— — vol Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Ta glich ausgenommen an Sonntagen und ngen. 8 Bezu Nummer 355 spreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. PP A otenlohn, Jams lag eee iernheimer Seil Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim Anzeigenpreis. Grundpreis für 1mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rypfg., im Text- teil für Imm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreiskiſte Nr. 6 den 6. März 1937 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PSK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Hull bedauerk den Fall Laguardia Eine amiliche Erklärung des Skaalsſelretärs des Auswärligen der hetzer öffenllich bloßgeſtelll Waſhington, 5. März. Der ameri⸗ kaniſche Außenminiſter Hull hat am Freitag nach Feſtſtellung des Sachverhalts ſein leb⸗ aftes Bedauern über die Unverſchämt⸗ iten des Juden Laguardia ausgeſprochen. Er hat gleichzeitig hervorgehoben, daß die hetzeriſchen Bemerkungen Laguardias in kei ner Weiſe die Einſtellung der amerikaniſchen Regierung gegenüber der deutſchen Regierung wiedergäben. Die von Außenminiſter Hull amtlich ver⸗ öffentlichte Erklärung lautet:„Die deutſche Regterung hat ſich durch ihre hieſige Botſchaft über Kanne Aeußerungen beklagt, die Fio⸗ rello Laguardia in einer öffentlichen An⸗ ſprache im Hotel Aſtor in New York am 3. März getan hat. Sie hat erklärt, daß dieſe Aeußerungen in ernſtem und ſchwerem Maße ſich gegen das deutſche Staatsober⸗ haupt und gegen die deutſche Re⸗ ierung richten. In unſerem Lande iſt 15 Bürger durch die Verfaſſung Redefrei⸗ heit garantiert und dieſe wird als Teil un⸗ ſeres nationalen Erbes hoch geſchätzt. Das aber vermindert nicht das Bedauern der amerikaniſchen Regierung. wenn Aeußerungen von privaten ürgern oder als individuelle Perſonen prechende Beamten eine Regierung beleidi⸗ gen, mit der wir offizielle Beziehungen un⸗ terhalten. Ich bedauere ſehr ernſtlich dieſe Aeußerungen die die deutſche Regierung beleidigt haben. Sie ſtellen nicht die Einſtel⸗ lung der amerikaniſchen Regierung gegenüber der deutſchen Regierung dar. Es iſt unſer Grundſatz. die offiziellen Beziehungen zu an⸗ deren Nationen auf einer Baſis vollkommener und gegenſeitiger Achtung für die Rechte und Gefühle beider Teile zu pflegen.“ * Der prompte Proteſt der Reichsregierung gegen die unverſchämten Beleidigungen des Ju⸗ den Laguardia hat in Waſhington, wie vor⸗ her noch gemeldet worden war, eine tiefe Wir⸗ kung ausgeübt, dies umſo mehr, als hier die amtlichen Vertreter Amerikas, die Bundesamts⸗ mitglieder in keiner Weiſe verhöhnt, verläſtert und karikiert werden dürfen. Keine einzige Zei⸗ tung der amerikaniſchen Hauptſtadt nimmt für Laguardia Stellung. Im Gegenteil: Die Wa⸗ ſhington Poſt“ bringt auf der erſten Seite ein beſonders gut gelungenes Profil⸗ bild des Führers. Außerdem veröffentlicht das Blatt ein äußerſt abſtoßendes Bild Laguardias, das die Verbrecherphyſiogno⸗ mie dieſes jüdiſchen Hetzers ausgezeichnet wie⸗ dergibt. Das Blatt will damit offenſichtlich an⸗ deuten, wer eigentlich in eine„Schreckenskam⸗ mer“ gehörte. Der jüdiſche Oberbürgermeiſter von New York, Laguardia hetzt gegen Deutſchland (Weltbild. K.) Drei Armenierinnen planten Eiſenbahnanſchlag auf die Linie Iſtanbul-Ankara Iſtanbul, 5. März. Sämtliche Iſtanbuler Zeitungen beſchäftigen ſich mit einem geheim⸗ nisvollen Vorfall in der aſiatiſchen Vorſtadt Iſtanbuls Kadiköi, wo die Polizei in einem Haus, das von drei armeniſchen Frauen be⸗ wohnt wurde, eine Hausſuchung vornahm. Die Hausſuchung erfolgte auf Grund einer An⸗ 287 der Nachbarn, nach der die Frauen einen nſchlag auf die nur wenige Meter von dem Haus entfernt vorbeiführende wichtige 1 bahnlinie Iſtanbul— Ankara geplant hät⸗ ten. Als die Polizei das Haus betrat, wurde ſie von den Frauen mit gezückten Meſſern empfan⸗ 2 Als die Frauen die Nutzloſigkeit ihres Wi⸗ erſtandes einſahen, ſetzten ſie das Haus mit ſchon bereitſtehendem Petroleum in Brand. Den⸗ noch konnten die Briefe beſchlagnahmt werden, die den Beweis dafür liefern, daß die Haus⸗ bewohnerinnen mit ihren in Sowfetrußland le⸗ benden Verwandten in Briefwechſel ſtehen und ſelbſt alles zur Abreiſe nach Sowjetarme⸗ nien vorbereitet hatten. Die Tatſohe doß die Polizei unter Befolgung aller erdenklichen Vorſichtsmaßregeln das Haus mit großem Aufgebot durchſuchte, und weiter, daß zwe Stootsanmäfte und der Direktor der Iſtanbuler Polizei ſich mit der Angelegenheit befaſſen gibt den Iſtanbuler Blätter Veranlaſ⸗ ſung zu der Vermutung, daß es ſich hierbei um eine politiſche Verſchwörung gegen die Sicherheit des Staates handelt. ob⸗ wohl die Polizei dieſe Möglichkeit in Abrede tellt. Aus der Auffindung von anderthalb Kilogramm Zigaretten und Tabak lauben die Iſtanbuler Zeitungen ſchließen zu önnen. daß die drei Armenierinnen noch in der letzten Zeit ausländiſchen Beſuch hatten, eine Vermutung, die dadurch unterſtützt wird, daß im Hauſe auch Bomben und eine fertige Höllenmaſchine gefunden wurden. Die Blätter ſchließen die Möglichkeit nicht aus, daß die Frauen einen Anſchlag auf einen der zahl⸗ reich verkehrenden Sonderzüge mit führenden türkiſchen Persönlichkeiten geplant hatten. Große Rüſtungsanleihe Frankreichs Don jeht ab wird ge ſpark- schwört Blum Paris, 5. März. Miniſterpräſident Blum machte nach Schluß des Miniſterrates vor Preſſevertretern folgende Mitteilung: Der Miniſterrat hat die Finanzlage geprüft und auf Vorſchlag des Finanzminiſters Vin⸗ cent Auriol einſtimmig folgende Beſchlüſſe gefaßt: Währung: Der am 25. September mit den Vereinigten Staaten von Amerika und mit England abge⸗ ſchloſſene Dreiervertrag bleibt die Grund⸗ lage der Währungspolitik Frankreichs. Die Ein⸗ führung einer Deviſenkontrolle iſt da⸗ her ausgeſchloſſen. Die Regierung er⸗ ſucht die Bank von Frankreich, eine allgemeine Genehmigung zur Einfuhr von Gold und zum freien Handel von Gold im Innern zu geben. Ab 8. März wird die Bank von Frankreich Gold zu Tageskurſen ankaufen, ohne vom Verkäufer die Angaben ſeiner Perſonalien zu verlangen. Ein Ausſchuß wird den Währungsaus⸗ gleichsfond, der durch das Währungsgeſetz alle geeigneten Mittel erhalten hat, um die Verteidigung des Francs ſicherzuſtellen, ver⸗ walten mit dem Beſtreben, die Sicherheit des Handels und die Stabilität der Preiſe zu ge⸗ währleiſten. Die Zuſtändigkeit dieſes Aus⸗ ſchuſſes wird ſich auf die Beaufſichtigung des Rentenmarktes im Einvernehmen mit dem Ge⸗ neraldirektor der Depoſitenkaſſe erſtrecken. Haushalt: Die übereinſtimmenden Anzeichen der wirt⸗ ſchaftlichen Belebung geben Anlaß zu der Hoff⸗ nung, daß der geringe Fehlbetrag, der im Finanzgeſetz(Haushalt) enthalten iſt, nicht überſchritten werden wird und ſich ſogar im Verlaufe des Haushaltsjahres ſehr weſentlich verringern wird. Die Regierung iſt entſchloſſen, die Rückkehr zu dem wirklichen Gleichgewicht nicht durch u n⸗ vorhergeſehene Ausgaben zu verhin⸗ dern. Die allerſtrengſten Anweiſungen ſind an alle Abteilungen ergangen, um zuſätzliche Kre⸗ dite zu unterſagen. Die Regierung verſagt es ſich mit dem einzigen Vorbehalt einer notwendi⸗ gen Aufbeſſerung der kleinen Gehälter, andere neue Kreditanträge in der Kammer zu ſtellen. „Die Bemühungen um eine Stabiliſierung der öffentlichen Ausgaben werden ſich gleichzeitig auf die Preiſe auswirken. Schatzamt: Die Beſſerung der wirtſchaftlichen Lage und die ſteigende Beſeitigung der Arbeitsloſigkeit in gewiſſen Induſtrien geſtatten die Aenderung des Rhythmus einer gewiſſen Anzahl von Inveſtie⸗ rungsausgaben oder Gründungsausgaben zu 8700 des Staates oder der öffentlichen Ver⸗ ände. Unter dieſen Umſtänden und unter Berückſich⸗ tigung der tatſächlichen Lage der Verpflichtun⸗ gen hat die Regierung feſtgeſtellt, daß die 815 lungsverpflichtungen des Schatzamtes im Laufe des Jahres 1937 um 6 Milliarden verringert werden könnten. Unter Berückſichtigung dieſer Verminderung und in an die die Regierung beſchloſſen hat, im Laufe des Jahres an dem Unterausſchuß der Eiſenbahn vorzunehmen, ſowie der acht Milliarden, die bereits ſeit dem 1. Januar be⸗ zahlt worden ſind, find die Bedürfniſſe des Schatzamtes auf eine Summe gebracht, die nicht größer ſein ſoll, als ſie auf normalem Wege durch Schatzamtsanleihen beſchafft werden kann. Dieſe Bedürfniſſe entſprechen ungefähr zur Hälfte den außerordentlichen Rü⸗ ſtungskrediten, die die Regierung durch eine große Landesverteidigungs⸗ anleihe zu decken beſchloſſen hat. Für die Auflegung dieſer Anleihe wird ſich die Kegie⸗ rung an alle nationalen Kräfte wenden. ie Anleihe der Landesverteidigung iſt die einzige, die das Schatzamt im Laufe des Jahres auflegen ſoll. Alle dieſe Maßnahmen ſtellen ein zuſam⸗ menhängendes Ganze dar. Die Löſungen der Probleme der Währungen, des Schatzamtes und des Haushaltsgleichgewichtes ſowie der Preiſe beeinfluſſen ſich gegenſeitig. Sie ſind geeignet, der Nation die finanzielle Sicherheit zu gewähr⸗ leiſten, die der Fortſchritt der Wirtschaft geſtat⸗ tet, und ohne den dieſer Fortſchritt bedroht wäre. Die Regierung glaubt, ihre Pflicht getan zu haben. Sie rechnet damit, daß jeder Franzoſe ſeine Pflicht tun wird. Amerikas und Englands Nüſtungspläne 3,4 Milliarden Am. Ausgaben für die britiſche Wehrmacht Nach der Veröffentlichung des Haushalts⸗ voranſchlages für die Luftwaffe läßt ſich nun⸗ mehr überſehen, wie hoch ſich die Geſamtausgaben für die britiſche Wehrmacht heim der Auslandsorganiſation der NS DA. in Berlin⸗Tegel. Das deulſche Rückwandererheim eröffn In Anweſenheit zahlreicher Ehrengäſte eröffnete Gauleiter Bohle das Rückwanderer⸗ Unſer Bild gewährt einen Blick in einen der Räume, der einer Rückwandererfamilie aus Spanien zur Verfügung ge⸗ ſtellt wurde. (Scherl Bilderdienſt, K.) im nächſten Finanzjahr ſtellen werden. Da⸗ nach werden für die Armee 63.13(i. V. 49.28), für die Flotte 78,0(i. V 69,9) die Luftwaffe 56.5(i. V. 39,0) Mill. Pfund Sterling ange⸗ fordert, d. h. im Haushalt werden insgeſamt 197,6 Mill. Pfund Sterlina(2.4 Milliarden RM.), alſo 39,5 Mill. Pfund mehr als im Vorjahre angeſetzt. Hierzu kommen noch an geplanten Ausgaben, die durch Anleihen ge⸗ deckt werden ſollen, 80 Mill Pfund Sterling (für die Flotte 27 Mill., für das Kriegsmini⸗ ſterium 19,1 Mill. für die Munitionsfabriken 7.9 Mill., für die Luftwaffe 26 Mill.) Die Ge⸗ ſamtausgaben für 1937/38 für die Rüſtungen belaufen ſich nach dieſen Ziffern auf 277.6 Millionen Pfund(3.4 Milliarden RM.) Unter Einbeziehung der geſamten haushalts⸗ mäßigen Ausgaben. aber ohne Berückſichtiaung der Ausgaben für die Schuldentilgung, die auf 230 Mill. geſchätzt werden, ſtellen ſich die engliſchen Haushaltsausgaben für 1937 auf 619,6 Mill. Pfund Sterling gegenüber 536,9 Millionen im Vorjahre, d. h. die Geſamtaus⸗ gaben überſteigen die des Vorjahres um 82.6 Millionen Pfund oder rund 1 Millarde Mark. Amerikas Aufrüſtung 526 Millionen Dollar für Amerikas Flottenaufrüſtung vorgeſehen. Waſhington. 6. März. Das Repräſen⸗ tantenhaus hat den Marinehaushaltsentwurf angenommen, der 526 555 428 Dollar für die Flottenaufrüſtung des nächſten Rechnungsjah⸗ res vorſieht Die größten Poſten dieſes Haus⸗ halts ſind 130 Nill. Dollar für die Fortfüh⸗ rung des Baues von 81 Schiffen und den Neubau weiterer 12 Schiffe, ſowie 29 186 000 Dollar für 397 Flugzeuge und zwei halbſtarre Luftſchiffe. Der Haushaltsentwurf wurde dem Senat zur Abſtimmung weitergeleitet. 1 .——————— 1 1 nach deutſcher Auffaſſung: ſammenarbeit Poliliſche Aundſchau Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Leip⸗ ziger Meſſe iſt dieſes Mal ein einziger ſprechender Beweis für den Sieg des Men⸗ ſchen über das Stoffliche, für die kühne Be⸗ herrſchung der Materie. Dieſen Eindruck mußte man namentlich dann gewinnen, wenn man die neuen Werkſtoffe, beſonders die deutſchen Rohſtoffe einer eingehenden Beſichtigung unterzog. Dem größten Intereſſe begegneten naturgemäß die neuen Textilroh⸗ ſtoffe, darunter an erſter Stelle die Zellwolle. Man darf ſagen, daß man angeſichts der wirkſamen und ſchönen Materalien, die hier gezeigt wurden, von einem neuen gewaltigen Sieg der Technik ſprechen kann. Neben den bekannten Verwendungszwecken der Zell⸗ wolle zur Herſtellung von Bekleidungsſtük⸗ ken wird ſie neuerdings auch als Außenhaut für Reiſekoffer verarbeitet. Das Ausſehen dieſes Materials gleicht dem eines eleganten Rindlederkoffers. Ebenſo überraſcht war man vielfach über die kunſtſeidenen Stoffe, die in ſolcher Feinfädiakeit bisher nicht heraus⸗ gebracht worden waren. Dabei ſollen ſie, was Feſtigkeit und Haltbarkeit anbetrifft, bedeu⸗ tend dauerhafter ſein als reine Seide. Leb⸗ haften Anklang fanden auch die Zuſammen⸗ ſtellungen der Lederwareninduſtrie, bei der übrigens Abſchlüſſe getätigt wurden, die teilweiſe bis zu 100 Prozent über denen des Vorjahres liegen. Unter den deutſchen Werkſtoffen fielen weiter namentlich die Kunſtharzpreßſtoffe und die Leicht⸗ metalle auf. Beide Materialarten haben die Werkſtoffe Horn, Meſſing. Kupfer, Zinn großenteils verdrängt und damit den großen Aufgaben des Vierjahresplanes, ſo weit deut⸗ ſche Technik und deutſche Wiſſenſchaft dazu in der Lage ſind, eigene, heimiſche Werkſtoffe zu ſchaffen, weitgehend Rechnung getragen. * In In⸗ und Auslandskreiſen fanden nicht nur die bekannten. länaſt auf den Weltmärk⸗ ten eingeführten deutſchen Waren weitgehend Antlang, ſondern auch die neuen Werk⸗ ſtoff ee. Oft genug hörte man namentlich in dem neuen„Haus der Nationen“, das als Treffpunkt für die nichtdeutſchen kaufmän⸗ niſchen Beſucher gedacht iſt, die Bemerkung: „Das müſſen wir unbedingt auch bei uns ver⸗ ſüuchen.“ Und daß trotz gegenteiliger Verſiche⸗ rungen in der Auslandspreſſe bei Einſichtigen Verſtändnis für die Notwendigkeit der Schaf⸗ fung neuer Werkſtoffe beſteht(ſiebe beiſpiels⸗ weiſe Zellwolle, die heute faſt in allen Indu⸗ ſtrieſtaaten der Welt ſchon hergeſtellt wird), geht aus der Tatſache hervor, daß Ma ſch i⸗ nen zur Herſtelluna der neuen Werkſtoffe außerordentlich nachgefragt waren. Im übrigen war die Kaufluſt. ſo weit man das überſehen konnte, ſowohl des Inlandes und auch vor allem des Auslandes. trotz der Deviſenſchwierigkeiten ſtärker denn je, Die Zahl der Beſucher war ebenſo wie die der Ausſteller noch ſtärker angeſtiegen als bisher. Gegen 8000 Ausſteller 1936 wurden dieſes Mal 8900 gezählt. Davon waren 914 Ausländer ge⸗ gen 500 1936. Unter den 250000 Beſuchern wur⸗ den 33000 Ausländer gezählt. Dieſe friedliche wirtſchaftliche Verbindung in Leipzig zwiſchen Verttetern faſt aller Länder der Erde zeigte deutlicher als es wohlklingende Worte in ſpal⸗ tenlangen Aufſätzen zu tun vermögen, den letzten und tiefſten Sinn des Wirtſchaftslebens 0 Friedliche Zu⸗ zwiſchen * Von dieſer friedlichen Zuſammenarbeit iſt freilich wenig zu ſpüren, wenn man die Aus⸗ andspreſſe verfolgt. Gerade in dieſem Augen⸗ blick, in dem Deutſchland ſich angeſchickt hat, eine neue Inlandsanleihe aufzulegen, um damit das deutſche wirtſchaftliche Wieder⸗ ufbauwerk noch größer und noch ſicherer zu keſtalten, kann die Auslandspreſſe ſich man⸗ hen Anwurfs auf die deutſche Wirtſchaftspo⸗ litik nicht enthalten. Den Ländern, die wie England beiſpielswei⸗ ſe im Augenblick alle erdenklichen Anſtrengun⸗ gen machen müſſen. um die Rüſtungsanleihe dem engliſchen Volk mundgerecht zu machen, oder, wie Frankreich. das trotz ſeiner gro- ßen in England aufgenommenen Anleihe mit ſchwerſten Finanzſorgen zu kämpfen hat, iſt es ein Dorn im Auge, daß in Deutſchland ſeit der Machtübernahme das Kursgebäude des Rentenmarktes niemals auch nur um ein Haar ins Wanken geraten iſt, und das, ob⸗ 18 wir fetzt zur Zeichnuna der fünften Mil⸗ liardd im Anleihewege ſchreiten! Die engli⸗ ſchen Rentenpapiere waren auf Grund der Ankündigung der Rüſtungsanleihe dagegen einige Zeit ernſtlich in Unordnung geraten. Und die franzöſiſche Regierung kommt trotz aller Leihgelder, die ſie im In⸗ und Ausland aufgenommen hat. nicht zu einer geordneten Finanzwirtſchaft. nicht zu einem ausgealiche⸗ nen Haushalt, ganz einfach weil es dem franzöſiſchen Volk an dem für lede Regierung einfach unentbehrlichen Vertrauen zu ſeinen Führern fehlt. Die deutſche Wirtſchaft dagegen iſt von dem einheitlichen Willen beherrſcht. die gewaltigen Aufaaben zu erfüllen, die ihr durch die Zeit⸗ verhältniſſe, durch den Vierjahresplan aufge⸗ geben worden ſind. Daß ſie ſie weitgehend bereits verwirklicht hat, zeigte die Schau der Leipziger Frübſahrsmeſſe. Daß ſie ſie weiter mit aller Gründlichkeit verfolgen wird, be⸗ weiſt die Zeichnunasfreudigkeit, die bereits in den erſten Tagen der Auflegung der neuen Reichsanleihe offen zutage trat. * Solche ſtolzen Erfolge mögen bier und da Unbehagen im Ausland erwecken, ja den Haß aufſtacheln und einen New Norker Bürgermeiſter zu einem Wutge⸗ heul veranlaſſen— was kann uns das ſchon kümmern! Selbſtverſtändlich iſt eine Unterhaltung über den Völkern. Leipzig, 5. März. Während die große Tech⸗ niſche Meſſe und Baumeſſe noch in 8 Gange iſt,— ſich am Freitag, dem Schlußta der Muſtermeſſe, bereits mit Eicherheit feſtſtel⸗ len, daß Leipzig die beſte Meſſeſeitihrer Exiſtenz in der heutigen Former⸗ lebt hat. Die Ausſteller äußern immer wie⸗ der, daß ſie diesmal ſämtlich auf ihre Rechnun⸗ gen gekommen ſeien. Der Beſuch ließ vom Meſ⸗ ſemontag bis zu den letzten Stunden des Schluß⸗ tages kaum nach. Die geſchäftliche Initiative ging von der Nachfrage aus; die Ausſteller üb⸗ ten eher Zurückhaltung. Zum Teil kam es zu Kontingentierungen der Beſtel⸗ lungen. Das Problem der Meſſe waren die geforderten langen Lieferfriſten. In allen Branchen ſind die neuen deutſchen Werk⸗ ſtoffe oder neue deutſche Verarbeitungsfor⸗ men von den ausländiſchen Intereſſenten und Abnehmern ſehr gut aufgenommen worden. Die Berlin. 5. März. Zu Beginn der Berliner Tagung des Weltrundfunkvereins überbrachte am Freitag nachmittag Staatsſekretär Funk die Grüße der Reichsregierung und insbeſondere des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels. Staatsſekretär Funk führte in ſeiner Begrü⸗ ßungsanſprache dann aus: „Auch das Rundfunkweſen, dem Ihre Arbeit in erſter Linie dient, hat in Deutſchland ſeit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus einen gewaltigen Auſſchwung genommen. Dies beweiſt allein die Tatſache. daß ſich die Zahl der Rundfunkhörer in den letzten Jahren mehr als verdoppelt hat. Aber auch organiſatoriſch und techniſch ſowie vor allem künſtleriſch hat ſich der deutſche Rundfunk von Jahr zu Jahr in aufſtei⸗ gender Linie entwickelt. Der Rundfunk iſt für die volitiſche Führung zu einem der wichtigſten Mittel der Volksaufklärung geworden. Was das nationalſozialiſtiſche Deutſchland auf dieſem Ge⸗ biet leiſtet, wird, wie Sie zugeben werden, in der ganzen Welt anerkannt. Der Nundfunk iſt Berlin, 5. März. Im Anſchluß an die Anſprache des Staatsſekretärs Funk nahm der Präſident des Weltrundfunkvereins Rambert das Wort zu folgenden Ausführungen, die er in deutſcher Sprache machte: Im Namen des Weltrundfunkvereins danke ich Ihnen und bitte Sie, dem Herrn Reichsmini⸗ ſter für Volksaufklärung und Propaganda un⸗ ſeren innigſten Dank für die ſehr liebenswürdigen und ehrenvollen Worte auszuſprechen, mit denen wir ſoeben empfangen worden ſind. Wir freuen uns alle ſehr über die Anteilnahme, die die deutſche Regierung an unſerer friedlichen Zu⸗ ſammenarbeit und an dem kulturellen Ziel, das wir verfolgen. nimmt. Ihre Anweſenheit bei der Eröffnung unſerer Tagung, Herr Staatsſekretär— und Sie ha⸗ ben es ausführlich ſoeben beſtätigt, iſt für uns ein neuer Beweis, daß Ihre Regierung dieſe Tatſache anerkennt, ſie zu ſchätzen weiß und auch gewillt iſt, unſere Beſtrebungen zu fördern und weiter zu unterſtützen. Deutſchland macht gegenwärtig unter dem kräftigen Impuls ſeines Führers ein hochinter⸗ eſſantes und weitgehendes Experiment moder⸗ London, 5. März. Am Freitag wurde in London der Haushaltsvoranſchlaa für das Jahr 1927/38 für die britiſche Luftwaffe ver⸗ öffentlicht. Demnach werden für das kommen⸗ de Finanzjahr 82,5 Mill. Pfund Sterling(990 Mill. RM.), d. h. alſo 31.8 Mill.(rund 382 Mill. RM.) mehrals im Vorjahre an⸗ gefordert. Von der Geſamtſumme ſollen 26 Mill. Pfund(312 Mill. RM.) durch Anlei⸗ hen hereingebracht werden. ſo daß im Haushalt an Ausgaben nur eine Summe von 56,5 Mill. Pfund(678 Mill. RM.) angefor⸗ dert wird. Die 26 Mil. Pfund werden auf Grund der am Donnerstag verabſchiedeten Anleiheermächtigung angefordert. In einer ergänzenden Denkſchrift zu dieſen Zahlen weiſt das Luftfahrtminiſterium darauf hin, daß die Zahl der in den Flugzeugfabriken beſchäftigen Perſonen um 63000 geſtie⸗ gen ſei. Die britiſche Luftwaffe werde am 1. April aus 100 in der Heimat ſtationierten Geſchwadern beſtehen, weitere 20 Geſchwader nennen pflegt, mit dieſer Ausgeburt der Goſſe überhaupt undenkbar und unmöglich. Was dieſer Jude ſich an niederträchtigen Beſchimp⸗ fungen und Verleumdungen eines 70⸗Millio⸗ nen ⸗ Volkes in aller Oeffentlichkeit leiſten konnte, iſt ſo unerhört, daß man ſich nur fra⸗ gen kann, wie es möglich iſt daß eine derartige Unterweltfigur auch nur einen Taa länger im Namen von Millionen ſicherlich anſtändiger amerikaniſcher Bürger ſprechen kann. Es wäre weit gefehlt, anzunehmen, daß ein deraritger Skandal das deutſche Volk in iraendeiner Weiſe überhaupt treffen oder auch nur berüh⸗ ren könnte. Aber die Ehre der amerika⸗ niſchen Nation iſt durch Laqguardias das, was man internationalen Anſtand zu dreiſte Herausforderung ſelbſt auf das tie f Erfüllte Erwarlungen auf der Leipziger Meſſe Die beſte Meſſe ſeit ihrer Exiſtenz in ihrer ſetzigen Jorm Auslandsabſchlüſſe entwickelten ſich ſehr günſtig. Die europäiſchen Länder und die Ver⸗ einigten Staaten waren ungefähr gleich ſtart an der Muſtermeſſe und der Techniſchen Meſſe intereſſiert, die überſeeiſchen Länder überwie⸗ gend an der Techniſchen Meſſe. Eine Ueberſicht über das vorläufige Geſchäftsergebnis der gro⸗ ßen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe ergibt et⸗ wa folgendes Bild: Die meiſten Ausſteller von Werkzeugmaſchinen ſind auf Jahre hinaus mit Arbeit verſehen Lieferfriſten von 18—24 Monag⸗ ten ſind keine Seltenheit Viele Juen müſ⸗ ſen abgelehnt werden 30 v. H. der uftr be Ain en in das Ausland, vor allem nach Eng⸗ and, rankreich und Belgien. Größeres Inte⸗ reſſe haben deutſche Kunſtſtoffe und ihre Ver⸗ arbeitungsmaſchinen auf ſich gezogen. Länder wie England und Frankreich, die über genügend Rohſtoffe verfügen, zeigten für dieſes Gebiet das ſtärkſte Intereſſe. Rundfunk für Verſtändigung g Slaalsſekrefär Funk verlündigt Abkommen mit Neſlerreich in Sonderheit das Inſtrument, mit dem wir die ganze Welt über unſere politiſchen Ziele auftlären, und er iſt daher in ſeinem beutigen hochentwickelten Stand in erſter Neihe dazu be⸗ rufen, der Verſtändigung unter den Völkern und dem Frieden der Welt zu dienen. Dieſer Gedanke liegt auch der Gründung des Weltrundfunkvereins zugrunde. Wir haben den dringenden Wunſch, daß die Rundfunkbeziehungen mit unſeren Nachbarlän⸗ dern freundſchaftlich geſtaltet wer⸗ den und jede internationale Hetze und Ein⸗ miſchung in die inneren Verhältniſſe fremder Staaten über die Rundfunkſender unterbunden werden. Als einen Erfolg dieſer Bestrebungen können wir das in dieſen Tagen mit Oeſterreich abgeſchloſſene Ablommen verzeichnen, das auch eine Verſtändigung auf dem Rundfunkgebiet in ſich ſchließt. Ihr Arbeitsgebiet kann nur bewältigt wer⸗ den, wenn es ſtets und unverrückbar von dem Entſchluß getragen iſt, der Annäherung 7 r Völker und damit dem Weltfrieden zu ienen. die Tagung des Wellrund ſunkvereins Anſprache des Präſidenlen des Wellrundfunkvereins ner Soziologie. In dieſer Neuorganiſation des Dritten Reiches muß auch der Rundfunk eine ſehr wichtige Rolle ſpielen, und es bedeutet für die Mitglieder unſerer Union eine außerordent⸗ liche und glückliche Gelegenheit, dieſe Rolle am Platze ſelbſt ſtudieren zu können. Neben den nationalen Belangen bat aber der deutſche Rundfunk auch dem internationalen Gedanken große Aufmerkſamkeit geſchenkt und von ſich aus oder in Zuſammenarbeit mit Mitgliedern der Union viel Gutes geleiſtet. Ganz beſonders möchte ich hier die hervorragende Leiſtung der Reichsrundfunkgeſellſchaft betonen anläßlich der Olympiſchen Spiele und bei der Weltringſen⸗ dung, die unter dem Titel„Jugend ſingt über die Grenzen“ vor zwei Jahren einen ſo großen Erſolg hatte. Wir hoffen, daß der deutſche Rundfunk. den wir bewundern., noch recht oft e zu ſolchen großen Leiſtungen haben wird. Seien Sie überzeugt, Herr Staatsſekretär, daß wir die Gaſtfreundſchaft, die wir in Deutſchland gefunden haben, aufrichtig zu würdigen wiſſen und von den beſten Wünſchen für eine glückliche Zukunft des deutſchen Volkes unter ſeinem gro⸗ zen Führer erfüllt ſind. glare Vermehrung der briliſchen Luftwaffe euftwaſſenhaushalt größer als Armeehaushall würden bei der Marineluftwaffe, 26 Geſchwa⸗ der in Ueberſee dienen. Die Stärke der briti⸗ ſchen Luftwaffe belaufe ſich auf 4850 Offiziere und 51000 Unteroffiziere und Mannſchaften. Sechs neue Flugzeugmotorenfabriken würden in wenigen Monaten fertiggeſtellt ſein. Für die Verteidigung der Städte ſoll eine Luft⸗ ſtreitkraft mit einer Frontſtärke von 1750 Flugzeugen geſchaffen werden Außerdem würden zehn Regimenter für die Aufſtellung einer Ballonſperre für London in Ausſicht genommen. Die Zahl der überſeeiſchen Geſchwader ſei im letzten Jahre auf 26 erhöht worden. Die Luftwaffe der Flotte ſei in Uebereinſtimmung mit der britiſchen Admiralität von 217 auf 278 Flugzeuge gebracht worden. Die Mannſchafts⸗ ſtärke, die urſprünglich mit 55000 im Vorjahre vorgeſehen worden ſei, ſolle 1937/38 auf 70000 Mann gebracht werden. Die Zahl der Hilfsage⸗ ſchwader(das heißt Reſervegeſchwader) werde auf 20 erhöht werden. 