— 9 5 1 . 5 — .— —— S f — — 4 1 nit ber täten: nlorklett, mti, Aüuntt, Weh A 7 f Jer 5 Uh l der 10m t Volks Amtsblatt der Bürgermeiſterei Bernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich Botenlohn, durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. ( dd Aq ³- w FF Nummer 56 Monkag S ternheimer zeilung Verkündigungsblatt der NS AN. Viernheim teil für mm den 8. März 1937 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim, Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. een Anzeigenpreis: Grundpreis für Umm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text- fur f Höhe und 22 45 Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt 4 0. een Nr. 6 SK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Belgiens Vunſch nach einem Weſtpalt „Hillers Garanlieangebol hal einen liefen Eindruck auf die belgiſche Leſfenllichkeit gemacht“ Belgiſcher Schrilt bei den Veſimächken London. 6. März. Der Sonderkorreſpon⸗ dent der„Times“ in Brüſſel ſchreibt, die belgi⸗ ſche Regierung habe die Regierungen En g⸗ lands und Frankreichs von ihrem Wunſch unterrichtet, daß die Vorberei⸗ tungen für eine neue Weſtpaktkonferenz mit allen Mitteln betrieben würden. Gleich⸗ zeitig ſeien beide Regierungen informatoriſch daran erinnert worden, daß Belgien die ge⸗ 8 Regelung nicht als für die auer geltend anſehen könne, da die Ver⸗ pflichtungen Belgiens danach ſolcher Art ſeien, daß ſie auf lange Sicht für die belgiſche Oeffentlichkeit unerträglich werden würden. Was Belgien wünſche, ſei in erſter Linie, die Stellung eines„nicht verbündeten Staates“ einzunehmen, auf der gleichen Grundlage wie die Niederlande und die ſkandinaviſchen Län⸗ der. Es liege Grund für die Annahme vor, daß auf König Leopolds Rede hin Verhand⸗ lungen mit den Niederlanden als dem nächſten Vertreter der kleineren Mächte begonnen haben mit dem Ziel. die Grundlage für die Regierungserklärung zu ſchaffen und ſich deſſen zu verſichern, daß ſie bei der neu⸗ tralen Mächtegruppe gut aufgenommen werde. Belgien wünſche nicht, mit dem franzöſiſchen Bündnisſyſtem in Zuſammenhang gebracht zu werden. Es ſei entſchloſſen, eine Außenpolitik unabhängig von den beſtehenden ideologiſchen Mächtegruppierungen zu treiben. Die Gefahr ſeiner gegenwärtigen Verpflichtungen liege belgiſcher Anſicht nach darin, daß es die fran⸗ zöſiſche territoriale Unverſehrt⸗ heit garantieren müſſe, wodurch Belgien bei einem deutſch⸗franzöſiſchen Krieg, deſſen Urſprung in Mittel⸗ oder Oſteuropa lie⸗ gen könnte, wieder zum Schlachtfeld würde. Während Belgien alle Vorteile der Zuge⸗ hörigkeit zur neutralen Gruppe wünſche, wolle es zur gleichen Zeit Garantien von England, Frankreich und Deutſchland. Zweifellos habe Hitlers Garantieangebot für eine belgiſche und hol ländiſche terri⸗ toriale Unverſehrtheit einen tiefen Eindruck auf die belgiſche Oeffentlichkeit ge⸗ macht. Die belgiſche Auffaſſung ſcheine dahin zu gehen, daß das deutſche Angebot überprüft werden müſſe, um feſtzuſtellen, ob Deutſchland ſeine Haltung zum Weſtpakt ſoweit geformt habe, daß es bereit ſei, einen neuen Vertrug innerhalb des Rahmens der Völkerbundsbe⸗ ſtimmungen zu ſchließen. Man glaube in velgien, daß eine eutſche, engliſche und franzsſiſche Parantie es unab⸗ hängig und leine neutrale Haltung unantaſtbar machen würde. Einige Belgier— und Fieſe gehörten nicht zu den am weniaſten einfluß⸗ reichen— gingen in ihrer Furcht vor dem franzöſiſchen Bündnisſuſtem ſo weit, baß ſie es vorziehen würden, auf die'ranzsſiſche Pa ran⸗ tie zu verzichten„ mwmit der britiſchen zu begnügen, falls eine deutſche nicht erreichbar erſcheine. Richlſeſt des Deuſſchen Hanſes auf der Pariſer Weltausſtellung Paris. 7. März. Am Sonntag nachmittag wurde das Richtfeſt des Deutſchen Hauſes auf der Weltausſtellung Paris 1937 begangen. Der Feier wohnten neben den deutſchen Arbeitern auch die Pariſer Arbeiter und eine Abordnung der n bei, die an den Gründungsarbei⸗ ten beteiligt geweſen waren. Die Ausſtellungsleitung war durch den ſtell⸗ vertretenden Generaldirektor Léon vertreten Neben dem Deutſchen Botſchafter Graf Wel czek und Reichsbaudirektor Voß Berlin ſah man die vier franzöſiſchen Architekten, die der Baudirektion von der Ausſtellungsleitung zur Verfügung geſtellt worden waren, ſowie Ver⸗ treter des Comité France⸗Allemag⸗ ne. Der Ortsgruppenleiter und der Ortsgrup⸗ penwalter der DAF. hatten ſich mit zahlreichen Mitgliedern der deutſchen Gemeinſchaft einge⸗ funden. Als Bauleiter begrüßte Regierungsbau⸗ rat Bickel die Gäſte. Unter allgemeinem Beifall wurde der große bebänderte Richtkranz 54 Meter hoch gewunden. Nach einem dreifachen Umtrunk dankte Reichs⸗ kommiſſar Miniſterialdirektor Dr. Ruppel im Namen des Bauherrn, d. h. der Reichsregie⸗ rung, allen, die an dem Bau des Deutſchen Hauſes mitgewirkt hatten. Ueberwachungsbeginn am 13. März London, 6. März. Der Anterausſchuß des Nichteinmiſchungsausſchuſſes tagte am Sonn⸗ abend bis um 23.30 Uhr ME. Wie verlautet, hat er den Ueberwachungsplan end⸗ gültig angenommen. Dieſer wird nun⸗ mehr am Montag dem Vollausſchuß zur Geneh⸗ migung unterbreitet werden. Am Montag tritt der Unterausſchuß lediglich noch einmal zur Be⸗ ratung einiger Fragen zuſammen, für die noch Weiſungen der Regierungen eingeholt werden Nakionalſpaniſcher Seeſieg Iwei bolſchewiſliſche Kriegsschiffe verſenkt Paris, 7. März. Nach hier vorliegenden Meldungen kam es am Sonnabend an der Küſte der Gascogne(Südweſtfrankreich) zu einem großen Seegefecht zwiſchen dem natio⸗ nalſpaniſchen Kreuzer„Canarias“ und dem nationalen Torpedoboot„Velasco“ einerſeits und den drei bolſchewiſtiſchen Kriegsſchiffen „Joſe Luis Diez“,„Tremontana“ und„Navarra“ auf der anderen Seite. Zwei der bolſchewiſtiſchen Einheiten wurden völlig zuſammengeſchoſſen und gingen unter, das dritte, das Torpedoboot„Joſe Luis Diez“, wurde ſchwer beſchädigt, und mußte ſich in die franzöſiſchen Gewäſſer flüchten. Der nationale Kreuzer„Canarias“ konnte im Anſchluß an das ſiegreiche Gefecht noch den bolſchewiſtiſchen Handelsdampfer„Galdames“ aus Bilbao ab⸗ fangen, den er in einen nationalen Hafen ein⸗ brachte. Damit erhält die Meldung über die „Havarie“ des bolſchewiſtiſchen Torpedobootes „Joſe Luis Diez“ eine überraſchende Aufklä⸗ rung. Ein guler Fang des nalionalen Kreuzers„Canarias“ Führende Bolſchewiſten an Vord des gekaperten Dampfers„Galdames“ Paris, 7. März. Die Radio-Agentur meldet noch ergänzend, daß ſich an Bord des von dem nationalen Dampfer„Canarias“ auf⸗ gebrachten ſpaniſchen bolſchewiſtiſchen Dampfers „Galdames“ 178 Fahrgäſte befanden, darunter der katalaniſche Abgeordnete Car⸗ rasco Formiguera, der als Vertreter der Bolſchewiſten von Barcelona bei den baski⸗ ſchen Separatiſten in Bilbap weilte, ſowie meh⸗ rere marxiſtiſche Stadträte von Irun, die ſich vor der Einnahme der Stadt durch die Nationa⸗ len nach Bilbao geflüchtet hatten. Der„Galdames“ iſt nach Paſajes gebracht worden. Von den Beſatzungen der beiden ver⸗ ſenkten bolſchewiſtiſchen Kriegsſchiffe konnten 150 Mann an Bord der„Canarias“ genommen werden, die ſie ebenfalls nach Paſajes beför⸗ derte. Bei dem Gefecht kam ein Offizier des nation, Torpedobootes„Calasco“ ums Leben; eine Granate hatte ihm beide Beine abgeriſſen. Bier Fahrgäſte des„Galdames“ wurden bei der Beſchießung ebenfalls getötet. Es iſt dies der erſte größere Seeſieg der nationalen ſpani⸗ ſchen Flotte über die Bolſchewiſten ſeit Beginn des Krieges. Bisher hatten es die bolſchewiſti⸗ ſchen Schiffe ſtets vermieden, ſich zu offenem Kampf auf dem Meer zu ſtellen. Ein„unangenehmer Jwiſchenfall“ Barcelona ohne Brot— Terror auf Menorca Salamanca, 7. März. Der an der Gra⸗ nada⸗Front aufgeſtellte bolſchewiſtiſche Sender meldet, daß infolge eines„unangenehmen Zwi⸗ ſchenfalles“, der nicht näher erklärt wird, der Anführer der Bolſchewiſtenbanden im Süden, Maroto, abgeſetzt und vor ein Kriegsgericht ge⸗ ſtellt worden ſei, das die Todesſtrafe für ihn gefordert habe. Eine„Brigade“ gleichen Na⸗ mens ſei wegen der Befürchtung einer Rebellion aufgelöſt worden. Die Syndikaliſtiſche Partei, der Maroto angehört, habe die ſoſortige Frei⸗ laſſung ihres Häuptlings verlangt da die ein⸗ zige Schuld Marotos ſei, daß er gegen die Be⸗ fehle des bolſchewiſtiſchen Kriegskommiſſars in Valencia rebelliert habe, der„von militäriſcher Taktik nichts verſtehe“. Wie die bolſchewiſtiſchen Sender berichten, iſt am Sonnabend in Barcelona überhaupt kein Brot zum Verkauf gelangt. Sämtliche Brotvorräte ſeien nach Madrid geſchickt wor⸗ den, wo täglich größerer Nahrungsmittelman⸗ gel zu bemerken ſei. In Mahon, der Hauptſtadt der einzigen noch von den Bolſchewiſten beherrſchten Balearen⸗ Inſel Menorca, haben die Anarchiſten, wie der nationale Sender Jaca berichtet, die nach ihren Begriffen zu gemäßigten„Behörden“ abgeſetzt und in der Stadt eine furchtbare Terrorherr⸗ ſchaft aufgerichtet. Englands neueſtes Unkerſeebool Ein Bild von dem neueſtn engliſchen Unterſeeboot„Rorqual“, das außer ſeiner 1 15 Bewaffnung noch mit einer Minenlegevorrichtung ausgerüſtet iſt. Preſſephoto, müſſen, die aber die Annahme des Pla⸗ nes ſelbſt nicht mehr berühren. Fer⸗ ner wurde in der Sitzung eine Einigung über die drei Hauptüberwachungsbeamten erzielt und beſchloſſen, daß ſie ihre Tätigkeit am 13. März aufnehmen ſollen. Von dieſem Tage ſollen ſich auch die Kriegsſchiffe der an der Ueberwachung beteiligten Mächte in den ihnen zugewieſenen Abſchnitten aufhalten, um ſich zur Aufnahme der Ueberwachungstätigkeit bereit zu halten. Mit der Sitzung am Sonnabend können die Arbeiten des Unterausſchuſſes der Nichtein⸗ miſchungskommiſſion am Ueberwachungsplan als endgültig abgeſchloſſen angeſehen werden. ——— kinder als Kanonenfuller Die Ueberlegenheit der nationalen Luftwaffe Salamanca, 7. März.(Vom Sonderbe⸗ richterſtatter des DRB.) Der Heeresbericht des Oberſten Befehlshabers in Salamanca vom Sonnabend teilt mit. daß die nationalen Trup⸗ ven an der Teruel⸗Front ihre Stellungen bei Vivel del Rio verbeſſert haben. Im Frontab⸗ ſchnitt im Norden der Provinz Paléncia ha⸗ ben die Nationalen einen überraſchenden An⸗ griff der Bolſchewiſten abgewieſen und dabei Gefangene gemacht. An der Aſturien⸗Front konnten die nationalen Truppen an Hand auf⸗ gefundener Leichen feſtſtellen, daß die Bolſche⸗ wiſten Knaben, faſt noch Kinder dazu ver⸗ wendet haben, die Stacheldrahtverhaue durchzu⸗ ſchneiden. An der Madrider Front wurde ein bolſchewiſtiſcher Durchbruchsverſuch in die Stel⸗ lungen bei Las Rozas verhindert. Von der Südarmee wird gemeldet, daß die nationalen Truppen in der Nacht zum Sonn⸗ abend an der Cordoba⸗Front einen Angriff der Bolſchewiſten auf die Stellungen bei der Mira⸗ buena⸗Brücke abgeſchlagen haben Bei Penar⸗ royo, in dem bekannten Kohlengebiet der Pro⸗ vinz Cordoba, konnten die Nationalen ihre Stellungen 10 Kilometer weit vorſchieben. Fer⸗ ner gibt der Heeresbericht vom Sonnabend in Widerlegung der Behauptungen über angebliche „Siege“ der bolſchewiſtiſchen Luftwaffe eine Statiſtik über die Fliegertätigkeit im Februar, Danach hat die nationale Luftwaffe in dieſem Monat 108 Bombardements ausgeführt, die Bolſchewiſten dagegen nur 28. Die Nationalen verloren ein Jagdflugzeug und ein dreimotori⸗ ges Flugzeug. während die bolſchewiſtiſchen Verluſte ſich auf 27 Flugzeuge beliefen. Im einzelnen wurden 18 bolſchewiſtiſche Jagdflug⸗ zeuge und vier zweimotorige Flugzeuge im Flug abgeſchoſſen und fünf weitere Flugzeuge auf Flugplätzen vernichtet. die Reichshaupffladt im zeichen der Marguerilen Berlin, 7. März. Insgeſamt 125 000 Sammler waren an dieſem Sonntag unterwegs, um die zierliche, kunſtvoll gefertigte Glücks⸗ blume mit dem Marienkäferchen für das WSW. zu verkaufen. Den 50 000 Männern der SA., SS. und des NSKK. hatten ſich zum erſtenmal auch etwa 4000 Familien vom Bund der Kin⸗ derreichen zugeſellt. Wer auf den Straßen keine Gelegenheit zum klingenden WH W.⸗Beitrag ge⸗ funden hatte, dem ſtatteten die etwa 50 000 Block- und Zellenwalter der NSV. einen höf⸗ lichen Beſuch in der Wohnung ab. Wie immer herrſchte überall dort, wo etwas beſonderes zu ſehen war, lebhafter Betrieb. Im Mittelpunkt aber ſtand der mit Spannung erwartete Auf⸗ ſtieg des Freiballons„Hermann Göring“ am Opernplatz. Reichsminiſter Ruſt ſammelt⸗ in ſeiner Eigenſchaft als Mitglied des Reichs⸗ bunds der Kinderreichen Unter den Linden an der Ecke Friedrichſtraße. Wie er, waren auch die anderen leitenden Perſönlichkeiten des Reichs⸗ bunds erfolgreich. S ——— 20 —̃ ̃ A— — — — S — Tat, wenn man Ein Engländer ohne Vorurkeil Die engliſche Regierung ſteht auf dem Stand⸗ punkt, und die regierende Mehrheit des Unter⸗ hauſes billigt dieſen Standpunkt: England müſſe bis an die Grenzen ſeiner Kraft auf⸗ rüſten; ehe dies Ziel nicht erreicht ſei, könne von Rüſtungsſtillſtand nicht mehr die Rede ſein. Natürlich iſt es Englands gutes Recht, dieſer Meinung zu ſein und nach dieſer 1 zu handeln. Verwunderlich iſt nur das: Wenn eine andere Macht, beiſpielsweiſe Italien, das gleiche Recht für ſich in Anſpruch nimmt wie England, dann findet man das am Strande der Themſe„unbegreiflich“. Daß England ſtark ſein müſſe, um den Frieden zu erhalten, leuch⸗ tet jedem Engländer ein; daß andere es auch ſein müßten— mit Ausnahme etwa von Frank⸗ reich und Sowjetrußland—, will es nicht ein⸗ ſehen. Dies engliſche Vorurteil, das vollkommen un⸗ fähig iſt, anderen das gleiche Recht zuzubilligen, das England für ſich in Anſpruch nimmt, iſt ein ſchweres Hindernis für die Verſtändigung. Die engliſchen Staatsmänner von heute haben beſtimmte, wenn auch nicht klar durchgearbeitete Vorſtellungen davon, wie die endgültige Rege⸗ lung des europäiſchen Friedenszuſtandes aus⸗ zuſehen hätte. Dem ſollen ſich alle anderen an⸗ paſſen Um ſie dafür williger zu machen, will ſie England zunächſt einmal unter den Druck ſei⸗ ner ſchier unbegrenzten Rüſtungen ſetzen. Ob die anderen ſich dem engliſchen Syſtem über⸗ haupt anpaſſen können, ohne ſich ſelbſt aufzu⸗ geben— ſoweit denken die engliſchen Staats⸗ männer vom Typ Anthony Edens überhaupt nicht. Was für England gut iſt, muß doch auch für alle anderen Völker der Erde gut fein! Das Ausland, das Krieg und Nachkriegszeit ſiegreich überſtanden hat, lächelt über dieſes eng⸗ liſche Vorurteil oder zuckt ärgerlich die Achſel oder ſucht— eine in Frankreich beliebte Me⸗ thode— England am Leitſeil dieſes Vorurteils dahin zu bringen, wo man es haben möchte. Für einen Engländer ſelbſt aber iſt es ſicher ein undankbares Geſchäft, gegen dieſes Vorur⸗ teil anzukämpfen. Um ſo höher iſt es zu bewer⸗ ten, wenn ſich einer findet, der es gleichwohl verſucht. In der Wochenſchrift„Illuſtrated London News“, die über die ganze angelſächſiſche Welt verbreitet iſt, ſchreibt, ſeit Eheſtertons Tode, Arthur Bryant die Wochenſchauen. Er hat ſchon wiederholt die Gefahr unterſtrichen, die für den Frieden der Welt darin liegt, daß ein Volk das Wichtigſte, was es von anderen wiſſen müßte, eben nicht weiß oder nicht wiſſen will. So hat er ſeine Leſer einmal aufmerkſam ge⸗ macht auf die Gefühle, die der Bürger eines jener Staaten haben müſſe, die, nach einer Pe⸗ riode innerer Auflöſung, nun verſuchen,„den erſchütterten Bau ihrer nationalen Kultur wie⸗ derherzuſtellen durch das Heilmittel einer ſtraf⸗ fen und autoritären Geſchäftführung“. „Ein Deutſcher, zum Beiſpiel“— ſo heißt es im Anſchluß daran weiter—„macht die Erfahrung, daß er und ſeine erwählten Führer von den amtlichen Sprechern Groß⸗ britanniens zurechtgewiefen werden, weil er es unternimmt, ſich gegen die möglichen Fol⸗ gen erneuter Anarchie zu ſchützen. Er wird gedrängt, abzurüſten, 9 die leiſeſte Rück⸗ ſichtnahme auf die Tatſache, daß ſeine Nach⸗ barn ſich jahrelang weigerten, das zu tun; er wird getadelt, weil er verſucht, die Kräfte der Ordnung im Auslande zu unterſtützen, ohne daß ein Wort verloren würde über die viel größere Einmiſchung anderer Mächte zugun⸗ ſten der Anordnung; und ihm wird geſagt, zweiſeitige Verträge ſeien unſozial, während der franzöſiſch⸗ſowjetiſche Pakt mit Schweigen übergangen wird.“ In den Anklagen, die gegen Deutſchland vor⸗ gebracht werden— ſo faßt Bryant zuſammen —, wird die Hälfte der weſentlichen Tatſachen ausgelaſſen. Und dann wundert man ſich, wenn die Deutſchen mißtrauiſch werden und Zweifel in Englands guten Willen ſetzen! In einer ſpä⸗ teren Nummer ſeiner Zeitſchrift kommt Bryant auf dieſes Thema zurück und prägt den einſichts⸗ vollen Satz: „Niemand ſieht ſich ſelbſt ſo, wie andere ihn ſehen, und niemand ſonſt ſieht ihn ſo, wie er ſich ſelbſt ſieht.