Amtsblatt der Bürgermeiſterei Vlernheim Erſcheinungsweiſe: Täglich, ausgenommen an Sonntagen und Feiertagen. Bezugspreis: Ins Haus gebracht monatlich 1.60 RM. einſchließlich durch die Poſt monatlich 1.60 RM ausſchließlich Beſtellgeld. Einzelnummer 10 Rpfg. Nummer 59 otenlohn, G Donnerskag iernheimer Volkszellu Verkündigungsblatt der NS d AN. Viernheim L den 11. Mürz 1937 Anzeigenprets: Grundpreis für 1am Höhe und 22 mm Breite 3 Rpfg., im Text- teil für J mm Höhe und 67 mm Breite 15 Ryfg. Zur Zeit iſt Anzeigenpreisliſte Nr. 6 gültig Geſchäftsſtelle Viernheim Bismarckſtr. 13. Fernſpr. 153. PS. L'hafen 15101 EEET———T—TPTPTTPTPTTPTPTCPTPTTTTTPPTPTPTbTTTPVPTTVTVTPTTVTTTTT—TVTT 13. Jahrgang Großer Erfolg der nalionalen Offenſive Die Front um Madrid in Bewegung— Vordringen auf Guadalaſara Der nalionale Vormarſch geht weiler Die Bezirksstadt Brihuega eingenommen.— nächſtes Jiel: Guadalajara Salamanca, 10. März. Die von den nationalen Truppen am Montag begonnene Offenſive an der Guadalajara⸗Front iſt wei⸗ ter erfolgreich fortgeſetzt worden. Am Mittwoch morgen wurde die Bezirksſtadt Brihuega eingenommen, die als Knotenpunkt mehrerer Landſtraßen von großer taktiſcher Be⸗ deutung iſt. Nach der Beſetzung der Stadt ſind die nationalen Truppen in Richtung auf Gua⸗ dalajara weiter vormarſchiert. Man nimmt an, daß ſie gegen Abend in der Nähe der Provin⸗ zial hauptſtadt, die etwa 50 Km. nordöſtlich von Madrid liegt, anlangen werden Andere Heeresgruppen dringen weiter gegen die Landſtraße Madrid— Cuenca vor. Seit Montag ſind die nationalen Frontlinien im Nordoſten von Madrid ungefähr 40 Km. vorgeſchoben worden. Die Truppen ſtanden am Mittwoch morgen etwa 25 Km. von Gua⸗ dalajara entfernt. Nationale Flugzeuge warfen auf die bolſche⸗ wiſtiſchen Stellungen an der Soria-Front Flugblätter ab, die die Aufforderung enthiel⸗ ten, ſich dem neuen Spanien zu ergeben. 17 Kilometer vor Guadalafara Salamanca, 11. März. Den letzten Nach⸗ richten zufolge haben Artillerie und Fliegerei der Nationalen am Mittwochvormittag an der Madrider Südfront den Abſchnitt Pardo und Arganda unter ſtarkem Feuer gehalten. Mit der Einnahme der Dörfer Trijueque und Rebeloſa konnten die Linien der nationalen Truppen bis 17 Kilometer vor Guadalajara vorgeſchoben werden. Da die Bolſchewiſten ver⸗ ſuchen, auf der Straße Madrid— Guadalajara Verſtärkungen und Munition heranzuführen. haben die Flieger der Nationalen hier eine ver⸗ ſtärkte Tätigkeit entwickelt und halten die Straße dauernd unter Feuer. Der unaufhaltſame Vormarſch hat in Madrid die Nervoſität erhöht. Bezeichnend für die Stimmung in der Stadt iſt die Tatſache, daß der bolſchewiſtiſche„Verteidigungsaus⸗ ſchuß“, um Maſſendemonſtrationen zu vermei⸗ den, ein Verbot erließ, das die Bildung von . von mehr als fünf Perſonen unter⸗ agt. Im Bereiche der Südarmee dauern die Ope⸗ rationen im Abſchnitt Penaroja an. Hier ge⸗ lang es den Nationalen, ſtarke bolſchewiſtiſche Abteilungen zu umklammern, wobei zahlreiche Gefangene der Internationalen Kolonne, in der Hauptſache Franzoſen, Sowjetruſſen und Tſche⸗ chen, gemacht werden konnten. Frankreich demenlierk Paris, 10. März. In einer halbamtlichen Verlautbarung werden die in der Note der ſpa⸗ niſchen Nationalregierung an die Signatar⸗ mächte der Algeciras⸗Akte erhobenen Beſchuldi⸗ gungen wegen der franzöſiſchen Machenſchaften 5 der Grenze von Spaniſch⸗Marokko demen⸗ iert. Boxkampf Braddock- Schmeling in Berlin? Schmeling bielel Titelkampf auf dem Reichsſporlfeld an Newyork, 11. März. In das rieſige Durcheinander und nicht endenwollende Hin und Her in dem Weltmeiſterſchaftskampf zwiſchen Jimmy Braddock und Max Schme⸗ ling, die beide beim Newyorker Madiſon Square für den 3. Juni unter Vertrag ſtehen, platzte am Mittwoch wie eine Bombe ein von allen Hintertüren freies, ehrliches Angebot des deutſchen Exweltmeiſters an den amerikaniſchen Titelverteidiger, das in ſeiner Großzügigkeit alles in den Schatten ſtellt, was bisher an noch 10 verlockenden Angeboten beiden Boxern für jeſen Meiſterſchaftskampf unterbreitet worden iſt.— Max Schmeling tritt an Weltmeiſter Brad⸗ dock mit dem Vorſchlag heran den Titelkampf im Juni auf dem Reichsſportfeld aus⸗ zutragen. Der Veranſtalter, die Deutſchland⸗ Hallen A. G., garantiert Braddock eine Summe von 250 000 Dollar, die auf einer neutralen europäiſchen Bank hinterlegt werden, ferner Film⸗ und Radiorechte für Amerika. Den Veranſtaltern des bisher geplanten Newyorker Kampfes, alſo der Madiſon-Square⸗ Garden⸗Geſellſchaft und Mike Jacobs bietet Schmeling eine Entſchädigungsſumme von 50 000 Dollar. Der deutſche Exweltmeiſter ſelbſt verpflichtet ſich, im Falle der Wiederge⸗ winnung des Weltmeiſtertitels dieſen noch im September dieſes Jahres gegen Louis oder irgendeinen anderen Gegner zu verteidigen. Weiter ſichert Schmeling dem Amerikaner Brad⸗ dock einen neutralen Ringrichter und einen ame⸗ rikaniſchen Punktrichter auf Wunſch zu. Mit dieſem Angebot nimmt Schmeling ſei⸗ nem Gegner allen Wind aus den Se⸗ geln. Nun kann er nicht mehr mit den Aus⸗ reden kommen, ein Titelkampf mit dem Deut- ſchen bringe ihm zu wenig Geld ein, denn nach⸗ dem ſich herausgeſtellt hat, daß die Chicagoer Veranſtalter eines Kampfes Braddock Louis dem Weltmeiſter die phantaſtiſche Summe von 500 000 Dollar gar nicht zahlen können und wollen, wird Braddock nun nichts anderes übrig bleiben, als Farbe zu bekennen Präſident Rooſevelt gegen das Oberſte Bundesgericht Waſhington, 10. März. Präſident Roo⸗ ſevelt hielt am Dienstag abend eine 40 Mi⸗ nuten dauernde Rundfunkrede, in der er ſich in ſcharfen Worten gegen das Oberſte Bundes⸗ gericht in ſeiner gegenwärtigen Zuſammen⸗ ſetzung wandte und nachdrücklich verlangte, daß ſein bekanntes Reformgeſetz noch in dieſer Kon⸗ greßtagung angenommen werde. Der Präſident führte in ſeiner Rede aus, die Verfaſſung ſei lediglich zu dem Zweck beſchloſ⸗ ſen worden, um die urſprünglich ſelbſtändigen 13 Kolonien unter einer ſtarken Zentralregie⸗ rung zuſammenzufaſſen und dadurch erſt in die Lage zu verſetzen, ſich als Geſamtſtaat zu be⸗ haupten. In dem von der Verfaſſung eingeſetz⸗ ten„Dreigeſpann“ Exekutive, Legislative und Bundesgericht zögen jetzt die erſten beiden an einem Strang, nicht aber das Gericht. Dieſes benehme ſich ſo unabhängig, daß es weder das Mandat des Volkes, noch die allgemein aner⸗ kannten Tatſachen berückſichtige. Das amerika⸗ niſche Volk laſſe ſich aber nicht lange zum Nar⸗ ren halten, und Amerikas Regierung müſſe wie⸗ der in das richtige Gleichgewicht zurückgebracht werden. Gegen die Mächte der Jerſtörung Engliſche Denkſchrift über die kommuniftiſche Wählarbeil London, 10. März. In einer Denkſchrift des Zentralrats der Wirtſchaftstiga, deren Vor⸗ ſitzender Lord Gainford iſt, wird auf die kommuniſtiſchen Pläne hingewieſen, die dazu dienen ſollen, die britiſche Verteidi⸗ gung zu ſabotieren Die Denkſchrift führt aus, daß es eine Anzahl von Hetzern gebe, die eine ſorgfältig durchdachte Kampagne führten. um die Wiederaufrichtung und die Truppenanwerbung zu behindern. Man könne dieſe Organiſationen in zwei Gruppen zuſammenfaſſen: Die eine Gruppe, die von der Kommuniſtiſchen Partei geleitet werde und auf Weiſungen der Kommuniſtiſchen In⸗ ternationale handele, verſuche ein revolu⸗ tionäres Ziel zu verwirklichen. nämlich das der Zerſtörung des gegenwärtigen ſozia⸗ len und wirtſchaftlichen Syſtems; die andere Gruppe, die mehr und mehr von der Inter⸗ nationalen Vereinigung für eine„Friedens⸗ kampagne“ geleitet werde, beſtehe aus einer Anzahl ſogenannter Friedensgeſell⸗ ſchaften und Pazifiſten, die glaubten, daß eine Abrüſtung und die Weigerung, Waf⸗ fendienſt zu leiſten. das Beſte ſeien, um den Weltfrieden zu erhalten. Neuerdings hätten die Kommuniſten mit Er⸗ folg den Verſuch unternommen, ſich dieſe Frie⸗ densbewegung anzugliedern und nutzbar zu machen. Es läge nunmehr Beweismaterial vor, das durch kommuniſtiſche Veröffentlichungen geſtützt werde, wonach die Kommuniſtiſche Par⸗ tei einen ſyſtematiſchen Feldzug unternehme. um die Herſtellung von Verteidi⸗ gungs material zu verhindern. Sie habe weiter unter Leitung der Kommuniſtiſchen Internationale einen ſyſtematiſchen Feldzug durchgeführt, um die Truppe der Krone ab⸗ ſpenſtig zu machen. Irdnungsgeſetz vor dem Schweizer Sländerat Bern, 10. März. Der Schweizeriſche Stände⸗ rat begann am Mittwoch mit der Behandlung des neuen eidgenöſſiſchen Or dnungsge⸗ ſetzes, deſſen im Dezember bekanntgegebener Entwurf in den Parlamentskommiſſionen we⸗ ſentliche Aenderungen erfahren hat. Bundes⸗ rat Baumann, der Leiter des Juſtizdeparte⸗ ments, ſtellte in ſeiner Begründung feſt, daß die bisher getroffenen Maßnahmen zum Schutz des Staates nicht voll ausreichend ſeien, Eine kleine rührige Minderheit ſuche durch Anwendung von Gewalt und anderen ungeſetzlichen Mitteln, der demokratiſchen Mehr⸗ heit ihren Willen aufzuzwingen, die Ordnung zu ſtören und die Schweiz in verhängnisvolle Verwicklungen mit dem Ausland zu bringen. Die an ſich kleine Schweizeriſche Kommu⸗ niſtiſche Partei ſei eine Sektion der Komintern und von der Moskauer Zentrale völlig ab⸗ hängig, die weiterhin am Gedanken der Dik⸗ tatur des Proletariats und an den revolutio⸗ nären Methoden feſthalte und die bolſchewiſti⸗ ſche Lehre propagiere. Der Bundesrat erblicke deshalb in der Tätigkeit der Schweizeriſchen Kommuniſtiſchen Partei eine Gefährdung der ſchweizeriſchen Demokratie. Dieſen Gefahren zu begegnen, ſei der Zweck der zur Beratung ſtehenden Vorlage. Der Bundesrat habe zwar das Recht, die Kommu⸗ niſtiſche Partei als ſtaatsgefährlich aufzulöſen. Ex wünſche aber, bevor er zum äußerſten ſchreite, die jetzigen geſetzmäßigen Mittel anzu⸗ wenden. Deshalb ſtelle er auch keine weſent⸗ lichen Abänderungsanträge. Im Gegenſatz zur Kommuniſtiſchen Partei der Schweiz ſei ein Abhängigkeitsverhältnis zu einem auswärtigen Staat oder einer auswärtigen Partei bei den rechtsſtehenden Parteigebilden nicht feſtzu⸗ ſtellen. Die bloße Uebereinſtimmung politiſcher Anſchauungen ſei noch keine Abhängigkeit. Hierauf wurde in die Einzelberatung einge⸗ treten. Bei dem entſcheidenden Artikel über die kommuniſtiſchen Umtriebe wurde der Antrag, das Wort„kommuniſtiſch“ wieder aufzunehmen und von„kommuniſtiſchen und anderen Um⸗ trieben“ zu ſprechen, angenommen. Die Landesverkeidigungsanleihe auch vom Sena angenommen Paris, 10. März. Der franzöſiſche Senat beſchäftigte ſich am Mittwochnachmittag mit der am Dienstag von der Kammer verabſchiedeten Geſetzesvorlage über die Landesverteidigungs⸗ anleihe und die damit verbundenen Kredite. Der rechtsſtehende Senator Armbruſter er⸗ klärte, die Regierung gebe jetzt den Bankerott ihrer Politik zu. In der Geſchichte des franzö⸗ 5 Die Abordnung des deukſchen Handels in Rom Unter Führung von Prof. Lüer, dem Leiter der Reichsgruppe Handel, traf eine Abordnung des deutſchen Handels in Rom ein. Die deutſchen Gäſte begeben ſich zur Kranzniederlegung am Grabe des Unbekannten Soldaten. (Weltbild, K.) ſiſechn Parlamentarismus ſei es aber eine einzi daſtehende Erſcheinung, daß die Regierung ſich ſelbſt zumVollſtrecker des Bankerotts ernennen wolle. Senator Armbruſter betonte, er werde trotzdem für die Vorlage ſtimmen, weil er die Intereſſen ſeines Landes über parteipolitiſche Intereſſen ſtelle. Dann ergriff Miniſterpräſident Leon Blum das Wort. Es handelt ſich bei der Landesver⸗ teidigungsanleihe um eine Frage, in der alle Parteien einig ſein müßten. Die Lage des Geldmarktes und des Schatzamtes ſeien durch die letzten Entſcheidungen des Kabi⸗ netts weſentlich gefeſtigt worden. Man werde auf dieſem Wege fortfahren, um die wirtſchaft⸗ liche Ankurbelung fortſetzen zu können. Leon Blum verſprach ſich außerdem von der Anleihe eine Rückkehr des im Auslande befind⸗ lichen Kapitals und die Fr. imachung der in Frankreich gehorteten Gelder. Die Regie⸗ rung wiſſe ſehr wohl, daß die Anleihe die Schwierigkeiten des Schatzamtes nicht endgültig behebe Sie werde aber eine Erleichterung brin⸗ gen. Kein Land könne heute auf dem normalen Wege die hohen Rüſtungsausgaben und die So⸗ zialreformen finanzieren, ohne Anleihen aufzu⸗ nehmen. Mit der Forderung des Finanzaus⸗ ſchuſſes auf Feſtſetzung einer Höchſtgrenze der Anleihe erklärte ſich Leon Blum einverſtanden. Der Senat nahm dann die Geſetzesvorlage über die Landesverteidigungsanleihe mit 258 gegen eine Stimme bei etwa 50 Stimmenthal⸗ tungen an. Bon Ribbenkrop wieder in London London, 10. März. Botſchafter v. Ribben⸗ trop iſt am Mittwochnachmittag nach Lon⸗ don zurückgekehrt und hat die Leitung der Botſchaft wieder übernommen. e Blomberg 40 Jahre Soldal „Verantwortungsfreude, überlegenes Können und unermüdliche Fürſorge“, dieſe drei Vor⸗ ausſetzungen ſind in den„Pflichten des deut⸗ ſchen Soldaten“ als die Grundpfeiler des ſol⸗ datiſchen Führertums herausgeſtellt. Reichs⸗ kriegsminiſter Generalfeldmarſchall Werner v. Blomberg, der am 13. März auf einen 40 jährigen Militär dienſt zurückblickt, hat ſich wiederholt dieſe Worte zu eigen ge⸗ macht. Mehr als das: ſeine eigene Laufbahn iſt der Beweis für die Richtigkeit jener drei Vorausſetzungen. Der Miniſter, deſſen Ehrentag die Wehr⸗ macht ſchlicht und würdig begehen wird, iſt 59 Jahre alt. In Stargard, Pommern. iſt er ge⸗ boren, das Geſchlecht der Blomberg ſoll aus dem alten lippiſchen Städtchen gleichen Na⸗ mens herſtammen. Das alte Kadettenhaus, dem Hindenburg in ſeinen Erinnerungen noch ein Denkmal ſetzte, war eine Pflanzſchule für viele hervorragende Offiziere. Auch Werner von Blomberg iſt aus ihm hervorgegangen und dann 1897 Leutnant im Füſilier⸗Regiment Nr. 73(Hannover) geworden. Seitdem ſind 40 Jahre verfloſſen. 