800 Piloten würden der Luftreſerve im Laufe des Is. überſchrieben. 8——— ᷑ ˙n ſte beleidigt worden! Es darf daher wohl die Erwartung ausgeſprochen werden. daß man ſich an den zuſtändigen Stellen in Waſhinaton diesmal etwas aründlicher über⸗ legt. welche Maßnahmen notwendig ſind. um den auten amerikaniſchen Namen vor derarti⸗ gen Verunalimpfungen zu ſchützen. Gerade der jetzige Fall einer unerhörten Beleidigung des Führers hbeweiſt, daß eine zu aroße Nachſicht gegenüber dem Treiben von Elementen, deren erklärtes Ziel es iſt. den Frieden und die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen der großen Nationen untereinander zu ſtören, leicht als eine Ermunteruna aufge⸗ faßt wird, dieſes Handwerk mit verſtärkten Kräften weiterzutreiben. Wiederſehensfeier der allen Kumpfwagen-Kämpfer Berlin, 5. März. Die ſchweren Kampf⸗ wagen⸗Abteilungen des Weltkrieges fanden ſich nach 19 Jahren unter Leitung ibres Feld- kommandeurs am 1. März 1937 zum er ſtenmal wieder zuſammen. Obwohl die meiſten Teilnehmer erſt wenige Tage vor⸗ ber von dem beabſichtigten Treſſen erfahren hatten, waren manche von ihnen aus den ent⸗ fernteſten Teilen unferes Vaterlandes berbei⸗ geeilt, um ihre alten Kriegskameraden wieder⸗ zuſehen.— Der Kommandeur des Panzerregi⸗ ments 5, das als Traditions⸗Truppenteil be⸗ ſtimmt worden iſt richtete die Bitte an die alten Kampfwagen⸗Kämpfer, ihre Söhne dem Traditionstruppenteil zuzuführen, und ſtellte für das nächſte Treffen im Auguſt eine ch ßere militäriſche Veranſtaltung in Ausſicht. Bei dieſer Gelegenheit ſoll auch der engere Zuſammenſchluß der alten Kampfwagen⸗ Kämpfer zu einer Kameradſchaft erfolgen. (Anmeldungen bei: W. Pommerenke, Berlin O. 34. Petersburger Str. 29). Das Ergebnis der Londoner Hladlralswahlen London, 5. März. Auf Grund des end⸗ gültigen Ergebniſſes der Londoner Stadtrats⸗ wahlen haben die Tabou r⸗Party 75 Sitze (1934: 69) und die Stadtreformer(FKon⸗ ſervative) 49 Sitze(1934: 55) erhalten. Sämt⸗ liche anderen Parteien haben keine Sitze. Für die politiſche Stimmung des Landes iſt die Londoner Wahl jedoch ohne Bedeutung, da in London beſondere Verhältniſſe herrſchen. Amerika ſchließk diplomaliſche Verlrefung in Addis Abeba Waſhington, 5. März. Außenminiſter Hull teilte am Freitag mit, daß der bisherige amerikaniſche Geſchäftsträger in Addis Abeba. van Engert, auf Urlaub gehe und daß ein Konſul die Geſchäfte bis Ende März fortfüb⸗ ren werde. Dann ſoll die amerikaniſche Ver⸗ tretung in Addis Abeba endaültia aeſchloſſen werden. Zur Begründung dieſer Maßnahme erklärte der Außenminiſter, daz in Addis Abeba kein Bedürfnis mehr für die Unterhaltung einer Vertretung beſtehe. Hull fügte hinzu, daf mit dieſem Schritt die Frage der Anerlennung der Eroberung Aethiopiens in keinem Zu⸗ ſammenhang ſtehe. Amerika halte ſich an die ſeinerzeit in Monteviden eingegangenen Verpflichtungen, wonach Eroberungen nicht anerkannt werden dürfen. Die Schlie ſung der Vertretung in Addis Abeba ſei ein rein praktiſcher Schritt, da dort keine amerlla' niſchen Intereſſen exiſtierten, die eines Schut · zes bedürften. 20 Ungariſche Erklärung legen— ſinnloſe Gerüchle Budapeſt, 5. März. In politiſchen Kreisen Ungarns waren ſeit einigen Tagen verſchie⸗ dene Gerüchte verbreitet, denen zufolge von gewiſſen politiſchen Gruppen eine extremi⸗ ſtiſche Bewegung verbreitet werde. Von unter⸗ richteter Seite wird nunmehr erklärt, daß dieſe Gerüchte lediglich Auswüchſe einer über ⸗ hitzten Phantaſie ſeien und jeder ernſten Grundlage entbehrten. Außerdem befinde ſich die Führung des Landes in ſo feſten Händen, daß die Regierung ſtark genug ſei, um jede extremiſtiſche Agitation im Keime zu erſticken. gaalgulmangel in der Zowjekunion Eingeſtändnis der„Isweſtija“. Moskau, 5. März. Die„Isweſtija“ be⸗ ſchäftigt ſich mit der Vorbereitung der Saatperiode durch die Volkskommiſſariate für Landwirtſchaft und für Staatsgüterver⸗ waltung. Ihr zuſammenfaſſendes Urteil lau⸗ tet: Es ſteht ſchlechter als 1936! So ſei es nicht zu umgehen, daß die Kollektivwirtſchaf⸗ ten, denen es an Saataut fehle, Saatgut⸗ vorſchüſſe in Natura erhielten. Die „Isweſtija“ ſpricht von Vorſchüſſen in„un⸗ geheuren Ausmaßen“. was zur Genüge die Größe des Saatautmangels in den Kollektiv⸗ wirtſchaften charakteriſiert. Die Abfuhr des Saatgutes liege gänzlich im argen. nur die Hälfte des zur Bevorſchuſſung der Kollektiv⸗ wirtſchaften beſtimmten Saatautes ſei ab⸗ transportiert. Die Saatgüterverwaltung habe von 13 Millionen Pud Saatautvorſchüſſen im Febr. nur eine Million Pud verteilt. Auf Bahnhöfen erfahren wir aus dem Blatt weiter, lagerten über 250000 Tonnen künſtlicher Düngemittel. davon 50000 unter freiem Himmel. Schlimmer noch ſtehe es mit der Zufuhr des Treibſtoffes. Der dritte Teil der Traktoren ſei nicht repariert. Zum Schluß fehlt natürlich nicht der übliche Hinweis auf die„Trotztiſtiſchen Schädlinge u. Verräter“, die ſich in einigen Oraanen der Sowjetverwaltung eingeniſtet hätten und dort das Uebel vergrößerten. Das iſt regelmäßig die aleiche Entſchuldigung für die groben Mißſtände und Fehlſchläge, die die Sowjetpreſſe mit dem beſten Willen nicht län⸗ ger verſchweigen kann. Ileliener in Frankreich beläfligt weil er das Faſchiſtenabzeichen trug 88 Paris, 5. März. In Mentone wurde der bekannte italieniſche Tennisſpieler Pal⸗ mieri beim Verlaſſen ſeines Hotels von einem Unbekannten wegen des Tragens des Faſchiſten⸗ abzeichens angepöbelt und ſchließlich geohrfeigt. Palmieri hat den Porfall ſofort dem italieni⸗ ſchen Konſul und dem italieniſchen Tennisver⸗ band gemeldet. 1 — Er 2 aun. anden e: bwohl 12 ſahren ent. hethei⸗ vieder⸗ ertegi⸗ l be⸗ in die e dem ſtelte e gtz⸗ 110 gere agen⸗ Agen. delin tliſer herige Ibeba, ib ein rtfüh⸗ Mul Hloſſen erllürte bt lein kinet des lennung n Zu- N ſich m ungenen nicht t Eli · ſti ein tert S, ö . Areiſen eſhie lg egtreni. E oh diele über⸗ ernten 2 ſih dänn in jede ftiden. II iin“ be na det üiſſariate nütetbel tell lau. o ſel es vittſchaf⸗ ata“ d. Die in nge die Jollelllb⸗ uhr bes Jum Filmvolkslag am 7. März der Weg des deulſchen Films Bier Jahre nalionalſozialiſtiſchen Almſchaffens— Bon der„Klefler⸗ Maxe-Boeſie zur Filmrenaiſſance Im Rahmen der Jahrestagung der Reichs⸗ fülmkammer wird im geſamten Reichsgebiet am 7. März ein Filmpolkstag durchgeführt, an dem die Lichtſpieltheater Deutſchlands für alle Volksgenoſſen am Vormittag unent⸗ eltliche Freivorſtellungen veran⸗ alten. Der Sinn dieſes Tages, der erſtmalig vor zwei Jahren durchgeführt wurde, iſt es, die Verbundenheit des Volkes mit dem der der jüngſten Kunſtform nationalſozialiſtiſcher Prä⸗ ng, darzutun, eine Verbundenheit, die ihren pürbaren Niederſchlag in der ſtetig wachſenden ahl der Kinobeſucher hat, 2 es doch dem ingreifen verantwortungsbewußter Führer, die Beſucherziffern von 239 Millionen in der Saiſon 1932/3 auf 280 Millionen in 1934/5 und auf 317 Millionen in der Spielzeit 1935/6 zu ſteigern, einen Erfolg, den auch die größten Optimiſten nicht erwartet haben. „Triumph der Zerſetzung“ Wer den Film der Nachkriegszeit, den ſtum⸗ men und ſpäter den tönenden verfolgt hat, der weiß um den Kampf zwiſchen Geſchäft und Kun um jenes ungleiche Ringen, in dem die Kunſt— von wenigen Ausnahmen abgeſehen— den finanziellen Intereſſen unterlag. Gleichzei⸗ tig mit jenem Sieg des Kapftals, und nicht zu⸗ legt von den Geldgebern beeinflußt, wehte ein verheerender Wind durch die Drehbücher, blies dürch die Ateliers und pfiff von der Leinwand ſein zerſetzend Lied. Man braucht nicht einmal die ſogenannten Sitten⸗ und Aufk ärungsfilme der Herren Oswald⸗Ornſtein, Y ay⸗Mandel, Noa, Löwenbein, Speyer u. a. zu zitieren, um jenen Ungeiſt im deutſchen Film herauszuſtel⸗ len; es genügt auf alle die hinzuweiſen, welche ſich— und zwar mit beſtem Geſchäftserfolg— um die Verbreitung der Gauner⸗ und Dirfien⸗ ſtreifen bemühten, um die„Kletter⸗ Ma xe⸗ Poeſie“, die widrig⸗ſüßen Ma azinfilmchen, die ſogenannten Militärburlesken(die in Wahr⸗ heit nichts anderes waren als eine plumpe Ver⸗ ächtlichmachung des Wehrgedankens); auf jene fragwürdigen Autoren und Regiſſeure, die die Gemeinſchaft von Menſchen in einer Familie als Vorwand zu einer denkbaren Kuliſſe betrachten, von deren Hintergrund ſich nichts anderes ab⸗ hob als Betrug und Ehebruch. „Stählern romantiſch“ Als die nationale Revolution anbrach, und aus dem Geiſte der deutſchen Erhebung heraus auch die Erneuerung des Films auf ihre Fah⸗ nen geſchrieben hatte, ſah jene Produktion, die bisher den Film lediglich als ein Ventil für die unbefriedigte Sehnſucht der Maſſen nach ein paar Stunden Zerſtreuung benutzt hatte, plötz⸗ lich ihre Kanäle verſtopft. Als Dr. Go ebbels der neuerwachten Kunſt die Formulierung 1 Die deutſche Kunſt wird heroiſch, fählern romantiſch, wird ſenti⸗ dentalitätslos, ſachlich, wird national mit gro⸗ zem Pathos, ſie wird gemeinſam verbindend und verpflichtend, oder ſie wird nicht ſein“, ſchuf er den Rahmen auch für die deutſche Filmpro⸗ duktion, deren Aufgabe nunmehr darin beſtand, dieſem Rahmen ein ſchmuckvolles Bild zu ver⸗ leihen. . erſte Ergebnis war alles andere denn poſitiv, war die Ankündigung von lauter natio⸗ nalen Themen, in deren Gefolge der„nationale Kitſch“ in wuchernder Blüte ſtand. Der Rück⸗ ſchlag, den dieſer Verſuch auslöſte, war faſt noch ſchlimmer, bedeutete er doch ein Rückfluten ins alte, ausgetretene Gleiſe, welches die Filmindu⸗ ſtrie immer noch als einzige orausſetzung für eine Rentabiltät zu betrachten ſchien. Trotz allen Einbruchs in die ſtoffliche und perſonelle Front des liberaliſtiſchen Films blieb die Lage ſo lange kritiſch, bis von oben Regie und Weiſung erfolgte, um die Drehbücher mit jener Idee zu erfüllen, die allein das Erlebnis der Revolution widerſpiegelt. National oder international? Mit der gemeinplätzigen Phraſe, jede Kunſt ſei international, kann man dieſe Frage nicht beantworten oder abtun. Die Dramen von Goethe und Shakeſpeare, Cervantes“ Don Qui⸗ chotte, die Epen Homers und Vergils, die Muſik Beethovens, Rembrandtbilder und Wagner⸗ opern ſind Werke, deren Ruhm in der geſamten Welt leuchtet. Aber auch der ſeichteſtem Ge⸗ ſchmack entſpringende Kitſch iſt von interngtio⸗ naler Prägung. Wenn man vor ein paar Jah⸗ ren„ J kiß your little hand, madame..“ von Spitzbergen bis Kairo voller Schmelz auf Stra⸗ ßen und Gaſſen ſang, ſo war damit noch lange nicht einem muſikaliſchen Standartwerk ein Platz an der kulturellen Sonne 1 e Bei den erſteren aber wurzelt der Arſprung im Volthaften, Nationalen, iſt aus völkiſchem Bo⸗ den rein und aufrichtig gewachſen zu einer ge⸗ nialen Wucht und Eindringlichkeit, die vor Grenzpfählen nicht Halt machten. Iſt ſo eine jede Kunſtform von ihrer Wurzel her beſtimmt, findet auch der Film in den Kräften heimat⸗ lichen Bodens jene ſchöpferiſchen Leiſtungen, die nicht nur den deutſchen, ſondern auch den Auslandsmarkt erobern. Blick über die Grenze Mit uns hat Italien den Wiederaufbau der Filminduſtrie begonnen. Die Cines⸗Pitta⸗ luga hat am 1. Juni 1933 den„Unabhängigen“ ihre Ateliere geöffnet. Abgeſehen von den Auf⸗ nahmeſtätten der Cäſar⸗Film und Farneſina, dreht die geſamte übrige Produktion ihre Strei⸗ fen bei der Cines, die gegen einen Tagesmiet⸗ preis Ateliers, Kuliſſen und Bedienungsperſo⸗ nal ſtellt, die Gebühren zur Hälfte mitträgt, am Gewinn ebenfalls zur Hälfte mitbeteiligt iſt und dazu das Recht dat, das Drehbuch zu ändern oder zu verwerfen. Ungarn, auf dem Welt⸗ markt bisher wenig vertreten, hat eine Reihe von Jahren bitterer Enttäuſchung erleben müſſen, bis der Staat durch einen Filmfonds den Neuaufbau der Produktion, der heutigen Hunnia⸗Film A. G. ermöglichte. Weit davon ent⸗ Filminduſtrie ein mutiges Bekenntnis zum nationalpolitiſchen Film ab, indem ſie 8 gans Subtr und gelten der Ungarn, un⸗ riſchen Humor und ungariſche Typen t und herausbringt. een 9 Wenn wir einmal von Prag, dem Refugium entthronter„deutſcher“ Stare, Kegiſſeule und Dramaturgen abſehen, hat ſich England auf dem Kontinent in den Vordergrund geſchoben. Vor allem haben die„London Films“ lihre augenblicklich überaus ſchlechte Finanzlage än⸗ dert daran nichts) unter dem Regieſzepter der beiden Korda neue Wege eingeſchlagen, fremde Faſlungen für den„Export“ abgelehnt und aſſen ſtatt deſſen ihre eigenen und typiſchen ilme in der gleichen Beſetzun ſynchroniſieren. 18 Frankreich, bisher fülmiſch unbedeu⸗ tend(wenn man von dem Verſuch, die Emelka zu kaufen, abſieht), inſzeniert ſeine Filme nicht mehr nur von der ſpekulativen Seite, ſondern aus einem völkiſchen Geiſte heraus, erinnert ſei hier nur an Duviviers„Marie Chapdelaine“, erhielten der den franzöſiſchen Staatspreis 1934 erhielt. Vier Jahre deutſcher Filmrevolution Wir ſind noch weit von der Beſeitigung aller Schlaken entfernt. Auch in den letzten Vier Jahren ſind Filme gedreht worden, die es eher verdienten, in einem Naritätenkabinett als Kunſtkorioſa Aufnahme zu finden, als über die Leinwand eines deutſchen Lichtſpieltheaters zu laufen. Und doch haben wir ſeitdem manches Werk erlebt, aus dem deutſches Erfüllen ſtrömte, und das aus dem deutſchen Lebensraum heraus geſtaltet wurde. Hans Steinhoff ſchenkte uns in blutvollen Bildern den„Hitler jungen Quex“, ein geſchichtliches Schauſtück, das ohne fühlbare Tendenz Licht und Schatten natürlich verteilte. Andere Filme reihten ſich an:„Klei⸗ ner Mann— was nun“,„Reifende Jugend“, „Sonnenſtrahl“,„Flüchtlinge“,„Morgen be⸗ ginnt das Leben,,„Maskerade“,„Die engliſche Heirat“,„Der alte und der junge König“,„Epi⸗ ſode“,„Triumph des Willens“,„Traumulus“, „Der Bettelſtudent,,„Der Kaiſer von Kalifor⸗ nien“,„Schlußakkord“,„Glückskinder“— Filme, die in Verbindung mit der wirklichen Welt von echtem Gefühl getragen und aus deutſchem Geiſt heraus geſtaltet ſind, Filme, welche den Beweis Berlin, 6. März. Den Höhepunkt des erſten Jahrestages der Reichsfilmkammer, als der berufsſtändiſchen Vertretung des geſamten deut⸗ ſchen Filmſchaffens, bildete die große Rede von Reichsminiſter Dr. Goebbels, der als Schirmherr des deutſchen Films am Freitag⸗ abend im überfüllten Sitzungsſaal des Reichs⸗ —— in der Krolloper vor den Filmſchaffenden prach. Die Tagung der Reichsfilmkammer am Vor⸗ mittag ließ in der Fülle ihrer grundſätzlichen Referate über alle wichtigen Probleme des deut⸗ ſchen Films die einheitliche national⸗ ſozialiſtiſche Haltung der berufsſtän⸗ digen Vertretung des deutſchen Filmſchaffens erkennen. Sie zeigte das Beſtreben, den deut⸗ ſchen Film als Träger einer großen und ver⸗ antwortungsvollen kulturellen und ſtaatspoliti⸗ ſchen Aufgabe an die Spitze des Weltſchaffens zu heben. Heilrufe und Händeklatſchen begrüßten Reichsminiſter Dr. Goebbels, als er mit dem Präſidium der Reichsfilmkam⸗ mer den Sitzungsſaal betrat. Feierlicher Auf⸗ takt der Kundgebung war die„Préludes“ von 11 4 e Ufa⸗Orcheſter unter der Stab⸗ führung Walter Gronoſtays geſpielt. Dann er⸗ öffnete der Präſident der Reichsfilmkammer die Kundgebung mit der Feſtſtellung, daß ſich hier 12 erſten Male alle am deutſchen Film eteiligten Kräfte zuſammengefunden hätten, Daß der deutſche Film einen wahrhaft deutſchen Charakter erhalten habe, ſei das Ver⸗ dienſt ſeines Schirmherrn, der immer wieder die der deulſche Jilm vor neuen Zielen dr. Goebbels ſyrichk zu den Filmſchaffenden— die große Kundgebung in der Krolloper erbringen, daß wir in Deutſchland alle techni⸗ ſchen, künſtleriſchen und natürlichen Voraus⸗ 5 zu großem und wertvollem Schaffen eſitzen. Der Sieg von Venedig Es iſt n an dieſer Stelle alle Groß⸗ filme der letzten Jahre zu würdigen oder auch nur zu erwähnen, doch verrät bereits das Zu⸗ rücktreten der ſogenannten Geſellſchaftsfilme zu Gunſten der muſikaliſchen und vor allem der dramatiſchen das Streben nach größerer Lei⸗ ſtung, wie auch die Drehbücher einen erfreu⸗ lichen Ausſchlag von der konverſierenden Unter⸗ haltung zum ſtraff gefügten Dialog und zur Kunſtform aufweiſen. Hinzu kommt der große Erfolg auf der Biennale, erhielten doch von den 70 angemeldeten Spitzenfilmen aller Nationen auf der„Vierten Internationalen ilmkunſt⸗ ausſtellung Venedig 1936“ acht deutſche Filme erſte Auszeichnungen. Als beſter Film des Jah⸗ res errang der Trenker⸗Film„Der Kaiſer von Kalifornien“ die„Coppa Muſſolini“. Der„Po⸗ kal des Nationalen Inſtituts Luce“ wurde dem Bildbericht der Olympiſchen Winterſpiele„Ju⸗ gend der Welt“ zuerkannt. Mit dem Preis des italieniſchen Theaterinſtitutes wurde als beſter Muſik⸗Film„Schlußakkord“ prämiiert, und end⸗ lich wurden noch fünf Medaillen an Deutſchland vergeben und zwar für die Spielfilme„Der Verräter“ und„Ave Maria“ und für die Kul⸗ turfilme„Metall des Himmels“,„Ein Meer verſinkt“ und„Die Kamera fährt mit“. Dieſer Filmerfolg am Lido, dieſer erſtmalige Gewinn des Pokals des Duce, das bedeutet die Krönung eines künſtleriſch verantwortungsbewußten Auf⸗ bauwerkes durch die Erlangung des bisher nie Erreichten, des deutſchen Filmſtils. Der Weg dieſes neuen Films hat hinter ſich die überwundene Zeit des Liberalismus, vor ſich die„ſentimentalitätsloſe, ſachliche und von ſtählerner Romantik umklungene“ Wiederge⸗ burt deutſchen Lebens und Erlebens, und Aus⸗ ſetze deutſchen Filmſchaffens, die in ſchroffer Ab⸗ lehnung individualiſtiſcherLebensauffaſſung das Ideal der Gemeinſchaft und das Erlebnis dieſer Gemeinſchaft herausſtellen. Der zukünftige Film braucht ſo das Vergangene als Partner des Neuen, benutzt die alte von Sentiments und verlogenem Kitſch vollgepfropfte Zeit als kon⸗ traſtgebende Gegenſpielerin einer neuen, aber von deutſchem Weſen durchdrungenen Sachlich⸗ keit. Die Lage des deutſchen Films iſt ſo ein⸗ deutig feſtgelegt. Die Initiative der Unterneh⸗ mer iſt überaus erfreulich, der Wille zur ſchöp⸗ feriſchen Arbeit iſt gut, vor allem aber trägt dieſe Arbeit deutliche Spuren von jenem SGeiſt, der ſeit vier Jahren das Land zwiſchen Maas und Memel in blutvoller Geſtaltung durchpulſt. Hanns Heinz Teipel geſetzt habe. Für dieſe zielſetzende und richtung⸗ weiſende Arbeit ſchulde ihm das deutſche Film⸗ ſchaffen unauslöſchlichen Dank. Dann ergriff Reichsminiſter Dr. Goebbels das Wort. 1225 Man kann den Eindruck der Rede des Mini⸗ ſters, der in grundſätzlichen Darlegungen künſt⸗ leriſche Begriffe und der r ebenſo grundſätzlicher Erkenntniſſe alle, aber auch alle ſchwebenden Probleme des Films behandelte, nicht beſſer kennzeichnen, als durch die Feſtſtel⸗ lung, daß ſie nach ſeinen Ausführungen keine Probleme mehr z u 297 chie nen. So einfach, ſo klar und ſo ſel ſtverſtändlich erſchien das, was er in ihnen zu ſagen hatte, einerlei, ob es ſich um die der Filmkunſt eigenen Geſetze, ſei⸗ ne Einwände zum e des letzten Jah⸗ res oder ſeine Vorſchläge für die Beſeitigung der ihm noch anhaftenden Schwächen handelte. Die begeiſterte Zuſtimmung, die jede dieſer prägnanten Formulierungen begleitete, verviel⸗ fachte ſich, als Dr. Goebbels den bündigen Nach⸗ weis dafür erbrachte, daß der größte Teil der im a von ihm vorgeſchlagenen Maßnah⸗ men realiſiert werden konnte und er für das kommende Jahr ein Programm der Grundſätze aufſtellte, deſſen wichtigſtes Erfordernis ein ſtar⸗ ker konſequenter Einbau künſtleriſcher Kräfte in den Werdeprozeß des Fin iſt. Mit tiefer An⸗ teilnahme hörten die ilmſchaffenden das mit⸗ reißende und warmherzige Bekenntnis des Mi⸗ niſters zur deutſchen Kunſt und der minuten⸗ lange Jubel, der ihm am Schluß ſeiner Rede entgegenſchlug war der Beweis dafür, daß ſein ih erſtrebende Entwicklung gekennzeichnet und ich mit ganzer Kraft für ihre Dur führung ein⸗ Neuerung im Luflpoſldienſt nach güdamerika 14⸗tägigere Luftſchiffdienſt für größere Sen ⸗ dungen und Pakete.— Briefpoſt nur durch Flugzeug. Berlin, 5. März. Im Betriebsjahre 1937 wird die Deutſche Zeppelin- Reederei die Fahrten ihrer Luftſchiffe nach Südamerika nicht mehr im Wechſel mit den Flügen der Deutſchen Lufthanſa durchführen. ſondern einen eigenen vierzehntägigen Luftſchiffdienſt einrichten. Dieſe Fahrten ſollen zur Beförde⸗ rung von gewöhnlichen und eingeſchriebenen Druckſachen, Geſchäftspapieren. Warenproben, Miſchſendungen und Päckchen ſowie von ge⸗ wöhnlichen Paketen an Empfänger in Argen⸗ tinien, Bolivien, Braſilien, Chile, Etuador, Paraguay, Peru und Uruguay benutzt wer⸗ den. Briefe und Poſtkarten werden bei dieſen Fahrten nicht mitgenommen. ſondern mit den Flugzeugen der Deutſchen Lufthanſa beför⸗ dert. Die Fahrten beginnen am 16. März in Frankfurt(Main) und werden vom 13. April ab alle vierzehn Tage ausgeführt. Sendungen, ſernt, lediglich patriotiſche Filme zu drehen, legt die unter ſtaatlicher Kontrolle ſtehende ———— begeiſternder Appell an Alle zur Mit il fruchtbaren Boden gefallen 1 5 lin C 2, um 10.45 Uhr oder beim Bahnpoſt⸗ amt 19 in Frankfurt(Main) um 16 5 1770 liegen. Auskünfte über Beförderungsbeding⸗ ungen und Luftpoſtzuſchläge erteilen di. anſtalten. g 3 der Mörder von Ichloß Holle zum Tode verurleill Bielefeld, 5. März. Das Schwurgericht Bielefeld ſprach den 36 Jahre alten Nest Schöler des Mordes von Schloß Holte ſchul⸗ dig und verurteilte ihn zum Tode. Ferner er⸗ hielt Schöler wegen verſuchten Mordes in drei Fällen und 1 60 ſchweren Rückfall⸗Diebſtahls 15 Jahre Zuchthaus. Die bürgerlichen Ehren⸗ rechte werden ihm auf Lebenszeit aberkannt. In der Urteilsbegründung führte der Vor⸗ ſitzende aus, daß Schöler nach der Ueberzeugung des Schwurgerichts ſowohl bei der Vorbereitung als auch bei der Ausführung des Verbrechens mit Ueberl egung gehandelt habe. Schöler ſei bei der Ausführung der Tat mit größter Kaltblütigkeit vor egangen und habe keines⸗ wegs im Blutrauſch gehandelt. Er habe mit die mit dem Luftſchiff befördert werden ſollen, müſſen am Abfahrtstage beim Poſtamt Ber⸗ 1 N 28 2 Ueberlegung Blut vergoſſen und müſſe die Tat ang und Ziel dieſes Weges beſtimmen die Ge⸗ Bekuunmachunden der A. S. O. A. 5 kreis Heppenheim a Kreis ſchulungsleiter.. 5 am Semmiah, den 7. März, findet in Birkenau, morgens um 8.30 Uhr, eine Sitzung aller Schuiungsredner der Partei und der Gliederungen ſtatt. Es wird um vollzählige Beteiligung an dieſer Beſpre⸗ chung gebeten. Lokal:„Deutſches Haus““ NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Teilſperrung für Anmeldungen zu der Kdßỹ.⸗Set⸗ fahrt 103/37„Monte Olivia“ Wie das Amt Reiſen, Wandern Urlaub der NS.„Kraft durch Freude“, Gaudienſtſtelle Heſ⸗ Jen-Naſſau, mitteilt, mußte infolge Erreichung der zuläſſigen Teilnehmerzahl die Seefahrt 103/34 mit Dampfer„Monte Olivia“, vom 5.—183. Juli für weibliche Teilnehmer geſperrt werden, da alle Kabinen für Frauen und auch für Ehepaare be⸗ reits beſetzt ſind. Anmeldungen können demnach für weibliche Teilnehmer ab ſofort nicht mehr berückſichtigt werden. Rundfunk Programm Sonntag, 7. März Deutſchlandſender 6.00: Hafenkonzert. 8.00: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört 9.00: Sonntagmorgen ohne Sorgen. 10.00: Eine Morgenfeier. 10.45: Fantaſien auf der Wurlitzer Orgel. 11.00: Gerda v. Below ſpricht eigene Gedichte. 11.15: Dt. Seewetterbericht. 11.30. Schöne Stimmen. 12.00: Konzert. 14.00:„Hinzelmann“. 14.30: Däniſche Volksmuſik. 15.00: Ratſchläge zur Sippenforſchung. 15.15: Bunte Bauern-Bühne. 16.00: Im Dreiviertel⸗ takt. 16.30: Dr. Fauſt. 17.30: Auslandsdeutſche Kul⸗ turarbeit in Peru. 18.00: Schöne Melodien. 19.40: Deutſchland⸗Sportecho. 20.00:„Aennchen von Tharau“. 22.00. Wetter, Nachr., Sport, Deutſchlandecho. 22.30 bis 00.55: Wir bitten zum Tanz Reichsſender Frankfurt 6.90: Hafenkonzert. 8.00: Zeit, Waſſerſtand, Wetter⸗ u. Schneebericht. 8.05: Gymnaſtik. 8.45: Orgelchoräle. 9.00: Evang. Morgenfeier. 9.45: Bekenntniſſe z. Zeit. 10.00: SA. herhören! 10.80: Chorgeſang. 11.15: Der Aufgang des Nordens. 11.30. Die Unſterblichen. 12.00: Konzert. 14.00: Kinderfunk 14.45: Das Volk erzählt. 15.00: Deutſche Scholle. 16.00: Konzert Als Einlage: Fußballſpiel Wormatia Worms gegen Eintracht Ffm. 18.00: Am freien Rhein! 18.0: Immer guter Laune! 19.45: Sportſpiegel des Sonntags. 20.00: VI. Sonn⸗ tagskonzert der Muſeums⸗Geſellſchaft. 