“ Der Egoiſt iſt univerſell. Er geht umher, als ſehe er alles, was auf Erden iſt, während er in Wahrheit nur ſich ſelbſt ſieht. und nun kommt wieder ein Privatiſſimum für die engliſchen Landsleute: „Die Engländer denken heute, ſie ſeien an⸗ ders, und, ſoweit ſie ſelbſt in Betracht kom⸗ men, ſei das Wort Egoiſt aus dem internatio⸗ nalen Wörterbuch verbannt. Nachdem ſie un⸗ gefähr ein Drittel der bewohnbaren Erde zu⸗ ſammengerafft und einen Lebensſtand erreicht haben, um den ſie faſt von jedem anderen Volke beneidet werden, überblicken ſie nun⸗ mehr den Erdball und ſchulmeiſtern ihre we⸗ niger begünſtigten Nachbarn: Sie ſollten ge⸗ fälligſt ſanftmütig leben und ſelbſtlos und alle Streitigkeiten durch friedliche Ausſprache und Konferenzen regeln. Aber wenn jemand die Dreiſtigkeit hat anzudeuten, in Verfolg dieſes Ideals der Brüderlichkeit ſollte Eng⸗ and die eine oder andere von ſeinen zahl⸗ loſen Beſitzungen aufgeben, um die Bedürſ⸗ niſſe der weniger Begünſtigten zu befriedi⸗ gen, dann erhebt ſich ein rauſchender und nicht ſehr würdiger britiſcher Chorus: Was wir haben, halten wir! Woraus hervorgeht, daß Briten, auch wenn ſie niemals Sklaven ſein werden, genau ſowenig wie andere be⸗ greifen, daß es in dieſer vielſeitigen Welt auch noch einen anderen Standpunkt geben kann als ihren eigenen.“ Wir ſollten, ſo meint Bryant ſpöttiſch, den Anſpruch, als könnten wir die Dinge auch ein⸗ mal vom Standpunkt des anderen ſehen, end⸗ gültig fahren laſſen, es iſt hoffnungslos. In der a ſich erinnert, mit welchem Feuereifer die britiſche Propaganda während des Krieges immer wieder beteuerte, England erſtrebe keinen Landgewinn, dann verſteht man nicht, wie britiſche Staatsmänner ſich, gegen⸗ über den deutſchen Kolonialforderungen, auf das„Recht der Eroberung“ berufen können! Immerhin, es iſt erfreulich feſtzuſtellen, daf es auch noch Engländer gibt, die ſich die Unbe⸗ fangenheit des Urteils ſogar uns gegenüber der Jah — ů— Z—— reslag der Aheinlandbefreiung Dank an den Führer Köln, 8. März. Das durch den machtvollen Entſchluß des Führers von der letzten Feſſel des Verſailler Vertrages befreite Rheinland be⸗ ging den erſten Jahrestag ſeiner Befreiung, den 7. März, in der lebendigen Erinnerung an die freudige Begeiſterung, mit der es vor einem Jahre den Einmarſch der jungen deutſchen Wehrmacht begrüßt hatte. Der Gauleiter des Gaues Köln⸗Aachen, Staatsrat Grohé, gab dieſen Dank des Rheinlandes in einem Telegramm an den Führer und Reichskanzler Ausdruck. In Koblenz gedachte die Bevölkerung der alten Garniſonſtadt des Jahrestages zu Füßen des Denkmals am Deutſchen Eck. Kundgebung in Mainz Aus Anlaß des Jahrestags des Wiederein⸗ marſchs deutſcher Truppen in das linksrheiniſche Gebiet veranſtaltete am Samstagabend die 5 Mainz der NSDAP. in der Stadthalle eine Kundgebung, an der auch Gauleiter und Reichsſtatthalter Sprenger teilnahm. Außer den Vertretern der Partei und der Behörden waren zahlreiche Angehörige der Wehrmacht anweſend, darunter die Gene⸗ rale Leeb und Lindemann. Nach dem Fahneneinmarſch begrüßte Kreis⸗ leiter Dr. Barth die Verſammlung. Er dankte dem Gauleiter für ſein Einverſtändnis, daß zum Jahrestag der Befreiung des Rhein⸗ landes die N des Gaues in Mainz durchgeführt wurde. Gauleiter Sprenger, der urſprünglich an dieſem Abend das Wort er⸗ greifen wollte, war infolge Heiſerkeit verhin⸗ dert. An ſeiner Stelle ſprach Gaupropaganda⸗ leiter Müller ⸗Schel d. Er erinnerte an die 8 2 Opfer des Weltkriegs. Man hätte annehmen können, daß nach dem Krieg eine Sehnſucht und ein Gefühl für Ordnung wach werden würden, die in Zukunft ein ſo ſinnloſes Wüten und eine ſo ſinnloſe Vernichtung ver⸗ indern würden. Aber das Gegenteil trat ein. Blinder Haß zwang dem deutſchen Volk den Verſailler Vertrag auf, der zur Folge hatte, daß ein Zuſtand des Zerfalls und der Demoraliſte⸗ rung in Deutſchland eintrat. In dieſer Not ſtand ein Mann auf, der erklärte:„Ich dulde nicht, duß in Deutſchland die Entwicklung den leg begonnenen Verlauf nimmt“. er Redner ſchildert dann das Ringen Adolf Hitlers um die Seele des deutſchen Volkes. Alles, was der Führer tat, war wie von einer höheren Vorſehung beſtimmt. Der zwiſchen Frankreich und den Sowjets geſchloſſene Pakt führte dann am 7. März 36 zur Wiederbeſetzung der ehemals entmilitariſterten Zone durch deutſche Truppen. Beim Wiedereinzug dieſer Truppen in deutſches Gebiet ſtand die Welt nicht mehr einem zerfallenen Volk, ſondern einer Nation gegenüber, die von unten herauf einen Erneuerungsprozeß durchgemacht hatte. Unſere wiedererſtandene Wehrmacht habe die Aufgabe, das deutſche Volk mitzuerziehen und mitzuhelfen, daß der Deutſche wieder die Eigen⸗ ſchaften erhält, die ihn immer in der Geſchichte groß gemacht haben. Im einzelnen behandelte der Redner dann die Friedenspolitik des Füh⸗ rers.„Noch nie, ſeit deutſche Geſchichte geſchrie⸗ ben wurde, iſt in Deutſchland ſo groß befohlen und ſo groß gehorcht worden wie unter Adolf Hitler.“— Das Siegheil auf den Führer und die Nationalhymnen ſchloſſen die eindrucksvolle Kundgebung. der Jührer wieder auf der Auloſchau Beiſpielloſer Erfolg der Ausſtel lung— Große Auslands abſchlüſſe Berlin, 7. März. Der Führer beſuchte am Sonnabend abend erneut die Interna⸗ tionale Automobil⸗ und Motor⸗ ra dausſtellung. Nachdem der Führer bereits aus Anlaß der Eröffnung Gelegenheit genommen hatte, in einem Rundgang die Ausſtellung zu beſichtigen, wollte er ſich am Vorabend des Schlußtages noch einmal in aller Ruhe an Ort und Stelle von den zahlreichen techniſchen Verbeſſerungen über⸗ zeugen, die deutſche Konſtrukteure, deutſche Che⸗ miker und deutſche Arbeiter im letzten Jahre ge- ſchaffen und an den ausgeſtellten Fahrzeugen zur Schau gebracht haben. Der Führer war begleitet von Direktor Wer⸗ in und Oberingenieur Schir z, die ihm auch von dem außerordentlichen Erfolg der Ausſtel⸗ lung Bericht erſtatten konnten: In 15 Tagen hatte die Autoſchau über 650 000 Beſucher, d. h. gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der Beſuchsziffer um über 10 v. H., aus dem Auslande beſichtigten die Ausſtellung über 6000 Kraftfahrzeughändler, d. h. um über 35 v. H. mehr als im Jahre 1936. Hinzu kommen die Kommiſſionen von Straßen⸗ bahn⸗, Omnibus⸗ und Eiſenbahnverwaltungen aus Belgien, Ungarn, der Tſchecho⸗ ſlowake i, Rumänien, Dänemark und Schweden, Abordnungen von Fachinge⸗ nieuren aus faſt allen europäiſchen Ländern uſw. Dementſprechend iſt auch der wirtſchaft⸗ liche Erfolg. Faſt alle Ausſteller berichten über⸗ einſtimmend, daß die auf der Ausſtellung getä⸗ tigten Abſchlüſſe ihre Produktion über Mo⸗ nate hinaus, ja teilweiſe ſogar für das ganze Jahr 1937 ſicherſtellten. Beſonders fal⸗ len dabei auch die Auslandsverkäufe ins Ge⸗ wicht, die ſich gegenüber dem Vorjahre bei eini⸗ gen Firmen mehr als verdoppeln konnten. Ganz neue Abſatzmärkte, die von uns bisher kaum be⸗ liefert wurden, ſind neu erſchloſſen worden. Jusgeſamt 750 000 Beſucher Die Zahl der Beſucher auf der Autoſchau er⸗ reichte am Sonntag allein etwa 100 000. Van den frühen Vormittagsſtunden bis in den Nach⸗ mittag ſtrömten immer neue Maſſen in die Hal⸗ len. Die Geſamtzahl der Beſucher überſchritt damit 750 000. Noch am letzten Tag brachten 52 Sonderzüge Zehntauſende nach den Hallen am Kaiſerdamm. Insgeſamt hatten 187 Sonderzüge und 360 Sonderomnibuſſe Volksgenoſſen aus allen Tei⸗ len des Reiches zur Autoſchau gebracht. Einweihung der Gauſchulungsburg heſſen-Naſſau durch Gauleiter Sprenger Kronberg(Taunus), 7. März. Sonntag vormittag erfolgte in Gegenwart von Vertre⸗ tern der Partei, an ihrer Spitze Gauleiter Sprenger, der ſtaatlichen Behörden und der Wehrmacht, unter ihnen General Leeb und Regierungspräſident v. Pfeffer, die feierliche Einweihung der Gauſchulungsburg Heſſen⸗Naſ⸗ ſau, die in einem wundervollen Park nördlich von Kronberg gelegen iſt. Gauſchulungsleiter Ruder gab ein umfaſ⸗ ſendes Bild über das politiſche Schulungswerk des Gaues Heſſen⸗Naſſau. Bisher ſeien 1500 politiſche Leiter davon erfaßt worden. Aufgabe jeder Erziehung müſſe es ſein, die Beſten vor die Front zu holen. Wenn der beſte Mann nicht da ſei, würden auch die beſten Grundſätze nichts helfen. So habe die Partei ein ganzes Syſtem von Schulen, die dieſer Aufgabe gewidmet ſind, aufgebaut. 5 Gauleiter Sprenger betonte, daß der Geiſt, der in dem neuen Schulungshauſe herrſchen werde, der Geiſt des Führers ſei, die Anſchau⸗ ung, die hier herrſchen werde, die Weltanſchau⸗ ung des Nationalſozialismus ſei, die unduld⸗ ſam ſei und keine andere neben ſich dulde. Wer dieſes Haus betrete, müſſe mindeſtens den Wil⸗ len mitbringen, ſich dieſer Weltanſchauung ganz hinzugeben. Während der Kampfzeit ſei die Ausleſe der Führer auf. 5 Wege er⸗ folgt. Anſtelle dieſer natürlichen Ausleſe ſei nun die Schule getreten; aber auch hier gelte eins: daß die, die die Schulungsburg betreten, als Vorbild den andern Parteigenoſſen und Volks⸗ genoſſen den Nationalſozialismus vorleben. Der gewahrt haben. Bei Arthur Bryant iſt dieſe Vorurteilsfreiheit um ſo mehr anzuerkennen, als ſein Vorgängeer, der verſtorbene Cheſter⸗ ton, zu denen gehörte, die nicht nur unfähig waren, Deutſchland Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen, ſondern die das auch gar nicht woll⸗ ten. Hoffen wir, daß es Herrn Bryant daheim keine Ungelegenheiten macht, wenn wir es hier offen ausſprechen, daß uns ſeine unbefangene und vornehme Denkweiſe beſſer gefällt. Führer habe das Ziel geſteckt: Jeder Deutſche ſoll ae ſein, die beſten National⸗ ſozialiſten ſollen e ſein, und die beſten Parteigenoſſen ſollen führen. An dieſem Ziele ſolle auch die neue Gauſchulungsburg mit⸗ arbeiten. An die Eröffnungsfeier ſchloß ſich eine ein⸗ gehende Beſichtigung der Burg, die den Beweis lieferte, daß nicht nur ſchöne, ſondern auch zweckmäßige Räume dem Erziehungswerk der Partei zur Verfügung geſtellt ſind, die ein fro⸗ 222 und zielbewußtes Schaffen in ihnen ver⸗ ürgen. Gauleiter gprenger eröffnet die Leiſtungsſchau der 93. Frankfurt a. M., 7. März. In der Frank⸗ furter Feſthalle erfolgte am Sonntag vormittag in Gegenwart zahlreicher geladener Gäſte die Eröffnung der Leiſtungsſchau des Gebiets Heſ⸗ ſen⸗Naſſau der HJ. Der Gebietsführer Ober⸗ bannführer Brandt begrüßte die Gäſte, ins⸗ beſondere den Gauleiter Sprenger, und betonte, daß die HJ. durch dieſe Leiſtungsſchau einen Rechenſchaftsbericht ablegen wolle. Gauleiter Sprenger hob hervor, es ſei etwas Wunderbares, daß die verhältnismäßig junge Organiſation der HJ. heute ſchon vor das Volk treten könne mit einer ſo umfaſſen⸗ den Schau ihrer Leiſtungen. Allein durch ſolche Leiſtungen werde all denen, die heute noch ge⸗ gen den Nationalſozialismus ſeien, bewieſen, daß all das, was man der HJ. nachſage und was man an ihr ſchmähe, in nichts zerfließe. Die Leiſtungsſchau ſei ein Mahnruf an alle Eltern, ihre Kinder in die HJ. zu geben. Die nicht hineingehen, ſtänden neben der Volksge⸗ meinſchaft. Die Leiſtungsſchau beweiſe, daß die Jugend bemüht ſei. im Geiſte des National⸗ ſozialismus und im Blick auf den Führer nach ſeinem Willen und unter ſeiner Führung zu leben. Ein Rundgang durch die mit künſtleriſchem Geſchmack hergerichteten Hallen gab den Gäſten ein überzeugendes Bild von dem hervorragen⸗ den Schaffen und Wirken unſerer nationalſozia⸗ liſtiſchen Jugend. Reichsleiler Roſenberg vor 90 900 Amlsträgern Düſſeldorf, 7. März. Am Sonntag ſprach Reichsleiter Roſenberg in der Stadthalle von Düſſeldorf über die weltanſchaulichen Ver⸗ pflichtungen unſerer Zeit. Nach einem muſikaliſchen Vorſpiel begrüßte Gauleiter. Florian Reichsleiter Roſenberg aufs herzlichſte. Reichsleiter Roſenberg fübrte U. a. aus: Mitten in der unermüdlichen Tagesarbeit ſchöpften wir immer wieder neue Kraft aus ge⸗ meinſchaftlichen Zuſammenkünften. Viele Fra⸗ gen begegnen uns heute. Manche glaubten, 1938 ſei das Wichtigſte getan, andere wieder glaubten, man müſſe ganz ſchnell zu letzten Konſequenzen kommen. Beide Teile überſahen, daß das Leben eines Volkes mit anderen Maß⸗ ſtäben gemeſſen werden muß wie das Daſein eines Einzelnen. Große Umwälzungen brau⸗ chen zur Darſtellung ihres geſamten Gehalts lange Spannen Zeit, und wir leben nunmehr in einer zweiten Etappe, wo nach dem unmittel- baren Kampf der innere Ausbau unſeres Den⸗ kens und die Geſtaltung unſeres Staates be⸗ gonnen hat. Das Politiſche ſei ſtets die Außen⸗ ſeite einer weltanſchaulichen Haltung. Reichsleiter Roſenberg nannte dann eine An⸗ zahl von Aeußerungen im Kampf gegen die deutſche Gemeinſchaftsſchule und erklärte ab⸗ ſchließend:„Wir können den Klaſſenkampf nicht überwinden, wenn nicht auch der Streit der Konfeſſionen verſchwindet.“ Da auch der Religionsunterricht geſichert ſei, ſo müſſen alle, denen es wirklich um ein inneres Bekenntnis zu tun ſei, zufrieden ſein. Wer das nicht anerkenne, dem gehe es offenbar nicht um das Bekenntnis, ſondern um ganz andere Dinge. Hilfswerk für deulſche bildende Runft Eſſen, 7. März. Im Folkwang⸗Muſeum in Eſſen wurde am Sonntagvormittag mit einer Feierſtunde die erſte Ausſtellung des im vorigen Jahr von Reichsminiſter Dr. Goebbels geſchaffenen Hilfswerks für die deutſche bildende Kunſt eröffnet. Das Hilfs⸗ werk, deſſen Träger die NSW. iſt und deſſen künſtleriſche Leitung der Reichsbeauftragte für künſtleriſche Formgebung hat. will mit ſeinen Ausſtellungen, die durch alle Gaue des Reiches wandern, nicht nur den künſtleriſch Schaffen⸗ den in ihrem wirtſchaftlichen Daſeinskampf helfen, ſondern damit zugleich der deutſchen Kunſt dienen. Die Beteiligung iſt koſtenlos und ermöglicht ſomit auch dem jungen aufſtre⸗ benden Künſtler eine Beſchickung. Deulſche Arbeiter auf der Leipziger Techniſchen Meſſe Leipzig, 7. März. Das Bild der großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe wurde am Sonntag beherrſcht durch die Beſucher, die mit 70 Kd F.⸗Sonderzügen aus allen Teilen des Reiches nach Leipzig gekommen waren. Von den Beſuchern beſtand der größte Teil aus Fach⸗ arbeitern der eiſen verarbeitenden Induſtrie; auffallend war der ſtarke Anteil der Beſucher aus dem Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Induſtriege⸗ biet. Jilmball 1937 Berlin. 7. März. Nach Tagen ernſter Be⸗ ratung und zielſtrebiger Arbeit ſchloß die Reichsfilmkammer ihren erſten Jahrestag am Samstag in allen Räumen des Zoo mit einem feſtlichen Ereignis ab, dem Film⸗ ball 1937. Auch dieſem glanzvollen Schluß⸗ akkord, der noch einmal die in ihrer berufs⸗ ſtändiſchen Vertretung zuſammengeſchloſſene Gemeinſchaft aller Filmſchaffenden, Künſtler von ler. Techniker, Verleiher und Theaterbeſitzer vereinte wohnte der Schirmherr des deutſchen Films. Reichsminiſter Dr. Goebbels. bei. Mit ihm nahmen eine ſtattliche Anzahl von Ehren⸗ gäſten aus Staat und Bewegung, Wehrmacht, Kunſt und Kultur, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft und viele Freunde des deutſchen Films an dem Feſt teil. Die Feſtſäle des Zoo waren dem filmiſchen Charakter der Veranſtaltung entſprechend ver⸗ wandelt worden. Im Marmorſaal deckten breite und farbige Filmbänder Wände und Decke, ganze Büſche von weißem und lila Flieder, der auch den Beſucherinnen geſpendet wurde, er⸗ Der Kaiſerſaal war in ein Tonfilmatelier ver⸗ wandelt worden. Die Bühne ſtellte eine Szene aus Venedig dar. Tonwagen und Aufnahme⸗ apparate waren aufgefahren. Alle Wände deck⸗ ten gewaltige farbige Proſpekte und die Ju⸗ piterlampen von der beleuchteten Bühne tauch⸗ ten das Filmatelier in beſtes Aufnahmelicht. Auch alle Veranden trugen den luſtigen Schmuck vieler Papierplaſtiken, Karikaturen und Filmszenen. Ueberall war verſchwenderiſch Flieder angebracht, ſodaß der Filmball mit Recht den Namen„Die Nacht des weißen Flieders“ trug. Poliliſche Amneſlie in der Tſchechoſlowakei Ss Prag, 6. März. Anläßlich des 87. Ge⸗ burtstages des Altpräſidenten der tſchechoſlowa⸗ kiſchen Republik T. G. Maſſaryk hat Staats⸗ präſident Beneſch eine Amneſtie erlaſſen für eine Reihe von politiſchen Vergehen und Ver⸗ brechen, die hauptſächlich in den Bereich des Geſetzes zum Schutze der tſchechoſlowakiſchen Re⸗ publik fallen. 2 8 5 2— 8 f 1 1 2 N 3** Ro.„1** a rect.„ eee f 5 a 2 e e ee eee eee* 23 W Weltruf und aus dem Nachwuchs, Wirtſchaft⸗ füllten die Feſträume mit betäubendem Duft. gen.. dog 00 n in dhet in A. ir die Hilfs⸗ deſſen 110 N te füt einen Reiches haffen⸗ zam Uiſchen ſtenlos fte, gene r von chaft⸗ eſitzer ichen Mit Fhteſ⸗ macht, ſſchaft den A 222 14 Laguardia hetzt weiler! Ein ganzer jüdiſcher Feldzugsplan aufgedeckt „Sehr ſchnell hat ſich herausgeſtellt, daß die ordinären Antvürfe des aus dem Newyorker Ghetto ſtammenden jüdiſchen Oberbürgermei⸗ ſters gegen Deutſchland und ſein Staatsober⸗ haupt nicht eine Einzelaktſon, ſon⸗ dern planmäßiger Teileiner gro ß⸗ angelegten neuen Hetzpropagan⸗ da des Weltjudentums im allgemei⸗ nen und der amerikaniſchen Judenſchaft im be⸗ ſonderen iſt. Zunächſt einmal hat Laguardia ohne Rückſicht darauf, daß er die amerikaniſche egterung in große Verlegenheit gebracht hat, . nach dem offiziellen deutſchen Proteſt in aſhington eine zweite Anpöbelei ge⸗ 250 Deutſchland und ſeine führenden Männer osgelaſſen, in der u. a. der Satz vorkommt: „Ich kenne keinen Künſtler oder Zeich⸗ ner, der etwas malen oder meißeln könnte, was einigermaßen die Perſönlichkeiten der deutſchen Regierung, Hitler ſelbſt oder der von 1 ausgeübten Herrſchaft wiedergeben unte.