatt betont, den Vorſitzen⸗ den des ſog.„Verteidigungsausſchuſſes“ von Madrid,„General“ Miaja, anzurufen und ihn zu„beglückwünſchen“(!) 148 engliſche Kriegsſchiffe im Bau Ss London, 4. März. Aufgrund der neuen Haushaltsvoranſchläge für die Marine ſtellt der Flottenkorreſpondent des„Daily Telegraph“ feſt, daß ſich in dieſem Jahre insgeſamt 148 neue Kriegsſchiffe in engliſchen Werften in Bau be⸗ finden werden. Dieſe Zahl, die die aus früheren Haushalten noch ausſtehenden Schiffsbauten umfaßt, wird wie folgt errechnet: fünf Schlacht⸗ ſchiffe, 21 Kreuzer, fünf Flugzeugträger, 49 Zer⸗ —* 19 e 2 Depotſchiffe, 24 Scha⸗ uppen, zwei Ueberwachungsſchiffe, drei. en 13— 45 gelciff 8 75 ie im Haushalt vorgeſehenen ſieben neue Patrouillen⸗Unterſeeboole 4 eine Ver- drängung von je 1100 Tonnen haben. Durch ihren Bau wird die britiſche U⸗Boot⸗Flotte auf rund 70 Boote verſtärkt werden. Kleine poliliſche Nachrichken London, 4. März. Wie aus Jeruſalem berichtet wird, iſt der Jrak⸗Regierung im Ha⸗ fen von Haifa eine Freihafenzone zugeſtan⸗ den worden. Die Beſtimmung über die Zone iſt in dem neuen Handelsabkommmen enthal⸗ ten, das ſoeben zwiſchen den beiden Ländern abgeſchloſſen wurde. 1 1 1 1 9 1 4 * 6 1 —ů— — ² mV A Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. 5. Riernheim N NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 H J.⸗Führer und Führerinnen! Am Freitag, 5. März, findet abends um 8 Uhr im„Freiſchütz“ ein Elternabend der Schule ſtatt. Ich mache darauf aufmerkſam, daß es im Intereſſe der einheitlichen Erzie⸗ hung der deutſchen Jugend für uns eine Pflicht iſt, an dieſem Abend teilzunehmen. Wir müſſen uns der Aufgabe bewußt ſein, die uns als Erzieher der Jugend geſtellt iſt. Gemeinſam mit unſeren Eltern und der Schule wollen wir eine neue Jugend erziehen. Antreten um 7.45 Uhr am Heim der Schil⸗ lerſchule in Uniform. Ich erwarte jede Füh⸗ rerin und jeden Führer pünktlich. Der Standortführer. * Gefolgſchaft 21/249 Nach der neuen Dienſtvorſchrift der HJ. iſt vorgeſchrieben, daß der Sonntagsdienſt der HJ. am 1. und 3. Sonntag im Monat unter allen Umſtänden durchgeführt werden muß. Am Sonntag, 7. März, vormittags um 9.30 Uhr, treten alle Ig. an der Schiller⸗ ſchule an. Entſchuldigungen werden nur im dringendſten Fall entgegengenommen. Der Dienſt iſt bis 12 Uhr beendet. Ig., die nicht antreten, werden nach der neuen Difziplinarordnung beſtraft. Der Geſolgſchaftsführer. * V. D. M. Sämtliche Schar⸗ und Schaftführerinnen treten heute abend um 19 Uhr in tadel⸗ loſer Kluft im Heim der Schillerſchule an.— Der Heimabend von Schar 3 und 4 wird um eine halbe Stunde vorverlegt und beginnt pünktlich um 20 Uhr. Jedes Mädel erſcheint in tadelloſer Kluft. Die Gruppenführerin. Sportdienſtgruppen des Jungvolks Fähnlein 50 und 53 Am Sonntag, den 7. März 1937, treten folgende Uebungsgruppen an: Geräteturnen: Gruppe A um 10 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße. Uebungs⸗ leiter: Träger. Leichtathletik: Gruppe B 1. Uebungs⸗ gruppe um 10 Uhr auf dem Sportfeld Lor⸗ ſcherſtraße. Uebungsleiter: Kiß K. Gruppe B 2. Uebungsgruppe um 10 Uhr Freilichtbühne. Uebungsl.: Beckenbach G. Handball: Gruppe A 1. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcher⸗ ſtraße. Uebungsleiter: Alter Gg. Gruppe A 2. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße. Uebungs⸗ leiter: Eppel. Gruppe Bum 10.30 Uhr auf dem Sport⸗ feld Lorſcherſtr. Uebungsl.: Beckenbach A. Fußball: Gruppe A 2. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Waldſportplatz. Uebungs⸗ leiter: Ehrhardt. Gruppe B 1. und 2. Uebungsgruppe um 10.30 Uhr Wieſenweg. Uebungsl.: Jakob Gg. und Hoock H. Der Leiter der Sportdienſtgruppe. * DA Kraft durch Freude⸗ Appell Der Appell für den Monat März findet am kommenden Montag, den 8. ds. Mts., 20.30 Uhr, im„Löwen“ ſtatt. An demſelben haben ſämtliche Kd.-Amts⸗ und Betriebswarte, wie auch ſämtliche DA⸗ Amts⸗, Zellen und Blockwalter, ebenſo ſämt⸗ liche Betriebszellenobleute, Betriebswal⸗ ter uſw. teilzunehmen. Die Teilnahme an dieſem Appell iſt Dienſt. Ich mache deshalb vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen zur Pflicht. NS⸗Funk— Illuſtr. Beobachter— Brenneſ⸗ ſel— die nationalſozialiſtiſchen Wochen⸗ ſchriften gehören in jede deutſche Familie! Lokale Nachrichten Viernheim, den 5. März 1937 unſer Tagesſpruch Wer das Vergnügen vornehm auffaßt und recht würdigt, wird auch für Ernſt und Arbeit die rechte Würdigung haben. M. Brauer. EE K. 9 zog in C ancl und mit ihm neues, hoffnungsfreudiges Er⸗ warten. Der März iſt der Erneuerer der Natur. Winter und Vorfrühling kämpfen oft im März noch hartnäckig miteinander, aber immer iſt der Lenz Sieger geblieben. Am 21. März um 1.49 Uhr tritt die Sonne in das Zeichen des Widders und der Augenblick iſt gekommen, wo Tag und Nacht gleich lang ſind. Dann iſt der kalendariſche Früh⸗ ling da. Mit Befriedigung bemerkt man jetzt ſchon ein ſtarktes Zunehmen des Tageslichtes; der Tag wächſt im März um eindreiviertel Stunden. Warm ſteigt vom Boden der Erd⸗ geruch auf und der Föhn liegt in Feld und