22.00: Zeit, Nachr. 22.10: Wetter. u. Schneebericht, Nachr. 22.15: Sportbericht des Sonntags. 22.30: Kontraſte. 24.00 bis 02.00: Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 6.00: Hafenkonzert. 8 00: Zeit, Wetter. 8.05: Gym⸗ naſtik. 8.25: Bauer, hör zul 9.00: Evang. Morgen- feier. 9.30. Deutſche Weltſchau 10.00: Morgenfeier der HJ. 10.30: Fröhliche Morgenmuſik. 11.00:„Zur Feier des Tages“. 11.30: Bach⸗Kantate 12.00: Kon⸗ zert. 13.50. Zehn Minuten Erzeugungsſchlacht. 14.00: Kinderſtunde. 14.45: Aus Laden u. Werkſtatt. 15.00: Was gibt's Neues? 16.00: Konzert, 18.00: So ſchlafe nun, du kleine... Abend. u. Wiegenlieder. 18.30: „Beim Schwobawirt iſch Hochzeit heut“. 19.90: Tur⸗ nen u. Sport— haben das Wort. 20.00:„Wie es euch gefällt.“ 22.00: Zeit. Nachr., Wetter, Sport. 22.30: 24.00—02.00: Nachtmuſik. Wir bitten zum Tanz Montag, 8. März Deutſchlandſender 6.00: Glockenſpiel. Fröhlicher Wochenanfan 7.00: Nachr. 10.00: Grundſchulfunk. 11.15: r bericht. 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Anſchl.: Wetter. 12.00: Konzert. 13.45: Neueſte Nach⸗ richten. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00: Wetter, Börſe, Programm. 15.15: Operettenmelodien. 15.45: Von neuen Büchern. 16.00: Muſik am Nach⸗ mittag. 18.00: Alfred Sittard ſpielt. Alte Meiſter d. Orgel. 18.30: Muſikal. Zwiſchenſpiel. 18.40: Aus dem Neitgeſcheben, 19.00: Und jetzt iſt Feierabend! 19.45: Deutſchlandecho. 20.00: Kernſpruch, Wetter u. Kurz⸗ nachr. 20.10: Muſikal. Kleeblatt. 20.50: Herm. Abend⸗ roth dirigiert d. Berl. Philharmoniker. 22.00: Wetter Nachr. Sport. Anſchl.“ Deutſchlandecho. 22.30: Ein kleine Nachtmuſik. 22.45: Dt. Seewetterbericht. 23.00 bis 24.00: Es meldet ſich z. Stelle d. ultrakurze Wille! Reichsſender Frankfurt 6.00: Choral, Gymnaſtik, 6.30: Konzert. 7.00: Nach⸗ richten. 8.00: Zeit, Waſſerſtand. 8.05: Wetter- und Schneebericht. 8.10: Gymnaſtik, 8.30: Muſik zur Früh⸗ ſtückspauſe. 10.00: Schulfunk. 11.15: Hausfrau, hör zu! 11.30: Programm, Wirtſchaftsmeldung., Wetter. 11.45: Landfunk. 12.00: Schloßkonzert. 13.00: Zeit, Nachr. 14.00: Zeit, Nachr. 14.10: Was Ihr von uns erbeten aus, wir ſchicken's drahtlos Euch— frei Haus! 15.00: Volk ü. Wirtſchaft. 15.15: Kinderfunk. 15.45: Neuere Unterhaltungsmufik. 16.43: Das Mainſchiff. 17.00. Unterhaltungskonzert. 17.30: Alte Volksbräuche im Kinzigtal. 18.00: Unterhaltungskonzert. 19.00: Septett Es⸗dur von Konr. Kreutzer. 19.45: Der Zeit⸗ funk bringt den Tagesſpiegel. 19.55: Wetter. 20.00: Wirtſchaftsmeld., Progr., Zeit, Nachr. 20.10: Klänge aus der Weſtmark. 22.00: Zeit, Nachr. 23.15: Nachr. aus d. Sendebezirk, Wetter“ u. Schneebericht, Sport, ere 22.90: Tanzmuſik. 24.00 02.00: Nacht ⸗ onzert. Reichsſender Stuttgart 6.00: Choral, Zeit, Wetter. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: achr. 8.00: Waſſerſtand. 8.05: Wet⸗ ter. 8.10: Gymnaſtik. 8.30: Märſche aus alter und neuer Zeit. 9.30: Soll unſere Tochter die Frauen- arbeitsſchule beſuchen? 10.00: Kalif Storch. 11.30: Für dich, Bauer! 12.00: Schloßkonzert. 13.00: Zeit, Nachr. Wetter. 14.00: Allerlei von Zwei bis Drei. 16.00: Muſik am Nachmittag. 17.00: Badiſche Kompo⸗ niſten. 17.45: E. Wittſtock lieſt aus ſein. Buch. 18.00: Unterhaltungskonzert. 19.00: Schallpl.⸗Kabarett. 19.45: Frohe Kleingkeiten. 20.00. Nachr. 20.10: Die wider⸗ ſpenſtige Katl. 20.50: Das Muſikkorps d. Leibſtandarle Adolf Hitler. 21.00: Deutſche Weltſchau. 2 21.15: Tanz. nun mit ſeinem Leben ſühnen. muſik. 22.00: Zeit Nachr., Wetter, N Zeit, Sport. 22.30 Nachtmuſik. 24.00—02.00: Nachtkonzert. . J. Edgar Hoover gegen den Unfug der Begnadigungen Der Chef der G men ipricht Die Mordtaten begnadigter Verbrecher in USA— Selbſt Dillinger wurde wegen guter Führung früher entlaſſen— Amerikaniſche Juchthaus⸗Speiſekarte Die schlimmsten Felnde Amerikas Der Ruhm und das Anſehen der G'men wächſt in US A. von Monat zu Monat. Dieſen braven, tapferen Männern der neuen amerika⸗ niſchen Bundespolizei iſt es zu danken. daß die offenen Gewalttaten der Ganaſterbanden in erheblichem Maße zurückgegangen ſind. Umſomehr Gewicht und Bedeutung hat es, wenn der Führer der G'men, J. Edgar Hoover, das Wort ergreift und zu dem Problem der Verbrecherbekämpfung Stellung nimmt. Der junge energiſche Leiter der Waſhingto— ner Polizei iſt kein Freund von vielen Reden. Wenn er ſeinen ſchmalen Mund zu einem Speech öffnet, dann muß es ſchon ſeinen Grund haben. Er hat ſich jetzt an die amerikaniſche Oef⸗ fentlichkeit gewandt, weil den G'men⸗Brigaden in immer arößerem Maße ein Feind erwächſt, der die großartige Arbeit, die dieſe Spezialpo⸗ lizei leiſtet, zunichte zu machen droht. Es ſind die Zuchthäusler. die wieder in Freiheit geſetzt werden. die Begnadigungs maschine arbeitet J. Edgar Hoover hat in einem Appell an die Polizeichefs von Amerika gegen den Un⸗ ſug der frühzeitigen Begnadigungen. Verbre⸗ chern und Ganaſtern gegenüber, proteſtiert. Die Zahlen, mit denen er aufwartet. ſind in der Tat erſchütternd und verblüffend. Im letzten Jahre wurden aus den amerika⸗ niſchen Gefängniſſen 69 022 Sträflinge entlaſ⸗ ſen. Davon ſind mehr als die Hälf⸗ te begnadigt worden in der Erwar⸗ tung, daß ſie ein anderes Leben führen wer⸗ den. Begnadigte Gangster morden weiter Doch dieſe falſche Humanität, dieſe unan⸗ gebrachte Gefühlsduſelei hat einer Reihe von braven Polizeibeamten und einer Anzahl von amerikaniſchen Bürgern das Leben gekoſtet. Nur einige Beiſpiele aus der amerikaniſchen Kriminalgeſchichte der letzten Zeit. Pretty⸗Bov⸗Floyd und Adam Richetti, zwei begnadigte Sträflinge, erſchoſſen. kaum daß ſie aus dem Zuchthaus entlaſſen waren, innerhalb kurzer Zeit drei Kriminalbeamte. Baby Face Nelſon. der berüchtigte Ganaſter der Dillinger⸗Bande, erſchoß nach ſei⸗ ner letzten Begnadigung zwei Kriminalinſpek⸗ toren und einen Spezialagenten der G'men. Er war, man höre und ſtaune, insgeſamt drei⸗ mal begnadigt worden. Auch Amerikas erſter öffentlicher Feind Nr. 1. John Dillinger, der ſoviel Unheil an⸗ gerichtet hatte und der nach monatelanger auf⸗ regender Jagd endlich abaeſchoſſen werden konnte, wurde, bevor er die letzte Serie ſeiner Morde und Untaten beging. wegen„guter Führung“ aus dem Zuchthaus früher entlaſ⸗ ſen, als ſein Strafregiſter erlaubte. Einen traurigen Rekord ſtellte der Bandit Rufe auf, der, obwohl er fünf Menſchen getö⸗ tet hatte, insgeſamt vier Mal begnadigt wurde. J. Edgar Hoover wies in ſeinen ſenſationel⸗ len Ausführungen nach, daß der größte Teil der gewaltſamen Entführungen. Morde, Bank⸗ einbrüche und der Kidnappereien von begna⸗ digten Sträflingen begangen wurde. Er verlangte von den Gouverneuren der ein⸗ zelnen Bundesſtaaten, daß ſie in Zukunft das Begnadigungsrecht viel, viel ſtrenger handha⸗ ben ſollten. Gute Führung— eine Kleinigkeit Die meiſten der ausgekochten Ganaſter, die von Kindheit an die Verbrecherkarriere einge⸗ ſchlagen haben, wurden wegen„auter Füh⸗ rung“ früher entlaſſen. Auch die„aute Führung“ in Zuchthäuſern, in dem dieſe Ganaſter Kreuz⸗ und Querver⸗ bindungen haben. in denen. wie in Sing⸗Sing zum Beiſpiel, Baſeballtourniere veranſtaltet werden können und Filmvorführungen, iſt nicht ſehr ſchwer. Gute Menus im Zuchthaus Das modernſte und ausbruchſicherſte Ge⸗ fängnis Amerikas befindea ſich auf der Fel⸗ ſeninſel Alkatraz, die in der Bucht von San Franzisko liegt und als Spezialgefängnis für Schwerverbrecher erbaut wurde. Man nennt ſie die„Teufelsinſel“ Amerikas In Alkatraz ſind alle modernen Mittel der Technik eingeſetzt. um das Entkommen oder einer Meuterei der 200 Schwerſtverbrecher zu verhindern. Aber wenn man an die Karriere und an die Routine dieſer eingekerkerten Ganaſter denkt und wenn man den Speiſezettel dieſes mo⸗ derſten amerikaniſchen Gefängniſſes geleſen hat, dann weiß man, daß ſeine unfreiwilligen Gäſte, unter denen ſich auch der Gangſterkönig Al Capone befindet, über ihre Haftzeit ſehr gut hinwegkommen werden. So ſieht ein typiſches Tagesmenü in Alka⸗ traz aus: Frühſtück: Haferflocken mit Milch, Brat⸗ wurſt, Bratkartoffeln, Toaſt, Margarine und Kaffee. Mittageſſen: Sauce, grüne Bohnen, Kartoffelbrei. Margarine und Kaffee. Abendeſſen: Bohnen mit Speck. Maisbrot, Kartoffelſalat, Aprikoſen, Brot, Margarine u. Kaffee. Bohnenſuppe. Roaſtbeef mit Brot Das iſt kein Witz. Das iſt Wahrheit, eine merkwürdige Wahrheit aus Amerikas Straf⸗ vollzug. Wird Hoovers Ruf gehört 7 Es iſt kein Wunder. daß J. Edgar Hoover und ſeine G'men immer wieder mit neuen Gangſterbanden zu tun haben. Wenn ſie auch geſchnappt werden, wenn ſie auch in das furchtbarſte Gefängnis der Staaten eingelie⸗ fert werden. Gut verpflegt werden ſie und dann kommt noch die Chance dazu, daß mild⸗ herzige Gouverneure die armen Gangſter frü⸗ her aus dem Zuchthaus holen. und ſo der Menſchheit neue Feinde auf den Hals ſetzen. J. Edgar Hoovers Mahnruf iſt allzu gut zu verſtehen. Wird er aber eine Reviſion des Be⸗ anadigungsrechtes, aber was vielleicht noch wichtiger iſt. einen anderen Strafvollzug durchſetzen können? 7 Die tönende Familienchronik Begegnung mit der eigenen Sümme Wenn wir uns ſelbſt auf der Schallplatte hören Berlin, im März. „Hach, wiſſen Sie— der Menſch kennt ſich ja ſelbſt ſo wenig“, liſpelt Lieschen verlegen, als Egon ſie an einem ſchönen Sommerabend fragt, ob es denn auch wirklich Liebe ſei, was ſie für ihn empfinde. Sie hat vor Verlegenheit eine Phraſe gebracht— aber zufällig eine von denen, die ein Körnchen Wahrheit enthalten. Was weiß denn der Menſch von ſich ſelber? Eigentlich nicht einmal, wie er ausſieht. Denn der Spiegel gibt ja ein ſeitenverkehrtes Bild, und die Photographie—? Immer wieder erlebt der Berufsphotograph, daß der Kunde beim Ab⸗ holen der Bilder in die erſtaunten Worte aus⸗ bricht:„Das ſoll ich ſein?“ Und dabei iſt doch die Linſe des photographiſchen Objektivs un⸗ beſtechlich. „Da bin ich einfach ſprachlos Geradezu aufregend aber iſt das Erlebnis einer Begegnung mit der eigenen Stimme. Eine ganze Anzahl von Schallplattenfabriken bat die Einrichtung getroffen, daß jedermann ſelbſt Schallplatten beſprechen oder beſingen kann. Man verwendet hierzu eine Schall⸗ platte aus Kunſtharz, das vor der Aufnahme etwas erweicht iſt. Sogleich nach erfolgter Auf⸗ nahme wird die Kunſtharzplatte dann gehärtet und hält dadurch die Schalleindrücke unzerſtör⸗ bar feſt. Nun wird der Kunde in einen tiefen Seſſel gefetzt, und dann ſpielt man ihm die Schallplatte mit ſeiner Stimme vor. Die meiſten ſitzen da⸗ vor und ſperren vor Ueberraſchung den Mund auf. „Da bin ich einfach ſprachlos“, ſagte neulich ein junger Filmſchauſpieler, der hier zum erſten Male ſeine Stimme vernahm. Er kannte ſeine Stimme ſo wenig, daß er es einfach nicht glauben wollte, als man ibm immer wieder verſicherte, daß dies hier wirklich die Schall⸗ platte ſei, die er ſelbſt beſprochen hatte. Schon bei dieſem Beiſpiel zeigt ſich übrigens die über den Unterhaltungszweck hinausgehende Bedeutung der privaten Schallplattenaufnahme. Für den jungen Schauſpieler von heute iſt es außerordentlich wichtig, ob er eine„Mi⸗ krophonſtimme“ hat oder nicht. Die weiten Ge⸗ biete des Tonfilms und des Rundfunks erſchlie⸗ ßen ſich ihm nur, wenn ſeine Stimme auch im Mikrophon gut„kommt“. Und dann ſind da noch die vielen. die ſich berufen fühlen, ohne auserwählt zu ſein. Wenn ſie ihre eigene Stimme auf der Schallplatte einmal vernommen baben, dann nehmen ſie mitunter freiwillig da⸗ von Abſtand. weiterhin die Regiſſeure und Theaterſchulen mit ihrem nicht vorhandenen Talent zu quälen. Mit vor Wut heiſerer Stimme Im 97. Kapitel des großen Kriminalromans „Der Mann, der den Mord beging“, findet der Leſer endlich die mit Spannung erwartete Auf⸗ klärung. Und nun begibt ſich eine ſchauerliche Szene:„Mit vor Wut heiſerer Stimme ſchrie der entlarvte Verbrecher Einen Augenblick bitte.„Mit vor Wut hei⸗ ſerer Stimme...— haben ſeeliſch e Vorgänge einen Einfluß auf unſere Stimme? Iſt unſere Stimme Veränderungen unterworfen, nicht nur in der Lautſtärke, ſondern auch in der Art der Lautbildung? Die Schallplatte gibt die Antwort darauf. Wir laſſen uns eine Reihe von Schallplatten vorführen, die alle von demſelben Mann beſpro⸗ chen worden ſind. Aber die Aufnahmen ſind an verſchiedenen Tagen gemacht worden. Ob⸗ gleich nun der Mann jedes Mal denſelben Text bergeſagt hat, iſt dennoch in der„Vergröße⸗ rung“, die ſeine Stimme durch das Mikrophon erfahren hat, deutlich zu hören, daß die Stimme jedesmal anders klingt: bald geborſten. bald voll und ſicher, dann wieder rauh und un⸗ beſtimmt. Es waren die kleinen Vorgänge des Alltags. die hier die Stimme beeinflußten. Sie kamen ſelbſt dann noch in der Stimme zum Ausdruck. wenn der Mann ſich alle erdenkliche Mühe gab. ruhig und beherrſcht zu ſprechen, ſich„nichts an⸗ merken“ zu laſſen. Die Möglichkeiten, die darin liegen, daß man eine Stimme auf dem Umwege über Mikrophon und Schallplatte gleichſam vergrößern kann, laſ⸗ ſen ſich hier nur andeuten. So kann zum Bei⸗ ſpiel ſelbſt der geringſte Anklang von Dialekt, der beim normalen Sprechen überhaupt nicht mehr zu hören iſt, hier wieder zum Ausdruck ge⸗ bracht werden. So etwas kann unter Umſtän⸗ den nicht nur für die Wiſſenſchaft, ſondern auch für die Kriminaliſtik von großem Wert ſein. „So haſt du geſprochen, als Du drei Jahre alt warſt Selbſtverſtändlich ſind nicht nur immer ſo ernſte Dinge der Anlaß für eine private Schall⸗ platten⸗Aufnahme. Da iſt etwa ein junges Mädchen, deſſen Ver⸗ lobter ſeit zwei Jahren ſchon in Ueberſee tätig iſt. Sie will ihm zum Geburtstag eine beſon⸗ dere Freude machen. Da gebt ſie hin und ſagt ihre Glückwünſche ins Mikropbon hinein. Und dann ſchickt ſie die Schallplatte über den Ozean. Und der Verlobte kann ſich zu jeder Stunde, wo ihn die Sehnſucht nach der fernen Geliebten F 0 eee N G e überfällt, wenigſtens den Klang ihrer Stimme vorführen, kann ſie ſprechen hören. Oder: ein Berliner Arbeiter hat eines Tages in einer weit entfernten Ecke unſeres Vaterlan⸗ des eine neue Heimat gefunden. Er hat eine Bauerntochter geheiratet, die hier in Berlin zu Beſuch bei Verwandten war, wo der junge Ar⸗ beiter ſie kennengelernt hatte. Nach einem knap⸗ pen Jahr kommt zum erſten Mal der Klapper⸗ ſtorch zu Beſuch. And nach weiteren ſieben Wo⸗ chen iſt Kindtaufe. Und wie die jungen El⸗ tern vom Kirchgang wieder nach Hauſe kom⸗ men, da iſt inzwiſchen ein kleines Paket ein⸗ getroffen. Man packt es aus. Eine Schallplatte kommt zum Vorſchein. Und wenige Minuten ſpäter hört der Mann den Arbeiterchor der Berliner Fabrik, in der er bis zu ſeiner Hoch⸗ zeit gearbeitet hatte, ſein Lieblingslied ſingen. Die früheren Arbeitskameraden haben ihn nicht vergeſſen. Sie haben zufällig von der Geburt des Kindes gehört. Das neueſte ſind jedoch Schallplattenaufnahmen von Kindern. So wie man früher mit dem Sprößling alle Jahre zum Photographieren ging, ſo laſſen heute viele Mütter jedes Jahr eine Schallplattenaufnahme von ihrem Kinde machen. Sie unterhalten ſich mit ihrem Kinde zehn Minuten lang vor dem Mikrophon. Und wenn das Kind dann groß geworden iſt, dann ſpielt ihm die Mutter die Schallplatte vor und erklärt:„Hör mal, ſo haſt du geſprochen, als du drei Jahre alt warſt.“ Jwei Schollen verzichlen auf Gehalts zulage Aber es war doch nur Geiz London, im März Der Perſonalchef einer großen Glasgower Tuchfabrik hatte allen Grund, mit zwei noch jungen Angeſtellten beſonders zufrieden zu ſein. Da er den Aufgabenkreis dieſer beiden erwei⸗ tern wollte, beſchloß er, ihr Gehalt zu erhöhen. Er rief alſo die jungen Leute zu ſich, und machte ihnen die erfreuliche Mitteilung. Wie erſtaunt war er aber, als beide Herren ein recht betrete⸗ nes Geſicht machten und ſehr verlegen ſtotterten, ſie müßten befürchten, daß ihre Leiſtungen bei einer Gehaltserhöhung überzahlt würden. Sie hätten die Ehre im übrigen auch gar nicht ver⸗ dient und wollten daher lieber bei ihrem bis⸗ herigen Gehaltsſtand bleiben. Obwohl ſie der Perſonalchef mit allen Mit⸗ teln von der hohen Meinung zu überzeugen ver⸗ ſuchte, die er von ihnen hatte, erwieſen ſie ſich als ſtandhaft. Man ſtelle ſich vor: zwei Schotten verzichten auf Gehaltserhöhung. Erſt nach langem Nachdenken kam der Perſo⸗ nalchef hinter das Rätſel. Hätten die beiden An⸗ geſtellten die Gehaltserhöhung angenommen, dann wären ſie verpflichtet geweſen, Kranken⸗ kaſſe und Arbeitsloſenverſicherung e ſelbſt zu be⸗ zahlen. Dadurch aber hätten ſich die beiden Schotten in ihrem Einkommen nicht verbeſſert, ſondern um dreißig Pfennige noch verſchlechtert. Angeſichts der dreißig Pfennige aber verzichte⸗ ten ſie gerne auf die Ehre eines höheren Ge⸗ halts. Ein sauberes Zwillingspaar die„Kleingeldzenkrale“ der Betrüger Stille Teilhaber um 32 000 Mark betrogen—„Geheimhaltungs⸗ Verträge aus Staatsintereſſe“ Berlin, März Die Berliner Kriminalpolizei iſt einer An⸗ zahl großangelegter Betrugsmanöver, die die Hans und letzten Jahren verübt haben, auf die Spur gekommen. Nach den bisheri⸗ gen Feſtſtellungen hat das ſaubere Brüderpaar „ſtillen Teilhabern“ um insgeſamt 32 000 Mark gebracht, doch iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Summe im Laufe* unbe⸗ 46 Jahre alten Zwillingsbrüder Willi Unruh in den eine ganze Reihe von nicht Unterſuchung noch eine weitere, trächtliche Erhöhung erfährt. Hans Unruh, der ſchon in früheren Jahren Betrugsmanöver durch raffiniert eingefädelte bedrängten, und mit Anzeigen drohten, zu be⸗ friedigen. Anfang Februar d. J. ſchöpfte einer der Betrogenen aber doch Verdacht und ſetzte ſich mit der Kriminalpolizei in Verbindung. Als dieſe nun die„Geſchäfte“ des Gauners einer näheren Prüfung unterzogen, ſtellte ſich heraus, daß von den Einlagegeldern 26000 Mark ver⸗ ſchwunden waren, über deren Verbleib Hans U. keine glaubwürdigen Angaben machen konnte, ſodaß man zu ſeiner ſoforkigen Feſtnahme ſchritt. Die Angeſtellten zum Schweigen„verpflichtet“ Im Laufe der Ermittlungen ſtieß die Krimi⸗ nalpolizei auch auf den Zwillingsbruder Willi der Kriminalpolizei zu ſchaffen gemacht hat, Unruh, einen wegen Betrugs ſchon mehrfach gründete im Jahre 1934 in der Potsdamerſtraße vorbeſtraften Burſchen, der erſt Mitte 1935 we⸗ 99 in Berlin W eine„Kleingeldzentrale“. Die gen Betrugs im Rückfall zu einem Jahr zwei Geſchäftsräume beſtanden aus ſieben ſehr ele⸗ Monaten Gefängnis verurteilt worden war, Nach ſeiner Entlaſſung aus der Strafanſtalt gant ausgeſtatteten Räumen, und auch zwei mo⸗ derne Geldſchränke fehlten nicht. Monatlich 1½ pCt. Zinſen— verſprochen Das Geld zur Gründung des ſchafft, die durch Inſerate waren und denen er insgeſamt 11000 Mark ab⸗ nahm. Die„Kleingeldzentrale“, ſo erzählte Hans Unruh den Leuten, beliefere gegen eine Proviſion von 1 v. H. große gaſtronomiſche Be⸗ triebe und große Geſchüftshäuſer mit Kleingeld, wobei ſich das„Unternehmen“ nicht nur lebens⸗ fähig erhalte, ſondern darüber hinaus noch einen Verdienſt abwerfe. Das Kapital wolle er zu 1 v. H. monatlich verzinſen und außerdem verſprach er den Geldgebern noch ein Monats⸗ gehalt von 200 bis 300 Mark. Doch ſchon nach vier Monaten, im Oktober 1934, ſchloß die„Kleingeldzentrale“ ihre Pfor⸗ ten wegen angeblichen Geldmangels. Im März 1936 wurde ſie aber von Hans U. erneut eröff⸗ net, da es ihm inzwiſchen gelungen war, neue „ſtille Teilhaber“ zu finden, die ihm insgeſamt 15 000 Mark zur Verfügung ſtellten. In kurzen Abſtänden fielen drei weitere Geldleute auf den Schwindel herein, ſodaß nach und nach 71 000 Mark dem raffinierten Betrüger in die Taſche floſſen. Die neu eingehenden Summen benutzte er teilweiſe dazu, um Geldgeber, die ihn hart Unternehmens hatte er ſich von zwei ſtillen Teilhabern ver⸗ gewonnen worden hatte er ſeit September v. Is., wie ſchon früher, raffinierte Gaunereien verübt und dabei 6000 Mark erbeutet. Auch⸗er hatte Geldleute geſucht und dieſen unter phantaſtiſchen Vorſpiegelungen das Geld aus der Taſche gezogen. Er hätte, ſo erzählte er, eine umwälzende Erfindung gemacht, die bereits von den höchſten Behördenſtellen begutachtet und ſogar ſchon für 5 Millionen Mk. angekauft worden ſei. Dieſe Summe ſollte in der aller⸗ nächſten Zeit zur Auszahlung gelangen. um ſeine Opfer ſicher zu machen, ſchloß er mit ihnen Anſtellungsverträge für die neu zu gründende Aktiengeſellſchaft zur Auswertung ſeiner Erfin⸗ dung und verpflichtete ſie außerdem durch be⸗ ſondere„Geheimhaltungsverträge aus Staats⸗ intereſſe“ zum Schweigen. Die von vornherein aufgetauchte Vermutung, daß die beiden Brüder gemeinſame Sache ge⸗ macht haben, hat ſich bereits beſtätigt, denn ſie haben ſchon entſprechende Teilgeſtändniſſe abge⸗ legt. Wo das ergaunerte Geld geblieben iſt, hat ſich bisher noch nicht reſtlos aufklären laſſen. Hans U. will es ſeinem Bruder Willi gegeben haben, doch dieſer beſtreitet, es erhalten zu haben. Es beſteht der dringende Verdacht, daß durch die Betrüger noch weit mehr Perſonen hineingelegt worden ſind, als ſich bisher hat feſtſtellen laſſen. f F 7 . ͤ ͤ Nr. 10 1937 Neue Falilaling Märzenſonne küßt ſchon erſtes Grün und auch frühe Veilchen aus der Erde. Altes Herz, daß ganz es Frühling werde, fängſt auch du nun wieder an zu glüh'n. Trugeſt lange ſchon genug im Schwarm enger Werktagsgaſſen deine Bürde. Brich die Feſſel! Das ſei deine Würde: erdeneins, doch wurzelfeſt und warm! Biſt ja auch ſo eine Frühlingsſpur, eine Blüte in des Lebens Garten. Blühe! Und der Wunder darfſt du warten in dem Lenz der deutſchen Gottnatur! Fritz Alfred Zimmer Erich bleibt ſtandhaft Erich Grätz, der Platzmeiſter der Hede⸗ mannſchen Stahlwerke, ſteht am Fenſter ſeiner Dienſtwohnung, pfeiferauchend den 1 genießend. Er blickt in edanken verſinkend in die kalte, ſtürmiſche Nacht hinaus. Wie damals, denkt er, und ſeine Gedanken eilen auf ſeinem Lebensweg fünf, ſechs Jahre zurück Ein eiſiger Nordweſt heult in den Bäumen. Herriſch und ungeſtüm, drohend „fordert er eine Verbeugung nach der ande⸗ ren von den blätterloſen Pappeln an der Landſtraße. Der ſtaubfeine Neuſchnee knirſcht unter jedem Schritt, den er, der arbeitsloſe Wanderer, geht, und der hart⸗ kruſtige, der ältere, ſticht wie Nadeln in die verſchliſſenen Schuhſohlen. Dazu eine bar⸗ bariſche Kälte. Erichs blaugefrorene Hände ſtöbern in den Taſchen bald hierhin, bald dahin. Wärme vermochten ſie aber kaum mehr auf⸗ zunehmen. Ob ſie nur das allein wollen? Suchen ſie nicht vielmehr nach einer Krume, nach einem Krümchen Brot? Himmel, wie knurrt der Magen, wie frieren die Glieder, wie verlangen die Augen Schlaf! Und keine Ausſicht auf Aenderung dieſes nieder⸗ drückenden Zuſtandes beſteht! Die dritte Nacht ſenkt ſich, ſteht und funkelt mit ihren kalten Lichtern hoch droben. Die erſte war zugleich die beſte. Sie taſtete mit ihren kalten Fangarmen immer wieder um die Strohmiete, in deren Mittel⸗ punkt ſich Erich verkrochen hatte. In der zweiten mußte ein verlorengegangener Ballen Stroh im Straßengraben allein Ober⸗ und Unterbett erſetzen. Und in dieſer? Ihr Sterne, ihr würdet weniger grauſam kalt funkeln, wenn ihr wüßtet, was es heißt, arbeitslos auf der Landſtraße liegen zu müſſen! Nicht immer habe ich ſo klagend wie heute den Blick zu euch erhoben. Ihr wißt es. Aber damals ſah ich euch von drinnen. Nun, leuchtet mir, bringt mir heißen Kaffee, ein Stück Brot, größer als zwei Fäuſte, und ein Bett, meinetwegen auch wieder einen Ballen Stroh! Die Sterne funkeln. Erich tappt weiter, weiter, tappt auf den am Wege liegenden Bauernhof, ſieht einen Stern funkeln an der Wand. Darauf ſteht „Hedemann“. Erich hat wohl an der Klingel gezogen, denn ein pausbackiges Mädchen in weißer Schürze öffnet ihm. Als er mit ſeinem Geſtammle wegen Unterkunft für dieſe Nacht am Ende iſt, weiſt das Mädchen auf eine Bank und geht flinken Schrittes ins Haus zurück. Was in den nächſten Minuten geſchah, deſſen weiß Erich Grätz ſich heute nicht mehr genau zu entſinnen. Er weiß nur, daß er ſich in den Arm kniff: Nein, ein Traum narrt ihn nicht. Er ſteht leibhaftig in einem freundlichen warmen Zimmer. Wie denn bloß? Ja ſo, ſo iſt es geweſen. Ein großer Mann, wohl der Bauer ſelbſt, ſtand plötzlich vor ihm, ſah ihm feſt in die Augen, prüfte ſeine Papiere. Danach trug er dem Mäd⸗ chen auf, ihn, den Wanderer, hierherzu⸗ Lelchnung Kießlich M Das beste Wappen in der Welt, das ist der pflug im Ackerfeld ühren... Hier ſoll er nun ſchlafen? In teſem warmen Zimmer? In dieſem molligen Bett? Und Eſſen und Trinken würde man ihm auch noch bringen? Ihr Sterne, ich danke euch! Weiter kommt Erich mit ſeinem Gebet nicht; das ſaubere, freund⸗ liche Mädchen tritt wieder ein, lächelt ihm zu, ſtellt einen Teller mit Brötchen und eine dampfende Kanne mit Milch auf den Tiſch und wünſcht ihm danach eine geruhſame Nacht. Mißtrauiſch— iſt's Traum oder Wirklichkeit?