“ Deutſchland wird mit geſteigerter Aufmerk⸗ kamkeit verfolgen, in welcher Weiſe die ameri⸗ kaniſche Regierung zu diefer Verſchärfung des Falles durch Laguardia Stellung nehmen wird. Dies umſo mehr, als nach allem, was bis jetzt bekannt geworden iſt, ein regulärer jüdi⸗ ſcher Feldzugsplan gegen Deutſchland ausge⸗ Kubeitet worden iſt. Darin ſtehen an führender Stelle ſo übel bekannte notoriſche Friedensſtörer wie die Juden Untermeyer, Schapiro und der Rabbiner Wiſe. Offen wird ange⸗ kündigt, daß der jüdiſche Bohkott in Newyork gegen Deutſchland jetzt erſt ſeine ſchärfſten For⸗ men annehmen werde, ja, die Juden haben ſo⸗ gar eine Erklärung veröffentlicht, in der es u. a. heißt: 0 5 „Wir ſtehen jetzt näher denn je vor. Ziele, Deutſch⸗ land zu dem politiſchen und wirtſchaftlichen Untergang zu verurteilen.“ Laguardia hat mit ſeiner Verunglimpfung lediglich auftragsgemäß das Stichwort zum Beginn des neuen Hetzfeldzuges gegeben. Er wird im großen Stil am 15. März fortgeſetzt werden, wo im Madiſon Sauare Garden eine rieſige Hetzkundgebung gegen Deutſchland ver⸗ anſtaltet werden ſoll. Anſcheinend iſt einer der Hauptzwecke der ganzen internationalen Brun⸗ nenvergiftung die Fernhalt ung Deutſch⸗ lands von der bevorſtehenden Newyorker Weltausſtellung.. Es iſt befremdend, ſehen zu müſſen, wie ein Teil der Newyorker Preſſe die Hetzpropaganda, die von den zweieinhalb Millionen Juden in Newyork getragen wird, auf ihre Weiſe unter⸗ ſtützt. Den Gipfel an Gehäſſigkeit erreicht dabei ie einflußreichſte republikaniſche Zeitung, die „Herald Tribune“, die ihren Leitartikel für den angemeſſenen Behälter eines ganzen Kühels von Unrat hält. Tatſächlich ergibt ſich angeſichts dieſer Lage die Frage für die deut⸗ ſchen Intereſſenten, ob ihnen eine Beteiligung an der Newyorker Weltausſtellung noch zuge⸗ mutet werden kann, zumal es ſich um die Stadt handelt, die die Begleiterſcheinungen der Amts⸗ tätigkeit ihres jüdiſch⸗bolſchewiſtiſchen Bürger⸗ meiſters in der Zunahme des Kommu⸗ nismus, des Gangſtertums und des Knkptukbolſchewis muas ſo deutlich auf⸗ zeigt. Dieſer Laguardiag, der außer ſeinem italie⸗ niſch formulierten Namen mit dem italieniſchen Volk nichts gemein hat, iſt ein politiſcher Ge⸗ ſchäftemacher erſten Ranges. Er ſchließt ſich den Republikanern an. Er ſchwenkt kurzerhand zu den Demokraten über, als ſeine Witterung ihm ſagt, daß die vermutlich Oberwaſſer bekom⸗ men. Und er iſt ſofort wieder bei den Republi⸗ kanern zu finden, als die demokratiſche Kon⸗ junktur abgeflaut iſt. Immerhin, man kann auf dieſe Art mit Unterſtützung der Oſtjuden, der Haarlemer Neger und Kommuniſten ſchließlich ſogar Oberbürgermeiſter der größten Stadt der USA. werden. Um auch ja keinen Zweifel da⸗ ran aufkommen zu laſſen, weß Geiſtes Kind er iſt. läßt ſich der Herr Oberbürgermeiſter nach erfolgter Wahl mit einem Scheck in der Hand photographieren, deſſen erhebliche Dollarzahl er einem jüdiſchen Komitee als letztes Schmiergeld dediziert hat. Die deutſchfeindlichen Zeitungen brachten mit Wonne das geſchmackvolle Photo. Der Herr Oberbürgermeiſter, auch Kongreß⸗ mitglied, ſtellt ſich im Parlament hin und er⸗ klärt u. a.:„Ich habe meine Kinder den töd⸗ lichen Haß gegen Deutſchland ge⸗ lehrt und hoffe, daß alle meine künftigen — Schillers„Maria stuarl“ in London London, 6. März. Mit einer Aufführung von Schillers„Maria Stuart“ ſchloß am Frei⸗ tag abend in der Londoner„School of Econo⸗ mics“ eine Reihe von Vorführungen, die die Londoner Zweigſtelle des Akademiſchen Aus⸗ tauſchdienſtes(Anglo⸗german Academie Bu⸗ reau) in dieſer Woche veranſtaltet hat. Vertreter der Partei und Angehörige der Botſchaft, ſowie Vertreter des engliſchen Er⸗ ziehungsminiſteriums wohnten der Aufführung bei, die vor ausverkauftem Haus ſtattfand und beim deutſchen wie beim engliſchen Teil des Publikums begeiſterten Beifall hervorrief. Als Darſteller hatten ſich Deutſche und Engländer zuſammengefunden. Gefion Helmke(Mün⸗ chener Staatstheater) hatte als Maria Erfolg. Alexis Poſſe⸗ Berlin. der die Rolle des Grafen Leiceſter übernommen hatte, zeigte ſich auch als Spielleiter erfolgreich. Der junge Münchener Maler Carl Oben land hatte ein außerordentlich wirkſames Bühnenbild ge⸗ ſchaffen. l 1 Vorher hatten bereits drei Aufführungen ſtattgefunden, die ſämtlich ausverkauft waren. Die erſten beiden waren hauptſächlich von Londoner Schulen beſchickt auf denen Deutſch gelehrt wird. Die„Maria Stuart“ gehört zu ihrem Lehrplan. Die dritte Aufführung war für die deutſche Kolonie veranſtaltet. Die eng⸗ liſche Preſſe nahm von den Aufführungen ſehr freundliche Notiz. e 18 Enkel und deren Enkelkinder dieſe Haßgefühle pflegen werden.“ Der Herr Oberhürgermeiſter geſtattet ſich auch beiſpielsweiſe einen offenen Vertragsbruch gegenüber einem in Amerika anſäſſigen Reichsdeutſchen, dem er die Erneu⸗ erung einer Berufslizenz verweigert. Dieſen Herrn beſtätigt man drüben nicht nur als Oberbürgermeiſter von Newyork, ſondern läßt ihn auch trotz aller üblen Erfahrungen mit ihm im Amt. Man hat ja keine Eingriffsmög⸗ lichkeiten, nicht wahr? Es wird hohe Zeit, daß die Rooſeveltſche Reform ſolchen Dingen ein Ende macht. „Laguardia hat ſich blamierk“ Die Waſhingtoner Blätter zur Entſchuldigung Hulls 88S Washington. 6. März. Alle Waſhing⸗ toner Blätter bringen das Bedauern des Staatsſekretärs Hull zum Fall des Talmud⸗ juden Laguardia mit der Ueberſchrift„Hull entſchuldigt ſich bei Deutſchland“.„Waſhington Poſt“, die dieſe Entſchuldigung durchaus billigt, betont in ihrem Leitartikel, daß Jud Laguardia ſeine Hetzklampagne durch ſeine kürzlichen Anverſchämtheiten auf den Höhe⸗ punkt gebracht habe. Er habe dadurch wie⸗ derum die amerikaniſche Regierung in große Verlegenheit gebracht In Deutſchland verſtehe man es nicht, daß nur die eigentlichen Bundes⸗ beamten der Diſziplinargewalt Waſhingtons unterſtehen. Das ändere aber nichts an der Tatſache, daß Laguardia der Blamierte ſei. Er ſollte ſich ſchämen, die eigene Bun⸗ desregierung in eine ſolche Lage gebracht zu haben. Sein Benehmen ſei umſo dümmer, als Deutſchland zur Weltausſtellung offiziell ein⸗ geladen ſei. Zelgien ruft den Haager Gerichls⸗ hof gegen die Bolſchewiſten von Valencia an SS Haag, 6. März. Der Konflikt zwi⸗ ſchen Belgien und dem bolſchewiſtiſchen Spa⸗ nien wegen der Ermordung des belgiſchen Diplomaten Baron de Borchgrave iſt von der belgiſchen Regierung beim Haager internatio⸗ nalen Gerichtshof anhängig gemacht worden. Der Gerichtshof ſoll entſcheiden, ob die Bolſche⸗ wiſten von Valencia für die Ermordung Borch⸗ graves verantwortlich ſind. Ueber die Frage, ob man ſich in Holland darüber Gedanken ge⸗ macht hat, daß die Bolſchewiſten in Spanien zum Zeitpunkt des Urteilsſpruches nicht mehr am Ruder ſein dürften, wird nichts mitgeteilt. Das Deulſchlum in Polen warlel ab Zenakoren VBiesner und hasbach zum Programm des„Lagers der nafionalen Einigung“ Warſchau, 6. März. Die Generalaus⸗ ſprache über den Staatshaushalt im polniſchen Senat am Freitag gab der deutſchen Volks⸗ gruppe Gelegenheit, ſich über ihre Stellung- nahme zum Aufruf des Oberſten Koc zur Bildung des„Lagers der nationalen Einiguna“ zu äußern. Senator Wiesner erklärte, daß die deut⸗ ſche Gruppe die von Oberſt Koc aufgeſtellten Grundſätze hinſichtlich der Einſtellung des pol⸗ niſchen Volkes zu den nationalen Minderhei⸗ ten ebenſo wie die ſonſtigen Programmpunkte des Oberſten Koc billige. Die deutſche Volks⸗ gruppe verlange keine Privilegien, ſondern ſtütze ſich auf die Verfaſſung und erſtrebe de⸗ ren volle Verwirklichung. Nach Auffaſſuna der deutſchen Volksgruppe kündige die Erklärung des Oberſten Koc eine neue Aera im Leben des polniſchen Staa⸗ tes und Volkes wie auch der deutſchen Volks⸗ gruppe an. Grundſätzliche Bedingung für die⸗ ſes neue Leben ſei jedoch, daß man der deut⸗ ſchen Volksgruppe ihre Entwicklungsmöalich⸗ keiten ſichere. Die deutſche Stellungnahme zu dieſem Programm bleibe— erklärte Senator Hasbach— ſolange offen, als keine Klarheit über die Tendenz des neuen national-polni⸗ ſchen Lagers gegenüber den Deutſchen in Po⸗ len beſtehe. Das Deutſchtum in Polen er- warte jedoch zuverſichtlich, daß das Lager der nationalen Einigung“, das ſich in ſeinem Gründungsprogramm bewußt auf die Staatsverfaſſung ſtütze, den Verfaſſungsſchutz auch der deutſchen Volksgruppe in Polen ver⸗ wirklichen werde. Auf die Reden der deutſchen Senatoren ging im Verlauf der Ausſprache Senator Siudowſti ein, der ſich in Verdächtigun⸗ gen der deutſchen Minderheit erging und vor dem„Einfluß des Deutſchtums“ warnen zu müſſen alaubte. Immerhin erklärte er zum Schluß unter ſtarkem Beifall, man ſeit weit davon entfernt, die verfaſſungsmäßigen Ga⸗ rantien für die deutſche Minderheit zu ver⸗ letzen. und man wolle ihre nationale Eigen⸗ art achten. Man nehme die Erklärung des Se⸗ nators Wiesner mit Befriedigung zur Kenntnis, werde aber, wie der volniſche Se⸗ nator betonen zu müſſen glaubt,„aller Illoya⸗ lität und allem ſchädlichen Eindringen des deutſchen Elements entgegentreten.“ An die Adreſſe der hetzer Das polniſche Volk könne froh ſein, wenn es ſoviel Butter eſſen könnte, wie das deutſche Warſchau, 6. März. Im Warſchauer Senat hat der Senatsvizemarſchall Profeſſor Markowſki anläßlich der Beſprechung des Staatshaushalts einige recht bemerkenswerte Ausführungen gemacht. Nach der Feſtſtellung, daß die Lebenshal⸗ tung in Polen erſchreckend niedrig ſei, erklärte der Vizeſenatsmarſchall Markowſti u. a., es ſei viel Tinte für Ausdrücke des Mitleids oder auch der Schadenfreude verſchrieben worden, weil angeblich in Deutſchland Man- gel an Butter ſei. Ungezählte Zeitungs- artikel ſeien über dieſes Thema geſchrieben worden, und in den Kaffeehäuſern hätten un⸗ gezählte„politiſche“ Unterhaltungen ſtattge⸗ funden, wie ſchlecht es dem Nachbar in Weſten gehe, denn in Deutſchland fehle Butter, da man alle Butter in Kanonen umwandle. Man brauche nur einmal nachzudenken und die Sta⸗ tiſtiken des landwirtſchaftlichen Inventars der Milcherzeugung und des Butterverbrauchs pro Kopf in Deutſchland mit denen in Polen zu vergleichen. Wenn der polniſche Staatsangehörige nicht heute, aber nach einer Reihe von Jahren ſo⸗ viel Butter eſſen könnte wie der Deutſche heute eſſe, wo man bier über ihn Tränen des Mitleids vergieße, ſo könnte man in Polen alücklich ſein. Die Lage ſei ſo, daß die polniſche Lebens⸗ haltung noch weit hinter dem Lebensſtandard der weſtlichen Nachbarn zurückſtehe, und es ſei die wichtiaſte Aufgabe, dieſen Unterſchied auszugleichen. Wenn man ſchon weinen wolle, ſo ſoll man über die niedrige Lebenshaltung in Polen weinen. Beſſer aber als zu weinen ſei es, zu arbeiten, um den polniſchen Lebens⸗ ſtandard dem weſtlichen anzugleichen. Ichuſchnigg gegen künſlliche Vernebelungsverſuche Wien. 6. März. In einer Rede. die Bun⸗ deskanzler Dr. Schuſchnigg anläßlich ſeines zweitägigen Beſuchs in der Steiermar! im Rahmen eines Amtswalterappells der Va⸗ terländiſchen Front im Grazer Rathaus hielt wandte er ſich vor allem„gegen gewiſſe künſt⸗ liche Vernebelungsverſuche von ausländiſcher Seite.“ g Dieſe bewußten Verleumdungen und Lügen hätten nur den Zweck., zu verhindern, daß der Aufbauwille des neuen Oeſterreich ſich durch⸗ ſetzt. Gerade in Zuſammenhana mit dem Be— ſuch des Reichsaußenminſſters Frhr. von Neurath ſeien ſolche Verdrehungskünſte feſt⸗ zuſtellen geweſen, obgleich dieſe Zuſammen⸗ kunft nicht den gerinaſten Grund zur Beun⸗ ruhiaung oder Senſation geboten und ſich in den freundſchaftlichſten Formen abgeſpielt habe. Derartige Meldungen verfolgten offen⸗ ſichtlich. aus trüben Quellen ſtam⸗ mend die Abſicht. die Oeffentlichkeit irre zu machen ihr Vertrauen auf die Stetigkeit der öſterreichiſchen Regierung zu erſchüttern und auf dieſe Weiſe den Erfolg des wirtſchaftli⸗ chen Aufbauwerks zu ſchmälern. Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführun- gen beſchäftiate ſich der Kanzler mit Fragen der Innenpolitik. Generalſtreik im Hafen von Bordeaux §§ Paris, 6. März. Um mit aller Ge⸗ walt die Einführung der 40-Stundenarbeits⸗ woche durchzuſetzen, haben am Sonnabend vor⸗ mittag eine Anzahl Seeleute des Hafens von Bordeaux den Generalſtreit ausge⸗ rufen und ſich auf ihre Schiffe zurückgezogen. Der Generalſtreik wurde von den Sirenen und Schiffsglocken der im Hafen liegenden Schiffe angekündigt. Sämtliche Schiff⸗ der öffentlichen Dienſte des Hafens, alle Baggerſchiffe, Bojen⸗ ſchiffe, Schlepper- und Lotſenſchiffe nehmen am Streik teil. Ein großes Schwimmdock im Hafen iſt von den Streikenden verſenkt worden. Kein franzöſiſches oder ausländiſches Schiff kann in den Hafen von Bordeaux, der ein Flußhafen iſt, ein⸗ oder auslaufen. Sonn⸗ abend nachmittag werden außerdem die Schlepp⸗ dampfer des Hafens von Bordeaux zur Mün⸗ dung der Gironde auslaufen, um dort eine Sperrkette zu bilden, damit kein Schiff durchfahren kann. Eine zweite Sperrkette wer⸗ den die Schwimmlaſtkräne bilden 5 Der Generalſekretär der Vereinigung der in der Marinerolle eingeſchriebenen Seeleute er⸗ klärte, der Generalſtreit werde andauern, bis die 40⸗Stundenwoche eingeführt ſei. Die Mannſchaften auf den ſtreikenden Schiffen wei⸗ gern ſich, irgend eine Verbindung mit dem Lande aufzunehmen. Probefahrt eines franzöſiſchen Kreuzers von ölreikenden verhinder! 88 Paris, 6. März. Der neue leichte fran⸗ zöſiſche Kreuzer„Montcalm“ ſollte am Samstag von der Werft bei Lorient zu einer Probefahrt auslaufen. Es ſollte feſtgeſtellt wer⸗ den, ob die errechnete Höchſtgeſchwindigkeit von 36 Knoten auch tatſächlich erreicht wird. Die 200 Monteure, die am Bau beteiligt waren, for⸗ derten aber überraſchend Erhöhung der Probe⸗ fahrtzulage. Der Kreuzer, der zur Fahrt ſchon Lebensmittel und Betriebsſtoff an Bord genom⸗ men hatte, konnte unter dieſen Umſtänden nicht auslaufen. en Befanntmachungen ber A. S. H. A. Krels Heppenheim NSeB., Kreis Heppenheim. 5 Ich benötige von jedem Pg. ſofort drei gute Paßbilder. Die Bezirkswalter wollen bitte für vaſcheſte Einſendung beſorgt ſein.— Die Meldezettel zur Gautagung ſind ſofort auszufüllen und dem Bezirkswalter zurückzugeben. Eilt ſehr!— Ich erwarte, daß alle Erzieher, die körperlich dazu in der Lage ſind, ſich raſcheſtens das SA. Spork⸗ abzeichen erwerben. Bei genügend Meldungen kön⸗ nen wir in jedem Bezirk Gelegenheit zum Erwerb geben. Meldungen ſofort an mich.— Die noch ausſtehenden Fragebogen, die Dienſtwohnungen be⸗ treffend, ſind ſofort einzuſenden. 23 Ruppert, Kreisleiter. . NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. a Sonderzug zum Fußballänderkampf am 21. März in Stuttgart. Für das am 21. März in Stuttgart ſtatt⸗ findende Länderſpiel Deutſchland— Frankreich, ſtehen noch eine beſchränkte Anzahl Karten zur Verfügung. Die NSG.„Kraft durch Freude“, Gaudienſtſtelle Heſſen⸗Naſſau, hat deshalb eine Sonderfahrt zum Länderſpiel angeſetzt, um den Freunden des Fuß⸗ ballſportes den Beſuch dieſes Spiels zu ermöglichen. Die Fahrt wird mit der Reichsbahn durchge⸗ führt und koſtet einſchließlich Eintrittskarte, Ueber, nachtung und Verpflegung 14.— RM. 0 a Die Fahrt beginnt ab Frankfurt am 20. März, abends 20.30 Uhr, zu einer entſprechend ſpäte⸗ ren Zeit iſt für die Teilnehmer aus dem Kreis Heppenheim eine Zuſteigemöglichkeit in Bensheim gegeben. Die Rückfahrt wird ſo angetreten, daß der Sonderzug in der Nacht vom 21. zum 22. März um 1 Uhr in Frankfurt einläuft. Entſprechende Aus⸗ ſteigemöglichkeit an den Stationen vorher iſt vor⸗ geſehen. Anmeldungen müſſen unter Ausfertigung einer Teilnehmererklärung umgehend an die Orts- oder Betriebswarte ferner an die Kreisdienſtſtelle Hep⸗ penheim, bei ſofortiger Einzahlung des Teilnehmer⸗ betrages abgegeben werden. Die Sonderzugfahrt trägt die Nr. KF. 5833. 2 j Oſtern nach Saarbrücken mit der NS. Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ Die Kreisdienſtſtelle Heppenheim der NS. Kraft durch Freude“, veranſtaltet an den beiden Oſterfeiertagen eine Omnibusfahrt von Heppenheim nach Saarbrücken über Weinheim— Mannheim Neuſtadt—Landau— Pirmaſens, nach Zweibrücken Blieskaſtel— Saarbrücken, von dort nach St. Ing⸗ berg— Homburg—Landſtuhl, über Kaiſerslautern Bad Durkheim—Oggersheim Worms Lorſch und zurück nach Heppenheim. „Am 1. Tag wird eine Mittagsraſt in Landau eingelegt, während die Uebernachtung und ein vor⸗ heriges Abendeſſen für Saarbrücken vorbehalten bleibt. Am 2. Oſterfeiertag morgens findet eine Beſichtigung Saarbrückens und der Schlachtfelder (Spicherer Höhen uſw.) ſtatt, anſchließend geht die Fahrt weiter nach Homburg oder Landſtuhl, woſelbſt die Mittagsraſt vorgeſehen iſt. Die Fahrt koſtet einſchließlich Uebernachtung, 2 Mittageſſen, Abendeſſen und Frühſtück RM. 13.60. Anmeldungen nehmen die Betriebs⸗ und Orts⸗ warte, ferner die Kreis dienſtſtelle Heppenheim ent⸗ gegen, bis zum 20. März 1937.