Wald. Von ſchwieligen Bauernhänden wer⸗ den Pflug und Egge über die Felder geführt und heimelig nimmt Mutter Erde das Saat⸗ korn in die Furchen auf. Die Menſchen hoffen mehr und mehr auf das Erwachen der Natur, ſehnen ſich nach dem Anblick grünender Wieſen und freuen ſich, wenn es ſich auch in der Tier⸗ welt regt und die Vögel jubelnd den vollen Einzug des Frühlings künden. Setzt in den erſten Märztagen noch ſtärkerer Schneefall ein, ſo iſt der Bauer nicht davon entzückt, In dieſem Jahre bringt der März nach den ſtillen Wochen der Faſtenzeit das Oſterfeſt. Der Oſterſonntag fällt auf den 28., der Oſtermontag auf den 29. März. Die allgemeine Wettertendenz des März iſt wie die aller Frühlingsmonate ausgeſprochen unbeſtändig. Das Wetter befindet ſich in dem charakteriſtiſchen Uebergangsſtadium zwiſchen Winter und Frühling und namentlich das mitteleuropäiſche Wetter iſt in ſehr ſtarkem Maße von den kalten nordweſteuropäiſchen Luftmaſſen und insbeſondere von dem Kälte⸗ reſervoir über Grönland und dem Nordmeer abhängig. Von hier pflegen ſich in kurzen Ab⸗ ſtänden Kältewellen ſüdwärts zu bewegen, ſie ſtoßen auf die durch die Sonnenſtrahlung ſchnell erwärmte Feſtlandsatmoſphäre und daraus ergeben ſi chgenau wie im Aprilwetter die kettenartigen Schlechtwetterſtörungen. In dieſem Jahre der erhöhten Wetterunbeſtändig⸗ keit iſt anzunehmen, daß das Wetter im Mittel beſonders wechſelhaft nicht nur in der äußeren Geſtalt, ſondern auch in der Temperaturform verläuft. * Ehrentafel des Alters Im Kreiſe ſeiner Angehörigen begeht heute Freitag, 5. März, unſer Mitbürger Adam Ringhof, Wieſenſtraße, ſeinen 75. Geburts⸗ tag. Noch friſch an Körper und Geiſt, kann der Jubilar tagtäglich noch ſeiner landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeit vorſtehen. Den herzlichen Glückwünſchen, die dem wackeren 75er heute an ſeinem Ehrentag zugehen, ſchließen auch wir uns an mit dem beſonderen Wunſche, daß dem Geburtstagskind auch weiterhin ein b n ungetrübter Lebensabend beſchieden ein möge. Viernheim im Dunkel In unſerer Gemeinde wie im Gebiete des ganzen Kreiſes Heppenheim, fand am Don⸗ nerstagabend die große Verdunkelungsübung ſtatt. Dieſe Maßnahme hatte den Zweck zu zeigen, daß die Aufklärungsarbeit des zivilen Luftſchutzes auf fruchtbaren Boden gefallen iſt und daß die Bevölkerung die Notwendigkeit des Selbſtſchutzes erkannt hat und entſprechend handelt. Schon vor Eintritt der Dunkelheit wurde eifrig angefangen, alle Fenſter, Ritzen und Spalten lichtdicht zu verſchließen. Flur⸗ und Treppenbeleuchtung wurde verhängt und bis zum Beginn der Teilverdunkelung, dem Er⸗ tönen der Sirene, herrſchte myſtiſche Dämme⸗ rung. Es war köſtlich zu beobachten, wie die Leute immer wieder auf die Straße gingen, Vater oder Sohn hinausſchickten, um nach⸗ zuſehen, ob auch wirklich alles dunkel ſei, die Ueberzeugung hatte, die Verdunkelung kann beginnen! Und ſie begann, pünktlich 7.30 Uhr. Als die Kanonenſchläge ertönten, mit einem Schlage verlöſchten die Lichter des Ortes— dunkel. Es war ein recht eigenartiges Gefühl nachher auf der Straße. Man kannte ſeinen eigenen Ort nicht mehr. Weißgraue, fahle Dämmerung lag überall. Waren das deine dir wohlbekannte Straßen? Wie anders ſah alles ohne Beleuchtung aus! Die Menſchen liefen wie geſpenſtige Schatten ihres Weges. Im allgemeinen waren die Straßen menſchenleer, wenn es auch hie und da Neugierige nicht zu Hauſe hielt. Die Amtsträger des Luftſchutzes mit den SA.⸗Männern begaben ſich von Haus zu Haus, um ſich zu überzeugen, daß auch wirklich alles abgeblendet war. Und dies war zum größten Teil vorbildlich geſchehen. Nur vereinzelte Rolläden ließen Licht im Innern erkennen. In allen Fällen, in denen die Läden noch Licht durchlaſſen, müſſen die entſprechen⸗ den Abhyilfemaßnahmen mit Verdunkelungs⸗ papier oder ähnlichem ergriffen werden. Die Art der Verdunkelung ſollte man ſich für künftige Fälle auch merken, damit der gleiche Fehler nicht wieder gemacht wird. Beſonders gut waren Wirtſchaften verdunkelt, die äußer⸗ lich ſo völlig verfinſtert waren, daß man glau⸗ ben konnte, ſie ſeien geſchloſſen, und alles Leben in ihnen erloſchen. Und doch flutete drinnen die Fülle des Lichtes. So ſollte es überall ſein. Wo es noch hapert und wo es noch beſſer gemacht werden muß, das ſind die Hausflure. Aus vielen fiel beim Oeffnen der Zimmertüren noch Licht in den Hof oder auf die Straße. Hier kann durch eine ſog. Licht⸗ ſchleuſe Abhilfe geſchaffen werden. Das NS. führte mit Amtsträgern des RB. Kontrollfahrten durch, um ſich von den getroffenen Maßnahmen zur Verdunkelung zu überzeugen, während die Mannen der Feuer⸗ wehr am Spritzenhaus in ſtändiger Bereit⸗ ſchaft ſtanden. Opferfreudige Einſatzbereit⸗ ſchaft war allſeits zu erkennen. Nur ein Ein⸗ zelfall wurde feſtgeſtellt, wo man es nicht für nötig gefunden hatte, ſich an der Verdunke⸗ lungsübung zu beteiligen. Der Luftſchutz iſt geſetzlich verankert, und das ſollte ſich jeder merken, dem der Reichsluftſchutzgedanke noch nicht in Fleiſch und Blut übergegangen iſt. Autos und Motorräder hatten ihre Lichter blau, violett oder dunkel verkleidet. Im Schneckentempo fuhren manche Autos daher. Man hätte es dieſen Vehikeln gar nicht zuge⸗ traut, daß ſie ſo langſam fahren können.