1911 wurde er in den Generalſtab berufen, in die hohe Schule der Truppenführung. Im Welt⸗ krieg hat Blomberg als Generalſtabsoffizier der 7. Reſ⸗Diviſion, dann im Generalſtab des 16. Reſervekorps und dem der 7. Armee her⸗ vorragenden Anteil genommen. Der Orden Pour le Meérfte und andere Auszeichnungen be⸗ zeugten ſeine Verdienſte um das Vaterland. * Nach dem Weltkrieg gehörte er zu den Offi⸗ zieren, denen es vergönnt war. an der Schaffung der kleinen Reichswehr mitzuarbei⸗ ten. Blomberg war als Generalſtabschef der Brigade Döberitz(1920) und als Chef des Sta⸗ bes der 5. Diviſion in Stuttgart(1921) tätig und wurde Anfang 1925 als Oberſt ins Reichs⸗ wehrminiſterium berufen. Hier wurde er Chef des Truppenamtes. Seit 1929 hatte General⸗ leutnant v. Blomberg den Poſten des Befehls⸗ habers der 1. Diviſion und als oſtpreußiſcher Wehrkreisbefehlshaber in Königsberg inne. Aus der oſtpreußiſchen Zeit ergaben ſich von ſelbſt nähere Beziehungen mit dem Reichsprä⸗ ſidenten und Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg. Eine Studienreiſe in die Vereinigten Staaten und die Mitwirkung als Sachver⸗ ſtändiger bei der Abrüſtungskonferenz in Genf gab dem Offizier in einer überaus kritiſchen Zeit tiefe Einblicke in die Heereseinrichtungen anderer Mächte. Eine entſcheidende Wendung brachte auch für ihn die Machtübernahme durch Adolf Hitler. General v. Blomberg wurde zum Reichswehr— miniſter ernannt. Später entſtand daraus der Titel Reichskriegsminiſter, entſprechen dem fort⸗ ſchreitendem Uebergang aller ſtaatlichen Ho⸗ heitsrechte auf das Reich. Unter Werner von Blomberg, den der Reichspräſident am 21. Auguſt 1933 zum Generaloberſt ernannte, hat der Aufbau der neuen Wehrmacht große Fortſchritte gemacht. Das ſolide Fundament, das Generaloberſt Hans von Seeckt in den voran⸗ gegangenen Jahren gelegt hatte, erwies ſich als tragkräftig für die Einführung der allge⸗ meinen Dienſtpflicht, die dann auf zwei Jahre feſtgeſetzt wurde. Eine gewaltige organiſa⸗ toriſche und geiſtige Leiſtung iſt es. die vom Reichskriegsminiſter und ſeinen Mitarbeitern hier vollbracht wurde. Sie wurde erleichtert durch die freudige Welle der Bereitſchaft, die der Nationalſozialismus in das Volk hineinge⸗ tragen hatte. durch die begeiſternde und groß⸗ zügige Führung Adolf Hitlers. vereint mit der Energie Hermann Görings beim Aufbau der Luftwaffe. Am 20. April 1936. dem 47. Geburtstage des Führers, wurde der Reichskriegsminiſter zum Generalfeldmarſchall befördert. die Generale v. Fritſch und Göring zu General- oberſten, Admiral Dr. h. c. Raeder zum Ge⸗ neral⸗Admiral. Die drei„Wehrmachtsteile“ (Heer, Luftwaffe und Flotte), die unter dem Oberbefeh! des Generalfeldmarſchalls und Reichskriegsminiſters und unter dem Oberſten Befehlshaber Adolf Hitler ſtehen. ſind durch dieſe Namen klar hervorgehoben und dem deut⸗ ſchen Volke die Garanten der Waffenfreiheit geworden. X So iſt der Aufſtieg des Generalfeldmarſchalls von Blomberg eng verbunden mit dem wieder⸗ erſtandenen Volksheer. Dieſer erſte Soldat der Nation beſitzt das Vertrauen des Führers und Reichskanzlers im beſonderen Maße. Blom⸗ bergs ritterliche Erſcheinung iſt von der Seite des Führers nicht wegzudenken, ſo oft es ſich um die militäriſchen Ereigniſſe dieſer Zeit handelt. Er hat in vollſter Loyalität und Ueberzeugung das Heer zur Reichsarmee des nationalſozialiſtiſchen Staates herangebildet, dabei die ruhmreichen Ueberlieferungen ge⸗ pflegt, die unſere neue Wehrmacht mit unſerer großen geſchichtlichen Vergangenheit verbindet. Der Oberbefehlshaber der Wehrmacht hat ſich aus innerem Gefühl heraus ſtets zum ſo— zialen Gedanken bekannt. wie er heute unſere politiſche Gedankenwelt beherrſcht. Eine Armee, die zum großen Teil aus Hand— arbeitern beſteht, eine Heeresverwaltung, die einer der größten Arbeit- und Auftraggeber iſt, iſt ſo eng mit den ſozialen Erforderniſſen verbunden, daß ſie dafür alles Verſtändnis aufbringt. Wenn Sozialismus. recht verſtan⸗ den, der höchſte Einſatz des Einzelnen für die Gemeinſchaft iſt, ſo verſteht ſich die Verbindung zwiſchen Soldatentum und nationalſozialiſti⸗ ſchem Geiſt von ſelbſt. Das Weſen des hochverdienten Mannes, der am 13. März 40 Jahre lang Offizier iſt, iſt durch die Kraft der Perſönlichkeit und die Probleme unſerer Tage vielſeinig und mannig⸗ fach geprägt, aber ſtets in Treue und Leiſtung erprobt und bewährt. Das deutſche Volk freut ſich mit ſeinen Waffenträgern dieſes Gedenk⸗ tages ſeines Generaldfeldmarſchalls und Reichskriegsminiſters und es vünſcht ihm von Herzen, daß er mit Kraft ind Elüg weiter der Nation, der Wehrmacht uiid dem Führer zur Verfügung ſtehe! Alle Jugend dem Führer der Appell des Reichsjugendführers an die deulſche Ellernſchaft Hamburg. 10. März. Mit einer macht ⸗ vollen Kundgebung in der Hamburger Hanſe⸗ atenhalle eröffnete der Jugendführer des Deutſchen Reichs, Reichsleiter Baldur von Schirach, am Mittwoch abend die diesjäh⸗ rige Werbeaktion des Deutſchen Jungvolks, die alle deutſchen Jungen und Mädel des Jahrganges 1927 zum freiwilligen Eintritt in das Deutſche Jungvolk und die Jungmädel⸗ ſchaft des BDM. auffordert. Der Appell des Reichsjugendführers an die deutſche Eltern ⸗ legal ihre Kinder der HJ. und damit der na ⸗ ionalſozialiſtiſchen Bewegung anzuvertrauen, fand einen begeiſterten Widerhall bei den mehr als 20000 Eltern der Hamburger Be⸗ völkerung, die die größte Hamburger Kund⸗ gebungsſtätte bis auf den letzten Platz füllte. der Reichsjugendführer ſpricht „Solange es eine Menſchheit gibt“, ſo be⸗ gann der Reichsjugendführer,„gibt es ein Problem der menſchlichen Erziehung. Dieſes Erziehungsproblem iſt ſtets ungeheuren Wand⸗ lungen unterworfen geweſen, ja eigentlich hat jede einzelne Epoche der Menſchheit dieſe Fra⸗ ge anders zu löſen verſucht als die ihr voran⸗ gegangene. Die HJ. iſt ein ganz neues erzie⸗ heriſches Syſtem. Sie tritt mit neuen Gedan⸗ ken und mit neuen Anſprüchen auf den Plan, aber es verbindet ſie mit anderen großen erzieheriſchen Mächten der Menſchheit der Gedanke, daß ſie die Jugend ihres Volks zur Ehrfurcht führen will. Das. was unſere Jugendgemeinſchaft ſo ſehr von allen unter⸗ ſcheidet, was wir in anderen Ländern an Ju⸗ gendorganiſationen beobachten können. iſt, daß ſie nicht geſchaffen wurde von der älteren Ge⸗ neration als ein Mittel der Erziehung der jüngeren, daß nicht am Anfang ihres Weges eine Staatsräſon ſtand oder ein miniſterielles Dekret oder die Verordnung eines Kabinetts. ſondern daß an ihrem Ausgangspunkt ſtan d der Wille der Jugend ſelbſt, dem Staat ihrer Sehnſucht zu dienen und aus freiwilliger Einſatzbereitſchaft dieſem Staat zum Durchbruch zu verhelfen. Deshalb iſt die HJ. in Gegenſatz zu den Jugendorganiſationen anderer Länder nicht eine Gründung des Staates für die Jugend, ſondern ſie iſt eine Gründung der Jugend für den Staat. Die erzieheriſche Idee, die die Jugendbewe⸗ gung Adolf Hitlers einſt in Marſch ſetzte, hat der Führer ſelbſt in klaſſiſcher Vollendung ausgedrückt in dem Satz:„Die Jugend hat ih⸗ ren Staat für ſich, ſie ſteht den Erwachſenen mit einer geſchloſſenen Solidarität gegenüber“, und er folgerte aus dieſer Erkenntnis jene an⸗ deren Maxime, die zum Programm einer mo⸗ dernen deutſchen Nationalerziehung geworden iſt Jugend muß von Jugend geführk werden! „Dieſes Wort iſt vielleicht die revolutionärſte Theſe, die jemals auf erzieheriſchem Gebiet verkündet wurde.“ „Meine Kameradinnen und Kameraden“, ſo betonte der Jugendführer des Deutſchen Reichs. „ich bin in dieſen Tagen viel gefragt worden, warum ich denn nach dem Geſetz, das die Reichsregierung am 1. Dezember 1936 beſchloſ⸗ ſen hat, eine große Werbeaktion für die nationalſozialiſtiſche Jugendbe⸗ wegung einleite. Das ſei doch gar nicht nötig, es ſtände doch ganz in unſerer Macht, einfach anzuordnen und zu befehlen, daß die Jugend des Jahrgangs, den wir jetzt in un⸗ ſere Gemeinſchaft einbeziehen wollen, in dieſe Gemeinſchaft geſtellt würde. Ich meine, es iſt nicht richtig, daß wir als Führer der Jugend, als die beauftragten Mit⸗ arbeiter des Führers auf dem Gebiet der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Jugenderziehung uns auf ein Geſetz verlaſſen. Wir wollen unſere Aufgabe vielmehr darin ſehen, zwiſchen der Eltern⸗ ſchaft und uns, zwiſchen der Jugend und uns immer erneut ein Vertrauensver⸗ hältnis aufzubauen, ein Vertrauensverhält⸗ nis, ohne das eine Jugendführung nicht be— ſtehen kann, ein Vertrauensverhältnis. ohne das jede erzieheriſche Arbeit fruchtlos und aus⸗ ſichtslos erſcheint. Das Weſen der national⸗ ſozialiſtiſchen Jugendorganiſation beruht auf der Tatſache, daß ſich in ihr aus freiwilligem Impuls die junge Generation zuſammenfand, daß aus freiwilligem Entſchluß auch die deut⸗ ſchen Eltern dieſer Jugendbewegung ihre Zu⸗ ſtimmung gaben und in ihrer Art durch ihr Vertrauen, durch ihre Unterſtützung und ihre Mitarbeit das Ihre taten, um dieſer Jugend⸗ bewegung zum Sieg zu verhelfen. Wenn die Jugendbewegung für irgend et⸗ was dankbar ſein muß, dann für dieſes ungeheure Maß von Vertrauen, das ihr von den Eltern unſeres deutſchen Volkes entgegengebracht wurde.“ Der Jugendführer des Deutſchen Reiches würdigte eingehend die großen Gemeinſchaftswerke der Hitler⸗Jugend, vor allem den Reichsberufswett⸗ kampf als die einzigartige Aktion zur Be⸗ rufserziehung der deutſchen Jugend und ferner das Jugendherbergsweſen. Mit 1.8 Millionen Teilnehmern am Reichsberufswettkampf habe die Hitler⸗Jugend auf dem Gebiet der Berufs⸗ erziehung etwas Unvergängliches geleiſtet. Auf Grund der Heimbeſchaffungsaktion der Hitler⸗Jugend ſeien in dieſem Jahre 4000 neue Heime gebaut worden. In allen Gauen Deutſchlands würden weitere Ju gen d⸗ herbergen errichtet, die dem Ziel dienen ſollen, die deutſche Jugend mit den Schönheiten ihres Vaterlandes bekannt zu machen. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches ſprach ſodann in packenden Worten über die ſeeliſchen Kräfte, die die nationalſozialiſtiſche Jugend zum Siege geführt haben. „Als wir uns einſt in Marſch ſetzten, glaub⸗ ten wir an einen allmächtigen Gott, denn ſonſt hätten wir nicht die Kraft beſeſſen, dieſen Kampf gegenüber einer vielfältigen Übermacht, gegen Haß und Heid, Mißgunſt und Terror ſieg⸗ reich zu beſtehen. Ein Bekenntnis der Jugend zur nationalſozialiſtiſchen Bewegung war im⸗ mer zugleich auch ein Bekenntnis der Jugend zu einer höheren Macht. Die Jugend hat in der Fahne ihrer Gemeinſchaft immer mehr geſehen als das Symbol einer nach Millionen zählenden Maſſenorganiſation. Sie hat darin ein Sinbild des Göttlichen und einen Ausdruck jener Vorſehung geſehen die uns trotz des ſchweren Schickſals zur Macht und zum Siege kommen ließ.“ Als das Ergebnis dieſes jahrelangen von tieſſtem Glauben getragenen Kampfes der Hitler⸗Jugend um die deutſche Generation ſt.(Ite Baldur von Schirach die Tatſache heraus daß der nationalſozialiſtiſche Staat das Recht der Erziehung ſeiner Jugend mit niemanden teilen könne. Baldur von Schirach rief ſodann den neuen Jahrgang der deutſchen Jugend auf, fich freiwillig einzuordnen in die große Ju⸗ gendbewegung Adolf Hitlers. Er ſei feſt davon überzeugt, daß die geſamte deutſche Jugend dieſes Jahrgangs dieſem Aufruf freiwillig und freudig Folge leiſten werde. Niemand ſei zu jung. um Deutſchland dienen zu können. Was der Führer einſt vorausgeahnt, hier iſt es Geſtalt geworden:„6½ Million junger deut⸗ ſchen Menſchen fanden ſich freiwillig im Be⸗ kenntnis zu dieſem prophetiſchen Wort des Füh⸗ rers zuſammen.“ Ihren Höhepunkt erreichte die Kundgebung, als der Jugendführer des Deutſchen Reiches ſeinen aufrüttelnden Ap⸗ pell an die geſamte deutſche Elternſchaft richtete: „Ihr deutſchen Eltern! Ich rufe Euch zu: Gebt 1 Kinder der Jugendbewegung Adolf Hit⸗ ers. Der Beifall der Zehntauſende ſteigerte ſich bei dieſem Aufruf Baldur von Schirachs zu einem Orkan, ein eindeutiger Beweis, daß die deutſche Elternſchaft erkannt hat, zu welcher Gemein⸗ ſchaft ihr Junge, ihr Mädel, gehören, wo ſie in rein deutſchem Sinne zu rein deutſchen Zielen erzogen werden. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches ſchloß unter langanhaltendem Beifall:„Meine lieben deutſchen Eltern! Denken Sie an das, was das Bekenntnis der geſamten jungen Ge⸗ neration unſeres Volkes iſt: Wenn wir die Ju⸗ gend zu Deutſchland führen, führen wir ſie auch zu Gott!“ Die Hetzer am Pranger „j magyarſag“ enklarvl die jüdiſche Preſſehetze Budapeſt,, 10. März. Die Preſſe beſchäf⸗ tigt ſich in großer Aufmachung mit der Rede, in der Miniſterpräſident Daranyi den böswil⸗ ligen Gerüchten und Verleumdungen entgegen- getreten iſt, die nicht einmal vor der Per ſon des deutſchen Geſandten in Buda⸗ peſt Halt machten und ihn mit angeblichen in⸗ nerpolitiſchen ungariſchen Umſturzabſichten in Verbindung brachten. 3 Zwiſchen der Rechtspreſſe und den füdiſch⸗ liberalen Blättern ſetzt jetzt eine heftige Aus⸗ einanderſetzung über die wahren tieferliegen⸗ deu Urſachen der allgemeinen Erregung ein. Der nationalvölkiſche„Uj Magyarſag“ ſtellt offen die Frage, welche Mächte in dieſen Ta⸗ gen mit dem guten Ruf und dem volitiſchen Anſehen Ungarns ihr Spiel getrieben hätten. Die Einheitlichkeit der vom Ausland her betriebenen Brunnen vergiftung und die Gleichartigkeit der Darſtellung ließen vermuten, daß es ſich hier um ein wohlüber⸗ leates Vorgehen handele. Das Blatt bringt ſodann auf Grund einer eingehenden ſorgfältigen Darſtellung der in der ausländiſchen Preſſe über den angeb⸗ lichen Rechtsputſch verbreiteten Gerüchte den Nachweis, daß die geſamte inter na⸗ tionale jüdiſche und marxiſti⸗ ſche Preſſe von England, Frankreich, Belgien, Schweden, Oeſterreich, Jugoſlawien, der Tſchechoſlowakei, Rumänien u. den Vereinigten Staaten ſich im weſentlichen auf die Veröffentlichung des als halbamtlich angeſehenen jüdiſchen „Peſter Lloyd“ geſtützt habe. Der„Uf Magyarſag“ weiſt nach, daß nach der franzöſiſchen Linkspreſſe gerade der„Peſter Lloyd“ die Aufmerkſamkeit der internationalen Oeffentlichkeit auf die angebliche Einflußnah⸗ me ausländiſcher Kräfte in die inneren unga⸗ riſchen Angelegenheiten gelenkt habe. Der„Pe⸗ ſter Lloyd“ ſei tatſächlich damit für die uner⸗ hörten in den ganzen Welt verbreiteten Lü⸗ gengerüchte über die angebliche Beteiligung einer ausländiſchen Macht an dieſen Plänen verantwortlich. Der nationalvölkiſche „Uj Magpyarſag“ entlarvt damit zum erhebli⸗ chen Teil das gewiſſenloſe Spiel dieſes jüdi⸗ ſchen Blattes, das am Mittwoch ſeine unver⸗ antwortlichen Hetzereien unverfroren weiter fortgeſetzt habe.— Trotz der offiziellen Erklä⸗ rung des Miniſterpräſidenten Daranyi be⸗ hauptet nämlich der„Peſter Lloyd“, daß ſeine Mitteilungen über rechtsradikale Beſtrebungen keineswegs leere Wahngebilde geweſen ſeien. ſondern auf poſitiven und nicht zu leugnenden Tatſachen begründet ſeien. Zu den Behauptun⸗ gen ausländiſcher Einflüſſe auf die rechtsradi⸗ kale Bewegung beruft ſich das Blatt auf die angeblichen Erklärungen zweier der Regie⸗ rungspartei angehörender Abgeordneter, die als erſte über ausländiſche Einflüſſe und aus⸗ ländiſche Gelder geſprochen hätten. Durch dieſe Preſſeauseinanderfetzung rückt nunmehr in der hieſigen Oeffentlichkeit die entſcheidende Frage in den Vordergrund der allgemeinen Aufmerkſamkeit. wer tatſächlich die Verantwortung für die ufer⸗ loſe Panilſtimmung trägt, die in den letz ⸗ ten Tagen plötzlich ganz Ungarn erfaßt hatte. Immer eindeutiger dringt die Er⸗ kenntnis durch, daß die füdiſche Preſſe, in erſter Linie das füdiſche Hetz⸗ blatt„Peſter Lloyd“, die Verantwortung für die Ereigniſſe der letzten Tage trägt. Verlängerung der Dienſtpflicht in Holland Den Haag, 10. März. Die holländische Zweite Kammer hat einen Geſetzentwurf ange⸗ nommen, laut welchem die Dienſtpflicht in der Marine um ſechs Monate verlängert wird. Die Dienſtpflicht bei der Küſtenvertei⸗ digung wird um zwei Monate verlän⸗ gert. Ferner wird beim Landheer die Zahl der Wiederholungsübungen auf drei erhöht. Ein Prager Rückzieher Das Seba⸗Buch wird zurückgezogen Prag, 10. 