(Anmeldeſcheine ſind auszufüllen). Rundfunk- Programm Dienstag, 9. März Deutſchlandſender 6.00. Glockenſpiel. Anſchl.: Schallplatten. 6.30: Kon⸗ zert. 7.00: Nachr. 10.00: Deutſche Bauernfauſt ringt um deutſches Land! 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.15: Dt. Seewetterbericht. 11.30: Billig, gut und richtig! 11.40: Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. Anſchl.: Wetter. 12.00: Konzert. 13.45. Neueſte Nach⸗ richten. 14.00: Allerlei— von Zwei bis Drei! 15.00: Wetter. u. Börſenberichte, Programm. 15.15: Melo⸗ dien von Job. Strauß 15.40; Traute Roſe ſingt. 16.00: Muſtk am Nachmittag. 17.50: Das deutſche Lied. 18.20: Politiſche Zeitungsſchau. 18.40: Der Dichter ſpricht. 19.00: Und jetzt iſt Feierabend! 19.45: Deutſchlandecho. 19.55: Die Ahnentafel. 20.00: Kern⸗ ſpruch. Anſchl!: Wetter u Kurznachr. 20.10: Wie macht man eine Operette? 21.00: Halali! 22.00: Wetter, Nachr., Sport. Anſchl.: Deutſchlandecho. 22.30: Eine kleine Nachtmuſik. 22.45: Dt. Seewetterbericht. 23.00— 24.00: Beliebte Melodien. Reichsſender Frankfurt 6.00: Choral. Gymnaſtik 6.30: Konzert. 7.00: Nach⸗ richten. 8.00: Zeit, Waſſerſtand. 8.05: Wetter-— Schneebericht. 8.10: Gymnaſtik. 9.30: Muſik am Mor⸗ gen. 10.00: Die Frühlingsſchlacht. 11.15: Programm, Wirtſchaftsmeld., Wetter. 11.30: Sportfunk für die Jugend. 11.45: Landfunk. 12.00: Konzert. 14.00: Feit, Nachr. 14.10: Na Tiſch gönnt euch ein wenig Raſt, ſeid bei Frau Muſtca zu Gaſt! 15.00: Volt und Wirtſchaft. 15.15: Das deutſche Lied. 16.00: Unterhal⸗ tungskonzert. 17.30: Das Land am hohen Venn. 17.45: Die ewige Geſundquelle der Natur. 18.00: Konzert. 19.00, Wer leben will, der kämpfe alſo! 19.30: Kampf dem Verderb. 19.40: Der Zeitfunk bringt den Tages⸗ ſpiegel. 19.55. Wetter, Wirtſchaftsmeld., Programm. 20.00: Zeit, Nachr. 20 10: Großes Unterhaltungskon⸗ 3 22.00: Zeit, Nachr. 22.15: Nachr aus d. Sende⸗ ezirk, Wetter- u. Schneebericht, Sport, Grenzecho. 22.30: Tanz- u. Volksmuſik. 24.00— 02.00: Nachtmuſik. Reichsſender Stuttgart 6.00: Choral. Zeit, Wetter. 6.05: Gymnaſtik. 6.30: Konzert. 7.00: Nachr. 8.00: Waſſerſtand 8.05: Wet⸗ ter, Bauernfunk. 8.10: Gymnaſtik. 8.80: Konzert. 10.00: Die Frühlingsſchlacht. 10.30: Engliſch für die Oberſtufe. 11.30: Für dich, Bauer! 12.00: Konzert. 13.00: Zeit, Wetter, Nachr. 14.00: Allerlei— 0— Zwei bis Drei. 16.00: Muſik am Nachmittag. 17.00: Von Blumen u. Tieren. 17.30: Muſizierſtunde. 17.45: 8 Samriler. 18.00: Konzert. timme. 19.40: Schaffende Jugend tritt an! 20.00: Nachr. 20.10:„Bunt und heiter“ 21.00: Orcheſter⸗ Pole 1 55 dich Nachr., Wetter, Sport. 22.20: olitiſche Zeitungsſchau. 22.40: Tan u. Volksmuſik, 24.00—02.00: Nachtmuſik. N e 19.00: Zauber der — Das Wirtſchaftsbuch des herrn Geheimbderaths Goethe in seinem Haushalt Von Gerhard Schäke Vom Vater, der 26 Jahre lang ein bis in die kleinſte Einzelheit gehendes Haus⸗ haltungsbuch geführt hat, erbte Wolfgang Goethe den Hang zum Ordnen. Notieren und Abrechnen. Die Genauigkeit und Vor⸗ ſicht des Vaters übertrug ſich auf den Sohn, der ſein Leben lang mit gleicher Gewiſſen⸗ haftigkeit und Selbſtzucht den weimariſchen Staat lenkte, Dichtungen ſchrieb und ſich am ſeinen Haushalt kümmerte. Dieſe Do⸗ kumente ſeiner Bürgerlichkeit können das geiſtige Bild Goethes nur vertiefen, ſie zeigen ſeine Liebe zur Einzelheit, ſeine Sorgfalt auch im Kleinſten. Der Herr Geheimbderath raucht nicht, er trinkt keinen Kaffee. Er lebt— außer im Wein— mäßig, ißt jedoch gern und mit Genuß. Und trotz ſparſamer Lebensführung kommt er jahrzehntelang nicht aus den Schulden heraus. Bisweilen muß er ſogar anſchreiben laſſen. Es iſt ihm nicht gleich⸗ gültig, ob die Waren, für die er zahlt, wohlfeil ſind oder nicht. Auf Reiſen ver⸗ merkt er manchesmal übel, daß die Gaſt⸗ höfe teuer und ſchlecht ſeien, und als man ihn in der Weimariſchen Gegend böſe über⸗ vorteilt, zeigt er es dem Herzog an. Und wenn er auch ſpäterhin behaglich und in einigem Wohlſtand lebt, ſo überlegt er doch ſtets, wofür er ſein Geld ausgibt. Gern und mit Geſchick beſchäftigt er ſich mit den All⸗ tagsdingen von Küche, Wirtſchaft, Garten und Haus. Als ſtaatlicher Finanzverwalter und Betreuer der herzoglichen Einkünfte lernt er aus allem, er ſetzt die Speiſenfolge der Bankette zuſammen, wählt Tiſchzeug und Möbel aus und überprüft jede Rech⸗ nung— was ihm ſelbſt einmal zuſtatten kommt. Niemals kauft er wahllos oder unüberlegt. Braucht er Arbeitsmaterial, ſo dringt er auf beſondere Anfertigung nach ſeinen Entwürfen, ſeien es Papier⸗ ſäcke oder Schubladen für ſeine Sammlungs⸗ ſchränke. Der Vierundzwanzigjährige führt ſchon ein Kontobuch, in dem er gewiſſenhaft no⸗ tiert, wofür das Geld hinausgeht:„Blu⸗ men, Bilderbögen, ein goldenes Herzchen, 8 Schachteln Huſaren und Reiter aus Zinn, 100 holländiſche Federkiele, Stiefelſchnallen, lederne Handſchuhe waſchen, 1 Lot italie⸗ niſche Zeichenkreide, Schrot und Pulver, Haarbeutel, weiße venezianiſche Maske, 32 Kupferabdrücke von Herrn Klopſtock, Pfund Konfekt... Und als ihm im April 1775 der Herzog den Kauf eines verwilderten Gartens mit einem verwahrloſten Häuschen ermöglicht, richtet er es ganz einfach ein. Der Mutter läßt er ausrichten: der Vater ſei ihm Ausſtattung und Mitgift ſchuldig, das möge die Mutter nach ihrer Art ein⸗ leiten. Der Herzog habe ihm 100 Dukaten geſchenkt. Er habe ihm auch Möbel be⸗ ſtellt, wovon der Vater nichts wiſſen müſſe. Seine in Frankfurt zurückgebliebenen Klei⸗ der ſolle man verkaufen und ihm das Geld ſchicken. Garten und Haus machen ihn wirtſchaft⸗ licher und lehren ihn ſparen. Sorgfältig führt er nun Buch. Im Tagebuche lieſt man:„Immer fortwährende Freude an Wirtſchaft, Erſparnis, Auskommen. Schöne Ruhe in meinem Hausweſen. Beſtimmtes Gefühl von Einſchränkung und dadurch der wahren Ausbreitung“. 1788 ſchreibt er an Wieland:„Nun wünſcht' ich zu wiſſen, ob Dir der Vorſchlag leine Arbeit für den „Merkur“ annehmlich ſei, ob Du monatlich etwas magſt? Wieviel an Bogen und Blätterzahl Dir recht wäre? Und damit unſer Kontrakt ganz rein werde, was Du mir dagegen an Gold und Silber geben willſt? Ob ich gleich keine Kinder zu er⸗ nähren habe, ſo muß ich doch darauf denken, etwas in den Beutel zu leiten, da ſo viel hinausgeleitet wird.“ Wo er auch iſt, er denkt nicht nur an Herz und Kopf, auch den Magen vergißt er nicht. Den Freunden ſchickt er Hinweiſe, was alles Gutes für wenig Geld da und dort zu haben ſei. Aus Venedig kündigt er der Frau von Stein an, er werde ihr Kaffee ſchicken, den man dort für 1 Dukaten per ſieben Pfund haben kann. Allmählich genügt ſein Gartenhaus nicht den Anforderungen, die man an einen zroßen Staatsmann ſtellt, er will und muß in der Stadt wohnen und zieht 1782 in das Haus am Frauenplan. Später kauft es der Herzog, baut es nach Goethes Plänen um und ſchenkt es ihm. Und bis zu ſeinem Tode— 50 Jahre lang— wird er das große Haus bewohnen, das über 20 Zim⸗ mer enthält. Im Garten ſtehen zwei mehr⸗ ſtöckige Pavillons. Er ſetzt Blumen, pflanzt Bäume, legt Raſen, Rabatten, Gemüſebeete an und hat ſeine Freude am Wachſen und Blühen. Er bleibt der gleiche ſparende, wägende, arbeitſame Hausherr auch in dem roßen Hauſe. Er kümmert ſich weiter um ede Kleinigkeit. Seine Briefe an Chriſti⸗ ane bezeugen das aufs Eindringlichſte. Aus Frankfurt ſchreibt er ihr:„Bei meiner Graf Ferdinand von Zeppelin Von den phantaſiebegabten, willensbe⸗ ladenen deutſchen Menſchen, die zu Be⸗ ginn des techniſchen Zeitalters ihren Träu⸗ men Wirklichkeit zu ſchaffen vermochten, iſt der 1837 geborene Graf Ferdinand von Zeppelin einer der liebenswerteſten. Schon früher hat⸗ ten ſich waghalſige Segler der Lüfte in Gasballons über die Erde erhoben, aber ſie blieben Spielzeug der Winde. Sie konnten ſich kein feſtes Ziel ſetzen. Der Herr der Erde unterliegt jedoch immer wieder der Verſuchung, die Elemente zu über⸗ ihre Gewalt dienſtbar zu machen. Graf von Zeppelin erkannte frühzeitig, daß mit der Erfindung des Exploſionsmotors die Kraft geſchaffen war, mit der man den Ballon in den Kampf mit den Luftſtrö⸗ mungen führen konnte. Dem Bau eines lenkbaren Luftſchiffes widmete er fortan ſein Le⸗ benswerk. 5 Er war von Hauſe aus Offizier, im deutſch⸗franzöſiſchen Krieg 1870/71 durch ſchneidige Erkundungsritte berühmt ge⸗ worden, in techniſchen Dingen ein Laie. Aber jeder Kundige weiß, daß wir Auto⸗ liſten, ſich 8 grundſätze ein, hemmen oftmals den kühnen Flug der Gedanken. Es zeigt ſich, daß die Natur ſich auch außerhalb der mathemati⸗ ſchen und chemiſchen Formeln bewegt, und die Beharrlichkeit tut ein übriges dazu, den Weg aus der Phantaſte in die Wirklichkeit zu bahnen. Erfinden läßt ſich nicht erlernen, es kommt aus dem Reich der Dichtung. Iſt erſt die Viſion da, finden ſich dann ſchon die Männer mit der praktiſchen Erfahrung als Helfer hinzu. Der baſtelnde General hat alle Bitter⸗ keiten des Erfinders durchkoſten müſſen. Als er unter Einſatz ſeines Vermögens, in demütigenden Bittgängen bei Geldleuten am Bodenſee halsſtarrig und unerſchütter⸗ lich in ſeinem Glauben, ſeinen Ideen, feſte, tragbare, ſtoffumhüllte Gerippe ſchuf, lachte man über den„verrückten Grafen“. In der Militärtechnik tobte der Kampf zwiſchen dem von Zeppelin verfochtenen ſtarren und dem von Major von Parſeval gebauten halbſtarren Luftſchiffſyſtem. Im preußiſchen Kriegsminiſterium entſchied man ſich für den Parſevalſchen Ballon, den man auf die Eiſenbahn verladen und an gewünſchter Stelle im Manöver auspacken, aufblaſen und mit der Motorgondel verſehen konnte, alſo für ein Luftſchiff, das ſeine Reiſe zu⸗ nächſt mit der Eiſenbahn antrat. Der von ſeinem Glauben beſeſſene Graf am Bodenſee ließ ſich durch alle Ent⸗ Die erste Werft in Friedrichshofen täuſchungen nicht beirren. Er baute und experimentierte. Der Aufſtieg ſeiner erſten Modelle bereitete keine Schwierigkeiten, auch die Lenkung klappte, aber die größte Gefahr für ein gasgeladenes ſtarres Ge⸗ Graf Jeppelin-der Eroberer der Lüſte lichen Gerüſt. Darum verlegte der erfinde⸗ riſche Kopf ſeine Landungshalle auf den Bodenſee bei Friedrichshafen. Das Waſſer iſt behutſamer als die harte Erde. Bald gab es vielbejubelte Erfolge, aber auch grauſame Rückſchläge. Die Motoren- kraft war der Gewalt der Stürme noch nicht gewachſen. Die wackern Männer in den kleinen Gondeln unter dem Rieſenleib— der alte Graf ſtets unter ihnen— hatten kritiſche Stunden durchzukämpfen. Sie ſetzten bei jeder Fahrt ihr Leben ein, um in das unerforſchte Neuland vorzuſtoßen. Welch ein glückliches Erleben hat dieſer, von reinſtem deutſchen Idealismus erfüllte Graf Zeppelin den Menſchen ſeiner Zeit gegeben! Als ſich der in der Sonne blin⸗ kende weiße Leib ſeines ſchlanken Luftſchiffs die erſten Male über den grünen Fluten des Bodenſees erhob und den Schneehäup⸗ tern der Alpen wie dem Tor zu einem Märchenreich näherte erhoben ſich mit ihm die Herzen der deutſchen Menſchen. Das war ſo recht im deutſchen Sinn, der Menſch⸗ heit einen neuen Weg zur Beherrſchung der Erde zu weiſen! Es gibt kaum einen Landſtrich unſeres Planeten, über dem nicht dieſer Sendbote deutſchen Wagemuts zum ewigen Ruhme unſeres Vaterlandes dahin⸗ gezogen iſt. Nicht weniger beglückend war die Er⸗ kenntnis, wie dieſes Werk zuſtande gekom⸗ men war. Wie Sieg⸗ fried mit dem Dra⸗ chen hatte dieſer württembergiſche Offizier mit den Zweiflern und Spöt⸗ tern gekämpft. Als einer der erſten Zep⸗ peline nach em Siegeszug über das Rheintal auf einer Zwiſchenlandung bei Echterdingen in Flammen aufging, traf dieſes Miß⸗ geſchick den Deutſchen wie ein perſönlicher Verluſt. In wenigen Tagen war eine Millionenſpende bei⸗ ſammen, zu der jeder ſein Scherflein bei⸗ trug. Der neue Zep⸗ pelin ſtieg wie ein Phönix aus der Aſche empor. Der Graf hat noch die Freude erleben können, daß eines von ſeinen Luft⸗ geſchwadern den nach Kriegsausbruch in fernen Erdteilen eingeſchloſſenen Deutſchen Kunde und Hilfe und Troſt und Kraft ſpenden konnte, bevor er 1917 einer kurzen Krankheit erlag. Photos(2) Löhrieb M didakten größte Erfindungen verdanken. füge bildete die Landung; denn die Boden⸗ Sein Name lebt als ewiges Vermächtnis Fachkenntniſſe ſperren ſich in Erfahrungs⸗ winde greifen zu derb nach dem gebrech⸗ in ſeinem Werk. Ch. K. Aumennunnmunmummnm mmm num unnnunmunnmunmnnnmmnmmnmnnnmmmmmmnn nunmummmmmmmmmimnnnmnnnnmnmm mmm gn Mutter hab ich zwei Unterbetten und Kiſſen von Federn beſtellt und noch allerlei gute Sachen. Mache nur, daß unſer Häus⸗ chen recht ordentlich wird, für das andere ſoll ſchon geſorgt werden. Heute iſt ein Körbchen mit Likör abgegangen und ein Päckchen mit Zuckerwerk. Es ſoll immer was in die Haushaltung kommen.“ Nichts iſt ihm ſo unbedeutend, als daß er ihm nicht ſeine Aufmerkſamkeit ſchenkte. Chriſtiane erweiſt ſich als fürſorgliche, eifrige Helferin; ſie verwaltet das Geld. berichtet über Beſuche und Geſchäftsdinge während ſeiner Abweſenheit, beſorgt Bücher, beantwortet Fragen, kümmert ſich um Beſucher und Gäſte. Als er wieder ein⸗ mal in Frankfurt weilt, ſchreibt er:„Ich lege Dir Preiſe von verſchiedenen Viktua⸗ lien bei, wie ſie hier gegenwärtig bezahlt werden, Du wirſt Dich freuen, daß Du in Deiner Küche nicht ſo teure Waren brauchſt.“ Goethe iſt nicht geizig; er iſt haushälte⸗ riſch. Er verſchwendet nichts, am wenig⸗ ſten ſein Geld. Und Chriſtiane muß ihn manchmal ein wenig ſtupfen, wenn ſie Wünſche hat. Es ging„bei Goethes“ nicht eben üppig her. Goethe ſchreibt wegen Cheſterkäſe und getrockneten Fiſchen bis nach Hamburg, es verdrießt ihn die Mühe nicht. Er ſieht auf die Güte der Waren und gerade, weil er rechnen muß, läßt er ſich von weither Dinge für Küche und Keller kommen. wenn ſie beſſer und billiger ſind. Chriſtiane iſt ihm darin gleich. Sie ſchreibt einem Freunde in Bremen:„Für die überſchickten Neunaugen bin ich Ihnen ſehr viel Dank ſchuldig, ſie waren ganz vortrefflich. Aus Ihrem Briefe ſehe ich, daß Sie uns noch Butter ſchicken wollen, wo ich für Ihre gütige Beſorgung ſehr danke. Sollte die nächſt ankommende ſehr gut ſein, ſo haben Sie die Güte, mir noch ein Fäßchen zu ſchicken.“ Goethes Geldverlegenheiten ſind oft chroniſch. Den Freund Jacobi bittet er zweimal, ihm ſeinen kleinen Reiſewagen, den er am Rhein zurückließ, abzukaufen und den Erlös zu ſenden. Vor Jahren hat er ſeinen alten Diener Philipp Seidel nach und nach um 1200 Taler angeborgt. Die Einnahmen aus ſeinen Büchern ſind an⸗ fangs ſpärlich... und ſeine Reiſen nicht immer billig. In Weimars Nähe kauft er einmal ein kleines Gut, ihn intereſſiert Landwirtſchaft und er hofft, daraus einen Teil ſeines häuslichen Bedarfs decken zu können. Mißerfolge veranlaſſen ihn zum Verkaufe und er geſteht heilsfroh, daß er das Gut ohne Verluſt los wurde. In all den Jahren vergißt er ſeinen Haushalt nicht. Von den Reiſen ſchickt er Rezepte und Küchenzettel, ſammelt in fremden Städten Preisliſten, Statiſtiken und Of⸗ ferten. Zwiſchen ſeinen Notizen, Tage⸗ buchblättern, Geſchäftsſachen findet man Aufzeichnungen über Spargel, grüne Bohnen, Eſſiggurken. Er ſcheut ſich nicht, in wichtigen Briefen zugleich für die Ueberſendung des„vortrefflichen Käſes“ zu danken. Ein Bremer Buchhändler bittet ihn um einen Beitrag und beſticht ihn durch Ueberſendung einer Kiſte Weins. Goethe ſchickt den Beitrag, durch den Wein freund⸗ lich geſtimmt, und ſtatt des Honorars ſchickt der Bremenſer wieder eine Kiſte Wein. Seine Anſpruchsloſigkeit und Fürſorge beweiſen zwei Briefe:„Ich übertreibe nicht, wenn ich ſage, daß ich 4, 5 Tage bloß von Cervelatwurſt, Brot und rotem Wein gelebt habe.“ Und aus Karlsbad:„Durch die Gefälligkeit des Poſtmeiſters haben wir noch kurz vor Torſchluß 80 Bouteillen Ofner(leider klein Gemäß) um billigen Preis bezogen und ſind alſo wegen dieſe⸗ Hauptpunktes ſicher.“ Garten und Haus ſind wohlbeſtellt und gut gehegt. Knebel berichtet ihm nach Jena über ſeinen Beſuch bei Chriſtiane in Weimar:„Der Garten gefiel mir ſeiner Ordnung, Lage und Einrichtung nach ganz ungemein und ich würde ihn zu den be⸗ haglichſten Winkeln in ganz Weimar rechnen. Alles ſteht da ausgewählt und gut und in manchem Betracht beſſer als in Jena. Die Sorgfalt und Ordnung Deines Gartens iſt über alles zu loben.