a duch ache die c in Cr⸗ un 1 am f ö r Vol Amlsblatt der Bürgermeisterei Viernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. TTETTUUTUUUUTU!U!U!!UT!T!w(w..ãõõõõũ0 0 ͥͤ ù ù 00 Unmmer 57 otenlohn, dienstag S 40 * ternheimer Seilung Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim den 9. märz 1937 Anzeigenpreis: Grundpreis für mm Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text⸗ teil für mm Höhe und 22 mm Breite 15 Rpfg. Zur Zeit iſt. Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PEEP SK. L'hafen 15101 13. Jahrgang Annahme des Konkrollplans für Spanien Einigung im Ueberwachungsausſchuß— Beginn der Jlollenüberwachung am 13. März die Ueberwachung der ſpaniſchen Küſte durch die Kriegsſchiffe Englands, Frankreichs, deulſchlands u. Naliens London, 8. März. Die abſchließende Ent⸗ ſchließung des Nichteinmiſchungs Ausſchuſſes über die Annahme des Ueberwachungsplanes für die ſpaniſchen Land und Seegrenzen wur ⸗ de am Montagabend veröffentlicht. In der Entſchließung heißt es u.a. der Nichtein; miſchungsausſchuß ſei durch die in ihm vertre⸗ tenen Regierungen übereingekommen, daß das Syſtem der Beobachtung an der franzöſiſch⸗ ſpaniſchen Grenze, der Grenze zwiſchen Spa ⸗ nien und Gibraltar und den See grenzen Spaniens und der ſpaniſchen Beſitzungen in der Weiſe durchgeführt werden ſoll, wie das in dem beigefügten Anhang an⸗ gegeben wird, falls dieſer nicht abgeändert und deſſen Beſtimmungen neugefaßt werden. Sieben Kapilel des Konkrollplanes Der Anhang enthält den Kontrollplan für Spanien und zwar in ſieben Kapiteln, die wie folgt überſchrieben ſind: 1 Die Organiſation des Syſtems der Be⸗ o bachtun a: 2. Die Errichtung eines Beobachtungs⸗ ſyſtems an den ſpaniſch. Landgrenzen: 3. Die Vorkehrungen für die Beobach⸗ tung von Schiffen. die die Flagge der beteilſaten Länder führen und ſich nach ſpaniſchen Häfen oder den Häfen ſpa⸗ niſcher Beſitzungen begeben! 4. Der Plan für die Flottenbeobach⸗ tung Spaniens und ſeiner Beſitzungen: 5. Der internationale Stab der für den Beobachtunasplan erforderlich iſt; 6. Die Koſten des Planes: 7. Der Zeitpunkt für das Inkrafttreten des Planes. Dieſe Kapitel beſtimmen im einzelnen: 1 Der geſamte Beobachtungsplan ſoll für die beteiligten Regierungen durch eine Be⸗ hörde verwaltet werden. die die Bezeichnung „Internationales Amt für die Nichteinmi⸗ ſchung in Spanien“ führen ſoll. II. Die Beſtimungen über die Beobachtung der Landarenzen ſehen vor. daß angeſichts des Sonderübereinkommens zwiſchen Großbritan⸗ nien und Portugal auch auf der franzöſiſchen Seite der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze und auf der britiſchen Seite der Grenze zwiſchen Gibraltar und Spanien ein internationaler Stab mit der Beobachtung der Durchführung des Nichteinmiſchungsabkommens beauftragt werden ſoll. Zu dieſem Zweck wird die fran⸗ zöſiſch⸗ſpaniſche Grenze in drei Zonen aufge- teilt, die von je einem Agenten verwaltet wer⸗ den. Die Agenten unterſtehen wieder einem Hauptagenten, der für dier geſamte Grenze die Verantwortung trägt. Dieſe Beauftragten werden in enger Zuſammenarbeit mit den franzöſiſchen Behörden arbeiten. Die Ueber⸗ wachung der Grenze zwiſchen Gibraltar und Spanien wird ebenfalls von einem Agenten wahrgenommen. III. Die Vorkehrungen für Schiffe, die ſich nach Spanien begeben, ſehen vor, daß jedes Schiff der am Abkommen beteiligten Mächte vor dem Anlaufen ſpaniſcher Häfen einen Kontrollhafen anzulaufen hat, um dort einen oder zwei Ueberwachungsbeamte(Be⸗ obachter) des Internationalen Ausſchuſſes an Bord zu nehmen, deren Arbeit darin beſteht. die Ausladung des Schiffes im ſpaniſchen Ha⸗ fen zu überwachen Als Kontrollhäfen ſind fol⸗ gende feſtgelegt: die„Downs“ oder Dover, Cherbourg, Liſſabon, Gibraltar. Marſeille. Palermo und Madeira. IV. Damit dieſer Plan der Ueberwachung der Handelsſchiffahrt mit Sicherheit durchgeführt werden kann, wird beſtimmt. daß eine Ueberwachung durch die Kriegsflotten rings um die ſpaniſchen Küſten eingerichtet wird. Dieſe Ueberwachung wird durch Groß⸗ britannien. Frankreich. Deutſchland und Ita⸗ lien durchgeführt. Die ſpaniſche Küſte wird hierfür in Zonen eingeteilt. die unter die Mächte wie folgt aufgeteilt werden: a) An der Nordküſte Spaniens von der franzöſiſchen Grenze bis Cap Buſto: Großbritannien: a b) an der Nordweſtküſte Spaniens von Cap Buſto bis zur portugieſiſchen Grenze: Frankreich: c) an der Südküſte Spaniens von der por⸗ tugieſiſchen Grenze bis Cap de Gata: Großbritannien: d) an der Südoſtküſte Spaniens von Cap de Gata bis Cap Oropeſa: Deutſchland;: e) von der Oſtküſte Spaniens von Cap Oro⸗ peſa bis zur franzöſiſchen Grenze: Italien f) die ſpaniſche Marrokko⸗Küſte: Frankreich: g) die Inſeln Ibiza und Mallorca: Frank⸗ reich: h) die Inſel Menorca: Italien. In Bezug auf die Kanariſchen Inſeln wur⸗ de beſchloſſen, daß hier eine genauere Regelung bis ſpäteſtens zum 31. März gefunden werden ſoll. Die Ueberwachung innerhalb jeder Zone wird nur außerhalb der Zehn⸗Meilenzone längs der ſpaniſchen Küſten durchgeführt. Die Einzelhei⸗ ten der Durchführung der Ueberwachung werden dem Ermeſſen jeweils der Regierung überlaſ⸗ ſen, der die Zone zugeteilt iſt. Die Kommandan⸗ ten der die Kontrolle ausübenden Kriegsſchiffe aben das Recht, die Schiffe der am Abfommen eteiligten Mächte anzuhalten und ihre Papiere u prüfen. Ein Durchſuchungsrecht wird ihnen ingegen nicht gegeben. Der internationale Stab, der zur Durchfüh⸗ rung des Ueberwachungsplanes e iſt, fert ſoviel Beamten erhalten, wie erforderlich ind, um den Plan angemeſſen durchzuführen. Vorläufig ſind folgende Beobachter vorgeſehn: für die franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze 130, für Gib⸗ raltar 5 und für den Seeüberwachungsplan 550 Beobachter. Dieſe Zahlen umfaſſen jedoch nicht den Stab der Hauptagenten. VI. Die Koſten des Plans werden auf 834 000 Pfund(rund 10 Millionen RM.) für ein Jahr geſchätzt. Sie ſollen aus einem internationalen Fonds gedeckt werden, zu dem die verſchiedenen Regierungen gemäß einem beſonderen Ueber⸗ einkommen ihre Beiträge leiſten. VII. Das Hauptamt wird vom Tag der Annahme dieſes Plans, das heißt, vom 8. März ab, ſeine Tätigkeit aufnehmen und die Pläne für die Durchführung des Abkommens mit größter Be⸗ ſchleunigung ausarbeiten. Es werden Vorkeh⸗ rungen getroffen, um ſofort den Vorſitzenden des Hauptamts und die Hauptagenten zu ernen⸗ nen. Die Flottenmächte, die die Zonenüber⸗ wachung durchführen, teilten dem Ausſchuß gleichzeitig mit, daß ſie in der Lage ſein wür⸗ Nalionaler Großangriff auf Madrid Die bolſchewiſliſche Fronk durchbrochen Salamanca, 8. März. Wie aus zuver⸗ läſſiger Quelle bekannt wird, haben die natio⸗ nalen Streitkräfte am Montag morgen einen Großangriff in den rontabſchnitten Guadalajara und Somoſierra, nordöſtlich von Madrid, begonnen. Die bolſchewiſtiſche Front⸗ linie wurde an mehreren Stellen durch⸗ brochen. Die nationalen Truppen ſind ſtel⸗ lenweiſe bis zu 12 Km. vorgeſtoßen. Eine amtliche Beſtätigung dieſer Nachricht liegt bisher noch nicht vor. Britiſcher Dampfer in Brand geſchoſſen? Nach einem in Bordeaux aufgefangenen Funkſpruch ſoll der engliſche Dampfer„Ada“ von einem Kriegsſchiff unbekannter Staats⸗ angehörigkeit im Golf von Biscaya in Brand geſchoſſen worden ſein. Der Dampfer ſteht an⸗ geblich in Flammen und iſt im Sinken be⸗ griffen. Seine Poſition wird etwas nördlich von der Breite von Bordeaux, ungefähr 150 Km. von der franzöſiſchen Küſte entfernt, an⸗ gegeben. SOS.⸗Rufe von einem britiſchen Dampfer, die in den Nachmittagsſtunden in London ge⸗ hört wurden, laſſen erkennen, daß dieſes Schiff in der Biscaya(Breite 45 Grad, Länge 3 Grad Weſt) im Sinken begriffen iſt. Das Schiff iſt angeblich von Fahrzeugen unbekannter Na⸗ tionalität beſchoſſen worden und brennt. Zer⸗ ſtörer ſind zur Hilfeleiſtung in See gegangen. Widerſprechende Nachrichten Nach einer in Paris vorliegenden Meldung der engliſchen Reederei, der der angeblich im Golf von Biscaya beſchoſſene Dampfer„Ada“ gehört, ſoll es ſich nicht um dieſes Schiff han⸗ deln können, da es erſt am Sonntagabend Ply⸗ mouth verlaſſen habe, um ſich zunächſt nach Li⸗ verpool zu begeben. Dagegen könne es ſich um den Dampfer„Ab a“ handeln der der gleichen Reederei gehört und etwa 8000 Tonnen ver⸗ drängt. Nach anderen Meldungen aus London ſoll das in Frage ſtehende Schiff nicht beſchoſſen worden ſein, ſondern es ſei infolge eines an Bord ausgebrochenen Brandes ein Opfer der Wellen geworden. Nun doch vom Schickſal ereilt Spaniſcher Bolſchewiſtendampfer„Mar Canta brico“ mit amerikaniſcher Waffenſendu Wen die Bolſchewiſten von national ſpaniſchem Kreuzer verſenkt. 1 88 London, 9. März. Wie ſich jetzt her⸗ ausgeſtellt hat, handelt es ſich bei dem in der Biscaya brennend geſunkenen Schiff nicht um einen engliſchen Dampfer, den, die übernommenen Verpflichtungen vom 13. März ab zu übernehmen. In der Entſchließung über die künftige Be⸗ handlung der Nichteinmiſchung heißt es u. a., daß nunmehr die Frage der Ausdehnung des Nichteinmiſchungsabkommens geprüft werden ſoll, um andere Fragen indirekter Einmiſchung zu verbieten unter Ein⸗ ſchluß der Gewährung finanzieller Hilfe und der Einreiſe von„Perſonen nichtſpaniſcher Staats⸗ angehörigkeit in dieſes Land für irgendeinen Zweck, der den gegenwärtigen Streit möglicher⸗ weiſe verlängern oder erbittern könnte“. Der Ausſchuß ſchlägt weiter vor, daß ſobald wie möglich erwogen werden ſoll, ob und in welcher Weiſe es möglich iſt, für die Zurück⸗ ziehung aller nichtſpaniſchen Staats⸗ angehörigen aus Spanien Sorge zu tra⸗ gen, die entweder direkt oder indirekt an dem N Streit in dieſem Land beteiligt ind. Die 2 Mitteilung weiſt darauf hin, daß der Vorſitzende des Ausſchuſſes beſonders darauf verwieſen habe, daß der vorgeſchlagene Kontrollplan einſtimmig vom Anterausſchuß des Vorſitzenden angenommen worden ſei. Eine Bolſchewiſtenſtellung nach dem Flurm K 5 An der Landſtraße Madrid Valencia tobten bekanntlich erbitterte Kämpfe, bei denen es den nationalſpaniſchen Truppen gelang, den Roten den Weg völlig abzuſchneiden. Welche Be⸗ deutung die Bolſchewiſten dieſem Punkt beimaßen, veranſchaulicht dieſes Bild einer ſtark be⸗ feſtigten Stellung, das kurz nach der Eroberung aufgenommen wurde.(Scherl Bilderdienſt, K.) ſondern um den bolſchewiſtiſchen ſpaniſchen Dampfer„Mar Cantabrico“, der 12 Kriegsmaterial für die ſpaniſchen Kommuniſten von Amerika kam. Die engliſche Admiralität hat dazu eine Er⸗ klärung veröffentlicht, in der ſie mitteilt, daß ſie von dem engliſchen Zerſtörer„Echo“ die Meldung erhalten hat, daß der in der Biscaya verſenkte Dampfer der ſpaniſche Dampfer„Mar Cantabrico“ geweſen iſt. Die Beſatzung der verſenkten Dampfers iſt von dem nationalſpaniſchen Kreuzer„Cana⸗ rias“ an Bord genommen worden. Die„Mar Cantabrico“ hatte ſeinerzeit von ſich reden gemacht, als ſie mit einer Ladung von Flugzeugen und Kriegsmaterial für die ſpani⸗ ſchen Bolſchewiſten Newyork beſchleunigt und unter erſchwerten Umſtänden verließ, um mit der wertvollen Ladung aus den amerikaniſchen Hoheitsgewäſſern hinauszukommen, ehe das amerikaniſche Parlament das Ausfuhrverbot für Kriegsmaterial verhängte. Das Schiff wurde damals von einem Flugzeug geſtoppt. mußte aber wieder freigelaſſen werden, weil das neue Geſetz vom Kongreß noch nicht verab⸗ verabſchiedet war. Dieſer Verzug ermöglichte es dem Dampfer damals, noch rechtzeitig die amerikaniſchen Hoheitsgewäſſer zu verlaſſen. Das Schiff fuhr zunächſt nach Mexiko, und man hat ſeitdem lange nichts von ihm gehört. Die nationalſpaniſchen Seeſtreitkräfte hatten, als bekannt wurde, daß das Schiff den Verſuch mache, bolſchewiſtiſche Häfen zu erreichen, ihre Wachtätigkeit verſchärft. Es iſt ihnen jetzt ge⸗ lungen, das Schiff zu verſenken. Der Wert der Ladung wird auf 500 000 Pfund(etwa ſechs Millionen Reichsmark) geſchätzt. Mordanſchlag auf den Oberſlaals⸗ anwalt von Kalifornien Rache der„Sitzſtreiker“. Los Angeles, 8. März. Auf Oberſtaats⸗ anwalt Fitts wurde in der Nacht zum Montag ein Mordanſchlag verübt. Seiner Gei⸗ ſtesgegenwart verdankt es Fitts, daß er mit mit einem leichten Armſchuß davonkam. Die Ganaſter, die ihm im Hinterhalt vor dem Gar⸗ tentor ſeiner Villa aufgelauert hatten, ſchoſſen auf ihn. Sie konnten unerkannt ent⸗ kommen. Man alaubt, daß der Anſchlag mit dem erſt vor kurzer Zeit in den Doualas⸗Flug⸗ werkzeugen erfolgten Streik zuſammenhängt Fitts war der erſte Staatsanwalt in Amerika, der gegen die„Sitzſtreiker“ ſtreng vorging. 300 Streikende ließ er bekanntlich unter der An⸗ klage der Verſchwörung verhaften. Seitdem ſoll er zahlreiche Todesdrohungen erhalten haben. Als Oberſtaatsanwalt war Fitts für ganz Kalifornien zuſtändig. Die„ſoziale Pauſe“ Leon Blums a Léon Blum hat überraſchend, ſelbſt für ſeine ideologiſchen Geſinnungsfreunde, das politi⸗ ſche Steuer durch ein wirtſchaftliches Ex⸗ periment herumge worfen. Die angekün⸗ digte Verteidigungsanleihe ſtellt einen nationalen Appell dar, eigenartig genug, weil die Anleihe das politiſche Vertrauen heben ſoll, anſtatt, wie es natürlich wäre, aus dieſem heraus ein finanzielles Bedürfnis des Staates zu befriedigen. Ein doppelgeſichtiges Experi⸗ ment, über deſſen Ausgang ſich wenig ſagen läßt, weil er in erſter Linie von der Geſchicklich- keit der propagandiſtiſchen Einwirkung auf die Volksfeele abhängt. Die teilweiſe ſehr ſchlechte Preſſe, die der Plan der Regierung und ſeine einzelnen Maßnahmen ſofort am erſten Tage hatten, ließe zunächſt darauf ſchließen, daß die bisher gepflegten ſozialen und wirtſchaftlichen Experimente den verwirrenden Eindruck pro⸗ grammatiſcher Programmloſigkeit hinterließen, der rein ſtimmungsmäßig ſehr ſchwer auszu⸗ gleichen ſein wird. Der franzöſiſche Bürger hat bei ſeiner grundſätzlichen Einſtellung ohne Zwei⸗ fel ein feines Gefühl dafür, daß die Re⸗ gierung Blum inmitten der vielen und verſchie⸗ denartigen, teils ſich geradezu zuwiderlaufenden Aufgaben und Probleme eine feſte Linie nicht finden konnte, daß ſie dem Spiel und Widerſpiel von Kräften ausgeliefert war (und noch iſt), die ſich nicht auf einen Nenner bringen ließen und auch nicht bringen laſſen wollten. In der Hauptſache geht es der franzöſiſchen Regierung darum, die vielen Mi Lliar⸗ den gehorteten und ins Ausland geflüchteten Goldes und Kapitals in den Wirtſchafts kreislauf und in die Heimat zurückzubringen. Sie hat dazu in erſter Linie den freien Handel mit Gold freigegeben, was praktiſch bedeutet, daß der private Goldbeſitzer auch der Nutznießer der Abwertung ſein wird. Die neue Anleihe ſoll eine Währungsgarantie beſitzen, ein Lockmittel für die Anleihezeichner, aber auch eine einſei⸗ tige Bevorzugung, fraglich zugleich im Wert, da ja eine Währung, wenn es darauf ankommt, ob ſie tatſächlich währt, nicht vom Gold oder anderen Deckungsmitteln abhängt, ſondern von dem Währen der Lebenskraft eines Volkes unter einer kraftvollen Staatsführung, die nicht nur erhalten, ſondern Kraft und Macht ſtärken und ſteigern will. * Berückſichtigt man alle Faktoren, ſo kommt man unſchwer zu dem Ergebnis, daß die finan⸗ zielle Operation des Septembers Frankreich kein Gefühl der Entſpannung brin⸗ gen konnte, und die allgemeine Geſundung, die im Gefolge der Abwertungen in einzelnen an- deren Länder feſtgeſtellt wurde, hier nicht emp⸗ funden wird. Frederic Jennz hat dafür zahl⸗ reiche techniſche und fistale, politiſche und pſy⸗ chologiſche Gründe angeführt. Weder die Preisentwicklung noch die Kapi⸗ falbewegung entſprachen den Er⸗ wartungen der für die Abwerrung verant⸗ wortlichen Politiker. Die Preiſe, ſelbſt die Großhandelspreiſe, ſtiegen in einem Ausmaß an, wie man es nicht vorausgeſehen hatte; da ſich dieſer Anſtieg auch auf dem Rohſtoff⸗ markt bemerkbar machte, wurde dadurch der beabſichtigte