5 Wie ein der Prager Re⸗ gierung naheſtehender Nachrichtendienſt meldet, hat der Verlag„Melantrich“ beſchloſſen, die noch un verkauften Exemplare des Buches„Sowjetrußland und die Kleine En⸗ tente“ einzuziehen. Das Buch wurde bekanntlich vom ehemali⸗ gen tſchechoſlowakiſchen Geſandten in Bukareſt Jan Seba verfaßt und mit einem Vorwort des Prager Außenminiſters verſehen. Es hatte das unangenehmſte Aufſehen, beſonders in Rumä⸗ nien und Polen, erregt, weil es eine ge⸗ meinſame 1 zwiſchen der Sowjetunion und der Tſchechoſlo⸗ wakei befürwortete. Eine Neuauflage des Buches wird nicht mehr erſcheinen. Das Buch hatte bisher allerdings ſchon die fünfte Auflage erreicht. Gerüchle um die Auslandsreiſe Lozoraikis Kow no, 10. März. Ueber die Auslands⸗ reiſe des litauiſchen Außenminiſters verlautet gerüchtweiſe, daß es ſich nicht nur umeinen Erholungsurlaub handle, ſondern auch — 22 Abſichten mit dieſer Reiſe verbunden ind. Man will wiſſen, daß Lozoraitis ſich an der Riviera mit dem polniſchen Außenminiſter Beck, der gleichfalls dort weile, treffen wird, um das litauiſch⸗polniſche Problem zu beſprechen. Die Rede des litauiſchen Außen⸗ miniſters, die inhaltlich und in der Formann einem gewiſſen Gegenſatz zu den Ausführun⸗ gen des polniſchen Außenminiſters ſtand, ſollte nach litauiſcher Auffaſſung den Weg für eine ſolche Ausſprache nicht verlegen. Das Fehlen der bekannten litauiſchen juriſtiſchen Einwände in der Rede wie auch das Fehlen der Berufung auf den Haag im litauiſch⸗polniſchen Streit und die Betonung, daß man von litauiſcher Seite nicht mehr an die Wunde rühren wolle, die nicht einmal durch die Zeit geheilt werden könnte, können tatſächlich als eine weitgehende Geſte gegenüber Polen im Augenblick der ver⸗ ſchärften Spannungen ausgelegt werden. Am wahrſcheinlichſten dürfte es aber ſein, daß man auch diesmal noch keinen Schritt weiter kommt. und auch die letzte Rede von Lozoraitis nur da⸗ zu angetan war, die Lage nicht zu verſchärfen, ſondern nur Zeit zu gewinnen. Enkpoliliſierung der rumäniſchen Kirche Beſchlüſſe des Heiligen Synod Bukareſt, 11. März. Der Heilige Synod (die oberſte Behörde der rumäniſchen Staats⸗ kirche), der auf Verlangen der Regierung zu⸗ ſammengetreten war, um über die zur Entpoli⸗ tiſierung der rumäniſchen Geiſtlichkeit zu tref⸗ fenden Maßnahmen zu beraten, hat am Mitt⸗ woch folgende Beſchlüſſe dem Kultusminiſter mitgeteilt: 1. Die Geiſtlichkeit darf die kirchlichen Dienſte nicht für die Weihe von Fahnen, die in politiſchen Kämpfen verwendet werden, benutzen. 2. Prieſter der rumäniſchen Kirche dürfen nicht Eide mit politiſchem Charakter abneh⸗ men und dürfen nicht an Aktionen teilnehmen, die nicht den Beſtimmungen der chriſtlichen Re⸗ ligion entſprechen. 3. Die rumäniſche Prieſterſchaft darf in ihren Predigten vor dem Altar keine Fragen be⸗ rühren, die Kämpfe zwiſchen politiſchen Parteien betreffen. Gegen Prieſter, die ſich nicht an dieſe Beſtim⸗ mungen halten, wird ein Diſziplinarverfahren eingeleitet. Berlängerung der Amksdauer der Verkrauensräte 88 Berlin. 10. März. Durch Geſetz vom 2. März hat die Reichsregierung die Amts⸗ dauer der derzeitigen Mitglieder der Vertrau⸗ ensräte um ein weiteres Jahr, bis zum 30. April 1938, verlängert. Erſatz für das Luftſchiff„Los Angeles“ gefordert Waſhington, 10. März. Der Abgeord⸗ nete Sutphin ein Mitglied des Marineausſchuſ⸗ ſes, brachte im Repräſentantenhaus eine Vor⸗ lage ein, die die Bereitſtellung von drei Millio⸗ nen Dollar für den Bau oder Ankauf eines neuen Luftſchiffes vorſieht. Das Luftſchiff ſoll als Erſatz für die überalterte„Los Angeles“ Verwendung finden. en iger Re. meldet en, die te des ine En: ehemali⸗ Vulareſ dort des alte das dumä⸗ e ge⸗ 1 der 9 oflo⸗ it mehr erding teſe lslands⸗ detlautet leiten m auch bunden an det miniſter en wird oblen Auen, main Fraun O, ſollte für eine Jehlen inwände gerufung reit und et Seite He, die verden tgehende der ber; „ An Markſtein der deulſchen Agrarpolilil Die Bedeulung des Es iſt nicht ſo, daß der Bauer in ewigem Gleichmaß Jahr um Jahr unveränderlich ſeine Furchen Felt das Korn der Erde anvertraut und die Ernte in die Scheuer fährt. Längſt be⸗ vor die moderne Technik in den letzten hundert Jahren auch maſchinell die Landwirtſchaft zu beherrſchen begann, hat das Agrarweſen wie⸗ derholt umſtürzende Neuerungen erlebt, ſo z. B. die Einführung neuer Früchte, wie der Kar⸗ 0 die Aufgabe der Brachwirtſchaft etc. Dies alles waren Revolutionen von weittragendſtem Ausmaß, geboren durch die Notwendigkeiten der 4 Wenn die Markung übervölkert war, wenn ungersnöte überhand nahmen, mußte der Bauer auf Abhilfe ſinnen. Niemals gab es un⸗ veränderliche Geſetze. Heute erſt recht nicht, da die ungewöhnliche Aufgabe, ein 68⸗Millionen⸗ Volk auf einer um 14,3 Prozent verkleinerten Reichsfläche(durch das Verſailler Diktat) zu er⸗ nähren, gelöſt werden muß. a So zwingt das Gebot der Ertragsſteigerung auf begrenztem und verkleinertem Raum den Nährſtand zu einer neuen, umwälzenden Maß⸗ nahme, die in dem deutſchen Boden tiefe Spu⸗ ren hinterlaſſen wird. Nicht nur die Reichsfläche als ſolche hat ſich verkleinert, während ſich die Mahe des Volkes ſtändig vergrößerte und noch jährlich um faſt eine Hale n. ſondern durch die Erforderniſſe der ehrhaft machung des Volkes, durch die Reichsautobahnen, die Siedlungen, die Sportplätze uſw. iſt die nutzbare Agrarfläche des Reiches um Hundert⸗ tauſende von Hektar verringert worden. Trotz dieſer Einbuße an bebaubarer Fläche hat das deutſche Landvolk die Aufgabe gemeiſtert, die Erträge nicht ſinken zu laſſen, ſondern noch zu ſteigern, ſodaß insgeſamt geſehen eine Ertrags⸗ einbuße nicht eingetreten iſt. Aber wir alle ken⸗ nen ja die Begrenzung unſerer Ernährung auf heimiſcher Scholle. Rund 16 Millionen Hektar fehlen uns, um Fett, Getreide und Futtermittel vollommen unabhängig im eigenen Lande zu er⸗ zeugen. s kommt alſo auf die Mobiliſierung des letzten Hektarertrages an! Und hier gibt es noch eine ganze Reihe unausge⸗ ipfler Möglichkeiten. Das Landvolk muß da⸗ inkommen, nicht nur in der bisherigen Bewirt⸗ chaftungsweiſe die beſten Erträge in der betref⸗ enden Frucht zu erzielen, ſondern wir müſſen aus dem jeweiligen Boden durch die den höchſten Ertrag garantierende Frucht das Höchſte an Nahrungswerten herauswirtſchaften. Ein Beiſpiel wird das am beſten zeigen. Be⸗ baut man einen Hektar Land mit Zuckerrüben, ſo können nach genauen Berechnungen, rechnet man die Zuckerrüben auf Kalorien umgerechnet, 20 Menſchen vom Hektar leben. Wird der glei⸗ che Hektar mit Kartoffeln bebaut, ſo können von den geernteten Kartoffeln, wiederum umgerech⸗ net, nur 10 Menſchen ein Jahr lang leben. Bei der. eines Hektars mit Weizen da⸗ gegen nur 6 Menſchen, bei Roggen 3 Menſchen und bei Weidewirtſchaft auf der gleichen Fläche nur 2 Menſchen. Es zeigt ſich 9 ganz klar, daß unter Umſtänden auf der gleichen Fläche 20 bezw. nur 10 Menſchen ernährt werden können. Auf die geſamtdeutſchen Agrarflächen übertra⸗ en, führt das naturgemäß zu ſehr ernſten eberlegungen. Das deutſche Reich beſitzt eine nutzbare Land⸗ wirtſchaftliche Fläche von rund 30 Millionen Hektar. Von dieſen 30 Millionen Hektar ſind rund 8 Millionen Hektar Wieſen⸗ und Wei⸗ deland. Es gibt weite Landſchaften entlang den ſldeb Flüſſen, vor allem aber in Nordweſt⸗ deutſchland, denen das Wieſen⸗ und Weideland durchaus ſeinen Charakter aufgeprägt hat. Nach vorſichtigen Berechnungen dürften etwa 1,6 Millionen Hektar von dieſen 8 Millionen als Wieſen⸗ und Weideland ungenügende Erträge liefern. Durch die gerade im letzten Jahrzehnt vorgenommenen Flußregulierungen, durch den 170 reichen Bau von Talſperren, durch Meliora⸗ ionsanlagen uſw. hat ſich vielfach der Grund⸗ waſſerſpiegel geſenkt, ſodaß für viele hundert⸗ tauſend ase Wieſenland nicht mehr die not⸗ wendige Waſſermenge zur Verfügung ſteht. Vie⸗ le tauſend Hektar brennen ohnehin ſchon Jahr um Jahr aus, wenn nicht ungewöhnliche Regen⸗ mengen niederkommen. Es fehlt auch hier nicht an Beiſpielen in der Landwirtſchaft, wo Beſitzer aus Gründen der Bequemlichkeit zur verſtärkten Weidewirtſchaft übergegangen ſind und Acker⸗ land in Wieſen umgewandelt haben. Um nun dieſe 1,6 Millionen Hektar ſo oil als möglich zu mobiliſieren, und ſie womögli ſchon im Laufe dieſes Jahres nutzbar zu ma⸗ chen, hat das Reich einen erheblichen Millionenbetrag — 35 Grünlandumbruch zur Verfügung ge⸗ ellt. Die deutſche Landwirtſchaft iſt aufgerufen wor⸗ den, ihren Beſgg an Wieſen⸗ und Weidenland einer genauen Nachprüfung zu unterziehen, um feſtzuſtellen, wieviel Wieſen und Weiden zwecks Ertragsſteigerung in Ackerland umgewandelt werden können Es wird, wenn die notwendigen Garantien für einen höheren Ertrag, für die Ausſaat von guter Saat, Düngung uſw. gegeben Ind. eine Beihilfe von 100 RM. je Hek⸗ ar umbrochenen Landes auf Antrag beim Ortsbauernführer gezahlt. Da es ſich weiterhin herausgeſtellt hat, daß im Laufe der letzten hundert Jahre der Hektar⸗ Ertrag um rund 100 Proz. durch beſſere Sor⸗ ten, Meliorationen, künſtliche Düngung uſw. ge⸗ ſteigert werden konnte, während die Erträge der Wieſen und Weiden nur um etwa 30 Prozent erhöht werden konnten, iſt gleichfalls eine Prä⸗ mie von 100 Markje Hektar für diejeni⸗ gen Betriebe ausgeſetzt worden, die durch Ein⸗ zäumung, durch Düngung und die Einrichtung einer guten Koppelwirtſchaft ihre Wieſen und Weiden zu einem Höchſtertrag bringen. Man ſieht dieſes Ziel erreicht bei der Ernährung von 4 Stück W Pleß auf einem preußiſchen Morgen Weideland. Dieſe Beihilfen von 100 RM., die je nach den Erforderniſſen etwas niedriger, aber auch etwas höher ausfallen können, werden leichfalls an diejenigen Landwirte gezahlt, die ereits in der Zeit vom 18. Oktober 1936 bis zum 1. März 1937 die 1 N Verbeſſe⸗ rungsmaßnahmen durchgeführt haben. Dagegen iſt die Auszahlung der Beihilfen für den Um⸗ D U Grünlandumbruchs bruch und die Verbeſſerung der Wieſen an dem Zeitraum vom 18. Okt. 1936 bis zum 1. April 1938 gebunden. Viele Tauſende von Landwirten haben nur aus Mangel an Geld den Grünlandumbruch bis letzt nicht durchführen können. Für ſie iſt die Beihilfe das Signal. ür Sanden e aber bedeutet dieſer Grünlandumbruch eine agrarpolitiſche Tat erſten Ranges, die vielleicht erſt von ſpäteren Generationen in ihrer Bedeu⸗ tung in vollem Umfange erkannt werden wird. Das Jahtlenprogramm des EJ. Hindenburg Frankfurt a. M., 10. März. Das Luftſchiff „Hindenburg“, das ſeit Herbſt vorigen Jahres in ſeiner Halle auf dem eltluftſchiffhafen Berlin, 10. März. Das Organiſations⸗ komitee für die 11. Olympiade 1986 in Berlin legte am Mittwoch ſeinen Rechenſchafts⸗ bericht ab. Gleichzeitig wurde von der nach dem Hauſe des Deutſchen Sports einberufenen Mitgliederverſammlung die Auflöſung des Or⸗ ganiſationskomitees beſchloſſen. Zum alleinigen Liquidator wurde der bisherige Generalſekretär Dr. Carl Diem beſtellt. Der Reichsſportfüh⸗ rer dankte Exzellenz Lewald und Dr. Diem ſo— wie allen Mitgliedern des Organiſationskomi⸗ tees für die geleiſtete Arbeit und bat ſie, dem deutſchen Sport mit ihrer Arbeitskraft weiter zu dienen. Auf der letzten Verſammlung erſtattete Prä⸗ ſident Exzellenz Dr. Lewald einen ausführ⸗ lichen Bericht über den Verlauf der 11. Olym⸗ piſchen Spiele und ließ anhand eines rieſigen Zahlenmaterials erkennen, daß die Berliner Spiele alles Dageweſene in den Schatten ſtell⸗ ten. Gegenüber 1215 Wettkämpfern in Los Angeles fanden ſich in Berlin 4784 aktive Teil⸗ nehmer ein. Dazu geſellten ſich bei den Vorfüh⸗ rungen 5869 Turner. Im olympiſchen Dorf wurden bei insgeſamt 6359 Bewohnern an Ak⸗ tiven, Begleitern und Offiziellen 82 964 Ueber⸗ nachtungen gewährt. Berlin, 10. März. Nach der Reichsſtatiſtik hat die Zahl der Straßen⸗Verkehrs⸗ unfälle im letzten Vierteljahr 1936 im Ver⸗ gleich zum vorhergehenden Vierteljahr abge⸗ nommen. Gegenüber 79 500 Unfällen im dritten Vierteljahr 1936 beträgt im vierten Vierteljahr 1936 die Zahl der Verkehrsunfälle rund 65 000 und iſt ſomit um rund 18 v. H. zurückgegangen. Ein noch ſtärke⸗ rer Rückgang iſt in der Zahl der Verkehrs⸗ unfallopfer(getötete und verletzte Perſonen) zu verzeichnen, wo einer Zahl von 60 200 im drit⸗ ten Vierteljahr 1936 39 500 Verkehrsunfall⸗ opfer im vierten Vierteljahr 1936 gegenüber⸗ ſtehen. Dieſe erfreulichen Feſtſtellungen erfah⸗ ren inſofern eine gewiſſe Einſchränkung, als nach den ſtatiſtiſchen Beobachtungen vom drit⸗ ten zum vierten Vierteljahr eines jeden Jahrs ein Verkehrsrückgang zu verzeichnen iſt. Hof⸗ fentlich iſt der feſtgeſtellte Unfallrückgang aber auch ein Anzeichen einer ſich beſſernden Ver⸗ kehrsdiſziplin. Ein Vergleich der vorliegenden Vierteljahrs⸗ ſtatiſtik mit den Angaben des entſprechenden Vierteljahrs des Vorjahrs zeigt ein Anſteigen München, 10. März. Das Jahr 1937 ſteht für die deutſchen Bergſteiger im Zeichen des fünften A i auf den Nanga Parbat, der als einer der 13 Achttauſender des Himalaya im Weſten aus dem Industal hervorragt. Die Teilnehmer der diesjährigen Bergſteigerfahrt werden am 11. April mit dem Dampfer„Rauhenfels“ der Hanſa⸗Linie von Genua aus die Seereiſe antreten. Leiter der Gruppe iſt bekanntlich der Munche⸗ ner Geograph Dr. Karl Wien. Die übrigen Teilnebmer ſind Peter Müllritter, der ſchon 1934 am Nangat Parbat war, ferner Adolf Göttner und Dr. Günter Hepp. Alle hatten funk⸗Vereins. Dr. Goebbels empfing den Veltrundfunk-Berein Von rechts nach links: Admiral Carpendale(Britiſh Broadcaſtin Phipps, Reichsminiſter Dr. Goebbels, Rambert(Präſident der UJR.⸗Schweiz), Dr. von Boeck⸗ mann, Leiter der Auslandsabteilung in der Reichsſendeleitung, Vizepräſident des Weltrund⸗ e eee eee ene erer e Frankfurt a. M. liegt, iſt während dieſer Zeit völlig überholt und in den Paſſagierdecks ausgebaut worden. Insgeſamt können jetzt 72 3 hrgäſte befördert werden. Die neuen Ka⸗ inen haben einen direkten Ausblick nach unten. Der Luftſchiffverkehr 1937 wird am 16. März, 19 Uhr, mit einer Fahrt des LZ.„Hindenburg“ nach Südamerika eröffnet. Die Leitung hat Kapitän Pruß. 5 5 1 Fahrt iſt das Schiff bereits aus⸗ verkauft. Nach der Rückkehr von Südamerika ſtartet OZ. „Hindenburg“ am 3. Mai von Frankfurt a. M. zu ſeiner erſten Nordamerikafahrt. Insgeſamt ſind in dieſem Jahr 18 Fahr⸗ ten nach Nordamerika vorgeſehen. Die Zeppelin⸗Reederei beabſichtigt, den Verkehr zwi⸗ ſchen Frankfurt a. M.— Nordamerika und zurück in regelmäßigen 10 77 55— alle s8 bis 10 Tage— durchzuführen. Im Juli wird L3.