“ Goethe hängt an ſeinem Garten. Von ſeinen Reiſen ſchickt er häufig Sämereien und kleine Pflanzen und Setzlinge; er verſucht, ſelbſt neue Gemüſe zu züchten und probiert auch nach Mißerfolgen weiter, um etwas Neues und Seltenes an Obſt, Gemüſe, Strauchwerk und Blumen heran⸗ zuziehen. Und immer wieder taucht ſeine Fürſorge für den Haushalt und nicht zu⸗ letzt ſein perſönliches Wohlergehen auf. Aus einer Fülle ſolcher Mitteilungen ſei ein Brief aus Jena zitiert:„Laß es uns an Nöſſeln, Franzwein und an halben Braten nicht fehlen. Schickteſt Du mir et⸗ was Spargel, der doch nun auch hervor⸗ kriechen ſollte, ſo würde ich es auch gut aufnehmen. Pflanzen erhältſt Du und auch Federnelken. Dagegen bitte ich Dich in⸗ ſtändig: ſchicke mir Kaſten und Schachteln zurück!“— Die Frage taucht bisweilen auf: war Goethe denn geizig oder arm? Er war beides nicht. Er war ein guter Haushalter und Hausvater, er haßte Ver⸗ ſchwendung. Waren ſeine wirtſchaftlichen Verhältniſſe lange nicht zum beſten beſtellt, ſo mußte er doch niemals Not leiden.— Aber er ſah auf den Heller und ſorgte, daß nichts umkam. Sein Haushalt war ein Teil von ihm ſelbſt— und darum ſtand es gut in Haus und Garten. — 7 der Sporl vom Jonnlag 3B. Waldhof badiſcher Meiſter Fllnhall in Zahlen Meifterſchaftsſpiele der Gauliga Gau Südweſt Eintr. Frankfurt Wormatia Worms 11(0:1) FC. Pirmaſens— Sportv. Wiesbaden ausgef. Gau Baden Sporty. Waldhof— Freiburger FC. 6˙0 Vf. Neckarau— Gmanla Brötzingen 21 Karlsruher FV.— FV. 04 Raſtatt 3·1 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg 20 Gau Württemberg Spogg. Cannſtatt— Sportv. Göppingen 1 JV. Juffenhauſ.—Spfr. Eßlingen 10(abgebr.) Gau Bayern * 1860 München— 1. FC. Nürnberg 1˙2 Spielpgg. Fürth— FC. 05 Schweinfurt 0:4 Ballſpielkl. Augsburg Bayern München 311 Gau Heſſen SC. 03 Kaſſel— C. 93 Hanau 42 Kurheſſen Narbus— Spielverein Kaſſel 44 Kewa Wachenbuchen— Germania Fulda 111 FB. Friedberg— Spogg. Riederzwehren 90 Gau⸗Nachwuchsſpiele Reutlingen: Württemberg Südweſt 2:4 Iſchammerpokal, 1. Jwiſchenrunde Kreis Nibelungen Tade. 1846 Worms— Norm. Pfiffligheim 12 nach Verl Sportverein Horchheim— TSV. 0 220 Rhen. Rheindürkheim—SV. Eppelsheim 24 Kreis Starkenburg Opel Rüſſelsheim— Alemannia Worms 11 a Sportverein Hofheim— Olympia Lor 25 Alem. Gr.⸗Rohrheim— Olympia eee Konkordia Gernsheim— VfR. Bürſtadt 5·1 Viktoria Griesheim— MSV. Darmſtadt 1.7 SV. 98 Darmſtadt— TS. 1846 Darmſtadt 41 Union A5 9 Fu. Sorendl Arheilgen 42 C. Egels— FV. Sprendlingen a en Münſter— SC. Dietzenbach 2·8 Unterbaden TSG. Plankſtadt— FV. Hockenheim 3•1 VfR. Ketſch— SV. 98 Schwetzingen 245 TV. Walldorf— SV. Sandhauſen 9˙5 Badenia St. Ilgen— Fg. Eppelheim 32 05 Heidelberg— Union Heidelb. 3:4 nach Verl, V. Brühl— Kurpfalz Neckarau 5˙2 88. Leutershauſen— Fortuna Heddesh. 24 Germ. Friedrichsfeld— FC. 08 Mannheim 5˙1 Fortund Edingen— Sc. 08 Käfertal 1•8 Amic. Viernheim— VfTuR. Feudenheim 10 abgebr. Pfalz . ſtadt— Phönix Ludwigshafen 63 78.— 25 V. 08 Mutterſtadt 3˙2 Wiſendeim— SpVg. Mundenheim 123 Roxheim— TV. Frieſenheim 41 Rülzheim— Pfalz Ludwigshafen 9˙1 Vf. Landau— Germania 04 Ludwigshafen 114 Neupfotz— FG. 03 Ludwigshafen 1:3 Pfalz Pixmaſens— Lautzlirchen 1:0 labgebr.) C. Waldfiſchbach— SC. Niederauerbach 276 Worſitein— Pf. Kaiſerslautern 245 SG. Mittelbexbach—1. FC. Kaiſerslautern 4˙2 Der Garden greift ein Klage gegen Braddock wegen Kontraktbruch Die für den 3. Juni geplante Weltmeiſter⸗ . zwiſchen James Braddock und Max Schmeling ſcheint vorerſt an den amerikaniſchen Gerichten ausgetragen zu wer⸗ den. Da der Titelträger Braddock die finan⸗ zielle Seite des Boxens der ſportlichen entſchie⸗ den vorzieht und, da er einen Kampf gegen Joe Louis für ertragsreicher hält. durchaus gegen den„Braunen Bomber“ antreten will, muß Schmeling ſein Recht auf dem Umweg über die amerikaniſchen Gerichte ſuchen. Un⸗ terſtützt wird er dabei durch die Newyorker Boxkommiſſion und die Newyorker Madiſon Square Garden⸗Geſellſchaft, bei der ſowohl der Deutſche als auch der Amerikaner für den Weltmeiſterſchaftskampf unter Kontrakt ſtehen. Der Vorſitzende des Garden. Oberft Kilpatrick, hat von einigen Rechtsanwälten eine Klage gegen Braddock wegen Kontraktbruchs ausar⸗ beiten laſſen, die Anfang nächſter Woche ein⸗ gereicht werden ſoll. Daß man diesmal aufs Ganze gaht, iſt ſchon daraus zu erſehen, daß die Klage micht vor ein Gericht des Staates Newyork der des Staates Illinois— deſſen Gerichtsbarkeit Chicago unterſteht— ſondern vor das Bundesgericht gebracht wird, deſſen Rechtſprechung für das geſamte Gebiet der Vereinigten Staaten bindend iſt. Max Schme⸗ ling hat den Beginn ſeiner Schaukampfreiſe erneut um einige Tage verſchoben: ex will ſo⸗ lange in Newyork bleiben, bis die Klage ein⸗ gereicht iſt. Ein Freifahrt nach Tokio Die Gemeinde Eiſenberg im Saargebiet hat eine Freifahrt nach Tokio zu den 12. Olym⸗ piſchen Spielen ausgeſetzt. Dieſe Auszeichnung fällt dem beſten Turner und Sportler Eiſen⸗ beras zu. der auf allen Gebieten der Leibes⸗ übungen die beſten und zugleich vielſeitiaſten Leiſtungen vollbringt. Der Preis dürfte ſicher⸗ lich ein Anſporn ſein und zur Förderung der Leibesübungen in dem kleinen Pfalzdorf bei⸗ tragen. Raſtatt 04 der erſte Abſtiegskandidat Am Sonntag wurde auch die Lage in der badiſchen Fußball⸗Gauliga entſchieden. Mit einem recht eindeutigen 6:0(3:0)⸗Siege über den Freiburger FC. ſicherte ſich der SV. Wald⸗ hof abermals die Meiſterſchaft. Damit hat zweifellos die beſte und beſtändiaſte Elf des Gaues den Titel errungen. Aber nicht nur „oben“, ſondern auch„unten“ iſt ſchon einiges geklärt. Raſtatt 04 iſt der erſte Abſtiegskandi⸗ dat, der nach einjähriger Gaſtrolle in der Gau⸗ liga im kommenden Jahr wieder in der Be⸗ zirksliga ſpielen muß. Dagegen haben ſich die Ausſichten beim Karlsruher FV. nach ſeinem Siege über Raſtatt etwas gebeſſert, zumal Mühlburg in Pforzheim 0:2 verlor und Brötzingen gegen Neckarau mit 1:2 den Kürze⸗ ren zog. SV. Waldhof ſchlägt Freiburger FC. 6:0(3:0) Auf dem regennaſſen Boden des Mannheimer Stadions ſiegte am Sonntaa der Meiſter SV. Waldhof vor rund 5000 Zuſchauern gegen den Freiburger FC. mit 6:0(3:0) ohne ſich ſon⸗ derlich anzuſtrengen. Waldhof ſpielte nur eine Viertelſtunde mit voller Kraft und ſchaffte in dieſer Zeit durch Weidinger, Schneider und Bielmeier bereits eine 3:0 Führung. Siffling, der wieder Mittelſtürmer ſpielte, wurde dann leicht verletzt und hielt ſich in der Folge ſicht⸗ lich zurück. Nach dem Wechſel gab es durch Schneider(2) und Bielmeier noch drei weitere Treffer. Den Freiburgern blieb der Ehren⸗ treffer verſagt. Waldhof bot eine aute Geſamt⸗ leiſtung. ausgezeichnet war beſonders Schnei⸗ der im Sturm. Wacker⸗Niefern leitete das Treffen zufriedenſtellend. Bf. Neckarau—Germ. Brötzingen 2:1(1:0) Im erſten Spiel der Mannheimer Doppel⸗ Veranſtaltung konnte der VfL. Neckarau die Brötzinger Germanen mit 211 beſiegen und da⸗ mit zwei wertvolle Punkte retten, die für den die Lage im Wormatia Worms 17 10 5 2 48:23 25:9 Eintracht Frankfurt 17 11 2 4 46:31 24:10 Kickers Offenbach 17 9 3 5 37:29 21113 Bor. Neunkirchen 17 6 5 6 33:30 17:17 FSV. Frankfurt 17 5 6 8 ie FV. Saarbrücken 1„ FK. Pirmaſens FFF„„. Union Niederrad 17 5 3 9 32:43 13:21 SV. Wiesbaden 18 3 1 1 Sportfr. Saarbrück. 17 4 3 10 27:31 11:23 Am Sonntag, 14. März, ſpielen: Fußballklub Pirmaſens— Wormatia Worms Kickers Offenbach— Eintracht Frankfurt FSV. Frankfurt— Sportverein Wiesbaden Union Niederrad— Fußballverein Saarbrücken Sportfr. Saarbrücken— Boruſſia Neunkirchen Wieder 15 000 am„Hang“ Eintracht Frankfurt 5 Wormatia Worms 1:1 1 Nach dem Treffen FSV.— Kickers fanden auch am Sonntag wieder 15000 Zuſchauer den Weg zum„Bornheimer Hang“. Die Platzver⸗ hältniſſe waren durch den überraſchend am Vormittag eingetretenen Schneefall nicht ideal und ſie wurden es noch weniger, als gegen Ende der erſten Halbzeit Regen einſetzte, der bis zum Schluß anhielt. Wormatia Worms fand ſich mit dieſen Verhältniſſen weit beſſer ab. als die Einheimiſchen. Die Mannſchaft ſtand beſſer, ſpielte ſicherer und beſſer zuſam⸗ men und wandte mit Erfolg ein mehr halb⸗ hohes Spiel an, während ſich Eintracht erfolg⸗ los mit Flachſpiel abmühte, was bei dieſen Bodenverhältniſſen ausſichtslos war. Die Wormſer zogen außerdem das Spiel ſtets in die Breite und ſetzten ihre ſchnellen Flügelſtür⸗ mer ein, während Eintracht, beſonders während ihrer zeitweiſe ſtarken Ueberlegenheit der zwei⸗ Verbleib in der Gauliga viel bedeuten. Bröt⸗ zingen iſt dagegen in Abſtieasgefahr geraten. Die Gäſte ſpielten eine Stunde lang defenſiv. und erſt als Neckarau mit 2:0 führte und ſich etwas zurückhielt, aingen die Germanen zum Angriff über, aber ſie konnten die Niederlage nicht mehr abwenden. Roth und Wenzelburger waren die Torſchützen für Neckarau. während Heinz das Ehrentor für Brötzingen trat. Karlsruher FV.— V. Raſtatt 04 3:1(1:1) Es war kein Meiſterſtück, was der Karls⸗ ruher FV. gegen Raſtatt 04 vollbrachte. Bis drei Minuten vor Schluß ſtand es noch 111. Aber als dann kurz hintereinander die beiden ſtiegbringenden Tore fielen, verließen die 2000 Beſucher zufrieden den Platz. Durch Walz ka⸗ men die Platzherren in der erſten Hälfte zur Führung, doch alich Neurohr für die Gäſte noch vor der Pauſe aus. Nach langem Kampf glückte den Karlsruhern dann gegen Ende der zweiten Halbzeit durch Immel der ſiegbrin⸗ gende Treffer und kurz vor dem Schlußpfiff knallte Belir zum 3:1 für den Altmeiſter ein. Penning Waldhof leitete aut. 1. FC. Pforzheim— VfB. Mühlburg 2:0(2:0) Obwohl Pforzheim gegen den VfB. Mühlburg mit Erſatz antrat, glückte mit einem 2:0⸗Sieg doch die Revanche für die Niederlage vom Vor⸗ ſonntage. Von beiden Mannſchaften wurde nicht viel gezeigt. Pforzheim hielt ſich in der erſten Hälfte ſo gut zuſammen, daß der Sieg bereits ſicher geſtellt war, um ſo mehr, als nach dem Wechſel ein Mühlburger Spieler vom Platz ge⸗ ſtellt wurde. Die Platzherren gingen nach dem Anpfiff ſofort zum Angriff vor, aber erſt nach 20 Minuten glückte durch einen Kopfball Fi⸗ ſchers die Führung, die dann wenig ſpäter durch den Rechtsaußen Burghardt auf 2:0 erhöht wurde. Mühlburg verſuchte nach der Pauſe einige Vorſtöße, die aber keinen zählbaren Er⸗ folg aufwieſen. Vor 1500 Zuſchauern leitete Dörbecker⸗Stuttgart. Gau Südweſt ten Hälfte, immer wieder verſuchte, innen durchzukommen, was gegen die ſtarke und zahl⸗ reiche Wormſer Abwehr ebenſo erfolglos war. Eintracht begann mit raſchen Vorſtößen und brachte auch das Wormſer Tor bald in Gefahr, aber die Heſſen machten ſich bald frei und er⸗ zielten bis zur achten Minute drei Ecken. Die dritte brachte den Führungstreffer durch einen ſchönen Kernſchuß des Linksaußen Hofmann. Im weiteren Verlauf hatten beide Torhüter brenzliche Sachen zu klären, wobei ſich Schmitt zweimal auszeichnete. Auf der anderen Seite gab es eine ganz große Gelegenheit für Ein⸗ tracht, als Adam Schmitt allein vor dem Tore ſtand und aus 15 Metern Entfernung Ebert den Ball direkt in die Hände ſchoß. Mit einem bis dahin verdienten 1:0 für Worms ging es in die Pauſe. Nach der Pauſe war Eintracht ſtellenweiſe wieder ſtark überlegen und in der 9. Minute fiel auch der Ausgleich. allerdings nicht durch Eintracht ſelbſt, ſondern durch eine unglückliche Rückgabe des ausgezeichneten Ver⸗ teidigers Winkler, der den Ball ſelbſt ins Netz ſchoß. Bis zum Schluß blieb es bei die⸗ ſem Ergebnis. Wormatia ſetzte ſich noch weiter ſtark ein, zeigte die körperlich beſſere Leiſtung, während Eintracht ſich weiter mit ihrem ſchwa⸗ chen Sturm abmühte, das Ergebnis zu ver⸗ beſſern. Bei Eintracht gefielen Schmitt im Tore, Groß in der Verteidigung, die Läufer Fürbeth und Herrmann. Der Sturm war in der erſten Halbzeit ſehr ſchwach und nach der Pauſe erreichte nur der Rechtsaußen Röll eine anſprechende Form. Bei Worms gab es über⸗ haupt keinen ſchwachen Punkt. Die ganze Ab⸗ wehr und Deckung war äußerſt ſtabil und ſicher, vor allem Winkler, dem das Pech des Selbſt⸗ tores unterlief Im Sturm war Hofmann der beſte Mann, nach ihm gefiel Eckert und vor⸗ übergehend auch Gölz. Schiedsrichter Hermann⸗ Ludwigshafen hatte ein ſchweres Amt, zog ſich aber gut aus der Affäre. , und bei den Schwaben Göppingen muß in Würktemberg abſleigen Spielabbruch in Zuffenhauſen. In der württembergiſchen Gauliga geht der Kampf, nachdem der Meiſter im VfB. Stutt⸗ gart bereits ſeit längerer Zeit feſtſteht. um die Abſtiegsfrage. In Cannſtatt wurde der erſte Abſteigende im SV. Göppingen feſtgeſtellt, der gegen die Platzherren mit 1:5 verlor. Wer Göppingen folgt, ſteht noch nicht feſt. da das Zuffenhauſener Treffen nach 60 Minuten— als Eßlingen mit 0:1 im Hintertreffen lag— abgebrochen wurde. Spvg. Cannſtatt— SV. Göppingen 5˙1(3:1) In Cannſtatt trat der SV. Göppingen zu dem ſchweren Kampf an, der über den Abſtieg entſchied. 5:1 geſchlagen müſſen die Göppinger in den ſauren Apfel beißen. Wenn auch das Ergebnis etwas zu hoch iſt, verloren die Gäſte doch verdient. Vor 1500 Zuſchauern wurde der Kampf begonnen, den die Platzherren mit hef⸗ tigen Angriffen auf das gegneriſche Tor er⸗ öffneten. Unkel war der erfolgreichſte Stürmer der Cannſtätter, der allein drei Treffer auf ſein Konto brachte. Er eröffnete den Reigen und brachte ſeinen Verein in 1:0⸗Führung. Ziegelbauer erhöhte auf 2:0, aber Göppingen konnte durch Häger einen Treffer aufholen. Bis zur Pauſe erzielte Richt für Cannſtatt noch ein weiteres Tor. Auch nach dem Wechſel blieben die Platzherrn überlegen. Unkel ließ noch zwei Treffer folgen und ſtellte das 5:1⸗Ergebnis her. 12 Minuten nach der Pauſe ließ Schiedsrichter Liſt das Spiel wegen eines Gewitterregens 1 Stunde unterbrechen. FV. Zuffenhauſen— Spfr. Eßlingen 1:0(1:0) abgebrochen Die Eßlinger Sportfreunde ſtanden am Sonn⸗ tag dem FV. Zuffenhauſen auf deſſen Platz ge⸗ genüber. Der Fußballverein ging in der 17. Minute durch Saile in Führung. Nach dem Wechſel wurde das Wetter immer ſchlechter und 60 Minuten nach Beginn des Spiels brach Schied srichter Dehm⸗Durlach wegen eines Ge⸗ witterregens die Begegnung ab. Die 2000 Zu⸗ ſchauer und natürlich auch der FV. Zuffenhau⸗ ſen waren mit dieſer Entſcheidung nicht ganz zufrieden, da ausgerechnet, nachdem lange Ver⸗ handlungen zum Abbruch des Spiels geführt hatten, der Regen aufhörte und die Sonne durchbrach. die deulſchland⸗Rundfahrt Acht Nationen nehmen teil.—— Strecken⸗ führung. Nach den in den Jahren 1930 und 1931 e machten Erfahrungen, in Deutſchlind 4 Rundfahrt durchzuführen. wird nunmehr. dieſem Jahr mit der internationalen Deut 15 landrundfahrt der Grundſtein für eine ſich a jährlich wiederholende Veranſtaltung gelegt werden. Vom 6.—20. Juni werden ſich auf einer Rundſtrecke von über 3000 km. gegliedect in zwölf Etappen und drei Ruhetage, die be⸗ ſten Straßenfahrer Europas einen harten Kampf liefern. 3 Start und Ziel befinden ſich in der Reichs⸗ hauptſtadt. Die Fahrt wird u. a. durch folgen⸗ de Städte gehen: Berlin, Frankfurt a. Oder, Breslau. Liegnitz, Bunzlau, Görlitz, Dresden, Chemnitz Leipzig, Erfurt, Eiſenach. Nürnberg, München, Ulm, Stuttgart, Heidelberg, Frank⸗ furt a. M., Koblenz, Köln, Düſſeldorf, Wup⸗ pertal, Eſſen. Bochum, Dortmund. Paderborn, Bielefeld. Hannover, Bremen, Hambura und wieder Berlin. Die Etappenziele werden im Laufe der nächſten Woche feſtgelegt. Bei der Teilnahme folgender acht Nationen: Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, Oeſterreich. Schweiz und Deutſchland iſt mit einem Klaſſenfeld von 50—60 Fahrern zu rech⸗ nen. An den drei Sonntagen— 6., 13. und 20. Juni— werden weiterhin auf den Etappen⸗ ſtrecken Rennen für Amateure veranſtaltet; an dieſen Einzel⸗-Wettbewerben werden wohl in jedem Falle über 100 Fahrer teilnehmen. der„Club“ führl in Bayern 1860 München— 1. JC. Nürnberg 1:2(0:0 Auf dem weichen Spielarund lieferten ſich 1860 München und der 1. FC. Nürnberg vor 10 000 Zuſchauern einen lebhaften Kampf, den die Gäſte ohne Friedel und die„Löwen“ ohne ihren Verteidiger Neumaier beſtritten. Beim „Club übernahm Uebelein 1 die Sturmfüh⸗ rung, doch erhielt der Angriff auch dadurch nicht mehr Durchſchlagskraft als in den frühe⸗ ren Spielen. 