Mehrgewinn für die Induſtrie illu⸗ ſoriſch; von den Sozialgeſetzen ſoll in dieſem Zuſammenhang erſt gar nicht geſprochen werden. Das unnatürlich raſche Anwachſen der Einzelhandelspreiſe. deren Opfer die kleinen Verbraucher ſind, ſpiegelte ſich in einer unverkennbaren Erbitterung breiter Mittel⸗ ſtandsſchichten. Da kein ſichtbarer Einfluß des ausgeführten Kapitals zu verzeichnen war, konnte auch keine entſcheidende Verbeſſerung des Kredits erwartet werden. Und ſo erwies ſich alſo die ganze Abwertung als ein Schlag ins Waſſer, als ein gro⸗ ßer Irrtum, der darin beſtand, daß man die Begriffe„Abwertung“ und„Kaufkraftpolitik“ miteinander zu kombinieren verſuchte. Der Staat hatte die Wirtſchaftspolitik des Budgets verkaſſen und die Ausgaben ſo ſtark erhöht, daß der Zwang zur Anleihe für den Treſor nach der Abwertung größer als vordem war. Nach den Maßnahmen des 5. März ſtellt ſich für das franzöſiſche Volk, das in ſeiner Ge⸗ ſamtheit unmittelbar an der finanziellen Um⸗ ſtellung der Regierung intereſſiert iſt, die Frage, ob das Kabinett nunmehr der ſchier unüber- windlichen Finanzſchwierigkeiten Herr, werden wird. Grundſätzlich glauben wir auch jetzt noch nicht an eine wirkliche Entſpannung, da wir die Wurzel des Uebels von jeher nicht in einer beſtimmten Methode, ſondern im allgemei⸗ nen Vertrauensmangel erblickt haben. * Die von der deutſchen Regierung in den vergangenen vier Jahren getroffenen Maßnahmen wirtſchaftlicher und finanzieller Art ſind im Auskände oft, da ſie ſich in ein be⸗ ſtehendes Schema der Nationalökonomie oft nicht einfügen ließen, als Experimente bezeichnet worden, deren Ergebnis in der Theorie der Kri⸗ tik unbedingt und ſicher der Zufammenbruch hätte ſein müſſen. Die Praxis aber ſieht ganz anders aus. Nach knapp drei Monaten kann in Deutſchland ſchon wieder e ine An⸗ leihe von einer halben Milliarde aufgelegt werden zur Konſolidierung des Kapi⸗ talmarktes. Der Geldmarkt war knapp nach dem Ablauf der Zahlungstermine für die letzte Anleihe be⸗ reits wieder ſo ungewöhnlich Aüſſig, obwohl in der Zwiſchenzeit nicht unerhebliche Summen in Induſtrie⸗Emiſſionen gefloſſen ſind, daß wir ſogar von der Notwendigkeit einer langfriſtigen Ankagemöglichkeit ſprechen können Der Betrag wird ohne Zweifel glatt aufgenommen werden. Dafür ſprechen nicht nur der günſtige Zeitpunkt, die günſtigen Bedingungen, di Flüſſigkeit des Geldmarktes, dafür ſpricht in erſter Linie die Gegebenheit der unerläßlichen Vorausſetzung: Das Vertrauen zur politiſchen Führung. Wäre ſie nicht da, hätten die ver⸗ floſſenen vier Jahre keinen tatſächlichen Erfolg, keinen Aufſchwung in der Wirtſchaft gebracht, wäre nicht eine ſyſtematiſche Betreuung des Geld. und Kapitalmarktes zur Erreichung des richtigen Einſatzes zur Erzielung größtmöglichen Einſatzes geweſen, wäre nicht eine vernünftige eee eee eee der 20. Todeslag des Grafen Zeppelin Gedenkfeier am Grabe des großen deulſchen Lufffahrlpionſers Stuttgart, 8. März. Anläßlich des 20. Todestages des Grafen Zeppelin fand am Mon⸗ . am Grabe des großen Luftfahrtpioniers auf dem Stuttgarter Parkfriedhof eine ſchlichte Gedenkfeier ſtatt. Generalmajor Zenetti, der Kommandeur des Luftkreiſes XV, legte im Auftrage des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehls⸗ habers der Luftwaffe, Generaloberſt Gö⸗ ring, einen Kranz nieder, wobei er mit ehren⸗ den Worten des großen Toten gedachte. Oberſt⸗ leutnant Breithaupt als Vertreter des Reichsluftfahrtminiſteriums erinnerte bei der Niederlegung eines Lorbeerkranzes an den Gra⸗ fen Zeppelin, der mit kühnem Mut und mit klarem Weitblick ſein die verfolgt und deſſen Arbeit immer dem Wohle des deutſchen Volkes gegolten habe. Dr. Hugo Eckener widmete dem Toten einen Kranz der Zeppelinwerft in Je deen Im Namen der Deutſchen Zeppelinreederei mit den Beſatzungen ihrer Luftſchiffe„Graf Zeppelin“ und„Hindenburg“ ehrte Flugkapitän Kommandant von Schiller durch einen weiteren Kranz den Begründer der deutſchen Luftſchiffahrt. Ferner wurde für die Stadt Stuttgart von Bürgermeiſter und Stadt⸗ kämmerer Hirzel ein Kranz niedergelegt. Münzenberg wollte„auspacken“ Ein echt jüdiſch⸗bolſche wiſtiſcher Kuhhandel Paris, 8. März. Wie der Matin“ berichtet, hat der berüchtigte Willi Mü nzenberg, der in der Syſtemzeit im Deutſchen Reichstag ſein Unweſen treiben durfte, ſich mit ſeinen Mos⸗ kauer Auftraggebern überworfen, Das Blatt weiß dazu im einzelnen zu berichten: Münzen⸗ berg hatte das Amt des Hauptzahlmeiſters der Komintern und der Internationalen Roten Hilfe für das Ausland verſehen. Die Finanzie⸗ rung der kommuniſtiſchen Betätigung während der Zeit, die der Machtübernahme durch die Volksfront in Frankreich vorausging, war ihm von Moskau ebenfalls anvertraut worden. Aber ſchon im Herbſt 1936 verſchlechterten ſich ſeine Beziehungen zu ſeinen Moskauer Brotgebern ſo ſehr, daß über ihn„Stubenarreſt“ ver⸗ hängt wurde. Nichtsdeſtoweniger erhielt er im Januar 1937 die Genehmigung, ſich ins Aus⸗ land zu begeben. Es ſcheint, daß es ihm gelun⸗ gen iſt, dem Kreml zu beweiſen, daß ohne ſeine perſönliche Anweſenheit die zahlreichen Konten, Hinterlegungen und Anteilſcheine die auf ſei⸗ nen Namen ausgeſtellt waren, nicht hätten aus⸗ gelöſt werden können. Als Münzenberg jedoch ins Ausland kam, fing er damit an lebhaft die Politik Stalins zu kritiſieren. Dieſe bittere Kritik wurde rasch nach Moskau gemeldet, wo man ihn zur Ordnung rief. Münzenberg lehnte es aber entſchieden ab, irgend etwas zurückzu⸗ nehmen und erklärte, daß er niemals mehr nach Moskau zurückkommen würde. Dieſe Wei⸗ gerung rief im Kreml große Beunruhigung wach. Das politiſche Sekretariat der Komintern entsandte einen ſeiner Verrtauensmänner, den Holländer Krolſkiys, um mit dem verſtock⸗ ten Münzenberg zu verhandeln. Münzenberg hielt ſtand und als Antwort auf vie angedrohten Vergeltungsmaßnahmen en. klärte er, er würde ſich dadurch verteidigen, daß er alle Einzelmaßnahmen ſeiner finanziellen „Betätigung“ in Europa aufdecke. Unter den Nutznießern der Moskauer Freigebigkeit ent⸗ ſtand darauf eine richtige Panik. Man ſchlug Münzenberg eine Vergleichslöſung vor, die die⸗ ſer annahm. Nach dieſer Vergleichslöſung erhält Münzen⸗ berg die, Erlaubnis, nicht mehr nach Moskau zurückzukehren, er verpflichtet lic aber, ſich je⸗ der Enthüllung und jeder politiſchen Betätigung zu enthalten. Im Austauſch dafür erlaubt ihm Moskau die Verfügung über einen Teil der von ihm verwalteten Gelder der„Weltrevolution“, ſodaß Münzenberg eine Jahresrente von etwa 200 000 Franken(23000 RM.) behält.„Das iſt ein Stillſchweigen, das teuer zu ſtehen kommt. aber auf das man Wert legt“, ſchreibt abſchlie⸗ ßend das franzöſiſche Blatt. Entpoliliſierungsallion der rumäniſchen Aegierung Annahme des Hochſchulgeſetzes im Senat.— In letzter Stunde Proteſtkundgebung der Dozentenſchaft Bukareſt, 8. März. Das neue Hochſchul⸗ geſetz, das in letzter Zeit im Mittelpunkt des öffentlichen Intereſſes ſtand, iſt am Montag auch im Senat mit 90 gegen 9 Stimmen ange ⸗ nommen worden. Nach ſeinem Inkrafttreten ſoll die Lehrtätigkeit an den ſeit dem Anſchlag gegen den Rektor der Univerſität Jaſſy geſchloſ⸗ ſenen Hochſchulen wieder aufgenommen werden. Die Beſtimmungen des neuen Geſetzes ſchnei⸗ den tief in das geſamte Hochſchulweſen Rumä⸗ niens ein und ſichern dem Staat weitgehende Möglichkeiten für die Ueberwachung und den Neuaufbau nicht nur des ſtudentiſchen Lebens, ſondern auch der Lehrtätigkeit. Dem Vorwurf, daß durch die neuen Beſtimmungen die Auto⸗ nomie der Hochſchulen tatſächlich abgeſchafft wird, trat das Regierungsblatt„Viitorul“ in einer grundſätzlichen Stellungnahme entgegen. Wie ſehr durch das neue Hochſchulgeſetz auch der Lehrkörper der rumäniſchen Hochſchulen berührt wird, beweiſt der Umſtand, daß das Profeſſo⸗ renkollegium der Bukareſter Univerſttät noch im letzten Augenblick den Verſuch machte, die end⸗ gültige Annahme des Geſetzes im Senat zu ver⸗ hindern Etwa 200 Profeſſoren und Lektoren berſam⸗ melten ſich am Montag zu einer Prot eſt ⸗ verſammlung im Feſtſaal der Buka⸗ reſter Univerſität und entſandten eine Abord⸗ nung zum Miniſterpräſidenten. Auch dieſer Einſpruch in letzter Stunde vermochte aber nicht mehr die Annahme des Geſetzes zu verhindern. „Kein amerilaniſches Geld für Europa“ Senator Borah gegen amerikaniſche Beteili gung an der franzöſiſchen„Kriegsanleihe“ Waſhington, 8. März. Senator Borah beſchäftigte ſich in einer Rede im Senat mit der ſogenannten franzöſiſchen Verteidi⸗ gungsanleihe und erklärte, daß jeder Verſuch, das franzöſiſche Milliardenprojekt in den Vereinigten Staaten zu finanzieren, eine Verletzung des Johnſongeſetzes ſei und daß daran beteiligte Bankiers ſich großer Gefahr ausſetzten. Die franzöſiſche Anleihe ſei eine Kriegsanleihe und nichts anderes. Wenn ſie zuſtande käme, würde dies nichts an⸗ deres bedeuten, als daß Amerika Geld für euro⸗ päiſche Rüſtungen lieferte. Senator Borah teilte in dieſem Zuſammen⸗ hang mit, daß die amerikaniſchen Anteile der Anleihe angeblich, um das Johnſon⸗Geſetz zu umgehen, in Paris aufgelegt, an amerikaniſche Käufer verkauft und ſpäter in amerikaniſchen Dollars wieder eingelöſt werden ſollen. Weltrevolulſon gleichbedeutend mit Jerſtörung der chriſtlichen Kirche Stellungnahme des portugieſiſchen Epiſkopats gegen Bolſchewismus und Liberalismus. Liſſabon, 8. März. Der portugieſi⸗ ſche Epifkopat, an ſeiner Spitze der Erz⸗ biſchof von Liſſabon, wendet ſich in einem Hir⸗ tenbrief gegen den Kommunismus. Es heißt in dem Hirtenbrief u. a.:„Der Kommunismus iſt der Zerſtörer jeglicher Ziviliſa⸗ tion, die von ihm erſehnte Weltrevolution iſt iſt gleichbedeutend mit völliger Zerſtörung der chriſtlichen Kirche. Deshalb gibt es für den Chriſten keinen Mittelweg zwiſchen den beiden Weltanſchauungen“. Weiter wird geſagt, Erdbeben in 8. März. Die Stadt wurde in den frühen Morgenſtunden des Montag von einem Erdbeben heimgeſucht. Die Erdſtöße dauerten zwei bis drei Sekunden. Sie richteten an den Wohnhäuſern und an den Kaufläden großen Schaden an. In mehreren Stadtteilen wurden die Fenſterſcheiben zertrüm⸗ mer t. Verletzte ſind aber. ſoweit bekannt iſt, nicht zu verzeichnen. da die Straßen zu diefer frühen Stunde noch beinahe menſchen⸗ San Franzisko, San Franzisko die Ereigniſſe in dem Nachbarland Spanien müßten allen die Augen öffnen vor den furcht⸗ baren Folgen des Kommunismus Elf Bi⸗ ſchöfſe und 6000 Geiſtliche ſeien in Spa⸗ nien von den Bolſchewiſten ermordet worden, die Kirchen ſeien verwüſtet und unzählige Gläubige zu Märtyrern ihres Glaubens gewor⸗ den. Auf die Urſachen des Kommunismus ein⸗ gehend, klagt der Hirtenbrief den Liberalismus an als Wegbereiter zum bolſchewiſtiſchen Chaos. —— Jan Iranzisko leer ſind. Der Bevölkerung bemächtigte ſich je ⸗ doch eine an Panik grenzende Furcht, da ſie ſogleich wieder an die Erdbebenkataſtrophe vom 18. April 1906 dachte. die an 30000 Häuſer in Trümmer legte. Wie die Polizei mitteilte, waren die heutigen Erdſtöße die ſchwerſten ſeit dem damaligen großen Beben. Kurz nach den Erſchütterungen war der Kraſtwagenverkehr auf der Brücke, die San Franzisko mit Okland verbindet, ſehr lebhaft, da viele aus der Stadt flüchteten. ——— ⁰ Lenkung nach Notwendigkeit der größeren ge⸗ ſamtwirtſchaftlichen Geſichtspunkte erfolgt, wä⸗ ren nicht Maßnahmen getroffen worden, die Geld und Kapital, alſo deutſche Volkskraft,. allein zu nationalem produktiven Einſatz ge⸗ bracht haben(und anderes mehr), hätten wir die gleichen Sorgen wie Herr Blum mit der Vielzahl der Probleme auf einer ſchwankenden Grundlage. Gewiß, wir haben auch Sorgen, niemand will es leugnen. Aber das Stadium der Entwick⸗ lung, in dem die franzöſiſche Politik heute ſteht, haben wir weit hinter uns gelaſſen und auf feſtem Grund ein feſtes Fundament geſchaffen, auf dem wir Schritt für Schritt mit gefunden Mitteln in die Höhe bauen können. Zweimal Anleihe— und welch ein Unter⸗ ſchied! Eine Folge der Teuerung in Frankreich „Le Jour“ erhöht ſeinen Bezugspreis. Paris, 8. März. Als erſte franzöſiſche Zeitung hat ſich„Le Jour“ der in letzter Zeit immer mehr um ſich areifenden Teuerung an⸗ gepaßt und ſeinen Bezugspreis auf 40 Centimes erhöht. während faſt alle üb⸗ rigen Pariſer Tageszeitungen für 30 Centi⸗ mes verkauft werden.„Le Jour“ begründet die Preiserhöhung damit, daß kein ordentlich her⸗ geſtelltes Erzeugnis unter den Geſtehungsko⸗ ſten verkauft werden könne und daß keine ta⸗ delloſe und unabhängige Zeitung unter einem Verkaufspreis von 40 Centimes herzuſtellen ſei. Der„Temps“ berichtet, daß der Verband der Pariſer Preſſe ſeinen Mitaliedern eine Erhöhung des Verkaufspreiſes der Zeitungen freigeſtellt habe. Mehrere Blätter würden hiervon ab 15. März Gebrauch machen. Erhöhung des Zeitungspreiſes in Italien Ro m, 8. März. Einer Mitteilung des Fa⸗ ſchiſtiſchen Zeitungsverlegerverbandes zufolge wird der Verkaufspreis der Tageszeitungen ab 11. März von 20 auf 30 Centeſimi erhöht. Dieſe 50prozentige Preisſteigerung iſt durch die Erhöhung der Rohſtoffpreiſe bedingt. Bei den illuſtrierten Zeitſchriften tritt eine Preiser⸗ höhung von 30 auf 40 Centeſimi ein. Engliſche Lorgen im Millelmeer Anfragen im Unterhaus London, 8. März. In Unterhaus fragte am Montag der Labour-Abgeordnete Thorne den Außenminiſter, ob er Mitteilungen über die Befeſtigungen der Inſel Pantelleria durch Italien beſitze, und ob dieſe in einen Stützpunkt für Flugzeuge und U⸗Boote umge⸗ wandelt würde. Unterſtaatsſekretär Cranborne erwiderte, es ſeien verſchiedene Berichte eingelaufen, nach denen die Inſel befeſtigt werde. Frühere Be⸗ richte hätten ſich jedoch ſamt und ſonders als unrichtig erwieſen. Er ſei nicht in der Lage. die derzeitigen Berichte zu beſtätigen. Die angebliche Befeſtigung der italieniſchen Inſel Pantelleria hat in England beträchtliches Aufſfehen hervorgerufen, weil die Inſel durch die ſtrategiſche Lage in der Meerenge zwiſchen Sizilien und Afrika die Seeverbindung Eng⸗ lands mit Indien beherrſcht. Surmfahrk des ikaſieniſchen Izean⸗ 60 tieſen„Rer Ein Toter, zahlreiche Verletzte Ro m, 8. März. Der italieniſche Ozean⸗ dampfer„Rex“ iſt, wie amtlich mitgeteilt wird, auf der Heimfahrt von New Mork nach Neapel zwiſchen den Azoren und dem Kap Sao Vi⸗ cente(Südportugal) in einen ſchweren Sturm geraten. Wie der Kommandant des „Rex“ mitteilte, haben einige Wellenberge don außergewöhnlicher Größe und Stärke. das Schiff getroffen. wobei 20 Perſonen zumeiſt leichtere Verletzungen davongetragen haben. Ein Mann der Beſatzung iſt während der Heimfahrt ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. In Neapel mußten zwei verletzte ahrgäſte in eine Klinik gebracht werden, die übrigen konn⸗ ten die Reiſe nach Genua fortſetzen, wo der Dampfer. der keinerlei Beſchädigungen erlitten hat, ohne jede Verſpätung fahrplanmäßig ein⸗ getroffen iſt. Berffürkung der Jowielarmee im Fernen Often 88 Warſchau, 8. März Nach einer Mel⸗ dung aus Moskau beabſichtigt die Leitung der Sowjetarmee ihre im Fernen Oſten ſtationier⸗ ten Truppen zu verſtärken. Die fernöſtliche Armee ſoll um 10 000 Mann verſtärkt werden, die mit ihren Familien in Soldatenſiedlungen im Grenzbezirk angeſiedelt werden ſollen. Kleine poliliſche Nachrichten Führermarke kommt Berlin, 8. März. Die Deutſche Reichspoſt wird zum Geburtstag des Führers und Reichs⸗ kanzlers eine Sondermarke mit ſeinem Bilde herausgeben. Die Vorarbeiten dazu ſind im Gange. Sir Otto Niemener— Vorſitzender des Verwaltungsrates der B33. Baſel, 8. März. Der Verwaltungsrat der Bg. beſchloß am Montag einſtimmig, dem Direktionsmitglied der Bank von England, Sir Otto Niemeyer. auf die Dauer von drei Jahren die Präſidentſchaft des Ver⸗ waltungsrats zu übertragen. 