— Allmählich näherten ſich die Zeiger der Uhren 9 Uhr. Ueberall herrſchte Erwartung— da plötzlich flammen die Lichter wieder auf, mit lautem— ah—h— von den Paſſanten be⸗ grüßt. Nur wenige Minuten vergingen, da fuhren ſchon die erſten Autos und Radler mit hellen Scheinwerfern einher, bald zeigte der Ort wieder das altgewohnte Bild, die gutge⸗ lungene Verdunkelungsübung war vorbei. Vertreter des Kreisamtes Heppenheim, der Kreisgruppe Bensheim des RLB. und der Regierung hatten eine Kontrollfahrt durch das Kreisgebiet vorgenommen und waren auch hier ſchienen, um ſich von Polizeimeiſter Stein⸗ mann und den führenden Perſönlichkeiten des RB. Bericht über die Verdunkelung erſtatten zulaſſen. So darf man mit Befriedigung feſtſtellen, daß die Bevölkerung den Weiſungen der Po⸗ lizei und des Reichsluftſchutzbundes Folge ge⸗ leiſtet hat und dem Gedanken des Luftſchutzes das weiteſte Verſtändnis entgegenbrachte. Man darf daraus den Schluß ziehen, daß die Ein⸗ wohnerſchaft im Ernſtfalle ihre volle Pflicht erfüllen wird. Luftſchutz iſt ja keine Spielerei, ſondern eine ſehr ernſte Angelegenheit, dazu be⸗ ſtimmt, die Bevölkerung im Ernſtfall vor Schaden an Leib und Gut zu bewahren. Luft⸗ ſchutz iſt ja Selbſtſchutz! Jedenfalls muß man die geſtrige Verdun⸗ kelungsübung in unſerer Gemeinde als einen vollen Erfolg bezeichnen und das darf die führenden Perſönlichkeiten in der hieſigen Gemeindegruppe des RLB. mit beſonderer Be⸗ friedigung erfüllen. Ihr Opfer an Zeit und Arbeit im Dienſte der Volksgemeinſchaft hat Anerkennung und Dank gefunden. Am Schluſſe der Uebung ſprach Polizei⸗ meiſter Steinmann den Mitgliedern der Formationen und allen, die am guten Ge⸗ lingen der Verdunkelungsübung durch ihren reſtloſen Einſatz mitgeholfen haben, Dank aus. Er bewertete die heutige Verdunkelung als einen vollen Erfolg, was nicht zuletzt auch auf das große Verſtändnis und die Mitarbeit, die man auf dem Gebiete des Luftſchutzes zu lei⸗ ſten gewillt iſt, entgegenbringt. Es gelte nun, immer und immer wieder ſolche Verdunkelun⸗ gen zu veranſtalten, damit die Bevölkerung mit den in einem evtl. eintretenden Ernſtfall zu treffenden Maßnahmen vertraut wird. Er ſchloß ſeine Ausführungen mit einem„Sieg⸗ Heil“ auf unſeren Führer Adolf Hitler, in das alle Anweſenden begeiſtert miteinſtimmten. ** * Turnverein v. 1893. Aktive, paſſive und Ehrenmitglieder ſeien nochmals auf die heute abend 8.30 Uhr im„Freiſchütz“ ſtatt⸗ findende Generalverſammlung hingewieſen. Jedes Mitglied muß dabei anweſend ſein und ſich dadurch einen Einblick in das Vereins⸗ innere verſchaffen. Jehle daher niemand! Unbeſtändigkeit des Wetters. Ueber Nordoſteuropa hat ſich ein kräftiger Tiefdruck⸗ wirbel entwickelt, dem das mächtige Dec druckgebiet im Nordoſten gegenüberſteht. Dem⸗ gemäß hat ſich für Deutſchland eine Zufuhr kalter Feſtlandluft aus Innerrußland einge⸗ ſtellt, doch werden gleichzeitig von dem ſüd⸗ weſteuropäiſchen Wirbel auch mildere Luft⸗ maſſen auf das Feſtland verfrachtet. Das Zuſammentreffen der beiden verſchiedenen kem⸗ perierten Luftmaſſen wird auch unſerem Ge⸗ biet wieder zunehmende Unbeſtändigkeit brin⸗ gen.— Freitag: Nach kalter Nacht zuneh⸗ mende Unbeſtändigkeit und Niederſchlagsnei⸗ gung, Tagestemperaturen bei Null, lebhafte Winde um Oſt und Süd.— Samstag: Un⸗ beſtändig und zu Niederſchlägen geneigt. Oe Schröckliche Geſchichte vom Eislauf E .. Zedoch der heftige Katarrh nebſt Rechnung nicht von Pappe war! Es rächt ſich eben, wenn man die Viernheimer Volkszeitung nicht lieſt! Da ſteht's genau zu leſen, wenn das Eis tragfähig iſt! STANDARD ScH¹Hñ¹ UN ses aaf S — —— Standard, das selbsttätige Waschmittel im gelb- roten Paket, gibt stets reichen Schaum. Es sichert die gründliche und schonende Behandlung der Wäsche. ————— ͤ————————ů————ñ— F ———-—-— P7575 e N eee e eee 1 1 5 Aus Stadt und Land Mannheim.(Zwei Verkehrsunfälle). Infolge Außerachtlaſſung des Vorfahrtsrechts ereigneten ſich am Mittwoch zwei Verkehrs⸗ unfälle, wobei zwei Perſonen Schürfwunden und Prellungen erlitten. Ein Perſonenkraft⸗ wagen und zwei Fahrräder wurden beſchädigt. —(Verkehrsüberwachung). Bei der am Mitt⸗ woch vorgenommenen Verkehrsüberwachung wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung 18 Perſo⸗ nen gebührenpflichtig verwarnt. An 8 Kraft⸗ fahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgegeben, weil ihre Fahrzeuge verſchiedene techniſche Mängel aufwieſen. Arbeitsſcheu wird beſtraft Der 29jährige Auguſt K. in Darmſtadt, der der mit ſeiner Familie vom Wohlfahrtsamt unterſtützt wurde, hatte ſich geweigert, die ihm von der Behörde angewieſene, ſeinen Kräften angemeſſene Arbeit zu verrichten. Um ihn von ſeiner Arbeitsſcheu zu heilen, diktierte ihm der Einzelrichter die Höchſtſtrafe von ſechs Wochen Haft zu. Die Berufung des Ange⸗ klagten gegen dieſes Urteil war erfolglos. Er hatte noch Glück inſofern, als die vom An⸗ e beantragte Unterbringung in ein Arbeitshaus nicht ausgeſprochen wurde; ledig⸗ lich deshalb, weil K. jetzt zur beſſeren Ein⸗ ſicht gekommen iſt und eine ihm zugewieſene Arbeit angenommen hat. a Kartoffeln u. Singvögel geſtohlen Bürſtadt. Aus einer im Lorſcher Wald befindlichen Wildmiete wurden kürzlich ca. 40 Zentner Kartoffeln geſtohlen und in mitge⸗ brachten Wagen fortgefahren. Die Miete wurde faſt vollſtändig ausgeplündert. Die Gendarmerie iſt den Tätern bereits auf der Spur.