„Hindenburg“ vorgusſicht⸗ lich noch einmal zu einer Fahrt nach Südame⸗ rika eingeſetzt, während ſonſt auf 5 8. Strecke das Luftſchiff„Graf Zeppelin“ verkehrt. Dieſes fubn in dieſem Jahr 15 Mal nach Südamerika ahren. Rechenſchaftsbericht über die 11. Olympiade Alles dageweſene in den Schallen geſtellt Ueberwältigend ſind auch die Zuſchauerzah⸗ len. Einſchließlich der Ehrenkarten wurden ins⸗ geſamt 3 800 000 Eintrittskarten umgeſetzt, da⸗ von entfielen 1200 000 auf auswärtige Beſu⸗ cher mit 250 000 aus dem Ausland. In noch nie dageweſener Weiſe wurden die Verkehrs⸗ mittel in der Reichshauptſtadt beanſprucht. So beförderte die Eiſenbahn im Ortsverkehr wäh⸗ rend der 16 Feſttage allein 28 000 000 Fahr⸗ gäſte. Der Höhepunkt wurde am 9. Auguſt er⸗ reicht, an dem allein 2,2 Millionen die S-Bahn benutzten. Die verkauften 3,8 Millionen Eintrittskar⸗ ten brachten eine Einnahme von 8 600 000 RM. Von den einzelnen Sportarten ſteht die Leichtathletik mit 1716 000 Reichsmark an der Spitze vor dem Fußball mit 1136 000 RM. Das Feſtſpiel ergab einen Ueberſchuß von 300 000 RM. Alles in allem haben die Spiele das deutſche Wirtſchaftsleben ſehr wirkſam beeinflußt. Dieſe Tatſache wird durch eine Erhebung der Reichsbank beſtä⸗ tigt, wonach jeder ausländiſche Beſucher durch⸗ ſchnittlich 160 RM. in Berlin ausgegeben hat. Verſtärkle Verkehrsunfall-Belämpfung 18 v. h. weniger verkehrsunfälle- 15 v. h. mehr Kraf fahrzeuge der Verkehrsunfälle um 7 v. H. Demgegenüber iſt der außerordentlich erhöhte Beſtand an Kraftfahrzeugen in Rechnung zu ſetzen, der ſich von 1935 bis 1936 um rund 15 v. H. erhöht hat, ſodaß in Wirklichkeit die Verkehrsunfälle auch gegenüber dem vierten Vierteljahr 1935 erheblich zurückgegangen ſind. Für den künftigen Kampf gegen die Ver⸗ kehrsunfälle gibt die vorliegende Statiſtik auf⸗ ſchlußreiche Hinweiſe und beweiſt die Richtig⸗ keit der ergriffenen bezw. bevorſtehenden poli⸗ zeilichen Maßnahmen. Nach den vorliegenden Zahlen haben ſich die Unfälle außerhalb ge⸗ ſchloſſener Ortsteile, d. h. auf den Fernver⸗ kehrsſtraßen, um rund 14 v. H. erhöht. Dieſe Beobachtung führte ſeinerzeit zur Einrichtung der motoriſierten Gendarmerie, die für die Ver⸗ kehrsunfallbekämpfung auf den deutſchen Land⸗ ſtraßen verantwortlich iſt. Ihre zahlenmäßige Verſtärkung und ihr Einſatz iſt im Hinblick auf die angedeutete Beobachtung beſchleunigt wor⸗ den und dürfte ſich zum allgemeinen Nutzen der Verkehrsteilnehmer in abſehbarer Zeit be— merkbar machen. Zum Nanga Parbal am 11. April im Vorjahr zur Gewöhnung den Sikkim⸗Hima⸗ . und beachtliche Bergſteigererfolge erzielt. Weiter gehören der 1 E Mart. Pfef⸗ fer und der Tiroler Peter Fankhauſer als Bergſteiger dem Unternehmen an. Dr. Hart⸗ mann, der 1931 am Kantſch dabei war, und Prof. Dr. C. Troll, ſowie Dr. Ulrich Luft, ſämtlich aus Berlin, werden ſich mit dem Lei⸗ ter und Dr. Hepp in die wiſſenſchaftlichen Auf⸗ gaben teilen. Ein großer Teil der Ausrüſtung iſt bereits im Vorjahre durch die Provinz Kaſchmir in das Industal geſchafft worden. Corporation], Botſchafter (Atlantic, K.) Bekanntmachungen der A. S.. A. B. Kreis Heppenheim Amt fur Volksgeſundheit Verwaltungsſtelle 19 NSdD⸗Aerztebund. Morgen Freitag, den 12. März 1937, abends 8.30 Uhr, findet in Hep⸗ penheim im Gaſthaus zum„Halben Mond“ unſere Monatszuſammenkunft ſtatt. Erſcheinen aller Mitglieder und der zur Tä⸗ tigkeit beim Amt für Volksgeſundheit zu⸗ gelaſſenen Aerzte iſt Pflicht. Ruppert. Kreisleiter. 2 N NSG.„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Arlaubsfahrt 6437 nach Reit im Winkel Die Urlaubsfahrt 6437 nach Reit im Winkel iſt geſperrt. Nunmehr muß auch der Urlauberzug UF. 64 wegen Ueberfül⸗ lung geſperrt werden, und können keine Teilnehmeranmeldungen mehr angenommen werden. 0 0 NS. ⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ Kreisdienſtſtelle Heppenheim. Arlauberfahrt nach Ober⸗Ammergau, vom 23. big 30. Auguſt und Seefahrt 103/37, vom 5. bis 13. Juli 1937 (Norwegen). Weitere Sperrungen von Arlauberzügen der Kd Die Gaudienſtſtelle, Abtlg. Wandern, meldet fol⸗ gendes: Infolge der regen Beteiligung ſind wieder um einige Urlauberfahrten geſperrt, und zwarz AF. 7137 nach Ober⸗Ammergau, vom 23. bis 30. Auguſt 1937, die Seefahrt SF. 103/371 vom 5. bis 13. Juli 1937(Norwegen). Ferner ſint Teilſperrungen verfügt für die Seefahrt 102/37, 104/37 und zwar können für dieſe Seefahrt Anmeldungen von Frauen und Ehepaaren nicht mehr angenommen werden. Wir verweiſen hier auf das Jahresprogramm und bitten die Anmeldungen ſofort vornehmen zu wol⸗ len, da ein Zug nach dem anderen geſperrt werden muß. Rundfunk- Programm Freitag, 12. März 1937: 6.00 Glockenſpiel, Wetter. 6.30 Konzert. 8.009. 00 Sendepauſe. 9 00—9.40 Sperrzeit. 9.40 Berliner Ge⸗ ſchichten. 10.00 Sie brauchen uns! 10.30— 10.50 Sendepauſe. 10.50 Spielturnen. 11.15 Seewetter⸗ bericht. 11.30—11.40 Sendepauſe. 11.40 Der Bauer ſpricht— Der Bauer hört. 12.00 Konzert. 13.45 Nachrichten. 14.00 Allerlei— von Zwei bis Dreil 15.00 Wetter, Börſe, Programmhinweiſe. 15.15 Kin⸗ derliederſingen. 15.40 Jungmädel reiſen durch Deutſchland. 16.00 Muſik am Nachmittag. 18.00 H. ſingt vor! 18.30 Plauderei über das chineſiſche Thea⸗ ter. 19.00 Und jetzt iſt Feierabend. 19.45 Deutſch⸗ landecho. 19.55 Sammeln! Kamerad des Weltkriegs. Kamerad im Kampf der Bewegung. Wir rufen Dich! 20.00 Kernſpruch 20.10 Schallplatten. 22.00 Wetter, Nachr., Sport. 22.30— 24.00 Nachtmuſik. Frankfurt 6.00 Morgenſpruch, Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.00 Zeit, Waſſerſtand. 8.05 Wetter⸗ und Schneebericht. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Muſik am Morgen. 9.45 Nachr. 10.00 Sie brauchen uns! 10.30-11.15 Sendepauſe. 11.15 Hausfrau, hör zu! 11.30 Programmanſage, Wirtſchaftsmeld., Wetter 11.45 Landfunk. 12.00 Konzert. 14.00 Zeit, Nachr. 14.10 Schallplatten. 15.00 Volk und Wirtſchaft. 15.15 Heitere Geſchichten von der Moſel uſw. 16 00 Unterh.⸗Konzert. 17.30 Tauſend Taten— ein Menſch! 18.00 Konzert. 19.00 Aus zwei ital. Opern 19 40 Tagesſpiegel. 19 35 Wetter, Wirtſchaftsmeld., Programmänd. 20.00 Zeit Nachr 20.10 Abendkonzert. 22.00 Zeit, Nachrichfen. 22.15 Nachr., Wetter⸗ und Schneebericht Sport. 22.30 Unterh.⸗ und Tanzmuſil. 24.00—2.00 Nachtmuſik. Stuttgart 6.00 Choral, Zeit, Wetter. 6.05 Gymnaſtik. 6.30 Konzert. 8.00 Waſſerſtand. 8.05 Wetter, Bauern⸗ funk. 8.10 Gymnaſtik. 8.30 Konzert. 9.30 Zwei Ein⸗ topfgerichte. 9.40— 10.00 Sendepauſe. 10.00 Sie brauchen uns! 10 30—11.30 Sendepauſe. 11.30 Für dich, Bauer! 12.00 Konzert 14.00 Schallpl 14.30 Marchenſpiel. 15 00—16 00 Sendepauſe. 16.00 Mu⸗ ſik am Nachmittag. 17.00 Jugendträume. 17.80 Hör⸗ ſpiel über die Bedeutung der Deutſchen Reichsbahn. 18.00 Konzert 19.00 Offenes Liederſingen. 19.30 Der Pichelſteiner. 19.45 Erzeugungsſchlacht. 20 00 Nachrichten. 20.10 Schallplatten. 21 00„Napoleon“. 22.00 Zeit, Nachr., Wetter⸗ und Sportbericht. 22.2 Amateurboxmeiſterſchaften. 22.40 Nachtmuſik. 24.00 2.00 Nachtmuſik. * Rundfunkübertragung 800 Meter unter der Erde. Der Zeitfunk des Reichsſenders Frankfurt nimmt am Freitag, den 12. März, eine intereſſante Uebertragung vor. Es wird der Verlauf eines in 800 Meter Tiefe durchgeführten Betriebsappells auf Platten genommen und abends geſendet. Es han⸗ delt ſich um eine Veranſtaltung, die die Gauwaltung Kurheſſen der Deutſchen Arbeitsfront in der Schacht⸗ anlage Hattorf des Konzerns Aſchersleben im Kreis Hersfeld durchgeführt. Im Schacht Hattorf wird Kali gefördert. Im Rahmen der Unfallverhütungswoche des Deutſchen Bergbaues vom 14. bis 17. März hat dieſer Beetriebsappell eine beſondere Bedeutung. Die Sendung erfolgt am Abend von 19.40 bis 19.55 und iſt die erſte Uebertragung dieſer Art, die der Deutſche Rundfunk durchführt. d AA —— ——— ———(2 ee eee Das Reich der weißen Elefanten Siam zerreißt unwürdige Verkräge — Der Marſch des Oberſt Phya Bahol— Siams berühmteſter Staatsmann König Chulalongkorn, ein Bewunderer Bismarcks— Europas Einfluß in Siam— Souveränität Das Königreich Siam hat alle Handelsver⸗ träge mit fremden Mächten gekündigt. Zweck dieſer Kündigung iſt, die Bahn frei zu ma⸗ chen für Verträge, in denen die früher be⸗ ſtehenden Beſchränkungen der ſiameſiſchen Souveränität aufgehoben ſind. Eine Sommernacht in Bangkok Weiß ſchimmerten die Marmorfaſſaden der Königsſchlöſſer von Bangkok durch die ſchwüle Juni⸗Nacht. Bangkok ſchlief. Auch die Lichter in den ale Klubs und in den franzöſtſchen Miſſionshäu ern waren er⸗ loſchen. Irgendwo ſchlug eine Uhr 12 Schläge. Der 24. Juni wurde vom 25. Juni abgelöſt. lötzlich dröhnten durch die heiße, dunkle Nacht Maarſchtr te, deren Rhythmus die Be⸗ wohner weckte. Bataillone, feldmarſchmäßig ausgerüſtet, zogen aus allen Ecken der Stadt gegen die ſchlafenden Miniſterien heran. N Soldatengruppen drangen in die Paläſte der Miniſter, der königlichen Prinzen, der Gouver⸗ neure ein. Sie wurden unendlich höflich, aber auch un⸗ endlich entſchieden aufgefordert, zu folgen. Eine Stunde ſpäter und das unerhörte, Un⸗ faßbare war geſchehen. Die Garniſon Bangkok, die Garniſon der Hauptſtadt des Königreichs Siam, hatte eine Revolution gegen die Prin⸗ zenclique“, die das tüchtige ſiameſiſche Volk in fremdländiſcher Knechtſchaft halten wollte, ge⸗ wagt und gewonnen. Drei Oberſte waren die Initiatoren dieſer nationalen Revolution. Schon am 27. Juni entſchied ſich König Pra⸗ hadhipoc für die neuen Gewalten und verſprach eine Verfaſſung, die er im Dezember feierlich unterzeichnete. Die Befreiung von China In dieſer Stunde wurde das neue Siam ge⸗ boren, und das Werk des ſiameſiſchen Königs Chulalongkorn, der für Siam dieſelbe Bedeu⸗ tung hatte wie Kaiſer Meiji, der Schöpfer des modernen Japans, für Nippon, erfuhr eine neue logiſche Steigerung. Chulalongkorn, der der bedeutendſte Staats⸗ mann war, den die ſiameſiſche Geſchichte kennt, vollendete das große Werk, das einſt ſein Ahne Rama J., der Stammvater des Geſchlechtes, im Jahre 1782 begonnen hatte, als er die Chine⸗ ſen, die ſich in Siam feſtgeſetzt hatten, vertrieb, und Siam von der chineſiſchen Knechtſchaft be⸗ freite und eine eigene Dynaſtie gründete. Chulalongkorn, übrigens ein großer Freund Deutſchlands,(er ſtattete dem Fürſten Bis⸗ marck in Friedrichsruh einen Beſuch ab und ſchickte ſeinen Sohn Paribadtra auf die Pots⸗ damer Kadettenanſtalt) zerriß auch das letzte Band mit dem Reich des Himmels, indem er ſich weigerte, die bis dahin üblichen Vaſallen⸗ gaben nach Peking zu ſenden. Dieſem großen ſiameſiſchen König verdankt die Dynaſtie auch ihr Fortbeſtehen. Obwohl der Nachfolger, der Vorgänger des vor kurzem zu⸗ rückgetretenen Königs Pragadhipoc, viele, viele hundert Millionen verſchleuderte, hat das ſia⸗ meſiſche Volk und auch der jetzige Miniſterprä⸗ ſident Oberſt Phya Bahol an dem monar⸗ chiſtiſchen Syſtem, das allerdings nun konſtitu⸗ tionell iſt, feſtgehalten. Oberst Ba ol gegen unwürdige Nandels verträge Oberſt Phya Bahol, der Führer über 14 Mil⸗ lionen Siameſen, hat nun kurz entſchloſſen die alten, eines ſouveränen Staates unwür⸗ digen Handelsverträge mit fremden Staaten, die u. a. auch noch Exterritorialität ſo⸗ wie eigene Gerichtsbarkeit europäiſcher Kolo⸗ nialmächte innerhalb Siams vorſahen(Deutſch⸗ land hatte ſchon 1928 auf dieſe Vorrechte ver⸗ zichtet) zerriſſen. Mit dieſer kühnen Politik ſetzt der Oberſt die Politik der Unabhängigkeit und der Freiheit, die die großen Könige des Landes im Kampf gegen China begonnen hatten, fort. Siam— Japans Freund Auc, Feute noch iſt das chineſiſche Problem ein Kernproblem des ſiameſiſchen Staates. Denn 20 Prozent aller Einwohner von Siam ſind Chineſen, und ihre wirtſchaftliche und finanzielle Machtpoſition iſt nicht zu unterſchätzen. Dennoch iſt am Hof von Bangkok kein chineſiſcher Geſand⸗ ter akkreditiert, weil Siam, das jahre⸗ lang die chineſiſche Fremdherrſchaft ausgekoſtet hat, neue ungebührliche Zunahme des chineſi⸗ ſchen Einfluſſes fürchtet und ſich deswegen auch mehr an Japan angelehnt hat. Siam war der einzige Staat, der bei der dra⸗ matiſchen Völkerbundsabſtimmung über Mand⸗ ſchukuo, nicht wie die 42 anderen Nationen gegen Japan ſtimmte. Noch iſt der Einfluß der europäiſchen Nationen außerordentlich groß. England führt. Frankreich hat neuerdings verſucht, ſeinen Einfluß zu ver⸗ 1 2 Erfolgreich war die franzöſiſche Repu⸗ lik nur in Bezug auf die neue ſiameſiſche Juri⸗ ſprudenz, denn an den neuen ſiameſiſchen Ge⸗ vollkommen wieder hergeſtellt ſetzen haben Franzoſen neben Engländern, Ja⸗ Jab. und Chineſen entſcheidenden Einfluß ge⸗ abt. Das Heer iſt ſtark vom preußiſchen Geiſt beeinflußt. Hervorragende ſiame⸗ ſiſche Inſtruktionsoffiziere haben in Deutſchland ihre militäriſchen Kenntniſſe geſammelt. Was die Lebensform anbetrifft, ſo führt England mit vielen Längen. Engliſch wird überall in Siam gelehrt, geſprochen und geleſen. Daran mag vor allem der Einfluß der in ihr Vaterland zurückkehrenden Studenten ſchuld ſein. Im Jahre 1930 zum Beiſpiel ſtudierten 200 ſiameſiſche Studenten in England, 50 in USA., 40 in Frankreich, 25 auf den Philippinen und einige wenige in Deutſchland, Belgien, Schweiz und in Dänemark. Intereſſanterweiſe ſtudieren nur drei Siameſen in Japan. zwei oder Ananda der Knabenkönig Als König Prahadhipoc im Jahre 1934 frei⸗ willig zurücktrat, verließ der aufgeklärteſte ſia⸗ meſiſche König den Thron. Er war derjenige, der ſchon als Thronfolger moderne Anſichten vertrat. So erregte es ungeheures Aufſehen, als er ſchon König geworden, im Jahre 1931 bei ſeiner Reiſe in USA. ſiameſiſchen Studenten bei einem Empfang die Hand gab, während es bisher üblich war, daß alle Siameſen niederzu⸗ knieen hatten, wenn ſie mit dem König ſpra⸗ chen. Sein Nachfolger wurde Ananda, ſein elſjäh⸗ riger Neffe, der in Lauſanne für ſein ſchweres Amt vorbereitet wird. Inzwiſchen führt für ihn ein Regentſchaftsrat, an der Spitze Obe rſt Phya Bahol, der Führer der Revolution von 1932, die Geſchäfte. Liebe und vergaſer Die geſtohlene Erfindung eines Hochſtaplers Paris, im März. ausländiſchen Zeitungsbericht zu folge, ſoll ſich in Marſeille eine amüſante Komödie um die Erfindung eines neuartigen Vergaſers für Automobilmotoren abgeſpielt baben. Wenn ſich alles ſo verhält, wie es in dem Bericht geſchildert wird, dann konnte auf dem Wege einer Unterſchlagung ein Hoch- ſtaplex überführt werden, der mit einem ge⸗ ſtohlenen Patent ein beträchtliches Vermögen zu erwerben verſucht hat. Einem Joſy wird ungeduldig. Joſy Braque konnte ihren Verlobten, den Patentanwalt Edmond Bruiſſac, nicht mehr verſtehen. Warum mußte er auch jetzt noch aus dem Verlöbnis ein Geheimnis machen. Lan ge genug hatte man doch ſchon verſucht, den Sozius Bruiſſacs, Pierre Valére, über die Tatſache unaufgeklärt zu laſſen, daß der lie⸗ benswürdige, jugendliche Edmond Bruiſſac die ſchöne Sekretärin des Patentbüros vor den Traualtar zu führen gedachte. Man konnte doch überhaupt ſofort heiraten, es ſtand doch nichts im Wege? „Doch, es ſteht etwas im Wege“, entgegnete Edmond leiſe lächelnd,„nämlich meine wirt⸗ ſchaftliche Lage. Ich habe als Junggeſelle da⸗ rauf losgelebt und mir keine Erſparniſſe ge⸗ macht, aber warte nur, der Umſchwung iſt nicht mehr fern. Das Patent mit dem Vergaſer, das ich bearbeite, du kennſt ja den Vorgang, wirft für mich ein kleines Vermögen als Proviſion ab, wenn es mir gelingt, das Patent günſtig zu verkaufen. Und da es ſich hier wirklich um eine ganz große Erfindung handelt, wird mir das vermutlich auch möglich ſein, alſo tröſte dich, liebe Joſy und habe noch ein wenig Ge⸗ duld mit deinem Edmond.