7 Damit wurde die bisherige Gepflogenheit aufgegeben, mit der Präſidentſchaft der BJ. und mit dem Vorſitz ihres Verwaltungsrates ein und dieſelbe Perſon zu betrauen. Präſi⸗ dent der BIZ. iſt bekanntlich ſeit Dezember Direktor Dr. Beyen. Sir Otto Niemeyer dankte dem Verwaltungs⸗ rat für die Berufung und erklärte ſich zur An⸗ nahme des Vorſitzes bereit. Sieg der Rechtsparteien bei den Parlaments · wahlen in Chile Santiago de Chile, 8. März. Am Sonntag fanden im ganzen Land Wahlen für das Abgeordnetenhaus und die Hälfte der Senatsſitze ſtatt. Der Wahlkampf endete mit einem Sieg der Rechtsparteien, die im Abgeordnetenhaus 77 Mandate erringen konnten. Die„Volksfront“ erreichte nur 59 Sitze. Zwei Mandate fielen der Partei der Landwirte zu. Ferner wurden zum erſtenmal zwei Mitglieder der national⸗ſozialen Bewe⸗ gung ins Abgeordnetenhaus gewählt. Schließ⸗ lich errangen noch fünf Kandidaten, deren Par⸗ teizugehörigkeit zweifelhaft iſt. Mandate. Im Senat gelang es den Rechtsparteien, 15 Sitze zu erobern, während der Volksfront nur zehn Sitze zufielen. Der Schrei nach Eiſen Erz-, Eiſen⸗ und stahlverknappung auf der ganzen Well Nach Berechnungen internationaler beanſprucht der Rieſenaufwand an neuen Rüſtungen, vor allem in England und in den Vereinigten Staaten, nicht weni⸗ ger als 40 pCt. der Eiſen⸗ und Stahlproduktion der Welt. Seit einem Jahr ungefähr wirkt ſich die Verknappung der Erz⸗, Eiſen⸗ und Roh⸗ ſtoffvorräte in der Welt immer deutlicher aus. Die Erzgruben, die Hochöfen und die Stahl⸗ werke ſind zur Zeit nicht in der Lage, die ſprunghaft geſtiegene Nachfrage nach Stahl und Eiſen zu befriedigen. Aus allen Teilen der Welt laufen zur Zeit Meldungen ein über ganz ungewöhnliche Situationen, die ſich da⸗ raus ergeben. England beſchließt die Aufhebung ſeiner Eiſenzölle. Nichts könnte deutlicher die ſpruchung der heimiſchen Stahl⸗ und Eiſen⸗ erzeugung als dieſe Notmaßnahme dartun. Einen noch intereſſanteren Fall hören wir aus der polniſchen(0oſtoberſchleſiſchen) Montaninduſtrie. Es wird uns verſichert, daß die oſtoberſchleſiſche Induſtrie, die ſich durch die bekannten gewaltſamen Maßnahmen des pol⸗ niſchen Steuerfiskus heute zum ausſchlaggeben⸗ den Teil im volniſchen Staatsbeſitz befindet, nicht in dem Maße an dem allgemeinen Auf⸗ ſchwung teilnehmen kann, weil es nicht gelingt, genügend Frachtraum für die Heranſchaffung ausländiſcher, vor allem ſchwediſcher Erze nach Polen zu beſorgen. Hier zeigt ſich bereits ein neues Problem, die Ueberſchneidung von Roh⸗ ſtoffknappheit und damit im Zuſammenhang ſtehender Verknappung des Weltſchiffraumes. Die Urſachen des Rieſenaufſchwunges der Stahl⸗ und Eiſeninduſtrie in der ganzen Welt liegen aber nicht allein in dem Rüſtungsauf⸗ ſchwung begründet. Man kann ſehr deutliche Unterſchiede zwiſchen der Erzeugungsſteigerung in den einzelnen Ländern machen. Die Nohſtahlerzeugung iſt in England 1936 gegenüber 1929 um 19 pCt., in Deutſchland um 3,8 pCt., in Italien um 9 Ct. geſtie⸗ gen, dagegen in Japan um 130 pCt. und in Rußland um 226 pCt. (wenn man den ruſſiſchen Angaben Glauben ſchenken darf!) In einer zweiten Gruppe füh⸗ render Eiſenerzeuger dagegen liegen die Dinge anders. In den Vereinigten Staaten blieb die Erzeugung immer noch um 19.4 pCt., in Frank⸗ reich ſogar um 32 pCt. und in Belgien um 25 Proz. hinter 1929 zurück. Wenn man die ſowiet⸗ ruſſiſche Produktion ausſchaltet, ſo iſt in der Welterzeugung der Stand von 1929 infolge des amerikaniſchen Zurückbleibens noch nicht ganz reſtloſe Bean⸗ Inſtitute induſtrie und damit zugleich auch dem Tempo 15 Aufrüſtungen ſind beſtimmte Grenzen ge⸗ etzt. Die Erzgruben können nicht ſo raſch folgen, zumal Nordſpanien als äußerſt wichtiges Erzausfuhrland vollkommen ausfällt. Zweitens bewirken die internationale Deviſen⸗ wirtſchaft und die komplizierten handelspoliti⸗ ſchen Bindungen der Länder untereinander eine Erſchwerung einer plötzlichen Steigerung der Erzausfuhren vor allem aus Schweden Es werden zur Zeit in allen erzreichen Län⸗ dern der Welt verzweifelte Anſtrengungen un⸗ ternommen, um die Erzproduktion zu ſteigern. Ein Zweites iſt faſt noch wichtiger: der inter⸗ nationale Schrottmangel.(Schrott= Alteiſen.) Dreiviertel des geſamten Rohſtahlerzeugung der Welt wird durch das Siemens⸗Martin⸗Ver⸗ fahren bewältigt. Dieſes Verfahren baſiert aber auf der Einſchmelzung von Schrott, der in allen Induſtrieländern in reichlichem Maße abfällt. ſorgſam geſammelt wird und einen überaus begehrten Rohſtoff darſtellt. Zwar hatte ſich durch die Verſchrottung überalterter Schiffe, durch die Moderniſierung von Ma⸗ ſchinenfabriken. durch den Rationaliſierungs⸗ prozeß in der Welt ſeit 1931 ein erheblicher Schrottvorrat angeſammelt. aber er reicht nicht aus, um die ungeheure Nachfrage ſeit 1935 zu befriedigen. Die Schrottpreiſe ſind international zum⸗ teil um über 100 Prozent angeſtiegen. Sehr viele Länder haben ſich gegen die Schrottausfuhr zur Wehr geſetzt bezw. Abgaben erhöht, wie z. B. Frankreich In ſehr vielen Ländern ſind mit dem Beginn der Eiſenkonjunktur wiederum die alten Pläne nach Errichtung eigener Eiſen⸗ und Stahlinduſtrien aufgetaucht. Sie wür⸗ den vermutlich wie alle Konjunkturgründungen das Uebel nur noch verſchlimmern. Die Ver⸗ ſuche in England z B., ſtillgelegte Hochöfen⸗ und Stahlwerke wieder in Betrieb zu nehmen, ſcheiterten zumteil an der Rohſtoffknappheit. So ſehen wir international ſich gewiſſe Linien abzeichnen, die in allen führenden Induſtrie⸗ ländern ſichtbar werden. Nicht nur in Deutſch⸗ land! Wie falſch und töricht wäre es darum, wollte man z. B. etwa Deutſchland für ge⸗ wiſſe Rohſtoffknappheiten verantwortlich ma⸗ chen bezw. ihm ſeinen berechtigten Anſpruch auf eigene Rohſtoffquellen verwehren, wenn international geſehen die führenden Induſtrie⸗ nationen mit noch erheblicheren Schwierigkeiten zu kämpfen haben, trotzdem ihnen Rohſtoff⸗ quellen in ganz anderem Maße als uns zur Verfügung ſtehen. „die Juden werden 5A freſſen“ Franklin hatte recht Berlin, 8. März. Aus Anlaß der üblen Hetzereien des jüdiſchen Oberbürgermeiſters von New Pork, Laguardia, hat ein Leſer dem „Angriff“ das Urteil Benjamin Franklins über das Judentum zugeſchickt. Die prophetiſchen Worte des großen amerikaniſchen Staatsman⸗ nes haben ſich leider als nur zu wahr er⸗ wieſen. Er forderte kurz vor ſeinem Tode im Jahre 1789, daß die neue amerikaniſche Bundes⸗ republik die Juden durch die Verfaſſung aus dem Lande ausſchließen ſolle. Er er⸗ klärte vor dem amerikaniſchen Kongreß von da⸗ mals u. a.: Es gibt eine größere Gefahr für die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika, dieſe größere Gefahr, meine Herren, ſind die Juden. In wel⸗ chem Lande ſich die Juden auch in größerer Anzahl niedergelaſſen haben, haben ſie das moraliſche Niveau herabgedrückt, haben ſie die Redlichkeit im Handel geſchmälert. Sie haben ſich abgeſondert und nicht aſſimi⸗ liert. Sie haben einen Staat im Staate errich⸗ tet, und wenn man ſich ihnen entgegenſetzte, verſuchten ſie, das Land finanziell abzuwürgen, wie im Falle Portugal und Spanien. Mehr als 1700 Jahre haben die Juden ihr trauriges Schickſal bewehklagt, nämlich, daß ſie von ihrem Mutterlande vertrieben worden ſeien, aber, meine Herren, hätte die ziviliſierte Welt von heute ihnen Paläſtina zurückgegeben als Eigentum, ſo würden ſie ſofou einen zwin⸗ genden Grund 1 nicht dorthin zurückzukehren. Warum? Weil ſie Vampire ſind, und Vampire leben nicht von Vampiren. Sie können nicht unter ſich ſelbſt leben. Sie müſſen von Chriſten oder anderen Völkern, die nicht ihrer Raſſe angehören, leben. Wenn man ſie nicht durch dieſe Verfaſſung aus den Vereinig⸗ ten Staaten ausſchließt, werden ſie in weniger als 200 Jahren in ſolcher Menge ins Land her⸗ eingeſtrömt ſein, daß ſie uns beherrſchen und freſſen werden, unſere Regierungs⸗ form ändern, für die wir Amerikaner unſer Blut vergoſſen, unſer Leben, unſeren Beſitz, unſere Freiheit hingegeben haben. Wenn Sie die Juden nicht ausſchließen, werden in weniger als 200 Jahren unſere Nachkommen auf den Feldern arbeiten, um die Juden zu erhalten, während ſich dieſe in den Kontoren befinden und fröhlich die Hände reiben werden. Ich warne Sie, meine Herren, daß, wenn Sie die Juden nicht für alle Zeiten ausſchließen, Ihre Kindeskinder ſie in ihrem Grab verfluchen werden. Ihre Ideen ſtimmen nicht mit denen eines Amerikaners überein, wenn ſie auch viele Generationen unter uns leben. Ein Leopard kann ſeine Farbe nicht ändern. Die Juden ſind eine Gefahr für dieſes Land, wenn man ihnen Zutritt gewährt, und ſie ſollten durch die Ver⸗ faſſung ausgeſchloſſen werden. Schwierigkeiten für eine franzöſiſche „Berkeidigungsanleihe“ in 15A dd New Nork, 8. März. Aus Waſhing⸗ ton meldet„New Pork Herald Tribune“, daß der Verſuch der franzöſtſchen Regierung, eine ſog.„Verteidigungsanleihe“ in den Vereinig⸗ ten Staaten in Höhe von 500 Millionen Dollar aufzulegen, auf Schwierigkeiten ſtoße. Mehrere Vertreter im Senat hätten ſich dagegen ge⸗ äußert. In Kongreßkreiſen wird auch ange⸗ nommen, daß Finanzſekretär Morgenthau die⸗ ſen Anleiheverſuch unterbinden werde. „In Ungarn iſt nichts vorgefallen“ Budapeſt, 8. März. Am Montag abend wurde durch das ungariſche Nachrichtenbüro M. T. J. folgende amtliche Mitteilung ver⸗ öffentlicht: Seit einigen Tagen erſcheinen in der Aus⸗ landspreſſe, offenbar aus derſelben Quelle, von der die ungarn feindlichen Gerüchte ſtets auszugehen pflegen phantaſtiſche Nachrich⸗ ten über die angebliche Tätigkeit einer rechts gerichteten Organiſation, die den Sturz der inneren Ordnung und Ruhe des Landes zum Ziele haben ſoll. An zuſtändiger Stelle hält man die Zeit für getommen, der Flut dieſer Lügen ein Ende zu ſetzen und auf das entſchiedenſte zu erklären: In Ungarn iſt nichts vorgefallen, was die öffentliche Ruhe, die innere Ordnung und den inneren Frieden, die verfaſſungs⸗ mäßige Sicherheit oder das wirtſchaftliche Le⸗ ben des Landes gefährden könnte. Es gibt keinerlei bewaffnete Organiſatio⸗ nen im Lande und es wurde kein Verſuch unternommen, der als ſtaats feindliches Ver⸗ brechen zu bezeichnen wäre. Wahr dagegen iſt, daß un verantwortliche und auf die Störung des ruhigen Ablaufs des poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Lebens hinzielende Gerüchte in Umlauf gebracht worden ſind. Dieſen kann in erſter Linie nur die Sachlich⸗ keit der ungariſchen Bevölkerung und der ungariſchen Preſſe einen Damm ent gegenſetzen Die Bevölkerung muß den blinden 1 erreicht. Es beſteht aber kein Zweifel darüber. Lärm auf das energiſchſte zuruckweiſen und ſich 220 U. daß das Jahr 7* dem. An⸗* a e ee 1 2 ſchwellen der USA⸗Erzeugung 1929 bei weitem in hiftari j n utenriger Stelle werden die entſchiede⸗ 3* 2 8 85 Ein hiſtoriſcher Tag in Salamanca e* We 77 1 lun vor die Aufrüſtung den Bedarf ſprungha b * ei 5 be— 1 its die n 5 Ordnung und Friede des Landes von kei- 2 1 e tan 511 5217— ner Gefahr bedroht ſind und die Re⸗ WN* 2 1 K lun ſammen mit dem Bedarf, der ſich aus Straßen⸗ 1 ee Frieden zu jeder Zeit end der bauten 0 de e 5 ee 4 2 vom Juſtizmiaſſter Weifung ei helten* erlegen. ebnen. In allen Ländern t die erſtaunliche N 5 ö 5 105 in Beſchleunigung 5 Geſchwindigkeit der 7 B e 25 ee 1772 en lonn⸗ bahnen, die in England und in den er⸗ l ln einigten Staaten ebenſo große Fortſchritte. die Ruhe des Landes, den Frie⸗ etltte ie in Deutſchland, zu einem mächtigen n der Nation und den ungeſtörten Verlauf litten machte wie in ſchland, z n chtig d U 1 6 Neubedarf an Eiſen und Stahl geführt. Eine er nationalen Arbeit gefährden könnten ener⸗ 111 g ßer Ei ini i giſch zu verfolgen. Auch ſoll die Verbreitung Reihe neuer großer Eiſenbahnlinien mit dazu von Greuel nachrichten ſtrafrechtlt ehörigen Brücken uſw. ſind vor allem in 7 echtlich verfolgt 15 Aten gebaut worden. Dann ſetzte werden. Halifizierung des Londoner Flollen⸗ vertrages im e Augen- f 660 London, 8. März. Auf eine Frage des Abgeordneten Day, wie es mit ber at rung des Londoner Flottenvertrages ſtehe, er⸗ klärte der Unterſtaatsſekretär Lord Eran⸗ bor ne, daß außer der britiſchen Regierung die franzöſiſche Regierung, die Regierungen Ka⸗ der Aufſchwung der Automobilerzeugung ein, die Durchführung großen Straßenbauten in faſt allen Ländern der Welt. Dann aber wurde alles dies überſchattet, ohne daß die Automobilproduktion und die Straßenbauten etwa zurückblieben, von dem enormen Be⸗ darf der Rüſtungsinduſtrien. Wir wollen hier auf die ſicherlich enormen Inveſti⸗ dungen l. tionen hinweiſen, die darch die Umſtellung der reibens des deut⸗ ie Stadt trug an Das 1 Originalbild von der feierlichen Uebergabe des Beglaubigungsſ Induſtrie auf ſchen Botſchafters an den ſpaniſchen Staatschef im Rathaus zu Salamanca. britiſchen und amerikaniſchen J ˖ maſchinentechniſch notwendig den Kriegsfall dieſem Tag feſtlichen Schmuck. Unſer Bild zeigt General Franco, den deutſchen Botſchafter nadas, Auſtraliens, N 8 i werden. Faupel und den ſpaniſchen Außenminiſter Galgrones im Rathaus nach der ſeterungen Ueber⸗ bereit feng den Fe ener eng von 1980 im 0 Dem Aufſchwung der Stahl⸗ und Eiſen⸗ gabe des Beglaubigungsſchreibens.(Scherl Bilderdienſt, K.)„geeigneten Augenblick“ zu ratifizieren. ichspoſt Chicago eine ausſchlaggebende Rolle ſpielte, Das iſt nur ein Abriß aus der Chicagoer 25 di Ri ſi dl Michi 9 kam im Laufe der nächſten Zeit die Induſtrie[Schlachthaus induſtrie. Von den Le⸗ ſeinem 2 2 en 1 aim un ee Getreide, Vieh, Fleiſch und Holz blieben vor⸗bensmittelinduſtrien ſtehen an erer Pele „ denn Hundert Jahre Chicago herrſchend. Weit draußen vor der kühn aufſtre⸗] das Brot⸗ und Bäckereigewerbe. Weltruf ge⸗ benden Stadt entſtanden mächtige Bauten, . Berlins Oberbürgermeiſter und Stadt⸗ präſident hat an das Oberhaupt der Stadt Chicago, der zweitgrößten Stadt der Vereinigten Staaten, aus Anlaß ihrer Hundertjahrfeier der Verleihung des Stadtrechtes, ein herzliches Glück⸗ wunſchtelegramm gerichtet. Tief unten am Südzipfel des Michiganſees ſtehen zyklopenhaft getürmt die Steinblöcke, die der Rieſenſtadt Chicago ihr phantaſtiſches Ausſehen verleihen. Der mächtige See be⸗ ſtimmte einſt Anlage und Bau Chicagos, und noch heute iſt er ihr wichtiaſtes Lebensele⸗ ment. Die ſchönſte und eindruckvollſte Straße iſt demnach die Michigan Avenue, eine Prome⸗ nade, die ſich längs des Michigan⸗Sees hin⸗ zieht und zu den wunderbarſten ihrer Art in der Welt gehört. Es iſt ſelbſt für amerikaniſche Verhältniſſe kaum vorſtellbar, daß dieſer Rie⸗ ſenkomplerx vor etwas mehr als 100 Jahren ein unbedeutendes Dorf von etwa 15 Häuſern war. das knapp hundert Einwohner zählte. Echt amerikaniſch iſt die Entwicklung. Als Chicago 1837 das Stadtrecht erhielt, zählte es etwas über 4000 Einwohner. Heute wohnen in Chicago faſt 3 Millionen Menſchen. 39 Bahnlinien laufen hier zuſammen, außerdem gibt es 7 elektriſche Fernbahnen. Zur Ver⸗ bindung der einzelnen Fernbahnen dienen vier Gürtelbahnen, die die Stadt in weitem Um⸗ kreis umzieben. Auf über 120 Bahnhöfen, darunter 8 Hauptbahnhöfen wird der ungeheu⸗ re Perſonen⸗ und Frachtverkehr bewältigt. 