— Einem Vogelfreund wurden in letz⸗ ter Zeit nach und nach eine große Anzahl wertvoller Singvögel aus ſeiner geräumigen Vogelhecke geſtohlen.— In einer der letzten Nächte verſuchten Einbrecher in einem Hauſe in der Peterſtraße dort zum Trocknen aufge⸗ hängte Fleiſchſtücke aus der Hausſchlachtung zu ſtehlen. Das wurde jedoch noch rechtzeitig bemerkt, ſodaß die Täter flüchten und uner⸗ kannt entkommen konnten. Tödlicher Verkehrsunfall Auf der Fahrbahn unſicher geworden Heidelberg. Am Dienstagnachmittag er⸗ eignete ſich auf der Bergheimer Straße ein tödlicher Verkehrsunfall. Der 60 Jahre alte Invalide Georg Hauſer aus Hockenheim wollte zwiſchen zwei parkenden Kraftwagen durch⸗ gehen und die Straße überqueren. Als er auf der Mitte der Fahrbahn einen aus Richtung Mannheim kommenden Lieferkraftwagen be⸗ merkte, wurde er unſicher und ging erſt rück⸗ wärts, dann vorwärts. Nun wollte der Kraft⸗ fahrer rechts ausweichen. In dieſem Augen⸗ blick trat Hauſer wieder zurück und lief vor den Wagen, wurde von dieſem erfaßt und zu Boden geworfen. Der Unglückliche erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er auf dem Trans⸗ port ins Krankenhaus ſtarb. Die Schuldfrage iſt noch nicht einwandfrei geklärt, doch dürfte den Kraftwagenführer kaum eine Schuld tref⸗ fen. Hauſer befand ſich auf dem Wege zur Klinik, um ſeine kranke Frau zu beſuchen. Sühne für tödlichen Verkehrs⸗ unfall Ein Verkehrsunfall, dem ein blühendes Menſchenleben zum Opfer fiel, fand vor dem Schöffengericht Frankenthal ſeine Sühne. Wegen alte Peer Tötung war der ledige 27 Jahre alte Berthold von Berg aus Mann⸗ heim angetlagt. Im November 1936 fuhr der Angeklagte mit einem Laſtkraftwagen durch die Edigheimerſtraße in Frankenthal und ſtieß an einer Kreuzung mit dem 16 Jahre alten Hans Schloſſer aus Worms zuſammen.— Schlofſer wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er kurz darauf ſtarb. Das Gericht verurteilte den Berg zu einer Geldſtrafe von 200 Mk., die im Uneinbringlichkeitsfall in eine Gefäng⸗ nisſtrafe von 40 Tagen umzuwandeln iſt. Groß⸗Bieberau. Am Montagabend gegen halb 10 Uhr, fuhren drei Radfahrer, von Reinheim kommend, durch Groß-Bieberau nach dem oberen Gerſprenztal. Unterwegs ka⸗ men mehrere Kraftwagen in raſendem Tempo, ohne daß auch nur ein einziger es für nötig befunden hätte, abzublenden. Der vorderſte dieſer Radfahrer, die vorſchriftsmäßig auf der rechten Straßenſeite hintereinander fuhren, kam vollſtändig geblendet auf den Bahnkörper zu liegen. Glücklicherweiſe erlitt er keine nen⸗ nenswerte Verletzungen. Wäre aber in dieſem Augenblick gerade ein Zug durchgefahren, ſo wäre ein größeres Unglück unvermeidbar ge⸗ weſen. Ueber das müde der Autos klagen auch tagtäglich die Fußgänger. Abſtel⸗ lung dieſes Uetelſtandes wäre dringend erfor⸗ derlich. Einbruch in eine WH W.⸗Kaſſe Der Dieb hat ſchwere Strafe zu erwarten Ende Januar ds. Is. wurde in der Lotterie⸗ geſchäftsſtelle des Winterhilfswerkes in Fulda ein Einbruchsdiebſtahl ausgeführt, wobei dem zunächſt unbekannten Täter ein Geldbetrag und eine Anzahl Lotterieloſe in die Hände fielen. Der Kriminalpolizei iſt es jetzt gelun⸗ gen, den Täter zu ermitteln. Es handelt ſich um den 32jährigen R. K. aus Fulda, der die Tat auch eingeſtanden hat. Das geſtohlene Geld hat er in ſchlechter Geſellſchaft durch⸗ gebracht. Verfehlungen dieſer Art werden nach der heutigen Rechtſprechung beſonders ſchwer beſtraft, da ſich der Täter am Wohl der Volks⸗ gemeinſchaft verſündigt hat. Vier Menſchen umgebracht Enthüllungen des Freienwalder Mörders Der von der Kriminalpolizei Berlin unter dem Verdacht des mehrfachen Mordes feſtge⸗ nommene 27jährige Willi Roloff hat im Laufe eines umfangreichen Ermittlungsverfah⸗ rens drei Morde eingeſtanden. Nunmehr hat Roloff ein weiteres Wen an einer bis jetzt unbekannten Frau eingeſtanden, deren Skelett in einer Scheune in Mecklenburg auf⸗ gefunden wurde. Dieſe Frau will Roloff an einem Juniabend des Jahres 1931 auf der Landſtraße mit ſeinem Motorrad angefahren und ſehr ſchwer verletzt haben. Um Unan⸗ nehmlichkeiten aller Art aus dem Wege zu ehen, hat er die Ohnmächtige in eine in der Nähe gelegene Scheune geſchleppt und dort erſchlagen. Um die Entdeckung dieſer ſchweren Bluttat nach Möglichkeit hinauszuschieben, hat er die Leiche zunächſt unter Such verſteckt und ſpäter— in einem günſtigen Augenblick — in dieſer Scheune vergraben. Die Tote konnte bisher nicht identifiziert werden. Roloff will ſie nicht kennen. Vorgeſchichtliche Funde bei Alzey Alzey. Bei Ausgrabungsarbeiten in Eſſel⸗ born wurde ein Hockergrab