“ Alſo qut, Joſy tröſtete ſich. Es vergingen einige Wochen, in denen die beiden Liebenden weiter nur dann Zärtlichkeiten austauſchten, wenn keiner der übrigen Angeſtellten im Zimmer war. Dann aber trat Edmond alück⸗ ſtrahlend vor Joſy hin und rief:„Jetzt kön⸗ nen wir heiraten, jetzt habe ich es geſchafft. Das Geld iſt ſchon in meinen Händen. Zwar hat die Sache noch einen kleinen Haken, aber es wird ſich ſchon alles finden. Meinem So⸗ Scotland Vard untersucht Liebeskragödie auf Ozeandampfer Berühmter engliſcher Schauſpieler über Bord geſtürzt und ertrunken— Selbſtmord oder Unfall? London, im März. Ein rätſelhafter Unglücksfall hat ſich ſoeben auf dem franzöſiſchen Ozeandampfer„Paris“, auf deſſen Ueberfahrt von New York nach Eng⸗ land, unmittelbar vor dem Hafen von Ply⸗ mouth, ereignet. Einer der berühmteſten eng⸗ liſchen Schauſpieler und Dramatiker, Frank Voſper, iſt von Bord dieſes Ozeandampfers ſpurlos verſchwunden und alle Anzeichen deu⸗ ten darauf hin, daß er ins Meer ſtürzte und ertrank. Das Verſchwinden Voſpers erregt in ganz England größtes Aufſehen und die Zei⸗ tungen bringen ſpaltenlange Berichte über die Vorgänge auf der„Paris“ auf ihrer erſten Seite. Die Angelegenheit iſt auch noch nicht ge⸗ klärt und muß noch von Scotland Yard gründ⸗ lich unterſucht werden. Soviel ſcheint aber feſt⸗ zuſtehen, daß ein Verbrechen nicht in Betracht kommt. Auf ſeiner Rückreiſe von Hollywood hatte Frank Voſper die engliſche Schönheitskönigin von 1935, Miß Muriel Oxford kennen gelernt. die ſich nach längerer Filmarbeit in Hollywood ebenfalls auf dem Wege nach England befand. Wie nun ein perſönlicher Freund Frank Voſpers bekundet, ſchloß ſich der Schauſpieler eng an die junge Dame an und machte auch keinen Hehl daraus, daß er ſie zu heiraten wünſche. Allein die Schönheitskönigin ſchien ſeine Gefühle nicht zu erwidern. 0 Auf dem Ozeandampfer arbeitete Frank Voſper eifrig an einem neuen Theaterſtück, fand aber doch immer wieder Gelegenheit, mit Mrs. Oxford zuſammenzutreffen. Am Vor⸗ abend der Ankunft der„Paris“ in Plymouth wurde ein großer Abſchiedsball veranſtaltet, der ſich bis in die tiefe Nacht ausdehnte. Eine ganze Anzahl der Paſſagiere erſter Klaſſe be⸗ ſchloß nun, nicht mehr ſchlafen zu gehen, ſon⸗ dern in der Luxuskabine der Schönheitskönigin weiter zu feiern. Zu dieſer privaten„Cocktail⸗ partie“ wurde auch Frank Voſper eingeladen, der aber nur ſehr widerſtrebend kam und ſich offenbar langweilte. Seinem Freunde erklärte er nach kurzer Zeit, daß er doch ſchlafen gehen wolle, begab ſich dann aber merkwürdigerweiſe auf die zu der Kabine gehörende Veranda. Er hatte ſich von niemanden verabſchiedet und wurde daher zunächſt auch nicht vermißt. Als man ihn dann aber in der Veranda ſuchte, war er ſpurlos verſchwunden. ſchmales Fenſter ſtand offen und wies im Farbanſtrich mehrere Kratzer auf. Sofort wurde der Kapitän benachrichtigt, der ſtoppen und das Schiff gründlich durchſuchen ließ. Der Schauſpieler blieb verſchwunden und nach ſtun⸗ denlanger Suche mußte man ihn verloren geben. Bemerkenswert iſt die Bekundung einer Ka⸗ binennachbarin der Miß Oxfocd, die gehört haben will, wie Voſper rief, Miß Oxford ſolle ihm endlich ihr Jawort geben, und wenn ſie das nicht tue, werde er über Bord ſpringen. Dieſer Ausſage aber tritt Miß Oxford mit aller Leidenſchaft entgegen. Sie erklärt, daß eine derartige Auseinanderſetzung nie ſtattge⸗ funden habe, und daß ſie in der fraglichen Nacht ununterbrochen in größerer Geſellſchaft geweſen ſei. Außerdem würde eine derartige Drohung durchaus im Gegenſatz zu dem vor⸗ nehmen Charakter Voſpers ſtehen. Voſper, ein welterfahrener Autor und gereifter Menſch. wäre auch zweifellos zu einem Selbſtmord aus unglücklicher Liebe kaum imſtande geweſen. Sehr rätſelhaft iſt übrigens der Umſtand, daß das Fenſter in der Veranda der Luxus⸗ kabine nur ſehr geringe Größe hat und kaum einem ſchmächtigen Manne Durchſchlupf bietet. Frank Voſper aber war ein breitſchultriger, kräftiger Mann. So erſcheint es faſt ausge⸗ ſchloſſen, daß er ſich durch dieſes Fenſter hin⸗ durchzwängen konnte. Die Freunde Voſpers ſind aber dennoch der Anſicht, daß er durch dieſes Fenſter abgeſtürzt iſt. Sie vermuten, Voſper hate ſich auf mög⸗ lichſt taktvolle Weiſe von der Geſenſchaft zu⸗ rückziehen wollen und dies auf dem Dege durch das Fenſter der Veranda verſucht, wobei er nicht wußte, daß ſich dies Fenſter in der Bordwand des Dampfers, alſo unmittelbar über dem Waſſer befand. Wieweit dieſer Er⸗ klärungsverſuch der Nachprüfung ſtandhäͤlt, muß die Unterſuchung durch die Beamten von Scotland Yard ergeben. Scotland Pard hat jedenfalls ein lebhaftes Intereſſe an der reſt⸗ loſen Aufklärung der rätſelhaften Angelegen⸗ heit, da es gerade in der letzten Zeit wieder⸗ holt geſchehen iſt, daß Paſſagiere der erſten Klaſſe zwiſchen Amerika und England von Ozeandampfern ſpurlos verſchwunden ſind. Ein kleines, ſehr 1 ſage noch nichts. Die Zeit arbeitet für uns.“ Peinliche Ueberraſchung. Wieder einige Wochen ſpäter machte Joſy eine peinliche Entdeckung. In der Poſt befand ſich ein Mahnbrief des Elektroingenieurs Jean Gontard. des Erfinders des Vergaſers. Gon⸗ tard fragte darin an, wie es mit dem Verkauf ſeines Patentes ſtehe und warum er von der ganzen Sache nun ſchon ſo lange nichts mehr höre. Joſy zitterten die Knie. Sollte etwa Ed⸗ mond das Geld unterſchlagen haben, der Ver⸗ kauf war doch längſt getätigt. Nein, der Ge⸗ danke ließ ſich nicht ausdenken. „Ich habe dir ja geſagt, daß die Sache noch einen kleinen Haken hat“, entgegnete Edmond auf Joſys Frage.„Zerbrich dir nicht den Kopf, es hat alles ſeine Richtigkeit. Der Brief bleibt unbeantwortet!“ Was gab das für Krach in dem ſonſt ſo ſtillen Patentbüro, als zwei Tage ſpäter Monſieur Gontard perſönlich auf der Bild⸗ fläche erſchien.„Ich bin betrogen worden“, ſchrie er,„mein Patent iſt längſt verkauft und ich weiß davon nichts. Sie, Herr Bruiſſac ha⸗ ben das Geld unterſchlagen. Ich werde An⸗ zeige erſtatten u. Sie ins Gefänanis bringen.“ Auch der Sozius Edmonds, der den ganzen Sachverhalt nicht kannte, war empört, nach⸗ dem er den Ingenieur angehört batte.„Herr Bruiſſac“, rief er,„wir haben die längſte Zeit zuſammengearbeitet. Sie können nicht von mir verlangen, daß ich noch länger mein Büro mit einem Betrüger teile.“ Edmond war merkwürdig kühl geblieben. Auch von Reue zeigte er keine Spur.„Es iſt richtia, meine Herren, daß ich das Patent eigenmächtig verkauft, und daß ich die Sum⸗ me einbehalten habe. Leider iſt das Geld ſchon ſaſt reſtlos ausgegeben, ſodaß ich es Ihnen, Herr Gontard jetzt nicht fofort aushändigen kann. Aber geben Sie mit bitte zwei Tage Iriſt, dann iſt das Geld zur Stelle. Sehen Sie bis dahin von einer Anzeige ab.“ Dramatiſche Entlarvung. Gontard ſchimpfte noch lange und Edmonds Sozius konnte ihn erſt beſchwichtigen, indem er für die Schulden Edmonds aufzukommen bereit war. Kaum aber war Gontard gegangen, da zog Edmond ſeinen Sozius zur Seite.„Ich habe Euch beiden eine Komödie vorgeſpielt, und habe dich nicht vorher aufge⸗ klärt, damit du die dir zugedachte Rolle auch gut genug ſpielſt. Selbſtverſtändlich habe ich das Geld nicht unterſchlagen. Es liegt wohl⸗ verwahrt im Panzerſchrank unſeres Notars. Aber mit dem Herrn Gontard ſtimmt etwas nicht. Ich habe herausgefunden, daß er über ungewöhnlich geringe techniſche Kenntniſſe ver⸗ fügt, und bin überzeugt, daß er die Erfindung nie und nimmer ſelbſt gemacht hat. Die Er⸗ kundigungen, die ich bisher eingezogen habe, ſind leider noch nicht vollſtändig. Soviel ſteht aber ſchon feſt, daß dieſer Gontard ein Hoch⸗ ſtapler iſt.“ Nach Ablauf der Friſt von 48 Stunden fand ſich der Ingenieur pünktlich im Patentbüro ein. Edmonds Sozius unterzog ihn unauffäl⸗ lig einer techniſchen Prüfung und da kam es zu Tage, daß Gontard nicht einmal den Ver⸗ gaſer kannte, den er ſelbſt erfunden haben wollte.„Wie ſind Sie eigentlich zu der Er⸗ findung gekommen?“ fragte der Patentanwalt plötzlich. Der angebliche Ingenieur ſtotterte: „Ich babe ſie, ich habe ſie „Sie haben die Erfindung geſtohlen“, un⸗ unterbrach ihn jetzt Edmond. Gontard ſpran auf, kreidebleich im Geſicht. Dann ließ er ſi in ſeinen Seſſel zurückfallen.„Sie heißen gar nicht Gontard“, fuhr Edmond fort.„Gontard iſt nur Ihr Name, den Sie ſich als Hochſtapler beigelegt haben. Sehen Sie hier. dieſe Pa⸗ piere. Die Polizei iſt ſchon im Bilde und wird Sie ſofort in Empfang nehmen. Wichtig für mich iſt nur das eine. Sie müſſen mir fagen, wem Sie dieſe Erfindung geſtohlen haben!“ Um es kurz zu machen. Der Hochſtaplex legte nach einigem Zögern ein volles Geſtändnis ab und iſt dieſer Tage zu zwei Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt worden. Der rechtmüßige Erfinder des Patentes erhielt ſelbſtverſtänd⸗ lich die ihm zuſtehende Summe voll ausge⸗ zahlt, und Joſp, die in ihrem Verlobten ſchon faſt einen Betrüger geſehen hatte, iſt längſt deſſen glückliche Gattin. Tragödie um einen wiſſenſchaft⸗ lichen Seil Ganz Wien ſteht unter dem Eindruck Doppelſelbſtmordes, den einer ſehenſten Profeſſoren der techniſchen Baurat Dr. Paul Fillunger, ſeiner Gattin verübt hat. Anlaß zu dieſer Selbſtmordtragödie bot ein wiſſenſchaftlicher Streit, den Profeſſor Fillinger mit einem Fachkollegen ausgetragen hatte und in deſſen Verlauf er ſchließlich die Erkenntnis machte, daß er in einem ſchweren Irrtum befangen war. Profeſſor Fillinger war in der ganzen Welt als Kapazität in der Theorie der Staumauern und in der Elaſtizitätslehre bekannt. An der Techniſchen Hochſchule in Wien hatte der im Jahre 1888 zu Wien geborene Gelehrte den Lehrſtuhl für techniſche Mechanik inne. Mit ſeinen Veröffentlichungen geriet er in Wider⸗ ſpruch zu dem Fachkollegen Profeſſor Dr. Karl Terzaghi. Es kam zu einer wiſſenſchaftlichen Polemik in Streitſchriften und Broſchüren, die allmählich immer heftigere Formen annahm. Auf Grund eingehender wiſſenſchaftlicher Un⸗ terſuchungen,„mußte nun aber Profeſſor Fillunger einſehen, daß nicht ſein Gegner, ſon⸗ dern er Unrecht hatte. Dieſe Erkenntnis glaubte er offenbar nicht überleben zu können. Dieſer Tage wurde er und ſeine Gattin in ihrer Villa tot aufgefunden. Sie hatten mit Leuchtgas und Gift Selbſtmord verübt. Der Abſchiedsbrief des 3 hat unter anderem ſolgenden Wort⸗ aut: „Meine Verblendung iſt von mir gewi n. Der gute Glaube, in dem ich noch 1 101 allzu langer Zeit geweſen bin. beſteht nicht mehr. Meine überaus brave Gattin will mich nicht allein büßen laſſen!., eines der ange⸗ Hochſchule, zuſammen mit .. 5——— e r N e 5 ä GPPPCCCCCCCCVCVCCCVCCCCCCVCCCCCVTTTTWWTG(T(T(T(V(T((—W————— 125 E92 13. Fortſetzung „Mich ein biſſel lieb?“ Am „Ehrenwort?“ 3 ſogar.“ Roſi.. du.. ach, gäbe es doch plötzlich einen furcht⸗ baren Bums und das Licht ginge aus.“ 0 385 „Warum?“ „Dumme Frage. Damit ich dich abküſſen könnte verſtanden?“ „Nein.“ „Himmel, biſt du wirklich ſo blöd oder tuſt du nur ſo?“ „Den Bums braucht es doch gar nicht zu geben. Wir gehen eben ſchnell einmal hinaus an die Reling, da iſt es faſt immer dunkel.“ „Sieh einer mal das ſchlaue Kind an. Komm, Mädel, 2. es zu ſpät iſt, ich hab' nur noch ſo verteufelt wenig Faſt zerrte er ſie durch den mit Tänzern gefüllten Saal und ſtand draußen in der kühlen Nachtluft, ſeine Roſi im Arm, und küßte ſie ſo voller Liebe und Freude, daß ihr das Herz aufging. Leiſe ſtrich ſie ihm mit der Hand über den Kopf und ſchob ihn dann fort. „Schnell, Hein, geh' und tu wieder deine Pflicht. Wir wollen das Schickſal nicht herausfordern, es iſt doch ſo ſchon herrlich ſchön.“ „Du... ich hab' dich lieb.. merk' dir das. Hörſt du?“ „Ja. ich dich auch!“ „Na, dann wäre ja alles in beſter Ordnung, und die Sache iſt ſchneller gegangen als ich glaubte. Alſo dann wieder rin in die Affenjacke und Drinks gemixt.“ „Schimpf nicht, Robert hat es viel ſchwerer als du. Das ſoll dir immer als Troſt gelten.“ „Schimpf ja gar nicht. Hoffentlich ſchläft der olle Mr. Speen noch, wenn ich jetzt ankomme. Alſo Mädel, denk daran, was ich dir geſagt habe.. mach' mir keinen Kummer.“ Roſi ſchüttelte den hübſchen Kopf, lächelte tapfer und ſchob ihn dann energiſch nach der Tür zu. „Noch einen Kuß?“ „Nein, jetzt nicht mehr.“ „Roſi, wer weiß, wann es wieder ſo ſchön klappt.“ „Dann wirſt du eben warten, bis wir vom Schiff runter ſind.“ „Du.. das ſind ja noch faſt drei Wochen.“ „Wirſt ſie ja überleben.“ „So kannſt du nur reden, weil du mich nicht lieb haſt.“ „Oho... mach' hier nicht in Gefühl und ſo.. hilft dir gar nichts... geh' du ſchön brap in deine Bar und miſche Cocktails.“ Aber ſchon hatte er ſie noch einmal umklammert, drückte ſie an ſich, daß ſie leiſe aufſtöhnte, küßte ſie und war im ſelben Augenblick verſchwunden. Roſt ſtand noch eine kurze Zeit an die Reling gelehnt und ſah mit glücklichem Lächeln hinaus in die tiefe Tropennacht, hinauf nach den Sternen und beſann ſich dann aber ſehr ſchnell auf ihre Pflichten ihrer Herrſchaft gegenüber. Hein aber Uef, ſo ſchnell er konnte, hinunter nach den Kabinen. Den Fahrſtuhl getraute er ſich nicht zu benutzen, denn der Boy würde ihn ſofort erkannt haben. In dem ſchmalen Gang, der zwiſchen den Kabinen lag, ſah er die ſchlanke Geſtalt ſeiner Schweſter Karin vor ſich, die, friſche Handtücher über dem Arm, von Kabine zu Kabine ging und die Betten für die Nacht richtete. Leiſe ſchlich ſich Hein hinter ſie, umſchlang ihre Taille und küßte ſie auf den Hals. Karin war einen kurzen Augenblick zu Stein erſtarrt, ſie glaubte ſofort, daß es Cherpin ſei, der ſie doch endlich erkannt habe und ſie wieder mit ſeinen widerlichen Anträgen verfolgte. Dann aber faßte ſie ſich, verſuchte ſich freizumachen und drehte ihr zornglühendes Geſicht um, bereit, dem An⸗ greifer ins Geſicht zu ſchlagen, aber die ſchon erhobene Hand rutſchte ihr wieder zurück, als ſie ihren Bruder erkannte. Sprachlos ſtarrte ſie ihn an, beſah ihn von oben bis unten, ſtemmte dann die Hände in die Hüften und fragte: „Sag' mal, du biſt wohl ganz und gar verrückt ge⸗ worden, was? Wie ſoll ich mir den Aufzug erklären?“ „Erlaube mal, früher ſagteſt du immer, daß mir der Abendanzug ſehr gut ſtünde... und jetzt nennſt du da⸗ höhniſchAufzug“?“ „Früher war es dein Abendanzug... was du mir etzt nicht erzählen kannſt, da ich über den Fundus deiner Garderobe nur zu genau unterrichtet bin.— Alſo bitte, was hat das zu bedeuten?“ „Seh' ich nicht lieb aus?“ „Weſſen Anzug iſt das?