— ſieht er dem Mädchen nach, aber dann ſtürzt er ſich über den gedeckten Tiſch her. Wenige Minuten ſpäter iſt die Kanne geleert und der Teller auch. Bevor er ſeine zerſchliſſenen Kleider vom Leibe zieht, wirft er nochmals einen Blick auf die funkelnde Pracht am Himmel. Ich danke euch! Dann aber kann er nicht ſchnell genug aus den Kleidern kommen. Seine Ordnungsliebe gebot ihm, die Sachen in den Schrank zu hängen, der blitzſauber in der Ecke ſteht. Als er ihn öffnet, ſtutzt er: In ihm hängen nämlich ein dicker Winter⸗ mantel und zwei dunkle Anzüge, und auf dem Sockel ſtehen ein Paar juchtenlederne Stiefel.. Es wäre für Erich beſſer ge⸗ weſen, er hätte den Schrank nicht geöffnet. Mochte er die Bettdecke noch ſo hoch über die Ohren ziehen, mochte er noch ſo oft bis hundert und wieder nach eins zurück zählen — dennoch ſah er immer wieder Mantel und Anzug und Stiefel vor ſich. Gerade als er glaubt, den Schlaf über⸗ liſtet zu haben, beginnt eine Stimme zu raunen:„Nimm doch! Du biſt töricht, nimm! Das Fenſter liegt zur ebenen Erde. Wochenlang bibberſt du ſchon draußen her⸗ um. Morgen wieder. Nimm!“ Erich ſtöhnt. Er wälzt ſich hin und her. Immer noch raunt die Stimme:„Nimm, nimm! Sie werden es nicht ſogleich be⸗ merken. Dummer Menſch, du, nimm!“ Er ächzt. Die Stimme wird dringlicher, peitſcht ſein Blut auf, foltert ſein Gehirn und führt ihm die Entbehrungen der letzten Tage und Wochen wieder und wieder vor Augen. Da hält er es nicht mehr aus: Er ſpringt aus dem Bett, zerrt die Schranktür auf, zieht Anzug und Stiefel und Mantel an. Alles paßt wie für ihn beſtimmt. Ein Sprung, er wäre im Garten... Vom Dorf herauf trägt der Sturm zwölf zerpflückte Schläge einer Turmuhr. Das ernüchtert ihn. Scheu blickt er in den Himmel. Dunkle Wolken raſen. Hier und da blinkt ein Stern hervor. Erich ſcheint es, als wollten ſie ſich vor ihm verkriechen. Er zieht den Kopf ein. Er ſpringt ins Zimmer zurück. Du, Erich, du willſt ſo das dir geſchenkte Vertrauen lohnen? Ein Landſtreicher biſt du, willſt du es heute nacht zum Dieb bringen? Schäme dich! Meinſt gar, Sterne machen Diebe?! Erich ſtammelt ſich eine Entſchuldigung vor, kriecht wieder ins Bett. Und nun ſchläft er bis in den halben Mittag. Als ihn dann der große Mann, der Bauer Hedemann, fragt, wie er geſchlafen habe, ſchlägt er den Blick zu Boden und entgegnet leiſe, kaum hörbar:„Danke, gut.“ Anderntags hat Erich Grätz, der arbeit⸗ ſuchende Schloſſer, eine lange Unterredung mit dem Bauern, wobei er ſein Woher und Wohin ausführlich darlegen muß. Heute iſt derſelbe Erich Grätz Platzmeiſter in der Fabrik des Bruders des Bauern Hedemann, heute ſteht er wohlgeborgen am Fenſter ſeiner Dienſtwohnung und ſieht in den kalten Winterabend hinaus, hinauf zu den Geſtirnen. Arthur M. Fraedrich Beutocſie Monte Es iſt keinem Volk in der Geſchichte die . geſchenkt worden, es wird auch einem Volk die Freiheit als Geſchenk er⸗ halten bleiben! Immer und immer wieder muß dieſes koſtbare Gut ſeine fortgeſetzte Bewahrung finden. Adolf Hitler * Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mir immer neuer und zunehmender Bewunde⸗ rung und Ehrfurcht, je öfter ſich das Nach⸗ denken damit beſchäftigt: der beſtirnte Himmel über mir und das moraliſche Geſetz in mir. Kant * Ein treffendes Wort iſt noch kein witziger Einfall, ein witziger Einfall noch kein geiſt⸗ reicher Gedanke, ein geiſtreicher Gedanke iſt noch kein Wort für die Welt. E. Th. A. Hoffmann d So ſtark wie der Wille zur Wahrheit muß der zur Wahrhaftigkeit ſein. Nur eine Zeit, die den Mut zur Wahrhaftigkeit auf⸗ bringt, kann Wahrheit beſitzen, die als geiſtige Kraft in ihr wirkt. Albert Schweitzer de Im Innern wird dem Edlen die Welt geſtaltet; nur dem gemeinen Toren entſteht ſie von außen. Richard Wagner * Deutſchland iſt mir das Heiligſte, das ich kenne. Deutſchland iſt meine Seele. Es iſt was ich bin und haben muß, um glücklich zu ſein Wenn Deutſchland ſtirbt, ſo ſterbe ich auch! Königin Luile *. *— Geſtellt Von Oswald Richter Tiefſchwarze Nacht. Meer und Himmel ſchienen in eins verwachſen zu ſein. Genau ſo dunkel wie alles andere mar ein Boot, das ſich langſam durch die Wellen⸗ berge ſchob. Es ſchlich förmlich dahin, laut⸗ los, als ſei eim Opfer in der Nähe. Im Funkraum des Küſtenbootes„L 64“ war es drückend heiß. Kein Fenſter durfte geöffnet werden.„Veudammt! Das iſt fa der reinſte Bratofen!“ rief Sergeant Jim Stone ſeinem Freunde, dem Funker Bill Risko, zu.„Hoſſentlich kriegen wir ihn heute zu faſſen.“ Bill Nisko legte den Härer ab, dabei grimmig ausſtoßend:„Vor einer halben Stunde habe ich ihn gehabt. Dann war er weg. Sie können nicht weit ſein.— Was macht Marry?“ fragte er, ſchnell das Thema wechſelnd. „Danke, gut“, entgegnete Jim Stone breit. Langſam ließ er ſich nieder und holte aus einer Taſche die Photographie einer jungen, hübſchen Frau hervor.„Wollen bald heiraten“, fuhr er in ſeiner behübigen Art fort. „Habt ihr denn genug Geld?“ fragte der Funker verwundert. „Ich nicht aber ſie, genügt wohl auch Marry hat ein kleines Erbteil, und ſie ver⸗ dient auch ganz gut“, erklärte er be⸗ friedigt. Ich war geſtern an Land und ſah in der CAdt deine Braut mit einem Mann. Er gefällt mir nicht, Jim! Er ſieht mie ein Verbrecher aus und beide taten ſehr ver⸗ traut.“ „Ja“, erwiderte Jim knapp,„man ſoll nie uch dem Aeußeren gehen. Ich kenne ihren Chef. Iſt ein feiner Kerl. Er tut Marry viel Gutes. Und auf Marry kann ich mich verlaſſen Nun wurde es wieder ſtill in dem kleinen Raum. Aber die Wellen der verſchiedenen Sender brummten und quiekten. Bill Riskos Geſicht nahm plötzlich einen ge⸗ ſpannten Ausdruck an Dann hatte er ſich im Nu den Kopfhörer übergeſtülpt„Ver⸗ dammt!“ rief er aus„Da iſt er ſchon wieder. Du, ich glaube, Jim, heute noch ſehen wir den verfluchten Schmuggler. Sag dem Käpten Beſcheid, er ſoll mitabhören kommen.“ Wenige Minuten ſpäter flog die Tür auf und Jim erſchien in Begleitung eines Offiziers, der ſofort den zweiten Kopfhörer ergriff. Angeſpannt lauſchte er. Plötzlich ſauſte der Hörer auf den Tiſch„Wir haben ſie!“ tief et aus.„Den Standort kenne ich. Falls ſie wechſeln, Risko, mir ſofort Be⸗ ſcheid geben. Stone, Alarm!“ Raus war er. Mit äußerſter Kraft jagte das ſchnittige Polizeiboot den Waſſerbergen entgegen, und wie ein Keil raſte es hinein und -durch. Eiskalt ſchlug der Sturm den Männern entgegen, die an den Geſchützen und Maſchinengewehren in Bereitſchaft ſtanden.„Kein Pardon geben“, hatte der Offizier noch geſagt. Er wußte, daß die Gegner gefährliche und verzweifelte Ge⸗ ſellen ſind. In immer ſchneller werdender Fahrt ſchoß das Boot durch die Wellen. Da brach ein kurzer Befehl die Kraft der Motore. Sie hatten nach den angezeigten Funk⸗ ſtellen den Standort dez Schmugglerboote⸗ erreicht. Und ſchon ziſchte die Stimme des Offiziers:„Dort ſind ſie Eins zwei Boote. Fertigmachen! Vorwärts!“ Jetzt zeichneten ſich aus der Dunkelheit die Konturen zweier Boote ab. Durch die Stille hallte der knappe Befehl des Offiziers:„Anſtrahlen!“ Im ſelben Moment zerriß der grelle Strahl des Scheinwerfers die Dunkelheit und verbiß ſich förmlich in die beiden Schmugglerboote. Bevor der Offizier„Beidrehen“ brüllen konnte, knatterten drüben ſchon die Maſchinengewehre und die Geſchoſſe fegten über das Deck, einen Mann niedermähend. „Beide Geſchütze Feuer!“ brüllte der Offizier. fluchte „Schweinebande!“ zwiſchen den Zähnen. Und jetzt bellten die leichten Geſchütze, und ziſchend ſauſten die todbringenden Ge⸗ ſchoſſe dem Feinde entgegen. Ein dumpfer Knall übertönte den Lärm Im ſelben Moment brannte das kleine Schmuggler⸗ boot in einem grauſigen Feuerſchein; lichter⸗ loh ſchien das Meer zu brennen, und wie zur Krönung des gewaltigen Schauſpieles barſt das getroffene Boot auseinander. Fliehend nahm das andere Schmuggler⸗ boot den Kampf auf. Granaten und Kugeln fegten über das Deck, ab und zu einen Poliziſten zu Boden reißend. Dabei raſten die Boote mit äußerſter Kraft vorwärts. „Verdammt!“ ſchrie plötzlich Sergeant Millny,„mich hat's getroffen.“ Seine Hand fuhr zur Schulter: zwiſchen den Fin⸗ gern quoll das Blut hervor. Langſam ſackte der Kanonier zur Seite. Jim Stone Sofort, ohne Befehl vom Offizier, war Jim Stone am Geſchütz. a „Das Steuer getroffen!“ ſtellte nach einigen Sekunden der Offizier ſachlich feſt. „Alle Mann fertig zum Angriff! Hand⸗ granaten raus! Kein Pardon geben!“ Sprungbereit, hinter Verſchanzungen, ſtanden die Poliziſten. Aber der da drüben feuerte noch wie wahnſinnig mit ſeinen zwei Maſchinengewehren. „Verteufelte Kerle!“ keuchte der Offizier. Er verſtummte jäh. Er taumelte.„Weiter⸗ feuern!“ brüllte er Jim zu. Schon ſtand er wieder feſt.„Ein Streiſſchuß nur!“ rief er befreit aus.„Na, wartet mal!“ Jetzt war das Polizeiboot herangekom⸗ men Mit gewaltigem Schwung ſchleuderte Jim eine Ladung Handgranaten gegen das ratternde Maſchinengewehr. Eine grelle Stichflamme eine donnernde Exploſion, das Gewehr verſtummte jäh. Im Schein⸗ werferlicht ſackten etliche Geſtalten zu⸗ ſammen. Nun lag man Bord an„Bord. Die Maſchinenpiſtolen fegten über das Deck des Schmugglers. Mit einem mächtigen Satz ſprang der Offizier hinüber, als zweiter Jim Stone. Durch den ſtinkenden Qualm eilte Jim Stone zur zerſchoſſenen Deckkafüte. Wie ein Schatten folgte ihm ſein Freund— Nisko. Da ſtockte Jim plöhlich. Vor der Kajütentür ſtand ein rieſiger, ſchwerver⸗ wundeter Mann. Noch hielt ſeine Hand den Revolver ſchußbereit. Blutüberſtrömt, mit flackernden Augen, ſah er Jim an, der noch immer regungslos zur Erde ſtarrte. Dort lag ſeine Braut Marry tödlich ge⸗ troffen, und der Mann, der vor ihr ſtand, war ihr Chef, Doktor Marten. „Ich könnte dich jetzt über den Haufen ſchießen“, röchelte der Schwerverletzte, „aber es hat doch keinen Sinn mehr.“ Die Waffe fiel zu Boden. Marten lehnte ſich gegen die Wand, und unter Schmerzen preßte er hervor:„Mit mir iſt es doch gleich zu Ende. Ihr habt mich wie ein Sieb durchlöchert.“ Jetzt hatte ſich JIim gefaßt. Mit einem Sprung war er neben ihm, packte ihn an die Schultern und ſtieß verzweifelt aus: 5 5 Narrn. wie kommt Marry hier⸗ „ Marten ſah zu der Toten hin. Ein Blick unſagbarer Liebe ſtrömte aus feinen Augen.„Die Marry?— iſt meine Frau! Es ſollte die letzte Fahrt ſein, dann hätten wir genug gehabt. Aber— er hob die Schultern hoch,„es ſtand nicht dafür. Wir hätten ehrlich ſein ſollen.. nun iſt es wirklich unſere letzte Fahrt.“ Dann ſackte er lautlos vornüber. Seine rieſige Geſtalt bedeckte ſeine Frau. Geſchichle vom Tingellangel/ 5 „Marſeille iſt eine ſchlimme Stadt“, er⸗ zählte Kapitän Hundertmark in einer ſeiner guten Stunden,„oder hab' ich Ihnen die Sache ſchon mal erklärt? Es iſt wohl ſo en Stücker zwanzig Jahre her. Wir döſen durch die Tage, weil eine Fracht kommen ſoll und nicht kommt. Gegen neun Uhr bummel ich mal durch das Viertel hinter den Kais. Wilkins hatte mir erzählt, in Marſeille gäbe es ein El Garon', da würde was an dem Tag gegeben. Ich finde das Dings denn auch und komme gerade, als n kleines Mädel tanzt, fein und ſchlank und blond. Alle Kerls juckten ſich die Augen, als das Mädel in einer Art Garderobe verſchwand. Ich warte ne Weile, höre und ſehe nichts von dem Mädel, ſtehe auf und linſe mal hinter den Vorhang. wo ſie verſchwunden iſt. Eine Tür, wacklig und ſchief, das Licht ſickert an den Kanten durch, und mit dem Licht eine gräßliche franzöſiſche Stimme: Was? ſagt der Kerl drinnen, das ganze Etabliſſement ſitzt voller Gentlemen, und du willſt dich wieder mal nicht blicken laſſen? Der Vertrag iſt unterſchrieben. Aber ehe ich es mit was anderem ver⸗ ſuche, werde ich dir mal ſelbſt Erziehung beibringen., woraufhin irgend etwas an die Tür polterte. Ihm war bei meinem Dazwiſchenfahren in der nächſten Minute wie unſereins vorm Klabautermann, an den wir alle nicht glauben wollen— dann iſt er mit einemmal da. Aber er war zu ſehr Franzoſe, um nicht ſofort eine Verbeugung zu machen und zu ſagen: Oh, Pardon, Monſieur, ich wußte nicht, daß Sie mit Mademoiſelle verabredet waren. Ich gehe ſchon. Erſt jetzt ſah ich ihre dünnen Schultern, ihr überſchmales Geſicht unter ſchwerem Haar, und ihre hellen, großen, ſchönen Augen. Ich hatte nicht eben die beſte Schule im Umgang mit Damen hinter mir. Ich machte mit Dummerjungengalanterie meinen Arm krumm, ſie legte einfach ihre kleine Hand hinein, und dann guckten alle im räucherigen Saal, als wir uns zuſam⸗ men an meinen Tiſch ſetzten, und der Wirt brachte uns ſelber neuen Wein. Die Kleine gab ſich alle Mühe, mich mit luſtigen Dingen zu unterhalten, und da wir immer noch nicht den richtigen Kurs zueinander finden konnten, meinte ſie plötzlich: Zahlen Sie. Wir werden gehen. Als ich auf die Straße trat, ſtand ſie, weiß und zart anzuſehen, ganz in einen Schal gewickelt, da und ging ſchweigend neben mir her. Ebenſo einfach ſchloß ſie eine kleine Haus⸗ tür auf. Auf alle meine Einwände bekam ich nur ein„Scht“, dann klapperte eine leichte Kette am Holz, ein Zimmer, eine Lampe, und da ſaß ich auf einem roten Plüſchſofa, wie zu Hauſe. Mir war etwas aufgefallen: ſie hatte blitzſchnell ein Bild an der Wand um⸗ gekehrt, das braune Papier nach vorn. Mein Kopf brummte ganz gehörig und ich bat ſie um Kaffee. Sie ging in die Küche — da ſtand ich auf und drehte das Bild wieder richtig. Ein Vollmatroſe mit der Mütze eines holländiſchen Dampfers war darauf— ein Janmaat, wie ich einer war. Sie kam, in der Hand ein Tablett mit Kanne, Taſſen, Milch, Zucker, und ſtellte ab. Erſt nachdem auch ſie ſich geſetzt hatte, fiel ihr die Sache mit der Photographie auf und, da hielt ich ſie einfach feſt. Ich wollte mehr wiſſen über den Janmaaten. Was du denkſt, Tänzerin“, erklärte ich ihr, iſt falſch. Du haſt einfach geſagt, ich ſoll mitkommen. Und manchmal bin ich eben'n büſchen auf den Mund gefallen. Danke ſchön für den Kaffee— und dann kann ich ja wieder gehen!“ Das ſagte ich und nahm meine Mütze vom Haken. Da ſtand ſie mit einem Ruck auf. „Iſt das die Wahrheit?“ fragte ſie ſelber. „Sie ſind ja gekommen, als er mich ſchlagen wollte, und Sie kannten mich doch nicht. Dabei ſtreichelte ſie meine Hand, nahm mir die Mütze fort, ſagte wieder mit ihrem hübſchen, geſpitzten Mund„Scht' und zog leiſe einen Vorhang zu einem anderen Zimmer beiſeite. Mit ihren beiden Händen mußte ſie die Lampe tragen. Drinnen ſtand ein großes Bett und daneben eine bunte Wiege. Ich konnte einen blonden Schopf ſehen. Wie alt iſt er?“ fragte ich. Sie trug die Lampe wieder auf den Tiſch. „Morgen drei Jahre. Es iſt ein Mädel. Sie heißt Dörte.“ Dörte.“ Das ſprach ſie mit ihrem ſpitzen Franzöſiſch ſo luſtig aus, daß ich lachen mußte, aber gleich wurde ich wieder ernſt, zeigte auf das Bild. Der Vater?“ „Ja“, antwortete ſie, und nächſtes Jahr macht er ſein Examen. Die Bootsmanns⸗ heuer wird ſchon für uns reichen. Wenn er mal Steuermann iſt, dann fängt das Leben erſt richtig an.“ Warum, zum Teufel, Tänzerin?“ fragte ich ſte. Ich habe nichts anderes gelernt, und zum Nähen ſind meine Augen zu ſchlecht, mein Vater war blind, müſſen Sie wiſſen, und die Augen von meiner Mutter allein haben wohl nicht gelangt. Er lernte mich in Le Havre kennen, da tanzte ich in Schenken und Vater ſpielte dazu. Dann iſt der Alte geſtorben und nun muß ich mich allein durchſchlagen.“ „Marſeille iſt eine ſchlimme Stadt für eine Mutter“, ſagte Kapitän Hundertmark nach einer Pauſe,„beſonders wenn ſie hübſch und fung iſt.“ „Was iſt denn aus ihr geworden?“ fragte ich ſchüchtern. „Ja“, er rührte lange den Zucker in ſeinem Grog,„das iſt eigentlich eine andere Geſchichte. Er iſt ſchon lange Kapitän auf einem Küſtenſahrer und ſein Haus ſteht unten in Blankeneſe dicht am Strand. Sie haben noch einen Sohn gekriegt, der muſterte geſtern bei mir für ſeine erſte Fahrt an.“ „Und Dörte?“ „Dörte“, ſagte er, und er guckte blinzelnd in das Scheinwerferlicht, in das eben ein ſchlankes Mädel mit einem Tarlatanrock und ſehr großen hellen Augen trat,„Dörte — ſteht da oben. Das Tänzerinnenblut iſt wohl durchgeſchlagen, das Blut, das die Mutter mit dem blinden Vater durch die Kneipen von Le Havre trieb. Dörte iſt vor einem Monat weggelaufen und Tänze⸗ rin geworden— ſehen Sie nur hin, das Mädel kann was.— Ob wir beide, wenn wir ihr die Geſchichte aus Marſeille ein⸗ mal erzählen, ſie wieder nach Hauſe bringen?“ biſt du denn Achlzehn Mark Nach einer wahren Begebenheit. Von Hermann Albrich⸗Hannibal Emil iſt der Kaſſenbote bei der Firma Leberecht Winzing, Heringsgroßhandlung. Schon ſechzehn Jahre lang kaſſiert er Tag für Tag Rechnungen ein oder bezahlt Be⸗ träge für ſeine Firma. Eines Tages hat Emil von der Firma Glaſer& Co. einen größeren Rechnungs⸗ betrag einkaſſiert. Wie üblich ſchichtet er das Geld auf einem Zahlbrett überſichtlich auf, zunächſt das Papiergeld und dann die Silbermünzen. Er öffnet die Papierrolle und beginnt die Markſtücke aufzureihen, immer zwei und zwei zuſammen. Ohne daß er gewahr wird, legt er jedoch ſtatt fünf immer ſechs ſolcher Häufchen in eine Reihe, und ſiehe, es fehlt eine ganze Reihe und von der letzten auch noch vier Häufchen. „Achtzehn Mark zu wenig.“ Emil ſtutzt. Der Kaſſterer addiert ſeine Zahlen in der Kaſſa⸗ und Schuldbuchſpalte auf, hält inne und ſpringt von ſeinem Schemel, daß die Rockſchöße nur ſo fliegen.„Machen Sie keine Witze!“ Aber Emil macht keine Witze. Sein Geſicht iſt feuerrot geworden. Der Kaſſierer zählt, einmal, zweimal, — achtzehn Mark fehlen.„Haben Sie das Geld bei Empfang nicht nachgezählt?“ brüllt er den Kaſſenboten an. Emil hat wohl die Banknoten nach⸗ gezählt, doch beim Silbergeld hat er auf die Papierrollen vertraut, worin die Münzen eingerollt waren. Emil zählt noch einmal. Der Kaſſierer zählt noch einmal. Die Summe bleibt um achtzehn Mark zu kurz. Der Kaſſierer ruft die Lehrlinge, den Korreſpondenten, die Tippmamſells, das Geld nachzuzählen. Sie ſtieren alle auf das Zahlbrett. Es liegen nur acht Reihen Markſtücke darauf. Bei der neunten fehlen vier Häufchen, und die letzte ganz. Ja, achtzehn Mark zu wenig. Der Kaſſierer holt aus dem Papierkorb das be⸗ reits fortgeworfene Papier hervor, womit das Geld zu einer Rolle eingewickelt war und vergleicht, ob die Reihe der Markſtücke in ihrer Länge mit den Kniffen des Papiers übereinſtimme. Es ſtimmt haarſcharf. Emil durchſucht alle Taſchen, ob ſich nicht noch irgendwo loſe Markſtücke verkrochen hätten Nichts zu finden. Der Kaſſierer rollt das Geld wieder ins Papier. Es iſt genau zu ſehen, daß nicht mehr Geldſtücke im Papier zuſammengerollt waren. Emil muß zurückgehen zur Firma Glaſer & Co. und Mitteilung machen, daß er acht⸗ zehn Mark zu wenig erhalten habe. Der Kaſſterer gibt ihm das Geld mit, daß er es dort noch einmal vorzählen kann, um den Beweis für den fehlenden Betrag zu erbringen. „Es iſt unmöglich“, ſagt der Kaſſterer der Firma Glaſer& Co.,„ich habe das Geld erſt heute vormittag von der Bank be⸗ kommen.“ Emil zählt die Scheine wieder auf, öffnet die Rolle und legt die Markſtücke reihen⸗ weiſe auf den Ladentiſch. Mit Luchsaugen folgt der Kaſſteter den Bewegungen Emils. Der Chef, Herr Glaſer perſönlich, iſt dazugekommen und hält es auch für ausgeſchloſſen. Emil zählt. Vier fremde Augen haften an ſeinen Fingern. Achtzig Mark, neunzig Mark, hundert Mark. Emil iſt platt. „Sagte ich nicht, daß es ſtimmt!“ trium⸗ phiert der Kaſſierer. Emil iſt noch immer platt. Er geſteht, daß er, der Kaſſierer, der Korreſpondent, die Lehrlinge und die Stenotypiſtinnen der Firma Leberecht Winzing das Geld nach⸗ gezählt und daß alle achtzehn Mark zu wenig feſtgeſtellt haben. 5 Aber es hilft nichts. Vor ihm liegen volle hundert Mark. Zufrieden aufatmend laßt er ſie wieder in ſeine Taſche verſchwinden und macht ſich auf den Rückweg. Der Kaſſierer iſt in Aengſten, daß die Firma Glaſer& Co. es abſtreiten könnte, dem Boten achtzehn Mark zu wenig ge⸗ geben zu haben. Mit lächelndem Geſicht erſcheint Emil. „Das Geld ſtimmt, das Geld hat vorhin auch geſtimmt!“ und zählt es wieder auf das Kaſſenbrett auf. Volle hundert Mark. Der Kaſſierer, der Korreſpondent, die 83 und die Stenotypiſtinnen machen lange Naſen. Sie haben doch alle gezählt und geſehen, daß achtzehn Mark zu wenig waren. Unmöglich, daß ſte ſich alle ſo geirrt haben ſollten. „Rätſelhaft“, ſagt der Kaſſierer, klopft ſeinem Boten auf die Schulter und gibt ihm aus dem Geldſchrank eine von den guten Geſchäftszigarren, die ſonſt nur für Ge⸗ ſchäftsfreunde der Firma da find, erfreut darüber, daß ſich die Differenz ſo gut auf⸗ geklärt hat. 5. iſt dieſer Vorfall aber allen u allen Hoffeſtlichkeiten in Potsdam befahl Friedrich der Große den Bildhauer Steegemann, der ſich neben vielen anderen hervorragenden Künſtlern der beſonderen Gunſt des Preußenkönigs erfreute. Bei einem ſolchen Feste zog ſich Friedrich in eines der Zimmer zurück, um mit dem Bildhauer ungeſtört plaudern zu können. Es war ſelbſtverſtändlich, daß Neid und Mißgunſt über dieſe Auszeichnung die anderen Künſtler berſten ließ. Kaum betrat Steegemann wieder den Saal, ſo wurde er von den Kunſtgenoſſen mit tauſend Fragen beſtürmt; alle wollten von ihm wiſſen, was der König von ihnen geſagt habe, ob er die übrigen Kollegen er⸗ wähnt hätte uſw. Steegemann zog die aufdringlichen, neu⸗ gierigen Frager in die Ecke des Saales und erklärte ihnen geheimnisvoll, wenn ſie ſich verpflichten wollten, keinem Menſchen ein Sterbenswörtchen zu verraten, ſo könne er es ihnen nur unter dem Siegel tiefſter Verſchwiegenheit ſagen, daß der König ihn angepumpt habe. 8 „An—ge- pumpt?“ ſtammelten die Hörer und machten ob dieſer Fopperei merkwürdig verdutzte Geſichter.„Wie ich euch ſage“, verſicherte der Bildhauer mit der ernſteſten Miene von der Welt,„leider hatte ich aber nur zwölf Dukaten bei mir, und dieſe habe ich brüderlich mit dem König geteilt.“ Der Neid ſorgte dafür, daß der Alte Fritz dieſen Scherz des Künſtlers wieder erfuhr; hoffte man doch, daß er dadurch in Ungnade ſallen werde. Zum allgemeinen Erſtaunen aber fuhr der König ſchon an einem der nächſten Tage am Atelier Steegemanns vor und beſah ſich mit vielem Intereſſe deſſen Arbeiten. Als er ſich entfernte, zog er plötzlich ſeine Börſe und ſagte: „Hier, lieber Steegemann, ich bin heute gerade bei Kaſſe, nehme Er die von Ihm geliehenen zwölf Dukaten zurück.“ „Majeſtät— ein ſchlechter Witz—“, ſtammelte verlegen der Künſtler. „Ganz im Gegenteil!“ verſetzte lachend der König,„doch eins muß Er mir in die Hand verſprechen, denn es liegt ja auch in Seinem eigenen Intereſſe: Das nächſte Mal pumpe Er dem König eine etwas größere Summe!“ * Ein berühmter Schauſpieler war auch ein vortrefflicher Charakterdarſteller und ein äußerſt geiſtreicher und witziger Herr. Nur einen Fehler hatte er— wenn man's über⸗ haupt ſo nennen kann— er war dauernd in Geldnöten. Doch machte er ſich daraus ſehr wenig. Als man ihn einmal fragte, ob er ſeiner vielen Schulden wegen denn ruhig ſchlafen könne, antwortete er ver⸗ gnügt: „Frage lieber meine Gläubiger, wie ſie es fertig bringen!“ Sein Sohn beſuchte die höhere Schule. Aus irgendeinem Grunde hatte er dort den Sprößling eines Grafen echt jungenhaft verprügelt. Weil man nun in damaliger Zeit— es war um die Mitte des vorigen Jahrhunderts— für Sport noch ſehr wenig Intereſſe zeigte, ſchickte der beleidigte Grafenvater ſeinen Sekretär zu dem Künſtler mit dem Erſuchen, den Miſſe⸗ täter ſtreng zu beſtrafen. Der Schauſpieler machte ein fürchterlich ernſtes Geſicht und ſagte nach langem Nach⸗ denken mit der ihm eigenen tiefen Grabes⸗ ſtimme zu dem gräflichen Abgeſandten: „Der Herr Graf hat ganz recht, das er⸗ fordert eine exemplariſche Strafe. Sagen Sie Ihrem Herrn, daß ich den Jungen ent⸗ erben werde!“ 2* „Sie haben mir doch geſagt, daß ich dieſen Hut auch im Regen tragen könnte!“ „Gewiß, aber ich fügte nicht hinzu, daß er dann noch ſeine Form behält!“ * Gebirge und Berge 7 2 3 7 e Waagerecht: 1. feuer⸗ ſpeiender Berg in Italien, — 5 2 5. Gebirge in Südamerika, 6. europäiſches Gebirge, 11. 7 7 9 3 Gewicht, 12. germaniſcher Gott, 13. Fluß in Rußland, . 5 14. Monat, 15. lebloſer Zu⸗ 73 4 14 785 76 7 ſtand, 17. Schiffsſeite, 19. Teil des Kopfes, 20. großer Menſch, 21. Inſelbewohner, 22. Kör⸗ perteil, 23. See in Aſien, 24. Teil des Wagens, 25. Teil des La 2 28 Schuhes, 26. Elend, 27. höch⸗ 85 Nuheſtätte. tilopenart, 4. höchſter amerikaniſches höchſter Berg der Erde, 10. höchſter Berg der Berner L Alpen, 16. Gebirge in Aſien, ELA 32 18. Vulkankegel im Elburs⸗ gebirge, 28. Drahtſtift, 29. Herbſtblume, 31. Edelknabe. Ein Junge iſt zum ſter Berg Europas, 30. höch⸗ ſter Berg Deutſchlands, 32. Senkrecht: 1. Zahl, 2. elektriſche Maßeinheit, 3. An⸗ Getränk, 7. Berg Afrikas, 8. Gebirge, 9. In dieſem Sinne ans Werk! Aus den Silben: burg— chal— din— dolf— don— dſchu dung— e— er— fahn— fen— ham her— i— keit— lu— man— mann mi na ni— of— on— pel— pier— ra ra— rei— ſtptt— ta— ti— ze— 319 ſind elf Wörter zu bilden, deren erſte und ſechſte Buchſtaben, beide von oben nach unten geleſen, ein Sprichwort ergeben (5= oe; ch Z ein Buchſtabe). Die Be⸗ deutung der Wörter iſt: 1. Nachforſchung ne 3. Folge des Vertrauens 4. Sper von Verdi 5. Kinderſpielzeug 6. männlicher Vorname 7. Nachahmung 8. Stadt in Kleinaſien 9. Stadt in Schottland 10. Fechtdegen „Schnell, schnell, nehmen Sie meinen Spozierstockle „Was 30ll ich damit, Sie Vollidiot, sehe ich wie ein Spazier- gönger aus ec „Ich wiederhole“, ſagt der Lehrer,„ein Anonymer iſt ein Menſch, der unbekannt bleiben will—— wer lacht da?