aus der Zeit etwa 400 v. Chr. gefunden. Es iſt das Grab eines Angehörigen eines keltiſchen Stammes, des Vorgängers der um 100 v. Chr. in Rhein⸗ heſſen eingewanderten germaniſchen Vangio⸗ nen. Bei Germersheim ſtieß man ebenfalls auf vorgeſchichtliche Wohn⸗ und Grabſtätten, die leider zum großen Teil zerſtört wurden. Zwei Frauengräber aus der Frankenzeit konn⸗ ten näher unterſucht werden. Neben Schmuck und Zierwaſfen enthielt das eine Grab ein fränkiſches Gefäß mit Kammſtichverzierung, das andere einen goldenen Fingerring. eee eee eee Der Sieg iſt unſer! In der 6. Reichsſtraßenſammlung hilft jeder Deutſche noch einmal mit! I Schachklub Viernheim Klublokal„Zum grünen Haus“ Viernheim— Käfertal 6:21 Am letzten Sonntag ſpielte der hieſige Schachklub zum erſten Mal gegen den Schach⸗ klub Käfertal und konnte trotz 5 Mann Erſatz mit 6:2 Punkten einen hohen Sieg erringen. Der Sieg iſt umſo bemerkenswerter, da Kä⸗ fertal im Bezirk Mannheim in der erſten Klaſſe ſpielt. Die Punkte für Viernheim holten Walter, Rockenſtein, Adler Hch., Effler N., Rech K. und Schneider Otto. Der Stand um die hieſige Ortsmeiſterſchaft iſt folgender: Suiste uncl eite piele Eine Zeitung iſt natürlich kein Spielzeug, und es iſt auch kein Kinderſpiel, eine Zeitung zu machen und zu liefern. Wie groß aber die Rolle der Zeitung im Leben eines jeden von uns iſt, wird uns deutlich, wenn wir einmal eine ganz abſeitige Nachleſe anſtellen. Bei Kinderſpiel und Erholung der Erwach⸗ ſenen begegnen wir da der Zeitung erſtaunlich häufig. Wir denken dabei weniger an die Falt⸗ ſpielereien, an Helme und Schiffchen aus Zei⸗ tungspapier, und nicht einmal an die immer wieder vorkommenden Fälle, daß irgend ein Hoſenmatz ſich eines Stapels alter Zeitungen aus der Vorratskammer oder einer anderen Ecke bemächtigt und ſie mit wichtiger Miene in der Nachbarſchaft austrägt. Sicherlich wird jetzt wieder an den Winterabenden in vielen Familien das alte luſtige Anzeigenſpiel viel Freude machen. er die, welche es nicht kennen ſollten, ſei es hier kurz erklärt. Jeder Mitſpieler bekommt einen ettel und einen Bleiſtift. Er ſchreibt auf Zeichen des Spielleiters den Beginn einer Zeitungsanzeige auf den Anfang ſeines Zet⸗ tels, zum Beiſpiel„Gut erhaltener Frackan⸗ zug“ oder„Dreizimmerwohnung mit allen Bequemlichkeiten“ oder„Stubenrein entwöhnte junge Hunde“ oder was ſonſt ihm einfällt. Auf ein weiteres Zeichen des Spielleiters knifft jeder dieſen„Anzeigenanfang“ ſo um, daß er nicht geleſen werden kann und gibt ſei⸗ nen Zettel an den Nebenmann. Nun ſchreibt jeder eine Fortſetzung ſeiner begonnenen oder irgendeiner Anzeige, zum Beiſpiel die Angabe von gewünſchten oder geforderten Eigenſchaf⸗ ten oder Gründe für Kaufgeſuch oder Angebot. Dann wird wieder umgeknifft und weiterge⸗ geben und dann ſchreibt jeder einen Anzeigen⸗ ſchluß. Die fertigen Zettel bekommt der ge⸗ wandteſte Vorleſer im Kreiſe und lieſt dann die geſammelten Anzeigen vor, ſoweit er nicht durch das wilde Gelächter längere Zeit unter⸗ brochen wird, das ſich dabei meiſtens ergibt. Denn beiſpielsweiſe bei dem Zetteltext: „Solider älterer Herr, ſtubenrein und auf den Namen Mohrchen hörend, gegen gut er⸗ haltenen Eiſenofen zu tauſchen geſucht“ kann wohl kaum jemand im fröhlichen Kreiſe ernſt bleiben. Als Tip zum beſonderen Gelingen ſei dabei verraten, daß man am beſten einige Zei⸗ tungsausgaben ſammelt und jedem vor dem Spiel eine Zeitung gibt, damit er ſich den An⸗ zeigenteil anſieht und ſich entſprechende Stel⸗ len ſammelt.— Das Spiel hat übrigens auch praktiſche Bedeutung, weil man dabei lernt, ſich in Anzeigen kurz und knapp auszudrücken, was einem zuſtatten kommt, wenn man einmal eine Anzeige aufgeben muß. Ein ganz anderes, weſentlich praktiſcheres Anzeigenſpiel betreibt ein Lebensmittelhänd⸗ ler. Er wechſelt täglich in einem Schaufenſter den Werbetext aus, und zwar nach dem Er⸗ gebnis eines für ſeine Angeſtellten veranſtal⸗ teten Wettbewerbes. Er verlangt, daß ſeine jungen Leute die Tageszeitung geleſen ha⸗ ben, wenn ſie zum Dienſt kommen, und ſich auf dem Wege eine Werbemöglichkeit ausge⸗ dacht haben, die an den Zeitungsinhalt des Tages anknüpft. Der beſte Vorſchlag wird täglich belohnt.— Da enthielt zum Beiſpiel kürzlich eine Zeitung einen Bildbericht über die Frage:„Wie fängt man die Krebſe?“ Mittags ſchon hing ſie im Werbefenſter und daneben ein Schild:„Hier haben Sie Krebſe genug! Wie wäre es heute mit Krebsſuppe?“ Und auf einer großen Schüſſel war alles aus⸗ geſtellt, was zu einer guten Krebsſuppe be⸗ nötigt wird. Die Beiſpiele laſſen ſich leicht vermehren. Sie zeigen, daß es nicht an der Zeitung liegt, wenn ſie für manchen mit einer eiligen Durchſicht erledigt iſt. Es ſtecken noch viele Möglichkeiten in ihr. Man muß ſie nur zu finden wiſſen, und ſei es im Spiel. Namen: Spiele verl. un. Pkt. Theobald 12 1 1 10½ Walter FE Rockenſtein el 7½ Hanf N. 000 7 Neff 9 2 1 6 Günther 11 5 0 8 Striehl n Frant eee Effler N. 12 7 1 4½ Adler H. 13 8 1 4½ Chriſtmann 7 2 2 4 Hofmann 9 5 1 3½ 9 07 10 7 1. 