“ „Brrr... amtlich gefragt?“ „Streng amtlich ſogar.“ „Mr. Speen ſeiner.“ „Was. na, ſo eine Frechheit von dir! Wenn das nun derauskommt, wenn man dich erkannt hat..“ „Hat man ſchon!“ „Wer um Gottes willen?“ „Der gute Willy Schulze und Roſi.“ „Allmächtiger.. was nun?“ Jier haben weh ROMAN VoN FRIEDE BIRKNER 7. N n . 7 Urheber- Rechtsschutz: Drei Quellen-Verlag, Königsbrücæ(Bez. Dresden) „Man ſachte und nicht ſo aufgeregt. Willy hab' ich geſagt, daß ich einem furchtbaren Verbrechen auf der Spur bin und ich ihm das erſt am Ende der Fahrt erklären könne, wenn ich es verhüten ſoll.. na, und iſt es vielleicht kein furchtbares Verbrechen, wenn ich hier dem armen Speen ſeinen Smoking klaue, reſpektiv ihn mir unerlaubt pumpe? Na, und Willy war denn auch reſtlos befriedigt und hat mir ſogar eine Flaſche Heidſiek Monopol' ſervieren müſſen.“ „Hein, du biſt wirklich zu frech!“ „Herzchen, zu frech kann man nie ſein, Frechheit ſiegt immer, und das iſt das Wichtigſte. Ich gratuliere dir ͤber⸗ haupt... haſt eine bildhübſche Schwägerin.“ „Was hab' ich?“ „Eine hübſche Schwägerin.“ Hein fing indeſſen an, die weiße Weſte aufzumachen und die Knöpfe aus dem ſteifen Smokinghemd zu löſen. „Du haſt wohl zuviel Sekt getrunken?“ Im Gegenteil, zu wenig. Oder willſt du vielleicht ſagen, daß Roſi nicht bildhübſch iſt?“ „Was.. Roſi...“ „Na, die Nacht weicht langſam aus dem Tal.“ kippte Karin mitleidig vor die Stirn.„So— und nun ver⸗ ſchwinde.. ich muß mich jetzt ſchnellſtens umziehen, ſonſt komme ich nicht zur Zeit zum Dienſtantritt. Will auch vor⸗ her noch auf einen Sprung zu Robert. Soll ich was be⸗ ſtellen?“ „Oh... ach...“ Karin wußte wirklich nicht, was ſie alles für ihren geliebten Mann beſtellen ſollte, griff in ihre Taſche und nahm eine Schachtel Zigaretten heraus, die ſie Hein reichte.„Gib ſie ihm.. ein Kabinengaſt hatte ſie in den Papierkorb geworfen. Robert wird ſich darüber freuen.“ „Wird er... und ſonſt noch was?“ „Alles Liebe für ihn.“ Karin kamen Tränen in die Augen. „Du, wenn du weich wirſt, laß ich augenblicklich meine Beinkleider rutſchen. Haltung bitte ich mir aus, verſtanden?“ „Du biſt imſtande und läßt mich hier mit einem Manne ohne Beinkleider überraſchen.“ Karin mußte nun doch lachen. „Ein furchtbar frecher Kerl biſt du...“ Nach einigen Minuten kam Hein wieder aus Mr. Speens Kabine heraus in ſeiner weißen Barfjacke und ſeinem Käppi. Karin ſtand noch auf ihn wartend im Gang. „Hat alles geklappt? Haſt du auch alles wieder an ſeinen Platz geräumt, damit er nichts merkt?“ „Alles, als wenn nichts geweſen wäre. Das Hemd habe ich in den Korb für ſchmutzige Wäſche getan; ſorge dafür, daß es bald gewaſchen wird. So, altes Mädchen, nun noch Kuß und damit fertig. Grüß Roſi, wenn du ſie ſiehſt.“ Er umſchlang ſie noch einmal und küßte ſie. Im ſelben Augenblick ging hinter ihnen eine Kabinentür auf und eine ſüffiſante Stimme, die beide ſofort erkannten, ſagte in läſſigem Franzöſiſch: „Ah— voila... man amüſiert ſich.. Ah, der Herr Barkeeper.. wie intereſſant... und das Fräulein Stewar⸗ deß, ſieh mal an!“ Es ergab ſich, daß Karin nicht entweichen konnte, ſie ſtand ſogar unter einem Beleuchtungskörper, ſo daß ihr Geſicht hell beſchienen war. Im ſelben Augenblick aber, als Hein ſie gerade verbergen wollte, hatte Cherpin ſie erkannt. „Ah.. ſieh einmal an.. Madame Irt..“ „Hirt, Herr! Machen Sie mich mit Ihrem verflixten franzöſiſchen ‚Irt' nicht ganz verrückt“, warf Hein impulſiv dazwiſchen. „Hein, ich bitte dich, ſei ruhig..“ Karin zitterte an allen Gliedern und ſah Cherpin angſterfüllt an. „Bravo, Madame, erziehen Sie den jungen Mann ruhig noch ein wenig, er kann es ſehr gut gebrauchen. Alſo Sie find auch an Bord.. ſieh einmal, wie intereſſant! Dann vermute ich wohl richtig, daß der Herr Gemahl auch nicht weit entfernt iſt? Nun... da ließe ſich doch vielleicht etwas draus machen.“ Mit teufliſchem Grinſen ſtand Cherpin an die Wand gelehnt, eine Zigarette rauchend, und betrachtete ich Hein und Karin, die beide etwas betreten vor ihm ſtanden.„Ich bin mir ja über den Fall damals noch nicht ganz im klaren. Aber da Sie alle miteinander die Flucht ergriffen haben, dürfte ich wohl nicht fehl darin gehen, daß ich die nette Kopfwunde nicht aufſäſſigen Eingevorenen ver⸗ danke, ſondern einem von Ihnen. Nun.. ich laſſe mir nichl nachſagen, daß ich undankbar bin... ich werde mich erkennt⸗ lich zeigen... Sie ſollen überraſcht ſein.“ Freundlich nickte er ihnen zu und ſchlenderte davon. Beide ſtanden einen Augenblick da, als wäre eine furcht⸗ erregende Schlange über ihren Weg gekrochen. Dann legte Hein ſeinen Arm um Karins zitternde Schultern und ſtrich ihr mit ſeiner ganzen Hand tröſtend über die Wange. „Nun mal nicht ängſtlich, Kleines... ſo wild wird der Junge nicht ſein. Und was kann er uns ſchon machen. Wir ſind hier keine blinden Paſſagiere, und auf franzöſiſchem Boden ſind wir auch nicht.“ „Aber Hein... das Schiff legt doch in verſchiedenen Häfen an, da kann er doch franzöſiſche Polizei benach⸗ richtigen.“ „Herzchen, ſo ohne weiteres geht das auch nicht. Muß mich da erſt erkundigen. Bis dahin iſt noch lange Zeit, und wir werden ſehen, wie der Haſe läuft. Kuß... ich muß jetzt an meine Arbeit... zu Robert kann ich nun nicht mehr geben. Mache ich morgen früh. Hein 8 1 8 n N FH 2 ae eee eee da een ebe eee e e bee 1 4 Hein bedauerte es unendlich, daß er Karin in der Auf⸗ regung allein laſſen mußte. Aber es war höchſte Zeit, daß er ſeinen Dienſt antrat. Sein Kollege wartete ſchon auf ihn, und Hein ſprang gewiſſermaßen mit beiden Füßen ins Geſchäft. 1 f Kaum war er hinter ſeinem Bartiſch und erfüllte die verſchiedenſten an ihn gerichteten Wünſche, kam Stimmung unter die Gäſte. Hein blieb keine Antwort ſchuldig, er hatte die Lacher auf ſeiner Seite. Und diente ihm einer der Gäſte als Anlaß für ſeine witzigen Bemerkungen, dann tat er es in ſo reizender Art, daß ſelbſt der Betroffene nicht übel gelaunt war. Auch Cherpin kam in die Bar, und Hein mußte ſich zu⸗ ſammennehmen, daß er ſich keinerlei Schwachheiten ſpüren ließ. Er blieb weiter vergnügt und witzig, wie bisher. „Hallo, Keeper, einen Whisky!“ brüllte Cherpin läſſig durch den kleinen Raum und lümmelte ſich auf einen der Seſſel. Hein ſprang mit einem eleganten Satz über ſeinen Tiſch meg, ohne nur eines der vielen Gläſer zu berühren, trait neben eine Dame, die Cherpin durch ſeine Lümmelei be⸗ läſtigt hatte, hob die Schleppe ihres ſchönen Abendkleide⸗ auf und legte ſie ihr vorſichtig über den Schoß. „Ein Mann... auch wenn er nur ein Keeper iſt, kann es nicht ertragen, wenn die ſchöne Linie einer Frau durch die Unhöflichkeit eines Menſchen geſtört wird. Die Schönheil einer Frau iſt für uns Männer Labſal, auch wenn wir nur Keeper ſind.“ Wie ein Ritter aus dem Mittelalter kniete er neben der lächelnden Frau, die ihn dankend anſah, küßte den Saum ihres Kleides und war im ſelben Augenblick wieder mit einem Bravourſprung über den Bartiſch hinweg. Hein hatte franzöſiſch geſprochen, und die eventuelle Härte ſeiner Worte war gemildert worden durch den liebens⸗ würdigen Schwung der Sprache, aber Cherpin wurde doch glühend rot, und Hein wußte, daß er nun einen unerbitt⸗ lichen Feind in ihm gegen ſich hatte. Bisher war Cherpin nur von Rachſucht erfüllt, aber jetzt war er boshaft gereizt, und das ſollte Hein noch zu ſpüren bekommen. Hein wußte genau, daß er blödeſtes Theater geſpielt hatte, aber es wirkte, denn er hatte die Lacher und den Applaus auf ſeiner Seite, und die Trinkgelder fielen an dieſem Abend ganz beſonders günſtig aus, was ſeiner auf ſchnöden Mammon eingeſtellten Seele ſchließlich das Wich⸗ tigſte war. 7 Auch der dicke Mr. Berger war wieder in der Var, die ihm auf einmal der gemütlichſte Aufenthalt an Bord ſchien. Er trat an den Bartiſch und packte Hein wieder mit ſeinem beliebten Griff vorn am Jackett, blinzelte ihn an und meinte: „Haſt es ihm aber gut gegeben, Landsmann, dieſem verfluchten Franzoſen. Den hab' ich ſchon lange auf dem Strich— kenne ihn ſehr gut, auch geſchäftlich, und möchte nur wiſſen, warum der ſo plötzlich von da unten abgereiſt iſt.“ „Vielleicht Krankenurlaub?“ Hein arbeitete während der leiſen Unterhaltung fleißig welter, denn es hagelte Beſtellungen. „Der und krank.. höchſtens ſein Portemonnaie dieſer verfluchte Spieler.“ „Hat aber doch ein Wehwehchen am Kopfe.“ „Schade, daß das Loch nicht durch und durch gegangen ſſt... ein höchſt überflüſſiges Mitglied der menſchlichen Ge⸗ ſellſchaft, dieſer Monſieur Cherpin.“ Mr. Berger ſchielte wütend zu dem Franzoſen hin, der in ſeiner läſſigen, unver⸗ ſchämten Art mit einer etwas zweifelhaften Dame ſprach. „Von mir aus könnte er ſich ſchon lange die Radieschen von unten beſehen.“ „Junge... du biſt prachtvoll... das erinnert mich an meine Jugend. Ich bekomme tatſächlich Heimweh, wenn ich mit dir rede... biſt ein ganz verfluchter Lauſejunge.“ „Na, das freut denn auch meiner Mutter Sohn. Und ſonſt— mein Herr, wie wäre es denn mit was Nettem Alkoholiſchem?“ „Junge, verführe einen alten Mann nicht, wenn er nun mal ſchon dabei iſt, den Weg der Tugend zu wandeln.“ Hein kniff amüſiert ein Auge zu, während er den Shakebottle hin und her warf, als hätte er ſein Lebtag nichts anderes getan. „So ſchlecht kann es Ihnen ja gar nicht gehen, daß Sie den Weg der Tugend wandeln wollen Tugend iſt ein Laſter, aber eines, das abſolut keinen Spaß macht, ſondern nur mieſe Laune. Luſtig gelebt und ſelig geſtorben, das heißt dem Teufel die Rechnung verdorben. Alſo— was ge⸗ nehmigen wir jetzt?“ „Wenn ſchon, dann einen anſtändigen Whisky... der ſetzt doch wenigſtens einem alten Mann den Kopf klar zu⸗ recht.. Himmeldonnerwetter, iſt das eine Hitze! Der Kragen iſt ſchon wieder durch und mein Taſchentuch pitſch⸗ naß.“ Mr. Berger wiſchte ſich zum wiederholten Male ſeine heiße, naſſe Stirn ab. Der Ventilator an der Decke der Bar hatte gar keinen Einfluß, es war eine Höllenhitze und vor Rauch nichts zu ſehen. Hein griff unter ſeinen Tiſch und reichte Mr. Berger eine ſaubere kleine Serviette. „Taſchentucherſatz.. Kragen unwichtig... die leckeren Mädchen ſind ja doch ſchon beſetzt heute abend. Schönheit alſo nur unnützer Ballaſt.“ Fortſetzung folgt. —— b———— Der Königliche Platz mit dem Hauſe„en den Ehrentempeln und dem Braunen aus. it einer Schrift, deren Züge erſt einer zukünftigen Generation ihren großartigen Sinn enthüllen werden, hat Adolf Hitler der deutſchen Erde vorausahnend das Ziel ſeiner gewaltigen Bemühungen aufgeprägt. An unſeren Straßen, in unſeren Städten und in der deutſchen Landſchaft ſtehen die monumen⸗ talen Bauten des jungen Reiches wie Weg⸗ weiſer in eine verheißungsvolle Zukunft Zu allen Zeiten waren die monumen⸗ talen Bauaufgaben beſtimmend für Geſicht und Ziel einer Zeit, und immer haben die⸗ jenigen Großtaten der Baukunſt das äſthe⸗ tiſche Urteil aller Jahrhunderte überdauert, die gewachſen waren aus dem Schwung einer ſich verfüngenden und ſich erneuernden Gegenwart. Sie zeichneten ſich aus durch eine allgemeingültige Formen⸗ ſprache, die einen ſelbſtverſtändlichen Ein⸗ klang zwiſchen techniſcher Konſtruktion und künſtleriſchem Stil erzeugte. Die Seele des Bauwerkes trat an ſeine Oberfläche und ſprach gemeinverſtändlich zu dem Volk. Es wird dem Zeitgenoſſen durch die Sprache dieſer großen Bauten das Verſtändnis der Epoche, die er erlebt, klar wie durch einen Anſchauungsunterricht. Wie reichhaltig iſt dieſer Anſchauungs⸗ unterricht heute ſchon in Deutſchland! Nie⸗ namd hätte uns 1933 geglaubt, daß wir, nach Jahren des Elends und der Ver⸗ armung, die Kraft und die Mittel auf⸗ bringen würden, um dieſe gewaltigen Bauprojekte in ſo kurzer Zeit in die Wirk⸗ lichkeit umzuſetzen. Anfang 1937 iſt bereits ein erſtaunlich großer Teil der Projekte in die Tat umgeformt. Fertig ſteht der König⸗ liche Platz in München, der als der reinſte Ausdruck des Stiles gelten kann, in dem der Nationalſozialismus Geſchichte macht Majeſtätiſch blicken die Bauten der Bewe⸗ gung auf den gequaderten Rieſenplatz her⸗ unter. Schon iſt das Verwaltungsgebäude der Partei ſeiner Beſtimmung übergeben und auch das Führerhaus geht ſeiner Vollendung entgegen. Weiheſtimmung um⸗ gibt die beiden Ehrentempel und eine um⸗ faſſende niedrige Steinmauer macht aus dem Platz ein geſchloſſenes Ganzes Das Haus der Deutſchen Kunſt am Engliſchen Garten iſt Zeuge für den wiedererwachten deutſchen Kunſtwillen, die Häuſer der deut⸗ ſchen Aerzte und des deutſchen Rechtes ſprechen von der Verbundenheit des jungen Staates mit der Wiſſenſchaft. Nicht auf München bleibt der ſchöpfe⸗ riſche Bauwille beſchränkt. Auch Berlin zeigt ſchon eine Reihe vollendeter Monu⸗ mentalbauten. Unter der brennenden Anteil⸗ nahme der Berliner erwuchs im verkehrs⸗ reichſten Teil der Hauptſtadt faſt von heute auf morgen das Reichsluftfahrtminiſterium Die gewaltigen Kundgebungen machten die Errichtung der Deutſchlandhalle notwendig Das Geſicht der Ausſtellungen des ſchaffen⸗ den Volkes verlangte nach dem ihnen ge⸗ mäßen Hallen. Und wie in Berlin, ſo wuchſen in Nürnberg, der Stadt der Partei⸗ tage, charakteriſtiſche Bauten empor. Tri⸗ bünen, anfangs als Behelf erſtellt, wurden erſetzt durch die Kongreßhalle. Säulen⸗ gänge begrenzen ein Auf⸗ marſchgelände von nie ge⸗ kannten Ausmaßen. Und wo man früher unter freiem Himmel ſich traf, kün⸗ den jetzt dieſe Aufmarſch⸗ gelände für alle Zeiten von Feſten, an denen ein Mil⸗ lionenvolk teilnahm. Auch ſie veränderten das Geſicht der Städte, ſei es das Zeppelin⸗ feld mit 90 000 Quadratmeter Ausdehnung, deſſen ganze eine Längsſeite von Tri⸗ bünenbauten begrenzt und von der ſteinernen Kanzel des Führers beherrſcht wird, ſei es die Luitpoldarena, die hiſtoriſche Aufmarſchſtätte der Kampfgliederungen der Par⸗ tei, in ihrer Geſtaftung einer eigenhändigen Skizze des Führers entſprechend. Noch ſind dieſe Stätten kaum voll⸗ endet, da iſt ein neues Pro⸗ jekt in Angriff genommen. Das Märzfeld wird der Wehrmacht als Gedenkplatz und Aufmarſchgelände die⸗ nen.— Olympiſche Feier und der Nationale Feiertag des deutſchen Volkes waren An⸗ laß zur Schaffung des Reichs⸗ ſportfeldes mit ſeinen welt⸗ berühmten Arenen, der Diet⸗ rich ⸗ Eckart Freilichtbühne und dem Maifeld. Auch dem Landvolk ward ſeine Feſt⸗ ſtätte in der Verwandlung des Bückeberges für die Erntedankfeier. „Der Wandel im Städtebild hat damit erſt begonnen. Kühne Städtebau⸗ Dediloclilauclo Jaditea Deditechilauclo Wegaeelses &i Sqauibol cles Vol oge mei pläne verheißen den vier bedeut⸗ ſamſten deutſchen Städten architek⸗ toniſche Verjüngung und Bereiche⸗ rung auf lange Sicht. Berlin, Mün⸗ chen, Nürnberg, Hamburg werden neue Straßenzüge, neue Plätze, neue Bauten bekommen. Wir können nicht bei ihnen verweilen. Hinaus zieht es uns auf die Straßen dieſes neuen Reiches, von denen 1000 Kilometer ſchon dem Verkehr dienen. Brückenkon⸗ Das Olympiaſtadion zu Berlin. National- ſozialiſtiſche Geſtaltungskraft ſchuf hier den vorbildlichen Kampfplatz. Cröſſinſee in Pommern, Vogelſang in der Eifel und Sonthofen im Allgäu ſind die Künder der neuen Erziehungsform eines Führernachwuchſes. Ihnen gleichen die zahl⸗ reichen Schulungsburgen der DAF., der NS.