500 Fern⸗ und 900 Nahzüge laufen täalich aus und ein. Die amerikaniſchſte aller Städte Amerikas hat man Chigaco genannt und das trifft zu, auch wenn man ihren Werdegang berückſich⸗ tigt. Rund herum an den Ufern des Michigan⸗ ſees war 5 ſeit Urzeiten des Reich des roten Mannes. Selbſt noch zu jener Zeit, als das 2300 Kilo⸗ meter entfernte New York ſchon einige hun⸗ derttauſend Einwohner zählte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war es noch gefährlich für den Siedler, ſich hier niederzulaſſen. Aber das Ufer des Michiganſees lockte mit ſeinen viel⸗ fältigen Erwerbs⸗ und Transportmöglichkei⸗ ten. Um die Indianer zu ſchrecken— es han⸗ delte ſich um den Stamm derer von Pottowa — wurde ein feſtes Fort errichtet und Dear⸗ born genannt. Aber noch 25 Jahre ſpäter hat⸗ ten es nur 12 Familien gewagt, ſich unter dem Schutz der Kanonen am Südzipfel des Michigan Sees anzuſiedeln. Es iſt heute ſchwer erſichtlich. was dann zu der plötzlichen Entwicklung der Stadt führte. Vielleicht war es ſeine Lage als Knotenpunkt des Landes⸗ verkehrs, in dem die öſtlichen und weſtlichen Handelsſtraßen zuſammenliefen. Jedenfalls wurde Chicago auf dieſe Weiſe der größte Umſchlageplatz für Weizen. Hinzu kam die Reaulierung des Chicago⸗Fluſſes. der einen vorzüglichen Naturhafen bildete und der Bau mächtiger Seedämme, ſowie die Errichtung von Dock⸗Anlagen. Dieſer Fluß wieder wurde durch einen Kanal mit dem Miſſiſſippi ver⸗ bunden und ſo entwickelte ſich Chicago als „Königin der Seen“ zum Mittelpunkt eines gewaltigen Schiffsverkehrs. Zum Handel, der ſchon vor 60 Jahren in das war die„Packing Town, die Stadt der Fleiſchpacker errichtet von den ſogen. Fleiſchkönigen: Ar⸗ mour, Wilſon, Swift, Hammond und Morris. Hier wurden allein in den ſogen.„Vereinig⸗ ten Viehhöfen“ im Laufe eines Jahres 37 Millionen Stück Rindvieh, 4 Millionen Käl⸗ ber, 10% Millionen Schweine und 4 Millionen Schafe gehandelt, alſo ungefähr 18 Millionen Stück Tiere und gewöhnlich am gleichen Tage geſchlachtet und verarbeitet, d. h. täglich etwa 60 000 Stück. Rings um die feſtungsartig wirkenden Schlachthäuſer erſtrecken ſich kilo⸗ meterweit die offenen Ställe, in denen Rinder, Schafe und Schweine ihr Schickſal erwarten. Von Zeit zu Zeit öffnet ſich ein Tor, die Tie⸗ re ſtrömen heraus. werden durch Schleuſen u. Verſchläge, durch einen wahren Irrweg von Pfaden und Winkelſtraßen zu einem gedeckten Gang egtrieben, gewiſſermaßen auf eine Brük⸗ ke hinauf. An ihrem Ende fällt das ſich drän⸗ gende Tiergewimmel geradeweas in die Meſ⸗ ſer, die ihm den Tod bereiten. Unvorſtellbar raſch geht das alles vor ſich. In einer Sekunde iſt das Tier getötet, im näch⸗ ſten Augenblick mit Hilfe einer Kette ſchon zum nächſten Schlächter befördert, der ein paar kurze, abgemeſſene Schnitte ausführt. Noch einige Stationen weiter, und das Tier iſt be⸗ reits nach allen Regeln der Fleiſcherkunſt ab⸗ gebrüht, enthaart und in ſeine Beſtandteile zerlegt. Dann wandern die einzelne Teile in die Kühlräume, um geräuchert, gepöckelt oder in Büchſen verpackt als Menſchennahrung ver⸗ wendet werden. nießt hier die Quäcker⸗Oats⸗Company, die Kaugummi⸗Fabriken. Schließlich aibt es hier die größte Maisverarbeitungsfirma der ganzen Welt. Selbſt für die Tabak⸗, Zigarren⸗ und Zigaxetteninduſtrie Amerikas und z. T. Euro⸗ pas iſt Chicago ein wichtiger Handelsplatz. Ungeheuerlich ſind die Gegenſätze im äuße⸗ ren Stadtbild Chicagos. Eine ganze Reihe von weitverzweigten Hochbahnlinien auf Eiſengerüſten windet ſich durch die Stadt Aufeinandergetürmt die Wolkenkratzer, die teilweiſe zu Türmen entwickelt ſind, teilweiſe Pyramiden gleichen. Dicht daneben ſtehen wie⸗ der niedrige, budenartige Häuſer, als übervöl⸗ kerte Maſſenquartiere, deren Fenſter ſich auf Gaſſen öffnen, die ſo eng ſind, daß kaum zwei Menſchen nebeneinander gehen können. Aber ſelbſt Wagen u. elegante Autos finden hier ihren Weg, während über ihnen ein ganzes 8 06 N Außentreppen und Fenſterleitern den Ausbli i werte sblick auf den Himmel zon alledem iſt in der erwähnten ſtraße Chicagos, der Michſaan⸗ Avenue, usch zu bemerken. Ihre Lage am Ufer des Sees iſt beſtrickend ſchön. Teilweiſe führt ſie durch herrliche Parkanlagen, in denen prächtige Land häuſer ſtehen, die ſchloßähnlich wirken neben architektoniſch reizvoll geſtalteten Wol⸗ kenkratzern. Im Jackſon⸗Park ſteht noch ein prächtiges Gebäude, das an die Weltausſtel⸗ lung von 1893 erinnert und zum Muſeum aus⸗ gebaut wurde. Auch einen Humboldt⸗ Park und eine Humboldtſtraße gibt es in 99 ede daran, daß nahezu ein Dri er Einwohner Chica in en hicagos deutſcher — ů—— ſ— — das Iwiſchenſemeſter Mehr Diplomingenieure im Jahre 1937 Die Auswirkung der Neu- regelung an den hochſchulen Von Gaudozentenbundführer Dr.⸗Ing. W. Willing. Vor der Einführung der allgemeinen Wehr und Arbeitsdienſtpflicht konnte der Abiturien nach Ablegung des Abiturs zu Oſtern nach einer halbjährigen Pflichtpraxis im Winter ſemeſter mit dem Studium beginnen. Dieſe Regelung hat lange Beſtand gehabt; ſie war je⸗ doch nicht für alle Studenten von Vorteil, da nicht alle für Fachrichtungen vor dem Studium ſechs Monate Pflichtpraxis geforder wurden Die Einführung der Arbeitsdienſtpflicht machte nun eine Verlegung des Studienbeginns auf das Sommerſemeſter erforderlich, da der Abiturient jetzt vor Oſtern bis zum Oktober ſeiner Arbeitsdienſtpflicht nachkam, von Oktober bis zum Frühjahr prakiſch arbeitete und alſo erſt dann(im Sommerſemeſter) mit dem Stu⸗ dium beginnen konnte. Die notwendig gewordene Verlegung des Siudienbeginns auf das Sommerſemeſter iſt be⸗ reits vor einigen Wochen angekündigt worden. Dadurch entſtanden aber weitere Probleme, die nicht weniger ſchwerwiegend waren, da an den Techniſchen Hochſchulen die Vorleſun⸗ gen und Uebungen nicht in jedem Semeſter neu, ſondern jeweils nur im Sommer oder im Winterſemeſter geleſen werden. Es wurde alſo immer nur jeweils das 1., 3., 5. und 7. Seme⸗ ſter im Winter, das 2., 4., 6. und 8. Semeſter im Sommer geleſen. Für diejenigen, die bereits ein oder mehrere Semeſter belegt hatten, mußte die alte Ord⸗ nung beibehalten werden, da ſie ſonſt ein Se⸗ meſter verloren hätten. Für die im Sommer⸗ ſemeſter 1937 neu an die Hochſchule Kommen⸗ den mußte aber das erſte Studienſeme⸗ ſter geleſen werden. Es hätte ſich ſomit der unmögliche Zuſtand ergeben, daß bis 1940 hin⸗ durch in jedem Semeſter neben den üblichen Vorleſungen auch noch die aus einem anderen Semeſter hätten geleſen werden müſſen; alſo z. B. hätte im Sommerſemeſter 1937 geleſen werden müſſen das 1. Semeſter für die Neuen. das 2., 4., 6. und 8. für die bereits an der Hoch⸗ ſchule befindlichen Studenten. Im Winter⸗ ſemeſter hätte geleſen werden müſſen das 2., 3., 5., 7. Semeſter uſw. Bis zum Jahre 1940 hätte der behelfsmäßige Zuſtand angedauert, obne daß Klarheit eingetreten wäre. Die Techniſchen Hochſchulen Berlin und Mün⸗ chen haben nach ſorgfältiger Unterſuchung aller ſich ergebenden Schwierigkeiten Vorſchläge für die Behebung dieſer Schwierigkeiten gemacht und dieſe dem Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung Ruſt unterbreitet. Dieſer hat entſprechend den ihm unterbreiteten Vorſchlägen am 3. März die Einführung eines Zwiſchen⸗ ſemeſters angeordnet, das die Schwierigkei⸗ ten löſt und nicht nur für die Studenten, ſon⸗ dern darüber hinaus für die ganze deutſche Wirtſchaft von außerordentlicher Bedeutung iſt. Das Sommerſemeſter 1937 wird um neun Tage verkürzt und läuft vom 1. April bis 21. Juni 1937. In die bisher vier Monate dauernden Sommerferien wird ein neues Se⸗ meſter, das Zwiſchenſemeſter, eingeſchoben, und zwar auf die Zeit vom 2. Auguſt bis zum 16. Oktober 1937. Das Winter⸗ ſemeſter beginnt ſtatt am 1. erſt am 11. Novem⸗ ber 1937. Die im Sommerſemeſter zu erwar⸗ tenden Neuaufnahmen werden im Zwiſchenſeme⸗ ſter getätigt, und es wird in dieſem Semeſter bereis in der neuen Ordnung geleſen, nämlich das J., 3., 5. und 7. Semeſter. Damit iſt die Umſtellung des Studienbeginns ohne weitere Uebergangsmaßnahmen bereits bewerkſtelligt. Der Gewinn dieſes einmaligen Zwiſchen⸗ ſemeſters liegt neben den ſich damit ergeben⸗ den organiſaloriſchen Vereinfachungen in der Tatſache, daß die bereits an der Hochſchule Stu⸗ dierenden ein halbes Jahr früher mit ihrem Examen fertig werden und die Wirtſchaft einen Jahrgang von Diplom⸗In⸗ genieuren ein halbes Jahr früher erhält. Hier⸗ inn liegt ein ganz erheblicher Gewinn, da kei⸗ ierlei Ausfälle eintreten und der verfrühte ztudienabſchluß der Examenſemeſter ſich für die Birtſchaft wie ein erhöhter Zugang von Ingenieuren auswirkt. Auf der Hochſchultagung des Gaues Berlin des NSDD.⸗Dozentenbundes hat kürzlich der Generaldirektor Dr. Bücher ausgeführt, daß die Techniſchen Hochſchulen unter allen Um⸗ ſtänden für eine Vergrößerung des Nachwuch⸗ ſes Sorge tragen müßten. da bereits fühlbare Lücken in dem Ingenieurkorps nicht mehr durch den Nachwuchs ausgefüllt werden kön⸗ nen. Im Laufe dieſes Jahres noch können die Hochſchulen der Wirtſchaft eine weſentliche Sorge abnehmen, da viel mehr Diplominge⸗ nieure die Hochſchule verlaſſen werden, als bisher anzunehmen war. Zuſammen mit dieſer endgültigen Regelung des Studienbeginns iſt eine allgemeine Rege⸗ lung der vor dem Studium zu lei⸗ ſten den Pflichtpraxis erfolgt, und zwar dergeſtalt, daß für die Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurweſen. Maſchinen⸗ ingenieurweſen, Elektroingenſeurweſen, Schiff⸗ und Schiffsmaſchinenbau, Luftfahrtweſen, Bergbau und Hüttenkunde, Markſcheideweſen ſechs Monate Praxis vor dem Studium zu leiſten ſind. Ausgenommen von dieſer Rege⸗ lung ſind nur die Fachrichtungen Mathematik, Phyſik. Chemie und Wirtſchaftswiſſenſchaft. Für dieſe Fachrichtungen können die Abi⸗ turienten ſich daher im Sommerſemeſter ſo— wohl wie im Zwiſchenſemeſter einſchreiben laſ⸗ ſen. Gegenüber der bisherigen Regelung. die an den verſchiedenen Hochſchulen ganz ver⸗ ſchiedene Praxis verlangte, bedeutet dieſe Re⸗ gelung einen Fortſchritt in Richtung auf eine Vereinheitlichung des Unterrichts an den deutſchen techniſchen Hoch⸗ ſchulen. Der Werdegang des Diplominge⸗ nieurs iſt damit zeitlich eindeutig feſtgelegt. Oſtern Abitur, bis Herbſt Arbeitsdienſt. dann eventuell zwei Jahre Wehrdienſt. Vom Herbſt bis zum Frühjahr ein halbes Jahr Pflicht⸗ praxis. Im Sommerſemeſter Beginn des Studiums. Jeder unnötige Zeitverluſt iſt damit ein für allemal ausgeſchaltet. Bei Aenderungen von derartiger Tragweite läßt ſich nicht immer vermeiden, daß einzelne Härtefälle eintreten. Soweit ſie diejenigen betreffen, die am 2. Auguſt mit dem Studium beginnen wollen und dann erſt vier Monate Praxis nachweiſen können, iſt bereits eine ge⸗ nerelle Ausnahme gemacht worden. Dieſe Abiturienten können mit nur vier Mona⸗ ten Praxis mit dem Studium be⸗ ginnen. Soweit ſich in einzelnen Fällen weitere Schwierigkeiten ergeben, empfiehlt es ſich, eine Anfrage an die zuſtändige Hochſchule zu richten. Auf dem Film- Ball Zu den feſtlichen Höhepunkten des Berliner Ballwinters gehört auch der Film⸗Ball, der die Tagung der Reichsfilmkammer abſchloß. In den feſtlich geſchmückten Zooſälen gaben ſich alle Filmſchaffenden ein Stelldichein. Von links nach rechts: Zarah Leander, Willi Bir ⸗ gel, Carola Höhn, Direktor Lehmann, Willi Fritſch und Lilian Harvey. (Scherl Bilderdienſt, K.) Rund funk- Programm Deutſchlandſender. Mittwoch, den 10. März 1937 06.00 Glockenſpiel. Anſchl Schallpl. 06.30 Konzert. 08.00—09.00 Sendepauſe. 09.00—09.40 Sperrzeit. 09.40 Kl. Turnſtunde. 10.00 Das Kaiſerquartett. 10.30 Fröhl. Kindergarten. 11.00—11.15 Sendepauſe. 11.15 Seewetterbericht. 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört! 12.00 Konzert 13.45 Nachr. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 Wetter, Börſenberichte, Programmhinweiſe. 15.15 Schallpl. 15.45 Kriegspferde. 16.00 Konzert. 17.50 18.20 Zeitgenöſſ. Klavier- 19.00 Und jetzt iſt Feier⸗ abend. 19.45 Deutſchlandecho. 20.00 Kernſpruch. 20.15 Stunde der jungen Nation. 20.45 Einführung in die folgende Sendung 21.00—00.20„Manon“. Frankfurt 06.00 Die Welt gehört den Führenden. 06.30 Konzert. 08.00 Zeit, Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Schneebericht. Spiele der Hitlerjugend. muſik. 18.40 Sportfunk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Werkskonzert. 09.30— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Lieder vom Reich. 10.30—11.15 Sendepauſe. 11.15 Hausfrau, hör zu! 11.30 Pro⸗ grammanſage, Wirtſchaftsmeld., Wetter. 11.40 Gau⸗ nachrichten. 11.50 Zeit, Nachrichten. 12.00 Konzert. 14.00 15.00 Volk und Landfunk. 14.10 Schallpl. Wirtſchaft. 15.15 Dichterſtimmen aus Kurheſſen. 16.00 Konzert. 17.00 Kammermuſik. 17.30 Sport. 18.00 Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt 19.45 Tagesſpiegel. 19.55 Wetter, Sonderwetterdienſt. 20.00 Zeit, Nachr. 20.15 Stunde der jungen Nation. 20.45 Großes WSW.⸗Konzert der Wehrmacht. 22.00 Zeit, Nachr. 22 15 Nachr., Wetter, Schneebericht, Sport. 22.30 Das Mainſchiff. 23.00 Unterhaltungs- und Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nacht muſik. Stuttgart 06.00 Choral, Zeit Wetter. 06.05 Gymnaſtik. 06.30 Konzert. 08.00 Waſſerſtand. 08.05 Wetter, Bauern⸗ funk. 08.10 Gymnaſtik. 08.30 Muſikaliſche Frühſtücks⸗ pauſe. 09.30 10.00 Sendepauſe. 10.00 Lieder. 10.30 11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer. 12.00 Bunte Melodienfolge. 14.00 Allerlei von Zwei bis Drei. 15.00 16.00 Sendepauſe. 16.00 Bunte Muſik. 17.00 Ratſchläge für unſere Jungmädel und alle die gern wandern. 17 30 Liederſtunde 17.50 Zehn Mi⸗ nuten deutſch. 18.00 Singendes, klingendes Frankfurt. 19.45 Klavierſtunde. 20.00 Nachr. 20.15 Stunde der jungen Nation. 20.45 Das Grammophon. 21.15 Kö⸗ nigin der Inſtrumente. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter, Sport 22.30 Unterh.⸗ u. Tanzmuſik. 24.00—02.00 Nachtkonzert. Bekanmmachungen der N S. O. A. P. Kreis Heppenheim Amt für Vollsgeſundheit Verwaltungsſtelle 19 NSD⸗Aerztebund. Am Freitag, den 12. März 1937, findel in Heppenheim im Gaſthaus„Halber Mond“ unſere Monatszuſammenkunft ſtatt. Erſcheinen aller Mitglieder und der zur Tä⸗ tigkeit beim Amt für Volksgeſundheit zu⸗ gelaſſenen Aerzte iſt Pflicht. NS LB., Kreis Heppenheim. Am Mittwoch, den 10. ds. Mts. trifft ſich die Arbeitsgemeinſchaft für Zeichnen und Kunſt im Zeichenſaal der Oberreal⸗ ſchule in Heppenheim und am Mittwoch, den 17. ds. Mts. im Schulhaus in Mör⸗ lenbach. NS LB., Kreis Heppenheim. 815 benötige von jedem Pg. ſofort drei guts Paßbilder. Die Bezirkswalter wollen bitte für raſcheſte Einſendung beſorgt ſein.— Die Meldezettel zur Gautagung ſind ſofort auszufüllen und dem Bezirkswalter zurückzugeben. Eilt ſehr!— Ich erwarte, daß alle Erzieher, die körperlich dazu in der Lage ſind, ſich raſcheſtens das SA. Sport⸗ abzeichen erwerben. Bei genügend Meldungen kön⸗ nen wir in jedem Bezirk Gelegenheit zum Erwerb geben. Meldungen ſofort an mich.— Die noch ausſtehenden Fragebogen, die Dienſtwohnungen be⸗ treffend, ſind ſofort einzuſenden. Ruppert, Kreisleiter. Luftſchutzſchule der Gemeindegruppe Heppenheim. Heute Dienstag, den 9. März 1937, um 19.30 Uhr, beginnt der 8. Lehrgang der Luftſchutz⸗ ſchule in der Ober⸗Realſchule(Seitenbau). Dia einberufenen Hauswarte wollen ſich pünktlich hierzu einfinden. Lehrplan des 8. Lehrganges. 9. 3. Einführung in den Luftſchutz: Die Notwendigkeit des Luftſchutzes. Die Luftwaffe und ihre Gefahren. Studaſſ. Dr. Benz 10. 3. Brandwehtr: Brandbekämpfung(Vortrag) 8 Wehrführer Apfel Brandübungen Studaſſ. Neumeiſter 11. 3. Schutzraumbau: „Sicherung gegen Einſturz, Splitter und Kampfſtoffe, Durchſchleufſen— Notausgang⸗ Benützung. Stadtbaumeiſter Winter 12. 3. Kampfſtoffe: Die Arten der Kampfſtoffe. Uebungen im Reizraum. Studaſſ. Dr. Hammer 15. 3. Schutzmittel gegen Kampfſtoffe: Die Gasſchutzgeräte. Uebungen mit der Gasmaske. Studaſſ. Scha a d 18. 3. Erſte Hilfe bei Kampfſtofferkrankungen mit Uebungen. 5 berarzt Dr. Schla 17. 3. Erſte Hilfe: g e bei Schlagaderblutungen, Knochenbrüchen u. a. mit Uebungen. 0 Kolonnenführer Kaiſer 18. 3. Allgemeines: Die Frau im Luftſchutz Frl. Baumann, Lehrerin Der Aufbau des Luftſchutzes Studaſſ. Dr. Bentz Ausſprache. 19. 