2½ Adler N. ind ee Schneider 12 10 0 2 Hanf J. b) 7 5 1 1 Hanf J. a) 6. G M Viernheimer Tonfilmſchau Achtung! Was gibts ab heute Freitag im Central⸗Film⸗Palaſt? * Weiber⸗Aegiment Ein friſch⸗fröhlicher und volkstümlicher Ufa⸗ Großfilm Jetzt paſſiert's! Das„Weiberregiment“ rückt an. Nicht mit Kriegslärm und Waffen⸗ gedröhn, ſondern mit fraulichem Witz, frau⸗ lichem Mut und kecker Liſt! Das kann ja heiter werden! Ja, es gibt einen Heidenſpaß, und wer nicht dabei war, den reut es. Weib⸗ liche Schläue und männlicher Trotz, Herrſcher⸗ elüſte und Minneglück, Humor und Liebe, itz und Liſt, Kartoffelknödel und Zacherl⸗ bräu, Wettkegeln und Tanzvergnügen, Gſtan⸗ z'ln und Kammerfenſterln— das alles einge⸗ fangen in ſaftigſter Bayernſtimmung, durch⸗ woben von fröhlichen Melodien, überſtrahlt vom ſchönſten blau⸗weißen Himmel—— das iſt„Weiberregiment“! Hier erlebt man ein⸗ mal den„Kampf der Geſchlechter“ in einer liebenswürdig heiteren Form, einmal von der vergnügteſten, natürlich humorvollen Seite ge⸗ ſehen!— Wenn Frauen regieren wollen, hört der Spaß auf? Im Gegenteil! Da fängt er erſt an! Das lehrt uns„Weiberregiment“! Ueberall zeigt man dieſes Ufa⸗Großfilm⸗ werk mit dem größten Erfolg. Zuerſt haben ich die oberbayeriſchen Dirndin zum„Ehe⸗ treik“ verſchworen— und jetzt kommen ſie gar als grimmes„Weiberregiment“!? Das kann ein Mordsgaudi werden! Wollts dabei ſein? Dann kommt und lacht beim„Weiber⸗ regiment“, ein neuer, humorvoller Ufafilm mit den vertrauten Darſtellern des„Cheſtreik“ in neuen Rollen! Heli Finkenzeller, Herm. Er⸗ hardt, Erika v. Thellmann(genannt die Sün⸗ denfrüchterin), Oskar Sima, Beppo Brem und Theodor Danegger.— Große Lachſalven am laufenden Band. f Achtung! Was bringen ab Samstag die Gloria-Lichtſpiele? „Die Leuchter bes Kaſjers“ Mit Karl Ludw. Diel und Sybille Schmitz Ein ſpannender Film von geheimnisvollen Dokumenten, kühnen Männern und einer ſchö⸗ nen Frau! Hinter dem bunten Trubel eines Maskenfeſtes lauert die Verſchwörung. Auch die Gegenſeite nimmt den Kampf auf: Eine Agentin des Zaren ringt erbittert mit dem Gegner um die geheimnisvollen Leuchter des Kaiſers. Den Kampf auf Leben und Tod be⸗ endet die Liebe, die aus der Achtung vor der Menſchlichkeit des Feindes erwächſt. In einer Spionin, die den Ehrgeiz hat, einem Verſchwörer das Handwerk zu legen, erwacht das Intereſſe der Frau für den Mann, den ſie als ritterlich und tapfer ſchätzen lernt. Am Ende eines von raſenden Spannungen erfüllten Ringens triumphiert die Liebe.— Auch dieſes Filmwerk iſt überall ein ganz großer Erfolg. So bringen wieder dieſe Woche die beiden Filmbühnen zwei ganz erſtklaſſiſche Programme. Man iſt genötigt, ſich beide an⸗ zuſehen. Iſt doch ein Beſuch der beiden Film⸗ bühnen das billigſte und ſchönſte Vergnügen! Mannheimer Ferkelmarkt Zufuhr: 567 Ferkel, 323 Läufer. Preiſe: Ferkel bis ſechs Wochen 12— 15, über ſechs Wochen 17—25, Läufer 26—32 RM.— Marktverlauf: mittel. ga geudles Ce N Oele Backpulven Qaulin nechbewòhrten Oe tier Regepten aus, Bachen macht Freude] Preis Hg. Vo nicht erhältlich gegen Einsendung von Haren portofrei von Ds August Oetier Sieſeteſo 4 42 N FEE 5 eee e ee ö ö 7. —— Achtung! ab heute Frelt eg das irischirönlehe und volkstümliche Uia-GrongfHtmwernk mlt den bekannten Darstellern aus dem Volks fiim EheSst rel!“ Weiberregiment Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Verſteigerung von Grundſtücken. Am kommenden Samstag, vormittags 11 Uhr, werden im Sitzungsſaale des Rathauſes folgende Grundſtücke pachtweiſe verſteigert: 1. Flur 8 Nr. 50(im Berlich) Los 32 u. 33 2. Flur 8 Nr. 50(im Berlich) Los 34 u. 35 3. Gelände am Weinheimer Weg rechts(zwi⸗ ſchen Straße und OCG.) Anſchließend hieran kommt der Pfuhl von der Schiller⸗ und Goetheſchule zum Ausgebot. * Betr.: Neufeſtſetzung der Baufluchtlinie an der Römergartenſtraße. An der Südweſtſeite der Römergartenſtr. iſt die Feſtſetzung der Baufluchtlinie in einer Entfernung von 4 m von der Straßenflucht⸗ Uebergangtmäntel 30-40. 50. Sacco-Anzuge. 32. 46. 57. annhelm 3 1, 6 Brelte Straße linie beſchloſſen worden. Der Plan über dieſe Neufeſtſetzung liegt vom 5. ds. Mts. ab zwei Wochen zur Einſicht der Intereſſenten und Entgegennahme etwaiger Einwendungen auf dem Baubüro offen. Viernheim, den 3. März 1937 Betr. Erlaß der Rundfunkgebühr. Die Beſcheinigungen für die Befreiungen von der Rundfunkgebühr verlieren mit Ende März 1937 ihre Gültigkeit. Volksgenoſſen, die Wert darauf legen, ab 1. April 1937 weiterhin von der Rundfunk⸗ gebühr befreit zu ſein, haben in der Zeit vom 8. bis 10. März 1937 auf unſerem Büro Nr. 6 einen entſprechenden Verlängerungsan⸗ trag zu ſtellen. Lohnbeſcheinigungen ete. ſind vorzulegen. Da die Zahl der Freiſtellen begrenzt iſt, können nur die bedürftigſten Antragſteller be⸗ rückſichtigt werden. Viernheim, den 2. März 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. Bekannimachung Nachſtehende Siedlungsgrundſtücke wurden unter Mitwirkung des Herrn Oberlandmeſſers ſowie des Ortsbauernführers und zwei Ver⸗ tretern der Gemeinde für die angeführten Siedlungsbewerber ausgeloſt: 1. Johann Müller 15 Flur 3 Nr. 569 2. Georg Grab 4. Flur 13 Nr. 55 3. Adler, Jakob 5. und 23 Nr. 54 4. Mandel, Valentin Flur 17 Nr. 104 5. Schneider, Jakob 6. Flur 18 Nr. 205 Flur 21 Nr. 2 6. Kempf, Peter 8. 