“ Stimme aus der Klaſſe:„Ein Ano⸗ nymer!“ * „Heute morgen warf mein Mann mit einem Keks nach mir, noch dazu mit einem, den ich ſelber gebacken hatte“ Die Nachbarin:„Um Himmels willen, da hätte er Sie ja töten können!“ a. Der Lehrer ſtellt eine Aufgabe: „Beſchreibt mir bis morgen die Tapeten in euren Zimmern zu Hauſe!“ g Kurtchen berichtet am nächſten Tag: „Mein Vater hat uns das Beſchreiben der Tapeten ſtreng verboten!“ * Fünf magische Quadrate in einem Rätſel 8 erſtenmal eingela⸗ den. Der Vater gibt ihm 2 Mark und ſagt:„Wenn es auf dem Nach⸗ hauſewege regnen ſollte, dann nimmſt du dir auf jeden Fall eine Droſchke.“ — Der Junge kommt bei ſtrö⸗ mendem Regen nach Hauſe und iſt ganz durchnäßt.— Ganz außer ſich ſagt der Vater: „Aber Junge, du ſollteſt doch mit der Droſchke fahren!“ 7„Bin ich auch, Zeichnung Kjeblieh N Vati, ich habe ſo⸗ gar beim Kutſcher auf dem Bock ge⸗ ſeſſen!“ Pitter und Tünnes ſitzen am Rhein. Pitter angelt. Durch das Hochwaſſer iſt das Waſſer ſehr trübe, und kein Fiſch beißt an. Da meint Tünnes:„Pitter, wenn et Waſſer dreckelig es, mußt du Glühwürmchen nehme.“ 5 1. U „Eben leſe ich, daß die Abeſſinier ihre Frauen verkaufen. Würdeſt du mich auch i Edgar?“ „Nein, Emilia, dich würde ich ver⸗ ſchenken!“ s * „Ich habe Sie geſtern ſingen gehört, Fräulein!“ „Ach, das war nur, um die Zeit totzu⸗ ſchlagen, Herr Nachbar!“ „Na, da haben Sie ſich aber eine furcht⸗ bare Waffe ausgewählt!“ Waagerecht und ſenk⸗ recht gleichlautend. 1 2 3 4 1 5 8 4 Links oben: 1. Ungeziefer, 2. arabiſches Volk, 3. europäiſches Grenzgebirge, 4. Fiſch; Rechts oben: Hülſenfrucht, landw. Gerät, . Stacheltier, Ruine an der 9 oberen Saale; Mitte: Nagetier, weibl. Vorname, Stadt in Weſt⸗ falen, 90 d E — — großer Raum; Links unten: Körperteil, Geſangſtück, Bund, Pelzart; 2 Rechts unten: Theaterplatz, deutſcher Fluß, 8 3. Zahlungsmittel, 4. Planet. Es iſt bald ſo weit! run honc mailen chribt eid nenof lauthanfmauſ ſchrud ned fudt, dun nie haſtrl red netal owenn telreiſ rebü lat nud flukt. nud se tuchlene dalw nud deehi, ßad nam reiſch genblau gam, hernti mella eidreinwelt gilte ine renerf glühſtingraf. Jede Buchſtabengruppe, richtig geordnet, ergibt ein Wort, das Ganze ein Gedicht. Vier Mädchennamen in gewandelter Bedeutung Mädchenname mit„W“ voran wird zum ruſſiſchen Fluß. Mädchenname mit„S“ voran beim Feuer heulen muß. Mädchenname, tüchtig geſchüttelt, 11. chineſiſche Provinz in Körnern vom Himmel fällt. Mädchenname, tüchtig geſchüttelt, Verteilt Briefe die Menſchen am Leben erhält. Vier„a“ in einem Wort Gert Bräfier A Meeresbucht Wärmebezeichnung Wenn die Buchſtaben des Namens richtig geordnet werden, ergibt ſich der Beruf des Mannes. Nichtfachmann Ufermauer ruſſiſches Muſikinſtrument 4 u (= G=, ον e x Auflösungen aus voriger Nummer: Hauptstädte in Europa Waagerecht: 1. Warschau, 4. Lissabon, 7. Rom, 8. Bukarest, 10 Budapest, 12. Helsing- fors. 13 pedal, 15. Marne, 18. Kai, 20 Amster- dam, 22 Stockholm. 24. Met, 25. Sofia, 26. Reval, 28. Wien, 29 Po, 30. Ob, 32. Oslo, 33. Belgrad, 35. Brüssel. 37. Berlin, 38 Tirana. Senkrecht: 1. Wabe, 2 Reka, 3. Kopen- hagen, 5 Bier, 6. Note, 9. Esel, 11. Darm, 14. Ente, 16 Naht, 17. Paris 19. Athen, 21. Madrid, 23. London, 25. Saite, 27. Lilie, 29. Prag, 31. Bern, 34. Gans. 36. Satz. J Proh sei, wer ein zu Hause hat 1. Edison, 2. Ichthyosaurus, 3. Ganges, 4. Eleonore, 5. Niklas, 6 Eindeck(kHer, 7 Reseda, 8 Helsingfors, 9. Einwilligung, 10. Rubens, 11. Darre, 12 Inster.— Das Sprichwort lautet: Eigener Herd ist Goldes wert. Lösung»be nennt Körperteile 2 b 5 A R M R i T NR B ON N DB NAR N 8 r M E T ON Der französische Physiker A L A F r a jer haben heimweh ROMAN VoN FRIEDE BIRKNER (9. Fortſetzung) Sie ſah wirklich reizend aus in dem Dreß, die neue Stewardeß Karin. Dann zeigte man ihr, was ſie zu tun habe, wie ſie ſich bei See⸗ gang zu benehmen habe, bei Gefahr und was ſonſt ihre Obliegenheiten waren. Sie bekam die Kabinen gezeigt,. welche zu ihrem Arbeitsbezirk gehörten und ſtudierte zu⸗ erſt einmal die Namen, welche an den Kabinen ſtanden. Zu ihrer Freude laß ſie da den Namen von Mr. und Mrs. Yoſikoi und an einer der kleinen Kabine daneben den Namen von Roſi Polter mit den Kindern ihrer Herrſchaft. Etwas weiter entfernt las ſie einen Namen, der ſie für einen Augenblick ſtutzig werden ließ, aber mit lächelndem Kopfſchütteln ging ſie weiter. Dieſer Gedanke war wirklich zu abſurd. Der Name Berger— Hugo Berger— kam öfter auf der Welt vor, wie ſollte ausgerechnet ihr verſchollener Onkel Hugo Berger hier auf dieſem Schiff ſein. Lächerlich, aber ich würde mich über nichts mehr wundern. Vorgeſtern ſaß ich noch in Saigon und flickte Heins Socken aus, und heute bin ich friſch eingekleidete Stewardeß auf der„Wilhelminje“ und fahre der Heimat entgegen. Das iſt letzten Endes das Wichtigſte.. der Heimatentgegen. Karin lächelte ſtill vor ſich hin und dieſes hübſche Lächeln hatte ſie auch noch auf dem Geſicht, als das Signallicht der Kabine 9 aufleuchtete. Erſchrocken beſann ſie ſich auf ihre Pflichten, repetierte im Geiſte alles, was die Oberſtewardeß ihr geſagt hatte, ſtrich die Schürze noch einmal glatt, prüfte, ob das Haar unter dem weißen Häubchen gut ſitzt und ging mit Herz⸗ klopfen nach der Kabine Nr. 9. In ihrer Aufregung vergaß ſie ganz und gar, noch einmal nachzuſehen, wem die Kabine gehörte, ſie klopfte nur leiſe an, und auf ein kräftiges„Entrez“ trat ſie ein. Sie ſtand Cherpin gegenüber. Er ſah nicht gleich auf, denn er putzte gerade ſeinen Raſierapparat ab, aber ſie hatte ihn ſofort erkannt. Er ſtand halb von ihr weggewandt und bot in ſeinem weiten, ſcheußlichen Schlafanzug wirklich keinen erhebenden Anblick. Am Hinterkopf bemerkte Karin mit einem tiefen Schauder eine mit ſchmalem Verband verklebte Wunde. Einen Augenblick ſchloß ſie die Augen und mußte gegen eine irrſinnige Schwäche kämpfen, aber dann hatte ſie ſich gefaßt, fragte auf engliſch, um möglichſt fremd für ihn zu ſprechen, was er wünſche. Ohne ſich umzuwenden, warf er ihr die Bitte um ſein Frühſtück zu und fügte hinzu, ſie ſolle ihm den Barkeeper ſchicken, der ihm einen eisgekühlten Whisky bringen ſolle. Aber alles bitte etwas plötzlich, er ſei nicht gewillt, lange zu warten. Stumm verneigte ſich Karin und war froh, als ſie die bine verlaſſen konnte. Dann ging ſie in das Office, be⸗ lte dort durch das Telephon das ihr beſtellte Frühſtück Reſtaurant und verband ſich dann mit der Bar. „Hallo Bar. „Hm... what do you want?“ „Hein...“ fragte Karin halblaut. „Ja... Karin, altes Mädchen, wo brennt es denn? Wie geht's, wie ſteht's denn? Wie kommſte dir ſo vor als Stewardeß?“ „Oh.. es geht ſehr gut, aber... du, ich habe auch die Kabine für Cherpin mit zu bedienen.“ „Na und?“ „Ich war eben bei ihm... er hat mich noch nicht er⸗ kannt, ich ſoll in der Bar einen Whisky für ihn beſtellen.“ „Gemacht, ſoll er haben... Gift werde ich ihm geben.“ „Schluß, Hein, ich muß weiter... hab' zu tun.“ „Altes Mädchen, fleißig ſein! Da vergeht die Zeit ſchneller bis wir in der Heimat ſind.“ Hein ſuchte dann aus der Batterie ſeiner Flaſchen in der Bar den kräftigſten Whisky heraus, den er finden konnte, notierte eine ebenſo kräftige Rechnung für Kabine Nr. 9 und eilte mit ſeinem Tablett zu Cherpin. Dort angekommen, legte er den Bon zur Unterſchrift vor und wartete, bis Cherpin den Whisky ausgetrunken hatte. Dieſer trank das Zeug hinunter, ſchüttelte ſich dann und fluchte auf franzöſiſch, daß es wirklich nicht wieder⸗ zugeben war. Dann erſt ſah er zu dem Barkeeper auf. Natür⸗ lich erkannte er Hein ſofort. Er zog die Augenbrauen hoch, dann kniff er ſeine widerlichen, unſauberen Augen zu⸗ ſammen, grinſte teufliſch über das ganze Geſicht und ſagte ſehr leiſe, aber betont: „Ah, voila, das ſind Sie.. tres bien... nous verrons. mon cher, noch ſind wir in franzöſiſchem Hoheitsgebiet.“ Er ergriff das Telephon, um mit der Schiffsleitung zu ſprechen, aber kühl und blond trat Hein neben ihn, nahm ihm den Hörer aus der Hand und ſagte ruhig: „Monſieur ſind im Irrtum. Wir haben das Hoheits⸗ gebiet ſeit zwei Stunden verlaſſen.“ „Gut, dann werde ich der Schiffsleitung mitteilen, daß ein Verbrecher an Bord iſt.“ „Ein Verbrecher... denken Sie ſo ſchlecht über ſich ſelbſt, Monſieur Cherpin?“ Hein wußte, daß er va banque ſpielte, aber hier half nichts anderes, als dieſen widerlicher Kerl gleich von Anfang an einzuſchüchtern. „Sie werden unverſchämt.“ „Das werde ich nicht erſt, war ich ſchon immer. Warum ſollen Sie ſich eine neue Meinung über mich bilden. Um Ihnen aber eine Mühe zu erſparen: Die Schiffsleitung weiß, wer ich bin und was ich in Indochina binter mir habe. Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück Gez. Dresden) Nur bin ich mir nicht bewußt, was ich mit Verbrechen zu tun habe.“ „Wollen Sie mir glauben machen, daß Sie nicht wiſſen, wie ich zu dieſer Wunde gekommen bin?“ „Oh, Monſieur ſind verwundet? Darf ich dem Doktor Beſcheid ſagen?“ „Sie ſind wirklich frech, ich verbitte mir, daß Sie mich bedienen. Ich werde mich über Sie beſchweren.“ „Das ſteht jedem Gaſt frei. Nur wird der Perſonal⸗ chef natürlich den Fall nachprüfen, und es wird uns nicht zugemutet, uns Verbrecher ſchimpfen zu laſſen. Ich hab⸗ Ihnen nie etwas getan, immer nur meine Pflicht.“ „Dann war es eben Irt, der mich angefallen hat.“ „Erſtens heißt mein Schwager Hirt und nicht Irt und zweitens iſt es ihm nicht eingefallen, Sie anzu⸗ fallen.. außer, daß er ſich gegen Ihre Unverſchämt⸗ heit verteidigt hat, als er Sie von ſeiner Frau losriß.“ „Ah.. Sie wiſſen alſo doch Beſcheid um den Fall?“ „Was dachten Sie denn? Glauben Sie, ſo etwas ſpricht ſich nicht ſehr ſchnell herum, Herr... Sie ſind wirklich naiv.“ Hein lachte Cherpin vergnügt an.„Und hätten Sie meinen Schwager nicht auch redlich verdroſchen, wenn Sie ihn dabei erwiſchten, daß er Ihre Frau umarmte? Na, alſo, ſtecken Sie die Hiebe ruhig ein und reden Sie mög⸗ lichſt wenig darüber. Wo Sie aber die Verſchönerung dort an Ihrem Cäſarenſchädel herhaben, ſoll der Himmel wiſſen. Wahrſcheinlich haben Sie einmal, wie ſo üblich, über den Durſt getrunken und ſind die Reisterraſſen runtergekollert. Soll ja vorkommen... aber deshalb verdächtigt man nicht gleich anſtändige Leute, die nichts weiter getan haben, als ihre Ehre zu verteidigen... falls Ihnen bekgnnt iſt, was Ehre iſt. Empfehle mich gehorſamſt, mein Herr.“ Und draußen war Hein. Er atmete tief auf, blies dann die Backen auf, als hätte er eine Rieſenarbeit hinter ſich, ſchlug vergnügt mit ſeiner Serviette gegen die Wand und eilte wieder an ſeinen Dienſt. f So, der gute Cherpin würde ja weiter wühlen, aber wenigſtens nicht mehr mit der Schärfe, die er erſt glaubte in den Händen zu haben. Bitter war es nur, daß Karin gezwungen war, in Cherpins Kabine zu gehen. Da mußte noch ein Ausweg geſchaffen werden. Im Augenblick, da er ſie erkannte, würde 5er ſie natürlich ſchinden und quälen. Aber... kommt Zeit, kommt Rat. Jedenfalls hatte er erſt einmal eine bittere Medizin bekommen, an den Whisky wird er lange denken. Hein freute ſich diaboliſch über ſeine Miſchung, die er Cherpin ſerviert hatte. Für den heutigen Vormittag dürfte dieſer Edelmann an ſeine Kabine ge⸗ feſſelt ſein. a Hach, das war was für meiner Mutter Sohn. Rache muß kalt oder gar nicht genoſſen werden. Dieſer Edelknabe ſoll auch'ne kleine Lebensfreude haben. Hein war beſonders an dieſem Vormittag ſehr dienſt⸗ eifrig und zeigte ſich wirklich als geſchickter Mann ſeines Faches. Es war eine blendende Laune in der Bar, und die Herren amüſierten ſich wundervoll über Hein und ſeine ſchlagfertigen Antworten und Bemerkungen. Er wurde nie vertraulich, nie ungezogen, traf immer den Nagel auf den Kopf, machte einige ſehr gute politiſche Bonmots, welche beſonders bei den Kolonialbeamten großen Anklang fanden, und zeigte dabei noch ein fabelhaftes Talent in der Zu⸗ ſammenſtellung neuer Drinks. Alſo mit einem Wort, Hein war eine Perle, und Willy, der mal eben ſo'nen Inſpizierritt durch den Wirtſchafts⸗ betrieb machte, freute ſich über ſeine Neuaquiſition. Als wirklich eine Beſchwerde bei dem Kapitän über den unge⸗ zogenen Ton des Barkeepers einlief, kannte der Kapitän Hein ſchon ſelber und wußte ihn in ſeiner friſchen Art zu ſchätzen. Alſo Hein und Karin waren leidlich untergebracht. Das ſchwerere Los hatte Robert gezogen. Die Maſchine bedeutete für ihn keine Schwierigkeit, auch der Umgang mit ſeinen neuen Kollegen war ihm nicht ſchwer, aber fürchterlich litt er unter der wahnſinnigen Hitze und dem Druck, der im Maſchinenraum war. Er ſpürte jetzt doppelt, wie unheimlich die Tropen an ſeinen Kräften gewüſtet hatten, und er brauchte alle Energie dazu, ſeine Dienſtſtunden durchzuhalten. Den Poſten neben ihm hatte ein rieſenſtarker Neger aus Transvaal. Und der betrachtete Robert in den erſten Stunden zähnefletſchend und höhniſch, protzte ihm gegenüber mit ſeinen Rieſen⸗ kräften und ſpuckte in weiten Bogen um Robert herum. Es war für Robert ein phyſiſches Unbehagen, dieſen Ur⸗ menſchen ſich überlegen zu wiſſen. Jede Schaufel Kohle, welche dieſer Kraftmenſch mühelos in den nimmerſatten Rachen der Maſchine warf und ihn dabei beifallsheiſchend anſah, war ihm eine Qual. Wieder und wieder riß er ſich zuſammen, und doch mußte er ſich oft eine Atempauſe gönnen, ſeine Kräfte ſtreikten einfach. Am zweiten Tage konnte er kaum ſeine Freizeit er⸗ warten und taumelte dann wie betrunken die Stahltreppe nach oben. Nur der eine Gedanke war in ihm, friſche Luft, kühle, friſche Luft zu ſpüren. Und kaum hatte er die Treppe erklommen, als er auch ſchon dicht neben ihr zu Boden fiel und ſofort feſt einſchlief, ſich nicht darum kümmernd, ob es erlaubt war, hier zu ſchlafen oder nicht. Dickchen, der zu einer ſeiner ſehr unbeliebt häufigen Inſpektionen kam, fand ihn da liegen. Eigentlich wollte Dickchen einen Heidenkrach ſchlagen, aber etwas an dem hilflos müden Körper des Deutſchen hielt ihn davon ab. Er zog ihn höchſt eigenhändig beiſeite, zerrte ihn in den Schatten einer Stahltroßrolle und ließ ihn dort liegen. Mochte er ſchlafen, bis es Zeit zur nächſten Schicht war. Dickchen tat ſogar noch ein übriges, er legte über Roberts aufgeriſſene Jacke noch ein altes Stück Segeltuch, welches da herumlag, damit ſich der über Gebühr erhitzte Mann in dem leichten Luftzug, der die Nacht ankündigte, nicht erkälten konnte. Dickchen merkte zu ſeinem eigenen Erſtaunen, daß er noch ein Herz hatte. Und das ſtimmte ihn denn ſo freudig, daß er beſchloß, einmal ganz ſchnell in die Bar zu ſchlüpfen, wenngleich der„Alte“ das nicht gerne ſah, vom Kapitän ganz zu ſchweigen. Hein war allein in ſeinem Reich, es war ſchlechte Geſchäftszeit für ihn, man zog ſich allgemein zum Dinner um. Er putzte und rieb mit Lappen an dem vielen, vielen Nickelkram ſeiner Bar herum, zerkleinerte Eisſtücke, ſtampfte ſie um die Likörflaſchen feſt, drückte Zitronen aus, ſtellte friſche Strohhalme in die Becher, nahm Apfelſinen aus der Vorratskiſte, neue Kaffeebohnen und was ſo all die Erforderlichkeiten einer gutgehaltenen Bar ſind. „Ah, hallo, hoher Beſuch. Na, das freut mich denn auch ganz gewaltig. Und womit kann ich dienen?“ a„So was ganz Starkes... ſo mit viel Alkohol und ſehr wenig Waſſer.“ „Hm.. iſt Ihnen ſo? Na, dann wollen mir mal ins Geſchäft ſteigen. Alſo, man nehme... ein Eigelb, einen Schuß Sahne, etwas Zimt, einen Schuß Kognak, einen Schuß Vanille, einen Schuß Gin, einen halben Schuß Abſinth und miſche das gründlich durcheinander.“ „Tja... das ließe ſich als Vorgeſchmack anhören. Und wie nennt ſich das alles dann?“ „Na, ſagen wir mal.. Tropenkoller?!“7 „Gut, alſo einen Tropenkoller für mich. Hm gut.. ausgezeichnet... milde und doch durchgehend. Hm .. kann man da noch einen?“ „Zwei davon werfen um, das garantiere ich.“ „Hm... umwerfen, hat eigentlich die kleine blonde Frau jetzt Dienſt?“ „Sie meinen meine Schweſter?“ Hein lauſchte ſofort. „Hm... die meine ich.“. „Wollen Sie mit ihr reden? Iſt etwas mit Robert?“ „Hm.. er iſt fertig. Liegt oben neben einer Stahl⸗ troßrolle und pennt. Verfluchte Arbeit da unten für ihn. Ihr habt hier oben das große Los gezogen... er ſitzt in der Hölle.“ „Armer Kerl... darf ich mal eben bei Karin an⸗ läuten?“ Dickchen winkte Genehmigung, ſchlürfte ſeinen Cocktail und freute ſich ſeines guten Herzens. Hein bekam ſofort Anſchluß mit dem Office, welchem Karin zugeteilt war. Sie war auch gleich am Apparat, denn ſie hatte gerade zwei Stunden Freizeit. „Hallo, Karin... haſt du Zeit?“ „Ja, was iſt?“ „Nun nicht gleich ſo voll Angſt. Komm mal fix in meine Bar. Dickchen iſt hier und will dich zu Robert bringen, er hat auch eben Freizeit.“ „Oh, wie ſchön... bin gleich da.“ Und dann ging dickchen, der ſein Herz entdeckt hatte, mit Karin dahin, wo Robert lag und feſt ſchlief, dahin, wo ſonſt keine Stewardeß hinkam, wo das geheiligte Gebiet der Matroſen und Heizer war. Die machten denn auch große Augen, als Dickchen mit Karin kam. Aber keiner wagte ein Wort zu ſagen, keiner machte eine ſonſt übliche dreckige Bemerkung. Die reine, feine Blondheit Karins, das gewiſſe Etwas ihrer Erſchei⸗ nung ließ ſie verſtummen. Als ſie dann ſahen, daß Karin ſich auf den Boden niederließ zu dem dort feſt ſchlafenden neuen Heizer Hirt, da dachte ſich ſo mancher ſein Teil und mancher wünſchte ſich an Roberts Stelle. Waren ſie auch alle ausgepichte Jungens, irgendwo ſchlummerte doch die Sehnſucht nach Frauenliebe und weichen guten Frauen⸗ händen in ihnen. Dickchen hatte Karin in der Bar noch einige Früchte ge⸗ geben und eine eisgekühlte Flaſche Sodawaſſer. Sie ſaß nun erſt einmal ganz ruhig neben Robert, hatte ſich ſeinen Kopf auf ihren Schoß gelegt und ſtrich weich und zart über ſeine gerunzelte Stirn. Wie unſagbar müde und abgehetzt ſah ihr Mann aus, das Herz tat ihr weh. Was waren ihre kleinen Plagereien, ihr auch manchmal ſehr anſtrengender Dienſt gegen ſeine Mühſalen? Sie lebte doch immer in friſcher Luft, hatte Gelegenheit, die Sonne, das Meer zu ſehen. Aber er ſtand immer da unten in der hölliſchen Hitze und ſah die nimmerſatte Glut der Maſchine. Sie wußte, daß er das alles nur ertrug in dem Sehnſuchtsge⸗ danken an die Heimat.. und für ſie, die ſich auch nach der Heimat ſehnte. i Als er ſich ein wenig rührte, drückte ſie ihm ein Stück einer Frucht auf die Lippen und faſt automatiſch ſchluckte er 75 A 0 15 Stück hinunter, brummte etwas Unverſtänd⸗ iches, bohrte ſeinen müden Kopf noch feſter in ihren Scho und ſchlief ſchon wieder feſt weiter. 9 05 8 12 Angſtvoll verfolgte Karin die Uhr an ihrer Hand, jede Minute, die ſie bei ihm ſein durfte, zählte, ſie. Noch eine Stunde, noch eine halbe Stunde, eine Viertelſtunde, ſo und nun mußte ſie gehen. Fortſetzung folgt. pid Vomp and usdunzqupqn aufen Inv sig aun spes e euer ese uw well 100 pm ie ee ede euucluuvgc u n 0 kan; n··n·ſ e een ene ue Snochezuic suf sung d 166 ung snyz vis sn 101 pia an Bun pad 10 s sage du 1g Bom an? d ua z:2q ue peu 45 pode ꝛ00 201 ug Segen ng unn un e pe og 81 Pvoqzzuuung 210 b 476 epo i ee eee hl e e eee mlog wuuund wunung ecphudp uz geg sog Jen eher eee nun oho 870 duun ua snoch sui pꝛaqꝙ snoc sui poi en ee een ee eee e e en een en 220 nnz uud nec e eee d eee 0% sI Dvoqbuuung 1 01 4 2 ung Avi 22201 10 bu 2 sun jqug) ep d Buy oN pee d n od un qu opvoc ↄanßb ahn een Heeg po hb o uu ö o u e er 8 nn ee eh e eee e ene dee en ee o S1 boqunung 10 o 4 v : ud sul usb Boaaumno g um zm 2 ang „log ii Doiumog a0. a%̈·d gene ene zusbun leb qua neo zan use „ee eee eee ee een e ee aun ufegeig felder; uus ur qun qui Reeg ung up ueſung im id„quis bene eee eee 20 jo! zaaniꝗg: u ee neee ee e bing une ee eee eee ee eee een zquu⁰νnᷓnν eait᷑ juuvusb„snoq nog“ qun„snoq uss“ nb „Sog ui' e e eien eee“ dun„usb „een“ ben eue ebenen ee een eee ne een eee eee ee ee eee „idnvꝗ ae uleuunubſnea Bnesboeumog mine dpi unf iq ann juuvuoss Bonemumoc a0 Klus 1 u 200 „dap“ boiuuo g ud une da Bozuu ag unnd zur uus 8e 1 zumo gun ͤ eee eee ecupzg sed Bun eee e e ichen e eee ale wide un dub need eee ne ee e eee sed Boie up ee en eee ien een eee e uvul uuvz ol i Aldnusa usenet uzenvogz zun used spa on Ae bun ue Nepogoeg aum gun zeug use auer eee pi ee eee een eee en o uv uud enen e e eee ee e ne wee -nicc e usuiunon uu gun ꝙmpnpepg sagen spa une 1 juin une ee een e en eue eee eee nod uuvuiqung a va aun di n neee webu ⸗culs ne usuupcg ud meg uit a neee ne zqusduuvq did 18 ie an uin cen buppasg aun uvlbuv cee gun nv Sem di u nh ueg muunu 1 0 snvuig ae sinv znogß 1 1626 unzg uzepoeiz ud sn ln uad ueuuvg zuuog usul len eee we eee neil i een ee ee ect eee eue 00 S1 boaunung oc ene een eee bvaamumocg 220 2861 buvbaq pf 8 4 Suazuvgadwunags gun uns sag bung mt 3691128 9 2 721 7 Jg 2 , J — D: Sc un mae eee ehe s 0%% 220 Bsnbazg ud ur„wund zun“ zb% n 255 * unegunig sn svich zung suf snvu h e ee eee is vo d 8 pu 870 vv cpi son Novo eee eee zusbge aa uv ue u un uezuvqech ue u u ne zd qun ueagg une ai eee een ee ele zk ue ee ec ene bun ͤ ien unc e uo boch ed Bvul Je nv unu se dig Abaisusgeg bug 82 pi u Seneas zune svn io s usgeg sv jgnz 1 ue guns uegeg uiebine ne vac uud sn 220 Sega sd jaq uad sa n die n enen e se enen e e ene e een ee ee a ine une ud ee en er ness C I pna e Spb upon udueqvaßo bun ins inv ꝙnv z 6 enn eee bees uneperz usueqvabebuun ind Inv 10% di dd ibm zd Bungelsnoꝛogz uso ne suse „Adi eee ee ede e ee ee en e ne „0 de ne hte ee e eee eee eue wegel! -neue use Senn eee enen eee ee and „o un enen heren ee e een uda aquelnvr u 80 digpjickzee 100 usb 0p; uf Ape ug noa uuf Inv uod zegzogß us use uu Ange uc u ee eee e ee wee ne e e zavlgn z ss pe eee ec qedunm 210 vii urngc ꝛ0 ua uso ud god Inv noch 1 uur; uud iche es vil ud Gad vl 1 zva Dan ue Ina opc use neeszgolquzL ane uuem uzebun piu snv p na ss qu uvu dun ud g unde ve eipvig svC 21 „Bojnecesu gnvnls sung usul ind v0 uv qun eipnlinv uspluezs 1 uoBunei S d uiid u Inv 1 T usgang sz0 use wee ee eme e ee eee e use und een nent e ee een. anjèL aun qs weis uuns uu gun quv aeg nenen eue e eee esu ie eue d umach on oi lend— bu ue ee eee pu zppipeia ai uus— uud pe Bungie abu id ide ar ene een en een ne eee a0 edu ee eg eensno nevg udo ud v0 z nog so unz oa ee eee nend cup n sc eee ne ee e ehen e ee ee & a%%j,nt̃ O e Svqaο Aοο a οοαοο 16 mina eee enen eu „buli noh% Bunzeheqen did anplun um used u ueber ene nen en aun use uellv Inv meren ma u on eee buen „e e eee ee een eee uo Luv uuns ne umb gun pu u gleoec a0 ue Sobunr Jegaunſoch eggs uvul jqn vis Alccgpl pog ud sn uebzohcſ udn ui eee 0d. un uvul sv Hl og so San„eben“ ud ul usbudscklegz ad usplogß sv g ee eee 1 u e Iqib apnpigz dub eie ꝙpohñi;g„¼ͥ gun)“„q⁰ονοοο“ eL oem uuns auscpeackhus Ino sRozepuvul uv een eee ihnen eig, eee eis ur Sue eee eee ene enen ein ie voqn oog ei use 1 using Buvgqzz ueuse 1010 ai een die ee benz r gene ͤ Luv 1 uolleq ue gage v neee ve ed eie e(usch) uaoicpliesauvudunz so iin pid seu unc eee a0 i siv quam 41 Dune ene ae ue gie uud u gun uoeleginv ac e edu de nen ener eee Unpi jeg ue eue ou ue unn ubs oui ene eee en eee eee ee ,es“ Sa' L ue uerpolebsno une us mul 0 80 i. due bee eee eech ee e nene eee wee enn eee ee eis. eee dere ee ee een dee ene wu eg ugpgionzz ue oun pruva us pnpnzy us suse sed lp ut dog ue eee een eee ee ce ele 0 eld ane ed leb ed wee 0 ellvf us nuf uggpl ue 710 i ung uu% il Su ue 40 using sog uebi een neee eee ene dig un gun! 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Die Bajern geht die Steeg enaus, Hebt es Neſt voll Ajer aus, un läßt die Schlüſſel klinge. Werd's mer aach ans bringe? Aig orer Speck! Ender geh ich net vor der Hausdär weg! Wenn die Kinder nichts bekommen, ſo rufen ſie: Wenn ich nix kritt, Häw ich nir gewodd!(Waldmichelbach). Fragt man ein Kind vom Lande, wer die Oſtereier 1c0t, ſo erhält man die gewiſſe Antwort: der Oſterhas. Aus dem gleichen Kindermund aber kann man auch das Liedchen hören: Ich woaß, wos ich woaß! Es Hinkel is de Hoas, Die Modder is de Färwemann, leigt die Aier in die Pann und von der Pann ins Gras; Des is alles, wos ich woaß!