3. Kameradſchaftsabend. der„kleine Mann“ moloriſiert ſich Plauderei in der Berliner Autoſchau. Natürlich iſt auch der kleine Mann auf der Auto⸗Ausſtellung in Berlin geweſen, er ſtellte den weitaus größten Teil der Beſucher. Da gingen dieſe bequemen Sonderzüge, da ſauſten die Schnellbuſſe aus dem Reich in die Berliner Meſſeſtadt, wobei man gleich einen herrlichen Eindruck davon bekam, wie das ſein würde. wenn man erſt einmal ſelbſt ſo leicht über dieſe Straßenwunder der Reichsautobahnen flitzen würde. Der kleine Mann, der nicht mit einem Scheck⸗ buch in der Bruſttaſche herumläuft, ſondern nur eine beſcheidene, vielleicht in Jahren er⸗ ſparte Summe für eine motoriſche Angelegen⸗ heit von— na ſagen wir mal 100 bis 300 cem. daheim liegen hat oder vielleicht nur für eine angemeſſene Zahlung. der alſo weiß ganz ge⸗ nau. was er kann und will. Er iſt ſehr ver⸗ nünftig, er weiß. wieviel ſchwerer ſeine ein⸗ zelne Mark verdient und abgeſpart wird, als mancher Tauſendmarkſchein, und handelt da⸗ nach Die dicken und mittleren Wagen hat er gebührend beſtaunt, verdammt noch mal. Schmuckſtücke beſter Werkarbeit Aber dann iſt er weitergegangen. Da kamen dann die klei⸗ nen Wagen— ſchon eher etwas für uns. aber es reicht noch nicht dazu und außerdem: der Volkswagen iſt geradezu unterwegs, kommt alles noch, nur keine Ueberſtürzung, erſt mal beſcheiden anfangen. Der kleine Mann macht es bei ſeiner Moto⸗ riſierung genau ſo wie er es anſtellt. wenn er ſich zum erſten Mal einen Photoapparat oder ein Schifferklavier leiſtet. Er nimmt für den Anfang einen Apparat ohne Schikane, und ein Akkordeon mit 12, höchſtens 24 Bäſſen iſt erſt mal völlig ausreichend. Alſo iſt er dort in der Meſſeſtadt bei den Motorrädern ſtehen geblieben. Die Fülle des Gebotenen macht ſchon die Wahl deſſen, was überhaupt in die engere Entſcheidung rückt, ſchwer genug, 43 ver⸗ ſchiedene Ein⸗, Zwei⸗ und eine Vierzylinder⸗ maſchine, und ſie haben 24 verſchieden ſtarke Zweitakt⸗ und 30 Viertakt motoren. Wenn er nun nicht in der Lage iſt, gleich auf einen „Bullen“ von 500 oder mehr cem. loszugehen, die mehr für„Fortgeſchrittene“ ſind, dann be⸗ ſcheidet er ſich klüglich und befaßt ſich mit den Maſchinen, die mit dem Kleinkunſtwerk der „motoriſierten Freilaufnabe“ und ihrem win⸗ zigen 60 cem⸗Zweitaktmotor, aber immerhin 1.2 PS(J) von Fichtel und Sachs beginnen und ſo bis in die Gegend von etwa 300 cem reichen. Der kleine Mann und Motorintereſſent von heute weiß, daß der Ausdruck„Leichtmotorrad“ heute nur noch ein Unterſcheidungsbegriff von ſehr relativem Wert iſt. Selbſt die Klein⸗ krafträder machen immerhin ihre 40„Sachen“, und die ſteuerfreien 200 cem⸗Maſchinen zwit⸗ ſchern ihre 85—90 Kilometer Söchſtgeſchwin⸗ digkeit herunter, daß es nur ſo brummt, wenn er ſich die erſten Motorbeine wachſen läßt. Alſo ſteuert der kleine Mann auf eine ſteuer⸗ freie zu. Denn ſchließlich hat er gar nicht die Abſicht., mit einem Berufsfahrzeug in ſeiner Wohnſtadt oder bei der Urlaubsfahrt durch eine landſchaftlich beſonders bevorzugte Gegend Deutſchlands mit 80 Kilometer dahinzuraſen. Im Gegenteil, der kleine Mann auf Motorrad oder Kleinwagen ſtellt den größten Teil derer. die den höchſten Genuß des kraftfahrenden Menſchen vielleicht am beſten kennen, das . und wer wandert, raſt nicht. Alſo weiß er beiſpielsweiſe, daß man mit einem NSu⸗Ponn(der Name trifft den Nagel auf den Kopf) die ſchönſten Reiſen im weiten deutſchen Vaterland machen kann: das Ding läuft ſeine 60 Kilometer, wenn es ſein muß, bei zwei Litern auf 100 Kilometer. Und bei der DKW. ebenfalls 97 cem, ſowie den an⸗ deren Maſchinen dieſer Klaſſe iſt es nicht an⸗ ders. Eine Zwiſchenſtufe iſt dann ſchon die 150 ccm⸗Viktoria, die glatt ihre 70 Kilometer hinlegt. Dann kommt die Gruppe der 200 cem⸗Ma⸗ ſchinen, die ſtärkſten ſteuerfreien und als ſolche höchſt beliebt, nicht nur bei Anfängern. Bei der heutigen Entwicklung der Motoren kann man ohne Uebertreibung ſagen, daß hier ſchon die Maſchinen für die Anſpruchs vollen begin⸗ nen, wie die BMW. die Zündapp, die DW. die Ardie, Viktoria uſw. Kleines Beiſpiel aus der Praxis zweier Motorradſchwärmer: der Schreiber dieſer Zeilen ſuhr zuſammen mit ſei⸗ ner Frau 200 cem⸗BMW's, denen weder im Berufsleben noch bei den ſchönſten unſerer bis dahin erlebten Urlaubsfahrten im Hochgebirge irgend etwas geſchenkt wurde, vier Jahre lang, ſie hatten 6 PS— heute ſteht genau dieſelbe Maſchine, aber billiger als damals und mit noch mehr Vorteilen, ſchon mit 8 PS. alſo 2 PS mehr da und iſt noch immer ſteuer⸗ frei. Aehnlich geht es mit anderen Maſchinen. Da iſt etwa die NSU 201 mit 8,5 PS, oder die Herkules oder gar die Ardie Feuerreiter mit 9 PS. Das iſt nun einmal der große Vorteil an den Maſchinen der 200 cem⸗Klaſſe, daß ſie ſteuerfrei ſind und trotzdem eine ſo hohe Kraftreſerve haben, daß 55 auf Fernfahrten ſehr reſpektable Geſchwindigkeiten ohne Ueber⸗ anſtrengung des Motors möglich ſind. Was über 200 cem bis etwa 350 cem reicht, ſtellt dann in Preis und Betriebskoſten vielfach ſchon höhere Anſprüche an den Geldbeutel. Der kleine Mann ſitzt noch manchen Abend über dem Paket von Proſpekten, die er ſich aus Berlin mitgebracht hat, ſcheidet das aus. was über den Rahmen des finanziell Möglichen noch hinausgeht, ſpricht mit den„Aktiven“ un⸗ ter ſeinen Freunden und Bekannten alles Für und Wider in dieſem und jenem Fall gründlich durch, und eines Tages, wenn der Frühling end⸗ gültig im Land iſt. dann hat er ſeinen Fahr⸗ unterricht hinter ſich, hat den Motor und ſeine Arbeitsweiſe fein ſäuberlich im Kopf und ſitzt dann beim Händler zum erſten Mal auf der blitzſauberen Maſchine, mit der er ſich in die Motoriſierung Deutſchlands einſchaltet. Es iſt ſchon eine Sache fürs Herz, am Wochenende oder im Urlaub das Gepäck aufzuſchnallen und da⸗ vonzuſauſen, und wer es einmal in ſeinem Le⸗ ben genoſſen hat, richtig genoſſen hat, der ge⸗ ſteht dem Auto im Vergleich zum Motorrad nur einen einzigen Vorteil zu, nämlich das trockene Fahren bei Regen Aber wozu gibt es waſſer⸗ dichte Ueberkleidung! Der kleine Mann aber, der ſeinen Entſchluß gejaßt hat, wird mit den Tauſenden und Aber⸗ tauſenden anderer kleiner Männer zu einem großen Arbeitgeber für eine ganze Schlüſſel⸗ induſtrie. (Unter uns: wer einmal den kleinen 100⸗ oder 200 ccm⸗Finger genommen hat, der nimmt ſpäter bald die ganze 500⸗ oder 800 cem⸗Hand. Beſtimmt!) 0 1 ſude l 2 a a ben, noch weiterhin in der Lotterie zu ſpielen, i alba„Das berühmte amerikaniſche Komiker⸗ Gabler, in der Schmetterlingsſchlacht und in N J da er das Schickſal nicht herausfordern und 10 hutt, pärchen Laurel und Hardy hat ſich ge⸗ vielen großartigen Rollen. Filmkomiker auch anderen, ärmeren Zeitgenoſſen etwas 115 * trennt. Seit Monaten verfolgt das Pech Heute iſt ſie vergeſſen. bei uns und in us A von dem Glück zukommen laſſen will, das ihm 1 0 die Beiden. Ihr Schickſal gibt Anlaß, 2 5. 5 bisher in ſo überreichem Maße zuteil gewor⸗ 0 0 7 7 28: 1 V ht 83 ö; g ö it zu die zahlreichen Tragödien, die Film⸗ 1s ge 5. Fiber daß 2 Starkomiker des den. 1 komiker erdulden mußten, aufzuzeichnen. Adele Sandrock 7 ee r Heber dieser Erſeln ett 1 Wei Balazzo Seit vielen Monaten müſſen wir auf den auf Koſten ihrer Entwicklung. So ſchnell ſie 1 eine L 5 dröhnenden Baß der Adele Sandrock, die uns groß werden, ſo ſchnell können ſie auch wieder 1 1 5 Das Bajazzomotiv iſt ſo alt, wie die Sehn⸗ oft Lachtränen und Tränen der Rührung ent⸗ im Elend verſinken. Die lederne Erbſchaft 1 ift ſucht der Menſchheit, von Spaßmachern aufge⸗ lockte, verzichten. Wie ganz anders iſt es bei uns in Deutſch⸗ 0 5 3 1 ihnen heitert zu werden. Die Tücke des Obiekts hat ihr einen furcht⸗ land. Statt eines unberechenbaren Aufſtieges Das kurioſe Teſtament eines amerilaniſchen aal Aber hinter der grellen, weißen Schminke des baren Streich geſpielt. Die alte Dame ſtolperte mit allem üblichen Klimbim ſind unſere Komi⸗ Schuhfabrikanten — Clotuns, hinter den Späßen des Komikers, leidet eines Abends in ihrer Wohnunc über den Tep⸗ ker vom Schlage eines Heinz Rühmann, eines n ene ner biegen kebringter Reick gif der erde. Ein ſerneltnierker Pemnbraß dar Fintengeer ener dil Perch, awer n. 1 7 f 8 1 rde. E b er inbruch wa Finkenzeller, ei Fita 9 ff i; 9 1 5 1 Nn 1 en die Folge des unglücklichen Falles. Hoffentlich e ee Tempo„ e Ver, einem Gericht in Detroit hat ein über⸗ ö die Andern das Lachen bringen, in vielen Fällen erholt 755 Adele Sandrock bald von ihrem Un⸗ aber konnten ſie von Film zu Film ihre ſchau⸗ er ee eee 5 gar nicht gut 1 e fall und erfreut das deutſche Filmpublikum wie⸗ ſpieleriſche Begabung ausbauen und ihre Lei- das Puder Ewa nad Robert Aulitter gegen . 5 der durch ihren bärbeißigen, herzlichen Humor. ſtungen mehr und mehr ſteigern. 8 das Teſtament ihres Vaters angeſtrenat haben. 0 gutt Hard N Der Verſtorbene war einer der bekannteſten 1 . N Laurel ae 8 12 8 Schuhfabrikanten Amerikas. Er wurde durch 1 * Zange 18 Kerde in Deutschand als Dick unh Lebe 1 4 N 0 11 berühmt und belieht, ſich trennen wollen. Zahlenmystik und Fortuna nem Teſtament bat Ka beben Sodne 1 4 955 Damit 12 1 8 dieſer beiden, 5 4 Erben eingeſetzt und ihnen in der Hauptſache 1 * herrlichen Filmkomödian 27 2 4 2 66 5 großen Poſten Schuhe vermacht. Es han⸗ 1 2 e G. J f mmal eine große ame ſein e ee, e 5 0 ngen, dummen, leidigen Gef. 10 97. 0 it as Teſtament die Einſchränkung, daß * Arbeitsgemeinſchaft geſprengt. Er behauptet, 1 g Edward nur jeweils die linken und Robert ö Wie zehn Fabrikarbeiterinnen den Haupttreffer gewannen dier echten Schube erhalten ſollte. Außerdem 0 Fllmkomiker— die das Schicksal schlug Dick gegen do Der Selbſtmord Max Linders— Bufler Keaton mußte eine Million Dollar bezahlen Adele Sandroch's non ſeinem Produktionsleiter Hal 4 ſchlecht behandelt worden zu ſein. Seine künſtleriſchen Fähigkeiten ſeien nicht genügend berückſichtigt worden und er wäre zu Gunſten ſeines dicken reundes Oliver Hardy in den Hintergrund ge⸗ rängt worden. Er hat ſich entſchloſſen, eine eigene Filmge⸗ ſellſchaft mit 120 000 Dollar Stammkapital zu gründen. Dieſer Schritt bedeutet ſicherlich auch ein privates Zerwürfnis der beiden unzertrenn lichen Freunde, die gerad gemeinſam die Kraft fanden, alle Erpreſſungs⸗ und Cheſlandale, die ſich in erdrückender Fülle mit ihnen beſchäftig⸗ ten, ſtandzuhalten. Wird dieſe Trennung nicht das Ende ihrer Karriere bedeuten? Denn die Beiden ſind ja für das Weltpublikum ein Begriff, und der eltruhm baſiert auf dieſem Begriff. Wie Max Linder starb Unglücksfall— Filmkomiker bei uns und in USA. Lotteriegewinn aus der Luft Eine Autofabrik in den Vereinigten Staa⸗ ten hat ſich eine neue, originelle Methode der Werbung für ihre Erzeugniſſe ausge⸗ dacht. Sie händigt jedem Käufer eines neuen Autos ein Los aus, das im Falle des Gewinns zum koſtenloſen Bezug eines fabrik⸗ neuen Erſatzwagens berechtigt, ſofern das alte Auto bei einem Verkehrsunglück ge⸗ brauchsunfähig geworden iſt. Es iſt dies keineswegs die einzige Möglich⸗ keit, auf groteske Art ſein Glück zu machen. Was hat der Menſch nicht alles erſonnen, um den Millionenſegen einer Lotterie in die„rich⸗ tigen“ Bahnen zu lenken! Der eine multipli⸗ ziert ſeine Schuhnummer mit der Kragenweite, um den Haupttreffer zu ergattern, der andere ſchwört auf ſeine Autonummer oder errechnet Ablieferung ſolcher beringter Vögel je nach der Nummer Prämien von vier bis zu zweitau⸗ ſend Mark gezahlt würden. Wie vorauszuſe⸗ hen war, wurde daraufhin ganz Kanada vom Jaadfieber ergriffen. Jeder Beſitzer einer Feuerwaffe hofft nun, mit einer Krähe oder Elſter den Haupttreffer aus der Luft herab⸗ zuſchießen, weshalb keiner der Vögel mehr ſei⸗ nes Lebens ſicher iſt und das Land von der Schädlingsplage bald befreit ſein wird. Wer ſich jedoch eine„Niete“ erſchießt, findet Troſt in dem Gedanken, der Land⸗ und Forſtwirtſchaft einen guten Dienſt erwieſen zu haben. Das Auto in der Sektkiſte. Ein Mann, den das Glück verfolgt und im⸗ —...— nachtsſett zu trinken, ſand er darin zu ſeiner freudigen Ueberraſchuna einen— Gutſchein über ein fabrikneues Auto, wie ihn die betref- fende Sektfirma jeder zehntauſendſten Kiſte beizulegen pflegt. Damit nicht genug, gewann der Glückspilz erſt vor wenigen Monaten auch noch den Haupttreffer der großen Meraner Pferdelotterie in Betrage von zwei Millionen Lire. Borelli hatte auf ſeinen Geſchäftsreiſen kreuz und quer durch Italien überall ein Los gekauft, ſodaß er ſchließlich nicht weniger als 120 Loſe der Meraner Pferdelotterie beſaß. Am Tage der Ziehuna ſtellte ſich dann heraus, daß unter den vielen Loſen neben anderen, kleineren Gewinnen tatſächlich— der Haupt⸗ treffer war. Borelli hat es daraufhin aufgege⸗ wurde ausdrücklich beſtimmt, daß es verboten ſei, die Schuhe zu ganzen Paaren zuſammen⸗ zuſtellen. Zur Begründung dieſer eigenartigen teſta⸗ mentariſchen Beſtimmung gab der Verſtorbene an, daß er ſeine beiden Söhne damit ſtrafen wolle, denn ſie hätten ihm das Leben ſauer genug gemacht. „Die beiden Erben Edward und Robert Alli⸗ ſter verſuchen nunmehr auf dem Prozeßweg das Teſtament umzuſtoßen. Sie ſtützen ſich da⸗ bei auf die Behauptung, daß ihr Vater in den letzten Jahren nicht mehr im Vollbeſitz ſeiner geiſtigen Kräfte geweſen ſei. Ein Mann, der ſolche Beſtimmungen in ſeinem Teſtament tref⸗ fe, könne unmöglich als normal gelten. Das Gericht ſolle daher die Klauſel aufheben und verfügen, daß die geerbten Schuhe auch paar⸗ 8er 5 5. weif 5 5 2 1 35 di 1 die Querſumme von Geburtsdatum und Hoch⸗ me t Reich nperſchhi a eiſe zuſammengeſtellt werden dürfen. 3 d e 0 r mi eichtum überſchüttet. ſcheint der g Nuet ber Fkn Humer ene zeitstag. Andere verſuchen es mit den 1 wohlhabende Genueſer Fabrikant Borellt zu Eine Entſcheidung iſt vorläufig von dem in Mu Welche Tragödie ſtellt zum Beiſpiel das Le⸗ Woöbnlichſten Zablenkombinationen, wobei 3 ſein. Er wollte vor zwei Jahren zu Weihnach⸗ Anſpruch genommenen Gericht in Detroit f ben des erſten großen Filmbumoriſten, des n e een ſollen. legte fi 11 N 190 12 d ſchenken. über⸗ nicht getroffen worden. Die Ausſichten ſind tik* 8 e Eins glich ein ſonen. ich jedoch im letzten Augenblick die Sache i 1 Narr lege peeihm ter unh kekeehher 84g alle 1 Und bei der kürzlichen Geburt des e l anders. behielt die Sektkiſte und ſchenkte— auch ſehr gering, denn die amerikaniſchen Ge⸗ — deren Fülmſchaffenden. Seine Humſti⸗Bumſti⸗ Tbronfolgers mußten gar die den 0 Freund eine leckere Torte. Als dann Borelli richte halten ſich im allgemeinen ſtreng an den a Urotesten waren der Grundſtoff, mit dem der ſpudßling, zugeſchriebenen. tentſdaßen ſelbſt die Kiſte öffnete. um ein Glas Weih- Buchſtaben letztwilliger Verfü amerikaniſche Film ſeine Knock⸗about⸗Groteslen Glückszahlen herhalten, um vielen Italienern 9 erfügungen. int formte, die zu allererſt den Weltmarkt erober⸗ Wwenigſtens eine ſcheinbare Ausſicht in das 25 22 195 2. e für die ameri⸗ irdiſche Himmelreich zu öffnen. aniſche Filminduſtrie leiſteten. 5 1 5 e ee e ae ee e de wen dn kuren„Die Dollarprinzessin im Mond 15 u berblaſſen begann, trotz einiger großer Ex⸗ Eine der ſeltſamſten Lotterien der Welt, die age wie die Parodie auf Alexander Dumas ſich mit der, ameritaniſchen Autovorlaſung pie 0 60 Drei Musketiere“, verfiel er in Schwermut. Merkwürdigkeft durchaus meſſen kenn, iſt die 0 gern 0 E lück in Ameri 110 Dazu iam noch eine ungfücklich, Liebesaffäre. mische. r 581 f ſchoß ſich ei För g andere mit einem Pferderennen ver. 1 Er ſchoß ſich eine Kugel durch den Kopf. dem W e 7 1 Heiratsgeſuch auf Handzetteln— Freie Reiſe kann ſich aus den 25— 30 zu Sta 5 117 l Das Ende deten Pferden dasjenige Tier herausſuchen, für zehn junge Polen eines dicken Mannes das er für das beſte hält. Aus den fünf Mil⸗ f J a a 15 1 Warſch M i f 115 Nicht weniger trapiſch war das Ende des tionen kplen; dig ö au, im März. bereits getroffen ſel. Dieſe Extlärung, ſo tiſet dicken Komilers Fal ty, der in der ſtummen 213 Pferde 3*— Haußttreſfer gewinn„Wenn Sie ein junger Mann von anſehn⸗ meinte er, falle ihm umſo ſchwerer, als er ſich Zeit mindeſtens ſo berühmt war wie heute Lau⸗ dann derjenige Spieler, deſſen Losnummer ſich lichem Aeußeren ſind. wenn Sie über aute letzt davon überzeugen müſſe, daß ſein Gegen⸗ 1 rel und Hardy. In eine Prahibitionsaffäre ver- mit der des ſiegreichen Pferdes deckt. Trotz Manieren verfügen und die polniſche Sprache über ſich durchaus hinter den zehn Auger cent ſtrickt, mit dem Verdacht, ſeine Frau ermordet 3 Gewinnchance l l 0 U user 5 zu haben, belaſtet, wurde von einem Tag zum der demnach 1 abr Millionen dom Wien- einwandfrei beherrſchen, dann bietet ſich hier wählten nicht zu verſtecken brauche. 