1860 gab zunächſt den Ton an, aber auch hier waren die Stürmer ſehr ſchwach. Lediglich der Linksaußen Schmidhu⸗ ber gefährdete wiederholt das Nürnberger Tor. Vorübergehend drängte dann der„Club“, erzielte auch zwei Ecken, aber alles in allem ließ vor allem das Stürmerſpiel doch ſehr zu wünſchen übrig. Einmal batte Köhl Glück. als Schmidhuber eine Flanke Kronzuckers gegen die Latte köpfte. Nach der Pauſe kamen die Nürn⸗ berger etwas beſſer zur Geltung und ſchon bald fiel durch Uebelein 1 nach einer Vorlage des Rechtsaußen Gußner der Führungstreffer für die Gäſte. Im weiteren Verlauf mußte Köhl wiederholt eingreifen. Bei einer Ecke wurde Köhl behindert, ſodaß Münchens linker Läufer Menzinger durch Kopfball den Aus⸗ gleich erzielen konnte. Aber ſchon in der 16. Minute der zweiten Halbzeit kamen die Nürn⸗ berger zu einem neuen Erfolg, der ihnen auch den Sieg brachte. Gußner unternahm einen Alleingang. Münchens Verteidiger zögerten mit dem Eingreifen, Gußner umſpielte auch noch den herauslaufenden Scheithe und ſchoß zum 2:1 ins leere Tor. Die reſtlichen Minuten gehörten den„Löwen“, die aber gegen die ſichere Abwehr der Nürnberger nichts ausrich⸗ ten konnten. achweinfurk ſiegt in Ronhof Spgg. Fürth— 1. FC. Schweinfurt 0:4(0:1) Mit dem gleichen Ergebnis wie am vergan⸗ genen Sonntag gegen Koburg wurde die Spvg. Fürth diesmal zu Hauſe vom 1. FC. Schweinfurt geſchlagen. Ueberragende Leiſtun⸗ gen zeigten beide Mannſchaften nicht, aber der Sieg der Gäſte vor 3000 Zuſ ern war den⸗ noch durchaus verdient. Die„Kleeblätter“ wa⸗ ren zuerſt ſtärker im Angriff, ſcheiterten aber an der guten Schweinfurter Abwehr. All⸗ mählich kamen die Gäſte auf und erzielten in der 35. Minute durch den Mittelſtürmer Spit⸗ zenpfeil den Führungstreffer. Bis zum Ende der erſten Halbzeit drängte Fürth wieder ſtark. Das gleiche Bild bot ſich auch nach Wieder⸗ beginn. Fürth ſpielte meiſt überlegen, aber Schweinfurt ſpielte erfolgreicher und ſchoß die Tore. Innerhalb von 2 Minuten ſtellten Kit⸗ zinger 1 und Retzer das Reſultat auf 3:0 und bei offenem Feldſpiel konnte Spitzenpfeil fünf Minuten vor Sehluß den vierten und letzten Treffer erzielen. „Bayern“ vergab die lehle Chance BC. e. Bayern München 311 (3:1 Die Münchener Rothoſen mußten in Augs⸗ burg ihre letzten Meiſterſchaftshoffnungen be⸗ graben, während die Augsburger ſich durch dieſen Sieg von der Abſtiegsgefahr eing gutes Stück befreit haben. Mit Marquardt als Mit⸗ telſtürmer überrumpelte Augsbura die Mün⸗ chener ſchon in der 7. Minute, und eine Minu⸗ te ſpäter ſchloß Marquardt einen Alleingang mit einem ſcharfen Schuß unter die Latte zum 2:0 ab. In der 20. Minute führte ein kraſſes Verſagen der Münchener Abwehr wiederum durch Marquardt zum dritten Tor der Augs⸗ burger, die damit den Sieg ſchon ſo gut wie ſicher errungen hatten. Die„Bayern“ waren in ſchlechter Form, der Linksaußen Sebald, der für Simetsreiter ſpielte, war ein glatter Verſager. Nur Heidkamp in der Verteidigung und Torhüter Fink konnten überzeugen. 12 Minuten vor der Pauſe kam München zum einzigen Gegentreffer durch Körner auf Flan⸗ ke von Krumm. In der zweiten Halbzeit ſpiel⸗ ten die Rothoſen klar überlegen, aber mit dem ſchwachen Sturm blieben weitere Erfolge aus. Schiedsrichter Rubmann⸗Regensbura leitete den Kampf vor 8000 Zuſchauern nicht immer überzeugend. * 5. —— ROMAN VON FRIEDE BIRKNER 10. Fortſetzung Vorſichtig nahm ſie ſeinen Kopf, küßte ihn weich auf die Lippen und legte ihn auf die Schiffsplanke zurück. Aber das behagte Robert nicht, eigenwillig wie ein Kind rückte er mit ſeinem Kopf auf ihren weichen Schoß zurück, brummte und maulte... und ſchlief weiter. Karin lächelte unter Tränen. Es half nichts, ſie mußte ihn wieder hart legen, ihr Dienſt fing in fünf Minuten an. „Liebſter... es geht nicht anders.. ich muß gehen.“ Sie flüſterte es ihm leiſe in die Ohren, und er hörte es wohl ein wenig, denn er drehte ſich auf die andere Seite herum. als läge er in einem gemütlichen Bett, dehnte ſich ein wenig und brummte: „Schön... aber dreh' indeſſen das Badewaſſer an.“ Schlief weiter, als gäbe es keinen Maſchinenraum, in dem er Heizer war, um nach Deutſchland zurückzukommen, ſon⸗ dern als wäre er mit ihr in irgendeinem nett und friſch eingerichteten Bungalow und ein Morgenbad das Alltäg⸗ lichſte, was es gäbe. Karin mußte ſich furchtbar beherrſchen, daß ſie nicht laut aufweinte. Sie beugte ſich noch einmal zu ihm nieder, ſtrich zaghaft mit ihrer Hand über ſeine Stirn und wollte ſich eben von ihm trennen. Da geſchah ein Wunder.. ein richtiges Wunder, wie es im Leben doch manchmal vor— kommt. Der rieſenſtarke Neger, der protzend mit ſeiner Kraft während der Arbeit bei Robert ſtand, trat neben Karin, ſchob ſie ſoeben mit der Schulter beiſeite, faßte Robert, als wäre er eine Feder, und trug ihn zu einer Hängematte, die er wohl ſelber angemacht hatte. Darin verſtaute er Robert und grinſte Karin mit all ſeinen herr⸗ lichen Raubtierzähnen an. „Weißes Mann nicht gut für Hitze.. weißes Mann müde ſein, weißes Mann ſchlafen müſſen in friſcher Luft. Schwarzes Mann das nichts macht, ſchwarzes Mann Hitze gut.“ Impulſiv ergriff Karin die mächtige ſchwarze Hand dieſes primitiven Menſchen und drückte ſie in ihrer zarten, weichen Hand. „Ich danke Ihnen.. oh, ich danke Ihnen.“ „Nichts danken, weißes Frau, nichts danken.“ Der Neger wußte nicht, was er mit Karins Hand an⸗ fangen ſollte, er drückte ſie nur ſo ein ganz klein biſſel, und ſchon verzog Karin ſchmerzhaft ihr Geſicht, aber tapfer lächelte ſie, nickte ihm zu und ſagte: „Seien Sie nett zu meinem Mann. Schweres durchgemacht, und wir wollen heim.. Sie, was das iſt?“ „Schwarzes Mann auch Heimweh hat.. aber ſchwarzes Mann nicht weiß, wo er ſein Heim hat. Schwar⸗ zes Mann aber aufpaſſen wird auf weißes Mann.“ Karin fühlte, daß dies keine leere Verſprechung war, ſie nickte ihm nochmals zu und eilte davon. Das Herz war ihr ein wenig leichter, hatte ſie doch ſeit der Abfahrt Robert nur ſehr ſelten geſehen, und da hatte er faſt immer über die Bärenkräfte des Negers geflucht. Vielleicht würden die zwei nun beſſer zuſammen arbeiten. Er hat viel Wiſſen * Sobald Roſi ſich von ihrem Dienſt freimachen konnte, fuchte ſie Karin auf, die ihr natürlich zuerſt die wunderbare Geſchichte ihrer Rettung berichtet hatte. Die beiden Frauen ſaßen dann in Roſis winziger, kleiner Kabine, die ſie mit den beiden Japankindern teilte. Meiſt ſchliefen die artigen, kleinen Japſe und ſtörten nicht. Es bedeutete für Karin eine große innerliche Hilfe, daß ſie die Ausſprache mit Roſi hatte. Alles, was ihr Dienſt Schweres mit ſich brachte, konnte ſie ihr erzählen, denn gegen die Oberſtewardeß ſagte ſie mit Abſicht nichts, um keine Verſtimmung gegen ſich aufkommen zu laſſen. Aber es war keine reine Freude, Stewardeß auf einem Ozeanrieſen zu ſein. O nein, ganz und gar nicht. „Roſi, Sie können ſich nicht denken, was es für gräß⸗ liche Frauenzimmer gibt, wie ſie einen ſchikanieren können ... bis aufs Blut. Da iſt eine Franzöſin drüben in der Außenbordkabine ſieben. Oh, der wünſche ich einmal, daß ſie meinen Poſten haben ſoll. Alle fünf Minuten klingelt ſie, und dann fährt ſie einen in ſchnippiſchem Tone an, man ſolle dies und jenes tun oder bringen, aber ſchnell, ſehr, ſehr ſchnell. Man ſolle ſich tummeln, nicht alles ſo langſam machen. Es ſei ein Skandal, daß eine Stewardeß nicht ver⸗ ſtünde, ein Kleid zu ändern, nicht friſieren könne und was nicht noch alles.“ „Oh, kann mir ſchon denken... ich beobachtete ſie auch genugſam im Speiſeſaal. Alle Stewards haben ſie ſchon im Magen, und in der Bar kokettiert ſie mit Hein. ich könnte dieſe Frau vergiften.“ „Weil ſie mit Hein kokettiert?“ Karin fragte es mit einem verſteckten Lächeln. „Nein... ich meine, weil ſie ſo ein Bieſt iſt. Aber er⸗ zählen Sie weiter. Wie ſteht es mit Cherpin?“ „Ich habe es bis jetzt vermieden, in ſeine Kabine zu gehen. Meine Kollegin hat den Dienſt übernommen, ich hab' ihr angedeutet, daß es da wohl gutes Trinkgeld geben wird und ich ihr das gern gönne, denn ſie hat daheim drei Kinder und ſpart jeden Groſchen zuſammen. Aber ich kann natürlich jeden Augenblick gefaßt ſein, daß es ein Rencontre mit Cherpin gibt.“ „Wollen wir hoffen, daß alles gut abläuft. Und wie ſind denn die männlichen Paſſagiere? Sind die nicht ſchlimmer als die Frauen?“ e Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Köinigsbrück(Bez. Dresden) „Nein, da muß ich eine Ehrenrettung für die Männer abgeben. Sie ſind mit ganz ſeltenen Ausnahmen ſehr nett und höflich. Es kann mal vorkommen, daß ſie etwas na, ſagen wir, zu liebenswürdig werden, aber im großen ganzen ſind ſie wirklich netter. Sie bitten höflich, danken höflich und... nun ja, wir Frauen ſind meiſt mit den Trinkgeldern ein biſſel geizig. Das wollen wir mal ganz ruhig eingeſtehen, nicht?“ „Hm... kann ſchon ſtimmen.“ „Stimmt, Roſi, ſtimmt ganz beſtimmt. Frauen ſind gegen weibliche Bedienung geizig...“ Karin lächelt, wäh⸗ rend ſie genüßlich von einem Teller die Süßſpeiſe löffelte, welche ſich Roſi beim Lunch für ſie abgeſpart hatte. Wenn⸗ gleich die Beköſtigung des Schiffsperſonals ausreichend war, ſüße Speiſen und ſolche Sachen gab es natürlich nicht. Roſi war wirklich rührend darin, ſie ließ ſich jede Leckerei und Obſt und Süßes in ihre Kabine ſtellen und verwahrte es für Karin. „Heute abend iſt großer Ball an Bord. In Singapore iſt ein holländiſch⸗-indiſcher Fürſt an Bord gekommmen, und der ſoll gefeiert werden. Da wird es wieder hoch hergehen in der Bar.“ i „Warum gerade in der Bar...?“ Karin konnte ein kleines Lächeln ſchwer unterdrücken. „Nun, ich meine nur ſo... ich finde es ſo blöd, daß man als junge Dame nicht in die Bar darf, höchſtens ein⸗ mal, wenn ich mit Mr. und Mrs. Poſikoi dort bin. Aber die gehen immer hin, wenn es entweder ſehr leer iſt, oder wenn der andere Keeper Dienſt hat, ich habe bisher kaum drei Worte mit Hein reden können. Hab' ja auch immer wenig Zeit und muß nach den Kindern ſehen.“ „Nun paſſen Sie auf, Roſi. Heute abend ſind Sie eben einmal ganz frech und gehen doch allein in die Bar, es wird ſchon gehen. Ich bin in meiner freien Zeit hier bei den Kindern... das läßt ſich gut machen. Bei dem Trubel heute wird es keinem Menſchen auffallen, ob Sie allein dort ſind oder in Geſellſchaft... und Hein wird ſich freuen. paſſen Sie auf.“ „Meinen Sie, daß es geht?“ „Wird ſchon. Natürlich dürfen Sie nicht als einzige Dame bleiben, und ſollte es etwas... nun ſagen wir, etwas gemiſcht werden, dann müſſen Sie ſich ſtill und leiſe drücken, nicht wahr?“ „Das iſt eben der Jammer, wenn es intereſſant wird, muß man ſich als Dame ſtill und leiſe drücken.“ Roſi zog ein niedliches Schnutchen, und Karin ſtrich ihr wie einem Baby über die hängende Unterlippe. „Roſi⸗Herzchen, ich wollte, ich hätte weiter keine Sorgen als die Ihrigen. dann wäre mir viel wohler.“ „Liebſte, Beſte, ich bin wirklich ein ſchreckliches Frauen⸗ simmer. Hab' es ſo gut und denke nicht, wie ſchwer es für Sie und Ihren Mann iſt.“ „Und für Hein nicht?“ „Nö... mit dem habe ich kein Mitleid. Der ſchlängelt ſich ſo fein durch alle Schwierigkeiten, den braucht man nicht zu bemitleiden.“ „Haben ſchon recht, Roſi. Hein hat ein herrliches Talent, nichts ſchwerer zu nehmen, als es unbedingt ſein muß.“ Karin lauſchte erſchrocken.„Mein Gott, da klingelt es ja wie verrückt. Hat denn meine Kollegin nicht die Kontrolluhr angeſtellt?“ Sie ſprang auf.„Einen Augen⸗ blick, ich will nur ſehen, was los iſt, komme dann wieder und richte Ihnen noch das Haar für heute abend. Ich ver⸗ ſtehe mich da ein wenig darauf.“ Karin lief nach dem Office, um feſtzuſtellen, welche Kabine nach Bedienung verlangte. Nummer 11 klingelte wie verrückt. Da ihre Kollegin nicht zu ſehen war, eilte Karin nach Nummer 11 und klopfte an. „Herein... zum Donnerwetter... So, das war deutlich, und außerdem war es deutſch ge⸗ ſprochen. Karin kam dies erſt gar nicht zum Bewußtſein, aber dann überlegte ſie blitzartig... ſie hatten doch keine deutſchen Paſſagiere in der erſten Klaſſe? Ein kurzer Blick auf das Namensſchild. Mr. Hugo Berger. Karin trat ein und fand einen Koloß von einem Manne in einem viel zu kleinen Seſſel ſitzen, auf dem Tiſch neben ihm lag die Klingel, auf der er den Finger liegen hatte. Ent⸗ ſchieden etwas angſtvoll ſtarrte dieſer Menſchenkoloß nach der Tür, und als er ein weibliches Weſen erblickte, fluchte er wie ein Stadtſoldat. „Zum Kreuzbombenelement, ich hab' doch ein für alle⸗ mal erklärt, daß ich kein Frauenzimmer hier ſehen will! Raus.. aber dalli!“ „Verzeihen Sie, mein Herr, aber es iſt augenblicklich keiner der Stewards da. Womit darf ich behilflich ſein?“ „Was denn... Sie reden deutſch?“ „Ja... ſo antworte ich meiſtens, wenn man mich deutſch fragt.“ „Na, Sie ſcheinen ja ein leidlich vernünftiges Frauen⸗ zimmer zu ſein. Fallen Sie leicht in Ohnmacht?“ „Ich denke nicht.“ Karin ließ ſich keine Schwachheit ſpüren. „Lachen Sie auch einen alten Mann nicht aus, wenn er in einer blöden Patſche drin ſitzt?“ „Das wäre erſtens dumm, und zweitens käme es mir nicht zu.“ „Hm... das wäre ja mal'ne Antwort, mit der man was anfangen könnte. Sie ſind Deutſche?“ Ig, mein Herr.“ N „Na alſo, ich ſag' es ja.. die Deutſchen ſind doch noch tmmer die vernünftigſten Menſchen auf der Welt. Alſo nun nehmen Sie mal Ihren Verſtand zuſammen, Sie Frauen⸗ zimmer... ich ſitze hier nämlich feſt und weiß nicht, wie ich wieder rauskommen ſoll.“ „Wo ſitzen Sie feſt, mein Herr?“ „Hier in dem blödſinnigen kleinen Seſſel. da ſchauen Sie...“ Der Koloß erhob ſich und mit ihm zu⸗ ſammen auch der kleine Seſſel, der für ſein Format beſtimmt nicht eingerichtet war. Karin beherrſchte ſich, daß ſie nicht hell auflachte, trat ruhig und ſachlich hinter den Koloß und zerrte nun ihrerſeits an dem Seſſel, der denn auch bald ihrem Angriff und ſeiner Abwehr nachgab. Der Koloß war befreit.— a „So, mein Herr... und was kann ich noch für Sie tun?“ „Sie haben ja nicht einmal gelacht wie eine blöde Kuh. Sind Sie wirklich vernünftig, oder tun Sie nur ſo?“ „Warum ſoll ich lachen, wenn ein Menſch in eine un⸗ bequeme Situation gekommen iſt? Ich helfe, ſoweit ich kann, und damit iſt doch der Vorfall erledigt.“ Karin ſah ihn lächelnd an.„Drollig ſah es ſchon aus, aber man ſoll nicht lachen, wenn ein Menſch ſich darüber vielleicht ärgern würde. Ich verſtehe nur nicht, wie Sie ſo todeskühn ſein konnten, ſich in dieſen Seſſel zu quetſchen; da würde ich mich nicht einmal hineinſeßen. Und ich bin doch wirklich...“ Karin hielt in ihrer Rede inne und drehte ſich lächelnd ein wenig um ihre eigene Achſe.„Ich meine, ich bin doch wirklich etwas ſchlanker als Sie, nicht wahr?“ „Hm... ich verſtehe ja nicht, wie man ſo'n Hering ſein kann“, brummte der Koloß faſt wütend und ſchielte auf Karins ſchlanke Geſtalt, während er ſich ärgerlich noch immer ſeine Kehrſeite rieb.„Wie ich in den Seſſel reingekommen bin? Na, ganz einfach: ich bückte mich, um dort das dumme Dings von einem Füllhalter aufzuheben, da ruckte das Schiff mit einem Male an und ſchon klemmte ich drin.. konnte nicht wieder raus und mußte mit dem Seſſel durch die Kabine rutſchen, bis ich hier am Tiſch die Klingel erreichte. So nun wiſſen Sie es.“ Jetzt mußte Karin aber doch lachen. „Was iſt denn nun wieder Komiſches an mir?“ „Verzeihen Sie, Herr Berger.. aber... ich ſtelle mir vor, wie Sie wie ein Baby im Laufſtühlchen hier durch das Zimmer gerutſcht ſind.“ 0 3118 b „Tut Ihnen wohl leid, daß Sie das nicht photographieren konnten. Na, ich ſage es ja, Weiber ſind alle Beſtien aber Sie ſind wenigſtens noch eine halbwegs vernünftige Beſtie. Nun erklären Sie mir aber mal, warum kein Steward gekommen iſt, mir zu helfen.“ „Sie müſſen entſchuldigen, aber die Stewards haben alle unten in den Feſträumen zu tun, heute abend iſt Bord⸗ ball, und da ſind allerhand Vorbereitungen nötig. Kann ich Ihnen noch irgendwie behilflich ſein?“ „Bordball... Quatſch... wieder den verdammten Frack anziehen bei der Affenhitze, was? Könnte mir paſſen.“ „Herr Berger, Sie brauchen ja nicht zum Ball zu gehen.“ „Will aber... langweile mich ſonſt... alſo reden Sie nicht ſo blöd, dumme.. ach ſo, Sie ſind ja keine dumme Gans; na ſchön, alſo ich will, folglich muß ich den blöden Frack anziehen. Aber die Götter Griechenlands ſollen wiſſen, wo der ſteckt.“ „Zeus, Juno, Venus, Ganymed und all den anderen Herrſchaften aus dem griechiſchen Himmel dürfte es ver⸗ dammt gleichgültig ſein, wo Ihr Frack iſt. Ach ſo, verdammt darf ich wohl als Frau eigentlich nicht ſagen.. na, man kommt ſo in den Ton rein, wenn man einen Bruder und einen Mann hat, die ohne dieſen Ausdruck ſchlecht aus⸗ kommen können..“ „Verheiratet?“ „Sehr ſogar!“ „Und da laſſen Sie Ihren Mann allein und fahren hier auf dem Kahn durch die Weltmeere?“ „Mein Mann iſt auch an Bord.“ „Steward?“ „Nein— Heizer.“ „Donnerwetter „Die erſte Fahrt.“ „Alſo gewiſſermaßen bitteres Muß?“ „Stimmt... und hier haben wir ja denn nun auch den Frack.“ „Womit Sie verflixtes Frauenzimmer mir andeuten wollen, daß Ihnen ein weiteres Geſpräch über Ihre Privat⸗ verhältniſſe nicht angenehm wäre?“„ „Stimmt.“ Karin hatte ein reizendes Lächeln.„Zwei Knopflöcher oder nur eines im Oberhemd? Das weiß ich beim Frack nie genau.“ „Iſt auch nicht... iſt auch ſchnuppe.“ „Leider nicht.. manche Damen achten ſehr genau auf ſolche Sachen.. ſehr genau ſogar.“ „Die Weiber können wegen mir alle...“ „Dann brauchen Sie allerdings nicht zum Ball zu gehen heute abend, wenn die Weiber alle..“ „Sie ſind ein ganz verflixtes Frauenzimmer.. ich laſſe mich vierteilen, wenn Sie nicht ganz was anderes ſind, als nur'ne Stewardeß.“ „Das Vierteilen wäre zwecklos. Wozu das geſchloſſene Ganze, was immerhin impoſant wirkt, zerteilen? Ich er⸗ zähle doch nicht, was ich früher war und was ich wieder zu werden hoffe.“ fahren Sie ſchon lange?