(Heppenheim). Gernsheimer Sommertags lied: O, Bumberlo, De Summerdag is do, Mer heern die Jungfraa klingele Sie werd uns ebbes bringele, Aijer orre Speck, Mer gehn net ehnder wäck, Bis mer ebbes hätt. Drowe in de Ferſchte Hänge Brotwerſchte, Die kloane loſſe mer hange, Die große wolle mer fange. Fuchs ſpring ins Hinkelhaus, Hellt all die Aijer raus, De Gickel frißt die Schale, De Bauer muß bezahle. Wenn die Kinder nichts erhalten, ſo ſingen ſie: De Geizhals guckt zum Fenſter raus, Wirft uns noch kaa Hutzel raus, De Geizhals hockt hinnerm Owe Un raacht ſein ſtinkige Klowe. Neuerdings lautet dieſer Spruch manchmal anders: Komm, die werfe nix eraus, De Geizhals guckt zum Fenſter naus. De Deiwel ſoll en hole. Uns kann er nit bekohle. Stoß Rohrheim: Stri, ſtra ſtro, De Summerdag is do. Feier Schliſſelblume, De Summerdag is kume, Werf de Schlieſſel üwer de Rhoi, Morfe ſoll ſchee Wetter ſoi. Viernheimer Sommertagsliedchen Strieh, ſtrah, ſtroh, de Summeriag is do! Bretzelwei(n), rore Weiln), loß die Jungfrau flieje, 5 ie werd mer ebbes bringe. Eijer ora Speck, Speck ora Dreck, Ich geh net enda vun de Hausdeer w bis ich ebbes hebb. Strieh, ſtrah, ſtribbel, die Kuh hot'n Zippel. N Zippel hot die Kuh. Aus Leder macht man Schuh. Schuh macht man aus Leder. die Gans hot e Feder, E Feder hot die Gans, De Fuchs hot'n Schwanz. N Schwanz hot de Fuchs; Die Hutzel ſin nir nutz. Nix nutz ſin die Hutzel, mer wolle lauter Gutzel. Meltere Singart aus dem Unterdorf: Biblis: Strieh, ſtrah, ſtribbel, die Kuh hot'n Zippel. N Zippel hot die Kuh. Aus Leder macht man Schuh. Schuh macht man aus Leder. die Gans hot e Feder, E Feder hot die Gans, De Fuchs hot'n Schwanz. N Schwanz hot de Fuchs; De Bauer fährt mit Buchs: mit Buchs fährt de Bauer. 'S werd m's Läwe ſauer Sauer werd'm's Läwe. De Weiln)ſtock treſcht Räwe, Räwe treſcht de Weiln)ſtock. Herner hot de Ziegebock. De Ziegebock hot Herner Im Wald wachſe Derner. Derner wachſe im Wald. Im Winter iſſes kalt. Kalt iſſes im Winter. Do frierts die klane Kinder. Ri ra ro, De Summerdag is do, Herbſt und Winter ſin vergange, De Summer der hot angefange, Ri ra ro, De Summerdag is do. Bobſtädter Liedchen: Rira ro der Summertag iſt do, Schickt der Winter über de Rho, er ſoll uns bringe Gillewoi Ri ra ro f Ein tiefer Sinn liegt in den alten Bräuchen. Man muß ſie ehren! Stabaus 4 Von Wilhelm Müller. Wenn Rheinheſſen an allgemein verbreiteten Volks⸗ bräuchen auch nicht gerade reich iſt, hat es doch ein Volls⸗ feſt aus den älteſten Zeiten bewahrt, das man zu den anmutigſten überhaupt zählen kann. Es iſt die Frühlings⸗ feier am Sonntag Lätare, der ausſchließlich von der Jugend gefeierte„Sommertag“ oder das„Stabaus⸗ feſt“. Iſt der vierte Sonntag in der Faſtenzeit, alſo Mittfaſten herangekommen, ſo zieht die Dorfjugend in ihrem ſchönſten Sonntagsſchmuck durch die Straßen, wo⸗ bei jedes Kind einen Stabausſtecken vor ſich herträgt. Dieſes iſt ein geringelter Hollunderſtab, deſſen Spitze eine buntgeſchmückte Bretzel und einen Apfel als Krö⸗ nung trägt. Halb ſingend, halb deklamierend, laſſen die Kinder bei dem Umzug durch die Straßen ein Som⸗ merliedchen ertönen, das von Ort zu Ort verſchieden lautet und etwa folgende Faſſung hat: Ri, ra, ro, Der Summertag is do! Der Summer und der Winter, Das ſind Geſchwiſterkinder! Stabaus, ſtabaus, Dem Winter gehn die Aage aus, Ni, ra, ro, Der Summertag is do! Der urſprüngliche Sinn des Feſtes iſt wohl der, daß man auf Sonntag Lätare den Winter im Schein⸗ kampf mit dem Sommer unterliegen ließ, um ſich dann des gewonnenen Frühlings, des Sommergewinns, im Umgang oder Feſtzug zu erfreuen. Leider hat die Zeit manches von den urſprünglichen Formen abgebröckelt, aber den Grundgedanken findet man noch überall, wo die Stabausbuben und mädchen einzeln oder in kleinen Gruppen, ihr Sprüchlein ſingend, durchs Dorf ziehen. Um ein möglichſt vollſtändiges Bild von dem Stab- ausfeſt zu erhalten, muß man einen Blick in die Ver⸗ gangenheit werfen. Im 18. Jahrhundert liefen die Kna⸗ ben in Oppenheim ſchon am Vormittag des Sommer- tags Lätare mit weißen Stäben herum, auf deren jedem eine mit Bändern verzierte Faſtenbretzel befeſtigt war. Sie ſangen dabei„Stabaus, ſtabaus, ſchlagt dem Winter die Augen aus!“ Nachmittags zogen ſie, die Stäbe in der Hand, einen hölzernen Degen an der Seite, vor einer großen Menge Zuſchauer auf den Markt, wo des Feſtes Hauptperſonen„Sommer“ und„Winter“ einen öffentlichen Zweikampf begannen. Die Heldenrollen über⸗ nahmen zwei erwachſene Burſchen, der eine von Kopf bis zu Fuß in Stroh, der andere in Efeu gekleidet. Nach dem Gefecht mit den Stäben kam der Ningkampf. Endlich mußte ſich der Winter überwinden und ſein Strohkleid zerreißen laſſen. Hierauf begab ſich die ganze Schar unter Anführung des Sommers mit der hohen Efeumütze vor die Wohnung des Bürgermeiſters, wo ein jeder der Säbelträger einen Semmel empfing. So geſchah es noch 1784. Die Bedeutung des Stabausfeſtes in den einzelnen Gemeinden iſt ganz verſchwunden. Während in dieſen längſt die Spur erloſchen iſt, in anderen aber die Umzüge einen rein privaten Charakter tragen, wird der Brauch an anderen Orten wieder eifrig gepflegt und für ſeine Erhaltung geſorgt. Am kräftigſten hat ſich das Stabaus⸗ feſt in Worms, Alsheim, Oppenheim, Dalheim, Nier⸗ ſtein, Weſthofen, Pfeddersheim, Horchheim und vielleicht noch einigen Orten erhalten. Es wäre höchſt bedauerlich, wenn der Brauch, von der Mißgunſt äußerer Mißſtände beeinträchtigt, noch mehr zurückginge oder ſo gleich vielen E 2 3 D D er eee —*— ehrwürdigen Volksſitten ſchließlich ebenfalls verſchwinden würde. Geht doch der Spruch im Volk:„Ein Kind, das 5 am Stabausfeſt keine Bretzel erhält, bleibt das ganze. Jahr über ein trauriges Geſchöpf“. Denen aber, die 1 mitfeiern durften, lachen die Augen vor Freude und Glückſeligkeit, und wären es die kleinſten und ärmſten im Dorfe. Bild der Heimat: Wachenburg bei Weinheim, der Stadt des Bergſträßer Frühlingseinzugs 1 .—— Im einzelnen iſt noch manches dunkel und ungeklärt, was mit dem Stabausfeſt zuſammenhängt. Schon der Name macht Schwierigkeiten. Statt ihn von dem Stab oder Stabausſtecken herzuleiten, glaubte man eher an das Ausſtäupen des Winters durch den Sommer denken zu müſſen. Andere glauben, daß der Stabausſtecken den Reſt eines alten Baumkultes darſtellt: Eine Stange in noch winterlicher Jahreszeit als Erſatz für den Baum (Maibaum) im ſommerlichen Feſtesjubel. Daß aber der Stab regelmäßig mit der Bretzel, dem Kloſterfaſtengebäck, geziert iſt, das verrät den Einfluß der mittelalterlichen Kirche auf das urſprünglich rein heidniſche Frühlingsfeſt. 5 (Aus: Rheinheſſiſches Heimatbuch, 1. Teil Heſſiſche Vollsbücher, Bd. 46 und 47, Friedberg 1921.) —— 2 N ——————————————————————————ß—8ĩ rr A p A — LI 17 ac Ohne Aufopferung läßt ſich keine Freund⸗ ſchaft denken. 8 Johann Wolfgang von Goethe * Vergiß nicht, was ein Freund wiegt in der Not. Friedrich von Schiller * Alles ſinkt im Strom der Zeiten, Nur der Freundſchaft Blume blühet Unverſtörbar auf den Wellen; Und wie ſchön jenſeits des Stromes! Johann Gottfried von Herder * O brich den Faden nicht der Freundſchaft raſch entzwei! Wird er auch neu geknüpft, ein Knoten bleibt dabei. Friedrich Rückert * Nur das mag, wie mit feſtem Erz, In Freundſchaft zwei Genoſſen binden, Wenn Geiſt und Geiſt ſich, Herz und Herz In einem höhern Dritten finden. Emanuel Geibel vorfrühlingswetter und Wohlbefinden Es iſt allgemein bekannt, daß es Men⸗ ſchen gibt, die gute Wetterpropheten find. In dieſem Ruf ſtehen die Rheumatiker und Gichtiker, bei denen ſich die Schmerzen prompt melden, wenn Regen und Gewitter nahen. Es muß alſo zwiſchen dem Zuſtand der Atmoſphäre und dem Wohlbefinden ein gewiſſer Zuſammenhang beſtehen. Die Atmoſphäre, deutſch Dunſtkreis, im gewöhnlichen Sprachgebrauch Luft genannt, iſt ein Gasgemiſch, welches die Erdkugel in einem Umkreis von 300 Kilometern mantel⸗ förmig 3 und auf uns einen ganz ge⸗ waltigen Druck ausübt. Die Luft dringt durch die kleinſten Poren hindurch, ſo daß der menſchliche Körper durch und durch von Luft erfüllt iſt. Infolgedeſſen drückt die Atmoſphäre in gleicher Stärke non oben und unten, von außen und innen, von rechts und von links, in jeder Richtung auf 7 Fläche zu jeder Zeit. Dadurch wird der — in ſeiner Wirkung vollſtändig aufgehoben, und wir ſpüren ihn abſolut nicht. Nur luftdicht abgeſchloſſene Teile des Körpers unterliegen der Einwirkung des Luftdrucks von außen, da ſie ihm keinen Innendruck entgegenſetzen können. Bei den Gelenken, z. B. Schulter und Hüfte iſt der Gelenkkopf luftdicht in der Gelenkkapſel ein⸗ geſchloſſen und luftdicht an die Gelenk⸗ pfanne angepreßt. Die Pfanne iſt mit Gelenkſchmiere geölt, damit der kugelrunde Gelenkkopf der Extremität leicht gleite, und Jo können wir mit unſeren Armen und Beinen in dieſen Kugelgelenken mit Leich⸗ igkeit allerlei Drehbewegungen verrichten. Die betreffenden Muskeln haben nur die Aufgabe, die Bewegungen in den gewollten Richtungen auszuführen, ohne die ſchweren, knöchernen, von Fett und Muskeln um⸗ üllten Extremitäten, an denen ſie befeſtigt „tragen zu müſſen. Das beſorgt eben er Luftdruck. Läßt dieſer bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade nach, und das geſchieht immer vor dem Gewitter, dann entfernt ſich der Gelenkkopf etwas von der Pfanne, und, damit er in ſeiner normalen Lage erhalten bleibe, müſſen die Muskeln bei jeder Be⸗ wegung die ganze Extremität mit heben und an die Pfanne heranpreſſen. Das iſt keine leichte Arbeit, und deshalb fühlen wir uns müde und matt vor dem Gewitter: unſer Gang iſt erſchwert, es iſt ſo, als hätten wir Blei in den Gliedern, wir ſind„faul“ die Arme zu bewegen. Die oben erwähnten„Wetterſchmerzen“ der Rheumatiker und Gichtiker haben mit dieſen Erſcheinungen nur zum Teil zu tun. Fuß ihre Beſchwerden iſt der Gehalt der uft an Feuchtigkeit verantwortlich zu machen. 8 Der Menſch enthält 60 Prozent Flüſſig⸗ keit, und dieſe verdunſtet bei Wärme und wird an die Außenluft abgegeben. Iſt aber die Luft ſtark mit Feuchtigkeit beladen, an⸗ efangen von etwa 60 bis 70 Prozent ihres Faſſungsvermögens, dann kann der Körper kein Waſſer nach außen abgeben, er wird immer waſſerteicher und ſeine Oberfläche ſchwillt an. Daher tun die Hühneraugen in dieſem Zuſtande beſonders weh, denn das Schuhwerk wird zu eng. Entzündete Muskeln, Sehnenſcheiden, Schleimbeutel an Gelenken uſw. quellen und ſchwellen leichfalls, verurſachen dem Rheumatiker eftige Schmerzen und löſen beim Gichttker einen Gichtanfall aus. Das iſt die ganze Weisheit der Propheten. Hat das Gewitter ſich entladen, dann kehrt gewöhnlich mit einem Schlage der Luftdruck zur Norm zurück und alle Be⸗ ſchwerden weichen. Eine Luft mit mäßig geſteigertem Luft⸗ druck hat die entgegengeſetzte Wirkung, ſie wirkt wohltuend, und man nützt dieſe Er⸗ kenntnis als Heilfaktor in den ſogenannten Pneumatiſchen Kammern aus Verminderten Luftdruck haben wir im Hochgebirge. Wenn wir nicht allzu hoch hinauswollen, ſo kann der mäßig vermin⸗ derte Luftdruck bei normalem Feuchtigkeits⸗ gehalt der Luft für gewiſſe Menſchen ſogar ſehr zuträglich ſein, und man macht be⸗ kanntlich vielfach von ſolchen Gebirgskuren Gebrauch. Hier iſt noch zu beachten, daß, je höher wir ſteigen, die Luft um ſo dünner wird. Es tritt dadurch ein gewiſſer Mangel an Sauerſtoff ein, welcher zur Vermehrung der roten Blutkörperchen im Blute Veran⸗ laſſung gibt. Auch kann die Atmung da⸗ durch günſtig beeinflußt werden. Jedoch ohne ärztlichen Rat begebe man ſich nicht zu längerem Aufenthalt ins Hochgebirge, denn das kann auch ſchädlich ſein. 1000 bis 1500 Meter iſt das Höchſte, was man ſich ungeſtraft leiſten kann, wenn man ganz geſund iſt. Bei 4000—5000 Meter Höhe hat die Dichtigkeit der Luft eine ſolche Ab⸗ nahme erfahren, daß man einen Sauer⸗ ſtoffapparat haben muß, um normal atmen zu können. Man erſieht hieraus, daß die Luft keines⸗ wegs als ein„Nichts“ aufzufaſſen iſt, ſie iſt ſogar von ganz eminenter Bedeutung, ſie iſt alles. Daher hüte man ſich, einem Menſchen, dem man ſeine Geringſchätzung zu verſtehen geben will, zuzurufen:„Sie find für mich Luft“, denn er könnte es eventuell als Schmeichelei auffaſſen! modenbericht Wir ſind noch mitten in der Saiſon, und doch tauchen ſchon leiſe die erſten Gedanken an den Frühling auf. Ebenſo wichtig wie die erſten Schneeglöckchen ſind für uns Frauen ja doch die neuen Modelle. Sehr vieles wird ſich in der Linie nicht ändern. Wir haben uns im Laufe dieſes Winters endgültig daran gewöhnt, am Vormittag halblange, am Nachmittag dreiviertellange und abends bis zur Schuhſpitze reichende Photos(2) Fülm- u. Bildberichte M Ksack und lackenkleid, zwei reizende frühlingsanzũge Kleider zu tragen. Das wird im Frühjahr ſo bleiben. Alles Strenge jſt aus der weib⸗ lichen Mode zurzeit ausgelöſcht. Die Taille ſitzt an ihrer natürlichen Stelle, die Hüfte iſt leicht betont, der untere Fall des Kleides iſt immer weit. Entweder glockig oder bei ſportlicheren Kleidern durch eingearbeitete Falten betont. An Bluſen für Komplets und Jackenkleider ſieht man ſehr viel Rüſchen, überhaupt Lingerie, auch ſehr viel Lochſtickerei und eine Verbindung von ganz kleinen weißen Perlchen mit winzigen Valenciennesſpitzen. Reizend und weiblich ſind auch Bluſen aus blanker Seide in ſtrahlenden Farben. An Stoffen werden leichte Jerſeys, leichte Tuche und klaſſiſchen Schwarz für den Nachmittag rote, korallenfarbige und gemuſterte Seidenſtoffe getragen. Abends eben⸗ falls neben Schwarz in weichen Krepps und Spitzen alle ſtrahlenden Farben. Natürlich muß hier der perſönliche Ge⸗ ſchmack entſcheiden, und jede Frau ſollte nur die Farben tragen, die ihre Haut und ihren ganzen Typ heben. Iſt man unſicher, halte man ſich von betonten Farben fern und bleibe lieber beim Schwarz. Eine große Umwälzung ſcheint der Frühling für die Hutmode mit ſich zu bringen. Gott ſei Dank! Die Monotonie der hohen Köpfe wurde nachgerade unerträglich. Man wird mittel⸗ große Glocken mit ſehr flachen Köpfen und einem untergearbeiteten Rand, der oft ſo⸗ gar mit Blumen geſchmückt iſt, ſehen.— Aber es iſt hier wie bei allen modiſchen Dingen: genau prüfen und nur das Per⸗ ſönliche herauswählen. Wir ſahen auf der erſten großen Moden⸗ ſchau faſt unveränderte Linienführung: glatte, eckige Schultern, ſehr betonte Bruſt. Die Taille iſt in Normalhöhe. Vormittagskleider zeigen durch⸗ weg Bolero⸗Jäckchen oder Bolero⸗Andeu⸗ tungen, die in den Stoff hineingearbeitet ſind. Kleider und Jacken haben lange Aermel. Neben dem Bolero behauptet ſich die lange Jacke, knappanliegend auf dem Körper, iſt ſie immer von einem breiten Gürtel umſpannt. Statt Kragen ſieht man aufrechtſtehende Ränder und umgelegte Streifen. Vormittagsmäntel ſind alle tailliert, entweder gerade oder leicht glockig. Die unter dieſen Mänteln getrage⸗ nen Kleider ſind ziemlich einfach. Pliſſees und Falten ſind der häu⸗ figſte Ausputz. Das Detail iſt in dieſer Saiſon beſonders ſorgfältig ausgearbeitet und zum Kleid oder Mantel abge⸗ ſtimmt. Es gibt Knöpfe, deren Form ein Häuschen, ein amüſantes gekreppte neben dem Der oder einen Blumentopf dess ſtellt. Irgendwie verbindet man dieſe Motive durch Stickerei mit dem Ganzen füber den Blumentopf wird ein Sträußchen in den Stoff geſtickt; aus dem Fenſter des Häuschens weht eine geſtickte Fahne uſw.). Die Farben ſind ſehr zart gehalten. Wir bemerken Ombre Bleu, ein ſehr weiches Abendblau. Roſe de France, ein ſehr feines Gelbroſa, Bleu Romance. Die kräftigeren Töne ſind durch Grün, Gelb, Blau, Grau, Weiß und Schwarz vertreten, die man hauptſächlich in Zuſammenſtel⸗ lungen und Muſterungen bringt. Stoffe werden durchweg gemuſtert ſein, man bemerkt eine allgemeine Vorliebe dafür. Man zeigt Karos in verſchiedenen Größen. Punkte in allen Variationen, Blumen, Käfer, Vögel im Flug und in Ruheſtellung, Blätter, Bäume, Häuſer auf Organdy, Krawattenſeide, Seidenkrepps, Leinenſpitze, Seidenſpitze, Pikees, Chiffons, Organzis und, intereſſanterweiſe auch auf Wollſtoffen, unter denen Phantaſiewollen und Flanelle in beſonders ſchöner knitter⸗ freier Qualität überwiegen. Pelze und Pelzbeſätze haben wieder einmal ſehr großen. Erfolg. Das Neueſte ſind längsverarbeitete Capes von unerhörter Kleidſamkeit. Silberfuchs belebt Taſchen, Revers und bildet als Revers, als Jackenbeſatz, als Saumabſchluß von Män⸗ teln einen ſehr dekorativen Schmuck. Die Abendkleider ſind tief aus⸗ eſchnitten. Man darf wohl mit Recht die e geben, daß die ſchmale Linie in den nächſten Monaten ganz verſchwinden und dem ſehr weiten, ſtilkleidähnlichen Abendkleid den Platz einräumen wird. Chiffons und Spitzen werden für dieſe hauchzarten Sommerträume verarbeitet. Abendmäntel werden mehr als bis⸗ her in den Vordergrund gedrängt; da man ſte als unvermeidliche Ergänzung des Kleides braucht, hat man ſie ebenſo ſchön wie dieſe ausgeſtattet. Man liebt durch⸗ ſichtige Stoffe, die die Farbe des Kleides durchſchimmern laſſen. Beſonders die Perz kommt vielfältig zur Anwendung. Abend⸗ farben find Gelb, Weiß, Violettblau, Mai⸗ grün und Rot, neben den bereits erwähnten „Roſe de France“ und„Bleu Romance“. In vielen Haushaltungen gibt es noch Möbel und Gegenſtände mit ſpitzen Ecken, die immer wieder Aerger und blaue Flecken machen. Ein einfaches Mittel iſt, man läßt alle Ecken vom Tiſchler abrunden. Der Form ſchadet es in den meiſten Fällen nicht. Bei beſonders koſtbaren Möbeln aus edlem Holz macht man eine Ausnahme. Da verſucht man vielleicht durch ein Anders⸗ ſtellen den Ecken aus dem Wege zu gehen. * Kleinen Wohnungen kann man das allzu Enge nehmen, wenn man eine Tür zwiſchen zwei Zimmern herausnimmt und den Tür⸗ rahmen nur mit einer aufgezogenen Portiere bekleidet. Braucht man jeden Raum einzeln, wird die Portiere zugezogen. G Na * 8 Sellerie in holländiſcher Soße. Sehr gut ge⸗ reinigte Sellerieknollen werden in Salzwaſſer weichgekocht und in nicht zu dicke Scheiben ge⸗ ſchnitten. Im Waſſerbade macht man aus einem guten Stück Butter, zwei Löffeln Mehl, Salz, Pfeffer, Zitronenſaft, einem Hauch Muskatnuß und zwei Eiern eine ſämige Soße und gießt ſie über die warm gehaltenen Selle⸗ rieſcheiben. Obendrauf ſtreut man eine Schicht geriebenen Parmeſankäſe. Gebackener Sellerie. Bleichſellerie wird ſorg⸗ fältig gereinigt, gewaſchen algen und in Kalbsbrühe weich gedämpft. ann läßt man ihn erkalten, ſchneidet der Länge nach auf und dieſe Stücken in zehn 8 Länge. Sie werden nun durch Ausbackteig gezogen und in heißem Fett goldgelb gebacken. Abtropfen laſſen leicht ſalzen und auf einem Mundtuch 910 einer runden Schüſſel ſtraußartig an⸗ richten. Ausländiſche Gerichte Filet Stroganoff(ruſſiſch). Ein Pfund gutes, mageres en e Roulade oder 55 51 wird in Streifen geſchnit⸗ ten und mit ſehr vielen Zwiebeln angebraten. Man gibt Salz und Pfeffer dazu und gießt tropfenweiſe kochendes Waſſer daran. Es ſchmort langſam zwei bis drei Stunden. Zum Schluß läßt man etwas Tomatenpüree und ein viertel Liter ſaure Sahne mitſchmoren. Die Soße iſt meiſtens ſo dick, daß ſie nicht an⸗ geſämt zu werden braucht. Huhn im Topf(franzöſiſch) Ein gut vorbereitetes Brathuhn wird in Butter und Speckplatten angebraten. Dann 8 man kleine rohe Kartoffeln dazu und läßt eides zuſammen eine knappe Stunde ſchmoren. Jetzt kommt alles verfügbare Gemüſe hinein, Erbſen, Pilze, Tomaten, Blumenkohlröschen uſw., und das Gericht ſchmort noch ungefähr eine Stunde. Mit Salz und Pfeffer wird ab⸗ geſchmeckt. Durch den Saft der Gemüſe in Ver⸗ bindung mit den Kartoffeln iſt die Soße fertig. Nach Geſchmack ein paar Tropfen . Es wird in einer Schüſſel ſer⸗ viert. 11 Bekanntmachungen Ortsgruppe der N. S. d. A. Bernheim . NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Gefolgſchaft 21/249 Nach der neuen Dienſtvorſchrift der HJ. iſt vorgeſchrieben, daß der Sonntagsdienſt der HJ. am 1. und 3. Sonntag im Monat unter allen Umſtänden durchgeführt werden muß. Am Sonntag, 7. März, vormittags um 9.30 Uhr, treten alle Ig. an der Schiller⸗ ſchule an. Entſchuldigungen werden nur im dringendſten Fall entgegengenommen. Der Dienſt iſt bis 12 Uhr beendet. Ig., die nicht antreten, werden nach der neuen Diſziplinarordnung beſtraft. Der Gefolgſchaftsführer. * Sportdienſtgruppen des Jungvolks Fähnlein 50 und 53 Am Sonntag, den 7. März 1937, treten folgende Uebungsgruppen an: Geräteturnen: Gruppe A um 10 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße. Uebungs⸗ leiter: Träger. Leichtathletik: Gruppe B 1. Uebungs⸗ gruppe um 10 Uhr auf dem Sportfeld Lor⸗ ſcherſtraße. Uebungsleiter: Kiß K. Gruppe B 2. Uebungsgruppe um 10 Uhr Freilichtbühne. Uebungsl.: Beckenbach G. Handball: Gruppe A 1. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcher⸗ ſtraße. Uebungsleiter: Alter Gg. Gruppe A 2. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Sportfeld Lorſcherſtraße. Uebungs⸗ leiter: Eppel. Gruppe B um 10.30 Uhr auf dem Sport⸗ feld Lorſcherſtr. Uebungsl.: Beckenbach A. Fußball: Gruppe A 2. Uebungsgruppe um 9.30 Uhr auf dem Waldſportplatz. Uebungs⸗ leiter: Ehrhardt. Gruppe B 1. und 2. Uebungsgruppe um 10.30 Uhr Wieſenweg. Uebungsl.: Jakob Gg. und Hoock H. Der Leiter der Sportdienſtgruppe. * NS.⸗Kriegsopferverſorgung Morgen Sonntag, 7. März, nachmittags 3.30 Uhr, findet im„Freiſchütz“ unſere dies⸗ jährige Jahres⸗Hauptverſammlung ſtatt. Tagesordnung: Rechenſchafts⸗ und Kaſſen⸗ bericht über das Jahr 1936. Es iſt Pflicht eines jeden Kameraden und jeder Kameradenfrau, der Wichtigkeit wegen zu erſcheinen. Der Kameradſchaftsführer. * D Ac Kraft durch Freude-⸗Appell Der Appell für den Monat März findet am kommenden Montag, den 8. ds. Mts., 20.30 Uhr, im„Löwen“ ſtatt. An demſelben haben ſämtliche Kd.⸗Amts⸗ und Betriebswarte, wie auch ſämtliche DAF⸗ Amts⸗, Zellen- und Blockwalter, ebenſo ſämt⸗ liche Betriebszellenobleute, Betriebswal⸗ ter uſw. teilzunehmen. Die Teilnahme an dieſem Appell iſt Dienſt. Ich mache deshalb vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen zur Pflicht. * Betr.: Sprechſtunden des Rechtsberaters. Ab Montag, den 8. März 1937, finden die Sprechſtunden des Rechtsberaters von 15 bis 16 Uhr in unſerer Dienſtſtelle ſtatt. Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 6. März 1937 a Anſer Tagesſpruch Ein Hund ohne Zucht— taugt nicht zum Jggen und taugt nicht zum Hüten! Ein Roß ohne Zucht iſt nicht zu reiten und nicht zu fahren Ein Menſch ohne Zucht iſt noch minder als ein Tier! Aus dem berühmten Romen„Das Rieſenſpielzug“ v. Emil Strauß. Jawohl, ich bin unter die Sammler gegan⸗ gen! Sammeln iſt meine Leidenſchaft gewor⸗ den, Mit Späheraugen ſtöbere ich jede leere Zigarettenſchachtel durch. Wer aber denkt, ich ſammelte Zigarettenbilder, der iſt ſchief ge⸗ wickelt. Das Staniolpapier hat es mir an⸗ getan! Eine große Schachtel habe ich mir dafür organiſiert, und da wandert Stück für Stück hinein.— Jeden Morgen beäugle ich liebevoll meine Raſiercreme: die Tube, die Tube! Eine neue, volle Tube macht heutzutage keinen Spaß mehr, aber wenn ſie zu Ende geht... ja, dann habe ich wieder ein Stück mehr in der Sammlung. Denken Sie, meine Frau iſt an⸗ ders? Sie ſammelt ſogar Knochen! In ihrer Küche ſtehen in Reih und Glied Kiſten und Kaſten, darein ſortiert ſie fein ſäuberlich Stan⸗ niolpapier, Tuben, Metalle, Knochen und Lumpen. Jawohl, ich habe eine ordentliche Frau! Unter uns geſagt, es bleibt ihr gar nichts anderes übrig, denn über uns beide wachen meine Jungen und meine Mädel, die paſſen genau auf und ſind wie der Teufel da⸗ hinter her. Schließlich aber bleibe ich doch Vorſtand dieſer von der Sammelleidenſchaft befallenen Familie, und da intereſſiert es mich wirklich, einmal zu erfahren: Iſt das Sam⸗ meln im ganzen Reich ſo gut organiſiert wie in meiner Familie, und was wird aus unſeren geſammelten Koſtbarkeiten? Was wird vor allem aus den Knochen meiner Frau??(Ich meine natürlich nur die aus ihrem Suppen⸗ topf!) Ich habe meinen Freund beſtürmt, der immer„im Bilde“ iſt, und der hat aus der Schule geplaudert: Die März⸗Nummer „Kampf der Gefahr!“ beantwortet alle un⸗ ſere Fragen: Warum? Weshalb? Wie? Wer? Viele ſchöne Bilder und intereſſante Artikel berichten von der großen Sammelaktion im ganzen Reich und ihrem Zweck. Darunter iſt auch ein Bericht über die Tätigkeit in der größten Knochenmühle Europas. * Den ärztlichen Sonntagsdienſt verſieht morgen Sonntag in Verhinderung des Hausarztes Herr Dr. Günther, Bür⸗ ſtädterſtraße.— Sonntags keine Sprech⸗ ſtunde. Dr— 4 . 6— Fahnen heraus morgen Sonntag! An die Viernheimer Bevölkerung! Unſer Gauleiter Pg. Sprenger erläßt an die geſamte Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗ Naſſau folgenden Aufruf: „Am 7. März 1936 gab der Führer dem Reiche ſeine Wehrhoheit wieder, und deutſche Truppen marſchierten auf ſeinen Befehl zum erſten Male ſeit dem Zuſammenbruch in das ehemals entmilitariſierte Gebiet. Das deutſche Volk dankte dem Führer in der darauffolgenden Wahl damit, daß es ſich einmütig zu Adolf Hitler und ſeiner Be⸗ wegung bekannte. Zum Gedenken dieſes ſchickſalhaften Tages grüßt die geſamte Bevölkerung des Gaues Heſſen⸗Naſſau den Führer mit den Fahnen des Dritten Reiches. Am 7. März 1937 Flaggen heraus!