1 anderen aus dem Liebling der weißen Wand der 5 W die Chance Ihres Lebens. Die aus Polen„e g verfehmteſte Mann Hollywoods. Er iſt in Elend N ſtammende reichſte und ſchönſte Frau Amerikas„Ja, läßt ſich denn die Wahl nicht rückgän⸗ und Not geſtorben, obwohl er vollkommen un⸗ ſchuldig war. Nur fünf Menſchen gaben ſeinem Sara das Ghrengeleit. Das Verderben Buster Keatons: Die Frauen rauen ruinierten den Mann, der niemals lachte, den großartigen, melancholiſchen Komi⸗ ker Buſter Keaton, der nun, verlaſſen von der Frau, die ihm auch ſeine Söhne nahm, ver⸗ geſſen von ſeinen enthuſiaſtiſchen Verehrern, in einer privaten Nervenheilanſtalt in Hollywood dahinvegetiert. Er hat nach Schätzungen ſeiner Anwälte an ſeine erſte und zweite Frau ungefähr eine Mil⸗ lion Dollar zahlen müſſen. „Engelein“ Asta Nielsen Es muß nicht immer bis zum Aeußerſten kommen. Aber auch die Vergeſſenheit, das Aus⸗ gelöſchtſein aus der Liſte des Ruhmes, iſt ein 79 Schickſalsſchlag, den gerade die, die eine Welt zum Lachen brachten, am wenigſten verbtenen. Im Jahre 1911 lachte Europa über ein schlankes, rankes Mädel, deren ſchwarzer Titus⸗ kopf und deren große, rollende Augen noch Weltruhm erlangen ſollten. Im Jahre 1911 füllten ſich die Kaſſen der euröpäiſchen Lichtſpielhäuſer, damals noch ver⸗ ächtlich Kintöppe genannt, in ungeahntem Maße, weil eine gewiſſe A ſta Nielſen, eine junge Dänin, exſchütternd komiſch ein Backfiſchlein in der Luſtſpiel„Engelein“ darzuſtellen wußte. Sie hat ſpäter dem Kino großartige tragiſche Charakterſtudien geſchenkt. Man ſah ſie in Strindbergs„Rauſch“, als Hamlet, als Hedda „Einmal eine große Dame ſein träumten wohl die zehn Arbeiterinnen einer chemiſchen Reinigungsanſtalt in Edgevater im Staate New Yerſey, die im vergangenen Jahr gemeinſam ein Ticket der Sweepſtakes⸗Lotterie erworben hatten. In der Vorziehung fiel ihr Los auf Dan Bulger“, ein ausgezeichnetes Rennpferd, das in der Fachwelt als Favorit für das große Rennen galt. Die armen Mäd⸗ chen hatten ſich bereits damit die Anwartſchaft auf den Millionenſegen erworben und aaben ihr Los auch dann nicht preis, als ihnen Rie⸗ ſenſummen dafür geboten wurden.„Dan Bul⸗ ger“ hat das in ihn geſetzte Vertrauen nicht enttäuſcht. Er ging, wenn auch nur mit knap⸗ pem Abſtand, vor den übrigen 24 Pferden durchs Ziel und gewann damit den armen, kleinen Arbeiterinnen die Million. Kabel und Rundfunk trugen die Siegesnachricht auch nach U. S. A. Als die eine von den zehn, die das Glückslos gezogen hatte, die Freudenbotſchaft erfuhr, fiel ſie in Ohnmacht und ließ dabei das Tickett, das ſie gerade nachdenklich in der Hand hielt. in einen gefüllten Säureſack der Reinigungsanſtalt fallen. Zu ihrem Entſetzen ſahen die übrigen Arbeiterinnen das koſtbare Papierſtückchen im Abflußrohr verſchwinden, doch konnte es noch rechtzeitig angehalten werden, bevor es endgültig unteraing. Ob⸗ wohl von der Säure ziemlich mitgenommen. hat das Los den zehn Mädchen doch noch zu Reichtum und Glück verholfen. Wie man in Kanada Krähen ausrottet Auf eine originelle Idee iſt die Regierung von Kanada gekommen, um das Land von der Elſtern⸗ und Krähenplage zu befreien. Sie ließ gegen tauſend dieſer Vögel einfangen, mit nummerierten Ringen verfehen und dann wieder auffliegen. Am nächſten Tage wurde in allen Zeitungen bekanntgegeben, daß für die Natalie Kaczorek iſt entſchloſſen, ſich nur mit einem jungen Polen zu verheiraten und hat uns deshalb beauftragt. ihr zehn geeignete Männer aus Warſchau vorzuſtellen. Für dieſe zehn Auserwählten übernimmt ſie ſelbſtver⸗ ſtändlich alle Koſten der Reiſe nach Amerika und des dortigen Aufenthalts. Warum wollen nicht auch Sie zu den Auserwählten gehören. Setzen Sie ſich umgehend mit uns in Verbin⸗ dung. Poſtlagernd„Liebesglück in Amerika“. So etwa lautete der Inhalt einer großen Anzahl von Handzetteln, die im Norden der Stadt Warſchau auf der Straße vor einigen Wochen verteilt wurden. Viele lachten über dieſe Zettel, aber ebenſo viele ſteckten ihn nachdenklich in die Taſche oder gaben ihn an Bekannte weiter, die vielleicht den geſtellten Bedingungen entſprachen. Warum ſollte man nicht ſein Glück verſuchen. „Die Wahl iſt bereits getroffen!“ Dem älteren, ſehr elegant gekleideten Herrn, der einige Tage ſpäter auf dem Poſtamt nach Briefen unter Chiffre„Liebesglück in Amerika“ fragte, wurde ein Rieſenſtoß von mehreren hundert Briefen ausgehändigt. Offenbar fand er die in Betracht kommenden zehn jungen Freiersleute ſehr bald heraus. Er war aber ſo liebenswürdig, nach und nach alle übrigen Bewerber perſönlich aufzuſuchen. um ihnen mitzuteilen, daß nun aus der Fahrt nach Ame⸗ rika doch nichts werden könne, da die Wahl gig machen?“ wurde meiſt gefragt.„Leider nein“, erwiderte dann der vornehme ältere Herr.„Die Entſcheidung iſt unwiderruflich. Ich hätte mich gewiß gefreut, mit Ihnen die Fahrt nach Amerika zu machen.“ Für den jungen Freiersmann ſtand es jetzt feſt, daß es ſich bei der ganzen Angelegenheit auf keinen Fall um einen Schwindel handeln könne. Der vornehme alte Herr war über alle Zweifel erhaben. „Wie wäre es, wenn ich wenigſtens einen Teil der Reiſekoſten ſelbſt trage?“ fragte der junge Mann, der ſich ſchon heimlich in den ſchönſten Träumen gewiegt hatte. Der Beauf⸗ tragte der Dollarprinzeſſin ſchien entrüſtet! „Wo denken Sie hin. Geld ſpielt doch hierbei überhaupt keine Rolle!“ Nach langem hin und her, ließ er aber doch durchblicken, daß er einen Bewerber aus der Liſte der zehn Auserwühl⸗ ten ſtreichen könne, wenn man ſich ihm auf irgendeine Weiſe dafür erkenntlich zeige. Hoch⸗ beglückt rückte der junge Mann einen Hundert Zlotyſchein heraus und erhielt nun die Zuſi⸗ cherung, daß er an der Amerikafahrt teilneh⸗ men werde. Merkwürdigerweiſe ließ ſich der würdige ältere Herr danach nicht wieder ſehen. So kam es ſchließlich heraus, daß er doch ein Schwindler war und daß es überhaupt keine Dollarprinzeſſin namens Natalia Kaczorek aibt. Der Gauner hat auf dieſe geſchilderte Art eine große Anzahl junger Männer hereingelegt und reiche Beute gemacht. 2 2 ——— 2 r 175 . 8 7 5 t 2—. 2FFFFFFFFFF C . 7 CC 11. Fortſetzung „Diplomatin hätten Sie werden ſollen.“ „Wie Sie im vorliegenden Falle bemerken, muß man auch als Stewardeß Diplomatin ſein.“ Karin ſah ihn wieder lächelnd über die Schulter an, während ſie in ſeinem Wäſche⸗ ſchrank kramte.„Belieben Sie lange oder kurze Unterbein⸗ kleider zum Frack zu tragen?“ „Was gehen Sie meine Unterhoſen an, Sie verrückte Perſon?“ „Da ich augenblicklich in Vertretung eines Stewards bin, gibt es für mich auf der Welt nichts Intereſſanteres als die Frage, ob lange oder kurze Unterbeinkleider zum Frack.“ „Himmeldonnerwetter... lange natürlich! Denken Sie vielleicht, ich will mich von dem ſchwarzen Stoff an den Waden kratzen laſſen?“ Der Koloß war wütend und wollte ſich eben wieder in heller Wut dem ſoeben auf unangenehme Weiſe entronnenen Seſſel anvertrauen, als ihn Karin gerade noch im letzten Augenblick erwiſchte und feſthielt. Leicht drehte ſie ihn um. „Bitte, lieber in den anderen Seſſel, der paßt beſſer zu Ihren...“ „Na, ſagen Sie es doch ſchon, zimperliche alte Jungfer „.. zu meinem Gegenteil...“ „Ich hatte eigentlich die Abſicht, mich etwas netter aus⸗ zudrücken und zu ſagen, daß der wuchtige Seſſel dort eine beſſere Folie für Ihre impoſante Erſcheinung abgeben würde. So... nun habe ich alles herausgelegt, wollen Sie bitte Uingeln, wenn ich kommen darf, um Ihnen die Krawatte zu binden. Es ſind nur noch zwei ſaubere weiße da, und wenn Sie ſelber anfangen zu binden, dann dürften die beiden ſauberen Binder in einer Minute ein undefinierbare Etwas ſein.“ „Nun aber raus mit Ihnen... aber fix!“ „Bin ſchon dabei.. bitte, zweimal klingeln.“ Karin war im Begriff, aus der ſchmalen Tür zu gehen, als er ſie feſt am Handgelenk packte und herumſchleuderte. Wild ſah er ſie mit ſeinen waſſerhellen Augen an und runzelte die hohe Stirn. „Ein ganz unverſchämtes Frauenzimmer ſind Sie. aber Sie gefallen mir... Teufel noch eins, erinnern mich an einen Neffen, den ich mal hatte, der leider tot iſt. Das war auch ſo'n frecher Burſche und mit dem wurde man auch nicht fertig.— Na... alſo, Ihr Mann kann mir leid tun.“ „Mir auch.. aber nicht, weil er mein Mann iſt, ſondern weil er da unten in der fürchterlichen Hitze arbeiten muß.“ „Warum muß er denn...? Ging es denn nicht als Paſſagier auf einem billigeren Schiff?“ „Nein... leider nicht. Wir müſſen von Glück reden, daß wir hier untergebracht ſind, müſſen durchhalten. Wir wollen heim, werden ſeit Jahren ſchon vom Heimweh ge⸗ trieben. Aber das können Sie vielleicht nicht verſtehen, und .. ſchließlich geht es Sie auch nichts an.“ Karin zwang ſich bei ihren letzten Worten wieder zu ihrem vorherigen luſtigen Ton, verſuchte ihre Hand aus dem Schraubſtock ſeiner Finger freizubekommen, aber er hielt ſie feſt. „Ein unglaubliches Frauenzimmer.. aber weiß der Teufel, gefallen tun Sie mir. Wenn ich nicht ſo'n alter Knacker wäre, ich könnte meine ganze Weiberfeindlichkeit aufgeben und Sie vom Fleck weg heiraten.“ „Olala, da gehören aber doch zwei dazu, und ich bin ſchon vergeben.“ „Und wie iſt es denn... darf man Ihnen eigentlich ein Trinkgeld anbieten?“ ö „Darf man.. über den dummen Stolz bin ich ſchon hinweg. Der Wohltätigkeit ſind keine Schranken geſetzt, be⸗ ſonders nicht nach oben. Wir brauchen Geld, wenn wir drüben in Holland ankommen.“ „So... ſieh mal an, materiell iſt die kleine Beſtie alſo auch noch.“ „Und wie! Das lernt man, wenn das Geld knapp iſt.“ „Wem ſagen Sie das, mein Kind... mir iſt es zuweilen auch verdammt mies gegangen. Na alſo, wie wäre es ſe mit hundert Gulden?“ Karin ſah ihn lächelnd von unten herauf an. „Das wäre um neunzig Gulden zuviel.“ „Verſtehe ich nicht.“ „Zehn Gulden als Dank für die Errettung aus Todes⸗ ingſt iſt genug. Hundert Gulden wären ein Almoſen... ſo ſchlecht geht es mir nun wiederum nicht.“ „Ein Satansbraten ſind Sie... alſo hier ſind zehn Gulden und einer noch fürs Schlipsbinden extra... das geht doch an, was?“ „Wird dankend angenommen.“ Karin ſteckte die ehrlich verdienten elf Gulden in ihre Schürzentaſche, nickte dem Koloß noch einmal herzlich zu und war draußen. Sie mußte noch lange lächeln, wenn ſie an die Unterhaltung dachte. Nett war der Koloß in all ſeiner Wuchtigkeit, ein Menſch mit einem ſicherlich ſehr guten Herzen. Als ſie zu Roſi zurückkam, berichtete ſie ihr, was ſich eben begeben hatte, und zeigte ihr ſtolz ihre verdienten elf Gulden. „Iſt es ſo ein rieſengroßer dicker Mann mit ganz hellen blauen Augen?“ „Ja.. iſt er Ihnen ſchon aufgefallen?“ „Ich bemerkte ihn in Saigon, als er an Bord ging. Er hatte Schwierigkeiten, als er die Schiffstreppe hinaufging, ſie war faſt zu ſchmal für ihn und er fluchte fürchterlich vor ſich hin. Im erſten Augenblick, als ich ihn ſah, hatte ich das Gefübl, als wenn mir ſein Geſicht bekannt vorkäme, aber 2 8 n „ 4 ROMAN VON FRIEDE BIRKNER Urheber-Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrück(Bez. Dres len) ich habe mich da wohl geirrt. Alſo hundert Gulden wollte er großzügig bewilligen. Nobel, das muß ich ſagen.“ „Ich freue mich ſchon über die elf Gulden. Jetzt habe ich faſt hundertfünfzig Gulden zuſammen, und wir ſind doch noch lange nicht am Ende der Fahrt. Sicher bekomme ich dann noch einen reichen Segen. Und Hein, den ich heute morgen ſprach, hat auch ſchon faſt ſechzig Gulden Trinkgeld bekommen. Ach, Roſi... das langt beſtimmt als Fahrgeld für uns nach Deutſchland bis zu meiner Mutter, und dann wird Gott ſchon weiter helfen. Ich ſehe heute endlich wieder einmal ein biſſel froher in die Zukunft und nehme nicht mehr alles ſo ſchwer.“ „Hat ja auch keinen Zweck. Jedenfalls hat der Koloß einen fabelhaften Eindruck auf Sie gemacht. Dafür ſei ihm Dank, und ich werde heute abend einmal ein wenig mit ihm kokettieren... zum Dank dafür, daß er nett zu Ihnen war.“ Karin hatte Roſis ſchönes weiches Haar gerade zu einem hübſchen, anmutigen Knoten im Nacken aufgeſteckt, als ſie die bewußte Klingel wieder hörte. „Aha, die Krawatte ſoll gebunden werden. Alſo.. viel Vergnügen heute abend, und keine Sorgen, ich ſchaue jede halbe Stunde einmal nach den Babys dort. Und wenn Sie können, grüßen Sie Hein bitte von mir.“ „Werde ich beſtellen... und halten Sie auf alle Fälle eine Eiskompreſſe bereit für den Fall, daß der Koloß ſein Herz an mich verlieren ſollte.“ Die beiden Frauen lachten, und in dieſem Lachen umſchlangen ſie ſich, lehnten die Wangen aneinander Poſi ſagte ſchnell und haſtig:„Warum ſagen wir nicht eigentlich Du' zueinander?“ „Gemacht, aber erſt die Krawatte binden. Dienſt iſt Dienſt und darf nicht vernachläſſigt werden.“ Einen kleinen Naſenſtüber für Roſi und fort war Karin, die ſchnellſtens nach Kabine Nr. 11 lief. Auf ihr kurzes Klopfen hin brüllte der Koloß ſchon wütend: „Na endlich... wo bleiben Sie denn? Soll ich vielleicht hier anfrieren, bis Sie kommen?“ „Das dürfte bei der herrſchenden Temperatur von dreißig Grad im Schatten mit einigen Schwierigkeiten ver⸗ knüpft ſein.“ 7 „Mundtot kriegt man Sie wohl überhaupt nicht, was?“ „Nicht ſo bald... da muß es ſchon anders kommen.“ „So... wie denn?“ Karin band mit viel Geſchick und Andacht ſeine fein geplättete weiße Krawatte, ſah ihn nicht an bei ihrer Ant⸗ wort, ſondern achtete nur darauf, daß ſein dicker Bauch nicht an ihren Schürzenſpitzen Verheerungen anrichtete. „Da müßte man mir ungezogen oder bösartig kommen ... dagegen bin ich faſt machtlos.“ „Bin ich alſo beides nicht geweſen?“ „Nein, beſtimmt nicht. Hunde, die bellen, beißen nicht.“ „Geht das auf mich?“ „Hm.. ſo, jetzt ſitzt ſie aber prima. Nun würde ich noch vor dem Diner in die Bar gehen und mir einen kühlen Drink mixen laſſen.“ „Brrr.. nee, in dem Affenkaſten bin ich noch nicht ein einziges Mal geweſen... was ſoll ich da.. alles ſäuft und macht faule Witze, und die meiſten verſtehe ich dann nicht.“ „Hm... aber der Keeper hier ſoll ein netter Burſche ſein...“ Karin war ſehr auf das Geſchäft für Hein bedacht. „Man hört es allgemein an Bord. Übrigens auch ein Deut⸗ ſcher, der Keeper.“ „Mädchen, dann iſt das Lokalpatriotismus von Ihnen. Aber ich kann mir ja den Burſchen mal anſehen. Und was ſoll ich trinken?“ „Tja...“ Nachdenklich legte Karin den hübſchen Kopf auf die Seite.„Wie wäre es mit Grappe fruit-⸗Saft, dazu einen Schuß Martell und zwei Weinbrandkirſchen darin?“ „Hm.. nicht ſchlecht... das könnte man ja mal ver⸗ ſuchen. So, ſehe ich nun nett aus?“ „Wundervoll! An Ihrer Stelle würde ich nur im Frack gehen, da ſehen Sie aus wie ein Generaldirektor, oder Miniſter, oder ſo etwas ähnliches.“ „Eines ſtimmt vielleicht.— Alſo vielen Dank, und wenn ich wieder mal klingele, dann kommen Sie bitte; will nie⸗ mand anders mehr ſehen. Verſtanden?“ „Zu Befehl, Herr General...“ „... direktor, mein Herzchen.