“ Fortſetzung folgt. n f n ie f le Bekanntmachungen ö Orisg ruppe NS. ⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 DA Kraft durch Freude⸗ Appell Der Appell für den Monat März findet am heutigen Montag, den 8. ds. Mts., 20.30 Uhr, im„Löwen“ ſtatt. An demſelben haben ſämtliche Kd F.⸗Amts⸗ und Betriebswarte, wie auch ſämtliche DAß⸗ Amts⸗, Zellen⸗ und Blockwalter, ebenſo ſämt⸗ liche Betriebszellenobleute, Betriebswal⸗ ter uſw. teilzunehmen. Die Teilnahme an dieſem Appell iſt Dienſt. Ich mache deshalb vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen zur Pflicht. * Betr.: Sprechſtunden des Rechtsberaters. Ab Montag, den 8. März 1937, finden die Sprechſtunden des Rechtsberaters von 15 bis 16 Uhr in unſerer Dienſtſtelle ſtatt. Mögelin, Ortsobmann. Lokale Nachrichten Viernheim, den 8. März 1937 Anſer Tages ſpruch Friſches Herz und friſches Wagen kennt kein Grübeln, kennt kein Zagen, und dem Mut'gen hilft das Glück. Scheffel. i 0 Die einen wünſchen hinter dieſen zwei Wörtchen ein Fragezeichen Alett, die anderen vielleicht ein Zeichen des Ausrufes, der Ver⸗ wunderung! Mag ſein, daß beide berechtigt ſeien, möge es jeder ſich ſelbſt dazu ſetzen, ganz wie er es benötigt.— Man eilt durch die Straßen des Ortes, wundert ſich vielleicht ſelbſt, 5 man plötzlich ausgerechnet vor ei⸗ nem Konditorladen ſtehen bleibt, für den für Awöhnlich nicht viel übrig gelaſſen wird. Aber da iſt etwas im Schaufenſter, das un⸗ widerſtehlich zum Verweilen lockt. Vorher las der mehr oder weniger Sportbefliſſene noch in der Zeitung, daß es hie und da auf den Ber⸗ gen noch Schnee habe. Alſo tiefſter Winter! Jetzt ſieht er auf einmal— Oſterhaſen, Weidekätzchen, frühlingshafte bunte Farben vor ſich im Fenſter des Konditors. Alſo: jetzt ſchon? Man beginnt zu rechnen. Eine, zwei, noch drei Wochen! Und ein leicht ver⸗ gnügliches Lächeln liegt auf dem Geſicht des Rechners oder der zwiefach rechnenden Be⸗ gleiterin. Aber ſchließlich iſt Oſtern kein reines Re⸗ chenexempel. Das erkennen wir an der Natur, die jetzt ſchon in des Wortes wahrſtem Sinn „ihre Blüten treibt“— gelb, rot, blau, mit vielfachen Formen von Blättern, breit und ſchlank. Dabei frägt ſich mancher, nicht ganz zu Unrecht, ob das jetzt ſchon gut tut? Hat der Winter ausgetobt oder bereitet er in aus⸗ gedehnter Pauſe einen Schlußakt vor? Sei dem, wie es wolle! Wir möchten uns hier an dieſer Stelle nicht in langweiligen Wetterdis⸗ kuſſionen ergehen. Freuen wir uns, daß bald Oſtern ſein wird. Denken wir daran, daß die⸗ ſes Feſt vorbereitet ſein will— innen und außen! Drei Wochen laſſen ſchön Zeit dazu! 8 Der Sonntag Nach dem ſturmdurchtoſten kalten Samstag brach ein Sonntag an, der uns ein Wetter brachte, daß man glauben könnte, man wäre ſchon im April. Sturmgepeitſchte Wolken am Himmel, Regen ſchon am frühen Morgen, der gegen halb 8 Uhr den Abbruch der Feuerwehr⸗ übung zur Folge hatte, ſpäter flüchtiges Son⸗ nenlächeln, und dann wieder Regen, ſo ſah der Morgen aus. Der Nachmittag blieb bis gegen halb 5 Uhr regenfrei. Doch nur wenige lockte es hinaus in die Natur, denn grundlos waren die Wege.— Allzunaß wünſchen wir uns den März nicht, denn:„März feucht, macht's Brot im Sommer leicht“, ſo meint's ein alter Spruch, und„naſſer März iſt für keines Bauern Herz“. Im übrigen ſchadet kalter Regen auch den Märzhäschen, die Froſt gut vertragen, gegen allzu viel jedoch nicht gefeit ſind. So war das Wetter des geſtrigen Tages gerade dazu geſchaffen, um wieder ein⸗ mal in aller Ruhe in der warmen Stube Rück⸗ ſchau zu halten. Auch in den Lokalen, in Kaffees und Kinos, die ausgezeichnete Filme laufen ließen, war der Beſuch gut, ſodaß deren Beſitzer durchaus mit dieſem Regenſonntag zufrieden waren. An den Kreismeiſterſchaften der Fechter am Sonntagmorgen im„Ratskeller“ nahmen die beſten Fechter aus Weinheim, Mannheim, Hei⸗ delberg und Viernheim teil. Es wurden durch⸗ weg ſpannende und erbitterte Kämpfe vorge⸗ führt, die aber immer die Beſten als Sieger ſahen. Leider konnte der bisherige Kreismei⸗ ſter Müller, Viernheim, ſeinen Titel nicht erfolgreich verteidigen und mußte ſolchen an den Fechter Bernius, Mannheimer Fecht⸗ klub v. 1884, abgeben, der auch damit den Ehrenpreis der Gemeinde Viernheim, eine ſchöne Fechterfigur, errang. Bei den Frauen ſiegte die Fechterin Leimbach, Heidelberg, der hierdurch ebenfalls der Ehrenpreis der Ge⸗ meinde, ein Bild des Reichsſportführers, zu⸗ fiel. Den Kämpfen wohnten zahlreiche Zu⸗ ſchauer bei, ſo daß zu hoffen iſt, daß durch dieſe Kämpfe immer mehr Freunde für dieſen edlen Sport geworben wurde.(Siehe auch Sonderbericht). Der Nachmittag rief die Kameraden und Kameradenfrauen der NSKOV. zur Jahres⸗ hauptverſammlung in den„Freiſchütz“. Es erfolgte ausführlicher Tätigkeitsbericht des Kameradſchaftsführers und ſeiner Mitarbeiter. Vor einem Jahr!„Frei ſind die deut⸗ ſchen Lande am Rhein!“ ſo hallte ge⸗ ſtern das Echo der großen hiſtoriſchen Reichs⸗ tagsſitzung wieder, in der der Führer dieſen kühnen Entſchluß verkündete. Was uns in der ehemals entmilitariſierten Zone infolge des unglückſeligen Verſailler Vertrages 16 Jahre verſagt geblieben war, gehörte von dieſer Stunde an der Vergangenheit an. So wie an dieſem Samstag vor einem Jahr, ſo flatterten auch geſtern die Fahnen des dritten Reiches, um noch einmal Kunde zu geben von dem heißen Dankgefühl für Führer und Reichs⸗ kanzler. Wieder marſchierten die Formationen auf, um ſich für das Winterhilfswerk in ſeiner vor⸗ letzten Reichsſtraßenſammlung einzuſetzen. Mit ihnen Schulter an Schulter führten an dieſem Samstag und Sonntag die Mitglieder des Reichsbundes der Kinderreichen oder deren Angehörigen dieſen Abzeichenverkauf durch. Einen ſchönen Schmuck, den viele Volksgenoſ⸗ ſinnen und Volksgenoſſen geſtern trugen, hat uns das Winterhilfswerk geſchenkt. Wir haben ſchon viele Schmuckabzeichen getragen, zu den Allerſchönſten gehört aber die Mar⸗ guerite mit dem Goldkäfer, aus Kunſtharz hergeſtellt, das von dem Elfenbeinſchnitzer⸗ und Kammachergewerbe im Odenwald herge⸗ ſtellt wurde. 18 Millionen dieſer Stücke wur⸗ den angefertigt; ſie dürften alle verkauft wor⸗ den ſein, weil ſich keiner den Beſitz dieſes rei⸗ zenden Schmuckſtückes entgehen laſſen wollte. * Auch für bich, Bauer: bleib vom Juden! Und du, beutjche Hausfrau- tue besgleichen! In der letzten Verſammlung der Orts⸗ bauernſchaft in Ladenburg wurde ſchon ſcharf darauf hingewieſen, daß der Handel mit Juden nun endlich aufhören muß. Was die Ladenburger Bauern für richtig erkannt haben, ſollte nunmehr unbedingt auch bei uns eintreten, denn immer noch ſehen wir, wie die Viehjuden zu unſeren Bauern in die Hof⸗ reiten laufen. Willſt du, deutſcher Bauer, wenn du dies duldeſt, der Bevölkerung zeigen, wie du und deine Familie zur deutſchen Volksge⸗ meinſchaft ſtehſt und was du darüber denkſt! Der Ladenburger Orts bauernführer hat be⸗ ſtimmt, daß ads, was vor dem 1. Februar 1937 geſchah, nicht mehr unterſucht wird. Aber nach dieſer letzten Warnung muß ſich jeder Bauer und Landwirt bewußt ſein, daß er bei Nichtbefolgung dieſer Anordnung die Folgen zu tragen hat. Das verlangt die geſamte Viernheimer Bevölke⸗ rung auch für die hieſige Bauern⸗ ſchaft angewandt! Wir müſſen ſoweit kommen, daß auch der letzte Volksgenoſſe weiß, daß, wer ſich mit dem Juden einläßt, an ihm zugrunde geht! Haben wir nicht Hunderte und Tauſende von Beweiſen dieſer Art gerade hier in Viernheim aus den früheren und letzten Jahren vor der Machtübernahme, wo viele Bauernfamilien durch jüdiſche Viehhändler vor lauter Mau⸗ ſcheln und Verſchachern ins Elend geſtürzt wurden. Und gerade dieſe Familien dulden es heute noch, daß ſich der Jude immer wieder bei ihnen einſchleicht. Und was für den Landwirt und Bauer gilt: das gilt auch für die deutſche Haus⸗ frau! Es gibt für keine Frau uſw. mehr eine Ausrede, ich habe ja nicht gewußt, daß man nicht beim Juden kaufen ſoll bzw. darf. Die Männer ſollten ſich auch einmal einige Minuten abends Zeit nehmen und wo nötig, * Schtrieh, jchtrah, jchtroh; de Summerbag is bal bo! Beſondere Sitzung der Vereine uſw. Dienstagabend im„Rebſtock“! Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh— wer kennt nicht dieſen„Schlachtruf“ all der Buben und Mädels, wenn es daran geht, den Frühling hereinzuholen mit Stecken und Bändern, Bret⸗ zeln und Eiern! War das immer eine Freude, wenn ſo ein herrlicher Sommertagszug durch die Straßen fuhr und alle Kinder mitſpran⸗ gen, die Mütter voll Stolz die Kinder zierten, daß ſie auch mit dabei ſein konnten, den Win⸗ ter hinauszujagen. Solch ein herrlicher Sommertags zu ſoll am Frühlingsanfang(21. Murg bei uns wieder veranſtaltet werden! Die Große Carnevalsgeſellſchaft Viernheim —„CeCeVau— in Verbindung mit dem Freizeitring der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, dem alle hieſigen Vereine an⸗ gehören, hat es ſich zur Aufgabe geſtellt, die⸗ ſen alten heimatlichen Brauch wieder hervor⸗ zuholen, um uns das Volkhafte und Land⸗ ſchaft gebundene zu erhalten. Dazu iſt die Mitarbeit der ganzen Bevölkerung erforderlich, der Vereine, der Schulen, der Schulklaſſen, der Gliederun⸗ gen, der Innungen und Handwerker, der Ge⸗ ſchäfte, der Bauern— kurzum alle und alles in den paar Worten: wenn wir in Viernheim alle feſt nach einem Ziel uns zu⸗ ſammenſchließen, bringen wir etwas Großes fertig! Wir wollen und müſſen dieſen Som⸗ mertagszug ſo geſtalten, daß wir von aus⸗ wärts viele Beſucher an dieſem Tag nach hier bringen und ſo bekannt werden in der Um⸗ gebung wie unſere Tellſpiele und unſere Frem⸗ denſitzungen! Verne vorne— auch im Sommer⸗ tagszug! Dazu helft alle mit, jede Familie muß dabei ſein und dieſen feſtlichen Tag aller Viernheimer tragen helfen, wenn es ſein muß auch durch den Kauf eines Zugprogramms. An die Vereine und Vereinsvorſtände, Leh⸗ rerſchaft uſw., die die Einladung zur Sit⸗ zung am Dienstagabend in das Gaſthaus „Rebſtock“ erhalten haben, ſei aber die Bitte gerichtet, daran beſtimmt teilzunehmen und praltiſche Vorſchläge mitzubringen, denn es iſt keine Zeit mehr zu verlieren! Und bis zum 21. März— zu welchem Tag von auswärts alle Arbeitskameraden nach hier durch unſere auswärts a fad, ile Arbeiter, Angeſtellte uſw. einzuladen find, üben wir mit den Kindern ſchon fleißig, daß es an dieſem Tagen an allen Ecken und Enden erſchallt: Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, de Summerdag is do! FFF ihren Frauen dieſe erforderliche Aufklärung geben, denn ſie wiſſen ja alle: warum für uns der Jude überhaupt nicht beſteht! Glaubt aber jemand, er müßte doch noch ſeinen eigenen Gedanken nachgehen und ſich nicht um ſein deutſches Volk beküm⸗ mern(weil man ſchließlich auch noch Sonn⸗ tags von einer beſtimmten Stelle aus die Judentheorien aus einem uralten Buch der Oeffentlichkeit anpreiſt), dann wird es denen nunmehr endgültig die ganze Viernheimer deutſche Bevölkerung zeigen, daß ſie deutſch denkt und deutſch handelt! An alle deutſchen ſchaffenden Menſchen rich⸗ tet ganz Viernheim die Aufforderung mitzu⸗ helfen, daß wir von dieſen Judenfreunden und Judengünſtlingen befreit werden, indem wir ſie der Oeffentlichkeit bekannt geben. Laſſ' den Juden aus deinem Haus draus', bleib' aus jüdiſchen Geſchäften raus! Jahreshauptverjammlung der MSK Viernheim Im Saale des„Freiſchütz“ fand am Sonn⸗ tagmittag die Jahreshauptverſammlung der hieſigen NS.⸗Kriegsopferverſorgung ſtatt, die von vielen Kameraden und Kameradenfrauen beſucht war. Obmann Pg. Seelinger be⸗ grüßte die Erſchienenen aufs herzlichſte und erſtattete anſchließend einen ausführlichen Bericht über die im letzten Jahre. due Arbeiten mit einem Ausblick auf die ommenden Arbeiten, die im Dienſte der Ge⸗ ſamtheit zu bewältigen ſind. Die verſchiedenen Mitarbeiter behandelten anſchließend in aus⸗ führlichen Referaten die ihnen in ihren Fach⸗ gebieten übertragenen Pflichten, aus denen ebenfalls zu entnehmen war, daß ſich ihre großen Mühen und vielen Aufopferungen im Dienſte der edlen Sache zum Segen aller aus⸗ gewirkt haben. Aus dem erſtatteten Kaſſenbe⸗ richt war ebenfalls eine erfolgreiche Tätigkeit feſtzuſtellen, wie auch Kamerad Sax ſich noch beſonders mit den geſchäftlichen Angelegenhei⸗ ten befaßte und dazu viele gute Vorſchläge machte. Nach dieſen arbeitsreichen Stunden konnte Obmann Seelinger die Tagung im Gedenken des Führers mit den deutſchen Lie⸗ dern ſchließen. Generalverjammlung des Turnverems von 1893 Der hieſige Turnverein v. 1893 hielt am verfloſſenen Freitag, 5. März, im Gaſthaus „Zum Freiſchütz“ ſeine diesjährige Haupt⸗ verſammlung ab. Vorſitzender Lean Lam⸗ berth eröffnete mit Worten der Begrüßung die Verſammlung, um anſchließend ſofort zur Tagesordnung überzugehen. Es folgten die Jahresberichte der einzelnen Fachwarte. Den Reigen eröffnete Oberturnwart Mich. Koob, der über die Betätigung der Geräte⸗ und Volksturner, berichtete. Handballwart Karl Rutz gab ſodann Kenntnis vom Leben und Treiben in der Handballbewegung. Seine auf⸗ ſchlußreichen Ausführungen beleuchteten ein⸗ dringlich Erfolge und Mißerfolge der Ab⸗ teilung, angefangen bei der 1. Mannſchaft, bis herunter zur B-Jugend.— Den Bericht der Fußball⸗Abteilung übergab der noch bis vor zwei Monaten als Fußballwart fungierende Mich. Werle, und anſchließend vermittelten Jak. Neudörfer und Frz. Roos einen Einblick in die Kaſſenverhältniſſe.— Der Mitgliederſtand blieb annähernd der gleiche; zwei verſtorbene Turnkameraden wurden durch Erheben von den Plätzen geehrt. Vorſitzender ee e Lamberth dankte allen Fachwarten und Mit⸗ arbeitern für ihre uneigennützige, des öfteren große Opfer fordernde Tätigkeit. Wieder ein⸗ mal ſei nunmehr der Beweis erbracht, daß die Führung der einzelnen Abteilungen als vorbildlich und muſtergültig bezeichnet wer⸗ den könne. Als Rechnungsprüfer amtierten K. Eng⸗ lert und Mich. Werle, die, wie letzterer kund tat, alles in beſter Ordnung vorfanden, ſodaß keine Veranlaſſung zu Beanſtandungen vorlag. Hiernach erfolgte die Entlaſtung des Vereinsfuͤhrers und ſeiner Mitarbeiter. Die nun folgende Wahl war ein einmütiges Be⸗ kenntnis zur alten Vereinsführung, die nun das Vereinsſchiff mit erprobter und erfahrener Hand auch weiterhin ſicher ſteuern wird.— Nach dem Dank des Vorſitzenden für das ihm wiederum entgegengebrachte Vertrauen und der Bitte an ſeine Mitarbeiter, ihm genau ſo wie ſeither auch weiterhin mit allen vor⸗ denen Kräften treu zur Seite zu ſtehen, kamen noch unter Punkt„Verſchiedenes“ recht intereſſante Angelegenheiten zur Sprache, die alle zur vollen Zufriedenheit der Mitglieder ihre Erledigung fanden. Mit dem Gruß an den Führer ſchloß um halb 11 Uhr Vorſitzender Lamberth die in jeder Hinſicht ſehr harmoniſch vorlauf ene Generalverſammlung. * Bringt Hausbriefkäſten an! Immer noch ſind viele Häuſer ohne Haus⸗ briefkaſten. Sie beſchaffen, heißt der Allge⸗ meinheit und ſich ſelber nützen, heißt Arbeit⸗ ſuchenden helfen. Hausbriefkaſten beſchleunigen die Poſtzuſtellung und erleichtern den 0 5 ren Dienſt der Zuſteller durch Wegfall des Treppenſteigens. Zeitungsträger, Geſchäfts⸗ leute und ſonſt e Beſucher können ſie zum Einlegen von Mitteilungen benutzen. Treppen und Flure werden dadurch geſchont. Haus⸗ briefkaſten werden zweckmäßig am Hoftor oder Gitter des Vorgartens angebracht, und mit dem ausgeſchriebenen Namen der Inhaber ver⸗ ſehen. Die Beſchaffungskoſten für den ein⸗ zelnen ſind gering. * A O Die Geſchichte vom Tyr Alſo, was mein Tyras war, der lief immer gern ein bißchen Hamſter ver⸗ bellen. Eines Tages— ich warte und warte immer länger— wer nicht kommt, iſt mein Tyras. Nanu, denke ich, dem werd' ich doch mal nachgehen, da ſteckt doch was dahinter! Na— darüber morgen! i 1 — — Die Kreismeiſterſchaften ber unterbabſſchen Fechter Fechter Bernius und Frl. Leimba Gemeinde Unter recht zahlreicher Vezeilrung der un⸗ terbadiſchen Fechter wurden in Viernheim, im Fechtlokal des Viernheimer Fechtklub, zum „Ratskeller“, die Kreismeiſterſchaften der Be⸗ zirks⸗ und Gauklaſſe im Degen- und Frauen⸗ Florett⸗Fechten ausgetragen. Unter der ſtanlüchen Zahl Zuſchauer be⸗ merkte man den Vertreter des Polizeipräſiden⸗ ten von Mannheim, wie den Gaufachamts⸗ leiter des Fachamts Fechten, Herrn Schnepf von Karlsruhe. Ebenſo wohnte der Vertreter des Bürgermeiſters von Viernheim der Ver⸗ anſtaltung bei. Vor Beginn der Wettkämpfe machte Kreis⸗ fachamtsleiter Höfler die Fechter mit den Bedingungen bekannt und eröffnete das Tur⸗ nier mit einem„Sieg⸗Heil“ auf Führer und Vaterland. Klubführer Jung vom Fechtklub Viern⸗ heim hieß die erſchienenen Fechter und Gäſte beſtens willkommen und wünſchte allen einen guten Erfolg. Auf zwei Bahnen entwickelten ſich dann ſehr ſpannende Gefechte der Degen⸗ fechter. Das Erfreuliche dieſes Turniers war, daß ſämtliche Gefechte bis zur Endrunde mit einer Ritterlichkeit und Ruhe durchgeführt und Reklamationen ſeitens der Fechter keine ge⸗ macht wurden. Die Endrundenkämpfe der Degenfechter ge⸗ ſtalteten ſich natürlich äußerſt ſpannend und ging es des öfteren hart auf hart. Der vor⸗ jährige Kreismeiſter, Müller vom Fecht⸗ klub Viernheim konnte ſeinen Titel nicht mit Erfolg verteidigen und mußte dieſen an Ber⸗ nius vom M§C. 1884 abtreten. Daß die Degenkämpfe in der Endrunde faſt gleichwertig waren, ergibt ſich aus den einzelnen Reſulta⸗ ten, wobei zu erkennen iſt, daß vier Fechter vier Siege errangen, wodurch lediglich die beſſere Trefferzahl den Platz entſchied. Bei den Damen wurde in einer Runde ge⸗ fochten und gab es auch hier erbitterte Kämpfe zu ſehen. Es ſchälten ſich Frl. Leimbach von der TG. Heidelberg und Frl. Maier vom TV. 1846 Mannheim als die Beſten heraus. Bei gleicher Siegzahl war hierbei ein Stichkampf erforderlich, der äußerſt ſpannend verlief. Beim Gleichſtand von 4:4 gelang es Frl. Leimbach durch einen Terz⸗Filo⸗Umgehungsſtoß den Siegestreffer anzubringen und ſich den Titel einer Kreismeiſterin zu ſichern. Die techniſche Oberleitung hatte Gaufach⸗ ch gewinnen die Ehrenpreiſe der Viernheim den Kampfbahnen die Obleute, Kreisfachamts⸗ leiter Höfler, Mannheim, und Schneider, Frankfurt, zur vollen Zufriedenheit aller Be⸗ teiligten wirkten. Die Veranſtaltung war vom Viernheimer Fechtklub beſtens vorbereitet und fand durch zahlreichen Beſuch auch ihre äußere Aner⸗ kennung. Nach dem gemeinſamen Mittagstiſch vollzog Fachamtsleiter Höfler die Siegereh⸗ rung. Er konnte hierbei, genau wie Gaufach⸗ amtsleiter Schnepf, Karlsruhe, die erfreuliche Feſtſtellung machen, daß erſtmalig ein ſolches Turnier mit einer ganz hervorragenden Rit⸗ terlichkeit trotz harter Kämpfe durchgeführt wurde und vom Fechtklub 1932 Viernheim beſtens vorbereitet war.