“ Ich bitte die geſamte Bevölkerung von Viernheim, dem Rufe unſeres Gauleiters zu folgen und ihre Häuſer feſtlich zu beflaggen. Heil Hitler! Franzke, Ortsgruppenleiter. Deutsche Truppen marjchieren ins ehemals bejetzie Gebiet! Groß iſt die Zeit, in die wir hineingeſtellt ſind, und groß iſt das Erleben der Tage, Mo⸗ nate und Jahre im neuen herrlichen Deutſch⸗ land! Wer glaubte denn noch in Deutſchland an ein Auferſtehen ſeines Vaterlandes zu Ehre und Freiheit, zu jenen herrlichen Tugenden des Soldatſeins, die uns von dem Tage ab, wo wir das ſoldatiſche Ehrenkleid anzogen, ſtets eine Erinnerung bleiben werden. An dieſe Zeiten dachten wir voll Wehmut zurück, als dem deutſchen Volke nach dem Zuſammenbruch 1918 ſeine Ehre genommen wurde, denn der deutſche Soldat hatte in Ehren ſeine Heimat verteidigt. Und ein Frontſoldat war es, der uns dieſe Ehre wieder gab: Adolf Hitler verkündete vor zwei Jahren am 16. März die allgemeine Wehrpflicht— und am 7. März vor Jahres⸗ friſt marſchierten unſere herrlichen Truppen wieder in das ehemals beſetzte Gebiet, in ihre alten Garnifonen! Ganz Deutſchland ju⸗ belte dem Führer zu, der dem ganzen geeinten Volke wieder ſeine Wehrhoheit gab. Wir danken es an dieſem Erinnerungstage dem Führer durch das Hiſſen der kämpferi⸗ ſchen Symbole des neuen Deutſchland und ge⸗ denken in Ehrfurcht der toten Kämpfer der Be⸗ Amtliches Ergebnis ber Verdunkelungsübung Die zweite Verdunkelungsübung in Viern⸗ heim iſt vorüber. Zum erſten Mal wurde die 1. Verdunkelungsſtufe, die„eingeſchränkte Be⸗ leuchtung“ geübt. Hierzu mußten wir folgen⸗ des feſtſtellen: a) Eingeſchränkte Beleuchtung Trotz genügender Aufklärung durch das Merkblatt des Kreisamts Heppenheim und mehrfacher Artikel in dieſer Zeitung, war ſich die Bevölkerung, beſonders die Ladenbeſitzer über die Vorſchriften der eingeſchränkten Be⸗ leuchtung nicht im Klaren. Mehrfach mußten die Kontrollorgane eingeſetzt werden, damit die Schaufenſter und die Lichtreklame abgeblendet wurden. Wir machen deshalb nochmals darauf aufmerkſam, daß für die Bevölkerung ein Un⸗ terſchied zwiſchen eingeſchränkter Beleuchtung und völliger Verdunkelung nicht beſteht. Es iſt alſo ſofort bei Beginn der eingeſchränkten Beleuchtung ſo abzublenden, daß kein Licht⸗ ſtrahl mehr nach außen fällt. Die Straßenbe⸗ leuchtung iſt auf das mögliche Mindeſtmaß zu beſchränken. Fahrzeuge fahren mit Standlicht. Die eingeſchränkte Beleuchtung wird im Ernſt⸗ falle allabendlich bei Eintritt der Dunkelheit angeordnet. Die völlige Verdunkelung tritt erſt bei direkter Fliegergefahr ein. Wir glauben, daß nun hier genügend Aufklärung geſchaffen wurde und keine Zweifel mehr vorhanden ſind. b) Völlige Verdunkelung 2. Verdunkelungsſtufe Als 19.30 Uhr die Straßenlampen verlöſch⸗ ten und die völlige Verdunkelung einſetzte, konnte man mit wenig Ausnahmen feſtſtellen, aß die Fenſter gut abgeblendet waren. Die einen Mängel, die zu beanſtanden waren, ollen wir hier nochmals hervorheben. Obwohl in den Aufklärungsartikeln wieder⸗ huet darauf aufmerkſam gemacht wurde, wa⸗ ren mehrmals die Hof- und Dachfenſter ſchlecht, ja manchmal überhaupt nicht abge⸗ blendet. Man geht ſcheinbar von dem falſchen Grundfatz aus, nur die Räume zu verdunkeln, die man von der Straße aus einer Kontrolle unterziehen kann. Durch dieſe Nachläſſigkeit kann im Ernſtfall die Aufmerkſamkeit feind⸗ licher Flieger leicht auf unſeren Ort gelenkt werden. a Weiterhin haben wir feſtgeſtellt, daß wie⸗ derholt ein nicht abgeblendetes Zimmer be⸗ treten und das Licht angedreht wurde. Hat die Kontrolle die Familie auf dieſes falſche Verhalten aufmerkſam gemacht, ſo wurde im⸗ mer erklärt,„das war ja nur einen Augen⸗ blick, das kann doch nicht ſchlimm ſein.“ Doch das iſt ſchlimm, weil auch ein kurzes Auf⸗ blitzen einer Lichtquelle die Flieger auf unſeren Ort aufmerkſam macht. Man ſchließt deshalb in allen Zimmern die Läden, hierdurch iſt jedem unliebſamen Auffallen vorgebeugt. Auch die Stallfenſter waren mehrmals ſchlecht oder überhaupt nicht abgeſchirmt. Hier muß in Zukunft ebenfalls mehr Sorgfalt ver⸗ wendet werden. Die Hoflampen dürfen wäh⸗ rend der Verdunkelung nicht eingeſchaltet wer⸗ den. Ebenſo iſt es verboten, die Fenſter zu öffnen, um ſich die dunkle Gegend zu be⸗ trachten. Zum Schluſſe machen wir beſonders die Ladenbeſitzer darauf aufmerkſam, die Ober⸗ lichter der Schaufenſter gut abzublenden oder die Lampe im Laden mittels ſchwarzer Schutz⸗ kappe abzuſchirmen. Wir wollen auch nicht i darauf hinzuweiſen, daß dieſe Verdunkelungsübungen immer und immer wieder geübt werden, und daß die nächſte Verdunkelungsübung vielleicht unverhofft, alſo ohne Voranzeige durchgeführt wird. Es empfiehlt ſich deshalb, das Verdun⸗ kelungsmaterial ſtets bereitzuhalten. Viern⸗ heim hat auch diesmal ſeine Einſatzbereitſchaft gezeigt. Wir wollen das, was diesmal noch nicht vollkommen war, das nächſte Mal ver⸗ beſſern, damit ein hundertprozentiger Erfolg erreicht wird. Luftſchutz iſt Selbſtſchutz! Luftſchutz iſt Lan⸗ desverteidigung! Polizeiamt Viernheim J. V.: Steinmann wegung, wenn das Hakenkreuz im Winde flat⸗ tert, daß ſie durch ihr Blut uns wieder dieſes herrliche deutſche Vaterland erkämpften. Heil Hitler! Sonntag Lätare Im Volk gilt der morgige Sonntag Lätare, der auch Mitfaſten genannt wird, als erſter Frühlingsſonntag. Er kündet, daß wir der Oſterfreude entgegen gehen. Für den Jäger heißt es:„Lätare— das iſt das Wahre“, nämlich das Wahre mit dem Schnepfenſtrich. Auf ſeinem Durchzug durch unſer Land erlebt der„Vogel mit dem langen Geſicht“ ſeine Liebeszeit. Am Waldrand lauert der Jäger kurz vor der Abenddämmerung auf den Strich der balzenden Vögel und iſt ſtolz, wenn er einen der ſeltenen Vögel, der als Leckerbiſ⸗ ſen gilt, heranholen kann. Im Wonnegau, in Weinheim und Heidelberg, wird Lätare als „Sommertag“ im Sommertagszug der Ju⸗ gend begangen, wobei der Winter mit bunten Stecken ausgetrieben und ſeine Figur ſym⸗ boliſch verbrannt wird. Man wünſcht ſich einen blauen Himmel über dem feſtlichen Trei⸗ ben, das als Stabausfeſt in Worms und Horchheim und an der ſüdlichen Bergſtraße noch Heimat hat. NS. ⸗Kriegsopferverſorgung. Am Sonntag findet die diesjährige Jahreshaupt⸗ verſammlung im„Freiſchütz“ ſtatt. Die Be⸗ kanntgabe verſchiedener Neuerungen, die ſich zum Beſten der Kameraden und Kameraden⸗ frauen auswirken, dürften das Erſcheinen aller zur Folge haben. Gemeinnützige Baugenoſſenſchaft V'heim * Wie wir von unterrichteter Seite erfah⸗ ren, nimmt demnächſt die Gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft Viernheim wieder ihre Bau⸗ tätigkeit auf. Verhandlungen über die weitere Durchführung von Siedlungshäuſern ſind be⸗ reits im Gange und wird dieſe Aufgabe be⸗ ſchleunigt durchgeführt werden. Auch von privater Seite iſt das Bauintereſſe ſehr groß und dürften auch hier eine Reihe Häuſer in der kommenden Bauperiode erſtellt werden. Wir kommen demnächſt an dieſer Stelle nochmals ausführlich auf dieſe Angelegenheit zurück. Das Wetter. Die derzeitige Luftdruck⸗ verteilung über Europa begünſtigt ſowohl die Zufuhr kalter Luft aus Innerrußland als auch der Meeresluft aus ſüdlichen Richtungen. Das Zuſammentreffen der beiden verſchiedenartigen Luftſtrömungen über Deutſchland bedingt auch bei uns Unbeſtändigkeit und Niederſchlagsnei⸗ gung.— Samstag: Vielfach dunſtig und meiſt bewölkt, ſowie weitere Niederſchläge, Tempe⸗ raturen meiſt über Null, veränderliche Winde. — Sonntag: Wieder mehr veränderliche Be⸗ wölkung, jedoch immer noch Unbeſtändigkeit. Wer hal die Norwegenfahrt der Koͤß gewonnen? Das Monatsprogramm der NSG.„Kraft durch Freude“— Gaudienſtſtelle Heſſen⸗Naſ⸗ ſau— für März iſt ſoeben erſchienen. Außer mehreren Bilderſeiten, einem ausführlichen Bericht über die Gaukulturtagung in Wies⸗ baden, enthält das Programm eine Stellung⸗ nahme des BDM. zur Zuſammenarbeit mit der KdF., aber auch eine Reihe von Betrach⸗ tungen über die Bedeutung des Liedes in der Betriebsgemeinſchaft, die Abendſingewochen, die Dorfverſchönerungsaktion und den Sport im Betrieb. Vom Wandern und Muſizieren wird uns ebenfalls etwas geſagt. Wichtig jedoch im Augenblick iſt die Rück⸗ ſeite des Märzprogrammes! Denn hier iſt die Gewinnliſte der Verloſung aufgezeichnet, die mit dem Februarheft verbunden war. Da iſt die Frage noch offen, wer all die Fahrten und Bücher gewonnen hat. Es ſei deshalb geraten, daß ſich jeder Arbeitskamerad bei ſeinem Orts⸗ und Betriebswart das März⸗ programm holt.— Die Gewinner der Fahr⸗ ten uſw. werden gebeten, ſich bei der Kreis⸗ dienſtſtelle Heppenheim der NSG.„Kraft durch Freude“ zu melden. 0 Die 2 Geſchichte vom Tyras Alſo, da hatte ich mal ein Hündchen namens Tyras. Mit Ia Stamm⸗ baum, ein echter, quicker Airedale⸗Terrier („Haſes Erdöl“, nannten ihn die Leute...) Was ich mit dem erlebte? Na— darüber am Montag! * der eigenen Soldatenzeit auf, Pflanzt Obftbäume! Wo du haſt Raum, Pflanz' einen Baum, Und pflege ſein, Er bringt dir's ein! So heißt ein altes Wort, deſſen Wahrheit jeder gepflegte Obſtbaum unter Beweis ſtellt. Ja, wir ſollen Obſtbäume pflanzen, denn nach einigen Jahren werden ſie Früchte bringen und uns die Arbeit reichlich lohnen. Bei einem Gang durch die Fluren finden wir viele weit⸗ ſichtige Grundſtücksbeſitzer mit dieſer ſegens⸗ reichen Tätigkeit beſchäftigt. Hier werden alte, ausgediente Bäume gefällt, dort junge Bäum⸗ chen geſetzt und vielerſeits Vorkehrungen zur Schädlingsbekämpfung getroffen. So konnte man dieſe Woche beobachten, wie im Auftrage der Gemeindeverwaltung die Obſtbäume der Lampertheimerſtraße mit einer großen Spritze mit einem Schädlingsbekämpfungsmittel ein⸗ geſpritzt wurden.(Wir verweiſen auf die heu⸗ tige Bekanntmachung betr. Schädlingsbekämp⸗ fung im Obſtbau, die von der Bürgermeiſterei erlaſſen iſt. Die Nichtbefolgung der Anord⸗ nungen hat neben Durchführung der notwen⸗ digen Maßnahmen auf Koſten der Baumbe⸗ „ſitzer, auch deren Beſtrafung zur Folge). Viele Siedler der Wormsheck⸗Siedlung ha⸗ Obenwälder jchajjen das neue WS W⸗Abzeichen Für die 6. Reichsſtraßenſammlung am 6. und 7. März 1937 werden vornehmlich im Gau Heſſen-Naſſau die Abzeichen hergeſtellt Die Nachkriegs⸗ und Inflationszeit brachte der Elfenbeinſchnitzerei in Erbach einen unge⸗ ahnten Auftrieb. Neue Betriebe ſchoſſen aus dem Boden. Im Herbſt 1922 zählte man in Erbach und Umgebung 140 Betriebe mit 1200 Arbeitern. Mit der Währungsſtabiliſierung fand dieſe Scheinblüte ein jähes Ende, jedoch erholte ſich das Gewerbe verhlätnismäßig ſchnell wieder, bis im Sommer 1930 die Schnitzerei aufs neue von einem ſchweren Schlag getroffen wurde. Die neue Zollverordnung der Ver⸗ einigten Staaten machte die Einfuhr aus Deutſchland unmöglich. Hinzu kam die Kon⸗ kurrenz billig produzierender Länder mit nied⸗ riger Währung und geringen Arbeitslöhnen. Da kam dem Elfenbeingewerbe im Oden⸗ wüldin Geſtalt mehrerer Aufträge der Reichs⸗ führung des Winterhilfswerkes ein Retter. 116 Betriebsinhaber mit 1 200 Gefolgſchafts⸗ mitgliedern fanden Monate hindurch durch die Herſtellung des„Edelweiß“ Arbeit und Brot. Der Winter 1935⸗36 brachte neue Ar⸗ beit durch die Beſtellung der„Narziſſe“, und auch in dieſem Winter entfiel ein großer Teil der für die 6. Reichsſtraßenſammlung benötig⸗ ten Abzeichen(Marguerite mit Glückskäfer) auf den Erbacher Bezirk. Die Aufträge waren umſo willkommener, als ſie gerade in die ſtille Zeit fielen und dadurch ſaiſonmäßig bedingte Entlaſſungen verhüteten. Aber nicht in Erbach allein arbeiteten frohe Hände an den WHW.⸗Margueriten. Ein gro⸗ ßer Auftrag entfiel auf die Ober⸗Ramſtädter Kamminduſtrie, auf die Schnitzereibetriebe in Geislingen a. d. Steige, auf Oberbayern und Baden. Ein friſcher Wetteifer entbrannte überall, um nur das Beſte im Kampf gegen Hunger und Kälte zu ſchaffen. Die reizende Marguerite mit dem roten Glückskäfer und ihren Blütenblättchen wird ſich zweifellos raſch Millionen begeiſterter Freunde erwerben und helfen, das Winterhilfswerk 1936⸗37 zu einem erfolgreichen Abſchluß zu führen. * Anzere Solbaten Seitdem in unſerer näheren Heimat durch die Tat des Führers wieder Soldaten ſind, kommen ſie auch des öfteren durch unſeren Ort. Jung und Alt nimmt daran Anteil. Be⸗ ſonders ſchön, wenn gerade Mittagspauſe iſt. Dann ſieht man die alten Soldaten, wie ſie fachmänniſch von Gefährt zu Gefährt gehen, das Neue, das ſie noch nicht kennen, prüfenden Blicken unterziehen, die Feldküche unterſu⸗ chen, dann wird ein Wort gewechſelt mit dem Koch, mit der Mannſchaft, auf einmal ſind ſie mitten drin. Da leben Erinnerungen aus f, es wird er⸗ zählt von der Garniſon, vom Hauptmann, vom Feldwebel, von den Kameraden und gar bald iſt man im Kriege und erzählt und er⸗ zählt. Die älteren Jungen des Dorfes ſtehen drum herum, hören geſpannt zu, muſtern Pferde, Gewehre, Torniſter, alles Dinge, die einen rechten Jungen intereſſieren. Etwas im Hintergrund ſtehen die Frauen und Mädchen und ſchauen zu, was ſich da alles tut. Aber erſt die Sechs- bis Achtjährigen, die ſind nicht mehr zu halten. Sie vergeſſen die Schular⸗ beiten, laſſen alles ſtehen und liegen, ſogar das Eſſen iſt Nebenſache. Alles wird mit einer ben ebenfalls gleich die Gelegenheit wahrge⸗ nommen, in ihren Gärten Obſtbäume zu pflanzen. In der Viernheimer Gemarkung finden wir noch recht viele Felder, auf welchen Obſt⸗ bäume ſtehen könnten. Auch die Beſitzer der Siedlungsäcker ſollten ſich, nachdem die Aecker im Laufe der Zeit in ihr Eigentum übergehen, die Gelegenheit nicht entgehen laſſen, Obſt⸗ bäume zu pflanzen, um ſo die Rentabilität ihrer Grundſtücke zu heben. Ja, es iſt ſogar eine heilige Pflicht aller Grundbeſitzer, durch Ausnutzung aller gegebenen Möglichkeiten mit⸗ zuhelfen, die Ernährung unſeres Volkes ſicher⸗ zuſtellen, wozu die Obſtbaumpflanzung ein gut Teil beiträgt. Werden doch viele Tauſende von Mark für Obſteinfuhr an das Ausland abgegeben. Deshalb: Auf jeden freien Raum, pflanz' einen Baum! Die ortsanſäſſigen Gärtner bzw. Fachleute, denen man am beſten das Anpflanzen über⸗ läßt, gehen gewiß gerne mit Rat und Tat zur Seite, und werden für die entſprechende Lage und Art des Bodens des zu bepflanzenden Grundſtücks, die zweckmäßigſten Bäume aus⸗ wählen. Jetzt iſt die Zeit zur Neuanpflanzung! Darum: pflanzt Bäume! ehrfürchtigen Scheu beſtaunt, bis endlich einer den Mut faßt und die Soldaten etwas fragt. Dann iſt der Bann gebrochen. Dann wird die⸗ ſes und jenes befühlt und betaſtet, man ver⸗ ſucht einen Stahlhelm aufzuſetzen. Jetzt nimmt das Fragen kein Ende. Ach, wie ſtolz ſind alle, ob Bub oder Mädel, wenn ſie miteſſen dürfen, o wie das ſchmeckt! Dann darf man ſich vielleicht noch auf den Wagen ſetzen oder gar auf einem Pferd reiten.— Und wie trau⸗ rig ſehen ſie darein, wenn Kommandos ertönen, die Soldaten antreten, abmarſchieren, wegfahren. Kilometerweit laufen ſie nebenher, werden nicht müde. Erregt kommen ſie nach Hauſe und erzählen, erzählen. Es nimmt kein Ende, das Erlebnis war zu groß und ſchön. Ein Jahr iſt morgen verfloſſen, ſeitdem der Führer dem Reiche wieder ſeine Wehrfreiheit gab, ſeit unſere Soldaten in die ehemals ent⸗ militariſierte Zone einmarſchiert ſind. Wie in allen deutſchen Landen, werden auch in un⸗ ſerer Gemeinde am Sonntag zum Dank und Gruß an den Führer an allen Häuſern die Fahnen des Dritten Reiches wehen! Am 6. und 7. März ſammeln SA., SS., NSKK. und Reichs⸗ bund der Kinderreichen in der 6. Reichs⸗ ſtraßenſammlung! Geſchäftliches Beilagenhinweis. Dieſer Ausgabe liegt eine Beilage der Staatlichen Lotterie⸗ Einnahme Fengler, Berlin C 25, Prenz⸗ lauerſtraße 1/2 bei, die wir unſeren Leſern zur beſonderen Beachtung empfehlen. Schweres Unglück im Kanaliſa⸗ tionsſchacht Ein bedauerlicher Unglücksfall ereignete ſich am Freitagvormittag gegen 9 Uhr in einem Schacht der Städtiſchen Kläranlage in der Sandhofer Straße, wobei der Tod eines bra⸗ ven Arbeitsmannes zu beklagen iſt, während ſeine zwei Arbeitskameraden durch das Gas, das ſich im Schacht gebildet hatte, Vergiftun⸗ gen davontrugen und in das Krankenhaus ein⸗ geliefert werden mußten. Wie weiter mitgeteilt wird, konnte das brave Opfer der Arbeit, der Kanalarbeiter Weiß, nach ſtundenlangem Suchen in der Nähe der Zeppelinſtraße, alſo za. eineinhalb bis zwei Kilometer von der Unfallſtelle entfernt, geborgen werden. Für ſeine beiden Arbeitskameraden Gänsmantel und Hettinger, die ſich in ſorgfältiger Be⸗ handlung im Städtiſchen Krankenhaus be⸗ finden, beſteht glücklicherweiſe keine Lebens⸗ belahn— Der ſchreckliche Unfall, der einem raven Arbeitsmanne das Leben koſtete, hat tiefe Anteilnahme erweckt. Es iſt zu hoffen, daß die Entſtehungsurſache möglichſt bald er⸗ mittelt wird. Lampertheim. Herr Apotheker Eduard Feldhofen 2. konnte ſein 50jähriges Be⸗ rufsjubiläum begehen. Er ſteht heute im 67. Lebensjahre. Er begann ſeine Laufbahn mit einer Zjährigen Lehrzeit in der väterlichen Apotheke in Lampertheim. Herr Feldhofen iſt noch durch ſeine botaniſchen Studien weithin bekannt geworden. Seine Forſchungen auf die⸗ ſem Spezialgebiet wurden durch die Verleihung der Ehrenmitgliedſchaft vom Verein für Na⸗ turkunde in Mannheim gewürdigt. Er grün⸗ dete den Obſt⸗ und Gartenbauverein in Lam⸗ pertheim, den er in einer Reihe von Jahren durch praktiſche Vorträge und Beiſpiele zu großer Leiſtungsfähigkeit führte. Im vergan⸗ genen Monat wurde er zum Ehrenvorſitzenden dieſes Vereins ernannt. Weinheim. Mittwochmittag ſtreifte auf der Bergſtraße während des Ueberholens ein Perſonenkraftwagenanhänger aus Bensheim, einen Motorradfahrer aus Zotzen bach, ſodaß dieſer zur Seite geſchleudert wurde. Der Mo⸗ torradfahrer trug erhebliche Kopfverletzungen davon, das Motorrad wurde beſchädigt. Einbrecher kommen durch die Decke In einer der letzten Nächte wurde in ein Schuhgeſchäft an der Konſtabler Wache in Frankfurt eingebrochen. Die bisher unbe⸗ kannten Täter ſind nach dem Aufbrechen einer Tür in eine über dem Schuhgeſchäft liegende Werkſtatt eingedrungen. Dort bohrten ſie ein Loch durch die Bretter des Fußbodens, ent⸗ fernten die gelöſten Stücke und den Mörtel und ſtiegen durch die Oeffnung in den darun⸗ terliegenden Laden. Nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen haben die Einbrecher etwa 30 Paar Herrenſchuhe entwendet. Außerdem ſchleppten Ewelenxlei Maß? Vor fünf Jahren konnte man von einer Bettlerplage in Deutſchland reden. Das Reich des Führers hat ſchnell damit aufgeräumt. Millionen fanden Arbeit und für die Not⸗ leidenden wurde großzügig geſorgt. Wir ken⸗ nen kaum noch Bettelei. Nun, ſeien wir ehr⸗ lich, wenn die Bettelei aus Not auch ver⸗ ſchwunden iſt, blieb doch eine andere Bettelei aus Bequemlichkeit, eine Bettelei von Leuten, die es nicht nötig haben und die es auch weit von ſich weiſen würden, wenn man behaupten ſollte, ſie wären Bettler. Wir wollen ihnen gerne glauben, daß ſie eine Bitte„um eine kleine milde Gabe“ nicht über die Lippen bringen würden und daß ſie empört ſein wür⸗ den, wollte ihnen einer 5 oder 10 Pfennige als Geſchenk anbieten. Aber wo iſt denn da der Unterſchied bei dem Raucher, der niemals Feuer bei ſich hat und ſich ſtets auf die anderen verläßt, oder bei jenem anderen Mann, dem immer gerade eine Zigarette fehlt? Streichhölzer und Zi⸗ garetten koſten auch Geld! Und wo iſt der Unterſchied bei dem Mann im Theater und bei ſonſtigen Veranſtaltungen, der ſelber keine Programme kauft, uns aber das unſerige ab⸗ leiht, bei dem Mann auf den Sportplätzen größerer Städte, der uns mal ſchnell unſere Zeitung mit den Mannſchaftsaufſtellungen uſw. ableiht? Oder bei dem freundlichen Rei⸗ ſenden, der den Zeitungshändler mit ſeinem lauten Ausruf der letzten Blätter nicht beach⸗ tet und uns eine Viertelſtunde nach der Ab⸗ fahrt bittet, mal einen Blick in unſere Zeitung tun zu dürfen? Gewiß, ein Streichholz, eine Zigarette, ein Bogen von unſerer Zeitung, das ſind alles keine großen Werte, ſondern Sachen, die Pfennige oder Teile davon koſten. Gerade darum kann ſie ſich jeder ſelbſt be⸗ ſchaffen. Zumal jeder von den gemeinten Leu⸗ ten ſchon vorher weiß oder wiſſen könnte, daß er die Sachen brauchen wird, der Raucher, weil ſein Glimmſtengel nicht von ſelbſt zündet, der Sportplatzbeſucher, weil er ohne den Zet⸗ tel nicht weiß, wer ſpielt, und der Leſeluſtige, weil man ohne Zeitung ſowieſo nicht aus⸗ kommt. Wer ſich aber einmal die Mühe macht zu beobachten, wird finden, daß es immer die⸗ ſelben ſind, die„heute ausnahmsweiſe“ kein Feuer bei ſich, keine Zigarette mehr, das zweite Blatt von der Zeitung noch nicht ge⸗ leſen oder ein ähnliches Anliegen haben. Sollte man ſie deshalb nicht ſo behandeln, wie es ein allerdings als Sonderling auch bekannter Berliner Bühnenkünſtler mit Erfolg tat? Der pflegte auch ſolche Anforderungen milden und ernſten Geſichts zu erwidern:„Ich verſtehe, aber mit mir können Sie offen reden. Hier haben Sie 5 Pfennige. Ich weiß, wie ſchwer es iſt, wenn man beſſere Tage geſehen hat.“ Und einem anderen Herrn, von dem zur Ge⸗ nüge bekannt war, daß er immer gerade ein Blatt Zeitung geliehen haben wollte, brachte jemand eine Zeitung mit, ging auf ihn zu, kam ſeiner Anrede zuvor und ſagte:„Ich weiß, was Sie wollen, Sie brauchen mich heute nicht erſt zu bitten. Aber meine heutige Zeitung brauche ich noch ſelber. Ich habe Ihnen eine von voriger Woche mitgebracht, von der Sie ſicher die eine oder andere Seite noch nicht geleſen haben.“ Und als er einmal mit einem Berufskameraden, der ſtets um Feuer ver⸗ legen war, Straßenbahn fuhr, ſagte er plötz⸗ lich laut zum Schaffner:„Heute zahlt der Herr da für mich von ſeinem Streichholz⸗ konto“. Das kann ſich nun nicht jeder von uns erlauben. Aber ob wir uns nicht ruhig ein Herz faſſen und die„Gewohnheits⸗Zer⸗ ſtreuten“ mal launig belehren, wie ihr Ver⸗ halten auf manchen anderen wirkt? eee 3 7 75 5 ——— Aus Stadt und Land auch die Diebe noch die Regiſtrierkaſſe vom Laden in den Hinterraum, brachen ſie dort auf und entnahmen das Wechſelgeld im Be⸗ trage von etwa 20 Mark. Vierzig Schweine ſchwarz geſchlachtet Die Große Strafkammer Frankfurt verwarf die Berufung des 26jährigen Jean Schreiber, der vom Schöffengericht wegen gewinnſüchtiger Urkundenfälſchung zu fünf Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt worden war. Der Angeklagte, der im Geſchäft 5 Vaters arbeitete, hatte 40 auswärts gekaufte Schweine ſchwarz ge⸗ ſchlachtet und das Fleiſch mit einem ſelbſtge⸗ fertigten Stempel verſehen, wodurch der An⸗ ſchein erweckt wurde, als habe das Fleiſch die Trichinenſchau paſſiert. In der Berufungs- verhandlung kam übrigens zur Sprache, daß im Schlachthof bei 600 000 Schweineſchlach⸗ tungen nur in einem einzigen Fall Trichinen eſtgeſtellt wurden. Nach Verkündung der Ent⸗ cheidung wurde der Angeklagte ſofort in Haft genommen. Der Wilderer und ſein Anhang Mit dem Feldhüter unter einer Decke In einer Verhandlung vor dem Frankfur⸗ ter Einzelrichter kam das Schickſal eines Eh⸗ renfeldhüters zur Sprache, von dem kürzlich bekannt wurde, daß er einem Wilderer den Rat gab, ſein Gewehr zu verſtecken, da am nächſten Tag die Polizei zur Hausſuchung ſich bei ihm einfinden werde. Der Ehrenfeldhüter wurde darauf hin verhaftet und erhängte ſich. Der Wilderer, der auf Haſen ſchoß, bekam im Wege des Strafbefehls eine dreimonatige Ge⸗ fängnisſtrafe zudiktiert. Er nahm die Strafe an.