3 und 23 Nr. 27 7. Bugert, Valentin 8. Flur 22 Nr. 151 und 15 Nr. 75 8. Martin, Joh. Adam Flur 20 Nr. 125 9. Winkenbach, Nikl. 5. Flur 9 Nr. 293 10. Lammer, Heinrich 1. Flur 22 Nr. 46 Für die Verteilungskommiſſion: Blaeß Vereins⸗Anzeiger Kleintierzuchtverein 1916 Viernheim Sonntag, den 7. März, nachm. 2.30 Uhr findet in Weinheim Gaſthaus„Zum Bierkeller“ die Kreisver. ſammlung für Kaninchen ſtatt. Die Mitglieder mögen ſich an dieſer Verſammlung vollzählig beteiligen. Abfahrt OEG. 1,43 Uhr oder per Rad! Uhr(Kapelle) Die Mnatsverſammlung fällt dieſe Woche aus. Der Vorſtand Brieftauben⸗Verein Sonntag, den 7. März, nachm. 1 Uhr, Vorſtands⸗ ſitzung, um 2.30 Uhr Verſammlung der Gruppe in Weinheim im Lokal„Bierkeller“. Um reſtloſes Erſcheinen aller Mitglieder bittet der Vorſtand Turnverein von 1893 Fußballabtlg. Heute Freitag abend nach der General⸗ verſammlung im Freiſchütz findet die Spielerver⸗ ſamm lung ſtatt. Alle Aktiven müſſen erſcheinen. Nächſten Sonntag Freundſchaftsſpiel der 1. und 2. M. gegen Sportv. Laudenbach in Viernheim Auch die Handballer verſammeln ſich heute abend im Freiſchütz. Turnverein von 1893 Anſere diesjährige ordentliche Hauptverjammlung findet am Freitag, den 5. März 1937, 20,30 Uhr im Lokal zum Freiſchütz ſtatt. Tagesordnung! 1. Geſchäftsbericht des Vereinsführers und ſeiner Mit hat für Sonntag, den 7. März 1937 eine auf nachm. 3 Uhr ins Gaſthaus„Zum Löwen“, A die Hypothekenſorgen haben, u. ſolche, die ein Wir finanzieren ihr Eigenheim oder entschulden Ihren Besltz Achtung Achtung! Die Fypothelen⸗ und Baußpparkaße „Badenia“, Karlsruhe Versammlung Adolf Hitlerſtraße in Mopnnelm einberufen. lle Volksgenoſſen n. Volksgenoſſinnen, ſchuldenfreies Eigenheim erſtreben, beſuchen dieſe Verſammlung. Danksagung Für die vielen Beweiſe herzlicher Anteilnahme bei dem ſo un⸗ erwarteten Verluſt meines lieben Mannes, unſeres guten Vaters, Bruders, Schwagers und Onkels Herrn Wilhelm Jakob ſagen wir unſeren innigſten Dank. Beſonderen Dank Herrn Pfarrer Werner für ſeine troſtſpendenden Worte am Grabe, dem Vertreter der Direktion der J. G. Farben Ludwigshafen, Herrn Schmitt, ſowie ſeinem Bürovorſteher Herrn Leicht, für die ehrenden Nachrufe und ſeinen früheren Arbeitskollegen für das letzte Geleite. Auch Dank für die zahlreiche Beteiligung beim Gange zur letzten Ruheſtätte und für die Kranz⸗ und Geldſpenden. Viernheim, den 5. März 1937 In tiefer Trauer: Frau Hütchen Jakob geh. Hagenburger und Kinder 2 ſtarke Luiſenſtraße 56 am Sandhöf Wald L. berhkaulen täglich friſche rüben und gelbe Speiſekartoff. Peter Belz Mex llat gewonnen? Läufer- schweine Gewinnauszug (ſehr gute Freſſer) 5. Klaſſe 48. Preußiſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterie zu verkaufen. Ohne Gewähr Nachdruck verboten Baller Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar 10 einer auf die Loſe gleicher Nummer in den beiden Abteilungen 1 und II 20. Ziehungstag 3. März 1937 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Sewinne zu 309900 Rat. 298087 Eler 4 Gewinne zu 19000 N. 142821 224162 Speiſegelbe⸗ 8 Gewinne zu 5000 RM. 88142 133045 322445 1 e 8. 0 ewinne zu 5 474 327385 370638 es 52 Gewinne zu 1000 RM. 26061 29610 88645 73368 88583 95168 9 1 58 5 88 2 70 6 85 14— 5 376848 383482 160 27 334443 369330 108 Gewinne zu 500 KM. 9220 17147 32000 39180 51180 54334 57959 73159 92347 95480 109843 121156 122644 131620 137369 172500 278818 —. 153433 158458 184312 170379 172880 188844 203084 217773 227122 K bl ch·B 2 oder 3. N 228372 2313812 233588 248348 249758 250871 280880 283663 284781 8 sinne,(étweitete e 8 1 8 8702 85 8 8 5 2 362497 364588 370305 37108 „Immer junger“ ohnung i 372086 398797 388563 Min extis stark, enthalten 2 zimmer Deinen 438 Wem inne zu 800 Nut. 4111 8031 2723 14388 14768 24081 den selt über 1000 Jahren 26119 28562 26628 26843 32355 32448 32899 388224 37019 37024 bekannten echten bulgar. Huche und Bad 8 0 39473 39883 448 41856 42834 44118 44198 44478 44607 45524 re i zum 15. 3 od. 1.4 Kundenkreis 28660 48833 47282 80299 8114 53103 88779 87717 88778 88888 leicht verdauilener Form zu vermieten i 64128 68057 70735 70873 73674 74297 77748 78916 78331 80330 Ven wem, ſagt die zu miet. geſucht. 84087 8584 88450 91432 93287 93584 95847 97113 98854 88489 Bewähit bel: n wem ſag a„J durch Anzeigen.] 105282 0849 1957 198684 197972 197888 08888 52883 138805 e Geſchäftsſt. ds. Bl. Von wem, ſagt die du de 11745?8 118482 121111 121475 121508 121843 122889 123883 128577 rterien- 1 ecchäftsſt. ds Bl. r 127955 128888 129686 130199 180470 130844 134823 138281 187703 8 140795 140859 140924 143378 146148 148479 153857 184181 184848 Vi 1 155129 156804 159115 167586 168221 171710 177088 183418 184492 verkalkung Bleibt gurer ernheimer 184859 188908 187893 188408 188326 188870 191839 184012 188533 2 199784 200106 200847 201029 201832 211819 215473 218164 218982 Volkszeitung 220000 220583 228733 229809 230837 232252 285551 238089 288140 hohem Blutdruck. Magen-, Darm- störungen. Stoltwechselbeschwerden. Geschmack- u. geruchlos. Monatspackung 1.