— Fachamtsleiter Schnepf machte noch intereſſante kurze Aus⸗ führungen für die allgemeine Lage des Fecht⸗ ſportes unter der Führung des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen. Ueberlegener Sieger wurde mit nur einer Niederlage und ſechs Siegen bei ſechs erhal⸗ tenen Treffern Jakob Bernius(Mannhei⸗ 1 Fechtklub 1884. 2. Müller, Fechtklub Viernh. 4 S. 13 Tr. 3. Lutz, Mannh. Fechtklub 4 S. 14 Tr. 4. K. Merkle, 46 Mannheim 4 S. 15 Tr. 5. E. Luibrand, Mhm. Fechtkl. 4 S. 17 Tr. 6. Iſſelhard, 1846 Mannheim 3 S. 14 Tr. Der Ehrenpreis der Gemeinde Viernheim, eine Fechterfigur, konnte ſomit Bernius MFC. durch den Klubführer Jung im Auftrage des Bürgermeiſters überreicht werden. Bei den Fechterinnen ſiegte nach Stichkampf: 1. Frl. B. Leimbach, 78 Heidlbg. 7 S. 21 Tr 2. Frl. E. Meyer, 46 Mannh. 7 S. 17 Tr. Frl. E. Weber, MFC. 5 S. 26 Tr. Frl. Weiß, 1846 Mannh. 4 S. 28 Tr. Frl. Wagener, 62 Meinheim 4 S. 30 Tr. . Frl. Metzemacher, 62 Weinh. 3 S. 32 Tr. Den Ehrenpreis der Gemeinde, ein Bild des Reichsſportführers, konnte Frl. Leim⸗ bach, Heidelberg, überreicht werden. Mit dieſem Turnier hat der Viernheimer Fechtklub von 1932 gezeigt, daß bei ihm die Fechter und Fechterinnen des Kreiſes beſtens untergebracht ſind und derartige Turniere in Viernheim immer wieder durchgeführt werden können, da ſich hier auch die Viernheimer Be⸗ völkerung als Zuſchauer einfindet und dadurch unter Beweis ſtellt, daß zwiſchen Fechtklub und Gemeinde ein ſehr gutes Verhältnis be⸗ S O amtsleiter Schnepf⸗Karlsruhe, während auf Ein gelungenes Fuhmwernk IL. Welberre 1 Imen ſteht. ——— Aur ein Verbanbstrejjen Phönix Mannheim— Ilvesheim 2:0 Im Bezirk Unterbaden fand am geſtrigen Sonntag infolge der Pokalſpiele nur ein Ver⸗ bandsſpiel ſtatt. Der neugebackene Meiſter von 36/37 mußte gegen die an dritter Stelle ſte⸗ henden Phönixler antreten und verlor dort 2:0. Der Meiſter hat damit ſeine Verbandsrunde abgeſchloſſen und wird unſeren Bezirk in den Aufſtiegsſpielen vertreten. Anterbaden⸗Weſt Spiele gew. un. verl. Tore Pkt. Ilvesheim 22 17 1 4 83:32 35 Käfertal 21 15 1 5 4624 81 Phönix Mannheim 2113 3 5 43:29 29 Neulußheim 2 10 1 8 57.52 Friedrichsfeld rn 5e 0 Viernheim J Feudenheim 2 9 Ä 20 Heddesheim 21ů 7. 17 Hockenheim 21 3 60 15 Kurpfalz Neckarau I 08 Mannheim 18 0 RN 14 Edingen II Ueberraſchungen in den Pokaljpielen Trotz der normalen Ergebniſſe gab es auch einige Ueberraſchungen. Natürlich war der Spielabbruch im Spiel Viernheim gegen Feudenheim die größte Ueberraſchung. Schade, daß durch dieſen Abbruch Viernheim aus dem Pokalwettbewerb ausgeſchieden iſt. In ſolchen Fällen müßte man unbedingt die Nerven behalten, zumal man ſchon in Führung lag. Käfertal ge⸗ wann in Edingen wie es wollte und ſchlug die Fortuna 1:8. Auch Friedrichsfeld war gut in Fahrt und ſchickte die Lindenhöfer mit 5:1 nach Hauſe. Ueberraſchend verlor Heddesheim in Leutershauſen. Das 4.2 Reſultat geht voll in Ordnung, denn Leutershauſen zeigte ein ſchönes Spiel. Ein weiterer Vertreter unſerer Bezirks- klaſſe wurde in Brühl ausgepunktet. Eine recht hohe Niederlage(2:5) mußten dort die Necka⸗ rauer einſtecken. Und weiter verlor Neuluß⸗ heim in Blankenloch 2:1. Damit ſind am ge⸗ ſtrigen Sonntag 5 Mannſchaften von der Be⸗ zirksklaſſe Unterbaden auf der Strecke geblieben. * Handball- Bezirksklaſie Ziegelhauſen 1846 Mannheim 4:6 TV. Hockenheim— Friedrichsfeld 11:5 TG. St. Leon— TV. Hohenſachſen 3:6 TV. Handſchuhsheim— TV. Viernh. 7:5 Nicht ganz erwartet kommt der überzeugende Sieg der Mannheimer Turner vom Spiel in Ziegelhauſen, während die Niederlage der Friedrichsfelder in Hockenheim ſchon eher ver⸗ ſtändlich iſt, denn Hockenheim iſt auf eigenem Gelände nicht ſo ohne weiteres zu beſiegen. Als völlige Ueberraſchung kann man den 6:3 Sieg Hohenſachſens bezeichnen, womit ſie aus St. Leon zwei Punkte entführten. Doch auch dieſer Sieg wird ſie nicht mehr vor dem Ab⸗ ſtieg bewahren, denn Handschuhsheim brachte ſich geſtern durch einen 7: 58159 über die bebzächlich erſatzgeſchwächten Viernheimer in Sicherheit. Viernheimer Tonfilmſchau Heute Montag letzter Tag! Central⸗Film⸗Palaſtꝰ Weiber⸗Aegiment Ein friſch⸗fröhlicher Süufun; Ufa⸗ Großfilm Jetzt paſſiert's! Das„Weiberregiment“ rückt an. Nicht mit Kriegslärm und Waffen⸗ gedröhn, ſondern mit fraulichem Witz, frau⸗ lichem Mut und kecker Liſt! Das kann ja heiter werden! Ja, es gibt einen Heidenſpaß, und wer nicht dabei war, den reut es. Weib⸗ liche Schläue und männlicher Trotz, Herrſcher⸗ gelüſte und Minneglück, Humor und Liebe, Witz und Liſt, Kartoffelknödel und Zacherl⸗ bräu, Wettkegeln und Tanzvergnügen, Gſtan⸗ zin und Kammerfenſterln— das alles einge⸗ fangen in ſaftigſter Bayernſtimmung, durch⸗ woben von fröhlichen Melodien, überſtrahlt vom ſchönſten blau⸗weißen Himmel—— das iſt„Weiberregiment“! Hier erlebt man ein⸗ mal den„Kampf der Geſchlechter“ in einer liebenswürdig heiteren Form, einmal von der vergnügteſten, natürlich humorvollen Seite ge⸗ ſehen!— Wenn Frauen regieren wollen, hört der Spaß auf? Im Gegenteil! Da fängt er erſt an! Das lehrt uns„Weiberregiment“! Ueberall zeigt man dieſes Ufa⸗Großfilm⸗ werk mit dem größten Erfolg. Zuerſt haben ich die e Dirndln zum„EChe⸗ fait verſchworen— und jetzt kommen ſie ar als grimmes„Weiberregiment“!? Das 55 ein Mordsgaudi werden! Wollts dabei ſein? Dann kommt und lacht beim„Weiber⸗ regiment“, ein neuer, humorvoller Ufafilm mit den vertrauten Darſtellern des„Eheſtreik“ in neuen Rollen! Heli Finkenzeller, Herm. Er⸗ hardt, Erika v. Thellmann e die Sün⸗ denfrüchterin), Oskar Sima, 1 80 Brem und Theodor Danegger.— Große Lachſalven am laufenden Band. Weinheimer Schweinemarkt. Zugeführt 238 Milchſchweine, 243 Läu⸗ fer. Zuſammen 481. Verkauft 196 Milch⸗ ſchweine, 178 Läufer, zuſammen 374 Stück. Milchſchweine das Stück 10—15, Läufer das Stück 18—30 RM. Marktwverlauf: gut. gentung! fümtreunda! Haute flantag leiztmais im Central Das muß man unbedingt gesanen haben. Strategie! Amiliche Bekanntmachungen Betr.:: Schädlingsbekämpfung im Obſtbau. Ich nehme Veranlaſſung, die Baumbeſitzer nochmals auf die Beſtimmungen der Polizei⸗ verordnung des Kreisamts 0 vom 2. März 1936 hinzuweiſen, wonach alle Obſt⸗ bäume zu reinigen, ſachgemäß zu lichten, von allen dürren Aeſten, Raupenneſtern und über⸗ haupt von allen pflanzlichen und tieriſchen Schädlingen zu befreien ſind. Pete der Anordnungen hat neben Durchführung der notwendigen Maßnahmen auf Koſten der Baumbeſitzer au chderen Beſtrafung zur Folge. Viernheim, den 4. März 1937 Der Bürgermeiſter: In Vertretung: Riehl. 4 Geſchäftsſt. ds. Bl. Dinar ohne Uhr billig abzugeben Von wem, ſagt die Billiges, rohes fochter- Zimmer 2t. Schrank 35. 1 Waſchkomm m. Aufſatz 35. 1Nachttiſch 10. 1 Bett 24.⸗ Geſamt⸗ T preis 100. auch einz. abzug. H. Baumann, Möbellager Mannheim Eingang nur A 1, 7 im Hauſe Pilz n wenigen Wochen Osterfest Jetzt wird der Anzeigenteil viel bea zeſtung“ sind. Kommunion, Konfirmation nun lohnt sich die Zeitungsreklame ganz besonders, zumal da Tausende Familien eifrige Leser der„Vlernheimer Volks- chtet Hauptſchriftleiter undverantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H., Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1937 über 1800. 3. Zt. iſt Anzeigen⸗ preisliſte Nr. 6 gültig. C Zeitungs⸗ Inſerat führt im Gefolge Gewinn und Aufſtieg und erfolge! Mex Hat ge/onnen? 22. Flehungstag 5. März 1987 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 5000 Nl. 14 Gewinne zu 3000 RM. 3883206 3851 174 8 Gewinne zu 2000 RWI. 42 Gewinne zu 1000 Rt. 91891 52961 166988 187990 224148 277214 78348 830903 364341 398240 5171 11899 28314 26967 97850 117030 128953 128271 172286 183938 189395 7— 4 243518 258821 299028 316381 837501 853416 355285 867860 3708 94 Gewinne— 500 RM. 9658 13680 98858 21928 81331 38454 49581 49790 85223 70843 73181 77558 79127 82732 100783 105383 129191 139317 153659 159404 163348 185259 185774 200326 20205 219629 228838 238416 241801 243337 243950 273129 277381 283899 286947 298857 308888— 150 328735 334864 336453 351566 358685 380947 385932 392003 38502 350 Gewinne zu 300 Rat. 3743 4262 8708 7107 7303 11661 13838 14054 19334 19882 24254 28884 28987 29108 33915 35150 42887 44839 47809 51573 84549 56487 80992 81199 62870 83401 65833 722 74622 74737 74884 74989 75099 75868 75689 78076 76180 77999 81037 82144 83131 88463 84917 85585 86687 87868 93256 98547 101645 102380 102707 108994 109905 114828 1 1238285 117818 118524 120838 122839 123808 125803 126085 127172 130491 132310 133129 135850 138384 136776 140001 142107 122575 144247 142102 148274 148869 155858 158993 181264 187830 168074 1685585 188588 179988 173586 174433 175183 176294 179924 181606 181984 187187 188733 188784 189115 197504 197542 201829 203461 203637 294787 210228 211958 212053 212248 212690 217818 220646 227083 228850 232181 238885 239315 240330 241413 241778 243432 245605 248881 249086 249108 249473 249474 250446 255958 257025 258408 283280 269101 275962 277400 277683 282585 282557 290841 301335 308832 309908 314544 316837 321425 4— 6 322368 323614 326198 328109 328844 329108 77 55 334582 338651 840940 841474 342811 348577 347354 347423 347661 348357 349138 380281 38055 1 364543 1—.— K 371106 3727 74 373704 376285 876697 382507 389558 In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 4 Gewinne zu 10000 NM. 2 284928 4 Gewinne zu 3000 RM. 128884 143384 8 Gewinne zu 2000 RM. 193917 248978 241882 273243 48 Gewinne zu 1000 RM. 24890 393489 48554 52687 62397 74728 81239 92836 96338 115109 116351 152024 168815 188215 15 224329 240584 261245 279008 292493 3035 18 305923 311518 39391 70 1a 91 500 RM. 448 14651 24399 29122 29190 42808 43437 58440 61777 89440 93232 135314 140849 148389 151715 164272 170830 183786 188884 213702 215451 219875 229043 247352 71 297808 301553 320868 321538 322369 371513 375964 384638 385576 288 N 300 RR. 2548 8524 7972 9811 9924 12886 14789 18443 20592 28840 29058 34019 35577 38811 37826 45827 48383 47785 50117 50893 55819 80577 83250 83804 66904 87420 88561 89963 71407 71847 77157 77307 81285 81643 83918 3 88058 91440, 92383 93933 96601 99249 99508 101587 103449 104632 197269 109030 113928 114635 116366 117846 122499 128186 5852 15 5 8 146390 183278 185274 173190 178080 180437 181904 1847 88084 190574 191436 193836 197488 198176 201178 202073 263847 277988 216810 217124 217224 217488 220140 232381 233139 237631 247279 251442 253308 254599 258380 289681 259718 281291 282012 283925 284836 288383 289109 270085 277188 280876 280770 281185— 7— 285521— 91 298726 297522 297575 298192 302295 302795 305028 308048 306—40 308921 309337 312082 814391 315908 320158 328093 325124 332689 334114 388474 338643 342716 345260 347505 358774 389108 384139 385876 387310 369327 373123 375493 375763 375923 380550 381508 389776 390529 891622 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 50000, 4 zu je 30000, 8 zu je 20000, 28 zu je 10000, 44 zu je 5000, 80 zu je 3000, 206 zu je 2000, 678 zu je 1000, 1084 zu je 800, 4504 zu je 300 Mark. 23. giehungstag 6. März 1932 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 10000 RM. 23684 8 Sewinne zu 5000 RM. 208480 247072 327781 2 Gewinne zu 3000 RM. 18 22 SHewinne zu 2000 RM. 1839 89828 110780 118170 1882085 221023 221080 243489 289594 312232 374267 56 Gewinne zu 1000 R 33662 57828 75086 80965 85 104 121146 128758 144387 155827 168888 186977 1879865 190407 200380 220640 230590 232742 234990 5 254622 311451 329730 339813 847738 350451 35 1158 380163 380325 102 r u 500 RM. 7912 14471 18121 15621 19044 24818 25587 41486 43276 51840 58827 73149 73385 93142 98731 1 125244 128849 122504 141379 161214 164289 171811 180244 188 104 181656 181313 193229 208075 214509 214831 216408 218412 242573 281 261491 271658 283395 291240 298887 304514 327107 334134 241583 349075 350164 351887 358214 371380 374384 384547 1 Gewinne zu 900 Rt. 838 1853 4850— 7748 8626 11484 945 12404 13283 13998 15435 15487 18882 19237 18445 22372 22543 25437 25442 28557 27008 92955 31128 33500 34211 34725 42859 43440 47540 48748 49431 980 51896 57769 58588 80792 63775 87607 89487 71377 71905 74271 75631 75772 778388 78388 79708 81150 82018 82458 83793 84645 33 1 90982 83081 94159 96290 98193 98339 101800 1021186 169 104987 105374 110311 112308 112928 116571 117499 118758 119016 119888 120976 122152 128438 123985 125258 128808 130597 181610 133848 137423 140187 144786 145832 148977 154038 181410 166375 187888 172637 129260 179724 179923 180002 180313 180888 180754 182341 186830 187911 193281 193882 194988 200007 203880 204298 208882 206989 212332 218958 222108 222437 225522 2381286 231416 232088 23475 235832 240052 241016 244873 247345 253853 254331 258887 280184 282877 285897 285814 2868937 289255 271828 272184 274249 278884 280840 285203 289544 294833 298461 305498 308332 307046 900 310908 311149 311982 817012 37 7501 318882 822508 8258317 329977 331452 333430 339006 350861 351097 353051 353408 353588 889388 380042 385289 388704 387554 371079 372184 374087 374589 376771 166540 5 380552 380860 382390 389276 390263 391837 382810 In der heutſgen Nachmittagszlehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 20000 RM. 2 Gewinne zu 10000— 1 4 Sewinne zu 5000 RM. 184088 248877 14 Gewinne zu 3000 RM. 21046 31588 67810 124421 178960 245834 321908 10 Sewinne zu 2000 RM. 26975 262644 271197 278090 332163 58 Gewinne zu 1000 RM. 2057 3578 30127 33921 37927 38266 108913 12264 128692 142634 182811 180585 1838843 184712 185125 203936 218716 233763 5 278572 295205 288003 303254 325664 329898 340059 348847 39388 82 Gewinne zu 500 RM. 803 037 80965 85342 95918 127024 149315 162928 163 166162 181527 189696 188727 202220 202850 213372 228368 234950 259171 276328 282378 2985021 305048 311468 316158 326341 331676 333072 384246 368940 382842 397676 12 Gewinne zu 300 RM. 3013 3129 15568 15809 18286 18989 19459 19814 19988 22651 25499 28082 28109 29525 31874 38300 34348 38856 37987 40141 44887 48132 46249 48221 48588 58094 82174 63785 64579 64912 66682 88966 76458 77286 85314 91630 85900 102037 Arien 103788 105705 111815 113142 113469 115365 117358 119891 123436 124994 125176 125532 132813 136174 138741 143900 144888 148580 15 203215 301718 3441 184513 185282 189346 190389 193038 2009 98417 208497 279760 213710 214115 218188 218782 220173 222884 287128 234991 235531 242858 242973 244781 253082 258289 259826 259922 265577 287476 268873 270091 270438 277487 278142 280814 281088 284519 285895 288338 290428 292231 308570 310783 310803 313107 316377 81 44575 330528 330852 330984 333086 334390 385638 336009 337221 338318 359589 358138 380143 384108 388188 388102 372122 372898 374058 375889 375976 378957 378084 380158 385500 385844 386745 392347 398089 393577 385014 395277 398993 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 50000, 4 zu je 80000, 6 zu je 20000, 24 zu je 10000, 34 je 5000, 64 zu je 3000, 174 zu je 2000, 566 zu je 1000, zu je 500, 3832 zu je 300 Mark. * — 1 Scheer — D 4 G —