— Mutterliebe eines Schafes Von der Herde des Stadtſchäfers zu Bad Mergentheim gebar ein Mutterſchaf un⸗ terwegs ein Lämmlein, das aber tot zur Welt kam und auf einer Wieſe liegen gelaſſen wurde. Als es Abend geworden und ein kleiner Türſpalt des Stalles offen geblieben war, entſchlüpfte das um ſein Junges trauernde Schaf, wanderte ganz allein den weiten Weg zurück bis zur Geburtsſtätte und ſuchte dort ſein totes Lämmchen auf. Es blieb die ganze Nacht bei ihm und auch noch den anderen Tag über, bis es daheim vermißt und zurück⸗ geholt wurde. Der Schäfer gab ihm dann ein anderes von einer Zwillingsgeburt ſtammen⸗ des Lämmchen, das es jetzt mütterlich betreut. Vom eigenen Fuhrwerk über⸗ fahren In Bingert bei Bad Kreuznach wollte der 38jährige Schuhmacher Jakob Bräunling in einer ſteil abfallenden Straße einen mit Holz beladenen Wagen ohne Zugtiere nach ſeiner Wohnung bringen. Seine Frau, die ihm dabei half, konnte offenbar die Bremſe nicht rechtzeitig anziehen. So geriet der ſchwere Wagen ins Rollen und ſauſte die ſteile Straße hinab. Bräuning, der den Wagen an der Deich⸗ ſel lenkte, ſtürzte und fiel unter die Räder. Der ſchwere Wagen ging ihm über beide Beine. Mit ſchweren Knochenbrüchen und ſonſtigen Verletzungen wurde der Mann geborgen. Die Elfenbeinſchnitzer von Erbach und Ober⸗Ramſtadt haben das Abzeichen für die 6. Reichsſtraßenſamm⸗ lung hergeſtellt. Opfertod eines ſtummen Mädchens In Aufhauſen in Württemberg brach in einem Haus Feuer aus, in dem eine Frau mit ihren elf Kindern ſchlief. Das älteſte Kind, ein 16jähriges von Geburt an ſtummes Mäd⸗ chen, wachte während des Brandes auf. Es weckte die Mutter und die Geſchwiſter und ermöglichte dadurch deren Rettung. Bei den Rettungsarbeiten erfaßten jedoch die Flammen das Hemd des Mädchens, worauf ſich das Kind in ſeinem Schrecken wieder ins Bett legte. Mit ſchweren Brandwunden und einer Rauchvergiftung wurde die junge Retterin von lebungsverſuche blieben erfolglos. So hat das ſtumme Kind die Rettungstat mit dem Leben bezahlen müſſen. den Feuerwehrleuten aufgefunden. Wieder be⸗ Vater und Sohn gemeinſames Schickſal Bei der Vornahme von Waldarbeiten wurde in Salmünſter der Oberpoſtſchaffner i. R. Adam Groſch von einem 6— ereilt. Er war auf der Stelle tot. Eine ſeltſame Fügung des Schickſals wollte es, daß der Todesfall ſich am gleichen Tage unter den⸗ ſelben Umſtänden ereignete, an dem vor zwei Jahren der Sohn des Groſch ſtarb, der eben⸗ falls einen Herzſchlag erlitten hatte. Sport und Spiel Sportecho Zum erſten Mal nimmt morgen auch die Bezirksklaſſe an den Tſchammer⸗Pokalſpielen teil. Für die erſte Zwiſchenrunde ſind nach⸗ folgende Paarungen feſtgelegt worden: TV. Sulzbach— FV. Weinheim WV. Brühl— Kurpfalz Neckarau TV. Leutershauſen— Fortuna Heddesheim Germ. Friedrichsfeld— 08 Mannheim SC. Käfertal— Edingen Amicitia Viernheim— Bf TuR Feudenh. Auf dem Waldſportplatz empfängt alſo un⸗ ſere Amicitia als erſten Pokalgegner den VfTuR. Feudenheim. In den Verbandsſpie⸗ len ſtehen beide Vereine mit gleicher Punktzahl in der Tabelle nebeneinander und wird Feu⸗ denheim alles aufbieten, ſich für ſeine im letzten Heimſpiel erlittene 2:3⸗Niederlage zu revanchieren. Doch auch unſere Amicitia hat den Verluſt des Verbandstreffens auf eigenem Platze wieder gut zu machen, ſodaß ein ſehr intereſſanter Kampf zu erwarten iſt. Gerade Pokalſpiele haben von jeher eine beſondere Note und den Amiciten ſchon ſchöne Erfolge gebracht. Hoffen wir, daß auch dieſes Mal wieder ein Sieg verzeichnet werden kann und dadurch die Teilnahme an der nächſten Runde erreicht wird.— Im Vorſpiel ſtehen ſich unſere Jungliga gegen Erſatzliga gegenüber. * Spori des Turnvereins Fußball⸗Freundſchafts piel auf dem Sportfeld an der Lorſcherſtraße! Am morgigen Sonntag, nachmittags 3 Uhr, empfängt die 1. Fußballelf des hieſigen Turn⸗ vereins den FV. Laudenbach. Wenn die Gäſte⸗ elf auch der Kreisflaſſe angehört, ſo iſt doch ein ſchönes Spiel zu erwarten, denn die Lei⸗ ſtungen der letzten Zeit und die Reſultate, welche Laudenbach gegen ſpielſtarke Vereine er⸗ zielte, bürgen dafür. Vorher 2. Mannſchaften. Mannſchaftsaufſtellungen: 1. M.: Beikert; Kühlwein, Schmitt; Unrath, Se, Bergmann; Helfrich K., Jakob Gg., Stumpf 1, Stumpf 2, Helbig Joh. 2. M.: Knapp K.; Hoock H., Mandel K.; Mandel Ad., Effler Ad., Helfrich Jos.; Buſalt Edm., Heckmann Gg., Kempf Fritz, Mandel Jak., Jöſt Gg. Die Handballer des Turnvereins fah⸗ ren zur Austragung ihres vorletzten Pflicht⸗ ſpiels nach Handſchuhsheim, wo ſie einen nicht leichten Kampf zu beſtehen haben werden.— Spieler und alle diejenigen, die mitfahren wollen, müſſen ſich zwecks Regelung der Fahr⸗ preisermäßigung unbedingt 20 Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof einfinden, im ande⸗ ren Falle ſie den vollen Fahrpreis entrichten müſſen. Die Kreismeiſteriitel der Degen und Frauen⸗FJechter werben in Viernheim ausgejochten! Die Gemeinde ſtiftet Ehrenpreiſe für die Sieger! J. Müller⸗Viernheim Titelverteidiger Aus Anlaß ſeines fünfjährigen Beſtehens hat der Fechtklub v. 1932 Viernheim die Ausrichtung der Kreismeiſterſchaften im De⸗ gen und Frauen⸗Florett der Bezirks⸗ und Gauklaſſe übertragen bekommen. Der Fecht⸗ ſport hat im Fechtklub Viernheim in der Ge⸗ meinde Viernheim ſeine Pflegeſtätte gefunden und kann Viernheim mit Stolz zu den we⸗ nigen Landgemeinden gerechnet werden, in welchen der Fechtſport— aber leider von nur Wenigen— ausgeübt wird. Umſo erfreulicher waren die Erfolge, die bis heute Viernheimer Fechter erringen konnten. Fechtleiter Jung hat es verſtanden, in jahrelanger Arbeit nicht nur in einer Waffe, ſondern in drei Waffen die Fechter vertraut zu machen. Im Degenfechten waren die Viernheimer immer beſonders ſtarke Gegner und iſt der Wunſch offengehalten, daß auch diesmal wieder Viernheims Farben ſieg⸗ reich ſein werden. Allerdings haben die beiden Viernheimer Müller und L. Knapp harten Widerſtand zu leiſten gegen hervorragende Fechter des Kreiſes Unterbaden, wie Erlen⸗ kötter, Weinheim, Iſſelhard und Merkle, TV. 1846 Mannheim, Luibrand und Bernius vom MFC. 84 Mannheim. Letzetrer war bereits Gaumeiſter des früheren Mittelrhein⸗Gaues. Zu dieſen Kämpen geſellen ſich die Nachwuchs⸗ ſechter, die zeigen werden, daß auch ſie eine gute Klinge führen. Bei den Frauen iſt Viernheim leider nicht vertreten, doch werden ſich hier die Viernhei⸗ mer Frauen und Mädchen ſpannende und in⸗ tereſſante Kämpfe anſehen können, die ihnen beweiſen werden, daß der Fechtſport gerade für die Frauen der gegebene iſt. Anmut der Bewegungen werden ſich mit Geiſtesgegenwart und zielſicherem Auge paaren und ſo ſchöne * 1 3 8 8. N* PP ͤ ͤ v—— 5 9 f und ritterliche Gefechte zu Wege bringen. Es werden ſich harte Kämpfe um die Plätze er⸗ geben, zumal hier die ehemalige Gaumeiſterin und Gauklaſſenfechterin Gunzer mit den vor⸗ jährigen Endrundenteilnehmern Wagner, Weinheim, Leimbach, Heidelberg, Meyer, To. 46 Mannheim, Müller, MFC. 84, zuſam⸗ mentrifft. Bei den Kämpfen der Männer wie der Frauen wird der Einſatz um den Sieg noch ſtärker ſein, da durch die von der Gemeinde Viernheim geſtifteten Ehrenpreiſe, der Kampf⸗ geiſt bedeutend verſtärkt wird. Die techniſche Leitung liegt in den Händen des Kreisfach⸗ amtsleiters P. Höfler, Mannheim, der mit ſeinem Kampfrichterſtab für reibungsloſen Ab⸗ lauf der Gefechte ſorgen wird. Ein Beſuch der Fechter im Ratskeller⸗Saal wird ſich daher für jeden lohnen, zumal der Eintritt äußerſt ge⸗ ring iſt. Beginn vormittags 9.30 Uhr. * Alärzenwetter- wie es jein joll Das Wetter des März iſt für das ganze Erntejahr von beſonderer Wichtigkeit; kein Wunder, daß faſt jeder Märztag im Volks⸗ glauben zum Lostag geworden iſt. Erſter März und Morgenrot— Ernte gut und gut das Brot! Siehſt vergeblich nach dem Star— o dann gibts ein ſchlechtes Jahr. Mit dem Regen will man im März nichts zu tun ha⸗ ben; er paßt ja auch nicht zur Vorbereitung der Saatbeete und der Felder. Am 9. März erhofft man„Donner und Blitz, der dem ganzen Land zu nütz“, und die„vierzig Rei⸗ ter“ am 10. März ſollen gar das Wetter auf vierzig Tage vorausbeſtimmen können. Iſt aber St. Gregor(12.) hell und klar, gibts ein gutes Obſtjahr; und St. Gertrud(17.) ſei ſehr ſonnig, denn dann„wirds dem Gärtner won⸗ nig“. Auch Hubert(20.) evrſpricht, wenn er freundlich iſt,„e guete Ernt'“, und die Gerſte, die Zwiebeln und Erbſen, die man am 21. März ſät, an St. Benedikt⸗Tag, die ſollen beſonders gut geraten. Der ſchönſte Tag aber muß der Marientag(25.) ſein, denn er will mit Helle und Klarheit den Erfolg des ganzen Erntejahres verraten. Sparkajje und bäuerliche Geloͤwirijchaft Aufgabe der deutſchen Geld⸗ und Kredit⸗ inſtitute iſt es, die für das Gedeihen der deutſchen Wirtſchaft erforderlichen Kapitalien zu ſammeln und fruchtbringender Verwendung zuzuführen. Auch die Sparkaſſen laſſen es ſich angelegen ſein, dieſem Ziel zu dienen. Ihre Arbeit iſt allen Berufsgruppen und Ständen gewidmet. Nicht zuletzt ſtellen ſie ſeit jeher ihre vielfältigen Einrichtungen auch den Angehörigen des Landvolkes zur Verfügung. Unter den rund 34 Millionen Sparbüchern, die von den Sparkaſſen treuhänderiſch ver⸗ waltet werden, ſind zu entſprechenden Teilen ſolche, die auf Bauern, Landwirte, Landar⸗ beiter und ſonſtige Angehörige des Nährſtan⸗ des lauten. Das deutſche Bauernſparbuch, eine Schöpfung der Sparkaſſen, iſt auf die beſon⸗ deren Bedürfniſſe des landwirtſchaftlichen Be⸗ reichs zugeſchnitten. Unter den 1,5 Millionen Hypotheken, die von den Sparkaſſen ausge⸗ liehen ſind, befinden ſich 435 000 landwirt⸗ ſchaftliche Hypotheken. Auch am kurzfriſtigen Perſonal(Betriebs)⸗Kredit iſt der ländliche Kreditnehmer beteiligt. Die enge Zuſammen⸗ arbeit zwiſchen deutſchem Bauern und Spar⸗ kaſſe ſetzt eine 160 Jahre zurückreichende Ent⸗ wicklung fort. Schon bei den erſten Sparkaſſen, die im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts entſtanden, nahmen neben anderen Berufs⸗ ſtänden auch Bauern und Landwirte tatkräftig fördernd Anteil. Die Sparkaſſe iſt heute wie früher ein Helfer des deutſchen Bauern in der Volksgemeinſchaft. Sommertagszug in Weinheim Die Anmeldungen von Gruppen und Feſt⸗ wagen für den am morgigen Sonntag ſtatt⸗ findenden Sommertagszug ſind wieder ſo zahl⸗ reich, daß der Zug in ſeiner Größe und Schön⸗ heit wohl nicht hinter dem des Vorjahres zu⸗ rückſtehen wird. Der Sommertagszug wird denſelben Weg wie im Vorjahre nehmen; es beſteht alſo die Möglichkeit, ihn in der Bahn⸗ hofſtraße zweimal an ſich vorüberziehen zu laſſen. Vom Balkon des alten Rathauſes am Marktpatz aus wird Hauptlehrer Konr. Frank die Anſprache an die Teilnehmer an dem Frühlingsfeſt halten. Alles iſt darauf einge⸗ ſtellt, dem erſehnten Frühling einen feſtlichen und frohen Empfang zu bereiten; nun bedarf es nur noch der guten Laune des Wettergottes. (Siehe Anzeige). Der Sieg iſt unſer! In der 6. Reichsſtraßenſammlung hilft jeder Deutſche noch einmal mit! Gottes bienſt⸗Oroͤnungen Evangelſſche Gemeinde Viernheim Katholijche Gemeinde Viernheim: 4. Faſtenſonntag Apoſtelkirche: 7½7 Uhr: hl. Meſſe 8 Uhr: hl. Meſſe 10 Uhr: Hochamt mit Predigt 1 Uhr: Chriſtenlehre für die Jünglinge 2 Uhr: Andacht; darauf Verſammlung des dritten Ordens. 8 Uhr: Faſtenpredigt. Marienkirche: ½9 Uhr: hl. Meſſe mit Predigt ½11 Uhr: Kindermeſſe 1 Uhr: Andacht für die Kinder Montag: 6.35 Uhr Requiem für den in Lernberg verſt. Andreas Baum 6.35 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Roos, Söhne gef. Krieger Franz und Lorenz 7.05 Uhr beſt. Amt für Nikolaus Adler 12., Ehefrau Appolonia geb. Winkenbach, Sohn gef. Krieger Michael und Tochter Barbara und Angehörige. Dienstag: 6.35 Uhr beſt. Amt für Valentin Kempf, Vater Georg Kempf 11., Schweſter Eva 7.05 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Mül⸗ ler geb. Pfenning, Sohn gef. Krieger Phil. Jakob Mittwoch: 6.35 Uhr Requiem für den in Boxbrunn verſt. Joh. Sebaſtian Grimm 7.05 Uhr beſt. Amt für die verſt. Schul⸗ kameraden, die 1891 aus der Schule kamen Donners: g: ö 6.35 Uhr Segensmeſſe für das verſt. Schul⸗ kind Willi Schwab g 7.05 beſt. E.⸗A. für Gg. Friedr. Martin 1. Ehefrau Sophie geb. Filbeck, deren in St. Avold verungl. Sohn Jakob und Angehörige Freitag. 6.35 Uhr beſt. Amt für Michael Butſch, Ehefrau Maria geb. Hoock, Sohn Georg, Schwiegerſohn Joh. Renner und Angehörige 6.35 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Berg⸗ mann, Eltern, Schwiegereltern 7.05 Uhr beſt. Amt für Joſeph Beyer, El⸗ tern, Schwiegereltern und Angehörige San:: 6.35 Uhr beſt. Amt für die Verſtorbenen und Gefallenen des Jahrgangs 86⸗87. 6.35 Uhr geſt. hl. Meſſe für Franz Mar⸗ tin 8., Georg Winkenbach 6. und Eliſ. Georgi 7.05 Uhr beſt. Amt für Anna Maria Hoock geb. Adler, Eltern und Schwiegereltern. Am Montag und Mittwoch iſt bei den Engl. Frl., am Dienstag u. Donnerstag bei den Barmh. Schweſtern hl. Meſſe. Dienstag und Freitag in der Marienkirche um 6.35 Uhr hl. Meſſe. Am nächſten Sonntag erfüllen die Frauen ihre Oſterpflicht. Um die Erfüllung dieſer Pflicht zu erleichtern, iſt am Freitag Gelegen⸗ heit zur hl. Beicht von 4— 7 Uhr. Es iſt zu⸗ gleich gemeinſame hl. Kommunion des 6. Schuljahres. Mädchen beichten Donners⸗ tag um halb 6 Uhr, Knaben Samstag um 2 Uhr. Mittwoch und Freitag halb 7 Uhr Faſtenandacht. Dienstagabend iſt Verſammlung für beide Abteilungen der Jünglingsſodalität. Da die Kollekte für die Erſtkommunikanten keinen beſonderen Erfolg hatte, wird gebeten, am heutigen Sonntag für die bedürftigen Erſt⸗ kommunikanten ein kleines Scherflein beizu⸗ tragen. Montagabend 8 Uhr: 1. und 2. Abteilung der Jungfrauen im Sälchen der Kirche. Achtet auf jaljche Fünjmarkjtücke! Obwohl in letzter Zeit wiederholt auf die im Umlauf befindlichen falſchen Fünfmark⸗ ſtücke hingewieſen wurde, iſt es bisher noch nicht gelungen, die Fälſcher zu ermitteln. Die Polizei macht die Erfahrung, daß das Pub⸗ likum, insbeſondere aber die Geſchäftsleute, im Zahlungsverkehr nicht die erforderliche Sorgfalt anwenden und ſomit dem Treiben der Falſchmünzer unbewußt Vorſchub leiſten. Die falſchen Fünfmarkſtücke kommen zur Zeit in zwei Arten vor. Bei der einen Art handelt es ſich um Weichmetallſtücke, die ge⸗ genüber den echten Stücken im Klang abwei⸗ chen. Sie haben einen dumpfen Klang und ſind durchweg 2—3 Gramm leichter als die echten Stücke. Die Umſchriftung am Rand iſt nur teilweiſe ſichtbar. Dieſe Stück tragen teils das Bild der Potsdamer Garniſonskirche, teils den Kopf des verſtorbenen Reichspräſidenten von Hindenburg. Den Stücken fehlt auch der dem echten Geld eigenartige Prägeglanz. Die andere Art der falſchen Fünfmarkſtücke 10 Sonntag, 7. März 1937 Vormittags 10 Uhr: Gottesdienſt Vormittags 11 Uhr: Kindergottesdienſt Montag, den 8. März, Kirchenchor Dienstag, den 9. März: Frauenabend. Mittwoch, 10. März: 5. Paſſionsgottesdienſt Freitag, den 12. März: Mädchenkreis. UFC. ͤ beſteht aus einer Silberlegierung und kommt nur mit dem Bildnis der Potsdamer Garni⸗ ſonskirche vor. Dieſe Stücke unterſcheiden ſich im Klang nicht von den echten, ſind jedoch ver⸗ hältnismäßig leicht daran zu erkennen, daß der Schwinge— vom Beſchauer aus geſehen— einen kleinen Metallauflauf aufweiſt, der quer über die ganze Schwinge nach rechts zeichen 1934/ A. In jedem Fall des Auftauchens dieſer Falſchſtücke wird um Benachrichtigung der Polizeidienſtſtelle gebeten. Außerdem werden auch ſachdienliche Angaben über verdächtige Perſonen von der Polizei entgegengenommen. Führen ſolche Mitteilungen zur Ermittlung von Falſchmünzern, ſo ſteht die Gewährung einer Belohnung in Ausſicht. SSS NS⸗Funk— Illuſtr. Beobachter— Brenneſ⸗ ſel— die nationalſozialiſtiſchen Wochen⸗ ſchriften gehören in jede deutſche Familie! YYY ͥ Vier nheimer Tonfilmſchau Achtung! Was gibts dieſe Woche im Central⸗Film⸗Palaſt? Weiber⸗Aegiment“ Ein friſch⸗fröhlicher und volkstümlicher Ufa⸗ Großfilm Jetzt paſſiert's! Das„Weiberregiment“ gedröhn, ſondern mit fraulichem Witz, frau⸗ lichem Mut und kecker Liſt! Das kann ja heiter werden! Ja, es gibt einen Heidenſpaß, liche Schläue und männlicher Trotz, Herrſcher⸗ gelüſte und Minneglück, Humor und Liebe, Witz und Liſt, Kartoffelknödel und Zacherl⸗ bräu, Wetitegeln und Tanzvergnügen, Gſtan⸗ z'ln und Kammerfenſterln— das alles einge⸗ fangen in ſaftigſter Bayernſtimmung, durch⸗ woben von fröhlichen Melodien, überſtrahlt vom ſchönſten blau⸗weißen Himmel—— das iſt„Weiberregiment“! Hier erlebt man ein⸗ mal den„Kampf der Geſchlechter“ in einer liebenswürdig heiteren Form, einmal von der vergnügteſten, natürlich humorvollen Seite ge⸗ ſehen!— Wenn Frauen regieren wollen, hört der Spaß auf? Im Gegenteil! Da fängt er erſt an! Das lehrt uns„Weiberregiment“! Ueberall zeigt man dieſes Ufa⸗Großfilm⸗ werk mit dem größten Erfolg. Zuerſt haben ſich die oberbayeriſchen Dirndln zum„Che⸗ ſtreik“ verſchworen— und jetzt kommen ſie gar als grimmes„Weiberregiment“!? Das kann ein Mordsgaudi werden! Wollts dabei ſein? Dann kommt und lacht beim„Weiber⸗ regiment“, ein neuer, humorvoller Ufafilm mit den vertrauten Darſtellern des„Eheſtreik“ in neuen Rollen! Heli Finkenzeller, Herm. Er⸗ hardt, Erika v. Thellmann(genannt die Sün⸗ denfrüchterin), Oskar Sima, Beppo Brem und Theodor Danegger.— Große Lachſalven am laufenden Band. Achtung! Was bringen ab Samstag die Gloria-Lichtſpiele? „Die Leuchter bes Kaijers“ Mit Karl Ludw. Diel und Sybille Schmitz Ein ſpannender Film von geheimnisvollen Dokumenten, kühnen Männern und einer ſchö⸗ nen Frau! Hinter dem bunten Trubel eines Maskenfeſtes lauert die Verſchwörung. Auch die Gegenſeite nimmt den Kampf auf: Eine Agentin des Zaren ringt erbittert mit dem Gegner um die geheimnisvollen Leuchter des Kaiſers. Den Kampf auf Leben und Tod be⸗ endet die Liebe, die aus der Achtung vor der Menſchlichkeit des Feindes erwächſt. In einer Spionin, die den Ehrgeiz hat, einem Verſchwörer das Handwerk zu legen, erwacht das Intereſſe der Frau für den Mann, den ſie als ritterlich und tapfer ſchätzen lernt. Am Ende eines von raſenden Spannungen erfüllten Ringens triumphiert die Liebe.— Auch dieſes Filmwerk iſt überall ein ganz großer Erfolg. So bringen wieder dieſe Woche die beiden Filmbühnen zwei ganz erſtklaſſiſche Programme. Man iſt genötigt, ſich beide an⸗ zuſehen. Iſt doch ein Beſuch der beiden Film⸗ bühnen das billigſte und ſchönſte Vergnügen! Adler auf der Rückſeite auf ſeiner rechten unten verläuft. Die Stücke haben das Münz⸗ rückt an. Nicht mit Kriegslärm und Waffen⸗ und wer nicht dabei war, den reut es. Weib⸗ er erer U gätteſt vu Das war eine Freude im Herbſt, als die ganze Familie den Segen an Aepfeln und Birnen in die Kammern ſchaffen konnte. Ge⸗ geſſen wurde ſoviel man nur vertragen konnte und der Reſt der ſchönen rotwangigen Aepfel — es waren immer noch drei Zentner— kam hinter verſchloſſene Türen.„Der Winter iſt lang und einige Sorten müſſen auch noch nach⸗ reifen“, ſagte der Vater zu den Kindern, damit ſie nicht dauernd betteln ſollten. Als dann die Mutter drei Tage vor Weih⸗ nachten die Aepfelkammer betrat, die ſorg⸗ fältig verſchloſſen gehalten war, damit die Kinder nicht naſchten, bekam ſie einen kleinen Schreck. Statt der erwarteten roten Aepfel lagen dort lauter lederbraune, ſchimmelüber⸗ zo Klumpen. Sie trug jammernd einen Eimer fauler Aepfel nach dem andern auf den Kehricht, ungefähr einen Zentner Damit der Vater nichts merke, ſchüttete ſie Erde dar⸗ über. Dann ſammelte ſie ein Körbchen noc guter Aepfel heraus für den Weihnachtstiſ und hoffte, daß nun wieder alles in Ordnung eee eee Aepfel eingefallen.„Drei Zentner habe ich ja zu. Hauſe wohl verwahrt in der Kammer lie⸗ gen! Drei Zentner!“ und er lachte ſtill ver⸗ gnügt in 5 hinein;„jetzt müſſen ſie alle ſo richlig reif ſein!“ Zu Hauſe ging er ſofort in die Aepfelkammer. Er traute ſeinen Augen nicht: faulige, ſchimmlige Aepfel, wohin er ſah. Mit Mühe und Not fand er ganze drei Pfund zuſammen, die vielleicht noch zu eſſen waren, wenn man ſie ſorgfältig von allen faulen Stellen reinigte. Seine„Freude“ kann man ſich vorſtellen.„Hätteſt Du ſie uns eſſen laſſen“, meinte der Jüngſte.„Hätteſt Du ſie richtig gelagert und alle Woche gründlich nach⸗ geſehen, ob auch keiner fault, dann hätten wir jetzt noch Aepfel“, meinte der Vater.„Hätteſt Du.“ und„Hätten wir, man., das war an dieſem Tag das Abendgebet der Fa⸗ milie, der nicht 1 einmal der ganze Vorrat an Aepfeln verderben wird. Nachdem der Führer in ſchwerer und zielbe⸗ wußter Arbeit die neue Wehrmacht aufgebaut und zu einem Träger des neuen Staates ge⸗ macht hat, iſt es ſelbſtwerſtändlich, daß die Truppenfahnen des Heeres, der Luftwaffe und ſtiſchen Bewegung. Der Gruß für die Trup⸗ penfahnen der neuen Wehrmacht iſt ſelbſtver⸗ ſtändlicher Dank und Anerkennung der Volks⸗ genpſſen für die Wiedererſtarkung des Reiches nach außen, für die Sicherung des Friedens durch den Führer. * Feſttonzert im„Brauhaus.“ Wer kennt nicht die gemütliche Gaſtſtube des Viern⸗ heimer„Brauhauſes“, den gehaltvollen Ger⸗ ſtenſaft, der dort als Kühnerbräu beheimatet iſt, ſowie die leckeren Speiſen, an denen ſich ſchon mancher gelabt hat! Zwanzig Jahre ſind es nun, ſeit die jetzige Wirtin, Frau Ehr⸗ hardt, mit ihren Angehörigen darin ſchaltet. Viel Bier floß in dieſer Zeit durch durſtige Kehlen, viel geſchah in dieſen zwanzig Jahren, aber die Brauhaus⸗Wirtin iſt immer die gleiche geblieben. Heute verſorgt ſie genau wie da⸗ mals mit der gleichen Gewiſſenhaftigkeit ihre Gäſte, die noch gerade ſo gerne bei ihr ein⸗ kehren wie all die Jahre. Wenn nun morgen aus dieſem Anlaß ein Konzert im Brauhaus ſtattfindet, ſo wird ſich mancher daran erin⸗ nern, daß er tatſächlich immer angenehme Stunden dort verbrachte und wird bei dieſem Gäſte auch fra beſitzt. Dann wird ſie ihre in zwanzigjähriger Erfahrung in Küche und Keller geſammelten Künſte ſpielen laſſen und ſo ihren guten Ruf als Wirtsfrau erneut befeſtigen. Noch viele Jahre ſo uin deut! 2 . 0 U ſei. Sie dachte ſchon, daß auch ihr Mann die] der Kriegsmarine überall dort, wo ſie gezeigt i werden, ebenſo begeiſtert und ehrerbietig mit erhobener Hand gegrüßt werden, wie etwa die Fahnen und Ehrenzeichen der nationalſoziali⸗ — Anlaß erſt recht nicht fehlen wollen. Iſt dann 2 die Brauhaus⸗Stube gefüllt bis auf den letz⸗ 8 ten Platz, ſo hat die Wirtin die Gewißheit, daß ſie Aepfel wachen habe. Aber die Loſung: m Verderb“ hatte er gehört, da wa⸗ verwahrten „Kaupf den Ber ren ihm ſeine in der Kammer die Sympathie ihrer Freunde und 2 gebrauchte ticder. Vereins⸗Anzeiger sehränne] Mannergeſangberein 1848 von friſchmelkenden, flotten, z. T je 1 gebr. 1% Uhr vollzählige 8 gefahrenen a nger fe ö mcnhünen und Aundern'g nisen been aden Sasbenbe un aun Un bepnahe Martinspforte 7, und pol. Erſcheinen bittet der Vorſitzende. r det e e g lee ge debe e. Cre I 1 1 S— N Fee 5 N a usen fehle. Der Vorſitzende. 0 affung e. G. m. b. H., billig abzugeben Geſangverein Sängertreue⸗Harmonie. Möbelhaus Heute Samstag abend 8.30 Uhr Singſtunde. Um Hoon vollzähliges und reſtloſes Erſcheinen bittet der Borſitzende, Weinheimerſtr. rell, den 12. März 1937 Feeds, lch gecdhetn % ee 5 o chne (Ipfund) 9 N Reiche Auswahl: über 30 Tiere! zeigen neue Farben, neue Muster und solche Preise ſkdelbuſchrofen 10 Stück N. wat nur— 1 de pflanze m. namen u. Jarbs bez N n gelb. f dronce. heſrol. ſcharlachtot. eupfet. nach. Be 8 ge E l. ei 0 8 Nationalſoz. Kriegsopferverſorgung Morgen Sonntag, den 7. 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Die Mitglieder mögen ſich an dieſer Verſammlung vollzählig beteiligen. Abfahrt OEG. 1,43 Uhr oder per Rad 1 Uhr(Kapelle) Die Monatsverſammlung fällt dieſe Woche aus. Der Vorſtand F Fleisch ständer Friedrichsfelder Vare) wieder eingetroffen Weinheimerſtraße 53 Auch bringe ich meine bestein- und Küche zu vermieten Bliſt abgngeben Brieftauben ⸗Verein da Sende und W den 7. 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Druck; 172334187574 182540 18892 18803) 188317 158582 208572 270488 m g wenden. Wormſer Verlags⸗ und tgeſellſ 241116 212484 274462 24881 215720 218817 228488 28228 282888 E 3. 2 an der Hauptpost. Aeltestes Spezialgeschft 7 Worb. Dü. fl 1037 aber 1800 g. g. 5 1.— e Der Verla e- 3. Zt. it Anzeigen 284886 2885271 383425 288447 5755 277488 278251 283059 281820[ unqh a. Teihagtung g loreisſiſte Nr 6 aültia 280914 2803888 292382 29458 2885889 298792 301821 39284 394 Cbeſtand darlehen 364319 308503 312757 314299 314882 328539 326802 329072 331826 332176 332615 888076 337001 339786 340801 345824 347118 348181 350762 351733 353413 357608 358491 881403 361976 363478 383788 384631 388476 389272 389904 370623 374506 375852 380335 382133 382174 393368 389224 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu e 80000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 32 zu je 10000, 46 zu — e Holt zönnnertgusi i eheim a Uf 1 5 N a verkaufen. r 6 am Sonntag, 7. 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Ich nehme Veranlaſſung, die Baumbeſitzer nochmals auf die Beſtimmungen der Polizei⸗ verordnung des Kreisamts Heppenheim vom 2. März 1936 hinzuweiſen, wonach alle Obſt⸗ bäume zu reinigen, ſachgemäß zu lichten, von allen dürren Aeſten, Raupenneſtern und über⸗ haupt von allen pflanzlichen und tieriſchen Schädlingen zu 1 ſind. Nichtbeachtung der Anordnungen hat neben Durchführung der notwendigen Maßnahmen auf Koſten der Baumbeſitzer au chderen Beſtrafung zur Folge. Viernheim, den 4. März 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. chulung. ur, Büro bieten meine bewährten Jahres- und Halb- Nel Schnellfördernder rivat- Unterricht bei mäsigem Honorar Höhere und prłwate Handelsschule chüritz 0 nichst— Mannnhelm Fernsprecher 27105 ——— Letzie Brennholz⸗Verſteigerung Donnerstag, den 11. 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Zum Kaijerhof Heute Samstag ab 8 Uhr und Sonntag Jana mit erſtklaſſiger Muſil. Beſte warme und kalte Speiſen Eichbaum Wergerbräu Prima Weine Es laden zu geſchätztem Beſuche ein Buche Poſtſtraße 9 Nr. 64876667) 7900 56 1 Kiefer(Fr. Heide 46/47 Nr. 89369744 E* un E Een Stöcke, rm: 178 Kiefer(Fr. Heide 46/47 2 Aus kunft durch das Forſtamt. Unterſtrichene 1 75 Nummern werden nicht verſteigert. Zahlungsunfähige, ſowie rückſtändig Für Wollſachen iſt die bewährte hersil Kalt 0 Schuldner aus 1935 und früher, ſind vom ö 855 Mitbieten ausgeſchloſſen und werden wi auch als Bürgen nicht angenommen.„„ Forjtam! Viernheim. ſehe das ſehonende Erneuerungsbad! Die Kapelle Mich. Froſchauer des Umſatzes kommt auf das Konto der üte und Preiswürdigkeit einer Ware Die andere Hälfte des Umſatzes verdanken viele Firmen der Werbekraft ihrer 3 eitungsanze igen mit Konzert r. „ —