- M. Zu haben: Flur 13 Nr. 70 Flora- Drogerie E. Nichter denlung! Damen und frauen Mercedes- chune in il. 6.75, 7.78, g. 75 U. 9.75 ab. Besichtigung ohne Kaufzwang Schuhgeschäft G Drogerie Flora-Drogerie E. Nichter Helmatzeltung treu Alterserscheinungen, Adolf Hitlerſtraße gebe über 200 Paar allen Größen z. Preise von dose Ron Saarstr. 31 baulausſchlag— Bundſein? usw. Seit uber 20 Jahren bewahren sich die vorzügl. Hautpflegemittel Leupin Crome und Seiie oREICrisSTRASS ENS eorg Spiegel, Rathaus ⸗ Adolf Hitlerſtraße 15 AMHNG % 6. und 7, märz 1937 d— UI das schöne Geschenk kl nach der Generalverſammlung zu einer Beſprechungſſ und zu Ostern KHunsthand- Rech Mannheim Kunststraße Zur 0 8. 10 arbeiter. 241917 243296 246971 248288 250948 252726 257091 257743 258292 260168 261282 261981 286729 267809 288075 289197 271376 275478 277712 285302 286820 288173 289876 290322 293847 294225 295890 302802 310446 311364 314700 315093 315753 319391 329132 323032 323546 323728 325713 325746 326574 327204 327889 329336 328842 330532 332128 332793 333031 333436, 333927 334828 335384 338502 336644 336899 342882 343630 346034 348782 349932 351129 351401 352067 353763 354260 358555 361973 362813 388504 389879 372063 372241 375361 379203 380088 380384 380903 382186 383186 384199 386988 387392 388488 389806 390350 392967 396267 397164 399170 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen 1 2 Gewinne zu 10000 RM. 288091 2 Gewinne zu 3000 RM. 167941 24 Gewinne fu 2000 RM. 2852 38240 91228 108246 152588 154041 155291 200725 211898 320299 378158 393383 50 Gewinne zu 1000 RM. 79678 57374 85522 86833 108641 136088 181463 183230 194441 201598 211255 228967 227576 241192 273542 273967 276213 277727 308382 329398 343088 347858 367262 371753 389219 70 Gewinne zu 500 RM. 2938 17215 24771 37000 45531 48359 57924 66194 72435 95905 122655 155347 159141 175632 182003 192563 195393 201890 220366 222772 231574 243603 254445 258852 280893 289155 295115 328294 340680 351487 359878 377192 385567 386494 386219 340 Gewinne zu 800 RM. 4084 45886 5526 6081 6633 6813 8779 9974 4917 16182 16252 16529 18247 25534 27241 34059 42290 44482 44654 45720 46398 47911 50065 52004 54988 56148 58786 56833 62518 65219 65724 66571 66738 88855 67985 68422 78231 81857 82671 82851 82986 84591 86957 87614 89072 94939 95998 97007 88753 100549 103106 108394 108836 109190 110881 110948 112805 14786 115354 116401 117074 117511 118201 122837 124844 128678 133238 135341 138805 139024 141280 141514 146402 148946 152454 156868 158897 159584 162869 163113 183388 164851 172458 181201 181397 188172 188851 190973 193434 193816 185810 185828 186753 197987 198610 198866 201010 203059 205907 297044 207787 208503 209106212462 219219 223590 225170 239712 238888 241998 245538 253756 258189 256813 259741 282969 283203 286995 289188 273828 275668 276855 279427 281317 281844 290520 291708 293993 293420 299970 305178 306980 307584 307898 312807 314301 315058 318304 321644 322202 324884 327870 328499 328722 335393 335438 338698 344057 344059 344911 345298 345896 345942 346174 348773 349259 360232 865176 371549 372768 372897 374245 379734 380116 380315 382744 385658 393525 394456 398237 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 4 zu je 50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 86 zu je 10000, 56 zu je 5000, 116 zu je 3000, 252 zu je 2000, 874 zu je 1000, 1486 zu je 500, 5774 zu je 300 Mark. Sees seeed eee eee Mau laluus be lub; gecube, sagte Frau Rothe ganz aufgeregt, als ihr Mann eines Nachmittags von der Arbeit kam. „nun ist das viele schöne Geld, das wir in die Wohnung gesteckt haben, hin!“— Frau Rothe war dem Weinen nahe, aber ihr Mann beruhigte sie schnell. sinn, meinte er, als er das Schreiben gelesen hatte,„ohne Grund kündigen kann der Hauswirt in unserem Fall nicht! Ich weiß es genau, denn die Zeitung hat erst neulich wieder darauf hin- gewiesen, welche Wohnungen unter Mieterschutz stehen. Es gibt für den Hauswirt nur einen Weg: auf Auf hebung des Mietsverhältnisses beim Amtsgericht zu klagen!“— Herr Rothe schickte dem Hauswirt das Schreiben mit dem Er hat die Zeitung geleſen 2. Entlaſtung des Vereinsführers u. ſeiner Mitarbeiter 3. Wahl des Vereinsführers. 4. Wahl zweier Rechnungsprüfer. 5. Verſchiedenes. ierzu ſind alle Vereinsmitglieder eingeladen. e Der Vereinsführer: J. Lamberth Erjolg durch injerieren * eceeeeee eee ee ee eee eeeeeeeeeeeeeeee e e ,¶Ü&e)e.ͤeeeeeeOe%eꝙhe⅛e ü eeeeeeeeeee? Vermerk zurück, daß er die Kündigung nicht zmerkenne, da seine Wohnung unter Vlieter- und iſt im Bilde geweſen 7 D ** 12 . 0 0 0 0 0 0 2 „Was für ein Un- 2 * * 0 8 8 . * 0 * schutz stehe. Er wohnt noch heute drin. han iet lebe heit ſeres dber det wenn 18 ech gen, terba dieſe beleie lung der d Grun deren und Gefühl det gegen! den Le her ut kung 0 amtlich mitglie und her tung de N gegen d wohl n 1 ſtelt 5