⸗Frauenſchaft, der Amtswalter, ebenſo die Jugendherbergen der HJ. Ausdruck eines frohen Sozialis⸗ mus der Tat— ſo wird das demnächſt vollendete KdF.⸗Bad auf Rügen in die Zeiten eingehen. Es iſt nicht der einzige Bauplan der NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, die in allen Teilen Deutſch⸗ lands Erholungsheime bauen wird und für die Dampfer neueſter Konſtruktion auf den Hellingen liegen, die dem Arbeiter den Weg in die weite Welt erſchließen ſollen. Auch der deutſche Soldat wird nicht ver⸗ geſſen Der Dank des Volkes für Schutz und Sicherheit, die die junge Wehrmacht ihm garantieren, prägt ſich am lebendigſten aus in der modernſten Infanterieſchule der Welt, dem Olympiſchen Dorf bei Berlin, dieſer einzigartigen Siedlung mit Wohnhäuſern, Gemeinſchaftshaus und Wirtſchaftsgebäu⸗ den. Es iſt ſtilbildend geworden für eine ganze Reihe moderner Kaſernenbauten. Wer wird es ſpäter noch glauben, daß alle dieſe Bauten verwirklicht wurden in einer Zeit, wo die Verhältniſſe zu neuen techniſchen Löſungen zwangen! Auch dieſes Problem wurde zum Anſporn. Neue Arbeit rief nach neuen Werkſtätten. Fabriken mußten aus dem Boden geſtampft werden. Sie arbeiten heute ſchon vielfach unter Hoch⸗ Oben: Das weiße Band der Autobahnen— der Weg in die Ferne. Links: Das Dritte Reich ſchuf neues Land. wie den Adolf⸗Hitler⸗ 4 und gab der Landſchaft ein neues Geſicht. Rechts: Schlicht und doch kraftvoll wirkt die Faſſade des Luftfahrt- miniſteriums zu Berlin. ſtruktionen ohne Vorbild fügen ſich in glück⸗ licher Kühnheit der Landſchaft ein. Gärtne⸗ riſche Anlagen, Parkplätze, Zufahrtſtraßen vervollkommen den Kontakt der Autobahn mit der Landſchaft. Abgelegene Einſam⸗ keiten bekommen durch die Straßen Adolf Hitlers Verbindung mit der Welt. Große Siedlungen werben für den Erbhof⸗ gedanken. Tiefer gehen wir ins deutſche Land. Da winken die neuen Ordensburgen der Partei von bewaldeter Kuppe, aus grünem Luch. druck. Die neuen Werkbauten ſind charakte⸗ riſtiſch für den Fabrikbau unſerer Zeit. Unzählige Bauten öffentlicher und pri⸗ vater Natur konnten hier nicht einmal ge⸗ ſtreift werden. Auf Jahrzehnte hinaus ſichert der Bauwille des neuen Deutſchlands Hun⸗ derttauſenden von Volksgenoſſen Arbeit und Brot. Nicht nur der Stil dieſer Bauten wird eingehen in die Geſchichte, ſondern ſie werden über die Jahrhunderte künden von dem Sinn der Volksgemeinſchaft, der ſich in ihnen offenbart. Dr. Bureſch. * Bekanntmachungen Ortsgruppe der A. S. H. A. 5. Viernheim NS.⸗Beratungsſtunde jeden Montagabend von 8—9 Uhr. Dienſtſtunden der Pol. Leitung nur Donnerstags 20—21 Uhr— Dienſtſtelle: Adolf Hitlerſtraße 19 Die Block⸗ und Zellenleiter der Partei er⸗ ſcheinen* abend 20.30 Uhr auf der Ge⸗ ſchaftsſtelle. Aus marſch der Pol. Leiter. Am Sonntag, 14. März, findet der Aus⸗ 15 0 für alle Pol. Amts⸗, Zellen⸗ und Blockleiter ſtatt. Auch die neu eingeſetzten Pol. Leiter 1 daran teilzunehmen, in Uni⸗ form, bzw. Civil mit Hakenkreuzarmbinde. Antreten um 8 Uhr am„Fürſt Alexander“. Abmarſch 8.10 Uhr, nach Käfertal. Auf dem Rückmarſch beteiligen wir uns am WHW.⸗ Opferſchießen. Ich erwarte vollzähliges und pünktliches Erſcheinen. Der Ausmarſch iſt cht. Franzke, Ortsgruppenleiter. 4 NS.⸗Kriegsopferverſorgung Zwecks Arbeitsbeſchaffung der moch unbeſchäftigten Kameraden! Alle noch arbeitsloſen Kameraden der Glie⸗ de wollen ſich ſpäteſtens Freitag, den 12. Marz, abends 8 Uhr, zwecks Arbeitsein⸗ ſtellung auf der Geſchäftsſtelle einfinden. Die Stempelkarte mit genauen Kontrollangaben iſt vorzulegen. Der Kameradſchaftsführer gez. Seelinger 3 DA Die NS.⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude wandert am Sonntag wieder durch den Viernheimer Wald. Abmarſch 13 Uhr am Rathaus. Dazu ſind beſonders unſere DAF.⸗ Kameraden eingeladen, wie ich auch gerne er⸗ warte, daß die Mitglieder von Partei und NS.⸗Gliederungen daran ebenfalls zahlreich teilnehmen. Arbeiter der Stirn und der Fauſt wandern am Sonntag mit Kdß.! Mögelin, Ortsobmann. * DAß7— Arbeitsdank Donnerstag, 11. März, findet im Gaſt⸗ haus„Zum Kaiſerhof“ bei Kamerad Fro⸗ ſchauer der Pflichtabend ſtatt. Ich erwarte, daß alle Arbeitsmänner und Maiden pünkt⸗ lich um 20 Uhr zur Stelle ſind. 7 Der Orts walter. Die NS.⸗Volkswohlfahrt iſt Sache des ganzen Volkes— willſt Du Dich ausſchließen? Nein— dann erkläre ſofort Deinen Beitritt zur N SV.! Aeichsluftjchutzbund Gemeindegruppe Viernheim Heute Donnerstagabend, 8 Uhr: Kurs 5 — 4. Abend. Der Gemeindegruppenführer. WH W.⸗Schießen! Am kommenden Sonntag, 14. März, findet auf dem Schießſtand— Sandhöfer Weg— ein WHW.⸗Opferſchießen ſtatt, wozu die ganze Viernheimer Bevölkerung eingeladen iſt. Jeder Volksgenoſſe kann hier ſein Können unter Beweis ſtellen und zugleich ſein Scherf⸗ lein für die gute Sache beitragen. Schießgelegenheit von: 9—1 1.30 Uhr und von 138.30 Uhr bis 17.00 Uhr. Der Ortsbeauftragte des WHW. * 2 * 2 5 Kiltler Jugend An die Eltern unſerer Pimpfe! Der augenblickliche Beitragseingang von den einzelnen Jungenſchaften zeugt von einer Gleichgültigkeit der Eltern ſowie eine In⸗ tereſſenloſigkeit der Pimpfe an der Verwal⸗ tungs- und Aufbauarbeit des Jungvolks. Im Jungvolk gilt inbezug auf Beitragszahlung nur noch der eine Grundſatz: Ein Junggenoſſe zahlt ſeinen Beitrag pünktlich und vollſtändig— ein Jung⸗ genoſſe zahlt ihn nicht, das heißt, er iſt auf Grund ſeiner Bedürftigkeit vom Ge⸗ biet beitragsfrei gemacht worden. Wer außer den beitragsfreien keinen Beitrag bezahlt, wird laut der neuen Diſziplinarord⸗ nung der HJ. aus den Liſten des Jungvolkes geſtrichen. Ich bitte nunmehr die Eltern, auch für dieſes ſich mehr bekümmern zu wollen und den Beitrag ſchon das erſtemal dem kaſſieren⸗ den Jungenſchaftsführer auszuhändigen. „Der Geldverwalter. NS. ⸗Frauenſchaft Am Donnerstagabend, pünktlich 8 Uhr, Pflichtabend. Auch die dem Frauenwerk angehörigen Mitglieder ſind eingeladen und erwarte auch deren reſtloſes Erſcheinen. Die Leiterin. Lokale Nachrichten Viernheim, den 11. März 1937 Anſer Tagesſpruch Oft keimt ein hingeworfenes Wort auf fruchtbarem Boden und trägt ganz unerwar⸗ tete Früchte. Friedrich der Große. * Der letzte Eintopfjonntag des Winterhilfswerkes 1936.37 Ungeſchwächte Opferfreudigkeit iſt das Merk⸗ nal des kommenden Eintopfſonntages im Gau Heſſen⸗Naſſau Durch die Einrichtung des Eintopfſonntags iſt es dem unbändigen Willen, der im So⸗ zialismus des dritten Reiches lebt, zum erſten Mal gelungen, ein ganzes Volk lediglich durch das Mittel der Ueberzeugung dazu zu bringen, daß es wenigſtens einmal im Monat auf eine liebgewordene Gewohnheit zugunſten anderer verzichtet; durch den Eintopfſonntag ſind Be⸗ quemlichkeit und Ichſucht in Deutſchland ge⸗ ſchlagen. Dieſe bedeutſame Tatſache allein gibt die Berechtigung, auf den Eintopfſonntag im⸗ mer und immer wieder mit Worten hinzu⸗ weiſen. Insbeſondere aber deswegen, weil das mahnende Wort zur Uebung anfeuert: wer ſeinen Eintopf regelmäßig bal, lebt ſich in die Geſinnung der Opferbereitſchaft hinein, die die Vorausſetzung für jedes 1 Handeln iſt. Was andere durch die Askeſe zu erreichen ſuchten, das übt die Tiſchgemeinſchaft der Deutſchen, wenn ſie Bedürftigen zuliebe für einen kurzen Augenblick auf den Ueberfluß des Sonntags verzichten. Der Eintopfſonntag eint alle Deutſchen im Glauben an die deutſche Zukunft. Der letzte Eintopfſonntag verdient wegen dieſer erzieheriſchen Kraft, an der alle Deutſchen Anteil haben, ein doppeltes Opfer: nach einer gewonnenen Schlacht gegen Hunger und Kälte müſſen Freude und Dankbarkeit zur Freigebigkeit anreizen. Jeder Appell, der ſich an den deutſchen wendet, findet im Gau Heſſen⸗Naſſau immer ein A Echo! Wir werden deshalb auch beim letzten Eintopfſonntag beweiſen, daß un⸗ er Opferwille niemals erlahmt, und daß der chluß des erfolgreichen Winterhilfswerkes 1936-37 noch einmal eine ganz beſondere Lei⸗ ſtung uns erreichen läßt. Oyferſchießen jür bas WSW. Am Sonntag, den 14. März, wird im ganzen Reich von den Schützenvereinen ein Opferſchießen zugunſten des WSW. durchgeführt werden. Auch die hieſige Schüt⸗ zenabteilung der Krieger⸗ und Soldatenkame⸗ Dpſehch wird ſich daran beteiligen und ihr Opferſchießen auf den Schießſtänden am Sanbhoſeweg von 9 Uhr vormittags an ab⸗ halten. Die Bedingungen ſind: 3 Schuß lie⸗ gend freihändig, beliebige Wiederholung nicht nur geſtattet, ſondern ſogar erwünſcht.— Sämtliche Angehörigen der Kameradſchaft, alle Formationen, wie SS., SA., PS., HI., NSKK., werden an dem Opferſchießen teil⸗ nehmen und wäre es zu begrüßen, wenn au⸗ ßer den Mitgliedern und Formationen auch andere Volksgenoſſen ſich recht zahlreich daran beteiligen würden, damit dem WSW. ein recht großer Betrag zugeführt werden kann. Wer wandert mit? KdF.⸗Wanderung durch den Viernheimer Wald Am Sonntag, 14. März, findet wieder eine Fußwanderung mit der NS.⸗Gemeinſchaft „Kraft durch Freude“ ſtatt. Wir wandern diesmal durch den Viernheimer Wald und zwar den Ochſenbrunner Weg entlang zum Jägerhaus, über die Autoſtraße zur alten Poſtſtraße und an der Bahnlinie entlang wie⸗ der heimwärts. Zu dieſer Wanderung ſollen ſich alle Volks⸗ genoſſen, jung und alt, in froher Gemeinſchaft zuſammenfinden und im Wandern durch un⸗ ſeren Wald Erholung und Kraft ſchöpfen für den Alltag. Marſchlieder und frohe Muſik werden uns begleiten. Viernheimer Wanderfreunde, DAF.⸗Ka⸗ meraden: beteiligt euch zahlreich an dieſer Wanderung! Wir treffen uns wieder um 13 Uhr am Rathaus. Allbeleran Franz Wilhelm Kempf vollendete das 88. Lebensſahr Man ſchreibt uns: Am Donnerstag, den 11. März, feiert Altveteran Franz Wilhelm Kempf, Vater des Pfarrer Kempf in Eich, ſeinen 89. Geburtstag bei ſeinem geiſtlichen Sohne. In bewundernswert geiſtiger Friſche überſchaut er ſein Leben, das ein gut Stück Geſchichte in engſter Anteil⸗ nahme erlebt hat. Als man noch nichts von Technik und Induſtrie wußte, da lernte Alt⸗ veteran Kempf das Sattlerhandwerk. Der Geſchäftsbereich ſeines Meiſters erſtreckte ſich von Lorſch bis in den Odenwald und nach Mannheim hin. Wege, wie von Lorſch bis nach Fürth i. O. mußte er als Lehrling vor Beginn ſeiner Arbeit ſchon in aller Morgen⸗ frühe zu Fuß zurücklegen, Wareneinkäufe von Mannheim nach Lorſch zu Fuß heimſchleppen. Dinge, die uns heute faſt unmöglich erſchei⸗ nen. Als zünftiger Handwerksburſche durch⸗ wanderte er Franken und Altbayern, Oeſter⸗ reich und die Schweiz und weiß davon präch⸗ tige Schilderungen von Volksbräuchen und Lebensart, aber auch köſtliche Streiche jugend⸗ lichen Uebermutes zu geben. Im Krieg 1870 71 kämpfte er als Freiwilliger mit. Sein ſtolzes Nationalbewußtſein hat ihn koſtbare Einzelzüge dieſes Kampfes nicht vergeſſen laſſen. Heute noch verſteht er ſeine Unter⸗ haltungen mit Franzoſen in franzöſiſcher Sprache wiederzugeben. Als erfahrener Hand⸗ werker gründete er eine Sattlerwerkſtatt in ſeiner Heimat Viernheim und zum Leben ge⸗ reift, war er der erſte, der dort ſtandesamt⸗ lich getraut wurde. Seine Frau verlor er früh, ſeine acht Kinder waren zum größten Teil noch unverſorgt. Wacker ſchlug er ſich durchs Leben und hatte noch Kraft und Zeit für öf⸗ fentliche Angelegenheiten. Er war der Mitbe⸗ gründer der Viernheimer Feuerwehr und ihr langjähriger Schriftführer. Das Alter raubte ihm nicht ſein Mannestum. Noch heute, als einäugiger Greis, lieſt er jeden Tag buch⸗ ſtäblich die Zeitung vom Anfang bis zum Ende, um das Geſchehen unſerer Zeit in ſich aufzunehmen. Ein Mann, kernig und trutzig, voll Frohſinn und goldenem Humor, der ſein Leben auf Gott baute und ſo wahrlich gut baute. Zu ſeinem Feſttag unſere herzlichſten Glückwünſche für Zeit und Ewigkeit!— Möchte unſerem Altveteranen Kempf auch weiterhin ein ſchöner Lebensabend bei beſter Geſundheit beſchieden ſein, das iſt der auf⸗ richtigſte Wunſch der Heimatzeitung. * * Schuldienſtnachrichten. An Stelle des wegen Krankheit auf längere Zeit beur⸗ laubten Lehrers Auguſt Mandel kam der verheiratete Schulverwalter Anton Mül⸗ ler aus Lorſch. 2 492 500 Bienenſtöcke— die Bie⸗ nenzucht blüht auf! Die Erzeugungs⸗ ſchlacht hat während der letzten Jahre beſon⸗ ders auch die landwirtſchaftlichen Nebenbe⸗ triebe, die in den früheren Jahren immer mehr dem Verfall preisgegeben waren, wieder E ꝙꝓꝙꝓYIYꝓYꝓYꝓYDYDD ß Beteiligt Euch am Opferſchießen für das WH W— Sonntag, 14. März, Schießſtand Sandhöfer Weg. zu Ehren gebracht. So wurde die Zahl der Bienenvölker, die mit 1,87 Millionen im Jahre 1931 ihren Tiefſtand erreicht hatte, inzwiſchen wieder auf 1,91 Millionen, auf 2,10 Millionen, auf 2,00 Millionen, auf 2,11 Millionen, auf 2,13 und auf 2,49 Mil⸗ lionen gehoben. Damit iſt auch erſtmalig wie⸗ der die Vorkriegs⸗Bienenzucht erreicht. * Die Schweinezwiſcſenzählung am 3. März erbrachte folgendes Ergebnis: Vor⸗ handen ſind 2233 Schweine und zwar: 433 Ferkel, 1322 Läufer, 409 Schlachtſchweine, 6 Zuchteber und 63 Zuchtſauen. An Kälber⸗ geburten ſind in den Monaten Dezember, Januar und Februar 51 zu verzeichnen.— Hausſchlachtungen wurden 981 vorgenommen und zwar im Dezember 459, im Januar 298 und im Februar 224. Nundfunkübertragung 800 Meter unter der Erde Der Zeitfunk des Reichsſenders Frankfurt nimmt am Freitag, den 12. März, eine in⸗ tereſſante Uebertragung vor. Es wird der Verlauf eines 800 Meter tief durchgeführten Betriebsappells auf Platten genommen und abends geſendet. Es handelt ſich um eine Ver⸗ anſtaltung, welche die Gauwaltung Kur⸗Heſſen der Deutſchen Arbeitsfront in der Schachtan⸗ lage Hattorf des Konzerns Aſchersleben im Kreis Hersfeld durchführt. Im Schacht Hat⸗ torf wird Kali gefördert. Im Rahmen der Unfallverhütungswoche des Deutſchen Berg⸗ baues vom 14. bis 17. März hat dieſer Be⸗ triebsappell eine beſondere Bedeutung. Die Sendung erfolgt am Abend von 19.40 Uhr bis 19.55 Uhr und iſt die erſte Uebertragung dieſer Art, die der Deutſche Rundfunk durch⸗ führt. Auf dem Gefrierpunkt. In den heu⸗ tigen Frühſtunden verzeichnete das Thermo⸗ meter nur 1 Grad Wärme.— Die Luft⸗ druckverteilung über Europa zeigt noch immer große Unregelmäßigkeit. Eine raſch von We⸗ ſten nach Holland vorgeſtoßene Tiefdruckſtö⸗ rung bringt uns von ihrer Rückſeite her eine Ueberflutung mit Kaltluft, die ſich vor allem in der Höhe auswirkt und durch ihr Zuſam⸗ menſinken vorübergehend die Witterung et⸗ was freundlicher geſtaltet. Im Laufe des heutigen Donnerstag kann jedoch ſchon wieder mit dem Eingreifen einer neuen Störung ge⸗ rechnet werden.— Donnerstag: Zunächſt zeit⸗ weiſe aufheiternd und nachts verbreiteter Froſt, dann von Weſten her erneut Verſchlech⸗ terung mit Niederſchlägen, in Richtung ver⸗ änderliche Winde.