“ Einen kühnen Griff ris⸗ kierte der Koloß noch unter Karins weiches Kinn, bekam nicht einmal einen Klaps auf die Finger und wuchtete dann den ſchmalen Gang entlang nach dem Fahrſtuhl. Lächelnd ſah Karin ihm nach. Sie freute ſich, daß ſie einen ſo netten Menſchen als Gaſt für Heins Bar gewonnen hatte. O Karin... in fünf Minuten würde Hein ſich wünſchen, in ein Mauſeloch kriechen zu können, wenn er eins finden könnte * Mr. Hugo Berger wuchtete aus dem Fahrſtuhl heraus und ſchnappte erſt einmal bei einer kleinen Promenade auf dem Deck ein wenig friſche Luft, das heißt was man ſo in der Gegend hinter Singapore friſche Luft nannte. Dreimal ſchaffte er den Weg ums Deck herum, dann hatte er genug, der Kragen war durchgeweicht, die Krawatte hing als kümmerliches Etwas auf ſeine Bruſt herunter, und ſein Taſchentuch hätte wohl auf eine Leine zum Trocknen ge⸗ hangen werden können. Aber er lebte in dem Wahne, etwas für ſeine an⸗ gegriffene Geſundheit getan zu haben. Denn angegriffen wax lie. das ſtand jest. das hatten auch die Arzte beſtätigt, nur hatten die Dummköpfe ſeine Krankheit nicht erkannt 8 Mr. Hugo Berger litt an Heimweh, an richtigem dummem deutſchem Heimweh und an dem Gefühl, mal wieder mit Menſchen reden zu dürfen, die ſo gewiſſermaßen zur Familie gehörten. Familie hatte er ja ſein Lebtag lang abgelehnt wie die Peſt, aber nun wollte er in Familie machen... Und wozu hatte man eine, wenn man ſie nicht verwendete, ſofern man Luſt danach verſpürte?. Folglich reiſte er nach der Südſee, wo er wußte, daß ein Teil ſeiner Familie lebte, ſuchte nach der Adreſſe, fand ſie auch nach vielen vergeblichen Bemühungen und verfolgte die Spur. Und wohin führte ſie ihn? Man berichtete ihm, daß der Teil ſeiner Familie, den er ſuchte, verſchollen ſei— ge⸗ ſtorben, verdorben. Und da wurde es dem dicken Mr. Berger doch ſo ein biſſel komiſch um ſein verfettetes Herz, und er wollte heim nach Deutſchland, um ſeine Schweſter aufzu⸗ ſuchen, die ſollte ja noch leben. An der wollte er ein wenig mit ſeinem vielen, unvernünftig vielen Gelde gutmachen, was er an den anderen Familienmitgliedern vielleicht ge⸗ ſündigt hatte.— Er fand alſo den Weg nach der Bar, ſchob ſeine wuchtige Erſcheinung durch die echt amerikaniſche Drehtür und ſtand da wie der Koloß von Rhodos! Und ſtand vor Hein, der eben eifrigſt wieder einmal an dem Nickel ſeines Waſſerſpülers putzte. Und ſchon ſuchte Hein nach dem Mauſeloch. Das war doch der fürchterliche Dicke, mit dem er damals in Hanoi zuſammengerannt war und der ſo gräßlich wütend geweſen war. Himmel... wohin? Zuerſt einmal mit dem Kopf unter das Büfett... aber da konnte er ja nicht ewig bleiben, auch klang ſeine Frage nach den Wünſchen des Beſuchers vielleicht ein wenig gepreßt aus dieſer Lage heraus. Alſo mußte er ſchon irgendwie dem Feinde ins Auge ſehen. Alſe ... friſch gewagt iſt halb gewonnen! Wozu war er ſchon rühmlichſt bekannt an Bord, ſeiner ſchnoddrigen Redens⸗ arten wegen? „Ei... wer kommt denn da?“ Erſchrocken fuhr Mr. Berger wieder auf von dem hohen Barſtuhl, als er dieſe Frage tief aus der Verſenkung herauf hörte. Langſam, freundlich lächelnd erſchien nun Heins ſtroh⸗ blonder Schädel, auf dem ſchief wie nur etwas ſeine weiße Barmütze klebte. Hein konnte, wenn er wollte, ausgeſprochen dämlich ausſehen, und das gelang ihm augenblicklich aus⸗ gezeichnet.. Aber Mr. Berger verſtand keinen Spaß, er war heiß, durſtig und außerdem... den Burſchen kannte er doch. wer war das denn? Hein ſtellte nun die Frage nach Mr. Bergers Wünſchen in ſämtlichen Sprachen, die er reden konnte, aber es wurde ihm keine Antwort. Nur immer finſterer runzelte ſich die Stirn, und plötzlich griff ſeine mächtige Tatze über den Tiſch und packte Hein an der Bruſt. „Dich kenne ich, mein Sohn... du biſt doch der freche Lümmel, der mir in Hanoi ſo vor den Bauch gerannt iſt?“ „Mein Herr... noch heute könnte ich mich ſelber um⸗ bringen, daß ich Hochdero geheiligtem Bauche unerlaubt zu nahe getreten bin. Hätte ich ahnen können, daß Sie, mein Herr, jemals wieder in mein Leben treten würden, ich hätte früher damit abgeſchloſſen.“ „Quatſch, mein Junge! Ein Lümmel biſt du, und dazu noch ein ganz geriſſener. Wie kommſt du denn hierher?“ „Herr, der Weg war weit, beſchwerlich, über Stock und Stein, hurtig, hurtig, ohne viel zu fragen.. und da bin ich.“ „Brrr... es iſt doch... könnteſt glatt der Bruder von der ſchnippiſchen kleinen Stewardeß unten ſein, die gibt auch ſolche Antworten.“ „Könnte, Herr, könnte... aber... nun, man will nicht plaudern. Jedoch, wie wäre es mit einem Grappe fruit⸗Saft mit Martell? Und einem eventuell liebevoll erneuerten Kragen, dieweil der jetzige ſchon durchgeweicht iſt und das große Schlachten beziehungsweiſe das große Feſteſſen mit anſchließendem Ball doch erſt noch kommen ſoll?“ Mr. Berger ſchüttelte nur den Kopf, er war ganz er⸗ geben in die ſchnoddrige Art von Hein. „Was iſt denn auf einmal mit den Deutſchen los? Früher war es ſo, daß die langweiligſten Menſchen auf Reiſen Deutſche waren, und heute erwiſche ich zwei Exem⸗ plare, die alles andere als langweilig ſind.“ „Mein Herr, es ſoll mich freuen, wenn ich eines der Exemplare ſein ſollte. Das andere Exemplar wird aller⸗ dings nicht an mich herankommen können, man ſagt, ich ſei einmalig.“ „Stimmt, an Frechheit auf alle Fälle.. halt, nicht ſo⸗ viel Zucker da rein, der macht dick.“ „Irrtum, mein Herr... wenn Sie zum Beiſpiel nur Zucker genießen, oder nur Reis, oder nur gekochten Schinken, oder nur Kartoffeln, dann ſollen Sie mal ſehen, wie ſchlank Sie werden.“ Während er redete, war er eifrigſt damit beſchäftigt, zu mixen und zu ſchütteln; dann ſtellte er das fertige Gebräu vor Mr. Berger hin. Mit einem undefinierbaren Blick nahm Mr. Berger das Glas, ſah Hein noch einmal an, mußte aber ſchnell fortſehen, denn er hätte ſonſt hellauf lachen müſſen über deſſen teils derſchmitztes, teils betretenes Geſicht. „Hm... gut... noch mal, mein Sohn.“ „Mehr Martell hinein?“ „Nein, gerade gut ſo. Wo haſt du das gelernt, mein Junge 2 Fortſetzung folgt. — e Bekanntmachungen Orisgruppe 5 NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſt ſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 NS.⸗Kriegsopferverſorgung Zwecks Arbeitsbeſchaffung der noch unbeſchäftigten Kameraden! Alle noch arbeitsloſen Kameraden der Glie⸗ derung wollen ſich ſpäteſtens Freitag, den 12. März, abends 8 Uhr, zwecks Arbeitsein⸗ ſtellung auf der Geſchäftsſtelle einfinden. Die Stempelkarte mit genauen Kontrollangaben iſt vorzulegen. Der Kameradſ aftsführer 3 gez. Seelinger Aeichslufljchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute abend punkt 8 Uhr: Kurs 4— 6. Abend. Ich erwarte reſtloſes Erſcheinen. Der Gemeindegruppenführer. Die NS.⸗Preſſe gehört in jedes Haus! Lokale Nachrichten Viernheim, den 9. März 1937 Anſer Tagesſpruch Auf die Dauer wird ein wirklich gerader und vernünftiger Geiſt nur in kraftvollen und gefunden Körpern wohnen. Adolf Hitler. * Jas&elapiel Tauſend Worte vermögen nicht ſo zu über⸗ zeugen wie das lebendige Beiſpiel. Sag zu einem, er ſolle es ſo oder anders machen, er wird ſich bemühen, aber er wird doch nicht ganz erfüllen, was du dir gedacht haſt. Sag zu einem, daß er dieſes oder jenes falſch ge⸗ macht habe, und gib ihm aus deinem Wiſſen und aus deinen Erfahrungen, was du ihm an Worten zu geben haſt, und du wirſt eine kleine Verbeſſerung erreichen, aber es wird wohl nicht das ſein, was dir vorgeſchwebt hat, und du wirſt ihm auch ſelbſt nicht ſo gedient haben, wie du ihm dienen wollteſt. Zeig ihm aber einmal am praktiſchen Bei⸗ ſpiel, was dir vorſchwebte, und es wird ganz anders ſein. Er wird mit einemmal verſtehen, was deine Worte trotz allen Bemühens nicht zu deuten vermochten, und er wird für ſeine Arbeit und für ſeine Ziele einen ganz neuen Zeg finden. Ja, er wird nun ſein Eigenes hinzutun und dadurch ſeine Hand wahrſchein⸗ lich noch zu weit höheren Zielen emporſtrek⸗ ken, als ſie dir vorgeſchwebt haben. Immer wird das Beiſpiel ſtärker befruchtend ſein als das Wort, und wenn es noch ſo pla⸗ ſtiſch zu geſtalten verſucht. Wieviel mehr aber bedeutet dann das le⸗ bendige Beiſpiel, das der Menſch ſelbſt dar⸗ ſtellt. Die Eltern ſind Vorbilder für das Kind, der Vorgeſetzte iſt Beiſpiel für die, denen er vorangeht. Und iſt ſein Tun, ſeine Arbeit, ſeine ganze Haltung, innerlich und äußerlich, getan, Vorbild zu ſein, ſo wird er emporrei⸗ ßen zu einer Arbeit, die Großes vollbringt, er wird ſogar imſtande ſein, die Menſchen um ſich ſeinem Weſen anzugleichen. Ein kla⸗ rer, in ſich gefeſtigter Menſch wird auch klare und gefeſtigte Menſchen um ſich ſcharen. Nicht allein deshalb, weil er den Unſicheren und Ungefeſtigten um ſich nicht dulden wird, ſon⸗ dern deshalb, weil ſein Vorbild erzieheriſch wirkt, den Ehrgeiz aufſtachelt und auch den Schwachmütigen zu einer gewiſſen Zielſtrebig⸗ keit zwingt. Das deutſche Volk hat in ſeiner Geſchichte viele große Männer, die als Vorbild wirkten und ihre Wirkung auch noch in unſere Zeit hineinwerſen. Aber es hat das herrlichſte Vor⸗ bild in dieſen großen Tagen ſeiner Geſchichte, in 7 rüſtig ſchaffenden Gegenwart ſelbſt. Wie könnte es da anders ſein, als daß dieſes große Vorbild auch ein ganzes Volk empor⸗ reißt zu bewundernswerten Taten und zu einer großen Geſinnung, die alles Kleine ab⸗ weiſt? * Der erſte Mandelbaum blüht. Der bekannte Mandelbaum im Gewann„Maus⸗ netz“ der Gemarkung Heppenheim, der alljährlich als erſter an der heſſiſchen Berg⸗ ſtraße das Signal zum Beginn der Blüte gibt, zeigt ſich jetzt im Frühlingsſchmuck. Er iſt heuer ein wenig ſpät dran, denn in manchen Jahren fängt er ſchon Mitte Februar an zu blühen. Der Baum ſteht an einer beſonders geſchützten Stelle in einem Weinberg des Gaſt⸗ wirts Diſtel. Der Storch iſt da! Am Sonntagnach⸗ mittag war es, als Meiſter Langbein, von Süden kommend, in Viernheim ſeinen Ein⸗ zug hielt. Zuerſt führte er verſchiedene Rund⸗ flüge aus, um ſich allenthalben vorzuſtellen, dann aber auch, um ſich nach langer Reiſe wieder in ſeiner alten Heimat zu orientieren. Er bezog ſein altes Neſt auf dem Kamin der Heſſiſchen Mühle, das ſich wohl zum Einzug ſeiner„beſſeren Ehehälfte“, die er nun ab- holt, noch in beſtem Zuſtand befindet. Hoffent⸗ lich bringen dann beide Störche endgültig den Frühling mit. — Betr.: Brennſtoffaus gabe. Am Mittwoch, den 10. März 1937, findet in unſerer Dienſtſtelle eine Ausgabe von Brennſtoffgutſcheinen in nachſtehender Reihen⸗ folge ſtatt: Vorm. von ½9—9 Uhr: Buchſtabe A Vorm. von 9—10 Uhr: Buchſtabe B Vorm. von 10—11 Uhr: Buchſtabe DG Vorm. von 11—12 Uhr: Buchſtabe H—J Nachm. von 2—3 Uhr: Buchſtabe K— Nachm. von 3—4 Uhr: Buchſtabe MN Nachm. von 4—5 Uhr: Buchſtabe O—St Nachm. von 5—6 Uhr: Buchſtabe T—3 Stempelkarten ſind mitzubringen! eee eee eee Kd ⸗ Sonderzug zum Fußball⸗Länderkampf Hierzu teilt die NSG.„Kraft durch Freude“ mit, daß der Sonderzug der Kd. bereits um 14 Uhr am 20. März ab Frank⸗ furt a. M. abfährt und nicht, wie ſchon ge⸗ meldet, um 20.30 Uhr. Die Zuſteigmöglichkeit iſt in Bensheim und wird der Zug um 15 Uhr dort abfahren. Es ſoll nochmals darauf auf⸗ merkfam gemacht werden, daß nur eine be⸗ ſchränkte Zahl Karten zur Verfügung ſteht und eine ſofortige Anmeldung erforderlich wird. Der Teilnehmerpreis beträgt ein⸗ ſchließlich Uebernachtung, Frühſtück und Ein⸗ trittskarte RM. 14.—. Die Rückkehr erfolgt in der Nacht zum Montag gegen 1 Uhr. Todesfall. Am Sonntagabend ſtarb nach kurzer Krankheit Frau Katharina Nägel Witwe geb. Schmitt, Bismarckſtr. 60, im Alter von 72 Jahren. Die Beerdigung fin⸗ det heute Dienstag 4 Uhr ſtatt. Vorſicht— Kraftfahrer! In dieſer Woche werden in Starkenburg in zwei Kreiſen Verdunkelungsübungen durchgeführt. In den Abendſtunden des 9. März(heute Dienstag) beginnen die Uebungen im Kreis Dieburg. Der Kreis Darmſtadt(Durchgangslinie Frankfurt — Heidelberg) ſchließt ſich Freitag, 12. März an. Alle Kraftfahrer, die an dieſen Tagen durch genannte Gebiete fahren, tun gut, ſich Verdunkelungskappen mitzunehmen, damit ſie nicht zu Fahrtunterbrechungen gezwungen ſind. Einſchränkung der Geſellſchaftsreiſen an den Hauptverkehrstagen. Um den diesjährigen Oſter⸗ und Pfingſtverkehr glatt abzuwickeln, werden an den Hauptverkehrstagen im inner⸗ deutſchen Verkehr Fahrpreisermäßigung für Geſellſchaftsfahrten nicht gewährt. Dies gilt zu Oſtern für den Gründonnerstag, 25. März und den Oſtermontag, 29. März; und zu Pfingſten für die Tage vom Pfingſtſonnabend, 15. Mai, bis Pfingſtmontag, 17. Mai. Für Reiſen vom Ausland nach Deutſchland können dieſe Ermäßigungen auch in den angegebenen Sperrzeiten gewährt werden. Für Geſell⸗ ſchaftsreiſen von Deutſchland nach dem Aus⸗ land iſt dagegen eine beſondere Genehmigung einzuholen. Bei Schul- und Jugendpflegefahr⸗ ten treten Beſchränkungen nicht ein. Reiſepaß frühzeitig beſorgen! Mit Oſtern beginnt die Reiſezeit. Jeder Deutſche ſollte da im Beſitze eines Reiſe⸗ paſſes ſein. Die Mehrzahl der Reiſenden ſtellt aber erſt kurz vor Antritt des Urlaubs den Antrag auf ſofortige Ausſtellung eines Paſ⸗ ſes. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Ausſtellung eines Reiſepafſes und auch eines Führungszeugniſſes durch die vorgeſchriebene Ermittlung bei den in Frage kommenden Dienſtſtellen einen Zeitraum von etwa zehn Tagen in Anſpruch nimmt. Wer ohne Paß iſt oder weſſen Paß abgelaufen iſt, tut daher gut, unverzüglich die Paßangelegenheit in Ord⸗ nung zu bringen. Zweckmäßig iſt es, ſich den Paß für In⸗ und Ausland mit dem Reiſever⸗ merk für Oeſterreich ausſtellen zu laſſen. Soll der Paß auch für Reiſen ins Ausland Gel⸗ tung haben, muß bei Antragſtellung eine Un⸗ bedenklichkeitserklärung des zuſtändigen Fi⸗ nanzamtes vorgelegt werden. Abjchied vom Glücksmar n Wenn die Stare kommen, ziehen die grauen Glücksmänner davon und mancher, der ſich daran gewöhnt hatte, ihnen tüchtig in den Kaſten zu greifen oder einen beſcheidenen kleinen Glücksverſuch zu machen, wird ſie chwer vermiſſen. Die Stände an den größeren ahnhöfen und Plätzen werden abgetragen und an belebten Ecken wird man nicht mehr das Zehnerſpiel ſehen, das für alle ein billiges Vergnügen und ſooft eine freudige Ueber⸗ raſchung war. Im Spiel hat jeder mitwirken können am großen Winterhilfswerk des Füh⸗ rers, und ihm hat auch die Arbeit der Glücks⸗ männer gedient. Denn, ob die zahlloſen Helfer des großen Gedankens an den Sonntagen die Zeichen verkauft und die Büchſen prallvoll an die Zählſtätten gebracht haben, ob andere Tau⸗ ſende an Eintopfſonntagen Stiege auf, Stiege ab geſammelt haben, oder die Männer in den grauen Mänteln vom Morgen bis zum ſpäten Abend unterwegs waren, um Käufer für die Loſe zu ſuchen— alle waren Mitarbeiter am Werke des Führers. Nun haben in den letzten Tagen die Glücksmänner den Ehrgeiz, noch möglichſt viele Loſe zu verkaufen und jeder hofft noch vielen klingenden Segen austeilen zu können. Sie wiſſen genau, noch viele Ge⸗ winne werden in ihren Käſten ſein und ſie wollen einen guten Abgang haben. Sie ſind uns liebe Kameraden geworden und wir alle wollen es ihnen in diefen letzten Tagen be⸗ weiſen, indem wir ihre Kaſten bis zum letzten Los leeren. i * Bäuerin, nimm Dich um die Alteiſenſammlung an! Um einerſeits der deutſchen Eiſeninduſtrie Rohſtoff zur Verfügung zu ſtellen und an⸗ dererfeits unſere Dörfer zu„entrümpeln“, iſt gegenwärtig auf dem Lande die Alteiſenſamm⸗ lung im Gang. Wo bis heute noch keine Sammler erſchienen ſind, wird dies in den nächſten Tagen der Fall ſein. Die Sammlung rechnet in erſter Linie auch mit der Unter⸗ ſtützung durch unſere Landfrauen. Deshalb iſt ſie auch mit Abſicht vor dem Beginn der Frühjahrsarbeiten angeſetzt worden. Jetzt habt ihr im Bauernhof doch noch etwas mehr Zeit und auch Veranlaſſung, alle Geräte auf ihre Brauchbarkeit zu prüfen. Hierbei wird leicht das eine oder andere Gerät als gänzlich unbrauchbar ſich finden. Statt es unnütz umherliegen zu laſſen, gebt es mit den in der Schupfe oder ſonſtwo la⸗ gernden ausgedienten Pflugſcharen, geſprun⸗ genen Wagenreifen, unbrauchbar gewordenen Ketten, altem Metallgeſchirr uſw. der Alt⸗ eiſenſammlung! Haltet eure Kinder dazu an, alles auf dem Hofe auffindbare Alteiſen zu⸗ ſammenzutragen. Für euch hat das alte Zeug keinen Wert, fondern iſt euch nur im Wege und verſchandelt eure Höfe, unſere Induſtrie aber kann es zur Weiterverarbeitung brau⸗ PPS Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, de Summer⸗ dag is bal' do! Helft alle mit an der Geſtaltung des großen Sommertags⸗ zuges am Sonntag, 21. März 1937. /// ß Mehr Autobuſſe für die Autobahnen Der Generalinſpektor für das deutſche Straßenweſen, Dr. Ing. Todt, weiſt im Rahmen einer Betrachtung über die Bedeu⸗ tung der Reichsautobahn für die Motoriſie⸗ rung in der„Straße“ darauf hin, daß nur eine Fahrzeugart bisher den Einfluß des Autobahnbaues vermiſſen laſſe, die Om⸗ nibuſſe. Die Zulaſſungsziffer der letzten Jahre reiche beſtenfalls zur Aufrechterhaltung des ohnehin ſehr geringen Beſtandes aus. Gerade die Autobahnen würden aber bei den Omni⸗ buſſen eine beſondere Auffriſchung des Be⸗ ſtandes zu leiſtungsfähigeren Fahrzeugen er⸗ fordern. Es dürfe nicht überſehen werden, daß heute leider noch immer der größere Teil aller Volksgenoſſen von der Haltung eines eigenen Kraftfahrzeuges ausgeſchloſſen ſei und daher die Autobahnen nur durch den Autobusverkehr benutzen könne. Es ſei zu hoffen, daß eine entſprechend: Handhabung der Zulaſſungsbe⸗ ſtimmungen in Bälde dafür ſorgen werde, daß dieſe Lücke im Motoriſierungsprogramm ſich ſchließen könne. Das Wetter. Ueber Teutſchland erſtreckt ſich noch immer eine Tiefdruckrinne, in die von Norden her kalte, von Süden aber warme Luftmaſſen einſtrömen. Demgemäß liegen im Norden des Reiches die Temperaturen meiſt unter, im Süden über dem Gefrierpunkt. Das Gegeneinander der verſchiedenartigen Luft⸗ maſſen bedingt ſehr unbeſtändige und zu Nie⸗ derſchlägen geneigte Witterung.— Dienstag: Wolkig bis bedeckt und weitere Niederſchläge, teils Schnee, teils Regen, im Norden des Bezirks bei öſtlichen Winden Temperaturen um Null, im Süden etwas milder und meiſt ſüdliche bis weſtliche Winde.— Mittwoch: Fortdauer der ſehr unbeſtändigen und zu. Niederſchlägen geneigten Witterung. Oſtern nach Saarbrücken mit der NSG.„Kraft durch Freude“ Die Kreisdienſtſtelle Heppenheim der NSG „Kraft durch Freude“ veranſtaltet an den beiden Oſtertagen eine Omnibusfahrt von Heppenheim nach Saarbrücken über Wein⸗ heim— b— Neuſtadt— Landau Pirmaſens— Zweibrücken— Blieskaſtel— St. Ingbert— Homburg— Landſtuhl— Kaiſerslautern— Bad Dürkheim— Oggers⸗ heim— Worms— Lorſch— Heppenheim. Am 1. Tag wird eine Mittagsraſt in Lan⸗ dau eingelegt, während die Uebernachtung und ein Abendeſſen für Saarbrücken vor⸗ behalten bleibt. Am 2. Oſtertag morgens findet eine Beſichtigung Saarbrückens und der Schlachtfelder 12 5 505 Höhen uſw.) ſtatt, anſchließend geht die Fahrt weiter nach Hom⸗ burg oder Landſtuhl, woſelbſt die Mittagsraſt vorgeſehen iſt. Die Fahrt koſtet. e e Uebernach⸗ tung, zwei Mittageſſen, Abendeſſen und Früh⸗ ſtück RM. 13.60. Anmeldungen nehmen die Betriebs⸗ und Ortswarte, ferner die Kreisdienſtſtelle Hep⸗ penheim entgegen bis zum 20. März 1937. (Anmeldeſcheine ſind auszufüllen). Sport bes Turnvereins Aus der Fußball⸗Abteilung Das am letzten Sonntag angeſetzte Freund⸗ chaftsſpiel gegen FV. Laudenbach iſt ausge⸗ allen, da der Gaſtverein, ohne eine Mit⸗ teilung zu machen, nicht angetreten iſt. Eine ſolche Unſportlichkeit dürfte nicht vorkommen. — Am nächſten Sonntag empfängt der Turn⸗ verein die ſpielſtarke„Starkenburgia“ Hep⸗ penheim auf dem Sportfeld an der Lorſcher⸗ ſtraße. Spiele dieſer beiden Vereine waren in den letzten Jahren immer ſehr intereſſant und auch dieſe Begegnung wird ſeine Anziehungs⸗ kraft nicht verfehlen. Auch unſere Jugend wird vom nächſten Sonntag ab wieder regelmäßig auf den Plan treten.— Wie im Vereinsan⸗ zeiger erſichtlich, wird das Hallentraining wie⸗ der regelmäßig durchgeführt. Alle Aktiven wollen doch unbedingt erſcheinen, wie auch ſolche. welche wieder aktiv tätig und in eine Mannſchaft eingereiht werden wollen. Auch dem Wunſche älterer, früher tätig geweſener Sportler iſt Rechnung getragen und können ſich am Hallentraining beteiligen. Alſo jeden Mittwochabend 9 Uhr Hallentraining der Fußballabteilung. Mannheimer Schlachtviehmarkt Am geſtrigen Mannheimer Großviehmarkt waren aufgetrieben: 71 Ochſen, 138 Bullen, 294 Kühe, 139 Rinder, zuſammen 642 St. Großvieh; gegenüber der Vorwoche ein Mehr von 101 Tieren. Die Zuteilung erfolgte ge⸗ mäß den Kontingenten bei unveränderten Höchſtnotizen. Ochſen 42— 45, Bullen 40 bis 43, Kühe 40—43, Rinder 41—44.— Am Kälbermarkt betrug der Auftrieb 611 Tiere. Bei einem mittelmäßigen Marktverlauf blieb die Höchſtnotiz unverändert 56—65. Gut beſchickt war auch wieder der Schweinemarkt mit 2381 Tieren(Vorwoche 2241). Die Höchſtnotiz von 52,5 blieb unverändert. Die Tiere wurden wie üblich zugeteilt. Mannheimer Pferdemarkt Zufuhr: 39 Arbeitspferde und 36 Schlacht⸗ pferde. Preiſe: Arbeitspferde 750—1500, Schlachtpferde 40—145 RM. Marktverlauf: mittel. FFP g Die 6 Geſchichte vom Tyras Alſo, plötzlich dacht ich, ich höre nicht recht: da winſelt doch mein Tyras? Jawohl, und mit Schrot geſpickt! Ich trug ihn zum Tierarzt, und das gab eine geſalzene Rechnung. Aber das war noch nicht alles! Na— darüber morgen! 0 v e — 3 — Aus Stabt und Land Mannheim.(Ein Kind läuft in ein Motorrad). Am Sonntag gegen 11.30 Uhr lief ein dreijähriges Kind aus einer Torein⸗ fahrt auf die Fahrbahn der Schwetzinger Stra⸗ ße und wurde im gleichen Augenblick von ei⸗ nem vorbeifahrenden Motorrad erfaßt und zu Boden geworfen. Das Kind trug eine Riß⸗ wunde in der Oberlippe und Hautabſchürfun⸗ gen davon.—(Betrunkener Radfahrer verur⸗ ſacht Verkehrsunfall). Auf dem Radfahrweg der nördlichen Fahrbahn in der Auguſta⸗An⸗ lage fuhr ein Radfahrer in betrunkenem Zu⸗ ſtande eine ihm entgegenkommende Radfahrerin an, wobei dieſe zu Boden ſtürzte und verletzt wurde. Beide Fahrräder wurden ſtark beſchä⸗ digt. Der betrunkene Radfahrer wurde vor⸗ läufig feſtgenommen und das Fahrrad ſicher⸗ geſtellt.— Ein weiterer betrunkener Rad⸗ fahrer wurde wegen Verkehrsgefährdung und Ruheſtörung in Wallſtadt feſtgenommen. Der Weinheimer Sommertags zug verlief trotz der veränderlichen Witterung auf die ſchönſte Weiſe. Sehr zahlreich waren die anzuſehen. Dieſer wurde wie üblich in der Adolf Hitlerſtraße aufgeſtellt und nahm um halb 3 Uhr ſeinen Weg durch die Hauptſtraße zum Marktplatz. Um den Zugsteilnehmern auch die Möglichkeit zu geben, den ganzen Zug ſehen zu können, wurde unterwegs in die Bahnhofſtraße eingebogen, bei der Poſt ge⸗ wendet und dann gings dieſelbe Straße wieder zurück zur Hauptſtraße. Im Zuge waren wie⸗ der ſehr ſchöne Gruppen und Wagen, ferner auch einzelne ſinnreich durchdachte Stecken vor⸗ handen.— Auf dem Balkon des alten Rat⸗ hauſes hielt Hauptlehrer Konrad Frank die Anſprache an die Kinder, die in ein Sieg⸗ Heil auf den Führer ausklang. Darnach wurde zur größten Freude der mä htige Schneemann und damit der Winter verbrannt. Kein Viehhandel mehr mit Juden Ladenburg. In der letzten Verſamm⸗ lung der Ortsbauernſchaft wurde ſchon darauf hingewieſen, daß der Handel mit Juden nun endgültig aufhören muß. Als Stichtag hat der Ortsbauernführer den 1. Februar 1937 be⸗ ſtimmt, daß das, was vor dem 1. Februar wird nicht unterſucht; aber nach dieſer letzten Warnung muß ſich jeder Bauer und Landwirt Todes- 1 Anzelge Gott, dem Allmächtigen, hat es gefallen, unſere liebe, herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Urgroßmutter, Schweſter, Schwägerin und Tante frau Malharlna Hagel uwe. geb. Schmitt nach kurzer Krankheit am Sonntag abend 9,15 Uhr im Alter von 72 Jahren zu ſich indie Ewigkeit abzu⸗ rufen. Viernheim, Rimbach, Mannheim, den 8. März 1937 Die trauernden Sinterbliebenen bewußt ſein, daß er bei Nichtbefolgung der Anordnung die Folgen zu tragen hat. „Wenn ſich zwei zanken Dann kann der Dritte tanken Bürſtadt. Auf der Wormſer Landſtr., in unmittelbarer Nähe des Zigeunerwäldchens, fuhr ein Tankauto gegen einen Baum. Der Lenker war vor einem entgegenkommenden Perſonenwagen zu ſtark nach rechts ausge⸗ bogen. Während ſich jetzt die beiden Autolenker miteinander ſtritten, kam ein dritter Wagen angefahren, deſſen Lenker ſeelenruhig ſeinen Reſervetank füllte und wieder davonfuhr. Den Kinderwagen geſtohlen Bürſtadt. Eine junge Frau, die ihren Mann in der Wirtſchaft beſuchte und ſich einige Augenblicke bei ihm unterhielt, mußte feſtſtellen, daß inzwiſchen ihr Kinderwagen, den ſie ihm Hofe ſtehen hatte, geſtohlen worden war. Das Kind hatte ſie glücklicherweiſe mit in die Wirtſchaft genommen. Vielleicht hätte der Dieb auch daran ſeine Freude gehabt? r[Den Gewinn eines Glücksloſes für Freunde dieſes ſchönen Kinderfeſtes aus Nah und Fern herbeigekommen, um ſich den Zug ſich behalten Darmſtadt. Einen ganz üblen Streich beging der 28jährige Heinrich Ahl von Darm⸗ ſtadt. Als Losverkäufer gab er einer alten Frau, die einen Gewinn gezogen hatte, den Prämienſchein und fünf Mark und ſteckte das Los, das auf fünfhundert Mark Gewinn lau⸗ tete, in die eigene Taſche. Durch die Aufmerk⸗ ſamkeit eines Kontrollbeamten kam der Schwindel heraus und das Schöffengericht ver⸗ urteilte den Täter zu einem Jahr Zuchthaus. Die Schweſter des Angeklagten, die den Ge⸗ winn bei der Sparkaſſe abgehoben hatte, aber angeblich nichts von dem unredlichen Erwerb wußte, wurde freigeſprochen. Frankfurt a. M. In dieſen Tagen kam es in der Gerningſtraße in Heddernheim zwi⸗ ſchen einem jungen Ehepaar und dem Vater der Frau zu Auseinanderſetzungen, in deren Verlauf der Vater einen Revolver zog und ſeine Tochter und deren Mann durch Schüſſe leicht verletzte. Ein zu Hilfe eilender Metzger verſuchte, dem Täter die Waffe zu entreißen; bei dem hierdurch entſtehenden Handgemenge fielen beide zu Boden, wobei der alte Mann noch einen d ritten Schuß abgab. Die Kugel traf den Metzger in den Oberſchenkel. Hierauf richtete der Revolverſchütze die Waffe gegen erheber in zum Rechner beſtimmt. Gemmeinnützge Baugenoltenschal e. G. m. b. H. Viernheim Nachdem der bisherige Rechner Vg. H. Hof⸗ 15 Geldbeute auf mann ordnungsgemäß aus der Genoſſenſchaft aus⸗heimer⸗ Bismarck⸗ getreten iſt, trat Pg. Auguſt Müller, Unter⸗ und Seegartenſtr. den Vorſtand ein und wurde zugleich Alle Zahlungen ſind nun an dieſen, Hindenburgring 114 zu leiſten. ſelbe gegen Beloh⸗ Der Vorſtand ſich ſelbſt und brachte ſich einen Schuß in den Kopf bei. Schwerverletzt wurde der Mann ins Krankenhaus gebracht, wo er in den frühen Morgenſtunden des nächſten Tages geſtorben iſt. Die Verletzungen der übrigen drei Per⸗ ſonen ſind leichter Natur. Auerbach. Die erſte und letzte Geburt des Jahres 1936 hat der Maurer Karl Schra⸗ der im Auerbacher Standesamtsregiſter ein⸗ tragen laſſen. Seine Frau gab am 8. Januar einem Kind das Leben und am 17. Dezember. Beides ſind Mädchen und geſund. Den Lebensretter verprügelt Das Ueberfallkommando Kaſſel mußte nach der„Grauen Katze“ im Fuldatal ausrücken. Dortſelbſt hatten 2 Männer in Begleitung einer Frau in ſtart angetrunkenem Zuſtande das dort befindliche Fährboot beſtiegen und verſuchten auf dieſe Weiſe auf die gegenüber⸗ liegende Seite der Fulda zu gelangen. Infolge der ſtarken Strömung wurden die Ausflügler etwa 500 Meter abgetrieben und gerieten in Not. Einem Mühlenbeſitzer, der den Vor⸗ gang beobachtet hatte, gelang die Rettung. Anſtatt einer zu erwartenden Dankeserklärung ſeitens der„Schiffbrüchigen“ erhielt der Ret⸗ ter mehrere Schläge ins Geſicht. Außerdem ſchlugen ſie im Uebermut noch einige Fenſter⸗ ſcheiben in Spickertshauſen ein. Die Täter wurden feſtgenommen und zur Ausnüchterung dem Karlshoſpital zugeführt. Mainz. In dem nahegelegenen Finthen wollten Leute eine ältere Frau beſuchen. Als ſie in die Wohnung kamen, bemerkten ſie ſtarken Rauch und fanden ſchließlich die Woh⸗ nungsinhaberin mit ſchweren Brandverletzun⸗ gen vor. Die alte Frau iſt bald darauf ge⸗ ſtorben. Vermutlich hatten ihre Kleider am Ofen Feuer gefangen, wobei die Greiſin ſich nicht helfen konnte, das Bewußtſein verlor und verbrannte. Gefängnis für Weidenkätzchen⸗ Diebſtahl Zwei Pirmaſenſer Burſchen, die in der Umgebung Bergzaberns die unter Naturſchutz ſtehenden Weidenkätzchen(bekanntlich die erſte Nahrung der im Frühjahr ausſchwärmenden Bienen) ſackweiſe abgeſchnitten hatten, wur⸗ den wegen Vergehens gegen das Naturſchutz⸗ geſetz zu mehrwöchigem Gefängnis verurteilt. Vom Hochwaſſer fortgetrieben Eine in der Mitte der 70er Jahre ſtehende Frau in Bad Orb, deren beide Söhne im Kriege gefallen ſind, hatte dieſer Tage das Goldene Damen⸗ armbanduhr em Weg Wein⸗ verloren Der ehrl. Finder wird gebeten, die⸗ nung in der Ge⸗ ſchäftsſt. ds. Bl. n Turnverein von 1893 Mittwoch abend 8.30 Uhr die Fußballabtlg. Heppenheim. Hallentraining für Die 1., 2. und Jugendmannſchaft müſſen von jetzt ab wieder vohzählig erſcheinen; auch ſolche, welche ſich wieder aktiv beteiligen wollen. Näch⸗ ſten Sonntag Freundſchaftsſpiele gegen Starkenburgia abzugeben —— Neues Eichen⸗ Unglück, beim Aufſuchen ihres Gartengrund⸗ ſtücks in den hochgehenden Orbbach zu ſtürzen. Die ſtarke Strömung riß die alte Frau ſchnell fort, ohne daß ſie um Hilfe hätte rufen kön⸗ nen. Sie wurde in den etwa 50 bis 60 Meter langen Orbbach⸗Kanal getrieben, und ihr Schickſal wäre beſiegelt geweſen, wenn nicht die alsbald alarmierte Bad Orber Sanitäts⸗ kolonne die Verunglückte in dem Kanal ent⸗ deckt hätte. Einer der Sanitäter ſtieg in den Kanal ein und es gelang ihm unter Schwierig⸗ keiten, die bereits bewußtloſe Frau zu bergen. Biblis. Als am Donnerstag letzter Woche ein etwa 12jähriger Junge durch die Neugaſſe mit ſeinem Fahrrad fahren wollte, brach plötz⸗ lich das Rohr zwiſchen Vorderrad und Lenk⸗ ſtange durch. Dadurch teilte ſich das Fahrrad in zwei Teile, fodaß der Junge auf die Straße fiel und ſich Verletzungen zuzog. Paſſanten eilten dem Jungen zu Hilfe. Glücklicherweiſe waren die Verletzungen nicht ſchwerer Natur, ſodaß er ſeinen Weg zu Fuß, mit ſeinem zer⸗ brochenen Fahrrad, fortſetzen konnte. Brandau. Nach beendetem Tagewerk im nahen Steinbruch verunglückte ein Arbeiter aus Seiden buch durch eine Katze, die dem Radfahrer auf der ſteil abfallenden Straße innerhalb von Brandau ins Rad ſprang. Der Arbeiter trug ernſtliche Verletzungen an Ge⸗ ſicht und Händen davon, ſeine Arbeitskamera⸗ den brachten ihn ins nächſte Haus, wo ihm ein Notverband angelegt wurde. Der verun⸗ 3 Arbeiter ſtand den erſten Tag in Ar⸗ eit. Saarbrücken. In einer der letzten Nächte wurden auf dem Friedhof in Quier⸗ ſcheid, an einer ganzen Anzahl von Familien⸗ gräbern die Grabdenkmäler und die Grab⸗ kreuze herausgeriſſen und umgeworfen. Auch das drei Meter hohe Friedhofskreuz wurde umgeſtürzt. Die Gendarmerie hat ſofort die Fahndung nach den Tätern aufgenommen. Wöllſtein. Wegen Milchfälſchung— es wurde ein Waſſerzuſatz von 35 Prozent feſt⸗ geſtellt— wurde eine bisher unbeſtrafte 27⸗ jährige Frau aus Fürfeld vom Amtsgericht zu zwei Wochen Gefängnis verurteilt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für den politiſchen Teil Bernhard Peters, Worms, für den übrigen Teil Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ver⸗ einigte Zeitungsverlagsgeſellſchaft m. b. H. Worms, Geſchäftsſtelle: Friedrich Martin, Viernheim. Druck: Wormſer Verlags- und Druckereigeſellſchaft m. b. H., Worms. DA. II. 1987 über 1800. B. Bt. iſt Anzeigen⸗ i, Aller ſeuice Masse- Bretensoße enthäh bereits olle Zutaten, auch Fett. Sie Ist nur noch kurze zeit mit Wasser zu kochen. Der Wörtel fur ver IO Deuctdig. preisliſte Nr. 6 gültig. Seſe Nußbaum⸗ Schlalzimmer 180 em Schrank mit geſchweifter Mitteltür, Friſ.⸗ Der Fachwart Die Beerdigung findet heute Dienstag nachmittag 4 Uhr, vom Trauerhauſe, Bismarckſtraße 60, aus ſtatt. n wenigen Wochen Osterfest zeſtung“ sind. 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