— Freitag: Wechſelhaft, doch im ganzen unbeſtändiges und zu Nieder⸗ ſchlägen geneigtes Wetter. r rz d 3 51 Der 99 Fund im Walde Ochs f Ein beſonders tolles Stückchen muß ich noch erzählen: Gehe ich da im Wald ſpazieren und finde ganz was Merkwürdiges in der Schonung. Nanu, denke ich, da ſteckt doch was dahinter! Und packe meinen Fund für alle Fälle in den Ruckſack (Nana, Herr Haſe, wenn das man gut geht! Tja— hätte er damals ſchon Zeitung geleſen!) So macht man u gehochtem Nsch eine Senſs obe, ioie sie sein 30! 1 Knorr Bratenſoßwürfel fein zerdrücken, glattrühren, mit/ Liter Waſſer iter Umrühren 3 Minuten kochen. Unter die fertige Soße 1 Eßlöffel Senf(mit Waſſer verdünnt), 1 Teelöffel Butter und 1 Priſe Zucker rühren. Alles nochmals kurz aufkochen. Fertig! Schmeckt auch zu Suppenfleiſch und gekochten Eiern. Hauptſache dabei: Mon BHBraten soße 4 —— 2 8* N„ eee cue ue ace ekö se U e t lsa FF 1 * 1 ö ————— — Amtliche Bekanntmachungen Betr.: Wohlfahrtserwerbsloſenfürſorge; hier Nachprüfung der Unterſtützungsfälle. In den nächſten Tagen wird eine Nachprü⸗ fung ſämtlicher Unterſtützungsfälle erfolgen. Zu dieſem Zweck müſſen ſämtliche Unterſtüt⸗ zungsempfänger einen Ergänzungsbogen be⸗ antworten, der am Freitag, den 12. März 1937, bei der Auszahlung ausgegeben wird xautpacue kaufen mit Vorliebe ihre Massiv goldenen S abeigge bei Peter Bel inn. L. Betz Mannheim P 5, 1 Planken Stoffe für Kommunion und Konſirmanden⸗Kleider in weiß und ſchwarz Bleyle-Knaben⸗Kommunion⸗ Anzüge kaufen Sie billigſt bei Robert Stelert Weinheimerstrasse 62 1 jedes Weiten Jedes Leder mt dem Pilopeter. 2 Reichs ſtraßenverkehrsordnung 26 Perſ. an-] kehrsunfall ereignete ſich in der Adolf Hitler⸗ rechnung ſtammk. Die Wände ſind roh be⸗ Aus Sfabt und Land gezeigt bzw. gebührenpflichtig 3 An ſtraße in Vürſtadt, 1 vor der Aan N mit einer Giebelſeite. Der 3,10 Meter Mannheim. Der bekannte Rennfahrer 20 Kraftfahrzeugführer, deren Fahrzeuge tech- Wiederſchein. Der Landwirt Hch. Lurg lange Sarg enthielt außer einem guterhal⸗ und Motorradmeiſter Oskar Steinbach niſche Mängel aufwieſen, wurden rote Vor⸗ wollte ſein Pferd beſchlagen laſſen und führte tenen Skelett nichts weiter. verunglückte am Mittwoch, gegen 12 Uhr fahrtsſcheine ausgehändigt.. es über die Straße, um in die Schmiede zu Urberach. Am Dienstagvormittag ereig⸗ mittags, auf der Seckenheimer Landſtraße ge⸗][Ueberführung der SA.» Reſerve in kommen, als ein Laſtwagen vorüberfuhr und nete ſich in unſerer Gemeinde ein trauriger genüber den Rhein-Neckarhallen tödlich. Das die aktive SA. das Pferd ſo hart anfuhr und verletzte, daß es] Unfall. Der Sohn des Bäckermeiſters Joh. Unglück ereignete ſich, als Steinbach an einem Weinheim. Im Zuge der Verwaltungs⸗ abgeſchlachtet werden mußte. Der Wagenlen⸗ Peter Schließmann wurde beim Holzfahren in Traktor mit einem Anhänger des National-] vereinfachung wurde die SA. Reſerve verwal⸗] ker fuhr davon, jedoch konnte die Wagennum⸗ der Nähe der Grube Meſſel vom Pferd ge⸗ theaters, der von der Seckenheimer Landſtr.] tungsmäßig in die aktive SA. eingegliedert. mer noch im rechten Augenblick feſtgeſtellt] ſchlagen und verſchied kurze Zeit darauf. Der aus nach den Rennwieſen einbiegen wollte, Sturmhauptführer Schmidgall führt den] werden. junge Mann ſtand kurz vor ſeiner Verheira⸗ noch vorbeifahren wollte. Steinbach erwiſchte] neuen 0 Aus 17 55 Anlaß ſerch 1 1 pl 56. 1— 50 tung. f mit ſeiner Lenkſtange den Scheinwerfer des J vorgeſtern der Sturmhauptführer im Hofe des rbeiter Johann Platz wurde, als er in der 5;; b den Traktors, brach diesen zum[ Realgymnaſiums zu den Stürmen des] Kirche zum heiligen Abendmahl gehen wollte, Mutter und Ka gaser kee 5 Teil ab, kam ins Schleudern und fuhr nach][ Sturmbannes. Im Anſchluß daran marſchierte] vom Tode überraſcht. Vor dem Altare fiel er Offenbach. In ihrer Wohnung 10 1 einigen Metern gegen einen Baum. Steinbach] der Sturmbann unter Vorantritt des Spiel⸗ un; ein Herzſchlag hat ſeinem Leben ein Ende Brunnenweg 5 wurde die 27jährige Ehefrau. wurde dann noch über zehn Meter weit ge- manns⸗ und Muſikzuges durch die Straßen geſetzt. Einige Männer trugen ihn aus der G. mit ihrer ſechs Jahre N- Tochter gas⸗ 1 ſchleudert und blieb tot liegen. Die Renn⸗der Stadt. Vor dem Platz des ehemaligen[Kirche, wo der herbeigerufene Arzt nur noch vergiftet tot aufgefunden. Aus einem Ab⸗ maſchine brannte vollkommen aus. Rodenſteiners nahm der Sturmhauptführer den Tod feſtſtellen konnte. ſchiedsbrief war deb 1 daß beide frei⸗* Mannheim.(Betrunken am Steuer). In] den Vorbeimarſch ab. Am Abend vereinigten Ein teurer Sprudel willig aus dem Leben geſchieden ſind. der Nacht zum Mittwoch fuhr ein betrunkener ſich die. Stürme zu einem kamerad⸗ In Karlsruhe wurde am Samstag ein Wirt dd Preſonenkraftwagenführer auf der Mannhei⸗ enen Beiſammenſein in verſchiedenen] feſtgenommen, weil er Sprudel, den er teil⸗[ Schtrieh, ſchtrah, ſchtroh, de Summer⸗ mer Straße in Käfertal einen Radfahrer an] Weinheimer Lokalen. weiſe zu einem ſehr geringen Preis ſelbſt her-] dag is bal' do! Helft alle mit an der und verletzte ihn derart, daß er in das Städt. Bürſtadt. Auf der Wormſer Straße er⸗ ſtellte, teilweiſe von einer Brauerei zum Preiſe Geſtaltung des großen Sommertags⸗ Krankenhaus gebracht werden mußte. Dem eignete ſich ein ſchweres Verkehrsunglück. Ein] von 20 Pfg. das Viertelliter, den Liter alſo zuges am Sonntag, 21. März 1937. e e Fahrer 5 der Füh- von Worms kommendes Pferdefuhrwerk wurde[zu 80 Pfg. verkaufte. Gegen den Wirt wurde rerſchein zwecks Entziehung abgenommen.—[ von einem Laſtwagen überholt, als plötzlich] von der Preisüberwachungsſtelle beim Finanz⸗ a Bei fünf weiteren Verkehrsunfällen, die ſich] noch ein in gleicher Richtung fendt Moe und Wirtſhaftsminiſteriun Strafantrag ge⸗ e 1 Berl fer zer Age am Dienstag ereigneten, wurden ſechs Per⸗ torradfahrer vorbei wollte. Durch unglück⸗ ſtellt wegen Zuwiderhandlung gegen die Mine⸗] Tell Friedrich Martin, Viernheim. Verlag: Ber, ſonen verletzt und drei Fahrzeuge beſchädigt.] liche Umſtände geriet derſelbe von der Fahr⸗ ralwaſſerverordnung. Geſcaſtchſele Frier Maren Fier 2 Deut: I — 46 Verkehrsſünder. Bei der am Dienstag] bahn ab und fuhr gegen einen Baum. Er Mainz. In Mainz⸗Koſtheim wurde ein] Wormſer Berlags⸗. Dendeegtgeſelſcheſt 2. 1 8. durchgeführten Verkehrsüberwachung wurden] wurde ſo ſchwer verletzt, daß er ins Kranken⸗ römiſcher Steinſarg aufgefunden, der offenbar] Worms. Da. I. 1937 über 1800, J. t. in An eigen ⸗ i wegen verſchiedenen Uebertretungen der haus verbracht wurde.— Ein weiterer Ver⸗ aus dem vierten Jahrhundert unſerer Zeit⸗ preisliste Nr. 6 gültig. 5 100 2 10 und wie folgt im Wiegehäuschen des Rat⸗ Für den hauſes unter Vorlage der Kontrollkarte oder 4 t des Kontrollausweiſes abzuliefern iſt. eke Ns⸗ Nze ger Eintopj⸗ N anerkannt Montag, den 15. März 1937: 5 1 vorm. 9—10 Uhr: Buchſtabe A D. 5 S nta raſchen und ſicheren 1 vorm. 10—11 Uhr: Buchſtabe E— 9 Schützenabteilung ber Krleger⸗ u. Sol⸗ 8 nn! 0 EPlolg erzielen Sie durch Auf⸗ b vorm. 11—12 Uhr: Buchſtabe J ddalenkameradſchalt(Kynhäuferbund) e uerrraut 1 ile 12 be gabe einer 1 nachm. 15—16 Uhr: Buchſtabe MR 3 N e zu Gunſten des Salzbohnen abgedrüht 2 f f 8 9 Anzeige in der N nachm. 16—17 Uhr: Buchſtabe S—3 8 am Sonntag, den 14 März 1937 laden wir ½ Kilo 3. 22 6 2 Bescheinigungen über Enkenmen, Berg eeſenen eh ene Des Sie e dae, A e pen ne, z eee ernhelmer olkszellung und Art(z. B. Verdienſt der Ehefrau und] Vorm von 9—11.30 Uhr; Auf ſicht: Heim, Alex; Bohnen weiße ½ Kilo 20— Kinder, Krankengeld, Unterhaltsrente, Alu, Albus, Otto, Winkenbach, Stephan. Nachm. ab 13 30 Linſen ½ Kilo. 36, 34 Sewinnauszug Kru und Rentenbezüge) ſind vorzulegen. Die] Uhr— 17 Uhr; Aufſicht: Grau, Schilling, Kempf M. 2.30 und 24 5. Klaſſe 48. Preußlſch-Süddeutſche(274. Preuß.) Klaſſen-Lotterle Fr ind mit Tinte(nicht mit Blei⸗ 3 EKnorrs Eintopfaericht Ohne Gewähr Nachdruck verboten eit agile 5 Freiwillige Feuerwehr V heim eee . J W i aß 2 Maggis Eintopfgericht Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne 1 Die Angaben ſind der Wahrheit gemäß zu Würfel 15 A. einer auf bie oe gleider Kn a machen. Jede Veränderung in den angegebenen Sonntag, den 14. März 1937, vorm. Femüſc- und Boe in den beiden Abteilungen 1 unb 1 8 ba e. we 1 1 ang de 8 Konſerven 25. Ziehungstag 9. März 1937 10 werden. Unrechtmäßiger Bezug von Unter⸗ Uebung preiswert, in großer Auswahl 1 ſtützung, oder der Verſuch, unberechtigt ſolche 5 3 In der heutigen Vormitkagsziehung Furden gezogen f 3 ird ſtrifrechelich befolgt der Freiw. Feuerwehr mit Spielleuten Eier-Schnittnudeln 2 Gewinne zu 20000 RM. 178380 5 zu erlangen, wird ſtrafrechtlich verfolgt. licht ſchaft ½ Kilo ab 44 2 Gewinne zu 8088 U 328438 K Wer ſeinen Fragebogen nicht ordnungs⸗ ohne Pflichtmannſchaft. Grünkern ganz 1 Seine i 2500. 59568 783957 i b mäßig mit den vorgeſchriebenen Unterlagen ab⸗[Signal 5.30 Uhr. Unentſchuldigtes Fernbleiben 7½ Kilo e. 36 und. 40 sveas“ 280282 b W 5 1 gibt, kann bei der nächſten Auszahlung nichtſwird beſtraft. Grünkern gemahlen 88 Gewinne zu 1000 K. 8873 14810 18838 84788 8482 68878 75192 92210 93989 85439 108824 107906 10253 112877 122878 123228 187688 174192 211211 228889 241149 245882 283843 273528 287800 328400 337760 339253 5 15 1.1 n 392002 ½ Kilo 38 und 42 berückſichtigt werden. Weizengrieß 2 Kilo. 24 Kempf, Hauptbrandmeiſter / Kilo 23, 5. 26 u.. 28 Oeutſcher Weißwein offen Ltr. 60.3 Deutſcher Rotwein offen Ltr. 554 30% Na batt Morgen Freitag, den 12. März 1937, nachm. 2 Uhr, ver⸗ ſteigere ich in Viernheim teilweiſe im Verſteigerungslokal und teilweiſe an Ort und Stelle öffentlich, zwangsweiſe meiſtbietend gegen Barzahlung ver ſchiedene Mobiliar⸗, Einrich⸗ tungs und Gebrauchsgegen⸗ ſtände, darunter insbeſondere? Waſſergelder. Ich mache die mit Zahlung der Licht⸗ und und Filet Waſſergelder in Verzug geratenen Konſumen⸗ Kempf, Hügelſtr. ten darauf aufmerkſam, daß ich am 1 n- Fx. FU- Fs tag, den 15. ds. Mts., mit der Belie⸗ n böse alle Has. Ni ei Mä 8 84 Gewinne zu 500 RM. 8202 17 33325 39188 1 Viernheim, den 9. März 1937 Seefriſche Speiſehaferftocken 4 a g —— Jwurtsberfeizemug. f ee.„ etr.: Er jas⸗, Str 1 f 5 Betr.: Erhebung der Gas⸗, Strom⸗ und Kabliau ape 345808 352886 384141 381278 884227 3884.0 380704 392018 83250 5 888 Gewinne 10 300 RR. 1882 4769 6494 7824 8998 9788 11884 14383 18930 20989 21014 22081 28087 28131 28072 28871 30780 32498 82594 35416 35848 38990 37221 38018 38446 41133 41152 41482 42031 44187 45702 47204 51229 53304 584971 701381 73448 44877 82910 84338 84718 88191 5011 9044 91275 91987 84896 97812.108419 114833 120798 121300 122012 127873 180283 181734 138971 138149 147086 147716 147781 149882 149850 152485 153878 188222 158015 162017 163588 163582 183804 1858388 168618 167412 182251 188474 170839 171831 178311 178388 178412 180168 183318 183547 184833 187581 189418 193090 183782 195998 188340 2571747 ferungseinſtellung beginnen laſſen werde. Es beſteht alſo die Möglichkeit, die Rückſtände Wiſſen Sie auch e Find 11 228830 227138 227888 228581 286419 24 24 272488 2481 im Laufe dieſer Woche noch ohne Einſtellungs⸗ was die jagen? 1 Nähmaſchine, 1 Schreib 228289 244048 248728 280431 21881 282881 283938 234040 254889 ebühr zu begleichen as die ſagen? 8 287200 281815 283018 287089 274874 280587 281085 282783. gebühr 3. 1 l i Es gibt maſchine, 1 Nundfunkem⸗ 283988 284527 285828 290783 292368 298128 288264 301188 303548 1 Wer vor unliebſamen Störungen in ſeiner 9 nur anger, ferner 1 Partie 303775 306748 807971 307633 308943 31 1080 811400 319849 322287 gr Niaſfernerſ bewahrt bleiben einen pfänger, 323745 824847 324784 331888 382755 388484 348842 348888 381209 f Lichte und altere bergen ene deine gan Naſeladen 1 Schube u. a. a 292529 8942 288 82 44 8810 279879 7297 1 und Koſten ſparen will, der bringe ſeine Zah- Zuttere, Zuſammenkunft der Steiglieb⸗ Wohnung Zleh⸗ 878269 376810 381346 886886 388786 386674 380077 357314 307880 f lungsverpflichtungen noch im Laufe dieſe Eier, hbbaber nachmittags 2 Uhr im Gasthaus Zimmer 0 monika 898313 0 Woche in Ordnung. Käſe⸗„Zum Pflug“, Weinhelmerſtraße.* Küche f In der heutigen Nachmittagszlehung Wurden gezogen 15 Viern“ im, den 9. März 1937 4 Lampertheim, 11. man 1937 ware f As 2 Srolnn: in 8009 K. 288882 278810 in 1 N d i Iz. mieten nne zu 3 a Der Bürgermeiſter. Sismardiir. 12[Ahle, Gerichtzvollz in Lampert. e eee ef. Adreſſ. an die] sos 38878%. 8 82828 740608 200878 280458 77 7% li Eulerſtraße 11[Geſchäftsſt. erbeten 42 Sewinne zu 1000 RUR. 39251 80049 68332 88402 99877 106138 lit ——— 167177 180804 165108 188255 208818 214838 N. Dr 0 ewinne zu 2 0 mau f billiq nb iu ſoug tagsüber für schweine] 302648 315208 318258 378544 286241 278887 350780 10 Haushalt geſucht.] und eine Kaute] gig oepige ze 200 Nat 89, 11247 J28gg. 14877. tees 2. 21485 1 j 23400 24717 88882 0439 32008 952 1125118 2802 0 ſtark derölte und beſchmutzte Berufs e e ift z verkaufen.] 53892 8318 87857 818 ödess 50780 78887 8883 338 88818 10 wͤſche, Putztücher, Arbeitshemden uſwa Geſchäftsſt. d. Bl. Ernſt Ludwig 88488 98862 87787 88287 88874 101339 108880 08378 10788 1 .. Gnterbaltenen ſtraße 19 107878 109133 198189 111612 115880 116129 118137 118280 118887 in f iu hei Guterhaltenen 83[ 121813 121884 128309 123883 125030 180100 150888 134574 139032 10 ber Nacht einweichen in heißer Ab heute frische 141175 1415817 148848 145182 146338 148787 148881 147571 14862ü0* Kinber⸗ 145448 189978 182838 181884 184927 188439 188189 170243 170884 ö ⸗Löſung(1 Paket auf 3 Eimer 5 171799 178275 178488 176820 177128 177178 181604 182117 184898 N 1853335 195728 182154 188092 188824 207177 208887 213320 214244 0 Waſſer) wagen 17814 218229 223880 228482 228745 22183 288887 234882 236752 6 5 l 738338 239724 248082 248848 248864 284819 288881 282853 283534 1 1. edſun zu verkaufen. 285854 287471 288484 284928 287842 280089 292889 285288 288439 m Kochen in friſcher»Löſung. Bon wem, ſagt die 301880 302968 354187 305 180 305848 308898 308893 308892 310377 1 wem, ſag ia hohl 312821 313181 314880 321931 8285289 325883 328848 332813 335004 1 d Geſchäftsſt. d. Bl.] 1a Raul. 338787 337808 888731 349478 381798 351727 358844 362013 368578 a ——— r Schelmsche, 371453 375228 375927 377927 377562 378853 579880 388881 385477 ber 8 Erjolg Bachfiscn, 8866. 385881 387581 887876 388025 388840 387877 387783 8 0 pp lachs. grüne Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu 5 5 li l durch Heringe ü. fei e 5 1 zu je 5 05 zu je 20000, 18 zu ſe 10000, 24 zu 1. N 8 1 1 1 g bei Häuſer je 5000, zu je„ 118 zu je 2000, 372 zu ie 1000, 608 1 hre 5 f 1 iſt für jeden das Eintopfgericht! injerieren Blauehutſtraße] zu 6 500, 2498 zu le 800 Mart. K TTT